https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Benjamin.KnispelWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-06-24T01:27:38ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.6https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=253540699Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2025-02-21T14:54:50Z<p>Benjamin.Knispel: /* Max-Planck-Partnergruppen */ Es gibt Stand 2025-02-20 nur noch eine Max-Planck-Partnergruppe des Instituts. Ehemals [14] existiert nicht mehr, wurde gelöscht. Ehemals [15], nun [14] aktualisiert.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = Masaru Shibata (Geschäftsführender Direktor), [[Karsten Danzmann]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer und der Hannoveraner Teil des Instituts sind in jeweils drei Forschungsabteilungen organisiert. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und [[Molekülphysik]]) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: fünf von sechs Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
* Suchen nach Teilchen und fundamentalen Wechselwirkungen jenseits des [[Standardmodell der Teilchenphysik|Standardmodells]]<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Die Abteilung „Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen“ unter Leitung von Guido Müller entwickelt Instrumente für Präzisionsinterferometrie in Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im All und führt Suchen nach fundamentale Wechselwirkungen jenseits des Standardmodells mit laseroptischen Verfahren durch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941897/precision-interferometry-and-fundamental-interactions |titel=Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007)<br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014)<br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |sprache=de |abruf=2023-01-12}}</ref><br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
* Guido Müller (AEI Hannover, seit 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941646/professor-guido-mueller-appointed-as-new-director |titel=Professor Guido Müller zum neuen Direktor ernannt |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018), Geschäftsführender Direktor<ref name=":0" /><br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „ Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme“ (geleitet von Tim Dietrich) am AEI Potsdam. Diese Max-Planck-Fellow-Gruppe untersucht mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen die elektromagnetische Emission und Gravitationswellen-Signale von verschmelzenden Neutronensternsystemen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/744356/multi-messenger-astrophysics-of-compact-binaries |titel=Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden Max-Planck-Instituts überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat eine Max-Planck-Partnergruppe:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/20844773/partnergruppen.pdf |titel=Partnergruppen |sprache=de |abruf=2025-02-20}}</ref><br />
<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki />signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki />quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %.<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |Seiten=231108 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref> die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201008120008/https://www.geo600.org/2337/de |archiv-datum=2020-10-08 |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref> Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery and Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten.<br />
<br />
Die ''IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.&nbsp;V.]] zusammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam]].<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |sprache=en-US |abruf=2020-10-07}}</ref> In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day]]s und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Astrophysik Netzwerk Potsdam ==<br />
Das AEI ist Mitglied im Astrophysik Netzwerk Potsdam. Die weiteren Partner in diesem Netzwerk sind die Universität Potsdam, [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).<ref>[https://astrophysik-potsdam.de/de ''Astrophysik Netzwerk Potsdam''] astrophysik-potsdam.de</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr98020872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtungsgründung 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=253540658Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2025-02-21T14:52:18Z<p>Benjamin.Knispel: /* Unabhängige Forschungsgruppen */ Forschungsgruppen „Geometrie und Gravitation“ und Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ am AEI Potsdam entfernt. Nach heutigem Stand (2025-02-20) existieren diese nicht mehr (https://www.aei.mpg.de/331843/research)</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = Masaru Shibata (Geschäftsführender Direktor), [[Karsten Danzmann]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer und der Hannoveraner Teil des Instituts sind in jeweils drei Forschungsabteilungen organisiert. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und [[Molekülphysik]]) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: fünf von sechs Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
* Suchen nach Teilchen und fundamentalen Wechselwirkungen jenseits des [[Standardmodell der Teilchenphysik|Standardmodells]]<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Die Abteilung „Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen“ unter Leitung von Guido Müller entwickelt Instrumente für Präzisionsinterferometrie in Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im All und führt Suchen nach fundamentale Wechselwirkungen jenseits des Standardmodells mit laseroptischen Verfahren durch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941897/precision-interferometry-and-fundamental-interactions |titel=Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007)<br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014)<br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |sprache=de |abruf=2023-01-12}}</ref><br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
* Guido Müller (AEI Hannover, seit 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941646/professor-guido-mueller-appointed-as-new-director |titel=Professor Guido Müller zum neuen Direktor ernannt |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018), Geschäftsführender Direktor<ref name=":0" /><br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „ Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme“ (geleitet von Tim Dietrich) am AEI Potsdam. Diese Max-Planck-Fellow-Gruppe untersucht mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen die elektromagnetische Emission und Gravitationswellen-Signale von verschmelzenden Neutronensternsystemen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/744356/multi-messenger-astrophysics-of-compact-binaries |titel=Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden Max-Planck-Instituts überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat zwei Max-Planck-Partnergruppen:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |sprache=de |abruf=2023-12-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki />signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki />quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %.<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |Seiten=231108 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref> die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201008120008/https://www.geo600.org/2337/de |archiv-datum=2020-10-08 |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref> Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery and Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten.<br />
<br />
Die ''IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.&nbsp;V.]] zusammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam]].<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |sprache=en-US |abruf=2020-10-07}}</ref> In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day]]s und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Astrophysik Netzwerk Potsdam ==<br />
Das AEI ist Mitglied im Astrophysik Netzwerk Potsdam. Die weiteren Partner in diesem Netzwerk sind die Universität Potsdam, [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).<ref>[https://astrophysik-potsdam.de/de ''Astrophysik Netzwerk Potsdam''] astrophysik-potsdam.de</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr98020872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtungsgründung 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=244532811Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2024-04-30T09:59:39Z<p>Benjamin.Knispel: /* Unabhängige Forschungsgruppen */ Aktualisierung der Leitung der Forschungsgruppe „Geometrie und Gravitation“ gemäß des aktuellen Stands auf der Institutshomepage. Entfernen des Eintrags zur Arbeitsgruppe „Theoretische Kosmologie“, die laut Homepage inzwischen nicht mehr am Institut existiert.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = Masaru Shibata (Geschäftsführender Direktor), [[Karsten Danzmann]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer und der Hannoveraner Teil des Instituts sind in jeweils drei Forschungsabteilungen organisiert. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: fünf von sechs Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
* Suchen nach Teilchen und fundamentalen Wechselwirkungen jenseits des [[Standardmodell der Teilchenphysik|Standardmodells]]<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
* Die Abteilung „Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen“ unter Leitung von Guido Müller entwickelt Instrumente für Präzisionsinterferometrie in Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im All und führt Suchen nach fundamentale Wechselwirkungen jenseits des Standardmodells mit laseroptischen Verfahren durch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941897/precision-interferometry-and-fundamental-interactions |titel=Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |sprache=de |abruf=2020-10-06}}</ref><br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007)<br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014)<br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |sprache=de |abruf=2023-01-12}}</ref><br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
* Guido Müller (AEI Hannover, seit 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941646/professor-guido-mueller-appointed-as-new-director |titel=Professor Guido Müller zum neuen Direktor ernannt |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018), Geschäftsführender Direktor<ref name=":0" /><br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |sprache=de |abruf=2024-04-30}}</ref><br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
* „ Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme“ (geleitet von Tim Dietrich) am AEI Potsdam. Diese Max-Planck-Fellow-Gruppe untersucht mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen die elektromagnetische Emission und Gravitationswellen-Signale von verschmelzenden Neutronensternsystemen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/744356/multi-messenger-astrophysics-of-compact-binaries |titel=Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden Max-Planck-Instituts überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat zwei Max-Planck-Partnergruppen:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |sprache=de |abruf=2023-12-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki />signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki />quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %.<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |Seiten=231108 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref> die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201008120008/https://www.geo600.org/2337/de |archiv-datum=2020-10-08 |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref> Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery and Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten.<br />
<br />
Die ''IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam]].<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |sprache=en-US |abruf=2020-10-07}}</ref> In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day]]s und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref> Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |sprache=en |abruf=2020-10-07}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |sprache=de |abruf=2020-10-07}}</ref><br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Astrophysik Netzwerk Potsdam ==<br />
Das AEI ist Mitglied im Astrophysik Netzwerk Potsdam. Die weiteren Partner in diesem Netzwerk sind die Universität Potsdam, [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).<ref>[https://astrophysik-potsdam.de/de ''Astrophysik Netzwerk Potsdam''] astrophysik-potsdam.de</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr98020872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=241082322Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2024-01-12T07:28:36Z<p>Benjamin.Knispel: Informationen zum Management des Instituts aktualisiert, das sich laut https://www.aei.mpg.de/332243/management geändert hat</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = Masaru Shibata (Geschäftsführender Direktor), [[Karsten Danzmann|Karsten Danzmann]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer und der Hannoveraner Teil des Instituts sind in jeweils drei Forschungsabteilungen organisiert. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: fünf von sechs Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
* Suchen nach Teilchen und fundamentalen Wechselwirkungen jenseits des [[Standardmodell der Teilchenphysik|Standardmodells]]<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* Die Abteilung „Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen“ unter Leitung von Guido Müller entwickelt Instrumente für Präzisionsinterferometrie in Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im All und führt Suchen nach fundamentale Wechselwirkungen jenseits des Standardmodells mit laseroptischen Verfahren durch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941897/precision-interferometry-and-fundamental-interactions |titel=Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007)<br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014)<br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |sprache=de |abruf=2023-01-12}}</ref><br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
* Guido Müller (AEI Hannover, seit 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941646/professor-guido-mueller-appointed-as-new-director |titel=Professor Guido Müller zum neuen Direktor ernannt |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018), Geschäftsführender Direktor<ref name=":0" /><br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „ Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme“ (geleitet von Tim Dietrich) am AEI Potsdam. Diese Max-Planck-Fellow-Gruppe untersucht mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen die elektromagnetische Emission und Gravitationswellen-Signale von verschmelzenden Neutronensternsystemen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/744356/multi-messenger-astrophysics-of-compact-binaries |titel=Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden Max-Planck-Instituts überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat zwei Max-Planck-Partnergruppen:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |sprache=de |abruf=2023-12-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %.<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref> die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201008120008/https://www.geo600.org/2337/de |archiv-datum=2020-10-08 |offline=1 }}</ref><br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref> Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten.<br />
<br />
Die ''IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam]].<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref> In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day]]s und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Astrophysik Netzwerk Potsdam ==<br />
Das AEI ist Mitglied im Astrophysik Netzwerk Potsdam. Die weiteren Partner in diesem Netzwerk sind die Universität Potsdam, [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).<ref>[https://astrophysik-potsdam.de/de ''Astrophysik Netzwerk Potsdam''] astrophysik-potsdam.de</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=240152176Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2023-12-13T14:53:07Z<p>Benjamin.Knispel: Update der Max-Planck-Partnergruppen</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Geschäftsführender Direktor), Masaru Shibata (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer und der Hannoveraner Teil des Instituts sind in jeweils drei Forschungsabteilungen organisiert. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: fünf von sechs Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
* Suchen nach Teilchen und fundamentalen Wechselwirkungen jenseits des [[Standardmodell der Teilchenphysik|Standardmodells]]<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
* Die Abteilung „Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen“ unter Leitung von Guido Müller entwickelt Instrumente für Präzisionsinterferometrie in Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im All und führt Suchen nach fundamentale Wechselwirkungen jenseits des Standardmodells mit laseroptischen Verfahren durch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941897/precision-interferometry-and-fundamental-interactions |titel=Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014)<br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
* Guido Müller (AEI Hannover, seit 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941646/professor-guido-mueller-appointed-as-new-director |titel=Professor Guido Müller zum neuen Direktor ernannt |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0" /><br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
* „ Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme“ (geleitet von Tim Dietrich) am AEI Potsdam. Diese Max-Planck-Fellow-Gruppe untersucht mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen die elektromagnetische Emission und Gravitationswellen-Signale von verschmelzenden Neutronensternsystemen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/744356/multi-messenger-astrophysics-of-compact-binaries |titel=Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden Max-Planck-Instituts überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat zwei Max-Planck-Partnergruppen:<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |sprache=de |abruf=2023-12-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %.<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref> die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201008120008/https://www.geo600.org/2337/de |archiv-datum=2020-10-08 |offline=1 }}</ref><br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref> Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref> Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten.<br />
<br />
Die ''IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen.<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam]].<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an.<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref> In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day]]s und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Astrophysik Netzwerk Potsdam ==<br />
Das AEI ist Mitglied im Astrophysik Netzwerk Potsdam. Die weiteren Partner in diesem Netzwerk sind die Universität Potsdam, [[Deutsches Elektronen-Synchrotron|DESY]] und das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP).<ref>[https://astrophysik-potsdam.de/de ''Astrophysik Netzwerk Potsdam''] astrophysik-potsdam.de</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=226917110Alessandra Buonanno2022-10-10T11:32:36Z<p>Benjamin.Knispel: /* Auszeichnungen */ A. Buonanno hat den Tomalla-Preis 2022 erhalten. Ich habe diese Information eingefügt.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Porträt Alessandra Buonanno.jpg|alt=Bild von Alessandra Buonanno|mini|Alessandra Buonanno]]<br />
'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Cassino (Latium)|Cassino]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: ''[[Berliner Zeitung]],'' S.&nbsp;17 (Printausgabe);<br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (Online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft)|Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung ''Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity)'' leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland sowie (seit 2017) Honorarprofessuren an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam. Sie ist Mitglied und Principal Investigator in der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die im Jahr 2015 Gravitationswellen von der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher beobachtete.<ref>Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: ''Personalien 2014,'' Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno).</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in ihrer Heimatstadt Cassino in der [[Provinz Frosinone]] interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref>{{Internetquelle |autor=Riccardo De Palo |url=https://www.ilmessaggero.it/scienza/alessandra_buonanno_onde_gravitazionali_premio_dirac_ispirare_ragazze-6131101.html |titel=Alessandra Buonanno, prima italiana premio Dirac per la ricerca sulle onde gravitazionali: «Spero di ispirare molte ragazze» |werk=ilmessaggero.it |datum=2021-08-10 |abruf=2021-09-15 |sprache=it}}</ref><ref name="Modellfrau" /> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/gefoerderte_projekte/wissenschaftliche_preise/leibniz-preis/2018/buonanno/index.jsp |titel=DFG, Deutsche Forschungsgemeinschaft – Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref> Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web |url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1 |title=Buonanno, Alessandra – Author profile |publisher=[[INSPIRE-HEP]] |accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]],<ref>{{Internetquelle |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/postdoctoral-fellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |sprache=en |abruf=2020-06-16}}</ref> wo sie zwischen 2002 und 2014 ein paar Mal als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie erhielt 2001 eine permanente wissenschaftliche Stelle am [[Institut d’Astrophysique de Paris]] (IAP) als Chargée de 1ère classe (CR1) und 2005 am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique]] (CNRS) in Paris.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/7698791/gravitationsphysik_wissM4 |titel=Buonanno, Alessandra |werk=Webseite der Max-Planck-Gesellschaft über das Wissenschaftliche Mitglied A. Buonanno |abruf=2020-07-03 |sprache=de}}</ref> Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen.<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra – UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-US}}</ref> 2007 war Buonanno Kavli-Stipendiatin beim Kavli Frontiers of Science Japanese-American Symposium der U.S. National Academy of Sciences.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nasonline.org/programs/kavli-frontiers-of-science/frontiers-alumni/alumni-directory/alessandra-buonanno.html |titel=Kavli Frontiers of Science. Alumni |abruf=2001-08-23}}</ref> Als Nachfolgerin von [[Bernard Schutz]] wurde sie 2014 zur Direktorin ans Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam berufen.<ref>[https://www.aei.mpg.de/378137/new-director-at-the-albert-einstein-institute Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Seit 2017 ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam – Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied und Principal Investigator in der LIGO Scientific Collaboration.<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-07-28}}</ref><br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]].<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |hrsg=Radcliffe Institute for Advanced Study at Harvard University |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref> Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation,<ref name=":1">{{Internetquelle |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref> der [[American Physical Society]]<ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow – UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie war Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada in den Jahren 2014–2020<ref>{{Internetquelle |url=https://perimeterinstitute.ca/centre-universe |titel=Centre for the Universe |werk=PerimeterInstitute.ca |abruf=2021-10-21}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: ''[[Potsdamer Neueste Nachrichten]],'' 14. März 2018, abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]]en ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] führte sie 1999 das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie]] auf einen ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung zurück.<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Damour, Thibault |Titel=Effective-one-body approach to general relativistic two-body dynamics |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=59 (8) |Datum=1999 |DOI=10.1103/PhysRevD.59.084006}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Damour, Thibault |Titel=Transition from inspiral to plunge in binary black hole coalescences |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=62 (060415) |Datum=2000 |DOI=10.1103/PhysRevD.62.064015}}</ref> Das war ein Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus analytisch-relativistischen Berechnungen<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Cook, Gregory B.; Pretorius, Frans |Titel=Inspiral, merger and ring-down of equal-mass black-hole binary |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=75 (124018) |Datum=2007 |arXiv=gr-qc/0610122 |DOI=10.1103/PhysRevD.75.124018}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Barausse, Enrico; Buonanno, Alessandra |Titel=An improved effective-one-body Hamiltonian for spinning black-hole binaries |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=81 (064024) |Datum=2010 |arXiv=0912.3517 |DOI=10.1103/PhysRevD.81.084024}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Taracchini, Andrea et al. |Titel=Effective-one-body model for black-hole binaries with generic mass ratios and spins |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=89 (061502) |Datum=2014 |DOI=10.1103/PhysRevD.89.061502}}</ref> und numerisch-relativistischen Simulationen zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, die zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Diese Modelle wurden verwendet, um Gravitationswellen verschmelzender Schwarzer Löcher zum ersten Mal nachzuweisen und um deren astrophysikalische und kosmologische Eigenschaften abzuleiten.<ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P. et al. |Titel=Observation of Gravitational Waves from a Binary Black Hole Merger |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (6) |Datum=2016 |Seiten=061102 |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.061102}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P. et al. |Titel=Tests of general relativity with GW150914 |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (22) |Datum=2016 |Seiten=221101 |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.221101}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P. et al. |Titel=GW151226: Observation of Gravitational Waves from a 22-Solar-Mass Binary Black-Hole Coalescence |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (241103) |Datum=2016 |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.241103}}</ref> Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Neben der Modellierung von Gravitationswellen kompakter Binärsysteme berechnete sie gemeinsam mit Yanbei Chen auch das quantenoptische Rauschen in den advanced-LIGO Gravitationswellendetektoren und zeigte, dass Quantenkorrelationen zwischen Photonen-Schrotrauschen und dem Strahlungsdruckrauschen (d.&nbsp;h. der optische Federeffekt) in diesen Detektoren die durch die Heisenbergsche Unschärferelation auferlegten Beschränkungen umgehen können.<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Chen, Yanbei |Titel=Quantum noise in second generation, signal recycled laser interferometric gravitational wave detectors |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=64 (042006) |Datum=2001 |DOI=10.1103/PhysRevD.64.042006}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Chen, Yanbei |Titel=Signal recycled laser interferometer gravitational wave detectors as optical springs |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=65 (042001) |Datum=2002 |DOI=10.1103/PhysRevD.65.042001}}</ref> Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2022: [[Tomalla-Preis]] für ihre „herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Gravitationswellenphysik“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/790116/alessandra-buonanno-receives-the-2022-tomalla-prize |titel=Alessandra Buonanno erhält den Tomalla-Preis 2022 |sprache=de |abruf=2022-10-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://home.cern/news/announcement/cern/tomalla-prize-ceremony-university-geneva-14-october |titel=Tomalla Prize ceremony at the University of Geneva – 14 October |sprache=en |abruf=2022-10-10}}</ref><br />
