https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Computergy22 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-29T13:03:54Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.7 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Validation_(Pflege)&diff=241763303 Validation (Pflege) 2024-02-01T13:37:13Z <p>Computergy22: /* Hintergrund */ fixed Link</p> <hr /> <div>Die '''Validation''' ist sowohl eine Methode als auch eine Haltung im Umgang mit Menschen mit [[Demenz]], die vor allem in der [[Altenpflege]], aber auch in der [[Soziale Arbeit|Sozialen Arbeit]] anzutreffen ist.<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> Validation oder auch Validieren ist zum einen eine wertschätzende Haltung, die für die Begleitung von Menschen mit Demenz entwickelt wurde. Sie basiert insbesondere auf den Grundhaltungen der [[Klientenzentrierte Gesprächsführung|klientenzentrierten Gesprächsführung]] nach [[Carl Rogers]] und hat zum Ziel, das Verhalten von Menschen mit Demenz als für sie gültig zu akzeptieren („zu validieren“). Zum anderen ist das Validieren eine besondere Kommunikationsform, die von einer akzeptierenden, nicht korrigierenden Sprache geprägt ist, die die Bedürfnisse des betroffenen Menschen zu verstehen und zu spiegeln versucht.<br /> <br /> Die Methode der Validation wurde zuerst von [[Naomi Feil]] entwickelt. Feil, eine amerikanische Sozialarbeiterin, geht davon aus, dass alte, desorientierte Menschen danach streben, die unerledigten Aufgaben ihres Lebens noch aufzuarbeiten. Die Anwender der Validation nach Feil machen es sich zur Aufgabe, die Menschen bei dieser Aufarbeitung zu unterstützen.<br /> <br /> [[Nicole Richard]], eine deutsche [[Gerontologie|Psychogerontologin]], entwickelte im Rahmen einer bundesweiten Arbeitsgruppe die Methode der Validation weiter und nannte ihre Methode ''Integrative Validation'' (IVA). Ihr Ansatz sieht es nicht als Aufgabe an, Menschen mit Demenz bei der Bewältigung „unerledigter Aufgaben“ zu begleiten, sondern sie in ihrem aktuellen Sein und ihrer aktuellen Befindlichkeit anzunehmen. Nach Richard hat dies zur Folge, dass die betroffenen Menschen ruhiger werden, weil sie sich verstanden fühlen.&lt;ref name=&quot;IV&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.integrative-validation.de/start.html |titel=Website Integrative Validation |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20171029173812/http://www.integrative-validation.de/start.html |archiv-datum=2017-10-29 |abruf=2017-10-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In beiden Ansätzen werden die demenziellen Verhaltensweisen aufgrund der hirnorganischen Veränderungen der Betroffenen akzeptiert, Validation will nicht heilen, sondern entlastend begleiten. Es ist somit keine [[Therapie]]form, die Bezeichnung als Validationstherapie ist heute weitgehend unüblich.<br /> <br /> Die Validation findet in Feldern der [[Altenpflege]], [[Geriatrie]], [[Palliative Care]] und der [[Gerontopsychiatrie]] ihren Platz. Die [[Gerontologie]] beschäftigt sich unter anderem mit der Erforschung von Auswirkungen validierenden Umgangs.<br /> <br /> In der neueren Entwicklung löst man sich zunehmend von der Festlegung auf den einen oder anderen Ansatz, zudem hat die Methode auch Niederschlag in anderen gerontopsychiatrischen Konzepten wie der [[Mäeutik#Pflege|Mäeutik]] gefunden. Parallelen bestehen auch zur [[Person-zentrierte Pflege|Personzentrierten Pflege]] nach [[Tom Kitwood]].<br /> <br /> Auch wenn nach wie vor Wirksamkeitsstudien fehlen, wird zunehmend auch von wissenschaftlicher Seite aus empfohlen, das „Validieren“ als hilfreichen Umgang insbesondere bei demenziell veränderten Menschen mit herausforderndem Verhalten anzuwenden, wie die im Auftrag des [[Bundesministerium für Gesundheit (Deutschland)|Bundesministeriums für Gesundheit]] von einer Expertengruppe entwickelten „Rahmenempfehlungen zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz in der stationären Altenhilfe“ zeigen.&lt;ref name=&quot;bmg&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/fa_redaktion_bak/pdf_publikationen/Forschungsbericht_Rahmenempfehlungen_Umgang_Demenz.pdf |titel=Forschungsbericht Rahmenempfehlungen für den Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Demenz |format=PDF; 1,6&amp;nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150123170756/https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/fa_redaktion_bak/pdf_publikationen/Forschungsbericht_Rahmenempfehlungen_Umgang_Demenz.pdf |archiv-datum=2015-01-23 |abruf=2012-10-08}}&lt;/ref&gt; Auch in neueren Fachbüchern wie z.&amp;nbsp;B. dem ''Praxishandbuch Demenz'' für Hausärzte, wird Validation bzw. das Validieren explizit empfohlen.&lt;ref name=&quot;Elisabeth Stechl, Catarina Knüvener et al 2012&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Elisabeth Stechl, Catarina Knüvener et al. |Titel=Praxishandbuch Demenz. Erkennen – Verstehen – Behandeln |Verlag=Mabuse-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2012 |ISBN=978-3-86321-038-0}}, siehe u.&amp;nbsp;a. S. 93 ff.&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;R. Mahlberg, H. Gutzmann Hrsg. 2009&quot;&gt;{{Literatur |Hrsg=R. Mahlberg, H. Gutzmann |Titel=Demenzerkrankungen erkennen, behandeln und versorgen |Verlag=Deutscher Ärzte-Verlag |Ort=Köln |Datum=2009 |ISBN=978-3-7691-0563-6}}, siehe u.&amp;nbsp;a. S. 188.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Validation nach Feil ==<br /> Es gelten dabei die zehn Grundsätze der Validation:<br /> <br /> # Alle Menschen sind einzigartig und müssen als Individuen behandelt werden.<br /> # Alle Menschen sind wertvoll, ganz gleichgültig, in welchem Ausmaß sie verwirrt sind.<br /> # Es gibt einen Grund für das Verhalten von verwirrten, sehr alten Menschen.<br /> # Verhalten im sehr hohen Alter ist nicht nur eine Folge anatomischer Veränderungen des Gehirns, sondern das Ergebnis einer Kombination von körperlichen, sozialen und psychischen Veränderungen, die im Laufe eines Lebens stattgefunden haben.<br /> # Sehr alte Menschen kann man nicht dazu zwingen, ihr Verhalten zu ändern. Ein Mensch ändert sein Verhalten nur, wenn er es will.<br /> # Sehr alte Menschen muss man akzeptieren, ohne sie zu beurteilen.<br /> # Zu jedem Lebensabschnitt gehören bestimmte Aufgaben. Wenn man diese Aufgaben nicht im jeweiligen Lebensabschnitt schafft, kann das zu psychischen Problemen führen.<br /> # Wenn das [[Kurzzeitgedächtnis]] nachlässt, versuchen ältere Erwachsene, ihr Leben wieder in ein Gleichgewicht zu bringen, indem sie auf frühere Erinnerungen zurückgreifen. Wenn die [[Sehstärke]] nachlässt, sehen sie mit dem „inneren Auge“. Wenn ihr [[Auditive Wahrnehmung|Gehör]] immer mehr nachlässt, hören sie Klänge aus der Vergangenheit.<br /> # Schmerzliche Gefühle, die ausgedrückt, anerkannt und von einer vertrauten Pflegeperson validiert werden, werden schwächer. Schmerzliche Gefühle, die man ignoriert und unterdrückt, werden stärker.<br /> # Einfühlung/Mitgefühl führt zu Vertrauen, verringert Angstzustände und stellt die Würde wieder her.<br /> <br /> === Ausbildung ===<br /> Die Ausbildung in der Validation nach Feil findet in den dafür von der ''European Validation Association'', einer europäischen Dachorganisation mit der Zielsetzung der Verbreitung der Methode, autorisierten Einrichtungen statt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.validation-eva.com/ |titel=European Validation Association |abruf=2012-10-08}}&lt;/ref&gt; Sie umfasst vier aufeinander aufbauende Stufen: Anwender, Gruppenleiter, Lehrer und Master. Sie ist in ihren Grundsätzen inzwischen Bestandteil vieler Altenpflegeausbildungen.<br /> <br /> == Integrative Validation nach Richard (IVA) ==<br /> Die '''Integrative Validation''' (IVA) nach [[Nicole Richard]] ist eine Methodik für [[Pflegepersonal]] und Betreuungskräfte für eine wertschätzende Kommunikations- und Umgangsform in der ambulanten, stationären und häuslichen [[Altenpflege|Pflege]] von [[demenz]]kranken Menschen.<br /> <br /> Der methodische Ansatz besteht darin, die noch vorhandenen Ressourcen der Hirnleistungen zu nutzen, mit diesen zu arbeiten und den betroffenen Patienten mit seinen Gefühlen und Antrieben ernst zu nehmen.&lt;ref&gt;Ingrid Hametner: ''100 Fragen zum Umgang mit Menschen mit Demenz.'' Schlütersche 2007, 1. Auflage, S.&amp;nbsp;39–40.&lt;/ref&gt; Die Kommunikation greift den emotionalen Gehalt einer Aussage oder eines Verhaltens des zu Pflegenden auf und validiert, d.&amp;nbsp;h. erklärt das dahinter stehende Gefühl für gültig und erkennt es an, ohne zu bewerten, zu analysieren oder zu korrigieren. Die Pflegenden benennen durch validierende Sätze das Gefühl, das der demente Mensch spürt, und begegnen ihm mit Äußerungen, die er versteht. So wird versucht, Vertrauen und Nähe herzustellen, um konkrete Konfliktsituationen des Pflegealltags zu entschärfen.&lt;ref&gt;[[Erich Grond]]: ''Pflege Demenzkranker'', Schlütersche 2005, 3. Auflage, S.&amp;nbsp;109.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die integrative Validation wurde in den 1990er Jahren unter Einbindung einer fünf Jahre tätigen Bundesarbeitsgruppe von der [[Gerontologin]] Nicole Richard konzipiert. Sie unterscheidet sich deutlich von der [[Validation (Medizin)|Validation]] nach [[Naomi Feil]] und kann als deren methodische Weiterentwicklung unter Berücksichtigung der deutschen Rahmenbedingungen betrachtet werden.&lt;ref&gt;Nicole Neubert: ''Dementia care mapping: Eine Herausforderung für das Management.'' Grin Verlag 2008, S.&amp;nbsp;40.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Inhaltlich hat sich Richard dabei von den psychoanalytisch und entwicklungspsychologisch geprägten Annahmen Feils gelöst und einen eher praxisorientierten und pragmatischen statt deutenden Ansatz entwickelt. Zugleich wurden in die IVA auch Anteile anderer therapeutischer Konzepte integriert, etwa der [[Biografiearbeit]].<br /> <br /> Ziel der integrativen Validation ist es, einen Zugang zur Erlebenswelt des desorientierten Menschen zu finden und mit [[Wertschätzung]] und [[Empathie]] dessen Wahrnehmungen und den daraus folgenden Reaktionen zu begegnen,&lt;ref&gt;Elisabeth Kasten, Carola Utecht, Marcus Waselewski: ''Den Alltag demenzerkrankter Menschen neu gestalten. Neue Wege in der Betreuung und Pflege von Bewohnern mit gerontopsychiatrischen Verhaltensauffälligkeiten''. Schlütersche, 2005, 1.&amp;nbsp;Auflage, S.&amp;nbsp;53.&lt;/ref&gt; um so einen möglichst hohen Grad an Lebensqualität für ihn zu erhalten.<br /> <br /> Eine Grenze der Methodik besteht dabei in der Voraussetzung, dass das Sprachvermögen beim desorientierten Menschen noch als Medium der Kommunikation vorhanden sein muss. Hinzu kommt, dass nicht jeder Mensch mit einer eingeschränkten Orientierung auf diese Form des validierenden Umgangs eingeht und zugänglich reagiert, und dass insbesondere das Gefühl, das hinter einer Aussage oder Handlung des Menschen mit Demenz steht, richtig erkannt werden muss.<br /> <br /> Als methodisches Konzept für die Arbeit mit Menschen mit Demenz ist die IVA ein in der Pflegegemeinde anerkanntes Modell. Viele Einrichtungen der [[Freie Wohlfahrtspflege|Freien Wohlfahrtspflege]] haben sich von Richard inspirieren lassen, ihre Mitarbeiter zu den Workshops geschickt oder in der Methodik ausbilden lassen. Als „Die Integrative Validation nach Richard (IVA)“ ist der Begriff rechtlich geschützt.&lt;ref name=&quot;IV&quot; /&gt;<br /> Die IVA steht im Gegensatz zum [[Realitäts-Orientierungs-Training]] (ROT) dafür, dass die Mitarbeitenden (oder auch die Angehörigen) das komplexe Krankheitsbild Demenz völlig akzeptieren: Die betroffenen Menschen werden in ihren Äußerungen nicht korrigiert und nicht auf „unsere“ Realitätsebene geführt.<br /> <br /> == Weitere Anwendungsgebiete ==<br /> Die Validation als Haltung und Umgangsform wird auch in den [[Künstlerische Therapie|künstlerischen Therapien]] empfohlen, wenn diese im Bereich der Arbeit mit dementen Menschen angewandt werden, so z.&amp;nbsp;B. in der [[Musiktherapie]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Jan Sonntag |Titel=Demenz und Atmosphäre. Musiktherapie als ästhetische Arbeit: Stimmung und Wahrnehmung in der Musiktherapie gestalten |Verlag=Mabuse-Verlag |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2013 |ISBN=978-3-86321-153-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Forschung ==<br /> Aufgrund der hohen praktischen Relevanz hat sich eine generelle Akzeptanz der Methode auch in wissenschaftlichen Kreisen entwickelt, wie zahlreiche Fachbücher und die Rahmenempfehlungen für den Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Demenz zeigen.&lt;ref name=&quot;Elisabeth Stechl, Catarina Knüvener et al 2012&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;R. Mahlberg, H. Gutzmann Hrsg. 2009&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;bmg&quot; /&gt; Ein Wirksamkeitsnachweis nach den Kriterien der [[Evidence Based Medicine]] konnte nicht erbracht werden, allerdings wurde die Validation in den genannten Studien als [[Therapie]] untersucht, was sie nicht zu sein vorgibt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD011256.pub2/full |titel=Cochrane Review der Validationstherapie (englisch) |abruf=2017-10-29}}&lt;/ref&gt; Ein neu entwickeltes, an die Besonderheiten des Forschungsgegenstandes angepasstes, Forschungsinstrument stellt das [[Dementia Care Mapping]] dar.&lt;ref&gt;{{Literatur |Hrsg=Christine Riesner |Titel=Dementia Care Mapping (DCM). Evaluation und Anwendung im deutschsprachigen Raum |Verlag=Huber-Verlag |Ort=Mannheim |Datum=2014 |ISBN=978-3-456-85344-4}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Naomi Feil: ''Validation. Ein Weg zum Verständnis verwirrter alter Menschen.'' 9., überarbeitete und erweiterte Auflage. Ernst Reinhardt Verlag, München 2010, ISBN 978-3-497-02156-7, (''Reinhardts gerontologische Reihe'' 16).<br /> * Naomi Feil: ''Validation in Anwendung und Beispielen. Der Umgang mit verwirrten alten Menschen.'' 6., aktualisierte und erweiterte Auflage. Ernst Reinhardt Verlag, München 2010, ISBN 978-3-497-02157-4, (''Reinhardts gerontologische Reihe'' 17).<br /> * Tom Kitwood: ''Demenz. Der person-zentrierte Ansatz im Umgang mit verwirrten Menschen.'' Huber, Bern; 2008, ISBN 3-456-84568-5.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.alzheimerforum.de/3/1/6/2/3162inh.html Validation im Alzheimer-Forum]<br /> * [http://www.validation-eva.com/ European Validation Association (EVA)]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Demenz]]<br /> [[Kategorie:Methode der Kommunikation]]<br /> [[Kategorie:Pflegetheorie]]<br /> [[Kategorie:Psychotherapie]]</div> Computergy22 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=MSC_Meraviglia&diff=183932347 MSC Meraviglia 2018-12-22T10:54:56Z <p>Computergy22: Motorentyp ergänzt (Angaben von der Englischen Wikipedia Seite) https://en.wikipedia.org/wiki/MSC_Meraviglia</p> <hr /> <div>{{Infobox Schiff<br /> | Schiffskategorie = Handelsschiff<br /> | Name = ''MSC Meraviglia''<br /> | Bild = MSC Meraviglia Grand Harbour Malta 20180307 03 (cropped).jpg<br /> | Bildtext = <br /> |{{Infobox Schiff/Basis<br /> | AbJahr = <br /> | Land = {{MLT-H}}<br /> | andere Schiffsnamen = <br /> | Schiffstyp = [[Kreuzfahrtschiff]]<br /> | Schiffsklasse = ''Meraviglia''-Klasse<br /> | Rufzeichen = <br /> | Heimathafen = [[Valletta]]<br /> | Eigner = <br /> | Reederei = [[MSC Kreuzfahrten]]<br /> | Bestellung = <br /> | Bauwerft = [[STX France]], [[Saint-Nazaire]]<br /> | Baunr = E34&lt;ref name=&quot;Kiellegung&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.meretmarine.com/fr/content/stx-france-le-msc-meraviglia-moitie-assemble |titel=STX France: Le MSC Meraviglia à moitié assemblé |hrsg=Mer et Marine |datum=2016-04-13 |zugriff=2016-10-08}}&lt;/ref&gt;<br /> | Baukosten = 900 Mio. US-$&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.cruiseindustrynews.com/cruise-news/cruise-ship-orderbook.html|titel=Cruise ship orderbook|zugriff=2016-10-29}}&lt;/ref&gt;<br /> | Kiellegung = Oktober 2015&lt;ref name=&quot;Kiellegung&quot; /&gt;<br /> | Stapellauf = 2. September 2016<br /> | Taufe = 3. Juni 2017<br /> | Übernahme = 31. Mai 2017<br /> | Indienststellung = 3. Juni 2017&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.faktaomfartyg.se/msc_meraviglia_2017.htm|titel=M/S MSC MERAVIGLIA.|zugriff=2017-12-22}}&lt;/ref&gt;<br /> | Reaktivierung = <br /> | Ausserdienstellung = <br /> | Streichung =<br /> | Verbleib = <br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Daten<br /> | Länge = 315&lt;ref name=&quot;Bestellung&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.mscpressarea.com/Press-Area/PressReleases.php?eLang=1&amp;dLang=1&amp;eCountry=1&amp;PIID=7491|titel=MSC CRUISES AND STX FRANCE SIGN A LETTER OF INTENT FOR TWO PROTOTYPE CRUISE SHIPS|datum=2014-03-20|zugriff=2016-10-29}}&lt;/ref&gt;<br /> | Breite = 43&lt;ref name=&quot;Bestellung&quot;&gt;&lt;/ref&gt;<br /> | Tiefgang = 8,75<br /> | Verdrängung = <br /> | Vermessung = 171.598 BRZ&lt;ref name=&quot;Bestellung&quot;&gt;&lt;/ref&gt;<br /> | Besatzung = 1.536&lt;ref name=&quot;Bestellung&quot;&gt;&lt;/ref&gt;<br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Antrieb<br /> | Antrieb = [[Dieselelektrischer Antrieb]]<br /> 2 × 4T - 12 Zylinder Diesel Motoren<br /> <br /> 2 × 4T - 16 Zylinder Diesel Motoren<br /> | Maschinenleistung = <br /> | Geschwindigkeit_M = 22,7 <br /> | Propeller = <br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Transport<br /> | Tragfähigkeit = <br /> | Container = <br /> | Tankkapazität = <br /> | Rauminhalt = <br /> | RoRo = <br /> | PaxPlätze = 5.714&lt;ref name=&quot;Bestellung&quot;&gt;&lt;/ref&gt;<br /> | PaxKabinen = 2.244<br /> | Fahrzeugkapazität = <br /> | Tiere = <br /> }}<br /> |{{Infobox Schiff/Sonstiges<br /> | Klassifizierungen = <br /> | Registriernummern = [[Schiffsnummer#IMO-Nummer|IMO]] 9760512<br /> }}<br /> }}<br /> <br /> Die '''''MSC Meraviglia''''' ist ein [[Kreuzfahrtschiff]] der Schweizer Reederei [[MSC Kreuzfahrten]] und das erste Schiff der [[Meraviglia-Klasse|''Meraviglia''-Klasse]]. Zum Zeitpunkt der Indienststellung war die ''MSC Meraviglia'' nach den Schiffen der [[Royal Caribbean International#Oasis-Klasse|''Oasis''-Klasse]] von [[Royal Caribbean International]] das größte Kreuzfahrtschiff.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Das Typschiff des Projektes „Vista“ wurde am 20. März 2014 gemeinsam mit der damals ebenfalls noch unbenannten ''[[MSC Bellissima]]'' unter Vorbehalt in Auftrag gegeben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.stxfrance.com/FR/stxfrance-actualite-19-LETTRE%20DINTENTION%20DE%20COMMANDE%20POUR%20STX%20FRANCE.awp |titel=Lettre d’intention de commande pour STX France |hrsg=STX France |zugriff=2016-10-08 |datum=2014-03-20}}&lt;/ref&gt; Der Bau der ''MSC Meraviglia'' begann am 20. April 2015.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.meretmarine.com/fr/content/stx-france-lance-la-construction-du-msc-meraviglia|titel=STX France lance la construction du MSC Meraviglia|datum=2015-04-21|zugriff=2016-10-29}}&lt;/ref&gt; Im Rahmen dieses Baustarts wurde ebenfalls der Name des Schiffes verkündet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=MSC Cruises USA |url=https://www.prnewswire.com/news-releases/msc-cruises-first-next-generation-ship-named-msc-meraviglia-as-first-steel-is-cut-at-stx-france-300068590.html |titel=MSC Cruises' First Next Generation Ship Named &quot;MSC Meraviglia,&quot; As First Steel Is Cut At STX France |zugriff=2017-12-05 |sprache=en}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die [[Kiellegung]] fand 2015 bei [[STX France]] Cruise SA in [[Saint-Nazaire]] statt. Am 1. Februar 2016 folgte die traditionelle Münzzeremonie.