https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Con-struct Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-04-23T14:59:26Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.44.0-wmf.25 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Audio_Stream_Input/Output&diff=253966568 Diskussion:Audio Stream Input/Output 2025-03-07T04:56:29Z <p>Con-struct: /* Kxproject: Trojaner? */</p> <hr /> <div>== DirectX / ASIO ==<br /> <br /> DirectX ist kein Äquivaltent zu ASIO, ich habe deswegen DirectX bei den Alternativen entfernt.<br /> <br /> Einschränkung &quot;nur für Consumer-Ansprüche&quot; ergänzt -- [[Benutzer:Polluks|Polluks]] 17:14, 17. Jul 2006 (CEST)<br /> <br /> == falscher Name ==<br /> <br /> Das Protokoll heisst laut der Spezifikation Audio Streaming Input Output. Leider weiss ich nicht wie man den namen des Artikels ändert...<br /> <br /> == ASIO verliert an bedeutung? ==<br /> <br /> »''Da die gängigen Betriebssysteme mittlerweile mit integrierten Alternativen zu ASIO ausgerüstet sind, verliert das Protokoll an Bedeutung.''«<br /> <br /> <br /> Da DirectSound von Windows keine Alternative ist, was ist denn dann die<br /> Alternative zu ASIO in Bezug auf Windows?<br /> <br /> :Dieser Satz ist mir eben auch aufgefallen: Er ist nicht nur unbelegt, sondern auch falsch - hab ihn daher mal rausgenommnen. (Sowohl bei (Windows-)Software, als auch Hardaware ist ASIO der Standard.) --[[Spezial:Beiträge/62.104.84.25|62.104.84.25]] 00:00, 30. Okt. 2008 (CET)<br /> <br /> == Ist das ASIO Protokoll anfälliger? ==<br /> <br /> Ich mache schon seit zwei Jahrzehnten Digitale Musik und hatte nie so wirklich Freude über eine konstante mit ASIO. DX kommt da viel cooler daher, aber ohne AudioRecording. <br /> <br /> Ist ASIO also anfälliger für DOS Attacken oder Angriffe wie Stuxnet oder Staatstrojaner oder Microsoft Windows Updates die schlicht nicht auf Latenzfehler korrigiert werden? Könnte es sein das Stuxnet ein Virus ist Der für ASIO geschrieben wurde und dann von der CIA umgeschrieben worden ist? --[[Spezial:Beiträge/85.2.87.23|85.2.87.23]] 13:41, 15. Mai 2023 (CEST)<br /> <br /> == Kxproject: Trojaner? ==<br /> <br /> Bei dem hier aufgeführten Link https://www.kxproject.com, weiter auf: https://www.kxproject.com/download -&gt; Download mit grünem Button, zeigt Windows Defender an: &quot;Erkannt: Trojan:Win32/VMProject&quot; in: &quot;kxdrv3552-pro.exe&quot;. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 05:51, 7. Mär. 2025 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Audio_Stream_Input/Output&diff=253966536 Diskussion:Audio Stream Input/Output 2025-03-07T04:51:45Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Kxproject: Trojaner? */</p> <hr /> <div>== DirectX / ASIO ==<br /> <br /> DirectX ist kein Äquivaltent zu ASIO, ich habe deswegen DirectX bei den Alternativen entfernt.<br /> <br /> Einschränkung &quot;nur für Consumer-Ansprüche&quot; ergänzt -- [[Benutzer:Polluks|Polluks]] 17:14, 17. Jul 2006 (CEST)<br /> <br /> == falscher Name ==<br /> <br /> Das Protokoll heisst laut der Spezifikation Audio Streaming Input Output. Leider weiss ich nicht wie man den namen des Artikels ändert...<br /> <br /> == ASIO verliert an bedeutung? ==<br /> <br /> »''Da die gängigen Betriebssysteme mittlerweile mit integrierten Alternativen zu ASIO ausgerüstet sind, verliert das Protokoll an Bedeutung.''«<br /> <br /> <br /> Da DirectSound von Windows keine Alternative ist, was ist denn dann die<br /> Alternative zu ASIO in Bezug auf Windows?<br /> <br /> :Dieser Satz ist mir eben auch aufgefallen: Er ist nicht nur unbelegt, sondern auch falsch - hab ihn daher mal rausgenommnen. (Sowohl bei (Windows-)Software, als auch Hardaware ist ASIO der Standard.) --[[Spezial:Beiträge/62.104.84.25|62.104.84.25]] 00:00, 30. Okt. 2008 (CET)<br /> <br /> == Ist das ASIO Protokoll anfälliger? ==<br /> <br /> Ich mache schon seit zwei Jahrzehnten Digitale Musik und hatte nie so wirklich Freude über eine konstante mit ASIO. DX kommt da viel cooler daher, aber ohne AudioRecording. <br /> <br /> Ist ASIO also anfälliger für DOS Attacken oder Angriffe wie Stuxnet oder Staatstrojaner oder Microsoft Windows Updates die schlicht nicht auf Latenzfehler korrigiert werden? Könnte es sein das Stuxnet ein Virus ist Der für ASIO geschrieben wurde und dann von der CIA umgeschrieben worden ist? --[[Spezial:Beiträge/85.2.87.23|85.2.87.23]] 13:41, 15. Mai 2023 (CEST)<br /> <br /> == Kxproject: Trojaner? ==<br /> <br /> Bei dem hier aufgeführten Link https://www.kxproject.com, weiter auf: https://www.kxproject.com/ download zeigt Windows Defender an: &quot;Erkannt: Trojan:Win32/VMProject&quot; in: &quot;kxdrv3552-pro.exe&quot;. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 05:51, 7. Mär. 2025 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Con-struct/Vorlagen/Paddy2674-Wirtschaftswissenschaft&diff=252942964 Benutzer Diskussion:Con-struct/Vorlagen/Paddy2674-Wirtschaftswissenschaft 2025-02-03T07:04:10Z <p>Con-struct: /* Anpassung Vorlagenkategorie */ Antwort</p> <hr /> <div>== Anpassung Vorlagenkategorie ==<br /> <br /> Hallo @[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]],<br /> ich habe diese Vorlage aus deinem Namensraum bearbeitet, da diese bei allen Verwendern auf der Benutzerseite die Kategorie Vorlage:Babel-Beruf gesetzt hat.<br /> Ich würde mich über eine kleine Rückmeldung freuen.<br /> --[[Benutzer:Adiko01|Adiko01]] ([[Benutzer Diskussion:Adiko01|Diskussion]]) --[[Benutzer:Adiko01|Adiko01]] ([[Benutzer Diskussion:Adiko01|Diskussion]]) 10:06, 4. Dez. 2024 (CET)<br /> <br /> :Ist okay. Es sind ja sowieso nur wenige Verwendungen. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 08:04, 3. Feb. 2025 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Netznutzungsentgelt&diff=250481197 Netznutzungsentgelt 2024-11-19T08:31:03Z <p>Con-struct: /* Stromnetz */ Einheit ergänzt</p> <hr /> <div>{{Staatslastig|DE}}<br /> <br /> Die '''Netznutzungsentgelte''' oder kurz '''Netzentgelte''' sind im liberalisierten [[Energiemarkt]] [[Entgelt]]e, die [[Stromnetz#Netzbetreiber|Strom-]] und Gasnetzbetreiber für die Netznutzung zur [[Netzdurchleitung]] von den Netznutzern erheben.<br /> <br /> == Hintergründe ==<br /> Netznutzer sind in der Regel – vor allem bei Privatkunden – die Lieferanten, größere Industriekunden nutzen aber zunehmend das Netz selbst und bezahlen den Strom- bzw. Gasnetzbetreiber direkt. Alle Netzbetreiber in Deutschland haben ihre jeweils gültigen Netznutzungsentgelte im Internet zu veröffentlichen.&lt;ref name=&quot;BNetzA1&quot;&gt;{{Internetquelle | url=https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/A_Z_Glossar/N/Netzentgelt.html |titel=Netzentgelt (Strom und Gas) |hrsg=BNetzA |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt; Die Regularien über die Erhebung von Netznutzungsentgelten wurden in der Vergangenheit durch [[Verbändevereinbarung (Energiewirtschaft)|Verbändevereinbarungen]] geregelt und die Ausführung im zugehörigen Kommentarband des [[Verband der Netzbetreiber]] (VDN) beschrieben. Entsprechend [[Energiewirtschaftsgesetz]] (EnWG) wird die Ermittlung der Netznutzungsentgelte in der [[Stromnetzentgeltverordnung]] (StromNEV) und der [[Gasnetzentgeltverordnung]] (GasNEV) – beide in Kraft getreten am 29. Juli 2005 – geregelt.<br /> <br /> Gemäß [[Energiewirtschaftsgesetz]] mussten die Netzbetreiber ihre Netznutzungsentgelte der [[Bundesnetzagentur]] erstmals zum 1. November 2005 zur Genehmigung vorlegen. Nach der Antragstellung hatte die Bundesnetzagentur sechs Monate Zeit zur Prüfung. Seit dem 1. Januar 2009 unterliegen die Netzentgelte zudem einer [[Anreizregulierung]], die die Betreiber zu Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen bewegen soll.<br /> <br /> === Berechnungsgrundlagen ===<br /> Gemäß {{§|21|enwg_2005|juris|text=§ 21 Absatz 2}} EnWG wird das Netznutzungsentgelt auf der Grundlage der Kosten einer Betriebsführung, die denen eines effizienten und strukturell vergleichbaren Netzbetreibers entsprechen müssen, unter Berücksichtigung von Anreizen für eine effiziente Leistungserbringung und einer angemessenen, wettbewerbsfähigen und risikoangepassten Verzinsung des eingesetzten Kapitals gebildet.<br /> <br /> Die Berechnung der Netzentgelte erfolgt durch Festsetzung einer Erlösobergrenze für die betroffenen Netzbetreiber, welche die gesamten zulässigen Netzkosten und sonstigen Erlöse decken darf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/ElektrizitaetundGas/Netzentgelte/Anreizregulierung/WesentlicheElemente/start.html |titel=Wesentliche Elemente der Anreizregulierung |titelerg=Erlösobergrenze |hrsg=BNetzA |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt; Diese Obergrenze wird vor Beginn der Regulierungsperioden für jedes Jahr der kommenden Regulierungsperiode ermittelt, wobei eine Regulierungsperiode 5 Jahre dauert. Eine individuelle Anpassung der Erlösobergrenzen an die Preisentwicklung kann durch den Netzbetreiber vorgenommen werden. Ergeben sich darüber hinaus unvorhergesehene Änderungen, kann eine Anpassung beantragt werden, um unzumutbare Härten zu vermeiden. Auch die Regulierungsbehörde kann Anpassungen nach Qualitätskriterien vornehmen.<br /> <br /> Die Erlösobergrenze wird bei den Unternehmen durch eine Kostenprüfung ermittelt. Die Daten müssen von einem [[Wirtschaftsprüfer]] bestätigt sein. Die Differenz zwischen Erlösobergrenze und tatsächlichem Erlös wird von der Bundesnetzagentur jährlich auf einem Regulierungskonto eingetragen. Übersteigen die tatsächlichen Erlöse die Obergrenze um fünf Prozent bei Gas und Strom, müssen unverzüglich Anpassungen der Netzentgelte vorgenommen werden.<br /> <br /> Die Grundlage der Kostenrechnung baut auf den Bestimmungen der StromNEV bzw. GasNEV von 2005 auf. Außerdem fließen bei der Bewertung der Netzkosten auch die dauerhaft nicht beeinflussbaren Kostenanteile ein. Das sind u. a.: gesetzliche Vorgaben, [[Konzessionsabgabe]]n, Betriebssteuern, vorgelagerte Netzebenen, bestimmte Investitionen, Mehrkosten für den Betrieb von [[Erdkabel]]n, betriebliche und tarifliche Vereinbarungen zu Lohnzusatz- und Versorgungsleistungen (soweit bis zum 31. Dezember 2016 entstanden und im Netzentgeltgenehmigungsverfahren der BNetzA anerkannt), [[Betriebsrat]]stätigkeit (im Falle der gesetzlichen Kostenerstattungspflicht durch den Netzbetreiber), Verfahrensregelungen für den grenzüberschreitenden [[EEX|Stromhandel]] sowie für den Zugang zu den Erdgasfernleitungsnetzen.<br /> <br /> Ändert sich die Versorgungsaufgabe eines Netzbetreibers, können jährlich Anpassungen der Erlösobergrenzen bei der Regulierungsbehörde beantragt werden. Faktoren sind hier: Fläche des Versorgungsgebiets, Anzahl der Anschluss- bzw. Ausspeisepunkte, Jahreshöchstlast, sonstige von der Regulierungsbehörde festgelegte [[Kennzahl|Parameter]].<br /> {{Belege fehlen}}<br /> Der Effizienzvergleich, den die Bundesnetzagentur vor jeder Regulierungsperiode durchführt, ergibt sich aus den Gesamtkosten des Netzbetriebs nach Abzug der nicht beeinflussbaren Kostenanteile. Dieses Kostenvolumen fließt einmal unternehmensindividuell und einmal standardisiert, um beispielsweise Effekte aus der Altersstruktur des Netzes zu neutralisieren, in die Effizienzwertermittlung ein. Zudem wird der Effizienzwert mit Hilfe von zwei verschiedenen Verfahren (DEA &amp; SFA) ermittelt. Es ergeben sich vier Effizienzwerte (→ 2 Kostenbasen mit 2 Verfahren), aus denen der höchste Wert für den Netzbetreiber herangezogen wird. Dieser Effizienzwert wird in Prozent angegeben und darf 60 Prozent nicht unterschreiten. Beim Effizienzvergleich werden verschiedene gegebene Unterschiede bei den einzelnen Netzbetreibern berücksichtigt: Versorgungsaufgabe (siehe oben), geografische, geologische und topografische Merkmale, Leitungslänge.<br /> <br /> Sind alle Daten ermittelt, wird die Erlösobergrenze in das Netzentgelt umgesetzt.<br /> <br /> === Eigenkapitalverzinsung ===<br /> Die Bundesnetzagentur legt für jede Regulierungsperiode einen [[Eigenkapitalrendite|Eigenkapitalzinssatz]] für die Netzbetreiber fest.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/BK04/BK4_74_EK_Zins/BK4_Beschl_EK_Zins.html |titel=Beschlüsse Eigenkapitalzinssatz |hrsg=BNetzA |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt; Dieser hat Einfluss auf die Höhe des Netzentgeltes.<br /> <br /> # Regulierungsperiode (Gas: 2009–2012; Strom: 2009–2013): Für Neuanlagen in Höhe von 9,29 % und für Altanlagen von 7,56 % vor [[Körperschaftsteuer (Deutschland)|Körperschaftssteuer]]. Vorher waren die Eigenkapitalzinssätze für Neuanlagen durch den Verordnungsgeber in den Netzentgeltverordnungen festgelegt und lagen für Betreiber von Elektrizitätsversorgungsnetzen bei 7,91 % und für Betreiber von Gasversorgungsnetzen bei 9,21 %.<br /> # Regulierungsperiode (Gas: 2013–2017; Strom: 2014–2018): Für Neuanlagen in Höhe von 9,05 % und für Altanlagen von 7,14 % vor Steuer.<br /> # Regulierungsperiode (Gas: 2018–2022; Strom: 2019–2023): Für Neuanlagen in Höhe von 6,91 % und für Altanlagen von 5,12 % vor Steuer.<br /> # Regulierungsperiode (Gas: 2023–2027; Strom: 2024–2028): Für Neuanlagen in Höhe von 5,07 % und für Altanlagen von 3,51 % vor Steuer. Vor der Festlegung ist im Zusammenhang mit der [[Niedrigzinspolitik]], den dauerhaft niedrigen [[Marktzins]]en und steigenden [[Energiepreis]]en über die Höhe der Eigenkapitalzinssätze diskutiert worden. Der [[BDEW]] und [[Verband kommunaler Unternehmen|VKU]] haben die Absenkung mit Blick auf die Investitionen in die Netzinfrastruktur kritisiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/presse/presseinformationen/bundesnetzagentur-sendet-ein-voellig-falsches-signal/ |titel=„Bundesnetzagentur sendet ein völlig falsches Signal“ |werk=bdew.de |datum=2021-10-20 |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt; Ein Gutachten im Auftrag von [[Lichtblick (Unternehmen)|Lichtblick]] und dem [[Bundesverband Neue Energiewirtschaft]] sah hingegen weiteres Einsparpotenzial.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Thomas Wein |url=https://api.lichtblick.de/downloads/presse/2021/netzrenditen.zip |titel=Gutachten zur Festlegung der Eigenkapitalzinssätze für Gas- und Stromnetzbetreiber anlässlich des Konsultationsverfahrens der BNetzA Juli 2021 |hrsg=[[Leuphana Universität Lüneburg]] |datum=2021-08-23 |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklung der Netzentgelte ==<br /> Die Höhe der Netzentgelte ist je nach Netzbetreiber und Region unterschiedlich.<br /> <br /> === Stromnetz ===<br /> Die höchsten ''Netznutzungsentgelte'' für die Nutzung des [[Stromnetz]]es gibt es im [[Ländlicher Raum|ländlichen Raum]], vor allem in den nördlichen und den [[Neue Länder|neuen Bundesländern]]. In dünnbesiedelten Regionen verteilen sich die Kosten auf weniger Nutzer. Die niedrigsten Entgelte werden überwiegend in den Stadtregionen der [[Westdeutsche Länder|alten Bundesländer]] gezahlt, aber auch in einigen Städten der neuen Bundesländer. Die [[Investition]]en in den [[Stromnetzausbau]], die Kosten für [[Systemdienstleistung]]en, [[Kapazitätsreserve, Netzreserve, Sicherheitsbereitschaft]] und [[Redispatch (Stromnetz)|Redispatch]] im Zuge der [[Energiewende in Deutschland]] führen zu steigenden Strom-Netzentgelten.&lt;ref name=&quot;BNetzA1&quot; /&gt; Die [[Verbraucherzentrale]] setzt sich für die Senkung einzelner Komponenten der Netzentgelte und für mehr Transparenz bei deren Berechnung ein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.vzbv.de/publikationen/verbraucher-duerfen-nicht-zahlmeister-fuer-netzentgelte-werden |titel=Verbraucher dürfen nicht Zahlmeister für Netzentgelte werden |hrsg=Verbraucherzentrale Bundesverband |datum=2018-07-06 |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Regionen mit viel [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energien]] haben höhere Netzentgelte. Da der Strom die ganze Bundesrepublik versorgt, gibt es seit 2023 politische Bestrebungen, die Netzkosten bundesweit gerechter zu verteilen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesnetzagentur.de/verteilung-netzkosten |titel=Verteilung von Netzkosten |hrsg=BNetzA |datum=2023-12-22 |abruf=2024-01-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Balkendiagramm<br /> | float =<br /> | title = Entwicklung des durchschnittlichen, mengengewichteten Nettonetzentgeltes (inkl. Messstellenbetrieb) für Haushaltskunden, in Ct/kWh<br /> :&lt;ref name=&quot;Monitoringbericht2023&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://data.bundesnetzagentur.de/Bundesnetzagentur/SharedDocs/Mediathek/Monitoringberichte/MonitoringberichtEnergie2023.pdf |titel=Monitoringbericht 2023 |hrsg=BNetzA, [[Bundeskartellamt]] |datum=2023-11-29 |abruf=2024-01-05 |format=PDF}}&lt;/ref&gt;<br /> | barwidth =<br /> | width =<br /> | bars =<br /> {{Balken Pixel|2013|CornflowerBlue|652||6,52}}<br /> {{Balken Pixel|2014|CornflowerBlue|654||6,54}}<br /> {{Balken Pixel|2015|CornflowerBlue|659||6,59}}<br /> {{Balken Pixel|2016|CornflowerBlue|679||6,79}}<br /> {{Balken Pixel|2017|CornflowerBlue|731||7,31}}<br /> {{Balken Pixel|2018|CornflowerBlue|719||7,19}}<br /> {{Balken Pixel|2019|CornflowerBlue|722||7,22}}<br /> {{Balken Pixel|2020|CornflowerBlue|750||7,50}}<br /> {{Balken Pixel|2021|CornflowerBlue|752||7,52}}<br /> {{Balken Pixel|2022|CornflowerBlue|812||8,12}}<br /> {{Balken Pixel|2023|CornflowerBlue|935||9,35}}<br /> }}<br /> <br /> ==== Übertragungsnetzentgelte ====<br /> Die vier [[Übertragungsnetzbetreiber]] haben in ihrer [[Regelleistung (Stromnetz)|Regelzone]] grundsätzlich einen unterschiedlichen Anteil am Netzentgelt. Mit dem ''Netzentgeltmodernisierungsgesetz'' von 2017 gab es die erste größere Anpassung der Entgeltregulierung an die geänderten Rahmenbedingungen. Damit verbunden ist auch die ''Verordnung zur schrittweisen Einführung bundeseinheitlicher Übertragungsnetzentgelte''. Im Jahr 2023 lag dieses einheitlich bei 3,12 Cent pro [[Kilowattstunde]]. Als Teil der [[Strompreisbremse]] hat die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] ([[Kabinett Scholz]]) die Übertragungsnetzentgelte im Jahr 2023 durch einen Zuschuss in Höhe von 12,84 Milliarden Euro auf dem Niveau des Jahres 2022 stabilisiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/energiepreisbremsen-2145728 |titel=Energiepreisbremsen kommen |titelerg=Preisdeckel für Strom, Gas und Wärme |werk=[[bundesregierung.de]] |datum=2022-12-16 |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt; Ohne Zuschuss steigen die Übertragungsnetzentgelte für das Jahr 2024 auf 6,43 Cent pro Kilowattstunde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/regional/nordrheinwestfalen/wdr-tanken-heizen-fliegen-wie-sich-die-ampel-beschluesse-auf-verbraucher-auswirken-100.html |titel=Tanken, Heizen, Fliegen: Wie sich die Ampel-Beschlüsse auf Verbraucher auswirken |werk=tagesschau.de |datum=2023-12-13 |abruf=2023-12-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Vermiedene Netznutzungsentgelte ====<br /> Für die dezentrale Einspeisung elektrischer Energie, die verbrauchsnah ins [[Niederspannungsnetz|Niederspannungs-]] oder ins [[Mittelspannungsnetz]] erfolgt, wurde vermutet, dass dem Netzbetreiber durch die dezentrale Einspeisung geringere Aufwendungen als bei Einspeisung aus Großkraftwerken entstehen. Dem lag die Annahme zu Grunde, dass die dezentral eingespeiste Energie nicht erst aus Großkraftwerken in Hochspannungsleitungen eingespeist und von dort in Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze transformiert werden muss, bis der Endkunde den Strom abnimmt. Erstmals wurden im Jahr 1999 in der [[Verbändevereinbarung (Energiewirtschaft)#VV II (Strom)|Verbändevereinbarung II]] Entgelte für vermiedene Netznutzung eingeführt und später in § 18 der StromNEV übernommen. Die betrifft zum Beispiel Anlagen mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]]. Für [[Erneuerbare-Energien-Gesetz|EEG]]-Anlagen werden die vermiedenen Netzentgelte nicht ausgezahlt, sondern vom Netzbetreiber in das EEG-Konto eingezahlt, sie sind mit der EEG-Vergütung abgegolten. Im Jahr 2017 erreichte die Höhe der ausgezahlten vermiedenen Netzentgelte mit 2,5 Milliarden Euro ihren Höchstwert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Beschlusskammern/BK08/BK8_06_Netzentgelte/67_vermNetzentG/BK8_vermNetzentg.html |titel=Vermiedene Netzentgelte |hrsg=BNetzA |abruf=2022-12-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Inzwischen zeigt sich, dass die dezentrale Einspeisung von [[elektrischer Strom|elektrischem Strom]] – insbesondere von Strom, zu dessen Erzeugung [[Volatilität#Energiewirtschaft|volatile Energiequellen]], wie z.&amp;nbsp;B. Sonne und Wind, genutzt wurden – keinen Netzausbau einspart, sondern für den Anschluss in lastschwachen Gebieten einen Netzausbau erst erforderlich macht. Zudem werden Fehlanreize gesetzt, einen Netzanschluss in einer möglichst niedrigen Spannungsebene und in Gebieten mit möglichst hohen Netzentgelten zu realisieren&lt;ref&gt;[http://www.ewerk.nomos.de/fileadmin/ewerk/doc/2016/Ewerk_2016_03_12.pdf Bernd Petermann: ''Entgelt für dezentrale Einspeisung nach § 18 StromNEV – ein Auslaufmodell''. In: EWeRK 3/2016, pdf, 435 kB]&lt;/ref&gt;. Mit dem ''Netzentgeltmodernisierungsgesetz'' von 2017 wurde die Höhe der vermiedenen Netzentgelte ab dem 1. Januar 2018 auf den Stand 31. Dezember 2016 eingefroren. Für Anlagen mit volatiler Erzeugung wurden die vermiedenen Netzentgelte schrittweise bis zum 31. Dezember 2019 abgeschafft und dürfen seit dem 1. Januar 2020 nicht mehr gezahlt werden. Für andere bestehende oder bis zum 31. Dezember 2022 neu errichtete dezentrale Erzeugungsanlagen blieben sie weiterhin erhalten.<br /> <br /> === Gasnetz ===<br /> {{Balkendiagramm<br /> | float =<br /> | title = Entwicklung der Netzentgelte inklusive der Entgelte für Messung und Messstellenbetrieb jeweils zum 1. April für Haushaltskunden:&lt;ref name=&quot;Monitoringbericht2023&quot; /&gt;<br /> | barwidth = <br /> | width = <br /> | bars =<br /> {{Balken Pixel|2012|orange|128||1,28}}<br /> {{Balken Pixel|2013|orange|139||1,39}}<br /> {{Balken Pixel|2014|orange|141||1,41}}<br /> {{Balken Pixel|2015|orange|140||1,40}}<br /> {{Balken Pixel|2016|orange|150||1,50}}<br /> {{Balken Pixel|2017|orange|150||1,50}}<br /> {{Balken Pixel|2018|orange|151||1,51}}<br /> {{Balken Pixel|2019|orange|156||1,56}}<br /> {{Balken Pixel|2020|orange|156||1,56}}<br /> {{Balken Pixel|2021|orange|159||1,59}}<br /> {{Balken Pixel|2022|orange|162||1,62}}<br /> {{Balken Pixel|2023|orange|189||1,89}}<br /> }}Ohne nachfragebedingten Rückbau des Gasnetzes wird bis Anfang der 2040er-Jahre eine Steigerung der Netzentgelte um 1600 Prozent erwartet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Mareike Herrndorff, Philipp Godron, Aicha Platzdasch, Andreas Jahn |Titel=Reaktion zu den Eckpunkten der Weiterentwicklung des Regulierungsrahmens für Strom- und Gasnetzbetreiber |Verlag=[[Agora Energiewende]] |Ort=Berlin |Datum=2024-02-29 |Seiten=8 ff. |Fundstelle=insb. Abb. 2 und 4 |Online=https://www.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2024/2024-08_DE_Stellungnahme_Anreizregulierung/A-EW_Stellungnahme_Anreizregulierung_WEB.pdf |Abruf=2024-06-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Alexander Klügl, Ulrich Mahn: ''Netzentgelte Strom – einfach kalkuliert.'' (= Bibliothek der Energiewirtschaft) / Michael Seidel (Hrsg.). vde-Verl., Berlin 2020, ISBN 978-3-8007-5138-9.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Webarchiv | url=http://www.enbw.com/content/de/netznutzer/media/pdf/vvii_plus.pdf | wayback=20100904005211 | text=Verbändevereinbarung II+}} (pdf, 240 kB)<br /> * {{Internetquelle |autor=Verband der Netzbetreiber VDN e.&amp;nbsp;V. beim VDEW| url = http://hertener-stadtwerke.de/media/kommentarband_vv2.pdf | titel = Kommentarband zur Verbändevereinbarung II+ | zugriff = 2013-05-25 | archiv-url = https://web.archive.org/web/20050820005604/http://hertener-stadtwerke.de/media/kommentarband_vv2.pdf | archiv-datum=2005-08-20 }}<br /> * {{Webarchiv | url=http://bdew.de/internet.nsf/id/DE_EEG-Umsetzungshilfen/$file/2007-03-03_VDN-Kalkulationsleitfaden_18_StromNEV.pdf | wayback=20130808012106 | text=Kalkulationsleitfaden § 18 StromNEV}} (pdf, 215 kB)<br /> * Hans Koberstein, Joe Sperling: ''[https://www.zdf.de/politik/frontal-21/geheime-netzentgelte-100.html Geheime Netzentgelte: Wie Stromriesen kräftig abkassieren.]'' [[Frontal21]], 21. August 2018. [https://www.youtube.com/watch?v=XoQA-btcl1Y Video] und [https://www.klimareporter.de/images/dokumente/2018/08/geheimenetzentgelte.pdf Manuskript]<br /> * {{Literatur |Autor=Ludwig Einhellig, Andreas Herzig, Stefan Lares, Theresa Rainer |Titel=Eigenkapitalverzinsung bei Netzbetreibern aus Sicht von Investoren |Sammelwerk=[[Energiewirtschaftliche Tagesfragen]] |Band=66 |Nummer=5 |Datum=2016 |Seiten=36–42 |Online=https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/de/Documents/financial-services/Eigenkapitalverzinsung%20bei%20Netzbetreibern%20aus%20Sicht%20von%20Investoren.pdf |Format=PDF}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Energiehandel]]<br /> [[Kategorie:Energiewirtschaft (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Elektrische Energieverteilung]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Emotet&diff=247685656 Emotet 2024-08-14T10:14:48Z <p>Con-struct: /* Einleitung */ In der zitierten Quelle ist diese Feststellung so nicht enthalten. Denn selbst wenn der Dateianhang geöffnet wird, werden die Module noch nicht automatisch ausgeführt. Es muss z.B. auch die Makroausführung zugelassen werden.</p> <hr /> <div>{{Infobox Computervirus<br /> | Name = Emotet<br /> | Aliase = <br /> | Veröffentlichung = [[2014]]<br /> | Fundort = <br /> | Virustyp = [[Makrovirus]]<br /> | Subtyp = <br /> | Autoren = <br /> | Dateigröße = <br /> | Wirtsdateien = [[MS Office]]-[[Elektronisches Dokument|Dokumente]]<br /> | Verschlüsselung = <br /> | Stealth = ja<br /> | Speicherresident = ja<br /> | System = Windows<br /> | Programmiersprache = [[C++]] [[Makro]]<br /> | Info = Installiert weitere Malware auf&lt;br /&gt;infizierten Systemen<br /> }}<br /> '''Emotet''' ist eine Familie von Computer-[[Schadprogramm]]en für [[Microsoft Windows|Windows]]-Systeme in Form von [[Makrovirus|Makroviren]], welche per E-Mail versendet werden. Die Infektion mit [[Trojanisches Pferd (Computerprogramm)|Trojanern]] erfolgt mittels sehr echt aussehender E-Mails. Vom Trojaner werden Module mit Schadfunktionen nachgeladen und ausgeführt.&lt;ref name=&quot;cert&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.us-cert.gov/ncas/alerts/TA18-201A |titel=Alert (TA18-201A) – Emotet Malware |hrsg=[[US-CERT]] |datum=2018-07-20 |abruf=2019-06-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Opfer der Schadsoftware sind vor allem Behörden und Unternehmen. Ziel der Angriffe ist es, die gesamte IT des Opfers lahm zu legen oder Lösegeldzahlungen zu erpressen. Im Januar 2021 gelang es [[Europol]], die [[Ransomware]] für einige Monate unschädlich zu machen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.europol.europa.eu/newsroom/news/world%E2%80%99s-most-dangerous-malware-emotet-disrupted-through-global-action |titel=World’s most dangerous malware EMOTET disrupted through global action |abruf=2021-01-27 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/netzwelt/web/emotet-die-gefaehrlichste-schadsoftware-der-welt-ist-zurueck-a-d0798d8a-8691-401e-a346-36acbc07ab82 ''Emotet wieder im Umlauf Die gefährlichste Schadsoftware der Welt ist zurück''], vom 16. November 2021, geladen am 16. November 2021&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Emotet wurde erstmals im Juni 2014 durch [[Trend Micro]] identifiziert. Betroffen waren Kunden deutscher und österreichischer Banken, deren Zugangsdaten über einen [[Man-in-the-Browser]]-Angriff abgefangen wurden. Seitdem wurden mehrere Evolutionsstufen des Trojaners entdeckt, die sich nach und nach wellenartig weltweit verbreiteten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Paweł Srokosz |url=https://www.cert.pl/en/news/single/analysis-of-emotet-v4/ |titel=Analysis of Emotet v4 |hrsg=CERT Polska |datum=2017-05-24 |abruf=2019-06-07}}&lt;/ref&gt; Seit Ende 2018 war Emotet auch in der Lage, Inhalte aus E-Mails auszulesen und zu verwenden, was die Gefährlichkeit noch einmal erhöhte und dazu führte, dass das [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik|BSI]] explizit eine Warnung vor diesem [[Schadprogramm]] veröffentlichte. Die betroffenen Empfänger erhielten nun E-Mails mit authentisch aussehenden, jedoch erfundenen Inhalten von Absendern, mit denen sie zuvor in Kontakt standen. Dazu waren Namen und Mailadressen von Absender und Empfänger in Betreff, Anrede und Signatur zu früheren E-Mails stimmig und verleiteten auch sensibilisierte Nutzer hierdurch zum Öffnen des schädlichen Dateianhangs oder des in der Nachricht enthaltenen Links.&lt;ref name=&quot;bsib&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bsi-fuer-buerger.de/BSIFB/DE/Service/Aktuell/Informationen/Artikel/emotet.html |titel=Aktuelle Information zur Schadsoftware Emotet |werk=BSI für Bürger |hrsg=[[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik|BSI]] |abruf=2019-06-08}}&lt;/ref&gt; In Einzelfällen sei es bei den Betroffenen dadurch zu Ausfällen der kompletten [[Informationstechnik|IT]]-Infrastruktur und zu Einschränkungen kritischer [[Geschäftsprozess]]e gekommen, die Schäden in Millionenhöhe nach sich zogen.&lt;ref name=&quot;bsi&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2018/BSI_warnt_vor_Emotet.html |titel=Gefährliche Schadsoftware – BSI warnt vor Emotet und empfiehlt Schutzmaßnahmen (Pressemitteilung) |hrsg=[[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik|BSI]] |datum=2018-12-05 |abruf=2019-06-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190608174025/https://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2018/BSI_warnt_vor_Emotet.html |archiv-datum=2019-06-08 |offline=ja |archiv-bot=2022-10-28 08:05:33 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Es kam zu großen Produktionsausfällen, und es mussten ganze Unternehmensnetzwerke nach einer Infektion mit Emotet neu aufgebaut werden.&lt;ref name=&quot;tagesschau&quot; /&gt; [[Computer Emergency Response Team|CERT]]-Bund und Polizei-Behörden berichteten von einer großen Zahl von Infektionen vor allem bei Unternehmen und Behörden. Betroffen waren unter anderem auch die [[Heise Gruppe]]&lt;ref name=&quot;heise2&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;heise&quot; /&gt; und das [[Berliner Kammergericht]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Markus Böhm |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/web/emotet-berliner-kammergericht-wird-opfer-einer-trojaner-attacke-a-1289919.html |titel=Trojaner-Angriff auf Berliner Kammergericht |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-10-04 |abruf=2019-10-10}}&lt;/ref&gt; Dem Kammergericht wurde in einem Gutachten zu einem „kompletten Neuaufbau der IT-Infrastruktur“ geraten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/emotet-trojaner-attacke-auf-berliner-kammergericht-folgenreicher-als-bisher-bekannt-a-5bf07265-0956-4a73-8c5d-5fe36c06771c |titel=Trojaner-Attacke auf Berliner Kammergericht folgenreicher als vermutet |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2020-01-27 |abruf=2020-01-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im August 2020 wurde der [[BwFuhrparkService]], der teilweise auch den [[Fahrdienst des Deutschen Bundestages]] stellt, Ziel eines mit Emotet ausgeführten [[Hackerangriff]]s.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/bundestag-chauffeurdienst-wurde-mit-erpressersoftware-angegriffen-a-f374b025-9a19-4434-bef5-78c520163450 |titel=Chauffeurdienst des Bundestags wurde mit Erpressersoftware angegriffen – DER SPIEGEL – Netzwelt |abruf=2020-08-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 26. Januar 2021 stürmten maskierte Spezialkräfte der Polizei ein heruntergekommenes Wohnhaus in der [[Ukraine]]. Sie fanden dort zahlreiche Computer, über 50 Goldbarren, bündelweise Bargeld und zwei mutmaßliche Hacker.&lt;ref&gt;FAZ.net: [https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/hackerangriff-diese-deutschen-ermittler-besiegten-emotet-17254058.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 ''Die Hacker-Jäger'']&lt;/ref&gt; Im selben Monat gelang es [[Europol]] unter Leitung von niederländischen Ermittlern der [[Nationale Politie|Politie]] und deutschen Ermittlern des [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamtes]], die Infrastruktur der Schadsoftware zu übernehmen und sie anschließend zu zerschlagen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/eilmeldung/eilmeldung-5403.html |titel=Bundeskriminalamt: Weltweit gefährlichste Schadsoftware unschädlich gemacht |werk=tagesschau.de |datum=2021-01-27 |abruf=2021-01-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit Ende Januar 2022 beobachten Sicherheitsforscher wieder eine Zunahme von Spam-Mails aus dem Emotet-Botnetz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Dirk Knop |url=https://www.heise.de/news/Emotet-Botnet-verstaerkt-Aktivitaeten-6340267.html |titel=Emotet-Botnet verstärkt Aktivitäten |werk=heise online |hrsg=Heise Medien GmbH &amp; Co. KG |datum=2022-01-27 |abruf=2022-07-09}}&lt;/ref&gt; Während im Februar 2022 nur etwa 3.000 Mails beobachtet wurden, waren es im März bereits 30.000.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Dennis Schirrmacher |url=https://www.heise.de/news/Emotet-war-kaputt-infiziert-jetzt-aber-wieder-vermehrt-Windows-Computer-7064903.html |titel=Emotet war kaputt, infiziert jetzt aber wieder vermehrt Windows-Computer |werk=heise online |hrsg=Heise Medien GmbH &amp; Co. KG |datum=2022-04-26 |abruf=2022-07-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Eigenschaften und Funktion ==<br /> <br /> Emotet basiert auf Methoden, die von [[Advanced Persistent Threat|APT-Angriffen]] bekannt sind, welche für den automatisierten und massenhaften Einsatz adaptiert und automatisiert wurden.&lt;ref name=&quot;bsi&quot; /&gt; Die Verbreitung erfolgt vor allem durch sogenanntes „[[Outlook]]-Harvesting“, das heißt durch Erzeugen authentisch wirkender [[Spam]]-Mails anhand ausgelesener E-Mail-Inhalte und Kontaktdaten bereits betroffener Nutzer. Die so erzeugten E-Mails wirken besonders authentisch und persönlich und heben sich so von gewöhnlichen [[Spam|Spam-Mails]] ab. Meist wird Emotet durch infizierte E-Mail-Anhänge im [[Microsoft Word|Word]]-Format auf die Rechner der Opfer gebracht.&lt;ref name=&quot;gdata&quot; /&gt; Durch verschiedene Botschaften wird versucht, den Nutzer zum Aktivieren der [[Aktive Inhalte|aktiven Inhalte]] zu bewegen, damit die Infektion erfolgen kann.&lt;ref name=&quot;gdata&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Hauke Gierow |url=https://www.gdata.de/blog/2019/01/31440-emotet-g-data-allzweckwaffe-cybercrime |titel=Emotet: G DATA erklärt die Allzweckwaffe des Cybercrime |werk=G DATA Blog |hrsg=[[G Data Antivirus]] |datum=2019-01-23 |abruf=2019-06-08}}&lt;/ref&gt; Emotet ist zudem in der Lage, weitere Schadsoftware nachzuladen, über die dann etwa das Auslesen von Zugangsdaten oder ein [[Fernzugriff]] ermöglicht wird. Auch kann die nachgeladene Software verschiedene andere Lücken wie die [[Server Message Block|SMB]]-Schwachstelle [[EternalBlue]] nutzen, um sich weiter zu verbreiten.&lt;ref name=&quot;bsib&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;heise&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Jürgen Schmidt |url=https://www.heise.de/ct/artikel/Emotet-bei-Heise-4437807.html |titel=Emotet bei Heise |werk=[[heise online]] |datum=2019-06-06 |abruf=2019-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;bsi2&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;tagesschau&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/inland/emotet-bsi-virus-101.html |titel=Warnung vor Schadsoftware: &quot;Emotet&quot; gefährdet ganze Netzwerke |hrsg=[[Tagesschau (ARD)]] |datum=2018-12-05 |abruf=2019-06-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Gegenmaßnahmen ==<br /> === Vor der Infektion ===<br /> Grundvoraussetzung für alle Schutzmaßnahmen ist das Einspielen aktueller [[Softwareaktualisierung|Sicherheits-Updates]]&lt;ref name=&quot;heise2&quot; /&gt; und das Vorhandensein aktueller [[Datensicherung|Backups]], die physisch vom Netzwerk getrennt sind.&lt;ref name=&quot;bsi2&quot; /&gt; Als direkte Gegenmaßnahme kann die Ausführung von [[Makro]]s per [[Group Policy Object|Gruppenrichtlinie]] im [[Active Directory]] komplett deaktiviert werden, denn Emotet verwendet gerne E-Mail Anhänge im Word-Format zur Erstinfektion. Sollte das nicht möglich sein, so kann zumindest nur die Ausführung [[Digitale Signatur|signierter]] Makros per Gruppenrichtlinie zugelassen werden.&lt;ref name=&quot;gdata&quot; /&gt; Word-Anhänge können zur Prüfung auch z.&amp;nbsp;B. in [[LibreOffice]] geöffnet werden, denn dort funktionieren die [[Visual Basic for Applications|VBA]]-Makros nicht.&lt;ref name=&quot;heise2&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Jürgen Schmidt |url=https://www.heise.de/security/meldung/Achtung-Dynamit-Phishing-Gefaehrliche-Trojaner-Welle-legt-ganze-Firmen-lahm-4241424.html |titel=Achtung Dynamit-Phishing: Gefährliche Trojaner-Welle Emotet legt ganze Firmen lahm |werk=heise Online |hrsg=[[Heise online]] |datum=2018-12-05 |abruf=2019-06-08}}&lt;/ref&gt; Da Passwörter aus [[Mozilla Firefox|Firefox]] und [[Microsoft Outlook|Outlook]] bzw. [[Mozilla Thunderbird|Thunderbird]] ausgelesen werden, wird die Verwendung eines [[Kennwortverwaltung|Passwortmanagers]] empfohlen. Arbeiten mit reduzierten Benutzerrechten (keine Adminrechte) vor allem beim Surfen im Internet und beim Öffnen von E-Mail Anhängen ist sinnvoll, um zu verhindern, dass eine Infektion der Systemdateien erfolgt. Für administrative Konten werden starke Passwörter empfohlen, da Emotet diese mit [[Brute-Force-Methode]]n zu ermitteln versucht.&lt;ref name=&quot;gdata&quot; /&gt;<br /> <br /> Emotet verwendet eine Reihe von [[Command-and-Control-Server]]n, zu denen sich infizierte Clients verbinden wollen. Das Sicherheitsteam Cryptolaemus&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://paste.cryptolaemus.com/ |titel=Cryptolaemus Pastedump |abruf=2020-01-07}}&lt;/ref&gt; bot bis Ende Jänner 2021 tägliche Sicherheitsberichte mit einer Liste bekannter [[IP-Adresse]]n und/oder [[Domain Name System|DNS]]-Namen von ebendiesen Servern. Durch eine [[Firewall]] mit Monitoring können etwaige Verbindungsversuche ermittelt werden.<br /> <br /> === Nach der Infektion ===<br /> Emotet verwendet verschiedene Techniken, um sich vor [[Antivirenprogramm|Antivirensoftware]] zu verstecken, und ist deshalb schwer von einem infizierten System zu entfernen. Die wichtigste Maßnahme nach einer erkannten Infektion ist, dass das befallene System möglichst schnell isoliert wird, d.&amp;nbsp;h. vom restlichen Unternehmensnetzwerk und vom Internet getrennt wird, da Emotet versucht, andere Rechner im Netzwerk zu infizieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://blog.malwarebytes.com/detections/trojan-emotet/ |titel=Trojan.Emotet |werk=Blog |hrsg=Malwarebytes Labs |abruf=2019-06-09 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; Auch ist von einer Verwendung eines Kontos mit administrativen Rechten auf einem infizierten System abzusehen, um weiteren Schaden zu begrenzen. Da sich der angerichtete Schaden auch auf Systemdateien erstreckt, sollte das System neu installiert werden, um eine restlose Beseitigung zu garantieren.&lt;ref name=&quot;cert&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;bsib&quot; /&gt; Backups können dann zur Wiederherstellung verwendet werden, wenn sie nachweislich nicht infiziert sind, d. h. während des Befalls durch Emotet keine physische Verbindung zum Netzwerk hatten oder ständig [[Schreibschutz|schreibgeschützt]] waren.&lt;ref name=&quot;bsi2&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/ACS/DE/Informationspool/Themen/Emotet/emotet.html |titel=Informationspool – Maßnahmen zum Schutz vor Emotet und gefährlichen E-Mails im Allgemeinen |werk=allianz-fuer-cybersicherheit.de |hrsg=[[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik|BSI]] |abruf=2019-06-11 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191214120424/https://www.allianz-fuer-cybersicherheit.de/ACS/DE/Informationspool/Themen/Emotet/emotet.html |archiv-datum=2019-12-14 |offline=ja |archiv-bot=2022-10-28 08:05:33 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{YouTube|o4CyX-y42YA|Emotet trifft Heise – Einblicke in einen Trojaner-Angriff}}<br /> * [https://www.us-cert.gov/ncas/alerts/TA18-201A Alert (TA18-201A) – Emotet Malware] (Meldung des US-CERT, englisch)<br /> * [https://blog.malwarebytes.com/threat-analysis/2018/05/malware-analysis-decoding-emotet-part-1/ Malware analysis: decoding Emotet, part 1] (Blogartikel der [[Malwarebytes Inc.|Malwarebytes Labs]], englisch)<br /> * [https://blog.malwarebytes.com/threat-analysis/2018/06/malware-analysis-decoding-emotet-part-2/ Malware analysis: decoding Emotet, part 2] (Blogartikel der Malwarebytes Labs, englisch)<br /> * [https://www.fortinet.com/blog/threat-research/analysis-of-a-fresh-variant-of-the-emotet-malware.html Analysis of a Fresh Variant of the Emotet Malware] (Analyse von [[Fortinet]], englisch)<br /> * [https://www.sophos.com/de-de/threat-center/threat-analyses/viruses-and-spyware/Mal~Emotet-C/detailed-analysis.aspx Detailed Analysis of Mal/Emotet-C] (Analyse von [[Sophos]], englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Schadprogramm]]<br /> [[Kategorie:Computervirus]]<br /> [[Kategorie:Makrovirus]]<br /> [[Kategorie:Phishing]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Allylthioharnstoff&diff=246366515 Allylthioharnstoff 2024-07-01T13:09:06Z <p>Con-struct: /* Verwendung */ Themen getrennt</p> <hr /> <div>{{Infobox Chemikalie<br /> | Strukturformel = [[Datei:Allylthiourea.svg|200px|Allylthioharnstoff]]<br /> | Suchfunktion = C4H8N2S<br /> | Andere Namen = * ''N''-Allylthioharnstoff<br /> * Thiosinamin<br /> * Prop-2-enylthioharnstoff<br /> * Allylthiocarbamid<br /> * ATH<br /> | Summenformel = C&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;8&lt;/sub&gt;N&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;S<br /> | CAS = {{CASRN|109-57-9}}<br /> | EG-Nummer = 203-683-5<br /> | ECHA-ID = 100.003.349<br /> | PubChem = 1549517<br /> | ChemSpider = 1266393<br /> | Beschreibung = weißer, unangenehm riechender Feststoff&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Molare Masse = 116,18 g·mol&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;<br /> | Aggregat = fest<br /> | Dichte = 1,22 g·cm&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; (25 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Schmelzpunkt = 70–72 [[Grad Celsius|°C]]&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Siedepunkt = <br /> | Dampfdruck = <br /> | Löslichkeit = * mäßig löslich in Wasser (67 g·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; bei 20 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;&gt;{{GESTIS|Name=Allylthioharnstoff|ZVG=570061|CAS=109-57-9|Abruf=2020-01-08}}&lt;/ref&gt; <br /> * löslich in Ethanol&lt;ref name=&quot;Merck&quot;&gt;{{Merck|808158|Abruf=2011-03-20|Name=N-Allylthioharnstoff}}&lt;/ref&gt;<br /> | Brechungsindex = 1,5936 (78&amp;nbsp;°C)&lt;ref name=&quot;CRC90_3_12&quot;&gt;{{CRC Handbook|Auflage=90|Titel=Physical Constants of Organic Compounds|Kapitel=3|Startseite=12}}&lt;/ref&gt;<br /> | Quelle GHS-Kz = &lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme|06}}<br /> | GHS-Signalwort = Gefahr<br /> | H = {{H-Sätze|301}}<br /> | EUH = {{EUH-Sätze|-}}<br /> | P = {{P-Sätze|262|308+310}}<br /> | Quelle P = &lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | MAK = <br /> | ToxDaten = {{ToxDaten |Typ=LD50 |Organismus=Ratte |Applikationsart=oral |Wert=200 mg·kg&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; |Bezeichnung= |Quelle=&lt;ref name=&quot;Merck&quot; /&gt; }}<br /> }}<br /> <br /> '''Allylthioharnstoff''' ist ein [[Harnstoff]]-[[Derivat (Chemie)|Derivat]], das aus [[Allylisothiocyanat]] und [[Ammoniak]] hergestellt werden kann.&lt;ref name=&quot;Römpp&quot;&gt;{{RömppOnline|ID=RD-01-01664|Name=Allylthioharnstoff|Abruf=2014-11-12}}&lt;/ref&gt; Es wurde Ende 19.&amp;nbsp;Jahrhunderts zuerst von Dumas und Pelouze durch Einwirkung von Ammoniak auf [[Senföl]] synthetisiert.&lt;ref&gt;E. Schmidt, J. Gadamer: ''Ueber das Thiosinamin und seine Halogenadditionsprodukte.'' In: [[Archiv der Pharmazie]], 1895, 233 (9), 646–684. {{DOI|10.1002/ardp.18952330903}}.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Eigenschaften ==<br /> Allylthioharnstoff ist ein weißer, unangenehm (etwas nach Knoblauch) riechender, bitter schmeckender, brennbarer Feststoff.&lt;ref name=&quot;Hager&quot;&gt;Franz von Bruchhausen: ''Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis'', Band 4, S. 52.&lt;/ref&gt; Er ist mäßig löslich in Wasser, aber löslich in [[Ethanol]].&lt;ref name=&quot;Merck&quot; /&gt; Die Verbindung besitzt eine [[Monoklines Kristallsystem|monokline]] Kristallstruktur mit der {{Raumgruppe|P21/a|lang}} mit vier Molekülen in einer Zelle mit den Abmessungen a=9,819, b=8,553, c=9,170 [[Ångström (Einheit)|Å]], β=127,3° und Z=4.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|text=The Crystal and Molecular Structure of Thiosinamine |url=http://newjournal.kcsnet.or.kr/main/j_search/j_download.htm?code=K840401 |wayback=20060626195909}}.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verwendung ==<br /> Bei der Analyse von [[Abwasser]] wird Allylthioharnstoff als [[Nitrifikation]]shemmstoff eingesetzt. Die [[Mikroorganismus|Mikroorganismen]] werden gehemmt, so dass der vorhandene Sauerstoff nicht zur Nitrat-Produktion verwendet wird, sondern zur Oxidation von [[Kohlenstoff]] zu [[Kohlendioxid]] zur Verfügung steht. Solche Substanzen sind bei der biologischen Abwasserreinigung in der Regel unerwünscht. Bei der Analyse (z.&amp;nbsp;B. bei der [[Biochemischer Sauerstoffbedarf|BSB-Analyse]]) des Abwassers können sie zugegeben werden, um einen zusätzlichen Verbrauch von Sauerstoff zu unterbinden. Aus einer Analyse mit und einer Analyse ohne Zugabe von Allylthioharnstoff kann der Sauerstoffverbrauch für die Nitrifikation abgeschätzt werden.&lt;ref&gt;[http://www.wasser-wissen.de/abwasserlexikon/a/ath.htm Allylthioharnstoff (Wasser-Wissen)].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Allylthioharnstoff wird in der Analogfotografie als [[Lösungsmittel]] für [[Silberhalogenid]]e sowie zur Empfindlichkeitssteigerung durch chemische Sensibilisierung verwendet.&lt;ref&gt;[http://www.fotolabor.de/fotofachlabor/t.htm Thiosinamin (Fotolabor.de)].&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Hager&quot; /&gt; <br /> <br /> Da es nach älteren Untersuchungen bei lokaler Applikation auf Narbengewebe einen narbenaufweichenden Effekt besitzt, wurde es entsprechend eingesetzt. Wegen des unsicheren Nachweises dieses Effekts wird es aktuell nicht mehr verwendet.&lt;ref name=&quot;Hager&quot; /&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4307441-8}}<br /> <br /> [[Kategorie:Thioharnstoff]]<br /> [[Kategorie:Allylverbindung]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fernw%C3%A4rme&diff=245428910 Fernwärme 2024-05-29T05:11:26Z <p>Con-struct: /* Wien */ Inbetriebnahme Großwärmepumpen</p> <hr /> <div>[[Datei:Fernwärme.jpg|mini|Thermodynamisches Prinzip der Fernwärme]]<br /> [[Datei:2005-08-30-district-heating-pipeline.jpg|mini|hochkant|Fernwärmeleitung aus Kunststoffmantel-Verbundrohr]]<br /> <br /> Als '''Fernwärme''' oder '''Fernheizung''' wird eine Wärmelieferung zur Versorgung von Gebäuden mit Raumwärme und Wärme für [[Warmwasser]] bezeichnet. Der Transport der [[Thermische Energie|thermischen Energie]] erfolgt in einem wärmegedämmten Rohrsystem, einem sogenannten [[Wärmenetz]], das üblicherweise erdverlegt ist; teilweise werden jedoch auch Freileitungen verwendet. Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude neben Raumwärme auch mit Warmwasser, indem die Wärme vom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Verbrauchern geleitet wird. Bei der örtlichen Erschließung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen mit eigener Wärmeerzeugung spricht man auch von [[Nahwärme]]. Mit Stand 2013 existierten weltweit ca. 80.000 Fernwärmesysteme, davon ca. 6.000 in Europa.&lt;ref name=&quot;Werner International Review&quot; /&gt;<br /> <br /> Als Wärmelieferanten in Fernwärmenetzen dienen häufig mit [[Fossile Energie|fossilen Brennstoffen]], [[Biomasse]] oder [[Abfall|Müll]] befeuerte [[Heizkraftwerk]]e und [[Blockheizkraftwerk]]e. Diese werden in [[Kraft-Wärme-Kopplung]] betrieben und können auf diese Weise Brennstoffeinsparungen gegenüber einer separaten Strom- und Wärmeerzeugung erzielen. Zudem wird gelegentlich auch [[Abwärme]] aus Industrieprozessen, [[Geothermie|geothermische Energie]], [[Solarthermie|solarthermische Energie]] ([[Solare Fernwärme]]) und mittels [[Wärmepumpe|Großwärmepumpen]] nutzbar gemachte Umweltwärme in Fernwärmesysteme eingespeist.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Fernwärmetechnologien werden konstant weiterentwickelt. So geht z.&amp;nbsp;B. in Europa der Trend zu nachhaltigeren Fernwärmesystemen mit höherem Anteil an [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energiequellen]], weniger Einsatz fossiler Energieträger, [[Energieeffizienz|energieeffizienteren]] Systemen und geringeren Emissionen an [[Treibhausgas]]en und [[Luftverschmutzung|Luftschadstoffen]]. Ausschließlich mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärmesysteme sind mit Stand 2017 jedoch erst wenig verbreitet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=M. A. Sayegh et al. |Titel=Trends of European research and development in district heating technologies |Sammelwerk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |Band=68 |Nummer=2 |Datum=2017 |Seiten=1183-1192 |DOI=10.1016/j.rser.2016.02.023}}&lt;/ref&gt; Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten sind solche Fernwärmesysteme jedoch ein wichtiger Bestandteil einer [[Wärmewende]].<br /> <br /> Auch mittels [[Kernspaltung]] kann Fernwärme erzeugt werden, sei es in Kraft-Wärme-Kopplung mit einem Kernkraftwerk oder als reines Heizwerk. Entsprechende Anlagen wurden vor allem im ehemaligen Ostblock gebaut.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Aus archäologischen Stätten aus der Römerzeit weiß man, dass heißes [[Thermalwasser]] nicht nur für Badezwecke vor Ort verwendet wurde, sondern auch mittels Leitungen in Becken und Gebäude für Bodenheizungen transportiert wurde. Vorgänger von Fernwärmeheizungen existieren also bereits seit mehr als 2000 Jahren. Ein erstes „echtes“ Fernwärmesystem entstand 1334 in der französischen Ortschaft [[Chaudes-Aigues]]. Dort wurde heißes Thermalwasser aus einer Quelle in den Ort geleitet, um mehrere Häuser zu versorgen.<br /> <br /> Die Idee, Fernwärme in größerem Umfang und kommerziell zu nutzen, entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Durch die Verringerung der Anzahl der Feuerstätten in den Innenstädten wurde die Gefahr von Bränden gemindert und der Verschmutzung durch [[Kohle]] und [[Asche]] Einhalt geboten. Die ersten Fernwärmesysteme der Neuzeit wurden in den 1870er und 1880er Jahren in Lockport und [[New York City|New York]] errichtet. In den 1920er Jahren wurden in Deutschland die ersten europäischen Fernwärmenetze installiert; zugleich fand ein Übergang von ineffizienten Dampfsystemen auf Heißwasser statt. In den 1930er Jahren begann die Sowjetunion mit dem Bau von Fernwärmesystemen, in den 1950er Jahren auch die Volksrepublik China. In den 1970er Jahren wuchs mit den [[Ölpreiskrise|Ölkrisen]] das Interesse an der Fernwärmeversorgung stark an, worauf hin einige Länder, insbesondere die skandinavischen Staaten, neue Fernwärmenetze der nun dritten Generation bauten. Infolge der [[Energiewende]] hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung wird mittlerweile eine vierte Generation erforscht und in der Praxis etabliert.&lt;ref name=&quot;Werner International Review&quot; /&gt;<br /> <br /> == Technischer Ablauf ==<br /> Ein Fernwärmesystem besteht aus verschiedenen Hauptkomponenten, die zusammen das Gesamtsystem bilden. Hierzu zählen die Wärmeerzeugungsanlagen (häufig in [[Kraft-Wärme-Kopplung]] betriebene [[Heizkraftwerk]]e), das meist mit [[Heißwasseranlage|Heißwasser]] betriebene Fernwärmenetz samt Pumpstationen und Hausanschlüsse sowie die Übergabestationen, die die Wärme an die Gebäudeheizung abgeben.<br /> <br /> Wegen des auch bei sehr guter Wärmedämmung nicht zu vermeidenden Wärmeverlustes über längere Strecken und des hohen Investitionsaufwandes für das Leitungssystem eignet sich Fernwärme häufig nur bei dichter Bebauung. Fernwärmenetze weisen üblicherweise sternförmige Verteilstrukturen mit maximalen Leitungslängen im Bereich einiger 10&amp;nbsp;km auf. Die längste Fernwärmeleitung in Österreich mit 31&amp;nbsp;km befindet sich zwischen dem [[Kraftwerk Dürnrohr]] und der niederösterreichischen Landeshauptstadt [[St. Pölten]]. In Deutschland wird bei normaler Vorortbebauung das Wort „fernwärmeversorgungsunwürdig“ benutzt, wenn eine Fernwärmeversorgung unrentabel erscheint. In Skandinavien, wo die Fernwärme eine zentrale Rolle im Wärmemarkt spielt, werden Fernwärmenetze auch in den Villenvorstädten betrieben. Beispielsweise deckt die Fernwärme in Dänemark etwa die Hälfte des dänischen Wärmebedarfs (Stand 2018). Ein weiterer Ausbau auf bis zu 65–70 % wird für möglich erachtet, während hingegen für dünn besiedelte Gegenden Wärmepumpenheizungen als eine günstigere Option betrachtet wurden.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot; /&gt;<br /> <br /> === Wärmequellen ===<br /> [[Datei:Berlin-mitte heizkraftwerk-mitte 20060605 629.jpg|mini|Erdgasbefeuertes [[GuD]]-[[Heizkraftwerk]]. Im Bild das [[Heizkraftwerk Berlin-Mitte]]]]<br /> <br /> Fernwärmenetze verfügen über die Eigenschaft, sehr flexibel eine Vielzahl unterschiedlicher Wärmequellen nutzen zu können, die sowohl zentral als auch dezentral sein können.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Abdul Rehman Mazhar et al. |Titel=A state of art review on district heating systems |Sammelwerk=Renewable and Sustainable Energy Reviews |Band=96 |Datum=2018 |Seiten=420-439 |DOI=10.1016/j.rser.2018.08.005}}&lt;/ref&gt; Üblicherweise erfolgt die Erzeugung von Fernwärme in großen Kraftwerken mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]] (KWK), kleineren [[Blockheizkraftwerk]]en, in [[Müllverbrennung]]sanlagen oder [[Fernheizwerk]]en. Als Brennstoff werden die verschiedenen Formen der [[Kohle]], [[Erdgas]], [[Biogas]], Öl, Holz und Holzprodukte, [[Solarthermie]] sowie Müll in verschiedenen Zusammensetzungen und Aufbereitungsformen verwendet. In wenigen Ländern, z.&amp;nbsp;B. in der Schweiz, wird Fernwärme auch aus [[Kernkraftwerk]]en ausgekoppelt. In Island, aber auch in Mitteleuropa, wird Fernwärme in [[Geothermie]]kraftwerken erzeugt. Soweit möglich wird auch die Hochtemperaturabwärme von Industriebetrieben, zum Beispiel von Raffinerien oder Stahlwerken, als Wärmequelle genutzt. Die wichtigsten Energieträger sind derzeit weiterhin fossile Energieträger wie Erdgas und Kohle, die 2012 etwa 70 % der Wärmeenergie in den europäischen Fernwärmenetzen lieferten.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Absorption heat pump.jpg|mini|Multi-MW-Großwärmepumpe zur Nutzung industrieller [[Abwärme]] in einem österreichischen Fernheizwerk.]]<br /> Für nachhaltige Fernwärmesysteme sind hingegen [[erneuerbare Energien]] und die Nutzung von [[Abwärme]] die wünschenswertesten Energiequellen.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot; /&gt; Im Rahmen der [[Energiewende]] und der damit einhergehenden Umstellung der Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien kommen daher zunehmend weitere Wärmequellen zum Einsatz. So können z.&amp;nbsp;B. mit Wind- oder Solarstrom betriebene [[Wärmepumpenheizung|Großwärmepumpen]] die thermische Energie liefern und zugleich dazu beitragen, die fluktuierende Einspeisung dieser Energiequellen zu glätten.&lt;ref name=&quot;Bach&quot; /&gt; Diese [[Sektorenkopplung]] zwischen Elektrizitäts- und Wärmesektor kann im Energiesystem eine Schlüsselrolle bei der Integration variabler erneuerbarer Energien spielen. Zugleich gilt der Einsatz von Wärmepumpen in Fernwärmesystemen als eine der vielversprechendsten Wege, um die Energieeffizienz von Fernwärmenetzen zu steigern und die [[Klimaschutz]]ziele zu erreichen, nicht zuletzt, da Wärmepumpen bei Bezug von Ökostrom emissionsfrei arbeiten.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot;&gt;{{Literatur |Autor=M.A. Sayegh et al. |Titel=Heat pump placement, connection and operational modes in European district heating |Sammelwerk=[[Energy and Buildings]] |Band=166 |Datum=2018 |Seiten=122-144 |DOI=10.1016/j.enbuild.2018.02.006}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Wärmequellen für Großwärmepumpen kommen u.&amp;nbsp;a. Niedertemperatur[[abwärme]] aus der Industrie, [[Supermarkt|Supermärkte]], [[Abwasser|Abwässer]] (z.&amp;nbsp;B. aus [[Kläranlage]]n), Trink-, Brauch- und Grundwasser, Flüsse, Seen und das Meerwasser in Frage.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rasmus Lund, Urban Persson |Titel=Mapping of potential heat sources for heat pumps for district heating in Denmark |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=110 |Datum=2016 |Seiten=129–138 |DOI=10.1016/j.energy.2015.12.127}}&lt;/ref&gt; Hohes Potential für Großwärmepumpen besteht insbesondere in der Nutzung von Abwässern und Oberflächenwasser als Wärmequelle, die beide auch den Vorteil haben, üblicherweise in Siedlungsnähe vorzukommen und langfristig zur Verfügung zu stehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Andrei David et al. |Titel=Heat Roadmap Europe: Large-Scale Electric Heat Pumps in District Heating Systems |Sammelwerk=[[Energies]] |Band=10 |Nummer=4 |Datum=2017 |Seiten=578ff |DOI=10.3390/en10040578}}&lt;/ref&gt; Ein auf Meerwasser basierendes System wird z.&amp;nbsp;B. bereits seit den 1970er Jahren im Fernwärmenetz [[Stockholm]]s eingesetzt,&lt;ref name=&quot;Levihn&quot; /&gt; ein weiteres Beispiel ist die [[Wärmepumpe Drammen]]. Eine weitere leistungsfähige Wärmequelle sind [[Rechenzentrum|Rechenzentren]]. Große Rechenzentren können einen dauerhaften Leistungsbezug von 100 MW elektrischer Energie aufweisen. Bis zu 97 % der dabei entstehenden Abwärme kann mit Großwärmepumpen nutzbar gemacht und die Wärmeenergie anschließend in Fernwärmenetze eingespeist werden. Mit Stand 2017 wird dies bereits in verschiedenen Rechenzentren in den nordischen Ländern praktiziert, insbesondere in Finnland und Schweden.&lt;ref name=&quot;Werner International Review&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Sven Werner |Titel=International review of district heating and cooling |Sammelwerk=Energy |Band=137 |Datum=2017 |Seiten=617-631 |DOI=10.1016/j.energy.2017.04.045}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Future views on waste heat utilization – Case of data centers in Northern Europe |Sammelwerk=Renewable and Sustainable Energy Reviews |Band=82 |Datum=2018-02-01 |ISSN=1364-0321 |Seiten=1749–1764 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1364032117314314 |Abruf=2020-12-09 |DOI=10.1016/j.rser.2017.10.058}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Tao Lu, Xiaoshu Lü, Matias Remes, Martti Viljanen |Titel=Investigation of air management and energy performance in a data center in Finland: Case study |Sammelwerk=Energy and Buildings |Band=43 |Nummer=12 |Datum=2011-12-01 |ISSN=0378-7788 |Seiten=3360–3372 |Online=http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778811003847 |Abruf=2020-12-09 |DOI=10.1016/j.enbuild.2011.08.034}}&lt;/ref&gt; In Deutschland spielt sie bislang kaum eine Rolle, wobei erste Projekte auch hier einen Wandel erkennen lassen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rainer Schulze |Titel=Neues Quartier in Frankfurt: Rechenzentrum heizt Wohnungen |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/neues-quartier-in-frankfurt-rechenzentrum-heizt-wohnungen-16958601.html |Abruf=2020-10-13}}&lt;/ref&gt; Stand 2023 könnte der [[Rollout]] von Großwärmepumpen drei Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs und damit ein Viertel der deutschen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;e-Emissionen einsparen.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Fabian Ahrendts et al. |Titel=Roll-out von Großwärmepumpen in Deutschland. Strategien für den Markthochlauf in Wärmenetzen und Industrie |Verlag=[[Agora Energiewende]], Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IE |Ort=Berlin |Datum=2023-06 |Online=https://static.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2022/2022-11_DE_Large_Scale_Heatpumps/A-EW_293_Rollout_Grosswaermepumpen_WEB.pdf |Format=PDF}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Gregor Hansel |url=https://www.heise.de/hintergrund/Studie-Grosswaermepumpen-koennen-drei-Viertel-des-deutschen-Gasverbrauchs-sparen-9187670.html |titel=Studie: Großwärmepumpen können drei Viertel des deutschen Gasverbrauchs sparen |werk=MIT Technology Review |hrsg=heise online |datum=2023-06-15 |abruf=2023-06-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Fernwärmespeicher Theiss.jpg|mini|[[Fernwärmespeicher]] des [[Kraftwerk Theiß|Kraftwerkes Theiß]] mit 50.000&amp;nbsp;m³ Fassungsvermögen]]<br /> [[Datei:Marstal.powerplant.1.jpg|mini|Solarkollektoren für [[Solare Fernwärme]] im [[Wärmeverbund Marstal]]]]<br /> Kurzzeitige Überschüsse an Ökostrom können mit Elektrodenheizkesseln in Wärme verwandelt und anschließend in Fernwärmenetze oder [[Fernwärmespeicher]] geleitet werden. Diese Technologie wird als [[Power-to-Heat]] bezeichnet und findet inzwischen rasche Verbreitung. Sowohl Elektrodenkessel als auch Wärmepumpen sind ausgereifte Technologien, die am Markt zur Verfügung stehen. Allerdings unterscheiden sich die Einsatzprofile deutlich: Während Elektrodenkessel besonders flexibel betrieben werden können, sind Wärmepumpen eher als [[Grundlast]]technologie geeignet, da sie hohe Investitionskosten, aber niedrige Betriebskosten haben.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Jon Gustav Kirkerud, Erik Trømborg, Torjus Folsland Bolkesjø |Titel=Impacts of electricity grid tariffs on flexible use of electricity to heat generation |Sammelwerk=Energy |Band=115 |Datum=2016 |Seiten=1679-1687 |DOI=10.1016/j.energy.2016.06.147}}&lt;/ref&gt; Wärmepumpen weisen dafür gegenüber Heizstäben und Elektrodenkesseln eine deutlich höhere [[Energieeffizienz]] auf, sodass für die gleiche Heizenergie weniger Strom benötigt wird. Die auf diese Weise eingesparte elektrische Energie steht somit für weitere Zwecke zur Verfügung.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Matthias Koch et al. |Titel=Modellgestützte Bewertung von Netzausbau im europäischen Netzverbund und Flexibilitätsoptionen im deutschen Stromsystem im Zeitraum 2020–2050 |Sammelwerk=Zeitschrift für Energiewirtschaft |Band=39 |Datum=2015 |Seiten=1-17 |DOI=10.1007/s12398-015-0147-2}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als besonders vorteilhaft für die Integration hoher Anteile an erneuerbaren Energien bei zugleich sehr hohen Gesamtwirkungsgraden wird die Kombination von Blockheizkraftwerken und anderen in Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen Kraftwerken mit Wärmepumpen sowie Wärmespeichern betrachtet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Brian Vad Mathiesen]] et al. |Titel=Smart Energy Systems for coherent 100 % renewable energy and transport solutions |Sammelwerk=[[Applied Energy]] |Band=145 |Nummer= |Datum=2015 |Seiten=139–154 |DOI=10.1016/j.apenergy.2015.01.075}}&lt;/ref&gt; In einem solchen System würden Wärmepumpen während Zeiten hoher Stromproduktion aus Wind- und/oder Solarenergie den Wärmebedarf decken und zugleich etwaige Stromüberschüsse verwerten, während die BHKWs abgeschaltet bleiben könnten. Bei nur niedriger Stromproduktion aus erneuerbaren Energien würden hingegen die BHKWs sowohl Strom und Wärme liefern. Durch die Integration von Wärmespeichern in ein solches System ließe sich zudem Strom- und Wärmeproduktion voneinander entkoppeln, sodass etwaige Verluste durch temporär nicht benötigte Wärme der BHKWs minimiert würden.&lt;ref&gt;Vgl. [[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]]: ''Renewable Energy Systems: A Smart Energy Systems Approach to the Choice and Modeling of 100 % Renewable Solutions'', Academic Press 2014, Kap 5, insb. S. 96.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ebenfalls möglich ist der Bau von Solarthemieanlagen auf Dächern oder als Freiflächenanlage, die als unterstützende Wärmequelle direkt in Fernwärmenetze einspeisen oder in Kombination mit Saisonspeichern den Heizbedarf ganzjährig decken können. Dies wird als [[Solare Fernwärme]] bezeichnet. Mit Stand 2017 existieren Großanlagen mit einer Kollektorfläche von einigen 10.000 m². Vorreiter ist Dänemark, wo bei Großanlagen inklusive Saisonspeicher Wärmegestehungskosten von 2–6 ct/kWh erreicht werden. Auch solare Nahwärmeanlagen sind möglich, können jedoch nicht als alleinige Wärmequelle dienen.&lt;ref&gt;Vgl. [[Viktor Wesselak]], [[Thomas Schabbach]], Thomas Link, Joachim Fischer: ''Handbuch Regenerative Energietechnik'', Berlin/Heidelberg 2017, S. 419–422.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nukleare Fernwärme ist verhältnismäßig wenig verbreitet und findet und fand vor allem in den Ländern des ehemaligen Ostblocks – darunter auch beim [[Kernkraftwerk Greifswald]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.greifswald-netz.de/165/Greifswalder-Geschichte-kompakt/greifswald-historie-fernwaerme-994.html |titel=Geschichte der Fernwärme |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; in der damaligen DDR – Anwendung. Zumeist handelt es sich hierbei um Kraft-Wärme-Kopplung, wobei jedoch auch Konzepte für reine nukleare [[Heizwerk]]e ohne (nennenswerte) Stromerzeugung existieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.nextbigfuture.com/2019/09/nuclear-district-heating-review.html |titel=Nuclear District Heating Review {{!}} NextBigFuture.com |datum=2019-09-12 |sprache=en-US |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rohrleitungsnetz ===<br /> [[Datei:Mannheim-B36.jpg|mini|Oberirdische Leitung über [[Bundesstraße 36|B36]] in [[Mannheim]].]]<br /> [[Datei:RheinEnergie Rhine Tunnel in Cologne.jpg|mini|Fernwärmeleitung in einem Tunnel unter dem [[Rhein]] in [[Köln]]]]<br /> [[Datei:Fernheizkraftwerk Inzersdorf Fernwärmeleitung Gelenkskompensator.JPG|mini|[[Kompensator (Rohr)|Gelenkskompensator]] in einer Fernwärmeleitung]]<br /> <br /> Das Rohrleitungsnetz transportiert das Überträgermedium (meist Heißwasser, bei den ersten Systemen auch Dampf) zu den Verbrauchern. Das Überträgermedium wird in wärmegedämmten Rohrleitungen in einem kontinuierlichen Kreislauf gefördert. Zur Vermeidung von Korrosionen und Härteausscheidungen auf den inneren Oberflächen der Rohre ist das verwendete Wasser im Kreislauf zumindest enthärtet.<br /> <br /> Die Rohrleitungen von der Wärmequelle zu den Wärmesenken werden als ''Vorlauf'', diejenigen von den Wärmesenken zurück zur Wärmequelle als ''Rücklauf'' bezeichnet. Die in direktem Kontakt zum Medium stehenden Rohre werden als Mediumrohre bezeichnet. Je nach Mediumtemperatur, erforderlichem Durchfluss und statischen Erfordernissen kommen als Rohrleitungssysteme [[Kunststoffmantelverbundrohr]]e, [[Stahlmantelrohr]]e, [[Wickelfalzrohr]]e und verschiedene flexible Rohrsysteme ([[Flexibles Verbundrohr|Verbundrohrsysteme]], Rohrsysteme ohne Verbund) zum Einsatz. Die Übertragungstemperaturen sind abhängig von den technischen Generationen und wurden im Laufe der Zeit immer weiter gesenkt, um Übertragungsverluste zu verringern und die [[Energieeffizienz]] zu steigern. Übliche Betriebstemperaturen bei älteren Wärmenetzen der zweiten Generation liegen im Bereich von zumeist mehr als 100&amp;nbsp;°C, während bei der dritten Generation oft weniger als 100 Grad heißes Wasser genutzt wird. Noch einmal niedriger sind die Übertragungstemperaturen bei Niedertemperatursystemen der vierten Generation mit ca. 30 bis 70&amp;nbsp;°C.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Abhängig von den konkreten Spezifikationen der verschiedenen Fernwärmesysteme liegen die Energieverluste im Leitungssystem bei etwa 5 bis 20 %. In vielen europäischen Staaten betragen die Werte im Bereich von 5–10 %, während sie in Russland bei ca. 20 % liegen und einzelne Systeme dort noch deutlich höhere Verluste aufweisen.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Besonderheiten beim Rohrbau ====<br /> [[Datei:Fernwärme u bogen.jpg|mini|links|U-Dehnungsbogen zum Längenausgleich durch [[Dehnung]] des Rohrmaterials bei unterschiedlichen Temperaturen, hier bei erdverlegten Fernwärmeleitungen]]<br /> [[Datei:Fernwärme-Hinweisschilder.JPG|mini|[[Hinweisschilder zu Straßeneinbauten|Hinweisschilder]] auf Vorlaufschieber (VS) und Rücklaufschieber (RS), diese [[Absperrschieber]] befinden sich 1,5 Meter links vom Schilderpaar, jede Leitung mit [[Nennweite|Rohrnennweite]] DN&amp;nbsp;80 und [[Nenndruck|Nennbetriebsdruck]] PN&amp;nbsp;16]]<br /> <br /> Der [[Ausdehnungskoeffizient]] der als Fernwärmeleitungen verlegten [[Stahl]]rohre führt bei den großen zu überbrückenden Entfernungen und Temperaturschwankungen zu nicht zu vernachlässigenden Längenänderungen der Rohrleitungen. Bereits bei der Trassenplanung sind daher Maßnahmen wie die charakteristischen U-förmigen Kompensationsschenkel (auch U-Bogen genannt) oder [[Kompensator (Rohr)|Kompensatoren]] einzuplanen.&lt;ref&gt;Planungshandbuch der Fa. isoplus, Kapitel Projektierung&lt;/ref&gt; Die Kompensatoren haben sich mittlerweile als Schwachstellen in Fernwärmenetzen erwiesen, weshalb sie nach Möglichkeit, also vor allem bei Neubauten, durch U-Bögen oder Z-Bögen ersetzt werden. Da Kompensatoren meist aus anderen Werkstoffen als die Mediumrohre bestehen, tritt durch die Materialübergänge verstärkt elektrochemische Korrosion auf, die durch die mechanische Dauerbelastung verstärkt wird. Dies führt häufig zum Ausfall der Kompensatoren vor der angestrebten Mindestlebensdauer des Fernwärmenetzes. Vor allem im Bereich von Hausanschlüssen oder bei ohnehin notwendigen Versatzen in der Fernwärmetrasse kommen zur Kompensation auch Z-Bögen zum Einsatz.<br /> <br /> ==== Lecküberwachungssysteme ====<br /> In Rohrnetze, die mit [[Kunststoffmantelverbundrohr]]en oder Stahlmantelrohren aufgebaut sind, wird häufig eine Lecküberwachung integriert. Kunststoffmantelverbundrohre müssen dafür bei der Herstellung mit einem Lecküberwachungssystem ausgerüstet werden, was mittlerweile der Regelfall ist. Bei Stahlmantelrohren ist ein Betrieb mit Permanentvakuum im Ringraum der Rohrleitungen erforderlich, der allgemein üblich ist. In Rohrnetzen, die mit flexiblen Verbundrohren aufgebaut sind, ist eine Lecküberwachung wie bei Kunststoffmantelverbundrohren möglich. Diese wird jedoch nicht überall eingesetzt. Flexible Verbundrohre müssen dafür bei der Herstellung mit einem Lecküberwachungssystem ausgerüstet werden, was je nach Rohrhersteller nur auf Kundenwunsch bei entsprechend großen Abnahmemengen erfolgt. &lt;!-- Detailinfos siehe bei den jeweiligen Rohrsystemen --&gt;<br /> <br /> ==== Qualitätsanforderungen an das Fernheizwasser ====<br /> Zur Vermeidung von Härteausscheidungen auf den inneren Oberflächen der Rohre des Wärmeerzeugers ist das [[Kreislaufwasser]] zumindest enthärtet. Da entsalztes Wasser deutlich weniger Korrosion verursacht als nur enthärtetes Wasser, wird ein möglichst niedriger Restsalzgehalt im Umlaufwasser moderner Fernwärmenetze angestrebt. Dies wird durch Verwendung von [[Demineralisiertes Wasser|Deionat]] als Zusatzwasser und, falls erforderlich, einer zusätzlichen Teilstrom-Entsalzung der Umlaufwassermenge im System erreicht. Insbesondere wird eine maximale [[Chlor]]idionenkonzentration von 50&amp;nbsp;ppm&lt;ref name=&quot;AGFW Wasser&quot;&gt;AGFW-Richtlinie, FW 510 Anforderungen an das Kreislaufwasser von Industrie- und Fernwärmeheizanlagen, sowie Hinweise für deren Betrieb; 11/03&lt;/ref&gt; angestrebt, da Chloridionen die Korrosion metallischer Komponenten beschleunigen. Neben dem Salzgehalt spielt auch der Sauerstoffgehalt für die Korrosionsneigung eines Wassers eine wesentliche Rolle. Daher ist die Sauerstoffkonzentration im Fernwärmekreislaufwasser ebenfalls begrenzt. Ein weiterer Parameter mit Auswirkungen auf die Korrosionsgeschwindigkeit ist der pH-Wert. Der pH-Wert des Kreislaufwassers sollte daher mit Alkalisierungsmitteln auf über 9 angehoben werden, um die Sauerstoffkorrosion zu senken. Als Alkalisierungsmittel kommt neben Natronlauge auch Trinatriumphosphat zum Einsatz.&lt;ref name=&quot;AGFW Wasser&quot; /&gt;&lt;ref&gt;Qualitätsanforderungen an Fernheizwasser VGB-M 410 N 1994-02&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Anforderungen an das Kreislaufwasser in Industrie- und Fernwärmeheizanlagen sowie Hinweise für deren Betrieb, VdTÜV-Merkblatt 1466, 1989-02&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Übergabe an Verbraucher ===<br /> [[Datei:Sindelfingen Haus &amp; Energie 2015 by-RaBoe 073.jpg|mini|Abzweig zum Hausanschluss]]<br /> [[Datei:Waerme Schulung CRC Wn 040.jpg|mini|hochkant|[[Wärmeübergabestation]] in einer Großanlage]]<br /> <br /> Die Wärmeübergabe an den Verbraucher erfolgt üblicherweise mit Hilfe einer [[Wärmeübergabestation|Übergabestation]], auch Kompaktstation genannt, die aus verschiedenen Komponenten bestehen kann. In den meisten Fällen ist der Fernwärmekreislauf durch einen [[Wärmeübertrager]] hydraulisch vom Verbraucherkreislauf getrennt, in wenigen Fällen (Großverbraucher) wird der Fernwärmekreislauf direkt angekoppelt. Anstelle einer Übergabestation kann auch eine [[Wärmepumpe]] genutzt werden, insbesondere in Niedertemperaturnetzen. Die Wärmepumpe nutzt den Zulauf des Wärmenetzes als Wärmequelle und hebt die dortige Temperatur auf das im Gebäude genutzte Temperaturniveau an, sodass auch Gebäude mit höheren Heizungsvorlauftemperaturen an Fernwärmesysteme auf Niedertemperaturbasis angeschlossen werden können. Alternativ können Wärmepumpen ihre Energie auch aus dem Rücklauf des Fernwärmesystems beziehen und somit die Rücklauftemperaturen senken. Auf diese Weise können die Effizienz und die thermische Übertragungskapazität des Wärmenetzes erhöht werden.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt;<br /> <br /> Insbesondere bei Wohngebäuden orientiert sich die Auslegung der Übergabestation nicht primär am Heizwärmebedarf, sondern am Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung. Bei der Warmwasserbereitung in herkömmlichen Systemen muss zur Vermeidung einer Kontamination der Warmwasseranlage mit [[Legionellen]] eine Warmwassertemperatur von mehr als 60&amp;nbsp;°C aufrechterhalten werden, sodass Legionellen thermisch abgetötet werden. Weitere Möglichkeiten zur Vermeidung von Legionellenbefall in Niedertemperatursystemen sind unter anderem die chemische oder physikalische Behandlung oder das Nachheizen des Warmwassers per Heizstab oder Warmwasserwärmepumpe.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Dietrich Schmidt et al. |Titel=Low Temperature District Heating for Future Energy Systems |Sammelwerk=Energy Procedia |Band=116 |Datum=2017 |Seiten=26-38 |DOI=10.1016/j.egypro.2017.05.052}}&lt;/ref&gt; Für die Warmwasserbereitung stehen je nach Bedarf drei Varianten zur Verfügung:<br /> <br /> * Beim Durchflusssystem wird das benötigte Warmwasser direkt im Wärmeüberträger der Übergabestation erwärmt. Dies erfordert einen entsprechend großen Wärmeüberträger mit entsprechend groß dimensioniertem Fernwärmeanschluss. Dafür ist das Risiko einer Kontaminierung mit Legionellen sehr gering und der Rücklauf des Fernwärmewassers wird auf ein niedriges Temperaturniveau abgesenkt. Das Durchflusssystem eignet sich für Abnehmer mit relativ gleichmäßigem Warmwasserbedarf und für Abnehmer mit ohnehin sehr geringer Fernwärmeanschlussleistung, da die Übergabestation im technisch sinnvollen Rahmen nicht beliebig klein ausgelegt werden kann.<br /> * Beim Speichersystem wird Wasser in einem Speicher erwärmt („der Speicher wird geladen“) und bei Bedarf aus diesem entnommen. Der Fernwärmeanschluss kann wesentlich kleiner ausgelegt werden. Dafür steigt das Risiko einer Kontaminierung mit Legionellen, was spezielle Schutzmaßnahmen (regelmäßige thermische Desinfektion) erfordert. Die Temperatur im Warmwasserspeicher kann im ungünstigsten Fall fast bis auf die Rücklauftemperatur des Fernwärmewassers steigen, was einen ungünstigen Betriebszustand darstellt, da in diesem Bereich nur eine geringe Wärmemenge in den Speicher übergeben wird, was das Heizen auf die maximal gewünschte Temperatur verlangsamt. Außerdem ist die verfügbare Warmwassermenge durch das Volumen des Speichers begrenzt. Nach Entnahme der verfügbaren Menge muss gewartet werden, bis der Speicher wieder geladen wurde. Nachteilig sind auch der zusätzliche Platzbedarf des Speichers und die Wärmeverluste des Speichers. Speichersysteme eignen sich für Abnehmer mit stark schwankendem Warmwasserbedarf wie etwa einzelne Wohnhäuser.<br /> * Das Speicher-Lade-System kombiniert das Durchflusssystem mit dem Speichersystem. Das enthaltene Durchflusssystem wird nur auf einen durchschnittlichen Warmwasserbedarf ausgelegt, der Fernwärmeanschluss kann somit kleiner als beim reinen Durchflusssystem ausgelegt werden. Spitzenlasten werden über einen Warmwasserspeicher abgedeckt, der in Schwachlastzeiten geladen wird.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nahwaerme-forum.de/leitfaden/leitfaden_hausstationen1.html |text=Trinkwassererwärmung |wayback=20110403035458}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Technische Generationen ==<br /> [[Datei:Generations of district heating systems DE.svg|mini|Die vier Generationen von Fernwärmesystemen samt ihren Wärmequellen]]<br /> Auch wenn Fernwärmesysteme von Stadt zu Stadt unterschiedlich aufgebaut sind, so lassen sich vier Generationen unterscheiden, die unterschiedliche technische Charakteristiken aufweisen. Generell existiert ein Trend zu niedrigeren Übertragungstemperaturen, geringerem Materialaufwand und Vorfertigung in Fabriken, die mit geringerem Personaleinsatz beim Bau der Netze einhergeht.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot;&gt;{{Literatur |Autor=[[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]] et al. |Titel=4th Generation District Heating (4GDH) Integrating smart thermal grids into future sustainable energy systems |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=68 |Nummer= |Datum=2014 |Seiten=1-11 |DOI=10.1016/j.energy.2014.02.089}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erste Generation ===<br /> Die erste Generation wurde ab den 1880er Jahren in den Vereinigten Staaten eingeführt und fand anschließend auch in weiteren Teilen der Welt wie z.&amp;nbsp;B. Europa Verbreitung. Diese Systeme nutzten heißen, unter Druck stehenden [[Wasserdampf]] als Übertragungsmedium, der in vor Ort isolierten Stahlrohren übertragen wurde. Der Dampf wurde vorwiegend in mit [[Kohle]] befeuerten zentralen Kesseln und einigen wenigen Kraftwerken mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]] erzeugt. Die [[Radiator]]en in den Wohnungen arbeiteten mit hohen Temperaturen von 90&amp;nbsp;°C und mehr. Dadurch hatte dieses System einige Nachteile. Durch die hohen Dampftemperaturen waren die Wärmeverluste im Netz groß, zudem kam es zu Korrosion im Rücklauf, was die [[Energieeffizienz]] des Gesamtsystems weiter schmälerte. Auch kam es bisweilen zu gefährlichen Explosionen der Dampfrohre. Hauptgrund für die Einführung war die Vermeidung von Kesselexplosionen in den Wohnungen und die Erhöhung des Wohnkomforts. Bis ca. 1930 kamen ausschließlich solche Fernwärmesysteme vor; heute gilt die Technologie als veraltet. Mit Stand 2014 wurden solche Systeme noch in den früh errichteten Fernwärmesystemen von [[New York City|New York]] und [[Paris]] betrieben, während z.&amp;nbsp;B. in [[Salzburg]], [[Hamburg]] und [[München]] die Fernwärmesysteme zwischenzeitlich auf modernere Technik umgerüstet wurden.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> === Zweite Generation ===<br /> Die zweite Generation kam um 1930 auf und war bis in die 1970er Jahre die vorherrschende Bauart in neu angelegten Fernwärmesystemen. Diese Systeme nutzten unter Druck stehendes Wasser mit Temperaturen von zumeist über 100&amp;nbsp;°C als Wärmeübertragungsmittel, das in vor Ort isolierten Stahlrohren transportiert und durch zentrale Pumpstationen befördert wurde. In den Wohnungen wurden Radiatoren mit Heiztemperaturen von ca. 90&amp;nbsp;°C genutzt, die direkt oder indirekt gespeist wurden. Aufgebaut wurden diese Systeme unter anderem in den großen Fernwärmesystemen der damaligen [[Sowjetunion]]. Dort war die technische Qualität jedoch meist gering; zudem fehlte in den Wohnungen jede Möglichkeit zur Temperaturregelung. Auch in anderen Teilen der Erde kamen solche Systeme mit besserer Qualität zum Einsatz, wo sie zum Teil heute noch als älterer Kern weiterhin bestehender Fernwärmenetze dienen. Motivation hinter diesen Fernwärmesystemen war meist die Einsparung von [[Primärenergie]] durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung und die Erhöhung des Heizkomforts. Erzeugt wurde das Heißwasser vor allem in [[Kohlekraftwerk|Kohle-]] und [[Ölkraftwerk]]en mit Kraft-Wärme-Kopplung, ergänzt durch einige (fossil befeuerte) Heißwasserkessel.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> === Dritte Generation ===<br /> [[Datei:MVK Kiel Gebaeude.jpg|mini|In der dritten Generation stammt ein Teil der Fernwärme häufig aus [[Müllheizkraftwerk]]en, wie hier im [[Müllheizkraftwerk Kiel]]]]<br /> Die dritte Generation kam in den 1970er Jahren auf, anschließend wurden ab den 1980er Jahren die meisten Fernwärmesysteme auf diesem Stand aufgebaut und viele vorhergehende Systeme auf diesen Stand umgerüstet. Da viele Hersteller von Komponenten solcher Systeme aus [[Nordeuropa]] stammen, wird diese Generation z.&amp;nbsp;T. als „Skandinavische Fernwärmetechnologie“ bezeichnet. Technisch basiert dieses System ebenfalls auf Heißwasser, das zumeist aber weniger als 100&amp;nbsp;°C Temperatur erreicht. Befördert wird das Wasser durch zentrale Pumpstationen. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Generationen werden die Transportrohre wie auch die meisten anderen Komponenten nicht mehr vor Ort isoliert, sondern in Fabriken vorgefertigt und vorisoliert und können dann vor Ort direkt im Boden versenkt werden. Die Verteilstationen sind im Vergleich zu den Vorgängern kompakt gebaut und die [[Wärmeübertrager]] bestehen aus rostfreiem Stahl. In den Wohnungen kommen Radiatoren mit mittleren Heiztemperaturen von ca. 70&amp;nbsp;°C zum Einsatz, die direkt oder indirekt versorgt werden; zum Teil auch [[Fußbodenheizung]]en. Die Wärmeerzeugung findet in zentralen [[Heizkraftwerk]]en mit Kraft-Wärme-Kopplung statt, in dezentralen [[Blockheizkraftwerk]]en, durch [[Müllheizkraftwerk]]e und [[Biomassekraftwerk]]e, ergänzt durch Spitzenlastkessel. Sporadisch wird auch [[Geothermie|geothermische]] und [[Solarthermie|Solarthermische]] Energie als Ergänzung in solche Netze eingespeist. Hauptmotivation für den Aufbau war nach den [[Ölkrise]]n in den 1970er Jahren die Steigerung der [[Energieeffizienz]] sowie der Ersatz von [[Erdöl]] durch andere Energieträger wie [[Kohle]], [[Biomasse]] und [[Abfall|Müll]].&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> === Vierte Generation ===<br /> [[Datei:20131002 xl wiki 5194.JPG|mini|Fernwärmenetze der vierten Generation sind [[Sektorenkopplung|sektorgekoppelt]] und damit eng mit dem Stromsektor vernetzt. Ihre Flexibilität gilt als wichtiger Faktor für die Integration hoher Anteile erneuerbarer Energien ins Energiesystem.]]<br /> Die vierte Generation (oft auch als „Wärmenetze 4.0“,&lt;ref&gt;[[Martin Pehnt]] et al. [https://www.ifeu.de/wp-content/uploads/W%C3%A4rmenetze-4.0-Endbericht-final.pdf ''Wärmenetze 4.0, Endbericht. Kurzstudie zur Umsetzung der Maßnahme „Modellvorhaben erneuerbare Energien in hocheffizienten Niedertemperaturwärmenetzen“''] (PDF; 5,0&amp;nbsp;MB) [[Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg]]; abgerufen am 24. März 2018.&lt;/ref&gt; ''4th Generation District Heating'' bzw. ''4GDH'' bezeichnet) befindet sich derzeit in der Erforschung/Erprobung und soll ab ca. 2020 großflächig zum Einsatz kommen. Diese Generation ist hauptsächlich geprägt durch die Erfordernisse von [[Klimaschutz]] und [[Nachhaltige Energie|nachhaltiger Energieerzeugung]] und der damit einhergehenden [[Energiewende]] hin zu großteils oder vollständig erneuerbaren Energiesystemen.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> Als Wärmequelle sollen erneuerbare Energien oder Abwärme aus Industrieprozessen dienen, neben (biomassebefeuerten) KWK-Anlagen sollen unter anderem Großwärmepumpen eine wichtige Rolle einnehmen, womit sich eine starke Kopplung mit dem Elektrizitätssektor ergibt. Durch die Kombination von Strom und Wärme liefernden KWK-Anlagen, Wärmepumpen und [[Wärmespeicher]] sollen Fernwärmesysteme der 4.&amp;nbsp;Generation zudem viel Flexibilität für Energiesysteme mit hohem Anteil variabler erneuerbarer Energien wie [[Windenergie]] und [[Solarenergie]] bieten und somit deren schwankende Energielieferung ausgleichen; beispielsweise durch Betrieb der Wärmepumpen bei Ökostromüberschuss oder alternativ der KWK-Anlagen bei nicht bedarfsdeckender Ökostromproduktion.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Diese Flexibilität des Wärmesektors kann in sektorgekoppelten Energiesystemen eine Schlüsselrolle bei der Integration fluktuierender erneuerbarer Energiequellen spielen.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt; Fernwärmesysteme der 4.&amp;nbsp;Generation gelten zugleich als Schlüsseltechnologie für den Einsatz von Fernwärmesystemen in Gebäuden, die aufgrund guter [[Wärmedämmung]] nur einen geringen Heizbedarf aufweisen.&lt;ref name=&quot;Lund 2018&quot;&gt;{{Literatur |Autor=[[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]] et al. |Titel=The status of 4th generation district heating: Research and results |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=164 |Datum=2018 |Seiten=147-159 |DOI=10.1016/j.energy.2018.08.206}}&lt;/ref&gt; In [[Dänemark]] ist die Umstellung von dritter auf vierte Generation bereits in Gang (Stand 2018).&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Xiaochen Yang et al. |Titel=Energy, economy and exergy evaluations of the solutions for supplying domestic hot water from low-temperature district heating in Denmark |Sammelwerk=[[Energy Conversion and Management]] |Band=122 |Datum=2016 |Seiten=142–152 |DOI=10.1016/j.enconman.2016.05.057}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach dem Stand der Forschung spielen Fernwärmesysteme eine wichtige Rolle bei einer nachhaltigen Energiewirtschaft, allerdings sind hierfür weitere Verbesserungen notwendig. Unter anderem müssen Fernwärmesysteme der 4.&amp;nbsp;Generation in einem nachhaltigen Energiesystem folgende Fähigkeiten besitzen:&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> * Lieferung von Niedertemperaturwärme an neue oder [[Energetische Sanierung|energetisch sanierte Gebäude]]<br /> * Transport von Wärme mit geringen Energieverlusten<br /> * Aufnahme bzw. Recycling von Niedertemperaturwärme (z.&amp;nbsp;B. [[Wärmerückgewinnung|Abwärme aus Industrieprozessen]] mit oder ohne [[Wärmepumpe]]n) und Fähigkeit zur Einbindung erneuerbarer Wärmequellen wie Geothermie und Solarthermie<br /> * Fähigkeit zur intelligenten Betriebsweise im Rahmen integrierter Energiesysteme, d.&amp;nbsp;h. auf [[Sektorenkopplung]] basierenden Energiesystemen<br /> <br /> Als Kernbestandteile solcher Systeme werden gut isolierte, vorgefertigte Rohre betrachtet, die mit Wassertemperaturen von 30 bis 70&amp;nbsp;°C arbeiten, um die Energieverluste niedrig zu halten und eine hohe Energieeffizienz des Gesamtsystems zu ermöglichen. Die Zirkulation des Warmwassers im Fernwärmenetz soll zur weiteren Verbesserung der Flexibilität sowohl zentral als auch dezentral erfolgen. Zudem sollen vor allem sanierte Gebäude im städtischen Raum mit Wärmeverbrauch von 50 bis 150 kWh/m² sowie Neubauten mit weniger als 25 kWh/m² Wärmeverbrauch pro Jahr versorgt werden, während in dünnbesiedelten Gebieten [[Wärmepumpenheizung]]en energieeffizienter und damit zweckmäßiger sind. Die Heizung in solchen Niedertemperaturfernwärmesystemen soll vor allem mit [[Flächenheizung]]en mit geringer [[Vorlauftemperatur]] wie [[Fußbodenheizung]]en und mit Niedertemperatur arbeitenden Radiatoren (50&amp;nbsp;°C) mit indirekter Versorgung erfolgen. Heißwasser soll entweder über Wärmetauscher mit 40–50&amp;nbsp;°C erfolgen, bei Niedertemperaturfernwärmesystemen mit nur 30&amp;nbsp;°C Vorlauftemperatur über eine Warmwasserwärmepumpe.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Die Absenkung der Vorlauftemperatur gilt als wichtiger Faktor für die Erhöhung der Energieeffizienz des Fernwärmesystems und den Aufbau nachhaltiger Fernwärmenetze. So können KWK-Anlagen mehr Strom erzeugen, Industrieabwärme und geothermische Energie besser eingespeist werden und Wärmepumpen mit höherer Leistungszahl betrieben werden, zudem sinken die Übertragungsverluste.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Henrik Gadd, Sven Werner |Titel=Achieving low return temperatures from district heating substations |Sammelwerk=[[Applied Energy]] |Band=136 |Datum=2014 |Seiten=59-67 |DOI=10.1016/j.apenergy.2014.09.022}}&lt;/ref&gt; Hierdurch können Wärmepumpen leicht in Wärmenetze der 4. Generation integriert werden, während dies bei Systemen der 2. und 3. Generation nur mit Einschränkungen möglich ist.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt;<br /> <br /> Fernwärmesysteme der 4. Generation gewinnen zudem als Flexibilisierungskomponente für den zunehmend durch fluktuierende erneuerbare Energien geprägten Strommarkt an Bedeutung, beispielsweise durch Betrieb der Wärmepumpen bei Ökostromüberschuss oder alternativ der KWK-Anlagen bei nicht bedarfsdeckender Ökostromproduktion.&lt;ref name=&quot;RahmenbedingungenLowEx&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Elisa Dunkelberg, Max Bachmann, Andreas Schneller, Sabine Schröder, Nicolas Bach |Hrsg=Hermann-Rietschel-Institut |Titel=Rahmenbedingungen für die Umsetzbarkeit von LowEx-Mehrleiter-Wärmenetzen |Ort=Berlin |Datum=2017}}&lt;/ref&gt; Bisher stellt die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme in KWK-Anlagen die wichtigste Verbindung zwischen Wärme- und Stromsektor dar. Zentrale KWK-Anlagen lassen aufgrund von Skaleneffekten eine erhöhte Stromausbeute zu. Solche flexiblen Erzeugungskapazitäten passen gut zur fluktuierenden Stromerzeugung erneuerbarer Energien. Zukünftig können Wärmenetze durch die Einbindung von flexibel gesteuerten Großwärmepumpen oder verschiedenen Power-to-Heat-Technologien einen zusätzlichen Beitrag zur Flexibilisierung des Energiesystems leisten. Wärmespeicher sollen zudem Flexibilität für Energiesysteme mit hohem Anteil variabler erneuerbarer Energien wie Windenergie und Solarenergie bieten und somit deren schwankende Energielieferung ausgleichen. Derartige Systeme, bei denen KWK-Anlagen, Wärmepumpen und [[Solare Fernwärme]] kombiniert werden, sind in Dänemark bereits in einigen Kommunen vorhanden und werden seit einiger Zeit um große Wärmespeicher mit teils über 100.000 m³ Fassungsvermögen erweitert, sodass je nach vorherrschenden Wetterbedingungen die passende Technologie eingesetzt werden kann.&lt;ref name=&quot;Sterner 133&quot;&gt;Vgl. [[Michael Sterner]], Ingo Stadler: ''Energiespeicher – Bedarf, Technologien, Integration''. Springer, Berlin 2014, S. 133f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegenstand der aktuellen Forschung sind auch neue Mehrleitersysteme zur Fernwärmeversorgung, die mehr Flexibilität hinsichtlich der Einspeisung erneuerbarer Energien bieten können.&lt;ref name=&quot;RahmenbedingungenLowEx&quot; /&gt; Bei Zweileiter-Fernwärmenetzen erfolgt die Wärmeversorgung von Verbrauchern vorwiegend aus dem Vorlauf. Dessen Temperatur orientiert sich zwangsläufig an der Verbraucherart im Netz mit dem höchsten Temperaturniveau. Ein-Mehrleiter-Wärmenetz ist im Gegensatz dazu mit unterschiedlichen Leitertemperaturen konzipiert. Dadurch wird das Temperaturniveau im Wärmenetz nicht mehr allein durch den Verbraucher mit den höchsten Temperaturanforderungen festgelegt, sondern kann an die vorliegende Verbraucher- und Erzeugerstruktur optimal angepasst werden. Eine Aufteilung in Vor- und Rücklauf entfällt bei diesem Konzept. Der Mehrleiteransatz führt zu einer Absenkung der mittleren Netztemperatur. Dadurch kann das Netz ebenfalls als Niedertemperaturwärmenetz charakterisiert werden. Die geringeren Temperaturen ermöglichen es, Quellen zu nutzen, die Niedertemperaturwärme liefern und bei Netzen mit hohen Vorlauftemperaturen nicht integrierbar sind. Mögliche Wärmequellen sind dabei Solarthermie, Abwasserwärme, Umweltwärme sowie industrielle und gewerbliche Abwärme.<br /> <br /> == Sonderbauformen ==<br /> === Kalte Fernwärme (Fünfte Generation) ===<br /> {{Hauptartikel|Kalte Nahwärme}}<br /> [[Datei:Cold District heating, schematic function.png|mini|Schematische Funktionsweise eines kalten Nah- bzw. Fernwärmenetzes]]<br /> <br /> Eine Sonderbauform von Fernwärmenetzen stellt die sogenannte „Kalte Fernwärme“ dar (oft auch als Fünfte Generation der Fernwärme bezeichnet&lt;ref name=&quot;Buffa&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Simone Buffa et al. |Titel=5th generation district heating and cooling systems: A review of existing cases in Europe |Sammelwerk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |Band=104 |Datum=2019 |Seiten=504–522 |DOI=10.1016/j.rser.2018.12.059}}&lt;/ref&gt;), die erstmals im [[Kraftwerk Arzberg]] eingesetzt wurde. Hierbei wird kein heißer Dampf in der Turbine eines Kraftwerkes abgezweigt, was einen leichten Effizienzverlust bei der Stromerzeugung verursacht, sondern stattdessen das ungekühlte Kühlwasser nach dem Turbinenkondensator entnommen. Da die Temperaturen im Fernwärmenetz dadurch niedriger sind als bei herkömmlichen Wärmenetzen, wird die Vorlauftemperatur stattdessen beim Abnehmer mittels [[Wärmepumpe]] auf das jeweils nötige Niveau angehoben. Diese Bauform hat mehrere Vorteile gegenüber klassischen Systemen: Ein solches System ist ohne großen baulichen Aufwand in jedem bestehenden Kraftwerk nachrüstbar, zudem kann das Wärmenetz preisgünstig mit einfachen, unisolierten Plastikrohren gebaut werden, da einfaches Flusswasser verwendet wird, das nicht unter Druck steht. Unter Umständen kann auch auf einen Rücklauf zum Kraftwerk verzichtet werden, wenn das Wasser nach Wärmeabgabe in einen Fluss geleitet werden kann. Die Wärmepumpen arbeiten zudem sehr effizient, da die zu überbrückende Temperaturdifferenz zwischen Kühlwassertemperatur (25–35&amp;nbsp;°C) und Heizungsvorlauftemperatur gering ist. Auf diese Weise kann dieses System eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Fernwärmesystemen sein. Voraussetzung hierfür sind nicht allzu große Transportentfernungen sowie wenig Steigung, da sonst der Pumpaufwand zu groß wird.&lt;ref&gt;Leonhard Müller: ''Handbuch der Elektrizitätswirtschaft: Technische, wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen''. Berlin/Heidelberg 1998, S. 266f.&lt;/ref&gt; Kleinere Systeme, die ihre Heizenergie anstelle von Kraftwerkskühlwasser häufig aus einer Vielzahl von Niedertemperaturwärmequellen wie Grundwasserbrunnen, Solarthermiekollektoren, Industrieabwärme oder [[Agrothermie]] erhalten können, werden als sogenannte [[Nahwärme#Kalte Nahwärme|Kalte Nahwärmesysteme]] bezeichnet.<br /> <br /> === Fernkälte ===<br /> {{Hauptartikel|Fernkälte}}<br /> [[Datei:Hinweisschild Fernkälte Dresden.jpeg|mini|Fernkälte als Nutzungsmöglichkeit um Fernwärme im Sommer umzuwandeln]]<br /> <br /> Ein großer Teil der verfügbaren Wärme wird nur in den kalten Wintermonaten benötigt. Deshalb wird nach Möglichkeiten gesucht, die Energie auch im Sommer zu nutzen. Ein sinnvolles Einsatzgebiet ist die Fernkälte. Dabei wird dem Kunden wie im Winter heißes Wasser geliefert, welches vor Ort mit Hilfe von [[Absorptionskältemaschine]]n Kälte erzeugt. Dieses Verfahren wird zurzeit für Einrichtungen mit großem Kältebedarf, zum Beispiel Krankenhäuser oder Einkaufszentren, eingesetzt. In Chemnitz gibt es einen zentralen [[Kältespeicher]], der Einrichtungen in der Stadt versorgt.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,551816,00.html ''Konzept Fernkälte: Kühlung aus dem Heizkraftwerk''.] In: ''Spiegel Online.'' abgerufen am 3. November 2008.&lt;/ref&gt; Möglich ist auch die Kopplung von Fernwärmenetzen mit Kältenetzen, sodass die bei der Kälteproduktion anfallende Abwärme zu Heizzwecken genutzt werden kann. Dies kann direkt oder über Wärmespeicher geschehen.<br /> <br /> == Betrieb ==<br /> Bei Auslegung und Betrieb von Fernwärmenetzen und der Wahl der Betriebsweise sind zahlreiche Faktoren zu beachten:<br /> <br /> * Summation der zeitabhängigen Abnehmerforderungen bezüglich Wärme- und Masseströmen unter Beachten der Gleichzeitigkeit;<br /> * Ermittlung der Temperaturverläufe im Rohrnetz unter Berücksichtigung der Transportzeiten in den Rohrstrecken;<br /> * Möglichkeiten der Wärmespeicherung im Netz mit dem eventuellen Ziel, die Spitzenlast an der Einspeisung zu senken bzw. bei Heizkraftwerken einen begrenzten Vorrang der Stromerzeugung zu ermöglichen;<br /> * Druckverluste in den Netzabschnitten;<br /> * Gestaltung der Druckhalteanlagen (z.&amp;nbsp;B. dynamische Mitteldruckhaltung oder statische Saug- oder Enddruckhaltung) in Abhängigkeit von der Netzgeometrie, den geodätischen Unterschieden längs der Trassen und der erforderlichen Volumenausgleichsströme sowie Fixierung des Ruhedruckes und Einordnung des maximalen Betriebsdruckverlaufs in sogenannten Druckschaubildern;<br /> * Optimale Bemessung der Rohrdurchmesser und der Rohrdämmung mit dem Ziel minimaler Jahresgesamtkosten;<br /> * Optimale Fahrkurven.<br /> <br /> == Vor- und Nachteile ==<br /> Fernwärme hat gegenüber individuellen Heizsystemen verschiedene '''Vorteile'''<br /> * Bei Industrieprozessen entstehende Abwärme kann einer weiteren Nutzung zugeführt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ariadneprojekt.de/publikation/analyse-wandel-der-fernwaerme-im-kontext-des-kohleausstiegs-und-der-aktuellen-gaskrise |titel=Analyse: Wandel der Fernwärme im Kontext des Kohleausstiegs und der aktuellen Gaskrise |autor= Alexander Burkhardt Markus Blesl |werk=ariadneprojekt.de |datum=2023-02-01 |abruf=2024-05-28 |sprache=de |zitat=<br /> Wärmenetze machen zudem die Abwärme aus Müllverbrennung, Tiefengeothermie und Industrie sowie Umweltwärme, beispielsweise aus Flüssen und Seen, erst nutzbar}}&lt;/ref&gt;<br /> * Steigerung der Effizienz durch Kopplung von Wärme- und Kältenetzen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/media/documents/2021-04-06_Bericht_Kurzstudie_gr%C3%BCne_Fernw%C3%A4rme_Finalfassung.pdf |titel=Grüne Fernwärme für Deutschland – Potenziale, Kosten, Umsetzung |werk=bdew.de |datum=2021-03-08 |abruf=2024-05-28 |sprache=de |format=PDF&amp;nbsp;2&amp;nbsp;MB}}&lt;/ref&gt;<br /> * In der Regel ist Fernwärme aufgrund der gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom aus [[Kraft-Wärme-Kopplung]]sanlagen energieeffizienter.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://frontlineenergy.ie/district-energy-infographic/ |titel=Infographic explaining District Heating Systems |hrsg=Frontline Energy |datum= |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140505123952/http://frontlineenergy.ie/district-energy-infographic/ |archiv-datum=2014-05-05 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> * Auf den Verbraucher kommen geringere Investitionen zu, da auf die Struktur individueller Heizsysteme (z.&amp;nbsp;B. Heizkessel, Verbrennungsanlage, Brennstofflager oder Schornstein) und deren Wartung verzichtet werden kann.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Ferdinand Pönisch |url=https://praxistipps.focus.de/fernwaerme-oder-gas-was-ist-billiger-und-besser_48415 |titel=Fernwärme oder Gas: Was ist billiger und besser? |werk=Focus |datum=2022-03-24 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thermondo.de/info/rat/vergleich/fernwaerme/ |titel=Fernwärme – überschüssige Energie sinnvoll zur Wärmeerzeugung genutzt |werk=thermondo |datum=2021-10-26 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> * Größere Verbrennungsanlagen verfügen über eine effizientere [[Rauchgasreinigung]] als Einkesselanlagen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.gibson-sts.com/heat-networks/ |titel=Heat Networks |hrsg=Gibson |sprache=en |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> <br /> '''Nachteile'''<br /> * In der Regel ist Fernwärme im Betrieb teurer als andere Heizsysteme&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thermondo.de/info/rat/vergleich/fernwaerme-kosten/ |titel=Fernwärme Kosten: Lässt sich mit Fernwärme günstig heizen? |werk=thermondo |datum=2022-07-29 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt; und individuelle Heizsysteme können, im Gegensatz zu Fernwärmesystemen, je nach lokalem Wärmebedarf intermittierend komplett abgeschaltet werden.<br /> * Ein weiterer Nachteil ist, dass jedes Fernwärmenetz ein lokales [[Monopol]] ist.&lt;ref name=&quot;Verbraucherzentrale&quot; /&gt; Somit ist der Wechsel zu einem anderen Versorger nicht möglich und der Verbraucher bindet sich so langfristig an einen Anbieter.&lt;ref name=&quot;Verbraucherzentrale&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/fernwaerme-so-heizen-sie-weder-kosten-noch-klima-ein-34038 |titel=Fernwärme: So heizen Sie weder Kosten noch Klima ein |werk=Verbraucherzentrale |sprache=de |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> * Fernwärmenetze sind nur in dicht besiedelten Gebieten wirtschaftlich, da die Verlegung der Netze und der Bau der Erzeugungsanlagen in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden sind.&lt;ref name=&quot;Verbraucherzentrale&quot; /&gt; Für Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte ist Fernwärme somit weniger attraktiv, da die Investition pro Haushalt deutlich höher ist.<br /> <br /> == Rechtliche Situation in Deutschland ==<br /> {{Staatslastig|DE}}<br /> <br /> === Definition durch den Bundesgerichtshof ===<br /> Der [[Bundesgerichtshof]] definiert den [[Rechtsbegriff]] Fernwärme wie folgt:<br /> <br /> {{Zitat<br /> |Text=Wird aus einer nicht im Eigentum des Gebäudeeigentümers stehenden Heizungsanlage von einem Dritten nach unternehmenswirtschaftlichen Gesichtspunkten eigenständig Wärme produziert und an andere [[Energielieferung|geliefert]], so handelt es sich um Fernwärme. Auf die Nähe der Anlage zu dem versorgten Gebäude oder das Vorhandensein eines größeren Leitungsnetzes kommt es nicht an.<br /> |Autor=<br /> |Quelle=<br /> |ref=&lt;ref&gt;BGH-Urteil vom 25.&amp;nbsp;Oktober 1989, NJW 1990, 1181.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> === Rechtliche Grundlagen ===<br /> Grundlage für die Versorgung mit Fernwärme ist ein Wärmeliefervertrag. Grundlagen hierfür sind unter anderem das [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]] und die [[Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme]] (''AVBFernwärmeV'') in der jeweils geltenden Fassung.&lt;ref&gt;{{§§|avbfernw_rmev|juris|text=AVBFernwärmeV}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Fernwärme und Wohnungseigentum ===<br /> Vertragspartner ist in der Regel der Wohnungs- oder Gebäudeeigentümer, jedenfalls derjenige, der die Verfügungsbefugnis über den Hausanschluss hat.&lt;ref&gt;Landgericht Frankfurt am Main RdE 1989, S.&amp;nbsp;165&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kartelle bei der Herstellung von Fernwärmeleitungen ===<br /> Die Anzahl der Leitungshersteller ist relativ gering. So kam es in den 1990er Jahren dazu, dass Preise, Marktanteile und abzugebende Angebote für Großprojekte im Vorfeld durch ein Kartell bestimmt wurden. Als Beispiel dazu ist der Wärmeverbund Leipzig-Lippendorf zu erwähnen. In der abschließenden Bietrunde forderte VEAG, die es klar als Nachteil empfand, dass die sechs Hersteller nicht gegeneinander bieten wollten (Preise waren zwischen 33 und 34 Mio. ECU), Powerpipe zur Abgabe eines Angebots auf. Nach Erhalt des Powerpipe-Angebots über rund 26 Mio. DEM entschied die VEAG am 21. März 1995, Powerpipe den Zuschlag zu erteilen. Jährliche Preiserhöhungen von 15 % wurden üblich. Mitbewerber außerhalb des Kartells wurden durch Tiefpreise im Eigenmarkt sowie Unterdrückung und Androhung der Vorlieferanten benachteiligt. Dadurch wurde verhindert, dass Powerpipe als Nichtmitglied ihren Verpflichtungen für das Fernwärmenetz Leipzig-Lippendorf nachkam und fristgerecht liefern konnte. Die Untersuchungskommission hat diese teils schriftlichen Absprachen festgestellt. Mitglieder dieses Kartells waren europäische Hersteller, die teils auch heute existieren wie z.&amp;nbsp;B. Logstor, isoplus, Starpipe, Brugg, Ke-kelit. Das Kartell war nebst Deutschland auch in Österreich und der Schweiz tätig und agierte später auch international. Die Geschäftsführer trafen sich als „Elefantengruppe“ und bestimmten die Quoten und zukünftige Marktanteile jeweiliger Mitglieder. Die Entscheidung des Gerichtshofs bestätigte die Tätigkeiten der Kartellmitglieder. Die geschädigte Firma Powerpipe überstand den Prozess nicht. Rohrhersteller, die sich auf reine Kunststoffleitungen fokussierten, blieben stets außerhalb des Kartells. Das Kartell wurde selbst nach den Nachprüfungen der Staatsanwaltschaft fortgesetzt, was auch im Urteil festgehalten wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=powerpipe&amp;docid=59850&amp;pageIndex=0&amp;doclang=de&amp;mode=req&amp;dir=&amp;occ=first&amp;part=1&amp;cid=691417 |titel=CURIA - Dokumente |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Monopolstellung ===<br /> Fernwärmeversorger haben eine Monopolstellung weil Kundinnen und Kunden meist Verträge über eine lange Zeit abschließen müssen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.stern.de/politik/fernwaerme--staat-stellt-anbietern-lizenz-zum-abzocken-aus-33553374.html |titel=Gebäude-Energie-Gesetz |datum=2023-06-13 |sprache=de |abruf=2024-05-28}}&lt;/ref&gt; Das Bundeskartellamt hat Stand Februar 2024 Verfahren gegen insgesamt sechs Stadtwerke und Fernwärmeversorger eröffnet wegen des Verdachts missbräuchlich überhöhter Preissteigerungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/fernwaerme-hohe-kosten-100.html |titel= Kostenschock bei Fernwärme-Kunden Wenn fast 2.000 Euro Nachzahlung fällig werden |abruf=2024-02-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Fernwärme in einzelnen Staaten ==<br /> === China ===<br /> Mit Stand 2015 verfügte China über das größte Fernwärmenetz der Welt. Insgesamt verfügten die chinesischen Fernwärmesysteme über etwas über 200.000 km Leitungsnetz, von denen gut 192.000 km mit Heißwasser und gut 11.000 km mit Dampf betrieben wurden. Hauptenergielieferant war [[Kohle]], die zu dem Zeitpunkt mehr als 90 % der Fernwärmeenergie lieferte. Mit einem Verbrauch von 185 Mio. Tonnen Kohleäquivalent verbrauchten die chinesischen Fernwärmesysteme 2015 mehr Energie als das Vereinigte Königreich insgesamt. Um die Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen des Systems zu senken, hat sich China Ziele gesetzt, vermehrt auf sauberere Energiequellenzu setzen. Daneben existieren große Potentiale die Nutzung von Abwärme, die Steigerung der Energieeffizienz sowie für die Nutzung erneuerbarer Energien. Eine weitere Möglichkeit stellt die Nutzung von nuklearer Fernwärme dar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/district-energy-systems-in-china |titel=District Energy Systems in China – Analysis |sprache=en-GB |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die Stadt [[Haiyang]] in der Provinz [[Shandong]] wechselte 2021 komplett auf nukleare Fernwärme aus dem [[Kernkraftwerk Haiyang]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.hindustantimes.com/world-news/china-homes-of-200-000-residents-in-haiyang-now-fully-heated-by-nuclear-power-101636467847549.html |titel=China: Homes of 200,000 residents in Haiyang now fully heated by nuclear power |werk=hindustantimes.com |datum=2021-11-09 |sprache=en |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Dänemark ===<br /> Im Jahr 2013 wurden in Dänemark 62 % aller Haushalte mit Fernwärme beheizt, in städtischen Räumen existieren fast ausschließlich Fernwärmeanschlüsse. Insgesamt gab es in Dänemark ca. 1,6 Millionen Haushalte mit Fernwärmeanschluss, verglichen mit ca. 400.000 Haushalten mit Erdgasheizung und 314.000 Haushalten mit Ölheizungen. Rund 30.000 Haushalte nutzten im Haus installierte Wärmepumpen.&lt;ref name=&quot;Badische&quot; /&gt; Bei Neubauten darf in Dänemark seit Anfang 2013 keine Gas- oder Ölheizung mehr eingebaut werden. Bei Bestandsimmobilien gilt das Verbot seit 2016.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Wärmewende: &quot;Für harte Instrumente gibt es keine Mehrheiten&quot; |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/fur-harte-instrumente-gibt-es-keine-mehrheiten-3796120.html |Abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Seit dem Verbot nimmt der Absatz von Wärmepumpen deutlich zu. Zur Finanzierung der dänischen [[Energiewende]] zahlen die Verbraucher seit Jahresbeginn 2013 eine „Versorgungssicherheitsgebühr“. Sie wird auf fast alle Brennstoffe fällig und steigt schrittweise bis 2020{{Zukunft|2020}}. Am Ende soll jeder Haushalt 175 Euro mehr fürs Heizen zahlen.&lt;ref name=&quot;Badische&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Badische Zeitung |url=https://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/daenen-verbieten-oel-und-gaskessel--69582460.html |titel=Dänen verbieten Öl- und Gaskessel |datum=2013-02-28 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Derzeit werden die Fernwärmenetze noch vorwiegend mit Biomasse und fossilen Energieträgern geheizt, wozu vorwiegend Heizkraftwerke und größere Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden. Im Zuge des von der dänischen Regierung gefassten Ziels, das Land bis 2050 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, stehen fossile Energieträger aber zukünftig nicht mehr zur Verfügung, während die Biomasse vorwiegend im Verkehrssektor eingesetzt werden soll. Daher sollen die Fernwärmenetze in Zukunft vorwiegend mit Großwärmepumpen gespeist werden, die wiederum ihre Energie von [[Windenergie]]- und [[Photovoltaik]]anlagen beziehen sollen. Neben der Versorgung der Fernwärmenetze sollen diese Wärmepumpen insbesondere eine wichtige Rolle beim Ausgleich der schwankenden Stromproduktion dieser Energiequellen einnehmen.&lt;ref name=&quot;Bach&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Bjarne Bach et al. |Titel=Integration of large-scale heat pumps in the district heating systems of Greater Copenhagen |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=107 |Datum=2016 |Seiten=321-334 |DOI=10.1016/j.energy.2016.04.029}}&lt;/ref&gt; Seit einigen Jahren findet in Dänemark ein starker Ausbau großer [[Wärmespeicher]] mit bis über 100.000 m³ Fassungsvermögen statt, um die Fernwärmesysteme flexibler betreiben zu können. In Kombination mit KWK-Anlagen, Großwärmepumpen oder [[Solarthermie]]anlagen ermöglichen diese einen variablen Betrieb der Erzeuger, sodass je nach momentaner Stromnachfrage KWK-Anlagen Strom und Wärme liefern können oder alternativ Wärmepumpen oder [[Power-to-Heat]]-Anlagen Überschussstrom aus dem Netz ziehen und Wärme einspeisen bzw. zwischenspeichern können.&lt;ref name=&quot;Sterner 133&quot; /&gt;<br /> <br /> Dänemark ist zugleich ein Pionier der [[Solare Fernwärme|solaren Fernwärme]]. Mit Stand September 2016 waren mindestens 26 größere Anlagen mit einer kumulierten [[Sonnenkollektor|Kollektorfläche]] von 1.000.000 m² installiert. Bis 2050 strebt Dänemark an, ca. 40 % des dänischen Wärmebedarfs durch [[Solarthermie]]anlagen zu gewinnen. 80 % dieser Energie soll durch solare Fernwärme gewonnen werden.&lt;ref&gt;[[Viktor Wesselak]], [[Thomas Schabbach]], Thomas Link, Joachim Fischer: ''Handbuch Regenerative Energietechnik'', Berlin/Heidelberg 2017, S. 419.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Deutschland ===<br /> [[Datei:2009-06-20-pasewalk-by-RalfR-37.jpg|mini|Heizhaus in Pasewalk]]<br /> [[Datei:Fernwaerme freileitungen hameln.jpg|mini|Oberirdische Fernwärmeleitungen in Hameln]]<br /> [[Datei:Chemnitz-Waermespeicher.jpg|mini|hochkant|[[Fernwärmespeicher]] in Chemnitz]]<br /> [[Datei:Adern von Jena 02 FarbStrom-1.JPG|mini|Die ''Adern von Jena'', künstlerisch gestaltete Fernwärmeleitungen]]<br /> <br /> Etwa 9 % des gesamten Wärmebedarfs in [[Deutschland]] wird heute durch Wärmenetze gedeckt und 14 % des Wohngebäudebedarfs.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Schneller, Andreas; Leonard Frank; Walter Kahlenborn |Hrsg=adelphi |Titel=Wärmenetze 4.0 im Kontext der Wärmewende - Politische Handlungsempfehlungen für eine Dekarbonisierung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung |Ort=Berlin |Datum=2018 |Seiten=5}}&lt;/ref&gt; Im Jahr 2017 lieferten Fernwärmenetze 161 TWh an Energie aus, abzüglich 7 % Wärmeverluste in den Netzen kamen 149 TWh bei Kunden an. Wichtigste Kunden waren Privathaushalte vor der Industrie, die zusammen zwei Drittel der Energie nachfragten. Rund die Hälfte der Energie wurde aus Erdgas gewonnen, etwa ein Viertel aus Kohle, erneuerbare Energien lagen bei 7 %, Tendenz steigend.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michaela Plazzo |url=https://www.contextcrew.de/2017-stellten-netzbetreiber-161-twh-fernwaerme-zur-verfuegung/ |titel=2017 stellten Netzbetreiber 161 TWh Fernwärme zur Verfügung |werk=Aktuelle Neue Energie Nachrichten {{!}} ContextCrew |datum=2018-11-09 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die Länge des deutschen Fernwärmenetzes betrug 2017 insgesamt 26.400 km.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.vdi-nachrichten.com/Technik/Stolpersteine-in-Serie |wayback=20190324162233 |text=''Stolpersteine in Serie ''. |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }} In: ''[[VDI nachrichten]]'', 21. März 2019. Abgerufen am 24. März 2019. Seite nicht mehr abrufbar, kein Archivlink auffindbar am 31. März 2023&lt;/ref&gt; Der Anteil der Fernwärme am Energiemarkt ist in den östlichen Bundesländern wesentlich höher als in den westlichen Bundesländern.&lt;ref name=&quot;agfw2006&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.agfw.de/typo3conf/ext/naw_securedl/secure.php?u=0&amp;file=fileadmin/dokumente/wir/Branchenreport_2006/ab2006gesamt_web.pdf&amp;t=1212012625&amp;hash=361027d042f76c5657cab415a7b10a3d |text=AGFW-Branchenreport 2006 |wayback=20090215012105}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die größten deutschen Fernwärmenetze sind in [[Berlin]], [[Hamburg]] und [[München]] zu finden. [[Flensburg]] gehört zu den Städten mit dem höchsten Marktanteil bei Fernwärme (&gt;90 %). Vorbild für Flensburg waren diejenigen dänischen Städte an der Ostsee, die eine etwa gleiche Fernwärmedichte aufweisen.<br /> <br /> Der Marktanteil des Stroms aus der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lag 2006 bei 7 % der Bruttostromerzeugung&lt;ref name=&quot;agfw2006&quot; /&gt; und im Jahr 2013 wurden 96 TWh Strom in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugt; der Anteil lag damit bei rund 16 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Referat Öffentlichkeitsarbeit |url=http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=657404.html |titel=Potenzial- und Kosten-Nutzen-Analyse zu den Einsatzmöglichkeiten von Kraft-Wärme-Kopplung (Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie) sowie Evaluierung des KWKG im Jahr 2014 |werk=www.bmwi.de |abruf=2016-04-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> !<br /> !1992&lt;ref&gt;Arbeitsbericht 2003 der Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft [[AGFW]].&lt;/ref&gt;<br /> !2005&lt;ref name=&quot;agfw2006&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |Unternehmen<br /> |216<br /> |240<br /> |-<br /> |Netzlänge [km]<br /> |14.136<br /> |19.284<br /> |-<br /> |Hausübergabestationen<br /> |218.841<br /> |324.531<br /> |-<br /> |[[Wärmeanschlusswert]] [MW]<br /> |55.336<br /> |52.729<br /> |-<br /> |Wärmenetzeinspeisung [TJ/a]<br /> |349.413<br /> |313.902<br /> |-<br /> |Wärmenetzeinspeisung [GWh/a]<br /> |97.060<br /> |87.857<br /> |-<br /> | Anteil KWK [%]<br /> |66<br /> |83<br /> |-<br /> | Anteil Heizwerke [%]<br /> |37<br /> |16<br /> |-<br /> | Anteil Abwärmenutzung [%]<br /> |2<br /> |1<br /> |-<br /> |Stromerzeugung aus KWK gesamt [GWh]<br /> |k.&amp;nbsp;A.<br /> |35.604<br /> |-<br /> |davon aus eig. Anlagen [GWh]<br /> |22.700<br /> |31.103<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> In bestehenden Wärmenetzen wird 83 % der durchgeleiteten Wärmeenergie aus KWK-Anlagen gewonnen; dabei kommen zum weit überwiegenden Anteil fossile Brennstoffe zum Einsatz.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Schneller, Andreas; Leonard Frank und Kora Töpfer |Hrsg=adelphi |Titel=Wärmenetze 4.0 im Kontext der Wärmewende. Analyse der Regelungs- und Förderlandschaft innovativer Wärmenetzsysteme. |Auflage= |Verlag= |Ort=Berlin |Datum=2017 |ISBN= |Seiten=12}}&lt;/ref&gt; Die Kraft-Wärme-Kopplung reduziert den Ausstoß des [[Treibhausgas]]es [[Kohlendioxid]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;). Die [[AGFW|Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft (AGFW)]] beziffert die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ersparnis durch die Fernwärmenutzung für 2002 auf 7,5 Mio. Tonnen. Eine vergleichsweise günstige [[CO2-Bilanz|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Bilanz]] haben [[Biomasseheizkraftwerk]]e.<br /> <br /> Der EE-Anteil an der Fernwärmeversorgung betrug um 2015 ca. 10 % und beruhte auf der Verbrennung von Biomasse, deren Anteil um 2015 bei ca. 4 % lag, sowie vor allem auf Abwärme aus Müllverbrennungsanlagen, die aufgrund des biogenen Abfallanteils zu 50 % als erneuerbar bewertet wird.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Christian Maaß, Matthias Sandrock, Roland Schaeffer |Hrsg=HIR Hamburg Institut Research gGmbH |Titel=Fernwärme 3.0. Strategien für eine zukunftsorientierte Fernwärmepolitik. Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen |Ort=Hamburg |Datum=2015 |Seiten=18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Ausbau der Fernwärme, die in Heizkraftwerken erzeugt wird, liegen noch deutliche Potenziale zur Senkung der Emissionen, insbesondere der von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;. Die Fernwärmenetze sind in den letzten zehn Jahren zwar ausgebaut worden, was Netzlänge und die Anzahl der Übergabestationen betrifft. Vor allem in älteren Fernwärmenetzen ist zudem häufig die Situation anzutreffen, dass vornehmlich Großabnehmer angeschlossen sind, nicht jedoch die entlang der Fernwärmeleitungen liegenden Wohngebäude. Vor allem privatrechtliche Hemmnisse, aber auch die damit verbundenen Investitionskosten erschweren den nachträglichen Anschluss dieser Wohngebäude, wohingegen die vorhandenen Leitungskapazitäten wegen des allgemein sinkenden Wärmebedarfs meist kein Hindernis darstellen. In mit Fernwärme erschlossenen Neubaugebieten können Kommunen aus Gründen des Klimaschutzes für alle Grundstücke einen Anschluss- und Benutzungszwang für die Nutzung der Fernwärme vorschreiben. Dieser Anschluss- und Benutzungszwang ist mit einem Urteil des [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgerichtes]] rechtmäßig.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.bverwg.de/enid/0,af14f4655f76696577092d0964657461696c093a09636f6e5f6964092d0939353731093a095f7472636964092d0931393535/Entscheidungen/Entscheidung_8n.html |text=BVerwG Urteil vom 25. Januar 2006, Az. 8&amp;nbsp;C&amp;nbsp;13.05 |archive-is=20120730144117}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Bundeskartellamt hat nach Hinweisen auf missbräuchlich überhöhte Preise den Fernwärmemarkt einer so genannten „Sektoruntersuchung“ unterzogen. Ein insgesamt überhöhtes Preisniveau im Fernwärmesektor stellt die Behörde nicht fest.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/download/pdf/Publikationen/2012-08-23_SU-Bericht_Fernwaerme.pdf |text=Abschlussbericht Sektoruntersuchung Fernwärme Rz. 6. |wayback=20131031024342}} Bundeskartellamt.&lt;/ref&gt; Sie hat aber die Versorger hinter mindestens elf Fernwärmenetzen ab einem Kilometer Leitungslänge im Verdacht, missbräuchlich überhöhte Preise zu kassieren und prüfte 2012 &lt;!-- Bitte aktuellen Stand darstellen--&gt;, ob förmliche Verfahren einzuleiten sind. Welche Versorger und Netze betroffen sind, war unklar. [[Stiftung Warentest]] hatte gezielt nachgefragt und sieht die Behörde in der Pflicht, die betroffenen Unternehmen zu nennen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stiftung Warentest |url=https://www.test.de/Preise-fuer-Fernwaerme-Anbieter-unter-Verdacht-4436247-0/ |titel=Preise für Fernwärme: Anbieter unter Verdacht |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einer Studie der [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG]] zufolge ließen sich durch die breitenwirksame Anwendung von Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen für Industrie und Haushalte bis zu drei Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs einsparen.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; Mit Stand Januar 2024 waren in Deutschland mindestens 48 Großwärmepumpen mit mindestens 500 kW Wärmeleistung in Betrieb; 53 weitere Projekte waren angekündigt oder geplant.&lt;ref&gt;[https://www.klimareporter.de/gebaeude/fernwaerme-aus-luft-und-wasser ''Fernwärme aus Luft und Wasser'']. In: ''[[Klimareporter]]'', 18. Mai 2024. Abgerufen am 20. Mai 2024.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> ==== Berlin ====<br /> Das Berliner Fernwärmenetz gilt als das größte in Westeuropa und wird europaweit lediglich von Warschau und Moskau übertroffen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=https://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/klimaschutz/landesenergieprogramm/de/downloads/endfassung_landesenergieprogramm.pdf |text=''Landesenergieprogramm Berlin 2006–2010''. |format=PDF |wayback=20160304111330}}&lt;/ref&gt; Es versorgt mit seinen 1.875&amp;nbsp;km Rohrleitung 1,2 Mio. Wohneinheiten. Allein Vattenfall betreibt in Berlin neben zentralen Heizkraftwerken mindestens 50 dezentrale Blockheizkraftwerke und 235 weitere Versorgungsanlagen. Der Brennstoffmix in den elf Berliner Heizkraftwerken zeigt folgende Verteilung: 50 % Steinkohle, 31 % Erdgas, 14 % Braunkohle und 5 % sonstige Energieträger wie Holz. Der Anteil erneuerbarer Energieträger beim 8.500&amp;nbsp;GWh umfassenden Wärmeabsatz fällt demzufolge derzeit relativ gering aus. Je nach Endkunde werden Temperaturen von bis zu 135&amp;nbsp;°C erreicht, wobei die Rohrleitungen bis zu 16&amp;nbsp;bar standhalten müssen. Der maximale Durchmesser der Leitungen beträgt 1,22&amp;nbsp;m. Durch ständige Erweiterungen wird das Netz jährlich um rund 25&amp;nbsp;km ergänzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://group.vattenfall.com/de |titel=Fossilfrei leben innerhalb einer Generation |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Greifswald ====<br /> Das von [[Greifswald]] im 20&amp;nbsp;km entfernten [[Lubmin]] erbaute [[Kernkraftwerk Greifswald|Kernkraftwerk Lubmin]] (auch: Kernkraftwerk Nord) deckte ca. 10 % des Strombedarfs der DDR und diente bis 1990 auch dazu, vorrangig die südlichen Neubaugebiete von Greifswald mit Fernwärme zu versorgen. Ziel war, als erste Stadt der DDR ''schornsteinfrei'' zu werden. Nach Stilllegung der Kraftwerksblöcke wurde die fehlende Fernwärme behelfsmäßig durch [[Heizkessel|Ölheizkessel]] und ab 1995 größtenteils durch erdgasbetriebene [[Blockheizkraftwerk]]e und eine Gasturbinenanlage, alle direkt in Greifswald, erzeugt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.sw-greifswald.de/fernwarme/erzeugerstatten |text=Erzeugerstätten der Fernwärme von Greifswald, Stand 17. Oktober 2010 |wayback=20100217023852}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Flensburg ====<br /> In den 1960er Jahren begann der [[Selbsthilfe-Bauverein]] Häuser im Stadtteil [[Fruerlund]] mit Fernwärme zu versorgen (Vgl. [[Fruerlundholz#Besondere Gebäude|dort]]). Schließlich begann 1969 die [[Stadtwerke Flensburg]] mit dem Aufbau des städtischen Fernwärmenetzes, dem das des Selbsthilfebauvereins angeschlossen wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Gerhard Nowc |url=https://www.shz.de/lokales/flensburg/artikel/die-tage-des-hochhauses-sind-gezaehlt-41623245 |titel=Die Tage des Hochhauses sind gezählt {{!}} SHZ |datum=2022-05-13 |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Das städtische Kraftwerk wurde bis 1971 zu einem Heizkraftwerk mit 170&amp;nbsp;MW elektrischer und ca. 800&amp;nbsp;MW thermischer Leistung umgerüstet. Als Primärenergie wird Steinkohle eingesetzt, 2004 ca. 300.000&amp;nbsp;t. Seit 2008 werden zusätzlich [[Ersatzbrennstoff]]e sowie [[Holzhackschnitzel]] verfeuert, ihr Anteil kann bis zu 25 % des Brennstoffes ausmachen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.stadtwerke-flensburg.de/home/unternehmen/umwelt-und-technik/projekte/greenco2ncept.html |text=''greenco2ncept''. Internetseite der Stadtwerke Flensburg. Abgerufen am 28. Januar 2012 |wayback=20120115044952}}&lt;/ref&gt; In das Netz sind vier Reserveheizwerke integriert. Das Versorgungsgebiet umfasst die Stadt [[Flensburg]], die Stadt [[Glücksburg (Ostsee)|Glücksburg]], die Gemeinde [[Harrislee]] und den dänischen Grenzort [[Padborg]]. Ab 2010 wird die Gemeinde Wees (1&amp;nbsp;km östlich von Flensburg) an das Fernwärmenetz angeschlossen.<br /> <br /> Das Leitungsnetz umfasst 577&amp;nbsp;km. Dieses Netz beliefert über 15.000 Anschlüsse im Versorgungsgebiet mit ca. 1000&amp;nbsp;GWh pro Jahr (Stand 2004).<br /> <br /> Der Anteil der Fernwärme am Wärmemarkt (Raumwärme und Warmwasserbereitung) im Versorgungsgebiet Flensburg beträgt ca. 98 %. Diese hohe Quote basiert vor allem auf einem in der Stadt geltenden Anschluss- und Nutzungszwang.<br /> <br /> ==== Kiel ====<br /> In Kiel werden 60 Prozent der Stadtwerkekunden durch den 1368 Meter langen [[Fernwärmetunnel Kiel]] versorgt,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Jahrhundertbau-hielt-17-Jahre |text=Jahrhundertbau hielt 17 Jahre. In: Kieler Nachrichten, 13. März 2009 |wayback=20130128025807}}&lt;/ref&gt; der unterhalb der [[Kieler Förde]] verläuft&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stadtwerke Kiel AG |url=https://www.stadtwerke-kiel.de/privatkunden/nachhaltigkeit-soziales/waermewende-kiel/so-funktioniert-die-kieler-fernwaerme |titel=So funktioniert die Kieler Fernwärme |sprache=de-DE |abruf=2024-05-28}}&lt;/ref&gt;. Die Wärmeversorgung wird größtenteils durch das [[Gemeinschaftskraftwerk Kiel]] bereitgestellt, das 2019 durch ein in Bau befindliches [[Gasmotor]]en&lt;nowiki&gt;kraftwerk&lt;/nowiki&gt; ersetzt wurde. Das Kieler Fernwärmenetz hat eine Gesamtlänge von 374 Kilometern.&lt;ref&gt;Autrorenkürzel wcz: ''Fernwärme in Kiel'' Segeberger Zeitung vom 21.09.2017 Seite 14 / Schleswig-Holstein&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Österreich ===<br /> In den 1950er Jahren wurde in Österreich mit der Fernwärmeversorgung in den Städten [[Baden (Niederösterreich)|Baden]], [[Klagenfurt]]&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://stw.at/chronik-stw.php |text=Chronik, Stadtwerke Klagenfurt Gruppe, abgerufen am 19. Mai 2012 |wayback=20111015205700}}&lt;/ref&gt; und [[Wels (Stadt)|Wels]]&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.eww.at/e-werk-wels-ag/geschichte.html |text=Chronik der Elektrizitäts-Werk Wels AG, abgerufen Oktober 2012 |wayback=20090916070203}}&lt;/ref&gt;; begonnen. 1980 waren 83.000 Wohnungen mit Fernwärme beheizt, zehn Jahre später 226.000 und 2010 bereits 758.000 Wohnungen. Im Jahre 2012 waren 22 % (2010 21 %) der österreichischen Wohnungen mit Fernwärme beheizt.&lt;ref name=&quot;MichaelMock&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.gaswaerme.at/fw/services/prinfo |text=Mag. Michael Mock; Fachverband Gas Wärme |wayback=20140112115110}} abgerufen am 19. Mai 2012.&lt;/ref&gt; In Österreich wurden im Jahr 2003 etwa 14,9&amp;nbsp;TWh an Fernwärme, vor allem in den großen Ballungszentren verbraucht. Im Jahre 2013 kamen mit überwiegenden Anteil von über 40 % die Brennstoffe [[Biomasse]] und [[Hausmüll]], [[Erdgas]] und [[Heizöl]] und weiters 4 % [[Kohle]] und 7 % [[Mineralöle]] zum Einsatz. Der Erdgaseinsatz ist rückläufig: Betrug der Erdgaseinsatz für die Fernwärmeproduktion im Jahre 2007 über 50 % ist dieser im Jahre 2013 auf 39 % gefallen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=https://www.gaswaerme.at/ufile/9/2619/zahlenspiegel_fw2013.pdf |text=Zahlen für 2012. |format=PDF |wayback=20141109002445}} Fachverband Gas Wärme.&lt;/ref&gt; Außerhalb von Wien und Stadt Salzburg haben sich vor allem in den kleineren Fernwärmenetzen in ländlichen Regionen die [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energieträger]] durchgesetzt.&lt;ref name=&quot;Bioenergie in Salzburg&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.salzburg.gv.at/themen/ve/energie/bioenergie/bioenergie_in_salzburg.htm |text=Bioenergie in Salzburg |wayback=20120609062820}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.noe.gv.at/Umwelt/Energie/Fernwaerme-aus-Biomasse/nahwaerme.print.html Nahwärme aus Biomasse in Niederösterreich]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.biomasseverband.at/uploads/tx_osfopage/Basisdatenfolder_2011_OEBMV.pdf |text=Basisdaten 2011 Bioenergie (PDF; 7,2&amp;nbsp;MB). |wayback=20120425083804}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Niederösterreich ====<br /> [[Datei:Fernheizwerk Mödling von NordWest.jpg|mini|[[Biomasseheizkraftwerk Mödling]] mit rund 28&amp;nbsp;MW Leistung]]<br /> In Niederösterreich existieren neben den großen Biomasseheizkraftwerken in den Ballungszentren auch kleinere, vorwiegend mit Biomasse betriebene Fernheizwerke. Betrieben werden diese von großen Energieversorgern, Kommunen und Gewerbetreibenden, aber auch von Genossenschaften. Im Jahr 2005 wurden 271 Biomasseheizwerke mit Holz und Holzabfällen betrieben, weitere neun mit Stroh. Diese 280 Anlagen erreichten eine Gesamtleistung von insgesamt 322&amp;nbsp;MW. Die Errichtung derartiger Anlagen wird mit bis zu 40 % der Nettoinvestitionskosten gefördert. Im Jahr 2006 stieg die Leistung der Biomasseheizwerke und der Heizkraftwerke auf 589&amp;nbsp;MW bei 345 installierten Anlagen, 2007 waren es schon 684&amp;nbsp;MW bei 371 Anlagen.&lt;ref name=&quot;energiebericht&quot;&gt;NÖ Energiebericht 2007.&lt;/ref&gt; Zu den größten mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben Fernwärmenetzen zählen das [[Biomasseheizkraftwerk Baden|Fernwärmenetz Baden]], das [[Biomasseheizkraftwerk Mödling|Fernwärmenetz des Großraumes Mödling]], Wiener Neustadt, Krems an der Donau und Amstetten.&lt;ref&gt; {{Internetquelle |autor=Sarah Willingstorfer |url=https://www.meinbezirk.at/amstetten/c-wirtschaft/recht-und-richtig-bezirksgericht-an-fernwaerme-angeschlossen_a5847940 |titel=Bezirk Amstetten: Recht und richtig: Bezirksgericht an Fernwärme angeschlossen - Amstetten |werk=meinbezirk.at |datum=2023-02-02 |abruf=2024-02-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Oberösterreich ====<br /> [[Datei:Bau Biomasseheizwerk Steyr.JPG|mini|[[Biomasseheizkraftwerk Steyr]] im Bau]]<br /> In [[Linz]] werden 90 % aller öffentlichen Gebäude und rund 55.000 Wohnungen mit Fernwärme von der [[Linz AG]] versorgt,&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/privatkunden/wohnunghaus/gas/fernwaerme_2/versorgungsgebiet_4 |wayback=20121209231458 |text=LINZ AG-Fernwärmenetz |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; der Marktanteil der Fernwärme ist 65 %.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/linzag/linzag_1/presse_1/pressemeldungen_4_p_11200;jsessionid=417A55577FBF72251604971B5D4468F9.node1 |text=Linz AG: Pressekonferenz 40 Jahre Fernwärme, 2010 |wayback=20121121005910}}&lt;/ref&gt; Dabei setzt Linz seit 2005 in der Erzeugung der Wärme auf ein [[Biomasseheizkraftwerk]] mit einer Wärmeleistung von 21&amp;nbsp;MW;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.linzag.at/portal/de/wir_sind_umgezogen |titel=Relaunch der LINZ AG-Website |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; ab 2012 speist auch die Abfallverbrennung in das Netz ein, sodass in Linz rund die Hälfte der Wärme erneuerbar ist.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/privatkunden/wohnunghaus/gas/fernwaerme_2/effizienteversorgung_1 |wayback=20121210003652 |text=linzag.at |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Auch das (Heiz)Kraftwerk der [[Voestalpine|voestalpine Stahl GmbH]] in Linz wird mit [[Kokereigas]], [[Gichtgas]], [[Tiegelgas]] (entsteht beim Einblasen von Sauerstoff in Tiegel bei der [[Linz-Donawitz-Verfahren|Stahlherstellung]]) und Erdgas betrieben und Strom und Heißdampf erzeugt, es liefert [[Abwärme]] als Fernwärme auch an private Haushalte im Stadtgebiet von Linz.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.voestalpine.com/group/static/sites/default/downloads/de/konzern/2007-umwelterklaerung.pdf |text=voestalpine Umwelterklärung 2007. |format=PDF; 2,6&amp;nbsp;MB |wayback=20151208150248}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://konzern.kelag.at/content/page_pressemeldungen_2010_12387.jsp |text=''Linz – das größte Fernwärmenetz der KWG'' |wayback=20111118172511}}&lt;/ref&gt; In [[Mauthausen]], [[Gunskirchen]] und [[Schärding]] wurden ab 2010 neue Biomassefernheiznetze aufgebaut.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.gunskirchen.ooe.gv.at/b_Eroeffnung_B3_Energie_Biomasse_Heizwerk_Gunskirchen_b_ |titel=Eröffnung B3 Energie Biomasse Heizwerk Gunskirchen |sprache=de-AT |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die [[Energie AG]] betreibt Fernwärmenetze in [[Kirchdorf an der Krems]], [[Riedersbach]], [[Vöcklabruck]], [[Aschach an der Donau]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=EnergieAG |url=https://www.energieag.at/Privat/Fernwaerme/Versorgungsgebiete |titel=Wir sorgen dafür, dass Sie es warm haben! |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; und [[Steyr]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=EnergieAG |url=https://www.energieag.at/Themen/Energie-fuer-Sie/Energie-Contracting |titel=Energie-Contracting |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.fernwaermesteyr.at/waerme_steyr/page/790213410858496064_0_0,de.html |titel=Fernwärme Steyr |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; welches seit 2012 von einem zweiten Biomasseheizkraftwerk gespeist wird.<br /> <br /> ==== Salzburg ====<br /> In der Stadt Salzburg werden rund 25.000 Kunden aus einem ca. 250&amp;nbsp;km langen Fernwärmenetz versorgt, welches großteils von fossil betrieben Kraft-Wärme-Kopplungen gespeist wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.salzburg-ag.at/waerme-wasser/privat/waerme/fuer-neukunden-produktueberblick/fernwaerme-ok.html |titel=Fernwärme OK {{!}} Umweltfreundliche Heizform {{!}} Salzburg AG für Energie, Verkehr &amp; Telekommunikation |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Im gesamten Bundesland sind bis 2006 bereits 67 Biomasseheizwerke mit einer installierten Leistung von rund 150&amp;nbsp;MW in Betrieb, und die dadurch erzielten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Einsparungen betragen über 125.000&amp;nbsp;t pro Jahr.&lt;ref name=&quot;Bioenergie in Salzburg&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.salzburg.gv.at/pdf_bioenergie_graphik_biomasseheizwerke |text=Karte: Biomassenahwärme in Salzburg |wayback=20090302215916}}&lt;/ref&gt; Im Raum [[Lofer]] und St. Martin bei Lofer ist ein über 50%iger Versorgungsanteil an Biomassefernwärme an der gesamten Wärmeerzeugung gegeben.<br /> <br /> ==== Steiermark ====<br /> Von 1985 bis 2012 sind in der [[Steiermark]] über 150 Nah- und Fernwärmenetze entstanden, die mit Biomasse betrieben werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.energie.steiermark.at/cms/beitrag/11227194/50051361 |text=Land Steiermark: Ausbau der Biomasse-Fernwärme |wayback=20141109000537}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Landeshauptstadt [[Graz]] wurde im Jahre 2012 die Fernwärmeversorgung neben der Versorgung aus dem Kohlekraftwerk Mellach zusätzlich mit dem neuen fossil beheizte Gas-Kombikraftwerk Mellach ergänzt. Von diesem Kraftwerksstandort werden rund 80 % des Grazer Fernwärmebedarfs gedeckt. Rund 30 % der Grazer Haushalte werden&lt;ref name=&quot;MichaelMock&quot; /&gt; mit Fernwärme versorgt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.verbund.com/cc/de/news-presse/news/2012/02/07/fernwaerme-graz-gaskombikraftwerk-mellach |text=''Fernwärme für Graz aus dem Gas-Kombikraftwerk Mellach'' |wayback=20120522072533}}; abgerufen am 19. Mai 2012.&lt;/ref&gt; Aufgrund der wesentlich geänderten Marktbedingungen an den Strombörsen kommt das Gas-Kombikraftwerk Mellach seit 2013 meist nur zur Netzstützung zum Einsatz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/v2/news/stories/2647142/ |titel=Verbund mottet Kraftwerk Mellach ein |datum=2014-05-14 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/v2/news/stories/2647144/ |titel=Kraftwerk Mellach: Eröffnet 2011, eingemottet 2014 |datum=2014-05-14 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die [[Energie Steiermark]] plante (Stand 2016, noch nicht umgesetzt) mit weiteren Unternehmen, einen Teil der Fernwärme durch [[Solarthermie]] zu decken. Dazu sollte ein aus [[Solarkollektor]]en bestehender Solarpark mit einer Größe von 15 bis 45 [[Hektar|ha]] sowie ein dazugehörender saisonaler [[Wärmespeicher]] errichtet werden. Bei Realisierung der 45-ha-Variante soll die Anlage ca. 230 [[Wattstunde|GWh]] Wärmeenergie liefern, was etwa 20 % des Grazer Fernwärmebedarfes entspricht. Der zugehörige Speicher zum jahreszeitlichen Ausgleich hätte ein Fassungsvermögen von ca. 1,8 Mio. Kubikmetern, die Kosten dieser Variante werden auf ca. 200 Mio. Euro geschätzt. Von der Flächengröße her ist nur außerhalb der Stadt Graz dafür Platz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/4934452/Big-Solar_Weltgroesster-Solarspeicher-soll-Grazern-einheizen |titel=Big Solar: Weltgrößter Solarspeicher soll Grazern einheizen {{!}} Kleine Zeitung |datum=2016-02-27 |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Vor Bau dieser Anlage wurde bereits eine 7750 m² (= 0,77 ha) Sonnenkollektoren am Gelände des Fernheizwerks Graz-Süd, Puchstraße 51, errichtet. Die Anlage ist die größte Solarthermieanlage Österreichs (Stand 5. September 2016).&lt;ref&gt;Informationen der Firma SOLID International, Graz, 5. September 2015&lt;/ref&gt; Für die erstmalige Nutzung der Abwärme der wenige Kilometer nördlich der Stadt Graz liegenden Papierfabrik in [[Gratkorn]] wurde 2016 eine Fernwärmeleitung verlegt und nun Wärme in das Stadtnetz eingespeist. Das etwas südlich des Hauptbahnhofs liegende Stahlwerk [[Marienhütte (Graz)|Marienhütte]] soll für das anliegende Stadtentwicklungsgebiet [[Reininghaus (Graz)|Reininghaus]] Abwärme als Fernwärme liefern, In Getreidesilos sollen Ganzjahres-Wärmespeicher eingebaut werden.<br /> <br /> In [[Bad Aussee]] wurde 2002 ein Biomasse-Fernwärmenetz von der [[Wien Energie]] mit einer jährlichen Arbeit von 23&amp;nbsp;GWh und 13&amp;nbsp;MW Anschlussleistung aufgebaut, welches im Jahre 2009 vom örtlichen Landesenergieversorger erworben wurde.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.wirtschaftsblatt.at/home/oesterreich/unternehmen/steiermark/energie-steiermark-kauft-ausseer-biomasse-werk-369590/index.do |text=Wirtschaftsblatt |archive-is=20130115015423}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Tirol ====<br /> Seit dem Jahre 1978 besteht in Kufstein ein Fernwärmenetz, welches auf 29&amp;nbsp;km Trassenlänge rund 4000 Haushalte versorgt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kufstein.gv.at/system/web/notvalid.aspx?code=404 |titel=Kufstein |sprache=de-AT |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; im Jahre 2003 wurde die Wärmeerzeugung von Blockheizmotoren und Erdgaskesseln auf ein Biomasseheizkraftwerk umgestellt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.stwk.at/unternehmen/ueberuns.html |wayback=20151208080620 |text=Bioenergie Kufstein |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Ein großes Fernwärmenetz wurde ab 2011 im Bereich Wattens, Innsbruck Neu-Rum und Olympische Dorf aufgebaut, welches mit Abwärme aus der Industrie gespeist wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://tirv1.orf.at/stories/407420 |titel=Größtes Fernwärmenetz Tirols in Planung - oesterreich.ORF.at |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/hall-rum/c-politik/fernwaerme-baut-das-netz-weiter-aus_a108550 |titel=Fernwärme baut das Netz weiter aus |datum=2011-10-25 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Wien ====<br /> [[Datei:Spittelau (Wien) - Fernwärme Wien, Verwaltungsgebäude (2).JPG|mini|Fernwärmezentrale in Wien]]<br /> In Wien existiert Österreichs größtes Fernwärmenetz, welches von [[Wien Energie]] betrieben wird. Im Geschäftsjahr 2004/2005 wurden 5.163&amp;nbsp;GWh verkauft, davon 1.602&amp;nbsp;GWh an insgesamt 251.224 Privatwohnungen und 3.561&amp;nbsp;GWh an insgesamt 5.211 Großkunden. Die Erzeugung erfolgt zu einem geringen Teil von 22 % in den drei großen Müllverbrennungsanlagen, [[Müllverbrennungsanlage Spittelau|Spittelau]], Simmeringer Haide und [[Müllverbrennungsanlage Flötzersteig|Flötzersteig]], die neben rund 116&amp;nbsp;GWh elektrischer Energie rund 1.220&amp;nbsp;GWh an Fernwärme produzieren. 50 % der erzeugten Fernwärme stammt aus fossilen kalorischen Kraftwerken wie dem [[Kraftwerk Simmering]] und wird dort aus dem Primärenergieträger Erdgas gewonnen. Die restlichen 20 % der Fernwärme werden von großen Spitzenlastheizwerken aus Erdgas erzeugt. Weiters gibt es in Wien das mit Stand 2010 größte [[Kraftwerk Simmering#Biomassekraftwerk|Biomassekraftwerk Simmering]], welches ca. 1 % der Fernwärme liefert und 12.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.wienenergie.at/media/files/2014/we_jahrbuch2013_es_klein_123722.pdf |wayback=20160304095828 |text=Jahrbuch Wien Energie 2013. |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }} (PDF; 6,3&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.wienenergie.at/eportal/ep/programView.do/pageTypeId/11893/programId/17313/channelId/-26988 |text=Wald-Biomassekraftwerk |wayback=20130623001750}} Wien Energie.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar 2022 begannen die Bauarbeiten für zwei Groß-[[Wärmepumpe]]n mit zusammen 110 MW, mit deren Hilfe bisher ungenutzte Energie aus dem Abwasser der [[Hauptkläranlage Wien]] in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden soll. Bei Fertigstellung soll die Anlage eine der leistungsstärksten Wärmepumpenanlagen Europas sein und Wärme für 112.000 Haushalte liefern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://kurier.at/chronik/wien/klaerwasser-als-waermequelle-in-simmering-wird-eine-riesen-waermepumpe-gebaut/401918767 |titel=Klärwasser als Wärmequelle: In Simmering wird eine Riesen-Wärmepumpe gebaut |datum=2022-02-25 |abruf=2023-03-31 |sprache=de}}&lt;/ref&gt; Die Inbetriebsetzung der ersten Ausbaustufe war für Ende 2023 vorgesehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://tga.at/branche/fernwaerme-aus-klaerwasser-grosswaermepumpen-fuer-erste-ausbaustufe-da |titel=Fernwärme aus Klärwasser: Großwärmepumpen für erste Ausbaustufe angeliefert |werk=TGA |hrsg=WEKA Industrie Medien |datum=2023-02-06 | abruf=2024-05-29 |sprache=de}}&lt;/ref&gt; Dieser Termin wurde jedoch auf 2025 verschoben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wienenergie.at/pressrelease/wien-energie-neue-grosswaermepumpe-bei-der-spittelau-heizt-kuenftig-16-000-wienerinnen-ein |titel=Neue Großwärmepumpe bei der Spittelau heizt künftig 16.000 Wiener*innen ein |hrsg=Wien Energie |datum=2023-11-15 |abruf=2024-05-29 |sprache=de}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ferner existiert parallel dazu in Wien ein kleineres Netz für [[Fernkälte]]. 2014 errichtete die Stadt ein weiteres erdgasbefeuertes Fernheizwerk im Arsenal mit einer Leistung von 340&amp;nbsp;MW und kann damit bereits mit allen Anlagen über 1300&amp;nbsp;MW Fernwärme aus Gas in Heizkesseln erzeugen.&lt;ref&gt;[http://www.bgg.at/52-0-Fernheizwerk-Arsenal-Wien.html Fernheizwerk Arsenal, Wien.] bgg.at&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Kärnten ====<br /> Am 12. August 1947 fand die Grundsteinlegung für das erste Fernheizwerk Österreichs in Klagenfurt statt, welches im März 1949 in Betrieb ging. Die erste Ausbaustufe hatte eine Leistung von 10&amp;nbsp;MW und eine Netz-Vorlauftemperatur von 180&amp;nbsp;°C. 1953 betrug die Wärmespitzenleistung des Netzes bereits 33&amp;nbsp;MW. Im Jahre 2012 wurden jährlich rund 450&amp;nbsp;GWh an Fernwärme in das Netz eingespeist.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.energyagency.at/fileadmin/dam/pdf/projekte/Machbarkeitsstudie-Fernwaerme-Klagenfurt.pdf |wayback=20160227095244 |text=energyagency.at |archiv-bot=2023-04-29 20:46:37 InternetArchiveBot }} (PDF; 2,0&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.stw.at/dateien/Unsere_Erfahrung_-_Meilensteine_der_Fernwaermeversorgung_neu.pdf |text=Energie Klagenfurt GmbH: Wärme. (PDF; 135&amp;nbsp;kB). |wayback=20140116201254}}&lt;/ref&gt; In den letzten Jahren wurde die Erzeugung der Fernwärme für Klagenfurt fast vollständig auf erneuerbare Energie umgestellt.