https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Chech+Explorer Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-11T07:15:15Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.4 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nicopolis_ad_Nestum&diff=117188880 Nicopolis ad Nestum 2013-04-06T15:33:44Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>[[Datei:Nicopolis ad Nestum.jpg|thumb|Ruinen von Nicopolis ad Nestum]] <br /> '''Nicopolis ad Nestum''', '''Nicopolis ad Mestum''' oder auch '''Nicopolis ad Nessum''' war eine antike [[römische Stadt]], die heute in der [[Oblast Blagoewgrad]] im Südwesten [[Bulgarien]]s liegt. <br /> <br /> == Lage ==<br /> Die Ruinen von Nicopolis ad Nestum liegen heute bei dem Dorf [[Garmen]] (bulgarisch Гърмен) im Gebiet Martschow tschiflik und Chisarlaka, 7&amp;nbsp;km östlich der Stadt [[Goze Deltschew (Stadt)|Goze Deltschew]].<br /> <br /> Die Stadt wurde auf der rechten Uferseite der Mesta (griechisch und in der Antike: [[Nestos]]) erbaut. Die ursprüngliche Stadt erstreckte sich über eine Fläche von 25.000–30.000&amp;nbsp;m². Der Grundriss der Stadt war ein unregelmäßiges Viereck. Nikopolis ad Nestum war auf allen Seiten von hohen Stadtmauern umgeben. Die heute noch als Ruinen erhaltenen Stadtmauern stammen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. Auch von der Stadt sind nur noch Ruinen geblieben. Die meisten Gebäude wurden durch ein Feuer zerstört.<br /> <br /> Die Mesta trennt das [[Pirin]]gebirge im Westen von den West[[rhodopen]] im Osten. Nicopolis ad Nestum liegt im Nordosten dieses Beckens im oberen Mestatal zwischen den beiden Gebirgen, etwas näher an den Westrhodopen als am Piringebirge.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Nicopolis ad Nestum wurde im Jahr 106 vom römischen Kaiser [[Trajan]] (98–117) gegründet, zu Ehren seines Sieges über das Volk der [[Daker]] im [[Dakerkriege|Zweiten Dakerkrieg]] (105–106). An der Stelle gab es vorher eine [[Thraker|thrakische]] Siedlung. Der Name der Stadt ''Nicopolis ad Nestum'' bedeutet „Stadt des Sieges, gelegen am Nestos“ nach dem Fluss Nestos (bulgarisch Места/Mesta). <br /> <br /> Anfang des 2. Jahrhunderts wurden in der römischen Provinz Thracia die Städte Nicopolis ad Nestum, [[Nicopolis ad Istrum]] und [[Marcianopolis]] gegründet und viele andere Siedlungen erhielten das Stadtrecht, unter anderem Pautalia (heute [[Kjustendil]]), Serdica (heute [[Sofia]]), Augusta Traiana (heute [[Stara Sagora]]), Traianopolis (Traianopolis in Rhodope, 5&amp;nbsp;km östlich von [[Alexandroupolis]]), Plotinopolis (bei [[Didymoticho]]) und Hadrianopolis (heute [[Edirne]])<br /> <br /> Der römischen [[Thrakien (Provinz)|Provinz Thracia]] wurde bereits ab 45 n. Chr. das Tal der Mesta zugeordnet.<br /> Nicopolis ad Nestum war eine von drei befestigten Städten, die Trajan anlässlich dieses Sieges auf der Balkanhalbinsel gründete, zwei davon auf dem Gebiet des heutigen Bulgariens. <br /> <br /> Nicopolis ad Nestum hatte eine gute Anbindung an das antike Straßennetz. Die Stadt lag an der Straße, die nach Süden zum [[Ägäisches Meer|Ägäischen Meer]] führte. Diese Straße endete im Süden in der Stadt [[Drama (Stadt)|Drama]] an der [[Via Egnatia]]. Die Via Egnatia war eine wichtige [[Römerstraße]], die von West nach Ost an der Ägäischen Nordküste verlief und das Gebiet der Adria mit Konstantinopel verband.<br /> <br /> Nach Norden führt die Straße von Nicopolis ad Nestum über die [[Rhodopen]] und die [[Oberthrakische Tiefebene]] nach Philippopolis (heute [[Plowdiw]]). Die Lage an der Straße begünstigte das Wachstum von Nicopolis zum wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zentrum während seiner Blütezeit in der [[Spätantike]] im 2. bis 6. Jahrhundert. Des Weiteren führte die Rhodopenstraße vom [[Struma (Fluss)|Fluss Struma]] im Westen kommend über Nicopolis ad Nestum nach Adrianopolis.<br /> <br /> Münzfunde und Altarreliefs zeugen von der Verehrung der Götter [[Zeus]], [[Pluton]], [[Hermes]], des [[Thrakischer Reiter|Thrakischen Reiters]], [[Asklepios]] und [[Hygeia (Mythologie)|Hygeia]], ebenso des Fluss-Gottes Mesta und der von den Thrakern verehrten [[Ares]] und [[Dionysos]]. <br /> <br /> Ende des 6. Jahrhunderts wurde die Stadt von den [[Slawen]] und [[Awaren]] zerstört. Im 9. bis 10. Jahrhundert entstand die Stadt erneut unter dem Namen Nicopol, existierte bis ins 13. Jahrhundert und ging während der [[Kreuzzug|Kreuzzüge]] unter. Im [[Spätmittelalter#Osteuropa|Spätmittelalter]] gab es dort auf einem Teil der ehemaligen Stadt eine bulgarische Siedlung und im Südostteil der befestigten Stadt einen osmanischer Großgrundbesitz (çiftlik). Während der [[Osmanisches Reich|osmanischen]] Herrschaft wurde die Siedlung einige Kilometer nach Westen verlegt, wobei der Name Nicopolis in der Version Newrokop (bulg. Неврокоп) erhalten blieb. Newrokop ist das heutige [[Goze Deltschew (Stadt)|Goze Deltschew]].<br /> <br /> Bei Ausgrabungen wurde eine 280 m lange Stadtmauer freigelegt sowie Fundamente von Verwaltungsgebäuden und Gebäuden mit religiösen Funktionen. Neben der Stadt ist ein Tumulus ([[Hügelgrab]]) zu sehen. Die Archäologen haben unter anderem Fragmente von [[Votivgabe]]n des Thrakischen Reiters gefunden, eine kleine Statue des Gottes [[Hermes]], 95 Goldmünzen und 22 Bronzemünzen vom Ende des 6. Jahrhunderts, einen alten christlichen Grabstein, Gefäße aus Glas und Bronze, Keramik und einen Goldring. <br /> <br /> Einige diese Funde sind im historischen Museum von Goze Deltschew ausgestellt. In der Nähe von Nicopolis ad Nestum wurden die Überreste einer Basilika aus der Frühzeit des Christentums (4. Jahrhundert) gefunden. Es wird angenommen, dass die Basilika ebenfalls zur Stadt gehörte. Die Basilika hat Mosaikböden mit geometrischen und Naturmotiven. In dieser sogenannten „Basilika Nr. 1“ gibt es einige Mosaikböden in [[Opus sectile]]-Technik, die hinsichtlich Motivik und Stil sehr stark vom nordgriechisch-makedonischen Raum beeinflusst sind. <br /> <br /> Die Überreste der Stadtmauer, die stellenweise bis zu 6&amp;nbsp;m hoch sind und die Ruinen des Stadtmauerturms und der Wohnhäuser sind heute noch zu besichtigen. Ebenso die Ruinen des öffentlichen Bades ([[Thermen]]) im südlichen Teil des Stadtzentrums, erbaut im 3. oder 4.&amp;nbsp;Jahrhundert. Zu erkennen sind die einzelnen Räumlichkeiten des Bades: Umkleideräume ([[Apodyterion]]), Warmbecken ([[Caldarium]]), Abkühlraum ([[Frigidarium]]) und die Warmluftheizung ([[Hypokaustum]]). Die südliche Stadtmauer mit einer Länge von 200&amp;nbsp;m und dem von zwei quadratischen Türmen bewachten Tor wurden ausführlich archäologisch untersucht. Die beiden Türme standen vor einer weit geöffneten halbrunden [[Exedra]]. An der südlichen Stadtmauer wurden weiterhin die Überreste von vier Rundtürmen gefunden.<br /> <br /> Im Südostteil des befestigten Stadtgebietes, in unmittelbarer Nähe zu den Stadtmauern, wurde ein repräsentatives Wohngebäude mit [[Peristyl]] (Hof mit Säulengang) gefunden. Die Säulen des Peristyls waren ursprünglich Teil eines anderen Gebäudes und sind dann für den [[Portikus]] (Säulengang) angepasst worden.<br /> <br /> Die Archäologen gruben einen runder Altartisch aus weißem Marmor aus. Er ist nur in Fragmenten erhalten und hatte einen Durchmesser von 1,15&amp;nbsp;m. Er ist ein repräsentatives Stück aus der spätantiken Steinbildhauerkunst. Der Tisch zeigt vier Szenen – drei Jagdszenen und eine Szene mit skurrilen Meereswesen – und vier menschliche Köpfe jeweils zwischen den Szenen.<br /> <br /> == Münzen ==<br /> Nicopolis ad Nestum hat nur einmal Münzen geprägt (als &quot;Nicopolis ad Mestum&quot;), zwischen Februar 211 (Tod des [[Septimius Severus]]) und Dezember 211 (Ermordung von [[Geta]]), mit den Köpfen von [[Caracalla]], Geta und [[Julia Domna]] und verschiedenen Rückseitendarstellungen ([[Tyche]], [[Hygieia]], [[Ares]], [[Nemesis]], usw.). Münzen anderer Kaiser (z. B. [[Commodus]]), die in Katalogen erwähnt werden, sind Fälschungen oder Prägungen anderer Städte (z. B. [[Nicopolis ad Istrum]] in Moesien). Alle echten Stücke sind selten. Holger Komnick, Autor der bislang einzigen umfassenden wissenschaftlichen Studie der Münzen dieser Stadt&lt;ref&gt;Holger Komnick:''Die Münzprägung von Nicopolis ad Mestum''. Akademie-Verlag, Berlin 2003. ISBN 3-05-003792-X.&lt;/ref&gt;, beschreibt insgesamt 237 Exemplare. In seiner Rezension des Buches spricht Francis Jarman von einer &quot;grand total of about 300 [known coins]&quot;.&lt;ref&gt;Francis Jarman: ''A Review of a new catalogue for Nicopolis ad Mestum''. In: ''The Celator'', 18, 3, March 2004, S. 34-36.&lt;/ref&gt; Abbildungen sind auch in dem bekannten Katalog von Ivan Varbanov&lt;ref&gt;Ivan Varbanov: ''Greek Imperial Coins and Their Values (The Local Coinage of the Roman Empire), volume II: Thrace (from Abdera to Pautalia)''. Adicom, Burgas, 2005, S. 362-273.&lt;/ref&gt; zu finden, wobei die Münzbeschreibungen nicht immer richtig sind und die dort angegebenen Seltenheits- und Wertangaben unseriös.<br /> <br /> == Titularbistum ==<br /> Nicopolis ad Nestum gehörte zum Bistum Thracia. Die Stadt war Sitz eines Erzbischofs. Noch heute setzt die [[Römisch-Katholische Kirche]] für das [[Erzbistum]] Nicopolis ad Nestum einen [[Titularbischof]] ein. Siehe [[Nicopolis ad Nestum (Titularerzbistum)]].<br /> <br /> == Tourismus ==<br /> Nicopolis ad Nestum ist die einzige antike römische Stadt in den Rhodopen. Sie wurde von Bulgarien zum Archäologie- und Architekturdenkmal der Antike und des Mittelalters erklärt.<br /> <br /> 2004 wurden im Rahmen des [[PHARE]]-Programms für die Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Griechenland (&quot;Förderung von kulturellen, touristischen und humanen Ressourcen in der Grenzregion&quot;) EU-Mittel für Ausgrabungen, Restaurationsarbeiten, Konservierungsarbeiten und Erneuerungsarbeiten an der touristischen Infrastruktur bereitgestellt. Die Arbeiten wurden von 2006 bis 2008 ausgeführt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{DNP|8|935|936|Nikopolis 2|Jan Burian|}}<br /> * Aleksandra Dimitrowa:'' Nicopolis ad Nestum während der spätantiken und der frühbyzantinischen Epoche.'' In: ''The Roman and late Roman city. The international conference, Veliko Turnovo 26 - 30 July 2000.'' Prof. Marin Drinov Academic Publishing House, Sofia 2002. ISBN 954-430-845-8. S. 311-325<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commons|Category:Nicopolis ad Nestum}}<br /> * [http://www.nicopolisadnestum.eu/nikopolis_en.php nicopolisadnestum.eu (engl.)]<br /> <br /> {{Coordinate |NS=41/35/44/N |EW=23/47/45/E |type=city|region=BG-01}}<br /> <br /> [[Kategorie:Archäologischer Fundplatz in Bulgarien]]<br /> [[Kategorie:Römische Stadt auf der Balkanhalbinsel]]<br /> [[Kategorie:Oblast Blagoewgrad]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pomaken&diff=97258767 Pomaken 2011-12-18T05:23:02Z <p>Chech Explorer: /* Weblinks */</p> <hr /> <div>'''Pomaken''' ({{BgS|помак}}/pomak, [[Plural|Pl.]] помаци/pomazi, amtliche Bezeichnung in Bulgarien българи-мохамедани, zu dt. „Bulgaro-Mohammedaner“; {{ELSneu|πομάκος, πομάκοι}}) sind eine [[Ethnie]] umstrittener Herkunft und [[Ethnizität]], deren Angehörige verstreut hauptsächlich in [[Bulgarien]], [[Serbien]], [[Mazedonien]], [[Griechenland]] und in der [[Türkei]] leben&lt;ref&gt;Selian, Edouard (2009). “The Pomaks: an Islamized People of Europe”. http://www.americanchronicle.com/authors/view/3964&lt;/ref&gt;. Die meisten Pomaken sprechen südost-[[Bulgarische Sprache|bulgarische]] [[Dialekt]]e aus der [[Rhodopen]]-Untergruppe, die kaum von den Mundarten der christlichen Bewohner abweichen; inwieweit die pomakischen Dialekte als eigenständige Sprache zu bewerten sind, ist umstritten. Die in Serbien ansässigen Pomaken sprechen einen [[Serbische Sprache|serbischen]] Dialekt.&lt;ref&gt;Turan, Ömer (1999): „Pomaks, Their Past and Present“, ''[[Journal of Muslim Minority Affairs]]'' 19 (1): 69-85, S. 69.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Pomaken im engeren Sinne bezeichnet die [[Bulgarische Sprache|bulgarischsprachige]] [[Islam|muslimische]] Minderheit im Südwesten [[Bulgarien]]s (zwischen [[Smoljan]] in den [[Rhodopen]] und [[Raslog]] im [[Pirin (Gebirge)|Piringebirge]]) und in der [[Griechenland|griechischen]] Region [[Westthrakien]].<br /> <br /> Die [[Etymologie]] der Bezeichnung ''pomak'' stammt wahrscheinlich aus dem slawischen Wort помагачи /pɔmagatʃi/, was so viel wie „Helfer“ bedeutet und -&amp;nbsp;bezogen auf die Zeit der türkischen Herrschaft bezeichnete.<br /> <br /> == Ethnogenese ==<br /> Die [[Ethnogenese]] der Pomaken ist umstritten. Als weitgehend gesichert gilt jedoch eine [[Indoeuropäer|indoeuropäische]] [[Ethnie]] als Ursprung der Pomaken, nach griechischen Forschern [[Thraker|thrakisch]], nach bulgarischen Wissenschaftlern [[Slawen|slawisch]]. Ersteres ist nicht belegbar, da ab dem 9. Jahrhundert keine thrakischen Quellen erhalten sind (Einführung des Christentums und des [[Kyrillisches Alphabet|Kyrillischen Alphabets]]). Weitere Forschungen aus der [[Türkei]] gehen von einer Abstammung von den [[Kumanen]] und [[Kyptschaken]] aus und sehen die Pomaken als slawisierte Turkvölker, während die bulgarischen sie als (durch [[Islamisierung]] während der Herrschaft des Osmanischen Reichs) turkisierte Slawen betrachten.<br /> <br /> Auch wenn sich der Topos einer organisierten, gewaltsam geförderten Zwangsislamisierung der Rhodopenbevölkerung bis in die heutige Zeit hält, gelten als Gründe für die [[Konversion (Religion)|Konversion]] vorrangig soziale und ökonomische Faktoren. Zwangsislamisierungen waren, mit Ausnahme der [[Knabenlese]], eher Ausnahmefälle während der [[Osmanisches Reich|Osmanenherrschaft]]. Darüber, ob ein Teil der in den Rhodopen ansässigen Bevölkerung sich zu den „Häresien“ des [[Bogomilen|Bogomilismus]] oder dem [[Paulikianer|Paulikianismus]] bekannte und daher relativ geringe Berührungsängste mit dem Islam hatte, kann spekuliert werden, ist jedoch nicht endgültig bewiesen.<br /> <br /> Als [[Großwesir]] des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] machten der aus [[Plowdiw]] stammende Pomake [[Müezzinzade Filibeli Hafız Ahmed Pascha]] (1625/26 und 1631/32) und der aus [[Sofia]] stammende muslimische Bulgare [[Kalafat Mehmed Pascha]] (1778/79) höchste Karrieren im Staat des osmanischen Sultans.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> Bis vor wenigen Jahrzehnten lebten fast alle Pomaken in ländlich geprägten Bergdörfern;&lt;ref&gt;Demtriou, Olga (2004): „Prioritizing 'ethnicities': The uncertainty of Pomak-ness in the urban Greek Rhodoppe“, ''[[Ethnic and Racial Studies]]'' 27 (1): 95-119, S. 100.&lt;/ref&gt; inzwischen ist jedoch ein Trend zur [[Urbanisierung]] zu verzeichnen.&lt;ref name=&quot;courb_664&quot;&gt;Courbage, Youssef (1991): „Les transitions démographiques des Musulmans en Europe orientale“, ''Population'' 46 (3): 651-677, S. 664.&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Einen hohen Stellenwert bei den Pomaken hat die [[Volksmusik]]. Die Lieder wurden von Generation zu Generation weitergegeben, zumeist mündlich. Es wird auch berichtet, dass viele ältere pomakische Frauen bis zu 500 Liedtexte beherrschen. Dass die Pomaken in Griechenland verhältnismäßig viel von ihrer eigenen Identität und Kultur bewahren konnten, liegt wohl auch an der Isolation der schwer zugänglichen Berggebiete, die sie meist bewohnen. Die Isolation wurde dadurch begünstigt, dass die Dörfer der Pomaken in einem Gebiet liegen, das zu Zeiten des [[Kalter Krieg|Kalten Kriegs]] auf Grund der Nähe zu Bulgarien zum militärischen Sperrgebiet wurde und bis 1995 nur mit Ausnahmegenehmigungen bereist oder verlassen werden durfte. Seit der Aufhebung der Beschränkungen ist eine starke Abwanderung vor allem der jüngeren Generation in die Städte und damit einher gehend eine immer weiter abnehmende Kulturpflege festzustellen. Dass bisher keine pomakische [[Geschriebene Sprache|Schriftsprache]] geschaffen wurde, begünstigt den Verlust pomakischer Kultur.<br /> <br /> Die Pomaken sind heute Großteils Muslime [[sunnitisch]]er Konfession. Archaische Sitten wie [[Blutrache]], [[Zwangsehe]] und Heirat zwischen Verwandten sind bei den Pomaken eher verpönt. Gewöhnlich werden pomakische Jungen im Alter von bis zu drei Jahren [[Zirkumzision|beschnitten]]. Der Islam ist inzwischen fest verankert im Leben der Pomaken. Ihm hat die jahrzehntelange Missbilligung seitens der bulgarischen Regierung keinen wesentlichen Abspruch anhaben können. In vielen Dörfern befinden sich Moscheen und Koranschulen, [[Medrese]] genannt.<br /> <br /> == Situation in einzelnen Staaten ==<br /> Pomaken leben insbesondere in [[Bulgarien]], [[Griechenland]], [[Serbien]] und [[Mazedonien]]. Ihre Situation in den verschiedenen Staaten unterscheidet sich.<br /> <br /> === Bulgarien ===<br /> <br /> ==== Demografie ====<br /> In Bulgarien fiel laut [[Volkszählung]]en die Zahl der Pomaken zwischen 1878 und 1934 von 500.000 auf 134.000; 1990 gaben lediglich 80.000 Personen ihre Ethnizität als „Pomakisch“ an.&lt;ref name=&quot;courb_659&quot;&gt;Courbage, Youssef (1991): „Les transitions démographiques des Musulmans en Europe orientale“, ''Population'' 46 (3): 651-677, S. 659.&lt;/ref&gt; Aufgrund der Nationalitätenpolitik des bulgarischen Staats sind dies jedoch Unterschätzungen der eigentlichen Zahlen.&lt;ref name=&quot;courb_659&quot;/&gt; <br /> <br /> Die Entwicklung der pomakischen Bevölkerung ist schwierig einzuschätzen. Ihre Geburtenrate liegt höher als der bulgarische Durchschnitt.&lt;ref&gt;Nelson, Daniel N. (1991): „Europe's Unstable East“, ''[[Foreign Policy]]'' 82 (1): 137-158, S. 145.&lt;/ref&gt; Insbesondere seit dem Zweiten Weltkrieg ist aber auch eine nicht näher quantifizierbare Migration von Pomaken in die [[Türkei]] zu beobachten.&lt;ref name=&quot;courb_664&quot;/&gt;<br /> <br /> Angaben des bulgarischen Innenministeriums zufolge gab es 1989 rund 260.000 bulgarischsprachige Muslime. Bei der Volkszählung 1992 gaben 176.800 Personen Bulgarisch als ihre Muttersprache und den Islam als Religion an.<br /> <br /> ==== Behandlung durch den Staat ====<br /> [[Datei:Baptizing the village of Banite.jpg|thumb|miniatur|Taufe des Dorfes Banite; 1912]]<br /> Nach der Ausgliederung Bulgariens aus dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] und Gründung des bulgarischen Nationalstaats 1878 wurden alle in Bulgarien verbliebenen Muslime, darunter auch Pomaken, [[Tataren]] und [[Roma]] als „Türken“ bezeichnet und genossen als solche offiziellen Minderheitenstatus, der das Recht auf freie Religionsausübung garantierte. Ab 1905 setzte sich auch der Terminus Pomaken durch. Mit den [[Balkankriege]]n eroberte Bulgarien den größten Teil des pomakischen Siedlungsgebiets inklusive Westthrakien, die Zahl der Pomaken auf bulgarischem Territorium erhöhte sich von einigen zehntausend auf knapp 110.000 Personen. Neben der gezielten Ansiedlung von orthodoxen Bulgaren in den eroberten Gebieten wurden im Rahmen der so genannten „Taufe“ in den Jahren 1912 und 1913 die Pomaken [[Zwangschristianisierung|zwangschristianisiert]], was nach dem Zweiten Balkankrieg und dem [[Friede von Bukarest (1913)|Frieden von Bukarest]] rückgängig gemacht wurde. Bei einer zweiten Bulgarisierungswelle zwischen 1938 und 1944 wurden die Pomaken gezwungen, bulgarische Namen anzunehmen, was anschließend ebenfalls wieder rückgängig gemacht wurde. <br /> <br /> Die sich nach 1944 allmählich stabilisierende kommunistische Regierung des Landes gab den Pomaken zunächst ihre alten Namen und das Recht auf freie Religionsausübung zurück. Ihr Siedlungsgebiet blieb jedoch eine verhältnismäßig arme, rückständige Gegend. Die Auswanderungswelle türkischsprachiger Bulgaren in den Jahren 1949-50 erfasste auch die Pomaken, von denen viele nach Griechenland flohen, von wo eine Einreise in die Türkei problemlos möglich war. Diese Umsiedelung wurde von pomakischen Freischärlern unterstützt und fand auch Sympathie bei politischen Stellen in Griechenland und der Türkei vor dem Hintergrund des sich etablierenden [[Ost-West-Konflikt]]s. Der bulgarische Staat reagierte mit einem Ausreiseverbot für bulgarischsprachige Muslime und Zwangsumsiedlungen pomakischer Familien ins Innere Bulgariens, von denen aber viele, da sie sich als Türken registrieren ließen, in die Türkei übersiedeln konnten. <br /> <br /> In der Mitte der 1950er Jahre begann in Bulgarien eine Politik der Errichtung einer „einheitlichen sozialistischen bulgarischen Nation“, der Terminus „Pomaken“ wich dem der „muslimischen Bulgaren“, als Hauptgegner wurde die muslimische Religion und ihre traditionellen Ausprägungen wie die Verschleierung der Frauen oder die Beschneidung bekämpft; mit allen Mitteln wurde versucht, die Pomaken in eine „moderne sozialistische Nation“ zu überführen. Wie später die bulgarischen Türken, waren die Pomaken in den frühen 1970er Jahren erneut Zwangsumbenennungen seitens des bulgarischen Staats ausgesetzt, bei denen die Namen meist islamischer Herkunft bulgarisiert wurden. Gleichzeitig wurden pomakische [[Folklore]]traditionen als besonders „pur“ bulgarisch redefiniert.&lt;ref&gt;Silverman, Carol (1983): „The Politics of Folklore in Bulgaria“, ''[[Anthropological Quarterly]]'' 56 (2): 55-61, S.56.&lt;/ref&gt; Anschließend wurden sie in Statistiken schlicht als Bulgaren geführt, also nicht mehr gesondert statistisch erfasst. Neben Bulgaro-Türken versuchten bei der Fluchtwelle im Jahre 1989 auch Pomaken in die Türkei auszureisen, wurden von den dortigen Behörden als „Muslime nichttürkischer Abstammung“ jedoch an der Einreise gehindert. <br /> <br /> Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und dem Ende der kommunistischen Assimilierungspolitik forderten neben türkischsprachigen auch pomakische Einwohner ihre alten Namen zurück. Bei der Volkszählung 1992 gaben im Gebiet der Rhodopen rund 35.000 Personen Türkisch als Muttersprache an, was durch eine nachfolgende Untersuchung jedoch nicht bestätigt werden konnte - man fand keine türkischen Muttersprachler in dem Gebiet. Die Personen wurden in der Auswertung als Bulgaren muslimischen Glaubens registriert. Neben einer Mehrheit von Pomaken, die sich als muslimische Bulgaren einordnen, identifiziert sich also ein beträchtlicher Teil von ihnen als Türken, ohne Türkisch zu sprechen; einige betrachten sich auch als Nachkommen arabischer Missionare aus der Zeit Mohammeds.<br /> <br /> In der Partei [[Dwischenie sa Prawa i Swobodi|DPS]] („Bewegung für Rechte und Freiheiten“), die von der türkischen Minderheit dominiert wird, engagieren sich auch Pomaken.<br /> <br /> 2009 wurde die Partei [[Progress und Wohlstand]] (bulg. Прогрес и благодентствие/Progres i blagodenstwie) mit Adrian Palow als Vorsitzender gegründet. Sie gilt als Vertreterin der bulgarischen Muslime und Pomaken und will das Monopol der DPS durchbrechen&lt;ref&gt;http://mediapool.bg/show/?storyid=150725&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> === Mazedonien ===<br /> Laut des jugoslawischen Zensus lebten 1981 etwa 40.000 Pomaken in Mazedonien.&lt;ref&gt;Pettifer, James (1992): „The New Macedonian Question“, ''International Affairs'' 68 (3): 475-485, S. 477.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Griechenland ===<br /> In Griechenland lebten laut der Volkszählung 1928 vorwiegend im Norden des Landes etwa 17.000 Pomaken.&lt;ref&gt;Sweet-Escott, Bickham (1956): „Greece: A Political and Economic Survey“, ''[[International Affairs]]'' 32 (4): 542.&lt;/ref&gt;<br /> Der griechische Staat erkennt als einzige Minderheit entsprechend den Vereinbarungen des [[Vertrag von Lausanne|Vertrags von Lausanne]] (1923) ''Muslime'' an, die im Gebiet [[Westthrakien]]s vom vereinbarten Bevölkerungsaustausch ausgenommen waren und denen gewisse Rechte garantiert sind. Die Muslime Westthrakiens setzen sich aus Türken, Pomaken und muslimischen Roma zusammen, wobei die Pomaken vor allem in den Präfekturen [[Rodopi (Präfektur)|Rodopi]] und [[Xanthi (Präfektur)|Xanthi]] leben und sich auf schätzungsweise 39.000 Personen belaufen. Nach griechischem Recht genießen sie Religionsfreiheit und haben das Recht auf teilweise eigensprachliche Schulbildung, die aber ausschließlich auf Türkisch, der offiziellen Sprache der muslimischen Minderheit, erteilt wird. Dies hat zu einer gewissen Annäherung der griechischen Pomaken an die türkische Kultur geführt. In den 1990er Jahren wurde versucht, die pomakischen Dialekte als eigene Literatursprache zu fassen, was in drei Grammatiken seinen Niederschlag fand. Das hier für die Wiedergabe der Sprache verwendete [[Griechisches Alphabet|griechische Alphabet]] ist für die Wiedergabe das Lautstands der [[Bulgarische Sprache#Dialekte|Ostrupzische Mundarten der bulgarischen Sprache]]&lt;ref&gt;Klaus Steinke: ''Pomakisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf PDF; 142&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt; ungeeignet, wird jedoch von den des Griechischen mächtigen Pomaken offenbar angenommen.&lt;ref&gt;Klaus Steinke: ''Pomakisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf PDF; 142&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit einigen Jahren erscheint in [[Xanthi]] regelmäßig eine Zeitung in bulgarischer Sprache &lt;ref&gt;[http://www.greekhelsinki.gr/english/reports/pomaks.html Bericht über die Pomaken] vom [[Internationale Helsinki-Föderation für Menschenrechte|Griechischen Helsinki Komitee]]&lt;/ref&gt; in griechischer Schrift.<br /> <br /> === Türkei ===<br /> Eine große Gruppe und ganze Dörfer, mit bulgarisch sprechenden Muslimen, leben in [[Ostthrakien]] (Türkei), wo diese am zahlreichsten in den Regionen von [[Lüleburgaz]] und [[Edirne]] vertreten sind. Vorwiegend handelt es sich um Umsiedler oder Vertriebene, aus der Zeit der verlorenen Balkanbesitztümer des Osmanischen Reiches. Sie sind vom türkischen Staat nicht als Minderheit anerkannt und unterliegen einer starken Turkisierung durch den Türkischen Staat.&lt;ref&gt;[http://www.ciaonet.org/conf/iec03/iec03_14-96.html Apostolov, Mario. ''„The Pomaks: A Religious Minority in The Balkans “''], 1996, Institute on East Central Europe, Columbia University&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Daneben leben die Pomaken Hauptsächlich in der Region von [[Istanbul]], [[Bursa]] und [[Izmir]]. In den 1950ern wurde eine kleine Gruppe von Pomaken vom Türkischen Staat wegen ihren starken Religiösen Ansichten nach [[Aleppo]], [[Syrien]] vertrieben.<br /> <br /> Während der [[Balkankriege]] emigrierten eine Reihe von Pomaken aus Rhodopien in die heutige Türkei, wo 1935 etwa 10.000 Pomaken lebten, denen zu diesem Zeitpunkt die türkische Staatsbürgerschaft versagt wurde.&lt;ref&gt;Pallis, A.A. (1938):„The Population of Turkey in 1935“, ''[[The Geographical Journal]]'' 91 (5): 439-445, S. 442-444.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> == Literatur ==<br /> * Alexander Velinov, ''Religiöse Identität im Zeitalter des Nationalismus. Die Pomakenfrage in Bulgarien.'' Köln 2001 (Diss.) &lt;[http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=964992671 dbb]&gt;<br /> * Eminov, Ali: ''Turkish and other Muslim Minorities of Bulgaria.'' London: Hurst &amp; Company.<br /> * Karagiannis, Evangelos: ''Zur Ethnizität der Pomaken in Bulgarien'', 1997.<br /> * ''Pomaks'' in [[Encyclopaedia of Islam]], Band VIII, 320-324.<br /> * Steinke, Klaus; Voss, Christian (ed.): ''The Pomaks in Greece and Bulgaria. A model case for borderland minorities in the Balkans'', Südosteuropa-Studien 73, München 2007, ISBN 978-3-87690-963-9.<br /> * Klaus Steinke: ''Pomakisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf PDF; 142&amp;nbsp;KB])<br /> * Ulrich Büchsenschütz: ''Minderheitenpolitik in Bulgarien. Die Politik der Bulgarischen Kommunistischen Partei (Bkp) gegenüber den Juden, Roma, Pomaken und Türken 1944-1989''. Berlin 2004.([http://epub.ub.uni-muenchen.de/554/1/buechsenschuetz-minderheiten.pdf PDF; 1,7 MB])<br /> * Γιάννης Μαγκριώτης: ''Πομάκοι η Ροδοπαίοι – οι Έλληνες Μουσουλμάνοι''. Verlag Risos, Athen 1990 (Jannis Magriotis: ''Pomaks and Rhodopians – the Muslim Greeks'')<br /> * Πόλυς Α. Μυλωνάς: ''Οι Πομάκοι της Θράκης''. Verlag Nea Syora, Athen 1990 (Polys A. Milonas: ''The Pomaks of Thrace'')<br /> * Παύλος Χιδίρογλου: ''Οι Έλληνες Πομάκοι και η Σχέση τους με την Τουρκία''. Herodotos Athen (Pavlos Hidiroglou: ''The Greek Pomaks and their Relation with Turkey'' (3. Aufl.))<br /> * Φότης Καζάζης: ''Πομάκοι – φωτογραφικές αφήγησεις''. Press Photo Athen 1995. ISBN 960-85120-6-9 (Fotis Kazazis: ''Pomaks – Photographic Narrations'')<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Pomaks}}<br /> * [http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf Klaus Steinke: Pomakisch (PDF)] (142&amp;nbsp;kB)<br /> * [http://www.pomak.eu Die Stimme der Pomaken - The voice of pomaks pomak.eu]<br /> * [http://pomakleaks.webs.com/ Pomak Leaks]<br /> <br /> [[Kategorie:Ethnische Minderheit]]<br /> [[Kategorie:Slawischsprachige Ethnie]]<br /> [[Kategorie:Ethnische Minderheit in Griechenland]]<br /> [[Kategorie:Ethnie in Bulgarien]]<br /> <br /> [[an:Pomacos]]<br /> [[ar:بوماك]]<br /> [[az:Pomaklar]]<br /> [[bg:Помаци]]<br /> [[ca:Pomacs]]<br /> [[cs:Pomaci]]<br /> [[diq:Pomak]]<br /> [[el:Πομάκοι]]<br /> [[en:Pomaks]]<br /> [[eo:Pomakoj]]<br /> [[es:Pomacos]]<br /> [[fa:پوماک‌ها]]<br /> [[fr:Pomaks]]<br /> [[hr:Pomaci]]<br /> [[hu:Pomákok]]<br /> [[ie:Pomakes]]<br /> [[it:Pomacchi]]<br /> [[ja:ポマク]]<br /> [[lt:Pomakai]]<br /> [[lv:Pomaki]]<br /> [[nl:Pomaken]]<br /> [[no:Pomakere]]<br /> [[pl:Pomacy]]<br /> [[pt:Búlgaros muçulmanos]]<br /> [[ru:Помаки]]<br /> [[sh:Pomaci]]<br /> [[sk:Pomáci]]<br /> [[sr:Помаци]]<br /> [[sv:Pomaker]]<br /> [[tr:Pomaklar]]<br /> [[uk:Помаки]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chronik_des_B%C3%BCrgerkriegs_in_Libyen_(2011)&diff=88773163 Chronik des Bürgerkriegs in Libyen (2011) 2011-03-26T09:40:37Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>[[Datei:Flag of Libya (1951).svg|miniatur|Bei den Protesten wird zumeist die [[Flagge Libyens|frühere Flagge]] des [[Königreich Libyen|Vereinigten Königreichs Libyen]] als Oppositionsflagge verwendet.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.miamiherald.com/2011/02/18/2079431/violent-repression-of-protests.html|title=Violent repression of protests rocks Libya, Bahrain, Yemen |author=Janathan S. Landay, Warren P. Strobel and Arwa Ibrahim |date=2011-02-18|work=Miami Herald|publisher= |accessdate=2011-02-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.guardian.co.uk/world/blog/2011/feb/17/bahrain-crisis-middle-east-protests-live-blog#block-20|title=Bahrain in crisis and Middle East protests – live blog|author=Mark Tran|date=2011-02-17|work=The Guardian|publisher= |accessdate=2011-02-19}}&lt;/ref&gt;]]<br /> [[Datei:Libyan Uprising de.svg|miniatur|300px|Der Osten ist in den Händen der Aufständischen. Die meisten großen Städte der Region [[Tripolitanien]] werden von der Regierung kontrolliert, ebenso wie die dünn besiedelte südwestliche Wüstenregion [[Fessan]]. (Stand 26. März):&lt;br /&gt;<br /> [[Datei:5fd35f dot.svg|11px]] Orte unter Kontrolle von pro-Gaddafi-Kräften &lt;br /&gt;<br /> [[Datei:550000 dot.svg|11px]] Orte unter Kontrolle von Gaddafi-Gegnern &lt;br /&gt;<br /> [[Datei:D4aa00 dot.svg|11px]] Unklare Situation]]<br /> <br /> Der '''Bürgerkrieg in [[Libyen]]''', der mit einem Aufstand gegen die Regierung [[Muammar al-Gaddafi]]s begann, entstand im Februar 2011 im Zuge zeitgleicher [[Proteste in der Arabischen Welt 2010–2011|Proteste in der arabischen Welt]]. Er begann mit vereinzelten Demonstrationen und nahm nach den [[Revolution in Tunesien 2010/2011|Revolutionen in Tunesien]] und [[Revolution in Ägypten 2011|in Ägypten]] an Schärfe zu. Ab dem 15. Februar gingen Einheiten der Polizei, der [[Streitkräfte Libyens|Streitkräfte]] und [[Privates Sicherheits- und Militärunternehmen|nichtstaatlicher Vertragsnehmer]] mit Schusswaffen gegen Demonstranten vor, was innerhalb weniger Tage zu wahrscheinlich mehreren hundert Toten führte. Die Proteste weiteten sich zu einem Aufstand aus und spalteten die politische, diplomatische und militärische Führung des Landes. Der Konflikt eskalierte innerhalb weniger Tage zu einer militärischen Auseinandersetzung. Der Osten des Landes wird mittlerweile von Oppositionellen kontrolliert. Die Gaddafi-Regierung kontrolliert überwiegend die Städte des Westens und Südens, inklusive der Hauptstadt [[Tripolis]].<br /> <br /> Nachdem die Vereinten Nationen in der [[Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1973]] militärische Maßnahmen ermächtigt hatten, um Zivilisten in Libyen zu schützen, begannen die USA, Großbritannien und Frankreich am 19. März 2011 mit [[Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011|Luftangriffen auf Libyen]].<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> {{Siehe auch|Politisches System Libyens}}<br /> <br /> [[Datei:Historische Provinzen Libyens.png|miniatur|Die drei historischen Gouvernements Libyens (1943–1963)]]<br /> [[Datei:Libya ethnic de.svg|miniatur|Ethnien und Stämme in Libyen (nach Daten der CIA 1974):<br /> {{Farblegende|#d9b36c|[[Araber]] und Arabisierte Berber}} {{Farblegende|#ff9403|[[Berber]]}} {{Farblegende|#d777ff|[[Tuareg]]}} {{Farblegende|#b4fb71|[[Tubu]]}} {{Farblegende|#c8c8c8|unbewohnt}}]]<br /> === Entwicklung unter Muammar al-Gaddafi ===<br /> [[Libyen]] wird seit 1969 vom autoritär herrschenden Muammar al-Gaddafi regiert, der seine Macht indirekt, in einer parallel zu den staatlichen Strukturen errichteten, permanenten Revolutions-Führerschaft ausübt.&lt;ref name=&quot;Transformation: Libya&quot;&gt;{{cite news |url=http://bti2003.bertelsmann-transformation-index.de/134.0.html?&amp;L=1 |title=Shaping Change |publisher=[[Bertelsmann Stiftung]] |date=2004 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; Dank seiner großen Ölvorkommen ist der [[Maghreb]]staat auf dem Afrikanischen Kontinent im Human Development Index führend&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdrstats.undp.org/en/countries/profiles/LBY.html |title= Libyan Arab Jamahiriya - Country profile of human development indicators |publisher=[[United Nations Development Programme]] |date=2010 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; und weist mit Bulgarien, Brasilien oder Russland vergleichbare Werte auf,&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdr.undp.org/en/statistics/ |title= Human Development Index (HDI) - 2010 Rankings |publisher=[[United Nations Development Programme]] |date=2010 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; gehört jedoch gleichzeitig zu den Ländern mit der am meisten verbreiteten Korruption.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.transparency.de/Tabellarisches-Ranking.1745.0.html |title=Corruption Perceptions Index 2010: Tabellarisches Ranking |publisher=[[Transparency International]] |date=2010-10-25 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Die Organisation ''[[Reporter ohne Grenzen]]'' listet Libyen in ihrer Rangliste der [[Pressefreiheit]] im Jahr 2010 auf dem 160. von 178 Plätzen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=478 |title=Die neue Rangliste 2010! – Rangliste der Pressefreiheit weltweit |publisher= [[Reporter ohne Grenzen]] |date=2010-10-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folterungen von Oppositionellen sind an der Tagesordnung.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5571385,00.html |title=Situation der Menschenrechte in Libyen |author=Arne Lichtenberg |publisher=Deutsche Welle |date=2010-05-14 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Die Arbeitslosenquote wird offiziell mit 20,7&amp;nbsp;Prozent angegeben,&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://af.reuters.com/article/investingNews/idAFJOE52106820090302 |title=Libya's jobless rate at 20.7 percent: report |language=en |publisher=Reuters |date=2009-03-02 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; andere Schätzungen gehen von 30&amp;nbsp;Prozent aus (2001).&lt;ref name=&quot;Transformation: Libya&quot; /&gt; Gleichzeitig wurde vor der Massenflucht im Februar 2011 die Anzahl der im Land beschäftigten Gastarbeiter auf etwa 1,7 Mio. geschätzt, was einem Viertel der Gesamtbevölkerung entsprach. Obwohl Libyen unter den Afrikanischen Staaten noch vor Südafrika den U.N.-Bildungsindex deutlich anführt,&lt;ref&gt;[http://en.wikipedia.org/wiki/Education_Index Education Index - Wikipedia, the free encyclopedia&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; wird der Hauptgrund für diese auch im Vergleich zu anderen Maghreb-Staaten hohe Arbeitslosigkeit unter anderem im Mangel an qualifizierten Fachkräften gesehen, welcher in einem unzureichenden Bildungssystem und einer geringen Produktivität der einheimischen Bevölkerung seine Ursachen haben soll.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E40820E016215482AB2A00172239824AA~ATpl~Ecommon~Scontent.html |title=Kämpfe und Gewalt – Die Gastarbeiter fliehen aus Libyen |author=Rainer Hermann |publisher=Frankfurter Allgemeine faz.net |date=2011-02-27 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Trotzdem ist Libyen laut der U.N. angeblich auch bei der Alphabetisierung&lt;ref&gt;[http://en.wikipedia.org/wiki/Literacy Literacy - Wikipedia, the free encyclopedia&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; in Afrika führend und ist beim Schulbesuch noch vor den [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Frankreich]] oder [[Schweden]] einzuordnen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdrstats.undp.org/en/indicators/406.html |title=Combined gross enrolment ratio in education (both sexes) (%) |publisher=[[United Nations Development Programme]] |date=2010 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt;<br /> Aufgrund der Erdölvorkommen im Land gibt es eine extrem reiche Oberschicht; das Vermögen der Gaddafi-Familie wird auf 80 bis 150 Mrd. US-$ geschätzt.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/news-022011/25/iptc-bdt-20110225-585-28937992xml |title=Hintergrund – Das Vermögen der Gaddafi GmbH |publisher=Zeit online |date=2011-02-27 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Das Land ist Mitglied der [[OPEC]] und zählt zu den wichtigsten Gas- und Öllieferanten Europas.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.tagesschau.de/ausland/libyen200.html |title=Libyen: Wichtiger Erdöllieferant und Diktatur |author=Reinhard Baumgarten |work=tagesschau.de |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Traditionelle Machtstrukturen ====<br /> Die libysche Gesellschaft ist nach wie vor von traditionellen Stammesstrukturen geprägt, wobei die Geschlechter-Gleichberechtigung einen für Arabische Länder recht hohen Index, vergleichbar dem der U.S.A. erreicht.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdrstats.undp.org/en/indicators/89106.html |title=Gender Inequality Index (updated) |publisher=[[UNDP]] |date=2010-09-01 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; Die offene Bevorzugung einzelner Stämme und die damit einhergehende extrem ungleiche Verteilung des Ölreichtums durch das Regime führte insbesondere im Osten des Landes, der [[Kyrenaika]], zu erheblicher Unzufriedenheit, die sich immer wieder in gewalttätigen Auseinandersetzungen manifestierte. So stellen Libyer, überwiegend aus dem östlichen Landesteil, auch gut 20% der ausländischen [[Dschihad]]isten im Irak.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.economist.com/node/18290470 |title=A civil war beckons |publisher=[[Economist.com]] |date=2011-03-03 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; Teile dieses Konflikts wurzeln in der Geschichte Libyens: die von Gaddafi gestürzte [[Sanussiya|Senussi]]-Monarchie stammte aus dem Osten Libyens; die Identifikation mit dem Gaddafi-Regime war daher dort schon in der Vergangenheit geringer als im Westen des Landes.&lt;ref&gt;{{cite news |http://www.sueddeutsche.de/politik/gaddafis-schwindende-macht-libyen-ein-staat-zerfaellt-1.1063776 |title=Gaddafis schwindende Macht – Libyen, ein Land zerfällt |publisher=Süddeutsche Zeitung |date=2011-02-23 |accessdate=2011-02-23}}&lt;/ref&gt;, wo der Ghaddafa-Clan in Tripolitanien beheimatet ist. Gaddafi besetzte wichtige Positionen mit Angehörigen seines eigenen Clans, ging Bündnisse mit anderen großen Stämmen ein und verteilte Posten im Staats- und Sicherheitsapparat an sie. Seit den 1990er Jahren kam es dabei immer wieder zu Verteilungskämpfen und Putschversuchen.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2011, S.3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Dekolonisierung und Staatsbildung ===<br /> ''→ siehe Hauptartikel: [[Geschichte Libyens#Besatzungszeit|Jüngere Geschichte Libyens]]''<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Kolonie [[Italienisch-Libyen]] ab 1943 von den Alliierten erobert. Es folgte ab 1946 unter Aufsicht der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] eine Einteilung in drei Verwaltungszonen, die von [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] (Tripolitanien und Kyrenaika) und [[Frankreich]] (Fezzan) verwaltet wurden. Das libysche Befreiungskomitee in [[Kairo]] unter der Führung von Bashir al-Sa`dawi sprach sich im März 1947 für eine Union von Tripolitanien und Kyrenaika unter Führung der Senussi aus. Ab Juni 1948 nutzte die US Navy den Hafen von Tripolis auch als Marinestützpunkt. Der US-Luftwaffenstützpunkt wurde am 1. Juni 1948 wieder in Betrieb genommen und von der US Air Force für den Lufttransport genutzt. <br /> <br /> Im Mai 1949 scheiterte der Bevin-Sforza-Plan über die Zukunft Libyens bei den Vereinten Nationen. Der britisch-italienische Entwurf hätte Libyen in drei [[Treuhandgebiet|UN-Treuhandgebiete]] aufgeteilt: Die [[Kyrenaika]] unter britischer Verwaltung, [[Tripolitanien]] unter italienischer Verwaltung und der [[Fezzan]] unter französischer Verwaltung. Im Juni 1949 wurde das Emirat in der Kyrenaika unter Emir Sayyid Muhammed Idris as-Senussi mit Zustimmung der britischen UN-Verwalter reorganisiert und erhielt ab November 1949 Autonomierechte bis zur Unabhängigkeit des Landes. Als Hochkommissar der Vereinten Nationen für Libyen wurde im Dezember 1949 der Niederländer Adrian Pelt bestimmt und übernahm ab März 1950 kommissarisch die Landesgeschäfte Libyens bis zur Unabhängigkeit im Dezember 1951. Im November 1950 verlegte im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] das US-amerikanische Strategic Air Command, Bomberflugzeugen und Tankflugzeuge zur Wheelus Air Force Base nahe Tripolis. <br /> <br /> Im Dezember 1951 tagte in Tripolis die libysche Nationalversammlung, deren Mitglieder zu gleichen Teilen aus der Kyrenaika, Tripolitanien und dem Fezzan stammten und den Regierungschef der Kyrenaika und Führer der Senussi, Emir Idris as-Senussi zum zukünftigen König von Libyen bestimmten. Gemäß dem Beschluss der Vereinten Nationen von 1949 wurde Libyen im Dezember 1951 unter [[Idris (Libyen)|Idris I.]] ein unabhängiges Königreich, wobei die drei Provinzen Tripolitanien, Kyrenaika und Fezzan mit den Hauptorten [[Tripolis]], [[Bengasi]] und [[Al Baida]] eigene Parlamente erhielten. Zugleich wurde ein Militärabkommen mit den USA unterzeichnet und rund 4.600 US-Soldaten stationiert. Als eines der ärmsten Länder der Erde ohne natürliche Rohstoffe war es zu Beginn der Staatsgründung von internationalen Hilfsorganisationen abhängig. Eine wichtige Geldquelle stellte die Verpachtung von Militärstützpunkten an die USA und Großbritannien dar. Im März 1952 trat Libyen der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]] bei. Im Juli 1953 erfolgte die Unterzeichnung eines Freundschafts- und Beistandsvertrags mit Großbritannien. Auf dem britischen Stützpunkt wurden rund 3.000 Soldaten stationiert. September 1954 folgte die Unterzeichnung eines neuen Militärabkommens mit den USA zur Nutzung der Wheelus Air Base nahe Tripolis, das bis 1971 gültig war und die Stationierung von rund 14.000 US-Soldaten mit ihren Angehörigen bedeutete. 1958/59 wurden die ersten Ölfunde aus Libyen gemeldet und die Förderung begann ab 1961. <br /> <br /> Im April 1963 erfolgte eine Verfassungsänderung, womit Libyen ein Einheitsstaat wurde. Die Staatsbezeichnung wurde von ''Vereinigtes Königreich Libyen'' auf ''Königreich Libyen'' geändert. Der ägyptische Ministerpräsident [[Gamal Abdel Nasser]] forderte im Februar 1964 offiziell die Liquidierung der ausländischen Militärbasen in Libyen. US-Präsident Lyndon B Johnson sah durch den anhaltenden politischen Druck Nassers auf befreundete arabischen Staaten wie Jordanien und Libyen eine Gefahr. Nach der Verurteilung der libyschen Stützpunktpolitik durch Nasser kam es zu Unruhen in den Städten Tripolis und Bengasi. Am 16. März 1964 beschloss daraufhin das libysche Parlament einstimmig die Beendigung der Stützpunktverträge. Das Abkommen mit den USA würde 1971 und das mit Großbritannien 1973 auslaufen.<br /> <br /> === Politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit ===<br /> Am 1. September 1969 wurde König Idris I. von einer Gruppe progressiver junger Offiziere gestürzt. Mit Truppentransportern und Panzern des britischen Typs Centurion und rund 200 Soldaten beendeten sie die Monarchie in Libyen ohne auf größeren Widerstand in der Bevölkerung zu stoßen. Die Revolutionäre besetzen alle strategisch wichtigen Plätze in Tripolis und nur in Al Bayda leistete die königliche „Weiße Garde“ Widerstand. Ein Revolutionärer Kommandorat (Majlis Kyiadat Ath-thawra) übernahm 1969 die Führung des Landes. Mitglieder waren [[Muammar al-Gaddafi]], [[Abd as-Salam Dschallud]], [[Abu-Bakr Yunis Jaber]], Awad Hamza, Basheer Hawwadi, Mukhtar al-Gherwi, Abdel-Monem al-Houni, Emhemmed al-Mghariaf, Mohammad Najm, Mostafa al-Kharoubi, Al-Khwaildi al-Hmaidi, Omar al-Amhaishi. Kurze Zeit später setzte sich Oberst Gaddafi an die Führungsspitze. Auf Anordnung der Revolutionsregierung vom 13. November 1969 mussten alle ausländischen Banken in Libyen ihr Kapital zu 51 % an den libyschen Staaten abtreten und ihre Filialen in arabische Namen umwandeln. Am 28. März 1970 beziehungsweise am 11. Juni 1970 wurden auf Druck der neuen libyschen Regierung die US-amerikanischen und britischen Flotten- und Luftwaffenstützpunkte in Libyen geschlossen. Das durch Esso-Libya 1969 erschlossene Zletin (Zelten)-Ölfeld wurde als erstes ab den 21. Juli 1970 [[Verstaatlichung|verstaatlicht]], wodurch die Weltmarktpreise von Rohöl stiegen. Neben den Briten und US-Amerikanern mussten auch alle 25.000 Italiener und Juden das Land verlassen, deren Besitz in Libyen wurde enteignet. Die libyschen Streitkräfte erhielten ab September 1970 modernere Ausrüstung von Frankreich und der Sowjetunion. Am 7. April 1971 unterzeichneten die Staatsoberhäupter Libyens, Ägyptens und Syriens in Bengasi die [[Föderation Arabischer Republiken]], die 1973 wieder aufgelöst wurde.<br /> <br /> === Unruhen ===<br /> Die Stämme der Cyrenaika, historisch stärker an Ägypten und am Senussi-Orden, dem der König angehört hatte, als an Tripolitanien orientiert, haben sich dem in Tripolitanien beheimateten Stamm Gaddafis zunehmend entfremded. 2008 gab es einen Aufstand des Tubu-Stammes in den [[Kufra-Oasen]] und im Gebiet von [[Al-Dschauf (Libyen)|al Dschauf ]], wobei es um die Versorgung in diesen dünn besiedelten Gebieten ging, auch um Knappheit an Elektrizität und Wasser.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2011, S.3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschehen in Libyen==<br /> === Demonstrationen ===<br /> Erste größere Proteste gab es Mitte Januar, als eine aufgebrachte Menge gegen Verzögerungen bei der Errichtung von Sozialbauten demonstrierte und Teile der Gebäude besetzte. Ende Januar rief der prominente libysche Schriftsteller und Oppositionelle [[Jamal al-Hajji]] zu Protesten gegen das Regime auf und wurde wenig später verhaftet.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.amnesty.org/en/news-and-updates/libyan-writer-detained-following-protest-call-2011-02-08 |archiveurl=http://www.webcitation.org/5wLwGDmVM |archivedate=2011-02-08 |title=Libyan writer detained following protest call |language=en |publisher=[[Amnesty International]]|date=2011-02-08 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 15. Februar versammelten sich Demonstranten nach verschiedenen Aufrufen im Internet in mehreren größeren Städten Libyens zu Protestmärschen gegen Korruption und Willkür. In [[Bengasi]], Tripolis, [[Al-Baida]] und einigen anderen Städten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.&lt;ref&gt;{{cite news |archiveurl=http://www.webcitation.org/5wYDLZMdr |archivedate=2011-02-16 |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/20112167051422444.html |title=Libyan police stations torched |language=en |publisher=Al Jazeera |date=2011-02-16 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für den 17. Februar wurde von der Opposition ein ''Tag des Zorns'' ausgerufen; es kam zu Demonstrationen in allen großen libyschen Städten. Dutzende Demonstranten kamen ums Leben. Augenzeugenberichten zufolge gingen Gruppen von bewaffneten [[Söldner]]n gezielt und schwer bewaffnet gegen die Bevölkerung vor, Spezialeinheiten der Polizei schossen von Dächern aus in die Menge.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201121716917273192.html |title=Deadly 'day of rage' in Libya |language=en |publisher=Al Jazeera |date=2011-02-18 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Auch Panzer sollen gegen Zivilisten eingesetzt worden sein.&lt;ref name=&quot;spon_2011-02-20&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746643,00.html |title=Proteste in Libyen: Gaddafi setzt schwere Waffen gegen sein Volk ein |work=Spiegel Online |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Das Regime machte ausländische Unruhestifter für die Gewalt verantwortlich.&lt;ref name=&quot;cnn_2011-02-20T1530&quot;&gt;{{cite news |url=http://edition.cnn.com/2011/WORLD/africa/02/20/libya.protests/index.html?hpt=T1 |title=Clashes continue in Libya as protesters attempt to bury the dead |author=Moni Basu, Amir Ahmed, Yousuf Basil, Greg Botelho, Salma Abdelaziz, Zain Verjee, Anderson Cooper, Holly Yan und Mitra Mobasherat |work=CNN.com |language=en |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Machtübernahme der Rebellen im Osten ===<br /> In den folgenden Tagen weiteten sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen aus. Vereinzelt liefen Sicherheitskräfte und [[Offizier]]e der [[Libysche Streitkräfte|Armee]] zu den Aufständischen über.&lt;ref name=&quot;Spiegel1&quot; /&gt; Vom 19. bis 20. Februar sollen Berichten eines Krankenhauses zufolge allein in Bengasi Dutzende Menschen getötet worden sein, die Gesamtzahl der Toten stieg auf über 200.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12517327 |title=Libya unrest: Scores killed in Bengasi 'massacre' |language=en |work=BBC News |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; [[Saif al-Islam al-Gaddafi]], Sohn von Muammar al-Gaddafi, bezeichnete in einer Fernsehansprache am 20. Februar 2011 die Anzahl der Toten von über 200 als übertrieben und gab die Todesopferzahl mit 84 an.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/Saif-alIslam-warnt-vor-Buergerkrieg/story/19322180?dossier_id=852 |title=Saif al-Islam warnt vor Bürgerkrieg |work=[[Tages-Anzeiger]] |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; In der Al-Baida sollen Aufständische nach Kämpfen die Kontrolle übernommen haben.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/libyen-al-baidha |title=Proteste in Libyen: Gadhafi verliert drittgrößte Stadt des Landes |work=Zeit Online |date=2011-02-18 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Die Berichterstattung sowie die Kommunikation innerhalb des Landes kam am 19. Februar nahezu gänzlich zum Erliegen, da das Regime die Internet- und Telefonleitungen kappte.&lt;ref name=&quot;Spiegel1&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746597,00.html |title=Aufstände in Arabien: Gaddafi kappt Facebook und Twitter |date=2011-02-19 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:People on a tank in Benghazi2.jpg|miniatur|Aufständische auf einem Panzer in Bengasi]]<br /> <br /> Berichten zufolge fiel Bengasi am 20. Februar in die Hände von Aufständischen.&lt;ref name=&quot;cnn_2011-02-20T1530&quot; /&gt; Am Abend wurden auch aus der Hauptstadt Tripolis sowie aus kleineren Städten wie [[Darna]] und [[Tobruk]] schwere Auseinandersetzungen gemeldet.&lt;ref name=&quot;spon_2011-02-20&quot; /&gt;<br /> <br /> In einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede an die Nation am 20. Februar räumte Saif al-Islam al-Gaddafi ein, dass es Unruhen mit Toten im Land gegeben habe und dass die Armee vereinzelt Fehler gemacht hätte. Er kündigte außerdem einen nationalen Dialog und Reformen an. Die Protestler hätten die Eskalation jedoch zu verantworten, da sie die Sicherheitskräfte und Soldaten angegriffen hätten. Diese Protestler seien eine kleine Minderheit, außerdem Kriminelle und Drogenabhängige, die eine Gefahr für die Gesellschaft seien. Saif al-Gaddafi beschrieb außerdem verschiedene Horrorszenarien, sollten die Proteste weitergehen, darunter einen Zerfall der Einheit des Landes, einen Bürgerkrieg mit zahllosen Opfern, einen Zusammenbruch der Wirtschaft und eine Rückkehr des Kolonialismus. Den arabischen Nachbarstaaten warf er vor, die Konflikte im Land zu schüren und insgeheim über Libyen zu lachen.<br /> <br /> In der Nacht zum 21. Februar sollen Augenzeugenberichten aus Krankenhäusern zufolge über 60 weitere Menschen in Tripolis getötet worden sein.&lt;ref name=&quot;SpOn 21.02.&quot; /&gt; Weiteren Berichten zufolge stand ein Regierungsgebäude in Flammen&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3672,8214354,00.html |title=Libyen: Kampf um Kontrolle der Hauptstadt |author= |publisher= |work=ZDF.de |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; und die Zentrale des staatlichen Fernsehens und ein Gerichtsgebäude sollen gestürmt und geplündert worden sein.&lt;ref name=&quot;SpOn 21.02.&quot; /&gt; Derweil schlossen sich angeblich verschiedene Stämme aus dem Landesinneren der Protestbewegung an. Eine Gruppe führender libyscher Geistlicher veröffentlichte eine [[Fatwa]], in der sie zur Teilnahme an der Revolution gegen die Staatsmacht aufrief.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://af.reuters.com/article/libyaNews/idAFLDE71K1TQ20110221 |title=Libyan Islamic leaders urge Muslims to rebel |author= |publisher=Reuters |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Wie schon am Tag zuvor gab es Gerüchte, dass Muammar al-Gaddafi das Land verlassen habe.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.n-tv.de/politik/Regierungsgebaeude-in-Tripolis-brennt-article2663351.html |title=Libyen steht vor Bürgerkrieg – Regierungsgebäude in Tripolis brennt |author= |publisher= |work=n-tv.de |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Gerüchte, Gaddafi habe sich nach [[Venezuela]] abgesetzt, stellten sich als falsch heraus.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stern.de/politik/ausland/liveticker-libyen-venezuela-bestreitet-gaddafi-anreise-1656299.html |title=Venezuela bestreitet Gaddafi-Anreise |author= |publisher= |work=stern.de |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Aus Protest gegen den exzessiven Gewalteinsatz gegen die unbewaffneten Demonstranten trat der libysche Justizminister [[Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail]] von seinem Amt zurück.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/news-022011/21/iptc-hfk-20110221-92-28854872xml |title=Libyscher Justizminister zurückgetreten |author= |publisher= |work=Zeit Online |date= |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Weiter wurde gemeldet, das der Stabschef der [[Streitkräfte Libyens|libyschen Armee]], Generalmajor [[Abu-Bakr Yunis Jaber]] zurückgetreten oder unter Hausarrest gestellt worden sein soll.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.nytimes.com/2011/02/22/world/africa/22libya.html?_r=2&amp;pagewanted=2 |title=Warplanes and Troops Besiege Protesters in Libyan Capital |language=en |author= |publisher=New York Times |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf dem [[Flughafen Malta]] landeten zwei libysche Kampfflugzeuge vom Typ [[Dassault Mirage F1|Mirage F1ED]]. Die Besatzungen baten um politisches Asyl. Nach Angaben von [[Agence France-Presse|AFP]] sollten die Jets in Bengasi gegen die Demonstranten eingesetzt werden. [[Al Jazeera]] berichtete über den Einsatz von Kampffliegern gegen Demonstranten in Tripolis;&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122116042447579.html |title=Reports: Libyan protesters fired on |author= |publisher= |work=aljazeera.net |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; die BBC, dass Gaddafi den Einsatz von Kampffliegern gegen militärische Einrichtungen befohlen habe. Dem US-amerikanischen [[Think Tank]] Stratfor (Strategic Forecasting Inc.) zufolge hat es auch Berichte von Angriffen der libyschen Marine auf Ziele an der Küste sowie von einem Befehl Gaddafis gegeben, Soldaten zu exekutieren, die sich geweigert hätten, auf Demonstranten zu schießen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stratfor.com/analysis/20110220-unrest-libyan-military |title=Unrest and the Libyan Military |language=en |author= |publisher= |work=stratfor.com |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Die Preise für Öl, Gold und Silber stiegen infolge der Krise stark an.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/rohstoffe/die-angst-um-die-oelversorgung-waechst/3866304.html |title=Eskalation in Libyen treibt Ölpreis nach oben |author= |publisher= |work=[[Handelsblatt]] online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.handelszeitung.ch/artikel/Finanz-AWP_Gold-steigt-ueber-Marke-von-1.400-Dollar-Silberpreis-auf-31-Jahres-Hoch_859093.html |title=Gold steigt über Marke von 1.400 Dollar - Silberpreis auf 31-Jahres-Hoch |author= |publisher= |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Nacht zum 22. Februar gingen die schweren Angriffe auf Demonstranten weiter. Verschiedenen Augenzeugenberichten zufolge sollen am Vorabend ganze Stadtteile von Tripolis aus der Luft bombardiert worden sein. [[Ali al-Essawi]], der aus Protest gegen die Gewalt zurückgetretene libysche [[Botschaft (Diplomatie)|Botschaft]]er in [[Indien]], sprach von einem „Massaker“.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122261251456133.html |title=Fresh violence rages in Libya |publisher=Al Jazeera |language=en |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Nach Angaben von Oppositionellen sollen bis zu diesem Zeitpunkt seit Beginn der Unruhen 560 Menschen getötet worden sein. Rund 1400 Menschen würden vermisst.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/nachrichtenticker/ Tagesschau Nachrichtenticker], ARD vom 22. Februar&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Immer mehr deutete es sich an, dass das Regime die Kontrolle im gesamten Osten des Landes verloren hatte. Meldungen berichteten, dass die Grenze zu Ägypten von Aufständischen kontrolliert werde und die Stadt Tobruk von desertierten Militäreinheiten.&lt;ref name=&quot;tagesschau250&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.tagesschau.de/ausland/libyen250.html |title=Libyscher Staatschef lehnt Rücktritt ab: Tobender Gaddafi beschwört sein Lebenswerk |work=tagesschau.de |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Staatsfernsehen wurde in der Nacht zum Dienstag erstmals seit Beginn der Eskalation eine Stellungnahme Muammar al-Gaddafis gesendet. In der nur etwa eine halbe Minute dauernden Übertragung erklärte Gaddafi, er sei immer noch in Tripolis und beschimpfte Journalisten, die über die Unruhen berichteten, als „streunende Hunde“.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyen238.html 22 skurrile Sekunden mit Regenschirm], Tagesschau.de am 22. Februar&lt;/ref&gt; Am selben Tag trat Gaddafi ein weiteres Mal im Staatsfernsehen auf. In einer 74-minütigen Rede stellte er sich als Freiheitskämpfer dar, der dem Imperialismus Amerikas sowie seinen Gegnern in der Region stets entschieden die Stirn geboten habe. Er werde die Protestbewegung weiter bekämpfen. Die Aufständischen seien „Verräter“, „Ratten“, „Kakerlaken“ und „Gangs“ von Rauschgiftsüchtigen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~ED4BFB1A233E54AE1984FDC3DD2E0DADE~ATpl~Ecommon~Sspezial.html |title=Muammar Gaddafi – „Kämpfe bis zum Ende gegen die Ratten“ |work=FAZ.net |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Er sei bereit, notfalls als [[Märtyrer]] zu sterben, und sagte: „Wir werden bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen“.&lt;ref name=&quot;tagesschau250&quot; /&gt; Er warnte auch davor, dass ein instabiles Libyen [[al-Qaida]] eine Basis geben könne. Zudem erwähnte er den [[Augustputsch in Moskau]] und das [[Tian’anmen-Massaker]] mit dem Hinweis, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht eingegriffen habe.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122216458913596.html |publisher=Al Jazeera |title=Defiant Gaddafi vows to fight on |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27 }}&lt;/ref&gt; Die Rede wurde wenig später in einem Musikvideo mit dem Titel [[Zenga Zenga]] parodiert. Im Sender Al Dschasira gab Innenminister Abdul-Fatah Younis als erstes prominentes Kabinettsmitglied seinen Wechsel auf die Seite der Opposition und seine Unterstützung der Aufständischen bekannt.<br /> <br /> [[Datei:A revolutionary committee office after fire.JPG|miniatur|Das ausgebrannte Büro des Revolutionskomitees in Bengasi&lt;br /&gt;(23. Februar 2011)]]<br /> <br /> In der Nacht zum 23. Februar wurde berichtet, dass der libysche Innenminister Abdul-Fatah Younis, der zuvor von Gaddafi für tot erklärt wurde, sich der Protestbewegung angeschlossen habe. Experten sahen auch viele weitere Anzeichen dafür, dass der Machtapparat des Regimes zunehmend bröckele.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/20112235434767487.html Gaddafi defiant as state teeters], Al Jazeera am 23. Februar&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyen278.html Libyens Innenminister schließt sich Protesten an], [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] vom 23. Februar&lt;/ref&gt; Aussagen von Aufständischen zufolge sollen Regimeangehörige aus der Stadt [[Misrata]] vertrieben worden sein. Es wäre die erste Stadt in der nordwestlich gelegenen Region [[Tripolitanien]], die von der Opposition kontrolliert wird.&lt;ref&gt;[http://buitenland.nieuws.nl/630894/misurata_in_handen_van_gadhafi-tegenstanders Misurata in handen van Gadhafi-tegenstanders], Nieuws.nl via [[Associated Press]] am 23. Februar&lt;/ref&gt; Erstmals seit Beginn der gewalttätigen Eskalation berichteten westliche Reporter und Kamerateams aus libyschen Städten im Osten des Landes. Die Kontrolle über Städte wie Al-Baida und Tobruk sowie die Hauptverbindungsstraßen haben demnach Stammesmilizen und vornehmlich jugendliche Oppositionelle übernommen. Es wird von Freudenfeiern berichtet.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747349,00.html Tobruk feiert die flüchtige Freiheit], Spiegel Online vom 23. Februar&lt;/ref&gt; In der Nähe der Stadt [[Adschdabiya]] ist nach Angaben von [[Reuters]] unter Berufung auf die libysche Zeitung ''Quryna'' zufolge ein Jagdbomber vom Typ [[Suchoi Su-22]] abgestürzt, nachdem sich die beiden Piloten Captain Attia Abdel Salem al-Abdali und Co-Pilot Ali Omar al-Ghadhafi geweigert haben, die Regierungsgegner in der zweitgrößten Stadt Bengasi zu bombardieren. Sie retteten sich mit dem Schleudersitz.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110223/258418766.html Libyen: Jagdbomber bei Bengasi abgestürzt] in Ria Novosti, abgerufen am 2.März 2011&lt;/ref&gt;&lt;!--&lt;ref&gt;http://quryna.com/30837.html&lt;/ref&gt;--&gt;<br /> <br /> Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Solidarity“ (HRS) beschuldigte am 23. Februar [[Khamis al-Gaddafi|Khamis Gaddafi]], einen Sohn von Muammar al-Gaddafi, er rekrutiere im Ausland [[Söldner]] für sich. So sollen sich bereits 30.000 Söldner in Libyen befinden, darunter 5.000 mit schweren Waffen. Vier weitere Transportflugzeuge mit Unterstützungskämpfern seien von [[Benin]] aus nach Libyen gestartet.&lt;ref&gt;[http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&amp;Alias=WZO&amp;cob=546045 Libyen löst sich als Staat auf], in Wienerzeitung, 24. Februar 2011&lt;/ref&gt; Andere Quellen sprechen von bis zu 4.000 afrikanischen Söldnern, welche hauptsächlich aus der [[Sahelzone]] und [[Westafrika]] stammen sollen.&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/politik/ausland/article12633134/Aufstaendische-praesentieren-gelynchte-Soeldner.html Welt Online – Aufständische präsentieren gelynchte Söldner]&lt;/ref&gt; Gaddafis ehemaliger Protokollchef bestätigte gegenüber Al-Jazeera, dass Gaddafi arbeitslose Soldaten aus [[Kenia]], [[Tschad]], [[Niger]] und [[Mali]] als Söldner angeworben habe.&lt;ref&gt;[http://www.nation.co.ke/News/politics/Kenyan+Dogs+of+War+fighting+for+Gaddafi+/-/1064/1114512/-/9vu1cq/-/index.html Kenyan ‘Dogs of War’ fighting for Gaddafi]{{dead link|date=March 2011}} in Daily Nation, 24. Februar 2011 (englisch)&lt;/ref&gt; Diese Nachricht führte in der Folge zu Übergriffen gegen schwarzafrikanische Gastarbeiter, die von der libyschen Bevölkerung verdächtigt wurden, zu Gaddafis Söldnern zu gehören. Dutzende von ihnen sollen getötet worden sein, während sich die meisten aus Angst versteckten.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122865814378541.html African migrants targeted in Libya] in Al Jazeera 28. Februar (engl.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während es am 24. Februar aus immer mehr libyschen Städten, darunter auch [[al-Kufra]] im Südosten und der im äußersten Nordwesten gelegenen Hafenstadt [[Zuwara]], Berichte über eine Machtübernahme durch Oppositionelle und abtrünnige Armeeeinheiten gab, riegelte das Gaddafi-Regime die Hauptstadt Tripolis offenbar hermetisch ab.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122445420412325.html Gaddafi struggles to keep control], Al Jazeera vom 24. Februar&lt;/ref&gt; In [[az-Zawiyya]] (Sawija), 50 Kilometer westlich von Tripolis, sollen libysche Truppen Demonstranten und Aufständische mit schweren Waffen beschossen haben. Demnach kamen über 100 Menschen ums Leben.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/ghadhafis_truppen_verstaerken_ihre_positionen_1.9668995.html Ghadhafis Truppen verstärken ihre Positionen], NZZ Online am 24. Februar&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747383,00.html |titel=Spiegel-Online-Liveticker vom 24. Februar |zugriff=2011-03-02}}&lt;/ref&gt; Verschiedene Berichte lassen eine höhere Anzahl von Opfern vermuten. Libyens zurückgetretenem UN-Vizebotschafter [[Ibrahim Dabbashi]] zufolge wurden vom Regime ganze Flugzeuge mit Leichen beladen, um sie in ein Wüstengebiet zu fliegen.&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot; /&gt;<br /> <br /> Mehrere Vertraute Gaddafis wechselten am 24. Februar die Seiten, unter anderem sein Cousin Ahmed Gaddaf al-Dam, Ali Huweidi, der Sicherheitschef von Bengasi, sowie ein Privatpilot Gaddafis.