https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Coderflo Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-05-19T20:02:10Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Landes-ASten-Konferenz_Schleswig-Holstein&diff=224516263 Landes-ASten-Konferenz Schleswig-Holstein 2022-07-15T09:15:28Z <p>Coderflo: Update Sprecher*innen</p> <hr /> <div>{| border=&quot;0&quot; cellpadding=&quot;2&quot; cellspacing=&quot;1&quot; align=&quot;right&quot; style=&quot;margin-left:1em; background:#3399ff;&quot;<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | Landes-ASten-Konferenz SH<br /> |- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> | Sprecher und&lt;br /&gt;Stellvertreter:&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lak-s-h.de/sprecherinnen/ |titel=Sprecher und Stellvertreter |hrsg=Landes-ASten-Konferenz Schleswig-Holstein |abruf=2022-01-30}}&lt;/ref&gt;||<br /> * Lara Wojahn<br /> * Florian Marwitz<br /> |- bgcolor=&quot;#FFFFFF&quot;<br /> | Website: || [https://lak-s-h.de/ LAK-S-H.de]<br /> |}<br /> <br /> Die '''Landes-ASten-Konferenz Schleswig-Holstein''' (kurz: ''LAK SH'') ist ein freiwilliger Zusammenschluss aller [[Allgemeiner Studierendenausschuss|Allgemeinen Studierendenausschüsse]] der [[Liste der Hochschulen in Schleswig-Holstein|staatlichen Hochschulen Schleswig-Holsteins]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lak-s-h.de/wer-wir-sind/ |titel=Wer wir sind |hrsg=Landes-ASten-Konferenz Schleswig-Holstein |abruf=2021-11-11}}&lt;/ref&gt; Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, wie zum Beispiel bei der [[Konferenz Sächsischer Studierendenschaften]], ist die LAK SH nicht gesetzlich vorgeschrieben, seine Notwendigkeit lässt sich jedoch aus § 72 Abs. 2 Nr. 7 HSG ableiten.&lt;ref&gt;[http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/?quelle=jlink&amp;query=HSchulG+SH&amp;psml=bsshoprod.psml&amp;max=true&amp;aiz=true#jlr-HSchulGSH2016pP72 Gesetz über die Hochschulen und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein]&lt;/ref&gt; Die LAK SH verfügt über keinen eigenen Haushalt und finanziert ihre Arbeit aus Zuschüssen ihrer Mitglieder.<br /> <br /> Die LAK SH dient dem Informationsaustausch und der Koordination zwischen den Studierendenvertretungen des Bundeslandes. Darüber hinaus vertritt sie deren Interessen gegenüber der Landes- und Bundespolitik sowie der Öffentlichkeit.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.asta.uni-kiel.de/presse/presse/pressemitteilungen/360-kmk-und-hrk-laden-zu-bologna-tagung.html |wayback=20100301191226 |text=Pressemitteilung zu LAK-Teilnahme an KMK-HRK-Tagung}}. Abgerufen am 24. Februar 2010.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.asta.uni-kiel.de/team/referate/vorstand/325-die-landes-asten-konferenz-zu-den-bildungsprotesten.html Pressemitteilung zu den Bildungsprotesten im Herbst 2009]{{Toter Link|url=http://www.asta.uni-kiel.de/team/referate/vorstand/325-die-landes-asten-konferenz-zu-den-bildungsprotesten.html |date=2019-04}}. Abgerufen am 24. Februar 2010.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl15/umdrucke/4800/umdruck-15-4829.pdf Landtag Schleswig-Holstein Umdruck 15/4829, Schriftliche Anhörung zur Novelle des HSG] (PDF; 25&amp;nbsp;kB). Abgerufen am 24. Februar 2010.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=http://www.landtag.ltsh.de/infothek/wahl18/umdrucke/7100/umdruck-18-7153.pdf |titel=Stellungnahme zu Entwurf eines Gesetzes über die Integration von Migrantinnen und Migranten in Schleswig - Holstein (IntGSH) |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2018-10-26}}&lt;/ref&gt; Sie nimmt so die überregionale Interessenvertretung der [[Studierendenschaft]]en ihrer Mitgliedshochschulen wahr&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://studierendenvertretung-bayern.de/wp-content/uploads/2018/01/LAK-Bayern-Pressemitteilung-2018-01-22.pdf |titel=Bundesweite Vernetzung nimmt Fahrt auf |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2018-10-26}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die LAK SH handelt nach einer eigenen Geschäftsordnung. Jede Hochschule verfügt über eine Stimme. Jährlich werden zwei Vertreter gewählt, die die LAK SH nach außen repräsentieren und die Sitzungen leiten.<br /> <br /> == Mitglieder ==<br /> Zurzeit sind die Studierendenschaften aller staatlichen Hochschulen [[Schleswig-Holstein]]s Mitglied in der Landes-Asten-Konferenz. Dies sind:<br /> * [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel]]<br /> * [[Hochschule Flensburg (Fachhochschule)]]<br /> * [[Fachhochschule Kiel]]<br /> * [[Technische Hochschule Lübeck|Technisch Hochschule Lübeck]]<br /> * [[Fachhochschule Westküste]]<br /> * [[Musikhochschule Lübeck]]<br /> * [[Muthesius Kunsthochschule|Muthesius Kunsthochschule Kiel]]<br /> * [[Europa-Universität Flensburg]]<br /> * [[Universität zu Lübeck]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://lak-s-h.de/ Website] der Landes-ASten-Konferenz Schleswig-Holstein<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Studentische Selbstverwaltung]]<br /> [[Kategorie:Bildungspolitische Veranstaltung in Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Wissenschaftspolitik]]<br /> [[Kategorie:Bildung in Schleswig-Holstein]]</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kolosseum&diff=197779619 Kolosseum 2020-03-15T09:46:57Z <p>Coderflo: /* Vom Mittelalter bis heute */ Tippfehler korrigiert</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert das Amphitheater in Rom, andere Bedeutungen siehe unter [[Colosseum]].}}<br /> <br /> Das '''Kolosseum''' (antiker Name: ''Amphitheatrum Novum'' oder ''Amphitheatrum Flavium'', [[Italienische Sprache|italienisch]]: ''Colosseo'', ''Anfiteatro Flavio'') ist das größte der im [[antike]]n [[Rom]] erbauten [[Amphitheater]], der größte geschlossene Bau der römischen Antike und weiterhin das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Zwischen 72 und 80 n.&amp;nbsp;Chr. errichtet, diente das Kolosseum als Austragungsort zumeist höchst grausamer und brutaler Veranstaltungen, die von Mitgliedern des Kaiserhauses zur Unterhaltung und Belustigung der freien Bewohner Roms und des [[Römisches Reich|römischen Reichs]] bei kostenlosem Eintritt ausgerichtet wurden. Heute ist die Ruine des Bauwerks eines der [[Wahrzeichen]] der Stadt und zugleich ein Zeugnis für die hochstehende Baukunst der Römer in der Antike.<br /> [[Datei:Colosseum Colosseo Coliseum (8082864097).jpg|mini|Kolosseum]]<br /> [[Datei:Colosseum in Rome, Italy - April 2007.jpg|mini|Das Kolosseum bei Nacht]]<br /> <br /> == Baugeschichte ==<br /> [[Datei:KolosseumNorden.jpg|miniatur|Die Nordansicht des Kolosseums veranschaulicht die unterschiedliche an den Arkaden verwendete Säulenordnung in den einzelnen Ebenen]]<br /> [[Datei:Kolosseum Fassade Detail.JPG|miniatur|Fassade über dem Eingangsbereich]]<br /> [[Datei:Kolosseum-Pano-2019.jpg|miniatur|Panorama des Innenraums von Nordwesten mit Blick auf den rekonstruierten Arenaboden]]<br /> <br /> Das erste steinerne [[Amphitheater]] Roms war das 29 v.&amp;nbsp;Chr. eingeweihte [[Amphitheater des Statilius Taurus]]. Bis zu seiner Vernichtung durch den [[Großer Brand Roms|Großen Brand von Rom]] im Jahre 64 n.&amp;nbsp;Chr. stand es auf dem [[Campus Martius|Marsfeld]] und dürfte sich nicht wesentlich von den Amphitheatern außerhalb Roms unterschieden haben. Nach dem Brand errichtete Kaiser [[Nero]] am selben Standort nicht nur einen hölzernen Ersatz, sondern begann auch am Südhang des Hügels [[Esquilin]] eine neue Palastanlage, die [[Domus Aurea]]. Die Gärten der Domus Aurea umfassten auch den späteren Standort des Kolosseums in der Talsenke zwischen den Hügeln Oppius (Teil des Esquilin) und [[Palatin (Rom)|Palatin]].<br /> <br /> Um 72, wenige Jahre nach Neros Sturz, gab sein Nachfolger [[Vespasian]], der die Macht in einem blutigen Bürgerkrieg errungen hatte, das Gebiet demonstrativ der römischen Öffentlichkeit zurück. Dort ließ er binnen weniger Jahre ein neues steinernes Amphitheater errichten, das nicht nur Neros Vorgängerbau auf dem Marsfeld, sondern alle bisherigen [[Arena|Arenen]] übertreffen sollte, um den Ruhm der neuen Herrscherdynastie der [[Flavier]] zu mehren. Nach einer Rekonstruktion der Bauinschrift des Kolosseums wurde seine Errichtung insbesondere aus der Beute des [[Jüdischer Krieg|Jüdischen Krieges]] finanziert, unter anderem mit dem im Jahr 70 geplünderten [[Tempelschatz von Jerusalem]].&lt;ref&gt;[[Géza Alföldy]]: ''Eine Bauinschrift aus dem Colosseum.'' In: ''[[Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik]].'' Band 109, 1995, S. 195–226 ([http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifa/zpe/downloads/1995/109pdf/109195.pdf PDF]) = {{AE|1995|111}}.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Gebäude, das ursprünglich dreigeschossig sein sollte, war beim Tod Vespasians im Jahr 79 fast vollendet. Es bestand aus drei übereinander angeordneten Arkadenreihen zu je 80 Bögen. Die [[Arkade]]n wurden durch [[Halbsäule]]n gegliedert: die zu ebener Erde in [[Dorische Ordnung|dorischer]], die des zweiten Geschosses im [[Ionische Ordnung|ionischer]] und die des dritten Geschosses in [[Korinthische Ordnung|korinthischer Ordnung]]. Angeblich auf Wunsch von Vespasians Sohn und Nachfolger [[Titus]] wurde den drei Rundbogengeschossen noch ein viertes Geschoss hinzugefügt, das nicht von Arkaden durchbrochen, sondern massiv gestaltet und nur von rechteckigen Fensternischen durchbrochen wurde. Die Außenmauern des Kolosseums wurden in [[Römischer Travertin|römischem Travertin]] ausgeführt, im Inneren wurden jedoch die billigeren [[Backstein|Ziegel]] und [[Tuff]] verwendet.<br /> <br /> Nach seiner Fertigstellung im Jahr 80 wurde das Kolosseum dem Geschichtsschreiber [[Cassius Dio]] zufolge mit hunderttägigen Spielen eröffnet, unter anderem mit Gladiatorenkämpfen, nachgestellten Seeschlachten und Tierhetzen, bei denen 5000 Tiere in der Arena getötet wurden.<br /> <br /> == Die Architektur ==<br /> [[Datei:L-Kolloseum.png|miniatur|Schnittzeichnung aus dem ''[[Lexikon der gesamten Technik]]'' (1904) von [[Otto Lueger]]]]<br /> <br /> Das Kolosseum ist nicht nur eine architektonische Meisterleistung, sondern wird auch den logistischen Problemen eines derart riesigen Veranstaltungsareals gerecht.<br /> <br /> === Eingangssystem ===<br /> <br /> 80 Eingänge rund um die Arena ermöglichten den Zuschauern, auf direktem Weg zu ihren Plätzen zu gelangen. Vier von diesen Eingängen waren der obersten Schicht vorbehalten. Unter diesen befanden sich unter anderem der Kaiser, [[Römischer Senat|Senatoren]], [[Vestalin]]nen und die männlichen Priester. Für diese bedeutenden Personen wurde ein eigens abgesichertes Podium am Rande der Arena errichtet.<br /> <br /> Ritter und normale Bürger benutzten die verbleibenden 76 der als Bögen gestalteten Eingänge. Die umlaufenden Korridore und die zahlreichen Treppen, die meist aus Marmor angefertigt wurden, führten das Publikum bis zur Höhe des dritten Geschosses, von wo aus sie ihre Plätze auf den Sitzreihen erreichten.<br /> <br /> Auch heute noch bedient man sich beim Stadionbau dieses ausgeklügelten Systems, das es den Zuschauern möglich machte, die Arena in nur fünf Minuten zu räumen oder in 15 Minuten zu füllen. Die Erbauer gaben daher diesem System den Namen ''vomitoria'' (von lateinisch ''vomere'' „erbrechen“).<br /> <br /> === Die Anordnung der Sitzplätze ===<br /> [[Datei:Kolosseum Sitzplatzinschriften (Spolien).jpg|mini|Sitzplatzränge am Osteingang des Kolosseums. In den Stufen sind Inschriftenfragmente vorhanden, die zur Einteilung der Sitzplatzordnung für bestimmte Bevölkerungsgruppen im Amphitheater gedient hatten&lt;ref&gt;{{CIL|06|32098m}}, {{CIL|06|32098l}}, {{CIL|06|32098i}}, {{CIL|06|32098e}}, {{CIL|06|32098b}}, {{CIL|06|32098g}}, {{CIL|06|32098c}}, {{CIL|06|32098d}}, {{CIL|06|32098a}}&lt;/ref&gt;]]<br /> <br /> Im Kolosseum konnten nach heutigen Berechnungen ca. 50.000 Zuschauer Platz finden. Das ''podium'', die erste Reihe der Sitzplätze, war den römischen Senatoren vorbehalten. Auch die kaiserliche Loge ''([[Pulvinar (Rom)|pulvinar]])'' befand sich hier. Spezielle Plätze gab es auch für die [[Vestalin]]nen, die traditionsgemäß öffentlichen Schauspielen beiwohnten. Darüber lag das ''[[Maenianum]] primum'', das dem Stand der [[Eques|Equites]] (Ritter) vorbehalten war. Die darüber befindlichen Reihen ''maenianum secundum'' waren in drei Sektoren unterteilt. Der unterste Sektor ''(imum)'' diente den wohlhabenden Bürgern, während der oberste Sektor ''(summum)'' den ärmsten Bewohnern Roms vorbehalten war. Schlechter waren nur noch die Frauen der untersten Schichten untergebracht. Für sie gab es Stehplätze auf einer Holzkonstruktion auf dem obersten Geschoss ''(maenianum summum in ligneis)'', das Titus anbauen ließ.&lt;ref&gt;{{CIL|6|2059}}.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Arena ===<br /> [[Datei:AmphitheatrumFlavium.jpg|mini|Grundriss (verschiedene Ebenen)]]<br /> Das Kolosseum ist [[ellipse]]nförmig gebaut. Seine Breite beträgt 156 Meter, die Länge 188 Meter, der Umfang 527 Meter, die Höhe 48 Meter. Auch der Boden der Arena war elliptisch mit einer Breite von 54 Metern und einer Länge von 86 Metern. Die runde Form sollte verhindern, dass Gladiatoren, zum Tode Verurteilte oder gejagte Tiere in einer Ecke Schutz suchen konnten. Den Boden der Arena bildeten Holzbohlen, die sich nach Bedarf entfernen ließen. Darunter befanden sich die Kellerräume und das 7 Meter dicke [[Fundament]].<br /> <br /> Am Außenrand des Obergeschosses wurden 240 senkrecht stehende [[Mast (Technik)|Masten]] befestigt, an denen ein riesiges ''[[Velarium]]'' aufgezogen werden konnte, um den Innenraum zu beschatten. Dazu wurden Seesoldaten der bei [[Misenum]] (am Golf von [[Neapel]]) stationierten römischen Flotteneinheiten herangezogen.<br /> <br /> === Unterkellerung und Bühnentechnik ===<br /> <br /> Der Raum unterhalb des Arenabodens war ursprünglich nicht bebaut. Nach Entfernung der Holzbohlen konnte er geflutet werden, etwa für die [[Naumachie]]n (Seeschlachten), wie sie Titus nachweislich zur Einweihung des Kolosseums aufführen ließ.<br /> <br /> Man vermutet, dass die Arena bereits unter Titus’ Bruder und Nachfolger [[Domitian]] in verschiedene Kellerräume untergliedert wurde. Damit entstand das sogenannte ''[[Hypogäum|hypogeum]]'', ein System aus Räumen, Gängen und Versorgungsschächten. Hier befanden sich Kerker für die zum Tode Verurteilten, der unterirdische Zugang von der benachbarten Gladiatorenkaserne (''[[Ludus Magnus]]''), Käfige für wilde Tiere und die Einrichtungen der höchst komplizierten Bühnenmaschinerie wie [[Falltür]]en, Rampen und Aufzüge. Mit Hilfe eines komplexen Systems von [[Winde (Mechanik)|Winden]] und [[Flaschenzug|Flaschenzügen]] konnten aufwändige Dekorationen und Bühnenbilder in die Arena befördert werden. Innerhalb weniger Minuten konnte sich zur Überraschung der Zuschauer beispielsweise eine komplette Wald- oder eine Wüstenlandschaft aus dem Boden erheben. Unklar ist, ob die Arena nun immer noch geflutet werden konnte.<br /> <br /> [[Datei:ArenabodenKolosseum.jpg|mini|zentriert|hochkant=2.7|Moderner Nachbau des Arenabodens, rechts die Rekonstruktion einer Hebebühne mit geöffneter Falltür.]]<br /> &lt;gallery perrow=&quot;5&quot; style=&quot;font-size:90%&quot;&gt;<br /> Kolosseum Unterkellerung.jpg|Die Unterkellerung des Kolosseums<br /> KolosseumHebetechnik.jpg|Seilwindenführungen mit Kontergewichten von einer Hebebühne aus dem 3. Jahrhundert.<br /> KolosseumModell1.jpg|Querschnittmodell vom [[Hypogäum]] des Kolosseums zur Funktionsweise der Bühnenmaschinerie.<br /> RekonstruktionHebebühneDetail.jpg|Detailansicht zur Konstruktion der Seilwinden- und Aufzugtechnik mit den Kontergewichten.<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Die Nutzung des Kolosseums ==<br /> Als Arena war das Kolosseum fast 450 Jahre lang in Betrieb, unterbrochen nur in den Jahren von 217 bis 238, als es nach einem durch Blitzschlag am 23. August 217&lt;ref&gt;[[Structurae]]: [https://structurae.de/bauwerke/kolosseum ''Kolosseum'']&lt;/ref&gt; verursachten Brand renoviert werden musste.<br /> <br /> === Kaiserzeit ===<br /> [[Datei:Gladiator Tierkämpfer Colosseum.JPG|miniatur|In Stein festgehaltener Ausschnitt einer Tierhetze aus dem Kolosseum in Rom.]]<br /> Das Kolosseum war der Veranstaltungsort von in aller Regel höchst grausamen Spielen, die von Mitgliedern des Kaiserhauses ausgerichtet wurden und zu denen jeder freie Bewohner Roms kostenlos Zutritt hatte.<br /> <br /> Üblich waren vor allem [[Gladiator]]enkämpfe (''munera'') und [[Tierhatz|Tierhetzen]] (''[[venationes]]''), wobei Kämpfe zwischen besonders exotischen Tieren am beliebtesten waren.<br /> Umstritten ist, ob im Kolosseum auch die [[Hinrichtung|Exekution]] von Verurteilten durchgeführt wurde, vor allem jener, über die die ''[[damnatio ad bestias]]'', der Tod durch wilde Tiere, verhängt worden war. Die Verurteilten wurden auch gezwungen, mit Waffen gegeneinander anzutreten, was einer ''[[damnatio ad ferrum]]'' entsprach. Die verbreitete Annahme, dass im Rahmen von Christenverfolgungen zahlreiche Märtyrer im Kolosseum auf diese Weise den Tod gefunden hätten, ist nicht durch antike Quellen belegt, und viele Forscher vermuten, dass die Hinrichtungen an anderer Stelle stattfanden (vgl. Sinn 2006).<br /> <br /> Zu Beginn fanden Schiffskämpfe (''Naumachiae'') im Kolosseum statt, was aber nach der Unterkellerung der Arena nicht mehr möglich war.<br /> Einige Historiker schätzen, dass im Laufe der Jahrhunderte etwa 300.000 bis 500.000 Menschen und noch lange nach ihnen viele Millionen Tiere im Kolosseum starben. Viele Gelehrte halten diese Zahlen aber für viel zu hoch gegriffen, da Gladiatorenkämpfe seltener tödlich ausgingen als oft vermutet.<br /> <br /> === Spätantike ===<br /> Auch nach der [[Christentum|Christianisierung]] des Römischen Reichs wurden in Rom, das die Rolle als Hauptresidenz zunächst an [[Trier]], dann an [[Mailand]] und schließlich [[Ravenna]] (Weströmisches Reich) beziehungsweise [[Konstantinopel]] (Oströmisches Reich) verloren hatte, aber immer wieder von Kaisern aufgesucht wurde, zunächst weiter Gladiatorenspiele veranstaltet, die nun oft von reichen Senatoren finanziert wurden, zuletzt vermutlich 434/435. Denn Rom blieb weiterhin der Sitz des [[römischer Senat|Senats]], und von den Aristokraten wurde erwartet, dem Volk Unterhaltung zu bieten.<br /> <br /> Bereits unter Kaiser [[Honorius (Kaiser)|Honorius]] (395–423) war die Spieltätigkeit eingeschränkt worden. Die Tierhetzen (''venationes'') blieben hingegen gestattet und wurden auch nach dem Ende des weströmischen Kaisertums unter der Herrschaft der [[Ostgoten]] fortgesetzt. Die letzte Hetze im Kolosseum, von der die Quellen berichten, fand 523 unter der Herrschaft [[Theoderich der Große|Theoderichs des Großen]] statt.<br /> <br /> Das Christentum lehnte die Spiele zwar ab, doch gab dies nicht den Ausschlag: erst wegen des rapiden Bevölkerungsrückgangs Roms während des 5. und 6. Jahrhunderts lohnte sich der Aufwand zuletzt nicht mehr. Zur Zeit der letzten Tierhetze war das Kolosseum bereits durch Erdbeben beschädigt worden, doch hatten [[Odoaker]] und die Ostgoten noch umfangreiche Reparaturen durchführen lassen. Spätestens nach den schweren Zerstörungen, die Rom während der Rückeroberungskriege des oströmischen Kaisers [[Justinian I.|Justinian]] erlitten hatte, verfiel das Kolosseum. Da fortan endgültig kein Herrscher mehr in der Stadt residierte und auch der Senat bald nicht mehr existierte, wurde es auch nicht wieder renoviert.<br /> <br /> === Vom Mittelalter bis heute ===<br /> [[Datei:KolosseumGedachtnisstätte.jpg|mini|Steintafel über dem an der Ostseite gelegenen Eingang zum Kolosseum, die das Amphitheater als eine durch Papst Benedikt XIV. geweihte Märtyrer-Stätte ausweist]]<br /> [[Datei:Tommaso Cuccioni Colosseo 1858.jpg|miniatur|Das Kolosseum um 1858 mit der ''[[Meta Sudans|Meta sudans]]'' im Vordergrund, die dort bis 1936 stand.]]<br /> <br /> Seit dem späteren 6. Jahrhundert nutzten die verbliebenen Bewohner der verfallenden Stadt die Arkaden und Gänge des Kolosseums, um Wohnräume darin einzurichten. Schwere Schäden entstanden durch zwei Erdbeben in den Jahren 847 und 1349. Im 12. Jahrhundert wurde die Arena zum Teil in die Stadtfestung des Adelsgeschlechts der [[Frangipani (Adelsgeschlecht)|Frangipani]] einbezogen. Während des ganzen Mittelalters bis in die Zeit der [[Renaissance]] und des [[Barock]]s wurde das Kolosseum aber von den herrschenden Familien Roms und den [[Papst|Päpsten]] immer wieder als Steinbruch für ihre Bauten genutzt. So blieb vom äußeren Ring der monumentalen, viergeschossigen Fassade nur die nördliche Hälfte erhalten.<br /> <br /> Die allmähliche Zerstörung wurde erst beendet, nachdem Papst [[Benedikt XIV. (Papst)|Benedikt XIV.]] das Kolosseum im 18. Jahrhundert zur geweihten [[Märtyrer]]-Stätte erklärte, einen [[Kreuzweg]] mit Kapellen darin einrichtete und durch Edikt von 1744 den Erhalt des Kolosseums anordnete. Hintergrund war die heute umstrittene Annahme (siehe oben), dass im Kolosseum zahllose Christen für ihren Glauben gestorben seien.<br /> <br /> Inzwischen war das Monument überdies längst zur Sehenswürdigkeit für nordeuropäische Bildungsreisende geworden, die in ihm ein erhabenes Exempel für den Verfall einstiger Größe sahen. Im Mittelalter war das Wissen über den Bau so gering gewesen, dass man vielfach glaubte, es habe sich um einen überkuppelten Tempel für den Sonnengott gehandelt; doch in der Renaissance erkannte man den wahren Zweck des Gebäudes und bewunderte seither die Alten Römer für ihre Baukunst. Im 19. Jahrhundert wurde schließlich damit begonnen, den verfallenen Bau zu sichern und [[Archäologie|archäologisch]] zu erforschen. Durch Untersuchungen im Kellergeschoss unter der Arena konnte erst kürzlich die Funktionsweise der antiken Bühnentechnik geklärt werden. Von der historischen Forschung konnte der tatsächliche Tod von Christen im Kolosseum jedoch nicht bestätigt werden, die antiken Überlieferungen beziehen sich auf andere Orte wie z.&amp;nbsp;B. den [[Circus (Antike)|Circus]] des Nero.<br /> <br /> Seit 1964 findet im Kolosseum an jedem [[Karfreitag]]abend ein [[Kreuzweg]] mit dem Papst statt.<br /> <br /> Die von [[Benito Mussolini|Mussolini]] verwirklichte [[Via dei Fori Imperiali|Via dell’Impero]] führt direkt auf das Kolosseum zu und erzeugt so eine Sichtachse, die vielen Romfotos eine Bildachse mit dem Kolosseum in der Mitte liefert. Diese bereits in den römischen Regulierungsplänen von 1873 und 1883 geplante Straßenverbindung erscheint in ebener Lage unauffälliger als in den Plänen des 19. Jahrhunderts, die eine Führung als Viadukt vorsahen. Dem steht gegenüber, dass beim Bau (1924–1932) neben zahlreichen Wohngebäuden auch wertvolle antike Relikte einfach zerstört wurden – etwa die Basis von Neros Kolossalstatue und die Meta Sudans, der Rest einer antiken Brunnenanlage.<br /> <br /> Seit Anfang der 1980er Jahre wurde in Rom diskutiert, die als Aufmarschstraße der faschistischen Bataillone bekannte ehemalige Via dell’Impero, heute die [[Via dei Fori Imperiali]] zu sperren oder sogar abzubauen. Der römische Straßenverkehr rund um das antike Monument setzte mit seinen Abgasen jahrzehntelang der Bausubstanz des Kolosseums ganz erheblich zu. Seit 2014 ist die Straße nördlich des Kolosseums für den privaten Autoverkehr gesperrt.<br /> <br /> == Die Herkunft des Namens ==<br /> Die antike Bezeichnung ''Amphitheatrum Flavium'' leitet sich von den Kaisern der [[Flavier|flavischen Dynastie]] her, in deren Herrschaftszeit das Kolosseum errichtet wurde.<br /> <br /> Frühestens im 8. Jahrhundert lässt sich die Bezeichnung ''Kolosseum'' (vgl. das urspr. altgriechische ''kolossos'') historisch belegen. Die überwiegend anerkannte Deutung dieses Namens geht von einer [[Koloss des Nero|Kolossalstatue]] des Kaisers [[Nero]] aus, die nach dessen Tod in eine Statue des Sonnengottes [[Sol (römische Mythologie)|Sol]] umgewandelt und neben dem Amphitheater aufgestellt wurde. Dieser ''Colossus'', der mindestens bis zum 4. Jahrhundert gestanden hat, dürfte der Arena den Namen gegeben haben.<br /> <br /> Auszuschließen ist, dass die römische Bevölkerung des [[Mittelalter]]s den Bau einfach wegen seiner kolossalen Ausmaße ''Colosseo'' genannt hat, da das italienische Wort ''colosso'' für „Koloss“ erst seit dem 15. Jahrhundert in Gebrauch ist.<br /> <br /> == Denkmal gegen die Todesstrafe ==<br /> Das Kolosseum dient seit dem Jahr 1999 als Monument gegen die [[Todesstrafe]]. Immer wenn ein Todesurteil ausgesetzt wird oder ein Staat dieser Welt die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum 48 Stunden lang in bunten Farben angestrahlt. Getragen wird die Aktion von der [[Politisches System Italiens|italienischen Regierung]] und verschiedenen Menschenrechtsgruppen, darunter [[Amnesty International]] und der [[Katholizismus|katholischen]] [[Gemeinschaft Sant’Egidio]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=https://www.welt.de/print-welt/article592674/Licht-gegen-die-Todesstrafe.html | titel=Licht gegen die Todesstrafe | hrsg=[[Die Welt]] | datum=1999-12-14 | zugriff=2014-02-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Das Kolosseum in Literatur und Film ==<br /> Das Kolosseum hat seit jeher großen Eindruck auf die Menschen gemacht. [[Beda Venerabilis]] prägte bereits im 8. Jahrhundert den Satz ''dum colosseum stabit, Roma stabit; dum Roma stabit, mundus stabit'' (dt. ''solange das Kolosseum steht, wird Rom stehen, solange Rom steht, wird die Welt bestehen'').<br /> <br /> Beispiele für die moderne Verwendung des Kolosseums als Filmkulisse sind etwa der Endkampf [[Bruce Lee]]s in seinem Film von 1972 ''[[Die Todeskralle schlägt wieder zu]]'' oder der Film ''[[Gladiator (Film)|Gladiator]]'' aus dem Jahr 2000, für den das Bauwerk in einem Teilausschnitt auf Malta rekonstruiert und später computergestützt vervollständigt wurde. Im Jahr 2006 fanden im Kolosseum Aufnahmen zum Film ''[[Jumper (Film)|Jumper]]'' statt.<br /> <br /> In [[Asterix – Sieg über Cäsar]] zerstört Obelix Teile des Kolosseums. Das anschließende Aussehen danach erinnert an die heutigen Überreste des Kolosseums.<br /> <br /> == Das Kolosseum als Symbol ==<br /> [[Datei:5 cent coin It serie 1.png|mini|hochkant|Italienische 5-Cent-Münze]]<br /> Die markante Ruine des Amphitheaters ist zum Wahrzeichen Roms geworden und wird in symbolhaft abgekürzter Darstellung meist als Symbol für die ganze Stadt aufgefasst. Die Verwendung des [[Icon (Computer)|Icons]] ''brennendes Kolosseum'' für die Software ''[[Nero Burning ROM]]'' ist allerdings historisch nicht korrekt, denn dem römischen [[Nero|Kaiser Nero]] wurde zwar von seinen Feinden fälschlich vorgeworfen, der Verursacher des [[Großer Brand Roms|Großen Brandes]] von Rom (im Jahr 64) gewesen zu sein, das Kolosseum in seiner heutigen Größe und Form wurde jedoch erst gegen 79 von seinem Nachfolger [[Vespasian]] auf dem Areal von Neros einstigem Palast erbaut.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Heinz Jürgen Beste: ''Neue Forschungsergebnisse zu einem Aufzugsystem im Untergeschoß des Kolosseums''. In: ''[[Römische Mitteilungen|Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts. Römische Abteilung]].'' Band 106, 1999, S. 249–276.<br /> * [[Filippo Coarelli]]: ''Rom. Ein archäologischer Führer.'' Philipp von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2685-8, S. 185–194.<br /> * [[Peter Connolly]], Hazel Dodge: ''Die antike Stadt.'' Könemann, Köln 1998, ISBN 3-8290-1104-0.<br /> * Peter Connolly: ''Colosseum. Arena der Gladiatoren.'' Stuttgart 2005, ISBN 3-15-010551-X.