&lt;ref&gt;https://www.stw.at/fernwaerme-in-klagenfurt/&lt;/ref&gt; <br /> <br /> In Kärnten wurden viele Biomasseheizwerke (so z.&amp;nbsp;B. [[Rennweg am Katschberg]], [[Klagenfurt]]-Emmersdorf) aufgebaut um die [[CO2-Bilanz|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Bilanz]] zu verbessern.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.katschberg.at/de/summer/sport-freizeit/sehenswuerdigkeiten/biomasse-fernwaerme.htm |text=Rennweg am Katschberg: Führungen Biomasse Fernwärme-versorgungsanale Katschberg |wayback=20100623104620}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/632286/index.do |text=Klagenfurt-Emmersdorf: Biomasse-Heizwerk „brennt“! |archive-is=20130114182947}} Kleine Zeitung, 15. November 2007.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:right;&quot;&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Schweden ===<br /> In [[Schweden]] sind Fernwärmesysteme von großer Bedeutung, nahezu jede Gemeinde verfügt über ein Fernwärmenetz. Insgesamt werden ca. 57 % des Heizwärmebedarfs von Privathaushalten und Gewerbe durch Fernwärme gedeckt. Bis Ende der 1970er Jahre wurde die Wärme fast ausschließlich durch [[Erdöl|Ölfeuerung]] erzeugt, anschließend wurden die Systeme infolge der [[Ölkrise]]n rasch auf alternative Brennstoffe umgestellt. Mit Stand 2014 ist [[Biomasse]] der wichtigste Brennstoff&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Lorenzo Di Lucia, Karin Ericsson |Titel=Low-carbon district heating in Sweden – Examining a successful energy transition |Sammelwerk=Energy Research &amp; Social Science |Band=4 |Nummer= |Datum=2014 |Seiten=10-20 |DOI=10.1016/j.erss.2014.08.005}}&lt;/ref&gt;, zudem wird Abfall in Müllheizkraftwerken verstromt und Überschusswärme in die Fernwärmenetze eingespeist. Fossile Energieträger werden in der Fernwärmeversorgung hingegen kaum noch genutzt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Kerstin Sernhed et al. |Titel=Synthesis of recent Swedish district heating research |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=151 |Nummer= |Datum=2018 |Seiten=126-132 |DOI=10.1016/j.energy.2018.03.028}}&lt;/ref&gt; Seit den 1980er Jahren wurde auch eine Reihe von [[Wärmepumpe|Großwärmepumpen]] installiert, um die Wärmenetze zu speisen. Insgesamt wurden zwischen 1981 und 2013 Großwärmepumpen mit einer Heizleistung von 1523 MW errichtet, von denen 2013 ein großer Teil (ca. 80 %) weiterhin in Betrieb war.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Helge Averfalk et al. |Titel=Large heat pumps in Swedish district heating systems |Sammelwerk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |Band=79 |Nummer= |Datum=2017 |Seiten=1275–1284 |DOI=10.1016/j.rser.2017.05.135}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Stockholm]] verfügt über ein großes Fernwärmenetz, das jährlich einen Wärmebedarf von mehr als 12 TWh deckt und etwa die Hälfte der Haushalte der Region mit Wärme versorgt. Seinen Ursprung hat es in den 1950er Jahren, anschließend wurde es ausgebaut und wuchs es aus verschiedenen Zellen zusammen. Auch heute besteht es noch aus zwei unabhängigen Systemen, die von verschiedenen Unternehmen betrieben werden; ein technischer Zusammenschluss der beiden Netze ist in Planung. Insgesamt verfügt das Netz über eine installierte Wärmeleistung von 4,8 GW. Neben mehreren Heizkraftwerken mit einer elektrischen Leistung von 556 MW wird das Stockholmer Wärmnetz als eines von bisher nur wenigen Fernwärmesystemen weltweit von einer Reihe Großwärmepumpen mit Heizwärme versorgt. Diese liefern bei einer elektrischen Leistung von 200 MW eine Wärmeleistung von 660 MW. Der COP dieser Anlagen liegt zwischen 3,3 und 3,5. Zudem sind auch noch elektrische Heizkessel mit einer Leistung von 300 MW installiert (Stand 2017).&lt;ref name=&quot;Levihn&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Fabian Levihn |Titel=CHP and heat pumps to balance renewable power production: Lessons from the district heating network in Stockholm |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=137 |Datum=2017 |Seiten=670-678 |DOI=10.1016/j.energy.2017.01.118}}&lt;/ref&gt; Mit Stand 2022 stammten 98 % der Wärmeenergie in Stockholms Fernwärmenetz aus erneuerbarer oder recycelter Energie. Eine wichtige Rolle spielen insbesondere die Großwärmepumpen, die ihre Wärme u.&amp;nbsp;a. aus Industrieabwärme, Abwasser, Rechenzentren, sowie in Form von Umweltwärme aus der Ostsee beziehen. Zudem soll zukünftige Abwärme aus einem Umspannwerk gewonnen werden. Ziel ist es, das Wärmenetz bis 2025 komplett ohne fossile Energien zu betreiben und durch Einsatz von [[Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung|BECCS-Technologie]] in einem Biomasse-Heizwerk in Summe [[negative Emissionen]] zu realisieren, d.&amp;nbsp;h. der Luft aktiv Kohlenstoffdioxid zu entziehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutsche Welle (www.dw.com) |url=https://www.dw.com/de/gro%C3%9Fw%C3%A4rmepumpen-f%C3%BCrs-fernw%C3%A4rmenetz/a-62990154 |titel=Großwärmepumpen fürs Fernwärmenetz {{!}} DW {{!}} 16.09.2022 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> [[Datei:Zuerich Aubrugg Heizkraftwerk.jpg|mini|[[Heizkraftwerk Aubrugg|Fernwärme-Heizkraftwerk in Zürich]]]]<br /> <br /> In der Schweiz liegt der Anteil der Fernwärme an der gesamten Wärmeversorgung bei 3,5 %.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.fernwaerme-schweiz.ch/fernwaerme-deutsch/Fernwaerme_Forum/aktuelle-Tagung/tagungszyklus-auf-neuen-Wegen.php |text=''Fernwärme auf neuen Wegen''. Einladung zu einer Fachtagung des Verband ''Fernwärme Schweiz'' (VFS) im Jahr 2008, abgerufen am 28. Juni 2008 (PDF) |wayback=20151005111155}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Basel ====<br /> Das Fernwärmenetz in Basel ist 198,2&amp;nbsp;km (Stand 2004) lang. Jährlich kommen nach Angaben der Netzbetreiberin [[IWB]] (Industrielle Werke Basel) einige Kilometer dazu. Angeschlossen sind neben Krankenhäusern, öffentlichen Gebäuden, Industrie- und Gewerbebetrieben rund 40.000 Wohnungen. Das Fernwärmeversorgungsgebiet wurde 1979 festgelegt. In diesem Gebiet besteht für alle Häuser eine Anschlusspflicht. 2004 wurden in Basel 1.003 GWh Fernwärme produziert, davon 55 % aus Erdgas, Schlamm und Öl sowie 45 % aus Kehricht (Müll).<br /> <br /> Das Fernwärmenetz in Basel ist seit 1942 in Betrieb. Es ist eine [[Heißwasseranlage]]. Heute hat das Fernwärmesystem drei Zentralen (Fernheizkraftwerk Voltastraße, Kehrichtverwertungsanlage und Heizkraftwerk Bahnhof SBB). Im Fernheizkraftwerk Voltastraße wird Erdgas in Wärme und Strom umgesetzt. Die gewonnene Wärme wird durch ein ringförmig angelegtes, gut wärmegedämmtes Leitungsnetz unterirdisch im ganzen Fernwärmegebiet verteilt und der produzierte Strom ins Netz eingespeist.<br /> <br /> ==== Unteres Aaretal ====<br /> Im unteren Aaretal existiert ein räumlich relativ ausgedehntes Fernwärmenetz (Regionale Fernwärme unteres Aaretal-REFUNA), das hauptsächlich durch Wärmeauskopplung aus dem [[Kernkraftwerk Beznau]] versorgt wird. Die Gesamtlänge des Fernwärmenetzes beträgt 134&amp;nbsp;km, wobei 36&amp;nbsp;km auf das Hauptnetz entfallen. 11 Gemeinden sind an das Fernwärmenetz angeschlossen, insgesamt werden etwa 15.000 Bewohner mit 170 GWh Wärme jährlich versorgt.&lt;ref name=&quot;REFUNA&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Aufbau des Fernwärmenetzes wurde Anfang der 1980er Jahre als Reaktion auf die Ölkrise begonnen, im Winter 1983/84 wurde das Paul Scherer Institut in der Nähe des Kernkraftwerks als erster Abnehmer an das Netz angeschlossen.<br /> <br /> Für die Fernwärmeausspeisung im KKW wird Dampf nach den Hochdruckturbinen mit 127&amp;nbsp;°C in einen Wärmetauscher geleitet, wo er das unter Druck stehende Wasser im Fernwärmenetz auf 120&amp;nbsp;°C erhitzt. Beide Blöcke des KKW können Fernwärme ausspeisen, sodass diese auch zur Verfügung steht, wenn ein Block in Revision ist. Zur weiteren Erhöhung der Verfügbarkeit existieren vier ölbefeuerte Heizwerke. Bei maximaler Wärmeauskopplung wird die elektrische Leistung des KKW um bis zu 7,5&amp;nbsp;MW reduziert.<br /> <br /> === Weiteres Mittel- und Osteuropa ===<br /> [[Datei:GAST (northen side).jpg|mini|Das [[Kernheizwerk Gorki]] in Russland]]<br /> Auf dem Gebiet der ehemaligen sozialistischen Staaten des [[Warschauer Pakt]]s existieren in vielen Städten umfangreiche Fernwärmenetze. Dies liegt unter anderem daran, dass in diesen Staaten keine privatrechtlichen Hemmnisse gegen den Ausbau der Fernwärme bestanden. Die Rohrleitungen waren häufig von schlechter Qualität auf Grund der Verwendung minderwertiger Rohstoffe. Insbesondere die verwendete Wärmedämmung aus Glas- oder Mineralfaserwolle zeichnete sich oft durch eine unverhältnismäßig hohe Wärmeleitfähigkeit und eine geringe Lebensdauer aus. Dies führte in strengen Wintern nicht selten zum Einfrieren der Leitungen, wodurch auch alle angeschlossenen Heizungen ausfielen. Begünstigt wurde das Einfrieren der Rohrleitungen dadurch, dass häufiger Freileitungen verlegt wurden, die anders als erdverlegte Rohrleitungen der Witterung ausgesetzt sind. Aktuell werden in den Staaten viele Fernwärmenetze saniert und auf den heutigen Standard gebracht, weshalb mittlerweile auch dort marktnah Kunststoffmantelverbundrohre nach aktuellem europäischen Standard (EN&amp;nbsp;253) gefertigt werden.<br /> <br /> In Russland wurde noch 1983 in den Städten [[Woronesch]] und Gorki (heute [[Nischni Nowgorod]]) angefangen, die [[Kernheizwerk]]e [[Kernheizwerk Woronesch|Woronesch]] und [[Kernheizwerk Gorki|Gorki]] zu bauen, um mit der im Reaktor entstehenden Wärme die Städte mit Fernwärme zu versorgen. Beide Projekte wurden aufgegeben. In Betrieb befindliche Anlagen, die Fernwärme aus Kernenergie gewinnen, sind unter anderem in Russland das [[Kernkraftwerk Bilibino]] und in der Slowakei das [[Kernkraftwerk Bohunice]] mit dessen Anlage V2.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|District heating|Fernwärme}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.bundesrecht.juris.de/bundesrecht/avbfernw_rmev/gesamt.pdf Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV)] auf juris.de (PDF; 37&amp;nbsp;kB).<br /> * [http://www.agfw.de/ AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.&amp;nbsp;V.]<br /> * [http://www.bfwev.de/ Bundesverband Fernwärmeleitungen e.&amp;nbsp;V.]<br /> * [http://www.fernwaerme-schweiz.ch/ Verband Fernwärme Schweiz (VFS)].<br /> * [http://www.dgs.de/fileadmin/sonnenenergie/SE-1987-3/12-Vakuum-Super-Isolierung-ein-Bonus-fuer-Fernwaerme.PDF Vakuum Super Isolation (VSI) -Fernwärmerohre] (PDF; 264&amp;nbsp;kB).<br /> * {{Internetquelle |autor=Fernwärme-Forschungsinstitut |url=http://www.fernwaerme.de/Informationen_Geschichte.html |titel=Geschichte der Fernwärme |werk=fernwaerme.de |datum=2009-05-18 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070712141354/http://www.fernwaerme.de/Informationen_Geschichte.html |archiv-datum=2007-07-12 |abruf=2009-06-06}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Jürgen Falliano |url=https://web.archive.org/web/20200812031419/http://www.energy-control-system.com/index.php?option=com_remository&amp;Itemid=57&amp;func=fileinfo&amp;id=22&amp;lang=de |titel=Kalte Nah- und Fernwärme |werk=Energy-Control-System.com |datum=2014-01-13 |abruf=2014-01-13}}, Archivlink abgerufen am 31. März 2023<br /> * [https://www.vzbv.de/sites/default/files/2023-11/23-11-23_Auswertung_Preismonitoring%20Fernw%C3%A4rme_vzbv.pdf Verbraucherzentrale Bundesverband e.&amp;nbsp;V. PREISMONITORING FERNWÄRME Preisdaten Fernwärmemarkt Quartale 1 bis 3 2023 – Stand November 2023]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;REFUNA&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.refuna.ch/ |titel=Home |hrsg=Regionale Fernwärme Unteres Aaretal (REFUNA) |abruf=2015-09-07}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4130348-9|LCCN=sh85059830}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Fernwarme}}<br /> [[Kategorie:Energiewirtschaft]]<br /> [[Kategorie:Heizungsart nach Primärenergie]]<br /> [[Kategorie:Gebäudeheizung]]<br /> [[Kategorie:Warmwasser]]<br /> [[Kategorie:Fernwärme| ]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fernw%C3%A4rme&diff=245399278 Fernwärme 2024-05-28T06:17:01Z <p>Con-struct: /* Vor- und Nachteile */ gegliedert; Treibhausgasemissionen werden nicht zwingend reduziert (Wärmeverluste in den Netzen verringern wiederum die Effizienz), so steht es auch nicht im Beleg; Kosten des Endverbrauchers werden nicht zwingend reduziert (so steht es ebenfalls nicht im Beleg); u.a.</p> <hr /> <div>[[Datei:Fernwärme.jpg|mini|Thermodynamisches Prinzip der Fernwärme]]<br /> [[Datei:2005-08-30-district-heating-pipeline.jpg|mini|hochkant|Fernwärmeleitung aus Kunststoffmantel-Verbundrohr]]<br /> <br /> Als '''Fernwärme''' oder '''Fernheizung''' wird eine Wärmelieferung zur Versorgung von Gebäuden mit Raumwärme und Wärme für [[Warmwasser]] bezeichnet. Der Transport der [[Thermische Energie|thermischen Energie]] erfolgt in einem wärmegedämmten Rohrsystem, einem sogenannten [[Wärmenetz]], das üblicherweise erdverlegt ist; teilweise werden jedoch auch Freileitungen verwendet. Fernwärme versorgt vor allem Wohngebäude neben Raumwärme auch mit Warmwasser, indem die Wärme vom Erzeuger oder der Sammelstelle zu den Verbrauchern geleitet wird. Bei der örtlichen Erschließung einzelner Gebäude, Gebäudeteile oder kleiner Wohnsiedlungen mit eigener Wärmeerzeugung spricht man auch von [[Nahwärme]]. Mit Stand 2013 existierten weltweit ca. 80.000 Fernwärmesysteme, davon ca. 6.000 in Europa.&lt;ref name=&quot;Werner International Review&quot; /&gt;<br /> <br /> Als Wärmelieferanten in Fernwärmenetzen dienen häufig mit [[Fossile Energie|fossilen Brennstoffen]], [[Biomasse]] oder [[Abfall|Müll]] befeuerte [[Heizkraftwerk]]e und [[Blockheizkraftwerk]]e. Diese werden in [[Kraft-Wärme-Kopplung]] betrieben und können auf diese Weise Brennstoffeinsparungen gegenüber einer separaten Strom- und Wärmeerzeugung erzielen. Zudem wird gelegentlich auch [[Abwärme]] aus Industrieprozessen, [[Geothermie|geothermische Energie]], [[Solarthermie|solarthermische Energie]] ([[Solare Fernwärme]]) und mittels [[Wärmepumpe|Großwärmepumpen]] nutzbar gemachte Umweltwärme in Fernwärmesysteme eingespeist.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Fernwärmetechnologien werden konstant weiterentwickelt. So geht z.&amp;nbsp;B. in Europa der Trend zu nachhaltigeren Fernwärmesystemen mit höherem Anteil an [[Erneuerbare Energien|erneuerbaren Energiequellen]], weniger Einsatz fossiler Energieträger, [[Energieeffizienz|energieeffizienteren]] Systemen und geringeren Emissionen an [[Treibhausgas]]en und [[Luftverschmutzung|Luftschadstoffen]]. Ausschließlich mit erneuerbaren Energien betriebene Fernwärmesysteme sind mit Stand 2017 jedoch erst wenig verbreitet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=M. A. Sayegh et al. |Titel=Trends of European research and development in district heating technologies |Sammelwerk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |Band=68 |Nummer=2 |Datum=2017 |Seiten=1183-1192 |DOI=10.1016/j.rser.2016.02.023}}&lt;/ref&gt; Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten sind solche Fernwärmesysteme jedoch ein wichtiger Bestandteil einer [[Wärmewende]].<br /> <br /> Auch mittels [[Kernspaltung]] kann Fernwärme erzeugt werden, sei es in Kraft-Wärme-Kopplung mit einem Kernkraftwerk oder als reines Heizwerk. Entsprechende Anlagen wurden vor allem im ehemaligen Ostblock gebaut.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Aus archäologischen Stätten aus der Römerzeit weiß man, dass heißes [[Thermalwasser]] nicht nur für Badezwecke vor Ort verwendet wurde, sondern auch mittels Leitungen in Becken und Gebäude für Bodenheizungen transportiert wurde. Vorgänger von Fernwärmeheizungen existieren also bereits seit mehr als 2000 Jahren. Ein erstes „echtes“ Fernwärmesystem entstand 1334 in der französischen Ortschaft [[Chaudes-Aigues]]. Dort wurde heißes Thermalwasser aus einer Quelle in den Ort geleitet, um mehrere Häuser zu versorgen.<br /> <br /> Die Idee, Fernwärme in größerem Umfang und kommerziell zu nutzen, entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Durch die Verringerung der Anzahl der Feuerstätten in den Innenstädten wurde die Gefahr von Bränden gemindert und der Verschmutzung durch [[Kohle]] und [[Asche]] Einhalt geboten. Die ersten Fernwärmesysteme der Neuzeit wurden in den 1870er und 1880er Jahren in Lockport und [[New York City|New York]] errichtet. In den 1920er Jahren wurden in Deutschland die ersten europäischen Fernwärmenetze installiert; zugleich fand ein Übergang von ineffizienten Dampfsystemen auf Heißwasser statt. In den 1930er Jahren begann die Sowjetunion mit dem Bau von Fernwärmesystemen, in den 1950er Jahren auch die Volksrepublik China. In den 1970er Jahren wuchs mit den [[Ölpreiskrise|Ölkrisen]] das Interesse an der Fernwärmeversorgung stark an, worauf hin einige Länder, insbesondere die skandinavischen Staaten, neue Fernwärmenetze der nun dritten Generation bauten. Infolge der [[Energiewende]] hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung wird mittlerweile eine vierte Generation erforscht und in der Praxis etabliert.&lt;ref name=&quot;Werner International Review&quot; /&gt;<br /> <br /> == Technischer Ablauf ==<br /> Ein Fernwärmesystem besteht aus verschiedenen Hauptkomponenten, die zusammen das Gesamtsystem bilden. Hierzu zählen die Wärmeerzeugungsanlagen (häufig in [[Kraft-Wärme-Kopplung]] betriebene [[Heizkraftwerk]]e), das meist mit [[Heißwasseranlage|Heißwasser]] betriebene Fernwärmenetz samt Pumpstationen und Hausanschlüsse sowie die Übergabestationen, die die Wärme an die Gebäudeheizung abgeben.<br /> <br /> Wegen des auch bei sehr guter Wärmedämmung nicht zu vermeidenden Wärmeverlustes über längere Strecken und des hohen Investitionsaufwandes für das Leitungssystem eignet sich Fernwärme häufig nur bei dichter Bebauung. Fernwärmenetze weisen üblicherweise sternförmige Verteilstrukturen mit maximalen Leitungslängen im Bereich einiger 10&amp;nbsp;km auf. Die längste Fernwärmeleitung in Österreich mit 31&amp;nbsp;km befindet sich zwischen dem [[Kraftwerk Dürnrohr]] und der niederösterreichischen Landeshauptstadt [[St. Pölten]]. In Deutschland wird bei normaler Vorortbebauung das Wort „fernwärmeversorgungsunwürdig“ benutzt, wenn eine Fernwärmeversorgung unrentabel erscheint. In Skandinavien, wo die Fernwärme eine zentrale Rolle im Wärmemarkt spielt, werden Fernwärmenetze auch in den Villenvorstädten betrieben. Beispielsweise deckt die Fernwärme in Dänemark etwa die Hälfte des dänischen Wärmebedarfs (Stand 2018). Ein weiterer Ausbau auf bis zu 65–70 % wird für möglich erachtet, während hingegen für dünn besiedelte Gegenden Wärmepumpenheizungen als eine günstigere Option betrachtet wurden.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot; /&gt;<br /> <br /> === Wärmequellen ===<br /> [[Datei:Berlin-mitte heizkraftwerk-mitte 20060605 629.jpg|mini|Erdgasbefeuertes [[GuD]]-[[Heizkraftwerk]]. Im Bild das [[Heizkraftwerk Berlin-Mitte]]]]<br /> <br /> Fernwärmenetze verfügen über die Eigenschaft, sehr flexibel eine Vielzahl unterschiedlicher Wärmequellen nutzen zu können, die sowohl zentral als auch dezentral sein können.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Abdul Rehman Mazhar et al. |Titel=A state of art review on district heating systems |Sammelwerk=Renewable and Sustainable Energy Reviews |Band=96 |Datum=2018 |Seiten=420-439 |DOI=10.1016/j.rser.2018.08.005}}&lt;/ref&gt; Üblicherweise erfolgt die Erzeugung von Fernwärme in großen Kraftwerken mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]] (KWK), kleineren [[Blockheizkraftwerk]]en, in [[Müllverbrennung]]sanlagen oder [[Fernheizwerk]]en. Als Brennstoff werden die verschiedenen Formen der [[Kohle]], [[Erdgas]], [[Biogas]], Öl, Holz und Holzprodukte, [[Solarthermie]] sowie Müll in verschiedenen Zusammensetzungen und Aufbereitungsformen verwendet. In wenigen Ländern, z.&amp;nbsp;B. in der Schweiz, wird Fernwärme auch aus [[Kernkraftwerk]]en ausgekoppelt. In Island, aber auch in Mitteleuropa, wird Fernwärme in [[Geothermie]]kraftwerken erzeugt. Soweit möglich wird auch die Hochtemperaturabwärme von Industriebetrieben, zum Beispiel von Raffinerien oder Stahlwerken, als Wärmequelle genutzt. Die wichtigsten Energieträger sind derzeit weiterhin fossile Energieträger wie Erdgas und Kohle, die 2012 etwa 70 % der Wärmeenergie in den europäischen Fernwärmenetzen lieferten.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Absorption heat pump.jpg|mini|Multi-MW-Großwärmepumpe zur Nutzung industrieller [[Abwärme]] in einem österreichischen Fernheizwerk.]]<br /> Für nachhaltige Fernwärmesysteme sind hingegen [[erneuerbare Energien]] und die Nutzung von [[Abwärme]] die wünschenswertesten Energiequellen.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot; /&gt; Im Rahmen der [[Energiewende]] und der damit einhergehenden Umstellung der Strom- und Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien kommen daher zunehmend weitere Wärmequellen zum Einsatz. So können z.&amp;nbsp;B. mit Wind- oder Solarstrom betriebene [[Wärmepumpenheizung|Großwärmepumpen]] die thermische Energie liefern und zugleich dazu beitragen, die fluktuierende Einspeisung dieser Energiequellen zu glätten.&lt;ref name=&quot;Bach&quot; /&gt; Diese [[Sektorenkopplung]] zwischen Elektrizitäts- und Wärmesektor kann im Energiesystem eine Schlüsselrolle bei der Integration variabler erneuerbarer Energien spielen. Zugleich gilt der Einsatz von Wärmepumpen in Fernwärmesystemen als eine der vielversprechendsten Wege, um die Energieeffizienz von Fernwärmenetzen zu steigern und die [[Klimaschutz]]ziele zu erreichen, nicht zuletzt, da Wärmepumpen bei Bezug von Ökostrom emissionsfrei arbeiten.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot;&gt;{{Literatur |Autor=M.A. Sayegh et al. |Titel=Heat pump placement, connection and operational modes in European district heating |Sammelwerk=[[Energy and Buildings]] |Band=166 |Datum=2018 |Seiten=122-144 |DOI=10.1016/j.enbuild.2018.02.006}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Wärmequellen für Großwärmepumpen kommen u.&amp;nbsp;a. Niedertemperatur[[abwärme]] aus der Industrie, [[Supermarkt|Supermärkte]], [[Abwasser|Abwässer]] (z.&amp;nbsp;B. aus [[Kläranlage]]n), Trink-, Brauch- und Grundwasser, Flüsse, Seen und das Meerwasser in Frage.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rasmus Lund, Urban Persson |Titel=Mapping of potential heat sources for heat pumps for district heating in Denmark |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=110 |Datum=2016 |Seiten=129–138 |DOI=10.1016/j.energy.2015.12.127}}&lt;/ref&gt; Hohes Potential für Großwärmepumpen besteht insbesondere in der Nutzung von Abwässern und Oberflächenwasser als Wärmequelle, die beide auch den Vorteil haben, üblicherweise in Siedlungsnähe vorzukommen und langfristig zur Verfügung zu stehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Andrei David et al. |Titel=Heat Roadmap Europe: Large-Scale Electric Heat Pumps in District Heating Systems |Sammelwerk=[[Energies]] |Band=10 |Nummer=4 |Datum=2017 |Seiten=578ff |DOI=10.3390/en10040578}}&lt;/ref&gt; Ein auf Meerwasser basierendes System wird z.&amp;nbsp;B. bereits seit den 1970er Jahren im Fernwärmenetz [[Stockholm]]s eingesetzt,&lt;ref name=&quot;Levihn&quot; /&gt; ein weiteres Beispiel ist die [[Wärmepumpe Drammen]]. Eine weitere leistungsfähige Wärmequelle sind [[Rechenzentrum|Rechenzentren]]. Große Rechenzentren können einen dauerhaften Leistungsbezug von 100 MW elektrischer Energie aufweisen. Bis zu 97 % der dabei entstehenden Abwärme kann mit Großwärmepumpen nutzbar gemacht und die Wärmeenergie anschließend in Fernwärmenetze eingespeist werden. Mit Stand 2017 wird dies bereits in verschiedenen Rechenzentren in den nordischen Ländern praktiziert, insbesondere in Finnland und Schweden.&lt;ref name=&quot;Werner International Review&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Sven Werner |Titel=International review of district heating and cooling |Sammelwerk=Energy |Band=137 |Datum=2017 |Seiten=617-631 |DOI=10.1016/j.energy.2017.04.045}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Future views on waste heat utilization – Case of data centers in Northern Europe |Sammelwerk=Renewable and Sustainable Energy Reviews |Band=82 |Datum=2018-02-01 |ISSN=1364-0321 |Seiten=1749–1764 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1364032117314314 |Abruf=2020-12-09 |DOI=10.1016/j.rser.2017.10.058}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Tao Lu, Xiaoshu Lü, Matias Remes, Martti Viljanen |Titel=Investigation of air management and energy performance in a data center in Finland: Case study |Sammelwerk=Energy and Buildings |Band=43 |Nummer=12 |Datum=2011-12-01 |ISSN=0378-7788 |Seiten=3360–3372 |Online=http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0378778811003847 |Abruf=2020-12-09 |DOI=10.1016/j.enbuild.2011.08.034}}&lt;/ref&gt; In Deutschland spielt sie bislang kaum eine Rolle, wobei erste Projekte auch hier einen Wandel erkennen lassen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Rainer Schulze |Titel=Neues Quartier in Frankfurt: Rechenzentrum heizt Wohnungen |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/neues-quartier-in-frankfurt-rechenzentrum-heizt-wohnungen-16958601.html |Abruf=2020-10-13}}&lt;/ref&gt; Stand 2023 könnte der [[Rollout]] von Großwärmepumpen drei Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs und damit ein Viertel der deutschen CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;e-Emissionen einsparen.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Fabian Ahrendts et al. |Titel=Roll-out von Großwärmepumpen in Deutschland. Strategien für den Markthochlauf in Wärmenetzen und Industrie |Verlag=[[Agora Energiewende]], Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IE |Ort=Berlin |Datum=2023-06 |Online=https://static.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2022/2022-11_DE_Large_Scale_Heatpumps/A-EW_293_Rollout_Grosswaermepumpen_WEB.pdf |Format=PDF}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Gregor Hansel |url=https://www.heise.de/hintergrund/Studie-Grosswaermepumpen-koennen-drei-Viertel-des-deutschen-Gasverbrauchs-sparen-9187670.html |titel=Studie: Großwärmepumpen können drei Viertel des deutschen Gasverbrauchs sparen |werk=MIT Technology Review |hrsg=heise online |datum=2023-06-15 |abruf=2023-06-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Fernwärmespeicher Theiss.jpg|mini|[[Fernwärmespeicher]] des [[Kraftwerk Theiß|Kraftwerkes Theiß]] mit 50.000&amp;nbsp;m³ Fassungsvermögen]]<br /> [[Datei:Marstal.powerplant.1.jpg|mini|Solarkollektoren für [[Solare Fernwärme]] im [[Wärmeverbund Marstal]]]]<br /> Kurzzeitige Überschüsse an Ökostrom können mit Elektrodenheizkesseln in Wärme verwandelt und anschließend in Fernwärmenetze oder [[Fernwärmespeicher]] geleitet werden. Diese Technologie wird als [[Power-to-Heat]] bezeichnet und findet inzwischen rasche Verbreitung. Sowohl Elektrodenkessel als auch Wärmepumpen sind ausgereifte Technologien, die am Markt zur Verfügung stehen. Allerdings unterscheiden sich die Einsatzprofile deutlich: Während Elektrodenkessel besonders flexibel betrieben werden können, sind Wärmepumpen eher als [[Grundlast]]technologie geeignet, da sie hohe Investitionskosten, aber niedrige Betriebskosten haben.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Jon Gustav Kirkerud, Erik Trømborg, Torjus Folsland Bolkesjø |Titel=Impacts of electricity grid tariffs on flexible use of electricity to heat generation |Sammelwerk=Energy |Band=115 |Datum=2016 |Seiten=1679-1687 |DOI=10.1016/j.energy.2016.06.147}}&lt;/ref&gt; Wärmepumpen weisen dafür gegenüber Heizstäben und Elektrodenkesseln eine deutlich höhere [[Energieeffizienz]] auf, sodass für die gleiche Heizenergie weniger Strom benötigt wird. Die auf diese Weise eingesparte elektrische Energie steht somit für weitere Zwecke zur Verfügung.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Matthias Koch et al. |Titel=Modellgestützte Bewertung von Netzausbau im europäischen Netzverbund und Flexibilitätsoptionen im deutschen Stromsystem im Zeitraum 2020–2050 |Sammelwerk=Zeitschrift für Energiewirtschaft |Band=39 |Datum=2015 |Seiten=1-17 |DOI=10.1007/s12398-015-0147-2}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als besonders vorteilhaft für die Integration hoher Anteile an erneuerbaren Energien bei zugleich sehr hohen Gesamtwirkungsgraden wird die Kombination von Blockheizkraftwerken und anderen in Kraft-Wärme-Kopplung betriebenen Kraftwerken mit Wärmepumpen sowie Wärmespeichern betrachtet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Brian Vad Mathiesen]] et al. |Titel=Smart Energy Systems for coherent 100 % renewable energy and transport solutions |Sammelwerk=[[Applied Energy]] |Band=145 |Nummer= |Datum=2015 |Seiten=139–154 |DOI=10.1016/j.apenergy.2015.01.075}}&lt;/ref&gt; In einem solchen System würden Wärmepumpen während Zeiten hoher Stromproduktion aus Wind- und/oder Solarenergie den Wärmebedarf decken und zugleich etwaige Stromüberschüsse verwerten, während die BHKWs abgeschaltet bleiben könnten. Bei nur niedriger Stromproduktion aus erneuerbaren Energien würden hingegen die BHKWs sowohl Strom und Wärme liefern. Durch die Integration von Wärmespeichern in ein solches System ließe sich zudem Strom- und Wärmeproduktion voneinander entkoppeln, sodass etwaige Verluste durch temporär nicht benötigte Wärme der BHKWs minimiert würden.&lt;ref&gt;Vgl. [[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]]: ''Renewable Energy Systems: A Smart Energy Systems Approach to the Choice and Modeling of 100 % Renewable Solutions'', Academic Press 2014, Kap 5, insb. S. 96.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ebenfalls möglich ist der Bau von Solarthemieanlagen auf Dächern oder als Freiflächenanlage, die als unterstützende Wärmequelle direkt in Fernwärmenetze einspeisen oder in Kombination mit Saisonspeichern den Heizbedarf ganzjährig decken können. Dies wird als [[Solare Fernwärme]] bezeichnet. Mit Stand 2017 existieren Großanlagen mit einer Kollektorfläche von einigen 10.000 m². Vorreiter ist Dänemark, wo bei Großanlagen inklusive Saisonspeicher Wärmegestehungskosten von 2–6 ct/kWh erreicht werden. Auch solare Nahwärmeanlagen sind möglich, können jedoch nicht als alleinige Wärmequelle dienen.&lt;ref&gt;Vgl. [[Viktor Wesselak]], [[Thomas Schabbach]], Thomas Link, Joachim Fischer: ''Handbuch Regenerative Energietechnik'', Berlin/Heidelberg 2017, S. 419–422.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nukleare Fernwärme ist verhältnismäßig wenig verbreitet und findet und fand vor allem in den Ländern des ehemaligen Ostblocks – darunter auch beim [[Kernkraftwerk Greifswald]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.greifswald-netz.de/165/Greifswalder-Geschichte-kompakt/greifswald-historie-fernwaerme-994.html |titel=Geschichte der Fernwärme |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; in der damaligen DDR – Anwendung. Zumeist handelt es sich hierbei um Kraft-Wärme-Kopplung, wobei jedoch auch Konzepte für reine nukleare [[Heizwerk]]e ohne (nennenswerte) Stromerzeugung existieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.nextbigfuture.com/2019/09/nuclear-district-heating-review.html |titel=Nuclear District Heating Review {{!}} NextBigFuture.com |datum=2019-09-12 |sprache=en-US |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Rohrleitungsnetz ===<br /> [[Datei:Mannheim-B36.jpg|mini|Oberirdische Leitung über [[Bundesstraße 36|B36]] in [[Mannheim]].]]<br /> [[Datei:RheinEnergie Rhine Tunnel in Cologne.jpg|mini|Fernwärmeleitung in einem Tunnel unter dem [[Rhein]] in [[Köln]]]]<br /> [[Datei:Fernheizkraftwerk Inzersdorf Fernwärmeleitung Gelenkskompensator.JPG|mini|[[Kompensator (Rohr)|Gelenkskompensator]] in einer Fernwärmeleitung]]<br /> <br /> Das Rohrleitungsnetz transportiert das Überträgermedium (meist Heißwasser, bei den ersten Systemen auch Dampf) zu den Verbrauchern. Das Überträgermedium wird in wärmegedämmten Rohrleitungen in einem kontinuierlichen Kreislauf gefördert. Zur Vermeidung von Korrosionen und Härteausscheidungen auf den inneren Oberflächen der Rohre ist das verwendete Wasser im Kreislauf zumindest enthärtet.<br /> <br /> Die Rohrleitungen von der Wärmequelle zu den Wärmesenken werden als ''Vorlauf'', diejenigen von den Wärmesenken zurück zur Wärmequelle als ''Rücklauf'' bezeichnet. Die in direktem Kontakt zum Medium stehenden Rohre werden als Mediumrohre bezeichnet. Je nach Mediumtemperatur, erforderlichem Durchfluss und statischen Erfordernissen kommen als Rohrleitungssysteme [[Kunststoffmantelverbundrohr]]e, [[Stahlmantelrohr]]e, [[Wickelfalzrohr]]e und verschiedene flexible Rohrsysteme ([[Flexibles Verbundrohr|Verbundrohrsysteme]], Rohrsysteme ohne Verbund) zum Einsatz. Die Übertragungstemperaturen sind abhängig von den technischen Generationen und wurden im Laufe der Zeit immer weiter gesenkt, um Übertragungsverluste zu verringern und die [[Energieeffizienz]] zu steigern. Übliche Betriebstemperaturen bei älteren Wärmenetzen der zweiten Generation liegen im Bereich von zumeist mehr als 100&amp;nbsp;°C, während bei der dritten Generation oft weniger als 100 Grad heißes Wasser genutzt wird. Noch einmal niedriger sind die Übertragungstemperaturen bei Niedertemperatursystemen der vierten Generation mit ca. 30 bis 70&amp;nbsp;°C.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Abhängig von den konkreten Spezifikationen der verschiedenen Fernwärmesysteme liegen die Energieverluste im Leitungssystem bei etwa 5 bis 20 %. In vielen europäischen Staaten betragen die Werte im Bereich von 5–10 %, während sie in Russland bei ca. 20 % liegen und einzelne Systeme dort noch deutlich höhere Verluste aufweisen.&lt;ref name=&quot;Mazhar&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Besonderheiten beim Rohrbau ====<br /> [[Datei:Fernwärme u bogen.jpg|mini|links|U-Dehnungsbogen zum Längenausgleich durch [[Dehnung]] des Rohrmaterials bei unterschiedlichen Temperaturen, hier bei erdverlegten Fernwärmeleitungen]]<br /> [[Datei:Fernwärme-Hinweisschilder.JPG|mini|[[Hinweisschilder zu Straßeneinbauten|Hinweisschilder]] auf Vorlaufschieber (VS) und Rücklaufschieber (RS), diese [[Absperrschieber]] befinden sich 1,5 Meter links vom Schilderpaar, jede Leitung mit [[Nennweite|Rohrnennweite]] DN&amp;nbsp;80 und [[Nenndruck|Nennbetriebsdruck]] PN&amp;nbsp;16]]<br /> <br /> Der [[Ausdehnungskoeffizient]] der als Fernwärmeleitungen verlegten [[Stahl]]rohre führt bei den großen zu überbrückenden Entfernungen und Temperaturschwankungen zu nicht zu vernachlässigenden Längenänderungen der Rohrleitungen. Bereits bei der Trassenplanung sind daher Maßnahmen wie die charakteristischen U-förmigen Kompensationsschenkel (auch U-Bogen genannt) oder [[Kompensator (Rohr)|Kompensatoren]] einzuplanen.&lt;ref&gt;Planungshandbuch der Fa. isoplus, Kapitel Projektierung&lt;/ref&gt; Die Kompensatoren haben sich mittlerweile als Schwachstellen in Fernwärmenetzen erwiesen, weshalb sie nach Möglichkeit, also vor allem bei Neubauten, durch U-Bögen oder Z-Bögen ersetzt werden. Da Kompensatoren meist aus anderen Werkstoffen als die Mediumrohre bestehen, tritt durch die Materialübergänge verstärkt elektrochemische Korrosion auf, die durch die mechanische Dauerbelastung verstärkt wird. Dies führt häufig zum Ausfall der Kompensatoren vor der angestrebten Mindestlebensdauer des Fernwärmenetzes. Vor allem im Bereich von Hausanschlüssen oder bei ohnehin notwendigen Versatzen in der Fernwärmetrasse kommen zur Kompensation auch Z-Bögen zum Einsatz.<br /> <br /> ==== Lecküberwachungssysteme ====<br /> In Rohrnetze, die mit [[Kunststoffmantelverbundrohr]]en oder Stahlmantelrohren aufgebaut sind, wird häufig eine Lecküberwachung integriert. Kunststoffmantelverbundrohre müssen dafür bei der Herstellung mit einem Lecküberwachungssystem ausgerüstet werden, was mittlerweile der Regelfall ist. Bei Stahlmantelrohren ist ein Betrieb mit Permanentvakuum im Ringraum der Rohrleitungen erforderlich, der allgemein üblich ist. In Rohrnetzen, die mit flexiblen Verbundrohren aufgebaut sind, ist eine Lecküberwachung wie bei Kunststoffmantelverbundrohren möglich. Diese wird jedoch nicht überall eingesetzt. Flexible Verbundrohre müssen dafür bei der Herstellung mit einem Lecküberwachungssystem ausgerüstet werden, was je nach Rohrhersteller nur auf Kundenwunsch bei entsprechend großen Abnahmemengen erfolgt. &lt;!-- Detailinfos siehe bei den jeweiligen Rohrsystemen --&gt;<br /> <br /> ==== Qualitätsanforderungen an das Fernheizwasser ====<br /> Zur Vermeidung von Härteausscheidungen auf den inneren Oberflächen der Rohre des Wärmeerzeugers ist das [[Kreislaufwasser]] zumindest enthärtet. Da entsalztes Wasser deutlich weniger Korrosion verursacht als nur enthärtetes Wasser, wird ein möglichst niedriger Restsalzgehalt im Umlaufwasser moderner Fernwärmenetze angestrebt. Dies wird durch Verwendung von [[Demineralisiertes Wasser|Deionat]] als Zusatzwasser und, falls erforderlich, einer zusätzlichen Teilstrom-Entsalzung der Umlaufwassermenge im System erreicht. Insbesondere wird eine maximale [[Chlor]]idionenkonzentration von 50&amp;nbsp;ppm&lt;ref name=&quot;AGFW Wasser&quot;&gt;AGFW-Richtlinie, FW 510 Anforderungen an das Kreislaufwasser von Industrie- und Fernwärmeheizanlagen, sowie Hinweise für deren Betrieb; 11/03&lt;/ref&gt; angestrebt, da Chloridionen die Korrosion metallischer Komponenten beschleunigen. Neben dem Salzgehalt spielt auch der Sauerstoffgehalt für die Korrosionsneigung eines Wassers eine wesentliche Rolle. Daher ist die Sauerstoffkonzentration im Fernwärmekreislaufwasser ebenfalls begrenzt. Ein weiterer Parameter mit Auswirkungen auf die Korrosionsgeschwindigkeit ist der pH-Wert. Der pH-Wert des Kreislaufwassers sollte daher mit Alkalisierungsmitteln auf über 9 angehoben werden, um die Sauerstoffkorrosion zu senken. Als Alkalisierungsmittel kommt neben Natronlauge auch Trinatriumphosphat zum Einsatz.&lt;ref name=&quot;AGFW Wasser&quot; /&gt;&lt;ref&gt;Qualitätsanforderungen an Fernheizwasser VGB-M 410 N 1994-02&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Anforderungen an das Kreislaufwasser in Industrie- und Fernwärmeheizanlagen sowie Hinweise für deren Betrieb, VdTÜV-Merkblatt 1466, 1989-02&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Übergabe an Verbraucher ===<br /> [[Datei:Sindelfingen Haus &amp; Energie 2015 by-RaBoe 073.jpg|mini|Abzweig zum Hausanschluss]]<br /> [[Datei:Waerme Schulung CRC Wn 040.jpg|mini|hochkant|[[Wärmeübergabestation]] in einer Großanlage]]<br /> <br /> Die Wärmeübergabe an den Verbraucher erfolgt üblicherweise mit Hilfe einer [[Wärmeübergabestation|Übergabestation]], auch Kompaktstation genannt, die aus verschiedenen Komponenten bestehen kann. In den meisten Fällen ist der Fernwärmekreislauf durch einen [[Wärmeübertrager]] hydraulisch vom Verbraucherkreislauf getrennt, in wenigen Fällen (Großverbraucher) wird der Fernwärmekreislauf direkt angekoppelt. Anstelle einer Übergabestation kann auch eine [[Wärmepumpe]] genutzt werden, insbesondere in Niedertemperaturnetzen. Die Wärmepumpe nutzt den Zulauf des Wärmenetzes als Wärmequelle und hebt die dortige Temperatur auf das im Gebäude genutzte Temperaturniveau an, sodass auch Gebäude mit höheren Heizungsvorlauftemperaturen an Fernwärmesysteme auf Niedertemperaturbasis angeschlossen werden können. Alternativ können Wärmepumpen ihre Energie auch aus dem Rücklauf des Fernwärmesystems beziehen und somit die Rücklauftemperaturen senken. Auf diese Weise können die Effizienz und die thermische Übertragungskapazität des Wärmenetzes erhöht werden.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt;<br /> <br /> Insbesondere bei Wohngebäuden orientiert sich die Auslegung der Übergabestation nicht primär am Heizwärmebedarf, sondern am Wärmebedarf für die Warmwasserbereitung. Bei der Warmwasserbereitung in herkömmlichen Systemen muss zur Vermeidung einer Kontamination der Warmwasseranlage mit [[Legionellen]] eine Warmwassertemperatur von mehr als 60&amp;nbsp;°C aufrechterhalten werden, sodass Legionellen thermisch abgetötet werden. Weitere Möglichkeiten zur Vermeidung von Legionellenbefall in Niedertemperatursystemen sind unter anderem die chemische oder physikalische Behandlung oder das Nachheizen des Warmwassers per Heizstab oder Warmwasserwärmepumpe.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Dietrich Schmidt et al. |Titel=Low Temperature District Heating for Future Energy Systems |Sammelwerk=Energy Procedia |Band=116 |Datum=2017 |Seiten=26-38 |DOI=10.1016/j.egypro.2017.05.052}}&lt;/ref&gt; Für die Warmwasserbereitung stehen je nach Bedarf drei Varianten zur Verfügung:<br /> <br /> * Beim Durchflusssystem wird das benötigte Warmwasser direkt im Wärmeüberträger der Übergabestation erwärmt. Dies erfordert einen entsprechend großen Wärmeüberträger mit entsprechend groß dimensioniertem Fernwärmeanschluss. Dafür ist das Risiko einer Kontaminierung mit Legionellen sehr gering und der Rücklauf des Fernwärmewassers wird auf ein niedriges Temperaturniveau abgesenkt. Das Durchflusssystem eignet sich für Abnehmer mit relativ gleichmäßigem Warmwasserbedarf und für Abnehmer mit ohnehin sehr geringer Fernwärmeanschlussleistung, da die Übergabestation im technisch sinnvollen Rahmen nicht beliebig klein ausgelegt werden kann.<br /> * Beim Speichersystem wird Wasser in einem Speicher erwärmt („der Speicher wird geladen“) und bei Bedarf aus diesem entnommen. Der Fernwärmeanschluss kann wesentlich kleiner ausgelegt werden. Dafür steigt das Risiko einer Kontaminierung mit Legionellen, was spezielle Schutzmaßnahmen (regelmäßige thermische Desinfektion) erfordert. Die Temperatur im Warmwasserspeicher kann im ungünstigsten Fall fast bis auf die Rücklauftemperatur des Fernwärmewassers steigen, was einen ungünstigen Betriebszustand darstellt, da in diesem Bereich nur eine geringe Wärmemenge in den Speicher übergeben wird, was das Heizen auf die maximal gewünschte Temperatur verlangsamt. Außerdem ist die verfügbare Warmwassermenge durch das Volumen des Speichers begrenzt. Nach Entnahme der verfügbaren Menge muss gewartet werden, bis der Speicher wieder geladen wurde. Nachteilig sind auch der zusätzliche Platzbedarf des Speichers und die Wärmeverluste des Speichers. Speichersysteme eignen sich für Abnehmer mit stark schwankendem Warmwasserbedarf wie etwa einzelne Wohnhäuser.<br /> * Das Speicher-Lade-System kombiniert das Durchflusssystem mit dem Speichersystem. Das enthaltene Durchflusssystem wird nur auf einen durchschnittlichen Warmwasserbedarf ausgelegt, der Fernwärmeanschluss kann somit kleiner als beim reinen Durchflusssystem ausgelegt werden. Spitzenlasten werden über einen Warmwasserspeicher abgedeckt, der in Schwachlastzeiten geladen wird.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nahwaerme-forum.de/leitfaden/leitfaden_hausstationen1.html |text=Trinkwassererwärmung |wayback=20110403035458}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Technische Generationen ==<br /> [[Datei:Generations of district heating systems DE.svg|mini|Die vier Generationen von Fernwärmesystemen samt ihren Wärmequellen]]<br /> Auch wenn Fernwärmesysteme von Stadt zu Stadt unterschiedlich aufgebaut sind, so lassen sich vier Generationen unterscheiden, die unterschiedliche technische Charakteristiken aufweisen. Generell existiert ein Trend zu niedrigeren Übertragungstemperaturen, geringerem Materialaufwand und Vorfertigung in Fabriken, die mit geringerem Personaleinsatz beim Bau der Netze einhergeht.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot;&gt;{{Literatur |Autor=[[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]] et al. |Titel=4th Generation District Heating (4GDH) Integrating smart thermal grids into future sustainable energy systems |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=68 |Nummer= |Datum=2014 |Seiten=1-11 |DOI=10.1016/j.energy.2014.02.089}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erste Generation ===<br /> Die erste Generation wurde ab den 1880er Jahren in den Vereinigten Staaten eingeführt und fand anschließend auch in weiteren Teilen der Welt wie z.&amp;nbsp;B. Europa Verbreitung. Diese Systeme nutzten heißen, unter Druck stehenden [[Wasserdampf]] als Übertragungsmedium, der in vor Ort isolierten Stahlrohren übertragen wurde. Der Dampf wurde vorwiegend in mit [[Kohle]] befeuerten zentralen Kesseln und einigen wenigen Kraftwerken mit [[Kraft-Wärme-Kopplung]] erzeugt. Die [[Radiator]]en in den Wohnungen arbeiteten mit hohen Temperaturen von 90&amp;nbsp;°C und mehr. Dadurch hatte dieses System einige Nachteile. Durch die hohen Dampftemperaturen waren die Wärmeverluste im Netz groß, zudem kam es zu Korrosion im Rücklauf, was die [[Energieeffizienz]] des Gesamtsystems weiter schmälerte. Auch kam es bisweilen zu gefährlichen Explosionen der Dampfrohre. Hauptgrund für die Einführung war die Vermeidung von Kesselexplosionen in den Wohnungen und die Erhöhung des Wohnkomforts. Bis ca. 1930 kamen ausschließlich solche Fernwärmesysteme vor; heute gilt die Technologie als veraltet. Mit Stand 2014 wurden solche Systeme noch in den früh errichteten Fernwärmesystemen von [[New York City|New York]] und [[Paris]] betrieben, während z.&amp;nbsp;B. in [[Salzburg]], [[Hamburg]] und [[München]] die Fernwärmesysteme zwischenzeitlich auf modernere Technik umgerüstet wurden.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> === Zweite Generation ===<br /> Die zweite Generation kam um 1930 auf und war bis in die 1970er Jahre die vorherrschende Bauart in neu angelegten Fernwärmesystemen. Diese Systeme nutzten unter Druck stehendes Wasser mit Temperaturen von zumeist über 100&amp;nbsp;°C als Wärmeübertragungsmittel, das in vor Ort isolierten Stahlrohren transportiert und durch zentrale Pumpstationen befördert wurde. In den Wohnungen wurden Radiatoren mit Heiztemperaturen von ca. 90&amp;nbsp;°C genutzt, die direkt oder indirekt gespeist wurden. Aufgebaut wurden diese Systeme unter anderem in den großen Fernwärmesystemen der damaligen [[Sowjetunion]]. Dort war die technische Qualität jedoch meist gering; zudem fehlte in den Wohnungen jede Möglichkeit zur Temperaturregelung. Auch in anderen Teilen der Erde kamen solche Systeme mit besserer Qualität zum Einsatz, wo sie zum Teil heute noch als älterer Kern weiterhin bestehender Fernwärmenetze dienen. Motivation hinter diesen Fernwärmesystemen war meist die Einsparung von [[Primärenergie]] durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung und die Erhöhung des Heizkomforts. Erzeugt wurde das Heißwasser vor allem in [[Kohlekraftwerk|Kohle-]] und [[Ölkraftwerk]]en mit Kraft-Wärme-Kopplung, ergänzt durch einige (fossil befeuerte) Heißwasserkessel.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> === Dritte Generation ===<br /> [[Datei:MVK Kiel Gebaeude.jpg|mini|In der dritten Generation stammt ein Teil der Fernwärme häufig aus [[Müllheizkraftwerk]]en, wie hier im [[Müllheizkraftwerk Kiel]]]]<br /> Die dritte Generation kam in den 1970er Jahren auf, anschließend wurden ab den 1980er Jahren die meisten Fernwärmesysteme auf diesem Stand aufgebaut und viele vorhergehende Systeme auf diesen Stand umgerüstet. Da viele Hersteller von Komponenten solcher Systeme aus [[Nordeuropa]] stammen, wird diese Generation z.&amp;nbsp;T. als „Skandinavische Fernwärmetechnologie“ bezeichnet. Technisch basiert dieses System ebenfalls auf Heißwasser, das zumeist aber weniger als 100&amp;nbsp;°C Temperatur erreicht. Befördert wird das Wasser durch zentrale Pumpstationen. Im Gegensatz zu den vorhergehenden Generationen werden die Transportrohre wie auch die meisten anderen Komponenten nicht mehr vor Ort isoliert, sondern in Fabriken vorgefertigt und vorisoliert und können dann vor Ort direkt im Boden versenkt werden. Die Verteilstationen sind im Vergleich zu den Vorgängern kompakt gebaut und die [[Wärmeübertrager]] bestehen aus rostfreiem Stahl. In den Wohnungen kommen Radiatoren mit mittleren Heiztemperaturen von ca. 70&amp;nbsp;°C zum Einsatz, die direkt oder indirekt versorgt werden; zum Teil auch [[Fußbodenheizung]]en. Die Wärmeerzeugung findet in zentralen [[Heizkraftwerk]]en mit Kraft-Wärme-Kopplung statt, in dezentralen [[Blockheizkraftwerk]]en, durch [[Müllheizkraftwerk]]e und [[Biomassekraftwerk]]e, ergänzt durch Spitzenlastkessel. Sporadisch wird auch [[Geothermie|geothermische]] und [[Solarthermie|Solarthermische]] Energie als Ergänzung in solche Netze eingespeist. Hauptmotivation für den Aufbau war nach den [[Ölkrise]]n in den 1970er Jahren die Steigerung der [[Energieeffizienz]] sowie der Ersatz von [[Erdöl]] durch andere Energieträger wie [[Kohle]], [[Biomasse]] und [[Abfall|Müll]].&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> === Vierte Generation ===<br /> [[Datei:20131002 xl wiki 5194.JPG|mini|Fernwärmenetze der vierten Generation sind [[Sektorenkopplung|sektorgekoppelt]] und damit eng mit dem Stromsektor vernetzt. Ihre Flexibilität gilt als wichtiger Faktor für die Integration hoher Anteile erneuerbarer Energien ins Energiesystem.]]<br /> Die vierte Generation (oft auch als „Wärmenetze 4.0“,&lt;ref&gt;[[Martin Pehnt]] et al. [https://www.ifeu.de/wp-content/uploads/W%C3%A4rmenetze-4.0-Endbericht-final.pdf ''Wärmenetze 4.0, Endbericht. Kurzstudie zur Umsetzung der Maßnahme „Modellvorhaben erneuerbare Energien in hocheffizienten Niedertemperaturwärmenetzen“''] (PDF; 5,0&amp;nbsp;MB) [[Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg]]; abgerufen am 24. März 2018.&lt;/ref&gt; ''4th Generation District Heating'' bzw. ''4GDH'' bezeichnet) befindet sich derzeit in der Erforschung/Erprobung und soll ab ca. 2020 großflächig zum Einsatz kommen. Diese Generation ist hauptsächlich geprägt durch die Erfordernisse von [[Klimaschutz]] und [[Nachhaltige Energie|nachhaltiger Energieerzeugung]] und der damit einhergehenden [[Energiewende]] hin zu großteils oder vollständig erneuerbaren Energiesystemen.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> <br /> Als Wärmequelle sollen erneuerbare Energien oder Abwärme aus Industrieprozessen dienen, neben (biomassebefeuerten) KWK-Anlagen sollen unter anderem Großwärmepumpen eine wichtige Rolle einnehmen, womit sich eine starke Kopplung mit dem Elektrizitätssektor ergibt. Durch die Kombination von Strom und Wärme liefernden KWK-Anlagen, Wärmepumpen und [[Wärmespeicher]] sollen Fernwärmesysteme der 4.&amp;nbsp;Generation zudem viel Flexibilität für Energiesysteme mit hohem Anteil variabler erneuerbarer Energien wie [[Windenergie]] und [[Solarenergie]] bieten und somit deren schwankende Energielieferung ausgleichen; beispielsweise durch Betrieb der Wärmepumpen bei Ökostromüberschuss oder alternativ der KWK-Anlagen bei nicht bedarfsdeckender Ökostromproduktion.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Diese Flexibilität des Wärmesektors kann in sektorgekoppelten Energiesystemen eine Schlüsselrolle bei der Integration fluktuierender erneuerbarer Energiequellen spielen.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt; Fernwärmesysteme der 4.&amp;nbsp;Generation gelten zugleich als Schlüsseltechnologie für den Einsatz von Fernwärmesystemen in Gebäuden, die aufgrund guter [[Wärmedämmung]] nur einen geringen Heizbedarf aufweisen.&lt;ref name=&quot;Lund 2018&quot;&gt;{{Literatur |Autor=[[Henrik Lund (Ingenieurwissenschaftler)|Henrik Lund]] et al. |Titel=The status of 4th generation district heating: Research and results |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=164 |Datum=2018 |Seiten=147-159 |DOI=10.1016/j.energy.2018.08.206}}&lt;/ref&gt; In [[Dänemark]] ist die Umstellung von dritter auf vierte Generation bereits in Gang (Stand 2018).&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Xiaochen Yang et al. |Titel=Energy, economy and exergy evaluations of the solutions for supplying domestic hot water from low-temperature district heating in Denmark |Sammelwerk=[[Energy Conversion and Management]] |Band=122 |Datum=2016 |Seiten=142–152 |DOI=10.1016/j.enconman.2016.05.057}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach dem Stand der Forschung spielen Fernwärmesysteme eine wichtige Rolle bei einer nachhaltigen Energiewirtschaft, allerdings sind hierfür weitere Verbesserungen notwendig. Unter anderem müssen Fernwärmesysteme der 4.&amp;nbsp;Generation in einem nachhaltigen Energiesystem folgende Fähigkeiten besitzen:&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt;<br /> * Lieferung von Niedertemperaturwärme an neue oder [[Energetische Sanierung|energetisch sanierte Gebäude]]<br /> * Transport von Wärme mit geringen Energieverlusten<br /> * Aufnahme bzw. Recycling von Niedertemperaturwärme (z.&amp;nbsp;B. [[Wärmerückgewinnung|Abwärme aus Industrieprozessen]] mit oder ohne [[Wärmepumpe]]n) und Fähigkeit zur Einbindung erneuerbarer Wärmequellen wie Geothermie und Solarthermie<br /> * Fähigkeit zur intelligenten Betriebsweise im Rahmen integrierter Energiesysteme, d.&amp;nbsp;h. auf [[Sektorenkopplung]] basierenden Energiesystemen<br /> <br /> Als Kernbestandteile solcher Systeme werden gut isolierte, vorgefertigte Rohre betrachtet, die mit Wassertemperaturen von 30 bis 70&amp;nbsp;°C arbeiten, um die Energieverluste niedrig zu halten und eine hohe Energieeffizienz des Gesamtsystems zu ermöglichen. Die Zirkulation des Warmwassers im Fernwärmenetz soll zur weiteren Verbesserung der Flexibilität sowohl zentral als auch dezentral erfolgen. Zudem sollen vor allem sanierte Gebäude im städtischen Raum mit Wärmeverbrauch von 50 bis 150 kWh/m² sowie Neubauten mit weniger als 25 kWh/m² Wärmeverbrauch pro Jahr versorgt werden, während in dünnbesiedelten Gebieten [[Wärmepumpenheizung]]en energieeffizienter und damit zweckmäßiger sind. Die Heizung in solchen Niedertemperaturfernwärmesystemen soll vor allem mit [[Flächenheizung]]en mit geringer [[Vorlauftemperatur]] wie [[Fußbodenheizung]]en und mit Niedertemperatur arbeitenden Radiatoren (50&amp;nbsp;°C) mit indirekter Versorgung erfolgen. Heißwasser soll entweder über Wärmetauscher mit 40–50&amp;nbsp;°C erfolgen, bei Niedertemperaturfernwärmesystemen mit nur 30&amp;nbsp;°C Vorlauftemperatur über eine Warmwasserwärmepumpe.&lt;ref name=&quot;Lund 4th&quot; /&gt; Die Absenkung der Vorlauftemperatur gilt als wichtiger Faktor für die Erhöhung der Energieeffizienz des Fernwärmesystems und den Aufbau nachhaltiger Fernwärmenetze. So können KWK-Anlagen mehr Strom erzeugen, Industrieabwärme und geothermische Energie besser eingespeist werden und Wärmepumpen mit höherer Leistungszahl betrieben werden, zudem sinken die Übertragungsverluste.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Henrik Gadd, Sven Werner |Titel=Achieving low return temperatures from district heating substations |Sammelwerk=[[Applied Energy]] |Band=136 |Datum=2014 |Seiten=59-67 |DOI=10.1016/j.apenergy.2014.09.022}}&lt;/ref&gt; Hierdurch können Wärmepumpen leicht in Wärmenetze der 4. Generation integriert werden, während dies bei Systemen der 2. und 3. Generation nur mit Einschränkungen möglich ist.&lt;ref name=&quot;Sayegh Heat Pump&quot; /&gt;<br /> <br /> Fernwärmesysteme der 4. Generation gewinnen zudem als Flexibilisierungskomponente für den zunehmend durch fluktuierende erneuerbare Energien geprägten Strommarkt an Bedeutung, beispielsweise durch Betrieb der Wärmepumpen bei Ökostromüberschuss oder alternativ der KWK-Anlagen bei nicht bedarfsdeckender Ökostromproduktion.&lt;ref name=&quot;RahmenbedingungenLowEx&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Elisa Dunkelberg, Max Bachmann, Andreas Schneller, Sabine Schröder, Nicolas Bach |Hrsg=Hermann-Rietschel-Institut |Titel=Rahmenbedingungen für die Umsetzbarkeit von LowEx-Mehrleiter-Wärmenetzen |Ort=Berlin |Datum=2017}}&lt;/ref&gt; Bisher stellt die gekoppelte Erzeugung von Strom und Wärme in KWK-Anlagen die wichtigste Verbindung zwischen Wärme- und Stromsektor dar. Zentrale KWK-Anlagen lassen aufgrund von Skaleneffekten eine erhöhte Stromausbeute zu. Solche flexiblen Erzeugungskapazitäten passen gut zur fluktuierenden Stromerzeugung erneuerbarer Energien. Zukünftig können Wärmenetze durch die Einbindung von flexibel gesteuerten Großwärmepumpen oder verschiedenen Power-to-Heat-Technologien einen zusätzlichen Beitrag zur Flexibilisierung des Energiesystems leisten. Wärmespeicher sollen zudem Flexibilität für Energiesysteme mit hohem Anteil variabler erneuerbarer Energien wie Windenergie und Solarenergie bieten und somit deren schwankende Energielieferung ausgleichen. Derartige Systeme, bei denen KWK-Anlagen, Wärmepumpen und [[Solare Fernwärme]] kombiniert werden, sind in Dänemark bereits in einigen Kommunen vorhanden und werden seit einiger Zeit um große Wärmespeicher mit teils über 100.000 m³ Fassungsvermögen erweitert, sodass je nach vorherrschenden Wetterbedingungen die passende Technologie eingesetzt werden kann.&lt;ref name=&quot;Sterner 133&quot;&gt;Vgl. [[Michael Sterner]], Ingo Stadler: ''Energiespeicher – Bedarf, Technologien, Integration''. Springer, Berlin 2014, S. 133f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegenstand der aktuellen Forschung sind auch neue Mehrleitersysteme zur Fernwärmeversorgung, die mehr Flexibilität hinsichtlich der Einspeisung erneuerbarer Energien bieten können.&lt;ref name=&quot;RahmenbedingungenLowEx&quot; /&gt; Bei Zweileiter-Fernwärmenetzen erfolgt die Wärmeversorgung von Verbrauchern vorwiegend aus dem Vorlauf. Dessen Temperatur orientiert sich zwangsläufig an der Verbraucherart im Netz mit dem höchsten Temperaturniveau. Ein-Mehrleiter-Wärmenetz ist im Gegensatz dazu mit unterschiedlichen Leitertemperaturen konzipiert. Dadurch wird das Temperaturniveau im Wärmenetz nicht mehr allein durch den Verbraucher mit den höchsten Temperaturanforderungen festgelegt, sondern kann an die vorliegende Verbraucher- und Erzeugerstruktur optimal angepasst werden. Eine Aufteilung in Vor- und Rücklauf entfällt bei diesem Konzept. Der Mehrleiteransatz führt zu einer Absenkung der mittleren Netztemperatur. Dadurch kann das Netz ebenfalls als Niedertemperaturwärmenetz charakterisiert werden. Die geringeren Temperaturen ermöglichen es, Quellen zu nutzen, die Niedertemperaturwärme liefern und bei Netzen mit hohen Vorlauftemperaturen nicht integrierbar sind. Mögliche Wärmequellen sind dabei Solarthermie, Abwasserwärme, Umweltwärme sowie industrielle und gewerbliche Abwärme.<br /> <br /> == Sonderbauformen ==<br /> === Kalte Fernwärme (Fünfte Generation) ===<br /> {{Hauptartikel|Kalte Nahwärme}}<br /> [[Datei:Cold District heating, schematic function.png|mini|Schematische Funktionsweise eines kalten Nah- bzw. Fernwärmenetzes]]<br /> <br /> Eine Sonderbauform von Fernwärmenetzen stellt die sogenannte „Kalte Fernwärme“ dar (oft auch als Fünfte Generation der Fernwärme bezeichnet&lt;ref name=&quot;Buffa&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Simone Buffa et al. |Titel=5th generation district heating and cooling systems: A review of existing cases in Europe |Sammelwerk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |Band=104 |Datum=2019 |Seiten=504–522 |DOI=10.1016/j.rser.2018.12.059}}&lt;/ref&gt;), die erstmals im [[Kraftwerk Arzberg]] eingesetzt wurde. Hierbei wird kein heißer Dampf in der Turbine eines Kraftwerkes abgezweigt, was einen leichten Effizienzverlust bei der Stromerzeugung verursacht, sondern stattdessen das ungekühlte Kühlwasser nach dem Turbinenkondensator entnommen. Da die Temperaturen im Fernwärmenetz dadurch niedriger sind als bei herkömmlichen Wärmenetzen, wird die Vorlauftemperatur stattdessen beim Abnehmer mittels [[Wärmepumpe]] auf das jeweils nötige Niveau angehoben. Diese Bauform hat mehrere Vorteile gegenüber klassischen Systemen: Ein solches System ist ohne großen baulichen Aufwand in jedem bestehenden Kraftwerk nachrüstbar, zudem kann das Wärmenetz preisgünstig mit einfachen, unisolierten Plastikrohren gebaut werden, da einfaches Flusswasser verwendet wird, das nicht unter Druck steht. Unter Umständen kann auch auf einen Rücklauf zum Kraftwerk verzichtet werden, wenn das Wasser nach Wärmeabgabe in einen Fluss geleitet werden kann. Die Wärmepumpen arbeiten zudem sehr effizient, da die zu überbrückende Temperaturdifferenz zwischen Kühlwassertemperatur (25–35&amp;nbsp;°C) und Heizungsvorlauftemperatur gering ist. Auf diese Weise kann dieses System eine wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Fernwärmesystemen sein. Voraussetzung hierfür sind nicht allzu große Transportentfernungen sowie wenig Steigung, da sonst der Pumpaufwand zu groß wird.&lt;ref&gt;Leonhard Müller: ''Handbuch der Elektrizitätswirtschaft: Technische, wirtschaftliche und rechtliche Grundlagen''. Berlin/Heidelberg 1998, S. 266f.&lt;/ref&gt; Kleinere Systeme, die ihre Heizenergie anstelle von Kraftwerkskühlwasser häufig aus einer Vielzahl von Niedertemperaturwärmequellen wie Grundwasserbrunnen, Solarthermiekollektoren, Industrieabwärme oder [[Agrothermie]] erhalten können, werden als sogenannte [[Nahwärme#Kalte Nahwärme|Kalte Nahwärmesysteme]] bezeichnet.<br /> <br /> === Fernkälte ===<br /> {{Hauptartikel|Fernkälte}}<br /> [[Datei:Hinweisschild Fernkälte Dresden.jpeg|mini|Fernkälte als Nutzungsmöglichkeit um Fernwärme im Sommer umzuwandeln]]<br /> <br /> Ein großer Teil der verfügbaren Wärme wird nur in den kalten Wintermonaten benötigt. Deshalb wird nach Möglichkeiten gesucht, die Energie auch im Sommer zu nutzen. Ein sinnvolles Einsatzgebiet ist die Fernkälte. Dabei wird dem Kunden wie im Winter heißes Wasser geliefert, welches vor Ort mit Hilfe von [[Absorptionskältemaschine]]n Kälte erzeugt. Dieses Verfahren wird zurzeit für Einrichtungen mit großem Kältebedarf, zum Beispiel Krankenhäuser oder Einkaufszentren, eingesetzt. In Chemnitz gibt es einen zentralen [[Kältespeicher]], der Einrichtungen in der Stadt versorgt.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,551816,00.html ''Konzept Fernkälte: Kühlung aus dem Heizkraftwerk''.] In: ''Spiegel Online.'' abgerufen am 3. November 2008.&lt;/ref&gt; Möglich ist auch die Kopplung von Fernwärmenetzen mit Kältenetzen, sodass die bei der Kälteproduktion anfallende Abwärme zu Heizzwecken genutzt werden kann. Dies kann direkt oder über Wärmespeicher geschehen.<br /> <br /> == Betrieb ==<br /> Bei Auslegung und Betrieb von Fernwärmenetzen und der Wahl der Betriebsweise sind zahlreiche Faktoren zu beachten:<br /> <br /> * Summation der zeitabhängigen Abnehmerforderungen bezüglich Wärme- und Masseströmen unter Beachten der Gleichzeitigkeit;<br /> * Ermittlung der Temperaturverläufe im Rohrnetz unter Berücksichtigung der Transportzeiten in den Rohrstrecken;<br /> * Möglichkeiten der Wärmespeicherung im Netz mit dem eventuellen Ziel, die Spitzenlast an der Einspeisung zu senken bzw. bei Heizkraftwerken einen begrenzten Vorrang der Stromerzeugung zu ermöglichen;<br /> * Druckverluste in den Netzabschnitten;<br /> * Gestaltung der Druckhalteanlagen (z.&amp;nbsp;B. dynamische Mitteldruckhaltung oder statische Saug- oder Enddruckhaltung) in Abhängigkeit von der Netzgeometrie, den geodätischen Unterschieden längs der Trassen und der erforderlichen Volumenausgleichsströme sowie Fixierung des Ruhedruckes und Einordnung des maximalen Betriebsdruckverlaufs in sogenannten Druckschaubildern;<br /> * Optimale Bemessung der Rohrdurchmesser und der Rohrdämmung mit dem Ziel minimaler Jahresgesamtkosten;<br /> * Optimale Fahrkurven.<br /> <br /> == Vor- und Nachteile ==<br /> Fernwärme hat gegenüber individuellen Heizsystemen verschiedene '''Vorteile'''<br /> * Bei Industrieprozessen entstehende Abwärme kann einer weiteren Nutzung zugeführt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ariadneprojekt.de/publikation/analyse-wandel-der-fernwaerme-im-kontext-des-kohleausstiegs-und-der-aktuellen-gaskrise|titel=Analyse: Wandel der Fernwärme im Kontext des Kohleausstiegs und der aktuellen Gaskrise |zitat=<br /> Wärmenetze machen zudem die Abwärme aus Müllverbrennung, Tiefengeothermie und Industrie sowie Umweltwärme, beispielsweise aus Flüssen und Seen, erst nutzbar &lt;/ref&gt;<br /> * Steigerung der Effizienz durch Kopplung von Wärme- und Kältenetzen. &lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bdew.de/media/documents/2021-04-06_Bericht_Kurzstudie_gr%C3%BCne_Fernw%C3%A4rme_Finalfassung.pdf|titel=Grüne Fernwärme für Deutschland –<br /> Potenziale, Kosten, Umsetzung&lt;/ref&gt;<br /> * In der Regel ist Fernwärme aufgrund der gleichzeitigen Erzeugung von Wärme und Strom aus [[Kraft-Wärme-Kopplung]]sanlagen energieeffizienter.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://frontlineenergy.ie/district-energy-infographic/ |titel=Infographic explaining District Heating Systems |hrsg=Frontline Energy |datum= |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140505123952/http://frontlineenergy.ie/district-energy-infographic/ |archiv-datum=2014-05-05 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> * Auf den Verbraucher kommen geringere Investitionen zu, da auf die Struktur individueller Heizsysteme (z.&amp;nbsp;B. Heizkessel, Verbrennungsanlage, Brennstofflager oder Schornstein) und deren Wartung verzichtet werden kann.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Ferdinand Pönisch |url=https://praxistipps.focus.de/fernwaerme-oder-gas-was-ist-billiger-und-besser_48415 |titel=Fernwärme oder Gas: Was ist billiger und besser? |werk=Focus |datum=2022-03-24 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thermondo.de/info/rat/vergleich/fernwaerme/ |titel=Fernwärme – überschüssige Energie sinnvoll zur Wärmeerzeugung genutzt |werk=thermondo |datum=2021-10-26 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> * Größere Verbrennungsanlagen verfügen über eine effizientere [[Rauchgasreinigung]] als Einkesselanlagen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.gibson-sts.com/heat-networks/ |titel=Heat Networks |hrsg=Gibson |sprache=en |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> <br /> '''Nachteile'''<br /> * In der Regel ist Fernwärme im Betrieb teurer als andere Heizsysteme&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thermondo.de/info/rat/vergleich/fernwaerme-kosten/ |titel=Fernwärme Kosten: Lässt sich mit Fernwärme günstig heizen? |werk=thermondo |datum=2022-07-29 |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt; und individuelle Heizsysteme können, im Gegensatz zu Fernwärmesystemen, je nach lokalem Wärmebedarf intermittierend komplett abgeschaltet werden.<br /> * Ein weiterer Nachteil ist, dass jedes Fernwärmenetz ein lokales [[Monopol]] ist.&lt;ref name=&quot;Verbraucherzentrale&quot; /&gt; Somit ist der Wechsel zu einem anderen Versorger nicht möglich und der Verbraucher bindet sich so langfristig an einen Anbieter.&lt;ref name=&quot;Verbraucherzentrale&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/fernwaerme-so-heizen-sie-weder-kosten-noch-klima-ein-34038 |titel=Fernwärme: So heizen Sie weder Kosten noch Klima ein |werk=Verbraucherzentrale |sprache=de |abruf=2022-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> * Fernwärmenetze sind nur in dicht besiedelten Gebieten wirtschaftlich, da die Verlegung der Netze und der Bau der Erzeugungsanlagen in der Regel mit erheblichen Kosten verbunden sind.&lt;ref name=&quot;Verbraucherzentrale&quot; /&gt; Für Gebiete mit geringer Bevölkerungsdichte ist Fernwärme somit weniger attraktiv, da die Investition pro Haushalt deutlich höher ist.<br /> <br /> == Rechtliche Situation in Deutschland ==<br /> {{Staatslastig|DE}}<br /> <br /> === Definition durch den Bundesgerichtshof ===<br /> Der [[Bundesgerichtshof]] definiert den [[Rechtsbegriff]] Fernwärme wie folgt:<br /> <br /> {{Zitat<br /> |Text=Wird aus einer nicht im Eigentum des Gebäudeeigentümers stehenden Heizungsanlage von einem Dritten nach unternehmenswirtschaftlichen Gesichtspunkten eigenständig Wärme produziert und an andere [[Energielieferung|geliefert]], so handelt es sich um Fernwärme. Auf die Nähe der Anlage zu dem versorgten Gebäude oder das Vorhandensein eines größeren Leitungsnetzes kommt es nicht an.<br /> |Autor=<br /> |Quelle=<br /> |ref=&lt;ref&gt;BGH-Urteil vom 25.&amp;nbsp;Oktober 1989, NJW 1990, 1181.&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> === Rechtliche Grundlagen ===<br /> Grundlage für die Versorgung mit Fernwärme ist ein Wärmeliefervertrag. Grundlagen hierfür sind unter anderem das [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]] und die [[Verordnung über allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme]] (''AVBFernwärmeV'') in der jeweils geltenden Fassung.&lt;ref&gt;{{§§|avbfernw_rmev|juris|text=AVBFernwärmeV}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Fernwärme und Wohnungseigentum ===<br /> Vertragspartner ist in der Regel der Wohnungs- oder Gebäudeeigentümer, jedenfalls derjenige, der die Verfügungsbefugnis über den Hausanschluss hat.&lt;ref&gt;Landgericht Frankfurt am Main RdE 1989, S.&amp;nbsp;165&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kartelle bei der Herstellung von Fernwärmeleitungen ===<br /> Die Anzahl der Leitungshersteller ist relativ gering. So kam es in den 1990er Jahren dazu, dass Preise, Marktanteile und abzugebende Angebote für Großprojekte im Vorfeld durch ein Kartell bestimmt wurden. Als Beispiel dazu ist der Wärmeverbund Leipzig-Lippendorf zu erwähnen. In der abschließenden Bietrunde forderte VEAG, die es klar als Nachteil empfand, dass die sechs Hersteller nicht gegeneinander bieten wollten (Preise waren zwischen 33 und 34 Mio. ECU), Powerpipe zur Abgabe eines Angebots auf. Nach Erhalt des Powerpipe-Angebots über rund 26 Mio. DEM entschied die VEAG am 21. März 1995, Powerpipe den Zuschlag zu erteilen. Jährliche Preiserhöhungen von 15 % wurden üblich. Mitbewerber außerhalb des Kartells wurden durch Tiefpreise im Eigenmarkt sowie Unterdrückung und Androhung der Vorlieferanten benachteiligt. Dadurch wurde verhindert, dass Powerpipe als Nichtmitglied ihren Verpflichtungen für das Fernwärmenetz Leipzig-Lippendorf nachkam und fristgerecht liefern konnte. Die Untersuchungskommission hat diese teils schriftlichen Absprachen festgestellt. Mitglieder dieses Kartells waren europäische Hersteller, die teils auch heute existieren wie z.&amp;nbsp;B. Logstor, isoplus, Starpipe, Brugg, Ke-kelit. Das Kartell war nebst Deutschland auch in Österreich und der Schweiz tätig und agierte später auch international. Die Geschäftsführer trafen sich als „Elefantengruppe“ und bestimmten die Quoten und zukünftige Marktanteile jeweiliger Mitglieder. Die Entscheidung des Gerichtshofs bestätigte die Tätigkeiten der Kartellmitglieder. Die geschädigte Firma Powerpipe überstand den Prozess nicht. Rohrhersteller, die sich auf reine Kunststoffleitungen fokussierten, blieben stets außerhalb des Kartells. Das Kartell wurde selbst nach den Nachprüfungen der Staatsanwaltschaft fortgesetzt, was auch im Urteil festgehalten wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://curia.europa.eu/juris/document/document.jsf?text=powerpipe&amp;docid=59850&amp;pageIndex=0&amp;doclang=de&amp;mode=req&amp;dir=&amp;occ=first&amp;part=1&amp;cid=691417 |titel=CURIA - Dokumente |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Monopolstellung ===<br /> Fernwärmeversorger haben eine Monopolstellung weil Kundinnen und Kunden meist Verträge über eine lange Zeit abschließen müssen. Das Bundeskartellamt hat Stand Februar 2024 Verfahren gegen insgesamt sechs Stadtwerke und Fernwärmeversorger eröffnet wegen des Verdachts missbräuchlich überhöhter Preissteigerungen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/fernwaerme-hohe-kosten-100.html |titel= Kostenschock bei Fernwärme-Kunden Wenn fast 2.000 Euro Nachzahlung fällig werden |abruf=2024-02-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Fernwärme in einzelnen Staaten ==<br /> === China ===<br /> Mit Stand 2015 verfügte China über das größte Fernwärmenetz der Welt. Insgesamt verfügten die chinesischen Fernwärmesysteme über etwas über 200.000 km Leitungsnetz, von denen gut 192.000 km mit Heißwasser und gut 11.000 km mit Dampf betrieben wurden. Hauptenergielieferant war [[Kohle]], die zu dem Zeitpunkt mehr als 90 % der Fernwärmeenergie lieferte. Mit einem Verbrauch von 185 Mio. Tonnen Kohleäquivalent verbrauchten die chinesischen Fernwärmesysteme 2015 mehr Energie als das Vereinigte Königreich insgesamt. Um die Umwelt- und Gesundheitsauswirkungen des Systems zu senken, hat sich China Ziele gesetzt, vermehrt auf sauberere Energiequellenzu setzen. Daneben existieren große Potentiale die Nutzung von Abwärme, die Steigerung der Energieeffizienz sowie für die Nutzung erneuerbarer Energien. Eine weitere Möglichkeit stellt die Nutzung von nuklearer Fernwärme dar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.iea.org/reports/district-energy-systems-in-china |titel=District Energy Systems in China – Analysis |sprache=en-GB |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die Stadt [[Haiyang]] in der Provinz [[Shandong]] wechselte 2021 komplett auf nukleare Fernwärme aus dem [[Kernkraftwerk Haiyang]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.hindustantimes.com/world-news/china-homes-of-200-000-residents-in-haiyang-now-fully-heated-by-nuclear-power-101636467847549.html |titel=China: Homes of 200,000 residents in Haiyang now fully heated by nuclear power |werk=hindustantimes.com |datum=2021-11-09 |sprache=en |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Dänemark ===<br /> Im Jahr 2013 wurden in Dänemark 62 % aller Haushalte mit Fernwärme beheizt, in städtischen Räumen existieren fast ausschließlich Fernwärmeanschlüsse. Insgesamt gab es in Dänemark ca. 1,6 Millionen Haushalte mit Fernwärmeanschluss, verglichen mit ca. 400.000 Haushalten mit Erdgasheizung und 314.000 Haushalten mit Ölheizungen. Rund 30.000 Haushalte nutzten im Haus installierte Wärmepumpen.&lt;ref name=&quot;Badische&quot; /&gt; Bei Neubauten darf in Dänemark seit Anfang 2013 keine Gas- oder Ölheizung mehr eingebaut werden. Bei Bestandsimmobilien gilt das Verbot seit 2016.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Wärmewende: &quot;Für harte Instrumente gibt es keine Mehrheiten&quot; |Sammelwerk=Der Tagesspiegel Online |ISSN=1865-2263 |Online=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/fur-harte-instrumente-gibt-es-keine-mehrheiten-3796120.html |Abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Seit dem Verbot nimmt der Absatz von Wärmepumpen deutlich zu. Zur Finanzierung der dänischen [[Energiewende]] zahlen die Verbraucher seit Jahresbeginn 2013 eine „Versorgungssicherheitsgebühr“. Sie wird auf fast alle Brennstoffe fällig und steigt schrittweise bis 2020{{Zukunft|2020}}. Am Ende soll jeder Haushalt 175 Euro mehr fürs Heizen zahlen.&lt;ref name=&quot;Badische&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Badische Zeitung |url=https://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/daenen-verbieten-oel-und-gaskessel--69582460.html |titel=Dänen verbieten Öl- und Gaskessel |datum=2013-02-28 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Derzeit werden die Fernwärmenetze noch vorwiegend mit Biomasse und fossilen Energieträgern geheizt, wozu vorwiegend Heizkraftwerke und größere Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt werden. Im Zuge des von der dänischen Regierung gefassten Ziels, das Land bis 2050 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen, stehen fossile Energieträger aber zukünftig nicht mehr zur Verfügung, während die Biomasse vorwiegend im Verkehrssektor eingesetzt werden soll. Daher sollen die Fernwärmenetze in Zukunft vorwiegend mit Großwärmepumpen gespeist werden, die wiederum ihre Energie von [[Windenergie]]- und [[Photovoltaik]]anlagen beziehen sollen. Neben der Versorgung der Fernwärmenetze sollen diese Wärmepumpen insbesondere eine wichtige Rolle beim Ausgleich der schwankenden Stromproduktion dieser Energiequellen einnehmen.&lt;ref name=&quot;Bach&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Bjarne Bach et al. |Titel=Integration of large-scale heat pumps in the district heating systems of Greater Copenhagen |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=107 |Datum=2016 |Seiten=321-334 |DOI=10.1016/j.energy.2016.04.029}}&lt;/ref&gt; Seit einigen Jahren findet in Dänemark ein starker Ausbau großer [[Wärmespeicher]] mit bis über 100.000 m³ Fassungsvermögen statt, um die Fernwärmesysteme flexibler betreiben zu können. In Kombination mit KWK-Anlagen, Großwärmepumpen oder [[Solarthermie]]anlagen ermöglichen diese einen variablen Betrieb der Erzeuger, sodass je nach momentaner Stromnachfrage KWK-Anlagen Strom und Wärme liefern können oder alternativ Wärmepumpen oder [[Power-to-Heat]]-Anlagen Überschussstrom aus dem Netz ziehen und Wärme einspeisen bzw. zwischenspeichern können.&lt;ref name=&quot;Sterner 133&quot; /&gt;<br /> <br /> Dänemark ist zugleich ein Pionier der [[Solare Fernwärme|solaren Fernwärme]]. Mit Stand September 2016 waren mindestens 26 größere Anlagen mit einer kumulierten [[Sonnenkollektor|Kollektorfläche]] von 1.000.000 m² installiert. Bis 2050 strebt Dänemark an, ca. 40 % des dänischen Wärmebedarfs durch [[Solarthermie]]anlagen zu gewinnen. 80 % dieser Energie soll durch solare Fernwärme gewonnen werden.&lt;ref&gt;[[Viktor Wesselak]], [[Thomas Schabbach]], Thomas Link, Joachim Fischer: ''Handbuch Regenerative Energietechnik'', Berlin/Heidelberg 2017, S. 419.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Deutschland ===<br /> [[Datei:2009-06-20-pasewalk-by-RalfR-37.jpg|mini|Heizhaus in Pasewalk]]<br /> [[Datei:Fernwaerme freileitungen hameln.jpg|mini|Oberirdische Fernwärmeleitungen in Hameln]]<br /> [[Datei:Chemnitz-Waermespeicher.jpg|mini|hochkant|[[Fernwärmespeicher]] in Chemnitz]]<br /> [[Datei:Adern von Jena 02 FarbStrom-1.JPG|mini|Die ''Adern von Jena'', künstlerisch gestaltete Fernwärmeleitungen]]<br /> <br /> Etwa 9 % des gesamten Wärmebedarfs in [[Deutschland]] wird heute durch Wärmenetze gedeckt und 14 % des Wohngebäudebedarfs.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Schneller, Andreas; Leonard Frank; Walter Kahlenborn |Hrsg=adelphi |Titel=Wärmenetze 4.0 im Kontext der Wärmewende - Politische Handlungsempfehlungen für eine Dekarbonisierung der leitungsgebundenen Wärmeversorgung |Ort=Berlin |Datum=2018 |Seiten=5}}&lt;/ref&gt; Im Jahr 2017 lieferten Fernwärmenetze 161 TWh an Energie aus, abzüglich 7 % Wärmeverluste in den Netzen kamen 149 TWh bei Kunden an. Wichtigste Kunden waren Privathaushalte vor der Industrie, die zusammen zwei Drittel der Energie nachfragten. Rund die Hälfte der Energie wurde aus Erdgas gewonnen, etwa ein Viertel aus Kohle, erneuerbare Energien lagen bei 7 %, Tendenz steigend.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michaela Plazzo |url=https://www.contextcrew.de/2017-stellten-netzbetreiber-161-twh-fernwaerme-zur-verfuegung/ |titel=2017 stellten Netzbetreiber 161 TWh Fernwärme zur Verfügung |werk=Aktuelle Neue Energie Nachrichten {{!}} ContextCrew |datum=2018-11-09 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die Länge des deutschen Fernwärmenetzes betrug 2017 insgesamt 26.400 km.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.vdi-nachrichten.com/Technik/Stolpersteine-in-Serie |wayback=20190324162233 |text=''Stolpersteine in Serie ''. |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }} In: ''[[VDI nachrichten]]'', 21. März 2019. Abgerufen am 24. März 2019. Seite nicht mehr abrufbar, kein Archivlink auffindbar am 31. März 2023&lt;/ref&gt; Der Anteil der Fernwärme am Energiemarkt ist in den östlichen Bundesländern wesentlich höher als in den westlichen Bundesländern.&lt;ref name=&quot;agfw2006&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.agfw.de/typo3conf/ext/naw_securedl/secure.php?u=0&amp;file=fileadmin/dokumente/wir/Branchenreport_2006/ab2006gesamt_web.pdf&amp;t=1212012625&amp;hash=361027d042f76c5657cab415a7b10a3d |text=AGFW-Branchenreport 2006 |wayback=20090215012105}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die größten deutschen Fernwärmenetze sind in [[Berlin]], [[Hamburg]] und [[München]] zu finden. [[Flensburg]] gehört zu den Städten mit dem höchsten Marktanteil bei Fernwärme (&gt;90 %). Vorbild für Flensburg waren diejenigen dänischen Städte an der Ostsee, die eine etwa gleiche Fernwärmedichte aufweisen.<br /> <br /> Der Marktanteil des Stroms aus der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lag 2006 bei 7 % der Bruttostromerzeugung&lt;ref name=&quot;agfw2006&quot; /&gt; und im Jahr 2013 wurden 96 TWh Strom in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) erzeugt; der Anteil lag damit bei rund 16 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Referat Öffentlichkeitsarbeit |url=http://www.bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=657404.html |titel=Potenzial- und Kosten-Nutzen-Analyse zu den Einsatzmöglichkeiten von Kraft-Wärme-Kopplung (Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie) sowie Evaluierung des KWKG im Jahr 2014 |werk=www.bmwi.de |abruf=2016-04-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> !<br /> !1992&lt;ref&gt;Arbeitsbericht 2003 der Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft [[AGFW]].&lt;/ref&gt;<br /> !2005&lt;ref name=&quot;agfw2006&quot; /&gt;<br /> |-<br /> |Unternehmen<br /> |216<br /> |240<br /> |-<br /> |Netzlänge [km]<br /> |14.136<br /> |19.284<br /> |-<br /> |Hausübergabestationen<br /> |218.841<br /> |324.531<br /> |-<br /> |[[Wärmeanschlusswert]] [MW]<br /> |55.336<br /> |52.729<br /> |-<br /> |Wärmenetzeinspeisung [TJ/a]<br /> |349.413<br /> |313.902<br /> |-<br /> |Wärmenetzeinspeisung [GWh/a]<br /> |97.060<br /> |87.857<br /> |-<br /> | Anteil KWK [%]<br /> |66<br /> |83<br /> |-<br /> | Anteil Heizwerke [%]<br /> |37<br /> |16<br /> |-<br /> | Anteil Abwärmenutzung [%]<br /> |2<br /> |1<br /> |-<br /> |Stromerzeugung aus KWK gesamt [GWh]<br /> |k.&amp;nbsp;A.<br /> |35.604<br /> |-<br /> |davon aus eig. Anlagen [GWh]<br /> |22.700<br /> |31.103<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> In bestehenden Wärmenetzen wird 83 % der durchgeleiteten Wärmeenergie aus KWK-Anlagen gewonnen; dabei kommen zum weit überwiegenden Anteil fossile Brennstoffe zum Einsatz.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Schneller, Andreas; Leonard Frank und Kora Töpfer |Hrsg=adelphi |Titel=Wärmenetze 4.0 im Kontext der Wärmewende. Analyse der Regelungs- und Förderlandschaft innovativer Wärmenetzsysteme. |Auflage= |Verlag= |Ort=Berlin |Datum=2017 |ISBN= |Seiten=12}}&lt;/ref&gt; Die Kraft-Wärme-Kopplung reduziert den Ausstoß des [[Treibhausgas]]es [[Kohlendioxid]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;). Die [[AGFW|Arbeitsgemeinschaft für Wärme und Heizkraftwirtschaft (AGFW)]] beziffert die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Ersparnis durch die Fernwärmenutzung für 2002 auf 7,5 Mio. Tonnen. Eine vergleichsweise günstige [[CO2-Bilanz|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Bilanz]] haben [[Biomasseheizkraftwerk]]e.<br /> <br /> Der EE-Anteil an der Fernwärmeversorgung betrug um 2015 ca. 10 % und beruhte auf der Verbrennung von Biomasse, deren Anteil um 2015 bei ca. 4 % lag, sowie vor allem auf Abwärme aus Müllverbrennungsanlagen, die aufgrund des biogenen Abfallanteils zu 50 % als erneuerbar bewertet wird.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Christian Maaß, Matthias Sandrock, Roland Schaeffer |Hrsg=HIR Hamburg Institut Research gGmbH |Titel=Fernwärme 3.0. Strategien für eine zukunftsorientierte Fernwärmepolitik. Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen |Ort=Hamburg |Datum=2015 |Seiten=18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Ausbau der Fernwärme, die in Heizkraftwerken erzeugt wird, liegen noch deutliche Potenziale zur Senkung der Emissionen, insbesondere der von CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;. Die Fernwärmenetze sind in den letzten zehn Jahren zwar ausgebaut worden, was Netzlänge und die Anzahl der Übergabestationen betrifft. Vor allem in älteren Fernwärmenetzen ist zudem häufig die Situation anzutreffen, dass vornehmlich Großabnehmer angeschlossen sind, nicht jedoch die entlang der Fernwärmeleitungen liegenden Wohngebäude. Vor allem privatrechtliche Hemmnisse, aber auch die damit verbundenen Investitionskosten erschweren den nachträglichen Anschluss dieser Wohngebäude, wohingegen die vorhandenen Leitungskapazitäten wegen des allgemein sinkenden Wärmebedarfs meist kein Hindernis darstellen. In mit Fernwärme erschlossenen Neubaugebieten können Kommunen aus Gründen des Klimaschutzes für alle Grundstücke einen Anschluss- und Benutzungszwang für die Nutzung der Fernwärme vorschreiben. Dieser Anschluss- und Benutzungszwang ist mit einem Urteil des [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgerichtes]] rechtmäßig.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.bverwg.de/enid/0,af14f4655f76696577092d0964657461696c093a09636f6e5f6964092d0939353731093a095f7472636964092d0931393535/Entscheidungen/Entscheidung_8n.html |text=BVerwG Urteil vom 25. Januar 2006, Az. 8&amp;nbsp;C&amp;nbsp;13.05 |archive-is=20120730144117}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Bundeskartellamt hat nach Hinweisen auf missbräuchlich überhöhte Preise den Fernwärmemarkt einer so genannten „Sektoruntersuchung“ unterzogen. Ein insgesamt überhöhtes Preisniveau im Fernwärmesektor stellt die Behörde nicht fest.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.bundeskartellamt.de/wDeutsch/download/pdf/Publikationen/2012-08-23_SU-Bericht_Fernwaerme.pdf |text=Abschlussbericht Sektoruntersuchung Fernwärme Rz. 6. |wayback=20131031024342}} Bundeskartellamt.&lt;/ref&gt; Sie hat aber die Versorger hinter mindestens elf Fernwärmenetzen ab einem Kilometer Leitungslänge im Verdacht, missbräuchlich überhöhte Preise zu kassieren und prüfte 2012 &lt;!-- Bitte aktuellen Stand darstellen--&gt;, ob förmliche Verfahren einzuleiten sind. Welche Versorger und Netze betroffen sind, war unklar. [[Stiftung Warentest]] hatte gezielt nachgefragt und sieht die Behörde in der Pflicht, die betroffenen Unternehmen zu nennen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Stiftung Warentest |url=https://www.test.de/Preise-fuer-Fernwaerme-Anbieter-unter-Verdacht-4436247-0/ |titel=Preise für Fernwärme: Anbieter unter Verdacht |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einer Studie der [[Fraunhofer-Gesellschaft|Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG]] zufolge ließen sich durch die breitenwirksame Anwendung von Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen für Industrie und Haushalte bis zu drei Viertel des deutschen Erdgasverbrauchs einsparen.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; Mit Stand Januar 2024 waren in Deutschland mindestens 48 Großwärmepumpen mit mindestens 500 kW Wärmeleistung in Betrieb; 53 weitere Projekte waren angekündigt oder geplant.&lt;ref&gt;[https://www.klimareporter.de/gebaeude/fernwaerme-aus-luft-und-wasser ''Fernwärme aus Luft und Wasser'']. In: ''[[Klimareporter]]'', 18. Mai 2024. Abgerufen am 20. Mai 2024.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> ==== Berlin ====<br /> Das Berliner Fernwärmenetz gilt als das größte in Westeuropa und wird europaweit lediglich von Warschau und Moskau übertroffen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=https://www.stadtentwicklung.berlin.de/umwelt/klimaschutz/landesenergieprogramm/de/downloads/endfassung_landesenergieprogramm.pdf |text=''Landesenergieprogramm Berlin 2006–2010''. |format=PDF |wayback=20160304111330}}&lt;/ref&gt; Es versorgt mit seinen 1.875&amp;nbsp;km Rohrleitung 1,2 Mio. Wohneinheiten. Allein Vattenfall betreibt in Berlin neben zentralen Heizkraftwerken mindestens 50 dezentrale Blockheizkraftwerke und 235 weitere Versorgungsanlagen. Der Brennstoffmix in den elf Berliner Heizkraftwerken zeigt folgende Verteilung: 50 % Steinkohle, 31 % Erdgas, 14 % Braunkohle und 5 % sonstige Energieträger wie Holz. Der Anteil erneuerbarer Energieträger beim 8.500&amp;nbsp;GWh umfassenden Wärmeabsatz fällt demzufolge derzeit relativ gering aus. Je nach Endkunde werden Temperaturen von bis zu 135&amp;nbsp;°C erreicht, wobei die Rohrleitungen bis zu 16&amp;nbsp;bar standhalten müssen. Der maximale Durchmesser der Leitungen beträgt 1,22&amp;nbsp;m. Durch ständige Erweiterungen wird das Netz jährlich um rund 25&amp;nbsp;km ergänzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://group.vattenfall.com/de |titel=Fossilfrei leben innerhalb einer Generation |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Greifswald ====<br /> Das von [[Greifswald]] im 20&amp;nbsp;km entfernten [[Lubmin]] erbaute [[Kernkraftwerk Greifswald|Kernkraftwerk Lubmin]] (auch: Kernkraftwerk Nord) deckte ca. 10 % des Strombedarfs der DDR und diente bis 1990 auch dazu, vorrangig die südlichen Neubaugebiete von Greifswald mit Fernwärme zu versorgen. Ziel war, als erste Stadt der DDR ''schornsteinfrei'' zu werden. Nach Stilllegung der Kraftwerksblöcke wurde die fehlende Fernwärme behelfsmäßig durch [[Heizkessel|Ölheizkessel]] und ab 1995 größtenteils durch erdgasbetriebene [[Blockheizkraftwerk]]e und eine Gasturbinenanlage, alle direkt in Greifswald, erzeugt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.sw-greifswald.de/fernwarme/erzeugerstatten |text=Erzeugerstätten der Fernwärme von Greifswald, Stand 17. Oktober 2010 |wayback=20100217023852}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Flensburg ====<br /> In den 1960er Jahren begann der [[Selbsthilfe-Bauverein]] Häuser im Stadtteil [[Fruerlund]] mit Fernwärme zu versorgen (Vgl. [[Fruerlundholz#Besondere Gebäude|dort]]). Schließlich begann 1969 die [[Stadtwerke Flensburg]] mit dem Aufbau des städtischen Fernwärmenetzes, dem das des Selbsthilfebauvereins angeschlossen wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Gerhard Nowc |url=https://www.shz.de/lokales/flensburg/artikel/die-tage-des-hochhauses-sind-gezaehlt-41623245 |titel=Die Tage des Hochhauses sind gezählt {{!}} SHZ |datum=2022-05-13 |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Das städtische Kraftwerk wurde bis 1971 zu einem Heizkraftwerk mit 170&amp;nbsp;MW elektrischer und ca. 800&amp;nbsp;MW thermischer Leistung umgerüstet. Als Primärenergie wird Steinkohle eingesetzt, 2004 ca. 300.000&amp;nbsp;t. Seit 2008 werden zusätzlich [[Ersatzbrennstoff]]e sowie [[Holzhackschnitzel]] verfeuert, ihr Anteil kann bis zu 25 % des Brennstoffes ausmachen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.stadtwerke-flensburg.de/home/unternehmen/umwelt-und-technik/projekte/greenco2ncept.html |text=''greenco2ncept''. Internetseite der Stadtwerke Flensburg. Abgerufen am 28. Januar 2012 |wayback=20120115044952}}&lt;/ref&gt; In das Netz sind vier Reserveheizwerke integriert. Das Versorgungsgebiet umfasst die Stadt [[Flensburg]], die Stadt [[Glücksburg (Ostsee)|Glücksburg]], die Gemeinde [[Harrislee]] und den dänischen Grenzort [[Padborg]]. Ab 2010 wird die Gemeinde Wees (1&amp;nbsp;km östlich von Flensburg) an das Fernwärmenetz angeschlossen.<br /> <br /> Das Leitungsnetz umfasst 577&amp;nbsp;km. Dieses Netz beliefert über 15.000 Anschlüsse im Versorgungsgebiet mit ca. 1000&amp;nbsp;GWh pro Jahr (Stand 2004).<br /> <br /> Der Anteil der Fernwärme am Wärmemarkt (Raumwärme und Warmwasserbereitung) im Versorgungsgebiet Flensburg beträgt ca. 98 %. Diese hohe Quote basiert vor allem auf einem in der Stadt geltenden Anschluss- und Nutzungszwang.<br /> <br /> ==== Kiel ====<br /> In Kiel werden 60 Prozent der Stadtwerkekunden durch den 1368 Meter langen [[Fernwärmetunnel Kiel]] versorgt,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.kn-online.de/Lokales/Kiel/Jahrhundertbau-hielt-17-Jahre |text=Jahrhundertbau hielt 17 Jahre. In: Kieler Nachrichten, 13. März 2009 |wayback=20130128025807}}&lt;/ref&gt; der unterhalb der [[Kieler Förde]] verläuft. Die Wärmeversorgung wird größtenteils durch das [[Gemeinschaftskraftwerk Kiel]] bereitgestellt, das 2019 durch ein in Bau befindliches [[Gasmotor]]en&lt;nowiki&gt;kraftwerk&lt;/nowiki&gt; ersetzt wurde.<br /> <br /> === Österreich ===<br /> In den 1950er Jahren wurde in Österreich mit der Fernwärmeversorgung in den Städten [[Baden (Niederösterreich)|Baden]], [[Klagenfurt]]&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://stw.at/chronik-stw.php |text=Chronik, Stadtwerke Klagenfurt Gruppe, abgerufen am 19. Mai 2012 |wayback=20111015205700}}&lt;/ref&gt; und [[Wels (Stadt)|Wels]]&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.eww.at/e-werk-wels-ag/geschichte.html |text=Chronik der Elektrizitäts-Werk Wels AG, abgerufen Oktober 2012 |wayback=20090916070203}}&lt;/ref&gt;; begonnen. 1980 waren 83.000 Wohnungen mit Fernwärme beheizt, zehn Jahre später 226.000 und 2010 bereits 758.000 Wohnungen. Im Jahre 2012 waren 22 % (2010 21 %) der österreichischen Wohnungen mit Fernwärme beheizt.&lt;ref name=&quot;MichaelMock&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.gaswaerme.at/fw/services/prinfo |text=Mag. Michael Mock; Fachverband Gas Wärme |wayback=20140112115110}} abgerufen am 19. Mai 2012.&lt;/ref&gt; In Österreich wurden im Jahr 2003 etwa 14,9&amp;nbsp;TWh an Fernwärme, vor allem in den großen Ballungszentren verbraucht. Im Jahre 2013 kamen mit überwiegenden Anteil von über 40 % die Brennstoffe [[Biomasse]] und [[Hausmüll]], [[Erdgas]] und [[Heizöl]] und weiters 4 % [[Kohle]] und 7 % [[Mineralöle]] zum Einsatz. Der Erdgaseinsatz ist rückläufig: Betrug der Erdgaseinsatz für die Fernwärmeproduktion im Jahre 2007 über 50 % ist dieser im Jahre 2013 auf 39 % gefallen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=https://www.gaswaerme.at/ufile/9/2619/zahlenspiegel_fw2013.pdf |text=Zahlen für 2012. |format=PDF |wayback=20141109002445}} Fachverband Gas Wärme.&lt;/ref&gt; Außerhalb von Wien und Stadt Salzburg haben sich vor allem in den kleineren Fernwärmenetzen in ländlichen Regionen die [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren Energieträger]] durchgesetzt.&lt;ref name=&quot;Bioenergie in Salzburg&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.salzburg.gv.at/themen/ve/energie/bioenergie/bioenergie_in_salzburg.htm |text=Bioenergie in Salzburg |wayback=20120609062820}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.noe.gv.at/Umwelt/Energie/Fernwaerme-aus-Biomasse/nahwaerme.print.html Nahwärme aus Biomasse in Niederösterreich]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.biomasseverband.at/uploads/tx_osfopage/Basisdatenfolder_2011_OEBMV.pdf |text=Basisdaten 2011 Bioenergie (PDF; 7,2&amp;nbsp;MB). |wayback=20120425083804}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Niederösterreich ====<br /> [[Datei:Fernheizwerk Mödling von NordWest.jpg|mini|[[Biomasseheizkraftwerk Mödling]] mit rund 28&amp;nbsp;MW Leistung]]<br /> In Niederösterreich existieren neben den großen Biomasseheizkraftwerken in den Ballungszentren auch kleinere, vorwiegend mit Biomasse betriebene Fernheizwerke. Betrieben werden diese von großen Energieversorgern, Kommunen und Gewerbetreibenden, aber auch von Genossenschaften. Im Jahr 2005 wurden 271 Biomasseheizwerke mit Holz und Holzabfällen betrieben, weitere neun mit Stroh. Diese 280 Anlagen erreichten eine Gesamtleistung von insgesamt 322&amp;nbsp;MW. Die Errichtung derartiger Anlagen wird mit bis zu 40 % der Nettoinvestitionskosten gefördert. Im Jahr 2006 stieg die Leistung der Biomasseheizwerke und der Heizkraftwerke auf 589&amp;nbsp;MW bei 345 installierten Anlagen, 2007 waren es schon 684&amp;nbsp;MW bei 371 Anlagen.&lt;ref name=&quot;energiebericht&quot;&gt;NÖ Energiebericht 2007.&lt;/ref&gt; Zu den größten mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben Fernwärmenetzen zählen das [[Biomasseheizkraftwerk Baden|Fernwärmenetz Baden]], das [[Biomasseheizkraftwerk Mödling|Fernwärmenetz des Großraumes Mödling]], Wiener Neustadt, Krems an der Donau und Amstetten.&lt;ref&gt; {{Internetquelle |autor=Sarah Willingstorfer |url=https://www.meinbezirk.at/amstetten/c-wirtschaft/recht-und-richtig-bezirksgericht-an-fernwaerme-angeschlossen_a5847940 |titel=Bezirk Amstetten: Recht und richtig: Bezirksgericht an Fernwärme angeschlossen - Amstetten |werk=meinbezirk.at |datum=2023-02-02 |abruf=2024-02-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Oberösterreich ====<br /> [[Datei:Bau Biomasseheizwerk Steyr.JPG|mini|[[Biomasseheizkraftwerk Steyr]] im Bau]]<br /> In [[Linz]] werden 90 % aller öffentlichen Gebäude und rund 55.000 Wohnungen mit Fernwärme von der [[Linz AG]] versorgt,&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/privatkunden/wohnunghaus/gas/fernwaerme_2/versorgungsgebiet_4 |wayback=20121209231458 |text=LINZ AG-Fernwärmenetz |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; der Marktanteil der Fernwärme ist 65 %.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/linzag/linzag_1/presse_1/pressemeldungen_4_p_11200;jsessionid=417A55577FBF72251604971B5D4468F9.node1 |text=Linz AG: Pressekonferenz 40 Jahre Fernwärme, 2010 |wayback=20121121005910}}&lt;/ref&gt; Dabei setzt Linz seit 2005 in der Erzeugung der Wärme auf ein [[Biomasseheizkraftwerk]] mit einer Wärmeleistung von 21&amp;nbsp;MW;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.linzag.at/portal/de/wir_sind_umgezogen |titel=Relaunch der LINZ AG-Website |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; ab 2012 speist auch die Abfallverbrennung in das Netz ein, sodass in Linz rund die Hälfte der Wärme erneuerbar ist.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.linzag.at/portal/portal/linzag/privatkunden/wohnunghaus/gas/fernwaerme_2/effizienteversorgung_1 |wayback=20121210003652 |text=linzag.at |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Auch das (Heiz)Kraftwerk der [[Voestalpine|voestalpine Stahl GmbH]] in Linz wird mit [[Kokereigas]], [[Gichtgas]], [[Tiegelgas]] (entsteht beim Einblasen von Sauerstoff in Tiegel bei der [[Linz-Donawitz-Verfahren|Stahlherstellung]]) und Erdgas betrieben und Strom und Heißdampf erzeugt, es liefert [[Abwärme]] als Fernwärme auch an private Haushalte im Stadtgebiet von Linz.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.voestalpine.com/group/static/sites/default/downloads/de/konzern/2007-umwelterklaerung.pdf |text=voestalpine Umwelterklärung 2007. |format=PDF; 2,6&amp;nbsp;MB |wayback=20151208150248}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://konzern.kelag.at/content/page_pressemeldungen_2010_12387.jsp |text=''Linz – das größte Fernwärmenetz der KWG'' |wayback=20111118172511}}&lt;/ref&gt; In [[Mauthausen]], [[Gunskirchen]] und [[Schärding]] wurden ab 2010 neue Biomassefernheiznetze aufgebaut.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.gunskirchen.ooe.gv.at/b_Eroeffnung_B3_Energie_Biomasse_Heizwerk_Gunskirchen_b_ |titel=Eröffnung B3 Energie Biomasse Heizwerk Gunskirchen |sprache=de-AT |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die [[Energie AG]] betreibt Fernwärmenetze in [[Kirchdorf an der Krems]], [[Riedersbach]], [[Vöcklabruck]], [[Aschach an der Donau]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=EnergieAG |url=https://www.energieag.at/Privat/Fernwaerme/Versorgungsgebiete |titel=Wir sorgen dafür, dass Sie es warm haben! |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; und [[Steyr]],&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=EnergieAG |url=https://www.energieag.at/Themen/Energie-fuer-Sie/Energie-Contracting |titel=Energie-Contracting |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.fernwaermesteyr.at/waerme_steyr/page/790213410858496064_0_0,de.html |titel=Fernwärme Steyr |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; welches seit 2012 von einem zweiten Biomasseheizkraftwerk gespeist wird.<br /> <br /> ==== Salzburg ====<br /> In der Stadt Salzburg werden rund 25.000 Kunden aus einem ca. 250&amp;nbsp;km langen Fernwärmenetz versorgt, welches großteils von fossil betrieben Kraft-Wärme-Kopplungen gespeist wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.salzburg-ag.at/waerme-wasser/privat/waerme/fuer-neukunden-produktueberblick/fernwaerme-ok.html |titel=Fernwärme OK {{!}} Umweltfreundliche Heizform {{!}} Salzburg AG für Energie, Verkehr &amp; Telekommunikation |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Im gesamten Bundesland sind bis 2006 bereits 67 Biomasseheizwerke mit einer installierten Leistung von rund 150&amp;nbsp;MW in Betrieb, und die dadurch erzielten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Einsparungen betragen über 125.000&amp;nbsp;t pro Jahr.&lt;ref name=&quot;Bioenergie in Salzburg&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.salzburg.gv.at/pdf_bioenergie_graphik_biomasseheizwerke |text=Karte: Biomassenahwärme in Salzburg |wayback=20090302215916}}&lt;/ref&gt; Im Raum [[Lofer]] und St. Martin bei Lofer ist ein über 50%iger Versorgungsanteil an Biomassefernwärme an der gesamten Wärmeerzeugung gegeben.<br /> <br /> ==== Steiermark ====<br /> Von 1985 bis 2012 sind in der [[Steiermark]] über 150 Nah- und Fernwärmenetze entstanden, die mit Biomasse betrieben werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.energie.steiermark.at/cms/beitrag/11227194/50051361 |text=Land Steiermark: Ausbau der Biomasse-Fernwärme |wayback=20141109000537}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Landeshauptstadt [[Graz]] wurde im Jahre 2012 die Fernwärmeversorgung neben der Versorgung aus dem Kohlekraftwerk Mellach zusätzlich mit dem neuen fossil beheizte Gas-Kombikraftwerk Mellach ergänzt. Von diesem Kraftwerksstandort werden rund 80 % des Grazer Fernwärmebedarfs gedeckt. Rund 30 % der Grazer Haushalte werden&lt;ref name=&quot;MichaelMock&quot; /&gt; mit Fernwärme versorgt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.verbund.com/cc/de/news-presse/news/2012/02/07/fernwaerme-graz-gaskombikraftwerk-mellach |text=''Fernwärme für Graz aus dem Gas-Kombikraftwerk Mellach'' |wayback=20120522072533}}; abgerufen am 19. Mai 2012.&lt;/ref&gt; Aufgrund der wesentlich geänderten Marktbedingungen an den Strombörsen kommt das Gas-Kombikraftwerk Mellach seit 2013 meist nur zur Netzstützung zum Einsatz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/v2/news/stories/2647142/ |titel=Verbund mottet Kraftwerk Mellach ein |datum=2014-05-14 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://steiermark.orf.at/v2/news/stories/2647144/ |titel=Kraftwerk Mellach: Eröffnet 2011, eingemottet 2014 |datum=2014-05-14 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Die [[Energie Steiermark]] plante (Stand 2016, noch nicht umgesetzt) mit weiteren Unternehmen, einen Teil der Fernwärme durch [[Solarthermie]] zu decken. Dazu sollte ein aus [[Solarkollektor]]en bestehender Solarpark mit einer Größe von 15 bis 45 [[Hektar|ha]] sowie ein dazugehörender saisonaler [[Wärmespeicher]] errichtet werden. Bei Realisierung der 45-ha-Variante soll die Anlage ca. 230 [[Wattstunde|GWh]] Wärmeenergie liefern, was etwa 20 % des Grazer Fernwärmebedarfes entspricht. Der zugehörige Speicher zum jahreszeitlichen Ausgleich hätte ein Fassungsvermögen von ca. 1,8 Mio. Kubikmetern, die Kosten dieser Variante werden auf ca. 200 Mio. Euro geschätzt. Von der Flächengröße her ist nur außerhalb der Stadt Graz dafür Platz.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/4934452/Big-Solar_Weltgroesster-Solarspeicher-soll-Grazern-einheizen |titel=Big Solar: Weltgrößter Solarspeicher soll Grazern einheizen {{!}} Kleine Zeitung |datum=2016-02-27 |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; Vor Bau dieser Anlage wurde bereits eine 7750 m² (= 0,77 ha) Sonnenkollektoren am Gelände des Fernheizwerks Graz-Süd, Puchstraße 51, errichtet. Die Anlage ist die größte Solarthermieanlage Österreichs (Stand 5. September 2016).&lt;ref&gt;Informationen der Firma SOLID International, Graz, 5. September 2015&lt;/ref&gt; Für die erstmalige Nutzung der Abwärme der wenige Kilometer nördlich der Stadt Graz liegenden Papierfabrik in [[Gratkorn]] wurde 2016 eine Fernwärmeleitung verlegt und nun Wärme in das Stadtnetz eingespeist. Das etwas südlich des Hauptbahnhofs liegende Stahlwerk [[Marienhütte (Graz)|Marienhütte]] soll für das anliegende Stadtentwicklungsgebiet [[Reininghaus (Graz)|Reininghaus]] Abwärme als Fernwärme liefern, In Getreidesilos sollen Ganzjahres-Wärmespeicher eingebaut werden.<br /> <br /> In [[Bad Aussee]] wurde 2002 ein Biomasse-Fernwärmenetz von der [[Wien Energie]] mit einer jährlichen Arbeit von 23&amp;nbsp;GWh und 13&amp;nbsp;MW Anschlussleistung aufgebaut, welches im Jahre 2009 vom örtlichen Landesenergieversorger erworben wurde.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.wirtschaftsblatt.at/home/oesterreich/unternehmen/steiermark/energie-steiermark-kauft-ausseer-biomasse-werk-369590/index.do |text=Wirtschaftsblatt |archive-is=20130115015423}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Tirol ====<br /> Seit dem Jahre 1978 besteht in Kufstein ein Fernwärmenetz, welches auf 29&amp;nbsp;km Trassenlänge rund 4000 Haushalte versorgt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kufstein.gv.at/system/web/notvalid.aspx?code=404 |titel=Kufstein |sprache=de-AT |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt; im Jahre 2003 wurde die Wärmeerzeugung von Blockheizmotoren und Erdgaskesseln auf ein Biomasseheizkraftwerk umgestellt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.stwk.at/unternehmen/ueberuns.html |wayback=20151208080620 |text=Bioenergie Kufstein |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Ein großes Fernwärmenetz wurde ab 2011 im Bereich Wattens, Innsbruck Neu-Rum und Olympische Dorf aufgebaut, welches mit Abwärme aus der Industrie gespeist wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://tirv1.orf.at/stories/407420 |titel=Größtes Fernwärmenetz Tirols in Planung - oesterreich.ORF.at |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.meinbezirk.at/hall-rum/c-politik/fernwaerme-baut-das-netz-weiter-aus_a108550 |titel=Fernwärme baut das Netz weiter aus |datum=2011-10-25 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Wien ====<br /> [[Datei:Spittelau (Wien) - Fernwärme Wien, Verwaltungsgebäude (2).JPG|mini|Fernwärmezentrale in Wien]]<br /> In Wien existiert Österreichs größtes Fernwärmenetz, welches von [[Wien Energie]] betrieben wird. Im Geschäftsjahr 2004/2005 wurden 5.163&amp;nbsp;GWh verkauft, davon 1.602&amp;nbsp;GWh an insgesamt 251.224 Privatwohnungen und 3.561&amp;nbsp;GWh an insgesamt 5.211 Großkunden. Die Erzeugung erfolgt zu einem geringen Teil von 22 % in den drei großen Müllverbrennungsanlagen, [[Müllverbrennungsanlage Spittelau|Spittelau]], Simmeringer Haide und [[Müllverbrennungsanlage Flötzersteig|Flötzersteig]], die neben rund 116&amp;nbsp;GWh elektrischer Energie rund 1.220&amp;nbsp;GWh an Fernwärme produzieren. 50 % der erzeugten Fernwärme stammt aus fossilen kalorischen Kraftwerken wie dem [[Kraftwerk Simmering]] und wird dort aus dem Primärenergieträger Erdgas gewonnen. Die restlichen 20 % der Fernwärme werden von großen Spitzenlastheizwerken aus Erdgas erzeugt. Weiters gibt es in Wien das mit Stand 2010 größte [[Kraftwerk Simmering#Biomassekraftwerk|Biomassekraftwerk Simmering]], welches ca. 1 % der Fernwärme liefert und 12.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=https://www.wienenergie.at/media/files/2014/we_jahrbuch2013_es_klein_123722.pdf |wayback=20160304095828 |text=Jahrbuch Wien Energie 2013. |archiv-bot=2023-12-23 01:38:28 InternetArchiveBot }} (PDF; 6,3&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.wienenergie.at/eportal/ep/programView.do/pageTypeId/11893/programId/17313/channelId/-26988 |text=Wald-Biomassekraftwerk |wayback=20130623001750}} Wien Energie.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar 2022 begannen die Bauarbeiten für zwei Groß-[[Wärmepumpe]]n mit zusammen 110 MW, mit deren Hilfe bisher ungenutzte Energie aus dem Abwasser der [[Hauptkläranlage Wien]] in das Fernwärmenetz der Stadt eingespeist werden soll. Bei Fertigstellung soll die Anlage eine der leistungsstärksten Wärmepumpenanlagen Europas sein und Wärme für 112.000 Haushalte liefern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://kurier.at/chronik/wien/klaerwasser-als-waermequelle-in-simmering-wird-eine-riesen-waermepumpe-gebaut/401918767 |titel=Klärwasser als Wärmequelle: In Simmering wird eine Riesen-Wärmepumpe gebaut |datum=2022-02-25 |sprache=de |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ferner existiert parallel dazu in Wien ein kleineres Netz für [[Fernkälte]]. 2014 errichtete die Stadt ein weiteres erdgasbefeuertes Fernheizwerk im Arsenal mit einer Leistung von 340&amp;nbsp;MW und kann damit bereits mit allen Anlagen über 1300&amp;nbsp;MW Fernwärme aus Gas in Heizkesseln erzeugen.&lt;ref&gt;[http://www.bgg.at/52-0-Fernheizwerk-Arsenal-Wien.html Fernheizwerk Arsenal, Wien.] bgg.at&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Kärnten ====<br /> Am 12. August 1947 fand die Grundsteinlegung für das erste Fernheizwerk Österreichs in Klagenfurt statt, welches im März 1949 in Betrieb ging. Die erste Ausbaustufe hatte eine Leistung von 10&amp;nbsp;MW und eine Netz-Vorlauftemperatur von 180&amp;nbsp;°C. 1953 betrug die Wärmespitzenleistung des Netzes bereits 33&amp;nbsp;MW. Im Jahre 2012 wurden jährlich rund 450&amp;nbsp;GWh an Fernwärme in das Netz eingespeist.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.energyagency.at/fileadmin/dam/pdf/projekte/Machbarkeitsstudie-Fernwaerme-Klagenfurt.pdf |wayback=20160227095244 |text=energyagency.at |archiv-bot=2023-04-29 20:46:37 InternetArchiveBot }} (PDF; 2,0&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.stw.at/dateien/Unsere_Erfahrung_-_Meilensteine_der_Fernwaermeversorgung_neu.pdf |text=Energie Klagenfurt GmbH: Wärme. (PDF; 135&amp;nbsp;kB). |wayback=20140116201254}}&lt;/ref&gt; In den letzten Jahren wurde die Erzeugung der Fernwärme für Klagenfurt fast vollständig auf erneuerbare Energie umgestellt.&lt;ref&gt;https://www.stw.at/fernwaerme-in-klagenfurt/&lt;/ref&gt; <br /> <br /> In Kärnten wurden viele Biomasseheizwerke (so z.&amp;nbsp;B. [[Rennweg am Katschberg]], [[Klagenfurt]]-Emmersdorf) aufgebaut um die [[CO2-Bilanz|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Bilanz]] zu verbessern.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.katschberg.at/de/summer/sport-freizeit/sehenswuerdigkeiten/biomasse-fernwaerme.htm |text=Rennweg am Katschberg: Führungen Biomasse Fernwärme-versorgungsanale Katschberg |wayback=20100623104620}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/632286/index.do |text=Klagenfurt-Emmersdorf: Biomasse-Heizwerk „brennt“! |archive-is=20130114182947}} Kleine Zeitung, 15. November 2007.&lt;/ref&gt;<br /> &lt;div style=&quot;clear:right;&quot;&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> === Schweden ===<br /> In [[Schweden]] sind Fernwärmesysteme von großer Bedeutung, nahezu jede Gemeinde verfügt über ein Fernwärmenetz. Insgesamt werden ca. 57 % des Heizwärmebedarfs von Privathaushalten und Gewerbe durch Fernwärme gedeckt. Bis Ende der 1970er Jahre wurde die Wärme fast ausschließlich durch [[Erdöl|Ölfeuerung]] erzeugt, anschließend wurden die Systeme infolge der [[Ölkrise]]n rasch auf alternative Brennstoffe umgestellt. Mit Stand 2014 ist [[Biomasse]] der wichtigste Brennstoff&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Lorenzo Di Lucia, Karin Ericsson |Titel=Low-carbon district heating in Sweden – Examining a successful energy transition |Sammelwerk=Energy Research &amp; Social Science |Band=4 |Nummer= |Datum=2014 |Seiten=10-20 |DOI=10.1016/j.erss.2014.08.005}}&lt;/ref&gt;, zudem wird Abfall in Müllheizkraftwerken verstromt und Überschusswärme in die Fernwärmenetze eingespeist. Fossile Energieträger werden in der Fernwärmeversorgung hingegen kaum noch genutzt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Kerstin Sernhed et al. |Titel=Synthesis of recent Swedish district heating research |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=151 |Nummer= |Datum=2018 |Seiten=126-132 |DOI=10.1016/j.energy.2018.03.028}}&lt;/ref&gt; Seit den 1980er Jahren wurde auch eine Reihe von [[Wärmepumpe|Großwärmepumpen]] installiert, um die Wärmenetze zu speisen. Insgesamt wurden zwischen 1981 und 2013 Großwärmepumpen mit einer Heizleistung von 1523 MW errichtet, von denen 2013 ein großer Teil (ca. 80 %) weiterhin in Betrieb war.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Helge Averfalk et al. |Titel=Large heat pumps in Swedish district heating systems |Sammelwerk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |Band=79 |Nummer= |Datum=2017 |Seiten=1275–1284 |DOI=10.1016/j.rser.2017.05.135}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Stockholm]] verfügt über ein großes Fernwärmenetz, das jährlich einen Wärmebedarf von mehr als 12 TWh deckt und etwa die Hälfte der Haushalte der Region mit Wärme versorgt. Seinen Ursprung hat es in den 1950er Jahren, anschließend wurde es ausgebaut und wuchs es aus verschiedenen Zellen zusammen. Auch heute besteht es noch aus zwei unabhängigen Systemen, die von verschiedenen Unternehmen betrieben werden; ein technischer Zusammenschluss der beiden Netze ist in Planung. Insgesamt verfügt das Netz über eine installierte Wärmeleistung von 4,8 GW. Neben mehreren Heizkraftwerken mit einer elektrischen Leistung von 556 MW wird das Stockholmer Wärmnetz als eines von bisher nur wenigen Fernwärmesystemen weltweit von einer Reihe Großwärmepumpen mit Heizwärme versorgt. Diese liefern bei einer elektrischen Leistung von 200 MW eine Wärmeleistung von 660 MW. Der COP dieser Anlagen liegt zwischen 3,3 und 3,5. Zudem sind auch noch elektrische Heizkessel mit einer Leistung von 300 MW installiert (Stand 2017).&lt;ref name=&quot;Levihn&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Fabian Levihn |Titel=CHP and heat pumps to balance renewable power production: Lessons from the district heating network in Stockholm |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=137 |Datum=2017 |Seiten=670-678 |DOI=10.1016/j.energy.2017.01.118}}&lt;/ref&gt; Mit Stand 2022 stammten 98 % der Wärmeenergie in Stockholms Fernwärmenetz aus erneuerbarer oder recycelter Energie. Eine wichtige Rolle spielen insbesondere die Großwärmepumpen, die ihre Wärme u.&amp;nbsp;a. aus Industrieabwärme, Abwasser, Rechenzentren, sowie in Form von Umweltwärme aus der Ostsee beziehen. Zudem soll zukünftige Abwärme aus einem Umspannwerk gewonnen werden. Ziel ist es, das Wärmenetz bis 2025 komplett ohne fossile Energien zu betreiben und durch Einsatz von [[Bioenergie mit CO2-Abscheidung und -Speicherung|BECCS-Technologie]] in einem Biomasse-Heizwerk in Summe [[negative Emissionen]] zu realisieren, d.&amp;nbsp;h. der Luft aktiv Kohlenstoffdioxid zu entziehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutsche Welle (www.dw.com) |url=https://www.dw.com/de/gro%C3%9Fw%C3%A4rmepumpen-f%C3%BCrs-fernw%C3%A4rmenetz/a-62990154 |titel=Großwärmepumpen fürs Fernwärmenetz {{!}} DW {{!}} 16.09.2022 |abruf=2023-03-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> [[Datei:Zuerich Aubrugg Heizkraftwerk.jpg|mini|[[Heizkraftwerk Aubrugg|Fernwärme-Heizkraftwerk in Zürich]]]]<br /> <br /> In der Schweiz liegt der Anteil der Fernwärme an der gesamten Wärmeversorgung bei 3,5 %.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.fernwaerme-schweiz.ch/fernwaerme-deutsch/Fernwaerme_Forum/aktuelle-Tagung/tagungszyklus-auf-neuen-Wegen.php |text=''Fernwärme auf neuen Wegen''. Einladung zu einer Fachtagung des Verband ''Fernwärme Schweiz'' (VFS) im Jahr 2008, abgerufen am 28. Juni 2008 (PDF) |wayback=20151005111155}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Basel ====<br /> Das Fernwärmenetz in Basel ist 198,2&amp;nbsp;km (Stand 2004) lang. Jährlich kommen nach Angaben der Netzbetreiberin [[IWB]] (Industrielle Werke Basel) einige Kilometer dazu. Angeschlossen sind neben Krankenhäusern, öffentlichen Gebäuden, Industrie- und Gewerbebetrieben rund 40.000 Wohnungen. Das Fernwärmeversorgungsgebiet wurde 1979 festgelegt. In diesem Gebiet besteht für alle Häuser eine Anschlusspflicht. 2004 wurden in Basel 1.003 GWh Fernwärme produziert, davon 55 % aus Erdgas, Schlamm und Öl sowie 45 % aus Kehricht (Müll).<br /> <br /> Das Fernwärmenetz in Basel ist seit 1942 in Betrieb. Es ist eine [[Heißwasseranlage]]. Heute hat das Fernwärmesystem drei Zentralen (Fernheizkraftwerk Voltastraße, Kehrichtverwertungsanlage und Heizkraftwerk Bahnhof SBB). Im Fernheizkraftwerk Voltastraße wird Erdgas in Wärme und Strom umgesetzt. Die gewonnene Wärme wird durch ein ringförmig angelegtes, gut wärmegedämmtes Leitungsnetz unterirdisch im ganzen Fernwärmegebiet verteilt und der produzierte Strom ins Netz eingespeist.<br /> <br /> ==== Unteres Aaretal ====<br /> Im unteren Aaretal existiert ein räumlich relativ ausgedehntes Fernwärmenetz (Regionale Fernwärme unteres Aaretal-REFUNA), das hauptsächlich durch Wärmeauskopplung aus dem [[Kernkraftwerk Beznau]] versorgt wird. Die Gesamtlänge des Fernwärmenetzes beträgt 134&amp;nbsp;km, wobei 36&amp;nbsp;km auf das Hauptnetz entfallen. 11 Gemeinden sind an das Fernwärmenetz angeschlossen, insgesamt werden etwa 15.000 Bewohner mit 170 GWh Wärme jährlich versorgt.&lt;ref name=&quot;REFUNA&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Aufbau des Fernwärmenetzes wurde Anfang der 1980er Jahre als Reaktion auf die Ölkrise begonnen, im Winter 1983/84 wurde das Paul Scherer Institut in der Nähe des Kernkraftwerks als erster Abnehmer an das Netz angeschlossen.<br /> <br /> Für die Fernwärmeausspeisung im KKW wird Dampf nach den Hochdruckturbinen mit 127&amp;nbsp;°C in einen Wärmetauscher geleitet, wo er das unter Druck stehende Wasser im Fernwärmenetz auf 120&amp;nbsp;°C erhitzt. Beide Blöcke des KKW können Fernwärme ausspeisen, sodass diese auch zur Verfügung steht, wenn ein Block in Revision ist. Zur weiteren Erhöhung der Verfügbarkeit existieren vier ölbefeuerte Heizwerke. Bei maximaler Wärmeauskopplung wird die elektrische Leistung des KKW um bis zu 7,5&amp;nbsp;MW reduziert.<br /> <br /> === Weiteres Mittel- und Osteuropa ===<br /> [[Datei:GAST (northen side).jpg|mini|Das [[Kernheizwerk Gorki]] in Russland]]<br /> Auf dem Gebiet der ehemaligen sozialistischen Staaten des [[Warschauer Pakt]]s existieren in vielen Städten umfangreiche Fernwärmenetze. Dies liegt unter anderem daran, dass in diesen Staaten keine privatrechtlichen Hemmnisse gegen den Ausbau der Fernwärme bestanden. Die Rohrleitungen waren häufig von schlechter Qualität auf Grund der Verwendung minderwertiger Rohstoffe. Insbesondere die verwendete Wärmedämmung aus Glas- oder Mineralfaserwolle zeichnete sich oft durch eine unverhältnismäßig hohe Wärmeleitfähigkeit und eine geringe Lebensdauer aus. Dies führte in strengen Wintern nicht selten zum Einfrieren der Leitungen, wodurch auch alle angeschlossenen Heizungen ausfielen. Begünstigt wurde das Einfrieren der Rohrleitungen dadurch, dass häufiger Freileitungen verlegt wurden, die anders als erdverlegte Rohrleitungen der Witterung ausgesetzt sind. Aktuell werden in den Staaten viele Fernwärmenetze saniert und auf den heutigen Standard gebracht, weshalb mittlerweile auch dort marktnah Kunststoffmantelverbundrohre nach aktuellem europäischen Standard (EN&amp;nbsp;253) gefertigt werden.<br /> <br /> In Russland wurde noch 1983 in den Städten [[Woronesch]] und Gorki (heute [[Nischni Nowgorod]]) angefangen, die [[Kernheizwerk]]e [[Kernheizwerk Woronesch|Woronesch]] und [[Kernheizwerk Gorki|Gorki]] zu bauen, um mit der im Reaktor entstehenden Wärme die Städte mit Fernwärme zu versorgen. Beide Projekte wurden aufgegeben. In Betrieb befindliche Anlagen, die Fernwärme aus Kernenergie gewinnen, sind unter anderem in Russland das [[Kernkraftwerk Bilibino]] und in der Slowakei das [[Kernkraftwerk Bohunice]] mit dessen Anlage V2.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|District heating|Fernwärme}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.bundesrecht.juris.de/bundesrecht/avbfernw_rmev/gesamt.pdf Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme (AVBFernwärmeV)] auf juris.de (PDF; 37&amp;nbsp;kB).<br /> * [http://www.agfw.de/ AGFW Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK e.&amp;nbsp;V.]<br /> * [http://www.bfwev.de/ Bundesverband Fernwärmeleitungen e.&amp;nbsp;V.]<br /> * [http://www.fernwaerme-schweiz.ch/ Verband Fernwärme Schweiz (VFS)].<br /> * [http://www.dgs.de/fileadmin/sonnenenergie/SE-1987-3/12-Vakuum-Super-Isolierung-ein-Bonus-fuer-Fernwaerme.PDF Vakuum Super Isolation (VSI) -Fernwärmerohre] (PDF; 264&amp;nbsp;kB).<br /> * {{Internetquelle |autor=Fernwärme-Forschungsinstitut |url=http://www.fernwaerme.de/Informationen_Geschichte.html |titel=Geschichte der Fernwärme |werk=fernwaerme.de |datum=2009-05-18 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20070712141354/http://www.fernwaerme.de/Informationen_Geschichte.html |archiv-datum=2007-07-12 |abruf=2009-06-06}}<br /> * {{Internetquelle |autor=Jürgen Falliano |url=https://web.archive.org/web/20200812031419/http://www.energy-control-system.com/index.php?option=com_remository&amp;Itemid=57&amp;func=fileinfo&amp;id=22&amp;lang=de |titel=Kalte Nah- und Fernwärme |werk=Energy-Control-System.com |datum=2014-01-13 |abruf=2014-01-13}}, Archivlink abgerufen am 31. März 2023<br /> * [https://www.vzbv.de/sites/default/files/2023-11/23-11-23_Auswertung_Preismonitoring%20Fernw%C3%A4rme_vzbv.pdf Verbraucherzentrale Bundesverband e.&amp;nbsp;V. PREISMONITORING FERNWÄRME Preisdaten Fernwärmemarkt Quartale 1 bis 3 2023 – Stand November 2023]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;REFUNA&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle |url=http://www.refuna.ch/ |titel=Home |hrsg=Regionale Fernwärme Unteres Aaretal (REFUNA) |abruf=2015-09-07}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4130348-9}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Fernwarme}}<br /> [[Kategorie:Energiewirtschaft]]<br /> [[Kategorie:Heizungsart nach Primärenergie]]<br /> [[Kategorie:Gebäudeheizung]]<br /> [[Kategorie:Warmwasser]]<br /> [[Kategorie:Fernwärme| ]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Armutsgef%C3%A4hrdung&diff=243738298 Armutsgefährdung 2024-04-04T07:52:44Z <p>Con-struct: Übersicht ergänzt</p> <hr /> <div>Als '''armutsgefährdet''' gilt eine Person, die mit weniger als 60 % des mittleren Einkommens ([[Median]]) der Gesamtbevölkerung auskommen muss. Diese Einkommensgrenze wird als ''Armutsgefährdungsschwelle'' bezeichnet.&lt;ref&gt;Statistisches Bundesamt (Destatis): [https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/LebensbedingungenArmutsgefaehrdung/Glossar_Lebensbedingungen.html Erläuterung zur Armutsgefährdungsschwelle]&lt;/ref&gt; Es handelt sich um eine relative [[Einkommensarmut]]. Durch eine einheitliche Anwendung dieser Definition in Europa kann das Maß der '''Armutsgefährdung''' in den einzelnen europäischen Staaten miteinander verglichen werden.<br /> <br /> == Definitionen in der Europäischen Union ==<br /> Im Wirtschaftsprogramm [[Europa 2020]] setzt sich die [[Europäische Union]] im Abschnitt „Armut und soziale Ausgrenzung“ das Ziel, den Anteil der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen oder bedrohten Menschen um mindestens 20 Millionen auf unter 25 % zu senken.<br /> <br /> Dafür werden 3 Indikatoren definiert:<br /> <br /> * Armutsgefährdung:<br /> {{Zitat|Die Armutsgefährdungsschwelle wird – entsprechend dem EU-Standard – bei 60 % des Medians der [[Äquivalenzeinkommen]] der Bevölkerung (in Privathaushalten) im jeweiligen Bundesland beziehungsweise in der jeweiligen Region festgelegt. Personen, deren Äquivalenzeinkommen unter diesem Schwellenwert liegt, werden als (relativ) einkommensarm eingestuft.|Quelle=[http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de/A2armutsgefaehrdungsschwellen.html Statistische Ämter des Bundes und der Länder]}}<br /> <br /> {{Zitat|Die Armutsgefährdungsquote ist ein Indikator zur Messung relativer Einkommensarmut und wird – entsprechend dem EU-Standard – definiert als der Anteil der Personen, deren Äquivalenzeinkommen weniger als 60 % des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung (in Privathaushalten) beträgt.|Quelle=[http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de/A1armutsgefaehrdungsquoten.html Statistische Ämter des Bundes und der Länder]}}<br /> <br /> * Erhebliche materielle [[Deprivation]]: Prozentualer Anteil der Bevölkerung, der für mindestens vier der neun folgenden Ausgaben nicht aufkommen kann:<br /> *# Hypotheken- oder Mietschulden oder Rechnungen für Versorgungsleistungen,<br /> *# angemessene Beheizung der Wohnung,<br /> *# unerwartete Ausgaben,<br /> *# regelmäßige fleisch- oder eiweißhaltige Mahlzeiten,<br /> *# Urlaubsreisen,<br /> *# Fernseher,<br /> *# Waschmaschine,<br /> *# Auto<br /> *# Telefon.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Glossary:Material_deprivation_rate/de |titel=Eurostat, Materielle Deprivation |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-08-24 |sprache=}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Niedrige Erwerbsintensität: Prozentsatz der Personen im erwerbsfähigen Alter (ausgenommen Studenten), die in den vorangegangenen 12 Monaten weniger als 20 % ihres gesamten Erwerbspotentials gearbeitet haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php?title=Glossary:Persons_living_in_households_with_low_work_intensity/de |titel=Eurostat, In Haushalten mit niedriger Erwerbsintensität lebende Personen |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-12-18 |sprache=}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Armutsgefährdung in Ländern und Regionen ==<br /> &lt;div class=&quot;float-right&quot;&gt;<br /> Armutsgefährdung (60% des medianen Nettoäquivalenzeinkommens) in Deutschland, Österreich und Schweiz,&lt;br&gt;Vergleich zum durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommen und zum Median des 100%-Äquivalenzeinkommens (in Euro):<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align: center; margin-bottom:0&quot;<br /> |-<br /> ! rowspan=3 style=&quot;width:80px;&quot; | Jahr<br /> ! colspan=3 | Deutschland<br /> ! Österreich<br /> ! Schweiz<br /> |-<br /> ! rowspan=2 | Nettoeinkommen&lt;br&gt;(LWR)&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor= |hrsg=[[Statistisches_Bundesamt|DESTATIS]] |url= https://www-genesis.destatis.de/genesis//online?operation=table&amp;code=63121-0001 |format=Statistik |sprache= |titel= Einkommen und Einnahmen sowie Ausgaben privater Haushalte, Laufende Wirtschaftsrechnungen (LWR), Deutschland |titelerg= |kommentar=durchschnittliches monatliches Nettoeinkommen eines 1-Personen Haushaltes |werk= |datum= März 2024|zugriff= 30. März 2024}}&lt;/ref&gt;<br /> ! colspan=2 | Median des Nettoäquivalenzeinkommens<br /> ! rowspan=2 style=&quot;width:100px;&quot; | Armuts&amp;shy;gefährdungsgrenze&lt;ref name=&quot;Eurostat-Armutsgefaehrdungsgrenze&quot;&gt;{{internetquelle |autor= |hrsg=[[Eurostat]] |url= https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/ilc_li01__custom_10692403/default/table?lang=de |format=Statistik |sprache= |titel= Armutsgefährdungsgrenze - EU-SILC und ECHP Erhebungen |titelerg= online Datencode: ilc_li01; siehe &quot;Einkommens- und Lebensbedingungenindikator: Armutsrisikogrenze (60% des medianen Äquivalenzeinkommens) [1/7] (+)&quot;: Armutsrisikogrenze (60% des medianen Äquivalenzeinkommens); [LI_C_MD60] |kommentar=Jahreswert auf 1/12 Monatswert umgerechnet, 100%-Wert aus 60%-Wert berechnet, vgl. [https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/05/PD23_190_63.html], [https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/01/PD21_N008_634.html], u.a. |werk= |datum= März 2024|zugriff= 30. März 2024}}&lt;/ref&gt;<br /> ! rowspan=2 style=&quot;width:100px;&quot; | Armuts&amp;shy;&amp;shy;gefährdungsgrenze&lt;ref name=&quot;Eurostat-Armutsgefaehrdungsgrenze&quot; /&gt;<br /> |-<br /> ! 100% Einkommen&lt;ref name=&quot;Eurostat-Armutsgefaehrdungsgrenze&quot; /&gt;<br /> ! Armuts&amp;shy;gefährdungsgrenze&lt;ref name=&quot;Eurostat-Armutsgefaehrdungsgrenze&quot; /&gt;<br /> |-<br /> ! 2014 <br /> | 1.913 || 1.645 || &amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;987 || 1.161 || 1.908&lt;sup&gt; *)&lt;/sup&gt;<br /> |-<br /> ! 2015<br /> | 1.953 || 1.722 || 1.033 || 1.163 || 1.979<br /> |-<br /> ! 2016<br /> | 2.013 || 1.773 || 1.064 || 1.185 || 2.213<br /> |-<br /> ! 2017<br /> | 2.070 || 1.827 || 1.096 || 1.238 || 2.187<br /> |-<br /> ! 2018<br /> | &amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&lt;sup&gt;**)&lt;/sup&gt; || 1.893 || 1.136 || 1.259 || 2.151<br /> |-<br /> ! 2019<br /> | 2.176 || 1.960 || 1.176 || 1.286 || 2.063<br /> |-<br /> ! 2020<br /> | 2.168 || 2.167&lt;sup&gt; *)&lt;/sup&gt; || 1.300&lt;sup&gt; *)&lt;/sup&gt; || 1.328 || 2.153<br /> |-<br /> ! 2021<br /> | 2.264 || 2.083 || 1.250 || 1.371 || 2.238<br /> |-<br /> ! 2022<br /> | 2.439 || 2.077 || 1.246 || 1.392 || 2.270<br /> |}<br /> &lt;small&gt;<br /> :&lt;nowiki&gt;&amp;nbsp;*)&lt;/nowiki&gt; Zeitreihenbruch, Daten nur eingeschränkt vergleichbar&lt;br&gt;<br /> :&lt;nowiki&gt;**)&lt;/nowiki&gt; 2013 und 2018 erfolgten Einkommens- und Verbrauchsstichproben (EVS), welche nicht mit den Laufenden Wirtschaftsrechnungen (LWR) vergleichbar sind&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor= |hrsg=DESTATIS |url= https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Einkommen-Einnahmen-Ausgaben/Tabellen/liste-deutschland.html |format=Statistik |sprache= |titel= Einkommen, Einnahmen und Ausgaben in Deutschland im Zeitvergleich, Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS), Deutschland |titelerg= |kommentar= |werk= |datum= März 2024|zugriff= 30. März 2024}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/small&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> === Europa ===<br /> Die Armutsgefährdung in Europa wird unter anderem durch die European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC) erhoben.&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=Statistik der Europäischen Union über Einkommen und Lebensbedingungen |url=http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/microdata/eu_silc |wayback=20140720143058 }} ({{enS}})&lt;/ref&gt; Im europäischen Vergleich liegt Deutschland unterhalb des europäischen Durchschnitts, der 2010 bei 16,4 % lag. Die Schlusslichter sind Lettland, Rumänien, Bulgarien.&lt;ref&gt;Statistisches Bundesamt (Destatis): {{Webarchiv|text=''Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC)'' |url=https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/LebensbedingungenArmutsgefaehrdung/Tabellen/EUArmutgefMitgliedstaaten_SILC.html |wayback=20121113212511 }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://ec.europa.eu/eurostat/statistics-explained/index.php/File:Focus_on_People_at_risk_of_poverty_or_social_exclusion.PNG Focus on People at risk of poverty or social exclusion 2013+2014]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Deutschland ===<br /> In Deutschland lag der Durchschnitt der armutsgefährdeten Personen 2021 bei 16,6 %, dies war 2021 bei einem Einkommen von 1251 € der Fall, wobei es bundesweit Unterschiede gibt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.t-online.de/-/90829118 |titel=Mit diesem Einkommen gelten Sie in Deutschland als arm |datum=2021-09-20 |sprache=de |abruf=2023-04-12}}&lt;/ref&gt; So waren in den früheren Bundesgebieten (ohne Berlin) nur 14 % armutsgefährdet, in den Neuen Bundesländern (einschließlich Berlin) jedoch 19,5 %. Nicht nur zwischen Ost und West, sondern auch zwischen den verschiedenen Bundesländern gab es Unterschiede, so waren in Baden-Württemberg und Bayern nur rund 11 % der Bevölkerung armutsgefährdet, in Bremen hingegen rund 22 %. Im Vergleich zum Jahr 2010 stieg die Zahl der Armutsgefährdeten im bundesweiten Durchschnitt um 0,6 % von 14,4 % auf 15,1 %, 2005 lag der Durchschnitt bei 14,7 %.&lt;ref name=&quot;armutsgefährdung&quot;&gt;Statistisches Bundesamt (Destatis): {{Webarchiv|text=''Armutsgefährdung in den meisten Bundesländern gestiegen'' |url=https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2012/09/PD12_315_221.html |wayback=20121115220940 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Deutschland gibt es drei regionale Unterschiede der Armutsgefährdungsquote:&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.amtliche-sozialberichterstattung.de/A1armutsgefaehrdungsquoten.html |wayback=20120202135000 |text=Statistiken |archiv-bot=2022-10-05 02:43:58 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> * Armutsgefährdungsquoten gemessen am Bundesmedian<br /> * Armutsgefährdungsquoten gemessen am Landesmedian<br /> * Armutsgefährdungsquoten gemessen am jeweiligen regionalen Median<br /> <br /> Siehe auch: [[Liste der deutschen Bundesländer nach Armutsgefährdungsquote]].<br /> <br /> === Österreich ===<br /> &lt;div class=&quot;float-right&quot; style=&quot;margin-top:0&quot;&gt;<br /> Österreich:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;margin-top:0&quot;<br /> !Indikator<br /> !Anzahl<br /> !Prozent<br /> |-<br /> |armutsgefährdet<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|1.222.000<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|13,9<br /> |-<br /> |erheblich materiell depriviert<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|233.000<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|2,7<br /> |-<br /> |niedrige Erwerbintensität<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|465.000<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|7,1<br /> |-<br /> |'''armuts- oder ausgrenzungsgefährdet'''<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|'''1.529.000'''<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;|'''17,5'''<br /> |}<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> In Österreich berechnet [[Statistik Austria]] jährlich die 3 Indikatoren zu Armut und sozialer Ausgrenzung. Als „armuts- oder ausgrenzungsgefährdet“ gelten Personen, für die mindestens einer der 3 Indikatoren „armutsgefährdet“, „erheblich materiell depriviert“ oder „niedrig erwerbstätig“ zutrifft. Für 2020 ergibt dies:&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.statistik.at/wcm/idc/idcplg?IdcService=GET_PDF_FILE&amp;RevisionSelectionMethod=LatestReleased&amp;dDocName=070464 |titel=Statistik Austria, Tabelle Armut und soziale Eingliederung 2004 bis 2017. |werk= |hrsg= |datum= |sprache= |zugriff=2021-12-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2020 waren in Österreich um 170.000 Personen weniger armuts- oder ausgrenzungsgefährdet als 2008, das entspricht einem Rückgang um 3,1 %.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> Ausgrenzungsgefährdung nach Personengruppen:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.statistik.at/web_de/statistiken/menschen_und_gesellschaft/soziales/armut_und_soziale_eingliederung/index.html |titel=Statistik Austria, Grafiken, 2017 |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-12-18 |sprache=}}&lt;/ref&gt;<br /> {|<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=18,82|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}}Gesamtbevölkerung<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=27,73|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}}max. Pflichtschulabschluss<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=32,68|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}} Alleinlebende Männer<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|legend=gefährdet|x=JA, NEIN|y=34,66|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}} Alleinlebende Frauen<br /> |}<br /> {|<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=41,59|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}}Arbeitslose 6–11 Monate<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=47,53|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}}Ein-Eltern-Haushalt<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=50,50|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}} nicht EU-Staatsbürger<br /> | {{Graph:Chart|width=80|height=50|type=pie|x=gefährdet, nicht gefährdet|y=80,20|colors=red,grey|showValues=angle:0,fontsize:14,offset:-30}} Arbeitslose ab 12 Monate<br /> |}<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Das Konzept der Armutsgefährdung sorgt regelmäßig für Kritik, insbesondere aufgrund des relativen, willkürlich festgesetzten Einkommensniveaus von weniger als 60 % des Medianeinkommens der Gesamtbevölkerung eines Landes. Aufgrund dieser relativen Definition würde sich die Armutsquote auch nicht verändern, wenn plötzlich alle Menschen das Doppelte ihres Gehaltes verdienen würden.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor= |Titel=Armutsbericht 2017 : Wie arm sind die Deutschen? |Hrsg= |Sammelwerk=ZEIT ONLINE |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2017-03-02 |ISBN= |Seiten= |Online=https://www.zeit.de/wirtschaft/2017-03/armutsbericht-2017-deutschland-paritaetischer-wohlfahrtsverband-faq |Abruf=2018-12-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weiters wird kritisiert, dass lediglich die Einkommensseite, nicht jedoch die Ausgabenseite berücksichtigt wird. Personen in strukturschwachen Gegenden (die daher sowohl ein geringeres Einkommen als auch niedrigere Ausgaben haben) sind dadurch überproportional in der Statistik vertreten, ohne jedoch tatsächlich arm bzw. sozial ausgegrenzt zu sein.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Florian Diekmann, Alexander Demling |Titel=Zweifel an EU-Statistik: So wird Deutschland arm gerechnet |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2012-10-23 |Online=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/statistik-zu-armut-und-sozialer-ausgrenzung-verzerrt-die-wirklichkeit-a-862962.html |Abruf=2018-12-04}}&lt;/ref&gt; Auch Menschen, die altersbedingt ein temporär geringes Einkommen haben (wie etwa Lehrlinge und Studenten) werden häufig von der Statistik als armutsgefährdet erfasst, ohne sich selbst als arm zu fühlen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Dietrich Creutzburg |Titel=Armut in Deutschland: Was die Zahl „3,1 Millionen“ über Armutslöhne sagt |Hrsg= |Sammelwerk=FAZ.NET |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2015-02-04 |ISBN= |ISSN=0174-4909 |Seiten= |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/armut-und-reichtum/arme-deutsche-empfinden-sich-gar-nicht-als-arm-13407114.html |Abruf=2018-12-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Wirtschafts- und Sozialforscher [[Walter Krämer (Ökonom)|Walter Krämer]] wirft den die Quote erhebenden Sozialverbänden vor, dass sie kein Interesse an der tatsächlichen Entwicklung der Armut hätten und fordert für eine seriöse Analyse zur Armut, diese an Notlagen festzumachen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=n-tv Nachrichten |Titel=Wann ist jemand in Deutschland arm? |Hrsg= |Sammelwerk=n-tv.de |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2017-03-02 |ISBN= |Seiten= |Online=https://www.n-tv.de/panorama/Wann-ist-jemand-in-Deutschland-arm-article19726675.html |Abruf=2018-12-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Filme ==<br /> * Leon Göldner: ''Im Schatten des Scheins'', 2021&lt;ref&gt;''Realistische Blicke auf den „Armutsschatten“.'' In [[SoVD Zeitung – Soziales im Blick]], November 2021, S. 10, online auf [https://www.sovd-sh.de/fileadmin/landesverbaende/mitteldeutschland/download_Zeitung/2021_11_Mitteldeutschland_MecklenburgVorpommern.pdf sovd-sh.de], abgerufen am 4. November 2021 (PDF; 6,83 MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Erwerbsarmut]]<br /> * [[Pen’s Parade]]<br /> * [[Reichtumsgrenze]]<br /> * [[Relative Armut]]<br /> * [[Relative Armutslücke]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://edz.bib.uni-mannheim.de/www-edz/pdf/statinf/04/KS-NK-04-016-DE.pdf ''Armutsgefährdung – ein relativer Begriff''] (2004; PDF; 336&amp;nbsp;kB), in Statistik kurz gefasst: Armut und soziale Ausgrenzung in der EU, s. 2<br /> * [https://www.ifo.de/DocDL/ifosd_2009_17_2.pdf Die Agenda 2010 und die Armutsgefährdung]. In: [[ifo Schnelldienst]]. Band 62, Nr. 17, 2009, S. 23–27.<br /> * [http://www.presseportal.de/pm/32102/910694/erstmals-eu-weit-vergleichbare-daten-zu-armut Erstmals EU-weit vergleichbare Daten zu Armut]<br /> * Statistisches Bundesamt (Destatis): [https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/Soziales/Sozialberichterstattung/Sozialberichterstattung.html Daten zum Thema Sozialberichterstattung (inklusive Daten zu Armut).] Abgerufen am 25. August 2017.<br /> * Statistisches Bundesamt (Destatis): [https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesellschaftStaat/EinkommenKonsumLebensbedingungen/LebensbedingungenArmutsgefaehrdung/LebensbedingungenArmutsgefaehrdung.html Daten zum Thema Armut aus der Befragung „Leben in Europa“.] Abgerufen am 25. August 2017.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Armutsgefahrdung}}<br /> [[Kategorie:Armut]]<br /> [[Kategorie:Sozialstruktur]]<br /> [[Kategorie:Volkswirtschaftliche Kennzahl]]<br /> [[Kategorie:Sozialwissenschaftliche Kennzahl]]<br /> [[Kategorie:Ungleichheitsforschung]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutscher_Parit%C3%A4tischer_Wohlfahrtsverband&diff=243704608 Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband 2024-04-03T13:30:37Z <p>Con-struct: Publikation ergänzt</p> <hr /> <div>{{Infobox Organisation<br /> | Name = <br /> | Abkürzung = Der Paritätische<br /> | Logo = Der Paritätische Wohlfahrtsverband logo.svg<br /> | Rechtsform = [[Gemeinnützigkeit|gemeinnütziger]] [[eingetragener&amp;nbsp;Verein]]<br /> | Gründungsdatum = 7. April 1924<br /> | Gründungsort = <br /> | Gründer = <br /> | Vorläufer = Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands<br /> | Sitz = [[Berlin]], {{Deutschland}}<br /> | Breitengrad = <br /> | Längengrad = <br /> | ISO-Region = <br /> | Motto = <br /> | Zweck = <br /> | Schwerpunkt = [[Soziale Arbeit]], [[Sozialpolitik]], [[Sozialrecht (Deutschland)|Sozialrecht]]<br /> | Vorsitz = [[Rolf&amp;nbsp;Rosenbrock]]<br /> | Geschäftsführung = [[Ulrich Schneider (Verbandsfunktionär)|Ulrich&amp;nbsp;Schneider]]<br /> | Umsatz = <br /> | Mitarbeiterzahl = <br /> | Freiwilligenzahl = <br /> | Mitgliederzahl = über 10.000 eigenständige Organisationen &lt;small&gt;(2019)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.der-paritaetische.de/verband/ueber-uns/ |titel=Über uns |werk=der-paritaetische.de |datum= |sprache=de |abruf=2019-11-25}}&lt;/ref&gt;<br /> | Website = [https://www.der-paritaetische.de/ der-paritaetische.de]<br /> }}<br /> &lt;!-- Fehlende Daten werden aus Wikidata übernommen und können dort bearbeitet oder in der Vorlage überschrieben werden --&gt;<br /> <br /> Der '''Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e.&amp;nbsp;V.''' ('''Der Paritätische''') ist ein [[Dachverband]] der [[Freie Wohlfahrtspflege|Freien Wohlfahrtspflege Deutschlands]] mit Sitz in [[Berlin]], der Mitglied im [[Spitzenverband]] [[Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege]] ist.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Der Verband wurde am 7. April 1924 unter dem Namen „Vereinigung der freien privaten gemeinnützigen Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands e.&amp;nbsp;V.“ im [[Kaiserin-Auguste-Viktoria-Säuglingsheim|Kaiserin-Auguste-Viktoria-Haus]] in [[Berlin-Charlottenburg]] gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte [[Anna von Gierke]]. Im Jahre 1925 folgte zuerst die Namensänderung in „Fünfter Wohlfahrtsverband“, am 10. November 1932 dann die erneute Änderung des Namens in „Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband“.<br /> <br /> == Name und Aufgabe ==<br /> Neben seiner Lobbyarbeit für die [[Krankheit|Kranken]] und Schwachen der Gesellschaft versteht sich der Verein als Dienstleistungsverband. Seine Mitgliedsorganisationen werden in fachlichen, rechtlichen und organisatorischen Fragen beraten und erhalten Hilfe bei der Finanzierung von Projekten. Weiterhin gibt es im Aus- und Fortbildungsbereich für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter Kurse, Lehrgänge und Seminare.<br /> <br /> Selbstverständnis des Verbands ist es, dass jeder Mensch den gleichen Respekt verdient und gleiche Chancen haben soll – der Gedanke der Gleichwertigkeit aller ([[latein]]isch: ''paritas'' „Gleichheit, gleich stark“) gab dem Verein seinen Namen. Von vielen Praktikern wird der Verband informell auch als „der Paritäter“ bezeichnet.<br /> <br /> == Struktur ==<br /> Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband gliedert sich in fünfzehn Landesverbände, wobei für [[Rheinland-Pfalz]] und das [[Saarland]] ein gemeinsamer Landesverband (mit Sitz in [[Saarbrücken]]) existiert. Die übrigen Landesverbände haben in der Regel ihren Sitz in der jeweiligen Landeshauptstadt, Ausnahmen hiervon sind „Der Paritätische“ Hessen (Sitz in [[Frankfurt am Main]]), „Der Paritätische“ Nordrhein-Westfalen (Sitz in [[Wuppertal]]) und [[Der Paritätische Thüringen|„Der Paritätische“ Thüringen]] (Sitz in [[Neudietendorf]]). Der [[Paritätischer Wohlfahrtsverband Hamburg| Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg]] existiert seit den 1920er Jahren.<br /> <br /> Vorsitzender des Verbandes ist seit dem 26. April 2012 [[Rolf Rosenbrock]], Hauptgeschäftsführer seit 1999 [[Ulrich Schneider (Verbandsfunktionär)|Ulrich Schneider]].<br /> <br /> Unter dem Dach des Gesamtverbands sind mehr als 10.000 Vereine, Organisationen, Einrichtungen und Initiativen versammelt, die ein vielfältiges und unterschiedliches Spektrum sozialer Arbeit repräsentieren. Dazu zählen Vereinigungen wie der [[Guttempler|Guttemplerorden]] und [[Anthroposophie|anthroposophische]] Gemeinschaften, aber auch Organisationen wie der [[Verband alleinerziehender Mütter und Väter]], der [[Deutscher Kinderschutzbund|Deutsche Kinderschutzbund]], Frauenhäuser, Migranten-Organisationen, Arbeitsloseninitiativen und viele Selbsthilfegruppen aus dem Gesundheitsbereich.