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.msccruises.com/en-gl/MSC-Voyagers-Club/Newsletter/MSC-Cruises-Newsletter-Coin-Ceremony.aspx|titel=FOUR COINS AND A BRIGHT FUTURE|zugriff=2017-11-16}}&lt;/ref&gt; Das [[Stapellauf|Aufschwimmen]] des Neubaus erfolgte am 2.&amp;nbsp;September 2016.&lt;ref&gt;''[http://www.cruiseindustrynews.com/cruise-news/15746-msc-meraviglia-floated-out-at-stx-france.html MSC Meraviglia Floated Out at STX France]'', Cruise Industry News, 2.&amp;nbsp;September 2016.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 31. Mai 2017 wurde das Schiff an MSC Kreuzfahrten abgeliefert&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.mscpressarea.com/en_INT/press-releases/1431|titel=MSC CRUISES CELEBRATES THE COMING INTO SERVICE OF MSC MERAVIGLIA|datum=2017-05-31|zugriff=2017-06-01}}&lt;/ref&gt;. Die Indienststellung erfolgte am 3.&amp;nbsp;Juni 2017. Am 3. Juni wurde das Schiff in [[Le Havre]] beim 500. Hafenjubiläum durch [[Sophia Loren]] getauft.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.cruiseindustrynews.com/cruise-news/17181-msc-christens-meraviglia.html|titel=MSC Christens Meraviglia|datum=2017-06-03|zugriff=2017-06-04}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.meretmarine.com/fr/content/premier-bain-de-foule-pour-le-msc-meraviglia|titel=Premier bain de foule pour le MSC Meraviglia|datum=2017-05-22|zugriff=2017-05-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=MSC Meraviglia Schifftaufe: Event und Gäste {{!}} MSC Kreuzfahrten |Sammelwerk=MSC Kreuzfahrten Website |Online=https://www.msc-kreuzfahrten.de/de-de/Entdecken-Sie-MSC/Kreuzfahrtschiffe/MSC-Meraviglia/Schiffstaufe/Event.aspx |Abruf=2017-12-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Ausstattung ==<br /> Das Schiff verfügt über eine 1.536 Mann starke Besatzung, welche bis zu 5.714 Passagiere umsorgen. Die Passagiere sind auf acht Decks in 2.244 Kabinen untergebracht. Drei Decks sind dem Personal vorbehalten. Insgesamt verfügt das Schiff über 18 Decks.&lt;ref&gt;[http://www.vesseltracking.net/cruise/msc-meraviglia-9534690 MSC ''Meraviglia''], VesselTracking.net.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ''Galleria Meraviglia'' ist ein zentraler Ort auf Deck 6 und 7.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Literatur |Titel=Schiffspläne und Kabinen {{!}} MSC Meraviglia {{!}} MSC Kreuzfahrten |Sammelwerk=MSC Kreuzfahrten Website |Online=https://www.msc-kreuzfahrten.de/de-de/Entdecken-Sie-MSC/Kreuzfahrtschiffe/MSC-Meraviglia/Deckplan.aspx |Abruf=2017-12-05}}&lt;/ref&gt; Dabei handelt es sich um eine fast 100 Meter lange sich über die beiden zwei Decks erstreckende Promenade mit einem LED-Himmel. An dieser Promenade gelegen befinden sich mehrere Bars und Lounges, sowie Shops, Boutiquen und Restaurants.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> Das Schiff verfügt über ein Theater, das ''Broadway Theater'', mit 985 Plätzen. Ebenfalls an Bord am Heck befindet sich mit der ''Carousel Lounge'' ein eigens für den [[Cirque du Soleil]] entwickeltes Theater. In diesem werden zwei verschiedene extra für die ''MSC Meraviglia'' konzipierte Shows aufgeführt.&lt;ref name=&quot;:1&quot;&gt;{{Literatur |Titel=⚓ MSC Meraviglia ⚓ Informationen, Routen &amp; buchen ⚓ |Sammelwerk=Schiffe und Kreuzfahrten |Online=https://www.schiffe-und-kreuzfahrten.de/kreuzfahrtschiffe/msc-meraviglia/ |Abruf=2017-12-05}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem großen Unterhaltungsbereich auf Deck 16 und 18 befindet sich neben sieben verschiedenen Kinderclubs auch eine Sporthalle. Ebenfalls in diesem Bereich zu finden ist eine ''Sportsbar'' mit zwei originalgroßen [[Bowlingbahn]]en, zwei [[Formel 1]]-Simulatoren, ein 4-D-Kino und ein [[Flugsimulation|Flugsimulator]].&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> Der Wasserpark auf Deck 19 verfügt über drei [[Wasserrutsche]]n, einen Kletterpark und einen Wasserspielplatz für Kinder. Insgesamt hat die MSC Meraviglia vier [[Schwimmbecken|Außenpools]], einen überdachbaren Pool und 9 öffentliche [[Whirlpool (Becken)|Whirlpools]]. <br /> <br /> Der Spa-Bereich hat eine Größe von 1.100&amp;nbsp;m². Er besteht aus 22 Behandlungsräumen, verschiedenen [[Sauna|Saunen]] und Ruheräumen. Ebenfalls verfügt die ''MSC Meraviglia'' über ein 570&amp;nbsp;m² großes [[Fitnessstudio]] und einer [[Power-Walking]]-Strecke an Deck.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> Auf dem Schiff gibt es zwölf verschiedene Restaurants. Darunter befinden sich neben einem Selbstbedienungsrestaurant mehrere Hauptrestaurants und zuzahlungspflichtige Spezialitätenrestaurants. An Bord sind auch 20 Bars und Lounges zu finden.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> == Einsatz ==<br /> In der Premierensaison und im Winter 2017/18 wurde das Schiff im westlichen Mittelmeer ab Genua eingesetzt.&lt;ref name=&quot;:1&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Sommer 2018 wurde die ''MSC Meraviglia'' ab Genua von dem Neubau [[MSC Seaview|''MSC Seaview'']] abgelöst und im Sommer 2018 in [[Hamburg]] stationiert. Von hier aus bricht sie zu unterschiedlichen Kreuzfahrten nach [[Irland]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], in die Ostsee, nach Norwegen und Richtung Westeuropa auf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.hamburgcruisecenter.eu/de/news/die-msc-meraviglia-kommt-2018-nach-hamburg |titel=Die MSC Meraviglia kommt 2018 nach Hamburg {{!}} Hamburg Cruise Center |zugriff=2017-12-05 |sprache=de}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Galerie ==<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:MSC Meraviglia à Saint-Nazaire de nuit.jpg|''MSC Meraviglia'' im Bau<br /> Datei:MSC Meraviglia in Honnigsvåg.jpg|''MSC Meraviglia'' in Honnigsvåg (Nordkapp), von der ''[[Midnatsol]]'' aus aufgenommen<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat|MSC Meraviglia (ship, 2017)|''MSC Meraviglia''}}<br /> * [https://mscmeraviglia.com/de/de Deutsche Webseite der MSC Meraviglia] <br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Kreuzfahrtschiffe der MSC}}<br /> <br /> [[Kategorie:Passagierschiff (Malta)]]<br /> [[Kategorie:Meraviglia-Klasse]]<br /> [[Kategorie:Schiff mit dieselelektrischem Antrieb]]</div> Computergy22 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zug_(Stadt)&diff=183932042 Zug (Stadt) 2018-12-22T10:40:53Z <p>Computergy22: /* Bevölkerung */</p> <hr /> <div>&lt;!-- schweizbezogen --&gt;<br /> {{Infobox Ort in der Schweiz<br /> | NAME_ORT = Zug<br /> | BILDPFAD_KARTE = Karte Gemeinde Zug 2007.png<br /> | BILDPFAD_WAPPEN = Zoug-ville-blason.svg<br /> | BILD = Zugerberg Obersicht Zug.jpg<br /> | BESCHREIBUNG = Blick vom Zugerberg auf Zug<br /> | IMAGEMAP = Kanton Zug<br /> | REGION-ISO = CH-ZG<br /> | BFS = 1711<br /> | PLZ = '''6300–6305 (Zug)'''&lt;br /&gt;6317 (Oberwil b. Zug)<br /> | UN/LOCODE = CH ZLM<br /> | BREITENGRAD = 47.16617<br /> | LÄNGENGRAD = 8.51549<br /> | HÖHE = 425<br /> | FLÄCHE = 33.84<br /> | EINWOHNER = &lt;!-- wird durch eine zentralisierte Vorlage eingebunden--&gt;<br /> | STAND_EINWOHNER = &lt;!-- wird durch eine zentralisierte Vorlage eingebunden--&gt;<br /> | AUSLÄNDER = 32,7 % &lt;small&gt;(31. Dezember 2015)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit, Geschlecht und Gemeinde |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/02/blank/key/bevoelkerungsstand/02.html |wayback=20150101162935 |archiv-bot=2018-03-26 22:30:37 InternetArchiveBot }} (Ständige Wohnbevölkerung)&lt;/ref&gt;<br /> | STADTPRÄSIDENT = Karl Kobelt ([[FDP.Die Liberalen|FDP]])<br /> | WEBSITE = www.stadtzug.ch<br /> }}<br /> <br /> '''Zug''' ([[schweizerdeutsch]] ''Zùùg'' {{IPA|[tsʊːɡ̊]}},&lt;ref name=&quot;lsg&quot;&gt;''[[Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen]],'' hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol, Frauenfeld/Lausanne 2005, S.&amp;nbsp;990&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt; {{frS|''Zoug,''}} {{itS|''Zugo,''}} {{rmS|{{Audio|Roh-Zug.ogg|''Zug''}}}}, {{laS|''Tugium''}}) ist eine [[politische Gemeinde]] und Hauptort des [[Schweiz]]er [[Kanton Zug|Kantons Zug]].<br /> <br /> [[Datei:City of zug oldtown aerial view 老镇.jpg|mini|Luftaufnahme der Altstadt von Zug (2009)]]<br /> <br /> == Geographie ==<br /> === Lage ===<br /> Zug liegt auf {{Höhe|425|CH}} am [[Zugersee]], eingebettet zwischen dem nordöstlichen Ufer des Zugersees und dem Fuss und den unteren Westhängen des [[Zugerberg]]s, in der [[Zentralschweiz]], im [[Mittelland (Schweiz)|Schweizer Mittelland]]. Die Stadt Zug liegt 23&amp;nbsp;km südlich von [[Zürich]] (Luftlinie).<br /> [[Datei:Sicht auf die Stadt Zug.jpg|mini|Blick auf Zug in der Abenddämmerung]]<br /> <br /> === Flächennutzung ===<br /> Die Fläche des 33,8&amp;nbsp;km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt am Nordostufer des Zugersees, am Übergang vom Schweizer Mittelland zur voralpinen Hügellandschaft. Von diesen 34&amp;nbsp;km² entfallen etwas mehr als 12&amp;nbsp;km² auf den Zugersee. Die Seeuferlänge von Zug beträgt ungefähr 11&amp;nbsp;km und reicht von der Bucht östlich von Cham bis an den Lotenbach in der Nähe von Walchwil. Der Landanteil der Zuger Gemeindefläche bestand 1997 zu 23,8 % aus Siedlungsfläche, zu 35,5 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 38,1 % aus Wald und Gehölzen und zu 2,6 % aus unproduktiver Fläche.<br /> <br /> === Gewässer ===<br /> Entlang des Nordufers des Zugersees umfasst das Gebiet einen rund 1&amp;nbsp;km breiten Streifen der Lorzenebene (auch Baarer Ebene genannt), die auf durchschnittlich {{Höhe|420|CH}} liegt. Diese Schwemmebene wurde nach der letzten [[Würmeiszeit|Eiszeit]] durch [[Erosion (Geologie)|Erosionsmaterial]] aufgeschüttet, das von der [[Lorze]] aus dem oberen Einzugsgebiet mitgeführt wurde. Drei Wasserläufe münden aus dieser Ebene in den See, nämlich von Westen nach Osten der ''Steinhauser Dorfbach'' (bildet zugleich die Westgrenze des Gemeindegebietes), die ''Alte Lorze'' und die kanalisierte ''Lorze''. Der untere Lorzelauf wurde 1976 korrigiert und um mehr als 1&amp;nbsp;km ostwärts verlegt. Während die frühere Lorzemündung durch einen in den See vorgeschobenen [[Schwemmkegel]] bei der Kollermühle gekennzeichnet ist, mündet der begradigte Flusslauf beim Erholungsgebiet Brüggli in den Zugersee.<br /> <br /> === Geologie ===<br /> Der östliche und südliche Teil des Gemeindebodens wird vom Zugerberg eingenommen, der geologisch aus aufgefalteten Schichten der [[Subalpine Molasse|subalpinen Molasse]] besteht. Dieser voralpine Höhenrücken, der im ''Hünggigütsch'' auf {{Höhe|1039|CH}} gipfelt, weist in seinem Kammbereich ein Hochplateau mit einer Breite von bis zu 2&amp;nbsp;km auf. Zwischen den [[Moräne]]n des würmeiszeitlichen [[Reussgletscher]]s entstand hier das [[Regenmoor|Hochmoor]] ''Eigenried'' (zum grösseren Teil auf dem Gebiet von Walchwil), das zu den wertvollsten Naturschutzgebieten des Kantons Zug zählt. Nach Westen fällt der Zugerberg steil zum Zugersee hin ab, nur der Hangfuss zeigt im Bereich der Stadt Zug eine sanftere Hangneigung. Der Hang ist von ausgedehnten Buchenmischwäldern bestanden und durch die Erosionsrinnen einer Reihe kurzer Bachläufe, darunter des ''Bohlbachs,'' des ''Mülibachs'' und des ''Lotenbachs'', untergliedert. Ein kleiner Anteil der Gemeindefläche liegt am Ostabhang des Zugerbergs im Einzugsgebiet der oberen Lorze.<br /> <br /> Ferner besitzt die Stadt Zug eine rund 1&amp;nbsp;km² grosse Exklave namens Alpli am Nordhang des [[Rossberg (Zentralschweizer Voralpen)|Rossbergs]]. Sie umfasst eine [[Kar (Talform)|Karmulde]] mit alpinen Bergweiden, die zwischen den Gipfeln des ''Gnipen'' ({{Höhe|1567|CH}}) und ''Wildspitz'' (mit {{Höhe|1580|CH}} die höchste Erhebung des Gemeindegebietes) liegt und vom ''Alplibach'' über den ''Hüribach'' zum [[Ägerisee]] entwässert wird.<br /> <br /> === Stadtgebiete und Nachbargemeinden ===<br /> [[Datei:Zug aus der Luft.jpg|mini|Blick aus der Luft auf die Altstadt]]<br /> [[Datei:Zug - Oberstadt 2010-06-18 17-50-54 ShiftN.jpg|mini|Ober Altstadt]]<br /> [[Datei:Zug - Unterstadt 2010-06-18 17-49-18 ShiftN.jpg|mini|Unter Altstadt]]<br /> <br /> Zur Stadt Zug gehören ausgedehnte Gewerbe-, Industrie- und Wohnquartiere in der Lorzenebene, und etwas abgetrennt vom eigentlichen Stadtgebiet die Siedlungen ''Lorzen, Kollermühle, Steinhuserbrugg'' und ''Ammannsmatt''. Ebenfalls Teil der Stadt sind das Dorf [[Oberwil bei Zug|Oberwil]], die Siedlung ''Räbmatt'', beide südlich von Zug am Seeufer gelegen, sowie verschiedene Hofsiedlungen auf der Höhe des Zugerbergs. Nachbargemeinden von Zug sind im Nordwesten [[Cham ZG|Cham]] und [[Steinhausen ZG|Steinhausen]], im Norden [[Baar ZG|Baar]], im Osten [[Unterägeri]], im Süden [[Walchwil]] und im Westen (reine Seegrenze) [[Meierskappel]] und [[Risch (Gemeinde)|Risch]]. Mit den Gemeinden Baar, Steinhausen und Cham, die ebenfalls in der Lorzenebene liegen, ist Zug bereits stark zusammengewachsen. Insbesondere zwischen Zug und Baar ist dieser Prozess schon soweit fortgeschritten, dass die Gemeindegrenzen kaum noch wahrnehmbar sind. Überdies besitzt Zug mit seiner Exklave gemeinsame Grenzen mit den [[Kanton Schwyz|Schwyzer]] Gemeinden [[Arth SZ|Arth]] und [[Steinerberg]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Name ===<br /> Der Name ''Zug'' geht auf das althochdeutsche Gattungswort ''zug'' ‹Fischzug, Fischenze› zurück, das ein Verbalabstrakt von althochdeutsch ''ziuhan'' bzw. neuhochdeutsch ''ziehen'' ist. Mit ''Zug'' war ursprünglich ein bestimmtes ufernahes Gebiet im See und das Recht auf Fischfang in diesem Seeteil gemeint; später wurde es auf die dort liegende Siedlung übertragen.&lt;ref name=&quot;lsg&quot; /&gt;<br /> <br /> === Stadtgründung ===<br /> Zu Beginn des 13. Jahrhunderts gründeten möglicherweise die [[Kyburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Kyburg]], die seit dem Aussterben der Lenzburger 1173 über das Gebiet von Zug herrschten, die Stadt Zug am Ufer des Zugersees. Bergwärts der Stadt lagen ältere Siedlungskerne, nämlich die Pfarrkirche St.&amp;nbsp;Michael, die Burg Zug und eine gleichnamige dörfliche Siedlung.&lt;ref&gt;Josef Grünenfelder, Toni Hofmann und Peter Lehmann: ''Die Burg Zug. Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung.'' Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters&amp;nbsp;28, Zug/Basel 2003.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Motiv für die Stadtgründung galt lange Zeit die verkehrsgünstige Lage am Handelsweg von Zürich nach Norditalien über den [[Gotthardpass|Gotthard]], der über den Zugersee nach [[Immensee]] von dort nach Küssnacht und weiter über den [[Vierwaldstättersee]] führen sollte. Diese Vermutung kann heute aber nicht mehr aufrechterhalten werden. Dagegen spricht die erst späte Ausstattung Zugs mit dem Zollprivileg zwischen 1303 und 1326 und die Orientierung Zürichs beim Italienhandel an den günstiger gelegenen Bünder Pässen.&lt;ref&gt;Thomas Glauser: ''[http://www.e-periodica.ch/digbib/view2?var=true&amp;pid=tug-001:2000:16::93#93 Sust und Zoll in der spätmittelalterlichen Stadt Zug.]'' S.&amp;nbsp;93. In: ''Tugium.'' 16/2000. Kündig Druck, S.&amp;nbsp;79–96, ISBN 3-907587-16-2&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Stadt bestand in ihrer ersten Entwicklungsphase nur aus einem Teil der heutigen Altstadt, die allerdings noch eine weitere, heute nicht mehr existente dritte Gasse unterhalb der heutigen Untergasse aufwies. Die heutige Untergasse stellte somit bis zur Altstadtkatastrophe 1435 noch die Mittelgasse dar. Das Stadtgebiet bestand daher aus sechs ungefähr parallelen nach Süden verlaufenden Häuserreihen.<br /> <br /> In einer urkundlichen Erwähnung von 1242 wurde Zug erstmals als ''oppidum'' (lat. für ‹Stadt, Kleinstadt›) bezeichnet, 1255 als ''castrum'' (lat. für ‹fester Platz, Burg›). Die Liebfrauenkapelle wurde 1266 erstmals urkundlich erwähnt.<br /> <br /> Nördlich der Altstadt befand sich am Seeufer eine suburbane Siedlung, die heutige Vorstadt. Archäologische Funde und historische Quellen belegen die Stad genannte Handwerkersiedlung mit privaten Susten und einem Anlegeplatz für Boote spätestens seit dem 14.&amp;nbsp;Jahrhundert.<br /> <br /> === Zug unter habsburgischer Herrschaft ===<br /> [[Datei:Huwilerturm zug.jpg|mini|Der Huwilerturm, Teil der Zuger Stadtbefestigung]]<br /> <br /> 1273 kaufte [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf von Habsburg]], wenige Monate bevor er zum deutschen König gewählt wurde, neben grossen Teilen ehemals kyburgischen und [[Habsburg-Laufenburg|laufenburgischen]] Besitzes, die Stadt Zug und Arth am See von der kyburgischen Erbtochter Anna. Die [[Habsburg]]er legten nun Zug und die im Umland liegenden Siedlungen zum ''Amt Zug'' zusammen.<br /> <br /> Die Habsburger bauten die Zuger Stadtbefestigung massiv aus. Das einfache Durchlasstor wurde im späten 13. Jahrhundert oder um 1300 mit dem Zitturm befestigt. Das Lughaus neben dem Zitturm wurde als Flankenwerk und Zollhaus errichtet. Die Ringmauer wurde ringsum mit einer Zwingermauer verstärkt, die aussen mit einem zweiten Stadtgraben geschützt war. Der Bau der Zwingermauer könnte in die Zeit zwischen 1326 und 1370 zu datieren sein. Die ältere Forschung interpretierte die Zwingermauer irrtümlicherweise als Stadterweiterung der Zeit nach 1435 oder 1478.&lt;ref&gt;Adriano Boschetti-Maradi, Toni Hofmann und Peter Holzer: ''Der Ausbau der Zuger Stadtbefestigung unter habsburgischer Herrschaft.'' In: Tugium 23/2007, 105–136.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1315 soll Zug den habsburgischen Truppen unter Herzog Leopold I. als Sammlungsort für die [[Schlacht am Morgarten]] gedient haben. Nach der Niederlage der Habsburger blieb Zug weiterhin habsburgisch, doch war nach dem Bündnis [[Luzern]]s mit den Eidgenossen 1332 und dem Eintritt Zürichs in die Eidgenossenschaft am 1. Mai 1351 Zug schliesslich vollständig von eidgenössischem Gebiet umgeben. Am 8. Juni 1352 belagerten die Eidgenossen die Stadt Zug, nachdem ihnen das Umland keinen Widerstand geleistet hatte. Als Herzog Albrecht keine Hilfe schicken wollte, wurde die Stadt übergeben. Zug trat daraufhin zusammen mit seinem ''Äusseren Amt'' bestehend aus Ägeri, Menzingen und Baar am 27. Juni 1352 dem Bund der Eidgenossen bei. Der sogenannte ''Zugerbund'' änderte dennoch nicht viel an der Herrschaftssituation, denn er bedeutete nicht die Auflösung der habsburgischen Landesherrschaft über Zug, vielmehr verpflichteten sich die Zuger weiterhin, die Habsburger Gerichte anzuerkennen und die erhobenen Abgaben zu leisten.&lt;ref&gt;Thomas Glauser: ''[https://www.zg.ch/behoerden/staatskanzlei/staatsarchiv/publikationen/tugium-publikationen/download-tugium-beitraege/downloads/tugium-18-2002-103-115/at_download/file 1352 – Zug wird nicht eidgenössisch.]'' In: ''Tugium.'' 18/2002. Kündig Druck, S. 103–115, ISBN 3-907587-18-9&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Zug vorstadt.jpg|mini|links|Vorstadt]]<br /> Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch Herzog Albrecht kam es durch die Vermittlung des Markgrafen [[Ludwig V. (Bayern)|Ludwigs von Brandenburg]] zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen, das zwar die eidgenössischen Bündnisse anerkennt, den Zugerbund jedoch verschweigt und somit seine Unrechtmässigkeit impliziert. Das bedeutete für Zug auch weiterhin die habsburgische Herrschaft. Habsburg stellte die Zuger Ammänner und Rudolf IV. verlieh der Stadt am 21. August 1359 das [[Sust]]- und [[Zoll (Abgabe)|Zollrecht]].