<br /> * [[Heinz-Joachim Fischer]]: ''Rom. Zweieinhalb Jahrtausende Geschichte, Kunst und Kultur der Ewigen Stadt.'' DuMont Buchverlag, Köln 2001, ISBN 3-7701-5607-2, S. 187–189.<br /> * [[Anton Henze]]: ''Kunstführer Rom.'' Reclam, Stuttgart 1994, ISBN 3-15-010402-5, S. 115–118.<br /> * Keith Hopkins, [[Mary Beard (Althistorikerin)|Mary Beard]]: ''Das Kolosseum.'' Reclam, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018611-4.<br /> * Brigitte Hinzen-Bohlen: ''Rom''. Könemann, Köln 2000, ISBN 3-8290-3106-8.<br /> * [[Giuseppe Lugli]]: ''Das Flavische Amphitheater''. Bardi, Rom 1971.<br /> * Fik Meijer: ''Gladiatoren. Das Spiel auf Leben und Tod''. Artemis &amp; Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7608-2303-3.<br /> * [[Ulrich Sinn]]: ''Das Colosseum. Der Tod des Gladiators''. In: Karl-Joachim Hölkeskamp, Elke Stein-Hölkeskamp (Hrsg.): ''Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt.'' Beck, München 2006, S. 419–437.<br /> * Erik Wegerhoff: ''Das Kolosseum. Bewundert, bewohnt, ramponiert.'' Wagenbach, Berlin 2012, ISBN 3-8031-3640-7.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Colosseum|Kolosseum}}<br /> * {{Arachne|ba|2100160|Amphitheatrum Flavium, sogenanntes Kolosseum}}<br /> * [http://www.die-roemer-online.de/staedte_bauwerke/rom/bauwerke/kolosseum.html Das Kolosseum] bei Die Römer online<br /> * [http://www.roma-antiqua.de/antikes_rom/kolosseum/kolosseum Amphitheatrum Flavium – das Kolosseum] bei Roma-Antiqua<br /> * [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=rom_colosseum_pk Das Colosseum auf alten Postkarten] und [http://www.goethezeitportal.de/index.php?id=rom_colosseum_lith Lithographien] auf dem Goethezeit-Portal<br /> * [https://www.youtube.com/watch?v=QugGQIVgNJ4 Gladiatoren im Kolosseum; eine 3D-Zeitreise ins Jahr 80 n.Chr.]. Eine Doku der Terra X Reihe<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Gesprochene Version|datei=Kolosseum.ogg}}<br /> {{Coordinate |NS=41/53/24/N |EW=12/29/31/E |type=landmark |region=IT}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4258895-9|VIAF=295358893}}<br /> <br /> [[Kategorie:Antikes Bauwerk in Rom]]<br /> [[Kategorie:Stadion]]<br /> [[Kategorie:Römisches Amphitheater]]<br /> [[Kategorie:Feste und Brauchtum (Antike)]]<br /> [[Kategorie:Celio (Rione)]]<br /> [[Kategorie:Erbaut im 1. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Forschungsprojekt des Deutschen Archäologischen Instituts]]<br /> [[Kategorie:Sterbehaus einer berühmten Person]]<br /> [[Kategorie:Weltkulturerbe Römische Altstadt (Italien)]]</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rom&diff=195168362 Rom 2019-12-23T17:33:55Z <p>Coderflo: /* Religionen */ Grammatik korrigiert</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> <br /> {{Infobox Gemeinde in Italien<br /> | nomeComune = Rom<br /> | regione = Latium<br /> | provincia = Rom<br /> | linkStemma = Insigne Romanum coronatum.svg<br /> | map = Italyrome.png<br /> | siglaRegione = LAZ<br /> | siglaProvincia = RM<br /> | latitudineGradi = 41<br /> | latitudineMinuti = 53<br /> | latitudineSecondi = 0<br /> | longitudineGradi = 12<br /> | longitudineMinuti = 29<br /> | longitudineSecondi = 0<br /> | mappaX =<br /> | mappaY =<br /> | altitudine = 37<br /> | superficie = 1285.306<br /> | Sottodivisioni = → [[Stadtgliederung Roms]]<br /> | Divisioni confinanti =<br /> | cap = 00100 (allgemein) und 00121–00199<br /> | prefisso = +39–06<br /> | istat = 058091<br /> | fiscale = H501<br /> | nomeAbitanti = Romani<br /> | patrono = [[Apostel Petrus|Petrus]] und [[Apostel Paulus|Paulus]]<br /> | festivo = [[29. Juni]]<br /> | sito = [https://www.comune.roma.it/ www.comune.roma.it]<br /> | panorama = Rome Montage 2017.png<br /> | didascalia = Links: [[Kolosseum]], [[Pantheon (Rom)|Pantheon]] und [[Trevi-Brunnen]].&lt;br /&gt;Rechts: [[Petersdom]] und [[Engelsburg]].&lt;br /&gt;Unten: [[Tiber]] und [[Engelsbrücke]].<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Satellite view of Rome 2001.jpg|mini|hochkant=1.2|Satellitenaufnahme von Rom]]<br /> <br /> '''Rom''' ({{laS|Rōma}}; {{itS|Roma|IPA=ˈroːma}}), amtlich {{lang|it|''Roma Capitale''}}, ist die [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Hauptstadt]] [[Italien]]s.&lt;ref&gt;Artikel 114 der [[Verfassung der Italienischen Republik|italienischen Verfassung]] [http://www.quirinale.it/qrnw/statico/costituzione/pdf/costituzione_tedesco.pdf www.quirinale.it] (PDF; 128&amp;nbsp;kB)&lt;/ref&gt;<br /> Mit etwa drei Millionen Einwohnern im Stadtgebiet bzw. rund vier Millionen Einwohnern in der [[Agglomeration]] ist sie die [[Liste der Städte in Italien|größte Stadt Italiens]]. Rom liegt in der [[Italienische Regionen|Region]] [[Latium]] an den Ufern des Flusses [[Tiber]].<br /> <br /> Rom wurde erstmals im 1. Jahrhundert v.&amp;nbsp;Chr. vom Dichter [[Tibull]]&lt;ref&gt;Tibull, carmen 2,5,23 f: {{&quot;|lang=la|Romulus aeternae nondum formaverat urbis / moenia.|Übersetzung=Romulus hatte noch nicht die Mauern der ewigen Stadt erbaut.}}&lt;/ref&gt; ''Ewige Stadt'' genannt. Diese Bezeichnung, ursprünglich eine [[Antonomasie]], wurde zu einem Ehrennamen für die Stadt wegen der Bedeutung in ihrer bis heute drei Jahrtausende umspannenden Geschichte.<br /> <br /> Sie ist heute [[Verwaltungssitz]] der Region [[Latium]] und der [[Metropolitanstadt Rom Hauptstadt|Metropolitanstadt Rom]], bis 2015 Provinz Rom. Innerhalb der Stadt bildet der unabhängige Staat der [[Vatikanstadt]] eine [[Enklave]]. Der Vatikan ist der Sitz des [[Papst]]es, das heißt des [[Bischof von Rom|Bischofs von Rom]] und Oberhaupts der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]] sowie des [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhls]]. Zudem ist Rom seit 1834 Sitz des [[Souveräner Malteserorden|Malteser-Ritterordens]], der ein eigenständiges (jedoch nichtstaatliches) [[Völkerrechtssubjekt]] ist, sowie der [[Vereinte Nationen|UNO]]-Unterorganisationen [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen|FAO]], [[Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung|IFAD]] und [[Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen|WFP]].<br /> <br /> Rom ist außerordentlich reich an bedeutenden Bauten und Museen und Ziel zahlreicher Touristen. Die Altstadt von Rom, der [[Petersdom]] und die Vatikanstadt wurden von der [[UNESCO]] im Jahr 1980 zum [[Weltkulturerbe]] erklärt.&lt;ref&gt;[http://whc.unesco.org/en/list/91 Welterbeliste der UNESCO] (eingesehen am 29. Januar 2011)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Name ==<br /> <br /> === Etymologie ===<br /> <br /> [[Datei:Vue des toits depuis la Sainte-Trinité-des-Monts, Rome, Italy.jpg|mini|hochkant=1.2|Rom von der [[Santissima Trinità dei Monti]] aus gesehen]]<br /> <br /> Der älteste lateinische Beleg des Namens findet sich auf der ''[[Cista]] Ficoroni'' aus dem späten 4. Jahrhundert v. Chr.&lt;ref&gt;{{CIL|01|00561}}.&lt;/ref&gt; Doch bereits in der etwa bei [[Dionysios von Halikarnassos]] erhaltenen, indirekten griechischen Überlieferung des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. begegnet der Name in der Form {{lang|grc|Ῥώμη|Rhṓmē}}, so bei [[Hellanikos von Lesbos]], [[Antiochos von Syrakus]] und [[Damastes von Sigeion]].&lt;ref&gt;Dionysios von Halikarnassos, ''Antiquitates Romanae'' 1,72–73.&lt;/ref&gt; Die [[Etymologie]] des Wortes ''Roma'' selbst ist ungeklärt, doch werden hierzu seit der Antike unterschiedliche Theorien erörtert.<br /> <br /> Neben meist rein mythischen Erklärungen, die den Namen mit zahlreichen Personen namens Romus oder Roma in Verbindung brachten und die Gründungssage mit der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] verknüpften, stand in der antiken Namenserklärung die Geschichte um Romulus und Remus im Vordergrund. Die erstmals bei [[Diokles von Peparethos]] niedergelegte Erzählung, die zumindest für [[Plutarch]] als besonders glaubwürdig und belegt galt, führte den Namen auf Romulus, den Gründer der [[Roma quadrata]], zurück, flocht aber den ''[[ficus Ruminalis]]'', einen schattenspendenden Feigenbaum auf dem späteren [[Forum Romanum|Forum]] ein. Dessen Name wurde wiederum entweder von Romulus hergeleitet oder von dem altlateinischen Wort ''ruma'' für die säugende Brust, was sich in die Geschichte mit den von der Wölfin gesäugten Zwillingen fügte.&lt;ref&gt;Beispielhaft sei auf die umfangreiche Darstellung bei [[Plutarch]], ''Romulus'' 1–9 verwiesen.&lt;/ref&gt; „Rationalistischere“ Darstellungen verbanden den Namen der Stadt, den die [[Pelasger]] in mythischer Vorzeit dem von ihnen gegründeten Ort gegeben haben sollen, mit dem [[Altgriechische Sprache|griechischen]] Wort {{lang|grc|ῥώμη|de=Kraft}}, ‚Stärke‘.&lt;ref&gt;Plutarch, ''Romulus'' 1.&lt;/ref&gt; Lehnte man eine griechische Stadtgründung Roms ab, verwies man darauf, dass die Stadt einst den Namen ''Valentia'' (von lateinisch {{lang|la|''valentia''|de=Kraft}}, ‚Stärke‘) trug, der unter griechischem Einfluss sich in {{lang|grc|Ῥώμη}} gewandelt habe.&lt;ref&gt;[[Maurus Servius Honoratus|Servius]], Kommentar zu [[Vergil]]s ''[[Aeneis]]'' 1,273.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Moderne Herleitungen des Namens verfolgen verschiedene Ansätze. Am weitesten verbreitet ist die Verbindung mit der [[Indogermanische Sprachen|indogermanischen]] [[Wurzel (Linguistik)|Wurzel]] ''*.sreṷ-'' ‚fließen‘, was für ''Roma'' eine Bedeutung ‚Siedlung am Fluss’ ergebe.&lt;ref&gt;[[Paolino Mingazzini]]: ''L’origine del nome di Roma ed alcune questioni topografiche attinenti ad essa. La Roma quadrata, il sacello di Volupia, il sepolcro di Acca Larenzia.'' In: ''Bullettino della Commissione Archeologica Comunale di Roma.'' Band 78, 1961–1962, S. 3–18; Edmond Jung: ''Les noms du Tibre et de Rome. Matériaux et questions.'' In: ''Revue Internationale d’ Onomastique.'' Band 23, 1971, S. 189–205; Band 24, 1972, S. 33–61.&lt;/ref&gt; Das lateinische Wort {{lang|la|''rūma''|de=weibliche Brust}} und ''Rūmon'' als alten Namen des Tibers&lt;ref&gt;Servius, Kommentar zu Vergils ''Aeneis'' 8,63.90.&lt;/ref&gt; stellte [[Massimo Pittau]] immer wieder in diesen bereits in der antiken Literatur konstruierten Zusammenhang.&lt;ref&gt;[[Massimo Pittau]]: ''Sul significato e l’origine del toponimo „Roma“.'' In: Rosa Bianca Finazzi, Paola Tornaghi (Hrsg.): ''Lingue e culture in contatto nel mondo antico e altomedievale.'' Atti dell’ VIII Convegno internazionale di linguisti tenuto a Milanonei giorni 10-12 settembre 1992. Paideia, Brescia 1993, S. 453–466, hier S. 460; siehe auch den [http://www.pittau.it/comune/roma.html Artikel ''Roma''] auf der Webseite des Verfassers; zuletzt derselbe: ''Studi sulla Lingua Etrusca.'' Kindle Book 2018, S. 452 f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gleichermaßen weit verbreitet ist die Herleitung aus einem [[Etrusker|etruskischen]] [[Gentilname]]n ''Ruma''. Der Name würde einem Vorschlag des Sprachwissenschaftlers [[Wilhelm Schulze (Sprachwissenschaftler)|Wilhelm Schulze]] aus dem Jahr 1904 folgend die ‚Siedlung der tuskischen ''ruma''‘ bezeichnen.&lt;ref&gt;[[Wilhelm Schulze (Sprachwissenschaftler)|Wilhelm Schulze]]: ''Zur Geschichte lateinischer Eigennamen'' (= ''Abhandlungen der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen. Philologisch-historische Klasse.'' Neue Folge 5). Weidmann, Berlin 1904, S. 579–582, Zitat S. 581 ([https://archive.org/details/SchulzeWilhelmZurGeschichteLateinischerEigennamen1900642S.Scan/page/n576 Digitalisat]).&lt;/ref&gt; Insbesondere in der italienischen Forschung findet dieser Ansatz Zustimmung, wird aber auch von Wissenschaftlern anderer Länder favorisiert.&lt;ref&gt;Siehe etwa [[Carlo De Simone]]: ''Il nome del Tevere. Contributo per la storia delle più anticherelazioni tra genti latino-italiche ed etrusche.'' In: ''Studi Etruschi.'' Band 43, 1975, S. 119–157; [[Kurt Latte]]: ''Römische Religionsgeschichte'' (= ''[[Handbuch der Altertumswissenschaft]].'' Abt. 5: ''Geschichte der Philosophie, Geschichte der Mathematik und Naturwissenschaften, Religionsgeschichte'', Teil 4). C. H. Beck, München 1960, S. 111 Anm. 4;{{KlP|4|1441|1444|Rom|[[Hans Volkmann (Althistoriker)|Hans Volkmann]]|hier: Sp. 1441}} Eine Zusammenstellung entsprechender Vertreter bietet [[Hubert Petersmann]]: ''Die etymologische Herleitung des Namens Roma. Ein sprachlicher Beitrag zur Erforschung der Frühgeschichte Italiens.'' In: Andreas Haltenhoff, [[Fritz-Heiner Mutschler]] (Hrsg.): Hortvs litterarvm antiqvarvm. ''Festschrift für Hans Armin Gärtner zum 70. Geburtstag.'' (= ''[[Bibliothek der klassischen Altertumswissenschaften]].'' Reihe 2, Band 109). Winter, Heidelberg 2000, 451-464, hier S. 457 Anm. 30.&lt;/ref&gt; Hiergegen wurde eingewandt, dass der etruskische Name der Stadt zwar ''*Ruma'' lautete,&lt;ref&gt;[[Helmut Rix]], Gerhard Meiser (Hrsg.): ''Etruskische Texte.'' Band 1. G. Narr, Tübingen 1991, S. 121 Nr. Vc 7.33: ''Cneve Tarχunies Rumaχ'' „Gnaeus Tarquinius aus Rom“, spätes 4. Jahrhundert v. Chr., aus der [[Tomba François]].&lt;/ref&gt; lateinische Wörter mit etruskischer Wurzel aber immer deren /u/-Laut behielten. Da das [[Etruskische Sprache|Etruskische]] ursprünglich jedoch keinen [[Phonem|Laut]] /o/ kenne, der erst nach einer inneretruskischen [[Lautverschiebung]] des 6./5. Jahrhunderts v. Chr. und somit Jahrhunderte nach Stadt- oder Siedlungsgründung begegnet, müsste man als Stadtnamen auch im Lateinischen ''Ruma'' erwarten. Aus diesem Grund sei eine Herleitung des Stadtnamens aus dem Etruskischen unwahrscheinlich.&lt;ref&gt;Vergleiche Zsolt Simon: ''Die etymologische Herleitung des Namens Rōma.'' In: [[Rosemarie Lühr]], Sabine Ziegler (Hrsg.): ''Protolanguage and Prehistory.'' Akten der 12. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Krakau vom 11. bis 15. Oktober 2004. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 466–477, hier S. 468 ([https://www.academia.edu/246175/Die_etymologische_Herleitung_des_Namens_R%C5%8Dma Online]).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Darüber hinaus gibt es zahlreiche Ansätze, die meist keine weitere Diskussion auslösten und nicht weiterverfolgt wurden.&lt;ref&gt;Zusammenstellung bei Zsolt Simon: ''Die etymologische Herleitung des Namens Rōma.'' In: Rosemarie Lühr, Sabine Ziegler (Hrsg.): ''Protolanguage and Prehistory.'' Akten der 12. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft in Krakau vom 11. bis 15. Oktober 2004. Reichert, Wiesbaden 2009, S. 466–477, hier S. 469 Anm. 8, der selbst eine Verbindung mit indogermanisch ''*h&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;roh&lt;sub&gt;3&lt;/sub&gt;máh&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;'' ‚Acker‘, ‚Ackerland‘, ‚Ackerboden‘ &gt; lateinisch ''Rōma'' ‚Acker‘ vorschlägt.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die „Ewige Stadt“ ===<br /> <br /> Nachdem bereits in der späten Republik der Dichter [[Tibull]] für Rom die Umschreibung „die ewige Stadt“ gefunden hatte, wurde diese Vorstellung weiter entwickelt. So durch den römischen Dichter [[Vergil]] (70–19 v.&amp;nbsp;Chr.), der nach dem Vorbild [[Homer]]s die ''[[Aeneis]]'' verfasste, die eine Erzählung der Vorgeschichte und Bedeutung Roms darstellt. Dieses Buch wurde schon in jener Zeit zu einem Lehrbuch an römischen Schulen und gilt als das [[Nationalepos]] der Römer. Der Gott [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]] prophezeit in diesem Werk die Ewigkeit Roms, dem keine räumlichen oder zeitlichen Grenzen gesetzt seien.&lt;ref name=&quot;Aeneis&quot;&gt;Vergil, ''Aeneis'' 1, 278–279: ''his ego nec metas rerum nec tempora pono: imperium sine fine dedi.'' Deutsche Übersetzung: {{PGDW|2624/2|Äneide|[[Vergil]]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch am Ende der Kaiserzeit (Mitte bzw. Ende des 4.&amp;nbsp;Jahrhunderts n.&amp;nbsp;Chr.) sprechen einige Autoren vom nie untergehenden Rom. Der Offizier und Geschichtsschreiber [[Ammianus Marcellinus]] (um 333–nach 391) begründet in seiner ''Lebensanalogie'' die Ewigkeit Roms damit, dass ''[[Virtus (Gottheit)|virtus]]'' ‚Kraft‘, ‚Tugend’ und ''[[fortuna]]'' ‚Glück’ bei der Gründung einen Bund ewigen Friedens geschlossen hätten, welcher garantiert, dass Rom, solange Menschen leben, bestehen wird. Auch der Jurist und hohe Beamte Aurelius [[Prudentius]] Clemens (348–nach 405) verglich die Idee des Ewigen Rom mit der Idee des christlichen Rom. [[Römisches Reich|Das Römische Reich]] habe, so Prudentius, die Menge der Völker geeint und mit seinem Frieden den Christen den Weg bereitet. Weiterhin sei Rom nicht seiner Kraft beraubt oder gealtert, sondern könne immer noch zu den Waffen greifen, wenn die Kriege riefen.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> {{Panorama|View from Stpeters bottomcropped.jpg|1500|[[Panoramabild]] von Rom, der [[Vatikanische Museen|Vatikanischen Museen]], des [[Petersplatz]]es und der [[Vatikanische Audienzhalle|Vatikanischen Audienzhalle]] (von der Kuppel des [[Petersdom]]es aus gesehen)}}<br /> <br /> &lt;!-- === Geologie === --&gt;<br /> <br /> === Ausdehnung des Stadtgebietes ===<br /> <br /> [[Datei:PonteSantAngeloRom.jpg|mini|hochkant=1.2|Der [[Tiber]] mit Blick auf die [[Engelsbrücke]] und den [[Petersdom]]]]<br /> <br /> Rom liegt in der Mitte Italiens am [[Tiber]], unweit des [[Tyrrhenisches Meer|Tyrrhenischen Meeres]], durchschnittlich 37&amp;nbsp;Meter über dem [[Meeresspiegel]]. In mehreren Windungen fließt der Tiber in südlicher Richtung durch die Stadt. Im Norden mündet im Stadtteil [[Parioli]] der [[Aniene]] in ihn. Die weitere Umgebung ist die [[Campagna Romana]] oder kurz ''Campagna''. Im Osten Roms befinden sich die [[Abruzzen]], im Nordosten die [[Sabiner Berge]] und im Südosten die [[Albaner Berge]].<br /> <br /> Die [[Metropolitanstadt Rom]] grenzt im Norden an die [[Provinz Viterbo]] und die [[Provinz Rieti]], im Osten an die [[Provinz L’Aquila]] in der Region [[Abruzzen]] sowie im Süden an die [[Provinz Frosinone]] und die [[Provinz Latina]].<br /> &lt;!-- === Nachbargemeinden === --&gt;<br /> <br /> === Stadtgliederung ===<br /> {{Hauptartikel|Stadtgliederung Roms}}<br /> <br /> Rom gliedert sich in vier Stadtbezirke, 15 Munizipien und 155 Stadtbereiche.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.comune.roma.it/wps/portal/pcr?jppagecode=dip_ris_tec_rst_ter.wp |titel=Roma Capitale |titelerg=Territorio |hrsg=comune.roma.it |abruf=2013-09-09 |sprache=it |archiv-url=https://web.archive.org/web/20131021110147/http://www.comune.roma.it/wps/portal/pcr?jppagecode=dip_ris_tec_rst_ter.wp |archiv-datum=2013-10-21 |offline=ja}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die 15 (bis zum 11. März 2013 waren es 19) Munizipien sind: (1) [[Municipio I]] (mit der Altstadt [[Centro Storico (Rom)|Centro Storico]], [[Prati (Rione)|Prati]] und weiteren alten Stadtteilen), (2) [[Parioli]] und [[Nomentano – San Lorenzo]], (3) [[Monte Sacro]], (4) [[Tiburtina]], (5) [[Prenestino]] und [[Centocelle]], (6) [[Municipio delle Torri|delle Torri]], (7) [[San Giovanni (Rom)|San Giovanni]] und [[Cinecittà (Rom)|Cinecittà]], (8) [[Appia Antica]], (9) [[Esposizione Universale di Roma|EUR]], (10) [[Ostia (Rom)|Ostia]], (11) [[Arvalia Portuense]], (12) [[Monte Verde (Rom)|Monte Verde]], (13) [[Aurelia (Rom)|Aurelia]], (14) [[Monte Mario]] und (15) [[Cassia Flaminia]].<br /> <br /> Die Altstadt (Municipio 1) ist in 22 ''Rioni'' ([[Stadtteil]]e) eingeteilt, die teilweise bis in die Antike zurückgehen. Sie haben verwaltungstechnisch keine Bedeutung mehr.<br /> <br /> Der alte Municipio&amp;nbsp;14 wurde 1992 ausgemeindet und ist heute die selbständige Stadt [[Fiumicino]].<br /> <br /> [[Datei:Vue maquette de Gismondi, J.-P. Dalbéra.jpg|mini|Plastico di Roma Antica]]<br /> <br /> Einen realistischen Überblick über die historische Stadt vermittelt auch das 16&amp;nbsp;×&amp;nbsp;17&amp;nbsp;m große [[Gips]]-Modell ''[[Plastico di Roma Antica]]'' im [[Museo della Civiltà Romana]]&lt;ref&gt;[http://en.museociviltaromana.it/ Website des Museo della Civiltà Romana].&lt;/ref&gt; im [[Maßstab (Kartografie)|Maßstab]]&amp;nbsp;1:250.<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot;&gt;<br /> Roma - Municipi numerata.png|Munizipien Roms<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Klima ===<br /> <br /> Das [[Klima]] Roms ist typisch [[Mittelmeerklima|mediterran]], sommertrocken (arid) und winterfeucht (humid). Die Trockenheit im Sommer ist auf die Verlagerung des [[Subtropischer Hochdruckgürtel|subtropischen Hochdruckgürtels]] zurückzuführen; in dieser [[Hochdruckgebiet|Hochdruckzone]] sinkt die Luft ab, und Wolken werden dabei aufgelöst. Der subtropische Hochdruckgürtel verlagert sich im Winter nach Süden, und von Norden her erfasst eine feuchte außertropische Westwindzone das [[Mittelmeergebiet]].<br /> <br /> {{Klimatabelle<br /> | TABELLE =<br /> | DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br /> | DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br /> | DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE =<br /> | QUELLE = wetter.de&lt;ref&gt;[http://www.wetter.de/wettervorhersage/39-7626-20/wetter-roma.html Wetter Rom]&lt;/ref&gt;; Luftfeuchtigkeit, Wassertemperatur: wetterkontor.de&lt;ref&gt;[http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=it&amp;stat=16242 wetterkontor.de]&lt;/ref&gt;<br /> | Überschrift = Klimatabelle Rom<br /> | Ort = Rom<br /> &lt;!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --&gt;<br /> | hmjan = 11.1<br /> | hmfeb = 12.6<br /> | hmmär = 15.2<br /> | hmapr = 18.8<br /> | hmmai = 23.4<br /> | hmjun = 27.6<br /> | hmjul = 30.4<br /> | hmaug = 29.8<br /> | hmsep = 26.3<br /> | hmokt = 21.5<br /> | hmnov = 16.1<br /> | hmdez = 12.6<br /> &lt;!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --&gt;<br /> | lmjan = 4.5<br /> | lmfeb = 5.4<br /> | lmmär = 7.2<br /> | lmapr = 9.8<br /> | lmmai = 13.3<br /> | lmjun = 17.2<br /> | lmjul = 19.6<br /> | lmaug = 19.4<br /> | lmsep = 16.9<br /> | lmokt = 12.8<br /> | lmnov = 9.3<br /> | lmdez = 6.4<br /> &lt;!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --&gt;<br /> | avjan =<br /> | avfeb =<br /> | avmär =<br /> | avapr =<br /> | avmai =<br /> | avjun =<br /> | avjul =<br /> | avaug =<br /> | avsep =<br /> | avokt =<br /> | avnov =<br /> | avdez =<br /> &lt;!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --&gt;<br /> | nbjan = 76<br /> | nbfeb = 88<br /> | nbmär = 77<br /> | nbapr = 72<br /> | nbmai = 63<br /> | nbjun = 48<br /> | nbjul = 14<br /> | nbaug = 22<br /> | nbsep = 70<br /> | nbokt = 128<br /> | nbnov = 128<br /> | nbdez = 106<br /> &lt;!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --&gt;<br /> | shjan = 4.3<br /> | shfeb = 4.7<br /> | shmär = 6.6<br /> | shapr = 7<br /> | shmai = 8.6<br /> | shjun = 9.4<br /> | shjul = 10.8<br /> | shaug = 9.9<br /> | shsep = 8.1<br /> | shokt = 6.4<br /> | shnov = 4.1<br /> | shdez = 3.3<br /> &lt;!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.&amp;nbsp;ä.) für den jeweiligen Monat in °C --&gt;<br /> | wtjan = 14<br /> | wtfeb = 13<br /> | wtmär = 13<br /> | wtapr = 14<br /> | wtmai = 17<br /> | wtjun = 21<br /> | wtjul = 23<br /> | wtaug = 24<br /> | wtsep = 23<br /> | wtokt = 20<br /> | wtnov = 18<br /> | wtdez = 15<br /> &lt;!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --&gt;<br /> | rdjan = 6<br /> | rdfeb = 6<br /> | rdmär = 8<br /> | rdapr = 8<br /> | rdmai = 6<br /> | rdjun = 4<br /> | rdjul = 2<br /> | rdaug = 2<br /> | rdsep = 5<br /> | rdokt = 6<br /> | rdnov = 8<br /> | rddez = 8<br /> &lt;!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --&gt;<br /> | lfjan = 75<br /> | lffeb = 75<br /> | lfmär = 75<br /> | lfapr = 75<br /> | lfmai = 75<br /> | lfjun = 73<br /> | lfjul = 72<br /> | lfaug = 73<br /> | lfsep = 75<br /> | lfokt = 76<br /> | lfnov = 77<br /> | lfdez = 77<br /> }}<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> === Antike ===<br /> {{Siehe auch|Römisches Reich}}<br /> <br /> ==== Gründung ====<br /> <br /> [[Datei:Capitoline she-wolf Musei Capitolini MC1181.jpg|mini|Die [[kapitolinische Wölfin]] säugt die Knaben [[Romulus und Remus]], Bronze, Kapitolinische Museen]]<br /> <br /> Nach der [[Gründungsmythos|Gründungssage]] wurde Rom am 21.&amp;nbsp;April 753&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. von [[Romulus und Remus|Romulus]] gegründet. Romulus brachte demnach später seinen Zwillingsbruder [[Romulus und Remus|Remus]] um, als sich dieser über die von Romulus errichtete Stadtmauer belustigte. Die Zwillinge waren der Sage nach die Kinder des Gottes [[Mars (Mythologie)|Mars]] und der [[Vestalin]] [[Rhea Silvia]]. Sie seien auf dem [[Tiber]] ausgesetzt, von einer Wölfin gesäugt und dann von dem Hirten [[Faustulus]] am [[Velabrum]] unterhalb des [[Palatin (Rom)|Palatin]] gefunden und aufgezogen worden.&lt;ref&gt;[http://www.roma-online.de/romulus.html Die Sage von Romulus und Remus auf roma-online.de]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der römische Astrologe [[Lucius Tarrutius]], ein Freund des Gelehrten [[Marcus Terentius Varro]], berechnete abweichend von dem bekannten Gründungsdatum den 4.&amp;nbsp;Oktober 754&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. zwischen der 2. und 3.&amp;nbsp;Tagesstunde als Zeitpunkt der Gründung, wobei er von einem [[Geburtshoroskop]] des Romulus ausging.<br /> <br /> Ausgrabungen auf dem Palatin brachten Siedlungsreste aus der Zeit um 1000 vor Christus zutage; wahrscheinlich wurden einige latinische und sabinische Dörfer dann um 800&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. (vielleicht durch Etrusker) zu einer Stadt vereinigt oder wuchsen zusammen.<br /> <br /> ==== Königszeit und Republik ====<br /> <br /> [[Datei:Die sieben Hügel Roms de.svg|mini|Schematische Karte der [[sieben Hügel Roms]]]]<br /> <br /> Die Zusammenfassung einzelner Siedlungen zu einem Gemeinwesen könnte sich also nach Auffassung der Historiker tatsächlich um das legendäre Gründungsdatum herum ereignet haben. Die sprichwörtlichen [[sieben Hügel Roms]] sind: [[Palatin (Rom)|Palatin]], [[Aventin]], [[Kapitol (Rom)|Kapitol]], [[Quirinal]], [[Viminal]], [[Esquilin]] und [[Caelius]]. Heute erstreckt sich das Stadtgebiet auch über die bekannten Hügel [[Gianicolo]], [[Vatikanischer Hügel|Vaticano]] und [[Pincio]].<br /> <br /> Zu Beginn seiner Geschichte war Rom ein [[Römische Königszeit|Königreich]]; als ersten der&amp;nbsp;– großteils legendären&amp;nbsp;– Nachfolger des Romulus nennt [[Titus Livius]] [[Numa Pompilius]]. Nach Vertreibung des letzten etruskischen Königs [[Tarquinius Superbus]]&amp;nbsp;– angeblich im Jahr 509&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr.&amp;nbsp;– wurde Rom eine [[Römische Republik|Republik]]&amp;nbsp;– wenngleich dies wohl tatsächlich erst um 475&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. geschah. Die Folgezeit war von [[Ständekämpfe (Rom)|Ständekämpfen]] zwischen den rechtlosen, wenn auch freien [[Plebejer]]n und den adeligen [[Patriziat (Römisches Reich)|Patriziern]] gekennzeichnet. Rom begann nun damit, die umliegenden Gebiete anzugliedern.<br /> <br /> [[Datei:Via appia.jpg|mini|links|[[Via Appia Antica]]]]<br /> <br /> Obwohl sich Rom 390&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. einer Invasion der [[Kelten]] kaum erwehren konnte, expandierte die Stadt dennoch ständig. Zum Schutz vor weiteren Übergriffen wurde die [[Servianische Mauer]] errichtet (siehe in der Abbildung ''Die sieben Hügel Roms''). 312&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. folgte der Bau des ersten [[Aquädukt]]s sowie der Bau der [[Via Appia]]. Zur Expansion Roms trugen insbesondere auch die schließlich erfolgreichen [[Punischer Krieg|Punischen Kriege]] (264–146&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr.) gegen das nordafrikanische [[Karthago]] bei, das den westlichen [[Mittelmeer]]raum kontrollierte.