&lt;ref&gt;[http://www.der-paritaetische.de/verband/ueber-uns/ Der Paritätische Gesamtverband – Über uns] Stand 05/2017&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband ist Mitglied des Vereins [[Aktion Mensch]]&lt;ref&gt;[https://www.aktion-mensch.de/ueber-uns/organisation/satzung Satzung von Aktion Mensch e. V.]&lt;/ref&gt; und der [[Aktion Deutschland Hilft]].<br /> <br /> === Organisationen ===<br /> Einige der deutschlandweit tätigen Mitgliedsorganisationen sind:&lt;ref&gt;[https://www.der-paritaetische.de/verband/unsere-mitglieder-1/#spacer ''Unsere Mitglieder''], abgerufen am 18. Oktober 2021.&lt;/ref&gt;<br /> * [[ADRA]] (Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe)<br /> * [[Advent-Wohlfahrtswerk]]<br /> * [[Arbeiter-Samariter-Bund]]<br /> * [[AIDS-Hilfe|Deutsche Aidshilfe]]<br /> * [[Bundeswehr-Sozialwerk]]<br /> * [[Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen]]&lt;ref&gt;[https://www.dag-shg.de/ Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen], abgerufen am 18. Oktober 2021.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband]]<br /> * [[Deutscher Gehörlosenbund]]<br /> * [[Deutsche ILCO]]<br /> * [[Deutsches Jugendherbergswerk]]<br /> * [[Deutsches Kinderhilfswerk]]<br /> * [[Deutsche Krebshilfe]]<br /> * [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft]]<br /> * [[Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung]]<br /> * [[Freimaurerei|Freimaurerisches Hilfswerk]]<br /> * [[Lesben- und Schwulenverband in Deutschland]]<br /> * [[PFAD Bundesverband der Pflege- und Adoptivfamilien]]<br /> * [[Pro familia (Deutschland)|Pro Familia]]<br /> * [[SOS-Kinderdörfer]]<br /> * [[Sozialverband VdK Deutschland]]<br /> * [[Tafel (Organisation)|Tafel Deutschland]]<br /> * [[Volkssolidarität]]<br /> * [[Weisser Ring]]<br /> <br /> == Publikationen ==<br /> {{Manueller Rahmen<br /> | content = {{Zeitleiste 60%-Armutsgefährdungsquote_in_Deutschland}}<br /> | link = Vorlage:Zeitleiste 60%-Armutsgefährdungsquote_in_Deutschland<br /> | width = 310<br /> | caption = Armutsquote&lt;ref name=&quot;Armutsbericht2024&quot;&gt;{{internetquelle |autor=Jonas Pieper; Ulrich Schneider|titelerg=|hrsg=|url=https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/img/Paritaetischer_Armutsbericht_2024.pdf|format=|sprache= |titel= Paritätischer Armutsbericht 2024|werk=|seiten=5: Zahlen und Diagramm, S. 24: Armut=Armutsgefährdung |datum= März 2024|zugriff= 27. März 2024}}&lt;/ref&gt; (bzw. Armutsgefährdungsquote, siehe Erläuterung im Artikel) in Deutschland.&lt;br&gt;<br /> Entsprechend Statistischem Bundesamt sind die Angaben ab 2016&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor=Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften |titel= Wichtige Informationen zur Nutzung des Mikrozensus Scientific Use Files 2016 |titelerg=|hrsg=Statistisches Bundesamt |url=https://www.forschungsdatenzentrum.de/sites/default/files/info_suf_2016.pdf |format= |sprache= |werk= |seiten=5 (Auswahlgrundlage) |datum= April 2024|zugriff= 02. April 2024}}&lt;/ref&gt;&lt;!--auch: https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A.1 Armutsgefährdungsquoten, Bundesländer bis 2019 (Bundesmedian, Landesmedian).xlsx --&gt;, ab 2020 und in 2020&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor=DESTATIS |titel= Die Neuregelung des Mikrozensus ab 2020 |titelerg=|hrsg=Statistisches Bundesamt |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Methoden/mikrozensus-2020.html#529992 |format= |sprache= |werk= |seiten= |datum= April 2024|zugriff= 02. April 2024}}&lt;/ref&gt;&lt;!--auch: https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A.1 Armutsgefährdungsquoten, Bundesländer ab 2020 (Bundesmedian, Landesmedian).xlsx --&gt; nur eingeschränkt miteinander vergleichbar, diese sind deshalb hier farblich gekennzeichnet.<br /> }}<br /> Im ersten Halbjahr eines jeden Jahres wird der '''Paritätische Armutsbericht''' veröffentlicht, welcher kostenfrei heruntergeladen werden kann. In diesem Bericht werden insbesondere der Stand und die Entwicklung der Armut in Deutschland analysiert. <br /> <br /> Die publizierten Daten und Angaben stammen im Wesentlichen aus dem vom [[Statistisches Bundesamt|Statistischen Bundesamt]] aufbereiteten Mikrozensus. Die Interpretationen im Bericht können jedoch hiervon abweichen. So werden die vom Statistischen Bundesamt als von Armut ''gefährdet'' ermittelten Haushalte vom Paritätischen Wohlfahrtsverband als von Armut ''betroffen'' betrachtet.&lt;ref name=&quot;Armutsbericht2024&quot;/&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Der [[neoliberal|neoliberale]] Wirtschaftsjournalist [[Rainer Hank]] schrieb in der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]], der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband verstehe sich als Lobbyorganisation der Partei [[Die Linke]]. Dieses Rollenverständnis habe sich bereits vor dem Parteieintritt des Hauptgeschäftsführers [[Ulrich Schneider (Verbandsfunktionär)|Ulrich Schneider]] 2016 abgezeichnet – so vertrete dieser in seinen Äußerungen schon seit langem konsequent die Linie der Partei. Jährlich behaupte sein Armutsbericht, die Armut in Deutschland nehme zu, was den [[Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung|statistischen Fakten]] widerspreche. Dabei verstecke man sich hinter dem positiv klingenden Label „paritätischer Wohlfahrtspflege“, nehme das Privileg der Gemeinnützigkeit in Anspruch, finanziere sich aus Beiträgen der Sozialkassen, öffentlichen Mitteln und Spenden und erwecke den Eindruck, als Sprecher der gesamten Wohlfahrtsbranche zu agieren.&lt;ref&gt;Rainer Hank: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/kommentar-von-wegen-paritaetische-wohlfahrt-14282077.html '' Von wegen paritätische Wohlfahrt!''], Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Juni 2016.&lt;/ref&gt; Auch Vertreter von [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] kritisierten eine Vereinnahmung des Verbandes für Parteipolitik.&lt;ref&gt;[http://www.deutschlandfunk.de/paritaetischer-wohlfahrtsverband-engagement-von.1818.de.html?dram:article_id=356819 ''Engagement von Hauptgeschäftsführer für &quot;Die Linke&quot; sorgt für Unmut''], Deutschlandfunk, 10. Juni 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Karl Doemens und Markus Decker: [http://www.fr.de/politik/ulrich-schneider-parteinahme-fuer-die-linke-in-der-kritik-a-337740 Parteinahme für die Linke in der Kritik], FR, 10. Juni 2016.&lt;/ref&gt; Kritik an der Methodik des Armutsberichtes stammt auch von Guido Bohsem ([[Süddeutsche Zeitung|SZ]]) und Guido Kleinhubbert [[Der Spiegel (online)|(Spiegel Online]]).&lt;ref&gt;Guido Bohsem: [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/armut-in-deutschland-falsch-berechnet-1.2360605 Falsch berechnet], SZ, 21. Februar 2015.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Guido Kleinhubbert: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armut-paritaetischer-wohlfahrtsverband-spielt-mit-dem-feuer-a-1078831.html Der gefährliche Blues vom bitterarmen Deutschland], Spiegel Online, 23. Februar 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ulrich Schneider wies die Kritik in einem offenen Brief an den FAZ-Redakteur zurück. Darin betonte er, dass der Paritätische keineswegs ausschließlich an der Seite der Linken stehe. Das gelte vielmehr für jede politische Partei, wenn sie sich für die Ziele des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes einsetze. Insoweit sei er in der FAZ falsch zitiert worden. Er habe eine ganz ähnliche Rede bereits vor einem Jahr auf dem Landesparteitag der nordrhein-westfälischen Grünen gehalten, ohne dass es zu entsprechenden Reaktionen gekommen sei. Scharf wies er die Behauptungen zurück, der Paritätische sei eine „Lobbyorganisation der Linken“ und verstehe sich „als sozialpolitische Kampftruppe der Partei von [[Sahra Wagenknecht]], [[Gregor Gysi]], [[Bernd Riexinger]] und [[Katja Kipping]]“. Auch die Kritik an dem jährlich vorgelegten Armutsbericht sei haltlos, denn dieser gebe die sozialpolitische Entwicklung in Deutschland in zutreffender Weise wieder.<br /> <br /> Im September 2022 trat Ulrich Schneider, als Reaktion auf &quot;Kremlpositionen&quot; Sahra Wagenknechts, aus der Partei Die Linke aus.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Soziallobbyist Ulrich Schneider tritt aus Linkspartei aus |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-09-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/politik/deutschland/soziallobbyist-ulrich-schneider-tritt-aus-linkspartei-aus-a-f07419ab-4cab-461e-900f-310d35d34acb |Abruf=2022-09-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> &lt;!-- Hier bitte NICHT jeden Landesverband auflisten. Die Übersicht der Landesverbände findet sich schließlich sehr schnell unter dem Link zur Offiziellen Homepage (/Verband/Landesverbände). Alle Landesverbände aufzulisten wäre unübersichtlich und überflüssig. Siehe auch [[WP:WEB]].--&gt;<br /> {{Commonscat|Paritätischer Wohlfahrtsverband}}<br /> * [http://www.der-paritaetische.de/ Offizielle Website] des Paritätischen<br /> * [https://www.wir-sind-paritaet.de/start Wir sind Parität] – Mitgliederplattform des Paritätischen<br /> * [http://www.schutzraum-ev.de/ Offizielle Website] des Schutzraum e. V.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Aktion Deutschland Hilft}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2008745-7|LCCN=n/88/297332|VIAF=122564767}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Deutscher Paritatischer Wohlfahrtsverband}}<br /> [[Kategorie:Wohlfahrtsorganisation (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Verein (Bundesverband)]]<br /> [[Kategorie:Verein (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1924]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_60%25-Armutsgef%C3%A4hrdungsquote_in_Deutschland&diff=243666781 Vorlage:Zeitleiste 60%-Armutsgefährdungsquote in Deutschland 2024-04-02T09:33:04Z <p>Con-struct: Titel präzisiert</p> <hr /> <div>&lt;!--<br /> Bezeichnung entsprechend des Statistischen Bundesamtes (Bundesoberbehörde in Deutschland):<br /> Armutsgefährdungsquote: Äquivalenzeinkommen von weniger als 60% des Medians der Äquivalenzeinkommen der Bevölkerung in Deutschland<br /> <br /> Bezeichnung entsprechend des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes in Deutschland:<br /> Armutsquote<br /> <br /> Daten aus:<br /> - https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/img/Paritaetischer_Armutsbericht_2024.pdf S. 5/26<br /> <br /> Diese Daten entstammen wiederum aus dem Mikrozensus:<br /> - https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A1%20Armutsgef%C3%A4hrdungsquoten%20Bundesl%C3%A4nder%20bis%202019%20%28Bundesmedian%2C%20Landesmedian%2C%20regionaler%20Median%29.xlsx<br /> - https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A1%20Armutsgef%C3%A4hrdungsquoten%20Bundesl%C3%A4nder%20ab%202020%20%28Bundesmedian%2C%20Landesmedian%2C%20regionaler%20Median%29.xlsx<br /> <br /> Vom Statistischen Bundesamt wird auf Folgendes hingewiesen:<br /> - Ab 2011 basiert die Hochrechnung auf den fortgeschriebenen Ergebnissen des Zensus 2011. Durch Effekte der Umstellung auf eine neue Stichprobe im Berichtsjahr 2016 sowie durch Sondereffekte im Kontext der Bevölkerungsentwicklung ist die Vergleichbarkeit der Mikrozensusergebnisse ab dem Berichtsjahr 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.<br /> - Die Ergebnisse des Mikrozensus ab dem Erhebungsjahr 2020 sind durch methodische Veränderungen nur eingeschränkt mit den früheren Erhebungsjahren vergleichbar. Das Erhebungsjahr 2020 ist zudem von Einschränkungen bei der Erhebung betroffen und sollte deshalb nicht für Zeitvergleiche mit nachfolgenden Jahren herangezogen werden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Informationsseite des Statistischen Bundesamtes.<br /> -&gt; Aus diesen Gründen sind hier die betroffenen, nur eingeschränkt vergleichbaren, Zeiträume farblich unterschiedlich markiert.<br /> <br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id: YLinien value: gray(0.8)<br /> id: bis2015 value: rgb(0.8,0.7,0.6)<br /> id: ab2016 value: rgb(0.6,0.8,0.6)<br /> id: 2020 value: rgb(0.85,0.9,0.99)<br /> id: ab2021 value: rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:310 height:150<br /> PlotArea = width:260 height:120 left:30 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:180<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = increment:1000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:YLinien increment:50 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:bis2015 width:10<br /> bar:2005 from:start till: 147<br /> bar:2005 shift:(-10,4) at:147 text: 14,7<br /> <br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 140<br /> <br /> bar:2007 from:start till: 143<br /> bar:2007 shift:(-12,4) at:143 text: 14,3<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 144<br /> <br /> bar:2009 from:start till: 146<br /> bar:2009 shift:(-12,4) at:146 text: 14,6<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 145<br /> <br /> bar:2011 from:start till: 150<br /> bar:2011 shift:(-12,4) at:150 text: 15,0<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 150<br /> <br /> bar:2013 from:start till: 155<br /> bar:2013 shift:(-12,4) at:155 text: 15,5<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 154<br /> <br /> bar:2015 from:start till: 157<br /> bar:2015 shift:(-12,4) at:157 text: 15,7<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2016 from:start till: 157<br /> <br /> bar:2017 color:ab2016 from:start till: 158<br /> bar:2017 shift:(-12,4) at:158 text: 15,8<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2016 from:start till: 155<br /> <br /> bar:2019 color:ab2016 from:start till: 159<br /> bar:2019 shift:(-12,4) at:159 text: 15,9<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:2020 from:start till: 162<br /> <br /> bar:2021 color:ab2021 from:start till: 169<br /> bar:2021 shift:(-16,4) at:170 text: 16,9<br /> <br /> # bar:2022 color:ab2021 from:start till: 168<br /> # bar:2022 shift:(-7,4) at:166 text: 16,8<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2021 from:start till: 168<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-6,4) at:166 text: 16,8<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-6,-12) at:0 text: 2022<br /> <br /> TextData =<br /> fontsize:S<br /> pos:(06,117) text: 15<br /> pos:(06, 83) text: 10<br /> pos:(10, 50) text: 5<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Armutsquote]]<br /> [[Kategorie:Vorlage:Deutschland]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_60%25-Armutsgef%C3%A4hrdungsquote_in_Deutschland&diff=243666378 Vorlage:Zeitleiste 60%-Armutsgefährdungsquote in Deutschland 2024-04-02T09:20:45Z <p>Con-struct: Con-struct verschob die Seite Vorlage:Zeitleiste Armutsquote in Deutschland nach Vorlage:Zeitleiste 60%-Armutsgefährdungsquote in Deutschland: Titel korrigiert</p> <hr /> <div>&lt;!--<br /> Armutsquote in Deutschland<br /> <br /> Daten aus:<br /> - https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/img/Paritaetischer_Armutsbericht_2024.pdf S. 5/26<br /> <br /> Diese Daten entstammen wiederum aus dem Mikrozensus:<br /> - https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A1%20Armutsgef%C3%A4hrdungsquoten%20Bundesl%C3%A4nder%20bis%202019%20%28Bundesmedian%2C%20Landesmedian%2C%20regionaler%20Median%29.xlsx<br /> - https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A1%20Armutsgef%C3%A4hrdungsquoten%20Bundesl%C3%A4nder%20ab%202020%20%28Bundesmedian%2C%20Landesmedian%2C%20regionaler%20Median%29.xlsx<br /> <br /> Vom Statistischen Bundesamt wird auf Folgendes hingewiesen:<br /> - Ab 2011 basiert die Hochrechnung auf den fortgeschriebenen Ergebnissen des Zensus 2011. Durch Effekte der Umstellung auf eine neue Stichprobe im Berichtsjahr 2016 sowie durch Sondereffekte im Kontext der Bevölkerungsentwicklung ist die Vergleichbarkeit der Mikrozensusergebnisse ab dem Berichtsjahr 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.<br /> - Die Ergebnisse des Mikrozensus ab dem Erhebungsjahr 2020 sind durch methodische Veränderungen nur eingeschränkt mit den früheren Erhebungsjahren vergleichbar. Das Erhebungsjahr 2020 ist zudem von Einschränkungen bei der Erhebung betroffen und sollte deshalb nicht für Zeitvergleiche mit nachfolgenden Jahren herangezogen werden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Informationsseite des Statistischen Bundesamtes.<br /> -&gt; Aus diesen Gründen sind hier die betroffenen, nur eingeschränkt vergleichbaren, Zeiträume farblich unterschiedlich markiert.<br /> <br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id: YLinien value: gray(0.8)<br /> id: bis2015 value: rgb(0.8,0.7,0.6)<br /> id: ab2016 value: rgb(0.6,0.8,0.6)<br /> id: 2020 value: rgb(0.85,0.9,0.99)<br /> id: ab2021 value: rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:310 height:150<br /> PlotArea = width:260 height:120 left:30 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:180<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = increment:1000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:YLinien increment:50 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:bis2015 width:10<br /> bar:2005 from:start till: 147<br /> bar:2005 shift:(-10,4) at:147 text: 14,7<br /> <br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 140<br /> <br /> bar:2007 from:start till: 143<br /> bar:2007 shift:(-12,4) at:143 text: 14,3<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 144<br /> <br /> bar:2009 from:start till: 146<br /> bar:2009 shift:(-12,4) at:146 text: 14,6<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 145<br /> <br /> bar:2011 from:start till: 150<br /> bar:2011 shift:(-12,4) at:150 text: 15,0<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 150<br /> <br /> bar:2013 from:start till: 155<br /> bar:2013 shift:(-12,4) at:155 text: 15,5<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 154<br /> <br /> bar:2015 from:start till: 157<br /> bar:2015 shift:(-12,4) at:157 text: 15,7<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2016 from:start till: 157<br /> <br /> bar:2017 color:ab2016 from:start till: 158<br /> bar:2017 shift:(-12,4) at:158 text: 15,8<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2016 from:start till: 155<br /> <br /> bar:2019 color:ab2016 from:start till: 159<br /> bar:2019 shift:(-12,4) at:159 text: 15,9<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:2020 from:start till: 162<br /> <br /> bar:2021 color:ab2021 from:start till: 169<br /> bar:2021 shift:(-16,4) at:170 text: 16,9<br /> <br /> # bar:2022 color:ab2021 from:start till: 168<br /> # bar:2022 shift:(-7,4) at:166 text: 16,8<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2021 from:start till: 168<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-6,4) at:166 text: 16,8<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-6,-12) at:0 text: 2022<br /> <br /> TextData =<br /> fontsize:S<br /> pos:(06,117) text: 15<br /> pos:(06, 83) text: 10<br /> pos:(10, 50) text: 5<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Armutsquote]]<br /> [[Kategorie:Vorlage:Deutschland]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_60%25-Armutsgef%C3%A4hrdungsquote_in_Deutschland&diff=243666288 Vorlage:Zeitleiste 60%-Armutsgefährdungsquote in Deutschland 2024-04-02T09:17:25Z <p>Con-struct: erstellt</p> <hr /> <div>&lt;!--<br /> Armutsquote in Deutschland<br /> <br /> Daten aus:<br /> - https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/img/Paritaetischer_Armutsbericht_2024.pdf S. 5/26<br /> <br /> Diese Daten entstammen wiederum aus dem Mikrozensus:<br /> - https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A1%20Armutsgef%C3%A4hrdungsquoten%20Bundesl%C3%A4nder%20bis%202019%20%28Bundesmedian%2C%20Landesmedian%2C%20regionaler%20Median%29.xlsx<br /> - https://www.statistikportal.de/sites/default/files/2024-03/A1%20Armutsgef%C3%A4hrdungsquoten%20Bundesl%C3%A4nder%20ab%202020%20%28Bundesmedian%2C%20Landesmedian%2C%20regionaler%20Median%29.xlsx<br /> <br /> Vom Statistischen Bundesamt wird auf Folgendes hingewiesen:<br /> - Ab 2011 basiert die Hochrechnung auf den fortgeschriebenen Ergebnissen des Zensus 2011. Durch Effekte der Umstellung auf eine neue Stichprobe im Berichtsjahr 2016 sowie durch Sondereffekte im Kontext der Bevölkerungsentwicklung ist die Vergleichbarkeit der Mikrozensusergebnisse ab dem Berichtsjahr 2016 mit den Vorjahren eingeschränkt.<br /> - Die Ergebnisse des Mikrozensus ab dem Erhebungsjahr 2020 sind durch methodische Veränderungen nur eingeschränkt mit den früheren Erhebungsjahren vergleichbar. Das Erhebungsjahr 2020 ist zudem von Einschränkungen bei der Erhebung betroffen und sollte deshalb nicht für Zeitvergleiche mit nachfolgenden Jahren herangezogen werden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Informationsseite des Statistischen Bundesamtes.<br /> -&gt; Aus diesen Gründen sind hier die betroffenen, nur eingeschränkt vergleichbaren, Zeiträume farblich unterschiedlich markiert.<br /> <br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id: YLinien value: gray(0.8)<br /> id: bis2015 value: rgb(0.8,0.7,0.6)<br /> id: ab2016 value: rgb(0.6,0.8,0.6)<br /> id: 2020 value: rgb(0.85,0.9,0.99)<br /> id: ab2021 value: rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:310 height:150<br /> PlotArea = width:260 height:120 left:30 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:180<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = increment:1000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:YLinien increment:50 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:bis2015 width:10<br /> bar:2005 from:start till: 147<br /> bar:2005 shift:(-10,4) at:147 text: 14,7<br /> <br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 140<br /> <br /> bar:2007 from:start till: 143<br /> bar:2007 shift:(-12,4) at:143 text: 14,3<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 144<br /> <br /> bar:2009 from:start till: 146<br /> bar:2009 shift:(-12,4) at:146 text: 14,6<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 145<br /> <br /> bar:2011 from:start till: 150<br /> bar:2011 shift:(-12,4) at:150 text: 15,0<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 150<br /> <br /> bar:2013 from:start till: 155<br /> bar:2013 shift:(-12,4) at:155 text: 15,5<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 154<br /> <br /> bar:2015 from:start till: 157<br /> bar:2015 shift:(-12,4) at:157 text: 15,7<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2016 from:start till: 157<br /> <br /> bar:2017 color:ab2016 from:start till: 158<br /> bar:2017 shift:(-12,4) at:158 text: 15,8<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2016 from:start till: 155<br /> <br /> bar:2019 color:ab2016 from:start till: 159<br /> bar:2019 shift:(-12,4) at:159 text: 15,9<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:2020 from:start till: 162<br /> <br /> bar:2021 color:ab2021 from:start till: 169<br /> bar:2021 shift:(-16,4) at:170 text: 16,9<br /> <br /> # bar:2022 color:ab2021 from:start till: 168<br /> # bar:2022 shift:(-7,4) at:166 text: 16,8<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; color:ab2021 from:start till: 168<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-6,4) at:166 text: 16,8<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-6,-12) at:0 text: 2022<br /> <br /> TextData =<br /> fontsize:S<br /> pos:(06,117) text: 15<br /> pos:(06, 83) text: 10<br /> pos:(10, 50) text: 5<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Armutsquote]]<br /> [[Kategorie:Vorlage:Deutschland]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Armutsgrenze&diff=243498754 Armutsgrenze 2024-03-27T19:13:58Z <p>Con-struct: /* Organisationen */ ergänzt</p> <hr /> <div>Die '''Armutsgrenze''' bezeichnet in der [[Armutsforschung]] ein [[Einkommen]], unterhalb dessen der Erwerb aller lebensnotwendigen [[Ressource]]n nicht mehr möglich ist, also [[Armut]] vorliegt. Pendant ist die [[Reichtumsgrenze]].<br /> <br /> == Variation ==<br /> Der Zahlenwert für die Armutsgrenze variiert durch unterschiedliche Lebenserhaltungskosten von Ort zu Ort. Er liegt gewöhnlich innerhalb eines Landes in der Nähe eines festen Wertes, kann aber auch innerhalb eines Landes in verschiedenen Regionen variieren, beispielsweise zwischen urbanen und ländlichen Gegenden oder Gebieten mit warmem und kaltem Klima.<br /> <br /> == Begründung ==<br /> <br /> Da in fast allen Gesellschaften Armut vorkommt, ist die Armutsgrenze in der Ökonomie ein Maßstab, um Armut in Zahlen auszudrücken. Die Prozentzahl unter der Armutsgrenze lebender Einwohner wird als [[Armutsquote]] bezeichnet.<br /> <br /> == Feststellung ==<br /> <br /> Die Armutsgrenze wird festgestellt, indem die essentiellen Ressourcen, die ein durchschnittlicher Erwachsener in einem Jahr konsumiert, berücksichtigt und deren Kosten summiert werden. Der größte Kostenfaktor sind meist [[Immobiliarmiete|Miete]] oder Grundstückspreise. Aus diesem Grund richten Wirtschaftswissenschaftler ihr Augenmerk in besonderem Maße auf den Immobilienmarkt als einem wichtigen Einflussfaktor auf die Höhe der Armutsgrenze.<br /> <br /> == Relative Armutsgrenzen ==<br /> {{Hauptartikel|Relative Armut}}<br /> === Europäische Union ===<br /> Die EU-Statistiker definieren Personen,&lt;ref name=destatis2005&gt;destatis.de: {{Webarchiv|text=''Armut und Lebensbedingungen, Ergebnisse aus Leben in Europa für Deutschland 2005'' |url=http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pk/2006/EU-Silc/Pressebroschuere__EU__Silc,property=file.pdf |wayback=20120119044423 }}, S. 17f.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Statistisches Bundesamt|destatis]].de: {{Webarchiv|text=''Erstmals EU-weit vergleichbare Daten zu Armut'' |url=http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2006/12/PD06__505__634,templateId=renderPrint.psml |wayback=20110114025006 }}, Pressemitteilung Nr. 505 vom 5. Dezember 2006.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Leben in Europa 2006&quot;&gt;destatis.de: {{Webarchiv|text=''Leben in Europa 2006'' |url=http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pm/2008/01/PD08__028__634,templateId=renderPrint.psml |wayback=20081205074229 }}, Pressemitteilung Nr. 028 vom 21. Januar 2008.&lt;/ref&gt; die vom [[Median]] des [[Nettoäquivalenzeinkommen]]s weniger als<br /> * 70 % zur Verfügung haben, als ''armutsgefährdet in sozialen Risikosituationen mit Einschränkungen in zentralen Lebensbereichen'',<br /> * 60 % zur Verfügung haben, als ''[[Armutsgefährdung|armutsgefährdet]]'',<br /> * 50 % zur Verfügung haben, als ''relativ einkommensarm'',<br /> * 40 % zur Verfügung haben, als ''arm''.<br /> <br /> === Organisationen ===<br /> Die [[Weltgesundheitsorganisation|WHO]] und die [[OECD]] definieren Personen, die vom [[Median]] des [[Nettoäquivalenzeinkommen]]s weniger als<br /> * 50 Prozent zur Verfügung haben, als ''arm''.<br /> Der [[Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband|Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband]] definiert Personen, die vom mittleren Nettoeinkommen weniger als<br /> * 60 Prozent zur Verfügung haben, als ''arm''.&lt;ref&gt;{{internetquelle |autor=Jonas Pieper; Ulrich Schneider|titelerg=|hrsg=|url=https://www.der-paritaetische.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/img/Paritaetischer_Armutsbericht_2024.pdf|format=|sprache= |titel= Paritätischer Armutsbericht 2024|werk=|seiten=23-24 |datum= März 2024|zugriff= 27. März 2024}}&lt;/ref&gt;&lt;!-- S.23-24 --&gt;<br /> <br /> === Einzelne Staaten ===<br /> ==== Deutschland ====<br /> In [[Deutschland]] lag im Jahr 2021 das jährliche [[Nettoäquivalenzeinkommen]] für alleinstehende Personen bei 25.015 € (monatlich ca. 2.085 €), für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 31.520 € (monatlich ca. 2.627 €).&lt;ref name=&quot;eurostatTabelle&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Lebensbedingungen-Armutsgefaehrdung/Tabellen/einkommensverteilung-mz-silc.html |titel=Einkommensverteilung (Nettoäquivalenzeinkommen) in Deutschland |abruf=2022-08-08}}&lt;/ref&gt; Entsprechend lagen bei Anwendung der oben genannten Prozentwerte der EU-Definition in Deutschland im Jahr 2021 die Grenzen für Einzelpersonen bei pro Monat weniger als<br /> <br /> * 1.460 € für armutsgefährdet in sozialen Risikosituationen,<br /> * 1.251 € für armutsgefährdet,&lt;ref&gt;[[Statistisches Bundesamt]]: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/08/PD22_327_634.html Abgerufen am 8. August 2022.&lt;/ref&gt;<br /> * 1.043 € für relativ einkommensarm,<br /> * {{0|0.}}834 € für arm.<br /> <br /> Laut der [[Hans-Böckler-Stiftung]], die die Armutsgrenze bei 60 % des mittleren Einkommens setzt, ist der Anteil der Personen unter der Armutsgrenze stetig gestiegen. Demnach lag die [[Armutsquote]] 1998 bei 10,6 % der Bevölkerung, 2010 bei 14,2 %, 2016 bei 16,7 %&lt;ref&gt;Marcus Klöckner: [https://www.heise.de/tp/features/Die-Einkommensungleichheit-ist-in-Deutschland-heute-weit-hoeher-als-noch-vor-20-Jahren-3291482.html ''Die Einkommensungleichheit ist in Deutschland heute &quot;weit höher&quot; als noch vor 20 Jahren.''] Artikel über Ergebnisse der Studie 2016 der [[Hans-Böckler-Stiftung]] zur Ungleichverteilung von Einkommen und Vermögen in Deutschland. In: Telepolis, 8. August 2016. Abgerufen am 11. August 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.deutschlandfunk.de/ungleiche-lohnentwicklung-in-deutschland-die-unteren-40.1766.de.html?dram:article_id=460455 |titel=Ungleiche Lohnentwicklung in Deutschland – &quot;Die unteren 40 Prozent sind ausgeschlossen&quot; |werk=Deutschlandfunk |hrsg=Deutschlandradio |datum= |abruf=2019-10-21}}&lt;/ref&gt; sowie 2019 bei 15,9 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/72188/umfrage/entwicklung-der-armutsgefaehrdungsquote-in-deutschland/ |titel=Armutsgefährdungsquote in Deutschland bis 2019 |abruf=2020-09-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Schweiz ====<br /> In der [[Schweiz]] gelten Einzelpersonen, denen pro Monat weniger als 2700 Franken zur Verfügung stehen, als arm.&lt;ref&gt;{{Cite news |title=Wie findet man die bedürftigen Rentner? |work=[[Echo der Zeit]] |publisher=Schweizer Radio und Fernsehen |date=2023-12-12 |access-date=2023-12-18 |quote=Die Armutsquote gemäss Bundesamt für Statistik (BFS). Demnach gilt als arm, wer 2700 Franken pro Monat hat.}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Sozialhilfe-Leistungen nach [[Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe|SKOS]]-Richtlinien betragen für einen Einpersonen-Haushalt 1031 [[Schweizer Franken|Franken]] pro Monat. Dazu kommt die Miete für eine zweckmäßige Wohnung, die Kranken- und Unfallversicherung und weitere Gesundheitskosten (v.&amp;nbsp;a. [[Selbstbeteiligung|Selbstbehalt]]). 22 der 26 Kantone beachten die SKOS-Richtlinie.&lt;ref&gt;''[https://rl.skos.ch SKOS-Richtlinien]'', Stand Dezember 2023&lt;/ref&gt; Sozialhilfe-Empfänger leben demnach deutlich unter der Armutsgrenze.<br /> <br /> ==== Vereinigte Staaten ====<br /> In den [[Vereinigte Staaten|USA]] liegt die Armutsgrenze für Alleinstehende derzeit bei einem Jahreseinkommen von 13.590 USD, für eine vierköpfige Familie bei 27.750 USD ''(Stand: 2022)''.&lt;ref&gt;[https://aspe.hhs.gov/topics/poverty-economic-mobility/poverty-guidelines/prior-hhs-poverty-guidelines-federal-register-references Annual Update of the HHS Poverty Guidelines] in [[Federal Register]] vom 24. Januar 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Namibia ====<br /> In [[Namibia]] gibt es laut dem Armutsbericht 2012 bis 2017 der [[Namibia Statistics Agency|Namibischen Statistikagentur]] drei Armutsgrenzen:<br /> * „arm“: verfügbares Geld von 520,80 [[Namibia-Dollar]] (etwa 35 [[Euro]]) pro Monat; 18 % der Bevölkerung (2015/16) gegenüber 28,7 % (2009/10)<br /> * „sehr arm“: verfügbares Geld von 389,30 Namibia-Dollar (etwa 25 Euro) pro Monat; 11 % der Bevölkerung (2015/16) gegenüber 15,3 % (2009/10)<br /> * „extrem arm“: verfügbares Geld von 293,10 Namibia-Dollar (etwa 20 Euro) pro Monat; 5,8 % der Bevölkerung (2015/16) gegenüber 7,3 % (2009/10)&lt;ref&gt;''Namibia Inter-Censal Demographic and Labour Force Survey.'' Namibia Statistics Agency, 24. November 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juni 2021 stellte Namibia seinen erstmals erarbeiteten [[Index der mehrdimensionalen Armut|multi-dimensionalen Armutsindex (MPI)]] vor. Demnach gilt jemand als arm, wenn 30 Prozent der gewichteten Indikatoren fehlen. Dies träfe auf 43,3 Prozent der Einwohner zu.&lt;ref&gt;''Namibia Multidimensional Poverty Index (MPI) Report 2021.'' Namibia Statistics Agency, 10. Juni 2021.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Südafrika ====<br /> In [[Südafrika]] waren 2015 mehr Menschen arm als 2011. Insgesamt gelten 30,4 Millionen Menschen oder 55,5 % der Bevölkerung als arm. Besonders stark ist der Anstieg bei den „sehr armen“ gewesen. 2011 waren es 11 Millionen, 2015 hingegen 13,8 Millionen. Die nationale Armutsgrenze liegt bei 441 [[Südafrikanischer Rand|Rand]] im Monat.&lt;ref&gt;[http://www.fin24.com/Economy/more-than-50-of-sas-population-is-living-in-poverty-20170822 ''More than 50% of SA’s population is living in poverty.'' Fin24, 22. August 2017.]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Absolute Armutsgrenze ==<br /> Die absolute Armutsgrenze ist bestimmt als [[Einkommen]]s- oder [[Ausgabe (Rechnungswesen)|Ausgabenniveau]], unter dem sich die Menschen eine erforderliche Ernährung und lebenswichtige Bedarfsartikel des täglichen Lebens nicht mehr leisten können. Die [[Weltbank]] sieht Menschen seit Oktober 2015, die weniger als 1,90 [[PPP-US-Dollar]] bzw. [[Internationaler Dollar]] (in der Kaufkraft von 2012) pro Tag zur Verfügung haben, als „arm“ an.&lt;ref&gt;[http://web.worldbank.org/WBSITE/EXTERNAL/DATASTATISTICS/0,,contentMDK:20399244~menuPK:1504474~pagePK:64133150~piPK:64133175~theSitePK:239419,00.html ''Quick Reference Tables''], [[Weltbank|The World Bank Group]]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=weltbank190/&gt;<br /> Von 2008 bis 2015 lag der Wert bei 1,25 [[Internationaler Dollar|Geary-Khamis-Dollar]] (Kaufkraft von 2005). Bei der Erhöhung der Werte handelt es sich stets nur um eine Inflationsbereinigung, die absolute Kaufkraft des Betrages über die Jahre bleibt dabei gleich.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.worldbank.org/en/topic/poverty/brief/global-poverty-line-faq |titel=FAQs: Global Poverty Line Update |zugriff=2019-01-18 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kritiker merken an, dass die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in einer Gesellschaft unberücksichtigt blieben und insbesondere nach dem [[Indikator (Wirtschaft)|Indikator]] der Weltbank, den Kaufkraftparitäten, dass nach dessen durchschnittlichen Warenkorb die relativ günstigen Dienstleistungen berücksichtigt würden, die allerdings von den Ärmeren einer Gesellschaft nicht in Anspruch genommen werden können. Dadurch gälten weniger Betroffene als arm.<br /> <br /> Rund 10 % der Weltbevölkerung lebt danach in Armut.&lt;ref name=weltbank190&gt;{{Internetquelle |url=http://www.worldbank.org/en/news/press-release/2015/10/04/world-bank-forecasts-global-poverty-to-fall-below-10-for-first-time-major-hurdles-remain-in-goal-to-end-poverty-by-2030 |titel=World Bank Forecasts Global Poverty to Fall Below 10% for First Time; Major Hurdles Remain in Goal to End Poverty by 2030 |zugriff=2019-01-18 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Indikator der absoluten Armut nach der ''[[Internationale Entwicklungsorganisation|International Development Association]]'' (IDA) ist ein [[Pro-Kopf-Einkommen]] (PKE) unter 150 US-$/Jahr.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung|Armutsbericht der deutschen Bundesregierung]]<br /> * [[Armutsquote]]<br /> * [[Liste der Länder nach Armutsquote]]<br /> * [[Relative Armutslücke]]<br /> * [[Reichtumsgrenze]]<br /> * [[Armutsfalle]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [https://www.meine-armutsgrenze.de/ Rechner zur Bestimmung der persönlichen Armutsgrenze] auf Meine-Armutsgrenze.de<br /> <br /> == Fußnoten ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Sozialstaat]]<br /> [[Kategorie:Einkommen]]<br /> [[Kategorie:Sozialstruktur]]<br /> [[Kategorie:Volkswirtschaftliche Kennzahl]]<br /> [[Kategorie:Empirische Wirtschaftsforschung]]<br /> [[Kategorie:Empirische Sozialforschung]]<br /> [[Kategorie:Ungleichheitsforschung]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutsche_Bahn&diff=243278682 Deutsche Bahn 2024-03-20T07:25:13Z <p>Con-struct: /* Unpünktlichkeit und mangelnde Zuverlässigkeit */ zeitliche Darstellung üblicher von links nach rechts; Rechtschreibung; u.a.</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Deutsche Bahn AG<br /> | Logo = Deutsche Bahn AG-Logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = <br /> | Gründungsdatum = 1.&amp;nbsp;Januar 1994&lt;ref&gt;Claudia Panke: ''Privatisierungsfolgenmanagement im Personalbereich am Beispiel der Deutschen Bahn AG.'' 2005, ISBN 3-428-11709-3, S. 60.&lt;/ref&gt;<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Berlin]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Richard Lutz]] ([[Vorstandsvorsitzender]])<br /> * [[Werner Gatzer]] ([[Aufsichtsratsvorsitzender]])<br /> | Mitarbeiterzahl = 324.136 &lt;small&gt;(2022)&lt;/small&gt;<br /> | Umsatz = 56,3&amp;nbsp;[[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2022)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2023/Berichte/DB_IB22_d.pdf |titel=Deutsche Bahn. Geschäftsbericht 2022 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2022-12-31 |format=PDF |abruf=2023-04-30}}&lt;/ref&gt;<br /> | Stand = 2022-12-31<br /> | Branche = [[Verkehr]]/[[Logistik]]<br /> | Homepage = [https://www.deutschebahn.com/de deutschebahn.com]<br /> }}<br /> <br /> Die '''Deutsche Bahn AG''' (kurz '''DB AG''' oder '''DB''', umgangssprachlich und ehemals in Werbedarstellungen auch '''Die Bahn''') ist ein bundeseigener [[Verkehrsunternehmen|Mobilitäts-]] und [[Transportunternehmen|Transportkonzern]] mit dem Kerngeschäft [[Eisenbahn]]. Das Unternehmen ist als [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]] organisiert und befindet sich vollständig im Eigentum der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]], vertreten durch das [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]] (BMDV). Unter dem Dach des DB-Konzerns bestehen rund 600&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=n-tv Nachrichten |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bahn-zahlte-zu-viel-an-eigene-Tochterfirma-article21928288.html |titel=Bahn zahlte zu viel an eigene Tochterfirma |abruf=2020-07-28}}&lt;/ref&gt; [[Verbundenes Unternehmen|verbundene Unternehmen]], darunter mehrere [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen]] sowie eine Reihe von [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]]. Die DB&amp;nbsp;AG betreibt den größten Teil des deutschen [[Schienennetz]]es wie auch den Großteil des Eisenbahnverkehrs in Deutschland und ist darüber hinaus international im Transport- und Logistikbereich tätig. Die DB&amp;nbsp;AG entstand 1994 aus der [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] und der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]].<br /> <br /> [[Datei:16199 dbtower duhanic.jpg|alt=BahnTower bei Nacht|mini|hochkant|Der [[BahnTower]] am [[Potsdamer Platz]] in Berlin ist die [[Hauptquartier|Konzernzentrale]] der DB.]]<br /> <br /> Der [[Konzern]] ist in eine Vielzahl von Unternehmen untergliedert, darunter [[DB Fernverkehr]] ([[Schienenpersonenfernverkehr|Personenfernverkehr]]), [[DB&amp;nbsp;Regio]] ([[Schienenpersonennahverkehr|Personennahverkehr]]) und [[DB&amp;nbsp;Cargo]] ([[Güterverkehr|Schienengüterverkehr]]). Die Konzerntochter [[DB InfraGO]] betreibt zudem große Teile der deutschen [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Eisenbahninfrastruktur]] und damit das größte Schienennetz Europas. Im Schienenverkehr erzielt das Unternehmen etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes. Die andere Hälfte des operativen Geschäfts machen das weitere [[Transport]]- und [[Logistik]]geschäft sowie verschiedene Dienstleister aus. Das Unternehmen erwirtschaftet Teile seines Umsatzes über [[Verkehrsvertrag|Verkehrsverträge]] mit der [[Öffentliche Hand|öffentlichen Hand]]; bezuschusst werden ebenfalls Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur. Die Konzernunternehmen des Personenverkehrs beförderten mit ihren [[Schienenpersonenverkehr|Zügen]] und Bussen im Jahr 2020 rund 2,9&amp;#x202F;Milliarden Reisende. Die Logistikunternehmen der DB transportierten 2020 im [[Schienengüterverkehr]] 213,1&amp;#x202F;Millionen Tonnen Güter.&lt;ref name=&quot;:5&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2020/Berichte/DB20_DuF_d_web_01.pdf |titel=Geschäftsbericht 2020 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2020-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur, Organisation ==<br /> [[Datei:DBBrick.jpg|mini|DB Brick und DB Tower (hinten) an der Frankfurter Europa-Allee kurz vor der Fertigstellung. Der Bürokomplex ist Sitz mehrerer Teilunternehmen der Deutschen Bahn.]]<br /> === Unternehmensbereiche ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Unternehmen im DB-Konzern}}<br /> <br /> ==== Personenverkehr ====<br /> Das Ressort Personenverkehr (Markenname: ''DB Personenverkehr,'' zuvor ''[[DB Bahn]]'') ist in die Geschäftsfelder ''DB Fernverkehr'' ([[Personenfernverkehr]])'', DB Regio'' ([[Öffentlicher Personennahverkehr]]) und ''DB Arriva'' (Personennahverkehr im Ausland) unterteilt.&lt;ref name=&quot;db-geschaeftsbericht-2007-64&quot;&gt;Deutsche Bahn AG: ''Geschäftsbericht 2017'', S.&amp;nbsp;103.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:ICE 4 Berlin Hauptbahnhof (2).jpg|mini|[[ICE 4]] im [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]]]]<br /> <br /> Im Jahr 2020 beförderte die DB im Fernverkehr 81,3&amp;nbsp;Millionen Passagiere.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt; Den Großteil davon beförderte die ''DB Fernverkehr AG'' mit ihren nationalen und grenzüberschreitenden Fernlinien.<br /> <br /> Im Nahverkehr erbrachte das Unternehmen 2020 eine Transportleistung von mehr als 1,2&amp;nbsp;Milliarden Reisenden, 23.897&amp;nbsp;Millionen Personenkilometer wurden zurückgelegt. Die Fahrgäste trugen zu 32&amp;nbsp;Prozent des Umsatzes im Geschäftsfeld Regio bei, rund 67&amp;nbsp;Prozent der Gelder kam von den [[Land (Deutschland)|Ländern]], die nach dem [[Regionalisierungsgesetz]] für den Nahverkehr zuständig sind.<br /> <br /> [[Datei:J21548 Bf L-Dre Gbf, 442 618.jpg|mini|[[Bombardier Talent 2|Talent-2]]-Triebfahrzeug als RE Dresden–Leipzig im Stadtgebiet von [[Leipzig]]]]<br /> <br /> Das ehemalige Geschäftsfeld Stadtverkehr war zwischen 2005 und 2010 für die [[S-Bahn]]en in [[S-Bahn Berlin|Berlin]] und [[S-Bahn Hamburg|Hamburg]] sowie für zahlreiche Regionalbusunternehmen zuständig,&lt;ref&gt;[https://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/presse/presseinformationen/ubp/p20100929.html DB Presseinformation 074/2010]&lt;/ref&gt; siehe [[Bahnbus (Deutschland)]]. Die beiden S-Bahn-Netze beförderten im Jahr 2005 etwa 524,4&amp;nbsp;Millionen Reisende&lt;!-- Wo findet sich diese Zahl? In der folgenden Referenz nicht --&gt; über eine Strecke von insgesamt 5.104&amp;nbsp;Millionen Personenkilometer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2005/Berichte/2005_gb_dbregio_de.pdf |titel=Geschäftsbericht 2005 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=DB Regio AG |datum=2005-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zum 1. Januar 2011 ist im Zuge der [[Arriva]]-Übernahme das Ressort Personenverkehr neu strukturiert worden. Die ''[[DB Stadtverkehr GmbH]]'' und die ''DB Regio AG'' wurden im gemeinsamen Geschäftsfeld ''DB&amp;nbsp;Regio'' zusammengelegt. Der nationale Personennahverkehr wird seitdem vom Geschäftsfeld ''DB&amp;nbsp;Regio'', Auslandsaktivitäten von ''DB&amp;nbsp;Arriva'' erbracht.&lt;ref&gt;[https://www.dbregio.de/db_regio/view/wir/geschichte.shtml Geschichte mit Zukunft], abgerufen am 2. Dezember 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2015 wurde die Markenstruktur der DB geändert, weshalb die Dachmarke für den Personenverkehr von ''[[DB Bahn]]'' zu ''DB'' bzw. ''DB&amp;nbsp;Personenverkehr'' umbenannt wurde.<br /> <br /> Seit dem 1. August 2022 ist die DB erster intermodaler Partner der [[Star Alliance]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-wird-erster-intermodaler-Partner-der-Star-Alliance-8129672 |titel=DB wird erster intermodaler Partner der Star Alliance |abruf=2022-08-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Transport und Logistik ====<br /> [[Datei:145010 DB Cargo.jpg|alt=DB Cargo Güterzug|mini|Güterzug von [[DB Cargo]]]]<br /> <br /> Das Ressort Transport und Logistik agierte im Markt mit den Geschäftsfeldern ''DB Schenker Logistics'' und ''DB Schenker Rail'', die unter dem Dach ''[[DB&amp;nbsp;Schenker]]'' zusammengefasst waren, sowie dem Geschäftsfeld Intermodal, das im [[Kombinierter Verkehr|kombinierten Verkehr]] tätig ist. Im Jahr 2016 wurde der [[Schienengüterverkehr]] vom Bereich Logistik getrennt und ''DB&amp;nbsp;Schenker Rail'' in ''[[DB&amp;nbsp;Cargo]]'' umbenannt.<br /> <br /> ==== Infrastruktur ====<br /> {{Hauptartikel|DB Netze|DB InfraGO}}<br /> [[Datei:120 160 (Flickr 16723852891).jpg|alt=Messzug der DB Netz|mini|[[Gleismesswagen|Messzug]] der [[DB&amp;nbsp;Netz]]]]<br /> <br /> Das Ressort Infrastruktur ist in die Geschäftsfelder ''Schieneninfrastruktur'', ''[[DB Station&amp;Service|Personenbahnhöfe]]'' und ''[[DB Energie|Energie]]'' aufgeteilt.<br /> <br /> Die für [[Bauüberwachung]], [[Baubetriebsplanung]] und Instandhaltung zuständige ''[[DB Engineering &amp; Consulting]]'' ist diesem Ressort ebenfalls zugeordnet, ohne einem Geschäftsfeld anzugehören.<br /> <br /> Im Januar 2024 wurden die Infrastruktursparten [[DB Netz]] und [[DB Station&amp;Service|DB Station &amp; Service]] zu einer neuen, gemeinwohlorientierten Gesellschaft zusammengeführt. Diese trägt den Namen „DB InfraGO“ und wurde im Dezember 2023 ins Handelsregister eingetragen.<br /> <br /> === Organe ===<br /> [[Datei:Richard Lutz 9986.jpg|mini|Bahnchef [[Richard Lutz]], 2017]]<br /> [[Datei:J.Deichmann_in_Deutsche_Bahn's_climate_chamber.jpg|mini|[[Jonas Deichmann]] in der Klimakammer der Deutschen Bahn, 2020]]<br /> <br /> ==== Vorstand ====<br /> Der Vorstand hat folgende Mitglieder:&lt;ref name=&quot;:6&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-Vorstand-wird-juenger-und-weiblicher-7762670 |titel=DB-Vorstand wird jünger und weiblicher |abruf=2022-06-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Richard Lutz]] ([[Vorstandsvorsitzender]])&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/konzern/konzernprofil/Vorstand_neu/finanzencontrolling-6878446 |titel=Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG |abruf=2022-06-24}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Berthold Huber (Manager)|Berthold Huber]], Vorstand [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Infrastruktur]]<br /> * [[Martin Seiler (Manager)|Martin Seiler]], Vorstand [[Chief Human Resources Officer|Personal]] und [[Unternehmensrecht (Deutschland)|Recht]]<br /> * [[Daniela Gerd tom Markotten]], Vorstand [[Digitale Transformation|Digitalisierung]] und Technik<br /> * [[Levin Holle]], Vorstand [[Finanzvorstand|Finanzen]] und Logistik<br /> * [[Sigrid Nikutta]], Vorstand [[Schienengüterverkehr|Güterverkehr]] und Vorstandsvorsitzende [[DB Cargo]]<br /> * [[Michael Peterson]], Vorstand [[Schienenpersonenfernverkehr|Fernverkehr]] und Vorstandsvorsitzender [[DB Fernverkehr]]<br /> * [[Evelyn Palla]], Vorstand Regionalverkehr und Vorstandsvorsitzende [[DB Regio]]<br /> <br /> ==== Aufsichtsrat ====<br /> Zehn Mitglieder werden von der Hauptversammlung der [[Aktionär]]e gewählt, also vom Alleinaktionär (der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]]) berufen. Zehn weitere Mitglieder werden von den Arbeitnehmern gewählt.&lt;ref name=&quot;VIZ15&quot; /&gt;<br /> <br /> Vorsitzender des Aufsichtsrates ist seit September 2022 [[Werner Gatzer]], Staatssekretär im [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesfinanzministerium]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Werner-Gatzer-neuer-AR-Vorsitzender-8897462 |titel=Werner Gatzer neuer AR-Vorsitzender |abruf=2022-10-03}}&lt;/ref&gt; Sein Stellvertreter ist [[Klaus-Dieter Hommel]] (Vorsitzender der [[Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft]] EVG).<br /> <br /> Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates sind, Stand Juni 2022:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/konzern/konzernprofil/aufsichtsrat-1187670 |titel=Aufsichtsrat der DB AG {{!}} Deutsche Bahn AG |abruf=2022-05-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Stefan Gelbhaar]], [[Bündnis 90/Die Grünen]] ([[Mitglied des Deutschen Bundestages|MdB]])<br /> * [[Anja Hajduk]] ([[Staatssekretär]]in im [[Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz]])<br /> * [[Susanne Henckel]] (Staatssekretärin im [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]])<br /> * [[Ingrid Hengster]] (Global Chairman [[Investment-Banking|Investment Banking]] [[Barclays]])<br /> * [[Susanne Knorre]] ([[Unternehmensberater]]in)<br /> * [[Dorothee Martin]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] (MdB)<br /> * Immo Querner (Unternehmensberater)<br /> * [[Bernd Reuther]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]] (MdB)<br /> <br /> ==== Arbeitnehmervertreter ====<br /> * Jürgen Beuttler (Leiter Einkauf, Immobilien, Compliance DB Fernverkehr AG)<br /> * Jörg Hensel (Vorsitzender des [[Gesamtbetriebsrat]]es [[DB Cargo Deutschland]] AG)<br /> * Cosima Ingenschay (Bundesgeschäftsführerin der [[Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft|EVG]])<br /> * Jürgen Knörzer (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates DB Regio AG)&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Nikolaus Doll |Titel=Deutsche Bahn fürchtet spuckende Mütter und Rentner |Datum=2016-04-25 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article154737033/Deutsche-Bahn-fuerchtet-spuckende-Muetter-und-Rentner.html |Abruf=2019-03-12}}&lt;/ref&gt;<br /> * Heike Moll (Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats [[DB Station&amp;Service AG]])<br /> * Mario Reiß (Mitglied des Betriebsrates der [[DB Cargo Deutschland]] AG, NL Süd-Ost)<br /> * Jens Schwarz (Vorsitzender des Konzernbetriebsrates DB AG)<br /> * Veit Sobek (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats [[DB Netz|DB Netz AG]])<br /> <br /> ==== Beiräte ====<br /> Von 2002 bis 2017 existierte der „[[Bahnbeirat]]“, 2004 wurde ein [[Kundenbeirat (Deutsche Bahn)|Kundenbeirat]] gegründet.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Siehe auch|Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|Bahnreform (Deutschland)}}<br /> <br /> === Hintergrund ===<br /> Die [[Staatsbahn]]en Europas, in Deutschland die [[Deutsche Bundesbahn]] und die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]], mussten Anfang der 1990er Jahre auf einen seit Jahrzehnten abnehmenden Verkehrsanteil der Schiene zurückblicken. Gleichzeitig wurde die weitere Zunahme des Kfz-Verkehrs als Schreckensszenario vorhergesagt. In dieser Situation forderte die Politik, dass die Bahn wieder Anteile zurückgewinnen müsse. Dabei wurden die staatlichen Monopole der Staatsbahnen als ineffizient betrachtet. Die Behördenbahnen waren nicht auf die wachsenden internationalen Beförderungen ausgerichtet. Verschiedene nationale Standards erschwerten den Betrieb zusätzlich. Mit der 1991 verabschiedeten EG-Richtlinie 91/440/EWG begann die Umstrukturierung des europäischen Eisenbahnmarktes. Die Bahnen sollten sich von der Behörde zum Unternehmen wandeln, die Schienennetze sollten auch für Mitbewerber offenstehen und ein [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|Wettbewerb der Eisenbahnverkehrsunternehmen]], die rechnerisch von den Infrastrukturunternehmen zu trennen waren, sollte stattfinden.&lt;ref&gt;Bundesverband der Deutschen Industrie, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Auftraggeber): ''{{Webarchiv |url=http://www.bdi.eu/download_content/InfrastrukturUndLogistik/BDI-DIHK_Bahnstudie-Januar_2006.pdf |text=Privatisierung der integrierten Deutschen Bahn AG – Auswirkungen und Alternativen |format=PDF; 7,5&amp;nbsp;MB |wayback=20110516022434}}'', Januar 2006, S.&amp;nbsp;51f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Elektrolokomotive der Baureihe 103 der Deutsche Bundesbahn.jpg|mini|[[Interregio (Deutschland)|InterRegio]]-Zug der [[Deutsche Bundesbahn|''Deutschen Bundesbahn'']]]]<br /> <br /> === Bahnreform ===<br /> In Deutschland erwirtschaftete die Bundesbahn 1993 allein 7,9&amp;nbsp;Milliarden Euro Verluste. Hinzu kam, dass die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]] eingegliedert werden musste. In der ersten Stufe der [[Bahnreform (Deutschland)|Bahnreform]] wurden Bundesbahn mit der West-Berliner [[Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens|VdeR]] und Reichsbahn zum [[Bundeseisenbahnvermögen]] zusammengeführt. Zum 1.&amp;nbsp;Januar 1994 übernahm das [[Eisenbahn-Bundesamt]] die aufsichtsbehördlichen Aufgaben. Während die Beamten der ehemaligen Bundesbahn das Bundeseisenbahnvermögen als Dienstherr bekamen, ging der unternehmerische Teil im Januar 1994 an die ''Deutsche Bahn AG'' über. Die neu geschaffene ''Deutsche Bahn AG'' sollte kunden- und marktorientiert agieren können und Gewinne erwirtschaften.&lt;ref name=&quot;zeit-bahnreform&quot;&gt;''[https://www.zeit.de/2004/03/Bahn-Reform?page=all Gejubelt wird trotzdem]'', Die Zeit, Hamburg, 8. Januar 2004, Nr. 3&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;''{{Webarchiv |url=http://www.bev.bund.de/bahnreform.htm |text=Die Bahnreform |wayback=20130303011031}}'', Bundeseisenbahnvermögen, 16. Dezember 2005, abgerufen am 18. Mai 2007.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Gründungsurkunde des Unternehmens wurde am 1.&amp;nbsp;Januar 1994 in einem Berliner Notariat unterzeichnet.&lt;ref name=&quot;dbwelt-2010-03-03&quot;&gt;''Unter Volldampf.'' In: [[DB Welt]], Ausgabe März 2010, S.&amp;nbsp;3.&lt;/ref&gt; Am 10.&amp;nbsp;Januar 1994 wurde der Zusammenschluss der beiden ehemaligen deutschen Staatsbahnen am [[Berlin Ostbahnhof|Berliner Ostbahnhof]] gefeiert.&lt;ref&gt;Schell (2009), S.&amp;nbsp;137&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einhergehend mit der Rationalisierung und Modernisierung baute die Deutsche Bahn ihr Personal ab. Am 1. Januar 1996 wurde der [[Öffentlicher Personennahverkehr|Schienennahverkehr]] [[Bahnreform (Deutschland)#Regionalisierung|regionalisiert]]. Die Länder bestellten dabei mit Bundesmitteln Verkehrsleistungen direkt, weil die Aufgaben für den Nahverkehr an die Länder übergehen. Weitere Unternehmensbereiche wurden neu geschaffen, der Geschäftsbereich ''Traktion und Werke'', der die Triebfahrzeuge verwaltete, zum 1.&amp;nbsp;Januar 1998&lt;ref&gt;Schell (2009), S.&amp;nbsp;150.&lt;/ref&gt; aufgelöst, zahlreiche Unternehmensteile ausgegliedert.&lt;ref&gt;Erich Preuß: ''Die zerrissene Bahn.'' transpress, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-71154-0, S. 72ff.&lt;/ref&gt; Schließlich wurden zum 1.&amp;nbsp;Januar 1999 in einer gesetzlich vorgeschriebenen zweiten Stufe der Bahnreform die Geschäftsbereiche für Fernverkehr, Nahverkehr, Güterverkehr, Fahrweg und Personenbahnhöfe in Aktiengesellschaften umgewandelt, wodurch die Transparenz erhöht werden sollte. Im Zuge einer dritten Stufe war für 2002 geplant, die alles zusammenhaltende Holdinggesellschaft aufzulösen.&lt;ref&gt;Booz Allen Hamilton: ''Privatisierungsvarianten der Deutschen Bahn AG „mit und ohne Netz“''. Januar 2006, S. 57.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:ICE 1 Hannover-Berlin Wustermark.jpg|mini|Ein ICE auf der [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]] nahe [[Wustermark]]]]<br /> <br /> Mit der [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]] konnte am 24. Mai 1998 die dritte deutsche Eisenbahn-Neubaustrecke für Schnellverkehr eröffnet werden. Die Reisezeiten zwischen Berlin und vielen west- und süddeutschen Zielen verkürzten sich dadurch um etwa eine dreiviertel Stunde.<br /> <br /> 2002 übernahm das Unternehmen mehrheitlich die 1991 ausgegliederte Schenker von [[Stinnes AG|Stinnes]] zurück. Mit dem Fahrplanwechsel am 15.&amp;nbsp;Dezember 2002 traten zahlreiche weitere Änderungen in Kraft. So wurde ein [[Preis- und Erlösmanagement Personenverkehr|neues Preissystem]] in Kraft gesetzt, gleichzeitig erhielten 45.000&amp;nbsp;Mitarbeiter im Kundenkontakt neue Dienstkleidung. Zeitgleich wurden sieben [[Intercity-Express]]-Linien über die neue [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main]] geführt. Zum 1.&amp;nbsp;August 2003 wurde, nach einem Rückgang der Fahrgastzahlen im Fernverkehr um etwa zehn Prozent, das Preissystem wiederum überarbeitet.<br /> <br /> Anfang Juli 2003 wurde der Unternehmensbereich ''Dienstleistungen'' gegründet. In ihm gingen die [[Geschäftsfeld]]er [[DB Energie]], [[DB FuhrparkService|DB Fuhrpark]], [[DB Services]], [[DB&amp;nbsp;Telematik]] sowie die schwere Fahrzeuginstandhaltung auf.&lt;ref name=&quot;eri-2003-428&quot;&gt;Meldung ''Neuer DB-Unternehmensbereich.'' In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 10/2003, {{ISSN|1421-2811}}, S.&amp;nbsp;428.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch wenn die Deutsche Bahn anlässlich ihrer 10-Jahres-Feier ihre Erfolge pries, kamen [[Verkehrspolitik]]er zu einem differenzierten Ergebnis. Als Erfolg galt, dass sich der [[Bundesebene (Deutschland)|Bund]] nur noch bei Investitionen und Infrastrukturfragen einmischt, das tägliche Geschäft aber der Deutschen Bahn belässt. Auch bekam die Deutsche Bahn zunehmend mehr Wettbewerber und das operative Geschäft lief ohne Zuschüsse. Jedoch bezahlte die öffentliche Hand jährlich etwa zehn Milliarden Euro für die Bestellung des Nahverkehrs sowie für Erhalt und Ausbau der Infrastruktur. Der Güter- und Personenverkehr wuchs zwar, jedoch verlor der Schienengüterverkehr Anteile und der Verkehrsleistungsanteil im Personenverkehr stieg trotz des stark geförderten Nahverkehrs nur leicht. Damit wurde das Ziel der Bahnreform, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern, nicht erreicht.&lt;ref name=&quot;zeit-bahnreform&quot; /&gt; [[Benedikt Weibel]], ehemaliger Chef der [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]] (SBB) sowie Präsident des [[Internationaler Eisenbahnverband|Internationalen Eisenbahnverbands]] (UIC), sieht in der „Liberalisierungs- und Deregulierungswelle der 1990er Jahre“ die „Initialzündung für die unheilvolle Entwicklung“, die die Deutschen Bahn in eine Dauerkrise geführt habe. Ihre Infrastruktur sei inzwischen ein „Sanierungsfall“, nachdem „Unterhalt und Erneuerung … über Jahrzehnte vernachlässigt“ worden seien.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Benedikt Weibel |Titel=Quo vadis Deutsche Bahn? |Sammelwerk=GRV-Nachrichten |Nummer=127 |Datum=2023-08 |Seiten=3–4 |ZDB=2657659-4 |Online=[http://www.grv-ev.de/grvn/ma/grvn127b.pdf GRV]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Neuere Entwicklungen ===<br /> [[Datei:Berlin Hauptbahnhof November 2013 01.jpg|mini|[[Berlin Hauptbahnhof]]]]<br /> <br /> Am 12. Dezember 2004 wurde die [[Berlin-Hamburger Bahn|Ausbaustrecke Berlin–Hamburg]] mit bis zu 230&amp;nbsp;km/h in Betrieb genommen. Die Reisezeit auf den 286 Schienenkilometern verkürzte sich dadurch auf anderthalb Stunden. In den folgenden Monaten stiegen die Fahrgastzahlen auf dieser Strecke stark an. Viele neue Strecken, wie der [[Tunnel Nord-Süd-Fernbahn]] (Tiergartentunnel), mit insgesamt sechs neuen Bahnhöfen ([[Berlin Hauptbahnhof]], [[Bahnhof Berlin Gesundbrunnen|Gesundbrunnen]], Jungfernheide, [[Bahnhof Potsdamer Platz|Potsdamer Platz]], [[Südkreuz]], Lichterfelde&amp;nbsp;Ost) wurden mit dem kleinen Fahrplanwechsel im Mai 2006 in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme des neuen Berliner Bahnknotens sowie der [[Bahnstrecke Berlin–Halle|Ausbaustrecke Berlin–Halle/Leipzig]] für 200&amp;nbsp;km/h sowie der [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt]] führte zu erheblich reduzierten Reisezeiten auf anderen Relationen. Im Dezember 2006 trat ein neuer Fahrplan in Kraft. Die Intercity-Express-Linien [[München]]–[[Nürnberg]]–[[Leipzig]]–Berlin–[[Hamburg]] und München–Nürnberg–Frankfurt–Köln–… verkehren seitdem im Stundentakt. Zwischen Nürnberg und München sowie zwischen Frankfurt und Köln wurde ein Intercity-Express-Halbstundentakt hergestellt, in Leipzig wurde ein stündlicher Intercity-Express-Anschluss von und nach [[Dresden]] geschaffen. Durch die Vollinbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt reduzierten sich viele Reisezeiten von und nach München um rund eine halbe Stunde. Auf der Franken-Sachsen-Magistrale lösten Regionalzüge die vormals eingesetzten [[Intercity (Deutschland)|Intercitys]] ab.<br /> <br /> [[Datei:TGV-POS &amp; ICE-3M (8067623398).jpg|mini|[[TGV POS]] und [[DB-Baureihe 406|ICE&amp;nbsp;3M]] in Paris, 2012]]<br /> <br /> Von Juni 2007 bis 2012 war die DB mit zehn Prozent an der europäischen Bahngesellschaft [[Thalys]] beteiligt. Am 10.&amp;nbsp;Juli 2007 begann der von der Deutschen Bahn und der [[Société nationale des chemins de fer français|SNCF]] gemeinsam betriebene Schnellfahrverkehr zwischen Frankfurt am Main (über [[Mannheim]]–[[Kaiserslautern]]–[[Saarbrücken]]) mit dem Intercity-Express sowie München (ab 9.&amp;nbsp;Dezember 2007) bzw. [[Stuttgart]] (über [[Karlsruhe]]–[[Straßburg]]) mit dem [[Train à grande vitesse#TGV POS|TGV&amp;nbsp;POS]] nach [[Paris]].<br /> <br /> Im März 2010 kündigte die Deutsche Bahn ein öffentliches Übernahmeangebot mit einem Wert von 2,9 Milliarden Euro für das börsennotierte britische Transportunternehmen [[Arriva]] an. Der Verkauf wurde am 27.&amp;nbsp;August 2010 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/deutsche-bahn-arriva-kauf-fuer-2-9-milliarden-euro-besiegelt_aid_545991.html |titel=focus.de: Deutsche Bahn, Arriva-Kauf für 2,9&amp;nbsp;Milliarden Euro besiegelt |abruf=2010-08-27}}&lt;/ref&gt; Die [[Europäische Kommission]] hatte die Übernahme zuvor unter Auflagen genehmigt. Insbesondere musste die Deutsche Bahn binnen Jahresfrist das [[Netinera|Deutschland-Geschäft des Arriva-Konzerns]] verkaufen.&lt;ref name=&quot;welt-2010-08-12&quot;&gt;[https://www.welt.de/welt_print/wirtschaft/article8956749/Bieterrennen-um-Deutschland-Geschaeft-von-Arriva.html ''Bieterrennen um Deutschland-Geschäft von Arriva'']. In: ''[[Die Welt]]'', 12. August 2010.&lt;/ref&gt; Dies erfolgte im Dezember 2010.&lt;ref&gt;''{{Webarchiv |url=https://www1.deutschebahn.com/ecm2-ml-de/ir/news_praesentationen/praesentationen/1588074/verkaufarriva.html |text=DB verkauft Arriva Deutschland-Gruppe |wayback=20160111010116}}'' Deutsche Bahn, 8.&amp;nbsp;Dezember 2010, abgerufen am 8.&amp;nbsp;Dezember 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit 2011 schüttet die Deutsche Bahn AG als Aktiengesellschaft jährlich eine Dividende von etwa einer halben Milliarde Euro an den Eigentümer der Aktienanteile, in diesem Fall den Bund, aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/finanzen/news/bahn/nettogewinn-von-1-3-milliarden-euro-das-passiert-mit-dem-milliardengewinn-der-bahn_id_2624950.html |titel=Focus Online – Das passiert mit dem Milliardengewinn der Bahn |werk=Focus Online |abruf=2021-11-04}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen erwirtschaftete 2015 einen Verlust von 1,33&amp;nbsp;Milliarden Euro. Laut einem Pressebericht wollte der Bund der DB 2,4&amp;nbsp;Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um eine finanzielle Schieflage des Konzerns abzuwenden und sich im Gegenzug einen stärkeren Einfluss auf das Unternehmen sichern. Zunächst war, aus Haushaltsmitteln, eine Erhöhung des [[Eigenkapital]]s um eine Milliarde Euro vorgesehen. Anschließend sollte der Bund für vier Jahre auf Dividenden in Höhe von 350&amp;nbsp;Millionen Euro pro Jahr verzichten.&lt;ref name=&quot;welt-2016-10-20&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Nikolaus Doll |Titel=Egal, was der Bahnchef macht – es nützt alles nichts |Sammelwerk=Die Welt |Datum=2016-10-20 |ISSN=0173-8437 |Online=[https://www.welt.de/wirtschaft/article158908105/Egal-was-der-Bahnchef-macht-es-nuetzt-alles-nichts.html online]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wurde die [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt|Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt]] in Betrieb genommen, Reisezeiten auf der Achse zwischen Berlin, Halle/Leipzig, Nürnberg und München vielfach um ein bis zwei Stunden verkürzt.<br /> <br /> Im Rahmen eines im September 2019 vorgelegten „Klimaschutzprogramms“ kündigte die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] an, sich von 2020 bis 2030 mit jährlich einer Milliarde Euro Eigenkapital an der DB beteiligen zu wollen. Dadurch solle das Unternehmen in die Lage versetzt werden, zusätzliches Kapital zu investieren.&lt;ref name=&quot;klimaschutzprogramm&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1673502/768b67ba939c098c994b71c0b7d6e636/2019-09-20-klimaschutzprogramm-data.pdf?download=1 |titel=Eckpunkte für das Klimaschutzprogramm 2030 |datum=2019-09-20 |seiten=11 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190920131042/https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1673502/768b67ba939c098c994b71c0b7d6e636/2019-09-20-klimaschutzprogramm-data.pdf?download=1 |archiv-datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-20 |kommentar=„Fassung nach Klimakabinett“}}&lt;/ref&gt; Um den Investitionsbedarf der Deutschen Bahn zu decken, soll nach Anfang 2024 vorgelegten Plänen das Eigenkapital aus dem Bundeshaushalt um insgesamt 20 Milliarden Euro erhöht werden. 2024 und 2025 sind jeweils 5,5 Milliarden Euro vorgesehen, wofür der Bund Unternehmensbeteiligungen verkaufen will.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeshaushalt-landwirte-subventionen-ampel-1.6328517 |titel=Protestwirkung |werk=sueddeutsche.de |datum=2024-01-04 |abruf=2024-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Angermund DB Fern Velaro 407 002 ICE 727 Dortmund Hbf-München Hbf (49815759143).jpg|mini|ICE des Typs [[Siemens Velaro|Velaro]] in der Nähe von [[Angermund]], [[Nordrhein-Westfalen]]]]<br /> Im Zuge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland]] erwirtschaftete der Konzern bis Juni 2020 einen Verlust von 3,7&amp;nbsp;Milliarden Euro, bis Ende 2020 soll nochmals ein genauso hoher Verlust anfallen. Die Schulden des Konzerns liegen inzwischen bei fast 30&amp;nbsp;Milliarden Euro. Der Bund erwägt die Auszahlung von Corona-Hilfen über bis zu 6,7&amp;nbsp;Milliarden Euro. Eine EU-Genehmigung der Hilfen sowie der Eigenkapitalerhöhung steht aus.&lt;ref name=&quot;tsp-2020-09-15&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Wüpper |Titel=Kein Licht am Ende des Tunnels |Sammelwerk= [[Der Tagesspiegel]] |Datum=2020-09-15 |Seiten=15}}&lt;/ref&gt; Die Schulden des Konzerns beliefen sich 2021 auf 29,1 Milliarden Euro und sanken 2022 auf 28,8 Milliarden Euro.&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/resource/blob/10431118/7022b1241d1c0b4322ae6c752157c263/Integrierter-Bericht_Download-data.pdf |titel=Deutsche Bahn – Integrierter Bericht 2022 |format=PDF |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte ===<br /> Im 2021 geschlossenen [[Koalitionsvertrag der 20. Wahlperiode des Bundestages|Koalitionsvertrag]] der Bundesregierung einigten sich die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Bündnis 90/Die Grünen]] sowie die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] auf eine Reform der bisherigen Infrastruktursparten der DB AG.<br /> <br /> Die Unternehmen [[DB Netz]] und [[DB Station&amp;Service]] wurden infolgedessen zum 1. Januar 2024 zur gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte [[DB InfraGO]] zusammengeführt und bleiben Teil der Deutschen Bahn. Überschüsse der neuen Infrastrukturgesellschaft sollen dort verbleiben und für die Sanierung und Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes aufgewandt werden. Hierdurch soll der Wettbewerb unter den Eisenbahnunternehmen gestärkt werden. Des Weiteren wird im [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr|Bundesministerium für Verkehr und Digitales]] eine Arbeitsgruppe geschaffen, die sich um die Koordinierung der Deutschen Bahn und ihrer Baustellen kümmert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/schiene-aktuell/eckpunkte-zur-zukunft-der-db-und-der-schiene.html |titel=BMDV – Eckpunkte zur Zukunft der DB und der Schiene |abruf=2022-08-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklungen ==<br /> === Rückblick ===<br /> ==== Privatisierungspläne ====<br /> Ende Juni 2006 sprach sich der [[Aufsichtsrat]] der DB in einer öffentlichen Erklärung explizit für einen [[Börsengang]] des Unternehmens aus.&lt;ref name=&quot;eri-2006-378&quot;&gt;Meldung ''DB-Aufsichtsrat für Börsengang.'' In: ''[[Eisenbahn-Revue International]]'', Heft 8–9/2006, {{ISSN|1421-2811}}, S.&amp;nbsp;378.&lt;/ref&gt; Im Mai 2008 wurde dabei ein anteiliger Verkauf von Unternehmensanteilen an private [[Investor]]en für Herbst 2008 angestrebt;&lt;ref&gt;DDP: {{Webarchiv|url=http://www.dernewsticker.de/news.php?id=6790 |wayback=20200905121141 |text=Bahn bereitet sich auf Börsengang im Herbst vor}}, 15. Mai 2008, abgerufen am 15. Mai 2008.&lt;/ref&gt; anfangs sollten maximal 49,9 % der [[Aktie]]n der Deutschen Bahn verkauft werden.<br /> <br /> In der Debatte wurden im Wesentlichen fünf verschiedene Modelle diskutiert, die von einem [[Konsortium]] von [[Gutachter]]n um die US-Fa. ''[[Booz Allen Hamilton]]'' hinsichtlich ihrer Wirkungen unter anderem auf mögliche Privatisierungs[[erlös]]e, Effekte für die [[Öffentlicher Haushalt|öffentlichen Haushalte]] und [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerb]] im [[Schienenverkehr]] untersucht wurden. Die diskutierten Modelle reichten von einer Veräußerung von Anteilen des bestehenden (vertikal) integrierten Konzerns bis zu einem vollständigen Verkauf der privatisierten Transportbetriebe nach erfolgter Trennung von Transport-[[Dienstleistung]] und [[Schienennetz]]-[[Infrastruktur]].<br /> <br /> Im weiteren Verlauf der Diskussion um den Anteilsverkauf wurde der Bereich Infrastruktur aus den Verkaufsabsichten herausgenommen. Dazu verständigte sich am 9.&amp;nbsp;November 2006 der damalige [[Koalitionsausschuss]] grundsätzlich auf die teilweise durchzuführende [[Kapital]]-[[Privatisierung]] der ''Deutschen Bahn AG'', jedoch ohne Netz und Bahnhöfe. Dann sollten nur noch die Unternehmensbereiche Personenverkehr, Logistik und Dienstleistungen teilweise veräußert werden. Zu diesem Zweck wurden diese Geschäftsfelder im Jahr 2008 unter dem Dach der 100%igen [[Tochtergesellschaft]] ''[[DB&amp;nbsp;Mobility Logistics AG]]'' gebündelt. Ende 2008 wurde – angesichts oder anlässlich der [[Finanzkrise ab 2007]] – die geplante Kapitalprivatisierung auf unbestimmte Zeit verschoben.&lt;ref&gt;[https://www.zeit.de/online/2008/42/bahn-boerse ''Finanzkrise stoppt Börsengang der Bahn''], vom 14. Januar 2008.&lt;/ref&gt; Im Januar 2011 wurde der Börsengang de facto ganz abgesagt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=https://www.n24.de/news/newsitem_6602632.html |text=''Börsengang am Sankt-Nimmerleins-Tag'' |wayback=20130208013007}}, vom 19. Januar 2011.&lt;/ref&gt; Im März 2011 bekräftigte Bahnchef [[Rüdiger Grube]] erneut, dass ein Börsengang vorerst kein Thema sei.&lt;ref&gt;[https://www.verkehrsrundschau.de/bahn-boersengangs-diskussion-momentan-ueberfluessig-1010128.html verkehrsrundschau.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegner der Bahnprivatisierung waren der Ansicht, dass analog der Entwicklung in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] Streckeneinstellungen und Angebotsverschlechterungen die unmittelbaren Folgen einer Privatisierung wären.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/finanzen/news/deutsche-bahn_aid_133827.html Widerstand in den Ländern gegen Privatisierung], Focus Online, 25. September 2007.&lt;/ref&gt; Das ''Bündnis Bahn für alle'' argumentierte z.&amp;nbsp;B., dass die staatlichen Zuschüsse für den Bahnbetrieb auch nach einer Privatisierung nicht sinken werden, ein Sparzwang zum Zweck der Aufbringung der Mittel für eine [[Dividende]] jedoch zu [[Service-Dienste|Serviceverschlechterungen]] führen würde.&lt;ref&gt;[https://www.bahn-fuer-alle.de/pages/argumente/12-argumente-gegen-den-boersengang.php Bahn für alle: 12 Argumente gegen den Börsengang].&lt;/ref&gt; Die DB ging von einer auszuschüttenden Dividende in Höhe von 3 bis 4&amp;nbsp;Prozent aus.&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/privatisierung-bahn-gegen-volksaktien-modell-1461073.html Bahn gegen Volksaktien-Modell], Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. September 2007.&lt;/ref&gt; Eine Studie im Auftrag des [[Bundesverband der Deutschen Industrie|Bundesverbands der deutschen Industrie]] sowie des [[Deutscher Industrie- und Handelskammertag|deutschen Industrie- und Handelskammertags]] kam zum Ergebnis, dass die Bahn nach einer Privatisierung zur Erfüllung der [[Rendite]]-Erwartungen von Investoren Netzausbauten und Erhaltungsmaßnahmen zurückfahren müsse und/oder sie vom Bund finanzieren lassen müsse. Die Erfüllung der Renditeerwartung sei nur möglich, wenn der Staat entsprechend [[Subventionierung|subventioniere]]. Die Subventionierung einer privatisierten Bahn zugunsten privater Investoren wurde in der Studie als Problem für die politische Durchsetzung einer Privatisierung genannt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.bdi.eu/download_content/InfrastrukturUndLogistik/BDI-DIHK_Bahnstudie-Januar_2006.pdf |text=Privatisierung der integrierten Deutschen Bahn AG – Auswirkungen und Alternativen |wayback=20110516022434}} (PDF; 7,5&amp;nbsp;MB), Berlin 2006, S. 20–21.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Trennung von Netz und Betrieb ====<br /> [[Datei:DB ESTW Betriebszentrale Duisburg.jpg|mini|Arbeitsplatz in einer [[Betriebszentrale (DB Netz)|Betriebszentrale]] der DB in Duisburg]]<br /> Umstritten ist, ob die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen des DB-Konzerns (z.&amp;nbsp;B. DB Regio, DB Fernverkehr) von dessen Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen (z.&amp;nbsp;B. [[DB Netz]], [[DB Energie]]) vollständig getrennt werden sollen.<br /> <br /> Die [[Europäische Kommission]] hat aufgrund der mangelnden Unabhängigkeit von [[DB Netz]] innerhalb der Holding-Struktur ein [[Vertragsverletzungsverfahren]] gegen die Bundesrepublik Deutschland eingeleitet. Der [[Europäischer Gerichtshof|Europäische Gerichtshof]] hat die Klage in einem Urteil am 28.&amp;nbsp;Februar 2013 abgewiesen.&lt;ref&gt;{{CELEX|62010CJ0556|''Rechtssache C-556/10''}}&lt;/ref&gt; Laut Angaben der Europäischen Kommission gebe es Anzeichen, dass die Deutsche Bahn die Zugangskonditionen von Konkurrenten diktierte.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2012-240-6&quot;&gt;Thomas Ludwig: ''Grubes mächtiger Gegenspieler.'' In: ''[[Handelsblatt]]'', Nr.&amp;nbsp;240, 2012, {{ISSN|0017-7296}}, S.&amp;nbsp;6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Monopolkommission]] empfahl in einem Sondergutachten im September 2009, durch eine schnelle Privatisierung der Transportsparte der Deutschen Bahn die Unabhängigkeit der Infrastruktur herzustellen. Nur so könnten faire Wettbewerbsbedingungen zum Vorteil der Verbraucher geschaffen werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.monopolkommission.de/sg_55/presse_s55.pdf |text=''Monopolkommission stellt Sondergutachten zur Wettbewerbssituation auf den Eisenbahnmärkten vor'' |wayback=20120304171416}} (PDF; 227&amp;nbsp;kB). Presseinformation der Monopolkommission vom 21. September 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte November 2013 kündigte die [[Europäische Kommission]] an, die Bundesrepublik Deutschland vor dem [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshof]] wegen vermuteter [[Beihilfe (EU)#Verstoß|unerlaubter Beihilfen]] zu verklagen.&lt;ref name=&quot;spon-2013-11-20&quot;&gt;[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/subventionen-eu-verklagt-deutschland-wegen-bahn-und-post-a-934680.html ''Subventionen: EU verklagt Deutschland wegen Bahn und Post'']. [[Spiegel Online]], 20. November 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ausblick ===<br /> [[Datei:490 002 am Hamburger Hauptbahnhof.jpg|mini|Die [[DB-Baureihe 490|Baureihe 490]] der S-Bahn Hamburg]]<br /> <br /> ==== Digitalisierung ====<br /> Seit 2017 hat die Deutsche Bahn einen Vorstand für Digitalisierung, der seit dem 15. September 2021 mit [[Daniela Gerd tom Markotten]] besetzt ist.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Aufsichtsrat-bestellt-neue-DB-Vorstaendin-6241438 |titel=Aufsichtsrat bestellt neue DB-Vorständin |hrsg=Deutsche Bahn |datum=2021-06-15 |abruf=2021-09-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im September 2018 kündigte die Bahn zudem an, im Rahmen des Programms „[[Digitale Schiene Deutschland]]“ das Streckennetz deutschlandweit umzurüsten. Bis 2040 soll dieses vollständig digitalisiert und mit [[Digitales Stellwerk|digitalen Stellwerken]] sowie dem [[Zugbeeinflussung]]ssystem [[European Train Control System|ETCS]] ausgerüstet werden. Zudem sollen nationale Barrieren zwischen den europäischen Bahnnetzen abgebaut und somit der Güterverkehr gestärkt werden. Das damalige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unter Minister [[Andreas Scheuer]] hat der DB für dieses Vorhaben die Unterstützung des Bundes zugesagt. Das Beratungsunternehmen [[McKinsey &amp; Company|McKinsey]] hat die Kosten auf rund 30 bis 35&amp;nbsp;Milliarden Euro geschätzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Philipp Seibt |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-wie-das-deutsche-schienennetz-digital-werden-soll-a-1228938.html |titel=Wie das deutsche Schienennetz digital werden soll |werk=SPIEGEL online |datum=2018-09-19 |abruf=2019-01-04}}&lt;/ref&gt; Zu den ersten in Umsetzung befindlichen Projekten zählt die teilweise [[S-Bahn Hamburg#ETCS|Ausrüstung der S-Bahn Hamburg]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Andreas Wilkens |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Autonome-S-Bahn-soll-ab-2021-in-Hamburg-fahren-4108848.html |titel=Autonome S-Bahn soll ab 2021 in Hamburg fahren |werk=heise online |datum=2018-07-12 |abruf=2021-08-11}}&lt;/ref&gt; sowie der [[Digitaler Knoten Stuttgart|Digitale Knoten Stuttgart]].<br /> <br /> ==== „Agenda für eine bessere Bahn“ ====<br /> Aufgrund der anhaltend schlechten Pünktlichkeit im Fernverkehr (70,4 % im November 2018) sowie Wartungsmängeln und einer negativen Entwicklung im [[Schienengüterverkehr]] der DB verlangten Aufsichtsrat und Politik auf Drängen der Öffentlichkeit hin ein Konzept des Bahnvorstandes, welches kurz- und mittelfristig für Verbesserungen sorgen soll. Bahnchef [[Richard Lutz]] und die anderen Mitglieder des DB-Vorstandes haben daraufhin in einer Sitzung mit dem damaligen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur am 17.&amp;nbsp;Januar 2019 einen „[[Agenda Setting|Fünf-Punkte-Plan]]“ vorgestellt. Dieser sollte noch im selben Jahr durchgeführt werden und sah unter anderem eine Steigerung der Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 76,5 % (Jahresschnitt), eine Stärkung des Schienengüterverkehrs sowie durch die Bundesregierung geförderte Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von 11&amp;nbsp;Milliarden Euro vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Deutsche-Bahn--F%C3%BCnf-Punkte-Plan-f%C3%BCr-das-Jahr-2019--3697866 |titel=Deutsche Bahn: Fünf-Punkte-Plan für das Jahr 2019 {{!}} Deutsche Bahn AG |abruf=2019-01-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Treffen im Verkehrsministerium: Bahn sagt Paket für mehr Pünktlichkeit zu |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/bahn-sagt-paket-fuer-mehr-puenktlichkeit-zu-15993225.html |Abruf=2019-01-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2019 kündigte das Unternehmen zudem an, im Fernverkehr die [[Reisenden-Pünktlichkeit]] zu erfassen und zu veröffentlichen, die auch Anschlussverluste von Reisenden berücksichtigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zugreiseblog.de/deutsche-bahn-reisenden-puenktlichkeit/ |titel=Deutsche Bahn misst Reisenden-Pünktlichkeit |werk=Zugreiseblog |datum=2019-03-11 |abruf=2019-03-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Konzernstrategie „Starke Schiene“ ====<br /> Auf die „Agenda für eine bessere Bahn“, die im Januar 2019 vorgestellt wurde, folgte im Juni 2019 die neue Konzernstrategie „Starke Schiene“. Darin wurde festgelegt, dass die DB sich in den kommenden Jahren verstärkt ihrem Kerngeschäft, der Eisenbahn und [[Mobilität in Deutschland|Mobilitätsdienstleistungen]] in Deutschland, widmen will. Gleichzeitig sollen Güterverkehr, der ÖPNV mit DB&amp;nbsp;Regio und der Fernverkehr gestärkt und neue Kunden gewonnen werden. Der Konzern will dies durch massive Investitionen in die Infrastruktur sowie in Personal (geplant sind 100.000 neue Mitarbeiter in den kommenden Jahren) und Technik erreichen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/de/db-konzern/strategie/ |titel=Strategie |abruf=2019-07-03}}&lt;/ref&gt; Gleichzeitig spielen der [[Deutschlandtakt]] und die [[Digitalisierung]] des bestehenden Netzes eine große Rolle. Der Bund und Verkehrsminister [[Andreas Scheuer]] haben finanzielle Unterstützung zugesichert, insofern sich rasch konkrete Verbesserungen zeigen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Deutschland-Welt/Starke-Schiene-und-Deutschlandtakt-Die-Bahn-will-besser-werden |titel=„Starke Schiene“ und „Deutschlandtakt“: Die Bahn will besser werden |abruf=2019-07-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190703124318/https://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Deutschland-Welt/Starke-Schiene-und-Deutschlandtakt-Die-Bahn-will-besser-werden |archiv-datum=2019-07-03 |offline=ja}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2023 hat der Bundesrechnungshof in einem Sonderbericht zur Dauerkrise der Deutschen Bahn AG die „avisierte Fokussierung in der Konzernstrategie ‚Starke Schiene‘“ als „eine weitgehend wirkungslose Worthülse“ bewertet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2023/db-dauerkrise-volltext.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=5 |titel=Bericht nach § 99 BHO zur Dauerkrise der Deutschen Bahn AG. Hinweise für eine strukturelle Weiterentwicklung |titelerg=Sonderbericht an den Deutschen Bundestag |hrsg=Bundesrechnungshof |datum=2023-03-15 |seiten=4f. |format=PDF; 2,4 MB |abruf=2023-08-10 |abruf-verborgen=0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Aktuelle Umbrüche der bisherigen Konzernstrategien ====<br /> Seit Ende der 2010er Jahre ist ein Umbruch bei der Deutschen Bahn festzustellen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Mehr-klimafreundlicher-Bahnverkehr-in-der-Flaeche-DB-reaktiviert-stillgelegte-Strecken--6868342 |titel=Mehr klimafreundlicher Bahnverkehr in der Fläche: DB reaktiviert stillgelegte Strecken |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Kurswechsel-DB-verkauft-keine-Bahnhofsgebaeude-mehr-8167572 |titel=Kurswechsel: DB verkauft keine Bahnhofsgebäude mehr |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt; Man erkennt eine Umkehrung der bisherigen Strategie des Fokus von Verkauf und Abbau der bahneigenen Infrastruktur hin zu einem sukzessiven Ausbau der Kapazitäten. So sollen die einzelnen infrastrukturellen Gesellschaften der DB AG, bestehend aus DB Station&amp;Service AG, die DB Netz AG, die DB Energie GmbH und die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), zu einer gemeinwohlorientierten/ staatlichen DB Infrastrukturgesellschaft zusammengeschlossen werden, die keinem Gewinndruck mehr unterliegen soll. Zudem stoppt die Deutsche Bahn den Verkauf von Bahnhofsgebäuden im gesamten Bundesgebiet seit 2022 und versucht durch neue Verkehrshalte im ländlichen Raum wieder Verkehrspotenzial zu gewinnen (2018: 5663 Stationen zu 2022: 5699 Stationen).<br /> <br /> Ebenso stieß die DB mit kommunalen Aufgabenträgern und dem Bund 2021 die Reaktivierung von 20 stillgelegten Eisenbahnstrecken an. Hierdurch sollen für den Schienenpersonennahverkehr und den Schienengüterverkehr alte Korridore und Trassen wieder neu erschlossen werden. Das unternehmenseigene Schienennetz wuchs von seinem absoluten Tiefststand 2015 mit 33.193 km bis 2022 wieder auf 33.469 km an. Ebenso stärkt die Bundesregierung die Gleisanschlussförderung und die dazugehörige Infrastruktur zur Bildung von Zügen in Form von Abstellgleisen und Zugbildungsanlagen, damit entgegen der letzten Jahrzehnte wieder mehr Güterverkehr von den deutschen Bahnen (auch durch DB Cargo) abgewickelt werden kann.<br /> <br /> In großer Kritik von Seiten des Bundesrechnungshofes steht, dass die Deutsche Bahn in ihrer Gesamtheit noch als Aktiengesellschaft firmiert, obwohl sie nicht mehr an die Börse gebracht werden soll sowie ihre Infrastruktur ab 2024 gemeinwohlorientiert ausgerichtet sein soll.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2023/db-dauerkrise-volltext.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=5 |titel=Bericht nach § 99 BHO zur Dauerkrise der Deutschen Bahn AG. Hinweise für eine strukturelle Weiterentwicklung |titelerg=Sonderbericht an den Deutschen Bundestag |hrsg=Bundesrechnungshof |datum=2023-03-15 |seiten=25–27 |format=PDF; 2,4 MB |abruf=2023-08-10 |abruf-verborgen=0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit 2021 sinken die Gesamtschulden der DB AG wieder leicht von 29,1 Mrd. Euro auf 28,8 Mrd. Euro im Jahre 2022.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/22e6b5a2-ea90-46ae-90b5-293059c4af7b |titel=Deutsche Bahn: Finanzielle Lage bleibt angespannt |datum=2023-03-30 |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Fokus auf das deutsche Eisenbahnsystem ====<br /> Im Oktober 2023 gab die Deutsche Bahn den Verkauf ihres Tochterunternehmens [[Arriva]], das in zehn europäischen Ländern Bussbetriebe, Autohäuser, Sprachschulen und weitere Geschäfte betrieb und Verluste schrieb, für 1,6 Mrd. Euro an den US-Konzern ''I Squared Capital'' bekannt. Das Geld aus der Transaktion möchte die Deutsche Bahn in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur sowie dem verbesserten Bahntransport aufwenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-arriva-verkauf-100.html |titel=Deutsche Bahn verkauft Auslandstochter Arriva |abruf=2023-11-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese Maßnahmen stellen einen starken Wechsel von der Internationalisierung und der Abkehr vom Bahnverkehr in den 2000er und 2010er Jahren, hin zur Verbesserung und Stärkung des schienengebundenen Verkehrswesens der DB in der Bundesrepublik dar.<br /> <br /> == Kennzahlen ==<br /> [[Datei:Verkehrsleistung in Deutschland, Personen-km, 2003-2019.svg|mini|Personenverkehrsleistung der Eisenbahn in Deutschland im Vergleich zum gesamten motorisierten Verkehr (in Mrd. Personen-km).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=BMDV |url=https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/verkehr-in-zahlen-2021-2022-xls.xlsx?__blob=publicationFile |titel=Verkehr in Zahlen 2021/2022 (xlsx-Datei) |abruf=2022-11-26}}&lt;/ref&gt;]]<br /> &lt;div class=&quot;thumbimage&quot; style=&quot;float:right; margin-left:15px; clear:both&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;thumbimage&quot; style=&quot;margin:3px&quot;&gt;<br /> {{Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;vector-body&quot; style=&quot;margin:-4px 6px; width:300px&quot;&gt;<br /> Entwicklung der Mitarbeiterzahlen der Deutschen Bahn<br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> In Deutschland finden im Schnitt täglich etwa 40.000 Zugfahrten statt. Die meisten Züge werden von den 24 DB-eigenen Eisenbahnunternehmen gefahren (siehe auch Tabelle [[#Unternehmensbereiche|unten]]). Das [[Schienennetz]] der Deutschen Bahn gilt nach dem [[Schweiz]]er [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]-Netz, dem [[Tschechien|tschechischen]] [[České dráhy|ČD]]-Netz und dem [[Belgien|belgischen]] Eisenbahnnetz als das viertdichteste in Europa ([[Vatikanstadt|Vatikan]] und [[Monaco]] nicht berücksichtigt).<br /> <br /> Im Jahr 2020 nutzten 81 Millionen Passagiere die Fernzüge der DB, im gesamten Personenverkehr waren es rund 2,9&amp;nbsp;Milliarden Passagiere. Der Anteil im Fernverkehr soll 2024 auf konstant über 180&amp;nbsp;Millionen Passagiere ansteigen.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach unternehmenseigenen Berechnungen kamen im Jahr 2020 95,2 % aller Züge im Personenverkehr der DB pünktlich am Ziel an. Laut Definition des Unternehmens wird das Ankommen als pünktlich gewertet, wenn die Ankunftszeit laut Fahrplan um weniger als 6&amp;#x00A0;Minuten überschritten wurde.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt; Im Jahr 2020 waren 81,8 % der Fernverkehrszüge pünktlich. 2017 kamen 0,7 % der gestarteten Züge nicht am Zielbahnhof an. 0,3 % der geplanten Züge sind erst gar nicht abgefahren. Diese Züge werden nicht in der Pünktlichkeitsstatistik berücksichtigt.&lt;ref&gt;[https://www.tagesschau.de/inland/bahn-zugausfaelle-101.html tagesschau.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die langfristige Kreditwürdigkeit der Deutschen Bahn wird von der Ratingagentur [[Standard &amp; Poor’s]] mit der [[Ratingagentur#Ratingstufen|Note „AA−“]] bewertet (Stand der Aussage: Dezember 2020).&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Rund 217.000&amp;#x00A0;Mitarbeiter arbeiteten 2023 in Deutschland.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf |titel=Deutsche Bahn – Integrierter Zwischenbericht 2023 |format=PDF |abruf=2024-03-15}}&lt;/ref&gt; Weltweit waren es 2023 rund 324.000&amp;#x00A0;Mitarbeiter. Im Jahr 2019 belegte die DB Platz&amp;nbsp;19 der beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland.&lt;ref name=&quot;:3&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2019/Berichte/IB19_d_web_02.pdf |titel=Integrierter Bericht 2019 |titelerg=Deutschland braucht eine starke Schiene |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2019-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Deutschen Bahn waren zum Frühjahr 2018 rund 26.500 [[Beamter (Deutschland)|Beamte]] sowie etwa 3500 beurlaubte Beamte zugewiesen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article175098939/Die-Bahn-hat-bald-nur-noch-wenige-Beamte.html |titel=Die Bahn hat bald nur noch wenige Beamte |werk=[[Welt (Fernsehsender)|Welt]] |hrsg=Axel Springer SE |datum=2018-04-03 |abruf=2021-04-20}}&lt;/ref&gt; Basierend auf der geltenden Arbeitsgrenze von 65&amp;nbsp;Jahren soll deren Zahl bis 2025 auf rund 15.500 und bis 2035 auf rund 1600 sinken. Ab 2041 werden, bei einer Grenze von 65&amp;nbsp;Jahren, keine Beamten bei der DB&amp;nbsp;AG mehr tätig sein. Das Unternehmen zahlt dem Bundeseisenbahnvermögen für die ihm unterstellten Beamten die Aufwendungen, die für vergleichbare Angestellte anfallen würden. 2006&amp;nbsp;wandte das Unternehmen hierfür insgesamt 1,537&amp;nbsp;Milliarden Euro auf.&lt;ref name=&quot;bt-16-7653&quot;&gt;{{BT-Drs|16|7653}} Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Patrick Döring, Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP (PDF; 76&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; Der Zugang zur Beamtenlaufbahn der ehemaligen Deutschen Bundesbahn war bereits 1992 geschlossen worden.&lt;ref name=&quot;schell-2009-153&quot;&gt;Manfred Schell: ''Die Lok zieht die Bahn''. Rotbuch-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86789-059-5, S.&amp;nbsp;153.&lt;/ref&gt; Das Unternehmen rechnete bis 2015 mit einem Anstieg des durchschnittlichen Alters der Beschäftigten auf über 50 Jahre.&lt;ref name=&quot;dbwelt-2009-04-17&quot;&gt;''Fit bleiben im Job leicht gemacht.'' In: [[DB Welt]], Ausgabe April 2009, S.&amp;nbsp;17.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab 2011 schüttete das Unternehmen eine [[Dividende]] in Höhe von 500 Millionen Euro an den Bund als Alleineigentümer aus.&lt;ref&gt;Ohne Quelle&lt;/ref&gt; Im Jahr 2012 wurde eine Dividende von 525&amp;nbsp;Millionen Euro ausgezahlt, 2013 200&amp;nbsp;Millionen Euro&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Verkehrsministerium: Bund fordert von der Bahn 700&amp;nbsp;Millionen Euro Dividende |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2014-05-14 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bund-fordert-von-der-bahn-700-millionen-euro-dividende-a-969466.html |Abruf=2018-01-12}}&lt;/ref&gt;, 2014&amp;nbsp;waren es 700&amp;nbsp;Millionen Euro sowie in den Jahren 2015 und 2016 je 850&amp;nbsp;Millionen Euro&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Bilanz: Deutsche Bahn macht 1,3&amp;nbsp;Milliarden Euro Verlust |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2016-03-16 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-03/deutsche-bahn-macht-1-3-milliarden-euro-verlust |Abruf=2018-01-12}}&lt;/ref&gt;. Ab 2017 senkte die Bahn die Dividendenausschüttung auf 600&amp;nbsp;Millionen Euro. Seit einigen Jahren fließt die Dividende vollständig zurück an das Unternehmen.&lt;ref name=&quot;HB_201609&quot;&gt;{{Literatur |Titel=Deutsche Bahn: Steuerzahler muss Bahn mit Milliarden retten |Datum=2016-09-21 |Online=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/deutsche-bahn-steuerzahler-muss-bahn-mit-milliarden-retten/14578422.html |Abruf=2018-01-12}}&lt;/ref&gt; Die „Bahndividende“ wird im Zuge des Finanzierungskreislaufes Schiene gezahlt, die „Dividende“ lag 2020 bei 650&amp;nbsp;Millionen Euro.<br /> <br /> Zwischen 1994 und 2018 wurden mehr als 5400 Kilometer des DB-Streckennetzes stillgelegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://diepresse.com/home/wirtschaft/unternehmen/5553009/Seit-1994-mehr-als-5400-StreckenKilometer-von-Deutscher-Bahn |titel=Seit 1994 mehr als 5400 Strecken-Kilometer von Deutscher Bahn stillgelegt |datum=2018-12-29 |abruf=2018-12-29}}&lt;/ref&gt; Laut Statistiken des Eisenbahn-Bundesamtes und der Zahlen aus den Geschäftsberichten ist dieser Trend jedoch rückläufig.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Stilllegung/ListenStatistiken/listenstatistiken_node.html |titel=EBA – Listen und Statistiken zu Streckenstilllegungen |abruf=2019-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;font-size:90%; text-align:right;&quot;<br /> |+ Kennzahlen der Deutschen Bahn AG (Angaben jeweils am 31. Dezember)<br /> |-<br /> !<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2003&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Kennzahlen |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2003 |Datum=2003}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2004&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Leistungskennzahlen |Sammelwerk=Daten und Fakten 2004 |Ort=Berlin |Datum=2004 |Seiten=10}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2005&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Auf einen Blick |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2005 |Ort=Berlin |Datum=2005}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2006&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Auf einen Blick |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2006 |Ort=Berlin |Datum=2006}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2007&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Gewinn- und Verlustrechnung; Mehrjahresübersichten |Sammelwerk=Daten und Fakten 2007 |Datum= |Seiten=30 bis 33}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2008&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Auf einen Blick |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2008 |Ort=Berlin |Datum=2008}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2009&lt;ref name=&quot;Daten_und_Fakten_2009&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/berichte/daten__und__fakten__2009.pdf |titel=Vgl. DB Mobility Logistics AG, Daten &amp; Fakten 2009 |datum=2009-12-31 |format=PDF; 664&amp;nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120130173804/http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/berichte/daten__und__fakten__2009.pdf |archiv-datum=2012-01-30 |abruf=2010-08-28}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2010&lt;ref name=&quot;gb2010&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2011&lt;ref name=&quot;Daten_und_Fakten_2011&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www1.deutschebahn.com/linkableblob/ecm2-db-de/2350506/data/2011_duf-data.pdf |titel=Vgl. Deutsche Bahn AG, Daten &amp; Fakten 2011 |format=PDF; 894&amp;nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120425031603/http://www1.deutschebahn.com/linkableblob/ecm2-db-de/2350506/data/2011_duf-data.pdf |archiv-datum=2012-04-25 |abruf=2012-07-30}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2012&lt;ref name=&quot;10jahre2012&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;gb2013&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2013&lt;ref name=&quot;gb2013&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2014&lt;ref name=&quot;gb2014&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2015&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1047294/71d635f05e689d54ca3804e34bb7f874/2015_duf_de-data.pdf |titel=Deutsche Bahn Daten und Fakten 2015 |format=PDF |abruf=2018-05-28}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2016&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1639242/2bdc04ef1569e716e3d70d7071ac3291/2017_duf_de-data.pdf |titel=Deutsche Bahn Daten &amp; Fakten 2017 |format=PDF |abruf=2018-05-28}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:4&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1639254/72253ca2bf5e6a932761a076e4d31e0b/ib2017_dbkonzern_de-data.pdf |titel=Integrierter Bericht Deutsche Bahn 2017 |format=PDF |abruf=2017-06-20}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2017&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:4&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2018&lt;ref name=&quot;:3&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2019&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG, Konzernleitung |Titel=Ausgewählte Kennzahlen |Sammelwerk=Integrierter Bericht 2019 |Ort=Berlin |Datum=2020-04}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2020&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2020/Berichte/DB_IB20_d_web_01.pdf |titel=Integrierter Bericht 2020 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2020-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-20}}&lt;/ref&gt;<br /> !2021&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ibir.deutschebahn.com/2021/de/start |titel=▶ Integrierter Geschäftsbericht Deutsche Bahn 2021 {{!}} Integrierter Bericht 2021 |abruf=2022-04-05}}&lt;/ref&gt;<br /> !2022&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| Anmerkung<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot; |[[Erlös|Konzernumsatz]]&lt;br /&gt;(in [[Milliarde|Mrd]].&amp;nbsp;€)<br /> |28,228<br /> |23,963<br /> |25,055<br /> |30,053<br /> |31,309<br /> |33,452<br /> |29,335<br /> |34,410<br /> |37,979<br /> |39,296<br /> |39,119<br /> |39,720<br /> |40,5<br /> |40,57<br /> |42,7<br /> |44,065<br /> |44,43<br /> |39,9<br /> |47,0<br /> |56,296<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |[[EBIT|Konzernergebnis (EBIT)]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/162892/umfrage/ebit-der-deutsche-bahn-ag/ |titel=Deutsche Bahn – EBIT bis 2017 {{!}} Statistik |abruf=2019-01-08}}&lt;/ref&gt; (in Mrd.&amp;nbsp;€)<br /> |0,465<br /> |0,951<br /> |1,352<br /> |2,477<br /> |2,895<br /> |2,483<br /> |2,208<br /> |1,817<br /> |2,177<br /> |2,529<br /> |1,767<br /> |1,830<br /> |−0,154<br /> |1,461<br /> |1,688<br /> |2,111<br /> |1,837<br /> |−2,903<br /> |−1,552<br /> |1,253<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |[[Konzernbilanzsumme]] (Mrd.&amp;nbsp;€)<br /> |47.647<br /> |46,348<br /> |47,101<br /> |48,440<br /> |48,529<br /> |48,193<br /> |47,303<br /> |52,003<br /> |51,791<br /> |52,525<br /> |52,894<br /> |55,883<br /> |56,059<br /> |56,324<br /> |56,436<br /> |58,527<br /> |65,828<br /> |65,435<br /> |71,84<br /> |76,303<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Mitarbeiter<br /> |242.759<br /> |225.512<br /> |216.389<br /> |229.200<br /> |237.078<br /> |240.242<br /> |239.828<br /> |276.310<br /> |285.319<br /> |287.508<br /> |295.653<br /> |295.763<br /> |297.202<br /> |306.368<br /> |310.935<br /> |318.528<br /> |323.944<br /> |322.768<br /> |323.716&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> |324.136<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Vollzeit, TZ anteilig eingerechnet<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | [[Bahnhof|Bahnhöfe]] und [[Haltepunkt]]e<br /> |5.665<br /> |5.697<br /> |5.707<br /> |5.730<br /> |5.699<br /> |5.718<br /> |5.707<br /> |5.700<br /> |5.685<br /> |5.645<br /> |5.668<br /> |5.676<br /> |k. A.<br /> |k. A.<br /> |k. A.<br /> |5.663<br /> |5.679<br /> |5.691<br /> |5.693&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> |5.699<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Unternehmenseigenes [[Schienennetz]] (km)<br /> |35.593<br /> |34.718<br /> |34.211<br /> |34.122<br /> |33.978<br /> |33.862<br /> |33.721<br /> |33.723<br /> |33.576<br /> |33.505<br /> |33.448<br /> |33.426<br /> |33.193&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Literatur |Hrsg=[[DB Netz]] |Titel=Entwicklungen im Geschäftsjahr 2015 |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2015 |Ort=[[Frankfurt am Main]] |Datum=2015}}&lt;/ref&gt;<br /> |33.241&lt;ref name=&quot;:2&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1642022/48f3484219bb6e3bece49bbf16210dff/2017_gb_dbnetz_de-data.pdf |titel=DB Netz AG – Geschäftsbericht 2017 |format=PDF |abruf=2019-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> |33.348&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> |33.299&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Leistungskennzahlen |Sammelwerk=Geschäftsbericht DB Netz AG 2018 |Datum=2019-06 |Online=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2018/Berichte/DB18_Netz_web.pdf}}&lt;/ref&gt;<br /> |33.423<br /> |33.399<br /> |33.401&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> |33.469<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | ein Großteil des deutschen [[Vollbahn]]netzes<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;22&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Verkehrsleistung|Beförderungsleistung]] [[Personenverkehr]]:<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Reisende (Mrd.)<br /> |1,682<br /> |≈ 1,695<br /> |≈ 1,785<br /> |1,854<br /> |≈ 1,835<br /> |1,919<br /> |1,908<br /> |1,950<br /> |1,981<br /> |2,035<br /> |2,235<br /> |2,254<br /> |2,251<br /> |2,365<br /> |2,564<br /> |2,581<br /> |2,603<br /> |1,499<br /> |2,931<br /> |3,751<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | nur Schienenverkehr, ab 2008 inkl. Auslandsgeschäft<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | [[Personenkilometer]] (Mrd.)<br /> |69,534<br /> |70,260<br /> |72,554<br /> |74,788<br /> |74,792<br /> |77,791<br /> |76,772<br /> |78,582<br /> |79,228<br /> |88,433<br /> |88,746<br /> |88,407<br /> |88,636<br /> |94,698<br /> |95,854<br /> |97,707<br /> |98,402<br /> |51,933<br /> |50,831<br /> |82,642<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | ab 2008 inkl. Auslandsgeschäft<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;22&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| Beförderungsleistung [[Güterverkehr]]:<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Güterbeförderung (Mio.&amp;nbsp;Tonnen)<br /> |282,3<br /> |283,6<br /> |266,5<br /> |307,6<br /> |312,8<br /> |378,7<br /> |341,0<br /> |415,4<br /> |411,6<br /> |398,7<br /> |390,1<br /> |329,1<br /> |300,2<br /> |277,4<br /> |271,0<br /> |255,5<br /> |232<br /> |213,1<br /> |226,5<br /> |222,3<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | [[Tonnenkilometer]] (Mrd.)<br /> |79,864<br /> |83,982<br /> |83,111<br /> |96,388<br /> |98,794<br /> |113,634<br /> |93,948<br /> |105,794<br /> |111,980<br /> |105,894<br /> |104,259<br /> |102,871<br /> |98,445<br /> |94,698<br /> |92,651<br /> |88,237<br /> |85,005<br /> |78,670<br /> |84,850<br /> |84,468<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;22&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Fahrzeugkilometer|Betriebsleistung]] auf dem DB-Schienennetz ([[DB InfraGO|DB InfraGO AG]], bis 2023 [[DB Netz|DB Netz AG]]):<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Trassenkilometer Züge des [[Liste der Unternehmen im DB-Konzern|DB-Konzerns]] (Mio.)<br /> |917,8<br /> |912,7<br /> |887,7<br /> |888<br /> |902<br /> |881<br /> |832,6<br /> |839<br /> |832<br /> |808<br /> |788<br /> |784<br /> |751<br /> |733<br /> |728<br /> |737<br /> |767,3<br /> |677,8<br /> |680,3<br /> |692,6<br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Trassenkilometer [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|externer Unternehmen]] (Mio.)<br /> |70,4<br /> |88<br /> |110<br /> |128<br /> |147<br /> |162<br /> |170,4<br /> |195<br /> |219<br /> |231<br /> |247<br /> |260<br /> |290&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> |321&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> |331&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> |349<br /> |368,3<br /> |385,5<br /> |414,3<br /> |419,8<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |Trassenkilometer gesamt (Mio.)<br /> |988<br /> |≈ 1001<br /> |≈ 978<br /> |1016<br /> |1049<br /> |1043<br /> |1003<br /> |1034<br /> |1051<br /> |1039<br /> |1035<br /> |1044<br /> |1041<br /> |1054<br /> |1059<br /> |1086<br /> |1090<br /> |1066<br /> |1109<br /> |1133<br /> |<br /> |}<br /> <br /> === Finanzielle Folgen der COVID-19-Pandemie ===<br /> Als Folge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|COVID-19-Pandemie]] machte die DB im ersten Halbjahr 2020 rund 3,7 Milliarden Euro Verlust und stehe laut Bahnchef Lutz am Beginn der schlimmsten finanziellen Krise in der Geschichte des Unternehmens.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/DB-legt-Halbjahreszahlen-2020-vor-mit-Rekordinvestitionen-will-DB-nach-der-Corona-Krise-wieder-wachsen-5028340 |titel=DB legt Halbjahreszahlen 2020 vor – mit Rekordinvestitionen will DB nach der Corona-Krise wieder wachsen {{!}} Deutsche Bahn AG |abruf=2020-07-30}}&lt;/ref&gt; Ausschlaggebend für den Rekordverlust seien sowohl die eingebrochenen Fahrgastzahlen im [[DB&amp;nbsp;Fernverkehr]] als auch die [[Abschreibung]]en in Milliardenhöhe bei der Auslandstochter [[Arriva]]. Zudem schlägen die Verluste anderer Tochtergesellschaften wie DB&amp;nbsp;Regio (rund 600&amp;nbsp;Millionen Euro) und DB&amp;nbsp;Cargo (rund 350&amp;nbsp;Millionen Euro) zu Buche.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/deutsche-bahn-steuert-auf-milliardenverlust-zu-a-5ab1fd12-7df4-4504-b237-a62dc20c0df1 |titel=Deutsche Bahn steuert auf Milliardenverlust zu |werk=manager-magazin.de |abruf=2020-07-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{zukunft|2022}}Der Bund plant, der DB zur Bewältigung der Krisenfolgen mindestens 5,5 Milliarden Euro bereitzustellen, neben Einsparungen von 4,1&amp;nbsp;Milliarden Euro.&lt;ref name=&quot;hb-2020-10-08&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Dieter Fockenbrock |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/krisenmanagement-boni-erfolgspraemien-und-jobs-werden-gestrichen-so-will-die-bahn-milliarden-sparen/26253010.html |titel=Boni, Erfolgsprämien und Jobs werden gestrichen: So will die Bahn Milliarden sparen |werk=handelsblatt.com |datum=2020-10-08 |abruf=2020-10-08}}&lt;/ref&gt; Der [[Bundesrechnungshof]] kritisierte die noch 2020 geplante Staatshilfe in einem Sonderbericht. Überzogene Finanzhilfen müssten vermieden und Haushaltsgrundsätze der Notwendigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Gleichzeitig schüttete, wie fast jedes Jahr, die Deutsche Bahn AG 650&amp;nbsp;Millionen Euro Dividenden an den Bund aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/989964/umfrage/dividendenausschuettung-der-deutschen-bahn/ |titel=Deutsche Bahn – Dividendenausschüttung 2020 |abruf=2021-11-04}}&lt;/ref&gt; Der Staatskonzern könne die Mittel im Übrigen auch für bahnfremde Aktivitäten, zur Stärkung seiner Marktmacht und zum Nachteil für den Wettbewerb auf der Schiene einsetzen. Branchenlösungen müssten den Vorzug vor einseitigen Hilfen an die DB&amp;nbsp;AG haben.&lt;ref name=&quot;tsp-2020-10-07&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Wüpper |Titel=Mehr Hilfe als nötig |Sammelwerk= [[Der Tagesspiegel]] |Datum=2020-10-07 |Seiten=13}}&lt;/ref&gt; Vertreter aus Politik und Wirtschaft forderten in der Folge erneut einen strukturellen Umbau des [[Liste der Unternehmen im DB-Konzern|DB-Konzerns]] und warfen der Bahn vor, auch vor der COVID-19-Pandemie schlecht gewirtschaftet zu haben. Sie kritisierten daher zudem die pauschale Milliardenhilfe, die der DB von [[Andreas Scheuer]] zur Milderung der wirtschaftlichen Corona-Folgen zugesichert wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/eae2c8d4-4a32-4807-b978-b64750585ec3 |titel=Milliardenverlust der Bahn – nicht nur wegen Corona |abruf=2020-07-30}}&lt;/ref&gt; Eine Prüfung der EU-Kommission ist in Gange (Stand Januar 2021).&lt;ref name=&quot;rb-2021-05-01&quot;&gt;{{Literatur |Titel=DB-Hilfen nicht notifiziert |Sammelwerk=Rail Business |Nummer=5 |Datum=2021-02-01 |ISSN=1867-2728 |Seiten=1 |ZDB=2559332-8}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Bahn besitzt Führungspersonal in etwa zwanzig Konzerntochtergesellschaften, die in der Corona-Krise vertraglich festgelegte Bonuszahlungen erhalten, obwohl der Konzern auf Staatshilfen angewiesen ist. Die Gewerkschaften [[Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer|GDL]] und [[Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft|EVG]] lehnten die Sonderzahlungen für Führungskräfte in Krisenzeiten ab. Der Mutterkonzern ließ in einem Rechtsgutachten klären, ob sie die variable Vergütung überhaupt aussetzen kann.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/staatskonzern-deutsche-bahn-gutachter-muss-streit-ueber-boni-fuer-fuehrungskraefte-klaeren/26990066.html |titel=Staatskonzern: Deutsche Bahn: Gutachter muss Streit über Boni für Führungskräfte klären |werk=[[Handelsblatt]] |abruf=2021-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut den Zahlen des für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlichten [[Integrierte Berichterstattung|Integrierten Berichts]] konnte sich die DB schneller von den Folgen der Pandemie erholen als man zunächst angenommen hatte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=finanzen net Redaktion |url=https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/konzernkreise-deutsche-bahn-macht-bei-neuem-umsatzrekord-weniger-verlust-11165590 |titel=Deutsche Bahn macht bei neuem Umsatzrekord weniger Verlust |abruf=2022-04-05}}&lt;/ref&gt; Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die DB wieder schwarze Zahlen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/Nach-Rekordumsatz-2021-Deutsche-Bahn-will-2022-wieder-schwarze-Zahlen-schreiben-7343734 |titel=Nach Rekordumsatz 2021: Deutsche Bahn will 2022 wieder schwarze Zahlen schreiben |abruf=2022-04-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kontroversen ==<br /> === Unpünktlichkeit und mangelnde Zuverlässigkeit ===<br /> {{Manueller Rahmen<br /> |content = {{Zeitleiste Pünktlichkeit der Deutschen Bahn}}<br /> |width = 260<br /> |link=Vorlage:Zeitleiste_Pünktlichkeit_der_Deutschen_Bahn<br /> |caption = Pünktlichkeit DB Fernverkehr, in Prozent,&lt;br&gt;ohne Verspätungen von weniger als sechs Minuten und ohne ausgefallene Züge&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nikolaus Doll |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article191897021/Deutsche-Bahn-Gestrichene-Zuege-lassen-Statistik-schoener-aussehen.html |titel=Deutsche Bahn: Gestrichene Züge lassen Statistik schöner aussehen |datum=2019-04-14 |abruf=2022-07-02}}&lt;/ref&gt;,&lt;br&gt;<br /> Datenquellen: 2009–2018&lt;ref name=&quot;:8&quot; /&gt;, 2019&lt;ref name=&quot;:9&quot; /&gt;, 2020&lt;ref name=&quot;:10&quot; /&gt;, 2021&lt;ref name=&quot;:11&quot; /&gt;, 2022&lt;ref name=&quot;:2022&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article237323623/bahn-verspaetungen-baustellen-puenktlichkeit-schienennetz.html |titel=Deutsche Bahn: So unpünktlich war sie im Jahr 2022 |werk=Berliner Morgenpost |datum=2023-01-09 |abruf=2023-03-06}}&lt;/ref&gt;, 2023&lt;ref name=&quot;:2023db&quot; /&gt;}}<br /> <br /> Um die Zuverlässigkeit der Bahn im Personenverkehr zu bewerten, werden vorrangig die Verspätungen im Fernverkehr herangezogen, da Verspätungen oder Ausfälle im Nahverkehr in der Regel leichter vom Fahrgast ausgeglichen werden können.&lt;ref name=&quot;:12&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://web.de/magazine/wirtschaft/faktencheck-puenktlich-deutsche-bahn-33629446 |titel=Faktencheck: Wie pünktlich ist die Deutsche Bahn? |werk=Web.de |datum=2019-03-27 |abruf=2022-09-03}}&lt;/ref&gt; Zwischen 2010 und 2019 bewegte sich die [[Pünktlichkeit (Bahn)|Pünktlichkeit]] im Fernverkehr der Deutschen Bahn ohne klare [[Tendenz]]en zwischen 73 und 80 %,&lt;ref name=&quot;:8&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Hedda Nier |url=https://de.statista.com/infografik/17925/puenktlichkeit-der-bahn/ |titel=So unpünktlich ist die Bahn |werk=Statista |datum=2019-05-08 |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:9&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Thomas Wüpper |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bahn-verfehlt-puenktlichkeitsziele-erneut-2019-war-jeder-vierte-fernzug-verspaetet/25424644.html |titel=2019 war jeder vierte Fernzug verspätet |werk=tagesspiegel.de |datum=2020-01-12 |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; im Jahr 2020 stieg sie auf ein 15-Jahre Rekordhoch von 82 %,&lt;ref name=&quot;:10&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/panorama/welt/puenktlichkeit-von-81-8-prozent-durch-pandemie-einschraenkungen-deutsche-bahn-so-puenktlich-wie-seit-15-jahren-nicht-mehr_id_12878484.html |titel=Im Pandemie-Jahr: Deutsche Bahn so pünktlich wie seit 15 Jahren nicht mehr |werk=Focus Online |datum=2021-01-17 |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; fiel im Folgejahr 2021 allerdings wieder auf 75 %.&lt;ref name=&quot;:11&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/aa271c2d-81b4-43e9-b9c8-a53e2a88d363 |titel=Statistik der Bahn: 2021 Züge wieder unpünktlicher |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; In den Jahren 2022 und 2023 bewegte sich die Pünktlichkeit im Fernverkehr mit 65 % und schließlich 64 % um den historischen Tiefstwert.&lt;ref name=&quot;:2022&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:13&quot;&gt;{{Internetquelle|url=https://www.merkur.de/wirtschaft/deutsche-bahn-jeder-dritte-fernverkehrszug-2022-zu-spaet-zr-92017444.html |titel=Deutsche Bahn: Jeder dritte Fernverkehrszug 2022 zu spät |werk=Merkur |datum=2023-01-10 |abruf=2023-03-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:2023db&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-verspaetungen-100.html |titel=Verspätungen und Ausfälle: Nur zwei Drittel der Züge pünktlich |werk=Tagesschau |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Hauptursache für die Unzuverlässigkeit werden der Sanierungsstau und das zurückgebaute Schienennetz verantwortlich gemacht.&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:7&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Theo Koll |url=https://www.zdf.de/uri/cf77ec22-32f7-4939-a8bb-23a31229177b |titel=Chaos bei der Bahn – Woher kommen die Probleme? |werk=ZDF Mediathek |hrsg=Kontext, ZDF |datum=2022-08-30 |offline=ja |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; Der Sanierungsstau, mit über 850 Baustellen pro Tag, sei auf die [[Rendite]]bestrebungen der Deutschen Bahn und die daher vernachlässigten Baustellen(koordinierungen) zurückzuführen.&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt; Auch das seit den 2000er-Jahren zurückgebaute Schienennetz basiert auf Sparmaßnahmen, die aus dem [[Privatisierung]]s-Konflikt, zwischen [[Wirtschaftlichkeit|Konzerninteresse]] und [[Gemeinwohl]], resultieren.&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt; Des Weiteren macht das [[ZDF]] auch mangelndes Personal, das [[Allgemeines Eisenbahngesetz|Eisenbahngesetz]], welches die Attraktivität von Reparaturen mindere, und die globalen Aktivitäten der Bahn, welche den Fokus auf den hiesigen Verkehr reduzieren würden, verantwortlich.&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt;[[Datei:DB_Werbung,_Ostkreuz._Berlin_(6176211794).jpg|mini|Bahn-Maskottchen [[Max Maulwurf]] auf einem Baustellenplakat (2011)]]<br /> <br /> === Datenaffäre ===<br /> Im Januar 2009 geriet die Deutsche Bahn wegen eines Skandals im Bereich der [[Mitarbeiterüberwachung]] in die Schlagzeilen, weil sie wiederholt [[Stammdaten]] ihrer Beschäftigten (unter anderem Anschriften, Telefonnummern und Bankverbindungen) mit anderen Datenbanken abgeglichen hatte. Im weiteren Verlauf wurden Fälle bekannt, in denen Bankkonten, Privatkontakte und weitere persönliche Informationen eingeholt und ausgewertet wurden.<br /> <br /> So wurden beispielsweise Videoaufnahmen von Tankstellen besorgt, die Mitarbeiter ansteuerten.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de:80/in_und_ausland/wirtschaft/spezial_ueberwachte_beschaeftigte/1731298_Computer-Manipulation-bei-der-Bahn-Allumfassende-ueberwachung.html |text=''Computer Manipulation bei der Bahn – allumfassende Überwachung'' |wayback=20090426211541}}. In: Frankfurter Rundschau, 23. April 2009 (Internet Archive Wayback Machine vom 26. April 2009).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In mindestens neun Fällen wurde der Berliner Recherchedienst ''Network Deutschland GmbH'' zur Überprüfung von Mitarbeitern, deren Ehepartnern, Lieferanten und sonstigen Vertragspartnern beauftragt.&lt;ref name=&quot;BDSB_20081028&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://netzpolitik.org/wp-upload/datenschutz_bei_der_bahn.pdf |titel=Alexander Dix (Berliner Landesdatenschutzbeauftragte): Gespräch mit der Deutschen Bahn AG über die Geschäftsbeziehungen des Unternehmens mit der Network Deutschland GmbH am 28.&amp;nbsp;Oktober 2008; veröffentlicht auf den Websites www.netzpolitik.org und www.toni-hofreiter.de |format=PDF; 56&amp;nbsp;kB |abruf=2009-02-08}}&lt;/ref&gt; Auch von der Gewerkschaft [[Transnet]] wurde das Unternehmen mindestens zweimal um einen Abgleich der Mitglieder- mit der Mitarbeiterdatei gebeten, um die korrekte Zahlung von Beiträgen zu überprüfen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Kevin P. Hoffmann |Titel=Gewerkschaft Transnet bat Bahn um Datenabgleich |Sammelwerk=Tagesspiegel |Datum=2009-05-17 |Online=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gewerkschaft-transnet-bat-bahn-um-datenabgleich/1514178.html}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Recherchen von [[Günter Wallraff]] seien in mehreren Fällen auch Daten der Mitarbeiter manipuliert worden. Diese Manipulationen seien anschließend unter anderem zur Kündigung von Kritikern des Vorstandsvorsitzenden [[Hartmut Mehdorn]] und der Kapitalprivatisierung genutzt worden.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Günter Wallraff |Titel=In Mehdorns Diensten |Sammelwerk=Die Zeit |Nummer=18 |Datum=2009-04-23 |Online={{Webarchiv |url=http://www.zeit.de/2009/18/Bahn/seite-1 |text=zeit.de |wayback=20130928130214}}}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hartmut mehdorn dresden 061110-Version 2.jpg|mini|hochkant|[[Hartmut Mehdorn]], 2006]]<br /> <br /> Um die Datenaffäre aufzuklären, setzte der Aufsichtsrat im März 2009 die Rechtsanwälte [[Herta Däubler-Gmelin]] und [[Gerhart Baum]] als Sonderermittler ein. Am 30.&amp;nbsp;März 2009 bot Hartmut Mehdorn auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin seinen Rücktritt an, der mit Wirkung zum 30.&amp;nbsp;April 2009 angenommen wurde.<br /> <br /> In der Sondersitzung des Aufsichtsrates am 13. Mai 2009 wurde schließlich das Ausscheiden der Vorstände [[Norbert Bensel|Bensel]], [[Norbert Hansen|Hansen]] (gesundheitsbedingt), [[Margret Suckale|Suckale]] und [[Otto Wiesheu|Wiesheu]] zum 31.&amp;nbsp;Mai beschlossen. Dabei verzichtete die Bahn auf Schadenersatzforderungen gegen die verantwortlichen Vorstandsmitglieder, sondern bot ihnen Aufhebungsverträge, wodurch [[Abfindung]]en in Millionenhöhe fällig wurden.&lt;ref name=&quot;welt-2009-05-13&quot;&gt;{{Literatur |Autor=N. Doll und O. Haustein-Teßmer |Titel=Abgesägte Bahn-Manager nehmen Abfindungen mit |TitelErg=Geld für Ex-Vorstände |Sammelwerk=[[Die Welt]] |Datum=2009-05-13 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article3732420/Abgesaegte-Bahn-Manager-nehmen-Abfindungen-mit.html}}&lt;/ref&gt; Außerdem verließen die Leiter der Konzernrevision, der Konzernsicherheit und der Regelkonformität ({{enS|Compliance}}) das Unternehmen (Josef Bähr, Jens Puls und Wolfgang Schaupensteiner).&lt;ref&gt;[https://www.jungewelt.de/2009/05-14/063.php ''Alle sind unschuldig'']. In: Junge Welt, 17. Mai 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Mai 2009 wurde bekannt, dass Wolfgang Schaupensteiner im Januar 2009 Daten zur Vertuschung der Datenaffäre habe vernichten lassen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=M. Bauchmüller |Titel=Ex-Oberstaatsanwalt vertuscht Datenaffäre |Sammelwerk=Süddeutsche Zeitung |Datum=2009-05-28 |Online=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bahn-schaupensteiner-ex-oberstaatsanwalt-vertuscht-datenaffaere-1.460487}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im 75-seitigen Abschlussbericht von [[PricewaterhouseCoopers]] (PwC) vom 7. August 2009, in dem die Unternehmensführung zwischen 1995 und Februar 2009 überprüft wurde, teilte PwC mit, ein Verschulden der Vorstände könne {{&quot; |nicht festgestellt werden}}, daher könne man eine Klage {{&quot; |nicht empfehlen}}. Im Mai 2011 wurde bekannt, dass laut einem geheim gehaltenen Protokoll vom März 2009, bei dem der damalige Leiter der internen Revision der Bahn durch zwei Sonderermittler von [[KPMG]] befragt worden war, {{&quot; |Mehdorn und andere Spitzenmanager von den Schnüffeleien und illegalen [[E-Mail-Überwachung]]en gewusst und eine aktive Rolle gespielt haben}}.&lt;ref name=&quot;stz&quot;&gt;[[Stuttgarter Zeitung]] [https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.datenaffaere-bei-der-deutschen-bahn-bahn-prueft-haftung-von-mehdorn-erneut.89dd1dca-1aef-4e17-845b-730eeb814319.html (online)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der neue Vorstandsvorsitzende Grube betonte im Mai 2009, dass er einen Neuanfang suche. So wurde dem Datenschutz durch die Schaffung neuer Vorstandsressorts für Regelkonformität ''({{lang|en|Compliance}})'', Datenschutz und Recht eine stärkere Bedeutung beigemessen.&lt;ref name=&quot;db-2009-05-13&quot;&gt;Deutsche Bahn AG: [https://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/unternehmen/presse/presseinformationen/ubh/h20090513.html ''DB zieht Konsequenzen aus Datenmissbrauch / Grube: „Neuanfang in der Unternehmenskultur“'']. Presseinformation vom 13. Mai 2009.&lt;/ref&gt; Das im Oktober 2009 vom Berliner [[Landesbeauftragter für den Datenschutz|Datenschutzbeauftragten]] [[Alexander Dix]] verhängte [[Buße (Verwaltungsrecht)|Bußgeld]] wegen mehrerer Verstöße gegen das [[Bundesdatenschutzgesetz]] in Höhe von 1,1&amp;nbsp;Millionen Euro wurde von der DB akzeptiert.&lt;ref name=&quot;tsp-2009-10-24&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Carsten Brönstrup |Titel=''Schnüffelei kostet 1,1&amp;nbsp;Millionen Euro'' |Sammelwerk=[[Tagesspiegel]] |Datum=2009-10-24 |Online=[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/schnuffelei-kostet-11-millionen-euro-6791806.html Online]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Deutsche Bahn verlor 45&amp;nbsp;Millionen Euro, allein 18,5&amp;nbsp;Millionen Euro für die Ermittlungen und als Bußgeld, weitere 26,5&amp;nbsp;Millionen für die Abfindungen der Spitzenmanager.&lt;ref name=&quot;stz&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Verlauf der Aufklärung der Datenaffäre deckte [[Lobbycontrol]] Ende Mai 2009 ebenfalls auf,&lt;ref&gt;LobbyControl: Kurzstudie: Die verdeckte Einflussnahme der Deutschen Bahn für die Bahnprivatisierung und gegen den GDL-Streik: https://www.lobbycontrol.de/blog/wp-content/uploads/die-verdeckte-einflussnahme-der-deutschen-bahn.pdf&lt;/ref&gt; dass das Unternehmen 1,3&amp;nbsp;Millionen Euro aufgewendet hatte, um verdeckt positive Beiträge, insbesondere zum geplanten Börsengang, in den Medien zu platzieren.&lt;ref&gt;[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/bahn-zahlte-millionen-fuer-taeuschung;2304504 ''Bahn zahlte Millionen für Täuschung'']. In: Handelsblatt, 29. Mai 2009.&lt;/ref&gt; Daraufhin wurde der Generalbevollmächtigte für Kommunikation und Marketing der Deutschen Bahn, Ralf Klein-Bölting, am 29.&amp;nbsp;Mai 2009 durch den Vorstandsvorsitzenden entlassen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/inland/deutschebahn118.html |text=''Deutsche Bahn erneut im Zwielicht'' |wayback=20090531152355}}. tagesschau.de, 29.&amp;nbsp;Mai 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2039023_0_6145_-pr-skandal-bei-der-bahn-grube-feuert-topmanager.html |text=''Bahnchef Grube feuert weiteren Topmanager'' |wayback=20130602193913}}. In: ''[[Stuttgarter Zeitung]]'', 29. Mai 2009.&lt;/ref&gt; Die verdeckte PR erfolgte durch die Firma [[Berlinpolis]], die über ihren Mutterkonzern EPPA dazu von der Deutschen Bahn beauftragt wurde.&lt;ref name=&quot;LobbyControl&quot;&gt;LobbyControl: {{Webarchiv|url=https://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2009/05/berlinpolis-streitet-ab-aber-nicht-den-kern-pr-affaere-deutsche-bahn/ |wayback=20120119020215 |text=Berlinpolis streitet ab – aber nicht den Kern: die Verwicklung in die PR-Affäre der Deutschen Bahn AG}}. Abgerufen am 17.&amp;nbsp;Juni 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entschädigungsforderungen ===<br /> Als direkte Nachfolgerin der beiden Deutschen Reichsbahnen ([[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)]] und [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)]]) sieht sich die ''Deutsche Bahn AG'' seit dem Jahr 2014 vermehrt mit Entschädigungsforderungen konfrontiert. So fordert die [[Jüdische Gemeinde Thessaloniki]] mit der Unterstützung der Initiative [[Zug der Erinnerung]] Entschädigungszahlungen für die 58.000 deportierten griechischen Juden, die mit Hilfe der Deutschen Reichsbahn in die [[Liste der Konzentrationslager des Deutschen Reichs|Konzentrationslager]] abtransportiert wurden. Die Fahrkosten der Häftlinge zu ihrem Tod mussten durch die Gefangenen selbst getragen werden.&lt;ref&gt;[https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/23558 Tickets in den Tod], in: Jüdische Allgemeine.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft]] fordert für ehemalige [[Zwangsarbeiter]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] entsprechende Entschädigungen.&lt;ref&gt;[https://www.evangelisch.de/inhalte/94897/31-05-2014/zwangsarbeit-ddr-opferberbaende-fordern-entschaedigung-von-bahn evangelisch.de] Zwangsarbeit: DDR-Opferverbände fordern Entschädigung von Bahn&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Negativpreise ===<br /> Die „[[Verschlossene Auster]]“, der Negativpreis des [[Journalist]]enverbands [[Netzwerk Recherche]] für besonders restriktive [[Öffentlichkeitsarbeit]], ging 2006 an die Deutsche Bahn. Im Oktober 2007 wurde die Deutsche Bahn mit dem [[Liste von Negativpreisen|Negativpreis]] [[Big Brother Awards|Big Brother Award]] in der Kategorie „Wirtschaft“ ausgezeichnet. Kritisiert wurden unter anderem der Trend, beim Verkauf von Fahrkarten nicht-anonyme Bezahlmethoden zu forcieren, sowie die unnötige Sammlung von Fotos und Geburtsdaten bei [[BahnCard]]-Kunden.&lt;ref&gt;[https://www.bigbrotherawards.de/2007/.com/ Laudatio zur Verleihung des ''Big Brother Award'' 2007]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im gleichen Jahr wurde Hartmut Mehdorn, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Bahn, zudem der Minustitel „[[Sprachpanscher des Jahres]]“ des [[Verein Deutsche Sprache|Vereins Deutsche Sprache]] wegen der zu dieser Zeit häufigen Verwendung unnötiger [[Anglizismen]] im gesamten Konzern zuteil.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.vds-ev.de/presse/pressemitteilungen/392-hartmut-mehdorn-ist-sprachpanscher-2007 |text=vds-ev.de – Hartmut Mehdorn-ist Sprachpanscher 2007 |wayback=20160925210707}}&lt;/ref&gt; Daraufhin bemühte sich die DB, diese zumindest abseits der bereits etablierten Marken zu vermeiden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/reise/weniger-anglizismen-bei-der-deutschen-bahn-bahn-spricht-deutsch-statt-german-1.1704064 |titel=Weniger Anglizismen bei der Deutschen Bahn – Bahn spricht Deutsch statt German |hrsg=Süddeutsche Zeitung |datum=2016-06-24 |abruf=2016-09-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nikolaus Doll |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article117363964/Sprachterminator-Ramsauer-bekaempft-Bahnglisch.html |titel=Sprachterminator Ramsauer bekämpft „Bahnglisch“ |hrsg=WeltN24 GmbH |datum=2015-10-06&lt;!--Zweifelhaft, da bereits 2013 von sueddeutsche.de aus verlinkt--&gt; |abruf=2016-09-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Umgang mit kritisierenden Mitarbeitern ===<br /> Das Fernsehmagazin ''[[Report Mainz]]'' vom Juli 2022 schilderte an zwei Fällen den Umgang des Konzerns mit kritisierenden Mitarbeitern über Sicherheitsrisiken, diese Mitarbeiter sind mittlerweile nicht mehr für die Deutsche Bahn tätig. In einem Fall beklagte sich ein Schienenanlagen-Verantwortlicher für 400 km Schienen über die Bereitstellungen und Unzumutbarkeit, woraufhin er sich 2019 veranlasst fühlte, einen [[Brandbrief]] an seinen Vorstand zu senden. Die Beklagungen des Mitarbeiters stritt die Deutsche Bahn ab, was später zur Folge hatte, dass der Mitarbeiter [[Freistellung (Arbeitsrecht)|freigestellt]] wurde. Im anderen Fall erstellte ein Qualitäts- und Sicherheitsprüfer-Mitarbeiter einen kritischen Bericht über die Zustände der Anlagen; Inspektionen seien „… nicht einmal mehr im absolut notwendigen Minimalumfang …“ machbar. Nach Publizierung erlitt der Qualitäts- und Sicherheitsprüfer nach eigenen Angaben „… massive Repressionen …“ und eine Denunziation seitens der Bahn. Zusätzlich soll ihm gekündigt worden sein, daraufhin habe er die [[Fehlerkultur]] seines ehemaligen Arbeitgebers bemängelt. Die Deutsche Bahn verweigerte eine Stellungnahme zum kritischen Bericht des ehemaligen Mitarbeiters.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Monika Anthes, Gottlob Schober |url=https://www.ardmediathek.de/video/report-mainz/der-umgang-mit-mitarbeitern-die-auf-sicherheitsrisiken-hinweisen/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2ODg0NDA |titel=Der Umgang mit Mitarbeitern, die auf Sicherheitsrisiken hinweisen |werk=[[Report Mainz]] |hrsg=[[Südwestrundfunk|SWR]] |datum=2022-07-05 |format=[[ARD Mediathek]] Video; 7:21 min. |abruf=2022-07-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Beteiligung am „Tren Maya“-Großbauprojekt in Mexiko ===<br /> Die Deutsche Bahn ist mit ihrem Tochterunternehmen [[DB Engineering &amp; Consulting GmbH]] in den zukünftigen Betriebsablauf des [[Tren Maya]] involviert, einem Großbauprojekt auf der mexikanischen Halbinsel [[Yucatán (Halbinsel)|Yucatan]]. Der Vertrag läuft seit Dezember 2020 für insgesamt drei Jahre ist auf 8,6 Millionen Euro zu beziffern.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Jonas Seufert |Titel=Geplante „Maya“-Bahn durch Mexiko: Ein gefährlicher Zug |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2021-08-21 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Geplante-Maya-Bahn-durch-Mexiko/!5791061/ |Abruf=2023-07-27}}&lt;/ref&gt; Die möglichen Umweltschäden und negative Auswirkungen des Tren Maya auf indigene und lokale Gemeinden werden kontrovers diskutiert, so fordert etwa „[[Rettet den Regenwald]]“ einen Stopp der Bauarbeiten in den Biosphärenreservaten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.regenwald.org/petitionen/1163 |titel=Keine Touristenbahn im Regenwald der Maya! |abruf=2023-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Wettbewerbsverzerrung für DB-Cargo aufgrund Verlustausgleich ===<br /> Die [[Europäische Kommission]] bemängelt den Ausgleich anhaltend hoher Verluste von DB Cargo durch den DB-Konzern und leitete 2022 ein Verfahren wegen [[Wettbewerbsverzerrung]] ein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/db-cargo-bahn-tochter-steckt-tief-in-den-roten-zahlen/100015032.html |titel=Bahn-Tochter steckt tief in den roten Zahlen |autor=Josefine Fokuhl |werk=handelsblatt.com |datum=2024-02-15 |archiv-url= |archiv-datum= | abruf=2024-02-20 |offline=}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;n-tv-2024-02-14&quot;&gt;{{Internetquelle | url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/DB-Cargo-muss-Zerschlagung-befuerchten-article24736269.html |titel=DB Cargo muss Zerschlagung befürchten |werk=n-tv.de |datum=2024-02-14 |archiv-url= |archiv-datum= | abruf=2024-02-19 |offline=}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[DB Navigator]]<br /> * [[Liste der Lokomotiv- und Triebwagenbaureihen der Deutschen Bahn]]<br /> * [[Liste deutscher Eisenbahngesellschaften]]<br /> * [[Liste privatrechtlicher Unternehmen mit Bundesbeteiligung in Deutschland]]<br /> * [[Preissystem der Deutschen Bahn]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Christian Esser]], [[Astrid Randerath]]: ''Schwarzbuch Deutsche Bahn – Die brisante Wahrheit über die Machenschaften der Deutschen Bahn.'' Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-10036-3.<br /> * [[Arno Luik]]: ''Schaden in der Oberleitung: Das geplante Desaster der Deutschen Bahn.'' Westend, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-86489-267-7.<br /> * [[Heiner Monheim]], Klaus Nagorni (Hrsg.): ''Die Zukunft der Bahn: Zwischen Bürgernähe und Börsengang.'' Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 2004, ISBN 3-89674-119-5.<br /> * [[Erich Preuß]]: ''Die zerrissene Bahn: 1990–2000 – Tatsachen, Legenden, Hintergründe.'' transpress, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-71154-0.<br /> * Erich Preuß: ''Bahn im Umbruch: Tatsachen – Hintergründe – Konsequenzen.'' transpress, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-71244-X.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> &lt;!-- Bitte nur Links zur Deutschen Bahn, nicht zur Eisenbahn! --&gt;<br /> {{Schwesterprojekte |commonscat=Deutsche Bahn |n=Portal:Deutsche Bahn |d=Q9322}}<br /> * [https://www.deutschebahn.com/ Offizielle Website der Deutschen Bahn AG]<br /> * [https://www.bahn.de/ Reise- und Mobilitätsportal der Deutschen Bahn AG]<br /> * [https://www.bahn.de/service/ueber-uns/inside-bahn/ueber-inside-bahn Social-Media-Auftritte der Deutschen Bahn AG]<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;10jahre2012&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=http://www1.deutschebahn.com/file/3268188/data/10_jahre.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2012 – 10-Jahres-Übersicht<br /> |hrsg=Deutschen Bahn AG<br /> |format=PDF; 160 kB<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130518112232/http://www1.deutschebahn.com/file/3268188/data/10_jahre.pdf<br /> |archiv-datum=2013-05-18<br /> |abruf=2013-03-22}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2010&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=http://www1.deutschebahn.com/contentblob/1509634/2010_gb_dbkonzern_de/data.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2010<br /> |hrsg=Deutschen Bahn AG<br /> |format=PDF; 7,8&amp;nbsp;MB<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130518094425/http://www1.deutschebahn.com/contentblob/1509634/2010_gb_dbkonzern_de/data.pdf<br /> |archiv-datum=2013-05-18<br /> |abruf=2012-04-25}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2013&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/file/gb2013-de/6038954/IBDgzewzsOg2zNwkQOgBAAlbne0/6629646/data/2013_dbkonzern.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |hrsg=Deutschen Bahn AG |format=PDF; 15,7&amp;nbsp;MB |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160111010228/https://www1.deutschebahn.com/file/gb2013-de/6038954/IBDgzewzsOg2zNwkQOgBAAlbne0/6629646/data/2013_dbkonzern.pdf |archiv-datum=2016-01-11 |archiv-bot= |abruf=2015-05-20}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2014&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www1.deutschebahn.com/file/ecm2-db-de/1488952/bUDKL6uP2fhO1lbEVrzXpuYBeBs/9067490/data/ib2014_dbkonzern.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2014<br /> |hrsg=Deutschen Bahn AG<br /> |format=PDF; 24,5&amp;nbsp;MB<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160111010031/https://www1.deutschebahn.com/file/ecm2-db-de/1488952/bUDKL6uP2fhO1lbEVrzXpuYBeBs/9067490/data/ib2014_dbkonzern.pdf<br /> |archiv-datum=2016-01-11<br /> |abruf=2015-07-27}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;VIZ15&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/verkehr-in-zahlen_2015.html<br /> |titel=Verkehr in Zahlen 2015<br /> |hrsg=DVV/BMVI<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151223064311/http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/verkehr-in-zahlen_2015.html<br /> |archiv-datum=2015-12-23<br /> |abruf=2015-12-19}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Vorstände Deutsche Bahn AG}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=3020305-3|LCCN=no96058376|NDL=001138352|VIAF=145723391}}<br /> <br /> [[Kategorie:Deutsche Bahn AG| ]]<br /> [[Kategorie:Bahngesellschaft (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Logistikunternehmen (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen der Deutschen Bahn AG| ]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsunternehmen (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Öffentliches Unternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1994]]<br /> [[Kategorie:Holdinggesellschaft]]<br /> [[Kategorie:Star Alliance]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_P%C3%BCnktlichkeit_der_Deutschen_Bahn&diff=243256887 Vorlage:Zeitleiste Pünktlichkeit der Deutschen Bahn 2024-03-19T10:55:57Z <p>Con-struct: erstellt</p> <hr /> <div>&lt;!--<br /> Pünktlichkeit des Personen-Fernverkehrs der Deutschen Bahn in Prozent<br /> https://www.deutschebahn.com/resource/blob/10431118/7022b1241d1c0b4322ae6c752157c263/Integrierter-Bericht_Download-data.pdf S. 66:<br /> &quot;Für die Messung der Pünktlichkeit erfassen wir kontinuierlich für jede Zug-/Busfahrt die Ist-Zeit im Vergleich zur Soll-Ankunftszeit. Die Ankunft der planmäßigen bzw. bis zu einer definierten Maximaldauer verspäteten Züge/Busse fassen wir im Pünktlichkeitsgrad zusammen.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:line value:gray(0.7)<br /> id:column1 value:rgb(0.55,0.62,0.85) # dunkel<br /> id:column2 value:rgb(0.77,0.82,1) # hell<br /> ImageSize = width:260 height:150<br /> PlotArea = width:220 height:120 left:30 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:50 till:91<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:10 start:50<br /> ScaleMinor = gridcolor:line increment:10 start:60<br /> <br /> PlotData=<br /> color:column1 width:13.5<br /> <br /> bar:2009 color:column2 from:start till: 81<br /> bar:2009 shift:(-8,4) at:81 text: 81,2 <br /> <br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 73 #72,6<br /> <br /> bar:2011 color:column2 from:start till: 80 #80,0<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 79<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-12,4) at:79 text: 79,1<br /> <br /> bar:2013 color:column2 from:start till: 74 #73,9<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 76<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-12,4) at:76 text: 76,5<br /> <br /> bar:2015 color:column2 from:start till: 74 #74,4<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 79<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-12,4) at:79 text: 78,9 <br /> <br /> bar:2017 color:column2 from:start till: 78 #78,5<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 75<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-12,4) at:75 text: 74,9 <br /> <br /> bar:2019 color:column2 from:start till: 76 #75,9<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 82<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; shift:(-12,4) at:82 text: 81,8 <br /> <br /> bar:2021 color:column2 from:start till: 75 #75,2<br /> <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 65 #65,2<br /> <br /> bar:2023 color:column2 from:start till: 64<br /> bar:2023 shift:(-12,4) at:64 text: 64,0 <br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste Bahn|Pünktlichkeit der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Vorlage:Deutschland]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe:Farbe&diff=243255060 Hilfe:Farbe 2024-03-19T10:06:12Z <p>Con-struct: /* Weitere Informationen */ Seite smartbytes.de gibt es nicht mehr</p> <hr /> <div>{{Hilfe}}<br /> Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu wahren, sollten '''Farben''' in der Wikipedia mit viel Bedacht eingesetzt werden.<br /> * Nutze Farben in [[Wikipedia:Artikel|Artikeln]] nur in Ausnahmefällen, wenn sie inhaltlich sinnvoll sind.<br /> * Auf deiner [[Hilfe:Benutzernamensraum|Benutzerseite]] sind deiner Farbgestaltung kaum Grenzen gesetzt.<br /> * Wenn du ein [[Wikipedia:Portale|Portal]] gestaltest, darf es durchaus etwas farbiger werden, orientiere dich jedoch an Bestehendem.<br /> Ganz allgemein soll eine Farbgebung den Sehenden die Orientierung erleichtern, muss jedoch Menschen mit Augenproblemen immer noch die Inhalte zugänglich machen. Farben dürfen nicht [[Hilfe:Textgestaltung/Barrierefreiheit#bedeutungsunterscheidend|bedeutungsunterscheidend]] verwendet werden.<br /> <br /> == Zuweisung ==<br /> Zur Farbgebung dient in [[MediaWiki]] wie in [[Hypertext Markup Language|HTML]] das [[Hilfe:Tags#style|''style-''Attribut]]. Es wirkt auf in [[Hilfe:Tags|Tags]] eingeschlossene Bereiche sowie in der [[Hilfe:Tabellen|Tabellensyntax]]. Farben werden mit einem sogenannten RGB-Wert (Rot, Grün, Blau) angegeben.<br /> <br /> === {{Anker|CSS}} CSS-Anweisungen ===<br /> Im ''style-''Attribut kann man mit den [[Cascading Style Sheets|CSS]]-Anweisungen &lt;code&gt;color:#RRGGBB&lt;/code&gt; den Text und mit &lt;code style=&quot;white-space:nowrap&quot;&gt;background:#RRGGBB&lt;/code&gt; (oder in der Regel unnötig umständlich &lt;code style=&quot;white-space:nowrap&quot;&gt;background-color:#RRGGBB&lt;/code&gt;) die Hintergrundfläche einfärben; außerdem gibt es für Rahmenfarbe &lt;code style=&quot;white-space:nowrap&quot;&gt;border-color:#RRGGBB&lt;/code&gt; (oder, wenn keine anderen Definitionen geerbt werden sollen, &lt;code style=&quot;white-space:nowrap&quot;&gt;border:#RRGGBB&lt;/code&gt; mit weiteren Angaben zur Art des Strichs).<br /> <br /> &lt;code&gt;#RRGGBB&lt;/code&gt; steht für eine [[hexadezimale Farbdefinition]]: Die Werte jeweils für Rot (RR), Grün (GG) und Blau (BB) sind zweistellig anzugeben und können zwischen 00 und FF (dezimal 0 und 255) liegen; wenn allerdings bei allen RR-, GG- und BB-Werten jeweils beide Stellen identisch sind (z.&amp;nbsp;B. hexadezimal „33“ für dezimal „51“), kann die Angabe auch auf eine Stelle verkürzt werden (&lt;code&gt;3&lt;/code&gt; statt &lt;code&gt;33&lt;/code&gt; also etwa &lt;code&gt;#369&lt;/code&gt; anstatt &lt;code&gt;#336699&lt;/code&gt;) – allerdings nicht beim ohnehin veralteten &lt;code&gt;bgcolor&lt;/code&gt;, das bei &lt;code&gt;wikitable&lt;/code&gt;-klassifizierten Tabellen sowieso nicht funktioniert. Die selten benutzten abgekürzten Farbcodes könnten andere verwirren. Im Wikitext sollte man besser die verbreitete sechsstellige Hexadezimal-Form benutzen. Die Angabe in [[HSV-Farbraum|HSL]] ist aus Kompatibilitätsgründen zu unterlassen.<br /> <br /> Man könnte statt der RGB-Werteangabe auch die [[#Farbcodes|unten]] erwähnten Farbnamen verwenden (ohne&amp;nbsp;„#“), aber auch hier ist die volle Kompatibilität nicht gegeben, so dass die Werteangabe zu bevorzugen ist.