* 2021 [[Balzan-Preis]] im Bereich „Gravitation: physikalische und astrophysikalische Aspekte“ (gemeinsam mit [[Thibault Damour]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.balzan.org/de/preistrager/alessandra-buonanno-und-thibault-damour |titel=Alessandra Buonanno und Thibault Damour |abruf=2021-09-13}}</ref><br />
* 2021 [[Dirac-Medaille (ICTP)|Dirac-Medaille]] und Preis des [[International Centre for Theoretical Physics|ICTP]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ictp.it/about-ictp/prizes-awards/the-dirac-medal/the-medallists/dirac-medallists-2021.aspx |titel=Dirac Medallists 2021 |abruf=2021-08-24}}</ref><br />
* 2021 wurde Buonanno in die [[Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina]]<ref>Mitgliedseintrag von [https://www.leopoldina.org/mitgliederverzeichnis/mitglieder/member/Member/show/alessandra-buonanno/ Alessandra Buonanno] bei der [[Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina|Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina]]</ref> und die [[National Academy of Sciences]]<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nasonline.org/news-and-multimedia/news/2021-nas-election.html |titel=National Academy of Sciences Elects New Members |abruf=2021-08-23}}</ref> gewählt.<br />
* 2021 Aufnahme in die [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://idw-online.de/de/news770940 |titel=14 neue Mitglieder in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften aufgenommen |hrsg=idw Informationsdienst Wissenschaft |datum=2021-06-17 |abruf=2021-07-10}}</ref><br />
* 2021 wurde Buoanno gemeinsam mit [[Thibault Damour]] und [[Frans Pretorius]] mit der Galileo-Galilei-Medaille des [[Istituto Nazionale di Fisica Nucleare]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://home.infn.it/en/the-institute/jointly-with-other-institutes/galileo-galilei-medal-award |titel="GALILEO GALILEI MEDAL" AWARD |abruf=2021-08-24}}</ref><br />
* 2019 wurde sie mit der 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.apctp.org/theme/d/html/activities/07.php |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |sprache=en |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
* 2018 erhielt sie den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Group Achievement Award der [[Royal Astronomical Society|Royal Astronomica Society]] im Jahr 2017,<ref>{{Internetquelle |url=https://ras.ac.uk/awards-and-grants/awards/2269-group-award-a |titel=Group Award (A) |abruf=2021-08-24}}</ref> die Einstein-Medaille der Albert Einstein-Gesellschaft im Jahr 2017,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.einstein-bern.ch/de/einstein-society |titel=Homepage der Albert Einstein-Gesellschaft |abruf=2021-08-24}}</ref> der [[Prinzessin-von-Asturien-Preis]] für Wissenschaftliche und Technische Forschung im Jahr 2017,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fpa.es/en/princess-of-asturias-awards/laureates/2017-rainer-weiss-kip-s-thorne-barry-c-barish-and-ligo-scientific-collaboration.html?especifica=0&idCategoria=0&anio=2017&especifica=0 |titel=2017 Princess of Asturias Award for Technical & Scientific Research |abruf=2021-08-24}}</ref> der HEAD Bruno Rossi Prize der [[American Astronomical Society]] im Jahr 2017,<ref>{{Internetquelle |url=https://aas.org/posts/news/2017/01/head-rossi-prize-goes-gabriela-gonz%C3%A1lez-ligo-team |titel=HEAD Rossi Prize Goes to Gabriela González & LIGO Team |abruf=2021-08-24}}</ref> der [[Special Breakthrough Prize]] in Fundamental Physics im Jahr 2016,<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref> der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
* 2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher.</ref><br />
* 2011–2012 war sie William and Flora Hewlett Fellow am Radcliffe Institute for Advanced Study der Harvard University.<ref name=":0" /><br />
* 2011 wurde sie zum Fellow der American Physical Society (APS) ernannt.<ref name=":2" /><br />
* 2010 wurde sie zum Fellow der International Society on General Relativity and Gravitation (ISGRG) ernannt.<ref name=":1" /><br />
* 2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park.<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards – UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
* 2006–2008 erhielt Buonanno ein Sloan Research Fellowship.<ref>{{Internetquelle |url=https://sloan.org/past-fellows |titel=Past Fellows |hrsg=sloan.org |abruf=2020-07-03 |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180314000756/https://sloan.org/past-fellows |archiv-datum=2018-03-14 |offline=1 |archiv-bot=2022-09-04 18:28:34 InternetArchiveBot }}</ref><br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.aei.mpg.de/alessandra-buonanno Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=IjR68W5ySCQ Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen (mit Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
* [https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=find%20a%20buonanno%2C%20alessandra%20%20and%20not%20cn%20LIGO%20and%20not%20cn%20VIRGO%20%20and%20not%20cn%20TAMA Liste wissenschaftlicher Publikationen (ohne Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
* [https://scholar.google.com/citations?user=M5pxAR0AAAAJ Alessandra Buonannos wissenschaftliche Publikationen] auf [[Google Scholar]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1241158398|VIAF=130157882918260442028}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der National Academy of Sciences]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Balzan-Preisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Cassino (Latium)|Cassino]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=226183475Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2022-09-15T13:19:11Z<p>Benjamin.Knispel: Updates: dritte Abteilung unter Leitung von Guido Müller in Hannover, reguläre Änderungen im Institutsmanagement, Änderungen bei unabhängigen Forschungsgruppen am Institut</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Geschäftsführender Direktor), Masaru Shibata (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer und der Hannoveraner Teil des Instituts sind in jeweils drei Forschungsabteilungen organisiert. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: fünf von sechs Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
* Suchen nach Teilchen und fundamentalen Wechselwirkungen jenseits des [[Standardmodell der Teilchenphysik|Standardmodells]]<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen“ unter Leitung von Guido Müller entwickelt Instrumente für Präzisionsinterferometrie in Gravitationswellen-Detektoren auf der Erde und im All und führt Suchen nach fundamentale Wechselwirkungen jenseits des Standardmodells mit laseroptischen Verfahren durch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941897/precision-interferometry-and-fundamental-interactions |titel=Präzisionsinterferometrie und fundamentale Wechselwirkungen |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014)<br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
* Guido Müller (AEI Hannover, seit 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/941646/professor-guido-mueller-appointed-as-new-director |titel=Professor Guido Müller zum neuen Direktor ernannt |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018), Stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0" /><br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „ Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme“ (geleitet von Tim Dietrich) am AEI Potsdam. Diese Max-Planck-Fellow-Gruppe untersucht mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen die elektromagnetische Emission und Gravitationswellen-Signale von verschmelzenden Neutronensternsystemen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/744356/multi-messenger-astrophysics-of-compact-binaries |titel=Multi-Messenger-Astrophysik kompakter Binärsysteme |sprache=de |abruf=2022-09-15}}</ref><br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall]]s<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden [[Max-Planck-Institut]]s überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat fünf Max-Planck-Partnergruppen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>:<br />
<br />
* am Institut für Theoretische Physik, [[Chinesische Akademie der Wissenschaften]], [[Peking]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am Mathematischen Institut [[Chennai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Tata Institute of Fundamental Research]], [[Mumbai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref>, die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20201008120008/https://www.geo600.org/2337/de |archiv-datum=2020-10-08 |offline=1 |archiv-bot=2022-03-24 22:43:11 InternetArchiveBot }}</ref>.<br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref>. Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=208987135Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2021-02-19T09:22:27Z<p>Benjamin.Knispel: /* Arbeitsgebiete */ Ergänzung zur Living Reviews in Relativity</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
Von 1998 bis 2015 hat das Institut die Open-Access-Zeitschrift [[Living Reviews in Relativity]] herausgegeben.<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations-]] und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation]]swissenschaft<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese [[Lise Meitner]]-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall]]s<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden [[Max-Planck-Institut]]s überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat fünf Max-Planck-Partnergruppen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>:<br />
<br />
* am Institut für Theoretische Physik, [[Chinesische Akademie der Wissenschaften]], [[Peking]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am Mathematischen Institut [[Chennai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Tata Institute of Fundamental Research]], [[Mumbai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref>, die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07}}</ref>.<br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref>. Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=207362295Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2021-01-07T13:40:09Z<p>Benjamin.Knispel: Typo korrigiert</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) - Callinstraße 38 - panoramio (2).jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden die [[Relativitätstheorie]] von [[Albert Einstein]] und darüber hinausgehende Themen erforscht, wie [[Mathematik]], [[Quantengravitation]], astrophysikalische Relativitätstheorie und [[Gravitationswellenastronomie]]. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in Mathematik, [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Das Institut war an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale von [[LIGO]] beteiligt, die erstmals den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n erbrachten. Es ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv, unter anderem federführend bei [[GEO600]] als einem laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]] in [[Ruthe]] bei Hannover. Das Institut entwickelt Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von Gravitationswellen eingesetzt werden. Es entwickelt Detektortechnologien und analysiert auch die Daten der Detektoren der LIGO Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Das Institut spielt eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] als einem Laserinterferometer im Weltraum mit geplantem Startdatum im Jahr 2034. Die Einrichtung ist auch an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Außerdem wirkt sie maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC mit.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das Institut nahm im April 1995 seine Arbeit auf. Seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern]]en und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor]]en – sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
Die Forschungen ermöglichten eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann. Die wissenschaftlichen Institutsmitarbeiter arbeiten an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik, der [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und der [[Quantenmechanik]] zu einer Theorie in Form der [[Quantengravitation]].<br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor]]en zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar]]en sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor]]en sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern]]en und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: Alessandra Buonanno) arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
* [[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
* [[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
* [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–1998)<br />
<br />
* [[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002–2013)<br />
<br />
* [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997–2020)<br />
<br />
* [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995–2014)<br />
<br />
* [[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle]]n, die von schnell rotierenden [[Neutronenstern]]en abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen auf Zeit ===<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor]]en und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations-]] und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation]]swissenschaft<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese [[Lise Meitner]]-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall]]s<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden [[Max-Planck-Institut]]s überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat fünf Max-Planck-Partnergruppen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>:<br />
<br />
* am Institut für Theoretische Physik, [[Chinesische Akademie der Wissenschaften]], [[Peking]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am Mathematischen Institut [[Chennai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Tata Institute of Fundamental Research]], [[Mumbai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der LIGO- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle]]n<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern]]en und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26 %<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop]]s (ET) bei, eines Gravitationswellendetektors der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref>, die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde vom Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07}}</ref>.<br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle]]n im Weltraum. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref>. Mitarbeiter des AEI beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor]]grad anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der Universität Potsdam und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst [[Tag der offenen Tür|Tage der offenen Tür]] am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge durch Mitarbeiter<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor]]e und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen durch Mitarbeiter an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum |werk=Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Anwendungen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechenprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der Gravitationswellendetektoren [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop]]e und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern]]en zu suchen.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204334437Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T08:29:41Z<p>Benjamin.Knispel: Verschieben des Bilds vom Potsdamer Teilinstitut und Einfügen eines Bilds vom Hannoveraner Teilinstitut</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden [[Max-Planck-Institut|Max-Planck-Instituts]] überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat fünf Max-Planck-Partnergruppen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>:<br />
<br />
* am Institut für Theoretische Physik, [[Chinesische Akademie der Wissenschaften]], [[Peking]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am Mathematischen Institut [[Chennai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Tata Institute of Fundamental Research]], [[Mumbai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der [[LIGO]]- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26%<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop|Einstein-Teleskops]] (ET) bei, eines [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektors]] der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref>, die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07}}</ref>.<br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] im Weltraum. Das [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref>. AEI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor|Doktorgrad]] anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der [[Universität Potsdam]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst Tage der offenen Tür am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor|Labore]] und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum « Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Folgen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechnprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop|Radioteleskope]] und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] zu suchen.<br />
<br />
== Links ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204334328Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T08:25:32Z<p>Benjamin.Knispel: Erstellen von /* Kooperationsprojekte */</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden [[Max-Planck-Institut|Max-Planck-Instituts]] überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat fünf Max-Planck-Partnergruppen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>:<br />
<br />
* am Institut für Theoretische Physik, [[Chinesische Akademie der Wissenschaften]], [[Peking]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am Mathematischen Institut [[Chennai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Tata Institute of Fundamental Research]], [[Mumbai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“.<br />
<br />
== Kooperationsprojekte ==<br />
<br />
=== Advanced LIGO und Advanced Virgo ===<br />
Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es zwei Gruppen der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die sich mit Theorie und [[Datenanalyse]] der [[LIGO]]- und [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]]-Detektoren befassen<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=110 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Am AEI Hannover gibt es außerdem die GEO-Gruppe, die sich mit verschiedenen experimentellen Themen beschäftigt<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=31 |titel=LIGO Roster |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. AEI-Forschende in Potsdam und Hannover analysieren LIGO- und Virgo-Daten. Sie entwickeln auch Vorhersagen von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]<nowiki/>signalen, die für die Suche nach Verschmelzungen von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und deren Interpretation verwendet werden.<br />
<br />
Das AEI Hannover ist eine Partnerinstitution im Advanced-LIGO-Projekt und hat das vorstabilisierte Lasersystem<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.advancedligo.mit.edu/psl.html |titel=Pre-stabilized laser system auf der Advanced-LIGO-Seite |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> für die [[LIGO|Advanced-LIGO-Detektoren]] in Hanford und Livingston beigesteuert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/389085/valuable-cargo-on-the-high-seas |titel=Wertvolle Fracht auf hoher See |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/363781/another-high-power-laser-for-the-wave-chasers |titel=Weiterer Hochleistungslaser für die Wellenjäger |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI helfen bei Inbetriebnahme und Betrieb der Advanced LIGO-Interferometer.<br />
<br />
Anfang 2018 haben Forschende des AEI Hannover eine [[Gequetschtes Licht|Quetschlicht]]<nowiki/>quelle für den [[Gravitationswellendetektor]] [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Advanced Virgo]] entwickelt, gebaut und bei der Installation mitgearbeitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/366347/cutting-edge-technology-from-hannover-for-the-virgo-gravitational-wave-detector-in-italy |titel=Hannoveraner Spitzentechnologie für Gravitationswellen-Detektor Virgo in Italien |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Während des dritten gemeinsamen Beobachtungslaufs der Gravitationswellendetektoren reduzierte sie das quantenmechanische Hintergrundrauschen um etwa ein Drittel und erhöhte die erwartete Nachweisrate von Verschmelzungen von Neutronensternen um bis zu 26%<ref>{{Literatur |Autor=Virgo Collaboration, F. Acernese, M. Agathos, L. Aiello, A. Allocca |Titel=Increasing the Astrophysical Reach of the Advanced Virgo Detector via the Application of Squeezed Vacuum States of Light |Sammelwerk=Physical Review Letters |Band=123 |Nummer=23 |Datum=2019-12-05 |DOI=10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Seiten=231108 |Online=https://link.aps.org/doi/10.1103/PhysRevLett.123.231108 |Abruf=2020-10-07}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/385663/squeezed-light-success-at-virgo |titel=Erfolgreicher Einsatz von Quetschlicht bei Virgo |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein-Teleskop ===<br />
Forschende am AEI tragen zur Planung und Entwicklung des [[Einstein-Teleskop|Einstein-Teleskops]] (ET) bei, eines [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektors]] der dritten Generation in [[Europa]], sowie zur Erarbeitung der wissenschaftlichen Grundlagen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/387295/the-future-of-gravitational-wave-astronomy |titel=Die Zukunft der Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> für dieses Teleskop. Der Co-Vorsitz des ET-Lenkungsausschusses liegt am AEI Hannover<ref>{{Internetquelle |url=http://www.et-gw.eu/index.php/et-steering-committee |titel=ET steering committee |abruf=2020-10-07}}</ref>, die Lasertechnologie für den ET-Prototypen in Maastricht soll am AEI Hannover entwickelt werden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/480498/das-bundesministerium-fuer-bildung-und-forschung-foerdert-entwicklung-des-einstein-teleskops |titel=Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert Entwicklung des Einstein-Teleskops |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Forschende des AEI Potsdam tragen zur Entwicklung von Wellenform-Modellen für Gravitationswellendetektoren der dritten Generation wie das Einstein-Teleskop bei<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/511752/a-universe-of-gravitational-waves |titel=Gravitationswellenastronomie und Teilchenphysik - das Beste aus beiden Welten für zukünftige Entdeckungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GEO600 ===<br />
Der Gravitationswellendetektor [[GEO600]] südlich von [[Hannover]] wurde von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] und der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] zusammen mit Partnern im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] entworfen und wird von ihnen betrieben<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geo600.org/2337/de |titel=Startseite |abruf=2020-10-07}}</ref>.<br />
<br />
=== LISA Pathfinder ===<br />
[[LISA Pathfinder]] war eine Testmission der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] für die [[Laser Interferometer Space Antenna]] (LISA). Sie demonstrierte das Funktionieren von Schlüsseltechnologien für den Nachweis von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] im Weltraum. Das [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] in [[Hannover]] und das Institut für Gravitationsphysik der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] waren für den deutschen Beitrag zu der Mission verantwortlich und koordinierten ihn<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/376030/lisa-pathfinder-the-quietest-place-in-space |titel=LISA Pathfinder – der ruhigste Ort im All |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Während der Betriebsphase waren Forschende des Max-Planck-Instituts und der Leibniz Universität Hannover Partner bei der [[Datenanalyse]] der Mission<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/375469/lisa-pathfinder-exceeds-expectations |titel=LISA Pathfinder übertrifft alle Erwartungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>. Sie spielten auch eine führende Rolle bei der Entwicklung der Analysesoftware LTPDA, einer [[Matlab]]-Toolbox<ref>{{Internetquelle |url=https://www.elisascience.org/ltpda/ |titel=home {{!}} LTPDA |abruf=2020-10-07}}</ref>. AEI-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler beteiligten sich an den Schichten des Missionsbetriebs am [[Europäisches Raumflugkontrollzentrum|ESOC]], dem Kontrollzentrum der ESA.<br />
<br />
=== LISA ===<br />
Das weltraumgestützte Gravitationswellenobservatorium [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]] wird unter der Leitung der [[Europäische Weltraumorganisation|ESA]] in Zusammenarbeit mit einem wissenschaftlichen Konsortium entwickelt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Das LISA-Konsortium wird von [[Karsten Danzmann]], Direktor am AEI, geleitet<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/articles/lisa-consortium |titel=LISA Consortium {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover und am AEI Potsdam gibt es Arbeitsgruppen des LISA-Konsortiums<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lisamission.org/grouplist/all |titel=Group list (A-Z) {{!}} Lisamission.org |abruf=2020-10-07}}</ref>. Am AEI Hannover werden Laserinterferometrie-Experimente für LISA durchgeführt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/344271/lab-experiments-for-space-interferometry |titel=Labor-Experimente |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== GRACE Follow-On ===<br />
[[Gravity Recovery And Climate Experiment|GRACE-FO]] ist eine satellitengestützte [[Geodäsie]]-Mission, die detaillierte Messungen des [[Schwerefeld der Erde|Gravitationsfeldes der Erde]] und seiner zeitlichen und räumlichen Änderungen durch interferometrische Abstandsmessungen zwischen zwei Satelliten vornimmt. Das dazu eingesetzte Laser Ranging Interferometer entstand in einer Kooperation zwischen der NASA und deutschen Partnern, wobei der deutsche Beitrag vom AEI geleitet wird. Das Konzept des Instruments, seine Prototypen und technischen Spezifikationen wurden am AEI erstellt. Forschende des AEI waren an der Entwicklung und Erprobung der Flughardware beteiligt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/378706/new-laser-instrument-onboard-grace-follow-on-measures-earth-s-gravity-field-with-high-precision |titel=Neuartiges Laser-Instrument von GRACE-Follow-On misst hochpräzise das Erdschwerefeld |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor|Doktorgrad]] anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der [[Universität Potsdam]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst Tage der offenen Tür am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor|Labore]] und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum « Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Folgen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechnprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop|Radioteleskope]] und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] zu suchen.<br />
<br />
== Links ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204333716Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T08:02:02Z<p>Benjamin.Knispel: Erstellen des Abschnitts /* Max-Planck-Partnergruppen */</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Max-Planck-Partnergruppen ==<br />
Max-Planck-Partnergruppen forschen in Bereichen, die sich mit denen des ehemaligen gastgebenden [[Max-Planck-Institut|Max-Planck-Instituts]] überschneiden. Sie werden eingerichtet, um Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu unterstützen, die nach ihrem Forschungsaufenthalt an einem Max-Planck-Institut in ihr Heimatland zurückkehren<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik hat fünf Max-Planck-Partnergruppen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/358888/max-planck-partner-groups |titel=Max-Planck-Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/de/international/partnergruppen |titel=Partnergruppen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>:<br />