<br /> <br /> Nachdem die Brüder [[Tiberius Sempronius Gracchus|Tiberius]] und [[Gaius Sempronius Gracchus]], die als Volkstribunen versucht hatten, Landreformen durchzusetzen, ermordet worden waren, kam es zu einer Phase der Instabilität, die in [[Römische Bürgerkriege|Bürgerkriegen]] ihren Höhepunkt fand. [[Gaius Iulius Caesar]] setzte als [[Römischer Diktator|Diktator]] eine Reihe von Reformen durch, wurde jedoch 44&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. ermordet. Zu diesem Zeitpunkt erreichte das [[Forum Romanum]] bereits eine Bebauungsdichte, die eine Ausweitung des Areals nötig machte. Aus diesem Grund hatte Caesar mit dem Bau des [[Forum Iulium]] begonnen.<br /> <br /> ==== Kaiserzeit ====<br /> <br /> [[Datei:Robert, Hubert - Incendie à Rome -.jpg|mini|''Der Brand Roms'' 18. Juli 64 A. D., Hubert Robert]]<br /> Im 1.&amp;nbsp;Jahrhundert n.&amp;nbsp;Chr. war Rom wohl bereits eine Millionenstadt&lt;ref&gt;[[Frank Kolb]]: ''Rom. Die Geschichte der Stadt in der Antike.'' München 1995, S. 453f.&lt;/ref&gt; und sowohl geografisches als auch politisches Zentrum des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]]. Es verfügte über ein funktionierendes Frisch- und Abwassersystem, ein ausgebautes Straßennetz und funktionierende Bevölkerungsschutzeinheiten ([[Feuerwehren im Römischen Reich|Vigiles]]), die als Feuerwehr mit Polizeibefugnissen ihren Dienst versahen. Der Ausbau Roms, der besonders unter Caesars Erbe [[Augustus]], dem ersten [[Prinzipat|Kaiser]], forciert worden war, wurde durch einen großen [[Großer Brand Roms|Brand von Rom]] unter [[Nero]] im Jahr 64 vorübergehend zurückgeworfen.<br /> <br /> [[Datei:Colosseum in Rome-April 2007-1- copie 2B.jpg|mini|[[Kolosseum]]; erbaut 80 n.&amp;nbsp;Chr.]]<br /> Unter der Herrschaft der [[Flavier|Flavischen Dynastie]] (69–96&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;Chr.) begannen umfangreiche Bautätigkeiten, die von den Kaisern finanziert wurden. Zu diesen neuen öffentlichen Bauwerken gehören einige der berühmtesten Baudenkmäler wie das [[Kolosseum]] und ein Teil der [[Kaiserforen]]. Das letzte dieser Foren wurde Anfang des 2.&amp;nbsp;Jahrhunderts unter [[Trajan]] fertiggestellt. Diese Zeit wird vielfach als Höhepunkt des Römischen Reiches angesehen. Große [[Thermen]]anlagen, wie sie im 3. Jahrhundert von [[Caracalla]] und [[Diokletian]] errichtet wurden, welche sogar Bibliotheken einschlossen, waren fester Bestandteil des stadtrömischen Lebens geworden. Besessen von der Idee, ihre Vorgänger zu übertreffen, errichteten die Kaiser immer größere Bauwerke, wie die [[Maxentiusbasilika]]. Dies gilt manchmal als Indiz für einen beginnenden Niedergang des Kaiserreiches, zeigt aber vor allem, dass Rom noch immer die wichtigste Bühne für die herrscherliche Selbstdarstellung war. Ferner wurde im späten 3. Jahrhundert die [[Aurelianische Mauer]] errichtet, da die Stadt längst über die Grenzen der [[Servianische Mauer|Servianischen Mauer]] hinausgewachsen war.<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot;&gt;<br /> Basilica Constantine Maxentius Forum Romanum Rome.jpg|Maxentiusbasilika im [[Forum Romanum]]<br /> Aurelian Walls - Porta Asinaria.jpg|Aurelianische Mauer<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> ==== Spätantike und Niedergang ====<br /> {{Siehe auch|Untergang des Römischen Reiches}}<br /> [[Datei:Roma Plan.jpg|mini|Rom im Altertum]]<br /> <br /> Zu Beginn der [[Spätantike]] um das Jahr 300 erreichte Rom wohl seine größte Bevölkerungszahl; die häufigsten Annahmen liegen etwa bei geschätzten 1,2 Millionen Einwohnern.&lt;ref&gt;Die Schätzungen reichen von 450.000 bis dreieinhalb Millionen.&lt;/ref&gt; Die Stadt verlor aber bald an politischer Bedeutung, da die verschiedenen Kaiser andere Residenzen (darunter [[Ravenna]], [[Konstantinopel]], [[Mailand]], [[Trier]], [[Thessaloniki]], [[Split]]) bevorzugten. Vor allem Konstantinopel stieg im 4. Jahrhundert zur Rivalin auf.<br /> <br /> Im 5. Jahrhundert geriet [[Westrom|die westliche Reichshälfte]] dann in einen Teufelskreis aus Bürgerkriegen und Angriffen von Außen, die auch die Stadt Rom in Mitleidenschaft zogen. Ein Fanal war die im Jahr 410 stattgefundene [[Plünderung Roms (410)|Plünderung Roms]] durch [[Westgoten|meuternde gotische Söldner]], sowie noch einmal [[Plünderung Roms (455)|455]] durch die [[Vandalen]]. Wichtiger noch war, dass man seit 429 die Kontrolle über Nordafrika verlor, von dessen Getreidelieferungen die Stadt abhängig war. Fortan sank die Einwohnerzahl rapide.<br /> <br /> Nach dem Ende des [[Weströmisches Reich|weströmischen Kaisertums]] im Jahr 476 wurden bekannte städtische Einrichtungen wie die Diokletiansthermen und das Kolosseum zunächst weiter unterhalten; trotz sinkender Einwohnerzahlen bestand das antike Leben fort. Auch der Senat existierte weiterhin. [[Prokopios von Caesarea|Prokopios]] hielt fest, dass die Bauwerke der Stadt während der Herrschaft der [[Ostgoten]] instand gehalten wurden. Um 530 lebten noch etwa 100.000 Menschen in Rom. Die zivilisatorische Katastrophe kam erst mit den [[Gotenkrieg (535–554)|Gotenkriegen]] und der in diesem Rahmen betriebenen Rückeroberungspolitik des oströmischen Kaisers [[Justinian I.|Justinian]]. Die Kriegshandlungen führten zur endgültigen Zerstörung fast aller römischen [[Aquädukt|Wasserleitungen]] (537), zur weitgehenden Auslöschung der das antike Erbe bewahrenden Senatorenschicht und zu einem mehrjährigen Aussetzen des städtischen Lebens durch oströmisch-gotische Belagerungskämpfe. Die Bevölkerungszahl sank als Folge auf wenige Zehntausend. 550 fanden die letzten Wagenrennen im [[Circus Maximus]] statt.<br /> <br /> Italien gehörte zwar formell seit 554 wieder zum [[Byzantinisches Reich|Oströmischen Reich]], die Ordnungsfunktionen in Rom wurden jedoch in den Zeiten der „[[Völkerwanderung]]“ mehr und mehr von den [[Papst|Päpsten]] ausgeübt. Der oströmisch-byzantinische [[Exarchat von Ravenna|Exarch]] residierte nicht am Tiber, sondern in Ravenna; Rom sank auf den Status einer byzantinischen Provinzstadt und verlor nun auch seine symbolische Bedeutung; einzig das Papsttum sorgte noch für einen Rest an Glanz und Relevanz. Das letzte [[spätantike]] Bauwerk in der stark entvölkerten Stadt war die 608 errichtete [[Phokas-Säule]]. Bald danach scheint das ''[[Forum Romanum]]'' seine Bedeutung für die Stadt endgültig verloren zu haben; die antiken Monumente verfielen.<br /> <br /> === Mittelalter ===<br /> <br /> [[Datei:Raphael Ostia.jpg|mini|Die [[Seeschlacht von Ostia]] stoppte 849 den dritten arabischen Angriff]]<br /> Seit [[Pippin der Jüngere|Pippin]] erlangte Rom neue Bedeutung als Hauptstadt des [[Kirchenstaat]]es (''Patrimonium Petri'') und als wichtigster Wallfahrtsort des [[Christentum]]s neben [[Jerusalem]] und [[Santiago de Compostela]]. Neuer Glanz kam im Jahr 800 in die Stadt, als [[Karl der Große]] durch Papst [[Leo III. (Papst)|Leo III.]] zum Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] gekrönt wurde. Zwischen 843 und 849 scheiterten drei Eroberungsversuche durch muslimische Araber, die Stadthälfte auf dem rechten Tiberufer aber wurde 846 geplündert.<br /> <br /> Zwischen dem 8. und 11.&amp;nbsp;Jahrhundert folgten weitere Belagerungen, Angriffe und Plünderungen durch [[Langobarden]], [[Sarazenen]] und [[Normannen]]. Um 800 betrug die Einwohnerzahl gerade noch 20.000 Einwohner. Durch den rapiden Bevölkerungsrückgang verwaisten gut drei Viertel des von der [[Aurelianische Mauer|Aurelianischen Mauer]] umschlossenen Stadtgebietes, welches in darauffolgender Zeit brach lag und verwilderte bzw. später landwirtschaftlich genutzt wurde. Die dichtbevölkerten Stadtteile konzentrierten sich auf die umliegenden Ufer des Tiber, aufs Marsfeld sowie auf den Borgo zwischen [[Petersdom|Peterskirche]] und [[Engelsburg]]. Dies begründete auf dem Gebiet innerhalb der Aurelianischen Mauer den speziellen Gegensatz zwischen den Gebieten ''abitato'' (dichtbesiedelte Tiberufer, Marsfeld, Borgo) und ''disabitato'' (brach liegende, unbewohnte Landschaftsflächen), der Rom vom 11. bis zum 19. Jahrhundert prägen sollte. Die antiken Stadtzentren, das Forum Romanum, das Kapitol, die Kaiserforen, das Kolosseum usw. lagen allesamt im unbewohnten ''disabitato''. Die neuen Zentren Roms bildeten nun der [[Borgo (Rione)|Borgo]] mit Alt-St. Peter und der [[Campo de’ Fiori]]. Im ''disabitato'' existierten im Mittelalter zeitweise eigene kleine Siedlungen, die sich um die großen Kirchen Roms außerhalb des ''abitato'' gebildet hatten, wie um die [[Lateranbasilika]] oder um die Kirche [[Santa Maria Maggiore]].<br /> <br /> Das von der katholischen Kirche direkt in Rom vermutete Grab des nach dem [[Großer Brand Roms|Brand Roms]] unter [[Nero]] im Jahre 64 hingerichteten Apostels [[Paulus von Tarsus|Paulus]] sowie zahlreiche andere [[Reliquie]]n verhießen ab 1300 in den [[Heiliges Jahr|Heiligen Jahren]] den Pilgern außergewöhnliche Gnaden und [[Ablass|Ablässe]]. Hierzu trug im Besonderen die Vermutung bei, dass [[Simon Petrus]] gemeinsam mit Paulus hingerichtet und in Rom begraben worden sein soll. Diese Annahme ist bis heute unter Historikern äußerst umstritten. Die Pilger stellten ein Standbein der [[Kommune (Mittelalter)|Kommune]] dar, die sich seit dem 12.&amp;nbsp;Jahrhundert um die Eigenverwaltung bemühte. Ein erstes Aufleben der Kommune im Streit mit dem Papsttum unter Beteiligung des Kirchenreformers [[Arnold von Brescia]] wurde mit der Kaiserkrönung [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich Barbarossas]] 1155 gewaltsam unterbrochen.<br /> <br /> === Renaissance ===<br /> <br /> Das Aufblühen Roms in der Renaissance wurde 1527 durch den {{lang|la|''[[Sacco di Roma]]''|de=Plünderung Roms}} unterbrochen, als die Söldnertruppen [[Karl V. (HRR)|Karls V.]] Rom plünderten und verwüsteten.<br /> <br /> [[Datei:El Saco de Roma.jpg|alt=Sacco di Roma, Francisco J. Amérigo, 1884|mini|''Sacco di Roma'', Francisco J. Amérigo, 1884]]<br /> In christlicher Zeit sind viele bedeutende Bauten entstanden, zum Beispiel die sogenannten vier [[Patriarchalbasilika|Patriarchalbasiliken]] [[Sankt Paul vor den Mauern]] über dem Grab des heiligen [[Paulus von Tarsus|Apostels Paulus]] aus dem 4.&amp;nbsp;Jahrhundert, die [[Lateranbasilika]], ebenfalls aus dem 4.&amp;nbsp;Jahrhundert, von [[Francesco Borromini]] barockisiert, [[Santa Maria Maggiore]] aus dem 5.&amp;nbsp;Jahrhundert und vor allem der [[Petersdom]], der in der heutigen Form aus der [[Renaissance]] und dem [[Barock]] stammt.<br /> <br /> In der Renaissance und im Barock fand die Stadt ein neues Gepräge, das hauptsächlich von [[Kirchen in Rom|Kirchen]] bestimmt wird, aber auch von neuen Straßenzügen mit [[Sichtachse]]n auf Paläste und [[Plätze in Rom|Plätze]] mit [[Brunnen in Rom|Brunnen]] und [[Liste der Obelisken in Rom|Obelisken]]. In diesem Zustand ist Rom bis heute verblieben, weshalb die römische Altstadt neben dem Vatikan eines der beiden Weltkulturerbe in der Stadt Rom darstellt.<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot;&gt;<br /> Roma1493.png|Rom um 1490<br /> View of Rome Roma 1688 stitched.jpg|Ansicht von Rom, ca. 1640<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Hauptstadt Italiens ===<br /> <br /> [[Datei:Breccia di Porta Pia Ademollo.jpg|mini|Im September 1870 eroberten [[Bersaglieri]] Rom und vollendeten damit die [[Risorgimento|Einigung Italiens]]]]<br /> [[Datei:Vittoriano Altare della Patria 2013-09-16.jpg|mini|[[Piazza Venezia]] mit dem [[Monumento Vittorio Emanuele II]]]]<br /> 1849 stationierte Frankreich Truppen im Kirchenstaat. Im Sommer 1870&amp;nbsp;– gerade war Sitzungspause des [[Erstes Vatikanisches Konzil|Ersten Vatikanischen Konzils]]&amp;nbsp;– zog Frankreich diese nach seiner [[Deutsch-Französischer Krieg|Kriegserklärung gegen Preußen]] aus Rom ab. Italienisches Militär nutzte die Gelegenheit und marschierte fast kampflos im Kirchenstaat ein; es entmachtete den Papst politisch und proklamierte wenig später Rom zur Hauptstadt Italiens. Der Kirchenstaat wurde am 6. Oktober 1870 per Dekret an Italien angegliedert.<br /> <br /> Am 26. Januar 1871 wurde Rom die Hauptstadt des im Zuge des [[Risorgimento]] als [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich]] entstandenen italienischen Nationalstaates; zuvor hatten Turin und ab 1865 Florenz diese Rolle innegehabt. Der seiner weltlichen Macht beraubte Papst sowie große Teile der katholischen Bevölkerung standen diesem neuen Staat jahrzehntelang feindlich gegenüber. Sichtbares Zeichen der neuen Verhältnisse wurde das monumentale Nationaldenkmal [[Monumento Vittorio Emanuele II]] (für den [[Viktor Emanuel II.|gleichnamigen König]]) nördlich des Kapitolhügels und des Forum Romanum, das 1911 eingeweiht wurde. Gegen Ende des 19.&amp;nbsp;Jahrhunderts setzte ein starker Zustrom aus den ländlichen Gebieten Italiens ein, so dass Rom erstmals seit der Antike über die Stadtgrenze der Aurelianischen Mauer hinauswuchs. Im Gefolge der gesellschaftlichen Konflikte nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen 1922 die [[Italienischer Faschismus|Faschisten]] unter [[Benito Mussolini]] die Macht in Italien. Unter dessen Herrschaft wurden die Differenzen zwischen Staat und Kirche durch die [[Lateranverträge]] mit dem [[Heiliger Stuhl|Heiligen Stuhl]] 1929 beendet und der unabhängige ''[[Vatikanstadt|Staat der Vatikanstadt]]'' begründet. Außerdem wurde in dieser Zeit im Zuge der propagandistischen Verherrlichung der römischen Antike Altertümer restauriert, neue Bauten und Sichtachsen in der historischen Altstadt geschaffen sowie das Stadtviertel EUR (''[[Esposizione Universale di Roma]]'') erbaut. Der bekannteste unter den oft [[Futurismus|futuristisch]] anmutenden Neubauten des EUR ist der ''Palazzo della Civilità Italiana'' (auch ''Palazzo del Lavoro''). Anders als etwa in Deutschland wurden faschistische Inschriften und Symbole fast nie entfernt, so dass die architektonische und propagandistische Repräsentation des Faschismus nach wie vor im Stadtbild sichtbar sind.<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot; widths=&quot;250px&quot; heights=&quot;250px&quot;&gt;<br /> 1843 Monaldini Case Map of Rome, Italy - Geographicus - Rome-monaldini-1843.jpg|Karte Roms um 1843. Gut zu erkennen der Gegensatz zwischen den Gebieten ''abitato'' und ''disabitato'' innerhalb der Aurelianischen Mauer.<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Zweiter Weltkrieg ===<br /> <br /> [[Datei:Bombardamento di Roma.gif|mini|Luftangriffe der Alliierten auf Rom am 19. Juli 1943]]<br /> Am 19. Juli 1943 bombardierten die [[Alliierte]]n erstmals Rom. Ein Hauptziel der 390 Bomber der [[United States Air Force]] war der [[Bahnhof Roma Tiburtina|Bahnhof Tiburtina]].&lt;ref&gt;Richard Overy: ''Der Bombenkrieg. Europa 1939–1945''. Rowohlt, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-782-5, S. 730–733.&lt;/ref&gt; Zerstört wurden jedoch vor allem die Arbeiterviertel des [[Nomentano – San Lorenzo|Stadtteils San Lorenzo]] und die Kirche [[Sankt Laurentius vor den Mauern|San Lorenzo fuori le mura]].&lt;ref&gt;[[Heinz-Joachim Fischer]]: ''Zwischen Rom und Mekka''. Bertelsmann, München 2009, ISBN 978-3-570-01077-8, S. 61.&lt;/ref&gt; Auch bei den folgenden Luftangriffen und als sich im Mai 1944 alliierte Truppen der Stadt näherten, harrte Papst [[Pius XII.]] in Rom aus. Um ein zweites [[Schlacht um Monte Cassino|Monte Cassino]] oder gar [[Schlacht von Stalingrad|Stalingrad]] zu verhindern, bemühte er sich um eine allseitige Erklärung Roms zur „[[Offene Stadt|offenen Stadt]]“. Auf deutscher Seite erhielt der Plan Unterstützung u.&amp;nbsp;a. von [[Ernst von Weizsäcker]] und SS-General [[Karl Wolff (SS-Mitglied)|Karl Wolff]]. Der deutsche Generalfeldmarschall [[Albert Kesselring]] erklärte Rom Anfang Juni 1944 zur offenen Stadt und zog bis auf eine Nachhut alle Truppen ab. Am 4. Juni 1944 marschierten alliierte Truppen in Rom ein.<br /> <br /> Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verließ 1946 [[Umberto II. (Italien)|König Umberto II.]] das Land und Italien wurde [[Republik]].<br /> <br /> === Rom als moderne Großstadt ===<br /> <br /> In den Nachkriegsjahrzehnten erlebte Italien einen nie da gewesenen [[Wirtschaftswunder|Wirtschaftsaufschwung]] (''miracolo economico'') und eine starke [[Landflucht]]: Millionen Menschen aus Süditalien und den Bergregionen der Abruzzen strömten in die Hauptstadt. Um die Barackensiedlungen der unmittelbaren Nachkriegszeit zu beseitigen, entstanden ab 1962 wie in allen italienischen Großstädten [[Großwohnsiedlung]]en, die in Rom oft ungeplant und ohne Baugenehmigung in die römische ''Campagna'' gesetzt und nachträglich gegen eine Gebühr legalisiert wurden. Gleichzeitig entstanden in den 1960er und 1970er Jahren auch Wohngebiete für die aufstrebenden Mittelschicht. Bis 1980 hatte sich die Einwohnerzahl der Stadt verdoppelt.<br /> <br /> [[Datei:Olympische Spelen te Rome Opening Opgestelde landen, waaronder Nederland (Paes, Bestanddeelnr 911-5407).jpg|mini|Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 1960]]<br /> 1955 wurde die erste Linie der U-Bahn [[Metropolitana di Roma]] eröffnet und 1960 fanden in Rom die [[Olympische Sommerspiele 1960|XVII. Olympischen Sommerspiele]] statt.<br /> <br /> Die so genannten {{lang|it|''borgate abusive''|de=missbräuchliche Vorstädte}} boten oft keinerlei Infrastruktur, keine Grünanlagen, keine Schulen oder Kindergärten. Während in der Innenstadt die Kirchen aufgrund ihrer Überzahl oft kaum noch zu erhalten sind, fehlten sie in der Umgebung zunächst völlig. Während inzwischen zahlreiche Kirchenneubauten in den Vorstädten entstanden sind, fehlen dort bis heute Grünanlagen oder Sportstätten und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist unzureichend. Die sozialen Probleme der Vorstädte waren in den 1970er Anlass für soziale Kämpfe der radikalen Linken, Hausbesetzungen und Streiks. Linksextreme und rechtsextreme Gruppierungen (''opposti estremisti'') lieferten sich gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei; gleichzeitig wucherte in diesen Jahren auch die [[organisierte Kriminalität]], für deren Verstrickungen der Fall der [[Magliana-Bande]] exemplarisch steht. Trauriger Höhepunkt der politischen Gewalt der 1970er Jahre im ganzen Land war 1978 die Entführung und Ermordung des Ministerpräsidenten [[Aldo Moro]] durch Mitglieder der [[Rote Brigaden|Roten Brigaden]]. Das zeitlich letzte Beispiel dieser oft als misslungen eingestuften Stadtplanung ist der Wohnkomplex [[Corviale]] (auch genannt {{lang|it|''il serpentone''|de=die Riesenschlange}}), der 1975–1982 entstand. In den 1980er Jahren entspannte sich die Situation etwas und ein Teil der römischen Mittelschicht verließ im Zuge einer [[Suburbanisierung]] die Stadt.<br /> <br /> Unter dem [[Pontifikat]] Papst [[Johannes Paul II.|Johannes Pauls II.]] erlebte die Stadt zweimal einen nie zuvor gewesenen Menschenandrang. Im [[Jubeljahr|Heiligen Jahr 2000]] kamen zum Gottesdienst am [[Weltjugendtag]] zwei Millionen Menschen vor die Tore der Stadt. An den Begräbnisfeierlichkeiten am 8. April 2005 auf dem Petersplatz nahmen 200 Staats- und Regierungschefs sowie drei bis vier Millionen Menschen aus aller Welt teil, von denen aber nur 300.000 Platz fanden, die übrigen verfolgten die Zeremonien auf Videogroßbildschirmen.<br /> <br /> Seit der Wahl von Bürgermeister [[Francesco Rutelli]] 1993 konnten Verbesserungen bei der Luftqualität erreicht werden, jedoch änderte sich an den strukturellen Problemen der Stadt wie dem Verkehr oder der Müllentsorgung unter ihm und seinen Nachfolgern nur wenig. Nachdem Rom jahrelang von Bürgermeistern des Mitte-Links-Lagers regiert worden war, bedeutete die Wahl des Nationalkonservativen [[Gianni Alemanno]] im Jahr 2008 einen Einschnitt; in seiner Amtszeit verschlimmerten sich die Probleme der Stadt weiter und unter seinem sozialdemokratischen Nachfolger [[Ignazio Marino]] wurde 2015 ein gigantischer Korruptionsskandal um das kriminelle Netzwerk der ''Mafia Capitale'' aufgedeckt. Die Enttäuschung der Römer über die etablierten Parteien brachte im Sommer 2016 [[Virginia Raggi]] von der Protestbewegung [[MoVimento 5 Stelle]] an die Spitze der Stadt.<br /> <br /> === Rom heute ===<br /> <br /> [[Datei:Campo dei Fiori.jpg|mini|Markt auf dem [[Campo de’ Fiori]]]]<br /> [[Datei:Spanish Steps, Rome, Sept. 2011 - Flickr - PhillipC (3).jpg|mini|Die [[Spanische Treppe]], italienisch ''Scalinata di Trinità dei Monti'', mit der Kirche ''Santissima Trinità dei Monti'' im Hintergrund]]<br /> <br /> Die großen Bauten des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts wurden fast alle in den Außenvierteln wie dem EUR errichtet; in der Innenstadt dagegen sind Baumaßnahmen aus denkmalpflegerischen Gründen nur selten erlaubt. Derzeit finden große [[Grabung]]en im Bereich der antiken Kaiserforen statt. Im modernen Stadtbild ist die Vergangenheit noch an vielen Stellen anzutreffen. So ist etwa das [[Theater des Pompeius]] am [[Campo de’ Fiori]] aus dem 1.&amp;nbsp;Jahrhundert v.&amp;nbsp;Chr., in dessen Vorhof zu Cäsars Zeit die Kurie untergebracht war und wo er wohl auch getötet wurde, noch zu großen Teilen erhalten. Allerdings ist im Verlauf der Jahrhunderte aus dem Halbrund für die Zuschauer eine Wohnbebauung geworden. Heute befinden sich darin Keller und eine Tiefgarage, Restaurants und Bars, Privatwohnungen und Hotelpensionen. Alle Zimmer haben auf Grund der ursprünglichen halbrunden Theaterstruktur einen trapezförmigen Grundriss.<br /> <br /> Die Erneuerung der Stadt stellt die Römer im Alltag oft vor große Probleme. Schon der Bau einer riesigen Tiefgarage zum Jahr 2000 in einen Tuffhügel am Petersplatz war umstritten, weil die Zerstörung [[Archäologie|archäologischer]] Reste befürchtet wurde. Aus demselben Grund wurde die dringend benötigte dritte Metro-Linie erst 2014/2015 eröffnet.<br /> <br /> Größere Probleme als die historische Innenstadt machen die oft unschönen Vorstädte mit ihrer hohen Kriminalitätsrate. Dort fehlen bis heute Grünanlagen oder Sportstätten, und die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist unzureichend. Bis heute sind in der einstigen Stadt der „Thermen für alle“ öffentliche Bäder kaum vorhanden. Die Römer, die es sich leisten können, besitzen eine Wohnung in einem der oft begrünten und sorgsam gepflegten Innenhöfe oder gar eine kleine Villa im Stadtbereich.<br /> <br /> In einer Rangliste der Städte nach ihrer Lebensqualität belegte Rom im Jahre 2018 den 57. Platz unter 231 untersuchten Städten weltweit.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://mobilityexchange.mercer.com/Portals/0/Content/Rankings/rankings/qol2018l852963/index.html |titel=Mercer's 2018 Quality of Living Rankings |abruf=2018-08-18 |sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Siehe auch|Zeittafel Rom}}<br /> <br /> === Einwohnerentwicklung ===<br /> <br /> Roms Geschichte begann etwa 800&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. mit einem Bündnis verschiedener kleiner Dörfer mit wenigen hundert bis tausend Einwohnern. Von da an wuchs Rom in den nächsten Jahrhunderten kontinuierlich zu einer Megastadt, die über eine Million Einwohner zählte. Im Zuge der Verlegung bedeutender Hauptstadtfunktionen nach Konstantinopel im 4.&amp;nbsp;Jahrhundert sowie des Zerfalls des Weströmischen Reiches im 5.&amp;nbsp;Jahrhundert nahm die Bevölkerung deutlich ab und sank rasch bis zum Jahr 530 auf etwa 100.000.<br /> <br /> Im [[Frühmittelalter|frühen Mittelalter]] war Rom mit 20.000 Einwohnern im Vergleich zu heute eine Kleinstadt. Erst mit dem Aufstieg des Kirchenstaates blühte Rom erneut auf, wobei immer wieder Kriege und Seuchen diese Entwicklung unterbrachen. Als es 1871 Hauptstadt des vereinigten Italien wurde, zählte es gut 210.000 Einwohner, dreißig Jahre später waren es bereits doppelt so viele. Im 20.&amp;nbsp;Jahrhundert wuchs Rom erneut zur Millionenstadt heran, wobei vor allem nach 1945 die Einwohnerzahl drastisch wuchs.<br /> Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1858 handelt es sich um Schätzungen, von 1871 bis 2015 um Volkszählungsergebnisse und Fortschreibungen des Nationalinstituts für Statistik ([[Istituto Nazionale di Statistica|ISTAT]]).<br /> <br /> {|<br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#efefef;&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Einwohner<br /> |-<br /> | 330 || align=&quot;right&quot; | 1.000.000<br /> |-<br /> | 410 || align=&quot;right&quot; | 400.000<br /> |-<br /> | 530 || align=&quot;right&quot; | 100.000<br /> |-<br /> | 650 || align=&quot;right&quot; | 20.000<br /> |-<br /> | 1000 || align=&quot;right&quot; | 20.000<br /> |-<br /> | 1300 || align=&quot;right&quot; | unter 50.000<br /> |-<br /> | 1400 || align=&quot;right&quot; | 20.000*<br /> |-<br /> | 1526 || align=&quot;right&quot; | 50.000–60.000<br /> |-<br /> | 1528 || align=&quot;right&quot; | 20.000–30.000**<br /> |-<br /> | 1600 || align=&quot;right&quot; | 100.000<br /> |-<br /> | 1750 || align=&quot;right&quot; | 156.000<br /> |}<br /> <br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#efefef;&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Einwohner<br /> |-<br /> | 1800 || align=&quot;right&quot; | 163.000<br /> |-<br /> | 1820 || align=&quot;right&quot; | 139.900<br /> |-<br /> | 1850 || align=&quot;right&quot; | 175.000<br /> |-<br /> | 1853 || align=&quot;right&quot; | 175.800<br /> |-<br /> | 1858 || align=&quot;right&quot; | 182.600<br /> |-<br /> | 1861 || align=&quot;right&quot; | 194.500<br /> |-<br /> | 1871 || align=&quot;right&quot; | 212.432<br /> |-<br /> | 1881 || align=&quot;right&quot; | 273.952<br /> |-<br /> | 1901 || align=&quot;right&quot; | 422.411<br /> |-<br /> | 1911 || align=&quot;right&quot; | 518.917<br /> |-<br /> | 1921 || align=&quot;right&quot; | 660.235<br /> |}<br /> <br /> | valign=&quot;top&quot; |<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |- style=&quot;background:#efefef;&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Einwohner<br /> |-<br /> | 1931 || align=&quot;right&quot; | 930.926<br /> |-<br /> | 1936 || align=&quot;right&quot; | 1.150.589<br /> |-<br /> | 1951 || align=&quot;right&quot; | 1.651.754<br /> |-<br /> | 1961 || align=&quot;right&quot; | 2.188.160<br /> |-<br /> | 1971 || align=&quot;right&quot; | 2.781.993<br /> |-<br /> | 1981 || align=&quot;right&quot; | 2.840.259<br /> |-<br /> | 1991 || align=&quot;right&quot; | 2.775.250<br /> |-<br /> | 2001 || align=&quot;right&quot; | 2.546.804<br /> |-<br /> | 2009 || align=&quot;right&quot; | 2.743.796<br /> |-<br /> | 2017 || align=&quot;right&quot; | 2.872.800<br /> |}<br /> <br /> |}<br /> <br /> (*) [[Abendländisches Schisma]] 1309–1376, [[Pest]]epidemie [[1348]]/50&lt;br /&gt;<br /> (**) [[Sacco di Roma]] 1527 (Plünderung durch deutsche Landsknechte sowie spanische und italienische Söldner)<br /> <br /> == Religionen ==<br /> <br /> [[Datei:Basilica Sancti Petri blue hour.jpg|mini|[[Petersdom]]]]<br /> [[Datei:Archbasilica of St. John Lateran HD.jpg|mini|[[Lateranbasilika]], Sitz des [[Bistum Rom|Bistums Rom]]]]<br /> In der Antike war die [[römische Religion]] mit ihren Kulten die am weitesten verbreitete Religion in der Stadt. Dennoch waren in diesem Kulturzentrum auch andere Religionen vertreten, wie zum Beispiel der [[Mithraskult]] und weitere [[Mysterienkult]]e. Auf dem [[Palatin (Rom)|Palatin]] befand sich ein Tempel der Kybele oder [[Magna Mater]], im Viertel rechts des Tiber, dem [[Trastevere]], wo sich ursprünglich auch die jüdische Gemeinde angesiedelt hatte, war ein syrisches Heiligtum, auf dem [[Kapitol (Rom)|Kapitol]] stand ein Heiligtum des [[Serapis]] und einen Tempel für Isis und Serapis, das Iseum Campense, gab es auf dem [[Campus Martius|Marsfeld]].