<br /> <br /> Vermutlich im Spätsommer 1365 eroberten die Schwyzer zusammen mit einigen aus dem Ägerital, aber ohne Unterstützung der weiteren eidgenössischen Orte, zum zweiten Mal die Stadt Zug. Fortan stellte Schwyz den Zuger Ammann, urkundlich belegt zwischen 1370 und 1404. Die zu leistenden Abgaben jedoch gingen nach wie vor an Habsburg.<br /> <br /> Am 24. Juni 1400 verlieh [[Wenzel (HRR)|König Wenzel]] allein der Stadt Zug die [[Blutgerichtsbarkeit|hohe Gerichtsbarkeit]], den Blutbann, über Stadt und Amt. Auf Grund dessen kam es 1404 zum Banner- und Siegelhandel bei dem das Äussere Amt zum Ausgleich die Herausgabe von Banner, Siegel und Urkunden forderte.<br /> <br /> === Zugs Unabhängigkeit ===<br /> [[Datei:Stumpf-Chronik-Zug.png|mini|Älteste bekannte Darstellung der Stadt Zug aus der Chronik von [[Johannes Stumpf]] (1547/48)]]<br /> <br /> Im 14. und 15. Jahrhundert erwarb die Stadt Zug zunehmend Vogteien rund um den Zugersee, wozu Cham, Steinhausen, Hünenberg, Risch und Walchwil gehörten. Mit der Verleihung der Reichsfreiheit durch König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] 1415 wurde Zug unabhängig und alle habsburgischen Ansprüche erloschen.<br /> <br /> Am 4. März 1435 versank die damalige Untergasse zusammen mit den am See liegenden Häusern im [[Zugersee]]. 60 Menschen kamen dabei ums Leben und 26 Häuser wurden zerstört.<br /> [[Datei:Gygerkarte Zug.jpg|mini|Zug auf der [[Hans Conrad Gyger|Gygerkarte]] von 1667]]<br /> Ab 1478 liess die Stadt von Baumeister Hans Felder die Kirche St. Oswald bauen und erweiterte ihr Stadtgebiet um ein Vielfaches. Der Plan der neuen Stadtbefestigung und die Anlage der Neugasse folgen einem absolut regelmässigen, vom Zirkel abgeleiteten Grundriss mit Zentrum beim Kolinplatz, wo alle Verkehrswege zusammentreffen. Dieser Stadtplan ist verwandt mit Idealstädten der italienischen Renaissance. 1505 liess die Stadt das Rathaus, 1516 ein Spital (heute Burgbachschulhaus) und 1530 ein Kornhaus (heute Bibliothek) bauen. 1518 bis 1536 wurde die neue Stadtbefestigung mit den charakteristischen Zylindertürmen vollendet.&lt;ref&gt;Adriano Boschetti-Maradi: ''Die Zuger Stadterweiterung von 1478. Eine städtebauliche Leistung der Renaissance.'' In: Georges-Bloch-Jahrbuch des Kunsthistorischen Instituts der Universität Zürich 11/12, 2004/05, 60–75.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zug entschied sich während der [[Reformation]] 1526 [[römisch-katholische Kirche|katholisch]] zu bleiben und bildete zusammen mit [[Kanton Uri|Uri]], [[Kanton Schwyz|Schwyz]], [[Unterwalden]], [[Kanton Freiburg|Freiburg]] und [[Kanton Solothurn|Solothurn]] am 5.&amp;nbsp;Oktober 1586 den [[Goldener Bund|Goldenen Bund]]. Mit dem Kapuzinerkloster von 1595 kam die erste städtische Ordensniederlassung zustande.<br /> <br /> Die nachfolgenden Jahre waren geprägt durch Spannungen zwischen der Stadt Zug und dem Äusseren Amt, das sich um Kompetenzen und Mitbestimmung stritt. Nach diversen eidgenössischen Schiedssprüchen kam es 1604 zum Libellvertrag (von lat. ''libellus'' ‹Büchlein›), der erstmals das Verhältnis zwischen Stadt und Amt schriftlich regelte und bis zur Besetzung Zugs durch die Franzosen 1798 die Grundlage des [[Öffentliches Recht|öffentlichen Rechts]] bildete. Auch wenn die Stadt weiterhin zentraler Ort des politischen Geschehens blieb, stellte der Libellvertrag Stadt und Amt politisch gleich und gewährte dem Land so Mitspracherecht bei allen Entscheidungen.<br /> <br /> Während der [[Napoléon Bonaparte|napoleonischen]] [[Feldzug|Feldzüge]] wurde Zug im Rahmen der [[Helvetische Republik|Helvetik]] dem [[Kanton Waldstätte]] zugeteilt, dessen Hauptort es von 1799 bis 1802 war.<br /> <br /> Nach dem Zerfall der Helvetischen Republik wurde Zug durch die erste Verfassung des [[Kanton Zug|Kantons Zug]] von 1814 Hauptort des Kantons.<br /> <br /> Die Jahre von 1830 bis 1847 waren geprägt durch politische Auseinandersetzungen zwischen Konservativen und Liberalen. Zug, das dem [[Sonderbund]] beigetreten war und im [[Sonderbundskrieg]] somit auf katholischer Seite kämpfte, musste am 22.&amp;nbsp;November 1847 kapitulieren, wurde von eidgenössischen Truppen besetzt und zu [[Reparation]]szahlungen verpflichtet.<br /> <br /> [[Datei:Vorstadtkatastrophe Zug.jpg|mini|Zerstörte Vorstadt in der [[Katastrophenbucht]]]]<br /> <br /> [[Datei:Vorstadtkatastrophe-Monument-2.jpg|mini|«Mémoire d’une strate 1887–1996» von Carmen Perrin&lt;ref&gt;[http://www.stadtzug.ch/de/kulturfreizeit/kultur/rundgaenge/rundgang/?action=showrundgang&amp;id=51&amp;rundgang_id=51 ''Perrin, Carmen: Mémoire d’une strate 1887–1996 (1995)''] auf www.stadtzug.ch, abgerufen am 12. Februar 2017.&lt;/ref&gt; – Denkmal der Vorstadtkatastrophe in Zug]]<br /> [[Datei:ETH-BIB-Zug, Übersicht v. S. O.-Inlandflüge-LBS MH01-001739.tif|mini|Zug (ZG), historisches Luftbild von 1919, aufgenommen von [[Walter Mittelholzer]]]]<br /> <br /> Bei der sogenannten [[Katastrophenbucht|«Vorstadtkatastrophe» am 5. Juli 1887]] zerstörte ein Ufereinbruch 35 Gebäude der Vorstadt, kostete 11 Menschen das Leben und liess 650 Personen obdachlos werden. Zum Abrutschen der Häuser kam es nach Pfählungen und Aufschüttungen bei Bauarbeiten an einer neuen Quaianlage, welche die Uferstabilität schwächten und zum Wegrutschen einer tragenden Bodenschicht aus Schlammsand führten. Um die Belastung der Uferzone zu verringern, wurden daraufhin 15 Häuser neben dem Regierungsgebäude abgerissen und durch eine Grünfläche ersetzt.&lt;ref&gt;Stadt Zug (Hrsg.): ''Die Zuger Vorstadt. Gedenkschrift zum 100. Jahrestag der Vorstadtkatastrophe vom 5.&amp;nbsp;Juli 1887.'' Kalt-Zehnder-Druck, Zug 1987. ISBN 3-85761-234-7.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 27. September 2001 wurde ein Anschlag, das [[Zuger Attentat]], auf das Zuger Parlament verübt, bei dem 14 Politiker getötet und etliche weitere Menschen verletzt wurden.<br /> <br /> === Wappen ===<br /> Das Zuger Stadtwappen besteht aus einem weissen Wappenschild, das von einem blauen Balken waagerecht in der Mitte geteilt und von einer gelben Burgmauer gekrönt wird. Die Burgmauer wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts zur besseren Unterscheidung vom Wappen des Kantons Zug eingeführt, das sich ausserdem noch im Farbton vom Stadtwappen unterscheidet. Das Wappen weist zurück auf die Zeit der [[Habsburger]], die offiziell bis zum 27. Juni 1352 über das Gebiet der Stadt Zug herrschten und deren Wappenschild sich vom Zuger Stadtwappen nur durch die rote Farbe des waagerechten Balkens unterschied.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |titel=Zug Online: Geschichte |url=http://www.stadtzug.ch/de/ueberzug/ueberzugrubrik/geschichte/ |zugriff=2009-03-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> [[Datei:Konfessionsbild Stadt Zug.png|mini|300px|Konfessionsbild der Stadt Zug (Stand 2004)]]<br /> <br /> Mit 30'000 Einwohnern ist Zug die grösste Stadt des [[Kanton Zug|Kantons Zug]] (Stand Ende September 2017). Besonders in den Jahren um 1900 sowie von 1950 bis 1970 stieg die Bevölkerungszahl von Zug markant an. Nach 1970, als mit rund 23'000 Einwohnern ein erster Höchststand verzeichnet wurde, erfolgte ein Knick in der demographischen Entwicklung. Während der 1970er Jahre nahm die Bevölkerung um fast 6 % ab. Danach blieb die Einwohnerzahl auf konstantem Niveau, bevor zu Beginn der 1990er Jahre aufgrund starker Bautätigkeit wieder ein kontinuierliches Wachstum einsetzte. Neue Ein- und Mehrfamilienhäuser wurden in den letzten Jahren hauptsächlich an den Hängen des Zugerberges und in der Lorzeebene nördlich des Stadtzentrums gebaut. Das Siedlungsgebiet von Zug ist heute mit demjenigen von [[Baar ZG|Baar]] weitgehend zusammengewachsen. In der Lorzeebene bestehen zwischen den Siedlungs- und Gewerbegebieten allerdings noch grössere Freiflächen, die als Baulandreserven dienen.<br /> <br /> Der Anteil der ausländischen Bevölkerung liegt mit 32,7 % über dem kantonalen Durchschnitt von 27 %. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 gaben 81,8 % Deutsch als Hauptsprache an, dahinter folgten Italienisch mit 3,8 % und Serbokroatisch mit 3,2 %.<br /> <br /> Die Bevölkerung von Zug ist überwiegend römisch-katholisch. Im Jahr 2011 waren 48,37 % der Bewohner Katholiken, 15,09 % Protestanten, 14,18 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an und 22,36 % waren konfessionslos.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable left&quot;<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;16&quot; align=&quot;left&quot;| Bevölkerungsentwicklung&lt;ref&gt;Bundesamt für Statistik (Hrsg.): '' {{Webarchiv|url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/news/publikationen.Document.69585.zip|text=Eidgenössische Volkszählung 2000 – Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden 1850–2000|wayback=20160314162950|archiv-bot=2018-03-26 22:30:37 InternetArchiveBot}}.'' Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2002, ISBN 3-303-01154-0&lt;/ref&gt;<br /> |- align=&quot;center&quot; style=&quot;background:#E3E3E3&quot;<br /> | width=&quot;70&quot; align=&quot;left&quot; | '''Jahr''' || width=&quot;55&quot; | 1850 || width=&quot;55&quot; | 1880 || width=&quot;55&quot; | 1900 || width=&quot;55&quot; | 1910 || width=&quot;55&quot; | 1920 || width=&quot;55&quot; | 1930 || width=&quot;55&quot; | 1941 || width=&quot;55&quot; | 1950 || width=&quot;55&quot; | 1960 || width=&quot;55&quot; | 1970 || width=&quot;55&quot; | 1980 || width=&quot;55&quot; | 1990 || width=&quot;55&quot;| 2000 || width=&quot;55&quot; | 2010 || width=&quot;55&quot; | 2015&lt;ref&gt; {{Webarchiv|text=Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/01/02/blank/key/bevoelkerungsstand/02.html |wayback=20150101162935 |archiv-bot=2018-03-26 22:30:37 InternetArchiveBot }} (Ständige Wohnbevölkerung)&lt;/ref&gt;<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> | align=&quot;left&quot; |'''Einwohner''' || 3'302 || 4'805 || 6'508 || 2'586 || 8'096 || 9'499 || 11'113 || 12'372 || 14'488 || 19'792 || 22'972 || 21'609<br /> || 22'973 || 25'726 || 29'251<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> == Politik ==<br /> === Legislative ===<br /> {{Sitzverteilung<br /> |align=left<br /> | Beschriftung = Sitze<br /> | Land = CH<br /> | float = right<br /> | GPS|SPS|glp|CVP|FDP|SVP<br /> | GPS = 7<br /> | SPS = 6<br /> | glp = 3<br /> | CVP = 6<br /> | FDP = 10<br /> | SVP = 8<br /> }}<br /> [[Datei:Regierungsgebaeude Zug.jpg|mini|Das Regierungsgebäude – Sitz des Kantons- und Regierungsrats]]<br /> Der Grosse Gemeinderat ist seit dem 1. Februar 1963 das [[Legislative|gesetzgebende Organ]] der Stadt Zug. Er löste die vormals bestehende [[Gemeindeversammlung]] der [[Einwohnergemeinde]] als Legislative ab. Der Grosse Gemeinderat besteht aus dem Gemeinderatspräsidenten, seinem Vizepräsidenten und 38 Gemeinderäten und wird von den Stimmbürgern der Stadt im [[Proporzwahl|Proporzverfahren]] für eine Dauer von vier Jahren gewählt. Gemeinderatspräsident, Vizepräsident und zwei Stimmenzähler werden vom Grossen Gemeinderat selbst für eine Dauer von zwei Jahren gewählt. Seine Befugnisse sind in der ''Gemeindeordnung der Stadt Zug'' vom 1.&amp;nbsp;Februar 2005 festgelegt. Er kommt in der Regel einmal monatlich im Kantonsratssaal des Regierungsgebäudes zu öffentlichen Sitzungen zusammen.<br /> <br /> Die Sitzverteilung im Grossen Gemeinderat gestaltet sich folgendermassen:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- align=&quot;center&quot; style=&quot;background:#E3E3E3&quot;<br /> | '''Partei''' || width=&quot;70&quot; | [[Freisinnig-Demokratische Partei|FDP]] || width=&quot;70&quot; | [[Alternative – die Grünen Zug|Grüne]]/[[Christlichsoziale Partei der Schweiz|CSP]] || width=&quot;70&quot; | [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] || width=&quot;70&quot; | [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] || width=&quot;70&quot; | [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] || width=&quot;70&quot; | [[Grünliberale Partei|glp]]<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> |'''2018'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |titel=Protokoll der Wahlergebnisse |url=http://www.stadtzug.ch/dl.php/de/5bba3c5b6d2f9/2018_Resultate_Wahlen_Stadt_Zug.pdf |zugriff=2018-10-07 |format=PDF}}&lt;/ref&gt; || 10 Sitze || 7 Sitze || 8 Sitze || 6 Sitze || 6 Sitze || 3 Sitze<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> |'''2014'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |titel=Parlament Zug |url=http://www.stadtzug.ch/dl.php/de/547c8ab7631a9/GGR_Internet.pdf |zugriff=2010-10-03 |format=PDF}}&lt;/ref&gt; || 10 Sitze || 7 Sitze || 7 Sitze || 7 Sitze || 6 Sitze || 2 Sitze<br /> |- align=&quot;center&quot;<br /> |'''2010'''&lt;ref&gt;{{Internetquelle |titel=Parlament Zug |url=http://www.stadtzug.ch/dl.php/de/4ca8b8024f916/Wahlprotokoll_GGR_2010.pdf |zugriff=2010-10-03 |format=PDF}}&lt;/ref&gt; || 10 Sitze || 8 Sitze || 8 Sitze || 7 Sitze || 5 Sitze || 2 Sitze<br /> |}<br /> <br /> === Exekutive ===<br /> [[Datei:Stadthaus Kolinbrunnen Kolinplatz Zug.jpg|mini|hochkant|[[Stadthaus (Zug)|Stadthaus]] am Kolinplatz]]<br /> <br /> Der Stadtrat ist die [[Exekutive|ausführende Behörde]] der Stadt Zug und setzt sich aus dem [[Gemeindepräsident|Stadtpräsidenten]], dem Vizepräsidenten, drei weiteren Stadträten und einem Stadtschreiber zusammen. Gewählt wird der Stadtrat alle vier Jahre im [[Proporzwahl]]verfahren. Der Stadtpräsident wird mittels [[Mehrheitswahl]] bestimmt. Er übernimmt die Geschäftsleitung, die Aufsicht über die Stadtverwaltung und repräsentiert die Gemeinde nach aussen hin. Im Stadtratssaal des Stadthauses versammelt er sich wöchentlich. Der derzeitige Stadtpräsident ist Karl Kobelt (FDP). Die einzelnen Stadträte sind jeweils für eine bestimmte Verwaltungsabteilung (Departement) zuständig. Die Aufgabenverteilung ist folgende:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |titel=Stadtrat |url=http://www.stadtzug.ch/de/verwaltungpolitik/politik/stadtratred/?action=showthema&amp;themenbereich_id=675&amp;thema_id=1823 |zugriff=2016-05-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=&quot;600&quot;<br /> |- style=&quot;background:#E3E3E3&quot;<br /> ! Name !! Partei !! Funktion !! Verwaltungsabteilung<br /> |-<br /> | Karl Kobelt || FDP || Stadtrat || Präsidialdepartement<br /> |-<br /> | Eliane Birchmeier || FDP ||<br /> |-<br /> | Urs Raschle || CVP || Stadtrat || Departement Soziales, Umwelt, Sicherheit<br /> |-<br /> | Vroni Straub-Müller || CSP || Stadträtin || Bildungsdepartement<br /> |-<br /> | André Wicki || SVP || Stadtrat/Vizepräsident || Baudepartement<br /> |-<br /> | Martin Würmli || CVP || Stadtschreiber || –<br /> |}<br /> <br /> === Kantonsratswahlen ===<br /> Bei den [[Kantonsparlament#Zug|Kantonsratswahlen 2018]] des [[Kanton Zug|Kantons Zug]] betrugen die Wähleranteile in Zug: [[FDP.Die Liberalen|FDP]] 24,9 %, [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] 19,7 %, [[Grüne Partei der Schweiz|Grüne]]/[[Christlich-soziale Partei (Schweiz)|CSP]] 16,2 %, [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]]16,0 %, [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] 15,7 %, [[Grünliberale Partei|glp]] 7,5 %.&lt;ref&gt;''Amtsblatt des Kantons Zug'', Nr. 41, 12. Oktober 2018, S.&amp;nbsp;4421.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Nationalratswahlen ===<br /> Bei den [[Schweizer Parlamentswahlen 2015]] betrugen die Wähleranteile in Zug: [[Schweizerische Volkspartei|SVP]] 25,4 %, [[Christlichdemokratische Volkspartei|CVP]] 22,5 %, [[FDP.Die Liberalen|FDP]] 19,5 %, [[Sozialdemokratische Partei der Schweiz|SP]] 17,2 %, [[Grüne Partei der Schweiz|Grüne]] 9,5 %, [[Grünliberale Partei|glp]] 4,8 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/02/blank/data/07/03.Document.200142.xls |titel=Nationalratswahlen 2015: Stärke der Parteien und Wahlbeteiligung nach Gemeinden |werk=Ergebnisse Nationalratswahlen 2015 |hrsg=Bundesamt für Statistik |datum=2016 |zugriff=2016-06-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> [[Datei:Grafenau Firmen Zug.jpg|mini|hochkant|Der Bürokomplex Grafenau beheimatet Firmen wie [[BP]], [[BASF]] und [[Wintershall AG|Wintershall]]]]<br /> <br /> Der Kanton Zug, der als [[Steueroase]] der Schweiz gilt, hat die niedrigsten Steuersätze des Landes; sie betragen ungefähr die Hälfte des Schweizer Durchschnitts. Aus diesem Grund haben viele [[Multinationales Unternehmen|multinationale Unternehmen]], die vorwiegend im Rohstoffhandel ([[Glencore]]) und im Finanzsektor tätig sind, ihren [[Verwaltungssitz]] in der Stadt Zug, wie zum Beispiel die [[BASF]]-Töchter [[Wintershall AG|Wintershall]] und [[Intertrade AG]]. Ausserdem sind eine Vielzahl an [[Holding]]-Gesellschaften, [[Domizilgesellschaft]]en – besser bekannt als [[Briefkastengesellschaft|Briefkastenfirmen]] – und [[Treuhand]]büros in Zug. Auch Unternehmen aus dem Sportsektor sind in Zug, von der [[FIFA]] bis hin zum ehemaligen Profi-Tennisspieler [[Boris Becker]]. Den niedrigen Steuern stehen allerdings hohe [[Lebenshaltungskosten]] gegenüber. Auf die gut 30'000 Einwohner der Stadt kommen rund 24'000 Arbeitsplätze und etwa 12'000 registrierte Firmen. Die Siemens-Gebäudetechnik ([[Siemens Building Technologies]]) ist mit gut 1900 Beschäftigten der grösste Arbeitgeber in Zug. Zweitgrösster Arbeitgeber ist der Kanton Zug, der in der kantonalen Verwaltung rund 1.600 Menschen beschäftigt. Weitere grosse Arbeitgeber in der Stadt sind die [[V-ZUG AG]], die [[Stadtverwaltung]], die [[Zuger Kantonalbank]], [[Coop (Schweiz)|Coop]] Zentralschweiz-Zürich, [[Unilever]] und die [[Argo-Hytos|Argo-Hytos-Gruppe]].<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> [[Datei:Bahnhofplatz Zug.jpg|mini|links|Der Bahnhofplatz mit einem Bus der Linie 2 und dem Bahnhof im Hintergrund]]<br /> [[Datei:Zug - Metalli 2010-06-18 18-19-38 ShiftN.jpg|mini|Das Einkaufszentrum Metalli]]<br /> <br /> Die Stadt liegt verkehrstechnisch günstig an den Bahnstrecken [[Bahnstrecke Zug–Luzern|Zug–Luzern]] und [[Bahnstrecke Thalwil–Arth-Goldau|Zürich–Gotthard]].<br /> Mit dem [[InterRegio (Schweiz)|InterRegio]] sind in 25&amp;nbsp;Minuten Zürich oder Luzern erreichbar. Das Autobahnteilstück A4a verbindet Zug mit der [[A4 (Schweiz)|A4]] ([[Bargen SH|Bargen]]–[[Altdorf UR|Altdorf]]), sie ist mit der [[A14 (Schweiz)|A14]] ([[Holzhäusern ZG|Holzhäusern]]–Luzern) verknüpft. Die Fahrzeit zum nächsten Flughafen [[Flughafen Zürich|Zürich-Kloten]] beträgt mit dem Auto ungefähr 40&amp;nbsp;Minuten.<br /> <br /> Zug ist an das Netz der [[S-Bahn Zürich]] angeschlossen und verfügt über ein dichtes Liniennetz des [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Nahverkehrs]]. Der Bahnhofplatz des am 28. November 2003 neueröffneten [[Bahnhof Zug|Bahnhofs Zug]] ist dabei ein zentraler Knotenpunkt im Verkehrsnetz der [[Zugerland Verkehrsbetriebe]] (ZVB), das über 285 Haltestellen und eine Gesamtstreckenlänge von 197&amp;nbsp;km verfügt. Seit dem 12. Dezember 2004 sorgt die [[Stadtbahn Zug]] für eine noch bessere Erschliessung im Regionalverkehr. Die Stadtbahn besteht aus der Linie 1, die zwischen [[Baar ZG|Baar]] und Luzern verkehrt und der Linie 2 von Zug über [[Walchwil]] nach [[Erstfeld]]. Insgesamt liegen auf dem Gebiet der<br /> Stadt sieben SBB-Bahnhöfe und -Haltepunkte.<br /> <br /> Die Zugersee Schifffahrt ermöglicht zwischen April und Oktober die Reise auf dem [[Zugersee]]. Die aus vier Schiffen bestehende Flotte steuert alle grösseren am See gelegenen Orte an und befördert zwischen 130'000 und 150'000 Personen jährlich. – Auf den [[Zugerberg]] fährt die [[Zugerbergbahn]] (ZBB) von der Talstation Schönegg. Diese [[Standseilbahn]] ist mit der Buslinie 11 vom Bahnhof zu erreichen. Die Bergbahn führt in rund 6&amp;nbsp;Minuten auf {{Höhe|926|CH}} und befördert um die 300'000 Personen pro Jahr.