<br />
* am Institut für Theoretische Physik, [[Chinesische Akademie der Wissenschaften]], [[Peking]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am Mathematischen Institut [[Chennai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Indian Institute of Technology Kanpur]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* an der [[Jilin-Universität]] [[Changchun]], [[Volksrepublik China|China]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“.<br />
* am [[Tata Institute of Fundamental Research]], [[Mumbai]], [[Indien]], in Zusammenarbeit mit der Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor|Doktorgrad]] anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der [[Universität Potsdam]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst Tage der offenen Tür am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor|Labore]] und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum « Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Folgen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechnprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop|Radioteleskope]] und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] zu suchen.<br />
<br />
== Links ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204333483Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T07:52:22Z<p>Benjamin.Knispel: Erstellen eines Abschnitts über die Projekte in der Öffentlichkeitsarbeit des Instituts</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor|Doktorgrad]] anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der [[Universität Potsdam]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Öffentlichkeitsarbeit ==<br />
<br />
=== Öffentliche Veranstaltungen ===<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit des Instituts umfasst Tage der offenen Tür am AEI Potsdam und am [[Gravitationswellendetektor]] [[GEO600]], die Teilnahme an den [[Girls’ Day|Girls' Days]] und [[Zukunftstag für Mädchen und Jungen|Zukunftstagen]], populärwissenschaftliche Vorträge von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424877/public-events |titel=Öffentliche Veranstaltungen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, die Teilnahme am „November der Wissenschaft“ in [[Hannover]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/380241/november-of-science-2018 |titel=November der Wissenschaft 2018 |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>, Führungen durch die Institute einschließlich ausgewählter [[Labor|Labore]] und [[Großrechner|Computercluster]] sowie ein Programm für Besuche und Präsentationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an [[Gymnasium in Deutschland|Gymnasien]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/424896/einstein-macht-schule |titel=Einstein macht Schule |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein Online ===<br />
Das Institut betreibt das populärwissenschaftliche Webportal Einstein Online<ref>{{Internetquelle |url=https://www.einstein-online.info/impressum/ |titel=Impressum « Einstein-Online |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref> mit einführenden und vertiefenden Artikeln über [[Relativitätstheorie|Einsteins Relativitätstheorie]] und ihre Folgen.<br />
<br />
=== Journalist-in-Residence-Programm ===<br />
Seit 2018 bietet das Institut ein Journalists-in-Residence-Programm für [[Wissenschaftsjournalismus|Wissenschaftsjournalisten]] an. Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Journalisten und Wissenschaftlern zu verbessern und einen tieferen Einblick in die Forschung des Instituts zu ermöglichen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/404411/journalist-in-residence |titel=Journalists in Residence |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Einstein@Home ===<br />
Das Institut ist zusammen mit der [[University of Wisconsin–Milwaukee|University of Wisconsin-Milwaukee]] eine der beiden Gastinstitutionen des verteilten [[Volunteer-Computing|freiwilligen verteilten Rechnprojekts]] [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Einstein@Home aggregiert die Rechenzeit auf den Computern der Freiwilligen, um in den Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] [[LIGO]], der großen [[Radioteleskop|Radioteleskope]] und des Weltraumteleskops [[Fermi Gamma-ray Space Telescope]] nach Signalen von rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] zu suchen.<br />
<br />
== Links ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204332792Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T07:26:14Z<p>Benjamin.Knispel: /* Unabhängige Forschungsgruppen */ aktualisiert; Typo in /* Unabhängige Forschungsgruppen */ korrigiert</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchungen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs ==<br />
<br />
=== International Max Planck Research Schools ===<br />
Das Institut ist an zwei International Max Planck Research Schools ([[International Max Planck Research School|IMPRS]]) beteiligt. Dabei handelt es sich um Graduiertenprogramme, die von [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Instituten]] in Partnerschaft mit lokalen Universitäten durchgeführt werden und einen [[Doktor|Doktorgrad]] anbieten. Die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory kooperiert mit dem Institut für Mathematik der [[Universität Potsdam]], dem Institut für Physik der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], dem [[Indian Institute of Technology Bombay|IIT Bombay]], dem Mathematischen Institut Chennai und dem Institut für Theoretische Physik der [[Chinesische Akademie der Wissenschaften|Chinesischen Akademie der Wissenschaften]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/8383/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
Die IMPRS on Gravitational Wave Astronomy wird in Kooperation von den beiden Institutsteilen in Hannover und in Potsdam betrieben. Das AEI Hannover arbeitet dabei mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover|Laser Zentrum Hannover e.V.]] zusammen<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/12078/collaborators |titel=Collaborators |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Das AEI Potsdam kooperiert mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]], der [[Universität Potsdam]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/6296/research-groups |titel=Research Groups |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>. Weitere Partner sind die IMPRS for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory (ebenfalls am AEI Potsdam), der Masterstudiengang Astrophysik an der Universität Potsdam, das Astrophysiknetzwerk Potsdam, das Yukawa Institute for Theoretical Physics an der [[Universität Kyōto|Universität Kyoto]] und die [[University of Maryland, College Park|University of Maryland]]<ref>{{Internetquelle |url=https://imprs-gw.aei.mpg.de/4848/partners |titel=Partners |abruf=2020-10-07 |sprache=en}}</ref>.<br />
<br />
=== Jürgen Ehlers Frühjahrsschule ===<br />
Das Institut bietet jährlich eine zweiwöchige Frühjahrsschule für 40 internationale Studierende der Fächer [[Mathematik]] und [[Physik]] an<ref>{{Internetquelle |url=https://springschool.aei.mpg.de/ |titel=Jürgen Ehlers Spring School |abruf=2020-10-07 |sprache=en-US}}</ref>. In den Vorlesungen, Übungen und Diskussionen werden jedes Jahr verschiedene Themen aus der Forschungsexpertise des Instituts behandelt. Die Vorlesungen werden von Forschenden des Instituts gehalten.<br />
<br />
Die Jürgen-Ehlers-Frühjahrsschule wurde im Jahr 2000 gegründet und ist nach dem Gründungsdirektor des Instituts, [[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]], benannt.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204332627Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T07:19:31Z<p>Benjamin.Knispel: /* Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen */ Korrektur fehlerhafter Schriftart (fett) für die Unterüberschriften</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== Unabhängige Forschungsgruppen ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]], dem [[Laser Zentrum Hannover]], der [[Universität Potsdam]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204332565Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-07T07:16:35Z<p>Benjamin.Knispel: Erstellen eines Abschnitts /*Unabhängige Forschungsgruppen */ über eben diese Gruppen am MPI für Gravitationsphysik</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Unabhängige Forschungsgruppen ==<br />
<br />
=== '''Dauerhafte unabhängige Forschungsgruppen''' ===<br />
<br />
* „Geometrie und Gravitation“ (geleitet von Lars Andersson) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe untersucht grundlegende Fragen der [[Gravitationstheorie]] und verwandte physikalische Theorien mit mathematischen Methoden<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/350317/geometry-and-gravitation |titel=Geometrie und Gravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Suche nach kontinuierlichen Gravitationswellen“ (geleitet von Maria Alessandra Papa) am AEI Hannover. Diese Forschungsgruppe arbeitet an der Suche nach bislang unentdeckten kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], die von schnell rotierenden [[Neutronenstern|Neutronensternen]] abgestrahlt werden sollten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/searching-for-continuous-waves |titel=Suchen nach kontinuierlichen Gravitationswellen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
=== '''Unabhängige Forschungsgruppen''' ===<br />
<br />
* „Außergewöhnliche Quantengravitation“ (Emeritus-Gruppe, geleitet von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]]) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe wird durch einen [[ERC Advanced Grant]] finanziert. Ihre Forschung befasst sich mit einem auf [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] basierenden Ansatz für eine konsistente Theorie der [[Quantengravitation]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348235/exceptional-quantum-gravity |titel=Außergewöhnliche Quantengravitation |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen“ (geleitet von Frank Ohme) am AEI Hannover. Diese unabhängige Forschungsgruppe arbeitet an der Analyse der Messdaten von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] und Vorhersagen von Wellenformen für Signale von verschmelzenden [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]]. Diese Untersuchen basieren auf [[Numerische Simulation|numerischen Simulationen]] dieser Prozesse<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/352796/binary-merger-observations-and-numerical-relativity |titel=Beobachtung und Simulation von kollidierenden Binärsystemen |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitation, Quantenfelder und -information“ (geleitet von Michal P. Heller) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe, die von der [[Alexander-von-Humboldt-Stiftung]] durch einen Sofia Kovalevskaya-Preis finanziert wird, arbeitet an der Schnittstelle von [[Gravitationsphysik|Gravitations]]- und [[Hochenergiephysik]] unter Verwendung der [[Quanteninformation|Quanteninformationswissenschaft]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/de/gqfi |titel=Gravitation, Quantenfelder und -information |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Gravitationstheorie und Kosmologie“ (geleitet von Anna Ijjas) am AEI Hannover. Diese Lise Meitner-Forschungsgruppe<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mpg.de/lise-meitner-exzellenzprogramm |titel=Lise-Meitner-Exzellenzprogramm |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref> nutzt mathematische und numerische [[Relativitätstheorie]], um [[Kosmologie|kosmologische Theorien]] und ihre Beziehung zur Physik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] zu untersuchen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/353123/gravitational-theory-and-cosmology |titel=Gravitationstheorie und Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel“ (geleitet von Alexander Blum) am AEI Potsdam. Diese Forschungsgruppe beschäftigt sich mit der Geschichte der Suche nach einer Theorie der [[Quantengravitation]]. Die Gruppe ist eine gemeinsame Max-Planck-Forschungsgruppe des [[Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] in Berlin und des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] in Potsdam<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354546/historical-epistemology-of-the-final-theory-program |titel=Historische Epistemologie der Suche nach der Weltformel |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
* „Theoretische Kosmologie“ (geleitet von Jean-Luc Lehners) am AEI Potsdam. Diese unabhängige Forschungsgruppe wird durch einen [[Europäischer Forschungsrat|ERC]]-Consolidator Grant gefördert und arbeitet an der [[Theoretische Physik|theoretischen Physik]] des sehr frühen Universums und des [[Urknall|Urknalls]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/354741/theoretical-cosmology |titel=Theoretische Kosmologie |abruf=2020-10-07 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]], dem [[Laser Zentrum Hannover]], der [[Universität Potsdam]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204315809Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-06T14:40:33Z<p>Benjamin.Knispel: Aktualisierung von /* Arbeitsgebiete */; Erstellen von Abteilungen und Transfer von Informationen aus der vorherigen Version von /* Arbeitsgebiete */; Erstellen von /* Direktorinnen und Direktoren */ und Transfer von Informationen aus vorheriger Version von /* Arbeitsgebiete */</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Er umfasst theoretische und experimentelle [[Gravitationsphysik]], [[Quantengravitation]], Multimessenger-Astronomie und [[Kosmologie]]. Das Institut hat einen starken Forschungsschwerpunkt in der [[Gravitationswellenastronomie]]: vier von fünf Abteilungen arbeiten an verschiedenen Aspekten dieses Forschungsgebiets. Zentrale Forschungsthemen sind:<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
<br />
* Modellierung von Quellen (Doppelsysteme aus [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]], gemischte Doppelsterne, stellarer [[Supernova|Kernkollaps]])<br />
* experimentelle Arbeiten an [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] - sowohl auf der Erde als auch im Weltraum<br />
* die Lösung des [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problems in der Allgemeinen Relativitätstheorie]]<br />
* analytische und numerische Lösungen der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einsteinschen Gleichungen]]<br />
* Entwicklung und Implementierung von [[Datenanalyse]]-[[Algorithmus|Algorithmen]] für die Gravitationswellensuche<br />
* Folgeanalysen zur Ableitung von Eigenschaften der Gravitationswellenquellen<br />
<br />
All diese Bemühungen ermöglichen eine neue Art der Astronomie, die mit dem ersten direkten Nachweis von Gravitationswellen auf der Erde begann.<br />
<br />
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts arbeiten auch an der Vereinheitlichung der zwei grundlegenden Theorien der Physik - [[Allgemeine Relativitätstheorie]] und [[Quantenmechanik]] - zu einer Theorie der [[Quantengravitation]]. <br />
<br />
== Abteilungen ==<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ von [[Alessandra Buonanno]] am AEI Potsdam löst das [[Zweikörperproblem in der Allgemeinen Relativitätstheorie|Zwei-Körper-Problem der Allgemeinen Relativitätstheorie]] analytisch und numerisch und sagt Gravitationswellensignale voraus, die von Doppelsternsystemen aus [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] ausgesendet werden. Mitglieder der Abteilung verwenden diese Wellenformmodelle, um astrophysikalische und kosmologische Informationen abzuleiten und Tests der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] durchzuführen, wobei sie auf Daten der [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] zurückgreifen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/astro-kosmo-rel |titel=Astrophysikalische und kosmologische Relativitätstheorie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allens]] Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ am AEI Hannover untersucht die beobachtbaren Konsequenzen der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]], einschließlich der Suche nach und Analyse von Gravitationswellensignalen in Daten von bodengestützten Detektoren und dem Betrieb des [[Einstein@home|Einstein@Home]]-Projekts. Die Abteilung arbeitet auch an der Suche nach Gammastrahlen- und [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] sowie an theoretischen Aspekten von [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/beob-rel-kosmo |titel=Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ am AEI Hannover liegt auf Entwicklung und Betrieb von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]). Dazu gehören auch Laborexperimente zur [[Quantenoptik]] und [[Laserphysik]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/343799/laser-interferometry-and-gravitational-wave-astronomy |titel=Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ von Masaru Shibata am AEI Potsdam erforscht Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Doppelsystemen aus einem [[Schwarzes Loch|schwarzen Loch]] und einem Neutronenstern sowie den [[Supernova|Kollaps von Sternkernen]]. Die Abteilung arbeitet auch an grundlegenderen Aspekten der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]] mit numerischen Werkzeugen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/342948/computational-relativistic-astrophysics |titel=Numerische und Relativistische Astrophysik |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ am AEI Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]])arbeitet an der Entwicklung einer [[Quantengravitation|Quantentheorie der Gravitation]], die auf [[Konforme Feldtheorie|konformer Feldtheorie]], [[Stringtheorie]] sowie [[Supergravitation]] und [[Symmetrie (Physik)|Symmetrien]] beruht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/348172/quantum-gravity-and-unified-theories |titel=Quantengravitation und Vereinheitlichte Theorien |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref>.<br />
<br />
== Direktorinnen und Direktoren ==<br />
[[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (AEI Hannover, seit 2007), stellvertretender Geschäftsführender Direktor<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://www.aei.mpg.de/332243/management |titel=Management |abruf=2020-10-06 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
[[Alessandra Buonanno]] (AEI Potsdam, seit 2014), Geschäftsführende Direktorin<ref name=":0" /><br />
<br />
[[Karsten Danzmann]] (AEI Hannover, seit 2002)<br />
<br />
[[Jürgen Ehlers (Physiker)|Jürgen Ehlers]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-1998)<br />
<br />
[[Gerhard Huisken]] (AEI Potsdam, 2002-2013)<br />
<br />
[[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] (AEI Potsdam, 1997-2020)<br />
<br />
[[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]] (AEI Potsdam, Gründungsdirektor, 1995-2014)<br />
<br />
[[Masaru Shibata]] (AEI Potsdam, seit 2018)<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]], dem [[Laser Zentrum Hannover]], der [[Universität Potsdam]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
*[https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=204313674Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-10-06T13:07:07Z<p>Benjamin.Knispel: Aktualisierung der Einleitung</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Am Institut werden Einsteins Relativitätstheorie und darüber hinausgehende Themen erforscht: Mathematik, Quantengravitation, astrophysikalische Relativitätstheorie und Gravitationswellen-Astronomie. Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]]. Der Potsdamer Teil des Instituts ist in drei Forschungsabteilungen organisiert, während der hannoversche Teil zwei Abteilungen hat. Beide Teile des Instituts beherbergen eine Reihe von unabhängigen Forschungsgruppen.<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]].<br />
<br />
Als die LIGO Scientific Collaboration den ersten Nachweis von Gravitationswellen bekannt gab, waren Forschende des Instituts an der Modellierung, dem Nachweis, der Analyse und der Charakterisierung der Signale beteiligt. Das Institut ist in verschiedenen Kooperationen und Projekten aktiv: Es ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor in [[Ruthe]] bei Hannover. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts entwickeln Wellenformmodelle, die in den Gravitationswellendetektoren zum Nachweis und zur Charakterisierung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] eingesetzt werden. Sie entwickeln Detektortechnologien und analysieren auch die Daten der Detektoren der [[LIGO]] Scientific Collaboration, der [[Virgo (Gravitationswellendetektor)|Virgo]] Collaboration und der [[KAGRA]] Collaboration. Sie spielen auch eine führende Rolle bei der Planung und Vorbereitung des weltraumgestützten Detektors [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034 und sind an der Entwicklung der dritten Generation von erdgebundenen Gravitationswellendetektoren ([[Einstein-Teleskop]], Cosmic Explorer) beteiligt. Das Institut ist auch maßgeblich an den Projekten [[Einstein@home|Einstein@Home]] und PyCBC beteiligt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]]) widmet sich der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
*Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ erforscht unter der Leitung von Masaru Shibata Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Binärsystemen – [[Doppelsternensystem|Doppelsysteme]] aus einem schwarzen Loch und einem Neutronenstern – sowie kollabierende Sternenkerne, bei denen schwarze Löcher entstehen. <br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]).<br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein@home|Einstein@Home]]), sowie der Suche nach [[Pulsar|Pulsaren]].<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]], dem [[Laser Zentrum Hannover]], der [[Universität Potsdam]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
*[https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
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{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=203710907Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-09-16T09:47:21Z<p>Benjamin.Knispel: /* Weblinks */ kaputte Links repariert, einen nicht mehr existierenden (keine eigene landingpage des AEI Hannover mehr) gelöscht.</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]].<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam (kommissarische Leitung seit August 2020: [[Alessandra Buonanno]]) widmet sich der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
*Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ erforscht unter der Leitung von Masaru Shibata Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Binärsystemen – [[Doppelsternensystem|Doppelsysteme]] aus einem schwarzen Loch und einem Neutronenstern – sowie kollabierende Sternenkerne, bei denen schwarze Löcher entstehen. <br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]).<br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein@home|Einstein@Home]]), sowie der Suche nach [[Pulsar|Pulsaren]].<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]], dem [[Laser Zentrum Hannover]], der [[Universität Potsdam]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
*[https://www.aei.mpg.de/2772/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=202290986Alessandra Buonanno2020-07-28T12:39:35Z<p>Benjamin.Knispel: Korrektur / Ergänzung des vorherigen Edit; Beleg aus dem Lede entfernt und an bereits bestehender Stelle aktualisiert</p>
<hr />
<div>[[Datei:Porträt Alessandra Buonanno.jpg|alternativtext=Bild von Alessandra Buonanno|mini|Alessandra Buonanno]]<br />
'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, sowie (seit 2017) Honorarprofessuren an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam. Sie ist Mitglied und Principal Investigator in der [[LIGO]] Scientific Collaboration, die im Jahr 2015 Gravitationswellen von der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher beobachtete. Sie wurde 2014 an das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik berufen nach der Emeritierung des Gründungsdirektors [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/en/funded_projects/prizewinners/leibniz_prize/2018/buonanno/index.html |titel=DFG, German Research Foundation - Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref>. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/PostdoctoralFellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie erhielt 2001 eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) als Chargée de 1ère classe (CR1) und 2005 am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mpg.de/7698791/gravitationsphysik_wissM4 |titel=Buonanno, Alessandra |werk=Webseite der Max-Planck-Gesellschaft über das Wissenschaftliche Mitglied A. Buonanno |hrsg= |datum= |abruf=2020-07-03 |sprache=de}}</ref>. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra - UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-us}}</ref>. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Seit 2017 ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam - Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied und Principal Investigator in der LIGO Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-07-28 |sprache=}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |werk= |hrsg=Radcliffe Institute for Advanced Study at Harvard University |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation<ref name=":1">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[American Physical Society]]<ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada<ref>{{Internetquelle |url=https://www.perimeterinstitute.ca/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno {{!}} Perimeter Institute |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]]en ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] führte sie 1999 das Zweikörper-Problem in der Allgemeinen Relativitätstheorie auf einen ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung zurück<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Damour, Thibault |Titel=Effective-one-body approach to general relativistic two-body dynamics |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=59 (8) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1999 |ISBN= |Seiten= |Online=https://journals.aps.org/prd/abstract/10.1103/PhysRevD.59.084006}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Damour, Thibault |Titel=Transition from inspiral to plunge in binary black hole coalescences |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=62 (060415) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2000 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.62.064015 |Seiten=}}</ref>. Das war ein Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus analytisch-relativistischen Berechnungen<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Cook, Gregory B.; Pretorius, Frans |Titel=Inspiral, merger and ring-down of equal-mass black-hole binary |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=75 (124018) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2007 |ISBN= |arXiv=gr-qc/0610122 |DOI=10.1103/PhysRevD.75.124018 |Seiten=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Barausse, Enrico; Buonanno, Alessandra |Titel=An improved effective-one-body Hamiltonian for spinning black-hole binaries |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=81 (064024) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2010 |ISBN= |arXiv=0912.3517 |DOI=10.1103/PhysRevD.81.084024 |Seiten=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Taracchini, Andrea; et al. |Titel=Effective-one-body model for black-hole binaries with generic mass ratios and spins |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=89 (061502) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2014 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.89.061502 |Seiten=}}</ref> und numerisch-relativistischen Simulationen zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Diese Modelle wurden verwendet, um Gravitationswellen verschmelzender Schwarzer Löcher zum ersten Mal nachzuweisen und um deren astrophysikalischen und kosmologischen Eigenschaften abzuleiten<ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P.; et al. |Titel=Observation of Gravitational Waves from a Binary Black Hole Merger |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (6) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.061102 |Seiten=061102}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P.; et al. |Titel=Tests of general relativity with GW150914 |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (22) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.221101 |Seiten=221101}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P.; et al. |Titel=GW151226: Observation of Gravitational Waves from a 22-Solar-Mass Binary Black-Hole Coalescence |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (241103) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.241103 |Seiten=}}</ref>. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Neben der Modellierung von Gravitationswellen kompakter Binärsysteme berechnete sie gemeinsam mit Yanbei Chen auch das quantenoptische Rauschen in den advanced-LIGO Gravitationswellendetektoren und zeigte, dass Quantenkorrelationen zwischen Photonen-Schrotrauschen und dem Strahlungsdruckrauschen (d.&nbsp;h. der optische Federeffekt) in diesen Detektoren die durch die Heisenbergsche Unschärferelation auferlegten Beschränkungen umgehen können<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Chen, Yanbei |Titel=Quantum noise in second generation, signal recycled laser interferometric gravitational wave detectors |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=64 (042006) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2001 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.64.042006 |Seiten=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Chen, Yanbei |Titel=Signal recycled laser interferometer gravitational wave detectors as optical springs |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=65 (042001) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2002 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.65.042001 |Seiten=}}</ref>. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