&lt;ref&gt;Romolo A. Staccioli: ''Guida di Roma antica.'' Milano 1994, ISBN 88-17-16585-9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bereits sehr früh entstand eine [[Christentum|christliche]] Gemeinde in der Stadt, welche trotz der Christenverfolgungen rasch anwuchs.<br /> <br /> Mit der Herrschaftszeit [[Konstantin der Große|Konstantins des Großen]] nahm das Christentum im [[Römisches Reich|Römischen Reich]] einen Aufschwung und überlebte auch dessen Untergang. Die Bischöfe von Rom beanspruchten als Nachfolger des Apostels [[Petrus]] einen Führunganspruch über die Kirche und nahmen den Titel des [[Papst]]es an. Nachdem die Stadt mehrfach von heidnischen Völkern geplündert und zerstört wurde, setzte sich Rom als religiöses Zentrum der Westkirche und seit dem 8. Jahrhundert als Zentrum des [[Kirchenstaat]]es durch. Infolgedessen wurden in Rom zahlreiche Kirchen errichtet, die die wichtigsten kirchlichen Heiligtümer beherbergen.<br /> <br /> 1797 wurde Rom von [[Napoleon Bonaparte]] im [[Italienfeldzug]] erobert. Nach dem [[Wiener Kongress]] wurde es 1815 wieder unter päpstliche [[Hoheit (Staatsrecht)|Hoheit]] gestellt. Das italienische Nationalbewusstsein war unter der französischen Besatzung gewachsen (siehe [[Risorgimento]]). 1861 wurde das [[Königreich Italien (1861–1946)|Königreich Italien]] gegründet. Als Frankreich infolge des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]] seine Schutztruppen aus Rom abzog, eroberten italienische Truppen ab 11.&amp;nbsp;September 1870 den Kirchenstaat; es gab keinen nennenswerten Widerstand. Am 20.&amp;nbsp;September 1870 wurde Rom eingenommen (''Breccia di [[Porta Pia]]''), die weltliche Herrschaft der Päpste über Rom war damit unwiderruflich beendet. Der Papst zog sich daraufhin in den [[Vatikanstadt|Vatikan]] zurück, der 1929 in den [[Lateranverträge]]n als eigenständiger Staat anerkannt wurde.<br /> <br /> Rom und insbesondere der Vatikan sind bis heute das geistliche Zentrum der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen Kirche]]. Die römisch-katholische Kirche prägt durch die Vielzahl an Kirchen, Klöstern und anderen religiösen Einrichtungen, Priestern, Ordensbrüdern und -schwestern deutlich sichtbar das Stadtbild. Insgesamt gibt es in Rom über 900 [[Kirchen in Rom|katholische Kirchen]], die Zeugnis von allen Architekturepochen der europäischen Geschichte von der Antike bis heute ablegen.<br /> Im [[Bistum Rom]], das das Stadtgebiet mit Ausnahme von Ostia umfasst, waren 2017 2.355.984 Einwohner (82 % der Bevölkerung) katholisch. Der Katholikenanteil ist von 97 % im Jahr 2002 auf 82 % im Jahr 2011 gesunken, was sowohl auf [[Säkularisierung]] als auch auf Einwanderung Andersgläubiger zurückzuführen ist. Seit 2011 hält sich der Anteil der Katholiken in der Bevölkerung jedoch konstant bei rund 82 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.catholic-hierarchy.org/diocese/droma.html |titel=Diocese of Roma {Rome} - Statistics |zugriff=2019-11-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die älteste religiöse Minderheit bilden die [[Juden in Rom]], die in der Stadt schon seit dem 2. vorchristlichen Jahrhundert nachgewiesen sind. Seit dem 16. Jahrhundert mussten die römischen Juden zwangsweise im [[Römisches Ghetto|Ghetto]] leben, das erst 1870 mit dem Ende des Kirchenstaats aufgehoben wurde. Als Zeichen des Selbstbewusstseins der jüdischen Gemeinde wurden 1901–1904 die [[Große Synagoge von Rom|Große Synagoge]] (''Tempio Maggiore'') errichtet, die auch die Verfolgungen und Deportationen während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] unbeschadet überstand. Heute leben in Rom etwa 20.000 Juden (0,7 % der Bevölkerung).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.visiterome.com/visite_rome_ita/scheda_ghetto_roma.php?ref=5 |titel=Gli Ebrei a Roma |zugriff=2019-11-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Protestantismus|Protestanten]] verschiedener Konfessionen bilden in Rom nur eine kleine Minderheit. Auch sie genießen erst seit 1870 Religionsfreiheit, zuvor wurde etwa der [[Protestantischer Friedhof (Rom)|Cimitero acattolico]] (auch „Protestantischer Friedhof“ genannt) für die deutschen und britischen Protestanten außerhalb der Stadtmauern angelegt. Nachdem Rom Hauptstadt des italienischen Nationalstaats geworden war, errichteten die aus dem [[Piemont]] kommenden [[Waldenser]] die repräsentative [[Tempio Valdese di Roma|Waldenserkirche]] (''Tempio Valdese di Roma'') und weitere Kirchenbauten in der Stadt. <br /> <br /> Durch [[Einwanderung]] sind heute auch zwei andere Religionsgemeinschaften in nennenswertem Maß in der Stadt vertreten: Die [[Orthodoxe Kirchen|Orthodoxen Christen]] bilden wie in ganz Italien die größte religiöse Minderheit, unter ihnen sind wiederum die [[Rumänisch-orthodoxe Kirche|Rumänisch-Orthodoxen]] die größte Gruppe; ihre Zahl wurde 2014 auf etwa 114.000 (4 % der Bevölkerung) geschätzt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://roma.corriere.it/roma/notizie/cronaca/14_gennaio_21/a-roma-provincia-immigrati-10percento-abitanti-guida-religioni-645b3982-827c-11e3-9102-882f8e7f5a8c.shtml |titel=A Roma e Provincia, immigrati il 10% degli abitanti: una guida alle religioni |zugriff=2019-11-09}}&lt;/ref&gt; [[Islam|Muslime]] kommen vor allem aus [[Albanien]], [[Marokko]], [[Pakistan]], [[Bangladesch]] sowie weiteren Staaten [[Nordafrika]]s, des [[Naher Osten|Nahen Ostens]] und [[Südasien]]s; ihre Zahl lag Ende 2014 bei 101.000 (3,5 % der Bevölkerung). In den Jahren 1984–1995 entstand im Norden der Stadt die [[Moschee von Rom]], die damals die größte Europas war; außerdem bestehen einige kleinere [[Moschee]]n.&lt;ref&gt;http://www.piuculture.it/2016/10/essere-musulmani-a-roma-dove-andare-a-pregare/&lt;/ref&gt;<br /> Dazu kommen weitere Minderheiten wie [[Hinduismus|Hindus]], [[Buddhismus|Buddhisten]] und [[Zeugen Jehovas]] sowie [[Konfessionslosigkeit|Konfessionslose]].<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der römischen Titelkirchen}}<br /> <br /> == Politik ==<br /> <br /> === Gemeinderat ===<br /> <br /> Der [[Italienische Gemeinden#Sonderstatus Roms|Gemeinderat von Rom]], die ''Assemblea Capitolina'', hat mit seinen 48 Mitgliedern seit der Kommunalwahl 2016 folgende Zusammensetzung:&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://www.comune.roma.it/pcr/it/consiglio_comunale.page|titel=Assemblea Capitolina|autor=|hrsg=Gemeinde Rom|datum=2016-07-22|abruf=2016-09-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Mehrheitsfraktion: 29 Sitze<br /> ** [[MoVimento 5 Stelle]]: 29 Sitze (2013: 4 Sitze)<br /> * [[Opposition (Politik)|Opposition]]: 19 Sitze<br /> ** [[Partito Democratico]]: 7 Sitze (2013: 19 Sitze, 2008: 18 Sitze)<br /> ** [[Fratelli d’Italia – Alleanza Nazionale|Fratelli d’Italia]]: 4 Sitze (2013: 2 Sitze)<br /> ** Lista Alfio Marchini Sindaco (verbunden mit Forza Italia): 2 Sitze (2013: 3 Sitze)<br /> ** Lista Con [[Giorgia Meloni]] Sindaco (verbunden mit Fratelli d'Italia): 2 Sitze<br /> ** Lista [[Roberto Giachetti]] Sindaco (verbunden mit Partito Democratico): 1 Sitz<br /> ** [[Forza Italia (2013)|Forza Italia]]: 1 Sitz (2013: [[Il Popolo della Libertà]] 8 Sitze, 2008: 35 Sitze)<br /> ** Sinistra x Roma: 1 Sitz (2013: [[Sinistra Ecologia Libertà]] 4 Sitze, 2008: 2 Sitze)<br /> ** fraktionslos:: 1 Sitz (gewählt auf der Lista Marchini Sindaco)<br /> <br /> Der Gemeinderat tagt in der ''Aula Giulio Cesare'' im [[Senatorenpalast]]. Präsident ist Marcello De Vito ([[MoVimento 5 Stelle|M5S]])<br /> <br /> === Bürgermeister ===<br /> <br /> [[Datei:0 Cordonata - Dioscuri - Palazzo Senatorio (2).JPG|mini|Das Rathaus Roms, der [[Senatorenpalast|Palazzo Senatorio]]]]<br /> [[Datei:Virginia Raggi - Festival Economia 2016.jpg|mini|hochkant|Seit 2016 amtierende Bürgermeisterin [[Virginia Raggi]]]]<br /> Am 19.&amp;nbsp;Juni 2016 wurde [[Virginia Raggi]] ([[MoVimento 5 Stelle|M5S]]) in einer Stichwahl zur neuen Bürgermeisterin von Rom gewählt. Im ersten Wahlgang am 5.&amp;nbsp;Juni 2016 hatte sie gegen mehrere Gegenkandidaten mit 35,26 % die meisten Stimmen erhalten. Der Kandidat der [[Partito Democratico]] [[Roberto Giachetti]] erreichte mit 24,91 % der Stimmen den zweiten Platz. Die anschließend erforderliche Stichwahl gewann Raggi mit 67,15 % der Stimmen.<br /> Bei der gleichzeitig stattfindenden Gemeinderatswahl erreichte Raggis Partei MoVimento 5 Stelle die absolute Mehrheit im Gemeinderat und in 12 der 15 Stadtbezirke.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.repubblica.it/static/speciale/2016/elezioni/comunali/roma.html?refresh_cens|titel=Elezioni Comunali 2016|autor=|hrsg=[[La Repubblica]]|datum=2016-06-23|abruf=2013-09-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei den Stichwahlen am 9. und 10. Juni 2013 wurde [[Ignazio Marino]] ([[Partito Democratico|PD]]) zum Bürgermeister gewählt. Er gewann mit 63,9 % gegen den Amtsinhaber [[Gianni Alemanno]] ([[Popolo della Libertà|PdL]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.repubblica.it/static/speciale/2013/elezioni/comunali/roma.html?ref=dbelezioni#risultati|titel=Elezioni Comunali 2013|autor=|hrsg=[[La Repubblica]]|datum=2013-06-10|abruf=2013-06-10}}&lt;/ref&gt; Marino musste jedoch im Oktober 2015 zurücktreten. Am 1. November 2015 übernahm Francesco Paolo Tronca kommissarisch die Amtsgeschäfte bis zu einer Neuwahl des Bürgermeisters.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://roma.repubblica.it/cronaca/2015/11/01/news/tronca_e_a_roma_da_gabrielli_per_la_nomina_a_commissario-126379695/|titel=Roma, Tronca si insedia in Campidoglio e poi saluta il Papa: &quot;Da lui parole che danno la forza di andare avanti&quot;|autor=Valeria Forgnone|hrsg=[[La Repubblica]]|datum=2015-11-01|abruf=2013-09-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Giovanni Alemanno wurde am 28. April 2008 zum Bürgermeister von Rom gewählt. In der Stichwahl erreichte er gegen den früheren Bürgermeister Francesco Rutelli 53,7 % der Stimmen.&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://ballottaggi.interno.it/ballottaggi/ball080427/G0700900.htm|wayback=20080430191451|text=Ministero dell’Interno}}&lt;/ref&gt; Der bisherige Bürgermeister Walter Veltroni wurde 2001 gewählt und am 28. Mai 2006 für eine zweite Amtszeit mit 61 % der Stimmen im ersten Wahlgang im Amt bestätigt.&lt;ref&gt;[https://tsarchive.wordpress.com/2006/05/30/meldung114886/ tagesschau.de] (tagesschau.de-Archiv)&lt;/ref&gt; Giovanni Alemanno scheiterte damals mit nur 37,1 %. Veltroni trat am 13. Februar 2008 als Bürgermeister, wegen seiner Kandidatur bei den Parlamentswahlen, zurück.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/medien/buergermeister_von_rom_zurueckgetreten_1.670523.html NZZ, 13. Februar 2008]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Bürgermeister von Rom seit 1944 (''Sindaci di Roma'')<br /> |-<br /> | width=&quot;300&quot; |<br /> <br /> * 1944–1946: [[Andrea Doria Pamphili]]<br /> * 1946–1947: [[Mario De Cesare]] ([[Kommunistische Partei Italiens|FDP]])<br /> * 1947–1956: [[Salvatore Rebecchini]] ([[Democrazia Cristiana|DC]])<br /> * 1956–1958: [[Umberto Tupini]] (DC)<br /> * 1958–1961: [[Urbano Ciocchetti]] (DC)<br /> * 1962–1964: [[Glauco Della Porta]] (DC)<br /> * 1964–1967: [[Americo Petrucci]] (DC)<br /> * 1967–1969: [[Rinaldo Santini]] (DC)<br /> * 1969–1976: [[Clelio Darida]] (DC)<br /> * 1976–1979: [[Giulio Carlo Argan]] ([[Kommunistische Partei Italiens|PCI]])<br /> * 1979–1981: [[Luigi Petroselli]] (PCI)<br /> * 1981–1985: [[Ugo Vetere]] (PCI)<br /> <br /> | width=&quot;300&quot; |<br /> <br /> * 1985–1988: [[Nicola Signorello]] (DC)<br /> * 1988–1989: [[Pietro Giubilo]] (DC)<br /> * 1989–1993: [[Franco Carraro]] ([[Sozialistische Partei Italiens|PSI]])<br /> * 1993–2001: [[Francesco Rutelli]] ([[Federazione dei Verdi|Verdi]], ab 1999 [[I Democratici]])<br /> * 2001–2008: [[Walter Veltroni]] ([[Democratici di Sinistra|DS]], ab 2007 [[Partito Democratico|PD]])<br /> * 2008–2013: [[Gianni Alemanno]] ([[Popolo della Libertà|PdL]])<br /> * 2013–2015: [[Ignazio Marino]] ([[Partito Democratico|PD]])<br /> * 2015–2016: Francesco Paolo Tronca, kommissarisch<br /> * seit Juni 2016: [[Virginia Raggi]] ([[MoVimento 5 Stelle|M5S]])<br /> <br /> |}<br /> <br /> === Wappen und Hoheitssymbole ===<br /> <br /> [[Datei:Rome-Le tibre.jpg|mini|Bronzeskulptur an der Brücke ''Ponte Giuseppe Mazzini'']]<br /> [[Datei:Flag of Rome.svg|mini|hochkant|Flagge der Stadt Rom]]<br /> Das Wappen der Stadt Rom zeigt einen roten Schild mit dem [[Akronym]] [[S.P.Q.R.]] und eine mit Edelsteinen besetzte Krone.<br /> <br /> S.P.Q.R. steht für das [[latein]]ische {{lang|la|''Senatus Populusque Romanus''|de=[[Römischer Senat|Senat]] und Volk von Rom}} oder ‚der (römische) Senat und das römische Volk‘.<br /> <br /> Dieser Schriftzug war das Hoheitszeichen des antiken Rom und findet sich auch heute als Leitspruch im Wappen der Stadt, sowie auf zahlreichen Schrifttafeln, Statuen, Kanaldeckeln und öffentliche Einrichtungen. Die Legionen des Römischen Reiches führten es auf ihren Standarten.<br /> <br /> {{Siehe auch|S.P.Q.R.}}<br /> <br /> === Städtepartnerschaften ===<br /> <br /> In Form einer [[Städtepartnerschaft]] ist Rom weltweit nur mit einer einzigen Stadt verbunden, und zwar seit 1956 mit [[Paris]].&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://www.paris.fr/actualites/paris-et-rome-s-illuminent-pour-celebrer-60-ans-d-amitie-et-d-echanges-3316 |wayback=20170101174950 |text=''Paris et Rome''}} (französisch), abgerufen am 13. Mai 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Darüber hinaus unterhält Rom mit folgenden Städten sogenannte Freundschafts- und Kooperationsabkommen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> | width=&quot;310&quot; |<br /> <br /> * {{BOL|Ziel=Achacachi}}, [[Bolivien]]<br /> * {{DZA|Ziel=Algier}}, [[Algerien]]<br /> * {{GRC|Ziel=Athen}}, [[Griechenland]]<br /> * {{SRB|Ziel=Belgrad}}, [[Serbien]]<br /> * {{BRA|Ziel=Brasilia}}, [[Brasilien]]<br /> * {{USA|Ziel=Cincinnati}}, [[Vereinigte Staaten]]<br /> * {{GBR|Ziel=London}}, [[England]]<br /> * {{ESP|Ziel=Madrid}}, [[Spanien]]<br /> * {{ESP|Ziel=Marbella}}, [[Spanien]]<br /> * {{CAN|Ziel=Montreal}}, [[Kanada]]<br /> * {{PAK|Ziel=Multan}}, [[Pakistan]]<br /> * {{IND|Ziel=Mumbai}}, [[Indien]]<br /> * {{IND|Ziel=Neu-Delhi}}, [[Indien]]<br /> * {{USA|Ziel=New York City}}, [[Vereinigte Staaten]]<br /> <br /> | width=&quot;310&quot; |<br /> <br /> * {{CHN|Ziel=Peking}}, [[Volksrepublik China|China]]<br /> * {{BGR|Ziel=Plowdiw}}, [[Bulgarien]]<br /> * {{KOR|Ziel=Seoul}}, [[Südkorea]]<br /> * {{AUS|Ziel=Sydney}}, [[Australien]]<br /> * {{JPN|Präfektur Tokio|Tokio}}, [[Japan]]<br /> * {{EGY|Ziel=Kairo}}, [[Ägypten]]<br /> * {{UKR|Ziel=Kiew}}, [[Ukraine]]<br /> * {{POL|Ziel=Krakau}}, [[Polen]]<br /> * {{IRN|Ziel=Teheran}}, [[Iran]]<br /> * {{ALB|Ziel=Tirana}}, [[Albanien]]<br /> * {{BEL|Ziel=Tongeren}}, [[Belgien]]<br /> * {{TUN|Ziel=Tunis}}, [[Tunesien]]<br /> * {{USA|Ziel=Washington, D.C.}}, [[Vereinigte Staaten]]<br /> <br /> |}<br /> <br /> === Hauptstadt und Regierungssitz ===<br /> <br /> [[Datei:Quirinale palazzo e obelico con dioscuri Roma.jpg|mini|Quirinalspalast]]<br /> Als Hauptstadt Italiens ist Rom seit 1871 Sitz vieler staatlicher Einrichtungen und Organe. Die [[Camera dei deputati|Abgeordnetenkammer]] als größere Kammer des [[Italienisches Parlament|italienischen Parlaments]] hat ihren Sitz im [[Palazzo Montecitorio]] nahe dem Pantheon, während der [[Senato della Repubblica|Senat]] im [[Palazzo Madama (Rom)|Palazzo Madama]] tagt.<br /> <br /> Der [[Präsident der Italienischen Republik|Staatspräsident Italiens]] hat seinen Amtssitz im [[Quirinalspalast]], welcher früher Verwaltungsgebäude des Kirchenstaates und von 1871 bis 1946 Residenz der [[Königreich Italien (1861–1946)|italienischen Könige]] war. Der Amtssitz des [[Präsident des Ministerrats|Ministerpräsidenten]] befindet sich seit 1961 im [[Palazzo Chigi]], während er zuvor im 1925 errichteten Palazzo del Viminale lag.&lt;ref&gt;[http://www.interno.gov.it/it/viminale/palazzo Palazzo del Viminale] auf der Webseite des Italienischen Innenministeriums&lt;/ref&gt; Zudem haben sämtliche Ministerien der Regierung ihren Sitz in Rom.<br /> <br /> Die Stadt ist Sitz von 138 ausländischen Botschaften in Italien, unter anderem der [[Deutsche Botschaft Rom|deutschen]] und der österreichischen Botschaft.&lt;ref&gt;[http://www.esteri.it/mae/doc/lda.pdf Liste der Botschaften in Italien] auf der Seite des Italienischen Außenministeriums (PDF; 1,42 MB)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Rom haben alle vier derzeitigen [[Liste der italienischen Nachrichtendienste|italienischen Nachrichtendienste]] ihr Hauptquartier.<br /> <br /> == Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br /> <br /> === Überblick ===<br /> <br /> Rom wurde der Überlieferung zufolge im Jahre 753&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. auf einem der sieben Hügel gegründet. Jedoch lassen Funde darauf schließen, dass schon 1000&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. in diesem Bereich menschliche Siedlungen existiert haben müssen. Besonders das Bild des Hügels Palatin und des nördlich gelegenen Tales ist durch antike Bauwerke bestimmt.<br /> <br /> Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Palatin in der Kaiserzeit Residenzhügel der Kaiser war, während sich im Tal zwischen dem Palatin und dem Kapitol das [[Forum Romanum]] befand, das Zentrum des städtischen Lebens im antiken Rom.<br /> <br /> Als Innenstadt Roms gilt der Bereich innerhalb der [[Aurelianische Mauer|Aurelianischen Mauer]], die im 3.&amp;nbsp;Jahrhundert um das Gebiet der [[Sieben Hügel Roms|sieben Hügel]] [[Kapitol (Rom)|Kapitol]], [[Quirinal]], [[Viminal]], [[Esquilin]], [[Caelius]], [[Aventin]] und [[Palatin (Rom)|Palatin]] errichtet wurde. Das historische Zentrum breitet sich zum großen Teil am linken Ufer des Tibers aus. Hier befinden sich die meisten und größten Baudenkmäler aus der [[Antike]]. Die christlichen Gebäude hingegen sind auf beiden Seiten des Tiber verstreut. Die Vatikanstadt mit dem weithin sichtbaren [[Petersdom]] befindet sich auf der rechten Seite des Tiber. Das historische Zentrum von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der [[UNESCO]] im Jahre 1980 zum [[Weltkulturerbe]] erklärt.<br /> <br /> [[Datei:Roma San Paolo fuori le mura BW 1.JPG|mini|[[Sankt Paul vor den Mauern]]]]<br /> Die äußere Stadt und die Peripherie Roms befinden sich im Bereich außerhalb der aurelianischen Mauer. Die Konzentration antiker Bauwerke ist hier deutlich geringer, wenn man auch immer wieder solche antrifft. Man findet jedoch zahlreiche Kirchen, welche auch in diesem Bereich errichtet wurden, so zum Beispiel die Basilika [[Sankt Paul vor den Mauern]].<br /> <br /> Die 1995 errichtete [[Moschee von Rom]], 1150 Jahre nach einer gescheiterten Belagerung durch die Muslime, war bis 2005 die größte Moschee Europas und ein Zentrum des [[Islam in Italien]].<br /> <br /> === Bauwerke ===<br /> <br /> Rom beherbergt als eine der großen Kulturstädte Europas zahlreiche Denkmale von der Zeit der [[Etrusker]] bis hin zur Gegenwart, wobei die Zeugnisse aus der Zeit der etruskischen Könige und der römischen Frühgeschichte eher spärlich sind. Umso umfangreicher sind die Hinterlassenschaften aus der Epoche des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]].<br /> <br /> [[Datei:Roma - Pantheon (5250728527).jpg|mini|[[Pantheon (Rom)|Pantheon]], Innenansicht]]<br /> Sie reichen vom fast vollständig erhaltenen [[Pantheon (Rom)|Pantheon]] (gegründet im Jahre 27&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr., wiederaufgebaut zwischen 118 und 128&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;Chr.), dem einzigen erhaltenen Kuppelbau der [[Antike]], bis zum eindrucksvollen [[Kolosseum]] (fertiggestellt 80&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;Chr.), dem größten [[Amphitheater]] der Antike, das Austragungsstätte von [[Gladiator]]enkämpfen und anderen Schauspielen war. Seit dem Jahre 1999 dient das Kolosseum auch als Monument gegen die [[Todesstrafe]]: Immer wenn ein Staat dieser Welt die Todesstrafe abschafft, wird das Kolosseum 48 Stunden lang hell erleuchtet&amp;nbsp;– was aber nur selten geschieht.<br /> <br /> [[Datei:0 Castel et pont Sant'Angelo (2).JPG|mini|links|[[Engelsburg]]]]<br /> In der Stadt findet man neben den antiken Stadtmauern Triumphbögen, einzigartige Kirchen und Paläste sowie große öffentliche Plätze; besonders bedeutend sind das [[Forum Romanum]] und die [[Kaiserforen]], ebenso die [[Caracalla-Thermen]] (erbaut um 217&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;Chr.), die heute als Szenerie für die Opernaufführungen im Sommer genutzt werden, die Katakomben&amp;nbsp;– weit verzweigte unterirdische Anlagen, in denen Christen ihre Gottesdienste feierten und bestattet wurden&amp;nbsp;– und die [[Engelsburg]], die als Mausoleum für den römischen Kaiser [[Hadrian (Kaiser)|Hadrian]] erbaut und im [[Mittelalter]] zu einer Festung ausgebaut wurde.<br /> <br /> Im 4.&amp;nbsp;Jahrhundert wurde die Kirche [[Sankt Paul vor den Mauern|San Paolo fuori le mura]] gebaut und nach der Zerstörung durch einen Brand im Jahre 1823 wiedererrichtet. Die [[Lateranbasilika|Basilica San Giovanni in Laterano]] wurde im 4.&amp;nbsp;Jahrhundert errichtet und im 17. und 18.&amp;nbsp;Jahrhundert im Wesentlichen wiederaufgebaut. Die aus dem 5.&amp;nbsp;Jahrhundert stammende Kirche [[San Pietro in Vincoli]] ist im 15.&amp;nbsp;Jahrhundert restauriert worden und beherbergt die berühmte [[Mose]]s-Statue von [[Michelangelo Buonarroti]].<br /> <br /> [[Datei:Fontana di Trevi (IMG 4022) (26328785398).jpg|mini|links|[[Trevi-Brunnen]]]]<br /> <br /> Weitere bedeutende Bauwerke sind die [[Piazza Navona]] mit drei Brunnen (darunter die Fontana dei Quattro Fiumi, ein Hauptwerk des italienischen Bildhauers [[Gian Lorenzo Bernini]]), die Piazza del Campidoglio ([[Kapitolsplatz]] mit einer Bronzestatue des Kaisers Marcus Aurelius, die im 2.&amp;nbsp;Jahrhundert n.&amp;nbsp;Chr. fertiggestellt wurde), die [[Fontana di Trevi]] (ein [[Barock]]-Brunnen aus dem 18.&amp;nbsp;Jahrhundert, in den Touristen traditionell Münzen hineinwerfen und sich etwas wünschen) und die [[Piazza di Spagna]] mit der berühmten, aus dem 18.&amp;nbsp;Jahrhundert stammenden [[Spanische Treppe|Spanischen Treppe]], die zu der aus dem 15.&amp;nbsp;Jahrhundert stammenden Kirche [[Santa Trinità dei Monti]] hinaufführt.<br /> <br /> [[Datei:Interior of Santa Maria Maggiore (Rome).jpg|mini|[[Santa Maria Maggiore]], Innenansicht]]<br /> <br /> Weitere Sehenswürdigkeiten des christlichen Rom sind über die gesamte Stadt verstreut. Das christliche Zentrum bildet hierbei der nicht zugängliche Staat der [[Vatikanstadt]] mit dem [[Petersdom]]. Weitere große Kirchen wie die [[Lateranbasilika]], [[Santa Maria Maggiore]], [[Sankt Paul vor den Mauern]] befinden sich innerhalb des Stadtgebiets. Die meisten Kirchen sind besonders prunkvoll ausgestattet und enthalten Kunstwerke von unschätzbarem Wert.<br /> <br /> Sehenswert und von allen Panoramapunkten aus zu erblicken ist auch die [[Große Synagoge von Rom|Große Synagoge]].<br /> <br /> Sehenswürdigkeiten des modernen Rom befinden sich eher in den äußeren Bezirken der Stadt, wie zum Beispiel Bauwerke für die [[Olympische Sommerspiele 1960|Olympischen Sommerspiele 1960]], entworfen von [[Pier Luigi Nervi]], einem der führenden italienischen Architekten des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts, aber auch Ehrenmäler und Hochhäuser. Über die ganze Stadt verteilt sind zahlreiche weitere Baudenkmäler, Plätze, Brunnen und Obelisken, welche von großen Künstlern geschaffen und prunkvoll verziert wurden. Im Westen der Stadt entstand 1972–1982 mit dem Wohnkomplex [[Corviale]] das längste Wohnhaus Europas.<br /> <br /> {{Siehe auch|Aquädukte in Rom|Brunnen in Rom|Kirchen in Rom}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Obelisken in Rom|Liste der Tiberbrücken in Rom|Liste der Kuppeln in Rom}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste römischer Säulenmonumente|Liste römischer Zisternen|Liste römischer Kanäle}}<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot; widths=&quot;300px&quot; heights=&quot;300px&quot;&gt;<br /> Colosseo di Roma panoramic.jpg|Innenansicht des Kolosseums<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> &lt;!-- ==== Aquädukte ====<br /> <br /> ==== Brunnen ====<br /> <br /> ==== Kirchen ====<br /> <br /> ==== Obelisken ====<br /> <br /> ==== Brücken ==== --&gt;<br /> <br /> === Parks und Plätze ===<br /> {{Siehe auch|Plätze in Rom}}<br /> <br /> [[Datei:Bath of Caracalla Rome 2011 11.jpg|mini|Park bei den [[Caracalla-Thermen]]]]<br /> [[Datei:Doria Pamphili 6284.jpg|mini|[[Villa Doria Pamphilj]]]]<br /> [[Datei:Rome-VillaBorghese-TempleEsculape.jpg|mini|Die Gärten der [[Villa Borghese (Rom)|Villa Borghese]]]]<br /> <br /> Unter den zahlreichen fürstlichen Villen, die das päpstliche Rom umringten, existieren noch mit ihren riesigen Parkanlagen [[Villa Borghese (Rom)|Villa Borghese]], [[Villa Ada]] und [[Villa Doria Pamphili]]. ''Villa'' bezeichnet in Rom in der Regel den Park, nicht das Gebäude. Weitere Parks sind:<br /> <br /> * [[Esquilin|Colle Oppio]] (Esquilin), in der Nähe des [[Kolosseum]]s, dort befindet sich die [[Domus Aurea]].<br /> * [[Parco degli Acquedotti]], Grünfläche mit Überresten von sieben Aquädukten<br /> * [[Parco Nemorense]], auch [[Parco Virgiliano]] genannt, in der Nähe der Via Nemorense.<br /> * [[Parco Savello]] (auch: Giardino degli Aranci), Grünanlage am Tiber – mit Orangenbäumen<br /> * [[Parco degli Scipioni]] in der Nähe der [[Porta Latina]].<br /> * [[Städtisches Rosarium]] (Roseto comunale), beim [[Circus Maximus]], an den Hängen des [[Aventin]].<br /> * [[Villa Albani]], im Stadtteil Nomentano-Trieste.<br /> * [[Villa Aldobrandini (Rom)|Villa Aldobrandini]], an der [[Via Nazionale]].<br /> * [[Villa Balestra]], im Stadtteil [[Parioli]].<br /> * [[Villa Bonelli]], zwischen der Via della Magliana und der Via Portuense.<br /> * [[Villa Borghese (Rom)|Villa Borghese]]<br /> * [[Villa Carpegna]], oberhalb der Via Gregorio VII Stadtteil Aurelio.<br /> * [[Villa Celimontana]], am [[Caelius]], nahe dem Kolosseum.<br /> * [[Villa Chigi]], im Stadtteil Trieste.<br /> * [[Villa Corsini]], beherbergt den Zoologischen Garten Roms, den [[Bioparco Rom]].<br /> * [[Villa Farnesina]] in Trastevere (Via della Lungara), beherbergt die [[Accademia dei Lincei]].<br /> * [[Villa Fiorelli]], in der Nähe der Via Montepulciano<br /> * [[Villa Giulia (Rom)|Villa Giulia]], in der Nähe des Piazzale delle Belle Arti, beherbergt das Museum für etruskische Kunst (Museo d’Arte Etrusca).<br /> * [[Villa Glori]], auch bekannt als [[Parco della Rimembranza]], in unmittelbarer Nähe der della [[Villa Ada]].<br /> * [[Villa Gordiani]], in der Nähe der Via Prenestina.<br /> * [[Villa Lazzaroni]], in der Nähe der Via Appia Nuova.<br /> * [[Villa Leopardi]], in der Nähe der Via Nomentana.<br /> * [[Villa Medici (Rom)|Villa Medici]], bei der Dreieinigkeitskirche (Trinità dei Monti), Sitz der Accademia di Francia.<br /> * [[Villa Mercede]], in der Nähe der Via Tiburtina, in der Nähe des Stadtteils [[Nomentano – San Lorenzo|San Lorenzo]].<br /> * [[Villa Paganini]], kürzlich restauriert, in der Nähe der Via Nomentana.<br /> * [[Villa Sciarra]], an der Via Calandrelli.<br /> * [[Villa Stuart]], im Stadtteil Monte Mario.<br /> * [[Villa Torlonia (Rom)|Villa Torlonia]] (errichtet von [[Giuseppe Valadier]]), in der Nähe der Via Nomentana.<br /> <br /> &lt;!