<br /> <br /> == Sehenswürdigkeiten ==<br /> {{Siehe auch|Liste der Kulturgüter in Zug}}<br /> <br /> [[Datei:Zug - Zytturm 2010-06-18 17-59-26 ShiftN.jpg|mini|links|hochkant|[[Zytturm (Zug)|Zytturm]]]]<br /> [[Datei:Rathaus Zug.jpg|mini|hochkant|Zuger Rathaus]]<br /> <br /> Der 52 Meter hohe in der Altstadt gelegene ''[[Zytturm (Zug)|Zytturm]]'' ist das Wahrzeichen von Zug. Er entstand Mitte des 13. Jahrhunderts als einfacher Durchlass auf einer Grundfläche von 5,8&amp;nbsp;m mal 6,3&amp;nbsp;m im ältesten Mauerring und wurde von Hans Felder von 1478 bis 1480 erhöht und mit einem zur Stadt hin abfallenden Pultdach mit Mitteltürmchen, seitlichen Zinnen und einer einfachen Uhr versehen. 1557 erhielt das Dach des Zytturms die noch heute erhaltene Form mit Wachtstube, turmförmigen Erkern und steilem, in den Stadtfarben bemalten, Walmdach; 1574 die grosse Uhr und das astronomische Zifferblatt auf der dem Kolinplatz zugewandten Seite. Bis zum Bau der zweiten Ringmauer diente der Turm als verschliessbarer Zugang zur Stadt. Man nutzte ihn aber auch als Gefängnis und Wachtstube für Feuer.<br /> <br /> Auf dem Kolinplatz stehen interessante Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts: der [[Kolinbrunnen]] (1541), das [[Stadthaus (Zug)|Stadthaus]] (auch Bossardhaus genannt) (1543), und das [[Kolinhaus]] (1665).<br /> <br /> Das vom Baumeister Heinrich Sutter von 1505 bis 1509 erbaute viergeschossige ''Zuger Rathaus'' ist ein bedeutendes profanes Baudenkmal der [[Gotik|Spätgotik]] in der Schweiz. Das mit einem [[Staffelgiebel|Treppengiebel]] versehene Gebäude befindet sich trotz der schon vor Baubeginn vorgenommenen Stadterweiterung in der Altstadt an der Strassenecke zwischen Fischmarkt und Unter-Altstadt. Das Erdgeschoss diente früher als Markthalle. Erstes und zweites Stockwerk wurden je nach Bedarf für Rat und Gericht verändert und die oberste Etage diente als Ratssaal. Heute wird das Rathaus von seinem Besitzer, der Bürgergemeinde als Kanzlei, für den Bürgerrat und für Gemeindeversammlungen genutzt. Der Gotische Saal in der obersten Etage dient als Ort für Ausstellungen und sonstigen kulturellen Veranstaltungen.&lt;ref&gt;Thomas Brunner: ''Das Rathaus in Zug.'' (Schweizerische Kunstführer, Nr.&amp;nbsp;854/855, Serie 86).&amp;nbsp;Hrsg.&amp;nbsp;[[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]] GSK.&amp;nbsp;Bern 2009, ISBN 978-3-85782-854-6.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Kirche St. Oswald Zug.jpg|mini|hochkant|Kirche St. Oswald]]<br /> <br /> Der Bau der spätgotischen ''[[St. Oswald (Zug)|Kirche St. Oswald]]'' begann am 18. Mai 1478 unter der Leitung des süddeutschen Baumeisters Hans Felder dem Älteren. Die nach fünf Jahren vollendete einschiffige Kirche wurde Mitte des 16. Jahrhunderts zur dreischiffigen Basilika ausgebaut. Im Zeitraum von 1760 bis 1765 erhielt die Kirche durch den Orgelbauer Viktor Ferdinand Bossard eine Barock-Orgel. Karl Albert Keiser passte die Kirche zwischen 1860 und 1870 dem [[Neugotik|neugotischen]] Stil an. Der Hochaltar wurde vom Bildhauer [[Otto Glänz]] aus [[Freiburg im Breisgau]] geschaffen.&lt;ref&gt;B. Staub: ''Der Kanton Zug,'' 1869, [http://books.google.com/books?id=h0BCAAAAcAAJ&amp;lpg=PA53&amp;ots=8nJkDbZka8&amp;pg=PA53#v=onepage&amp;q=%22otto%20gl%C3%A4nz%22&amp;f=false S.&amp;nbsp;53]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Friedhofskapelle, dem ehemaligen Beinhaus St. Michael, befindet sich ein grossformatiges Wandgemälde mit dem Motiv der «Dankbaren Toten» aus der Zeit um 1549. Dieses nur noch fragmentarisch erhaltene Fresko ist in Komposition und Ausgestaltung weitgehend identisch mit dem Wandbild an der Aussenwand des ehemaligen Beinhauses in Baar/Kanton Zug. Der vor dem Beinhaus kniende Ritter wird durch die Toten vor seinen Verfolgern geschützt, weil er zeitlebens für die Verstorbenen gebetet hat. Die Toten kommen aus den geöffneten Gräbern und bewaffnen sich mit den im Leben benutzten Handwerksgeräten. Auf den grossen weissen Flächen des Bildes waren ursprünglich die Gebetstexte des Ritters zu lesen.&lt;ref&gt;Hans Georg Wehrens: ''Der Totentanz im alemannischen Sprachraum. «Muos ich doch dran – und weis nit wan»''. Schnell &amp; Steiner, Regensburg 2012, ISBN 978-3-7954-2563-0. S.&amp;nbsp;44&amp;nbsp;f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Theater Casino Westseite Zug.jpg|mini|links|Theater Casino Zug]]<br /> <br /> Das Theater ''[[Casino Zug]]'' wurde von 1907 bis 1909 nach Plänen der Zuger Architekten Dagobert Keiser und Richard Bracher im [[neobarock]]en Stil errichtet, nachdem das Stadttheater der Theater- und Musikgesellschaft Zug am Postplatz wegen Baufälligkeit geschlossen werden musste. Es liegt an der Grabenstrasse oberhalb der Badestelle Seelikon direkt am Zugersee und verfügt über eine grosszügige Terrasse auf der Seeseite. Der Theatersaal, der eine für das Sprechtheater schwierige Akustik aufwies, konnte in den 1950er Jahren nicht mehr den Ansprüchen genügen. Nach zunächst geäusserten Abrissforderungen und anschliessendem Neubau, wurde das Gebäude jedoch zwischen 1979 und 1981 nach den Plänen der Architekten Hans-Peter Ammann und Peter Baumann vollständig restauriert und im Norden um einen Saal erweitert. Das Theater Casino Zug, das den grössten Saal der Stadt bietet, dient als Kulturzentrum und Ort für eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen, über 700 im Jahr.<br /> <br /> [[Datei:Kunsthaus Zug.jpg|mini|links|Kunsthaus Zug]]<br /> <br /> Zug verfügt über einige kleinere Museen wie das Afrika-Museum, das Fischerei-Museum, das [[Kantonales Museum für Urgeschichte|kantonale Museum für Urgeschichte]] und das Museum in der Burg Zug. Das Kunsthaus Zug verfügt hauptsächlich über Kunst der [[Moderne|klassischen]] und [[Wiener Moderne]], aber auch über zeitgenössische und regionale Kunst. Die Sammlung der Wiener Moderne gilt als die wohl bedeutendste ausserhalb Österreichs und enthält Werke von rund dreissig Künstlern unter anderem von [[Gustav Klimt]], [[Oskar Kokoschka]], [[Egon Schiele]] und [[Fritz Wotruba]].<br /> <br /> Die im Ortsteil Oberwil gelegene ''Pfarrkirche Bruder Klaus'' wurde 1953 bis 1956 von [[Hanns Anton Brütsch]] in Betonbauweise erbaut. Ein Teil der Wände und der untere Teil des Turmes sind mit Betonsprossenelementen ausgeführt. Das Innere der Kirche ist mit Fresken von [[Ferdinand Gehr]] ausgeschmückt, die anfänglich eine heftige Kontroverse auslösten. Verschiedentlich wurde die Zerstörung dieser Bilder gefordert. 1959 bis 1966 wurden die Fresken mit Vorhängen überhängt. Ebenfalls im Ortsteil Oberwil liegt die ''Kapelle St. Niklaus'', ein Bau aus dem Jahre 1619 mit barocken Malereien des Zuger Malers Karl Josef Speck d.&amp;nbsp;Ä. Die beiden Seitenaltäre von Josef Moosbrugger stammen aus dem Jahre 1851.&lt;ref&gt;Laetitia Zenklusen und Josef Grünenfelder: ''Pfarrkirche Bruder Klaus und Kapelle St.&amp;nbsp;Nikolaus in Oberwil.'' (=&amp;nbsp;Schweizerische Kunstführer, Band 720, Serie&amp;nbsp;72). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2002, ISBN 3-85782-720-3.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Quartier Löberen befindet sich die Loreto-Kapelle. Im Jahr 1704 ersetzte sie die 1522 eingeweihte Katharinenkapelle. Sie wird von der Nachbarschaft Lüssi unterhalten.<br /> <br /> Ob der Stadt, am dem Zugerberg, liegt die [[barock]]e, 1710 geweihte [[Verenakapelle am Zugerberg (Zug)|Verenakapelle]].<br /> <br /> &lt;div style=&quot;clear:both;&quot;&gt;&lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Großes Bild|Zug.jpg|1000|Panorama der Altstadt von Zug.}}<br /> <br /> == Kultur ==<br /> === Kirschen ===<br /> Die Kultur der [[Zuger Kirschen]] (Schweizerdeutsch: Zuger Chriesi) ist rund 600 Jahre alt und prägt durch den Kirschenanbau sowie eine Vielzahl von [[Brauchtum|Bräuchen]] und Kirschenprodukten die Identität der Region Zug wesentlich mit, so die [[Zuger Kirschtorte]] oder [[Zuger Kirsch]] als [[Obstbrand]].&lt;ref&gt;Ueli Kleeb, Caroline Lötscher (Hrsg.): ''Chriesi: Kirschenkultur rund um Zugersee und Rigi.'' Edition Victor Hotz, Zug 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Theater ===<br /> Zug verfügt über verschiedene öffentliche und private Theater verschiedener Ausrichtung und Grösse:<br /> * Burgbachkeller Zug: Kleintheater mit Einzelproduktionen, A-Cappella-Festival, «Jazz im Foyer» und dem russische Monat.<br /> * Chollerhalle: Die neu entstandene Chollerhalle in der Lorzenebene mit guter Erschliessung an den öffentlichen Verkehr präsentiert einen Teil des kulturellen Netzwerkes des Kantons Zug mit regionaler und überregionaler Ausstrahlung.<br /> * [[Theater Casino Zug]]: Das grösste Theater der Umgebung zeigt im unmittelbar am Ufer des Zugersees gelegenen Gebäudekomplex Gastspielproduktionen und kann mit seinen verschiedenen Räumen auch gemietet werden.<br /> * Kinder- und Jugendtheater, Zug: Theaterprojekte mit Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br /> <br /> === Museen ===<br /> * Afrika-Museum<br /> * Fischerei-Museum<br /> * [[Kantonales Museum für Urgeschichte]]<br /> * [[Kunsthaus Zug]]<br /> * [[Burg Zug]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.burgzug.ch/ |titel=Homepage der Burg Zug |zugriff=2011-02-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kinos ===<br /> In der Stadt Zug sind drei [[Kino]]säle vorhanden.<br /> <br /> === Jugendkultur ===<br /> * Verein Zuger Jugendtreffpunkte ''(zjt)''<br /> * industrie45 (ugs. i45) – Jugendkulturzentrum Zug<br /> * [[RadioIndustrie]] – Jugendradio in der i45<br /> * Jugendanimation Zug ''(jaz)''<br /> * Galvanik – Kulturzentrum<br /> * podium41 (ehemals Chaotikum) – jugendliche Beiz<br /> * punkto Jugend und Kind – Zuger Fachstelle<br /> * Kinder- und Jugendtheater, Zug: Theaterprojekte mit Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br /> Schulsozialarbeit ist eine spezifische soziale Dienstleistung im Schulhaus.<br /> <br /> === Bibliothek ===<br /> Die Stadt- und Kantonsbibliothek Zug ist die allgemeine öffentliche Bibliothek der Stadt Zug sowie die Studien- und Bildungsbibliothek für Stadt und Kanton Zug. Sie stellt einen breiten und aktuellen Bestand an Medien für alle Altersgruppen zur Verfügung.<br /> <br /> === Brauchtum ===<br /> Die Stadt Zug ist reich an einem vielfältigen und gelebten Brauchtum.&lt;ref&gt;[http://www.stadtzug.ch/de/ueberzug/ueberzugrubrik/brauchtumneu/]&lt;/ref&gt;<br /> * Agathabrot<br /> * Altstadtmarkt<br /> * Bäckermöhli (Mittwoch vor St. Agatha, 5. Februar)<br /> * Chesslete<br /> * [[Zuger Kirschen|Chriesigloggä/Chriesisturm]] (Mitte/Ende Juni, Montag um 12 Uhr)<br /> * [[Zuger Kirschen|Chriesimärt]] (Mitte Ende Juni/Juli, Montag bis Freitag, 15 bis 18 Uhr)<br /> * [[Chröpfelimeh|Chröpfelimee]] (Altfasnachtssonntag, Sonntag nach Aschermittwoch)<br /> * Frauenthaler Lebkuchen<br /> * Friedensglocke<br /> * Fronleichnam<br /> * Greth Schell (Güdelmontag, Fasnachtsmontag)<br /> * Michaelstag<br /> * Märlisunntig (Zweiter Adventssonntag)<br /> * Palmenbinden<br /> * Räbeliechtliumzug<br /> * Skiabfahrt Zugerberg<br /> * Sternsingen<br /> * Stierenmarkt (Erster Mittwoch/Donnerstag im September)<br /> * Wallfahrt Einsiedeln<br /> * Zuger Rötel<br /> <br /> === Festivals ===<br /> {| class=&quot;wikitable sortable&quot;<br /> ! Festival<br /> ! Art/Thema<br /> ! seit<br /> ! Monat<br /> ! Nachweis<br /> |-<br /> | viel jazz<br /> | Jazz<br /> | 1996<br /> | April<br /> | [http://www.vieljazz.ch/]<br /> |-<br /> | Genuss-Film-Festival<br /> | Kino &amp; Kulinarik<br /> | 2015<br /> | Mai<br /> | [http://www.genussfilm.ch/]<br /> |-<br /> | Boardstock<br /> | Sport<br /> | 2001<br /> | Juli<br /> | [http://boardstock.ch/]<br /> |-<br /> | Jazz Night Zug<br /> | Jazz<br /> | 1992<br /> | August<br /> | [http://www.jazznight.ch/]<br /> |-<br /> | Rock the Docks<br /> | [[Freiluftkonzert|Open-Air-Festival]]<br /> | 2008<br /> | August/September<br /> | [http://www.rock-the-docks.ch/]<br /> |-<br /> | Akkordeon Festival Zug<br /> | Akkordeon<br /> | 2007<br /> | September<br /> | [http://www.akkordeonfestival.ch/]<br /> |-<br /> | ABRAXAS<br /> | [[Kinder- und Jugendliteratur]]<br /> | 2002<br /> | November, alle zwei Jahre<br /> | [http://www.abraxas-festival.ch/]<br /> |}<br /> <br /> == Städtepartnerschaften ==<br /> * {{AUT|#}} [[Fürstenfeld]], [[Österreich]], seit 1986<br /> Die Partnerschaft mit Fürstenfeld in der [[Steiermark]] entstand durch die Hilfe nach dem Krieg von Zug an Fürstenfeld.&lt;ref&gt;[http://www.stadtzug.ch/de/ueberzug/ueberzugrubrik/partnerstadt/fuerstenfeld/ Zug Online: Fürstenfeld – die Schwesterstadt von Zug]&lt;/ref&gt;<br /> * {{BIH|#}} [[Kalesija]], [[Bosnien und Herzegowina|Bosnien-Herzegowina]], seit 2008<br /> Die Partnerschaft mit Kalesija ist der Tatsache zu verdanken, dass etwa 1'000 Einwohner Zugs aus dieser Stadt stammen; sie waren in den 1970er und 1980er Jahren als Arbeitskräfte in die Schweiz gekommen und hatten während des [[Bosnienkrieg]]s in den 1990er Jahren teilweise ihre Familien nachgeholt.&lt;ref&gt;[http://www.stadtzug.ch/de/ueberzug/ueberzugrubrik/partnerstadt/kalesija/ Zug Online: Kalesija (Bosnien-Herzegowina)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> * [[Joseph Müller (Mediziner)|Joseph Müller]] (* 17. April 1659, † 1711), Stadtphysikus in Zug und Mitglied der Gelehrtenakademie „[[Leopoldina]]“<br /> * [[Beat Heinrich Josef Zurlauben]] (* 12. November 1663, † 23. Mai 1706), Hauptmann und Brigadier in französischen Diensten<br /> * [[Gerold Brandenberg]] (* 3. Januar 1733, † 4. Januar 1818), Stiftsbibliothekar von St. Gallen<br /> * [[Elise Ruepp]] (* 11. November 1790, † 20. Oktober 1873), Pionierin der Mädchenbildung<br /> * [[Joseph Spillmann]] (* 22. April 1842, † 23. Februar 1905), Jesuit und Schriftsteller<br /> * [[Johann Michael Bossard]] (* 16. Dezember 1874, † 27. März 1950), Künstler<br /> * [[Walo Lüönd]] (* 13. April 1927, † 17. Juni 2012), Schauspieler<br /> * [[Walter Haettenschweiler]] (* 3. Januar 1933, † 7. Oktober 2014), Grafikdesigner<br /> * [[Erwin Bischof]] (* 16. Oktober 1940, † 3. Februar 2015), Unternehmensberater, Politiker und Publizist<br /> * [[Thomas Hürlimann]] (* 21. Dezember 1950), Schriftsteller<br /> * [[Hugo Helfenstein]] (* 22. März 1953), Musiker<br /> * [[Roberto Bossard]] (* 11. März 1959), Jazzmusiker<br /> * [[Ursula Keller (Physikerin)|Ursula Keller]] (* 21. Juni 1959), Physikerin<br /> * [[Simonetta Sommaruga]] (* 14. Mai 1960), Bundespräsidentin<br /> * [[Carlo Meier]] (* 7. April 1961), Schriftsteller<br /> * [[Andreas Kleeb]] (* 2. Oktober 1962), Viehhändler, Unternehmer und Politiker<br /> * [[Sandro Bertaggia]] (* 7. Mai 1964), ehemaliger Eishockeyspieler<br /> * [[Bruno Blume]] (* 4. April 1972), Schriftsteller und Verleger<br /> * [[Markus Egger (Beachvolleyballspieler)|Markus Egger]] (* 24. Februar 1975), Beachvolleyballspieler<br /> * [[Patrick Fischer (Eishockeyspieler, 1975)|Patrick Fischer]] (* 6. September 1975), ehemaliger Eishockeyspieler<br /> * [[Michael Elsener]] (* 18. September 1985), Kabarettist<br /> * [[Alex Huber (Musiker)|Alex Huber]] (* 1982), Jazzmusiker<br /> * [[Maurus Twerenbold]] (* 13. September 1988), Jazzmusiker<br /> * [[Daniel Henggeler]] (* 29. Dezember 1988), Radrennfahrer<br /> * [[Nicolas Raemy]] (* 25. Februar 1992), Handballspieler<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Allgemein ===<br /> * Direktion für Bildung und Kultur des Kantons Zug (Hrsg.): ''ZG – Ein Heimatbuch.'' Balmer Verlag, Zug 1999, ISBN 3-85548-052-4.<br /> * Sibylle Omlin, Christian Raschle, Sonja Stauffer, Josef Wüest: ''Zug – Stadt und Kanton.'' Balmer Verlag, Zug 2002, ISBN 3-85548-048-6.<br /> <br /> === Geschichte ===<br /> * Eugen Gruber: ''Geschichte des Kantons Zug.'' Francke, Bern 1968.<br /> * Eugen Gruber: ''Grundfragen zugerischer Geschichte.'' Buchdruckerei Dossenbach, Baar 1952.<br /> * Eugen Gruber: ''Geschichtliche Tatsachen aus den mittelalterlichen Urkunden und Dokumenten von Stadt und Land Zug.'' Zürcher, Zug 1951.<br /> * {{HLS|797|Zug (Gemeinde)|Autor=Peter Hoppe}}<br /> <br /> === Baugeschichte ===<br /> * [[Linus Birchler]]: ''Die Kunstdenkmäler des Kantons Zug, 2. Halbband: Die Kunstdenkmäler von Zug-Stadt, mit Nachtrag 1935–1959.'' (= ''Kunstdenkmäler der Schweiz.'' Band 6). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Birkhäuser Verlag, Basel 1959. {{DNB|811066673}}.<br /> * Adriano Boschetti-Maradi, ''Die Zuger Stadterweiterung von 1478. Eine städtebauliche Leistung der Renaissance.'' In: Georges-Bloch-Jahrbuch des Kunsthistorischen Instituts der Universität Zürich 11/12, 2004/05, 60–75.<br /> * Adriano Boschetti-Maradi et al., ''Der Ausbau der Zuger Stadtbefestigung unter habsburgischer Herrschaft.'' In: Tugium 23/2007, 105–136.<br /> * Josef Grünenfelder: ''Kirche St. Oswald in Zug.'' Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bern 1998, ISBN 3-85782-622-3.<br /> * Josef Grünenfelder et al.: ''Die Burg Zug: Archäologie – Baugeschichte – Restaurierung.'' Kantonsarchäologie/Schweizerischer Burgenverein, Zug/Basel 2003 (Schweizer Beiträge zur Kulturgeschichte und Archäologie des Mittelalters, Bd. 28), ISBN 3-908182-12-3.<br /> * Christine Kamm-Kyburz: ''Die Reformierte Kirche und Kirchenzentrum in Zug.'' Schweizerische Kunstführer Serie 97, Nr. 963, Hrsg. [[Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte]], Bern 2015.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Zug}}<br /> * [http://www.stadtzug.ch/ Offizielle Website der Stadt Zug]<br /> * [http://historic-cities.huji.ac.il/switzerland/zug/maps/braun_hogenberg_I_32_3.html Abbildung der Stadt 1572 in ''Civitates orbis terrarum''] von [[Georg Braun]] und [[Frans Hogenberg]]<br /> * {{ethorama|15737}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Kantonshauptorte der Schweiz<br /> |Navigationsleiste Kanton Zug<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4068063-0|LCCN=n/50/61062|VIAF=158904247}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort im Kanton Zug]]<br /> [[Kategorie:Schweizer Gemeinde]]<br /> [[Kategorie:Hauptort eines Kantons (Schweiz)]]<br /> [[Kategorie:Ortsbild von nationaler Bedeutung im Kanton Zug]]<br /> [[Kategorie:Zug (Stadt)| ]]<br /> [[Kategorie:Ersterwähnung 1242]]</div> Computergy22 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anne_Frank&diff=183931946 Anne Frank 2018-12-22T10:35:34Z <p>Computergy22: /* Leben */</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> [[Datei:AnneFrankSchoolPhoto.jpg|mini|Anne Frank im Jahr 1940]]<br /> [[Datei:Amsterdam Anne Frank.jpg|mini|Statue in Amsterdam]]<br /> <br /> '''Annelies Marie „Anne“ Frank''' (* [[12. Juni]] [[1929]] in [[Frankfurt am Main]] als ''Anneliese&lt;ref name=&quot;Kempner&quot;&gt;Robert Kempner: ''Edith Stein und Anne Frank.'' S.&amp;nbsp;61.&lt;/ref&gt; Marie Frank''; † [[Februar]] oder Anfang [[März]] [[1945]] im [[KZ Bergen-Belsen]]) war ein [[Geschichte der Juden in Deutschland|deutsch-jüdisches]] Mädchen, das 1934 mit seinen Eltern und seiner Schwester Margot in die [[Niederlande]] auswanderte, um der Verfolgung durch die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] zu entgehen, und kurz vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]] dem nationalsozialistischen [[Holocaust]] zum Opfer fiel. In den Niederlanden hatte sie ab Juli 1942 mit ihrer Familie in einem versteckten Hinterhaus in [[Amsterdam]] gelebt. In diesem Versteck hielt Anne Frank ihre Erlebnisse und Gedanken in einem Tagebuch fest, das nach dem Krieg als ''[[Tagebuch der Anne Frank]]'' von ihrem Vater [[Otto Heinrich Frank|Otto Frank]] veröffentlicht wurde.