&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot; /&gt; In einer im Staatsfernsehen übertragenen Audiobotschaft meinte Gaddafi, an den Protesten beteiligten sich keine Familienväter mit einem guten Arbeitsplatz, sondern unter 20-Jährige, die unter Drogen stünden, welche sie von „ausländischen Agenten“ erhalten hätten. Anhänger des Terrornetzwerks al-Qaida hätten jungen Libyern halluzinogene Tabletten in den Kaffee getan und sie auf diese Weise dazu gebracht, gegen ihn zu rebellieren.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~EC2A1F7B1C4F94B56BAD6CAEB1D4C3234~ATpl~Ecommon~Sspezial.html FAZ.net – Eine letzte Offensive von Gaddafis Truppen?]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/2011224143054988104.html AL JAZEERA – Gaddafi blames unrest on al-Qaeda]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kämpfe zwischen der libyschen Regierung und den Aufständischen ===<br /> ==== 25. Februar ====<br /> Die Aufständischen riefen zu einem „Marsch der Millionen“ auf, der nach Tripolis führen sollte. Am Mittag fielen im Zentrum der libyschen Hauptstadt die ersten Schüsse, es gab Tote und Verletzte.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot;&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747619,00.html Soldaten schießen in Tripolis], Spiegel-Online-Liveticker am 25. Februar&lt;/ref&gt; Es folgten heftige Kämpfe zwischen Regimetreuen und -gegnern in verschiedenen Vororten der Hauptstadt. Soldaten des militärischen Stützpunktes im Stadtteil Tajura sollen sich den Aufständischen angeschlossen haben, ebenso Truppen, die den internationalen [[Mitiga International Airport|Flughafen Mitiga]] besetzt hatten. Gekämpft wurde auch um die Vorherrschaft in az-Zawiyya.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/africa/2011/02/24/live-blog-libya-feb-25 Al Jazeera Live Blog], Al Jazeera vom 25. Februar&lt;/ref&gt; Der bedeutende Ölhafen [[Brega (Libyen)|Brega]] (Al Burayqah, Marsa al-Brega) wurde von den Aufständischen erobert.&lt;ref name=&quot;Presse2&quot;&gt;[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/638537/Kampf-um-Libyens-Osten_Gaddafi-schlaegt-brutal-zurueck?direct=634545&amp;_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do&amp;selChannel= Kampf um Libyens Osten: Gaddafi schlägt brutal zurück « DiePresse.com&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Augenzeugenberichten zufolge machten sich zehntausende Aufständische begleitet von Militärfahrzeugen auf den Weg zum zentral gelegenen Grünen Platz. Es gab außerdem Anzeichen dafür, dass die Brigaden unter Führung des Gaddafi-Sohns Chami auseinanderbrachen. Das Zentrum von Tripolis blieb jedoch in der Hand des Regimes.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot; /&gt; In [[Tobruk]] hat ein Volkskomitee der Aufständischen die Kontrolle der Stadt übernommen. Augenzeugen berichteten von heftigen Kämpfen in den vergangenen Tagen um einen Stützpunkt des Geheimdienstes und um den [[Flughafen Tobruk]]. Der Imam Abel-Salam El-Sharef rief in Tobruk beim [[Freitagsgebet]] zu weiteren Demonstrationen gegen das „Gaddafi-Regime“ auf. In Ost-Libyen ist unterdessen der ehemalige Gouverneur von Tobruk und Militärbefehlshaber der östlichen Region Libyens, General Suleiman Machmud, zu den Aufständischen übergelaufen.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video866370.html Libyen: Gaddafi hat Kontrolle über Osten des Landes verloren 25. Februar 2011 23:42 | tagesschau.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video866298.html Opposition in Ost-Libyen fordert Sturz Gaddafis | tagesschau.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Nach einem Artikel der Berliner Zeitung soll sich die Anzahl der Toten auf bis zu 2000 erhöht haben.&lt;ref&gt;[[Berliner Zeitung]] vom 25. Februar 2010, S.&amp;nbsp;1&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 26. Februar ====<br /> Nach Medienberichten übten die Regierungstruppen von Muammar al-Gaddafi noch die weitgehende staatliche Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis, die Grenzstadt [[Ghadames]], die im Landesinneren gelegene Stadt [[Sabha|Sabha (Sebha)]] sowie die Küstenstadt [[Surt (Libyen)|Surt (Sirte)]] aus. In der 210&amp;nbsp;km östlich von Tripolis liegenden Stadt Misrata soll es zuletzt noch bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben haben, ebenso in az-Zawiyya.&lt;ref&gt;[http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14875859,00.html Libyen faktisch zweigeteilt zwischen Gaddafi-Gegnern und -Anhängern | Nachrichten | Deutsche Welle | 26. Februar 2011&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE71N0M520110224 Gaddafi schlägt zurück - Aufstand weitet sich aus | Ausland | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Die aufständischen Regierungsgegner kontrollieren unterdessen den östlichen Landesteil mit den Städten Bengasi, Al-Baida einschließlich des [[Flughafen La Abraq|Flughafens La Abraq]], Darna, Brega und Tobruk.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/news-022011/25/iptc-bdt-20110225-261-28931346xml?page=2 Seite 2 von 2 | Unruhen: Freude und Rachegelüste im «befreiten Libyen» | News | ZEIT ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es gab erneut zahlreiche Berichte über brutales Vorgehen regimetreuer Truppen und Söldner. Augenzeugen berichteten, dass in Tripolis Zivilisten von Scharfschützen und mit Flugabwehrkanonen unter Feuer genommen wurden.&lt;ref name=&quot;autogenerated1&quot;&gt;http://www.nytimes.com/2011/02/27/world/africa/27libya.html&lt;/ref&gt; Tote und Verwundete seien von Sicherheitskräften aus den Straßen und aus Krankenhäusern verschleppt worden, anscheinend um die steigenden Opferzahlen zu verschleiern.&lt;ref name=&quot;autogenerated1&quot; /&gt; In der Stadt Misrata soll eine Gruppe von Söldnern mit Hubschraubern in der Nähe einer Moschee abgesetzt worden sein und das Feuer auf einen Trauerzug eröffnet haben.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/nachrichtenticker/ Umbruch in der arabischen Welt], Nachrichtenticker der Tagesschau am 26. Februar&lt;/ref&gt; Medien- und Menschenrechtsorganisationen zufolge soll mit schweren Geschützen und Raketenwerfern auf Demonstranten gefeuert worden sein, darunter auch aus einem Krankenwagen heraus.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/live/africa/live-blog-libya-feb-26 Al Jazeera Live Blog], vom 26. Februar&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Bengasi sagte der abtrünnige Luftwaffenoberst Nasser Busneina gegenüber Journalisten, dass die Rebellen nach der Kontrolle der Luftwaffenbasis diese nicht für offensive Angriffe gegen die Regierungsarmee nutzen wollen. Die von den Rebellen übernommenen Kampfhubschrauber vom Typ [[Mil Mi-24]] erhielten neue [[Kokarde (Abzeichen)|Kokarden]] in Anlehnung an die Flagge des Königreichs Libyen.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12588839 BBC News - Libya unrest: Benghazi revels in freedom from Gaddafi&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Der Marinestützpunkt in Bengasi wurde unterdessen in „Stützpunkt der Märtyrer des 17. Februar“ umbenannt.&lt;ref&gt;[http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703796504576168641683015716.html Pro-Rebel Officers Vow Defense of Eastern Libya - WSJ.com&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Der zu den Aufständischen übergetretene Oberst der libyschen Spezialeinheiten, Abdul Salam Mahmood al-Hassi, erklärte gegenüber Aljazeera: „Ich setze meine ganze Entschlossenheit und Fähigkeiten in den Dienst der Jugendrevolution“ und forderte die anderen Spezialeinheiten auf ebenfalls überzutreten, um „das Leben und Eigentum des libyschen Volkes zu schützen“.&lt;ref&gt;[http://www.mercurynews.com/news/ci_17494161?nclick_check=1 U.S. steps up rhetoric against Gadhafi - San Jose Mercury News&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 27. Februar ====<br /> In Bengasi kündigte der ehemalige Justizminister Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail die Bildung einer Übergangsregierung an, die freie Wahlen vorbereiten und höchstens drei Monate amtieren soll. Andere Oppositionsgruppen, wie ein ebenfalls am 27. Februar in Bengasi gegründeter [[Nationaler Übergangsrat|Libyscher Nationalrat]] (National Libyan Council) mit seinem Sprecher [[Abdul Hakim Ghoga|Abdelhafiz Ghogha]],&lt;ref&gt;[http://www.hrw.org/en/news/2011/02/20/libyen-regierungen-sollen-ende-der-t-tungen-einfordern Libyen: Regierungen sollen Ende der Tötungen einfordern | Human Rights Watch&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; eines Rechtsanwalts und Menschenrechtsaktivisten aus Bengasi, sowie die ShababLibya (Libysche Jugendbewegung), bezweifelten unter Verweis auf die noch nicht erfolgte Befreiung des gesamten Landes die Legitimation einer solchen Übergangsregierung.&lt;ref&gt;[http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1798709/Libysche-Opposition-kann-sich-nicht-einigen.html Libysche Opposition kann sich nicht einigen], Hamburger Abendblatt vom 27. Februar&lt;/ref&gt; Zivilisten gründeten in Bengasi außerdem eine [[Selbstverwaltung]] mit [[Demokratie|demokratischen Strukturen]]. Zuvor erbeutete Waffen wurden abgegeben und ein provisorisches Rathaus eingerichtet.&lt;ref&gt;{{internetquelle| titel=Erst Dynamit, jetzt Worte| titelerg=Revolutionsstadt Bengasi| hrsg=[[Spiegel Online]]| url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748012,00.html| zugriff=2011-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach tagelangen schweren Kämpfen sollen die Städte az-Zawiyya und Misrata im Westen des Landes unter Kontrolle der Aufständischen stehen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747957,00.html Übergangregierung unter Führung von Ex-Minister gegründet], SPON-Liveticker vom 27. Februar 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[Tagesschau vom 27. Februar um 20:00 Uhr]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=16184274.html &quot;Libyen: Opposition uneinig&quot;] Abruf: 27. Februar 2011 20:14 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 28. Februar ====<br /> Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde bei den Kämpfen in Misrata von den Aufständischen ein Hubschrauber abgeschossen, der drei Raketen auf den Sendemast von Radio Misrata verschoss.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110228/258458249.html Libyens Opposition stellt richtig: Kein Kampfjet-Abschuss in Nordwestlibyen | Politik | RIA Novosti&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Um den [[Flughafen Misrata|Luftwaffenstützpunkt in Misrata]] gab es schwere Kämpfe. Ein Munitionsdepot sei in der Hand der Rebellen.<br /> <br /> Nach Angaben von Oberst Hamid Belkhair, einem Offizier des Militärkomitees der Rebellen in Bengasi, flog die libysche Luftwaffe Angriffe gegen Ziele in Adschdabiya und Bengasi.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi260.html|titel=Bürgerkrieg in Libyen – Gaddafi lässt Munitions-Depots bombardieren|zugriff=1. März 2011|datum=28. Februar 2011|hrsg=tagesschau.de}}&lt;/ref&gt; Die Rebellen verfügten zur Abwehr über keine einsatzbereiten Flugabwehrraketen und schossen mit Flugabwehrkanonen auf die Jets.&lt;ref&gt;[http://www.guardian.co.uk/world/2011/feb/28/us-military-gaddafi-libya US tightens military grip on Gaddafi | World news | The Guardian&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> Hilfsorganisationen schätzten, dass als Folge der bürgerkriegsartigen Zustände mehr als 110.000 Menschen in die Nachbarländer Tunesien und Ägypten geflohen sind.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.tagesschau.de/ausland/libyen374.html|titel=Hilfsorganisationen alarmiert – 110.000 Menschen fliehen aus Libyen|zugriff=1. März 2011|datum=28. Februar 2011|hrsg=tagesschau.de}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der libysche Regierungssprecher, Musa Ibrahim, bestand dagegen vor 130 geladenen Journalisten trotz gegenteiliger Informationen aus der Bevölkerung&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.nytimes.com/2011/02/27/world/africa/27libya.html|titel=In Libya Capital, Long Bread Lines and Barricades|zugriff=3. März 03:06:00 GMT|datum=26. Februar 2011|hrsg=nytimes.com}}&lt;/ref&gt; auf der Darstellung, dass es „keine Massaker, keine Bombardierungen und keine rücksichtslose Gewalt gegen Zivilisten“ gäbe.&lt;ref name=&quot;NYT 28.02.&quot;&gt;{{internetquelle|url=http://www.nytimes.com/2011/03/01/world/africa/01unrest.html?pagewanted=all|titel=Rebels in Libya Gain Power and Defectors|zugriff=28. Febr. 2011 15:31:00 GMT|datum=28. Februar 2011|hrsg=nytimes.com}}&lt;/ref&gt; Dazu verglich er die Situation Libyens mit der des [[Irak]] vor seiner Besatzung durch die U.S.-geführte Koalition 2003. Berichte von Massakern der regulären libyschen Truppen versuchte er als Äquivalent zu den vorgeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen, als vorgeschobenen Kriegsgrund zu erklären.&lt;ref name=&quot;NYT 28.02.&quot; /&gt; „Erinnert das nicht alles an das [[Irak]]-Szenario?“&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.ndtv.com/article/world/gaddafi-must-surrender-power-now-says-hillary-clinton-88506|titel=Gaddafi must surrender power now, says Hillary Clinton|zugriff=1. März 2011 17:31:01 GMT|datum=1.März 2011|hrsg=ndtv.com}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.upi.com/Top_News/World-News/2011/02/28/Reports-Gadhafi-forces-attack-2-cities/UPI-17641298903272/|titel=Reports: Gadhafi forces attack 2 cities|zugriff=3. März 2011 03:02 GMT|datum=28. Februar 2011|hrsg=upi.com}}&lt;/ref&gt; wird der Sprecher zitiert.<br /> <br /> ==== 1. März ====<br /> Um die unter der Kontrolle der Opposition stehenden Stadt [[Nalut]], im Westen Libyens, sammelten sich Regierungstruppen. Die östlich von Nalut verlaufene Straße nach [[Wazin]] und der Grenzübergang zur tunesischen Stadt [[Dehiba]] standen weiterhin unter deren Kontrolle.&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72005M20110301 Anwohner: Gaddafi-Truppen versammeln sich bei Nalut im Westen | Top-Nachrichten | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das libysche [[Allgemeines Volkskomitee|Allgemeine Volkskomitee]] gab per Dekret bekannt, die Gehälter und Pensionszahlungen für die Mitarbeiter in den Verwaltungen zu erhöhen.&lt;ref&gt;[http://en.ljbc.net/online/var_details.php?id=1402 GPC issues Decree No(27) for the Year of 2011], in ''ljbc.net'', 2. März 2011 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 2. März ====<br /> Am 2. März erfolgte eine Offensive der Regierungstruppen. Erneut wurde die Stadt Adschdabiya aus der Luft angegriffen. Dabei sollen sie Brega und [[Flughafen Al Burayqah|seinen Flughafen]] zurückerobert haben, was die Oppositionskräfte bestritten.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyen408.html Libyen: Gaddafi will &quot;bis zum letzten Mann&quot; kämpfen | tagesschau.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Presse2&quot; /&gt;<br /> <br /> In einer Ansprache im libyschen Staatsfernsehen drohte Muammar al Gaddafi mit „tausenden Todesopfern“, sollte das Ausland militärisch intervenieren. „Wir werden bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau kämpfen“, sagte er. Zugleich bot er allen eine Amnestie an, wenn sie die Waffen niederlegten.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/ghadhafi_demonstriert_kampfeswillen_1.9744645.html Ghadhafi demonstriert Kampfeswillen (Politik, International, NZZ Online)&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 3. März ====<br /> Am zweiten Tag in Folge griff die libysche Luftwaffe am 3. März Brega an. Noch am Vortag standen Teile der Stadt unter Kontrolle der Regierungstruppen. Kämpfe gab es auch um die Kontrolle von [[Ras Lanuf]], wo sich die wichtigen Erdölraffinerien des Landes befinden, sowie in den Städten az-Zawiyya und Misrata.&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72206J20110303 Gaddafi setzt im Osten Libyens Luft-Offensive fort | Top-Nachrichten | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher des Militärrats der Aufständischen, Abdullah al-Mahdi, fordert von der internationalen Gemeinschaft Luftangriffe und eine [[Flugverbotszone]].&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/rebellen-fordern-flugverbotszone/ TAZ Aufstand in Libyen, Rebellen fordern Flugverbotszone, 3. März 2011] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Hilfsschiff der Vereinten Nationen mit Lebensmitteln an Bord musste ungelöscht den Hafen von Bengasi wieder verlassen. Als Grund werden Bombenangriffe genannt.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== 4. März ====<br /> Am 4. März wurde, nach Angaben der Aufständischen, von ihnen der [[Flugplatz Ras Lanuf]] erobert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/live-ticker-aufstaende-in-libyen-obama-militaerisches-eingreifen-bleibt-eine-option-1.1067798 |titel=Newsticker: Aufstände in Libyen |werk=Süddeutsche.de |datum=2011-03-04 |zugriff=2011-03-04}}&lt;/ref&gt; In Adschdabiya und Brega setzten die Regierungstruppen nach Augenzeugenberichten wiederholt Kampfflugzeuge und Hubschrauber ein. Heftige Kämpfe gab es um az-Zawiyya zwischen den Oppositionskräften und der Khamis-Brigade unter der Führung von Khamis Gaddafi.&lt;ref name=&quot;dw-world1&quot;&gt;[http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14890188,00.html Gaddafi kämpft weiter | Afrika | Deutsche Welle | 4. März 2011&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Das libysche Staatsfernsehen berichtete von der Einnahme von az-Zawiyya. Die Stadt sei von 2.000 Soldaten und 80 Panzerfahrzeugen umzingelt worden. Die libyschen Streitkräfte „beschlagnahmten“ nach Angaben der Regierung 31 Panzer, 19 Transportfahrzeuge und 45 Flugabwehrkanonen sowie weitere Waffen. Außerdem soll der Anführer der Aufständischen, ''Hussein Darbuk'', ums Leben gekommen sein.&lt;ref&gt;[http://www.20min.ch/news/dossier/tunesien/story/Gaddafi-erobert-scheinbar-Sawija-zurueck-31256567 20 Minuten Online - Blutige Kämpfe um Sawija, Brega und Ras Lanuf - News&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Insgesamt sollen 50 Menschen ums Leben gekommen sein.&lt;ref name=&quot;dw-world1&quot; /&gt;<br /> <br /> In Tripolis kam es nach den Freitagsgebeten zu Auseinandersetzungen zwischen der Gaddafi-Regierung und Oppositionellen.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/freitagsgebete100.html „Von Ägypten über Bahrain bis zum Irak. Erst zum Gebet, dann auf die Straße“] Tagesschau online, Abruf: 4. März 2011 20:19 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/krise-in-libyen-strassenschlachten-in-tripolis_aid_605652.html „Krise in Libyen. Straßenschlachten in Tripolis“] Focus online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/aufstand-in-libyen-anhaenger-und-gegner-gaddafis-kaempfen-in-tripolis-1660218.html „Aufstand in Libyen: Anhänger und Gegner Gaddafis kämpfen in Tripolis“] Stern online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE7230D320110304 „Straßenschlachten bei Anti-Gaddafi-Demo in Tripolis“] reuters deutschland online, Abruf: 4. März 2011 21:24 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am Abend explodierte in [[Ar-Rajmah]] nahe dem [[Flughafen Bengasi]] (Benina International Airport) ein Waffen- und Munitionslager, bei dem nach Angaben von Al Jazeera 17 Menschen ums Leben kamen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Offizier erklärte, ein Flugzeug hätte das Lager angegriffen. Andere Berichte sprachen von einem möglichen Sabotageakt. Für die Rebellen bedeute dies einen schweren Verlust, da unter anderem mehrere Flugabwehrgeschütze zerstört wurden.&lt;ref&gt;ORF: Zeit in Bild, Sendung von 19:30 Uhr vom 5. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://af.reuters.com/article/egyptNews/idAFLDE72320S20110304 UPDATE 2-Gaddafi forces bomb arms store in Benghazi-rebels | News by Country | Reuters&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die britische Küstenwache hat aufgrund der UN-Sanktionen das deutsche Containerschiff ''Sloman Provider'' der [[Sloman Neptun Schiffahrts AG]] auf dem Weg nach Tripolis gestoppt. An Bord befanden sich Geldscheine im Wert von rund 100 Million libysche Dinar (117 Millionen Euro). Die HMC ''Vigilant'' eskortierte das Schiff in den Hafen von [[Harwich]]. Die Geldscheine wurden in einer britischen Druckerei gedruckt.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-03/libyen-geld-gadhafi-schiff Aufstand: Schiff mit Millionengelder auf dem Weg nach Libyen gestoppt | Politik | ZEIT ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/politik/international/deutsches-schiff-mit-200-libyschen-millionen-abgefangen/3917478.html Vor der britischen Küste: Deutsches Schiff mit 200 libyschen Millionen abgefangen - International - Politik - Handelsblatt&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der frühere Außenminister [[Ali Treki]] wurde von der libyschen Regierung als neuer UN-Botschafter des Landes eingesetzt.&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/obama-schliesst-militaeraktion-nicht-aus/ TAZ.de Ticker Aufstand in Libyen 4. März 2011] Abruf am 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 5. März ====<br /> Die Rebellen meldeten am 5. März die Stadt az-Zawiyya im Westen erneut eingenommen zu haben. Am Nachmittag drangen aber nach Angaben von Al-Jazeera Regierungseinheiten mit 35 Panzern in az-Zawiyya ein. Es kam zu schweren Kämpfen, doch der Stadtkern soll weiter in der Hand der Aufständischen sein. Nach der Einnahme des Ölhafens Ras Lanuf erreichten die Aufständischen auf dem Weg nach Westen die Orte [[Ben Dschawad]] und [[Wadi al-Ahmar]]. Am Abend wurde bereits aus Surt, einer größeren Universitätsstadt und Heimat von Gaddafis Clan, von Gewehrfeuer berichtet. Die Geburtsstadt Gaddafis wurde als nächstes Ziel der Aufständischen angegeben. Im Osten kam es erneut zu Luftangriffen durch das Regime.&lt;ref name=&quot;spiegellive&quot;&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259-2,00.html Spiegel Online Aufstand in Libyen Live-Ticker] Abruf am 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einem Bericht der britischen Financial Times verfügt Gaddafi immer noch über Öleinnahmen. Die Produktion sei zwar gedrosselt, aber nicht ganz eingestellt. Zahlungen für Öllieferungen erreichten immer noch die libysche Zentralbank und chinesische und indische Unternehmen würden weiter libysches Öl kaufen.&lt;ref name=&quot;spiegellive&quot; /&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749286,00.html SpOn Öl-Millionen füllen täglich die Kasse des Despoten] Abruf am 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der oppositionelle libysche Nationalrat trat am 5. März im Justizpalast von Bengasi zu seinem ersten offiziellen Treffen zusammen.&lt;ref name=&quot;Arabiya1&quot;&gt;[http://www.alarabiya.net/articles/2011/03/05/140260.html Al Arabiya, Gaddafi regime demands UN suspend sanctions, 5. März 2011] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt; Er beanspruchte, alleiniger legitimer Vertreter des libyschen Volkes zu sein und erklärte, libysche Diplomaten in den Auslandsvertretungen, die die Rebellion unterstützen, seien seine legitimen Vertreter. Das Gremium forderte die internationale Gemeinschaft auf, eine Flugverbotszone einzurichten, um das Gaddafi-Regime daran zu hindern, das eigene Land aus der Luft anzugreifen. Der Einsatz ausländischer Bodentruppen wurde ausdrücklich abgelehnt.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/nachrichten/ Deutschlandfunk Nachrichten 5. März 2011 23:00 Uhr] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749304,00.html Spiegel Online Bürgerkrieg in Libyen Rebellen kämpfen um jede Stadt 5. März 2011] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 6. März ====<br /> Nachdem bereits am Vorabend das erneute Aufflackern von Kämpfen in Ben Dschawad gemeldet wurde,&lt;ref&gt;Siehe Spiegel Online vom 5. März unter Berufung auf die BBC.&lt;/ref&gt; entbrannten sehr heftige Kämpfe um den Ort. Zeitweise zogen sich die Aufständischen zurück, um schließlich am Abend die Wiederinbesitznahme zu melden. Weitere erneute schwere Kämpfe wurden aus den Städten Ras Lanuf, Misrata und az-Zawiyya gemeldet. Am Abend sollen diese Orte noch oder wieder von Regierungsgegnern gehalten werden. Die regimetreue Luftwaffe flog Angriffe und es kamen schwere Waffen, Panzer, Panzerartillerie und Mörser bzw. Raketengeschosse (Mortar shells, Grad rockets, Rocket-propelled grenades) zum Einsatz. Es gab zahlreiche Tote und Verwundete.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html SpOn Libyen-Liveticker, 6. März 2011]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.alarabiya.net/articles/2011/03/06/140425.html Libya opp fighters regroup, head towards Bin Jawad, Al Arabiya, 6. März 2011]&lt;/ref&gt; In Misrata bekämpften die Rebellen anrückende Panzer und bewaffnete Transporter mit Mörserangriffen. Nach einem fünfstündigen Gefecht konnten die Rebellen die Kontrolle über der Stadt behaupten und erbeuteten zwei Panzer und fünf bewaffnete Fahrzeuge. Bei den Kämpfen sollen 21 Kämpfer und Zivilisten der Oppositionskräfte und 19 Regierungssoldaten getötet worden sein, berichtete der Sprecher der Rebellen Abed el-Salam Bayo.&lt;ref&gt;[http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2011/03/06/AR2011030603819.html Gaddafi forces repel Libyan opposition; loyalists escalate counterattack on rebel-held cities&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Aus Tripolis wurde MG-Feuer gemeldet, wobei unklar blieb, wer schoss und warum.<br /> <br /> Ein Jagdbomber vom Typ [[Suchoi Su-24|Su-24MK]] der libyschen Luftwaffe (1124SQDN = 1124. Staffel von der Luftwaffenbasis [[Flughafen Gardabya|Gardabya]]) wurde von den Rebellen bei Ras Lanuf abgeschossen. Die beiden Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.&lt;ref&gt;[http://news.iafrica.com/worldnews/711746.html iafrica.com | news | world news | Rebels shoot down fighter&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://blogs.aljazeera.net/sites/default/files/imagecache/blogpostFeaturedImage/images/downedjet.jpg&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Team aus einem Mitarbeiter des britischen Auslandsgeheimdienstes [[Secret Intelligence Service|MI6]] und sieben Soldaten der Spezialeinheit [[Special Air Service|SAS]] wurde Pressemeldungen zufolge beim Versuch der Kontaktaufnahme mit Vertretern der Rebellen in Bengasi kurzzeitig verhaftet. Die Briten konnten dann aber das Gebiet wieder in Richtung des vor der Küste liegende [[HMS Cumberland (F 85)|HMS ''Cumberland'']] verlassen.&lt;ref&gt;[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/africaandindianocean/libya/8365007/Libya-inside-the-SAS-operation-that-went-wrong.html Libya: inside the SAS operation that went wrong - Telegraph&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749356,00.html Libyen: Aufständische lassen britisches Diplomatenteam frei - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gaddafi fordert eine Untersuchung des Aufstands gegen sein Regime durch eine Mission der Vereinten Nationen oder der Afrikanischen Union.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/gaddafi-fordert-un-untersuchung-bundeswehr-holt-fluechtlinge-ab-1660587.html Stern.de, 6. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 18:20 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 7. März ====<br /> Ein Sprecher der Regimegegner berichtete, es seien 14 Soldaten des Gaddafi-Regimes gefangengenommen worden, vier davon seien aufgrund von Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.&lt;ref name=&quot;Minutenprotokoll&quot;&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749378-4,00.html Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Die libysche Luftwaffe bombardierte erneut mehrere Male die Stadt Ras Lanuf, viele Einwohner flüchteten aus Angst.&lt;ref name=&quot;Minutenprotokoll&quot; /&gt; Entgegen der Behauptung des Gaddafi-Regimes ist die Stadt weiterhin in der Hand der Rebellen.&lt;ref&gt;Pro Sieben Nachrichten vom 7. März 2011, 18:00 Uhr&lt;/ref&gt; Am Vormittag meldete die [[British Broadcasting Corporation|BBC]], dass Ben Dschawad von Soldaten des Regimes zurückerobert wurde.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749378-3,00.html Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Gegen Mittag meldete der arabische Fernsehsender [[Al Jazeera]], dass die USA vermutlich seit einigen Tagen mit einem Aufklärungsflugzeug vom Typ [[Airborne Warning and Control System|AWACS]] den libyschen Luftraum überwachen. Am Abend wurde dann bekanntgegeben, dass die [[NATO]] die Ausdehnung einer bestehenden 10-Stunden-Überwachung auf 24 Stunden beschlossen habe.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/politik/ausland/Rebellen-stellen-Gaddafi-Ultimatum_aid_973056.html Neue Luftangriffe in Libyen: Rebellen stellen Gaddafi Ultimatum | RP ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Außerdem wurde bekannt, dass die USA 15 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe in Libyen genehmigen. Ob mit den Geldern auch Waffen für die Aufständischen finanziert werden sollen, wurde bewusst offen gelassen, um sich diese Option vorzubehalten.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749378,00.html Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Exklusivinterview in Bengasi sagte der Nationalratsvorsitzende Dschelail, er stehe nicht in Kontakt mit Gaddafi und lehne Verhandlungen mit ihm ab. Er appellierte an die Internationale Gemeinschaft, schnellstens eine Sperrung des Luftraums durchzusetzen, die Unterstützung Gaddafis aufzugeben und die Führung der Opposition als rechtmäßige Regierung Libyens anzuerkennen. Weitergehende Militärhilfe, Operationen am Boden oder Luftschläge durch ausländische Streitkräfte lehnte er ab. Wenn Gaddafi akzeptiere, das Land zu verlassen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, würden die Aufständischen auf ihre Forderung verzichten, dass Gaddafi vor ein Gericht gestellt werden muss. Dschelail rief die Stämme des Westens wie die Warfal auf, sich zu erheben und sich dem Kampf der Aufständischen anzuschließen. Er unterstrich, die Menschen, die mit den Aufständischen kämpfen, würden kämpfen, weil sie die Revolution wollen. Kämpfen würden aber nur die, die kämpfen wollen. Niemals würden die Rebellen Menschen als lebende Schutzschilde missbrauchen, wie es vom libyschen Staatsfernsehen in Tripolis behauptet wurde. Eine Teilung des Landes käme nicht in Betracht. Das wolle niemand.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/interview-mit-libyschem-rebellenfuehrer-wenn-es-sein-muss-werden-wir-sterben-1661003.html Stern.de Interview mit libyschem Rebellenführer, 7. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 03:00 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 8. März ====<br /> Die Opposition fordert einen Rücktritt Gaddafis innerhalb 72 Stunden, in diesem Fall würde er in Libyen laut Aufständischen keine Strafverfolgung fürchten müssen.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/03/201138133847222111.html Al Jazeera English - Rebellen fordern Gaddafis Rücktritt]&lt;/ref&gt; Nationalratspräsident Dschelail soll nach „indirekten Kontakten“ Gespräche mit Gaddafi abgelehnt haben, solange der Oberst die Kampfhandlungen nicht einstellt. Das von Dschelail gestellte Rücktrittsultimatum läuft am Freitag, 11. März, um 14:30 Uhr aus.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297819782502/Nachlese-Dienstag-Rebellen-geben-Gaddafi-72-Stunden-Zeit-um-das-Land-zu-verlassen derStandard.at |titel= Rebellen geben Gaddafi 72 Stunden Zeit, um das Land zu verlassen|werk=derStandard.at |datum=2011-03-08 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt; Wenn Gaddafi dem Ultimatum Folge leisten und das Angebot der Straffreiheit annehmen will, muss er die Bombardierungen einstellen und das Land verlassen. Schwerpunkte der andauernden schweren Kämpfe in Libyen bilden die Städte az-Zawiyya und Ras Lanuf sowie auch bei Ben Dschawad. Unklar war am späten Abend, ob az-Zawiyya von Gaddafi-Treuen eingenommen wurde. Die Kämpfe dort seien äußerst hart und zerstörerisch gewesen. Die libysche Luftwaffe hat allein auf Stellungen Oppositioneller bei Ras Lanuf mindestens fünf Luftangriffe geflogen und dabei Raketen verschossen, wobei auch ein Wohnblock getroffen wurde, so dass mit zivilen Opfern zu rechnen ist. Später wurde dort mit Raketenwerfern gegen die revolutionären Kräfte vorgegangen, als diese nach Westen vorzurücken versuchten. Es soll in Ras Lanuf zahlreiche Verwundete mit zum Teil schweren Verletzungen geben. Ein Mitglied der Opposition, der frühere libysche Planungsminister Mahmud Dschebril, Gründungsmitglied des Nationalrats, konnte sich mit Parlamentariern der EU treffen und eine Rede vor Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Straßburg halten. Das Treffen kam auf Einladung des früheren belgischen Ministerpräsidenten Guy Verhofstadt zustande.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 8. März wurde bekannt, dass Gaddafi den Geheimdienstchef [[Mustafa al-Charubi]] und den Verteidigungsminister [[Abu-Bakr Yunis Jaber]] unter Hausarrest gestellt haben soll.&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/politik/luft-um-den-bruder-fuhrer-wird-dunner-1.1050336 Nürnberger Nachrichten, Luft um &quot;Bruder Führer&quot; wird dünner, 8. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 03:50 Uhr&lt;/ref&gt; Hinsichtlich Abu-Bakr Yunis Jaber wurde dies allerdings schon am 23. Februar 2011 für den Beginn der Kalenderwoche 8 (Montag, 21. März 2011) gemeldet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | autor=Christoph Ehrhardt und Thomas Gutschker | url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E56E3FA4B678A49EEA642AEADAC1FE275~ATpl~Ecommon~Scontent.html | titel=Loyal zum Stamm, nicht zum Regime |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2011-02-23|sprache=de|zugriff=2011-02-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 9. März ====<br /> Brennpunkte der Kämpfe waren [[Ras Lanuf]] (massive Luftangriffe), [[As Sidr]] ''(Al Sidr, Es Sider)'', Ben Dschawad, Misrata und az-Zawiyya. Es wurde berichtet, die Rebellen hätten am Abend wieder die Kontrolle über das Stadtzentrum von az-Zawiyya erlangt, nachdem zuvor 1.500 Meter vom zentralen Platz entfernt Panzer zu sehen waren. Die Luftwaffe des Regimes griff das Ölverladeterminal Es Sider an. Mehrere Tanks standen in Flammen. Der US-Botschafter in Libyen [[Gene Cretz]] soll nach Angaben des US-Außenministeriums telefonische Kontakte und Treffen mit libyschen Oppositionellen gehabt haben. Libysche Regierungskreise hätten wissen lassen, Abu-Bakr Yunis Jaber und Mustafa al-Kharoubi seien unter Hausarrest gestellt worden, weil sie die jüngsten Militäroffensiven des Regimes abgelehnt hätten.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819888706/Nachlese-Mittwoch-Luftangriffe-auf-Oel-Verladeterminal derStandard.at, 9. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 21:30 Uhr&lt;/ref&gt; Das Gaddafi-Regime startete vor den angekündigten Gipfeltreffen der EU-Staaten zur Libyen-Krise am 11. März 2011 und der Arabischen Liga am 12. März 2011 diplomatische Aktivitäten. Abgesandte des Machthabers wurden am 9. März 2011 zu Verhandlungen in verschiedene europäische Länder und nach Ägypten geschickt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/libyen-und-die-reaktion-der-eu-gesandte-gaddafis-fliegen-nach-kairo-und-lissabon-1.1070041 |titel=Gaddafis Gesandte |werk=Süddeutsche.de0309 |datum=20110309 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 10. März ====<br /> [[Datei:Libya Brega rebel fighters 10 March 2011 - VOA Ittner.jpg|miniatur|Rebellen bei Brega am 10. März]]<br /> <br /> Am frühen Morgen wurde gemeldet, dass az-Zawiyya von regimetreuen Truppen zurückerobert worden sei.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/nachrichten/ DLF Nachrichten, erstmals um 00:00 Uhr] Abruf am 10. März 2011, ca. 10:30 Uhr&lt;/ref&gt; Im Widerspruch dazu wurde aber weiterhin von Kämpfen aus der Stadt berichtet.&lt;ref name=&quot;DRS1&quot;&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/249584.frankreich-anerkennt-libyschen-oppositionsrat.html SR DRS, Frankreich anerkennt libyschen Oppositionsrat, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 16:20 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Ras Lanuf gingen die Kämpfe und Luftangriffe der Gaddafi-Treuen weiter. Unbestätigt war die Meldung von einem Raketenbeschuss von See aus. Ein Krankenhaus soll getroffen worden sein. Panzer der Regimetreuen sollen sich der Stadt laut Augenzeugenberichten nähern.&lt;ref name=&quot;DRS1&quot; /&gt; Im Laufe des Tages zogen sich die Rebellen weitgehend aus Ras Lanuf zurück.&lt;ref&gt;ZDF-Morgenmagazin, 11. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die libysche Rebellenregierung wurde von Frankreichs Präsident Sarkozy offiziell anerkannt.&lt;ref&gt;derstandard.at: ''[http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor Sarkozy prescht mit Angriffsforderung vor]'', Zugriff am 12. März 2011&lt;/ref&gt; Eine weitere bemerkenswerte internationale Reaktion kam vom ehemaligen Luftwaffengeneral Merrill McPeak. Er sagte der ''New York Times'', er könne sich „kaum eine leichtere militärische Aufgabe“ als die Einrichtung einer Flugverbotszone in Libyen vorstellen. Sein Konzept sieht vor, primär nur Überflüge auf von Rebellen kontrollierten Gebieten durchzuführen. Die aktive Bombardierung und Ausschaltung der Luftabwehr Gadaffis wäre dann nicht notwendig, das Ziel, die libysche Luftwaffe am Boden zu halten, könnte aber dennoch erreicht werden.&lt;ref&gt;spiegel.de: ''[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750084,00.html Libyen-Konflikt: US-General hält Flugverbot für leichte Übung]'', Zugriff am 12. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher der Agaco erklärt, dass sich das Tochterunternehmen der staatlichen [[National Oil Corporation]] mit Hauptquartier in Bengasi den Aufständischen angeschlossen habe und dass man den Erlös des geförderten Öls dem oppositionellen [[Nationaler Übergangsrat|Nationalen Übergangsrat]] zukommen lassen wolle. Als Verladehafen könnte das östlich von Bengasi gelegene Ölterminal in [[Tobruk]] dienen.&lt;ref&gt;[http://www.ft.com/cms/s/0/9585d3d4-4b4b-11e0-b2c2-00144feab49a.html#axzz1GWrU3B5x Libya oil group offers to help fund opposition]{{dead link|date=March 2011}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 11. März ====<br /> Im libyschen Staatsfernsehen wurde eine Pressekonferenz mit Saif al-Islam al-Gaddafi übertragen, in der er den Aufstand in Libyen als Werk des Terrornetzes al-Qaida bezeichnete: „Das war von allem Anfang an ein militärisches Komplott“.<br /> <br /> Ein Großteil der Stadt und des Ölhafens von Ras Lanuf wurde von regimetreuen Truppen mit starken Panzerkräften und Luftangriffen zurückerobert.&lt;ref&gt;[http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Gaddafis-Truppen-auf-Vormarsch;art16698,6031850 Gaddafis Truppen auf Vormarsch | MAIN-POST Nachrichten für Franken, Bayern und die Welt&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Hauptmann Mustafa al-Agoury von den Rebellentruppen erklärte „Ras Lanuf ist eine Geisterstadt. Es gibt Gefechte zwischen Rebellen und Gaddafi-Kräften vor und zurück“.&lt;ref&gt;[http://af.reuters.com/article/energyOilNews/idAFLDE72A1WR20110311?pageNumber=2&amp;virtualBrandChannel=0 UPDATE 2-Rebels, Gaddafi forces skirmish over ghost town | Energy &amp; Oil | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teilte am 11. März 2011 in New York mit, dass der schon vor einigen Tagen von ihm zum UN-Sondergesandten für Libyen ernannte frühere jordanische Außenminister [[Abdul Ilah Khatib|Abdel Ilah al-Khatib]] an diesem Wochenende mit einem Expertenteam nach Tripolis reisen wird. Das Begleitteam al-Khatibs besteht aus Mitarbeitern des Nothilfebüros, des Büros für politische Angelegenheiten und des Menschenrechtskommissariats der Vereinten Nationen. al-Khatib soll mit den libyschen Behörden über humanitäre, politische und sicherheitsrelevante Fragen sprechen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-11|titel=Libya Live Blog – March 11|zugriff=2011-03-11}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;derStandard.at1103&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== 12. März ====<br /> Der Ölhafen Ras Lanuf wurde nach Angriffen mit schweren Waffen und Kampfflugzeugen von Regierungstruppen zurückerobert, nachdem ihn am Vortag zunächst die Rebellen wieder in ihre Hand gebracht hatten. Nachdem bereits am 11. März über Angriffe auf Brega berichtet worden war, wurde die Stadt von regimetreuen Truppen mit schwerer Artillerie und Luftangriffen attackiert.&lt;ref name=&quot;SpiegelOn0312&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== 13. März ====<br /> Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP haben sich nach Bombardierungen durch Regierungstruppen die Rebellen aus der Stadt Brega zurückgezogen und formierten sich in Adschdabiya. Die Rebellen bestätigten bisher den Verlust des Ortes [[El Agheila|al Uqaylah]] und Al-Bisher.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297820265995/Kaempfe-in-Ost-Libyen-Aufstaendische-ziehen-sich-aus-Brega-zurueck Aufständische ziehen sich aus Brega zurück - Libyen - derStandard.at › International&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach der Rückeroberung von [[Ras Lanuf]] berichtete [[Associated Press|AP]], dass [[Schukri Ghanim]] den italienischen Ölkonzern [[Eni (Unternehmen)|ENI S.p.A.]] um Hilfe beim Löschen eines Feuers in der dortigen Raffinerie gebeten hat.&lt;ref&gt;[http://www.canadianbusiness.com/markets/market_news/article.jsp?content=D9LU9JB00 Libya oil minister seeks help from Italy's Eni in extinguishing fire at Ras Lanouf facility]&lt;/ref&gt; Laut Schukri Ghanim, der Vorsitzender des staatlichen Unternehmens [[National Oil Corporation]] ist und [[Al Jazeera]] zufolge am 17. Februar „geflohen“ war,&lt;ref&gt;{{Cite news | title = Live blog | newspaper = Al Jazeera English | date = 21 February 2011 | url =http://blogs.aljazeera.net/middle-east/2011/02/17/live-blog-libya | accessdate =2011-02-21 }}&lt;/ref&gt; steht zu befürchten, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.<br /> <br /> Die Ölstadt Brega wurde von regierungstreuen Truppen zurückerobert.&lt;ref&gt;[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/africaandindianocean/libya/8379103/Libya-crisis-Brega-falls-to-Gaddafis-forces.html Libya crisis: Brega falls to Gaddafi's forces]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 14. März ====<br /> Aufständische melden, in der Nacht zu Montag die Stadt Brega wieder eingenommen zu haben. &lt;ref&gt;[http://www.rf-news.de/2011/kw11/libyen-auch-eine-flugverbotszone-dient-der-imperialistischen-einmischung &quot;Rote-Fahne-News&quot;, Online-Nachrichtenmagazin der MLPD]&lt;/ref&gt;<br /> Laut libyschem Staatsfernsehen hat Gaddafi Kämpfern der Rebellen eine [[Amnestie]] angeboten, wenn sie die Waffen niederlegten. Auch übergelaufene Soldaten sollen begnadigt werden. Die westlich von Tripolis gelegene Stadt [[Zuwara]] ist wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen. Noch am späten Vormittag berichtete Al Jazeera, dass der Militärchef des Interimsnationalrats, [[Generalmajor]] [[Omar Al Hariri]] dem Sender schilderte, wie den Rebellen die Rückeroberung von Brega am letzten Abend gelungen sei.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-14 Libya Live Blog - March 14]&lt;/ref&gt; [[Human Rights Watch]] soll nach Medienberichten gesagt haben, dass libysche Sicherheitskräfte in Tripolis eine Welle von willkürlichen Festnahmen entfesselt hätten. &lt;ref name=&quot;TheWest0314&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://au.news.yahoo.com/thewest/a/-/world/9000953/libyan-rebels-retreat-again/ |titel=Kadhafi forces advance closer to rebel capital |werk=au.news.yahoo.com The West Australian thewest.com.au |datum=2010-03-14 |zugriff=2011-03-14 }}&lt;/ref&gt; Beweise dafür lagen nicht vor, wie einige Medien hinzufügten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/14/libya-idUSLDE72D01820110314?pageNumber=1 |titel=WRAPUP 6-Libya jets bomb rebels, French press for no-fly zone |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2010-03-14 |zugriff=2011-03-14 }}&lt;/ref&gt; Als (neuer) Befehlshaber der Aufständischen wird nun (am späteren Nachmittag) der frühere libysche Innenminister, General [[Abdel Fatah Yunis]] genannt, der Adschdabiya zu verteidigen gelobt. Er betonte vor Reportern in Bengasi, es sei sehr wichtig, diese Stadt, die auf dem Weg nach Osten, nach Bengasi, Tobruk und auch zum Süden hin liege, zu verteidigen. Abdel Fatah Yunis sprach von taktischen Rückzügen und vom (zeitweiligen) Verlust an sich wertloser Wüstenflächen. Der Pressebericht ergänzte, dass Adschdabiya als Knotenpunkt wichtiger Transportrouten Schlüsselstadt oder Gateway zum Osten ist. Von dort führt eine Küstenstraße ([[Via Balbia]]) nordwärts nach Bengasi und eine gerade Wüstenstraße ([[Wüstenstraße Tobruk–Adschdabiya]]) nordostwärts nach Tobruk. Über die Route nach Tobruk könnte Bengasi, wenn die Kontrolle über diese den Rebellen verloren geht, leicht eingeschlossen werden.&lt;ref name=&quot;TheWest0314&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== 15. März ====<br /> Mit [[Zuwara|Suwara]] nahmen die Regierungstruppen die letzte Stadt zwischen Tripolis und der Grenze zu Tunesien ein.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-gaddafi-truppen-erobern-kuestenstreifen_aid_608871.html Libyen: Gaddafi-Truppen erobern Küstenstreifen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem vom [[RTL Television|Fernsehsender RTL]] verbreiteten Interview lobte Gaddafi die Haltung Deutschlands zu den Aufständen in seinem Land. Im Gegensatz zu vielen anderen wichtigen Ländern des Westens hätten die Deutschen „eine verantwortliche Position eingenommen“ und „sollten einen permanenten Sitz im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Uno-Sicherheitsrat]] haben, nicht Frankreich“. &lt;ref name=&quot;Tagblatt0315&quot;&gt;[http://www.tagblatt.ch/nachrichten/politik/international/international/Flugverbot-ueber-Libyen-bei-den-G8-vom-Tisch;art119478,1978017 Brega und Ajdabiya offenbar unter Ghadhafis Kontrolle]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unter Berufung auf Angaben eines Kämpfers der aufständischen Kräfte wurde berichtet, die Stadt Brega sei am 15. März verloren gegangen.&lt;ref name=&quot;Tagblatt0315&quot;/&gt; Eine Agentur berichtete, der Ort habe innerhalb dreitägiger schwerer Kämpfe mehrmals den Besitzer gewechselt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/15/libya-idUSLDE72E00R20110315?pageNumber=2 |titel=WRAPUP 7-Gaddafi forces push towards Benghazi, no UN move yet |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der UNHCR teilte mit, dass seit dem 14. März 2011 zunehmend auch Libyer über die Grenze nach Ägypten fliehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticleNew.asp?section=international&amp;xfile=data/international/2011/march/international_march856.xml |titel=Libyans fleeing to Egypt as Gaddafi advances |werk=Khaleej Times |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Regierungstruppen sollen Adschdabiya eingenommen haben; Soldaten riefen die Stadteinwohner über Lautsprecher zur Abgabe der Waffen auf.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/society/20110315/258574321.html Gaddafis Truppen nehmen Adschdabiya ein: Fällt auch Bengasi?]&lt;/ref&gt; Nach wiederholt berichteten Angaben der Aufständischen war Adschdabiya dagegen nach wie vor in Rebellenhand.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/GhadhafiTruppen-kuendigen-Sturm-auf-Benghasi-an/story/23187260?dossier_id=852?dossier_id=852 Libyen Liveticker-Text |titel=Armee kündigt Sturm auf Benghasi an |werk=Tages-Anzeiger |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen 22:30 Uhr deutscher Zeit trat Gaddafi in Tripolis vor einige Anhänger. In der vom Staatsfernsehen und Al Jazeera übertragenen Rede bezifferte Gaddafi die Anzahl der Toten auf höchstens 200, welche zudem alle aus Reihen seiner Kämpfer und denen der „Ratten“, wie er die Aufständischen nannte, stammen würden. Bei der Versammlung der Gaddafi-Gegner in Bengasi taten die Anwesenden ihren Unmut darüber kund, indem sie Schuhe gegen die Projektionsfläche warfen, auf der die Rede gezeigt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/03/2011315215540657318.html Defiant Gaddafi denounces rebels |titel= Libyan leader condemns what he calls false image of country being portrayed by outside world. |werk=Al Jazeera English |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 16. März ====<br /> Misrata wurde laut Medienberichten, die sich auf Augenzeugenberichte beziehen, von drei Seiten von regierungsloyalen Streitkräften mit Panzern und Artillerie beschossen, wobei es Todesopfer gegeben haben soll. Beide Seiten reklamierten militärische Erfolge für sich. Abdel Fatah Yunis sagte auf Al Arabiya, in Adschdabiya seien viele Regierungssoldaten gefallen oder gefangen genommenen worden. Einer der Söhne des Machthabers Gaddafi sagte, der Aufstand werde innerhalb der nächsten 48 Stunden niedergeschlagen sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Libyen: Gaddafi-Truppen gehen weiter gegen Aufständische vor |werk=Deutschlandfunk Nachrichten, 12:00 und 16:00 Uhr |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt; Adschdabiya soll die ganze Nacht hindurch pausenlos vom Regierungsmilitär beschossen worden sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14916676,00.html |titel=Gaddafi-Clan auf der Siegerstraße |werk=Deutsche Welle DW-WORLD.de |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt; Im Staatsfernsehen soll Oberst Gaddafi verkündet haben, er sei entschlossen, seine Feinde niederzuschlagen, egal, ob es sich um Verschwörer aus dem In- oder Ausland handele. Er werde auch Frankreich, Amerika und Großbritannien besiegen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14913396,00.html |titel=Libyen-Resolution soll Blutvergießen stoppen |werk=Deutsche Welle DW-WORLD.de |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt; UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte Besorgnis über die Eskalation durch die Regierungstruppen. Eine Militäroffensive auf Bengasi würde das Leben zahlreicher Zivilisten gefährden. Ban forderte einen sofortigen Waffenstillstand in Libyen. Das IKRK teilte mit, seine eigenen Mitarbeiter wegen der gefährlichen Lage aus Bengasi abgezogen zu haben. Das Militär verschärfte nach Korrespondentenberichten seine Offensive gegen Aufständische im Osten und Westen des Landes.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Ban besorgt über Lage in Libyen |werk=Deutschlandfunk Nachrichten, 21:00 Uhr |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Jallal Al Gallal]] und [[Soliman Bouchuiguir]], libysche Oppositionelle in Bengasi und in Genf, die das Schlimmste für den Fall der Eroberung Bengasis angesichts des raschen Vorankommens der Regierungsstreitkräfte befürchten, versuchten der Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Protestbewegung wie in Tunesien und Ägypten friedlich begonnen habe.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.gulf-times.com/site/topics/article.asp?cu_no=2&amp;item_no=422416&amp;version=1&amp;template_id=37&amp;parent_id=17 |titel=Libyan exiles reiterate revolt was ‘peaceful’ |werk=Gulf Times, Doha, Qatar |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 17. März ====<br /> Nach einem Medienbericht wurde Adschdabiya am Nachmittag von drei Seiten durch Regierungstruppen eingeschlossen, lediglich die nach Norden Richtung Bengasi führende Küstenstraße war noch offen. Nach Angaben der Aufständischenseite hatten die Regierungsstreitkräfte noch nicht begonnen, in die Stadt einzumarschieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticleNew.asp?section=international&amp;xfile=data/international/2011/march/international_march956.xml |titel=Gadhafi’s forces on all sides of key gateway city |werk=Khaleej Times Online, Dubai |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Al Jazeera liegen Berichte über länger andauernde nächtliche Kämpfe mit schweren Waffen bei [[az-Zintan|Zintan]] im Westen vor. Regierungstruppen seien nach Angaben von Oppositionskämpfern dabei, die Stadt zu umzingeln. Laut Angaben von Hilfsorganisationen sowie von Sprechern des UNHCR und des IKRK nahm der Strom libyscher Flüchtlinge über die Grenze nach Ägypten zwar zu, jedoch gab es bislang keinen großen Ansturm. Regierungsseitig wurde die Einnahme des Ölterminals [[az-Zuwaitina|Zueitina]] gemeldet und auch ein Sprecher der Aufständischen gab an, die regimeloyalen Kräfte hätten Zueitina erreicht. Augenzeugen widersprachen Berichten der staatlichen libyschen Medien über stattfindende (neue) Kampfhandlungen größeren Umfangs oder bereits eingetretene militärische Erfolge in Misrata. Das Staatsfernsehen meldete, Regierungsstreitkräfte hätten die Kontrolle über Misrata gewonnen. Es meldete auch, am Flughafen von Bengasi seien Gewehrfeuer und Explosionen zu hören. Ein Korrespondent von Al Jazeera berichtete von Luftangriffen auf den 10 km südlich von Bengasi gelegenen [[Flughafen Benghazi|Flughafen Benina]]. Später wurde aus Bengasi und Umgebung erneut über Luftangriffe berichtet (betroffen waren beispielsweise Buatani im Osten, die Nachbarschaft von Benina Air Port, [[Qaminis]] im Süden). Ein Sprecher der Oppositionellen sagte anschließend, es gebe keine Erkenntnisse darüber, dass die Luftschläge irgendwelche Schäden angerichtet hätten. <br /> <br /> Die staatliche libysche Nachrichtenagentur Jana kündigte am Nachmittag an, die Militäroperationen gegen die bewaffneten Terroristenbanden würden ab Sonntag, 22:00 Uhr GMT, eingestellt, um ihnen die Chance zu geben, die Waffen niederzulegen und von einer Generalamnestie zu profitieren.&lt;ref name=&quot;AlJazeeraLive0317&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-17 |titel=Libya Live Blog - March 17 |werk=Al Jazeera Blogs, 05:00pm |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Korrespondentenberichten soll es auch schwere Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern des Machthabers in Bengasi gegeben haben. Luftangriffe auf den Flughafen von Bengasi sollen (auch) vom libyschen Staatsfernsehen gemeldet worden sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Libyen: Regierungstruppen greifen von Rebellen gehaltene Städte Bengasi und Adschdabiya an |werk=Deutschlandfunk Nachrichten, 17:00 Uhr, Libyen: Luftwaffe bombardiert Flughafen von Bengasi, 14:00 Uhr|datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt; Ein anderer Bericht sprach von Augenzeugenberichten, die kaum überprüfbar oder unabhängig zu bestätigen wären, denn viele Journalisten hätten das Land wegen der Gefahrenlage bereits verlassen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14919035,00.html |titel=Kämpfe in Libyen - Uneinigkeit im UN-Sicherheitsrat | hrsg=Deutsche Welle, DW-WORLD.de |werk=Nachrichten 14.00 Uhr UTC |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-18 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das libysche Staatsfernsehen hatte am 16. März den Beginn der Schlacht und für den 17. März die Entscheidungsschlacht um Misrata angekündigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14918394,00.html |titel=Libyen:Gaddafi führt &quot;entscheidende Schlacht&quot; |werk=Deutsche Welle, DW-WORLD.de |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen 19:40 Uhr deutscher Zeit kündigte Gaddafi telefonisch in einer im Radio und Fernsehen übertragenen Rede „die Befreiung von Bengasi“ für die Nacht an. Alle Häuser würden durchsucht und diejenigen, bei denen Waffen gefunden werden, würden wie Feinde behandelt werden, für die es keine Gnade gebe.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-17 |titel=Libya Live Blog - March 17 |werk=Al Jazeera Blogs, 08:30pm |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Oberst Gaddafi ließ über das Verteidigungsministerium in Tripolis verbreiten, jeder ausländische Militäreinsatz gegen Libyen werde eine Gegenoffensive seiner Armee auf den See- und Luftverkehr im Mittelmeer heraufbeschwören.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14921412,00.html |titel=Gaddafi droht den UN und den Aufständischen in Libyen |werk=Deutsche Welle, DE-WORLD.de, 20:00 UTC |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachdem bekannt wurde, dass Ägypten „seit ein paar Tagen&quot; Munition und Waffen an die Aufständischen liefert,&lt;ref&gt;[http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704360404576206992835270906.html Egypt Said to Arm Libya Rebels]&lt;/ref&gt; wies das russische Außenministerium die USA auf das Verbot von Waffenlieferungen nach Libyen hin.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110317/258596029.html Russland weist USA auf Verbot für Waffenlieferungen nach Libyen hin]&lt;/ref&gt; Der UN-Sicherheitsrat hatte mit dem Beschluss der [[Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1970]] am 26. Februar 2011 auch ein allgemeines Waffenembargo über Libyen verhängt.<br /> <br /> Am Abend verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die [[Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1973]], in der ein sofortiger Waffenstillstand gefordert und die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen sowie der Schutz der Zivilbevölkerung mit militärischen Mitteln autorisiert wird. Insbesondere Frankreich hatte sich für diese Resolution eingesetzt.<br /> <br /> ==== 18. März ==== <br /> <br /> Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen [[Susan E. Rice|Susan Rice]] vertritt die Auffassung, dass die Resolution 1973 keine Aussage zu Waffenlieferungen an die Aufständischen enthalte. Sie denke, dass Waffenlieferungen an die Aufständischen zwar nicht ausdrücklich autorisiert würden, dass man jedoch bei sorgfältigem Lesen zu dem Schluss kommen könne, dass Waffenlieferungen an die Aufständischen nicht ausgeschlossen werden. Zu der Frage, ob die USA eine Bewaffnung der Aufständischen planten, wollte sie sich nicht äußern.&lt;ref&gt;[http://cnnpressroom.blogs.cnn.com/2011/03/18/rice-gadhafi-will-be-held-accountable/ Rice: Gadhafi will be held accountable]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kurz nach Bekanntwerden der Resolution trat in Tripolis der libysche Vize-Außenminister [[Khaled Kaim]] vor die internationalen Medien und erklärte, man nehme die Resolution „positiv&quot; auf. Man werde „Zivilisten überall im Land schützen&quot;, dies sei Aufgabe der libyschen [[Polizei]]. Libyen garantiere auch den Zugang zu Nahrung und Medizin. Libyen habe einen Brief an UNO-Generalsekretär [[Ban Ki-Moon]] gesandt, wonach dem Staat an der Unversehrtheit der Zivilisten und an der „territorialen Einheit Libyens&quot; gelegen sei. Zum geforderten Waffenstillstand sagte Kaim: „Wir sind sofort bereit, das zu tun, doch wir müssen zunächst mit jemandem über die technischen Details verhandeln&quot;. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Truppen weiter nach Bengasi marschieren würden, sagte er, dies sei nicht seine Entscheidung, sondern diejenige der Armee.&lt;ref&gt;[http://www.derbund.ch/ausland/die-arabische-revolution/Rebellen-behaupten-offenbar-ihre-Stellungen/story/29959803?dossier_id=852 Flugverbot gegen Libyen - seltsame Reaktionen aus Tripolis]&lt;/ref&gt; Bezugnehmend auf den von der Resolution geforderten Waffenstillstand äußerte Kaim, es hätte Gespräche mit [[Abdul Ilah Khatib]], dem UN-Gesandten für Libyen, gegeben, bei denen Libyen „legitime Fragen zur Umsetzung eines Waffenstillstands gestellt&quot; habe.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/libyen-bereit-zu-verhandlungen-ueber-waffenstillstand-1664939.html Libyen bereit zu Verhandlungen über Waffenstillstand]&lt;/ref&gt; Um 2.35 Uhr (laut Al Jazeera Ortszeit Libyen GMT +2) erklärte dann der libysche Außenminister [[Mussa Kussa]] einen sofortigen Waffenstillstand und die Einstellung aller Kampfhandlungen. Libyen entspreche damit den Forderungen der Resolution 1973 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-18 Libya Live Blog - March 18]&lt;/ref&gt; Zweifel daran, ob den Worten der Führung in Tripolis auch Taten folgen werden, äußerten auch Großbritannien und Frankreich. Vor allem London und Paris drängen auf rasche Umsetzung des UNO-Beschlusses zur Einrichtung einer Flugverbotszone. Auch Italien hat inzwischen angekündigt, sich an möglichen Militäraktionen zu beteiligen. Noch am Vormittag wurde berichtet, dass Panzer Misrata beschießen und Seif al-Islam Gaddafi angekündigt hätte, dass Antiterroreinheiten nach Bengasi geschickt würden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.dradio.de/nachrichten/ | titel=Libyen: Nach UNO-Resolution Beratungen der Nato - Gaddafis Soldaten beschließen Misrata | hrsg=Deutschlandradio | werk=Deutschlandfunk Nachrichten 11:00 Uhr und Nach UNO-Sicherheitsratsvotum: Libyen kündigt sofortige Waffenruhe an - Paris und London skeptisch 17:00 Uhr | datum=2011-03-18 | zugriff=2011-03-18 | sprache=German }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bulgarische Medien berichteten, dass ein bulgarischer Seemann von einem Tanker, der sich in der Nähe von Libyen befand entführt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url= http://mediapool.bg/show/?storyid=177270| titel= Bulgarischer Seemann wurde in der Nähe von Libyen entführt| titelerg= | autor= | hrsg= mediapool.bg| werk= | seiten= | datum= | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2011-03-18 | sprache= bulgarisch| format= | kommentar= | zitat= | offline= }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url= http://www.sofiaecho.com/2011/03/18/1061682_bulgarian-sailor-kidnapped-as-libyan-government-declares-ceasefire| titel= Bulgarian sailor kidnapped as Libyan government declares ceasefire| titelerg= | autor= | hrsg= The Sofia Echo| werk= | seiten= | datum= | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2011-03-18 | sprache= englisch| format= | kommentar= | zitat= | offline= }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die EU-Außenbeauftragte [[Catherine Ashton]] erklärte, die EU werde den von der libyschen Regierung erklärten Waffenstillstand prüfen.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/liveticker-zu-libyen-eu-prueft-gaddafis-waffenruhe-1665062.html EU prüft Gaddafis Waffenruhe]&lt;/ref&gt; Skeptisch und unbeeindruckt zeigte sich dagegen US-Außenministerin [[Hillary Clinton]]. Sie rief die libysche Regierung dazu auf, ihre Streitkräfte aus dem von Aufständischen kontrollierten östlichen Teil des Landes abzuziehen und sprach von der Entscheidung Gaddafis zu verschwinden („to leave&quot;) als dem notwendigen Endergebnis aller Verhandlungen.&lt;ref&gt;[http://www.cbsnews.com/8301-503544_162-20044677-503544.html Clinton: Qaddafi must pull back forces, step down]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://content.usatoday.com/communities/ondeadline/post/2011/03/libya-calls-for-immediate-cease-fire-after-un-resolution/1 Clinton: Libya must follow its cease-fire words with action]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch am Abend wird über ein weiteres Vorrücken von Truppen der Gaddafi-Regierung auf Bengasi und Kämpfe in 50 km Entfernung von der Stadt berichtet sowie von Kampfhandlungen in [[Az-Zintan|Sintan]] (az-Zintan) und Misrata im Westen. Das Regierungsmilitär des Regimes in Tripolis wies die Darstellungen zurück. Der stellvertretende Außenminister Kaim sagte, der Waffenstillstand werde eingehalten. Außenminister Kussa soll gesagt haben, sein Land werde sich an die UN-Beschlüsse halten. Es werde alles getan, um die Zivilbevölkerung und Ausländer zu schützen. Catherine Ashton soll in Brüssel geäußert haben, noch sei nicht klar, was Gaddafi wirklich entschieden habe. Der [[Élysée-Palast]] veröffentlichte weitere Forderungen an Oberst Gaddafi. So sollten auch seine Truppen vollständig aus den umkämpften Gebieten abgezogen werden. Präsident Barack Obama soll der Regierung in Tripolis mit militärischen Konsequenzen gedroht haben, falls die vom libyschen Außenminister Mussa Kussa angekündigte Waffenruhe nicht eingehalten werde. Angriffe gegen die libysche Bevölkerung müssten sofort beendet werden, sagte er in Washington. Ban Ki-moon appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich an der Umsetzung der Resolution zur Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen zu beteiligen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern Gaddafis halten an |hrsg= Deutschlandradio |werk=Deutschlandfunk Nachrichten 22:00 Uhr und 23:00 Uhr |datum=2011-03-18 |zugriff=2011-03-19 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Internationale Militärintervention ===<br /> {{Hauptartikel|Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011}}<br /> <br /> ==== 19. März ====<br /> [[Datei:110319-N-7231E-001.jpg|miniatur|Abschuss eines Tomahawk-Marschflugkörpers von der [[USS Barry (DDG-52)|USS Barry]] auf ein Ziel in Libyen, 19. März 2011]]<br /> [[Datei:Secretary Clinton Poses for a Group Photo With World Leaders.jpg|miniatur|Teinehmer des Sondergipfels von Paris am 19. März 2011]]<br /> <br /> Teile der libyschen Streitkräfte hielten sich nach verschiedenen Quellen nicht an den angekündigten Waffenstillstand. Die Aufständischen in Misrata und Adschdabiya sollen weiter angegriffen worden sein. Auch in Bengasi kam es zu Kämpfen.&lt;ref name=&quot;N-TV0319&quot;&gt;[http://www.n-tv.de/politik/Gaddafi-Truppen-greifen-Bengasi-an-article2890186.html N-TV: Gaddafi-Truppen greifen Bengasi an]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/03/201131934914112208.html Al Jazeera English: Gaddafi versucht Bengasi zu stürmen.]&lt;/ref&gt; Wohngebiete wurden von Panzern und Artillerie beschossen. Zahlreiche Einwohner flohen daraufhin in Richtung der Grenze zu Ägypten. Entlang von Hauptstraßen errichteten Bewohner in Abständen Barrikaden, die mit jeweils einem halben Dutzend Rebellen bemannt wurden, von denen nur die Hälfte bewaffnet war. Nach Angaben von Oppositionsvertretern gelang es Revolutionären, innerhalb der Stadt, vier Panzer in ihre Gewalt zu bringen. Aufständische mussten sich nach ihren eigenen Angaben aus Randbezirken der Stadt zurückziehen, konnten später aber das weitere Vordringen der Angreifer aufhalten. Der Journalist und Gründer des Internet-TV-Sender Libya Al-Hurra TV, [[Mohammed Nabbous]] kam bei Kämpfen in Benghazi, vermutlich durch Scharfschützen, ums Leben. Ein Kampfflugzeug der Rebellen, wahrscheinlich eine [[Mikojan-Gurewitsch MiG-23|MiG-23BN]], wurde von den Rebellen irrtümlich abgeschossen und stürzte über Bengasi ab, der Pilot starb.&lt;ref name=&quot;N-TV0319&quot;/&gt;<br /> <br /> Von Regierungsseite warf Vize-Außenminister Khalid Kaim den Aufständischen eine Missachtung der Waffenruhe vor. Die Führung der Aufständischen habe ihre Anhänger per Radio dazu aufgefordert, sich zu bewaffnen und Gaddafis Truppen zurückzudrängen. Anschließend seien regierungstreue Truppen bei [[al-Magrun]], rund 80 Kilometer südlich von Bengasi, angegriffen worden. Die libysche Armee werde nichts gegen die Aufständischen unternehmen, weil man die von der UN-Resolution vorgeschriebene Waffenruhe nicht verletzen wolle.