* 2018 erhielt sie den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
* 2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* 2011–2012 war sie William and Flora Hewlett Fellow am Radcliffe Institute for Advanced Study der Harvard University<ref name=":0" /><br />
* 2011 wurde sie zum Fellow der American Physical Society (APS) ernannt<ref name=":2" /><br />
* 2010 wurde sie zum Fellow der International Society on General Relativity and Gravitation (ISGRG) ernannt<ref name=":1" /><br />
* 2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
* 2006–2008 erhielt Buonanno ein Sloan Research Fellowship<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://sloan.org/past-fellows |titel=Past Fellows |werk= |hrsg=sloan.org |datum= |abruf=2020-07-03 |sprache=en}}</ref><br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen (mit Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
* [https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=find%20a%20buonanno%2C%20alessandra%20%20and%20not%20cn%20LIGO%20and%20not%20cn%20VIRGO%20%20and%20not%20cn%20TAMA Liste wissenschaftlicher Publikationen (ohne Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
* [https://scholar.google.com/citations?user=M5pxAR0AAAAJ Alessandra Buoannos wissenschaftliche Publikationen] auf [[Google Scholar]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=202290935Alessandra Buonanno2020-07-28T12:37:26Z<p>Benjamin.Knispel: Beleg für führende Rolle in der LIGO Scientific Collaboration eingefügt</p>
<hr />
<div>[[Datei:Porträt Alessandra Buonanno.jpg|alternativtext=Bild von Alessandra Buonanno|mini|Alessandra Buonanno]]<br />
'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, sowie (seit 2017) Honorarprofessuren an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Potsdam. Sie ist Mitglied und Principal Investigator in der [[LIGO]] Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=roster&search=group&target=86 |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-07-28}}</ref>, die im Jahr 2015 Gravitationswellen von der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher beobachtete. Sie wurde 2014 an das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik berufen nach der Emeritierung des Gründungsdirektors [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/en/funded_projects/prizewinners/leibniz_prize/2018/buonanno/index.html |titel=DFG, German Research Foundation - Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref>. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/PostdoctoralFellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie erhielt 2001 eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) als Chargée de 1ère classe (CR1) und 2005 am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mpg.de/7698791/gravitationsphysik_wissM4 |titel=Buonanno, Alessandra |werk=Webseite der Max-Planck-Gesellschaft über das Wissenschaftliche Mitglied A. Buonanno |hrsg= |datum= |abruf=2020-07-03 |sprache=de}}</ref>. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra - UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-us}}</ref>. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Seit 2017 ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam - Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied der LIGO Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=member&uid=12&search=name&target=Buonanno&order= |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]<ref name=":0">{{Internetquelle |autor= |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |werk= |hrsg=Radcliffe Institute for Advanced Study at Harvard University |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation<ref name=":1">{{Internetquelle |autor= |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[American Physical Society]]<ref name=":2">{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada<ref>{{Internetquelle |url=https://www.perimeterinstitute.ca/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno {{!}} Perimeter Institute |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor]]en ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] führte sie 1999 das Zweikörper-Problem in der Allgemeinen Relativitätstheorie auf einen ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung zurück<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Damour, Thibault |Titel=Effective-one-body approach to general relativistic two-body dynamics |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=59 (8) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=1999 |ISBN= |Seiten= |Online=https://journals.aps.org/prd/abstract/10.1103/PhysRevD.59.084006}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Damour, Thibault |Titel=Transition from inspiral to plunge in binary black hole coalescences |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=62 (060415) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2000 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.62.064015 |Seiten=}}</ref>. Das war ein Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus analytisch-relativistischen Berechnungen<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Cook, Gregory B.; Pretorius, Frans |Titel=Inspiral, merger and ring-down of equal-mass black-hole binary |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=75 (124018) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2007 |ISBN= |arXiv=gr-qc/0610122 |DOI=10.1103/PhysRevD.75.124018 |Seiten=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Barausse, Enrico; Buonanno, Alessandra |Titel=An improved effective-one-body Hamiltonian for spinning black-hole binaries |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=81 (064024) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2010 |ISBN= |arXiv=0912.3517 |DOI=10.1103/PhysRevD.81.084024 |Seiten=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Taracchini, Andrea; et al. |Titel=Effective-one-body model for black-hole binaries with generic mass ratios and spins |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=89 (061502) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2014 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.89.061502 |Seiten=}}</ref> und numerisch-relativistischen Simulationen zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Diese Modelle wurden verwendet, um Gravitationswellen verschmelzender Schwarzer Löcher zum ersten Mal nachzuweisen und um deren astrophysikalischen und kosmologischen Eigenschaften abzuleiten<ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P.; et al. |Titel=Observation of Gravitational Waves from a Binary Black Hole Merger |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (6) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.061102 |Seiten=061102}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P.; et al. |Titel=Tests of general relativity with GW150914 |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (22) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.221101 |Seiten=221101}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Abbot, B.P.; et al. |Titel=GW151226: Observation of Gravitational Waves from a 22-Solar-Mass Binary Black-Hole Coalescence |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. Lett. |Band=116 (241103) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevLett.116.241103 |Seiten=}}</ref>. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Neben der Modellierung von Gravitationswellen kompakter Binärsysteme berechnete sie gemeinsam mit Yanbei Chen auch das quantenoptische Rauschen in den advanced-LIGO Gravitationswellendetektoren und zeigte, dass Quantenkorrelationen zwischen Photonen-Schrotrauschen und dem Strahlungsdruckrauschen (d.&nbsp;h. der optische Federeffekt) in diesen Detektoren die durch die Heisenbergsche Unschärferelation auferlegten Beschränkungen umgehen können<ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Chen, Yanbei |Titel=Quantum noise in second generation, signal recycled laser interferometric gravitational wave detectors |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=64 (042006) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2001 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.64.042006 |Seiten=}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Buonanno, Alessandra; Chen, Yanbei |Titel=Signal recycled laser interferometer gravitational wave detectors as optical springs |Hrsg= |Sammelwerk=Phys. Rev. D. |Band=65 (042001) |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum=2002 |ISBN= |DOI=10.1103/PhysRevD.65.042001 |Seiten=}}</ref>. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
* 2018 erhielt sie den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016.<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
* 2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* 2011–2012 war sie William and Flora Hewlett Fellow am Radcliffe Institute for Advanced Study der Harvard University<ref name=":0" /><br />
* 2011 wurde sie zum Fellow der American Physical Society (APS) ernannt<ref name=":2" /><br />
* 2010 wurde sie zum Fellow der International Society on General Relativity and Gravitation (ISGRG) ernannt<ref name=":1" /><br />
* 2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
* 2006–2008 erhielt Buonanno ein Sloan Research Fellowship<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://sloan.org/past-fellows |titel=Past Fellows |werk= |hrsg=sloan.org |datum= |abruf=2020-07-03 |sprache=en}}</ref><br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen (mit Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
* [https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=find%20a%20buonanno%2C%20alessandra%20%20and%20not%20cn%20LIGO%20and%20not%20cn%20VIRGO%20%20and%20not%20cn%20TAMA Liste wissenschaftlicher Publikationen (ohne Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
* [https://scholar.google.com/citations?user=M5pxAR0AAAAJ Alessandra Buoannos wissenschaftliche Publikationen] auf [[Google Scholar]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Theremin&diff=201095218Theremin2020-06-18T14:26:29Z<p>Benjamin.Knispel: Verlinkung zu Carolina Eycks Wikipedia-Seite</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
[[Datei:Etherwave Theremin Kit.jpg|mini|Modernes Theremin]]<br />
[[Datei:Epro theremin middle bach.ogg|mini|Theremin-Klangbeispiel in mittlerer Tonhöhe (Ausschnitt aus dem Choral ''[[Wohl mir, dass ich Jesum habe – Jesus bleibet meine Freude|Wohl mir, dass ich Jesum habe]]'' von J. S. Bach)]]<br />
Das '''Theremin''' (auch: ''Thereminvox'', ''Thereminovox'', ''Termenvox'', ursprünglich '''Aetherophon''') ist ein 1920 erfundenes [[elektronisches Musikinstrument]]. Es ist das einzige verbreitete Musikinstrument, das berührungslos gespielt wird und dabei direkt Töne erzeugt. Sein Name geht auf den Erfinder, den [[Russen]] [[Leon Theremin|Lew Termen]], zurück, der sich in den [[Vereinigte Staaten|USA]] Leon Theremin nannte.<br />
<br />
Beim Theremin beeinflusst die [[elektrische Kapazität]] des menschlichen Körpers ein [[elektrisches Feld]]. Dabei steuert die Position der Hände gegenüber zwei [[Elektrode]]n („Antennen“) die Stärke der Veränderung. Die sich ändernde Schwingung des Feldes wird verstärkt und als Ton über einen Lautsprecher ausgegeben. Obwohl das Theremin in vielerlei Hinsicht eine Pionierrolle im [[Musikinstrumentenbau|Instrumentenbau]] einnahm, blieb sein Gebrauch auf musikalische Nischen beschränkt. Dabei kam es in so verschiedenen Bereichen wie [[Neue Musik|neuer Musik]], [[Science-Fiction-Film]]en und experimenteller [[Popmusik|Pop-Musik]] zum Einsatz. Erst seit den 1990er Jahren hat es sich etwas popularisiert.<br />
<br />
Eine besondere Rolle in der Musikgeschichte nahm das Theremin durch den Instrumentenbauer [[Robert Moog]] ein. Dieser baute in seiner Jugend Theremine und nutzte die dort gewonnenen Erfahrungen zur Entwicklung der ersten [[Synthesizer]].<br />
<br />
== Spielweise ==<br />
[[Datei:Lydia kavina.jpg|mini|[[Lydia Kavina]] spielt auf dem Theremin]]<br />
Das Theremin wird durch den Abstand beider Hände zu zwei Antennen berührungsfrei gespielt, wobei eine Hand die Tonhöhe, die andere die Lautstärke verändert. Rechtshänder beeinflussen dabei normalerweise mit der rechten Hand die Tonhöhe und mit der linken die Lautstärke. Bei einem Standardtheremin hat der Spieler keine optische oder [[Haptische Wahrnehmung|haptische]] Rückmeldung über seine Spielweise und muss allein auf sein Gehör vertrauen. Der Einflussbereich auf die Tonhöhe beträgt etwa 40 bis 50 Zentimeter um die Antenne herum, was bedeutet, dass auch der Arm und der Körper des Spielers den Ton beeinflussen können.<ref name="ald51" /><br />
<br />
Der Erfinder Lew Termen legte darauf Wert, dass das Instrument eine unendlich feine Variation der erzeugten Töne erlaubt, ohne dass der [[Interpretation (Musik)|Interpret]] durch mechanische Einschränkungen behindert wäre. Das bedeutet für Termen eine feinere Variation in Tonhöhe und Lautstärke, als sie mit vielen mechanischen Instrumenten möglich war, aber zum Beispiel auch die Fähigkeit, einen Ton beliebig lange halten zu können.<ref name="the49">Leon S. Theremin, Oleg Petrishev: ''The Design of a Musical Instrument Based on Cathode Relays.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Vol. 6 (1996) S. 49.</ref> Darüber hinaus ist der Ton des Theremins über einen weiten Frequenzbereich kontinuierlich veränderbar, ohne dass ein Saitenwechsel (wie z.&nbsp;B. bei der [[Violine]]) oder ein Wechsel der Anzahl [[Stehende Welle|stehender Wellen]] (wie bei der [[Posaune]]) erforderlich ist.<br />
<br />
Durch das Funktionsprinzip ist eine kontinuierliche Veränderung der Tonhöhe ([[Glissando]]) möglich. Das Theremin ist daher nicht auf [[Tonleiter]]n beschränkt und eignet sich auch sehr gut, um [[Vibrato|Vibrati]] zu erzeugen. Das Spielen einzelner, klar unterscheidbarer Töne gestaltet sich jedoch schwierig. Zudem muss der gesamte Rest des Körpers still gehalten werden.<ref name="sal186" /> Die [[Klangfarbe]] kann über Knöpfe verändert werden.<ref name="ost13">Bob Ostertag: ''Human Bodies, Computer Music.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Volume 12, 2002, S. 13.</ref> Da das Theremin nur akustische Rückmeldungen gibt, sich die genauen Positionen zur Tonerzeugung über die Zeit verändern und es physikalisch eigentlich nicht möglich ist, einzelne Töne zu spielen, stellte sich das Theremin über die Jahre als Instrument heraus, das relativ einfach zu erlernen, jedoch nur sehr schwierig auf hohem Niveau zu meistern ist.<ref name="col39">Nicholas Collins: ''Live electronic music'' in: Nick Collins, Julio d’Escriván (Hrsg.): ''The Cambridge companion to electronic music'' Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-86861-7, S. 39.</ref><br />
<br />
[[Datei:Carolina Eyck demonstrates her playing technique.jpg|mini|Carolina Eyck demonstriert die 8 Fingerpositionen]]<br />
[[Clara Rockmore]] und darauf aufbauend [[Lydia Kavina]] entwickelten eine spezielle Fingertechnik, die es ermöglicht, Theremin weitgehend glissandofrei zu spielen. Bei dieser wird im Wesentlichen nur die Position der Finger geändert, während Hand und Arm auf einer Stelle bleiben.<ref name="sal187" /> Die deutsche Thereministin [[Carolina Eyck]] entwickelte 2006 eine Spieltechnik mit acht Fingerpositionen, wobei das elektromagnetische Feld auf die Länge einer Hand angestellt wird, welche eine Oktave ergibt.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=0n-o71RUrQw&feature=youtu.be How to play a scale on the theremin] Carolina talks Theremin</ref><br />
<br />
Seit seiner Einführung war das Theremin ein beliebtes Instrument für Aufführungen, da es auch optisch spektakulär wirkte. Die Erzeugung von Tönen quasi „aus der Luft“ gibt dem Instrument die Aura des Außergewöhnlichen.<ref name="sal187">Chris Salter, Peter Sellars: ''Entangled: technology and the transformation of performance.'' MIT Press, 2010, ISBN 978-0-262-19588-1, S. 187.</ref><br />
<br />
Der Sound des Theremins erinnert manche an eine fragile Frauenstimme, klingt aber generell deutlich anders als andere Instrumente. Zuhörer und [[Rezension|Rezensenten]] beschreiben ihn oft als fragil, außerweltlich, unheimlich<ref name="col39" /> oder geisterhaft.<ref name="pin14">Trevor Pinch, Frank Trocco: ''Analog Days: The Invention and Impact of the Moog Synthesizer.'' Harvard University Press, 2004, ISBN 0-674-01617-3, S. 14.</ref> Als [[Monophonie|monophonisches]] Instrument eignet es sich besonders, um eine [[Melodie]]stimme zu übernehmen. In seiner Frühzeit bestand das Theremin-Repertoire zu großen Teilen aus adaptierten Stücken für [[Violine|Geige]] oder [[Violoncello|Cello]].<ref name="hol20">Thom Holmes: ''Electronic and experimental music: pioneers in technology and composition.'' Taylor & Francis, 2008, ISBN 978-0-415-95781-6, S. 20.</ref><br />
<br />
== Funktionsweise ==<br />
[[Datei:Blockschaltbild Theremin.png|mini|hochkant=1.5|Blockschaltbild eines Theremins. Lautstärkensteuerung in blau, Tonhöhensteuerung in gelb und Tonwiedergabe in rot.]]<br />
Theremine arbeiten nach dem Prinzip eines [[Kapazitiver Sensor|kapazitiven]] Abstandssensors. Die Hand des Spielers, der durch seine eigene Masse als [[Erdung]] fungiert, verändert über die jeweilige Elektrode („Antenne“) den LC-[[Schwingkreis]] eines [[Oszillatorschaltung|Oszillators]]: Er beeinflusst sowohl die [[Frequenz]] als auch die [[Gütefaktor|Güte]] des Schwingkreises, indem er den kapazitiven Anteil des Schwingkreises und dessen [[Dämpfung]] beeinflusst.<br />
<br />
Bereits in den ersten Geräten wurde der Schwingkreis aus einer [[Spule (Elektrotechnik)|Spule]] und einem parallelgeschalteten [[Kondensator (Elektrotechnik)|Kondensator]] gebildet.<ref name="USP1661058">{{Literatur |Autor=Leo Sergejewitsch Theremin |Titel=Method of and Apparatus for the Generation of Sounds |TitelErg=U.S. Patent 1,661,058 |Datum=1928-02-28 |Seiten=17 |Online=[http://patft.uspto.gov/netacgi/nph-Parser?Sect1=PTO1&Sect2=HITOFF&d=PALL&p=1&u=%2Fnetahtml%2FPTO%2Fsrchnum.htm&r=1&f=G&l=50&s1=1,661,058.PN.&OS=PN/1,661,058&RS=PN/1,661,058 (hier online)]}}</ref><ref name="ald51">Irina Aldoshina, Ekaterina Davidenkova: [http://www.viennatalk.mdw.ac.at/papers/Pap_01_34_Davidenkova.pdf ''The History of Electro-Musical Instruments in Russia in the First Half of the Twentieth Century''.] (PDF; 3,8&nbsp;MB) Proceedings of the Second Vienna Talk, Sept. 19−21, 2010, S. 51.</ref> Da die über die Antennen möglichen Kapazitätsänderungen sehr gering sind&nbsp;– sie liegen im [[Farad|Picofarad]]-Bereich&nbsp;– muss die [[Grundfrequenz]] des Schwingkreises deutlich oberhalb des hörbaren Bereichs liegen, um eine nennenswerte Frequenzänderung zu erzeugen. In den ersten Exemplaren wurde 500&nbsp;kHz gewählt,<ref name="USP1661058" /> ein Bereich für die Grundfrequenz von 100&nbsp;kHz bis 1&nbsp;MHz ist typisch. Sie liegt mit diesen hohen Frequenzen weit außerhalb dessen, was der Mensch akustisch wahrnehmen kann.<ref name="par70">Joseph A. Paradiso, Neil Gershenfeld: ''Musical Applications of Electric Field Sensing.'' In: ''Computer Music Journal.'' Vol. 21, No. 2, Summer, 1997, S. 70.</ref> Um diese Frequenzänderungen hörbar zu machen, [[Mischer (Elektronik)|mischt]] man das Signal des an der Antenne angeschlossenen Oszillator-Schwingkreises mit dem Ausgangssignal eines weiteren Oszillators fester Frequenz. Die Mischung erzeugt Summen- und Differenzfrequenzen; bei dem hörbaren Ton handelt es sich um die Differenzfrequenz aus variablem und festfrequentem Schwingkreis. Der nachgeschaltete [[Leistungsverstärker|Verstärker]] verstärkt die Differenzfrequenz und macht sie über einen Lautsprecher hörbar.<br />
<br />
Um die Lautstärke steuern zu können, wird die Frequenz eines dritten Oszillators in eine [[Elektrische Spannung|Spannung]] gewandelt. Je näher der Spieler der Antenne kommt, desto niedriger wird die Frequenz des Oszillators und die als Steuergröße für die Lautstärke dienende Spannung.<ref name="bri99">Richard Brice: ''Music engineering.'' Newnes, 2001, ISBN 0-7506-5040-0, S. 99.</ref><!--see talk-- In anderen Thereminen kann über den die Tonhöhe bestimmenden Schwingkreis auch die Lautstärke variiert werden. Die Hand des Musikers beeinflusst bei diesen Geräten nicht nur die Frequenz des Schwingkreises, sondern ändert auch dessen Güte und damit die [[Amplitude]] des Ausgangssignals.--><br />
<br />
[[Datei:Moog Theremin Bausatz.jpg|mini|Moogs Theremin-Bausatz]]<br />
In der Originalversion war das Theremin mit [[Elektronenröhre|Röhrenoszillatoren]] ausgestattet; dabei wurde eine [[Elektronenröhre#Tetrode|Tetrode]] genutzt, um die Differenzfrequenz zu erzeugen. Moderne Theremine arbeiten vielfach mit kleineren und weniger durch die Umwelt beeinflussbaren [[Transistor]][[Oszillatorschaltung|oszillatoren]]. Nach Termen entwickelte vor allem [[Robert Moog]] das Instrument weiter, auch in Varianten als Bausatz. Bauanleitungen erschienen in Zeitschriften und Elektronikbüchern.<br />
<br />
Termens originales Theremin spielte fast reine [[Sinuston|Sinustöne]]. Später ergänzte es Termen durch [[Seitenband]]frequenzen, die eine reichere [[Klangfarbe]] erlauben, indem er mehrere Oszillatorpaare parallel schaltete.<ref name="USP1661058" /> Termens originales Instrument spielte in einem Tonbereich von etwa fünf [[Oktave]]n. Es war in der Lage, Schwingungen zwischen 0 und 2000&nbsp;[[Hertz (Einheit)|Hertz]] zu erzeugen,<ref name="sal186" /> es kann jedoch angenommen werden, dass Frequenzen nur bis herab zu 60&nbsp;Hz vom Lautsprecher wiedergegeben werden können.<br />
<br />
Neuere experimentelle Theremine seit den 1980er Jahren sind in der Lage, Bewegung drei- und nicht nur zweidimensional zu verarbeiten. Seit den 1990ern gibt es auch Theremine mit Datenausgängen, die an [[Software]] und [[Computer]] angeschlossen werden können, was ihre musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten verstärkt.<ref name="bij149">Hans-Joachim Braun: ''Pulled Out Of Thin Air? The Revival of the Theremin.'' In: Karin Bijsterveld, José van Dijck: ''Sound souvenirs: audio technologies, memory and cultural practices.'' Amsterdam University Press, 2009, ISBN 978-90-8964-132-8, S. 149.</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Als spektakuläre Neuheit trat das Theremin seit den 1920ern auf. Während seine Anhänger in ihm ein ernsthaftes Instrument sahen, konnte es die größten Erfolge auf Showbühnen feiern. Zu den [[Komponist]]en, die für das Theremin komponierten, gehörten [[Percy Grainger]] (''Free Music'' in graphischer Notation), [[Joseph Schillinger]], [[Bohuslav Martinů]] und [[Edgar Varèse]]. Mit dem spurlosen Verschwinden seines Erfinders Lew Termen, der ab 1938 für einige Jahrzehnte in der [[Sowjetunion]] gefangen gehalten wurde, verloren Musiker und Komponisten weitgehend das Interesse am Instrument. In den 1950ern konnte es Nischen in der [[Filmmusik]] und unter Hobbybastlern erobern. In den 1960ern setzten es Popbands ein. Im Pop wurde das Theremin jedoch schon nach wenigen Jahren vom deutlich vielseitigeren [[Synthesizer]] verdrängt. Erst mit [[Glasnost]], dem Wiederauftauchen von Lew Termen, der weiten Verbreitung elektronischer Musik und dem Drang nach Performativität in der elektronischen Musik erlebte das Theremin seit 1990 eine Renaissance. Seitdem ist das Theremin verbreitet wie nie zuvor, jedoch trotzdem nie über eine Nischenexistenz hinausgekommen.<br />
<br />
=== Vorgeschichte, Erfindung und erste Präsentation ===<br />
[[Datei:Teleharmonium1897.jpg|mini|Ein Vorläufer: das Telharmonium]]<br />
Die Erfindung des Theremins fiel in eine Zeit, in der verschiedene Ingenieure und Musiker begannen, Elektrizität zur Tonerzeugung zu nutzen. 1837 konstruierte ein Dr. Page aus [[Massachusetts]] eine Türklingel, die mit Hilfe eines Magneten und einer Spule Kupferdraht Töne erzeugte.<ref name="bri1">Richard Brice: ''Music engineering.'' Newnes, 2001, ISBN 0-7506-5040-0, S. 1.</ref> [[Thaddeus Cahill]]s elektromechanisches [[Telharmonium]] aus den 1890ern benötigte zwei Spieler, nahm noch einen ganzen Raum ein und musste mit mehreren Güterzugwaggons transportiert werden.<ref name="pre82">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 82.</ref> Die Erfindung der [[Elektronenröhre|Vakuumröhre]] machte es erstmals möglich, solche Instrumente in einer Größe und mit einem Gewicht zu bauen, die eine Person bewältigen konnte. [[Kinoorgel]]n nutzten seit Beginn des 20. Jahrhunderts Elektrizität als Hilfe zur Klangerzeugung,<ref name="sal186">Chris Salter, Peter Sellars: ''Entangled: technology and the transformation of performance.'' MIT Press, 2010, ISBN 978-0-262-19588-1, S. 186.</ref> das ebenfalls mit einer Tastatur gespielte [[Audion Piano]] von [[Lee De Forest]] war technisch ein direkter Vorläufer des Theremins.<ref name="hol19">Thom Holmes: ''Electronic and experimental music. Pioneers in technology and composition.'' Taylor & Francis, 2008, ISBN 978-0-415-95781-6, S. 19.</ref><br />
<br />
Erfunden wurde das Theremin 1919 vom [[Russland|russischen]] [[Physik]]professor Lew Sergejewitsch Termen, der sich im Westen später [[Leon Theremin]] nannte. Termen führte zu dieser Zeit physikalische und elektronische Experimente am Petrograder Physikalisch-Technischen Institut durch und arbeitete mit Ingenieuren am staatlichen Moskauer Institut für Musikwissenschaft zusammen.<ref name="nes57">Natalia Nesturkh: ''The Theremin and Its Inventor in Twentieth-Century Russia.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Vol. 6, S. 57–60, 1996, S. 57.</ref> Zuerst gezeigt wurde es 1920 in [[Sankt Petersburg|Petrograd]] am Physikalisch-Technischen Institut. Der Öffentlichkeit wurde das Theremin 1921 in [[Moskau]] auf dem 8. Allsowjetischen elektrotechnischen Kongress vorgestellt. Das dort von ihm Aeterophon genannte Instrument erzeugte die Tonhöhe bereits durch Handbewegungen in der Luft, die Lautstärke kontrollierte er aber noch durch ein Pedal.<ref name="pre24" /> Im Gegensatz zu den anderen elektrischen Musikinstrumenten der Zeit setzte Termen dabei nicht auf eine [[Klaviatur]] zur Bedienung, sondern auf eine neuartige Form der Interaktion mit den Händen in der Luft.<ref name="sal186" /> Bis 1923 hatte Termen sein Instrument so weit entwickelt, dass auch die Lautstärke per Handbewegung in der Luft gesteuert werden konnte, er selbst nannte es nun Thereminvox. Während frühe Exemplare noch über Kopfhörer oder Trichter funktionierten, war Mitte der 1920er die Technik so weit, dass sich auch Lautsprecher anschließen ließen.<ref name="pre24" /> Seit 1929 umfasste das Theremin vier statt vorher drei Oktaven.<ref name="pre33">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 33.</ref><br />
<br />
Termen entwickelte in diesen Jahren in Russland andere Instrumente, die Musik mit Farben, Licht, oder Gerüchen kombinierten.<ref name="nes57" /> Dem Theremin ähnliche Instrumente, die sich in ihrer Handhabung eher an traditionelle Instrumente anlehnten, waren das [[Trautonium]] von 1930, ebenso ein rein elektrisches Gerät wie die [[Ondes Martenot]] von 1923.<ref name="pre35" /> Der italienische Futurist [[Luigi Russolo]] entwickelte 1914 mehrere Dutzend (teils elektro-) mechanische Synthesizer, die ''[[intonarumori]]''.<ref name="pin54">Trevor Pinch, Frank Trocco: ''Analog Days: The Invention and Impact of the Moog Synthesizer.'' Harvard University Press, 2004, ISBN 0-674-01617-3, S. 54.</ref> Insbesondere die mit einer Klaviatur spielbaren Ondes Martenot wurden dabei in den folgenden Jahrzehnten oft als Ersatz für das Theremin eingesetzt, da sie einfacher zu spielen sind und in größerer Stückzahl vorhanden waren. Von 1927 stammt das [[Dynaphone]], das [[Edgar Varèse]]s enger Freund [[René Bertrand]] entwickelte.<ref name="pre35">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 35.</ref> Bereits 1929 wurde auch in Deutschland ein „Aetherophon“ von der Firma [[Koch & Sterzel]] in [[Leipzig]] hergestellt, das aber vermutlich eine Pedalsteuerung für die Lautstärke hatte. Ebenfalls in dieser Zeit entwickelte [[Jörg Mager]] das [[Sphärophon]], der sich in der [[Zeit des Nationalsozialismus]] unrühmlich damit hervortat, das Theremin als „jüdisch“ zu denunzieren.<ref name="bij143" /><br />
<br />
=== Frühe Jahre ===<br />
[[Datei:Theremin trio (better B&W).jpg|mini|hochkant|Lew Termen mit Instrument, Trio für Theremin, Klavier und Gesang, 1924]]<br />
[[Datei:Theremin Ensemble.jpg|mini|Programmzettel des Original Prof. Theremin-Ensembles. Bad Pyrmont, ca. 1929]]<br />