<br /> <br /> Das ''Tagebuch der Anne Frank'' gilt als ein historisches Dokument aus der Zeit des Holocaust und die Autorin Anne Frank als Symbolfigur gegen die [[Menschlichkeit#Unmenschlichkeit|Unmenschlichkeit]] des [[Völkermord]]es in der [[Zeit des Nationalsozialismus]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> === Kindheit in Frankfurt ===<br /> [[Datei:Anne-frank-geburtshaus-gedenkstele-2011-ffm-027.jpg|mini|hochkant|Gedenk[[stele]] in Frankfurt am Main]]<br /> [[Datei:Anne Frank memorial Aachen.jpg|mini|Gedenkstein in Aachen]]<br /> <br /> Anne Frank wurde am 12. Juni 1929 als zweite Tochter von [[Otto Heinrich Frank]] und [[Edith Frank-Holländer]] in der Klinik des Vaterländischen Frauenvereins in der Eschenheimer Anlage in Frankfurt am Main geboren. Diese Klinik wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zerstört. Anne lebte bis zu ihrem zweiten Lebensjahr im Haus Marbachweg 307 und wohnte daraufhin in der Ganghoferstraße 24 (beide im Stadtteil [[Frankfurt-Dornbusch|Dornbusch]]). Die Familie lebte in einer [[Assimilation (Soziologie)|assimilierten]] Gemeinschaft von Juden und anderen Bürgern und die Kinder wuchsen mit [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]], [[Protestantismus|protestantischen]] und jüdischen Freunden auf. Die Franks waren [[Reformjudentum|Reformjuden]], die viele Traditionen des jüdischen Glaubens bewahrten, aber nur wenige Gebräuche pflegten. Edith war der gläubigere Elternteil, während Otto, der im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] als Offizier aktiv war und nun als Unternehmer arbeitete, sich mehr um die Bildung seiner beiden Töchter kümmerte. Er verfügte über eine umfangreiche [[Privatbibliothek]] und animierte die Mädchen zum Lesen. Anne musste sich ständig mit ihrer drei Jahre älteren Schwester [[Margot Frank|Margot]] vergleichen lassen. Margot galt als gutmütig, vorbildlich und zurückhaltend, während Anne vielseitig interessiert und lebhaft, aber auch oft extrovertiert und impulsiv war und sich gegenüber Margot benachteiligt fühlte. Bevor die judenfeindliche Politik der [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] ihr junges Leben in Unruhe brachte und schließlich völlig zerstörte, lebte sie unbeschwert mit ihrer Familie und ihren Freunden in Frankfurt. Sie konnte auch ihre Großmutter Alice Frank, Ottos Mutter, in [[Basel]] besuchen. Im Jahr 1931 zog diese mit Annes Tante Helene (Otto Franks Schwester, genannt Leni) und den Kindern Stephan und [[Buddy Elias|Bernhard]]&lt;ref&gt;Andrea Bollinger: [http://www.derbund.ch/kultur/buecher/Fortleben-auch-nach-dem-Tod/story/22570827 ''Fortleben, auch nach dem Tod.''] In: ''[[Der Bund]].'' 12. Juni 2009.&lt;/ref&gt; nach Basel, wo ihr Mann 1929 die Schweizer Vertretung der [[Opekta]] eröffnet hatte. Anne Frank wird von ihrem Cousin [[Buddy Elias]] als lebendiges Kind beschrieben, das „gelacht und gelacht“ habe.&lt;ref&gt;Katharina Sperber: {{Webarchiv|text=''„Sie hat gelacht und gelacht“'' |url=http://www.fr-online.de/politik/spezials/-sie-hat-gelacht-und-gelacht-/-/1472610/2902590/-/item/0/-/index.html |wayback=20110512140007 |archiv-bot=2018-03-25 10:54:10 InternetArchiveBot }} In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 21. Oktober 2009 (Gespräch mit dem Cousin [[Buddy Elias]] und [[Gerti Elias]]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] am 13. März 1933 – wenige Wochen nach [[Adolf Hitler|Hitlers]] [[Machtergreifung]] – bei der [[Kommunalwahl]] in Frankfurt die Mehrheit erreichte, kam es sofort zu [[Judenfeindlichkeit|antisemitischen]] Demonstrationen. Otto Frank sah große Probleme auf seine Familie zukommen und die Eltern fragten sich besorgt, was wohl passiere, wenn sie weiter in Deutschland blieben. Später in diesem Jahr zog Edith mit den Kindern nach [[Aachen]] zu ihrer Mutter Rosa Holländer. Otto blieb zunächst in Frankfurt, erhielt dann jedoch von [[Robert Feix]] das Angebot, eine Niederlassung der [[Opekta]] in Amsterdam aufzubauen. Er zog in die Niederlande, um die Geschäfte zu arrangieren und alles für die Ankunft seiner Familie vorzubereiten. Durch das [[Reichsbürgergesetz#Elfte Verordnung vom 25. November 1941|Reichsbürgergesetz]] verlor die Familie Frank dort ihre [[Deutsche Staatsangehörigkeit|deutsche Staatsbürgerschaft]].<br /> <br /> === Exil in Amsterdam ===<br /> [[Datei:AnneFrankMerwedeplein.jpg|mini|Wohnhaus bis 5. Juli 1942, am Merwedeplein]]<br /> <br /> Edith und die beiden Töchter kamen im Februar 1934 nach und lebten in einem Mehrfamilienhaus am Merwedeplein 37 im neuen Stadtteil [[Rivierenbuurt]] (deutsch: ''Flussviertel'') am damaligen Südrand der Stadt. Dort suchten zahlreiche jüdische Familien aus Deutschland eine neue Heimat. Sie wollten in den Niederlanden bleiben, weil sie sich hier sicherer fühlten als in ihrer eigentlichen Heimat.<br /> <br /> Die Eltern Frank kümmerten sich im Exil weiterhin um die Bildung ihrer beiden Kinder. Margot besuchte eine öffentliche Schule und Anne wurde an der öffentlichen [[Montessoripädagogik|Montessori]]-Schule in der benachbarten Niersstraat angemeldet. Während Margot vor allem in Mathematik glänzte, zeigte Anne ihre Fähigkeiten beim Lesen und Schreiben. Zu Annes engsten Freunden ab 1934 zählten [[Hannah Pick-Goslar|Hannah Goslar]] und [[Sanne Ledermann]]. Goslar erzählte später, dass Anne häufig heimlich schrieb und nichts über den Inhalt ihrer Schriften verraten wollte. Diese frühen Aufzeichnungen sind verloren gegangen, aber „Hanneli“, wie Anne ihre beste Freundin nannte, ist heute eine wichtige Zeitzeugin, deren Erinnerungen Alison Leslie Gold 1998 in einem Buch festhielt. Eine weitere Freundin, [[Jacqueline van Maarsen]], berichtete einige Jahre später ebenfalls von ihren Erlebnissen mit Anne.<br /> <br /> In den Jahren 1935 und 1936 verbrachte Anne noch einmal recht unbeschwerte Sommerferien im Anwesen ihrer Pariser Großtante Olga Spitzer in [[Sils im Engadin/Segl]] und schloss dort Freundschaft mit einem Mädchen aus dem Ort. Erst spät und auf private Initiative hin wurde dort vor der „Villa Spitzer“ („Villa Laret“) ein Denkmal zur Erinnerung errichtet.&lt;ref name=&quot;zeit&quot; /&gt;<br /> <br /> Otto Frank leitete ab 1933 die niederländische Filiale der deutschen Firma Opekta. 1938 gründete er zusammen mit dem [[Fleischer]] [[Hermann van Pels]], der mit seiner ebenfalls jüdischen Familie aus [[Osnabrück]] geflohen war, eine zweite Firma namens ''Pectacon'', die [[Gewürz]]e verkaufte. Otto war sehr bemüht, dauerhaft seinen Lebensunterhalt zu sichern, da er miterleben musste, wie die Bank seines Vaters Michael in Aachen, die bereits durch die [[Weltwirtschaftskrise]] 1929 geschwächt war, von den Nationalsozialisten [[Enteignung|enteignet]] wurde.<br /> <br /> 1939 kam Ediths Mutter zu den Franks nach Amsterdam, wo sie bis zu ihrem Tod im Januar 1942 blieb. Wie rücksichtslos die Nationalsozialisten vorgingen, erfuhren die Franks aus erster Hand von Ediths Bruder Walter Holländer, der im Rahmen der „[[Novemberpogrome 1938|Reichskristallnacht]]“ festgenommen und ins [[KZ Sachsenhausen]] gebracht worden war, bevor er mit einer Sondergenehmigung in die Niederlande reisen durfte. Otto Frank ließ sich jedoch durch die schockierenden Berichte über die brennenden [[Synagoge]]n nicht von seiner optimistischen Einstellung abbringen. Er bezeichnete das Ereignis als „Fieberanfall“, der alle Beteiligten zur Vernunft bringen müsse. Die Hoffnung verwandelte sich jedoch in Angst, als mit dem [[Überfall auf Polen]] im September 1939 der [[Zweiter Weltkrieg|Zweite Weltkrieg]] ausbrach.<br /> <br /> [[Datei:SynagogeRivierenbuurt.JPG|mini|Inneres der von den Franks besuchten Synagoge im Stadtteil Rivierenbuurt]]<br /> <br /> Die Juden im Exil waren besorgt, dass auch die Niederlande, die versuchten ihre [[Neutralität (Internationale Politik)|Neutralität]] zu wahren, von Hitlers Expansionsdrang gefährdet seien. Am [[Geschichte der Niederlande#Zweiter Weltkrieg|10. Mai 1940]] wurden die Niederlande von der deutschen [[Wehrmacht]] angegriffen und besetzt, die niederländischen Streitkräfte [[Kapitulation|kapitulierten]], Königin [[Wilhelmina (Niederlande)|Wilhelmina]] floh nach [[London]] ins Exil. Schnell wurde deutlich, dass den Juden in den Niederlanden das gleiche Schicksal bevorstand wie in den anderen besetzten Gebieten. Otto und Edith Frank konnten die politischen Probleme nicht länger vor ihren Kindern verborgen halten. Bisher hatten die Eltern versucht, ihre Töchter abzuschirmen, um eine gewisse Normalität zu bewahren, aber Anne verstand nun die Welt nicht mehr. Aufgeben passte nicht zu ihrem kämpferischen Charakter; sie war es gewohnt, ihre Meinung durchzusetzen. Wie im Jahr 2007 entdeckte Briefe belegen, versuchte Otto Frank mehrmals, Asyl in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] oder [[Kuba]] zu erhalten u. a. mit Hilfe seines Freundes Nathan Straus, der Kontakt zur First Lady [[Eleanor Roosevelt]] hatte; die Bemühungen waren jedoch erfolglos.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.nytimes.com/2007/02/15/arts/15otto.html?_r=1|titel=In Old Files, Fading Hopes of Anne Frank’s Family|autor=Patricia Cohen|hrsg=[[The New York Times]]|datum=2015-02-15|zugriff=2015-12-23|sprache=en}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://historybuff.com/we-spoke-with-anne-franks-step-sister-about-todays-refugees-video/|titel=We Spoke with Anne Frank’s Step-Sister About Today’s Refugee Crisis|hrsg=History Buff|datum=2012-12-22|zugriff=2015-12-23|sprache=en|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20151224061423/http://historybuff.com/we-spoke-with-anne-franks-step-sister-about-todays-refugees-video/|archiv-datum=2015-12-24|archiv-bot=2018-03-30 02:14:40 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Immer neue [[Judengesetz]]e nahmen ihnen zunehmend ihre Rechte. Sie wurden vom gesellschaftlichen Leben und allen öffentlichen Einrichtungen ausgeschlossen. Das [[Kino]]-Verbot traf Anne, die mit Begeisterung Fotos von Filmstars sammelte, besonders hart. Mit ihren jüdischen Mitschülern musste sie nun eine besondere Schule, das [[Mädchengymnasium|Lyzeum]], besuchen, wodurch sie von vielen Freunden getrennt wurde. Alle Juden mussten sich und später sogar ihre Fahrräder registrieren lassen. Als sie durch die Verpflichtung, den [[Judenstern]] tragen zu müssen, gebrandmarkt wurden, solidarisierten sich viele Niederländer mit ihnen. Allerdings formierte sich auch eine [[Nationaal-Socialistische Beweging|niederländische nationalsozialistische Partei]]. Um seine Firmen vor den strengen Kontrollen der [[Wirtschaftsprüfung]] zu schützen, übergab Otto Frank die Leitung pro forma an seine [[Arier#Begriff im Nationalsozialismus|arischen]] Mitarbeiter [[Johannes Kleiman]] und [[Victor Kugler]].<br /> <br /> Am 12. Juni 1942 bekam Anne zum 13. Geburtstag ein rot-weiß kariertes Tagebuch. Noch am selben Tag begann sie in niederländischer Sprache [[Tagebuch der Anne Frank|ihr Tagebuch]].<br /> <br /> === Versteck im Hinterhaus ===<br /> [[Datei:AnneFrankHouse Bookcase.jpg|mini|Rekonstruktion der Bücherregal-Tür zum Versteck im Hinterhaus]]<br /> <br /> Otto Frank hatte im Hinterhaus der Firma in der Prinsengracht 263 ein Versteck vorbereitet, wie es sein Mitarbeiter Kleiman vorgeschlagen hatte. Das Hauptgebäude in der Nähe der [[Westerkerk (Amsterdam)|Westerkerk]] war unauffällig, alt und typisch für dieses Viertel von Amsterdam. Das ''Achterhuis'' war ein dreistöckiges Gebäude an der Rückseite des Gebäudes. Auf der ersten Etage gab es zwei kleinere Zimmer mit Bad und Toilette, darüber ein großes und ein kleines Zimmer; von letzterem führte eine Leiter auf den Dachboden. Die Tür zum insgesamt rund 50&amp;nbsp;m² großen Hinterhaus, das über eine steile Treppe mit dem Gang vor den Büroräumen verbunden war, wurde mit einem Bücherregal verdeckt.<br /> <br /> Otto Frank hatte seine Sekretärin [[Miep Gies]] (geb. Hermine Santrouschitz) zuvor um Hilfe gebeten. Obwohl sie davon ausgehen musste, als [[Judenretter|Judenhelfer]] bestraft zu werden, wenn die versteckten Juden entdeckt würden, sagte sie zu und übernahm die schwierige Verantwortung. Zusammen mit ihrem Mann Jan Gies, Ottos Mitarbeitern Kugler und Kleiman sowie Bep Voskuijl half sie den Bewohnern des Hinterhauses.<br /> <br /> Die Lage der Familie Frank spitzte sich zu, als Margot Frank am 5. Juli 1942 einen Aufruf von der [[Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam]] erhielt, der ihre [[Deportation#Deportationen aufgrund rassischer Zuordnung|Deportation]] in ein [[Arbeitslager]] anordnete. Hätte sich Margot nicht gemeldet, wäre die ganze Familie Frank verhaftet worden. Aufgrund des Aufrufs beschloss Otto Frank, früher als geplant mit seiner Familie unterzutauchen. Bereits am nächsten Tag, dem 6. Juli, begann daher für die ganze Familie ein Leben im Untergrund, da eine Flucht aus den besetzten Niederlanden unmöglich erschien. Als Annes Freund [[Helmut Silberberg|Helmut „Hello“ Silberberg]] sie zu Hause besuchen wollte, traf er sie nicht mehr an. Zur Tarnung hatten sie ihre bisherige Wohnung unordentlich zurückgelassen und einen Zettel hinterlegt, um eine plötzliche Flucht in die [[Schweiz]] vorzutäuschen. Nach einer Woche folgte die Familie van Pels ins ''Achterhuis'' und im November 1942 kam noch der Zahnarzt [[Fritz Pfeffer]] dazu.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Die Versteckten im Hinterhaus<br /> ! Name<br /> ! Pseudonym<br /> ! Geboren<br /> ! Gestorben<br /> |-<br /> | [[Otto Heinrich Frank]]<br /> | Frederik Aulis / Robin (bei Anne)<br /> | 12. Mai 1889 in [[Frankfurt am Main]]<br /> | 19. August 1980 in [[Birsfelden]] bei [[Basel]]<br /> |-<br /> | [[Edith Frank-Holländer]]<br /> | Nora Aulis / Robin (bei Anne)<br /> | 16. Januar 1900 in [[Aachen]]<br /> | 6. Januar 1945 im [[KZ Auschwitz-Birkenau]]<br /> |-<br /> | [[Margot Frank|Margot Betti Frank]]<br /> | Betty Aulis / Robin (bei Anne)<br /> | 16. Februar 1926 in [[Frankfurt am Main]]<br /> | Anfang März 1945 im [[KZ Bergen-Belsen]]<br /> |-<br /> | Annelies Marie Frank<br /> | Anne Aulis / Robin (bei Anne)<br /> | 12. Juni 1929 in [[Frankfurt am Main]]<br /> | Anfang März 1945 im [[KZ Bergen-Belsen]]<br /> |-<br /> | [[Hermann van Pels]]<br /> | Hans van Daan (bei Anne)&lt;br /&gt;Hermann van Daan (im Buch)<br /> | 31. März 1898 in [[Gehrde]]<br /> | 6.&lt;ref&gt;Rijksinstituut voor Oorlogsdocumentatie: ''De dagboeken van Anne Frank.'' 's-Gravenhage und Amsterdam, 1986, S. 58 und S. 66, Anm. 8, mit Verweis auf das Niederländische Rote Kreuz, Aktenzeichen 103586.&lt;/ref&gt; oder 8.&lt;ref name=&quot;Friedensstadt_Osnabrück&quot;&gt;[http://www.osnabrueck.de/stolpersteine/p.asp Stolpersteine in Osnabrück].&lt;/ref&gt; September 1944 im [[KZ Auschwitz-Birkenau]].<br /> |-<br /> | [[Auguste van Pels]]<br /> | Petronella van Daan<br /> | 29. September 1900 in [[Buer (Melle)|Buer]]<br /> | 9. April 1945 in [[Raguhn]], Außenlager des [[KZ Buchenwald]].&lt;ref name=&quot;Friedensstadt_Osnabrück&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Peter van Pels]]<br /> | Alfred van Daan (bei Anne)&lt;br /&gt;Peter van Daan (im Buch)<br /> | 8. November 1926 in [[Osnabrück]]<br /> | 5. Mai 1945 im [[KZ Mauthausen]]&lt;ref name=&quot;Friedensstadt_Osnabrück&quot; /&gt;<br /> |-<br /> | [[Fritz Pfeffer]]<br /> | Albert Dussel<br /> | 30. April 1889 in [[Gießen]]<br /> | 20. Dezember 1944 im [[KZ Neuengamme]]<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Die Helfer der Versteckten<br /> ! Name<br /> ! Pseudonym<br /> ! Geboren<br /> ! Gestorben<br /> |-<br /> | [[Miep Gies]]-Santrouschitz<br /> | Anne van Santen (bei Anne)<br /> | 15. Februar 1909 in [[Wien]]<br /> | 11. Januar 2010 in [[Amsterdam]]<br /> |-<br /> | [[Jan Gies]]<br /> | Henk van Santen (bei Anne)<br /> | 18. Oktober 1905 in [[Amsterdam]]<br /> | 26. Januar 1993 in [[Amsterdam]]<br /> |-<br /> | [[Victor Kugler]]<br /> | Harry Kraler (bei Anne)<br /> | 5. oder 6. Juni 1900 in [[Vrchlabí|Hohenelbe]]&lt;ref&gt;[http://www.annefrank.org/de/anne-franks-geschichte/alle-personen/victor-kugler/ Porträt bei annefrank.org].&lt;/ref&gt;<br /> | 16. Dezember 1981 in [[Toronto]]<br /> |-<br /> | [[Johannes Kleiman]]<br /> | Simon Koophuis (bei Anne)<br /> | 1896 in [[Zaanstad|Koog aan de Zaan]]<br /> | 28. oder 30. Januar 1959 in [[Amsterdam]]<br /> |-<br /> | [[Bep Voskuijl|Elisabeth „Bep“ van Wijk-Voskuijl]]<br /> | Elly Kuilmans (bei Anne)<br /> | 5. Juli 1919 in [[Amsterdam]]<br /> | 6. Mai 1983 in [[Amsterdam]]<br /> |}<br /> <br /> [[Datei:AnneFrankHouseAmsterdamtheNetherlands edit1.jpg|mini|Prinsengracht 263, in dessen Hinterhaus sich die Familie versteckte]]<br /> <br /> Die anfängliche Hoffnung der Versteckten, nach ein paar Wochen oder Monaten wieder frei zu sein, erwies sich als vergeblich. Sie lebten etwas länger als zwei Jahre im Hinterhaus. Während dieser Zeit konnten sie nicht nach draußen und durften keine Aufmerksamkeit erregen (z.&amp;nbsp;B. durch laute Geräusche), was ihr Leben stark einschränkte. Die angespannte Atmosphäre im Hinterhaus, wo die Versteckten in ständiger Angst und Ungewissheit lebten, führte immer wieder zu Unruhe und Spannungen zwischen ihnen. Je länger sie im Hinterhaus zusammenlebten, desto deutlicher kamen persönliche Konflikte zum Vorschein. So ärgerte sich Anne über Fritz Pfeffer, der mit ihr ein Zimmer teilte und damit ihre [[Privatsphäre]] störte. Sie benutzte für ihn deshalb das Pseudonym „Dussel“ (Dummkopf), ohne zu beachten, dass es auch für den Zahnarzt, dessen Partnerin Charlotte Kaletta als Christin nichts zu fürchten hatte, nicht einfach war. Anne geriet häufig in Konflikte mit ihrer Mutter, weil sich Edith zunehmend verzweifelt und hoffnungslos zeigte, was nicht zu Annes Charakter passte. Otto musste vermitteln. Für Anne war es besonders schwierig, weil sie ausgerechnet zu Beginn ihrer Jugend, die bei anderen jungen Menschen von einer launischen und rebellischen Stimmung geprägt ist, mit ihren Eltern eingesperrt war und sich diszipliniert und angepasst verhalten musste.<br /> <br /> Miep Gies besorgte nicht nur Lebensmittel, sondern informierte die acht Untergetauchten auch über das aktuelle Kriegsgeschehen. Mittags trafen sich die Helfer mit den Versteckten zum gemeinsamen Mittagessen und abends, wenn die anderen Angestellten der Firma das Gebäude verlassen hatten, konnten Anne und die anderen ins Vorderhaus kommen. Dort hörten sie die Nachrichten des [[British Broadcasting Corporation|BBC]]-[[Hörfunk]]s, die sie zunehmend verunsicherten. Am 17. Juli 1942 fuhr der erste Zug nach [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]] und den Juden wurde die [[Staatsbürgerschaft]] aberkannt.<br /> <br /> Anne Frank las im Versteck viele Bücher, schulte ihren Stil daran und entwickelte sich schnell vom kapriziösen „[[Backfisch (Mädchen)|Backfisch]]“ zur eigenständigen Schriftstellerin. Ihre schriftstellerischen Fähigkeiten und ihr Selbstbewusstsein als Autorin wuchsen. Sie bezweifelte, dass Otto Edith wirklich liebte, und vermutete, dass er sie eher aus Vernunft geheiratet habe. Anne selbst begann sich für den zunächst als zu schüchtern und langweilig beschriebenen Peter van Pels zu interessieren, aber nach einem kurzen stürmischen Intermezzo mit einigen Zärtlichkeiten war die Beziehung schnell wieder beendet. Aus dem Tagebuch geht auch hervor, dass Anne über die Deportationen und das auf Juden ausgesetzte [[Kopfgeld]] Bescheid wusste, von denen sie wenige Tage nach ihrem letzten Eintrag selbst betroffen war.