&lt;ref&gt;[http://www.salzburg.com/online/nachrichten/weltpolitik/Tripolis-wirft-Rebellen-Bruch-der-Waffenruhe-vor.html?article=eGMmOI8VgAYLPjngm2RmlswQGKpLDDVBztOMFv4&amp;img=&amp;text=&amp;mode= Tripolis wirft Rebellen Bruch der Waffenruhe vor]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Brief an Nicolas Sarkozy, David Cameron und Ban Ki-moon erklärte Muammar al-Gaddafi die Verhängung eines Flugverbots über Libyen für ungültig. „Libyen gehört nicht euch. Libyen gehört uns“, hieß es darin. Die Resolution 1973 stünde im Widerspruch zur [[Charta der Vereinten Nationen|UN-Charta]], die jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Mitgliedslandes verbiete.&lt;ref&gt;http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/unruhen/2702667/gaddafi-erklaert-uno-beschluss-fuer-ungueltig.story&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die im Westen gelegene belagerte Stadt Misrata wurde nach Bewohnerangaben erneut beschossen. Seit drei Tagen ist sie von der Wasserzufuhr abgeschnitten. Schon am Vortag hatte Präsident Obama vom Gaddafi-Regime verlangt, Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie den Zugang zu humanitärer Hilfe für alle Libyer sicherzustellen und seine Streitkräfte aus az-Zawwiya, Misrata und dem Osten zurückzuziehen.&lt;ref name=&quot;ReutersUS0319&quot;/&gt; Am selben Tag hatte ein Sprecher des oppositionellen Revolutionskomitees in Misrata erklärt, es sei zu befürchten, dass Truppen der Regierung die seit Tagen belagerte Stadt nun schnell einnehmen wollten, um die Bevölkerung dort als „menschlichen Schutzschild“ gegen mögliche Militärschläge „zu missbrauchen&quot;. &lt;ref&gt;[http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2716429 Weltgemeinschaft verhängt Flugverbot über Libyen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Türkei erklärte Außenminister [[Ahmet Davutoğlu]], sie sei zur Überwachung des in der Resolution geforderten Waffenstillstandes bereit. Das NATO-Mitglied reagierte damit auf eine Stellungnahme der libyschen Führung, in der sie internationale Beobachter ins Land eingeladen hatte, um die Einhaltung einer Feuerpause zu überwachen. Diese sollten aus Deutschland, der Volksrepublik China, Malta und der Türkei kommen.&lt;ref&gt;[http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1129175 Türkei will Waffenruhe in Libyen überwachen]&lt;/ref&gt; Deutschland lehnte ab und ein Sprecher des Verteidigungsministeriums verwies darauf, es sei allein Sache der UN, den Waffenstillstand zu überwachen oder zu entscheiden, wie er überwacht werden sollte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/19/us-libya-germany-monitors-idUSTRE72I00I20110319 |titel=Germany rejects Libya ceasefire monitoring role |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-19 |kommentar= |sprache=Englisch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf einem Sondergipfel in Paris, zu dem die Türkei als Gegner einer Intervention nicht eingeladen wurde, wurde beschlossen, das Flugverbot durchzusetzen. Bereits vor dem Ende der Konferenz wurde der Beginn des Einsatzes französischer Kampfflugzeuge bekanntgegeben. Codenamen der Interventionen: [[Operation Odyssey Dawn]] (USA), Operation Ellamy (Großbritannien), Opération Harmatta (Frankreich). Eine alliierte Kommandostruktur für den Libyeneinsatz soll in den nächsten Tagen eingerichtet werden. Bislang werden die Einsätze zwischen dem [[United States Africa Command]] in Stuttgart, dem britischen Marinehauptquartier Northwood bei London und dem strategischen Kommando der französischen Luftwaffe, CDAOA (commandemement de la défense aérienne et des opérations aériennes) in Lyon Mont-Verdun, abgestimmt. Italiens Ministerpräsident Berlusconi teilte mit, die NATO-Basis in Neapel werde als alliiertes Kommandozentrum genutzt.&lt;ref name=&quot;drradio1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/201103191800/1 |titel=Sarkozy: Internationale Koalition setzt UNO-Flugverbotszone über Libyen durch |hrsg=Deutschlandradio |werk=Deutschlandfunk Nachrichten 18:00 Uhr |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-19 }}&lt;/ref&gt; Unterdessen versammelten sich Menschen an Orten, die als mögliche Ziele für Luftangriffe galten, um diese als menschliche Schutzschilde zu verhindern.&lt;ref&gt;http://www.liferadio.at/news/view/article/14/nachrichten-1455-82e0c04f88/&lt;/ref&gt; <br /> <br /> An den Angriffen am ersten Tag nahmen Streitkräfte aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada und Italien teil.&lt;ref name=&quot;ReutersUS0319&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/19/libya-idUSLDE72H00K20110319?pageNumber= |titel=WRAPUP 15-Western warplanes, missiles hit Libyan targets |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-19 |kommentar= |sprache=Englisch }}&lt;/ref&gt; Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)]] kündigten an, ebenfalls Kampfflugzeuge für die internationale Intervention bereitzustellen. [[Katar]] hat bereits vier Maschinen in den Einsatz geschickt. Insgesamt sind 14 Staaten am Koalitionseinsatz beteiligt.&lt;ref&gt;Süddeutsche Zeitung, 21. März 2011, Krieg gegen Gaddafi&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Darstellung des libyschen Fernsehsenders [[Al-Jamahiriya]] wurde bei den Angriffen ein Krankenhaus am Stadtrand von Tripolis sowie Öldepots im Raum der Stadt Misrata zerbombt. Ein französisches Flugzeug sei abgeschossen worden, was Frankreich aber dementierte.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/security_and_military/20110320/258615059.html Ausländische Flugzeuge bombardieren Zivilobjekte in Libyen – TV]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 20. März ====<br /> Der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur [[Jamahiriya News Agency]] zufolge hat die Regierung damit begonnen, mehr als eine Million Männer und Frauen mit Waffen auszustatten.&lt;ref&gt;[http://www.20min.ch/news/dossier/tunesien/story/Gaddafi-oeffnet-Waffenlager-fuer-seine-Anhaenger-20711220 Gaddafi öffnet Waffenlager für seine Anhänger]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> China und Russland distanzieren sich von dem Militäreinsatz. Peking erklärte, es respektiere die Souveränität des nordafrikanischen Landes und lehne auch die Anwendung von Gewalt in internationalen Angelegenheiten ab. Für Moskau nahm der Sprecher des Außenministeriums Bezug auf Berichte über die bei den Luftangriffen am Vortag getöteten und verwundeten zivilen Opfer und über die Zerstörungen ziviler Infrastruktur und forderte die entsprechenden Staaten nachdrücklich auf, die unselektive Gewaltanwendung einzustellen. Russland appellierte jedoch auch an Libyen, schnell einen Dialog mit der internationalen Gemeinschaft aufzunehmen. Auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, [[Amr Musa|Amr Mussa]], kritisierte zunächst die Raketenschläge und Luftangriffe gegen Objekte in Libyen, kündigte eine Dringlichkeitssitzung der Liga an und betonte, dass diese über den Rahmen des gesetzten Ziels hinausgingen: „Wir wollen einen Schutz der Zivilisten und keine Bombenangriffe auf sie&quot;, sagte er auf einer Pressekonferenz in Kairo.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110320/258620240.html Libyen: Generalsekretär der Arabischen Liga kritisiert Vorgehen der Koalition]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14925785,00.html China und Russland distanzieren sich von Libyen-Intervention]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110320/258619939.html Libyen: Moskau mahnt Koalition vor unselektiver Gewaltanwendung]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72J01N20110320 West-Allianz beschießt Libyen - Arabische Liga empört]&lt;/ref&gt; Am nächsten Tag relativierte Amr Mussa seine Aussagen und erklärte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in [[Kairo]], es gebe wegen der UN-Resolution zu Libyen keinen Konflikt und sein Staatenbund respektiere den Beschluss des Sicherheitsrats. Die Resolution diene dem Schutz von Zivilisten, worum es der Arabischen Ligea gehen würde.&lt;ref&gt;[Neue Urner Zeitung, 20. März 2011, Arabische Liga steht doch hinter Militäraktion]&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Operation Odyssey Dawn in Libya - Regime Forces attacked south of Benghazi.jpg|miniatur|US-Darstellung der Angriffe der libyschen Regierungstruppen südlich von Bengasi]]<br /> Der US-Oberbefehlshaber Mike Mullen sprach von einem Erfolg in der ersten Phase und sagte, die Offensive der Regierungstruppen Gaddafis sei vor Bengasi gestoppt worden. Nach Korrespondentenberichten wurden 35 km westlich von Bengasi dutzende von Fahrzeugen der Regierungstruppen, darunter zahlreiche Panzer, zerstört.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/politik/kampfjets-greifen-weiter-gaddafi-truppen-an/3969502.html |titel=Kampfjets greifen weiter Gaddafi-Truppen an |werk=Tagesspiegel Online, Berlin|datum=2011-03-20 |zugriff=2011-03-20 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Libyen rief erneut eine Waffenruhe aus. Damit folgte man dem Vorschlag der Vermittlergruppe der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], die in einem im mauretanischen [[Nouakchott]] verfassten Kommuniqué die unverzügliche Einstellung der Militäraktionen gefordert hatte. Zu dem für diesen Tag geplanten Besuch des Komitees in Libyen kam es nicht, weil der UN-Sicherheitsrat diesen Besuch nicht genehmigt hatte. Ein Sprecher der Vermittlergruppe erklärte, dass man die Vermittlungsmission fortführen werde, sobald die von Frankreich angeführte Koalition die libysche Luftverteidigung ausgeschaltet habe.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_67398.html Libyen verkündet Waffenruhe]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110320/258617985.html Afrikanische Union fordert Einstellung der Militäroperation in Libyen]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.monitor.co.ug/News/National/-/688334/1129850/-/c3uoa3z/-/ Kutesa, AU blocked from entering Libya]&lt;/ref&gt; Auf die Entscheidung des [[AU-Sicherheitsrat|Sicherheitsrates der Afrikanischen Union]], eine Vermittlergruppe nach Libyen zu entsenden, die dort einen Dialog voranbringen soll, der zu einer friedlichen und dauerhaften Lösung führen solle, war in der Resolution 1973 hingewiesen worden. Die USA erkannten den Waffenstillstand nicht an und erklärten, die Flugverbotszone gemäß UN-Resolution weiter umsetzen zu wollen.&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/politik/international/nato-kann-sich-nicht-auf-flugverbot-einigen/3969022.html NATO kann sich nicht auf Flugverbot einigen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 21. März ====<br /> Abdelmalek Drukdel, der Anführer von [[Al-Qaida im Maghreb]], forderte die Menschen in Tunesien, Ägypten und Algerien zur Unterstützung ihrer „libyschen Brüder“ im Kampf gegen Gaddafi auf. Zugleich warnte er die libyschen Rebellen davor, sich zu sehr an die USA anzulehnen.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen-el-kaida-warnt-libyen-davor-sich-an-usa-anzulehnen_aid_610917.html Libyen: El Kaida warnt Libyen davor, sich an USA anzulehnen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die radikalislamischen [[Taliban]] stellten sich dagegen auf die Seite der libyschen Regierung. Den westlichen Staaten, vor allem den USA, ginge es nur darum, ihre eigene Agenda durchzusetzen. Der [[Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011|Militäreinsatz in Libyen]] sei ein Krieg gegen den Islam. Die Taliban hatten zuvor schon verbreiten lassen, die westlichen Länder wollten sich nur der libyschen Ressourcen bemächtigen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,752144-3,00.html Staatsfernsehen meldet neue Angriffe auf Tripolis]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Kairo wurde [[Ban Ki-moon]] von Gaddafi-Anhängern angegriffen. Er wollte auf dem [[Tahrir-Platz]] spazieren gehen, als dort gerade gegen den Militäreinsatz in Libyen protestiert wurde. Die Leibwächter des UN-Generalsekretärs griffen jedoch rechtzeitig ein. Die knapp 500 Libyer und einige Ägypter trugen Bilder des libyschen Machthabers und US-kritische Spruchbänder.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/bankairo100.html Proteste in Kairo gegen Militäreinsatz in Libyen: Gaddafi-Anhänger attackieren UN-Generalsekretär]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die bisher von den USA, Großbritannien und Frankreich geführten Angriffe gingen in die dritte Nacht. Augenzeugen und libysches Staatsfernsehen berichteten von Explosionen in Tripolis. Attacken der Gaddafi-treuen Regierungstruppen auf die Aufständischen wurden fortgesetzt. Gefechte wurden aus Sintan und Misrata im Westen und aus Adschdabiya im Osten gemeldet. Norwegen hat die Entsendung von sechs Kampfflugzeugen vorerst gestoppt. Die norwegische Verteidigungsministerin Farema sagte, es werde erst dann einen Einsatz geben, wenn die Kommandostruktur geklärt sei. Die Bündnisstaaten Türkei und Bulgarien äußerten Kritik am Führungsanspruch Frankreichs im Zusammenhang mit Verhandlungen der 28 NATO-Mitgliedstaaten über ein NATO-Mandat für die Militäraktionen. Barack Obama äußerte, die NATO werde binnen Tagen in koordinierender Funktion eingebunden sein. Italien verlangte, die Führungsrolle an die NATO zu übertragen. Ministerpräsident Berlusconi sagte in Turin, die Koordination müsse anders aussehen, als sie sich zur Stunde darstelle. Der russische Premierminister Putin äußerte, ihn erinnere die UN-Resolution zu Libyen an einen mittelalterlichen Aufruf zum Kreuzzug. Der russische Präsident Medwedew kritisierte Putins Äußerungen. Der Vergleich mit einem mittelalterlichen Kreuzzug sei unangebracht. Putin hatte in Moskau auch gesagt, es entwickle sich zu einem Trend in der US-Außenpolitik, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Der iranische religiöse Führer Ayatollah Chamenei sagte, der Westen versuche vor allem, Zugriff auf die Ölreserven zu bekommen. Die Aufständischen in Libyen begrüßten die Unterstützung ausländischer Kräfte, lehnten aber erneut den Einsatz von Bodentruppen ab.&lt;ref name=&quot;DLF0321&quot;/&gt;<br /> <br /> US-General [[Carter F. Ham|Carter Ham]], der die am Libyen-Einsatz beteiligten US-Truppen leitet, erklärte, es sei keine Luftunterstützung für die libyschen Aufständischen geplant. Er schließe nicht aus, dass es Gaddafi gelinge, über das Bombardement hinaus an der Macht zu bleiben. Zudem müsse man eine Patt-Situation zwischen dessen Truppen und den Aufständischen erwarten.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen-einsatz-usa-wollen-anzahl-der-angriffe-reduzieren_aid_611100.html Libyen-Einsatz: USA wollen Anzahl der Angriffe reduzieren]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 22. März ====<br /> [[Datei:Operation Odyssey Dawn - No Fly Zone - Libya March 2011.jpg|miniatur|US-Karte zur Flugverbotszone (No Fly Zone, NFZ) in Libyen vom 24. März 2011]]<br /> Die Lage in Adschdabiya war immer noch unklar. Die Stadt werde von regierungstreuen Truppen belagert, man hoffe auf das Eintreffen von Truppen der Aufständischen aus Bengasi. In Tobruk sollen sich Kräfte der Aufständischen mit Vertretern des UN-Sicherheitsrates getroffen haben, um humanitäre Probleme und Maßnahmen zu diskutieren.&lt;ref&gt;[http://rt.com/news/forces-coalition-monday-libya/ Libya torn to pieces by rebels, Gaddafi and coalition – all for peace]&lt;/ref&gt; Seit von [[Frankreich]] eine Schlüsselrolle in der Koalition gegen Libyen übernommen wurde, hat das Land Drohungen erhalten. Diese sind laut dem Ministerpräsident [[François Fillon]] unkonkret. Das Engagement in Libyen kann Auswirkungen im Inland haben, wie Fillon warnte.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/tid-21725/-live-ticker-libyen-nato-will-waffenembargo-auf-see-durchsetzen_aid_609929.html Nato will Waffenembargo auf See durchsetzen – Focus]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während des Besuchs des amerikanischen Verteidigunsministers [[Robert Gates]] in Moskau erklärte sein russischer Amtskollege [[Anatoli Eduardowitsch Serdjukow|Anatoli Serdjukow]], dass alles getan werden sollte, um die Gewalt zu beenden. „Wir sind davon überzeugt, dass ein sofortiger Waffenstillstand und die Aufnahme des Dialogs der direkteste Weg ist, um die Sicherheit der Zivilisten zuverlässig zu gewährleisten.&quot; Auch Präsident Dmitri Medwedew rief dazu auf, den Konflikt durch Verhandlungen zu beenden&lt;ref&gt;[http://rt.com/news/medvedev-stop-conflict-libya/ Medvedev calls to stop conflict in Libya]&lt;/ref&gt; und bekräftigte Russlands Bereitschaft zur Übernahme einer entsprechenden Vermittlerrolle.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110322/258642122.html Medwedew bekräftigt Bereitschaft Moskaus zum Vermitteln in Libyen]&lt;/ref&gt; Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sergej Lawrow forderte der algerische Außenminister [[Mourad Medelci]] die sofortige Einstellung der ausländischen Militärintervention in Libyen. Die alliierten Luftschläge hätten die Krise des Landes nur noch verstärkt.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/22/International/Aufstand-in-Libyen/News-Ticker-Libyen-vom-22.03.2011-Gespraeche-mit-Rebellen |titel=News-Ticker Libyen vom 22.03.2011: Gespräche mit Rebellen |werk=SF Tagesschau |datum=2011-03-22 |zugriff=2011-03-25 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zum ersten Mal hat nach Mitteilung des UN-Büros in Kairo der UN-Sonderbeauftragte für Libyen Abdul Ilah Khatib Gespräche mit den Aufständischen aufgenommen. Al-Khatib traf in Tobruk mit Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail, dem Vorsitzenden des Nationalen Übergangsrats, und anderen Vertretern der Rebellen zusammen.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Regimeloyale Truppen führten ihre Angriffe mit Artillerie auf az-Zintan und Misrata fort. Auch aus Adschdabiya wurden neue Angriffe von Pro-Gaddafi-Truppen gemeldet, nachdem sich dort Aufständische umgruppiert hatten.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Nach einem Medienbericht wird nun wohl davon ausgegangen, dass Chamis al-Gaddafi in der Tat, wie mehrfach unbestätigt gemeldet worden war, tot ist. Er sollte an den Folgen eines [[Selbstmordattentat|Kamikazeangriffs]] aus den Reihen der eigenen Luftwaffe auf den Compound von Oberst Gaddafi in Bab al-Asisija gestorben sein.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Der UN-Sicherheitsrat lehnte eine von Libyens Außenminister Mussa Kussa wegen des Vorgehens der internationalen Militärallianz geforderte Dringlichkeitssitzung ab. Mussa Kussa hatte in einem Schreiben an den Sicherheitsrat die Darstellung abgegeben, es würden von Frankreich und den USA im Rahmen einer militärischen Aggression zivile Ziele bombardiert.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Weniger als 12 Stunden nach Abreise von Barack Obama forderte das brasilianische Außenministerium eine schnellstmögliche Waffenruhe in Libyen. Der Weg für eine Lösung der Krise durch Dialog sollte dadurch frei gemacht und der Schutz der Zivilbevölkerung garantiert werden. Eine ähnliche Erklärung gab das chinesische Außenministerium ab. Der Militäreinsatz könne vor allem zu zivilen Opfern und einer humanitären Krise führen.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Das britische Parlament stimmte mit großer Mehrheit für das militärische Eingreifen in Libyen (570 Ja-Stimmen, 13 Gegenstimmen).&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== 23. März ====<br /> Der Kommandant der britischen Luftstreitkräfte, Greg Bagwell, erklärt, dass die libysche Luftwaffe jetzt ausgeschaltet ist. Man werde sich nun auf die Geschehnisse am Boden konzentrieren. Das Ziel sei, die „unschuldigen Menschen in Libyen&quot; zu schützen. Um das zu erreichen würden die libyschen Bodentruppen angegriffen, „wann immer sie Zivilisten bedrohen oder sich besiedelten Zentren nähern“.&lt;ref&gt;[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/644183/Briten-verkuenden-Ausschaltung-der-libyschen-Luftwaffe?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do Briten verkünden Ausschaltung der libyschen Luftwaffe]&lt;/ref&gt; In britischen Medien war bereits vor der Erteilung des UN-Mandats zur Errichtung der Flugverbotszone („no fly zone&quot;) auch von einer Fahrverbotszone die Rede, die notwendig sei, um die von den Aufständischen eroberten Gebiete zu schützen.&lt;ref&gt;[http://www.ft.com/cms/s/0/18e86a60-4f49-11e0-9038-00144feab49a.html#axzz1HVyZPnx8 Only a no-drive zone can stop Gaddafi’s forces now]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Bengasi wurde der Ökonom Mahmud Dschibril von den Aufständischen zum Chef einer provisorischen Regierung ernannt.&lt;ref name=&quot;SFTV0323&quot;/&gt;<br /> <br /> Die NATO hat mit der Durchsetzung des Waffenembargos am 23. März 2011 begonnen. Zunächst wurden zwei Schiffsverbände für die Operation abgestellt, die vom regionalen NATO-Hauptquartier in Neapel aus befehligt werden. Die Türkei nimmt an dem Einsatz mit einem U-Boot und fünf weiteren Schiffen teil.&lt;ref name=&quot;SFTV0323&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/23/International/Aufstand-in-Libyen/Nato-beginnt-mit-Durchsetzung-des-Waffenembargos |titel=Nato beginnt mit Durchsetzung des Waffenembargos |werk=SF Tagesschau |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 24. März ====<br /> Gemäß des designierten Finanzministers des Nationalen Übergangsrats, [[Ali Tarhouni]], haben verschiedene Staaten signalisiert, dass sie den Aufständischen bei Bedarf Kredite gewähren würden. Die britische Regierung habe zudem 777 Millionen Euro aus beschlagnahmten libyschen Vermögenswerten zugesagt.&lt;ref&gt;[http://www.bild.de/politik/2011/libyen-krise/wird-der-wuesten-diktator-liquidiert-17040664.bild.html Der Westen wirft weiter Bomben – aber Gaddafi gibt nicht auf]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Militärbündnis ==<br /> Am 19. März 2011 begannen die USA, Großbritannien und Frankreich mit Luftangriffen auf Libyen. Zu diesem Militärbündnis gehören nach Angaben des [[Pentagon]] neun NATO-Mitglieder und zwei Golfstaaten. Den größten Anteil und die militärische Führung stellen die USA. Weitere NATO-Mitglieder sind Italien, Spanien, Kanada, Belgien, Dänemark und Norwegen. Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] haben nach Angaben aus Paris die Bereitstellung von vierundzwanzig Kampfflugzeugen zugesagt, aber sich bisher selbst nicht dazu geäußert. Ein Regierungssprecher von [[Katar]] bestätigte, dass sechs Kampfflugzeuge auf den Weg in die Region gebracht würden.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. März 2011, S.3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu Beginn der Offensive wurde die libysche Flugabwehr weitgehend ausgeschaltet, sodass der libysche Luftraum allein von den alliierten Streitkräften kontrolliert wird. Danach wurden die Bodentruppen der libyschen Regierung angegriffen und ihr Vormarsch auf Bengasi, Zentrum der aufständischen Region, gestoppt.<br /> <br /> === Ziele ===<br /> Den USA geht es – eigenen Angaben zufolge – bei den Einsätzen lediglich darum, Zivilsten vor Gewalt zu schützen. Gaddafi loszuwerden sei die Aufgabe des libyschen Volkes. Aufständische erklärten jedoch, sie bräuchten mehr Unterstützung, um das „Massaker&quot; abwenden zu können, das unausweichlich käme, wenn Gaddafi an der Macht bliebe. Gemäß Sprechern der Aufständischen sei die Flugverbotszone zu spät gekommen, als dass sie die Situation am Boden ändern könnte. Die eigenen Kampfeinheiten seien nicht hinreichend ausgestattet, um Gaddafis überlegenes, aus Panzern, Raketenwerfern und anderen schweren Bodenkampf-Waffen bestehendes Arsenal bekämpfen zu können.&lt;ref&gt;[http://www.washingtonpost.com/world/in-libya-gaddafis-forces-dig-into-populated-areas/2011/03/22/ABP5S1AB_story.html?hpid=z1 U.S. jet crashes in Libya, pilots survive, as Gaddafi’s forces dig in]&lt;/ref&gt; Umstritten und unklar ist, ob und in welchem Umfang [[Luftnahunterstützung]] für die libyschen Aufständischen geleistet wird. Auf die Frage eines Journalisten, worin denn der Unterschied zwischen dem Schutz für das libysche Volk und Luftnahunterstützung für Kämpfer der Aufständischen liege – es scheine so, als habe man es mit Letzterem zu tun – , antwortete der Sprecher des US-Militärs am 21. März: „Ich würde nicht von Luftnahunterstützung für die oppositionellen Kräfte sprechen. Wir wußten, dass diese vorrückenden Elemente sich bewaffnet nach Bengasi bewegen und wir haben sie angegriffen.&quot;&lt;ref&gt;[http://www.militaryaerospace.com/index/display/wire-news-display/1382872270.html DOD News Briefing by Vice Adm. Gortney on Operation Odyssey Dawn]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.euronews.net/2011/03/22/libyen-weiter-schwerer-kampf-fuer-rebellen/ Libyen: Weiter schwerer Kampf für Rebellen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Nationalrat der Übergangsregierung ==<br /> {{Hauptartikel|Nationaler Übergangsrat}}<br /> <br /> Am 5. März 2011 kam im Justizpalast von Bengasi der Nationalrat der Übergangsregierung ({{ArS| المجلس الوطني الانتقالي |d=al-majlis al-waTanī al-intiqālī}}, {{EnS|''National Transitional Council''}}) zu seiner ersten Sitzung zusammen und bildet damit das erste politische Gremium der Opposition gegen die bisherige Regierung in Libyen unter Einfluss von Muammar al-Gaddafi. Seine Führung besteht, soweit bekannt, aus ehemaligen hohen libyschen Funktionären des Gaddafi-Regimes.&lt;ref&gt;Nikolaus Busse: ''Siege entscheiden sich am Boden'' in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. März 2011, S.1&lt;/ref&gt; Vorsitzender der Übergangsregierung ist derzeit [[Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail]]. Als bisher einziges europäisches Land hat Frankreich den Übergangsrat am 10.&amp;nbsp;März 2011 als legitime Regierung Libyens anerkannt.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-frankreich-erkennt-oppositionellen-uebergangsrat-an_aid_607239.html ''Frankreich erkennt oppositionellen Übergangsrat an''], [[Focus]], 10.&amp;nbsp;März 2011&lt;/ref&gt; Am Ende ihres Sondergipfels zur Libyen-Krise in Brüssel am 11. März 2011 einigten sich die EU-Staaten in ihrer Schlusserklärung darauf, den Nationalen Übergangsrat als einen Gesprächspartner zu betrachten. Gaddafi müsse die Macht sofort abgeben, sein Regime habe jede Legitimität verloren und sei nicht weiter ein Gesprächspartner.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820194441/Weitere-Sanktionen-EU-fordert-Gaddafis-Ruecktritt |titel=EU fordert Gaddafis Rücktritt |werk=derStandard.at |datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt; Als erster Staatschef traf Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den Außenpolitik-Beauftragten des Übergangsrats Mahmud Dschibril.&lt;ref name=&quot;DW0314&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Zusammenhang mit der internationalen Debatte über die Einreichung einer Flugverbotszone warnte der Vorsitzende des Nationalrats, [[Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail|Mustafa Abdel Dschalil]], dass Länder, die den Aufstand gegen Gaddafi nicht unterstützten, keinen Zugang zu Libyens riesigen Ölvorkommen bekommen würden, wenn das Regime gestürzt sei. Die Führung eines Libyens nach Gaddafi werde die Ölpolitik „entsprechend der Position ausrichten, die die Länder gegenüber Libyen in diesen schwierigen Zeiten einnehmen“.&lt;ref&gt;[http://www.ft.com/cms/s/0/cb96acf0-4dc6-11e0-85e4-00144feab49a.html?ftcamp=rss#axzz1GWrU3B5x Libyan rebels’ chief in plea for support]{{dead link|date=March 2011}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Flüchtlinge und Evakuierungen ==<br /> [[Datei:Refugie Choucha Tunisia 1.JPG|miniatur|Flüchtlingslager in Tunesien]]<br /> <br /> Verschiedene Länder forderten am 22. Februar ihre Staatsangehörigen auf, das Land zu verlassen. Das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] gab eine [[Reisewarnung]] für Libyen aus.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Aktuelle_Artikel/Libyen/110221-Unruhen-in-Libyen.html |title=Besorgnis über Gewalt in Libyen |publisher=[[Auswärtiges Amt]] |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-23}}&lt;!-- Link direkt zur Reisewarnung {{cite web |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/LibyenSicherheit.html?nn=564130#doc390424bodyText1 |title=Libyen: Reisewarnung |publisher=[[Auswärtiges Amt]] |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-23}} --&gt;&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_65028.html |title=Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Osten Libyens |author= |publisher= |work=Focus Online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Die Regierung von Bangladesch hat die eigenen Staatsbürger zum Bleiben in Libyen aufgefordert. Zu Hause stünden sie vor dem Nichts. Von den geschätzten 60.000 Bangladeschis in Libyen sollen ungefähr 8.000 bereits über die libyschen Landesgrenzen geflohen sein.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot; /&gt; Nach UNO-Angaben vom 5. März befanden sich unter den Flüchtlingen in Tunesien unter anderem noch 10.000 Arbeiter aus Bangladesch, die hier festsitzen.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/248413.fast-200-000-aus-libyen-gefluechtet.html Fast 200'000 aus Libyen geflüchtet, SR DRS 5. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Nach Angaben verschiedener UN-Organisationen (UNHCR, IOM) bemühen sich am 8. März Hilfsorganisationen besonders um die Rückführung von Bangladeschis in ihre Heimat. Das Ende der Flüchtlingswelle sei aber noch lange nicht erreicht. Bisher habe höchstens ein Fünftel der Gastarbeiter Libyen verlassen. Die Helfer bereiten sich beispielsweise auf die Ankunft von bis zu 30.000 Gastarbeitern von den Philippinen vor.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt; Nach einem Bericht vom 11. März 2011 ist in einem Durchgangslager in Tunesien die Transportfrage für Menschen aus Bangladesch das einzige richtige Problem. Noch immer warten 10.000 Bangladeschis in Tunesien darauf, wie es weitergeht. 4.000 wurden mit Hilfe der IOM ausgeflogen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820183083/Reportage-Fluechtlinge-aus-Bangladesch-sitzen-fest |titel=Flüchtlinge aus Bangladesch sitzen fest |werk=derStandard.at|datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mehrere Staaten entsandten Kriegsschiffe ins südliche Mittelmeer und in libysche Häfen, um die Evakuierung ihrer Staatsbürger abzusichern.&lt;ref&gt;[http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1797998/Deutsche-Kriegsschiffe-zu-Libyen-Einsatz-in-Malta-eingetroffen.html Deutsche Kriegsschiffe zu Libyen-Einsatz in Malta eingetroffen - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://news.smh.com.au/breaking-news-world/expats-evacuated-from-libya-reach-malta-20110226-1b8w5.html Expats evacuated from Libya reach Malta&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Die britische ''HMS Cumberland'' hat am 25. Februar 2011 in der ''Operation Deference'' 207 britische Bürger aus Bengasi evakuiert und nach Malta gebracht.&lt;ref&gt;[http://www.royalnavy.mod.uk/operations-and-support/surface-fleet/type-22-frigates/hms-cumberland/news/hms_cumberland_opear.htm HMS Cumberland Opeartion Deference&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Bis zum 26. Februar wurden bei Evakuierungen mindestens 16.000 chinesische und 15.000 türkische Arbeiter sowie 1.400 Italiener aus Libyen in Sicherheit gebracht.&lt;ref&gt;[http://www.fco.gov.uk/en/news/latest-news/?view=News&amp;id=557562982 Foreign Office update on situation in Libya&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Zwei deutsche [[Transall C-160|Transall-Maschinen]] flogen am 26. Februar in der [[Operation Pegasus (2011)|Operation Pegasus]] 132 [[Europäische Union|EU Bürger]], darunter 22 deutsche Staatsbürger vom Ölfeld al-Nafoura in der Kyrenaika auf die griechische Insel [[Kreta]] aus. An dem Einsatz waren bewaffnete [[Fallschirmjäger|deutsche Fallschirmjäger]] beteiligt.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/politik/wegen-kaempfen-in-libyen-un-verhaengen-sanktionen-gegen-gaddafi-clan-1.1065373-2 Aufstand in Libyen - Deutsche Fallschirmjäger in Libyen - Politik - sueddeutsche.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYrBCsJADET_aLMLRcVblxbx6kGtt7QNJdBmS4wWxI939-AMvMO8gQfkCr55QuMkOMMduoGP_eb6bSRHLE8k-xDcyjMvQxKyQiMxzpwULalbk9pczEs1G8cjdD40Mez9P-F7aE_xWld-15zjBdZlqX8dpKfO/ Libyen: Bundeswehr unterstützt bei Ausreise deutscher Staatsbürger (Aktualisierung)] in ''bundeswehr.de'', 26. Februar 2011&lt;/ref&gt; Die britische Regierung ließ am selben Tag ebenfalls 150 Ölarbeiter aus dem Ölfeld al-Nafoura in der Wüste südlich von Bengasi evakuieren.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-12588947 BBC News - RAF Hercules planes rescue 150 from Libya desert&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Bei einer missglückten Evakuierungsaktion wurden am 27. Februar drei niederländische Soldaten der [[Koninklijke Marine]] in Surt von libyschen Regierungstruppen gefangengenommen. Sie hatten versucht einen Niederländer und einen weiteren Europäer mit einem [[Westland Lynx|Lynx-Militärhubschrauber]] der [[De-Zeven-Provinciën-Klasse (Fregatte)|Fregatte ''Tromp'']] aus dem Land zu bringen und wurden dabei von den Gaddafi-Truppen eingekreist. Die beiden zu rettenden konnten in Sicherheit gebracht werden.&lt;ref&gt;{{internetquelle<br /> | titel=Gaddafi-Miliz nimmt niederländische Soldaten gefangen| titelerg=Gescheiterte Evakuierung in Libyen| hrsg=[[Spiegel Online]]| url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748766,00.html | zugriff=2011-03-03}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/aktuelles/archiv/2011/maerz/0303libyen.html NiederlandeNet, 3. März 2011, Diplomatie: Drei niederländische Soldaten in Libyen gefangen genommen]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;ORF: Zeit in Bild, 3. März 2011, Sendung von 19:30 Uhr&lt;/ref&gt; Am 11. März 2011 wurden die drei niederländischen Marineflieger freigelassen und zusammen mit 12 griechischen Evakuierten von Tripolis nach Athen (Griechenland) ausgeflogen. Dazu hieß es im griechischen Verteidigungsministerium, der griechische Außenstaatssekretär Dimitris Dollis habe die Freilassung von dem libyschen Vize-Außenminister Mohammed Taher Sijala verlangt, als er sich am 10. März 2011 mit diesem in Athen traf. Die libysche Führung habe dann zugestimmt. Der Verteidigungsminister Evangelos Venizelos informierte seine Kollegen auf dem Nato-Treffen in Brüssel noch am gleichen Tage vorab über die Aktion. Das Flugzeug war am Abend in Tripolis gelandet und soll am Freitag Morgen in Athen ankommen und auch einige in Libyen tätige Griechen nach Griechenland bringen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0310&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Libyan refugees arriving at the Libya–Tunisia border - 20110307.jpg|miniatur|Flüchtlinge an der libysch-tunesischen Grenze (7. März 2011)]]<br /> <br /> In der Nähe der tunesisch-libyschen Grenzübergängen [[Ras Ejder]] an der Küstenautobahn und Dehiba im Landesinneren trafen ab Ende Februar Tausende von Flüchtlingen ein, zumeist ägyptische und tunesische Gastarbeiter.&lt;ref&gt;[http://www.drk.de/pressemeldungen/meldung/5492-rotes-kreuz-und-roter-halbmond-helfen-libyen-fla14chtlingen.html Rotes Kreuz und Roter Halbmond helfen Libyen-Flüchtlingen], in DRK.de, 26. Februar 2011&lt;/ref&gt; Nach Angaben des [[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen|Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen]] (UNHCR) flohen bis zum 1. März über 140.000 Menschen. Die Lage an der tunesisch-libyschen Grenze sei dramatisch und über 1.000 Menschen würden pro Stunde die Grenze nach Tunesien überqueren.&lt;ref&gt;[http://www.unhcr.de/aktuell/einzelansicht/article/2/libyen-situation-an-tunesiens-grenze-spitzt-sich-zu.html?PHPSESSID=5e49a482887524e23a24eb1ebaf5aa3b UNHCR - Libyen: Situation an Tunesiens Grenze spitzt sich zu], in UNHCR.de, 1. März 2011&lt;/ref&gt; Am 3. März wurden vom UNHCR 85.000 Flüchtlinge in Tunesien, 77.000 in Ägypten und 3.000 im Niger gemeldet.&lt;ref&gt;Libya Complex Emergency [http://www.usaid.gov/our_work/humanitarian_assistance/disaster_assistance/countries/libya/template/fs_sr/fy2011/libya_ce_fs03_03-02-2011.pdf PDF, 98KB] USAid, 2. März 2011,&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bis zum 2. März verdreifachte die Europäische Union ihre Soforthilfe für Flüchtlinge aus Libyen auf 10 Millionen Euro.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/247495.rueckstau-an-der-tunesisch-libyschen-grenze.html SR DRS, Rückstau an der tunesisch-libyschen Grenze, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Am 8. März wurde gemeldet, dass die EU für diesen Zweck 50 Millionen Euro bereitstellt.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819878938/Kontakte-Rebellen-stellen-Gaddafi-ein-Ultimatum derStandard.at, Rebellen stellen Gaddafi ein Ultimatum, 8. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 21:10 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab dem 3. März wurden mit Maschinen der amerikanischen, spanischen und französischen Luftstreitkräfte sowie von den Vereinigten Staaten und Deutschland gecharterten Zivilmaschinen die geflohenen Ägypter von Tunesien aus in ihr Heimatland ausgeflogen.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-03/obama-libyen-luftbruecke Unruhen: Obama ordnet Luftbrücke für Flüchtlinge aus Libyen an], in Zeit Online, 3. März 2011&lt;/ref&gt; Im tunesischen [[Gabès]] trafen am 5. März die deutschen Fregatten [[Brandenburg (F 215)|''Brandenburg'']] und [[Rheinland-Pfalz (F 209)|''Rheinland-Pfalz'']] sowie der [[Einsatzgruppenversorger Klasse 702|Einsatzgruppenversorger ''Berlin'']] ein, die ägyptische Flüchtlinge nach [[Alexandria]] bringen sollen.&lt;ref&gt;[http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/17/0,3672,8218257,00.html Deutsche Marine bringt Libyen-Flüchtlinge nach Ägypten], in ''heute.de'', 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 7. März legte der französische Hubschrauberträger [[Mistral-Klasse|''Mistral'']] im Hafen der tunesischen Stadt [[Zarzis]] an, um die Evakuierung von 900 Personen nach Ägypten zu unterstützen und um humanitäre Hilfe zu leisten.&lt;ref&gt;[http://www.businessnews.com.tn/Le-Mistral-%C3%A0-Zarzis,-en-attente-de-ses-passagers-%C3%A9gyptiens,520,23827,3 Le Mistral à Zarzis, en attente de ses passagers égyptiens], in ''businessnews.com.tn'', 7. März 2011 (französisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Tausende Flüchtlinge verschiedener Nationalität wurden per Schiff nach Kreta evakuiert und von dort ausgeflogen.&lt;ref&gt;[http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&amp;tx_ttnews%5Btt_news%5D=101364&amp;tx_ttnews%5BbackPid%5D=54&amp;cHash=a91f2410cb Tausende Flüchtlinge aus Libyen auf Kreta angekommen, greenpeace magazin, tagesthemen, 5. März 2011]<br /> Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach EU-Angaben sind von den bisher über 200.000 Flüchtlingen aus Libyen mehr als 60.000 in ihre Heimatländer gebracht worden. EU-Länder hätten für den Transport 15 Flugzeuge und fünf Schiffe bereitgestellt. Derzeit bestünden 22 Durchgangslager, in denen Flüchtlinge an den Grenzen Libyens in Nachbarländern versorgt würden. Bei Ausbruch den Konflikts lebten 8000 Europäer in Libyen. Am Mittag des 7. März hätten noch von 80 Personen Gesuche um Hilfe bei der Ausreise vorgelegen.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net, 7. März 2011] Abruf am 8. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] hat in Berlin am 8. März mitgeteilt, dass sie sowohl an den Grenzen außerhalb des libyschen Staatsgebiets in Tunesien tätig sei als auch teilweise im Landesinnern, soweit dies zur Zeit überhaupt möglich sei. Mitarbeiter seien derzeit nur im Osten Libyens im Einsatz. Nach Bengasi seien auch innerhalb von knapp zwei Wochen 22 Tonnen medizinische Ausrüstung und Material geliefert worden. Verletzte kämen nicht aus Libyen heraus und auf tunesischer Seite werden medizinische Teams und Hilfslieferungen blockiert.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;<br /> <br /> Laut Ärzte ohne Grenzen übertreffen die Bedingungen in Libyen die schlimmsten Befürchtungen. Das Dringlichste wäre im Prinzip, in Libyen selbst zu helfen. Dort, wo derzeit die Kämpfe stattfinden, im Westen, sei das aber bisher noch nicht möglich. Der neutrale Standpunkt von Ärzten und medizinischem Personal werde nicht akzeptiert. Die Organisation bemühe sich seit Wochen um eine Vereinbarung und würde sich sofort auf den Weg ins Landesinnere machen, wenn sie von Seiten Gaddafis eine Sicherheitsgarantie bekäme. Derzeit gebe es nur in Bengasi ein Camp. Besondere Sorge bereite die Situation der Subsahara-Afrikaner, die als Gastarbeiter in Libyen waren und teilweise nicht in ihre Länder zurückkönnten. Die Intensität der unterstützenden Hilfeleistung für die Flüchtlinge durch die tunesische Bevölkerung sei außerordentlich groß.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819915356/Interview-aus-dem-Fluechtlingscamp-Sie-erzaehlen-von-unglaublichen-Massakern derStandard.at, Sie erzählen von unglaublichen Massakern, 9. März 2011] Abruf 9. März 2011, ca. 20:55 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Evakuierung von 10.000 vietnamesischen Gastarbeitern aus Libyen wurde am Abend des 9. März abgeschlossen. Annähernd 9000 Vietnamesen wurden mit zehn Flügen in ihre Heimat befördert. Etwa 1000 weitere hatten das Land mit Booten verlassen. Die meisten waren als Bauarbeiter tätig, davon 5000 allein in der Hauptstadt Tripolis.<br /> <br /> Nach Mitteilung des Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf, Jakob Kallenberger, am 10. März steigen die Todeszahlen in Libyen dramatisch an. Die meisten Opfer seien Zivilpersonen. Drei Viertel Libyens seien im Augenblick noch von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Ärzteteams könnten nicht an die Schauplätze der schwersten Gefechte gelangen. Kallenberger verlangte von den Konfliktparteien ungehinderten Zugang für die Hilfsorganisationen.&lt;ref name=&quot;welt.de&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach Angaben einer UNO-Sprecherin ist in Bengasi ein Schiff des UNO-Ernährungsprogramms mit einer Mehllieferung für 2,5 Millionen Brote eingetroffen. Weitere Schiffe mit Lieferungen von Hilfsgütern sollen Bengasi nach UN-Angaben in den nächsten Tagen erreichen.&lt;ref name=&quot;drs.ch&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 11. März sind nach UN-Angaben seit Beginn des Volksaufstands mehr als 250.000 Menschen aus Libyen geflüchet. Ein Sprecher der Sektion für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten nannte Zahlen für einzelne Aufnahmeländer: 137.400 Menschen flohen nach Tunesien, 107.500 nach Ägypten, 5.400 nach Algerien und 2.200 in den Niger. Die Probleme bei der ärztlichen Versorgung Hilfsbedürftiger in Libyen seien besorgniserregend.&lt;ref name=&quot;Zeit Online1&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach einem Medienbericht vom 14. März 2011 hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Besorgnis geäußert, dass in den von Regierungsstreitkräften gehaltenen Zonen Angehörigen der Rebellenkräfte medizinische Hilfe verweigert wird und Zugang zu den Verwundeten gefordert, um sie behandeln zu können. In einigen Konfliktgebieten wie den Städten az-Zawwiya und Misrata seien zahlreiche Menschen von jedweder Hilfeleistung von außen abgeschnitten, obwohl von dort über dringenden medizinschen Hilfebedarf und Mangel an Medikamenten und Material berichtet wurde. Vom IKRK wurden sieben LKW-Ladungen mit Medizin und Nahrungsmitteln nach Bengasi auf den Weg gebracht.&lt;ref name=&quot;TheWest0314&quot;/&gt;<br /> <br /> Ärzte ohne Grenzen hat am 15. März 2011 mitgeteilt, seine Mitarbeiter seien angesichts der heftigen Kämpfe im Osten Libyens nach [[Alexandria]] in Ägypten zurückgezogen worden. In erster Linie durch die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Gerät werde weiter versucht, die Gesundheitseinrichtungen des Landes zu unterstützen. Die Organisation habe bisher 33 Tonnen medizinischer Güter nach Libyen gebracht. Sie versuche auch weiterhin, im Westen von Tunesien aus nach Libyen hineinzukommen. Die libyschen Behörden verweigerten den Teams aber seit der Ankunft der ersten Mitarbeiter an der Westgrenze am 23. Februar 2011 die Einreise. In Tunesien gebe es ein Team von insgesamt 25 Personen, die in den Grenzorten Ras Aijdir im Norden und Dehiba im Süden im Einsatz sind. Seit dem 4. März 2011 werde entsprechend der Bedarfslage in Tunesien auch ein psychosoziales Projekt betrieben, das psychologische Hilfe für Flüchtlinge leistet. Weitere Stützpunkte mit mobilen Kliniken befinden sich auf Malta und Lampedusa zur Betreuung von Migranten, die das Mittelmeer überquert haben.&lt;ref&gt;{{internetquelle |url=http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/informieren/einsatzlaender/afrika/libyen/2011-03-15-libyen-update/index.html |titel=Libyen: Ärzte ohne Grenzen hat immer weniger Zugang zu Menschen, die in den Kämpfen gefangen sind | hrsg=[[Ärzte ohne Grenzen]] e. V. |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-18 |sprache=German }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachdem am 19. März 2011 nach unterschiedlichen Quellen die schwersten Angriffe auf Bengasi von Gaddafi-loyalen Streitkräften ausgingen und eine Fluchtwelle einsetzte, bereitete die UN-Flüchtlingshilfeorganisation nahe der libysch-ägyptischen Grenze in [[Salloum (Ägypten)|Salloum]] ein Notaufnahmelager für bis zu 200.000 Menschen vor. Es wurde gesagt, die bisher angekommenen Menschen seien extrem verängstigt und traumatisiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/politik/rebellen-leisten-gaddafi-heftigen-widerstand-/3968618.html |titel=Rebellen leisten Gaddafi heftigen Widerstand | hrsg=Der Tagesspiegel<br /> |werk=Tagesspiegel Online |datum=2011-03-20 |zugriff=2011-03-20 }}&lt;/ref&gt; Der Grenzübergang erlebte schon im Februar einen Flüchtlingszustrom, der damals noch überwiegend aus ägyptischen Arbeitsmigranten bestand. Die ägyptische Armee hatte bereits damals ein Zeltlager und ein Feldlazarett errichtet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/die-fluechtlinge-von-salloum/ |titel=Aufstand in Libyen: Die Flüchtlinge von Salloum<br /> |werk=TAZ.de |datum=2011-02-23 |zugriff=2011-03-20 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Schweiz setzte seit Ende Februar 2011 drei Teams der Humanitären Hilfe des Bundes an der libyschen Grenze in Tunesien und Äbypten ein. Mehrere internationale Organisationen wurden darüber hinaus mit über 2 Millionen Franken unterstützt. Die Humanitäre Hilfe plante die Entsendung von zwei medizinischen Notfallkits zur Versorgung von je 10.000 Personen für drei Monate. Zunächst verhinderten die Kämpfe in Ostlibyen und die zugespitzte Sicherheitslage die Umsetzung dieses Plans. Auch ein Wassermodul, das im Notfall 5000 Personen mit Trinkwasser versorgen kann, war vorgesehen.&lt;ref name=&quot;GCHUN0319&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.schweiz-uno.ch/index.php/de/news/232-schweiz-anerkennt-uno-resolution<br /> |titel=Schweiz anerkennt UNO-Resolution |werk=Gesellschaft Schweiz - UNO |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein vierköpfiges Mitarbeiterteam des IKRK kehrte, zwei Tage nachdem es sich wegen der prekären Sicherheitslage aus Bengasi zurückgezogen hatte, am 18. März 2011 aus Tobruk nach Bengasi zurück und nahm dort seine humanitäre Arbeit wieder auf. Der Leiter der Mission in Libyen sagte, man unterstütze Krankenhäuser, besuche Gefangene in Bengasi und anderswo und arbeite mit dem libyschen Roten Kreuz zusammen, um Zivilisten zu helfen. Er rief beide Konfliktparteien erneut dringend dazu auf, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz den Zugang zu anderen Städten und Gebieten zu ermöglichen, um dort anderen von den Kämpfen Betroffenen helfen zu können. Das IKRK in Genf teilte mit, die Organisation habe am 15. März 2011 180 Tonnen Hilfsgüter nach Bengasi versendet und sieben Trucks mit 145 Tonnen Lebensmitteln seien von Ägypten aus auf dem Weg nach Tobruk. Das IKRK hilft darüber hinaus an den tunesischen und ägyptischen Grenzen auch weiterhin Menschen, Kontakt zu ihren Familien zu bekommen und es unterstützt die Arbeit der Rotkreuzgesellschaften in diesen beiden Nachbarländern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.icrc.org/eng/resources/documents/news-release/2011/libya-news-2011-03-18.htm |titel=Libya: ICRC returns to Benghazi | hrsg=ICRC.org Ressource Centre |werk=ICRC News Release |datum=2011-03-18 |zugriff=2011-03-20 |sprache=englisch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die IOM hat laut Bericht vom 22. März 2011 mitgeteilt, 5000 afrikanische Immigranten seien aus Libyen in den Niger geflohen. Innerhalb eines Monats seien insgesamt 328.000 Menschen in die Nachbarländer geflüchtet.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen [[Raschid Chalikow]] hat laut Bericht vom 23. März 2011 mitgeteilt, dass die für die Flüchtlingshilfe bestimmten Mittel des von den Vereinten Nationen angestrebten Fonds von 160 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe zu 63 Prozent finanziert sei. Inzwischen betrage die Zahl der Flüchtlinge mehr als 335.000 und die UNO wolle jetzt Experten nach Libyen entsenden, um in verschiedenen Landesteilen den Bedarf an humanitärer Hilfe festzustellen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,752650,00.html |titel=Libysches Fernsehen berichtet von Luftangriffen auf Tripolis |hrsg=Spiegel Online |werk=Aufstand in Libyen Liveticker 18:40 Uhr |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-23 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das IKRK konnte laut Bericht vom 25. März 2011 50 Gefangene in Tripolis besuchen und unter vier Augen mit ihnen sprechen. Die Behörden in Tripolis haben dem IKRK bisher nicht erlaubt, in dem von ihnen kontrollierten Gebiet zu arbeiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/Sarkozy-betont-Fuehrungsanspruch--neue-Angriffe-auf-Tripolis/story/29796293?dossier_id=852?dossier_id=852 |titel=Sarkozy betont Führungsanspruch – neue Angriffe auf Tripolis |hrsg=Tagesanzeiger.ch/Newsnetz |werk=Dossier Die arabische Revolution, News-Ticker |datum=2011-03-25 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen, Raschid Chalikow (Rashid Khalikov), war vom 11. bis 16. März 2011 in Tripolis und in az-Sawwya. Dabei traf er mit dem stellvertretenden Außen- und dem stellvertretenden Gesundheitsminister zusammen, um über eine Vereinbarung über eine UN-Erkundungsmission für humanitären Hilfebedarf zu verhandeln. Von seiner Libyen-Mission kehrte er unverrichteter Dinge zurück. Das Regime verbietet humanitären Organisation den Zugang zu dem Land. Dies ging aus seinem Bericht vor den Medien in Genf am 23. März 2011 hervor. Chalikow äußerte sich extrem besorgt über die Lage der Zivilbevölkerung. Seine Organisation (das OCHO) habe Informationen, wonach in Libyen über 80.000 Menschen intern vertrieben wurden. Besonders prekär sei die Situation in Brennpunkten wie Adschdabiya, Misrata und Zenten (az-Zintan). Er bedauerte, dass es in Libyen keine internationale Präsenz gebe, um die Angaben zu überprüfen. Diese zu bekommen, hätte allerhöchste Priorität. Der Koordinator ist mit den Behörden in Tripolis in Kontakt und fordert den ungehinderten Zutritt für Hilfsorganisationen in das ganze Land. Ihm sei während seines Aufenthalts vor Ort von den Behörden gesagt worden, Libyen brauche keine Hilfe. Es gebe für Monate ausreichend Nahrungsmittel und Medikamente und sonstigen medizinischen Bedarf. Andere Bedarfe hätte man nicht. Es bestünden keine humanitären Bedürfnisse. Die Lage sei unter Kontrolle. Darüber hinaus wollten die libyschen Ansprechpartner nicht gehen. Es sei etwas schwierig, über die Auswirkungen der aktuellen Krise auf Zivilisten und soziale Dienste zu sprechen. Die Behörden hätten nicht nein zu internationaler Präsenz gesagt, aber zu verstehen gegeben, sie seien nicht sicher, dass die humanitäre Situation eine internationale Bestandsaufnahme der Bedarfslage rechtfertigt. Chalikow soll in Genf gesagt haben, er selbst halte einen humanitären Großeinsatz für zweifellos erforderlich. Nach einem anderen Medienbericht merkte er aber an, es gebe keinen Grund, anzunehmen, dass eine massive humanitäre Intervention notwendig wäre. Die humanitären Erfordernisse seien nicht riesig. Gleichwohl würden Zivilisten leiden und bedürften der Hilfe und den UN und anderen Hilfsorganisationen sollte der Zugang ins Land gewährt werden, damit ihnen Hilfe geleistet werden kann. Bevor man eine humanitäre Erkundungsmission startet, müsse man die Bedürfnisse auf dem Terrain kennen und die Sicherheitslage evaluieren. Die Visafrage für das Personal müsse auch geklärt sein. Die UNO sei bereit, mit den Konfliktparteien über humanitäre Korridore zu verhandeln. UNO-Mitarbeiter bekommen bisher kein Visum zum legalen Grenzübertritt und nur kleine Hilfslieferungen seien durch libysches Personal in die Rebellenzone nach Bengasi gelangt. Die UNO versuche, ihr Personal nicht zu gefährden. Sie habe ihre Kräfte an den Grenzen zu Ägypten und Tunesien (auf dem Staatsgebiet der Nachbarländer) verstärkt. Seit dem militärischen Eingreifen auf der Basis der UN-Resolution 1973 sei es zu keinen neuen Flüchtlingsströmen gekommen. Die Situation sei aber (auch wegen der immensen Distanzen) sehr unberechenbar und Hilfsorganisationen müssten sich auf alles gefasst machen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/23/International/Aufstand-in-Libyen/UNO-kann-ohne-Zugang-nach-Libyen-nicht-helfen |titel=UNO kann ohne Zugang nach Libyen nicht helfen |hrsg=Schweizer Fernsehen |werk=SF Tagesschau |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.voanews.com/english/news/africa/north/Libya-No-Need-for-International-Aid-118511069.html |titel=Libya: No Need for International Aid |hrsg=Voice of America |werk=VOA News.com |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Chalikow war am 9. März 2011 zum UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen ernannt worden. Er arbeitet eng mit den ständigen Koordinatoren der UN für Libyen, Tunesien, Ägypten und den Niger zusammen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://aje.me/gOCX38 |titel=10:30am Rashid Khalikov has been appointed UN Humanitarian Coordinator for the Libyan crisis. |hrsg=Al Jazeera |werk=Libya Live Blog - March 9 |datum=2011-03-09 |zugriff=2011-03-25 |sprache=englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Internationale Reaktionen ==<br /> === Internationale wirtschaftliche Auswirkungen ===<br /> Seit Beginn der Unruhen in Libyen Mitte Februar hat sich der Anstieg des sich durch die anziehende Weltkonjunktur ohnehin seit Monaten anziehenden Rohölpreises noch einmal erheblich verstärkt; so mussten Anfang März für ein Barrel der Sorte WTI 105 US$ bezahlt werden – eine Teuerungsrate von knapp 20 % in 3 Wochen.&lt;ref&gt;[http://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis Aktueller Ölpreis], in ''finanzen.net''&lt;/ref&gt; Entsprechend erreichten die Preise für Benzin und Heizöl in Europa neue Höchststände. Der Goldpreis erreichte am 7. März mit 1.444 US$ für die Unze ein neues Allzeithoch.&lt;ref&gt;[http://www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis Aktueller Goldpreis], in ''finanzen.net''&lt;/ref&gt; Der Börsenindex [[Dow Jones]] entwickelte sich nach vorher stabiler Aufwärtsentwicklung seit einem Einbruch am 22. Februar seitwärts bis negativ.&lt;ref&gt;[http://www.finanzen.net/index/Dow_Jones@pkZeit_300 Kursdaten für Dow Jones 30 Industrial], in ''finanzen.net''&lt;/ref&gt; Auch die europäischen Handelsplätze - insbesondere die Mailänder Börse - bekamen die Krise zu spüren; unter Druck gerieten namentlich die in Libyen engagierten Mineralöl- und Bauunternehmen (wie [[Eni (Unternehmen)|Eni]], [[OMV]], [[BASF]] mit ihrer Tochter [[Wintershall]], [[Statoil]] oder [[Impregilo]]).&lt;ref&gt;[http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,746799,00.html Revolte in Nahost: Ölkonzerne fliehen aus Libyen - manager-magazin.de - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Libysche Diplomaten im Ausland ===<br /> Am 20. Februar legte der ständige Vertreter Libyens bei der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]], [[Abdel Moneim el Honi]], aus Protest gegen die Gewalt gegen Demonstranten sein Amt nieder und erklärte, er schließe sich der Revolution gegen den Machthaber Gaddafi an.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyenproteste100.html Aus Protest gegen Gewalt: Vertreter Libyens bei Arabischer Liga tritt zurück] [[Tagesschau.de]] online, 20. Februar 2011.&lt;/ref&gt; Weitere libysche Diplomaten folgten in den nächsten Tagen seinem Beispiel, so ein ranghoher Diplomat in [[China]] und die Botschafter im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich]], [[Indonesien]], Indien, [[Bangladesch]], [[Deutschland]], den Vereinigten Staaten und [[Marokko]].&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/gaddafi-sohn-warnt-vor-buergerkrieg/ |title=Erste Rücktritte in Libyen |author= |publisher= |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://live.reuters.com/Event/Middle_East_Protests Middle East Protests Libya], [[Reuters]] am 22. Februar&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.ad-hoc-news.de/libysche-diplomaten-wenden-sich-von-gaddafi-ab--/de/News/21940926| titel=Libysche Diplomaten wenden sich von Gaddafi ab|werk=[[Ad hoc News]] |datum=2011-02-22|sprache=de|zugriff=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Der stellvertretende Botschafter Libyens bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], Ibrahim Dabbashi, erklärte am 21. Februar vor Reportern, dass Gaddafi Krieg gegen das libysche Volk erklärt habe und Völkermord verübe. Dabbaschi forderte von der internationalen Gemeinschaft außerdem ein Flugverbot für Libyen auszusprechen, damit das Regime keine weiteren Söldner, Waffen und Vorräte aus dem Ausland nach Libyen schafft.<br /> <br /> Am 25. Februar erklärte auch der ehemalige Außenminister und derzeitige UN-Botschafter Libyens, Abdul Rahman Shalgham, dass er nun für das libysche Volk und nicht mehr für Gaddafi sprechen würde. Er bat den UN-Sicherheitsrat in einem emotionalen Appell um Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E0EC385D5559541D1BFFF77E9066A0B71~ATpl~Ecommon~Sspezial.html faz.net: ''UN empfiehlt Suspendierung Libyens'']&lt;/ref&gt; Die Botschaften Libyens in [[Österreich]] und [[Schweden]] setzten die von den Aufständischen verwendete [[Flagge Libyens|Flagge des Königreichs Libyen]] als Symbol des Seitenwechsels.&lt;ref&gt;ORF: Zeit in Bild, 25. Februar 2011, Sendung von 19:30 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.expressen.se/nyheter/1.2340039/ambassaden-hissar-libyens-frihetsflagga Ambassaden hissar Libyens frihetsflagga - Nyheter - Senaste nytt | Expressen - Nyheter Sport Ekonomi Nöje&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> Am 5. März wurde bekannt, dass ein weiterer hochrangiger libyscher Diplomat, der in Namibia stationiert war, in ein Mittelmeerland geflohen ist und sich vom Gaddafi-Regime losgesagt hat.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html SpOn, Libyen-Ticker, Das Minutenprotokoll der Revolution, 5. März 2011] Abruf am 8. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vereinte Nationen ===<br /> UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] erklärte am 22. Februar, sollte es sich als wahr herausstellen, dass Demonstranten aus Kampfflugzeugen und Hubschraubern beschossen worden seien, sei dies eine schwere Verletzung internationaler Menschenrechte. Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen]] berief eine Krisensitzung ein.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746894,00.html |title=Unruhen in Libyen: Gaddafi meldet sich mit wirrem TV-Auftritt |woek=Spiegel Online |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; In der Sitzung wurde ein sofortiges Ende der Gewalt in Libyen gefordert. Zur Verabschiedung eines gemeinsamen Papiers kam es jedoch nicht. Die Vertreter nahezu aller 15 Sicherheitsratsmitglieder, auch Deutschlands, forderten aber ein „schnelles und starkes Signal“ gegen Gaddafi.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746923,00.html |title=Libyen-Minutenprotokoll: Uno-Sicherheitsrat verurteilt Gewaltexzesse |work=spiegel.de |author=Katharina Peters, Lisa Erdmann und Alwin Schröder |date=2011-02-22 |zugriff=2011-02-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Koalition aus 42 internationalen Menschenrechtsgruppen forderte die Vereinten Nationen am 21. Februar auf, die Mitgliedschaft Libyens im [[UN-Menschenrechtsrat]] auszusetzen und eine Untersuchungskommission in das Land zu entsenden.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/libyen-gadhafi-proteste-staemme |title=Unruhen in Libyen: Schwere Zerstörungen in Tripolis |work=Zeit Online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Am 28. Februar erklärte der UN-Menschenrechtsrat nach einer Krisensitzung einstimmig, Libyen solle von der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] die Mitgliedschaft im Rat entzogen werden.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot; /&gt; Diese suspendierte aufgrund „systematischer Menschenrechtsverletzungen“ die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat am 1. März.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/un-vollversammlung-libyen-aus-un-menschenrechtsrat-ausgeschlossen_aid_604689.html UN-Vollversammlung: Libyen aus UN-Menschenrechtsrat ausgeschlossen - Weitere Meldungen - FOCUS Online&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Am 2. März wurde die Suspendierung durch die Vollversammlung wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten in einen formellen Ausschluss aus dem UN-Menschenrechtsrat umgewandelt.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyenmenschenrechtsrat100.html Libyen nicht mehr im Menschenrechtsrat] Tagesschau Online, abgerufen am 2. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 23. Februar entzogen die Vereinten Nationen [[Aisha Gaddafi]], der Tochter von Revolutionsführer Gaddafi aufgrund der Entwicklungen im Land den Titel einer UN-Ehrenbotschafterin des [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen|Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen]] (UNDP), den sie seit Juli 2009 inne hatte.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/uno-entzieht-gaddafis-tochter-titel-als-ehrenbotschafterin-1657122.html UNO entzieht Gaddafis Tochter Titel als Ehrenbotschafterin] in Stern.de, 23. Februar 2011&lt;/ref&gt; Unterdessen wurde auf dem Flughafen Malta die Landung eines Turboprop-Regionalverkehrsflugzeug vom Typ [[ATR 42]] der [[Libyan Airlines]] untersagt. Nach Angaben von Al Jazeera soll sich unter den 14 Fluggästen auch Aisha Gaddafi befunden haben.&lt;ref&gt;[http://www.timesofmalta.com/articles/view/20110223/local/libyan-aircraft-denied-landing-permission-at-mia Updated: Libyan aircraft denied landing permission] in Times of Malta, 23. Februar 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 26. Februar beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf einer Sondersitzung einstimmig die [[Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates|UN-Resolution 1970 (2011)]] nach Artikel 41 der [[Charta der Vereinten Nationen]]&lt;ref&gt;vgl. [http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi242.html ''UN-Sicherheitsrat beschließt Sanktionen''] bei tagesschau.de, 27. Februar 2011 (aufgerufen am 27. Februar 2011)&lt;/ref&gt; und verhängte damit Sanktionen gegen Libyen: ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen für 16 führende Mitglieder der libyschen Regierung sowie das Einfrieren des Auslandsvermögens von sechs Personen des Gaddafi-Clans. Der Sicherheitsrat geht davon aus, dass es sich bei der Gewalt gegen die Bevölkerung um [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] handle und wies die libyschen Behörden zur Kooperation mit dem [[Internationaler Strafgerichtshof|Internationalen Strafgerichtshof]] (ICC) in [[Den Haag]] an, obwohl Libyen nicht zu den Unterzeichnerstaaten des Rom-Statuts gehört, mit denen der ICC gebildet wurde.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=37633&amp;Cr=Libya&amp;Cr1= |publisher=[[Vereinte Nationen|United Nations]] |author=UN News Centre |title=Security Council imposes sanctions on Libyan authorities in bid to stem violent repression |date=2011-02-26 |accessdate=2011-02-28 |language=Englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Chefankläger [[Luis Moreno Ocampo]] des [[Internationaler Strafgerichtshof|Internationalen Strafgerichtshofs]] (IStGH) in Den Haag nahm am 2. März Ermittlungen gegen Gaddafi und seine Söhne in Libyen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Er habe sich dazu nach vorläufiger Auswertung bislang zusammengetragener Informationen entschieden.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot;&gt;<br /> [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748778,00.html Spiegel Online Aufstand in Libyen Minutenprotokoll] Abruf am 3. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der libysche Außenminister [[Mussa Kussa]] forderte am 4. März in einem Brief an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Beendigung der Sanktionen.&lt;ref name=&quot;Arabiya1&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen [[Valerie Amos]] verlangte am 6. März vom Gaddafi-Regime Zugang zu den Opfern von Bombenangriffen in der Universitätsstadt Misrata, damit Helfer Leben retten könnten. Es folgen weitere Aktivitäten am 7. März: Der frühere jordanische Außenminister [[Abdul Ilah Khatib|Abdelilah Al Khatib]] wurde von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Sonderbeauftragten für Libyen ernannt. Dieser soll mit den Behörden in Tripolis umgehend Beratungen aufnehmen.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/nachrichten/ DLF Nachrichten, 7. März 2011, erstmals 00:00 Uhr] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14893183,00.html UN fordern Zugang zu Bürgerkriegsopfern, Deutsche Welle, 7. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Die UNO entsendet ein vom [[Humanitäre Hilfe|Koordinationsbüro für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA)]] organisiertes Erkundungsteam nach Tripolis. Die Einreise des Teams nach Tripolis wurde dem UN-Generalsekretär von Mussa Kussa zugesagt. Ob weitere Orte besucht werden können, blieb zunächst unklar.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net Die Zahl der Toten steigt stündlich, 7. März 2011] Abruf am 7. März 2011, nach dem Stande von ca. 12:30 Uhr, Artikel wurde später mehrfach geändert!&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die hochrangige UN-Mitarbeiterin [[Catherine Bragg]] sagte laut Agenturbericht vom 11. März 2011, ein neu ernannter besonderer humanitärer Koordinator für Libyen, [[Rashid Khalikov]], werde den Sonderbeauftragen Abdelilah Al-Khatib auf seiner Reise nach Tripolis begleiten. Außerdem bereite man humanitäre Erkundungsteams (&quot;humanitarian assessment teams&quot;) vor, um sie schnellstmöglich einsetzen zu können. Es werde dringlich daran gearbeitet, mit allen Konfliktparteien in Dialog zu treten, um alle Gebiete innerhalb Libyens auf den Schirm zu bekommen und die humanitäre Situation aus erster Hand aufzunehmen. Die UN hätten Schwierigkeiten, Informationen über die humanitären Auswirkungen der schweren Kämpfe der letzten Tage zu bekommen. Ein Hauptthema sei medizinische Hilfe, besonders, weil in einer Zeit, in der Menschen am meisten medizinische Versorgung benötigen, Berichte über Krankenhausschließungen die UN erreichten. Humanitäre Hilfsorganisationen würden unermüdlich daran arbeiten, Engpässe (&quot;bottlenecks&quot;) für Flüchtlinge an den Grenzen des Landes zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Menschen sich unter würdigen Bedingungen in den Durchgangslagern aufhalten. Während Bragg in dem Bericht von einer Erhebung (&quot;upheavel&quot;) sprach, sollen einige UN-Diplomaten gesagt haben, der Konflikt in Libyen habe sich zum regelrechten Bürgerkrieg gesteigert (&quot;has erupted into a full-scale civil war&quot;).