-- === Naturdenkmäler === --&gt;<br /> <br /> === Museen ===<br /> <br /> [[Datei:Museums in the Vatican City.jpg|mini|Blick auf die Vatikanischen Museen]]<br /> <br /> Das älteste Museum Roms sind die 1471 eingerichteten [[Kapitolinische Museen|Kapitolinischen Museen]], die neben den wesentlich größeren [[Vatikanische Museen|Vatikanischen Museen]] zu den bedeutendsten Kunstkollektionen Roms gehören.<br /> <br /> In der [[Villa Giulia (Rom)|Villa Giulia]], dem Landhaus [[Julius III.|Papst Julius III.]], welches Mitte des 16.&amp;nbsp;Jahrhunderts errichtet wurde, ist eine herausragende Sammlung [[Etruskische Kunst|etruskischer]] und [[Römische Kunst|antik-römischer Kunst]] untergebracht. Die Kunstsammlung der Familie Borghese wird in deren Palast aus dem frühen 17.&amp;nbsp;Jahrhundert ausgestellt. Sie trägt den Namen [[Villa Borghese (Rom)|Galleria Borghese]] und besteht vor allem aus Gemälden und Plastiken.<br /> <br /> Die weltweit herausragende archäologische Sammlung des [[Museo Nazionale Romano]] verteilt sich auf fünf Standorte und ist im Palazzo Massimo alle Terme, der Aula Ottagona, dem [[Palazzo Altemps]], den [[Diokletiansthermen]] und der [[Crypta Balbi]] untergebracht. Ebenfalls bedeutend sind die Gemäldegalerien im [[Palazzo Doria-Pamphilj]], im [[Palazzo Colonna]] und im [[Palazzo Corsini]], die Renaissance-Bronzensammlung im [[Palazzo Venezia]] und die Gemäldesammlung im [[Palazzo Barberini]].<br /> <br /> Die Moderne ist durch das [[MAXXI – Museo nazionale delle arti del XXI secolo|MAXXI]] repräsentiert. Das futuristisch gestaltete Gebäude der Architektin [[Zaha Hadid]] wurde im Jahr 2009 eröffnet und versteht sich als kreativer Ort und Labor für zeitgenössische Kunst und Architektur.<br /> &lt;!-- === Musik === --&gt;<br /> <br /> === Theater ===<br /> <br /> [[Datei:Teatro Eliseo.JPG|mini|Teatro Eliseo]]<br /> <br /> Rom spielt eine führende Rolle im italienischen Kulturleben. Im Opernhaus der Stadt, dem [[Teatro dell’Opera di Roma]], das zu den größten in Italien zählt, werden im [[Stagionesystem|Stagionebetrieb]] Opernaufführungen und Ballette geboten; im Sommer finden die Aufführungen in den Caracalla-Thermen statt. Außerdem gibt es in Rom etwa 150 Theater&lt;ref&gt;Turismo Roma: [http://www.turismoroma.it/result_060608?lang=en&amp;categ=theatres Performance Venues: Theatres (147)] – Stichtag 27. Januar 2014&lt;/ref&gt; und sechs Konzertsäle, die außerhalb der Sommermonate mit einem abwechslungsreichen Programm aufwarten.<br /> <br /> Eines der ältesten Theater Roms ist das [[Teatro Argentina]], das auf das Jahr 1732 zurückgeht. Das Teatro Eliseo wurde 1900 eröffnet und bietet im großen Theatersaal 760 und im kleineren Saal 265 Gästen Platz. Im April 2002 wurde im nördlichen Teil der Stadt der Konzertpark [[Auditorium Parco della Musica]] eröffnet; das rund 50.000 Quadratmeter große Areal umfasst unter anderem drei Konzerthallen mit 700, 1.200 und 2.700 Plätzen, die nach Plänen des [[Genua|Genueser]] Architekten [[Renzo Piano]] erbaut wurden.<br /> <br /> === Musik ===<br /> <br /> ==== Kunstmusik ====<br /> <br /> Angesichts der bedeutenden Rolle, die Rom im Laufe der Jahrhunderte spielte, verwundert es kaum, dass es in Renaissance und Barock auch zu den wichtigsten Zentren der Musik gehörte. Nicht nur in der [[Päpstliche Kapelle|päpstlichen Kapelle]] des Vatikan, sondern auch in den zahlreichen Kirchen in Rom selber wirkten viele bedeutende Musiker. Dabei waren die führenden Positionen im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts meist in der Hand von „[[Niederlande (Begriffsklärung)|Niederländern]]“ (d.&amp;nbsp;h. im zeitgenössischen Sinne von Meistern der [[Franko-flämische Musik|franko-flämischen]] Polyphonie), Franzosen, und vor allem in der Sixtinischen Kapelle auch von Spaniern. So waren die bedeutendsten Musiker der [[Renaissance]] in Rom: [[Josquin Desprez]] (ca. 1455–1521), der etwa von 1486 bis 1495 in der päpstlichen Kapelle sang, und [[Cristóbal de Morales]] (1500–1553), der von 1535 bis 1545 Mitglied der päpstlichen Kapelle war und mehrere Messbücher in Rom publizierte; kurzfristig (1553–1554) wirkte auch der jugendliche [[Orlando di Lasso]] (1532–1594) hier als Kapellmeister von [[Lateranbasilika|San Giovanni in Laterano]]; [[Tomás Luis de Victoria]] (ca. 1548–1611) lebte zwanzig Jahre von 1565 bis 1585 in Rom, und war ab 1571 Kapellmeister des [[Seminario Romano]].<br /> <br /> [[Datei:Giovanni Pierluigi da Palestrina.jpg|mini|hochkant|links|[[Giovanni Pierluigi da Palestrina]]]]<br /> <br /> Der erste wichtige einheimische Komponist in Rom war [[Costanzo Festa]] (1490–1545), doch der einflussreichste und berühmteste von allen war der große [[Altklassische Vokalpolyphonie|Vokalpolyphonist]] [[Giovanni Pierluigi da Palestrina]] (1525–1594), der die strengen Forderungen der [[Gegenreformation]] nach größerer Textverständlichkeit gekonnt umsetzte, und daher jahrhundertelang als Erneuerer und &quot;Retter&quot; der Kirchenmusik galt. Er war nicht nur Kapellmeister des Papstes im Vatikan, sondern auch zeitweise im [[Lateranbasilika|Lateran]], in [[Santa Maria Maggiore]], und am Seminario Romano. Ihm folgte eine ganze Schule von [[Römische Schule|römischen Kirchenkomponisten]], darunter [[Gregorio Allegri]] (1582–1652), dessen in der [[Karwoche]] in der [[Sixtinische Kapelle|Capella Sistina]] gesungenes ''[[Miserere (Allegri)|Miserere]]'' bis weit ins 19. Jahrhundert hinein einen geradezu mystischen Ruf hatte, und das von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]] 1770 nach dem Gehör aufgeschrieben wurde. Im 17. Jahrhundert begründete der jahrzehntelang am [[Collegium Germanicum]] wirkende [[Giacomo Carissimi]] (1605–1674) das [[Oratorium]] als religiöse Alternative zur [[Oper]]. In Rom lebte und wirkte außerdem der deutsche [[Jesuiten|Jesuit]] und Schriftsteller [[Athanasius Kircher]], dessen 1650 veröffentlichte ''Musurgia Universalis''&amp;nbsp;– sein bekanntestes Werk&amp;nbsp;– auch Einblicke in das zeitgenössische römische Musikleben gewährt.<br /> <br /> [[Datei:Arcangelo Corelli, portrait by Hugh Howard (1697).jpg|mini|hochkant|[[Arcangelo Corelli]]]]<br /> <br /> Auf dem Gebiet der Instrumentalmusik stechen hervor: die [[Orgel|Organisten]] und [[Cembalo|Cembalisten]] [[Girolamo Frescobaldi]] (1583–1643) und [[Bernardo Pasquini]] (1637–1710), und der Violinist [[Arcangelo Corelli|Archangelo Corelli]] (1653–1713), dessen [[Sonate]]n und [[Concerto grosso|Concerti grossi]] einen erheblichen Einfluss auf die Musik seiner Zeit hatten, u.&amp;nbsp;a. auch auf [[Johann Sebastian Bach]] (1685–1750) und [[Georg Friedrich Händel]] (1685–1759). Dieser war Anfang des 18. Jahrhunderts bei seiner Italienreise vorübergehend auch in Rom, schuf einige bedeutende Jugendwerke, die hier ihre Uraufführung erlebten, darunter das spektakuläre ''[[Dixit Dominus (Händel)|Dixit Dominus]]'' (HWV 232) und das Oratorium ''[[Il trionfo del Tempo e del Disinganno]]''.<br /> <br /> Die römische [[Oper]] war im 17. und 18. Jahrhundert durch ein päpstlich verhängtes Auftrittsverbot für Frauen geprägt, was letztlich einer der ausschlaggebenden Gründe für den Erfolg der [[Kastrat]]en war, die auch in der päpstlichen Kapelle und den hunderten römischen Kirchen sangen. Zeitweise versuchten einige Päpste im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts auch, die Oper ganz zu unterdrücken, was dem Oratorium als Ersatz besonderen Vorschub leistete. Solch musikfeindlichen Tendenzen standen jedoch viele und bedeutende Musikliebhaber und Mäzene gegenüber, wie die Kardinäle [[Pietro Ottoboni (Kardinal)|Pietro Ottoboni]] und [[Benedetto Pamphilj]], die nicht nur Aufführungen in ihren eigenen Palästen veranstalteten, sondern sogar selber Texte für [[Kantate]]n, Oratorien und Opern schrieben; zu den berühmten Musikmäzenen Roms gehören auch die Exköniginnen [[Christine von Schweden]] und [[Maria Casimira]] von Polen, sowie diverse Adelige, wie Fürst [[Francesco Maria Ruspoli]]. Zu den wichtigsten Musikern, die in Rom als Opern- und Oratorienkomponisten wirkten, gehören: [[Luigi Rossi]] (ca. 1598–1653), [[Alessandro Stradella]] (1639–1682), Bernardo Pasquini (1637–1710), [[Alessandro Scarlatti]] (1660–1725), [[Antonio Caldara]] (1670–1736) und [[Domenico Scarlatti]] (1685–1757).<br /> <br /> Obwohl Rom im Vergleich mit [[Venedig]], [[Neapel]] und [[Mailand]] für die Geschichte der Oper vor allem im 18. und 19. Jahrhundert weniger bedeutend war, erlebten einige der berühmtesten Opern an römischen Theatern ihre Uraufführung, darunter [[Gioachino Rossini|Rossinis]] ''[[Il barbiere di Siviglia]]'' (im [[Teatro Argentina]] 1816), [[Giuseppe Verdi|Verdis]] ''[[Il trovatore]]'' ([[Teatro Apollo]], 1853) und ''[[Un ballo in maschera]]'' (Teatro Apollo, 1859) und [[Giacomo Puccini|Puccinis]] ''[[Tosca]]'' ([[Teatro Costanzi]], 1900) – die Handlung der letzteren spielt auch in Rom, u.&amp;nbsp;a. in der Engelsburg.<br /> <br /> Im 20. Jahrhundert wirkte [[Ottorino Respighi]] (1879–1936) in Rom, der der ewigen Stadt mit seinen sinfonischen Dichtungen ''[[Fontane di Roma]]'' (1916), ''[[Pini di Roma]]'' (1924) und ''[[Feste Romane]]'' (1928) ein musikalisches Denkmal setzte.<br /> <br /> [[Datei:Orchestra dell'Accademia Nazionale di Santa Cecilia.JPG|mini|Auditorium Parco della Musica]]<br /> <br /> Für Klassische Musik wurde 2002 das [[Auditorium Parco della Musica]] in der Nähe des Parks der Villa Glori, im nördlichen Teil der Stadt, errichtet.&lt;ref&gt;https://en.auditorium.com/lavora_con_noi.html&lt;/ref&gt; Es ist über die [[Straßenbahn Rom|Straßenbahn Linie]] 2 an der Station Apollodoro zu erreichen.<br /> <br /> {{Siehe auch|Roma Jazz Festival}}<br /> <br /> ==== Volksmusik ====<br /> <br /> [[Datei:Giggi Zanazzo (1895)b.jpg|mini|hochkant|Giggi Zanazzo, der „Vater“ des römischen Liedes]]<br /> <br /> Erste Spuren der römischen Volksmusik stammen aus dem 13. Jahrhundert, mit dem Lied ''Sonetto'' (auch bekannt als ''Bella quanno te fece mamma tua''), das später im Volksmund namensgebend für die römische Musiktradition wurde.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Gianni Borgna |Titel=Storia della canzone italiana |Verlag=Laterza |Ort=Bari und Rom |Datum=1992 |Seiten=29-30}}&lt;/ref&gt; Die melodischen Charakteristika dieser Lieder blieben laut dem Komponisten [[Alessandro Parisotti]] im Lauf der Jahrhunderte praktisch unverändert.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Giuseppe Micheli |Titel=Storia della canzone romana |Verlag=Newton Compton Editori |Ort=Rom |Datum=1989 |Seiten=19 |Sprache=it }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Jahr 1890 gilt gemeinhin als Geburtsjahr des modernen römischen Liedes, mit der Veröffentlichung des Liedes ''Feste di maggio'' (mit einem Text von [[Giggi Zanazzo]], dem „Vater“ des modernen römischen Liedes,&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Felice Liperi |Titel=Storia della canzone italiana |Auflage=2 |Verlag=Rai Eri |Ort=Rom |Datum=2011 |Seiten=36 |Sprache=it }}&lt;/ref&gt; und Musik von Antonio Cosattini), das für einen [[Schönheitswettbewerb]]&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Giuseppe Micheli |Titel=Storia della canzone romana |Verlag=Newton Compton Editori |Ort=Rom |Datum=1989 |Seiten=204–206 |Sprache=it }}&lt;/ref&gt; in Rom anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des [[Rom#Hauptstadt Italiens|Hauptstadtstatus]] geschrieben wurde. Der Erfolg des Titels weckte das Interesse der römischen Künstlerszene, woraufhin 1891 die Verleger Pietro Cristiano und Edoardo Perino die ersten Musikwettbewerbe für römische Lieder initiierten. Die Wettbewerbstradition fasste auch hier schnell Fuß und wurde mit den Feierlichkeiten zum [[Johannistag]] verbunden; sie hielt sich bis zum Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Gianni Borgna |Titel=Storia della canzone italiana |Verlag=Laterza |Ort=Bari/Rom |Datum=1992 |Seiten=30-31 |Sprache=it }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Giuseppe Micheli |Titel=Storia della canzone romana |Verlag=Newton Compton Editori |Ort=Rom |Datum=1989 |Seiten=211, 578 |Sprache=it }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kulinarische Spezialitäten ===<br /> <br /> [[Datei:Rome (Italy), Shop -- 2013 -- 3610.jpg|mini|links|Lebensmittelladen in der Altstadt]]<br /> <br /> Das kulinarische Angebot in Rom ist abwechslungsreich und reicht von der Küche berühmter Köche wie [[Heinz Beck (Koch)|Heinz Beck]] bis zur typisch römischen Küche mit Einflüssen der [[jüdische Küche|jüdischen Küche]] zur Zubereitung von Schalentieren über Spezialitäten aus [[Latium]] bis hin zu Fischgerichten.<br /> <br /> Typische Gerichte der römischen Küche sind die ''[[coda alla vaccinara]]'', [[Ochsenschwanz]] in Wein mit Tomaten und Pfefferschoten gekocht, die ''[[Rigatoni alla pajata|pajata]]'', gefüllter [[Kalb]]sdarm mit Tomatensoße, das ''abbacchio alla scottadito'' (Milchlammkoteletts), oder die ''trippa alla romana'' ([[Kutteln]] in Tomaten-Minzsoße), die mit der Zeit immer weiter verfeinert wurden und heute Spezialitäten sind. Schmackhaft sind auch die [[Supplì]], frittierte Reisklößchen gefüllt mit [[Mozzarella]], gefüllte Zucchiniblüten und [[Bruschetta|Bruschette]], geröstete Brotscheiben mit Öl und Knoblauch oder auch in vielen anderen Varianten, beispielsweise mit Tomaten. Eine weitere römische Spezialität sind verschiedene Zubereitungsarten von jungen [[Artischocke]]n, beispielsweise ''alla Romana'' mit Knoblauch und Minze im Ofen gedünstet oder frittiert ''alla Giudea'', und aus der jüdisch-römischen Küche kommt das beliebte ''Baccalà'', frittierte [[Kabeljau]]filets, die oft als Imbiss zwischendurch gegessen werden. Ein weiterer beliebter Imbiss der Stadt und der Umgebung ist ''porchetta'', ein Rollbraten aus entbeintem [[Spanferkel]].<br /> <br /> Auch zwei der berühmtesten Nudelgerichte kommen aus Rom, die ''[[Bucatini all’amatriciana]]'', das sind [[Bucatini|Hohlnudeln]] zubereitet mit Bauchspeck in Tomatensoße, und die ''[[Spaghetti alla carbonara]]''. Sie wurden einer Legende nach in der Besatzungszeit für amerikanische Soldaten als Ersatz für deren typisches Frühstück mit Speck und Ei erfunden: Tatsache ist, dass sich erst seit der Nachkriegszeit Belege für Namen und Rezept finden lassen.&lt;ref&gt;Jannattoni (1998) s.v.&lt;/ref&gt; Eine weitere typisch römische Zubereitungsart für Pasta ist ''cacio e pepe'' (Pecorino und Pfeffer). Die römische Pizza ist im Gegensatz zur [[Neapel|neapolitanischen]] oft eine ''Pizza bianca'' ohne passierte Tomaten; sowohl ''Pizza bianca'' als auch ''Pizza rossa'' gibt es in verschiedenen Zubereitungsarten.<br /> <br /> === Sport ===<br /> <br /> [[Datei:Stadio Olimpico Tiber.jpg|mini|Das Olympiastadion im [[Foro Italico]] am Tiber]]<br /> <br /> In der Stadt gibt es mit dem 1900 gegründeten [[Lazio Rom]] und dem im Jahre 1927 gegründeten [[AS Rom]] zwei national und international bedeutende [[Fußball]]vereine. Beide Vereine tragen ihre Heimspiele im rund 73.000 Zuschauer fassenden [[Olympiastadion Rom|Olympiastadion]] aus. Das Stadion liegt im Norden der Stadt.<br /> <br /> Der AS Rom wurde dreimal [[Liste der italienischen Fußballmeister|Italienischer Meister]] und neunmal [[Coppa Italia|Italienischer Pokalsieger]]. Lazio Rom wurde zweimal Meister, sechsmal Pokalsieger und gewann einmal den [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]].<br /> <br /> Rom war Austragungsort der [[Olympische Sommerspiele 1960|Olympischen Sommerspiele 1960]] und der ersten [[Sommer-Paralympics 1960|Paralympics]] überhaupt.<br /> <br /> An einem Sonntag im März wird jedes Jahr der [[Rom-Marathon]] ausgetragen. Einige Wochen zuvor findet der Halbmarathon [[Roma – Ostia]] statt.<br /> &lt;!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --&gt;<br /> <br /> == Wirtschaft und Infrastruktur ==<br /> <br /> === Wirtschaft ===<br /> <br /> Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte der Großraum Rom ein [[Bruttoinlandsprodukt]] von 163,2 Milliarden US-Dollar (KKB). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte er damit den 76. Platz. Das BIP pro Kopf lag bei 38.025 US-Dollar gegenüber 41.147 im Großraum Mailand. Insgesamt sind hier ca. 2 Millionen Personen beschäftigt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Alan Berube, Jesus Leal Trujillo, Tao Ran, and Joseph Parilla |Titel=Global Metro Monitor |Sammelwerk=Brookings |Datum=2015-01-22 |Online=https://www.brookings.edu/research/global-metro-monitor/ |Abruf=2018-07-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Rom ist seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] der dynamischste Wirtschaftsstandort in [[Italien]]. Seine Wirtschaft basiert auf Dienstleistungsbranchen, profitiert speziell von ansässigen Staatsbetrieben und Großkonzernen ([[Eni (Unternehmen)|Eni]], [[Enel]], [[Leonardo S.p.A.|Leonardo]], [[Poste Italiane]], [[Radiotelevisione Italiana|RAI]], [[Telecom Italia]], [[Unicredit]]) sowie dem Fremdenverkehr. Daneben dominieren besonders der Groß- und Einzelhandel.<br /> <br /> Als Industriestandort produziert Rom vor allem die traditionellen Industrieerzeugnisse [[Textilien]] und Souvenirs für Touristen, sowie die neueren Erzeugnisse wie [[Nahrungsmittel]], [[Pharmazie|pharmazeutische Produkte]], [[Maschine]]n, [[Papier]]- und Metallwaren. Daneben ist Rom wegen des Klimas und der Monumente auch für die [[Filmindustrie]] ein wichtiger Standort ([[Cinecittà]]).<br /> <br /> === Tourismus ===<br /> <br /> Der Fremdenverkehr spielt eine wichtige Rolle für die Wirtschaft von Rom. Mit knapp 7,1 Millionen ausländischen Besuchern stand Rom 2016 auf Platz 16 der meistbesuchten Städte weltweit und belegte den sechsten Platz in Europa. Touristen aus dem Ausland brachten im selben Jahr Einnahmen von 4,5 Milliarden US-Dollar. Die meisten ausländischen Besucher kamen aus Europa, Asien und den USA.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://passthrough.fw-notify.net/download/669096/https://newsroom.mastercard.com/wp-content/uploads/2016/09/FINAL-Global-Destination-Cities-Index-Report.pdf |titel=Global Destination Cities Report 2016 |werk= |hrsg=Mastercard |datum= |abruf=2018-07-11 |sprache= |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160924013157/https://newsroom.mastercard.com/wp-content/uploads/2016/09/FINAL-Global-Destination-Cities-Index-Report.pdf |archiv-datum=2016-09-24 |offline=ja |archiv-bot=2019-04-21 17:30:13 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verkehr ===<br /> {{Lückenhaft|Es fehlen die Porti di Roma|Seehäfen (siehe Diskussion):}}<br /> <br /> ==== Flugverkehr ====<br /> <br /> [[Datei:Aeroporto Fiumicino - Torre ENAV ristrutturata 2015.jpeg|mini|Der [[Flughafen Rom-Fiumicino]] war 2010 der [[Liste der Verkehrsflughäfen in Europa|siebtverkehrsreichste Flughafen]] in Europa.]]<br /> <br /> Rom ist mit drei Flughäfen ausgestattet. Der an der Küste gelegene interkontinentale [[Flughafen Rom-Fiumicino|Flughafen Roma-Fiumicino “Leonardo da Vinci”]] ist das wichtigste Luftfahrtdrehkreuz des italienischen Luftverkehrs und Italiens Hauptflughafen, sowie Hauptdrehkreuz der größten italienischen Fluggesellschaft [[Alitalia]]. Er ist allgemein als ''Fiumicino Airport'' bekannt, da er sich in der Gemeinde [[Fiumicino]] südwestlich von Rom befindet. Der ältere [[Flughafen Rom-Ciampino]] ist ein gemischter Verkehrs- und Militärflughafen. Er wird häufig als ''Ciampino Airport'' bezeichnet, da er in [[Ciampino]] südöstlich der Stadt liegt. Der kleine [[Flughafen Rom-Urbe]] ist vorwiegend für die [[Allgemeine Luftfahrt]] vorgesehen und befindet sich ungefähr 6&amp;nbsp;km nördlich des Stadtzentrums.<br /> <br /> ==== Eisenbahn ====<br /> <br /> Als einer der zentralen Knotenpunkte des italienischen Eisenbahnsystems verfügt Rom über die Bahnhöfe [[Bahnhof Roma Tiburtina|Roma Tiburtina]], Roma Ostiense, Roma Tuscolana, [[Bahnhof Roma Trastevere|Roma Trastevere]], Roma San Pietro, Roma Aurelia sowie den Hauptbahnhof [[Bahnhof Roma Termini|Roma Termini]]. Termini ist einer der größten Bahnhöfe Europas und mit ungefähr 400.000 Reisenden täglich einer der am häufigsten benutzten Italiens. Mit der Inbetriebnahme der neuen Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke nach Neapel und dem Ausbau des [[Bahnhof Roma Tiburtina|Bahnhofs Roma Tiburtina]] werden Züge, die Rom nur als Durchgangsstation durchfahren, nicht mehr den Hauptbahnhof Termini anfahren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://eurostar-av.trenitalia.com/it/progetto/stazioni_rinnovate/roma_tiburtina.html|titel=Roma Tiburtina |archiv-url=https://web.archive.org/web/20060506223054/http://eurostar-av.trenitalia.com/it/progetto/stazioni_rinnovate/roma_tiburtina.html|archiv-datum=2006-05-06|abruf=2011-12-15|sprache=it}}&lt;/ref&gt; Der im Norden der Stadt gelegene [[Rangierbahnhof]] Roma Smistamento (italienisch: ‚Rangierbahnhof‘) wird nach seiner Stilllegung in dieser Funktion noch weiterhin als [[Güterbahnhof]] genutzt.<br /> <br /> Ferner befindet sich in Rom die vom Bahnhof Roma San Pietro abzweigende kurze, nur dem [[Schienengüterverkehr]] dienende Strecke der [[Vatikanische Staatsbahn|Vatikanischen Staatsbahn]], welche 1856 unter Papst Pius IX. eröffnet wurde.<br /> <br /> ==== Straßenverkehr ====<br /> <br /> [[Datei:Via del Corso Roma 20160616.jpg|mini|[[Via del Corso]]]]<br /> <br /> Rom befindet sich im Zentrum eines sternförmigen Straßennetzes, das ausgehend vom [[Kapitol (Rom)|kapitolinischen Hügel]] dem antiken Straßenverlauf folgt und damals Rom mit seinem Reich verband. Heute wird Rom von einem Autobahnring umschlossen (dem [[Grande Raccordo Anulare]] oder ''GRA''), der sich etwa zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt befindet.<br /> <br /> Die Stadt hat mit schweren Verkehrsproblemen zu kämpfen, da das sternförmige Straßensystem den Einwohnern nur die Fahrt durch das historische Zentrum oder auf der vollgestopften Ringautobahn zur Wahl lässt. Auch das Metrosystem, das im Vergleich zu anderen Städten gleicher Größe recht klein ausfällt, verschafft keine Abhilfe. Darüber hinaus kommen in Rom auf 10.000 Einwohner nur 21 Taxis, weit weniger als in anderen europäischen Großstädten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|titel=Central Rome Streets Blocked by Taxi Drivers|werk=New York Times|url=http://www.nytimes.com/2007/11/30/world/europe/30rome.html?scp=93&amp;sq=Rome&amp;st=nyt|datum=2007-11-30|abruf=2011-12-15|autor=Peter Kiefer|sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einigen als [[Zone mit beschränktem Verkehr|verkehrsberuhigte Zone]] (ZTL) (''Zona a Traffico Limitato'') ausgezeichneten Bereichen der Innenstadt ist zu Tagesstunden nur eingeschränkter Fahrzeugverkehr möglich. Das heißt, Privatautos dürfen sie tagsüber zwischen 6 und 18 Uhr nur mit einer speziellen Ausnahmegenehmigung befahren. Die Zonen wurden wegen der chronischen Überlastung des Straßenverkehrs während der 1970er und 1980er Jahre eingerichtet. In den beiden Stadtteilen [[Trastevere]] und [[San Lorenzo (Rom)|San Lorenzo]] ist hingegen der Nachtverkehr so stark, dass dort entsprechende ZTLs während der Nachtzeit eingerichtet wurden. In [[Testaccio (Rione)|Testaccio]] ist ebenfalls eine Nachtzeit-ZTL geplant. Allerdings hat eine großzügige Praxis der Ausnahmegenehmigungen den Effekt verwässert. Ausländische Reisebusse werden in Rom mit Einfuhrgebühren bis 210&amp;nbsp;Euro (Stand 2009) zur Kasse gebeten und dürfen dann nur zeitlich befristet oder überhaupt nicht parken.<br /> <br /> ==== Öffentlicher Nahverkehr ====<br /> <br /> [[Datei:Southbound platform at Sant'Agnese-Annibaliano station in November 2013.JPG|mini|[[Metropolitana di Roma]]]]<br /> <br /> Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] in Rom wird weitestgehend von dem städtischen [[Verkehrsunternehmen]] [[ATAC]] betrieben. Das Nahverkehrssystem der ATAC umfasst Busse, [[Oberleitungsbus]]se, [[Straßenbahn|Straßen-]], [[S-Bahn|Vorort]]- und [[U-Bahn]]en. Hinzu kommen die [[S-Bahn]]-ähnlichen [[FL-Linien]] der [[Trenitalia]] und das [[Regionalbus]]netz von [[COTRAL]] und anderen Anbietern. Diese Verkehrsmittel sind in den Tarifverbund ''Metrebus'' integriert.<br /> <br /> Das Busnetz umfasst 350 Buslinien mit mehr als 8000 Stationen. Die [[Straßenbahn Rom|Straßenbahn von Rom]] nahm am 2. August 1877 den Betrieb auf. Sie verkehrt in sechs Linien auf einem 51,31&amp;nbsp;Kilometer langen Streckennetz und fährt 192 Haltestellen an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.atac.roma.it/index.asp?p=2&amp;i=616&amp;o=3&amp;m=1&amp;a=7&amp;ci=45&amp;tpg=2&amp;lingua=ITA|titel=Streckennetz auf der Seite der ATAC|abruf=2011-12-15|sprache=it}}&lt;/ref&gt; Nachdem zwischen dem 8. Januar 1937 und dem 2. Juli 1972 schon einmal [[Oberleitungsbus Rom|Oberleitungsbusse in Rom]] gefahren waren, wurde das System auf einer Linie von 11,3&amp;nbsp;km nach einer Unterbrechung von 33 Jahren am 23. März 2005 wieder eingeführt.&lt;ref name=&quot;juts2009&quot;&gt;{{Literatur|Autor=Mary Webb|Jahr=2009|Titel=Jane’s Urban Transport Systems 2009–2010|Seiten=195|Ort=Coulsdon|ISBN=978-0-7106-2903-6|Sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das U-Bahn-System ([[Metropolitana di Roma]]) verfügt über die drei Linien A, B und C mit insgesamt 74 Stationen auf 60&amp;nbsp;km Länge (Stand Mai 2016). Die beiden U-Bahn-Linien A und B kreuzen sich in Termini. Der Ausbau des U-Bahn-Netzes verlief nur schleppend, da eine Beschädigung vieler historischer Gebäude und Anlagen durch den Bau weiterer Tunnel befürchtet wurde. Bürokratische und finanzielle Probleme stellten weitere Hindernisse dar.<br /> <br /> Die erste Strecke wurde 1954 eröffnet und verband Termini mit dem Stadtviertel [[Esposizione Universale di Roma|Eur]], in dem 1942 die geplante [[Weltausstellung]] stattfinden sollte. Auf dieser Strecke verkehrt heute die [[Metropolitana di Roma#Linie B|Linie B]]. Die [[Metropolitana di Roma#Linie A 2|Linie A]] wurde 1980 eröffnet und verband die Bahnhöfe Ottaviano und Anagnina. Von 1999 bis 2000 dauerte der Ausbau nach Battistini. In den 1990ern wurde die Linie B von Termini nach Rebibbia erweitert. 2012 wurde die Linie B um eine {{nowrap|3,9 km}} lange Zweigstrecke mit fünf Stationen erweitert (B1), die vom Bahnhof Piazza Bologna bis zur neuen Endhaltestelle Jonio führt. Der erste Abschnitt der Linie C wurde Ende 2014 auf Teilen der umgebauten Regionalbahnstrecke Termini-Pantano im Südosten von Rom eröffnet. Die Linie sollte in den kommenden Jahren unter der Altstadt Roms nach Norden weitergeführt werden. Dieser Ausbau musste wegen finanzieller Probleme, archäologischer Funde und weiterer Unwägbarkeiten bei den geplanten Arbeiten in der Stadtmitte mehrmals verschoben und schließlich eingestellt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Franco Battel |url=https://www.srf.ch/news/panorama/es-wird-nicht-mehr-gebohrt-endstation-kapitol-fuer-neue-roemer-u-bahn-linie |titel=Es wird nicht mehr gebohrt - «Endstation Kapitol» für neue Römer U-Bahn-Linie |werk=[[Berner Zeitung|bernerzeitung.ch]] |datum=2019-10-06 |abruf=2019-10-07}}&lt;/ref&gt; Sie hätte voraussichtlich {{nowrap|3 Milliarden €}} gekostet, {{nowrap|25,5&amp;nbsp;km}} lang sein und 30 Bahnhöfe anfahren sollen. Die Linie C wird vollautomatisch mit fahrerlosen Zügen befahren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tom Kington |titel=Roman remains threaten metro |url=https://www.theguardian.com/world/2007/may/14/italy.artnews |werk=[[The Guardian|Guardian]] (London) |datum=2007-05-14 |abruf=2011-12-15| sprache=en}}&lt;/ref&gt; Darüber hinaus ist noch eine vierte Strecke Linie D mit 22 Stationen geplant. Die Vorortbahnen zum [[Lido di Ostia]], nach [[Bahnstrecke Roma Flaminio–Viterbo|Viterbo]] und nach [[Bahnstrecke Roma Laziali–Giardinetti|Giardinetti]] sollen unter Umständen ganz oder teilweise in das U-Bahn-Netz integriert werden (Linien E, F und G).