<br /> <br /> === Verrat ===<br /> Es galt lange als gesichert, dass das Versteck verraten wurde. Der Täter wurde nie sicher identifiziert. Lange Zeit galt der Lagervorarbeiter Willem Gerard van Maaren (1895–1971), der 1943 der Nachfolger von Bep Voskuijls erkranktem Vater geworden war, als Hauptverdächtiger. Er hatte eine Geldbörse gefunden, die Hermann van Pels zuvor im Lager verloren hatte, und daraufhin Verdacht geschöpft. Zwei Untersuchungen fanden keine ausreichenden Beweise, deshalb kam es nie zu einer Anklage. Van Maaren war kein Antisemit. Er selbst hatte seinen Sohn während des Krieges versteckt, weil dieser sich nicht zum Arbeitsdienst melden wollte. In der Firma galt er aber als gefährlich, weil er misstrauisch war, herumschnüffelte und gegenüber Miep Gies mit angeblichen Verbindungen zur [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] prahlte. Vor allem Kugler, Kleiman und Voskuijl verdächtigten ihn. Später stellte sich heraus, dass er stahl. Wahrscheinlich versuchte er, durch sein Verhalten seine eigenen Taten zu vertuschen.<br /> <br /> Bei einer Untersuchung bestritt er 1948 den Verrat. Daraufhin sprach die ermittelnde ''Politieke Recherche Afdeling'' ihn auf Bewährung frei. 1949 legte er [[Berufung (Recht)|Berufung]] ein und wurde vom Bezirksgericht bedingungslos freigesprochen. Zwischen November 1963 und November 1964 stand er erneut als Verdächtiger vor Gericht, als das Criminal Investigation Department den [[Sicherheitsdienst des Reichsführers SS|SD]]-Oberscharführer [[Karl Josef Silberbauer]], der die Versteckten festgenommen hatte, aufspürte und den Fall neu aufrollte. Silberbauer konnte weder van Maaren identifizieren noch irgendwelche neuen Informationen liefern, weil sein Vorgesetzter (der sich nach der deutschen Niederlage das Leben genommen hatte) ihm den Namen des Informanten nicht mitgeteilt hatte. Van Maaren war der am häufigsten untersuchte Verdächtige in diesem Fall und beharrte bis zu seinem Tod 1971 auf seiner Unschuld.<br /> <br /> Die zweite verdächtigte Person war Lena van Bladeren-Hartog (†&amp;nbsp;1963), die als Putzfrau in der Firma arbeitete. Ihr Mann Lammert, der als Gehilfe unter van Maaren angestellt war, hatte von dessen Beobachtungen erfahren und seiner Frau davon erzählt. Lena erzählte es Anna Genot, die ihrerseits Kleiman informierte. Anna und ihr Mann Petrus gaben außerdem an, dass sie schon 1942 angesichts der großen Mengen Milch und Brot, die in der Firma angeliefert wurden, Verdacht geschöpft hätten. Zu dem Verdacht gegen Lena passte die Aussage, dass die Meldung über die versteckten Juden von einer weiblichen Stimme gekommen sei. Auch ihr konnte keine Schuld nachgewiesen werden. [[Melissa Müller]] nannte sie zwar 1998 als Informantin, nahm die Behauptung 2003 aber zurück, als die britische Historikerin [[Carol Ann Lee]] ihr widersprach und eine Untersuchung des [[Niederländisches Institut für Kriegsdokumentation|Niederländischen Instituts für Kriegsdokumentation]] (NIOD) zu keinem eindeutigen Ergebnis kam.<br /> <br /> Lee präsentiert in ihrem Buch ''The hidden life of Otto Frank'' 2002 einen neuen Namen, den niederländischen Juden-[[Kopfgeldjäger]] Anton Ahlers (1917–2000). Kopfgeldjäger waren zur Zeit der Besatzung zahlreich und verdienten mit den Verhaftungsprämien ihren Lebensunterhalt. Lees Recherchen ergaben, dass der potenzielle Verräter, der als Informant für Kurt Döring im Amsterdamer Hauptquartier der Gestapo arbeitete, den Vater Otto Frank erpresst haben soll. Die Theorie ist allerdings umstritten. Das NIOD glaubt nicht daran, da die Vermutungen nur auf Aussagen von Ahlers selbst und seiner Familie beruhen (seine Frau Martha wies die Vorwürfe zurück, sein Bruder Cas bestätigte sie). Da Ahlers nur mit dem Verrat des Verstecks geprahlt hatte, gibt es keinen gesicherten Beweis.<br /> <br /> 2009 untersuchte der niederländische Journalist [[Sytze van der Zee]] in seinem Buch ''Vogelvrij – De jacht op de joodse onderduiker'' unter anderem mit der Frage, ob [[Ans van Dijk]] diejenige gewesen sein könnte, die Anne Frank und ihre Familie verriet. Van Dijk war selbst Jüdin und lieferte dem [[Bureau Joodsche Zaken]] untergetauchte Juden aus, die sie zuvor in eine Falle gelockt hatte, indem sie ihnen versprach, sie zu verstecken.&lt;ref name=&quot;trouw&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.trouw.nl/tr/nl/5009/Archief/archief/article/detail/2703499/1994/08/20/GEEXECUTEERD-EEN-VERRAADSTER-JOODS-EN-LESBISCH.dhtml |titel=Geexecuteerd: een verraadster, joods en lesbisch |sprache=nl|autor=Hetty Nietsch |hrsg=[[Trouw]] |datum=1994-08-20|zugriff=2014-12-20}}&lt;/ref&gt; Laut van der Zee habe [[Otto Heinrich Frank|Otto Frank]] gewusst, dass die Verräterin eine Frau gewesen sei, und auch, dass sie eine Jüdin war. Er habe geschwiegen, um Vorurteilen keinen Vorschub zu leisten.&lt;ref name=&quot;dedok&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dedokwerker.nl/ans_van_dijk.html |titel=Ans van Dijk |sprache=nl|hrsg=De Dokwerker |autor=Ben Verzet |zugriff=2014-12-20}}&lt;/ref&gt; Van der Zee konnte diese Frage nicht zweifelsfrei klären.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://nrcboeken.vorige.nrc.nl/recensie/en-de-gejaagden-werden-de-jagers |titel=En de gejaagden werden de jagers |sprache=nl|autor=Bart Funnekotter |hrsg=nrc boeken |datum=2010-02-19|zugriff=2014-12-30}}&lt;/ref&gt; Ans van Dijk war nach dem Krieg die einzige Frau unter 39 Personen, die wegen Verbrechen zur Kriegszeit hingerichtet wurde.<br /> <br /> Im April 2015 wurde eine weitere Theorie publik, aufgestellt von Joop van Wijk, dem Sohn von Bep Voskuijl. Demnach soll seine Tante Hendrika Petronella, genannt ''Nelly'' († 2001), die jüngere Schwester von Bep Voskuijl, das Versteck verraten haben. Bep kümmerte sich um die Menschen im Versteck; Nelly [[Kollaboration#Niederlande|kollaborierte]] mit deutschen Besatzern. Im Oktober 1945 wurde sie darum verhaftet und saß bis 1953 im Gefängnis von [[Groningen]] ein. Bep war, im Gegensatz zu Miep Gies, zeitlebens kaum für Interviews und Stellungnahmen zu Anne Frank und dem Versteck im Hinterhaus bereit. Man kann dies als Indiz dafür interpretieren, dass sie vom Verrat ihrer Schwester wusste.&lt;ref&gt;[http://forward.com/news/breaking-news/218180/dutch-author-says-his-aunt-may-have-betrayed-anne/ Dutch Author Says His Aunt May Have Betrayed Anne Frank]&lt;/ref&gt; &lt;!---Es war eine Frauenstimme, die der Gestapo telefonisch den Hinweis auf das Hinterhaus gab.------&gt;<br /> <br /> Im Dezember 2016 veröffentlichte die Stiftung, die das [[Anne-Frank-Haus]] verwaltet, eine neue Untersuchung.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/einestages/anne-frank-wurde-laut-studie-vielleicht-doch-nicht-verraten-a-1126364.html|titel=Wurde Anne Frank doch nicht verraten?|hrsg=[[Spiegel Online]]|datum=2016-12-17|zugriff=2016-12-17}}&lt;/ref&gt; Darin werden alternative Erklärungen für das Auffinden der Versteckten genannt. Statt eines Verrats könnten wirtschaftliche Gründe dazu geführt haben, dass Anne Frank und die anderen im Hinterhaus untergetauchten Juden entdeckt wurden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.annefrank.org/ImageVaultFiles/id_18607/cf_21/ENG_Artikel_arrestatie.PDF|titel=August 4, 1944|hrsg=Anne-Frank-Stiftung|datum=2016-12|zugriff=2016-12-17|format=PDF|sprache=en}}&lt;/ref&gt; Der Polizeieinsatz richtete sich möglicherweise gegen einen [[Schwarzmarkt|Schwarzhandel]] mit rationierten Essensmarken. Anne Frank erwähnte in ihrem Tagebuch selbst die beiden Händler Martin Brouwer und Pieter Daatzelaar. Ermittlungen wegen [[Schwarzarbeit]] in der Prinsengracht 263 wären ein weiteres Motiv für die Durchsuchung. Dafür spricht die Anwesenheit von Gezinus Gringhuis, der Silberbauer begleitete und in einer Spezialeinheit für Wirtschaftskriminalität arbeitete. Außerdem wurden Kugler und Kleiman wegen „Judenbegünstigung“ bzw. „Arbeitsverweigerung“ verhaftet.<br /> <br /> === Verhaftung ===<br /> Wer den entscheidenden Hinweis gab, wurde nie geklärt, aber es galt als sicher, dass die Nationalsozialisten am Morgen des 4. August 1944 gegen 10 Uhr in der Prinsengracht erschienen, nachdem ein Anruf bei der [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] eingegangen war. Die Helfer konnten die Juden nun nicht mehr schützen und mussten Silberbauer das Versteck zeigen. Kugler und Kleiman wurden in das SD-Gefängnis in der Euterpestraat gebracht. Sie kamen am 11. September 1944 ins Polizeiliche [[Durchgangslager Amersfoort]]. Kleiman wurde am 18. September 1944 aus gesundheitlichen Gründen entlassen, Kugler gelang am 28. März 1945 die Flucht. Bep Voskuijl konnte das Chaos bei der Festnahme nutzen, um mit einigen Dokumenten, die auf Verbindungen zum Schwarzmarkt hinwiesen, zu fliehen. Miep Gies sammelte die Blätter mit Annes Aufzeichnungen, die Silberbauer bei seiner Suche nach einem Behälter für das Geld und den Schmuck der Gefangenen auf dem Boden verstreut hatte, und verwahrte sie in einer Schublade, um sie nach dem Krieg an Anne oder ihren Vater zurückzugeben.<br /> <br /> Die Versteckten wurden zunächst bei der Gestapo verhört und über Nacht festgehalten. Am 5. August brachte man sie in das überfüllte Gefängnis ''Huis van Bewaring'' in der Weteringschans. Zwei Tage später kamen die Juden ins [[Durchgangslager Westerbork]]. Sie mussten in den Strafbaracken harte Arbeit verrichten. Die Frauen arbeiteten – von den Männern getrennt – in einer [[Batterie (Elektrotechnik)|Batterien]]-Abteilung. Sie lebten in der Hoffnung, sich durch die Arbeit unentbehrlich zu machen und so einem noch schlimmeren Schicksal zu entgehen. Sie hörten Gerüchte über Fortschritte der Westalliierten nach der [[Operation Overlord|Landung in der Normandie]] und über Transporte in [[Konzentrationslager]] und [[Vernichtungslager]] im Osten. &lt;!---Anne wirkte nach Angaben anderer Gefangenen in Westerbork wie gelöst. Nach der langen Zeit im Versteck holte sie sich ihre Zuversicht durch den Glauben an Gott.---&gt;Am 2. September wurden sie, ihre Familie und die Familie van Pels beim Appell zum Transport in das [[KZ Auschwitz]] ausgewählt.<br /> <br /> === Tod im KZ ===<br /> Am 3. September 1944 fuhr der letzte Zug mit 1.019 Juden nach Auschwitz, wo er zwei Tage später ankam. An der Rampe sahen sich die Männer und Frauen zum letzten Mal. Es ist nicht eindeutig geklärt, ob alle Bewohner des Hinterhauses die [[Selektion (Konzentrationslager)|Selektion]] überstanden. Nach Aussagen und Nachforschungen des [[Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung|Roten Kreuzes]] wurde Hermann van Pels direkt nach der Ankunft [[Gaskammer (Massenmord)|vergast]]; allerdings behauptete Otto Frank, van Pels sei erst einige Wochen später ermordet worden, also kurz bevor die Vergasungen eingestellt wurden. Auguste van Pels wurde über das [[KZ Bergen-Belsen]] und [[KZ Buchenwald]] am 9. April 1945 ins [[Ghetto Theresienstadt]] gebracht. Sie starb während des Transports nach Theresienstadt. Peter van Pels wurde am 16. Januar 1945 auf einen [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmarsch]] von Auschwitz zum [[KZ Mauthausen]] geschickt, wo er kurz vor der Befreiung starb. Edith Frank starb am 6. Januar 1945 in Auschwitz an Hunger und Erschöpfung. Zuvor hatte sich Rosa de Winter um Annes Mutter gekümmert und sie in eine Krankenbaracke gebracht.<br /> <br /> Anne war drei Monate vor der Ankunft in Auschwitz 15 Jahre alt geworden und entging damit dem direkten Tod. 549 der 1.019 Passagiere – darunter alle Kinder unter 15 Jahren – kamen direkt in die Gaskammern. Die 258 Männer und 212 Frauen, die die Selektion überstanden hatten, mussten die demütigende Prozedur mit Ausziehen, [[Desinfektion]], Rasur und dem Eintätowieren einer Nummer auf ihrem Arm über sich ergehen lassen. Anne, Margot und Edith Frank wurden in Block 29 des Frauenlagers Birkenau untergebracht. Jede der 212 Frauen aus dem Westerborker Transport, welche die Selektion überlebt hatte, wurde mit einer Zahl zwischen A-25060 und A-25271 eintätowiert. Da ihnen somit eine hohe Nummer zugewiesen worden war, standen sie in der Hierarchie weit unten. Tagsüber mussten sie harte Arbeit verrichten und nachts in überfüllten Baracken frieren. Die anderen Häftlinge beschrieben Anne als stark oder introvertiert. Ihre Sehnsucht und ihr Lebenswille erwiesen sich als treibende Kraft. Dennoch konnte sie den Krankheiten, die wegen der katastrophalen [[Hygiene|hygienischen]] Bedingungen im Lager grassierten, nicht entfliehen und infizierte sich mit [[Krätze]]. Zum Schutz der anderen Häftlinge wurde sie zusammen mit Margot in einen Isolierblock, den sogenannten Krätzeblock, verlegt. In diesem Isolierblock herrschten noch katastrophalere hygienische Zustände.<br /> <br /> [[Datei:YADVASHEM 17031939 189 4649 76.JPG|mini|YAD VASHEM Gedenkblatt zu Anne Frank]]<br /> <br /> Da die Alliierten immer näher rückten, entschlossen sich die Nationalsozialisten, Auschwitz allmählich zu räumen. Am 28. Oktober deportierten sie 1.308 Frauen aus Birkenau ins KZ Bergen-Belsen. Sie gehörten zu den insgesamt 8.000 „kranken, aber potentiell wiederherstellungsfähigen Frauen“,&lt;ref&gt;Müller 1998, S. 337.&lt;/ref&gt; die für einen späteren Einsatz in der Rüstungsindustrie vorgesehen waren. Rosa de Winter schrieb in ihrem Buch ''Aan de gaskamer ontsnapt!'' im August 1945, dass in der Nacht des 1. November 1944 der Zug abfuhr, der Anne und Margot nach Bergen-Belsen brachte.&lt;ref name=&quot;Studie2015&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.annefrank.org/ImageVaultFiles/id_17536/cf_21/Eines_Tages_waren_sie_einfach_nicht_mehr_da.PDF|titel=Eines Tages waren sie einfach nicht mehr da ...|autor=Erika Prins, Gertjan Broek|hrsg=Anne Frank Stichting|datum=2015-03|zugriff=2015-03-31|format=PDF}}&lt;/ref&gt; Die beiden Schwestern wurden dadurch von ihrer Mutter getrennt.<br /> <br /> In Bergen-Belsen kamen Anne und Margot zwei Tage später an. Nach einem acht Kilometer langen Fußmarsch wurden sie zunächst mit anderen Gefangenen in Zelten untergebracht, die jedoch wenig später von einem Sturm zerstört wurden.&lt;ref name=&quot;Studie2015&quot; /&gt; Die beiden Mädchen verlegte man im Januar 1945 in ein Schonungslager, das „Sternlager“.&lt;ref name=&quot;Studie2015&quot; /&gt; Dort traf Anne ihre Freundinnen [[Hannah Pick-Goslar|Hannah Goslar]] und Nanette Blitz wieder, die seit Februar 1944 als „[[Vorzugsjude|Austauschjüdinnen]]“ in einem anderen Lagerteil gefangen waren. Bei ihren Gesprächen am Zaun erzählte Anne, die wegen [[Menschenläuse|Läusebefalls]] nur mit einem Tuch bekleidet war, dass sie und ihre Schwester alleine seien, weil sie ihre Eltern für tot hielt. Nanette Blitz beschrieb Anne folgendermaßen: „Sie war da schon ein Skelett. Sie war in eine Decke eingehüllt. Sie konnte ihre eigenen Sachen nicht mehr anziehen, denn die waren voller Läuse.“&lt;ref name=&quot;Studie2015&quot; /&gt; Aber Anne zeigte sich trotz ihrer eigenen Krankheit mehr um Margot besorgt.<br /> <br /> Da immer mehr Gefangene nach Bergen-Belsen gebracht wurden, verschärften sich die hygienischen Mängel im Lager. Im März 1945 begann eine [[Fleckfieber]]-[[Epidemie]], an der etwa 17.000 Gefangene starben.&lt;ref&gt;Müller 1999 (englische Übersetzung), S. 261.&lt;/ref&gt; Auch [[Typhus]] und andere Krankheiten waren im Lager weitverbreitet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/geschichte/dp-camp/nothospital.html|titel=Nothospital|hrsg=Gedenkstätte Bergen-Belsen|zugriff=2015-03-31|offline=ja|archiv-url=https://web.archive.org/web/20130327113617/http://bergen-belsen.stiftung-ng.de/de/geschichte/dp-camp/nothospital.html|archiv-datum=2013-03-27|archiv-bot=2018-03-25 10:54:10 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt; Laut Zeugenaussagen fiel Margot geschwächt von ihrer Pritsche und starb. Einige Tage später war auch Anne tot. Die genauen Daten wurden kurz vor dem Kriegsende nicht mehr notiert. Wenige Wochen später, am 15. April 1945, befreiten [[British Army|britische Truppen]] das Lager. Recherchen der Anne-Frank-Stiftung förderten Ende März 2015 zutage, dass Anne und Margot wahrscheinlich bereits im Februar 1945 gestorben waren.&lt;ref name=&quot;Studie2015&quot; /&gt; Es ist nicht sicher, welchen Krankheiten Anne und Margot zum Opfer fielen. Die zeitlichen Abläufe und die Symptome, die die Augenzeugen beschrieben, sprechen laut den neuesten Ermittlungen dafür, dass Anne an Fleckfieber starb.&lt;ref name=&quot;Studie2015&quot; /&gt;<br /> <br /> Otto Frank überlebte als Einziger der im Hinterhaus untergetauchten Juden. Nach der Befreiung des KZ Auschwitz-Birkenau durch die [[Rote Armee]] am 27. Januar 1945 wohnte er bis 1953 weiter in Amsterdam. Dann siedelte er in die [[Schweiz]] nach [[Basel]] über, wo seine Schwester lebte. Dort heiratete er die gebürtige [[Wien]]erin Elfriede Markovits, die ihren ersten Mann, Erich Geiringer, und ihren Sohn ebenfalls im Konzentrationslager Auschwitz verloren hatte. Bis zu seinem Tod am 19. August 1980 lebte Otto Frank in [[Birsfelden]] bei Basel und widmete sich dem Tagebuch seiner Tochter Anne und der Verbreitung der darin enthaltenen Botschaft.<br /> <br /> === Nationalität, Identität und Sprache ===<br /> Anne Frank wurde in Frankfurt am Main in einer deutschen Familie geboren und lebte dort bis zu ihrem zweiten Lebensjahr. Im Jahr 1933 musste die Familie in die Niederlande auswandern, wo Anne die Schule besuchte. Obschon in Deutschland geboren, war Niederländisch die [[Muttersprache]] Anne Franks. Ehemalige Klassenkameraden merkten später an, dass Otto und Edith Frank auch zu Hause kein Deutsch, sondern nur Niederländisch mit Anne und Margot sprachen. Obwohl bei den Eltern ein deutscher Akzent in ihrem Niederländisch zu bemerken war, sprachen beide Kinder akzentfrei.&lt;ref&gt;Theo Coste: ''De klasgenoten van Anne Frank.'' Overamstel Uitgevers 2010, ISBN 978-90-488-0529-7, S. xxxx.&lt;/ref&gt; In ihrem Tagebuch, das sie auf Niederländisch schrieb, beschreibt Anne, wie sie sich als Jüdin anstatt als Deutsche fühlt.&lt;ref&gt;Tagebuch der Anne Frank, 9. Oktober 1942.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Zitat-nl|Fraai volk, de Duitsers. En daar behoorde ik ook eens toe! Maar nee, Hitler heeft ons allang statenloos gemaakt. En trouwens, er bestaat geen groter vijandschap op de wereld dan tussen Duitsers en Joden.|Umschrift=Anne Frank|Übersetzung= Ein schönes Volk, die Deutschen, und da gehöre ich eigentlich auch noch dazu! Aber nein, Hitler hat uns längst staatenlos gemacht. Und im Übrigen gibt es keine größere Feindschaft auf dieser Welt als zwischen Deutschen und Juden.|Autor=[[Tagebuch der Anne Frank|Tagebuch der Anne Frank, 9. Oktober 1942]]}}<br /> <br /> Durch das [[Reichsbürgergesetz#Elfte Verordnung vom 25. November 1941|Reichsbürgergesetz]] verlor die Familie Frank 1941 die [[deutsche Staatsangehörigkeit]] und wurde [[staatenlos]]. Sie erklärt in ihrem Tagebuch, wie sie nach dem Krieg Niederländerin werden will, und spricht über die Niederlande als „ihr“ Land.&lt;ref&gt;Tagebuch der Anne Frank, 4. Mai 1944.&lt;/ref&gt; Die [[Niederländische Staatsangehörigkeit|niederländische Staatsbürgerschaft]] hat sie aber niemals gehabt, weil man in den Niederlanden nur als lebende Person die Staatsbürgerschaft erhalten kann.<br /> <br /> {{Zitat-nl|Maak me Nederlander! Ik houd van de Nederlanders, ik houd van ons land, ik houd van de taal, en wil hier werken. En al zou ik aan de Koningin zelf moeten schrijven, ik zal niet wijken vóór mijn doel bereikt is.|Umschrift=Anne Frank|Übersetzung= Macht mich Niederländerin! Ich liebe die Niederländer, ich liebe unser Land, ich liebe die Sprache und will hier arbeiten. Und wenn ich an die Königin selbst schreiben muss, ich werde nicht aufgeben, bevor mein Ziel erreicht ist.|Autor=[[Tagebuch der Anne Frank|Tagebuch der Anne Frank, 4. Mai 1944]]}}<br /> <br /> == Heutige Spuren ==<br /> [[Datei:Belsenmaanfrank.jpg|mini|Gedenkstein auf der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen]]<br /> <br /> Anne Franks Grab befindet sich auf dem Gelände der Gedenkstätte Bergen-Belsen. Angehörige haben dort nach der Befreiung des KZ einen Gedenkstein für Anne und ihre Schwester Margot errichtet. Der Stein markiert keinen exakten Beisetzungsort, da beide in einem der umliegenden anonymen Massengräber ruhen.