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/11/us-libya-un-visit-idUSTRE7298KF20110311 |titel=U.N. envoys to plan visit Tripoli soon |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-17 |sprache=englisch }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Nach einem Bericht vom 15. März 2011 forderte Abdul Ilah Khatib ein sofortiges Ende der Kämpfe, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Er traf sich in Tripolis mit dem libyschen Außenminister Musa Kussa und verlangte von der libyschen Regierung, humanitäre Hilfsorganisationen in das Land zu lassen.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.afrika-travel.de/libyen-news/0286-libyen-brega-weiterhin-hart-umkaempft.html |publisher=[[Afrika-Travel.de]] Fabian Hickl |author=Lukas Niemeyer |title=Libyen: Brega weiterhin hart umkämpft |date=2011-03-15 |accessdate=2011-03-17 |language=German }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 13. März 2011 wurde berichtet, nach Angaben aus Diplomatenkreisen bereite der Libanon als einziges im Sicherheitsrat vertretenes arabisches Land einen Resolutionsentwurf vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/250543.ghadhafis-truppen-ruecken-weiter-vor.html |titel=Ghadhafis Truppen rücken weiter vor|werk=SR DRS |datum=2011-03-13 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === G8-Staaten ===<br /> Der französische Präsident Sarkozy hat eine neue diplomatische Initiative angekündigt. Das Pariser Außenministerium sagte, die Entscheidung der Arabischen Liga (Zustimmung zur Flugverbotszone) zeige, dass die internationale Gemeinschaft zum Schutz der libyschen Bevölkerung bereit sei. Die [[Gruppe der Acht|Gruppe der größten Industriestaaten]] (G8-Staaten) werden am 14. März 2011 auf ihrem Treffen in Paris das Thema beraten.<br /> Auf dem zweitägigen Treffen der G8 am 14. und 15. März 2011 konnte sich Frankreich mit seinem Vorstoss für eine Flugverbotszone nicht durchsetzen. Der Vorschlag kam nicht in die Abschlusserklärung des Treffens. Deutschland stand einer Flugverbotszone sehr skeptisch gegenüber und warnte vor dem Versuch einer militärischen Lösung. Russland sah vorerst noch weiteren Informationsbedarf. Die G8 forderten vom UN-Sicherheitsrat, härtere Sanktionen gegen die libysche Regierung auszuarbeiten. Nach Diplomatenangaben wollten Frankreich, Großbritannien und die USA kurzfristig einen Entwurf vorlegen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/15/International/Aufstand-in-Libyen/G8-Keine-Flugverbotszone-fuer-Libyen |titel=G8: Keine Flugverbotszone für Libyen<br /> |werk=Schweizer Fernsehen Tagesschau |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Europäische Union ===<br /> Die [[Europäische Union]] verurteilte erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.&lt;ref name=&quot;Presse1&quot;&gt;[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/635793/Massaker-in-Libyen_Militaerjets-jagen-Demonstranten Proteste gegen Gaddafi erreichen Hauptstadt Tripolis], Die Presse vom 20. Februar&lt;/ref&gt; Bundesaußenminister [[Guido Westerwelle]] bestellte aus dem selben Grund am 21. Februar [[Dschamal el-Barag]], den Botschafter Libyens in das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] ein.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stern.de/news2/aktuell/westerwelle-bestellt-libyschen-botschafter-in-deutschland-ein-1656379.html |title=Westerwelle bestellt libyschen Botschafter in Deutschland ein |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Auf weiterreichende und schnellere Sanktionen gegen Libyen konnte sich die Europäische Union aufgrund von Widerständen der Mittelmeeranrainer [[Italien]], [[Malta]] und [[Zypern]] zunächst nicht einigen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/libyen-sanktionen-EU |title=Mittelmeerländer verhindern schnelle Sanktionen gegen Libyen| date=2011-02-23}}&lt;/ref&gt; Erst am 25. Februar einigte man sich.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot; /&gt;<br /> <br /> Die EU-Außenbeauftragte [[Catherine Ashton]] gab am 4. März bekannt, zur Vorbereitung des Sondergipfels des [[Europäischer Rat|Europäischen Rates]] zum Thema Libyen und Nordafrika am 11. März ein internationales Erkundungsteam unter Leitung von [[Agostino Miozzo]] nach Tripolis zu entsenden.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/eu-schickt-erkundungsteam-nach-libyen-1660676.html EU schickt Erkundungsteam nach Libyen | STERN.DE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die italienische Regierung hat am 7. März mitgeteilt, mit dem oppositionellen [[Nationaler Übergangsrat|Nationalen Übergangsrat]] in Kontakt zu stehen. Sie kenne den an der Spitze stehenden ehemaligen libyschen Justizminister Mustafa Abdel Dschalil und die abtrünnig gewordenen Diplomaten gut und wolle zur Konfliktlösung beitragen.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net, 7. März 2011] Abruf am 7. März 2011 ca. 18:05 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Resolutionsentwurf des Europäischen Parlaments fordert die EU-Außenpolitikbeauftragte und die Mitgliedstaaten der EU auf, für eine Entscheidung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen über weitere Maßnahmen einschließlich einer Flugverbotszone bereitzustehen. Alle Schritte der EU und ihrer Mitgliedstaaten müssten in Übereinstimmung mit einem UN-Mandat erfolgen und bedürften der Koordinierung mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt;<br /> Ein aus Tripolis zurückgegekehrter hochrangiger EU-Diplomat teilte mit, die libysche Staatsführung biete an, Beobachter der Vereinten Nationen und der EU ins Land zu lassen. Eine Untersuchungsmission könne sofort mit der Arbeit beginnen. Sie bekäme Geleitschutz und könne überall hingehen. Die wenigen noch in Libyen tätigen EU-Diplomaten aus acht Staaten betonten die Notwendigkeit unabhängiger Untersuchungen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher der Außenbeauftragten sagte am 8. März, bei den Kontakten des von Ashton nach Tripolis entsandten Italieners Agostino Miozzo mit einem Vertreter der libyschen Regierung habe es sich „um eine ausschließlich technische Erkundungsmission gehandelt“. Es habe „keinerlei Kontakte mit irgendwelchen politischen Kräften gegeben“ und die EU habe noch nicht über das libysche Angebot, Beobachter zu entsenden, entschieden.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/rzte-werden-in-Libyen-an-der-Arbeit-gehindert/story/21673378?dossier_id=852 |titel=Ghadhafi narrt die Weltpresse |werk=Tages-Anzeiger |datum=2011-03-09 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die EU-Außenbeauftragte Ashton wollte sich am 8. März 2011 mit den Nationalratsmitgliedern Mahmud Dschebril und Ali Essawi zu einem privaten Abendessen treffen. Beide seien in Straßburg und hätten um ein Treffen gebeten. Eine offizielle Anerkennung des Nationalrats oder der Funktion der Libyer sei damit nicht verbunden. Dschebril und Essawi waren von der Liberalen-Fraktion des Europaparlaments eingeladen worden. Auch ein Zusammentreffen der beiden mit dem französischen Außenminister Alain Juppé war geplant. Anschließend sollten sie nach Brüssel weiterreisen, wo die EU-Außenminister am 11. März über die Lage in Libyen beraten wollen.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;<br /> <br /> Das Europäische Parlament in Straßburg ging in einer Plenardebatte zur Krise in Nordafrika und Libyen am 9. März und in einer Aussprache mit Catherine Ashton in seinen Forderungen über die von den nationalen Regierungen bisher verlangten Maßnahmen hinaus. In der Debatte wurde gefordert, sich klar gegen Gaddafi zu stellen, jede, auch die militärische Option offen zuhalten, ein Flugverbot militärisch abgesichert durchsetzen und den libyschen &quot;nationalen Übergangsrat&quot; sofort anzuerkennen. Die Europäer seien in dem Konflikt nicht neutral. Wenn die Vetomächte ein Flugverbot verhindern würden, käme dem Europa der Union die Verantwortung zu, diese völkerrechtliche Lücke zu schließen. Ashton lehnte es ab, den vom Parlament aufgestellten Forderungskatalog den Staats- und Regierungschefs der EU vorzuschlagen, schloss aber eine sicherheitspolitische Aktion auf EU-Basis nicht aus. Was die Hauptredner der wichtigsten Fraktionen in der Aussprache mit Ashton verlangten, soll in eine Erklärung einfließen, die das Plenum des EU-Parlaments am 10. März beschließen will.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819963049/Strassburg-Gaddafi-ist-ein-Verbrecher-er-muss-weg der Standard.at, &quot;Gaddafi ist ein Verbrecher, er muss weg&quot;, 9. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 10:50 Uhr&lt;/ref&gt; Am 10. März 2011 wurde die vorbereitete Resolution des Europaparlaments mit 584 Stimmen angenommen. 18 Abgeordnete votierten dagegen. Nur die Vereinten Linken sprachen sich in der Debatte gegen die Idee einer No-Fly-Zone aus. In Brüssel fand am 10. März 2011 eine Beratung der Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten und der Nato-Verteidigungsminister zur Lage in Libyen statt.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0310&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor?_artikelIndex=2 |titel=Sarkozy prescht mit Angriffsforderung vor |werk=derStandard.at |datum=2011-03-10 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der portugiesische Außenminister Luis Amado hat sich am Abend des 9. März in Lissabon mit einem Emissär des libyschen Machthabers getroffen. Der Vertraute Gaddafis versicherte nach Medienberichten der portugiesischen Regierung, dass Libyen zu Verhandlungen über eine Übergangsphase im Lande bereit sei. Amado sagte, er hätte dem Gesandten deutlich zu verstehen gegeben, dass Gaddafis Regime zu Ende sei. Portugal hat den Vorsitz in dem Komitee der Vereinten Nationen, das die Umsetzung der UN-Sanktionen gegen Libyen überprüft. Die Regierung [[Griechenland]]s soll ebenfalls einen Emissär Gaddafis empfangen, nachdem zuvor schon am 8. März Gaddafi mit Ministerpräsident Giorgos Papandreou telefoniert haben soll.&lt;ref name=&quot;welt.de&quot;&gt;[http://www.welt.de/politik/ausland/article12760105/Frauen-und-Kinder-sterben-bei-Gefechten-in-Sawija.html Welt Online, USA und Nato ziehen Truppen auf Kreta zusammen, 10. März 2011] Abruf 10. März 2011, ca. 15:40 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;FTD.de&quot;&gt;[http://www.ftd.de/politik/:aufstand-gegen-gaddafi-libyen-spaltet-paris-und-berlin/60023714.html FTD, Libyen spaltet Paris und Berlin, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 18:30 Uhr&lt;/ref&gt; Das Treffen in Lissabon war auf Antrag der Libyer zu Stande gekommen. Catherine Ashton wurde vorher informiert.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0310&quot; /&gt;<br /> <br /> Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy teilte nach dem EU-Sondergipfel zur Libyen-Krise am 11. März 2011 mit, die EU-Staaten hätten einstimmig den Nationalrat der Rebellen als Ansprechpartner anerkannt. Die EU schließt nach seinen Worten ein militärisches Eingreifen in den Machtkampf in Libyen im Extremfall nicht aus. Nach Ansicht Großbritanniens und Frankreichs seien gezielte Militäreinsätze angebracht, wenn Machthaber Gaddafi mit Kampfflugzeugen friedliche Demonstranten angreifen lasse. Mit einem militärischen Eingreifen müssten auch die UN, die Arabische Liga und die von der EU anerkannten Kontaktpersonen der libyschen Bevölkerung einverstanden sein. Jeder ziehe eine diplomatische Lösung vor. Die EU wolle bald einen Gipfel mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union zur Situation in Libyen abhalten. Humanitäre Schutzzonen sollten in Nordafrika eingerichtet werden, auch womöglich in Libyen selbst. Überdies werde von der EU der sofortige Rücktritt Gaddafis gefordert. Am 11. März 2011 tagten auch die Nato-Verteidigungsminister.&lt;ref name=&quot;derStandard.at1103&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820091200/Nachlese-Freitag-Oelhafen-Ras-Lanuf-schwer-umkaempft |titel=Ölhafen Ras Lanuf schwer umkämpft |werk=derStandard.at |datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Catherine Ashton kündigte nach der Sitzung der Arabischen Liga am 12. März 2011 an, sie werde am 13. März 2011 in Kairo zu Beratungen über weitere Schritte in der Libyen-Krise mit Amr Musa zusammentreffen. Gleichzeitig wurde darüber berichtet, dass die EU in den nächsten Tagen eine Erkundungsmission nach Libyen schicken will.&lt;ref name=&quot;SpiegelOn0312&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750582,00.html |titel=Arabische Liga fordert Flugverbot über Libyen |werk=Spiegel Online |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt; Der österreichische Außenminister Michael Spindelegger und sein Sprecher äußerten sich am 12. März 2011 zu dieser Mission am Rande eines informellen EU-Außenministertreffens in Gödöllö. Die Mission solle für mehr Informationen vom Ort des Geschehens sorgen, die humanitäre Lage erkunden, Kontakte zu den Rebellen herstellen und herausfinden, &quot;wer wirklich befugt ist, für die Freiheitskämpfer zu sprechen&quot;.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820226118/Arabische-Liga-fuer-UN-Flugverbotszone |titel=Arabische Liga für Flugverbotszone |werk=derStandard.at |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher des britischen Foreign and Commenwealth Office begrüßte am 12. März 2011 die Resolution der Arabischen Liga vom gleichen Tage, mit der sie sich für eine Flugverbotszone aussprach. Die Forderung der Liga nach einer Luftraumsperrung sei ein sehr bedeutsames Zeichen und biete wichtige Unterstützung aus der Region für die mögliche Schaffung einer Flugverbotszone. Luftraumsperrungen seien eine Option, die als ein Teil der internationalen Eventualplanung geprüft werde, um auf sich entwickelnde Ereignisse vor Ort schnell reagieren zu können. Diese Planung würde kein bestimmtes Ergebnis präjudizieren. Auch die Entscheidung der Liga, Kontakt mit dem Interimsnationalrat aufzunehmen, wurde begrüßt. Der Übergangsrat werde als zulässiger Gesprächspartner angesehen, mit dem es ein enges Zusammenwirken geben sollte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fco.gov.uk/en/news/latest-news/?view=News&amp;id=564631882 |titel=Arab League Resolution on Libya |werk=Homepage F&amp;C Office Latest News |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sanktionen der EU ====<br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der von EU-Sanktionen gegen Libyen 2011 betroffenen Personen und Institutionen]]<br /> <br /> Der Rat der Europäischen Union hat am 10. März 2011 in Brüssel weitere EU-Sanktionen gegen fünf libysche Finanzeinrichtungen beschlossen.&lt;ref&gt;http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:064:0029:0030:DE:PDF&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die libysche Zentralbank und die Staatsfonds halten Beteiligungen an einer Reihe europäischer – insbesondere italienischer – Gesellschaften, darunter an der [[Unicredit]] S.p.A. in [[Mailand]] und deren Tochtergesellschaft [[Bank Austria]] sowie weitere europäische und US-amerikanische Unternehmensbeteiligungen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt; Beteiligungen der LIA bestehen auch an schweizerischen Firmen.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt; Libyen ist zudem auch an [[Juventus Turin]] beteiligt.&lt;ref&gt;oe1.orf.at: ''[http://oe1.orf.at/artikel/271557 EU: Schärfere Sanktionen gegen Libyen]'', Zugriff am 12. März 2011&lt;/ref&gt; Der sich in libyschem Besitz befindliche niederländische Ölkonzern und Tankstellenbetreiber [[Tamoil]] ist von den Sanktionen hingegen noch nicht betroffen.<br /> <br /> Auf einer Ministerratstagung der Europäischen Union am 28. Februar in Brüssel wurden auf Beschluss 2011/137/[[Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik|GASP]] des Rates der Europäischen Union über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen Sanktionen für 26 Personen erlassen. Darunter 16 Personen aufgrund der [[Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates]], siehe in der Liste unten unter Nr. 1-16.&lt;ref&gt;http://www.bafa.de/ausfuhrkontrolle/de/embargos/libyen/be2010_137.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st07/st07084-ad01re01.de11.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3912&amp;Alias=amtsblatt&amp;abClass=Kundmachungen&amp;abKategorie=S%E4mtliche+Rechtsgesch%E4fte+und+Handlungen+sind+untersagt Amtsblatt zur Wiener Zeitung&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dazu gehört ein Waffenexportverbot, ein Einreiseverbot in die EU sowie eine Sperrung der Vermögenswerte. Ein Importverbot von Öl und Gas aus Libyen hat die EU nicht beschlossen, da diese nur die Bevölkerung des Landes treffe, erklärte EU-Energiekommissar [[Günther Oettinger]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE71R09020110228 |titel=EU beschließt Sanktionen gegen Libyen |werk=Reuters|datum=2011-02-28 |zugriff=2011-03-03}}&lt;/ref&gt; Produktion und Export libyschen Erdöls sind allerdings weitgehend zum Erliegen gekommen.&lt;ref&gt;[http://www.mmnews.de/index.php/gold/7377-libyen-oel-export-stopp Libyen Öl-Export Stopp&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Von Westerwelle wurde nach einem Treffen mit Außenministern am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in [[Genf]] ein kompletter Zahlungsstopp an Libyen für einen Zeitraum von 60 Tagen vorgeschlagen. Ein formeller Beschluss wurde nicht gefasst. Auch das Einfrieren des Handels mit Aktien von Unternehmen mit libyscher Staatsbeteiligung sei im Gespräch.&lt;ref&gt;[http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&amp;tx_ttnews%5Btt_news%5D=100868&amp;tx_ttnews%5BbackPid%5D=54&amp;cHash=f72e24044e greenpeace magazin. tagesthemen 28. Februar 2011] Abruf am 4. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Mustafa Zarti]] wurde von der EU am 10. März 2011 auf die Liste der von EU-Sanktionen gegen das libysche Regime erfassten Führungspersönlichkeiten gesetzt. Der Sprecher des österreichischen Außenministeriums bestätigte am selben Tag, dass damit auch Zartis Konten gesperrt werden. Bereits eine Woche zuvor, am 3. März&lt;ref name=&quot;Österreich&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://orf.at/stories/2045558/2045557/|titel=30 Mrd. Dollar in Österreich geparkt?|werk=[[ORF]]|datum=2011-03-04|sprache=de|zugriff=2011-03-04}}&lt;/ref&gt; waren seine Konten mittels einer Verordnung von der Oesterreichischen Nationalbank eingefroren worden. Zarti darf sich als Inhaber eines bis 2016 gültigen österreichischen Passes weiter in der EU aufhalten.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor derStandard.at, Sakozy will EU gezielte Luftangriffe auf Libyen vorschlagen, 13:38 und 14:32 Uhr, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 22:30 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die italienische Zentralbank in Rom hat laut Bericht vom 14. März 2011 mitgeteilt, dass eine Bank mit engen Beziehungen zu Libyen von Italien unter staatliche Kontrolle gestellt wurde.&lt;ref name=&quot;DW0314&quot;/&gt;<br /> <br /> Wie schon am 18. März 2011 angekündigt, haben die EU-Außenminister am 21. März 2011 auf einem Treffen in Brüssel ihre Wirtschaftssanktionen gegen Tripolis verschärft. Die Kontoverbindungen für drei führende Geschäftsbanken und sechs weitere Firmen werden gekappt. Zudem wurde beschlossen, das Vermögen von elf weiteren Vertretern der libyschen Staatsführung einzufrieren.&lt;ref name=&quot;DLF0321&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Libyen: Luftangriffe fortgesetzt / NATO noch nicht einig über Beteiligung an Militäreinsatz |hrsg=Deutschlandradio | werk=Deutschlandfunk Nachrichten 10:00 bis 23:00 Uhr |datum=2011-03-21 |sprache=de |zugriff=2011-03-21 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einem Bericht vom 23. März 2011 erweiterte die EU ihre Sanktionen nochmals. Das Vermögen von 15 Unternehmen (Tochtergesellschaften des staatlichen libyschen Ölkonzerns) sowie weiterer zehn Personen soll gesperrt worden sein.<br /> &lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/nato_waffenembargo_libyen_1.10001402.html |titel=Die Nato setzt das Waffenembargo gegen Libyen um |hrsg=NZZ |werk=NZZ Online |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-26 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vereinigte Staaten ===<br /> Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verurteilten erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.&lt;ref name=&quot;Presse1&quot; /&gt; [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Barack Obama]] veranlasste am 25. Februar durch eine [[Executive Order]] mit sofortiger Wirkung Sanktionen gegen Oberst Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, [[Mutassim Gaddafi]], Khamis Gaddafi und Aisha Gaddafi. Das gesamte Vermögen und der Immobilienbesitz der Gaddafis in den USA wurde damit blockiert.&lt;ref&gt;[http://www.scribd.com/doc/49572797/2011libya-eo 2011libya.eo&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Rund 30 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Milliarden Euro) an libyschen Geldern sollen in den USA gesperrt worden sein.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/usa-frieren-30-milliarden-dollar-an-libyschen-guthaben-ein-1658818.html USA frieren 30 Milliarden Dollar an libyschen Guthaben ein | STERN.DE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 28. Februar begannen die USA, wie andere Staaten auch mehrere Kriegsschiffe in die Nähe von Libyen zu bringen, darunter die [[USS Kearsarge (LHD-3)|USS Kearsarge]] und [[USS Ponce (LPD-15)|USS ''Ponce'']] sowie 400 [[United States Marine Corps|Marineinfanteristen]] der 26. Marine Expeditionary Unit, die in Kreta stationiert wurden. Nach Angaben von Außenministerin [[Hillary Clinton]] geschieht dies in Vorbereitung humanitärer Hilfe.&lt;ref&gt;Süddeutsche Zeitung vom 28. Februar 2011:[http://www.sueddeutsche.de/politik/aufstand-in-libyen-gaddafi-verliert-kontrolle-ueber-oelfelder-1.1066149 Gaddafi verliert Kontrolle über die Ölfelder]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die New York Times hatte am 7. März darüber berichtet, das [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Militär]] bereite zum Beispiel den Einsatz von Flugzeugen im internationalen Luftraum vor, mit denen der Funkverkehr in Libyen gestört werden könne.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net, 7. März 2011] Abrufe am 7. und 8. März 2011&lt;/ref&gt; Die beiden Senatoren und früheren Präsidentschaftskandidaten [[John Kerry]] (Demokratische Partei, Massachusetts) und [[John McCain]] (Republikanische Partei, Arizona) hatten sich erneut für eine Flugverbotszone ausgesprochen. Der [[Senat der Vereinigten Staaten]] hatte bereits am 1. März eine dementsprechende Entschließung verabschiedet.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.bloomberg.com/news/2011-03-06/no-fly-zone-over-libya-urged-as-mccain-kerry-downplay-risks.html |title=No-Fly Zone Over Libya Urged by McCain, Kerry as Gates, Mullen Have Doubts |publisher=[[Bloomberg L.P.]] |date=2011-03-07 |accessdate=2011-03-08 |author=David Lerman |language=Englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Außenministerin Hillary Clinton sagte am 10. März 2011 vor einem Ausschuss des [[Kongress der Vereinigten Staaten|US-Kongresses]], dass die USA ihre bestehenden Beziehungen mit der libyschen Botschaft in Washington suspendieren. Sie machte deutlich, weiter Kontakt zur libyschen Opposition zu suchen. Sowohl in den USA als auch auf ihrer für die nächste Woche geplanten Reise nach Ägypten und Tunesien werde sie auf die Opposition zugehen, um zu erfahren, was die USA zusätzlich tun könnten. Nach einem US-Pressebericht unter Bezug auf einen Vertreter des US-Geheimdienstes hat Gaddafi Bargeldreserven im Umfang von vielen Milliarden Dollar angelegt, die ihn gegen internationale Sanktionen immun machen. Der Direktor der National Intelligence James Clapper bezeichnete bei einer Senatsanhörung in Washington die libysche Luftabwehr als zweitgrößte der Region. Es gebe 31 große Stellungen für Boden-Luft-Raketen. Außerdem verfügten Gaddafis Truppen über große Vorräte an tragbaren Luftabwehrraketen.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor?_artikelIndex=1 derStandard.at, Sarkozy will EU gezielte Luftangriffe auf Libyen vorschlagen, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 22:30 Uhr&lt;/ref&gt; Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, [[Thomas E. Donilon]], kündigte unterdessen an, dass die USA ein Team von Helfern in den von den Rebellen kontrollierten Osten entsenden werden. Es handele sich dabei jedoch nicht um eine Militärintervention, sondern um eine rein [[Humanitäre Intervention|humanitäre Mission]].&lt;ref&gt;[http://www.msnbc.msn.com/id/42014852/ns/world_news-mideastn_africa/ U.S. to send aid teams to rebel-held eastern Libya]&lt;/ref&gt; Donilon erklärte auch, die US-Regierung sei bereit, Diplomaten zu Gesprächen mit Führern der Rebellen in den Osten Libyens zu entsenden.&lt;ref name=&quot;Zeit Online1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-03/libyen-usa-geheimdienst-analyse?page=1|titel=US-Geheimdienstchef bezweifelt Sieg der Gadhafi-Gegner|werk=Zeit Online|datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Präsident Barack Obama sagte am 11. März 2011 auf einer Pressekonferenz in Washington, dass er einen Sondergesandten für Kontakte zur libyschen Opposition einsetzen will.&lt;ref name=&quot;derStandard.at1103&quot;/&gt; Am 15. März 2011 wurde in einem Pressebericht Chris Stevens als Sonderbeauftragter benannt. Stevens und Gene Cretz, ehemaliger US-Botschafter in Tripolis, waren dem Bericht nach bei einer Begegnung von Hillary Clinton und Mahmud Jibril vom Nationalrat der Aufständischen zu Gesprächen in Paris zugegen.&lt;ref name=&quot;Tagblatt0315&quot;/&gt; Die Resolution der Arabischen Liga vom 12. März 2011 wurde von der US-Regierung als wichtiger Schritt begrüßt. Gleichzeitig wurde von ihr Unterstützung für die libysche Opposition angekündigt. Das Präsidentenamt gab bekannt, die USA bereiteten sich in enger Abstimmung mit ihren internationalen Partnern auf alle Eventualitäten vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820226118/Arabische-Liga-fuer-UN-Flugverbotszone |titel=Arabische Liga für UN-Flugverbotszone |werk=derStandard.ag |datum=2011-03-13 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Wirtschaftliche Sanktionen der USA ====<br /> Der Handel mit libyschem Erdöl ist nach Händlerinformationen infolge der US-Sanktionen zum Erliegen gekommen. Es gebe ein Embargo für Dollar-Zahlungen nach und von Libyen. Angaben der staatlichen libyschen Ölgesellschaft zufolge fördert Libyen zur Zeit noch ein Drittel der ursprünglichen Menge an Erdöl. Das sind statt 1,6 Millionen Fass noch 500.000 Fass pro Tag.&lt;ref name=&quot;drs.ch&quot;&gt;http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.5ebb9b6d0ee33826366e3876fd14e479.html?s=al SR DRS, Libyen: UNO-Hilfsschiff in Benghasi angekommen, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 21:50 Uhr&lt;/ref&gt; Der gesamte Überweisungsverkehr in US-Dollar sei blockiert. Die Banken seien nicht mehr bereit, den Zahlungsverkehr für das Ex- und Importgeschäft mit libyschem Öl, das in Dollar abgewickelt wird, zu finanzieren. Den Anfang machten führende US-Ölkonzerne, die sich entschieden hatten, den Handel mit Libyen einzustellen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt; Zeitgleich mit der EU haben die Vereinigten Staaten ihre Sanktionen gegen das libysche Regime ausgeweitet. Nach Mitteilung des US-Finanzministeriums wurden am 10. März 2011 Vermögenswerte weiterer Mitglieder der Familie des Machthabers Gaddafi und einiger seiner engsten Berater, darunter [[Safia Farkasch]] und [[Abdullah al Senussi]], eingefroren.&lt;ref name=&quot;SpOn0312&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750474,00.html |titel=Chef der Arabischen Liga verlangt Flugverbotszone |werk=Spiegel Online |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt; Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten hat am 15. März 2011 die Vermögenswerte des libyschen Außenministers Musa Kussa und 16 libyscher Firmen eingefroren, um den Druck auf das Gaddafi-Regime weiter zu erhöhen. <br /> &lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/15/usa-treasury-libya-idUSN1527186420110315 |titel=UPDATE 1-U.S. freezes assets of Libyan foreign minister, firms<br /> |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Russland ===<br /> Die politische Führung [[Russland]]s fürchtet, dass die arabischen Rebellionen sich bis in die russischen, von Muslimen bewohnten Gebiete im Nordkaukasus ausbreiten könnten.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2011, S.5&lt;/ref&gt; Sie sprach sich gegen ein militärisches Eingreifen anderer Staaten in Libyen aus.&lt;ref&gt;[http://www.russland-news.de/russische_armee_es_gab_keine_luftangriffe_auf_bengasi_29002.html Russische Armee: Es gab keine Luftangriffe auf Bengasi]&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Russlands Vertreter bei der NATO [[Dmitri Rogosin]] sagte, die Versuche des Westens, Ländern wie Libyen die Demokratie zu bringen, würden die [[Islamismus|islamische Radikalisierung]] verstärken. &lt;ref&gt;[http://www.interfax-religion.com/?act=news&amp;div=8261 Attempts to force democracy onto Middle East will increase Islamic radicalism - Rogozin]&lt;/ref&gt; Ministerpräsident Putin ist der Meinung, im Iran hätte die Einmischung des Westens seinerzeit die islamische Revolution befördert, in einem Teil Palästinas die vom Westen als Terrororganisation eingestufte [[Hamas]] in freien Wahlen an die Macht gebracht. Rogosin unterstellte der NATO, sie wolle die Unruhen nutzen, um ihren Verantwortungsbereich in die arabischen und nordafrikanischen Länder ausweiten.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2011, S.5&lt;/ref&gt; <br /> <br /> ==== Sanktionen der Russischen Föderation ====<br /> Am 14. März 2011 wurde berichtet, dass Russland ebenfalls Sanktionen gegen die libysche Führung verhängt hat. Nach einem Dekret von Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] dürfen Oberst Gaddafi und seine Familie russischen Boden nicht betreten. Außerdem wurden demnach Finanzgeschäfte mit der libyschen Herrscherfamilie untersagt.&lt;ref name=&quot;DW0314&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14910708,00.html |titel=UN-Sicherheitsrat berät über Flugverbot |werk=DW-World.de Deutsche Welle |datum=2011-03-14 |zugriff=2011-03-14 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> Angesichts der Entwicklung in Libyen beschloss der [[Schweiz]]er [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] am 24. Februar 2011, alle möglichen Vermögenswerte Gaddafis und seines Umfeldes in der Schweiz mit sofortiger Wirkung zu sperren, um eine [[Veruntreuung]] von staatlichem libyschen Eigentum zu vermeiden.&lt;ref&gt;[http://www.news.admin.ch/dokumentation/00002/00015/?lang=de&amp;msg-id=37795 Bundesrat verurteilt die Gewaltanwendung gegen das libysche Volk und sperrt allfällige Vermögenswerte von Moammar Gaddafi in der Schweiz] Pressemitteilung in: [[admin.ch]] vom 24. Februar 2011&lt;/ref&gt; Dies betraf 29 Personen, darunter Muammar al-Gaddafi und seine Familie, weitere Verwandte und libysche Wirtschaftsführer.&lt;ref&gt;[http://www.cash.ch/news/alle/chlibyen_schweiz_sperrt_allfaellige_vermoegen_von_muammar_algaddafi-1006032-448 Schweiz sperrt allfällige Vermögen von Muammar al-Gaddafi] in: [[Cash (Marke)|Cash]] vom 24. Februar 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Verordnung<br /> über Maßnahmen gegen gewisse Personen aus Libyen [http://www.admin.ch/dokumentation/gesetz/00068/index.html?lang=de&amp;download=M3wBPgDB_8ull6Du36WenojQ1NTTjaXZnqWfVpzLhmfhnapmmc7Zi6rZnqCkkIN2g3,EbKbXrZ6lhuDZz8mMps2gpKfo (PDF, 507KB)] in: [[admin.ch]] vom 24. Februar 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut Bericht vom 10. März 2011 wurden in der Schweiz libysche Oppositionelle empfangen. Bundespräsidentin [[Micheline Calmy-Rey]] sprach in [[Bern]] mit einem Angehörigen des Nationalen Libyschen Übergangsrats. Sie äußerte sich besorgt über die schwierige Lage der libyschen Bevölkerung und erklärte, die Schweiz werde alles tun, um den Opfern des Bürgerkriegs mit diplomatischen und humanitären Mitteln beizustehen.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.e405c3ef2af6fbc768cd25e988285366.html?s=al SR DRS, Libyen: Kämpfe und Diplomatie, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 21:40 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Außendepartement der Schweiz teilte am 19. März 2011 mit, die Schweiz anerkenne den Beschluss des UN-Sicherheitsrats zur Auferlegung einer Flugverbotszone über Libyen. Mit der Resolution würden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um das Leiden der wehrlosen Zivilbevölkerung in Libyen zu beenden. Die Schweiz verurteile jede nicht demokratisch legitimierte Gewalt von Behörden gegen die eigene Bevölkerung aufs Schärfste, hiess es weiter. Die Verantwortlichen - soweit sie nicht in ihren Ländern nach Gebühr bestraft würden - müssten in besonders schweren Fällen vor einem internationalen Gericht zur Rechenschaft gezogen werden.&lt;ref name=&quot;GCHUN0319&quot;/&gt;<br /> <br /> Die Schweiz hat nach einem Bericht vom 23. März 2011 zur Ausführung des UN-Beschlusses Überflugrechte für Militärflugzeuge erteilt. Bereits etwas früher wurden Durchfahrtsrechte für Militärfahrzeuge gewährt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/die_schweiz_erlaubt_ueberfluege_fuer_libyen-einsaetze_1.10001484.html |titel=Die Schweiz erlaubt Überflüge für Libyen-Einsätze |werk=NZZ Online |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Arabische Liga ===<br /> Die [[Arabische Liga]] beschloss am 22. Februar, Libyen vorläufig von ihren Sitzungen auszuschließen. Das teilte die Organisation nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo mit.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stern.de/news2/aktuell/arabische-liga-will-libyen-vorerst-von-treffen-ausschliessen-1656749.html |title=Arabische Liga will Libyen vorerst von Treffen ausschließen – Die Arabische Liga will Libyen bis auf Weiteres von Treffen der Organisation ausschließen |work=stern.de |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-23}}&lt;/ref&gt; Am 22. Februar 2011 trat die Arabische Liga angesichts der dramatischen Entwicklungen in Libyen zu einer Dringlichkeitssitzung in ihrem Hauptquartier in Kairo zusammen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://de.rian.ru/politics/20110222/258408801.html |title=Aufstand in Libyen: Ägypten verstärkt Grenzschutz - Italien entsendet Kriegsschiff |work=RIA Novosti |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Gleichzeitig forderte die Liga von Libyen unter anderem die sofortige Wiederherstellung der Kommunikationsverbindungen und der Berichterstattung.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/politik/arabische-liga-schliesst-libyen-vorerst-aus/3875840.html Tagesspiegel, 23. Februar 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Aussetzung der Beteiligung Libyens an den Sitzungen der Organisation unter wiederholter Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens des libyschen Regimes gegen Proteste wurde auf einem Treffen der Liga am 2. März 2011 bekräftigt und nun auch eine Flugverbotszone als eine mögliche Maßnahme in Betracht gezogen, nachdem die Liga zuvor jegliche ausländische Einmischung in Libyen abgelehnt hatte. Die Minister beschlossen, das Gespräch darüber fortzusetzen, wie die libyschen Bürger am besten geschützt und ihre Sicherheit am besten gewährleistet werden könnte. Eine Flugverbotszone sei als Option mit eingeschlossen. Sie wäre in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union durchzuführen. Arabische Liga und Afrikanische Union sollten sich miteinander in diesem Punkt abstimmen.&lt;ref&gt;[http://www.alarabiya.net/articles/2011/03/02/139891.html Arabs demand Libya halt violence, eye no-fly zone, Al Arabiya, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.c31a374931291706f81f796aad5994bf.html?s=al Arabische Liga ist gegen ausländische Truppen, SR DRS, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> Der irakische Außenminister Hoschijar Sebari appellierte zum Auftakt des Treffens an Gaddafi, das Blutvergießen zu stoppen und den Willen des Volkes zu erfüllen.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/247362.der-internationale-druck-auf-ghadhafi-steigt-weiter.html SR DRS, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 8. März äußerte sich der Vertreter der Liga in Deutschland, Abdul Nabi Mussayab, zurückhaltend. Die Liga und die (noch zu klärende) Position der [[Afrikanische Union|Organisation für Afrikanische Einheit]] müssten in die Entscheidung unbedingt einbezogen werden. Die Abstimmungen, insbesondere mit Libyens Nachbarstaaten, liefen derzeit noch. Es sei für eine Entscheidung noch zu früh. Die Liga wolle auch die weitere Lageentwicklung noch abwarten.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1405796/ DLF Lage ist noch nicht eindeutig, 8. März 2011] Abruf am 8. März 2011&lt;/ref&gt; Nach einem Bericht der NZZ verlangt die Liga eine Genehmigung der UNO für eine Flugverbotszone.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/araber_nicht_uneingeschraenkt_fuer_flugverbotszone_1.9805653.html Araber nicht uneingeschränkt für Flugverbotszone, NZZ, 8. März 2011] Abruf am 8. März 2011 ca. 14:25 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] haben durch ihren Außenminister [[Abdullah bin Said al-Nahjan|Abdullah bin Sajid al Nuhujjan]] signalisiert, eine Luftraumsperrung zu unterstützen, falls der UN-Sicherheitsrat in dieser Richtung aktiv werden würde.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-gaddafi-laesst-mindestens-fuenf-luftangriffe-gegen-aufstaendische-fliegen_aid_606664.html Focus Online, 8. März 2011] Abruf am 8. März 2011 ca. 17:05 Uhr&lt;/ref&gt; Der Generalsekretär des [[Golf-Kooperationsrat]]es (GCC), [[Abd ar-Rahman ibn Hamad al-Attiyya|Abdul Rahman Hamad al Attijah]], verurteilte die Massaker des libyschen Regimes an der eigenen Bevölkerung scharf und bezeichnete sie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach Presseberichten vom 10. März wurde von Gaddafi [[Abdurrahman al-Sawi]] als Unterhändler nach Kairo entsandt, um der ägyptischen Führung eine Botschaft zu übermitteln und sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa zu treffen.&lt;ref name=&quot;FTD.de&quot; /&gt;<br /> <br /> Der ägyptische Generalsekretär der Liga [[Amr Musa]] befürwortet eine internationale Flugverbotszone über Libyen. Von wem sie militärisch durchzusetzen wäre, würde von der Beschlusslage im UN-Sicherheitsrat abhängen. Musa betrachtet es als eine humanitäre Aufgabe, dem libyschen Volk mit einer Luftraumsperrung in seinem Freiheitskampf gegen ein zunehmend menschenverachtendes Regime Beistand zu leisten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/Ich-rede-von-einer-humanitaeren-Aktion/story/25696534?dossier_id=852 |titel=Ich rede von einer humanitären Aktion |werk=Tages-Anzeiger |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der omanische Außenminister Youssef bin Alawi bin Abdullah hatte zum Auftakt des Sondertreffens der Liga am 12. März 2011 geäußert, die arabischen Staaten müssten intervenieren, um nicht eine unerwünschte ausländische Einmischung zu riskieren. Es wurde auch zu diesem Zeitpunkt berichtet, dass die Liga bereits mit dem Nationalrat der libyschen Aufständischen Beziehungen begründet hatte und die Erweiterung dieser ersten aufgenommenen Kontakte zu einer formalen Anerkennung des Nationalrats mit auf der Agenda des Treffens stand. Die Liga habe zwar Libyen suspendiert, jedoch nicht alle Beziehungen zur Gaddafi-Regierung abgebrochen. Sie begründete dies damit, dass sie Verbindung zu den Leuten brauche, die die Situation in Libyen kontrollieren. &lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://au.news.yahoo.com/thewest/a/-/world/9000870/at-arab-league-oman-urges-action-on-libya/ |titel=At Arab League, Oman urges action on Libya |werk=The West Australian thewest.com.au au.news.yahoo.com |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Afrikanische Union ===<br /> Die [[Afrikanische Union]] (AU) hat am 23. Februar das brutale Vorgehen der libyschen Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten scharf verurteilt. Der Vorsitzende der AU-Kommission, [[Jean Ping]], rief die libysche Regierung zu einem Ende des Blutvergießens auf. Nur Dialog könne zu einer angemessenen Lösung für die Probleme des Landes führen.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/news-022011/24/iptc-bdt-20110224-68-28906664xml AU: Afrikanische Union verurteilt Gewalt in Libyen | News | ZEIT ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der gambische Präsident [[Yahya Jammeh]] soll zu verstehen gegeben haben, ''die Untätigkeit der AU sei „schockierend“. Wenn der Staatenbund in derart brenzligen Angelegenheiten seiner Mitglieder keine Stimme finde, brauche er sich nicht zu wundern, wenn wieder einmal andere, etwa die ehemaligen Kolonialmächte und die USA, die Initiative ergriffen.''&lt;ref&gt;[http://www.fr-online.de/politik/spezials/aufruhr-in-arabien/ohrenbetaeubendes-schweigen/-/7151782/7414336/-/index.html Frankfurter Rundschau Online, Ohrenbetäubendes Schweigen, 27. Februar 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 17:50 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 7. März wurde gemeldet, die AU werde ein „Fact-Finding“-Komitee nach Libyen entsenden. Gaddafi habe erklärt, er sei in ständigem Kontakt mit der AU gewesen und wolle zeigen, dass Berichte über Probleme in seinem Land eine Lüge seien.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/rebellen_in_libyen_nehmen_soldaten_gefangen_1.9792871.html NZZ, Chronologie der Ereignisse in Libyen vom Montag, 7. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 18:10 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.trust.org/alertnet/news/african-union-to-send-fact-finders-to-libya-gaddafi Thomson Reuters Foundation: Trust.org, African Union to send fact-finders to Libya-Gaddafi, 7. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 19:10 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Organisation der Islamischen Konferenz ===<br /> Die [[Organisation der Islamischen Konferenz]] (OIC) hat am 24. Februar die maßlose Gewalt gegen Zivilisten in Libyen verurteilt. Generalsekretär [[Ekmeleddin İhsanoğlu]] forderte das brutale Niederschlagen der Proteste zu stoppen und einen „ernsten Dialog“ mit den Demonstranten einzuleiten. Unterdrückung und Einschüchterung widerspreche islamischen Werten und den Regeln der Menschlichkeit, hieß es in einer verbreiteten Erklärung der OIC.&lt;ref&gt;[http://www.igmg.de/nachrichten/artikel/2011/02/24/oic-verurteilt-das-gewaltsame-vorgehen-gaddafis.html OIC verurteilt das gewaltsame Vorgehen Gaddafis - IGMG.de - Das islamische Portal&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 28. Februar 2011 übergab der libysche Botschafter und ständige Repräsentant Libyens bei der OIC, Mohammed Saeed Al-Kachatt, dem OIC-Generalsekretär eine schriftliche Nachricht des Sekretärs des libyschen allgemeinen Volkskomitees für auswärtige Beziehungen und internationale Zusammenarbeit, Musa M'Hamed Kussa. Das OIC-Generalsekretariat wurde darin eingeladen, eine Fact-finding Mission zu entsenden, um sich aus erster Hand ein Bild der aktuellen Situation in Libyen zu verschaffen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.oic-oci.org/topic_detail.asp?t_id=4984&amp;x_key= |titel=Libyan Arab Jamahiriya requests OIC General Secretariat to dispatch fact-finding mission |werk=OIC News |datum=2011-02-28 |zugriff=2011-03-22 |sprache=englisch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Generalsekretär ging in einer Rede bei der 16. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf am 1. März 2011 auch auf die Situation in Libyen ein. Er unterstrich die grundsätzliche Position der OIC hinsichtlich der Beilegung von Konflikten mit friedlichen Mitteln (&quot;settlement of dispute through peaceful means&quot;) und warnte die internationale Gemeinschaft vor irgendeiner möglichen militärischen Intervention beim Umgang mit der Situation in Libyen.<br /> <br /> {{Zitat|Speaking at the High level Segment of the 16th session of the UN Human Rights Council in Geneva, the Secretary General emphasized that only consensus should form the basis of involvement and action by the international community in dealing with recent developments including those in some parts of the Muslim world that reflected the peoples’ aspirations to good governance, democracy and human rights.|(Ekmeleddin Ihsanoglu) | OIC News, 2. März 2011&lt;ref&gt;{{ Internetquelle |url=http://www.oic-oci.org/topic_detail.asp?t_id=4993&amp;x_key= |titel=Ihsanoglu calls for settlement of disputes through peaceful means |hrsg=OCI |werk=OIC News |datum=2011-03-02 |zugriff=2011-03-22 |sprache=en }}&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> === Lateinamerika einschließlich [[Bolivarianische Allianz für Amerika|ALBA-Staaten]] ===<br /> Nach Auskunft des venezolanischen Informationsministeriums am 3. März soll Präsident [[Hugo Chávez]] mit Muammar al-Gaddafi über die Gründung eines Komitees für den Frieden in Libyen gesprochen haben. Geplant sind Vermittlungsgespräche eines zu bildenden „Blocks freundlich gesinnter Staaten“ mit dem Ziel, eine Annäherung und Konfliktlösung zwischen Regierung und Opposition zu erreichen. Gaddafi und der Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa sollen nach Informationen von Al Jazeera einem solchen Friedensplan zugestimmt haben.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen-komitee-des-friedens-soll-gewalt-beenden_aid_605085.html Libyen: „Komitee des Friedens“ soll Gewalt beenden - Krise in der arabischen Welt - FOCUS Online&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Amr Mussa hat Reuters gegenüber die Behauptung seiner Einwilligung jedoch dementiert. Der Vorschlag sei bekannt und er werde weiter geprüft. Einige Staatschefs der Liga seien konsultiert worden.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110303/258479553.html Arabische Liga prüft Friedensplan, RIA Novosti, 3. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Es gebe aber noch keine Einigung.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.3872e8eb5969a640b1c602cf4139378e.html?s=al SR DRS, 3. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Gegenüber AFP soll geäußert worden sein, es wäre diplomatisch unklug von der Liga, vor einem im April vorgesehenen Gipfeltreffen arabischer und südamerikanischer Staaten den Vorschlag einfach abzuweisen, denn bei dem Gipfel handele es sich um eine Good will-Initiative.&lt;ref&gt;[http://bigpondnews.com/articles/World/2011/03/04/Arab_League_Libya_mull_Chavez_mediation_584655.html BigPond News, 4. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Der Vorsitzende des libyschen Nationalrats Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail lehnte jegliche Gespräche mit Gaddafi laut Al Jazeera ab. Mit ihm sei diesbezüglich auch kein Kontakt aufgenommen worden.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot; /&gt; Auch auf Seiten Gaddafis fand der Vorschlag von Chávez wenig Beachtung. Saif al-Islam Gaddafi äußerte, Libyen brauche keine Hilfe von außen, um seine Probleme zu lösen.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819620021/Krieg-verlagert-sich-in-die-Oelgebiete derStandard.at, Krieg verlagert sich in die Ölgebiete, 4. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 22:00 Uhr&lt;/ref&gt; Chávez machte den Vorschlag schon am 28. Februar 2011&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.telesurtv.net/secciones/noticias/89674-NN/chavez-propone-crear-comision-de-paz-para-solucionar-conflicto-libio/ |titel=Chávez propone crear comisión de paz para solucionar conflicto libio |werk=TeleSUR, La Habana |datum=2011-02-28 |zugriff=2011-03-24 |sprache=spanisch }}&lt;/ref&gt; und schlug am 4. März 2011 in Caracas die Einbeziehung des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter in seine Vermittlungsbemühungen vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://amerika21.de/meldung/2011/03/25352/chavez-carter-libyen |titel=Chávez: Carter soll in Libyen vermitteln |werk=Portal amerika21.de — Forum für ein anderes Amerika, Berlin |datum=2011-03-05 |zugriff=2011-03-24 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt; Der Vorschlag soll von den USA abgelehnt und von Frankreich und Italien kritisch und skeptisch kommentiert worden sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://amerika21.de/nachrichten/2011/03/25267/chavez-libyen |titel=ALBA stützt Chávez-Vorschlag für Libyen |werk=Portal amerika21.de — Forum für ein anderes Amerika, Berlin |datum=2011-03-05 |zugriff=2011-03-24 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweden ===<br /> Schweden hat Vermögenswerte des libyschen Regimes im Umfang von rund zehn Milliarden Kronen (1,7 Milliarden Schweizer Franken) laut Pressebericht vom 23. März 2011 eingefroren. Jonatan Holst, ein Sprecher der Finanzaufsicht, teilte mit, möglicherweise sei noch mehr Geld des libyschen Regimes in Schweden versteckt. Einzelheiten wurden nicht genannt. Ab dem 2. März 2011 waren die schwedischen Unternehmen von der Finanzaufsicht aufgefordert, alle finanziellen Verbindungen zu Libyen zu melden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/Libysche-Staatsmedien-berichten-von-vielen-zivilen-Opfern/story/25633780?dossier_id=852 |titel=Libysche Staatsmedien berichten von «vielen zivilen Opfern» |werk=Tages-Anzeiger Online/Newsnetz, Zürich |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-24 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> === Nordkorea===<br /> Offiziellen Stellen in Nordkorea zufolge hätte Libyien besser nicht auf sein Atomprogramm verzichten solle und habe damit letztendlich die Reaktion des Westens provoziert. Die [[New York Times]] zitierte einen Blogeintrag des Koreaspezialisten [[Rüdiger Frank]], wonach aus nordkoreanischer Perspektive aufgrund der Entwicklung in Lbyien ein Abrücken von der [[Sŏn’gun]]-Politik („Armee zuerst“) in der Demokratischen Volksrepublik (Nord-)Korea in weite Ferne rücke. &lt;ref&gt;http://www.nytimes.com/2011/03/25/world/asia/25korea.html?ref=asia North Korea Suggests Libya Should Have Kept Nuclear Program] von MARK McDONALD, NYT 24.3.2011 &lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weitere Reaktionen ===<br /> Der türkische Ministerpräsident [[Recep Tayyip Erdoğan]] sprach sich am 26. Februar gegen mögliche UN-Sanktionen gegen Libyen aus. Unter den Strafmaßnahmen hätte vor allem die Bevölkerung zu leiden, nicht das Regime von Muammar al-Gaddafi.&lt;ref&gt;[http://www.radiobasel.ch/aktuell/nachrichten/erdogan-kritisiert-sanktionen-gegen-libyen-2011-02-26 Erdogan kritisiert Sanktionen gegen Libyen | Radio Basel&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das [[Stockholm International Peace Research Institute|Internationale Institut für Friedensforschung in Stockholm]] (SIPRI) verdächtigte am 1. März [[Weißrussland]], eine größere Menge Waffen an Libyen geliefert zu haben. So soll am 15. Februar 2011 vom Luftwaffenstützpunkt in [[Baranawitschy]] ein vermutlich mit Waffen und Munition beladenes Transportflugzeug vom Typ [[Iljuschin Il-76|Il-76]] zum libyschen Militärflugplatz [[Sabha]] geflogen sein. Auch sollen Angehörige des Gaddafi-Clans in den letzten Tagen mit einem Geschäftsreiseflugzeug vom Typ [[Dassault Falcon 900|Falcon 900]] von Tripolis nach Weißrussland geflogen sein.&lt;ref&gt;[http://www.news.com.au/world/arms-deliveries-from-belarus-to-libya/story-fn6sb9br-1226013868112 Belarus sends arms to Libya | News.com.au&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Interpol]] gab Warnhinweise über Gaddafi und 15 seiner engen Vertrauten an die 188 Mitgliedsstaaten heraus.&lt;ref&gt;[http://www.123recht.net/article.asp?a=87329&amp;ccheck=1 AFP 4. März 2011 17:31 Uhr]&lt;/ref&gt; Es erschien ein Steckbrief in mehreren Sprachen.&lt;ref&gt;http://www.interpol.int/Public/ICPO/PressReleases/PR2011/PR015ON.pdf&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|2011 Libyan protests|Aufstand in Libyen 2011}}<br /> * Kommuniqué des Pariser Gipfels zur Unterstützung des Libyschen Volkes vom 19. März 2011: [http://www.state.gov/p/eur/rls/or/158663.htm engl.], [http://www.elysee.fr/president/les-actualites/communiques-de-presse/2011/sommet-de-paris-pour-le-soutien-au-peuple-libyen.10951.html frz.]<br /> * [http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-468/_nr-1512/i.html Aufstand in Libyen: Es ist ihre Revolution] Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung vom 28. Februar 2011 (Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de)<br /> * {{internetquelle| autor=| hrsg=| url=http://www.spiegel.de/thema/libyen_unruhen_2011/| format=| sprache=de| titel=Aufstand in Libyen| titelerg=Alle Artikel, Hintergründe und Fakten| werk=[[Spiegel Online]] | seiten=| datum=| archiv-url=| archiv-datum=| zugriff=2011-02-22| kommentar=Dossier zu den Protesten in Libyen| zitat=| offline=}}<br /> * {{internetquelle| autor=| hrsg=| url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/live-blog-libya-feb-26| format=| sprache=en| titel=Live Blog – Libya| titelerg=| werk=[[Al Jazeera]]| seiten=| datum=| archiv-url=| archiv-datum=| zugriff=2011-02-22| kommentar=Live-Blog zu den Protesten in Libyen| zitat=| offline=}}<br /> * {{internetquelle<br /> | autor=| hrsg=<br /> | url=http://www.libyafeb17.com/<br /> | format=| sprache=en<br /> | titel=Libyafeb17 Blog<br /> | titelerg=Das Blog sammelt neben Nachrichten auch Fotos, Videos und Audios aus Libyen<br /> | werk=<br /> | seiten=<br /> | datum=<br /> | archiv-url=<br /> | archiv-datum=<br /> | zugriff=2011-02-22<br /> | kommentar=<br /> | zitat=<br /> | offline=}}<br /> * {{internetquelle<br /> | autor=<br /> | hrsg=<br /> | url=http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1267638/Libyen-Experte-Gaddafis-Tage-gezaehlt?bc=nrt;nra#/beitrag/video/1267638/Libyen-Experte-Gaddafis-Tage-gezaehlt<br /> | format=<br /> | sprache=de<br /> | titel=Libyen-Experte: „Gaddafis Tage sind gezählt“<br /> | titelerg=<br /> | werk=[[ZDF]]<br /> | seiten=<br /> | datum=2011-02-21<br /> | archiv-url=<br /> | archiv-datum=<br /> | zugriff=2011-02-22<br /> | kommentar=Interview mit Islamwissenschaftler und Libyen-Fachmann Michael Lüders<br /> | zitat=<br /> | offline=}}<br /> * {{internetquelle<br /> | autor=<br /> | hrsg=<br /> | url=http://www.diapod.de/cms/?p=11044<br /> | format=<br /> | sprache=de<br /> | titel=Libyen-Experte sieht Proteste gegen Gaddafi als Jugendrevolte<br /> | titelerg=<br /> | werk=[[Deutschlandfunk]]<br /> | seiten=<br /> | datum=2011-02-21<br /> | archiv-url=<br /> | archiv-datum=<br /> | zugriff=2011-02-22<br /> | kommentar=Nach Ansicht des Humangeografen und Libyen-Experten Andreas Dittmann von der Universität Gießen sind die gegenwärtigen Unruhen im Land Ausdruck einer Jugendrevolte.<br /> | zitat=<br /> | offline=}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;SpOn 21.02.&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746717,00.html |title=Gaddafi-Gegner zünden Regierungsgebäude an |author= |publisher= |work=Spiegel Online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22 |accessdate=2011-03-15}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Proteste in der MENA-Region 2010–2011}} <br /> <br /> {{SORTIERUNG:Burgerkrieg In Libyen 2011}}<br /> [[Kategorie:Aufstand in Afrika|Libyen 2011]]<br /> [[Kategorie:Bürgerkrieg]]<br /> [[Kategorie:Demonstration]]<br /> [[Kategorie:Politik (Libyen)]]<br /> [[Kategorie:Politik 2011]]<br /> [[Kategorie:Konflikt 2011|Libyen]]<br /> <br /> [[am:የ፳፻፫ ዓ.ም. የሊቢያ ሕዝባዊ አብዮት]]<br /> [[ar:ثورة 17 فبراير]]<br /> [[arz:ثورة ليبيا سنة 2011]]<br /> [[az:Liviya vətəndaş müharibəsi (2011)]]<br /> [[bg:Либийско въстание (2011)]]<br /> [[ca:Revolució líbia de 2011]]<br /> [[cbk-zam:Rebelión en Libia de 2011]]<br /> [[cs:Povstání v Libyi 2011]]<br /> [[da:Oprøret i Libyen 2011]]<br /> [[el:Εξέγερση στην Λιβύη το 2011]]<br /> [[en:2011 Libyan uprising]]<br /> [[eo:Libia revolucio de 2011]]<br /> [[es:Rebelión en Libia de 2011]]<br /> [[et:2011. aasta Liibüa rahutused]]<br /> [[fa:اعتراضات و شورش سراسری در لیبی (۲۰۱۱)]]<br /> [[fi:Libyan kansannousu 2011]]<br /> [[fr:Révolte libyenne de 2011]]<br /> [[he:ההתקוממות בלוב (2011)]]<br /> [[hr:Rat u Libiji]]<br /> [[hu:Líbiai polgárháború]]<br /> [[hy:Քաղաքացիական պատերազմ Լիբիայում (2011)]]<br /> [[it:Sommosse popolari in Libia del 2011]]<br /> [[ja:2011年リビア騒乱]]<br /> [[ka:ლიბიის საპროტესტო აქციები (2011)]]<br /> [[ko:2011년 리비아 봉기]]<br /> [[la:Motus Libycus anni 2011]]<br /> [[lv:2011. gada sacelšanās Lībijā]]<br /> [[mk:Либиско востание (2011)]]<br /> [[ms:Pemberontakan Libya 2011]]<br /> [[my:၂၀၁၁ လစ်ဗျား ဆန္ဒပြမှု]]<br /> [[nl:Opstand in Libië]]<br /> [[no:Opprøret i Libya i 2011]]<br /> [[pl:Powstanie w Libii (2011)]]<br /> [[pt:Revolta na Líbia em 2011]]<br /> [[ro:Revolta din Libia din 2011]]<br /> [[ru:Восстание в Ливии (2011)]]<br /> [[sh:Libijski građanski rat]]<br /> [[simple:2011 Libyan protests]]<br /> [[sr:Рат у Либији (2011)]]<br /> [[sv:Upproret i Libyen 2011]]<br /> [[ta:2011 லிபிய எழுச்சி]]<br /> [[th:การก่อการกำเริบในลิเบีย พ.ศ. 2554]]<br /> [[tl:2011 kilos-protesta sa Libya]]<br /> [[tr:2011 Libya ayaklanması]]<br /> [[uk:Повстання у Лівії (2011)]]<br /> [[ur:لیبیا جنگ 2011ء]]<br /> [[vi:Nổi dậy ở Libya 2011]]<br /> [[zh:2011年利比亚内战]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=B%C3%BCrgerkrieg_in_Libyen_2011&diff=86925908 Bürgerkrieg in Libyen 2011 2011-03-26T09:40:37Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>[[Datei:Flag of Libya (1951).svg|miniatur|Bei den Protesten wird zumeist die [[Flagge Libyens|frühere Flagge]] des [[Königreich Libyen|Vereinigten Königreichs Libyen]] als Oppositionsflagge verwendet.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.miamiherald.com/2011/02/18/2079431/violent-repression-of-protests.html|title=Violent repression of protests rocks Libya, Bahrain, Yemen |author=Janathan S. Landay, Warren P. Strobel and Arwa Ibrahim |date=2011-02-18|work=Miami Herald|publisher= |accessdate=2011-02-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.guardian.co.uk/world/blog/2011/feb/17/bahrain-crisis-middle-east-protests-live-blog#block-20|title=Bahrain in crisis and Middle East protests – live blog|author=Mark Tran|date=2011-02-17|work=The Guardian|publisher= |accessdate=2011-02-19}}&lt;/ref&gt;]]<br /> [[Datei:Libyan Uprising de.svg|miniatur|300px|Der Osten ist in den Händen der Aufständischen. Die meisten großen Städte der Region [[Tripolitanien]] werden von der Regierung kontrolliert, ebenso wie die dünn besiedelte südwestliche Wüstenregion [[Fessan]]. (Stand 26. März):&lt;br /&gt;<br /> [[Datei:5fd35f dot.svg|11px]] Orte unter Kontrolle von pro-Gaddafi-Kräften &lt;br /&gt;<br /> [[Datei:550000 dot.svg|11px]] Orte unter Kontrolle von Gaddafi-Gegnern &lt;br /&gt;<br /> [[Datei:D4aa00 dot.svg|11px]] Unklare Situation]]<br /> <br /> Der '''Bürgerkrieg in [[Libyen]]''', der mit einem Aufstand gegen die Regierung [[Muammar al-Gaddafi]]s begann, entstand im Februar 2011 im Zuge zeitgleicher [[Proteste in der Arabischen Welt 2010–2011|Proteste in der arabischen Welt]]. Er begann mit vereinzelten Demonstrationen und nahm nach den [[Revolution in Tunesien 2010/2011|Revolutionen in Tunesien]] und [[Revolution in Ägypten 2011|in Ägypten]] an Schärfe zu. Ab dem 15. Februar gingen Einheiten der Polizei, der [[Streitkräfte Libyens|Streitkräfte]] und [[Privates Sicherheits- und Militärunternehmen|nichtstaatlicher Vertragsnehmer]] mit Schusswaffen gegen Demonstranten vor, was innerhalb weniger Tage zu wahrscheinlich mehreren hundert Toten führte. Die Proteste weiteten sich zu einem Aufstand aus und spalteten die politische, diplomatische und militärische Führung des Landes. Der Konflikt eskalierte innerhalb weniger Tage zu einer militärischen Auseinandersetzung. Der Osten des Landes wird mittlerweile von Oppositionellen kontrolliert. Die Gaddafi-Regierung kontrolliert überwiegend die Städte des Westens und Südens, inklusive der Hauptstadt [[Tripolis]].<br /> <br /> Nachdem die Vereinten Nationen in der [[Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1973]] militärische Maßnahmen ermächtigt hatten, um Zivilisten in Libyen zu schützen, begannen die USA, Großbritannien und Frankreich am 19. März 2011 mit [[Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011|Luftangriffen auf Libyen]].<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> {{Siehe auch|Politisches System Libyens}}<br /> <br /> [[Datei:Historische Provinzen Libyens.png|miniatur|Die drei historischen Gouvernements Libyens (1943–1963)]]<br /> [[Datei:Libya ethnic de.svg|miniatur|Ethnien und Stämme in Libyen (nach Daten der CIA 1974):<br /> {{Farblegende|#d9b36c|[[Araber]] und Arabisierte Berber}} {{Farblegende|#ff9403|[[Berber]]}} {{Farblegende|#d777ff|[[Tuareg]]}} {{Farblegende|#b4fb71|[[Tubu]]}} {{Farblegende|#c8c8c8|unbewohnt}}]]<br /> === Entwicklung unter Muammar al-Gaddafi ===<br /> [[Libyen]] wird seit 1969 vom autoritär herrschenden Muammar al-Gaddafi regiert, der seine Macht indirekt, in einer parallel zu den staatlichen Strukturen errichteten, permanenten Revolutions-Führerschaft ausübt.&lt;ref name=&quot;Transformation: Libya&quot;&gt;{{cite news |url=http://bti2003.bertelsmann-transformation-index.de/134.0.html?&amp;L=1 |title=Shaping Change |publisher=[[Bertelsmann Stiftung]] |date=2004 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; Dank seiner großen Ölvorkommen ist der [[Maghreb]]staat auf dem Afrikanischen Kontinent im Human Development Index führend&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdrstats.undp.org/en/countries/profiles/LBY.html |title= Libyan Arab Jamahiriya - Country profile of human development indicators |publisher=[[United Nations Development Programme]] |date=2010 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; und weist mit Bulgarien, Brasilien oder Russland vergleichbare Werte auf,&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdr.undp.org/en/statistics/ |title= Human Development Index (HDI) - 2010 Rankings |publisher=[[United Nations Development Programme]] |date=2010 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; gehört jedoch gleichzeitig zu den Ländern mit der am meisten verbreiteten Korruption.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.transparency.de/Tabellarisches-Ranking.1745.0.html |title=Corruption Perceptions Index 2010: Tabellarisches Ranking |publisher=[[Transparency International]] |date=2010-10-25 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Die Organisation ''[[Reporter ohne Grenzen]]'' listet Libyen in ihrer Rangliste der [[Pressefreiheit]] im Jahr 2010 auf dem 160. von 178 Plätzen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.reporter-ohne-grenzen.de/index.php?id=478 |title=Die neue Rangliste 2010! – Rangliste der Pressefreiheit weltweit |publisher= [[Reporter ohne Grenzen]] |date=2010-10-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Willkürliche Verhaftungen, Misshandlungen und Folterungen von Oppositionellen sind an der Tagesordnung.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,5571385,00.html |title=Situation der Menschenrechte in Libyen |author=Arne Lichtenberg |publisher=Deutsche Welle |date=2010-05-14 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Die Arbeitslosenquote wird offiziell mit 20,7&amp;nbsp;Prozent angegeben,&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://af.reuters.com/article/investingNews/idAFJOE52106820090302 |title=Libya's jobless rate at 20.7 percent: report |language=en |publisher=Reuters |date=2009-03-02 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; andere Schätzungen gehen von 30&amp;nbsp;Prozent aus (2001).&lt;ref name=&quot;Transformation: Libya&quot; /&gt; Gleichzeitig wurde vor der Massenflucht im Februar 2011 die Anzahl der im Land beschäftigten Gastarbeiter auf etwa 1,7 Mio. geschätzt, was einem Viertel der Gesamtbevölkerung entsprach. Obwohl Libyen unter den Afrikanischen Staaten noch vor Südafrika den U.N.-Bildungsindex deutlich anführt,&lt;ref&gt;[http://en.wikipedia.org/wiki/Education_Index Education Index - Wikipedia, the free encyclopedia&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; wird der Hauptgrund für diese auch im Vergleich zu anderen Maghreb-Staaten hohe Arbeitslosigkeit unter anderem im Mangel an qualifizierten Fachkräften gesehen, welcher in einem unzureichenden Bildungssystem und einer geringen Produktivität der einheimischen Bevölkerung seine Ursachen haben soll.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E40820E016215482AB2A00172239824AA~ATpl~Ecommon~Scontent.html |title=Kämpfe und Gewalt – Die Gastarbeiter fliehen aus Libyen |author=Rainer Hermann |publisher=Frankfurter Allgemeine faz.net |date=2011-02-27 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Trotzdem ist Libyen laut der U.N. angeblich auch bei der Alphabetisierung&lt;ref&gt;[http://en.wikipedia.org/wiki/Literacy Literacy - Wikipedia, the free encyclopedia&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; in Afrika führend und ist beim Schulbesuch noch vor den [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Frankreich]] oder [[Schweden]] einzuordnen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdrstats.undp.org/en/indicators/406.html |title=Combined gross enrolment ratio in education (both sexes) (%) |publisher=[[United Nations Development Programme]] |date=2010 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt;<br /> Aufgrund der Erdölvorkommen im Land gibt es eine extrem reiche Oberschicht; das Vermögen der Gaddafi-Familie wird auf 80 bis 150 Mrd. US-$ geschätzt.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/news-022011/25/iptc-bdt-20110225-585-28937992xml |title=Hintergrund – Das Vermögen der Gaddafi GmbH |publisher=Zeit online |date=2011-02-27 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Das Land ist Mitglied der [[OPEC]] und zählt zu den wichtigsten Gas- und Öllieferanten Europas.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.tagesschau.de/ausland/libyen200.html |title=Libyen: Wichtiger Erdöllieferant und Diktatur |author=Reinhard Baumgarten |work=tagesschau.de |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Traditionelle Machtstrukturen ====<br /> Die libysche Gesellschaft ist nach wie vor von traditionellen Stammesstrukturen geprägt, wobei die Geschlechter-Gleichberechtigung einen für Arabische Länder recht hohen Index, vergleichbar dem der U.S.A. erreicht.