<br /> <br /> == Farben verwenden ==<br /> === Syntax für den Quelltext ===<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- <br /> ! Aktion<br /> ! Wikitext<br /> ! Ergebnis<br /> |-<br /> | Farbiger Text<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;span style=&quot;color:#00FF00&quot;&gt; Text &lt;/span&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> | &lt;span style=&quot;color:#00FF00&quot;&gt;Text&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> | Farbige Blöcke<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;div style=&quot;color:darkgreen&quot;&gt; Block &lt;/div&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> | &lt;div style=&quot;color:darkgreen&quot;&gt;Block&lt;/div&gt;<br /> |-<br /> | Hintergrund für ein oder einige&amp;nbsp;Wörter<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;span style=&quot;background:yellow&quot;&gt; Beispiel &lt;/span&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> | &lt;span style=&quot;background:yellow&quot;&gt;Beispiel&lt;/span&gt;<br /> |-<br /> | Hintergrund eines Blocks<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;div style=&quot;background:yellow&quot;&gt; Block &lt;/div&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> | &lt;div style=&quot;background:yellow&quot;&gt;Block&lt;/div&gt;<br /> |-<br /> | Farbiger Text + Hintergrund eines&amp;nbsp;Blocks<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;div style=&quot;background:yellow; color:darkgreen&quot;&gt; Block &lt;/div&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> | &lt;div style=&quot;background:yellow;color:darkgreen;&quot;&gt;Block&lt;/div&gt;<br /> |-<br /> |rowspan=&quot;3&quot;| Hintergrund einer Tabellenzelle<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;style=&quot;background:#EAECF0&quot;| Text&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#EAECF0&quot;| Text<br /> |-<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;| Text&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> |class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;| Text<br /> |-<br /> | &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;bgcolor=&quot;#EAECF0&quot;| Text&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; &lt;small&gt;''(veraltet, nicht mehr neu verwenden)''&lt;/small&gt;<br /> |bgcolor=&quot;#EAECF0&quot;| Text <br /> |}<br /> <br /> Rot als Textfarbe sollte in Artikeln nicht verwendet werden; ''siehe auch [[Hilfe:Textgestaltung]]''.<br /> <br /> === Klassen ===<br /> Wikipedia-Farbdefinitionen über Klassen ''(class)'' haben den Vorteil, dass sie sich den unterschiedlichen [[Hilfe:Skin|Skins]] anpassen können, also jeweils unterschiedlich sein können. Sie geben Artikeln und anderen Seiten eine ruhige und einheitliche Gestaltung und passen sich sobald erforderlich auch den [[Hilfe:Skin|Skin]]-Einstellungen des Betrachters an. Vorrangig werden sie benutzt für Rahmen und Hintergründe von Tabellen und [[Wikipedia:Textbausteine|Textbausteinen]]. Hier: Standardvorgaben für „dunkle Schrift auf hellem Grund“.<br /> <br /> ==== Hintergrundfarben ====<br /> '''Anwendungsbeispiele:'''<br /> * Innerhalb eines Fließtextes oder einer Textzeile<br /> ** &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;span class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;&lt;span class=&quot;hintergrundfarbe1&quot;&gt;innerhalb &lt;span class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;&gt;einer&lt;/span&gt; Textzeile&lt;/span&gt;&lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;/span&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> * oder etwas schöner mit „padding“ links und rechts<br /> ** &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;span class=&quot;hintergrundfarbe8&quot; style=&quot;padding:0 3px 0 3px&quot;&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;&lt;span class=&quot;hintergrundfarbe1&quot; style=&quot;padding:0 3px 0 3px&quot;&gt;innerhalb &lt;span class=&quot;hintergrundfarbe8&quot; style=&quot;padding:0 3px 0 3px&quot;&gt;einer&lt;/span&gt; Textzeile mit etwas Abstand zum Buchstaben &lt;/span&gt;&lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;/span&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> * Blockweise<br /> ** &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;div class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; Text, Bilder, Tabellen usw. &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;/div&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;&lt;div class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;&gt;Text, Bilder, Tabellen usw.&lt;/div&gt;<br /> * Für eine Tabellenzeile<br /> ** &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;|- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> ::{| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe8&quot;<br /> | Text || Text || Text<br /> |}<br /> <br /> {| id=&quot;hintergrundfarben&quot; class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;min-width:90ex&quot;<br /> |- <br /> ! Klassenname<br /> ! Farbe in&lt;br /&gt;allen [[Hilfe:Skin|Skins]]<br /> ! Farbname<br /> ! Wirkung und Verwendung<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe1<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe1&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | #F8F9FA<br /> | „helles Hellgrau“<br /> | neutral; wie Tabellenzelle bei &lt;code&gt;class=&quot;wikitable&quot;&lt;/code&gt;<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe2<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe2&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | #FFFFFF<br /> | „Weiß“<br /> | neutral; für Nicht-Artikel-Seiten<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe3<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe3&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | #FFFF40<br /> | „Gelb“<br /> | auffällig<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe4<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe4&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | #FFAA00<br /> | „Orange“<br /> | sehr auffällig<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe5<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe5&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | #EAECF0<br /> | „helles Grau“<br /> | neutral, abgesetzt; wie Tabellenkopf bei &lt;code&gt;class=&quot;wikitable&quot;&lt;/code&gt;<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe6<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe6&quot; style=&quot;text-align:center;&quot; | #B3B7FF<br /> | „helles Violett“<br /> | rowspan=&quot;4&quot;| allgemein „bunt“; &lt;br /&gt;für Hervorhebungen und Unterscheidungen<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe7<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe7&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;| #FFCBCB<br /> | „helles Rot“<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe8<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe8&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;| #FFEBAD<br /> | „helles Orange“<br /> |-<br /> | hintergrundfarbe9<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe9&quot; style=&quot;text-align:center;&quot;| #B9FFC5<br /> | „helles Grün“<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center; min-width:90ex&quot;<br /> |- <br /> !rowspan=&quot;2&quot;| Anwendung<br /> !colspan=&quot;4&quot;| Farbe je nach [[Hilfe:Skin|Skin]]<br /> |-<br /> ! vector<br /> ! monobook<br /> ! modern<br /> ! cologneblue<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;| Inhaltsverzeichnis<br /> |style=&quot;background:#F8F9FA&quot;| &lt;!--vector --&gt;#F8F9FA<br /> |style=&quot;background:#F8F9FA&quot;| &lt;!--monobook --&gt;#F8F9FA<br /> |style=&quot;background:#F0F0F0&quot;| &lt;!--modern --&gt;#F0F0F0<br /> |style=&quot;background:#F7F8FF&quot;| &lt;!--cologneblue--&gt;#F7F8FF<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;| Artikelseiten<br /> |style=&quot;background:#FFFFFF&quot;| &lt;!--vector --&gt;#FFFFFF<br /> |style=&quot;background:#FFFFFF&quot;| &lt;!--monobook --&gt;#FFFFFF<br /> |style=&quot;background:#FFFFFF&quot;| &lt;!--modern --&gt;#FFFFFF<br /> |style=&quot;background:#FFFFFF&quot;| &lt;!--cologneblue--&gt;#FFFFFF<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;| Diskussions- und Projektseiten<br /> |style=&quot;background:#FFFFFF&quot;| &lt;!--vector --&gt;#FFFFFF<br /> |style=&quot;background:#F3F3FF&quot;| &lt;!--monobook --&gt;#F3F3FF<br /> |style=&quot;background:#FFFFFF&quot;| &lt;!--modern --&gt;#FFFFFF<br /> |style=&quot;background:#FFFFEC&quot;| &lt;!--cologneblue--&gt;#FFFFEC<br /> |}<br /> * Wird im Artikel eine Legende zur Bedeutung der einzelnen Farben benötigt, so ist dies beispielsweise über die [[Vorlage:Farbindex]] möglich.<br /> <br /> ==== Rahmenfarben ====<br /> Anwendung beispielsweise: &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;span class=&quot;rahmenfarbe3&quot; style=&quot;border-style: solid; border-width: 2px; margin: 2px&quot;&gt; &lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;Text&lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;/span&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt;<br /> <br /> {| id=&quot;rahmenfarben&quot; class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;min-width:90ex&quot;<br /> |- <br /> ! Klassenname<br /> ! Farbcode<br /> ! Farbname<br /> ! Wirkung und Verwendung<br /> |-<br /> | rahmenfarbe1<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| &lt;span class=&quot;rahmenfarbe1&quot; style=&quot;border-style: solid; border-width: 2px; margin: 2px;&quot;&gt;#A2A9B1&lt;/span&gt;<br /> | „graues Graublau“<br /> | neutral; wie Rahmen bei Inhaltsverzeichnis und Tabellen mit &lt;code&gt;class=&quot;wikitable&quot;&lt;/code&gt;<br /> |-<br /> | rahmenfarbe2<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| &lt;span class=&quot;rahmenfarbe2&quot; style=&quot;border-style: solid; border-width: 2px; margin: 2px;&quot;&gt;#EAECF0&lt;/span&gt;<br /> | „Weißgrau“<br /> | unauffällig, geringer Kontrast<br /> |-<br /> | rahmenfarbe3<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| &lt;span class=&quot;rahmenfarbe3&quot; style=&quot;border-style: solid; border-width: 2px; margin: 2px;&quot;&gt;#C00000&lt;/span&gt;<br /> | „Rot“<br /> | auffällig<br /> |-<br /> | rahmenfarbe4<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| &lt;span class=&quot;rahmenfarbe4&quot; style=&quot;border-style: solid; border-width: 2px; margin: 2px;&quot;&gt;#8888AA&lt;/span&gt;<br /> | „Graublau“<br /> | neutrale Farbe, deutlich<br /> |-<br /> | rahmenfarbe5<br /> | style=&quot;text-align:center;&quot;| &lt;span class=&quot;rahmenfarbe5&quot; style=&quot;border-style: solid; border-width: 2px; margin: 2px;&quot;&gt;#000000&lt;/span&gt;<br /> | „Schwarz“<br /> | hoher Kontrast<br /> |}<br /> <br /> == Farbcodes ==<br /> <br /> Ausführliche Farbtabellen findest du im Artikel [[Webfarbe]] (die Abschnitte dort müssen mit der Maus aufgeklappt werden). Im Web lassen sich zahlreiche weitere Farbtabellen und [[Farbwähler]] finden. Verwende in der Wikipedia möglichst nicht die englischsprachigen Farbnamen, sondern die hexadezimalen Farbcodes (zum Beispiel &lt;code&gt;#FF0000&lt;/code&gt; oder &lt;code&gt;#F00&lt;/code&gt;) per [[Kopieren und Einfügen]].<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| Farbname<br /> ! colspan=&quot;4&quot;| Farbcode<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| [[Cascading Style Sheets|CSS]] &lt;!-- W3C --&gt;<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| [[X Window System|X11]]<br /> |-<br /> | &lt;code&gt;gray&lt;/code&gt;/&lt;code&gt;grey&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#808080&quot;| || &lt;code&gt;#808080&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#BEBEBE&quot;| || &lt;code&gt;#BEBEBE&lt;/code&gt;<br /> |-<br /> | &lt;code&gt;green&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#008000&quot;| || &lt;code&gt;#008000&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#00FF00&quot;| || &lt;code&gt;#00FF00&lt;/code&gt;<br /> |-<br /> | &lt;code&gt;maroon&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#800000&quot;| || &lt;code&gt;#800000&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#B03060&quot;| || &lt;code&gt;#B03060&lt;/code&gt;<br /> |-<br /> | &lt;code&gt;purple&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#800080&quot;| || &lt;code&gt;#800080&lt;/code&gt;<br /> |style=&quot;background:#A020F0&quot;| || &lt;code&gt;#A020F0&lt;/code&gt;<br /> |}<br /> <br /> Farbnamen mit Nummern am Ende sind im Web nicht standardisiert. Diese sogenannten X11-Farben werden in der Regel nur von Webbrowsern unter [[Linux]]/[[Unix]] verstanden. Sie sollten in der Wikipedia nicht verwendet werden.<br /> <br /> == Weitere Informationen ==<br /> * [[Hilfe:Farbtabelle]] – Tausende von Farbcodes<br /> * [[Wikipedia:Farbe]] – Enzyklopädische Artikel mit Hintergrundinformationen sowie Projektseiten und Vorlagen in der deutschsprachigen Wikipedia<br /> {{Wikipedia:Style}}<br /> <br /> '''Extern'''<br /> * [http://wiki.selfhtml.org/wiki/Farbw%C3%A4hler Farbwähler] im [[SELFHTML|SelfHTML]]-Wiki<br /> * [http://colorschemedesigner.com Zusammenpassende Farb-Schemata] (benötigt JavaScript) – sehr nützlich zur Auswahl passender Schattierungen<br /> <br /> {{Hinweis Farbdarstellung}}<br /> &lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Hilfe:Formatieren|Farben]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutsche_Bahn&diff=243124722 Deutsche Bahn 2024-03-15T09:43:21Z <p>Con-struct: /* Kennzahlen */ Mitarbeiter aktualisiert und ergänzt; Kennzahlen-Text im Absatz (inhaltlich unverändert) zusammenhängend vor der Tabelle positioniert</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Deutsche Bahn AG<br /> | Logo = Deutsche Bahn AG-Logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = <br /> | Gründungsdatum = 1.&amp;nbsp;Januar 1994&lt;ref&gt;Claudia Panke: ''Privatisierungsfolgenmanagement im Personalbereich am Beispiel der Deutschen Bahn AG.'' 2005, ISBN 3-428-11709-3, S. 60.&lt;/ref&gt;<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Berlin]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Richard Lutz]] ([[Vorstandsvorsitzender]])<br /> * [[Werner Gatzer]] ([[Aufsichtsratsvorsitzender]])<br /> | Mitarbeiterzahl = 324.136 &lt;small&gt;(2022)&lt;/small&gt;<br /> | Umsatz = 56,3&amp;nbsp;[[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2022)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2023/Berichte/DB_IB22_d.pdf |titel=Deutsche Bahn. Geschäftsbericht 2022 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2022-12-31 |format=PDF |abruf=2023-04-30}}&lt;/ref&gt;<br /> | Stand = 2022-12-31<br /> | Branche = [[Verkehr]]/[[Logistik]]<br /> | Homepage = [https://www.deutschebahn.com/de deutschebahn.com]<br /> }}<br /> <br /> Die '''Deutsche Bahn AG''' (kurz '''DB AG''' oder '''DB''', umgangssprachlich und ehemals in Werbedarstellungen auch '''Die Bahn''') ist ein bundeseigener [[Verkehrsunternehmen|Mobilitäts-]] und [[Transportunternehmen|Transportkonzern]] mit dem Kerngeschäft [[Eisenbahn]]. Das Unternehmen ist als [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]] organisiert und befindet sich vollständig im Eigentum der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]], vertreten durch das [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]] (BMDV). Unter dem Dach des DB-Konzerns bestehen rund 600&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=n-tv Nachrichten |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bahn-zahlte-zu-viel-an-eigene-Tochterfirma-article21928288.html |titel=Bahn zahlte zu viel an eigene Tochterfirma |abruf=2020-07-28}}&lt;/ref&gt; [[Verbundenes Unternehmen|verbundene Unternehmen]], darunter mehrere [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen]] sowie eine Reihe von [[Eisenbahnverkehrsunternehmen]]. Die DB&amp;nbsp;AG betreibt den größten Teil des deutschen [[Schienennetz]]es wie auch den Großteil des Eisenbahnverkehrs in Deutschland und ist darüber hinaus international im Transport- und Logistikbereich tätig. Die DB&amp;nbsp;AG entstand 1994 aus der [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] der [[Deutsche Bundesbahn|Deutschen Bundesbahn]] und der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]].<br /> <br /> [[Datei:16199 dbtower duhanic.jpg|alt=BahnTower bei Nacht|mini|hochkant|Der [[BahnTower]] am [[Potsdamer Platz]] in Berlin ist die [[Hauptquartier|Konzernzentrale]] der DB.]]<br /> <br /> Der [[Konzern]] ist in eine Vielzahl von Unternehmen untergliedert, darunter [[DB Fernverkehr]] ([[Schienenpersonenfernverkehr|Personenfernverkehr]]), [[DB&amp;nbsp;Regio]] ([[Schienenpersonennahverkehr|Personennahverkehr]]) und [[DB&amp;nbsp;Cargo]] ([[Güterverkehr|Schienengüterverkehr]]). Die Konzerntochter [[DB InfraGO]] betreibt zudem große Teile der deutschen [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Eisenbahninfrastruktur]] und damit das größte Schienennetz Europas. Im Schienenverkehr erzielt das Unternehmen etwa die Hälfte des Gesamtumsatzes. Die andere Hälfte des operativen Geschäfts machen das weitere [[Transport]]- und [[Logistik]]geschäft sowie verschiedene Dienstleister aus. Das Unternehmen erwirtschaftet Teile seines Umsatzes über [[Verkehrsvertrag|Verkehrsverträge]] mit der [[Öffentliche Hand|öffentlichen Hand]]; bezuschusst werden ebenfalls Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur. Die Konzernunternehmen des Personenverkehrs beförderten mit ihren [[Schienenpersonenverkehr|Zügen]] und Bussen im Jahr 2020 rund 2,9&amp;#x202F;Milliarden Reisende. Die Logistikunternehmen der DB transportierten 2020 im [[Schienengüterverkehr]] 213,1&amp;#x202F;Millionen Tonnen Güter.&lt;ref name=&quot;:5&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2020/Berichte/DB20_DuF_d_web_01.pdf |titel=Geschäftsbericht 2020 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2020-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur, Organisation ==<br /> [[Datei:DBBrick.jpg|mini|DB Brick und DB Tower (hinten) an der Frankfurter Europa-Allee kurz vor der Fertigstellung. Der Bürokomplex ist Sitz mehrerer Teilunternehmen der Deutschen Bahn.]]<br /> === Unternehmensbereiche ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Unternehmen im DB-Konzern}}<br /> <br /> ==== Personenverkehr ====<br /> Das Ressort Personenverkehr (Markenname: ''DB Personenverkehr,'' zuvor ''[[DB Bahn]]'') ist in die Geschäftsfelder ''DB Fernverkehr'' ([[Personenfernverkehr]])'', DB Regio'' ([[Öffentlicher Personennahverkehr]]) und ''DB Arriva'' (Personennahverkehr im Ausland) unterteilt.&lt;ref name=&quot;db-geschaeftsbericht-2007-64&quot;&gt;Deutsche Bahn AG: ''Geschäftsbericht 2017'', S.&amp;nbsp;103.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:ICE 4 Berlin Hauptbahnhof (2).jpg|mini|[[ICE 4]] im [[Berlin Hauptbahnhof|Berliner Hauptbahnhof]]]]<br /> <br /> Im Jahr 2020 beförderte die DB im Fernverkehr 81,3&amp;nbsp;Millionen Passagiere.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt; Den Großteil davon beförderte die ''DB Fernverkehr AG'' mit ihren nationalen und grenzüberschreitenden Fernlinien.<br /> <br /> Im Nahverkehr erbrachte das Unternehmen 2020 eine Transportleistung von mehr als 1,2&amp;nbsp;Milliarden Reisenden, 23.897&amp;nbsp;Millionen Personenkilometer wurden zurückgelegt. Die Fahrgäste trugen zu 32&amp;nbsp;Prozent des Umsatzes im Geschäftsfeld Regio bei, rund 67&amp;nbsp;Prozent der Gelder kam von den [[Land (Deutschland)|Ländern]], die nach dem [[Regionalisierungsgesetz]] für den Nahverkehr zuständig sind.<br /> <br /> [[Datei:J21548 Bf L-Dre Gbf, 442 618.jpg|mini|[[Bombardier Talent 2|Talent-2]]-Triebfahrzeug als RE Dresden–Leipzig im Stadtgebiet von [[Leipzig]]]]<br /> <br /> Das ehemalige Geschäftsfeld Stadtverkehr war zwischen 2005 und 2010 für die [[S-Bahn]]en in [[S-Bahn Berlin|Berlin]] und [[S-Bahn Hamburg|Hamburg]] sowie für zahlreiche Regionalbusunternehmen zuständig,&lt;ref&gt;[https://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/presse/presseinformationen/ubp/p20100929.html DB Presseinformation 074/2010]&lt;/ref&gt; siehe [[Bahnbus (Deutschland)]]. Die beiden S-Bahn-Netze beförderten im Jahr 2005 etwa 524,4&amp;nbsp;Millionen Reisende&lt;!-- Wo findet sich diese Zahl? In der folgenden Referenz nicht --&gt; über eine Strecke von insgesamt 5.104&amp;nbsp;Millionen Personenkilometer.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2005/Berichte/2005_gb_dbregio_de.pdf |titel=Geschäftsbericht 2005 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=DB Regio AG |datum=2005-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zum 1. Januar 2011 ist im Zuge der [[Arriva]]-Übernahme das Ressort Personenverkehr neu strukturiert worden. Die ''[[DB Stadtverkehr GmbH]]'' und die ''DB Regio AG'' wurden im gemeinsamen Geschäftsfeld ''DB&amp;nbsp;Regio'' zusammengelegt. Der nationale Personennahverkehr wird seitdem vom Geschäftsfeld ''DB&amp;nbsp;Regio'', Auslandsaktivitäten von ''DB&amp;nbsp;Arriva'' erbracht.&lt;ref&gt;[https://www.dbregio.de/db_regio/view/wir/geschichte.shtml Geschichte mit Zukunft], abgerufen am 2. Dezember 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2015 wurde die Markenstruktur der DB geändert, weshalb die Dachmarke für den Personenverkehr von ''[[DB Bahn]]'' zu ''DB'' bzw. ''DB&amp;nbsp;Personenverkehr'' umbenannt wurde.<br /> <br /> Seit dem 1. August 2022 ist die DB erster intermodaler Partner der [[Star Alliance]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-wird-erster-intermodaler-Partner-der-Star-Alliance-8129672 |titel=DB wird erster intermodaler Partner der Star Alliance |abruf=2022-08-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Transport und Logistik ====<br /> [[Datei:145010 DB Cargo.jpg|alt=DB Cargo Güterzug|mini|Güterzug von [[DB Cargo]]]]<br /> <br /> Das Ressort Transport und Logistik agierte im Markt mit den Geschäftsfeldern ''DB Schenker Logistics'' und ''DB Schenker Rail'', die unter dem Dach ''[[DB&amp;nbsp;Schenker]]'' zusammengefasst waren, sowie dem Geschäftsfeld Intermodal, das im [[Kombinierter Verkehr|kombinierten Verkehr]] tätig ist. Im Jahr 2016 wurde der [[Schienengüterverkehr]] vom Bereich Logistik getrennt und ''DB&amp;nbsp;Schenker Rail'' in ''[[DB&amp;nbsp;Cargo]]'' umbenannt.<br /> <br /> ==== Infrastruktur ====<br /> {{Hauptartikel|DB Netze|DB InfraGO}}<br /> [[Datei:120 160 (Flickr 16723852891).jpg|alt=Messzug der DB Netz|mini|[[Gleismesswagen|Messzug]] der [[DB&amp;nbsp;Netz]]]]<br /> <br /> Das Ressort Infrastruktur ist in die Geschäftsfelder ''Schieneninfrastruktur'', ''[[DB Station&amp;Service|Personenbahnhöfe]]'' und ''[[DB Energie|Energie]]'' aufgeteilt.<br /> <br /> Die für [[Bauüberwachung]], [[Baubetriebsplanung]] und Instandhaltung zuständige ''[[DB Engineering &amp; Consulting]]'' ist diesem Ressort ebenfalls zugeordnet, ohne einem Geschäftsfeld anzugehören.<br /> <br /> Im Januar 2024 wurden die Infrastruktursparten [[DB Netz]] und [[DB Station&amp;Service|DB Station &amp; Service]] zu einer neuen, gemeinwohlorientierten Gesellschaft zusammengeführt. Diese trägt den Namen „DB InfraGO“ und wurde im Dezember 2023 ins Handelsregister eingetragen.<br /> <br /> === Organe ===<br /> [[Datei:Richard Lutz 9986.jpg|mini|Bahnchef [[Richard Lutz]], 2017]]<br /> [[Datei:J.Deichmann_in_Deutsche_Bahn's_climate_chamber.jpg|mini|[[Jonas Deichmann]] in der Klimakammer der Deutschen Bahn, 2020]]<br /> <br /> ==== Vorstand ====<br /> Der Vorstand hat folgende Mitglieder:&lt;ref name=&quot;:6&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/DB-Vorstand-wird-juenger-und-weiblicher-7762670 |titel=DB-Vorstand wird jünger und weiblicher |abruf=2022-06-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Richard Lutz]] ([[Vorstandsvorsitzender]])&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/konzern/konzernprofil/Vorstand_neu/finanzencontrolling-6878446 |titel=Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG |abruf=2022-06-24}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Berthold Huber (Manager)|Berthold Huber]], Vorstand [[Eisenbahninfrastrukturunternehmen|Infrastruktur]]<br /> * [[Martin Seiler (Manager)|Martin Seiler]], Vorstand [[Chief Human Resources Officer|Personal]] und [[Unternehmensrecht (Deutschland)|Recht]]<br /> * [[Daniela Gerd tom Markotten]], Vorstand [[Digitale Transformation|Digitalisierung]] und Technik<br /> * [[Levin Holle]], Vorstand [[Finanzvorstand|Finanzen]] und Logistik<br /> * [[Sigrid Nikutta]], Vorstand [[Schienengüterverkehr|Güterverkehr]] und Vorstandsvorsitzende [[DB Cargo]]<br /> * [[Michael Peterson]], Vorstand [[Schienenpersonenfernverkehr|Fernverkehr]] und Vorstandsvorsitzender [[DB Fernverkehr]]<br /> * [[Evelyn Palla]], Vorstand Regionalverkehr und Vorstandsvorsitzende [[DB Regio]]<br /> <br /> ==== Aufsichtsrat ====<br /> Zehn Mitglieder werden von der Hauptversammlung der [[Aktionär]]e gewählt, also vom Alleinaktionär (der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch das [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]]) berufen. Zehn weitere Mitglieder werden von den Arbeitnehmern gewählt.&lt;ref name=&quot;VIZ15&quot; /&gt;<br /> <br /> Vorsitzender des Aufsichtsrates ist seit September 2022 [[Werner Gatzer]], Staatssekretär im [[Bundesministerium der Finanzen|Bundesfinanzministerium]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Werner-Gatzer-neuer-AR-Vorsitzender-8897462 |titel=Werner Gatzer neuer AR-Vorsitzender |abruf=2022-10-03}}&lt;/ref&gt; Sein Stellvertreter ist [[Klaus-Dieter Hommel]] (Vorsitzender der [[Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft]] EVG).<br /> <br /> Weitere Mitglieder des Aufsichtsrates sind, Stand Juni 2022:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/konzern/konzernprofil/aufsichtsrat-1187670 |titel=Aufsichtsrat der DB AG {{!}} Deutsche Bahn AG |abruf=2022-05-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Stefan Gelbhaar]], [[Bündnis 90/Die Grünen]] ([[Mitglied des Deutschen Bundestages|MdB]])<br /> * [[Anja Hajduk]] ([[Staatssekretär]]in im [[Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz]])<br /> * [[Susanne Henckel]] (Staatssekretärin im [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr]])<br /> * [[Ingrid Hengster]] (Global Chairman [[Investment-Banking|Investment Banking]] [[Barclays]])<br /> * [[Susanne Knorre]] ([[Unternehmensberater]]in)<br /> * [[Dorothee Martin]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] (MdB)<br /> * Immo Querner (Unternehmensberater)<br /> * [[Bernd Reuther]], [[Freie Demokratische Partei|FDP]] (MdB)<br /> <br /> ==== Arbeitnehmervertreter ====<br /> * Jürgen Beuttler (Leiter Einkauf, Immobilien, Compliance DB Fernverkehr AG)<br /> * Jörg Hensel (Vorsitzender des [[Gesamtbetriebsrat]]es [[DB Cargo Deutschland]] AG)<br /> * Cosima Ingenschay (Bundesgeschäftsführerin der [[Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft|EVG]])<br /> * Jürgen Knörzer (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates DB Regio AG)&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Nikolaus Doll |Titel=Deutsche Bahn fürchtet spuckende Mütter und Rentner |Datum=2016-04-25 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article154737033/Deutsche-Bahn-fuerchtet-spuckende-Muetter-und-Rentner.html |Abruf=2019-03-12}}&lt;/ref&gt;<br /> * Heike Moll (Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats [[DB Station&amp;Service AG]])<br /> * Mario Reiß (Mitglied des Betriebsrates der [[DB Cargo Deutschland]] AG, NL Süd-Ost)<br /> * Jens Schwarz (Vorsitzender des Konzernbetriebsrates DB AG)<br /> * Veit Sobek (Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats [[DB Netz|DB Netz AG]])<br /> <br /> ==== Beiräte ====<br /> Von 2002 bis 2017 existierte der „[[Bahnbeirat]]“, 2004 wurde ein [[Kundenbeirat (Deutsche Bahn)|Kundenbeirat]] gegründet.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> {{Siehe auch|Geschichte der Eisenbahn in Deutschland|Bahnreform (Deutschland)}}<br /> <br /> === Hintergrund ===<br /> Die [[Staatsbahn]]en Europas, in Deutschland die [[Deutsche Bundesbahn]] und die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]], mussten Anfang der 1990er Jahre auf einen seit Jahrzehnten abnehmenden Verkehrsanteil der Schiene zurückblicken. Gleichzeitig wurde die weitere Zunahme des Kfz-Verkehrs als Schreckensszenario vorhergesagt. In dieser Situation forderte die Politik, dass die Bahn wieder Anteile zurückgewinnen müsse. Dabei wurden die staatlichen Monopole der Staatsbahnen als ineffizient betrachtet. Die Behördenbahnen waren nicht auf die wachsenden internationalen Beförderungen ausgerichtet. Verschiedene nationale Standards erschwerten den Betrieb zusätzlich. Mit der 1991 verabschiedeten EG-Richtlinie 91/440/EWG begann die Umstrukturierung des europäischen Eisenbahnmarktes. Die Bahnen sollten sich von der Behörde zum Unternehmen wandeln, die Schienennetze sollten auch für Mitbewerber offenstehen und ein [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|Wettbewerb der Eisenbahnverkehrsunternehmen]], die rechnerisch von den Infrastrukturunternehmen zu trennen waren, sollte stattfinden.&lt;ref&gt;Bundesverband der Deutschen Industrie, Deutscher Industrie- und Handelskammertag (Auftraggeber): ''{{Webarchiv |url=http://www.bdi.eu/download_content/InfrastrukturUndLogistik/BDI-DIHK_Bahnstudie-Januar_2006.pdf |text=Privatisierung der integrierten Deutschen Bahn AG – Auswirkungen und Alternativen |format=PDF; 7,5&amp;nbsp;MB |wayback=20110516022434}}'', Januar 2006, S.&amp;nbsp;51f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Elektrolokomotive der Baureihe 103 der Deutsche Bundesbahn.jpg|mini|[[Interregio (Deutschland)|InterRegio]]-Zug der [[Deutsche Bundesbahn|''Deutschen Bundesbahn'']]]]<br /> <br /> === Bahnreform ===<br /> In Deutschland erwirtschaftete die Bundesbahn 1993 allein 7,9&amp;nbsp;Milliarden Euro Verluste. Hinzu kam, dass die [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutsche Reichsbahn]] eingegliedert werden musste. In der ersten Stufe der [[Bahnreform (Deutschland)|Bahnreform]] wurden Bundesbahn mit der West-Berliner [[Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens|VdeR]] und Reichsbahn zum [[Bundeseisenbahnvermögen]] zusammengeführt. Zum 1.&amp;nbsp;Januar 1994 übernahm das [[Eisenbahn-Bundesamt]] die aufsichtsbehördlichen Aufgaben. Während die Beamten der ehemaligen Bundesbahn das Bundeseisenbahnvermögen als Dienstherr bekamen, ging der unternehmerische Teil im Januar 1994 an die ''Deutsche Bahn AG'' über. Die neu geschaffene ''Deutsche Bahn AG'' sollte kunden- und marktorientiert agieren können und Gewinne erwirtschaften.&lt;ref name=&quot;zeit-bahnreform&quot;&gt;''[https://www.zeit.de/2004/03/Bahn-Reform?page=all Gejubelt wird trotzdem]'', Die Zeit, Hamburg, 8. Januar 2004, Nr. 3&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;''{{Webarchiv |url=http://www.bev.bund.de/bahnreform.htm |text=Die Bahnreform |wayback=20130303011031}}'', Bundeseisenbahnvermögen, 16. Dezember 2005, abgerufen am 18. Mai 2007.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Gründungsurkunde des Unternehmens wurde am 1.&amp;nbsp;Januar 1994 in einem Berliner Notariat unterzeichnet.&lt;ref name=&quot;dbwelt-2010-03-03&quot;&gt;''Unter Volldampf.'' In: [[DB Welt]], Ausgabe März 2010, S.&amp;nbsp;3.&lt;/ref&gt; Am 10.&amp;nbsp;Januar 1994 wurde der Zusammenschluss der beiden ehemaligen deutschen Staatsbahnen am [[Berlin Ostbahnhof|Berliner Ostbahnhof]] gefeiert.&lt;ref&gt;Schell (2009), S.&amp;nbsp;137&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Einhergehend mit der Rationalisierung und Modernisierung baute die Deutsche Bahn ihr Personal ab. Am 1. Januar 1996 wurde der [[Öffentlicher Personennahverkehr|Schienennahverkehr]] [[Bahnreform (Deutschland)#Regionalisierung|regionalisiert]]. Die Länder bestellten dabei mit Bundesmitteln Verkehrsleistungen direkt, weil die Aufgaben für den Nahverkehr an die Länder übergehen. Weitere Unternehmensbereiche wurden neu geschaffen, der Geschäftsbereich ''Traktion und Werke'', der die Triebfahrzeuge verwaltete, zum 1.&amp;nbsp;Januar 1998&lt;ref&gt;Schell (2009), S.&amp;nbsp;150.&lt;/ref&gt; aufgelöst, zahlreiche Unternehmensteile ausgegliedert.&lt;ref&gt;Erich Preuß: ''Die zerrissene Bahn.'' transpress, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-71154-0, S. 72ff.&lt;/ref&gt; Schließlich wurden zum 1.&amp;nbsp;Januar 1999 in einer gesetzlich vorgeschriebenen zweiten Stufe der Bahnreform die Geschäftsbereiche für Fernverkehr, Nahverkehr, Güterverkehr, Fahrweg und Personenbahnhöfe in Aktiengesellschaften umgewandelt, wodurch die Transparenz erhöht werden sollte. Im Zuge einer dritten Stufe war für 2002 geplant, die alles zusammenhaltende Holdinggesellschaft aufzulösen.&lt;ref&gt;Booz Allen Hamilton: ''Privatisierungsvarianten der Deutschen Bahn AG „mit und ohne Netz“''. Januar 2006, S. 57.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:ICE 1 Hannover-Berlin Wustermark.jpg|mini|Ein ICE auf der [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]] nahe [[Wustermark]]]]<br /> <br /> Mit der [[Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin]] konnte am 24. Mai 1998 die dritte deutsche Eisenbahn-Neubaustrecke für Schnellverkehr eröffnet werden. Die Reisezeiten zwischen Berlin und vielen west- und süddeutschen Zielen verkürzten sich dadurch um etwa eine dreiviertel Stunde.<br /> <br /> 2002 übernahm das Unternehmen mehrheitlich die 1991 ausgegliederte Schenker von [[Stinnes AG|Stinnes]] zurück. Mit dem Fahrplanwechsel am 15.&amp;nbsp;Dezember 2002 traten zahlreiche weitere Änderungen in Kraft. So wurde ein [[Preis- und Erlösmanagement Personenverkehr|neues Preissystem]] in Kraft gesetzt, gleichzeitig erhielten 45.000&amp;nbsp;Mitarbeiter im Kundenkontakt neue Dienstkleidung. Zeitgleich wurden sieben [[Intercity-Express]]-Linien über die neue [[Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main]] geführt. Zum 1.&amp;nbsp;August 2003 wurde, nach einem Rückgang der Fahrgastzahlen im Fernverkehr um etwa zehn Prozent, das Preissystem wiederum überarbeitet.<br /> <br /> Anfang Juli 2003 wurde der Unternehmensbereich ''Dienstleistungen'' gegründet. In ihm gingen die [[Geschäftsfeld]]er [[DB Energie]], [[DB FuhrparkService|DB Fuhrpark]], [[DB Services]], [[DB&amp;nbsp;Telematik]] sowie die schwere Fahrzeuginstandhaltung auf.&lt;ref name=&quot;eri-2003-428&quot;&gt;Meldung ''Neuer DB-Unternehmensbereich.'' In: [[Eisenbahn-Revue International]], Heft 10/2003, {{ISSN|1421-2811}}, S.&amp;nbsp;428.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch wenn die Deutsche Bahn anlässlich ihrer 10-Jahres-Feier ihre Erfolge pries, kamen [[Verkehrspolitik]]er zu einem differenzierten Ergebnis. Als Erfolg galt, dass sich der [[Bundesebene (Deutschland)|Bund]] nur noch bei Investitionen und Infrastrukturfragen einmischt, das tägliche Geschäft aber der Deutschen Bahn belässt. Auch bekam die Deutsche Bahn zunehmend mehr Wettbewerber und das operative Geschäft lief ohne Zuschüsse. Jedoch bezahlte die öffentliche Hand jährlich etwa zehn Milliarden Euro für die Bestellung des Nahverkehrs sowie für Erhalt und Ausbau der Infrastruktur. Der Güter- und Personenverkehr wuchs zwar, jedoch verlor der Schienengüterverkehr Anteile und der Verkehrsleistungsanteil im Personenverkehr stieg trotz des stark geförderten Nahverkehrs nur leicht. Damit wurde das Ziel der Bahnreform, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern, nicht erreicht.&lt;ref name=&quot;zeit-bahnreform&quot; /&gt; [[Benedikt Weibel]], ehemaliger Chef der [[Schweizerische Bundesbahnen|Schweizerischen Bundesbahnen]] (SBB) sowie Präsident des [[Internationaler Eisenbahnverband|Internationalen Eisenbahnverbands]] (UIC), sieht in der „Liberalisierungs- und Deregulierungswelle der 1990er Jahre“ die „Initialzündung für die unheilvolle Entwicklung“, die die Deutschen Bahn in eine Dauerkrise geführt habe. Ihre Infrastruktur sei inzwischen ein „Sanierungsfall“, nachdem „Unterhalt und Erneuerung … über Jahrzehnte vernachlässigt“ worden seien.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Benedikt Weibel |Titel=Quo vadis Deutsche Bahn? |Sammelwerk=GRV-Nachrichten |Nummer=127 |Datum=2023-08 |Seiten=3–4 |ZDB=2657659-4 |Online=[http://www.grv-ev.de/grvn/ma/grvn127b.pdf GRV]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Neuere Entwicklungen ===<br /> [[Datei:Berlin Hauptbahnhof November 2013 01.jpg|mini|[[Berlin Hauptbahnhof]]]]<br /> <br /> Am 12. Dezember 2004 wurde die [[Berlin-Hamburger Bahn|Ausbaustrecke Berlin–Hamburg]] mit bis zu 230&amp;nbsp;km/h in Betrieb genommen. Die Reisezeit auf den 286 Schienenkilometern verkürzte sich dadurch auf anderthalb Stunden. In den folgenden Monaten stiegen die Fahrgastzahlen auf dieser Strecke stark an. Viele neue Strecken, wie der [[Tunnel Nord-Süd-Fernbahn]] (Tiergartentunnel), mit insgesamt sechs neuen Bahnhöfen ([[Berlin Hauptbahnhof]], [[Bahnhof Berlin Gesundbrunnen|Gesundbrunnen]], Jungfernheide, [[Bahnhof Potsdamer Platz|Potsdamer Platz]], [[Südkreuz]], Lichterfelde&amp;nbsp;Ost) wurden mit dem kleinen Fahrplanwechsel im Mai 2006 in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme des neuen Berliner Bahnknotens sowie der [[Bahnstrecke Berlin–Halle|Ausbaustrecke Berlin–Halle/Leipzig]] für 200&amp;nbsp;km/h sowie der [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt]] führte zu erheblich reduzierten Reisezeiten auf anderen Relationen. Im Dezember 2006 trat ein neuer Fahrplan in Kraft. Die Intercity-Express-Linien [[München]]–[[Nürnberg]]–[[Leipzig]]–Berlin–[[Hamburg]] und München–Nürnberg–Frankfurt–Köln–… verkehren seitdem im Stundentakt. Zwischen Nürnberg und München sowie zwischen Frankfurt und Köln wurde ein Intercity-Express-Halbstundentakt hergestellt, in Leipzig wurde ein stündlicher Intercity-Express-Anschluss von und nach [[Dresden]] geschaffen. Durch die Vollinbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt reduzierten sich viele Reisezeiten von und nach München um rund eine halbe Stunde. Auf der Franken-Sachsen-Magistrale lösten Regionalzüge die vormals eingesetzten [[Intercity (Deutschland)|Intercitys]] ab.<br /> <br /> [[Datei:TGV-POS &amp; ICE-3M (8067623398).jpg|mini|[[TGV POS]] und [[DB-Baureihe 406|ICE&amp;nbsp;3M]] in Paris, 2012]]<br /> <br /> Von Juni 2007 bis 2012 war die DB mit zehn Prozent an der europäischen Bahngesellschaft [[Thalys]] beteiligt. Am 10.&amp;nbsp;Juli 2007 begann der von der Deutschen Bahn und der [[Société nationale des chemins de fer français|SNCF]] gemeinsam betriebene Schnellfahrverkehr zwischen Frankfurt am Main (über [[Mannheim]]–[[Kaiserslautern]]–[[Saarbrücken]]) mit dem Intercity-Express sowie München (ab 9.&amp;nbsp;Dezember 2007) bzw. [[Stuttgart]] (über [[Karlsruhe]]–[[Straßburg]]) mit dem [[Train à grande vitesse#TGV POS|TGV&amp;nbsp;POS]] nach [[Paris]].<br /> <br /> Im März 2010 kündigte die Deutsche Bahn ein öffentliches Übernahmeangebot mit einem Wert von 2,9 Milliarden Euro für das börsennotierte britische Transportunternehmen [[Arriva]] an. Der Verkauf wurde am 27.&amp;nbsp;August 2010 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/finanzen/finanz-news/deutsche-bahn-arriva-kauf-fuer-2-9-milliarden-euro-besiegelt_aid_545991.html |titel=focus.de: Deutsche Bahn, Arriva-Kauf für 2,9&amp;nbsp;Milliarden Euro besiegelt |abruf=2010-08-27}}&lt;/ref&gt; Die [[Europäische Kommission]] hatte die Übernahme zuvor unter Auflagen genehmigt. Insbesondere musste die Deutsche Bahn binnen Jahresfrist das [[Netinera|Deutschland-Geschäft des Arriva-Konzerns]] verkaufen.&lt;ref name=&quot;welt-2010-08-12&quot;&gt;[https://www.welt.de/welt_print/wirtschaft/article8956749/Bieterrennen-um-Deutschland-Geschaeft-von-Arriva.html ''Bieterrennen um Deutschland-Geschäft von Arriva'']. In: ''[[Die Welt]]'', 12. August 2010.&lt;/ref&gt; Dies erfolgte im Dezember 2010.&lt;ref&gt;''{{Webarchiv |url=https://www1.deutschebahn.com/ecm2-ml-de/ir/news_praesentationen/praesentationen/1588074/verkaufarriva.html |text=DB verkauft Arriva Deutschland-Gruppe |wayback=20160111010116}}'' Deutsche Bahn, 8.&amp;nbsp;Dezember 2010, abgerufen am 8.&amp;nbsp;Dezember 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit 2011 schüttet die Deutsche Bahn AG als Aktiengesellschaft jährlich eine Dividende von etwa einer halben Milliarde Euro an den Eigentümer der Aktienanteile, in diesem Fall den Bund, aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/finanzen/news/bahn/nettogewinn-von-1-3-milliarden-euro-das-passiert-mit-dem-milliardengewinn-der-bahn_id_2624950.html |titel=Focus Online – Das passiert mit dem Milliardengewinn der Bahn |werk=Focus Online |abruf=2021-11-04}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen erwirtschaftete 2015 einen Verlust von 1,33&amp;nbsp;Milliarden Euro. Laut einem Pressebericht wollte der Bund der DB 2,4&amp;nbsp;Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um eine finanzielle Schieflage des Konzerns abzuwenden und sich im Gegenzug einen stärkeren Einfluss auf das Unternehmen sichern. Zunächst war, aus Haushaltsmitteln, eine Erhöhung des [[Eigenkapital]]s um eine Milliarde Euro vorgesehen. Anschließend sollte der Bund für vier Jahre auf Dividenden in Höhe von 350&amp;nbsp;Millionen Euro pro Jahr verzichten.&lt;ref name=&quot;welt-2016-10-20&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Nikolaus Doll |Titel=Egal, was der Bahnchef macht – es nützt alles nichts |Sammelwerk=Die Welt |Datum=2016-10-20 |ISSN=0173-8437 |Online=[https://www.welt.de/wirtschaft/article158908105/Egal-was-der-Bahnchef-macht-es-nuetzt-alles-nichts.html online]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 wurde die [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Erfurt|Neubaustrecke Ebensfeld–Erfurt]] in Betrieb genommen, Reisezeiten auf der Achse zwischen Berlin, Halle/Leipzig, Nürnberg und München vielfach um ein bis zwei Stunden verkürzt.<br /> <br /> Im Rahmen eines im September 2019 vorgelegten „Klimaschutzprogramms“ kündigte die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] an, sich von 2020 bis 2030 mit jährlich einer Milliarde Euro Eigenkapital an der DB beteiligen zu wollen. Dadurch solle das Unternehmen in die Lage versetzt werden, zusätzliches Kapital zu investieren.&lt;ref name=&quot;klimaschutzprogramm&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1673502/768b67ba939c098c994b71c0b7d6e636/2019-09-20-klimaschutzprogramm-data.pdf?download=1 |titel=Eckpunkte für das Klimaschutzprogramm 2030 |datum=2019-09-20 |seiten=11 |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190920131042/https://www.bundesregierung.de/resource/blob/997532/1673502/768b67ba939c098c994b71c0b7d6e636/2019-09-20-klimaschutzprogramm-data.pdf?download=1 |archiv-datum=2019-09-20 |abruf=2019-09-20 |kommentar=„Fassung nach Klimakabinett“}}&lt;/ref&gt; Um den Investitionsbedarf der Deutschen Bahn zu decken, soll nach Anfang 2024 vorgelegten Plänen das Eigenkapital aus dem Bundeshaushalt um insgesamt 20 Milliarden Euro erhöht werden. 2024 und 2025 sind jeweils 5,5 Milliarden Euro vorgesehen, wofür der Bund Unternehmensbeteiligungen verkaufen will.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeshaushalt-landwirte-subventionen-ampel-1.6328517 |titel=Protestwirkung |werk=sueddeutsche.de |datum=2024-01-04 |abruf=2024-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Angermund DB Fern Velaro 407 002 ICE 727 Dortmund Hbf-München Hbf (49815759143).jpg|mini|ICE des Typs [[Siemens Velaro|Velaro]] in der Nähe von [[Angermund]], [[Nordrhein-Westfalen]]]]<br /> Im Zuge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland]] erwirtschaftete der Konzern bis Juni 2020 einen Verlust von 3,7&amp;nbsp;Milliarden Euro, bis Ende 2020 soll nochmals ein genauso hoher Verlust anfallen. Die Schulden des Konzerns liegen inzwischen bei fast 30&amp;nbsp;Milliarden Euro. Der Bund erwägt die Auszahlung von Corona-Hilfen über bis zu 6,7&amp;nbsp;Milliarden Euro. Eine EU-Genehmigung der Hilfen sowie der Eigenkapitalerhöhung steht aus.&lt;ref name=&quot;tsp-2020-09-15&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Wüpper |Titel=Kein Licht am Ende des Tunnels |Sammelwerk= [[Der Tagesspiegel]] |Datum=2020-09-15 |Seiten=15}}&lt;/ref&gt; Die Schulden des Konzerns beliefen sich 2021 auf 29,1 Milliarden Euro und sanken 2022 auf 28,8 Milliarden Euro.&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/resource/blob/10431118/7022b1241d1c0b4322ae6c752157c263/Integrierter-Bericht_Download-data.pdf |titel=Deutsche Bahn – Integrierter Bericht 2022 |format=PDF |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gemeinwohlorientierte Infrastruktursparte ===<br /> Im 2021 geschlossenen [[Koalitionsvertrag der 20. Wahlperiode des Bundestages|Koalitionsvertrag]] der Bundesregierung einigten sich die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], [[Bündnis 90/Die Grünen]] sowie die [[Freie Demokratische Partei|FDP]] auf eine Reform der bisherigen Infrastruktursparten der DB AG.<br /> <br /> Die Unternehmen [[DB Netz]] und [[DB Station&amp;Service]] wurden infolgedessen zum 1. Januar 2024 zur gemeinwohlorientierten Infrastruktursparte [[DB InfraGO]] zusammengeführt und bleiben Teil der Deutschen Bahn. Überschüsse der neuen Infrastrukturgesellschaft sollen dort verbleiben und für die Sanierung und Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes aufgewandt werden. Hierdurch soll der Wettbewerb unter den Eisenbahnunternehmen gestärkt werden. Des Weiteren wird im [[Bundesministerium für Digitales und Verkehr|Bundesministerium für Verkehr und Digitales]] eine Arbeitsgruppe geschaffen, die sich um die Koordinierung der Deutschen Bahn und ihrer Baustellen kümmert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/schiene-aktuell/eckpunkte-zur-zukunft-der-db-und-der-schiene.html |titel=BMDV – Eckpunkte zur Zukunft der DB und der Schiene |abruf=2022-08-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklungen ==<br /> === Rückblick ===<br /> ==== Privatisierungspläne ====<br /> Ende Juni 2006 sprach sich der [[Aufsichtsrat]] der DB in einer öffentlichen Erklärung explizit für einen [[Börsengang]] des Unternehmens aus.&lt;ref name=&quot;eri-2006-378&quot;&gt;Meldung ''DB-Aufsichtsrat für Börsengang.'' In: ''[[Eisenbahn-Revue International]]'', Heft 8–9/2006, {{ISSN|1421-2811}}, S.&amp;nbsp;378.&lt;/ref&gt; Im Mai 2008 wurde dabei ein anteiliger Verkauf von Unternehmensanteilen an private [[Investor]]en für Herbst 2008 angestrebt;&lt;ref&gt;DDP: {{Webarchiv|url=http://www.dernewsticker.de/news.php?id=6790 |wayback=20200905121141 |text=Bahn bereitet sich auf Börsengang im Herbst vor}}, 15. Mai 2008, abgerufen am 15. Mai 2008.&lt;/ref&gt; anfangs sollten maximal 49,9 % der [[Aktie]]n der Deutschen Bahn verkauft werden.<br /> <br /> In der Debatte wurden im Wesentlichen fünf verschiedene Modelle diskutiert, die von einem [[Konsortium]] von [[Gutachter]]n um die US-Fa. ''[[Booz Allen Hamilton]]'' hinsichtlich ihrer Wirkungen unter anderem auf mögliche Privatisierungs[[erlös]]e, Effekte für die [[Öffentlicher Haushalt|öffentlichen Haushalte]] und [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerb]] im [[Schienenverkehr]] untersucht wurden. Die diskutierten Modelle reichten von einer Veräußerung von Anteilen des bestehenden (vertikal) integrierten Konzerns bis zu einem vollständigen Verkauf der privatisierten Transportbetriebe nach erfolgter Trennung von Transport-[[Dienstleistung]] und [[Schienennetz]]-[[Infrastruktur]].<br /> <br /> Im weiteren Verlauf der Diskussion um den Anteilsverkauf wurde der Bereich Infrastruktur aus den Verkaufsabsichten herausgenommen. Dazu verständigte sich am 9.&amp;nbsp;November 2006 der damalige [[Koalitionsausschuss]] grundsätzlich auf die teilweise durchzuführende [[Kapital]]-[[Privatisierung]] der ''Deutschen Bahn AG'', jedoch ohne Netz und Bahnhöfe. Dann sollten nur noch die Unternehmensbereiche Personenverkehr, Logistik und Dienstleistungen teilweise veräußert werden. Zu diesem Zweck wurden diese Geschäftsfelder im Jahr 2008 unter dem Dach der 100%igen [[Tochtergesellschaft]] ''[[DB&amp;nbsp;Mobility Logistics AG]]'' gebündelt. Ende 2008 wurde – angesichts oder anlässlich der [[Finanzkrise ab 2007]] – die geplante Kapitalprivatisierung auf unbestimmte Zeit verschoben.&lt;ref&gt;[https://www.zeit.de/online/2008/42/bahn-boerse ''Finanzkrise stoppt Börsengang der Bahn''], vom 14. Januar 2008.&lt;/ref&gt; Im Januar 2011 wurde der Börsengang de facto ganz abgesagt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=https://www.n24.de/news/newsitem_6602632.html |text=''Börsengang am Sankt-Nimmerleins-Tag'' |wayback=20130208013007}}, vom 19. Januar 2011.&lt;/ref&gt; Im März 2011 bekräftigte Bahnchef [[Rüdiger Grube]] erneut, dass ein Börsengang vorerst kein Thema sei.&lt;ref&gt;[https://www.verkehrsrundschau.de/bahn-boersengangs-diskussion-momentan-ueberfluessig-1010128.html verkehrsrundschau.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegner der Bahnprivatisierung waren der Ansicht, dass analog der Entwicklung in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] Streckeneinstellungen und Angebotsverschlechterungen die unmittelbaren Folgen einer Privatisierung wären.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/finanzen/news/deutsche-bahn_aid_133827.html Widerstand in den Ländern gegen Privatisierung], Focus Online, 25. September 2007.&lt;/ref&gt; Das ''Bündnis Bahn für alle'' argumentierte z.&amp;nbsp;B., dass die staatlichen Zuschüsse für den Bahnbetrieb auch nach einer Privatisierung nicht sinken werden, ein Sparzwang zum Zweck der Aufbringung der Mittel für eine [[Dividende]] jedoch zu [[Service-Dienste|Serviceverschlechterungen]] führen würde.&lt;ref&gt;[https://www.bahn-fuer-alle.de/pages/argumente/12-argumente-gegen-den-boersengang.php Bahn für alle: 12 Argumente gegen den Börsengang].&lt;/ref&gt; Die DB ging von einer auszuschüttenden Dividende in Höhe von 3 bis 4&amp;nbsp;Prozent aus.&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/privatisierung-bahn-gegen-volksaktien-modell-1461073.html Bahn gegen Volksaktien-Modell], Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13. September 2007.&lt;/ref&gt; Eine Studie im Auftrag des [[Bundesverband der Deutschen Industrie|Bundesverbands der deutschen Industrie]] sowie des [[Deutscher Industrie- und Handelskammertag|deutschen Industrie- und Handelskammertags]] kam zum Ergebnis, dass die Bahn nach einer Privatisierung zur Erfüllung der [[Rendite]]-Erwartungen von Investoren Netzausbauten und Erhaltungsmaßnahmen zurückfahren müsse und/oder sie vom Bund finanzieren lassen müsse. Die Erfüllung der Renditeerwartung sei nur möglich, wenn der Staat entsprechend [[Subventionierung|subventioniere]]. Die Subventionierung einer privatisierten Bahn zugunsten privater Investoren wurde in der Studie als Problem für die politische Durchsetzung einer Privatisierung genannt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.bdi.eu/download_content/InfrastrukturUndLogistik/BDI-DIHK_Bahnstudie-Januar_2006.pdf |text=Privatisierung der integrierten Deutschen Bahn AG – Auswirkungen und Alternativen |wayback=20110516022434}} (PDF; 7,5&amp;nbsp;MB), Berlin 2006, S. 20–21.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Trennung von Netz und Betrieb ====<br /> [[Datei:DB ESTW Betriebszentrale Duisburg.jpg|mini|Arbeitsplatz in einer [[Betriebszentrale (DB Netz)|Betriebszentrale]] der DB in Duisburg]]<br /> Umstritten ist, ob die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen des DB-Konzerns (z.&amp;nbsp;B. DB Regio, DB Fernverkehr) von dessen Eisenbahn-Infrastruktur-Unternehmen (z.&amp;nbsp;B. [[DB Netz]], [[DB Energie]]) vollständig getrennt werden sollen.<br /> <br /> Die [[Europäische Kommission]] hat aufgrund der mangelnden Unabhängigkeit von [[DB Netz]] innerhalb der Holding-Struktur ein [[Vertragsverletzungsverfahren]] gegen die Bundesrepublik Deutschland eingeleitet. Der [[Europäischer Gerichtshof|Europäische Gerichtshof]] hat die Klage in einem Urteil am 28.&amp;nbsp;Februar 2013 abgewiesen.&lt;ref&gt;{{CELEX|62010CJ0556|''Rechtssache C-556/10''}}&lt;/ref&gt; Laut Angaben der Europäischen Kommission gebe es Anzeichen, dass die Deutsche Bahn die Zugangskonditionen von Konkurrenten diktierte.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2012-240-6&quot;&gt;Thomas Ludwig: ''Grubes mächtiger Gegenspieler.'' In: ''[[Handelsblatt]]'', Nr.&amp;nbsp;240, 2012, {{ISSN|0017-7296}}, S.&amp;nbsp;6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Monopolkommission]] empfahl in einem Sondergutachten im September 2009, durch eine schnelle Privatisierung der Transportsparte der Deutschen Bahn die Unabhängigkeit der Infrastruktur herzustellen. Nur so könnten faire Wettbewerbsbedingungen zum Vorteil der Verbraucher geschaffen werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.monopolkommission.de/sg_55/presse_s55.pdf |text=''Monopolkommission stellt Sondergutachten zur Wettbewerbssituation auf den Eisenbahnmärkten vor'' |wayback=20120304171416}} (PDF; 227&amp;nbsp;kB). Presseinformation der Monopolkommission vom 21. September 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte November 2013 kündigte die [[Europäische Kommission]] an, die Bundesrepublik Deutschland vor dem [[Europäischer Gerichtshof|Europäischen Gerichtshof]] wegen vermuteter [[Beihilfe (EU)#Verstoß|unerlaubter Beihilfen]] zu verklagen.&lt;ref name=&quot;spon-2013-11-20&quot;&gt;[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/subventionen-eu-verklagt-deutschland-wegen-bahn-und-post-a-934680.html ''Subventionen: EU verklagt Deutschland wegen Bahn und Post'']. [[Spiegel Online]], 20. November 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ausblick ===<br /> [[Datei:490 002 am Hamburger Hauptbahnhof.jpg|mini|Die [[DB-Baureihe 490|Baureihe 490]] der S-Bahn Hamburg]]<br /> <br /> ==== Digitalisierung ====<br /> Seit 2017 hat die Deutsche Bahn einen Vorstand für Digitalisierung, der seit dem 15. September 2021 mit [[Daniela Gerd tom Markotten]] besetzt ist.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Aufsichtsrat-bestellt-neue-DB-Vorstaendin-6241438 |titel=Aufsichtsrat bestellt neue DB-Vorständin |hrsg=Deutsche Bahn |datum=2021-06-15 |abruf=2021-09-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im September 2018 kündigte die Bahn zudem an, im Rahmen des Programms „[[Digitale Schiene Deutschland]]“ das Streckennetz deutschlandweit umzurüsten. Bis 2040 soll dieses vollständig digitalisiert und mit [[Digitales Stellwerk|digitalen Stellwerken]] sowie dem [[Zugbeeinflussung]]ssystem [[European Train Control System|ETCS]] ausgerüstet werden. Zudem sollen nationale Barrieren zwischen den europäischen Bahnnetzen abgebaut und somit der Güterverkehr gestärkt werden. Das damalige Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unter Minister [[Andreas Scheuer]] hat der DB für dieses Vorhaben die Unterstützung des Bundes zugesagt. Das Beratungsunternehmen [[McKinsey &amp; Company|McKinsey]] hat die Kosten auf rund 30 bis 35&amp;nbsp;Milliarden Euro geschätzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Philipp Seibt |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bahn-wie-das-deutsche-schienennetz-digital-werden-soll-a-1228938.html |titel=Wie das deutsche Schienennetz digital werden soll |werk=SPIEGEL online |datum=2018-09-19 |abruf=2019-01-04}}&lt;/ref&gt; Zu den ersten in Umsetzung befindlichen Projekten zählt die teilweise [[S-Bahn Hamburg#ETCS|Ausrüstung der S-Bahn Hamburg]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Andreas Wilkens |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Autonome-S-Bahn-soll-ab-2021-in-Hamburg-fahren-4108848.html |titel=Autonome S-Bahn soll ab 2021 in Hamburg fahren |werk=heise online |datum=2018-07-12 |abruf=2021-08-11}}&lt;/ref&gt; sowie der [[Digitaler Knoten Stuttgart|Digitale Knoten Stuttgart]].<br /> <br /> ==== „Agenda für eine bessere Bahn“ ====<br /> Aufgrund der anhaltend schlechten Pünktlichkeit im Fernverkehr (70,4 % im November 2018) sowie Wartungsmängeln und einer negativen Entwicklung im [[Schienengüterverkehr]] der DB verlangten Aufsichtsrat und Politik auf Drängen der Öffentlichkeit hin ein Konzept des Bahnvorstandes, welches kurz- und mittelfristig für Verbesserungen sorgen soll. Bahnchef [[Richard Lutz]] und die anderen Mitglieder des DB-Vorstandes haben daraufhin in einer Sitzung mit dem damaligen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur am 17.&amp;nbsp;Januar 2019 einen „[[Agenda Setting|Fünf-Punkte-Plan]]“ vorgestellt. Dieser sollte noch im selben Jahr durchgeführt werden und sah unter anderem eine Steigerung der Pünktlichkeit im Fernverkehr auf 76,5 % (Jahresschnitt), eine Stärkung des Schienengüterverkehrs sowie durch die Bundesregierung geförderte Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von 11&amp;nbsp;Milliarden Euro vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Deutsche-Bahn--F%C3%BCnf-Punkte-Plan-f%C3%BCr-das-Jahr-2019--3697866 |titel=Deutsche Bahn: Fünf-Punkte-Plan für das Jahr 2019 {{!}} Deutsche Bahn AG |abruf=2019-01-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Treffen im Verkehrsministerium: Bahn sagt Paket für mehr Pünktlichkeit zu |Datum= |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/bahn-sagt-paket-fuer-mehr-puenktlichkeit-zu-15993225.html |Abruf=2019-01-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2019 kündigte das Unternehmen zudem an, im Fernverkehr die [[Reisenden-Pünktlichkeit]] zu erfassen und zu veröffentlichen, die auch Anschlussverluste von Reisenden berücksichtigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zugreiseblog.de/deutsche-bahn-reisenden-puenktlichkeit/ |titel=Deutsche Bahn misst Reisenden-Pünktlichkeit |werk=Zugreiseblog |datum=2019-03-11 |abruf=2019-03-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Konzernstrategie „Starke Schiene“ ====<br /> Auf die „Agenda für eine bessere Bahn“, die im Januar 2019 vorgestellt wurde, folgte im Juni 2019 die neue Konzernstrategie „Starke Schiene“. Darin wurde festgelegt, dass die DB sich in den kommenden Jahren verstärkt ihrem Kerngeschäft, der Eisenbahn und [[Mobilität in Deutschland|Mobilitätsdienstleistungen]] in Deutschland, widmen will. Gleichzeitig sollen Güterverkehr, der ÖPNV mit DB&amp;nbsp;Regio und der Fernverkehr gestärkt und neue Kunden gewonnen werden. Der Konzern will dies durch massive Investitionen in die Infrastruktur sowie in Personal (geplant sind 100.000 neue Mitarbeiter in den kommenden Jahren) und Technik erreichen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/de/db-konzern/strategie/ |titel=Strategie |abruf=2019-07-03}}&lt;/ref&gt; Gleichzeitig spielen der [[Deutschlandtakt]] und die [[Digitalisierung]] des bestehenden Netzes eine große Rolle. Der Bund und Verkehrsminister [[Andreas Scheuer]] haben finanzielle Unterstützung zugesichert, insofern sich rasch konkrete Verbesserungen zeigen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Deutschland-Welt/Starke-Schiene-und-Deutschlandtakt-Die-Bahn-will-besser-werden |titel=„Starke Schiene“ und „Deutschlandtakt“: Die Bahn will besser werden |abruf=2019-07-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190703124318/https://www.haz.de/Nachrichten/Wirtschaft/Deutschland-Welt/Starke-Schiene-und-Deutschlandtakt-Die-Bahn-will-besser-werden |archiv-datum=2019-07-03 |offline=ja}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2023 hat der Bundesrechnungshof in einem Sonderbericht zur Dauerkrise der Deutschen Bahn AG die „avisierte Fokussierung in der Konzernstrategie ‚Starke Schiene‘“ als „eine weitgehend wirkungslose Worthülse“ bewertet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2023/db-dauerkrise-volltext.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=5 |titel=Bericht nach § 99 BHO zur Dauerkrise der Deutschen Bahn AG. Hinweise für eine strukturelle Weiterentwicklung |titelerg=Sonderbericht an den Deutschen Bundestag |hrsg=Bundesrechnungshof |datum=2023-03-15 |seiten=4f. |format=PDF; 2,4 MB |abruf=2023-08-10 |abruf-verborgen=0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Aktuelle Umbrüche der bisherigen Konzernstrategien ====<br /> Seit Ende der 2010er Jahre ist ein Umbruch bei der Deutschen Bahn festzustellen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Mehr-klimafreundlicher-Bahnverkehr-in-der-Flaeche-DB-reaktiviert-stillgelegte-Strecken--6868342 |titel=Mehr klimafreundlicher Bahnverkehr in der Fläche: DB reaktiviert stillgelegte Strecken |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/Kurswechsel-DB-verkauft-keine-Bahnhofsgebaeude-mehr-8167572 |titel=Kurswechsel: DB verkauft keine Bahnhofsgebäude mehr |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt; Man erkennt eine Umkehrung der bisherigen Strategie des Fokus von Verkauf und Abbau der bahneigenen Infrastruktur hin zu einem sukzessiven Ausbau der Kapazitäten. So sollen die einzelnen infrastrukturellen Gesellschaften der DB AG, bestehend aus DB Station&amp;Service AG, die DB Netz AG, die DB Energie GmbH und die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), zu einer gemeinwohlorientierten/ staatlichen DB Infrastrukturgesellschaft zusammengeschlossen werden, die keinem Gewinndruck mehr unterliegen soll. Zudem stoppt die Deutsche Bahn den Verkauf von Bahnhofsgebäuden im gesamten Bundesgebiet seit 2022 und versucht durch neue Verkehrshalte im ländlichen Raum wieder Verkehrspotenzial zu gewinnen (2018: 5663 Stationen zu 2022: 5699 Stationen).<br /> <br /> Ebenso stieß die DB mit kommunalen Aufgabenträgern und dem Bund 2021 die Reaktivierung von 20 stillgelegten Eisenbahnstrecken an. Hierdurch sollen für den Schienenpersonennahverkehr und den Schienengüterverkehr alte Korridore und Trassen wieder neu erschlossen werden. Das unternehmenseigene Schienennetz wuchs von seinem absoluten Tiefststand 2015 mit 33.193 km bis 2022 wieder auf 33.469 km an. Ebenso stärkt die Bundesregierung die Gleisanschlussförderung und die dazugehörige Infrastruktur zur Bildung von Zügen in Form von Abstellgleisen und Zugbildungsanlagen, damit entgegen der letzten Jahrzehnte wieder mehr Güterverkehr von den deutschen Bahnen (auch durch DB Cargo) abgewickelt werden kann.<br /> <br /> In großer Kritik von Seiten des Bundesrechnungshofes steht, dass die Deutsche Bahn in ihrer Gesamtheit noch als Aktiengesellschaft firmiert, obwohl sie nicht mehr an die Börse gebracht werden soll sowie ihre Infrastruktur ab 2024 gemeinwohlorientiert ausgerichtet sein soll.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesrechnungshof.de/SharedDocs/Downloads/DE/Berichte/2023/db-dauerkrise-volltext.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=5 |titel=Bericht nach § 99 BHO zur Dauerkrise der Deutschen Bahn AG. Hinweise für eine strukturelle Weiterentwicklung |titelerg=Sonderbericht an den Deutschen Bundestag |hrsg=Bundesrechnungshof |datum=2023-03-15 |seiten=25–27 |format=PDF; 2,4 MB |abruf=2023-08-10 |abruf-verborgen=0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit 2021 sinken die Gesamtschulden der DB AG wieder leicht von 29,1 Mrd. Euro auf 28,8 Mrd. Euro im Jahre 2022.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/22e6b5a2-ea90-46ae-90b5-293059c4af7b |titel=Deutsche Bahn: Finanzielle Lage bleibt angespannt |datum=2023-03-30 |abruf=2023-06-03}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Fokus auf das deutsche Eisenbahnsystem ====<br /> Im Oktober 2023 gab die Deutsche Bahn den Verkauf ihres Tochterunternehmens [[Arriva]], das in zehn europäischen Ländern Bussbetriebe, Autohäuser, Sprachschulen und weitere Geschäfte betrieb und Verluste schrieb, für 1,6 Mrd. Euro an den US-Konzern ''I Squared Capital'' bekannt. Das Geld aus der Transaktion möchte die Deutsche Bahn in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur sowie dem verbesserten Bahntransport aufwenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-arriva-verkauf-100.html |titel=Deutsche Bahn verkauft Auslandstochter Arriva |abruf=2023-11-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese Maßnahmen stellen einen starken Wechsel von der Internationalisierung und der Abkehr vom Bahnverkehr in den 2000er und 2010er Jahren, hin zur Verbesserung und Stärkung des schienengebundenen Verkehrswesens der DB in der Bundesrepublik dar.<br /> <br /> == Kennzahlen ==<br /> [[Datei:Verkehrsleistung in Deutschland, Personen-km, 2003-2019.svg|mini|Personenverkehrsleistung der Eisenbahn in Deutschland im Vergleich zum gesamten motorisierten Verkehr (in Mrd. Personen-km).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=BMDV |url=https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/verkehr-in-zahlen-2021-2022-xls.xlsx?__blob=publicationFile |titel=Verkehr in Zahlen 2021/2022 (xlsx-Datei) |abruf=2022-11-26}}&lt;/ref&gt;]]<br /> &lt;div class=&quot;thumbimage&quot; style=&quot;float:right; margin-left:15px; clear:both&quot;&gt;<br /> &lt;div class=&quot;thumbimage&quot; style=&quot;margin:3px&quot;&gt;<br /> {{Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn}}<br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;div class=&quot;vector-body&quot; style=&quot;margin:-4px 6px; width:300px&quot;&gt;<br /> Entwicklung der Mitarbeiterzahlen der Deutschen Bahn<br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> In Deutschland finden im Schnitt täglich etwa 40.000 Zugfahrten statt. Die meisten Züge werden von den 24 DB-eigenen Eisenbahnunternehmen gefahren (siehe auch Tabelle [[#Unternehmensbereiche|unten]]). Das [[Schienennetz]] der Deutschen Bahn gilt nach dem [[Schweiz]]er [[Schweizerische Bundesbahnen|SBB]]-Netz, dem [[Tschechien|tschechischen]] [[České dráhy|ČD]]-Netz und dem [[Belgien|belgischen]] Eisenbahnnetz als das viertdichteste in Europa ([[Vatikanstadt|Vatikan]] und [[Monaco]] nicht berücksichtigt).<br /> <br /> Im Jahr 2020 nutzten 81 Millionen Passagiere die Fernzüge der DB, im gesamten Personenverkehr waren es rund 2,9&amp;nbsp;Milliarden Passagiere. Der Anteil im Fernverkehr soll 2024 auf konstant über 180&amp;nbsp;Millionen Passagiere ansteigen.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach unternehmenseigenen Berechnungen kamen im Jahr 2020 95,2 % aller Züge im Personenverkehr der DB pünktlich am Ziel an. Laut Definition des Unternehmens wird das Ankommen als pünktlich gewertet, wenn die Ankunftszeit laut Fahrplan um weniger als 6&amp;#x00A0;Minuten überschritten wurde.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt; Im Jahr 2020 waren 81,8 % der Fernverkehrszüge pünktlich. 2017 kamen 0,7 % der gestarteten Züge nicht am Zielbahnhof an. 0,3 % der geplanten Züge sind erst gar nicht abgefahren. Diese Züge werden nicht in der Pünktlichkeitsstatistik berücksichtigt.&lt;ref&gt;[https://www.tagesschau.de/inland/bahn-zugausfaelle-101.html tagesschau.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die langfristige Kreditwürdigkeit der Deutschen Bahn wird von der Ratingagentur [[Standard &amp; Poor’s]] mit der [[Ratingagentur#Ratingstufen|Note „AA−“]] bewertet (Stand der Aussage: Dezember 2020).&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Rund 217.000&amp;#x00A0;Mitarbeiter arbeiteten 2023 in Deutschland.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf |titel=Deutsche Bahn – Integrierter Zwischenbericht 2023 |format=PDF |abruf=2024-03-15}}&lt;/ref&gt; Weltweit waren es 2023 rund 324.000&amp;#x00A0;Mitarbeiter. Im Jahr 2019 belegte die DB Platz&amp;nbsp;19 der beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland.&lt;ref name=&quot;:3&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2019/Berichte/IB19_d_web_02.pdf |titel=Integrierter Bericht 2019 |titelerg=Deutschland braucht eine starke Schiene |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2019-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-16}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Deutschen Bahn waren zum Frühjahr 2018 rund 26.500 [[Beamter (Deutschland)|Beamte]] sowie etwa 3500 beurlaubte Beamte zugewiesen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article175098939/Die-Bahn-hat-bald-nur-noch-wenige-Beamte.html |titel=Die Bahn hat bald nur noch wenige Beamte |werk=[[Welt (Fernsehsender)|Welt]] |hrsg=Axel Springer SE |datum=2018-04-03 |abruf=2021-04-20}}&lt;/ref&gt; Basierend auf der geltenden Arbeitsgrenze von 65&amp;nbsp;Jahren soll deren Zahl bis 2025 auf rund 15.500 und bis 2035 auf rund 1600 sinken. Ab 2041 werden, bei einer Grenze von 65&amp;nbsp;Jahren, keine Beamten bei der DB&amp;nbsp;AG mehr tätig sein. Das Unternehmen zahlt dem Bundeseisenbahnvermögen für die ihm unterstellten Beamten die Aufwendungen, die für vergleichbare Angestellte anfallen würden. 2006&amp;nbsp;wandte das Unternehmen hierfür insgesamt 1,537&amp;nbsp;Milliarden Euro auf.&lt;ref name=&quot;bt-16-7653&quot;&gt;{{BT-Drs|16|7653}} Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Patrick Döring, Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP (PDF; 76&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt; Der Zugang zur Beamtenlaufbahn der ehemaligen Deutschen Bundesbahn war bereits 1992 geschlossen worden.&lt;ref name=&quot;schell-2009-153&quot;&gt;Manfred Schell: ''Die Lok zieht die Bahn''. Rotbuch-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86789-059-5, S.&amp;nbsp;153.&lt;/ref&gt; Das Unternehmen rechnete bis 2015 mit einem Anstieg des durchschnittlichen Alters der Beschäftigten auf über 50 Jahre.&lt;ref name=&quot;dbwelt-2009-04-17&quot;&gt;''Fit bleiben im Job leicht gemacht.'' In: [[DB Welt]], Ausgabe April 2009, S.&amp;nbsp;17.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab 2011 schüttete das Unternehmen eine [[Dividende]] in Höhe von 500 Millionen Euro an den Bund als Alleineigentümer aus.&lt;ref&gt;Ohne Quelle&lt;/ref&gt; Im Jahr 2012 wurde eine Dividende von 525&amp;nbsp;Millionen Euro ausgezahlt, 2013 200&amp;nbsp;Millionen Euro&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Verkehrsministerium: Bund fordert von der Bahn 700&amp;nbsp;Millionen Euro Dividende |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2014-05-14 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bund-fordert-von-der-bahn-700-millionen-euro-dividende-a-969466.html |Abruf=2018-01-12}}&lt;/ref&gt;, 2014&amp;nbsp;waren es 700&amp;nbsp;Millionen Euro sowie in den Jahren 2015 und 2016 je 850&amp;nbsp;Millionen Euro&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Bilanz: Deutsche Bahn macht 1,3&amp;nbsp;Milliarden Euro Verlust |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2016-03-16 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2016-03/deutsche-bahn-macht-1-3-milliarden-euro-verlust |Abruf=2018-01-12}}&lt;/ref&gt;. Ab 2017 senkte die Bahn die Dividendenausschüttung auf 600&amp;nbsp;Millionen Euro. Seit einigen Jahren fließt die Dividende vollständig zurück an das Unternehmen.&lt;ref name=&quot;HB_201609&quot;&gt;{{Literatur |Titel=Deutsche Bahn: Steuerzahler muss Bahn mit Milliarden retten |Datum=2016-09-21 |Online=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/deutsche-bahn-steuerzahler-muss-bahn-mit-milliarden-retten/14578422.html |Abruf=2018-01-12}}&lt;/ref&gt; Die „Bahndividende“ wird im Zuge des Finanzierungskreislaufes Schiene gezahlt, die „Dividende“ lag 2020 bei 650&amp;nbsp;Millionen Euro.<br /> <br /> Zwischen 1994 und 2018 wurden mehr als 5400 Kilometer des DB-Streckennetzes stillgelegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://diepresse.com/home/wirtschaft/unternehmen/5553009/Seit-1994-mehr-als-5400-StreckenKilometer-von-Deutscher-Bahn |titel=Seit 1994 mehr als 5400 Strecken-Kilometer von Deutscher Bahn stillgelegt |datum=2018-12-29 |abruf=2018-12-29}}&lt;/ref&gt; Laut Statistiken des Eisenbahn-Bundesamtes und der Zahlen aus den Geschäftsberichten ist dieser Trend jedoch rückläufig.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Stilllegung/ListenStatistiken/listenstatistiken_node.html |titel=EBA – Listen und Statistiken zu Streckenstilllegungen |abruf=2019-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;font-size:90%; text-align:right;&quot;<br /> |+ Kennzahlen der Deutschen Bahn AG (Angaben jeweils am 31. Dezember)<br /> |-<br /> !<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2003&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Kennzahlen |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2003 |Datum=2003}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2004&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Leistungskennzahlen |Sammelwerk=Daten und Fakten 2004 |Ort=Berlin |Datum=2004 |Seiten=10}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2005&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Auf einen Blick |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2005 |Ort=Berlin |Datum=2005}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2006&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Auf einen Blick |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2006 |Ort=Berlin |Datum=2006}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2007&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Gewinn- und Verlustrechnung; Mehrjahresübersichten |Sammelwerk=Daten und Fakten 2007 |Datum= |Seiten=30 bis 33}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2008&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Auf einen Blick |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2008 |Ort=Berlin |Datum=2008}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2009&lt;ref name=&quot;Daten_und_Fakten_2009&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/berichte/daten__und__fakten__2009.pdf |titel=Vgl. DB Mobility Logistics AG, Daten &amp; Fakten 2009 |datum=2009-12-31 |format=PDF; 664&amp;nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120130173804/http://www.deutschebahn.com/site/shared/de/dateianhaenge/berichte/daten__und__fakten__2009.pdf |archiv-datum=2012-01-30 |abruf=2010-08-28}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2010&lt;ref name=&quot;gb2010&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2011&lt;ref name=&quot;Daten_und_Fakten_2011&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www1.deutschebahn.com/linkableblob/ecm2-db-de/2350506/data/2011_duf-data.pdf |titel=Vgl. Deutsche Bahn AG, Daten &amp; Fakten 2011 |format=PDF; 894&amp;nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120425031603/http://www1.deutschebahn.com/linkableblob/ecm2-db-de/2350506/data/2011_duf-data.pdf |archiv-datum=2012-04-25 |abruf=2012-07-30}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2012&lt;ref name=&quot;10jahre2012&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;gb2013&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2013&lt;ref name=&quot;gb2013&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2014&lt;ref name=&quot;gb2014&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2015&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1047294/71d635f05e689d54ca3804e34bb7f874/2015_duf_de-data.pdf |titel=Deutsche Bahn Daten und Fakten 2015 |format=PDF |abruf=2018-05-28}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2016&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1639242/2bdc04ef1569e716e3d70d7071ac3291/2017_duf_de-data.pdf |titel=Deutsche Bahn Daten &amp; Fakten 2017 |format=PDF |abruf=2018-05-28}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:4&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1639254/72253ca2bf5e6a932761a076e4d31e0b/ib2017_dbkonzern_de-data.pdf |titel=Integrierter Bericht Deutsche Bahn 2017 |format=PDF |abruf=2017-06-20}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2017&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:4&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2018&lt;ref name=&quot;:3&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2019&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG, Konzernleitung |Titel=Ausgewählte Kennzahlen |Sammelwerk=Integrierter Bericht 2019 |Ort=Berlin |Datum=2020-04}}&lt;/ref&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| 2020&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2020/Berichte/DB_IB20_d_web_01.pdf |titel=Integrierter Bericht 2020 |werk=Investor Relations der Deutschen Bahn |hrsg=Deutsche Bahn AG |datum=2020-12-31 |format=PDF |abruf=2021-04-20}}&lt;/ref&gt;<br /> !2021&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://ibir.deutschebahn.com/2021/de/start |titel=▶ Integrierter Geschäftsbericht Deutsche Bahn 2021 {{!}} Integrierter Bericht 2021 |abruf=2022-04-05}}&lt;/ref&gt;<br /> !2022&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> ! style=&quot;width:60px&quot;| Anmerkung<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left;&quot; |[[Erlös|Konzernumsatz]]&lt;br /&gt;(in [[Milliarde|Mrd]].&amp;nbsp;€)<br /> |28,228<br /> |23,963<br /> |25,055<br /> |30,053<br /> |31,309<br /> |33,452<br /> |29,335<br /> |34,410<br /> |37,979<br /> |39,296<br /> |39,119<br /> |39,720<br /> |40,5<br /> |40,57<br /> |42,7<br /> |44,065<br /> |44,43<br /> |39,9<br /> |47,0<br /> |56,296<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |[[EBIT|Konzernergebnis (EBIT)]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/162892/umfrage/ebit-der-deutsche-bahn-ag/ |titel=Deutsche Bahn – EBIT bis 2017 {{!}} Statistik |abruf=2019-01-08}}&lt;/ref&gt; (in Mrd.&amp;nbsp;€)<br /> |0,465<br /> |0,951<br /> |1,352<br /> |2,477<br /> |2,895<br /> |2,483<br /> |2,208<br /> |1,817<br /> |2,177<br /> |2,529<br /> |1,767<br /> |1,830<br /> |−0,154<br /> |1,461<br /> |1,688<br /> |2,111<br /> |1,837<br /> |−2,903<br /> |−1,552<br /> |1,253<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |[[Konzernbilanzsumme]] (Mrd.&amp;nbsp;€)<br /> |47.647<br /> |46,348<br /> |47,101<br /> |48,440<br /> |48,529<br /> |48,193<br /> |47,303<br /> |52,003<br /> |51,791<br /> |52,525<br /> |52,894<br /> |55,883<br /> |56,059<br /> |56,324<br /> |56,436<br /> |58,527<br /> |65,828<br /> |65,435<br /> |71,84<br /> |76,303<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Mitarbeiter<br /> |242.759<br /> |225.512<br /> |216.389<br /> |229.200<br /> |237.078<br /> |240.242<br /> |239.828<br /> |276.310<br /> |285.319<br /> |287.508<br /> |295.653<br /> |295.763<br /> |297.202<br /> |306.368<br /> |310.935<br /> |318.528<br /> |323.944<br /> |322.768<br /> |323.716&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> |324.136<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Vollzeit, TZ anteilig eingerechnet<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | [[Bahnhof|Bahnhöfe]] und [[Haltepunkt]]e<br /> |5.665<br /> |5.697<br /> |5.707<br /> |5.730<br /> |5.699<br /> |5.718<br /> |5.707<br /> |5.700<br /> |5.685<br /> |5.645<br /> |5.668<br /> |5.676<br /> |k. A.<br /> |k. A.<br /> |k. A.<br /> |5.663<br /> |5.679<br /> |5.691<br /> |5.693&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> |5.699<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Unternehmenseigenes [[Schienennetz]] (km)<br /> |35.593<br /> |34.718<br /> |34.211<br /> |34.122<br /> |33.978<br /> |33.862<br /> |33.721<br /> |33.723<br /> |33.576<br /> |33.505<br /> |33.448<br /> |33.426<br /> |33.193&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Literatur |Hrsg=[[DB Netz]] |Titel=Entwicklungen im Geschäftsjahr 2015 |Sammelwerk=Geschäftsbericht 2015 |Ort=[[Frankfurt am Main]] |Datum=2015}}&lt;/ref&gt;<br /> |33.241&lt;ref name=&quot;:2&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/resource/blob/1642022/48f3484219bb6e3bece49bbf16210dff/2017_gb_dbnetz_de-data.pdf |titel=DB Netz AG – Geschäftsbericht 2017 |format=PDF |abruf=2019-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> |33.348&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> |33.299&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bahn AG |Titel=Leistungskennzahlen |Sammelwerk=Geschäftsbericht DB Netz AG 2018 |Datum=2019-06 |Online=https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2018/Berichte/DB18_Netz_web.pdf}}&lt;/ref&gt;<br /> |33.423<br /> |33.399<br /> |33.401&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;<br /> |33.469<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | ein Großteil des deutschen [[Vollbahn]]netzes<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;22&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Verkehrsleistung|Beförderungsleistung]] [[Personenverkehr]]:<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Reisende (Mrd.)<br /> |1,682<br /> |≈ 1,695<br /> |≈ 1,785<br /> |1,854<br /> |≈ 1,835<br /> |1,919<br /> |1,908<br /> |1,950<br /> |1,981<br /> |2,035<br /> |2,235<br /> |2,254<br /> |2,251<br /> |2,365<br /> |2,564<br /> |2,581<br /> |2,603<br /> |1,499<br /> |2,931<br /> |3,751<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | nur Schienenverkehr, ab 2008 inkl. Auslandsgeschäft<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | [[Personenkilometer]] (Mrd.)<br /> |69,534<br /> |70,260<br /> |72,554<br /> |74,788<br /> |74,792<br /> |77,791<br /> |76,772<br /> |78,582<br /> |79,228<br /> |88,433<br /> |88,746<br /> |88,407<br /> |88,636<br /> |94,698<br /> |95,854<br /> |97,707<br /> |98,402<br /> |51,933<br /> |50,831<br /> |82,642<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | ab 2008 inkl. Auslandsgeschäft<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;22&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| Beförderungsleistung [[Güterverkehr]]:<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Güterbeförderung (Mio.&amp;nbsp;Tonnen)<br /> |282,3<br /> |283,6<br /> |266,5<br /> |307,6<br /> |312,8<br /> |378,7<br /> |341,0<br /> |415,4<br /> |411,6<br /> |398,7<br /> |390,1<br /> |329,1<br /> |300,2<br /> |277,4<br /> |271,0<br /> |255,5<br /> |232<br /> |213,1<br /> |226,5<br /> |222,3<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | [[Tonnenkilometer]] (Mrd.)<br /> |79,864<br /> |83,982<br /> |83,111<br /> |96,388<br /> |98,794<br /> |113,634<br /> |93,948<br /> |105,794<br /> |111,980<br /> |105,894<br /> |104,259<br /> |102,871<br /> |98,445<br /> |94,698<br /> |92,651<br /> |88,237<br /> |85,005<br /> |78,670<br /> |84,850<br /> |84,468<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;22&quot; style=&quot;text-align:left;&quot;| [[Fahrzeugkilometer|Betriebsleistung]] auf dem DB-Schienennetz ([[DB InfraGO|DB InfraGO AG]], bis 2023 [[DB Netz|DB Netz AG]]):<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Trassenkilometer Züge des [[Liste der Unternehmen im DB-Konzern|DB-Konzerns]] (Mio.)<br /> |917,8<br /> |912,7<br /> |887,7<br /> |888<br /> |902<br /> |881<br /> |832,6<br /> |839<br /> |832<br /> |808<br /> |788<br /> |784<br /> |751<br /> |733<br /> |728<br /> |737<br /> |767,3<br /> |677,8<br /> |680,3<br /> |692,6<br /> | <br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; | Trassenkilometer [[Nichtbundeseigene Eisenbahn|externer Unternehmen]] (Mio.)<br /> |70,4<br /> |88<br /> |110<br /> |128<br /> |147<br /> |162<br /> |170,4<br /> |195<br /> |219<br /> |231<br /> |247<br /> |260<br /> |290&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> |321&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> |331&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> |349<br /> |368,3<br /> |385,5<br /> |414,3<br /> |419,8<br /> |<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left;&quot; |Trassenkilometer gesamt (Mio.)<br /> |988<br /> |≈ 1001<br /> |≈ 978<br /> |1016<br /> |1049<br /> |1043<br /> |1003<br /> |1034<br /> |1051<br /> |1039<br /> |1035<br /> |1044<br /> |1041<br /> |1054<br /> |1059<br /> |1086<br /> |1090<br /> |1066<br /> |1109<br /> |1133<br /> |<br /> |}<br /> <br /> === Finanzielle Folgen der COVID-19-Pandemie ===<br /> Als Folge der [[COVID-19-Pandemie in Deutschland|COVID-19-Pandemie]] machte die DB im ersten Halbjahr 2020 rund 3,7 Milliarden Euro Verlust und stehe laut Bahnchef Lutz am Beginn der schlimmsten finanziellen Krise in der Geschichte des Unternehmens.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/DB-legt-Halbjahreszahlen-2020-vor-mit-Rekordinvestitionen-will-DB-nach-der-Corona-Krise-wieder-wachsen-5028340 |titel=DB legt Halbjahreszahlen 2020 vor – mit Rekordinvestitionen will DB nach der Corona-Krise wieder wachsen {{!}} Deutsche Bahn AG |abruf=2020-07-30}}&lt;/ref&gt; Ausschlaggebend für den Rekordverlust seien sowohl die eingebrochenen Fahrgastzahlen im [[DB&amp;nbsp;Fernverkehr]] als auch die [[Abschreibung]]en in Milliardenhöhe bei der Auslandstochter [[Arriva]]. Zudem schlägen die Verluste anderer Tochtergesellschaften wie DB&amp;nbsp;Regio (rund 600&amp;nbsp;Millionen Euro) und DB&amp;nbsp;Cargo (rund 350&amp;nbsp;Millionen Euro) zu Buche.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/deutsche-bahn-steuert-auf-milliardenverlust-zu-a-5ab1fd12-7df4-4504-b237-a62dc20c0df1 |titel=Deutsche Bahn steuert auf Milliardenverlust zu |werk=manager-magazin.de |abruf=2020-07-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{zukunft|2022}}Der Bund plant, der DB zur Bewältigung der Krisenfolgen mindestens 5,5 Milliarden Euro bereitzustellen, neben Einsparungen von 4,1&amp;nbsp;Milliarden Euro.&lt;ref name=&quot;hb-2020-10-08&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Dieter Fockenbrock |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/krisenmanagement-boni-erfolgspraemien-und-jobs-werden-gestrichen-so-will-die-bahn-milliarden-sparen/26253010.html |titel=Boni, Erfolgsprämien und Jobs werden gestrichen: So will die Bahn Milliarden sparen |werk=handelsblatt.com |datum=2020-10-08 |abruf=2020-10-08}}&lt;/ref&gt; Der [[Bundesrechnungshof]] kritisierte die noch 2020 geplante Staatshilfe in einem Sonderbericht. Überzogene Finanzhilfen müssten vermieden und Haushaltsgrundsätze der Notwendigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit beachtet werden. Gleichzeitig schüttete, wie fast jedes Jahr, die Deutsche Bahn AG 650&amp;nbsp;Millionen Euro Dividenden an den Bund aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/989964/umfrage/dividendenausschuettung-der-deutschen-bahn/ |titel=Deutsche Bahn – Dividendenausschüttung 2020 |abruf=2021-11-04}}&lt;/ref&gt; Der Staatskonzern könne die Mittel im Übrigen auch für bahnfremde Aktivitäten, zur Stärkung seiner Marktmacht und zum Nachteil für den Wettbewerb auf der Schiene einsetzen. Branchenlösungen müssten den Vorzug vor einseitigen Hilfen an die DB&amp;nbsp;AG haben.&lt;ref name=&quot;tsp-2020-10-07&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Thomas Wüpper |Titel=Mehr Hilfe als nötig |Sammelwerk= [[Der Tagesspiegel]] |Datum=2020-10-07 |Seiten=13}}&lt;/ref&gt; Vertreter aus Politik und Wirtschaft forderten in der Folge erneut einen strukturellen Umbau des [[Liste der Unternehmen im DB-Konzern|DB-Konzerns]] und warfen der Bahn vor, auch vor der COVID-19-Pandemie schlecht gewirtschaftet zu haben. Sie kritisierten daher zudem die pauschale Milliardenhilfe, die der DB von [[Andreas Scheuer]] zur Milderung der wirtschaftlichen Corona-Folgen zugesichert wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/eae2c8d4-4a32-4807-b978-b64750585ec3 |titel=Milliardenverlust der Bahn – nicht nur wegen Corona |abruf=2020-07-30}}&lt;/ref&gt; Eine Prüfung der EU-Kommission ist in Gange (Stand Januar 2021).&lt;ref name=&quot;rb-2021-05-01&quot;&gt;{{Literatur |Titel=DB-Hilfen nicht notifiziert |Sammelwerk=Rail Business |Nummer=5 |Datum=2021-02-01 |ISSN=1867-2728 |Seiten=1 |ZDB=2559332-8}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Bahn besitzt Führungspersonal in etwa zwanzig Konzerntochtergesellschaften, die in der Corona-Krise vertraglich festgelegte Bonuszahlungen erhalten, obwohl der Konzern auf Staatshilfen angewiesen ist. Die Gewerkschaften [[Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer|GDL]] und [[Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft|EVG]] lehnten die Sonderzahlungen für Führungskräfte in Krisenzeiten ab. Der Mutterkonzern ließ in einem Rechtsgutachten klären, ob sie die variable Vergütung überhaupt aussetzen kann.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/staatskonzern-deutsche-bahn-gutachter-muss-streit-ueber-boni-fuer-fuehrungskraefte-klaeren/26990066.html |titel=Staatskonzern: Deutsche Bahn: Gutachter muss Streit über Boni für Führungskräfte klären |werk=[[Handelsblatt]] |abruf=2021-08-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut den Zahlen des für das Geschäftsjahr 2021 veröffentlichten [[Integrierte Berichterstattung|Integrierten Berichts]] konnte sich die DB schneller von den Folgen der Pandemie erholen als man zunächst angenommen hatte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=finanzen net Redaktion |url=https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/konzernkreise-deutsche-bahn-macht-bei-neuem-umsatzrekord-weniger-verlust-11165590 |titel=Deutsche Bahn macht bei neuem Umsatzrekord weniger Verlust |abruf=2022-04-05}}&lt;/ref&gt; Für das Geschäftsjahr 2022 erwartet die DB wieder schwarze Zahlen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutschebahn.com/de/presse/suche_Medienpakete/Nach-Rekordumsatz-2021-Deutsche-Bahn-will-2022-wieder-schwarze-Zahlen-schreiben-7343734 |titel=Nach Rekordumsatz 2021: Deutsche Bahn will 2022 wieder schwarze Zahlen schreiben |abruf=2022-04-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kontroversen ==<br /> === Unpünktlichkeit und mangelnde Zuverlässigkeit ===<br /> {{Balkendiagramm|float=right|title=Pünktlichkeit des DB Fernverkehrs 2009 – 2022|titlebar=LightSkyBlue|left1=Jahr|left2=|right1=&amp;nbsp;|right2=Pünktlichkeit|width=320px|barwidth=320px|bars={{Balken Prozent |2009|LightGray|81.2}}<br /> {{Balken Prozent |2010|Silver|72.6}}<br /> {{Balken Prozent |2011|LightGray|80.0}}<br /> {{Balken Prozent |2012|Silver|79.1}}<br /> {{Balken Prozent |2013|LightGray|73.9}}<br /> {{Balken Prozent |2014|Silver|76.5}}<br /> {{Balken Prozent |2015|LightGray|74.4}}<br /> {{Balken Prozent |2016|Silver|78.9}}<br /> {{Balken Prozent |2017|LightGray|78.5}}<br /> {{Balken Prozent |2018|Silver|74.9}}<br /> {{Balken Prozent |2019|LightGray|75.9}}<br /> {{Balken Prozent |2020|Silver|81.8}}<br /> {{Balken Prozent |2021|LightGray|75.2}}<br /> {{Balken Prozent|2022|Silver|65.2}}<br /> {{Balken Prozent|2023|LightGray|64.0}}|caption=Als pünktlich gelten Züge mit einer Verspätung von weniger als sechs Minuten. Ausgefallene Züge werden von der Statistik nicht erfasst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nikolaus Doll |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article191897021/Deutsche-Bahn-Gestrichene-Zuege-lassen-Statistik-schoener-aussehen.html |titel=Deutsche Bahn: Gestrichene Züge lassen Statistik schöner aussehen |datum=2019-04-14 |abruf=2022-07-02}}&lt;/ref&gt;<br /> Datenquellen: 2009–2018,&lt;ref name=&quot;:8&quot; /&gt; 2019,&lt;ref name=&quot;:9&quot; /&gt; 2020,&lt;ref name=&quot;:10&quot; /&gt; 2021,&lt;ref name=&quot;:11&quot; /&gt; 2022,&lt;ref name=&quot;:2022&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article237323623/bahn-verspaetungen-baustellen-puenktlichkeit-schienennetz.html |titel=Deutsche Bahn: So unpünktlich war sie im Jahr 2022 |werk=Berliner Morgenpost |datum=2023-01-09 |abruf=2023-03-06}}&lt;/ref&gt; 2023&lt;ref name=&quot;:2023db&quot; /&gt;}}<br /> Um die Zuverlässigkeit der Bahn im Personenverkehr zu bewerten, werden vorrangig die Verspätungen im Fernverkehr herangezogen, da Verspätungen oder Ausfälle im Nahverkehr in der Regel leichter vom Fahrgast ausgeglichen werden können.&lt;ref name=&quot;:12&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://web.de/magazine/wirtschaft/faktencheck-puenktlich-deutsche-bahn-33629446 |titel=Faktencheck: Wie pünktlich ist die Deutsche Bahn? |werk=Web.de |datum=2019-03-27 |abruf=2022-09-03}}&lt;/ref&gt; Zwischen 2010 und 2019 bewegte sich die Pünktlichkeit im Fernverkehr der Deutschen Bahn ohne klare [[Tendenz]]en zwischen 73 und 80 %,&lt;ref name=&quot;:8&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Hedda Nier |url=https://de.statista.com/infografik/17925/puenktlichkeit-der-bahn/ |titel=So unpünktlich ist die Bahn |werk=Statista |datum=2019-05-08 |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:9&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Thomas Wüpper |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/bahn-verfehlt-puenktlichkeitsziele-erneut-2019-war-jeder-vierte-fernzug-verspaetet/25424644.html |titel=2019 war jeder vierte Fernzug verspätet |werk=tagesspiegel.de |datum=2020-01-12 |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; im Jahr 2020 stieg sie auf ein 15-Jahre Rekordhoch von 82 %,&lt;ref name=&quot;:10&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.focus.de/panorama/welt/puenktlichkeit-von-81-8-prozent-durch-pandemie-einschraenkungen-deutsche-bahn-so-puenktlich-wie-seit-15-jahren-nicht-mehr_id_12878484.html |titel=Im Pandemie-Jahr: Deutsche Bahn so pünktlich wie seit 15 Jahren nicht mehr |werk=Focus Online |datum=2021-01-17 |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; fiel im Folgejahr 2021 allerdings wieder auf 75 %.&lt;ref name=&quot;:11&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zdf.de/uri/aa271c2d-81b4-43e9-b9c8-a53e2a88d363 |titel=Statistik der Bahn: 2021 Züge wieder unpünktlicher |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; In den Jahren 2022 und 2023 bewegte sich die Pünktlichkeit im Fernverkehr mit 65 % und schließlich 64 % um den historischen Tiefstwert.&lt;ref name=&quot;:2022&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:13&quot;&gt;{{Internetquelle|url=https://www.merkur.de/wirtschaft/deutsche-bahn-jeder-dritte-fernverkehrszug-2022-zu-spaet-zr-92017444.html |titel=Deutsche Bahn: Jeder dritte Fernverkehrszug 2022 zu spät |werk=Merkur |datum=2023-01-10 |abruf=2023-03-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:2023db&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/deutsche-bahn-verspaetungen-100.html |titel=Verspätungen und Ausfälle: Nur zwei Drittel der Züge pünktlich |werk=Tagesschau |datum=2024-01-12 |abruf=2024-01-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Hauptursache für die Unzuverlässigkeit wird der Sanierungsstau und das zurückgebaute Schienennetz verantwortlich gemacht.&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:7&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Theo Koll |url=https://www.zdf.de/uri/cf77ec22-32f7-4939-a8bb-23a31229177b |titel=Chaos bei der Bahn – Woher kommen die Probleme? |werk=ZDF Mediathek |hrsg=Kontext, ZDF |datum=2022-08-30 |offline=ja |abruf=2022-08-31}}&lt;/ref&gt; Der Sanierungsstau, mit über 850 Baustellen pro Tag, sei auf die [[Rendite]]bestrebungen der Deutschen Bahn und die daher vernachlässigte Baustellen(koordinierungen) zurückzuführen.&lt;ref name=&quot;:DB-Juli2022&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt; Auch das seit den 2000er-Jahren zurückgebaute Schienennetz basiert auf Sparmaßnahmen die aus dem [[Privatisierung]]s-Konflikt, zwischen [[Wirtschaftlichkeit|Konzerninteresse]] und [[Gemeinwohl]], resultieren.&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt; Des Weiteren macht das [[ZDF]] auch mangelndes Personal, das [[Allgemeines Eisenbahngesetz|Eisenbahngesetz]], welches die Attraktivität von Reparaturen mindere, und die globalen Aktivitäten der Bahn, welche den Fokus auf den hiesigen Verkehr reduzieren würden, verantwortlich.&lt;ref name=&quot;:7&quot; /&gt;[[Datei:DB_Werbung,_Ostkreuz._Berlin_(6176211794).jpg|mini|Bahn-Maskottchen [[Max Maulwurf]] auf einem Baustellenplakat (2011)]]<br /> <br /> === Datenaffäre ===<br /> Im Januar 2009 geriet die Deutsche Bahn wegen eines Skandals im Bereich der [[Mitarbeiterüberwachung]] in die Schlagzeilen, weil sie wiederholt [[Stammdaten]] ihrer Beschäftigten (unter anderem Anschriften, Telefonnummern und Bankverbindungen) mit anderen Datenbanken abgeglichen hatte. Im weiteren Verlauf wurden Fälle bekannt, in denen Bankkonten, Privatkontakte und weitere persönliche Informationen eingeholt und ausgewertet wurden.<br /> <br /> So wurden beispielsweise Videoaufnahmen von Tankstellen besorgt, die Mitarbeiter ansteuerten.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.fr-online.de:80/in_und_ausland/wirtschaft/spezial_ueberwachte_beschaeftigte/1731298_Computer-Manipulation-bei-der-Bahn-Allumfassende-ueberwachung.html |text=''Computer Manipulation bei der Bahn – allumfassende Überwachung'' |wayback=20090426211541}}. In: Frankfurter Rundschau, 23. April 2009 (Internet Archive Wayback Machine vom 26. April 2009).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In mindestens neun Fällen wurde der Berliner Recherchedienst ''Network Deutschland GmbH'' zur Überprüfung von Mitarbeitern, deren Ehepartnern, Lieferanten und sonstigen Vertragspartnern beauftragt.&lt;ref name=&quot;BDSB_20081028&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://netzpolitik.org/wp-upload/datenschutz_bei_der_bahn.pdf |titel=Alexander Dix (Berliner Landesdatenschutzbeauftragte): Gespräch mit der Deutschen Bahn AG über die Geschäftsbeziehungen des Unternehmens mit der Network Deutschland GmbH am 28.&amp;nbsp;Oktober 2008; veröffentlicht auf den Websites www.netzpolitik.org und www.toni-hofreiter.de |format=PDF; 56&amp;nbsp;kB |abruf=2009-02-08}}&lt;/ref&gt; Auch von der Gewerkschaft [[Transnet]] wurde das Unternehmen mindestens zweimal um einen Abgleich der Mitglieder- mit der Mitarbeiterdatei gebeten, um die korrekte Zahlung von Beiträgen zu überprüfen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Kevin P. Hoffmann |Titel=Gewerkschaft Transnet bat Bahn um Datenabgleich |Sammelwerk=Tagesspiegel |Datum=2009-05-17 |Online=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gewerkschaft-transnet-bat-bahn-um-datenabgleich/1514178.html}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Recherchen von [[Günter Wallraff]] seien in mehreren Fällen auch Daten der Mitarbeiter manipuliert worden. Diese Manipulationen seien anschließend unter anderem zur Kündigung von Kritikern des Vorstandsvorsitzenden [[Hartmut Mehdorn]] und der Kapitalprivatisierung genutzt worden.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Günter Wallraff |Titel=In Mehdorns Diensten |Sammelwerk=Die Zeit |Nummer=18 |Datum=2009-04-23 |Online={{Webarchiv |url=http://www.zeit.de/2009/18/Bahn/seite-1 |text=zeit.de |wayback=20130928130214}}}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hartmut mehdorn dresden 061110-Version 2.jpg|mini|hochkant|[[Hartmut Mehdorn]], 2006]]<br /> <br /> Um die Datenaffäre aufzuklären, setzte der Aufsichtsrat im März 2009 die Rechtsanwälte [[Herta Däubler-Gmelin]] und [[Gerhart Baum]] als Sonderermittler ein. Am 30.&amp;nbsp;März 2009 bot Hartmut Mehdorn auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin seinen Rücktritt an, der mit Wirkung zum 30.&amp;nbsp;April 2009 angenommen wurde.<br /> <br /> In der Sondersitzung des Aufsichtsrates am 13. Mai 2009 wurde schließlich das Ausscheiden der Vorstände [[Norbert Bensel|Bensel]], [[Norbert Hansen|Hansen]] (gesundheitsbedingt), [[Margret Suckale|Suckale]] und [[Otto Wiesheu|Wiesheu]] zum 31.&amp;nbsp;Mai beschlossen. Dabei verzichtete die Bahn auf Schadenersatzforderungen gegen die verantwortlichen Vorstandsmitglieder, sondern bot ihnen Aufhebungsverträge, wodurch [[Abfindung]]en in Millionenhöhe fällig wurden.&lt;ref name=&quot;welt-2009-05-13&quot;&gt;{{Literatur |Autor=N. Doll und O. Haustein-Teßmer |Titel=Abgesägte Bahn-Manager nehmen Abfindungen mit |TitelErg=Geld für Ex-Vorstände |Sammelwerk=[[Die Welt]] |Datum=2009-05-13 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article3732420/Abgesaegte-Bahn-Manager-nehmen-Abfindungen-mit.html}}&lt;/ref&gt; Außerdem verließen die Leiter der Konzernrevision, der Konzernsicherheit und der Regelkonformität ({{enS|Compliance}}) das Unternehmen (Josef Bähr, Jens Puls und Wolfgang Schaupensteiner).&lt;ref&gt;[https://www.jungewelt.de/2009/05-14/063.php ''Alle sind unschuldig'']. In: Junge Welt, 17. Mai 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Mai 2009 wurde bekannt, dass Wolfgang Schaupensteiner im Januar 2009 Daten zur Vertuschung der Datenaffäre habe vernichten lassen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=M. Bauchmüller |Titel=Ex-Oberstaatsanwalt vertuscht Datenaffäre |Sammelwerk=Süddeutsche Zeitung |Datum=2009-05-28 |Online=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bahn-schaupensteiner-ex-oberstaatsanwalt-vertuscht-datenaffaere-1.460487}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im 75-seitigen Abschlussbericht von [[PricewaterhouseCoopers]] (PwC) vom 7. August 2009, in dem die Unternehmensführung zwischen 1995 und Februar 2009 überprüft wurde, teilte PwC mit, ein Verschulden der Vorstände könne {{&quot; |nicht festgestellt werden}}, daher könne man eine Klage {{&quot; |nicht empfehlen}}. Im Mai 2011 wurde bekannt, dass laut einem geheim gehaltenen Protokoll vom März 2009, bei dem der damalige Leiter der internen Revision der Bahn durch zwei Sonderermittler von [[KPMG]] befragt worden war, {{&quot; |Mehdorn und andere Spitzenmanager von den Schnüffeleien und illegalen [[E-Mail-Überwachung]]en gewusst und eine aktive Rolle gespielt haben}}.&lt;ref name=&quot;stz&quot;&gt;[[Stuttgarter Zeitung]] [https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.datenaffaere-bei-der-deutschen-bahn-bahn-prueft-haftung-von-mehdorn-erneut.89dd1dca-1aef-4e17-845b-730eeb814319.html (online)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der neue Vorstandsvorsitzende Grube betonte im Mai 2009, dass er einen Neuanfang suche. So wurde dem Datenschutz durch die Schaffung neuer Vorstandsressorts für Regelkonformität ''({{lang|en|Compliance}})'', Datenschutz und Recht eine stärkere Bedeutung beigemessen.&lt;ref name=&quot;db-2009-05-13&quot;&gt;Deutsche Bahn AG: [https://www.deutschebahn.com/site/bahn/de/unternehmen/presse/presseinformationen/ubh/h20090513.html ''DB zieht Konsequenzen aus Datenmissbrauch / Grube: „Neuanfang in der Unternehmenskultur“'']. Presseinformation vom 13. Mai 2009.&lt;/ref&gt; Das im Oktober 2009 vom Berliner [[Landesbeauftragter für den Datenschutz|Datenschutzbeauftragten]] [[Alexander Dix]] verhängte [[Buße (Verwaltungsrecht)|Bußgeld]] wegen mehrerer Verstöße gegen das [[Bundesdatenschutzgesetz]] in Höhe von 1,1&amp;nbsp;Millionen Euro wurde von der DB akzeptiert.&lt;ref name=&quot;tsp-2009-10-24&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Carsten Brönstrup |Titel=''Schnüffelei kostet 1,1&amp;nbsp;Millionen Euro'' |Sammelwerk=[[Tagesspiegel]] |Datum=2009-10-24 |Online=[https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/schnuffelei-kostet-11-millionen-euro-6791806.html Online]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Deutsche Bahn verlor 45&amp;nbsp;Millionen Euro, allein 18,5&amp;nbsp;Millionen Euro für die Ermittlungen und als Bußgeld, weitere 26,5&amp;nbsp;Millionen für die Abfindungen der Spitzenmanager.&lt;ref name=&quot;stz&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Verlauf der Aufklärung der Datenaffäre deckte [[Lobbycontrol]] Ende Mai 2009 ebenfalls auf,&lt;ref&gt;LobbyControl: Kurzstudie: Die verdeckte Einflussnahme der Deutschen Bahn für die Bahnprivatisierung und gegen den GDL-Streik: https://www.lobbycontrol.de/blog/wp-content/uploads/die-verdeckte-einflussnahme-der-deutschen-bahn.pdf&lt;/ref&gt; dass das Unternehmen 1,3&amp;nbsp;Millionen Euro aufgewendet hatte, um verdeckt positive Beiträge, insbesondere zum geplanten Börsengang, in den Medien zu platzieren.&lt;ref&gt;[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/bahn-zahlte-millionen-fuer-taeuschung;2304504 ''Bahn zahlte Millionen für Täuschung'']. In: Handelsblatt, 29. Mai 2009.&lt;/ref&gt; Daraufhin wurde der Generalbevollmächtigte für Kommunikation und Marketing der Deutschen Bahn, Ralf Klein-Bölting, am 29.&amp;nbsp;Mai 2009 durch den Vorstandsvorsitzenden entlassen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.tagesschau.de/inland/deutschebahn118.html |text=''Deutsche Bahn erneut im Zwielicht'' |wayback=20090531152355}}. tagesschau.de, 29.&amp;nbsp;Mai 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2039023_0_6145_-pr-skandal-bei-der-bahn-grube-feuert-topmanager.html |text=''Bahnchef Grube feuert weiteren Topmanager'' |wayback=20130602193913}}. In: ''[[Stuttgarter Zeitung]]'', 29. Mai 2009.&lt;/ref&gt; Die verdeckte PR erfolgte durch die Firma [[Berlinpolis]], die über ihren Mutterkonzern EPPA dazu von der Deutschen Bahn beauftragt wurde.&lt;ref name=&quot;LobbyControl&quot;&gt;LobbyControl: {{Webarchiv|url=https://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2009/05/berlinpolis-streitet-ab-aber-nicht-den-kern-pr-affaere-deutsche-bahn/ |wayback=20120119020215 |text=Berlinpolis streitet ab – aber nicht den Kern: die Verwicklung in die PR-Affäre der Deutschen Bahn AG}}. Abgerufen am 17.&amp;nbsp;Juni 2009.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entschädigungsforderungen ===<br /> Als direkte Nachfolgerin der beiden Deutschen Reichsbahnen ([[Deutsche Reichsbahn (1920–1945)]] und [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)]]) sieht sich die ''Deutsche Bahn AG'' seit dem Jahr 2014 vermehrt mit Entschädigungsforderungen konfrontiert. So fordert die [[Jüdische Gemeinde Thessaloniki]] mit der Unterstützung der Initiative [[Zug der Erinnerung]] Entschädigungszahlungen für die 58.000 deportierten griechischen Juden, die mit Hilfe der Deutschen Reichsbahn in die [[Liste der Konzentrationslager des Deutschen Reichs|Konzentrationslager]] abtransportiert wurden. Die Fahrkosten der Häftlinge zu ihrem Tod mussten durch die Gefangenen selbst getragen werden.&lt;ref&gt;[https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/23558 Tickets in den Tod], in: Jüdische Allgemeine.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft]] fordert für ehemalige [[Zwangsarbeiter]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] entsprechende Entschädigungen.&lt;ref&gt;[https://www.evangelisch.de/inhalte/94897/31-05-2014/zwangsarbeit-ddr-opferberbaende-fordern-entschaedigung-von-bahn evangelisch.de] Zwangsarbeit: DDR-Opferverbände fordern Entschädigung von Bahn&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Negativpreise ===<br /> Die „[[Verschlossene Auster]]“, der Negativpreis des [[Journalist]]enverbands [[Netzwerk Recherche]] für besonders restriktive [[Öffentlichkeitsarbeit]], ging 2006 an die Deutsche Bahn. Im Oktober 2007 wurde die Deutsche Bahn mit dem [[Liste von Negativpreisen|Negativpreis]] [[Big Brother Awards|Big Brother Award]] in der Kategorie „Wirtschaft“ ausgezeichnet. Kritisiert wurden unter anderem der Trend, beim Verkauf von Fahrkarten nicht-anonyme Bezahlmethoden zu forcieren, sowie die unnötige Sammlung von Fotos und Geburtsdaten bei [[BahnCard]]-Kunden.&lt;ref&gt;[https://www.bigbrotherawards.de/2007/.com/ Laudatio zur Verleihung des ''Big Brother Award'' 2007]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im gleichen Jahr wurde Hartmut Mehdorn, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden der Bahn, zudem der Minustitel „[[Sprachpanscher des Jahres]]“ des [[Verein Deutsche Sprache|Vereins Deutsche Sprache]] wegen der zu dieser Zeit häufigen Verwendung unnötiger [[Anglizismen]] im gesamten Konzern zuteil.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.vds-ev.de/presse/pressemitteilungen/392-hartmut-mehdorn-ist-sprachpanscher-2007 |text=vds-ev.de – Hartmut Mehdorn-ist Sprachpanscher 2007 |wayback=20160925210707}}&lt;/ref&gt; Daraufhin bemühte sich die DB, diese zumindest abseits der bereits etablierten Marken zu vermeiden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/reise/weniger-anglizismen-bei-der-deutschen-bahn-bahn-spricht-deutsch-statt-german-1.1704064 |titel=Weniger Anglizismen bei der Deutschen Bahn – Bahn spricht Deutsch statt German |hrsg=Süddeutsche Zeitung |datum=2016-06-24 |abruf=2016-09-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Nikolaus Doll |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article117363964/Sprachterminator-Ramsauer-bekaempft-Bahnglisch.html |titel=Sprachterminator Ramsauer bekämpft „Bahnglisch“ |hrsg=WeltN24 GmbH |datum=2015-10-06&lt;!--Zweifelhaft, da bereits 2013 von sueddeutsche.de aus verlinkt--&gt; |abruf=2016-09-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Umgang mit kritisierenden Mitarbeitern ===<br /> Das Fernsehmagazin ''[[Report Mainz]]'' vom Juli 2022 schilderte an zwei Fällen den Umgang des Konzerns mit kritisierenden Mitarbeitern über Sicherheitsrisiken, diese Mitarbeiter sind mittlerweile nicht mehr für die Deutsche Bahn tätig. In einem Fall beklagte sich ein Schienenanlagen-Verantwortlicher für 400 km Schienen über die Bereitstellungen und Unzumutbarkeit, woraufhin er sich 2019 veranlasst fühlte, einen [[Brandbrief]] an seinen Vorstand zu senden. Die Beklagungen des Mitarbeiters stritt die Deutsche Bahn ab, was später zur Folge hatte, dass der Mitarbeiter [[Freistellung (Arbeitsrecht)|freigestellt]] wurde. Im anderen Fall erstellte ein Qualitäts- und Sicherheitsprüfer-Mitarbeiter einen kritischen Bericht über die Zustände der Anlagen; Inspektionen seien „… nicht einmal mehr im absolut notwendigen Minimalumfang …“ machbar. Nach Publizierung erlitt der Qualitäts- und Sicherheitsprüfer nach eigenen Angaben „… massive Repressionen …“ und eine Denunziation seitens der Bahn. Zusätzlich soll ihm gekündigt worden sein, daraufhin habe er die [[Fehlerkultur]] seines ehemaligen Arbeitgebers bemängelt. Die Deutsche Bahn verweigerte eine Stellungnahme zum kritischen Bericht des ehemaligen Mitarbeiters.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Monika Anthes, Gottlob Schober |url=https://www.ardmediathek.de/video/report-mainz/der-umgang-mit-mitarbeitern-die-auf-sicherheitsrisiken-hinweisen/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE2ODg0NDA |titel=Der Umgang mit Mitarbeitern, die auf Sicherheitsrisiken hinweisen |werk=[[Report Mainz]] |hrsg=[[Südwestrundfunk|SWR]] |datum=2022-07-05 |format=[[ARD Mediathek]] Video; 7:21 min. |abruf=2022-07-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Beteiligung am „Tren Maya“-Großbauprojekt in Mexiko ===<br /> Die Deutsche Bahn ist mit ihrem Tochterunternehmen [[DB Engineering &amp; Consulting GmbH]] in den zukünftigen Betriebsablauf des [[Tren Maya]] involviert, einem Großbauprojekt auf der mexikanischen Halbinsel [[Yucatán (Halbinsel)|Yucatan]]. Der Vertrag läuft seit Dezember 2020 für insgesamt drei Jahre ist auf 8,6 Millionen Euro zu beziffern.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Jonas Seufert |Titel=Geplante „Maya“-Bahn durch Mexiko: Ein gefährlicher Zug |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2021-08-21 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/Geplante-Maya-Bahn-durch-Mexiko/!5791061/ |Abruf=2023-07-27}}&lt;/ref&gt; Die möglichen Umweltschäden und negative Auswirkungen des Tren Maya auf indigene und lokale Gemeinden werden kontrovers diskutiert, so fordert etwa „[[Rettet den Regenwald]]“ einen Stopp der Bauarbeiten in den Biosphärenreservaten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.regenwald.org/petitionen/1163 |titel=Keine Touristenbahn im Regenwald der Maya! |abruf=2023-07-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Wettbewerbsverzerrung für DB-Cargo aufgrund Verlustausgleich ===<br /> Die [[Europäische Kommission]] bemängelt den Ausgleich anhaltend hoher Verluste von DB Cargo durch den DB-Konzern und leitete 2022 ein Verfahren wegen [[Wettbewerbsverzerrung]] ein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/db-cargo-bahn-tochter-steckt-tief-in-den-roten-zahlen/100015032.html |titel=Bahn-Tochter steckt tief in den roten Zahlen |autor=Josefine Fokuhl |werk=handelsblatt.com |datum=2024-02-15 |archiv-url= |archiv-datum= | abruf=2024-02-20 |offline=}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;n-tv-2024-02-14&quot;&gt;{{Internetquelle | url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/DB-Cargo-muss-Zerschlagung-befuerchten-article24736269.html |titel=DB Cargo muss Zerschlagung befürchten |werk=n-tv.de |datum=2024-02-14 |archiv-url= |archiv-datum= | abruf=2024-02-19 |offline=}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[DB Navigator]]<br /> * [[Liste der Lokomotiv- und Triebwagenbaureihen der Deutschen Bahn]]<br /> * [[Liste deutscher Eisenbahngesellschaften]]<br /> * [[Liste privatrechtlicher Unternehmen mit Bundesbeteiligung in Deutschland]]<br /> * [[Preissystem der Deutschen Bahn]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Christian Esser]], [[Astrid Randerath]]: ''Schwarzbuch Deutsche Bahn – Die brisante Wahrheit über die Machenschaften der Deutschen Bahn.'' Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-10036-3.<br /> * [[Arno Luik]]: ''Schaden in der Oberleitung: Das geplante Desaster der Deutschen Bahn.'' Westend, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-86489-267-7.<br /> * [[Heiner Monheim]], Klaus Nagorni (Hrsg.): ''Die Zukunft der Bahn: Zwischen Bürgernähe und Börsengang.'' Evangelische Akademie Baden, Karlsruhe 2004, ISBN 3-89674-119-5.<br /> * [[Erich Preuß]]: ''Die zerrissene Bahn: 1990–2000 – Tatsachen, Legenden, Hintergründe.'' transpress, Stuttgart 2001, ISBN 3-613-71154-0.<br /> * Erich Preuß: ''Bahn im Umbruch: Tatsachen – Hintergründe – Konsequenzen.'' transpress, Stuttgart 2004, ISBN 3-613-71244-X.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> &lt;!-- Bitte nur Links zur Deutschen Bahn, nicht zur Eisenbahn! --&gt;<br /> {{Schwesterprojekte |commonscat=Deutsche Bahn |n=Portal:Deutsche Bahn |d=Q9322}}<br /> * [https://www.deutschebahn.com/ Offizielle Website der Deutschen Bahn AG]<br /> * [https://www.bahn.de/ Reise- und Mobilitätsportal der Deutschen Bahn AG]<br /> * [https://www.bahn.de/service/ueber-uns/inside-bahn/ueber-inside-bahn Social-Media-Auftritte der Deutschen Bahn AG]<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;10jahre2012&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=http://www1.deutschebahn.com/file/3268188/data/10_jahre.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2012 – 10-Jahres-Übersicht<br /> |hrsg=Deutschen Bahn AG<br /> |format=PDF; 160 kB<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130518112232/http://www1.deutschebahn.com/file/3268188/data/10_jahre.pdf<br /> |archiv-datum=2013-05-18<br /> |abruf=2013-03-22}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2010&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=http://www1.deutschebahn.com/contentblob/1509634/2010_gb_dbkonzern_de/data.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2010<br /> |hrsg=Deutschen Bahn AG<br /> |format=PDF; 7,8&amp;nbsp;MB<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130518094425/http://www1.deutschebahn.com/contentblob/1509634/2010_gb_dbkonzern_de/data.pdf<br /> |archiv-datum=2013-05-18<br /> |abruf=2012-04-25}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2013&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www1.deutschebahn.com/file/gb2013-de/6038954/IBDgzewzsOg2zNwkQOgBAAlbne0/6629646/data/2013_dbkonzern.pdf |titel=Geschäftsbericht 2013 |hrsg=Deutschen Bahn AG |format=PDF; 15,7&amp;nbsp;MB |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160111010228/https://www1.deutschebahn.com/file/gb2013-de/6038954/IBDgzewzsOg2zNwkQOgBAAlbne0/6629646/data/2013_dbkonzern.pdf |archiv-datum=2016-01-11 |archiv-bot= |abruf=2015-05-20}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2014&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www1.deutschebahn.com/file/ecm2-db-de/1488952/bUDKL6uP2fhO1lbEVrzXpuYBeBs/9067490/data/ib2014_dbkonzern.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2014<br /> |hrsg=Deutschen Bahn AG<br /> |format=PDF; 24,5&amp;nbsp;MB<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160111010031/https://www1.deutschebahn.com/file/ecm2-db-de/1488952/bUDKL6uP2fhO1lbEVrzXpuYBeBs/9067490/data/ib2014_dbkonzern.pdf<br /> |archiv-datum=2016-01-11<br /> |abruf=2015-07-27}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;VIZ15&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/verkehr-in-zahlen_2015.html<br /> |titel=Verkehr in Zahlen 2015<br /> |hrsg=DVV/BMVI<br /> |offline=1<br /> |archiv-url=https://web.archive.org/web/20151223064311/http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/K/verkehr-in-zahlen_2015.html<br /> |archiv-datum=2015-12-23<br /> |abruf=2015-12-19}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Vorstände Deutsche Bahn AG}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=3020305-3|LCCN=no96058376|NDL=001138352|VIAF=145723391}}<br /> <br /> [[Kategorie:Deutsche Bahn AG| ]]<br /> [[Kategorie:Bahngesellschaft (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Logistikunternehmen (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen der Deutschen Bahn AG| ]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsunternehmen (Berlin)]]<br /> [[Kategorie:Öffentliches Unternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1994]]<br /> [[Kategorie:Holdinggesellschaft]]<br /> [[Kategorie:Star Alliance]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_Mitarbeiter_der_Deutschen_Bahn&diff=243115722 Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn 2024-03-14T21:40:01Z <p>Con-struct: Breite</p> <hr /> <div>&lt;!-- <br /> Anzahl der Mitarbeiter, in Vollzeit umgerechnet, siehe: https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> &quot;Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Mitarbeitendenzahlen in Vollzeitpersonen (VZP) umgerechnet. Teilzeitbeschäftigte Mitarbeitende werden dabei entsprechend ihrem Anteil an der regulären Jahresarbeitszeit berücksichtigt.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:lightgrey value:gray(0.9)<br /> id:lightblue value:rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:320 height:150<br /> PlotArea = width:260 height:120 left:50 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:330000<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:100000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:50000 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:lightblue width:9<br /> bar:2003 from:start till: 242759<br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 225512<br /> bar:2005 from:start till: 216389<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 229200<br /> bar:2007 from:start till: 237078<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 240242<br /> bar:2009 from:start till: 239828<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 276310<br /> bar:2011 from:start till: 285319<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 287508<br /> bar:2013 from:start till: 295653<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 295763<br /> bar:2015 from:start till: 297202<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 306368<br /> bar:2017 from:start till: 310935<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 318528<br /> bar:2019 from:start till: 323944 <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 322768<br /> bar:2021 from:start till: 323716<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 324136<br /> bar:2023 from:start till: 324572<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Deutsche_Bahn_AG|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_Mitarbeiter_der_Deutschen_Bahn&diff=243115666 Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn 2024-03-14T21:37:17Z <p>Con-struct: noch weiter gestrafft</p> <hr /> <div>&lt;!-- <br /> Anzahl der Mitarbeiter, in Vollzeit umgerechnet, siehe: https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> &quot;Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Mitarbeitendenzahlen in Vollzeitpersonen (VZP) umgerechnet. Teilzeitbeschäftigte Mitarbeitende werden dabei entsprechend ihrem Anteil an der regulären Jahresarbeitszeit berücksichtigt.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:lightgrey value:gray(0.9)<br /> id:lightblue value:rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:330 height:150<br /> PlotArea = width:260 height:120 left:55 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:330000<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:100000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:50000 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:lightblue width:9<br /> bar:2003 from:start till: 242759<br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 225512<br /> bar:2005 from:start till: 216389<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 229200<br /> bar:2007 from:start till: 237078<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 240242<br /> bar:2009 from:start till: 239828<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 276310<br /> bar:2011 from:start till: 285319<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 287508<br /> bar:2013 from:start till: 295653<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 295763<br /> bar:2015 from:start till: 297202<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 306368<br /> bar:2017 from:start till: 310935<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 318528<br /> bar:2019 from:start till: 323944 <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 322768<br /> bar:2021 from:start till: 323716<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 324136<br /> bar:2023 from:start till: 324572<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Deutsche_Bahn_AG|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_Mitarbeiter_der_Deutschen_Bahn&diff=243115523 Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn 2024-03-14T21:30:57Z <p>Con-struct: gestrafft</p> <hr /> <div>&lt;!-- <br /> Anzahl der Mitarbeiter, in Vollzeit umgerechnet, siehe: https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> &quot;Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Mitarbeitendenzahlen in Vollzeitpersonen (VZP) umgerechnet. Teilzeitbeschäftigte Mitarbeitende werden dabei entsprechend ihrem Anteil an der regulären Jahresarbeitszeit berücksichtigt.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:lightgrey value:gray(0.9)<br /> id:lightblue value:rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:390 height:190<br /> PlotArea = width:320 height:160 left:55 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:330000<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:100000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:50000 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:lightblue width:10<br /> bar:2003 from:start till: 242759<br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 225512<br /> bar:2005 from:start till: 216389<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 229200<br /> bar:2007 from:start till: 237078<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 240242<br /> bar:2009 from:start till: 239828<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 276310<br /> bar:2011 from:start till: 285319<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 287508<br /> bar:2013 from:start till: 295653<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 295763<br /> bar:2015 from:start till: 297202<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 306368<br /> bar:2017 from:start till: 310935<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 318528<br /> bar:2019 from:start till: 323944 <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 322768<br /> bar:2021 from:start till: 323716<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 324136<br /> bar:2023 from:start till: 324572<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Deutsche_Bahn_AG|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_Mitarbeiter_der_Deutschen_Bahn&diff=243108740 Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn 2024-03-14T16:14:55Z <p>Con-struct: ImageSize reduziert</p> <hr /> <div>&lt;!-- <br /> Anzahl der Mitarbeiter, in Vollzeit umgerechnet, siehe: https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> &quot;Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Mitarbeitendenzahlen in Vollzeitpersonen (VZP) umgerechnet. Teilzeitbeschäftigte Mitarbeitende werden dabei entsprechend ihrem Anteil an der regulären Jahresarbeitszeit berücksichtigt.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:lightgrey value:gray(0.9)<br /> id:lightblue value:rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:470 height:180<br /> PlotArea = width:400 height:160 left:50 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:330000<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:100000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:50000 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:lightblue width:12<br /> bar:2003 from:start till: 242759<br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 225512<br /> bar:2005 from:start till: 216389<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 229200<br /> bar:2007 from:start till: 237078<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 240242<br /> bar:2009 from:start till: 239828<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 276310<br /> bar:2011 from:start till: 285319<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 287508<br /> bar:2013 from:start till: 295653<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 295763<br /> bar:2015 from:start till: 297202<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 306368<br /> bar:2017 from:start till: 310935<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 318528<br /> bar:2019 from:start till: 323944 <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 322768<br /> bar:2021 from:start till: 323716<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 324136<br /> bar:2023 from:start till: 324572<br /> <br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Deutsche_Bahn_AG|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_Mitarbeiter_der_Deutschen_Bahn&diff=243108254 Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn 2024-03-14T15:53:35Z <p>Con-struct: Con-struct verschob die Seite Deutsche Bahn/Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn nach Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn: nach: Vorlagen</p> <hr /> <div>&lt;!-- <br /> Anzahl der Mitarbeiter, in Vollzeit umgerechnet, siehe: https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> &quot;Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Mitarbeitendenzahlen in Vollzeitpersonen (VZP) umgerechnet. Teilzeitbeschäftigte Mitarbeitende werden dabei entsprechend ihrem Anteil an der regulären Jahresarbeitszeit berücksichtigt.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:lightgrey value:gray(0.9)<br /> id:lightblue value:rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:650 height:240<br /> PlotArea = width:400 height:160 left:50 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:330000<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:100000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:50000 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:lightblue width:12<br /> bar:2003 from:start till: 242759<br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 225512<br /> bar:2005 from:start till: 216389<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 229200<br /> bar:2007 from:start till: 237078<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 240242<br /> bar:2009 from:start till: 239828<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 276310<br /> bar:2011 from:start till: 285319<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 287508<br /> bar:2013 from:start till: 295653<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 295763<br /> bar:2015 from:start till: 297202<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 306368<br /> bar:2017 from:start till: 310935<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 318528<br /> bar:2019 from:start till: 323944 <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 322768<br /> bar:2021 from:start till: 323716<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 324136<br /> bar:2023 from:start till: 324572<br /> TextData=<br /> pos:(0,195) fontsize:S text: Beschäftigte<br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Deutsche_Bahn_AG|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Zeitleiste_Mitarbeiter_der_Deutschen_Bahn&diff=243107938 Vorlage:Zeitleiste Mitarbeiter der Deutschen Bahn 2024-03-14T15:40:21Z <p>Con-struct: erstellt</p> <hr /> <div>&lt;!-- <br /> Anzahl der Mitarbeiter, in Vollzeit umgerechnet, siehe: https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> &quot;Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Mitarbeitendenzahlen in Vollzeitpersonen (VZP) umgerechnet. Teilzeitbeschäftigte Mitarbeitende werden dabei entsprechend ihrem Anteil an der regulären Jahresarbeitszeit berücksichtigt.&quot;<br /> --&gt;<br /> &lt;timeline&gt;<br /> Colors =<br /> id:lightgrey value:gray(0.9)<br /> id:lightblue value:rgb(0.6,0.7,0.8)<br /> ImageSize = width:650 height:240<br /> PlotArea = width:400 height:160 left:50 bottom:20<br /> AlignBars = late<br /> <br /> DateFormat = yyyy<br /> Period = from:0 till:330000<br /> TimeAxis = orientation:vertical<br /> ScaleMajor = unit:year increment:100000 start:0<br /> ScaleMinor = gridcolor:lightgrey increment:50000 start:0<br /> <br /> PlotData=<br /> color:lightblue width:12<br /> bar:2003 from:start till: 242759<br /> bar:&amp;nbsp; from:start till: 225512<br /> bar:2005 from:start till: 216389<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 229200<br /> bar:2007 from:start till: 237078<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 240242<br /> bar:2009 from:start till: 239828<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 276310<br /> bar:2011 from:start till: 285319<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 287508<br /> bar:2013 from:start till: 295653<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 295763<br /> bar:2015 from:start till: 297202<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 306368<br /> bar:2017 from:start till: 310935<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 318528<br /> bar:2019 from:start till: 323944 <br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 322768<br /> bar:2021 from:start till: 323716<br /> bar:&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp;&amp;nbsp; from:start till: 324136<br /> bar:2023 from:start till: 324572<br /> TextData=<br /> pos:(0,195) fontsize:S text: Beschäftigte<br /> &lt;/timeline&gt;&lt;!--<br /> Daten aus den Geschäftsberichten der Deutschen Bahn, u.a.:<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2010/Berichte/2010_gb_dbkonzern_de-data.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/Deutsch/2004/Berichte/2004_duf_de.pdf<br /> - https://ir.deutschebahn.com/fileadmin/user_upload/DBK_ZB23_web_02.pdf<br /> - https://zbir.deutschebahn.com/2023/de/konzern-zwischenlagebericht-ungeprueft/mitarbeitende/mitarbeitendenzahl-und-struktur<br /> --&gt;&lt;noinclude&gt;<br /> [[Kategorie:Vorlage:Zeitleiste|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> [[Kategorie:Deutsche_Bahn_AG|Mitarbeiterentwicklung der Deutschen Bahn]]<br /> &lt;/noinclude&gt;</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tankwagen&diff=242887669 Tankwagen 2024-03-07T09:22:48Z <p>Con-struct: Weblinks + Synonyme, u.a.: https://emweo.de/tipps/lexikon/t/tankkraftwagen-tkw</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt Straßenfahrzeuge; Schienenfahrzeuge siehe [[Kesselwagen]].}}<br /> <br /> [[Datei:3 Kammer Spezial-Jumbo-TKW.jpg|mini|Dreikammer-Jumbo-Tankwagen mit insgesamt 58&amp;nbsp;m³ Fassungsvermögen]]<br /> [[Datei:Fuel delivery, Combined Resolve II 140513-A-WZ553-679.jpg|mini|Militärischer Tankwagen auf einem [[FMTV]]-Chassis]]<br /> <br /> '''Tankwagen''' (auch ''Straßentankwagen, Tankfahrzeug'')&lt;!-- u.a.: https://emweo.de/tipps/lexikon/t/tankkraftwagen-tkw --&gt; sind &lt;nowiki&gt;Spezial&lt;/nowiki&gt;[[Landfahrzeug|fahrzeuge]] zum Transport von [[Flüssigkeit]]en, [[Gas]]en, [[Staub|Stäuben]] oder feinerem [[Schüttgut]] aller Art auf der [[Straßenverkehr|Straße]].<br /> <br /> Tankwagen mit Ansaugvorrichtung werden speziell als ''[[Saugwagen]]'' oder – für rieselfähiges Transportgut – als ''[[Silowagen]]'' bezeichnet.<br /> <br /> == Grundlagen ==<br /> [[Datei:Ford Shell Fuel Lkw IMG 20180417 192801.jpg|mini|[[Royal Dutch Shell|Shell]]-Tankwagen aus dem Jahr 1926 auf Basis des [[Ford Modell TT]]]]<br /> <br /> Straßenfahrzeuge mit [[Tank (Behälter)|Tanks]] existieren in verschiedenen Ausführungen. Während einige Versionen reine Transportfahrzeuge sind, haben viele Tankwagen auch Ausrüstung ([[Pumpe]]n, Schläuche, [[Durchflussmesser]]) an Bord, um ihre Ladung abzugeben (z.&amp;nbsp;B. [[Heizöl]]-Tankwagen zur Verteilung an die Verbraucher).<br /> <br /> Übliche Ausführungen:<br /> * [[Lastkraftwagen|Lastkraftwagen (Lkw)]] mit Tank anstatt einer Ladefläche, auch bezeichnet als Tankaufbau, (militärisches) Kurzzeichen TA. (auch ''Tankkraftwagen, TKW'')<br /> * [[Sattelauflieger]] mit Tankaufbau oder als [[Karosserie#Selbsttragende Karosserie|selbsttragende]] Konstruktion, militärisches Kurzzeichen beispielsweise DST (Drucksatteltankauflieger, optional auch DSTK. K für konische Form des Behälters)<br /> * Beim [[Militär]] kommen auch häufig normale Lkw mit aufgesetztem Zusatztank als Tankwagen zum Einsatz. Mögliche militärische Kurzbezeichnungen AT (Aufsetztank) sowie WTA, WTAH (W&amp;nbsp;steht für Wechsel, das heißt, die Bauart wurde so ausgeführt um den Tank bei Bedarf leichter vom [[Fahrgestell]] zu trennen)<br /> * [[Anhänger]] mit Tankaufbau (militärisches Kurzzeichen TAH)<br /> <br /> Prinzipiell gibt es eine Einteilung in:<br /> * Behälter für flüssige Güter: Um Gefahren durch sich bewegende flüssige Ladung während der Fahrt zu minimieren, sind die Tanks mit [[Schwallblech]]en ausgestattet.<br /> * Behälter für staubförmige Güter: Optimiert für trockene Materialien<br /> * Druck- und vakuumfester Tank: Mit den speziellen technischen Anforderungen an [[Druckbehälter]] (Über- wie Unterdruck)<br /> <br /> == Verwendungen ==<br /> [[Datei:tank truck at Stuttgart airport.jpg|mini|Flugfeld-Tankwagen auf dem [[Flughafen Stuttgart]]]]<br /> [[Datei:Beladen und Betanken am Flughafen in Helsinki 01.jpg|mini|Mehrachsiger Lkw-Tankwagen mit Kraftstoff in der zivilen Luftfahrt]]<br /> [[Datei:Australian road train headed by Volvo NH15.jpg|mini|[[Road Train]]]]<br /> [[Datei:Czech Raildays 2013, Iveco EuroCargo UniRoller (05).jpg|mini|[[Zweiwegefahrzeug|Zweiwege]]-Tankwagen]]&lt;!-- Auf Grund des Russland-Ukraine-Krieges ausgeblendet: [[Datei:Ural-4320-fuel-Russian Army.jpg|mini|[[Ural-4320]] als Zisternenfahrzeug der russischen Armee]] --&gt;<br /> * [[Milchsammelwagen]] bzw. für Lebensmitteltransport<br /> * Tankwagen für [[Trinkwasser]]&lt;ref&gt;https://www.fahrzeugbilder.de/bild/LKW~Mercedes-Benz~Tankaufbau/20874/010709mb-mit-tankaufbau-fuer-trinkwasser-an.html&lt;/ref&gt;<br /> * Kraftstofftransporter als Zubringer zu [[Tankstelle]]n – Treibstoff oder Heizöl kann auch kammerweise sortiert geliefert werden und wird typischerweise allein durch Schwerkraft durch ein geeichtes Messwerk in den Erdtank abgelassen – bei [[Ottokraftstoff]]en seit Jahrzehnten mit [[Gaspendelung]].<br /> * Flugfeldtankwagen mit eigenem Tank – genannt Refueller oder Bowser – auch mit [[Fahrzeuganhänger|Anhänger]] (teilweise auch ohne [[Straßenverkehrszulassungsordnung|Straßenzulassung]], da mehr als 45.000 Liter Volumen und Überbreite)<br /> * Flugfeldtankwagen ohne eigenen Tank – genannt Dispenser oder Hydrantenwagen – für Flughäfen mit Hydranten-System ([[Unterflurbetankung]])&lt;!-- . Die Förderung per Schlauch oder Pantographen (RHV Meyerinck GmbH). --&gt;<br /> * P-Cart – Sonderform eines Dispensers, mobiler Hydrantenwagen ohne Motor (Anhänger), teilweise mit Solarpanels zur Stromversorgung<br /> * Heizöltransport – Kleintransporter mit Aufsetztanks zur Befüllung von 200–400 Liter großen Tanks in Wohnungen auch in höheren Stockwerken haben einen entsprechend langen Schlauch aufgerollt und normalerweise eine Pumpe mit Verbrennungsmotor.<br /> * Flüssiggastransport<br /> * Chemietransport<br /> * [[Holzpellet]]s<br /> * Druckgastransporte in größeren Mengen können in typischerweise neun längsliegenden Röhren eines Sattelaufliegers durchgeführt werden.<br /> * Tiefkalt drucklos verflüssigt werden die Gase [[Sauerstoff]], [[Stickstoff]] und [[Helium]] in isolierten, besonderen Tankwagen geliefert.<br /> * Spezialtanks für Hochtemperaturflüssigkeiten (etwa flüssiges Aluminium)<br /> * Wassertransport zur künstlichen Bewässerung in semi-[[Arides Klima|ariden]] oder ariden Regionen<br /> * Tankfahrzeuge für den [[Bitumen]]transport sind mit [[Mineralwolle]] isoliert. So kann das heiß verflüssigte Produkt auch über lange Strecken ohne kritischen Wärmeverlust transportiert werden.<br /> * [[Feuerwehr]] zum Löschwasser- ([[Tanklöschfahrzeug]]) und Trinkwassertransport bei [[Großschadenslage]]n und für den [[Katastrophenschutz]]<br /> * [[Sprengwagen]] zum Verspritzen von Wasser auf Straßen oder Reinigung der Straßen durch Weg[[schwemmen]] auch per handgesteuert geführter Flachstrahldüse(n)<br /> * [[Kanalwagen]] ist ein grober Sammelbegriff für Wagen zur Ausführung von Grubendienst (Entleerung von Senkgruben) und Kanalreinigung. Gängig ist ein [[vakuum]]fester Kessel, mit zylindrischem Querschnitt dessen hinterer gewölbter Deckel über Flügelmuttern und Scharniere per Hand geöffnet werden kann. Um die Reinigung zu erleichtern, liegt die Unterseite des Schmutztanks zum hinteren Ende hin etwas abfallend. Spülwasser kann in einem Zusatztank oder einer eigenen Tankkammer mitgeführt werden.<br /> &lt;!-- aufgeschwenkt mit nach hinten etwas abfallender Unterkante des Kessels, etwas schräg liegendem Kesseldessen hintererKessel --&gt;<br /> &lt;!-- es fehlt noch eine Erwähnung, dass Pumpen in manchen Fahrzeugen eingebaut sind --&gt;<br /> &lt;!-- Ggf. auch Hinweise auf mechanische oder elektronische Zählerköpfe --&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Tank trucks|Tankwagen}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [https://www.eba.bund.de/DE/Themen/Fahrzeugzulassung/Gefahrgutkesselwagen/gefahrgutkesselwagen_node.html Definition von (Gefahrgut-)Kesselwagen auf eba.bund.de]<br /> * [https://tankstellenmuseum.de/?option=com_ponygallery&amp;Itemid=42&amp;func=viewcategory&amp;catid=33 Tankfahrzeuge, die ersten Zapfsäulen und Fotos von Tankstellen]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> * Lange, Peter Dr.: Die Geschichte des Milchtransports, Brilon 2010, Podszun Verlag, ISBN 978-3-86133-562-7<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Lkw-Aufbauart]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Schaltnetzteil&diff=242103128 Diskussion:Schaltnetzteil 2024-02-11T20:11:54Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Immer Gleichrichtung der Wechselspannung? */</p> <hr /> <div>==spaanungsweg==<br /> hi es wird geschrieben das die 240V gleich gerichtet werden, dann hoch frequent zum wexelstrom gemacht werden und dan trasformieren.<br /> die welchselspannung ist etwas ungenau ausgedrückt oder?<br /> ist es eine wechselspannung zwischen +100% V und -100% V oder mehr ein +100% V und 0V?<br /> wenn es das letztere ist könnte man doch auch schreiben das es nach dem ersten gleichrichten mittels puls weiten modulation (PWM) zerhackt wird.<br /> was dem doch mehr entspricht &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/82.83.83.250|82.83.83.250]] ([[Benutzer Diskussion:82.83.83.250|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 21:16, 24. Mai 2012 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> ich würde hier noch gerne einen einfachen Schaltplan zum besseren Verständnis haben - nur hab ichs noch nicht komplett verstanden :)<br /> <br /> - - - - <br /> <br /> Die Aussage, das Schaltnetzteil zähle zu den linearen Netzteilen ist doch schlichtweg falsch, oder? Unter einem linear Netzteil verstehe ich etwas anderes.<br /> <br /> Außerdem halte ich die leichtere Entstörbarkeit von Schaltnetzteilen für ein Gerücht. Das kommt natürlich auf die Anwendung an. Aber bei einem Linearregler reicht in der Regel ein Kondensator vor und nach dem Regler. Bei Einem Schaltregler ist es extrem schwierig, die Schaltfrequenz un deren Harmonische auszufiltern.<br /> --[[Benutzer:Wber|Wber]] 18:00, 15. Mär 2006 (CET)<br /> <br /> Einen linearen Regler kann man auch hinter ein Schaltnetzteil schalten, z.B. wenn die Pulsweite fest gewählt wurde.<br /> <br /> Nur um das für mich klar zu stellen: Die 0. Harmonische alleine wäre kein Problem? Was ist den mit den vielen Harmonischen die aus einem Gleichrichter eines 50 Hz Netzteils kommen?--[[Benutzer:Arnero|Arnero]] 19:10, 10. Jun 2006 (CEST)<br /> <br /> Anmerkung: Die 0. Harmonische ist der reine Gleichspannungsanteil (also ohne irgendwelche Wechselspannungsanteile) und braucht nun wirklich nicht gefiltert zu werden. Das Problem sind vielmehr die 1. Harmonische und alle weiteren Oberwellen, die sowohl am Eingang als auch am Ausgang des Netzteils leider vorhanden, aber unerwünscht sind. Da sich die niedrigen Frequenzen hauptsächlich über die Leitungen ausbreiten (sogenannte leitungsgebundene Störungen), sind diese mit C's und L's relativ leicht zu filtern. Bei einem Schaltnezteil entstehen Oberwellen im MHz- und teilweise auch im GHz-Bereich, die sich nicht nur über die Leitungen, sondern vorwiegend über Funk ausbreiten (sogenannte gestrahlte Störungen). Und die lassen sich wesentlich schlechter eindämmen.<br /> --[[Benutzer:84.134.164.209|84.134.164.209]] 14:25, 31. Jul 2006 (CEST)<br /> <br /> <br /> == Geringer Aufwand für Siebung bei &quot;Vorteile&quot;? ==<br /> <br /> &quot;geringer Aufwand für die Siebung&quot;<br /> <br /> Kann das richtig sein? Also bei nem normalen Trafo habe ich Gleichrichter und Ladeelko (+ vielleicht noch nen paar kleine Cs und vielleicht noch eine L (aber nur wenn man extrem glatte Spannung braucht).<br /> <br /> Bei Linearreglern wie bereits angesprochen nur 2 kleine Cs.<br /> <br /> Aber beim Schaltnetzteil? Da muss ich doch die ganze Hochfrequenz effektiv rausfiltern, das ist doch nach meinem Verständnis viel, viel mehr Aufwand? --[[Benutzer:Haseluenne|Haseluenne]] 14:46, 8. Apr 2006 (CEST)<br /> <br /> Wenn von &quot;kleineren C's&quot; die Rede ist, dann meint man damit die Gesamt-Kapazität der Filterung. Siebkondensatoren können um so kleiner werden, je höher die Frequenz ist (also umgekehrt proportional). Bei einem Schaltnetzteil kommen zwar noch eine ganze Reihe Kondensatoren dazu, aber deren Wert bewegt sich oft im nF-Bereich. An der Gesamtkapazität tragen sie nur unwesentlich bei. Deshalb stimmt die Aussage schon: Die C's werden kleiner.<br /> Was den Aufwand betrifft: da hat Haseluenne vollkommen recht.<br /> --[[Benutzer:84.134.164.209|84.134.164.209]] 14:25, 31. Jul 2006 (CEST)<br /> <br /> <br /> Wie groß der Aufwand der Siebung ausfällt, hängt davon ab, wie gering der Rippel im Ausgang sein muss oder sein darf. Solange man keine hochwertigen Geräte (i.A. Messgeräte) anschließt kann ein Rippel von 3-5% als akzeptabel angesehen werden. Und die meisten Anwendungen sind zu &quot;träge&quot;, um durch hochfrequente Rippel in Bedrängnis zu kommen.<br /> <br /> Und wenn man einen Linearregler nachschaltet, dann kann man mit sehr wenig Verlusten die Spannung glätten, da er alles oberhalb der Spannung ausblended. Das bedeutet, der Rippel wird &quot;abgeschnitten&quot;.<br /> <br /> == Regelung ==<br /> In einigen Netzteilen kann man die Spannung ja digital vorgeben. Kommt dabei ein AD-Wandler oder ein DA-Wandler zum Einsatz? Oder einen digital gesteuerten Widerstand ( einen ADC mit der erzeugten Spannung betreiben, und den Ausgang mit einer Bandgap-Referenz vergleichen ).--[[Benutzer:Arnero|Arnero]] 19:10, 10. Jun 2006 (CEST)<br /> <br /> :Die Schaltnetzteile die mir unter gekommen sind hatten nie eine AD oder DA Wandler. Die Reglung erfolgt über einen Optokoppler, dieser bekommt vom Sekundärkreis über einen Widerstand Strom auf die interne LED. Dies scheint auf einen Transistor, der sorgt dann dafür das der Leistungs-Transistor, welcher mit dem Trafo einen Schwingkreis bildet solange sperrt, bis die Ausgangspannung wieder niedriger wird. Dazu braucht es dann weder Poti, noch AD-Wandler, noch irgendwelcher Schnittstellen [[Benutzer:J-g-s|J-g-s]] ([[Benutzer Diskussion:J-g-s|Diskussion]]) 20:53, 9. Jun. 2012 (CEST)<br /> <br /> <br /> AD bzw DA Wandlung ist ein weiter Begriff. Viele integierte Regler für Schaltwandler haben Konfiguratonspins oder vereinzelt serielle Schnittstellen, mit denen interne Parameter verstellt werden können. Soll z.B. eine Ausgangsspannung verstellbar sein, kann dies z.B. mit Hilfe des Spannungsteilers im Rückkopplungspfad geschehen, dieser ist dann mit einigen MOS-Schaltern versehen, ist also im weitesten Sinne ein DA-Wandler. Leppo 13.6.6<br /> <br /> Ganz Grundsätzlich: Alle Regelungen arbeiten mit Soll- und Istwerten, also auch die Regelung im Schaltnetzteil (und natürlich auch im Linearnetzteil). Der Sollwert kann fest vorgegeben werden z.B. mit einer Referenzspannungsquelle, oder aber auch veränderbar z.B. mit einem Poti. Oder eben mit einem DA-Wandler, der dann die gewünschte Sollspannung an die Regelung weitergibt.<br /> Will man die tatsächlichen Spannungswerte, also die Istwerte, auch noch digital auswerten und anzeigen, braucht man auch noch einen AD-Wandler. --[[Benutzer:84.134.164.209|84.134.164.209]] 14:25, 31. Jul 2006 (CEST)<br /> <br /> Grundsätzlich verstehe ich das. Aber wenn ich jetzt konkret den Schalter im Schaltnetzteil umlegen müßte, könnte ich doch mit 10 MHz Abtast-Rate die Ist-Spannung AD wandeln, digital mit dem (digitalen) Sollwert vergleichen und bei Gleichstand den Schalter schließen. --[[Benutzer:Arnero|Arnero]] 15:24, 19. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> :Okay, wenn ich dass jetzt richtig verstehe, soll das Schaltnetzteil (zumindest theoretisch) über einen AD-Wandler geregelt werden. Mit anderen Worten: der Schaltzeitpunkt soll per AD-Wandlung und numerischem Soll-Ist-Vergleich ermittelt werden. Klar geht das. Der AD-Wandler müsste dann wirklich schnell sein, z.B. 10 Mio Samples/s. Oder wegen der &quot;Laufruhe&quot; noch schneller. Aus Kostengründen kommt das aber z. Zt. wohl nicht in Frage, zumindest bei kommerziellen Serienprodukten. (Abgesehen von dem Problem, einen AD-Wandler mit 100ns (!) Wandlungszeit oder weniger zu bekommen, erst recht bei 12 Bit Auflösung oder mehr.) --HW [[Benutzer:84.134.176.12|84.134.176.12]] 16:35, 22. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> ::Wieso mit 10 MHz? Die Ausgangsspannung nach der Filterung aendert sich langsam. Du misst mit einem ADW den Istwert, rechnest die Regelschleife digital und stellst die ''Parameter'' des Schaltgliedes (z.B. Tastverhaeltnis) nach. Das kann ein kleiner Mikrocontroller alles mit links. Aber einfacher und zuverlaessiger ist's halt andersrum - Du gibst dem analogen Regler mit einem ADW den Sollwert vor. Das ist der Standardfall. --[[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] 02:49, 25. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> :::Wieso ändert sich die Ausgangsspannung langsam? Gerade das Regelverhalten bei schnellen Laständerungen ist eins der größten Probleme bei SNT. Ein &quot;kleiner&quot; Controller mit mehr als 8 Bit A/D_Auflösung braucht geradezu endlos lange. ATtiny26 schafft beispielsweise maximal ca. 15kHz, bevor der irgendetwas &quot;merkt&quot; und nachgeregelt hätte, wären Mainboard und Prozessor in einem PC längst abgesemmelt. -- [[Benutzer:Smial|Smial]] 11:01, 25. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> ::::Ach, und wie soll er vor der naechsten Periode nachregeln? Bei z.B 50 kHz Schaltfrequenz ist die Totzeit des Stellgliedes eben ~20 Mikrosekunden, vorher gibt's keinen Energienachschub. Schnellere Lastaenderungen muessen sekundaer gehandhabt werden (L, C, Nachregler). Daher musst Du maximal so schnell messen, wie geschaltet wird. --[[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] 12:42, 25. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> :::::Die Nachregelzeiten sind bei den veralteten 50kHz-Dingern, wie angedeutet, eh schon schlecht. Wie soll denn der Regler vernünftig arbeiten, wenn der Controller Totzeiten von 65 bis 260 µs per AD-Wandlung hinzubastelt? Verarbeitungszeit mal nicht gerechnet, die wirkt sich nicht sooo dramatisch aus, aber immerhin. Nun ist im ATX12V-Standard spezifiziert, daß die Laständerung am Stromanschluß eines Mainboards maximal 1A/µs betragen darf. Das heißt aber umgekehrt, daß sich die Last innerhalb von 20µs bei einem üblichen PC-Netzteil von &quot;fast nichts&quot; auf &quot;volle Pulle&quot; ändern kann. Gleichzeitig soll sich die Spannung üblicherweise in einem Bereich von +- 5% um die Nennspannung herum bewegen. Ich kann da wirklich keine &quot;langsame&quot; Änderung nach der Filterung entdecken, und die AD-Wandlung verzehnfacht mal eben die Reaktionszeit (in diesem Beispiel). Wie gesagt: Mit einem &quot;kleinen Mikrocontroller&quot; will man das nicht wirklich machen, schon gar nicht mit links. Dafür braucht es entweder einen Spezialisten oder einen universellen Controller mit ordentlich Dampf unter der Haube - aber die sind weder klein noch billig. -- [[Benutzer:Smial|Smial]] 18:01, 25. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> Habe folgenden Satz entfernt: &quot;Weiterhin bieten sie bei gleichem oder höherem Wirkungsgrad als konventionelle Netzteile eine bessere Stabilität der Ausgangsspannungen&quot;. Quellen dafür? Macht nach meiner Erfahrung auch keinen Sinn, zumal später im Artikel das genaue Gegenteil behauptet wird: &quot;Schlechteres Regelverhalten bei sehr schnellen Lastwechseln oder bei sehr niedriger Last&quot;. --[[Benutzer:Kobelix|Kobelix]] 16:13, 11. Sep. 2008 (CEST)<br /> <br /> :Ich glaube, der Satz bezieht sich auf eher langsame Laständerungen und &quot;Schlecht'''er'''es Regelverhalten bei '''sehr''' schnellen Lastwechseln oder bei '''sehr''' niedriger Last&quot; ist als Ausnahme zu verstehen, denn ansonsten regeln die schon ganz gut. – [[Spezial:Beiträge/91.4.0.20|91.4.0.20]] 16:10, 10. Jul. 2009 (CEST)<br /> <br /> == Effizienz ==<br /> <br /> &quot;rv Version vom 10:37, 13. Jun 2006 siehe diverse Tests beispielsweise in der c't. Teilweise je nach Last gar unter 50%)&quot;<br /> <br /> Du vergleichst Aepfel mit Birnen, nein - Kartoffeln; ein &quot;guter&quot; Linearregler im optimalen Arbeitspunkt gegen ein &quot;schlechtes&quot; Schaltnetzteil im Effizienzminimum? Sorry, aber fuer Nichtfachleute verzerrt das die Sachlage doch erheblich. Mach mal 3.3V 20A + 5V 15A + 12V 5A linear mit 80% Eff. bei variabler Last - speziell die niedrigen Spannungen werden Dich in Verlegenheit bringen.<br /> <br /> Klar kannst Du am Consumermarkt jedweden Ramsch finden, und wer sich in den Desktop ein 430W SNT einbaut, betreibt es wohl in den allerseltensten Faellen im optimalen Leistungsbereich.<br /> <br /> Die generelle Aussage kann man gut stehenlassen, wie Du richtig sagst ist ein Switcher nicht notwendigerweise besser. Ich schlage aber vor, dem Laien nicht einen Vergleich &quot;50% zu 90%&quot; an den Kopf zu knallen.<br /> <br /> --13:06, 21. Jun 2006 (CEST)<br /> :Da die Zahlen ja an sich nicht &quot;falsch&quot; sind, sollte man den ganzen Absatz umformulieren, damit es deutlicher wird. Linear geregelte Netzteile mit 90% sind zwar möglich, aber doch eher selten zu finden. -- [[Benutzer:Smial|Smial]] 13:25, 21. Jun 2006 (CEST)<br /> <br /> Also ich würde diesen ganzen Satz wegfallen lassen: der Begriff &quot;typischerweise&quot; zeigt doch schon an, das es zwar Ausnahmen gibt, aber im Großen und Ganzen die Aussage so stimmt. Und mehr muß dazu imho nicht gesagt werden. (Nebenbei: die wenigsten Schaltnetzteile schaffen 90% oder mehr; alles über 85% ist schon gut) --[[Benutzer:84.134.164.209|84.134.164.209]] 14:25, 31. Jul 2006 (CEST)<br /> <br /> ==Anwendung und Eigenschaften==<br /> Eine Frage bevor ich es editiert: Man beachte folgenden Satz:<br /> <br /> &quot;Die Spannungsumsetzung erfolgt durch periodisches Laden und Entladen der als Energiespeicher genutzten Induktivität, weshalb die Ausgangsspannung gefiltert werden muss, um näherungsweise Gleichspannung zu erzeugen.&quot;<br /> <br /> --&gt; Ist damit nicht eine Kapazität gemeint? Wie soll man eine Induktivität laden und entladen.<br /> <br /> Ist das nun ein Fehler oder bin ich auf dem Holzweg?<br /> <br /> --Erdie<br /> <br /> :das ist zumindest sehr ungenau formuliert. Aber man spricht nicht umsonst von &quot;Speicherdroeel&quot;. -- [[Benutzer:Smial|Smial]] 15:04, 5. Aug 2006 (CEST)<br /> <br /> <br /> <br /> Die Energie einer Drossel lässt sich durch W=0,5*L*i^2 beschreiben. Wenn man den Strom ändert, dann ergeben sich auch Änderungen im Betrag der Energie. Somit kann man davon sprechen, dass eine Spule geladen und Entladen werden kann. Senkt man den Strom, dann bekommt man den Überschuss der Energie auch wieder zurück.<br /> <br /> Völlig richtig! Eine Induktivität kann Energier speichern, wenn auch nur kurz. --&lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/87.164.250.37|87.164.250.37]] ([[Benutzer Diskussion:87.164.250.37|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 16:53, 7. Jan. 2019 (CET))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Anwendung und Eigenschaften ==<br /> <br /> Den obigen Absatz möchte ich in folgender Weise abändern:<br /> <br /> '''Typischerweise verfügen getaktete Schaltnetzteile wegen der höheren Schaltfrequenz über Wirkungsgrade bis zu 90%. Diese Eigenschaft trifft besonders zu, wenn das Schaltnetzteil einen Wechselstrom z.B. für Halogenlampen wieder ausgibt. Konventionelle Netzteile laufen dagegen bei Netzfrequenz (in Deutschland 50 Hz) und erfordern für die gleiche Leistung mehr Eisen in deren Trafos. Der Unterschied in Wirkungsgrad wechselt zugunsten der konventionellen Netzteilen als die Leistung 1kW annährt.'''<br /> : Linearregler besser über 1 kW??? Kannst Du diese gewagte Behauptung mit Quellen belegen??? --[[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] 12:00, 10. Okt. 2006 (CEST)<br /> '''Antwort''':<br /> <br /> '''Achtung!''' Mein Beitrag behandelt nicht &quot;Linearregler&quot; sondern &quot;...Schaltnetzteil einen Wechselstrom z.B. für Halogenlampen wieder ausgibt&quot;. Im Zweifelsfall schlagen Sie in Wikipedia unter &quot;Transformator&quot; nach. Unter &quot;Auslegung der Spulenwicklungen&quot; findet man die Aussage:<br /> &quot;Für einen Transformatortyp ist von der Größe und vom Material her ein Leistungsverlust bei der Übertragung von 10 % bekannt.&quot;<br /> <br /> Weiterhin im gleichen Artikel unter &quot;Eisenkerntransformator&quot; findet man folgendee Aussage:<br /> &quot;Transformatoren mit Ringkernen haben einen besonders hohen Wirkungsgrad ...&quot;.<br /> <br /> Auch Hersteller oder Lieferanten von Ringkerntransformatoren bieten öfters Kurven an, die den Wirkungsgrad (η%) mit der Belastung (Paus/Pnenn) darstellen. Ein Transformator ausgelegt für 1 kVA z.B. leistet einen Wirkungsgrad von über 95% wenn nur zur Hälfte belastet. Wegen etwaiger Copyrights möchte ich eine solche Kurve nicht hier wiedergeben. Außerdem könnten sich Energieversorger schlechte Wirkungsgrade kaum leisten. Sollten Sie immer noch nicht überzeugt sein, biete ich Ihnen solche Kurven und Fachartikel per eMail an. Hierfür brauche ich Ihre eMail-Adresse.<br /> <br /> [[Benutzer:Cakeandicecream|Cakeandicecream]] 13:32, 13. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> <br /> '''Sollte der Ausgang in [[Gleichstrom]] verwandelt werden, entstehen in beiden Sorten durch Gleichrichtung erhebliche Verlüste (Ausgangsstrom mal 0,7V). '''<br /> :Wieso 0.7V? Das kann je nach Auslegung bei einer Schottkydiode auch &lt;0.5V sein, und fuer hohe Stroeme werden zunehmend Synchrongleichrichter mit MOSFETs eingesetzt, die sich resistiv verhalten. --[[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] 12:00, 10. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> '''Antwort''':<br /> <br /> 0,7 Volt bezieht sich auf Halbleiter-Dioden. Schottkys sowie Synchrongleichrichter mit MOSFETs habe ich ganz außer Acht gelassen. Sorry.<br /> <br /> [[Benutzer:Cakeandicecream|Cakeandicecream]] 13:32, 13. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> '''Wenn der Spannungsausgang geregelt sein sollte, entstehen in konventionellen Netzteilen Verlüste durch Wärme. Schaltnetzteile dagegen regeln die Eingangsenergie durch Steuerung der Pulsebreite oder Schaltfrequenz auf der Primärseite. Dies erfolgt praktisch verlustlos. Kostenoptimierte Schaltnetzteile z.B. für Computer erreichen Wirkungsgrade von nur 50% bis 70%.'''<br /> <br /> :Verlüste? VerlUste entstehen in beiden Fällen. Diese Erklärung wurde über den Punkt der Sinnentstellung hinaus vereinfacht. --[[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] 12:00, 10. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> [[Benutzer:Cakeandicecream|Cakeandicecream]] 09:18, 5. Okt 2006 (CEST)<br /> <br /> == Lebensdauer im Standby ==<br /> <br /> Kann irgendwer die Behauptung, SMPS haetten ohne Last eine kuerzere Lebenserwartung, mit Referenzen belegen? [[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] (11:42, 10. Okt. 2006) &lt;small&gt; (mal wieder eine sig nachgetragen --[[Benutzer:Smial|Smial]] 11:48, 10. Okt. 2006 (CEST))&lt;/small&gt; ''lass mir halt eine Minute, um das selber zu korrigieren!!!''<br /> :Dürfte schwierig sein, dafür Belege zu finden. Warum sollte das so sein? -- [[Benutzer:Smial|Smial]] 11:48, 10. Okt. 2006 (CEST)<br /> ::Die Behauptung wurde im Artikel gemacht. Ohne Referenz fliegt sie raus. --[[Benutzer:QEDquid|QEDquid]] 12:00, 10. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> '''Antwort vom Verfasser:'''<br /> Es sind Erfahrungswerte. Belegen könnte ich es höchstens statistisch durch langwierige Versuche. Eine Begründung durch eine Schaltanalyse wäre evtl. auch möglich. In beiden Fällen ist die Überlegung besser für eine Konstruktionsfibel als für eine Enzyklopedia geeignet. Also eine Streichung ist angebracht.<br /> <br /> [[Benutzer:Cakeandicecream|Cakeandicecream]] 09:52, 14. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> Das ist nicht ganz richtig. Im Leerlauf werden andere Bauteile belastet als unter Last / Vollast. Ein früher Ausfall im Leerlauf deutet auf eine unzureichende Dimensionierung der betroffenen Bauteile hin. Aus Kostengründen wird hier oft gespart. Deshalb gibt es sogar Schaltnetzteile, die überhaupt nicht Leerlauf betrieben werden dürfen. --hw [[Benutzer:84.134.133.35|84.134.133.35]] 12:33, 26. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> :Die primären Elkos bleiben länger auf höherer Spannung geladen. d.h. sie sollten 450V statt 400V aushalten. Das selbe gilt für die Standby-Schaltung sekundär. Da sind oft zu billige Bauteile drin, weil entweder der Kunde nicht zahlen will oder nichts anderes zu bekommen ist, ohne die Produkion anzuhalten. Bei fehlender Last schaltet der Regler wegen Überspannung über den Optokoppler ab. Das Magnetfeld im Transformator läuft dedoch noch und wird nach dem Abschalten über den Gleichrichter ebenfalls zu Strom und damit weiterer Ladung im sekundären Elko gewandelt. WIr nun ein zu kleiner oder in der Kapazität gealterter Elko eingesetzt, war's das, dann steigt selbst der Standby-Verbrauch. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.1.194|217.253.1.194]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.1.194|Diskussion]]) 23:55, 30. Sep. 2011 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Nachteile: Leistungsfaktorkorrektur ==<br /> <br /> Der folgende Satz ist meiner Meinung nach irreführend:<br /> <br /> '''Verformung des Netzstroms (Stromimpulse) aufgrund der Ladevorgänge der eingangsseitigen Elkos. Abhilfe: Leistungsfaktorkorrektur (LFK), Englisch Power Factor Correction (PFC) — seit 2001 bei SNT mit weniger als 16A Eingangsstrom aber 50 / 75 Watt Eingangsleistung (je Geräteklasse) verpflichtend vorgeschrieben;'''<br /> <br /> Auch bei einem linear geregeltem Netzteil treten Stromspitzen durch die periodische Ladung des Pufferkondensators auf. Das dieser auf der Sekundärseite des Transformators sitzt ändert daran nichts. Ergo müssen auch diese Netzteile ab 75 Watt mit PFC versehen werden.<br /> -- hw [[Benutzer:84.134.139.119|84.134.139.119]] 13:11, 26. Okt. 2006 (CEST)<br /> <br /> == Geräuschemissionen ==<br /> <br /> Woher kommt dieses hohe Fiepen, das von manchen Schaltnetzteilen ausgesendet wird? Deutet das darauf hin, dass bestimmte Bauelemente am Rande ihrer Leistungsfähigkeit sind und/oder das Netzteil bald seinen Geist aufgeben wird? --[[Benutzer:RokerHRO|RokerHRO]] 22:57, 17. Jan. 2007 (CET)<br /> <br /> :Das Fiepen wird durch den Leistungsübertrager erzeugt. Die hohe Schaltfrequenz (15 - 18kHz, höhere hört man nicht mehr) bringt dabei einzelne Wicklungen zum schwingen und dieses &quot;schwingen&quot; wird dann als fiepen wahrgenommen. Es sagt im übrigen nichts über die zu erwartende Lebensdauer aus; nur über die Qualität des übertragers. --[[Benutzer:194.25.102.132|194.25.102.132]] 13:26, 3. Aug. 2007 (CEST)<br /> ::So pauschal stimmt das nicht. Moderne Schaltnetzteile arbeiten mit Frequenzen von 40kHz und mehr, teilweise mit mehreren 100 kHz, und fiepen trotzdem. Diese Geräusche können beispielsweise durch ungünstige Lastzustände entstehen oder wenn ein SNT in den Aussetzbetrieb wechselt. Sie haben also nichts direkt mit der nominellen Schaltfrequenz zu tun, sondern können Regelgeräusche sein. -- [[Benutzer:Smial|Smial]] 18:37, 3. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> :::Wäre das dann nicht relevant genug, um es im Artikel zu erwähnen, am besten natürlich mit Quellenangabe abgesichert? :-) --[[Benutzer:RokerHRO|RokerHRO]] 20:28, 3. Aug. 2007 (CEST)<br /> ::::Heutige SNTs funktionieren als Quasi-Resonanzwandler und haben damit eine zufällige Arbeitsfrequenz. Das macht sie EMV-unproblematischer. Genauer gesagt sind sie ereignisgesteuert; im Prinzip wie ein Bügeleisen mit Bimetallschalter: Zu heiß ausschalten, nicht heiß genug: Einschalten. Bein SNT für die Schalttansistoren: Zuwenig Spannung (Kein Singal auf dem Optokoppler): Einschalten. Stom im Transformator zu hoch oder Ausgangspannung erreicht: Ausschalten. Zu lange keine Ausgangsspannung erreicht: Notaus wegen Defekt oder Kurzschluss. Der Fehler setzt mit dem entleeren der primären Elkos zurück. Kann über 45 Minuten dauern! Ist die Last gering, kann die Frequenz in den hörbaren Bereich sinken. Ist der Trafo oder (ein anderes elektomagnetisch wirkendes Teil) schlecht vergossen, spielt er Lautsprecher.<br /> ::::An der Grenze zur Überlast kann es auch vorkommen, dass die sekundären Elkos dem hohen Rippl nicht mehr gewachsen sind. Was der Regler dann draus macht ist fraglich. selbstverständlich stimmen hier keine Wirkungsgrade mehr. Dies kann ähnliche Effekte mit sich bringen.<br /> ::::Der Effekt tritt auf, wenn ein Elko leckt. Dies ist vergleichbar mit einem Kurzschluß einer Leitung mit gerigem Querschnitt. Die Leitung ist die Sicherung oder die Zündquelle. Das SNT geht dabei nicht auf Kurzschluss. Unkontrollierte Ausgänge können jedoch Überspannung ausgeben (PC-Netzteil)! &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.15.146|217.253.15.146]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.15.146|Diskussion]]) 23:23, 1. Okt. 2011 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> ::::::Oder die Ausgangskapazität zur der Ausgangslast bei geringer Belastung überdimensioniert ist. Dabei fällt die Schaltfrequenz in den hörbaren Frequenzbereich ab. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.28.179|217.253.28.179]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.28.179|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 14:17, 21. Mär. 2012 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> Es geht weniger um Geräuschemissionen als um hochfrequente Emissionen, die im Radio oder Empfänger eines Funkgerätes hörbar sind. Daher besitzen einige Schaltnetzteile eine Möglichkeit, im Falle des Falles die Umschaltfrequenz zu variieren. --&lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/87.164.250.37|87.164.250.37]] ([[Benutzer Diskussion:87.164.250.37|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 16:56, 7. Jan. 2019 (CET))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Weblink ==<br /> <br /> Leider funktioniert der Weblink zu der Berechnung von Schaltnetzteilen nicht mehr. -- [[Benutzer:84.132.90.237|84.132.90.237]] 23:08, 4. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> Es funktioniren auch die beiden ersten Weblinks nicht mehr. Bitte aktuallisieren oder löschen.<br /> (<br /> * Vorlesung 'Grundlagen der Energietechnik', Prof. Dr.-Ing. P. Mutschler, TU Darmstadt<br /> * Vorlesung Schaltnetzteile, Prof. Dr.-Ing. Heinz Schmidt-Walter, FH Darmstadt<br /> }<br /> <br /> == Tabelle zu den Wandlertypen ==<br /> <br /> Beim lesen der Tabelle über die Wandlertypen stellen sich mir eingie Fragen:<br /> <br /> Die Tabelle widerspricht nämlich dem Artikel über den SEPIC-Wandler in der Aussage, dass dieser nicht glavansich getrennt ist. Laut dem Artiekl über den SEPIC-Wandler ist eine galvanische Trennung hier möglich, indem man die erste Induktivität als Transformator ausführt. Man sollte das &quot;Nein&quot; also dementsprechend auch durch ein &quot;möglich&quot; ersetzten.<br /> <br /> Außerdem sollte evenutell erklärt werden, was mit eng- und weitgefasster Definition gemeint ist. (ich hoffe ich habe da nichts übersehen)<br /> <br /> Warum sind verschiedenen Wandlertypen darunter nocheinmal beschrieben? Werte wie Leistung etc. sollte man doch logischerweise auch gleich mit in die Tabelle packen.<br /> <br /> Evneutell könnt ich mich mal darum kümmern (wenn keiner Einspruch erhebt).<br /> <br /> --[[Benutzer:Elentáro|Elentáro]] 14:22, 15. Jun. 2008 (CEST)<br /> <br /> : Hi, der Artikel hat in der Tat etwas wenig Struktur und ist &quot;natürlich&quot; gewachsen - Du kannst Dich gerne mit daran beteiligen. Ich hab mal versucht möglichst alle wesentlichen Wandlertypen in die Tabelle einzubringen. Das mit der eng/weitgefasst Definition bezeiht sich auf die in der jeweiligen Spalte referenzieren Literaturstellen (Fussnoten). Wobei bzgl. mancher Wandler, wie dem Resonanzwandler, diese Zuordnung eh nicht so gut auschaut.--[[Benutzer:Wdwd|wdwd]] 15:35, 19. Sep. 2008 (CEST)<br /> <br /> == Gefahr auch bei ausgeschaltetem Netzteil ==<br /> <br /> Vielleicht sollte man entweder bei &quot;Nachteile&quot; oder in einem neuen, getrennten Abschnitt nicht unerwaehnt lassen, dass diese Dinger brandgefaehrlich sind, da auf der PRIMAERseite bei hohen Spannungen die Siebung stattfindet? Ich hab mir gerade an einem schon seit Minuten ausgeschalteten Schaltnetzteil am 400 V / 68 uF Elko so eine gewischt wie schon LANGE nicht mehr... ja ja, ich weiss, man achtet darauf, aber man kann auch mal muede sein... &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:82.139.196.68|82.139.196.68]] ([[Benutzer Diskussion:82.139.196.68|Diskussion]]&amp;nbsp;|&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/82.139.196.68|Beiträge]]) 15:51, 25. Jun. 2009 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> :Dafür gibt es den Entladewiderstand (Englisch Bleedingresistor - also &quot;Entlüftungswiederstand&quot;). Dieser ist mit idR. 100kOhm Parallel zum primären Elko geschaltet und braucht ca. 20 bis 45 Minuten, bis er den Elko entschärft hat. Diese Widerstände gibt es auch in den Filtern vor dem Gleichrichter. Da gibt's auch ne Europanorm (EN), die beschreibt, wie lange es brauchen darf, bis der Stecker berührungssicher zu sein hat. Wird der Stecker auf 90° oder 270° der Netzspannung gezogen bleiben die Kondensatoren mit maximaler Ladung bis zu 230V*SQR(2)*(±10%Toleranz) geladen zurück. Lustig wird's, wenn der Entladewiderstand nicht richtig eingelötet ist :) &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.1.194|217.253.1.194]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.1.194|Diskussion]]) 23:55, 30. Sep. 2011 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Differenzieren primär und sekundär getaktetes Schaltnetzteil ==<br /> Der Artikel beschreibt fast ausschließlich primär getaktete Schaltnetzteile. Irgendwie müsste dies erwähnt werden. <br /> Schon am Anfang des Artikels steht: &quot;...wird bei Schaltnetzteilen die Netzspannung zunächst gleichgerichtet....&quot;.<br /> Dies stimmt aber NUR für primär getaktete Schaltnetzteile. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:84.61.4.11|84.61.4.11]] ([[Benutzer Diskussion:84.61.4.11|Diskussion]]&amp;nbsp;|&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/84.61.4.11|Beiträge]]) 02:51, 8. Jan. 2010 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> :: Bei sekundärgetakteten NTs wird nur der Wärmeverlust des Längsreglers eliminiert. Bei primärgetakteten wird der Tansformator ebenfalls effizienter. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.15.146|217.253.15.146]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.15.146|Diskussion]]) 23:23, 1. Okt. 2011 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Sprachlich schlecht und unverständlich ==<br /> <br /> Der zweite Absatz des Artikels ist sprachlich miserabel und sollte dringend geändert werden. Es sollte das Wesentliche besser allgemeinfasslich dargestellt werden, insbesondere dass das Gleichrichten und dann wieder Wechselrichten zur Erhöhung der Frequenz dient, sonst wirkt das verwirrend und unsinnig. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/78.51.111.21|78.51.111.21]] ([[Benutzer Diskussion:78.51.111.21|Diskussion]]) 21:15, 26. Nov. 2010 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Begriffsdefinition ==<br /> <br /> Frage an die Experten: Ist der Begriff „Schaltnetzteil“ beschränkt auf „Teile“ zur Wandlung einer ''Netzspannung'' (zumeist also 230 V Wechselspannung) auf eine andere Spannung oder fallen auch DC-DC-Wandler (beispielweise ein Wandler von 12 V Gleichspannung auf 3 V) darunter? Gruß von --[[Benutzer:OS|OS]] 15:10, 21. Jul. 2011 (CEST)<br /> <br /> :Das ist ein [[Abwärtswandler]] &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.1.194|217.253.1.194]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.1.194|Diskussion]]) 23:55, 30. Sep. 2011 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> Und wie lautet damit die Antwort auf die Frage? Ist ein DC-DC-Wandler ein „Schaltnetzteil“ oder ist er es nicht? --[[Benutzer:OS|OS]] 12:40, 6. Okt. 2011 (CEST)<br /> :Ich komme zum Ergebnis, dass auch der Abwärtswandler ein Netzteil ist, jedoch nicht unbedingt (nach Anwendung und Ausführung) ein galvanisch getrenntes. Schaltnetzteil, wenn der Wandler getaktet ist, bzw. über Transformation arbeitet. Die Begriffsdefinition Netzteil erfasst hier die Energiequellenbezeichnung. Wer ein 12V-Bordnetz (z.B. PKW) hat benötigt ein für andere Ausgangsspannungen ein passendes Netzteil, womit die Begriffsdefinition wiederum passend währe. Wird nun diese Schaltung an einer anderen 12V-Quelle betrieben, hat sie die selben Eigenschaften, jedoch könnte strenggenommen der Begriff in Frage gestellt werden, ob die Energiequelle ein '''''Netz''''' ist. Zudem haben Netzteile die Eigenschaft einer evtl. schwankenden Eingangsversorgung (ausgelastetes Netz), einen definierte Ausgangsqualität bereitzustellen. Von was wird die Quelle gespeißt und wie ist sie beschaffen? -- [[Spezial:Beiträge/93.208.94.101|93.208.94.101]] 11:56, 5. Nov. 2011 (CET)<br /> <br /> == Reparatur und Instandhaltung.... ==<br /> <br /> Bei eineigen lohnt es sich nicht, aber des gibt durchaus preisfreudigeres. Spätestens, wenn der YUAN (RenMinhBi) nicht mehr abgewertet sein sollte, sollte man sich damit beschäftigen. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/217.253.1.194|217.253.1.194]] ([[Benutzer Diskussion:217.253.1.194|Diskussion]]) 23:55, 30. Sep. 2011 (CEST)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Trafo: max. Leistung pro Masse steigt nur mit Wurzel der Frequenz? ==<br /> <br /> Zitat: &quot;Die mit Transformatoren maximal übertragbare Leistung steigt bei konstanter Masse etwa proportional zur Frequenz. ... 4000 Watt ... Transformator wiegt beispielsweise: bei 50 Hz etwa 25 kg (und) bei 125 kHz dagegen nur 0,47 kg.&quot;<br /> <br /> Im Beispiel ergibt eine Erhöhung der Frequenz auf das 125.000/50 = 2500-fache eine Massereduktion um das 25/0,47 = 53,2-fache also auf knapp 1/50, was sehr genau der Quadratwurzel des Kehrwerts des Frequenzverhältnisses entspricht.<br /> <br /> Vielleicht gilt ja diese Quadratwurzel-Gesetzmässigkeit. Praktisch realisiert wird 40.000 Hz statt 50 Hz = 800-fache Frequenz. Was 800^(-0,5) = 1/28 Masse ermöglicht. Sicherlich eine grosse Einsparung, erreicht durch eine Schaltungselektronik rundum<br /> <br /> (Mir erscheint der 1:1-Zusammenhang Leistung = Masse x Frequenz zwar durchaus plausibel, da je ganzer Spannungswelle im Idealfall der ferromagnetische Kern zweimal magnetisch auf- und wieder entladen wird und sein Energiegehalt masseproportional ist. <br /> <br /> Ein Trafokern, der im Linearmassstab 1:2 verkleinert wird, wiegt dreidimensional genau 1/8. Der Weg einer Kupferdrahtwicklung verringert sich dadurch auf die Hälfte, weshalb der Cu-Drahtquerschnitt (für gleichen Widerstand, damit bei gleicher Spannung gleiche Verlustleitung erzielt wird) flächenmässig ebenfalls halbiert werden kann, und sich das Cu-Volumen also auf 1/4 reduziert. Zwischenergebnis ist ein Trafo mit 1/8 Leistung, dessen Cu-Wicklung nur zur Hälfte in den Eisenkern passt, der muss also umgeformt werden. Dann muss noch auf eine geeignete Induktivität des Trafos geachtet werden, und den Übergang von geschichtetem lackierten Eisenblech zu Ferritpartikel in Keramik oder Kunststoffmatrix. All das kann mehr Raum und damit mehr Masse als theoretisch 1/8 erfordern. Zusätzlich muss die Dicke des Isolierlacks am Cu-Draht für gleiche Spannungsfestigkeit erhalten bleiben. 1/8 Leistung lässt sich also wohl nicht aus 1/8 Volumen und Masse holen.) --[[Benutzer:Helium4|Helium4]] 16:55, 28. Okt. 2011 (CEST)<br /> <br /> :Das ist richtig beobachtet, [[Benutzer:Helium4|Helium4]]. Du hast schon einige Gründe erkannt, die es nicht proportional geraten lassen. Dazu kommt noch die geringere [[Sättigungsinduktion]] der höherfrequenten Kernwerkstoffe und deren oft geringere [[Permeabilität]]. Und es muss nicht nur die gleiche Spannungsfestigkeit bei weniger Wicklungen erreicht werden, sondern die hohe Frequenz führt zu hohen Feldstärken in Luftzwischenräumen und in der Folge zu [[Vorentladung]]en, die, weil isolierstoffschädigend, vermieden werden müssen. Weiters hat der [[Skineffekt]] und der [[Proximity-Effekt]] zur Folge, dass das Wickelfenster schlechter ausgenutzt werden kann.--[[Benutzer:Ulfbastel|Ulf]] 20:11, 10. Aug. 2019 (CEST)<br /> <br /> == Vor- / Nachteile ==<br /> <br /> Gerade die Formulierungen rund um die Nachteile sind sehr unspezifisch und stark verfälschend im Zusammenhang.&lt;br /&gt;<br /> Nachteile<br /> Aufgrund des Schaltbetriebs mit hohen Frequenzen sind Maßnahmen zur Verbesserung des EMV-Verhaltens (Störemission) erforderlich. Schaltnetzteile sind oft elektromagnetische Störquellen.<br /> <br /> Was soll hier der Begriff „oft“ erzeugen?&lt;br /&gt;<br /> Wie kann das besser und spezifischer beschrieben werden?&lt;br /&gt;<br /> Wann sind es Störquellen, wann nicht?&lt;br /&gt;<br /> <br /> <br /> Verformung des Netzstroms (Stromimpulse) aufgrund der Ladevorgänge der eingangsseitigen Elkos. Schaltnetzteile bewirken so eine Verzerrung der Versorgungsspannung, vgl. Total Harmonic Distortion. Abhilfe: Leistungsfaktorkorrektur (engl. Power Factor Correction, kurz PFC); seit 2001 bei SNTs mit weniger als 16 A Eingangsstrom, aber 50 bzw. 75 Watt Eingangsleistung (je Geräteklasse) vorgeschrieben;<br /> <br /> Und damit kein Thema mehr.&lt;br /&gt;<br /> Netzteile aktueller Bauart sind also frei von derartigen Verformungen.&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;<br /> <br /> Wer`s glaubt! Es geht um hochfrequente Emissionen (Schaltfrequenz), die im Radio oder Empfänger eines Funkgerätes hörbar sind. Daher besitzen einige Schaltnetzteile eine Möglichkeit, im Falle des Falles die Umschaltfrequenz zu variieren. <br /> <br /> <br /> <br /> Schlechteres Regelverhalten bei sehr schnellen Lastwechseln oder bei sehr niedriger Last<br /> <br /> Das Regelverhalten bezieht sich auf welche Größe?&lt;br /&gt;<br /> „Schlechteres“ in Bezug zu welchem, anderen, Regelverhalten? &lt;br /&gt;<br /> Zu pauschal und kein Hinweis auf den Zeitfaktor.&lt;br /&gt;<br /> &lt;br /&gt;<br /> <br /> Höhere Komplexität der Schaltung, mehr Bauelemente und deshalb statistisch höhere Ausfallwahrscheinlichkeit<br /> <br /> Welche Statistik ist hier gemeint? &lt;br /&gt;<br /> Gibt es dazu eine Literatur Angabe?&lt;br /&gt;<br /> &lt;br /&gt;<br /> <br /> Bei zu geringer Last häufig problematisch (Schwingneigung); Lösung: Vorlast<br /> <br /> Hier wird eine Vergleichstabelle benötigt und eine Aussage was denn Problematisch an der Schwingneigung ist.&lt;br /&gt;<br /> &lt;br /&gt;<br /> --[[Benutzer:Aruff|Aruff]] ([[Benutzer Diskussion:Aruff|Diskussion]]) 10:18, 27. Apr. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Halogentrafo ==<br /> <br /> Im Abschnitt Aufbau werden &quot;elektronische Halogentrafos&quot; erwähnt. Ich vermute mal, daß eigentlich &quot;Netzteile für [[Halogenglühlampe]]n&quot; gemeint sind. Weil ich mir nicht sicher bin, bitte ich jemanden, der sich auskennt, das ggf. entsprechend zu korrigieren. Auch falls doch ein seltsamer Trafotyp mit Halogenen an Bord gemeint sein sollte, gehört auf jeden Fall eine Verlinkung zur Erklärung hin. Danke. --[[Benutzer:BjKa|BjKa]] ([[Benutzer Diskussion:BjKa|Diskussion]]) 17:29, 3. Dez. 2012 (CET)<br /> <br /> &quot;Ausnahme sind sogenannte elektronische Halogentrafos, die am Ausgang direkt die Lampenspannung liefern.&quot; Dieser Satz ist sinnlos. Am Ausgang befindet sich die Lampe, also findet sich am Ausgang auch immer direkt die Lampenspannung. --[[Spezial:Beiträge/79.241.218.37|79.241.218.37]] 13:25, 12. Dez. 2015 (CET)<br /> <br /> :Diese sind ebenfalls nicht ausgangsseitig zur Parallelschaltung fähig, da ohne Gleichrichtung die zum Wechselstrom transformierte Schaltspannung ausgeben. Die Phasenlage ist dabei vom Schaltwandler anhängig, der dies wiederum von der Ausgangslast und Eingangsspannung abhängig macht. Dimmbare unterscheiden sich dabei nochmals, da sie die Wellenform des [[Dimmer]]s am Ausgang in Wellenform oder Spannung abbilden oder das vom Dimmer eingestellte Tastverhältnis (dutycycle) als durchschnittliche Energiemenge (=Effektivwert) oder identisch der Wellenform (proportional) übertragen müssen. Bei LEDs muss dies das eigene Vorschaltgerät tun und es muss der durchschnittliche Strom abgebildet werden, da LEDs nicht wie Glüh- und Halogenlampen nachleuchten durch die im Glühdraht gespeicherte Temperatur. Bei Schaltnetzteilen ist auch der Phasen'''ab'''schnitt-Dimmer zur Schonung des Eingangsgleichrichters notwendig. Bei Glühlampen genügt der billigere Phasen'''an'''schnittsdimmer. --&lt;span style=&quot;color:#00A000;&quot;&gt;Hans Haase ([[BD:Hans Haase|有问题吗]])&lt;/span&gt; 17:56, 13. Dez. 2015 (CET)<br /> <br /> == Schemabild ==<br /> <br /> In dem Bild wird behauptet, daß in der Eingangsstufe 325 V DC erzeugt werden. Wie ist das möglich? Klar sind 325 V der Scheitelwert von 230 V AC, aber ich hätte jetzt gedacht nach Gleichrichtung und Glättung, krieg ich maximal den Effektivwert.<br /> * Artikel [[Gleichrichtwert]] sagt: &quot;Physikalisch gesehen ist der Effektivwert das Gleichstromäquivalent in Blick auf die Wirkleistung der Wechselgröße.&quot;<br /> * Artikel [[Wechselspannung]] sagt: &quot;Bei der Nennung „230 V“ für die im Haushalt übliche Wechselspannung handelt es sich um eine Effektivwertangabe.&quot;<br /> Soweit ich gehört habe, liegt das übliche Spannungsniveau für den Zwischenkreis in realen Netzteilen bei 380 V DC. Ich denke dazu bräuchte es noch eine DC/DC-Wandlung?, die dann auch im Diagramm vorhanden sein sollte. &quot;325 V&quot; anzugeben scheint mir in jedem Fall schlecht. --[[Benutzer:BjKa|BjKa]] ([[Benutzer Diskussion:BjKa|Diskussion]]) 18:05, 3. Dez. 2012 (CET)<br /> <br /> :Spitzenspannung: von 230 V AC ist 325 V [https://www.google.com/webhp#q=230*sqr(2)%3D] ±Netzspannungstoleranz –Gleichrichter. --&lt;span style=&quot;color:#00A000;&quot;&gt;Hans Haase ([[BD:Hans Haase|有问题吗]])&lt;/span&gt; 18:02, 13. Dez. 2015 (CET)<br /> :nönö, das stimmt schon ; der kondensator lädt sich immer auf den maximalwert auf, das ist nichtlinear, er lädt auch nur an der spitze. Den effektiwert nach filterung bekommt man nur auf ein signal mit gleichanteil, der ist beim wechselstrom null. Es wird also nicht der wechselstrom gefiltert sondern die gleichgerichtete spannnung alles andere als ein sinus...--[[Benutzer:Zwölfvolt|Zwölfvolt]] ([[Benutzer Diskussion:Zwölfvolt|Diskussion]]) 12:45, 2. Jul. 2016 (CEST)<br /> <br /> == Begriff &quot;Schaltnetzteil&quot; – was wird geschaltet? ==<br /> <br /> Wie kommt bei dieser Beschreibung der Begriff zustande? Habe ich das im Artikel überlesen oder steht dazu nichts drin? Was wird denn da &quot;geschaltet&quot;, was diesen Namen erklären würde? Ein passenderer Begriff wäre doch wohl &quot;Hochfrequenznetzteil&quot; oder &quot;Frequenzwandelnetzteil&quot; oder so. --[[Benutzer:Alfe|Alfe]] ([[Benutzer Diskussion:Alfe|Diskussion]]) 10:41, 20. Jul. 2016 (CEST)<br /> :„Schalten“ bzw. „Switchen“ bezieht sich auf das Verfahren der [[Pulsweitenmodulation]]. Die produziert eine Rechteckspannung, &quot;schaltet&quot; also zwischen zwei Werten hin und her. Daher „Schaltnetzteil“. Die Regelung der Ausgangsspannung wird durch die Einstellung der Werte vorgenommen (die Länge des Rechtecks, siehe [[Tastgrad]]). Das modernere Verfahren ist die Pulsphasenmodulation (hat weniger störende Oberfrequenzen), die funktioniert anders, ohne &quot;switching&quot;. Man hat aber keinen neuen Namen geprägt und ist beim &quot;Schaltnetzteil&quot; geblieben. [[Benutzer:WIr lagen vor Madagaskar|WIr lagen vor Madagaskar]] ([[Benutzer Diskussion:WIr lagen vor Madagaskar|Diskussion]]) 11:04, 20. Jul. 2016 (CEST)<br /> <br /> ::So isses! Die Frequenz ist heute nicht mehr fest, da sie einerseits von der Ausgangsspannung abhängig ist, vergleichbar mit einem Bügeleisen: schalte ein, wenn es zu kalt ist, schalte aus, wenn es warm genug ist. Diese Zeit bis wieder eingeschaltet wird hängt davon ab wie schnell und wie stark gekühlt wurde. Die nicht feste Frequenz hat zudem die Eigenschaft weniger zu stören, da die störenden Impulse innerhalb des Frequenzspektrums verteilt werden. Schalten tun die Transistoren, angesteuert vom Regler. Die galvanisch nicht getrennte Variante sind die [[Abwärtswandler]]. --&lt;span style=&quot;color:#00A000;&quot;&gt;Hans Haase ([[BD:Hans Haase|有问题吗]])&lt;/span&gt; 21:51, 24. Jul. 2016 (CEST)<br /> <br /> == Variation (Steuerung) der Schaltfrequenz ==<br /> <br /> Hochfrequente Emissionen eines Schaltnetzteiles, die im Radio oder Empfänger eines Funkgerätes hörbar sind, können bei guten Schaltnetzteilen durch Variation der Schaltfrequenz &quot;verlegt&quot; werden. Das Pfeifen bleibt aber natürlich grundsätzlich erhalten, aber auf einer anderen Frequenz, wo es den Hörer nicht stört. --&lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/87.164.250.37|87.164.250.37]] ([[Benutzer Diskussion:87.164.250.37|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 17:02, 7. Jan. 2019 (CET))&lt;/small&gt;<br /> :Das passiert bereits durch wechselnde Last. Es ist vergleichbar, eines unterschiedlich gekühlten Bügeleisens, das abschaltet, wenn die Regeltemperatur des Thermostates erreicht ist. Der andere Grenzwert ist der Strom und die Sättigung des Hauptübertragers, dann muss abgeschaltet werden. Das variiert aber je nach Schaltung des SNTs. --&lt;span style=&quot;color:#00A000;&quot;&gt;Hans Haase ([[BD:Hans Haase|有问题吗]])&lt;/span&gt; 17:31, 7. Jan. 2019 (CET)<br /> :Wenn das SNT den Schaltstrom misst als Abschaltkriterium, kann eine Änderung am Übertrager die Frequenz ändern. Aber das ist ein Spiel mit konstanten Werten. In diesem Fall moduliert nur ein Rauschen der Last die Schaltfrequenz. --&lt;span style=&quot;color:#00A000;&quot;&gt;Hans Haase ([[BD:Hans Haase|有问题吗]])&lt;/span&gt; 11:29, 8. Jan. 2019 (CET)<br /> <br /> ::Aufklärung: es gibt freilaufende SNT und auch welche mit konstanter Frequenz. Unter letzetren gibt es welche, die die Frequenz variieren, um die Störgrenzwerte einzuhalten.--[[Benutzer:Ulfbastel|Ulf]] 20:17, 10. Aug. 2019 (CEST)<br /> :::Die Datenblätter gänger ICs beschreiben Pulsweitenmodulierte Schaltspannungsregler/Netzteilsteuerungsbausteine. --&lt;span style=&quot;color:#00A000;&quot;&gt;Hans Haase ([[BD:Hans Haase|有问题吗]])&lt;/span&gt; 21:09, 10. Aug. 2019 (CEST)<br /> <br /> == /* Vor- und Nachteile gegenüber konventionellen Netzteilen */ Erhebliche Funkstörungen durch Schaltnetzteile auch bei Einhaltung der EMV-Grenzwerte ==<br /> <br /> Für den Betrieb von Funkanwendungen sind Funkstörungen eine Plage. Neben hervorragend entstörten Schaltnetzteilen existieren weit verbreitet auch Schaltnetzteile in Form von kleinen Steckernetzteilen, Netzteilen in Satellitenreceivern, Fernsehern, Energiesparlampen usw., die mehr oder weniger massive Funkstörungen produzieren.<br /> <br /> Die Prüfung im aktiven Betrieb, sowie die Demontage und Analyse dieser Schaltnetzteile ergab im eigenen Labor, dass bei einer Ausführung der Schaltung des Netzteils mit netzseitiger Filterung incl. 3 geeigneter stromkompensierter Drosseln abgestufter Induktivität sowie mit jeweils zwischengeschalteten X-Kondensatoren, ferner Abschirmung durch geerdete Metallgehäuse und Verwendung von Y-Kondensatoren, kaum lokale Störungen austreten (weder E- noch H-Feld) und auch die Fortleitung von Störungen über die Netz-Zuleitung kaum ins Gewicht fällt. Voraussetzung ist die vorgenommene sorgfältige Funkentstörung. (&quot;Maßnahmen zur Verbesserung des EMV-Verhaltens&quot; ist modern, aber schönfärberisch. &quot;Funkentstörung&quot; ist altertümlich, aber Klartext).<br /> <br /> Im Gegensatz zu sorgfältig entstörten Schaltnetzteilen stehen die in großer Menge verkauften und im Alltag verwendeten kleinen Schaltnetzteile in Energiesparlampen und Lade-Netzteilen, bei denen an der Entstörung massiv gespart wurde. Bei Energiesparlampen ist der Platzmangel eine Ursache, aber Senkung der Produktionskosten dürfte ebenso eine große Rolle spielen. Es findet sich nach eigener Untersuchung angesichts reiner Kunststoffgehäuse keine Abschirmung, auch eine ausreichend große Induktivität mit entstörender Wirkung in der Zuleitung sucht man vergeblich. Im Umfeld solcher Schaltnetzteile sind Funkanwendungen regelmäßig gestört, sowohl lokal durch E- und H-Feld als auch durch Abstrahlungen aus Unterputz-Netzleitungen, in welche die Störungen eingeleitet und über welche sie fortgeleitet sowie wieder abgestrahlt werden.<br /> <br /> Funkuhren in Mitteleuropa werden durch Zeitzeichen-Signale synchronisiert, in Deutschland werden die Zeitzeichensignale des Senders DCF77 (Standort: Nähe Frankfurt) von den Uhren empfangen. In England ist dies MSF, in Frankreich Allouis. Dazu ist es erforderlich, das Signal auf der Langwellen-Frequenz 77.5 kHz (England: 60 kHz, Frankreich: 162 kHz) sehr störungsarm empfangen zu können. In der Nähe zu Schaltnetzteilen von Computern, Satellitenempfängern, Niedervolt-Halogenlampen etc. kann der Empfang so sehr gestört sein, dass Funkuhren falsch anzeigen, wie eigene Untersuchungen zeigen. Einen Empfänger für 77.5 kHz zum Nachweis dieser Störungen beschreibe ich auf der Webseite www.radio-hobby.de/40376.html Die Anwendung dieses kleinen Gerätes zeigt, dass Störungen durch Schaltnetzteile die Regel sind, nicht etwa die Ausnahme.<br /> <br /> Der Empfang ausländischer Kurzwellendienste wie beispielsweise BBC World Service oder Voice of America setzt heute nach eigener Begutachtung und Urteilsbildung bereits den Einsatz von weitab gelegenen Außenantennen voraus, da in Innenräumen aufgestellte Antennen wegen Schaltnetzteilen so starke Störungen einfangen, dass ein Lang- Mittel- und Kurzwellen-Rundfunkempfang unmöglich ist. <br /> Computer mit Schaltnetzteilen können nach eigener Beobachtung auch den Empfang des Digitalradios DAB/DAB+ unmöglich machen. Die Arbeitsfrequenz des Digitalradios liegt im VHF-Bereich zwischen rund 174.9 MHz und 239.2 MHz.<br /> <br /> Eigene Untersuchungen unterschiedlichster Art zum Thema &quot;Funkstörungen durch Energiesparlampen&quot; &quot;Funkstörungen durch Schaltnetzteile&quot; zeigen mit aller Deutlichkeit: Funkanwendungen auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle sind keinesfalls zu vernachlässigen. Die Funkempfänger werten schwächste hochfrequente Signale auf der jeweiligen Arbeitsfrequenz aus und sind daher auch dann regelmäßig durch Schaltnetzteile gestört, wenn diese die EMV-Grenzen so eben einhalten, oder die Frequenz öfter wechseln. Daraus ziehe ich die Folgerung: ''Im Umfeld von Funkanwendungen sind Schaltnetzteile - von den seltenen hervorragend abgeschirmten Ausnahmen abgesehen - grundsätzlich als obsolet einzustufen.''<br /> <br /> Ich finde, dass dieser letzte Satz oder ein anders formulierter Satz mit sinngleichem Inhalt durchaus unter &quot;Nachteile&quot; eine Berechtigung hat, und würde es begrüßen, wenn dieser Satz eingefügt werden könnte (am besten durch diejenige Instanz, die rückgängig gemacht hat, was ich dazu geschrieben hatte). --[[Benutzer:Radio-hobby|Radio-hobby]] ([[Benutzer Diskussion:Radio-hobby|Diskussion]]) {{unsigniert|Radio-hobby|02:54, 5. Feb. 2020 (CET)|ALT=ohne (gültigen) Zeitstempel}}<br /> <br /> :Moin! Wir bilden hier sekundäre, wissenschaftliche ergebnisse ab. &quot;nach eigener Begutachtung und Urteilsbildung&quot; und &quot;Eigene Untersuchungen unterschiedlichster Art!&quot; gehen in der wikipedia nicht ([[WP:NOR]]!). Wenn es in fachmagazinen o.ä. ([[WP:Belege]]) berichte dazu gibt, kann man es hier aufführen. Gruß --[[Benutzer:Ot|ot]] ([[Benutzer Diskussion:Ot|Diskussion]]) 06:32, 10. Feb. 2020 (CET)<br /> <br /> == Immer Gleichrichtung der Wechselspannung? ==<br /> <br /> Im Kapitel &quot;Aufbau&quot; wird beschrieben, dass sowohl vor, als auch nach der Transformierung eine Gleichspannung hergestellt wird. Ist dies zwingend notwendig? Gibt es keine Schaltnetzteile, welche auf die Gleichspannungserzeugung auf der Eingangs- oder Ausgangsseite verzichten? --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 21:11, 11. Feb. 2024 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe_Diskussion:Zeitleisten&diff=241683749 Hilfe Diskussion:Zeitleisten 2024-01-29T20:11:46Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Diese Software wird langfristig nicht mehr unterstützt werden? */</p> <hr /> <div>{{Shortcut|HD:ZL}}<br /> {{Diskussionsseite}}<br /> {{Autoarchiv|Alter=120|Frequenz=monatlich|Ziel='Hilfe Diskussion:Zeitleisten/Archiv/1'|Mindestbeiträge=2|Mindestabschnitte=5}}<br /> {{Archivübersicht|<br /> * [[/Archiv/1|ab 2005]]<br /> }}<br /> <br /> == Zeitraum überspringen? ==<br /> <br /> Hallo, ist es möglich einen Befehl einzufügen, mitdem ein bestimmter Zeitraum übersprungen wird? (Oder gibt es diesen vielleicht schon?) Mir geht es um diese Zeitleiste: [[:Vorlage:Zeitleiste Lüneburger SK]] beider der mittlere Bereich (''Lüneburger Sport-Klub''), der diese Zeitleiste doch extrem groß werden lässt. Ist es möglich diesen zu verkürzen, sodass sagen wir der Bereich von 1920-1980 nicht dargestellt wird? --[[Benutzer:Flor!an|Flor!an]] ([[Benutzer Diskussion:Flor!an|Diskussion]]) 18:55, 7. Aug. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Staatsoberhäupter ==<br /> <br /> Unter [[Benutzer:SteEis./Staatsoberhäupter]] habe ich eine Zeitleiste über die Regentschaftsdauer von Staatsoberhäuptern angelegt. Kann mir jemand helfen? Ich möchte, dass die Beschriftung bei manchen Staatsoberhäuptern auch unter oder über dem Balken angezeigt werden kann und mit einer Linie mit ihm verbunden werden kann. --[[Benutzer:SteEis.|SteEis.]] &lt;small&gt;([[Benutzer Diskussion:SteEis.|Diskussion]]&amp;nbsp;&lt;nowiki&gt;|&lt;/nowiki&gt;&amp;nbsp;'''[[Benutzer:SteEis./Bewertung|Bewertung]]'''&amp;nbsp;&lt;nowiki&gt;|&lt;/nowiki&gt;&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/SteEis.|Beiträge]])&lt;/small&gt; 20:02, 28. Dez. 2013 (CET)<br /> <br /> == Eigene Allgemeine Zeitleiste ==<br /> <br /> Gibt es eine Möglichkeit, dass ich mir eine Eigene Zeitleiste z.B. [[Benutzer:Milkaselnuss/Vorlage:Saisonverlauf|diese]] erstelle, und diese dann in anderen Artikeln<br /> über &lt;br&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> | &lt;nowiki&gt;{{Benutzer:Milkaselnuss/Vorlage:Saisonverlauf&lt;/nowiki&gt;&lt;br&gt;<br /> &lt;nowiki&gt;<br /> LineData = &lt;/nowiki&gt;&lt;br&gt;<br /> ...<br /> }}<br /> |}<br /> einfüge? &lt;br&gt;<br /> --[[Benutzer:Milkaselnuss|Milkaselnuss]] ([[Benutzer Diskussion:Milkaselnuss|Diskussion]]) 19:43, 25. Okt. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Nur ein Link pro Textsegment... ==<br /> <br /> Ich bin kein Fachmann, weswegen folgende Frage womöglich von Ahnungslosigkeit strotzt, aber:&lt;br&gt;<br /> Warum wird in [[Hilfe:Zeitleisten#Textattribute|PlotData]] pro Textsegment nur '''ein''' anklickbarer Link erzeugt? Es gibt doch Konstellationen, in denen pro Textsegment mehrere Links benötigt werden?&lt;br&gt;<br /> &lt;small&gt;(Im konkreten Fall ging es um die [[Vorlage:Zeitleiste Oppositionsführer und Bundeskanzler (Deutschland)]] – die Oppositionsführer-Rolle im Bundestag wird erstmals von zwei Personen eingenommen. Ich habe das Ganze inzwischen hingemurkst bekommen, aber ideal ist doch etwas anderes...&lt;br&gt;<br /> PS: Ich habe auch eine Darstellung wie in [[Vorlage:Zeitleiste Deutsche Familienminister]] ausprobiert, jedoch fand ich das nicht so übersichtlich.)&lt;/small&gt; -- [[Spezial:Beiträge/109.193.199.126|109.193.199.126]] 23:17, 21. Okt. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Weiterer Befehl ==<br /> <br /> Ein weiterer Befehl: &lt;nowiki&gt;&lt;timeline method=&quot;svg2png&quot;&gt; &lt;/nowiki&gt;, verändert die Darstellung. Sonstige Erfahrungen? [[Benutzer:Bussakendle|bkb]] ([[Benutzer Diskussion:Bussakendle|Diskussion]]) 18:44, 4. Mai 2017 (CEST)<br /> <br /> == Alternative? ==<br /> <br /> &lt;timeline&gt; soll nicht mehr verwendet werden, da mit [[Hilfe:graph | &lt;graph&gt;]] angeblich eine Alternative existiert. Diese Alternative steht jedoch seit vielen Monaten nicht mehr zur Verfügung. Kann deshalb &lt;timeline&gt; nun dennoch verwendet werden? --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 18:41, 25. Jan. 2024 (CET)<br /> <br /> == Diese Software wird langfristig nicht mehr unterstützt werden? ==<br /> <br /> Mit Bezug auf {{Phabricator|Task=137291}} steht hier, dass &quot;diese Software langfristig nicht mehr unterstützt wird&quot;. Das stimmt so nicht. Auf Phabricator werden das Pro, Con und Möglichkeiten diskutiert. Eine gemeinsame und abgestimmte Meinung gibt es dort nicht. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 21:11, 29. Jan. 2024 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe_Diskussion:Zeitleisten&diff=241542309 Hilfe Diskussion:Zeitleisten 2024-01-25T17:41:09Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Alternative? */</p> <hr /> <div>{{Shortcut|HD:ZL}}<br /> {{Diskussionsseite}}<br /> {{Autoarchiv|Alter=120|Frequenz=monatlich|Ziel='Hilfe Diskussion:Zeitleisten/Archiv/1'|Mindestbeiträge=2|Mindestabschnitte=5}}<br /> {{Archivübersicht|<br /> * [[/Archiv/1|ab 2005]]<br /> }}<br /> <br /> == Zeitraum überspringen? ==<br /> <br /> Hallo, ist es möglich einen Befehl einzufügen, mitdem ein bestimmter Zeitraum übersprungen wird? (Oder gibt es diesen vielleicht schon?) Mir geht es um diese Zeitleiste: [[:Vorlage:Zeitleiste Lüneburger SK]] beider der mittlere Bereich (''Lüneburger Sport-Klub''), der diese Zeitleiste doch extrem groß werden lässt. Ist es möglich diesen zu verkürzen, sodass sagen wir der Bereich von 1920-1980 nicht dargestellt wird? --[[Benutzer:Flor!an|Flor!an]] ([[Benutzer Diskussion:Flor!an|Diskussion]]) 18:55, 7. Aug. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Staatsoberhäupter ==<br /> <br /> Unter [[Benutzer:SteEis./Staatsoberhäupter]] habe ich eine Zeitleiste über die Regentschaftsdauer von Staatsoberhäuptern angelegt. Kann mir jemand helfen? Ich möchte, dass die Beschriftung bei manchen Staatsoberhäuptern auch unter oder über dem Balken angezeigt werden kann und mit einer Linie mit ihm verbunden werden kann. --[[Benutzer:SteEis.|SteEis.]] &lt;small&gt;([[Benutzer Diskussion:SteEis.|Diskussion]]&amp;nbsp;&lt;nowiki&gt;|&lt;/nowiki&gt;&amp;nbsp;'''[[Benutzer:SteEis./Bewertung|Bewertung]]'''&amp;nbsp;&lt;nowiki&gt;|&lt;/nowiki&gt;&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/SteEis.|Beiträge]])&lt;/small&gt; 20:02, 28. Dez. 2013 (CET)<br /> <br /> == Eigene Allgemeine Zeitleiste ==<br /> <br /> Gibt es eine Möglichkeit, dass ich mir eine Eigene Zeitleiste z.B. [[Benutzer:Milkaselnuss/Vorlage:Saisonverlauf|diese]] erstelle, und diese dann in anderen Artikeln<br /> über &lt;br&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> | &lt;nowiki&gt;{{Benutzer:Milkaselnuss/Vorlage:Saisonverlauf&lt;/nowiki&gt;&lt;br&gt;<br /> &lt;nowiki&gt;<br /> LineData = &lt;/nowiki&gt;&lt;br&gt;<br /> ...<br /> }}<br /> |}<br /> einfüge? &lt;br&gt;<br /> --[[Benutzer:Milkaselnuss|Milkaselnuss]] ([[Benutzer Diskussion:Milkaselnuss|Diskussion]]) 19:43, 25. Okt. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Nur ein Link pro Textsegment... ==<br /> <br /> Ich bin kein Fachmann, weswegen folgende Frage womöglich von Ahnungslosigkeit strotzt, aber:&lt;br&gt;<br /> Warum wird in [[Hilfe:Zeitleisten#Textattribute|PlotData]] pro Textsegment nur '''ein''' anklickbarer Link erzeugt? Es gibt doch Konstellationen, in denen pro Textsegment mehrere Links benötigt werden?&lt;br&gt;<br /> &lt;small&gt;(Im konkreten Fall ging es um die [[Vorlage:Zeitleiste Oppositionsführer und Bundeskanzler (Deutschland)]] – die Oppositionsführer-Rolle im Bundestag wird erstmals von zwei Personen eingenommen. Ich habe das Ganze inzwischen hingemurkst bekommen, aber ideal ist doch etwas anderes...&lt;br&gt;<br /> PS: Ich habe auch eine Darstellung wie in [[Vorlage:Zeitleiste Deutsche Familienminister]] ausprobiert, jedoch fand ich das nicht so übersichtlich.)&lt;/small&gt; -- [[Spezial:Beiträge/109.193.199.126|109.193.199.126]] 23:17, 21. Okt. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Weiterer Befehl ==<br /> <br /> Ein weiterer Befehl: &lt;nowiki&gt;&lt;timeline method=&quot;svg2png&quot;&gt; &lt;/nowiki&gt;, verändert die Darstellung. Sonstige Erfahrungen? [[Benutzer:Bussakendle|bkb]] ([[Benutzer Diskussion:Bussakendle|Diskussion]]) 18:44, 4. Mai 2017 (CEST)<br /> <br /> == Alternative? ==<br /> <br /> &lt;timeline&gt; soll nicht mehr verwendet werden, da mit [[Hilfe:graph | &lt;graph&gt;]] angeblich eine Alternative existiert. Diese Alternative steht jedoch seit vielen Monaten nicht mehr zur Verfügung. Kann deshalb &lt;timeline&gt; nun dennoch verwendet werden? --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 18:41, 25. Jan. 2024 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Tetramethrin&diff=241540050 Diskussion:Tetramethrin 2024-01-25T16:43:52Z <p>Con-struct: /* Produktnamen */ Ergänzung</p> <hr /> <div>== Unvollständiger Artikel ==<br /> Einsatzbereiche und Wirkung fehlen [[Spezial:Beiträge/188.22.25.10|188.22.25.10]] 09:33, 10. Nov. 2013 (CET)<br /> :Gesundheitsverträglichkeit bei Menschen und Tier (evtl. Nebenwirkungen auf Warmblüter), Halbwertzeit, Zerfall, Handelsnamen usw. ebenfalls. --[[Spezial:Beiträge/94.139.18.199|94.139.18.199]] 08:55, 20. Jan. 2014 (CET)<br /> ::Wozu bei einem lange nicht mehr zugelassenen Mittel ;) ?--[[Benutzer:Kopiersperre|kopiersperre]] ([[Benutzer Diskussion:Kopiersperre|Diskussion]]) 13:53, 20. Jan. 2014 (CET)<br /> :::Das darf natürlich alles in den Artikel rein, Toxikologie/Nebenwirkungen ist aber meistens zeitaufwendig und schwierig. Ich schaffe das in absehbarer Zeit nicht, will aber niemand davon abhalten es zu machen (sofern er oder sie das kann), --[[Benutzer:Blech|Blech]] ([[Benutzer Diskussion:Blech|Diskussion]]) 20:22, 20. Jan. 2014 (CET)<br /> ::::Wieso nicht zugelassen? In dem aktuellen Insektenspray „Rubin“ der Firma Rossmann ist es mit einer Konzentration von 0,89 g/Kg neben 0,44 g/Kg Permethrin enthalten. Kaufdatum: 18.01.2014. [https://www.codecheck.info/unbearbeitet/ean_4305615120300/id_673906/Insektenspray.pro Info] --[[Spezial:Beiträge/94.139.18.199|94.139.18.199]] 09:03, 24. Jan. 2014 (CET)<br /> :::::Kann jemand erklären, warum Tetramethrin in Produkten enthalten ist? Es ist weder als Insektizid noch als Biozid zugelassen. Gibt es eine weitere Liste für Insektensprays?--[[Benutzer:Kopiersperre|kopiersperre]] ([[Benutzer Diskussion:Kopiersperre|Diskussion]]) 01:45, 7. Feb. 2014 (CET)<br /> ::::::Bei der baua habe ich gerade eine [https://www.biozid-meldeverordnung.de/offen/ Suchseite] gefunden, die sehr viele Treffer für Tetramethrin bringt. Das Genehmigungsverfahren läuft, aber es darf schon (oder immer noch) verkauft werden. --[[Benutzer:Blech|Blech]] ([[Benutzer Diskussion:Blech|Diskussion]]) 23:34, 9. Feb. 2014 (CET)<br /> <br /> == Produktnamen ==<br /> <br /> * Ist (ich sitze gerade davor) auch im aktuellen Pritex Wespen- und Insektenspray enthalten, 2mg/g, in Kombination mit Permethrin und (natürlich) Piperonylbutoxid als Abbauhemmer. Kaufdatum August 2014, Aldi Süd. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/78.48.40.155|78.48.40.155]] ([[Benutzer Diskussion:78.48.40.155|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 13:30, 1. Sep. 2014 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> * Der Insektenspray von Coop enthält 1 Promille Tetramethrin. Bewilligungsinhaber: Mislin &amp; Balthasar AG, CH-6281 Hochdorf &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/212.4.81.124|212.4.81.124]] ([[Benutzer Diskussion:212.4.81.124|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 20:54, 14. Sep. 2014 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> * Das auch in Deutschland erhältliche [https://www.pestnet-europe.it/prodotto/boxtar Boxtar] enthält 10 g Tetramethrin pro 100 g. Vor der Anwendung ist es im Verhältnis 1:20 bis 1:200 zu verdünnen. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 17:43, 25. Jan. 2024 (CET)<br /> <br /> == Phthalimid ==<br /> <br /> Ist Tetramethrin ein Phthalimid?--[[Benutzer:Kopiersperre|kopiersperre]] ([[Benutzer Diskussion:Kopiersperre|Diskussion]]) 21:30, 10. Nov. 2014 (CET)<br /> <br /> == Falsche Strukturformel ==<br /> <br /> Sowohl die Strukturformel vom Tetramethrin selbst als auch die des Chrysanthemoylchlorids im Abschnitt &quot;Gewinnung und Darstellung&quot; sind nicht korrekt. Die Estergruppierung ist wie bei der Chrysanthemumsäure direkt an den Cyclopropanring gebunden. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Chinoxalin|Chinoxalin]] ([[Benutzer Diskussion:Chinoxalin|Diskussion]]&amp;nbsp;&amp;#124;&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/Chinoxalin|Beiträge]])&lt;nowiki/&gt; 19:54, 16. Dez. 2014 (CET))&lt;/small&gt;<br /> :Ist nun korrigiert.--[[Benutzer:NadirSH|NadirSH]] ([[Benutzer Diskussion:NadirSH|Diskussion]]) 15:23, 6. Okt. 2020 (CEST)<br /> <br /> == Zulassung == <br /> Entgegen der Aussagen im Artikel ist Tetramethrin in Deutschland weiterhin als Insektizit zugelassen. Beispiel: Varena Insektenspray mit 1,5g/Kg Tetramethrin. --[[Spezial:Beiträge/188.98.105.224|188.98.105.224]] 16:40, 4. Okt. 2020 (CEST)<br /> :Das ist ein Biozid-Produkt für den Haushalt. Für Pflanzenschutzmittel gibt es in der EU keine Zulassungen. --[[Benutzer:Blech|Blech]] ([[Benutzer Diskussion:Blech|Diskussion]]) 11:06, 6. Okt. 2020 (CEST)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Softwareaktualisierung&diff=241290626 Diskussion:Softwareaktualisierung 2024-01-18T10:35:04Z <p>Con-struct: /* Ergänzungsvorschläge */ /* Sicherheitsupdates */</p> <hr /> <div>{{Redundanzhinweis|3=Softwareaktualisierung|4=Patch (Software)|Beginn=Januar 2015|Ende=April 2019|Diskussion=Wikipedia:Redundanz/Januar 2015/Archiv#Softwareaktualisierung - Patch (Software)}}<br /> == Definition? → Lemma ==<br /> <br /> ''Update [ˈʌpˌdeɪt] (englisch update = Aktualisierung) bezeichnet die Aktualisierung von Software oder Daten, zweiteres beispielsweise als Datenbank-Updates,[1] als Update einer Webseite oder eines Berichts. Ein Update kann auch für eine Methode in einer Software stehen, die ein Objekt aktualisiert (beispielsweise Bildschirmaktualisierung).''<br /> <br /> Das stimmt zwar, ist aber sehr Technik-bezogen. So sagte mal jemand in einem Film: „Geben Sie mir ein Lage-Update!“<br /> Das Wort ist einfach nur Englisch für „Aktualisierung“, „Verbesserung“ oder „Modernisierung“ (→[[wikt:en:Update]] und [http://dict.leo.org/ende?lp=ende&amp;search=update leo:update]). Im Deutschen wird es zugegebenermaßen hauptsächlich mit der „Aktualisierung [des/eines] Computerprogramms“ (englisch: “Software Update”) gleichgesetzt.<br /> Nun, der Artikel handelt zu 100% vom Software-Update (neudeutsch) bzw. von der „Software-Aktualisierung“ (halb-neudeutsch). Dass ein Update auch eine Methode in einer Software sein kann, ein Objekt zu aktualisieren, ist nur das Tüpfelchen auf dem i, da es treffgenau die Übersetzung des englischen “update” in Form eines (Computer-bezogenen) Beispiels illustriert (nämlich, das Objekt zu aktualisieren, auch →nachführen).<br /> Ich würde daher vorschlagen, einen generellen Artikel über [[Update]]s zu verfassen, analog zu [[Toast]]. Das Lemma dieses Artikels würde ich in [[Software-Aktualisierung]] umbenennen, und eine Weiterleitung von [[Software-Update]] machen.<br /> Was haltet ihr davon?<br /> <br /> Gruß, ‣[[Benutzer:Y2kbug|Andreas]]•&lt;small&gt;[[Benutzer_Diskussion:Y2kbug|⚖]]&lt;/small&gt; 19:51, 27. Sep. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Die Art der Updaterei ==<br /> <br /> Man könnte auch erwähnen das es grundsätzlich 2 Arten von Manuellen Updaterei gibt.<br /> <br /> Zb das Prinzip der Folge-Update , Hauptversion des Programms oder des Games ist = 1.00 und dann beginnt das Updaten, man Updatet auf 1.01 gefolgt auf 1.02 usw , nur das Problem an der sache ist das man zb Update 1.05 erst nur dann Instalieren kann, wenn man bereits Update 1.04 Instaliert hat das wiederum geht nur dann wenn man Update 1.03 schon drauf hat usw usw usw. ( 1.00 + 1.01 + 1.02 + 1.03 + 1.04 + 1.05 ) ( solche Updates sind oft unterschiedlich groß , und in der Summe verplempern die mehr Speicherplatz und Zeitaufwand als ein Kompletter Aktueller alles in einen Update )<br /> <br /> Die andere Variante ist das zb Update 1.05 bereits alle aktuellen Dateien von Update 1.05 bis 1.01 bereits enthalten sind. ( zb Update 1.01 ist 10 MB groß während Update 1.02 bereits 15 MB groß ist und Update 1.05 zk 80 MB groß ist ) ( und man benötigt nur den Aktuellsten Update, und nicht die ganze Kolonne )<br /> Ebenso gibt es die Automatische Online Updaterei, nur gäbe es nicht das gewisse Problem das man einerseits eine Internetverbindung zwingend benötigt und andererseits ist es nicht Garantiert das die Update-Server in alle Ewigkeit für den Kunden vorhanden sind. ( nicht selten ist eine Online Unterstützung nach 3 -7 Jahren bereits eingestellt ) ( ein Pech für die jenigen die Ihren Rechner neu aufgesetzt haben , oder die jenigen wo Ihre HDD oder SDD gerade ins Nirwana gegangen ist ) &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/92.206.64.144|92.206.64.144]] ([[Benutzer Diskussion:92.206.64.144|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 20:44, 18. Mai 2016 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> :Ersteres sind ''inkrementelle'' Updates, im Gegensatz zu ''kumulativen'' Updates.<br /> :Das Problem bei Online-Updates ist nur dann eines, wenn man dasselbe Update nicht auch zusätzlich in einer Offline-Variante bekommen kann.<br /> :Aber, ja, der Artikel könnte in diesem Bezug etwas besser werden... '''(Kommt Zeit, kommt Verbesserung...)'''<br /> :‣[[Benutzer:Y2kbug|Andreas]]•&lt;small&gt;[[Benutzer_Diskussion:Y2kbug|⚖]]&lt;/small&gt; 20:08, 8. Jun. 2019 (CEST)<br /> <br /> == Ergänzungsvorschläge ==<br /> === Umfang sowie Mechanische Abnutzung und Umweltbalance der veränderten Softwareaktualisierung Politik von Firmen in der Neueren Zeit ( Komplett Download anstatt Update/Patch ) ===<br /> Bei Programmierfirmen ( vorwiegend im der Games Brunche ) ist es in Mode gekommen Anstatt die Games klassisch zu Updaten, wird gleich das Gesamte Game ( zb jedes mahl 90 Gigabyte zb Call of Duty auf X-Box One ) als Komplett Download durchgeführt ( immer häufiger verzichten Firmen auf das Klassische Updaten/Patchen, und man muss 25-50-75-100 Gigabyte an Daten jedes Mal neu herunterladen.<br /> So gesehen hat der &quot;Umfang&quot; an sich in etlichen &quot;Softwareaktualisierung&quot; zugenommen. ( X-Box, Playstation, PC-Steam usw ). <br /> Ebenso die Mechanische unnötig erhöhte Abnutzung der Festplatte ( Lese und Schreibzyklen sowohl bei SSDs und HDDs ) ebenso zugenommen.<br /> ( da man Komplet das gesamte Game noch einmal runterladen darf anstatt wirklich nur zu Updaten ).<br /> Ebenso wird der Datentrafic und der Energieverbrauch ebenso gesteigert, wenn man ein gesamtes Game Komplett neu runterladen darf ( zb 75-90 GB ) anstatt nur ein Update zum Game durchführt. (1 bis 5 GB).<br /> Es handelt sich dennoch um eine &quot;Softwareaktualisierung&quot; deren Funktionalen Prinzip nicht mehr den Klassischen &quot;Updaten&quot; mehr entspricht. {{unsigniert|77.64.147.81|11:37, 6. Okt. 2021 (CEST)}}<br /> <br /> === Kosten infolge von Updates? ===<br /> Insbesondere Microsoft's Betriebssystem-Updates laufen so gut wie nicht im Hintergrund ab und bescheren fast wöchentlich eine Wartezeit von mehreren Minuten. Hochgerechnet auf die Zahl der in Deutschland genutzten Windows-Bürocomputer wird sich hierdurch in einem Jahr wahrscheinlich eine beträchtliche Stundenzahl an Warte- oder Ausfallzeit aufsummieren. Das ist umso trauriger, da es sich nicht nur um Sicherheitsupdates handelt. Vielleicht gibt es ja bereits eine Untersuchung darüber, was die &quot;Softwareschmieden&quot; den Volkswirtschaften mit den Updates an Kapitalverlust durch fehlerhafte Programmierung oder vermeintliche Funktionsverbesserungen zumuten. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 11:34, 18. Jan. 2024 (CET)<br /> <br /> == Sicherheitsupdates ==<br /> Was ist der Nutzen eines solch langen Absatzes über [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Softwareaktualisierung&amp;oldid=239972556#Sicherheitsupdates_f%C3%BCr_PC,_Handy_und_Tablet Sicherheitsupdates für PC, Handy und Tablet]? Zumal geht es bei einigen genannten Quellen gar nicht um Sicherheitsupdates (Xiaomi, Windows 10, ...). Der Absatz und seine Untergliederung sollte deutlich eingekürzt werden. Ein mindestens genauso interessanter Absatz über (z.&amp;nbsp;B. Nutzen oder Nichtnutzen von) Funktionsupdates fehlt hingegen. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 11:34, 18. Jan. 2024 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=E-Fuel&diff=241268489 E-Fuel 2024-01-17T14:55:19Z <p>Con-struct: +Definitionen</p> <hr /> <div>[[Datei:Power-to-X. Wie viel vom Strom übrig bleibt.jpg|mini|[[Energieeffizienz]] bei der ''Herstellung'' verschiedener strombasierter Energieträger, u.&amp;nbsp;a. E-Fuels. Verluste beim Verbrauch in Endanwendungen wie Kraftfahrzeugen u.&amp;nbsp;ä. nicht berücksichtigt]]<br /> <br /> Als '''E-Fuel''' (von {{enS}} ''electrofuel'', auch als '''Synfuels''' oder '''strombasierte synthetische Kraftstoffe''' bezeichnet&lt;ref name=&quot;Ragwitz 2023 Szenarien&quot;&gt;Mario Ragwitz et al.: ''[https://energiesysteme-zukunft.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/PDFs/ESYS_Analyse_IntEv.pdf Szenarien für ein klimaneutrales Deutschland. Technologieumbau, Verbrauchsreduktion und Kohlenstoffmanagement]''. (Schriftenreihe Energiesysteme der Zukunft), München 2023, S. 11.&lt;/ref&gt;) werden [[Synthetischer Kraftstoff|synthetische Kraftstoffe]] bezeichnet, die mittels [[Elektrische Energie|elektrischer Energie]] aus [[Wasser]] und [[Kohlenstoffdioxid]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;) hergestellt werden. Dieser Prozess wird als [[Power-to-Fuel]] bezeichnet.<br /> <br /> Da bei der Herstellung und Nutzung von E-Fuels mehrere verlustintensive Umwandlungsstufen durchlaufen werden müssen, ist die Energiebilanz beim Einsatz von E-Fuels grundsätzlich schlechter als bei anderen Antriebsarten – insbesondere im Vergleich zur [[Elektromobilität]]. Die [[Klimaschutz]]wirkung hängt darüber hinaus stark vom für die Herstellung verwendeten [[Strommix]] ab. Wird der Strom zur Erzeugung der E-Fuels vollständig aus [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren]] Quellen oder [[Nuklearenergie]]&lt;ref name=&quot;royal1&quot;&gt;{{Internetquelle | url = https://royalsociety.org/-/media/policy/projects/synthetic-fuels/synthetic-fuels-briefing.pdf | titel = Sustainable synthetic carbon based fuels for transport | hrsg = [[Royal Society|The Royal Society]] | seiten = 7 | datum = 2019-09 | zugriff = 2023-09-13}}&lt;/ref&gt; gewonnen, und das zur Herstellung notwendige CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; aus der Atmosphäre bzw. aus nachhaltig gewonnener Biomasse entnommen, können mittels E-Fuels Verbrennungsmotoren [[Klimaneutralität|klimaneutral]] betrieben werden. Bereits geringe Anteile fossilen Stroms verschlechtern die Klimabilanz jedoch erheblich, bei größeren Anteilen fossilen Stroms übersteigen die Emissionen von E-Fuels diejenigen von fossilen Brennstoffen um ein Mehrfaches.<br /> <br /> Bei der Verbrennung werden [[Stickoxid]]e, [[Kohlenmonoxid]] und [[Kohlenwasserstoff]]e in nahezu identischen Mengen wie bei vergleichbaren Treibstoffen aus Erdöl oder Biomasse freigesetzt.<br /> <br /> Aufgrund der hohen chemischen Reinheit der synthetischen Kraftstoffe erfolgt bei der Verbrennung eine geringere Rußfreisetzung. Sie können alternativ zur Verwendung in [[Wärmekraftmaschine]]n wie dem Verbrennungsmotor auch in [[Brennstoffzelle]]n zu reinem Kohlenstoffdioxid und Wasser reagieren, so dass das freigegebene Kohlenstoffdioxid sich in einem Kreislauf befinden kann.<br /> <br /> == Definitionen ==<br /> <br /> Der Begriff E-Fuels ist rechtlich nicht klar definiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[BMUV]] |url=https://www.bmuv.de/faq/was-sind-e-fuels |titel=Was sind E-Fuels? |datum= |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt; Häufig sind mit E-Fuels synthetische Kraftstoffe gemeint, welche mittels Strom aus Wasser und CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; hergestellt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie|BMK]] |url=https://www.bmk.gv.at/themen/mobilitaet/mobilitaetsmasterplan/mmp2030/faq.html |titel=FAQ: Ist der Einsatz on E-Fuels klima- bzw. umweltfreundlich? |werk= |datum= |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=S. Brynolf, et al. |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1364032117309358 |titel=Electrofuels for the transport sector: A review of production costs |werk=[[Renewable and Sustainable Energy Reviews]] |datum=2018-01-02 |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt; Jedoch können E-Fuels auch kohlenstofffrei sein, z.B. in Form von reinem Wasserstoff oder Ammoniak.&lt;ref name=&quot;MetalFuels&quot;&gt;{{Internetquelle |autor = F. Halter et al. |url = https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2666352X22000437 |titel = Recyclable metal fuels as future zero-carbon energy carrier |werk=Applications in Energy and Combustion Science |datum = 2023-03 |abruf = 2024-01-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;ElectrofuelsReviewLiterature&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=H. Ababneh, B.H. Hameed |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0196890422000097 |titel=Electrofuels as emerging new green alternative fuel: A review of recent literature |werk=[[Energy Conversion and Management]] |datum=2022-02-15 |abruf=2024-01-12 }}&lt;/ref&gt; Die Stromerzeugung wird manchmal noch enger gefasst, indem zur Herstellung nur Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet werden soll.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=D. F. Ordóñez, G. Guillén-Gosálbez |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/B9780128233771501002 |titel=Techno-economic and Environmental Assessment of Electrofuels: a Case Study of Gasoline Production using a PEM Electrolyser |werk=Computer Aided Chemical Engineering |datum=2020 |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;ElectrofuelsReviewLiterature&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;EnginesClimateNeutral&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=[[Verband der Automobilindustrie|VDA]] |url=https://www.vda.de/en/topics/e-fuels/e-fuels |titel=Diesel and petrol engines can run climate-neutral, too |werk= |datum=2022-05-23 |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt; Den vorgenannten Ergänzungen entspricht der Vorschlag eines Teams mehrerer Institute, E-Fuels als &quot;klimaneutrale Kraftstoffe, die durch die Speicherung elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen in den chemischen Bindungen flüssiger oder gasförmiger Kraftstoffe hergestellt werden&quot; zu definieren.&lt;ref name=&quot;StudyElectrofuelsAviation&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=A. Goldmann et al. |url=https://www.mdpi.com/1996-1073/11/2/392 |titel=A Study on Electrofuels in Aviation |werk=[[energies]] |datum=2018-08 |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt; Als nachhaltige Energiequelle kann auch Atomstrom Berücksichtigung finden.&lt;ref name=rsynfu&gt;{{cite web | url =https://royalsociety.org/-/media/policy/projects/synthetic-fuels/synthetic-fuels-briefing.pdf| title = Sustainable synthetic carbon based fuels for transport| date = September 2019| website = royalsociety.org| publisher = [[Royal Society|The Royal Society]]| format = PDF| isbn = 978-1-78252-422-9| access-date = 7 March 2023| language = en| url-status= live| archive-url= https://web.archive.org/web/20190927130537/https://royalsociety.org/-/media/policy/projects/synthetic-fuels/synthetic-fuels-briefing.pdf| archive-date =2019-09-27 }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=E. Delgado et al. |url=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212982023000926 |titel=Techno-economic analysis and life cycle analysis of e-fuel production using nuclear energy |werk=Journal of CO2 Utilization |datum=2023-06 |abruf=2024-01-12 }}&lt;/ref&gt; Teilweise soll für E-Fuels nur aus der Luft abgeschiedener Kohlenstoff zu verwendet werden.&lt;ref name=&quot;MetalFuels&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Europäisches Parlament |url=https://data.consilium.europa.eu/doc/document/PE-66-2022-INIT/de/pdf |titel=Verordnung des europäischen Parlamentes und des Rates zur Änderung der Verordnung 2019/631 im Hinblick auf eine Verschärfung der CO2-Emissionsnormen für neue Personenkraftwagen und für neue leichte Nutzfahrzeuge |werk= |datum=2023-02-22 |abruf=2024-01-12}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=[[UNITI]] |url = https://www.e-fuels.de/#sManufaction | titel = Herstellung von E-Fuels | hrsg= UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V. | datum = 2020-03 | zugriff = 2024-01-10 &lt;!--|archiv-url=https://web.archive.org/web/20201003163105/https://www.e-fuels.de/#sManufaction|archiv-datum=2020-01-03--&gt;}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Bezeichnungen ==<br /> E-Fuels werden in der Fachwelt häufig auch ''Synfuels'' oder ''strombasierte synthetische Kraftstoffe'' genannt.&lt;ref name=&quot;Ragwitz 2023 Szenarien&quot; /&gt;<br /> In der Öffentlichkeit wird teils auch der Begriff ''E-Sprit'' genutzt.&lt;ref name=&quot;Zeit trügerisch&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Peter Ilg |url=https://www.zeit.de/mobilitaet/2020-03/e-fuels-treibstoff-synthetik-nachhaltigkeit-umweltschutz |titel=Eine trügerische Hoffnung |werk=Zeit.de |datum=07. März 2020 |abruf=2022-05-10}}&lt;/ref&gt; Je nach erzeugtem Kraftstoff spricht man z.&amp;nbsp;B. von E-[[Dieselkraftstoff]], [[Methanolwirtschaft|e-Methanol]] o.&amp;nbsp;ä. Gasförmige Brennstoffe werden durch [[Power-to-Gas]]-Technik (Strom zu Gas) erzeugt, flüssige Brennstoffe durch [[Power-to-Liquid]] (Strom zu Flüssigkeit).<br /> <br /> == Generelle Charakteristika ==<br /> E-Fuels sind [[Kohlenwasserstoff]]e, die künstlich aus [[Wasserstoff]] und [[Kohlenstoffdioxid]] synthetisiert werden, wobei der Wasserstoff aus [[Elektrolyse von Wasser]] ([[Power-to-Gas]]-Prozess) und das Kohlenstoffdioxid durch Abscheidung mittels [[Carbon Capture and Utilization]] stammt.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Falko Ueckerdt, Christian Bauer, Alois Dirnaichner, Jordan Everall, Romain Sacchi, [[Gunnar Luderer]] |Titel=Potential and risks of hydrogen-based e-fuels in climate change mitigation |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]] |Band=11 |Nummer= |Datum=2021 |Seiten=384–393 |DOI=10.1038/s41558-021-01032-7}}&lt;/ref&gt; Für die Herstellung wird erst per Wind- oder Solarstrom mittels Elektrolyse Wasserstoff erzeugt und dieser anschließend in einem weiteren Schritt zu kohlenstoffhaltigen Verbindungen wie z.&amp;nbsp;B. Methan oder flüssigen Kraftstoffen synthetisiert.&lt;ref name=&quot;Ragwitz 2023 Szenarien&quot; /&gt;<br /> <br /> E-Fuels sind somit keine [[Primärenergieträger]], sondern [[Sekundärenergie]]träger. Sie ermöglichen es, mit Hilfe von elektrischer Energie Brennstoffe mit hoher Energiedichte, Speicher- und Transportfähigkeit sowie Verbrennungseigenschaften herzustellen, die aufgrund ihrer Eigenschaften und Vielseitigkeit diese theoretisch in allen möglichen Anwendungsgebieten ersetzen können. Zugleich werden die Schwierigkeiten im Umgang mit Wasserstoff vermieden.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> == Wirkungsgrad ==<br /> [[Datei:Bild 220906 vde autoantriebeimvergleich cc-by-sa heinricht-boell-stiftung2 0.jpg|mini|Autoantriebe im Vergleich]]<br /> E-Fuels stellen eine Form der indirekten Elektrifizierung des Energiesystems dar und konkurrieren damit insbesondere mit der direkten Elektrifizierung von Endverbrauchern wie [[Elektroauto]]s im Verkehrssektor oder [[Wärmepumpenheizung]]en im Wärmesektor. Da die Herstellung von E-Fuels im Gegensatz zur direkten Elektrifizierung von Endverbrauchern verlustintensiv ist, ist die [[Energieeffizienz]] von E-Fuels gering. Abhängig von der konkreten Anwendung werden nur etwa 10&amp;nbsp;bis 35&amp;nbsp;Prozent der eingesetzten elektrischen Energie in [[Nutzenergie]] gewandelt. Damit benötigt der Weg über E-Fuels wiederum abhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet zwischen zwei- und vierzehnmal so viel Strom wie bei einer direkten Elektrifizierung. Diese Verluste sind so hoch, dass sie sich auch nicht durch etwaige Effizienzgewinne kompensieren lassen, die sich durch E-Fuel-Importe aus Staaten mit besonders guten Bedingungen für die Ökostromerzeugung ergeben könnten.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> === Verbrennerfahrzeug ===<br /> Inklusive Gewinnung von Kohlenstoffdioxid aus der Luft gehen bei der Herstellung von E-Fuels etwa 60&amp;nbsp;Prozent der ursprünglich im Strom vorhandenen Energie verloren. Wird das E-Fuel anschließend in einem Verbrennungsmotor verbrannt, gehen wiederum etwa 70&amp;nbsp;Prozent der im E-Fuel gespeicherten Energie verloren. Bei Einsatz von E-Fuels in einem Auto mit Verbrennungsmotor werden also nur rund 10&amp;nbsp;Prozent der ursprünglich im Strom vorhandenen Energie für den Antrieb des Fahrzeuges genutzt. Damit benötigen mit E-Fuels betankte Autos pro Kilometer rund fünfmal so viel Energie wie ein batterieelektrisches E-Auto. Umgekehrt bedeutet dies, dass man im Elektroauto bei gleicher Energiemenge etwa fünfmal so weit kommt wie mit einem Verbrennerfahrzeug, das E-Fuels getankt hat.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt; Dies hätte zur Folge, dass beim Einsatz von E-Fuels statt von E-Autos weitaus mehr [[Windkraftanlage]]n und [[Photovoltaik]]anlagen errichtet werden müssten, um den um ein Mehrfaches höheren Energiebedarf bei der E-Fuelherstellung decken zu können.&lt;ref name=&quot;Zeit trügerisch&quot; /&gt;<br /> <br /> === Brennstoffzelle ===<br /> 2021 betrug der elektrische [[Wirkungsgrad|Gesamtwirkungsgrad]] für die Herstellung von e-Methanol unter Einsatz von Strom inklusive der nachfolgenden Energiewandlung in Elektrizität durch eine Brennstoffzelle etwa 21&amp;nbsp;bis 34&amp;nbsp;Prozent für e-Methanol aus direkt verfügbarem Kohlenstoffdioxid und etwa 18&amp;nbsp;bis 30&amp;nbsp;Prozent für mit [[Direct air capture|Direct Air Capture]] gewonnenes e-Methanol.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Wind power to methanol: Renewable methanol production using electricity, electrolysis of water and CO2 air capture |Sammelwerk=[[Applied Energy]] |Band=264 |Datum=2020-04-15 |ISSN=0306-2619 |DOI=10.1016/j.apenergy.2020.114672 |Seiten=114672 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306261920301847 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Samuel Simon Araya, Vincenzo Liso, Xiaoti Cui, Na Li, Jimin Zhu |Titel=A Review of The Methanol Economy: The Fuel Cell Route |Sammelwerk=[[Energies]] |Band=13 |Nummer=3 |Datum=2020 |DOI=10.3390/en13030596 |Seiten=596 |Online=https://www.mdpi.com/1996-1073/13/3/596 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt; Wird die Abwärme der Methanolsynthese und der Brennstoffzellenanwendung genutzt, so kann ein Gesamtwirkungsgrad von 70&amp;nbsp;bis 80&amp;nbsp;Prozent erreicht werden (zur Wirkungsgradbetrachtung von e-Methanol siehe Artikel [[Methanolwirtschaft]]).&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Technoeconomic analysis of a methanol plant based on gasification of biomass and electrolysis of water |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=35 |Nummer=5 |Datum=2010-05-01 |ISSN=0360-5442 |DOI=10.1016/j.energy.2010.02.034 |Seiten=2338–2347 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360544210000976 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Modelling of an HTPEM-based micro-combined heat and power fuel cell system with methanol |Sammelwerk=[[International Journal of Hydrogen Energy]] |Band=39 |Nummer=8 |Datum=2014-03-06 |ISSN=0360-3199 |DOI=10.1016/j.ijhydene.2013.07.015 |Seiten=4053–4059 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360319913017151 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Heizung ===<br /> Noch größer sind die Unterschiede im Heizungssektor. So braucht eine E-Fuel-Heizung zwischen sechs- und vierzehnmal so viel Energie wie eine [[Wärmepumpenheizung]].&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> == Umweltbilanz ==<br /> === Klimaschutzwirkung ===<br /> [[Datei:Power-to-X. CO2-Emissionen von PtX und fossilen Energieträgern im Vergleich.jpg|mini|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen von [[Power-to-X|PtX]]-Brennstoffen (u.&amp;nbsp;a. synthetischem Diesel), E-Autos und fossilen Energieträgern im Vergleich abhängig vom Anteil fossiler Energieträger am Strommix]]<br /> Ob E-Fuels einen Beitrag zum [[Klimaschutz]] liefern oder den [[Globale Erwärmung|Klimawandel]] weiter anheizen, hängt davon ab, wie CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-intensiv der [[Strommix]] ist, der zur Herstellung von E-Fuels verwendet wird. Grundsätzlich können E-Fuels klimafreundliche Alternativen zu fossilen Brennstoffen darstellen; hierfür muss aber der Strom für ihre Herstellung nahezu ausschließlich aus erneuerbaren Energien stammen. Sollen E-Fuels z.&amp;nbsp;B. im Transportsektor eingesetzt werden, dann muss der Ökostromanteil bei ihrer Herstellung bei mehr als 90 % liegen, um verglichen mit fossilen Treibstoffen eine Klimaschutzwirkung zu erzielen. Würde hingegen der deutsche Strommix des Jahres 2018 verwendet, der einen spezifischen Treibhausgasausstoß von 542&amp;nbsp;g [[Treibhauspotential|CO2e]]/kWh aufwies, dann würden diese E-Fuels drei- bis viermal so viel Treibhausgasemissionen produzieren wie fossile Kraftstoffe, die sie ersetzen würden. Einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz können E-Fuels damit erst dann leisten, wenn die Stromerzeugung nahezu vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt ist. Nicht zuletzt deshalb gilt ein nennenswerter positiver Beitrag zum Klimaschutz vor 2030 als unwahrscheinlich.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Besonders negativ wäre die Verwendung von emissionsintensivem [[Braunkohle]]strom für die Brennstoffherstellung. So hätte z.&amp;nbsp;B. ein sparsames Auto mit Gasmotor, das 40&amp;nbsp;kWh pro 100&amp;nbsp;km benötigt (ca. 4&amp;nbsp;l auf 100&amp;nbsp;km), jedoch E-Methan aus 100 % Braunkohlestrom verbrennt, mit ca. 774&amp;nbsp;g/CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; pro km etwa sechsmal so hohe Emissionen wie ein Auto, das herkömmlichen fossilen Diesel tankt.&lt;ref&gt;[[Michael Sterner]], Ingo Stadler (Hrsg.): ''Energiespeicher. Bedarf, Technologien, Integration.'' 2. Auflage. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2017, S. 465.&lt;/ref&gt; Mit Stand 2023 ist es nicht möglich, mit E-Fuels eine Klimaneutralität zu erreichen. Unter der Annahme, dass bis 2035 die Emissionen von E-Fuel-Autos 70 % niedriger als die von fossil betriebenen Verbrennern lägen, würden E-Fuel-Autos mit 61 g CO&lt;sub&gt;2eq&lt;/sub&gt; etwa fünf Mal so viele Treibhausgase freisetzen wie E-Autos mit 13 g CO&lt;sub&gt;2eq&lt;/sub&gt;.&lt;ref name=&quot;Handelsblatt CO2&quot;&gt;[https://www.handelsblatt.com/politik/international/e-fuels-deutlich-hoeherer-co2-austoss-durch-wissings-verbrenner-rettung-/29439888.html ''Deutlich höherer CO2-Austoß durch Wissings Verbrenner-Rettung?'']. In: ''[[Handelsblatt]]'', 17. Oktober 2023. Abgerufen am 17. Oktober 2023.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Problematisch sind aus Klimaschutzsicht ebenfalls sog. [[Lock-in-Effekt]]e. So birgt das Hoffen auf die massenhafte Verfügbarkeit von E-Fuels in der Zukunft das Risiko, dass die Produktion hinter den Erwartungen zurückbleibt, was wiederum die Rolle von fossilen Energien im Energiesystem längerfristig zementieren würde. Zudem stellen E-Fuels eine mögliche Ablenkung von dem ohnehin dringend benötigten Umbau des Endenergieverbrauchs in Richtung der günstigeren und effizienteren Elektrifizierung dar.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Werden e-Fuels in der Luftfahrt verwendet, tritt selbst bei komplett CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-neutraler Herstellung des verwendeten Stroms ein klimaerwärmender Effekt auf, da etwa zwei Drittel des Klimaeffektes des Flugverkehrs nicht durch die Kohlenstoffdioxid-Freisetzung verursacht werden, sondern durch sekundäre Klimaeffekte. Daher reduziert auch die Umstellung auf E-Kerosin, das mit 100 % Ökostrom hergestellt wurde, die klimatischen Auswirkungen des Flugverkehrs nur um etwa ein Drittel.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> === Luftverschmutzung ===<br /> Da E-Fuels in ihren Eigenschaften nicht von konventionellen Kraftstoffen unterscheidbar seien, sei davon auszugehen, dass sie auch nicht zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen könnten, da bei der Verbrennung ebenfalls [[Luftschadstoff]]e freigesetzt würden, so die Bundesregierung.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot; /&gt; Allerdings wäre zumindest bei Einsatz von [[Polyoxymethylendimethylether|OME]] eine praktisch rußfreie Verbrennung möglich.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.cs.tum.de/die-kraftstoffe-der-zukunft-sind-da/ |titel=Die Kraftstoffe der Zukunft sind da |werk=TUM Campus Straubing |datum=2020-09-21 |sprache=de-DE |abruf=2021-01-19}}&lt;/ref&gt; Innermotorisch könnte man dadurch die Vermeidung von Stickoxiden regeln. Für Schiffe sieht die IMO (''International Maritime Organization)'' einen sehr großen Anteil von [[Ammoniak]] (NH&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;) als Kraftstoff bis zum Jahr 2050 vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tristan Smith, Carlo Raucci |url=https://wwwcdn.imo.org/localresources/en/About/Events/Documents/Alternative%20fuels/2-3%20-%20UMAS.pdf |titel=The zero GHG future and how to get there |werk=IMO |hrsg=UMAS |datum=2019-10 |format=PDF |sprache=en |abruf=2021-01-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rolle im Energiesystem ==<br /> E-Fuels konkurrieren sowohl mit [[Fossile Energie|fossilen Brennstoffen]], die sie potentiell ersetzen sollen, als auch mit anderen Klimaschutztechniken, insbesondere mit Techniken zur direkten Elektrifizierung von Verbrauchsektoren. Grundsätzlich erlaubt es die Vielseitigkeit von E-Fuels, fossile Brennstoffe praktisch 1:1 zu ersetzen, ohne dass dafür auf der Verbraucherseite große Investitionen stattfinden müssen. Diesem Vorteil stehen aber sehr große Kosten gegenüber, nicht zuletzt ein sehr niedriger Gesamtwirkungsgrad eines auf E-Fuels basierenden Energiesystems und damit auch die Notwendigkeit, ein Mehrfaches an Windkraft- und Solaranlagen zu installieren als bei Einsatz effizienterer Techniken. Bei einer [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlichen Betrachtungsweise]] spielen für die Sinnhaftigkeit eines Einsatzes zudem nicht nur die reinen Kosten eine Rolle, sondern auch, welche Techniken den besten Klimaschutzeffekt versprechen (zumeist die direkte [[Elektrifizierung]]) und welche Techniken knappe Ressourcen wie Wasserstoff oder E-Fuels am effizientesten nutzen.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach einer [[Systematische Übersichtsarbeit|Übersichtsarbeit]] von Ueckerdt et al. lassen sich im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit des E-Fuel-Einsatzes vier verschiedene Endverbrauchssektoren unterscheiden&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;:<br /> <br /> * 1: Sektoren und Anwendungen, in denen die direkte Elektrifizierung günstiger ist als der Einsatz von E-Fuels. Hierzu zählen die Autoren u.&amp;nbsp;a. [[Elektroauto|batterieelektrische Autos]], [[Wärmepumpenheizung]]en, Elektrokessel z.&amp;nbsp;B. für den Einsatz in der Industrie, die Elektrostahlerzeugung im [[Lichtbogenofen]].<br /> * 2: Sektoren, in denen die direkte Elektrifizierung und der Einsatz von E-Fuels ähnliche Kosten aufweist oder es hohe Unsicherheiten diesbezüglich gibt. Beispiele hierfür sind Hochtemperaturanwendungen in der Industrie mit 400&amp;nbsp;°C und mehr, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von Glas, Keramik und Zement benötigt werden, der Langstrecken-Schwerlastverkehr auf Straßen sowie die Wärmeversorgung von Gebäuden, die weder für Wärmepumpenheizungen noch Elektroheizungen geeignet sind und auch nicht an [[Fernwärme|Fern]]- oder [[Nahwärme]]netze angeschlossen werden können. Für diese schlagen sie technikneutrale Pfade vor.<br /> * 3: Sektoren und Anwendungen, bei denen es nur begrenztes Potential für die direkte Elektrifizierung gibt, bei denen sich aber Wasserstoff oder E-Fuels als Lösungen anbieten. Hierzu zählen die Autoren den Langstrecken-[[Flugverkehr]] und die [[Schifffahrt]], die Erzeugung von [[Grundstoff]]en für die (chemische) Industrie und die Rohstahlerzeugung aus [[Eisenerz]].<br /> * 4: Sektoren, bei denen weder durch direkte Elektrifizierung noch Wasserstoff oder E-Fuels Emissionen vermieden werden können und deswegen Techniken wie [[CO2-Abscheidung und -Speicherung|CCS]] eingesetzt werden sollten, die Emissionen durch [[Recycling]] oder Nutzung alternativer Materialien einsparen.<br /> <br /> Als empfehlenswert sehen die Autoren die Nutzung von Wasserstoff bzw. E-Fuels nur in Gruppe&amp;nbsp;3 an, also in Sektoren, die kaum elektrifiziert werden können. Hingegen verweisen sie darauf, dass eine Priorisierung von leicht und günstig zu elektrifizierenden Sektoren (Gruppe&amp;nbsp;1) dazu führen könnte, dass sich nicht nur die Klimaschutzkosten insgesamt deutlich erhöhen würden, sondern gleichzeitig auch die Treibhausgasemissionen steigen würden, statt zurückzugehen. Um diesen und ähnlichen Problemen vorzubeugen, schlagen die Autoren daher eine E-Fuel-[[Merit-Order]] vor.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Eine 2023 publizierte Übersichtsarbeit der [[Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina|Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina]], der [[Deutsche Akademie der Technikwissenschaften|Deutschen Akademie der Technikwissenschaften]] und der [[Union der deutschen Akademien der Wissenschaften]], dei den Forschungsstand zusammenfasste, hielt fest, dass „Wasserstoff sowie wasserstoffbasierte synthetische Kraftstoffe für das Erreichen der Klimaneutralität eine entscheidende Rolle spielen“, ihr Einsatz hingegen „insbesondere als Feedstock in der Stahl- und Chemieindustrie, im internationalen Luft- und Schiffsverkehr sowie teilweise in schwer sanierbaren Gebäuden denkbar“ sei. Hingegen betonen die Forscher, dass in anderen Bereichen wie für die Bereitstellung von Niedertemperaturprozesswärme, im Pkw-Verkehr und in Neubauten „eine direkte Elektrifizierung angeraten“ sei, da diese sowohl günstiger sei als auch einen geringen Material- und Flächenverbrauch aufweise und Wasserstoff erst einmal knapp bleibe, der „nur eingesetzt werden sollte, wo die Vermeidungskosten einer Direktelektrifizierung sehr hoch sind oder wo eine Direktelektrifizierung technisch nicht darstellbar erscheint“.&lt;ref&gt;Mario Ragwitz et al.: ''[https://energiesysteme-zukunft.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/PDFs/ESYS_Analyse_IntEv.pdf Szenarien für ein klimaneutrales Deutschland. Technologieumbau, Verbrauchsreduktion und Kohlenstoffmanagement]''. (Schriftenreihe Energiesysteme der Zukunft), München 2023, S. 15.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch das [[Öko-Institut]] kam in einer vom [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] finanzierten Studie zum Ergebnis, dass strombasierte Energieträger langfristig wichtig würden, um die [[Übereinkommen von Paris|Pariser Klimaschutzziele]] zu erfüllen, ihre Nutzung aber erst dann sinnvoll sei, wenn ein Ökostromanteil von ca. 80 % im Jahresschnitt erreicht sei. Bis mindestens 2030 könnten strombasierte Energieträger keinen nennenswerten Klimaschutzbeitrag leisten, da die Herstellungskosten (auch im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen wie [[Energieeffizienz|Effizienzsteigerungen]] und Elektrifizierung von Endanwendungen) zu hoch seien, manche Teilprozesse noch hochskaliert werden müssten und die Verfügbarkeit von ausreichend Ökostrom ein limitierender Faktor sei. Auch trügen strombasierte Energieträger nicht automatisch zur Minderung von [[Treibhausgas]]emissionen bei, sondern könnten die Emissionen verglichen mit fossilen Brennstoffen auch erhöhen, was der Fall wäre, wenn ihre Herstellung zu höherer Auslastung von fossilen Kraftwerken führte. Daher sollten Optionen zur Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduktion sowie die Elektrifizierung mittels Wärmepumpenheizungen und Elektroautos Vorrang vor der Herstellung strombasierter Energieträger haben. Die Nutzung von strombasierten Stoffen sei zum Klimaschutz vor allem dann zweckmäßig, wenn sie „zusätzlich zur Nachfragevermeidung und zu Effizienzsteigerungen bzw. der Elektrifizierung von Anwendungen in Bereichen stattfindet, für die keine weiteren technischen Lösungen zur Verfügung stehen“. Daher solle eine Förderung eingeführt werden, bei der aber sichergestellt sei, „dass die Einführung strombasierter Stoffe nicht dazu führt, Transformationsprozesse der Anwendungssektoren hin zu effizienteren Technologien (z.&amp;nbsp;B. Wärmepumpen, Elektromobilität) zu verzögern“. Zudem sei es geboten, regulatorisch sicherzustellen, dass strombasierte Energieträger auch tatsächlich zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen, da bei ihrer Produktion ein Zielkonflikt zwischen ökonomisch und ökologisch optimalem Betrieb herrsche.&lt;ref&gt;Christoph Heinemann et al.: [https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/PtX-Hintergrundpapier.pdf ''Die Bedeutung strombasierter Stoffe für den Klimaschutz in Deutschland, S. 3-9'']. Internetseite des [[Öko-Institut]]s. Abgerufen am 7. November 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Einsatzbereiche sauberen Wasserstoff.png|mini|Einsatzbereiche von Wasserstoff gemäß M. Liebreich (2021)]]<br /> In seiner Arbeit „The Clean Hydrogen Ladder“ stuft [[Michael Liebreich]] die Nutzung von Wasserstoff für die Massenherstellung von E-Fuels als unwirtschaftlich ein, während er andere Nutzungen wie Oldtimerkraftstoffe oder Langstreckenflüge als vertretbar einstuft.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Liebreich |url=https://www.linkedin.com/pulse/clean-hydrogen-ladder-v40-michael-liebreich |titel=The Clean Hydrogen Ladder &amp;#91;Now updated to V4.1&amp;#93; |datum=2021-08-29 |sprache=de |abruf=2023-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kosten ==<br /> Eine 2021 in [[Nature Climate Change]] erschienene Übersichtsarbeit kalkulierte für die Jahre 2020 bis 2025 Herstellungskosten 194 bis 226 Euro/MWh. Auf [[Motorenbenzin|Benzin]] umgerechnet entspricht das etwa Herstellungskosten von 3,20 Euro, Steuern, Gewinne und Transportkosten nicht mit eingerechnet. Damit lägen die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Vermeidungskosten bei ca. 800 Euro/Tonne für E-Benzin und ca. 1200 Euro für E-Methan. Zugleich weisen die Autoren darauf hin, dass dieses Szenario aufgrund der angenommenen Massenproduktion und der Tatsache, dass bisher nur wenige Prototypen und Demonstrationsanlagen existieren, eher hypothetisch ist. Aufgrund technischer Fortschritte und damit einhergehenden Investitionen in die Technik erwarten sie jedoch auf längere Zeit erheblich fallende Kosten. So halten sie für das Jahr 2050 E-Fuel-Kosten von 47–51 Euro/MWh für E-Benzin und 60–65 Euro/MWh für E-Methan für möglich. Das entspräche CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Vermeidungskosten von ca. 200 Euro/Tonne für E-Benzin und ca. 270 Euro/Tonne für E-Methan.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Diese Kosten legen den Autoren zufolge nahe, dass E-Fuels bei der gegenwärtig erwarteten Entwicklung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preise in verschiedenen Handelssystemen wie dem [[EU-Emissionshandel]] realistischerweise nicht vor 2030 wirtschaftlich sein können, die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preise im Jahr 2050 E-Fuels aber wirtschaftlich machen könnten. Damit ergäben sich zwei Schlüsselergebnisse: So hätten E-Fuels<br /> # ab dem Zeitraum 2040–2050 die Möglichkeit, eine [[Backstop-Technologie|Backstop-Technik]] zu werden. Dies sei aber<br /> # nur dann realistisch, wenn die E-Fuel-Technik langfristig, d.&amp;nbsp;h. mindestens zwei Jahrzehnte, kontinuierlich von der Politik gefördert würde, um die Technik wirtschaftlich zu machen.<br /> Dabei zeige die große Differenz zwischen den Vermeidungskosten der E-Fuels und des CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preises, wie hoch die Subventionierung von E-Fuels ausfallen müsse. Positiv auswirken könnte sich aber die Erhöhung des Klimaziels der EU, sodass möglicherweise bereits ab 2030 ausreichend hohe CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preise herrschen würden.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Hauptgründe für die hohen Produktionskosten sind derzeit die Umwandlungsverluste und die fehlende industrielle Produktion. Eine Studie im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie kam 2017 zu dem Ergebnis, dass die Kosten für E-Fuels zu diesem Zeitpunkt bis zu 4,50&amp;nbsp;€ pro Liter Dieseläquivalent betrugen. Eine Senkung auf ca. 1,00&amp;nbsp;€ pro Liter erscheine jedoch durch Importe von E-Fuels aus Regionen mit großen Ökostrommengen erreichbar.&lt;ref&gt;LBST/dena: {{Webarchiv|url=https://www.vda.de/de/services/Publikationen/%C2%ABe-fuels%C2%BB-studie---das-potenzial-strombasierter-kraftstoffe-f-r-einen-klimaneutralen-verkehr-in-der-eu.html |wayback=20200103132539 |text=''Das Potenzial strombasierter Kraftstoffe für einen klimaneutralen Verkehr in der EU'' }}, 8. November 2017, S. 4. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt; Andere Quellen nennen reine Herstellungskosten von 2 bis 2,50 Euro/Liter Kraftstoff für die Produktion im industriellen Maßstab, verglichen mit ca. 30–40 Cent für fossile Treibstoffe.&lt;ref name=&quot;Deutschlandfunk&quot; /&gt; Die Bundesregierung führt dazu aus, dass die erwartete Preisminderung bis zum Jahr 2030 mit Unsicherheiten verbunden sei.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot;&gt;[https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/087/1908742.pdf Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage ''Mengen, Kosten und Einsatzbereiche strombasierter Kraftstoffe im Verkehr'']. Webseite des Deutschen Bundestages, 25. März 2019. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt; Auch die Arbeitsgruppe&amp;nbsp;1 der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“ geht davon aus, dass die Herstellungskosten der stromgenerierten Kraftstoffe auch bei einer positiven Kostenentwicklung deutlich über denen des fossilen Pendants liegen.&lt;ref&gt;Arbeitsgruppe 1 der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“: [https://www.plattform-zukunft-mobilitaet.de/wp-content/uploads/2019/03/Zwischenbericht-03_2019-der-AG1-Klimaschutz-der-NPM-Wege-zur-Erreichung-der-Klimaziele-2030-im-Verkehrssektor.pdf ''Wege zur Erreichung der Klimaziele 2030 im Verkehrssektor'']. Zwischenbericht 03/2019 vom 29. März 2019, S. 35. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Hingegen wird von Seiten von einigen Autolobbyisten darauf verwiesen, dass bei der Nutzung von E-Fuels gegenüber der [[Elektromobilität]] der Vorteil darin liege, dass die bestehende Infrastruktur (Fahrzeuge, Tankstellen) weiter genutzt werden könne, da synthetische Kraftstoffe grundsätzlich dieselben Eigenschaften wie die konventionellen Kraftstoffvarianten aufweisen und diese somit ersetzen können.&lt;ref name=&quot;Deutschlandfunk&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Sina Fröhndrich |url=https://www.deutschlandfunk.de/automobilindustrie-zweiter-fruehling-fuer-den-verbrenner.724.de.html?dram:article_id=375623 |titel=Automobilindustrie – Zweiter Frühling für den Verbrenner |werk=deutschlandfunk.de |hrsg= |datum= |offline= |abruf=2017-02-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Produktionskosten für regeneratives [[Methanol]] wurden 2021 mit ca. 800 bis 1600 USD/t für e-Methanol aus CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; aus erneuerbaren Quellen und ca. 1200 bis 2400 USD/t für e-Methanol aus Kohlenstoffdioxid aus [[Direct air capture|Direct Air Capture]] geschätzt.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; Der Preis für den Endverbraucher wird durch Transportkosten, Gewinne für Produzenten, Distributoren und Tankstellen, sowie ggf. durch Mineralöl- und Mehrwertsteuer, deutlich darüber liegen.<br /> <br /> Der [[Unternehmensberater]] [[Bain &amp; Company]] veröffentlichte im Juni 2023 eine Studie, die zu dem Ergebnis kommt, dass für die Produktion von 135 bis 250 Mio. Tonnen [[Sustainable Aviation Fuel]] (SAF), Investitionen in Höhe von 1,6 bis 2,1 Billionen US-Dollar notwendig sind. Diese Investitionen beinhalten 1,0 bis 1,4 Billionen Dollar für den Bau von Raffinerien für [[Sustainable Aviation Fuel#Herstellungsarten|wasserstoffverarbeitete Ester und Fettsäuren]] (HEFA), [[Fischer-Tropsch-Synthese|Fischer-Tropsch]]-Kraftstoffe und [[Sustainable Aviation Fuel#Herstellungsarten|Alkohol-zu-Jet-Kraftstoffe]] (ATJ) und 600 bis 700 Milliarden US-Dollar für Elektrolyse und [[Carbon Capture and Utilization|Carbon Capture]]. Mit 135 Mio. Tonnen SAF kann im Jahr 2050, nach Angaben der Autoren, etwa 35 % des Weltbedarfs an [[Kerosin]] gedeckt werden könnten.&lt;ref name=&quot;bain&quot;&gt;{{Internetquelle|autor=Jérémie Danicourt, Jim Harris, Adam Papania, Austin Kim |url=https://www.bain.com/insights/a-realistic-path-to-net-zero-emissions-for-commercial-aviation/ |titel=A Realistic Path to Net-Zero Emissions for Commercial Aviation |werk=bain.com | sprache=en |datum=2023-06-05 |abruf=2023-07-28}}&lt;/ref&gt; Der Weltmarkt für Kerosin wird für das Jahr 2028 auf etwa 250 Milliarden US-Dollar geschätzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.einnews.com/pr_news/585368537/kerosene-market-manufacturer-intensity-map-sales-and-growth-rate-to-2031 |titel=Kerosene Market – Sales and Growth Rate to 2031 |werk=einnews.com | sprache=en |datum=2022-08-10 |abruf=2023-07-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli 2023 veröffentlichte die [[Lufthansa]] einen Politikbrief, in dem die Autoren von einem E-Fuel-Preis im Bereich der Luftfahrt ausgehen, der um den Faktor 10 über den gegenwärtigen Kerosinpreisen liegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|autor= |url=https://politikbrief.lufthansagroup.com/politikbrief-juli-2023/#c33441 |titel=Nachhaltige Kraftstoffe: These sinkender Kosten ist dünn |werk=politikbrief.lufthansagroup.com |datum= |abruf=2023-07-28|kommentar= [https://politikbrief.lufthansagroup.com/fileadmin/user_upload/2023-juli/art2/LHG-PB_2023-3_art2_nachhaltige-kraftstoffe.pdf als PDF]}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Friedhelm Greis: [https://www.golem.de/news/klimaschutz-lufthansa-zweifelt-an-preisverfall-bei-e-fuels-2307-176229.html ''Lufthansa zweifelt an Preisverfall bei E-Fuels''.] In: ''golem.de'', vom 27. Juli 2023, abgerufen am 28. Juli 2023.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Gegenwärtiger Status ==<br /> Vorangetrieben werden E-Fuels vor allem von der Mineralölindustrie, deren Absatz von einer Elektrifizierung der Fahrzeugflotte einen großen Einbruch erleiden würde.&lt;ref name=&quot;Zeit trügerisch&quot; /&gt; Mit Stand 2019 existieren lediglich Demonstrations- und Pilotanlagen. Entsprechend ist auch ein Verbrauch so gut wie nicht vorhanden.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot;/&gt; Auch die künftigen Produktionsmengen sind derzeit schwer abschätzbar: Die Bundesregierung gibt an, dass es für sie nicht möglich sei, belastbare, realistische Aussagen zu möglichen Produktionsmengen bzw. Produktionsmengen in Deutschland zu machen.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Mineralölkonzern Shell erklärte, dass [[Power-to-X|PtX]]-Kraftstoffe in nennenswerten Mengen nicht vor dem Jahr 2030, teilweise auch noch später erwartet würden.&lt;ref&gt;Wolfgang Gomoll: [https://www.automobil-produktion.de/technik-produktion/forschung-entwicklung/synthetische-kraftstoffe-loesung-oder-sackgasse-317.html ''Synthetische Kraftstoffe: Lösung oder Sackgasse?'']. In: Automobil Produktion, 21. Dezember 2017. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt; Am 6.&amp;nbsp;November 2019 ging am [[Karlsruher Institut für Technologie|KIT]] im Rahmen der Kopernikus-Projekte&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/power-to-x/ |titel=Kopernikus Projekte: Power-to-X |hrsg=Bundesministerium für Bildung und Forschung |werk=www.kopernikus-projekte.de |abruf=2019-11-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191106083148/https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/power-to-x/ |archiv-datum=2019-11-06 |offline=ja }}&lt;/ref&gt; eine Versuchsanlage in der Größe eines 40[[Fuß (Einheit)|′]]-[[Container]]s in Betrieb, die mit Kohlendioxid aus [[Direct air capture]] derzeit etwa 10&amp;nbsp;Liter Treibstoff pro Tag herstellt. Der Ausbau auf 200&amp;nbsp;Liter pro Tag ist geplant. Während in Kanada die kommerzielle Anlage von [[Carbon Engineering]] aufgebaut wurde, dient die Anlage am KIT der Forschung an der praktischen Verbesserung des Wirkungsgrades, der für die Konstruktion im Endausbau auf 60 % hochgerechnet wurde. Dieser soll erreicht werden, indem unter anderem die Prozesswärme aus der Hochtemperatur-[[Co-Elektrolyse|CO-Elektrolyse]] für weitere Prozessschritte wiederverwendet wird, zuletzt für die 95&amp;nbsp;°C, die das gesammelte CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; aus dem Absorbermaterial treiben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Karlsruher Institut fuer Technologie |url=https://www.kit.edu/kit/pi_2019_107_kohlendioxidneutrale-kraftstoffe-aus-luft-und-strom.php |titel=KIT – PI 2019 |datum=2019-08-22 |sprache=de-DE |abruf=2019-11-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Island wird aktuell eine Menge von über 4000 Tonnen e-Methanol pro Jahr produziert.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/-/media/Files/IRENA/Agency/Publication/2021/Jan/IRENA_Innovation_Renewable_Methanol_2021.pdf |titel=Innovation Outlook Renewable Methanol |hrsg=IRENA |abruf=16. Juli 2021}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.methanol.org/wp-content/uploads/2019/01/MethanolReport.pdf |titel=Renewable Methanol Report |hrsg=Methanol Institute |abruf=16. Juli 2021}}&lt;/ref&gt; Weitere großindustrielle Anlagen zur Herstellung von [[Methanol]] unter Einsatz von erneuerbarem Strom sind in Planung (siehe Artikel [[Methanolwirtschaft]]).<br /> <br /> Ein großer Teil der Unternehmen, die eine Produktion von E-Fuels planen, konzentriert sich mit Stand 2022 auf Kraftstoffe für den Flugverkehr.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> Eine Ausnahme ist die Pilotanlage [[Haru Oni]] in Chile, die im Dezember 2022 eröffnet wurde. Sie produziert [[Methanol]] und zusätzlich ca. 130.000 Liter E-Fuel für den Autoverkehr pro Jahr. Diese Menge soll in der Zukunft gesteigert werden.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;[https://www.klimareporter.de/verkehr/selten-aufwendig-und-teuer ''Selten, aufwendig und teuer'']. In: ''[[Klimareporter]]'', 26. Januar 2022. Abgerufen am 29. Januar 2022.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=heise Autos |url=https://www.heise.de/news/e-Fuels-Produktionsanlage-in-Chile-nimmt-Betrieb-auf-7434796.html |titel=E-Fuels: Produktionsanlage in Chile nimmt Betrieb auf |werk=www.heise.de |datum=2022-12-21 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Falko Ueckerdt, Christian Bauer, Alois Dirnaichner, Jordan Everall, Romain Sacchi, [[Gunnar Luderer]]<br /> |Titel=Potential and risks of hydrogen-based e-fuels in climate change mitigation<br /> |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]]<br /> |Band=11<br /> |Datum=2021<br /> |Seiten=384–393<br /> |DOI=10.1038/s41558-021-01032-7}}<br /> * ''Wissenschaftliche Dienste'' des Deutschen Bundestages – Dokumentation Aktenzeichen WD 5 – 3000 – 008/18, Abschluss der Arbeit: 22. Januar 2018: ''E-Fuels.'' [https://www.bundestag.de/resource/blob/544092/dab1b2ac5f0264e4b35ea370d197922e/wd-5-008-18-pdf-data.pdf bundestag.de] (PDF; 335&amp;nbsp;kB).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:EFuel}}<br /> [[Kategorie:Kraftstoff]]<br /> [[Kategorie:Erneuerbare Energien]]<br /> [[Kategorie:Englische Phrase]]<br /> [[Kategorie:Verkehrswende]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Haru_Oni&diff=241040386 Haru Oni 2024-01-10T17:39:08Z <p>Con-struct: /* Geschichte */ ergänzt</p> <hr /> <div>[[Datei:Power-to-X. Wie viel vom Strom übrig bleibt.jpg|mini|Energieeffizienz bei der ''Herstellung'' verschiedener strombasierter Energieträger, u.&amp;nbsp;a. E-Fuels. Verluste beim Verbrauch in Endanwendungen wie Kraftfahrzeugen u.&amp;nbsp;ä. nicht berücksichtigt]]<br /> '''Haru Oni''' ist eine Pilotanlage zur Produktion von [[E-Fuel]]s im chilenischen [[Patagonien]] nördlich von [[Punta Arenas]]. HIF Global ist der Eigentümer und Entwickler des Projekts. Die Anlage ist eines der vom deutschen [[Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz|Bundeswirtschaftsministerium]] unterstützen [[Leuchtturmprojekt]]e innerhalb der [[Nationale Wasserstoffstrategie|Nationalen Wasserstoffstrategie]] von Deutschland.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Wasserstoff/Praxisbeispiele/projekt-haru-oni.html |titel=Projekt „Haru Oni“ in Chile |hrsg=Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Zielsetzung ==<br /> Chile hat sich wie Deutschland mit einer Wasserstoffstrategie hohe Ziele gesetzt und hat eine [[Elektrolyseur]]-Kapazität von 5 Gigawatt (GW) bis 2025 geplant. Bis 2030 auf soll sie auf 25 GW ansteigen, um ein konkurrenzfähiges [[Wasserstoff]]-Exportland zu werden.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.heise.de/news/e-Fuels-Produktionsanlage-in-Chile-nimmt-Betrieb-auf-7434796.html |titel=E-Fuels: Produktionsanlage in Chile nimmt Betrieb auf |hrsg=heise Autos |datum=2022-12-21 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Anlage Haru Oni sollte ursprünglich bereits im Jahr 2022 die jährlich angestrebte Zielkapazität von 130.000 Liter des synthetischen Kraftstoffs nach einem angekündigten Projektstart Mitte 2022 herstellen. Aktuell wird angestrebt, ab März 2023 die Jahreskapazität zu erzeugen.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://press.siemens-energy.com/global/de/pressemitteilung/baubeginn-fuer-weltweit-erste-integrierte-kommerzielle-anlage-zur-herstellung-co2 |titel=Baubeginn für weltweit erste integrierte kommerzielle Anlage zur ... |hrsg=Siemens Energy |datum=2021-09-10 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=H. I. F. Global |url=https://www.prnewswire.com/news-releases/hif-global-und-seine-partner-feiern-die-ersten-liter-synthetischer-kraftstoffe-von-haru-oni-chile-301709065.html |titel=HIF Global und seine Partner feiern die ersten Liter synthetischer Kraftstoffe von Haru Oni, Chile |datum=2022-12-22 |sprache=en |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Porsche will die synthetischen Kraftstoffe zuerst im Motorsport beim [[Porsche Supercup]] und später für Bestandsfahrzeuge einsetzen.&lt;ref name=&quot;:2&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://newsroom.porsche.com/de/2021/unternehmen/porsche-baubeginn-kommerzielle-anlage-herstellung-co2-neutrale-kraftstoffe-chile-25681.html |titel=Baubeginn für weltweit erste integrierte kommerzielle Anlage zur Herstellung von eFuels |hrsg=Porsche AG |datum=2021-09-10 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:3&quot; /&gt; VW- und Porsche-Chef [[Oliver Blume (Manager)|Oliver Blume]] sieht keine Bedeutung für Neuwagen.&lt;ref name=&quot;:3&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Simon Hage, Arvid Haitsch, Gerald Traufetter |Titel=(S+) Volkswagen: VW-Boss Oliver Blume düpiert FDP-Chef Christian Lindner |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-01-12 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/auto/volkswagen-vw-boss-oliver-blume-duepiert-fdp-chef-christian-lindner-a-e2c1959d-2871-417a-87f8-93c8eea26f2b |Abruf=2023-01-12}}&lt;/ref&gt; Viele Automobilhersteller wollen schon deutlich vor 2035 nur noch Elektrofahrzeuge herstellen.&lt;ref&gt;[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/eu-verbrenner-ausstieg-101.html Tagesschau: Welche Autokonzerne haben ambitioniertere Pläne?]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> * Der Sportwagenhersteller [[Porsche]] hat die von [[Siemens Energy]] projektierte und mit den chilenischen Unternehmen Gasco und [[ENAP Refinerías|Enap]] sowie den internationalen Firmen [[Enel]] und [[ExxonMobil]] realisierte Anlage als Demonstrationsprojekt initiiert.&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt;<br /> <br /> * Im Dezember 2020 hat [[Peter Altmaier]] den Förderbescheid für das Projekt über 8,2 Mio. € an [[Christian Bruch (Manager)|Christian Bruch]], den Vorstandsvorsitzenden von Siemens Energy, übergeben. Damit soll der Markthochlauf für Wasserstoff zur Realisierung der [[Energiewende]] unterstützt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/201202-altmaier-uebergibt-ersten-foerderbescheid-fuer-internationales-projekt-fuer-gruenen-wasserstoff.html |titel=PtX-Projekt „Haru Oni“: Altmaier übergibt ersten Förderbescheid für internationales Projekt für grünen Wasserstoff |werk=German Energy Solutions |hrsg=Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz |datum=2020-12-02 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt; Porsche investierte 20 Millionen in die Anlage und Siemens 40 Millionen.<br /> <br /> * April 2021: der Eigentümer aus Haru Oni ist die chilenische Gesellschaft Highly Innovative Fuels (HIF).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://hifglobal.com/about-us |titel=HIF Firmenportait |hrsg=HIF |datum=2024-01-10 |sprache=en |abruf=2024-01-10}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://flotte.de/artikel/110/19789/porsche-efuels-pilotanlage-in-chile-offiziell-eroffnet.html |titel=Porsche: eFuels-Pilotanlage in Chile offiziell eröffnet, Flotte.de, Flottenmanagement, Fuhrpark |hrsg=flotte.de |datum=2022-12-21 |sprache=en |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Februar 2022: Errichtung des ersten und bisher einzigen Windrades.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://fuelcellsworks.com/news/siemens-gamesa-wind-turbine-for-green-hydrogen-plant-arrives-in-chile|titel=Siemens Gamesa wind turbine for green hydrogen plant arrives in chile|datum=2024-01-10 |sprache=en |abruf=2024-01-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Der Antrag für die Errichtung eines 325-Megawatt-Windparks mit 65 Windrädern wurde von der Betreibergesellschaft im Herbst 2022 zurückgezogen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://hifglobal.com/wp-content/uploads/2022/10/HIF-and-Enel-Green-Power-withdraw-Faro-del-Sur-environmental-permit-application.pdf | titel=HIF and Enel Green Power withdraw &quot;Faro del Sur&quot; environmental permit application | hrsg=HIF | archiv-url=https://web.archive.org/web/20230622170320/https://hifglobal.com/wp-content/uploads/2022/10/HIF-and-Enel-Green-Power-withdraw-Faro-del-Sur-environmental-permit-application.pdf | archiv-datum=2023-06-22 | datum=2023-06 | zugriff=2023-06-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:3&quot; /&gt;<br /> <br /> * Inbetriebnahme der Anlage am 21. Dezember 2022&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;, zunächst noch ohne Anlage zur CO2-Abscheidung aus Umgebungsluft.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://industrydecarbonization.com/news/hype-and-e-fuels-the-haru-oni-pilot-plant.html |titel=Hype and E-Fuels: The Haru Oni pilot plant |hrsg=industrydecarbonization.com |sprache=en |abruf=2024-01-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Funktionsweise ==<br /> Seit Eröffnung der Anlage erzeugt eine [[Windkraftanlage|Windturbine]] von [[Siemens Gamesa]] mit einer Peakleistung von 3,4 MW den Strom zum Betrieb der Anlage. Dieser betreibt unter anderem einen [[PEM-Elektrolyseur]], der [[Wasser]] in [[Sauerstoff]] und [[Grüner Wasserstoff|grünen Wasserstoff]] spaltet. Aus CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; und Wasserstoff wird [[Methanol]] [[Methanolherstellung|synthetisiert]]. In einem [[Methanol to Gasoline|Methanol-to-Gasoline]]-Prozess erfolgt anschließend eine Umwandlung in synthetisches Benzin.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Valeriya Iakovenko |url=https://hydrogencouncil.com/de/haru-oni-fuel-from-wind-and-water/ |titel=Haru Oni: Fuel from Wind and Water |werk=Hydrogen Council |datum=2022-10-14 |sprache=de-DE |abruf=2023-01-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.klimareporter.de/verkehr/selten-aufwendig-und-teuer |titel=Selten, aufwendig und teuer |werk=Klimareporter |datum=2022-01-26 |sprache=de-de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt; Das CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; für die Anlage stammt nach Angaben von Porsche aus einer Brauerei.&lt;ref name=&quot;:4&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Arvid Haitsch |Titel=(S+) Porsche - E-Fuels aus Chile: Was ist das Versprechen wert? |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-04-02 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/auto/e-fuels-aus-chile-porsches-potemkinsches-dorf-a-9eaf5e47-8a56-4310-b15b-b4d7cdf5fba7 |Abruf=2023-04-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vor- und Nachteile ==<br /> [[Datei:Map prevailing winds on earth.png|mini|Westwindzonen (blau)]]<br /> Es sind besonders die starken und beständigen Winde der [[Westwindzone]] in [[Patagonien]], die den Standort für die Anlage interessant machen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Wirtschaftswoche |url=https://www.wiwo.de/technologie/umwelt/energie-e-fuel-anlage-in-chile-mit-starkem-wind-zu-gruenem-benzin/28881398.html |titel=Unternehmen: E-Fuel-Anlage in Chile – Mit starkem Wind zu grünem Benzin |datum=2022-12-01 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachteilig ist, dass für die Herstellung von einem Liter E-Diesel 27 Kilowattstunden Strom erforderlich sind. Mit dieser Energie fahren große Elektroautos über 100 Kilometer weit. Daneben muss der Kraftstoff 14.000 Kilometer über den Atlantik transportiert werden. Während Chile 550 Millionen Liter e-Fuel exportiert, werden gleichzeitig Mineralölprodukte importiert, die etwa 10 Milliarden Liter Benzin entsprechen. Für die Kimabilanz wäre es nach Angaben der taz besser, das E-Fuel in Chile zu lassen und Öl für Deutschland aus der nahen Golfregion zu importieren.&lt;ref&gt;TAZ Wirtschaft: Inbetriebnahme von Haru Oni (Bericht 14. Januar 2023)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Jürgen Lessat |url=https://www.kontextwochenzeitung.de/wirtschaft/615/schon-wieder-etikettenschwindel-8638.html |titel=E-Fuels: Schon wieder Etikettenschwindel |werk=Kontext:Wochenzeitung |datum=2023-01-11 |sprache=de-DE |abruf=2023-02-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Daneben sind für die Herstellung eines Liters E-Fuel drei Liter Wasser notwendig, die (Stand 03/2023) entgegen der Pläne der Betreiber nicht durch die Entsalzung von Meerwasser erzeugt werden können.&lt;ref name=&quot;:4&quot; /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * [https://www.hifglobal.com/haru-oni Projektseite der Betreibergesellschaft HIF]<br /> * [https://www.siemens-energy.com/global/en/news/magazine/2022/haru-oni.html Siemens Energy: Magazine]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=52/51/05/S|EW=70/57/33/W|type=landmark|name=Haru Oni|region=CL-MA}}<br /> <br /> [[Kategorie:Erneuerbare Energien]]<br /> [[Kategorie:Energiespeichertechnik]]<br /> [[Kategorie:Kraftstoff]]<br /> [[Kategorie:Energiewirtschaft (Chile)]]<br /> [[Kategorie:Patagonien]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=E-Fuel&diff=241039492 E-Fuel 2024-01-10T17:03:29Z <p>Con-struct: /* Generelle Charakteristika */ etwas allgemeinverständlicher + weitere Quelle</p> <hr /> <div>[[Datei:Power-to-X. Wie viel vom Strom übrig bleibt.jpg|mini|[[Energieeffizienz]] bei der ''Herstellung'' verschiedener strombasierter Energieträger, u.&amp;nbsp;a. E-Fuels. Verluste beim Verbrauch in Endanwendungen wie Kraftfahrzeugen u.&amp;nbsp;ä. nicht berücksichtigt]]<br /> <br /> Als '''E-Fuel''' (von {{enS}} ''electrofuel'', auch als '''Synfuels''' oder '''strombasierte synthetische Kraftstoffe''' bezeichnet&lt;ref name=&quot;Ragwitz 2023 Szenarien&quot;&gt;Mario Ragwitz et al.: ''[https://energiesysteme-zukunft.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/PDFs/ESYS_Analyse_IntEv.pdf Szenarien für ein klimaneutrales Deutschland. Technologieumbau, Verbrauchsreduktion und Kohlenstoffmanagement]''. (Schriftenreihe Energiesysteme der Zukunft), München 2023, S. 11.&lt;/ref&gt;) werden [[Synthetischer Kraftstoff|synthetische Kraftstoffe]] bezeichnet, die mittels [[Elektrische Energie|elektrischer Energie]] aus [[Wasser]] und [[Kohlenstoffdioxid]] (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;) hergestellt werden. Dieser Prozess wird als [[Power-to-Fuel]] bezeichnet.<br /> <br /> Da bei der Herstellung und Nutzung von E-Fuels mehrere verlustintensive Umwandlungsstufen durchlaufen werden müssen, ist die Energiebilanz beim Einsatz von E-Fuels grundsätzlich schlechter als bei anderen Antriebsarten – insbesondere im Vergleich zur [[Elektromobilität]]. Die [[Klimaschutz]]wirkung hängt darüber hinaus stark vom für die Herstellung verwendeten [[Strommix]] ab. Wird der Strom zur Erzeugung der E-Fuels vollständig aus [[Erneuerbare Energie|erneuerbaren]] Quellen oder [[Nuklearenergie]]&lt;ref name=&quot;royal1&quot;&gt;{{Internetquelle | url = https://royalsociety.org/-/media/policy/projects/synthetic-fuels/synthetic-fuels-briefing.pdf | titel = Sustainable synthetic carbon based fuels for transport | hrsg = [[Royal Society|The Royal Society]] | seiten = 7 | datum = 2019-09 | zugriff = 2023-09-13}}&lt;/ref&gt; gewonnen, und das zur Herstellung notwendige CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; aus der Atmosphäre bzw. aus nachhaltig gewonnener Biomasse entnommen, können mittels E-Fuels Verbrennungsmotoren [[Klimaneutralität|klimaneutral]] betrieben werden. Bereits geringe Anteile fossilen Stroms verschlechtern die Klimabilanz jedoch erheblich, bei größeren Anteilen fossilen Stroms übersteigen die Emissionen von E-Fuels diejenigen von fossilen Brennstoffen um ein Mehrfaches.<br /> <br /> Bei der Verbrennung werden [[Stickoxid]]e, [[Kohlenmonoxid]] und [[Kohlenwasserstoff]]e in nahezu identischen Mengen wie bei vergleichbaren Treibstoffen aus Erdöl oder Biomasse freigesetzt.<br /> <br /> Aufgrund der hohen chemischen Reinheit der synthetischen Kraftstoffe erfolgt bei der Verbrennung eine geringere Rußfreisetzung. Sie können alternativ zur Verwendung in [[Wärmekraftmaschine]]n wie dem Verbrennungsmotor auch in [[Brennstoffzelle]]n zu reinem Kohlenstoffdioxid und Wasser reagieren, so dass das freigegebene Kohlenstoffdioxid sich in einem Kreislauf befinden kann.<br /> <br /> == Bezeichnungen ==<br /> <br /> E-Fuels werden in der Fachwelt häufig auch ''Synfuels'' oder ''strombasierte synthetische Kraftstoffe'' genannt.&lt;ref name=&quot;Ragwitz 2023 Szenarien&quot; /&gt;<br /> In der Öffentlichkeit wird teils auch der Begriff ''E-Sprit'' genutzt.&lt;ref name=&quot;Zeit trügerisch&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Peter Ilg |url=https://www.zeit.de/mobilitaet/2020-03/e-fuels-treibstoff-synthetik-nachhaltigkeit-umweltschutz |titel=Eine trügerische Hoffnung |werk=Zeit.de |datum=07. März 2020 |abruf=2022-05-10}}&lt;/ref&gt; Je nach erzeugtem Kraftstoff spricht man z.&amp;nbsp;B. von E-[[Dieselkraftstoff]], [[Methanolwirtschaft|e-Methanol]] o.&amp;nbsp;ä. Gasförmige Brennstoffe werden durch [[Power-to-Gas]]-Technik (Strom zu Gas) erzeugt, flüssige Brennstoffe durch [[Power-to-Liquid]] (Strom zu Flüssigkeit).<br /> <br /> == Generelle Charakteristika ==<br /> E-Fuels sind [[Kohlenwasserstoff]]e, die künstlich aus [[Wasserstoff]] und [[Kohlenstoffdioxid]] synthetisiert werden, wobei der Wasserstoff aus [[Elektrolyse von Wasser]] ([[Power-to-Gas]]-Prozess) und das Kohlenstoffdioxid durch Abscheidung aus der Luft ([[Carbon Capture and Utilization]]) gewonnen werden.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Falko Ueckerdt, Christian Bauer, Alois Dirnaichner, Jordan Everall, Romain Sacchi, [[Gunnar Luderer]] |Titel=Potential and risks of hydrogen-based e-fuels in climate change mitigation |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]] |Band=11 |Nummer= |Datum=2021 |Seiten=384–393 |DOI=10.1038/s41558-021-01032-7}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url = https://www.e-fuels.de/#sManufaction | titel = Herstellung von E-Fuels | hrsg = UNITI Bundesverband EnergieMittelstand e.V., www.e-fuels.de | datum = 2020-03 | zugriff = 2024-01-10|archiv-url=https://web.archive.org/web/20201003163105/https://www.e-fuels.de/ |archiv-datum=2020-01-03}}&lt;/ref&gt; Für die Herstellung wird erst per Wind- oder Solarstrom mittels Elektrolyse Wasserstoff erzeugt und anschließend in einem weiteren Schritt zu kohlenstoffhaltigen Verbindungen wie z.&amp;nbsp;B. Methan oder flüssigen Kraftstoffen synthetisiert.&lt;ref name=&quot;Ragwitz 2023 Szenarien&quot; /&gt;<br /> <br /> E-Fuels sind somit keine [[Primärenergieträger]], sondern [[Sekundärenergie]]träger. Sie ermöglichen es, mit Hilfe von elektrischer Energie Brennstoffe mit hoher Energiedichte, Speicher- und Transportfähigkeit sowie Verbrennungseigenschaften herzustellen, die aufgrund ihrer Eigenschaften und Vielseitigkeit diese theoretisch in allen möglichen Anwendungsgebieten ersetzen können. Zugleich werden die Schwierigkeiten im Umgang mit Wasserstoff vermieden.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> == Wirkungsgrad ==<br /> [[Datei:Bild 220906 vde autoantriebeimvergleich cc-by-sa heinricht-boell-stiftung2 0.jpg|mini|Autoantriebe im Vergleich]]<br /> E-Fuels stellen eine Form der indirekten Elektrifizierung des Energiesystems dar und konkurrieren damit insbesondere mit der direkten Elektrifizierung von Endverbrauchern wie [[Elektroauto]]s im Verkehrssektor oder [[Wärmepumpenheizung]]en im Wärmesektor. Da die Herstellung von E-Fuels im Gegensatz zur direkten Elektrifizierung von Endverbrauchern verlustintensiv ist, ist die [[Energieeffizienz]] von E-Fuels gering. Abhängig von der konkreten Anwendung werden nur etwa 10&amp;nbsp;bis 35&amp;nbsp;Prozent der eingesetzten elektrischen Energie in [[Nutzenergie]] gewandelt. Damit benötigt der Weg über E-Fuels wiederum abhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet zwischen zwei- und vierzehnmal so viel Strom wie bei einer direkten Elektrifizierung. Diese Verluste sind so hoch, dass sie sich auch nicht durch etwaige Effizienzgewinne kompensieren lassen, die sich durch E-Fuel-Importe aus Staaten mit besonders guten Bedingungen für die Ökostromerzeugung ergeben könnten.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> === Verbrennerfahrzeug ===<br /> Inklusive Gewinnung von Kohlenstoffdioxid aus der Luft gehen bei der Herstellung von E-Fuels etwa 60&amp;nbsp;Prozent der ursprünglich im Strom vorhandenen Energie verloren. Wird das E-Fuel anschließend in einem Verbrennungsmotor verbrannt, gehen wiederum etwa 70&amp;nbsp;Prozent der im E-Fuel gespeicherten Energie verloren. Bei Einsatz von E-Fuels in einem Auto mit Verbrennungsmotor werden also nur rund 10&amp;nbsp;Prozent der ursprünglich im Strom vorhandenen Energie für den Antrieb des Fahrzeuges genutzt. Damit benötigen mit E-Fuels betankte Autos pro Kilometer rund fünfmal so viel Energie wie ein batterieelektrisches E-Auto. Umgekehrt bedeutet dies, dass man im Elektroauto bei gleicher Energiemenge etwa fünfmal so weit kommt wie mit einem Verbrennerfahrzeug, das E-Fuels getankt hat.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt; Dies hätte zur Folge, dass beim Einsatz von E-Fuels statt von E-Autos weitaus mehr [[Windkraftanlage]]n und [[Photovoltaik]]anlagen errichtet werden müssten, um den um ein Mehrfaches höheren Energiebedarf bei der E-Fuelherstellung decken zu können.&lt;ref name=&quot;Zeit trügerisch&quot; /&gt;<br /> <br /> === Brennstoffzelle ===<br /> 2021 betrug der elektrische [[Wirkungsgrad|Gesamtwirkungsgrad]] für die Herstellung von e-Methanol unter Einsatz von Strom inklusive der nachfolgenden Energiewandlung in Elektrizität durch eine Brennstoffzelle etwa 21&amp;nbsp;bis 34&amp;nbsp;Prozent für e-Methanol aus direkt verfügbarem Kohlenstoffdioxid und etwa 18&amp;nbsp;bis 30&amp;nbsp;Prozent für mit [[Direct air capture|Direct Air Capture]] gewonnenes e-Methanol.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Wind power to methanol: Renewable methanol production using electricity, electrolysis of water and CO2 air capture |Sammelwerk=[[Applied Energy]] |Band=264 |Datum=2020-04-15 |ISSN=0306-2619 |DOI=10.1016/j.apenergy.2020.114672 |Seiten=114672 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0306261920301847 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Samuel Simon Araya, Vincenzo Liso, Xiaoti Cui, Na Li, Jimin Zhu |Titel=A Review of The Methanol Economy: The Fuel Cell Route |Sammelwerk=[[Energies]] |Band=13 |Nummer=3 |Datum=2020 |DOI=10.3390/en13030596 |Seiten=596 |Online=https://www.mdpi.com/1996-1073/13/3/596 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt; Wird die Abwärme der Methanolsynthese und der Brennstoffzellenanwendung genutzt, so kann ein Gesamtwirkungsgrad von 70&amp;nbsp;bis 80&amp;nbsp;Prozent erreicht werden (zur Wirkungsgradbetrachtung von e-Methanol siehe Artikel [[Methanolwirtschaft]]).&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Technoeconomic analysis of a methanol plant based on gasification of biomass and electrolysis of water |Sammelwerk=[[Energy (Zeitschrift)|Energy]] |Band=35 |Nummer=5 |Datum=2010-05-01 |ISSN=0360-5442 |DOI=10.1016/j.energy.2010.02.034 |Seiten=2338–2347 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360544210000976 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Modelling of an HTPEM-based micro-combined heat and power fuel cell system with methanol |Sammelwerk=[[International Journal of Hydrogen Energy]] |Band=39 |Nummer=8 |Datum=2014-03-06 |ISSN=0360-3199 |DOI=10.1016/j.ijhydene.2013.07.015 |Seiten=4053–4059 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360319913017151 |Abruf=2021-07-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Heizung ===<br /> Noch größer sind die Unterschiede im Heizungssektor. So braucht eine E-Fuel-Heizung zwischen sechs- und vierzehnmal so viel Energie wie eine [[Wärmepumpenheizung]].&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> == Umweltbilanz ==<br /> === Klimaschutzwirkung ===<br /> [[Datei:Power-to-X. CO2-Emissionen von PtX und fossilen Energieträgern im Vergleich.jpg|mini|CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen von [[Power-to-X|PtX]]-Brennstoffen (u.&amp;nbsp;a. synthetischem Diesel), E-Autos und fossilen Energieträgern im Vergleich abhängig vom Anteil fossiler Energieträger am Strommix]]<br /> Ob E-Fuels einen Beitrag zum [[Klimaschutz]] liefern oder den [[Globale Erwärmung|Klimawandel]] weiter anheizen, hängt davon ab, wie CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-intensiv der [[Strommix]] ist, der zur Herstellung von E-Fuels verwendet wird. Grundsätzlich können E-Fuels klimafreundliche Alternativen zu fossilen Brennstoffen darstellen; hierfür muss aber der Strom für ihre Herstellung nahezu ausschließlich aus erneuerbaren Energien stammen. Sollen E-Fuels z.&amp;nbsp;B. im Transportsektor eingesetzt werden, dann muss der Ökostromanteil bei ihrer Herstellung bei mehr als 90 % liegen, um verglichen mit fossilen Treibstoffen eine Klimaschutzwirkung zu erzielen. Würde hingegen der deutsche Strommix des Jahres 2018 verwendet, der einen spezifischen Treibhausgasausstoß von 542&amp;nbsp;g [[Treibhauspotential|CO2e]]/kWh aufwies, dann würden diese E-Fuels drei- bis viermal so viel Treibhausgasemissionen produzieren wie fossile Kraftstoffe, die sie ersetzen würden. Einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz können E-Fuels damit erst dann leisten, wenn die Stromerzeugung nahezu vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt ist. Nicht zuletzt deshalb gilt ein nennenswerter positiver Beitrag zum Klimaschutz vor 2030 als unwahrscheinlich.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Besonders negativ wäre die Verwendung von emissionsintensivem [[Braunkohle]]strom für die Brennstoffherstellung. So hätte z.&amp;nbsp;B. ein sparsames Auto mit Gasmotor, das 40&amp;nbsp;kWh pro 100&amp;nbsp;km benötigt (ca. 4&amp;nbsp;l auf 100&amp;nbsp;km), jedoch E-Methan aus 100 % Braunkohlestrom verbrennt, mit ca. 774&amp;nbsp;g/CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; pro km etwa sechsmal so hohe Emissionen wie ein Auto, das herkömmlichen fossilen Diesel tankt.&lt;ref&gt;[[Michael Sterner]], Ingo Stadler (Hrsg.): ''Energiespeicher. Bedarf, Technologien, Integration.'' 2. Auflage. Springer Verlag, Berlin/ Heidelberg 2017, S. 465.&lt;/ref&gt; Mit Stand 2023 ist es nicht möglich, mit E-Fuels eine Klimaneutralität zu erreichen. Unter der Annahme, dass bis 2035 die Emissionen von E-Fuel-Autos 70 % niedriger als die von fossil betriebenen Verbrennern lägen, würden E-Fuel-Autos mit 61 g CO&lt;sub&gt;2eq&lt;/sub&gt; etwa fünf Mal so viele Treibhausgase freisetzen wie E-Autos mit 13 g CO&lt;sub&gt;2eq&lt;/sub&gt;.&lt;ref name=&quot;Handelsblatt CO2&quot;&gt;[https://www.handelsblatt.com/politik/international/e-fuels-deutlich-hoeherer-co2-austoss-durch-wissings-verbrenner-rettung-/29439888.html ''Deutlich höherer CO2-Austoß durch Wissings Verbrenner-Rettung?'']. In: ''[[Handelsblatt]]'', 17. Oktober 2023. Abgerufen am 17. Oktober 2023.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Problematisch sind aus Klimaschutzsicht ebenfalls sog. [[Lock-in-Effekt]]e. So birgt das Hoffen auf die massenhafte Verfügbarkeit von E-Fuels in der Zukunft das Risiko, dass die Produktion hinter den Erwartungen zurückbleibt, was wiederum die Rolle von fossilen Energien im Energiesystem längerfristig zementieren würde. Zudem stellen E-Fuels eine mögliche Ablenkung von dem ohnehin dringend benötigten Umbau des Endenergieverbrauchs in Richtung der günstigeren und effizienteren Elektrifizierung dar.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Werden e-Fuels in der Luftfahrt verwendet, tritt selbst bei komplett CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-neutraler Herstellung des verwendeten Stroms ein klimaerwärmender Effekt auf, da etwa zwei Drittel des Klimaeffektes des Flugverkehrs nicht durch die Kohlenstoffdioxid-Freisetzung verursacht werden, sondern durch sekundäre Klimaeffekte. Daher reduziert auch die Umstellung auf E-Kerosin, das mit 100 % Ökostrom hergestellt wurde, die klimatischen Auswirkungen des Flugverkehrs nur um etwa ein Drittel.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> === Luftverschmutzung ===<br /> Da E-Fuels in ihren Eigenschaften nicht von konventionellen Kraftstoffen unterscheidbar seien, sei davon auszugehen, dass sie auch nicht zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen könnten, da bei der Verbrennung ebenfalls [[Luftschadstoff]]e freigesetzt würden, so die Bundesregierung.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot; /&gt; Allerdings wäre zumindest bei Einsatz von [[Polyoxymethylendimethylether|OME]] eine praktisch rußfreie Verbrennung möglich.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.cs.tum.de/die-kraftstoffe-der-zukunft-sind-da/ |titel=Die Kraftstoffe der Zukunft sind da |werk=TUM Campus Straubing |datum=2020-09-21 |sprache=de-DE |abruf=2021-01-19}}&lt;/ref&gt; Innermotorisch könnte man dadurch die Vermeidung von Stickoxiden regeln. Für Schiffe sieht die IMO (''International Maritime Organization)'' einen sehr großen Anteil von [[Ammoniak]] (NH&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;) als Kraftstoff bis zum Jahr 2050 vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tristan Smith, Carlo Raucci |url=https://wwwcdn.imo.org/localresources/en/About/Events/Documents/Alternative%20fuels/2-3%20-%20UMAS.pdf |titel=The zero GHG future and how to get there |werk=IMO |hrsg=UMAS |datum=2019-10 |format=PDF |sprache=en |abruf=2021-01-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rolle im Energiesystem ==<br /> E-Fuels konkurrieren sowohl mit [[Fossile Energie|fossilen Brennstoffen]], die sie potentiell ersetzen sollen, als auch mit anderen Klimaschutztechniken, insbesondere mit Techniken zur direkten Elektrifizierung von Verbrauchsektoren. Grundsätzlich erlaubt es die Vielseitigkeit von E-Fuels, fossile Brennstoffe praktisch 1:1 zu ersetzen, ohne dass dafür auf der Verbraucherseite große Investitionen stattfinden müssen. Diesem Vorteil stehen aber sehr große Kosten gegenüber, nicht zuletzt ein sehr niedriger Gesamtwirkungsgrad eines auf E-Fuels basierenden Energiesystems und damit auch die Notwendigkeit, ein Mehrfaches an Windkraft- und Solaranlagen zu installieren als bei Einsatz effizienterer Techniken. Bei einer [[Ganzheitlichkeit|ganzheitlichen Betrachtungsweise]] spielen für die Sinnhaftigkeit eines Einsatzes zudem nicht nur die reinen Kosten eine Rolle, sondern auch, welche Techniken den besten Klimaschutzeffekt versprechen (zumeist die direkte [[Elektrifizierung]]) und welche Techniken knappe Ressourcen wie Wasserstoff oder E-Fuels am effizientesten nutzen.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach einer [[Systematische Übersichtsarbeit|Übersichtsarbeit]] von Ueckerdt et al. lassen sich im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit des E-Fuel-Einsatzes vier verschiedene Endverbrauchssektoren unterscheiden&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;:<br /> <br /> * 1: Sektoren und Anwendungen, in denen die direkte Elektrifizierung günstiger ist als der Einsatz von E-Fuels. Hierzu zählen die Autoren u.&amp;nbsp;a. [[Elektroauto|batterieelektrische Autos]], [[Wärmepumpenheizung]]en, Elektrokessel z.&amp;nbsp;B. für den Einsatz in der Industrie, die Elektrostahlerzeugung im [[Lichtbogenofen]].<br /> * 2: Sektoren, in denen die direkte Elektrifizierung und der Einsatz von E-Fuels ähnliche Kosten aufweist oder es hohe Unsicherheiten diesbezüglich gibt. Beispiele hierfür sind Hochtemperaturanwendungen in der Industrie mit 400&amp;nbsp;°C und mehr, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von Glas, Keramik und Zement benötigt werden, der Langstrecken-Schwerlastverkehr auf Straßen sowie die Wärmeversorgung von Gebäuden, die weder für Wärmepumpenheizungen noch Elektroheizungen geeignet sind und auch nicht an [[Fernwärme|Fern]]- oder [[Nahwärme]]netze angeschlossen werden können. Für diese schlagen sie technikneutrale Pfade vor.<br /> * 3: Sektoren und Anwendungen, bei denen es nur begrenztes Potential für die direkte Elektrifizierung gibt, bei denen sich aber Wasserstoff oder E-Fuels als Lösungen anbieten. Hierzu zählen die Autoren den Langstrecken-[[Flugverkehr]] und die [[Schifffahrt]], die Erzeugung von [[Grundstoff]]en für die (chemische) Industrie und die Rohstahlerzeugung aus [[Eisenerz]].<br /> * 4: Sektoren, bei denen weder durch direkte Elektrifizierung noch Wasserstoff oder E-Fuels Emissionen vermieden werden können und deswegen Techniken wie [[CO2-Abscheidung und -Speicherung|CCS]] eingesetzt werden sollten, die Emissionen durch [[Recycling]] oder Nutzung alternativer Materialien einsparen.<br /> <br /> Als empfehlenswert sehen die Autoren die Nutzung von Wasserstoff bzw. E-Fuels nur in Gruppe&amp;nbsp;3 an, also in Sektoren, die kaum elektrifiziert werden können. Hingegen verweisen sie darauf, dass eine Priorisierung von leicht und günstig zu elektrifizierenden Sektoren (Gruppe&amp;nbsp;1) dazu führen könnte, dass sich nicht nur die Klimaschutzkosten insgesamt deutlich erhöhen würden, sondern gleichzeitig auch die Treibhausgasemissionen steigen würden, statt zurückzugehen. Um diesen und ähnlichen Problemen vorzubeugen, schlagen die Autoren daher eine E-Fuel-[[Merit-Order]] vor.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Eine 2023 publizierte Übersichtsarbeit der [[Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina|Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina]], der [[Deutsche Akademie der Technikwissenschaften|Deutschen Akademie der Technikwissenschaften]] und der [[Union der deutschen Akademien der Wissenschaften]], dei den Forschungsstand zusammenfasste, hielt fest, dass „Wasserstoff sowie wasserstoffbasierte synthetische Kraftstoffe für das Erreichen der Klimaneutralität eine entscheidende Rolle spielen“, ihr Einsatz hingegen „insbesondere als Feedstock in der Stahl- und Chemieindustrie, im internationalen Luft- und Schiffsverkehr sowie teilweise in schwer sanierbaren Gebäuden denkbar“ sei. Hingegen betonen die Forscher, dass in anderen Bereichen wie für die Bereitstellung von Niedertemperaturprozesswärme, im Pkw-Verkehr und in Neubauten „eine direkte Elektrifizierung angeraten“ sei, da diese sowohl günstiger sei als auch einen geringen Material- und Flächenverbrauch aufweise und Wasserstoff erst einmal knapp bleibe, der „nur eingesetzt werden sollte, wo die Vermeidungskosten einer Direktelektrifizierung sehr hoch sind oder wo eine Direktelektrifizierung technisch nicht darstellbar erscheint“.&lt;ref&gt;Mario Ragwitz et al.: ''[https://energiesysteme-zukunft.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/PDFs/ESYS_Analyse_IntEv.pdf Szenarien für ein klimaneutrales Deutschland. Technologieumbau, Verbrauchsreduktion und Kohlenstoffmanagement]''. (Schriftenreihe Energiesysteme der Zukunft), München 2023, S. 15.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch das [[Öko-Institut]] kam in einer vom [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] finanzierten Studie zum Ergebnis, dass strombasierte Energieträger langfristig wichtig würden, um die [[Übereinkommen von Paris|Pariser Klimaschutzziele]] zu erfüllen, ihre Nutzung aber erst dann sinnvoll sei, wenn ein Ökostromanteil von ca. 80 % im Jahresschnitt erreicht sei. Bis mindestens 2030 könnten strombasierte Energieträger keinen nennenswerten Klimaschutzbeitrag leisten, da die Herstellungskosten (auch im Vergleich zu anderen Klimaschutzmaßnahmen wie [[Energieeffizienz|Effizienzsteigerungen]] und Elektrifizierung von Endanwendungen) zu hoch seien, manche Teilprozesse noch hochskaliert werden müssten und die Verfügbarkeit von ausreichend Ökostrom ein limitierender Faktor sei. Auch trügen strombasierte Energieträger nicht automatisch zur Minderung von [[Treibhausgas]]emissionen bei, sondern könnten die Emissionen verglichen mit fossilen Brennstoffen auch erhöhen, was der Fall wäre, wenn ihre Herstellung zu höherer Auslastung von fossilen Kraftwerken führte. Daher sollten Optionen zur Effizienzsteigerung und Verbrauchsreduktion sowie die Elektrifizierung mittels Wärmepumpenheizungen und Elektroautos Vorrang vor der Herstellung strombasierter Energieträger haben. Die Nutzung von strombasierten Stoffen sei zum Klimaschutz vor allem dann zweckmäßig, wenn sie „zusätzlich zur Nachfragevermeidung und zu Effizienzsteigerungen bzw. der Elektrifizierung von Anwendungen in Bereichen stattfindet, für die keine weiteren technischen Lösungen zur Verfügung stehen“. Daher solle eine Förderung eingeführt werden, bei der aber sichergestellt sei, „dass die Einführung strombasierter Stoffe nicht dazu führt, Transformationsprozesse der Anwendungssektoren hin zu effizienteren Technologien (z.&amp;nbsp;B. Wärmepumpen, Elektromobilität) zu verzögern“. Zudem sei es geboten, regulatorisch sicherzustellen, dass strombasierte Energieträger auch tatsächlich zur Minderung der Treibhausgasemissionen beitragen, da bei ihrer Produktion ein Zielkonflikt zwischen ökonomisch und ökologisch optimalem Betrieb herrsche.&lt;ref&gt;Christoph Heinemann et al.: [https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/PtX-Hintergrundpapier.pdf ''Die Bedeutung strombasierter Stoffe für den Klimaschutz in Deutschland, S. 3-9'']. Internetseite des [[Öko-Institut]]s. Abgerufen am 7. November 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Einsatzbereiche sauberen Wasserstoff.png|mini|Einsatzbereiche von Wasserstoff gemäß M. Liebreich (2021)]]<br /> In seiner Arbeit „The Clean Hydrogen Ladder“ stuft [[Michael Liebreich]] die Nutzung von Wasserstoff für die Massenherstellung von E-Fuels als unwirtschaftlich ein, während er andere Nutzungen wie Oldtimerkraftstoffe oder Langstreckenflüge als vertretbar einstuft.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Liebreich |url=https://www.linkedin.com/pulse/clean-hydrogen-ladder-v40-michael-liebreich |titel=The Clean Hydrogen Ladder &amp;#91;Now updated to V4.1&amp;#93; |datum=2021-08-29 |sprache=de |abruf=2023-01-08}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kosten ==<br /> Eine 2021 in [[Nature Climate Change]] erschienene Übersichtsarbeit kalkulierte für die Jahre 2020 bis 2025 Herstellungskosten 194 bis 226 Euro/MWh. Auf [[Motorenbenzin|Benzin]] umgerechnet entspricht das etwa Herstellungskosten von 3,20 Euro, Steuern, Gewinne und Transportkosten nicht mit eingerechnet. Damit lägen die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Vermeidungskosten bei ca. 800 Euro/Tonne für E-Benzin und ca. 1200 Euro für E-Methan. Zugleich weisen die Autoren darauf hin, dass dieses Szenario aufgrund der angenommenen Massenproduktion und der Tatsache, dass bisher nur wenige Prototypen und Demonstrationsanlagen existieren, eher hypothetisch ist. Aufgrund technischer Fortschritte und damit einhergehenden Investitionen in die Technik erwarten sie jedoch auf längere Zeit erheblich fallende Kosten. So halten sie für das Jahr 2050 E-Fuel-Kosten von 47–51 Euro/MWh für E-Benzin und 60–65 Euro/MWh für E-Methan für möglich. Das entspräche CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Vermeidungskosten von ca. 200 Euro/Tonne für E-Benzin und ca. 270 Euro/Tonne für E-Methan.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Diese Kosten legen den Autoren zufolge nahe, dass E-Fuels bei der gegenwärtig erwarteten Entwicklung der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preise in verschiedenen Handelssystemen wie dem [[EU-Emissionshandel]] realistischerweise nicht vor 2030 wirtschaftlich sein können, die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preise im Jahr 2050 E-Fuels aber wirtschaftlich machen könnten. Damit ergäben sich zwei Schlüsselergebnisse: So hätten E-Fuels<br /> # ab dem Zeitraum 2040–2050 die Möglichkeit, eine [[Backstop-Technologie|Backstop-Technik]] zu werden. Dies sei aber<br /> # nur dann realistisch, wenn die E-Fuel-Technik langfristig, d.