<br /> <br /> === Anne-Frank-Haus ===<br /> {{Hauptartikel|Anne-Frank-Haus}}<br /> <br /> Am 3. Mai 1957 gründete eine Gruppe um Otto Frank die Anne Frank Foundation, um das Haus in der Prinsengracht 263 vor dem Verfall zu retten und es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Als primäres Ziel der [[Stiftung]] nannte Otto Frank den Kontakt und die Kommunikation zwischen jungen Menschen mit verschiedenen Kulturen, Religionen oder [[Ethnologie|ethnischen]] Hintergründen, um Intoleranz oder [[Rassismus|rassistischer]] Diskriminierung entgegenzuwirken. Das Museum und Dokumentationszentrum im Anne-Frank-Haus wurden am 3. Mai 1960 eröffnet.<br /> <br /> === Anne-Frank-Fonds ===<br /> {{Hauptartikel|Anne Frank-Fonds}}<br /> <br /> 1963 gründete Otto Frank mit seiner zweiten Ehefrau in Basel den Anne-Frank-Fonds als Wohltätigkeitsstiftung. Er vermachte das [[Urheberrecht]] am Tagebuch dem Fonds mit der Auflage, dass die ersten 80.000 [[Schweizer Franken]] der jährlichen Einnahmen seinen Erben zukommen und das restliche Geld für Projekte eingesetzt wird, die die Verwaltung als würdig ansieht. Der Fonds finanziert die medizinische Behandlung der [[Gerechter unter den Völkern|Gerechten unter den Völkern]] und kümmert sich um die Erziehung der Jugend gegen [[Rassismus]]. Dazu unterstützt der Fonds beispielsweise die seit dem Jahr 2000 jährlich von der Stadt [[Bergen (Landkreis Celle)|Bergen]] ausgerichteten „Anne Frank Friedenstage“. Dort werden jedes Jahr Jugendliche aus mehreren europäischen Städten eingeladen, die an Informationsveranstaltungen teilnehmen, eigene Recherchen betreiben und Ergebnisse öffentlich präsentieren.&lt;ref&gt;[http://friedenstage.bergen-online.de/ Offizielle Seite der Anne Frank Friedenstage].&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dem [[United States Holocaust Memorial Museum]] in [[Washington, D.C.]] hat der Fonds für eine Ausstellung 2003 einige Blätter von Annes Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt. Der jährliche Report zeigt die Bemühungen auf globaler Ebene bei Projekten in Deutschland, [[Israel]], [[Indien]], der Schweiz, dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]].&lt;ref&gt;[http://www.annefrank.ch/index.php?page=848 Jahresbericht des Anne Frank Fonds].&lt;/ref&gt; Von 1996 bis 2015 war Annes Cousin Buddy Elias Präsident des Fonds.<br /> <br /> Am 29. Dezember 2015 urteilte ein Gericht in Amsterdam, dass Texte aus den Tagebüchern von Anne Frank für wissenschaftliche Zwecke kopiert und veröffentlicht werden dürfen. 2016 sind 70 Jahre ab dem Todesjahr Anne Franks vergangen, „da aber noch 1986 eine Ausgabe mit bis dahin unveröffentlichten Texten erschienen war, gilt dem Gerichtsurteil zufolge das Urheberrecht weitere 50 Jahre.“&lt;ref&gt;http://orf.at/#/stories/2316769/ Gericht: Wissenschaft darf Texte von Anne Frank nutzen, orf.at, 29. Dezember 2015, abgerufen 29. Dezember 2015.&lt;/ref&gt; Dessen ungeachtet veröffentlichten der Informationswissenschaftler Olivier Ertzscheid von der [[Universität Nantes]] und die Politikerin [[Isabelle Attard]] unmittelbar nach Ablauf der 70-Jahre-Frist das niederländische Original des Tagebuchs im Internet.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/kultur/literatur/das-tagebuch-der-anne-frank-frei-abrufbar-im-internet-a-1070195.html Trotz Rechtestreits: „Tagebuch der Anne Frank“ frei abrufbar im Netz], [[Spiegel Online]], 2. Januar 2016, abgerufen am 2. Januar 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Anne Frank Zentrum ===<br /> {{Hauptartikel|Anne Frank Zentrum}}<br /> <br /> Im Jahre 1998 wurde das Anne Frank Zentrum in Berlin gegründet, dessen Ursprung auf eine Initiative aus dem Jahr 1994 zurückgeht. Das Anne Frank Zentrum ist eine [[Gemeinnützigkeit|gemeinnützige]] Einrichtung mit Sitz in Berlin-Mitte, unmittelbar neben den [[Hackesche Höfe|Hackeschen Höfen]]. Für die Öffentlichkeit ist dort die ständige Ausstellung »Anne Frank. hier &amp; heute« zugänglich. Für Schulklassen und Jugendgruppen werden gesonderte pädagogische Programme innerhalb der Ausstellung angeboten. Ebenso werden die deutschen Anne-Frank-Wanderausstellungen von hier aus koordiniert.<br /> <br /> === Merwedeplein 37 ===<br /> [[Datei:Stolpersteine Familie Frank 01.jpg|mini|hochkant=1.38|Stolpersteine für Anne Frank, ihre Schwester und die Eltern]]<br /> 2005 wurde die frühere Wohnung am Merwedeplein 37 in Amsterdam in den Zustand zurückversetzt, in dem sie war, als die Familie Frank dort wohnte. Sie steht Schriftstellern, die in ihrer Heimat nicht frei arbeiten können, für jeweils ein Jahr zur Verfügung.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.iamsterdam.com/en-GB/experience/about-amsterdam/history-and-society/anne-frank | titel=In the footsteps of Anne Frank | zugriff=2014-07-12 | offline=ja | archiv-url=https://web.archive.org/web/20140714164852/http://www.iamsterdam.com/en-GB/experience/about-amsterdam/history-and-society/anne-frank | archiv-datum=2014-07-14 | archiv-bot=2018-03-25 10:54:10 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Im Februar 2015 verlegte [[Gunter Demnig]] vor dem Haus vier [[Stolpersteine]] für die Familie Frank.<br /> <br /> === Villa Spitzer ===<br /> Ein Denkmal vor der „Villa Spitzer“ („Villa Laret“) unweit des luxuriösen [[Hotel Waldhaus (Sils)|Hotels Waldhaus]] erinnert an die Ferienaufenthalte Anne Franks 1935 und 1936 in [[Sils im Engadin]] im Anwesen ihrer Pariser Großtante Olga Spitzer. Eine Vase, die sie zum Abschied 1936 ihrer Ferienfreundin Tosca Nett aus dem Ort schenkte, ist heute Teil der Sammlung des [[Nietzsche]]-Hauses in Sils.&lt;ref name=&quot;zeit&quot; /&gt;<br /> <br /> === Bildungsstätte Anne Frank ===<br /> {{Hauptartikel|Bildungsstätte Anne Frank}}<br /> <br /> Die „Bildungsstätte Anne Frank“ ist ein Bildungszentrum in Anne Franks Geburtsstadt Frankfurt am Main. Sie wird vom Anne-Frank-Fonds in Basel unterstützt. Die Einrichtung soll Jugendlichen und Erwachsenen eine Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihren vielfältigen Bezügen zur Gegenwart bieten. Ausgangs- und Bezugspunkt der Arbeit bilden die Biografie und das Tagebuch der Anne Frank. Seit 2003 ist dort die multimediale und interaktive Dauerausstellung „Anne Frank. Ein Mädchen aus Deutschland“ für die Öffentlichkeit zugänglich.<br /> <br /> === Schildkraut-Archiv ===<br /> Der Schauspieler [[Joseph Schildkraut]], der in zwei Filmen Otto Frank darstellte, sammelte Briefe, Dokumente und Fotos der Familie Frank. Eine Reihe von Dokumenten stammt aus dem Besitz des Vaters. Das Archiv wurde am 5. November 2012 im Auktionshaus Doyle in New York versteigert.&lt;ref&gt;Jennifer Schuessler: [http://artsbeat.blogs.nytimes.com/2012/08/14/rare-otto-frank-archive-to-be-auctioned-in-new-york/ ''Rare Otto Frank Archive to Be Auctioned in New York.''] In: ''[[The New York Times]].'' 14. August 2012 (englisch).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[[Christian Buß]]: [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/anne-frank-das-schildkraut-archiv-wird-versteigert-a-850189.html ''Das Schildkraut-Archiv wird versteigert.''] In: ''[[Spiegel Online]].'' 14. August 2012.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Anne Frank in Film, Bühnenwerken und Literatur ===<br /> Das Leben und die Schriften von Anne Frank wurden in zahlreichen Büchern, Filmen und anderen Werken dokumentiert und gewürdigt.<br /> <br /> ==== Theater ====<br /> * Mitte der 1950er Jahre schrieben die Hollywood-Drehbuchautoren [[Albert Hackett]] und [[Frances Goodrich]] das Theaterstück ''Das Tagebuch der Anne Frank'', basierend auf Annes Tagebuch. Das Stück wurde 1956 uraufgeführt und erlebte seitdem zahlreiche Wiederaufführungen.&lt;ref&gt;[http://www.enotes.com/diary-anne ''The Diary of Anne Frank - Summary and study guide''] (engl.), zuletzt abgerufen am 24. Januar 2011. Deutsche Ausgabe: F. Goodrich, A.Hackett: ''Das Tagebuch der Anne Frank.'' Frankfurt am Main 1958.&lt;/ref&gt;<br /> * In der Spielzeit 2015/16 kam das Ballett ''Anne Frank'' von Choreograf Reginaldo Oliveira am [[Staatstheater Karlsruhe]] zur Uraufführung.&lt;ref&gt;[http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/info/2147/ Ballett-Inszenierung am Staatstheater Karlsruhe]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Film ====<br /> * Hackett und Goodrich schrieben auf der Basis ihres Theaterstücks auch das Drehbuch für den Kinofilm ''[[Das Tagebuch der Anne Frank (1959)|Das Tagebuch der Anne Frank]]'' von 1959, der drei [[Oscar]]s erhielt und für weitere fünf nominiert war. Regie: [[George Stevens]]. Darsteller: [[Millie Perkins]] (Anne), [[Joseph Schildkraut]] (Otto Frank), [[Shelley Winters]] (Auguste van Pels).<br /> * 1979 entstand ''[[Anne no Nikki]]'', ein [[Anime|japanischer Zeichentrickfilm]], produziert von KSS, Studio Madhouse.<br /> * 1980 erschien eine [[Neuverfilmung]] unter [[Das Tagebuch der Anne Frank (1980)|demselben Titel]], für den erneut Hackett und Goodrich das Drehbuch schrieben. Regie: [[Boris Sagal]], Darsteller: [[Melissa Gilbert]] (Anne), [[Maximilian Schell]] (Otto Frank).<br /> * 1987 erschien der britische Fernsehfilm ''[[Das Tagebuch der Anne Frank (1987)|Das Tagebuch der Anne Frank]]''. Regie: [[Gareth Davies]], Darsteller: [[Katharine Schlesinger]] (Anne), [[Emrys James]] (Otto Frank), [[Elizabeth Bell]] (Edith Frank).<br /> * 1995 entstand unter Regie von [[Jon Blair]] die Dokumentation ''[[Anne Frank – Zeitzeugen erinnern sich]]'', in der neben Miep Gies auch Freundinnen und Überlebende der Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen zu Wort kommen. Der Film wurde bei der [[Oscarverleihung 1996]] mit dem Oscar in der Kategorie [[Oscar/Bester Dokumentarfilm|Bester Dokumentarfilm]] ausgezeichnet.<br /> * 2001 entstand der zweiteilige Film ''[[Anne Frank (2001)|Anne Frank]]'', der auf dem Buch von Melissa Müller (siehe Literatur) beruht. Regie: [[Robert Dornhelm]], Darsteller: [[Hannah Taylor-Gordon]] (Anne), [[Ben Kingsley]] (Otto Frank), [[Joachim Król]] (Hermann van Pels).<br /> * 2001 entstand ''Het Korte Leven van Anne Frank'' (The Short Life of Anne Frank), ein niederländischer Dokumentarfilm von Gerrit Netten.<br /> * 2009 entstand die [[British Broadcasting Corporation|BBC]]-TV-Serie ''[[Das Tagebuch der Anne Frank (Miniserie)|Das Tagebuch der Anne Frank]]''<br /> * 2015 wurde das Dokudrama ''[[Meine Tochter Anne Frank]]'' des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunks]] erstmals ausgestrahlt.<br /> * 2016 kam [[Hans Steinbichler]]s Verfilmung ''[[Das Tagebuch der Anne Frank (2016)|Das Tagebuch der Anne Frank]]'' in die Kinos.<br /> <br /> ==== Hörspiel ====<br /> * 1985 schrieb [[Marei Obladen]] das Hörspiel: ''Das Tagebuch der Anne Frank – Wird es nicht unglaublich erscheinen, wie wir hier gelebt haben.'' Regie [[Jörg Jannings]], Koproduktion [[RIAS|RIAS Berlin]] und [[Deutsche Grammophon]] 1985. Das Hörspiel erhielt 1986 den [[Deutscher Kinderhörspielpreis|Terre-des-Hommes-Kinderhörspielpreis]].<br /> <br /> ==== Dichtung ====<br /> * Der US-amerikanische Schriftsteller [[Philip Roth]] schildert in seinem fiktiven Roman ''[[Der Ghost Writer|The Ghost Writer]]'' von 1979, wie Anne Frank als Überlebende des Zweiten Weltkriegs anonym als Schriftstellerin in den USA lebt.<br /> * Der [[Science-Fiction]]-Autor [[Geoff Ryman]] präsentiert Anne Frank in seinem zunächst online veröffentlichten Roman ''253'' als ältere Passagierin in einem Wagen der [[London Underground]].&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url= http://www.ryman-novel.com/car7/253.htm | wayback= 20130522144206| text=Eintrag zu Anne Frank im Roman ''253''}} (englisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Musik ====<br /> * Der britische Komponist Robert Steadman schuf ein 20-minütiges Werk für Chor und [[Saiteninstrument]]e mit dem Titel ''Tehillim for Anne''. Es enthält die [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Texte von drei [[Psalm]]en, die vom Chor wie ein bellender Mob geschrien werden. Das Werk zu Ehren von Anne Franks 75. Geburtstag hatte im November 2004 in Southwell Minster in [[Nottinghamshire]] unter der Leitung von Nicholas Thorpe seine Premiere.<br /> * Chor- und Ensemble-Werke „Annelies“ des britischen Komponist James Whitbourn. Das 75 minütige Werk wurde erstmals am 5. April 2005 in der Cadogan Hall, London, aufgeführt.&lt;ref&gt;[http://www.gacc-frankfurt.de/daten/konzerte/27-annelies.html gacc-frankfurt.de]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.jameswhitbourn.com/annelies/education jameswhitbourn.com]&lt;/ref&gt;<br /> * Der russische Komponist [[Grigori Samuilowitsch Frid]] schrieb 1969 die seither sehr oft gespielte Oper ''Das Tagebuch der Anne Frank'' für eine Sängerin; Ulrike Patow besorgte die Textzusammenstellung aus dem Tagebuch.<br /> * Der spanische Regisseur Rafael Alvero präsentierte 2008 ein [[Musical]] über das Leben Anne Franks. Das Werk, in dem die Kubanerin Isabella Castillo die Hauptrolle spielt, wurde im Teatro Häagen-Dazs Calderón in Madrid aufgeführt.&lt;ref&gt;Leonie Wild: [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/gewagtes-musiktheater-anne-frank-wird-zum-musical-star-a-527288.html ''Anne Frank wird zum Musical-Star.''] In: ''[[Spiegel Online]].'' 8. Januar 2008.&lt;/ref&gt;<br /> * Bernard Kops schildert in seinem Drama ''Dreams of Anne Frank'' von 1993 ihr Leben im Hinterhaus mit Elementen aus [[Fantasy]] und Musik.<br /> <br /> ==== Weitere Medien ====<br /> * Der Maler [[Marc Chagall]] illustrierte eine limitierte Ausgabe des Tagebuchs.<br /> * Für die Ausstellung ''[[documenta 7]]'' (1982) fertigte der deutsche Künstler [[Felix Droese]] eine Papierschnitt-Installation mit dem Titel ''[[Ich habe Anne Frank umgebracht]]''.<br /> * 1992 schuf der deutsche Künstler [[Wolf Vostell]] ein Gemälde mit dem Titel ''Hommage an Anne Frank''.&lt;ref&gt;''Wolf Vostell. La Caída del Muro de Berlín''. [[Museo Vostell Malpartida]], 2000, ISBN 84-7671-583-8.&lt;/ref&gt;<br /> * Am 11. November 2007 gab der brasilianische Choreograph [[Carlos Cortizo]] in Nürnberg die Uraufführung von ''Anne Frank'' als Tanztheaterstück über das Leben der Anne Frank.<br /> * Im Dezember 2010 erschien ''Das Leben von Anne Frank. Eine grafische Biografie'', eine Umsetzung des Tagesbuches als [[Graphic Novel]] von [[Ernie Colón]] und [[Sid Jacobson]] im [[Carlsen Verlag]].<br /> * Zum 70. Jahrestag der Erstveröffentlichung erschien im Oktober 2017 das Tagebuch der Anne Frank als „Graphic Diary“, umgesetzt von [[Ari Folman]] und David Polonsky, autorisiert vom Anne Frank Fonds Basel.<br /> <br /> === Würdigungen ===<br /> [[Datei:Friedhof-batton-ffm005.jpg|mini|Gedenksteine für 11.134 ermordete Frankfurter Juden in der Mauer des alten jüdischen Friedhofs in Frankfurt]]<br /> [[Datei:Frankfurt Alter jüdischer Friedhof Anne Frank.JPG|mini|Gedenksteine – Ausschnitt mit Stein für Anne Frank]]<br /> <br /> Im Juni 1999 veröffentlichte das Magazin [[Time|TIME]] eine Sonderausgabe mit dem Titel ''TIME 100: Heroes &amp; Icons of the 20th Century''. In der Liste der hundert einflussreichsten Politiker, Künstler, Erfinder, Wissenschaftler und Ikonen erscheint auch der Name Anne Frank. Roger Rosenblatt, der Autor von ''Children of War'', schrieb in seinem Eintrag zu Anne Frank:<br /> <br /> {{Zitat|Die Leidenschaften, die das Buch entzündet, suggerieren, dass Anne Frank allen gehört, dass sie über den Holocaust, das Judentum, die Mädchenzeit und sogar die Tugend hinausgewachsen und zu einer [[Totem]]figur der modernen Welt geworden ist – der moralische, individuelle Geist, der von der Maschinerie der Zerstörung besetzt ist und auf das Recht pocht, für die Zukunft der Menschen zu leben, zu fragen und zu hoffen.|ref=&lt;ref&gt;[http://www.time.com/time/time100/heroes/profile/frank01.html TIME 100 – Artikel zu Anne Frank] (englisch).&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> Das gleiche Magazin veröffentlichte auch ein Foto von Anne Frank in der Reihe ''100 Photos that Changed the World'' (100 Fotos, die die Welt veränderten).&lt;ref&gt;[http://www.life.com/Life/lifebooks/100photos/index.html Life.com ''100 Photos that Changed the World''] (englisch).&lt;/ref&gt; In der Liste [[Die 100 Bücher des Jahrhunderts von Le Monde]] wählten die Franzosen das Buch auf Platz&amp;nbsp;19.<br /> <br /> Miep Gies wehrt sich in einem Nachwort zu Melissa Müllers Biographie von Anne Frank jedoch gegen die Ansicht, dass Anne die sechs Millionen Opfer des Holocaust symbolisiere (S. 396f.). Das Leben und der Tod des Mädchens seien ihr individuelles Schicksal. Dieses Schicksal könne jedoch helfen, das weltweite Leid durch den Holocaust zu fassen.<br /> <br /> Melissa Müller selbst schreibt am Ende ihres Buches:<br /> <br /> {{Zitat|Die mordenden Nazis und ihre schweigenden Helfer konnten Anne ihr Leben nehmen – ihre Stimme jedoch nicht. […] An Annes Glauben an sich selbst scheiterte der Naziterror. Er sollte sie töten, machte sie aber nicht mundtot.|S. 355}}<br /> <br /> === Gedenken ===<br /> * Ein [[Asteroid]] bekam den Namen [[(5535) Annefrank]]. Er wurde 1942 entdeckt, in dem Jahr, als Anne ihr Tagebuch begann und ihr Versteck bezog.<br /> [[Datei:Stolpersteine Familie Frank, Aachen.jpg|mini|Stolpersteine für Familie Frank in Aachen]]<br /> * Viele Schulen in Deutschland und anderen Ländern sind nach Anne Frank benannt, so auch die Montessori-Schule in Amsterdam, die sie selbst besuchte.<br /> * Viele Straßen und Plätze wurden nach Anne Frank benannt.<br /> * In Frankfurt am Main wird an Anne Frank erinnert auf der [[Frankfurter Treppe / XX. Jahrhundert|Frankfurter Treppe]] sowie mit Gedenktafeln an den früheren Wohnungen der Franks im Marbachweg 307 und an der Ganghoferstraße 24&lt;ref&gt;[http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=3865&amp;_ffmpar&amp;#x5B;_id_inhalt&amp;#x5D;=2461110 Website der Stadt Frankfurt], abgerufen am 27. Mai 2011.&lt;/ref&gt; sowie an einer Fußgängerunterführung an der Kreuzung Marbachweg/Eschersheimer Landstraße im Stadtteil Dornbusch.&lt;ref name=&quot;FR2009-06-12&quot;&gt;Susanne Wegner: {{Webarchiv|text=''Erinnerung aus Glas.'' |url=http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/frankfurt/1793750_Dornbusch-gedenkt-Anne-Frank-Erinnerung-aus-Glas.html |wayback=20090618162031 |archiv-bot=2018-03-25 10:54:10 InternetArchiveBot }} In: ''[[Frankfurter Rundschau]].'' 12. Juni 2009.&lt;/ref&gt;<br /> * Vor der letzten frei gewählten Wohnung am Pastorplatz 1 in Aachen erinnern im Gehweg eingelassene [[Liste der Stolpersteine in Aachen|Stolpersteine]] sowie ein Gedenkstein vor dem nicht mehr existenten Haus der Großmutter an das Schicksal der Familie.<br /> * Im Februar 2015 wurden am letzten offiziellen Wohnort der Familie Frank in Amsterdam [[Stolpersteine]] für Anne, Margot, Edith und Otto Frank verlegt.&lt;ref&gt;[http://nl.tracesofwar.com/artikel/71766/Stolpersteine-Merwedeplein-37-ll.htm ''Stolpersteine Merwedeplein 37/ll'' auf tracesofwar.com]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Sonstiges ===<br /> Einer der ersten neuen Intercity-Express-Züge ([[ICE 4#Namensgebung|ICE 4]]) sollte nach ''Anne Frank'' benannt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url= http://www.deutschebahn.com/de/presse/pressestart_zentrales_uebersicht/16014662/Nameswahl_ICE4.html|titel=Stellungnahme zur Kritik an der Namensauswahl „Anne Frank“ für einen ICE 4|hrsg=Deutsche Bahn|datum=2017-10-31|zugriff=2017-11-01}}&lt;/ref&gt; Das [[Anne-Frank-Haus]] beurteilt diese Namensgebung skeptisch.