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |titel=Roma-Lido, Zingaretti: &quot;La trasformeremo in metropolitana&quot; |url=http://roma.repubblica.it/cronaca/2016/01/26/news/roma-lido_zingaretti_la_trasformeremo_in_metropolitana_-132103434/?refresh_ce |werk=[[La Repubblica]] |datum=2016-01-16 |abruf=2016-05-18 |sprache=it}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |titel=E se la ex Roma-Pantano diventasse la Metro G? |url=http://www.cityrailways.net/studi-e-tecnica/2014/12/2/e-se-la-ex-roma-pantano-diventasse-la-metro-g.html |werk=CityRailways |datum=2014-12-02 |abruf=2016-05-18 |sprache=it |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160518202653/http://www.cityrailways.net/studi-e-tecnica/2014/12/2/e-se-la-ex-roma-pantano-diventasse-la-metro-g.html |archiv-datum=2016-05-18 |offline=ja}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> &lt;gallery mode=&quot;packed&quot;&gt;<br /> Roma MetropolitanaC e Ferrovia.svg|U-Bahn- und Regionalbahnstrecken<br /> Rete Tram Roma 2007 nuovo2.png|Straßenbahnnetz<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> &lt;!-- === Öffentliche Einrichtungen === --&gt;<br /> <br /> === Wissenschaft und Bildung ===<br /> <br /> [[Datei:Sapienza entrance (20040201351).jpg|mini|[[Universität La Sapienza]], eine der größten und ältesten Universitäten Europas]]<br /> <br /> Rom hat drei staatliche Universitäten: Die Università degli Studi di Roma ''[[Universität La Sapienza|La Sapienza]]'' ist eine der ältesten (Gründung: 1303) und mit 147.000 Studenten eine der größten Universitäten Europas. Die beiden anderen Universitäten sind die ''[[Universität Tor Vergata|Tor Vergata]]'' und ''[[Universität Rom III|Roma Tre]]''. Daneben bestehen [[Liste von Universitäten in Rom|mehrere katholische Universitäten]] als Einrichtungen des Heiligen Stuhls bzw. einzelner geistlicher Orden. Im Stadtteil [[Trastevere]] befindet sich die private ''[[Amerikanische Universität Rom|Amerikanische Universität]]''.<br /> <br /> Außerdem ist Rom der Sitz der Nationalen Akademie der Wissenschaften ([[Accademia Nazionale dei Lincei]]), der [[Päpstliche Akademie|Päpstlichen Akademien]], der [[Accademia di San Luca]], der Nationalen Akademie für Tanz, der Nationalen Akademie für dramatische Kunst, des Musikkonservatoriums und des Zentralinstituts für die Restaurierung von Kunstwerken.<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste von Universitäten in Rom}}<br /> <br /> === Medien ===<br /> <br /> In Rom werden mehrere Tages- und Wochenzeitungen herausgegeben: ''[[La Repubblica]]'', ''[[Il Messaggero]]'', ''[[Il Tempo]]'', ''[[Il Foglio]]'', ''[[Il manifesto]]'', ''[[liberazione]]''.<br /> <br /> Weiter ist die Filmstadt [[Cinecittà]] sehr bekannt für erfolgreiche Produktionen.<br /> <br /> Die Rundfunkanstalt [[Radiotelevisione Italiana]] hat ebenfalls ihren Hauptsitz in Rom.<br /> <br /> === Internationale Organisationen ===<br /> <br /> Die Hauptverwaltungen zahlreicher internationaler Unternehmen und Organisationen haben ihren Sitz in Rom. Hierzu zählen unter anderem die [[Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen]] (FAO), der [[Internationaler Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung|Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung]] (IFAD), der [[Welternährungsrat]] (WFC) und das [[Welternährungsprogramm]] (WFP).<br /> <br /> == Persönlichkeiten ==<br /> <br /> &lt;!-- === Ehrenbürger === --&gt;<br /> <br /> === Söhne und Töchter der Stadt ===<br /> {{Hauptartikel|Liste von Söhnen und Töchtern Roms}}<br /> <br /> === Persönlichkeiten, die in Rom gewirkt haben ===<br /> {{Siehe auch|Liste der altrömischen Könige}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der römischen Kaiser der Antike}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der römischen Kaiserinnen}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der römischen Konsuln}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Volkstribune der römischen Republik}}<br /> <br /> {{Siehe auch|Liste der Päpste}}<br /> <br /> == Filmproduktionen ==<br /> <br /> [[Datei:Casque orné 4ème siècle Musée Novi Sad Colisée Rome Italie.jpg|mini|Spätrömischer Offiziershelm]]<br /> Die folgende Liste zeigt eine Auswahl von komplett oder teilweise in Rom gedrehten Filmen und Serien:&lt;ref&gt;[http://www.imdb.com/search/text?realm=title&amp;field=locations&amp;q=Roma Rom in der IMDb]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Rom, offene Stadt]] ''(Roma, città aperta)'', Regie: [[Roberto Rossellini]], 1945<br /> * [[Paisà (Film)|Paisà]], Regie: Roberto Rossellini, 1946<br /> * [[Fahrraddiebe]] ''(Ladri di biciclette)'' von [[Vittorio de Sica]] nach einem Roman von [[Luigi Bartolini]], 1948<br /> * [[Quo vadis? (1951)|Quo vadis?]], Regie: [[Mervyn LeRoy]], 1951 (in den Cinecittà-Studios)<br /> * [[Ein Herz und eine Krone]] ''(Roman Holiday)'', Regie: [[William Wyler]], 1953<br /> * [[Drei Münzen im Brunnen (1954)|Drei Münzen im Brunnen]] ''(Three Coins in the Fountain)'', Regie: [[Jean Negulesco]], 1954<br /> * [[Die Nächte der Cabiria]] ''(Le notti di Cabiria)'', Regie: [[Federico Fellini]], 1957<br /> * [[Das süße Leben]] ''(La dolce vita)'', Regie: Federico Fellini, 1960<br /> * [[Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß]] ''(Accattone)'', Regie: [[Pier Paolo Pasolini]], 1961<br /> * [[Mamma Roma]], Regie: Pier Paolo Pasolini, 1962<br /> * [[Liebe 1962]], Regie: [[Michelangelo Antonioni]], 1962<br /> * [[So reisen und so lieben wir]], Regie: [[Mel Stuart]], 1969<br /> * [[Fellinis Roma]] ''(Roma)'', Regie: Federico Fellini, 1972<br /> * [[Liebes Tagebuch…]] ''(Caro diario)'', Regie: [[Nanni Moretti]], 1993<br /> * [[Der talentierte Mr. Ripley (Film)|Der talentierte Mr. Ripley]], Regie: [[Anthony Minghella]], 1999<br /> * [[Menschen in Rom]] ''(Gente di Roma)'', Regie: [[Ettore Scola]], 2003<br /> * [[Die besten Jahre (2003)|Die besten Jahre]] (''La meglio gioventù''), Regie: [[Marco Tullio Giordana]], 2003<br /> * [[Ocean’s 12]], Regie: [[Steven Soderbergh]], 2004<br /> * [[Rom (Fernsehserie)]], 2005–2007<br /> * [[Mission: Impossible III]], Regie: [[J. J. Abrams]], 2006<br /> * [[Il Divo (Film)|Il Divo]], Regie: [[Paolo Sorrentino]], 2008<br /> * [[Illuminati (Film)|Illuminati]], Regie: [[Ron Howard]], 2009<br /> * [[Habemus Papam – Ein Papst büxt aus]], Regie: Nanni Moretti, 2011<br /> * [[To Rome With Love]], Regie: [[Woody Allen]], 2012<br /> * [[Das andere Rom]] ''(Sacro GRA)'', Regie: [[Gianfranco Rosi (Regisseur)|Gianfranco Rosi]], 2013<br /> * [[La Grande Bellezza – Die große Schönheit]], Regie: Paolo Sorrentino, 2013<br /> * [[James Bond 007: Spectre]], Regie: [[Sam Mendes]], 2015<br /> * [[The Young Pope]], Regie: Paolo Sorrentino, 2016<br /> * [[John Wick: Kapitel 2]], Regie: [[Chad Stahelski]], 2017<br /> * [[Loro – Die Verführten]], Regie: Paolo Sorrentino, 2018<br /> * [[Dogman (2018)|Dogman]], Regie: [[Matteo Garrone]], 2018<br /> * [[The New Pope]], Regie: Paolo Sorrentino, 2019<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> {{Portal|Rom und Römisches Reich}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> ; Literatur zur Geschichte&lt;ref&gt;[http://host.uniroma3.it/progetti/bibliografiaromana/Pag1.htm Bibliografie zur Stadt Rom] (italienisch, eingesehen am 29. Januar 2011)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Allgemein<br /> <br /> * Steffen Bogen und [[Felix Thürlemann]]: ''Rom – Eine Stadt in Karten von der Antike bis heute'', Primus Verlag, Darmstadt 2009, ISBN 978-3-89678-661-6,<br /> * [[Filippo Coarelli]]: ''Rom. Ein archäologischer Führer'', Verlag von Zabern, Mainz 2000, ISBN 3-8053-2685-8.<br /> * [[Michael Matheus]], ''Rom. Antikes Substrat und städtische Entwicklung'', In: ''Die Urbanisierung Europas von der Antike bis in die Moderne'' (Kieler Werkstücke, Reihe E: Beiträge zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 7), hrsg. von [[Gerhard Fouquet]] und Gabriel Zeilinger, Frankfurt am Main 2009, S.&amp;nbsp;191–206.<br /> * [[Michael Matheus]], ''Rom'', In: ''Europäische Erinnerungsorte'', Band 2 (''Das Haus Europa''), hrsg. von Pim den Boer, [[Heinz Duchhardt]], [[Georg Kreis]], [[Wolfgang Schmale]], München 2012, ISBN 978-3-486-70419-8, S. 263–279.<br /> * [[Martin Mosebach]]: ''Rom, ewige Stadt, Sehnsucht im Klischee? CORSOfolio 1''. CORSO, Hamburg 2010. ISBN 978-3-86260-005-2.<br /> * [[Volker Reinhardt (Historiker)|Volker Reinhardt]], [[Michael Sommer (Historiker)|Michael Sommer]]: ''Rom. Geschichte der Ewigen Stadt'', Theiss, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8062-2081-0.<br /> * Volker Reinhardt: ''Geschichte Roms. Von der Antike bis zur Gegenwart (= C.&amp;nbsp;H. Beck Wissen)'', C.&amp;nbsp;H.&amp;nbsp;Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-57714-7; [http://www.sehepunkte.de/2009/02/14604.html Rezension von Volker Huneke (TU Berlin)]<br /> <br /> Antike<br /> <br /> * [[Frank Kolb]]: ''Rom. Geschichte der Stadt in der Antike.'' Beck, München 2002, ISBN 3-406-46988-4.<br /> * [[Karl-Wilhelm Weeber]]: ''Ganz Rom in 7 Tagen – Ein Zeitreiseführer in die Antike'', Primusverlag, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-89678-365-3.<br /> <br /> Christliches Rom<br /> <br /> * Clemens Bombeck: ''Auch sie haben Rom geprägt. An den Gräbern der Heiligen und Seligen in der Ewigen Stadt''. Verlag Schnell &amp; Steiner, Regensburg 2004, ISBN 3-7954-1691-4.<br /> * [[Ferdinand Gregorovius]]: ''Geschichte der Stadt Rom im Mittelalter vom V. bis XVI. Jahrhundert''. Dtv, München 1988, ISBN 3-423-05960-5 (7 Bde.).<br /> * ''Mirabilia Urbis Romae-Die Wunderwerke der Stadt Rom'', übersetzt und kommentiert von [[Gerlinde Huber-Rebenich]] et al. Herder, Freiburg 2014, ISBN 978-3-451-30931-1.<br /> * [[Chris Wickham]]: ''Medieval Rome. Stability and Crisis of a City, 900-1150'', Oxford University Press, 2015.<br /> <br /> Geschichte der Romreisen<br /> [[Datei:Johann Heinrich Wilhelm Tischbein - Goethe in der roemischen Campagna.jpg|mini|''[[Goethe in der Campagna]]'', [[Johann Heinrich Wilhelm Tischbein]], 1787]]<br /> <br /> * [[Johann Wolfgang Goethe]]: ''[[Italienische Reise]].'' 1816/1817 (online: [http://www.gutenberg.org/ebooks/2404 Band 1], [http://www.gutenberg.org/ebooks/2405 Band 2])<br /> * [[Roberto Zapperi]]: ''Alle Wege führen nach Rom. Die ewige Stadt und ihre Besucher''. C.&amp;nbsp;H. Beck, München 2013. ISBN 978-3-406-64451-1.<br /> <br /> ; Literatur zur Kunst<br /> * [[Volker Ebersbach]]: ''Rom und seine unbehausten Dichter.'' (Essays). Mitteldeutscher Verlag, Halle; Leipzig 1985 und 1987, ISBN 3-354-00260-3. (Zeichnungen von Harry Jürgens).<br /> * Claus-Günter Frank: ''Rom. Literarische Spaziergänge durch die Hauptstadt der Welt.'' Klöpfer &amp; Meyer, Tübingen 2000, ISBN 3-931402-55-X.<br /> * [https://publikationen.bibliothek.kit.edu/1000071873 Luigi Monzo: croci e fasci – Der italienische Kirchenbau in der Zeit des Faschismus, 1919–1945. 2 Bde. Karlsruhe 2017 (Dissertation, Karlsruher Institut für Technologie, 2017), S. 437–629 und 912–928.] (Kirchenbau in Rom von 1919 bis 1945)<br /> * [[Christoff Neumeister]]: ''Das antike Rom. Ein literarischer Stadtführer.'' Beck, München 1997, ISBN 3-406-42683-2.<br /> * [[Pier Paolo Pasolini]]: ''Rom, andere Stadt. Geschichten und Gedichte ausgewählt von Annette Kopetzki und Theresia Prammer. Mit Fotografien von Herbert List, und einem Nachwort von Dorothea Dieckmann''. CORSO, Hamburg 2010, ISBN 978-3-86260-001-4.<br /> * [[Reinhard Raffalt]]: ''Leben mit Rom''. Prestel, München 1986&amp;nbsp;ff.<br /> # ''Concerto Romano''. 1999, ISBN 3-7913-2236-2.<br /> # ''Fantasia Romana''. 1986, ISBN 3-7913-0292-2.<br /> # ''Sinfonia Vaticana''. 1996, ISBN 3-7913-0291-4.<br /> # ''Cantata Romana''. 1996, ISBN 3-7913-0404-6.<br /> # ''Divertimento Romano''. 1989, ISBN 3-7913-0445-3.<br /> &lt;!-- == Auszeichnungen ==<br /> <br /> * [[Winckelmann-Medaille (DAI)|Winckelmann-Medaille]] des [[Deutsches Archäologisches Institut|Deutschen Archäologischen Instituts]] (DAI) --&gt;<br /> <br /> ; Literatur zur Küche<br /> * Livio Jannattoni, Giuliano Malizia: La Cucina Romana e del Lazio, Roma, Newton Compton, 1998. ISBN 978-8854158658.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Schwesterprojekte |commonscat=Rome |wikt=Rom |s=Rom |q=Rom |n=Portal:Rom |voy=Rom}}<br /> <br /> * [https://www.comune.roma.it/ Internetpräsenz der Stadt Rom] (italienisch)<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Italien/Latium/Städte_und_Gemeinden/Rom/|Rom}}<br /> * [https://www.kirke.hu-berlin.de/ressourc/roma.html kirke.hu-berlin.de – Netzpublikationen zu weiterführenden Informationen]<br /> * [http://romereborn.frischerconsulting.com/gallery-current.php#videos_2_2 Rome Reborn – Das antike Rom wiederauferstanden – Eine Videotour durch die antike Stadt im Jahr 320 n.&amp;nbsp;u.&amp;nbsp;Z.]<br /> * {{Weblink Welterbe |Nummer=91}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> {{Gesprochene Version|datei=De-Rom-article.ogg|1=die gesprochene Version findet sich [[:Datei:Rom.ogg|hier]]}}<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Hauptstädte der EU-Mitgliedsstaaten<br /> |Navigationsleiste Gemeinden Metropolitanstadt Rom Hauptstadt<br /> |Navigationsleiste Welterbe Italien<br /> |Navigationsleiste Stadtgliederung Roms}}<br /> {{Folgenleiste Orte an der Via Francigena|[[La Storta]] 14,8 km|''keiner''}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4050471-2|LCCN=n/79/18704|VIAF=145348938}}<br /> <br /> [[Kategorie:Rom| ]]<br /> [[Kategorie:Ort im Latium]]<br /> [[Kategorie:Hauptstadt in Italien]]<br /> [[Kategorie:Hauptstadt in der EU]]<br /> [[Kategorie:Hauptstadt in Europa]]<br /> [[Kategorie:Römische Stadt in Italien]]<br /> [[Kategorie:Millionenstadt]]<br /> [[Kategorie:Provinzhauptstadt in Italien]]<br /> [[Kategorie:Hochschul- oder Universitätsstadt in Italien]]<br /> [[Kategorie:Stadt als Namensgeber für einen Asteroiden]]</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Autobahn&diff=167566033 Autobahn 2017-07-25T07:14:11Z <p>Coderflo: /* Verkehrsregeln */ Grammatik korrigiert</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt die Fernverkehrsstraße; zu anderen Bedeutungen siehe [[Autobahn (Begriffsklärung)]].}}<br /> [[Datei:Garching Bundesautobahn 9.jpg|miniatur|Autobahnabschnitt [[Bundesautobahn 9]] bei [[Garching bei München|Garching]] mit acht Fahrstreifen.]]<br /> [[Datei:A2ost.jpg|miniatur|Autobahn mit zwei [[Straßenquerschnitt#Fahrbahn|Richtungsfahrbahnen]] mit jeweils drei [[Straßenquerschnitt#Fahrstreifen|Fahrstreifen]] und einem [[Straßenquerschnitt#Seitenstreifen|Seitenstreifen]] ([[Bundesautobahn 2]], 2006)]]<br /> [[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1979-025-30A, Reichsautobahn mit zwei KdF-Wagen.jpg|miniatur|Deutsche [[Reichsautobahn]], 1943]]<br /> [[Datei:Cloverleaf.jpg|miniatur|Typisches Kleeblatt-[[Autobahnkreuz]], 2004]]<br /> Eine '''Autobahn''' ist eine [[Fernstraße|Fernverkehrsstraße]], die ausschließlich dem Schnellverkehr und dem Güterfernverkehr mit [[Kraftfahrzeug]]en dient. Sie besteht im Normalfall aus zwei [[Richtungsfahrbahn]]en mit jeweils mehreren [[Fahrstreifen]]. Für die Benutzung von Autobahnen wird in vielen Ländern eine [[Maut]] (Straßennutzungsgebühr) erhoben. Deutsche Autobahnen sind seit Längerem mit mindestens zwei Fahrstreifen pro Richtungsfahrbahn versehen. In der Regel ist auch ein zusätzlicher [[Seitenstreifen]] (auch ''Standstreifen'' oder ''Pannenstreifen'' genannt) vorhanden. Bei modernen Autobahnen sind die [[Richtungsfahrbahn|Fahrbahnen]] voneinander durch einen [[Straßenquerschnitt#Trennstreifen|Mittelstreifen]] getrennt, in dem passive Schutzeinrichtungen wie Stahl[[schutzplanke]]n oder [[Betonschutzwand|Betonschutzwände]] errichtet sind. Die Fahrbahnbefestigung erfolgt heutzutage durch [[Beton]]- oder [[Asphalt]]belag.<br /> <br /> Im Gegensatz zu anderen [[Straßenkategorie]]n besitzen Autobahnen stets [[Höhenfreiheit|höhenfreie]] [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkte]]. So erfolgt der Übergang von einer Autobahn auf eine andere durch Brücken und [[Unterführung]]en ([[Autobahnkreuz]] beziehungsweise in [[Österreich]] „Knoten“) oder Abzweigungen ([[Autobahndreieck]], in der [[Schweiz]] „Verzweigung“); Übergänge ins untergeordnete Straßennetz werden [[Anschlussstelle (Autobahn)|(Autobahn-) Anschlussstellen]] genannt. Je nach Verlauf der [[Trasse (Verkehrsweg)|Trasse]] spricht man in manchen Fällen von [[Ringautobahn]]en oder [[Stadtautobahn]]en. Tunnel und Brücken im Verlauf der Autobahnen sowie die meisten Straßenbrücken über die Autobahnen sind Teile der Autobahnen.<br /> <br /> An den meisten Autobahnen befinden sich [[Autobahnraststätte]]n und [[Autobahnparkplatz|Autobahnparkplätze]], um den Ver- und Entsorgungsbedürfnissen der Autobahnnutzer nachzukommen und diesen eine Möglichkeit zu geben, sich zu erholen. Oft befinden sich dort auch Attraktionen und Spielgeräte für Kinder. Diese Anlagen sind Teile der Autobahnen. Auf Fahrstreifen der Autobahnen ist das Halten und Parken sowie das Wenden nicht erlaubt.<br /> <br /> Des Weiteren ist auf dem Seitenstreifen beziehungsweise Pannenstreifen und in den Nothaltebuchten das Halten nur in besonderen Fällen (etwa eines technischen Defektes oder auf Anweisung eines ausführenden Staatsorgans) erlaubt, um den nachfolgenden Verkehr nicht zu behindern und sich nicht in Lebensgefahr zu begeben. Die Nutzung der Autobahn ist für Fußgänger und Fahrradfahrer in vielen Ländern verboten.<br /> <br /> == Autobahnnetz ==<br /> Die Vielzahl von einzelnen Autobahnen bildet zusammen ein [[Straßennetz]], das sich über Ländergrenzen hinweg erstreckt. Ein besonders dichtes Netz bilden Autobahnen in [[Europa]], [[Nordamerika]] und in einigen asiatischen Ländern. Auf Kontinenten wie [[Afrika]], [[Australien]] und [[Südamerika]] sind nur im Einzugsbereich von Großstädten Autobahnabschnitte zu finden. Eine flächenmäßige Erschließung ist nicht vorhanden. Gründe dafür sind der Mangel an finanziellen Mitteln, das geringe motorisierte [[Verkehrsaufkommen]] in ländlichen Gegenden und/oder die geringere [[Besiedlungsdichte]].<br /> <br /> === Europa ===<br /> [[Datei:Europe Completed Motorways Dec 2012.png|mini|Autobahnnetz in Europa 2012]]<br /> In den meisten europäischen Ländern bilden Autobahnen eine eigene Straßenart, in einigen Ländern (zum Beispiel [[Schweden]]) werden sie zu den anderen Fernstraßen (beispielsweise [[Europastraße]]n) gezählt. Autobahnen sind in allen europäischen Staaten außer [[Estland]], [[Island]], [[Lettland]], [[Malta]], [[Moldawien]], [[Montenegro]] und den [[Europäische Zwergstaaten|Zwergstaaten]] vorhanden.<br /> <br /> In Europa werden ständig neue Autobahnen gebaut oder bestehende Autobahnabschnitte erweitert. In den Jahren 1994 bis 2004 wuchs das Autobahnnetz in den neuen [[Europäische Union|EU]]-Mitgliedstaaten um 1000&amp;nbsp;km, in den alten Mitgliedstaaten sogar um 12.000&amp;nbsp;km.&lt;ref name=&quot;EEA Briefing 3/2004&quot;&gt;Europäische Umweltagentur (Hrsg.): {{Webarchiv | url=http://reports.de.eea.europa.eu/briefing_2004_3/de/DE_Briefing_No_03_web.pdf | wayback=20060717234524 | text=EEA Briefing 3/2004 - Verkehr und Umwelt in Europa}}. Kopenhagen 2004&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mit 38,6&amp;nbsp;km Autobahn auf 100.000 Einwohner hat [[Republik Zypern|Zypern]] die höchste Autobahndichte in Europa.&lt;ref name=&quot;Panorama of transport 2009&quot;&gt;oe24.at: [http://www.oe24.at/wirtschaft/Oesterreich-hat-drittdichtestes-Autobahnnetz-der-EU/195822 ''Österreich hat drittdichtestes Autobahnnetz der EU''], 19. November 2007, abgerufen am 15. Februar 2017.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Nordamerika ===<br /> <br /> [[Datei:Los Angeles - Echangeur autoroute 110 105.JPG|miniatur|Die [[Judge Harry Pregerson Interchange]] bei [[Los Angeles]] in [[Kalifornien]]]]<br /> <br /> &lt;!-- Überschrift nicht ändern, hier verlinkten Artikel her. --&gt;<br /> Die [[Vereinigte Staaten|USA]] sind von einem für die Größe des Landes sehr dichten Autobahnnetz (sogenannte ''[[Interstate Highway]]s'') überzogen, die zum Teil deutlich großzügiger angelegt sind als in Europa. Während Überlandautobahnen weniger ausgelastet sind, leiden Autobahnen in Ballungsräumen unter einem starken Verkehrsaufkommen. Der Straßenquerschnitt wird aus diesem Grund sehr breit ausgebildet (bis zu neun Fahrstreifen je Richtungsfahrbahn) und mit großzügigen Anschlussstellen und [[Autobahnkreuz|Knotenpunkten]] angelegt.<br /> [[Datei:CarreteradecuotaZacatecas.JPG|mini|MEX-45 zwischen [[Aguascalientes (Stadt)|Aguascalientes]] und [[Zacatecas (Stadt)|Zacatecas]]]]<br /> Das Interstate-Highway-Netz ist weitgehend systematisch angelegt. In Nord-Süd-Richtung verlaufen die Highways mit der Nummerierung 5 (also von der Westküste nach Osten 5, 15, 25 usw. bis 95 an der Ostküste), in Ost-West-Richtung mit der Nummerierung 0 (also vom Süden nach Norden 10, 20, 30 usw. bis 90 im Norden an der kanadischen Grenze). Das Highway-System begann im November 1921 mit dem Bundesgesetz ''The Federal Aid Highway Act'', das im Juni 1956 erneuert wurde und danach zu einem intensiven Ausbau des Systems führte. Der erste größere Interstate-Highway war ''The National Road'' ab Maryland in Richtung Westen, durch Gesetz vom März 1806 ins Leben gerufen. Die Bauarbeiten begannen im Juli 1811 in [[Cumberland (Maryland)]] und erreichten 1839 [[Vandalia (Illinois)]]. Das National Highway System (NHS) umfasst heute rund 257.000&amp;nbsp;km, das sind 1,1 % aller US-Straßen. Zum NHS gehören auch die ''Freeways'' und ''Expressways'', die beide meist in ''Metropolitan Areas'' zu finden sind.<br /> <br /> Der Osten [[Kanada]]s, darunter vor allem [[Ontario]] und [[Québec]], verfügt über ein ähnlich gut ausgebautes Autobahnnetz wie die Vereinigten Staaten. Bis auf den bundesstaatlich verwalteten [[Trans-Canada-Highway]] obliegt der übrige Straßenbau den einzelnen Provinzen. Der Trans-Canada-Highway ist außerhalb von Ballungsräumen und dichter besiedelten Gebieten noch nicht durchgängig mehrspurig ausgebaut.<br /> <br /> In [[Mexiko]] sind die wichtigsten Städte des Landes mit Autobahnen verbunden, wobei der große Teil der Autobahnen [[maut]]pflichtig ist. Die kostenpflichtigen Straßen sind in einem ähnlichen Zustand wie in anderen nordamerikanischen Ländern. In Ballungszentren sind die ''carreteras'' durchgehend mehrspurig, in weniger dicht besiedelten Regionen manchmal zweispurig mit Gegenverkehr.<br /> <br /> === Asien ===<br /> [[Japan]] ([[Japanische Sprache|japanisch]]: {{lang|ja|高速道路}} ''kōsokudōro'') und [[Südkorea]] ([[Koreanische Sprache|koreanisch]]: {{lang|ko|고속도로}} ''gosokdoro'') verfügen über Autobahnnetze mit hohem Ausbaustandard. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt in Japan offiziell 100&amp;nbsp;km/h. Mautabgaben (''ETC - electronic toll control'') sind auch für kurze Strecken und Privatbenutzung üblich.<br /> Viele aufstrebende Staaten Ost- und Südostasiens bauen ihre Autobahnnetze mit großer Geschwindigkeit aus.<br /> <br /> [[Volksrepublik China|China]] ({{zh|c=高速公路|p=gāosùgōnglù}}) hat durch ein groß angelegtes Ausbauprogramm das deutsche Autobahnnetz im Hinblick auf die Länge überholt.<br /> [[Datei:Akashi-Kaikyō Bridge.jpg|mini|[[Kōbe]]-[[Awaji]]-[[Naruto (Tokushima)|Naruto]]-Schnellstraße in [[Japan]] mit der [[Akashi-Kaikyō-Brücke]]]]<br /> <br /> In [[Thailand]] fasste die Regierung aufgrund steigender Zulassungen von Kraftfahrzeugen und einem Bedarf an Hochgeschwindigkeitsstraßen mit begrenztem Zugang im Jahr 1997 einen Kabinettsbeschluss, in dem ein Masterplan für den Bau von [[Liste der Autobahnen in Thailand|Autobahnen]] festgelegt wurde. Darin wurden einige Abschnitte von Schnellstraßen als Autobahn ''Motorway'' bezeichnet. Derzeit verfügt das Land über zwei Autobahnen und mehrere Hochstraßen (''Expressways''). Den ersten ''Expressway'' (dort die Stadtautobahn) gibt es in [[Bangkok]] seit 1981. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 120&amp;nbsp;km/h.<br /> <br /> [[Malaysia]] verfügt über etwa 1200&amp;nbsp;Kilometer Autobahn. So verbindet der North-South Expressway etwa den Nordzipfel von Malaysia an der Grenze zu Thailand mit Johor Bahru an der Grenze zu Singapur im Süden. Die Autobahnen sind größtenteils mautpflichtig, die Gebühr wird dabei direkt an Ort und Stelle in Mautstationen kassiert.<br /> <br /> Ähnlich dem Europastraßennetz werden auch im asiatischen Raum einzelstaatliche Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen zu einem Gesamtnetz verbunden. Das Vorhaben läuft unter dem Namen [[Asiatisches Fernstraßen-Projekt]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Deutschland ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Autobahn (Deutschland)]] und [[Reichsautobahn]]''<br /> [[Datei:Autobahnen in Deutschland.svg|mini|Autobahnnetz in Deutschland]]<br /> Die erste autobahnähnliche Strecke der Welt war die [[AVUS]] in Berlin. Sie wurde privat finanziert und 1921 eröffnet. Ihre Benutzung war gebührenpflichtig. Die AVUS diente daher zunächst hauptsächlich als Renn- und Teststrecke und nicht dem öffentlichen Verkehr.<br /> <br /> Der Begriff „Autobahn“ wurde erstmals von [[Robert Otzen]] verwendet, der 1929 vorschlug, statt des bislang gebräuchlichen und „unhandlichen“ Begriffs „Nur-Autostraße“ in Analogie zur Eisenbahn „Autobahn“ zu verwenden.<br /> <br /> Als erste öffentliche Autobahn Deutschlands – damals noch offiziell als „kreuzungsfreie Kraftfahr-Straße“ bezeichnet – gilt die heutige [[Bundesautobahn 555|A 555]] zwischen Köln und Bonn, die nach dreijähriger Bauzeit am 6.&amp;nbsp;August 1932 durch den damaligen Kölner Oberbürgermeister [[Konrad Adenauer]] eröffnet wurde. Die Strecke war bereits [[Höhenfreiheit|höhenfrei]] und je Fahrtrichtung zweispurig, was heute als Mindestmaßstab für die Bezeichnung „Autobahn“ gilt.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/welt_print/article1083209/Eine-Legende-aus-Beton.html „Eine Legende aus Beton“], [[Die Welt]], 6.&amp;nbsp;August 2007&lt;/ref&gt; Baulich getrennte Richtungsfahrbahnen, ein weiteres typisches Charakteristikum von Autobahnen, besaß sie jedoch noch nicht.&lt;ref name=&quot;SZ1&quot;&gt;[http://www.sueddeutsche.de/automobil/artikel/155/124970/ „75 Jahre Autobahn – Die Roll-Bahn“], [[Süddeutsche Zeitung]] 28.&amp;nbsp;Juli 2007&lt;/ref&gt; Daher bekam der Abschnitt erst 1958 nach weiterem Ausbau den offiziellen Status einer Autobahn.&lt;ref name=&quot;SZ1&quot; /&gt;<br /> <br /> Auch der Bau der Autobahn Köln–Düsseldorf (heute Teil der [[Bundesautobahn 3|A 3]]) wurde bereits 1929 durch den Provinzialverband der preußischen [[Rheinprovinz]] rechtlich fixiert.&lt;ref&gt;Erlaß des Preußischen Staatsministeriums vom 23. August 1929 über die Verleihung des Enteignungsrechts an den Provinzialverband der Rheinprovinz für den Bau einer Kraftwagenstraße von Köln nach Düsseldorf; bekanntgemacht durch das Amtsblatt der Regierung Düsseldorf, Jahrgang 1929, Nr. 36, S. 205, vom 7. September 1929 und durch Amtsblatt der Regierung Köln, Jahrgang 1929, Nr. 37, S. 155, vom 14. September 1929&lt;/ref&gt; Ein 2,5&amp;nbsp;km langer Abschnitt bei [[Opladen]] wurde 1931 begonnen und 1933 fertiggestellt.&lt;ref&gt;wabweb.net: ''{{Webarchiv | url=http://www.wabweb.net/verkehr/frames/abhistDf.htm | wayback=20120112160617 | text=Geschichte der Autobahn in Deutschland}}'', Zugriff am 6. Mai 2011&lt;/ref&gt; Der erste Plan zum Bau einer wirklich großen und bedeutenden Autobahn war der [[HaFraBa]]-Plan (= Hansestädte–Frankfurt–Basel), der in etwa dem Verlauf der heutigen Autobahn [[Bundesautobahn 5|A 5]] und dem nördlichen Teil der [[Bundesautobahn 7|A 7]] entsprach. Dieser wurde noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten erstellt. Tatsächlich gebaut wurde dann nach den HaFraBa-Plänen ab 1933 die Strecke Frankfurt–Darmstadt–Mannheim–Heidelberg.