[[Datei:Theremin At The Musical Museum, Brentford, London.jpg|mini|hochkant|RCA-Theremin des brit. Alleinunterhalters Musaire]]<br />
Das Instrument stieß anfangs auf begeisterte Rezeption. Es schien [[Fortschritt]] und Zukunft zu verkörpern. [[Wladimir Iljitsch Lenin|Lenin]] zeigte sich begeistert. Nach Termen selbst begann der Geiger [[Konstantin Kowalski]], regelmäßig auf dem Instrument zu spielen und dabei sowohl klassisches Repertoire als auch extra komponierte Stücke aufzuführen.<ref name="nes57" /> Termen, das Instrument und das musikalische Wunderkind [[Clara Rockmore]] reisten als Botschafter des sozialistischen Fortschritts durch Europa, wo sie das Konzertpublikum faszinierten.<ref name="bij142">Hans-Joachim Braun: ''Pulled Out Of Thin Air? The Revival of the Theremin.'' In: Karin Bijsterveld, José van Dijck: ''Sound souvenirs: audio technologies, memory and cultural practices'' Amsterdam University Press, 2009, ISBN 978-90-8964-132-8, S. 142.</ref> Nachdem Termen sich mehrere Jahre lang vergeblich um ein [[Patent]] in Westeuropa bemüht hatte, gelang es ihm, dieses nach einer Showreise in die USA zu bekommen.<ref name="sal187" /> Rockmore, die auch als „Hohepriesterin des Theremins“ bezeichnet wurde, inszenierte ihre Auftritte als [[séance]]artige Veranstaltungen, in denen sie mit großer Virtuosität ein vergleichsweise konventionelles Programm spielte (Werke von [[Igor Strawinsky|Strawinsky]], [[Maurice Ravel|Ravel]], [[Pjotr Iljitsch Tschaikowski|Tschaikowski]]).<ref name="hol20" /><br />
<br />
1927 demonstrierte Lew Termen sein Gerät erstmals in Deutschland und reiste anschließend in die USA, wo er vermögende [[Mäzen]]e fand und 1928 für das Theremin ein [[Patent]] erhielt. [[Radio Corporation of America|RCA]] baute 1928 ein 3 1/2-Oktaven-Theremin<ref name="hol20" /> auf Basis von Vakuumröhren in großen Stückzahlen und wollte damit einen Massenmarkt erobern. Die mehrere tausend Exemplare, die RCA und Lizenznehmer Ende der 1920er bauten, wurden als einfach zu spielendes Instrument für die ganze Familie vermarktet. Diesem Versuch war kein Erfolg beschieden,<ref name="sal187" /> insgesamt verkaufte RCA nur etwa 500 Exemplare.<ref name="hol20" /> Die „Aetherwellen-Musik“ des „Original Prof. Theremin-Ensembles“ mit W. Kalecky, A. Lubin und Martin Taubmann hatte zu dieser Zeit bei den nachweisbaren Aufführungen in Deutschland und der Schweiz durch die geschickte Präsentation mit einleitendem Vortrag, sehr populären Musikbeispielen (namentlich aus Opern und Volksliedern) und der anschließenden Einladung an das Publikum, das Spielen selbst zu versuchen<ref>Siehe Abbildung eines Programmzettels.</ref> sowie über Radiobeiträge größere Bekanntheit erlangt.<br />
<br />
Während in [[Sankt Petersburg|Leningrad]] sich bereits in den 1920ern klassische Komponisten mit dem Theremin beschäftigten, gelang der Durchbruch in der internationalen Musik mit [[Joseph Schillinger]]s ''[[First Airphonic Suite]]'', die 1929 in [[Ohio]] ihre Uraufführung erlebte.<ref name="pre25">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 25.</ref> Andere Komponisten folgten: [[Henry Cowell]], [[Edgar Varèse]] (''[[Ecuatorial]]''), [[Percy Grainger]] und [[Leopold Stokowski]] schrieben Stücke für das Theremin, wobei der Australier Grainger seine Wahl beispielsweise im ''Statement for Free Music'' damit begründete, dass es absurd sei, im Zeitalter des Fliegens zu leben und musikalisch immer noch an Noten und Töne gebunden zu sein. Mit dem Theremin wollte er die Einschränkungen klassischer Instrumente überwinden.<ref name="bij142" /> Andere hofften, im Theremin den Start einer Entwicklung zu sehen, die Musiker und ihren Einfluss auf die Wiedergabe einer Komposition am Ende ganz zum Verschwinden brächte und die reine Komposition übrig ließe.<ref name="bij143" /> Während Rockmore es verstand, mit ihrer Virtuosität Konzertsäle zu füllen, verschrieb sich insbesondere die Interpretin [[Lucie Bigelow Rosen]] der [[Neue Musik|Neuen Musik]]. Trotz ihrer weniger virtuosen Beherrschung des Instruments (außer einer kürzlich entdeckten Pop-Single<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=XSKu_CM-2ac Youtube]</ref> werden ihre Aufnahmen von den Erben unter Verschluss gehalten) war sie zeitgenössischen Quellen zufolge neben Rockmore wegen ihrer regen Werbe- und Konzerttätigkeit die zweite große Virtuosin des Instruments.<ref name="hol22">Thom Holmes: ''Electronic and experimental music: pioneers in technology and composition'' Taylor & Francis, 2008, ISBN 978-0-415-95781-6, S. 21.</ref> Sie war durch die Ehe mit dem Bankier [[Walter Rosen]] mit finanziellen Mitteln ausgestattet, kümmerte sich als Organisatorin und Mentorin um Neue Musik allgemein wie um Lew Termen im Besonderen. Bigelow Rosen beauftragte unter anderem [[Bohuslav Martinů]] und [[Joseph Achron]], Werke für sie und das Theremin zu schreiben.<ref name="hol21">Thom Holmes: ''Electronic and experimental music: pioneers in technology and composition'' Taylor & Francis, 2008, ISBN 978-0-415-95781-6, S. 21.</ref><br />
<br />
Einen letzten großen Auftritt erlebte das Instrument 1932. In diesem Jahr musste die [[Pariser Oper]] die Polizei rufen, um der Zuschauermassen Herr zu werden, die eine Theremin-Vorführung sehen wollten.<ref name="bij142" /> In den USA versuchte Termen der schwindenden Begeisterung für das Instrument mit einer ''Theremin Electrical Symphony'' abzuhelfen, bei der insgesamt 16 Theremine und verwandte Instrumente in der New Yorker [[Carnegie Hall]] auftraten.<ref name="pre25" /><br />
<br />
Im Deutschland des Nationalsozialismus galt das Theremin als „jüdisches Instrument“, unter anderem da das von Juden geführte Unternehmen M.&nbsp;J. Goldberg und Söhne die Interessen Lew Termens in Deutschland wahrnahm. Im Jahr der Olympischen Spiele 1936 kam es dennoch zu einem öffentlichen Auftritt des Instruments. Der ''[[Völkischer Beobachter|Völkische Beobachter]]'' zeigte sich von einer Vorführung in München begeistert. Dabei konnte Bigelow-Rosen nur in diesem Jahr der Olympischen Spiele in Deutschland auftreten, da die Deutschen der mit dem jüdischen Bankier Walter Rosen verheirateten Frau sonst keine Auftrittsgenehmigung gegeben hätten.<ref name="bij143">Hans-Joachim Braun: ''Pulled Out Of Thin Air? The Revival of the Theremin.'' In: Karin Bijsterveld, José van Dijck: ''Sound souvenirs. Audio technologies, memory and cultural practices.'' Amsterdam University Press, 2009, ISBN 978-90-8964-132-8, S. 143.</ref> Auch ästhetisch passte das Theremin nicht in die damalige Kulturpolitik; was Anhänger als übernatürlich und sphärenhaft beschrieben, klassifizierte die NS-Kulturpolitik als unnatürlich und verzerrt.<ref name="bij143" /><br />
<br />
Trotz dieses frühen Enthusiasmus konnte sich das Instrument nicht in der breiten Bevölkerung durchsetzen. Entgegen ersten Hoffnungen stellte sich das Theremin als außerordentlich schwierig zu spielen heraus, dessen musikalische Beherrschung hohe Virtuosität voraussetzte.<ref name="bij143" /> In den frühen 1930ern erlahmte die Begeisterung für das Instrument. [[Wirtschaftskrise]] in den USA und [[Zweiter Weltkrieg]] standen der weiten Verbreitung der Innovation entgegen. Termen verschwand unter mysteriösen Umständen 1938 aus den USA, um wenig später im sowjetischen Lagersystem wieder aufzutauchen.<ref name="hit182">Peter Hitchcock: ''Oscillate wildly. Space, body, and spirit of millennial materialism.'' U of Minnesota Press, 1999, ISBN 0-8166-3150-6, S. 182.</ref> In der Sowjetunion verhinderte eine zunehmend avantgardefeindliche Kulturpolitik die Beschäftigung mit dem Instrument und sein Einsatz blieb für die nächsten Jahrzehnte vorwiegend auf einige Nischen beschränkt. Viele Kompositionen und vor allem die aufgeführten Stücke wussten kaum von den Möglichkeiten des Instruments Gebrauch zu machen, zur Aufführung kamen vor allem Stücke, die sich problemlos auch mit einer Geige oder einem Cello hätten wiedergeben lassen.<ref name="hol20" /><br />
<br />
[[John Cage]], der elektronische Avantgardemusik für die folgenden Jahrzehnte stark beeinflusste, verzichtete bewusst auf den Gebrauch des Theremins. Wie er in seinem ''Credo'' von 1937 schrieb, hatten die Thereministen durch einseitige Verwendungen eines klassischen und traditionellen [[Repertoire]]s bereits die musikalisch-revolutionären Möglichkeiten des Theremins zerstört, so dass Cage für seine Stücke auf elektronische Geräte setzte, die nicht als Musikinstrument konzipiert worden waren:<ref name="pre45">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 45.</ref><br />
<br />
{{Zitat-en<br />
|Text=Theremin provided an instrument with genuively new possibilities, Theremenists did their utmost to make the instrument sound like some old instrument, giving it a sickingly sweet vibrato, and performing upon it, with difficulty, masterworks from the past […] Thereminists act as censors, giving the public those sounds they think the public will like<br />
|Autor=John Cage<br />
|Quelle=''Credo''<br />
|ref=<ref name="col40c">zit. n. Nicholas Collins: ''Live electronic music.'' In: Nick Collins, Julio d’Escriván (Hrsg.): ''The Cambridge companion to electronic music.'' Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-86861-7, S. 39.</ref>}}<br />
<br />
Im Jahre 1965 jedoch gab Cage bei [[Robert Moog]] (dem [[Terpsiton]] ähnliche) Theremine für seine Komposition ''Variations V'' in Auftrag. Diese wurden von Tänzern auf der Bühne durch ihre Bewegung bedient und regelten auf diese Weise die Aussteuerung von Tonbandgeräten im Orchestergraben.<ref>[http://www.theremin.info/-/viewpub/tid/12/pid/21 theremin.info]</ref><br />
<br />
=== Science-Fiction-Filmmusik ===<br />
Eingesetzt wurde und wird das Theremin vielfältig. Neben den Kompositionen speziell für das Theremin wurde es oft für Filmmusik verwendet, zum Beispiel erstmals bereits 1931 von [[Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch|Dmitri Schostakowitsch]] für den sowjetischen Film ''[[Odna – Allein]]'' sowie von [[Gawriil Nikolajewitsch Popow|Gawriil Popow]] für den Dokumentarfilm ''[[Komsomol – Förderer der Elektrifizierung]]'' (1932), bei dem wiederum Kowalski das Theremin spielte.<ref name="nes57" /><br />
<br />
Nachdem der Enthusiasmus für das Theremin als konzertantes Musikinstrument durch den Zweiten Weltkrieg erlahmte, begann sich ab 1945 ein neuer populärer Einsatzzweck zu etablieren: als Erzeuger unheimlicher Musik und gänsehautauslösender musikalischer Effekte in Spuk- und Science-Fiction-Filmen.<ref name="bij144">Hans-Joachim Braun: ''Pulled Out Of Thin Air? The Revival of the Theremin.'' In: Karin Bijsterveld, José van Dijck: ''Sound souvenirs. Audio technologies, memory and cultural practices.'' Amsterdam University Press, 2009, ISBN 978-90-8964-132-8, S. 144.</ref> Dabei hatte das Theremin bereits einige Auftritte in Vorkriegs-Filmen, etwa in ''[[King Kong und die weiße Frau]]'' (1933) oder ''[[Frankensteins Braut]]'' (1935), nahm in diesen [[Soundtrack]]s jedoch nur eine Nebenrolle ein.<ref name="col160">Julio d’Escriván: ''Electronic music and moving image.'' In: Nick Collins, Julio d’Escriván (Hrsg.): ''The Cambridge companion to electronic music.'' Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-86861-7, S. 160.</ref><br />
<br />
In [[Hollywood]] wurde das Theremin besonders für die Darstellung außergewöhnlicher psychischer sowie übernatürlicher Zustände verwendet. Der erste, der das Instrument prägnant und deutlich hörbar einsetzte, war der Komponist [[Miklós Rózsa]] in ''[[Das verlorene Wochenende|The Lost Weekend]] (Das verlorene Wochenende)'' von [[Billy Wilder]] und in der [[Oscar/Beste Filmmusik|oscarprämierten]] Filmmusik zu ''[[Ich kämpfe um dich|Spellbound (Ich kämpfe um dich)]]'' von [[Alfred Hitchcock]], die beide 1945 entstanden. Für die Interpretation dieser beiden Soundtracks ebenso wie für fast alle späteren Science-Fiction-Soundtracks zeigte sich der Arzt und Thereminist [[Samuel Hoffman]] als Solist verantwortlich. Insbesondere das von Hoffman veröffentlichte Album ''[[Music Out of the Moon]]'' erreichte dabei viele hunderttausend Hörer und flog Jahre später mit [[Apollo 11]] auf den Mond.<ref name="spe170" /> Besonders prominent als Soloinstrument gelangte das Theremin mit den Science-Fiction-Filmen der 1950er ins Kino.<ref name="col160" /> In ''[[Das Ding aus einer anderen Welt (1951)|Das Ding aus einer anderen Welt]]'', aus dem Jahr 1951, steht das Theremin für die unheimlichen und möglicherweise bedrohlichen Außerirdischen. [[Bernard Herrmann]]s Soundtrack zu ''[[Der Tag, an dem die Erde stillstand (1951)|Der Tag, an dem die Erde stillstand]]'' setzt stilistisch auf einen ähnlichen Soundtrack wie ''Das Ding'', reduziert und konzentriert diesen aber weiter, so dass das Theremin stärker in den Fokus gerät.<ref name="spe170">Kristopher Spencer: ''Film and television scores, 1950–1979: a critical survey by genre.'' McFarland, 2008, ISBN 978-0-7864-3682-8.</ref> In ''[[Gefahr aus dem Weltall]]'' (1953), Soundtrack von [[Irving Gertz]], [[Herman Stein]] und [[Henry Mancini]], nehmen die Vibrati von Theremin und Orgel eine zentrale Rolle im Soundtrack neben schrill eingesetzten Streichern, einem energetischen Bass und Harfen-Glissandi ein.<ref name="spe171">Kristopher Spencer: ''Film and television scores, 1950–1979. A critical survey by genre.'' McFarland, 2008, ISBN 978-0-7864-3682-8, S. 171.</ref><br />
<br />
Nachdem das Theremin in den 1940ern und 1950ern vor allem eingesetzt wurde, um Autorität und Bedrohung von Außen auszudrücken, war es in den späten 1950ern und 1960ern bereits so etabliert, dass es parodiert wurde und für komische Effekte diente. Im Film ''The Delicate Delinquent'' von [[Frank Tashlin]] aus dem Jahr 1957 mit [[Jerry Lewis]] in der Hauptrolle entdeckt dieser in einem leerstehenden Büro ein Theremin und experimentiert damit einige Zeit herum. In der [[Sitcom]] ''[[Mein Onkel vom Mars]]'' kann der titelgebende Onkel und Marsmensch unter anderem seine Antennen aus- und einfahren. Dies wird in der Serie von Thereminmusik begleitet.<ref name="sco120">Jeffrey Sconce: ''Haunted media. Electronic presence from telegraphy to television.'' Duke University Press, 2000, ISBN 0-8223-2572-1, S. 120.</ref><br />
<br />
Im Fernsehen war das Theremin in den 1960ern vor allem durch Science-Fiction-Sendungen präsent, so spielte es eine prominente Rolle in [[Dominic Frontiere]]s Soundtrack der Fernsehserie ''[[Outer Limits – Die unbekannte Dimension]],'' ebenso wie einige Jahre später im Soundtrack zur Serie ''[[Verschollen zwischen fremden Welten]].''<ref name="spe215">Kristopher Spencer: ''Film and television scores, 1950–1979. A critical survey by genre.'' McFarland, 2008, ISBN 978-0-7864-3682-8, S. 215.</ref><br />
<br />
=== Moog-Theremin und Popmusik Mitte des 20. Jahrhunderts ===<br />
[[Datei:Phänomenta Lüdenscheid 4.jpg|mini|Innenleben eines modernen Theremins]]<br />
[[Datei:Beach Boys - Good Vibrations1.jpg|mini|hochkant|Obwohl mit einem [[Tannerin|Elektro-Theremin]] gespielt, weckte ''[[Good Vibrations]]'' weltweites Interesse am Theremin.]]<br />
In den 1950ern entwickelte sich der Thereminbau zu einem beliebten Hobbyprojekt für Bastler und Elektroniktüftler. Bausätze waren ebenso im Handel erhältlich wie Bauanleitungen, die in einschlägigen Zeitschriften wie ''[[Radio Craft]]'' und ''[[Radio News]]'' abgedruckt wurden.<ref name="bra70">Hans-Joachim Braun: ''Music and technology in the twentieth century.'' JHU Press, 2002, ISBN 0-8018-6885-8, S. 70.</ref> Einer dieser Bastler war der damals jugendliche [[Robert Moog]]. Dieser bastelte seit seinem 15. Lebensjahr Theremine als Hobby zusammen.<ref name="pin15">Trevor Pinch, Frank Trocco: ''Analog Days. The Invention and Impact of the Moog Synthesizer.'' Harvard University Press, 2004, ISBN 0-674-01617-3, S. 15.</ref> Mit 19 begann er, selbst Artikel über das Theremin zu veröffentlichen, und gründete zusammen mit seinem Vater die R.&nbsp;A. Moog Co., die aus dem Keller heraus per Mailorder Theremine und Bausätze an andere Hobbyisten verkaufte. Als Student an der [[Columbia University]] baute er Theremine in seiner Freizeit zusammen und verkaufte sie weiter, um so das Studium mit zu finanzieren.<ref name="pin16">Trevor Pinch, Frank Trocco: ''Analog Days. The Invention and Impact of the Moog Synthesizer.'' Harvard University Press, 2004, ISBN 0-674-01617-3, S. 16.</ref><br />
<br />
Moog begann, sich mit dem Instrument intensiv auseinanderzusetzen, und ersetzte schließlich die Vakuumröhren des Termen-Theremins durch die damals neue [[Transistor]]-Technik für das Theremin. Das Gerät verkleinerte und verbilligte sich so erheblich. Aufgrund veränderter physikalischer Voraussetzungen war es nun auch möglich, andere Eingabegeräte zu benutzen, um das Theremin zu steuern.<ref name="col118">David John Cole, Eve Browning, Fred E. H. Schroeder: ''Encyclopedia of modern everyday inventions.'' Greenwood Publishing Group, 2003, ISBN 0-313-31345-8, S. 118.</ref> Moog erweiterte den Tonumfang des Instruments auf fünf Oktaven und begann, es für experimentelle Musik wie die Stücke [[John Cage]]s einzusetzen.<ref name="pre25" /><br />
<br />
Aus diesen Ansätzen entwickelte er den [[Moog-Synthesizer]], der die elektronische Musik revolutionierte; nachdem Moog sich zeitweise von dessen Produktion trennte, produzierte er seit den 1990ern wieder Theremine, [[Moog Music]] ist heute der weltgrößte Thereminhersteller.<ref name="gut45">Jimmy Guterman: ''Maximmog.'' In: Mark Frauenfelder: ''Make. Technology on Your Time.'' O’Reilly Media, 2005, ISBN 0-596-10081-7, S. 45.</ref><br />
<br />
Das erneuerte Theremin fand seinen Einzug in die Popmusik. Die [[The Beach Boys|Beach Boys]] benutzten 1966 für ''[[Good Vibrations]]'' das [[Tannerin]], eine (nicht mehr berührungslose) Theremin-Variante mit Bandmanual, die das Instrument weltweit in die Charts brachten,<ref name="pre24" /> und für neu erwachtes Interesse am Instrument auch bei anderen Profi- und Hobbymusikern sorgte.<ref name="pin87">Trevor Pinch, Frank Trocco: ''Analog Days. The Invention and Impact of the Moog Synthesizer.'' Harvard University Press, 2004, ISBN 0-674-01617-3, S. 87.</ref> Ein Jahr später schuf [[Captain Beefheart]] mit ''Electricity'' einen der ersten Songs des [[Psychedelic Rock]]s, unter prägnantem Einsatz eines Theremins.<ref name="pre227">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 227.</ref> Einen zweiten Welterfolg hatte das Instrument in der [[Led Zeppelin]]-Aufnahme ''[[Whole Lotta Love]]'' von 1969, in dem ein sirenenartig von [[Jimmy Page]] gespieltes Theremin die Gitarrenarbeit ergänzt.<ref name="pre24">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 24.</ref><br />
[[Lothar and the Hand People]] bauten 1965 das Instrument fest in ihr Instrumentarium ein.<br />
<br />
=== Entwicklung in der Sowjetunion ===<br />
In der Sowjetunion selbst nahm das Theremin eine gänzlich andere Entwicklung. Lew Termen selbst war bis 1964 verschwunden und begann danach wieder in der Nähe der Wissenschaft zu arbeiten. [[Konstantin Kowalski]] war der Hauptinterpret des Instruments. Trotz der offiziellen Ablehnung moderner Musik war er in der Lage, zwischen 1920 und 1980 über 3000 Solokonzerte zu spielen. Er benutzte dazu ein adaptiertes Röhren-Theremin, bei dem die rechte Hand die Tonhöhe bestimmte, ein Pedal die Lautstärke und diverse mit der linken Hand zu bedienende Knöpfe verschiedene Effekte hervorrufen konnten. Zwischen 1971 und 1976 entwickelte er zusammen mit [[Lew Sergejewitsch Koroljow]] ein Theremin mit Transistoren. Dieses hatte unter anderem eine optische Anzeige der Tonhöhe.<ref name="nes58">''The Theremin and Its Inventor in Twentieth-Century Russia.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Vol. 6, S. 57–60, 1996, S. 58.</ref><br />
<br />
Kowalski selbst hatte mehrere Schüler und spielte für das elektronische Ensemble des russischen Fernsehens und Radios vor allem russische Folklore, sowjetische politische Lieder und einige beliebte Klassikstücke. Nachdem Kowalski Anfang der 1980er starb, übernahm [[Lydia Kavina]] seine Position im elektronischen Ensemble. Für das elektronische Ensemble der sowjetischen Armee wiederum trat [[Oleg Andrejew]] am Theremin auf. Sein Repertoire bestand vor allem aus populären Melodien verschiedener Genres.<ref name="nes58" /><br />
<br />
Termen, wenn er durfte, und Kowalski hatten mehrere Schüler, die wiederum bei einigen Gelegenheiten neue Thereministen ausbildeten. Ein Versuch, ein staatliches Thereminzentrum in Moskau Anfang der 1980er zu etablieren, schlug fehl. Die einflussreichste der Schülerinnen wurde Termens Großnichte [[Lydia Kavina]]. Diese unterrichtet seit Ende der 1980er auch Meisterklassen in [[Deutschland]] oder dem [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]]. Nachdem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gelegentlich neue Stücke für das Theremin komponiert wurden, nahm deren Zahl in den 1980ern deutlich zu, nachdem mit Kavina eine professionelle Interpretin auch für Neue Musik auftauchte. In den Jahren der [[Perestroika]] organisierte sich die russische Vereinigung für elektroakustische Musik, die Termens Werk erforschte und ihm selbst die Reise zu Konferenzen ermöglichte. Seit 1992 gibt es ein Studio für elektronische Musik am [[Moskauer Konservatorium]].<ref name="nes59" /><br />
<br />
=== Renaissance seit den 1990ern ===<br />
[[Datei:Big Briar series 91.jpg|mini|hochkant|Big-Briar-Theremin im klassischen Look von 1991]]<br />
Nach den Höhepunkten in den 1960ern verschwand das Theremin für einige Jahrzehnte aus der breiteren Öffentlichkeit. Gelegentliche Filmeinsätze wie 1978 in ''[[Teufelskreis Alpha]]'' lassen sich vor allem als Referenz an frühere Filme erkennen.<ref name="spe244">Kristopher Spencer: ''Film and television scores, 1950–1979. A critical survey by genre.'' McFarland, 2008, ISBN 978-0-7864-3682-8, S. 244.</ref><br />
<br />
Nachdem das Theremin seit den 1970ern aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit weitgehend verdrängt war, begann in den 1990ern eine kleine Renaissance. Nach der [[Perestroika]] wurde es in Russland wieder möglich, sich mit der künstlerischen Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts zu befassen. 1988 komponierte [[Brian Eno]] das Stück ''[[For her Atoms]]'', das Termens Großnichte [[Lydia Kavina]] aufnahm.<ref name="pre26">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance. The evolution of sound in the electronic age.'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 26.</ref> 1992 richtete das [[Moskauer Konservatorium]] ein Theremin-Zentrum ein.<ref name="bij144" /> Termen selbst war wieder in der Lage, ins Ausland zu reisen. Der amerikanische Filmemacher [[Steven Martin]] vermittelte eine US-Reise Termens,<ref name="hit182" /> die ihn mit [[Clara Rockmore]] zusammenbrachte und zu einem gemeinsamen Auftritt führte.<ref name="pre26" /> Ein Jahr später erschien Martins Dokumentarfilm ''[[Theremin: An Electronic Odyssey]]'' über Termen und das Theremin, der unter anderem den Preis für den besten Dokumentarfilm beim [[Sundance Film Festival 1994|Sundance Film Festival]] 1994 gewann und so weltweit Interessierte auf das Instrument und seine Geschichte aufmerksam machte.<ref name="bij144" /><br />
<br />
Zum hundertsten Geburtstag Lew Termens 1996 gab es in Russland Feierlichkeiten und weltweit Ehrungen und Retrospektiven, die das gerade beginnende Interesse verstärkten. Während diese sich vor allem an Wissenschaftler und Profimusiker wendeten, begannen seit den späten 1990ern auch verstärkt Amateure das Instrument zu entdecken. Neben der Wiederverwendung im Film trug dazu auch das [[Internet]] bei, in dem sich seit den späten 1990ern sowohl Bauanleitungen für einfache Theremine fanden, als auch Spielanleitungen und Musikbeispiele.<ref name="bij144" /><br />
<br />
Der Technik- und Musikhistoriker [[Hans-Joachim Braun (Historiker)|Hans-Joachim Braun]] erklärt diese Rückkehr des Theremins unter anderem mit dem „performativen Turn“, die Ablösung einer Textkonzentration in der Kultur hin auf eine verstärkte Gewichtung der Aufführung, wie sie sich in verschiedenen Kunststilen des späten 20. Jahrhunderts findet, aber auch in neuerer Musik. Das berührungslose Theremin sei bei dieser Art von Aufführungen besonders effektvoll. Zudem sei es das einzige Instrument, das in neuerer Zeit erfunden wurde, das eine komplett neue und andere Spieltechnik erfordert als traditionelle Instrumente. Demzufolge würden auch viele Popbands das Theremin vor allem bei Liveauftritten einsetzen, wo es besonders effektvoll sei.<ref name="bij147">Hans-Joachim Braun: ''Pulled Out Of Thin Air? The Revival of the Theremin.'' In: Karin Bijsterveld, José van Dijck: ''Sound souvenirs. Audio technologies, memory and cultural practices.'' Amsterdam University Press, 2009, ISBN 978-90-8964-132-8, S. 147.</ref> Komponist und Musiker [[Bob Ostertag]] wiederum sieht die kleine Theremin-Renaissance als Gegengewicht zur Dominanz des [[Notebook|Laptop-Computers]], die die elektronische Musik immer weiter entkörperlicht habe, so dass sich für das Publikum kein Zusammenhang mehr zwischen den Bewegungen des Künstlers und der erzeugten Musik mehr herstellen lasse.<ref name="ost12">Bob Ostertag: ''Human Bodies, Computer Music.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Volume 12, 2002, S. 12.</ref><br />
<br />
Ebenfalls auffallend sei laut den beiden die Re-Mystifizierung und Re-Ritualisierung westlicher Kultur, die seit den 1970ern und der [[New Age|New-Age]]-Kultur eingesetzt habe. Die Aufführungen von Clara Rockmore wurden oft als séanceartig beschrieben, sie selbst galt als „Hohepriesterin des Theremins.“ Auch biete sich das Theremin mit seiner berührungslosen, magisch scheinenden, Spielweise ebenso an, wie durch die vom Theremin erzeugten Töne, die oftmals als geisterhaft oder unwirklich beschrieben werden. Der minimalistische und oft dem Singen ähnliche Ton mache das Theremin besonders geeignet für ruhige, [[Meditation|meditative]] Musik.<ref name="bij147" /><br />
<br />
Auch spiegele sich im Theremin sowohl die Aufbruchsstimmung des [[Moderne|Modernismus]] der 1920er Jahre wider als auch eine bestimmte [[Romantik|romantische]] und stark ästhetisierte Vorstellung von Technik, die es heute kaum noch gebe. Junge Interpreten würden dabei sowohl vom Zukunftsoptimismus angezogen, den das Theremin damals ausstrahlte auch von der [[Nostalgie|nostalgischen]] Rückbesinnung auf eine Zeit, als Technik sich noch mit ästhetischen Idealen der Romantik verbinden konnte.<ref name="bij149" /><br />
<br />
Auch in die Filmmusik kehrte das Theremin zurück und begleitete dabei ein generelles neues Interesse an den Science-Fiction-Filmen der 1950er und 1960er. Der von [[Howard Shore]] komponierte Filmsoundtrack zu ''[[Ed Wood (Film)|Ed Wood]]'' von 1994 enthält ein prominent eingesetztes und von Lydia Kavina gespieltes Theremin.<ref name="bij144" /> Nach 1994 griffen verschiedene Filme den Instrumenteneinsatz auf: ''[[Mars Attacks!|Mars Attacks]]'' (1996) enthält Stücke, in denen ein Theremin und [[Ondes Martenot]] vorkommen.<ref name="bij144" /> ''[[Charlie und die Schokoladenfabrik (2005)|Charlie und die Schokoladenfabrik]]'' (2005) von [[Danny Elfman]] benutzt das Instrument, auch ''[[Der Maschinist]]'' (2004). Besonders übertrieben zum Einsatz kommt es im Film ''[[11:14]]'', in der Filmmusikkomponist [[Clint Mansell]] zu den alltäglichsten und bizarrsten Szenerien die höchsten und tiefsten Töne des Theremins verwendet und somit einen [[Verfremdungseffekt]] erzielt.<br />
<br />
Das Theremin stand 2007 auf der Liste der ''TEC Hall of Fame,'' die von der [[TEC Foundation for Excellence in Audio]] 2004 ins Leben gerufen wurde und Produkte und Erfindungen ehren und würdigen soll, die maßgeblich zum Fortschritt der Audiotechnik beigetragen haben.<ref>{{Internetquelle |url=http://legacy.tecawards.org/hof/07techof.html |titel=TECnology Hall of Fame 2007 |hrsg=[[National Association of Music Merchants|NAMM Foundation]] |abruf=2017-08-12}}</ref><br />
<br />
== Heutige Verwendung ==<br />
=== Neue Musik ===<br />
[[Datei:Barbara Buchholz playing TVox.jpg|mini|hochkant|[[Barbara Buchholz]] (1959–2012) spielt auf einem TVox von G. Pavlov]]<br />
In der Gegenwart tritt [[Lydia Kavina]], die Großnichte Termens, die bei ihm das Thereminspiel gelernt hat, als führende Virtuosin auf dem Theremin auf. Ihre 1999er-Veröffentlichung ''Music from the Ether'' sammelte wichtige Kompositionen und Stücke neuerer Zeit.<ref name="bij145" /> Die Deutsche [[Barbara Buchholz]], ehemalige Schülerin von Kavina, arbeitete weiterhin mit dieser zusammen, ging aber auch eigene Wege, z.&nbsp;B. mit einem Theremin, das über [[Musical Instrument Digital Interface|MIDI]] [[Sampling (Musik)#Audiosample|Samples]] aufrufen kann. Von Buchholz und Kavina gemeinsam erschien 2006 ''touch! don’t touch!'', für das zeitgenössische Komponisten dazu gewonnen wurden, für das Theremin zu komponieren.<ref name="bij145" /><br />
<br />
Weitere konzertant tätige Thereministen sind [[Pamelia Stickney]] und [[Rob Schwimmer]], [[Celia Sheen]], [[Peter Pringle]], [[Masami Takeuchi]], [[Dorit Chrysler]], [[Armen Ra]] sowie [[Carolina Eyck]] (Deutschland) und [[Wieslaw Pipczynski]] (Schweiz).<ref>[http://www.pipczynski.ch/medien.html ''Stummfilmbegleitung.''] pipczynski.ch, abgerufen am 20. August 2019</ref><br />
<br />