&amp;nbsp;h. mindestens zwei Jahrzehnte, kontinuierlich von der Politik gefördert würde, um die Technik wirtschaftlich zu machen.<br /> Dabei zeige die große Differenz zwischen den Vermeidungskosten der E-Fuels und des CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preises, wie hoch die Subventionierung von E-Fuels ausfallen müsse. Positiv auswirken könnte sich aber die Erhöhung des Klimaziels der EU, sodass möglicherweise bereits ab 2030 ausreichend hohe CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Preise herrschen würden.&lt;ref name=&quot;Ueckerdt&quot; /&gt;<br /> <br /> Hauptgründe für die hohen Produktionskosten sind derzeit die Umwandlungsverluste und die fehlende industrielle Produktion. Eine Studie im Auftrag des Verbands der Automobilindustrie kam 2017 zu dem Ergebnis, dass die Kosten für E-Fuels zu diesem Zeitpunkt bis zu 4,50&amp;nbsp;€ pro Liter Dieseläquivalent betrugen. Eine Senkung auf ca. 1,00&amp;nbsp;€ pro Liter erscheine jedoch durch Importe von E-Fuels aus Regionen mit großen Ökostrommengen erreichbar.&lt;ref&gt;LBST/dena: {{Webarchiv|url=https://www.vda.de/de/services/Publikationen/%C2%ABe-fuels%C2%BB-studie---das-potenzial-strombasierter-kraftstoffe-f-r-einen-klimaneutralen-verkehr-in-der-eu.html |wayback=20200103132539 |text=''Das Potenzial strombasierter Kraftstoffe für einen klimaneutralen Verkehr in der EU'' }}, 8. November 2017, S. 4. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt; Andere Quellen nennen reine Herstellungskosten von 2 bis 2,50 Euro/Liter Kraftstoff für die Produktion im industriellen Maßstab, verglichen mit ca. 30–40 Cent für fossile Treibstoffe.&lt;ref name=&quot;Deutschlandfunk&quot; /&gt; Die Bundesregierung führt dazu aus, dass die erwartete Preisminderung bis zum Jahr 2030 mit Unsicherheiten verbunden sei.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot;&gt;[https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/087/1908742.pdf Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage ''Mengen, Kosten und Einsatzbereiche strombasierter Kraftstoffe im Verkehr'']. Webseite des Deutschen Bundestages, 25. März 2019. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt; Auch die Arbeitsgruppe&amp;nbsp;1 der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“ geht davon aus, dass die Herstellungskosten der stromgenerierten Kraftstoffe auch bei einer positiven Kostenentwicklung deutlich über denen des fossilen Pendants liegen.&lt;ref&gt;Arbeitsgruppe 1 der Nationalen Plattform „Zukunft der Mobilität“: [https://www.plattform-zukunft-mobilitaet.de/wp-content/uploads/2019/03/Zwischenbericht-03_2019-der-AG1-Klimaschutz-der-NPM-Wege-zur-Erreichung-der-Klimaziele-2030-im-Verkehrssektor.pdf ''Wege zur Erreichung der Klimaziele 2030 im Verkehrssektor'']. Zwischenbericht 03/2019 vom 29. März 2019, S. 35. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Hingegen wird von Seiten von einigen Autolobbyisten darauf verwiesen, dass bei der Nutzung von E-Fuels gegenüber der [[Elektromobilität]] der Vorteil darin liege, dass die bestehende Infrastruktur (Fahrzeuge, Tankstellen) weiter genutzt werden könne, da synthetische Kraftstoffe grundsätzlich dieselben Eigenschaften wie die konventionellen Kraftstoffvarianten aufweisen und diese somit ersetzen können.&lt;ref name=&quot;Deutschlandfunk&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Sina Fröhndrich |url=https://www.deutschlandfunk.de/automobilindustrie-zweiter-fruehling-fuer-den-verbrenner.724.de.html?dram:article_id=375623 |titel=Automobilindustrie – Zweiter Frühling für den Verbrenner |werk=deutschlandfunk.de |hrsg= |datum= |offline= |abruf=2017-02-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Produktionskosten für regeneratives [[Methanol]] wurden 2021 mit ca. 800 bis 1600 USD/t für e-Methanol aus CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; aus erneuerbaren Quellen und ca. 1200 bis 2400 USD/t für e-Methanol aus Kohlenstoffdioxid aus [[Direct air capture|Direct Air Capture]] geschätzt.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; Der Preis für den Endverbraucher wird durch Transportkosten, Gewinne für Produzenten, Distributoren und Tankstellen, sowie ggf. durch Mineralöl- und Mehrwertsteuer, deutlich darüber liegen.<br /> <br /> Der [[Unternehmensberater]] [[Bain &amp; Company]] veröffentlichte im Juni 2023 eine Studie, die zu dem Ergebnis kommt, dass für die Produktion von 135 bis 250 Mio. Tonnen [[Sustainable Aviation Fuel]] (SAF), Investitionen in Höhe von 1,6 bis 2,1 Billionen US-Dollar notwendig sind. Diese Investitionen beinhalten 1,0 bis 1,4 Billionen Dollar für den Bau von Raffinerien für [[Sustainable Aviation Fuel#Herstellungsarten|wasserstoffverarbeitete Ester und Fettsäuren]] (HEFA), [[Fischer-Tropsch-Synthese|Fischer-Tropsch]]-Kraftstoffe und [[Sustainable Aviation Fuel#Herstellungsarten|Alkohol-zu-Jet-Kraftstoffe]] (ATJ) und 600 bis 700 Milliarden US-Dollar für Elektrolyse und [[Carbon Capture and Utilization|Carbon Capture]]. Mit 135 Mio. Tonnen SAF kann im Jahr 2050, nach Angaben der Autoren, etwa 35 % des Weltbedarfs an [[Kerosin]] gedeckt werden könnten.&lt;ref name=&quot;bain&quot;&gt;{{Internetquelle|autor=Jérémie Danicourt, Jim Harris, Adam Papania, Austin Kim |url=https://www.bain.com/insights/a-realistic-path-to-net-zero-emissions-for-commercial-aviation/ |titel=A Realistic Path to Net-Zero Emissions for Commercial Aviation |werk=bain.com | sprache=en |datum=2023-06-05 |abruf=2023-07-28}}&lt;/ref&gt; Der Weltmarkt für Kerosin wird für das Jahr 2028 auf etwa 250 Milliarden US-Dollar geschätzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.einnews.com/pr_news/585368537/kerosene-market-manufacturer-intensity-map-sales-and-growth-rate-to-2031 |titel=Kerosene Market – Sales and Growth Rate to 2031 |werk=einnews.com | sprache=en |datum=2022-08-10 |abruf=2023-07-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli 2023 veröffentlichte die [[Lufthansa]] einen Politikbrief, in dem die Autoren von einem E-Fuel-Preis im Bereich der Luftfahrt ausgehen, der um den Faktor 10 über den gegenwärtigen Kerosinpreisen liegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|autor= |url=https://politikbrief.lufthansagroup.com/politikbrief-juli-2023/#c33441 |titel=Nachhaltige Kraftstoffe: These sinkender Kosten ist dünn |werk=politikbrief.lufthansagroup.com |datum= |abruf=2023-07-28|kommentar= [https://politikbrief.lufthansagroup.com/fileadmin/user_upload/2023-juli/art2/LHG-PB_2023-3_art2_nachhaltige-kraftstoffe.pdf als PDF]}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Friedhelm Greis: [https://www.golem.de/news/klimaschutz-lufthansa-zweifelt-an-preisverfall-bei-e-fuels-2307-176229.html ''Lufthansa zweifelt an Preisverfall bei E-Fuels''.] In: ''golem.de'', vom 27. Juli 2023, abgerufen am 28. Juli 2023.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Gegenwärtiger Status ==<br /> Vorangetrieben werden E-Fuels vor allem von der Mineralölindustrie, deren Absatz von einer Elektrifizierung der Fahrzeugflotte einen großen Einbruch erleiden würde.&lt;ref name=&quot;Zeit trügerisch&quot; /&gt; Mit Stand 2019 existieren lediglich Demonstrations- und Pilotanlagen. Entsprechend ist auch ein Verbrauch so gut wie nicht vorhanden.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot;/&gt; Auch die künftigen Produktionsmengen sind derzeit schwer abschätzbar: Die Bundesregierung gibt an, dass es für sie nicht möglich sei, belastbare, realistische Aussagen zu möglichen Produktionsmengen bzw. Produktionsmengen in Deutschland zu machen.&lt;ref name=&quot;KA Bundestag&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Mineralölkonzern Shell erklärte, dass [[Power-to-X|PtX]]-Kraftstoffe in nennenswerten Mengen nicht vor dem Jahr 2030, teilweise auch noch später erwartet würden.&lt;ref&gt;Wolfgang Gomoll: [https://www.automobil-produktion.de/technik-produktion/forschung-entwicklung/synthetische-kraftstoffe-loesung-oder-sackgasse-317.html ''Synthetische Kraftstoffe: Lösung oder Sackgasse?'']. In: Automobil Produktion, 21. Dezember 2017. Abgerufen am 21. Oktober 2019.&lt;/ref&gt; Am 6.&amp;nbsp;November 2019 ging am [[Karlsruher Institut für Technologie|KIT]] im Rahmen der Kopernikus-Projekte&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/power-to-x/ |titel=Kopernikus Projekte: Power-to-X |hrsg=Bundesministerium für Bildung und Forschung |werk=www.kopernikus-projekte.de |abruf=2019-11-06 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191106083148/https://www.kopernikus-projekte.de/projekte/power-to-x/ |archiv-datum=2019-11-06 |offline=ja }}&lt;/ref&gt; eine Versuchsanlage in der Größe eines 40[[Fuß (Einheit)|′]]-[[Container]]s in Betrieb, die mit Kohlendioxid aus [[Direct air capture]] derzeit etwa 10&amp;nbsp;Liter Treibstoff pro Tag herstellt. Der Ausbau auf 200&amp;nbsp;Liter pro Tag ist geplant. Während in Kanada die kommerzielle Anlage von [[Carbon Engineering]] aufgebaut wurde, dient die Anlage am KIT der Forschung an der praktischen Verbesserung des Wirkungsgrades, der für die Konstruktion im Endausbau auf 60 % hochgerechnet wurde. Dieser soll erreicht werden, indem unter anderem die Prozesswärme aus der Hochtemperatur-[[Co-Elektrolyse|CO-Elektrolyse]] für weitere Prozessschritte wiederverwendet wird, zuletzt für die 95&amp;nbsp;°C, die das gesammelte CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; aus dem Absorbermaterial treiben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Karlsruher Institut fuer Technologie |url=https://www.kit.edu/kit/pi_2019_107_kohlendioxidneutrale-kraftstoffe-aus-luft-und-strom.php |titel=KIT – PI 2019 |datum=2019-08-22 |sprache=de-DE |abruf=2019-11-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Island wird aktuell eine Menge von über 4000 Tonnen e-Methanol pro Jahr produziert.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.irena.org/-/media/Files/IRENA/Agency/Publication/2021/Jan/IRENA_Innovation_Renewable_Methanol_2021.pdf |titel=Innovation Outlook Renewable Methanol |hrsg=IRENA |abruf=16. Juli 2021}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.methanol.org/wp-content/uploads/2019/01/MethanolReport.pdf |titel=Renewable Methanol Report |hrsg=Methanol Institute |abruf=16. Juli 2021}}&lt;/ref&gt; Weitere großindustrielle Anlagen zur Herstellung von [[Methanol]] unter Einsatz von erneuerbarem Strom sind in Planung (siehe Artikel [[Methanolwirtschaft]]).<br /> <br /> Ein großer Teil der Unternehmen, die in eine Produktion E-Fuels planen, konzentriert sich mit Stand 2022 auf Kraftstoffe für den Flugverkehr.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> Eine Ausnahme ist die Pilotanlage [[Haru Oni]] in Chile, die im Dezember 2022 eröffnet wurde. Sie produziert [[Methanol]] und zusätzlich ca. 130.000 Liter E-Fuel für den Autoverkehr pro Jahr. Diese Menge soll in der Zukunft gesteigert werden.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;[https://www.klimareporter.de/verkehr/selten-aufwendig-und-teuer ''Selten, aufwendig und teuer'']. In: ''[[Klimareporter]]'', 26. Januar 2022. Abgerufen am 29. Januar 2022.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=heise Autos |url=https://www.heise.de/news/e-Fuels-Produktionsanlage-in-Chile-nimmt-Betrieb-auf-7434796.html |titel=E-Fuels: Produktionsanlage in Chile nimmt Betrieb auf |werk=www.heise.de |datum=2022-12-21 |sprache=de |abruf=2023-01-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Falko Ueckerdt, Christian Bauer, Alois Dirnaichner, Jordan Everall, Romain Sacchi, [[Gunnar Luderer]]<br /> |Titel=Potential and risks of hydrogen-based e-fuels in climate change mitigation<br /> |Sammelwerk=[[Nature Climate Change]]<br /> |Band=11<br /> |Datum=2021<br /> |Seiten=384–393<br /> |DOI=10.1038/s41558-021-01032-7}}<br /> * ''Wissenschaftliche Dienste'' des Deutschen Bundestages – Dokumentation Aktenzeichen WD 5 – 3000 – 008/18, Abschluss der Arbeit: 22. Januar 2018: ''E-Fuels.'' [https://www.bundestag.de/resource/blob/544092/dab1b2ac5f0264e4b35ea370d197922e/wd-5-008-18-pdf-data.pdf bundestag.de] (PDF; 335&amp;nbsp;kB).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:EFuel}}<br /> [[Kategorie:Kraftstoff]]<br /> [[Kategorie:Erneuerbare Energien]]<br /> [[Kategorie:Englische Phrase]]<br /> [[Kategorie:Verkehrswende]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Methanol&diff=241025945 Methanol 2024-01-10T08:48:45Z <p>Con-struct: /* Methanol als Kraftstoff */ + M100 Großversuch</p> <hr /> <div>{{Infobox Chemikalie<br /> | Strukturformel = [[Datei:Methanol Lewis.svg|120px|Strukturformel von Methanol]]<br /> | Suchfunktion = CH4O&lt;!--Die Summenformel CH4O für Methanol ist korrekt, da die Summenformeln in der Wikipedia nach dem [[Hill-System]] angegeben werden, das häufig verwendete CH3OH ist keine Summen-, sondern eine Halbstrukturformel.--&gt;<br /> | Andere Namen = * Methylalkohol<br /> * Carbinol<br /> * Holzgeist<br /> * MeOH<br /> * S-747 ([[NATO]]-Code)<br /> * Hydroxymethan<br /> * {{INCI|Name=METHYL ALCOHOL |ID=35275 |Abruf=2023-07-28}}<br /> | Summenformel = CH&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;O<br /> | CAS = {{CASRN|67-56-1}}<br /> | EG-Nummer = 200-659-6<br /> | ECHA-ID = 100.000.599<br /> | PubChem = 887<br /> | ChemSpider = 864<br /> | Beschreibung = farblose Flüssigkeit mit angenehmem bis stechendem Geruch&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;&gt;{{GESTIS|Name=Methanol|ZVG=11240|CAS=67-56-1|Abruf=2022-01-20}}&lt;/ref&gt;<br /> | Molare Masse = 32,04 g·[[mol]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;<br /> | Aggregat = flüssig&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Dichte = 0,79 g·cm&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt;&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Schmelzpunkt = −98 [[Grad Celsius|°C]]&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Siedepunkt = 65 °C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Dampfdruck = * 129 h[[Pascal (Einheit)|Pa]] (20 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> * 219 hPa (30 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> * 352 hPa (40 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> * 552 hPa (50 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | pKs = 16&lt;ref name=&quot;Organikum&quot;&gt;Autorengemeinschaft: ''[[Organikum]].'' 19. Auflage. Johann Ambrosius Barth, Leipzig · Berlin · Heidelberg 1993, ISBN 3-335-00343-8, S.&amp;nbsp;459.&lt;/ref&gt;<br /> | Löslichkeit = mischbar mit Wasser,&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt; [[Ethanol]] und [[Diethylether]]&lt;ref&gt;{{RömppOnline |ID=RD-13-01660 |Name=Methanol |Abruf=2023-07-28}}&lt;/ref&gt;<br /> | Dipolmoment = 5,5 ·10&lt;sup&gt;−30&lt;/sup&gt; C·m&lt;ref&gt;Hans Lohninger: [http://anorganik.chemie.vias.org/dipolmomente_tabelle.html Anorganische Chemie: Dipolmomente (Tabelle)], anorganik.chemie.vias.org, abgerufen am 9. März 2021.&lt;/ref&gt;<br /> | Brechungsindex = 1,3288 (20 °C)&lt;ref name=&quot;CRC&quot;&gt;{{CRC Handbook |Auflage=90 |Titel= |Kapitel=3 |Startseite=326 |Endseite= }}&lt;/ref&gt;<br /> | CLH = {{CLH-ECHA|ID=100.000.599|Name=Methanol|Abruf=2016-02-01}}<br /> | Quelle GHS-Kz = &lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme|02|06|08}}<br /> | GHS-Signalwort = Gefahr<br /> | H = {{H-Sätze|225|301+311+331|370}}<br /> | EUH = {{EUH-Sätze|-}}<br /> | P = {{P-Sätze|210|233|280|301+310|303+361+353|304+340+311}}<br /> | Quelle P = &lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | MAK = * [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]: 200&amp;nbsp;ml·m&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; bzw. 270&amp;nbsp;mg·m&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt;&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> * Schweiz: 200&amp;nbsp;ml·m&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; bzw. 260&amp;nbsp;mg·m&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt;&lt;ref&gt;{{SUVA-MAK |Name=Methanol |CAS-Nummer=67-56-1 |Abruf=2019-09-13}}&lt;/ref&gt;<br /> | Standardbildungsenthalpie = * −239,2 kJ·mol&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (Flüssigkeit)&lt;ref name=&quot;CRC97_5-26&quot;&gt;{{CRC Handbook|Auflage=97|Titel=Standard Thermodynamic Properties of Chemical Substances|Kapitel=5|Startseite=26}}&lt;/ref&gt;<br /> * −201,0 kJ·mol&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (Gas)&lt;ref name=&quot;CRC97_5-26&quot; /&gt;<br /> }}<br /> <br /> '''Methanol''' ([[IUPAC-Nomenklatur|IUPAC]]), auch '''Methylalkohol''' (veraltet '''Holzgeist''' oder '''Holzalkohol'''), ist eine [[Organische Chemie|organisch-chemische]] [[Chemische Verbindung|Verbindung]] mit der [[Summenformel]] CH&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;O ([[Halbstrukturformel]]: CH&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;OH) und der einfachste Vertreter aus der [[Stoffgruppe]] der [[Alkohole]].<br /> Unter [[Normalbedingungen]] ist Methanol eine klare, farblose, entzündliche und leicht flüchtige Flüssigkeit mit alkoholischem Geruch. Es mischt sich mit vielen organischen Lösungsmitteln und in jedem Verhältnis mit Wasser.<br /> <br /> Mit 60 Millionen Tonnen Jahresproduktion (Stand: 2012) ist Methanol eine der meisthergestellten organischen Chemikalien.&lt;ref&gt;[https://www.gelsenchem.de/de/methanol/ Methanol auf der Seite der Gelsenchem] abgerufen am 28. Februar 2020.&lt;/ref&gt; Die technische [[Methanolherstellung]] erfolgt hauptsächlich [[Heterogene Katalyse|katalytisch]] aus [[Kohlenstoffmonoxid]] und [[Wasserstoff]]. In der chemischen Industrie dient es insbesondere als Ausgangsstoff bei der Produktion von [[Formaldehyd]], [[Ameisensäure]] und [[Essigsäure]].<br /> <br /> Methanol und seine Folgeprodukte werden neben der stofflichen Verwendung auch als [[Energieträger]] eingesetzt. Mit der Technologie [[Methanol to Gasoline]] wird aus Methanol Kraftstoff. Methanol wird für die Synthese von [[Biodiesel]] und das [[Klopfschutzmittel]] [[MTBE]] benötigt. Mit Hilfe von [[Brennstoffzelle]]n kann es elektrische Energie liefern. Zudem ist es als billiger, hochdichter Langzeitspeicher für die Solar- und Windenergie in Diskussion.&lt;ref name=&quot;Power&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Wolf von Fabeck |url=http://www.sfv.de/artikel/power_to_methanol_multifunktionell.htm |titel=Power to Methanol – als Langzeitspeicher unverzichtbar für den Klimaschutz |werk=Solarenergie-Förderverein Deutschland (SFV) |datum=2019-07-19 |abruf=2023-11-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Natur kommt Methanol in [[Baumwolle|Baumwollpflanzen]], Früchten und Gräsern sowie als [[Stoffwechsel]]produkt von [[Bakterien]] vor. Beim [[Bierbrauen]], der [[Weinherstellung]] oder der Produktion von [[Spirituosen]] wird es in geringer Menge, überwiegend durch die Spaltung von [[Pektine]]n, als Nebenprodukt freigesetzt. Die Stoffwechselprodukte von Methanol, vor allem [[Formaldehyd]], sind giftig. Deshalb kann die Aufnahme von Methanol zu [[Erblindung]], in höheren Dosen zum [[Tod]] führen.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Robert boyle.jpg|mini|links|Robert Boyle]]<br /> Die antiken Ägypter erhielten Methanol durch [[Pyrolyse]] von Holz (Holzgeist) und [[Einbalsamierung|balsamierten]] ihre Toten mit einem Substanzgemisch auf dessen Basis. Mit dem Verfahren der trockenen Destillation erhielt der irische Chemiker [[Robert Boyle]] 1661 erstmals reines Methanol aus [[Gewöhnlicher Buchsbaum|Buchsbaumholz]].&lt;ref&gt;A. Gossauer: '' Struktur und Reaktivitat der Biomolekule.'' Verlag Wiley-VCH, S.&amp;nbsp;176 ({{Google Buch |BuchID=j7lIt9SU43cC |Seite=176 |Hervorhebung=methanol+boyle}}).&lt;/ref&gt; 1834 klärten die französischen Chemiker [[Jean-Baptiste Dumas]] und [[Eugène-Melchior Péligot]] die Zusammensetzung dieser wasserklaren Flüssigkeit und gaben ihr auch ihren Namen „methylene“, der sich aus altgriechisch ''méthy'' ({{grcS|μέθυ}}) für berauschendes Getränk oder Wein und ''hylé'' ({{grcS|ὕλη}}) für Holz zusammensetzt.&lt;ref name=&quot;Olah&quot;&gt;G. A. Olah, A. Goeppert, G. K. Surya Prakash: ''Beyond oil and gas: the methanol economy.'' Verlag Wiley-VCH, 2009, ISBN 978-3-527-32422-4.&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Marcellin Berthelot.jpg|mini|Marcelin Berthelot]]<br /> Die erste [[Synthese (Chemie)|Synthese]] von Methanol gelang [[Marcelin Berthelot]] im Jahr 1858 durch [[Verseifung]] von [[Methylchlorid]].&lt;ref&gt;S. Lee: '' Methanol synthesis technology.'' CRC Press, 1990, ISBN 0-8493-4610-X.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;J. R. Couper, O. T. Beasley, W. R. Penney: ''The chemical process industries infrastructure: function and economics.'' Verlag Marcel Dekker, 2000, ISBN 0-8247-0435-5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die USA gewannen noch 1930 etwa 50 % des hergestellten Methanols durch trockene Destillation von Holz. Hierzu wurde Holz auf circa 500&amp;nbsp;°C in eisernen Behältern erhitzt. Als fester Rückstand blieb [[Holzkohle]], die gasförmigen Produkte wurden abgezogen und teilweise kondensiert. Das entstehende wässrige Destillat enthielt neben Methanol hauptsächlich [[Aceton]], [[Essigsäure]] und [[Essigsäuremethylester]]. Die Abtrennung dieser Komponenten und die abschließende Trocknung erforderten mehrere [[Neutralisation (Chemie)|Neutralisations]]-, [[Destillation]]s- sowie [[Trocknung]]sschritte. Die Ausbeute an Methanol bei der trockenen Destillation betrug je nach verwendetem Rohstoff ungefähr 1 %, erreicht jedoch nie 3 % der eingesetzten Masse.<br /> <br /> Die [[BASF]] erhielt im Jahr 1913 ein Patent für ein Verfahren zur Methanolgewinnung aus kohlestämmigem [[Synthesegas]]. [[Matthias Pier]], [[Alwin Mittasch]] und [[Fritz Winkler (Chemiker)|Fritz Winkler]] entwickelten das Verfahren und setzten es für die erste Großproduktion von Methanol ein, die 1923 im [[Ammoniak]]werk Merseburg der [[Leuna]]-Werke begann. Der Prozess nutzte einen [[Oxide|oxidischen]] [[Zink]]-[[Chrom]]-[[Katalysator]] bei einem Druck von 250&amp;nbsp;atm bis 300&amp;nbsp;atm. Die Temperaturen lagen zwischen 360&amp;nbsp;°C und 380&amp;nbsp;°C und bei einem Verhältnis von [[Kohlenstoffmonoxid]] zu [[Wasserstoff]] von 1 zu 2,2.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.basf.com/group/corporate/de/about-basf/history/1902-1924/index |titel=Über BASF. Geschichte 1902–1924 |hrsg=BASF |offline=1 |archiv-url=https://archive.is/20120720051200/http://www.basf.com/group/corporate/de/about-basf/history/1902-1924/index |archiv-datum=2012-07-20 |abruf=2018-09-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Schon früh erkannten die beteiligten Wissenschaftler, dass auf [[Kupfer]] basierende Katalysatoren wesentlich aktiver waren. Diese waren jedoch sehr empfindlich gegenüber den im Synthesegas enthaltenen [[Schwefel]]verbindungen. Die Weiterentwicklung der Methanolsynthese war verknüpft mit den Fortschritten in der [[Kohlevergasung]]stechnik und den [[Gasreinigungssystem|Gasreinigungsprozessen]]. Nachdem es möglich war, die [[Gas]]e großtechnisch auf einen Schwefelgehalt von weniger als 0,1&amp;nbsp;[[Parts per million|ppm]] zu begrenzen, entwickelte 1966 das Unternehmen [[Imperial Chemical Industries|ICI]] die erste Niederdrucksynthese basierend auf einem Kupferoxid-Zinkoxid-Aluminiumoxid-Katalysator.&lt;ref name=&quot;Juelich&quot;&gt;B. Höhlein, Th. Grube, P. Biedermann, H. Bielawa, G. Erdmann, L. Schlecht, G. Isenberg, R. Edinger: ''{{Webarchiv |url=http://zb0035.zb.kfa-juelich.de/record/32762/files/Energietechnik_28.pdf |text=Methanol als Energieträger |wayback=20160813020305}}'' (PDF-Datei; 5,5&amp;nbsp;MB). In: ''Schriften des Forschungszentrums Jülich. Reihe Energietechnik.'' Band 28, ISBN 3-89336-338-6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vorkommen ==<br /> Methanol ist nach [[Methan]] das zweithäufigste organische Gas in der Erdatmosphäre und kommt in Konzentrationen von 0,1 bis 10&amp;nbsp;[[Parts per billion#Mischungsverhältnisse (ppbv, ppbw)|ppb]] vor. Es ist eine bedeutende atmosphärische Quelle für Formaldehyd und [[Kohlenstoffmonoxid]]. Ein Großteil des in der Atmosphäre vorhandenen Methanols wird von Pflanzen emittiert. In Feuchtgebieten wurden Methanol-Emissionen von 268&amp;nbsp;[[Gramm|Mikrogramm]] pro Quadratmeter und Stunde gefunden, auf Gras und Weideflächen wurden Werte zwischen 100 und 500&amp;nbsp;Mikrogramm pro Quadratmeter und Stunde beobachtet.&lt;ref&gt;T. Holst, A. Arneth, S. Hayward, A. Ekberg, M. Mastepanov, M. Jackowicz-Korczynski, T. Friborg, P. M. Crill, K. Bäckstrand: ''BVOC ecosystem flux measurements at a high latitude wetland site in Atmos.'' In: ''Chem. Phys.'' 10, 2010, S.&amp;nbsp;1617–1634.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;D. J. Jacob, B. D. Field, Q. Li, D. R. Blake, J. de Gouw, Carsten Warneke, A. Hansel, A. Wisthaler, H. B. Singh, A. Guenther: [http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.67.4891&amp;rep=rep1&amp;type=pdf ''Global budget of methanol: Constraints from atmospheric observations.''] In: ''[[Journal of Geophysical Research]].'' Vol. 110, 2005; [[doi:10.1029/2004JD005172]].&lt;/ref&gt; Die Methanolfreisetzung erfolgt durch [[Pektinmethylesterase]] (PME) aus [[Pektin]] (teilweise mit Methanol veresterte [[Galacturonsäure|Poly-Galacturonsäure]]), etwa als Reaktion auf Angriff durch Fressfeinde. Die Gesamtmenge des von Pflanzen freigesetzten Methanols wird auf über 100 Millionen Tonnen pro Jahr geschätzt.&lt;ref&gt;C. C. von Dahl, M. Hävecker, R. Schlögl, I. T. Baldwin: ''Caterpillar-elicited methanol emission: a new signal in plant–herbivore interactions?'' In: ''[[The Plant Journal]].'' Band 46, 2006, S.&amp;nbsp;948–960; [[doi:10.1111/j.1365-313X.2006.02760.x]].&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Coniferylalkohol Spaltung-2.svg|mini|600px|Hydrolyse der Methyl-Phenyl-Ethergruppe im Coniferylalkohol]]<br /> [[Methylester]] und -[[ether]], in denen Methanol chemisch gebunden ist, kommen in vielen Früchten (Methylester) und in [[Lignin]], einem Bestandteil der pflanzlichen [[Zellwand]] ([[Phenylmethylether]]), vor. Die im Lignin vorhandenen Methyl-Phenyl-Ethergruppen der [[Coniferylalkohol|Coniferyl]]- und [[Sinapylalkohol]]einheiten spalten sich unter Aufnahme von Wasser in Methanol und einen [[phenol]]ischen Rest.<br /> <br /> Methanol wird regelmäßig durch [[enzym]]atische [[Verseifung]] der [[Galacturonsäure]]&amp;shy;methylester bei der [[Maischen|Maischung]] freigesetzt. Um den wegen der Giftigkeit des Methanols unerwünschten Gehalt an Methanol im Endprodukt so gering wie möglich zu halten, wird versucht, durch geeignete Methoden die Freisetzung des Methanols zu minimieren. So kann die [[Pektinasen|pektolytische Enzymaktivität]] durch Säuregaben minimiert werden.&lt;ref name=&quot;Kolb&quot;&gt;E. Kolb: ''Spirituosen-Technologie''. Behr’s Verlag, 2002, ISBN 3-86022-997-4.&lt;/ref&gt; Weiterhin haben der Gehalt an [[Schwefeldioxid]] und die Temperatur der Maischung einen Einfluss auf die enzymatische Aktivität. Durch kurzzeitiges Erhitzen der Maische auf bis zu 90&amp;nbsp;°C und schnelles Abkühlen kann erreicht werden, dass der Methanolgehalt um 40 % bis 90 % verringert wird.&lt;ref name=&quot;Kolb&quot; /&gt; Durch geeignete verfahrenstechnische Schritte bei der Destillation kann der Methanolgehalt in der Spirituose gering gehalten werden, etwa durch Kondensation leichtflüchtiger Bestandteile.&lt;ref name=&quot;Kolb&quot; /&gt; Alkoholika enthalten zum Teil beträchtliche Mengen an Methanol. Bei einer Untersuchung verschiedener Fruchtsäfte und Alkoholika wies das Untersuchungsamt Baden-Württemberg in [[Spirituosen]] Spitzenwerte bis zu 4,7&amp;nbsp;g·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; Methanol nach, in Weinen und Fruchtsäften bis zu 0,2&amp;nbsp;g·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.untersuchungsämter-bw.de/pub/beitrag.asp?subid=0&amp;Thema_ID=2&amp;ID=1244&amp;Pdf=No |titel=Methanol: Wie sicher sind … |hrsg=Untersuchungsämter für Lebensmittelüberwachung und Tiergesundheit Baden-Württemberg |format=PDF |abruf=2018-09-06}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Ssc2004-08b.jpg|mini|Nachweis von Methanol (rot) in protoplanetarischen Scheiben (Quelle: ''NASA'')]]<br /> Tabak enthält zum Teil ligninhaltige Anteile, deren Phenylmethylether pyrolytisch gespalten werden und für das Auftreten von Methanol im Tabakrauch verantwortlich sind.&lt;ref&gt;H. G. Classen, P. S. Elias, M. Winter: ''Toxikologisch-hygienische Beurteilung von Lebensmittelinhaltsstoffen und Zusatzstoffen.'' Behr’s Verlag, 2001, ISBN 3-86022-806-4.&lt;/ref&gt; Nach dem gleichen Prinzip setzt [[Räuchern|Räucherrauch]] Methanol frei. Bei der Verdauung von [[Aspartam]], einem Methylester des [[Dipeptide|Dipeptids]] der α-[[Aminosäure]]n &lt;small&gt;L&lt;/small&gt;-[[Asparaginsäure]] und &lt;small&gt;L&lt;/small&gt;-[[Phenylalanin]], wird Methanol abgespalten. Beim Genuss normaler Mengen an mit Aspartam gesüßten Lebensmitteln werden jedoch keine toxikologisch bedenklichen Werte im Bezug auf Methanol erreicht.&lt;ref&gt;W. Helferich, C. K. Winter: ''Food Toxikology.'' CRC Press, 2000, ISBN 0-8493-2760-1.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Methanol kommt im [[Interstellarer Raum|interstellaren Raum]] häufig vor, wobei der Bildungsmechanismus nicht geklärt ist. Im Jahr 2006 gelang [[Astronom]]en mit dem MERLIN-Radioteleskop am [[Jodrell-Bank-Radioobservatorium]] die Beobachtung einer großen Methanolwolke.&lt;ref&gt;L. Harvey-Smith, R. J. Cohen: ''Discovery of large-scale masers in W3(OH).'' In: ''Triggered Star Formation in a Turbulent ISM.'' (= ''Proceedings IAU Symposium.'' No. 237). 2006, [[doi:10.1017/S1743921307002104]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;E. S. Wirström1, C. M. Persson1, A. Hjalmarson1, J. H. Black, P. Bergman1, W. D. Geppert, M. Hamberg, E. Vigren: ''Observational constraints on the formation of interstellar methanol.'' In: ''Organic Matter in Space.'' (= ''Proceedings IAU Symposium.'' No. 251). 2008, [[doi:10.1017/S1743921308021406]].&lt;/ref&gt; Mit den empfindlichen Instrumenten des [[Spitzer-Weltraumteleskop]]s gelang der Nachweis von Methanol in [[Protoplanetare Scheibe|protoplanetarischen Scheiben]] um junge Sterne herum.&lt;ref&gt;[http://www.spitzer.caltech.edu/images/1172-ssc2004-08b-Spitzer-Spectra-of-Protoplanetary-Disks Spitzer Spectra of Protoplanetary Disks bei caltech.edu]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Herstellung ==<br /> {{Hauptartikel|Methanolherstellung}}<br /> Methanol ist eine organische [[Grundchemikalie]] und ein mengenmäßig bedeutender großtechnisch hergestellter Alkohol. Im Jahr 2008 betrug der weltweite Methanolverbrauch 45 Millionen Tonnen. Die größten Exporteure von Methanol waren im Jahr 2006 die karibischen Staaten wie [[Trinidad und Tobago]] mit 7,541 Mio. Tonnen, [[Chile]] und [[Argentinien]] mit 3,566 Mio. Tonnen und die Staaten am persischen Golf mit 5,656 Mio. Tonnen. Die größten Importeure waren die Vereinigten Staaten mit 7,112 Mio. Tonnen, West-Europa mit 8,062 Mio. Tonnen, [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]] und [[Südkorea]] mit zusammen 2,361 Mio. Tonnen und [[Japan]] mit 1,039 Mio. Tonnen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.docstoc.com/docs/23397512/Excerpt-from-the-Methanol-Derivatives-Global-Outlook-2000-2012 |text=''Excerpt from the Methanol &amp; Derivatives Global Outlook 2000–2012.'' |archive-is=20120724152748}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Methanol synthese2.png|mini|Schema der industriellen Methanolsynthese aus Synthesegas]]<br /> Die technische Herstellung von Methanol erfolgt ausschließlich in katalytischen Verfahren aus [[Synthesegas]], einem Gemisch von Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff im Verhältnis von etwa 1:2. Diese Verfahren werden nach den Reaktionsdrücken in drei Bereiche unterteilt. Das zunächst entwickelte ''Hochdruckverfahren'' arbeitete auf Grund der niedrigen Katalysatoraktivität und der Volumenkontraktion der Reaktion bei Drücken von 250 bis 350&amp;nbsp;bar und Temperaturen von 360 bis 380&amp;nbsp;°C. Das ''Mitteldruckverfahren'' arbeitet bei 100 bis 250&amp;nbsp;bar und 220 bis 300&amp;nbsp;°C, das ''Niederdruckverfahren'' bei 50 bis 100&amp;nbsp;bar und 200 bis 300&amp;nbsp;°C. Jedes Verfahren arbeitet mit spezifischen Katalysatoren und Massen-Verhältnissen von Kohlenmonoxid zu Wasserstoff.<br /> <br /> Das zur Methanolsynthese notwendige Synthesegas kann aus fossilen Rohstoffen wie Kohle, Braunkohle, Erdölfraktionen und Torf hergestellt werden. Beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Biogas oder anderer Biomasse wird das Produkt auch als Biomethanol bezeichnet.&lt;ref name=&quot;Olah&quot; /&gt; Weiterhin können Müll oder Klärschlamm zur Synthesegasherstellung eingesetzt werden.<br /> <br /> Die [[Dampfreformierung]] und die [[partielle Oxidation]] von Erdgas, nach aktuellen Schätzungen die größte ökonomisch nutzbare [[Kohlenwasserstoffe|Kohlenwasserstoffquelle]], sind neben der Kohle der Hauptlieferant für Synthesegas. In Nordamerika und Europa wird meist Erdgas als Rohmaterial genutzt, in [[Volksrepublik China|China]] und [[Südafrika]] basiert die Synthesegasherstellung auf Kohle oder Braunkohle. 2005 hat China 5,4 Millionen Tonnen Methanol erzeugt, davon 65 % oder 3,5 Millionen Tonnen auf Kohle basierend.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dechema.de/dechema_media/Downloads/Presse/achemasia/tb09_Chinas_Petrochemie.pdf |titel=Chinas Petrochemie boomt |hrsg=Dechema e.V. |datum=2007-02 |format=PDF; 99&amp;nbsp;kB |abruf=2018-09-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Bildung von Methanol aus Synthesegas können die folgenden Gleichungen formuliert werden:<br /> <br /> : &lt;math&gt; \ \mathrm{CO} + 2 \; \mathrm{H}_2 \rightleftharpoons \ \mathrm{CH}_3\mathrm{OH} ; \ \Delta H (300 \; \mathrm{K}) = -90{,}8 \; \mathrm{kJ}/\mathrm{mol} &lt;/math&gt;<br /> und<br /> : &lt;math&gt; \ \mathrm{CO}_2 + 3 \; \mathrm{H}_2 \rightleftharpoons \ \mathrm{CH}_3\mathrm{OH} + \mathrm{H}_2\mathrm{O}; \ \Delta H (300 \; \mathrm{K}) = -49{,}5 \; \mathrm{kJ}/\mathrm{mol} &lt;/math&gt;<br /> <br /> Wegen ökonomischer Vorteile bei niedrigen Synthesedrücken und niedrigen Temperaturen wird Methanol größtenteils im Niederdruck-Verfahren produziert. Als Nebenprodukt werden [[Dimethylether]], [[Ameisensäuremethylester]] und [[Ethanol]] gebildet, die abdestilliert werden können.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt; Den ökonomischen Nachteil des höheren Drucks gleichen die Mitteldruckverfahren durch höhere [[Ausbeute (Chemie)|Ausbeuten]] aus. Das Hochdruckverfahren wird heute nicht mehr durchgeführt.<br /> <br /> China ist heutzutage der größte Produzent und Verbraucher von Methanol. Es wird erwartet, dass allein die chinesische Produktionskapazität in den nächsten Jahren 60 Millionen Tonnen pro Jahr übersteigen wird. Während gegenwärtig das meiste Methanol im Chemiesektor verwendet wird, hat der Einsatz im Kraftstoffsektor die höchsten Steigerungsraten. Im Jahr 2008 nutzte China circa drei Millionen Tonnen Methanol als Mischkomponente zur Herstellung von [[Blend (Mineralöl)|Kraftstoffblends]]. Probleme für eine breite Einführung und höhere Methanolanteile im Kraftstoff bereiten die Entwicklung geeigneter Motoren und anderer Triebwerkskomponenten, die mit Methanol verträglich sind.&lt;ref&gt;''{{Webarchiv |url=http://www.methanol.org/Energy/Resources/Alternative-Fuel/The-5-percent-solution.aspx |text=The 5 % solution |wayback=20141129042236}}'', bei methanol.org, August 2009.&lt;/ref&gt; In Deutschland wurden im Jahr 2000 circa zwei Millionen Tonnen hergestellt, davon etwa 1,4 Millionen Tonnen aus [[Schweröl|Rückstandsölen]].<br /> <br /> == Eigenschaften ==<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:left; font-size:90%;&quot;<br /> |-<br /> | class=&quot;hintergrundfarbe4&quot; colspan=&quot;2&quot; style=&quot;text-align:center&quot; | '''Physikalische Eigenschaften'''<br /> |-<br /> | [[Schallgeschwindigkeit]] || 1123&amp;nbsp;m·s&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (25&amp;nbsp;°C)&lt;ref&gt;M. Hennecke: ''Das Ingenieurwissen.'' Verlag Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-71851-2.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Oberflächenspannung]] || 0,0226&amp;nbsp;N·m&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (20&amp;nbsp;°C gegen Luft)&lt;ref&gt;H. Daniel: ''Physik: Mechanik, Wellen, Wärme''. Verlag de Gruyter, 1997, ISBN 3-11-015602-4 ({{Google Buch |BuchID=idNCLLsfs7MC |Seite=230 |Hervorhebung=Methanol+Oberflächenspannung}}).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Dynamische Viskosität]] || 0,544&amp;nbsp;·&amp;nbsp;10&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Pa·s (25&amp;nbsp;°C)&lt;ref name=&quot;Methanex&quot;&gt;{{Webarchiv |url=http://www.methanex.com/products/documents/TISH_german.pdf |text=Technische Informationen und Sicherheitsmerkblatt für den Umgang mit Methanol |wayback=20110826005602}} (PDF-Datei; 578&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Dielektrizitätskonstante]] || 33,8 = &lt;math&gt;\varepsilon_r&lt;/math&gt; (25&amp;nbsp;°C)&lt;ref&gt;A. Töpel: ''Chemie und Physik der Milch: Naturstoff – Rohstoff – Lebensmittel''. Behr’s Verlag, 2004, ISBN 3-89947-131-8, S.&amp;nbsp;65 ({{Google Buch |BuchID=YuYqYV-Hi2AC |Seite=65 |Hervorhebung=Methanol+Dielektrizitätskonstante}}).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Brechungsindex]] || 1,326 (25&amp;nbsp;°C, Na-D-Linie)&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Kompressibilität|Isotherme Kompressibilität]] || 12·10&lt;sup&gt;−5&lt;/sup&gt; bar&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (20&amp;nbsp;°C)&lt;ref&gt;L. Bergmann, T. Dorfmüller, C. Schaefer: ''Lehrbuch der Experimentalphysik: Mechanik, Relativität, Wärme''. Verlag de Gruyter, 1998, ISBN 3-11-012870-5 ({{Google Buch |BuchID=EZ3VoXHh5ucC |Seite=418 |Hervorhebung=Methanol+%22isotherme+Kompressibilität%22}}).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Wärmekapazität]] || 81,08 J·mol&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;·K&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (25&amp;nbsp;°C)&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Selbstentzündungstemperatur]] || 470&amp;nbsp;°C&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Kritischer Punkt (Thermodynamik)|Kritische Temperatur]] || 512,5&amp;nbsp;K&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Kritischer Druck]] || 8,084&amp;nbsp;MPa&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Tripelpunkt]] || 175,5&amp;nbsp;K&lt;ref&gt;S. Lee, J. G. Speight, S. K. Loyalka: ''Handbook of alternative fuel technologies.'' CRC Press, 2007, ISBN 978-0-8247-4069-6 ({{Google Buch |BuchID=hyNbv60Px8oC |Seite=307 |Hervorhebung=Triple+Point+Methanol}}).&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Magnetische Suszeptibilität]]&lt;ref&gt;[http://nmr.chem.umn.edu/ResReports/NMR002.html NMR-002: Sample Devices and Magnetic Susceptibility]&lt;/ref&gt; || 5,3·10&lt;sup&gt;−7&lt;/sup&gt; cm³·g&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;<br /> |-<br /> | [[Viskosität]]&lt;ref name=&quot;Lange1669&quot;&gt;''Lange’s Handbook of Chemistry.'' 10. Auflage. 1967, S.&amp;nbsp;1669–1674.&lt;/ref&gt; || 0,808&amp;nbsp;mPa·s (0&amp;nbsp;°C)&lt;br /&gt; 0,690&amp;nbsp;mPa·s (10&amp;nbsp;°C)&lt;br /&gt; 0,593&amp;nbsp;mPa·s (20&amp;nbsp;°C)&lt;br /&gt; 0,449&amp;nbsp;mPa·s (40&amp;nbsp;°C)&lt;br /&gt; 0,349&amp;nbsp;mPa·s (60&amp;nbsp;°C)<br /> |-<br /> | [[Standardbildungsenthalpie]]|| −238&amp;nbsp;kJ/mol&lt;ref name=&quot;Nist1&quot;&gt;{{NIST|67-56-1|Name=Methyl alcohol|Mask=2 |Abruf=2019-11-17}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | [[Verdampfungsenthalpie|Standardverdampfungsenthalpie]]|| +37,4&amp;nbsp;kJ/mol&lt;ref name=&quot;Nist1&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Molare Standardentropie]]|| 127,2&amp;nbsp;J/(mol·K)&lt;ref name=&quot;Nist1&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Standardverbrennungsenthalpie]] || −726&amp;nbsp;kJ/mol&lt;ref name=&quot;Nist1&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Van-der-Waals-Gleichung]]&lt;ref name=&quot;lange1522&quot;&gt;''Lange’s Handbook of Chemistry.'' 10. Auflage. 1967, S.&amp;nbsp;1522–1524.&lt;/ref&gt; || a = 964,9&amp;nbsp;l&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;·kPa/mol&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;&lt;br /&gt; b = 0,06702&amp;nbsp;l/mol<br /> |}<br /> <br /> Alkohole, die sich formal von den [[Alkane]]n ableiten, werden als [[Alkanole]] bezeichnet. Methanol ist der einfachste Alkohol und bildet das erste Glied der [[Homologe Reihe|homologen Reihe]] der Alkanole. Vormals wurden viele Alkohole nach einem Vorschlag von [[Hermann Kolbe]] als Derivate des Methanols – abgeleitet von ''Carbinol'' – als ''[[Carbinole]]'' bezeichnet. Seit 1957 empfiehlt die IUPAC, diese Nomenklatur nicht mehr zu verwenden.&lt;ref&gt;Competition ''Science Vision'', Jg. 3, Nr. 25, März 2000 ({{Google Buch |BuchID=N-gDAAAAMBAJ |Seite=58 |Hervorhebung=carbinol+kolbe}}).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Physikalische Eigenschaften ===<br /> [[Datei:Vapour pressure methanol.svg|mini|links|Dampfdruckfunktion von Methanol]]<br /> Methanol ist unter [[Normalbedingungen]] eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit. Der Siedepunkt liegt bei 65&amp;nbsp;°C. Methanol erstarrt unterhalb von −98&amp;nbsp;°C in Form von farblosen Kristallen. Die [[Dampfdruck]]funktion ergibt sich nach [[Antoine-Gleichung|Antoine]] entsprechend<br /> {{Center|&lt;math&gt;\log_{10}(P) = A - {B\over(T+C)}&lt;/math&gt;}} mit ''P'' in bar und ''T'' in Kelvin, sowie ''A''&amp;nbsp;=&amp;nbsp;5,20409, ''B''&amp;nbsp;=&amp;nbsp;1581,341 und C&amp;nbsp;=&amp;nbsp;−33,5 im Temperaturbereich von 288 bis 357&amp;nbsp;K.&lt;ref name=&quot;Ambrose&quot;&gt;D. Ambrose, C. H. S. Sprake: ''Thermodynamic Properties of Organic Oxygen Compounds. XXV. Vapor Pressures and Normal Boiling Temperatures of Aliphatic Alcohols.'' In: ''[[J. Chem. Thermodyn.]]'' 2, 1970, S.&amp;nbsp;631–645.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Methanol Hydrogen Bridge V.1.svg|mini|hochkant=1.1|In flüssiger und fester Phase existieren zwischen den einzelnen Methanol-Molekülen gestrichelt &lt;span style=&quot;color:green;&quot;&gt;'''grün'''&lt;/span&gt; gezeichnete Wasserstoffbrückenbindungen.]]<br /> <br /> Durch die [[Polarität (Chemie)|Polarität]] der [[Hydroxygruppe]] bilden sich zwischen den Methanolmolekülen [[Wasserstoffbrückenbindung]]en aus. Während der Schmelzpunkt fast genau dem des [[Methylchlorid]]s entspricht, führt die Ausbildung der Wasserstoffbrücken im flüssigen Zustand zu einem relativ hohen Siedepunkt im Vergleich zu den [[Halogenkohlenwasserstoffe|Methylhalogeniden]]. Die [[Dissoziationsenergie]] der Wasserstoffbrückenbindung beträgt etwa 20&amp;nbsp;kJ/mol.&lt;ref name=&quot;Pauling&quot;&gt;L. Pauling: ''Die Natur der chemischen Bindung.'' 3. Auflage. Verlag Chemie, Weinheim 1973, S.&amp;nbsp;443.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Methanol bildet mit einer großen Anzahl organischer Verbindungen wie zum Beispiel [[Acetonitril]], [[Benzol]], [[Chloroform]], [[Cyclopentan]], [[Methylmethacrylat]] und [[Tetrahydrofuran]] [[Azeotrop]]e. Mit Wasser mischt sich Methanol unter [[Volumenkontraktion]]. Bei einem Volumenanteil von 55 % bis 60 % Methanol vor dem Mischen wird ein Mischvolumen von 96,36 % erhalten.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.methanex.com/products/documents/TISH_english.pdf |text=Technical Information &amp; Safe Handling Guide for Methanol |wayback=20120916013152}} (PDF-Datei; 1,6&amp;nbsp;MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Methanol kristallisiert im [[Orthorhombisches Kristallsystem|orthorhombischen Kristallsystem]] mit den [[Gitterparameter]]n a&amp;nbsp;=&amp;nbsp;643&amp;nbsp;pm, b&amp;nbsp;=&amp;nbsp;724&amp;nbsp;pm und c&amp;nbsp;=&amp;nbsp;467&amp;nbsp;pm. Die Struktur lässt sich als ein über Wasserstoffbrücken gebundenes Kettenpolymer beschreiben. Bei weiterer Abkühlung findet ein [[Phasenübergang]] durch Faltung der [[Polymer]]kette in ein [[monoklines Kristallsystem]] statt.&lt;ref name=&quot;Pauling&quot; /&gt;&lt;ref&gt;K. J. Tauer, W. N. Lipscomb: ''On the crystal structures, residual entropy and dielectric anomaly of methanol.'' In: ''[[Acta Crystallographica]].'' 5, 1952, S.&amp;nbsp;606–612, [[doi:10.1107/S0365110X52001696]].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Molekulare Eigenschaften ===<br /> [[Datei:Methanol Bindungen.svg|mini|links|Bindungslängen und -winkel im Methanol]]<br /> Das Methanolmolekül besteht aus einem [[Kohlenstoff]]-, einem [[Sauerstoff]]- und vier [[Wasserstoff]]atomen. Das Molekül weist als Struktureinheiten eine [[Methylgruppe]] mit [[trigonal]]er Symmetrie und eine [[Hydroxygruppe]] auf. Die Daten zur [[Molekülgeometrie]] sind in der Skizze ausgewiesen. Der [[Bindungswinkel]] zwischen dem Kohlenstoff-, dem Sauerstoff- und dem Wasserstoffatom beträgt 108,9&amp;nbsp;° und ist gegenüber dem [[Tetraeder]]winkel von 109,47&amp;nbsp;° leicht kontrahiert. Die [[Bindungslänge]] zwischen dem Sauerstoff- und Wasserstoffatom beträgt 96&amp;nbsp;pm und ist damit auf Grund der größeren [[Elektronegativität]] des Sauerstoffs kleiner als die Kohlenstoff-Wasserstoff-Bindungslänge der Methylgruppe, die 110&amp;nbsp;pm (1,10&amp;nbsp;Å) beträgt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.uni-tuebingen.de/uni/com/html/kapitel_8.pdf |titel=Alkohole |hrsg=www.uni-tuebingen.de |format=PDF; 303&amp;nbsp;kB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130626023953/http://www.uni-tuebingen.de/uni/com/html/kapitel_8.pdf |archiv-datum=2013-06-26 |abruf=2010-01-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Rotationshemmung der Kohlenstoff-Sauerstoff-[[Einfachbindung]] wurde mit 4,48&amp;nbsp;kJ/mol bestimmt&lt;ref&gt;E. V. Ivash, D. M. Dennison: ''Journal of Chemical Physics'' 21, 1953, S.&amp;nbsp;1804.&lt;/ref&gt; und beträgt damit nur ein Drittel der Rotationhemmung zweier Methylgruppen, etwa im [[Ethan]].<br /> <br /> === Chemische Eigenschaften ===<br /> Aufgrund der polaren Hydroxygruppe lässt sich Methanol in jedem Verhältnis mit Wasser mischen. Die Ähnlichkeit zu Wasser zeigt sich im Lösungsvermögen einiger Mineralsalze wie [[Calciumchlorid]] und [[Kupfersulfat]] in Methanol. Es ist ferner in [[Diethylether]], in Kohlenwasserstoffen und vielen anderen organischen Lösungsmitteln unter Wasserausschluss gut löslich. In einigen Lösungsmitteln können bereits geringe Anteile von Wasser eine Entmischung bewirken. Methanol ist wenig löslich in pflanzlichen Fetten und [[Öle#Fette Öle|Ölen]].&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> <br /> Der [[PKs-Wert|pK&lt;sub&gt;s&lt;/sub&gt;-Wert]] von Methanol liegt bei 16.&lt;ref&gt;S. Hauptmann: ''Reaktion und Mechanismus in der Organischen Chemie.'' Verlag Teubner, S.&amp;nbsp;61 ({{Google Buch |BuchID=BOG1sdmCsloC |Seite=62 |Hervorhebung=pks+wert+methanol}}).&lt;/ref&gt; Methanol reagiert in wässriger Lösung sauer. Methanol kann mit starken Basen zum ''Methanolat'' [[Protonierung|deprotoniert]] werden. Mit starken [[Säuren]] wie [[Schwefelsäure]] lässt sich Methanol [[Protonierung|protonieren]].<br /> <br /> [[Datei:Methanol saeure base.svg|700px|zentriert|Säure-Base Verhalten von Methanol]]<br /> <br /> Methanol verbrennt mit schwach blauer, fast unsichtbarer Flamme zu [[Kohlenstoffdioxid]] und Wasser. Der [[Flammpunkt]] liegt bei 9&amp;nbsp;°C. Methanoldämpfe bilden mit Luft im Bereich von 6 % bis 50 % [[Explosionsfähige Atmosphäre|explosionsfähige Gemische]]. Mit [[Alkalimetalle|Alkali]]- und [[Erdalkalimetall]]en reagiert Methanol unter Bildung von Wasserstoff und der Methanolate. Es reagiert leicht mit vielen [[Oxidationsmittel]]n wie [[Bariumperchlorat]], [[Brom]] oder [[Wasserstoffperoxid]]. Verschiedene Kunststoffe, Lacke und Kautschuk werden von Methanol angegriffen.<br /> <br /> Mit [[Carbonsäuren]] reagiert Methanol in [[Katalyse#Säure-Base-Katalyse|Säure- oder Basenkatalyse]] unter Wasserabgabe zu [[Methylester]]n; mit [[Carbonsäureester]]n ist eine [[Umesterung]] unter Freisetzung und Entfernung der anderen Alkoholkomponente aus dem [[Gemisch|Reaktionsgemisch]] oder im Methanol-Überschuss möglich.&lt;ref&gt;Klaus Weissermel, Hans-Jürgen Arpe: ''Industrial Organic Chemistry: Important Raw Materials and Intermediates.'' Wiley-VCH Verlag, 2003, ISBN 3-527-30578-5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Methanol lässt sich katalytisch zu [[Formaldehyd]] oxidieren.&lt;ref&gt;G. W. Becker, D. Braun, L. Bottenbruch: ''Kunststoffhandbuch.'' 11 Bände in 17 Tl.-Bdn., Bd. 3/1, ''Technische Thermoplaste.'' BD 3 / Teil 1, Verlag Hanser Fachbuch, 1992, ISBN 3-446-16368-9.&lt;/ref&gt; Mit [[Aldehyd]]en und [[Keton]]en reagiert Methanol in Gegenwart saurer Katalysatoren zu [[Acetale|Halbacetalen]] beziehungsweise Dimethyl[[acetale]]n, die als [[Schutzgruppe]] in der organischen Chemie eingesetzt werden können.&lt;ref&gt;J. Buddrus: ''Grundlagen der Organischen Chemie.'' Verlag Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-024894-4.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verwendung ==<br /> [[Datei:Methanol-use.svg|mini|Entwicklung des Methanolverbrauchs 2005 bis 2013&lt;ref name=&quot;Methanol Institute&quot; /&gt;]]<br /> Methanol wird unter anderem als [[Edukt|Ausgangsmaterial]] in der chemischen Industrie oder als Energielieferant genutzt. Die stoffliche Verwertung als Chemierohstoff erfordert ein besonders reines Produkt. Rohmethanol kann als Energieträger in stationären Anlagen verfeuert werden.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt; Ein Gemisch aus reinem Methanol und Wasser liefert außerdem die chemische Energie zum Betrieb von Brennstoffzellen, die sie in elektrische Energie wandeln. Die Verwendung als Kraftstoff, so genanntes ''Fuel-Methanol'', wird intensiv untersucht. Möglich ist der Zusatz zu herkömmlichen Motorkraftstoffen oder die Verwendung reinen Methanols. Methanol wird als polares [[Lösungsmittel]] eingesetzt. Im [[Rectisolverfahren]] dient es zur Abtrennung von sauren Komponenten wie [[Kohlenstoffdioxid]] oder [[Carbonylsulfid]] aus Gasströmen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.lurgi.com/website/fileadmin/user_upload/1_PDF/1_Broshures_Flyer/englisch/0308e_Rectisol.pdf |text=Rectisol Process |wayback=20120616225015}}&lt;/ref&gt; Im Zeitraum von 2005 bis 2009 nahm die Gesamtmenge des stofflich verwendeten Methanols um etwa 6 % zu, während die energetische Nutzung eine Steigerungsrate von 55 % aufwies.&lt;ref name=&quot;Methanol Institute&quot;&gt;{{Toter Link |date=2023-11-13 |url=http://www.methanol.org/Methanol-Basics/Resources/MMSA-Global-Methanol-Supply-and-Demand.aspx |fix-attempted=1}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Methanol als Chemierohstoff ===<br /> [[Datei:Methanol Stoffliche Verwendung 2009.PNG|hochkant=2|mini|Methanol: Stoffliche Verwendung 2009&lt;ref name=&quot;Methanol Institute&quot; /&gt;]]<br /> Methanol ist ein wichtiger Ausgangsstoff für [[Synthese (Chemie)|Synthesen]] in der chemischen Industrie. Mengenmäßig von großer Bedeutung sind die primären [[Derivat (Chemie)|Derivate]] Formaldehyd, Essigsäure, MTBE, [[Methylmethacrylat]], [[Methylchlorid]] und [[Methylamin]]e.&lt;ref name=&quot;Methanol Institute&quot; /&gt; Diese werden zu einer Reihe sekundärer und tertiärer Derivate weiterverarbeitet. Bekannte Beispiele sind [[Vinylacetat]], [[Essigsäureanhydrid]], [[Phenoplast|Phenol-Formaldehyd-Harze]] und [[Aminoplast|Melaminharze]].<br /> <br /> ==== Formaldehyd ====<br /> Die größte Menge an zu [[Formaldehyd]] verarbeitetem Methanol wird durch Oxidation mit [[Sauerstoff]] an [[Silber]]-Katalysatoren oder im [[Formox-Prozess]] an Eisenoxid/Molybdänoxid/Vanadiumoxid-Katalysatoren bei 400&amp;nbsp;°C umgesetzt.<br /> <br /> [[Datei:Formaldehyd Darstellung.svg|rahmenlos|hochkant=2|Oxidation mit Sauerstoff zu Formaldehyd]]<br /> <br /> Der Formaldehyd-Markt ist zwischen 2006 und 2010 in Nordamerika um etwa 15 % geschrumpft, im Wesentlichen bedingt durch den Rückgang der Nachfrage in der Möbel- und Baubranche. Das Marktvolumen in Nordamerika betrug etwa 4 Mio. Tonnen im Jahr 2010.&lt;ref&gt;[[ICIS (Unternehmen)|ICIS]]: [http://www.icis.com/v2/chemicals/9076013/formaldehyde/uses.html Formaldehyde Uses and Market Data]&lt;/ref&gt; Formaldehyd wird überwiegend zur Herstellung von [[Harnstoffharz|Harnstoff-]], [[Klebstoff#Phenol-Formaldehydharz-Klebstoffe|Phenol-]] und [[Aminoplast|Melamin-Formaldehydharzen]] verwendet, deren größte Verbraucher die [[Bauindustrie|Bau]]-, die [[Automobilindustrie|Automobil]]- und die [[Holzindustrie]] sind. Formaldehydharze werden für die Herstellung von Holzprodukten, etwa als Bindemittel für [[Hartfaser]]- und [[Spanplatte]]n, verwendet. Schnell wachsende Märkte sind die Herstellung von [[Polyoxymethylen]], [[Methylendiisocyanat]] und [[1,4-Butandiol]].&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.methanolmsa.com/exec/sam/view/id=189/node=116/ |text=Formaldehyde |wayback=20130827232532}}, von MMSA.&lt;/ref&gt; Im Jahr 2005 war China der weltgrößte Formaldehyd-Produzent mit einer Kapazität von 11 Millionen Tonnen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.icis.com/v2/chemicals/9076013/formaldehyde/uses.html |titel=Formaldehyde Uses and Market Data |hrsg=[[ICIS (Unternehmen)|ICIS]] |sprache=en |abruf=2010-01-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Essigsäure ====<br /> Methanol wird zur [[Essigsäure]]-Herstellung durch Umsetzung mit Kohlenstoffmonoxid nach dem [[Monsanto-Prozess]] sowie zur [[Essigsäureanhydrid]]-Herstellung über [[Methylacetat]] nach dem [[Tennessee-Eastman-Essigsäureanhydrid-Prozess]] eingesetzt. Die katalytisch aktive Spezies ist der anionische [[Rhodium]]-Komplex cis-[Rh(CO)&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;I&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;]&lt;sup&gt;−&lt;/sup&gt; mit [[Iodwasserstoff]] als [[Co-Katalysator]].&lt;ref name=&quot;Asinger&quot;&gt;F. Asinger: ''Methanol, Chemie- und Energierohstoff''. Akademie-Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-05-500341-1.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> :&lt;math&gt;\mathrm{CH_3OH + CO \to \ CH_3COOH }&lt;/math&gt;<br /> <br /> Im katalytischen Zyklus reagiert Methanol zunächst mit [[Iodwasserstoffsäure]] zu [[Methyliodid]], das sich oxidativ an den Rhodiumkomplex addiert. Kohlenmonoxid insertiert in die Metall-Methyl-Bindung unter Bildung eines [[Formyl]]-Komplexes. Dieses wird als [[Säurehalogenide|Säurehalogenid]] aus dem Komplex eliminiert. Das Säureiodid reagiert mit Wasser wieder zur Iodwasserstoffsäure und Essigsäure.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt;<br /> <br /> Bei der Herstellung von [[Essigsäureanhydrid]] wird ein Teil des Produkts mit Methanol in Methylacetat überführt und in den Prozess zurückgeführt. Das Essigsäureanhydrid wird dabei vollständig auf Basis von Synthesegas gewonnen.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Essigsäureanhydrid.svg|mini|hochkant=2|Essigsäureanhydrid]]<br /> Ein weiteres Folgeprodukt dieser Syntheseschiene ist [[Vinylacetat]]. Durch [[Hydrocarbonylierung]] eines Gemisches aus Essigsäureanhydrid und [[Methylacetat]] in Gegenwart von [[Homogene Katalyse|homogenen Rhodiumkatalysatoren]] wird bei Temperaturen um 150&amp;nbsp;°C und einem Druck von etwa 40&amp;nbsp;bar bis 70&amp;nbsp;bar [[Ethylidendiacetat]] gebildet, welches sich bei erhöhter Temperatur unter Säurekatalyse in Vinylacetat und Essigsäure spalten kann.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== Andere Folgeprodukte ====<br /> [[Methacrylsäuremethylester|Methylmethacrylat]], das [[Monomer]] des [[Polymethylmethacrylat]]s, wird durch [[Hydrolyse]] und anschließender [[Veresterung]] des aus [[Acetoncyanhydrin]] gebildeten 2-Methylpropennitrils mit Schwefelsäure in Gegenwart von Methanol hergestellt.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt;<br /> <br /> Methanol kann mit Hilfe [[Dotierung|dotierter]] Kupfer-Katalysatoren zum [[Methylformiat]] [[Dehydrierung|dehydriert]] werden. Nach Abtrennung des erzeugten Wasserstoffs wird das Methylformiat zunächst in kaltem Methanol ausgewaschen und anschließend destillativ getrennt.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt;<br /> <br /> :&lt;math&gt;\mathrm {2\ CH_3OH \longrightarrow HCO_2CH_3 + 2 \ H_2} ; \ \Delta H (300 \; \mathrm{K}) = 13 \; \mathrm{kJ/mol}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Durch Veresterung kann eine Reihe von Folgeprodukten hergestellt werden. [[Chlormethan]] ist selektiv durch Umsatz mit preiswerter [[Salzsäure]] herstellbar.&lt;ref&gt;[[Arno Behr (Chemiker, 1952)|A. Behr]]: ''Aliphatische Zwischenprodukte.'' In: Roland Dittmeyer, [[Wilhelm Keim]], [[Gerhard Kreysa]], Alfred Oberholz (Hrsg.): ''Winnacker, Küchler. Chemische Technik: Prozesse und Produkte.Band 5: Organische Zwischenverbindungen, Polymere.'' WILEY-VCH Verlag, Weinheim, ISBN 3-527-30770-2.&lt;/ref&gt; [[Fettsäuremethylester]] können durch herkömmliche Umesterungsverfahren hergestellt werden. Durch zweistufige Oxidation von [[p-Xylol|''p''-Xylol]] mit einem intermediären Veresterungsschritt wird [[Dimethylterephthalat]] gewonnen.&lt;ref name=&quot;Keim&quot;&gt;[[Wilhelm Keim|W.Keim]], A. Behr, G. Schmitt: ''Grundlagen der Industriellen Chemie: techn. Produkte u. Prozesse.'' 1. Auflage. Salle, Frankfurt/ Berlin/ München 1986, ISBN 3-7935-5490-2 (Sauerländer, ISBN 3-7941-2553-3).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Reaktion von Methanol mit [[Ammoniak]] unter Einsatz von [[Aluminiumsilikat]]en als Katalysator liefert Gemische von [[Methylamin]]en, ein Vorprodukt für Farbstoffe, Medikamente und Pflanzenschutzmittel.&lt;ref name=&quot;Keim&quot; /&gt;<br /> <br /> Durch Umsetzung von Methanol an [[Zeolithe (Stoffgruppe)|Zeolithen]] des Typs ZSM-5 im [[Methanol to Olefins|Methanol-to-Olefins]]-Verfahren gelingt die Herstellung kurzkettiger [[Olefin]]e wie [[Ethylen]], [[Propylen]] und [[Butene]]n, die zuvor meist durch [[Cracken|Steamcracken]] von leichtem [[Naphtha]] gewonnen wurden. Im ersten Schritt bildet sich Dimethylether, der unter [[Wasserabspaltung]] zu Ethen weiterreagiert.&lt;ref name=&quot;Asinger&quot; /&gt;<br /> <br /> :&lt;math&gt;\mathrm{2\ CH_3OH \to \ CH_3OCH_3 + H_2O \to \ H_2C{=}CH_2 + 2\ H_2O}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Durch Variation der Reaktionsbedingungen kann die Selektivität zu aromatischen Produkten verändert werden ''(Methanol to Aromatics, MtA)''.<br /> <br /> === Methanol im Energiesektor ===<br /> [[Datei:Methanol Energetische Verwendung 2009.PNG|mini|hochkant=1.5|Methanol: Energetische Verwendung 2009&lt;ref name=&quot;Methanol Institute&quot; /&gt;]]<br /> Methanol kann auf verschiedene Weise als Energielieferant dienen.&lt;ref name=&quot;Juelich&quot; /&gt; Es kann als Rohstoff für die chemische Umwandlung in andere Kraftstoffe genutzt werden. Weiterhin kann Methanol als 15%iges Gemisch mit Benzin (M15) oder direkt als Reinmethanol (M100) eingesetzt werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://fuelcellbus.georgetown.edu/files/MethanolFromCoalFinalReport04-2004.pdf |text=An Investigation Of The Feasibility Of Coal-Based Methanol For Application In Transportation Fuel Cell Systems |wayback=20130203020008}} (PDF-Datei; 766&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; Die [[Energiedichte]] (Heizwert) beträgt etwa die Hälfte der von [[Motorenbenzin]]. Reines Methanol kann als Wasserstofflieferant für Brennstoffzellen dienen, oder in der [[Direktmethanolbrennstoffzelle]] direkt (d.&amp;nbsp;h. ohne das Zwischenprodukt Wasserstoff) zur Bereitstellung elektrischer Energie genutzt werden. In Kombination mit der katalytischen Erzeugung des Energiespeicherstoffs kann ein geschlossener oder offener Kreislauf zur Lösung des Energiepufferproblems alternativer Energiequellen aufgebaut werden.&lt;ref name=&quot;Power&quot; /&gt; Mehrere Herstellungsvarianten unter Einbeziehung elektrischer oder photonischer Reaktionen sind bereits in Anwendung und werden derzeit aktiv in Richtung höherer Effizienz weiterentwickelt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Athanasios A. Tountas, Xinyue Peng, Alexandra V. Tavasoli, Paul N. Duchesne, Thomas L. Dingle |Titel=Towards Solar Methanol: Past, Present, and Future |Sammelwerk=Advanced Science |Band=6 |Nummer=8 |Datum=2019 |Seiten=1801903 |DOI=10.1002/advs.201801903 |PMC=6468977 |PMID=31016111}}&lt;/ref&gt; Während des Zweiten Weltkriegs wurden methanolhaltige Gemische als Treibstoff für Raketen- und Flugzeugtriebwerke ([[MW-50]]) verwendet. So wurde ''C-Stoff'', ein Gemisch aus Methanol, [[Hydrazin]], Wasser und Kaliumtetracyanidocuprat (I) (K&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;[Cu(CN)&lt;sub&gt;4&lt;/sub&gt;]) zusammen mit ''T-Stoff'', hochkonzentriertem [[Wasserstoffperoxid]], als selbstentzündlicher, [[hypergol]]er Treibstoff genutzt.&lt;ref&gt;[http://www.aeroconsystems.com/tips/advinfo.htm Übersicht über die Verwendung von Methanol in Raketen- und Flugzeugtreibstoffen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Methanol als Kraftstoff ====<br /> {{Infobox Brennstoff<br /> | Name = Methanol-Kraftstoff<br /> | Bild = <br /> | Andere Namen = M100, Methol, Spritol, Methyloxyhydrat, Methynol, Pyroholzether, Spiritol, Holzin, Holzalkohol, Holzspiritus, Karbinol, Holzgeist, Carbinol, Methylalkohol&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Handelsnamen = <br /> | Beschreibung = Ottokraftstoff für angepasste Motoren<br /> | Herkunft = <br /> | Bestandteile = Methanol<br /> | CAS = {{CASRN|67-56-1}}<br /> | Aggregat = flüssig<br /> | Viskosität = <br /> | Dichte = 0,79&amp;nbsp;kg/l<br /> | Heizwert = 15,7 MJ·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; = 19,9 MJ·kg&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> | Brennwert = 17,9 MJ·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; = 22,7 MJ·kg&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;&lt;ref name=&quot;Methanex&quot; /&gt;<br /> | Wobbe-Index = <br /> | Oktanzahl = 106 ROZ&lt;ref&gt;Tom B. Reed, R. M. Lerner: ''Methanol: A Versatile Fuel for Immediate Use.'' In: ''[[Science]].'' 182.4119, 1973, S.&amp;nbsp;1299–1304; [[doi:10.1126/science.182.4119.1299]].&lt;/ref&gt;<br /> | Cetanzahl = <br /> | Hypergol = <br /> | Flammpunkt = 9 °C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Zündtemperatur = 440 °C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Verbrennungstemperatur = <br /> | Explosionsgrenze = 6–50 Vol.-%&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Temperaturklasse = T2&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Explosionsklasse = <br /> | Mindestluftbedarf = <br /> | Kohlendioxidemissionen = <br /> | UN-Nummer = 1230&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Gefahrnummer = 336&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> }}<br /> <br /> Methanol kann in vielfältigen Varianten entweder direkt als Kraftstoff oder Kraftstoffzusatz eingesetzt werden. Zum Einsatz in [[Ottomotor|Otto]]- und [[Dieselmotor|Diesel-Verbrennungsmotoren]] sind heute mehrere Möglichkeiten bekannt. Nach der [[Europäische Norm|Europäischen Norm]] für [[Ottokraftstoff]]e [[EN 228]] sind maximale Zumischungen von 3&amp;nbsp;Volumenprozent zum Kraftstoff zulässig unter Zusatz von [[Stabilisator (Chemie)|Stabilisierungsmitteln]]. Derartige geringe Zumischungen können von heutigen [[Ottomotor]]en ohne Anpassungen verkraftet werden. Aus Kostengründen nutzte Deutschland bisher diese Möglichkeiten nicht aus.<br /> <br /> Weiterhin kann Methanol als Zumischung in höheren Konzentrationen zum Benzin oder als nahezu reiner Methanolkraftstoff eingesetzt werden. In Deutschland sponserte das [[Bundesministerium für Bildung und Forschung]] in den 1980er Jahren einen Großversuch mit einem M15-Kraftstoff, bestehend aus 15 % Methanol und 85 % Benzin, und mit einem M85-Kraftstoff mit entsprechenden Verhältnissen; es testete diese mit über 1000 Fahrzeugen aller deutschen Autohersteller mit Unterstützung der [[Mineralölunternehmen|Mineralölindustrie]] sowie zahlreicher [[Forschungsinstitut]]e ausführlich.&lt;ref&gt;[http://www.umweltlexikon-online.de/RUBwerkstoffmaterialsubstanz/Alkoholkraftstoff.php Alkoholkraftstoff], umweltlexikon-online.de&lt;/ref&gt; Die Fahrzeuge wurden für den Betrieb mit diesen Kraftstoffen werkstoff- und gemischbildungsseitig angepasst. Die USA, Japan, China, Neuseeland und Südafrika führten ähnliche Versuche durch. Ebenfalls testete dieses Programm einen Methanol-Diesel-Mischkraftstoff mit 20 % Methanol in PKWs.<br /> <br /> Für einen Großversuch mit M100-Kraftstoff wurden 1980 Benzin-Fahrzeuge der Mercedes-Benz [[Mercedes-Benz_Baureihe_126#Modellvarianten|280 SE]]-Klasse umgerüstet. Um eine ähnliche Reichweite trotz geringerem Methanol-Heizwert zu erreichen, wurde das Tankvolumen von 90 auf 136 Liter vergrößert. Das Startgemisch wurde erwärmt, um einen Start bei Temperaturen von bis zu -25°C zu ermöglichen. Zur Schadstoff- und Geruchsminderung wurde ein Katalysator eingebaut. Wegen der aggressiveren Eigenschaften von Methanol wurden in zahlreichen Komponenten neue Materialien eingesetzt. Die Leistung und das Drehmoment waren nahezu identisch zu denen des Benzinmotors.&lt;ref&gt;Presseinformation M100 Großversuch in Berlin, Daimler-Benz AG, 21. Januar 1980, [https://mercedes-benz-archive.com/marsClassic/de/instance/print/Presseinformationen-21-Januar-1980.xhtml?oid=29265939]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In für Reinmethanol M100 und M85 angepassten Motoren lassen sich im Vergleich zu Benzinmotoren eine bis zu 10 % höhere Motorleistung und ein etwa 15 % besserer thermischer [[Wirkungsgrad]] erzielen, dadurch ein günstigerer energetischer [[Kraftstoffverbrauch]]. Als flüssiger Kraftstoff ist Methanol wegen der einfachen Handhabung im Vergleich zu gasförmigen Kraftstoffen besonders für den Verkehrssektor geeignet, sowohl für den Straßen, Wasser- und Schienenverkehr sowie mit Einschränkungen in der Luftfahrt. &lt;!-- Quelle? --&gt;<br /> <br /> Für die Verwendung von reinem Methanol (M100) wurden Nutzfahrzeug-Dieselmotoren entsprechend modifiziert. Wegen der niedrigen [[Cetanzahl]] von Methanol ist ein Motorbetrieb als [[Dieselmotor|Selbstzünder]] nicht möglich. Deshalb setzten die Tester zusätzliche Zündhilfen in Form von Diesel-[[Piloteinspritzung]] oder [[Zündkerze|Kerzen]]- oder [[Glühkerze|Glühzündung]] ein.&lt;!-- Quelle? --&gt;<br /> <br /> Der Tanker [[Lindanger-Klasse|Lindanger]] ist das Typschiff für sieben Produktentanker, deren Dual-Fuel Zweitaktmotoren mit dem Brennstoff Methanol angetrieben werden. Die Dual-Fuel-Hauptmotoren vom Typ B&amp;W 6G50ME-9.3 LGIB mit einer Nennleistung von 10.320&amp;nbsp;kW bei 100/min werden mit Methanol und MGO als [[Zündöl]] gefahren. Sie wurden von [[MAN B&amp;W]] in Kopenhagen entwickelt und von der Motoren- und Maschinenbau-Abteilung von Hyundai Heavy Industries gebaut.&lt;ref&gt;[http://wlco.no/methanol/ ''POWERED BY METHANOL'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch ein Zweistoffbetrieb Diesel-Methanol ist möglich. Der von [[Franz Pischinger]] entwickelte Methanol-[[Glühzündermotor]] weist gute [[Emission (Umwelt)|Emissionswerte]] bei niedrigem Verbrauch auf.&lt;ref&gt;H. Heitland: ''Alternativen im Verkehr: Abschätzung ihrer Chancen und Risiken durch PC-Simulationsmodelle.'' Verlag Frank Timme, S.&amp;nbsp;65 ({{Google Buch |BuchID=cmM5o5tZJhMC |SeitenID=PT69 |Hervorhebung=Pischinger Methanol}}).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Inst. Francais Du Petrole (Hrsg.): ''VII. International Symposium on Alcohol Fuels.'' Editions Technip, ISBN 2-7108-0517-0, S.&amp;nbsp;277 ({{Google Buch |BuchID=-iBd2mplgQwC |Seite=277 |Hervorhebung=Pischinger Methanol}}).&lt;/ref&gt; In China wurden Anfang des 21. Jahrhunderts etwa 7&amp;nbsp;Millionen Tonnen Methanol pro Jahr Kraftstoffen zugemischt.&lt;ref name=&quot;KianfarE&quot;&gt;Ehsan Kianfar, Mahmound Salini: ''A Review on the Production of Light Olefins from Hydrocarbons Cracking and Methanol Conversion.'' In: James C. Taylor (Hrsg.): ''Advances in Chemistry Research.'' Band 59, Nova Science Publishers, New York, 2020, ISBN 978-1-5361-7113-6, S.&amp;nbsp;1–82.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während sich bei den limitierten Emissionen für Kohlenwasserstoffe, Kohlenmonoxid und [[Stickoxide]] mit der heute bei Ottomotoren üblichen Katalysatortechnik keine Vorteile mehr ergeben, sind bei den nichtlimitierten Emissionen geringe Vorteile zu verzeichnen. So emittiert Methanol beispielsweise keine [[Aromaten]] wie [[Benzol]], [[Toluol]] und niedrigere [[polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe]] und hat ein geringes [[Ozon#Bildung|Ozonbildungspotential]]. Nachteilig ist dagegen die erhöhte Formaldehydemission, wobei das Niveau bei allen hier aufgeführten Emissionskomponenten wegen des Katalysators sehr niedrig ist. Bei Dieselkonzepten entfallen weitgehend Schwefelemissionen und [[Ruß]]bildung. Methanol hat knapp 50 % des [[Heizwert]]es von Diesel und Benzin.&lt;ref&gt;S. Geitmann: ''Erneuerbare Energien und Alternative Kraftstoffe. Mit neuer Energie in die Zukunft.'' Verlag Hydrogeit, 2005, ISBN 3-937863-05-2.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unvorteilhaft ist die Giftigkeit von Methanol, die Vorsichtsmaßnahmen bei der Betankung und bei Arbeiten am Fahrzeug erfordert. Da Methanol [[biologisch abbaubar]] ist, ist die Umweltgefährdung bei eventuellen Unfällen gering.&lt;ref&gt;J. J. Romm: ''Der Wasserstoff-Boom: Wunsch und Wirklichkeit beim Wettlauf um den Klimaschutz.'' Wiley-VCH Verlag, 2006, ISBN 3-527-31570-5.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im US-Motorsport ersetzten in den 1960er Jahren die amerikanischen Formel-Rennserien ([[Championship Auto Racing Teams|CART]], [[Indy Car]]) nach schweren Feuerunfällen beim [[Indianapolis 500]] das mit Wasser nicht löschbare Benzin durch Methanol.&lt;ref&gt;B. Aldrich: ''ABC’s of Afv’s: A Guide to Alternative Fuel Vehicles.'' Verlag Diane Pub, 1995, ISBN 0-7881-4593-2 ({{Google Buch |BuchID=0ecUzLRyN5cC |Seite=45 |Hervorhebung=Indy Race Cars Methanol}}).&lt;/ref&gt; Ein Nachteil dabei ist, dass brennendes reines Methanol kaum sichtbar ist. So wird nach dem Tankvorgang im Rennen stets Wasser über den Tankstutzen gespritzt, um etwaig ausgelaufenes Methanol wegzuspülen, bevor es sich an heißen Teilen entzündet. Methanol ist – wie Ethanol – besonders für [[Motoraufladung|aufgeladene Motoren]] geeignet.&lt;ref&gt;M. Trzesniowski: ''Rennwagentechnik: Grundlagen, Konstruktion, Komponenten, Systeme.'' Verlag Vieweg+Teubner, 2008, ISBN 978-3-8348-0484-6.&lt;/ref&gt; [[Dragster]] mit Achtliter-Kompressor-V8-Motoren der Klasse ''Top Methanol'' erzielen Leistungen über 3500&amp;nbsp;PS.<br /> <br /> Im Modellbau wird Methanol mit [[Nitromethan]]-Zusatz in Glühzündermotoren verwendet. Die Verwendung ist stark rückläufig, weil die Modellbau-Treibstoffe teuer sind und moderne Elektromotoren mit [[Lithium-Ionen-Akkumulator]]en immer kostengünstiger und leiser werden.<br /> <br /> ==== Methanol in Brennstoffzellen ====<br /> {{Hauptartikel|Brennstoffzelle}}<br /> [[Datei:Fuel cell NASA p48600ac.jpg|mini|hochkant|Direkt-Methanol-Brennstoffzelle ''(Quelle: NASA)'']]<br /> Es gibt zwei Wege, wie Methanol genutzt werden kann, um elektrische Energie aus Brennstoffzellen zu erhalten: Entweder dient das Methanol als Wasserstofflieferant für eine Wasserstoff-Brennstoffzelle oder es wird in der Brennstoffzelle direkt umgesetzt. Für die Versorgung von Wasserstoff-Brennstoffzellen muss das Methanol mit Wasser zunächst unter Energiezufuhr in Wasserstoff und [[Kohlenstoffdioxid]] CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; umgewandelt werden. Für diesen Schritt wird ein [[Methanol-Reformer]] genutzt (siehe [[Reformed Methanol Fuel Cell|Indirekte Methanolbrennstoffzelle]]). Dann wird der Wasserstoff vom CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; (und von eventuellem CO) getrennt und der Brennstoffzelle zugeführt und dort umgesetzt. Alternativ zur Kombination aus Reformer und H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Zelle können die dafür geeigneten [[Direktmethanolbrennstoffzelle]] das Methanol-Wassergemisch unmittelbar nutzen, also ohne vorherige Umwandlung in Wasserstoff. Diese vom Funktionsprinzip her die einfachere Variante wird für Kleinverbraucher wie Kühlgeräte oder Fernseher beim Camping oder Messeinrichtungen bevorzugt. Nach Herstellerangaben wurden bis 2018 über 40.000 solcher Brennstoffzellen verkauft.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Ulrike Schramm |url=https://www.sfc.com/sfc-energy-und-beijing-green-century-technologies-unterzeichnen-partnerschaftsvereinbarung-fuer-efoy-pro-brennstoffzellen-in-china/ |titel=SFC Energy und Beijing Green Century Technologies unterzeichnen Partnerschaftsvereinbarung für EFOY Pro Brennstoffzellen in China |werk=Investoren, Pressemitteilung |hrsg=SFC Energy AG |datum=2018-04-24 |abruf=2018-05-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ablaufenden Reaktionen sind:<br /> <br /> Anodenreaktion:<br /> :&lt;math&gt;\mathrm{2\ CH_{3}OH + 2\ H_2O \longrightarrow 2\ CO_{2} + 12\ H ^+ +12\ e^-}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Kathodenreaktion:<br /> :&lt;math&gt;\mathrm{3\ O_2 + 12\ H ^+ +12\ e^-\longrightarrow \ 6\ H _2O}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Gesamtreaktion:<br /> :&lt;math&gt;\mathrm{2\ CH_{3}OH + 3\ O_2 \longrightarrow \ 2\ CO_{2} + 4\ H_2O}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Als [[Elektrolyt]] verwendet dieser Zellentyp eine [[Protonen-Austausch-Membran]]. Der [[Anode]] wird das Methanol-Wasser-Gemisch zugeführt und das Methanol dort oxidiert, wobei als Abgas [[Kohlenstoffdioxid]] entsteht. An der [[Kathode]] reagieren die Wasserstoffionen mit Luftsauerstoff zu Wasser. Ein Problem der Direkt-Methanol-Brennstoffzelle ist die Durchlässigkeit der Membran für Methanol, wodurch der Wirkungsgrad sinkt.<br /> <br /> ==== Methanolderivate als Kraftstoff ====<br /> Die primären Derivate des Methanols werden in vielfältiger Weise bereits als Kraftstoff oder Kraftstoffzusatz verwendet. Bekannt ist die Verwendung des [[Oktanzahl]]boosters MTBE, das in den Vereinigten Staaten 1979 vom [[Environmental Protection Agency|EPA]] in Konzentrationen zwischen 2 und 5 % genehmigt wurde.&lt;ref&gt;[http://www.epa.gov/oust/mtbe/Mtbefs3.pdf MTBE Fact Sheet #3 Use And Distribution Of MTBE And Ethanol] (PDF-Datei; 20&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt; Das Derivat Dimethylether (DME) dient als Dieselersatzkraftstoff. Methanol wird zur Umesterung von Pflanzenöl und Herstellung von Biodiesel genutzt. Vorteile der Derivate sind unter anderem deren Schwefel- und Aromatenfreiheit. Die Energiedichte ist gegenüber reinem Methanol erhöht.<br /> <br /> ===== Biodiesel =====<br /> {{Hauptartikel|Biodiesel}}<br /> [[Datei:Biodiesel-3.png|mini|hochkant|Biodieselprobe]]<br /> In der [[Biodiesel]]herstellung wird Methanol zur [[Umesterung]] von pflanzlichen Ölen eingesetzt. Dazu wird zum Beispiel [[Rapsöl]] mit Methanol unter Basenkatalyse umgeestert. Das Methanol wird über das stöchiometrische Verhältnis von [[Glycerinester]] zu Alkohol hinaus zugegeben, um die Reaktion auf die Seite des [[Methylester]]s zu verschieben. Als Nebenprodukt fällt Glycerin an. Nach der Beendigung der Reaktion werden die Phasen getrennt und der Biodiesel zur Aufarbeitung gewaschen und destilliert. Moderne Biodieselanlagen weisen eine Kapazität von rund 200.000 Tonnen pro Jahr auf; die gesamte in Deutschland installierte Kapazität betrug im Jahr 2006 3.840.500&amp;nbsp;t.&lt;ref&gt;[http://www.iwr.de/biodiesel/kapazitaeten.html Biodieselproduktionskapazitäten in Deutschland]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===== Methanol to Gasoline =====<br /> {{Hauptartikel|Methanol to Gasoline}}<br /> Im Methanol-to-Gasoline-Verfahren wird Methanol zur Herstellung [[Oktanzahl|hochoctaniger]] Vergaserkraftstoffe eingesetzt. Durch Umsatz an [[Zeolithe (Stoffgruppe)|Zeolith]]-[[Katalysator]]en des Typs ZSM-5 wird über das Zwischenprodukt Dimethylether ein [[Kohlenwasserstoff]]gemisch gebildet.&lt;ref&gt;K. Liu, C. Song, V. Subramani: ''Hydrogen and Syngas Production and Purification Technologies: Hydrocarbon Processing for H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt; Production.'' Verlag John Wiley &amp; Sons, 2010, ISBN 978-0-471-71975-5, S.&amp;nbsp;510 ff.&lt;/ref&gt; Die Reaktion findet im ersten Schritt über die Dehydratisierung des Dimethylethers zu [[Ethen]] und anderen leichten Olefinen statt, die in weiteren Schritten zu Produkten mit fünf und mehr Kohlenstoffatomen [[oligomer]]isieren und [[Cyclische Verbindungen|zyklisieren]] können. Der Reaktionsmechanismus ist komplex und bis heute Gegenstand intensiver Untersuchungen.&lt;ref&gt;Solange R. Blaszkowski, Rutger A. van Santen: [http://alexandria.tue.nl/repository/freearticles/590967.pdf ''Theoretical Study of C-C Bond Formation in the Methanol-to-Gasoline Process.''] (PDF-Datei; 222&amp;nbsp;kB). In: ''[[J. Am. Chem. Soc.]]'' 119, 1997, S.&amp;nbsp;5020–5027; [[doi:10.1021/ja963530x]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Michael Seiler, Udo Schenk, Michael Hunger: ''Conversion of methanol to hydrocarbons on zeolite HZSM-5 investigated by in situ MAS NMR spectroscopy under flow conditions and on-line gas chromatography.'' In: ''[[Catalysis Letters]].'' 62, 1999, S.&amp;nbsp;139–145; [[doi:10.1023/A:1019086603511]].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> :&lt;math&gt;2 \ n \ \mathrm{CH_3OH} \to \ n \ \mathrm{CH_3OCH_3} + \ n \ \mathrm{H_2O} \to \mathrm{Kohlenwasserstoffgemische}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Die [[Verweilzeit (technischer Prozess)|Verweilzeiten]] sind länger und Temperaturen höher als bei den verwandten MtO- und MtA-Verfahren. Der erhaltene [[Ottokraftstoff]] ist schwefelfrei und weist niedrige [[Benzol]]-Gehalte auf. Der Prozess kann im [[Festbettreaktor|Festbett]]- oder Fluidbett-Verfahren durchgeführt werden. Das Fluidbett-Verfahren besitzt Vorteile durch eine kontinuierliche [[Katalyse#Katalysatordeaktivierung und Regeneration|Katalysatorregenerierung]], die niedrigere Drücke erlaubt. [[TotalEnergies]] errichtete eine Pilotanlage mit einer Produktionsleistung von 1700 Tonnen Kraftstoff pro Tag in Neuseeland. [[Rheinbraun]] betrieb eine weitere Pilotanlage über längere Zeit im nordrhein-westfälischen [[Berrenrath]]. Sie wurde gemeinsam von [[Uhde GmbH|Uhde]] und [[Lurgi]] errichtet.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://base.thyssenkrupp.com/pages/de/ID2911_386853815.html |text=ThyssenKrupp Base: Methanol |archive-is=20120708210830}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===== MTBE =====<br /> Durch säurekatalysierten Umsatz von Methanol mit [[Isobuten]] wird [[MTBE|Methyl-''tertiär''-butylether]] (MTBE), ein Oktanzahlverbesserer, hergestellt. Der Sauerstoffgehalt von MTBE bewirkt in Vergasermotoren eine bessere Verbrennung der Kraftstoffe. Die dadurch erreichte Luftverbesserung war ausschlaggebend dafür, dass der Einsatz von Oxygenaten, einer Gruppe von Chemikalien, die den Sauerstoffgehalt des Benzins erhöhen, im ''Clean Air Act'' (CAA, Verordnung zur Luftreinhaltung) der Vereinigten Staaten von 1992 vorgeschrieben wurde. Das in der Verordnung vorgegebene Ziel von 2,7&amp;nbsp;Gew.-% Sauerstoff im Kraftstoff erreichten die [[Erdölraffinerie|Raffinerien]] vor allem durch den Einsatz von MTBE.&lt;ref&gt;[http://www.epa.gov/mtbe/gas.htm MTBE in Fuels], von EPA.gov.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:MTBE-Synthese (Reaktionsgleichung).png|mini|hochkant=1.5|Herstellung von MTBE]]<br /> <br /> Nachdem MTBE in Grundwasser nachgewiesen wurde, verboten 2003 Kalifornien und anderen Bundesstaaten der USA die Verwendung von MTBE als Oktanzahlverbesserer, da Konzentrationen von circa 40&amp;nbsp;µg MTBE pro Liter Wasser die Trinkwasserqualität beeinträchtigen.&lt;ref&gt;[http://www.gao.gov/new.items/d02440r.pdf MTBE Ban in California] (PDF-Datei; 674&amp;nbsp;kB), von GAO.gov.&lt;/ref&gt; In Europa und Deutschland wurde der Einsatz von MTBE durch die Richtlinie 85/535/EWG und später durch die Kraftstoffqualitätsrichtlinie 98/70/EG, wonach eine Beimischung bis zu 15&amp;nbsp;Vol.-% erlaubt ist, verstärkt. In Deutschland und der EU konnten Untersuchungen keine unmittelbare Gesundheits- oder Umweltgefährdung durch MTBE nachweisen, ein Verbot wurde nicht erwogen.&lt;ref&gt;[http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/grundwasser/mtbe.htm Umweltrelevanz des Stoffes Methyltertiärbutylether (MTBE) unter besonderer Berücksichtigung des Gewässerschutzes], von Umweltbundesamt.de.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===== Dimethylether =====<br /> Das leicht zu verflüssigende Gas [[Dimethylether]] (DME) kann durch katalytische Dehydrierung von Methanol in Gegenwart von [[Zeolithe (Stoffgruppe)|Silica-Alumina]]-Katalysatoren hergestellt werden. DME wird von einigen Unternehmen als vielversprechender Kraftstoff in Dieselmotoren&lt;ref name=&quot;DOE&quot;&gt;[http://www.osti.gov/scitech/servlets/purl/821275/821275.PDF Annual Technical Progress Report for Project Entitled “Impact of DME-Diesel Fuel Blend Properties on Diesel Fuel Injection Systems” 16. Mai 2003].&lt;/ref&gt; und Gasturbinen&lt;ref&gt;{{Patent|Land=US|V-Nr=4341069|Titel=Method for generating power upon demand}}&lt;/ref&gt; gesehen. Die Cetanzahl von DME liegt bei 55 und damit über der von herkömmlichem Diesel.&lt;ref name=&quot;DOE&quot; /&gt;&lt;ref&gt;[http://www.eu-portal.net/material/downloadarea/kt5_wm_de.pdf Umwelt, Energie und Verkehr] (PDF-Datei; 1,1&amp;nbsp;MB) EU-Forschungsergebnisse im Bereich Stadt- und Regionalverkehr.&lt;/ref&gt; Die Verbrennung ist relativ sauber und führt nur zu geringen Emissionen von Partikeln, Stickoxiden und Kohlenmonoxid.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.aboutdme.org/index.asp?bid=219 |text=DME, Clean Fuel for Transportation |wayback=20110724214831}}, bei International DME Association.&lt;/ref&gt; Im Zuge des europäischen BioDME-Projekts wird untersucht, ob auf Basis von [[Lignocellulose]] produziertes DME im großtechnischen Maßstab produziert werden kann.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.biodme.eu/ |titel=BioDME |hrsg=BioDME |abruf=2018-09-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sonstige Anwendungen ===<br /> Methanol findet weitere Anwendung in vielen Bereichen. So findet es als Lösungs- und [[Frostschutzmittel]] Einsatz. In [[Wärmerohr]]en im mittleren Temperaturbereich bis 500&amp;nbsp;K dient Methanol als [[Wärmeübertragung|Übertrager-Fluid]]. Ebenso findet es Anwendung bei der Sensorreinigung von digitalen [[Spiegelreflexkamera]]s, da es keine Schlieren hinterlässt und rückstandslos verdunstet. [[Deuterierung|Mono- und perdeuteriertes]] Methanol werden als Lösungsmittel in der [[Kernspinresonanzspektroskopie]] verwendet. In Kläranlagen wird Methanol zur Unterstützung der [[Denitrifikation]], der Umwandlung von [[Nitrate|Nitrat]] in gasförmigen Stickstoff, zum Abwasser gegeben. Die bakteriellen Stoffwechselvorgänge benötigen Methanol als zusätzlichen Energielieferanten. In der Abfallaufbereitung wird Methanol zum [[Solvolyse|solvolytischen]] [[Recycling]] von [[Polyethylenterephthalat]] genutzt. Dabei werden Ethylenglycol und Dimethylterephthalat zurückgewonnen. Methanol wird zur Abscheidung von [[Polystyrol]] und [[Chloropren]]kautschuk aus Polymermischungen, etwa zur Verkapselung anderer Polymere wie zum Beispiel [[Butadien-Kautschuk]], verwendet.&lt;ref&gt;{{Patent|Land=US|V-Nr=5264553|Titel=Method of forming uniform polymer spheres, composite particles and polymer encapsulated particles}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Verwendung von Methanol zum Transport von Kohle in Methanol-Kohle-[[Suspension (Chemie)|Slurrys]] wurde intensiv untersucht.&lt;ref&gt;B. E. A. Jacobs: '' Design of slurry transport systems.'' Verlag Elsevier, S.&amp;nbsp;254 ({{Google Buch |BuchID=BOG1sdmCsloC |Seite=62 |Hervorhebung=pks+wert+methanol}}).&lt;/ref&gt; Die Kohle-Methanol-Slurry kann bei diesem Verfahren direkt verbrannt werden oder das Methanol kann destillativ abgetrennt werden und über Pipelines wieder an den Förderort der Kohle zurückgepumpt werden. Methanol wird in der Chemischen und Ölindustrie als Extraktionsmittel eingesetzt, etwa zur Trennung von aromatischen und paraffinischen Kohlenwasserstoffen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.fischer-tropsch.org/Tom%20Reels/Linked/TOM%20023%20Partial/TOM-023-0614-0617%20Bag%203046%20Item%2016A.pdf |text=Verfahren zur Abtrennung aromatischer Kohlenwasserstoffe aus Gemischen |wayback=20120128025318}} (PDF-Datei; 424&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Biologische Bedeutung ==<br /> === Methanol als Substrat im anaeroben Stoffwechsel ===<br /> {{Hauptartikel|Methanbildner|Methanbildung}}<br /> Methanol wird nicht nur zum Zwecke des Energiegewinns zu Kohlenstoffdioxid abgebaut, sondern kann auch als Kohlenstoffquelle für den Aufbau von Zellbausteinen dienen. Dies ist insbesondere der Fall für anaerobe [[Methanotroph]]e, die C&lt;sub&gt;1&lt;/sub&gt;-Verbindungen [[Kohlenstoffdioxid-Assimilation|assimilieren]]. In der Regel wird Methanol zunächst zu Formaldehyd oxidiert und kann entweder im so genannten [[Reduktiver Acetyl-CoA-Weg|Wood-Ljungdahl-Weg]], dem [[Serinweg]] oder im [[Ribulosemonophosphatweg]] zu Kohlenhydraten aufgebaut werden.<br /> <br /> === Methanol als Zwischenprodukt des aeroben Methanabbaus ===<br /> Methanol wird als Zwischenprodukt des Stoffwechsels [[methanotrophe]]r Bakterien aus der Oxidation von Methan gebildet. [[Methylotroph]]e Bakterien ''([[Methylophilaceae]])'' und [[Hefen]], beispielsweise [[Backhefe]], oxidieren auch andere C&lt;sub&gt;1&lt;/sub&gt;-Verbindungen wie Methanol und Formaldehyd zur Energiegewinnung. Der Abbau findet in aeroben Umgebungen in der Nähe von Methanvorkommen statt.<br /> <br /> Der aerobe biologische Abbau des Methans erfolgt über die Stufen Methanol, Formaldehyd, Formiat zu Kohlendioxid (CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;).&lt;ref&gt;{{Toter Link |date=2023-03-29 |url=http://www.eawag.ch/about/personen/homepages/buergmhe/Stoffwechsel08/Stoffwechsel_Termin_6-2009.pdf}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> :&lt;math&gt;\mathrm{CH_4 \to \ CH_3OH \to \ C H_2O \to \ HCOO^- \to \ CO_2}&lt;/math&gt;<br /> <br /> Für die Gesamtreaktion gilt:<br /> <br /> :&lt;math&gt;\mathrm{CH_4 + 2\;O_2 \to\ CO_2 + 2 \;H_2O} \ ; \ \Delta G (300 \; \mathrm{K}) = -818 \; \mathrm{kJ}/\mathrm{mol}.&lt;/math&gt;<br /> <br /> Die Oxidation von Methan zu Methanol wird durch das Enzym [[Methan-Monooxygenase]] unter Verbrauch von Sauerstoff und [[Nicotinamidadenindinukleotid]] (NAD(P)H) katalysiert. Die weitere Oxidation des entstehenden Methanols zu Formaldehyd erfolgt je nach Spezies in unterschiedlicher Weise.&lt;ref&gt;H. Kloosterman, J. W. Vrijbloed, L. Dijkhuizen (2002): ''Molecular, biochemical, and functional characterization of a Nudix hydrolase protein that stimulates the activity of a nicotinoprotein alcohol dehydrogenase.'' In: ''[[J Biol Chem]].'' 277 (38), S.&amp;nbsp;34785–34792. PMID 12089158; [http://www.jbc.org/content/277/38/34785.full.pdf+html PDF] (freier Volltextzugriff, engl.).&lt;/ref&gt; [[Gram-Färbung|Gram-negative]] Bakterien oxidieren Methanol über eine lösliche Methanol-[[Dehydrogenase]] im [[Periplasmatischer Raum|periplasmatischen Raum]] mit [[Pyrrolochinolinchinon]] (PQQ) als [[Coenzym]]. Gram-positive, methanotrophe Bakterien wie [[Bacilli]] und [[Actinomycetaceae|Aktinomyzeten]] verwenden eine cytosolische NAD(P)H-abhängige Dehydrogenase. Dagegen oxidieren Hefen Methanol in den [[Peroxisom]]en, was durch eine [[Flavin-Adenin-Dinukleotid|FAD]]-abhängige [[Alkoholoxidase]] katalysiert wird. Dabei werden die Elektronen auf Sauerstoff übertragen, so dass daraus [[Wasserstoffperoxid]] entsteht.<br /> <br /> Für die Oxidation von Formaldehyd sind verschiedene Stoffwechselwege bekannt. Formaldehyd ist sehr reaktiv und wird zum Beispiel als Addukt an [[Tetrahydrofolsäure]] beziehungsweise [[Tetrahydromethanopterin]], alternativ an [[Glutathion]], gebunden.&lt;ref&gt;Georg Fuchs (Hrsg.), Hans. G. Schlegel (Autor): ''Allgemeine Mikrobiologie.'' 8. Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-13-444608-1, S.&amp;nbsp;311.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Einzellerproteine ===<br /> Verfahren zur Herstellung von [[Einzellerprotein]]en ''(single cell proteins)'' auf Basis von Methanol wurden eingehend untersucht. Dabei werden zum Beispiel Bakterien des Typs ''Methylophilus methylotropha'' in [[Airlift-Reaktor]]en fermentiert, wobei als Stickstoffquelle [[Ammoniak]] genutzt wird. Dabei werden proteinreiche Produkte erhalten, deren [[Aminosäuren|Aminosäurekomposition]] der von [[Fischmehl]] ähnlich ist. Die Nutzung von Einzellerproteinen auf der Basis von Methanol für Futterzwecke ist toxikologisch und ernährungsphysiologisch unbedenklich. Die Eiweiße können nach entsprechender Aufarbeitung als Lebensmittel dienen. Ein Verfahren der [[Imperial Chemical Industries|ICI]] wurde bereits großtechnisch realisiert, die Produkte konnten aber gegenüber preiswerten Soja- und Fischmehlprodukten nicht vermarktet werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Cleanthis J. Israelidis |url=http://www.biopolitics.gr/HTML/PUBS/VOL1/isreali.htm |titel=Nutrition – Single Cell Protein, Twenty Years Later |hrsg=www.biopolitics.gr |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20111007210822/http://www.biopolitics.gr/HTML/PUBS/VOL1/isreali.htm |archiv-datum=2011-10-07 |abruf=2018-09-06}}&lt;/ref&gt; Der Vorteil der Verwendung von Methanol gegenüber anderen Kohlenstoffquellen ist neben der Mischbarkeit mit Wasser der geringere Sauerstoffbedarf sowie die geringere Wärmeentwicklung bei der Fermentierung.<br /> <br /> == Deuteriertes Methanol ==<br /> Es gibt drei verschiedene [[Deuterierung|deuterierte]] Varianten von Methanol:<br /> * ''Methanol-d1'', auch ''MeOD'', bei dem nur das Wasserstoffatom der Hydroxygruppe gegen Deuterium ausgetauscht wurde&lt;ref&gt;{{Substanzinfo|Name=Methanol-d1 |CAS=1455-13-6 |EG-Nummer=215-933-0 |ECHA-ID=100.014.485 |ZVG= |PubChem=123113 |ChemSpider=109729 |Wikidata=Q82908334 }}&lt;/ref&gt;<br /> * ''Methanol-d3'', bei dem die Wasserstoffatome der Methylgruppe ersetzt wurden&lt;ref&gt;{{Substanzinfo|Name=Methanol-d3 |CAS=1849-29-2 |EG-Nummer=217-435-9 |ECHA-ID=100.015.851 |ZVG= |PubChem=123132 |ChemSpider=109747 |Wikidata=Q83041789 }}&lt;/ref&gt;<br /> * ''Methanol-d4'', bei dem alle Wasserstoffatome ausgetauscht sind&lt;ref&gt;{{Substanzinfo|Name=Methanol-d4 |CAS=811-98-3 |EG-Nummer=212-378-6 |ECHA-ID=100.011.253 |ZVG= |PubChem=71568 |ChemSpider=64640 |Wikidata=Q1100804 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Methanol-d1.svg|Struktur von monodeuteriertem Methanol (''Methanol-d1'', ''MeOD'')<br /> Methanol-d3.svg|Struktur von trideuteriertem Methanol (''Methanol-d3'')<br /> Methanol-d4.svg|Struktur von perdeuteriertem Methanol (''Methanol-d4'')<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> Methanol-d4 (Perdeuteromethanol) findet in der [[Kernresonanzspektroskopie]] (NMR) als Lösungsmittel Verwendung.<br /> <br /> == Toxikologie ==<br /> [[Datei:Methanol degradation.svg|mini|hochkant=0.5|Methanolabbau im Körper durch Alkohol&amp;shy;dehydro&amp;shy;genase (ADH) zu Formaldehyd]]<br /> Methanol wird leicht durch [[Inhalation]], Verschlucken oder Hautkontakt aufgenommen.&lt;ref&gt;R. Kavet, K. M. Nauss: [http://thetruthaboutstuff.com/pdf/%28107%29%20Kavet%20Methanol%20Vapor%20Toxic%20Dosage%20for%20Man.pdf ''The Toxicity of Inhaled Methanol Vapors.''] (PDF-Datei; 2,2&amp;nbsp;MB). In: ''[[Critical Reviews in Toxicology]].'' 1990.&lt;/ref&gt; Durch Körperflüssigkeit wird es schnell im Körper verteilt. Kleine Mengen werden unverändert über Lunge und Nieren ausgeschieden.<br /> <br /> Metabolismus und Giftwirkung entsprechen den bei [[Ethylenglycol#Orale Toxizität|Ethylenglycol]] festgestellten. Unverstoffwechseltes Methanol ist nur von geringer Giftigkeit ([[Toxizität]]). Giftig sind seine Abbauprodukte ([[Metabolit]]en), so der durch ADH ([[Alkoholdehydrogenase]]) gebildete [[Formaldehyd]] (vgl. Abbildung rechts) und die daraus entstehende [[Ameisensäure]]. Insbesondere Letztere führt nach einer häufig ohne [[Symptom]]e verlaufenden [[Latenszeit (Noxen)|Latenzzeit]] von 6 bis 30&amp;nbsp;Stunden zur Ausbildung einer [[Metabolische Azidose|metabolischen Azidose]]. Ameisensäure wird vom menschlichen Stoffwechsel nur sehr langsam abgebaut und sammelt sich so während des vergleichsweise zügigen Abbaus des Methanols im Körper an. Die Giftigkeit des Formaldehyds ist bei der Methanolvergiftung umstritten. Es wird durch die [[Katalyse|katalytische]] Einwirkung des Enzyms Aldehyddehydrogenase sehr schnell weiter zur Ameisensäure abgebaut, so dass es zu keiner Anreicherung von Formaldehyd im Körper kommt.&lt;ref&gt;G. F. Fuhrmann: ''Toxikologie für Naturwissenschaftler.'' Vieweg+Teubner Verlag, 2006, ISBN 3-8351-0024-6, S.&amp;nbsp;269.&lt;/ref&gt; Dosen ab 0,1&amp;nbsp;g Methanol pro kg Körpergewicht sind gefährlich, über 1&amp;nbsp;g pro kg Körpergewicht lebensbedrohlich.&lt;ref&gt;B. Madea, B. Brinkmann: ''Handbuch gerichtliche Medizin, Band 2.'' Verlag Springer, ISBN 3-540-66447-5, S.&amp;nbsp;523 ({{Google Buch |BuchID=UiTzSW9h_ucC |Seite=523}}).&lt;/ref&gt; Die niedrigste für den Menschen [[Letale Dosis|tödliche Dosis]] (LD&lt;sub&gt;Lo&lt;/sub&gt;) bei Verschlucken beträgt 143&amp;nbsp;mg/kg Körpergewicht&lt;ref&gt;[https://www.carlroth.com/medias/SDB-8388-DE-DE.pdf?context=bWFzdGVyfHNlY3VyaXR5RGF0YXNoZWV0c3wzNzYzNjZ8YXBwbGljYXRpb24vcGRmfHNlY3VyaXR5RGF0YXNoZWV0cy9oNzIvaDczLzkwMzE2NDY2MDk0MzgucGRmfGY1MTQwNzEzZWI5NTBmZjFmNjc3YzExZmQ5NTBmZDNjZDNkMDAzYmU3MWIxMTM5OTNkMzkwNjFlNGY2MzA0YTE Sicherheitsdatenblatt Methanol 99 %] bei ''Carl Roth GmbH &amp; Co. KG'', abgerufen am 1. März 2022&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die [[Vergiftung]]ssymptome einer Methanolintoxikation verlaufen in drei Phasen. Direkt nach Aufnahme von Methanol zeigt sich wie beim [[Ethanol]] ein [[Narkose|narkotisches]] Stadium, die [[Rausch|berauschende]] Wirkung ist jedoch geringer als bei Ethanol. Nach der Latenzphase treten Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Übelkeit, Erbrechen, [[Schwindel]] und eine [[Tachypnoe|beschleunigte Atmung]] auf in Zusammenhang mit der sich ausbildenden metabolischen [[Azidose]]. Charakteristisch für die dritte Phase, die Azidose, ist die Schädigung von Nerven, insbesondere des [[Sehnerv]]s ''(Nervus opticus)''. Sehstörungen, die wieder zurückgehen können, entstehen zunächst durch [[Ödem]]e an der [[Netzhaut]]. Die [[Degeneration]] des Sehnervs – in diesem Fall eine [[Toxische Optikusneuropathie|toxischen Optikusneuropathie]] – führt anschließend zur [[Amaurose|Erblindung]].&lt;ref&gt;P. U. Fechner, K. D. Teichmann: ''Medikamentöse Augentherapie: Grundlagen und Praxis.'' Georg Thieme Verlag, 2000, ISBN 3-13-117924-4, S.&amp;nbsp;516–517.&lt;/ref&gt; Dieser Schaden ist irreversibel. Der Tod kann als Folge einer [[Atemlähmung]] eintreten.<br /> <br /> Zur Behandlung von Methanolvergiftungen wird der Abbau des Methanols im menschlichen Körper unterbunden, sodass die toxischen Folgeprodukte nicht entstehen. Dazu können etwa 0,7&amp;nbsp;g Ethanol (vulgo: Alkohol) pro kg Körpergewicht verabreicht werden, die den Methanolabbau [[Enzymhemmung#Kompetitive Hemmung|kompetitiv hemmen]], da das Enzym eine höhere Affinität zu Ethanol besitzt und diesen somit bevorzugt abbaut ([[Substratspezifität]]). Für eine effektive Therapie muss abhängig vom Grad der Vergiftung und der körperlichen Verfassung des Vergifteten ein Blut-Ethanolspiegel von 0,5 bis 1 ‰ über Tage aufrechterhalten werden. Wirksamer ist die Einnahme des ADH-[[Inhibitor]]s 4-Methylpyrazol ([[Fomepizol]]), der den Methanolabbau ebenfalls kompetitiv hemmt. Gleichzeitig kann der Abbau der Ameisensäure im Körper durch die Gabe von [[Folsäure]] gefördert werden. Mit [[Natriumhydrogencarbonat]] kann der Übersäuerung des Körpers ([[Azidose]]) entgegengetreten werden. Bei schweren Vergiftungen oder bei besonderen Krankheiten wie Leberzirrhose oder ähnlichen wird gegebenenfalls eine [[Dialyse|Hämodialyse]] notwendig. Die Behandlung muss fortgesetzt werden, bis der Methanolgehalt im Blut unter einen bestimmten Grenzwert abgesunken ist.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2001/daz-37-2001/uid-1429 |titel=Toxikologie: Fomepizol gegen Methanolvergiftung |datum=2001-09-09 |abruf=2023-03-26}}&lt;!--http://www.gfi-online.de/artikel/18165 Methanol-Vergiftung – Effektive Therapie mit Formepizol – GFI--&gt;&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Durch die [[Verordnung (EU)|Verordnung]] Nr. 110/2008 des Europäischen Parlaments und des Rates ist der Methanolgehalt der verschiedenen Alkoholika in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] begrenzt. So gilt bei einem Obst[[tresterbrand]] ein Methanolgehalt von 15&amp;nbsp;g·l&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt; (auf reinen Ethanolgehalt berechnet) als Obergrenze.&lt;ref&gt;{{EU-Verordnung|2008|110|titel=des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Januar 2008 zur Begriffsbestimmung, Bezeichnung, Aufmachung und Etikettierung von Spirituosen sowie zum Schutz geografischer Angaben für Spirituosen und zur Aufhebung der Verordnung (EWG) Nr. 1576/89}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In seltenen Fällen können Alkoholika durch unsachgemäßes [[Maischen]], Gären und Destillieren oder [[Trennverfahren (Verfahrenstechnik)#Trennung aufgrund des Gefrierpunktes|Ausfrieren]] erhöhte Mengen an Methanol enthalten. Enthält die Maische [[Weintraubentrester|Trester]] (Schalen, Kerne, Stängel), entsteht mehr Methanol. Da Methanol niedriger siedet als Ethanol, tritt es beim Destillieren zuerst auf und ist folglich im ersten Destillat (Vorlauf) angereichert.&lt;ref&gt;Max Roßmann: [https://brennereirossmann.de/wissenswertes/warum-methanol-blind-macht/ ''Woher kommt das Methanol und wie kann man sich schützen?''] Mitteilung der Brennerei Rossmann, abgerufen am 1. März 2022.&lt;/ref&gt; Die meisten bekannten Fälle von Methanolvergiftung, etwa während der [[Prohibition in den Vereinigten Staaten|Prohibition]]&lt;ref&gt;Stuart A. Schneck: [http://thetruthaboutstuff.com/pdf/%2821%29%20Methanol%20Review%20form%20Handbook%20of%20Clinical%20Neurophysilogy.pdf ''Methyl, alcohol.''] (PDF-Datei; 763&amp;nbsp;kB). In: ''Handbook of Clinical Neurophysiology.'' Vol.&amp;nbsp;36, 1979, S.&amp;nbsp;351–360.&lt;/ref&gt; oder dem Methanolwein-Skandal 1986,&lt;ref&gt;{{Der Spiegel |ID=13517661 |Titel=Wein: Umwerfende Idee |Jahr=1986 |Nr=16 |Datum=1986-04-14 |Seiten=130–132}}&lt;/ref&gt; sind jedoch auf den Genuss von Trinkalkohol, der bewusst oder unbewusst mit Methanol vermischt wurde, zurückzuführen.<br /> <br /> Methanol wurde 2012 von der EU gemäß der [[Verordnung (EG) Nr. 1907/2006]] (REACH) im Rahmen der [[Stoffbewertung]] in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft ([[CoRAP]]) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen des [[Chemischer Stoff#Definitionen des Gesetzgebers|Stoffs]] auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Methanol waren die Besorgnisse bezüglich [[Verbraucher]]verwendung, [[Umwelt]]exposition, Exposition von [[Arbeitnehmer]]n und weit verbreiteter Verwendung sowie der Gefahren ausgehend von einer möglichen Zuordnung zur Gruppe der [[CMR-Stoffe]]. Die Neubewertung fand ab 2012 statt und wurde von [[Polen]] durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.&lt;ref&gt;[[Europäische Chemikalienagentur]] (ECHA): [https://echa.europa.eu/documents/10162/d3be530c-d848-8e79-fc3d-54bcf5735498 ''Substance Evaluation Report''] und [https://echa.europa.eu/documents/10162/b25849ba-099e-2cd9-83c2-bb6e641c0fef ''Conclusion Document''].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{CoRAP-Status |ID=100.000.599 |Name=Methanol |Evaluationsjahr=2012 |Status=Concluded |Abruf=2019-03-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Nachweis ==<br /> [[Datei:Boratflamme.jpg|mini|Grüne Flamme von [[Borsäuretrimethylester]]]]<br /> Methanol hat einen alkoholartigen Geruch. Wird Methanol mit [[Borax]] vermischt und angezündet, verbrennt der dabei entstehende [[Borsäuretrimethylester]] mit intensiv grüner Flamme. Diese Reaktion funktioniert mit ähnlichem Ergebnis, jedoch weniger intensiver Grünfärbung auch mit [[Ethanol]] unter einem Zusatz von konzentrierter [[Schwefelsäure]]. Deswegen können Ethanol und Methanol mit dieser sogenannten Boraxprobe unterschieden werden.&lt;ref&gt;G. Blumenthal, D. Linke, S. Vieth: ''Chemie: Grundwissen für Ingenieure.'' Verlag Vieweg+Teubner, 2006, ISBN 3-519-03551-0, S.&amp;nbsp;242.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Methanol wird häufig mit [[Gaschromatographie|gaschromatografischen]] Methoden, etwa durch [[Flammenionisationsdetektor|Flammenionisationsdetektion]], oder mit gekoppelter [[Massenspektrometrie]] nachgewiesen. Je nach Ursprung der Probe wird diese mit verschiedenen Methoden entweder vorher aufkonzentriert oder extrahiert. Zum Nachweis von Methanol in der Luft wird diese zunächst über [[Silicagel]] oder [[Aktivkohle]] geleitet, um das Methanol zu adsorbieren und zu konzentrieren. Durch anschließende thermische [[Desorption]] wird das Methanol wieder freigesetzt. Bei flüssigen Proben, etwa zum Nachweis in Kraftstoff, wird die Probe vorher zum Beispiel mit [[Ethylenglycol]] extrahiert und anschließend gaschromatografisch untersucht. Bei festen Proben ist die Extraktion mit Wasser möglich.&lt;ref&gt;P. J. Baugh: ''Gaschromatographie: eine anwenderorientierte Darstellung''. Verlag Vieweg ({{Google Buch |BuchID=FqjUYx6cFTIC |Hervorhebung=Gaschromatographie eine anwenderorientierte+ Darstellung}}).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Produktionsanlagen können mittels [[Infrarotspektroskopie]] direkt während des Herstellungsvorgangs überwacht werden. Eine weitere Methode ist die Oxidation von Methanol mit starken Oxidationsmitteln, etwa [[Kaliumpermanganat]], zu Formaldehyd, das mit den herkömmlichen Methoden nachgewiesen werden kann.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.ucc.ie/academic/chem/dolchem/html/comp/methanol.html |text=Chemical Properties of Methanol |wayback=20100310212055}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Methanolwirtschaft]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Holger Menrad, Alex König: ''Alkoholkraftstoffe''. Springer, Wien/New York 1982, ISBN 3-211-81696-8.<br /> * Der Bundesminister für Forschung und Technologie (Hrsg.): ''Entwicklungslinien in Kraftfahrzeugtechnik und Straßenverkehr''. Forschungsbilanzen 1977 bis 1985, TÜV Rheinland, Köln.<br /> * [[Friedrich Asinger|F. Asinger]]: ''Methanol, Chemie- und Energierohstoff''. Akademie-Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-05-500341-1.<br /> * G. A. Olah, A. Goeppert, G. K. Surya Prakash: ''Beyond oil and gas: the methanol economy.'' Verlag Wiley-VCH ({{Google Buch |BuchID=xH_JyuL08K4C |Hervorhebung=Methanol}}).<br /> * Bernd Höhlein: ''Neue Energieträger für den Verkehr: Methanol und Alkoholgemische.'' Verlag Forschungszentrum Jülich, 1991, ISBN 3-89336-068-9.<br /> * VDI-Buch: ''Energiehandbuch: Gewinnung, Wandlung und Nutzung von Energie.'' Springer Verlag, 2002, ISBN 3-540-41259-X.<br /> * [[Klaus Weissermel]], [[Hans-Jürgen Arpe]]: ''Industrial Organic Chemistry: Important Raw Materials and Intermediates.'' Wiley-VCH Verlag, 2003, ISBN 3-527-30578-5, S.&amp;nbsp;30 ff.<br /> * [[Martin Bertau]], Heribert Offermanns, Ludolf Plass, Friedrich Schmidt, Hans-Jürgen Wernicke: ''Methanol: The Basic Chemical and Energy Feedstock of the Future: Asinger’s Vision Today.'' Verlag Springer, 2014, ISBN 978-3-642-39708-0.<br /> * Karl-Heinz Hochhaus: ''Alternative Kraftstoffe in der Seeschifffahrt.'' In: ''Schiffs-Ingenieur Journal.'' Nr. 2/2017.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Methanol}}<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://motorlexikon.de/img.php4?fotos/gross/K/K244.jpg Oktanzahlsteigernde Wirkung von Methanol in Benzin (Quelle Menrad, motorlexikon.de)]<br /> * [http://www.methanol.org/ Methanol Institut, Arlington] (englisch).<br /> * {{NIST|67-56-1}}.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Exzellent|22. Juni 2011|90296466}}<br /> <br /> {{Gesprochene Version<br /> |datei = De-Methanol-article.ogg<br /> |länge = 61:24<br /> |größe = 26,501 MB<br /> |sprecher = Åntøinæ<br /> |geschlecht = männlich<br /> |dialekt = Hochdeutsch<br /> |version = 236378171<br /> |datum = 2023-08-13<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4128696-0|LCCN=sh85084383|NDL=00567624}}<br /> <br /> [[Kategorie:Methanol| ]]<br /> [[Kategorie:Kraftstoff]]<br /> [[Kategorie:Beschränkter Stoff nach REACH-Anhang XVII]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Syndrom&diff=240392826 Diskussion:Syndrom 2023-12-21T07:33:33Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Schweres Akutes Atemwegssyndrom */</p> <hr /> <div>== UNzureichend ==<br /> <br /> der Artikel über &quot;syndrome&quot; ist unzureichend verfasst worden!! Es liegen Fehler im Text und fachliche Fehler vor. Bitte beheben sie dieses Problem so bald wie möglich. Es könnte zu Irritationen und Irreführungen des Lesers kommen und die Allgeimeinbilding schädigen. Wir haben alle ein Recht auf Bildung und erst Recht auf richtige Informationsquellen. Sonst halte ich viel von dieser freien Enzyklopädie und suche diese auch häufig bei Recherchen und Arbeiten auf. <br /> Mit freundlichen Grüssen<br /> Karl Hunze<br /> :Nur zu, nur zu, wir warten alle gespannt darauf, dass Sie unser &quot;Recht&quot; erfüllen, eine saubere und fehlerfreie Wikipedia zu haben. Wer in der Lage ist, Fehler zu erkennen, sollte diese auch beseitigen. - Vielen Dank im voraus! --[[Benutzer:Michaelsy|michaelsy]] 16:23, 13. Dez 2005 (CET)<br /> <br /> == Frage zu den verschiedenen Ordnungen von Syndromen ==<br /> <br /> Hi,<br /> ich würde gerne den genauen Unterschied zwischen einem Syndrom 1., 2. oder 3. Ordnung wissen. Es wär super, wenn hier jemand antworten würde oder den Artikel ergänzen könnte.<br /> <br /> Mit freundlichem Gruß<br /> Michael Töpperwien<br /> <br /> <br /> Hallo, Syndrom (bzw. Syndrome) ist auch ein Fachausdrucl der Botanik, er beschreibt beispielsweise Vogel- oder Fledermausblüten --hanuman<br /> <br /> == Symptomenkomplex ==<br /> <br /> Der Unterschied wird für den Laien nicht deutlich, was ist der Unterschied? --[[Benutzer:Chricho|Chricho]] 16:48, 20. Dez. 2010 (CET)<br /> <br /> : Auf der Seite [[Symptom]]e steht, ein Syndrom ist ein Symptomkomplex. Diesen Widerspruch müsste man mal aufheben:<br /> ::''„Allerdings wird die Bezeichnung Symptomenkomplex auch abweichend von dieser Definition bei teilweise oder weitestgehend unbekannter Ätiologie (Ursache) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) verwendet und ist damit gleichbedeutend mit Syndrom.“''<br /> <br /> : --[[Benutzer:Römert|Römert]] 22:45, 11. Feb. 2012 (CET)<br /> <br /> == subsyndromal ==<br /> <br /> Im englischen Wikipedia-Artikel wird dieser Begriff erwähnt. Wird er im Deutschen auch verwendet? -- [[Benutzer:Kneesbirds|Kneesbirds]] ([[Benutzer Diskussion:Kneesbirds|Diskussion]]) 00:01, 5. Mai 2012 (CEST)<br /> <br /> == Zu wenig allgemeines, NUR Medizin ==<br /> <br /> Sind wir nur Mediziner, als Anwendungsbereich ... na gut. Ich vermisse allgemeinere Aussagen. Dasselbe Problem wie in [[Symptom]].--[[Benutzer:Aanon|Aanon]] ([[Benutzer Diskussion:Aanon|Diskussion]]) 16:48, 26. Jun. 2012 (CEST)<br /> :{{ping|Aanon}} Hab etwas Schwierigkeit zu verstehen. Symptom oder Syndrom sind nun mal Begriffe, die von der Wissenschaft übernommen wurden und in Medizin, Psychologie und - soweit ich in den Disk-Beträgen lesen kann - auch in der Botankik verwendet werden. Daneben ist der Begriff Symptom zumindest auch uralt. Schon die alten Griechen haben ihn verwendet, siehe den Artikel [[Symptomatologie]]. Hat er sich also auch in der allgemeinen Sprache durchgesetzt? Das wäre denkbar, wennglech mir dies eigentlich noch nie so ganz bewußt geworden ist. Ist das [[etymologisch]]e Element ein Hinweis, der Dir nützlich erscheint? --[[Benutzer:Anaxo|Anaxo]] ([[Benutzer Diskussion:Anaxo|Diskussion]]) 12:36, 23. Dez. 2016 (CET)<br /> <br /> == Schweres Akutes Atemwegssyndrom ==<br /> <br /> Ist SARS tatsächlich noch ein Syndrom? In der Anfangszeit war die &quot;diagnostischen Zuordnung zu der Erkrankung mit bereits bekannter Verursachung noch nicht gelungen&quot;, weshalb die Bezeichnung Syndrom durchaus angebracht war. Mittlerweile wird doch von [[SARS]] gesprochen, wenn der Virus nachgewiesen wurde. Die Name mag ja auf ...syndrom lauten, aber ein Syndrom im Sinne der Definition ist es doch nicht mehr. Bei der [[Influenza]] handelt es sich ja auch nicht um das Grippe-Syndrom. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 08:33, 21. Dez. 2023 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erk%C3%A4ltung&diff=240174516 Erkältung 2023-12-14T09:20:18Z <p>Con-struct: /* Krankheitserreger */ aktualisiert und Referenzen hinzugefügt</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Sommergrippe|Zum indischen Kurzfilm siehe [[Eine Sommergrippe]].}}<br /> <br /> {{Infobox ICD<br /> | 01-CODE = J00–J06<br /> | 01-BEZEICHNUNG = Akute Infektionen der oberen Atemwege<br /> }}<br /> <br /> '''Erkältung''' ([[österreichisches Deutsch|österreichisch]] auch '''Verkühlung''') und '''grippaler Infekt''' sind medizinisch nicht scharf definierte Bezeichnungen für eine [[Krankheitsverlauf#Einteilung nach zeitlichem Verlauf|akute]], [[Virusinfektion|virale]] [[Infektionskrankheit]] der oberen Atemwege,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Brenda L. Tesini |url=https://www.msdmanuals.com/de/profi/infektionskrankheiten/respiratorische-viren/grippaler-infekt |titel=Grippaler Infekt |werk=MSD Manual - Ausgabe für medizinische Fachkreise |datum=2021-09 |abruf=2022-06-21}}&lt;/ref&gt; die vor allem die [[Schleimhaut|Schleimhäute]] der [[Nase]] (einschließlich [[Nasennebenhöhlen|Nebenhöhlen]]), des [[Rachen]]s und des [[Kehlkopf]]s betrifft.&lt;ref name=&quot;:4&quot;&gt;{{Literatur |Autor=G. Michael Allan, Bruce Arroll |Titel=Prevention and treatment of the common cold: making sense of the evidence |Sammelwerk=The Canadian Medical Association journal (CMAJ) |Band=186 |Nummer=3 |Datum=2014-02-18 |ISSN=0820-3946 |Seiten=190–199 |Online=https://www.cmaj.ca/content/186/3/190 |Abruf=2022-06-21 |DOI=10.1503/cmaj.121442 |PMID=24468694}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Bruce Arroll |Titel=Common cold |Sammelwerk=BMJ Clinical Evidence |Band=2011 |Datum=2011-03-16 |ISSN=1752-8526 |Seiten=1510 |PMC=3275147 |PMID=21406124}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erste [[Symptom]]e können weniger als zwei Tage nach dem Kontakt mit dem Virus auftreten.&lt;ref name=&quot;:4&quot; /&gt; Zu den typischen Symptomen zählen [[Husten]], [[Halsschmerzen]], eine laufende Nase, [[Niesen]], [[Kopfschmerzen]] und [[Fieber]].&lt;ref name=&quot;:5&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.cdc.gov/features/rhinoviruses/index.html |titel=Common Colds - Protect Yourself and Others |werk=CDC |datum=2021-11-29 |abruf=2022-06-21 |sprache=en-US}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ron Eccles |Titel=Understanding the symptoms of the common cold and influenza |Sammelwerk=The Lancet Infectious Diseases |Band=5 |Nummer=11 |Datum=2005-11 |ISSN=1473-3099 |Seiten=718–725 |DOI=10.1016/s1473-3099(05)70270-x |PMID=16253889}}&lt;/ref&gt; Die Betroffenen erholen sich normalerweise in sieben bis zehn Tagen,&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt; einige Symptome können aber bis zu drei Wochen anhalten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Terho Heikkinen, Asko Järvinen |Titel=The common cold |Sammelwerk=The Lancet |Band=361 |Nummer=9351 |Datum=2003-01 |ISSN=0140-6736 |Seiten=51–59 |DOI=10.1016/s0140-6736(03)12162-9 |PMID=12517470}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weit über 200 Virusstämme sind an der Verursachung von Erkältungen beteiligt. [[Rhinoviren]], [[Coronaviridae|Coronaviren]], [[Adenoviridae|Adenoviren]] und [[Enterovirus|Enteroviren]] sind die häufigsten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.cdc.gov/getsmart/community/for-patients/common-illnesses/colds.html |titel=Common Cold |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160201101449/http://www.cdc.gov/getsmart/community/for-patients/common-illnesses/colds.html |archiv-datum=2016-02-01 |abruf=2022-06-21 |sprache=en |offline=1}}&lt;/ref&gt; Die Viren verbreiten sich bei nahem Zusammenstehen über die Luft, oder indirekt durch den Kontakt mit Gegenständen in der Umgebung mit nachfolgender Übertragung auf Mund oder Nase.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Erkältungskrankheiten sind bei Kindern und Säuglingen sehr häufig, wobei die Häufigkeit mit dem Alter abnimmt. Erkrankt ein [[Säugling]] etwa 6- bis 8-mal pro Jahr, so tritt dies bei Neunjährigen 3- bis 5-mal und bei Erwachsenen 1- bis 2-mal auf.&lt;ref&gt;Gustav-Adolf von Harnack, Berthold Koletzko: ''Kinder- und Jugendmedizin'' (= ''Springer-Lehrbuch.''). 13. Auflage. Springer-Medizin-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-48632-9, S. 374.&lt;/ref&gt; Die Häufigkeit kann durch eine besondere Exposition (Geschwister, Kindergarten u.&amp;nbsp;a.) zusätzlich ansteigen. Damit ist die Erkältung die häufigste Infektionskrankheit des Menschen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ron Eccles |Titel=Understanding the symptoms of the common cold and influenza |Sammelwerk=The Lancet Infectious Diseases |Band=5 |Nummer=11 |Datum=2005-11 |ISSN=1473-3099 |Seiten=718–725 |DOI=10.1016/s1473-3099(05)70270-x |PMID=16253889}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nicht zu verwechseln ist der grippale Infekt mit der „echten“ Grippe ([[Influenza]]), die bei etwa einem Drittel der Infizierten deutlich schwerer verläuft&lt;ref name=&quot;RKI_Influ&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html#doc2382022bodyText7 |titel=RKI - RKI-Ratgeber - Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren |abruf=2020-04-13}}&lt;/ref&gt; und besonders für [[Immunschwäche|immunschwache]] Personen, z.&amp;nbsp;B. Säuglinge und [[Senior|alte Menschen]], tödlich enden kann.<br /> <br /> == Möglicher Zusammenhang zur Kälte ==<br /> Die traditionelle und immer noch weit verbreitete Annahme, Erkältungen würden regelmäßig allein durch Kälte – im wissenschaftlichen Sinne von Wärmeentzug als pathophysiologischem Mechanismus – oder Kälteverursacher oder -formen wie beispielsweise [[Luftzug#Zugluft in Räumen|Zugluft]], Nässe, [[Hypothermie|Unterkühlung]] verursacht, ist nicht korrekt.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Uta Schindler |url=https://www.spektrum.de/frage/verursacht-kaelte-eine-erkaeltung/1535497 |titel=Verursacht Kälte eine Erkältung? |werk=Spektrum |datum=2018-02-12 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt; Kälte allein kann keine Erkältung auslösen, daher ist der Faktor Kälte keine [[Notwendige und hinreichende Bedingung#Hinreichende Bedingung|hinreichende Bedingung]]. Da man auch an Erkältung erkranken kann, ohne zuvor Kälte ausgesetzt gewesen zu sein, ist Kälte ebenfalls keine [[notwendige Bedingung]].&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass übermäßige Kälteeinwirkung das Immunsystem schwächt&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/erkaeltung-so-schuetzt-du-dich-und-andere/ |titel=Erkältung – alles, was du wissen musst |werk=quarks.de |datum=2019-10-10 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:2&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Wiebke Hollersen |Titel=Immunsystem: Darum erkältet man sich bei Kälte leichter |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2015-01-06 |Online=https://www.welt.de/gesundheit/article136055768/Darum-erkaeltet-man-sich-bei-Kaelte-leichter.html |Abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt; und dass sich Erkältungsviren, insbesondere die als Hauptauslöser von Erkältungen geltenden [[Rhinoviren]], in trockener Luft besser ausbreiten&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; und bei niedrigen Temperaturen besser vermehren können.&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt; Ob die Kälte die Abwehrkräfte des Körpers allerdings so sehr schwächt, dass eine Infektion begünstigt wird, ist umstritten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/wissen/zieh-dich-warm-an-ist-an-erkaeltungsmythen-etwas-dran,Rf3AC37 |titel=&quot;Zieh' dich warm an&quot;: Ist an Erkältungsmythen etwas dran? |werk=BR24 |datum=2021-02-17 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das erste [[Symptom]] einer Erkältung ist oft das subjektive Empfinden zu frösteln.&lt;ref name=&quot;:3&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Carola Siefart |url=https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422007/erkaeltungen-banale-atemwegsinfekte-symptomatisch-behandeln/ |titel=Erkältungen: Banale Atemwegsinfekte symptomatisch behandeln |werk=Pharmazeutische-Zeitung |datum=2007-10-15 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt; Das [[Immunsystem]] reagiert auf eine notwendigerweise vorangegangene [[Virusinfektion]] mit der Freisetzung von [[Zytokine|Botenstoffen]], die die [[Thermoregulation]] im [[Hypothalamus]] zu einer Erhöhung der [[Körpertemperatur#Normale Schwankungen der Körperkerntemperatur|Körpertemperatur]] ([[Fieber]]) veranlassen. Diese Reaktion des Körpers, die [[Thermoregulation#Körperkern und Körperschale|Körperkerntemperatur]] zu erhöhen, beinhaltet Minderdurchblutung und daraus resultierende Abkühlung der Haut und der Extremitäten, Aufstellen der Körperbehaarung ([[Gänsehaut]]), Erhöhung des [[Muskeltonus]] bis zum Muskelzittern. Das Kältegefühl bei Erkrankungsbeginn ist demnach eine Folge der Virusinfektion und nicht deren Ursache.<br /> <br /> === Studien ===<br /> Die verbliebene Vermutung, Erkältungen würden durch Kälte begünstigt, konnte von Forschern seit den 1960er Jahren zunächst nicht zweifelsfrei bestätigt oder widerlegt werden. Da auch die Wissenschaft von Zeiterscheinungen beeinflusst wird, neigte man in der Folgezeit eher dazu, diesen Zusammenhang zu bezweifeln. In den USA werden daher oft auch andere Bezeichnungen als der von Behörden vorrangig benutzte Ausdruck ''common cold'' benutzt, z.&amp;nbsp;B. ''[viral] upper respiratory [tract] infection'' (URI), ''acute viral nasopharyngitis'', und ''acute coryza'', um die Vorstellung eines Zusammenhangs zwischen Kälte und Infektion abzuschwächen.&lt;ref&gt;''Medical Encyclopedia'' der U.S. National Library of Medicine: ''[http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/000678.htm Common cold].'' Auf: ''nlm.nih.gov''; letztes Update: 2. Februar 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dartmouth.edu/~health/resources/uri.html ''Upper Respiratory Infections'']. Auf: ''dartmouth.edu'' – Dartmouth College, Hanover (New Hampshire), USA.&lt;/ref&gt; Indirekt kann Kälte allerdings das Ansteckungsrisiko erhöhen, da sich Menschen bei kalter Witterung häufiger in Gebäuden, in schlechter gelüfteten Räumen und damit vermehrt in der Nähe infizierter Mitmenschen aufhalten.&lt;ref name=&quot;:3&quot; /&gt; Unklar ist, ob feucht-kaltes Klima die Ansteckungsgefahr auch auf andere Weise beeinflusst, beispielsweise durch Veränderungen des Immunsystems, der Anzahl von [[ICAM-1]]-[[Rezeptor (Biochemie)|Rezeptoren]] (spezielle Rezeptoren für das Zell[[adhäsion]]s-Molekül ICAM-1, ein Schlüsselprotein für die [[Leukozyt]]en-[[Endothel]]-Interaktion im Körper) oder auch nur durch die erhöhte Menge an Nasensekret und Handkontakten mit dem Gesicht. Kälte hat zudem einen hemmenden Einfluss auf das [[Bronchialsystem|respiratorische]] [[Flimmerepithel]] (mukoziliärer Apparat) und hemmt so seine Reinigungsfähigkeit, was zusammen mit einer Verengung der kleinen [[Bronchien]] Infekte fördern kann. Des Weiteren ist die Luft in Innenräumen im Winter trockener als im Sommer, weshalb die Schleimhaut der menschlichen [[Atemwege]] im Winter aufgrund der geringeren relativen Luftfeuchtigkeit der Atemluft trockener und somit anfälliger für Infektionen ist. Außerdem ist insbesondere für die zu 40 Prozent für Erkältungen verantwortliche große Gruppe der humanen [[Rhinovirus|Rhinoviren]] eine „Vorliebe“ für nass-kaltes Klima beschrieben.<br /> <br /> Neuere, in Studien gewonnene Erkenntnisse bestätigen einen möglichen Zusammenhang zwischen Kälte und Erkältung insofern, als eine übermäßig lange oder intensive Kälteeinwirkung auf einen nicht ausreichend geschützten Körper zu einer Schwächung des Immunsystems und dadurch zu einer schlechteren Abwehr der Krankheitserreger führen ''kann''.&lt;ref name=&quot;PMID12357708&quot;&gt;R. Eccles: ''Acute cooling of the body surface and the common cold.'' In: ''Rhinology.'' Band 40, Nummer 3, September 2002, S.&amp;nbsp;109–114. PMID 12357708 (Review).&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMID11936911&quot;&gt;R. Eccles: ''An explanation for the seasonality of acute upper respiratory tract viral infections.'' In: ''Acta oto-laryngologica.'' Band 122, Nummer 2, März 2002, S.&amp;nbsp;183–191, PMID 11936911 (Review).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Studie der [[University of Wales|Universität Cardiff]]&lt;ref name=&quot;PMID16286463&quot;&gt;C. Johnson, R. Eccles: [http://fampra.oxfordjournals.org/cgi/content/abstract/22/6/608 ''Acute cooling of the feet and the onset of common cold symptoms.''] In: ''Family practice.'' Band 22, Nummer 6, Dezember 2005, S.&amp;nbsp;608–613, [[doi:10.1093/fampra/cmi072]], PMID 16286463.&lt;/ref&gt; aus dem Jahr 2005 zeigte einen möglichen Zusammenhang zwischen Kälteeinwirkung und Erkältungssymptomen. Während 13 von 90 Studienteilnehmern, die ein kaltes Fußbad nehmen mussten, von Erkältungssymptomen berichteten, waren es in der Kontrollgruppe, die ihre Füße lediglich in eine leere Schüssel hielt, nur 5 von 90. Die insgesamt 18 Teilnehmer, die von Erkältungssymptomen berichteten, litten nach eigenen Angaben allerdings auch an mehr Erkältungen durchs Jahr hindurch als jene 162 Teilnehmer, die nach dem Versuch keine Erkältungssymptome meldeten. Es wird vermutet, dass die Kälte zu einer Verschlechterung der Durchblutung führt und so den Transport [[Leukozyt|weißer Blutkörperchen]] zu einem allfälligen [[Infektionsherd]] (Eintrittspforte von Krankheitserregern) behindert. Kälte wäre demnach also lediglich eine Begleiteinflussgröße (Kofaktor), die den Ausbruch einer Erkrankung nach einer Virusinfektion begünstigen kann. Dies gilt auch besonders in tropischen Klimata, in denen die längere Einwirkung von Zugluft auf einen überhitzten oder feuchten Körper zu einer starken Auskühlung der Körperoberfläche führen kann. Es sollte daher darauf geachtet werden, den Körper nicht längere Zeit dem direkten Luftstrom eines Ventilators oder einer Klimaanlage auszusetzen, z.&amp;nbsp;B. beim Schlafen.<br /> Daneben können auch [[Allergie]]n, [[Bakterielle Infektion|bakterielle Infekte]] der [[Atemwege]] und [[Wetterumschwung|Wetterumschwünge]] ''erkältungsähnliche'' und über Tage anhaltende Symptome auslösen.<br /> <br /> Neuere Theorien gehen davon aus, dass Mangel an [[Vitamin D]] zu einer Schwächung des Immunsystems führt. Vitamin D wird in der Haut durch Sonnenlicht gebildet, im Winter ist die Sonneneinstrahlung wegen der kurzen Tageslichtdauer besonders gering und Vitamin-D-Mangel mithin besonders wahrscheinlich. Dies könnte die Anfälligkeit gegen Krankheiten im Winter erhöhen. Es gäbe dann durchaus eine [[Korrelation]] zwischen Kälte und Erkältungskrankheiten, nicht jedoch eine [[Kausalität]]. Vielmehr wären winterliche Kälte und immunschwächender Vitamin-D-Mangel dann Folgen einer dritten Ursache, nämlich der kurzen Sonneneinstrahlungsdauer an Wintertagen.&lt;ref name=&quot;Spektrum der Wissenschaft Juli 2008&quot;&gt;John H. White, Luz R. Tavera-Mendoza: [http://www.spektrum.de/artikel/957493 ''Das unterschätzte Sonnenvitamin.''] In: ''[[Spektrum der Wissenschaft]].'' Juli 2008, S.&amp;nbsp;40–47.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMID17990825&quot;&gt;L. E. Tavera-Mendoza, J. H. White: [https://www.scientificamerican.com/article/cell-defenses-and-the-sunshine-vitamin ''Cell defenses and the sunshine vitamin.''] In: ''[[Scientific American]].'' Band 297, Nummer 5, November 2007, S.&amp;nbsp;62–5, 68, {{ISSN|0036-8733}}, PMID 17990825.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einer Studie von 2015 konnten Wissenschaftler um [[Akiko Iwasaki]] von der [[Yale University]] School of Medicine an Schleimhautzellkulturen der Atemwege von Mäusen zeigen, dass sich Rhinoviren bei niedrigen Temperaturen schneller vermehren und dabei auch das Immunsystem der [[Epithelzellen]] infolge niedriger Temperatur geschwächt ist.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ellen F. Foxman u.&amp;nbsp;a. |Titel=Temperature-dependent innate defense against the common cold virus limits viral replication at warm temperature in mouse airway cells |Sammelwerk=[[Proceedings of the National Academy of Sciences]] (PNAS) |Band=112 |Nummer=3 |Datum= |Seiten=827–832 |DOI=10.1073/pnas.1411030112}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Krankheitserreger ==<br /> Als Krankheitsverursacher sind über 200 sehr verschiedene Viren aus unterschiedlichen Virusfamilien beschrieben. Sie alle sind an die [[Epithel]]ien der leicht zugänglichen Atemwege angepasst und verursachen ähnliche Symptome. Da die Atemwege vom [[Pharynx|Rachenraum]] bis zu den Verzweigungen des [[Bronchialsystem|Bronchialbaumes]] mehrere [[Immunsystem#Mechanische und biochemische Barrieren|Barrieren]] von Abwehrzellen aufweisen, müssen die Erreger die Immunabwehr durch eine besonders schnelle Vermehrung ([[Replikation]]) und mittels vieler unterschiedlicher Varianten umgehen. Die Symptome der durch sie ausgelösten Erkältungskrankheit wie [[Husten]], erhöhte Schleimproduktion und [[Niesen]] ermöglichen wiederum den Viren, sehr einfach zu einem neuen [[Wirt (Biologie)|Wirt]] zu gelangen. Die Erreger sind im Einzelnen:<br /> * aus der Familie der ''[[Picornaviridae]]'' beispielsweise das [[Humanes Rhinovirus|Humane Rhinovirus]]-1A (HRV-1A) oder 1&amp;nbsp;B mit mehr als 100 Subtypen, die [[Coxsackievirus|Coxsackieviren]] B1 (CVB-1) bis B6, diverse [[Echovirus|Echoviren]] und [[Humane Enteroviren]] (etwa 40 Subtypen).<br /> *: Diese Viren gehören zu den unbehüllten Einzel(+)-Strang-RNA-Viren [ss(+)RNA].<br /> * aus der Familie der ''[[Coronaviridae]]'' das [[Humanes Coronavirus 229E|Humane Coronavirus 229E]] (HCoV-229E), das [[Humanes Coronavirus OC43|Humane Coronavirus OC43]] (HCoV-OC43), das [[Humanes Coronavirus NL63|Humane Coronavirus NL63]] (HCoV-NL63) und das [[Humanes Coronavirus HKU1|Humane Coronavirus HKU1]] (HCoV-HKU1).<br /> *: Diese Viren gehören zu den behüllten Einzel(+)-Strang-[[Ribonukleinsäure|RNA]]-Viren [ss(+)RNA]. Coronaviren verursachen in Deutschland bis zu 30 Prozent der saisonalen Erkältungen.&lt;ref&gt;Nadja Podbregar: ''[https://www.scinexx.de/news/medizin/corona-koennen-fruehere-erkaeltungen-schuetzen/ Corona: Können frühere Erkältungen schützen?]'' Auf: ''scinexx.de'' vom 30. Juli 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Nadja Podbregar: ''[https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/covid-19-schuetzt-ein-vorkontakt-mit-erkaeltungs-coronaviren/ Covid-19: Schützt ein Vorkontakt mit Erkältungs-Coronaviren?]'' Auf: ''wissenschaft.de'' vom 30. Juli 2020.&lt;/ref&gt;<br /> * aus der Familie ''[[Paramyxoviridae]]'' die [[Humanes Parainfluenzavirus|Humanen Parainfluenza-Viren]] 1–4, das [[Humanes Metapneumovirus|Humane Metapneumo-Virus]] (HMPV) und das [[Respiratory-Syncytial-Virus|Humane Respiratorische Synzytial-Virus]] (HRSV oder auch RSV) Typ A und B (alles behüllte ss(-)RNA-Viren).<br /> * aus der Familie der ''[[Adenoviridae]]'', Genus ''[[Mastadenovirus]]'' diverse [[Serotyp]]en der Arten ''[[Humane Adenoviren]] A–F''.<br /> *: Diese Viren gehören zu den unbehüllten doppelsträngigen [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Viren (dsDNA).<br /> * einzelne Spezies aus der Familie ''[[Reoviridae]]'' (dsRNA, unbehüllt).<br /> <br /> Die Häufigkeit dieser Erreger bei Erkältungskrankheiten ist ungefähr 30-50 % Rhinoviren, 10-15 % Coronaviren, 5-15 % Influenzaviren, 5 % RSV, 5 % Parainfluenzaviren, &lt;5 % Adenoviren, &lt;5 % Enteroviren, 20–30 % unbekannt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Heikkinen T, Järvinen A |Titel=The common cold |Sammelwerk=Lancet |Band=361 |Nummer=9351 |Seiten=51–9 |Datum=Januar 2003 |PMID=12517470 |PMC=7112468 |DOI=10.1016/S0140-6736(03)12162-9 }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Bradley Segal |Titel=The Most Common Illness: A Review and Case Study from Harvard Medical School |Online=https://www.hmsreview.org/issue/2015/1/the-most-common-illness-a-review-and-case-study-from-harvard-medical-school |Datum=Januar 2015}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |titel=Rhinovirus Infection |url=https://emedicine.medscape.com/article/227820-overview?form=fpf#a2 |hrsg=Medscape Reference |abruf=2023-12-14 |autor=Rajnik M, Tolan RW |datum=18 September 2013|kommentar=Die Seite mit identischen Informationen wurde zum ersten Mal am 18. September 2013 bereitgestellt}}&lt;/ref&gt; Bei kleinen Kindern ist mittlerweile das Humane Metapneumo-Virus (HMPV) der zweithäufigste Erkältungserreger.&lt;ref&gt;Miranda de Graaf u.&amp;nbsp;a.: ''Evolutionary dynamics of human and avian metapneumoviruses.'' In: ''Journal of General Virology.'' Band 89, Nr. 12, Dezember 2008, S. 2933–2942, [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19008378 Abstrakt], [[doi:10.1099/vir.0.2008/006957-0]].&lt;/ref&gt; Die übrigen Erreger sind allgemein außerhalb lokaler Ausbrüche eher selten anzutreffen. Die behüllten Viren können eine Variabilität und damit eine Umgehung der Immunabwehr durch Veränderung der Oberflächenproteine der [[Virushülle]] erreichen. Dies ist besonders bei den sehr variablen behüllten [[RNA-Virus|RNA-Viren]] der Fall, die durch die höhere Mutationsrate bei der RNA-Replikation gegenüber der DNA-Replikation ständige spontane Varianzen innerhalb weniger Virusspezies aufweisen und auch einer laufenden Veränderung zwischen den üblichen Erkältungsmonaten unterliegen. Unbehüllte Viren sind aufgrund der nötigen Stabilität und daher geringeren [[Varianz (Stochastik)|Varianz]] ihres [[Kapsid]]s auf sehr viele Subtypen angewiesen, deren [[Genom]]e in sich jedoch sehr stabil sind.<br /> <br /> === „Sommergrippe“ ===<br /> In den Sommermonaten werden Erkältungs[[symptom]]e häufig von verschiedenen [[Enterovirus|Enteroviren]] verursacht, u.&amp;nbsp;a. den [[Coxsackie-Virus|Coxsackie-]], den [[ECHO-Virus|ECHO-]] und den [[Parechovirus|Parechoviren]]. Auch treten [[Atmung|respiratorische]] (atemgängige) [[Adenoviridae|Adenoviren]] und das [[Humanes Parainfluenzavirus|Humane Parainfluenzavirus]]&amp;nbsp;3 im Sommer auf, im [[Frühsommer]] zusätzlich das Humane Parainfluenzavirus&amp;nbsp;4. Das Phänomen der Erkältungssymptomatik in den Sommermonaten wird umgangssprachlich auch als '''Sommergrippe''' bezeichnet, obwohl echte [[Influenza|Grippe]]&lt;nowiki /&gt;viren ([[Influenzavirus|Influenzaviren]]) hierbei nicht beteiligt sind.&lt;ref&gt;Daten für Deutschland seit 2012, ''RespVir''-Netzwerk.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erkältungen im Winter ===<br /> In dieser Jahreszeit sind die wichtigsten Erreger von Erkältungskrankheiten bei Kindern das RSV ([[Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus]]), humane Rhinoviren und Adenoviren. Bei Erwachsenen ist das RSV von geringerer Bedeutung.<br /> <br /> &lt;gallery class=&quot;centered&quot;&gt;<br /> Vis2.jpg|3D-Modell des Coronavirus<br /> Coronaviruses 004 lores.jpg|[[Virion]] des Coronavirus<br /> Adenovirus.jpg|Virion des Adenovirus<br /> Coxsackie B4 virus.JPG|Virion des Coxsackievirus B4<br /> Paramyxoviridae-Schema.png|Aufbau der ''Paramyxoviridae''<br /> Parainfluenza virus TEM PHIL 271 lores.jpg|Parainfluenzavirus<br /> Respiratory Syncytial Virus (RSV) EM PHIL 2175 lores.jpg|Respiratorisches Synzytial-Virus<br /> Rhinovirus isosurface.png|Virion des Rhinovirus<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> Die Vielzahl verschiedener Viren und ihrer Subtypen erklärt, warum Menschen so häufig an einer virusbedingten Erkältung erkranken können. Die Tatsache, dass bei nicht erheblich vorgeschädigten Menschen und bei nicht erfolgter [[Doppelinfektion]] oder [[Sekundärinfektion]] (siehe auch: [[Infektion]]) ein grippaler Infekt keinen tödlichen Verlauf nimmt, zeigt zum einen, dass die für diese Erkrankung als Krankheitsverursacher festgestellten Viren sehr stark an den Menschen als ihren [[Wirt (Biologie)|Reservoirwirt]] angepasst sind. Die Schädigung seines Reservoirwirts ist für ein Virus kein vorteilhafter Effekt, da es zur eigenen Vermehrung auf ihn angewiesen ist. Die dennoch beim Reservoirwirt ausgelösten Symptome sind Nebeneffekte der Infektion. Zum anderen wird dadurch auch deutlich, dass sich der Mensch ebenfalls im Verlaufe vieler Generationen an diese Viren anpassen konnte. In dieser Hinsicht besteht somit auch ein deutlicher Unterschied zu den Influenzaviren und den von ihnen beim Menschen verursachten Erkrankungen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> Die eine Erkältung auslösenden Viren mit ihren zahllosen Arten und ihren durch [[Mutation]]en ständig neu entstehenden Varianten können weltweit in allen Klimazonen auftreten und sich durch Infektion überall dort ausbreiten, wo Menschen anzutreffen sind.<br /> <br /> == Übertragung ==<br /> Die krankheitsverursachenden Viren werden sowohl als [[Tröpfcheninfektion]] durch die Luft als auch direkt oder indirekt durch Kontakt mit Erkrankten oder über [[Kontamination (Medizin)|kontaminierte]] Gegenstände per [[Schmierinfektion]] (Kontaktinfektion) in deren Umgebung übertragen. Die praktische Relevanz dieser verschiedenen [[Infektionsweg]]e kann trotz umfangreicher wissenschaftlicher Literatur gegenwärtig nicht abschließend bewertet werden. Bis heute umstritten ist die Bedeutung eventuell begünstigender Faktoren wie Virustyp, Klimaverhältnisse und [[Hygiene]]gewohnheiten wie beispielsweise Naseputzen, [[Händewaschen]] und Handtuchbenutzung, während weitgehende Einigkeit darin besteht, die Mehrzahl der „Erkältungsviren“ als nicht sehr kontagiös anzusehen, so dass eine Ansteckung meist einen längeren und engeren Kontakt voraussetzt. Andererseits ist bei den eine Erkältung verursachenden [[Serotyp]]en der Virusarten ''[[Humanes Adenovirus]] A–F'' eine langanhaltende [[Kontagiosität]] außerhalb des Wirtskörpers nachgewiesen.<br /> <br /> == Rolle des Immunsystems ==<br /> Gerade bei Infektionen mit Krankheitserregern, die schon an den Menschen als ihren Reservoirwirt angepasst sind, wie es bei den Erkältungsviren der Fall ist, spielt der Zustand des Immunsystems des betroffenen Organismus eine wichtige Rolle. Ob nach einer solchen Infektion tatsächlich eine Erkrankung auftritt, hängt von der Menge und [[Virulenz]] der Erreger und vom Zustand des Immunsystems der betroffenen Person ab. Die Beobachtung, dass bei Erkältungen keineswegs alle Kontaktpersonen ebenfalls erkranken, hat verschiedene Ursachen. So kann durch vorherigen Kontakt mit der gerade umlaufenden Virusvariante bereits eine [[Immunität (Medizin)|Immunität]] bestehen, die Virendosis oder -virulenz für einen Krankheitsausbruch zu gering oder das Immunsystem in der Lage sein, trotz Infektion Krankheitssymptome zu verhindern (inapparente Infektion oder [[stille Feiung]] (Immunisierung ohne Impfung oder Erkrankung)). Bei einem intakten Immunsystem und geringer Erregerdosis kann die Erkältung entweder überhaupt nicht ausbrechen oder einen weniger schweren Verlauf nehmen.<br /> <br /> Insofern können Faktoren, welche die Funktion des menschlichen Immunsystems insgesamt schwächen, auf den Verlauf einer Erkältung durchaus Einfluss nehmen. Dazu zählen unter anderem chronische Erkrankungen, eine medikamentöse [[Immunsuppression|immunsuppressive]] (das Immunsystem unterdrückende) Behandlung wie beispielsweise nach [[Organtransplantation]]en, [[Drogenmissbrauch]] (auch [[Nikotin]] und [[Alkoholisches Getränk|Alkohol]]), [[Mangelernährung]], eine ungesunde Ernährung, [[Umweltgift]]e,&lt;ref name=&quot;PMID16263523&quot;&gt;L. Bayer-Oglesby, L. Grize u.&amp;nbsp;a.: ''Decline of ambient air pollution levels and improved respiratory health in Swiss children.'' In: ''[[Environmental health perspectives]].'' Band 113, Nummer 11, November 2005, {{ISSN|0091-6765}}, S.&amp;nbsp;1632–1637. PMID 16263523, {{PMC|1310930}}.&lt;/ref&gt; chronischer Stress, zu wenig Schlaf,&lt;ref name=&quot;Cohen et al.&quot;&gt;S. Cohen, W. J. Doyle u.&amp;nbsp;a.: ''Sleep habits and susceptibility to the common cold.'' In: ''[[Archives of internal medicine]].'' Band 169, Nummer 1, Januar 2009, {{ISSN|1538-3679}}, S.&amp;nbsp;62–67, [[doi:10.1001/archinternmed.2008.505]]. PMID 19139325, {{PMC|2629403}}.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Prather, u.&amp;nbsp;a.&quot;&gt;Aric A. Prather, Denise Janicki-Deverts, Martica H. Hall, Sheldon Cohen: ''Behaviorally Assessed Sleep and Susceptibility to the Common Cold.'' In: ''Sleep.'' 1. September 2015, Band 38, Nr. 9, S.&amp;nbsp;1353–1359, [[doi:10.5665/sleep.4968]].&lt;/ref&gt; Bewegungsmangel, [[Übertraining]] beziehungsweise Überarbeitung, Reizung oder Schwächung der Schleimhäute durch trockene Luft oder Staubentwicklung. Nach neueren Erkenntnissen möglicherweise eben auch eine übermäßige Kälteeinwirkung im Sinne von längerer Auskühlung oder gar Unterkühlung ([[Hypothermie]]) sowie ein Vitamin-D-Mangel durch geringe Sonnenlichtexposition.&lt;ref name=&quot;Spektrum der Wissenschaft Juli 2008&quot; /&gt; Dabei kann eine Kombination von mehreren Faktoren eine verstärkte Belastung für das Immunsystem darstellen.<br /> <br /> Ein besonders gut untersuchter Erkrankungsauslöser ist akuter [[Stress]]. Viele Erkältungssymptome treten zwei bis drei Tage nach emotional stark belastenden Ereignissen auf, wobei die zeitliche Verzögerung dadurch zu erklären ist, dass dem Erkältungsausbruch eine entsprechende [[Inkubationszeit]] vorausgeht.&lt;ref&gt;Sheldon Cohen u.&amp;nbsp;a.: ''Psychological Stress and Susceptibility to the Common Cold.'' In: ''[[New England Journal of Medicine]].'' Band 325, August 1991, S. 606–612, [[doi:10.1056/NEJM199108293250903]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Arthur A. Stone, Donald S. Cox, Heiddis Valdimarsdottir, John M. Neale: ''Secretory IgA as a Measure of Immunocompetence.'' In: ''Journal of Human Stress.'' Nr. 13, 1987, S.&amp;nbsp;136–140, [[doi:10.1080/0097840X.1987.9936806]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;R. D. Clover u.&amp;nbsp;a.: ''Family Functioning and Stress as Predictors of Influenza B Infection.'' In: ''Journal of Family Practice.'' Band 28, Mai 1989, ({{Webarchiv |url=http://findarticles.com/p/articles/mi_m0689/is_n5_v28/ai_7923097/ |text=online |archive-is=20120710080314}})&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Krankheitsverlauf ==<br /> In der Regel verläuft eine Erkältung nach einer [[Inkubationszeit]] von etwa zwei bis acht Tagen eher harmlos.&lt;ref&gt;Justin Lessler, Nicholas G. Reich, Ron Brookmeyer, Trish M. Perl, Kenrad E. Nelson, Derek AT Cummings: ''Incubation periods of acute respiratory viral infections: a systematic review.'' In: ''The Lancet. Infectious diseases.'' Band 9, Nr. 5, Mai 2009, S. 291–300, [[doi:10.1016/S1473-3099(09)70069-6]].&lt;/ref&gt; Bei Kindern ist die Hälfte aller Fälle nach 10&amp;nbsp;Tagen ausgestanden, 90 % nach 15&amp;nbsp;Tagen.&lt;ref&gt;Matthew Thompson, Helen D. Cohen, Talley A. Vodicka u.&amp;nbsp;a.: ''Duration of symptoms of respiratory tract infections in children: systematic review.'' In: ''BMJ (Clinical research edition).'' Band 347, 11. Dezember 2013, S. f7027, [[doi:10.1136/bmj.f7027]]. PMID 24335668.&lt;/ref&gt; Viele Menschen haben im Jahr mehrere Erkältungen, bei Kleinkindern gelten vier bis neun Erkrankungen pro Jahr noch als normal. Eine infizierte Person kann, je nach Art der Krankheitserreger, diese etwa ab zwölf Stunden nach der Infektion&lt;ref&gt;[http://www.commoncold.org/undrstn3.htm ''How Cold Virus Infection Occurs.''] Auf: ''commoncold.org''; abgerufen am 1. März 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMID8953073&quot;&gt;J. M. Harris, J. M. Gwaltney: ''Incubation periods of experimental rhinovirus infection and illness.'' In: ''[[Clinical Infectious Diseases]].'' Band 23, Nummer 6, Dezember 1996, {{ISSN|1058-4838}}, S.&amp;nbsp;1287–1290. PMID 8953073.&lt;/ref&gt; und etwa bis zum Abklingen der Krankheitssymptome ausscheiden, bei einer Behandlung mit [[Steroide]]n ([[Cortison]]) auch länger.&lt;ref&gt;UniversitätsKlinikum Heidelberg: [http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_hygiene/med_mikrobiologie/download/MB-RSV.pdf ''Respiratory Syncytial Virus (RSV) im Überblick.''] (PDF; 191&amp;nbsp;kB) Abschnitt: ''Dauer der Virusausscheidung.''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Symptome ==<br /> === Im normalen Verlauf ===<br /> [[Datei:Cold symptoms cdc.jpg|mini|hochkant=1.5|Erkältungssymptome im Verlauf der Zeit]]<br /> <br /> Je nach Ausbreitung der Erreger im Körper des Betroffenen, ausgehend vom Ort der ersten ''Festsetzung'', laufen die Symptome einer Erkältung in der Regel in zeitlichen Phasen ab. Die ersten Anzeichen sind meistens Halskratzen bis hin zu Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, die im Gegensatz zum [[Tonsillitis|Anginahalsschmerz]] aber nur bis zu zwei Tage andauern, oft verbunden mit leichtem Frösteln. Als besonders typisches Erkältungssymptom tritt sehr oft zur gleichen Zeit eine Entzündung der Nasenschleimhäute auf, die auch Schnupfen ([[Rhinitis]]) genannt wird, sich überwiegend durch ein Brennen und Kitzeln in der Nase ankündigt und in der Regel mit Niesreiz und Kopfdruck ihren Höhepunkt am zweiten Erkrankungstag erreicht. Fast immer treten für einen Zeitraum von vier bis fünf Tagen [[Kopfschmerz|Kopf-]] und [[Gliederschmerz]]en begleitend auf. Einige der erkrankten Personen fühlen sich dabei matt und abgeschlagen oder entwickeln sogar [[Fieber]], dessen Höhe von der Art des Virus und der physischen und psychischen Verfassung des Erkrankten abhängt. Etwa ab dem sechsten Erkrankungstag kann sich auch ein trockener Reizhusten entwickeln, der im weiteren Verlauf manchmal in einen festsitzenden Husten übergeht.<br /> <br /> In den meisten Fällen ist die Erkrankung nach etwa einer Woche überstanden, sie kann aber auch bis zu zwei Wochen andauern.<br /> <br /> === Komplikationen ===<br /> Wenn sich die Erkältungsviren von der Nasenschleimhaut auf Rachen, Hals, Bronchien, Stirn- und Nebenhöhlen und in den Gehörgang ausbreiten, können als mögliche [[Komplikation]]en der Erkältung beispielsweise [[Nasennebenhöhlen]]-[[Entzündung]] ([[Sinusitis]]), [[Akute Mittelohrentzündung|Mittelohrentzündung (otitis media)]], Mandelentzündung ([[Angina tonsillaris]]), Rachenentzündung ([[Pharyngitis]]), Luftröhren-/Bronchienentzündung ([[Tracheobronchitis]]) und [[Lungenentzündung]] (Pneumonie) auftreten.<br /> <br /> Bei Auftreten einer Entzündung des Kehlkopfes ([[Laryngitis]]) und der [[Stimmlippe]]n (speziell: Stimmbänder = ''Ligamentum vocale sinistrum et dextrum'') kann sich das Schwingungsverhalten Letzterer oft auch derart verändern, dass es für eine gewisse Zeit zu einer tieferen Stimme oder gar zum Stimmausfall kommt.<br /> <br /> Weitere Komplikationen können dadurch entstehen, dass jeder Virusinfekt das Immunsystem vorübergehend schwächen kann. Dadurch können zur sogenannten Standortflora gehörende und normalerweise keine Infektion verursachende Bakterien ([[Kommensalismus|Kommensale]] – hier vor allem [[Streptokokken]]) doch [[Pathogenität|pathogen]] werden und dann beispielsweise eine Lungenentzündung verursachen.<br /> <br /> == Erkältung und Schwangerschaft ==<br /> Besonders während der Schwangerschaft können werdende Mütter leichter an einer Erkältung erkranken, da das Immunsystem innerhalb dieser Zeitspanne nicht immer zuverlässig arbeitet. Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen der betreffenden Schwangeren schaden jedoch der Gesundheit des werdenden Kindes in der Regel nicht.<br /> <br /> Hinsichtlich der medikamentösen Behandlung einer solchen Erkältung ist unbedingt angeraten, dabei äußerst umsichtig und eher zurückhaltend zu sein. Von einer Selbstbehandlung sollten Betroffene besser ganz absehen und – wenn irgend möglich – nichts ohne ärztliche Rücksprache zu sich nehmen. Denn fast alle Wirkstoffe, die während der Schwangerschaft eingenommen werden, wirken auch über die [[Plazenta]] auf das Ungeborene. In der besonders sensiblen Phase der ersten drei Schwangerschaftsmonate, wenn die einzelnen Körperteile des Kindes entstehen, ist es von großer Wichtigkeit, dass, im Falle einer nicht zu vermeidenden Medikamenteneinnahme, die Wirkstoffe jeweils in ihrer geringstmöglichen Dosierung eingenommen werden. Auch wenn eine Erkältung schon länger überwunden ist, können zuvor eingenommene Medikamente die Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinflussen. Daher kommt es nicht selten vor, dass Ärzte eine Behandlung von kleineren Krankheiten und Beschwerden selbst mit altbekannten Medikamenten dennoch ausschließen.