&lt;ref&gt;''Akten der Reichskanzlei, Regierung Hitler 1933–1938, Teil&amp;nbsp;I, 1933/1934,'' herausgegeben für die Historische Kommission der Bayerischen Wissenschaften von Konrad Repgen, für das Bundesarchiv von Hans Booms, Boppard 1983; Dokumente 91 (S. 305), 92 (S. 306), 211 (S. 740); {{Webarchiv | url=http://members.a1.net/wabweb/history/hafraba.htm | wayback=20090403073548 | text=Zur Geschichte der Autobahn}} Artikel zum HaFraBa-Projekt&lt;/ref&gt; Mit der HaFraBa verbunden ist die Entstehung des Wortes „Autobahn“, das 1932 in der gleichnamigen Fachzeitschrift geprägt wurde.&lt;ref&gt;[[Richard Vahrenkamp]]: ''[http://www.vahrenkamp.org/WP3_Autobahn_1933.pdf Working Paper in the History of Mobility No. 3/2001.] Die Autobahn als Infrastruktur und der Autobahnbau 1933 – 1943 in Deutschland.'' Universität Kassel, Stand: 3. Januar 2009.| Wortschöpfung „Autobahn“ im Dezember 1932&lt;/ref&gt; Die Bezeichnung „Nur-Autostraße“ habe man verworfen, schrieb die HaFraBa, um dem Umstand Ausdruck zu verleihen, man wolle eine „Autobahn“ in Analogie zur Eisenbahn errichten. Der Mythos, der Begriff „Autobahn“ und die grundsätzliche Idee hierfür gehe direkt auf [[Adolf Hitler|Hitler]] zurück, ist eine [[Geschichtsfälschung]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45141946.html | titel=Autobahnen: Ein Straßenmärchen | hrsg=[[der Spiegel|Spiegel]] | datum=1963-01-16 | zugriff=2014-07-28}}&lt;/ref&gt; Unterlagen aus dem [[Bundesarchiv (Deutschland)|Bundesarchiv]] belegen, wie der damalige ''Generalinspektor für das Deutsche Straßenwesen'', [[Fritz Todt]], 1934 eine derartige geistige [[Urheberrecht|Urheberschaft]] in das Jahr 1923 zurückdatiert und entsprechend schlußfolgerte: „Die Reichsautobahnen, wie wir sie jetzt bauen, haben nicht als von der ‚HAFRABA‘ vorbereitet zu gelten, sondern einzig und allein als ‚Die Straßen Adolf Hitlers‘.“&lt;ref&gt;[http://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/01234/index-1.html.de Dokument aus dem Bundesarchiv vom 15. Oktober 1937 zu Begriff und Bedeutung der Autobahnen in Europa]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Österreich ===<br /> {{Hauptartikel|Straßensystem in Österreich#Autobahn|titel1=Autobahn in Österreich}}<br /> Der Autobahnbau begann in [[Österreich]] mit dem [[Anschluss Österreichs|Anschluss]] an das [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Deutsche Reich]] 1938. Noch im selben Jahr wurden erste Teilstücke der [[West Autobahn]] (A 1) bei Salzburg fertiggestellt. Im Zuge des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] kam der Ausbau des Autobahnnetzes bei einer Gesamtlänge von 16,8&amp;nbsp;km allerdings zum Erliegen und wurde erst nach dem Wiedererlangen der Souveränität Österreichs mit dem [[Österreichischer Staatsvertrag|Österreichischen Staatsvertrag]] von 1955 wieder aufgenommen.&lt;ref&gt;Verkehrs-Notizen: {{Webarchiv | url=http://members.a1.net/wabweb/history/ab-alta.htm | wayback=20091005003910 | text=Beginn des Autobahnbaus in Österreich (1938-1942)}}, Stand 25. Juli 2008&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Verkehrs-Notizen: {{Webarchiv | url=http://members.a1.net/wabweb/history/ab-alta2.htm | wayback=20091005013905 | text=Beginn des Autobahnbaus in Österreich (ab 1954)}}, Stand 25. Juli 2008&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahn (Schweiz)}}<br /> Die erste Autobahn der [[Schweiz]] war die ''Ausfallstraße Luzern-Süd'', welche den Verkehr von [[Luzern]] an [[Horw]] vorbeileitete. Sie wurde am 11. Juni 1955 eröffnet und ist heute Teil der [[A2 (Schweiz)|A2]].&lt;ref&gt;{{Literatur | Autor= | Titel=30 Jahre Ausfallstrasse Luzern-Süd | Sammelwerk=[[Schweizerische Bauzeitung]] | Band=103 | Nummer=26 | Jahr=1985 | Seiten=664 | Online =[http://www.e-periodica.ch/digbib/view?rid=sbz-003:1985:103::2875 digitalisierte zeitschriften]}}&lt;/ref&gt; Am 8. März 1960 trat das ''Bundesgesetz über die Nationalstrassen'' in Kraft, welches die Kompetenzen zur Planung und zum Bau von Strassen mit nationaler Bedeutung dem Bund übertrug und im Artikel 2 die Autobahn als Nationalstrasse erster Klasse beschreibt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.admin.ch/ch/d/sr/725_11/index.html | titel=SR 725.11 Bundesgesetz über die Nationalstrassen | autor= | hrsg= | datum= | zugriff=2012-12-23}}&lt;/ref&gt; Am 21. Juni 1960 folgte der ''Bundesbeschluss über das Nationalstrassennetz'', in welchem das anzustrebende Autobahnnetz festgelegt ist.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.admin.ch/ch/d/sr/7/725.113.11.de.pdf | titel=SR 725.113.11 Bundesbeschluss über das Nationalstrassennetz | autor= | hrsg= | datum= | zugriff=2012-12-23 | format= PDF; 511&amp;nbsp;kB}}&lt;/ref&gt; Die erste vom Bund finanzierte Strasse war die am 10. Mai 1962 eröffnete acht Kilometer lange [[Grauholz]]autobahn, welche der Umfahrung von [[Zollikofen]] dient.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.srf.ch/player/radio/sinerzyt/audio/eroeffnung-grauholz-autobahn-im-mai-1962?id=e432d767-60c0-4ffc-b4f9-2ee88469d6e1 | titel=Eröffnung Grauholz-Autobahn im Mai 1962 |hrsg=[[Schweizer Radio und Fernsehen]] | zugriff=2012-12-23}}&lt;/ref&gt; 1963 wurde das erste längere Teilstück einer Autobahn eröffnet, die [[A1 (Schweiz)|A1]] zwischen [[Genf]] und [[Lausanne]].&lt;ref name=&quot;idee suiss&quot;&gt;{{Internetquelle | url=http://www.ideesuisse.ch/251.0.html | titel=Der Bau der Autobahnen | autor= | hrsg=[[SRG SSR]] | datum= | zugriff=2012-12-23}}&lt;/ref&gt; Im September 1980 wurde der [[Gotthard-Strassentunnel]] dem Betrieb übergeben,&lt;ref name=&quot;idee suiss&quot; /&gt; 1985 das letzte Teilstück der [[A2 (Schweiz)|A2]] im Tessin zwischen [[Biasca]] und [[Bellinzona]].&lt;ref&gt;{{Webarchiv | url=http://www.srf.ch/player/video?id=29df40e1-0ce2-48ce-8831-bac6b293641a | wayback=20141006091735 | text=Schweizer Radio und Fernsehen: Folgen der Eröffnung der Gotthard-Autobahn im Tessin}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> === Bulgarien ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahnen in Bulgarien}}<br /> Der erste Spatenstich zum Bau des Autobahnringes in Bulgarien erfolgte am 4. Oktober 1974. Es sollten drei Autobahnen mit einer Gesamtlänge von knapp 900&amp;nbsp;km gebaut werden, die [[Sofia]], [[Warna]] und [[Burgas]] verbinden sollten. Bis zur Wende 1990 wurden etwa 270&amp;nbsp;km fertiggestellt, in den folgenden 20 Jahren lediglich weitere 116&amp;nbsp;km. Seit dem EU-Beitritt Bulgariens im Jahr 2007 wächst das Autobahnnetz um etwa 60&amp;nbsp;km jährlich, sodass Mitte 2014 über 50 % der geplanten Gesamtlänge von 1182&amp;nbsp;km bereits in Betrieb ist.<br /> <br /> === Dänemark ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Autobahnen in Dänemark}}<br /> <br /> === Frankreich ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahn (Frankreich)}}<br /> Die erste Autobahn [[Frankreich]]s, die ''[[Autoroute A13|Autoroute de Normandie]]'', sollte 1940 fertiggestellt werden. Durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verzögerte sich allerdings der Bau und die Strecke wurde erst 1946 eröffnet. Die offizielle Bezeichnung ''„Autoroute“ (Autostraße)'' wurde 1955 eingeführt. Inzwischen hat Frankreich mit derzeit etwa 11.650&amp;nbsp;Kilometern das fünftlängste Autobahnnetz weltweit und das drittlängste in Europa.<br /> <br /> === Italien ===<br /> Als erste Autobahn [[Italien]]s und gleichzeitig erste für alle zugängliche Autostraße der Welt gilt die [[Autostrada dei Laghi]]. Das erste Teilstück zwischen [[Mailand]] und [[Varese]] wurde 1924 privat von Piero Puricelli errichtet&lt;ref name=&quot;AGAB&quot;&gt;Dieter Stockmann: [http://autobahnarchiv.de/Seitenstreifen/Geschichte_n_/geschichte_n_.html Autobahngeschichte.] Arbeitsgemeinschaft Autobahngeschichte e.&amp;nbsp;V.&lt;/ref&gt; und war gebührenpflichtig. Die Autostraße besaß je Fahrtrichtung einen Fahrstreifen und war noch nicht höhenfrei ausgebildet. Spezielle Ein- und Ausfahrten waren angelegt.<br /> <br /> === Kroatien ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Autobahnen in Kroatien}}<br /> Seit der Gründung der Republik Kroatien erfuhr der Ausbau des [[Liste der Autobahnen in Kroatien|Autobahnnetzes in Kroatien]] zunehmende Bedeutung. Die derzeitige Gesamtlänge aller Autobahnen (kroatisch: Autoceste; singular Autocesta) beträgt 1270,2&amp;nbsp;km. Zusätzlich befinden sich 185,6 Autobahnkilometer im Bau. Das geplante Autobahnnetz soll 1670,5&amp;nbsp;km lang werden.<br /> <br /> === Niederlande ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahn (Niederlande)}}<br /> Die [[Niederlande]] haben mit 57,5&amp;nbsp;Kilometern den größten Anteil Autobahnkilometer pro 1000&amp;nbsp;km² in der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Insgesamt besitzen die Niederlande ein Autobahnnetz von 2360&amp;nbsp;km. Die älteste niederländische Autobahn ist die [[Rijksweg 12|A12]] zwischen [[Den Haag]] und [[Utrecht]], deren erster Abschnitt 1937 in Betrieb genommen wurde.<br /> <br /> === Norwegen ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahn (Norwegen)}}<br /> In den 1960er Jahren begann Norwegen mit der Planung eines umfassenden Autobahnnetzes, doch der Bau wurde nach nur 45 Streckenkilometern aufgrund der hohen Baukosten gestoppt. Stattdessen beschränkte man sich auf den Bau von [[Kraftfahrstraße|Schnellstraßen]]. Erst zur Jahrtausendwende kam der Autobahnbau wieder in Schwung – vor allem durch die Erweiterung von vorhandenen Schnellstraßen. 2004 umfasste das norwegische Autobahnnetz im Vergleich immer noch geringe 193&amp;nbsp;km.&lt;ref&gt;[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page?_pageid=1996,39140985&amp;_dad=portal&amp;_schema=PORTAL&amp;screen=detailref&amp;language=de&amp;product=REF_TB_road&amp;root=REF_TB_road/t_road/ttr00002 Statistische Daten] des [[Eurostat]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Besonderheit ist, dass der Ausbau meist über eine Maut auf dem entsprechenden Abschnitt finanziert wird, nicht jedoch die Instandhaltung („[[Public Private Partnership]]“). Sobald die Investitionskosten abbezahlt sind, entfallen die Mautgebühren.<br /> <br /> === Polen ===<br /> {{Hauptartikel|Autostrada (Polen)}}<br /> 1945 verfügte Polen lediglich über einige noch in der NS-Zeit errichtete Autobahnfragmente in [[Pommern]] und [[Schlesien]]. Bis in die 1970er Jahre gab es keinerlei Neubauten, und selbst die besagten Teilabschnitte wurden nur notdürftig in Schuss gehalten. Erst in den 1980er Jahren begann der ernsthafte Bau eines umfassenden Autobahnnetzes, doch bis heute weist das polnische Autobahnnetz erhebliche Lücken auf. Am 1. Dezember 2012 wies das polnische Autobahnnetz eine Gesamtstreckenlänge von 1342&amp;nbsp;km auf.<br /> <br /> === Schweden ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahn (Schweden)}}<br /> Die schwedischen Autobahnen, in [[Schweden]] ''[[Motorväg]]ar'' genannt, entstanden erst nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Der erste ''Motorväg'' mit Autobahnstandard wurde, nach deutschem Vorbild, mit einer Fahrbahn aus [[Beton]] zwischen [[Malmö]] und [[Lund]] angelegt und 1953 von Prinz [[Bertil von Schweden]] eingeweiht. Das Teilstück war 17&amp;nbsp;km lang. 2012 umfasste das schwedische Autobahnnetz ungefähr 1920&amp;nbsp;km.<br /> <br /> === Serbien ===<br /> {{Hauptartikel|Autobahnen in Serbien}}<br /> Bereits nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde eine [[Autostraße]] durch [[Jugoslawien]] gebaut, welche vier der sechs Teilrepubliken (darunter Serbien) passierte und den Namen „Straße der Brüderlichkeit und Einheit“ (''Autoput Bratstvo i jedinstvo'') erhielt. Mit dem steigenden Verkehrsaufkommen auf den Straßen der Teilrepubliken wurde die Autostraße zum [[Autoput Bratstvo i jedinstvo|Autoput]] mit zwei Richtungsfahrbahnen umgebaut. Seit der Unabhängigkeit Serbiens 2006 befinden sich viele Autobahnen und Schnellstraßen in Planung und Bau. Bereits heute zählt das serbische Autobahnnetz zu einem der am schnellsten expandierenden in [[Europa]].<br /> <br /> === Slowenien ===<br /> Die erste Autobahn in [[Slowenien]] war die &quot;Avtocesta Vrhnika - [[Postojna]]&quot;. Sie wurde am 29. Dezember 1972 eröffnet und ist heute Teil der A1.<br /> <br /> === Ungarn ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Autobahnen in Ungarn}}<br /> Die erste Planung für Autobahnen in Ungarn stammt aus dem Jahr 1942. Im Jahr 1964 wurde die erste Autobahn [[Autópálya M7|M7]] von Budapest zum [[Plattensee]] fertiggestellt. Später begann der Bau nach [[Tatabánya]], nach [[Győr]] und in Richtung Wien.<br /> [[Ungarn]] hat ein radiales Autobahnnetz mit dem Zentrum Budapest: [[Autópálya M1|M1]]; [[Autópálya M2|M2]]; [[Autópálya M3|M3]]; [[Autópálya M4|M4]]; [[Autópálya M5|M5]]; [[Autópálya M6|M6]]; [[Autópálya M7|M7]] und ein äußerer Ring: [[Autópálya M0|M0]].<br /> <br /> === Vereinigtes Königreich ===<br /> {{Hauptartikel|Liste der Autobahnen im Vereinigten Königreich}}<br /> Der Bau von Autobahnen im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] begann 1949 mit dem ''Special Roads Act''.&lt;ref&gt;http://www.opsi.gov.uk/acts/acts1949/pdf/ukpga_19490032_en.pdf Text des ''Special Roads Act'' von 1949&lt;/ref&gt; Darin definierte das [[Britisches Parlament|britische Parlament]] „spezielle Straßen“ (später offiziell als „Motorway“ bezeichnet), für die nur bestimmte Fahrzeugtypen zugelassen waren. Die erste dieser „speziellen Straßen“, die heutige [[Motorway M6|M6]] bei Preston, wurde am 5. Dezember 1958 eröffnet. Ein Jahr später, am 2. November 1959, gab man die heutige [[Motorway M1|M1]] bei London für den Verkehr frei. Da die M6 damals recht kurz war und lange nicht erweitert wurde, wird häufig die M1 als erste Autobahn Großbritanniens bezeichnet.<br /> <br /> === Vereinigte Staaten ===<br /> Der [[Long Island Motor Parkway]] (LIMP), auch bekannt als Vanderbilt Parkway, war eine ab 1908 errichtete private Straßenverbindung im Staate New York, die als Mautstraße dem Automobilverkehr vorbehalten war und auch als Rennstrecke diente. Ihre kreuzungsfreie Bauweise und die Verwendung geteilter Richtungsfahrbahnen machen sie zu einem Vorläufer der Autobahnen. Sie wurde 1938 vom Staat New York übernommen und stillgelegt.<br /> <br /> == Beschilderung ==<br /> [[Datei:Highway speed limits europe with indicator colors.png|mini|285px|Farben der Autobahnbeschilderung und zugelassene Maximalgeschwindigkeit in Europa]]<br /> Um dem Verkehrsteilnehmer die Orientierung zu erleichtern, erhalten Fernstraßen eine charakteristische Beschilderung, welche durch Farbe und Symbolik die Bedeutung der Straße hervorhebt. Die Farben Blau und Grün sind laut dem [[Wiener Übereinkommen über Straßenverkehrszeichen]] von 1968 zugelassen. Das weithin bekannte „Autobahnsymbol“ wird von vielen Ländern verwendet.<br /> <br /> Um eine einheitliche Farbgebung anzustreben und weder grüner noch blauer Beschilderung den Vorzug zu geben, kam in den 1990er-Jahren die Idee auf, eine andere Farbgebung zu nutzen (in Mitteldeutschland wurden neue Teilstücke kurzzeitig violett ausgeschildert); man einigte sich aber auf die rote Farbe. Da die Farbänderung sämtlicher Beschilderungen jedoch exorbitante Kosten verursacht hätte, sind zum einen nur wenige Länder der neuen Farbgebung gefolgt (F/CH/PL), zum anderen wurde ausschließlich die Nummerierungsbeschilderung auf rote Farbe umgestellt, die Hinweis- und Verkehrsschilder jedoch in der bisherigen Farbe belassen. So sind z.&amp;nbsp;B. auf gewissen Strecken in der Schweiz nach wie vor grüne Nummerierungsbeschilderungen zu sehen.<br /> <br /> === Blaue Beschilderung ===<br /> [[Datei:Zeichen 330 - Autobahn, StVO 1992.svg|100px|rechts|Zeichen 330: Beginn einer Autobahn]]<br /> [[Datei:Zeichen 334.svg|100px|rechts|Zeichen 334: Ende einer Autobahn]]<br /> {|<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | width=&quot;320&quot; |<br /> * Abu Dhabi (VAE)<br /> * Algerien<br /> * Belgien{{FN|1}}<br /> * Brasilien{{FN|2}}<br /> * Chile<br /> * Deutschland{{FN|3}}<br /> * Frankreich{{FN|4}}<br /> * Iran<br /> * (Italien){{FN|5}}<br /> * Großbritannien und Nordirland<br /> * Irland<br /> * Israel<br /> * Luxemburg<br /> * Marokko<br /> | width=&quot;320&quot; |<br /> * Niederlande<br /> * Norwegen<br /> * Österreich<br /> * Pakistan<br /> * Polen<br /> * Portugal<br /> * Slowakei{{FN|1}}<br /> * Spanien<br /> * Südafrika<br /> * Thailand (Tollway Section)<br /> * Tunesien<br /> * Ungarn<br /> * Weißrussland<br /> |}<br /> {{FNBox| {{FNZ|1|&lt;small&gt;Hinweisschilder, die den Weg zur Autobahn weisen, sind jedoch grün.&lt;/small&gt;}}<br /> {{FNZ|2|&lt;small&gt;Nur Bundesstaatautobahnen (Rodovias Estaduais).&lt;/small&gt;}}<br /> {{FNZ|3|&lt;small&gt;Bundesstraßen im Ausbaustandard richtungsgetrennter Fahrbahn sind mit dem gelben Autobahnsymbol beschildert.&lt;/small&gt;}}<br /> {{FNZ|4|&lt;small&gt;Hinweisschilder für Fernstraßen sind grün.&lt;/small&gt;}}<br /> {{FNZ|5|&lt;small&gt;Betrifft nur Strecken im mautfreien normalen Straßennetz mit Ausbaustandard richtungsgetrennter Fahrbahn mit tieferer erlaubter Maximalgeschwindigkeit als auf grün beschilderten Autobahnen.&lt;/small&gt;}}<br /> }}<br /> <br /> === Grüne Beschilderung ===<br /> [[Datei:CH-Hinweissignal-Autobahn.svg|100px|rechts|Straßenschild grün „Autobahn“]]<br /> {|<br /> |- valign=&quot;top&quot;<br /> | width=&quot;320&quot; |<br /> * Albanien<br /> * Aserbaidschan<br /> * Australien<br /> * Bosnien und Herzegowina<br /> * Brasilien{{FN|1}}<br /> * Bulgarien<br /> * China<br /> * Dänemark<br /> * Dubai (VAE)<br /> * Finnland<br /> * Griechenland<br /> * Italien<br /> * Iran{{FN|2}}<br /> * Japan<br /> * Kanada<br /> * Kosovo<br /> * Kroatien<br /> * Litauen<br /> | width=&quot;320&quot; |<br /> * Malaysia<br /> * Mazedonien<br /> * Mexiko<br /> * Neuseeland<br /> * Peru<br /> * Rumänien<br /> * Russland<br /> * Schweden<br /> * Schweiz<br /> * Serbien<br /> * Slowenien<br /> * Südkorea<br /> * Taiwan<br /> * Thailand (Freeway Section)<br /> * Tschechien<br /> * Türkei<br /> * Ukraine<br /> * Vereinigte Staaten{{FN|3}}<br /> * Zypern<br /> |}<br /> {{FNBox| {{FNZ|1|&lt;small&gt;Nur Bundesautobahnen (Rodovias Federais).&lt;/small&gt;}}<br /> {{FNZ|2|&lt;small&gt;Nur Stadtautobahnen.&lt;/small&gt;}}<br /> {{FNZ|3|&lt;small&gt;[[Interstate Highway]]s werden durch ein blaues Wappenschild mit weißer Zahl und rotem Querstreifen über der Zahl gekennzeichnet.&lt;/small&gt;}}<br /> }}<br /> <br /> == Verkehrsregeln ==<br /> Fast alle Länder haben eine [[Geschwindigkeitsbegrenzung]] zwischen 100 und 130&amp;nbsp;km/h für Autobahnen eingeführt. In Europa ist Deutschland das einzige Land, in dem die Geschwindigkeit auf Autobahnen nicht generell begrenzt ist; es gibt eine [[Autobahn-Richtgeschwindigkeits-Verordnung]], die aber nur empfehlenden Charakter hat. Allgemein ist die Geschwindigkeit den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen (beispielsweise [[Schnee]] oder [[Nebel]]) sowie den persönlichen Fahrfähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen.<br /> <br /> In den meisten Ländern sind Fahrzeuge, die bauartbedingt eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit nicht erreichen können (45 bis 80&amp;nbsp;km/h, länderabhängig), von der Autobahnbenutzung ausgeschlossen, da sie den Verkehrsfluss unverhältnismäßig behindern und so die Unfallgefahr erhöhen würden.<br /> [[Datei:A66 Slü Nord Stau.JPG|mini|Rettungsgasse zwischen zwei Fahrstreifen auf der [[Bundesautobahn 66|BAB 66]] unter Verwendung des Standstreifens]]<br /> Das Halten, Wenden, Rückwärtsfahren sowie das Auf- und Abfahren an nicht gekennzeichneten Stellen auf der Autobahn ist generell verboten. Ausnahmen zum [[Haltverbot]] bilden die Autobahnparkplätze und [[Autobahnraststätte]]n. Verkehrsteilnehmer, deren Fahrzeug eine Panne hat, warten am äußersten Fahrbahnrand (beziehungsweise auf dem Standstreifen, falls vorhanden).<br /> <br /> Bei Verkehrssituationen, die zu einem Rückstau führen, ist eine [[Rettungsgasse]] zu bilden. Dabei haben die Verkehrsteilnehmer der rechten Fahrspur ihre Fahrzeuge ganz an den rechten Fahrbahnrand zu lenken. Auch wenn die Standspur gemäß {{§|2|stvo_2013|juris}} [[Straßenverkehrs-Ordnung (Deutschland)|Straßenverkehrs-Ordnung]] (StVO) nicht als Bestandteil der Fahrbahn gilt und deshalb nicht regulär befahren werden darf, darf jedoch zur Bildung einer Rettungsgasse die Hälfte des Fahrzeugs in den [[Straßenquerschnitt#Seitenstreifen|Seitenstreifen]] hineinragen – bei Bedarf sogar vollständig. Fahrzeuge der linken Spur sollen zum linken Fahrbahnrand – gegebenenfalls auch über die Fahrbahnmarkierung hinaus – gelenkt werden. Damit bildet sich zwischen den beiden Fahrzeugkolonnen eine für Einsatzfahrzeuge reservierte Fahrspur.<br /> <br /> {{Zitat|Sobald Fahrzeuge auf [[Autobahn (Deutschland)|Autobahnen]] sowie auf [[Außerortsstraße]]n mit mindestens zwei Fahrstreifen für eine Richtung mit Schrittgeschwindigkeit fahren oder sich die Fahrzeuge im Stillstand befinden, müssen diese Fahrzeuge für die Durchfahrt von Polizei- und Hilfsfahrzeugen zwischen dem äußerst linken und dem unmittelbar rechts daneben liegenden Fahrstreifen für eine Richtung eine freie Gasse bilden.|{{§|11|stvo|buzer}} Abs.&amp;nbsp;2 (StVO)}}<br /> Ein Fahrzeug mit [[Wegerecht (Straßenverkehrsrecht)|Wegerecht]] (Blaulicht, Sirene) kann unmittelbar anordnen, freie Bahn zu schaffen. Wer die Rettungsgasse bei stockendem Verkehr nicht vorschriftsmäßig bildet, begeht eine Ordnungswidrigkeit ({{§|49|stvo_2013|juris}} Abs.&amp;nbsp;1 Nr.&amp;nbsp;11 StVO) und muss mit einer [[Buße (Verwaltungsrecht)|Geldbuße]] bzw. einem [[Verwarnungsgeld]] in Höhe von 20&amp;nbsp;Euro rechnen.&lt;ref&gt;BKatV, [https://www.gesetze-im-internet.de/bkatv_2013/BJNR049800013.html Bußgeldkatalog-Verordnung], Nr.&amp;nbsp;50.&lt;/ref&gt; Bei schwerwiegenden Behinderungen kann unter Umständen eine strafrechtliche Verfolgung als Verkehrsstraftat nach {{§|315c|stgb|juris}} [[Strafgesetzbuch|StGB]] (‚Gefährdung des Straßenverkehrs‘) hinzukommen.<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Rettungsgasse Krankenwagen - 3 Spuren.svg|Rettungsgasse bei drei Fahrspuren und Verwendung des [[Straßenquerschnitt#Seitenstreifen und Standstreifen|Standstreifens]]<br /> Nachfahren.png|Nachfahren von Einsatzfahrzeugen in der Rettungsgasse ist verboten<br /> Motorrad Rettungsgasse.png|[[Überholvorgang|Überholverbot]] auch für Motorräder im Stau<br /> Spurwechsler im Stau.png|Spurenwechsel im [[Verkehrsstau|Stau]]<br /> Geisterfahrer Rettungsgasse.png|[[Falschfahrer|Geisterfahrer]] in der Rettungsgasse<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Verkehrsstärke ==<br /> Autobahnen sind baulich dafür ausgelegt, ein hohes Verkehrsaufkommen auszuhalten. So eignet sich beispielsweise eine vierstreifige Autobahn mit Standstreifen für bis zu 70.000 Fahrzeuge pro Tag. Je nach Anteil des Güterverkehrs kann dieser Wert unterschiedlich ausfallen.<br /> Der höchste [[Verkehrsfluss]] mit bis zu 2600 Autos pro Stunde und Fahrstreifen stellt sich –&amp;nbsp;wegen des verringerten [[Sicherheitsabstand]]es&amp;nbsp;– bei etwa 85&amp;nbsp;km/h ein, wenn sich die Geschwindigkeiten der einzelnen Fahrzeuge einander anpassen. Eine noch höhere Belastung führt dann zum [[Verkehrsstau|Stau]]. Bei subjektiv „freier Strecke“ können hingegen nur etwa 1800 Autos pro Stunde und Fahrstreifen passieren.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/2003/26/Staumathematik?page=all „Ausgebremst. Formeln für den Stau“], [[Die Zeit]], 18.&amp;nbsp;Juni 2003, Nr. 26&lt;/ref&gt; Das theoretische Modell für den Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit und Durchlassfähigkeit einer Straße liefert das [[Fundamentaldiagramm des Verkehrsflusses]].<br /> <br /> == Flughafenautobahn ==<br /> {{Lückenhaft|Nur DE, AUT und CH}}<br /> '''Flughafenautobahnen''' sind Autobahnen, die sinngemäß den Zweck haben, Flughäfen über das Fernstraßennetz zu erschließen. Sie sollen gemeinsam mit der Anbindung über die Schiene [[Kombinierter Verkehr|Intermodalität]] erreichen.<br /> <br /> === Deutschland ===<br /> Flughafenautobahnen auf [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] in Deutschland sind:<br /> * die [[Bundesautobahn 14]] ([[Dresden]]–[[Magdeburg]]) zur Erschließung des [[Flughafen Leipzig/Halle|Flughafens Leipzig/Halle]]<br /> * die [[Bundesautobahn 44]] ([[Düsseldorf]]), die den [[Düsseldorf Airport|Flughafen Düsseldorf International]] anbindet <br /> * die [[Bundesautobahn 59]] ([[Köln]]–[[Bonn]]) die den [[Flughafen Köln/Bonn]] anbindet <br /> * die [[Bundesautobahn 92]] ([[München]]–[[Deggendorf]]), die den [[Flughafen München|Flughafen München Franz Josef Strauß]] anbindet<br /> * die [[Bundesautobahn 281]] ([[Bremen]]), die den [[Flughafen Bremen]] anbindet<br /> * die [[Bundesautobahn 111]] in [[Berlin]], die den [[Flughafen Berlin-Tegel]] anbindet<br /> * die [[Bundesautobahn 113]] in [[Berlin]], die den [[Flughafen Berlin-Schönefeld]] anbindet und den im Bau befindlichen [[Flughafen Berlin Brandenburg]] erschließen soll<br /> * die [[Bundesautobahn 352]] in [[Hannover]] bzw. [[Langenhagen]]. Sie dient der Erschließung des [[Flughafen Hannover-Langenhagen|Flughafens Hannover-Langenhagen]] von den Autobahnen [[Bundesautobahn 7|A 7]] (aus Richtung [[Hamburg]] kommend) und [[Bundesautobahn 2|A 2]] (aus Richtung [[Dortmund]] kommend). Auffahrten aus den entgegengesetzten Fahrtrichtungen gibt es nicht.<br /> <br /> === Österreich ===<br /> Flughafenautobahn ist in Österreich:<br /> * die [[Ost Autobahn]] A4 von [[Wien]] nach [[Budapest]] in ihrem Abschnitt vom Knoten Wien Prater bis zur Ausfahrt [[Flughafen Wien-Schwechat|Flughafen Wien]]<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> Flughafenautobahn ist in der Schweiz:<br /> * die [[Autobahn 51 (Schweiz)|A51]] von der Verzweigung Zürich Nord über den [[Flughafen Zürich]] nach [[Bülach]]<br /> <br /> == Verkehrssicherheit ==<br /> [[Datei:Wildzaun.jpg|mini|Wildschutzzäune verhindern gefährlichen Wildwechsel]]<br /> Autobahnen haben einen geringen Anteil an den Gesamtunfallzahlen. 2014 fanden 31 % der Fahrleistung in Deutschland auf Autobahnen statt, der Anteil an den Verkehrstoten lag aber nur bei 11 %. Die Getötetenrate lag auf Autobahn mit 1,6 Todesfällen pro Milliarden-Fahrzeugkilometer im Vergleich deutlich niedriger als der Wert von 4,6 im gesamten Verkehr beziehungsweise 6,5 auf außerstädtischen Bundesstraßen.&lt;ref name=&quot;http://www.bast.de/ 2012&quot;&gt;{{cite web|title=Verkehrs- und Unfalldaten: Kurzzusammenstellung der Entwicklung in Deutschland<br /> |date= September 2015|url=http://www.bast.de/DE/Publikationen/Medien/Dokumente/Unfallkarten-national-deutsch.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=1<br /> |publisher=Bundesanstalt für Straßenwesen|accessdate=2016-01-28|format=PDF|year=2015}}&lt;/ref&gt; Neben dem Risiko, mit einem anderen Fahrzeug zu kollidieren, besteht auch die Gefahr eines [[Wildunfall]]s. Die zum Teil schweren Unfälle treten besonders in Waldgebieten auf. Die Straßenverkehrsbehörden errichten daher in gefährdeten Gebieten Wildschutzzäune entlang der Straße, um dem Wild den Zutritt zur Fahrbahn zu verwehren.<br /> <br /> Im Regelfall werden in Deutschland und Österreich Autobahnen bei Nacht nur im innerstädtischen Bereich (Stadtautobahn) sowie bei unfallträchtigen Ein- und Ausfahrten [[Beleuchtung|beleuchtet]]. Autobahntunnel werden – wie andere Straßentunnel – immer beleuchtet. In vielen anderen Ländern (beispielsweise Frankreich oder Großbritannien) sind die meisten Autobahnen in Ballungsräumen und alle Autobahnknotenpunkte beleuchtet. Es gibt einige Länder wie Belgien, Luxemburg oder die Vereinigten Arabischen Emirate, wo sogar fast alle Autobahnen nachts beleuchtet werden. Im Zuge der Energieeinsparungen und der aufwändigen Wartung sowie der sogenannten [[Lichtverschmutzung]] wird aber auch in einigen dieser Länder die Beleuchtung nach und nach eingestellt.