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://hdrstats.undp.org/en/indicators/89106.html |title=Gender Inequality Index (updated) |publisher=[[UNDP]] |date=2010-09-01 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; Die offene Bevorzugung einzelner Stämme und die damit einhergehende extrem ungleiche Verteilung des Ölreichtums durch das Regime führte insbesondere im Osten des Landes, der [[Kyrenaika]], zu erheblicher Unzufriedenheit, die sich immer wieder in gewalttätigen Auseinandersetzungen manifestierte. So stellen Libyer, überwiegend aus dem östlichen Landesteil, auch gut 20% der ausländischen [[Dschihad]]isten im Irak.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.economist.com/node/18290470 |title=A civil war beckons |publisher=[[Economist.com]] |date=2011-03-03 |accessdate=2011-03-08}}&lt;/ref&gt; Teile dieses Konflikts wurzeln in der Geschichte Libyens: die von Gaddafi gestürzte [[Sanussiya|Senussi]]-Monarchie stammte aus dem Osten Libyens; die Identifikation mit dem Gaddafi-Regime war daher dort schon in der Vergangenheit geringer als im Westen des Landes.&lt;ref&gt;{{cite news |http://www.sueddeutsche.de/politik/gaddafis-schwindende-macht-libyen-ein-staat-zerfaellt-1.1063776 |title=Gaddafis schwindende Macht – Libyen, ein Land zerfällt |publisher=Süddeutsche Zeitung |date=2011-02-23 |accessdate=2011-02-23}}&lt;/ref&gt;, wo der Ghaddafa-Clan in Tripolitanien beheimatet ist. Gaddafi besetzte wichtige Positionen mit Angehörigen seines eigenen Clans, ging Bündnisse mit anderen großen Stämmen ein und verteilte Posten im Staats- und Sicherheitsapparat an sie. Seit den 1990er Jahren kam es dabei immer wieder zu Verteilungskämpfen und Putschversuchen.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2011, S.3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Dekolonisierung und Staatsbildung ===<br /> ''→ siehe Hauptartikel: [[Geschichte Libyens#Besatzungszeit|Jüngere Geschichte Libyens]]''<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Kolonie [[Italienisch-Libyen]] ab 1943 von den Alliierten erobert. Es folgte ab 1946 unter Aufsicht der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] eine Einteilung in drei Verwaltungszonen, die von [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] (Tripolitanien und Kyrenaika) und [[Frankreich]] (Fezzan) verwaltet wurden. Das libysche Befreiungskomitee in [[Kairo]] unter der Führung von Bashir al-Sa`dawi sprach sich im März 1947 für eine Union von Tripolitanien und Kyrenaika unter Führung der Senussi aus. Ab Juni 1948 nutzte die US Navy den Hafen von Tripolis auch als Marinestützpunkt. Der US-Luftwaffenstützpunkt wurde am 1. Juni 1948 wieder in Betrieb genommen und von der US Air Force für den Lufttransport genutzt. <br /> <br /> Im Mai 1949 scheiterte der Bevin-Sforza-Plan über die Zukunft Libyens bei den Vereinten Nationen. Der britisch-italienische Entwurf hätte Libyen in drei [[Treuhandgebiet|UN-Treuhandgebiete]] aufgeteilt: Die [[Kyrenaika]] unter britischer Verwaltung, [[Tripolitanien]] unter italienischer Verwaltung und der [[Fezzan]] unter französischer Verwaltung. Im Juni 1949 wurde das Emirat in der Kyrenaika unter Emir Sayyid Muhammed Idris as-Senussi mit Zustimmung der britischen UN-Verwalter reorganisiert und erhielt ab November 1949 Autonomierechte bis zur Unabhängigkeit des Landes. Als Hochkommissar der Vereinten Nationen für Libyen wurde im Dezember 1949 der Niederländer Adrian Pelt bestimmt und übernahm ab März 1950 kommissarisch die Landesgeschäfte Libyens bis zur Unabhängigkeit im Dezember 1951. Im November 1950 verlegte im [[Kalter Krieg|Kalten Krieg]] das US-amerikanische Strategic Air Command, Bomberflugzeugen und Tankflugzeuge zur Wheelus Air Force Base nahe Tripolis. <br /> <br /> Im Dezember 1951 tagte in Tripolis die libysche Nationalversammlung, deren Mitglieder zu gleichen Teilen aus der Kyrenaika, Tripolitanien und dem Fezzan stammten und den Regierungschef der Kyrenaika und Führer der Senussi, Emir Idris as-Senussi zum zukünftigen König von Libyen bestimmten. Gemäß dem Beschluss der Vereinten Nationen von 1949 wurde Libyen im Dezember 1951 unter [[Idris (Libyen)|Idris I.]] ein unabhängiges Königreich, wobei die drei Provinzen Tripolitanien, Kyrenaika und Fezzan mit den Hauptorten [[Tripolis]], [[Bengasi]] und [[Al Baida]] eigene Parlamente erhielten. Zugleich wurde ein Militärabkommen mit den USA unterzeichnet und rund 4.600 US-Soldaten stationiert. Als eines der ärmsten Länder der Erde ohne natürliche Rohstoffe war es zu Beginn der Staatsgründung von internationalen Hilfsorganisationen abhängig. Eine wichtige Geldquelle stellte die Verpachtung von Militärstützpunkten an die USA und Großbritannien dar. Im März 1952 trat Libyen der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]] bei. Im Juli 1953 erfolgte die Unterzeichnung eines Freundschafts- und Beistandsvertrags mit Großbritannien. Auf dem britischen Stützpunkt wurden rund 3.000 Soldaten stationiert. September 1954 folgte die Unterzeichnung eines neuen Militärabkommens mit den USA zur Nutzung der Wheelus Air Base nahe Tripolis, das bis 1971 gültig war und die Stationierung von rund 14.000 US-Soldaten mit ihren Angehörigen bedeutete. 1958/59 wurden die ersten Ölfunde aus Libyen gemeldet und die Förderung begann ab 1961. <br /> <br /> Im April 1963 erfolgte eine Verfassungsänderung, womit Libyen ein Einheitsstaat wurde. Die Staatsbezeichnung wurde von ''Vereinigtes Königreich Libyen'' auf ''Königreich Libyen'' geändert. Der ägyptische Ministerpräsident [[Gamal Abdel Nasser]] forderte im Februar 1964 offiziell die Liquidierung der ausländischen Militärbasen in Libyen. US-Präsident Lyndon B Johnson sah durch den anhaltenden politischen Druck Nassers auf befreundete arabischen Staaten wie Jordanien und Libyen eine Gefahr. Nach der Verurteilung der libyschen Stützpunktpolitik durch Nasser kam es zu Unruhen in den Städten Tripolis und Bengasi. Am 16. März 1964 beschloss daraufhin das libysche Parlament einstimmig die Beendigung der Stützpunktverträge. Das Abkommen mit den USA würde 1971 und das mit Großbritannien 1973 auslaufen.<br /> <br /> === Politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit ===<br /> Am 1. September 1969 wurde König Idris I. von einer Gruppe progressiver junger Offiziere gestürzt. Mit Truppentransportern und Panzern des britischen Typs Centurion und rund 200 Soldaten beendeten sie die Monarchie in Libyen ohne auf größeren Widerstand in der Bevölkerung zu stoßen. Die Revolutionäre besetzen alle strategisch wichtigen Plätze in Tripolis und nur in Al Bayda leistete die königliche „Weiße Garde“ Widerstand. Ein Revolutionärer Kommandorat (Majlis Kyiadat Ath-thawra) übernahm 1969 die Führung des Landes. Mitglieder waren [[Muammar al-Gaddafi]], [[Abd as-Salam Dschallud]], [[Abu-Bakr Yunis Jaber]], Awad Hamza, Basheer Hawwadi, Mukhtar al-Gherwi, Abdel-Monem al-Houni, Emhemmed al-Mghariaf, Mohammad Najm, Mostafa al-Kharoubi, Al-Khwaildi al-Hmaidi, Omar al-Amhaishi. Kurze Zeit später setzte sich Oberst Gaddafi an die Führungsspitze. Auf Anordnung der Revolutionsregierung vom 13. November 1969 mussten alle ausländischen Banken in Libyen ihr Kapital zu 51 % an den libyschen Staaten abtreten und ihre Filialen in arabische Namen umwandeln. Am 28. März 1970 beziehungsweise am 11. Juni 1970 wurden auf Druck der neuen libyschen Regierung die US-amerikanischen und britischen Flotten- und Luftwaffenstützpunkte in Libyen geschlossen. Das durch Esso-Libya 1969 erschlossene Zletin (Zelten)-Ölfeld wurde als erstes ab den 21. Juli 1970 [[Verstaatlichung|verstaatlicht]], wodurch die Weltmarktpreise von Rohöl stiegen. Neben den Briten und US-Amerikanern mussten auch alle 25.000 Italiener und Juden das Land verlassen, deren Besitz in Libyen wurde enteignet. Die libyschen Streitkräfte erhielten ab September 1970 modernere Ausrüstung von Frankreich und der Sowjetunion. Am 7. April 1971 unterzeichneten die Staatsoberhäupter Libyens, Ägyptens und Syriens in Bengasi die [[Föderation Arabischer Republiken]], die 1973 wieder aufgelöst wurde.<br /> <br /> === Unruhen ===<br /> Die Stämme der Cyrenaika, historisch stärker an Ägypten und am Senussi-Orden, dem der König angehört hatte, als an Tripolitanien orientiert, haben sich dem in Tripolitanien beheimateten Stamm Gaddafis zunehmend entfremded. 2008 gab es einen Aufstand des Tubu-Stammes in den [[Kufra-Oasen]] und im Gebiet von [[Al-Dschauf (Libyen)|al Dschauf ]], wobei es um die Versorgung in diesen dünn besiedelten Gebieten ging, auch um Knappheit an Elektrizität und Wasser.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Februar 2011, S.3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschehen in Libyen==<br /> === Demonstrationen ===<br /> Erste größere Proteste gab es Mitte Januar, als eine aufgebrachte Menge gegen Verzögerungen bei der Errichtung von Sozialbauten demonstrierte und Teile der Gebäude besetzte. Ende Januar rief der prominente libysche Schriftsteller und Oppositionelle [[Jamal al-Hajji]] zu Protesten gegen das Regime auf und wurde wenig später verhaftet.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.amnesty.org/en/news-and-updates/libyan-writer-detained-following-protest-call-2011-02-08 |archiveurl=http://www.webcitation.org/5wLwGDmVM |archivedate=2011-02-08 |title=Libyan writer detained following protest call |language=en |publisher=[[Amnesty International]]|date=2011-02-08 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 15. Februar versammelten sich Demonstranten nach verschiedenen Aufrufen im Internet in mehreren größeren Städten Libyens zu Protestmärschen gegen Korruption und Willkür. In [[Bengasi]], Tripolis, [[Al-Baida]] und einigen anderen Städten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften.&lt;ref&gt;{{cite news |archiveurl=http://www.webcitation.org/5wYDLZMdr |archivedate=2011-02-16 |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/20112167051422444.html |title=Libyan police stations torched |language=en |publisher=Al Jazeera |date=2011-02-16 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für den 17. Februar wurde von der Opposition ein ''Tag des Zorns'' ausgerufen; es kam zu Demonstrationen in allen großen libyschen Städten. Dutzende Demonstranten kamen ums Leben. Augenzeugenberichten zufolge gingen Gruppen von bewaffneten [[Söldner]]n gezielt und schwer bewaffnet gegen die Bevölkerung vor, Spezialeinheiten der Polizei schossen von Dächern aus in die Menge.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201121716917273192.html |title=Deadly 'day of rage' in Libya |language=en |publisher=Al Jazeera |date=2011-02-18 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Auch Panzer sollen gegen Zivilisten eingesetzt worden sein.&lt;ref name=&quot;spon_2011-02-20&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746643,00.html |title=Proteste in Libyen: Gaddafi setzt schwere Waffen gegen sein Volk ein |work=Spiegel Online |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Das Regime machte ausländische Unruhestifter für die Gewalt verantwortlich.&lt;ref name=&quot;cnn_2011-02-20T1530&quot;&gt;{{cite news |url=http://edition.cnn.com/2011/WORLD/africa/02/20/libya.protests/index.html?hpt=T1 |title=Clashes continue in Libya as protesters attempt to bury the dead |author=Moni Basu, Amir Ahmed, Yousuf Basil, Greg Botelho, Salma Abdelaziz, Zain Verjee, Anderson Cooper, Holly Yan und Mitra Mobasherat |work=CNN.com |language=en |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Machtübernahme der Rebellen im Osten ===<br /> In den folgenden Tagen weiteten sich die gewaltsamen Auseinandersetzungen zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen aus. Vereinzelt liefen Sicherheitskräfte und [[Offizier]]e der [[Libysche Streitkräfte|Armee]] zu den Aufständischen über.&lt;ref name=&quot;Spiegel1&quot; /&gt; Vom 19. bis 20. Februar sollen Berichten eines Krankenhauses zufolge allein in Bengasi Dutzende Menschen getötet worden sein, die Gesamtzahl der Toten stieg auf über 200.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12517327 |title=Libya unrest: Scores killed in Bengasi 'massacre' |language=en |work=BBC News |date=2011-02-20 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; [[Saif al-Islam al-Gaddafi]], Sohn von Muammar al-Gaddafi, bezeichnete in einer Fernsehansprache am 20. Februar 2011 die Anzahl der Toten von über 200 als übertrieben und gab die Todesopferzahl mit 84 an.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/Saif-alIslam-warnt-vor-Buergerkrieg/story/19322180?dossier_id=852 |title=Saif al-Islam warnt vor Bürgerkrieg |work=[[Tages-Anzeiger]] |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; In der Al-Baida sollen Aufständische nach Kämpfen die Kontrolle übernommen haben.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/libyen-al-baidha |title=Proteste in Libyen: Gadhafi verliert drittgrößte Stadt des Landes |work=Zeit Online |date=2011-02-18 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt; Die Berichterstattung sowie die Kommunikation innerhalb des Landes kam am 19. Februar nahezu gänzlich zum Erliegen, da das Regime die Internet- und Telefonleitungen kappte.&lt;ref name=&quot;Spiegel1&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746597,00.html |title=Aufstände in Arabien: Gaddafi kappt Facebook und Twitter |date=2011-02-19 |accessdate=2011-02-20}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:People on a tank in Benghazi2.jpg|miniatur|Aufständische auf einem Panzer in Bengasi]]<br /> <br /> Berichten zufolge fiel Bengasi am 20. Februar in die Hände von Aufständischen.&lt;ref name=&quot;cnn_2011-02-20T1530&quot; /&gt; Am Abend wurden auch aus der Hauptstadt Tripolis sowie aus kleineren Städten wie [[Darna]] und [[Tobruk]] schwere Auseinandersetzungen gemeldet.&lt;ref name=&quot;spon_2011-02-20&quot; /&gt;<br /> <br /> In einer im Staatsfernsehen übertragenen Rede an die Nation am 20. Februar räumte Saif al-Islam al-Gaddafi ein, dass es Unruhen mit Toten im Land gegeben habe und dass die Armee vereinzelt Fehler gemacht hätte. Er kündigte außerdem einen nationalen Dialog und Reformen an. Die Protestler hätten die Eskalation jedoch zu verantworten, da sie die Sicherheitskräfte und Soldaten angegriffen hätten. Diese Protestler seien eine kleine Minderheit, außerdem Kriminelle und Drogenabhängige, die eine Gefahr für die Gesellschaft seien. Saif al-Gaddafi beschrieb außerdem verschiedene Horrorszenarien, sollten die Proteste weitergehen, darunter einen Zerfall der Einheit des Landes, einen Bürgerkrieg mit zahllosen Opfern, einen Zusammenbruch der Wirtschaft und eine Rückkehr des Kolonialismus. Den arabischen Nachbarstaaten warf er vor, die Konflikte im Land zu schüren und insgeheim über Libyen zu lachen.<br /> <br /> In der Nacht zum 21. Februar sollen Augenzeugenberichten aus Krankenhäusern zufolge über 60 weitere Menschen in Tripolis getötet worden sein.&lt;ref name=&quot;SpOn 21.02.&quot; /&gt; Weiteren Berichten zufolge stand ein Regierungsgebäude in Flammen&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3672,8214354,00.html |title=Libyen: Kampf um Kontrolle der Hauptstadt |author= |publisher= |work=ZDF.de |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; und die Zentrale des staatlichen Fernsehens und ein Gerichtsgebäude sollen gestürmt und geplündert worden sein.&lt;ref name=&quot;SpOn 21.02.&quot; /&gt; Derweil schlossen sich angeblich verschiedene Stämme aus dem Landesinneren der Protestbewegung an. Eine Gruppe führender libyscher Geistlicher veröffentlichte eine [[Fatwa]], in der sie zur Teilnahme an der Revolution gegen die Staatsmacht aufrief.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://af.reuters.com/article/libyaNews/idAFLDE71K1TQ20110221 |title=Libyan Islamic leaders urge Muslims to rebel |author= |publisher=Reuters |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Wie schon am Tag zuvor gab es Gerüchte, dass Muammar al-Gaddafi das Land verlassen habe.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.n-tv.de/politik/Regierungsgebaeude-in-Tripolis-brennt-article2663351.html |title=Libyen steht vor Bürgerkrieg – Regierungsgebäude in Tripolis brennt |author= |publisher= |work=n-tv.de |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Gerüchte, Gaddafi habe sich nach [[Venezuela]] abgesetzt, stellten sich als falsch heraus.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stern.de/politik/ausland/liveticker-libyen-venezuela-bestreitet-gaddafi-anreise-1656299.html |title=Venezuela bestreitet Gaddafi-Anreise |author= |publisher= |work=stern.de |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Aus Protest gegen den exzessiven Gewalteinsatz gegen die unbewaffneten Demonstranten trat der libysche Justizminister [[Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail]] von seinem Amt zurück.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/news-022011/21/iptc-hfk-20110221-92-28854872xml |title=Libyscher Justizminister zurückgetreten |author= |publisher= |work=Zeit Online |date= |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Weiter wurde gemeldet, das der Stabschef der [[Streitkräfte Libyens|libyschen Armee]], Generalmajor [[Abu-Bakr Yunis Jaber]] zurückgetreten oder unter Hausarrest gestellt worden sein soll.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.nytimes.com/2011/02/22/world/africa/22libya.html?_r=2&amp;pagewanted=2 |title=Warplanes and Troops Besiege Protesters in Libyan Capital |language=en |author= |publisher=New York Times |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf dem [[Flughafen Malta]] landeten zwei libysche Kampfflugzeuge vom Typ [[Dassault Mirage F1|Mirage F1ED]]. Die Besatzungen baten um politisches Asyl. Nach Angaben von [[Agence France-Presse|AFP]] sollten die Jets in Bengasi gegen die Demonstranten eingesetzt werden. [[Al Jazeera]] berichtete über den Einsatz von Kampffliegern gegen Demonstranten in Tripolis;&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122116042447579.html |title=Reports: Libyan protesters fired on |author= |publisher= |work=aljazeera.net |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; die BBC, dass Gaddafi den Einsatz von Kampffliegern gegen militärische Einrichtungen befohlen habe. Dem US-amerikanischen [[Think Tank]] Stratfor (Strategic Forecasting Inc.) zufolge hat es auch Berichte von Angriffen der libyschen Marine auf Ziele an der Küste sowie von einem Befehl Gaddafis gegeben, Soldaten zu exekutieren, die sich geweigert hätten, auf Demonstranten zu schießen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stratfor.com/analysis/20110220-unrest-libyan-military |title=Unrest and the Libyan Military |language=en |author= |publisher= |work=stratfor.com |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Die Preise für Öl, Gold und Silber stiegen infolge der Krise stark an.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.handelsblatt.com/finanzen/rohstoffe-devisen/rohstoffe/die-angst-um-die-oelversorgung-waechst/3866304.html |title=Eskalation in Libyen treibt Ölpreis nach oben |author= |publisher= |work=[[Handelsblatt]] online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.handelszeitung.ch/artikel/Finanz-AWP_Gold-steigt-ueber-Marke-von-1.400-Dollar-Silberpreis-auf-31-Jahres-Hoch_859093.html |title=Gold steigt über Marke von 1.400 Dollar - Silberpreis auf 31-Jahres-Hoch |author= |publisher= |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der Nacht zum 22. Februar gingen die schweren Angriffe auf Demonstranten weiter. Verschiedenen Augenzeugenberichten zufolge sollen am Vorabend ganze Stadtteile von Tripolis aus der Luft bombardiert worden sein. [[Ali al-Essawi]], der aus Protest gegen die Gewalt zurückgetretene libysche [[Botschaft (Diplomatie)|Botschaft]]er in [[Indien]], sprach von einem „Massaker“.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122261251456133.html |title=Fresh violence rages in Libya |publisher=Al Jazeera |language=en |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Nach Angaben von Oppositionellen sollen bis zu diesem Zeitpunkt seit Beginn der Unruhen 560 Menschen getötet worden sein. Rund 1400 Menschen würden vermisst.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/nachrichtenticker/ Tagesschau Nachrichtenticker], ARD vom 22. Februar&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Immer mehr deutete es sich an, dass das Regime die Kontrolle im gesamten Osten des Landes verloren hatte. Meldungen berichteten, dass die Grenze zu Ägypten von Aufständischen kontrolliert werde und die Stadt Tobruk von desertierten Militäreinheiten.&lt;ref name=&quot;tagesschau250&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.tagesschau.de/ausland/libyen250.html |title=Libyscher Staatschef lehnt Rücktritt ab: Tobender Gaddafi beschwört sein Lebenswerk |work=tagesschau.de |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Staatsfernsehen wurde in der Nacht zum Dienstag erstmals seit Beginn der Eskalation eine Stellungnahme Muammar al-Gaddafis gesendet. In der nur etwa eine halbe Minute dauernden Übertragung erklärte Gaddafi, er sei immer noch in Tripolis und beschimpfte Journalisten, die über die Unruhen berichteten, als „streunende Hunde“.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyen238.html 22 skurrile Sekunden mit Regenschirm], Tagesschau.de am 22. Februar&lt;/ref&gt; Am selben Tag trat Gaddafi ein weiteres Mal im Staatsfernsehen auf. In einer 74-minütigen Rede stellte er sich als Freiheitskämpfer dar, der dem Imperialismus Amerikas sowie seinen Gegnern in der Region stets entschieden die Stirn geboten habe. Er werde die Protestbewegung weiter bekämpfen. Die Aufständischen seien „Verräter“, „Ratten“, „Kakerlaken“ und „Gangs“ von Rauschgiftsüchtigen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~ED4BFB1A233E54AE1984FDC3DD2E0DADE~ATpl~Ecommon~Sspezial.html |title=Muammar Gaddafi – „Kämpfe bis zum Ende gegen die Ratten“ |work=FAZ.net |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; Er sei bereit, notfalls als [[Märtyrer]] zu sterben, und sagte: „Wir werden bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen“.&lt;ref name=&quot;tagesschau250&quot; /&gt; Er warnte auch davor, dass ein instabiles Libyen [[al-Qaida]] eine Basis geben könne. Zudem erwähnte er den [[Augustputsch in Moskau]] und das [[Tian’anmen-Massaker]] mit dem Hinweis, dass die internationale Staatengemeinschaft nicht eingegriffen habe.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122216458913596.html |publisher=Al Jazeera |title=Defiant Gaddafi vows to fight on |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27 }}&lt;/ref&gt; Die Rede wurde wenig später in einem Musikvideo mit dem Titel [[Zenga Zenga]] parodiert. Im Sender Al Dschasira gab Innenminister Abdul-Fatah Younis als erstes prominentes Kabinettsmitglied seinen Wechsel auf die Seite der Opposition und seine Unterstützung der Aufständischen bekannt.<br /> <br /> [[Datei:A revolutionary committee office after fire.JPG|miniatur|Das ausgebrannte Büro des Revolutionskomitees in Bengasi&lt;br /&gt;(23. Februar 2011)]]<br /> <br /> In der Nacht zum 23. Februar wurde berichtet, dass der libysche Innenminister Abdul-Fatah Younis, der zuvor von Gaddafi für tot erklärt wurde, sich der Protestbewegung angeschlossen habe. Experten sahen auch viele weitere Anzeichen dafür, dass der Machtapparat des Regimes zunehmend bröckele.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/20112235434767487.html Gaddafi defiant as state teeters], Al Jazeera am 23. Februar&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyen278.html Libyens Innenminister schließt sich Protesten an], [[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]] vom 23. Februar&lt;/ref&gt; Aussagen von Aufständischen zufolge sollen Regimeangehörige aus der Stadt [[Misrata]] vertrieben worden sein. Es wäre die erste Stadt in der nordwestlich gelegenen Region [[Tripolitanien]], die von der Opposition kontrolliert wird.&lt;ref&gt;[http://buitenland.nieuws.nl/630894/misurata_in_handen_van_gadhafi-tegenstanders Misurata in handen van Gadhafi-tegenstanders], Nieuws.nl via [[Associated Press]] am 23. Februar&lt;/ref&gt; Erstmals seit Beginn der gewalttätigen Eskalation berichteten westliche Reporter und Kamerateams aus libyschen Städten im Osten des Landes. Die Kontrolle über Städte wie Al-Baida und Tobruk sowie die Hauptverbindungsstraßen haben demnach Stammesmilizen und vornehmlich jugendliche Oppositionelle übernommen. Es wird von Freudenfeiern berichtet.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747349,00.html Tobruk feiert die flüchtige Freiheit], Spiegel Online vom 23. Februar&lt;/ref&gt; In der Nähe der Stadt [[Adschdabiya]] ist nach Angaben von [[Reuters]] unter Berufung auf die libysche Zeitung ''Quryna'' zufolge ein Jagdbomber vom Typ [[Suchoi Su-22]] abgestürzt, nachdem sich die beiden Piloten Captain Attia Abdel Salem al-Abdali und Co-Pilot Ali Omar al-Ghadhafi geweigert haben, die Regierungsgegner in der zweitgrößten Stadt Bengasi zu bombardieren. Sie retteten sich mit dem Schleudersitz.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110223/258418766.html Libyen: Jagdbomber bei Bengasi abgestürzt] in Ria Novosti, abgerufen am 2.März 2011&lt;/ref&gt;&lt;!--&lt;ref&gt;http://quryna.com/30837.html&lt;/ref&gt;--&gt;<br /> <br /> Die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Solidarity“ (HRS) beschuldigte am 23. Februar [[Khamis al-Gaddafi|Khamis Gaddafi]], einen Sohn von Muammar al-Gaddafi, er rekrutiere im Ausland [[Söldner]] für sich. So sollen sich bereits 30.000 Söldner in Libyen befinden, darunter 5.000 mit schweren Waffen. Vier weitere Transportflugzeuge mit Unterstützungskämpfern seien von [[Benin]] aus nach Libyen gestartet.&lt;ref&gt;[http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&amp;Alias=WZO&amp;cob=546045 Libyen löst sich als Staat auf], in Wienerzeitung, 24. Februar 2011&lt;/ref&gt; Andere Quellen sprechen von bis zu 4.000 afrikanischen Söldnern, welche hauptsächlich aus der [[Sahelzone]] und [[Westafrika]] stammen sollen.&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/politik/ausland/article12633134/Aufstaendische-praesentieren-gelynchte-Soeldner.html Welt Online – Aufständische präsentieren gelynchte Söldner]&lt;/ref&gt; Gaddafis ehemaliger Protokollchef bestätigte gegenüber Al-Jazeera, dass Gaddafi arbeitslose Soldaten aus [[Kenia]], [[Tschad]], [[Niger]] und [[Mali]] als Söldner angeworben habe.&lt;ref&gt;[http://www.nation.co.ke/News/politics/Kenyan+Dogs+of+War+fighting+for+Gaddafi+/-/1064/1114512/-/9vu1cq/-/index.html Kenyan ‘Dogs of War’ fighting for Gaddafi]{{dead link|date=March 2011}} in Daily Nation, 24. Februar 2011 (englisch)&lt;/ref&gt; Diese Nachricht führte in der Folge zu Übergriffen gegen schwarzafrikanische Gastarbeiter, die von der libyschen Bevölkerung verdächtigt wurden, zu Gaddafis Söldnern zu gehören. Dutzende von ihnen sollen getötet worden sein, während sich die meisten aus Angst versteckten.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122865814378541.html African migrants targeted in Libya] in Al Jazeera 28. Februar (engl.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während es am 24. Februar aus immer mehr libyschen Städten, darunter auch [[al-Kufra]] im Südosten und der im äußersten Nordwesten gelegenen Hafenstadt [[Zuwara]], Berichte über eine Machtübernahme durch Oppositionelle und abtrünnige Armeeeinheiten gab, riegelte das Gaddafi-Regime die Hauptstadt Tripolis offenbar hermetisch ab.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/201122445420412325.html Gaddafi struggles to keep control], Al Jazeera vom 24. Februar&lt;/ref&gt; In [[az-Zawiyya]] (Sawija), 50 Kilometer westlich von Tripolis, sollen libysche Truppen Demonstranten und Aufständische mit schweren Waffen beschossen haben. Demnach kamen über 100 Menschen ums Leben.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/ghadhafis_truppen_verstaerken_ihre_positionen_1.9668995.html Ghadhafis Truppen verstärken ihre Positionen], NZZ Online am 24. Februar&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747383,00.html |titel=Spiegel-Online-Liveticker vom 24. Februar |zugriff=2011-03-02}}&lt;/ref&gt; Verschiedene Berichte lassen eine höhere Anzahl von Opfern vermuten. Libyens zurückgetretenem UN-Vizebotschafter [[Ibrahim Dabbashi]] zufolge wurden vom Regime ganze Flugzeuge mit Leichen beladen, um sie in ein Wüstengebiet zu fliegen.&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot; /&gt;<br /> <br /> Mehrere Vertraute Gaddafis wechselten am 24. Februar die Seiten, unter anderem sein Cousin Ahmed Gaddaf al-Dam, Ali Huweidi, der Sicherheitschef von Bengasi, sowie ein Privatpilot Gaddafis.&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot; /&gt; In einer im Staatsfernsehen übertragenen Audiobotschaft meinte Gaddafi, an den Protesten beteiligten sich keine Familienväter mit einem guten Arbeitsplatz, sondern unter 20-Jährige, die unter Drogen stünden, welche sie von „ausländischen Agenten“ erhalten hätten. Anhänger des Terrornetzwerks al-Qaida hätten jungen Libyern halluzinogene Tabletten in den Kaffee getan und sie auf diese Weise dazu gebracht, gegen ihn zu rebellieren.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~EC2A1F7B1C4F94B56BAD6CAEB1D4C3234~ATpl~Ecommon~Sspezial.html FAZ.net – Eine letzte Offensive von Gaddafis Truppen?]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/02/2011224143054988104.html AL JAZEERA – Gaddafi blames unrest on al-Qaeda]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kämpfe zwischen der libyschen Regierung und den Aufständischen ===<br /> ==== 25. Februar ====<br /> Die Aufständischen riefen zu einem „Marsch der Millionen“ auf, der nach Tripolis führen sollte. Am Mittag fielen im Zentrum der libyschen Hauptstadt die ersten Schüsse, es gab Tote und Verletzte.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot;&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747619,00.html Soldaten schießen in Tripolis], Spiegel-Online-Liveticker am 25. Februar&lt;/ref&gt; Es folgten heftige Kämpfe zwischen Regimetreuen und -gegnern in verschiedenen Vororten der Hauptstadt. Soldaten des militärischen Stützpunktes im Stadtteil Tajura sollen sich den Aufständischen angeschlossen haben, ebenso Truppen, die den internationalen [[Mitiga International Airport|Flughafen Mitiga]] besetzt hatten. Gekämpft wurde auch um die Vorherrschaft in az-Zawiyya.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/africa/2011/02/24/live-blog-libya-feb-25 Al Jazeera Live Blog], Al Jazeera vom 25. Februar&lt;/ref&gt; Der bedeutende Ölhafen [[Brega (Libyen)|Brega]] (Al Burayqah, Marsa al-Brega) wurde von den Aufständischen erobert.&lt;ref name=&quot;Presse2&quot;&gt;[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/638537/Kampf-um-Libyens-Osten_Gaddafi-schlaegt-brutal-zurueck?direct=634545&amp;_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do&amp;selChannel= Kampf um Libyens Osten: Gaddafi schlägt brutal zurück « DiePresse.com&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Augenzeugenberichten zufolge machten sich zehntausende Aufständische begleitet von Militärfahrzeugen auf den Weg zum zentral gelegenen Grünen Platz. Es gab außerdem Anzeichen dafür, dass die Brigaden unter Führung des Gaddafi-Sohns Chami auseinanderbrachen. Das Zentrum von Tripolis blieb jedoch in der Hand des Regimes.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot; /&gt; In [[Tobruk]] hat ein Volkskomitee der Aufständischen die Kontrolle der Stadt übernommen. Augenzeugen berichteten von heftigen Kämpfen in den vergangenen Tagen um einen Stützpunkt des Geheimdienstes und um den [[Flughafen Tobruk]]. Der Imam Abel-Salam El-Sharef rief in Tobruk beim [[Freitagsgebet]] zu weiteren Demonstrationen gegen das „Gaddafi-Regime“ auf. In Ost-Libyen ist unterdessen der ehemalige Gouverneur von Tobruk und Militärbefehlshaber der östlichen Region Libyens, General Suleiman Machmud, zu den Aufständischen übergelaufen.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video866370.html Libyen: Gaddafi hat Kontrolle über Osten des Landes verloren 25. Februar 2011 23:42 | tagesschau.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/multimedia/video/ondemand100_id-video866298.html Opposition in Ost-Libyen fordert Sturz Gaddafis | tagesschau.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Nach einem Artikel der Berliner Zeitung soll sich die Anzahl der Toten auf bis zu 2000 erhöht haben.&lt;ref&gt;[[Berliner Zeitung]] vom 25. Februar 2010, S.&amp;nbsp;1&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 26. Februar ====<br /> Nach Medienberichten übten die Regierungstruppen von Muammar al-Gaddafi noch die weitgehende staatliche Kontrolle über die Hauptstadt Tripolis, die Grenzstadt [[Ghadames]], die im Landesinneren gelegene Stadt [[Sabha|Sabha (Sebha)]] sowie die Küstenstadt [[Surt (Libyen)|Surt (Sirte)]] aus. In der 210&amp;nbsp;km östlich von Tripolis liegenden Stadt Misrata soll es zuletzt noch bewaffnete Auseinandersetzungen gegeben haben, ebenso in az-Zawiyya.&lt;ref&gt;[http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14875859,00.html Libyen faktisch zweigeteilt zwischen Gaddafi-Gegnern und -Anhängern | Nachrichten | Deutsche Welle | 26. Februar 2011&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE71N0M520110224 Gaddafi schlägt zurück - Aufstand weitet sich aus | Ausland | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Die aufständischen Regierungsgegner kontrollieren unterdessen den östlichen Landesteil mit den Städten Bengasi, Al-Baida einschließlich des [[Flughafen La Abraq|Flughafens La Abraq]], Darna, Brega und Tobruk.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/news-022011/25/iptc-bdt-20110225-261-28931346xml?page=2 Seite 2 von 2 | Unruhen: Freude und Rachegelüste im «befreiten Libyen» | News | ZEIT ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Es gab erneut zahlreiche Berichte über brutales Vorgehen regimetreuer Truppen und Söldner. Augenzeugen berichteten, dass in Tripolis Zivilisten von Scharfschützen und mit Flugabwehrkanonen unter Feuer genommen wurden.&lt;ref name=&quot;autogenerated1&quot;&gt;http://www.nytimes.com/2011/02/27/world/africa/27libya.html&lt;/ref&gt; Tote und Verwundete seien von Sicherheitskräften aus den Straßen und aus Krankenhäusern verschleppt worden, anscheinend um die steigenden Opferzahlen zu verschleiern.&lt;ref name=&quot;autogenerated1&quot; /&gt; In der Stadt Misrata soll eine Gruppe von Söldnern mit Hubschraubern in der Nähe einer Moschee abgesetzt worden sein und das Feuer auf einen Trauerzug eröffnet haben.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/nachrichtenticker/ Umbruch in der arabischen Welt], Nachrichtenticker der Tagesschau am 26. Februar&lt;/ref&gt; Medien- und Menschenrechtsorganisationen zufolge soll mit schweren Geschützen und Raketenwerfern auf Demonstranten gefeuert worden sein, darunter auch aus einem Krankenwagen heraus.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/live/africa/live-blog-libya-feb-26 Al Jazeera Live Blog], vom 26. Februar&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Bengasi sagte der abtrünnige Luftwaffenoberst Nasser Busneina gegenüber Journalisten, dass die Rebellen nach der Kontrolle der Luftwaffenbasis diese nicht für offensive Angriffe gegen die Regierungsarmee nutzen wollen. Die von den Rebellen übernommenen Kampfhubschrauber vom Typ [[Mil Mi-24]] erhielten neue [[Kokarde (Abzeichen)|Kokarden]] in Anlehnung an die Flagge des Königreichs Libyen.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.co.uk/news/world-africa-12588839 BBC News - Libya unrest: Benghazi revels in freedom from Gaddafi&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Der Marinestützpunkt in Bengasi wurde unterdessen in „Stützpunkt der Märtyrer des 17. Februar“ umbenannt.&lt;ref&gt;[http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703796504576168641683015716.html Pro-Rebel Officers Vow Defense of Eastern Libya - WSJ.com&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Der zu den Aufständischen übergetretene Oberst der libyschen Spezialeinheiten, Abdul Salam Mahmood al-Hassi, erklärte gegenüber Aljazeera: „Ich setze meine ganze Entschlossenheit und Fähigkeiten in den Dienst der Jugendrevolution“ und forderte die anderen Spezialeinheiten auf ebenfalls überzutreten, um „das Leben und Eigentum des libyschen Volkes zu schützen“.&lt;ref&gt;[http://www.mercurynews.com/news/ci_17494161?nclick_check=1 U.S. steps up rhetoric against Gadhafi - San Jose Mercury News&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 27. Februar ====<br /> In Bengasi kündigte der ehemalige Justizminister Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail die Bildung einer Übergangsregierung an, die freie Wahlen vorbereiten und höchstens drei Monate amtieren soll. Andere Oppositionsgruppen, wie ein ebenfalls am 27. Februar in Bengasi gegründeter [[Nationaler Übergangsrat|Libyscher Nationalrat]] (National Libyan Council) mit seinem Sprecher [[Abdul Hakim Ghoga|Abdelhafiz Ghogha]],&lt;ref&gt;[http://www.hrw.org/en/news/2011/02/20/libyen-regierungen-sollen-ende-der-t-tungen-einfordern Libyen: Regierungen sollen Ende der Tötungen einfordern | Human Rights Watch&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; eines Rechtsanwalts und Menschenrechtsaktivisten aus Bengasi, sowie die ShababLibya (Libysche Jugendbewegung), bezweifelten unter Verweis auf die noch nicht erfolgte Befreiung des gesamten Landes die Legitimation einer solchen Übergangsregierung.&lt;ref&gt;[http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1798709/Libysche-Opposition-kann-sich-nicht-einigen.html Libysche Opposition kann sich nicht einigen], Hamburger Abendblatt vom 27. Februar&lt;/ref&gt; Zivilisten gründeten in Bengasi außerdem eine [[Selbstverwaltung]] mit [[Demokratie|demokratischen Strukturen]]. Zuvor erbeutete Waffen wurden abgegeben und ein provisorisches Rathaus eingerichtet.&lt;ref&gt;{{internetquelle| titel=Erst Dynamit, jetzt Worte| titelerg=Revolutionsstadt Bengasi| hrsg=[[Spiegel Online]]| url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748012,00.html| zugriff=2011-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach tagelangen schweren Kämpfen sollen die Städte az-Zawiyya und Misrata im Westen des Landes unter Kontrolle der Aufständischen stehen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747957,00.html Übergangregierung unter Führung von Ex-Minister gegründet], SPON-Liveticker vom 27. Februar 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[Tagesschau vom 27. Februar um 20:00 Uhr]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.bild.de/BILD/news/telegramm/news-ticker,rendertext=16184274.html &quot;Libyen: Opposition uneinig&quot;] Abruf: 27. Februar 2011 20:14 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 28. Februar ====<br /> Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP wurde bei den Kämpfen in Misrata von den Aufständischen ein Hubschrauber abgeschossen, der drei Raketen auf den Sendemast von Radio Misrata verschoss.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110228/258458249.html Libyens Opposition stellt richtig: Kein Kampfjet-Abschuss in Nordwestlibyen | Politik | RIA Novosti&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Um den [[Flughafen Misrata|Luftwaffenstützpunkt in Misrata]] gab es schwere Kämpfe. Ein Munitionsdepot sei in der Hand der Rebellen.<br /> <br /> Nach Angaben von Oberst Hamid Belkhair, einem Offizier des Militärkomitees der Rebellen in Bengasi, flog die libysche Luftwaffe Angriffe gegen Ziele in Adschdabiya und Bengasi.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi260.html|titel=Bürgerkrieg in Libyen – Gaddafi lässt Munitions-Depots bombardieren|zugriff=1. März 2011|datum=28. Februar 2011|hrsg=tagesschau.de}}&lt;/ref&gt; Die Rebellen verfügten zur Abwehr über keine einsatzbereiten Flugabwehrraketen und schossen mit Flugabwehrkanonen auf die Jets.&lt;ref&gt;[http://www.guardian.co.uk/world/2011/feb/28/us-military-gaddafi-libya US tightens military grip on Gaddafi | World news | The Guardian&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> Hilfsorganisationen schätzten, dass als Folge der bürgerkriegsartigen Zustände mehr als 110.000 Menschen in die Nachbarländer Tunesien und Ägypten geflohen sind.&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.tagesschau.de/ausland/libyen374.html|titel=Hilfsorganisationen alarmiert – 110.000 Menschen fliehen aus Libyen|zugriff=1. März 2011|datum=28. Februar 2011|hrsg=tagesschau.de}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der libysche Regierungssprecher, Musa Ibrahim, bestand dagegen vor 130 geladenen Journalisten trotz gegenteiliger Informationen aus der Bevölkerung&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.nytimes.com/2011/02/27/world/africa/27libya.html|titel=In Libya Capital, Long Bread Lines and Barricades|zugriff=3. März 03:06:00 GMT|datum=26. Februar 2011|hrsg=nytimes.com}}&lt;/ref&gt; auf der Darstellung, dass es „keine Massaker, keine Bombardierungen und keine rücksichtslose Gewalt gegen Zivilisten“ gäbe.&lt;ref name=&quot;NYT 28.02.&quot;&gt;{{internetquelle|url=http://www.nytimes.com/2011/03/01/world/africa/01unrest.html?pagewanted=all|titel=Rebels in Libya Gain Power and Defectors|zugriff=28. Febr. 2011 15:31:00 GMT|datum=28. Februar 2011|hrsg=nytimes.com}}&lt;/ref&gt; Dazu verglich er die Situation Libyens mit der des [[Irak]] vor seiner Besatzung durch die U.S.-geführte Koalition 2003. Berichte von Massakern der regulären libyschen Truppen versuchte er als Äquivalent zu den vorgeblichen irakischen Massenvernichtungswaffen, als vorgeschobenen Kriegsgrund zu erklären.&lt;ref name=&quot;NYT 28.02.&quot; /&gt; „Erinnert das nicht alles an das [[Irak]]-Szenario?“&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.ndtv.com/article/world/gaddafi-must-surrender-power-now-says-hillary-clinton-88506|titel=Gaddafi must surrender power now, says Hillary Clinton|zugriff=1. März 2011 17:31:01 GMT|datum=1.März 2011|hrsg=ndtv.com}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{internetquelle|url=http://www.upi.com/Top_News/World-News/2011/02/28/Reports-Gadhafi-forces-attack-2-cities/UPI-17641298903272/|titel=Reports: Gadhafi forces attack 2 cities|zugriff=3. März 2011 03:02 GMT|datum=28. Februar 2011|hrsg=upi.com}}&lt;/ref&gt; wird der Sprecher zitiert.<br /> <br /> ==== 1. März ====<br /> Um die unter der Kontrolle der Opposition stehenden Stadt [[Nalut]], im Westen Libyens, sammelten sich Regierungstruppen. Die östlich von Nalut verlaufene Straße nach [[Wazin]] und der Grenzübergang zur tunesischen Stadt [[Dehiba]] standen weiterhin unter deren Kontrolle.&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72005M20110301 Anwohner: Gaddafi-Truppen versammeln sich bei Nalut im Westen | Top-Nachrichten | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das libysche [[Allgemeines Volkskomitee|Allgemeine Volkskomitee]] gab per Dekret bekannt, die Gehälter und Pensionszahlungen für die Mitarbeiter in den Verwaltungen zu erhöhen.&lt;ref&gt;[http://en.ljbc.net/online/var_details.php?id=1402 GPC issues Decree No(27) for the Year of 2011], in ''ljbc.net'', 2. März 2011 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 2. März ====<br /> Am 2. März erfolgte eine Offensive der Regierungstruppen. Erneut wurde die Stadt Adschdabiya aus der Luft angegriffen. Dabei sollen sie Brega und [[Flughafen Al Burayqah|seinen Flughafen]] zurückerobert haben, was die Oppositionskräfte bestritten.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyen408.html Libyen: Gaddafi will &quot;bis zum letzten Mann&quot; kämpfen | tagesschau.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Presse2&quot; /&gt;<br /> <br /> In einer Ansprache im libyschen Staatsfernsehen drohte Muammar al Gaddafi mit „tausenden Todesopfern“, sollte das Ausland militärisch intervenieren. „Wir werden bis zum letzten Mann und bis zur letzten Frau kämpfen“, sagte er. Zugleich bot er allen eine Amnestie an, wenn sie die Waffen niederlegten.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/ghadhafi_demonstriert_kampfeswillen_1.9744645.html Ghadhafi demonstriert Kampfeswillen (Politik, International, NZZ Online)&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 3. März ====<br /> Am zweiten Tag in Folge griff die libysche Luftwaffe am 3. März Brega an. Noch am Vortag standen Teile der Stadt unter Kontrolle der Regierungstruppen. Kämpfe gab es auch um die Kontrolle von [[Ras Lanuf]], wo sich die wichtigen Erdölraffinerien des Landes befinden, sowie in den Städten az-Zawiyya und Misrata.&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72206J20110303 Gaddafi setzt im Osten Libyens Luft-Offensive fort | Top-Nachrichten | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher des Militärrats der Aufständischen, Abdullah al-Mahdi, fordert von der internationalen Gemeinschaft Luftangriffe und eine [[Flugverbotszone]].&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/rebellen-fordern-flugverbotszone/ TAZ Aufstand in Libyen, Rebellen fordern Flugverbotszone, 3. März 2011] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Hilfsschiff der Vereinten Nationen mit Lebensmitteln an Bord musste ungelöscht den Hafen von Bengasi wieder verlassen. Als Grund werden Bombenangriffe genannt.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== 4. März ====<br /> Am 4. März wurde, nach Angaben der Aufständischen, von ihnen der [[Flugplatz Ras Lanuf]] erobert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/live-ticker-aufstaende-in-libyen-obama-militaerisches-eingreifen-bleibt-eine-option-1.1067798 |titel=Newsticker: Aufstände in Libyen |werk=Süddeutsche.de |datum=2011-03-04 |zugriff=2011-03-04}}&lt;/ref&gt; In Adschdabiya und Brega setzten die Regierungstruppen nach Augenzeugenberichten wiederholt Kampfflugzeuge und Hubschrauber ein. Heftige Kämpfe gab es um az-Zawiyya zwischen den Oppositionskräften und der Khamis-Brigade unter der Führung von Khamis Gaddafi.&lt;ref name=&quot;dw-world1&quot;&gt;[http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14890188,00.html Gaddafi kämpft weiter | Afrika | Deutsche Welle | 4. März 2011&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Das libysche Staatsfernsehen berichtete von der Einnahme von az-Zawiyya. Die Stadt sei von 2.000 Soldaten und 80 Panzerfahrzeugen umzingelt worden. Die libyschen Streitkräfte „beschlagnahmten“ nach Angaben der Regierung 31 Panzer, 19 Transportfahrzeuge und 45 Flugabwehrkanonen sowie weitere Waffen. Außerdem soll der Anführer der Aufständischen, ''Hussein Darbuk'', ums Leben gekommen sein.&lt;ref&gt;[http://www.20min.ch/news/dossier/tunesien/story/Gaddafi-erobert-scheinbar-Sawija-zurueck-31256567 20 Minuten Online - Blutige Kämpfe um Sawija, Brega und Ras Lanuf - News&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Insgesamt sollen 50 Menschen ums Leben gekommen sein.&lt;ref name=&quot;dw-world1&quot; /&gt;<br /> <br /> In Tripolis kam es nach den Freitagsgebeten zu Auseinandersetzungen zwischen der Gaddafi-Regierung und Oppositionellen.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/freitagsgebete100.html „Von Ägypten über Bahrain bis zum Irak. Erst zum Gebet, dann auf die Straße“] Tagesschau online, Abruf: 4. März 2011 20:19 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/krise-in-libyen-strassenschlachten-in-tripolis_aid_605652.html „Krise in Libyen. Straßenschlachten in Tripolis“] Focus online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/aufstand-in-libyen-anhaenger-und-gegner-gaddafis-kaempfen-in-tripolis-1660218.html „Aufstand in Libyen: Anhänger und Gegner Gaddafis kämpfen in Tripolis“] Stern online, Abruf: 4. März 2011 21:22 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE7230D320110304 „Straßenschlachten bei Anti-Gaddafi-Demo in Tripolis“] reuters deutschland online, Abruf: 4. März 2011 21:24 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am Abend explodierte in [[Ar-Rajmah]] nahe dem [[Flughafen Bengasi]] (Benina International Airport) ein Waffen- und Munitionslager, bei dem nach Angaben von Al Jazeera 17 Menschen ums Leben kamen. Mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Offizier erklärte, ein Flugzeug hätte das Lager angegriffen. Andere Berichte sprachen von einem möglichen Sabotageakt. Für die Rebellen bedeute dies einen schweren Verlust, da unter anderem mehrere Flugabwehrgeschütze zerstört wurden.&lt;ref&gt;ORF: Zeit in Bild, Sendung von 19:30 Uhr vom 5. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://af.reuters.com/article/egyptNews/idAFLDE72320S20110304 UPDATE 2-Gaddafi forces bomb arms store in Benghazi-rebels | News by Country | Reuters&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die britische Küstenwache hat aufgrund der UN-Sanktionen das deutsche Containerschiff ''Sloman Provider'' der [[Sloman Neptun Schiffahrts AG]] auf dem Weg nach Tripolis gestoppt. An Bord befanden sich Geldscheine im Wert von rund 100 Million libysche Dinar (117 Millionen Euro). Die HMC ''Vigilant'' eskortierte das Schiff in den Hafen von [[Harwich]]. Die Geldscheine wurden in einer britischen Druckerei gedruckt.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-03/libyen-geld-gadhafi-schiff Aufstand: Schiff mit Millionengelder auf dem Weg nach Libyen gestoppt | Politik | ZEIT ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/politik/international/deutsches-schiff-mit-200-libyschen-millionen-abgefangen/3917478.html Vor der britischen Küste: Deutsches Schiff mit 200 libyschen Millionen abgefangen - International - Politik - Handelsblatt&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der frühere Außenminister [[Ali Treki]] wurde von der libyschen Regierung als neuer UN-Botschafter des Landes eingesetzt.&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/obama-schliesst-militaeraktion-nicht-aus/ TAZ.de Ticker Aufstand in Libyen 4. März 2011] Abruf am 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 5. März ====<br /> Die Rebellen meldeten am 5. März die Stadt az-Zawiyya im Westen erneut eingenommen zu haben. Am Nachmittag drangen aber nach Angaben von Al-Jazeera Regierungseinheiten mit 35 Panzern in az-Zawiyya ein. Es kam zu schweren Kämpfen, doch der Stadtkern soll weiter in der Hand der Aufständischen sein. Nach der Einnahme des Ölhafens Ras Lanuf erreichten die Aufständischen auf dem Weg nach Westen die Orte [[Ben Dschawad]] und [[Wadi al-Ahmar]]. Am Abend wurde bereits aus Surt, einer größeren Universitätsstadt und Heimat von Gaddafis Clan, von Gewehrfeuer berichtet. Die Geburtsstadt Gaddafis wurde als nächstes Ziel der Aufständischen angegeben. Im Osten kam es erneut zu Luftangriffen durch das Regime.&lt;ref name=&quot;spiegellive&quot;&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259-2,00.html Spiegel Online Aufstand in Libyen Live-Ticker] Abruf am 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einem Bericht der britischen Financial Times verfügt Gaddafi immer noch über Öleinnahmen. Die Produktion sei zwar gedrosselt, aber nicht ganz eingestellt. Zahlungen für Öllieferungen erreichten immer noch die libysche Zentralbank und chinesische und indische Unternehmen würden weiter libysches Öl kaufen.&lt;ref name=&quot;spiegellive&quot; /&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749286,00.html SpOn Öl-Millionen füllen täglich die Kasse des Despoten] Abruf am 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der oppositionelle libysche Nationalrat trat am 5. März im Justizpalast von Bengasi zu seinem ersten offiziellen Treffen zusammen.&lt;ref name=&quot;Arabiya1&quot;&gt;[http://www.alarabiya.net/articles/2011/03/05/140260.html Al Arabiya, Gaddafi regime demands UN suspend sanctions, 5. März 2011] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt; Er beanspruchte, alleiniger legitimer Vertreter des libyschen Volkes zu sein und erklärte, libysche Diplomaten in den Auslandsvertretungen, die die Rebellion unterstützen, seien seine legitimen Vertreter. Das Gremium forderte die internationale Gemeinschaft auf, eine Flugverbotszone einzurichten, um das Gaddafi-Regime daran zu hindern, das eigene Land aus der Luft anzugreifen. Der Einsatz ausländischer Bodentruppen wurde ausdrücklich abgelehnt.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/nachrichten/ Deutschlandfunk Nachrichten 5. März 2011 23:00 Uhr] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749304,00.html Spiegel Online Bürgerkrieg in Libyen Rebellen kämpfen um jede Stadt 5. März 2011] Abruf am 6. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 6. März ====<br /> Nachdem bereits am Vorabend das erneute Aufflackern von Kämpfen in Ben Dschawad gemeldet wurde,&lt;ref&gt;Siehe Spiegel Online vom 5. März unter Berufung auf die BBC.&lt;/ref&gt; entbrannten sehr heftige Kämpfe um den Ort. Zeitweise zogen sich die Aufständischen zurück, um schließlich am Abend die Wiederinbesitznahme zu melden. Weitere erneute schwere Kämpfe wurden aus den Städten Ras Lanuf, Misrata und az-Zawiyya gemeldet. Am Abend sollen diese Orte noch oder wieder von Regierungsgegnern gehalten werden. Die regimetreue Luftwaffe flog Angriffe und es kamen schwere Waffen, Panzer, Panzerartillerie und Mörser bzw. Raketengeschosse (Mortar shells, Grad rockets, Rocket-propelled grenades) zum Einsatz. Es gab zahlreiche Tote und Verwundete.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html SpOn Libyen-Liveticker, 6. März 2011]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.alarabiya.net/articles/2011/03/06/140425.html Libya opp fighters regroup, head towards Bin Jawad, Al Arabiya, 6. März 2011]&lt;/ref&gt; In Misrata bekämpften die Rebellen anrückende Panzer und bewaffnete Transporter mit Mörserangriffen. Nach einem fünfstündigen Gefecht konnten die Rebellen die Kontrolle über der Stadt behaupten und erbeuteten zwei Panzer und fünf bewaffnete Fahrzeuge. Bei den Kämpfen sollen 21 Kämpfer und Zivilisten der Oppositionskräfte und 19 Regierungssoldaten getötet worden sein, berichtete der Sprecher der Rebellen Abed el-Salam Bayo.&lt;ref&gt;[http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2011/03/06/AR2011030603819.html Gaddafi forces repel Libyan opposition; loyalists escalate counterattack on rebel-held cities&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Aus Tripolis wurde MG-Feuer gemeldet, wobei unklar blieb, wer schoss und warum.<br /> <br /> Ein Jagdbomber vom Typ [[Suchoi Su-24|Su-24MK]] der libyschen Luftwaffe (1124SQDN = 1124. Staffel von der Luftwaffenbasis [[Flughafen Gardabya|Gardabya]]) wurde von den Rebellen bei Ras Lanuf abgeschossen. Die beiden Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.&lt;ref&gt;[http://news.iafrica.com/worldnews/711746.html iafrica.com | news | world news | Rebels shoot down fighter&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://blogs.aljazeera.net/sites/default/files/imagecache/blogpostFeaturedImage/images/downedjet.jpg&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Team aus einem Mitarbeiter des britischen Auslandsgeheimdienstes [[Secret Intelligence Service|MI6]] und sieben Soldaten der Spezialeinheit [[Special Air Service|SAS]] wurde Pressemeldungen zufolge beim Versuch der Kontaktaufnahme mit Vertretern der Rebellen in Bengasi kurzzeitig verhaftet. Die Briten konnten dann aber das Gebiet wieder in Richtung des vor der Küste liegende [[HMS Cumberland (F 85)|HMS ''Cumberland'']] verlassen.&lt;ref&gt;[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/africaandindianocean/libya/8365007/Libya-inside-the-SAS-operation-that-went-wrong.html Libya: inside the SAS operation that went wrong - Telegraph&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749356,00.html Libyen: Aufständische lassen britisches Diplomatenteam frei - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gaddafi fordert eine Untersuchung des Aufstands gegen sein Regime durch eine Mission der Vereinten Nationen oder der Afrikanischen Union.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/gaddafi-fordert-un-untersuchung-bundeswehr-holt-fluechtlinge-ab-1660587.html Stern.de, 6. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 18:20 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 7. März ====<br /> Ein Sprecher der Regimegegner berichtete, es seien 14 Soldaten des Gaddafi-Regimes gefangengenommen worden, vier davon seien aufgrund von Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden.&lt;ref name=&quot;Minutenprotokoll&quot;&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749378-4,00.html Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Die libysche Luftwaffe bombardierte erneut mehrere Male die Stadt Ras Lanuf, viele Einwohner flüchteten aus Angst.&lt;ref name=&quot;Minutenprotokoll&quot; /&gt; Entgegen der Behauptung des Gaddafi-Regimes ist die Stadt weiterhin in der Hand der Rebellen.&lt;ref&gt;Pro Sieben Nachrichten vom 7. März 2011, 18:00 Uhr&lt;/ref&gt; Am Vormittag meldete die [[British Broadcasting Corporation|BBC]], dass Ben Dschawad von Soldaten des Regimes zurückerobert wurde.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749378-3,00.html Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Gegen Mittag meldete der arabische Fernsehsender [[Al Jazeera]], dass die USA vermutlich seit einigen Tagen mit einem Aufklärungsflugzeug vom Typ [[Airborne Warning and Control System|AWACS]] den libyschen Luftraum überwachen. Am Abend wurde dann bekanntgegeben, dass die [[NATO]] die Ausdehnung einer bestehenden 10-Stunden-Überwachung auf 24 Stunden beschlossen habe.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/politik/ausland/Rebellen-stellen-Gaddafi-Ultimatum_aid_973056.html Neue Luftangriffe in Libyen: Rebellen stellen Gaddafi Ultimatum | RP ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Außerdem wurde bekannt, dass die USA 15 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe in Libyen genehmigen. Ob mit den Geldern auch Waffen für die Aufständischen finanziert werden sollen, wurde bewusst offen gelassen, um sich diese Option vorzubehalten.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749378,00.html Minutenprotokoll: Ärzte-Engpass verschärft Lage in Libyen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Exklusivinterview in Bengasi sagte der Nationalratsvorsitzende Dschelail, er stehe nicht in Kontakt mit Gaddafi und lehne Verhandlungen mit ihm ab. Er appellierte an die Internationale Gemeinschaft, schnellstens eine Sperrung des Luftraums durchzusetzen, die Unterstützung Gaddafis aufzugeben und die Führung der Opposition als rechtmäßige Regierung Libyens anzuerkennen. Weitergehende Militärhilfe, Operationen am Boden oder Luftschläge durch ausländische Streitkräfte lehnte er ab. Wenn Gaddafi akzeptiere, das Land zu verlassen, um weiteres Blutvergießen zu vermeiden, würden die Aufständischen auf ihre Forderung verzichten, dass Gaddafi vor ein Gericht gestellt werden muss. Dschelail rief die Stämme des Westens wie die Warfal auf, sich zu erheben und sich dem Kampf der Aufständischen anzuschließen. Er unterstrich, die Menschen, die mit den Aufständischen kämpfen, würden kämpfen, weil sie die Revolution wollen. Kämpfen würden aber nur die, die kämpfen wollen. Niemals würden die Rebellen Menschen als lebende Schutzschilde missbrauchen, wie es vom libyschen Staatsfernsehen in Tripolis behauptet wurde. Eine Teilung des Landes käme nicht in Betracht. Das wolle niemand.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/interview-mit-libyschem-rebellenfuehrer-wenn-es-sein-muss-werden-wir-sterben-1661003.html Stern.de Interview mit libyschem Rebellenführer, 7. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 03:00 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 8. März ====<br /> Die Opposition fordert einen Rücktritt Gaddafis innerhalb 72 Stunden, in diesem Fall würde er in Libyen laut Aufständischen keine Strafverfolgung fürchten müssen.&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/03/201138133847222111.html Al Jazeera English - Rebellen fordern Gaddafis Rücktritt]&lt;/ref&gt; Nationalratspräsident Dschelail soll nach „indirekten Kontakten“ Gespräche mit Gaddafi abgelehnt haben, solange der Oberst die Kampfhandlungen nicht einstellt. Das von Dschelail gestellte Rücktrittsultimatum läuft am Freitag, 11. März, um 14:30 Uhr aus.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297819782502/Nachlese-Dienstag-Rebellen-geben-Gaddafi-72-Stunden-Zeit-um-das-Land-zu-verlassen derStandard.at |titel= Rebellen geben Gaddafi 72 Stunden Zeit, um das Land zu verlassen|werk=derStandard.at |datum=2011-03-08 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt; Wenn Gaddafi dem Ultimatum Folge leisten und das Angebot der Straffreiheit annehmen will, muss er die Bombardierungen einstellen und das Land verlassen. Schwerpunkte der andauernden schweren Kämpfe in Libyen bilden die Städte az-Zawiyya und Ras Lanuf sowie auch bei Ben Dschawad. Unklar war am späten Abend, ob az-Zawiyya von Gaddafi-Treuen eingenommen wurde. Die Kämpfe dort seien äußerst hart und zerstörerisch gewesen. Die libysche Luftwaffe hat allein auf Stellungen Oppositioneller bei Ras Lanuf mindestens fünf Luftangriffe geflogen und dabei Raketen verschossen, wobei auch ein Wohnblock getroffen wurde, so dass mit zivilen Opfern zu rechnen ist. Später wurde dort mit Raketenwerfern gegen die revolutionären Kräfte vorgegangen, als diese nach Westen vorzurücken versuchten. Es soll in Ras Lanuf zahlreiche Verwundete mit zum Teil schweren Verletzungen geben. Ein Mitglied der Opposition, der frühere libysche Planungsminister Mahmud Dschebril, Gründungsmitglied des Nationalrats, konnte sich mit Parlamentariern der EU treffen und eine Rede vor Abgeordneten des Europäischen Parlaments in Straßburg halten. Das Treffen kam auf Einladung des früheren belgischen Ministerpräsidenten Guy Verhofstadt zustande.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 8. März wurde bekannt, dass Gaddafi den Geheimdienstchef [[Mustafa al-Charubi]] und den Verteidigungsminister [[Abu-Bakr Yunis Jaber]] unter Hausarrest gestellt haben soll.&lt;ref&gt;[http://www.nordbayern.de/nuernberger-nachrichten/politik/luft-um-den-bruder-fuhrer-wird-dunner-1.1050336 Nürnberger Nachrichten, Luft um &quot;Bruder Führer&quot; wird dünner, 8. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 03:50 Uhr&lt;/ref&gt; Hinsichtlich Abu-Bakr Yunis Jaber wurde dies allerdings schon am 23. Februar 2011 für den Beginn der Kalenderwoche 8 (Montag, 21. März 2011) gemeldet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | autor=Christoph Ehrhardt und Thomas Gutschker | url=http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E56E3FA4B678A49EEA642AEADAC1FE275~ATpl~Ecommon~Scontent.html | titel=Loyal zum Stamm, nicht zum Regime |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |datum=2011-02-23|sprache=de|zugriff=2011-02-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 9. März ====<br /> Brennpunkte der Kämpfe waren [[Ras Lanuf]] (massive Luftangriffe), [[As Sidr]] ''(Al Sidr, Es Sider)'', Ben Dschawad, Misrata und az-Zawiyya. Es wurde berichtet, die Rebellen hätten am Abend wieder die Kontrolle über das Stadtzentrum von az-Zawiyya erlangt, nachdem zuvor 1.500 Meter vom zentralen Platz entfernt Panzer zu sehen waren. Die Luftwaffe des Regimes griff das Ölverladeterminal Es Sider an. Mehrere Tanks standen in Flammen. Der US-Botschafter in Libyen [[Gene Cretz]] soll nach Angaben des US-Außenministeriums telefonische Kontakte und Treffen mit libyschen Oppositionellen gehabt haben. Libysche Regierungskreise hätten wissen lassen, Abu-Bakr Yunis Jaber und Mustafa al-Kharoubi seien unter Hausarrest gestellt worden, weil sie die jüngsten Militäroffensiven des Regimes abgelehnt hätten.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819888706/Nachlese-Mittwoch-Luftangriffe-auf-Oel-Verladeterminal derStandard.at, 9. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 21:30 Uhr&lt;/ref&gt; Das Gaddafi-Regime startete vor den angekündigten Gipfeltreffen der EU-Staaten zur Libyen-Krise am 11. März 2011 und der Arabischen Liga am 12. März 2011 diplomatische Aktivitäten. Abgesandte des Machthabers wurden am 9. März 2011 zu Verhandlungen in verschiedene europäische Länder und nach Ägypten geschickt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/libyen-und-die-reaktion-der-eu-gesandte-gaddafis-fliegen-nach-kairo-und-lissabon-1.1070041 |titel=Gaddafis Gesandte |werk=Süddeutsche.de0309 |datum=20110309 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 10. März ====<br /> [[Datei:Libya Brega rebel fighters 10 March 2011 - VOA Ittner.jpg|miniatur|Rebellen bei Brega am 10. März]]<br /> <br /> Am frühen Morgen wurde gemeldet, dass az-Zawiyya von regimetreuen Truppen zurückerobert worden sei.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/nachrichten/ DLF Nachrichten, erstmals um 00:00 Uhr] Abruf am 10. März 2011, ca. 10:30 Uhr&lt;/ref&gt; Im Widerspruch dazu wurde aber weiterhin von Kämpfen aus der Stadt berichtet.&lt;ref name=&quot;DRS1&quot;&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/249584.frankreich-anerkennt-libyschen-oppositionsrat.html SR DRS, Frankreich anerkennt libyschen Oppositionsrat, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 16:20 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Ras Lanuf gingen die Kämpfe und Luftangriffe der Gaddafi-Treuen weiter. Unbestätigt war die Meldung von einem Raketenbeschuss von See aus. Ein Krankenhaus soll getroffen worden sein. Panzer der Regimetreuen sollen sich der Stadt laut Augenzeugenberichten nähern.&lt;ref name=&quot;DRS1&quot; /&gt; Im Laufe des Tages zogen sich die Rebellen weitgehend aus Ras Lanuf zurück.&lt;ref&gt;ZDF-Morgenmagazin, 11. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die libysche Rebellenregierung wurde von Frankreichs Präsident Sarkozy offiziell anerkannt.&lt;ref&gt;derstandard.at: ''[http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor Sarkozy prescht mit Angriffsforderung vor]'', Zugriff am 12. März 2011&lt;/ref&gt; Eine weitere bemerkenswerte internationale Reaktion kam vom ehemaligen Luftwaffengeneral Merrill McPeak. Er sagte der ''New York Times'', er könne sich „kaum eine leichtere militärische Aufgabe“ als die Einrichtung einer Flugverbotszone in Libyen vorstellen. Sein Konzept sieht vor, primär nur Überflüge auf von Rebellen kontrollierten Gebieten durchzuführen. Die aktive Bombardierung und Ausschaltung der Luftabwehr Gadaffis wäre dann nicht notwendig, das Ziel, die libysche Luftwaffe am Boden zu halten, könnte aber dennoch erreicht werden.&lt;ref&gt;spiegel.de: ''[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750084,00.html Libyen-Konflikt: US-General hält Flugverbot für leichte Übung]'', Zugriff am 12. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher der Agaco erklärt, dass sich das Tochterunternehmen der staatlichen [[National Oil Corporation]] mit Hauptquartier in Bengasi den Aufständischen angeschlossen habe und dass man den Erlös des geförderten Öls dem oppositionellen [[Nationaler Übergangsrat|Nationalen Übergangsrat]] zukommen lassen wolle. Als Verladehafen könnte das östlich von Bengasi gelegene Ölterminal in [[Tobruk]] dienen.&lt;ref&gt;[http://www.ft.com/cms/s/0/9585d3d4-4b4b-11e0-b2c2-00144feab49a.html#axzz1GWrU3B5x Libya oil group offers to help fund opposition]{{dead link|date=March 2011}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 11. März ====<br /> Im libyschen Staatsfernsehen wurde eine Pressekonferenz mit Saif al-Islam al-Gaddafi übertragen, in der er den Aufstand in Libyen als Werk des Terrornetzes al-Qaida bezeichnete: „Das war von allem Anfang an ein militärisches Komplott“.