Komponisten, die für das Theremin schreiben, sind [[Kalevi Aho]], [[Jorge Antunes]] und [[Kyoshi Furakawa]].<ref name="bij144" /> [[Christian Wolff (Komponist)|Christian Wolff]] veröffentlichte im Jahre 2000 seine ''Exercise 28'' für Theremin, [[Violine]], [[Horn]] und [[Kontrabass]].<br />
<br />
Das Theremin wird auch im [[Musiktheater]] eingesetzt, z.&nbsp;B. in [[Olga Neuwirth]]s [[Oper]] ''Bählamms Fest''<ref name="bij144" /> oder [[John Neumeier]]s [[Ballett]] ''Die kleine Meerjungfrau''.<br />
<br />
In der Kunst nutzt es beispielsweise der [[Multimediakunst|Multimedia-Künstler]] [[Eric Ross]], der ein Theremin mit MIDI-Ausgang einsetzt.<ref name="bij144" /> Der Komponist [[Alvin Lucier]] arbeitet im Grenzbereich von Naturwissenschaft und Kunst, sein Werk konzentriert sich auf akustische Phänomene der Tonwahrnehmung des Publikums, seine Vorführungen erinnern oft mehr an Physikunterricht als an einen Bühnenauftritt.<ref name="bij145">Hans-Joachim Braun: ''Pulled Out Of Thin Air? The Revival of the Theremin.'' In: Karin Bijsterveld, José van Dijck: ''Sound souvenirs. Audio technologies, memory and cultural practices.'' Amsterdam University Press, 2009, ISBN 978-90-8964-132-8, S. 145.</ref><br />
<br />
=== Populäre Musik ===<br />
[[Datei:Detektivbyrån.jpg|mini|Ein Mitglied der schwedischen Band [[Detektivbyrån]]]]<br />
<br />
Einige Musiker spielen das Instrument oder setzen es regelmäßig in ihren Stücken ein. [[Adrian Stout]], Mitglied bei der 'Brechtian Street Opera' Band [[The Tiger Lillies]], spielt das Theremin. Das Theremin wird auch bei Musikstücken des deutschen Musikprojekts [[Qntal]] verwendet. Die [[Minimal Electro|Minimal-Electro]] Band [[Welle: Erdball]] benutzt das Theremin bei diversen Musikstücken und setzt es auch bei Live-Auftritten ein. In der griechischen Band [[Mani Deum]] spielt Panos Tsekouras das Theremin.<br />
<br />
Der französische Musiker [[Jean-Michel Jarre]] setzt das Theremin bei einigen seiner Stücke ein. So spielt er beim Konzert ''Jarre in China'' oder ''Oxygene in Moscow'' auf einem MOOG-Theremin – Big Briar Series 91. Er spielte das Theremin auch in [[Danzig]] in [[Polen]] auf seinem Konzert, das zum Gedenken der [[Solidarność]] stattfand. Auch bei seiner Tournee 2010 wird es in einem Stück eingesetzt. Der italienische Komponist elektronischer Musik [[Jean Ven Robert Hal]] nutzt das Theremin in ''Laser Hal 1 (Part 1)''.<br />
<br />
In Stücken von [[Tom Waits]] trifft man immer wieder auf das Theremin, sowohl integriert in Einzelnummern als auch als Teil des Orchesters bei diversen Musiktheaterstücken wie ''Alice''. Bei den Aufführungen im [[Hamburg]]er [[Thalia Theater (Hamburg)|Thalia Theater]] wurde es dabei von Lydia Kavina gespielt.<ref name="bij147" /><br />
<br />
Auch Jon Spencer von der ehemals gleichnamigen [[The Jon Spencer Blues Explosion|Blues Explosion]] setzt das Theremin immer wieder ein, besonders häufig bei Liveauftritten, nutzt es dort aber eher als Effektgerät denn als Musikinstrument.<br />
<br />
Die französische Sängerin und Komponistin [[Émilie Simon]] wird bei ihren Auftritten häufig von dem [[IRCAM]]-Dozenten und -Forscher [[Cyrille Brissot]] mit verschiedenen experimentellen Instrumenten, darunter auch ein Laser-Theremin, unterstützt.<br />
<br />
Die [[Australien|Australische]] [[Elektronische Musik|Elektronik]]-/[[Crossover (Musik)|Crossover]]-Band [[Angelspit]] setzt bei ihren Live-Auftritten ein [[Doepfer]]-A-178-Theremin-Modul mit einem entsprechenden [[Modularer Synthesizer|modularem Synthesizer]] ein.<br />
<br />
Die australische Postrock-Band [[Heirs]] setzte bereits früh auf Live-Konzerten das Theremin ein. Heute ist es fester Bestandteil ihres mystischen, unheimlichen Gesamtsound.<br />
<br />
In seinem Projekt ''Seerosenteich'' (2012) setzt auch [[Philipp Poisel]] ein Theremin in einem Stück ein.<br />
<br />
[[Sting]] spielte auf der Tournee mit Orchester (2010) beim Titel ''Moon Over Bourbon Street'' von der CD ''Live In Berlin'' auf einem Theremin.<br />
<br />
Für die [[Doom Metal|Doom-Metal]]-Band [[Giant Squid]] spielt Sänger und Gitarrist Aaron Gregory auch das Theremin.<br />
<br />
Die französische Sängerin [[Zaz]] spielt selbst ein Theremin in mehreren Songs bei ihren Live-Tourneen 2016 und 2019.<br />
<br />
Die deutsche Dark-Rock-Band [[Lord of the Lost]] verwendet in mehreren Stücken ihres 2016 veröffentlichten Albums ''Empyrean'' ein Theremin.<!---http://www.rnz.de/nachrichten/metropolregion_artikel,-Zaz-in-Mannheim-Was-fuer-eine-Frau-was-fuer-eine-Stimme-_arid,168608.html#null--><br />
<br />
=== Jazz ===<br />
Barbara Buchholz hat verschiedentlich das Theremin auch in den [[Jazz]]kontext eingeführt, beispielsweise in der Zusammenarbeit mit der [[Jazz Bigband Graz]]. Auch Pamelia Stickney improvisiert mit verschiedenen Jazz-Formationen, unter anderem mit [[John Zorn]], [[Brad Mehldau]] und [[Ravi Coltrane]]. Keyboarder und Produzent [[Travis Dickerson]] setzt bei seinen Projekten regelmäßig ein Theremin ein (z.&nbsp;B. auf dem Album ''Iconography'' mit [[Bryan Mantia]], [[Vince DiCola]] und [[Buckethead]]).<ref>[http://travisdickersonmusic.com/store/iconography.html Travis Dickerson – Iconography]</ref> Ebenso eingesetzt wird das Theremin von Gilda Razani in den Bands [[The Dorf]] und About Aphrodite.<br />
<br />
=== Fernsehen ===<br />
[[Christopher Franke]] verwendete ein Theremin für die Musik zum ''[[Babylon 5|Babylon-5]]''-TV-Film ''Das Tor zur 3.&nbsp;Dimension''.<br />
<br />
Die Musik zur englischen Krimiserie ''Midsomer Murders'' (dt. ''[[Inspector Barnaby]]'') verwendet das Theremin (gespielt von [[Celia Sheen]]) fast durchgehend, besonders solistisch in der Titelmusik und dürfte somit die umfangreichste Anwendung in der Fernsehmusik sein.<br />
<br />
Im Jahr 2009 nahm Barbara Buchholz mit dem Theremin beim ''[[Das Supertalent|Supertalent]]'' auf [[RTL Television|RTL]] teil. Sie schied im [[Das Supertalent#Dritte Staffel|Halbfinale]] der Show aus.<br />
<br />
In der vierten Staffel von ''[[The Big Bang Theory]]'' spielt der Protagonist Sheldon Cooper auf einem Theremin.<br />
<br />
In Episode 484 ''Homer mit den Fingerhänden'' (Staffel 22, Episode 20) der Serie ''[[Die Simpsons]]'' spielt [[Figuren aus Die Simpsons#Milhouse van Houten|Milhouse van Houten]] für Lisa Simpson auf dem Theremin. In Episode 327 ''Rat mal, wer zum Essen kommt'' (Staffel 15, Episode 14) spielt Artie Ziff auf dem Dachboden der Simpsons ein Theremin.<br />
<br />
Auch in Staffel 3 der Serie ''[[American Horror Story]]'' mit dem Untertitel ''Coven'' benutzt die Hexe Myrtle Snow ein Theremin.<br />
<br />
== Aus dem Theremin entwickelte Instrumente ==<br />
[[Datei:Theremin Cello '30.jpg|mini|hochkant|[[Theremincello]], 1930]]<br />
Über die Jahrzehnte gab es einige Theremin-inspirierte Instrumente wie das [[Clavivox]]<ref name="pen62">Mark J. Prendergast: ''The ambient century: from Mahler to trance: the evolution of sound in the electronic age'' Bloomsbury Publishing, 2000, ISBN 0-7475-4213-9, S. 62.</ref> [[Ethonium]] oder das [[Croix Sonore]].<ref name="pre26" /> Das Theremin hat in den Jahrzehnten seines Bestehens zahlreiche Instrumente initiiert, die auf dem Theremin aufbauen, aber es entscheidend abwandeln. Einige, wie das [[Tannerin]] der Beach Boys versuchen dabei die Bedienung des Instruments zu vereinfachen, indem sie die Lautstärkeregelung oder gar die Tonhöhenerzeugung durch einen haptischen Input regeln. Die Lautstärke kann dann beispielsweise über ein zusätzliches Pedal geregelt werden. Andere setzen ausgehend von der Grundidee auf neue Mechanismen der Bedienung oder der Klangerzeugung.<br />
<br />
=== Vereinfachte Theremine ===<br />
In den 1980ern schuf der russische Ingenieur [[Wjatscheslaw Maximow]] zusammen mit Termen die [[Tonica]], ein vereinfachtes Theremin, das vor allem für den Einsatz mit Kindern gedacht war. Allerdings stellten sie nur 25 Exemplare dieses Instruments her, die sofort ausverkauft waren.<ref name="nes59">Natalia Nesturkh: ''The Theremin and Its Inventor in Twentieth-Century Russia.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Vol. 6, S. 57–60, 1996, S. 59.</ref><br />
<br />
Der Japaner [[Masami Takeuchi]] erfand 2000 das Matryomin: Ein Theremin, welches er in eine [[Matrjoschka]] einbaute. Wie einige andere Minitheremine hat dieses nur eine Antenne zur Tonhöhenregelung. Auch ist das Feld kleiner, in dem dieses Instrument gespielt werden kann, was Takeuchi aber als Vorteil sieht, da so einfacher mehrere Matryomin-Spieler zusammenspielen können. 2010 gründete sich ein Matryomin-Ensemble.<ref>[https://mandarinelectron.jimdo.com/matryomin/ Matryomin]</ref> Ein anderes Theremin entwickelte der japanische Konzeptkünstler [[Yuri Suzuki]]. Dieser entwarf ein Theremin, das durch eine schwimmende Qualle bedient wird.<ref name="sol">Olivia Solon: [http://www.wired.com/underwire/2010/09/jellyfish-theremin/ ''Artist Plays Theremin With a Jellyfish''.] Wired UK, 29. September 2010</ref><br />
<br />
=== Optische Theremine ===<br />
Bereits bei seiner Präsentation des Theremins 1921 hatte Termen die Möglichkeit angesprochen, mit dem Theremin gleichzeitig Musik und optische Effekte zu erzeugen.<ref name="the50">Leon S. Theremin, Oleg Petrishev: ''The Design of a Musical Instrument Based on Cathode Relays.'' In: ''Leonardo Music Journal.'' Vol. 6 (1996), S. 50.</ref> Über einige experimentelle Geräte hinaus, entwickelte sich diese Vorstellung aber über die folgenden Jahrzehnte nicht weiter. In der Sowjetunion besonders einflussreich war das von [[Konstantin Kowalski]] und [[Lew Koroljew]] zwischen 1972 und 1976 entwickelte Theremin, das in seiner Bedeutung zeitweise die des Termen-Theremins übertraf. Termen selbst half, das Instrument patentieren zu lassen. Dieses Theremin wird im Sitzen bedient. Das mit Transistoren arbeitende Theremin verfügte über ein Pedal zum Spielen der Lautstärke und mehrere Knöpfe, mit denen der Spieler mit der linken Hand [[Staccato|Staccati]] und [[Triller]] erzeugen konnte. Es ist auf diesem Instrument möglich, verschiedene [[Klangfarbe]]n einzustellen, die beispielsweise an ein Cello oder eine [[Oboe]] erinnern. Zudem besitzt es eine Anzeige, mit der der Spieler die genaue Tonhöhe ablesen kann.<ref name="nes58" /> Die Pläne sowohl von Termens wie von Kowaljos Theremin erschienen in dieser Zeit in verschiedenen sowjetischen Zeitschriften für Elektronik und beeinflussten wiederum Dritte, auf ihrer Basis andere Instrumente zu entwickeln.<ref name="nes59" /><br />
<br />
Da Theremine normalerweise vollkommen berührungslos gespielt werden und dem Theremin-Spieler keinerlei sicht- oder fühlbare Orientierungspunkte, sondern nur eine akustische Rückmeldung bieten, ist das kontrollierte und präzise Spielen dieser Instrumente sehr schwierig und erfordert ein Höchstmaß an Erfahrung und Übung. Aus diesem Grund wurden verschiedene Formen sogenannter ''Optischer Theremine'' (engl. ''Optical Theremins'') entwickelt, die durch zusätzliche visuelle Elemente wie [[Laser]]strahlen (die durch [[Nebel#Kunstnebel|künstlichen Nebel]] sichtbar gemacht werden) die Bedienung des Instruments vereinfachen sollen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.media.mit.edu/resenv/LaserTheremin/laser.html |titel=Dynamic Visual Guides for Free-Gesture Musical Interaction |hrsg=[[Massachusetts Institute of Technology]] |sprache=en |abruf=2010-04-08}}</ref><br />
<br />
Eines dieser auch als ''Termenova'' bezeichnete Laser-Theremine, von [[Leila Hasan]] am [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]] konstruiert, besteht aus mehreren [[Laser]]modulen, die in fernsteuerbaren, beweglichen Schlitten auf einer geraden Leiste angeordnet sind, neben denen sich ein Theremin befindet, dessen Antenne senkrecht zur Leiste und somit parallel zu den Laserstrahlen steht. Vor der Benutzung werden die Module mittels eines [[Controller (Hardware)|Controllers]] auf bestimmte Tonlagen kalibriert, woraufhin die montierten Laser automatisch in die räumliche Position (relativ zum Theremin) bewegt werden, der diese Tonlagen beim Spielen des Theremins entsprechen. Zudem wird bei einem Unterbrechen eines Laserstrahls der Abstand der Hand zur Laserquelle gemessen, was wiederum an andere akustische Effekte, wie [[Lautstärke]]regulierung oder [[Verzerrung (Akustik)|Verzerrung]], gekoppelt werden kann.<ref>{{Internetquelle |autor=Leila Hasan |url=http://www.media.mit.edu/resenv/pubs/theses/leila-thesis.pdf |titel=Visual Frets for a Free-Gesture Musical Interface |hrsg=[[Massachusetts Institute of Technology]] |datum=2003-06-03 |format=PDF; 1&nbsp;MB |sprache=en |abruf=2010-04-08}}</ref> Über das [[Prototyp (Technik)|Prototypstadium]] sind diese Laser-Theremine nicht hinausgekommen.<br />
<br />
=== Berührungslose Instrumente mit Kapazitätssensoren ===<br />
[[Datei:Gakken Theremin mini.jpg|mini|hochkant|Mini-Theremin]]<br />
Das Theremin arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie auch kapazitive Abstandssensoren. Direkte Kinder des Theremins sind andere berührungslose Instrumente, die sich auch durch eine sich ändernde Kapazität im elektrischen Feld steuern lassen.<ref name="par69">Joseph A. Paradiso, Neil Gershenfeld: ''Musical Applications of Electric Field Sensing.'' In: ''Computer Music Journal.'' Vol. 21, No. 2, Summer, 1997, S. 69.</ref> Das [[Terpsiton]] hat eine vergrößerte Antenne für die Tonhöhe (und keine Lautstärkesteuerung), so dass man es (theoretisch) durch Tanzen spielen kann. Es existiert aber zurzeit nur noch ein Exemplar im Besitz von Lydia Kavina.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.thereminvox.com/article/view/73/1/21 |text=Artikel und Interview mit Lydia Kavina |wayback=20111120162241 |archiv-bot=2019-05-18 06:10:49 InternetArchiveBot}} auf thereminvox.com</ref><br />
<br />
Mittlerweile sind auch diverse Instrumente auf den Markt gekommen, die klanglich wenig mit dem Theremin gemein haben, jedoch von dessen berührungsloser Spielweise inspiriert sind. Oft dienen sie als Eingabehilfen für andere elektronische Instrumente. Der [[Radio Drum]] und der von [[Max Mathews]] im Jahr 1987 erfundene [[Radio Baton]] beispielsweise funktionieren ähnlich wie das Theremin, ähneln optisch einem Dirigierstab und beeinflussen ein [[Perkussion (Musik)|Percussioninstrument]]. Ausgehend vom Radio Baton entwickelten Forscher am [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]] das [[Hypercello]], das ähnlich wie dieses Instrument funktioniert und dessen breites Spektrum an Möglichkeiten aufweist, sich aber im Wesentlichen wie ein Cello spielen lässt.<ref name="par71" /> Ebenfalls aus dessen ''[[MIT Media Lab|Media Lab]]'' kam der [[Spirit Chair]], der einer auf einem Stuhl sitzenden Person erlaubt, durch Hand-, Fuß- und Körperbewegungen ein großes Klangspektrum abzurufen. Dieser wurde unter anderem in der Fernsehsendung von [[Penn & Teller]] eingesetzt.<ref name="par84">Joseph A. Paradiso, Neil Gershenfeld: ''Musical Applications of Electric Field Sensing.'' In: ''Computer Music Journal.'' Vol. 21, No. 2, Summer, 1997, S. 84–87.</ref><br />
<br />
Eine Besonderheit bilden sogenannte ''Touch-Keyboards'' an von Moog entwickelten Synthesizern, die über einen solchen Kapazitätssensor die Stellung der Finger nach Niederdrücken der Taste messen, worüber der Spieler den Klang beeinflussen kann.<ref name="par71">Joseph A. Paradiso, Neil Gershenfeld: ''Musical Applications of Electric Field Sensing.'' In: ''Computer Music Journal.'' Vol. 21, No. 2, Summer, 1997, S. 71.</ref><br />
<br />
=== Berührungslose Instrumente mit anderen Steuermechanismen ===<br />
In den 1990ern entwickelte der russische Ingenieur [[Georg Pawlow]] ein Theremin, das sich durch [[Infrarotstrahlung|Infrarot]]-Sensoren steuern ließ und so eine deutlich vereinfachte Konstruktion gegenüber den kapazitätsgesteuerten Thereminen aufwies.<ref name="nes59" /><br />
<br />
Auch wenn die Theremin-artige Steuerung die erste berührungslose Steuerung war, haben sich mittlerweile auch Instrumente etabliert, die ebenso berührungslos, aber technisch anders zu spielen sind. Oft haben diese Sensoren, die auf [[Ultraschall]] oder optische Reize reagieren. Einige Instrumenten arbeiten mit [[Radar]] oder [[Mikrowellen]]. Teilweise ließen sich die Erfinder bei Idee, Gestaltung und Bedienung der Instrumente vom Theremin inspirieren.<ref name="par69" /><br />
<br />
Optische Techniken der [[Gestenerkennung]] zur Musiksteuerung halten in den letzten Jahren auch in der Musik rapide Einzug, haben aber meist wenig oder nichts mit dem Theremin zu tun.<ref name="col98">Sergi Jorda: ''Interactivity and live computer music.'' In: Nick Collins, Julio d’Escriván (Hrsg.): ''The Cambridge companion to electronic music.'' Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-86861-7, S. 98.</ref><br />
<br />
Eine andere, „Foto-Theremin“ genannte Sonderform arbeitet mit [[Photozelle|Fotozellen]] und reagiert auf Schwankungen der Helligkeit. Solche Geräte sind meist etwas kleiner, und Techno-[[Disc-Jockey|DJs]] setzen sie gelegentlich bei ihren Auftritten ein. Auch diese im Selbstbaubereich beliebten Instrumente werden als ''optische Theremine'' bezeichnet.<br />
<br />
Die ''Chimaera'' etwa ist [[Polyphonie (Elektrophon)|polyphon]] und basiert auf der Messung von [[Magnetfeld]]ern. Analog zur Theremin gibt es eine Distanzmessung, aber mit Hilfe des [[Hall-Effekt]]s. Mehrere gereihte lineare [[Hall-Sensor]]en erkennen die Bewegungen von [[Dauermagnet]]en, die an den Fingern getragen werden und zur Tonerzeugung genutzt werden; so bilden sie einen kontinuierlichen zweidimensionalen Interaktionsraum.<ref>{{cite web| title=Chimaera, the poly-magneto-phonic theremin| url=http://open-music-kontrollers.ch/chimaera/about/| accessdate=2014-10-11| offline=}}<br />
{{Cite conference<br />
| publisher = Goldsmiths, University of London<br />
| pages = 501–504<br />
| editors = Baptiste Caramiaux, Koray Tahiroglu, Rebecca Fiebrink, Atau Tanaka (eds.)<br />
| last = Portner<br />
| first = Hanspeter<br />
| title = CHIMAERA – The Poly-Magneto-Phonic Theremin – An Expressive Touch-Less Hall-Effect Sensor Array<br />
| booktitle = Proceedings of the International Conference on New Interfaces for Musical Expression<br />
| location = London, United Kingdom<br />
| date = 2014-07-30<br />
}}<br />
{{cite web<br />
|title = Link<br />
|url = http://nime2014.org/proceedings/papers/397_paper.pdf<br />
|format = PDF<br />
|accessdate = 2014-10-11<br />
|offline = yes<br />
|archivebot = 2019-04-23 12:13:35 InternetArchiveBot<br />
|archiveurl = https://web.archive.org/web/20141018121248/http://nime2014.org/proceedings/papers/397_paper.pdf<br />
|archivedate = 2014-10-18<br />
}}</ref><br />
<br />
=== Roland Grooveboxen ===<br />
Auch die Grooveboxen MC-505 bis MC-909 von [[Roland (Unternehmen)|Roland]] haben einen thereminähnlichen Sensor (D-Beam), wobei nur die MC-505 diesen zur Tonerzeugung nutzen kann. Die britische [[Trip-Hop]] Band [[Portishead (Band)|Portishead]] erwähnt auf der Besetzung für das Album [[Dummy (Album)|Dummy]] zwar ein „Thereman“, es wurde jedoch ein Roland SH-101 verwendet.<ref>[http://www.soundonsound.com/sos/1995_articles/jun95/portishead.html?print=yes Interview mit Adrian Utley (Portishead)]</ref> In anderen Songs der Gruppe wird das Theremin durch einen Moog-Synthesizer imitiert.<br />
<br />
== Diskografische Hinweise ==<br />
* Samuel Hoffman (Theremin), [[Les Baxter]], [[Billy May]] (Dir.), Harry Revel (Komposition): ''Music Out of the Moon'', ''Perfume Set to Music'', ''Music for Peace of Mind'' (1947–1949, remastered als 3-CD-Box-Set 2004); Label: Basta<br />
* [[Clara Rockmore]] (Theremin), Nadia Reisenberg (Klavier): ''The Art of the Theremin'' (1992), Bearbeitungen u.&nbsp;a. von Rachmaninoff, Ravel, Tschaikowsky, Glasunow, De Falla, Wieniawski; Label: Delos<br />
* [[Lydia Kavina]] (Theremin): Music from the Ether (Ersteinspielung von Kammermusik und Solowerken für das Theremin aus 1929–1999, u.&nbsp;a. von Martinů, Schillinger, Grainger, Kavina); Mode records, 1999<br />
* Lydia Kavina (Theremin), [[Olga Neuwirth]] (Komposition), Johannes Kalitzke (Dir.), Klangforum Wien: ''Bählamms Fest'' (Oper); Kairos Productions, 2003<br />
* Lydia Kavina, Barbara Buchholz (Theremin); Kammerensemble Neue Musik Berlin, Wergo/Schott 6679-2 (CD): ''Touch! Don’t Touch! Music for Theremin.'' von Olga Bochihina, Caspar Johannes Walter, Juliane Klein, [[Moritz Eggert]] u.&nbsp;a.<br />
* [[Barbara Buchholz]]: ''Theremin: Russia with Love'' / Label: intuition, SCHOTT Music & Media GmbH (2006)<br />
* Barbara Buchholz: (Collaborations with: [[Jan Bang]], [[Tilmann Dehnhard]], [[Ulrike Haage]], [[Arve Henriksen]], Alejandro Govea Zappino, [[Kammerflimmer Kollektief]], Jan Krause, [[Susanna Wallumrød|Susanna and the Magical Orchestra]]): ''Moonstruck'' / Label: intuition, SCHOTT Music & Media GmbH (2008)<br />
* Lydia Kavina (Theremin), Charles Peltz (Dir.), Ensemble Sospeso: ''Spellbound!'' Werke für Theremin und Kammerensemble, u.&nbsp;a. von [[Miklós Rózsa]], [[Howard Shore]], [[Christian Wolff (Komponist)|Christian Wolff]], [[Olga Neuwirth]]; Mode records, 2008<br />
* Carolina Eyck: ''Carolina Eyck spielt konzertante Werke für Theremin'', Werke von 13 verschiedenen Komponisten, mit Giulietta Koch – Klavier, Rebekka Markowski – Violoncello, Wiebke Lichtwark – Harfe, Magdalena Meitzner – Vibraphon/Percussion, 2008 SERVI Verlag, Berlin<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Albert Glinsky<br />
|Titel=Theremin – Ether Music and Espionage<br />
|Verlag=Univ. of Illinois Press<br />
|Datum=2000<br />
|ISBN=0-252-02582-2}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=André Ruschkowski<br />
|Titel=Elektronische Klänge und musikalische Entdeckungen<br />
|Verlag=Reclam<br />
|Ort=Stuttgart<br />
|Datum=1998<br />
|ISBN=3-15-009663-4<br />
|Kommentar=Überarb. und erw. Ausg. von „Soundscapes“}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Peter Donhauser<br />
|Titel=Elektrische Klangmaschinen: Die Pionierzeit in Deutschland und Österreich<br />
|Verlag=Böhlau Wien<br />
|Ort=Wien<br />
|Datum=2007<br />
|ISBN=978-3-205-77593-5}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Carolina Eyck<br />
|Titel=Die Kunst des Thereminspiels: Lehrbuch für das Theremin mit Noten, Texten und Fotos, mit über 150 Übungen und Etüden und ca. 20 bearbeiteten und neuen Musikstücken<br />
|Verlag=SERVI Verlag<br />
|Ort=Berlin<br />
|Datum=2006<br />
|ISBN=3-933757-07-X<br />
|Kommentar=deutsche Ausgabe}}; {{Literatur |Titel=The Art of Playing the Theremin |Verlag=SERVI Verlag |Ort=Berlin |Datum=2006 |ISBN=3-933757-08-8 |Kommentar=englische Ausgabe}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Matthias Sauer<br />
|Titel=Die Thereminvox – Konstruktion, Geschichte, Werke<br />
|Verlag=epOs-Music<br />
|Ort=Osnabrück<br />
|Datum=2008<br />
|ISBN=978-3-923486-96-0}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
{{Wiktionary}}<br />
* {{Spk-digital|Theremin Instrument|NAME=Theremin}}<br />
* [http://www.thereminvox.com/ Ausführliche Seite über das Theremin, mit Nachrichten und Diskussionsforum] (englisch)<br />
* [http://www.thereminworld.com/ Sehr reichhaltiges Portal zum Theremin, mit Nachrichten und Diskussionsforum] (englisch)<br />
* [http://netzspannung.org/learning/iswdh/theremines/ Anleitung zum Eigenbau eines Theremins] auf der Medienkunst-Plattform [http://netzspannung.org/ netzspannung.org]<br />
* [http://agis-www.informatik.uni-hamburg.de/WissPro/auditives/archive/M-Musik-und-Computer/M-Erste-Elektrische-Instrumente/kapitel3/theremin-klangbeispiel.html Klangbeispiel] ''Der Schwan'' aus [[Karneval der Tiere]] bei Uni Hamburg<br />
* [http://www.gaudi.ch/OpenTheremin/ Open Theremin]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4328687-2}}<br />
<br />
[[Kategorie:Elektrophon]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=201085522Alessandra Buonanno2020-06-18T08:46:44Z<p>Benjamin.Knispel: Added portrait picture</p>
<hr />
<div>[[Datei:Porträt Alessandra Buonanno.jpg|alternativtext=Bild von Alessandra Buonanno|mini|Alessandra Buonanno, Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam]]<br />
'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, und ist Mitglied der [[LIGO]] Scientific Collaboration. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik war sie 2014 Nachfolgerin für den emeritierten Gründungsdirektor [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/en/funded_projects/prizewinners/leibniz_prize/2018/buonanno/index.html |titel=DFG, German Research Foundation - Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref>. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/PostdoctoralFellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie hielt eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) und am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra - UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-us}}</ref>. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Außerdem ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam - Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied der LIGO Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=member&uid=12&search=name&target=Buonanno&order= |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[American Physical Society]]<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada<ref>{{Internetquelle |url=https://www.perimeterinstitute.ca/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno {{!}} Perimeter Institute |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] entwickelte sie 1999 den ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung. Das war an Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus der analytischen und numerischen Relativität zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie analysierte auch die hochentwickelten Optiken für die Laser[[interferometer]] für Gravitationswellendetektoren unter Ausnutzung quantenmechanischer Effekte. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
*2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
*2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref>, der Preis der Italienischen Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV).<br />
* 2018 erhält den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
*2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen (mit Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
*[https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=find%20a%20buonanno%2C%20alessandra%20%20and%20not%20cn%20LIGO%20and%20not%20cn%20VIRGO%20%20and%20not%20cn%20TAMA Liste wissenschaftlicher Publikationen (ohne Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
*[https://scholar.google.com/citations?user=M5pxAR0AAAAJ Alessandra Buoannos wissenschaftliche Publikationen] auf [[Google Scholar]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=201034669Alessandra Buonanno2020-06-16T14:51:53Z<p>Benjamin.Knispel: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, und ist Mitglied der [[LIGO]] Scientific Collaboration. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik war sie 2014 Nachfolgerin für den emeritierten Gründungsdirektor [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/en/funded_projects/prizewinners/leibniz_prize/2018/buonanno/index.html |titel=DFG, German Research Foundation - Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref>. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/PostdoctoralFellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie hielt eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) und am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra - UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-us}}</ref>. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Außerdem ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam - Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied der LIGO Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=member&uid=12&search=name&target=Buonanno&order= |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[American Physical Society]]<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada<ref>{{Internetquelle |url=https://www.perimeterinstitute.ca/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno {{!}} Perimeter Institute |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] entwickelte sie 1999 den ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung. Das war an Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus der analytischen und numerischen Relativität zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie analysierte auch die hochentwickelten Optiken für die Laser[[interferometer]] für Gravitationswellendetektoren unter Ausnutzung quantenmechanischer Effekte. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
*2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
*2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref>, der Preis der Italienischen Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV).<br />
* 2018 erhält den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
*2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen (mit Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
*[https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=find%20a%20buonanno%2C%20alessandra%20%20and%20not%20cn%20LIGO%20and%20not%20cn%20VIRGO%20%20and%20not%20cn%20TAMA Liste wissenschaftlicher Publikationen (ohne Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
*[https://scholar.google.com/citations?user=M5pxAR0AAAAJ Alessandra Buoannos wissenschaftliche Publikationen] auf [[Google Scholar]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=201034471Alessandra Buonanno2020-06-16T14:44:13Z<p>Benjamin.Knispel: /* Weblinks */ Publikationslinks aktualisiert</p>