<br /> <br /> == Erkältung bei Kindern ==<br /> Erkältungen bei Kindern sind relativ häufig. Macht ein Erwachsener durchschnittlich zwei bis drei Atemwegsinfekte pro Jahr durch, sind es bei Kindern bis zu dreizehn grippale Infekte jährlich.<br /> <br /> Kinder, die den Kindergarten besuchen, sind statistisch häufiger erkältet als Schulkinder. Verantwortlich ist das noch nicht vollständig ausgebildete Immunsystem bei Kindern, das mit jedem Infekt dazulernt: es werden spezifische [[Antikörper]] gebildet und in [[Gedächtniszelle]]n abgespeichert.<br /> <br /> Die durch den Aufenthalt in geschlossenen Räumen mit einer Vielzahl von Menschen erhöhte Exposition gegenüber Krankheitserregern, die mittels [[Tröpfcheninfektion]] übertragen werden, erhöht das Ansteckungsrisiko zusätzlich.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.lifeline.de/themenspecials/erkaeltung/bei-kindern/ |text=''Erkältung bei Kindern''. |wayback=20170117004431}} In: ''lifeline.de.'' 3. Dezember 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Diagnose ==<br /> Die Diagnose eines grippalen Infekts wird üblicherweise rein klinisch, das heißt aufgrund der Symptome und einer [[Körperliche Untersuchung|körperlichen Untersuchung]], gestellt. [[Differenzialdiagnose|Differenzialdiagnostisch]] sind hier eine echte Grippe, also [[Influenzavirus|Influenza]]-A, -B oder -C, und andererseits eine [[Parainfluenza]] abzugrenzen. Daneben verlaufen Erstinfektionen von [[Herpesviren]] ([[Herpes-simplex-Viren]], [[Cytomegalievirus]], [[Epstein-Barr-Virus]]) bei Kindern gelegentlich als grippaler Infekt. Außerdem verlaufen weniger schlimm verlaufende (abortive) Formen einer Infektion mit Exanthemviren wie [[Masern]], [[Ringelröteln]], [[Röteln]] und [[Varizellen]] oft nur als grippaler Infekt.<br /> <br /> == Differenzierung zur echten Grippe (Influenza) ==<br /> Folgende Tabelle stellt die typischen Symptomatiken von Erkältung und Influenza gegenüber. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass nur etwa ein Drittel der Influenzainfizierten die typischen Symptome zeigt, etwa ein Drittel zeigt einen leichten Verlauf, etwa ein Drittel bleibt asymptomatisch.&lt;ref name=&quot;RKI_Influ&quot; /&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable centered&quot; style=&quot;width:80%&quot;<br /> ! Kennzeichen !! Erkältung !! Echte Grippe (Influenza)<br /> |-<br /> | Erkrankungsbeginn<br /> | langsame Verschlechterung<br /> | rasche, abrupte Verschlechterung<br /> |-<br /> | Kopfschmerzen<br /> | dumpf bis leicht<br /> | stark bis bohrend<br /> |-<br /> | Schnupfen<br /> | oft Niesen, laufende bzw. verstopfte Nase<br /> | teilweise auftretend<br /> |-<br /> | Fieber<br /> | meist gering<br /> | oft hoch bis 41&amp;nbsp;°C, dazu Schüttelfrost, Schweißausbrüche,&lt;br /&gt;Bei Infektion mit [[Influenzavirus#Influenza-A-Subtypen|A/H1N1]] (2009) wurde bei mindestens 20 % der Patienten kein Fieber diagnostiziert&lt;ref&gt;[http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2009/Ausgaben/25_09.pdf?__blob=publicationFile ''Neue Influenza A/H1N1 in Deutschland – Bewertung des bisherigen Geschehens.''] (PDF). In: [[Robert Koch-Institut]]: ''[[Epidemiologisches Bulletin]].'' Nr. 25, 22. Juni 2009.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | Gliederschmerzen<br /> | gering<br /> | starke Gelenk-, Muskelschmerzen<br /> |-<br /> | Husten<br /> | geringer Hustenreiz<br /> | trockener Husten, schmerzhaft, meist ohne Schleim<br /> |-<br /> | Halsschmerzen<br /> | oft Halskratzen, Heiserkeit<br /> | stark, mit Schluckbeschwerden<br /> |-<br /> | Müdigkeit<br /> | Abgeschlagenheit<br /> | schwer, auch bis drei Wochen danach möglich,&lt;br /&gt;Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Kreislaufbeschwerden<br /> |-<br /> | Erkrankungsdauer<br /> | in der Regel 7 Tage<br /> | in der Regel 7–14 Tage, anfänglich oft ohne erkennbare Besserung<br /> |}<br /> <br /> == Therapie ==<br /> === Therapiebedingungen ===<br /> Die Behandlung einer Erkältung besteht vor allem darin, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich in warmen, nicht überheizten Räumen aufzuhalten. Bei Husten und Schnupfen sollte man in erster Linie seinem natürlichen Trinkbedürfnis folgen,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltungen-was-ist-vom-ratschlag-viel-trinken-zu-halten.177.de.html |text=''Erkältungen: Was ist vom Ratschlag „viel trinken“ zu halten?'' |wayback=20140201145132}} Auf: ''gesundheitsinformation.de'', abgerufen am 20. Januar 2014.&lt;/ref&gt; dabei jedoch auf keinen Fall weniger als die tägliche Mindestmenge des Flüssigkeitsbedarfs (bei einem Erwachsenen: mindestens 1,3–1,5&amp;nbsp;l Flüssigkeitszufuhr über Getränke&lt;ref&gt;Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.&amp;nbsp;V.: ''[https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/ Die ernährungsphysiologische Bedeutung von Wasser; Richtwerte für die Zufuhr von Wasser]'' Auf: ''dge.de'' abgerufen am 20. Januar 2014.&lt;/ref&gt;) in Form von Wasser, [[Fruchtsaft]] und [[Tee]] trinken, um den [[Schleim]] flüssig zu halten und einen Flüssigkeitsverlust des Körpers durch Schweiß, Tränen- oder Nasenflüssigkeit auszugleichen. Besonders bei kleinen Kindern ist auf die notwendige Flüssigkeitszufuhr&lt;ref&gt;Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.&amp;nbsp;V.: ''[http://www.dge.de/modules.php?name=Content&amp;pa=showpage&amp;pid=5&amp;page=2 Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr; Wasser; Richtwerte für die Zufuhr von Wasser; Säuglinge/Kinder]'' Auf: ''dge.de'' abgerufen am 20. Januar 2014.&lt;/ref&gt; unbedingt zu achten. [[Inhalation]]en können helfen, die Schleimhäute anzufeuchten und vom Schleim zu befreien. Auch Halsschmerzen und Husten können durch diese Befeuchtung gelindert werden. Ebenfalls helfen das [[Gurgeln]] mit warmem Salzwasser&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.niaid.nih.gov/topics/commoncold/Pages/treatment.aspx |titel=National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID): Common Cold, Treatment |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140411012344/https://www.niaid.nih.gov/topics/commoncold/Pages/treatment.aspx |archiv-datum=2014-04-11 |abruf=2014-04-11 |sprache=en |offline=1}}&lt;/ref&gt; oder eine [[Nasenspülung]] mit [[Tonizität#Isotonizität|isotonischer]] Salzlösung. Die Verwendung von Salz bei Dampfinhalation hat keinen Effekt, da gelöstes Salz ausschließlich durch mechanische Einwirkung (z.&amp;nbsp;B. [[Gischt]] an Wellenkämmen durch starken Wind oder Zerstäuber wie [[Ultraschallvernebler]]) in die Luft gelangen kann.<br /> <br /> === Medikamente ===<br /> ==== Nasensprays ====<br /> Zu unterscheiden sind [[Nasenspray]]s mit isotonischer oder [[Tonizität#Hypertonizität|hypertoner]] Kochsalz- oder Meersalzlösung als einzigem Wirkstoff und solche mit zusätzlichen oder ausschließlich synthetischen Wirkstoffen. Isotonische Kochsalz- oder Meersalzlösung (entspricht der physiologischen Konzentration von 0,9 %) wirkt befeuchtend, reinigend und leicht spülend und wird unterstützend bei Schnupfen und zur Verhinderung des Austrocknens der Nasenschleimhaut verwendet. Hypertone Salzlösung soll einer angeschwollenen Nasenschleimhaut überschüssiges Wasser auf [[Osmose|osmotischem]] Weg entziehen und die Durchgängigkeit der oberen Atemwege verbessern. Synthetische Nasensprays werden auch als Abschwellende Nasensprays bezeichnet und sollten nur kurzzeitig (in der Regel bis fünf Tage) verwendet werden, da eine dauerhafte Anwendung zur Austrocknung und zum Anschwellen der Nasenschleimhaut sowie zur [[Missbrauch und Abhängigkeit|Abhängigkeit]] bzw. Gewöhnung führt.<br /> <br /> Auch gibt es Präparate in Form von Nasensprays, welche einen Ausbruch der Erkrankung komplett verhindern, oder zumindest mildern sollen, indem die Viren abgekapselt und unschädlich gemacht werden. Mehrere randomisierte Doppelblindstudien emphasieren die Wirksamkeits des Fertigarzneimittels.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Spray-schuetzt-vor-Erkaeltungen-und-lindert-Symptome-326434.html |titel=Spray schützt vor Erkältungen und lindert Symptome |abruf=2020-05-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/archiv/43996/Erkaeltungskrankheiten-Mikro-Gel-inaktiviert-Viren |titel=Erkältungskrankheiten: Mikro-Gel inaktiviert Viren |datum=2004-10-22 |abruf=2020-05-13 |sprache=de}}&lt;/ref&gt; Laut [[arznei-telegramm]] vom November 2004 liegen veröffentlichte klinische Studien jedoch bislang nicht vor und die bisherigen In-vitro-Untersuchungen sind für einen Nutzenbeleg ohne Aussagekraft und daher irrelevant, weshalb ohne überprüfbare klinische Wirksamkeitsnachweise derartige Nasensprays nicht empfohlen werden können.&lt;ref&gt;H. Dürr – arznei-telegramm/ Korrespondenz: [https://www.arznei-telegramm.de/html/2004_11/0411123_01.html ''FUNKTIONIERT &quot;WICK ERSTE ABWEHR&quot;?''] Auf: ''arznei-telegramm.de''; Ausgab: 11/ 2004.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Synthetische Arzneien ====<br /> Synthetische Medikamente mit den Wirkstoffen [[Ibuprofen]], [[Paracetamol]] oder [[Acetylsalicylsäure]] lindern zwar in der Regel Symptome wie beispielsweise Kopf- und Gliederschmerzen und senken auch das Fieber, doch besitzen sie abgesehen von möglichen Nebenwirkungen auch einen unerwünschten Nebeneffekt, der gerade auf der beschriebenen Wirkung beruht: Nach Abschwächung der Krankheitszeichen kann sich ein Patient zu früh fast wieder gesund fühlen, sich anschließend zu viel zumuten und damit die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls erhöhen. Zudem geriet Paracetamol öfters in Verruf, da es bei höherer Dosis u. a. zu Leberschäden kommen kann. Die gerinnungshemmende Acetylsalicylsäure birgt ein Risiko von Blutungen und sollte außerdem nicht bei Kindern angewendet werden, da es (wenn auch selten) zum gefährlichen [[Reye-Syndrom]] führen kann. Gegen besonders starken Husten kann beispielsweise [[Dextromethorphan]] oder [[Codein]] zum Einsatz kommen. Auch das in manchen Kombipräparaten enthaltene [[Pseudoephedrin]] kann v. A. Schnupfen lindern, indem es die Gefäße verengt.<br /> <br /> [[Antibiotika]] wirken lediglich gegen [[bakterielle Infektion]]en und sind daher bei Erkältungskrankheiten in der Regel nicht sinnvoll. Eine Ausnahme besteht im Falle einer bakteriellen [[Sekundärinfektion]] (in diesem Zusammenhang auch [[Superinfektion]] genannt) mit gelblich-grünem ([[Eiter|eitrigem]]) [[Sputum|Auswurf]] oder [[Nasensekret]]. Bei Patienten mit einer zusätzlichen [[Grunderkrankung]] (beispielsweise [[HIV]], [[Diabetes mellitus]] oder [[Lungenerkrankung]]) ist jedoch eine vorbeugende Gabe zur Verhinderung einer bakteriellen Superinfektion meist notwendig. Eine Ursache der weltweiten Zunahme von [[Antibiotikum-Resistenz|Antibiotika-Resistenzen]] ist die unsachgemäße Anwendung dieser Medikamente – auch bei Erkältungskrankheiten.<br /> <br /> ==== Arzneien aus der Pflanzenheilkunde ====<br /> Aus dem Bereich der [[Pflanzenheilkunde#Rationale Phytotherapie|Rationalen Phytotherapie]] können diverse Präparate oder Tees Anwendung finden. Trockenextrakt oder [[Mazerat]]ionsdekokt aus [[Weiden (Botanik)#Heilkunde und Medizin|Weidenrinde]] (''Salix'') bei Kopfschmerzen und/oder Fieber,&lt;ref&gt;T. Dingermann u.&amp;nbsp;a.: ''Kompendium Phytopharmaka. Qualitätskriterien und Verordnungsbeispiele.'' 7., völlig neu bearbeitete Auflage. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7692-6211-7, S. 119.&lt;/ref&gt; Trockenextrakt oder Mazerations[[dekokt]] aus einer Mischung von [[Färberpflanze|Färberhülsenwurzelstock]] (''Baptisia tinctoria''), Wurzel des [[Purpur-Sonnenhut]]s (''Echinacea purpurea''), Wurzel des [[Prärie-Igelkopf|Blassfarbenen Sonnenhuts]] (''Echinacea pallida'') sowie Spitzen und Blätter des [[Lebensbäume (Gattung)#Naturheilkunde, Toxizität|Lebensbaums]] (''Thuja'') bei viralen Erkältungen.<br /> <br /> [[Senföle]] aus [[Kapuzinerkresse]] und [[Meerrettich]]wurzel werden kombiniert bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten eingesetzt.&lt;ref&gt;Werner Stingl: ''[https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/atemwegskrankheiten/article/633700/influenza-viren-phytotherapie-bekaempfen.html Influenza-Viren mit Phytotherapie bekämpfen.]'' In: ''Ärzte Zeitung'', 16. Dezember 2010.&lt;/ref&gt; Zahlreiche In-vitro-Studien belegen, dass die Pflanzenstoffe gegen Viren, gegen Bakterien – darunter die häufigsten Erreger von bakteriellen Atemwegsinfektionen&lt;ref name=&quot;In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit&quot;&gt;A. Conrad u.&amp;nbsp;a.: ''In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit einer Kombination aus Kapuzinerkressekraut (tropaeoli majoris Herba) und Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae Radix).'' In: ''Arzneimittelforschung.'' 2006, Band 56, Nr. 12, S. 842–849, [[doi:10.1055/s-0031-1296796]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;V. Dufour u.&amp;nbsp;a.: ''The antibacterial properties of isothiocyanates.'' In: '' Microbiology.'' 2015, Band 161, S. 229–243, [[doi:10.1099/mic.0.082362-0]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;A. Borges u.&amp;nbsp;a.: ''Antibacterial activity and mode of action of selected glucosinolates hydrolysis products against bacterial pathogens.'' In: ''Journal of food science and technology.'' 2015, Band 52, Nr. 8, S. 4737–4748, [[doi:10.1007/s13197-014-1533-1]].&lt;/ref&gt; und auch entzündungshemmend&lt;ref&gt;A. Marzocco u.&amp;nbsp;a.: ''Anti-inflammatory activity of horseradisch (Armoracia rusticana) root extracts in LPS-stimulated macrophages.'' In: ''Food &amp; function.'' 2015, Band 6, Nr. 12, S. 3778–3788, [[doi:10.1039/c5fo00475f]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;H. Tran u.&amp;nbsp;a.: ''Nasturtium (Indian cress, Tropaeolum majus nanum) dually blocks the COX an LOX pathway in primary human immune cells.'' In: ''Phytomedicine: international journal of phytotherapy and phytopharmacology.'' 2016, Band 23, S. 611–620, [[doi:10.1016/j.phymed.2016.02.025]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;M. L. Lee u.&amp;nbsp;a.: ''Benzyl isothiocyanate exhibits anti-inflammatory effects in murine macrophages and in mouse skin.'' In: ''Journal of molecular medicine (Berlin, Germany).'' 2009, Band 87, S. 1251–1261, [[doi:10.1007/s00109-009-0532-6]].&lt;/ref&gt; wirken.<br /> <br /> Presssaft aus blühendem, frischem Kraut des Purpur-Sonnenhuts wird als Kurzzeitanwendung zur Vorbeugung oder Behandlung von Erkältungen verwendet,&lt;ref&gt;T. Dingermann u.&amp;nbsp;a.: ''Kompendium Phytopharmaka. Qualitätskriterien und Verordnungsbeispiele.'' Stuttgart 2015, S.&amp;nbsp;110–111.&lt;/ref&gt; [[Dickextrakt]] und [[Fluid]]extrakt aus [[Gewöhnlicher Andorn|Gewöhnlichem Andorn]]&lt;ref&gt;[[Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel]]: ''Community herbal monograph and assessment report on Marrubium vulgare L., herba.'' European Medicines Agency (EMA) 604273/2012 (2012)&lt;/ref&gt; sowie Trockenextrakt aus [[Echter Thymian|Thymiankraut]] oder [[Aufguss (Zubereitung)|Infus]] aus Thymianblättern zur Lösung von zähflüssigem Schleim in den Atemwegen.&lt;ref&gt;T. Dingermann u.&amp;nbsp;a.: ''Kompendium Phytopharmaka. Qualitätskriterien und Verordnungsbeispiele.'' Stuttgart 2015, S.&amp;nbsp;91–93.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Wirksamkeit von Präparaten auf Basis von [[Pelargonium-sidoides-Wurzeln-Auszug|Pelargonienwurzelextrakt]] in der Behandlung verschiedener Erkältungskrankheiten wurde in einer Meta-Analyse der [[Cochrane Collaboration]] zwar festgestellt, die Qualität des Belegs wird auf Grund diverser Probleme (u.&amp;nbsp;a. Herstellerfinanzierung der einbezogenen Studien, alle Teilnehmer aus der gleichen Region) als „niedrig“ oder „sehr niedrig“ bewertet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=A. Timmer, J. Günther, E. Motschall, G. Rücker, G. Antes, W. V. Kern |Titel=Pelargonium sidoides extract for treating acute respiratory tract infections |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews. |Band=10 |Datum=2013-10-22 |Kommentar=CD006323 |DOI=10.1002/14651858.CD006323.pub3 |PMID=24146345}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Flu and Headache Remedies – 15th Century.jpg|mini|Therapie von Kopfschmerzen und Erkältungen in einem englischen Dokument aus dem 15. Jahrhundert]]<br /> Ein englisches Dokument aus dem 15. Jahrhundert rät bei der Behandlung von Erkältungen zum Inhalieren eines erhitzten Gemischs aus abgestandenem Bier ([[Ale (Bier)|Ale]]), [[Senfkorn|Senfkörnern]] und [[Muskatnussbaum|Muskatnüssen]]: „Lege Tücher auf deinen Kopf, und die ganze Verdorbenheit [also der Schleim] aus deinem Kopf wird aus deiner Nase herauskommen und dich gesund machen.“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://beta.nationalarchives.gov.uk/explore-the-collection/stories/a-medieval-cold-and-flu-remedy/ |titel=A medieval cold and flu remedy |sprache=en-GB |abruf=2023-12-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Vitamin C ====<br /> Die regelmäßige Einnahme von [[Vitamin C]] hatte nach einer Meta-Analyse keine Wirkung auf das Auftreten von Erkältungen in der normalen Bevölkerung, jedoch gab es eine Wirkung auf die Reduzierung der Dauer von Erkältungssymptomen. Bei Gabe von täglich ≥ 0,2&amp;nbsp;g Vitamin C verkürzte sich die Erkrankungsdauer bei Erwachsenen um 8 %, bei Kindern um 14 % (um 18 % bei täglich 1–2&amp;nbsp;g), stärker ausgeprägt bei extremer körperlicher Belastung. Die Gabe hoher Dosen von Vitamin C als Behandlung, d.&amp;nbsp;h. nach Auftreten der Symptome, zeigte keine einheitliche Wirkung auf die Dauer oder Schwere der Erkältungssymptome.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Harri Hemilä, Elizabeth Chalker |Titel=Vitamin C for Preventing and Treating the Common Cold (Review) |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Datum=2013-01-31 |DOI=10.1002/14651858.CD000980.pub4}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vorbeugung ==<br /> Im Gegensatz zur Grippe gibt es gegen Erkältungen keine [[Impfung]],&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=D. Simancas-Racines, J. V. A. Franco, C. V Guerra, M. L. Felix, R. Hidalgo, M. Martinez-Zapata |Titel=Vaccines for the common cold |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Nummer=5 |Datum=2017 |Sprache=en |Kommentar=Artikel Nr.: CD002190 |DOI=10.1002/14651858.CD002190.pub5}}&lt;/ref&gt; weil es über 300 Erkältungserreger gibt, wodurch eine spezifische Impfung keinen Nutzen hat. Somit bleiben vor allem prophylaktische Herangehensweisen. Eine Vorbeugung besteht u. a. darin, den Kontakt mit erkrankten Personen und deren viralen Schnupfen- und Hustensekreten zu vermeiden.<br /> <br /> Da die Schleimhäute von Nase und Augen die Haupteintrittspforten für Erkältungsviren sind,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.presseportal.de/pm/34011/2102614 |titel=Erkältungszeit |hrsg=Bayer HealthCare Deutschland |datum=2011-08-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180618183430/http://www.presseportal.de/pm/34011/2102614 |archiv-datum=2018-06-18 |abruf=2022-05-25 |kommentar=Pressemitteilung |offline=1 |abruf-verborgen=1}}&lt;/ref&gt; sollte man sich nicht mit ungewaschenen Fingern an die Nase fassen oder die Augen reiben.&lt;ref name=&quot;jn&quot;&gt;Jochen Niehaus: ''Interview: Lieber küssen als Hände schütteln.'' Abschnitt: ''[http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/erkaeltung/tid-8805/interview_aid_236601.html Ansteckung: Die Strategie der Erkältungsviren].'' Auf: ''focus.de'', Ratgeber vom 6. Februar 2008; abgerufen am 19. Oktober 2015.&lt;/ref&gt; Zudem sollte ein [[Händewaschen]] erfolgen, nachdem die Hände direkt oder indirekt Kontakt zu anderen Händen hatten, beispielsweise nach der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.&lt;ref name=&quot;jn&quot; /&gt;<br /> <br /> Für eine erfolgreiche Vorbeugung durch eine hochdosierte zusätzliche Einnahme von Vitamin C gibt es keine Bestätigung, wenn bereits eine ausreichende Vitaminversorgung durch gesunde Ernährung gegeben ist. Hinsichtlich der Wirksamkeit von [[Präparat]]en, die aus Sonnenhüten (''[[Echinacea]]'') bzw. deren [[Drogenauszug|Extrakten]] hergestellt sind, gibt es unterschiedliche Studienergebnisse. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass einige Studien nicht angeben, welche speziellen Echinacea-Arten untersucht wurden, bzw. Ergebnisse eine Art betreffend auf alle Sonnenhutpräparate angewandt werden. Eine Meta-Analyse der [[Cochrane Collaboration]] kommt zum Schluss, dass die Belege für eine klinisch relevante Wirkung in der Therapie insgesamt schwach sind, jedoch wiesen fast alle in die Meta-Analyse einbezogenen Präventionsstudien auf eine kleine vorbeugende Wirkung von Echinacea hin.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=M. Karsch-Völk, B. Barrett, D. Kiefer, R. Bauer, K. Ardjomand-Woelkart, K. Linde |Titel=Echinacea for preventing and treating the common cold |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Nummer=2 |Datum=2014-02 |Sprache=en |Kommentar=Artikel Nr.: CD000530 |DOI=10.1002/14651858.CD000530.pub3}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein gesundes und gestärktes Immunsystem hilft, diverse Krankheitserreger und damit auch die einer Erkältung besser zu bekämpfen und manchmal auch einen Krankheitsausbruch zu verhindern oder Krankheitssymptome zu mildern, beziehungsweise den Krankheitsverlauf zu verkürzen. Alle Maßnahmen wie beispielsweise gesunde, ausgewogene Ernährung inklusive aller für den Organismus notwendigen Stoffe wie beispielsweise [[Mineralstoff]]e und [[Vitamine]], ausreichend Schlaf (möglichst nicht weniger als sieben Stunden pro Tag),&lt;ref name=&quot;Cohen et al.&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Prather, u.&amp;nbsp;a.&quot; /&gt; möglichst stressfreier Tagesablauf, regelmäßige Bewegung oder gar sportliches [[Ausdauertraining]]&lt;ref&gt;David C. Nieman1, Dru A. Henson, Melanie D. Austin1, Wei Sha: ''Upper respiratory tract infection is reduced in physically fit and active adults.'' In: ''British Journal of Sports Medicine. (BJSM)'' September 2011, Band 45, Nr. 12, S. 987–992, [[doi:10.1136/bjsm.2010.077875]], PMID 21041243.&lt;/ref&gt; und [[Sauna|Saunieren]]&lt;ref&gt;R. Brenke: ''Das Potenzial der Sauna im Rahmen der Prävention – eine Übersicht neuerer Erkenntnisse.'' In: ''Forschende Komplementärmedizin.'' 2015, Band 22, Nr. 5, S. 320–325, [[doi:10.1159/000441402]], PMID 26565984.&lt;/ref&gt; können daher sehr wohl als Vorbeugemaßnahmen im weitesten Sinne angesehen werden, zumal es sich bei den Verursachern der Erkältung um an den Menschen stark angepasste Viren handelt.<br /> <br /> Von [[Probiotik|probiotischen]] Produkten wird angenommen, dass sie durch Wirkung auf die Immunfunktion die Gesundheit beeinflussen. Laut Übersichtsarbeiten ([[Metaanalyse]]n), die Ergebnisse vorhandener Studien zusammenfassen, verringert bei gesunden Probanden die Einnahme von probiotischen Produkten im Vergleich zu [[Placebo]] womöglich die Wahrscheinlichkeit für einen Infekt der oberen Atemwege&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Q. Hao, B. R. Dong, T. Wu |Titel=Probiotics for preventing acute upper respiratory tract infections |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Nummer=2 |Datum=2015-02-03 |Sprache=en |Kommentar=Artikel Nr.: CD006895 |DOI=10.1002/14651858.CD006895.pub3 |PMID=25927096}}&lt;/ref&gt; und verkürzt die Dauer auftretender Infektionen (laut vorhandener Befundlage im Schnitt um 1 Tag).&lt;ref&gt;S. King, J. Glanville, M. E. Sanders u.&amp;nbsp;a.: ''Effectiveness of probiotics on the duration of illness in healthy children and adults who develop common acute respiratory infectious conditions: a systematic review and meta-analysis.'' In: ''British Journal of Nutrition.'' (Br J Nutr.) Juli 2014, Band 112, Nr. 1, S.&amp;nbsp;41–54, [[doi:10.1017/S0007114514000075]], PMID 24780623.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Etymologische Aspekte ==<br /> In vielen Sprachen weltweit wird, wie in der deutschen Bezeichnung für diese Erkrankung, ein kausaler Zusammenhang zwischen dem [[Klimaelement]] Temperatur (Kälte) und der Erkältung angenommen, indem im Begriff das entsprechende Wort für ''Kälte'' oder ''kalt'' auftaucht. Dies ist auch in vielen [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachen]] der Fall. In Europa vermuteten zumindest schon die [[Römisches Reich|alten Römer]] einen wie auch immer gearteten Zusammenhang zwischen ''Kälte'' und ''Erkältung''.<br /> <br /> In dem [[latein]]ischen Wort für Erkältung ''{{lang|la|frigus}}'' ist die Bezeichnung ''{{lang|la|frigidus}}'' für die Eigenschaft ''kalt'' enthalten. Daher auch ''{{lang|la|frigore tactum esse}}'' für „an einer Erkältung leiden“. Die meisten [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] übernehmen diesen Begriffszusammenhang:<br /> <br /> * [[Italienische Sprache|Italienisch]]: ''{{lang|it|freddo}}'' („kalt“), ''{{lang|it|raffreddarsi}}'' („sich erkälten“), ''{{lang|it|raffreddore}}'' („Erkältung“)<br /> * [[Französische Sprache|Französisch]]: ''{{lang|fr|froid}}, {{lang|fr|se refroidir}}, {{lang|fr|refroidissement}}''<br /> * [[Spanische Sprache|Spanisch]]: ''{{lang|es|frío}}, {{lang|es|resfriarse}}, {{lang|es|resfriado}}''<br /> * [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]]: ''{{lang|pt|frio}}, {{lang|pt|resfriado}}, {{lang|pt|resfriamento}}''<br /> * [[Rumänische Sprache|Rumänisch]]: ''{{lang|ro|rece}}, {{lang|ro|a răci}}, {{lang|ro|răceală}}''<br /> <br /> Auch in [[Slawische Sprachen|slawischen Sprachen]] ist dieser Begriffszusammenhang vorhanden:<br /> * {{plS|zimno}} („kalt“), ''{{lang|pl|ziębnąć}}'' („frieren“), ''{{lang|pl|przeziębienie}}'' (wörtlich: „Durchkältung“)<br /> * {{hrS|hladno}} („kalt“), ''{{lang|hr|prehlada}}'' („Erkältung“, wortwörtlich: „Überkältung“)<br /> Entsprechend {{elS|κρύο|krýo}} „kalt“, ''{{lang|el-Latn|(to) kryológima}}'' („Erkältung“)<br /> <br /> Dasselbe gilt für das [[Ungarische Sprache|Ungarische]], eine der [[Finno-ugrische Sprachen|finno-ugrischen Sprachfamilie]] zugeordneten Sprache: ''{{lang|hu|hűvös, fagy, hideg}}'' („kalt“), ''{{lang|hu|hűl}}'' („abkühlen“), ''{{lang|hu|fázik}}'' („frieren“), ''{{lang|hu|meghűlés, megfázás}}'' („Erkältung“)<br /> <br /> Eine begriffliche Unterscheidung von Erkältung einerseits und der Krankheitsform Grippe andererseits ist bei den Römern nicht nachweisbar, in den sich später entwickelnden romanischen Sprachen jedoch vorhanden.<br /> <br /> Beispiele:<br /> * {{itS|raffreddore|de=Erkältung}} ≠ ''{{lang|it|influenza}}'' („Grippe“)<br /> * {{frS|refroidissement}} ≠ ''{{lang|fr|grippe}}''<br /> * {{esS|resfriado}} ≠ ''{{lang|es|gripe}}''<br /> * {{ptS|resfriamento}} ≠ ''{{lang|pt|gripe}}''<br /> * {{roS|răceală}} ≠ ''{{lang|ro|gripă}}''<br /> <br /> Die moderne Bezeichnung ''Influenza'' für „Grippe“ ist aus [[Italienische Sprache|italienisch]] ''{{lang|it|influenza}}'' entlehnt, das auf [[mittellatein]]isch ''{{lang|la|influentia}}'' zurückgeht, abgeleitet vom klassisch-lateinischen Verb ''{{lang|la|influere}}'' für „hineinfließen, hineinströmen, unbemerkt eindringen, einschleichen“.&lt;ref&gt;[http://www.dwds.de/?qu=Influenza ''Influenza''.] In: Wolfgang Pfeifer: ''Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache.'' dwds.de; abgerufen am 5. Mai 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wissen.de/wortherkunft/Influenza ''Influenza''.] In: Gerhard Wahrig, Ursula Hermann, Arno Matschiner: ''Wahrig Herkunftswörterbuch.'' wissen.de; abgerufen am 5. Mai 2016.&lt;/ref&gt; Das Wort ''Grippe'' stammt aus dem Französischen, wo ''la grippe'' wahrscheinlich ein Verbalsubstantiv zu frz. ''gripper'' „ergreifen, fassen“ ist.&lt;ref&gt;Wolfgang Pfeifer, Wilhelm Braun: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000626-9 und weitere Auflagen.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die wegen der Symptomähnlichkeit verständliche umgangssprachliche Bezeichnung ''grippaler Infekt'' für ''Erkältung'' ist im Grunde eine bedeutungsverwirrende Zusammenführung der schon lange auch sprachlich getrennten Begriffe ''Grippe'' und ''Erkältung''. Dabei wird indirekt auch eine Ähnlichkeit der Ursachen angedeutet, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist, denn nach den Erkenntnissen der modernen Medizin sind die eine Erkältung verursachenden Viren zweifelsfrei keine Grippeviren.<br /> <br /> Mit dem älteren Ausdruck [[Katarrh]], eigentlich eine Entzündung der Schleimhäute, ist umgangssprachlich meist Erkältung gemeint. Diese Bezeichnung für Erkältung lässt sich ebenfalls in mehreren romanischen Sprachen wiederfinden, so zum Beispiel im [[Galicische Sprache|Galicischen]] sowie [[Spanische Sprache|Spanischen]] als ''catarro'' und im [[Korsische Sprache|Korsischen]] als ''catarru''. Mit ''Halskatarr(h)'' kann eine [[Laryngitis]] gemeint sein.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Common cold|Erkältung}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * {{DNB-Portal|4136665-7|TEXT=Literatur zum Thema}}<br /> * {{Gesundheitsinformation.de|erkaeltung.2642.de.html|Erkältung}}<br /> * [http://rvdev.medical-dpc.com/inhalte/respiratorische-viren-netzwerk.html RespVir – Netzwerk für respiratorische Viren und Bakterien] mit Angaben zur Häufigkeitsverteilung und aktueller epidemiologischer Lage in Deutschland<br /> * [https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/grippaler-infekt/ Grippale Infekte (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen)] – kindergesundheit-info.de: unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)<br /> * [http://www.commoncold.org/ Wissenschaftliche Informationsseite zum Thema Erkältung] (englisch)<br /> * [http://www.cf.ac.uk/biosi/associates/cold/home.html Cardiff University – Common Cold Centre] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4136665-7}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Erkaltung}}<br /> [[Kategorie:Infektionskrankheit]]<br /> [[Kategorie:Krankheitsbild in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Haemophilus&diff=240139846 Haemophilus 2023-12-13T06:43:59Z <p>Con-struct: /* Haemophilus influenzae */ Link ergänzt</p> <hr /> <div>&lt;!-- Zu Informationen über den Umgang mit dieser Vorlage siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_WissName = Haemophilus<br /> | Taxon_Rang = Gattung<br /> | Taxon_Autor = [[Charles-Edward Amory Winslow|Winslow]] et al. 1917<br /> | Taxon2_WissName = Pasteurellaceae<br /> | Taxon2_Rang = Familie<br /> | Taxon3_WissName = Pasteurellales<br /> | Taxon3_Rang = Ordnung<br /> | Taxon4_WissName = Gammaproteobacteria<br /> | Taxon4_Rang = Klasse<br /> | Taxon5_WissName = Proteobacteria<br /> | Taxon5_Rang = Abteilung<br /> | Taxon6_Name = Bakterien<br /> | Taxon6_WissName = Bacteria<br /> | Taxon6_Rang = Domäne<br /> | Bild = Haemophilus Blutagar.jpg<br /> | Bildbeschreibung = Kolonien von ''[[Haemophilus influenzae]]'' in einem [[Blutagar]]<br /> | Subtaxa_Rang = Art<br /> | Subtaxa = *''[[Haemophilus influenzae]]''<br /> * ''[[#Haemophilus ducreyi|Haemophilus ducreyi]]''<br /> * ''[[#Haemophilus aegyptius|Haemophilus aegyptius]]''<br /> * ''[[#Haemophilus parainfluenzae|Haemophilus parainfluenzae]]''<br /> * ''[[#Haemophilus haemolyticus|Haemophilus haemolyticus]]''<br /> * ''[[#Haemophilus vaginalis|Haemophilus vaginalis]]''<br /> * ''[[#Haemophilus haemolyticus|Haemophilus haemolyticus]]''<br /> }}<br /> '''''Haemophilus''''' ist eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] stäbchenförmiger [[Gram-Färbung|gramnegativer]] [[Bakterien]] aus der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Pasteurellaceae]]. Die 16 Arten dieser Bakterien sind unbewegliche [[Bazillen|Stäbchen]], die mitunter in den [[Schleimhaut|Schleimhäuten]] von Menschen und Tieren leben und Erkrankungen auslösen können. Beinahe alle ''Haemophilus''-Arten sind in der Lage, ohne Sauerstoff zu überleben (fakultativ [[Anaerobie|anaerob]]); allerdings sind sie meistens eher [[aerob]]. Der Name der Gruppe kommt von ihrer besonderen Vorliebe für Nährböden mit Blut- oder [[Hämoglobin]]zusätzen, auf denen sie in Kultur gehalten werden können.<br /> <br /> == Medizinisch bedeutsame Arten ==<br /> === ''Haemophilus influenzae'' ===<br /> Das auch als ''Pfeiffer-Influenzabakterium'', früher auch ''Influenzabazillus'' bzw. ''Bacillus&amp;nbsp;influenzae'', bekannte Bakterium wurde 1892 erstmals durch den Bakteriologen [[Richard Pfeiffer (Mediziner)|Pfeiffer]]&lt;ref&gt;Manfred Vasold: ''Influenzabazillus (Haemophilus influenzae).'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' De Gruyter, Berlin / New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 671.&lt;/ref&gt; nachgewiesen, für den Erreger der „[[Influenza]]“ gehalten&lt;ref&gt;Richard Pfeiffer: ''Die Aetiologie der Influenza.'' In: ''Zeitschrift für Hygiene und Infektionskrankheiten.'' Band 13, 1893, S. 357–386.&lt;/ref&gt; und stellt den bekanntesten Vertreter der ''Haemophilus''-Arten dar. Seine Popularität wurde besonders dadurch erhöht, dass es 1995 als erstes Lebewesen vollständig [[DNA-Sequenzierung|sequenziert]] wurde und somit einen Meilenstein der [[Genomforschung]] darstellt.<br /> <br /> Das [[Kokken|kokkoide]] Stäbchenbakterium wird aufgrund verschiedener Merkmale (wie eine unterschiedliche [[Enzym|enzymatische]] Ausstattung) in acht [[Biotyp]]en differenziert (Typ I bis&amp;nbsp;VIII).&lt;ref name=&quot;Heininger&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Ulrich Heininger |Titel=Haemophilus influenzae Typ b |Hrsg=Heinz Spiess, Ulrich Heininger, Wolfgang Jilg |Sammelwerk=Impfkompendium |Auflage=8. |Verlag=Georg Thieme Verlag |Ort= |Datum=2015 |ISBN=978-3-13-498908-3 |DOI=10.1055/b-0035-127583 |Seiten=173 f.}}&lt;/ref&gt; Es gibt ''Haemophilus&amp;nbsp;influenzae''-[[Stamm (Biologie)#Stämme innerhalb einer prokaryotischen Art und bei Viren|Stämme]], die eine [[Glykokalyx|Kapsel]] bilden. Je nach Zusammensetzung der Kapsel (verschiedene Gehalte an [[Polysaccharide]]n) werden diese Stämme in die [[Serotyp]]en a bis f eingeteilt. Bekapselt ist ''H.&amp;nbsp;influenzae'' obligat [[Pathogenität|pathogen]], der Typ b führt dabei am häufigsten zu invasiven Infektionen.&lt;ref name=&quot;Heininger&quot; /&gt; Durch die Kapsel wird eine Resistenz gegenüber [[Phagocytose|Phagozytose]] vermittelt, wodurch dies der wichtigste Virulenzfaktor darstellt. Daneben werden [[Immunglobulin A|IgA]]-[[Peptidasen|Proteasen]] gebildet, was die lokale Immunantwort gegen ''H.&amp;nbsp;influenzae'' mindert.&lt;ref name=&quot;Hof&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Herbert Hof, Rüdiger Dörries |Titel=Medizinische Mikrobiologie |Auflage=5. |Verlag=Thieme |Ort=Stuttgart |Datum=2014 |ISBN=978-3-13-152965-7 |Seiten=426-428}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Davon abzugrenzen ist die unbekapselte Bakterien-Variante, die einen Teil der [[Normalflora]] des Menschen darstellt. Sie macht bei Kindern etwa 1,8 %, bei Erwachsene 0,15 % der Gesamtflora aus.&lt;ref name=&quot;Hof&quot; /&gt; Die unbekapselte Variante ist nur unter bestimmten Umständen, z.&amp;nbsp;B. bei Epithelvorschädigung durch Giftstoffe wie Nikotin, pathogen. Eine chronische Infektion der Bronchialschleimhaut kann so etwas zum „Raucherhusten“ beitragen.&lt;ref name=&quot;Hof&quot; /&gt; Da ''H.&amp;nbsp;influenzae'' [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] aus der Umgebung aufnehmen kann ([[Kompetenz (Bakterien)|Kompetenz]]), können sowohl bekapselte Stämme ihre Kapsel verlieren als auch vice versa unbekapselte Stämme eine Kapsel bilden („Switch“).&lt;ref name=&quot;Heininger&quot; /&gt;<br /> <br /> ''H.&amp;nbsp;influenzae'' lebt ausschließlich in den Schleimhäuten des Menschen, als Bestandteil der [[Normalflora|Mundflora]] vor allem in denen des oberen Atmungssystems ([[Nase]], [[Pharynx|Rachen bzw. Oropharynx]], [[Luftröhre]]) und kann dort und in den unteren Atemwegen entzündliche Erkrankungen ([[Sinusitis]], [[Epiglottitis]], [[Bronchitis]], [[Pneumonie]], aber auch [[Otitis]], [[Endokarditis]] und [[Osteomyelitis]])&lt;ref&gt;Marianne Abele-Horn (2009), S. 264.&lt;/ref&gt; verursachen. Übertragen wird das Bakterium vor allem als [[Tröpfcheninfektion]] durch Kranke oder gesunde Keimträger, außerhalb der Schleimhäute ist es nur kurz lebensfähig. Aufgrund seiner Präsenz besonders bei Grippeerkrankungen hielt man es früher für den Erreger der Grippe, bis man das Grippevirus als tatsächlichen Verursacher identifizieren konnte. ''H.&amp;nbsp;influenzae'' wird daher bei der Grippe als Erreger sekundärer Symptome angesehen, der von der Schwächung des Menschen durch die [[Viren]] profitiert. Vor allem bei (ungeimpften) Kleinkindern ist dieses Bakterium auch Erreger von Hirnhautentzündungen ([[Meningitis]]) und weiteren entzündlichen Erkrankungen. Als [[Krankheitsprävention|Prophylaxe]] wird eine [[Schutzimpfung]] gegen eine [[Haemophilus influenzae b-Infektion]] die [[HIB-Impfung]] empfohlen. Im Jahr 2000, vor der großflächigen Etablierung der HIB-Impfung im frühkindlichen Alter in den [[Weltgesundheitsorganisation|WHO-Mitgliedsstaaten]], starben jährlich geschätzt 371.000 Kinder unter 5 Jahren an dieser impfpräventablen Infektion.&lt;ref&gt;Watt et al.: ''Burden of disease caused by Haemophilus influenzae type b in children younger than 5 years: global estimates''. In: [[The Lancet]], [https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(09)61203-4 Volume 374, Issue 9693, S. 903–911]. [[doi:10.1016/S0140-6736(09)61203-4]]&lt;/ref&gt; Die Zahl der Todesopfer in Ländern, in denen die HIB-Impfung heute standardmäßig durchgeführt wird (183 Staaten, darunter auch Deutschland) ist um bis zu 90 % gesunken.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.kinderaerzte-im-netz.de/krankheiten/haemophilus-influenzae-typ-b-hib/ |titel=Haemophilus influenzae Typ b (Hib) » Kinderaerzte-im-Netz |abruf=2019-03-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Nachweis erfolgt aus [[Sputum]], Blut und [[Liquor cerebrospinalis|Liquor]] per kultureller Anzucht. Idealerweise erfolgt diese auf [[Blutagar#Kochblutagar|Kochblutagar]]. Der Nährboden wird auch mit [[Bacitracin]] versetzt, um das Wachstum anderer Bakterien zu verhindern.&lt;ref name=&quot;Lam&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Thiên-Trí Lâm und Ulrich Vogel |Hrsg=Sebastian Suerbaum, Gerd-Dieter Burchard, Stefan H. E. Kaufmann, Thomas F. Schulz |Titel=Haemophilus |Sammelwerk=Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie |Verlag=Springer-Verlag |Ort= |Datum=2016 |ISBN=978-3-662-48678-8 |Seiten=285 |DOI=10.1007/978-3-662-48678-8_33}}&lt;/ref&gt; Alternativ schafft die oft zusätzlich verwendete „Amme“ ''[[Staphylococcus aureus]]'' bei Verwendung von [[Blutagar]] durch starke [[Nicotinamidadenindinukleotid|NAD]]&lt;sup&gt;+&lt;/sup&gt;- und [[Hämine|Hämin]]-Produktion ideale Wachstumsbedingungen ([[Ammenwachstum]]). Nach 1- bis 2-tägiger Inkubation bei 37&amp;nbsp;°C lassen sich glatte, leicht durchsichtige Kolonien feststellen.&lt;ref name=&quot;Hof&quot; /&gt; Die Spezialdiagnose erfolgt dann [[Biochemie|biochemisch]] oder via [[MALDI-TOF]], die Kapseltypisierung durch [[Kauffmann-White-Schema|Objektträgeragglutination]] und via [[Polymerase-Kettenreaktion|PCR]].&lt;ref name=&quot;Lam&quot; /&gt;<br /> <br /> In Deutschland ist der direkte oder indirekte Nachweis von ''Haemophilus influenzae'' [[Meldepflichtige Krankheit#Deutschland|namentlich meldepflichtig]] nach {{§|7|ifsg|juris}} des [[Infektionsschutzgesetz]]es, soweit der Nachweis auf eine akute Infektion hinweist.<br /> In der Schweiz ist der positive laboranalytische Befund zu ''Haemophilus influenzae'' [[Meldepflichtige Krankheit#Schweiz|meldepflichtig]] und zwar nach dem [[Epidemiengesetz]] (EpG) in Verbindung mit der ''Epidemienverordnung'' und {{§§|URL|2=https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20151622/index.html#app3ahref0|3=Anhang 3}} der ''Verordnung des [[Eidgenössisches Departement des Innern|EDI]] über die Meldung von Beobachtungen übertragbarer Krankheiten des Menschen''.<br /> <br /> === ''Haemophilus ducreyi'' ===<br /> [[Datei:Haemophilus ducreyi 01.jpg|mini|Haemophilus ducreyi]]<br /> ''Haemophilus ducreyi'' ist als Streptobacillus des Weichen Schankers (auch ''[[Ulcus molle]]'') bekannt und ist der Erreger dieser – im Gegensatz zu Österreich – in Deutschland nicht meldepflichtigen [[Sexuell übertragbare Erkrankung|Geschlechtskrankheit]]. Die Krankheit und damit auch ihr Erreger kommen vor allem in den tropischen (und armen) Regionen in [[Afrika]], [[Südostasien]] und [[Lateinamerika]] vor. Sichtbare Symptome sind rundliche Geschwüre an den [[Schamlippe]]n und im [[Scheidenvorhof]] der Frau bzw. an der [[Glans penis|Eichel]] und am [[Penis]]schaft des Mannes. Seit 2003 ist auch das [[Genom]] dieses Bakteriums bekannt.<br /> <br /> === ''Haemophilus aegyptius'' ===<br /> ''Haemophilus aegyptius'', auch als ''Koch-Weeks-Bacillus'' bezeichnet, ist morphologisch nicht von ''H. influenzae'' zu unterscheiden. Er ist vor allem in [[Nordafrika]] und anderen tropischen und subtropischen Kontinenten verbreitet und ist der Erreger der als purulente Konjunktivitis bekannten [[Augenbindehautentzündung]].<br /> <br /> === ''Haemophilus parainfluenzae'' ===<br /> ''Haemophilus parainfluenzae'' tritt nur sehr selten als Krankheitserreger einer Form der [[Endokarditis]] (entzündliche Veränderung der Herzinnenhaut) auf.<br /> <br /> === ''Haemophilus vaginalis'' ===<br /> Hierbei handelt es sich um eine alte Bezeichnung der jetzt als ''[[Gardnerella vaginalis]]'' benannten Bakterien, die ziemlich häufig bei unspezifischen Entzündungen der [[Vagina]] und der [[Gebärmutter]] auftreten. Das Bakterium ist allerdings wahrscheinlich nicht immer pathogen, da es auch bei gesunden Frauen häufig festgestellt wird.<br /> <br /> === ''Haemophilus haemolyticus'' ===<br /> Anders als die anderen Vertreter der Gattung ist ''Haemophilus haemolyticus'' in der Lage, das Hämoglobin des Blutes zu spalten und zu nutzen. Eine Rolle als Krankheitserreger ist für diese Art jedoch nicht bekannt.<br /> <br /> === ''Haemophilus parasuis'' ===<br /> Erreger der [[Glässer-Krankheit|Glässerschen Krankheit]] der Schweine. Fieberhafte Polyserositiden und Polyarthritiden dominieren das Krankheitsbild. Der Erreger wird aber auch auf den Schleimhäuten nicht erkrankter Tiere nachgewiesen. Zu ausgeprägten Krankheitsbildern kommt es meist unter Stresseinfluss. Der kulturelle Erregernachweis gelingt besonders gut aus dem [[Liquor cerebrospinalis]] unter Berücksichtigung artspezifischer Wachstumsansprüche.<br /> <br /> === ''Haemophilus paragallinarum'' ===<br /> Erreger des ansteckenden Hühnerschnupfen ([[Coryza contagiosa]]). Auffälligstes klinisches Symptom ist der „Eulenkopf“, der auf Sekretstau in den [[Nasennebenhöhle]]n zurückzuführen ist.<br /> <br /> === ''Haemophilus haemolyticus'' ===<br /> In der mikrobiologischen Ära vor der flächendeckenden Verbreitung von [[Polymerase-Kettenreaktion|PCR]] und [[Massenspektrometrie]], ist es häufiger zu Fehlinterpretationen von Untersuchungsergebnissen gekommen. ''H. haemolyticus'' ist in dieser Zeit beispielsweise als nicht weiter typisierbarer ''H. influenzae'' fehlbestimmt worden. Einerseits weil Untersuchungsergebnisse ''H. influenzae'' nicht ausschlossen, andererseits weil beide Erreger den gleichen Lebensraum besiedeln.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Raydel Anderson, Xin Wang, Elizabeth C. Briere, Lee S. Katz, Amanda C. Cohn, Thomas A. Clark, Nancy E. Messonnier, Leonard W. Mayer |Titel=Haemophilus haemolyticus Isolates Causing Clinical Disease |Sammelwerk=Journal of Clinical Microbiology |Band=50 |Nummer=7 |Datum=2012-07 |ISSN=0095-1137 |DOI=10.1128/JCM.06575-11 |PMC=3405640 |PMID=22573587 |Seiten=2462–2465 |Online= |Abruf=}}&lt;/ref&gt; Auch ''H. haemolyticus'' kann invasive Erkrankungen, ähnlich denen von ''H. influenzae'' auslösen. Nachweise sind jedoch seltener.<br /> <br /> === Ehemalige Vertreter ===<br /> ''Haemophilus somnus'' galt taxonomisch für die Einteilung in die Gattung Haemophilus als fragwürdig. Nach Bergey’s Manual gehört er zu den ''species incertae sedis''. Die Unabhängigkeit sowohl vom X- als auch vom V-Faktor widerspricht allerdings der Einordnung in die Gattung Haemophilus. Die als ''Haemophilus agni'' und ''Histophilus ovis'' beschriebenen Bakterien wurden deshalb mit ''H. somnus'' in der neuen Art ''Histophilus somni'' zusammengefasst. Er ist der Erreger der ISTME ([[Infektiöse, septikämische, thrombosierende Meningoencephalitis]]) des Rindes. Symptome sind fieberhafte Allgemeinerkrankungen mit zentralnervösen Erscheinungen. Des Weiteren kann der Erreger an Endometriden, Mastitiden, Aborten und der Geburt lebensschwacher Kälber beteiligt sein.<br /> <br /> === Therapie ===<br /> Therapie der Wahl sind die Antibiotika Amoxicillin (gegebenenfalls zusammen mit einem Beta-Lactamase-Inhibitoren wie [[Clavulansäure]], z.&amp;nbsp;B. als Kombi-Präparat) oder Moxifloxacin.<br /> <br /> Weitere gegen Haemophilus (influenzae) einsetzbare Antibiotika sind Ampicillin, Cefuroxim(-Axetil), Cefotiam, Cefpodoxim-Proxetil, [[Cefotaxim]], Doxycyclin, [[Ceftriaxon]], [[Meropenem]] (insbesondere bei Meningitis), [[Ciprofloxacin]] und [[Levofloxacin]]. Bei schweren Infektionen eignen sich vor allem Ceftriaxon, Cefotaxim, [[Chinolon-Antibiotika|Chinolone]], [[Ertapenem]], [[Imipenem]], Levofloxacin und Meropenem. Gegen Cephalosporine der 1.&amp;nbsp;Generation ist Hämophilus primär resistent.&lt;ref&gt;Marianne Abele-Horn: ''Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten.'' Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 194 und 264.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Stichwörter „Haemophilus“, „Haemophilus“, „Haemophilus aegypticus“, „Haemophilus ducreyi“, „Haemophilus haemolyticus“, „Haemophilus influenzae“, „Haemophilus parainfluenzae“, „Haemophilus vaginalis“. In: ''Pschyrembel Medizinisches Wörterbuch.'' 257. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin 1993; S. 588<br /> * Rolle, Mayr: ''Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre''. 8. Auflage. 2006<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{RobKochInst|https://www.rki.de/cln_160/nn_197444/sid_B2697845D2F52A44C753D0CD7BFF5093/DE/Content/InfAZ/H/HaemophilusInfluenzae/HaemophilisInfluenzae.html|Haemophilus influenzae}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Pasteurellales]]<br /> [[Kategorie:Pasteurellales (Ordnung)]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erk%C3%A4ltung&diff=240046845 Erkältung 2023-12-10T09:55:56Z <p>Con-struct: /* Krankheitsverlauf */ Die Quelle behandelt Atemwegsinfektionen bei Kindern, nicht bei der Allgemeinbevölkerung; Fieber, Kopfschmerzen etc. sind kein harmloser Verlauf. (diese Aussage gibt es auch nicht in der Quelle &quot;Matthew Thompson ...&quot;</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Sommergrippe|Zum indischen Kurzfilm siehe [[Eine Sommergrippe]].}}<br /> <br /> {{Infobox ICD<br /> | 01-CODE = J00–J06<br /> | 01-BEZEICHNUNG = Akute Infektionen der oberen Atemwege<br /> }}<br /> <br /> '''Erkältung''' ([[österreichisches Deutsch|österreichisch]] auch '''Verkühlung''') und '''grippaler Infekt''' sind medizinisch nicht scharf definierte Bezeichnungen für eine [[Krankheitsverlauf#Einteilung nach zeitlichem Verlauf|akute]], [[Virusinfektion|virale]] [[Infektionskrankheit]] der oberen Atemwege,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Brenda L. Tesini |url=https://www.msdmanuals.com/de/profi/infektionskrankheiten/respiratorische-viren/grippaler-infekt |titel=Grippaler Infekt |werk=MSD Manual - Ausgabe für medizinische Fachkreise |datum=2021-09 |abruf=2022-06-21}}&lt;/ref&gt; die vor allem die [[Schleimhaut|Schleimhäute]] der [[Nase]] (einschließlich [[Nasennebenhöhlen|Nebenhöhlen]]), des [[Rachen]]s und des [[Kehlkopf]]s betrifft.&lt;ref name=&quot;:4&quot;&gt;{{Literatur |Autor=G. Michael Allan, Bruce Arroll |Titel=Prevention and treatment of the common cold: making sense of the evidence |Sammelwerk=The Canadian Medical Association journal (CMAJ) |Band=186 |Nummer=3 |Datum=2014-02-18 |ISSN=0820-3946 |Seiten=190–199 |Online=https://www.cmaj.ca/content/186/3/190 |Abruf=2022-06-21 |DOI=10.1503/cmaj.121442 |PMID=24468694}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Bruce Arroll |Titel=Common cold |Sammelwerk=BMJ Clinical Evidence |Band=2011 |Datum=2011-03-16 |ISSN=1752-8526 |Seiten=1510 |PMC=3275147 |PMID=21406124}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Erste [[Symptom]]e können weniger als zwei Tage nach dem Kontakt mit dem Virus auftreten.&lt;ref name=&quot;:4&quot; /&gt; Zu den typischen Symptomen zählen [[Husten]], [[Halsschmerzen]], eine laufende Nase, [[Niesen]], [[Kopfschmerzen]] und [[Fieber]].&lt;ref name=&quot;:5&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.cdc.gov/features/rhinoviruses/index.html |titel=Common Colds - Protect Yourself and Others |werk=CDC |datum=2021-11-29 |abruf=2022-06-21 |sprache=en-US}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ron Eccles |Titel=Understanding the symptoms of the common cold and influenza |Sammelwerk=The Lancet Infectious Diseases |Band=5 |Nummer=11 |Datum=2005-11 |ISSN=1473-3099 |Seiten=718–725 |DOI=10.1016/s1473-3099(05)70270-x |PMID=16253889}}&lt;/ref&gt; Die Betroffenen erholen sich normalerweise in sieben bis zehn Tagen,&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt; einige Symptome können aber bis zu drei Wochen anhalten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Terho Heikkinen, Asko Järvinen |Titel=The common cold |Sammelwerk=The Lancet |Band=361 |Nummer=9351 |Datum=2003-01 |ISSN=0140-6736 |Seiten=51–59 |DOI=10.1016/s0140-6736(03)12162-9 |PMID=12517470}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weit über 200 Virusstämme sind an der Verursachung von Erkältungen beteiligt. [[Rhinoviren]], [[Coronaviridae|Coronaviren]], [[Adenoviridae|Adenoviren]] und [[Enterovirus|Enteroviren]] sind die häufigsten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.cdc.gov/getsmart/community/for-patients/common-illnesses/colds.html |titel=Common Cold |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160201101449/http://www.cdc.gov/getsmart/community/for-patients/common-illnesses/colds.html |archiv-datum=2016-02-01 |abruf=2022-06-21 |sprache=en |offline=1}}&lt;/ref&gt; Die Viren verbreiten sich bei nahem Zusammenstehen über die Luft, oder indirekt durch den Kontakt mit Gegenständen in der Umgebung mit nachfolgender Übertragung auf Mund oder Nase.&lt;ref name=&quot;:5&quot; /&gt;<br /> <br /> Erkältungskrankheiten sind bei Kindern und Säuglingen sehr häufig, wobei die Häufigkeit mit dem Alter abnimmt. Erkrankt ein [[Säugling]] etwa 6- bis 8-mal pro Jahr, so tritt dies bei Neunjährigen 3- bis 5-mal und bei Erwachsenen 1- bis 2-mal auf.&lt;ref&gt;Gustav-Adolf von Harnack, Berthold Koletzko: ''Kinder- und Jugendmedizin'' (= ''Springer-Lehrbuch.''). 13. Auflage. Springer-Medizin-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-540-48632-9, S. 374.&lt;/ref&gt; Die Häufigkeit kann durch eine besondere Exposition (Geschwister, Kindergarten u.&amp;nbsp;a.) zusätzlich ansteigen. Damit ist die Erkältung die häufigste Infektionskrankheit des Menschen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ron Eccles |Titel=Understanding the symptoms of the common cold and influenza |Sammelwerk=The Lancet Infectious Diseases |Band=5 |Nummer=11 |Datum=2005-11 |ISSN=1473-3099 |Seiten=718–725 |DOI=10.1016/s1473-3099(05)70270-x |PMID=16253889}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nicht zu verwechseln ist der grippale Infekt mit der „echten“ Grippe ([[Influenza]]), die bei etwa einem Drittel der Infizierten deutlich schwerer verläuft&lt;ref name=&quot;RKI_Influ&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Influenza_saisonal.html#doc2382022bodyText7 |titel=RKI - RKI-Ratgeber - Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren |abruf=2020-04-13}}&lt;/ref&gt; und besonders für [[Immunschwäche|immunschwache]] Personen, z.&amp;nbsp;B. Säuglinge und [[Senior|alte Menschen]], tödlich enden kann.<br /> <br /> == Möglicher Zusammenhang zur Kälte ==<br /> Die traditionelle und immer noch weit verbreitete Annahme, Erkältungen würden regelmäßig allein durch Kälte – im wissenschaftlichen Sinne von Wärmeentzug als pathophysiologischem Mechanismus – oder Kälteverursacher oder -formen wie beispielsweise [[Luftzug#Zugluft in Räumen|Zugluft]], Nässe, [[Hypothermie|Unterkühlung]] verursacht, ist nicht korrekt.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Uta Schindler |url=https://www.spektrum.de/frage/verursacht-kaelte-eine-erkaeltung/1535497 |titel=Verursacht Kälte eine Erkältung? |werk=Spektrum |datum=2018-02-12 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt; Kälte allein kann keine Erkältung auslösen, daher ist der Faktor Kälte keine [[Notwendige und hinreichende Bedingung#Hinreichende Bedingung|hinreichende Bedingung]]. Da man auch an Erkältung erkranken kann, ohne zuvor Kälte ausgesetzt gewesen zu sein, ist Kälte ebenfalls keine [[notwendige Bedingung]].&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass übermäßige Kälteeinwirkung das Immunsystem schwächt&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/erkaeltung-so-schuetzt-du-dich-und-andere/ |titel=Erkältung – alles, was du wissen musst |werk=quarks.de |datum=2019-10-10 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;:2&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Wiebke Hollersen |Titel=Immunsystem: Darum erkältet man sich bei Kälte leichter |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2015-01-06 |Online=https://www.welt.de/gesundheit/article136055768/Darum-erkaeltet-man-sich-bei-Kaelte-leichter.html |Abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt; und dass sich Erkältungsviren, insbesondere die als Hauptauslöser von Erkältungen geltenden [[Rhinoviren]], in trockener Luft besser ausbreiten&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt; und bei niedrigen Temperaturen besser vermehren können.&lt;ref name=&quot;:2&quot; /&gt; Ob die Kälte die Abwehrkräfte des Körpers allerdings so sehr schwächt, dass eine Infektion begünstigt wird, ist umstritten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.br.de/nachrichten/wissen/zieh-dich-warm-an-ist-an-erkaeltungsmythen-etwas-dran,Rf3AC37 |titel=&quot;Zieh' dich warm an&quot;: Ist an Erkältungsmythen etwas dran? |werk=BR24 |datum=2021-02-17 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das erste [[Symptom]] einer Erkältung ist oft das subjektive Empfinden zu frösteln.&lt;ref name=&quot;:3&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Carola Siefart |url=https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422007/erkaeltungen-banale-atemwegsinfekte-symptomatisch-behandeln/ |titel=Erkältungen: Banale Atemwegsinfekte symptomatisch behandeln |werk=Pharmazeutische-Zeitung |datum=2007-10-15 |abruf=2022-06-17}}&lt;/ref&gt; Das [[Immunsystem]] reagiert auf eine notwendigerweise vorangegangene [[Virusinfektion]] mit der Freisetzung von [[Zytokine|Botenstoffen]], die die [[Thermoregulation]] im [[Hypothalamus]] zu einer Erhöhung der [[Körpertemperatur#Normale Schwankungen der Körperkerntemperatur|Körpertemperatur]] ([[Fieber]]) veranlassen. Diese Reaktion des Körpers, die [[Thermoregulation#Körperkern und Körperschale|Körperkerntemperatur]] zu erhöhen, beinhaltet Minderdurchblutung und daraus resultierende Abkühlung der Haut und der Extremitäten, Aufstellen der Körperbehaarung ([[Gänsehaut]]), Erhöhung des [[Muskeltonus]] bis zum Muskelzittern. Das Kältegefühl bei Erkrankungsbeginn ist demnach eine Folge der Virusinfektion und nicht deren Ursache.<br /> <br /> === Studien ===<br /> Die verbliebene Vermutung, Erkältungen würden durch Kälte begünstigt, konnte von Forschern seit den 1960er Jahren zunächst nicht zweifelsfrei bestätigt oder widerlegt werden. Da auch die Wissenschaft von Zeiterscheinungen beeinflusst wird, neigte man in der Folgezeit eher dazu, diesen Zusammenhang zu bezweifeln. In den USA werden daher oft auch andere Bezeichnungen als der von Behörden vorrangig benutzte Ausdruck ''common cold'' benutzt, z.&amp;nbsp;B. ''[viral] upper respiratory [tract] infection'' (URI), ''acute viral nasopharyngitis'', und ''acute coryza'', um die Vorstellung eines Zusammenhangs zwischen Kälte und Infektion abzuschwächen.&lt;ref&gt;''Medical Encyclopedia'' der U.S. National Library of Medicine: ''[http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/000678.htm Common cold].'' Auf: ''nlm.nih.gov''; letztes Update: 2. Februar 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dartmouth.edu/~health/resources/uri.html ''Upper Respiratory Infections'']. Auf: ''dartmouth.edu'' – Dartmouth College, Hanover (New Hampshire), USA.&lt;/ref&gt; Indirekt kann Kälte allerdings das Ansteckungsrisiko erhöhen, da sich Menschen bei kalter Witterung häufiger in Gebäuden, in schlechter gelüfteten Räumen und damit vermehrt in der Nähe infizierter Mitmenschen aufhalten.&lt;ref name=&quot;:3&quot; /&gt; Unklar ist, ob feucht-kaltes Klima die Ansteckungsgefahr auch auf andere Weise beeinflusst, beispielsweise durch Veränderungen des Immunsystems, der Anzahl von [[ICAM-1]]-[[Rezeptor (Biochemie)|Rezeptoren]] (spezielle Rezeptoren für das Zell[[adhäsion]]s-Molekül ICAM-1, ein Schlüsselprotein für die [[Leukozyt]]en-[[Endothel]]-Interaktion im Körper) oder auch nur durch die erhöhte Menge an Nasensekret und Handkontakten mit dem Gesicht. Kälte hat zudem einen hemmenden Einfluss auf das [[Bronchialsystem|respiratorische]] [[Flimmerepithel]] (mukoziliärer Apparat) und hemmt so seine Reinigungsfähigkeit, was zusammen mit einer Verengung der kleinen [[Bronchien]] Infekte fördern kann. Des Weiteren ist die Luft in Innenräumen im Winter trockener als im Sommer, weshalb die Schleimhaut der menschlichen [[Atemwege]] im Winter aufgrund der geringeren relativen Luftfeuchtigkeit der Atemluft trockener und somit anfälliger für Infektionen ist. Außerdem ist insbesondere für die zu 40 Prozent für Erkältungen verantwortliche große Gruppe der humanen [[Rhinovirus|Rhinoviren]] eine „Vorliebe“ für nass-kaltes Klima beschrieben.<br /> <br /> Neuere, in Studien gewonnene Erkenntnisse bestätigen einen möglichen Zusammenhang zwischen Kälte und Erkältung insofern, als eine übermäßig lange oder intensive Kälteeinwirkung auf einen nicht ausreichend geschützten Körper zu einer Schwächung des Immunsystems und dadurch zu einer schlechteren Abwehr der Krankheitserreger führen ''kann''.&lt;ref name=&quot;PMID12357708&quot;&gt;R. Eccles: ''Acute cooling of the body surface and the common cold.'' In: ''Rhinology.'' Band 40, Nummer 3, September 2002, S.&amp;nbsp;109–114. PMID 12357708 (Review).&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMID11936911&quot;&gt;R. Eccles: ''An explanation for the seasonality of acute upper respiratory tract viral infections.'' In: ''Acta oto-laryngologica.'' Band 122, Nummer 2, März 2002, S.&amp;nbsp;183–191, PMID 11936911 (Review).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Studie der [[University of Wales|Universität Cardiff]]&lt;ref name=&quot;PMID16286463&quot;&gt;C. Johnson, R. Eccles: [http://fampra.oxfordjournals.org/cgi/content/abstract/22/6/608 ''Acute cooling of the feet and the onset of common cold symptoms.''] In: ''Family practice.'' Band 22, Nummer 6, Dezember 2005, S.&amp;nbsp;608–613, [[doi:10.1093/fampra/cmi072]], PMID 16286463.&lt;/ref&gt; aus dem Jahr 2005 zeigte einen möglichen Zusammenhang zwischen Kälteeinwirkung und Erkältungssymptomen. Während 13 von 90 Studienteilnehmern, die ein kaltes Fußbad nehmen mussten, von Erkältungssymptomen berichteten, waren es in der Kontrollgruppe, die ihre Füße lediglich in eine leere Schüssel hielt, nur 5 von 90. Die insgesamt 18 Teilnehmer, die von Erkältungssymptomen berichteten, litten nach eigenen Angaben allerdings auch an mehr Erkältungen durchs Jahr hindurch als jene 162 Teilnehmer, die nach dem Versuch keine Erkältungssymptome meldeten. Es wird vermutet, dass die Kälte zu einer Verschlechterung der Durchblutung führt und so den Transport [[Leukozyt|weißer Blutkörperchen]] zu einem allfälligen [[Infektionsherd]] (Eintrittspforte von Krankheitserregern) behindert. Kälte wäre demnach also lediglich eine Begleiteinflussgröße (Kofaktor), die den Ausbruch einer Erkrankung nach einer Virusinfektion begünstigen kann. Dies gilt auch besonders in tropischen Klimata, in denen die längere Einwirkung von Zugluft auf einen überhitzten oder feuchten Körper zu einer starken Auskühlung der Körperoberfläche führen kann. Es sollte daher darauf geachtet werden, den Körper nicht längere Zeit dem direkten Luftstrom eines Ventilators oder einer Klimaanlage auszusetzen, z.&amp;nbsp;B. beim Schlafen.<br /> Daneben können auch [[Allergie]]n, [[Bakterielle Infektion|bakterielle Infekte]] der [[Atemwege]] und [[Wetterumschwung|Wetterumschwünge]] ''erkältungsähnliche'' und über Tage anhaltende Symptome auslösen.<br /> <br /> Neuere Theorien gehen davon aus, dass Mangel an [[Vitamin D]] zu einer Schwächung des Immunsystems führt. Vitamin D wird in der Haut durch Sonnenlicht gebildet, im Winter ist die Sonneneinstrahlung wegen der kurzen Tageslichtdauer besonders gering und Vitamin-D-Mangel mithin besonders wahrscheinlich. Dies könnte die Anfälligkeit gegen Krankheiten im Winter erhöhen. Es gäbe dann durchaus eine [[Korrelation]] zwischen Kälte und Erkältungskrankheiten, nicht jedoch eine [[Kausalität]]. Vielmehr wären winterliche Kälte und immunschwächender Vitamin-D-Mangel dann Folgen einer dritten Ursache, nämlich der kurzen Sonneneinstrahlungsdauer an Wintertagen.&lt;ref name=&quot;Spektrum der Wissenschaft Juli 2008&quot;&gt;John H. White, Luz R. Tavera-Mendoza: [http://www.spektrum.de/artikel/957493 ''Das unterschätzte Sonnenvitamin.''] In: ''[[Spektrum der Wissenschaft]].'' Juli 2008, S.&amp;nbsp;40–47.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMID17990825&quot;&gt;L. E. Tavera-Mendoza, J. H. White: [https://www.scientificamerican.com/article/cell-defenses-and-the-sunshine-vitamin ''Cell defenses and the sunshine vitamin.''] In: ''[[Scientific American]].'' Band 297, Nummer 5, November 2007, S.&amp;nbsp;62–5, 68, {{ISSN|0036-8733}}, PMID 17990825.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einer Studie von 2015 konnten Wissenschaftler um [[Akiko Iwasaki]] von der [[Yale University]] School of Medicine an Schleimhautzellkulturen der Atemwege von Mäusen zeigen, dass sich Rhinoviren bei niedrigen Temperaturen schneller vermehren und dabei auch das Immunsystem der [[Epithelzellen]] infolge niedriger Temperatur geschwächt ist.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ellen F. Foxman u.&amp;nbsp;a. |Titel=Temperature-dependent innate defense against the common cold virus limits viral replication at warm temperature in mouse airway cells |Sammelwerk=[[Proceedings of the National Academy of Sciences]] (PNAS) |Band=112 |Nummer=3 |Datum= |Seiten=827–832 |DOI=10.1073/pnas.1411030112}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Krankheitserreger ==<br /> Als Krankheitsverursacher sind über 200 sehr verschiedene Viren aus unterschiedlichen Virusfamilien beschrieben. Sie alle sind an die [[Epithel]]ien der leicht zugänglichen Atemwege angepasst und verursachen ähnliche Symptome. Da die Atemwege vom [[Pharynx|Rachenraum]] bis zu den Verzweigungen des [[Bronchialsystem|Bronchialbaumes]] mehrere [[Immunsystem#Mechanische und biochemische Barrieren|Barrieren]] von Abwehrzellen aufweisen, müssen die Erreger die Immunabwehr durch eine besonders schnelle Vermehrung ([[Replikation]]) und mittels vieler unterschiedlicher Varianten umgehen. Die Symptome der durch sie ausgelösten Erkältungskrankheit wie [[Husten]], erhöhte Schleimproduktion und [[Niesen]] ermöglichen wiederum den Viren, sehr einfach zu einem neuen [[Wirt (Biologie)|Wirt]] zu gelangen. Die Erreger sind im Einzelnen:<br /> * aus der Familie der ''[[Picornaviridae]]'' beispielsweise das [[Humanes Rhinovirus|Humane Rhinovirus]]-1A (HRV-1A) oder 1&amp;nbsp;B mit mehr als 100 Subtypen, die [[Coxsackievirus|Coxsackieviren]] B1 (CVB-1) bis B6, diverse [[Echovirus|Echoviren]] und [[Humane Enteroviren]] (etwa 40 Subtypen).<br /> *: Diese Viren gehören zu den unbehüllten Einzel(+)-Strang-RNA-Viren [ss(+)RNA].<br /> * aus der Familie der ''[[Coronaviridae]]'' das [[Humanes Coronavirus 229E|Humane Coronavirus 229E]] (HCoV-229E), das [[Humanes Coronavirus OC43|Humane Coronavirus OC43]] (HCoV-OC43), das [[Humanes Coronavirus NL63|Humane Coronavirus NL63]] (HCoV-NL63) und das [[Humanes Coronavirus HKU1|Humane Coronavirus HKU1]] (HCoV-HKU1).<br /> *: Diese Viren gehören zu den behüllten Einzel(+)-Strang-[[Ribonukleinsäure|RNA]]-Viren [ss(+)RNA]. Coronaviren verursachen in Deutschland bis zu 30 Prozent der saisonalen Erkältungen.&lt;ref&gt;Nadja Podbregar: ''[https://www.scinexx.de/news/medizin/corona-koennen-fruehere-erkaeltungen-schuetzen/ Corona: Können frühere Erkältungen schützen?]'' Auf: ''scinexx.de'' vom 30. Juli 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Nadja Podbregar: ''[https://www.wissenschaft.de/gesundheit-medizin/covid-19-schuetzt-ein-vorkontakt-mit-erkaeltungs-coronaviren/ Covid-19: Schützt ein Vorkontakt mit Erkältungs-Coronaviren?]'' Auf: ''wissenschaft.de'' vom 30. Juli 2020.&lt;/ref&gt;<br /> * aus der Familie ''[[Paramyxoviridae]]'' die [[Humanes Parainfluenzavirus|Humanen Parainfluenza-Viren]] 1–4, das [[Humanes Metapneumovirus|Humane Metapneumo-Virus]] (HMPV) und das [[Respiratory-Syncytial-Virus|Humane Respiratorische Synzytial-Virus]] (HRSV oder auch RSV) Typ A und B (alles behüllte ss(-)RNA-Viren).<br /> * aus der Familie der ''[[Adenoviridae]]'', Genus ''[[Mastadenovirus]]'' diverse [[Serotyp]]en der Arten ''[[Humane Adenoviren]] A–F''.<br /> *: Diese Viren gehören zu den unbehüllten doppelsträngigen [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Viren (dsDNA).<br /> * einzelne Spezies aus der Familie ''[[Reoviridae]]'' (dsRNA, unbehüllt).<br /> <br /> Die Häufigkeit dieser Erreger bei Erkältungskrankheiten ist ungefähr 40 % Rhinoviren, 10–15 % [[Respiratory-Syncytial-Virus|RSV]] und bis zu 30 % Coronaviren. Bei kleinen Kindern ist mittlerweile das Humane Metapneumo-Virus (HMPV) der zweithäufigste Erkältungserreger.&lt;ref&gt;Miranda de Graaf u.&amp;nbsp;a.: ''Evolutionary dynamics of human and avian metapneumoviruses.'' In: ''Journal of General Virology.'' Band 89, Nr. 12, Dezember 2008, S. 2933–2942, [[doi:10.1099/vir.0.2008/006957-0]].&lt;/ref&gt; Die übrigen Erreger sind allgemein außerhalb lokaler Ausbrüche eher selten anzutreffen. Die behüllten Viren können eine Variabilität und damit eine Umgehung der Immunabwehr durch Veränderung der Oberflächenproteine der [[Virushülle]] erreichen. Dies ist besonders bei den sehr variablen behüllten [[RNA-Virus|RNA-Viren]] der Fall, die durch die höhere Mutationsrate bei der RNA-Replikation gegenüber der DNA-Replikation ständige spontane Varianzen innerhalb weniger Virusspezies aufweisen und auch einer laufenden Veränderung zwischen den üblichen Erkältungsmonaten unterliegen. Unbehüllte Viren sind aufgrund der nötigen Stabilität und daher geringeren [[Varianz (Stochastik)|Varianz]] ihres [[Kapsid]]s auf sehr viele Subtypen angewiesen, deren [[Genom]]e in sich jedoch sehr stabil sind.<br /> <br /> === „Sommergrippe“ ===<br /> In den Sommermonaten werden Erkältungs[[symptom]]e häufig von verschiedenen [[Enterovirus|Enteroviren]] verursacht, u.&amp;nbsp;a. den [[Coxsackie-Virus|Coxsackie-]], den [[ECHO-Virus|ECHO-]] und den [[Parechovirus|Parechoviren]]. Auch treten [[Atmung|respiratorische]] (atemgängige) [[Adenoviridae|Adenoviren]] und das [[Humanes Parainfluenzavirus|Humane Parainfluenzavirus]]&amp;nbsp;3 im Sommer auf, im [[Frühsommer]] zusätzlich das Humane Parainfluenzavirus&amp;nbsp;4. Das Phänomen der Erkältungssymptomatik in den Sommermonaten wird umgangssprachlich auch als '''Sommergrippe''' bezeichnet, obwohl echte [[Influenza|Grippe]]&lt;nowiki /&gt;viren ([[Influenzavirus|Influenzaviren]]) hierbei nicht beteiligt sind.&lt;ref&gt;Daten für Deutschland seit 2012, ''RespVir''-Netzwerk.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Erkältungen im Winter ===<br /> In dieser Jahreszeit sind die wichtigsten Erreger von Erkältungskrankheiten bei Kindern das RSV ([[Humanes Respiratorisches Synzytial-Virus]]), humane Rhinoviren und Adenoviren. Bei Erwachsenen ist das RSV von geringerer Bedeutung.<br /> <br /> &lt;gallery class=&quot;centered&quot;&gt;<br /> Vis2.jpg|3D-Modell des Coronavirus<br /> Coronaviruses 004 lores.jpg|[[Virion]] des Coronavirus<br /> Adenovirus.jpg|Virion des Adenovirus<br /> Coxsackie B4 virus.JPG|Virion des Coxsackievirus B4<br /> Paramyxoviridae-Schema.png|Aufbau der ''Paramyxoviridae''<br /> Parainfluenza virus TEM PHIL 271 lores.jpg|Parainfluenzavirus<br /> Respiratory Syncytial Virus (RSV) EM PHIL 2175 lores.jpg|Respiratorisches Synzytial-Virus<br /> Rhinovirus isosurface.png|Virion des Rhinovirus<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> Die Vielzahl verschiedener Viren und ihrer Subtypen erklärt, warum Menschen so häufig an einer virusbedingten Erkältung erkranken können. Die Tatsache, dass bei nicht erheblich vorgeschädigten Menschen und bei nicht erfolgter [[Doppelinfektion]] oder [[Sekundärinfektion]] (siehe auch: [[Infektion]]) ein grippaler Infekt keinen tödlichen Verlauf nimmt, zeigt zum einen, dass die für diese Erkrankung als Krankheitsverursacher festgestellten Viren sehr stark an den Menschen als ihren [[Wirt (Biologie)|Reservoirwirt]] angepasst sind. Die Schädigung seines Reservoirwirts ist für ein Virus kein vorteilhafter Effekt, da es zur eigenen Vermehrung auf ihn angewiesen ist. Die dennoch beim Reservoirwirt ausgelösten Symptome sind Nebeneffekte der Infektion. Zum anderen wird dadurch auch deutlich, dass sich der Mensch ebenfalls im Verlaufe vieler Generationen an diese Viren anpassen konnte. In dieser Hinsicht besteht somit auch ein deutlicher Unterschied zu den Influenzaviren und den von ihnen beim Menschen verursachten Erkrankungen.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> Die eine Erkältung auslösenden Viren mit ihren zahllosen Arten und ihren durch [[Mutation]]en ständig neu entstehenden Varianten können weltweit in allen Klimazonen auftreten und sich durch Infektion überall dort ausbreiten, wo Menschen anzutreffen sind.<br /> <br /> == Übertragung ==<br /> Die krankheitsverursachenden Viren werden sowohl als [[Tröpfcheninfektion]] durch die Luft als auch direkt oder indirekt durch Kontakt mit Erkrankten oder über [[Kontamination (Medizin)|kontaminierte]] Gegenstände per [[Schmierinfektion]] (Kontaktinfektion) in deren Umgebung übertragen. Die praktische Relevanz dieser verschiedenen [[Infektionsweg]]e kann trotz umfangreicher wissenschaftlicher Literatur gegenwärtig nicht abschließend bewertet werden. Bis heute umstritten ist die Bedeutung eventuell begünstigender Faktoren wie Virustyp, Klimaverhältnisse und [[Hygiene]]gewohnheiten wie beispielsweise Naseputzen, [[Händewaschen]] und Handtuchbenutzung, während weitgehende Einigkeit darin besteht, die Mehrzahl der „Erkältungsviren“ als nicht sehr kontagiös anzusehen, so dass eine Ansteckung meist einen längeren und engeren Kontakt voraussetzt. Andererseits ist bei den eine Erkältung verursachenden [[Serotyp]]en der Virusarten ''[[Humanes Adenovirus]] A–F'' eine langanhaltende [[Kontagiosität]] außerhalb des Wirtskörpers nachgewiesen.<br /> <br /> == Rolle des Immunsystems ==<br /> Gerade bei Infektionen mit Krankheitserregern, die schon an den Menschen als ihren Reservoirwirt angepasst sind, wie es bei den Erkältungsviren der Fall ist, spielt der Zustand des Immunsystems des betroffenen Organismus eine wichtige Rolle. Ob nach einer solchen Infektion tatsächlich eine Erkrankung auftritt, hängt von der Menge und [[Virulenz]] der Erreger und vom Zustand des Immunsystems der betroffenen Person ab. Die Beobachtung, dass bei Erkältungen keineswegs alle Kontaktpersonen ebenfalls erkranken, hat verschiedene Ursachen. So kann durch vorherigen Kontakt mit der gerade umlaufenden Virusvariante bereits eine [[Immunität (Medizin)|Immunität]] bestehen, die Virendosis oder -virulenz für einen Krankheitsausbruch zu gering oder das Immunsystem in der Lage sein, trotz Infektion Krankheitssymptome zu verhindern (inapparente Infektion oder [[stille Feiung]] (Immunisierung ohne Impfung oder Erkrankung)). Bei einem intakten Immunsystem und geringer Erregerdosis kann die Erkältung entweder überhaupt nicht ausbrechen oder einen weniger schweren Verlauf nehmen.<br /> <br /> Insofern können Faktoren, welche die Funktion des menschlichen Immunsystems insgesamt schwächen, auf den Verlauf einer Erkältung durchaus Einfluss nehmen. Dazu zählen unter anderem chronische Erkrankungen, eine medikamentöse [[Immunsuppression|immunsuppressive]] (das Immunsystem unterdrückende) Behandlung wie beispielsweise nach [[Organtransplantation]]en, [[Drogenmissbrauch]] (auch [[Nikotin]] und [[Alkoholisches Getränk|Alkohol]]), [[Mangelernährung]], eine ungesunde Ernährung, [[Umweltgift]]e,&lt;ref name=&quot;PMID16263523&quot;&gt;L. Bayer-Oglesby, L. Grize u.&amp;nbsp;a.: ''Decline of ambient air pollution levels and improved respiratory health in Swiss children.'' In: ''[[Environmental health perspectives]].'' Band 113, Nummer 11, November 2005, {{ISSN|0091-6765}}, S.&amp;nbsp;1632–1637. PMID 16263523, {{PMC|1310930}}.&lt;/ref&gt; chronischer Stress, zu wenig Schlaf,&lt;ref name=&quot;Cohen et al.&quot;&gt;S. Cohen, W. J. Doyle u.&amp;nbsp;a.: ''Sleep habits and susceptibility to the common cold.'' In: ''[[Archives of internal medicine]].'' Band 169, Nummer 1, Januar 2009, {{ISSN|1538-3679}}, S.&amp;nbsp;62–67, [[doi:10.1001/archinternmed.2008.505]]. PMID 19139325, {{PMC|2629403}}.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Prather, u.&amp;nbsp;a.&quot;&gt;Aric A. Prather, Denise Janicki-Deverts, Martica H. Hall, Sheldon Cohen: ''Behaviorally Assessed Sleep and Susceptibility to the Common Cold.'' In: ''Sleep.'' 1. September 2015, Band 38, Nr. 9, S.&amp;nbsp;1353–1359, [[doi:10.5665/sleep.4968]].&lt;/ref&gt; Bewegungsmangel, [[Übertraining]] beziehungsweise Überarbeitung, Reizung oder Schwächung der Schleimhäute durch trockene Luft oder Staubentwicklung. Nach neueren Erkenntnissen möglicherweise eben auch eine übermäßige Kälteeinwirkung im Sinne von längerer Auskühlung oder gar Unterkühlung ([[Hypothermie]]) sowie ein Vitamin-D-Mangel durch geringe Sonnenlichtexposition.&lt;ref name=&quot;Spektrum der Wissenschaft Juli 2008&quot; /&gt; Dabei kann eine Kombination von mehreren Faktoren eine verstärkte Belastung für das Immunsystem darstellen.<br /> <br /> Ein besonders gut untersuchter Erkrankungsauslöser ist akuter [[Stress]]. Viele Erkältungssymptome treten zwei bis drei Tage nach emotional stark belastenden Ereignissen auf, wobei die zeitliche Verzögerung dadurch zu erklären ist, dass dem Erkältungsausbruch eine entsprechende [[Inkubationszeit]] vorausgeht.&lt;ref&gt;Sheldon Cohen u.&amp;nbsp;a.: ''Psychological Stress and Susceptibility to the Common Cold.'' In: ''[[New England Journal of Medicine]].'' Band 325, August 1991, S. 606–612, [[doi:10.1056/NEJM199108293250903]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Arthur A. Stone, Donald S. Cox, Heiddis Valdimarsdottir, John M. Neale: ''Secretory IgA as a Measure of Immunocompetence.'' In: ''Journal of Human Stress.'' Nr. 13, 1987, S.&amp;nbsp;136–140, [[doi:10.1080/0097840X.1987.9936806]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;R. D. Clover u.&amp;nbsp;a.: ''Family Functioning and Stress as Predictors of Influenza B Infection.'' In: ''Journal of Family Practice.'' Band 28, Mai 1989, ({{Webarchiv |url=http://findarticles.com/p/articles/mi_m0689/is_n5_v28/ai_7923097/ |text=online |archive-is=20120710080314}})&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Krankheitsverlauf ==<br /> Bei Kindern ist die Hälfte aller Fälle nach 10&amp;nbsp;Tagen ausgestanden, 90 % nach 15&amp;nbsp;Tagen.&lt;ref&gt;Matthew Thompson, Helen D. Cohen, Talley A. Vodicka u.&amp;nbsp;a.: ''Duration of symptoms of respiratory tract infections in children: systematic review.'' In: ''BMJ (Clinical research edition).'' Band 347, 11. Dezember 2013, S. f7027, [[doi:10.1136/bmj.f7027]]. PMID 24335668.&lt;/ref&gt; Viele Menschen haben im Jahr mehrere Erkältungen, bei Kleinkindern gelten vier bis neun Erkrankungen pro Jahr noch als normal. Eine infizierte Person kann, je nach Art der Krankheitserreger, diese etwa ab zwölf Stunden nach der Infektion&lt;ref&gt;[http://www.commoncold.org/undrstn3.htm ''How Cold Virus Infection Occurs.''] Auf: ''commoncold.org''; abgerufen am 1. März 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;PMID8953073&quot;&gt;J. M. Harris, J. M. Gwaltney: ''Incubation periods of experimental rhinovirus infection and illness.'' In: ''[[Clinical Infectious Diseases]].'' Band 23, Nummer 6, Dezember 1996, {{ISSN|1058-4838}}, S.&amp;nbsp;1287–1290. PMID 8953073.&lt;/ref&gt; und etwa bis zum Abklingen der Krankheitssymptome ausscheiden, bei einer Behandlung mit [[Steroide]]n ([[Cortison]]) auch länger.&lt;ref&gt;UniversitätsKlinikum Heidelberg: [http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/inst_hygiene/med_mikrobiologie/download/MB-RSV.pdf ''Respiratory Syncytial Virus (RSV) im Überblick.''] (PDF; 191&amp;nbsp;kB) Abschnitt: ''Dauer der Virusausscheidung.''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Symptome ==<br /> === Im normalen Verlauf ===<br /> [[Datei:Cold symptoms cdc.jpg|mini|hochkant=1.5|Erkältungssymptome im Verlauf der Zeit]]<br /> <br /> Je nach Ausbreitung der Erreger im Körper des Betroffenen, ausgehend vom Ort der ersten ''Festsetzung'', laufen die Symptome einer Erkältung in der Regel in zeitlichen Phasen ab. Die ersten Anzeichen sind meistens Halskratzen bis hin zu Halsschmerzen und Schluckbeschwerden, die im Gegensatz zum [[Tonsillitis|Anginahalsschmerz]] aber nur bis zu zwei Tage andauern, oft verbunden mit leichtem Frösteln. Als besonders typisches Erkältungssymptom tritt sehr oft zur gleichen Zeit eine Entzündung der Nasenschleimhäute auf, die auch Schnupfen ([[Rhinitis]]) genannt wird, sich überwiegend durch ein Brennen und Kitzeln in der Nase ankündigt und in der Regel mit Niesreiz und Kopfdruck ihren Höhepunkt am zweiten Erkrankungstag erreicht. Fast immer treten für einen Zeitraum von vier bis fünf Tagen [[Kopfschmerz|Kopf-]] und [[Gliederschmerz]]en begleitend auf. Einige der erkrankten Personen fühlen sich dabei matt und abgeschlagen oder entwickeln sogar [[Fieber]], dessen Höhe von der Art des Virus und der physischen und psychischen Verfassung des Erkrankten abhängt. Etwa ab dem sechsten Erkrankungstag kann sich auch ein trockener Reizhusten entwickeln, der im weiteren Verlauf manchmal in einen festsitzenden Husten übergeht.<br /> <br /> In den meisten Fällen ist die Erkrankung nach etwa einer Woche überstanden, sie kann aber auch bis zu zwei Wochen andauern.<br /> <br /> === Komplikationen ===<br /> Wenn sich die Erkältungsviren von der Nasenschleimhaut auf Rachen, Hals, Bronchien, Stirn- und Nebenhöhlen und in den Gehörgang ausbreiten, können als mögliche [[Komplikation]]en der Erkältung beispielsweise [[Nasennebenhöhlen]]-[[Entzündung]] ([[Sinusitis]]), [[Akute Mittelohrentzündung|Mittelohrentzündung (otitis media)]], Mandelentzündung ([[Angina tonsillaris]]), Rachenentzündung ([[Pharyngitis]]), Luftröhren-/Bronchienentzündung ([[Tracheobronchitis]]) und [[Lungenentzündung]] (Pneumonie) auftreten.<br /> <br /> Bei Auftreten einer Entzündung des Kehlkopfes ([[Laryngitis]]) und der [[Stimmlippe]]n (speziell: Stimmbänder = ''Ligamentum vocale sinistrum et dextrum'') kann sich das Schwingungsverhalten Letzterer oft auch derart verändern, dass es für eine gewisse Zeit zu einer tieferen Stimme oder gar zum Stimmausfall kommt.<br /> <br /> Weitere Komplikationen können dadurch entstehen, dass jeder Virusinfekt das Immunsystem vorübergehend schwächen kann. Dadurch können zur sogenannten Standortflora gehörende und normalerweise keine Infektion verursachende Bakterien ([[Kommensalismus|Kommensale]] – hier vor allem [[Streptokokken]]) doch [[Pathogenität|pathogen]] werden und dann beispielsweise eine Lungenentzündung verursachen.<br /> <br /> == Erkältung und Schwangerschaft ==<br /> Besonders während der Schwangerschaft können werdende Mütter leichter an einer Erkältung erkranken, da das Immunsystem innerhalb dieser Zeitspanne nicht immer zuverlässig arbeitet. Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen der betreffenden Schwangeren schaden jedoch der Gesundheit des werdenden Kindes in der Regel nicht.<br /> <br /> Hinsichtlich der medikamentösen Behandlung einer solchen Erkältung ist unbedingt angeraten, dabei äußerst umsichtig und eher zurückhaltend zu sein. Von einer Selbstbehandlung sollten Betroffene besser ganz absehen und – wenn irgend möglich – nichts ohne ärztliche Rücksprache zu sich nehmen. Denn fast alle Wirkstoffe, die während der Schwangerschaft eingenommen werden, wirken auch über die [[Plazenta]] auf das Ungeborene. In der besonders sensiblen Phase der ersten drei Schwangerschaftsmonate, wenn die einzelnen Körperteile des Kindes entstehen, ist es von großer Wichtigkeit, dass, im Falle einer nicht zu vermeidenden Medikamenteneinnahme, die Wirkstoffe jeweils in ihrer geringstmöglichen Dosierung eingenommen werden. Auch wenn eine Erkältung schon länger überwunden ist, können zuvor eingenommene Medikamente die Entwicklung des Kindes nachhaltig beeinflussen. Daher kommt es nicht selten vor, dass Ärzte eine Behandlung von kleineren Krankheiten und Beschwerden selbst mit altbekannten Medikamenten dennoch ausschließen.<br /> <br /> == Erkältung bei Kindern ==<br /> Erkältungen bei Kindern sind relativ häufig. Macht ein Erwachsener durchschnittlich zwei bis drei Atemwegsinfekte pro Jahr durch, sind es bei Kindern bis zu dreizehn grippale Infekte jährlich.<br /> <br /> Kinder, die den Kindergarten besuchen, sind statistisch häufiger erkältet als Schulkinder. Verantwortlich ist das noch nicht vollständig ausgebildete Immunsystem bei Kindern, das mit jedem Infekt dazulernt: es werden spezifische [[Antikörper]] gebildet und in [[Gedächtniszelle]]n abgespeichert.<br /> <br /> Die durch den Aufenthalt in geschlossenen Räumen mit einer Vielzahl von Menschen erhöhte Exposition gegenüber Krankheitserregern, die mittels [[Tröpfcheninfektion]] übertragen werden, erhöht das Ansteckungsrisiko zusätzlich.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.lifeline.de/themenspecials/erkaeltung/bei-kindern/ |text=''Erkältung bei Kindern''. |wayback=20170117004431}} In: ''lifeline.de.'' 3. Dezember 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Diagnose ==<br /> Die Diagnose eines grippalen Infekts wird üblicherweise rein klinisch, das heißt aufgrund der Symptome und einer [[Körperliche Untersuchung|körperlichen Untersuchung]], gestellt. [[Differenzialdiagnose|Differenzialdiagnostisch]] sind hier eine echte Grippe, also [[Influenzavirus|Influenza]]-A, -B oder -C, und andererseits eine [[Parainfluenza]] abzugrenzen. Daneben verlaufen Erstinfektionen von [[Herpesviren]] ([[Herpes-simplex-Viren]], [[Cytomegalievirus]], [[Epstein-Barr-Virus]]) bei Kindern gelegentlich als grippaler Infekt. Außerdem verlaufen weniger schlimm verlaufende (abortive) Formen einer Infektion mit Exanthemviren wie [[Masern]], [[Ringelröteln]], [[Röteln]] und [[Varizellen]] oft nur als grippaler Infekt.<br /> <br /> == Differenzierung zur echten Grippe (Influenza) ==<br /> Folgende Tabelle stellt die typischen Symptomatiken von Erkältung und Influenza gegenüber. Es ist dabei zu berücksichtigen, dass nur etwa ein Drittel der Influenzainfizierten die typischen Symptome zeigt, etwa ein Drittel zeigt einen leichten Verlauf, etwa ein Drittel bleibt asymptomatisch.&lt;ref name=&quot;RKI_Influ&quot; /&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable centered&quot; style=&quot;width:80%&quot;<br /> ! Kennzeichen !! Erkältung !! Echte Grippe (Influenza)<br /> |-<br /> | Erkrankungsbeginn<br /> | langsame Verschlechterung<br /> | rasche, abrupte Verschlechterung<br /> |-<br /> | Kopfschmerzen<br /> | dumpf bis leicht<br /> | stark bis bohrend<br /> |-<br /> | Schnupfen<br /> | oft Niesen, laufende bzw. verstopfte Nase<br /> | teilweise auftretend<br /> |-<br /> | Fieber<br /> | meist gering<br /> | oft hoch bis 41&amp;nbsp;°C, dazu Schüttelfrost, Schweißausbrüche,&lt;br /&gt;Bei Infektion mit [[Influenzavirus#Influenza-A-Subtypen|A/H1N1]] (2009) wurde bei mindestens 20 % der Patienten kein Fieber diagnostiziert&lt;ref&gt;[http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2009/Ausgaben/25_09.pdf?__blob=publicationFile ''Neue Influenza A/H1N1 in Deutschland – Bewertung des bisherigen Geschehens.''] (PDF). In: [[Robert Koch-Institut]]: ''[[Epidemiologisches Bulletin]].'' Nr. 25, 22. Juni 2009.&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | Gliederschmerzen<br /> | gering<br /> | starke Gelenk-, Muskelschmerzen<br /> |-<br /> | Husten<br /> | geringer Hustenreiz<br /> | trockener Husten, schmerzhaft, meist ohne Schleim<br /> |-<br /> | Halsschmerzen<br /> | oft Halskratzen, Heiserkeit<br /> | stark, mit Schluckbeschwerden<br /> |-<br /> | Müdigkeit<br /> | Abgeschlagenheit<br /> | schwer, auch bis drei Wochen danach möglich,&lt;br /&gt;Appetitlosigkeit, Schwächegefühl, Kreislaufbeschwerden<br /> |-<br /> | Erkrankungsdauer<br /> | in der Regel 7 Tage<br /> | in der Regel 7–14 Tage, anfänglich oft ohne erkennbare Besserung<br /> |}<br /> <br /> == Therapie ==<br /> === Therapiebedingungen ===<br /> Die Behandlung einer Erkältung besteht vor allem darin, dem Körper Ruhe zu gönnen und sich in warmen, nicht überheizten Räumen aufzuhalten. Bei Husten und Schnupfen sollte man in erster Linie seinem natürlichen Trinkbedürfnis folgen,&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.gesundheitsinformation.de/erkaeltungen-was-ist-vom-ratschlag-viel-trinken-zu-halten.177.de.html |text=''Erkältungen: Was ist vom Ratschlag „viel trinken“ zu halten?'' |wayback=20140201145132}} Auf: ''gesundheitsinformation.de'', abgerufen am 20. Januar 2014.&lt;/ref&gt; dabei jedoch auf keinen Fall weniger als die tägliche Mindestmenge des Flüssigkeitsbedarfs (bei einem Erwachsenen: mindestens 1,3–1,5&amp;nbsp;l Flüssigkeitszufuhr über Getränke&lt;ref&gt;Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.&amp;nbsp;V.: ''[https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/wasser/ Die ernährungsphysiologische Bedeutung von Wasser; Richtwerte für die Zufuhr von Wasser]'' Auf: ''dge.de'' abgerufen am 20. Januar 2014.&lt;/ref&gt;) in Form von Wasser, [[Fruchtsaft]] und [[Tee]] trinken, um den [[Schleim]] flüssig zu halten und einen Flüssigkeitsverlust des Körpers durch Schweiß, Tränen- oder Nasenflüssigkeit auszugleichen. Besonders bei kleinen Kindern ist auf die notwendige Flüssigkeitszufuhr&lt;ref&gt;Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.&amp;nbsp;V.: ''[http://www.dge.de/modules.php?name=Content&amp;pa=showpage&amp;pid=5&amp;page=2 Die Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr; Wasser; Richtwerte für die Zufuhr von Wasser; Säuglinge/Kinder]'' Auf: ''dge.de'' abgerufen am 20. Januar 2014.&lt;/ref&gt; unbedingt zu achten. [[Inhalation]]en können helfen, die Schleimhäute anzufeuchten und vom Schleim zu befreien. Auch Halsschmerzen und Husten können durch diese Befeuchtung gelindert werden. Ebenfalls helfen das [[Gurgeln]] mit warmem Salzwasser&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.niaid.nih.gov/topics/commoncold/Pages/treatment.aspx |titel=National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID): Common Cold, Treatment |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140411012344/https://www.niaid.nih.gov/topics/commoncold/Pages/treatment.aspx |archiv-datum=2014-04-11 |abruf=2014-04-11 |sprache=en |offline=1}}&lt;/ref&gt; oder eine [[Nasenspülung]] mit [[Tonizität#Isotonizität|isotonischer]] Salzlösung. Die Verwendung von Salz bei Dampfinhalation hat keinen Effekt, da gelöstes Salz ausschließlich durch mechanische Einwirkung (z.&amp;nbsp;B. [[Gischt]] an Wellenkämmen durch starken Wind oder Zerstäuber wie [[Ultraschallvernebler]]) in die Luft gelangen kann.<br /> <br /> === Medikamente ===<br /> ==== Nasensprays ====<br /> Zu unterscheiden sind [[Nasenspray]]s mit isotonischer oder [[Tonizität#Hypertonizität|hypertoner]] Kochsalz- oder Meersalzlösung als einzigem Wirkstoff und solche mit zusätzlichen oder ausschließlich synthetischen Wirkstoffen. Isotonische Kochsalz- oder Meersalzlösung (entspricht der physiologischen Konzentration von 0,9 %) wirkt befeuchtend, reinigend und leicht spülend und wird unterstützend bei Schnupfen und zur Verhinderung des Austrocknens der Nasenschleimhaut verwendet. Hypertone Salzlösung soll einer angeschwollenen Nasenschleimhaut überschüssiges Wasser auf [[Osmose|osmotischem]] Weg entziehen und die Durchgängigkeit der oberen Atemwege verbessern. Synthetische Nasensprays werden auch als Abschwellende Nasensprays bezeichnet und sollten nur kurzzeitig (in der Regel bis fünf Tage) verwendet werden, da eine dauerhafte Anwendung zur Austrocknung und zum Anschwellen der Nasenschleimhaut sowie zur [[Missbrauch und Abhängigkeit|Abhängigkeit]] bzw. Gewöhnung führt.<br /> <br /> Auch gibt es Präparate in Form von Nasensprays, welche einen Ausbruch der Erkrankung komplett verhindern, oder zumindest mildern sollen, indem die Viren abgekapselt und unschädlich gemacht werden. Mehrere randomisierte Doppelblindstudien emphasieren die Wirksamkeits des Fertigarzneimittels.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Spray-schuetzt-vor-Erkaeltungen-und-lindert-Symptome-326434.html |titel=Spray schützt vor Erkältungen und lindert Symptome |abruf=2020-05-13}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutscher Ärzteverlag GmbH, Redaktion Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/archiv/43996/Erkaeltungskrankheiten-Mikro-Gel-inaktiviert-Viren |titel=Erkältungskrankheiten: Mikro-Gel inaktiviert Viren |datum=2004-10-22 |abruf=2020-05-13 |sprache=de}}&lt;/ref&gt; Laut [[arznei-telegramm]] vom November 2004 liegen veröffentlichte klinische Studien jedoch bislang nicht vor und die bisherigen In-vitro-Untersuchungen sind für einen Nutzenbeleg ohne Aussagekraft und daher irrelevant, weshalb ohne überprüfbare klinische Wirksamkeitsnachweise derartige Nasensprays nicht empfohlen werden können.&lt;ref&gt;H. Dürr – arznei-telegramm/ Korrespondenz: [https://www.arznei-telegramm.de/html/2004_11/0411123_01.html ''FUNKTIONIERT &quot;WICK ERSTE ABWEHR&quot;?''] Auf: ''arznei-telegramm.de''; Ausgab: 11/ 2004.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Synthetische Arzneien ====<br /> Synthetische Medikamente mit den Wirkstoffen [[Ibuprofen]], [[Paracetamol]] oder [[Acetylsalicylsäure]] lindern zwar in der Regel Symptome wie beispielsweise Kopf- und Gliederschmerzen und senken auch das Fieber, doch besitzen sie abgesehen von möglichen Nebenwirkungen auch einen unerwünschten Nebeneffekt, der gerade auf der beschriebenen Wirkung beruht: Nach Abschwächung der Krankheitszeichen kann sich ein Patient zu früh fast wieder gesund fühlen, sich anschließend zu viel zumuten und damit die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls erhöhen. Zudem geriet Paracetamol öfters in Verruf, da es bei höherer Dosis u. a. zu Leberschäden kommen kann. Die gerinnungshemmende Acetylsalicylsäure birgt ein Risiko von Blutungen und sollte außerdem nicht bei Kindern angewendet werden, da es (wenn auch selten) zum gefährlichen [[Reye-Syndrom]] führen kann. Gegen besonders starken Husten kann beispielsweise [[Dextromethorphan]] oder [[Codein]] zum Einsatz kommen. Auch das in manchen Kombipräparaten enthaltene [[Pseudoephedrin]] kann v. A. Schnupfen lindern, indem es die Gefäße verengt.<br /> <br /> [[Antibiotika]] wirken lediglich gegen [[bakterielle Infektion]]en und sind daher bei Erkältungskrankheiten in der Regel nicht sinnvoll. Eine Ausnahme besteht im Falle einer bakteriellen [[Sekundärinfektion]] (in diesem Zusammenhang auch [[Superinfektion]] genannt) mit gelblich-grünem ([[Eiter|eitrigem]]) [[Sputum|Auswurf]] oder [[Nasensekret]]. Bei Patienten mit einer zusätzlichen [[Grunderkrankung]] (beispielsweise [[HIV]], [[Diabetes mellitus]] oder [[Lungenerkrankung]]) ist jedoch eine vorbeugende Gabe zur Verhinderung einer bakteriellen Superinfektion meist notwendig. Eine Ursache der weltweiten Zunahme von [[Antibiotikum-Resistenz|Antibiotika-Resistenzen]] ist die unsachgemäße Anwendung dieser Medikamente – auch bei Erkältungskrankheiten.<br /> <br /> ==== Arzneien aus der Pflanzenheilkunde ====<br /> Aus dem Bereich der [[Pflanzenheilkunde#Rationale Phytotherapie|Rationalen Phytotherapie]] können diverse Präparate oder Tees Anwendung finden. Trockenextrakt oder [[Mazerat]]ionsdekokt aus [[Weiden (Botanik)#Heilkunde und Medizin|Weidenrinde]] (''Salix'') bei Kopfschmerzen und/oder Fieber,&lt;ref&gt;T. Dingermann u.&amp;nbsp;a.: ''Kompendium Phytopharmaka. Qualitätskriterien und Verordnungsbeispiele.'' 7., völlig neu bearbeitete Auflage. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-7692-6211-7, S. 119.&lt;/ref&gt; Trockenextrakt oder Mazerations[[dekokt]] aus einer Mischung von [[Färberpflanze|Färberhülsenwurzelstock]] (''Baptisia tinctoria''), Wurzel des [[Purpur-Sonnenhut]]s (''Echinacea purpurea''), Wurzel des [[Prärie-Igelkopf|Blassfarbenen Sonnenhuts]] (''Echinacea pallida'') sowie Spitzen und Blätter des [[Lebensbäume (Gattung)#Naturheilkunde, Toxizität|Lebensbaums]] (''Thuja'') bei viralen Erkältungen.<br /> <br /> [[Senföle]] aus [[Kapuzinerkresse]] und [[Meerrettich]]wurzel werden kombiniert bei Atemwegs- und Harnwegsinfekten eingesetzt.&lt;ref&gt;Werner Stingl: ''[https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/atemwegskrankheiten/article/633700/influenza-viren-phytotherapie-bekaempfen.html Influenza-Viren mit Phytotherapie bekämpfen.]'' In: ''Ärzte Zeitung'', 16. Dezember 2010.&lt;/ref&gt; Zahlreiche In-vitro-Studien belegen, dass die Pflanzenstoffe gegen Viren, gegen Bakterien – darunter die häufigsten Erreger von bakteriellen Atemwegsinfektionen&lt;ref name=&quot;In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit&quot;&gt;A. Conrad u.&amp;nbsp;a.: ''In-vitro-Untersuchungen zur antibakteriellen Wirksamkeit einer Kombination aus Kapuzinerkressekraut (tropaeoli majoris Herba) und Meerrettichwurzel (Armoraciae rusticanae Radix).'' In: ''Arzneimittelforschung.'' 2006, Band 56, Nr. 12, S. 842–849, [[doi:10.1055/s-0031-1296796]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;V. Dufour u.&amp;nbsp;a.: ''The antibacterial properties of isothiocyanates.'' In: '' Microbiology.'' 2015, Band 161, S. 229–243, [[doi:10.1099/mic.0.082362-0]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;A. Borges u.&amp;nbsp;a.: ''Antibacterial activity and mode of action of selected glucosinolates hydrolysis products against bacterial pathogens.'' In: ''Journal of food science and technology.'' 2015, Band 52, Nr. 8, S. 4737–4748, [[doi:10.1007/s13197-014-1533-1]].&lt;/ref&gt; und auch entzündungshemmend&lt;ref&gt;A. Marzocco u.&amp;nbsp;a.: ''Anti-inflammatory activity of horseradisch (Armoracia rusticana) root extracts in LPS-stimulated macrophages.'' In: ''Food &amp; function.'' 2015, Band 6, Nr. 12, S. 3778–3788, [[doi:10.1039/c5fo00475f]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;H. Tran u.&amp;nbsp;a.: ''Nasturtium (Indian cress, Tropaeolum majus nanum) dually blocks the COX an LOX pathway in primary human immune cells.'' In: ''Phytomedicine: international journal of phytotherapy and phytopharmacology.'' 2016, Band 23, S. 611–620, [[doi:10.1016/j.phymed.2016.02.025]].&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;M. L. Lee u.&amp;nbsp;a.: ''Benzyl isothiocyanate exhibits anti-inflammatory effects in murine macrophages and in mouse skin.'' In: ''Journal of molecular medicine (Berlin, Germany).'' 2009, Band 87, S. 1251–1261, [[doi:10.1007/s00109-009-0532-6]].&lt;/ref&gt; wirken.<br /> <br /> Presssaft aus blühendem, frischem Kraut des Purpur-Sonnenhuts wird als Kurzzeitanwendung zur Vorbeugung oder Behandlung von Erkältungen verwendet,&lt;ref&gt;T. Dingermann u.&amp;nbsp;a.: ''Kompendium Phytopharmaka. Qualitätskriterien und Verordnungsbeispiele.'' Stuttgart 2015, S.&amp;nbsp;110–111.&lt;/ref&gt; [[Dickextrakt]] und [[Fluid]]extrakt aus [[Gewöhnlicher Andorn|Gewöhnlichem Andorn]]&lt;ref&gt;[[Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel]]: ''Community herbal monograph and assessment report on Marrubium vulgare L., herba.'' European Medicines Agency (EMA) 604273/2012 (2012)&lt;/ref&gt; sowie Trockenextrakt aus [[Echter Thymian|Thymiankraut]] oder [[Aufguss (Zubereitung)|Infus]] aus Thymianblättern zur Lösung von zähflüssigem Schleim in den Atemwegen.&lt;ref&gt;T. Dingermann u.&amp;nbsp;a.: ''Kompendium Phytopharmaka. Qualitätskriterien und Verordnungsbeispiele.'' Stuttgart 2015, S.&amp;nbsp;91–93.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Wirksamkeit von Präparaten auf Basis von [[Pelargonium-sidoides-Wurzeln-Auszug|Pelargonienwurzelextrakt]] in der Behandlung verschiedener Erkältungskrankheiten wurde in einer Meta-Analyse der [[Cochrane Collaboration]] zwar festgestellt, die Qualität des Belegs wird auf Grund diverser Probleme (u.&amp;nbsp;a. Herstellerfinanzierung der einbezogenen Studien, alle Teilnehmer aus der gleichen Region) als „niedrig“ oder „sehr niedrig“ bewertet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=A. Timmer, J. Günther, E. Motschall, G. Rücker, G. Antes, W. V. Kern |Titel=Pelargonium sidoides extract for treating acute respiratory tract infections |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews. |Band=10 |Datum=2013-10-22 |Kommentar=CD006323 |DOI=10.1002/14651858.CD006323.pub3 |PMID=24146345}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Flu and Headache Remedies – 15th Century.jpg|mini|Therapie von Kopfschmerzen und Erkältungen in einem englischen Dokument aus dem 15. Jahrhundert]]<br /> Ein englisches Dokument aus dem 15. Jahrhundert rät bei der Behandlung von Erkältungen zum Inhalieren eines erhitzten Gemischs aus abgestandenem Bier ([[Ale (Bier)|Ale]]), [[Senfkorn|Senfkörnern]] und [[Muskatnussbaum|Muskatnüssen]]: „Lege Tücher auf deinen Kopf, und die ganze Verdorbenheit [also der Schleim] aus deinem Kopf wird aus deiner Nase herauskommen und dich gesund machen.“&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://beta.nationalarchives.gov.uk/explore-the-collection/stories/a-medieval-cold-and-flu-remedy/ |titel=A medieval cold and flu remedy |sprache=en-GB |abruf=2023-12-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Vitamin C ====<br /> Die regelmäßige Einnahme von [[Vitamin C]] hatte nach einer Meta-Analyse keine Wirkung auf das Auftreten von Erkältungen in der normalen Bevölkerung, jedoch gab es eine Wirkung auf die Reduzierung der Dauer von Erkältungssymptomen. Bei Gabe von täglich ≥ 0,2&amp;nbsp;g Vitamin C verkürzte sich die Erkrankungsdauer bei Erwachsenen um 8 %, bei Kindern um 14 % (um 18 % bei täglich 1–2&amp;nbsp;g), stärker ausgeprägt bei extremer körperlicher Belastung. Die Gabe hoher Dosen von Vitamin C als Behandlung, d.&amp;nbsp;h. nach Auftreten der Symptome, zeigte keine einheitliche Wirkung auf die Dauer oder Schwere der Erkältungssymptome.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Harri Hemilä, Elizabeth Chalker |Titel=Vitamin C for Preventing and Treating the Common Cold (Review) |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Datum=2013-01-31 |DOI=10.1002/14651858.CD000980.pub4}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Vorbeugung ==<br /> Im Gegensatz zur Grippe gibt es gegen Erkältungen keine [[Impfung]],&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=D. Simancas-Racines, J. V. A. Franco, C. V Guerra, M. L. Felix, R. Hidalgo, M. Martinez-Zapata |Titel=Vaccines for the common cold |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Nummer=5 |Datum=2017 |Sprache=en |Kommentar=Artikel Nr.: CD002190 |DOI=10.1002/14651858.CD002190.pub5}}&lt;/ref&gt; weil es über 300 Erkältungserreger gibt, wodurch eine spezifische Impfung keinen Nutzen hat. Somit bleiben vor allem prophylaktische Herangehensweisen. Eine Vorbeugung besteht u. a. darin, den Kontakt mit erkrankten Personen und deren viralen Schnupfen- und Hustensekreten zu vermeiden.<br /> <br /> Da die Schleimhäute von Nase und Augen die Haupteintrittspforten für Erkältungsviren sind,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.presseportal.de/pm/34011/2102614 |titel=Erkältungszeit |hrsg=Bayer HealthCare Deutschland |datum=2011-08-29 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180618183430/http://www.presseportal.de/pm/34011/2102614 |archiv-datum=2018-06-18 |abruf=2022-05-25 |kommentar=Pressemitteilung |offline=1 |abruf-verborgen=1}}&lt;/ref&gt; sollte man sich nicht mit ungewaschenen Fingern an die Nase fassen oder die Augen reiben.&lt;ref name=&quot;jn&quot;&gt;Jochen Niehaus: ''Interview: Lieber küssen als Hände schütteln.'' Abschnitt: ''[http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/erkaeltung/tid-8805/interview_aid_236601.html Ansteckung: Die Strategie der Erkältungsviren].'' Auf: ''focus.de'', Ratgeber vom 6. Februar 2008; abgerufen am 19. Oktober 2015.&lt;/ref&gt; Zudem sollte ein [[Händewaschen]] erfolgen, nachdem die Hände direkt oder indirekt Kontakt zu anderen Händen hatten, beispielsweise nach der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln.&lt;ref name=&quot;jn&quot; /&gt;<br /> <br /> Für eine erfolgreiche Vorbeugung durch eine hochdosierte zusätzliche Einnahme von Vitamin C gibt es keine Bestätigung, wenn bereits eine ausreichende Vitaminversorgung durch gesunde Ernährung gegeben ist. Hinsichtlich der Wirksamkeit von [[Präparat]]en, die aus Sonnenhüten (''[[Echinacea]]'') bzw. deren [[Drogenauszug|Extrakten]] hergestellt sind, gibt es unterschiedliche Studienergebnisse. Das dürfte unter anderem daran liegen, dass einige Studien nicht angeben, welche speziellen Echinacea-Arten untersucht wurden, bzw. Ergebnisse eine Art betreffend auf alle Sonnenhutpräparate angewandt werden. Eine Meta-Analyse der [[Cochrane Collaboration]] kommt zum Schluss, dass die Belege für eine klinisch relevante Wirkung in der Therapie insgesamt schwach sind, jedoch wiesen fast alle in die Meta-Analyse einbezogenen Präventionsstudien auf eine kleine vorbeugende Wirkung von Echinacea hin.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=M. Karsch-Völk, B. Barrett, D. Kiefer, R. Bauer, K. Ardjomand-Woelkart, K. Linde |Titel=Echinacea for preventing and treating the common cold |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Nummer=2 |Datum=2014-02 |Sprache=en |Kommentar=Artikel Nr.: CD000530 |DOI=10.1002/14651858.CD000530.pub3}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein gesundes und gestärktes Immunsystem hilft, diverse Krankheitserreger und damit auch die einer Erkältung besser zu bekämpfen und manchmal auch einen Krankheitsausbruch zu verhindern oder Krankheitssymptome zu mildern, beziehungsweise den Krankheitsverlauf zu verkürzen. Alle Maßnahmen wie beispielsweise gesunde, ausgewogene Ernährung inklusive aller für den Organismus notwendigen Stoffe wie beispielsweise [[Mineralstoff]]e und [[Vitamine]], ausreichend Schlaf (möglichst nicht weniger als sieben Stunden pro Tag),&lt;ref name=&quot;Cohen et al.&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Prather, u.&amp;nbsp;a.&quot; /&gt; möglichst stressfreier Tagesablauf, regelmäßige Bewegung oder gar sportliches [[Ausdauertraining]]&lt;ref&gt;David C. Nieman1, Dru A. Henson, Melanie D. Austin1, Wei Sha: ''Upper respiratory tract infection is reduced in physically fit and active adults.'' In: ''British Journal of Sports Medicine. (BJSM)'' September 2011, Band 45, Nr. 12, S. 987–992, [[doi:10.1136/bjsm.2010.077875]], PMID 21041243.&lt;/ref&gt; und [[Sauna|Saunieren]]&lt;ref&gt;R. Brenke: ''Das Potenzial der Sauna im Rahmen der Prävention – eine Übersicht neuerer Erkenntnisse.'' In: ''Forschende Komplementärmedizin.'' 2015, Band 22, Nr. 5, S. 320–325, [[doi:10.1159/000441402]], PMID 26565984.&lt;/ref&gt; können daher sehr wohl als Vorbeugemaßnahmen im weitesten Sinne angesehen werden, zumal es sich bei den Verursachern der Erkältung um an den Menschen stark angepasste Viren handelt.<br /> <br /> Von [[Probiotik|probiotischen]] Produkten wird angenommen, dass sie durch Wirkung auf die Immunfunktion die Gesundheit beeinflussen. Laut Übersichtsarbeiten ([[Metaanalyse]]n), die Ergebnisse vorhandener Studien zusammenfassen, verringert bei gesunden Probanden die Einnahme von probiotischen Produkten im Vergleich zu [[Placebo]] womöglich die Wahrscheinlichkeit für einen Infekt der oberen Atemwege&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Q. Hao, B. R. Dong, T. Wu |Titel=Probiotics for preventing acute upper respiratory tract infections |Sammelwerk=Cochrane Database of Systematic Reviews |Nummer=2 |Datum=2015-02-03 |Sprache=en |Kommentar=Artikel Nr.: CD006895 |DOI=10.1002/14651858.CD006895.pub3 |PMID=25927096}}&lt;/ref&gt; und verkürzt die Dauer auftretender Infektionen (laut vorhandener Befundlage im Schnitt um 1 Tag).&lt;ref&gt;S. King, J. Glanville, M. E. Sanders u.&amp;nbsp;a.: ''Effectiveness of probiotics on the duration of illness in healthy children and adults who develop common acute respiratory infectious conditions: a systematic review and meta-analysis.'' In: ''British Journal of Nutrition.'' (Br J Nutr.) Juli 2014, Band 112, Nr. 1, S.&amp;nbsp;41–54, [[doi:10.1017/S0007114514000075]], PMID 24780623.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Etymologische Aspekte ==<br /> In vielen Sprachen weltweit wird, wie in der deutschen Bezeichnung für diese Erkrankung, ein kausaler Zusammenhang zwischen dem [[Klimaelement]] Temperatur (Kälte) und der Erkältung angenommen, indem im Begriff das entsprechende Wort für ''Kälte'' oder ''kalt'' auftaucht. Dies ist auch in vielen [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen Sprachen]] der Fall. In Europa vermuteten zumindest schon die [[Römisches Reich|alten Römer]] einen wie auch immer gearteten Zusammenhang zwischen ''Kälte'' und ''Erkältung''.<br /> <br /> In dem [[latein]]ischen Wort für Erkältung ''{{lang|la|frigus}}'' ist die Bezeichnung ''{{lang|la|frigidus}}'' für die Eigenschaft ''kalt'' enthalten. Daher auch ''{{lang|la|frigore tactum esse}}'' für „an einer Erkältung leiden“. Die meisten [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] übernehmen diesen Begriffszusammenhang:<br /> <br /> * [[Italienische Sprache|Italienisch]]: ''{{lang|it|freddo}}'' („kalt“), ''{{lang|it|raffreddarsi}}'' („sich erkälten“), ''{{lang|it|raffreddore}}'' („Erkältung“)<br /> * [[Französische Sprache|Französisch]]: ''{{lang|fr|froid}}, {{lang|fr|se refroidir}}, {{lang|fr|refroidissement}}''<br /> * [[Spanische Sprache|Spanisch]]: ''{{lang|es|frío}}, {{lang|es|resfriarse}}, {{lang|es|resfriado}}''<br /> * [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]]: ''{{lang|pt|frio}}, {{lang|pt|resfriado}}, {{lang|pt|resfriamento}}''<br /> * [[Rumänische Sprache|Rumänisch]]: ''{{lang|ro|rece}}, {{lang|ro|a răci}}, {{lang|ro|răceală}}''<br /> <br /> Auch in [[Slawische Sprachen|slawischen Sprachen]] ist dieser Begriffszusammenhang vorhanden:<br /> * {{plS|zimno}} („kalt“), ''{{lang|pl|ziębnąć}}'' („frieren“), ''{{lang|pl|przeziębienie}}'' (wörtlich: „Durchkältung“)<br /> * {{hrS|hladno}} („kalt“), ''{{lang|hr|prehlada}}'' („Erkältung“, wortwörtlich: „Überkältung“)<br /> Entsprechend {{elS|κρύο|krýo}} „kalt“, ''{{lang|el-Latn|(to) kryológima}}'' („Erkältung“)<br /> <br /> Dasselbe gilt für das [[Ungarische Sprache|Ungarische]], eine der [[Finno-ugrische Sprachen|finno-ugrischen Sprachfamilie]] zugeordneten Sprache: ''{{lang|hu|hűvös, fagy, hideg}}'' („kalt“), ''{{lang|hu|hűl}}'' („abkühlen“), ''{{lang|hu|fázik}}'' („frieren“), ''{{lang|hu|meghűlés, megfázás}}'' („Erkältung“)<br /> <br /> Eine begriffliche Unterscheidung von Erkältung einerseits und der Krankheitsform Grippe andererseits ist bei den Römern nicht nachweisbar, in den sich später entwickelnden romanischen Sprachen jedoch vorhanden.<br /> <br /> Beispiele:<br /> * {{itS|raffreddore|de=Erkältung}} ≠ ''{{lang|it|influenza}}'' („Grippe“)<br /> * {{frS|refroidissement}} ≠ ''{{lang|fr|grippe}}''<br /> * {{esS|resfriado}} ≠ ''{{lang|es|gripe}}''<br /> * {{ptS|resfriamento}} ≠ ''{{lang|pt|gripe}}''<br /> * {{roS|răceală}} ≠ ''{{lang|ro|gripă}}''<br /> <br /> Die moderne Bezeichnung ''Influenza'' für „Grippe“ ist aus [[Italienische Sprache|italienisch]] ''{{lang|it|influenza}}'' entlehnt, das auf [[mittellatein]]isch ''{{lang|la|influentia}}'' zurückgeht, abgeleitet vom klassisch-lateinischen Verb ''{{lang|la|influere}}'' für „hineinfließen, hineinströmen, unbemerkt eindringen, einschleichen“.&lt;ref&gt;[http://www.dwds.de/?qu=Influenza ''Influenza''.] In: Wolfgang Pfeifer: ''Digitales Wörterbuch der Deutschen Sprache.'' dwds.de; abgerufen am 5. Mai 2016.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wissen.de/wortherkunft/Influenza ''Influenza''.] In: Gerhard Wahrig, Ursula Hermann, Arno Matschiner: ''Wahrig Herkunftswörterbuch.'' wissen.de; abgerufen am 5. Mai 2016.&lt;/ref&gt; Das Wort ''Grippe'' stammt aus dem Französischen, wo ''la grippe'' wahrscheinlich ein Verbalsubstantiv zu frz. ''gripper'' „ergreifen, fassen“ ist.&lt;ref&gt;Wolfgang Pfeifer, Wilhelm Braun: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen.'' 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1989, ISBN 3-05-000626-9 und weitere Auflagen.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die wegen der Symptomähnlichkeit verständliche umgangssprachliche Bezeichnung ''grippaler Infekt'' für ''Erkältung'' ist im Grunde eine bedeutungsverwirrende Zusammenführung der schon lange auch sprachlich getrennten Begriffe ''Grippe'' und ''Erkältung''. Dabei wird indirekt auch eine Ähnlichkeit der Ursachen angedeutet, die in Wirklichkeit nicht vorhanden ist, denn nach den Erkenntnissen der modernen Medizin sind die eine Erkältung verursachenden Viren zweifelsfrei keine Grippeviren.<br /> <br /> Mit dem älteren Ausdruck [[Katarrh]], eigentlich eine Entzündung der Schleimhäute, ist umgangssprachlich meist Erkältung gemeint. Diese Bezeichnung für Erkältung lässt sich ebenfalls in mehreren romanischen Sprachen wiederfinden, so zum Beispiel im [[Galicische Sprache|Galicischen]] sowie [[Spanische Sprache|Spanischen]] als ''catarro'' und im [[Korsische Sprache|Korsischen]] als ''catarru''. Mit ''Halskatarr(h)'' kann eine [[Laryngitis]] gemeint sein.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Common cold|Erkältung}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * {{DNB-Portal|4136665-7|TEXT=Literatur zum Thema}}<br /> * {{Gesundheitsinformation.de|erkaeltung.2642.de.html|Erkältung}}<br /> * [http://rvdev.medical-dpc.com/inhalte/respiratorische-viren-netzwerk.html RespVir – Netzwerk für respiratorische Viren und Bakterien] mit Angaben zur Häufigkeitsverteilung und aktueller epidemiologischer Lage in Deutschland<br /> * [https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/grippaler-infekt/ Grippale Infekte (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen)] – kindergesundheit-info.de: unabhängiges Informationsangebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)<br /> * [http://www.commoncold.org/ Wissenschaftliche Informationsseite zum Thema Erkältung] (englisch)<br /> * [http://www.cf.ac.uk/biosi/associates/cold/home.html Cardiff University – Common Cold Centre] (englisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4136665-7}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Erkaltung}}<br /> [[Kategorie:Infektionskrankheit]]<br /> [[Kategorie:Krankheitsbild in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Grippesaison_2019/2020&diff=240046787 Diskussion:Grippesaison 2019/2020 2023-12-10T09:54:21Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Nicht nur die Grippe bestimmt die Saison 2019/2020 */</p> <hr /> <div>Gibt es irgendwo (in WP) eine Auflistung der Grippetoten für jede Saison (für Deutschland/Welt) ? --[[File:Lemon with white background.jpg|15px|Quetsch mich aus, ... ]] [[Benutzer:Itu|itu]] ([[Benutzer Diskussion:Itu|Disk]]) 00:12, 18. Mai 2020 (CEST)<br /> <br /> == Nicht nur die Grippe bestimmt die Saison 2019/2020 ==<br /> <br /> Der Artikel suggeriert, dass die Grippe das Krankengeschehen im Winter dominierte. Mittlerweile wissen wir, dass [[Humanes_Respiratorisches_Synzytial-Virus|RSV]], [[COVID-19|Corona]] und andere Krankheiten ebenfalls wesentlich in dieser Jahreszeit zum Krankengeschehen beitragen. Nur ist die Daten- und Nachweislage bei den anderen Krankheiten nicht so ausgeprägt. Das sollten wir im Artikel zumindest auch erwähnen. Ich plädiere deshalb für die Umbenennung des Artikels in &quot;Erkältungswelle...&quot; anstelle &quot;Grippesaison...&quot;. Google gibt bei [https://www.google.com/search?q=Erkältungswelle Erkältungswelle] über 2 Millionen Treffer aus, bei [https://www.google.com/search?q=Grippesaison Grippesaison] sind es weniger als 200.000. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 10:54, 10. Dez. 2023 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe_Diskussion:Graph&diff=240042968 Hilfe Diskussion:Graph 2023-12-10T06:57:35Z <p>Con-struct: /* Um welches Sicherheitsproblem geht es? */ - Links. Schade dass es (mittlerweile auch so lange) so aufwändig ist, auch nur ein wenig mehr über die Hintergründe zu erfahren.</p> <hr /> <div>== Grafik/Graph ==<br /> Das Tool ist kein Grafiker, es kann nur – nach entsprechenden Vorgaben – mathematische [[Graph]]en erstellen. [[Benutzerin:Anka Friedrich|Anka]] [[Benutzerin Diskussion:Anka Friedrich|☺☻]]&lt;small&gt;[[Portal:Hund/Redaktionsseite|Wau!]]&lt;/small&gt; 17:28, 30. Mai 2015 (CEST)<br /> <br /> :# Man kann auch Landkarten zeichnen; das ist dann definitiv kein mathematischer [[Funktionsgraph]] mehr und erst recht nie ein [[Graph (Graphentheorie)]].<br /> :# Schön, dass du die BKL zu Graph verlinkt hast.<br /> :#* Wenn du auch noch die [[Grafik (Begriffsklärung)]] verlinkt hättest, hättest du kurz und übersichtlich lesen können: „der Sammelbegriff für alle künstlerischen oder technischen Zeichnungen sowie deren manuelle drucktechnische Vervielfältigung“.<br /> :#* Oder einleitend in „[[Grafik]]“.<br /> :# Beispiele:<br /> :#* [[Computergrafik]]<br /> :#* [[Vektorgrafik]]<br /> :#* [[Grafiksoftware]]<br /> :#* [[Grafik-Engine]]<br /> :#* [[Verweissensitive Grafik]]<br /> :#* [[Maskierung (Grafik)]]<br /> :# Du kannst auch gern in [[wikt:Graph]], [[wikt:Grafik]] oder externer Literatur nachlesen.<br /> : Kurzum: „Grafik“ ist der allgemein übliche Begriff für die in Rede stehenden Darstellungen; nur ein ganz besonderer Spezialfall davon ist der mathematische Graph. Du hast dich hingegen auf eine sehr starke Bedeutungsverengung von „Grafik“ kapriziert.<br /> : VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 18:11, 30. Mai 2015 (CEST)<br /> <br /> ::Man kann keine Landkarten (Was für ein antiquierter Begriff!) zeichnen. Es ist lediglich möglich, entsprechende Vorlagen farblich zu gestalten. Selbstverständlich handelt es sich beim Ergebnis des Prozesses um eine Computergrafik. Aber das Tool kann eben nicht beliebige Grafiken erstellen. <br /> ::&lt;small&gt;Einmal ganz abgesehen davon, dass die Karte selbstverständlich auch ein Graph ist, siehe [[Graphzeichnen]].&lt;/small&gt; [[Benutzerin:Anka Friedrich|Anka]] [[Benutzerin Diskussion:Anka Friedrich|☺☻]]&lt;small&gt;[[Portal:Hund/Redaktionsseite|Wau!]]&lt;/small&gt; 20:38, 30. Mai 2015 (CEST)<br /> <br /> ::: Du hast nicht wirklich Ahnung davon, was du schreibst, gell?<br /> :::* „Man kann keine Landkarten […] zeichnen. Es ist lediglich möglich, entsprechende Vorlagen farblich zu gestalten.“<br /> ::: Selbstverständlich lassen sich die Linien zu den Konturen einer Landkarte schließen.<br /> :::* Die auf [http://graph.wmflabs.org/wiki/Graph:Map Graph:Map] dargestellte Weltkarte besteht aus den Konturlinien, die auf [http://graph.wmflabs.org/wiki/Data:Json:World-110m Data:Json:World-110m] vereinbart sind; siehe [http://graph.wmflabs.org/w/index.php?title=Graph:Map&amp;action=edit Quelltext].<br /> :::* Du siehst dort alle einzelnen Linienelemente als Polygonzug aus Koordinatenpunkten, die dann zusammengefügt (unter Doppelnutzung der Binnengrenzen zwischen Nachbarstaaten) die Weltkarte ergeben. ([https://raw.githubusercontent.com/trifacta/vega/HEAD/examples/data/world-110m.json Originaldaten] bei Vega)<br /> ::: Preisfrage: Warum kann die von den Landesgrenzen eines Staates gebildete Kontur niemals ein „mathematischer“ (wie du eingangs dieses ''threads'' schreibst) [[Funktionsgraph]] sein?<br /> ::: Ach ja, und das von dir triumphierend angeführte „[[Graphzeichnen]]“ hat nichts mit geometrischen Gebilden zu tun, sondern beschäftigt sich mit der Visualisierung logischer Beziehungen im Sinne von [[Graph (Graphentheorie)]], wie bereits im Eingangssatz klargestellt wird. Der Graph selbst hat keinerlei Geometrie; er wird erst durch das Graphzeichnen als Grafik veranschaulicht.<br /> &lt;div class=&quot;float-right&quot;&gt;&lt;pre&gt;<br /> &lt;graph&gt;<br /> { &quot;version&quot;: 1, &quot;width&quot;: 100,<br /> &quot;height&quot;: 100,<br /> &quot;data&quot;: [<br /> { &quot;name&quot;: &quot;deutschland&quot;,<br /> &quot;values&quot;: [ {&quot;lon&quot;: 7.0, &quot;lat&quot;:53.5},<br /> {&quot;lon&quot;: 9.0, &quot;lat&quot;:54.0},<br /> {&quot;lon&quot;: 8.7, &quot;lat&quot;:55.0},<br /> {&quot;lon&quot;:10.0, &quot;lat&quot;:55.0},<br /> {&quot;lon&quot;:11.0, &quot;lat&quot;:54.0},<br /> {&quot;lon&quot;:14.0, &quot;lat&quot;:54.0},<br /> {&quot;lon&quot;:14.0, &quot;lat&quot;:51.0},<br /> {&quot;lon&quot;:12.0, &quot;lat&quot;:50.0},<br /> {&quot;lon&quot;:13.0, &quot;lat&quot;:47.7},<br /> {&quot;lon&quot;: 8.0, &quot;lat&quot;:47.7},<br /> {&quot;lon&quot;: 8.2, &quot;lat&quot;:49.2},<br /> {&quot;lon&quot;: 6.2, &quot;lat&quot;:49.3},<br /> {&quot;lon&quot;: 6.0, &quot;lat&quot;:51.0},<br /> {&quot;lon&quot;: 7.0, &quot;lat&quot;:53.5} ],<br /> &quot;transform&quot;: [<br /> { &quot;type&quot;: &quot;geo&quot;,<br /> &quot;lat&quot;: &quot;data.lat&quot;,<br /> &quot;lon&quot;: &quot;data.lon&quot;,<br /> &quot;center&quot;: [10.0, 50.0],<br /> &quot;scale&quot;: 500 } ]<br /> } ],<br /> &quot;marks&quot;: [<br /> { &quot;type&quot;: &quot;line&quot;,<br /> &quot;from&quot;: { &quot;data&quot;: &quot;deutschland&quot; },<br /> &quot;properties&quot;: {<br /> &quot;enter&quot;: {<br /> &quot;x&quot;: {&quot;field&quot;: &quot;x&quot;},<br /> &quot;y&quot;: {&quot;field&quot;: &quot;y&quot;},<br /> &quot;stroke&quot;: true }<br /> }<br /> } ]<br /> }&lt;/graph&gt;&lt;/pre&gt;&lt;/div&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;margin-left: 6em; text-align: right;&quot;<br /> |+ ''proof of concept''<br /> |-<br /> ! !! lon !! lat<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Emden || 7.0 || 53.5<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Elbe || 9.0 || 54.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Sylt || 8.7 || 55.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Förde || 10.0 || 55.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Lübeck || 11.0 || 54.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Oder-Haff || 14.0 || 54.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Zittau || 14.0 || 51.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Fichtelgebirge || 12.0 || 50.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Reichenhall || 13.0 || 47.7<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Dinkelberg || 8.0 || 47.7<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Karlsruhe || 8.2 || 49.2<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Saarbrücken || 6.2 || 49.3<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Selfkant || 6.0 || 51.0<br /> |-<br /> |style=&quot;text-align:left&quot;|Emden || 7.0 || 53.5<br /> |}<br /> &lt;div style=&quot;clear:both&quot;&gt;&lt;/div&gt;<br /> ::: --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 10:19, 31. Mai 2015 (CEST)<br /> :::Die Polygonzüge werden vorgegeben. Und sie bestehen aus Knoten und Kanten, was man als Graph bezeichnet (s. Graphentheorie). Die Aussage, Graphen hätten keine Geometrie ist absurd. Das Wort Funktionsgraph habe ich übrigens nicht verwendet, das war Deine Assoziation mit dem Wort Graph. [[Benutzerin:Anka Friedrich|Anka]] [[Benutzerin Diskussion:Anka Friedrich|☺☻]]&lt;small&gt;[[Portal:Hund/Redaktionsseite|Wau!]]&lt;/small&gt; 11:31, 31. Mai 2015 (CEST)<br /> ::::Der Umriss eines Staates ist kein [[Graph (Graphentheorie)]]. Zitat von dort: ''Die mathematischen Abstraktionen der Objekte werden dabei Knoten (auch Ecken) des Graphen genannt''. Ein Punkt der Staatsgrenze ist ein Punkt in der Landschaft, mehr nicht. Er repräsentiert kein abstraktes Objekt, das man durch einen Knoten veranschaulichen kann. Ein Graph der Graphentheorie lässt sich beliebig im Raum drehen und stauchen; bei einer Staatsgrenze geht das nicht. [[Spezial:Beiträge/85.212.22.136|85.212.22.136]] 11:56, 31. Mai 2015 (CEST)<br /> :::::Selbstverständlich kannst Du die grafische Repräsentation einer Staatsgrenze frei drehen und stauchen. Wie sonst gäbe es verschiedene [[Kartenprojektion]]en? Und die zugehörigen Objekte zu Staatsgrenzen sind [[Vermessungspunkt]]e. [[Benutzerin:Anka Friedrich|Anka]] [[Benutzerin Diskussion:Anka Friedrich|☺☻]]&lt;small&gt;[[Portal:Hund/Redaktionsseite|Wau!]]&lt;/small&gt; 11:59, 31. Mai 2015 (CEST)<br /> <br /> Wir verlieren und in Details. Ich versuche mal zusammenzufassen.<br /> * Das Tool produziert eine Computergrafik.<br /> * Das Tool zeichnet Diagramme und Darstellungen von Punkten, die durch Linien verbunden sind (Graphen), entstehende Flächen können gefüllt werden. Es kann aber darüber hinaus auch bestehende Bilder einbinden (vergleiche Spezifikation Image im Vega Live Editor).<br /> <br /> Die Grafik ist allgemeiner gefasst, der Graph konkreter. [[Benutzerin:Anka Friedrich|Anka]] [[Benutzerin Diskussion:Anka Friedrich|☺☻]]&lt;small&gt;[[Portal:Hund/Redaktionsseite|Wau!]]&lt;/small&gt; 12:31, 31. Mai 2015 (CEST)<br /> <br /> : Ein Graph würde lediglich aussagen, dass im obigen Beispiel auf Dinkelberg Karlsruhe folgt, und auf dieses Saarbrücken.<br /> : Mit der geometrischen Verortung hat ein Graph erstmal überhaupt nichts zu tun.<br /> : Das Gegenteil ist also der Fall; nix mit „der Graph [sei] konkreter“.<br /> : Ich denke, damit kann diese Diskussion abgeschlossen werden. --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:08, 1. Jun. 2015 (CEST)<br /> : --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 16:08, 1. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Beispiele (veraltet) ==<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; border=&quot;1&quot;<br /> |-<br /> ! Beispiel<br /> ! Diagramm<br /> |-<br /> | Balkendiagramm (aus [[Weliki Nowgorod#Bevölkerungsentwicklung und -struktur|Weliki Nowgorod]]) || &lt;pre&gt;&lt;graph&gt;<br /> {<br /> &quot;version&quot;: 1, &quot;width&quot;: 650,<br /> &quot;height&quot;: 250,<br /> &quot;padding&quot;: {&quot;top&quot;: 10, &quot;left&quot;: 60, &quot;bottom&quot;: 30, &quot;right&quot;: 10},<br /> &quot;data&quot;: [<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;table&quot;,<br /> &quot;values&quot;: [<br /> {&quot;x&quot;: 1825, &quot;y&quot;: 5445}, {&quot;x&quot;: 1833, &quot;y&quot;: 8634},<br /> {&quot;x&quot;: 1840, &quot;y&quot;: 16781}, {&quot;x&quot;: 1856, &quot;y&quot;: 12758},<br /> {&quot;x&quot;: 1863, &quot;y&quot;: 17665}, {&quot;x&quot;: 1867, &quot;y&quot;: 16722},<br /> {&quot;x&quot;: 1870, &quot;y&quot;: 17093}, {&quot;x&quot;: 1885, &quot;y&quot;: 23980},<br /> {&quot;x&quot;: 1898, &quot;y&quot;: 25736}, {&quot;x&quot;: 1910, &quot;y&quot;: 23841},<br /> {&quot;x&quot;: 1917, &quot;y&quot;: 28807}, {&quot;x&quot;: 1920, &quot;y&quot;: 24831},<br /> {&quot;x&quot;: 1923, &quot;y&quot;: 27709}, {&quot;x&quot;: 1926, &quot;y&quot;: 32764},<br /> {&quot;x&quot;: 1937, &quot;y&quot;: 37059}, {&quot;x&quot;: 1939, &quot;y&quot;: 39758},<br /> {&quot;x&quot;: 1944, &quot;y&quot;: 53456}, {&quot;x&quot;: 1959, &quot;y&quot;: 60669},<br /> {&quot;x&quot;: 1970, &quot;y&quot;: 127944}, {&quot;x&quot;: 1979, &quot;y&quot;: 186003},<br /> {&quot;x&quot;: 1989, &quot;y&quot;: 229126}, {&quot;x&quot;: 2002, &quot;y&quot;: 216859},<br /> {&quot;x&quot;: 2007, &quot;y&quot;: 216700}, {&quot;x&quot;: 2010, &quot;y&quot;: 218717}<br /> <br /> ]<br /> }<br /> ],<br /> &quot;scales&quot;: [<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;x&quot;,<br /> &quot;type&quot;: &quot;ordinal&quot;,<br /> &quot;range&quot;: &quot;width&quot;,<br /> &quot;domain&quot;: {&quot;data&quot;: &quot;table&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.x&quot;}<br /> },<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;y&quot;,<br /> &quot;range&quot;: &quot;height&quot;,<br /> &quot;nice&quot;: true,<br /> &quot;domain&quot;: {&quot;data&quot;: &quot;table&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.y&quot;}<br /> }<br /> ],<br /> &quot;axes&quot;: [<br /> {&quot;type&quot;: &quot;x&quot;, &quot;scale&quot;: &quot;x&quot;},<br /> {&quot;type&quot;: &quot;y&quot;, &quot;scale&quot;: &quot;y&quot;}<br /> ],<br /> &quot;marks&quot;: [<br /> {<br /> &quot;type&quot;: &quot;rect&quot;,<br /> &quot;from&quot;: {&quot;data&quot;: &quot;table&quot;},<br /> &quot;properties&quot;: {<br /> &quot;enter&quot;: {<br /> &quot;x&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;x&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.x&quot;},<br /> &quot;width&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;x&quot;, &quot;band&quot;: true, &quot;offset&quot;: -3},<br /> &quot;y&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;y&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.y&quot;},<br /> &quot;y2&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;y&quot;, &quot;value&quot;: 0}<br /> },<br /> &quot;update&quot;: {<br /> &quot;fill&quot;: {&quot;value&quot;: &quot;steelblue&quot;}<br /> },<br /> &quot;hover&quot;: {<br /> &quot;fill&quot;: {&quot;value&quot;: &quot;red&quot;}<br /> }<br /> }<br /> }<br /> ]<br /> }<br /> &lt;/graph&gt;&lt;/pre&gt;<br /> |-<br /> | Flächendiagramm (aus [[Sicherer Herkunftsstaat (Deutschland)#2014: Einstufung von Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien|Sicherer Herkunftsstaat]]) || &lt;pre&gt;&lt;graph&gt;<br /> {<br /> &quot;version&quot;: 1, &quot;width&quot;: 500,<br /> &quot;height&quot;: 200,<br /> &quot;padding&quot;: {&quot;top&quot;: 10, &quot;left&quot;: 60, &quot;bottom&quot;: 30, &quot;right&quot;: 10},<br /> &quot;data&quot;: [<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;table&quot;,<br /> &quot;values&quot;: [<br /> {&quot;x&quot;: 2000, &quot;y&quot;: 117648}, {&quot;x&quot;: 2001, &quot;y&quot;: 188306},<br /> {&quot;x&quot;: 2002, &quot;y&quot;: 91471}, {&quot;x&quot;: 2003, &quot;y&quot;: 67848},<br /> {&quot;x&quot;: 2004, &quot;y&quot;: 50152}, {&quot;x&quot;: 2005, &quot;y&quot;: 42908},<br /> {&quot;x&quot;: 2006, &quot;y&quot;: 30100}, {&quot;x&quot;: 2007, &quot;y&quot;: 30303},<br /> {&quot;x&quot;: 2008, &quot;y&quot;: 28018}, {&quot;x&quot;: 2009, &quot;y&quot;: 33033},<br /> {&quot;x&quot;: 2010, &quot;y&quot;: 48589}, {&quot;x&quot;: 2011, &quot;y&quot;: 53347},<br /> {&quot;x&quot;: 2012, &quot;y&quot;: 77651}, {&quot;x&quot;: 2013, &quot;y&quot;: 127023},<br /> <br /> ]<br /> }<br /> ],<br /> &quot;scales&quot;: [<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;x&quot;,<br /> &quot;type&quot;: &quot;ordinal&quot;,<br /> &quot;range&quot;: &quot;width&quot;,<br /> &quot;zero&quot;: false,<br /> &quot;domain&quot;: {&quot;data&quot;: &quot;table&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.x&quot;}<br /> },<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;y&quot;,<br /> &quot;type&quot;: &quot;linear&quot;,<br /> &quot;range&quot;: &quot;height&quot;,<br /> &quot;nice&quot;: true,<br /> &quot;domain&quot;: {&quot;data&quot;: &quot;table&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.y&quot;}<br /> }<br /> ],<br /> &quot;axes&quot;: [<br /> {&quot;type&quot;: &quot;x&quot;, &quot;scale&quot;: &quot;x&quot;, &quot;ticks&quot;: 20},<br /> {&quot;type&quot;: &quot;y&quot;, &quot;scale&quot;: &quot;y&quot;}<br /> ],<br /> &quot;marks&quot;: [<br /> {<br /> &quot;type&quot;: &quot;area&quot;,<br /> &quot;from&quot;: {&quot;data&quot;: &quot;table&quot;},<br /> &quot;properties&quot;: {<br /> &quot;enter&quot;: {<br /> &quot;interpolate&quot;: {&quot;value&quot;: &quot;monotone&quot;},<br /> &quot;x&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;x&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.x&quot;},<br /> &quot;y&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;y&quot;, &quot;field&quot;: &quot;data.y&quot;},<br /> &quot;y2&quot;: {&quot;scale&quot;: &quot;y&quot;, &quot;value&quot;: 0},<br /> &quot;fill&quot;: {&quot;value&quot;: &quot;steelblue&quot;}<br /> },<br /> &quot;update&quot;: {<br /> &quot;fillOpacity&quot;: {&quot;value&quot;: 1}<br /> },<br /> &quot;hover&quot;: {<br /> &quot;fillOpacity&quot;: {&quot;value&quot;: 0.5}<br /> }<br /> }<br /> }<br /> ]<br /> }<br /> &lt;/graph&gt;&lt;/pre&gt;<br /> |-<br /> |Tortendiagramm mit automatischer Färbung<br /> |&lt;pre&gt;&lt;graph&gt;<br /> {<br /> &quot;version&quot;: 1,<br /> &quot;axes&quot;: [],<br /> &quot;data&quot;: [<br /> {<br /> &quot;name&quot;: &quot;table&quot;,<br /> &quot;values&quot;: [<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Einzelsubstanzen&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 8761<br /> },<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Stoffgruppen&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 1153<br /> },<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Proteine&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 1757<br /> },<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Mineralien&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 1276<br /> },<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Reaktionen&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 1033<br /> },<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Personen&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 4977<br /> },<br /> {<br /> &quot;col&quot;: &quot;data&quot;,<br /> &quot;idx&quot;: &quot;Zeitschriften&quot;,<br /> &quot;val&quot;: 266<br /> }<br /> ]<br /> }<br /> ],<br /> &quot;height&quot;: 500,<br /> &quot;legends&quot;: [<br /> {<br /> &quot;fill&quot;: &quot;color&quot;,<br /> &quot;offset&quot;: 0,<br /> &quot;properties&quot;: {},<br /> &quot;title&quot;: &quot;Chemieartikel&quot;<br /> }<br /> ],<br /> &quot;marks&quot;: [<br /> {<br /> &quot;from&quot;: {<br /> &quot;data&quot;: &quot;table&quot;,<br /> &quot;transform&quot;: [<br /> {<br /> &quot;type&quot;: &quot;pie&quot;,<br /> &quot;value&quot;: &quot;data.val&quot;<br /> }<br /> ]<br /> },<br /> &quot;properties&quot;: {<br /> &quot;enter&quot;: {<br /> &quot;endAngle&quot;: {<br /> &quot;field&quot;: &quot;endAngle&quot;<br /> },<br /> &quot;fill&quot;: {<br /> &quot;field&quot;: &quot;data.idx&quot;,<br /> &quot;scale&quot;: &quot;color&quot;<br /> },<br /> &quot;innerRadius&quot;: {<br /> &quot;value&quot;: 0<br /> },<br /> &quot;outerRadius&quot;: {<br /> &quot;value&quot;: 250.0<br /> },<br /> &quot;startAngle&quot;: {<br /> &quot;field&quot;: &quot;startAngle&quot;<br /> },<br /> &quot;stroke&quot;: {<br /> &quot;value&quot;: &quot;white&quot;<br /> },<br /> &quot;x&quot;: {<br /> &quot;group&quot;: &quot;width&quot;,<br /> &quot;mult&quot;: 0.5<br /> },<br /> &quot;y&quot;: {<br /> &quot;group&quot;: &quot;height&quot;,<br /> &quot;mult&quot;: 0.5<br /> }<br /> }<br /> },<br /> &quot;type&quot;: &quot;arc&quot;<br /> }<br /> ],<br /> &quot;padding&quot;: &quot;auto&quot;,<br /> &quot;scales&quot;: [<br /> {<br /> &quot;domain&quot;: {<br /> &quot;data&quot;: &quot;table&quot;,<br /> &quot;field&quot;: &quot;data.idx&quot;<br /> },<br /> &quot;name&quot;: &quot;color&quot;,<br /> &quot;range&quot;: &quot;category10&quot;,<br /> &quot;type&quot;: &quot;ordinal&quot;<br /> }<br /> ],<br /> &quot;width&quot;: 250<br /> }<br /> &lt;/graph&gt;&lt;/pre&gt;<br /> |}<br /> <br /> : Ja, danke.<br /> : Zu meinen weiteren Plänen:<br /> :* Ich beabsichtige mittelfristig Unterseiten zur Hilfeseite, von denen jede einen Diagrammtyp und den Quelltext dazu offen zeigt und die wesentlichen und charakteristischen Syntaxmerkmale erläutert.<br /> :* Einfach nur Bildchen hinzuknallen, oder blanken Quelltext anzugucken ist nicht sehr erkenntnisfördernd.<br /> :* Das wird sich aber noch etwas hinziehen; wir stehen ja schließlich nicht unter Zeitdruck.<br /> : Im Quelltext der Artikel hat das Grafikzeugs übrigens trotzdem nichts verloren.<br /> :* Vielmehr gehört es in eine Vorlageneinbindung, die dann aus einmaliger Jahreszahl und Einwohnerzahl gleichzeitig<br /> :*# die Tabelle generiert<br /> :*# die Grafik generiert, aus denselben Vorlagenparametern.<br /> :* Desgleichen für die Wahlkreisdiagramme mit Sitzverteilung und Prozenten und Gewinnen/Verlusten, und andere Diagramme.<br /> : VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 00:18, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> ::Ich sehe es genauso, dass die Diagramme nur über Vorlagen eingebunden werden sollten. Dann fällt auch die Datenkonvertierung weg, denn Vega kann CSV-Dateien von einem beliebigen Ort im Internet einlesen.--[[Benutzer:Kopiersperre|kopiersperre]] ([[Benutzer Diskussion:Kopiersperre|Diskussion]]) 08:40, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> :::* Ich nehme die momentane Handvoll probeweiser Einbindungen in Artikel auch nur als ''proof of concept'' – neues Spielzeug halt, vorübergehend bis zur Entwicklung geeigneter Vorlagensyntax.<br /> :::* Externe URL als Datenquelle:<br /> :::** Naja, wir haben ja den Auftrag, das Wissen der Menschheit zu konservieren. Das Wahlergebnis von 2014 muss sich nach Sitzen und Prozenten in unserem Artikel oder zumindest innerhalb der Versionsgeschichte niederschlagen.<br /> :::** Wenn eines Tages der externe Server weg ist oder kein geeignetes Format wie CSV mehr anbietet, haben wir keine enzyklopädische Information mehr.<br /> :::** Außerdem sollte fast immer auch eine ggf. sortierbare Tabelle erstellt werden; die Visualisierung als Grafik ist nur Zugabe. Die externe URL füttert aber unsere Tabelle nicht. In Vorlagensyntax möge man dann einstellen: &lt;code&gt;Tabelle=1|Diagramm=Balken&lt;/code&gt; oder so. Die Daten werden nur einmal spezifiziert und können nach Belieben als Tabelle oder Diagramm oder beides angezeigt werden.<br /> :::** Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass MediaWiki es in alle Ewigkeit zulässt, dass nicht-WMF-URL als Datenquellen abgerufen würden, und wäre schon verwundert, ob das überhaupt heute ginge (wmflabs wird offenbar akzeptiert). Unsere Sanitizer blocken genau solche Verwendungen ab, und aus diesem Grund war auch die SVG-Extension nicht akzeptiert worden. Kannst ja mal ein Beispiel darstellen, wo das momentan klappen würde, aber rechne nicht damit, dass das Ende des Jahres noch funktioniert.<br /> :::* Siehe [[WP:VWS #Graph zur Wahl]].<br /> ::: LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 13:10, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Tausendertrennzeichen ==<br /> <br /> Wie treibe ich einem Balkendiagramm die Verwendung des Kommas als Tausendertrennzeichen (y-Achse) aus? Wie erreiche ich stattdessen die Verwendung von Punkt oder Leerzeichen? -- [[Benutzer:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#0000CD&quot;&gt;Rosenzweig&lt;/span&gt;]] [[Benutzer Diskussion:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#8D38C9&quot;&gt;'''''δ'''''&lt;/span&gt;]] 16:53, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> : Das wäre zwar generell technisch vermutlich innerhalb der Grafik möglich, davon ist aber dringend abzuraten.<br /> : Generell gehören die Anwendungsdaten (Jahr→Einwohnerzahl) an eine Vorlage (-nsyntax) übergeben, die dann die Details der Darstellung regelt und sich dabei auch um deutschsprachige Zahlenformatierung kümmert.<br /> : Die momentane Direkteinbindung in die Artikel ist nur Spaß, siehe eins drüber.<br /> : LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 17:44, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> ::Und gibt es solche Vorlagen bereits? Du schreibst nur ziemlich unbestimmt &quot;eine Vorlage&quot;. -- [[Benutzer:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#0000CD&quot;&gt;Rosenzweig&lt;/span&gt;]] [[Benutzer Diskussion:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#8D38C9&quot;&gt;'''''δ'''''&lt;/span&gt;]] 19:44, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> ::: Die Extension wurde hier am 5. Mai aktiviert, seitdem beschäftige ich mich damit, habe mich erstmal eingelesen, hatte am 27. Mai begonnen, die umseitige Hilfeseite aufzubauen, heute ist der 2. Juni – nun mal nicht drängeln.<br /> ::: Und grade das Thema Bevölkerungsentwicklung ist auch zu unspektakulär, als dass man dafür unbedingt sofort solche Diagramme im Artikel braucht. Meist passiert nicht viel, und das sieht man auch in einer klassischen Tabelle. Im Lauf der Jahrhunderte werden es halt mehr Leute, im Krieg werden es weniger, ja. Zur Pestzeit sind es dann ganz wenige, okay.<br /> ::: Siehe [[WP:VWS #Graph zur Wahl]].<br /> ::: Die Entwicklung einer einfach zu bedienenden und wohl dokumentierten Vorlagensyntax, in die jeder möglichst unkompliziert seine Anwendungsdaten reinschreiben kann und super formatiert die richtigen Tabellen und Diagramme rausbekommt, ist nicht trivial. Aber du kannst es uns ja mal vormachen.<br /> ::: VG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 20:14, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> ::::Ich bin kein Vorlagenprogrammierer. Deinen Ausführungen entnehme ich, dass diese Erweiterung in der WP noch ziemlich am Anfang steht und wenig einsatzreif ist. Also werde ich abwarten und es mir in einigen Monaten wieder anschauen. -- [[Benutzer:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#0000CD&quot;&gt;Rosenzweig&lt;/span&gt;]] [[Benutzer Diskussion:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#8D38C9&quot;&gt;'''''δ'''''&lt;/span&gt;]] 20:33, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Abstände ==<br /> <br /> Wie erreiche ich vernünftige Abstände zwischen den einzelnen Balken eines Balkendiagramms? Siehe Beispiel &quot;Weliki Nowgorod&quot; oben, die Jahreszahlen kleben direkt aneinander und sind so nicht verwendbar, weil extrem leseunfreundlich. -- [[Benutzer:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#0000CD&quot;&gt;Rosenzweig&lt;/span&gt;]] [[Benutzer Diskussion:Rosenzweig|&lt;span style=&quot;color:#8D38C9&quot;&gt;'''''δ'''''&lt;/span&gt;]] 16:55, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> : Interessantes Phänomen.<br /> : In der Seitenvorschau wird Normalschrift benutzt, damit passt es.<br /> : Jetzt in der fertigen Seite ist es Fettschrift; die ist breiter und damit klatschen sie aneinander.<br /> : Siehe im Übrigen eins drüber.<br /> : LG --[[Benutzer:PerfektesChaos|PerfektesChaos]] 17:41, 2. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Nur mit natürlichen Zahlen nutzbar? ==<br /> <br /> Ich hatte letzte Woche bereits auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Kurier#Neue_Graph-Funktion Diskussionsseite des Kuriers] bemängelt, dass das Vega-Tool viel zu kompliziert sei. Nun gibt es erfreulicherweise die [[Vorlage:GraphChart]]. Allerdings stößt man leider auch damit sehr schnell an Grenzen, wie ich gerade feststellen musste. Ich wollte meinen Plan von letzter Woche jetzt umsetzen und [/media/wikipedia/commons/8/80/Einwohnerzahlen_Stadt_D%C3%BCren.png diese Grafik] mit dem neuen Tool in ein Diagramm verwandeln. Die Vorlage habe ich soweit verstanden, aber die Umsetzung scheitert sofort an der Beschriftung der X-Achse. Nachdem ich die ersten fünf Werte mal eingetragen hatte, habe ich den Vorlagen-Code zum Testen in den Artikel eingefügt (nur in der Vorschau betrachtet, nicht gespeichert). Dann sieht man schnell, dass die Vorlage mit Datumsangaben wie 1. Dezember 1840 überhaupt nicht zurecht kommt und nur Unsinn produziert. Offensichtlich sind als X- und Y-Werte nur natürliche Zahlen möglich. Das würde den Nutzen der Funktion stark einschränken. Bei Diagrammen wie den Einwohnerzahlen bleibt dann nur die alte Methode: Diagramm mit Excel o.ä. anlegen, als Grafik speichern und einfügen. --[[Benutzer:MSchnitzler2000|MSchnitzler2000]] ([[Benutzer Diskussion:MSchnitzler2000|Diskussion]]) 23:37, 5. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Re: Kreisdiagramme ==<br /> <br /> Bezüglich graph-Kreisdiagrammvorlagen ein paar Links zu einschlägigen Diskussionen:<br /> *[[Wikipedia:WikiProjekt_Vorlagen/Werkstatt/Archiv_2015/1#Vorlage_Sitzverteilung]] (Januar 2015) zu fehlerhafter Darstellung in der Wikipedia App <br /> *[[Wikipedia:WikiProjekt_Vorlagen/Werkstatt#Neue_erweiterte_Wahldiagramm-Vorlage]] (Mai 2015) mit Hinweis auf alternatives Tool für svg-Diagramme https://tools.wmflabs.org/parliamentdiagram/parliamentinputform.html<br /> *[[Wikipedia:WikiProjekt_Vorlagen/Werkstatt#Graph_zur_Wahl]] (Juni 2015)<br /> *[[#Beispiele]] mit graph-Tortendiagramm <br /> *[[:en:Wikipedia:Lua/Requests#Wrap_new_Graph_tag]] (&quot;''Module:Graph and Template:GraphChart&quot;... &quot;absolutely awesome. now, we just have to wait for &quot;someone&quot; to add &quot;pie&quot; capability (the graph extension has it, but the module does not support it [yet?] ), and we can retire Module:Chart entirely. this is much better and more appealing. peace - קיפודנחש (aka kipod) (talk) 15:41, 16 June 2015 (UTC)''&quot;)<br /> *[[:d:Wikidata:Statistics/Wikipedia]] Kreisdiagramme per [[:d:Module:Pie maker]]+[[:d:Module:Chart]]<br /> (BTW, Suche von graph per [[Special:PagesWithProp/graph_specs]]) --[[Benutzer:Atlasowa|Atlasowa]] ([[Benutzer Diskussion:Atlasowa|Diskussion]]) 23:12, 21. Jun. 2015 (CEST)<br /> <br /> == Neu: geoshapes ==<br /> <br /> Gestern wurde die ggeoshapes-Komponente freigegeben. Mag ein Kenner der Syntax das bitte umseitig ergänzen? Danke. — [[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|&lt;sup&gt;Disk.&lt;/sup&gt;]] 16:09, 15. Jul. 2016 (CEST)<br /> <br /> == Graph für Zeitleisten (Timelines)? ==<br /> <br /> Vorn steht: &quot;Graph ist ein modernerer und mutmaßlich robusterer Ersatz für Hilfe:Zeitleisten (EasyTimeline)&quot;. Nur finde ich leider gar nichts zu dem Thema. Ich würde gern eine Zeitleiste erstellen, ähnlich der am Schluss [[WP:Schiedsgericht|dieser Seite]]. Gibt es vielleicht Beispiele mit ähnlichem Aussehen? Und kann man in Graph auch mit Datumsangaben arbeiten? Danke für Hilfe! --[[User:Meyer-Konstanz|Karsten Meyer-Konstanz]] [[Benutzer Diskussion:Meyer-Konstanz| &lt;small&gt;(D)&lt;/small&gt;]] 16:02, 21. Dez. 2016 (CET)<br /> <br /> :{{ping|Meyer-Konstanz}} &lt;br&gt;<br /> :ich hatte genau dieselbe Frage und bin jetzt nach längerem Suchen zu folgender Hilfeseite gestoßen &lt;br&gt;<br /> :[[:mw:Extension:Graph/Demo#Timeline_/_lifeline]] &lt;br&gt;<br /> :vielleicht kann man diesen Link auch dort einfügen, wo mit &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;graph&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; als ersatz für &lt;code&gt;&lt;nowiki&gt;&lt;timeline&gt;&lt;/nowiki&gt;&lt;/code&gt; geworben wird &lt;br&gt;<br /> :z.B. auf der Hauptseite dieser Diskussion: [[Hilfe:Graph#Andere_Software-Elemente]] oder aber auch in der roten Infobox auf [[Hilfe:Zeitleisten]] &lt;br&gt;<br /> :--[[Benutzer:Mrmw|Mrmw]] ([[Benutzer Diskussion:Mrmw|Diskussion]]) 23:35, 10. Sep. 2019 (CEST)<br /> <br /> ::{{ping|Meyer-Konstanz}} &lt;br&gt;<br /> ::bin auf en-wiki auch noch fündig geworden und habs auf [[WP:VWS#Timeline_-_Zeitleiste_-_&lt;timeline&gt;_-_&lt;graph&gt;]] zur diskussion gestellt - kannst dort verfolgen und evtl. auch beteiligen falls interesse besteht --[[Benutzer:Mrmw|Mrmw]] ([[Benutzer Diskussion:Mrmw|Diskussion]]) 22:59, 11. Sep. 2019 (CEST)<br /> ::: Danke fürs Bescheid sagen, [[Benutzer:Mrmw|Mrmw]], ich werde das beobachten. Schönen Gruß, --[[User:Meyer-Konstanz|Karsten Meyer-Konstanz]] [[Benutzer Diskussion:Meyer-Konstanz| &lt;small&gt;(D)&lt;/small&gt;]] 23:02, 11. Sep. 2019 (CEST)<br /> <br /> == Komma in der Legende ==<br /> <br /> Hallo, ist es irgendwie möglich, einen Legendentext mit Komma anzugeben? Einen konkreten Anwendungsfall gibt es in [[Liste der neuzeitlich ausgestorbenen Fische]], aber hier ist zum Testen ein vereinfachtes Beispiel:<br /> <br /> {{Graph:Chart<br /> |width=120<br /> |height=120<br /> |type=pie<br /> |legend=Test<br /> |x=A (49.5 %), B (50.5 %)<br /> |y1=49.5,50.5<br /> |showValues=<br /> }}<br /> <br /> Mit Punkt statt Komma funktioniert es natürlich, ist aber nicht ganz richtig. -- Gruß, [[user:aka|aka]] 19:57, 22. Jan. 2019 (CET)<br /> <br /> == Missverständlicher Text ==<br /> <br /> Bei [[Hilfe:Graph#Umsetzung_und_Nutzung]] steht:<br /> * Direkt in enzyklopädische Artikel sollten derartige Konstrukte besser nicht hineingeschrieben werden; erst recht nicht in Pixel umgerechnet.<br /> <br /> … was dann [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Grafikwerkstatt&amp;oldid=196465343#Tortengrafik_%22Festbrennstoffheizungen%22 dort] prompt (bei mir) zu einem Missverständnis führte.<br /> <br /> Kann das umformuliert werden? --[[Benutzer:Maschinist1968|Maschinist1968]] ([[Benutzer Diskussion:Maschinist1968|Diskussion]]) 20:26, 3. Feb. 2020 (CET)<br /> <br /> == serverseitiges Rendering wird eingestellt ==<br /> <br /> {{Zitat|1=As we announced back in March, as part of the architecture cleanup of MediaWiki, the Graphoid graph service will soon stop rendering graphs server-side [1]. All rendering will take place in the client. This change primarily affects end-users who do not have or have disabled JavaScript.