<br /> <br /> Ein Großteil der Stadt und des Ölhafens von Ras Lanuf wurde von regimetreuen Truppen mit starken Panzerkräften und Luftangriffen zurückerobert.&lt;ref&gt;[http://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Gaddafis-Truppen-auf-Vormarsch;art16698,6031850 Gaddafis Truppen auf Vormarsch | MAIN-POST Nachrichten für Franken, Bayern und die Welt&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Hauptmann Mustafa al-Agoury von den Rebellentruppen erklärte „Ras Lanuf ist eine Geisterstadt. Es gibt Gefechte zwischen Rebellen und Gaddafi-Kräften vor und zurück“.&lt;ref&gt;[http://af.reuters.com/article/energyOilNews/idAFLDE72A1WR20110311?pageNumber=2&amp;virtualBrandChannel=0 UPDATE 2-Rebels, Gaddafi forces skirmish over ghost town | Energy &amp; Oil | Reuters&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> UN-Generalsekretär Ban Ki-moon teilte am 11. März 2011 in New York mit, dass der schon vor einigen Tagen von ihm zum UN-Sondergesandten für Libyen ernannte frühere jordanische Außenminister [[Abdul Ilah Khatib|Abdel Ilah al-Khatib]] an diesem Wochenende mit einem Expertenteam nach Tripolis reisen wird. Das Begleitteam al-Khatibs besteht aus Mitarbeitern des Nothilfebüros, des Büros für politische Angelegenheiten und des Menschenrechtskommissariats der Vereinten Nationen. al-Khatib soll mit den libyschen Behörden über humanitäre, politische und sicherheitsrelevante Fragen sprechen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-11|titel=Libya Live Blog – March 11|zugriff=2011-03-11}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;derStandard.at1103&quot; /&gt;<br /> <br /> ==== 12. März ====<br /> Der Ölhafen Ras Lanuf wurde nach Angriffen mit schweren Waffen und Kampfflugzeugen von Regierungstruppen zurückerobert, nachdem ihn am Vortag zunächst die Rebellen wieder in ihre Hand gebracht hatten. Nachdem bereits am 11. März über Angriffe auf Brega berichtet worden war, wurde die Stadt von regimetreuen Truppen mit schwerer Artillerie und Luftangriffen attackiert.&lt;ref name=&quot;SpiegelOn0312&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== 13. März ====<br /> Nach Angaben eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP haben sich nach Bombardierungen durch Regierungstruppen die Rebellen aus der Stadt Brega zurückgezogen und formierten sich in Adschdabiya. Die Rebellen bestätigten bisher den Verlust des Ortes [[El Agheila|al Uqaylah]] und Al-Bisher.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297820265995/Kaempfe-in-Ost-Libyen-Aufstaendische-ziehen-sich-aus-Brega-zurueck Aufständische ziehen sich aus Brega zurück - Libyen - derStandard.at › International&lt;!-- Bot generated title --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach der Rückeroberung von [[Ras Lanuf]] berichtete [[Associated Press|AP]], dass [[Schukri Ghanim]] den italienischen Ölkonzern [[Eni (Unternehmen)|ENI S.p.A.]] um Hilfe beim Löschen eines Feuers in der dortigen Raffinerie gebeten hat.&lt;ref&gt;[http://www.canadianbusiness.com/markets/market_news/article.jsp?content=D9LU9JB00 Libya oil minister seeks help from Italy's Eni in extinguishing fire at Ras Lanouf facility]&lt;/ref&gt; Laut Schukri Ghanim, der Vorsitzender des staatlichen Unternehmens [[National Oil Corporation]] ist und [[Al Jazeera]] zufolge am 17. Februar „geflohen“ war,&lt;ref&gt;{{Cite news | title = Live blog | newspaper = Al Jazeera English | date = 21 February 2011 | url =http://blogs.aljazeera.net/middle-east/2011/02/17/live-blog-libya | accessdate =2011-02-21 }}&lt;/ref&gt; steht zu befürchten, dass sich das Feuer weiter ausbreitet.<br /> <br /> Die Ölstadt Brega wurde von regierungstreuen Truppen zurückerobert.&lt;ref&gt;[http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/africaandindianocean/libya/8379103/Libya-crisis-Brega-falls-to-Gaddafis-forces.html Libya crisis: Brega falls to Gaddafi's forces]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 14. März ====<br /> Aufständische melden, in der Nacht zu Montag die Stadt Brega wieder eingenommen zu haben. &lt;ref&gt;[http://www.rf-news.de/2011/kw11/libyen-auch-eine-flugverbotszone-dient-der-imperialistischen-einmischung &quot;Rote-Fahne-News&quot;, Online-Nachrichtenmagazin der MLPD]&lt;/ref&gt;<br /> Laut libyschem Staatsfernsehen hat Gaddafi Kämpfern der Rebellen eine [[Amnestie]] angeboten, wenn sie die Waffen niederlegten. Auch übergelaufene Soldaten sollen begnadigt werden. Die westlich von Tripolis gelegene Stadt [[Zuwara]] ist wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen. Noch am späten Vormittag berichtete Al Jazeera, dass der Militärchef des Interimsnationalrats, [[Generalmajor]] [[Omar Al Hariri]] dem Sender schilderte, wie den Rebellen die Rückeroberung von Brega am letzten Abend gelungen sei.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-14 Libya Live Blog - March 14]&lt;/ref&gt; [[Human Rights Watch]] soll nach Medienberichten gesagt haben, dass libysche Sicherheitskräfte in Tripolis eine Welle von willkürlichen Festnahmen entfesselt hätten. &lt;ref name=&quot;TheWest0314&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://au.news.yahoo.com/thewest/a/-/world/9000953/libyan-rebels-retreat-again/ |titel=Kadhafi forces advance closer to rebel capital |werk=au.news.yahoo.com The West Australian thewest.com.au |datum=2010-03-14 |zugriff=2011-03-14 }}&lt;/ref&gt; Beweise dafür lagen nicht vor, wie einige Medien hinzufügten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/14/libya-idUSLDE72D01820110314?pageNumber=1 |titel=WRAPUP 6-Libya jets bomb rebels, French press for no-fly zone |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2010-03-14 |zugriff=2011-03-14 }}&lt;/ref&gt; Als (neuer) Befehlshaber der Aufständischen wird nun (am späteren Nachmittag) der frühere libysche Innenminister, General [[Abdel Fatah Yunis]] genannt, der Adschdabiya zu verteidigen gelobt. Er betonte vor Reportern in Bengasi, es sei sehr wichtig, diese Stadt, die auf dem Weg nach Osten, nach Bengasi, Tobruk und auch zum Süden hin liege, zu verteidigen. Abdel Fatah Yunis sprach von taktischen Rückzügen und vom (zeitweiligen) Verlust an sich wertloser Wüstenflächen. Der Pressebericht ergänzte, dass Adschdabiya als Knotenpunkt wichtiger Transportrouten Schlüsselstadt oder Gateway zum Osten ist. Von dort führt eine Küstenstraße ([[Via Balbia]]) nordwärts nach Bengasi und eine gerade Wüstenstraße ([[Wüstenstraße Tobruk–Adschdabiya]]) nordostwärts nach Tobruk. Über die Route nach Tobruk könnte Bengasi, wenn die Kontrolle über diese den Rebellen verloren geht, leicht eingeschlossen werden.&lt;ref name=&quot;TheWest0314&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== 15. März ====<br /> Mit [[Zuwara|Suwara]] nahmen die Regierungstruppen die letzte Stadt zwischen Tripolis und der Grenze zu Tunesien ein.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-gaddafi-truppen-erobern-kuestenstreifen_aid_608871.html Libyen: Gaddafi-Truppen erobern Küstenstreifen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem vom [[RTL Television|Fernsehsender RTL]] verbreiteten Interview lobte Gaddafi die Haltung Deutschlands zu den Aufständen in seinem Land. Im Gegensatz zu vielen anderen wichtigen Ländern des Westens hätten die Deutschen „eine verantwortliche Position eingenommen“ und „sollten einen permanenten Sitz im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|Uno-Sicherheitsrat]] haben, nicht Frankreich“. &lt;ref name=&quot;Tagblatt0315&quot;&gt;[http://www.tagblatt.ch/nachrichten/politik/international/international/Flugverbot-ueber-Libyen-bei-den-G8-vom-Tisch;art119478,1978017 Brega und Ajdabiya offenbar unter Ghadhafis Kontrolle]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unter Berufung auf Angaben eines Kämpfers der aufständischen Kräfte wurde berichtet, die Stadt Brega sei am 15. März verloren gegangen.&lt;ref name=&quot;Tagblatt0315&quot;/&gt; Eine Agentur berichtete, der Ort habe innerhalb dreitägiger schwerer Kämpfe mehrmals den Besitzer gewechselt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/15/libya-idUSLDE72E00R20110315?pageNumber=2 |titel=WRAPUP 7-Gaddafi forces push towards Benghazi, no UN move yet |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der UNHCR teilte mit, dass seit dem 14. März 2011 zunehmend auch Libyer über die Grenze nach Ägypten fliehen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticleNew.asp?section=international&amp;xfile=data/international/2011/march/international_march856.xml |titel=Libyans fleeing to Egypt as Gaddafi advances |werk=Khaleej Times |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Regierungstruppen sollen Adschdabiya eingenommen haben; Soldaten riefen die Stadteinwohner über Lautsprecher zur Abgabe der Waffen auf.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/society/20110315/258574321.html Gaddafis Truppen nehmen Adschdabiya ein: Fällt auch Bengasi?]&lt;/ref&gt; Nach wiederholt berichteten Angaben der Aufständischen war Adschdabiya dagegen nach wie vor in Rebellenhand.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/GhadhafiTruppen-kuendigen-Sturm-auf-Benghasi-an/story/23187260?dossier_id=852?dossier_id=852 Libyen Liveticker-Text |titel=Armee kündigt Sturm auf Benghasi an |werk=Tages-Anzeiger |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen 22:30 Uhr deutscher Zeit trat Gaddafi in Tripolis vor einige Anhänger. In der vom Staatsfernsehen und Al Jazeera übertragenen Rede bezifferte Gaddafi die Anzahl der Toten auf höchstens 200, welche zudem alle aus Reihen seiner Kämpfer und denen der „Ratten“, wie er die Aufständischen nannte, stammen würden. Bei der Versammlung der Gaddafi-Gegner in Bengasi taten die Anwesenden ihren Unmut darüber kund, indem sie Schuhe gegen die Projektionsfläche warfen, auf der die Rede gezeigt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/03/2011315215540657318.html Defiant Gaddafi denounces rebels |titel= Libyan leader condemns what he calls false image of country being portrayed by outside world. |werk=Al Jazeera English |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 16. März ====<br /> Misrata wurde laut Medienberichten, die sich auf Augenzeugenberichte beziehen, von drei Seiten von regierungsloyalen Streitkräften mit Panzern und Artillerie beschossen, wobei es Todesopfer gegeben haben soll. Beide Seiten reklamierten militärische Erfolge für sich. Abdel Fatah Yunis sagte auf Al Arabiya, in Adschdabiya seien viele Regierungssoldaten gefallen oder gefangen genommenen worden. Einer der Söhne des Machthabers Gaddafi sagte, der Aufstand werde innerhalb der nächsten 48 Stunden niedergeschlagen sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Libyen: Gaddafi-Truppen gehen weiter gegen Aufständische vor |werk=Deutschlandfunk Nachrichten, 12:00 und 16:00 Uhr |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt; Adschdabiya soll die ganze Nacht hindurch pausenlos vom Regierungsmilitär beschossen worden sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14916676,00.html |titel=Gaddafi-Clan auf der Siegerstraße |werk=Deutsche Welle DW-WORLD.de |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt; Im Staatsfernsehen soll Oberst Gaddafi verkündet haben, er sei entschlossen, seine Feinde niederzuschlagen, egal, ob es sich um Verschwörer aus dem In- oder Ausland handele. Er werde auch Frankreich, Amerika und Großbritannien besiegen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14913396,00.html |titel=Libyen-Resolution soll Blutvergießen stoppen |werk=Deutsche Welle DW-WORLD.de |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt; UN-Generalsekretär Ban Ki-moon äußerte Besorgnis über die Eskalation durch die Regierungstruppen. Eine Militäroffensive auf Bengasi würde das Leben zahlreicher Zivilisten gefährden. Ban forderte einen sofortigen Waffenstillstand in Libyen. Das IKRK teilte mit, seine eigenen Mitarbeiter wegen der gefährlichen Lage aus Bengasi abgezogen zu haben. Das Militär verschärfte nach Korrespondentenberichten seine Offensive gegen Aufständische im Osten und Westen des Landes.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Ban besorgt über Lage in Libyen |werk=Deutschlandfunk Nachrichten, 21:00 Uhr |datum=2011-03-16 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Jallal Al Gallal]] und [[Soliman Bouchuiguir]], libysche Oppositionelle in Bengasi und in Genf, die das Schlimmste für den Fall der Eroberung Bengasis angesichts des raschen Vorankommens der Regierungsstreitkräfte befürchten, versuchten der Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Protestbewegung wie in Tunesien und Ägypten friedlich begonnen habe.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.gulf-times.com/site/topics/article.asp?cu_no=2&amp;item_no=422416&amp;version=1&amp;template_id=37&amp;parent_id=17 |titel=Libyan exiles reiterate revolt was ‘peaceful’ |werk=Gulf Times, Doha, Qatar |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 17. März ====<br /> Nach einem Medienbericht wurde Adschdabiya am Nachmittag von drei Seiten durch Regierungstruppen eingeschlossen, lediglich die nach Norden Richtung Bengasi führende Küstenstraße war noch offen. Nach Angaben der Aufständischenseite hatten die Regierungsstreitkräfte noch nicht begonnen, in die Stadt einzumarschieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.khaleejtimes.com/DisplayArticleNew.asp?section=international&amp;xfile=data/international/2011/march/international_march956.xml |titel=Gadhafi’s forces on all sides of key gateway city |werk=Khaleej Times Online, Dubai |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Al Jazeera liegen Berichte über länger andauernde nächtliche Kämpfe mit schweren Waffen bei [[az-Zintan|Zintan]] im Westen vor. Regierungstruppen seien nach Angaben von Oppositionskämpfern dabei, die Stadt zu umzingeln. Laut Angaben von Hilfsorganisationen sowie von Sprechern des UNHCR und des IKRK nahm der Strom libyscher Flüchtlinge über die Grenze nach Ägypten zwar zu, jedoch gab es bislang keinen großen Ansturm. Regierungsseitig wurde die Einnahme des Ölterminals [[az-Zuwaitina|Zueitina]] gemeldet und auch ein Sprecher der Aufständischen gab an, die regimeloyalen Kräfte hätten Zueitina erreicht. Augenzeugen widersprachen Berichten der staatlichen libyschen Medien über stattfindende (neue) Kampfhandlungen größeren Umfangs oder bereits eingetretene militärische Erfolge in Misrata. Das Staatsfernsehen meldete, Regierungsstreitkräfte hätten die Kontrolle über Misrata gewonnen. Es meldete auch, am Flughafen von Bengasi seien Gewehrfeuer und Explosionen zu hören. Ein Korrespondent von Al Jazeera berichtete von Luftangriffen auf den 10 km südlich von Bengasi gelegenen [[Flughafen Benghazi|Flughafen Benina]]. Später wurde aus Bengasi und Umgebung erneut über Luftangriffe berichtet (betroffen waren beispielsweise Buatani im Osten, die Nachbarschaft von Benina Air Port, [[Qaminis]] im Süden). Ein Sprecher der Oppositionellen sagte anschließend, es gebe keine Erkenntnisse darüber, dass die Luftschläge irgendwelche Schäden angerichtet hätten. <br /> <br /> Die staatliche libysche Nachrichtenagentur Jana kündigte am Nachmittag an, die Militäroperationen gegen die bewaffneten Terroristenbanden würden ab Sonntag, 22:00 Uhr GMT, eingestellt, um ihnen die Chance zu geben, die Waffen niederzulegen und von einer Generalamnestie zu profitieren.&lt;ref name=&quot;AlJazeeraLive0317&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-17 |titel=Libya Live Blog - March 17 |werk=Al Jazeera Blogs, 05:00pm |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Korrespondentenberichten soll es auch schwere Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern des Machthabers in Bengasi gegeben haben. Luftangriffe auf den Flughafen von Bengasi sollen (auch) vom libyschen Staatsfernsehen gemeldet worden sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Libyen: Regierungstruppen greifen von Rebellen gehaltene Städte Bengasi und Adschdabiya an |werk=Deutschlandfunk Nachrichten, 17:00 Uhr, Libyen: Luftwaffe bombardiert Flughafen von Bengasi, 14:00 Uhr|datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt; Ein anderer Bericht sprach von Augenzeugenberichten, die kaum überprüfbar oder unabhängig zu bestätigen wären, denn viele Journalisten hätten das Land wegen der Gefahrenlage bereits verlassen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14919035,00.html |titel=Kämpfe in Libyen - Uneinigkeit im UN-Sicherheitsrat | hrsg=Deutsche Welle, DW-WORLD.de |werk=Nachrichten 14.00 Uhr UTC |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-18 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das libysche Staatsfernsehen hatte am 16. März den Beginn der Schlacht und für den 17. März die Entscheidungsschlacht um Misrata angekündigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14918394,00.html |titel=Libyen:Gaddafi führt &quot;entscheidende Schlacht&quot; |werk=Deutsche Welle, DW-WORLD.de |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen 19:40 Uhr deutscher Zeit kündigte Gaddafi telefonisch in einer im Radio und Fernsehen übertragenen Rede „die Befreiung von Bengasi“ für die Nacht an. Alle Häuser würden durchsucht und diejenigen, bei denen Waffen gefunden werden, würden wie Feinde behandelt werden, für die es keine Gnade gebe.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-17 |titel=Libya Live Blog - March 17 |werk=Al Jazeera Blogs, 08:30pm |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Oberst Gaddafi ließ über das Verteidigungsministerium in Tripolis verbreiten, jeder ausländische Militäreinsatz gegen Libyen werde eine Gegenoffensive seiner Armee auf den See- und Luftverkehr im Mittelmeer heraufbeschwören.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14921412,00.html |titel=Gaddafi droht den UN und den Aufständischen in Libyen |werk=Deutsche Welle, DE-WORLD.de, 20:00 UTC |datum=2011-03-17 |zugriff=2011-03-17 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachdem bekannt wurde, dass Ägypten „seit ein paar Tagen&quot; Munition und Waffen an die Aufständischen liefert,&lt;ref&gt;[http://online.wsj.com/article/SB10001424052748704360404576206992835270906.html Egypt Said to Arm Libya Rebels]&lt;/ref&gt; wies das russische Außenministerium die USA auf das Verbot von Waffenlieferungen nach Libyen hin.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110317/258596029.html Russland weist USA auf Verbot für Waffenlieferungen nach Libyen hin]&lt;/ref&gt; Der UN-Sicherheitsrat hatte mit dem Beschluss der [[Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1970]] am 26. Februar 2011 auch ein allgemeines Waffenembargo über Libyen verhängt.<br /> <br /> Am Abend verabschiedete der UN-Sicherheitsrat die [[Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1973]], in der ein sofortiger Waffenstillstand gefordert und die Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen sowie der Schutz der Zivilbevölkerung mit militärischen Mitteln autorisiert wird. Insbesondere Frankreich hatte sich für diese Resolution eingesetzt.<br /> <br /> ==== 18. März ==== <br /> <br /> Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen [[Susan E. Rice|Susan Rice]] vertritt die Auffassung, dass die Resolution 1973 keine Aussage zu Waffenlieferungen an die Aufständischen enthalte. Sie denke, dass Waffenlieferungen an die Aufständischen zwar nicht ausdrücklich autorisiert würden, dass man jedoch bei sorgfältigem Lesen zu dem Schluss kommen könne, dass Waffenlieferungen an die Aufständischen nicht ausgeschlossen werden. Zu der Frage, ob die USA eine Bewaffnung der Aufständischen planten, wollte sie sich nicht äußern.&lt;ref&gt;[http://cnnpressroom.blogs.cnn.com/2011/03/18/rice-gadhafi-will-be-held-accountable/ Rice: Gadhafi will be held accountable]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kurz nach Bekanntwerden der Resolution trat in Tripolis der libysche Vize-Außenminister [[Khaled Kaim]] vor die internationalen Medien und erklärte, man nehme die Resolution „positiv&quot; auf. Man werde „Zivilisten überall im Land schützen&quot;, dies sei Aufgabe der libyschen [[Polizei]]. Libyen garantiere auch den Zugang zu Nahrung und Medizin. Libyen habe einen Brief an UNO-Generalsekretär [[Ban Ki-Moon]] gesandt, wonach dem Staat an der Unversehrtheit der Zivilisten und an der „territorialen Einheit Libyens&quot; gelegen sei. Zum geforderten Waffenstillstand sagte Kaim: „Wir sind sofort bereit, das zu tun, doch wir müssen zunächst mit jemandem über die technischen Details verhandeln&quot;. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Truppen weiter nach Bengasi marschieren würden, sagte er, dies sei nicht seine Entscheidung, sondern diejenige der Armee.&lt;ref&gt;[http://www.derbund.ch/ausland/die-arabische-revolution/Rebellen-behaupten-offenbar-ihre-Stellungen/story/29959803?dossier_id=852 Flugverbot gegen Libyen - seltsame Reaktionen aus Tripolis]&lt;/ref&gt; Bezugnehmend auf den von der Resolution geforderten Waffenstillstand äußerte Kaim, es hätte Gespräche mit [[Abdul Ilah Khatib]], dem UN-Gesandten für Libyen, gegeben, bei denen Libyen „legitime Fragen zur Umsetzung eines Waffenstillstands gestellt&quot; habe.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/libyen-bereit-zu-verhandlungen-ueber-waffenstillstand-1664939.html Libyen bereit zu Verhandlungen über Waffenstillstand]&lt;/ref&gt; Um 2.35 Uhr (laut Al Jazeera Ortszeit Libyen GMT +2) erklärte dann der libysche Außenminister [[Mussa Kussa]] einen sofortigen Waffenstillstand und die Einstellung aller Kampfhandlungen. Libyen entspreche damit den Forderungen der Resolution 1973 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen.&lt;ref&gt;[http://blogs.aljazeera.net/live/africa/libya-live-blog-march-18 Libya Live Blog - March 18]&lt;/ref&gt; Zweifel daran, ob den Worten der Führung in Tripolis auch Taten folgen werden, äußerten auch Großbritannien und Frankreich. Vor allem London und Paris drängen auf rasche Umsetzung des UNO-Beschlusses zur Einrichtung einer Flugverbotszone. Auch Italien hat inzwischen angekündigt, sich an möglichen Militäraktionen zu beteiligen. Noch am Vormittag wurde berichtet, dass Panzer Misrata beschießen und Seif al-Islam Gaddafi angekündigt hätte, dass Antiterroreinheiten nach Bengasi geschickt würden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.dradio.de/nachrichten/ | titel=Libyen: Nach UNO-Resolution Beratungen der Nato - Gaddafis Soldaten beschließen Misrata | hrsg=Deutschlandradio | werk=Deutschlandfunk Nachrichten 11:00 Uhr und Nach UNO-Sicherheitsratsvotum: Libyen kündigt sofortige Waffenruhe an - Paris und London skeptisch 17:00 Uhr | datum=2011-03-18 | zugriff=2011-03-18 | sprache=German }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bulgarische Medien berichteten, dass ein bulgarischer Seemann von einem Tanker, der sich in der Nähe von Libyen befand entführt wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url= http://mediapool.bg/show/?storyid=177270| titel= Bulgarischer Seemann wurde in der Nähe von Libyen entführt| titelerg= | autor= | hrsg= mediapool.bg| werk= | seiten= | datum= | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2011-03-18 | sprache= bulgarisch| format= | kommentar= | zitat= | offline= }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url= http://www.sofiaecho.com/2011/03/18/1061682_bulgarian-sailor-kidnapped-as-libyan-government-declares-ceasefire| titel= Bulgarian sailor kidnapped as Libyan government declares ceasefire| titelerg= | autor= | hrsg= The Sofia Echo| werk= | seiten= | datum= | archiv-url= | archiv-datum= | zugriff=2011-03-18 | sprache= englisch| format= | kommentar= | zitat= | offline= }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die EU-Außenbeauftragte [[Catherine Ashton]] erklärte, die EU werde den von der libyschen Regierung erklärten Waffenstillstand prüfen.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/liveticker-zu-libyen-eu-prueft-gaddafis-waffenruhe-1665062.html EU prüft Gaddafis Waffenruhe]&lt;/ref&gt; Skeptisch und unbeeindruckt zeigte sich dagegen US-Außenministerin [[Hillary Clinton]]. Sie rief die libysche Regierung dazu auf, ihre Streitkräfte aus dem von Aufständischen kontrollierten östlichen Teil des Landes abzuziehen und sprach von der Entscheidung Gaddafis zu verschwinden („to leave&quot;) als dem notwendigen Endergebnis aller Verhandlungen.&lt;ref&gt;[http://www.cbsnews.com/8301-503544_162-20044677-503544.html Clinton: Qaddafi must pull back forces, step down]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://content.usatoday.com/communities/ondeadline/post/2011/03/libya-calls-for-immediate-cease-fire-after-un-resolution/1 Clinton: Libya must follow its cease-fire words with action]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch am Abend wird über ein weiteres Vorrücken von Truppen der Gaddafi-Regierung auf Bengasi und Kämpfe in 50 km Entfernung von der Stadt berichtet sowie von Kampfhandlungen in [[Az-Zintan|Sintan]] (az-Zintan) und Misrata im Westen. Das Regierungsmilitär des Regimes in Tripolis wies die Darstellungen zurück. Der stellvertretende Außenminister Kaim sagte, der Waffenstillstand werde eingehalten. Außenminister Kussa soll gesagt haben, sein Land werde sich an die UN-Beschlüsse halten. Es werde alles getan, um die Zivilbevölkerung und Ausländer zu schützen. Catherine Ashton soll in Brüssel geäußert haben, noch sei nicht klar, was Gaddafi wirklich entschieden habe. Der [[Élysée-Palast]] veröffentlichte weitere Forderungen an Oberst Gaddafi. So sollten auch seine Truppen vollständig aus den umkämpften Gebieten abgezogen werden. Präsident Barack Obama soll der Regierung in Tripolis mit militärischen Konsequenzen gedroht haben, falls die vom libyschen Außenminister Mussa Kussa angekündigte Waffenruhe nicht eingehalten werde. Angriffe gegen die libysche Bevölkerung müssten sofort beendet werden, sagte er in Washington. Ban Ki-moon appellierte an die internationale Gemeinschaft, sich an der Umsetzung der Resolution zur Einrichtung einer Flugverbotszone über Libyen zu beteiligen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Kämpfe zwischen Anhängern und Gegnern Gaddafis halten an |hrsg= Deutschlandradio |werk=Deutschlandfunk Nachrichten 22:00 Uhr und 23:00 Uhr |datum=2011-03-18 |zugriff=2011-03-19 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Internationale Militärintervention ===<br /> {{Hauptartikel|Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011}}<br /> <br /> ==== 19. März ====<br /> [[Datei:110319-N-7231E-001.jpg|miniatur|Abschuss eines Tomahawk-Marschflugkörpers von der [[USS Barry (DDG-52)|USS Barry]] auf ein Ziel in Libyen, 19. März 2011]]<br /> [[Datei:Secretary Clinton Poses for a Group Photo With World Leaders.jpg|miniatur|Teinehmer des Sondergipfels von Paris am 19. März 2011]]<br /> <br /> Teile der libyschen Streitkräfte hielten sich nach verschiedenen Quellen nicht an den angekündigten Waffenstillstand. Die Aufständischen in Misrata und Adschdabiya sollen weiter angegriffen worden sein. Auch in Bengasi kam es zu Kämpfen.&lt;ref name=&quot;N-TV0319&quot;&gt;[http://www.n-tv.de/politik/Gaddafi-Truppen-greifen-Bengasi-an-article2890186.html N-TV: Gaddafi-Truppen greifen Bengasi an]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://english.aljazeera.net/news/africa/2011/03/201131934914112208.html Al Jazeera English: Gaddafi versucht Bengasi zu stürmen.]&lt;/ref&gt; Wohngebiete wurden von Panzern und Artillerie beschossen. Zahlreiche Einwohner flohen daraufhin in Richtung der Grenze zu Ägypten. Entlang von Hauptstraßen errichteten Bewohner in Abständen Barrikaden, die mit jeweils einem halben Dutzend Rebellen bemannt wurden, von denen nur die Hälfte bewaffnet war. Nach Angaben von Oppositionsvertretern gelang es Revolutionären, innerhalb der Stadt, vier Panzer in ihre Gewalt zu bringen. Aufständische mussten sich nach ihren eigenen Angaben aus Randbezirken der Stadt zurückziehen, konnten später aber das weitere Vordringen der Angreifer aufhalten. Der Journalist und Gründer des Internet-TV-Sender Libya Al-Hurra TV, [[Mohammed Nabbous]] kam bei Kämpfen in Benghazi, vermutlich durch Scharfschützen, ums Leben. Ein Kampfflugzeug der Rebellen, wahrscheinlich eine [[Mikojan-Gurewitsch MiG-23|MiG-23BN]], wurde von den Rebellen irrtümlich abgeschossen und stürzte über Bengasi ab, der Pilot starb.&lt;ref name=&quot;N-TV0319&quot;/&gt;<br /> <br /> Von Regierungsseite warf Vize-Außenminister Khalid Kaim den Aufständischen eine Missachtung der Waffenruhe vor. Die Führung der Aufständischen habe ihre Anhänger per Radio dazu aufgefordert, sich zu bewaffnen und Gaddafis Truppen zurückzudrängen. Anschließend seien regierungstreue Truppen bei [[al-Magrun]], rund 80 Kilometer südlich von Bengasi, angegriffen worden. Die libysche Armee werde nichts gegen die Aufständischen unternehmen, weil man die von der UN-Resolution vorgeschriebene Waffenruhe nicht verletzen wolle.&lt;ref&gt;[http://www.salzburg.com/online/nachrichten/weltpolitik/Tripolis-wirft-Rebellen-Bruch-der-Waffenruhe-vor.html?article=eGMmOI8VgAYLPjngm2RmlswQGKpLDDVBztOMFv4&amp;img=&amp;text=&amp;mode= Tripolis wirft Rebellen Bruch der Waffenruhe vor]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In einem Brief an Nicolas Sarkozy, David Cameron und Ban Ki-moon erklärte Muammar al-Gaddafi die Verhängung eines Flugverbots über Libyen für ungültig. „Libyen gehört nicht euch. Libyen gehört uns“, hieß es darin. Die Resolution 1973 stünde im Widerspruch zur [[Charta der Vereinten Nationen|UN-Charta]], die jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Mitgliedslandes verbiete.&lt;ref&gt;http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/unruhen/2702667/gaddafi-erklaert-uno-beschluss-fuer-ungueltig.story&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die im Westen gelegene belagerte Stadt Misrata wurde nach Bewohnerangaben erneut beschossen. Seit drei Tagen ist sie von der Wasserzufuhr abgeschnitten. Schon am Vortag hatte Präsident Obama vom Gaddafi-Regime verlangt, Wasser-, Strom- und Gasversorgung sowie den Zugang zu humanitärer Hilfe für alle Libyer sicherzustellen und seine Streitkräfte aus az-Zawwiya, Misrata und dem Osten zurückzuziehen.&lt;ref name=&quot;ReutersUS0319&quot;/&gt; Am selben Tag hatte ein Sprecher des oppositionellen Revolutionskomitees in Misrata erklärt, es sei zu befürchten, dass Truppen der Regierung die seit Tagen belagerte Stadt nun schnell einnehmen wollten, um die Bevölkerung dort als „menschlichen Schutzschild“ gegen mögliche Militärschläge „zu missbrauchen&quot;. &lt;ref&gt;[http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2716429 Weltgemeinschaft verhängt Flugverbot über Libyen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Für die Türkei erklärte Außenminister [[Ahmet Davutoğlu]], sie sei zur Überwachung des in der Resolution geforderten Waffenstillstandes bereit. Das NATO-Mitglied reagierte damit auf eine Stellungnahme der libyschen Führung, in der sie internationale Beobachter ins Land eingeladen hatte, um die Einhaltung einer Feuerpause zu überwachen. Diese sollten aus Deutschland, der Volksrepublik China, Malta und der Türkei kommen.&lt;ref&gt;[http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1129175 Türkei will Waffenruhe in Libyen überwachen]&lt;/ref&gt; Deutschland lehnte ab und ein Sprecher des Verteidigungsministeriums verwies darauf, es sei allein Sache der UN, den Waffenstillstand zu überwachen oder zu entscheiden, wie er überwacht werden sollte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/19/us-libya-germany-monitors-idUSTRE72I00I20110319 |titel=Germany rejects Libya ceasefire monitoring role |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-19 |kommentar= |sprache=Englisch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auf einem Sondergipfel in Paris, zu dem die Türkei als Gegner einer Intervention nicht eingeladen wurde, wurde beschlossen, das Flugverbot durchzusetzen. Bereits vor dem Ende der Konferenz wurde der Beginn des Einsatzes französischer Kampfflugzeuge bekanntgegeben. Codenamen der Interventionen: [[Operation Odyssey Dawn]] (USA), Operation Ellamy (Großbritannien), Opération Harmatta (Frankreich). Eine alliierte Kommandostruktur für den Libyeneinsatz soll in den nächsten Tagen eingerichtet werden. Bislang werden die Einsätze zwischen dem [[United States Africa Command]] in Stuttgart, dem britischen Marinehauptquartier Northwood bei London und dem strategischen Kommando der französischen Luftwaffe, CDAOA (commandemement de la défense aérienne et des opérations aériennes) in Lyon Mont-Verdun, abgestimmt. Italiens Ministerpräsident Berlusconi teilte mit, die NATO-Basis in Neapel werde als alliiertes Kommandozentrum genutzt.&lt;ref name=&quot;drradio1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dradio.de/nachrichten/201103191800/1 |titel=Sarkozy: Internationale Koalition setzt UNO-Flugverbotszone über Libyen durch |hrsg=Deutschlandradio |werk=Deutschlandfunk Nachrichten 18:00 Uhr |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-19 }}&lt;/ref&gt; Unterdessen versammelten sich Menschen an Orten, die als mögliche Ziele für Luftangriffe galten, um diese als menschliche Schutzschilde zu verhindern.&lt;ref&gt;http://www.liferadio.at/news/view/article/14/nachrichten-1455-82e0c04f88/&lt;/ref&gt; <br /> <br /> An den Angriffen am ersten Tag nahmen Streitkräfte aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Kanada und Italien teil.&lt;ref name=&quot;ReutersUS0319&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/19/libya-idUSLDE72H00K20110319?pageNumber= |titel=WRAPUP 15-Western warplanes, missiles hit Libyan targets |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-19 |kommentar= |sprache=Englisch }}&lt;/ref&gt; Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)]] kündigten an, ebenfalls Kampfflugzeuge für die internationale Intervention bereitzustellen. [[Katar]] hat bereits vier Maschinen in den Einsatz geschickt. Insgesamt sind 14 Staaten am Koalitionseinsatz beteiligt.&lt;ref&gt;Süddeutsche Zeitung, 21. März 2011, Krieg gegen Gaddafi&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach Darstellung des libyschen Fernsehsenders [[Al-Jamahiriya]] wurde bei den Angriffen ein Krankenhaus am Stadtrand von Tripolis sowie Öldepots im Raum der Stadt Misrata zerbombt. Ein französisches Flugzeug sei abgeschossen worden, was Frankreich aber dementierte.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/security_and_military/20110320/258615059.html Ausländische Flugzeuge bombardieren Zivilobjekte in Libyen – TV]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 20. März ====<br /> Der staatlichen libyschen Nachrichtenagentur [[Jamahiriya News Agency]] zufolge hat die Regierung damit begonnen, mehr als eine Million Männer und Frauen mit Waffen auszustatten.&lt;ref&gt;[http://www.20min.ch/news/dossier/tunesien/story/Gaddafi-oeffnet-Waffenlager-fuer-seine-Anhaenger-20711220 Gaddafi öffnet Waffenlager für seine Anhänger]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> China und Russland distanzieren sich von dem Militäreinsatz. Peking erklärte, es respektiere die Souveränität des nordafrikanischen Landes und lehne auch die Anwendung von Gewalt in internationalen Angelegenheiten ab. Für Moskau nahm der Sprecher des Außenministeriums Bezug auf Berichte über die bei den Luftangriffen am Vortag getöteten und verwundeten zivilen Opfer und über die Zerstörungen ziviler Infrastruktur und forderte die entsprechenden Staaten nachdrücklich auf, die unselektive Gewaltanwendung einzustellen. Russland appellierte jedoch auch an Libyen, schnell einen Dialog mit der internationalen Gemeinschaft aufzunehmen. Auch der Generalsekretär der Arabischen Liga, [[Amr Musa|Amr Mussa]], kritisierte zunächst die Raketenschläge und Luftangriffe gegen Objekte in Libyen, kündigte eine Dringlichkeitssitzung der Liga an und betonte, dass diese über den Rahmen des gesetzten Ziels hinausgingen: „Wir wollen einen Schutz der Zivilisten und keine Bombenangriffe auf sie&quot;, sagte er auf einer Pressekonferenz in Kairo.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110320/258620240.html Libyen: Generalsekretär der Arabischen Liga kritisiert Vorgehen der Koalition]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dw-world.de/dw/function/0,,83389_cid_14925785,00.html China und Russland distanzieren sich von Libyen-Intervention]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110320/258619939.html Libyen: Moskau mahnt Koalition vor unselektiver Gewaltanwendung]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE72J01N20110320 West-Allianz beschießt Libyen - Arabische Liga empört]&lt;/ref&gt; Am nächsten Tag relativierte Amr Mussa seine Aussagen und erklärte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon in [[Kairo]], es gebe wegen der UN-Resolution zu Libyen keinen Konflikt und sein Staatenbund respektiere den Beschluss des Sicherheitsrats. Die Resolution diene dem Schutz von Zivilisten, worum es der Arabischen Ligea gehen würde.&lt;ref&gt;[Neue Urner Zeitung, 20. März 2011, Arabische Liga steht doch hinter Militäraktion]&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Operation Odyssey Dawn in Libya - Regime Forces attacked south of Benghazi.jpg|miniatur|US-Darstellung der Angriffe der libyschen Regierungstruppen südlich von Bengasi]]<br /> Der US-Oberbefehlshaber Mike Mullen sprach von einem Erfolg in der ersten Phase und sagte, die Offensive der Regierungstruppen Gaddafis sei vor Bengasi gestoppt worden. Nach Korrespondentenberichten wurden 35 km westlich von Bengasi dutzende von Fahrzeugen der Regierungstruppen, darunter zahlreiche Panzer, zerstört.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/politik/kampfjets-greifen-weiter-gaddafi-truppen-an/3969502.html |titel=Kampfjets greifen weiter Gaddafi-Truppen an |werk=Tagesspiegel Online, Berlin|datum=2011-03-20 |zugriff=2011-03-20 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Libyen rief erneut eine Waffenruhe aus. Damit folgte man dem Vorschlag der Vermittlergruppe der [[Afrikanische Union|Afrikanischen Union]], die in einem im mauretanischen [[Nouakchott]] verfassten Kommuniqué die unverzügliche Einstellung der Militäraktionen gefordert hatte. Zu dem für diesen Tag geplanten Besuch des Komitees in Libyen kam es nicht, weil der UN-Sicherheitsrat diesen Besuch nicht genehmigt hatte. Ein Sprecher der Vermittlergruppe erklärte, dass man die Vermittlungsmission fortführen werde, sobald die von Frankreich angeführte Koalition die libysche Luftverteidigung ausgeschaltet habe.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_67398.html Libyen verkündet Waffenruhe]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110320/258617985.html Afrikanische Union fordert Einstellung der Militäroperation in Libyen]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.monitor.co.ug/News/National/-/688334/1129850/-/c3uoa3z/-/ Kutesa, AU blocked from entering Libya]&lt;/ref&gt; Auf die Entscheidung des [[AU-Sicherheitsrat|Sicherheitsrates der Afrikanischen Union]], eine Vermittlergruppe nach Libyen zu entsenden, die dort einen Dialog voranbringen soll, der zu einer friedlichen und dauerhaften Lösung führen solle, war in der Resolution 1973 hingewiesen worden. Die USA erkannten den Waffenstillstand nicht an und erklärten, die Flugverbotszone gemäß UN-Resolution weiter umsetzen zu wollen.&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/politik/international/nato-kann-sich-nicht-auf-flugverbot-einigen/3969022.html NATO kann sich nicht auf Flugverbot einigen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 21. März ====<br /> Abdelmalek Drukdel, der Anführer von [[Al-Qaida im Maghreb]], forderte die Menschen in Tunesien, Ägypten und Algerien zur Unterstützung ihrer „libyschen Brüder“ im Kampf gegen Gaddafi auf. Zugleich warnte er die libyschen Rebellen davor, sich zu sehr an die USA anzulehnen.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen-el-kaida-warnt-libyen-davor-sich-an-usa-anzulehnen_aid_610917.html Libyen: El Kaida warnt Libyen davor, sich an USA anzulehnen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die radikalislamischen [[Taliban]] stellten sich dagegen auf die Seite der libyschen Regierung. Den westlichen Staaten, vor allem den USA, ginge es nur darum, ihre eigene Agenda durchzusetzen. Der [[Internationaler Militäreinsatz in Libyen 2011|Militäreinsatz in Libyen]] sei ein Krieg gegen den Islam. Die Taliban hatten zuvor schon verbreiten lassen, die westlichen Länder wollten sich nur der libyschen Ressourcen bemächtigen.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,752144-3,00.html Staatsfernsehen meldet neue Angriffe auf Tripolis]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Kairo wurde [[Ban Ki-moon]] von Gaddafi-Anhängern angegriffen. Er wollte auf dem [[Tahrir-Platz]] spazieren gehen, als dort gerade gegen den Militäreinsatz in Libyen protestiert wurde. Die Leibwächter des UN-Generalsekretärs griffen jedoch rechtzeitig ein. Die knapp 500 Libyer und einige Ägypter trugen Bilder des libyschen Machthabers und US-kritische Spruchbänder.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/bankairo100.html Proteste in Kairo gegen Militäreinsatz in Libyen: Gaddafi-Anhänger attackieren UN-Generalsekretär]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die bisher von den USA, Großbritannien und Frankreich geführten Angriffe gingen in die dritte Nacht. Augenzeugen und libysches Staatsfernsehen berichteten von Explosionen in Tripolis. Attacken der Gaddafi-treuen Regierungstruppen auf die Aufständischen wurden fortgesetzt. Gefechte wurden aus Sintan und Misrata im Westen und aus Adschdabiya im Osten gemeldet. Norwegen hat die Entsendung von sechs Kampfflugzeugen vorerst gestoppt. Die norwegische Verteidigungsministerin Farema sagte, es werde erst dann einen Einsatz geben, wenn die Kommandostruktur geklärt sei. Die Bündnisstaaten Türkei und Bulgarien äußerten Kritik am Führungsanspruch Frankreichs im Zusammenhang mit Verhandlungen der 28 NATO-Mitgliedstaaten über ein NATO-Mandat für die Militäraktionen. Barack Obama äußerte, die NATO werde binnen Tagen in koordinierender Funktion eingebunden sein. Italien verlangte, die Führungsrolle an die NATO zu übertragen. Ministerpräsident Berlusconi sagte in Turin, die Koordination müsse anders aussehen, als sie sich zur Stunde darstelle. Der russische Premierminister Putin äußerte, ihn erinnere die UN-Resolution zu Libyen an einen mittelalterlichen Aufruf zum Kreuzzug. Der russische Präsident Medwedew kritisierte Putins Äußerungen. Der Vergleich mit einem mittelalterlichen Kreuzzug sei unangebracht. Putin hatte in Moskau auch gesagt, es entwickle sich zu einem Trend in der US-Außenpolitik, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Der iranische religiöse Führer Ayatollah Chamenei sagte, der Westen versuche vor allem, Zugriff auf die Ölreserven zu bekommen. Die Aufständischen in Libyen begrüßten die Unterstützung ausländischer Kräfte, lehnten aber erneut den Einsatz von Bodentruppen ab.&lt;ref name=&quot;DLF0321&quot;/&gt;<br /> <br /> US-General [[Carter F. Ham|Carter Ham]], der die am Libyen-Einsatz beteiligten US-Truppen leitet, erklärte, es sei keine Luftunterstützung für die libyschen Aufständischen geplant. Er schließe nicht aus, dass es Gaddafi gelinge, über das Bombardement hinaus an der Macht zu bleiben. Zudem müsse man eine Patt-Situation zwischen dessen Truppen und den Aufständischen erwarten.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen-einsatz-usa-wollen-anzahl-der-angriffe-reduzieren_aid_611100.html Libyen-Einsatz: USA wollen Anzahl der Angriffe reduzieren]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 22. März ====<br /> [[Datei:Operation Odyssey Dawn - No Fly Zone - Libya March 2011.jpg|miniatur|US-Karte zur Flugverbotszone (No Fly Zone, NFZ) in Libyen vom 24. März 2011]]<br /> Die Lage in Adschdabiya war immer noch unklar. Die Stadt werde von regierungstreuen Truppen belagert, man hoffe auf das Eintreffen von Truppen der Aufständischen aus Bengasi. In Tobruk sollen sich Kräfte der Aufständischen mit Vertretern des UN-Sicherheitsrates getroffen haben, um humanitäre Probleme und Maßnahmen zu diskutieren.&lt;ref&gt;[http://rt.com/news/forces-coalition-monday-libya/ Libya torn to pieces by rebels, Gaddafi and coalition – all for peace]&lt;/ref&gt; Seit von [[Frankreich]] eine Schlüsselrolle in der Koalition gegen Libyen übernommen wurde, hat das Land Drohungen erhalten. Diese sind laut dem Ministerpräsident [[François Fillon]] unkonkret. Das Engagement in Libyen kann Auswirkungen im Inland haben, wie Fillon warnte.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/tid-21725/-live-ticker-libyen-nato-will-waffenembargo-auf-see-durchsetzen_aid_609929.html Nato will Waffenembargo auf See durchsetzen – Focus]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während des Besuchs des amerikanischen Verteidigunsministers [[Robert Gates]] in Moskau erklärte sein russischer Amtskollege [[Anatoli Eduardowitsch Serdjukow|Anatoli Serdjukow]], dass alles getan werden sollte, um die Gewalt zu beenden. „Wir sind davon überzeugt, dass ein sofortiger Waffenstillstand und die Aufnahme des Dialogs der direkteste Weg ist, um die Sicherheit der Zivilisten zuverlässig zu gewährleisten.&quot; Auch Präsident Dmitri Medwedew rief dazu auf, den Konflikt durch Verhandlungen zu beenden&lt;ref&gt;[http://rt.com/news/medvedev-stop-conflict-libya/ Medvedev calls to stop conflict in Libya]&lt;/ref&gt; und bekräftigte Russlands Bereitschaft zur Übernahme einer entsprechenden Vermittlerrolle.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/politics/20110322/258642122.html Medwedew bekräftigt Bereitschaft Moskaus zum Vermitteln in Libyen]&lt;/ref&gt; Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Sergej Lawrow forderte der algerische Außenminister [[Mourad Medelci]] die sofortige Einstellung der ausländischen Militärintervention in Libyen. Die alliierten Luftschläge hätten die Krise des Landes nur noch verstärkt.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/22/International/Aufstand-in-Libyen/News-Ticker-Libyen-vom-22.03.2011-Gespraeche-mit-Rebellen |titel=News-Ticker Libyen vom 22.03.2011: Gespräche mit Rebellen |werk=SF Tagesschau |datum=2011-03-22 |zugriff=2011-03-25 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zum ersten Mal hat nach Mitteilung des UN-Büros in Kairo der UN-Sonderbeauftragte für Libyen Abdul Ilah Khatib Gespräche mit den Aufständischen aufgenommen. Al-Khatib traf in Tobruk mit Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail, dem Vorsitzenden des Nationalen Übergangsrats, und anderen Vertretern der Rebellen zusammen.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Regimeloyale Truppen führten ihre Angriffe mit Artillerie auf az-Zintan und Misrata fort. Auch aus Adschdabiya wurden neue Angriffe von Pro-Gaddafi-Truppen gemeldet, nachdem sich dort Aufständische umgruppiert hatten.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Nach einem Medienbericht wird nun wohl davon ausgegangen, dass Chamis al-Gaddafi in der Tat, wie mehrfach unbestätigt gemeldet worden war, tot ist. Er sollte an den Folgen eines [[Selbstmordattentat|Kamikazeangriffs]] aus den Reihen der eigenen Luftwaffe auf den Compound von Oberst Gaddafi in Bab al-Asisija gestorben sein.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Der UN-Sicherheitsrat lehnte eine von Libyens Außenminister Mussa Kussa wegen des Vorgehens der internationalen Militärallianz geforderte Dringlichkeitssitzung ab. Mussa Kussa hatte in einem Schreiben an den Sicherheitsrat die Darstellung abgegeben, es würden von Frankreich und den USA im Rahmen einer militärischen Aggression zivile Ziele bombardiert.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Weniger als 12 Stunden nach Abreise von Barack Obama forderte das brasilianische Außenministerium eine schnellstmögliche Waffenruhe in Libyen. Der Weg für eine Lösung der Krise durch Dialog sollte dadurch frei gemacht und der Schutz der Zivilbevölkerung garantiert werden. Eine ähnliche Erklärung gab das chinesische Außenministerium ab. Der Militäreinsatz könne vor allem zu zivilen Opfern und einer humanitären Krise führen.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Das britische Parlament stimmte mit großer Mehrheit für das militärische Eingreifen in Libyen (570 Ja-Stimmen, 13 Gegenstimmen).&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> ==== 23. März ====<br /> Der Kommandant der britischen Luftstreitkräfte, Greg Bagwell, erklärt, dass die libysche Luftwaffe jetzt ausgeschaltet ist. Man werde sich nun auf die Geschehnisse am Boden konzentrieren. Das Ziel sei, die „unschuldigen Menschen in Libyen&quot; zu schützen. Um das zu erreichen würden die libyschen Bodentruppen angegriffen, „wann immer sie Zivilisten bedrohen oder sich besiedelten Zentren nähern“.&lt;ref&gt;[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/644183/Briten-verkuenden-Ausschaltung-der-libyschen-Luftwaffe?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do Briten verkünden Ausschaltung der libyschen Luftwaffe]&lt;/ref&gt; In britischen Medien war bereits vor der Erteilung des UN-Mandats zur Errichtung der Flugverbotszone („no fly zone&quot;) auch von einer Fahrverbotszone die Rede, die notwendig sei, um die von den Aufständischen eroberten Gebiete zu schützen.&lt;ref&gt;[http://www.ft.com/cms/s/0/18e86a60-4f49-11e0-9038-00144feab49a.html#axzz1HVyZPnx8 Only a no-drive zone can stop Gaddafi’s forces now]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Bengasi wurde der Ökonom Mahmud Dschibril von den Aufständischen zum Chef einer provisorischen Regierung ernannt.&lt;ref name=&quot;SFTV0323&quot;/&gt;<br /> <br /> Die NATO hat mit der Durchsetzung des Waffenembargos am 23. März 2011 begonnen. Zunächst wurden zwei Schiffsverbände für die Operation abgestellt, die vom regionalen NATO-Hauptquartier in Neapel aus befehligt werden. Die Türkei nimmt an dem Einsatz mit einem U-Boot und fünf weiteren Schiffen teil.&lt;ref name=&quot;SFTV0323&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/23/International/Aufstand-in-Libyen/Nato-beginnt-mit-Durchsetzung-des-Waffenembargos |titel=Nato beginnt mit Durchsetzung des Waffenembargos |werk=SF Tagesschau |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== 24. März ====<br /> Gemäß des designierten Finanzministers des Nationalen Übergangsrats, [[Ali Tarhouni]], haben verschiedene Staaten signalisiert, dass sie den Aufständischen bei Bedarf Kredite gewähren würden. Die britische Regierung habe zudem 777 Millionen Euro aus beschlagnahmten libyschen Vermögenswerten zugesagt.&lt;ref&gt;[http://www.bild.de/politik/2011/libyen-krise/wird-der-wuesten-diktator-liquidiert-17040664.bild.html Der Westen wirft weiter Bomben – aber Gaddafi gibt nicht auf]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Militärbündnis ==<br /> Am 19. März 2011 begannen die USA, Großbritannien und Frankreich mit Luftangriffen auf Libyen. Zu diesem Militärbündnis gehören nach Angaben des [[Pentagon]] neun NATO-Mitglieder und zwei Golfstaaten. Den größten Anteil und die militärische Führung stellen die USA. Weitere NATO-Mitglieder sind Italien, Spanien, Kanada, Belgien, Dänemark und Norwegen. Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] haben nach Angaben aus Paris die Bereitstellung von vierundzwanzig Kampfflugzeugen zugesagt, aber sich bisher selbst nicht dazu geäußert. Ein Regierungssprecher von [[Katar]] bestätigte, dass sechs Kampfflugzeuge auf den Weg in die Region gebracht würden.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. März 2011, S.3&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu Beginn der Offensive wurde die libysche Flugabwehr weitgehend ausgeschaltet, sodass der libysche Luftraum allein von den alliierten Streitkräften kontrolliert wird. Danach wurden die Bodentruppen der libyschen Regierung angegriffen und ihr Vormarsch auf Bengasi, Zentrum der aufständischen Region, gestoppt.<br /> <br /> === Ziele ===<br /> Den USA geht es – eigenen Angaben zufolge – bei den Einsätzen lediglich darum, Zivilsten vor Gewalt zu schützen. Gaddafi loszuwerden sei die Aufgabe des libyschen Volkes. Aufständische erklärten jedoch, sie bräuchten mehr Unterstützung, um das „Massaker&quot; abwenden zu können, das unausweichlich käme, wenn Gaddafi an der Macht bliebe. Gemäß Sprechern der Aufständischen sei die Flugverbotszone zu spät gekommen, als dass sie die Situation am Boden ändern könnte. Die eigenen Kampfeinheiten seien nicht hinreichend ausgestattet, um Gaddafis überlegenes, aus Panzern, Raketenwerfern und anderen schweren Bodenkampf-Waffen bestehendes Arsenal bekämpfen zu können.&lt;ref&gt;[http://www.washingtonpost.com/world/in-libya-gaddafis-forces-dig-into-populated-areas/2011/03/22/ABP5S1AB_story.html?hpid=z1 U.S. jet crashes in Libya, pilots survive, as Gaddafi’s forces dig in]&lt;/ref&gt; Umstritten und unklar ist, ob und in welchem Umfang [[Luftnahunterstützung]] für die libyschen Aufständischen geleistet wird. Auf die Frage eines Journalisten, worin denn der Unterschied zwischen dem Schutz für das libysche Volk und Luftnahunterstützung für Kämpfer der Aufständischen liege – es scheine so, als habe man es mit Letzterem zu tun – , antwortete der Sprecher des US-Militärs am 21. März: „Ich würde nicht von Luftnahunterstützung für die oppositionellen Kräfte sprechen. Wir wußten, dass diese vorrückenden Elemente sich bewaffnet nach Bengasi bewegen und wir haben sie angegriffen.&quot;&lt;ref&gt;[http://www.militaryaerospace.com/index/display/wire-news-display/1382872270.html DOD News Briefing by Vice Adm. Gortney on Operation Odyssey Dawn]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://de.euronews.net/2011/03/22/libyen-weiter-schwerer-kampf-fuer-rebellen/ Libyen: Weiter schwerer Kampf für Rebellen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Nationalrat der Übergangsregierung ==<br /> {{Hauptartikel|Nationaler Übergangsrat}}<br /> <br /> Am 5. März 2011 kam im Justizpalast von Bengasi der Nationalrat der Übergangsregierung ({{ArS| المجلس الوطني الانتقالي |d=al-majlis al-waTanī al-intiqālī}}, {{EnS|''National Transitional Council''}}) zu seiner ersten Sitzung zusammen und bildet damit das erste politische Gremium der Opposition gegen die bisherige Regierung in Libyen unter Einfluss von Muammar al-Gaddafi. Seine Führung besteht, soweit bekannt, aus ehemaligen hohen libyschen Funktionären des Gaddafi-Regimes.&lt;ref&gt;Nikolaus Busse: ''Siege entscheiden sich am Boden'' in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. März 2011, S.1&lt;/ref&gt; Vorsitzender der Übergangsregierung ist derzeit [[Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail]]. Als bisher einziges europäisches Land hat Frankreich den Übergangsrat am 10.&amp;nbsp;März 2011 als legitime Regierung Libyens anerkannt.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-frankreich-erkennt-oppositionellen-uebergangsrat-an_aid_607239.html ''Frankreich erkennt oppositionellen Übergangsrat an''], [[Focus]], 10.&amp;nbsp;März 2011&lt;/ref&gt; Am Ende ihres Sondergipfels zur Libyen-Krise in Brüssel am 11. März 2011 einigten sich die EU-Staaten in ihrer Schlusserklärung darauf, den Nationalen Übergangsrat als einen Gesprächspartner zu betrachten. Gaddafi müsse die Macht sofort abgeben, sein Regime habe jede Legitimität verloren und sei nicht weiter ein Gesprächspartner.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820194441/Weitere-Sanktionen-EU-fordert-Gaddafis-Ruecktritt |titel=EU fordert Gaddafis Rücktritt |werk=derStandard.at |datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt; Als erster Staatschef traf Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy den Außenpolitik-Beauftragten des Übergangsrats Mahmud Dschibril.&lt;ref name=&quot;DW0314&quot;/&gt;<br /> <br /> Im Zusammenhang mit der internationalen Debatte über die Einreichung einer Flugverbotszone warnte der Vorsitzende des Nationalrats, [[Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail|Mustafa Abdel Dschalil]], dass Länder, die den Aufstand gegen Gaddafi nicht unterstützten, keinen Zugang zu Libyens riesigen Ölvorkommen bekommen würden, wenn das Regime gestürzt sei. Die Führung eines Libyens nach Gaddafi werde die Ölpolitik „entsprechend der Position ausrichten, die die Länder gegenüber Libyen in diesen schwierigen Zeiten einnehmen“.&lt;ref&gt;[http://www.ft.com/cms/s/0/cb96acf0-4dc6-11e0-85e4-00144feab49a.html?ftcamp=rss#axzz1GWrU3B5x Libyan rebels’ chief in plea for support]{{dead link|date=March 2011}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Flüchtlinge und Evakuierungen ==<br /> [[Datei:Refugie Choucha Tunisia 1.JPG|miniatur|Flüchtlingslager in Tunesien]]<br /> <br /> Verschiedene Länder forderten am 22. Februar ihre Staatsangehörigen auf, das Land zu verlassen. Das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] gab eine [[Reisewarnung]] für Libyen aus.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Aktuelle_Artikel/Libyen/110221-Unruhen-in-Libyen.html |title=Besorgnis über Gewalt in Libyen |publisher=[[Auswärtiges Amt]] |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-23}}&lt;!-- Link direkt zur Reisewarnung {{cite web |url=http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/LibyenSicherheit.html?nn=564130#doc390424bodyText1 |title=Libyen: Reisewarnung |publisher=[[Auswärtiges Amt]] |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-23}} --&gt;&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.focus.de/politik/schlagzeilen/nid_65028.html |title=Auswärtiges Amt warnt vor Reisen in den Osten Libyens |author= |publisher= |work=Focus Online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Die Regierung von Bangladesch hat die eigenen Staatsbürger zum Bleiben in Libyen aufgefordert. Zu Hause stünden sie vor dem Nichts. Von den geschätzten 60.000 Bangladeschis in Libyen sollen ungefähr 8.000 bereits über die libyschen Landesgrenzen geflohen sein.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot; /&gt; Nach UNO-Angaben vom 5. März befanden sich unter den Flüchtlingen in Tunesien unter anderem noch 10.000 Arbeiter aus Bangladesch, die hier festsitzen.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/248413.fast-200-000-aus-libyen-gefluechtet.html Fast 200'000 aus Libyen geflüchtet, SR DRS 5. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Nach Angaben verschiedener UN-Organisationen (UNHCR, IOM) bemühen sich am 8. März Hilfsorganisationen besonders um die Rückführung von Bangladeschis in ihre Heimat. Das Ende der Flüchtlingswelle sei aber noch lange nicht erreicht. Bisher habe höchstens ein Fünftel der Gastarbeiter Libyen verlassen. Die Helfer bereiten sich beispielsweise auf die Ankunft von bis zu 30.000 Gastarbeitern von den Philippinen vor.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt; Nach einem Bericht vom 11. März 2011 ist in einem Durchgangslager in Tunesien die Transportfrage für Menschen aus Bangladesch das einzige richtige Problem. Noch immer warten 10.000 Bangladeschis in Tunesien darauf, wie es weitergeht. 4.000 wurden mit Hilfe der IOM ausgeflogen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820183083/Reportage-Fluechtlinge-aus-Bangladesch-sitzen-fest |titel=Flüchtlinge aus Bangladesch sitzen fest |werk=derStandard.at|datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mehrere Staaten entsandten Kriegsschiffe ins südliche Mittelmeer und in libysche Häfen, um die Evakuierung ihrer Staatsbürger abzusichern.&lt;ref&gt;[http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1797998/Deutsche-Kriegsschiffe-zu-Libyen-Einsatz-in-Malta-eingetroffen.html Deutsche Kriegsschiffe zu Libyen-Einsatz in Malta eingetroffen - Ausland - Politik - Hamburger Abendblatt&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://news.smh.com.au/breaking-news-world/expats-evacuated-from-libya-reach-malta-20110226-1b8w5.html Expats evacuated from Libya reach Malta&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Die britische ''HMS Cumberland'' hat am 25. Februar 2011 in der ''Operation Deference'' 207 britische Bürger aus Bengasi evakuiert und nach Malta gebracht.&lt;ref&gt;[http://www.royalnavy.mod.uk/operations-and-support/surface-fleet/type-22-frigates/hms-cumberland/news/hms_cumberland_opear.htm HMS Cumberland Opeartion Deference&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Bis zum 26. Februar wurden bei Evakuierungen mindestens 16.000 chinesische und 15.000 türkische Arbeiter sowie 1.400 Italiener aus Libyen in Sicherheit gebracht.&lt;ref&gt;[http://www.fco.gov.uk/en/news/latest-news/?view=News&amp;id=557562982 Foreign Office update on situation in Libya&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Zwei deutsche [[Transall C-160|Transall-Maschinen]] flogen am 26. Februar in der [[Operation Pegasus (2011)|Operation Pegasus]] 132 [[Europäische Union|EU Bürger]], darunter 22 deutsche Staatsbürger vom Ölfeld al-Nafoura in der Kyrenaika auf die griechische Insel [[Kreta]] aus. An dem Einsatz waren bewaffnete [[Fallschirmjäger|deutsche Fallschirmjäger]] beteiligt.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/politik/wegen-kaempfen-in-libyen-un-verhaengen-sanktionen-gegen-gaddafi-clan-1.1065373-2 Aufstand in Libyen - Deutsche Fallschirmjäger in Libyen - Politik - sueddeutsche.de&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/!ut/p/c4/NYrBCsJADET_aLMLRcVblxbx6kGtt7QNJdBmS4wWxI939-AMvMO8gQfkCr55QuMkOMMduoGP_eb6bSRHLE8k-xDcyjMvQxKyQiMxzpwULalbk9pczEs1G8cjdD40Mez9P-F7aE_xWld-15zjBdZlqX8dpKfO/ Libyen: Bundeswehr unterstützt bei Ausreise deutscher Staatsbürger (Aktualisierung)] in ''bundeswehr.de'', 26. Februar 2011&lt;/ref&gt; Die britische Regierung ließ am selben Tag ebenfalls 150 Ölarbeiter aus dem Ölfeld al-Nafoura in der Wüste südlich von Bengasi evakuieren.&lt;ref&gt;[http://www.bbc.co.uk/news/world-middle-east-12588947 BBC News - RAF Hercules planes rescue 150 from Libya desert&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Bei einer missglückten Evakuierungsaktion wurden am 27. Februar drei niederländische Soldaten der [[Koninklijke Marine]] in Surt von libyschen Regierungstruppen gefangengenommen. Sie hatten versucht einen Niederländer und einen weiteren Europäer mit einem [[Westland Lynx|Lynx-Militärhubschrauber]] der [[De-Zeven-Provinciën-Klasse (Fregatte)|Fregatte ''Tromp'']] aus dem Land zu bringen und wurden dabei von den Gaddafi-Truppen eingekreist. Die beiden zu rettenden konnten in Sicherheit gebracht werden.&lt;ref&gt;{{internetquelle<br /> | titel=Gaddafi-Miliz nimmt niederländische Soldaten gefangen| titelerg=Gescheiterte Evakuierung in Libyen| hrsg=[[Spiegel Online]]| url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748766,00.html | zugriff=2011-03-03}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/aktuelles/archiv/2011/maerz/0303libyen.html NiederlandeNet, 3. März 2011, Diplomatie: Drei niederländische Soldaten in Libyen gefangen genommen]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;ORF: Zeit in Bild, 3. März 2011, Sendung von 19:30 Uhr&lt;/ref&gt; Am 11. März 2011 wurden die drei niederländischen Marineflieger freigelassen und zusammen mit 12 griechischen Evakuierten von Tripolis nach Athen (Griechenland) ausgeflogen. Dazu hieß es im griechischen Verteidigungsministerium, der griechische Außenstaatssekretär Dimitris Dollis habe die Freilassung von dem libyschen Vize-Außenminister Mohammed Taher Sijala verlangt, als er sich am 10. März 2011 mit diesem in Athen traf. Die libysche Führung habe dann zugestimmt. Der Verteidigungsminister Evangelos Venizelos informierte seine Kollegen auf dem Nato-Treffen in Brüssel noch am gleichen Tage vorab über die Aktion. Das Flugzeug war am Abend in Tripolis gelandet und soll am Freitag Morgen in Athen ankommen und auch einige in Libyen tätige Griechen nach Griechenland bringen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0310&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Libyan refugees arriving at the Libya–Tunisia border - 20110307.jpg|miniatur|Flüchtlinge an der libysch-tunesischen Grenze (7. März 2011)]]<br /> <br /> In der Nähe der tunesisch-libyschen Grenzübergängen [[Ras Ejder]] an der Küstenautobahn und Dehiba im Landesinneren trafen ab Ende Februar Tausende von Flüchtlingen ein, zumeist ägyptische und tunesische Gastarbeiter.&lt;ref&gt;[http://www.drk.de/pressemeldungen/meldung/5492-rotes-kreuz-und-roter-halbmond-helfen-libyen-fla14chtlingen.html Rotes Kreuz und Roter Halbmond helfen Libyen-Flüchtlingen], in DRK.de, 26. Februar 2011&lt;/ref&gt; Nach Angaben des [[Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen|Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen]] (UNHCR) flohen bis zum 1. März über 140.000 Menschen. Die Lage an der tunesisch-libyschen Grenze sei dramatisch und über 1.000 Menschen würden pro Stunde die Grenze nach Tunesien überqueren.&lt;ref&gt;[http://www.unhcr.de/aktuell/einzelansicht/article/2/libyen-situation-an-tunesiens-grenze-spitzt-sich-zu.html?PHPSESSID=5e49a482887524e23a24eb1ebaf5aa3b UNHCR - Libyen: Situation an Tunesiens Grenze spitzt sich zu], in UNHCR.de, 1. März 2011&lt;/ref&gt; Am 3. März wurden vom UNHCR 85.000 Flüchtlinge in Tunesien, 77.000 in Ägypten und 3.000 im Niger gemeldet.&lt;ref&gt;Libya Complex Emergency [http://www.usaid.gov/our_work/humanitarian_assistance/disaster_assistance/countries/libya/template/fs_sr/fy2011/libya_ce_fs03_03-02-2011.pdf PDF, 98KB] USAid, 2. März 2011,&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bis zum 2. März verdreifachte die Europäische Union ihre Soforthilfe für Flüchtlinge aus Libyen auf 10 Millionen Euro.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/247495.rueckstau-an-der-tunesisch-libyschen-grenze.html SR DRS, Rückstau an der tunesisch-libyschen Grenze, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Am 8. März wurde gemeldet, dass die EU für diesen Zweck 50 Millionen Euro bereitstellt.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819878938/Kontakte-Rebellen-stellen-Gaddafi-ein-Ultimatum derStandard.at, Rebellen stellen Gaddafi ein Ultimatum, 8. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 21:10 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab dem 3. März wurden mit Maschinen der amerikanischen, spanischen und französischen Luftstreitkräfte sowie von den Vereinigten Staaten und Deutschland gecharterten Zivilmaschinen die geflohenen Ägypter von Tunesien aus in ihr Heimatland ausgeflogen.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-03/obama-libyen-luftbruecke Unruhen: Obama ordnet Luftbrücke für Flüchtlinge aus Libyen an], in Zeit Online, 3. März 2011&lt;/ref&gt; Im tunesischen [[Gabès]] trafen am 5. März die deutschen Fregatten [[Brandenburg (F 215)|''Brandenburg'']] und [[Rheinland-Pfalz (F 209)|''Rheinland-Pfalz'']] sowie der [[Einsatzgruppenversorger Klasse 702|Einsatzgruppenversorger ''Berlin'']] ein, die ägyptische Flüchtlinge nach [[Alexandria]] bringen sollen.&lt;ref&gt;[http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/17/0,3672,8218257,00.html Deutsche Marine bringt Libyen-Flüchtlinge nach Ägypten], in ''heute.de'', 5. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 7. März legte der französische Hubschrauberträger [[Mistral-Klasse|''Mistral'']] im Hafen der tunesischen Stadt [[Zarzis]] an, um die Evakuierung von 900 Personen nach Ägypten zu unterstützen und um humanitäre Hilfe zu leisten.