<hr />
<div>'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, und ist Mitglied der [[LIGO]] Scientific Collaboration. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik war sie 2014 Nachfolgerin für den emeritierten Gründungsdirektor [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/en/funded_projects/prizewinners/leibniz_prize/2018/buonanno/index.html |titel=DFG, German Research Foundation - Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref>. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/PostdoctoralFellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie hielt eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) und am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra - UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-us}}</ref>. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Außerdem ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam - Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied der LIGO Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=member&uid=12&search=name&target=Buonanno&order= |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[American Physical Society]]<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada<ref>{{Internetquelle |url=https://www.perimeterinstitute.ca/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno {{!}} Perimeter Institute |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] entwickelte sie 1999 den ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung. Das war an Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus der analytischen und numerischen Relativität zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie analysierte auch die hochentwickelten Optiken für die Laser[[interferometer]] für Gravitationswellendetektoren unter Ausnutzung quantenmechanischer Effekte. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
*2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
*2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref>, der Preis der Italienischen Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV).<br />
* 2018 erhält den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
*2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen (mit Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
*[https://inspirehep.net/literature?sort=mostrecent&size=25&page=1&q=find%20a%20buonanno%2C%20alessandra%20%20and%20not%20cn%20LIGO%20and%20not%20cn%20VIRGO%20%20and%20not%20cn%20TAMA Liste wissenschaftlicher Publikationen (ohne Publikationen innerhalb der LIGO Scientific Collaboration)]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=201030750Alessandra Buonanno2020-06-16T12:39:18Z<p>Benjamin.Knispel: /* Ausbildung und Entwicklung */ Belege eingefügt, Mitgliedschaft in der LIGO Scientific Collaboration belegt eingefügt.</p>
<hr />
<div>'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, und ist Mitglied der [[LIGO]] Scientific Collaboration. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik war sie 2014 Nachfolgerin für den emeritierten Gründungsdirektor [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dfg.de/en/funded_projects/prizewinners/leibniz_prize/2018/buonanno/index.html |titel=DFG, German Research Foundation - Prof. Dr. Alessandra Buonanno |abruf=2020-06-16}}</ref>. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://burkeinstitute.caltech.edu/people/PostdoctoralFellows |titel=Postdoctoral Fellows of the Burke Institute |werk=Walter Burke Institute for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie hielt eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) und am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen<ref>{{Internetquelle |autor=Anne Suplee |url=https://umdphysics.umd.edu/people/faculty/current/item/67-buonanno.html |titel=Buonanno, Alessandra - UMD Physics |abruf=2020-06-16 |sprache=en-us}}</ref>. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Außerdem ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.physik.hu-berlin.de/de/kolloquium/kolloquia/sonderkolloquium-zur-verleihung-einer-honorarprofessur-an-prof-dr-alessandra-buonanno-albert-einstein-institut-potsdam?set_language=de |titel=Sonderkolloquium zur Verleihung einer Honorarprofessur an Prof. Dr. Alessandra Buonanno (Albert-Einstein-Institut, Potsdam) |werk=Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Physik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=de}}</ref> und an der [[Universität Potsdam]]<ref name="Modellfrau" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.physik.uni-potsdam.de/index.php?&people_id=595&m=visitenkarte,self |titel=Universität Potsdam - Institut für Physik und Astronomie |abruf=2020-06-16}}</ref>. Buonanno ist Mitglied der LIGO Scientific Collaboration<ref>{{Internetquelle |url=https://roster.ligo.org/roster.php?do=member&uid=12&search=name&target=Buonanno&order= |titel=LIGO Scientific Collaboration Directory |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.radcliffe.harvard.edu/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno |datum=2012-03-16 |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.isgrg.org/fellows.php |titel=Fellows of the International Society on General Relativity and Gravitation |werk=The International Society on General Relativity and Gravitation |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[American Physical Society]]<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/news/department-news/593-alessandra-buonanno-named-2011-aps-fellow-1.html |titel=Alessandra Buonanno Named 2011 APS Fellow - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref> und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada<ref>{{Internetquelle |url=https://www.perimeterinstitute.ca/people/alessandra-buonanno |titel=Alessandra Buonanno {{!}} Perimeter Institute |abruf=2020-06-16}}</ref>.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] entwickelte sie 1999 den ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung. Das war an Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus der analytischen und numerischen Relativität zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie analysierte auch die hochentwickelten Optiken für die Laser[[interferometer]] für Gravitationswellendetektoren unter Ausnutzung quantenmechanischer Effekte. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
*2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
*2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref>, der Preis der Italienischen Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV).<br />
* 2018 erhält den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
*2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=201030128Alessandra Buonanno2020-06-16T12:16:21Z<p>Benjamin.Knispel: /* Auszeichnungen */ Ergänzungen und Belege</p>
<hr />
<div>'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, und ist Mitglied der [[LIGO]] Scientific Collaboration. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik war sie 2014 Nachfolgerin für den emeritierten Gründungsdirektor [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]], wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie hielt eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) und am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Außerdem ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und an der [[Universität Potsdam]].<ref name="Modellfrau" /><br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation, der [[American Physical Society]] und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] entwickelte sie 1999 den ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung. Das war an Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus der analytischen und numerischen Relativität zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie analysierte auch die hochentwickelten Optiken für die Laser[[interferometer]] für Gravitationswellendetektoren unter Ausnutzung quantenmechanischer Effekte. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2000 zeichnete die Italian Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) sie mit dem SIGRAV-Preis aus<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sigrav.org/i-premi-sigravthe-sigrav-prizes.html |titel=The SIGRAV Prizes . SIGRAV |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
*2007 erhielt sie ein Richard A. Ferrell Distinguished Faculty Fellowship von der University of Maryland, College Park<ref>{{Internetquelle |url=https://umdphysics.umd.edu/about-us/awards.html#the-richard-a-ferrell-distinguished-faculty-fellowship |titel=Awards - UMD Physics |abruf=2020-06-16}}</ref><br />
*2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Breakthrough Prize in Fundamental Physics im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://breakthroughprize.org/News/32 |titel=Breakthrough Prize – Special Breakthrough Prize In Fundamental Physics Awarded For Detection Of Gravitational Waves 100 Years After Albert Einstein Predicted Their Existence |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref>, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]] im Jahr 2016<ref>{{Internetquelle |url=https://gruber.yale.edu/cosmology/2016/ligo-discovery-team |titel=The LIGO Discovery Team {{!}} Gruber Foundation |abruf=2020-06-16}}</ref>, der Preis der Italienischen Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV).<br />
* 2018 erhält den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn" /><ref name="Modellfrau" /><br />
*2019 wurde sie mit dem 8th Benjamin Lee Professorship, Asian Pacific Center for Theoretical Physics, Süd-Korea, ausgezeichnet<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.apctp.org/sub02/index84.php?mcode=84 |titel=Benjamin Lee Professorship |werk=Asia Pacific Center for Theoretical Physics |hrsg= |datum= |abruf=2020-06-16 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alessandra_Buonanno&diff=201029656Alessandra Buonanno2020-06-16T11:58:41Z<p>Benjamin.Knispel: Institutsnamen in der Lede korrigiert; /* Ausbildung und Entwicklung */ Fehlenden Nachnamen ergänzt; /* Arbeitsgebiete */ Link zu Gravitationswellendetektoren ergänzt, sprachliche Korrekturen</p>
<hr />
<div>'''Alessandra Buonanno''' (* [[1968]] in [[Italien]])<ref name="Modellfrau">Torsten Harmsen: (15. März 2018):<br />''Modellfrau der Physik. Die Potsdamer Gravitationsexpertin Alessandra Buonanno erhält den Leibniz-Preis mit 2,5&nbsp;Millionen [[Euro]]''. In: [[Berliner Zeitung]], S. 17 (Printausgabe); <br />[https://www.berliner-zeitung.de/29869852 ''Leibniz-Preis: Alessandra Buonanno erforscht das Flüstern der Schwarzen Löcher''] (online-Ausgabe).</ref> ist eine italienisch-US-amerikanische [[Physiker]]in, die auf dem Gebiet der theoretischen [[Gravitationswellen]][[physik]] und der [[Kosmologie]] arbeitet. Sie ist seit 2014 [[Manager (Wirtschaft) |Direktorin]] am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in [[Potsdam]], wo sie die Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie (Astrophysical and Cosmological Relativity) leitet. Sie hält seit dem Jahr 2005 eine Professur an der [[University of Maryland]] in College Park, Maryland, und ist Mitglied der [[LIGO]] Scientific Collaboration. Am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik war sie 2014 Nachfolgerin für den emeritierten Gründungsdirektor [[Bernard Schutz|Bernard F. Schutz]].<ref> Rufannahmen ''Gravitationswellen auf der Spur'', in: Personalien 2014, Beileger zum Jahresbericht 2014 der Max-Planck-Gesellschaft, Seite 4 (Artikel über Buonanno)</ref><br />
<br />
== Ausbildung und Entwicklung ==<br />
Bereits im [[Gymnasium]] in Italien interessierte sich Alessandra Buonanno für Teilchenphysik und las populäre Artikel und Bücher zu dieser Thematik.<ref name="Modellfrau"/> Buonanno erwarb 1993 den [[Doktor#Italien|Laurea-Abschluss]] in Physik an der [[Universität Pisa]] und wurde dort 1996 promoviert. Nach einem Forschungsaufenthalt am [[CERN]]<ref name="inspire">{{cite web|url=http://inspirehep.net/author/profile/A.Buonanno.1|title=Buonanno, Alessandra - Author profile|publisher=[[INSPIRE-HEP]]|accessdate=2019-07-17}}</ref> und einer Post[[doktorand]]enstelle am [[Institut des Hautes Études Scientifiques]] (IHES) in Frankreich war sie Tolman-Prize [[Fellow]] am [[California Institute of Technology]] (Caltech) in den [[Vereinigte Staaten|USA]], wo sie diverse Male zwischen 2002 und 2014 als Gastwissenschaftlerin tätig war. Sie hielt eine permanente wissenschaftliche Stelle am Institut d'Astrophysique de Paris (IAP) und am Laboratoire Astroparticule et Cosmologie (APC) des [[Centre national de la recherche scientifique|Centre National de la Recherche Scientifique]] (CNRS) in Paris. Im Jahr 2005 wurde sie als Professorin für Physik an die [[University of Maryland at College Park]] berufen. Seit 2014 ist sie Direktorin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam.<ref>[http://www.aei.mpg.de/1129059/New_Director_AB Mitteilung des MPI zur Ernennung von Alessandra Buonanno als Direktorin 2014].</ref> Außerdem ist sie [[Honorarprofessor]]in an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und an der [[Universität Potsdam]].<ref name="Modellfrau" /><br />
<br />
Buonanno war ein Fellow der ''Alfred P. Sloan Foundation'' an der University of Maryland. Sie war ein ''William-and-Flora Hewlett-[[Fellow]]'' am Radcliffe Institute for Advanced Study der [[Harvard University]]. Sie ist Fellow der International Society for General Relativity and Gravitation, der [[American Physical Society]] und sie ist Distinguished Visiting Research Chair am [[Perimeter-Institut]] in Waterloo, Kanada.<br />
<br />
Sie hat die US-Staatsbürgerschaft.<ref name="pnn">Steffi Pyanoe: [http://www.pnn.de/campus/1266518/ ''Alessandra Buonanno erhält Leibniz-Preis. Deutschlands wichtigster Forschungspreis geht nach Potsdam''], in: [[Potsdamer Neueste Nachrichten]], 14. März 2018; abgerufen am 15. März 2018.</ref><br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Buonanno befasst sich mit der analytischen Modellierung der Dynamik [[Schwarzes Loch|Schwarzer Löcher]] in der Allgemeinen Relativitätstheorie, dem Wechselspiel von analytischer und numerischer Relativitätstheorie und der Suche nach Gravitationswellen mit laserinterferometrischen [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] ([[GEO600]], [[LIGO]] und [[Virgo (Gravitationswellendetektor) |Virgo)]]. Zusammen mit [[Thibault Damour]] entwickelte sie 1999 den ''Effective One Body'' (EOB)-Formalismus für die analytische Lösung umeinander kreisender Schwarzer Löcher auf dem Weg zur Verschmelzung. Das war an Ansatz, um die {{"|erste komplette Wellenform der Gravitationswellen von verschmelzenden Schwarzen Löchern analytisch}} voraussagen zu können. Des Weiteren ist Buonanno eine der Pionierinnen, Resultate aus der analytischen und numerischen Relativität zur effizienten und präzisen Berechnung von Wellenform-Modellen zu kombinieren, welche zur Suche nach Gravitationswellen verwendet werden können, die bei der Verschmelzung kompakter binärer Objekte ausgesendet werden. Solch präzise Wellenformen erlauben Rückschlüsse auf astrophysikalische Prozesse und Parameter und ermöglichen Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie. Sie analysierte auch die hochentwickelten Optiken für die Laser[[interferometer]] für Gravitationswellendetektoren unter Ausnutzung quantenmechanischer Effekte. Außerdem befasst sie sich mit Gravitationswellen im frühen Universum.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 2016 erhielt sie mit [[Karsten Danzmann]] und [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13, Staatspreis für drei Wellen-Forscher</ref><br />
* Ihr wurden (als Teil der LIGO Scientific Collaboration) folgende weitere Preise verliehen:<br />der Special Fundamental Physics Prize, der [[Gruber-Preis für Kosmologie]], der Preis der Italienischen Society of General Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV).<br />
* 2018, 19. März: Zusammen mit ihrem Potsdamer Forschungsteam erhält Buonanno den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] für den weltweit ersten Nachweis der Existenz von Gravitationswellen.<ref name="pnn"/><ref name="Modellfrau"/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.aei.mpg.de/1282509/Homepage_of_Alessandra_Buonanno? Homepage von Alessandra Buonanno am MPI Gravitationsphysik Potsdam]<br />
* [http://perimeterinstitute.ca/videos/meet-scientist-prof-alessandra-buonanno Interview, Perimeter Institute]<br />
* [https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview von Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
* [http://inspirehep.net/search?ln=en&ln=en&p=find+a+buonanno%2C+a&of=hb&action_search=Search&sf=earliestdate&so=d&rm=&rg=25&sc=0 Liste wissenschaftlicher Publikationen]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=|LCCN=|NDL=|VIAF=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2017-10-25}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Buonanno, Alessandra}}<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (College Park, Maryland)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Träger des Niedersächsischen Staatspreises]]<br />
[[Kategorie:Leibnizpreisträger]]<br />
[[Kategorie:Italiener]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1968]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
[[Kategorie:Person (CERN)]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Buonanno, Alessandra<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=italienische theoretische Physikerin in den Bereichen Gravitationswellenphysik und Kosmologie<br />
|GEBURTSDATUM=1968<br />
|GEBURTSORT=[[Italien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=200625569Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-06-04T13:29:26Z<p>Benjamin.Knispel: /* Arbeitsgebiete */ Aktualisierung der Abteilungen und ihrer Forschungsthemen; Ergänzungen zu der IMPRS on Gravitational Wave Astronomy; Homepage-Link auf die deutsche Seite gesetzt</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]].<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]], [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
*Die Abteilung „Numerische und Relativistische Astrophysik“ erforscht unter der Leitung von Masaru Shibata Verschmelzungen von [[Neutronenstern|Neutronensternen]] und gemischten Binärsystemen – [[Doppelsternensystem|Doppelsysteme]] aus einem schwarzen Loch und einem Neutronenstern – sowie kollabierende Sternenkerne, bei denen schwarze Löcher entstehen. <br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von [[Gravitationswellendetektor|Gravitationswellendetektoren]] sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]).<br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein@home|Einstein@Home]]), sowie der Suche nach [[Pulsar|Pulsaren]].<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]], dem [[Laser Zentrum Hannover]], der [[Universität Potsdam]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität]] und dem [[Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam|Leibniz-Institut für Astrophysik]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
*[https://www.aei.mpg.de/2162/de Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (deutsch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de/ Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=200621867Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-06-04T12:38:40Z<p>Benjamin.Knispel: /* Geschichte */ Der Wissenschaftspark Golm wurde umbenannt in Potsdam Science Park (https://potsdam-sciencepark.de/)</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]].<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Potsdam Science Park in Potsdam-[[Golm (Potsdam)|Golm]].<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA).<br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein@home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de/ Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=200620765Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-06-04T12:34:40Z<p>Benjamin.Knispel: Korrekturen und Ergänzungen im Einleitung-/Übersichtsabsatz</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft|Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V.]] (MPG). Das Institut hat Standorte in [[Potsdam]] und in [[Hannover]].<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]], [[Datenanalyse]], [[Astrophysik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam.<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA).<br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein@home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de/ Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=200617545Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2020-06-04T12:23:45Z<p>Benjamin.Knispel: Korrektur der Leitungspersonen des Instituts gemäß https://www.aei.mpg.de/173188/3-Management</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik<br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und [[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Alessandra Buonanno]] (Geschäftsführende Direktorin), [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] (Stellv. Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e.&nbsp;V. (MPG). Der theoretische Zweig des Instituts befindet sich in [[Potsdam]], der experimentelle Zweig in [[Hannover]].<br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam.<br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen.<br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[Datei:AEI Potsdam Golm.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[Datei:AEI Hannover 2015.jpg|mini|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA).<br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein@home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs – International Max Planck Research Schools ==<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Max Planck Institute for Gravitational Physics|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de/ Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online – Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de/ IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0|LCCN=nr/98/20872|VIAF=141611094}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}}<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=170285220Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2017-10-24T13:22:15Z<p>Benjamin.Knispel: Aktualisierung des IMPRS-Programms</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik <br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und <br />
[[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Karsten Danzmann|Karsten Danzmann]] (Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG). Der theoretische Zweig des Instituts befindet sich in [[Potsdam]], der experimentelle Zweig in [[Hannover]]. <br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[Angewandte Forschung|angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam. <br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen. <br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[File:AEI Potsdam Golm.jpg|miniatur|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[File:AEI Hannover 2015.jpg|miniatur|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA). <br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein%40home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs - International Max Planck Research Schools ==<br />
<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Humboldt-Universität zu Berlin]], der [[Universität Potsdam]], IISER Thiruvananthapuram und dem Chennai Mathematical Institute in den Bereichen klassische Gravitation, Quantengravitation und der Teilchenphysik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks == <br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online - Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.imprs-gcq.aei.mpg.de/ International Max Planck Research School for Mathematical and Physical Aspects of Gravitation, Cosmology and Quantum Field Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}} <br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=170284523Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2017-10-24T12:57:18Z<p>Benjamin.Knispel: Bildunterschriften der Bilder angepasst</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik <br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und <br />
[[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Karsten Danzmann|Karsten Danzmann]] (Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG). Der theoretische Zweig des Instituts befindet sich in [[Potsdam]], der experimentelle Zweig in [[Hannover]]. <br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[Angewandte Forschung|angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam. <br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen. <br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[File:AEI Potsdam Golm.jpg|miniatur|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Potsdam]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[File:AEI Hannover 2015.jpg|miniatur|Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik, Teilinstitut Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA). <br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein%40home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs - International Max Planck Research Schools ==<br />
<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und der [[Universität Potsdam]] in den Bereichen Quantengravitation und mathematische Physik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks == <br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online - Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.aei.mpg.de/14274/IMPRS IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}} <br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=170284404Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2017-10-24T12:52:25Z<p>Benjamin.Knispel: Information zur Funktion von Karsten Danzmann als Geschäftsführender Direktor ergänzt.</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik <br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und <br />
[[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Karsten Danzmann|Karsten Danzmann]] (Geschäftsführender Direktor)<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG). Der theoretische Zweig des Instituts befindet sich in [[Potsdam]], der experimentelle Zweig in [[Hannover]]. <br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[Angewandte Forschung|angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam. <br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen. <br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[File:AEI Potsdam Golm.jpg|miniatur|AEI Golm]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[File:AEI Hannover 2015.jpg|miniatur|AEI Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA). <br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein%40home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs - International Max Planck Research Schools ==<br />
<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und der [[Universität Potsdam]] in den Bereichen Quantengravitation und mathematische Physik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks == <br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online - Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.aei.mpg.de/14274/IMPRS IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}} <br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Benjamin.Knispel&diff=170284211Benutzer:Benjamin.Knispel2017-10-24T12:46:03Z<p>Benjamin.Knispel: Link reparieren</p>
<hr />
<div>Ich habe an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] Physik studiert und in Physik an der Leibniz Universität Hannover und am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in Hannover im Jahr 2011 promoviert. Meine [[bibcode:2011PhDT.......293K|Doktorarbeit]] beschäftigt sich mit [[Pulsar]]-Entdeckungen durch das verteilte Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]] und dem stärksten zu erwartenden kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]-Signal.<br />
<br />
Nach meiner Promotion arbeitete ich als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) an Suchen nach [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] mit dem verteilten freiwilligen Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Nebenbei war ich in Teilzeit für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Instituts zuständig. Seit August 2015 bin ich in Vollzeit als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover zuständig. Ich bin außerdem Mitglied der LIGO Scientific Collaboration und dort im Education and Public Outreach Committee aktiv.<br />
<br />
Ich bemühe mich darum, meine Beiträge im enzyklopädischen Stil zu halten und bin mir bewusst, dass es dabei zu einem [[WP:Interessenkonflikt]] bei der Bearbeitung von Seiten über mein Institut kommen kann. Ich werde versuchen, einen [[Wikipedia:Neutraler Standpunkt|WP:NPOV]] einzunehmen. Sollte jemand einen solchen Konflikt feststellen, bitte ich darum, mich entsprechend darauf hinzuweisen.</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Benjamin.Knispel&diff=170284187Benutzer:Benjamin.Knispel2017-10-24T12:45:13Z<p>Benjamin.Knispel: Link reparieren</p>
<hr />