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.annefrank.org/de/Neu/Neu/2017/Oktober/Deutsche-Bahn/|titel=Deutsche Bahn|hrsg=Anne-Frank-Haus|datum=2017-10-30|zugriff=2018-03-01}}&lt;/ref&gt; Anfang März 2018 gab die Deutsche Bahn bekannt, vom Vorhaben, Züge nach historischen Persönlichkeiten zu benennen, abzusehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.spiegel.de/reise/aktuell/deutsche-bahn-will-ice-4-doch-nicht-nach-historischen-persoenlichkeiten-benennen-a-1195971.html|titel=ICE wird nicht &quot;Anne Frank&quot; heißen|hrsg=[[Spiegel Online]]|datum=2018-03-01|zugriff=2018-03-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Anne Frank-Fonds]] (Hrsg.): ''Gesamtausgabe. Tagebücher – Geschichten und Ereignisse aus dem Hinterhaus – Erzählungen – Briefe – Fotos und Dokumente.'' Übersetzt aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-022304-3. (Gesamtausgabe sämtlicher Texte von Anne Frank – mit bislang unveröffentlichten Briefen und Schriften und vielen Fotos)<br /> * Anne Frank u. a.: ''Geschichten und Ereignisse aus dem Hinterhaus.'' Fischer, Frankfurt am Main, 2002, ISBN 3-596-15777-3. (Die Erstausgabe erschien 1947, hrsg. von dem Vater Otto Frank)<br /> * [[Miep Gies]]: ''Meine Zeit mit Anne Frank.'' Scherz, Basel 1987, ISBN 3-502-18266-3.<br /> * [[Albrecht Goes]], Anneliese Schütz (Hrsg.): ''Das Tagebuch der Anne Frank.'' Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-596-20077-6.<br /> * Willy Lindwer: ''Anne Frank, Die letzten sieben Monate.'' Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-596-11616-3.<br /> * Jacqueline van Maarsen: ''Ich heiße Anne, sagte sie, Anne Frank.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-10-048822-9.<br /> * Alison L. Gold: ''Erinnerungen an Anne Frank.'' Ravensburger Buchverlag, 2000, ISBN 3-473-58142-9.<br /> * [[Melissa Müller]]: ''Das Mädchen Anne Frank. Die Biographie.'' [[S. Fischer Verlag]], Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-596-18902-1 ({{Google Buch|BuchID=9H1rAgAAQBAJ}}).<br /> * David Barnouw: ''Anne Frank. Vom Mädchen zum Mythos.'' Econ- und List-Taschenbuch-Verlag, München 1999, ISBN 3-612-26620-9.<br /> ** Neuausgabe: ''Das Phänomen Anne Frank''. Klartext Verlag, Essen 2015.&lt;ref&gt;''Überlieferung und Deutung.'' In: ''[[FAZ]].'' 1. März 2016, S. 6.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Carol Ann Lee]]: ''Anne Frank. Die Biographie.'' Piper, München 2000, ISBN 3-492-04152-3.<br /> * Carol Ann Lee: ''The hidden life of Otto Frank.'' William Morrow, 2003, ISBN 0-06-052083-3.<br /> * [[Mirjam Pressler]] (unter Mitarbeit von [[Gerti Elias]]): ''Grüße und Küsse an alle. Die Geschichte der Familie von Anne Frank.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-10-022303-6.<br /> * Anne Frank Stichting (Hrsg.): ''In Anne Franks Haus. Eine bebilderte Reise durch Annes Welt.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-10-076715-2.<br /> * Jürgen Steen, Wolf von Wolzogen: ''Anne aus Frankfurt. Leben und Lebenswelt Anne Franks.'' Historisches Museum, Frankfurt am Main 1990.<br /> * Marion Siems: ''Anne Frank Tagebuch. Erläuterungen und Dokumente.'' Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-016039-1.<br /> * Matthias Heyl: ''Anne Frank.'' Rowohlt TB, Reinbek 2002, ISBN 3-499-50524-X. (rm 50524).<br /> * Anne Frank Haus: ''Ein Museum mit einer Geschichte.'' Anne Frank Stichting, Amsterdam 2002, ISBN 90-72972-56-2.<br /> * Anne Frank Stiftung, Amsterdam. Ruud van der Rol, Rian Verhoeven: ''Anne Frank.'' Oetinger, Hamburg 1993, ISBN 3-7891-7600-1.<br /> * [[Ernst Schnabel]]: ''Anne Frank. Spur eines Kindes.'' Fischer, Frankfurt am Main 1958, ISBN 3-596-25089-7.<br /> * Menno Metselaar, Ruud van der Rol: ''Die Geschichte der Anne Frank.'' Anne Frank Stichting, Amsterdam 2004, ISBN 90-72972-84-8.<br /> * [[Barbara Honigmann]]: ''Das Gesicht wiederfinden. Über Schreiben, Schriftsteller und Judentum. Essays.'' Hanser, München 2006, ISBN 3-446-20681-7. (= Edition Akzente). (über Anne Frank, [[Rahel Varnhagen von Ense|Rahel Varnhagen]], [[Glikl bas Judah Leib|Glückel von Hameln]] im Vergleich, u.&amp;nbsp;a.; über die Änderungen am Tagebuch durch den Hg. Otto Frank)<br /> * Robert M. W. Kempner: ''[[Edith Stein]] und Anne Frank.'' Zwei von Hunderttausend. Die Enthüllungen über die [[Holocaust|NS-Verbrechen]] in Holland vor dem Schwurgericht in München. Die Ermordung der »nichtarischen« Mönche und Nonnen. Freiburg 1968, {{DNB|457181761}}.<br /> * {{NDB|5|339||Frank, Anne|Otto Graf zu Stolberg-Wernigerode|118534734}}<br /> * Tobias Hasenberg/Carolin Peschel: ''Textuelle ,Röntgenbilder‘ eines geschichtskulturellen Phänomens. Überlegungen zu didaktischen Crossover-Potentialen von Literatur- und Geschichtsunterricht am Beispiel von Fanfiction mit ,Anne Frank‘''. In: Michael Eggers/Christof Hamann (Hgg.), ''Komparatistik und Didaktik''. Aisthesis Verlag, Bielefeld 2018, ISBN 978-3-8498-1164-8.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikisource|1=Het Achterhuis (Anne Frank)|lang=nl|2=Het Achterhuis. Dagboekbrieven van 14 Juni 1942 – 1 Augustus 1944.}}<br /> {{Wikiquote}}<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.annefrank.org/de/ Webportal der niederländischen ''Anne Frank Stichting'' (in deutscher Sprache)]<br /> * [http://www.annefrank.org.uk/ Webportal des englischen ''The Anne Frank Trust UK'']<br /> * {{DNB-Portal|118534734}}<br /> * {{DDB|Person|118534734}}<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Gesellschaft/Geschichte/Nach_Zeitabschnitten/Neuzeit/20._Jahrhundert/Nationalsozialismus/Verfolgung_und_Vernichtung/Frank%2C_Anne}}<br /> <br /> === Filme ===<br /> * {{IMDb|tt0052738|The Diary of Anne Frank ([[20th Century Fox|Twentieth Century-Fox Film Corporation]] 1959)}} 1959)&lt;span&gt; in der &lt;/span&gt;[[Internet Movie Database]]&lt;span&gt; (englisch)&lt;/span&gt;<br /> * [http://www.filmportal.de/film/ein-tagebuch-fuer-anne-frank_ca5d81f643214068b099095d124d57f2 ''Ein Tagebuch für Anne Frank''], [[DEFA]]-Dokumentarfilm von [[Joachim Hellwig]], 1959<br /> * {{IMDb|tt0092883|The Diary of Anne Frank (TV-Serie, [[British Broadcasting Corporation|BBC]] 1987)}} 1987)&lt;span&gt; in der &lt;/span&gt;[[Internet Movie Database]]&lt;span&gt; (englisch)&lt;/span&gt;<br /> * {{IMDb|tt0112862|Anne no nikki (AF Production Committee 1995)}}<br /> * {{IMDb|tt0246430|Anne Frank: The Whole Story (TV Mini-Serie, Dorothy Pictures 2001)}}<br /> * {{IMDb|tt1127205|The Diary of Anne Frank (TV-Serie, [[British Broadcasting Corporation|BBC]] 2009)}} 2009)&lt;span&gt; in der &lt;/span&gt;[[Internet Movie Database]]&lt;span&gt; (englisch)&lt;/span&gt;<br /> * [http://www.hr-online.de/website/specials/anne-frank/ ''Meine Tochter Anne Frank''], Dokudrama des [[Hessischer Rundfunk|Hessischen Rundfunks]], 2015<br /> * [https://www.youtube.com/user/AnneFrank Youtube-Kanal des Anne-Frank-Haus]<br /> * {{IMDb|tt0441648|Het Korte Leven van Anne Frank}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;zeit&quot;&gt;{{Literatur<br /> |Autor=Norman Ohler<br /> |Titel=Die Abgründe von Sils-Maria<br /> |Jahr=2014<br /> |Monat=12<br /> |Tag=17<br /> |Sammelwerk=[[Die Zeit]]<br /> |Nummer=52<br /> |Seiten=19<br /> |Online=[http://www.zeit.de/2014/52/juedische-geschichte-sils-maria-schweiz/komplettansicht online] {{Datum|1|1|2015}}}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Lesenswert|2. September 2005|9002303}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=118534734|LCCN=n/79/125789|NDL=00439999|VIAF=27064673}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Frank, Anne}}<br /> [[Kategorie:Anne Frank| ]]<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Literatur (Niederländisch)]]<br /> [[Kategorie:Tagebuch]]<br /> [[Kategorie:Person des Judentums (Amsterdam)]]<br /> [[Kategorie:Häftling im Durchgangslager Westerbork]]<br /> [[Kategorie:Häftling im KZ Auschwitz]]<br /> [[Kategorie:Todesopfer im KZ Bergen-Belsen]]<br /> [[Kategorie:Opfer des Holocaust]]<br /> [[Kategorie:Person, für die ein Stolperstein verlegt wurde (Niederlande)]]<br /> [[Kategorie:Person, für die ein Stolperstein verlegt wurde (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Holocaust in den Niederlanden]]<br /> [[Kategorie:Namensgeber für einen Asteroiden]]<br /> [[Kategorie:Namensgeber für einen Venuskrater]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1929]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1945]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> [[Kategorie:Kind]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Frank, Anne<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Frank, Annelies Marie (vollständiger Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=jüdische deutsch-niederländische Schriftstellerin<br /> |GEBURTSDATUM=12. Juni 1929<br /> |GEBURTSORT=[[Frankfurt am Main]]<br /> |STERBEDATUM=Februar 1945 oder März 1945<br /> |STERBEORT=[[KZ Bergen-Belsen]]<br /> }}</div> Computergy22 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gr%C3%A4chen&diff=172499674 Grächen 2018-01-02T10:17:35Z <p>Computergy22: https://www.graechen.ch/Winter-erleben/GridContainer-LP-Winter-erleben/Sesselbahn-Plattja</p> <hr /> <div>&lt;!--schweizbezogen--&gt;<br /> {{Infobox Ort in der Schweiz<br /> | NAME_ORT = Grächen<br /> | BILDPFAD_KARTE = Karte Gemeinde Grächen 2007.png<br /> | BILDPFAD_WAPPEN = Graechen Wappen.jpg<br /> | BILD = Grächen.jpg<br /> | BESCHREIBUNG = Grächen, im Hintergrund die [[Weisshorngruppe]]<br /> | REGION-ISO = CH-VS<br /> | BEZIRK = Visp<br /> | IMAGEMAP = Bezirk Visp<br /> | BFS = 6285<br /> | PLZ = 3925<br /> | BREITENGRAD = 46.197<br /> | LÄNGENGRAD = 7.842<br /> | HÖHE = 1619<br /> | FLÄCHE = 14.32&lt;!-- wird durch eine zentralisierte Vorlage eingebunden--&gt;<br /> | STAND_EINWOHNER = &lt;!-- wird durch eine zentralisierte Vorlage eingebunden--&gt;<br /> | WEBSITE = www.gemeinde-graechen.ch<br /> }}<br /> <br /> '''Grächen''' ([[walliserdeutsch]]: ''Greechu'') ist eine [[politische Gemeinde]] und eine [[Burgergemeinde#Burgergemeinden / Burgerschaften im Kanton Wallis|Burgergemeinde]] des [[Bezirk Visp|Bezirks Visp]] sowie eine [[Pfarrgemeinde]] des [[Dekanat Visp|Dekanats Visp]] im [[Schweiz]]er [[Kanton (Schweiz)|Kanton]] [[Kanton Wallis|Wallis]]. Sie liegt im [[Mattertal]].<br /> <br /> == Geographie ==<br /> Grächen befindet sich in {{Höhe|1619|CH|link=true}} auf einer Terrasse oberhalb des [[St. Niklaus VS#Geographie|Nachbardorfes St.&amp;nbsp;Niklaus]]. Gegen Süden hin grenzt Grächen an [[Gasenried]] der Gemeinde [[St. Niklaus VS|St.&amp;nbsp;Niklaus]]. Zu Grächen gehört die Siedlung Kipfen/Chipfe&lt;ref&gt;Die Dialektbezeichnung ''Chipfe'' wird auf der [[Landeskarte der Schweiz]] verwendet&lt;/ref&gt; zwischen der [[Hauptstrasse]] [[Stalden VS|Stalden]]–[[Täsch]] und der [[Mattervispa]]. Grächen liegt im niederschlagsärmsten Gebiet der Schweiz und der Alpen.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:1959 Grächen 01.JPG|mini|Grächen: Ansicht 1959]]<br /> Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde der Ort 1295 als ''de Grangiis'' und 1307 als ''Grenekun''. 1433 wurde eine eigene Kapelle zu Ehren des heiligen Jakobus errichtet, die 1704 zu einer Kirche erweitert wurde. 1750 löste sich Grächen vollständig von der Pfarrei [[Stalden VS|Stalden]]. 1935 wurde die heutige Kirche erbaut.<br /> <br /> Zur Bewässerung wird seit Jahrhunderten das Wasser des [[Riedgletscher]]s bzw. des [[Riedbach (Mattervispa)|Riedbachs]] der Gemeinde [[St. Niklaus VS|St.&amp;nbsp;Niklaus]] durch vier «Fuhren», wie die [[Suone]]n im Mattertal heissen, auf die Wiesen und früher auf die Äcker geleitet. Die älteste und längste «Wasserleite» &lt;!--sic!--&gt; – ein anderes Wort für «Fuhre» – Grächens heisst [[Riedbach (Mattervispa)#«Wasserleite» (Suonen) und Wanderungen|''Eggeri'']]. Sie leitet das Gletscherwasser bis ins ''Bärgji'' unterhalt der Hannigalp. Die «Fuhren» dienen zum Teil auch heute noch zur Bewässerung der Wiesen. Bis vor wenigen Jahrzehnten wurde in Grächen Getreide, vor allem Roggen, angebaut.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot; style=&quot;text-align:center&quot;<br /> ! colspan=&quot;8&quot;| Bevölkerungsentwicklung<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe6&quot;<br /> ! Jahr !! 1850 !! 1900 !! 1950 !! 2000<br /> |-<br /> | style=&quot;text-align:left&quot;| '''Einwohner'''|| 338 || 389 || 665 || 1254<br /> |}<br /> <br /> == Verwaltung ==<br /> Die Exekutive wird durch den Gemeinderat repräsentiert, welcher aus fünf Mitgliedern besteht.<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> === Verkehr ===<br /> Seit 1953 ist Grächen durch eine [[Kantonsstrasse]] mit St. Niklaus verbunden.<br /> Grächen ist im Gegensatz zu [[Zermatt]], [[Bettmeralp]] und [[Saas-Fee]] nicht vollständig autofrei. Niedergrächen und ein nördlicher Dorfteil sind mit dem Auto erreichbar. Der Grossteil von Grächen inkl. dem Dorfkern ist jedoch autofrei und darf nur von Elektroautos befahren werden. Ein grosses Parkhaus steht zur Verfügung.<br /> Mit dem öffentlichen Verkehr ist Grächen gut erschlossen. Ab [[Brig]] respektive [[Visp]] fährt die [[Matterhorn-Gotthard-Bahn]] bis [[St. Niklaus VS|St. Niklaus]]. Das [[Postauto]] bringt die Reisenden nach dem Umsteigen bis nach Grächen. An Wochenenden gibt es zusätzliche direkte Verbindungen von Visp aus. Alle Verbindungen werden von der Matterhorn-Gotthard-Bahn bestellt und durch die PostAuto Schweiz betrieben.&lt;ref&gt;Offizielles Kursbuch: [http://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap_pdf_fields/2015/12.552.pdf 12.552], 2015/16, abgerufen am 4. November 2015&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Grächen ist ein besonders bei Familien beliebter Ort für Sommer- und Winterferien. 2003 wurden in den Hotels, [[Chalet]]s und Ferienwohnungen ca. 400'000 Übernachtungen (60 % im Winter, 40 % im Sommer) registriert.<br /> <br /> === Sommertourismus ===<br /> Leichte, meist ebene Wanderwege führen entlang der vier «Wasserleite» ([[Suone]]n) [[Riedbach (Mattervispa)#«Wasserleite» (Suonen) und Wanderungen|''Bineri'', ''Drieri'', ''Chilcheri'' und ''Eggeri'']]. Ausgangspunkt für Wanderungen über Alpen und Bergwälder ist die Seilbahnstation [[Hannigalp]] ({{Höhe|2114|ch-m}}). Grächen ist Ausgangspunkt des [[Balfrin|Höhenweg Balfrin]] nach [[Saas-Fee]] (ca. 7 Stunden) und Ziel des [[Europaweg]]es von [[Zermatt]] über [[Gasenried]]. Die Wanderung dauert 12 Stunden. Deshalb übernachten viele Wanderer auf halbem Weg in der [[Europahütte]]. Die beiden Höhenwege sind seit 2008 als regionale Route 27 «Swiss Tour Monte Rosa» [[Saas-Fee]]–[[Zermatt]] von [[Wanderland Schweiz]] signalisiert.&lt;ref&gt;[[Wanderland Schweiz]]: [http://www.wanderland.ch/de/routen/route-027.html Swiss Tour Monte Rosa], abgerufen am 4. November 2015&lt;/ref&gt; Auf der Dreitagestour dient Grächen als Übernachtungsort.<br /> <br /> Der Höhenweg Balfrin von Grächen nach Saas-Fee ist zudem die 16. Etappe des Alpenpässe-Wegs Saas-Fee - Grächen. Dessen 17. Etappe führt weiter über [[St. Niklaus VS#Geographie|St.&amp;nbsp;Niklaus Dorf]], [[Jungen (St. Niklaus)|Jungen]] und den [[Augstbordpass#Alpenpässe-Weg|Augstbordpass]] nach Gruben.<br /> <br /> Auch für bergtüchtige Familien zugänglich ist die [[Bordierhütte]] des [[Schweizer Alpen-Club|SAC]], die über [[Gasenried]] erreicht werden kann.<br /> <br /> === Wintertourismus ===<br /> Im Winter wird in Grächen hauptsächlich alpiner Skisport betrieben. Das Grächer [[Wintersportgebiet]] erstreckt sich von Grächen auf {{Höhe|1619|ch-m}} bis hinauf zum Seetalhorn auf {{Höhe|2864|m}}. Mit insgesamt zehn Liftanlagen (eine Gondelbahnen, drei Sessellifte und sechs Skilifte) sind 40&amp;nbsp;km schneesichere Pisten befahrbar.&lt;ref&gt;[http://www.infosnow.ch/~apgmontagne/?lang=de&amp;id=52&amp;tab=map-wi Grächen Bergbahnen-Informationen], abgerufen am 4. Februar 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Wintersportgebiet ist vor allem bei Familien beliebt. Der Kinderhort mitten im Skigebiet ist für Skipassbesitzer kostenlos. Eltern können hier Ihre Kinder während zweier Stunden in die Obhut von Betreuern geben.<br /> <br /> Nebst Skischulen stehen auch Übungslifte und -hänge zur Verfügung. Im ''SiSu-Familienpark'' sind Zauberteppiche und Übungslifte für die ersten Skiversuche vorhanden. Weiter sind hier auch ein grosser Spielplatz, ein Kino-Iglu und die Snow-Tubebahn integriert.<br /> <br /> Im Winter 2011/2012 wurde eine Märchen-Gondelbahn eingeweiht. In zehn der total 55 Gondeln erzählt [[Silvia Jost]] die Märchen der Gebrüder Grimm. Von aussen ist erkennbar, welches Märchen während der Fahrt zu hören ist.<br /> <br /> In der Wintersaison 2017/2018 wurde eine neue 4er [[Sesselbahn]] in Betrieb genommen, die Gäste von der &quot;Plattja&quot; zurück auf das Seetalhorn bringt. Sie ersetzt die alte 2er Sesselbahn, bei der die Konzession abgelaufen war. Zusätzlich wurde auch eine Pistenverlängerung vorgenommen.<br /> <br /> === Museen ===<br /> Das Ortsmuseum befindet sich im ehemaligen alten Gemeindehaus von Grächen. Gezeigt wird u.a. das Leben und Werk des berühmtesten Grächners [[Thomas Platter der Ältere|Thomas Platter]].<br /> <br /> Am Thomas-Platter-Weg findet sich in einem schönen alten Spycher ein Museum für Holzbearbeitungswerkzeuge aus der ganzen Welt.<br /> <br /> Auch ein Besuch im [[Bergführermuseum]] in St. Niklaus Dorf ist lohenswert.<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> * [[Thomas Platter der Ältere]] (1499–1582), humanistischer Gelehrter und autobiographischer Schriftsteller<br /> * [[Adolf Fux]] (1901–1973), Journalist, Schriftsteller und Politiker, Grossrat (1933–1937, 1949–1961)<br /> * [[Ernst Schnydrig]] (1912–1978), Ordenspriester, Journalist und Schriftsteller<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{HLS|2807|Autor=Rachel Siggen-Bruttin}}<br /> * {{HLS|8227|Kipfen|Autor=Bernard Truffer}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> * [http://www.gemeinde-graechen.ch/ Offizielle Website der Gemeinde Grächen]<br /> * [http://www.valgis.ch/weboffice/externalcall.jsp?project=graechen&amp;client=auto Offizielles WebGIS der Gemeinde Grächen]<br /> * [http://www.wetter-graechen.ch/ Private Wetterstation Grächen]<br /> * [http://www.graechen.ch/ Grächen Tourismus]<br /> <br /> == Galerie ==<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Grächenkirche.JPG|Kirche von Grächen<br /> P1050527.JPG|Blick von der [[Moosalp]] nach Grächen, rechts der [[Riedgletscher]] mit den schneebedeckten Viertausender des Nadelgrats der [[Mischabel]]<br /> Sportzentrum Grächen 2013.jpg|Das Sportzentrum in Grächen, wo 2013 die 113. Schweizer Schach-Einzelmeisterschaften stattfanden.&lt;ref&gt;[http://www.teleschach.com/aktuelles/graechen-13.htm 113. Schweizer Schach-Einzelmeisterschaften, 2013 in Grächen]&lt;/ref&gt;<br /> Blick auf Matterhorn 2013 Grächen.jpg|Blick auf das Matterhorn<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Bilderserie 1959 ==<br /> &lt;gallery&gt;<br /> 1959 Grächen 03.JPG|Niedergrächen mit Getreidefeldern<br /> 1959 Grächen 02.JPG|Um Niedergrächen<br /> 1959 Grächen 06.JPG|Wiesen oberhalb von Grächen<br /> 1959 Grächen 08.JPG|Gebiet nördlich der Kirche; die Kirche ist links am Bildrand zu sehen<br /> 1959 Grächen 10.JPG|Die Kirche und Wäsche zum Trocknen<br /> 1959 Grächen 15.JPG|Postauto-Ankunft beim Hotel Walliserhof<br /> 1959 Grächen 14.JPG|Kapelle Egga<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Bezirk Visp}}<br /> {{SORTIERUNG:Grachen}}<br /> <br /> [[Kategorie:Ort im Kanton Wallis]]<br /> [[Kategorie:Schweizer Gemeinde]]<br /> [[Kategorie:Wintersportgebiet in der Schweiz]]<br /> [[Kategorie:Autofreier Ort]]<br /> [[Kategorie:Grächen| ]]</div> Computergy22