&lt;ref&gt;[http://www.businessnews.com.tn/Le-Mistral-%C3%A0-Zarzis,-en-attente-de-ses-passagers-%C3%A9gyptiens,520,23827,3 Le Mistral à Zarzis, en attente de ses passagers égyptiens], in ''businessnews.com.tn'', 7. März 2011 (französisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Tausende Flüchtlinge verschiedener Nationalität wurden per Schiff nach Kreta evakuiert und von dort ausgeflogen.&lt;ref&gt;[http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&amp;tx_ttnews%5Btt_news%5D=101364&amp;tx_ttnews%5BbackPid%5D=54&amp;cHash=a91f2410cb Tausende Flüchtlinge aus Libyen auf Kreta angekommen, greenpeace magazin, tagesthemen, 5. März 2011]<br /> Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach EU-Angaben sind von den bisher über 200.000 Flüchtlingen aus Libyen mehr als 60.000 in ihre Heimatländer gebracht worden. EU-Länder hätten für den Transport 15 Flugzeuge und fünf Schiffe bereitgestellt. Derzeit bestünden 22 Durchgangslager, in denen Flüchtlinge an den Grenzen Libyens in Nachbarländern versorgt würden. Bei Ausbruch den Konflikts lebten 8000 Europäer in Libyen. Am Mittag des 7. März hätten noch von 80 Personen Gesuche um Hilfe bei der Ausreise vorgelegen.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net, 7. März 2011] Abruf am 8. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Organisation [[Ärzte ohne Grenzen]] hat in Berlin am 8. März mitgeteilt, dass sie sowohl an den Grenzen außerhalb des libyschen Staatsgebiets in Tunesien tätig sei als auch teilweise im Landesinnern, soweit dies zur Zeit überhaupt möglich sei. Mitarbeiter seien derzeit nur im Osten Libyens im Einsatz. Nach Bengasi seien auch innerhalb von knapp zwei Wochen 22 Tonnen medizinische Ausrüstung und Material geliefert worden. Verletzte kämen nicht aus Libyen heraus und auf tunesischer Seite werden medizinische Teams und Hilfslieferungen blockiert.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;<br /> <br /> Laut Ärzte ohne Grenzen übertreffen die Bedingungen in Libyen die schlimmsten Befürchtungen. Das Dringlichste wäre im Prinzip, in Libyen selbst zu helfen. Dort, wo derzeit die Kämpfe stattfinden, im Westen, sei das aber bisher noch nicht möglich. Der neutrale Standpunkt von Ärzten und medizinischem Personal werde nicht akzeptiert. Die Organisation bemühe sich seit Wochen um eine Vereinbarung und würde sich sofort auf den Weg ins Landesinnere machen, wenn sie von Seiten Gaddafis eine Sicherheitsgarantie bekäme. Derzeit gebe es nur in Bengasi ein Camp. Besondere Sorge bereite die Situation der Subsahara-Afrikaner, die als Gastarbeiter in Libyen waren und teilweise nicht in ihre Länder zurückkönnten. Die Intensität der unterstützenden Hilfeleistung für die Flüchtlinge durch die tunesische Bevölkerung sei außerordentlich groß.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819915356/Interview-aus-dem-Fluechtlingscamp-Sie-erzaehlen-von-unglaublichen-Massakern derStandard.at, Sie erzählen von unglaublichen Massakern, 9. März 2011] Abruf 9. März 2011, ca. 20:55 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Evakuierung von 10.000 vietnamesischen Gastarbeitern aus Libyen wurde am Abend des 9. März abgeschlossen. Annähernd 9000 Vietnamesen wurden mit zehn Flügen in ihre Heimat befördert. Etwa 1000 weitere hatten das Land mit Booten verlassen. Die meisten waren als Bauarbeiter tätig, davon 5000 allein in der Hauptstadt Tripolis.<br /> <br /> Nach Mitteilung des Präsidenten des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Genf, Jakob Kallenberger, am 10. März steigen die Todeszahlen in Libyen dramatisch an. Die meisten Opfer seien Zivilpersonen. Drei Viertel Libyens seien im Augenblick noch von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Ärzteteams könnten nicht an die Schauplätze der schwersten Gefechte gelangen. Kallenberger verlangte von den Konfliktparteien ungehinderten Zugang für die Hilfsorganisationen.&lt;ref name=&quot;welt.de&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach Angaben einer UNO-Sprecherin ist in Bengasi ein Schiff des UNO-Ernährungsprogramms mit einer Mehllieferung für 2,5 Millionen Brote eingetroffen. Weitere Schiffe mit Lieferungen von Hilfsgütern sollen Bengasi nach UN-Angaben in den nächsten Tagen erreichen.&lt;ref name=&quot;drs.ch&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 11. März sind nach UN-Angaben seit Beginn des Volksaufstands mehr als 250.000 Menschen aus Libyen geflüchet. Ein Sprecher der Sektion für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten nannte Zahlen für einzelne Aufnahmeländer: 137.400 Menschen flohen nach Tunesien, 107.500 nach Ägypten, 5.400 nach Algerien und 2.200 in den Niger. Die Probleme bei der ärztlichen Versorgung Hilfsbedürftiger in Libyen seien besorgniserregend.&lt;ref name=&quot;Zeit Online1&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach einem Medienbericht vom 14. März 2011 hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen die Besorgnis geäußert, dass in den von Regierungsstreitkräften gehaltenen Zonen Angehörigen der Rebellenkräfte medizinische Hilfe verweigert wird und Zugang zu den Verwundeten gefordert, um sie behandeln zu können. In einigen Konfliktgebieten wie den Städten az-Zawwiya und Misrata seien zahlreiche Menschen von jedweder Hilfeleistung von außen abgeschnitten, obwohl von dort über dringenden medizinschen Hilfebedarf und Mangel an Medikamenten und Material berichtet wurde. Vom IKRK wurden sieben LKW-Ladungen mit Medizin und Nahrungsmitteln nach Bengasi auf den Weg gebracht.&lt;ref name=&quot;TheWest0314&quot;/&gt;<br /> <br /> Ärzte ohne Grenzen hat am 15. März 2011 mitgeteilt, seine Mitarbeiter seien angesichts der heftigen Kämpfe im Osten Libyens nach [[Alexandria]] in Ägypten zurückgezogen worden. In erster Linie durch die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Gerät werde weiter versucht, die Gesundheitseinrichtungen des Landes zu unterstützen. Die Organisation habe bisher 33 Tonnen medizinischer Güter nach Libyen gebracht. Sie versuche auch weiterhin, im Westen von Tunesien aus nach Libyen hineinzukommen. Die libyschen Behörden verweigerten den Teams aber seit der Ankunft der ersten Mitarbeiter an der Westgrenze am 23. Februar 2011 die Einreise. In Tunesien gebe es ein Team von insgesamt 25 Personen, die in den Grenzorten Ras Aijdir im Norden und Dehiba im Süden im Einsatz sind. Seit dem 4. März 2011 werde entsprechend der Bedarfslage in Tunesien auch ein psychosoziales Projekt betrieben, das psychologische Hilfe für Flüchtlinge leistet. Weitere Stützpunkte mit mobilen Kliniken befinden sich auf Malta und Lampedusa zur Betreuung von Migranten, die das Mittelmeer überquert haben.&lt;ref&gt;{{internetquelle |url=http://www.aerzte-ohne-grenzen.de/informieren/einsatzlaender/afrika/libyen/2011-03-15-libyen-update/index.html |titel=Libyen: Ärzte ohne Grenzen hat immer weniger Zugang zu Menschen, die in den Kämpfen gefangen sind | hrsg=[[Ärzte ohne Grenzen]] e. V. |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-18 |sprache=German }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachdem am 19. März 2011 nach unterschiedlichen Quellen die schwersten Angriffe auf Bengasi von Gaddafi-loyalen Streitkräften ausgingen und eine Fluchtwelle einsetzte, bereitete die UN-Flüchtlingshilfeorganisation nahe der libysch-ägyptischen Grenze in [[Salloum (Ägypten)|Salloum]] ein Notaufnahmelager für bis zu 200.000 Menschen vor. Es wurde gesagt, die bisher angekommenen Menschen seien extrem verängstigt und traumatisiert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/politik/rebellen-leisten-gaddafi-heftigen-widerstand-/3968618.html |titel=Rebellen leisten Gaddafi heftigen Widerstand | hrsg=Der Tagesspiegel<br /> |werk=Tagesspiegel Online |datum=2011-03-20 |zugriff=2011-03-20 }}&lt;/ref&gt; Der Grenzübergang erlebte schon im Februar einen Flüchtlingszustrom, der damals noch überwiegend aus ägyptischen Arbeitsmigranten bestand. Die ägyptische Armee hatte bereits damals ein Zeltlager und ein Feldlazarett errichtet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/die-fluechtlinge-von-salloum/ |titel=Aufstand in Libyen: Die Flüchtlinge von Salloum<br /> |werk=TAZ.de |datum=2011-02-23 |zugriff=2011-03-20 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Schweiz setzte seit Ende Februar 2011 drei Teams der Humanitären Hilfe des Bundes an der libyschen Grenze in Tunesien und Äbypten ein. Mehrere internationale Organisationen wurden darüber hinaus mit über 2 Millionen Franken unterstützt. Die Humanitäre Hilfe plante die Entsendung von zwei medizinischen Notfallkits zur Versorgung von je 10.000 Personen für drei Monate. Zunächst verhinderten die Kämpfe in Ostlibyen und die zugespitzte Sicherheitslage die Umsetzung dieses Plans. Auch ein Wassermodul, das im Notfall 5000 Personen mit Trinkwasser versorgen kann, war vorgesehen.&lt;ref name=&quot;GCHUN0319&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.schweiz-uno.ch/index.php/de/news/232-schweiz-anerkennt-uno-resolution<br /> |titel=Schweiz anerkennt UNO-Resolution |werk=Gesellschaft Schweiz - UNO |datum=2011-03-19 |zugriff=2011-03-25}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein vierköpfiges Mitarbeiterteam des IKRK kehrte, zwei Tage nachdem es sich wegen der prekären Sicherheitslage aus Bengasi zurückgezogen hatte, am 18. März 2011 aus Tobruk nach Bengasi zurück und nahm dort seine humanitäre Arbeit wieder auf. Der Leiter der Mission in Libyen sagte, man unterstütze Krankenhäuser, besuche Gefangene in Bengasi und anderswo und arbeite mit dem libyschen Roten Kreuz zusammen, um Zivilisten zu helfen. Er rief beide Konfliktparteien erneut dringend dazu auf, dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz den Zugang zu anderen Städten und Gebieten zu ermöglichen, um dort anderen von den Kämpfen Betroffenen helfen zu können. Das IKRK in Genf teilte mit, die Organisation habe am 15. März 2011 180 Tonnen Hilfsgüter nach Bengasi versendet und sieben Trucks mit 145 Tonnen Lebensmitteln seien von Ägypten aus auf dem Weg nach Tobruk. Das IKRK hilft darüber hinaus an den tunesischen und ägyptischen Grenzen auch weiterhin Menschen, Kontakt zu ihren Familien zu bekommen und es unterstützt die Arbeit der Rotkreuzgesellschaften in diesen beiden Nachbarländern.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.icrc.org/eng/resources/documents/news-release/2011/libya-news-2011-03-18.htm |titel=Libya: ICRC returns to Benghazi | hrsg=ICRC.org Ressource Centre |werk=ICRC News Release |datum=2011-03-18 |zugriff=2011-03-20 |sprache=englisch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die IOM hat laut Bericht vom 22. März 2011 mitgeteilt, 5000 afrikanische Immigranten seien aus Libyen in den Niger geflohen. Innerhalb eines Monats seien insgesamt 328.000 Menschen in die Nachbarländer geflüchtet.&lt;ref name=&quot;SFTV0322&quot;/&gt;<br /> <br /> Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen [[Raschid Chalikow]] hat laut Bericht vom 23. März 2011 mitgeteilt, dass die für die Flüchtlingshilfe bestimmten Mittel des von den Vereinten Nationen angestrebten Fonds von 160 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe zu 63 Prozent finanziert sei. Inzwischen betrage die Zahl der Flüchtlinge mehr als 335.000 und die UNO wolle jetzt Experten nach Libyen entsenden, um in verschiedenen Landesteilen den Bedarf an humanitärer Hilfe festzustellen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,752650,00.html |titel=Libysches Fernsehen berichtet von Luftangriffen auf Tripolis |hrsg=Spiegel Online |werk=Aufstand in Libyen Liveticker 18:40 Uhr |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-23 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das IKRK konnte laut Bericht vom 25. März 2011 50 Gefangene in Tripolis besuchen und unter vier Augen mit ihnen sprechen. Die Behörden in Tripolis haben dem IKRK bisher nicht erlaubt, in dem von ihnen kontrollierten Gebiet zu arbeiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/Sarkozy-betont-Fuehrungsanspruch--neue-Angriffe-auf-Tripolis/story/29796293?dossier_id=852?dossier_id=852 |titel=Sarkozy betont Führungsanspruch – neue Angriffe auf Tripolis |hrsg=Tagesanzeiger.ch/Newsnetz |werk=Dossier Die arabische Revolution, News-Ticker |datum=2011-03-25 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen, Raschid Chalikow (Rashid Khalikov), war vom 11. bis 16. März 2011 in Tripolis und in az-Sawwya. Dabei traf er mit dem stellvertretenden Außen- und dem stellvertretenden Gesundheitsminister zusammen, um über eine Vereinbarung über eine UN-Erkundungsmission für humanitären Hilfebedarf zu verhandeln. Von seiner Libyen-Mission kehrte er unverrichteter Dinge zurück. Das Regime verbietet humanitären Organisation den Zugang zu dem Land. Dies ging aus seinem Bericht vor den Medien in Genf am 23. März 2011 hervor. Chalikow äußerte sich extrem besorgt über die Lage der Zivilbevölkerung. Seine Organisation (das OCHO) habe Informationen, wonach in Libyen über 80.000 Menschen intern vertrieben wurden. Besonders prekär sei die Situation in Brennpunkten wie Adschdabiya, Misrata und Zenten (az-Zintan). Er bedauerte, dass es in Libyen keine internationale Präsenz gebe, um die Angaben zu überprüfen. Diese zu bekommen, hätte allerhöchste Priorität. Der Koordinator ist mit den Behörden in Tripolis in Kontakt und fordert den ungehinderten Zutritt für Hilfsorganisationen in das ganze Land. Ihm sei während seines Aufenthalts vor Ort von den Behörden gesagt worden, Libyen brauche keine Hilfe. Es gebe für Monate ausreichend Nahrungsmittel und Medikamente und sonstigen medizinischen Bedarf. Andere Bedarfe hätte man nicht. Es bestünden keine humanitären Bedürfnisse. Die Lage sei unter Kontrolle. Darüber hinaus wollten die libyschen Ansprechpartner nicht gehen. Es sei etwas schwierig, über die Auswirkungen der aktuellen Krise auf Zivilisten und soziale Dienste zu sprechen. Die Behörden hätten nicht nein zu internationaler Präsenz gesagt, aber zu verstehen gegeben, sie seien nicht sicher, dass die humanitäre Situation eine internationale Bestandsaufnahme der Bedarfslage rechtfertigt. Chalikow soll in Genf gesagt haben, er selbst halte einen humanitären Großeinsatz für zweifellos erforderlich. Nach einem anderen Medienbericht merkte er aber an, es gebe keinen Grund, anzunehmen, dass eine massive humanitäre Intervention notwendig wäre. Die humanitären Erfordernisse seien nicht riesig. Gleichwohl würden Zivilisten leiden und bedürften der Hilfe und den UN und anderen Hilfsorganisationen sollte der Zugang ins Land gewährt werden, damit ihnen Hilfe geleistet werden kann. Bevor man eine humanitäre Erkundungsmission startet, müsse man die Bedürfnisse auf dem Terrain kennen und die Sicherheitslage evaluieren. Die Visafrage für das Personal müsse auch geklärt sein. Die UNO sei bereit, mit den Konfliktparteien über humanitäre Korridore zu verhandeln. UNO-Mitarbeiter bekommen bisher kein Visum zum legalen Grenzübertritt und nur kleine Hilfslieferungen seien durch libysches Personal in die Rebellenzone nach Bengasi gelangt. Die UNO versuche, ihr Personal nicht zu gefährden. Sie habe ihre Kräfte an den Grenzen zu Ägypten und Tunesien (auf dem Staatsgebiet der Nachbarländer) verstärkt. Seit dem militärischen Eingreifen auf der Basis der UN-Resolution 1973 sei es zu keinen neuen Flüchtlingsströmen gekommen. Die Situation sei aber (auch wegen der immensen Distanzen) sehr unberechenbar und Hilfsorganisationen müssten sich auf alles gefasst machen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/23/International/Aufstand-in-Libyen/UNO-kann-ohne-Zugang-nach-Libyen-nicht-helfen |titel=UNO kann ohne Zugang nach Libyen nicht helfen |hrsg=Schweizer Fernsehen |werk=SF Tagesschau |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.voanews.com/english/news/africa/north/Libya-No-Need-for-International-Aid-118511069.html |titel=Libya: No Need for International Aid |hrsg=Voice of America |werk=VOA News.com |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Chalikow war am 9. März 2011 zum UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Libyen ernannt worden. Er arbeitet eng mit den ständigen Koordinatoren der UN für Libyen, Tunesien, Ägypten und den Niger zusammen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://aje.me/gOCX38 |titel=10:30am Rashid Khalikov has been appointed UN Humanitarian Coordinator for the Libyan crisis. |hrsg=Al Jazeera |werk=Libya Live Blog - March 9 |datum=2011-03-09 |zugriff=2011-03-25 |sprache=englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Internationale Reaktionen ==<br /> === Internationale wirtschaftliche Auswirkungen ===<br /> Seit Beginn der Unruhen in Libyen Mitte Februar hat sich der Anstieg des sich durch die anziehende Weltkonjunktur ohnehin seit Monaten anziehenden Rohölpreises noch einmal erheblich verstärkt; so mussten Anfang März für ein Barrel der Sorte WTI 105 US$ bezahlt werden – eine Teuerungsrate von knapp 20 % in 3 Wochen.&lt;ref&gt;[http://www.finanzen.net/rohstoffe/oelpreis Aktueller Ölpreis], in ''finanzen.net''&lt;/ref&gt; Entsprechend erreichten die Preise für Benzin und Heizöl in Europa neue Höchststände. Der Goldpreis erreichte am 7. März mit 1.444 US$ für die Unze ein neues Allzeithoch.&lt;ref&gt;[http://www.finanzen.net/rohstoffe/goldpreis Aktueller Goldpreis], in ''finanzen.net''&lt;/ref&gt; Der Börsenindex [[Dow Jones]] entwickelte sich nach vorher stabiler Aufwärtsentwicklung seit einem Einbruch am 22. Februar seitwärts bis negativ.&lt;ref&gt;[http://www.finanzen.net/index/Dow_Jones@pkZeit_300 Kursdaten für Dow Jones 30 Industrial], in ''finanzen.net''&lt;/ref&gt; Auch die europäischen Handelsplätze - insbesondere die Mailänder Börse - bekamen die Krise zu spüren; unter Druck gerieten namentlich die in Libyen engagierten Mineralöl- und Bauunternehmen (wie [[Eni (Unternehmen)|Eni]], [[OMV]], [[BASF]] mit ihrer Tochter [[Wintershall]], [[Statoil]] oder [[Impregilo]]).&lt;ref&gt;[http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,746799,00.html Revolte in Nahost: Ölkonzerne fliehen aus Libyen - manager-magazin.de - Politik&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Libysche Diplomaten im Ausland ===<br /> Am 20. Februar legte der ständige Vertreter Libyens bei der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]], [[Abdel Moneim el Honi]], aus Protest gegen die Gewalt gegen Demonstranten sein Amt nieder und erklärte, er schließe sich der Revolution gegen den Machthaber Gaddafi an.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyenproteste100.html Aus Protest gegen Gewalt: Vertreter Libyens bei Arabischer Liga tritt zurück] [[Tagesschau.de]] online, 20. Februar 2011.&lt;/ref&gt; Weitere libysche Diplomaten folgten in den nächsten Tagen seinem Beispiel, so ein ranghoher Diplomat in [[China]] und die Botschafter im [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland|Vereinigten Königreich]], [[Indonesien]], Indien, [[Bangladesch]], [[Deutschland]], den Vereinigten Staaten und [[Marokko]].&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.taz.de/1/politik/afrika/artikel/1/gaddafi-sohn-warnt-vor-buergerkrieg/ |title=Erste Rücktritte in Libyen |author= |publisher= |work= |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://live.reuters.com/Event/Middle_East_Protests Middle East Protests Libya], [[Reuters]] am 22. Februar&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;SpOn 24.02.&quot; /&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.ad-hoc-news.de/libysche-diplomaten-wenden-sich-von-gaddafi-ab--/de/News/21940926| titel=Libysche Diplomaten wenden sich von Gaddafi ab|werk=[[Ad hoc News]] |datum=2011-02-22|sprache=de|zugriff=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Der stellvertretende Botschafter Libyens bei den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]], Ibrahim Dabbashi, erklärte am 21. Februar vor Reportern, dass Gaddafi Krieg gegen das libysche Volk erklärt habe und Völkermord verübe. Dabbaschi forderte von der internationalen Gemeinschaft außerdem ein Flugverbot für Libyen auszusprechen, damit das Regime keine weiteren Söldner, Waffen und Vorräte aus dem Ausland nach Libyen schafft.<br /> <br /> Am 25. Februar erklärte auch der ehemalige Außenminister und derzeitige UN-Botschafter Libyens, Abdul Rahman Shalgham, dass er nun für das libysche Volk und nicht mehr für Gaddafi sprechen würde. Er bat den UN-Sicherheitsrat in einem emotionalen Appell um Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E0EC385D5559541D1BFFF77E9066A0B71~ATpl~Ecommon~Sspezial.html faz.net: ''UN empfiehlt Suspendierung Libyens'']&lt;/ref&gt; Die Botschaften Libyens in [[Österreich]] und [[Schweden]] setzten die von den Aufständischen verwendete [[Flagge Libyens|Flagge des Königreichs Libyen]] als Symbol des Seitenwechsels.&lt;ref&gt;ORF: Zeit in Bild, 25. Februar 2011, Sendung von 19:30 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.expressen.se/nyheter/1.2340039/ambassaden-hissar-libyens-frihetsflagga Ambassaden hissar Libyens frihetsflagga - Nyheter - Senaste nytt | Expressen - Nyheter Sport Ekonomi Nöje&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> Am 5. März wurde bekannt, dass ein weiterer hochrangiger libyscher Diplomat, der in Namibia stationiert war, in ein Mittelmeerland geflohen ist und sich vom Gaddafi-Regime losgesagt hat.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html SpOn, Libyen-Ticker, Das Minutenprotokoll der Revolution, 5. März 2011] Abruf am 8. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vereinte Nationen ===<br /> UN-Generalsekretär [[Ban Ki-moon]] erklärte am 22. Februar, sollte es sich als wahr herausstellen, dass Demonstranten aus Kampfflugzeugen und Hubschraubern beschossen worden seien, sei dies eine schwere Verletzung internationaler Menschenrechte. Der [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen]] berief eine Krisensitzung ein.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746894,00.html |title=Unruhen in Libyen: Gaddafi meldet sich mit wirrem TV-Auftritt |woek=Spiegel Online |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-27}}&lt;/ref&gt; In der Sitzung wurde ein sofortiges Ende der Gewalt in Libyen gefordert. Zur Verabschiedung eines gemeinsamen Papiers kam es jedoch nicht. Die Vertreter nahezu aller 15 Sicherheitsratsmitglieder, auch Deutschlands, forderten aber ein „schnelles und starkes Signal“ gegen Gaddafi.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746923,00.html |title=Libyen-Minutenprotokoll: Uno-Sicherheitsrat verurteilt Gewaltexzesse |work=spiegel.de |author=Katharina Peters, Lisa Erdmann und Alwin Schröder |date=2011-02-22 |zugriff=2011-02-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Koalition aus 42 internationalen Menschenrechtsgruppen forderte die Vereinten Nationen am 21. Februar auf, die Mitgliedschaft Libyens im [[UN-Menschenrechtsrat]] auszusetzen und eine Untersuchungskommission in das Land zu entsenden.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/libyen-gadhafi-proteste-staemme |title=Unruhen in Libyen: Schwere Zerstörungen in Tripolis |work=Zeit Online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Am 28. Februar erklärte der UN-Menschenrechtsrat nach einer Krisensitzung einstimmig, Libyen solle von der [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] die Mitgliedschaft im Rat entzogen werden.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot; /&gt; Diese suspendierte aufgrund „systematischer Menschenrechtsverletzungen“ die Mitgliedschaft Libyens im UN-Menschenrechtsrat am 1. März.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/un-vollversammlung-libyen-aus-un-menschenrechtsrat-ausgeschlossen_aid_604689.html UN-Vollversammlung: Libyen aus UN-Menschenrechtsrat ausgeschlossen - Weitere Meldungen - FOCUS Online&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Am 2. März wurde die Suspendierung durch die Vollversammlung wegen des gewaltsamen Vorgehens gegen Demonstranten in einen formellen Ausschluss aus dem UN-Menschenrechtsrat umgewandelt.&lt;ref&gt;[http://www.tagesschau.de/ausland/libyenmenschenrechtsrat100.html Libyen nicht mehr im Menschenrechtsrat] Tagesschau Online, abgerufen am 2. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 23. Februar entzogen die Vereinten Nationen [[Aisha Gaddafi]], der Tochter von Revolutionsführer Gaddafi aufgrund der Entwicklungen im Land den Titel einer UN-Ehrenbotschafterin des [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen|Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen]] (UNDP), den sie seit Juli 2009 inne hatte.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/uno-entzieht-gaddafis-tochter-titel-als-ehrenbotschafterin-1657122.html UNO entzieht Gaddafis Tochter Titel als Ehrenbotschafterin] in Stern.de, 23. Februar 2011&lt;/ref&gt; Unterdessen wurde auf dem Flughafen Malta die Landung eines Turboprop-Regionalverkehrsflugzeug vom Typ [[ATR 42]] der [[Libyan Airlines]] untersagt. Nach Angaben von Al Jazeera soll sich unter den 14 Fluggästen auch Aisha Gaddafi befunden haben.&lt;ref&gt;[http://www.timesofmalta.com/articles/view/20110223/local/libyan-aircraft-denied-landing-permission-at-mia Updated: Libyan aircraft denied landing permission] in Times of Malta, 23. Februar 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 26. Februar beschloss der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen auf einer Sondersitzung einstimmig die [[Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates|UN-Resolution 1970 (2011)]] nach Artikel 41 der [[Charta der Vereinten Nationen]]&lt;ref&gt;vgl. [http://www.tagesschau.de/ausland/gaddafi242.html ''UN-Sicherheitsrat beschließt Sanktionen''] bei tagesschau.de, 27. Februar 2011 (aufgerufen am 27. Februar 2011)&lt;/ref&gt; und verhängte damit Sanktionen gegen Libyen: ein Waffenembargo, Reisebeschränkungen für 16 führende Mitglieder der libyschen Regierung sowie das Einfrieren des Auslandsvermögens von sechs Personen des Gaddafi-Clans. Der Sicherheitsrat geht davon aus, dass es sich bei der Gewalt gegen die Bevölkerung um [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]] handle und wies die libyschen Behörden zur Kooperation mit dem [[Internationaler Strafgerichtshof|Internationalen Strafgerichtshof]] (ICC) in [[Den Haag]] an, obwohl Libyen nicht zu den Unterzeichnerstaaten des Rom-Statuts gehört, mit denen der ICC gebildet wurde.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=37633&amp;Cr=Libya&amp;Cr1= |publisher=[[Vereinte Nationen|United Nations]] |author=UN News Centre |title=Security Council imposes sanctions on Libyan authorities in bid to stem violent repression |date=2011-02-26 |accessdate=2011-02-28 |language=Englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Chefankläger [[Luis Moreno Ocampo]] des [[Internationaler Strafgerichtshof|Internationalen Strafgerichtshofs]] (IStGH) in Den Haag nahm am 2. März Ermittlungen gegen Gaddafi und seine Söhne in Libyen wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit auf. Er habe sich dazu nach vorläufiger Auswertung bislang zusammengetragener Informationen entschieden.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot;&gt;<br /> [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,748778,00.html Spiegel Online Aufstand in Libyen Minutenprotokoll] Abruf am 3. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der libysche Außenminister [[Mussa Kussa]] forderte am 4. März in einem Brief an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine Beendigung der Sanktionen.&lt;ref name=&quot;Arabiya1&quot; /&gt;<br /> <br /> Die Nothilfekoordinatorin der Vereinten Nationen [[Valerie Amos]] verlangte am 6. März vom Gaddafi-Regime Zugang zu den Opfern von Bombenangriffen in der Universitätsstadt Misrata, damit Helfer Leben retten könnten. Es folgen weitere Aktivitäten am 7. März: Der frühere jordanische Außenminister [[Abdul Ilah Khatib|Abdelilah Al Khatib]] wurde von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Sonderbeauftragten für Libyen ernannt. Dieser soll mit den Behörden in Tripolis umgehend Beratungen aufnehmen.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/nachrichten/ DLF Nachrichten, 7. März 2011, erstmals 00:00 Uhr] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14893183,00.html UN fordern Zugang zu Bürgerkriegsopfern, Deutsche Welle, 7. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Die UNO entsendet ein vom [[Humanitäre Hilfe|Koordinationsbüro für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen (OCHA)]] organisiertes Erkundungsteam nach Tripolis. Die Einreise des Teams nach Tripolis wurde dem UN-Generalsekretär von Mussa Kussa zugesagt. Ob weitere Orte besucht werden können, blieb zunächst unklar.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net Die Zahl der Toten steigt stündlich, 7. März 2011] Abruf am 7. März 2011, nach dem Stande von ca. 12:30 Uhr, Artikel wurde später mehrfach geändert!&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die hochrangige UN-Mitarbeiterin [[Catherine Bragg]] sagte laut Agenturbericht vom 11. März 2011, ein neu ernannter besonderer humanitärer Koordinator für Libyen, [[Rashid Khalikov]], werde den Sonderbeauftragen Abdelilah Al-Khatib auf seiner Reise nach Tripolis begleiten. Außerdem bereite man humanitäre Erkundungsteams (&quot;humanitarian assessment teams&quot;) vor, um sie schnellstmöglich einsetzen zu können. Es werde dringlich daran gearbeitet, mit allen Konfliktparteien in Dialog zu treten, um alle Gebiete innerhalb Libyens auf den Schirm zu bekommen und die humanitäre Situation aus erster Hand aufzunehmen. Die UN hätten Schwierigkeiten, Informationen über die humanitären Auswirkungen der schweren Kämpfe der letzten Tage zu bekommen. Ein Hauptthema sei medizinische Hilfe, besonders, weil in einer Zeit, in der Menschen am meisten medizinische Versorgung benötigen, Berichte über Krankenhausschließungen die UN erreichten. Humanitäre Hilfsorganisationen würden unermüdlich daran arbeiten, Engpässe (&quot;bottlenecks&quot;) für Flüchtlinge an den Grenzen des Landes zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Menschen sich unter würdigen Bedingungen in den Durchgangslagern aufhalten. Während Bragg in dem Bericht von einer Erhebung (&quot;upheavel&quot;) sprach, sollen einige UN-Diplomaten gesagt haben, der Konflikt in Libyen habe sich zum regelrechten Bürgerkrieg gesteigert (&quot;has erupted into a full-scale civil war&quot;).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/11/us-libya-un-visit-idUSTRE7298KF20110311 |titel=U.N. envoys to plan visit Tripoli soon |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-17 |sprache=englisch }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Nach einem Bericht vom 15. März 2011 forderte Abdul Ilah Khatib ein sofortiges Ende der Kämpfe, um weiteres Blutvergießen zu verhindern. Er traf sich in Tripolis mit dem libyschen Außenminister Musa Kussa und verlangte von der libyschen Regierung, humanitäre Hilfsorganisationen in das Land zu lassen.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.afrika-travel.de/libyen-news/0286-libyen-brega-weiterhin-hart-umkaempft.html |publisher=[[Afrika-Travel.de]] Fabian Hickl |author=Lukas Niemeyer |title=Libyen: Brega weiterhin hart umkämpft |date=2011-03-15 |accessdate=2011-03-17 |language=German }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 13. März 2011 wurde berichtet, nach Angaben aus Diplomatenkreisen bereite der Libanon als einziges im Sicherheitsrat vertretenes arabisches Land einen Resolutionsentwurf vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/250543.ghadhafis-truppen-ruecken-weiter-vor.html |titel=Ghadhafis Truppen rücken weiter vor|werk=SR DRS |datum=2011-03-13 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === G8-Staaten ===<br /> Der französische Präsident Sarkozy hat eine neue diplomatische Initiative angekündigt. Das Pariser Außenministerium sagte, die Entscheidung der Arabischen Liga (Zustimmung zur Flugverbotszone) zeige, dass die internationale Gemeinschaft zum Schutz der libyschen Bevölkerung bereit sei. Die [[Gruppe der Acht|Gruppe der größten Industriestaaten]] (G8-Staaten) werden am 14. März 2011 auf ihrem Treffen in Paris das Thema beraten.<br /> Auf dem zweitägigen Treffen der G8 am 14. und 15. März 2011 konnte sich Frankreich mit seinem Vorstoss für eine Flugverbotszone nicht durchsetzen. Der Vorschlag kam nicht in die Abschlusserklärung des Treffens. Deutschland stand einer Flugverbotszone sehr skeptisch gegenüber und warnte vor dem Versuch einer militärischen Lösung. Russland sah vorerst noch weiteren Informationsbedarf. Die G8 forderten vom UN-Sicherheitsrat, härtere Sanktionen gegen die libysche Regierung auszuarbeiten. Nach Diplomatenangaben wollten Frankreich, Großbritannien und die USA kurzfristig einen Entwurf vorlegen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesschau.sf.tv/Nachrichten/Archiv/2011/03/15/International/Aufstand-in-Libyen/G8-Keine-Flugverbotszone-fuer-Libyen |titel=G8: Keine Flugverbotszone für Libyen<br /> |werk=Schweizer Fernsehen Tagesschau |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-16 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Europäische Union ===<br /> Die [[Europäische Union]] verurteilte erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.&lt;ref name=&quot;Presse1&quot;&gt;[http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/635793/Massaker-in-Libyen_Militaerjets-jagen-Demonstranten Proteste gegen Gaddafi erreichen Hauptstadt Tripolis], Die Presse vom 20. Februar&lt;/ref&gt; Bundesaußenminister [[Guido Westerwelle]] bestellte aus dem selben Grund am 21. Februar [[Dschamal el-Barag]], den Botschafter Libyens in das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] ein.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stern.de/news2/aktuell/westerwelle-bestellt-libyschen-botschafter-in-deutschland-ein-1656379.html |title=Westerwelle bestellt libyschen Botschafter in Deutschland ein |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Auf weiterreichende und schnellere Sanktionen gegen Libyen konnte sich die Europäische Union aufgrund von Widerständen der Mittelmeeranrainer [[Italien]], [[Malta]] und [[Zypern]] zunächst nicht einigen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-02/libyen-sanktionen-EU |title=Mittelmeerländer verhindern schnelle Sanktionen gegen Libyen| date=2011-02-23}}&lt;/ref&gt; Erst am 25. Februar einigte man sich.&lt;ref name=&quot;SpOn 25.02.&quot; /&gt;<br /> <br /> Die EU-Außenbeauftragte [[Catherine Ashton]] gab am 4. März bekannt, zur Vorbereitung des Sondergipfels des [[Europäischer Rat|Europäischen Rates]] zum Thema Libyen und Nordafrika am 11. März ein internationales Erkundungsteam unter Leitung von [[Agostino Miozzo]] nach Tripolis zu entsenden.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/politik/ausland/eu-schickt-erkundungsteam-nach-libyen-1660676.html EU schickt Erkundungsteam nach Libyen | STERN.DE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die italienische Regierung hat am 7. März mitgeteilt, mit dem oppositionellen [[Nationaler Übergangsrat|Nationalen Übergangsrat]] in Kontakt zu stehen. Sie kenne den an der Spitze stehenden ehemaligen libyschen Justizminister Mustafa Abdel Dschalil und die abtrünnig gewordenen Diplomaten gut und wolle zur Konfliktlösung beitragen.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net, 7. März 2011] Abruf am 7. März 2011 ca. 18:05 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Resolutionsentwurf des Europäischen Parlaments fordert die EU-Außenpolitikbeauftragte und die Mitgliedstaaten der EU auf, für eine Entscheidung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen über weitere Maßnahmen einschließlich einer Flugverbotszone bereitzustehen. Alle Schritte der EU und ihrer Mitgliedstaaten müssten in Übereinstimmung mit einem UN-Mandat erfolgen und bedürften der Koordinierung mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt;<br /> Ein aus Tripolis zurückgegekehrter hochrangiger EU-Diplomat teilte mit, die libysche Staatsführung biete an, Beobachter der Vereinten Nationen und der EU ins Land zu lassen. Eine Untersuchungsmission könne sofort mit der Arbeit beginnen. Sie bekäme Geleitschutz und könne überall hingehen. Die wenigen noch in Libyen tätigen EU-Diplomaten aus acht Staaten betonten die Notwendigkeit unabhängiger Untersuchungen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher der Außenbeauftragten sagte am 8. März, bei den Kontakten des von Ashton nach Tripolis entsandten Italieners Agostino Miozzo mit einem Vertreter der libyschen Regierung habe es sich „um eine ausschließlich technische Erkundungsmission gehandelt“. Es habe „keinerlei Kontakte mit irgendwelchen politischen Kräften gegeben“ und die EU habe noch nicht über das libysche Angebot, Beobachter zu entsenden, entschieden.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/rzte-werden-in-Libyen-an-der-Arbeit-gehindert/story/21673378?dossier_id=852 |titel=Ghadhafi narrt die Weltpresse |werk=Tages-Anzeiger |datum=2011-03-09 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die EU-Außenbeauftragte Ashton wollte sich am 8. März 2011 mit den Nationalratsmitgliedern Mahmud Dschebril und Ali Essawi zu einem privaten Abendessen treffen. Beide seien in Straßburg und hätten um ein Treffen gebeten. Eine offizielle Anerkennung des Nationalrats oder der Funktion der Libyer sei damit nicht verbunden. Dschebril und Essawi waren von der Liberalen-Fraktion des Europaparlaments eingeladen worden. Auch ein Zusammentreffen der beiden mit dem französischen Außenminister Alain Juppé war geplant. Anschließend sollten sie nach Brüssel weiterreisen, wo die EU-Außenminister am 11. März über die Lage in Libyen beraten wollen.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;<br /> <br /> Das Europäische Parlament in Straßburg ging in einer Plenardebatte zur Krise in Nordafrika und Libyen am 9. März und in einer Aussprache mit Catherine Ashton in seinen Forderungen über die von den nationalen Regierungen bisher verlangten Maßnahmen hinaus. In der Debatte wurde gefordert, sich klar gegen Gaddafi zu stellen, jede, auch die militärische Option offen zuhalten, ein Flugverbot militärisch abgesichert durchsetzen und den libyschen &quot;nationalen Übergangsrat&quot; sofort anzuerkennen. Die Europäer seien in dem Konflikt nicht neutral. Wenn die Vetomächte ein Flugverbot verhindern würden, käme dem Europa der Union die Verantwortung zu, diese völkerrechtliche Lücke zu schließen. Ashton lehnte es ab, den vom Parlament aufgestellten Forderungskatalog den Staats- und Regierungschefs der EU vorzuschlagen, schloss aber eine sicherheitspolitische Aktion auf EU-Basis nicht aus. Was die Hauptredner der wichtigsten Fraktionen in der Aussprache mit Ashton verlangten, soll in eine Erklärung einfließen, die das Plenum des EU-Parlaments am 10. März beschließen will.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819963049/Strassburg-Gaddafi-ist-ein-Verbrecher-er-muss-weg der Standard.at, &quot;Gaddafi ist ein Verbrecher, er muss weg&quot;, 9. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 10:50 Uhr&lt;/ref&gt; Am 10. März 2011 wurde die vorbereitete Resolution des Europaparlaments mit 584 Stimmen angenommen. 18 Abgeordnete votierten dagegen. Nur die Vereinten Linken sprachen sich in der Debatte gegen die Idee einer No-Fly-Zone aus. In Brüssel fand am 10. März 2011 eine Beratung der Außenminister der 27 EU-Mitgliedstaaten und der Nato-Verteidigungsminister zur Lage in Libyen statt.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0310&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor?_artikelIndex=2 |titel=Sarkozy prescht mit Angriffsforderung vor |werk=derStandard.at |datum=2011-03-10 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der portugiesische Außenminister Luis Amado hat sich am Abend des 9. März in Lissabon mit einem Emissär des libyschen Machthabers getroffen. Der Vertraute Gaddafis versicherte nach Medienberichten der portugiesischen Regierung, dass Libyen zu Verhandlungen über eine Übergangsphase im Lande bereit sei. Amado sagte, er hätte dem Gesandten deutlich zu verstehen gegeben, dass Gaddafis Regime zu Ende sei. Portugal hat den Vorsitz in dem Komitee der Vereinten Nationen, das die Umsetzung der UN-Sanktionen gegen Libyen überprüft. Die Regierung [[Griechenland]]s soll ebenfalls einen Emissär Gaddafis empfangen, nachdem zuvor schon am 8. März Gaddafi mit Ministerpräsident Giorgos Papandreou telefoniert haben soll.&lt;ref name=&quot;welt.de&quot;&gt;[http://www.welt.de/politik/ausland/article12760105/Frauen-und-Kinder-sterben-bei-Gefechten-in-Sawija.html Welt Online, USA und Nato ziehen Truppen auf Kreta zusammen, 10. März 2011] Abruf 10. März 2011, ca. 15:40 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;FTD.de&quot;&gt;[http://www.ftd.de/politik/:aufstand-gegen-gaddafi-libyen-spaltet-paris-und-berlin/60023714.html FTD, Libyen spaltet Paris und Berlin, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 18:30 Uhr&lt;/ref&gt; Das Treffen in Lissabon war auf Antrag der Libyer zu Stande gekommen. Catherine Ashton wurde vorher informiert.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0310&quot; /&gt;<br /> <br /> Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy teilte nach dem EU-Sondergipfel zur Libyen-Krise am 11. März 2011 mit, die EU-Staaten hätten einstimmig den Nationalrat der Rebellen als Ansprechpartner anerkannt. Die EU schließt nach seinen Worten ein militärisches Eingreifen in den Machtkampf in Libyen im Extremfall nicht aus. Nach Ansicht Großbritanniens und Frankreichs seien gezielte Militäreinsätze angebracht, wenn Machthaber Gaddafi mit Kampfflugzeugen friedliche Demonstranten angreifen lasse. Mit einem militärischen Eingreifen müssten auch die UN, die Arabische Liga und die von der EU anerkannten Kontaktpersonen der libyschen Bevölkerung einverstanden sein. Jeder ziehe eine diplomatische Lösung vor. Die EU wolle bald einen Gipfel mit der Arabischen Liga und der Afrikanischen Union zur Situation in Libyen abhalten. Humanitäre Schutzzonen sollten in Nordafrika eingerichtet werden, auch womöglich in Libyen selbst. Überdies werde von der EU der sofortige Rücktritt Gaddafis gefordert. Am 11. März 2011 tagten auch die Nato-Verteidigungsminister.&lt;ref name=&quot;derStandard.at1103&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820091200/Nachlese-Freitag-Oelhafen-Ras-Lanuf-schwer-umkaempft |titel=Ölhafen Ras Lanuf schwer umkämpft |werk=derStandard.at |datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Catherine Ashton kündigte nach der Sitzung der Arabischen Liga am 12. März 2011 an, sie werde am 13. März 2011 in Kairo zu Beratungen über weitere Schritte in der Libyen-Krise mit Amr Musa zusammentreffen. Gleichzeitig wurde darüber berichtet, dass die EU in den nächsten Tagen eine Erkundungsmission nach Libyen schicken will.&lt;ref name=&quot;SpiegelOn0312&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750582,00.html |titel=Arabische Liga fordert Flugverbot über Libyen |werk=Spiegel Online |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt; Der österreichische Außenminister Michael Spindelegger und sein Sprecher äußerten sich am 12. März 2011 zu dieser Mission am Rande eines informellen EU-Außenministertreffens in Gödöllö. Die Mission solle für mehr Informationen vom Ort des Geschehens sorgen, die humanitäre Lage erkunden, Kontakte zu den Rebellen herstellen und herausfinden, &quot;wer wirklich befugt ist, für die Freiheitskämpfer zu sprechen&quot;.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820226118/Arabische-Liga-fuer-UN-Flugverbotszone |titel=Arabische Liga für Flugverbotszone |werk=derStandard.at |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Sprecher des britischen Foreign and Commenwealth Office begrüßte am 12. März 2011 die Resolution der Arabischen Liga vom gleichen Tage, mit der sie sich für eine Flugverbotszone aussprach. Die Forderung der Liga nach einer Luftraumsperrung sei ein sehr bedeutsames Zeichen und biete wichtige Unterstützung aus der Region für die mögliche Schaffung einer Flugverbotszone. Luftraumsperrungen seien eine Option, die als ein Teil der internationalen Eventualplanung geprüft werde, um auf sich entwickelnde Ereignisse vor Ort schnell reagieren zu können. Diese Planung würde kein bestimmtes Ergebnis präjudizieren. Auch die Entscheidung der Liga, Kontakt mit dem Interimsnationalrat aufzunehmen, wurde begrüßt. Der Übergangsrat werde als zulässiger Gesprächspartner angesehen, mit dem es ein enges Zusammenwirken geben sollte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.fco.gov.uk/en/news/latest-news/?view=News&amp;id=564631882 |titel=Arab League Resolution on Libya |werk=Homepage F&amp;C Office Latest News |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sanktionen der EU ====<br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der von EU-Sanktionen gegen Libyen 2011 betroffenen Personen und Institutionen]]<br /> <br /> Der Rat der Europäischen Union hat am 10. März 2011 in Brüssel weitere EU-Sanktionen gegen fünf libysche Finanzeinrichtungen beschlossen.&lt;ref&gt;http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:064:0029:0030:DE:PDF&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die libysche Zentralbank und die Staatsfonds halten Beteiligungen an einer Reihe europäischer – insbesondere italienischer – Gesellschaften, darunter an der [[Unicredit]] S.p.A. in [[Mailand]] und deren Tochtergesellschaft [[Bank Austria]] sowie weitere europäische und US-amerikanische Unternehmensbeteiligungen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt; Beteiligungen der LIA bestehen auch an schweizerischen Firmen.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt; Libyen ist zudem auch an [[Juventus Turin]] beteiligt.&lt;ref&gt;oe1.orf.at: ''[http://oe1.orf.at/artikel/271557 EU: Schärfere Sanktionen gegen Libyen]'', Zugriff am 12. März 2011&lt;/ref&gt; Der sich in libyschem Besitz befindliche niederländische Ölkonzern und Tankstellenbetreiber [[Tamoil]] ist von den Sanktionen hingegen noch nicht betroffen.<br /> <br /> Auf einer Ministerratstagung der Europäischen Union am 28. Februar in Brüssel wurden auf Beschluss 2011/137/[[Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik|GASP]] des Rates der Europäischen Union über restriktive Maßnahmen angesichts der Lage in Libyen Sanktionen für 26 Personen erlassen. Darunter 16 Personen aufgrund der [[Resolution 1970 des UN-Sicherheitsrates]], siehe in der Liste unten unter Nr. 1-16.&lt;ref&gt;http://www.bafa.de/ausfuhrkontrolle/de/embargos/libyen/be2010_137.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/11/st07/st07084-ad01re01.de11.pdf&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3912&amp;Alias=amtsblatt&amp;abClass=Kundmachungen&amp;abKategorie=S%E4mtliche+Rechtsgesch%E4fte+und+Handlungen+sind+untersagt Amtsblatt zur Wiener Zeitung&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dazu gehört ein Waffenexportverbot, ein Einreiseverbot in die EU sowie eine Sperrung der Vermögenswerte. Ein Importverbot von Öl und Gas aus Libyen hat die EU nicht beschlossen, da diese nur die Bevölkerung des Landes treffe, erklärte EU-Energiekommissar [[Günther Oettinger]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE71R09020110228 |titel=EU beschließt Sanktionen gegen Libyen |werk=Reuters|datum=2011-02-28 |zugriff=2011-03-03}}&lt;/ref&gt; Produktion und Export libyschen Erdöls sind allerdings weitgehend zum Erliegen gekommen.&lt;ref&gt;[http://www.mmnews.de/index.php/gold/7377-libyen-oel-export-stopp Libyen Öl-Export Stopp&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Von Westerwelle wurde nach einem Treffen mit Außenministern am Rande einer Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in [[Genf]] ein kompletter Zahlungsstopp an Libyen für einen Zeitraum von 60 Tagen vorgeschlagen. Ein formeller Beschluss wurde nicht gefasst. Auch das Einfrieren des Handels mit Aktien von Unternehmen mit libyscher Staatsbeteiligung sei im Gespräch.&lt;ref&gt;[http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=55&amp;tx_ttnews%5Btt_news%5D=100868&amp;tx_ttnews%5BbackPid%5D=54&amp;cHash=f72e24044e greenpeace magazin. tagesthemen 28. Februar 2011] Abruf am 4. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Mustafa Zarti]] wurde von der EU am 10. März 2011 auf die Liste der von EU-Sanktionen gegen das libysche Regime erfassten Führungspersönlichkeiten gesetzt. Der Sprecher des österreichischen Außenministeriums bestätigte am selben Tag, dass damit auch Zartis Konten gesperrt werden. Bereits eine Woche zuvor, am 3. März&lt;ref name=&quot;Österreich&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://orf.at/stories/2045558/2045557/|titel=30 Mrd. Dollar in Österreich geparkt?|werk=[[ORF]]|datum=2011-03-04|sprache=de|zugriff=2011-03-04}}&lt;/ref&gt; waren seine Konten mittels einer Verordnung von der Oesterreichischen Nationalbank eingefroren worden. Zarti darf sich als Inhaber eines bis 2016 gültigen österreichischen Passes weiter in der EU aufhalten.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor derStandard.at, Sakozy will EU gezielte Luftangriffe auf Libyen vorschlagen, 13:38 und 14:32 Uhr, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 22:30 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die italienische Zentralbank in Rom hat laut Bericht vom 14. März 2011 mitgeteilt, dass eine Bank mit engen Beziehungen zu Libyen von Italien unter staatliche Kontrolle gestellt wurde.&lt;ref name=&quot;DW0314&quot;/&gt;<br /> <br /> Wie schon am 18. März 2011 angekündigt, haben die EU-Außenminister am 21. März 2011 auf einem Treffen in Brüssel ihre Wirtschaftssanktionen gegen Tripolis verschärft. Die Kontoverbindungen für drei führende Geschäftsbanken und sechs weitere Firmen werden gekappt. Zudem wurde beschlossen, das Vermögen von elf weiteren Vertretern der libyschen Staatsführung einzufrieren.&lt;ref name=&quot;DLF0321&quot;&gt;{{Internetquelle|url=http://www.dradio.de/nachrichten/ |titel=Libyen: Luftangriffe fortgesetzt / NATO noch nicht einig über Beteiligung an Militäreinsatz |hrsg=Deutschlandradio | werk=Deutschlandfunk Nachrichten 10:00 bis 23:00 Uhr |datum=2011-03-21 |sprache=de |zugriff=2011-03-21 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach einem Bericht vom 23. März 2011 erweiterte die EU ihre Sanktionen nochmals. Das Vermögen von 15 Unternehmen (Tochtergesellschaften des staatlichen libyschen Ölkonzerns) sowie weiterer zehn Personen soll gesperrt worden sein.<br /> &lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/nato_waffenembargo_libyen_1.10001402.html |titel=Die Nato setzt das Waffenembargo gegen Libyen um |hrsg=NZZ |werk=NZZ Online |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-26 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vereinigte Staaten ===<br /> Die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] verurteilten erstmals am 20. Februar die staatliche Gewalt gegen die Demonstrationen.&lt;ref name=&quot;Presse1&quot; /&gt; [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Barack Obama]] veranlasste am 25. Februar durch eine [[Executive Order]] mit sofortiger Wirkung Sanktionen gegen Oberst Muammar al-Gaddafi, Saif al-Islam al-Gaddafi, [[Mutassim Gaddafi]], Khamis Gaddafi und Aisha Gaddafi. Das gesamte Vermögen und der Immobilienbesitz der Gaddafis in den USA wurde damit blockiert.&lt;ref&gt;[http://www.scribd.com/doc/49572797/2011libya-eo 2011libya.eo&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Rund 30 Milliarden US-Dollar (etwa 22 Milliarden Euro) an libyschen Geldern sollen in den USA gesperrt worden sein.&lt;ref&gt;[http://www.stern.de/news2/aktuell/usa-frieren-30-milliarden-dollar-an-libyschen-guthaben-ein-1658818.html USA frieren 30 Milliarden Dollar an libyschen Guthaben ein | STERN.DE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 28. Februar begannen die USA, wie andere Staaten auch mehrere Kriegsschiffe in die Nähe von Libyen zu bringen, darunter die [[USS Kearsarge (LHD-3)|USS Kearsarge]] und [[USS Ponce (LPD-15)|USS ''Ponce'']] sowie 400 [[United States Marine Corps|Marineinfanteristen]] der 26. Marine Expeditionary Unit, die in Kreta stationiert wurden. Nach Angaben von Außenministerin [[Hillary Clinton]] geschieht dies in Vorbereitung humanitärer Hilfe.&lt;ref&gt;Süddeutsche Zeitung vom 28. Februar 2011:[http://www.sueddeutsche.de/politik/aufstand-in-libyen-gaddafi-verliert-kontrolle-ueber-oelfelder-1.1066149 Gaddafi verliert Kontrolle über die Ölfelder]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die New York Times hatte am 7. März darüber berichtet, das [[Streitkräfte der Vereinigten Staaten|US-Militär]] bereite zum Beispiel den Einsatz von Flugzeugen im internationalen Luftraum vor, mit denen der Funkverkehr in Libyen gestört werden könne.&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E9835E77A34A14541A710595BCB334407~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ.net, 7. März 2011] Abrufe am 7. und 8. März 2011&lt;/ref&gt; Die beiden Senatoren und früheren Präsidentschaftskandidaten [[John Kerry]] (Demokratische Partei, Massachusetts) und [[John McCain]] (Republikanische Partei, Arizona) hatten sich erneut für eine Flugverbotszone ausgesprochen. Der [[Senat der Vereinigten Staaten]] hatte bereits am 1. März eine dementsprechende Entschließung verabschiedet.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.bloomberg.com/news/2011-03-06/no-fly-zone-over-libya-urged-as-mccain-kerry-downplay-risks.html |title=No-Fly Zone Over Libya Urged by McCain, Kerry as Gates, Mullen Have Doubts |publisher=[[Bloomberg L.P.]] |date=2011-03-07 |accessdate=2011-03-08 |author=David Lerman |language=Englisch}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Außenministerin Hillary Clinton sagte am 10. März 2011 vor einem Ausschuss des [[Kongress der Vereinigten Staaten|US-Kongresses]], dass die USA ihre bestehenden Beziehungen mit der libyschen Botschaft in Washington suspendieren. Sie machte deutlich, weiter Kontakt zur libyschen Opposition zu suchen. Sowohl in den USA als auch auf ihrer für die nächste Woche geplanten Reise nach Ägypten und Tunesien werde sie auf die Opposition zugehen, um zu erfahren, was die USA zusätzlich tun könnten. Nach einem US-Pressebericht unter Bezug auf einen Vertreter des US-Geheimdienstes hat Gaddafi Bargeldreserven im Umfang von vielen Milliarden Dollar angelegt, die ihn gegen internationale Sanktionen immun machen. Der Direktor der National Intelligence James Clapper bezeichnete bei einer Senatsanhörung in Washington die libysche Luftabwehr als zweitgrößte der Region. Es gebe 31 große Stellungen für Boden-Luft-Raketen. Außerdem verfügten Gaddafis Truppen über große Vorräte an tragbaren Luftabwehrraketen.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819978618/Nachlese-Donnerstag-Sarkozy-prescht-mit-Angriffsforderung-vor?_artikelIndex=1 derStandard.at, Sarkozy will EU gezielte Luftangriffe auf Libyen vorschlagen, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 22:30 Uhr&lt;/ref&gt; Der Nationale Sicherheitsberater des US-Präsidenten, [[Thomas E. Donilon]], kündigte unterdessen an, dass die USA ein Team von Helfern in den von den Rebellen kontrollierten Osten entsenden werden. Es handele sich dabei jedoch nicht um eine Militärintervention, sondern um eine rein [[Humanitäre Intervention|humanitäre Mission]].&lt;ref&gt;[http://www.msnbc.msn.com/id/42014852/ns/world_news-mideastn_africa/ U.S. to send aid teams to rebel-held eastern Libya]&lt;/ref&gt; Donilon erklärte auch, die US-Regierung sei bereit, Diplomaten zu Gesprächen mit Führern der Rebellen in den Osten Libyens zu entsenden.&lt;ref name=&quot;Zeit Online1&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-03/libyen-usa-geheimdienst-analyse?page=1|titel=US-Geheimdienstchef bezweifelt Sieg der Gadhafi-Gegner|werk=Zeit Online|datum=2011-03-11 |zugriff=2011-03-11 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Präsident Barack Obama sagte am 11. März 2011 auf einer Pressekonferenz in Washington, dass er einen Sondergesandten für Kontakte zur libyschen Opposition einsetzen will.&lt;ref name=&quot;derStandard.at1103&quot;/&gt; Am 15. März 2011 wurde in einem Pressebericht Chris Stevens als Sonderbeauftragter benannt. Stevens und Gene Cretz, ehemaliger US-Botschafter in Tripolis, waren dem Bericht nach bei einer Begegnung von Hillary Clinton und Mahmud Jibril vom Nationalrat der Aufständischen zu Gesprächen in Paris zugegen.&lt;ref name=&quot;Tagblatt0315&quot;/&gt; Die Resolution der Arabischen Liga vom 12. März 2011 wurde von der US-Regierung als wichtiger Schritt begrüßt. Gleichzeitig wurde von ihr Unterstützung für die libysche Opposition angekündigt. Das Präsidentenamt gab bekannt, die USA bereiteten sich in enger Abstimmung mit ihren internationalen Partnern auf alle Eventualitäten vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://derstandard.at/1297820226118/Arabische-Liga-fuer-UN-Flugverbotszone |titel=Arabische Liga für UN-Flugverbotszone |werk=derStandard.ag |datum=2011-03-13 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Wirtschaftliche Sanktionen der USA ====<br /> Der Handel mit libyschem Erdöl ist nach Händlerinformationen infolge der US-Sanktionen zum Erliegen gekommen. Es gebe ein Embargo für Dollar-Zahlungen nach und von Libyen. Angaben der staatlichen libyschen Ölgesellschaft zufolge fördert Libyen zur Zeit noch ein Drittel der ursprünglichen Menge an Erdöl. Das sind statt 1,6 Millionen Fass noch 500.000 Fass pro Tag.&lt;ref name=&quot;drs.ch&quot;&gt;http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.5ebb9b6d0ee33826366e3876fd14e479.html?s=al SR DRS, Libyen: UNO-Hilfsschiff in Benghasi angekommen, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 21:50 Uhr&lt;/ref&gt; Der gesamte Überweisungsverkehr in US-Dollar sei blockiert. Die Banken seien nicht mehr bereit, den Zahlungsverkehr für das Ex- und Importgeschäft mit libyschem Öl, das in Dollar abgewickelt wird, zu finanzieren. Den Anfang machten führende US-Ölkonzerne, die sich entschieden hatten, den Handel mit Libyen einzustellen.&lt;ref name=&quot;derStandard.at0308&quot; /&gt; Zeitgleich mit der EU haben die Vereinigten Staaten ihre Sanktionen gegen das libysche Regime ausgeweitet. Nach Mitteilung des US-Finanzministeriums wurden am 10. März 2011 Vermögenswerte weiterer Mitglieder der Familie des Machthabers Gaddafi und einiger seiner engsten Berater, darunter [[Safia Farkasch]] und [[Abdullah al Senussi]], eingefroren.&lt;ref name=&quot;SpOn0312&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,750474,00.html |titel=Chef der Arabischen Liga verlangt Flugverbotszone |werk=Spiegel Online |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 |kommentar= |zitat= }}&lt;/ref&gt; Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten hat am 15. März 2011 die Vermögenswerte des libyschen Außenministers Musa Kussa und 16 libyscher Firmen eingefroren, um den Druck auf das Gaddafi-Regime weiter zu erhöhen. <br /> &lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.reuters.com/article/2011/03/15/usa-treasury-libya-idUSN1527186420110315 |titel=UPDATE 1-U.S. freezes assets of Libyan foreign minister, firms<br /> |werk=Reuters.com Edition U.S. |datum=2011-03-15 |zugriff=2011-03-15 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Russland ===<br /> Die politische Führung [[Russland]]s fürchtet, dass die arabischen Rebellionen sich bis in die russischen, von Muslimen bewohnten Gebiete im Nordkaukasus ausbreiten könnten.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2011, S.5&lt;/ref&gt; Sie sprach sich gegen ein militärisches Eingreifen anderer Staaten in Libyen aus.&lt;ref&gt;[http://www.russland-news.de/russische_armee_es_gab_keine_luftangriffe_auf_bengasi_29002.html Russische Armee: Es gab keine Luftangriffe auf Bengasi]&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Russlands Vertreter bei der NATO [[Dmitri Rogosin]] sagte, die Versuche des Westens, Ländern wie Libyen die Demokratie zu bringen, würden die [[Islamismus|islamische Radikalisierung]] verstärken. &lt;ref&gt;[http://www.interfax-religion.com/?act=news&amp;div=8261 Attempts to force democracy onto Middle East will increase Islamic radicalism - Rogozin]&lt;/ref&gt; Ministerpräsident Putin ist der Meinung, im Iran hätte die Einmischung des Westens seinerzeit die islamische Revolution befördert, in einem Teil Palästinas die vom Westen als Terrororganisation eingestufte [[Hamas]] in freien Wahlen an die Macht gebracht. Rogosin unterstellte der NATO, sie wolle die Unruhen nutzen, um ihren Verantwortungsbereich in die arabischen und nordafrikanischen Länder ausweiten.&lt;ref&gt;Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. Februar 2011, S.5&lt;/ref&gt; <br /> <br /> ==== Sanktionen der Russischen Föderation ====<br /> Am 14. März 2011 wurde berichtet, dass Russland ebenfalls Sanktionen gegen die libysche Führung verhängt hat. Nach einem Dekret von Präsident [[Dmitri Anatoljewitsch Medwedew|Dmitri Medwedew]] dürfen Oberst Gaddafi und seine Familie russischen Boden nicht betreten. Außerdem wurden demnach Finanzgeschäfte mit der libyschen Herrscherfamilie untersagt.&lt;ref name=&quot;DW0314&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.dw-world.de/dw/article/0,,14910708,00.html |titel=UN-Sicherheitsrat berät über Flugverbot |werk=DW-World.de Deutsche Welle |datum=2011-03-14 |zugriff=2011-03-14 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweiz ===<br /> Angesichts der Entwicklung in Libyen beschloss der [[Schweiz]]er [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]] am 24. Februar 2011, alle möglichen Vermögenswerte Gaddafis und seines Umfeldes in der Schweiz mit sofortiger Wirkung zu sperren, um eine [[Veruntreuung]] von staatlichem libyschen Eigentum zu vermeiden.&lt;ref&gt;[http://www.news.admin.ch/dokumentation/00002/00015/?lang=de&amp;msg-id=37795 Bundesrat verurteilt die Gewaltanwendung gegen das libysche Volk und sperrt allfällige Vermögenswerte von Moammar Gaddafi in der Schweiz] Pressemitteilung in: [[admin.ch]] vom 24. Februar 2011&lt;/ref&gt; Dies betraf 29 Personen, darunter Muammar al-Gaddafi und seine Familie, weitere Verwandte und libysche Wirtschaftsführer.&lt;ref&gt;[http://www.cash.ch/news/alle/chlibyen_schweiz_sperrt_allfaellige_vermoegen_von_muammar_algaddafi-1006032-448 Schweiz sperrt allfällige Vermögen von Muammar al-Gaddafi] in: [[Cash (Marke)|Cash]] vom 24. Februar 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Verordnung<br /> über Maßnahmen gegen gewisse Personen aus Libyen [http://www.admin.ch/dokumentation/gesetz/00068/index.html?lang=de&amp;download=M3wBPgDB_8ull6Du36WenojQ1NTTjaXZnqWfVpzLhmfhnapmmc7Zi6rZnqCkkIN2g3,EbKbXrZ6lhuDZz8mMps2gpKfo (PDF, 507KB)] in: [[admin.ch]] vom 24. Februar 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Laut Bericht vom 10. März 2011 wurden in der Schweiz libysche Oppositionelle empfangen. Bundespräsidentin [[Micheline Calmy-Rey]] sprach in [[Bern]] mit einem Angehörigen des Nationalen Libyschen Übergangsrats. Sie äußerte sich besorgt über die schwierige Lage der libyschen Bevölkerung und erklärte, die Schweiz werde alles tun, um den Opfern des Bürgerkriegs mit diplomatischen und humanitären Mitteln beizustehen.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.e405c3ef2af6fbc768cd25e988285366.html?s=al SR DRS, Libyen: Kämpfe und Diplomatie, 10. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 21:40 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Außendepartement der Schweiz teilte am 19. März 2011 mit, die Schweiz anerkenne den Beschluss des UN-Sicherheitsrats zur Auferlegung einer Flugverbotszone über Libyen. Mit der Resolution würden die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um das Leiden der wehrlosen Zivilbevölkerung in Libyen zu beenden. Die Schweiz verurteile jede nicht demokratisch legitimierte Gewalt von Behörden gegen die eigene Bevölkerung aufs Schärfste, hiess es weiter. Die Verantwortlichen - soweit sie nicht in ihren Ländern nach Gebühr bestraft würden - müssten in besonders schweren Fällen vor einem internationalen Gericht zur Rechenschaft gezogen werden.&lt;ref name=&quot;GCHUN0319&quot;/&gt;<br /> <br /> Die Schweiz hat nach einem Bericht vom 23. März 2011 zur Ausführung des UN-Beschlusses Überflugrechte für Militärflugzeuge erteilt. Bereits etwas früher wurden Durchfahrtsrechte für Militärfahrzeuge gewährt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/schweiz/die_schweiz_erlaubt_ueberfluege_fuer_libyen-einsaetze_1.10001484.html |titel=Die Schweiz erlaubt Überflüge für Libyen-Einsätze |werk=NZZ Online |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-25 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Arabische Liga ===<br /> Die [[Arabische Liga]] beschloss am 22. Februar, Libyen vorläufig von ihren Sitzungen auszuschließen. Das teilte die Organisation nach einer Dringlichkeitssitzung in Kairo mit.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://www.stern.de/news2/aktuell/arabische-liga-will-libyen-vorerst-von-treffen-ausschliessen-1656749.html |title=Arabische Liga will Libyen vorerst von Treffen ausschließen – Die Arabische Liga will Libyen bis auf Weiteres von Treffen der Organisation ausschließen |work=stern.de |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-23}}&lt;/ref&gt; Am 22. Februar 2011 trat die Arabische Liga angesichts der dramatischen Entwicklungen in Libyen zu einer Dringlichkeitssitzung in ihrem Hauptquartier in Kairo zusammen.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://de.rian.ru/politics/20110222/258408801.html |title=Aufstand in Libyen: Ägypten verstärkt Grenzschutz - Italien entsendet Kriegsschiff |work=RIA Novosti |date=2011-02-22 |accessdate=2011-02-22}}&lt;/ref&gt; Gleichzeitig forderte die Liga von Libyen unter anderem die sofortige Wiederherstellung der Kommunikationsverbindungen und der Berichterstattung.&lt;ref&gt;[http://www.tagesspiegel.de/politik/arabische-liga-schliesst-libyen-vorerst-aus/3875840.html Tagesspiegel, 23. Februar 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Aussetzung der Beteiligung Libyens an den Sitzungen der Organisation unter wiederholter Verurteilung des gewaltsamen Vorgehens des libyschen Regimes gegen Proteste wurde auf einem Treffen der Liga am 2. März 2011 bekräftigt und nun auch eine Flugverbotszone als eine mögliche Maßnahme in Betracht gezogen, nachdem die Liga zuvor jegliche ausländische Einmischung in Libyen abgelehnt hatte. Die Minister beschlossen, das Gespräch darüber fortzusetzen, wie die libyschen Bürger am besten geschützt und ihre Sicherheit am besten gewährleistet werden könnte. Eine Flugverbotszone sei als Option mit eingeschlossen. Sie wäre in Zusammenarbeit mit der Afrikanischen Union durchzuführen. Arabische Liga und Afrikanische Union sollten sich miteinander in diesem Punkt abstimmen.&lt;ref&gt;[http://www.alarabiya.net/articles/2011/03/02/139891.html Arabs demand Libya halt violence, eye no-fly zone, Al Arabiya, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.c31a374931291706f81f796aad5994bf.html?s=al Arabische Liga ist gegen ausländische Truppen, SR DRS, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> Der irakische Außenminister Hoschijar Sebari appellierte zum Auftakt des Treffens an Gaddafi, das Blutvergießen zu stoppen und den Willen des Volkes zu erfüllen.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/international/247362.der-internationale-druck-auf-ghadhafi-steigt-weiter.html SR DRS, 2. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 8. März äußerte sich der Vertreter der Liga in Deutschland, Abdul Nabi Mussayab, zurückhaltend. Die Liga und die (noch zu klärende) Position der [[Afrikanische Union|Organisation für Afrikanische Einheit]] müssten in die Entscheidung unbedingt einbezogen werden. Die Abstimmungen, insbesondere mit Libyens Nachbarstaaten, liefen derzeit noch. Es sei für eine Entscheidung noch zu früh. Die Liga wolle auch die weitere Lageentwicklung noch abwarten.&lt;ref&gt;[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1405796/ DLF Lage ist noch nicht eindeutig, 8. März 2011] Abruf am 8. März 2011&lt;/ref&gt; Nach einem Bericht der NZZ verlangt die Liga eine Genehmigung der UNO für eine Flugverbotszone.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/araber_nicht_uneingeschraenkt_fuer_flugverbotszone_1.9805653.html Araber nicht uneingeschränkt für Flugverbotszone, NZZ, 8. März 2011] Abruf am 8. März 2011 ca. 14:25 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emirate]] haben durch ihren Außenminister [[Abdullah bin Said al-Nahjan|Abdullah bin Sajid al Nuhujjan]] signalisiert, eine Luftraumsperrung zu unterstützen, falls der UN-Sicherheitsrat in dieser Richtung aktiv werden würde.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/libyen-gaddafi-laesst-mindestens-fuenf-luftangriffe-gegen-aufstaendische-fliegen_aid_606664.html Focus Online, 8. März 2011] Abruf am 8. März 2011 ca. 17:05 Uhr&lt;/ref&gt; Der Generalsekretär des [[Golf-Kooperationsrat]]es (GCC), [[Abd ar-Rahman ibn Hamad al-Attiyya|Abdul Rahman Hamad al Attijah]], verurteilte die Massaker des libyschen Regimes an der eigenen Bevölkerung scharf und bezeichnete sie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.&lt;ref name=&quot;Tages-Anzeiger0309&quot; /&gt;<br /> <br /> Nach Presseberichten vom 10. März wurde von Gaddafi [[Abdurrahman al-Sawi]] als Unterhändler nach Kairo entsandt, um der ägyptischen Führung eine Botschaft zu übermitteln und sich mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa zu treffen.&lt;ref name=&quot;FTD.de&quot; /&gt;<br /> <br /> Der ägyptische Generalsekretär der Liga [[Amr Musa]] befürwortet eine internationale Flugverbotszone über Libyen. Von wem sie militärisch durchzusetzen wäre, würde von der Beschlusslage im UN-Sicherheitsrat abhängen. Musa betrachtet es als eine humanitäre Aufgabe, dem libyschen Volk mit einer Luftraumsperrung in seinem Freiheitskampf gegen ein zunehmend menschenverachtendes Regime Beistand zu leisten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/Ich-rede-von-einer-humanitaeren-Aktion/story/25696534?dossier_id=852 |titel=Ich rede von einer humanitären Aktion |werk=Tages-Anzeiger |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-12 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der omanische Außenminister Youssef bin Alawi bin Abdullah hatte zum Auftakt des Sondertreffens der Liga am 12. März 2011 geäußert, die arabischen Staaten müssten intervenieren, um nicht eine unerwünschte ausländische Einmischung zu riskieren. Es wurde auch zu diesem Zeitpunkt berichtet, dass die Liga bereits mit dem Nationalrat der libyschen Aufständischen Beziehungen begründet hatte und die Erweiterung dieser ersten aufgenommenen Kontakte zu einer formalen Anerkennung des Nationalrats mit auf der Agenda des Treffens stand. Die Liga habe zwar Libyen suspendiert, jedoch nicht alle Beziehungen zur Gaddafi-Regierung abgebrochen. Sie begründete dies damit, dass sie Verbindung zu den Leuten brauche, die die Situation in Libyen kontrollieren. &lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://au.news.yahoo.com/thewest/a/-/world/9000870/at-arab-league-oman-urges-action-on-libya/ |titel=At Arab League, Oman urges action on Libya |werk=The West Australian thewest.com.au au.news.yahoo.com |datum=2011-03-12 |zugriff=2011-03-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Afrikanische Union ===<br /> Die [[Afrikanische Union]] (AU) hat am 23. Februar das brutale Vorgehen der libyschen Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten scharf verurteilt. Der Vorsitzende der AU-Kommission, [[Jean Ping]], rief die libysche Regierung zu einem Ende des Blutvergießens auf. Nur Dialog könne zu einer angemessenen Lösung für die Probleme des Landes führen.&lt;ref&gt;[http://www.zeit.de/news-022011/24/iptc-bdt-20110224-68-28906664xml AU: Afrikanische Union verurteilt Gewalt in Libyen | News | ZEIT ONLINE&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der gambische Präsident [[Yahya Jammeh]] soll zu verstehen gegeben haben, ''die Untätigkeit der AU sei „schockierend“. Wenn der Staatenbund in derart brenzligen Angelegenheiten seiner Mitglieder keine Stimme finde, brauche er sich nicht zu wundern, wenn wieder einmal andere, etwa die ehemaligen Kolonialmächte und die USA, die Initiative ergriffen.''&lt;ref&gt;[http://www.fr-online.de/politik/spezials/aufruhr-in-arabien/ohrenbetaeubendes-schweigen/-/7151782/7414336/-/index.html Frankfurter Rundschau Online, Ohrenbetäubendes Schweigen, 27. Februar 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 17:50 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 7. März wurde gemeldet, die AU werde ein „Fact-Finding“-Komitee nach Libyen entsenden. Gaddafi habe erklärt, er sei in ständigem Kontakt mit der AU gewesen und wolle zeigen, dass Berichte über Probleme in seinem Land eine Lüge seien.&lt;ref&gt;[http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/rebellen_in_libyen_nehmen_soldaten_gefangen_1.9792871.html NZZ, Chronologie der Ereignisse in Libyen vom Montag, 7. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 18:10 Uhr&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.trust.org/alertnet/news/african-union-to-send-fact-finders-to-libya-gaddafi Thomson Reuters Foundation: Trust.org, African Union to send fact-finders to Libya-Gaddafi, 7. März 2011] Abruf am 9. März 2011, ca. 19:10 Uhr&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Organisation der Islamischen Konferenz ===<br /> Die [[Organisation der Islamischen Konferenz]] (OIC) hat am 24. Februar die maßlose Gewalt gegen Zivilisten in Libyen verurteilt. Generalsekretär [[Ekmeleddin İhsanoğlu]] forderte das brutale Niederschlagen der Proteste zu stoppen und einen „ernsten Dialog“ mit den Demonstranten einzuleiten. Unterdrückung und Einschüchterung widerspreche islamischen Werten und den Regeln der Menschlichkeit, hieß es in einer verbreiteten Erklärung der OIC.&lt;ref&gt;[http://www.igmg.de/nachrichten/artikel/2011/02/24/oic-verurteilt-das-gewaltsame-vorgehen-gaddafis.html OIC verurteilt das gewaltsame Vorgehen Gaddafis - IGMG.de - Das islamische Portal&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 28. Februar 2011 übergab der libysche Botschafter und ständige Repräsentant Libyens bei der OIC, Mohammed Saeed Al-Kachatt, dem OIC-Generalsekretär eine schriftliche Nachricht des Sekretärs des libyschen allgemeinen Volkskomitees für auswärtige Beziehungen und internationale Zusammenarbeit, Musa M'Hamed Kussa. Das OIC-Generalsekretariat wurde darin eingeladen, eine Fact-finding Mission zu entsenden, um sich aus erster Hand ein Bild der aktuellen Situation in Libyen zu verschaffen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.oic-oci.org/topic_detail.asp?t_id=4984&amp;x_key= |titel=Libyan Arab Jamahiriya requests OIC General Secretariat to dispatch fact-finding mission |werk=OIC News |datum=2011-02-28 |zugriff=2011-03-22 |sprache=englisch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Generalsekretär ging in einer Rede bei der 16. Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf am 1. März 2011 auch auf die Situation in Libyen ein. Er unterstrich die grundsätzliche Position der OIC hinsichtlich der Beilegung von Konflikten mit friedlichen Mitteln (&quot;settlement of dispute through peaceful means&quot;) und warnte die internationale Gemeinschaft vor irgendeiner möglichen militärischen Intervention beim Umgang mit der Situation in Libyen.<br /> <br /> {{Zitat|Speaking at the High level Segment of the 16th session of the UN Human Rights Council in Geneva, the Secretary General emphasized that only consensus should form the basis of involvement and action by the international community in dealing with recent developments including those in some parts of the Muslim world that reflected the peoples’ aspirations to good governance, democracy and human rights.|(Ekmeleddin Ihsanoglu) | OIC News, 2. März 2011&lt;ref&gt;{{ Internetquelle |url=http://www.oic-oci.org/topic_detail.asp?t_id=4993&amp;x_key= |titel=Ihsanoglu calls for settlement of disputes through peaceful means |hrsg=OCI |werk=OIC News |datum=2011-03-02 |zugriff=2011-03-22 |sprache=en }}&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> === Lateinamerika einschließlich [[Bolivarianische Allianz für Amerika|ALBA-Staaten]] ===<br /> Nach Auskunft des venezolanischen Informationsministeriums am 3. März soll Präsident [[Hugo Chávez]] mit Muammar al-Gaddafi über die Gründung eines Komitees für den Frieden in Libyen gesprochen haben. Geplant sind Vermittlungsgespräche eines zu bildenden „Blocks freundlich gesinnter Staaten“ mit dem Ziel, eine Annäherung und Konfliktlösung zwischen Regierung und Opposition zu erreichen. Gaddafi und der Generalsekretär der Arabischen Liga Amr Musa sollen nach Informationen von Al Jazeera einem solchen Friedensplan zugestimmt haben.&lt;ref&gt;[http://www.focus.de/politik/ausland/krise-in-der-arabischen-welt/libyen-komitee-des-friedens-soll-gewalt-beenden_aid_605085.html Libyen: „Komitee des Friedens“ soll Gewalt beenden - Krise in der arabischen Welt - FOCUS Online&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt; Amr Mussa hat Reuters gegenüber die Behauptung seiner Einwilligung jedoch dementiert. Der Vorschlag sei bekannt und er werde weiter geprüft. Einige Staatschefs der Liga seien konsultiert worden.&lt;ref&gt;[http://de.rian.ru/world/20110303/258479553.html Arabische Liga prüft Friedensplan, RIA Novosti, 3. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Es gebe aber noch keine Einigung.&lt;ref&gt;[http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.3872e8eb5969a640b1c602cf4139378e.html?s=al SR DRS, 3. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Gegenüber AFP soll geäußert worden sein, es wäre diplomatisch unklug von der Liga, vor einem im April vorgesehenen Gipfeltreffen arabischer und südamerikanischer Staaten den Vorschlag einfach abzuweisen, denn bei dem Gipfel handele es sich um eine Good will-Initiative.&lt;ref&gt;[http://bigpondnews.com/articles/World/2011/03/04/Arab_League_Libya_mull_Chavez_mediation_584655.html BigPond News, 4. März 2011] Abruf am 7. März 2011&lt;/ref&gt; Der Vorsitzende des libyschen Nationalrats Mustafa Mohammed Abud al-Dschelail lehnte jegliche Gespräche mit Gaddafi laut Al Jazeera ab. Mit ihm sei diesbezüglich auch kein Kontakt aufgenommen worden.&lt;ref name=&quot;SpOn 03.04.&quot; /&gt; Auch auf Seiten Gaddafis fand der Vorschlag von Chávez wenig Beachtung. Saif al-Islam Gaddafi äußerte, Libyen brauche keine Hilfe von außen, um seine Probleme zu lösen.&lt;ref&gt;[http://derstandard.at/1297819620021/Krieg-verlagert-sich-in-die-Oelgebiete derStandard.at, Krieg verlagert sich in die Ölgebiete, 4. März 2011] Abruf am 10. März 2011, ca. 22:00 Uhr&lt;/ref&gt; Chávez machte den Vorschlag schon am 28. Februar 2011&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.telesurtv.net/secciones/noticias/89674-NN/chavez-propone-crear-comision-de-paz-para-solucionar-conflicto-libio/ |titel=Chávez propone crear comisión de paz para solucionar conflicto libio |werk=TeleSUR, La Habana |datum=2011-02-28 |zugriff=2011-03-24 |sprache=spanisch }}&lt;/ref&gt; und schlug am 4. März 2011 in Caracas die Einbeziehung des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter in seine Vermittlungsbemühungen vor.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://amerika21.de/meldung/2011/03/25352/chavez-carter-libyen |titel=Chávez: Carter soll in Libyen vermitteln |werk=Portal amerika21.de — Forum für ein anderes Amerika, Berlin |datum=2011-03-05 |zugriff=2011-03-24 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt; Der Vorschlag soll von den USA abgelehnt und von Frankreich und Italien kritisch und skeptisch kommentiert worden sein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://amerika21.de/nachrichten/2011/03/25267/chavez-libyen |titel=ALBA stützt Chávez-Vorschlag für Libyen |werk=Portal amerika21.de — Forum für ein anderes Amerika, Berlin |datum=2011-03-05 |zugriff=2011-03-24 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schweden ===<br /> Schweden hat Vermögenswerte des libyschen Regimes im Umfang von rund zehn Milliarden Kronen (1,7 Milliarden Schweizer Franken) laut Pressebericht vom 23. März 2011 eingefroren. Jonatan Holst, ein Sprecher der Finanzaufsicht, teilte mit, möglicherweise sei noch mehr Geld des libyschen Regimes in Schweden versteckt. Einzelheiten wurden nicht genannt. Ab dem 2. März 2011 waren die schwedischen Unternehmen von der Finanzaufsicht aufgefordert, alle finanziellen Verbindungen zu Libyen zu melden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/die-arabische-revolution/Libysche-Staatsmedien-berichten-von-vielen-zivilen-Opfern/story/25633780?dossier_id=852 |titel=Libysche Staatsmedien berichten von «vielen zivilen Opfern» |werk=Tages-Anzeiger Online/Newsnetz, Zürich |datum=2011-03-23 |zugriff=2011-03-24 |sprache=deutsch }}&lt;/ref&gt;<br /> === Nordkorea===<br /> Offiziellen Stellen in Nordkorea zufolge hätte Libyien besser nicht auf sein Atomprogramm verzichten solle und habe damit letztendlich die Reaktion des Westens provoziert. Die [[New York Times]] zitierte einen Blogeintrag des Koreaspezialisten [[Rüdiger Frank]], wonach aus nordkoreanischer Perspektive aufgrund der Entwicklung in Lbyien ein Abrücken von der [[Sŏn’gun]]-Politik („Armee zuerst“) in der Demokratischen Volksrepublik (Nord-)Korea in weite Ferne rücke. &lt;ref&gt;http://www.nytimes.com/2011/03/25/world/asia/25korea.html?ref=asia North Korea Suggests Libya Should Have Kept Nuclear Program] von MARK McDONALD, NYT 24.3.2011 &lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weitere Reaktionen ===<br /> Der türkische Ministerpräsident [[Recep Tayyip Erdoğan]] sprach sich am 26. Februar gegen mögliche UN-Sanktionen gegen Libyen aus. Unter den Strafmaßnahmen hätte vor allem die Bevölkerung zu leiden, nicht das Regime von Muammar al-Gaddafi.&lt;ref&gt;[http://www.radiobasel.ch/aktuell/nachrichten/erdogan-kritisiert-sanktionen-gegen-libyen-2011-02-26 Erdogan kritisiert Sanktionen gegen Libyen | Radio Basel&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das [[Stockholm International Peace Research Institute|Internationale Institut für Friedensforschung in Stockholm]] (SIPRI) verdächtigte am 1. März [[Weißrussland]], eine größere Menge Waffen an Libyen geliefert zu haben. So soll am 15. Februar 2011 vom Luftwaffenstützpunkt in [[Baranawitschy]] ein vermutlich mit Waffen und Munition beladenes Transportflugzeug vom Typ [[Iljuschin Il-76|Il-76]] zum libyschen Militärflugplatz [[Sabha]] geflogen sein. Auch sollen Angehörige des Gaddafi-Clans in den letzten Tagen mit einem Geschäftsreiseflugzeug vom Typ [[Dassault Falcon 900|Falcon 900]] von Tripolis nach Weißrussland geflogen sein.&lt;ref&gt;[http://www.news.com.au/world/arms-deliveries-from-belarus-to-libya/story-fn6sb9br-1226013868112 Belarus sends arms to Libya | News.com.au&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Interpol]] gab Warnhinweise über Gaddafi und 15 seiner engen Vertrauten an die 188 Mitgliedsstaaten heraus.&lt;ref&gt;[http://www.123recht.net/article.asp?a=87329&amp;ccheck=1 AFP 4. März 2011 17:31 Uhr]&lt;/ref&gt; Es erschien ein Steckbrief in mehreren Sprachen.&lt;ref&gt;http://www.interpol.int/Public/ICPO/PressReleases/PR2011/PR015ON.pdf&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|2011 Libyan protests|Aufstand in Libyen 2011}}<br /> * Kommuniqué des Pariser Gipfels zur Unterstützung des Libyschen Volkes vom 19. März 2011: [http://www.state.gov/p/eur/rls/or/158663.htm engl.], [http://www.elysee.fr/president/les-actualites/communiques-de-presse/2011/sommet-de-paris-pour-le-soutien-au-peuple-libyen.10951.html frz.]<br /> * [http://de.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-468/_nr-1512/i.html Aufstand in Libyen: Es ist ihre Revolution] Kommentar aus der Süddeutschen Zeitung vom 28. Februar 2011 (Redaktion: Nimet Seker/Qantara.de)<br /> * {{internetquelle| autor=| hrsg=| url=http://www.spiegel.de/thema/libyen_unruhen_2011/| format=| sprache=de| titel=Aufstand in Libyen| titelerg=Alle Artikel, Hintergründe und Fakten| werk=[[Spiegel Online]] | seiten=| datum=| archiv-url=| archiv-datum=| zugriff=2011-02-22| kommentar=Dossier zu den Protesten in Libyen| zitat=| offline=}}<br /> * {{internetquelle| autor=| hrsg=| url=http://blogs.aljazeera.net/live/africa/live-blog-libya-feb-26| format=| sprache=en| titel=Live Blog – Libya| titelerg=| werk=[[Al Jazeera]]| seiten=| datum=| archiv-url=| archiv-datum=| zugriff=2011-02-22| kommentar=Live-Blog zu den Protesten in Libyen| zitat=| offline=}}<br /> * {{internetquelle<br /> | autor=| hrsg=<br /> | url=http://www.libyafeb17.com/<br /> | format=| sprache=en<br /> | titel=Libyafeb17 Blog<br /> | titelerg=Das Blog sammelt neben Nachrichten auch Fotos, Videos und Audios aus Libyen<br /> | werk=<br /> | seiten=<br /> | datum=<br /> | archiv-url=<br /> | archiv-datum=<br /> | zugriff=2011-02-22<br /> | kommentar=<br /> | zitat=<br /> | offline=}}<br /> * {{internetquelle<br /> | autor=<br /> | hrsg=<br /> | url=http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1267638/Libyen-Experte-Gaddafis-Tage-gezaehlt?bc=nrt;nra#/beitrag/video/1267638/Libyen-Experte-Gaddafis-Tage-gezaehlt<br /> | format=<br /> | sprache=de<br /> | titel=Libyen-Experte: „Gaddafis Tage sind gezählt“<br /> | titelerg=<br /> | werk=[[ZDF]]<br /> | seiten=<br /> | datum=2011-02-21<br /> | archiv-url=<br /> | archiv-datum=<br /> | zugriff=2011-02-22<br /> | kommentar=Interview mit Islamwissenschaftler und Libyen-Fachmann Michael Lüders<br /> | zitat=<br /> | offline=}}<br /> * {{internetquelle<br /> | autor=<br /> | hrsg=<br /> | url=http://www.diapod.de/cms/?p=11044<br /> | format=<br /> | sprache=de<br /> | titel=Libyen-Experte sieht Proteste gegen Gaddafi als Jugendrevolte<br /> | titelerg=<br /> | werk=[[Deutschlandfunk]]<br /> | seiten=<br /> | datum=2011-02-21<br /> | archiv-url=<br /> | archiv-datum=<br /> | zugriff=2011-02-22<br /> | kommentar=Nach Ansicht des Humangeografen und Libyen-Experten Andreas Dittmann von der Universität Gießen sind die gegenwärtigen Unruhen im Land Ausdruck einer Jugendrevolte.<br /> | zitat=<br /> | offline=}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;SpOn 21.02.&quot;&gt;{{cite news |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,746717,00.html |title=Gaddafi-Gegner zünden Regierungsgebäude an |author= |publisher= |work=Spiegel Online |date=2011-02-21 |accessdate=2011-02-22 |accessdate=2011-03-15}}&lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Proteste in der MENA-Region 2010–2011}} <br /> <br /> {{SORTIERUNG:Burgerkrieg In Libyen 2011}}<br /> [[Kategorie:Aufstand in Afrika|Libyen 2011]]<br /> [[Kategorie:Bürgerkrieg]]<br /> [[Kategorie:Demonstration]]<br /> [[Kategorie:Politik (Libyen)]]<br /> [[Kategorie:Politik 2011]]<br /> [[Kategorie:Konflikt 2011|Libyen]]<br /> <br /> [[am:የ፳፻፫ ዓ.ም. የሊቢያ ሕዝባዊ አብዮት]]<br /> [[ar:ثورة 17 فبراير]]<br /> [[arz:ثورة ليبيا سنة 2011]]<br /> [[az:Liviya vətəndaş müharibəsi (2011)]]<br /> [[bg:Либийско въстание (2011)]]<br /> [[ca:Revolució líbia de 2011]]<br /> [[cbk-zam:Rebelión en Libia de 2011]]<br /> [[cs:Povstání v Libyi 2011]]<br /> [[da:Oprøret i Libyen 2011]]<br /> [[el:Εξέγερση στην Λιβύη το 2011]]<br /> [[en:2011 Libyan uprising]]<br /> [[eo:Libia revolucio de 2011]]<br /> [[es:Rebelión en Libia de 2011]]<br /> [[et:2011. aasta Liibüa rahutused]]<br /> [[fa:اعتراضات و شورش سراسری در لیبی (۲۰۱۱)]]<br /> [[fi:Libyan kansannousu 2011]]<br /> [[fr:Révolte libyenne de 2011]]<br /> [[he:ההתקוממות בלוב (2011)]]<br /> [[hr:Rat u Libiji]]<br /> [[hu:Líbiai polgárháború]]<br /> [[hy:Քաղաքացիական պատերազմ Լիբիայում (2011)]]<br /> [[it:Sommosse popolari in Libia del 2011]]<br /> [[ja:2011年リビア騒乱]]<br /> [[ka:ლიბიის საპროტესტო აქციები (2011)]]<br /> [[ko:2011년 리비아 봉기]]<br /> [[la:Motus Libycus anni 2011]]<br /> [[lv:2011. gada sacelšanās Lībijā]]<br /> [[mk:Либиско востание (2011)]]<br /> [[ms:Pemberontakan Libya 2011]]<br /> [[my:၂၀၁၁ လစ်ဗျား ဆန္ဒပြမှု]]<br /> [[nl:Opstand in Libië]]<br /> [[no:Opprøret i Libya i 2011]]<br /> [[pl:Powstanie w Libii (2011)]]<br /> [[pt:Revolta na Líbia em 2011]]<br /> [[ro:Revolta din Libia din 2011]]<br /> [[ru:Восстание в Ливии (2011)]]<br /> [[sh:Libijski građanski rat]]<br /> [[simple:2011 Libyan protests]]<br /> [[sr:Рат у Либији (2011)]]<br /> [[sv:Upproret i Libyen 2011]]<br /> [[ta:2011 லிபிய எழுச்சி]]<br /> [[th:การก่อการกำเริบในลิเบีย พ.ศ. 2554]]<br /> [[tl:2011 kilos-protesta sa Libya]]<br /> [[tr:2011 Libya ayaklanması]]<br /> [[uk:Повстання у Лівії (2011)]]<br /> [[ur:لیبیا جنگ 2011ء]]<br /> [[vi:Nổi dậy ở Libya 2011]]<br /> [[zh:2011年利比亚内战]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atanas_Sechirow&diff=86352003 Atanas Sechirow 2011-03-12T13:38:00Z <p>Chech Explorer: Änderung 86006404 von CommonsDelinker wurde rückgängig gemacht.</p> <hr /> <div>{{Infobox Fußballspieler<br /> | kurzname = Atanas Sechirow<br /> | bildname = Atanas Zehirov.jpg<br /> | bildunterschrift =<br /> | langname =<br /> | geburtstag = [[13. Februar]] [[1989]]<br /> | geburtsort = [[Kotschan]]<br /> | geburtsland = [[Bulgarien]]<br /> | größe = 180 cm<br /> | position = [[Mittelfeldspieler|offensives und zentrales Mittelfeld]]<br /> | jugendvereine = [[ZSKA Sofia]]<br /> | jugendjahre =<br /> | jahre = 2009–&lt;br /&gt;2010 <br /> | vereine = [[ZSKA Sofia]]&lt;br /&gt;→ [[OFK Sliwen 2000]] (Leihe)<br /> | spiele (tore) = 6 (1)&lt;br /&gt;5 (0) <br /> | nationalmannschaft = [[Bulgarische Fußballnationalmannschaft (U-21-Männer)|Bulgarien U-21]]<br /> | nationaljahre =<br /> | länderspiele (tore) =<br /> | trainervereine =<br /> | trainerjahre =<br /> | lgupdate = 14. September 2010<br /> | nmupdate = 14. September 2010<br /> }}<br /> '''Atanas Sechirow''' (auch ''Atanas Zehirov'' geschrieben, {{BgS|Атанас Зехиров}}; * [[13. Februar]] [[1989]] in [[Kotschan]]) ist ein [[Bulgarien|bulgarischer]] [[Fußball]]spieler. Er spielt seit 2010 bei [[ZSKA Sofia]] in der [[A Grupa]], der höchsten bulgarischen Spielklasse.<br /> <br /> == Karriere ==<br /> Sechirow begann seine Karriere in der Jugendmannschaft von [[ZSKA Sofia]], wo er 2009 in die erste Mannschaft geholt wurde. Sein Debüt in der höchsten bulgarischen Spielklasse gab der Mittelfeldspieler am 2. Mai 2009 gegen [[FC Tschernomorez Burgas]], wo er in der 69. Minute eingewechselt wurde. Das Spiel in [[Burgas]] wurde 1:0 gewonnen. In dieser Saison kam er auf weitere vier Einsätze und erzielte gegen [[Lokomotive Mesdra]] einen Treffer. ZSKA wurde Vizemeister. Nach einer weiteren Herbstsaison in [[Sofia]] spielte Sehirow eine Frühjahrssaison bei [[OFK Sliwen 2000]] mit welchen er Platz 13 in der Liga erreichen konnte.<br /> <br /> Zuvor gab er mit ZSKA noch sein Debüt auf europäischer Klubebene. Im Play-Off-Spiel zur [[UEFA Europa League]] gegen [[FK Dynamo Moskau|Dinamo Moskau]] wurde er in der 62. Minute eingewechselt. Das Spiel endete 0:0. <br /> <br /> Seit Sommer 2010 steht er wieder im Kader von ZSKA.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Wfb|atanas-zehirov}}<br /> * [http://guardian.touch-line.com/?Lang=0&amp;CTID=57&amp;CPID=120&amp;pStr=Player&amp;PLID=212275&amp;TEID=329 auf guardian.touch-line.com]<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sechirow, Atanas}}<br /> [[Kategorie:Fußballspieler (Bulgarien)]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1989]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sechirow, Atanas<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=bulgarischer Fußballspieler<br /> |GEBURTSDATUM=13. Februar 1989<br /> |GEBURTSORT=[[Kotschan]], Bulgarien<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}<br /> <br /> [[en:Atanas Zehirov]]<br /> [[bg:Атанас Зехиров]]<br /> [[it:Atanas Zehirov]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mugla_(Bulgarien)&diff=49683694 Mugla (Bulgarien) 2008-08-18T10:34:25Z <p>Chech Explorer: /* Geschichte */</p> <hr /> <div>'''Mugla''' ist ein Dorf in Süd-Bulgarien. Es gehört zur Gemeinde Smolyan in der [[Oblast Smoljan]].<br /> <br /> <br /> == Geografie ==<br /> Das Dorf Mugla liegt im Gebirge. Bis 1983 gehörte Mugla zur Gemeinde Devin. Heute gehört es zur Gemeinde Smolyan. Es ist 25 km von der Stadt Smolyan und 18 km von der Stadt Devin entfernt, in der Nähe des Gipfels des Goljan Perelik. <br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> Die ersten Einwohner des Dorfes siedelten dort wegen des Wassers. Vor einigen Jahren gab es eine Schule im Dorf mit über 300 Schülern. Heute beträgt das Durchschnittsalter der Einwohner über 50 Jahre. Die Schule ist geschlossen. Das Dorf heißt ''Mugla'' weil es dort oft Nebel (bulgarisch: Mugla) gibt. Die Einwohner des Dorfes sind für ihre Gastfreundschaft bekannt.<br /> <br /> Von 1878 bis 1886 gehörte das Dorf Mugla zur Republik Tymrasch. Es gehörte auch zur [[Provisorische Regierung Westthrakien]] in 1913. In dieser Zeit war es das Verwaltungszentrum.<br /> <br /> == Religion ==<br /> <br /> Die Einwohner bekennen sich zum [[Islam]].<br /> <br /> == Sonstiges ==<br /> <br /> Jedes Jahr im August feiern die Einwohner ein Fest. Bei diesem Fest tritt eine Musikgruppe auf.<br /> <br /> [[Kategorie:Ort in Bulgarien]]<br /> <br /> [[bg:Мугла]]<br /> [[ru:Мугла]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Heinrich_Gelzer.jpg&diff=46804490 Datei:Heinrich Gelzer.jpg 2008-06-02T17:55:35Z <p>Chech Explorer: Neuer Abschnitt /* Now commons */</p> <hr /> <div>== Beschreibung, Quelle ==<br /> {{Information<br /> |Beschreibung = Photographie des Professors für Klassische Philologie und Alte Geschichte [[Heinrich Gelzer]] (1847-1906)<br /> |Quelle = unbekannt<br /> |Urheber = unbekannt<br /> |Datum = nach 1900<br /> |Genehmigung = <br /> |Andere Versionen = <br /> |Anmerkungen = <br /> }}<br /> == [[Wikipedia:Lizenzvorlagen für Bilder|Lizenz]] ==<br /> {{Bild-PD-alt-100}}<br /> <br /> == Now commons ==<br /> <br /> {{NowCommons}}</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Chech_Explorer&diff=45845871 Benutzer Diskussion:Chech Explorer 2008-05-09T16:41:32Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>&lt;div style=&quot;float: left; margin-top: 1em; margin-center: 1em; margin-bottom: 5ex; padding: 0.1ex 0.4em; background:#F0F8FF; border: 2px solid silver;&quot;&gt;&lt;center&gt;<br /> I am most active on the Bulgarian version of Wikipedia. Comments in English are very welcome on my talk page.&lt;br&gt;On the Bulgarian version of Wikipedia:<br /> &lt;center&gt;'''[[:bg:Потребител:Chech Explorer|Chech Explorer]] - [[:bg:Потребител беседа:Chech Explorer|Talk]] - [[:bg:Специални:Приноси/Chech Explorer|Contributions]]'''&lt;center/&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Chech_Explorer&diff=45845854 Benutzer:Chech Explorer 2008-05-09T16:41:07Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>&lt;div style=&quot;float: left; margin-top: 1em; margin-center: 1em; margin-bottom: 5ex; padding: 0.1ex 0.4em; background:#F0F8FF; border: 2px solid silver;&quot;&gt;&lt;center&gt;<br /> I am most active on the Bulgarian version of Wikipedia. Comments in English are very welcome on my talk page.&lt;br&gt;On the Bulgarian version of Wikipedia:<br /> &lt;center&gt;'''[[:bg:Потребител:Chech Explorer|Chech Explorer]] - [[:bg:Потребител беседа:Chech Explorer|Talk]] - [[:bg:Специални:Приноси/Chech Explorer|Contributions]]'''&lt;center/&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Babel|bg|en-3|sv-2|de-1}}<br /> <br /> [[bg:Потребител:Chech Explorer]]<br /> [[en:User:Soft needed]]<br /> [[sv:Användare:Chech Explorer]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Chech_Explorer&diff=45845768 Benutzer Diskussion:Chech Explorer 2008-05-09T16:38:39Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>&lt;div style=&quot;float: left; margin-top: 1em; margin-center: 1em; margin-bottom: 5ex; padding: 0.1ex 0.4em; background:#F0F8FF; border: 2px solid silver;&quot;&gt;&lt;center&gt;<br /> I am most active on the Bulgarian version of Wikipedia. Comments in English are very welcome on my talk page.&lt;br&gt;On the Bulgarian version of Wikipedia:<br /> &lt;center&gt;'''[[:bg:Chech Explorer|Потребител:Chech Explorer]] - [[:bg:Потребител беседа:Chech Explorer|Talk]] - [[:bg:Специални:Приноси/Chech Explorer|Contributions]]'''&lt;center/&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> &lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;&lt;br&gt;</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Chech_Explorer&diff=45845757 Benutzer:Chech Explorer 2008-05-09T16:38:18Z <p>Chech Explorer: </p> <hr /> <div>&lt;div style=&quot;float: left; margin-top: 1em; margin-center: 1em; margin-bottom: 5ex; padding: 0.1ex 0.4em; background:#F0F8FF; border: 2px solid silver;&quot;&gt;&lt;center&gt;<br /> I am most active on the Bulgarian version of Wikipedia. Comments in English are very welcome on my talk page.&lt;br&gt;On the Bulgarian version of Wikipedia:<br /> &lt;center&gt;'''[[:bg:Chech Explorer|Потребител:Chech Explorer]] - [[:bg:Потребител беседа:Chech Explorer|Talk]] - [[:bg:Специални:Приноси/Chech Explorer|Contributions]]'''&lt;center/&gt;<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> {{Babel|bg|en-3|sv-2|de-1}}<br /> <br /> [[bg:Потребител:Chech Explorer]]<br /> [[en:User:Soft needed]]<br /> [[sv:Användare:Chech Explorer]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pomaken&diff=45834932 Pomaken 2008-05-09T11:29:06Z <p>Chech Explorer: interwiki</p> <hr /> <div>Die '''Pomaken''' (''[[Bulgarische Sprache|bulg.]]'' помак, ''[[Plural|Pl.]]'' помаци, amtliche Bezeichnung in Bulgarien българи-мохамедани „Bulgaro-Mohammedaner“; {{ELSneu|πομάκος, πομάκοι}}) sind eine [[Ethnie]], derer Angehörige verstreut hauptsächlich in [[Bulgarien]], [[Serbien]], [[Mazedonien]] und [[Griechenland]] leben. Die meisten Pomaken sprechen [[Pomakische Sprache|Pomakisch]], ein dem [[Bulgarische Sprache|Bulgarischen]] sehr ähnlichen Dialekt, außer den in Serbien ansässigen Pomaken, die einen [[Serbokroatische Sprache|serbokroatischen]] [[Dialekt]] sprechen.&lt;ref&gt;Turan, Ömer (1999): „Pomaks, Their Past and Present“, ''[[Journal of Muslim Minority Affairs]]'' 19 (1): 69-85, S. 69.&lt;/ref&gt; Pomaken im engeren Sinne bezeichnet die slawischssprachige muslimische Minderheit im Südwesten [[Bulgarien]]s (zwischen [[Smoljan]] in den [[Rhodopen]] und [[Raslog]] im [[Pirin (Gebirge)|Piringebirge]]) und in der [[Griechenland|griechischen]] Region Westthrakien. Inwieweit ihre Sprache, die in die Rhodopen-Untergruppe der südostbulgarischen Dialekte eingeordnet wird, als eigenständiger Dialekt oder gar Sprache zu bewerten ist, ist ebenso umstritten wie ihre Herkunft und Ethnizität.<br /> <br /> Die [[Etymologie]] der Bezeichnung ''pomak'' stammt wahrscheinlich aus dem slawischen Wort помагачи /pɔmagatʃi/, was so viel wie &quot;Helfer&quot; bedeutet und - bezogen auf die Zeit der türkischen Herrschaft - die Menschen als kollaborativ bezeichnete, auch wenn dies mit der [[Kollaboration]] in anderen europäischen Ländern geschichtlich nicht vergleichbar ist.<br /> <br /> == Ethnogenese ==<br /> Die [[Ethnogenese]] der Pomaken ist umstritten. Als weitgehend gesichert gilt jedoch eine [[Indoeuropäer|indoeuropäische]] [[Ethnie]] als Ursprung der Pomaken, nach griechischen Forschern [[Thraker|thrakisch]], nach bulgarischen Wissenschaftlern [[Slawen|slawisch]]. Ersteres ist nicht belegbar, da ab dem 9. Jahrhundert keine thrakischen Quellen erhalten sind (Einführung des Christentums und des [[Kyrillisches Alphabet|Kyrillischen Alphabets]]). Weitere Forschungen aus der [[Türkei]] gehen von einer Abstammung von den [[Kumanen]] und [[Kyptschaken]] aus und sehen die Pomaken als slawisierte Turkvölker, während die bulgarischen sie als (durch [[Zwangsislamisierung]] während der Vorherrschaft des Osmanischen Reichs) turkisierte Slawen betrachten.<br /> <br /> Auch wenn sich der Topos einer organisierten, gewaltsam geförderten Zwangsislamisierung der Rhodopenbevölkerung bis in die heutige Zeit hält, gelten als Gründe für die [[Konversion (Religion)|Konversion]] vorrangig soziale und ökonomische Faktoren. Zwangsislamisierungen waren, mit Ausnahme der [[Knabenlese]], eher Ausnahmefälle während der [[Osmanisches Reich|Osmanenherrschaft]]. Darüber, ob ein Teil der in den Rhodopen ansässigen Bevölkerung sich zu den &quot;Häresien&quot; des [[Bogomilen|Bogomilismus]] oder dem [[Paulikianer|Paulikianismus]] bekannte und daher relativ geringe Berührungsängste mit dem Islam hatte, kann spekuliert werden, ist jedoch letztendlich nicht endgültig bewiesen.<br /> <br /> Als [[Großwesir]] des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] machten der aus [[Plowdiw]] stammende Pomake [[Filibeli Hafiz Ahmad Pascha]] (1625/26 und 1631/32) und der aus [[Sofia]] stammende muslimische Bulgare [[Kalafat Mehmed Pascha]] (1778/79) höchste Karrieren im Staat des osmanischen Sultans.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> Bis vor wenigen Jahrzehnten lebten fast alle Pomaken in ländlich geprägten Bergdörfern;&lt;ref&gt;Demtriou, Olga (2004): „Prioritizing 'ethnicities': The uncertainty of Pomak-ness in the urban Greek Rhodoppe“, ''[[Ethnic and Racial Studies]]'' 27 (1): 95-119, S. 100.&lt;/ref&gt; inzwischen ist jedoch ein Trend zur [[Urbanisierung]] zu verzeichen..&lt;ref name=&quot;courb_664&quot;&gt;Courbage, Youssef (1991): „Les transitions démographiques des Musulmans en Europe orientale“, ''Population'' 46 (3): 651-677, S. 664.&lt;/ref&gt; Aufgrund der Nationalitätenpolitik des bulgarischen Staats sind dies jedoch Unterschätzungen der eigentlichen Zahlen.&lt;ref name=&quot;courb_664&quot;/&gt;<br /> <br /> Einen hohen Stellenwert bei den Pomaken hat die [[Volksmusik]]. Die Lieder wurden von Generation zu Generation weitergegeben, zumeist mündlich. Es wird auch berichtet, dass viele ältere pomakische Frauen bis zu 500 Liedtexte beherrschen. Dass die Pomaken in Griechenland verhältnismäßig viel von ihrer eigenen Identität und Kultur bewahren konnten, liegt wohl auch an der Isolation der schwer zugänglichen Berggebiete, die sie meist bewohnen. Die Isolation wurde dadurch begünstigt, dass die Dörfer der Pomaken in einem Gebiet liegen, das zu Zeiten des [[Kalter Krieg|Kalten Kriegs]] auf Grund der Nähe zu Bulgarien zum militärischen Sperrgebiet wurde und bis 1995 nur mit Ausnahmegenehmigungen bereist oder verlassen werden durfte. Seit der Aufhebung der Beschränkungen ist eine starke Abwanderung vor allem der jüngeren Generation in die Städte und damit einher gehend eine immer weiter abnehmende Kulturpflege festzustellen. Dass bisher keine pomakische [[Schriftsprache]] geschaffen wurde, begünstigt den Verlust pomakischer Kultur.<br /> <br /> === Religion ===<br /> Die Pomaken sind Muslime [[sunnitisch]]er Konfession. Vor allem die in den Bergdörfern lebenden Pomaken richten ihren Tagesablauf nach den Fünf Gebeten am Tag. Archaische Sitten wie [[Blutrache]], [[Zwangsehe]] und Heirat zwischen Verwandten sind bei den Pomaken verpönt. Gewöhnlich werden pomakische Jungen im Alter von bis zu drei Jahren [[Zirkumzision|beschnitten]]. Der Islam ist fest verankert im Leben der Pomaken. Ihm hat selbst die jahrzehntelange Unterdrückung seitens der bulgarischen Regierung nichts anhaben können. In jedem kleinen Dorf finden sich eine Moschee und eine Koranschule, [[Medrese]] genannt.<br /> <br /> == Situation in einzelnen Staaten ==<br /> Pomaken leben insbesondere in [[Bulgarien]], [[Griechenland]], [[Serbien]] und [[Mazedonien]]. Ihre Situation in den verschiedenen Staaten unterscheidet sich.<br /> <br /> === Bulgarien ===<br /> <br /> ==== Demographie ====<br /> In Bulgarien fiel laut [[Volkszählung]]en die Zahl der Pomaken zwischen 1878 und 1934 von einer halben Million auf 134.000; 1990 gaben lediglich 80.000 Personen ihre Ethnizität als „Pomakisch“ an.&lt;ref name=&quot;courb_659&quot;&gt;Courbage, Youssef (1991): „Les transitions démographiques des Musulmans en Europe orientale“, ''Population'' 46 (3): 651-677, S. 659.&lt;/ref&gt; Aufgrund der Nationalitätenpolitik des bulgarischen Staats sind dies jedoch Unterschätzungen der eigentlichen Zahlen.&lt;ref name=&quot;courb_659&quot;/&gt; <br /> <br /> Die Entwicklung der pomakischen Bevölkerung ist schwierig einzuschätzen. Ihre Geburtenrate liegt höher als der bulgarische Durchschnitt.&lt;ref&gt;Nelson, Daniel N. (1991): „Europe's Unstable East“, ''[[Foreign Policy]]'' 82 (1): 137-158, S. 145.&lt;/ref&gt; Insbesondere seit dem zweiten Weltkrieg ist aber auch eine nicht näher quantifizierbare Migration von Pomaken in die [[Türkei]] zu beobachten.&lt;ref name=&quot;courb_664&quot;/&gt;<br /> <br /> Angaben des bulgarischen Innemnisteriums zufolge gab es 1989 rund 260.000 bulgarischsprachige Muslime. Bei der Volkszählung 1992 gaben 176.800 Personen Bulgarisch als ihre Muttersprache und den Islam als Religion an.<br /> <br /> ==== Behandlung durch den Staat ====<br /> Nach der Ausgliederung Bulgariens aus dem [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]] und Gründung des bulgarischen Nationalstaats 1878 wurden alle in Bulgarien verbliebenen Muslime, darunter auch Pomaken, [[Tataren]] und [[Roma (Ethnie)|Roma]] als „Türken“ bezeichnet und genossen als solche offiziellen Minderheitenstatus, der das Recht auf freie Religionsausübung garantierte. Ab 1905 setzte sich auch der Terminus Pomaken durch. Mit den [[Balkankriege]]n eroberte Bulgarien den größten Teil des pomakischen Siedlungsgebiets inklusive Westthrakien, die Zahl der Pomaken auf bulgarischem Territorium erhöhte sich von einigen zehntausend auf knapp 110.000 Personen. Neben der gezielten Ansiedlung von orthodoxen Bulgaren in den eroberten Gebieten wurden im Rahmen der so genannten „Taufe“ in den Jahren 1912 und 1913 die Pomaken zwangschristianisiert, was nach dem Zweiten Balkankrieg und dem [[Friede von Bukarest (1913)|Frieden von Bukarest]] rückgängig gemacht wurde. Bei einer zweiten Bulgarisierungswelle zwischen 1938 und 1944 wurden die Pomaken gezwungen, bulgarische Namen anzunehmen, was anschließend ebenfalls wieder rückgängig gemacht wurde. <br /> <br /> Die sich nach 1944 allmählich stabilisierende kommunistische Regierung des Landes gab den Pomaken zunächst ihre alten Namen und das Recht auf freie Religionsausübung zurück. Ihr Siedlungsgebiet blieb jedoch eine verhältnismäßig arme, rückständige Gegend. Die Auswanderungswelle türkischsprachiger Bulgaren in den Jahren 1949-50 erfasste auch die Pomaken, von denen viele nach Griechenland flohen, von wo eine Einreise in die Türkei problemlos möglich war. Diese Umsiedelung wurde von pomakischen Freischärlern unterstützt und fand auch Sympathie bei politischen Stellen in Griechenland und der Türkei vor dem Hintergrund des sich etablierenden [[Ost-West-Konflikt]]s. Der bulgarische Staat reagierte mit einem Ausreiseverbot für bulgarischsprachige Muslime und Zwangsumsiedlungen pomakischer Familien ins Innere Bulgariens, von denen aber viele, da sie sich als Türken registrieren ließen, in die Türkei übersiedeln konnten. <br /> <br /> In der Mitte der 1950er Jahre begann in Bulgarien eine Politik der Errichtung einer „einheitlichen sozialistischen bulgarischen Nation“, der Terminus „Pomaken“ wich dem der „muslimischen Bulgaren“, als Hauptgegner wurde die muslimische Religion und ihre traditionellen Ausprägungen wie die Verschleierung der Frauen oder die Beschneidung bekämpft; mit allen Mitteln wurde versucht, die Pomaken in eine „moderne sozialistische Nation“ zu überführen. Wie später die bulgarischen Türken, waren die Pomaken in den frühen 1970er Jahren erneut Zwangsumbenennungen seitens des bulgarischen Staats ausgesetzt, bei denen die Namen meist islamischer Herkunft bulgarisiert wurden. Gleichzeitig wurden pomakische [[Folklore]]traditionen als besonders „pur“ bulgarisch redefiniert.&lt;ref&gt;Silverman, Carol (1983): „The Politics of Folklore in Bulgaria“, ''[[Anthropological Quarterly]]'' 56 (2): 55-61, S.56.&lt;/ref&gt; Anschließend wurden sie in Statistiken schlicht als Bulgaren geführt, also nicht mehr gesondert statistisch erfasst. Neben Bulgaro-Türken versuchten bei der Fluchtwelle im Jahre 1989 auch Pomaken in die Türkei auszureisen, wurden von den dortigen Behörden als „Muslime nichttürkischer Abstammung“ jedoch an der Einreise gehindert. <br /> <br /> Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus und dem Ende der kommunistischen Assimilierungspolitik forderten neben türkischsprachigen auch pomakische Einwohner ihre alten Namen zurück. Bei der Volkszählung 1992 gaben im Gebiet der Rhodopen rund 35.000 Personen Türkisch als Muttersprache an, was durch eine nachfolgende Untersuchung jedoch nicht bestätigt werden konnte - man fand keine türkischen Muttersprachler in dem Gebiet. Die Personen wurden in der Auswertung als Bulgaren muslimischen Glaubens registriert. Neben einer Mehrheit von Pomaken, die sich als muslimische Bulgaren einordnen, identifiziert sich also ein beträchtlicher Teil von ihnen als Türken, ohne Türkisch zu sprechen; einige betrachten sich auch als Nachkommen arabischer Missionare aus der Zeit Mohammeds.<br /> <br /> In der Partei [[Dwischenie sa Prawa i Swobodi|DPS]] („Bewegung für Rechte und Freiheiten“), die von der türkischen Minderheit dominiert wird, engagieren sich auch Pomaken.<br /> <br /> === Mazedonien ===<br /> Laut des jugoslawischen Zensus von lebten 1981 etwa 40.000 Pomaken in Mazedonien.&lt;ref&gt;Pettifer, James (1992): „The New Macedonian Question“, ''International Affairs'' 68 (3): 475-485, S. 477.&lt;/ref&gt; <br /> === Griechenland ===<br /> In Griechenland lebten laut der Volkszählung 1928 vorwiedend im Norden des Landes etwa 17.000 Pomaken.&lt;ref&gt;Sweet-Escott, Bickham (1956): „Greece: A Political and Economic Survey“, ''[[International Affairs]]'' 32 (4): 542.&lt;/ref&gt;<br /> Der griechische Staat erkennt als einzige Minderheit entsprechend den Vereinbarungen des [[Vertrag von Lausanne|Vertrags von Lausanne]] (1923) ''Muslime'' an, die im Gebiet [[Westthrakien]]s vom vereinbarten Bevölkerungsaustausch ausgenommen waren und denen gewisse Rechte garantiert sind. Die Muslime Westthrakiens setzen sich aus Türken, Pomaken und muslimischen Roma zusammen, wobei die Pomaken vor allem in den Präfekturen [[Rodopi]] und [[Xanthi (Präfektur)|Xanthi]] leben und sich auf schätzungsweise 39.000 Personen belaufen. Nach griechischem Recht genießen sie Religionsfreiheit und haben das Recht auf (teilweise) eigensprachliche Schulbildung, die aber ausschließlich auf Türkisch, der offiziellen Sprache der muslimischen Minderheit, erteilt wird. Dies hat zu einer gewissen Annäherung der griechischen Pomaken an die türkische Kultur geführt. In den 1990er Jahren wurde versucht, die pomakischen Dialekte als eigene Literatursprache zu fassen, was in drei Grammatiken seinen Niederschlag fand. Das hier für die Wiedergabe der Sprache verwendete [[Griechisches Alphabet|griechische Alphabet]] ist für die Wiedergabe das Lautstands des thrakisch-pomakischen Dialekts ungeeignet, wird jedoch von den des Griechischen mächtigen Pomaken offenbar angenommen.&lt;ref&gt;Klaus Steinke: ''Pomakisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf PDF; 142&amp;nbsp;KB])&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seit einigen Jahren erscheint in [[Xanthi]] regelmäßig eine Zeitung in pomakischer Sprache in griechischer Schrift.<br /> <br /> === Türkei ===<br /> Während der [[Balkankriege]] emigrierten eine Reihe von Pomaken aus Rhodopien in die heutige Türkei, wo 1935 etwa 10.000 Pomaken lebten, denen zu diesem Zeitpunkt die türkische Staatsbürgerschaft versagt wurde.&lt;ref&gt;Pallis, A.A. (1938):„The Population of Turkey in 1935“, ''[[The Geographical Journal]]'' 91 (5): 439-445, S. 442-444.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> == Literatur ==<br /> * Alexander Velinov, ''Religiöse Identität im Zeitalter des Nationalismus. Die Pomakenfrage in Bulgarien.'' Köln 2001 (Diss.) &lt;[http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=964992671 dbb]&gt;<br /> * Eminov, Ali: ''Turkish and other Muslim Minorities of Bulgaria.'' London: Hurst &amp; Company.<br /> * Karagiannis, Evangelos: ''Zur Ethnizität der Pomaken in Bulgarien'', 1997.<br /> * ''Pomaks'' in [[Encyclopaedia of Islam]], Band VIII, 320-324.<br /> * Steinke, Klaus; Voss, Christian (ed.): ''The Pomaks in Greece and Bulgaria. A model case for borderland minorities in the Balkans'', Südosteuropa-Studien 73, München 2007, ISBN 978-3-87690-963-9.<br /> * Klaus Steinke: ''Pomakisch'', in: Miloš Okuka (Hrsg.): ''Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens''. Klagenfurt 2002 ([http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf PDF; 142&amp;nbsp;KB])<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commons|Category:Pomaks}}<br /> *[http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Pomakisch.pdf Klaus Steinke: Pomakisch (PDF)]<br /> *[http://www.encislam.brill.nl/data/EncIslam/C2/COM-0892.html Encyclopaedia of Islam über Pomaken und Torbeschen (englisch)]<br /> *[http://www.pomaknet.org Die Stimme der Pomaken - The voice of pomaks pomaknet]<br /> <br /> [[Kategorie:Ethnische Gruppe]]<br /> [[Kategorie:Slawischsprachige Ethnie]]<br /> [[Kategorie:Ethnische Gruppe in Griechenland]]<br /> <br /> {{Link FA|bg}}<br /> <br /> [[bg:Помаци]]<br /> [[el:Πομάκοι]]<br /> [[en:Pomaks]]<br /> [[fr:Pomaks]]<br /> [[hu:Pomákok]]<br /> [[it:Pomacchi]]<br /> [[nl:Pomaken]]<br /> [[pl:Pomacy]]<br /> [[ru:Помаки]]<br /> [[sr:Помаци]]<br /> [[tr:Pomaklar]]<br /> [[ar:البوماك]]<br /> [[ja:ポマク]]<br /> [[pt:Búlgaros muçulmanos]]<br /> [[sv:Muslimska bulgarer]]<br /> [[uk:Помаки]]</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Provisorische_Regierung_Westthrakien&diff=45720707 Diskussion:Provisorische Regierung Westthrakien 2008-05-06T18:37:22Z <p>Chech Explorer: /* Vorgeschichte */</p> <hr /> <div>== Falsches Lemma? ==<br /> Die Übersetzung der osmanischen Eigenbezeichnung lautet: Provisorische Regierung Westthrakiens&quot;. Das jetzige Lemma ist die Übersetzung der neutürkischen Bezeichnung. Viele Grüße --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 10:21, 13. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> :Wird problematisch mit dem Namen: sie hieß nur anfänglich &quot;Provisorische Regierung Westthrakien&quot; (Garbi Trakya Hükumet-i Muvakkatesi). Im September wurde sie umbenannt in &quot;Unabhängige Regierung Westthrakien&quot; (Garbi Trakya Hükumet-i Müstakilesi). Die englische Wiki redet von &quot;Republik Gumuljina&quot; (keine Ahnung wo diese Namenssetzung herkommt). Die heutige Selbstbezeichnung durch die Westthrakientürken ist &quot;Türkische Republik Westthrakien&quot;. würde auch eher zum Originalnamen tendieren. aber dann zu welchem? denn es gibt ja zwei. zu letzterem wahrscheinlich, da aktueller. oder nimmt man den populärsten Namen? der populärste Name ist die jetzige Lemmabezeichnung. schwierig. [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 10:53, 13. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> : eine der beiden ersten würde ich denken, aber nicht Neutürkisch. Das wäre ja als ob man Kanuni Sultan Süleyman plötzlich &quot;Yasal&quot;...... (igitt und pfui!) nennen würde. Oder? --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 11:08, 13. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> ::Klingt schon logisch. Aber andererseits übersetzen wir die AKP mit &quot;Partei der ... und Entwicklung&quot;, da sich diese Form eingebürgert hat, obwohl die korrekte Übersetzung &quot;Partei der .. und des Aufschwungs&quot; ist. Im Westthrakien-Fall hat sich die jetzige Lemmaform eingebürgert, zumindest im Türkischen. also meiner Meinung gingen beide Formen. die jetzige Form klingt für mich nur ein wenig vertrauter. [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 01:09, 14. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> :So lassen, ist für mich auch in Ordnung --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 05:03, 14. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> == Existenzdauer ==<br /> <br /> Hallo,<br /> <br /> Doç Dr. Anıl Çeçen definiert die Türkische Republik Westthrakien als den 113. turkischen Staat. Er gibt für die Existenzdauer 3 Zeiträume an.<br /> <br /> '''Batı Trakya Türk Cumhuriyeti'''<br /> <br /> * 1. kuruluş - 31 Ağustos 1913<br /> * 2. kuruluş - 1915 - 1917<br /> * 3. kuruluş - 1920 - 1923<br /> <br /> Quelle: [http://www.denizce.com/turkdevlet.asp]--[[Benutzer:Danyalov|Danyalova]] [[Benutzer Diskussion:Danyalov|☪]] 10:58, 14. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> :Davon habe ich noch nie etwas gehört. Im Gegensatz zu unserer zum Mythos gewordenen 56-tägigen Republik. 2 bzw. 3 Jahre lang soll die Republik nochmal bestanden haben????? das glaube ich nicht. ich muss mal meinen Vater fragen ;-) [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 15:15, 14. Mai 2007 (CEST)<br /> <br /> == Lemma ==<br /> <br /> [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Titovski_Igor&amp;diff=prev&amp;oldid=35239878]. Meinungen dazu? [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 17:28, 6. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> :Wie heißt denn das ganze in der abendländischen Literatur? Gibt's was auf Deutsch dazu? Das wäre ein möglicher Ansatz. Nicht einfach ohne Diskussion verschieben, scheint mir angebracht. Viele Grüße --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 18:43, 6. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> ::Da ist eigentlich alles vertreten, wenn auch alles selten vorkommt.<br /> :: Türkische Republik Westthrakien in Kathrin Boeckh ''Von den Balkankriegen zum Ersten Weltkrieg. Kleinstaatenpolitik und ethnische Selbstbestimmung am Balkan'', S. 77 (eigentlich nennt sie die Republik leicht anders &quot;Unabhängige Westthrakische Türkische Republik&quot;)&lt;br /&gt;<br /> ::Taner Akcam ''Die Istanbuler Prozesse und die türkische Nationalbewegung'', S. 378<br /> ::Michael Ackermann S. 40 und Buchrückseite<br /> ::Provisorische Regierung Westthrakien finde ich nicht. Provisional Government Western Thrace in Sükran Vahide und Richard C. Hall.<br /> ::Unabhängige Regierung Westthrakien : nicht gefunden.<br /> ::Independent Government Western Thrace in Walter Yust ''Encyclopaedia Britannica: A New Survey of Universal Knowledge'' und in einem Sevres-Propagandabuch des Great Britain Foreign Office von 1920. [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 20:57, 6. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> Tja, dann ist es ein klarer Fall von Geschmackssache. Beim jeztigen Lemma fehlt nach meinem Sprachempfinden ein Genitiv (....Westthrakien'''s'''). Ist die Bezeichnung &quot;Republik&quot; nicht ein wenig hochgegriffen? Bzw. eine erst später im Türkischen eingebürgerte Bezeichnung? --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 21:04, 6. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> :oder &quot;... von Westthrakien&quot;. Was mich am neuen Lemma stört, dass es nur die Anfangsphase beschreibt. Dann sollte jetzt vielleicht noch ein Artikel namens &quot;Unabhängige Regierung von Westthrakien&quot; erstellt werden. Die Literatur, die nur eine der beiden Formen angeben, sind unvollständig. In ihnen fällt kein Wort über die Umbenennung (wobei sie die Garbi Trakya Hükumeti sowieso nur nebenbei erwähnen). Am ausführlichsten scheinen bei diesem Thema die türkischen Quellen zu sein. Liddle und Cecil habe ich aber noch nicht gesehen, das scheinbar 9 Seiten zu diesem Thema bietet. Vielleicht &quot;Provisorische bzw. Unabhängige Regierung von Westthrakien&quot;, was als Lemmaname vielleicht etwas unglücklich wäre, aber vollständiger wäre als die jetzige Form. Als Republik wird sie in deutschen Quellen genannt, auch wenn du vermutlich recht hast und &quot;Republik&quot; vermutlich die nächste Stufe der &quot;Regierung&quot; wäre. Solange man im Artikel aber angibt, was es mit dem Namen auf sich hat, finde ich ein &quot;Republik-Lemma&quot; übernehmbar. Das halbe Lemma, das der Artikel gerade trägt, finde ich die schlechteste Option. Auch schlecht finde ich, dass der verschiebende Benutzer alle paar Monate hier auftaucht, den Artikel verschiebt und verschwindet, sich aber nie äußert. [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 22:17, 6. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> Sprich ihn doch einmal auf seiner Diskussionsseite an. Wenn er dann keine stichhaltige Begründung liefert oder schweigt, wird er ignoriert. --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 05:11, 7. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> ==Zahlen==<br /> Was ist die Quelle für die genannten Zahlen? Bei Kathrin Boeckh finde ich realistischere Zahlen, die nach ihrer Angabe sich mit damaligen griechischen und türkischen Statistiken decken würden (185.000 Türken, 25.500 Bulgaren, 22.000 Griechen, 2.200 sonstige). Die Zahlen finde ich realistischer, da es ca. 10 Jahre später (nach dem 1. WK und kurz vor dem Bevölkerungsaustausch 1923) ca. 110.000 Türken in Westthrakien gab (Human Rights Watch). Eine Zahl um die 700.000 im Jahre 1913 erscheint mir unrealistisch, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob damit nicht auch die Türken im heute bulgarischen Thrakien mitgezählt werden. Boeckh nennt nur Zahlen Westthrakiens. Die Grenzen der Republik umfassten ja glaube ich etwas mehr als nur Westthrakien. ps: da sich gerade eine IP gemeldet hat (ausgerechnet heute, wo es bei diesem Artikel viel Bewegung gab.welche IP verfolgt den Artikel so aufmerksam?), werde ich die Zahlen vorerst auf Boeckhs Zahlen ändern. [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 20:57, 6. Aug. 2007 (CEST)<br /> <br /> == Bulgarische Geschichtsschreibung ==<br /> <br /> Da die Quellen des Artikels fast alle türkisch sind, sollten wir auch mal die andere (bulgarische) Seite zu Wort kommen lassen. Hier einige Ausschnitte aus der bulgarischen Wiki und aus bulgarischen Internetseiten. Übrigens sollte das Lemma unbedingt verschoben werden, es geht schließlich vorrangig um ein staatliches Gebilde (ob nun Republik, türkische oder autonome), aber nicht um dessen Regierung: Passend wäre das Lemma: [[Republik Westthrakien]] oder [[Autonome Republik Westthrakien]]. Für unannehmbar halte ich [[Republik Gjumjurdschina]] (die bulgarische Sichtweise) oder die englische Version dazu, da ich mir den Ort nicht merken kann. Wer mag, kann das in den Artikel einarbeiten:<br /> <br /> Vorgeschichte: das Bulgarische Reich reichte zur Zeit seiner größten Ausdehnung bis an die [[Ägäisches Meer|Ägäis]]. Während der 500jährigen Beherrschung der Bulgaren durch das Osmansiche Reich wurden die verschiedenen Nationalitäten nicht aus ihren Siedlungsgebieten vertrieben. Sie hatten als Ungläubige lediglich höhere Steuern und den [[Knabenlese|Knabenzins]] zu zahlen. Die Oberschicht bestand aus eingewanderten Türken, auch ärmere Türken wanderten nach Bulgarien ein. So kam es auch im Westthrakien zu ethnischen Vermischungen. Inwiefer es sich bei den Moslemen in Bulgarien um ethnische Türken handelte oder um zwangsweise oder freiwillig (z.B. wegen der Steuervorteile) zum Islam konvertierte ehemalige Bulgaren, die türkisch assimiliert wurden, ist zwischen bulgarischen und türkischen Historikern stark umstritten und wird jeweils mit sich widersprechenden Quellen unterlegt. <br /> <br /> Die [[Rhodopen]] hatten eine so große Autonomie, dass 1880 in [[Plowdiw]] extra von einem bevollmächtigten Vertreter der Rhodopen Visa an Reisende ausgegeben wurden, bevor sie in die Rhodopen reisen konnten.<br /> <br /> Nach der Annexion von [[Ostrumelien]] durch das [[Fürstentum Bulgarien]] im Jahre 1885 fiel gemäß [[Topchane-Vertrag]] (1886) ein Teile der Rhodopen wieder an das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]]. Während des [[Balkankrieg]]es von 1912 wurden die Gebiete dann Bulgarien angegliedert.<br /> <br /> Über die ethnische Zusammensetzung des Gebietes gab es bis 1912 keine verläßlichen Angaben, da die Osmanen in ihren Statistiken lediglich nach der Religionszugehörigkeit entschieden und nicht nach der Volkszugehörigkeit. Insgesamt lebten nach vorsichtigen Schätzungen 180.000 Bulgaren (Christen und Mohamedaner) in Westthrakien.<br /> <br /> Während das Balkankrieges wurden auch Moslems zwangschristianisiert.<br /> <br /> Einige Monate später, im Jahre 1913, wurden die bulgarischen Truppen aus Westthrakien abgezogen. Die örtliche, türkischstämmige Bevölkerung beschloß ihr eigenes staatliches Gebilde zu schaffen.<br /> <br /> Ende August, Anfang September brach 1913 brach im Gebiet von Djowlen (bulg. Дьовлен; heute: [[Dewin (Bulgarien)|Dewin]]) ein Aufstand aus, der die umliegenden Dörfer in den West[[rhodopen]] erfaßte und teilweise auch in den Zentralrhodopen.<br /> <br /> Nach dem 16. August 1913 wurde die Gjumjurdschinska-Republik (bulg. Гюмюрджинска република; auch: Autonome Republik Gjumjurdschina ) ausgerufen. Gjumjurdschina (bulg. Гюмюрджина, eigentlich bulgarisiertes türk. Gümülcine) ist der bulgarische Name der griechischen Stadt [[Komotini]]. In Bulgarien wurde dieses Gebiet auch als das [[Ägäisches Meer|ägäische]] Westthrakien (Weissmeer-Thrakien) bezeichnet. Die neue Republik wurde von der Stadt Dedeagatsch (bulg. Дедеагач, heute [[Alexandroupolis]] in Griechenland) unterstützt.<br /> <br /> Die Türken und die [[Pomaken]] verkündeten die Autonomie dieses Gebietes zwischen den Flüssen [[Evros|Mariza]], [[Nestos|Mesta]] und [[Arda (Mariza)|Arda]] und bildeten die &quot;Unabhängige west-thrakische Regierung&quot;. Ihr stand [[Hodscha]] Sali Efendi (Chafas Sali, bulg. Хафъз Сали) vor - ein Pomake aus dem Dorf Pandardschak (bulg. Пандъджък).<br /> <br /> Die erste Amtshandlung des neuen Staates war die Ausweisung der Bulgaren aus diesem Gebiet. Dieses heute als [[Ethnische Säuberung]] bezeichnete vorgehen, war seit 1880 allgemeine Praxis auf dem Balkan, die auch in internationalen Verträgen, wie dem [[Berliner Vertrag 1878|Berliner Vertrag]] (1878), fixiert war. Ziel der &quot;Säuberung&quot; von den Bulgaren war es, späteren Gebietsansprüchen von Seiten Bulgariens de Grundlage zu entziehen, in der Hoffnung, dass sich Westthrakien der Türkei angliedert.<br /> <br /> Unter der Führung von Offizieren aus irregulären Truppen ([[Başı Bozuk]]), die hauptsächlich aus [[Tscherkessen]], [[Lasen]] und [[Kaukasiern]] bestanden, ging man daran die Dörfer der bulgaren zu zerstören.<br /> <br /> Bekannt wurde der gemeinsame Wiederstandskampf der Bulgaren in den beiden Dörfern Manastir (bulg. Манастир ) und Satschanli (bulg. Сачанли). Letztendlich mußten aber alle Bulgaren der Gewalt weichen und nach Bulgarine flüchten. Von den 40.000 vertriebenen bulgarischen Männern, Frauen und Kindern, die sich von aus Dedeagatsch (bulg. Дедеагач, heute [[Alexandroupolis]] in Griechenland) aus auf die Flucht machten, wurden 18.000 auf der Flucht nach Bulgarien getötet.<br /> <br /> In vielen bulgarischen Stadtchroniken heißt es in diesen Jahren: &quot;In der Stadt siedelten sich vertriebene Umsiedler aus Thrakien an.&quot; <br /> <br /> Die erneute Einnahme Westthrakiens durch die Bulgaren nach dem Bukarester Frieden, der Konstantinopel-Vereinbarung und dem Frieden von Solun (1913, 1915, 1918) war von neuerlichen Gewaltakten begleitet.<br /> <br /> Außer den Bulgaren, die in ihre Heimatdörfer zurückkehrten, kamen auch vertriebenen bulgarische Flüchtlinge aus Ostthrakien und Südwestmekedonien. Bei einer Volkszählung in der Region 1919 durch die bulgarische Verwaltung lebten 105.910 Bulgaren, 79.539 Türken, 28.645 Griechen und 10.922 Sonstige in der Region. Von diesen Bulgaren waren 17.369 Mohamedaner. Allerdings wurden wahrscheinlich viele Bulgaren moslemischen Glaubens als Türken gezählt. Das kann daraus gefolgert werden, dass in 4 der 6 Landkreise überhaupt keine Bulgaren moslemischen Glaubens registriert wurden<br /> <br /> Literatur: Ljubomir Miletitsch (bulg. Любомир Милетич) - &quot;Die Vernichtung der thrakischen Bulgaren&quot; (bulg. Разорението на тракийските бълга) - 1913?<br /> --[[Benutzer:RosarioVanTulpe|stefan]] 17:04, 9. Sep. 2007 (CEST)<br /> <br /> == Lemma verschieben ==<br /> Da es seit Wochen keine Gegenstimmen gegen meinen Vorschlag gibt das Lemma nach [[Autonome Republik Westthrakien]] zu verschieben, warte ich noch bis zum 1. 12. 2007 und werde es dann verschieben. --[[Benutzer:RosarioVanTulpe|stefan]] 20:45, 23. Okt. 2007 (CEST)<br /> <br /> ::[[Republik Gumuljina]]??? (sehe [[w:en:Republic of Gumuljina|en:Republic of Gumuljina]]) Danke und Grüß --[[Special:Contributions/88.66.97.22|88.66.97.22]] 20:13, 16. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> Das trifft nun keine der osmanischen Eigenbezeichnungen, sondern wäre die deutsche Übersetzung der heute üblichen türkischen Bezeichnung. Eine ahistorische Bezeichnung sozusagen. Wo die Bezeichnung der engl. Wiki herkommt, weiß nicht mal WTT. --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 20:44, 16. Nov. 2007 (CET)<br /> :Die Antwort steht in der Bildbeschreibung der Landkarte: &quot;Gjumjurdschina (bulg. Гюмюрджина; engl. Transkription: Gumuljina oder Giumurdzina), der damalige bulgarisierte türkische Name (türk. Gümülcine) der heutigen Stadt [[Komotini]], war der Namensgeber der Republik Gjumjurdschina (bulg. Гюмюрджинска република, oder Gjumjurdschinska-Republik) - der noch heute gebräuchliche bulgarische Name der Republik Westthrakien.&quot; Das sollte vielleicht an markantere Stelle in die Einleitung verscoben werden. Zur Verschiebung des Lemmas: Es geht doch hauptsächsich um die ganze (kurzlebige) Republik und nicht nur um deren Regierung. Ob man es nun &quot;Autonome Republik Westthrakien&quot; oder &quot;Republik Westthrakien&quot; oder &quot;Republik Gumuljina&quot; nennt, darüber sollten wir uns jetzt mal einigen.<br /> [[Benutzer:RosarioVanTulpe|stefan]] --[[Spezial:Beiträge/84.137.43.228|84.137.43.228]] 10:37, 17. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> Ich will ja nicht nerven, aber hier lautet die Osmanische Eigenbezeichnung غربی تراقیا حكومت موقته‌س (i.e. &quot;provisorische Regierung....&quot; und anschließend dann &quot;Unabhängige Regierung...&quot;. Warum die sich so genannt haben, weiß ich auch nicht. Die Eigenbezeichnung ist aber wahrscheinlich das wichtigste Kriterium bei der Lemmafindung. Und nicht, wie es heute heißt. Es grüßt --[[Benutzer:Koenraad|Koenraad]] [[Benutzer_Diskussion:Koenraad|&lt;sup&gt;Diskussion&lt;/sup&gt;]] 11:37, 17. Nov. 2007 (CET)<br /> <br /> == Bulgarische Sichtweise ==<br /> <br /> ...dieser Abschnitt gefällt mir nicht so ganz. Ich gebe zwar zu, dass der obere Teil leider nur auf türkische Quellen gestützt ist. Das Problem war, dass mir damals internationale Artbeiten etwas dünn gesät zu sein schienen. Den Kompromiss hatte ich für mich gefunden, indem ich &quot;heikle Angaben&quot; über Massaker der Bulgaren an Türken erstmal weggelassen habe. Nun ist die &quot;bulgarische Sicht&quot; eingefügt worden und leider auch noch aus einer Literatur von 1913, also ausgrechnet als die Balkankriege tobten. Bei einer &quot;Arbeit&quot; aus diesen Jahren ist die Wahrscheinlichkeit einer Propaganda-Arbeit der Bulgaren gegen das angebliche &quot;türkische Joch&quot; besonders hoch. und wenn ich schon wieder was von Basibozuk-Propaganda und einer angeblichen Ethnischen Säuberung an Bulgaren lese, wird mir etwas übel. Lösungsvorschläge? Überarbeiten anhand ausschließlich internationaler Literatur? wo gibt es die? [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 21:30, 9. Feb. 2008 (CET)<br /> ==Der Artikel bedarf eine Erweiterung==<br /> Bis auf die internationale Verträge, gefällt mir der Artikel so gar nicht. Zu einseitig, oder parteiisch. In der Region lebten, im übrigem heute auch, die [[Pomaken]]. Die kommen hier gar nicht vor !!!<br /> Ausserdem werden die Muslime der Region wohl alle als Türken in der Statistik bezeichnet, und das ist so falsch.(Dazu kommt noch das die Türkei im Jahr 1919 noch gar nicht existierte). Die Pomaken die wesentlicher Bestandteil der Bevölkerung der Region waren, heute immer noch, sollten in dem Artikel mehr als nur erwähnt werden.[[ Deepblue001]] 15. Feb. 2008, 23:15<br /> :Die Pomaken sind doch erwähnt. Was gäbe es denn noch über sie zu schreiben? Thema des Artikels ist doch die Republik nicht die Pomaken.<br /> :Tatsächlich werden in den aufgeführten Statistiken wohl auch die Pomaken als Türken aufgezählt. Es wird aber vermutlich keine historische Statistik zu finden sein, die die Zahl der Pomaken ermittelt. Ebenso wenig werden wir ermitteln können, wieviel der Griechen oder der Bulgaren Roma waren oder andere Bulgarisch- bzw. Griechischsprecher waren. Anders als in Bulgarien sahen sich die Pomaken in Westthrakien großteils schon immer als türkisch an. Der prozentuale Anteil der Pomaken von heute (1913 wird der prozentuale Anteil wohl ähnlich gewesen sein):<br /> :[http://www.hrw.org/reports/pdfs/g/greece/greec991.pdf S. 11]<br /> :''While no exact figures exist, the minority, on an ethnic basis, is believed to be 65 to 75 percent Turkish, 15-25 percent Pomak, and 5-10 percent Roma.''<br /> :''While it is indeed true that the minority is mixed on an ethnolinguistic basis, being made up of ethnic Turks, Pomaks (Muslim Slavs who speak a Bulgarian dialect), and Romas, the group overwhelmingly identifies itself as Turkish.34 Indeed many Pomaks and Romas will, especially to outsiders, even deny their ethnolinguistic origin in the belief that being called &quot;Pomaks&quot; or &quot;Romas&quot; is merely a state artifice to suppress them.35'' [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 23:33, 22. Feb. 2008 (CET)<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> <br /> Excuse me for not writing in German, but I am not very fluent in it. As far as I can understand you write also about the ''Tamrash Republic'' in Rhodope, which existed between 1878 and 1886. On the Bulgarian Wikipedia we have an article about it [[:bg:Тъмръшка република]] soon to be translated into English on the EN:Wiki. I have to just add some info from a book that I ordered a few days ago. Would be nice to see more information of this article translated into English on the EN:Wiki. - [[Benutzer:Chech Explorer|Chech Explorer]] 17:20, 24. Apr. 2008 (CEST)<br /> :Here it goes: [[:en:Republic of Tamrash]]. - [[Benutzer:Chech Explorer|Chech Explorer]] 22:58, 28. Apr. 2008 (CEST)<br /> ::Sorry this article does not discuss the Tamrash republic but the &quot;Gumuljina Republic&quot; how it is called in Bulgarian sources. Nevertheless thank you for the link to the article about Tamrash [[Benutzer:Westthrakientürke|WTT]] 23:46, 28. Apr. 2008 (CEST)</div> Chech Explorer https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Chech_Explorer&diff=45720446 Benutzer Diskussion:Chech Explorer 2008-05-06T18:31:48Z <p>Chech Explorer: AZ: Die Seite wurde neu angelegt.</p> <hr /> <div>&lt;div style=&quot;float: left; margin-top: 1em; margin-center: 1em; margin-bottom: 5ex; padding: 0.1ex 0.4em; background:#F0F8FF; border: 2px solid silver;&quot;&gt;&lt;center&gt;<br /> I am most active on the Bulgarian version of Wikipedia. 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