<br /> <br /> {{Staatslastig|Europa}}<br /> {| class=&quot;wikitable sortable zebra&quot;<br /> |+ Todesfälle pro Milliarden Fahrzeugkilometer{{FN|1}} im internationalen Vergleich (2010)&lt;ref&gt;{{Internetquelle|hrsg=International Road Traffic and Accident Database (IRTAD)|titel=IRTAD Data Set|url=http://www.internationaltransportforum.org/irtadpublic/datasets.html |zugriff=2012-10-22|sprache=en}}&lt;/ref&gt;<br /> |- class=&quot;hintergrundfarbe5&quot;<br /> !Land<br /> ! data-sort-type=&quot;number&quot;| Autobahn<br /> ! data-sort-type=&quot;number&quot;| Alle&lt;br /&gt;Straßen<br /> ! data-sort-type=&quot;number&quot;| [[Verkehrsstärke|DTV]]&lt;br /&gt;Autobahn<br /> ! data-sort-type=&quot;number&quot;| Autobahn&lt;br /&gt;(Verkehr %)<br /> ! data-sort-type=&quot;number&quot;| Geschwindigkeitsbegrenzung&lt;br /&gt;(km/h) (2003)<br /> |-<br /> | {{BEL}}<br /> |align=right| 4,1<br /> |align=right| 9,6<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> || 120<br /> |-<br /> | {{DNK}}<br /> |align=right| 1,9<br /> |align=right| 5,6<br /> |align=right| 29.454<br /> |align=right| 25 %<br /> || 130<br /> |-<br /> | {{DEU}}<br /> |align=right| 1,9<br /> |align=right| 5,2<br /> |align=right| 48.710<br /> |align=right| 31 %<br /> |data-sort-value=&quot;200&quot;| keine{{FN|2}}<br /> |-<br /> | {{FIN}}<br /> |align=right| 0,6<br /> |align=right| 5,1<br /> |align=right| 22.780<br /> |align=right| 10 %<br /> || 120<br /> |-<br /> | {{FRA}}<br /> |align=right| 2,4<br /> |align=right| 7,1<br /> |align=right| 31.979<br /> |align=right| 21 %<br /> || 130 (110 bei Regen)<br /> |-<br /> | {{IRL}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| 4,5<br /> |align=right| 26.730<br /> |align=right| 4 %<br /> || 120<br /> |-<br /> | {{JPN}}<br /> |align=right| 1,7<br /> |align=right| 7,7<br /> |align=right| 26.152<br /> |align=right| 9 %<br /> || 100<br /> |-<br /> |-<br /> | {{LUX}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> || 130 (110 bei Regen)<br /> |-<br /> | {{NLD}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| 4,3<br /> |align=right| 66.734<br /> |align=right| 41 %<br /> || 120 (130 auf einigen Strecken){{FN|3}}<br /> |-<br /> | {{AUT}}<br /> |align=right| 2,3<br /> |align=right| —<br /> |align=right| 30.077<br /> |align=right| 23 %<br /> || 130 (100 Immissionsschutzgesetz auf einigen Strecken)<br /> |-<br /> | {{PRT}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> || 120<br /> |-<br /> | {{SWE}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| 3,2<br /> |align=right| 24.183<br /> |align=right| 21 %<br /> || 110 (120 auf einigen Strecken)<br /> |-<br /> | {{CHE}}<br /> |align=right| 1,0<br /> |align=right| 5,3<br /> |align=right| 43.641<br /> |align=right| 33 %<br /> || 120<br /> |-<br /> | {{SVK}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> || 130<br /> |-<br /> | {{SVN}}<br /> |align=right| 3,8<br /> |align=right| 7,7<br /> |align=right| 15.643<br /> |align=right| 19 %<br /> || 130<br /> |-<br /> | {{CZE}}<br /> |align=right| 3,4<br /> |align=right| 16,2<br /> |align=right| 25.714<br /> |align=right| 11 %<br /> || 130<br /> |-<br /> | {{HUN}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> |align=right| —<br /> || 130<br /> |-<br /> | {{GBR}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| 4,6<br /> |align=right| 85.536<br /> |align=right| 23 %<br /> || 112{{FN|4}}<br /> |-<br /> | {{USA}}<br /> |align=right| —<br /> |align=right| 6,8<br /> |align=right| 39.634<br /> |align=right| 24 %<br /> || 97/105/113/121/129{{FN|5}}<br /> |}<br /> <br /> {{FNBox| {{FNZ|1|Einige Angaben sind Werte aus den Jahren 1999 bis 2004. Grundlage für die Verkehrstotenzahlen ist der 30-Tage-Erfassungszeitraum. Die angegebenen Zahlen sind nur unter Berücksichtigung der für die Länder maßgebenden Erfassungsmethoden vergleichbar, sodass Korrekturfaktoren benutzt werden. Der Zeitraum zwischen Unfall und Tod der Person ist sehr wichtig, da er maßgeblich dafür ist, ob sie in der Statistik erfasst wird oder nicht. Diese Zeiträume variieren von Land zu Land.}}<br /> {{FNZ|2|[[Richtgeschwindigkeit]] 130 km/h}}<br /> {{FNZ|3|Seit 1. September 2012 beträgt die [[Zulässige Höchstgeschwindigkeit]] auf Autobahnen 130 km/h}}<br /> {{FNZ|4|Genauer Wert: 70 [[Meilen pro Stunde]] (112,65 km/h)}}<br /> {{FNZ|5|In den Vereinigten Staaten unterscheiden sich die Regelungen von Bundesstaat zu Bundesstaat.}}<br /> }}<br /> <br /> == Maut ==<br /> [[Datei:Zeichen 390 - Mautpflicht nach dem Bundesfernstraßenmautgesetz, StVO 2004.svg|rechts|rahmenlos|100px|Maut]]<br /> {{Hauptartikel|Maut}}<br /> <br /> In vielen Ländern muss man für das Befahren der Autobahn eine Benutzungsgebühr (sogenannte Maut) bezahlen. Dieses kann zeitabhängig in Form einer [[Vignette]] geschehen oder streckenabhängig durch Bezahlen an Mautposten, wie in zahlreichen weiteren europäischen Staaten üblich.<br /> <br /> In Österreich gilt für LKW seit dem 1.&amp;nbsp;Januar 2004 eine Mautpflicht, die über mitzuführende [[GO-Box]]en und ein entlang der Autobahn installiertes [[Dezimeterwellen]]-System abgerechnet wird. Um ein Ausweichen auf Landstraßen zu verhindern, werden häufig Fahrverbote für LKW auf parallel verlaufenden Straßen verhängt. In der Schweiz gilt die [[Schwerverkehrsabgabe (Schweiz)|LSVA]] auf allen Straßen, somit existiert das Ausweichen des Schwerverkehrs auf Landstraßen nicht. In Deutschland gilt seit dem 1.&amp;nbsp;Januar 2005 eine [[Lkw-Maut in Deutschland|LKW-Maut]], die entweder an Automaten über dort anzugebende Fahrtrouten im Voraus oder über [[On-Board-Unit (Mautsystem)|eingebaute Maut-Geräte]] [[Global Positioning System|satellitengestützt]] automatisiert erhoben wird. Die Erhebung erfolgt über das Unternehmen [[Toll Collect]].<br /> <br /> == Kultur ==<br /> [[Datei:BAB4ElerNight.jpg|mini|Aufnahme einer deutschen Autobahn bei Nacht.]]<br /> Die Autobahnen haben auch zu kultureller Auseinandersetzung angeregt. Ein Beispiel ist die Errichtung von [[Autobahnkirche]]n.<br /> Beispiele im Bereich der Musik sind das Album ''[[Autobahn (Album)|Autobahn]]'' der Musikgruppe [[Kraftwerk (Band)|Kraftwerk]] und das Lied ''Deutschland Autobahn'' des US-amerikanischen Country-Sängers [[Dave Dudley]], dessen Großeltern aus Deutschland stammten. In dem Film [[The Big Lebowski]] (1998) taucht ein Trio deutscher Nihilisten auf, das als Gruppe ''Autobahn'' (ein Kraftwerk-Verschnitt) Ende der 1970er seine erste Techno-LP mit dem Titel ''Nagelbett'' herausgebracht haben soll. Auch tragen einige Diskotheken, die an oder in der Nähe einer Autobahn liegen, den Namen dieser Autobahn, so zum Beispiel eine Kasseler Diskothek namens ''A7'' an der [[Bundesautobahn 7|A&amp;nbsp;7]]. Die deutsche Filmkomödie ''[[Superstau]]'' spielt fast komplett auf einer Autobahn.<br /> <br /> == Baukosten ==<br /> Die Baukosten von Autobahnen sind stark von den Gegebenheiten der jeweiligen Strecke abhängig. Einfache Streckenführungen verursachen Kosten von etwa vier bis sechs Millionen Euro pro Autobahnkilometer, bei komplexen Strecken, etwa mit Brücken und Tunneln, liegen die Kosten um ein Vielfaches höher. Zusätzlich zu den reinen Baukosten kommen Kosten für den Planungsprozess, für Gutachten und Beratungsleistungen externer Ingenieure, Genehmigungsverfahren und für begleitende Investitionen, also etwa für [[Lärmschutzwand|Lärmschutzwände]], [[Straßenbegleitgrün]] und [[Wechselverkehrszeichen]] hinzu.<br /> <br /> Entsprechend einer Beispielrechnung ergeben sich in Deutschland durchschnittliche Kosten von 26,8 Millionen Euro pro Autobahnkilometer, wovon ein Viertel reine Baukosten und drei Viertel zusätzliche Kosten sind.<br /> <br /> == Autobahnbau und Naturschutz ==<br /> [[Datei:Building-a autobahn 6.JPG|mini|Der Neubau einer Autobahn trennt bislang zusammenhängende Lebensräume (Neubau der [[Bundesautobahn 7|A 7]] nördlich [[Pfronten]], 2005)]]<br /> Der Neu- oder Ausbau von Autobahnen wird immer wieder durch Natur- und Umweltschützer kritisiert. [[Umweltschutz|Umweltschützer]] sehen den Autobahnbau vor allem als falsches [[Verkehrspolitik|verkehrspolitisches]] Signal, da der motorisierte [[Individualverkehr]] und somit der zusätzliche Ausstoß von [[klimaschädlich]]en [[Abgas]]en gefördert wird. Außerdem warnen sie vor zusätzlicher [[Lärmbelastung]] für die Umgebung der Autobahn.<br /> <br /> [[Naturschutz|Naturschützer]] hingegen bemängeln vor allem den [[Flächenverbrauch]] sowie die zunehmende [[Landschaftszerschneidung]], welche durch neue Autobahnen gefördert wird. Zudem wird bemängelt, dass der [[Artenschutz|Arten-]] wie der [[Biotopschutz]] bei der [[Verkehrsplanung]] oft eine untergeordnete Rolle spielt.<br /> Aus diesen Gründen versuchen [[Umweltschutzorganisation]] und [[Naturschutzverband|Naturschutzverbände]] durch Aufklärungsarbeit, aber auch mithilfe des [[Verbandsklagerecht]]s, den Bau weiterer Autobahnen zu verhindern oder umweltverträglichere Streckenführungen beim Neubau durchzusetzen.<br /> <br /> Des Weiteren fördern Autobahnen aktiv die [[Zersiedelung]]. Durch die verkürzte Wegstrecke und die Verkürzung der Fahrzeiten wird es z.&amp;nbsp;B. Arbeitnehmern ermöglicht, sich weiter weg von ihren Arbeitsplätzen anzusiedeln. Dies führt wiederum zu mehr Verkehr auf den Autobahnen, was wiederum zu einem Bedarf für neue Straßen oder für den Straßenausbau führt. So sind z.&amp;nbsp;B. in Los Angeles selbst achtstreifige Autobahnen regelmäßig von Staus betroffen.<br /> Ein weiteres Beispiel sind Gewerbegebiete an Autobahnen außerhalb von Städten. Diese sind in der Regel nicht mit anderen Verkehrsmitteln zu erreichen, ein weiterer Anstieg des Individualverkehrs ist die Folge.<br /> <br /> Eine Möglichkeit, die negativen Auswirkungen von Autobahnen auf die Umwelt zu verringern, ist das Verfahren der [[Verkehrswegebündelung|Trassenbündelung]]. So wird neben einem bestehenden Verkehrsweg (etwa einer [[Bahnstrecke]]) eine Autobahn errichtet. Durch dieses Prinzip werden die Flächenzerschneidung und die Neuverlärmung reduziert. Ein weiteres Mittel, mit dem versucht wird die Auswirkungen der Landschaftszerschneidung zu verringern, ist der Bau von [[Grünbrücke]]n.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> === Allgemein ===<br /> {{Portal|Straßen}}<br /> * [[Autostraße]] (autobahnähnliche Schnellstraße)<br /> * [[Autobahn-Behelfsflugplatz]]<br /> * [[Autobahnfest]]<br /> * [[Straßentunnel#Autobahntunnel|Autobahntunnel]]<br /> * [[Straßenbrücke#Autobahnbrücke|Autobahnbrücke]]<br /> <br /> === Europäische Autobahnnetze ===<br /> {{Navigationsleiste Autobahnnetze in Europa}}<br /> <br /> === Sonstige Autobahnnetze ===<br /> * [[Liste der Autobahnen in China]]<br /> * [[Liste der Autobahnen in Südkorea]]<br /> * [[Liste der Autobahnen in Thailand]]<br /> * [[Liste US-amerikanischer Interstate-Highways]]<br /> * [[Trans-Canada Highway]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Hans Cohnen: ''Deutsche Autobahnen im Luftbild''. Hrsg. vom Bundesministerium für Verkehr. Stadler, Konstanz 1968, (großformatiger Bildband).<br /> * Axel Doßmann: ''Begrenzte Mobilität: eine Kulturgeschichte der Autobahnen in der DDR''. Klartext, Essen 2003, ISBN 3-89861-153-1.<br /> * Bernd Kreuzer: ''Tempo 130. Kultur- und Planungsgeschichte der Autobahnen in Oberösterreich''. Trauner, Linz 2005, ISBN 3-85487-783-8.<br /> * Maxwell G. Lay: ''Die Geschichte der Straße. Vom Trampelpfad zur Autobahn''. Campus, Frankfurt am Main und New York 1994, ISBN 3-593-35132-3.<br /> * Reiner Ruppmann: ''Schrittmacher des Autobahnzeitalters. Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet''. Hessisches Wirtschaftsarchiv, Darmstadt 2011, ISBN 978-3-9812265-5-3.<br /> * Klaus Schefold: ''Autobahnen im Wandel der Zeit. Gezeigt am Beispiel Baden-Württemberg''. Hrsg. von der ARGE Engelberg, in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Straßenwesen Baden-Württemberg. Staatsanzeiger-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-929981-10-6.<br /> * Wolfgang Schmidt, Tillmann Stottele: ''Flora und Vegetation an Straßen und Autobahnen der Bundesrepublik Deutschland. Repräsentativer Überblick über Standorte und Artenzusammensetzung der straßenbegleitenden Vegetation der Bundesrepublik Deutschland sowie ihren ökologischen Wert für Landschaftspflege und Naturschutz''. Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik, Heft 529. Herausgegeben vom Bundesminister für Verkehr, Abteilung Straßenbau, Bonn-Bad Godesberg 1988.<br /> * Benjamin Steininger: ''Raum-Maschine Reichsautobahn. Zur Dynamik eines bekannt/unbekannten Bauwerks''. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2005, ISBN 3-86599-002-9, (Kaleidogramme 2).<br /> * Volkhard Stern: ''Der Autobahn-Schnellverkehr der Deutschen Reichsbahn''. EK-Verlag, Freiburg, 2008. ISBN 978-3-88255-847-0.<br /> * Thomas Zeller: ''Straße, Bahn, Panorama. Verkehrswege und Landschaftsveränderungen in Deutschland von 1930 bis 1990''. Campus, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-593-36609-6, (überarbeitete englische Ausgabe: ''Driving Germany. The Landscape of the German Autobahn, 1930–1970.'' Berghahn, Oxford 2007, ISBN 978-1-84545-309-1, [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2007-4-111 Rezension]).<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt; Geschichte und neuere Zahlen bei Reiner Ruppmann: ''Das europäische Autobahnnetz: Weiterhin Hoffnungsträger oder primär Funktionsraum für die Transit-Ökonomie?'', in: [[Zeitschrift für Weltgeschichte]] (ZWG), Teil 1: 14. Jg. 2013, Heft 2, Seiten 81–107; Teil 2: 14. Jg. 2014, Heft 1, Seiten 163–180.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Motorway|Autobahn}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> * [http://www.eautobahn.eu/html/autobahn_superlative.html Autobahn Superlative aus aller Welt]<br /> * [http://www.autobahn-bilder.de/ Autobahn Seite mit Bildern von Deutschland und Europa]<br /> * [[:en:Speed limits in the United States|Geschwindigkeitsbegrenzungen in den Vereinigten Staaten]]<br /> * [http://www.udv.de/verkehrsinfrastruktur/planung-entwurf-betrieb/unfaelle-in-autobahnbaustellen/ Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zu Unfällen in Autobahnbaustellen]<br /> * [[Diagonal – Radio für Zeitgenoss/innen]]: ''[http://oe1.orf.at/programm/447618 &quot;Fahren, fahren, fahren!&quot; - Zum Thema: Autobahn.]'', Radio [[Ö1]], 10. September 2016 <br /> <br /> [[Kategorie:Autobahn| ]]<br /> [[Kategorie:Autobahntyp|!]]<br /> [[Kategorie:Straßenbaugeschichte]]</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Beschlussf%C3%A4higkeit&diff=163202658 Beschlussfähigkeit 2017-03-02T19:37:07Z <p>Coderflo: quorum ist lateinisch und nicht englisch</p> <hr /> <div>Die '''Beschlussfähigkeit''' ({{laS|''quorum''}}) erfordert das Erreichen oder Überschreiten einer durch [[Rechtsnorm]]en festgelegten Mindestzahl aller [[Stimmrecht|stimmberechtigten]] anwesenden [[Mitglied]]er eines [[Kollegialorgan]]s, um [[Entscheidung]]en treffen zu können.<br /> <br /> == Allgemeines ==<br /> Zu den Kollegialorganen gehören insbesondere [[Organ (Recht)|Organe]], [[Parlament]]e, [[Verein]]e, [[Ausschuss|Ausschüsse]], [[Gremium|Gremien]], [[Behörde]]n, [[Politische Partei|Parteien]], [[Hauptversammlung]]en oder [[Wohnungseigentümerversammlung]]en. Eine Beschlussfähigkeit ([[Quorum (Politik)|Quorum]]) ist in diesen Gremien nicht erforderlich, wenn für die stimmberechtigten Mitglieder ''Anwesenheitspflicht'' besteht. Ist jedoch die Feststellung der Beschlussfähigkeit einer Beschlussfassung vorgeschaltet, stellt die Beschlussfähigkeit die wesentlichste formelle Voraussetzung für die [[Gültigkeit]] einer materiellen Sachentscheidung dar.&lt;ref&gt;[https://books.google.de/books?id=yWJczKLVK6YC&amp;pg=PA386&amp;dq=Beschlussf%C3%A4higkeit&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=Beschlussf%C3%A4higkeit&amp;f=false Carmen Thiele, ''Regeln und Verfahren der Entscheidungsfindung innerhalb von Staaten und Staatenverbindungen'', 2008, S. 386]&lt;/ref&gt; Während die [[Präsenz#Präsenz von Aktien (Betriebswirtschaft)|Anwesenheit]] ein Mittel zur Erreichung der Beschlussfähigkeit darstellt, ist die [[Stimme (Wahl)|Stimmabgabe]] bei der Beschlussfassung ein Mittel zur Erreichung der [[Mehrheit|Stimmenmehrheit]] oder [[Einstimmigkeit]].&lt;ref&gt;Julius Hatschek/Paul Kurtzig, ''Deutsches und preußisches Staatsrecht'', Band 2, 1930, S. 73&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die Beschlussfähigkeit ist Voraussetzung für das rechtmäßige Zustandekommen von Beschlüssen und soll sicherstellen, dass der Entscheidungsprozess mit einer dem [[Demokratieprinzip]] und der [[Repräsentativität]] entsprechenden breiten Mehrheit erfolgt.&lt;ref&gt;Carmen Thiele, ''Regeln und Verfahren der Entscheidungsfindung innerhalb von Staaten und Staatenverbindungen'', 2008, S. 383&lt;/ref&gt; Mit Mehrheiten soll verhindert werden, dass [[Minderheit]]en weitreichende Beschlüsse fassen können, die auch von den nicht anwesenden Mehrheiten getragen werden müssten. Beschlüsse sind eine kollektive [[Wille]]nsbildung innerhalb der Kollegialorgane, die anders als [[Rechtsgeschäft|Gesamtakte]] reine [[Innenwirkung]] erzeugen, weil sie der internen Willensbildung des Organs dienen.<br /> <br /> == Rechtsfragen ==<br /> Wann Beschlussfähigkeit erreicht ist, regeln [[Gesetz]]e, [[Satzung (Privatrecht)|privatrechtliche]] oder [[Satzung (öffentliches Recht)|öffentlich-rechtliche Satzungen]] oder [[Geschäftsordnung]]en. Die Beschlussfähigkeit ist im Regelfall für jeden einzelnen Beschluss erforderlich und muss deshalb - bei unübersichtlicher Personenzahl - vor jedem weiteren Beschluss neu ermittelt werden. Werden trotz ''Beschlussunfähigkeit'' Beschlüsse gefasst, sind sie [[Unwirksamkeit|unwirksam]]. Die [[Rechtsfolge]] einer Beschlussunfähigkeit ist stets die Unwirksamkeit von dennoch gefassten Beschlüssen. Eine weitere Folge der Beschlussunfähigkeit kann darin bestehen, dass eine Sitzung zu beenden ist, wenn ihr Hauptzweck in der Beschlussfassung besteht.&lt;ref&gt;[https://books.google.de/books?id=epBwCAAAQBAJ&amp;pg=PA10&amp;dq=Beschlussf%C3%A4higkeit+Gesch%C3%A4ftsordnung&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=Beschlussf%C3%A4higkeit%20Gesch%C3%A4ftsordnung&amp;f=false Hermann Meier, ''Die Regeln der Geschäftsordnung'', 2015, S. 11]&lt;/ref&gt; [[Messgröße]] für die Beschlussfähigkeit ist meist die Anzahl der [[Person]]en, aber auch ein [[Kapitaleinlage|Kapitalanteil]], [[Aktie]]n oder [[Miteigentumsanteil]]e. <br /> <br /> Während bei der [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]] im [[Vorstand]] nach {{§|77|aktg|juris}} Abs. 1 [[Aktiengesetz (Deutschland)|AktG]] Beschlussfähigkeit durch die Mehrheit der [[Vorstandsmitglied]]er hergestellt ist, ist der [[Aufsichtsrat]] nach {{§|108|aktg|juris}} Abs. 2 AktG beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder an der Beschlussfassung teilnimmt. Für die [[Hauptversammlung]] dagegen stellt das Gesetz bis auf eine Ausnahme ([[Konzern|Nachgründung]]; {{§|52|aktg|juris}} Abs. 5 Satz 2 AktG) keine Regelungen auf. Die Hauptversammlung ist deshalb stets beschlussfähig, ohne Rücksicht auf die Höhe des vertretenen [[Grundkapital]]s oder die Anzahl der anwesenden [[Aktionär]]e. Erscheint auch nur ein Aktionär, so kann dieser im Rahmen der [[Tagesordnung]] jeden beliebigen Beschluss fassen.&lt;ref&gt;[https://books.google.de/books?id=Uzu6kmLjKX0C&amp;pg=PA524&amp;dq=Beschlussf%C3%A4higkeit+hauptversammlung&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=Beschlussf%C3%A4higkeit%20hauptversammlung&amp;f=false Günter Henn/Jürgen Frodermann/Dirk Jannott, ''Handbuch des Aktienrechts'', 2009, S. 524, Rn. 255]&lt;/ref&gt; Bei der [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbH]] setzt die Beschlussfassung der [[Gesellschafter]] nach dem [[GmbH-Gesetz]] keine Beschlussfähigkeit voraus. Die an der Beschlussfassung teilnehmenden Gesellschafter können Beschlüsse unabhängig davon treffen, ob sie eine Stimmen- oder Kapitalmehrheit bilden; näheres kann der [[Gesellschaftsvertrag]] bestimmen.&lt;ref&gt;[https://books.google.de/books?id=OYcelTWk-mcC&amp;pg=PA1334&amp;dq=Beschlussf%C3%A4higkeit+gesetz&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=Beschlussf%C3%A4higkeit%20gesetz&amp;f=false Joachim Meyer-Landrut/Fritz-Georg Miller/Rudolf J. Niehus (Hrsg.), ''Gesetz betreffend die Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbHG)'', 1987, S. 1334, § 47 Rn. 15]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach {{§|45|btgo_1980|juris}} Abs. 1 [[Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages]] (GOBT) müssen zur Beschlussfähigkeit mehr als die Hälfte der [[Mitglied des Deutschen Bundestages|Bundestagsmitglieder]] im Sitzungssaal anwesend sein. Wird die Beschlussfähigkeit angezweifelt, so kann gemäß § 45 Abs. 2 GOBT per [[Hammelsprung]] überprüft werden, ob sich mehr als die Hälfte der Mitglieder im Sitzungssaal befinden. Werden trotz Beschlussunfähigkeit im Bundestag Gesetzesbeschlüsse gefasst, sind sie unwirksam. Bei festgestellter Beschlussunfähigkeit ist die Sitzung durch den [[Bundestagspräsident]]en sofort aufzuheben (§ 45 Abs. 3 GOBT). Ein [[Senat]] des [[Bundesverfassungsgericht]]s ist nach {{§|15|bverfgg|juris}} BVerfGG beschlussfähig, wenn mindestens sechs [[Richter]] anwesend sind. Der [[Gläubiger]]ausschuss im Rahmen des [[Insolvenzrecht (Deutschland)|Insolvenzverfahrens]] ist nach {{§|72|inso|juris}} InsO beschlussfähig, wenn die Mehrheit der Mitglieder an der Beschlussfassung teilgenommen hat und der Beschluss mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst worden ist. Nach {{§|25|woeigg|juris}} Abs. 3 [[Wohnungseigentumsgesetz|WEG]] ist die [[Eigentümerversammlung]] beschlussfähig, wenn die erschienenen stimmberechtigten Wohnungseigentümer mehr als die Hälfte der [[Miteigentumsanteil]]e vertreten. <br /> <br /> Von der Beschlussfähigkeit zu unterscheiden ist die für einen Beschluss erforderliche Mehrheit. In der Hauptversammlung bedürfen allgemein die Beschlüsse der [[Einfache Mehrheit|einfachen Stimmenmehrheit]] ({{§|133|aktg|juris}} Abs. 1 AktG). Daneben kennt das Gesetz 75 % der ''abgegebenen Stimmen'' (bei Widerruf der Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern nach {{§|103|aktg|juris}} Abs. 1 AktG, Zustimmung zur Geschäftsführung gemäß {{§|111|aktg|juris}} Abs. 4 AktG), 75 % des ''vertretenen Grundkapitals'' ist insbesondere bei Nachgründung ({{§|52|aktg|juris}} Abs. 5 AktG), Satzungsänderung ({{§|119|aktg|juris}} Abs. 1 Nr. 5 AktG) oder [[Kapitalerhöhung]] ({{§|119|aktg|juris}} Abs. 1 Nr. 6 AktG) erforderlich. 100 % ([[Einstimmigkeit]]) der Stimmen sind für eine [[Eingliederungsvertrag (Aktiengesetz)|einzugliedernde Gesellschaft]] ({{§|319|aktg|juris}} Abs. 12 AktG) oder [[Rechtsform]]wechsel ({{§|233|umwg|dejure}} Abs. 1 UmwG) notwendig.<br /> <br /> == International ==<br /> In [[Frankreich]] und in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] setzt die Beschlussfähigkeit der Hauptversammlung das Erreichen einer Kapitalmindestpräsenz voraus. In Frankreich muss bei einer ordentlichen Hauptversammlung mindestens 25 % des gezeichneten Kapitals anwesend sein, in England sind zwei stimmberechtigte Aktionäre erforderlich.&lt;ref&gt;[https://books.google.de/books?id=tFRNe5qkAc8C&amp;pg=PA216&amp;dq=Beschlussf%C3%A4higkeit+hauptversammlung&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;redir_esc=y#v=onepage&amp;q=Beschlussf%C3%A4higkeit%20hauptversammlung&amp;f=false Nina Winkler, ''Das Stimmrecht der Aktionäre in der Europäischen Union'', 2006, S. 216]&lt;/ref&gt; Der [[Senat der Vereinigten Staaten]] benötigt nach der [[Verfassung der Vereinigten Staaten|Verfassung]] für seine Beschlussfähigkeit mindestens die Hälfte der Senatoren plus einem. Das [[Verfassung von Kanada|Verfassungsgesetz]] von 1867 legt die Beschlussfähigkeit des [[Senat (Kanada)|kanadischen Senats]] auf mindestens 15 anwesende Senatoren einschließlich des Sitzungspräsidenten fest.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Hermann Meier: ''Zur Geschäftsordnung: Technik und Taktik bei Versammlungen, Sitzungen und Diskussionen.'' 3., neu bearbeitete Auflage. VS-Verlag Wiesbaden 2011, ISBN 978-3531178356, S. 91ff [http://books.google.de/books?id=QW-8Y61o4P8C&amp;pg=PA91&amp;dq=zur+gesch%C3%A4ftsordnung&amp;hl=de&amp;sa=X&amp;ei=LAn-UpTvLe_Y7AbEiYCYCQ&amp;ved=0CDgQ6AEwAQ]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Beschlussfahigkeit}}<br /> [[Kategorie:Gesellschaftsrecht (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Gerichtsverfassungsrecht (Deutschland)]]<br /> <br /> {{Rechtshinweis}}</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Coderflo/B%C3%BCcher/Latein&diff=161127598 Benutzer:Coderflo/Bücher/Latein 2016-12-31T09:23:06Z <p>Coderflo: AZ: Die Seite wurde neu angelegt: {{Gespeichertes Buch | setting-papersize = a4 | setting-toc = auto | setting-columns = 2 }} == Lat…</p> <hr /> <div>{{Gespeichertes Buch<br /> | setting-papersize = a4<br /> | setting-toc = auto<br /> | setting-columns = 2<br /> }}<br /> <br /> == Latein ==<br /> ;Cicero<br /> :[[Marcus Tullius Cicero]]<br /> :[[Philippische Reden]]<br /> :[[Rhetorik]]<br /> ;Vergil<br /> :[[Vergil]]<br /> :[[Aeneis]]<br /> ;Seneca<br /> :[[Seneca]]<br /> :[[Epistulae morales]]<br /> :[[Stoa]]<br /> :[[Epikur]]<br /> <br /> [[Kategorie:Wikipedia:Bücher|Latein]]</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Coderflo/B%C3%BCcher/Analytische_Geometrie&diff=151709702 Benutzer:Coderflo/Bücher/Analytische Geometrie 2016-02-20T13:43:29Z <p>Coderflo: </p> <hr /> <div>{{Gespeichertes Buch<br /> | setting-papersize = a4<br /> | setting-toc = auto<br /> | setting-columns = 2<br /> }}<br /> <br /> == Analytische Geometrie ==<br /> ;Einleitung<br /> :[[Analytische Geometrie]]<br /> ;Vektoren<br /> :[[Vektor]]<br /> :[[Ortsvektor]]<br /> :[[Normalenvektor]]<br /> :[[Nullvektor]]<br /> :[[Einheitsvektor]]<br /> :[[Skalarprodukt]]<br /> :[[Kreuzprodukt]]<br /> ;Geraden<br /> :[[Gerade]]<br /> :[[Geradengleichung]]<br /> ;Ebenen<br /> :[[Ebene (Mathematik)]]<br /> :[[Ebenengleichung]]<br /> ;Gleichungsformen<br /> :[[Parameterform]]<br /> :[[Dreipunkteform]]<br /> :[[Normalenform]]<br /> :[[Hessesche Normalform]]<br /> :[[Koordinatenform]]<br /> :[[Achsenabschnittsform]]<br /> <br /> [[Kategorie:Wikipedia:Bücher|Analytische Geometrie]]</div> Coderflo https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Coderflo/B%C3%BCcher/Analytische_Geometrie&diff=151709543 Benutzer:Coderflo/Bücher/Analytische Geometrie 2016-02-20T13:40:16Z <p>Coderflo: AZ: Die Seite wurde neu angelegt: {{Gespeichertes Buch | setting-papersize = a4 | setting-toc = auto | setting-columns = 2 }} == Ana…</p> <hr /> <div>{{Gespeichertes Buch<br /> | setting-papersize = a4<br /> | setting-toc = auto<br /> | setting-columns = 2<br /> }}<br /> <br /> == Analytische Geometrie ==<br /> ;Einleitung<br /> :[[Analytische Geometrie]]<br /> ;Vektoren<br /> :[[Vektor]]<br /> :[[Ortsvektor]]<br /> :[[Normalenvektor]]<br /> :[[Nullvektor]]<br /> :[[Einheitsvektor]]<br /> :[[Skalarprodukt]]<br /> :[[Kreuzprodukt]]<br /> ;Geraden<br /> :[[Gerade]]<br /> :[[Geradengleichung]]<br /> ;Ebenen<br /> :[[Ebene (Mathematik)]]<br /> :[[Ebenengleichung]]<br /> ;Gleichungsformen<br /> :[[Parameterform]]<br /> :[[Dreipunkteform]]<br /> :[[Koordinatenform]]<br /> :[[Achsenabschnittsform]]<br /> :[[Normalenform]]<br /> :[[Hessesche Normalform]]<br /> <br /> [[Kategorie:Wikipedia:Bücher|Analytische Geometrie]]</div> Coderflo