<br /> Unfortunately, this was going to be a consequence of retiring Graphoid in order to upgrade other parts of the infrastructure. The vast majority of wikis have operated without server side rendering through this year and now we are simply looking to make this change for the last remaining projects and will be completed by the end of this calendaryear.<br /> <br /> This decision was not taken lightly (see [2] for some of the history) and we are still hoping to re-enable server-side graph rendering in the future, but any such rendering would be with a totally new service [3], as maintaining the previous Graphoid service was untenable. The server graphoid sits on is already well past its service life, and is running old unmaintained software. In short, it is likely to fail one way or another, possibly causing significant problems if we take no action. The graph extension has been provisioned to enable editor defined static fallback images alongside client side rendering. [4]<br /> <br /> * 1. https://phabricator.wikimedia.org/T124254<br /> * 2. https://phabricator.wikimedia.org/T211881<br /> * 3. https://phabricator.wikimedia.org/T249419<br /> * 4. https://www.mediawiki.org/wiki/Extension:Graph#User_defined_fallback <br /> |2= https://lists.wikimedia.org/pipermail/wikitech-ambassadors/2020-November/002385.html}}<br /> — [[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|&lt;sup&gt;Disk.&lt;/sup&gt;]] 22:22, 23. Nov. 2020 (CET)<br /> <br /> : Die Abschaltung ist gestern [https://gerrit.wikimedia.org/r/c/operations/mediawiki-config/+/645125 erfolgt]. Umseitige Anpassung habe ich durchgeführt. — [[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|&lt;sup&gt;Disk.&lt;/sup&gt;]] 08:29, 4. Dez. 2020 (CET)<br /> <br /> == Termin ==<br /> <br /> ([https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe:Graph&amp;curid=8850117&amp;diff=233517427&amp;oldid=232963483 Übertrag] von der Vorderseite)<br /> : Gibt es schon einen Termin, wann die Graph-Erweiterung wieder aktiviert wird? --[[Benutzer:Mathecrat|Mathecrat]] ([[Benutzer Diskussion:Mathecrat|Diskussion]]) 14:48, 7. Mai 2023 (CEST)<br /> <br /> :@[[Benutzer:Mathecrat|Mathecrat]] Ein konkreter Termin ist mir nicht bekannt. Es wird, soweit ich das beurteilen kann, intensiv an daran gearbeitet. Dazu wurde die darunter liegende Softwarebibliothek Vega auf Version 5 aktualisiert. Damit verbunden sind dann allerdings auch auch Syntaxänderungen. Auf dem [[testwiki:|Testwiki]] kann bereits getestet werden. --[[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|&lt;sup&gt;Disk.&lt;/sup&gt;]] 14:56, 7. Mai 2023 (CEST)<br /> ::Wie ist der Stand der Wiederherstellung der Funktion? Es warten tausende Seiten darauf, ihre Grafiken wiederzubekommen...--[[Benutzer:Lguenth1|Lguenth1]] ([[Benutzer Diskussion:Lguenth1|Diskussion]]) 22:21, 8. Jun. 2023 (CEST)<br /> <br /> == Um welches Sicherheitsproblem geht es? ==<br /> <br /> ([https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hilfe:Graph&amp;diff=prev&amp;oldid=234799399 Übertrag] von der Vorderseite) --[[Benutzer:Quant8|Quant8]] ([[Benutzer Diskussion:Quant8|Diskussion]]) 10:28, 25. Jun. 2023 (CEST)<br /> <br /> Um welche Sicherheitslücke handelt es sich? Wo ist diese dokumentiert? Danke --[[Spezial:Beiträge/2003:E5:708:4121:4DBB:F8F0:F9AA:D899|2003:E5:708:4121:4DBB:F8F0:F9AA:D899]] 10:50, 21. Jun. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Siehe [[Wikipedia:Fragen zur Wikipedia/Archiv/2023/Woche 22#Darstellung von Grafiken deaktiviert|hier]]. --[[Benutzer:Florian Blaschke|Florian Blaschke]] ([[Benutzer Diskussion:Florian Blaschke|Diskussion]]) 15:22, 28. Jun. 2023 (CEST)<br /> <br /> :Bzw., direkt: [[Phab:T334940]]. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 07:57, 10. Dez. 2023 (CET)<br /> <br /> == Wird das Problem auch irgendwann mal gelöst? ==<br /> <br /> Wie lange wird denn die Problemlösung noch dauern? Die Funktion steht jetzt schon seit langer Zeit nicht mehr zur Verfügung, was unsere Artikelinhalte beträchtlich einschränkt. -- &lt;span style=&quot;font-family:Comic Sans MS;&quot;&gt;[[Benutzer:Chaddy|''Chaddy'']] &lt;small&gt;· [[Benutzer Diskussion:Chaddy|D]]&lt;/small&gt;&lt;/span&gt; 23:22, 21. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :@[[Benutzer:Chaddy|Chaddy]] Ich hatte diese Woche einen aktuellen Reaktivierungsplan verlinkt: [[Wikipedia Diskussion:Projektneuheiten#Plan für Graph|Wikipedia Diskussion:Projektneuheiten#Plan für Graph.]] Hätte ich zugegegebenermaßen auch hier machen können. Sorry. --[[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|&lt;sup&gt;Disk.&lt;/sup&gt;]] 07:24, 22. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> ::Danke für die Antwort.<br /> ::Aber ist das wirklich die richtige verlinkte Seite? Das scheint mir eher eine allgemeine Richtlinie zu sein, die erstmal nichts direkt mit dem Graph-Feature zu tun hat? Einen Reaktivierungsplan vermag ich da gerade nicht zu erkennen. Oder übersehe ich was? -- &lt;span style=&quot;font-family:Comic Sans MS;&quot;&gt;[[Benutzer:Chaddy|''Chaddy'']] &lt;small&gt;· [[Benutzer Diskussion:Chaddy|D]]&lt;/small&gt;&lt;/span&gt; 14:51, 22. Sep. 2023 (CEST)<br /> :::@[[Benutzer:Chaddy|Chaddy]] Es geht um die Seite [[mw:Extension:Graph/Plans#Proposal|Extension:Graph/Plans#Proposal]], die ich auf WD:NEU verlinkt habe. --[[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|&lt;sup&gt;Disk.&lt;/sup&gt;]] 15:06, 22. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::::Ah! Danke.<br /> ::::Einen Zeitplan scheint es aber nicht zu geben und auch generell scheint das wohl keine so hohe Priorität zu genießen. -- &lt;span style=&quot;font-family:Comic Sans MS;&quot;&gt;[[Benutzer:Chaddy|''Chaddy'']] &lt;small&gt;· [[Benutzer Diskussion:Chaddy|D]]&lt;/small&gt;&lt;/span&gt; 16:58, 22. Sep. 2023 (CEST)<br /> ::Wäre es denn nicht möglich, eine neue, halbwegs praktikable Alternative zur Verfügung zu stellen, mit der man einfache Balkendiagramme erzeugen kann? Klar wäre eine automatische Überleitung aller jetzigen Diagramme das Nonplusultra, aber ehe ich darauf noch mal monatelang warte, würde ich sehr viel lieber ein paar Minuten Arbeit investieren, um meinen Artikel wieder zu vervollständigen. Oder gibt es irgendwo auf Wikipedia ein funktionierendes Balkendiagramm als Vorlage?--[[Benutzer:Lguenth1|Lguenth1]] ([[Benutzer Diskussion:Lguenth1|Diskussion]]) 20:01, 22. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> :::Laut der von Raymond verlinkten Seite wird die Funktion allein in der Wikipedia auf 1,3 Millionen Seiten verwendet. Alles andere als eine automatische Überleitung kommt da eigentlich gar nicht in Frage (höchstens wenn das ein Bot &quot;manuell&quot; erledigen könnte). -- &lt;span style=&quot;font-family:Comic Sans MS;&quot;&gt;[[Benutzer:Chaddy|''Chaddy'']] &lt;small&gt;· [[Benutzer Diskussion:Chaddy|D]]&lt;/small&gt;&lt;/span&gt; 01:44, 23. Sep. 2023 (CEST)<br /> <br /> === Update: 15. November ===<br /> Siehe [[mw:Extension talk:Graph/Plans#Update: 15 November]] mit allen Verlinkungen.<br /> <br /> Deepl-Übersetzung:<br /> <br /> Hallo an alle - ein paar Updates:<br /> <br /> * Die Arbeit ist im Gange: Es wird an der Implementierung von Sandboxing für die Graph:Extension gearbeitet. Ihr könnt diese Arbeit in [https://phabricator.wikimedia.org/T169027 T169027] und den darin verlinkten Patchsets verfolgen.<br /> * Unterstützung für Vega 2: Anstatt die Frage, ob wir Vega 2 unterstützen werden, auf Phase 2B zu verschieben, haben wir die Entscheidung getroffen, Vega 2 NICHT zu unterstützen.<br /> * Wenn wir erfahren, dass die Unterstützung von Vega 2 die Portierung auf Vega 5 wahrscheinlich beschleunigen/erleichtern wird, werden wir diese Position überdenken. Vielen Dank an @Aaron Liu, @Nardog, @Nux, @Pietrasagh, @The Anome und @Theklan, die uns geholfen haben, den Wert dieses Ansatzes zu erkennen.<br /> * Phase 2B in Phase 4 überführen: Nachdem wir uns entschieden haben, Vega 2 von Anfang an NICHT zu unterstützen, werden wir Phase 2b entfernen und in Phase 4 integrieren, indem wir die Ziele der letzteren um Folgendes erweitern: &quot;Entwicklung der notwendigen Ressourcen (Dokumentation und Werkzeuge) zur Unterstützung freiwilliger Portierungsbemühungen&quot;.<br /> * Protokollunterstützung: Um den Zeitplan zu beschleunigen, werden wir die Graph-Erweiterung zunächst mit Unterstützung für die bereits implementierten Protokolle [https://phabricator.wikimedia.org/T335325 T335325] bereitstellen. Wenn wir erfahren, dass zusätzliche Protokollunterstützung benötigt wird, um die Portierungsbemühungen zu beschleunigen/erleichtern, werden wir eine Ausweitung der Unterstützung in Betracht ziehen. Anmerkung: Wir würden gerne hören, warum Sie denken, dass die in T335325 aufgeführten Protokolle ein nützlicher Ausgangspunkt sind oder nicht. {{unsigniert|Raymond|07:27, 21. Nov. 2023 (CET)}}</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rhinitis&diff=238425473 Rhinitis 2023-10-23T07:24:19Z <p>Con-struct: Belegen fehlen komplett</p> <hr /> <div>{{Belege fehlen|Siehe [[Diskussion:Rhinitis#Woher_stammen_die_Informationen?|Diskussion]]}}<br /> Als eine '''Rhinitis''' („Nasenentzündung“; griechisches [[Kunstwort]] {{lang|grc|ῥινίτις}} aus {{grcS|ῥίς|rhīs}} [Genitiv {{lang|grc|ῥίνος|rhīnos}}] „[[Nase]]“ und dem [[Suffix]] ''[[-itis]]'' für „Entzündung“) oder eine '''Koryza''' (auch in [[Latinisierung|latinisierter]] Schreibweise '''Coryza'''; griechisch {{lang|grc|κόρυζα}} „[[Erkältung]], Schnupfen“; deutsch auch '''Rotz''') wird eine akute oder chronische [[Entzündung]] der [[Nasenschleimhaut]] durch [[Infektion|infektiöse]], [[Allergie|allergische]] und [[Pseudoallergie|pseudoallergische]] Mechanismen bezeichnet. Am häufigsten tritt sie im Rahmen einer Erkältung auf und wird dann als '''Nasenkatarrh, Schnupfen''' ('''Rhinitis acuta''') oder eben auch '''Koryza''' bezeichnet. Ist zusätzlich der Rachen betroffen spricht man von einer ''Rhinopharyngitis'', bei Beteiligung der [[Eustachi-Röhre|Ohrtrompete]] von einer ''Rhinosalpingitis''.<br /> <br /> == Formen von Rhinitis ==<br /> {{Infobox ICD<br /> | 01-CODE = J00<br /> | 01-BEZEICHNUNG = Akute Rhinopharyngitis [Erkältungsschnupfen]<br /> | 02-CODE = J30.-<br /> | 02-BEZEICHNUNG = Vasomotorische und allergische Rhinopathie<br /> | 03-CODE = J31.0<br /> | 03-BEZEICHNUNG = Chronische Rhinitis&lt;br /&gt;- Atrophische Rhinitis&lt;br /&gt;Hypertrophische Rhinitis<br /> | 04-CODE = A36.1<br /> | 04-BEZEICHNUNG = Nasenrachendiphtherie<br /> }}<br /> <br /> === Rhinitis acuta ===<br /> Bei der '''akuten Rhinitis'''&amp;nbsp;– dem '''gewöhnlichen Schnupfen'''&amp;nbsp;– handelt es sich in der Regel um einen harmlosen [[Infektion|Infekt]] und damit um eine „infektiöse Rhinitis“, die durch eine Vielzahl von [[Viren]]&amp;nbsp;– vor allem [[Rhinoviren]] (eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] der [[Picornavirus|Picornaviren]]) und [[Humane Adenoviren|Adenoviren]]&amp;nbsp;– ausgelöst werden kann. Hauptmerkmal ist eine laufende Nase ('''Rhinorrhoe''') und die Verstopfung der [[Nase]] durch die Anschwellung der [[Schleimhaut|Schleimhäute]].<br /> <br /> Insgesamt sind mehr als 200 „Schnupfenviren“ mögliche [[Krankheitserreger|Auslöser]] einer viralen Rhinitis, wie sie im Rahmen einer „[[Erkältung]]“ auftritt. Darunter fallen auch Erreger wie das [[Poliovirus]] und die drei Subtypen des [[Influenzavirus]].<br /> <br /> Es war bisher nicht möglich, einen [[Impfung|Impfstoff]] gegen eine Rhinitis zu entwickeln. Es gibt [[Nasenspray]]s, die den [[Atemwege|Atemweg]] kurzzeitig befreien (zum Beispiel mit den Wirkstoffen [[Tramazolin]] und [[Xylometazolin]]), diese wirken jedoch nur symptomatisch. Nasensprays mit dem Wirkstoff [[Oxymetazolin]] haben eine direkte antivirale Wirkung durch Verhinderung der Expression von [[ICAM-1]], einem Rezeptor für das humane [[Rhinovirus]]. Bei längerem Gebrauch von Nasensprays (Anwendung deutlich über eine Woche hinausgehend) wird häufig ein medizinischer Schnupfen ([[Arzneimittel-Rhinitis|Privinismus]]) entwickelt, bei dem die Nasenschleimhaut ohne Wirkstoffzufuhr nicht mehr auf Normalniveau abschwillt. Bei diesen Wirkstoffen handelt es sich um [[Sympathomimetikum|α-Sympathomimetika]], die nach Absetzen zu einem sogenannten [[Rebound (Medizin)|Rebound-Phänomen]] führen können. Zur Linderung der Symptome werden Inhalationen von Salzwasserdampf sowie in Drogeriemärkten und Apotheken erhältliche Meerwasser-Nasensprays angewendet.<br /> <br /> Die [[Inkubationszeit]] (Zeit zwischen Infektion und Auftreten der ersten Symptome) beträgt zwischen wenigen Stunden und sieben Tagen, [[Symptom]]e sind:<br /> * [[Niesen]] oder Niesreiz<br /> * [[Juckreiz]]<br /> * übermäßige Absonderung von dick- oder dünnflüssigem [[Nasenausfluss]] (Fließschnupfen, [[Katarrh]], [[Nasensekret|Rotz]])<br /> * Schwellung der Nasenschleimhaut und damit Behinderung der Nasenatmung (Stockschnupfen)<br /> * brennender Schmerz<br /> <br /> Die Schwellung der Nasenschleimhaut und der Gewebsschmerz entsteht im Zuge der [[Immunreaktion]] durch die Bildung verschiedener [[Zytokin]]e. Zur Reinigung der Nasenschleimhaut werden [[Mucopolysaccharide]] gebildet.<br /> <br /> Die Rhinitis acuta verschwindet in der Regel nach einer Woche.<br /> <br /> === Rhinitis atrophicans ===<br /> Die Erkrankung der Nase, bei der ein Gewebsschwund (eine [[Atrophie]]) der Nasenschleimhaut und der [[Nasenmuschel|Muscheln]] vorliegt, ist auch als '''Ozaena''' bekannt. Der landläufige Name dafür lautet '''Stinknase,''' da die atrophische Schleimhaut Keimansiedlungen begünstigt, die einen unangenehmen, süßlich-faulen Geruch absondern. Da die Schleimdrüsen ebenfalls atrophieren, kann der Naseninnenraum nicht mehr ausreichend befeuchtet werden, was zu Trockenheit der Schleimhaut und damit zu starker, schwarzer bis gelb-grüner [[Nasensekret|Borkenbildung]] führt. Folgen der zähen Verkrustungen können Kopf- und Nasenschmerzen, Nasenbluten sowie [[Eiter|Vereiterungen]] sein. Auf Grund des Nasengeruchs erleiden die Erkrankten häufig einen sozialen Ausschluss. Durch [[Anosmie]] (auf Grund der Atrophie von Geruchsnerven) und wegen der Gewöhnung der Geruchsnerven an den Eigengeruch nehmen die Patienten den Gestank selber nicht wahr. Die primäre Ozaena ist vermutlich erblich bedingt, tritt häufiger beim weiblichen Geschlecht auf und beginnt meist mit dem Alter der [[Pubertät]]. Die sekundäre Ozaena kann verschiedene Ursachen haben, wie z.&amp;nbsp;B.:<br /> * [[Tumor]]en des Naso[[pharynx]]<br /> * Fehlbildungen der Nasenscheidewand ([[Nasenseptum]])<br /> * Missbrauch von [[Xylometazolin]] (Wirkstoff in abschwellenden Nasentropfen, siehe [[Arzneimittel-Rhinitis]])<br /> * Folge von operativen Eingriffen in der Nasenhöhle<br /> <br /> Bei der Rhinitis atrophicans gibt es verschiedene Ansätze der Therapie, eine vollständige Heilung ist jedoch nicht zu erwarten:<br /> * Um die Nasenschleimhäute feucht zu halten, werden ölige Nasentropfen und Nasensalben empfohlen<br /> * Die [[Nasensekret|Borken]] können mechanisch oder mittels einer [[Nasenspülung]] entfernt werden<br /> * Hochdosiertes Vitamin A und E hilft bei der Regeneration und wirkt der Atrophie entgegen<br /> * Die Nasenhöhle kann durch Einpflanzen von [[Knorpel]]stückchen operativ verengt werden, wodurch das Austrocknen und somit die Borkenbildung und das Ansiedeln von geruchsbildenden Keimen verhindert werden kann. Somit kann oft für einige Jahre eine Milderung der Krankheit erzielt werden.<br /> &lt;!--<br /> === Rhinitis atrophicans beim Schwein ===<br /> {{Hauptartikel|Rhinitis atrophicans|titel1=Rhinitis atrophicans der Schweine}}<br /> Infektiöse Entzündung der Nasenschleimhaut, die [[enzootisch]] auftritt und nach [[chronisch]]em Verlauf bei jungen Schweinen zur [[Atrophie]] der [[ventral]]en [[Conchen]] und durch [[Osteoblast]]enhemmung zur Verformung der angrenzenden Knochen führt.<br /> <br /> ==== Pathogenese ====<br /> [[Toxin]]bildende Stämme von ''Pasteurella multocida'' sind der entscheidende [[pathogenetisch]]e Faktor, ''Bordetella bronchiseptica'' spielt eine Rolle bei der Ansiedelung der Pasteurellen auf der Nasenschleimhaut.<br /> <br /> ==== Erscheinungsformen ====<br /> Es gibt zwei Formen zu unterscheiden:<br /> ;progressive Form:<br /> :Infektion mit toxinbildenden ''Pasteurella multocida'' (tPm) allein oder in Kombination mit anderen Erreger (wie ''Bordetella bronchiseptica''). Grad der Krankheitserscheinungen ist unterschiedlich, jedoch mit stärker ausgeprägten wirtschaftlichen Schäden.<br /> <br /> ;nicht-progressive Form:<br /> :Infektion mit Bordetella bronchiseptica (Bb). Meistens nur Conchenhypoplasie bei jungen Ferkeln. Diese Hypoplasien regenerieren teilweise, wenn die Nasenmuscheln nicht vollständig reduziert wurden, und die wirtschaftlichen Schäden bleiben gering. Nach einigen Monaten findet man nur eine geringgradige Brachygnathia superior und sporadisch eine geringgradige Nasenverbiegung.<br /> <br /> ==== Infektionswege ====<br /> Infektion findet durch aerogene Übertragung (Tröpfcheninfektion) zwischen infizierten und empfänglichen Schweinen sowie benachbarten infizierten Beständen statt. Über indirekten Übertragungsweg (Hund, Katze, Nager) ist wenig bekannt.<br /> <br /> ==== Therapie ====<br /> Veränderungen sind irreversibel, wenn sie äußerlich sichtbar sind. Betroffene Tiere sind palliativ zu behandeln. Medikamentell kann man Schäden eindämmen, aber keine Krankheitstilgung erreichen. Med.: [[Sulfonamide]], [[Tetrazyklin]], [[Tylosin]], evtl. Kombination.<br /> <br /> ==== Prophylaxe ====<br /> Vor allem die Einschleppung der Ra tPm verhindern. Das heißt, den Bestand in erster Linie geschlossen zu halten oder Schweine nur aus Ra-freien Herden zukaufen.<br /> Haltungsbedingungen, Stallklima verbessern.<br /> ;Vakzination:<br /> * Sauen:<br /> : 1. Impfung 4 Wochen a.p.,<br /> : 2. Impfung 2 Wochen a.p.<br /> * Ferkel:<br /> : 1. Impfung 7 Tage p.p.<br /> : 2. Impfung 28 Tage p.p.<br /> Durch [[Vakzination]] verschwinden klinische Symptome, aber keine Tilgung. Solche Impfungen dürfen im Rahmen von Ra-Überwachungsprogrammen nicht durchgeführt werden, weil diese Impfungen die klinische Diagnostik und den serologischen und bakteriologischen Nachweis von tPm erschweren. Zuchtbetriebe, die impfen und/oder nicht geprüft werden, können nicht als Ra-unverdächtig gelten.<br /> --&gt;<br /> <br /> === Rhinitis allergica ===<br /> {{Hauptartikel|Allergische Rhinitis}}<br /> <br /> === Rhinitis hypertrophica ===<br /> Bei der hypertrophischen Rhinitis handelt es sich um eine Volumenzunahme der unteren und mittleren Muscheln, auf denen sich nicht selten [[Polyp (Geschwulst)|polypenähnliche]] Verdickungen entwickeln. Die Muscheln liegen der Nasenscheidewand dicht an, so dass nur ein schmaler Spalt für den Luftdurchtritt bleibt. Oft kommt es zu einer Verengung der Nase. Es leidet nicht nur die Nasenatmung, sondern auch der Geruchssinn, die Sprache (gestopfte Nasenstimme) und die Singstimme. Die Folge sind Reizzustände und Katarrhe des Mundes und des Rachens, des Kehlkopfes und der Bronchien. Die Rhinitis hypertrophica ist ein sehr hartnäckiges und lästiges Leiden.<br /> <br /> === Rhinitis medicamentosa ===<br /> {{Hauptartikel|Arzneimittel-Rhinitis}}<br /> <br /> === Rhinitis pseudomembranacea ===<br /> Bei der [[Rhinitis pseudomembranacea|pseudomembranösen Rhinitis]] handelt es sich um ein heute selten gewordenes Erscheinungsbild der [[Diphtherie]]. Meist ist einseitig der vordere Teil der Nasenschleimhaut ([[Nasenscheidewand]] oder [[Nasenmuschel]]n) isoliert betroffen. Kennzeichnend ist die Bildung einer sogenannten [[Pseudomembran|Scheinmembran]]: Dabei kommt es durch die [[Ektotoxin]]wirkung des [[Bakterien|Bakteriums]] [[Corynebacterium diphtheriae]] zur Schädigung der Nasenschleimhaut und zur Bildung eines zähen, [[fibrin]]reichen, grau-weißen Sekrets mit Beimengung von Zelltrümmern (abgestorbene [[Epithelzelle]]n der Nasenschleimhaut) und [[Makrophage]]n (weißen Blutkörperchen) sowie [[Krankheitserreger]]n selbst. Trocknet das Sekret ein, haftet es dermaßen fest auf der Unterlage, dass es beim Versuch, dieses zu entfernen, zu [[Blutung]]en kommt.<br /> <br /> Die auf die Nase beschränkte Diphtherie ist neben der [[Hautdiphtherie]] jene Form der Erkrankung, die zu den geringsten systemischen Wirkungen (Auswirkungen auf den [[Organismus]]) führt.<br /> <br /> === Rhinitis sicca ===<br /> Die Rhinitis sicca wird durch trockene Schleimhaut und deren Verkrustung gekennzeichnet. Die Atrophie der Schleimhaut und damit auch ihrer seromukösen Drüsen kann durch chronische Inhalation exogener Noxen, wie z.&amp;nbsp;B. Kokain, zustande kommen oder infolge von [[Autoimmunerkrankung]]en wie dem [[Sjögren-Syndrom]]. Bei dieser Form der Rhinitis besteht eine Kontraindikation für die Anwendung α-sympathomimetischer Nasentropfen. Stattdessen werden Präparate zur Befeuchtung und Pflege der Nasenschleimhaut angewendet, wie [[Liposomspray]]s oder [[Nasensalbe]]n.<br /> <br /> === Rhinitis vasomotorica ===<br /> Bei dieser Nasenschleimhautentzündung, auch '''NARE-Syndrom''' (von {{lang|en|Non-Allergic Rhinitis with Eosinophilia Syndrome}}), ist die Regulation der Blutgefäße der Nasenschleimhaut gestört. Ihre Ursache ist bislang ungeklärt und kann zur [[Schlafapnoe-Syndrom|Schlafapnoe]] führen.<br /> <br /> Obwohl keine nachweisbaren allergischen Ursachen vorliegen, gehen Ärzte davon aus, dass extreme Temperaturwechsel (z.&amp;nbsp;B. geheizte Räume und kalte Außentemperaturen im Winter), warme Getränke, [[Ethanol|Alkohol]], [[Stress]], [[Drogen]]missbrauch oder andere psychische Belastungen sowie der Missbrauch von [[Nasentropfen]] bzw. [[Nasenspray|-sprays]] zu einem vasomotorischen Schnupfen führen können, indem diese Faktoren die Durchblutung der [[Nasenschleimhaut]]gefäße erhöhen. Dadurch schwillt die Nasenschleimhaut an und ähnlich dem [[Allergische Rhinitis|allergischen Schnupfen]] entwickelt sich ein wässriger Nasenschleim, der ein vermindertes [[Geruch]]sempfinden verursacht.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]]<br /> * [[Nasenhöhle]]<br /> * [[Sinusitis]]<br /> * [[Honeymoon-Rhinitis]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.medizinfo.de/immunsystem/erkaeltung/schnupfen.htm medizinfo.de: Informationen, Vorbeugung, Behandlung]<br /> * [https://meine-gesundheit.de/krankheit/krankheiten/schnupfen meine-gesundheit.de: Schnupfen]<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4324269-8}}<br /> <br /> [[Kategorie:Krankheitsbild in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde]]<br /> [[Kategorie:Infektionskrankheit]]<br /> [[Kategorie:Nase]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Rhinitis&diff=238425365 Diskussion:Rhinitis 2023-10-23T07:19:08Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Belege fehlen */</p> <hr /> <div>== verstopfung ==<br /> was bedingt die verstopfung der nase? anschwellende Schleimhäute, oder verstopfung durch sekret ? der rhinitis-artikel könnnte stark erweitert werden. danke, --[[Benutzer:Abdull|Abdull]] 23:00, 9. Jan 2005 (CET)<br /> <br /> Meistens beides, zum einen wird schwillt die Nasenschleimhaut an, zum anderern wird sie durch sekret verstopft. Wobei das erste den größten Faktor einer verstopften Nase ist!! &lt;small&gt;(''Der vorstehende, nicht [[Hilfe:Signatur|signierte]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:Emma007|Emma007]] ([[Benutzer Diskussion:Emma007|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/Emma007|Beiträge]]) 11:32, 5. Mär. 2005)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Doppelt gemoppelt ==<br /> <br /> Der zweite Absatz ist doch schon im ersten enthalten. Den könnte man löschen. Klingt doch albern, wenn man zweimal hinter einander das selbe sagt. Ich mach das später, falls keiner was dagegn hat (schreibt). &lt;small&gt;(''Der vorstehende, nicht [[Hilfe:Signatur|signierte]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:Knallkopf|Knallkopf]] ([[Benutzer Diskussion:Knallkopf|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/Knallkopf|Beiträge]]) 12:56, 9. Aug. 2005)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Dauerschnupfen ==<br /> <br /> Welche der in diesem Artikel beschriebenen Schnupfenarten entspricht denn dem sogenannten Dauerschnupfen? - IP 80.136.45.73 (14:21, 29. Sep. 2006)<br /> <br /> :bei keiner. Die &quot;Rhinitis chronica&quot; oder &quot;chronische Rhinitis&quot; fehlt noch - nicht nur deshalb ein ÜBERARBEITEN. Es gibt mehr zu sagen. -- [[Benutzer:Robodoc|Robodoc]] 13:23, 4. Nov. 2006 (CET)<br /> <br /> == Schwein... ==<br /> <br /> Kommt es nur mir so vor, oder behandelt der Artikel nur sehr mager den menschlichen Schnupfen, geht aber dafür umso mehr auf den Schnupfen bei Schweinen ein? &lt;small&gt;(''Der vorstehende, nicht [[Hilfe:Signatur|signierte]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:80.142.30.253|80.142.30.253]] ([[Benutzer Diskussion:80.142.30.253|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/80.142.30.253|Beiträge]]) 12:23, 11. Jun. 2007)&lt;/small&gt;<br /> :Habe die Formatierung verbessert, damit keine Verwechslungen aufkommen. Mehr Schwein? ist halt so. --[[Benutzer:Mik81|mik81]] 15:03, 13. Sep. 2007 (CEST)<br /> <br /> == -tropfen oder -spray ??? ==<br /> <br /> Mal ist von &quot;Schnupfenspray&quot; und mal von &quot;Nasentropfen&quot; die rede, dabei stehen doch beide stellvertretend für &quot;Schleimhautabschwellende Arzneimittel&quot; o.ä.<br /> So wie es jetzt aufgeführt ist, ist es einerseits schwer zu finden bzw. damit zu arbeiten und andererseits falsch. Gibt es denn etwas schöneres als &quot;Schleimhautabschwellende Arzneimittel&quot; was dennoch repräsentativ für beide Ausprägungen dieser Anwendungsart verwendet werden kann??? Vielleicht Schnupfenspray/-tropfen bzw. Nasenspray/-tropfen wobei ja &quot;schleimhautabschwellende Nasentropfen&quot; &quot;Schnupfentropfen&quot; sind. Bzw. halt &quot;schleimhautabschwellendes Nasenspray&quot; ist ein &quot;Schnupfenspray&quot; oder? Oder einfach &quot;Nasentropfen&quot; für beides verwenden, weil ja Spray als Anwendungsform recht neu ist und sich &quot;Nasentropfen&quot; ähnlich wie &quot;Tempo&quot; schon eingebürgert hat? &lt;small&gt;(''Der vorstehende, nicht [[Hilfe:Signatur|signierte]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:89.48.104.64|89.48.104.64]] ([[Benutzer Diskussion:89.48.104.64|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/89.48.104.64|Beiträge]]) 09:34, 21. Jul. 2007)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Der Teil mit dem Schwein... ==<br /> <br /> ... sollte in eine eigene Seite, vielleicht zu Erkrankungen beim Schwein. Das ist hier echt fehl am Platz. {{Unsigniert|91.37.223.46|11:00, 12. Jan. 2008}}<br /> <br /> Die [[Rhinitis atrophicans]] wird in einem eigenen Artikel auch behandelt. Allerdings vermischt sich da meiner Ansicht nach auch wieder Mensch und Schwein in schwer auseinanderzuhaltender Weise.<br /> -- [[Benutzer:Neosvoskos|Neosvoskos]] 01:58, 24. Mär. 2008 (CET)<br /> <br /> == Abhängigkeit von Schnupfenspray ==<br /> <br /> Im Artikel zum Wirkstoff Xyloirgendwas steht ausdrücklich dass eine Abhängigkeit nicht belegt werden konnte. &lt;small&gt;(''Der vorstehende, nicht signierte Beitrag – siehe dazu [[Hilfe:Signatur]] – stammt von'' [[Benutzer:92.227.188.91|92.227.188.91]] ([[Benutzer Diskussion:92.227.188.91|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/92.227.188.91|Beiträge]]) 02:28, 18. Jul. 2008) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Konsistenz des Sekrets ==<br /> <br /> Veilleicht sollte man noch erwähnnen, das bei einer gewöhnlichne Rhinitis das Nasensekret zunächst sehr flüssig, fast wässrig, ist und gegen Ende eine gelblich-schleimige Konsistenz hat. [[Spezial:Beiträge/84.173.251.144|84.173.251.144]] 12:03, 15. Nov. 2008 (CET)<br /> <br /> Sehr sinnvoller Vorschlag.<br /> [[Spezial:Beiträge/213.198.84.193|213.198.84.193]] 23:55, 19. Dez. 2008 (CET)<br /> <br /> == Einleitungssatz ist zu lang ==<br /> <br /> Der erste Satz ist ein riesiges, mehrzeiliges Ungetüm mit zwei langen Klammer-Einschüben. So ist das leider nur sehr schwer verständlich. Ich schlage vor ihn in mehrere Teile zu zerlegen damit das ganze halbwegs lesbar wird. Was meint ihr? Ich denke außerdem dass man die Bettwanze weglassen könnte. --[[Benutzer:Cubefox|Cubefox]] 20:56, 20. Nov. 2009 (CET)<br /> <br /> Soweit ich weiß, meint &quot;Coryza&quot; nicht die [[Bettwanze]] im speziellen, sondern die ganze Gruppe der [[Wanzen]]. Konnte allerdings keine Belege, weder für das eine, noch für das andere finden... [[Benutzer:Sphoo|sphoo]] &lt;small&gt;(10:51, 29. Nov. 2011 (CET), ''Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe [[Hilfe:Signatur]]'')&lt;/small&gt;<br /> <br /> == mir fehlt das Warum ==<br /> Warum reagiert der Körper auf diese Viren mit erhöhter Sekretbildung und Anschwellung der Nasenschleimhaut? &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:92.194.94.63|92.194.94.63]] ([[Benutzer Diskussion:92.194.94.63|Diskussion]]&amp;nbsp;|&amp;nbsp;[[Spezial:Beiträge/92.194.94.63|Beiträge]]) 23:17, 30. Jan. 2010 (CET)) &lt;/small&gt;<br /> <br /> == Nasenspülung == <br /> Ich habe den Satz:&quot;Regelmäßige Durchspülung der Nase mit einer [[Natriumchlorid|Salzlösung]] (mittels einer [[Nasendusche]]) kann die Anfälligkeit für Schnupfen senken.&quot; gelöscht. Das ist nicht nur nicht bewiesen, sondern es gibt Studien die genau das Gegenteil besagen, d.h. das regelmässiges Spülen der gesunden Nase die Schleimhaut schädigt und ihre Effektivität schwächt. siehe auch http://www.apotheken.de/news/article/nasenspuelung-nicht-dauerhaft-anwenden/ Direkten Link zur Studie verlinke ich im NasenSpülungs-Artkel. --[[Benutzer:Robweg|Robweg]] ([[Benutzer Diskussion:Robweg|Diskussion]]) 10:26, 22. Apr. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Männerschnupfen ==<br /> <br /> Möchte jemand zwei-drei Sätze zum Stichwort ''Männerschnupfen'' hinzufügen? Offensichtlich gibt es neben dem subjektiv unterschiedlichen Leidempfinden tatsächlich handfeste Unterschiede, die von der hormonellen Ausstattung der Geschlechter herrühren, siehe zB hier [https://www.physiology.org/doi/pdf/10.1152/ajplung.00398.2015] &lt;small&gt;''A virus replication in primary human nasal epithelial cells derived from female, but not male, donors''&lt;/small&gt; und hier [https://www.maennergesundheit.info/maennergesundheit/sport-fitness/maennerschnupfen.html].--[[Benutzer:Heebi|Heebi]] ([[Benutzer Diskussion:Heebi|Diskussion]]) 15:44, 18. Feb. 2019 (CET)<br /> <br /> <br /> ==&quot;Triefnase&quot;, identisch mit Rhinitis vasomotorica​ ?==<br /> Hallo,<br /> mein HNO benutzt immer den Begriff &quot;Triefnse&quot;. Die Beschreibung von wikipedia paßt zur &quot;Rhinitis vasomotorica​&quot;. Ist beides identisch ? [[Spezial:Beiträge/78.35.132.24|78.35.132.24]] 13:33, 11. Okt. 2020 (CEST)<br /> <br /> == Woher stammen die Informationen? ==<br /> <br /> * Woher stammt die Information &quot;mehr als 200 „Schnupfenviren“ sind mögliche Auslöser einer viralen Rhinitis&quot;? Sind Arten, Spezies, Subtypen gemeint?<br /> * Woher stammt die Information, dass &quot;es sich in der Regel um einen harmlosen Infekt handelt&quot;? Vielleicht nur in Deutschland, vielleicht nur in Europa? In der englischsprachigen WP &quot;ist die häufigste Form der Rhinitis die allergische Rhinitis&quot;.<br /> * &quot;Es war bisher nicht möglich, einen Impfstoff gegen EINE Rhinitis zu entwickeln&quot;. Vermindert z.B. die Grippe-Impfung nicht auch die Wahrscheinlichkeit EINER Rhinitis?<br /> --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 09:19, 23. Okt. 2023 (CEST)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Desfluran&diff=238059787 Desfluran 2023-10-11T12:20:00Z <p>Con-struct: /* Umwelt */ Verbot ab 1.1.2026</p> <hr /> <div>{{Infobox Chemikalie<br /> | Strukturformel = [[Datei:(RS)-Desfluran Structural Formula V1.svg|180px|Strukturformel von Desfluran]]<br /> | Suchfunktion = C3H2F6O<br /> | Freiname = Desfluran<br /> | Andere Namen = * 2-(Difluormethoxy)-1,1,1,2-tetrafluorethan<br /> * (''RS'')-2-(Difluormethoxy)-1,1,1,2-tetrafluorethan<br /> | Summenformel = C&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;F&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt;O<br /> | CAS = {{CASRN|57041-67-5}}<br /> | EG-Nummer = 688-023-8<br /> | ECHA-ID = 100.214.382<br /> | PubChem = 42113<br /> | ChemSpider = <br /> | DrugBank = DB01189<br /> | ATC-Code = {{ATC|N01|AB07}}<br /> | Wirkstoffgruppe = Inhalationsanästhetikum<br /> | Wirkmechanismus = <br /> | Molare Masse = 168,04 g·[[mol]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;<br /> | Dichte = * 1,4540 g·cm&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; (20 °C)&lt;ref name=&quot;CRC&quot;&gt;{{CRC Handbook |Auflage=90 |Titel= |Kapitel=3 |Startseite=474 |Endseite= }}&lt;/ref&gt;<br /> * 1,4768 g·cm&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; (15 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;&gt;{{GESTIS|Name=Desfluran|ZVG=532601|CAS=57041-67-5|Abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt;<br /> | Schmelzpunkt = <br /> | Siedepunkt = * 22,8 °C&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt;<br /> * 23,35 °C&lt;ref name=&quot;CRC&quot; /&gt;<br /> * 23,5 °C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Dampfdruck = 885 [[Hektopascal|hPa]] (20 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | pKs = <br /> | Löslichkeit = praktisch unlöslich in Wasser&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Quelle GHS-Kz = NV<br /> | GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme-klein|/}}<br /> | GHS-Signalwort = <br /> | H = {{H-Sätze|/}}<br /> | EUH = {{EUH-Sätze|/}}<br /> | P = {{P-Sätze|/}}<br /> | Quelle P = <br /> | GWP = 2540&lt;ref name=vollmer /&gt;<br /> }}<br /> <br /> '''Desfluran''' (ursprünglich ''I-653'') ist ein als [[Inhalationsanästhetikum]] benutzter, ausschließlich mit [[Fluor]] [[Halogenierung|halogenierter]] [[Ethylmethylether]]&lt;ref&gt;Monika Loscar und andere: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' 1996, S. 140.&lt;/ref&gt; aus der Gruppe der [[Flurane]]. Das Desfluran hat eine gute [[Hypnotikum|hypnotische]], jedoch nur schwache [[Analgetikum|analgetische]] und [[Muskelrelaxans|muskelrelaxierende]] Wirkung. Es zeichnet sich durch besonders schnelles An- und Abfluten und damit sehr gute Steuerbarkeit (die beste unter den üblichen [[Inhalationsanästhetikum#Volatile Anästhetika|volatilen Anästhetika]]) sowie eine bei sachgerechter Anwendung gute Kreislaufstabilität aus. Desfluran wurde 1991 in den USA und 1995 in [[Deutschland]] in die Klinik eingeführt.&lt;ref&gt;Michael Heck, Michael Fresenius: ''Repetitorium Anaesthesiologie. Vorbereitung auf die anästhesiologische Facharztprüfung und das Europäische Diplom für Anästhesiologie.'' 3., vollständig überarbeitete Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg/ New York u. a. 2001, ISBN 3-540-67331-8, S. 804.&lt;/ref&gt; In Deutschland, [[Österreich]] und der [[Schweiz]] wird es von [[Baxter International|Baxter]] unter dem Handelsnamen ''Suprane'' vertrieben.&lt;ref&gt;Rote Liste online, Stand: September 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;AM-Komp. d. Schweiz, Stand: September 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;AGES-PharmMed. Stand: Mai 2011.&lt;/ref&gt; Verabreicht wird Desfluran über einen [[Vaporizer|Verdampfer]].<br /> <br /> == Chemie ==<br /> === Eigenschaften ===<br /> Die [[Dichte]] von Desfluran ist als Flüssigkeit 1,48&amp;nbsp;g/ml.&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;/&gt; Angaben zum [[Siedepunkt]] variieren zwischen 22,8&amp;nbsp;°C&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt; und 23,5&amp;nbsp;°C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;. Der [[Dampfdruck]] beträgt bei 20&amp;nbsp;°C 885&amp;nbsp;hPa.&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt; Aufgrund dieses niedrigen Siedepunktes ist eine spezielle Verdampfertechnologie erforderlich.&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt;<br /> <br /> === Stereochemie ===<br /> Desfluran ist ein [[Racemat]], also ein 1:1-Gemisch aus folgenden zwei Enantiomeren:&lt;ref name=&quot;Rote Liste&quot; /&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| Enantiomere von Desfluran<br /> |-<br /> | [[Datei:(R)-Desfluran Structural Formula V1.svg|180 px|Structural Formula of (R)-Desfluran]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(''R'')-Enantiomer&lt;/small&gt;<br /> | [[Datei:(S)-Desfluran Structural Formula V1.svg|180 px|Structural Formula of (S)-Desfluran]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(''S'')-Enantiomer&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> == Pharmakologie ==<br /> Der äußerst niedrige [[Blut-Gas-Verteilungskoeffizient]] von Desfluran beträgt 0,42,&lt;ref&gt;E. I. Eger II.: ''Partition coefficents for I-653 in human blood, saline, and olive oil.'' In: ''Anesth Analg.'' Band 66, 1987, S, 971–973.&lt;/ref&gt; das heißt bei einer Konzentration von 1 Volumenprozent (Vol-%) in den [[Lungenbläschen]] beträgt die Konzentration im Blut 0,42&amp;nbsp;Vol-%. Die geringe [[Löslichkeit]] bewirkt ein schnelles Erwachen&lt;ref&gt;Monika Loscar und andere: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' 1996.&lt;/ref&gt; in der Aufwachphase. Die [[minimale alveoläre Konzentration]] ist 6 %, Desfluran ist damit weniger potent als die im Wesentlichen ähnlich wirkenden&lt;ref&gt;Reinhard Larsen: ''Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.'' (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 11 f.&lt;/ref&gt; Inhalationsanästhetika [[Isofluran]] oder [[Sevofluran]]. Im Unterschied hierzu weist Desfluran jedoch eine ausgeprägte [[schleimhaut]]reizend&lt;nowiki/&gt;e Eigenschaften auf, was beim wachen Patienten mitunter sogar einen [[Bronchospasmus|Broncho-]] oder [[Laryngospasmus]] auslösen kann.&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt; Somit eignet es sich nicht für eine inhalative Narkoseeinleitung, sondern wird üblicherweise nur zur Fortführung und Aufrechterhaltung einer anderweitig (meist intravenös) eingeleiteten Narkose eingesetzt.<br /> <br /> Die [[Metabolisierungsrate]] (Biotransformation) von Desfluran ist minimal und mit unter 0,1 % sogar geringer als die aller anderen halogenierten Anästhetika, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer [[Leber]]schädigung sehr gering ist. Daher kann es auch bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung eingesetzt werden.&lt;ref&gt;R. M. Jones und andere: ''Biotransformation and hepato-renal function in volunteers after exposure to desflurane (I-653).'' In: ''British Journal of Anaesthesiology.'' Band 64, 1990, S. 482–487.&lt;/ref&gt; Wie die anderen Inhalationsanästhetika erhöht Desfluran den [[Hirndruck]] und kann sehr selten auch einmal eine [[maligne Hyperthermie]] auslösen.&lt;ref name=Rossaint/&gt; Eine spezifische Besonderheit von Desfluran besteht indes darin, dass es bei schneller Anflutung (im Sinne einer Narkosevertiefung) zu einer paradoxen Aktivierung des Sympathikus mit Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck kommen kann, was bei vorerkrankten Patienten Hirn- und Herzschäden begünstigt.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Roman Ewert |url=https://anae-doc.de/desfluran-zeitgemaess/ |titel=Desfluran - zeitgemäß? |werk=Anae-doc |datum=2018-04-21 |sprache=de-DE |abruf=2022-07-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Durch die Reaktion mit [[Atemkalk]] kann [[Kohlenstoffmonoxid]] (CO) entstehen, was insbesondere bei ausgetrockneten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-[[Absorption (Chemie)|Absorbern]] und hohen Gaskonzentrationen der Fall ist.&lt;ref name=Rossaint/&gt;<br /> <br /> == Umwelt ==<br /> Die [[atmosphärische Lebensdauer]] beträgt 14 Jahre, und die Emissionen lagen 2015 bei (geschätzt) 960 Tonnen pro Jahr.&lt;ref name=vollmer /&gt; Desfluran schädigt nach Entweichen in die Atmosphäre die [[Ozonschicht]], allerdings in geringerem Ausmaß als die (inzwischen aus medizinischen Gründen ohnehin kaum noch eingesetzten) bromierten bzw. chlorierten Stoffe wie [[Halothan]], [[Enfluran]] und [[Isofluran]].&lt;ref&gt;Monika Loscar und andere: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' 1996, S. 140.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2010 schneidet jedoch Desfluran hinsichtlich seiner Wirkung als [[Treibhausgas]] – verglichen mit Isofluran und [[Sevofluran]] – mit Abstand am schlechtesten ab.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=WELT |Titel=Umwelt: Narkosegase heizen das Klima wie eine Million Autos |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2010-12-07 |Online=https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article11444963/Narkosegase-heizen-das-Klima-wie-eine-Million-Autos.html |Abruf=2022-07-13}}&lt;/ref&gt; Sein [[Treibhauspotential]] ist 2540&lt;ref name=&quot;vollmer&quot; /&gt; (d. h. es trägt 2540-mal so viel zum Treibhauseffekt der Erde bei wie eine massegleiche Menge CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;), wohingegen Sevofluran ein Treibhauspotential von „lediglich“ 130 aufweist; Obendrein muss einem Patienten für die Erreichung bzw. Aufrechterhaltung einer bestimmten Narkosetiefe erheblich mehr Desfluran als Sevofluran zugeführt werden ([[Minimale alveoläre Konzentration|MAC-Wert]] 6,0 bzw. 2,1 %),&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; was die Umweltbilanz weiter verschlechtert. Aus diesem Grund ist der Einsatz des Wirkstoffs in der Anästhesie zunehmend in die Kritik geraten;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=S. Koch, S. Pecher |Titel=Neue Herausforderungen für die Anästhesie durch den Klimawandel |Sammelwerk=Der Anaesthesist |Band=69 |Nummer=7 |Datum=2020-07 |DOI=10.1007/s00101-020-00770-1 |Seiten=453–462 }}&lt;/ref&gt; einige Kliniken haben inzwischen Konsequenzen gezogen und den Stoff aus dem Tagesbetrieb ihrer Anästhesieabteilungen ganz oder teilweise verbannt. Schottland verzichtet als weltweit erstes Land in der Anästhesie komplett auf Desfluran.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.nhscfsd.co.uk/news/nhs-scotland-first-in-world-to-clean-up-anaesthetic-gases/ |titel=Pressemitteilung: NHS Scotland first in world to ‘clean up’ anaesthetic gases |hrsg=National Centre for Sustainable Delivery |datum=2023-03-03 |sprache=en |abruf=2023-03-21}}&lt;/ref&gt; In der Geschichte der Medizin ist dies insofern ein [[Innovation|Novum]], als ein Medikament weder aus (unmittelbar) medizinischen noch aus finanziellen, sondern ausschließlich aus Klimaerwägungen (stellenweise) für obsolet erklärt wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=H. Richter, S. Weixler, M. Schuster |Titel=Der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Fußabdruck der Anästhesie. Wie die Wahl volatiler Anästhetika die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen einer anästhesiologischen Klinik beeinflusst |Sammelwerk=Anästhesie und Intensivmedizin |Band=61 |Datum=2020 |ISBN= |DOI=10.19224/ai2020.154 |Seiten=154-161 |Online=https://www.ai-online.info/images/ai-ausgabe/2020/05-2020/AI_05-2020_Originalia_Schuster.pdf}}&lt;/ref&gt; In dem Entwurf der F-Gase-Verordnung ist vorgesehen, Desfloran ab dem 1. Januar 2026 zu verbieten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Europäische Kommission |Titel=Vorschlag für eine VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über fluorierte Treibhausgase, Artikel 13, | Datum=5.4.2022|ISBN= |DOI= |Online=https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A52022PC0150}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Rui Sun, Mehernoor F. Watcha, Paul F. White, Gary D. Skrivanek, James D. Griffin, Louis Stool, Mark T. Murphy: ''A cost comparison of methohexital and propofol for ambulatory anesthesia.'' In: ''[[Anesthesia &amp; Analgesia]].'' 89, 2, Aug. 1999, S.&amp;nbsp;311–316, PMID 10439739, [https://journals.lww.com/anesthesia-analgesia/pages/articleviewer.aspx?year=1999&amp;issue=08000&amp;article=00012&amp;type=Fulltext online (PDF; 167 kB)].<br /> * Monika Loscar, T. Allhoff, E. Ott, Peter Conzen, [[Klaus Peter (Mediziner)|Klaus Peter]]: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' In: ''Der Anaesthesist.'' Band 4, 1996, Nr. 2, S. 140–145, [[doi:10.1007/s001010050248]].<br /> * T. K. Abboud et al.: ''Desflurane: a new volatile anaesthetic for cesarean section. Maternal and neonatal effects.'' In: ''Acta Anaesthesiologica Scandinavica.'' Band 39, Nr. 6, (Kopenhagen) 1995, S. 717, [[doi:10.1111/j.1399-6576.1995.tb04159.x]].<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Rossaint&quot;&gt;<br /> {{Literatur<br /> |Hrsg=Rolf Rossaint, Christian Werner, Bernhard Zwissler<br /> |Titel=Die Anästhesiologie<br /> |TitelErg=Allgemeine und spezielle Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin<br /> |Auflage=2<br /> |Verlag=Springer<br /> |Ort=Heidelberg<br /> |Datum=2008<br /> |ISBN=978-3-540-76301-7<br /> |Seiten=297–320}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Rote Liste&quot;&gt;<br /> {{Literatur<br /> |Hrsg=Rote Liste Service GmbH<br /> |Titel=Rote Liste 2017<br /> |TitelErg=Arzneimittelverzeichnis für Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen und bestimmter Medizinprodukte)<br /> |Ort=Frankfurt/Main<br /> |Datum=2017<br /> |Auflage=57<br /> |ISBN=978-3-946057-10-9<br /> |Seiten=175}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;vollmer&quot;&gt;<br /> {{Literatur<br /> |Autor=Martin K. Vollmer, Tae Siek Rhee, Matt Rigby, Doris Hofstetter, Matthias Hill, Fabian Schoenenberger, Stefan Reimann <br /> |Titel=Modern inhalation anesthetics: Potent greenhouse gases in the global atmosphere<br /> |Sammelwerk=[[Geophysical Research Letters]]<br /> |Band=42<br /> |Nummer=5<br /> |Datum=2015-03-16<br /> |Seiten=1606–1611<br /> |DOI=10.1002/2014GL062785}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> [[Kategorie:Arzneistoff]]<br /> [[Kategorie:Trifluormethylverbindung]]<br /> [[Kategorie:Fluoralkan]]<br /> [[Kategorie:Ether]]<br /> [[Kategorie:Inhalationsanästhetikum]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Desfluran&diff=238059710 Desfluran 2023-10-11T12:17:23Z <p>Con-struct: /* Umwelt */ Verbot von Desfloran in der EU</p> <hr /> <div>{{Infobox Chemikalie<br /> | Strukturformel = [[Datei:(RS)-Desfluran Structural Formula V1.svg|180px|Strukturformel von Desfluran]]<br /> | Suchfunktion = C3H2F6O<br /> | Freiname = Desfluran<br /> | Andere Namen = * 2-(Difluormethoxy)-1,1,1,2-tetrafluorethan<br /> * (''RS'')-2-(Difluormethoxy)-1,1,1,2-tetrafluorethan<br /> | Summenformel = C&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;H&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;F&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt;O<br /> | CAS = {{CASRN|57041-67-5}}<br /> | EG-Nummer = 688-023-8<br /> | ECHA-ID = 100.214.382<br /> | PubChem = 42113<br /> | ChemSpider = <br /> | DrugBank = DB01189<br /> | ATC-Code = {{ATC|N01|AB07}}<br /> | Wirkstoffgruppe = Inhalationsanästhetikum<br /> | Wirkmechanismus = <br /> | Molare Masse = 168,04 g·[[mol]]&lt;sup&gt;−1&lt;/sup&gt;<br /> | Dichte = * 1,4540 g·cm&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; (20 °C)&lt;ref name=&quot;CRC&quot;&gt;{{CRC Handbook |Auflage=90 |Titel= |Kapitel=3 |Startseite=474 |Endseite= }}&lt;/ref&gt;<br /> * 1,4768 g·cm&lt;sup&gt;−3&lt;/sup&gt; (15 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;&gt;{{GESTIS|Name=Desfluran|ZVG=532601|CAS=57041-67-5|Abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt;<br /> | Schmelzpunkt = <br /> | Siedepunkt = * 22,8 °C&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt;<br /> * 23,35 °C&lt;ref name=&quot;CRC&quot; /&gt;<br /> * 23,5 °C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Dampfdruck = 885 [[Hektopascal|hPa]] (20 °C)&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | pKs = <br /> | Löslichkeit = praktisch unlöslich in Wasser&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;<br /> | Quelle GHS-Kz = NV<br /> | GHS-Piktogramme = {{GHS-Piktogramme-klein|/}}<br /> | GHS-Signalwort = <br /> | H = {{H-Sätze|/}}<br /> | EUH = {{EUH-Sätze|/}}<br /> | P = {{P-Sätze|/}}<br /> | Quelle P = <br /> | GWP = 2540&lt;ref name=vollmer /&gt;<br /> }}<br /> <br /> '''Desfluran''' (ursprünglich ''I-653'') ist ein als [[Inhalationsanästhetikum]] benutzter, ausschließlich mit [[Fluor]] [[Halogenierung|halogenierter]] [[Ethylmethylether]]&lt;ref&gt;Monika Loscar und andere: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' 1996, S. 140.&lt;/ref&gt; aus der Gruppe der [[Flurane]]. Das Desfluran hat eine gute [[Hypnotikum|hypnotische]], jedoch nur schwache [[Analgetikum|analgetische]] und [[Muskelrelaxans|muskelrelaxierende]] Wirkung. Es zeichnet sich durch besonders schnelles An- und Abfluten und damit sehr gute Steuerbarkeit (die beste unter den üblichen [[Inhalationsanästhetikum#Volatile Anästhetika|volatilen Anästhetika]]) sowie eine bei sachgerechter Anwendung gute Kreislaufstabilität aus. Desfluran wurde 1991 in den USA und 1995 in [[Deutschland]] in die Klinik eingeführt.&lt;ref&gt;Michael Heck, Michael Fresenius: ''Repetitorium Anaesthesiologie. Vorbereitung auf die anästhesiologische Facharztprüfung und das Europäische Diplom für Anästhesiologie.'' 3., vollständig überarbeitete Auflage. Springer, Berlin/Heidelberg/ New York u. a. 2001, ISBN 3-540-67331-8, S. 804.&lt;/ref&gt; In Deutschland, [[Österreich]] und der [[Schweiz]] wird es von [[Baxter International|Baxter]] unter dem Handelsnamen ''Suprane'' vertrieben.&lt;ref&gt;Rote Liste online, Stand: September 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;AM-Komp. d. Schweiz, Stand: September 2009.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;AGES-PharmMed. Stand: Mai 2011.&lt;/ref&gt; Verabreicht wird Desfluran über einen [[Vaporizer|Verdampfer]].<br /> <br /> == Chemie ==<br /> === Eigenschaften ===<br /> Die [[Dichte]] von Desfluran ist als Flüssigkeit 1,48&amp;nbsp;g/ml.&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot;/&gt; Angaben zum [[Siedepunkt]] variieren zwischen 22,8&amp;nbsp;°C&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt; und 23,5&amp;nbsp;°C&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt;. Der [[Dampfdruck]] beträgt bei 20&amp;nbsp;°C 885&amp;nbsp;hPa.&lt;ref name=&quot;GESTIS&quot; /&gt; Aufgrund dieses niedrigen Siedepunktes ist eine spezielle Verdampfertechnologie erforderlich.&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt;<br /> <br /> === Stereochemie ===<br /> Desfluran ist ein [[Racemat]], also ein 1:1-Gemisch aus folgenden zwei Enantiomeren:&lt;ref name=&quot;Rote Liste&quot; /&gt;<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| Enantiomere von Desfluran<br /> |-<br /> | [[Datei:(R)-Desfluran Structural Formula V1.svg|180 px|Structural Formula of (R)-Desfluran]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(''R'')-Enantiomer&lt;/small&gt;<br /> | [[Datei:(S)-Desfluran Structural Formula V1.svg|180 px|Structural Formula of (S)-Desfluran]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;(''S'')-Enantiomer&lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> == Pharmakologie ==<br /> Der äußerst niedrige [[Blut-Gas-Verteilungskoeffizient]] von Desfluran beträgt 0,42,&lt;ref&gt;E. I. Eger II.: ''Partition coefficents for I-653 in human blood, saline, and olive oil.'' In: ''Anesth Analg.'' Band 66, 1987, S, 971–973.&lt;/ref&gt; das heißt bei einer Konzentration von 1 Volumenprozent (Vol-%) in den [[Lungenbläschen]] beträgt die Konzentration im Blut 0,42&amp;nbsp;Vol-%. Die geringe [[Löslichkeit]] bewirkt ein schnelles Erwachen&lt;ref&gt;Monika Loscar und andere: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' 1996.&lt;/ref&gt; in der Aufwachphase. Die [[minimale alveoläre Konzentration]] ist 6 %, Desfluran ist damit weniger potent als die im Wesentlichen ähnlich wirkenden&lt;ref&gt;Reinhard Larsen: ''Anästhesie und Intensivmedizin in Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie.'' (1. Auflage 1986) 5. Auflage. Springer, Berlin/ Heidelberg/ New York u. a. 1999, ISBN 3-540-65024-5, S. 11 f.&lt;/ref&gt; Inhalationsanästhetika [[Isofluran]] oder [[Sevofluran]]. Im Unterschied hierzu weist Desfluran jedoch eine ausgeprägte [[schleimhaut]]reizend&lt;nowiki/&gt;e Eigenschaften auf, was beim wachen Patienten mitunter sogar einen [[Bronchospasmus|Broncho-]] oder [[Laryngospasmus]] auslösen kann.&lt;ref name=&quot;Rossaint&quot; /&gt; Somit eignet es sich nicht für eine inhalative Narkoseeinleitung, sondern wird üblicherweise nur zur Fortführung und Aufrechterhaltung einer anderweitig (meist intravenös) eingeleiteten Narkose eingesetzt.<br /> <br /> Die [[Metabolisierungsrate]] (Biotransformation) von Desfluran ist minimal und mit unter 0,1 % sogar geringer als die aller anderen halogenierten Anästhetika, wodurch die Wahrscheinlichkeit einer [[Leber]]schädigung sehr gering ist. Daher kann es auch bei Patienten mit vorbestehender Lebererkrankung eingesetzt werden.&lt;ref&gt;R. M. Jones und andere: ''Biotransformation and hepato-renal function in volunteers after exposure to desflurane (I-653).'' In: ''British Journal of Anaesthesiology.'' Band 64, 1990, S. 482–487.&lt;/ref&gt; Wie die anderen Inhalationsanästhetika erhöht Desfluran den [[Hirndruck]] und kann sehr selten auch einmal eine [[maligne Hyperthermie]] auslösen.&lt;ref name=Rossaint/&gt; Eine spezifische Besonderheit von Desfluran besteht indes darin, dass es bei schneller Anflutung (im Sinne einer Narkosevertiefung) zu einer paradoxen Aktivierung des Sympathikus mit Anstieg von Herzfrequenz und Blutdruck kommen kann, was bei vorerkrankten Patienten Hirn- und Herzschäden begünstigt.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Roman Ewert |url=https://anae-doc.de/desfluran-zeitgemaess/ |titel=Desfluran - zeitgemäß? |werk=Anae-doc |datum=2018-04-21 |sprache=de-DE |abruf=2022-07-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Durch die Reaktion mit [[Atemkalk]] kann [[Kohlenstoffmonoxid]] (CO) entstehen, was insbesondere bei ausgetrockneten CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-[[Absorption (Chemie)|Absorbern]] und hohen Gaskonzentrationen der Fall ist.&lt;ref name=Rossaint/&gt;<br /> <br /> == Umwelt ==<br /> Die [[atmosphärische Lebensdauer]] beträgt 14 Jahre, und die Emissionen lagen 2015 bei (geschätzt) 960 Tonnen pro Jahr.&lt;ref name=vollmer /&gt; Desfluran schädigt nach Entweichen in die Atmosphäre die [[Ozonschicht]], allerdings in geringerem Ausmaß als die (inzwischen aus medizinischen Gründen ohnehin kaum noch eingesetzten) bromierten bzw. chlorierten Stoffe wie [[Halothan]], [[Enfluran]] und [[Isofluran]].&lt;ref&gt;Monika Loscar und andere: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' 1996, S. 140.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einer Untersuchung aus dem Jahr 2010 schneidet jedoch Desfluran hinsichtlich seiner Wirkung als [[Treibhausgas]] – verglichen mit Isofluran und [[Sevofluran]] – mit Abstand am schlechtesten ab.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=WELT |Titel=Umwelt: Narkosegase heizen das Klima wie eine Million Autos |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2010-12-07 |Online=https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article11444963/Narkosegase-heizen-das-Klima-wie-eine-Million-Autos.html |Abruf=2022-07-13}}&lt;/ref&gt; Sein [[Treibhauspotential]] ist 2540&lt;ref name=&quot;vollmer&quot; /&gt; (d. h. es trägt 2540-mal so viel zum Treibhauseffekt der Erde bei wie eine massegleiche Menge CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;), wohingegen Sevofluran ein Treibhauspotential von „lediglich“ 130 aufweist; Obendrein muss einem Patienten für die Erreichung bzw. Aufrechterhaltung einer bestimmten Narkosetiefe erheblich mehr Desfluran als Sevofluran zugeführt werden ([[Minimale alveoläre Konzentration|MAC-Wert]] 6,0 bzw. 2,1 %),&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt; was die Umweltbilanz weiter verschlechtert. Aus diesem Grund ist der Einsatz des Wirkstoffs in der Anästhesie zunehmend in die Kritik geraten;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=S. Koch, S. Pecher |Titel=Neue Herausforderungen für die Anästhesie durch den Klimawandel |Sammelwerk=Der Anaesthesist |Band=69 |Nummer=7 |Datum=2020-07 |DOI=10.1007/s00101-020-00770-1 |Seiten=453–462 }}&lt;/ref&gt; einige Kliniken haben inzwischen Konsequenzen gezogen und den Stoff aus dem Tagesbetrieb ihrer Anästhesieabteilungen ganz oder teilweise verbannt. Schottland verzichtet als weltweit erstes Land in der Anästhesie komplett auf Desfluran.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.nhscfsd.co.uk/news/nhs-scotland-first-in-world-to-clean-up-anaesthetic-gases/ |titel=Pressemitteilung: NHS Scotland first in world to ‘clean up’ anaesthetic gases |hrsg=National Centre for Sustainable Delivery |datum=2023-03-03 |sprache=en |abruf=2023-03-21}}&lt;/ref&gt; In der Geschichte der Medizin ist dies insofern ein [[Innovation|Novum]], als ein Medikament weder aus (unmittelbar) medizinischen noch aus finanziellen, sondern ausschließlich aus Klimaerwägungen (stellenweise) für obsolet erklärt wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=H. Richter, S. Weixler, M. Schuster |Titel=Der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Fußabdruck der Anästhesie. Wie die Wahl volatiler Anästhetika die CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Emissionen einer anästhesiologischen Klinik beeinflusst |Sammelwerk=Anästhesie und Intensivmedizin |Band=61 |Datum=2020 |ISBN= |DOI=10.19224/ai2020.154 |Seiten=154-161 |Online=https://www.ai-online.info/images/ai-ausgabe/2020/05-2020/AI_05-2020_Originalia_Schuster.pdf}}&lt;/ref&gt; In dem Entwurf der F-Gase-Verordnung ist vorgesehen, Desfloran ab dem 1. Januar 2026 zu verbieten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Europäische Kommission |Titel=Vorschlag für eine VERORDNUNG DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES über fluorierte Treibhausgase, Kapitel 14, | Datum=5.4.2022|ISBN= |DOI= |Online=https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=CELEX%3A52022PC0150}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Rui Sun, Mehernoor F. Watcha, Paul F. White, Gary D. Skrivanek, James D. Griffin, Louis Stool, Mark T. Murphy: ''A cost comparison of methohexital and propofol for ambulatory anesthesia.'' In: ''[[Anesthesia &amp; Analgesia]].'' 89, 2, Aug. 1999, S.&amp;nbsp;311–316, PMID 10439739, [https://journals.lww.com/anesthesia-analgesia/pages/articleviewer.aspx?year=1999&amp;issue=08000&amp;article=00012&amp;type=Fulltext online (PDF; 167 kB)].<br /> * Monika Loscar, T. Allhoff, E. Ott, Peter Conzen, [[Klaus Peter (Mediziner)|Klaus Peter]]: ''Aufwachverhalten und kognitive Funktion nach Desfluran oder Isofluran.'' In: ''Der Anaesthesist.'' Band 4, 1996, Nr. 2, S. 140–145, [[doi:10.1007/s001010050248]].<br /> * T. K. Abboud et al.: ''Desflurane: a new volatile anaesthetic for cesarean section. Maternal and neonatal effects.'' In: ''Acta Anaesthesiologica Scandinavica.'' Band 39, Nr. 6, (Kopenhagen) 1995, S. 717, [[doi:10.1111/j.1399-6576.1995.tb04159.x]].<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Rossaint&quot;&gt;<br /> {{Literatur<br /> |Hrsg=Rolf Rossaint, Christian Werner, Bernhard Zwissler<br /> |Titel=Die Anästhesiologie<br /> |TitelErg=Allgemeine und spezielle Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin<br /> |Auflage=2<br /> |Verlag=Springer<br /> |Ort=Heidelberg<br /> |Datum=2008<br /> |ISBN=978-3-540-76301-7<br /> |Seiten=297–320}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;Rote Liste&quot;&gt;<br /> {{Literatur<br /> |Hrsg=Rote Liste Service GmbH<br /> |Titel=Rote Liste 2017<br /> |TitelErg=Arzneimittelverzeichnis für Deutschland (einschließlich EU-Zulassungen und bestimmter Medizinprodukte)<br /> |Ort=Frankfurt/Main<br /> |Datum=2017<br /> |Auflage=57<br /> |ISBN=978-3-946057-10-9<br /> |Seiten=175}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;vollmer&quot;&gt;<br /> {{Literatur<br /> |Autor=Martin K. Vollmer, Tae Siek Rhee, Matt Rigby, Doris Hofstetter, Matthias Hill, Fabian Schoenenberger, Stefan Reimann <br /> |Titel=Modern inhalation anesthetics: Potent greenhouse gases in the global atmosphere<br /> |Sammelwerk=[[Geophysical Research Letters]]<br /> |Band=42<br /> |Nummer=5<br /> |Datum=2015-03-16<br /> |Seiten=1606–1611<br /> |DOI=10.1002/2014GL062785}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Gesundheitshinweis}}<br /> <br /> [[Kategorie:Arzneistoff]]<br /> [[Kategorie:Trifluormethylverbindung]]<br /> [[Kategorie:Fluoralkan]]<br /> [[Kategorie:Ether]]<br /> [[Kategorie:Inhalationsanästhetikum]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reifengas&diff=238059084 Reifengas 2023-10-11T11:49:37Z <p>Con-struct: /* Argumente gegen Reifengas */ bei Fahrradreifen hat der Druckverlust durch Diffusion durchaus Praxisrelevanz, siehe u.a. https://www.schwalbe.com/technik-faq/luftdruck</p> <hr /> <div>Statt Druckluft zur Füllung von [[Autoreifen]] wird [[Stickstoff]] als '''Reifengas''' oder ''Reifenfüllgas'' unter verschiedenen Handelsbezeichnungen von Reifenhändlern propagiert. Entsprechend befüllte Reifen werden mit farbigen [[Ventil]]kappen gekennzeichnet.<br /> <br /> [[Bild:BFGoodrich 155-80-R13 mit Reifengasfüllung auf 2005er Opel Corsa.jpg|mini|Reifengasgefüllter Autoreifen, markiert mit einer grünen Ventilkappe]]<br /> <br /> ''Reifengas'' wird in [[Flugzeugreifen|Reifen]] von [[Verkehrsflugzeug]]en, [[Rennrad|Rennrädern]], [[Mountainbike]]s, [[Gefahrgut]]-[[Lkw]]s, Fahrzeugen für Einsätze in Tunneln und [[Bergwerk]]en und [[Formel 1|Formel-1]]-Fahrzeugen eingesetzt, um z. B. eine Gefahr der Brandentwicklung und -förderung bei einem platzenden Reifen zu minimieren bzw. eine Selbstentzündung durch einen defekten oder durch einen mit erheblich zu geringem Luftdruck betriebenen Reifen oder eine überhitzte Bremsanlage zu verhindern. Dieser Vorteil ist auf normale Pkw-Reifen nicht übertragbar. [[Nutzfahrzeugreifen]] an Lastkraftwagen sind erheblich höheren Belastungen ausgesetzt (bei normalen Lkw bis zu 6000&amp;nbsp;kg zulässiges Gesamtgewicht je Reifen) und die Reibung ist höher. Ein defekter Reifen oder eine festsitzende Bremse an einem einzelnen Rad (insbesondere am Auflieger oder Anhänger) ist durch die größere Anzahl an Achsen und Reifen auch während der Fahrt für den Fahrer weniger auffällig. Der Reifeninnendruck (üblicherweise zwischen 7 und 10&amp;nbsp;[[Bar (Einheit)|bar]]) und die Luftfüllmenge ist im Vergleich zu Pkw-Reifen wesentlich höher, es sind stark brandgefährdete Materialien in großer Menge am Lkw vorhanden (Plane, Beladung u.&amp;nbsp;ä.) und bei Gefahrguttransporten sind besonders strenge Sicherheitsvorschriften zur Risikominimierung einzuhalten. Bei Verkehrsflugzeugen entstehen durch die Landung sehr starke Belastungen an den [[Flugzeugreifen]], da diese beim Aufsetzen auf der Landebahn in sehr kurzer Zeit sehr stark beschleunigt werden.<br /> <br /> == Zusammensetzung ==<br /> „Reifengas“ auf Basis [[Stickstoff]] besitzt einen Gehalt von 85 bis 99,99 % an diesem [[Inertgas]]. Zum Vergleich: Luft (und damit ebenso Druckluft) enthält etwa 78 % Stickstoff.<br /> <br /> Stickstoff wird über Luftverflüssigung großtechnisch im [[Linde-Verfahren]] gewonnen. Eine relativ mindere Qualität (geringe Reinheit mit Resten an Sauerstoff) genügt für Reifengas, da Autoreifen in der Regel nicht mit Stickstoff gespült werden und somit immer Restluft und damit Restsauerstoff enthalten (siehe hierzu auch weiter unten).<br /> <br /> Bei größeren Flugzeugen ist die Füllung mit reinem Stickstoff (typisch 10 bar) durch eine [[Lufttüchtigkeitsanweisung]] der [[Federal Aviation Administration|FAA]] vorgeschrieben.&lt;ref&gt;[http://rgl.faa.gov/Regulatory_and_Guidance_Library%5CrgAD.nsf/0/55850E6389EFBA3C8625695B006723A3?OpenDocument AD 87-08-09 der FAA]&lt;/ref&gt; <br /> Für speziell gewichtskritische Anwendungen in Luft- und Raumfahrt wird auch Helium als Reifenfüllung verwendet.<br /> <br /> Die Scheibenbremsen eines Großflugzeugs können u. U. soviel Wärme entwickeln, dass sie bis zu 1000 °C erreichen und die Felgen dadurch hoch erhitzen. Damit im Notfall kein Reifen aus Überhitzung (über Anstieg des Innendrucks und Abfall der Materialfestigkeit) platzt, ist in jede Alufelge eine Schmelzsicherung eingebaut, welche bei Erreichen einer bestimmten Temperatur schmilzt und so den Reifen entlüftet, wobei mit dem abströmenden Gas auch gleichzeitig die Bremsscheibe gekühlt wird.&lt;ref&gt;http://www.wer-weiss-was.de/t/stickstoff-im-flugzeugreifen/3257687/2 – Link nicht zielführend.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Reifen im [[Formel 1|Formel-1]]-Rennbetrieb werden ebenfalls mit Stickstoff gefüllt, der auch sicherheitshalber zum Antrieb der [[Druckluftschrauber|„Druckluft“schrauber]] für den Radwechsel verwendet wird.<br /> <br /> Der Preis einer 50-Liter-200- oder -300-bar-Flasche Stickstoff ist nur unwesentlich höher als der für dieselbe Menge Druckluft. Aus Korrosionsschutzgründen sind solche Gase stets scharf getrocknet, damit sich unter dem hohen Druck in der Flasche kein Kondenswasser bildet, welches ggf. Korrosion an der Flasche hervorrufen kann.<br /> <br /> Bis etwa zum Jahr 2000 wurde eine Befüllung der Autoreifen mit SF&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt; ([[Schwefelhexafluorid]]) angeboten, die mit rund 100&amp;nbsp;[[Deutsche Mark|DM]] (51 [[Euro|€]]) pro Reifensatz vergleichsweise teuer war. SF&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt; ist jedoch ein [[Treibhausgas]] mit hohem Potential.&lt;ref&gt;[http://www.volkswagen.de/vwcms_publish/vwcms/master_public/virtualmaster/de3/unternehmen/mobilitaet_und_nachhaltigkeit/0/wartung_und_pflege/reifen/Bereifung.html volkswagen-umwelt.de]{{Toter Link|url=http://www.volkswagen.de/vwcms_publish/vwcms/master_public/virtualmaster/de3/unternehmen/mobilitaet_und_nachhaltigkeit/0/wartung_und_pflege/reifen/Bereifung.html |date=2019-05 |archivebot=2019-05-09 16:33:11 InternetArchiveBot }} Volkswagen rät von der Verwendung von SF&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt; ab.&lt;/ref&gt; Seit dem 4. Juli 2007 darf SF&lt;sub&gt;6&lt;/sub&gt; in der Europäischen Union gemäß der „''Verordnung (EG) Nr. 842/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 17. Mai 2006 über bestimmte fluorierte Treibhausgase''“ nicht mehr zum Befüllen von Fahrzeugreifen verwendet werden. In mehreren europäischen Ländern war diese Anwendung schon zu einem früheren Zeitpunkt verboten oder ein Verbot geplant, insbesondere:&lt;ref&gt;Katja Becken et al.: [http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/515/dokumente/3962.pdf Flourierte Treibhausgase vermeiden : Wege zum Ausstieg], Climate Change 08/2010, Umweltbundesamt.de, S. 2.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Dänemark: Danish EPA 2001<br /> * Österreich: HFKW-FKW-SF6-VO 2002<br /> * Schweiz: [[Stoffverordnung]] 2003 (StoV), wirksam ab 2004<br /> <br /> == Werbeargumente für Reifengas ==<br /> Geworben wird unter anderem mit<br /> *Verringerung der [[Diffusion]] des [[Sauerstoff]]s durch den Reifen<br /> *Beständigkeit des Reifendrucks bei unterschiedlichen Temperaturen<br /> *Verbesserung des Fahrkomforts hinsichtlich Federung und Abrollgeräusch<br /> *[[Kraftstoffverbrauch|Verbrauchsreduzierung]] durch geringeren [[Abrollwiderstand]] des Reifens<br /> *keine Öldämpfe im Reifengas, dadurch verbesserte [[Lebensdauer (Technik)|Haltbarkeit]] des Reifens<br /> *keine [[Feuchtigkeit]] im Reifengas, dadurch Verringerung von Rost an Felge und Ventil<br /> *geringeres [[Brand]]risiko bei Überhitzung, da sich mangels Sauerstoffs innerhalb des Reifens kein zündfähiges [[Gemisch]] bilden kann.<br /> *[[Händler]] und Tankstellen versprechen sich von dem Produkt eine Steigerung der Erträge im Reifenhandel sowie eine bessere [[Kundenbindung]]. Indirekt ergeben sich daraus potentielle [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerbsvorteile]].<br /> Durch diese „spezielle“ Befüllung wird der [[Kunde]] motiviert, zur Reifendruck-[[Prüfung]] und Nachfüllung seinen Fachhändler aufzusuchen, da „Reifengas“ nur an wenigen [[Tankstelle]]n verfügbar ist. Reifengas ist daher nicht nur eine Möglichkeit für den Fachhandel, durch den Verkauf des Gases selbst [[Erlös|Umsätze]] zu generieren, es ist vielmehr ein effektives Mittel zur Kundenbindung und [[Verkaufsförderung]].<br /> <br /> == Argumente gegen Reifengas ==<br /> Die technische [[Argumentation]] „pro Reifengas“ wird mit folgenden Argumenten kritisiert:<br /> <br /> ; Der „Reifengas-Effekt“ wird auch ohne die teure Sonderbefüllung erreicht.<br /> : Die folgende Argumentation setzt voraus, dass der „Reifengaseffekt“ überhaupt [[Statistische Signifikanz|signifikant]] existiert: Die „normale Druckluft“ besteht zu 78 % aus Stickstoff. Wenn diese Luft schneller durch die Reifenwandung diffundiert, dann handelt es sich bei den leicht flüchtigen Anteilen um die 21 % Sauerstoffmoleküle. Dieser Anteil sollte dann nach kurzer Zeit bereits herausdiffundiert sein, der Stickstoff bleibt zurück. Durch das dann immer nur geringfügige Nachfüllen wird der Stickstoffanteil innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen. <br /> ; Reifendruck bei unterschiedlichen Temperaturen nicht gleichmäßiger. [[Datei:Reifendruck-und-Temperatur2.svg|mini|Reifendruck in Abhängigkeit von der Temperatur]]<br /> : Bei Drücken im Bereich weniger Bar (d.&amp;nbsp;h. auch bei 10&amp;nbsp;bar im LKW-Reifen) und realen Temperaturen (−50&amp;nbsp;°C bis +150&amp;nbsp;°C) verhalten sich alle Gase als nahezu [[Ideales Gas|ideale Gase]], ganz gleich, ob es sich nun um 100 % Stickstoff oder lediglich um 78-prozentigen Stickstoff (= Luft) handelt.<br /> ; Nach der Befüllung mit Reifengas steigt der Stickstoff-Anteil nur von 78 % auf 93 %.<br /> : Ein PKW-Reifen wird mit rund 2&amp;nbsp;bar [[Überdruck]] befüllt. Der Umgebungsdruck (vor der Befüllung) beträgt 1&amp;nbsp;bar, der Druck wird also verdreifacht. Es wird also die doppelte Menge Gas in den Reifen gepumpt, die nach dem Aufziehen auf die Felge schon im drucklosen Reifen vorhanden war. Da der Reifen bei der Befüllung mit Reifengas weder evakuiert noch unter [[Schutzatmosphäre]] gespült wird, enthält der Reifen nach der Befüllung 66 % Reifengas und 33 % Luft, der Stickstoff-Anteil steigt also lediglich um etwa 15 % an.<br /> ; Roll- bzw. Federungseigenschaften sind nicht zu unterscheiden.<br /> : Wer pro Reifengas argumentiert(e), gibt in der Regel keine physikalische Größe an, die sich verringern oder vergrößern soll, sondern verspricht gleich zwei Verbesserungen, ohne einen Mechanismus anzugeben.<br /> : Fahrzeugtechnik versucht [[ungefederte Masse]] klein zu halten. Ein Pkw-Rad mag samt Felge, Nabe, Bremse und der Hälfte der bewegten Radaufhängung 30 kg wiegen. Sei das Reifenkammervolumen, hoch geschätzt, 30 Liter. Bei 3 bar Überdruck, also 4 bar Absolutdruck befinden sich 120 Normliter Gas im Reifen. Mit Luftdichte von 1,25 g/l ergibt sich 0,150 kg Luftmasse, also 0,5 % der Radmasse. Durch Ersatz des Sauerstoffanteils (etwa 1/5, Molekülmasse 32) durch Stickstoff (M = 28, also etwa 1/8 leichter) lassen sich also 1/40 der 150 g, also knapp 4 g einsparen. Das ist ein Achtel Promille, ein Achttausendstel des Radgewichts von 30 kg, einfach vernachlässigbar.<br /> ; Bezug auf Luftfahrt und [[Formel 1]] nicht praxisrelevant.<br /> : Die im Formel-1-Sport und bei landenden Flugzeugen auftretenden Temperaturbelastungen der Reifen werden im Straßenverkehr bei weitem nicht erreicht. Im Straßenverkehr ergibt sich ein Brandrisiko für die Reifen allenfalls durch Reifenüberhitzung infolge zu geringen Druckes und der daraus resultierenden [[Walkarbeit]], bei LKW zudem an gezogenen Achsen bei fortgesetzt blockierenden Bremsen. Diese Risiken vermag die Reifengasbefüllung jedoch nicht zu vermindern.<br /> ; Öl und [[Wasser]] haben auch in ''normaler'' [[Druckluft]] nichts zu suchen.<br /> : Das Argument des Fachhändlers „''Reifengas ist frei von Öldampf und Feuchtigkeit''“ bedeutet im Umkehrschluss „''Unsere normale Druckluftanlage (mit [[Wasserabscheider|Wasser-]] und [[Ölabscheider]]) ist mangelhaft.''“ und erklärt, warum in Diskussionsforen auf die Frage „''Mein Reifenhändler bietet mir Reifengas an, was soll ich tun?''“ eine der Standardantworten lautet: „''Einen anderen Reifenhändler aufsuchen''“.<br /> ; Der Druckverlust durch Diffusion durch das Gummi hat bei Kraftfahrzeugreifen keine Praxisrelevanz.<br /> : Für den Druckverlust durch Diffusion sind die [[Inspektion]]s-Intervalle des [[Fahrzeug]]s ausreichend. Relevanter Druckverlust rührt in der Praxis von defekten Ventilen oder Defekten am Felgenhorn her. Zudem schützt das Reifengas nicht vor mechanischen [[Sachschaden|Verletzungen]] der Reifen wie Schnitten oder eingefahrenen Nägeln.<br /> ;Reifengas entbindet nicht von der regelmäßigen Reifendruck-Kontrolle.<br /> <br /> Darüber hinaus sind bisher keine nachprüfbaren Vorteile bekannt, die reinen Stickstoff gegenüber der üblichen Füllung mit normaler Luft in Fahrzeugreifen für den [[Straßenverkehr]] rechtfertigen.<br /> &lt;!-- Nachprüfbare Studien &quot;pro Reifengas&quot; (mit verifizierbaren Daten) sind jederzeit willkommen! Bitte ggf. vorher auf der Diskussionsseite des Artikels vorstellen. Danke! --&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{ Webarchiv | url=http://www.wdr.de/tv/kopfball/sendungsbeitraege/2008/0330/stickstoff.jsp | wayback=20090308083915 | text= „Warum werden Auto-Reifen mit Stickstoff gefüllt?“}}, Artikel und Video von der Sendung [[Kopfball (Show)|Kopfball]] des [[WDR]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Bereifung]]<br /> [[Kategorie:Stoffgemisch]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Nominaleinkommen&diff=229996274 Diskussion:Nominaleinkommen 2023-01-19T09:42:33Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Einko */</p> <hr /> <div>== Einkommen/Lohn ==<br /> <br /> Was ist der Unterschied von Nominaleinkommen zu [[Nominallohn]]? --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 10:42, 19. Jan. 2023 (CET)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Candela&diff=224392787 Diskussion:Candela 2022-07-10T15:23:33Z <p>Con-struct: </p> <hr /> <div>== Umrechungsbeispiele ==<br /> (Verschoben nach [[Lichtstärke (Photometrie)]])<br /> <br /> Verstehe nicht, was du mir damit sagen möchtest...<br /> Du denkst die Beispiele sollten bei Candela bleiben, und nicht nach Lichtstärke verschoben werden? [[Benutzer:TheoTaris|TheoTaris]] 14:54, 11. Okt 2005 (CEST)<br /> :Deine Änderungen sind. i.O. Ich hatte die Beispiele vermisst, hierherkopiert, bei Lichtstärke gefunden, hier wieder gelöscht und statt dessen den Link zur Erinnerung hier notiert. [[Benutzer:Anton|Anton]] 19:25, 12. Okt 2005 (CEST)<br /> <br /> == Beispiele ==<br /> <br /> Weiß jemand Beispiele für Candela? Also so auf die Art &quot;Eine Glühbirne mit xx Watt Leistung hat xx Candela&quot; usw. Das würde das Ganze mehr veranschaulichen, weil ich kann mir unter den ganzen Formeln nix vorstellen :) [[Benutzer:NikP|NikP]] 17:12, 11. Jun 2006 (CEST) <br /> : Kucke mal in einem Baumarkt o. ä. auf die techn. Angaben bei eienr Scheinwerfer-Lampe (Spot, reflektorlampe). Dat findest Du Watt und Candela. Aber eines gleich vorweg: dreisatzrechnung führt zu Quatsch. --[[Benutzer:888344|888344]<br /> ::Ja was hier fehlt ist eine anschauliche umrechnung von lumen in candela, im &quot;baumarkt gibt's keine candela angabe, es stimmt die formel lm = srd x cd ist zwar völlig korrekt, aber es weis einfach niemand wie groß der strerediant ist, also: der sr ist bei einer rundumstrahlenden glühbirne fast 4 pi. d.h. eine 7 watt enrgiesparlampe hat 240 lm, hat dann 19,1 cd bei gleichmässiger Lichtstärke. Was aber trotzdem noch fehlt ist die umrechnung wenn der öffnungswinkel in ° Grad angegeben ist, dies ist sehr oft bei LEDs angegeben, meistens ist unbekannt wieviel lumen daraus resuliren oder umgekehrt. Das geht eigentlich nur so::&lt;math&gt;<br /> \Omega = 2 \pi \left( 1-\cos \left( \frac{w}{2} \right) \right) \,<br /> &lt;/math&gt; --[[Benutzer:Zwölfvolt|Zwölfvolt]] 02:07, 18. Feb. 2009 (CET) <br /> * 60 Watt Birne: In einem Lehrbuch steht: Eine 60 W Glühbirne erzeugt die Lichtstärke von 10 Candela, also 60 Stearinkerzen!19.6.13,Eco-Ing. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.104.7.74|93.104.7.74]] ([[Benutzer Diskussion:93.104.7.74|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 12:58, 19. Jun. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Hilfe!!! ==<br /> kann mir jemand erklären wie viele candela 1 lux ist? also 1 lux=?candela<br /> ps: bitte antworten auf meine diskussionsseite schreiben!<br /> --[[Benutzer:Splinter cell|splinter cell]] 14:37, 9. Jul 2006 (CEST)<br /> :Es handelt sich um unterschiedliche Einheiten wie Zeit oder km, die aber ähnlich gebraucht werden können: ''zu meiner Oma sind es nur 5 Minuten''. ''Lux'' ist abh. von der Entfernung und gibt die Helligkeit einer bestrahlten Fläche an, ''Candela'' ist der Lichtstrom (''Lichtleistung'') pro Raumwinkel. Beispiele siehe bei [[Lux (Einheit)]]. [[Benutzer:Anton|Anton]]<br /> * Unnötig lange threads, wegen Typen wir Dir! Du hast echt nichts begriffen u. ähnliche Leute schreiben hier sogar! Candela einfach in lux, dann brauchen wir doch keine Candela! Wieso nicht vorher in einem Schulbuch schauen? Hä? <br /> * Eine 60 W Birne (nicht jede 60 W Birne) erzeugt z.B. einen Lichtstrom von 710 lumen; das sind 56 lux Beleuchtungsstärke, was also<br /> z.B. auf einer Arbeitsplatte ankommt und zwar, wenn sie 1 m entfernt ist! Bei 2m wird das Luxmeter nur noch 1/4 anzeigen, also 14 Lux.<br /> Denn in jedem Schulbuch steht, die Beleucht.stärke nimmt mit der Entfernung quadratisch ab!--&gt; in 3 m also 1/9 von 56 lux = ....lux. <br /> * Die Berufsgenossenschaft schreibt für Uhrmacher auf der Arbeitsplatte eine gewissen Lux- zahl vor, ebenso (etwas weniger) für Maschinenschlosser. 19.6.13, Eco-Ing; &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.104.7.74|93.104.7.74]] ([[Benutzer Diskussion:93.104.7.74|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 12:58, 19. Jun. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == bitte mehr Beispiele! ==<br /> ich muss zugeben, ich verstehe die Veranschaulichungsrechnung mit dem Einheitskreis nicht ganz, obwohl ich mich selbst eigentlich nicht als besonders dumm bezeichen würde.<br /> <br /> Kann man vielleicht irgentwie ein anschaulicheres Beispiel nennen, zum Beispiel: Wenn man ein Knopf auf den Computerbildschirm legt hat das, durch jedes Knopfloch (Ø=1mm) scheinende Licht eine Stärke von je xy Candela oder so ähnlich.<br /> <br /> Weil mit dem momentanen Beispiel können bestimmt &lt; 10% der Leute etwas anfangen ... (ich würde es aber trozdem drin lassen)<br /> <br /> <br /> mfg Markus<br /> <br /> PS: bitte entschuldigt evtl. Formfehler, das ist mein erster Beitrag hier.<br /> <br /> == SI-Präfixe ==<br /> <br /> Ich hab mir mal erlaubt die SI-Präfixe aus dem Artikel zu entfernen. Dies ist laut dieser Diskussionsseite anscheinend schon einmal geschehen und muss danach wieder einfügt worden sein. Bevor diese Tabelle jetzt einfach wieder lustlos hinten an den Artikel rangeklatscht wird, könnte mir mal jemand den Sinn erklären? Wie oft ist den &quot;cd&quot; schon mit einer dieser ganzen SI-Präfixe anzutreffen? Mir ist nur &quot;mcd&quot; schon über den Weg gelaufen. Wenn es sein muss reicht doch Link auf SI-Präfix Artikel, oder? -- [[Benutzer:84.190.129.240|84.190.129.240]] 00:42, 21. Dez. 2006 (CET)<br /> <br /> == Wenn man ==<br /> <br /> den Grundsatz aufgäbe, dass im SI jede Teildisziplin eine eigene Basiseinheit verdient (z. B. das Mol für die Chemie) hat, könnte man 683 cdsr = 1 W setzen; die [[Lichtausbeute]] würde dann zum [[Wirkungsgrad]] mutieren. --[[Benutzer:888344|888344]]<br /> <br /> ==Lichtmenge==<br /> ist nicht der „Gesamtlichtstrom“, sondern das Produkt aus Lichtstrom (lm) je Flächeneinheit und Zeit (s), Einheit Luxsekunde. Filmtechniker alias [[Benutzer:80.219.85.241|80.219.85.241]] 14:03, 1. Dez. 2007 (CET)<br /> <br /> ==cdsr nach Watt==<br /> Ich glaube das Beispiel &quot;683 cdsr = 1 W setzen&quot; auszuführen könnte viel Leute interessieren. Wie kommt man auf diese Zahl? [[--[[Benutzer:Merdmann|Merdmann]] 21:20, 4. Jan. 2009 (CET)]]<br /> :Neuer Abschnitt: &quot;Frühere Definition und photometrisches Strahlungsäquivalent&quot; -- [[Benutzer:Sch|Sch]] 00:44, 15. Nov. 2011 (CET)<br /> <br /> == Logarithmische Skala für Lichtstärke? ==<br /> <br /> Die meisten Wahrnehmungen des Menschen folgen bekanntlich dem [[Weber-Fechner-Gesetz]], i.e. salopp gesagt nimmt der Mensch logarithmisch war. Daher frage ich mich, ob es zur Lichtstärke eine übliche Definition für eine entsprechende logarithmische Skala gibt, vergleichbar mit der Dezibel-Skala in der Akustik. Ich denke an etwas, dass der mag-Skala aus der Astronomie gleicht, jedoch für technische Anwendungen geeigneter ist. --[[Benutzer:Camul|Camul]] 23:33, 20. Jul. 2009 (CEST) &lt;small&gt; Ansonsten definiere ich gerne und unbescheiden das dC – Dezicamul :-) &lt;/small&gt;<br /> : Es gibt das [[Bril (Einheit)]], das die ''wahrgenommene'' Helligkeit beschreibt. Diese Wahrnehmung folgt nach Fechner einem logarithmischen Gesetz und nach Stevens einem Potenzgesetz. Es ist zu beachten, dass die photometrischen Größen wie Candela, Lumen usw. ''nicht'' die empfundene Helligkeit beschreiben, sondern den die Hellempfindung auslösenden Reiz. Sie hängen bei konstanter Wellenlängenzusammensetzung des Lichtes ''linear'' vom radiometrischen Energiegehalt des Lichtstrahls ab. -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 00:10, 28. Mai 2019 (CEST)<br /> <br /> == Korrekte Umrechnung? ==<br /> <br /> Unter &quot;Definition&quot; findet sich: [...entspricht der genannten Frequenz von 540·10&lt;sup&gt;12&lt;/sup&gt; Hertz die Wellenlänge 555 nm.] Wenn man die Wellenlänge z.B. mit Wolfram-Alpha (http://www.wolframalpha.com) nachrechnet, kommt man auf 55 nm. Das erschient mir nicht praktikabel (sehr fernes UV). Ist da ein Fehler reingerutscht? Die Qulle konnte ich leider nicht einsehen, da sich diese DIN gerade meinem Zugriff entzieht.<br /> Gruß Jens<br /> --[[Benutzer:Dr. Hoss|Dr. Hoss]] 12:33, 31. Jan. 2012 (CET)<br /> :Das kann ich nicht nachvollziehen. Bei mir liefert Wolfram-Alpha für den Input &quot;540e12 Hz in nm&quot; wie erwartet den [http://www.wolframalpha.com/input/?i=540e12+Hz+in+nm Output] 555 nm. Es ist ja auch λ = c/f = 3e8 / 540e12 m = 5.556e-7 m = 555.6 nm. Tschau, -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 00:40, 30. Apr. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Gleichzeitig schneiden sich bei 555.80.... ==<br /> <br /> für mich schneiden sich die Kurven für Tag- und Nachtsehen bei ungefähr 525 nm... &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/83.175.125.82|83.175.125.82]] ([[Benutzer Diskussion:83.175.125.82|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 16:56, 11. Apr. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> :Dann schaust du wohl die Kurven [[V-Lambda-Kurve|V(λ)]] und V'(λ) an, welche die ''relativen'' Hellempfindlichkeitsgrade beschreiben, also jeweils für sich im Maximum auf 1 normiert sind. Für die hier angesprochenen absoluten Empfindlichkeitskurven K(λ) und K'(λ) musst du noch mit den jeweiligen [[Photometrisches Strahlungsäquivalent|Maximalwerten des photometrischen Strahlungsäquivalents]] multiplizieren: K(λ) = K&lt;sub&gt;m&lt;/sub&gt; V(λ) und K'(λ) = K'&lt;sub&gt;m&lt;/sub&gt; V'(λ). Tschau, -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 11:14, 15. Jul. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Seite mit Erklärungen ==<br /> Kennt jemand eine gute Webseite, wo Candela und Lumen anschaulich erläutert werden? [[Benutzer:J-m.s|JMS]] ([[Benutzer Diskussion:J-m.s|Diskussion]]) 22:58, 28. Mär. 2016 (CEST)<br /> :dito (Hier bei Wikipedia findet sich offenbar niemand, der sich dieser Aufgabe stellen mag.)--[[Benutzer:Blaua|Blaua]] ([[Benutzer Diskussion:Blaua|Diskussion]]) 10:27, 19. Feb. 2018 (CET)<br /> ::Ich vermute mal, es geht um die grafische Darstellung der Zusammenhänge Lichtstrom, Lichtstärke und Beleuchtungsstärke. &lt;br&gt;Entsprechende Abbildungen finden sich dort: [https://led-infos.blogspot.de/p/kurzerklarung-lumen-candela-lux.html informativ], [https://www.wirsindheller.de/Begriffe-in-der-Lichtmessung.28.0.html einfach und optisch ansprechend], [https://naturallighting.wordpress.com/lux-lumen-candela/ der Winkelbezug zu Candela wird hier gut erkennbar]. &lt;br&gt;Inklusive der Leuchtdichte gibt es folgende Abbildungen [http://lighttalk.via-verlag.com/2012/11/the-lumen-candela-ratio/ englisch], [http://www.imbemarhiwa-carrosserietechniek.nl/en-US/news/2015/februari/Lux-Lumen-Candela niederländisch], [https://loadoutroom.com/24343/back-school-flashlights-101/ ein weiterer guter Ansatz], [http://www.ledwatcher.com/light-measurements-explained/ sehr einfache und eindeutige Darstellung]. --[[Benutzer:Angerdan|Angerdan]] ([[Benutzer Diskussion:Angerdan|Diskussion]]) 12:24, 19. Feb. 2018 (CET)<br /> <br /> == Beispiel für eine Glühlampe vor dem Inhaltsverzeichnis ==<br /> <br /> Hallo, vor dem Inhaltsverzeichnis ist die Beleuchtungsstärke einer &quot;100 kerzigen&quot; Glühlampe im Vergleich zu einer 18 W Glühlampe angegeben. Das bedeutet, die Lampe hat eine Lichtstärke von 100 cd (HK), was einem Lichtstrom von 100 lm / sr entspricht. Für den ganzen Raum um diese Lampe von ca. 12 sr ist der gesamte Lichtstrom also : Lichtstrom = Lichtstärke mal Raumwinkel = 100 HK · 12 sr = ca 1200 lm. Eine 18 Watt Glühlampe von 1900 oder 1910 hatte kaum einen Lichtstrom dieser Größenordnung. Bin ich richtig mit meiner Frage?<br /> Für eine kurze Antwort wäre ich dankbar. Grüße --[[Benutzer:Bomas13|Bomas13]] ([[Benutzer Diskussion:Bomas13|Diskussion]]) 22:20, 3. Jul. 2019 (CEST)<br /> :Hallo, noch eine Ergänzung: Angaben in einem Prospekt 1917 von AEG Nitra-Projektionslampen, 200W, max.Kerzen 300, Spannung 50-130V. Lichtstrom = Lichtstärke · 1sr = 300lm. Aber für den ganzen kugelförmigen Bereich, ohne Sockel, seitlich und Oberseite reduziert, ergibt einen nutzbaren Raumwinkel von ca. 7sr. Der Lichtstrom dieser Lampe ist: Lichtstrom = Lichtstärke 300 cd · 7sr = 2100lm.<br /> :Eine Haushalt-Glühlampe von 2019 mit 200W hat einen Lichtstrom von ca 2800lm (bei 1000h). Bitte Entschuldigt die unmögliche Eingabe, ich werde mich bessern. --[[Benutzer:Bomas13|Bomas13]] ([[Benutzer Diskussion:Bomas13|Diskussion]]) 22:20, 3. Jul. 2019 (CEST)<br /> :: {{ping|Bomas13}} Der Satz wurde [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Candela&amp;diff=next&amp;oldid=135828571 am 29. Dezember 2014, 20:58 Uhr] von [[Benutzer:91.14.207.149]] eingefügt, den man dazu leider nicht mehr befragen kann und der leider keine Quelle dazu angegeben hat. Im Internet finden sich einzelne Seiten, die das Beispiel offensichtlich von diesem Wikipedia-Satz wortwörtlich kopiert haben. (&lt;small&gt;Abgesehen davon ist im Internet auch manchmal die ''Anzahl'' der Birnen gemeint, wie z.B. in einem ''achtkerzigen Kristallleuchter''.&lt;/small&gt;)<br /> :: Von daher: ja, Deine Argumenation deutet darauf hin, dass in der Aussage ein Fehler von ca. einem Faktor zehn enthalten ist. Aber solange es keinen klaren Beleg gibt, kann man den Satz nicht korrigieren; ihn zu löschen wäre schade. Ich setze daher mal gerade eine &quot;Belege fehlen&quot;-Box vor das Beispiel. --[[Benutzer:Dogbert66|Dogbert66]] ([[Benutzer Diskussion:Dogbert66|Diskussion]]) 14:37, 4. Jul. 2019 (CEST)<br /> :::Zwei Infoide aus den [https://archive.org/details/bub_gb_--vNAAAAMAAJ/page/n3 Annalen der Electrotechnik für das Jahr 1908]:<br /> :::[https://archive.org/details/bub_gb_--vNAAAAMAAJ/page/n45 S. 23]: „Von einer 16-kerzigen Lampe der Klasse C (laut Vorschriften für 110 Volt und 800 Stunden) wird zum Beispiel verlangt, daß ihr spezifischer Effektverbrauch 3,5 Watt/NK sei, ein Wert der bei 56 Watt erreicht wird.“ Diese Lampe produzierte also nur 16 Kerzen, wenn sie mit 56 Watt betrieben wurde.<br /> :::[https://archive.org/details/bub_gb_--vNAAAAMAAJ/page/n91 S. 69]: „Benisch hat im Laboratorium der Dresdener Gewerbeschule eine Anzahl Osramlampen untersucht [...] Die mittlere horizontale Lichtstärke der mit Gleichstrom gespeisten Lampe betrug ursprünglich 33,5 Kerzen. Der Stromverbrauch bei 110 Volt betrug 0,33 Ampère, d.h. pro Kerze 1,08 Watt.“ Für die 33,5 Kerzen waren bei diesem Lampentyp und dieser Spannung also 36 Watt nötig.<br /> :::Die dortige Abb. 35 zeigt auch, dass eine Kohlefaden-Lampe für 100 Kerzen 130 Volt benötigte, eine Osram-Lampe 150 Volt. Nach dem zweiten Teilbild betrug der „Wattverbrauch pro Kerze“ damit für die Kohlefaden-Lampe etwa 2 Watt pro Kerze (also 200 Watt für 100 Kerzen) und für die Osram-Lampe etwa ein Watt pro Kerze (also 100 Watt für 100 Kerzen).<br /> :::Die im Artikel behaupteten 1200 lm (= 100 HK · 12 sr) bei 18 W Leistungsaufnahme entsprächen übrigens einer [[Lichtausbeute#Lichtausbeute|Lichtausbeute]] von 1200/18 = 67 lm/W, was der Effizienz einer heutigen Energiesparlampe entsprechen würde. -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 02:03, 5. Jul. 2019 (CEST)<br /> ::::Die hundert Kerzen entsprechen, wie oben vorgerechnet, bei isotroper Lichtabgabe einem Lichtstrom von 1200 lm. Ein recht nachvollziehbarer Vergleich wäre wohl eine herkömmliche 100 W Glühlampe mit ihrem Lichtstrom um die 1380 lm, siehe [[Lumen_(Einheit)#Glühlampen]] und dortigen Beleg. Die nächste Generation von Lesern wird sich nicht mehr an die erinnern, aber gegenwärtig sollte der Vergleich noch nützlich sein. -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 10:37, 5. Jul. 2019 (CEST)<br /> :in &quot;Die Physik&quot; von Leo Graetz (S.299; 1917) steht folgendes: &quot;Für jede Einheit der Lichtstärke [..Hefnerkerze..] ein Effekt von 1 Watt verbraucht wird. Also eine 16 kerzige Glühlampe braucht 16 Watt.. Bei den hochkerzigen Lampen geht der Wattverbrauch sogar auf 0,5 W pro Kerze herunter; also eine 500 kerzige Lampe braucht 250, eine 3000 kerzige braucht 1500 W. Man nennt diese hochkerzigen Lampen deshalb auch '''Halbwattlampen''' &quot; - finde ich noch interessant --[[Benutzer:Caeschfloh|Caeschfloh]] ([[Benutzer Diskussion:Caeschfloh|Diskussion]]) 05:24, 19. Jul. 2019 (CEST)<br /> <br /> == Lichtstärke ist richtungsabhängig ==<br /> <br /> Die Definition lautet: &quot;Die Lichtstärke '''in einer bestimmten Richtung''' ist der Quotient aus dem von der Lichtquelle in diese Richtung ausgesandten Lichtstrom.&quot; Ist dann nicht bei jeder Angabe der Lichtstärke auch die Richtung anzugeben? Bei vielen Lampen ist '''''I''&lt;sub&gt;V&lt;/sub&gt;''' senkrecht zur Abstrahlfläche höher, als wenn die Lichtstärke seitlich hiervon bestimmt wird. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 12:43, 8. Jul. 2022 (CEST)<br /> : Genau! Jede Lichtquelle hat ihre [[Richtcharakteristik]]: ein Stern strahlt isotrop, ein diffuser Strahler gemäß dem Lambertschen Gesetz, und wenn ich vor einem Autoscheinwerfer stehe, werde ich geblendet oder auch nicht, denn je nachdem wo ich stehe, ist die Lichtstärke des Scheinwerfers unterschiedlich. Wenn ich also nur sage „dieser Scheinwerfer strahlt 5000 lm ab“, dann ist das zu wenig. Siehe [[Lichtstärke (Photometrie)]]— [[Benutzer:Wassermaus|Wassermaus]] ([[Benutzer Diskussion:Wassermaus|Diskussion]]) 18:00, 8. Jul. 2022 (CEST)<br /> <br /> Angaben wie [https://www.ledvance.de/professional/produkte/lampen/led-lampen/led-reflektorlampen/dimmbare-led-reflektorlampen-par16-mit-retrofit-stecksockel-c6693 630 cd (-&gt; Technische Daten)], [https://www.amazon.de/dp/B004QL7EMG#productDetails 150 cd] für Reflektorlampen, [https://www.computerbild.de/artikel/cb-Tests-Handy-Motorola-Moto-G30-Test-29797371.html 432 Candela], [https://www.klarmobil.de/mic/bestenlisten/grosse-handys-mit-grossem-display 1200 Candela] für Smartphones - ohne entsprechende Ergänzung - zählen dann ja eher zu den nicht hilfreichen Informationen. Im Artikel sollte vielleicht noch klarer dargestellt werden, dass neben der Angabe Candela &lt;u&gt;immer&lt;/u&gt; auch die Angabe des zugrunde liegenden Raumwinkels notwendig ist. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 17:23, 10. Jul. 2022 (CEST)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Candela&diff=224332766 Diskussion:Candela 2022-07-08T10:43:26Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Lichtstärke ist richtungsabhängig */</p> <hr /> <div>== Umrechungsbeispiele ==<br /> (Verschoben nach [[Lichtstärke (Photometrie)]])<br /> <br /> Verstehe nicht, was du mir damit sagen möchtest...<br /> Du denkst die Beispiele sollten bei Candela bleiben, und nicht nach Lichtstärke verschoben werden? [[Benutzer:TheoTaris|TheoTaris]] 14:54, 11. Okt 2005 (CEST)<br /> :Deine Änderungen sind. i.O. Ich hatte die Beispiele vermisst, hierherkopiert, bei Lichtstärke gefunden, hier wieder gelöscht und statt dessen den Link zur Erinnerung hier notiert. [[Benutzer:Anton|Anton]] 19:25, 12. Okt 2005 (CEST)<br /> <br /> == Beispiele ==<br /> <br /> Weiß jemand Beispiele für Candela? Also so auf die Art &quot;Eine Glühbirne mit xx Watt Leistung hat xx Candela&quot; usw. Das würde das Ganze mehr veranschaulichen, weil ich kann mir unter den ganzen Formeln nix vorstellen :) [[Benutzer:NikP|NikP]] 17:12, 11. Jun 2006 (CEST) <br /> : Kucke mal in einem Baumarkt o. ä. auf die techn. Angaben bei eienr Scheinwerfer-Lampe (Spot, reflektorlampe). Dat findest Du Watt und Candela. Aber eines gleich vorweg: dreisatzrechnung führt zu Quatsch. --[[Benutzer:888344|888344]<br /> ::Ja was hier fehlt ist eine anschauliche umrechnung von lumen in candela, im &quot;baumarkt gibt's keine candela angabe, es stimmt die formel lm = srd x cd ist zwar völlig korrekt, aber es weis einfach niemand wie groß der strerediant ist, also: der sr ist bei einer rundumstrahlenden glühbirne fast 4 pi. d.h. eine 7 watt enrgiesparlampe hat 240 lm, hat dann 19,1 cd bei gleichmässiger Lichtstärke. Was aber trotzdem noch fehlt ist die umrechnung wenn der öffnungswinkel in ° Grad angegeben ist, dies ist sehr oft bei LEDs angegeben, meistens ist unbekannt wieviel lumen daraus resuliren oder umgekehrt. Das geht eigentlich nur so::&lt;math&gt;<br /> \Omega = 2 \pi \left( 1-\cos \left( \frac{w}{2} \right) \right) \,<br /> &lt;/math&gt; --[[Benutzer:Zwölfvolt|Zwölfvolt]] 02:07, 18. Feb. 2009 (CET) <br /> * 60 Watt Birne: In einem Lehrbuch steht: Eine 60 W Glühbirne erzeugt die Lichtstärke von 10 Candela, also 60 Stearinkerzen!19.6.13,Eco-Ing. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.104.7.74|93.104.7.74]] ([[Benutzer Diskussion:93.104.7.74|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 12:58, 19. Jun. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Hilfe!!! ==<br /> kann mir jemand erklären wie viele candela 1 lux ist? also 1 lux=?candela<br /> ps: bitte antworten auf meine diskussionsseite schreiben!<br /> --[[Benutzer:Splinter cell|splinter cell]] 14:37, 9. Jul 2006 (CEST)<br /> :Es handelt sich um unterschiedliche Einheiten wie Zeit oder km, die aber ähnlich gebraucht werden können: ''zu meiner Oma sind es nur 5 Minuten''. ''Lux'' ist abh. von der Entfernung und gibt die Helligkeit einer bestrahlten Fläche an, ''Candela'' ist der Lichtstrom (''Lichtleistung'') pro Raumwinkel. Beispiele siehe bei [[Lux (Einheit)]]. [[Benutzer:Anton|Anton]]<br /> * Unnötig lange threads, wegen Typen wir Dir! Du hast echt nichts begriffen u. ähnliche Leute schreiben hier sogar! Candela einfach in lux, dann brauchen wir doch keine Candela! Wieso nicht vorher in einem Schulbuch schauen? Hä? <br /> * Eine 60 W Birne (nicht jede 60 W Birne) erzeugt z.B. einen Lichtstrom von 710 lumen; das sind 56 lux Beleuchtungsstärke, was also<br /> z.B. auf einer Arbeitsplatte ankommt und zwar, wenn sie 1 m entfernt ist! Bei 2m wird das Luxmeter nur noch 1/4 anzeigen, also 14 Lux.<br /> Denn in jedem Schulbuch steht, die Beleucht.stärke nimmt mit der Entfernung quadratisch ab!--&gt; in 3 m also 1/9 von 56 lux = ....lux. <br /> * Die Berufsgenossenschaft schreibt für Uhrmacher auf der Arbeitsplatte eine gewissen Lux- zahl vor, ebenso (etwas weniger) für Maschinenschlosser. 19.6.13, Eco-Ing; &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.104.7.74|93.104.7.74]] ([[Benutzer Diskussion:93.104.7.74|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 12:58, 19. Jun. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == bitte mehr Beispiele! ==<br /> ich muss zugeben, ich verstehe die Veranschaulichungsrechnung mit dem Einheitskreis nicht ganz, obwohl ich mich selbst eigentlich nicht als besonders dumm bezeichen würde.<br /> <br /> Kann man vielleicht irgentwie ein anschaulicheres Beispiel nennen, zum Beispiel: Wenn man ein Knopf auf den Computerbildschirm legt hat das, durch jedes Knopfloch (Ø=1mm) scheinende Licht eine Stärke von je xy Candela oder so ähnlich.<br /> <br /> Weil mit dem momentanen Beispiel können bestimmt &lt; 10% der Leute etwas anfangen ... (ich würde es aber trozdem drin lassen)<br /> <br /> <br /> mfg Markus<br /> <br /> PS: bitte entschuldigt evtl. Formfehler, das ist mein erster Beitrag hier.<br /> <br /> == SI-Präfixe ==<br /> <br /> Ich hab mir mal erlaubt die SI-Präfixe aus dem Artikel zu entfernen. Dies ist laut dieser Diskussionsseite anscheinend schon einmal geschehen und muss danach wieder einfügt worden sein. Bevor diese Tabelle jetzt einfach wieder lustlos hinten an den Artikel rangeklatscht wird, könnte mir mal jemand den Sinn erklären? Wie oft ist den &quot;cd&quot; schon mit einer dieser ganzen SI-Präfixe anzutreffen? Mir ist nur &quot;mcd&quot; schon über den Weg gelaufen. Wenn es sein muss reicht doch Link auf SI-Präfix Artikel, oder? -- [[Benutzer:84.190.129.240|84.190.129.240]] 00:42, 21. Dez. 2006 (CET)<br /> <br /> == Wenn man ==<br /> <br /> den Grundsatz aufgäbe, dass im SI jede Teildisziplin eine eigene Basiseinheit verdient (z. B. das Mol für die Chemie) hat, könnte man 683 cdsr = 1 W setzen; die [[Lichtausbeute]] würde dann zum [[Wirkungsgrad]] mutieren. --[[Benutzer:888344|888344]]<br /> <br /> ==Lichtmenge==<br /> ist nicht der „Gesamtlichtstrom“, sondern das Produkt aus Lichtstrom (lm) je Flächeneinheit und Zeit (s), Einheit Luxsekunde. Filmtechniker alias [[Benutzer:80.219.85.241|80.219.85.241]] 14:03, 1. Dez. 2007 (CET)<br /> <br /> ==cdsr nach Watt==<br /> Ich glaube das Beispiel &quot;683 cdsr = 1 W setzen&quot; auszuführen könnte viel Leute interessieren. Wie kommt man auf diese Zahl? [[--[[Benutzer:Merdmann|Merdmann]] 21:20, 4. Jan. 2009 (CET)]]<br /> :Neuer Abschnitt: &quot;Frühere Definition und photometrisches Strahlungsäquivalent&quot; -- [[Benutzer:Sch|Sch]] 00:44, 15. Nov. 2011 (CET)<br /> <br /> == Logarithmische Skala für Lichtstärke? ==<br /> <br /> Die meisten Wahrnehmungen des Menschen folgen bekanntlich dem [[Weber-Fechner-Gesetz]], i.e. salopp gesagt nimmt der Mensch logarithmisch war. Daher frage ich mich, ob es zur Lichtstärke eine übliche Definition für eine entsprechende logarithmische Skala gibt, vergleichbar mit der Dezibel-Skala in der Akustik. Ich denke an etwas, dass der mag-Skala aus der Astronomie gleicht, jedoch für technische Anwendungen geeigneter ist. --[[Benutzer:Camul|Camul]] 23:33, 20. Jul. 2009 (CEST) &lt;small&gt; Ansonsten definiere ich gerne und unbescheiden das dC – Dezicamul :-) &lt;/small&gt;<br /> : Es gibt das [[Bril (Einheit)]], das die ''wahrgenommene'' Helligkeit beschreibt. Diese Wahrnehmung folgt nach Fechner einem logarithmischen Gesetz und nach Stevens einem Potenzgesetz. Es ist zu beachten, dass die photometrischen Größen wie Candela, Lumen usw. ''nicht'' die empfundene Helligkeit beschreiben, sondern den die Hellempfindung auslösenden Reiz. Sie hängen bei konstanter Wellenlängenzusammensetzung des Lichtes ''linear'' vom radiometrischen Energiegehalt des Lichtstrahls ab. -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 00:10, 28. Mai 2019 (CEST)<br /> <br /> == Korrekte Umrechnung? ==<br /> <br /> Unter &quot;Definition&quot; findet sich: [...entspricht der genannten Frequenz von 540·10&lt;sup&gt;12&lt;/sup&gt; Hertz die Wellenlänge 555 nm.] Wenn man die Wellenlänge z.B. mit Wolfram-Alpha (http://www.wolframalpha.com) nachrechnet, kommt man auf 55 nm. Das erschient mir nicht praktikabel (sehr fernes UV). Ist da ein Fehler reingerutscht? Die Qulle konnte ich leider nicht einsehen, da sich diese DIN gerade meinem Zugriff entzieht.<br /> Gruß Jens<br /> --[[Benutzer:Dr. Hoss|Dr. Hoss]] 12:33, 31. Jan. 2012 (CET)<br /> :Das kann ich nicht nachvollziehen. Bei mir liefert Wolfram-Alpha für den Input &quot;540e12 Hz in nm&quot; wie erwartet den [http://www.wolframalpha.com/input/?i=540e12+Hz+in+nm Output] 555 nm. Es ist ja auch λ = c/f = 3e8 / 540e12 m = 5.556e-7 m = 555.6 nm. Tschau, -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 00:40, 30. Apr. 2012 (CEST)<br /> <br /> == Gleichzeitig schneiden sich bei 555.80.... ==<br /> <br /> für mich schneiden sich die Kurven für Tag- und Nachtsehen bei ungefähr 525 nm... &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/83.175.125.82|83.175.125.82]] ([[Benutzer Diskussion:83.175.125.82|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 16:56, 11. Apr. 2013 (CEST))&lt;/small&gt;<br /> :Dann schaust du wohl die Kurven [[V-Lambda-Kurve|V(λ)]] und V'(λ) an, welche die ''relativen'' Hellempfindlichkeitsgrade beschreiben, also jeweils für sich im Maximum auf 1 normiert sind. Für die hier angesprochenen absoluten Empfindlichkeitskurven K(λ) und K'(λ) musst du noch mit den jeweiligen [[Photometrisches Strahlungsäquivalent|Maximalwerten des photometrischen Strahlungsäquivalents]] multiplizieren: K(λ) = K&lt;sub&gt;m&lt;/sub&gt; V(λ) und K'(λ) = K'&lt;sub&gt;m&lt;/sub&gt; V'(λ). Tschau, -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 11:14, 15. Jul. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Seite mit Erklärungen ==<br /> Kennt jemand eine gute Webseite, wo Candela und Lumen anschaulich erläutert werden? [[Benutzer:J-m.s|JMS]] ([[Benutzer Diskussion:J-m.s|Diskussion]]) 22:58, 28. Mär. 2016 (CEST)<br /> :dito (Hier bei Wikipedia findet sich offenbar niemand, der sich dieser Aufgabe stellen mag.)--[[Benutzer:Blaua|Blaua]] ([[Benutzer Diskussion:Blaua|Diskussion]]) 10:27, 19. Feb. 2018 (CET)<br /> ::Ich vermute mal, es geht um die grafische Darstellung der Zusammenhänge Lichtstrom, Lichtstärke und Beleuchtungsstärke. &lt;br&gt;Entsprechende Abbildungen finden sich dort: [https://led-infos.blogspot.de/p/kurzerklarung-lumen-candela-lux.html informativ], [https://www.wirsindheller.de/Begriffe-in-der-Lichtmessung.28.0.html einfach und optisch ansprechend], [https://naturallighting.wordpress.com/lux-lumen-candela/ der Winkelbezug zu Candela wird hier gut erkennbar]. &lt;br&gt;Inklusive der Leuchtdichte gibt es folgende Abbildungen [http://lighttalk.via-verlag.com/2012/11/the-lumen-candela-ratio/ englisch], [http://www.imbemarhiwa-carrosserietechniek.nl/en-US/news/2015/februari/Lux-Lumen-Candela niederländisch], [https://loadoutroom.com/24343/back-school-flashlights-101/ ein weiterer guter Ansatz], [http://www.ledwatcher.com/light-measurements-explained/ sehr einfache und eindeutige Darstellung]. --[[Benutzer:Angerdan|Angerdan]] ([[Benutzer Diskussion:Angerdan|Diskussion]]) 12:24, 19. Feb. 2018 (CET)<br /> <br /> == Beispiel für eine Glühlampe vor dem Inhaltsverzeichnis ==<br /> <br /> Hallo, vor dem Inhaltsverzeichnis ist die Beleuchtungsstärke einer &quot;100 kerzigen&quot; Glühlampe im Vergleich zu einer 18 W Glühlampe angegeben. Das bedeutet, die Lampe hat eine Lichtstärke von 100 cd (HK), was einem Lichtstrom von 100 lm / sr entspricht. Für den ganzen Raum um diese Lampe von ca. 12 sr ist der gesamte Lichtstrom also : Lichtstrom = Lichtstärke mal Raumwinkel = 100 HK · 12 sr = ca 1200 lm. Eine 18 Watt Glühlampe von 1900 oder 1910 hatte kaum einen Lichtstrom dieser Größenordnung. Bin ich richtig mit meiner Frage?<br /> Für eine kurze Antwort wäre ich dankbar. Grüße --[[Benutzer:Bomas13|Bomas13]] ([[Benutzer Diskussion:Bomas13|Diskussion]]) 22:20, 3. Jul. 2019 (CEST)<br /> :Hallo, noch eine Ergänzung: Angaben in einem Prospekt 1917 von AEG Nitra-Projektionslampen, 200W, max.Kerzen 300, Spannung 50-130V. Lichtstrom = Lichtstärke · 1sr = 300lm. Aber für den ganzen kugelförmigen Bereich, ohne Sockel, seitlich und Oberseite reduziert, ergibt einen nutzbaren Raumwinkel von ca. 7sr. Der Lichtstrom dieser Lampe ist: Lichtstrom = Lichtstärke 300 cd · 7sr = 2100lm.<br /> :Eine Haushalt-Glühlampe von 2019 mit 200W hat einen Lichtstrom von ca 2800lm (bei 1000h). Bitte Entschuldigt die unmögliche Eingabe, ich werde mich bessern. --[[Benutzer:Bomas13|Bomas13]] ([[Benutzer Diskussion:Bomas13|Diskussion]]) 22:20, 3. Jul. 2019 (CEST)<br /> :: {{ping|Bomas13}} Der Satz wurde [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Candela&amp;diff=next&amp;oldid=135828571 am 29. Dezember 2014, 20:58 Uhr] von [[Benutzer:91.14.207.149]] eingefügt, den man dazu leider nicht mehr befragen kann und der leider keine Quelle dazu angegeben hat. Im Internet finden sich einzelne Seiten, die das Beispiel offensichtlich von diesem Wikipedia-Satz wortwörtlich kopiert haben. (&lt;small&gt;Abgesehen davon ist im Internet auch manchmal die ''Anzahl'' der Birnen gemeint, wie z.B. in einem ''achtkerzigen Kristallleuchter''.&lt;/small&gt;)<br /> :: Von daher: ja, Deine Argumenation deutet darauf hin, dass in der Aussage ein Fehler von ca. einem Faktor zehn enthalten ist. Aber solange es keinen klaren Beleg gibt, kann man den Satz nicht korrigieren; ihn zu löschen wäre schade. Ich setze daher mal gerade eine &quot;Belege fehlen&quot;-Box vor das Beispiel. --[[Benutzer:Dogbert66|Dogbert66]] ([[Benutzer Diskussion:Dogbert66|Diskussion]]) 14:37, 4. Jul. 2019 (CEST)<br /> :::Zwei Infoide aus den [https://archive.org/details/bub_gb_--vNAAAAMAAJ/page/n3 Annalen der Electrotechnik für das Jahr 1908]:<br /> :::[https://archive.org/details/bub_gb_--vNAAAAMAAJ/page/n45 S. 23]: „Von einer 16-kerzigen Lampe der Klasse C (laut Vorschriften für 110 Volt und 800 Stunden) wird zum Beispiel verlangt, daß ihr spezifischer Effektverbrauch 3,5 Watt/NK sei, ein Wert der bei 56 Watt erreicht wird.“ Diese Lampe produzierte also nur 16 Kerzen, wenn sie mit 56 Watt betrieben wurde.<br /> :::[https://archive.org/details/bub_gb_--vNAAAAMAAJ/page/n91 S. 69]: „Benisch hat im Laboratorium der Dresdener Gewerbeschule eine Anzahl Osramlampen untersucht [...] Die mittlere horizontale Lichtstärke der mit Gleichstrom gespeisten Lampe betrug ursprünglich 33,5 Kerzen. Der Stromverbrauch bei 110 Volt betrug 0,33 Ampère, d.h. pro Kerze 1,08 Watt.“ Für die 33,5 Kerzen waren bei diesem Lampentyp und dieser Spannung also 36 Watt nötig.<br /> :::Die dortige Abb. 35 zeigt auch, dass eine Kohlefaden-Lampe für 100 Kerzen 130 Volt benötigte, eine Osram-Lampe 150 Volt. Nach dem zweiten Teilbild betrug der „Wattverbrauch pro Kerze“ damit für die Kohlefaden-Lampe etwa 2 Watt pro Kerze (also 200 Watt für 100 Kerzen) und für die Osram-Lampe etwa ein Watt pro Kerze (also 100 Watt für 100 Kerzen).<br /> :::Die im Artikel behaupteten 1200 lm (= 100 HK · 12 sr) bei 18 W Leistungsaufnahme entsprächen übrigens einer [[Lichtausbeute#Lichtausbeute|Lichtausbeute]] von 1200/18 = 67 lm/W, was der Effizienz einer heutigen Energiesparlampe entsprechen würde. -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 02:03, 5. Jul. 2019 (CEST)<br /> ::::Die hundert Kerzen entsprechen, wie oben vorgerechnet, bei isotroper Lichtabgabe einem Lichtstrom von 1200 lm. Ein recht nachvollziehbarer Vergleich wäre wohl eine herkömmliche 100 W Glühlampe mit ihrem Lichtstrom um die 1380 lm, siehe [[Lumen_(Einheit)#Glühlampen]] und dortigen Beleg. Die nächste Generation von Lesern wird sich nicht mehr an die erinnern, aber gegenwärtig sollte der Vergleich noch nützlich sein. -- [[Benutzer:Sch|Sch]] ([[Benutzer Diskussion:Sch|Diskussion]]) 10:37, 5. Jul. 2019 (CEST)<br /> :in &quot;Die Physik&quot; von Leo Graetz (S.299; 1917) steht folgendes: &quot;Für jede Einheit der Lichtstärke [..Hefnerkerze..] ein Effekt von 1 Watt verbraucht wird. Also eine 16 kerzige Glühlampe braucht 16 Watt.. Bei den hochkerzigen Lampen geht der Wattverbrauch sogar auf 0,5 W pro Kerze herunter; also eine 500 kerzige Lampe braucht 250, eine 3000 kerzige braucht 1500 W. Man nennt diese hochkerzigen Lampen deshalb auch '''Halbwattlampen''' &quot; - finde ich noch interessant --[[Benutzer:Caeschfloh|Caeschfloh]] ([[Benutzer Diskussion:Caeschfloh|Diskussion]]) 05:24, 19. Jul. 2019 (CEST)<br /> <br /> == Lichtstärke ist richtungsabhängig ==<br /> <br /> Die Definition lautet: &quot;Die Lichtstärke '''in einer bestimmten Richtung''' ist der Quotient aus dem von der Lichtquelle in diese Richtung ausgesandten Lichtstrom.&quot; Ist dann nicht bei jeder Angabe der Lichtstärke auch die Richtung anzugeben? Bei vielen Lampen ist '''''I''&lt;sub&gt;V&lt;/sub&gt;''' senkrecht zur Abstrahlfläche höher, als wenn die Lichtstärke seitlich hiervon bestimmt wird. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 12:43, 8. Jul. 2022 (CEST)</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Amazon_Echo&diff=224163474 Amazon Echo 2022-07-02T05:44:01Z <p>Con-struct: /* Echo (2. Generation) */ auf der Quelle/verlinkten Seite steht 2. Generation, nicht 3. Generation</p> <hr /> <div>{{Infobox<br /> | Titel = Amazon Echo<br /> | Stil = 1<br /> | Farbe = transparent<br /> | Bildname = Amazon Echo.jpg<br /> | Bildbreite = 90x259px<br /> | Bildtext = Schwarzes Amazon Echo der 1.&amp;nbsp;Generation<br /> | Feldname1 = Hersteller<br /> | Daten1 = [[Amazon.com]]<br /> | Feldname2 = Kategorie<br /> | Daten2 = [[Virtueller persönlicher Assistent]]<br /> | Feldname3 = Erschienen am<br /> | Daten3 = {{USA}}&lt;br /&gt; 23.&amp;nbsp;Juni 2015&lt;br /&gt; {{GBR}}&lt;br /&gt; 28.&amp;nbsp;September 2016&lt;br /&gt; {{DEU}}&lt;br /&gt; 26.&amp;nbsp;Oktober 2016&lt;br /&gt; {{FRA}}&lt;br /&gt; 13.&amp;nbsp;Juni 2018<br /> | Feldname4 = Konnektivität<br /> | Daten4 = [[Wireless Local Area Network|WLAN]], [[Bluetooth]]<br /> | Feldname5 = Abmessungen<br /> | Daten5 = 235 mm&amp;nbsp;× 83,5&amp;nbsp;mm&amp;nbsp;× 83,5&amp;nbsp;mm<br /> | Feldname6 = Gewicht<br /> | Daten6 = 1064 Gramm<br /> | Feldname7 = Website<br /> | Daten7 = [https://www.amazon.de/echo/ amazon.de/echo]<br /> }}<br /> <br /> '''Amazon Echo''' ist ein [[intelligenter Lautsprecher]] und das [[Front-End und Back-End|Frontend]] zum [[Sprachsteuerung|sprachgesteuerten]], [[Internet|internetbasierten]] [[Intelligenter persönlicher Assistent|intelligenten persönlichen Assistenten]] ''Alexa'' des [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] Unternehmens [[Amazon]]. Er greift auf diverse herstellereigene Dienste sowie Dienste von Drittanbietern zu. Das Gerät wird seit dem 23.&amp;nbsp;Juni 2015 in den Vereinigten Staaten und seit dem 26.&amp;nbsp;Oktober 2016 in Deutschland verkauft.<br /> <br /> == Funktionalität ==<br /> <br /> === Sprachsteuerung ===<br /> Die Geräte sind so konzipiert, dass sie im Bereitschaftsmodus die Sprache zunächst geräteintern verarbeiten und auf ein [[Aktivierungswort]] warten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/b/?node=17084415031#aktivierungswort |titel=Datenschutzportal für Alexa |hrsg=[[Amazon]] |abruf=2019-10-05}}&lt;/ref&gt; Mittels gesprochener Aktivierungswörter wie ''Alexa'', ''Echo'', ''Amazon'' oder ''Computer''&lt;ref&gt;[https://www.amazon.de/gp/help/customer/display.html?nodeId=201971890 Aktivierungswort ändern.] amazon.de&lt;/ref&gt; oder durch Drücken der Aktionstaste auf der Oberseite des Geräts wird die eigentliche Sprachsteuerung eingeleitet. Im Folgenden überträgt das Gerät dann die im Raum gesprochenen Worte digital über das Internet zum Hersteller, wo versucht wird, die Befehle umzusetzen. Lokal ist das Gerät dazu über ein [[Wireless Local Area Network|WLAN]]-Netzwerk mit dem Internet verbunden, Audio und Fernsteuerung per [[Bluetooth]] mit den Protokollen [[A2DP]] bzw. [[AVRCP]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://amazon.de/echo |titel=Amazon Echo, Schwarz |abruf=2016-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die einzelnen Phasen zwischen Bereitschaft, Spracherkennung und -verarbeitung zeigt das Gerät über farbige Leuchten an. Wenn mehrere Geräte in akustischer Reichweite betrieben werden, erfolgt die Spracherkennung an dem Gerät, welches dem Benutzer am nächsten ist. Diese Technik wird als ''Echo Spatial Perception'' bezeichnet.<br /> <br /> Über einen Knopf kann die Sprachsteuerung auch gänzlich abgeschaltet werden. Dieser wirkt direkt auf die sieben eingebauten Mikrofone, d.&amp;nbsp;h. ohne weitere herstellerseitige Eingriffsmöglichkeit. Eine derart abgeschaltete Sprachübertragung wird über rote Leuchten signalisiert.<br /> <br /> [[Datei:1024 amazon Echo Dot-2808.jpg|mini|''Amazon Echo Dot (2. Generation)'' mit ausgeschalteten Mikrofonen]]<br /> <br /> === ''Skills'' - Funktionserweiterungen ===<br /> Ohne Skill-Erweiterungen kann das Gerät Aktionen ausführen wie beispielsweise das Abspielen von Musik, Setzen eines Weckers oder Timers, Begriffe erklären, Kalender verwalten etc. Amazon bietet darüber hinaus einen Store für sogenannte Skills (Leistungsangebote), welche von [[Drittanbieter]]n erstellt werden können. Skills werden vom Benutzer aktiviert und bieten zusätzliche Funktionen wie das Steuern von [[Smart Home|Smart-Home]]-Geräten, Spiele, Nachrichten oder die Kommunikation mit einer Bank. In den USA stehen mittlerweile über 50.000 Skills zur Kommunikation mit Webdiensten zur Verfügung, weltweit sind es mehr als 100.000 Skills.&lt;ref name=&quot;mitp&quot;&gt;[https://www.mitp.de/IT-WEB/Programmierung/Alexa-Skills-programmieren-fuer-Amazon-Echo-Co.html Alexa Skills programmieren für Amazon Echo &amp; Co.], Frechen mitp-Verlag 2020, ISBN 978-3-7475-0114-6, S.&amp;nbsp;29&lt;/ref&gt; Skills lassen sich einzeln über die mit Fire-OS-, Android- und iOS-Geräten kompatible Alexa-App oder per Sprachbefehl aktivieren. Mit dem zur Verfügung gestellten Alexa Skills Kit (ASK) lassen sich mit Alexa Webdienste nutzen. Seit Januar 2017 stehen zirka 500 deutschsprachige Skills zur Verfügung, die meisten in der Kategorie ''Spiele, Quiz &amp; Zubehör'', gefolgt von ''Bildung &amp; Nachschlagewerke'' und ''Neuheiten &amp; Humor''. Seitdem wurde der Bestand allerdings weiter aufgestockt, sodass mittlerweile gut 11.600 Alexa-Skills auf Deutsch verfügbar sind.&lt;ref name=&quot;mitp&quot;&gt;&lt;/ref&gt; Während in den USA immer mehr bezahlpflichtige Skills auf den Markt kommen, können deutsche Nutzer bislang auch noch kostenlos auf die zusätzlichen Skills zugreifen. Ein paar Beispielsätze, welche Amazon Echo interpretiert, wären etwa „Alexa, setze Milch auf die Einkaufsliste“, „Alexa, welche Termine habe ich heute?“ oder „Alexa, spiele Musik ab“.<br /> <br /> Es gibt mehrere Kooperationspartner wie beispielsweise [[BMW]], [[Spotify]], [[TuneIn|TuneIn Radio]], [[Deutsche Bahn]], [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]], [[Spiegel Online]] oder ''TorAlarm'', eine Fußball-App. Demnach sei es möglich, Alexa seinen verbundenen BMW abschließen zu lassen oder sich aktuelle Schlagzeilen von Nachrichtenseiten wie Spiegel Online oder die Fußballergebnisse vorlesen zu lassen. Das Gerät kann mit Hilfe der Hue Bridge und kompatiblen Leuchten (per App via WLAN steuerbares System von LED-Leuchten) die Beleuchtung im gesamten Haus oder im Garten steuern, wenn sie entsprechend vernetzt ist.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Amazon ECHO » Mit Alexa Lampen steuern! {{!}} Lumizil |Sammelwerk=Inspiration |Datum=2017-05-04 |Online=https://www.lumizil.de/magazin/lumitech/amazon-echo-lampen-kinderleicht-mit-smartphones-und-alexa-echo-steuern#headline7 |Abruf=2017-05-16}}&lt;/ref&gt; Mit der Harmony-Fernbedienung von [[Logitech]] steuerbare Fernseher, [[AV-Receiver]] und [[Streaming-Box]]en können auch über Alexa-Sprachbefehle gesteuert werden, womit die indirekte Nutzung von [[Netflix]] oder [[Amazon Video]] möglich ist. In den USA ist es möglich, Alexa den Kontostand abrufen zu lassen und Bestellungen bei [[Domino’s Pizza]] abzusetzen.<br /> <br /> Amazons Prime-Kunden können auf Zuruf Musik und hunderttausende Prime-berechtigter Artikel bestellen, die von Amazon verkauft und/oder versandt werden. Der Spracheinkauf unterstützt auch die erneute Bestellung Prime-fähiger Produkte über die Amazon-Plattform. Bestellungen können nach der Aufgabe wieder storniert und bereits versandte Bestellungen nachverfolgt werden.<br /> <br /> == Kritik ==<br /> === Herstellungsbedingungen ===<br /> Laut der britischen Zeitung Guardian werden bei der Fertigung bei Foxconn in Hengyang (China) die ohnehin nicht mit westlichen Bedingungen vergleichbaren Arbeitsrechte systematisch verletzt. Schüler ab 16 Jahren werden über Lehrkräfte als Praktikanten angeheuert, die regelmäßig Überstunden auch nachts arbeiten müssen. Statt je acht Stunden an fünf Tagen waren je zehn Stunden an sechs Tagen die Regel; wer sich wehrte, wurde unter Druck gesetzt und bei anhaltendem Beharren auf seine Rechte entlassen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Gethin Chamberlain |url=https://www.theguardian.com/global-development/2019/aug/08/schoolchildren-in-china-work-overnight-to-produce-amazon-alexa-devices/ |titel=Schoolchildren in China work overnight to produce Amazon Alexa devices |werk=[[TheGuardian.com]] |datum=2019-08-08 |sprache=en |abruf=2019-08-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Datenschutz ===<br /> Alle Sprachbotschaften werden dauerhaft in der Amazon-Cloud gespeichert, wenn man sie nicht selbst in seinem Nutzerprofil löscht.<br /> <br /> Außerdem speichern Drittanbieter Sprachbotschaften unbegrenzt lang.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Oliver Nickel |url=https://www.golem.de/news/amazon-alexa-und-drittanbieter-speichern-daten-unendlich-lang-1907-142326.html |titel=Alexa und Drittanbieter speichern Daten unendlich lang |werk=[[Golem.de]] |datum=2019-07-04 |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Dezember 2016 wurde erstmals von Seiten der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden auf Cloud-gespeicherte Audiodaten zurückgegriffen, die sich dadurch die Aufklärung eines [[Mord]]falles erhofften.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfred Ng |url=https://www.cnet.com/uk/news/police-request-echo-recordings-for-homicide-investigation/ |titel=Police request Echo recordings for homicide investigation |werk=[[CNET]] |datum=2016-12-27 |sprache=en |abruf=2017-03-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ehemalige [[Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit|Bundesbeauftragte für den Datenschutz]], [[Andrea Voßhoff]], gab die in der Regel fehlende Transparenz, wie gespeicherte Informationen genau genutzt werden, zu bedenken. Da das Gerät auf ein Aktivierungswort hört, zeichnen Mikrofone ständig Geräusche auf, was intime Einblicke ins Privatleben gewährt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Datenkraken-im-Wohnzimmer-Ist-die-Privatsphaere-noch-zu-retten-4270545.html |titel=Datenkraken im Wohnzimmer – Ist die Privatsphäre noch zu retten? |hrsg=heise.de |datum=2019-01-10 |abruf=2019-01-25}}&lt;/ref&gt; Dadurch wäre es möglich, die [[Unverletzlichkeit der Wohnung|Privatsphäre der eigenen Wohnung]] zu gefährden.&lt;ref name=&quot;wiwo-2016-05&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Oliver Voß |url=http://www.wiwo.de/technologie/digitale-welt/google-home-und-amazon-echo-hey-google-hoerst-du-gerade-mit/13638898.html |titel=Google Home und Amazon Echo: Hey, Google – hörst du gerade mit? |werk=[[Wirtschaftswoche]] |datum=2016-05-30 |abruf=2017-03-28}}&lt;/ref&gt; Verschärft wird das Problem, weil die Aufzeichnung auch bei ähnlich klingenden Kommandos beginnt.&lt;ref&gt;Zeit.de: {{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2019-06/digitale-spuren-sprachassistenten-smart-home-beweismittel-innenministerkonferenz/seite-3 |titel=Ein Alexa-Abhörgesetz ist nicht geplant, aber … |abruf=2019-06-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Oktober 2017 wurde ''Amazon Echo'' der österreichische [[Liste von Negativpreisen|Negativpreis]] [[Big Brother Awards|Big Brother Award]] in der Kategorie ''Weltweiter Datenhunger'' verliehen.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/2000066709292/Innenminister-Wolfgang-Sobotka-erhielt-Big-Brother-Award ''derStandard.at – Innenminister Wolfgang Sobotka erhielt Big Brother Award''.] derstandard.at, 26. Oktober 2017; abgerufen am 26. Oktober 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im April 2018 erhielt ''Amazon Alexa'' den deutschen Big Brother Award in der Kategorie ''Verbraucherschutz''. In der Laudatio von [[padeluun]] hieß es, sie sei ''eine Abhörschnittstelle, die sich zum Beispiel als Wecker tarnt, aber ein allwissender Butler in fremden Diensten ist, der sich von mir höchstpersönlich ins Schlafzimmer tragen und an das weltweite Überwachungsnetz anschließen lässt''.&lt;ref&gt;[https://bigbrotherawards.de/2018/verbraucherschutz-amazon-alexa bigbrotherawards.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Ausland gespeicherte Gesprächsaufzeichnungen werden bei Erkennungsproblemen rund um die Uhr von bei Amazon angestellten Personen ausgewertet und um Anmerkungen ergänzt, um die Spracherkennung zu erweitern.&lt;ref&gt;[https://www.bloomberg.com/news/articles/2019-04-10/is-anyone-listening-to-you-on-alexa-a-global-team-reviews-audio ''Is anyone listening to you on Alexa? A global team reviews audio''.] Bloomberg.com, 10. April 2019; abgerufen am 11. April 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sicherheit ===<br /> Mit einem Minimum an technischem Aufwand und Wissen wurde 2017 ein Hack von Sprachassistenten gezeigt: Unter dem Namen ''DolphinAttack'' bekannt, wurden im Nahbereich der Geräte für den menschlichen Hörbereich nicht wahrnehmbare akustische Signale zur Übernahme der Geräte-Kontrolle genutzt – mit Frequenzen oberhalb von 20 Kilohertz. Spracherkennungssysteme können diese für Menschen unhörbaren Befehle erkennen und ausführen. Betroffen von ''DolphinAttack'' war neben anderen Sprachassistenten auch Amazon Echo. Eine Abwehr solch verdeckter Befehle ist das Abschalten des permanenten Hineinlauschens in den Raum (''always-on''-Einstellung).&lt;ref&gt;[https://endchan.xyz/.media/50cf379143925a3926298f881d3c19ab-applicationpdf.pdf ''DolphinAttack: Inaudible Voice Commands''.] (PDF) endchan.xyz, 31. August 2017; abgerufen am 17. November 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die deutsche Niederlassung des Konzerns übermittelte einem Kunden auf dessen Datenauskunftsantrag rund 1700 WAV-Dateien sowie eine PDF-Datei mit chronologisch unsortierten Transkripten darüber, was Amazons Sprachassistent Alexa aus Spracheingaben verstand. Der Kunde hatte nie Alexa genutzt, die Daten stammten von anderen Nutzern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-gibt-intime-Sprachdateien-preis-4254716.html |titel=Amazon gibt intime Alexa-Sprachdateien preis |werk=heise online |abruf=2018-12-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> In die Entwicklung der Sprachsteuerung investierte Amazon mehrere Millionen US-Dollar und machte die ''Alexa Voice Services (AVS)'' Dritten zugänglich.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Volker Zota |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-100-Millionen-US-Dollar-fuer-sprachgesteuerte-Produkte-2729794.html |titel=Amazon: 100 Millionen US-Dollar für sprachgesteuerte Produkte |werk= [[heise online]] |datum=2015-06-26 |abruf=2020-05-13}}&lt;/ref&gt; Die Sprachaufnahmen, welche die Grundlage für die Stimme der Software bilden, erfolgten im polnischen [[Danzig]]. Dort hatte Amazon 2013 das Start-up [[Ivona]] übernommen, das die entsprechende Technik entwickelte. Die deutsche Stimme ist die einer Profisprecherin, die seitdem exklusiv für Amazon arbeitet. Der Konzern hält ihre Identität geheim.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Philipp Alvares de Souza Soares |Titel=Hey Alexa |Sammelwerk=manager magazin |Nummer=2 |Datum=2017-01-20 |Seiten=80-83}}&lt;/ref&gt; Das Aktivierungswort „Alexa“ ist Amazons [[Hommage]] an die [[Bibliothek von Alexandria]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Julie Bort |url=http://www.businessinsider.de/why-amazon-called-it-alexa-2016-7 |titel=Amazon engineers had one good reason and one geeky reason for choosing the name Alexa |werk=Business Insider Deutschland |datum=2016-07-13 |abruf=2020-05-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für Amazon-Prime-Mitglieder in den [[Vereinigte Staaten|USA]] ist Amazon Echo seit dem 6.&amp;nbsp;November 2014 erhältlich. Am 23.&amp;nbsp;Juni 2015 wurde das Gerät allen Kunden angeboten.<br /> <br /> Im März 2016 stellte Amazon den Amazon Echo Dot vor, der eine [[Puck (Sport)|Puck]]-große Version des Echo ist. Im Gegensatz zum Echo hat er nur einen kleinen Lautsprecher, da man ihn mit vorhandenen Lautsprechern verbinden kann.<br /> <br /> Im Februar 2017 wurde bekannt, dass Amazon an der Identifikation [[Menschliche Stimme|menschlicher Stimmen]] forscht ([[Sprecherauthentifizierung]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Lisa Eadicicco |url=http://time.com/4683981/amazon-echo-voice-id-feature-2017/ |titel=Amazon Developing Advanced Voice-Recognition for Alexa |werk= [[Time]] |datum=2017-02-27 |abruf=2020-05-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ende der Testphase in den USA ===<br /> Nach einjähriger Testphase in den [[Vereinigte Staaten|USA]] wurden Amazon Echo und Amazon Echo Dot auch in anderen Ländern angeboten, darunter [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], wo man seit dem 28.&amp;nbsp;September 2016 eine UK-Version kaufen kann.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://amazonechouk.com/2016/09/27/amazon-echo-launches-tomorrow/ |titel=Amazon Echo Launches Tomorrow |werk=Amazon Echo UK |datum=2016-09-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161011142532/https://amazonechouk.com/2016/09/27/amazon-echo-launches-tomorrow/ |archiv-datum=2016-10-11 |offline=1 |abruf=2016-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Markteinführung in Deutschland ===<br /> Eine auf 10.000 Stück limitierte Version für den deutschen Markt wurde im Oktober 2016 angekündigt. Kunden mussten sich für ein Exemplar bewerben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-Sprachassistentin-Alexa-kommt-nach-Deutschland-3321290.html |titel=Amazon: Sprachassistentin Alexa kommt nach Deutschland |werk=heise online |abruf=2016-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang November 2016 vertröstete Amazon die Vorbesteller auf unbestimmte Zeit. Im November 2016 teilte der Konzern mit, dass vorerst keine „Einladungen zum Kauf“ verschickt werden und allein deren Bearbeitung mehrere Monate erfordere.&lt;ref&gt;[http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-PC-Hardware-Amazon-Echo-Vorbesteller-machen-lange-Gesichter-16670517.html ''Monatelange Wartezeiten. Amazon Echo: Vorbesteller machen lange Gesichter.''] In: ''computerbild.de''&lt;/ref&gt; Im Februar 2017 wurde die Lieferzeit für Vorbesteller zunächst mit „mehrere Wochen“ angegeben&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/Amazon-Echo-Dot-Generation-Schwarz/dp/B01DFKBG54 |titel=Offizielle Webseite vom Amazon Echo Dot |werk=Amazon |abruf=2017-02-11}}&lt;/ref&gt;, wurde dann mit Aufhebung des Einladungssystems am 11.&amp;nbsp;Februar 2017&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-Echo-und-Echo-Dot-nun-ohne-Einladung-erhaeltlich-3622955.html |titel=Amazon Echo und Echo Dot nun ohne Einladung erhältlich |werk=heise online |abruf=2017-02-13}}&lt;/ref&gt; aber erheblich nach unten korrigiert.<br /> <br /> Die Verbreitung von Alexa in Deutschland wird für 2020 auf über 11 Millionen Nutzer geschätzt.&lt;ref&gt;[https://www.mitp.de/IT-WEB/Programmierung/Alexa-Skills-programmieren-fuer-Amazon-Echo-Co.html Alexa Skills programmieren für Amazon Echo &amp; Co.], Frechen mitp-Verlag 2020, ISBN 978-3-7475-0114-6, S.&amp;nbsp;13&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Produktvarianten ==<br /> Der Hersteller bietet verschiedene Produktvarianten mit ähnlicher Grundfunktion, jedoch anderer technischer Ausstattung an.<br /> <br /> === Echo ''(2. Generation)'' ===<br /> Die ursprüngliche Version des Echos.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/Amazon-Echo-Intelligenter-Lautsprecher-Alexa/dp/B06ZXQV6P8/ref=sr_1_1?s=amazon-devices&amp;ie=UTF8&amp;qid=1548852164&amp;sr=1-1&amp;keywords=echo |titel=Amazon Echo – Bluetooth Lautsprecher mit Alexa |abruf=2019-01-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo ''(4. Generation)'' ===<br /> Die Vierte Generation des Echos erschien 2020. Das Kugeldesign ist die auffälligste Änderung zum Vorgänger. Die Anzeige-LEDs wurden auf die Unterseite verlegt. Im Gerät ist ein [[ZigBee]]-Hub enthalten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.homeandsmart.de/amazon-echo-4 |titel=Amazon Echo 4 im Test – Vergleich, Technik &amp; beste Angebote - Wie gut ist der kugelförmige Amazon Echo 4 im Test und Vergleich? |abruf=2020-10-24 |sprache=de-DE}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Dot ''(1. Generation)'' ===<br /> Eine flache Version des Echos mit kleinerem Lautsprecher. Die Lautstärke wird mit einem Rädchen eingestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/Amazon-Echo-Dot-Intelligenter-Lautsprecher-Alexa/dp/B0792HCFTG/ref=sr_1_2?ie=UTF8&amp;qid=1548851931&amp;sr=8-2&amp;keywords=alexa+echo+dot+3 |titel=Das neue Echo Dot (3. Gen.) Intelligenter Lautsprecher mit Alexa, Anthrazit Stoff: Amazon.de: Alle Produkte |abruf=2019-01-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Dot ''(2. Generation)'' ===<br /> Eine überarbeitete Neuauflage des Echo Dot. Die Lautstärke kann mit Drucktastern eingestellt werden. Das Gerät ist etwas kleiner geworden.<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Amazon Echo Dot (RS03QR)-0479.jpg|Amazon Echo Dot (RS03QR), 2. Generation<br /> Datei:Amazon Echo Dot (RS03QR) - cover removed-0547.jpg|Amazon Echo Dot, ohne Abdeckung<br /> Amazon Echo Dot (RS03QR) - motherboard-0557.jpg|Motherboard mit Prozessor<br /> Datei:Amazon Echo Dot (RS03QR) - LED and microphone board-0548.jpg|Platine mit Mikrophonen und LEDs<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Echo Dot ''(3. Generation)'' ===<br /> [[Datei:Echo Dot 3. Generation.jpg|mini|Echo Dot (3. Generation)]]<br /> Die erste Variante mit neuer Optik (Netzbespannung an den Seiten).<br /> <br /> === Echo Dot ''(4. Generation)'' ===<br /> Die vierte Generation des Echo Dots ist technisch mit seinem Vorgänger vergleichbar. Das Gehäuse des Geräts wurde mit einem Kugeldesign überarbeitet.<br /> <br /> === Echo Dot mit Uhr (3. Generation) ===<br /> Der Echo Dot mit Uhr ist eine erweiterte Version des Echo Dot der dritten Generation. Dieser ist an der Seite mit einer zusätzlichen Anzeige ausgestattet. Diese zeigt die Uhrzeit oder optional Temperatur oder Timer an.&lt;ref name=&quot;Produktvorstellungen September 2019&quot; /&gt;<br /> <br /> === Echo Dot mit Uhr (4. Generation) ===<br /> Der Echo Dot mit Uhr ist eine erweiterte Version des Echo Dot der vierten Generation. Neben dem neuen Design und den Funktionen der dritten Generation ist eine Schlummerfunktion hinzugekommen, die durch eine Berührung ausgelöst werden kann.<br /> <br /> === Echo Plus ''(2. Generation)'' ===<br /> Die Plus-Version enthält auch einen Temperatursensor und ein [[ZigBee]]-Modul, um Smart-Home-Geräte über das ZigBee-Protokoll anzusprechen. Der Lautsprecher ist etwas größer als in der Standard-Echo-Version und bietet Klangvorteile.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/Premiumklang-integriertem-Smart-Home-Hub-Sandstein/dp/B0794RJ756/ref=sr_1_1?s=amazon-devices&amp;ie=UTF8&amp;qid=1548851970&amp;sr=1-1&amp;keywords=echo+plus |titel=Das neue Echo Plus (2. Gen.), mit Premiumklang und integriertem Smart Home-Hub, Sandstein Stoff: Amazon.de: Alle Produkte |abruf=2019-01-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Show ''(2. Generation)'' ===<br /> [[Datei:Echo Show 2 Generation.jpg|mini|Echo Show (2. Generation)]]<br /> [[Amazon Echo Show]] besitzt ein großes rechteckiges Display (7″ bei der ersten Generation und 10″ bei der zweiten Generation) zur Wiedergabe von Videos. Über die integrierte Kamera kann man Videotelefonate führen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/Amazon-Premiumlautsprecher-brillantem-10-Zoll-HD-Display-Schwarz-Alexa/dp/B0793C38JY/ref=sr_1_1?s=amazon-devices&amp;ie=UTF8&amp;qid=1548852015&amp;sr=1-1&amp;keywords=echo+show |titel=Das neue Echo Show (2. Gen.) Premiumlautsprecher mit brillantem 10-Zoll-HD-Display, Schwarz: Amazon.de: Alle Produkte |abruf=2019-01-30}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Show 5 ===<br /> [[Datei:Echo Show 5.jpg|mini|Echo Show 5]]<br /> Das Echo Show 5 besitzt ein rechteckiges, im Durchmesser 5 Zoll großes Display. Die Auflösung beträgt 960&amp;nbsp;×&amp;nbsp;480 Pixel. Es verfügt über Funktionen des Echo Show und ist als preiswertere Alternative zum Echo Show gedacht.<br /> <br /> === Echo Show 5 ''(2. Generation 2021)'' ===<br /> Dies ist eine überarbeitete Neu-Auflage des Echo Show 5 von 2019 mit 2-MP- statt 1-MP-Kamera und ohne Audioausgang.<br /> <br /> === Echo Show 8 ===<br /> Das Echo Show 8 besitzt ein rechteckiges, im Durchmesser 8 Zoll großes Display. Die Auflösung beträgt 1280&amp;nbsp;×&amp;nbsp;800 Pixel. Das Design wurde an den Echo Show 5 angelehnt.&lt;ref name=&quot;Produktvorstellungen September 2019&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Ronald Matta |url=https://www.notebookcheck.com/Amazon-stellt-neue-Echo-Geraete-vor-Echo-Echo-Flex-Echo-Dot-mit-Uhr-Echo-Show-und-Studio.435529.0.html |titel=Amazon stellt neue Echo-Geräte vor: Echo, Echo Flex, Echo Dot mit Uhr, Echo Show und Studio |abruf=2019-09-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Show 10 ===<br /> Der Echo Show 10 ist mit einem 10 Zoll und drehbaren Display ausgestattet. Die Auflösung beträgt 1280&amp;nbsp;×&amp;nbsp;800 Pixel. Das Display kann sich selbständig auf den Benutzer ausrichten - damit ist immer ein guter Blick auf das Display gegeben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://basic-tutorials.de/amazon-echo-show-10-mit-drehbarem-display-und-sound/ |titel=Amazon Echo Show 10 mit drehbarem Display und Sound |werk=Basic Tutorials |datum=2020-09-28 |abruf=2020-10-24 |sprache=de-DE}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Show 15 ===<br /> Der Echo Show 15 ist ein im Hoch- oder Querformat an der Wand befestigbarer 15,6&amp;nbsp;Zoll Monitor. Die Auflösung beträgt 1920&amp;nbsp;x&amp;nbsp;1080 Pixel.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.amazon.de/dp/B08MQKPD4L?ref=MarsFS_AUCC_hoy |titel=Wir stellen vor: Echo Show 15 15,6-Zoll-Smart Display in Full HD, für ein organisiertes Familienleben mit Alexa |abruf=2022-02-24 |sprache=de-DE}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Spot ===<br /> [[Datei:Echospot.jpg|mini|Echo Spot]]<br /> Echo Spot ist vom Funktionsumfang identisch mit dem Echo Show, hat aber ein rundes Display in einem kugelförmigen Gehäuse.<br /> <br /> === Echo Auto ===<br /> Echo Auto ist eine Version für Autos. Es wird an das interne [[Infotainmentsystem]] angeschlossen, um den Ton auszugeben. Die Eingabe erfolgt über acht interne Mikrofone. Die Verbindung zum Internet wird über ein Smartphone hergestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.autobild.de/artikel/amazon-echo-auto-alexa-zum-nachruesten.-streaming-navigation-skills-datenschutz-und-smarthome-16968443.html |titel=Amazon Echo Auto: Lohnt sich der Kauf und die Nachrüstung? |abruf=2020-06-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Echo Input ===<br /> Das Echo Input ist ein reines Eingabegerät. Die Tonausgabe erfolgt über ein vorhandenes Sound-System, das über einen 3,5-mm-Klinkenstecker oder Bluetooth angebunden wird.<br /> <br /> === Echo Buttons ===<br /> Echo Button ist als Eingabegerät eine Erweiterung für Echo-Geräte. Es handelt sich um einen runden Druckknopf, der über eine LED unterschiedliche Farben anzeigen kann. Dieser kann für Spiele oder zum Starten von Smart-Home-Routinen verwendet werden. 2019 wurde die Produktion und der Vertrieb eingestellt.<br /> <br /> === Echo Connect ===<br /> Echo Connect ist ein Erweiterungsmodul für Echo-Geräte. Über dieses ist es möglich, mit einem Echo-Gerät über den normalen Telefonanschluss zu telefonieren.<br /> <br /> === Echo Sub ===<br /> Echo Sub ist ein separater Subwoofer, der mit vorhandenen Echo-Geräten verbunden wird. Durch ihn können zusätzliche Tieftöne erzeugt werden, die bei den anderen Echo-Geräten durch deren Baugröße nicht möglich sind.<br /> <br /> === Echo Studio ===<br /> Echo Studio ist ein auf Audio-Wiedergabe optimierter Lautsprecher. Der Lautsprecher erkennt die räumlichen Gegebenheiten, um den Klang optimal anzupassen. Er unterstützt [[Dolby Atmos]], 360 Reality Audio und ist mit einem Smart-Home-Hub ausgestattet.&lt;ref name=&quot;Produktvorstellungen September 2019&quot; /&gt;<br /> <br /> === Echo Wall Clock ===<br /> Echo Wall Clock ist eine Erweiterung für Echo-Geräte. Es handelt sich um eine Wanduhr, die über Bluetooth mit einem Echo gekoppelt wird. Neben der Anzeige der Zeit über Zeiger kann die Uhr laufende Timer mittels eines LED-Rings darstellen.<br /> <br /> === Echo Flex ===<br /> [[Datei:Echo Flex.jpg|alt=|mini|Amazon Echo Flex]]<br /> Echo Flex ist ein Modul, welches direkt in eine (Wand-)Steckdose gesteckt wird. Ein USB-A-Anschluss bietet Erweiterungsmöglichkeiten. Aktuell stehen ein Bewegungssensor und ein Nachtlicht zur Verfügung. Die Qualität des Lautsprechers ist schlechter als bei einem regulären Echo Dot.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=André Reinhardt |url=https://www.teltarif.de/amazon-echo-flex-test-erfahrungsbericht/news/78767.html |titel=Erfahrungsbericht: Was taugt Amazon Echo Flex im Alltag? |sprache=de |abruf=2020-06-18}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.homeandsmart.de/amazon-echo-flex |titel=Echo Flex – Amazons vielseitigster Alexa Lautsprecher im Test – Amazon Echo Flex – Günstiger Alexa Lautsprecher für die Steckdose |sprache=de |abruf=2020-06-18}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Trivia ==<br /> In den USA hat Anfang 2017 eine Fernsehsendung über Alexa bei Zuschauerhaushalten eine automatische Massenbestellung von Puppenhäusern ausgelöst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.stern.de/7272744.html |titel=Amazon Echo bestellt eigenmächtig haufenweise Puppenhäuser |werk= [[stern.de]] |datum=2017-01-11 |abruf=2017-04-24}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Katie Morley |url=http://www.telegraph.co.uk/news/2017/01/08/amazon-echo-rogue-payment-warning-tv-show-causes-alexa-order/ |titel=Amazon Echo rogue payment warning after TV show causes ‘Alexa’ to order dolls houses |werk= [[The Daily Telegraph|The Telegraph]] |datum=2017-01-08 |abruf=2020-05-13}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Edward Snowden]] kommentierte die Einstellung des Ex-Geheimdienstchefs [[Keith B. Alexander|Keith Alexander]] durch Amazon mit den Worten: &quot;Es stellt sich heraus, dass 'Hey Alexa!' also Keith Alexander meint.&quot;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=Snowden criticises Amazon for hiring former NSA boss |Sammelwerk=BBC News |Datum=2020-09-10 |Online=https://www.bbc.co.uk/news/technology-54106863 |Abruf=2020-11-12}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * Nick Pino: [http://www.techradar.com/reviews/audio-visual/hi-fi-and-audio/audio-systems/amazon-echo-1272454/review ''Amazon Echo review''], 4. Februar 2016<br /> * RUB: [https://news.rub.de/wissenschaft/2018-09-24-it-sicherheit-geheime-botschaften-fuer-alexa-und-co Geheime Botschaften für Alexa und Co.] – PM, 2018<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Amazon.com|Echo]]<br /> [[Kategorie:Hardware (Gerät)]]<br /> [[Kategorie:Internet der Dinge]]<br /> [[Kategorie:Smart Speaker]]<br /> [[Kategorie:Software (Künstliche Intelligenz)]]<br /> [[Kategorie:Sprachsoftware]]<br /> [[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div> Con-struct https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Heizkessel&diff=224051360 Diskussion:Heizkessel 2022-06-28T06:27:51Z <p>Con-struct: Neuer Abschnitt /* Bereitschaftsverluste infolge Takten */</p> <hr /> <div>== {{Anker|deadurl_2015-10}} Defekte Weblinks ==<br /> {{nicht archivieren|Zeigen=nein}}{{Defekter Weblink|Bot=GiftBot|Lauf=2015-10<br /> |1=wba=20131022122340 http://www.so.ch/fileadmin/internet/bjd/bumaa/pdf/luft/staubabscheider.pdf<br /> |2=wba=20131019071836 http://www.waermeausholz.de/fileadmin/user_upload/Download/VortraegeAFG/2_IEA-Mandl.pdf<br /> |3=+202699,312740,462657,750820,1038824,1198836,1240000 wba=20140808013415 cit=65z8qY1ER http://www.ag-energiebilanzen.de/viewpage.php?idpage=118<br /> }}<br /> – [[Benutzer:GiftBot|GiftBot]] ([[Benutzer Diskussion:GiftBot|Diskussion]]) 21:20, 20. Dez. 2015 (CET)<br /> <br /> == Anker Energieverschwendung ==<br /> <br /> &quot;Energieverschwendung&quot; war vermutlich mal eine Zwischenüberschrift im Artikel und wurde später ersetzt.<br /> Zumindest gibt es den Link [[Heizkessel#Energieverschwendung]] im Artikel [[Energieeinsparung#Heizenergie]].<br /> Nun zielt aber der Link ins Leere.<br /> <br /> Man kann jetzt den Link mit jeder Zwischenüberschriftänderung neu anpassen oder eben einen Anker VOR die neue Überschrift setzen. Soweit ich die Wikipedia-Regeln kenne, wird da eben ein Anker gesetzt.<br /> <br /> Darum habe ich [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heizkessel&amp;diff=next&amp;oldid=164984777 diese Löschung ]revertiert. --[[Spezial:Beiträge/90.146.201.33|90.146.201.33]] 15:52, 22. Jun. 2017 (CEST)<br /> <br /> == Begriffsverschiebung .. ==<br /> <br /> Der Begriff &quot;Heizkessel&quot; impliziert [[Druckbehälter]] und stammt vermutlich aus der Zeit, als noch [[Dampfkessel]] und Dampfheizungen üblich waren.<br /> <br /> Wandhängende Niedertemperatur-Gas&quot;kessel&quot; besitzen aber oft gar keinen solchen Druck&quot;behälter&quot; mehr, sondern enthalten einen Wärmetauscher in Form von Rippenrohren (z.B. Rohrschlangen mit aufgeschrumpften Wärmeleitblechen). <br /> Raumluftunabhängige (Brennwert-)Geräte mit Gebläse haben dann zwar wieder einen geschlossenen Brennraum, doch ist dieser oft so kompakt, dass er mit den früher üblichen schweren, gußeisernen Kesseln nicht mehr viel gemein hat. <br /> <br /> In [https://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/148184/Neusprech-Greenwash-Co- dieser Diskussion] wird die Meinung vertreten, dass in der Branche der Begriff &quot;Heizkessel&quot; inzwischen durch das neutralere und allgemeinere Wort &quot;[[Wärmeerzeuger]]&quot; verdrängt worden wäre.<br /> <br /> Auch die umseitige Tabelle beschäftigt sich ja mit jeder Art von “Wärmeerzeugern&quot; und nicht nur mit Heizkesseln.<br /> <br /> Evtl. sollten wir darüber nachdenken, ob es sinnvoll wäre, diesen Artikel mit ''[[Wärmeerzeuger (Gebäudeheizung)]]'' zu vereinigen?<br /> <br /> beste Grüße,<br /> <br /> [[Benutzer:KaiKemmann| Kai Kemmann]] &lt;small&gt;([[Benutzer Diskussion:KaiKemmann|Diskussion]]) - [[Wikipedia:Unterschriftenliste_für_eine_liberale_Löschpraxis|Verbessern statt löschen]] -&lt;/small&gt; 00:22, 5. Jan. 2022 (CET)<br /> <br /> ::Hallo {{ping|KaiKemmann}}! Also weder eine Google Suche<br /> <br /> ::Heizkessel -Wikipedia (Ungefähr 1 630 000 Ergebnisse)<br /> <br /> ::Wärmeerzeuger-Wikipedia (Ungefähr 481 000 Ergebnisse)<br /> <br /> ::noch der [https://books.google.com/ngrams/graph?content=Heizkessel%2C+W%C3%A4rmeerzeuger&amp;year_start=1800&amp;year_end=2008&amp;case_insensitive=on&amp;corpus=20&amp;smoothing=3&amp;direct_url=t4%3B%2CHeizkessel%3B%2Cc0%3B%2Cs0%3B%3BHeizkessel%3B%2Cc0%3B%3BHEIZKESSEL%3B%2Cc0%3B.t1%3B%2CW%C3%A4rmeerzeuger%3B%2Cc0 Google-Wortvergleich] gibt deiner TF recht. Heizkessel ist das ''Wort der ersten Wahl''. <br /> <br /> Ein Heizkessel ist ein Wärmeerzeuger der chemisch gebundene in thermische Energie umsetzt und meist der Gebäudeheizung dient.<br /> <br /> ::Abgesehen von Benzolheizkraftwerken dreht es sich eigentlich um die Erhitzung von Wasser zu Heißwasser. Aber auch Gaskraftwerke und Müllverbrennungsanlagen haben Heizkessel. Kokereien und Pyrolyseanlagen sind auch Wärmeerzeuger, dienen aber nicht der Heizung, das tun wiederum Luftwärmepumpen, die sind aber keine Heizkessel. Ein nichtwasserführender Kaminofen ist ein Wärmeerzeuger aber kein Heizkessel. Ein Dampflokkessel dient auch nicht der Gebäudeheizung. Wärmeerzeuger ist der Oberbegriff, der Unterbegriff Heizkessel verdient ein eigenes Lemma. Vorgeschlagene Definition:<br /> <br /> Ein Heizkessel ist ein Wärmeerzeuger der chemisch gebundene in thermische Energie umsetzt und hauptsächlich zur Erhitzung von Wasser genutzt wird. <br /> <br /> ::Gruß --[[Benutzer:Luziwuzi|Luziwuzi]] ([[Benutzer Diskussion:Luziwuzi|Diskussion]]) 18:43, 13. Jan. 2022 (CET)<br /> <br /> == Bereitschaftsverluste infolge Takten ==<br /> <br /> Zahlreiche Heizkessel, insbesondere die in Haushalten üblichen Standardheizkessel, besitzen kein Verbrennungsluftgebläse. Verbrennungsluftgebläse dienen dem Ausgleich von Druckverlusten im System und werden zur Regelung des Heizbetriebes genutzt. Mit diesen erfolgt jedoch kein Vorspülen oder gar Nachspülen des Brennraumes. Das Vorspülen war notwendig bei vielleicht undichten Systemen. Oder ist notwendig bei vorhergehenden Fehlzündungen, was jedoch nur bei abweichenden Gasgemischen in der Industrie erforderlich ist. Die Luftspülung als Ursache für Bereitschaftsverluste existiert nicht oder ist vernachlässigbar. --[[Benutzer:Con-struct|Con-struct]] ([[Benutzer Diskussion:Con-struct|Disk.]]) 08:27, 28. Jun. 2022 (CEST)</div> Con-struct