<div>Ich habe an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] Physik studiert und in Physik an der Leibniz Universität Hannover und am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in Hannover im Jahr 2011 promoviert. Meine [[bibcode:2011PhDT.......293K|Doktorarbeit]] beschäftigt sich mit [[Pulsar]]-Entdeckungen durch das verteilte Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]] und dem stärksten zu erwartenden kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]-Signal.<br />
<br />
Nach meiner Promotion arbeitete ich als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) an Suchen nach [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] mit dem verteilten freiwilligen Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Nebenbei war ich in Teilzeit für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Instituts zuständig. Seit August 2015 bin ich in Vollzeit als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover zuständig. Ich bin außerdem Mitglied der LIGO Scientific Collaboration und dort im Education and Public Outreach Committee aktiv.<br />
<br />
Ich bemühe mich darum, meine Beiträge im enzyklopädischen Stil zu halten und bin mir bewusst, dass es dabei zu einem Interessenkonflikt bei der Bearbeitung von Seiten über mein Institut kommen kann. Ich werde versuchen, einen [[Wikipedia:Neutraler Standpunkt|WP:NPOV]] einzunehmen. Sollte jemand einen solchen Konflikt feststellen, bitte ich darum, mich entsprechend darauf hinzuweisen.</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Benjamin.Knispel&diff=170284163Benutzer:Benjamin.Knispel2017-10-24T12:44:26Z<p>Benjamin.Knispel: Ergänzung zu Interessenkonflikt</p>
<hr />
<div>Ich habe an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] Physik studiert und in Physik an der Leibniz Universität Hannover und am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in Hannover im Jahr 2011 promoviert. Meine [[bibcode:2011PhDT.......293K|Doktorarbeit]] beschäftigt sich mit [[Pulsar]]-Entdeckungen durch das verteilte Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]] und dem stärksten zu erwartenden kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]-Signal.<br />
<br />
Nach meiner Promotion arbeitete ich als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) an Suchen nach [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] mit dem verteilten freiwilligen Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Nebenbei war ich in Teilzeit für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Instituts zuständig. Seit August 2015 bin ich in Vollzeit als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover zuständig. Ich bin außerdem Mitglied der LIGO Scientific Collaboration und dort im Education and Public Outreach Committee aktiv.<br />
<br />
Ich bemühe mich darum, meine Beiträge im enzyklopädischen Stil zu halten und bin mir bewusst, dass es dabei zu einem Interessenkonflikt bei der Bearbeitung von Seiten über mein Institut kommen kann. Ich werde versuchen, einen <nowiki>[[WP:NPOV]]</nowiki> einzunehmen. Sollte jemand einen solchen Konflikt feststellen, bitte ich darum, mich entsprechend darauf hinzuweisen.</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Benjamin.Knispel&diff=170283969Benutzer:Benjamin.Knispel2017-10-24T12:37:57Z<p>Benjamin.Knispel: </p>
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<div>Ich habe an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] Physik studiert und in Physik an der Leibniz Universität Hannover und am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in Hannover im Jahr 2011 promoviert. Meine [[bibcode:2011PhDT.......293K|Doktorarbeit]] beschäftigt sich mit [[Pulsar]]-Entdeckungen durch das verteilte Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]] und dem stärksten zu erwartenden kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]-Signal.<br />
<br />
Nach meiner Promotion arbeitete ich als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) an Suchen nach [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] mit dem verteilten freiwilligen Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Nebenbei war ich in Teilzeit für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Instituts zuständig. Seit August 2015 bin ich in Vollzeit als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover zuständig. Ich bin außerdem Mitglied der LIGO Scientific Collaboration und dort im Education and Public Outreach Committee aktiv.</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Benjamin.Knispel&diff=170283903Benutzer:Benjamin.Knispel2017-10-24T12:35:57Z<p>Benjamin.Knispel: </p>
<hr />
<div>Ich habe an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] Physik studiert und in Physik an der Leibniz Universität Hannover und am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in Hannover im Jahr 2011 promoviert. Meine [[adsabs.harvard.edu/abs/2011PhDT.......293K|Doktorarbeit]] beschäftigt sich mit [[Pulsar]]-Entdeckungen durch das verteilte Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]] und dem stärksten zu erwartenden kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]-Signal.<br />
<br />
Nach meiner Promotion arbeitete ich als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) an Suchen nach [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] mit dem verteilten freiwilligen Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Nebenbei war ich in Teilzeit für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Instituts zuständig. Seit August 2015 bin ich in Vollzeit als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover zuständig. Ich bin außerdem Mitglied der LIGO Scientific Collaboration und dort im Education and Public Outreach Committee aktiv.</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=170283734Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2017-10-24T12:29:14Z<p>Benjamin.Knispel: /* Arbeitsgebiete */ Verlinkung zu Bruce Allens Wikipedia-Seite</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik <br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und <br />
[[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Karsten Danzmann|Karsten Danzmann]]<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG). Der theoretische Zweig des Instituts befindet sich in [[Potsdam]], der experimentelle Zweig in [[Hannover]]. <br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[Angewandte Forschung|angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam. <br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen. <br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[File:AEI Potsdam Golm.jpg|miniatur|AEI Golm]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[File:AEI Hannover 2015.jpg|miniatur|AEI Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA). <br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein%40home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs - International Max Planck Research Schools ==<br />
<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und der [[Universität Potsdam]] in den Bereichen Quantengravitation und mathematische Physik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks == <br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online - Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.aei.mpg.de/14274/IMPRS IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}} <br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karsten_Danzmann&diff=170283164Karsten Danzmann2017-10-24T12:04:27Z<p>Benjamin.Knispel: /* Leben und Wirken */ Korrektur von Tippfehlern</p>
<hr />
<div>[[Datei:Karsten Danzmann Wissenschaftspreis 2016 Halbprofil cropped.jpg|mini|hochkant=0.8|Karsten Danzmann (2016)]]<br />
'''Karsten Danzmann''' (* [[6. Februar]] [[1955]] in [[Rotenburg (Wümme)]]) ist ein deutscher [[Physiker]], der sich mit dem Nachweis von [[Gravitationswelle]]n und der Entwicklung der dazu benötigten [[Laser]]-Technologien beschäftigt.<br />
<br />
== Leben und Wirken ==<br />
Danzmann studierte von 1973 bis 1977 Physik an der [[TU Clausthal]] ([[Diplom]]) und der [[Universität Hannover|Technischen Universität Hannover]], wo er 1980 [[Promotion (Doktor)|promoviert]] wurde. Ab 1978 war er [[wissenschaftlicher Mitarbeiter]] am Institut für [[Plasma (Physik)|Plasmaphysik]] in Hannover, ab 1982 [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-Gastwissenschaftler an der [[Stanford University]]. Von 1983 bis 1986 war er an der [[Physikalisch-Technische Bundesanstalt|Physikalisch-Technischen Bundesanstalt]] (PTB) in [[Berlin]] tätig. Von 1986 bis 1990 war er Assistenzprofessor in Stanford und danach bis zum Jahr 1993 Projektleiter im Sonderforschungsbereich [[Gravitationswellendetektor]]en am [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] in [[Garching bei München|Garching]]. Ab 1993 war er Professor an der Technischen Universität Hannover und dort Direktor des Instituts für Atom- und Molekülphysik (ab 2005 in ''Institut für Gravitationsphysik'' umbenannt), sowie ab 1994 gleichzeitig Leiter der Außenstelle des Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Hannover. Ab 2002 wurde die Außenstelle in Hannover Teil des [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik]] (Albert Einstein Institut), wo Danzmann zum Direktor berufen wurde. Er leitet dort die Abteilung Laserinterferometrie und [[Gravitationswellenastronomie]].<br />
<br />
In Hannover leitet er seit den 1990er Jahren das Projekt des deutsch-britischen Gravitationswellendetektors [[Geo 600|GEO600]] in [[Ruthe]] bei [[Sarstedt]]. Es wurde zum Nachweis von [[Gravitationswelle]]n mittels Laser-[[Michelson-Interferometer|Interferometrie]]<ref>Peter Aufmuth, Karsten Danzmann: ''Auftakt zum Konzert der Sterne. Geo 600 beginnt mit der Suche nach Gravitationswellen''. In: ''[[Physik Journal]]'', Jg. 1 (2002), Heft 1, S. 33–38, {{ISSN|1617-9439}}</ref> geschaffen und diente auch zur Technologieentwicklung für die [[LIGO]]-Detektoren. Er gilt als „geistiger Vater und treibender Pionier“ der [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]]-Satelliten-Mission<ref>[https://www.dpg-physik.de/presse/pressemit/2017/dpg-pm-2017-19.html ''Otto-Hahn-Preis 2017 geht an den Gravitationswellenforscher Karsten Danzmann'']. Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Frankfurt am Main, der Gesellschaft Deutscher Chemiker e. V. (GDCh) und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) vom 13. Juli 2017</ref> und leitet von europäischer Seite ihre Entwicklung.<ref>Roman Schnabel, Gerhard Heinzel, Harald Lück, Benno Willke, Karsten Danzmann: ''Wellen aus dem Rauschen fischen. Modernste Physik in der Anwendung; zukünftige Teleskope für Gravitationswellenastronomie''. In: ''Physik Journal'', Jg. 8 (2009), Heft 9, S. 33, {{ISSN|1617-9439}}.</ref> <br />
<br />
Forscher von Danzmann's Institut in Hannover (Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik) machten am 14.&nbsp;September 2015 vormittags (MESZ) die erste Beobachtung einer Gravitationswelle, die von Detektoren des LIGO-Observatoriums gemessen wurde.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.aei.mpg.de/gwdetektion|titel=Gravitationswellen 100 Jahre nach Einsteins Vorhersage entdeckt|autor=Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik|datum=2016-02-11|zugriff=2017-10-04|sprache=de}}</ref> Die LIGO-Kollaboration gab die Beobachtung erst im Februar 2016 nach ausführlicher Datenanalyse bekannt, da man eine später zurückgenommene Erfolgsmeldung wie bei [[Background Imaging of Cosmic Extragalactic Polarization|BICEP]] vermeiden wollte.<br />
<br />
== Auszeichnungen und Mitgliedschaften ==<br />
Im Jahr 1991 erhielt Karsten Danzmann den [[Max-Planck-Forschungspreis]] gemeinsam mit [[James Hough]], [[Glasgow University]]. Für seinen wichtigen Beitrag zur Entdeckung der Gravitationswellen erhielt er 2016 mit [[Bruce Allen (Physiker)|Bruce Allen]] und [[Alessandra Buonanno]] den [[Niedersächsischer Staatspreis|Niedersächsischen Staatspreis]].<ref>[http://www.niedersachsen.de/land_leute/menschen/sehr_geehrte_niedersachsen/der-niedersaechsische-staatspreis-20065.html ''Der Niedersächsische Staatspreis'']</ref> Danzmann wurde dafür gewürdigt, dass er die Entwicklung und den Betrieb der extrem empfindlichen Detektoren vorantrieb, die die direkte Beobachtung der Gravitationswellen in der LIGO-Kollaboration ermöglichte.<ref>''Staatspreis für drei Wellen-Forscher'' in: [[Hannoversche Allgemeine Zeitung]] vom 1. Juni 2016, S. 13.</ref> Danzmann wurde 2016 mit dem [[Wissenschaftspreis Niedersachsen]]<ref>[http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Wissenschaftspreis-fuer-Gravationswellen-Entdecker ''Gravitationswellen-Entdecker erhält Preis''] in: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 17. November 2016</ref><ref>[http://www.mwk.niedersachsen.de/aktuelles/presseinformationen/ministerin-heinen-kljaji-verleiht-wissenschaftspreis-niedersachsen-2016--148765.html ''Ministerin Heinen-Kljajić verleiht Wissenschaftspreis Niedersachsen 2016''] Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur vom 17. November 2016</ref> und dem Wissenschaftspreis der [[Fritz-Behrens-Stiftung]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.volkswagenstiftung.de/nc/aktuelles-presse/presse/pressedet/news/detail/artikel/wissenschaftspreise-fuer-karsten-danzmann-und-kai-sina-fritz-behrens-stiftung-bedenkt-forscher-mit-je-30000-euro/marginal/5175.html |titel=Wissenschaftspreise für Karsten Danzmann und Kai Sina: Fritz Behrens Stiftung bedenkt Forscher mit je 30.000 Euro: VolkswagenStiftung |autor= |werk=volkswagenstiftung.de |datum=2015-09-14 |zugriff=2016-11-30}}</ref> Für 2017 wurde Danzmann der [[Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft]] zugesprochen.<ref>[http://www.aei.mpg.de/2056177/koerberpreis2017 ''Karsten Danzmann erhält Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft 2017''] Albert-Einstein-Institut vom 31. Mai 2017 </ref> 2017 erhielt er außerdem den [[Otto-Hahn-Preis]].{{#tag:ref|{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Gravitationswellen-und-die-Rule-of-Three-des-Nobelpreises-3848176.html |titel=Gravitationswellen und die "Rule of Three" des Nobelpreises |autor=Andreas Stiller |hrsg=[[Heise online]] |werk= |datum=2017-10-01 |zugriff=2017-10-02 |kommentar= }}}}<br />
<br />
Danzmann ist Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften und der Literatur]] in [[Mainz]].<ref>Mitgliedseintrag von [http://www.adwmainz.de/mitglieder/profil/prof-dr-rer-nat-karsten-danzmann.html Karsten Danzmann] bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, abgerufen am 11. Oktober 2017</ref> Er ist ebenfalls Mitglied der [[Akademie der Wissenschaften in Hamburg]] und wurde 2009 [[Fellow]] der [[American Physical Society]].<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* ''Erschütterungen der Raumzeit : Karsten Danzmann, Teilinstitut Hannover des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik, Golm.'' In: Max-Planck-Gesellschaft: ''Jahrbuch 2003.'' Saur, München 2003, ISBN 3-598-24930-6, S. 75-76. (Artikel über Danzmann)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{DNB-Portal|1036665275}}<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.amps.uni-hannover.de/personal/danzmann.html | wayback=20160416112857 | text=Homepage in Hannover}}<br />
* [http://www.awhamburg.de/forschung/arbeitsgruppen/mitgliedsdetails/karsten-danzmann.html Karsten Danzmann] auf der Seite der Akademie der Wissenschaften in Hamburg<br />
* [https://www.youtube.com/watch?v=zR3oCuQ5uWc Gravitationswellen: Der Kosmos bebt], Film auf dem Youtube-Kanal der Max-Planck-Gesellschaft über die Arbeit von Danzmann und GEO 600, 2012.<br />
*[https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview mit Danzmann, Allen, Buonanno] bei Max Wissen, 2016<br />
* Bärbel Hilbig: [http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Forscher-Karsten-Danzmann-hat-auch-ohne-Nobelpreis-gute-Laune ''Auch ohne Nobelpreis: „Wir sind alle guter Laune“''] Interview mit Karsten Danzmann in: ''[[Hannoversche Allgemeine Zeitung]]'' vom 4. Oktober 2017, S. 19<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1036665275|VIAF=304550031}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Danzmann, Karsten}}<br />
[[Kategorie:Physiker (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)]]<br />
[[Kategorie:Max-Planck-Forschungspreisträger]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur]]<br />
[[Kategorie:Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Danzmann, Karsten<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=6. Februar 1955<br />
|GEBURTSORT=[[Rotenburg (Wümme)]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Max-Planck-Institut_f%C3%BCr_Gravitationsphysik&diff=170283022Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik2017-10-24T11:58:00Z<p>Benjamin.Knispel: Regulärer Wechsel des Geschäftsführenden Direktors von Bruce Allen zu Karsten Danzmann im August 2017</p>
<hr />
<div>{{Infobox Forschungseinrichtung in Deutschland<br />
| Titel = Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik <br />(Albert-Einstein-Institut)<br />
| Bild = <br />
| Bildunterschrift = <br />
| Bildbreite = <br />
| Kategorie = [[Forschungseinrichtung]]<br />
| Periode = <br />
| Träger = [[Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
| Rechtsform Träger = [[Eingetragener Verein]]<br />
| Sitz Träger = [[München]]<br />
| Mitgliedschaft = <br />
| Standort Einrichtung = [[Potsdam]] ([[Golm (Potsdam)|Golm]]) und <br />
[[Hannover]]<br />
| Außenstelle = <br />
| Außenstellen = <br />
| Vorläufer = <br />
| VorläuferOpt = <br />
| Nachfolger = <br />
| Art der Forschung = [[Grundlagenforschung]]<br />
| Fächer = [[Naturwissenschaft]]en<br />
| Fachgebiete = [[Gravitationsphysik]], [[Astrophysik]], [[Mathematik]]<br />
| Grundfinanzierung = Bund&nbsp;(50 %), Länder&nbsp;(50 %)<br />
| Leitung = [[Karsten Danzmann|Karsten Danzmann]]<br />
| Mitarbeiter = ca. 150 in Potsdam, ca. 200 in Hannover<br />
| Anmerkung = <br />
| Homepage = [http://www.aei.mpg.de/ www.aei.mpg.de]<br />
}}<br />
Das '''Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut)''' (AEI) ist eine außeruniversitäre [[Forschungseinrichtung]] der [[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e.V. (MPG). Der theoretische Zweig des Instituts befindet sich in [[Potsdam]], der experimentelle Zweig in [[Hannover]]. <br />
<br />
Das Institut betreibt sowohl [[Grundlagenforschung]] in [[Mathematik]] und [[Theoretische Physik|theoretischer Physik]] als auch [[Angewandte Forschung|angewandte Forschung]] auf den Gebieten [[Laserphysik]], [[Vakuumtechnik]], Vibrationsisolation sowie zur klassischen und [[Quantenoptik]]. Das Institut ist federführend beteiligt an [[GEO600]], einem laserinterferometrischen [[Gravitationswelle]]ndetektor, welcher in [[Ruthe]] bei Hannover den Messbetrieb aufgenommen hat und an [[Laser Interferometer Space Antenna|LISA]], einem Laserinterferometer im Weltraum, mit geplantem Startdatum im Jahr 2034.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das neu gegründete Institut hat im April 1995 seine Arbeit aufgenommen, seit 1999 hat es seinen Standort im Wissenschaftspark [[Golm (Potsdam)|Golm]] in Potsdam. <br />
<br />
Im Jahr 2001 übernahm das Institut eine vorher zum [[Max-Planck-Institut für Quantenoptik]] (MPQ) gehörende Außenstelle in Hannover, die seit 2002 ein Teilinstitut des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik ist. Dieses Teilinstitut arbeitet mit dem Institut für Gravitationsphysik (ehemals Institut für Atom- und Molekülphysik) der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover]] im „Zentrum für Gravitationsphysik“ zusammen. <br />
<br />
== Arbeitsgebiete ==<br />
<br />
Der Forschungsschwerpunkt des Instituts liegt auf dem Gebiet der [[Allgemeine Relativitätstheorie|Allgemeinen Relativitätstheorie]]. Erforscht werden insbesondere die Entstehung und Ausbreitung von [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]] sowie die Entwicklung einer Theorie der [[Quantengravitation]].<br />
[[File:AEI Potsdam Golm.jpg|miniatur|AEI Golm]]<br />
* Die Abteilung „Geometrische Analysis und Gravitation“ in Potsdam entwickelt neue mathematische Methoden für die theoretischen Grundlagen der Allgemeinen Relativitätstheorie und erarbeitet Vorhersagen aus den dort verwendeten Modellen.<br />
<br />
* Die Abteilung „Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien“ in Potsdam widmet sich unter der Leitung von [[Hermann Nicolai (Physiker)|Hermann Nicolai]] der Entwicklung einer Theorie, die Quantentheorie und Allgemeine Relativitätstheorie vereint.<br />
<br />
* Die Abteilung „Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie“ in Potsdam, die von [[Alessandra Buonanno]] als Nachfolgerin von [[Bernard F. Schutz]] geleitet wird, beschäftigt sich mit der Erforschung von Gravitationswellen, [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] und der analytischen und numerischen Lösung der [[Einsteinsche Feldgleichungen|Einstein-Gleichungen]].<br />
[[File:AEI Hannover 2015.jpg|miniatur|AEI Hannover]]<br />
* Der Schwerpunkt der Arbeiten der von [[Karsten Danzmann]] geleiteten Abteilung „Laserinterferometrie und Gravitationswellen-Astronomie“ in Hannover ist die Entwicklung von Gravitationswellendetektoren sowohl auf der Erde als auch satellitengestützt im Weltraum (siehe auch: [[GEO600]], LISA). <br />
<br />
* Die Abteilung „Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie“ in Hannover unter der Leitung von Bruce Allen beschäftigt sich mit der Entwicklung und Implementierung von Algorithmen zur Datenanalyse verschiedener Quellen von Gravitationswellen (siehe auch: [[Einstein%40home|Einstein@Home]]).<br />
<br />
== Wissenschaftlicher Nachwuchs - International Max Planck Research Schools ==<br />
<br />
Die Ausbildung von Doktoranden ist in zwei ''International Max Planck Research Schools'' ([[IMPRS]]) strukturiert:<br />
<br />
* Die ''IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory'' ist ein Graduiertenprogramm des Albert-Einstein-Instituts in Kooperation mit der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]], der [[Humboldt-Universität zu Berlin]] und der [[Universität Potsdam]] in den Bereichen Quantengravitation und mathematische Physik.<br />
<br />
* Die ''IMPRS on Gravitational Wave Astronomy'' bildet Doktoranden in allen Bereichen der Gravitationswellenastronomie aus – von klassischer und nicht-klassischer Interferometrie auf der Erde und im Weltall bis zu Datenanalyse und der Modellierung von Gravitationswellenquellen. Dieses Doktorandenprogramm ist eine Kooperation des Albert-Einstein-Instituts mit der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] und dem [[Laser Zentrum Hannover]].<br />
<br />
== Weblinks == <br />
{{commonscat}}<br />
* [http://www.aei.mpg.de/ Homepage des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik] (englisch)<br />
* [http://www.aei-hannover.de Homepage des Teilinstituts in Hannover]<br />
* [http://edoc.mpg.de/browse.epl?mode=grps&col=6#6 Publikationen des Instituts im eDoc-Server der MPG (Bibliografie)]<br />
* [http://www.einstein-online.info/ Einstein-Online - Grundlagenwissen zur Speziellen und zur Allgemeinen Relativitätstheorie] (Einstein-Jahr 2005)<br />
* [http://www.aei.mpg.de/14274/IMPRS IMPRS for Geometric Analysis, Gravitation and String Theory]<br />
* [http://imprs-gw.aei.mpg.de IMPRS on Gravitational Wave Astronomy]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=52/24/59/N |EW=12/58/13/E |type=landmark |region=DE-BB |dim=250}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Maxplanckinstitut fur Gravitationsphysik}} <br />
[[Kategorie:Max-Planck-Institut|Gravitationsphysik]]<br />
[[Kategorie:Forschungseinrichtung (Physik)]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Potsdam]]<br />
[[Kategorie:Bildung und Forschung in Hannover]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1995]]<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=5302535-0}}</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer:Benjamin.Knispel&diff=159553198Benutzer:Benjamin.Knispel2016-11-10T10:47:26Z<p>Benjamin.Knispel: Neu angelegt</p>
<hr />
<div>Ich habe an der [[Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover|Leibniz Universität Hannover]] Physik studiert und in Physik an der Leibniz Universität Hannover und am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) in Hannover im Jahr 2011 promoviert. Meine Doktorarbeit beschäftigt sich mit [[Pulsar]]-Entdeckungen durch das verteilte Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]] und dem stärksten zu erwartenden kontinuierlichen [[Gravitationswelle|Gravitationswellen]]-Signal.<br />
<br />
Nach meiner Promotion arbeitete ich als Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) an Suchen nach [[Radiopulsar|Radiopulsaren]] mit dem verteilten freiwilligen Rechenprojekt [[Einstein@home|Einstein@Home]]. Nebenbei war ich in Teilzeit für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Instituts zuständig. Seit August 2015 bin ich in Vollzeit als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover zuständig. Ich bin außerdem Mitglied der LIGO Scientific Collaboration und dort im Education and Public Outreach Committee aktiv.</div>Benjamin.Knispelhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bruce_Allen_(Physiker)&diff=159551165Bruce Allen (Physiker)2016-11-10T09:29:18Z<p>Benjamin.Knispel: Neues Bild von Bruce Allen, das ich in die Wikimedia Commons hochgeladen habe.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Bruce Allen GW150914 crop.jpg|miniatur|Bruce Allen im Jahr 2016]]<br />
'''Bruce Allen''' (* [[11. Mai]] [[1959]] in den [[USA]]) ist ein [[US-amerikanisch]]er theoretischer [[Physiker]].<br />
<br />
== Leben und Werk ==<br />
Bruce Allen studierte Physik am [[Massachusetts Institute of Technology]] (MIT) und erhielt 1984 den [[Ph.D.]]<ref>{{Literatur|Autor=Bruce Allen|Titel=Vacuum energy and general relativity|Jahr=1983|Kommentar=Ph.D.-Thesis, University of Cambridge, 1983|OCLC=555854907}}</ref> an der [[University of Cambridge]] bei [[Stephen Hawking]]. Von 1987 bis 1989 war er, in die USA zurückgekehrt, Research Assistant Professor an der [[Tufts University]]. Anschließend lehrte und forschte er zur Physik an der [[University of Wisconsin–Milwaukee]], zuletzt als Professor of Physics. 2008 kam er nach Deutschland als Direktor und wissenschaftliches Mitglied am [[Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik]] (Albert-Einstein-Institut) und Professor der Physik an der [[Leibniz Universität Hannover]]. Dort ist er Abteilungsleiter ''Beobachtungsbasierte Relativität und Kosmologie''. Die Rufzusage an die Max-Planck-Gesellschaft erfolgte bereits im Jahr 2006.<ref>''{{Webarchiv | url=http://mpg.de/pdf/jahresbericht2006/jahresbericht_2006_beileger.pdf | wayback=20090828131046 | text=Bruce Allen}}.'' In: ''Personalien 2006.'' Beileger zum Jahresbericht der Max-Planck-Gesellschaft. Mai 2007, S. 3.</ref><br />
<br />
Er leitet das Projekt [[Einstein@home]] für [[verteiltes Rechnen]] zur Auswertung der Daten des [[LIGO|Laser Interferometer Gravitational Wave Observatory]] und vom Detektor [[GEO600]].<br />
<br />
Allens Spezialgebiet ist die Physik des frühen [[Universum]]s. Eine seiner Arbeiten war der Vergleich der Beobachtungen der [[Kosmischer Mikrowellenhintergrund|Mikrowellen-Hintergrundstrahlung]] mit den Vorhersagen der Theorien zu [[Kosmischer String|kosmischen Strings]] und zur [[Inflation (Kosmologie)|Inflation]]. Er ist Experte in der Anwendung von Supercomputern für [[Computersimulation|Simulationen]] und zur Auswertung von [[Gravitationswelle]]n. Er war wesentlich an der im Februar 2016 bekanntgegebenen Entdeckung der Gravitationswellen in der [[Ligo]]-Kollaboration beteiligt. Er entwickelte die dabei verwendeten Analysemethoden der Daten und die eigentliche Auswertung der aus den USA übertragenen Daten<ref> Staatspreis für drei Wellen-Forscher, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 1. Juni 2016, S. 13</ref>.<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 1982 – [[Knight Prize]] der University of Cambridge<br />
* 1990 – Erster Preis der Gravity Research Foundation<br />
* 2001 – [[Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis]] der Alexander von Humboldt-Stiftung<br />
*2016 - [[Niedersächsischer Staatspreis]] mit [[Karsten Danzmann]] und [[Alessandra Buonanno]] für Beiträge zu der Entdeckung der Gravitationswellen.<br />
Allen ist seit 2005 Fellow der [[American Physical Society]].<br />
<br />
== Veröffentlichungen (Auswahl) ==<br />
* H. J. Pletsch, B. Allen: ''Exploiting Large-Scale Correlations to Detect Continuous Gravitational Waves.'' In: ''Phys. Rev. Lett.'' 103, 2009, S. 181102, {{DOI|10.1103/PhysRevLett.103.181102}}.<br />
* B. P. Abbott et al.: ''Einstein@Home search for periodic gravitational waves in early S5 LIGO data.'' In: ''Phys. Rev. D.'' 80, 2009, S. 042003, {{DOI|10.1103/PhysRevD.80.042003}}.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Webarchiv | url=http://www.mpg.de/cgi-bin/mpg.de/person.cgi?nav=kontakt&persId=82263592&lang=de&inst=gravphysik_hannover | wayback=20100827180516 | text=Eintrag bei der Max-Planck-Gesellschaft}}, abgerufen am 15. August 2010.<br />
*[https://www.max-wissen.de/227274/gravitationswellen-interview Interview Danzmann, Allen, Buonanno 2016, Max Wissen]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Allen, Bruce}}<br />
[[Kategorie:Physiker (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Astrophysiker]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Milwaukee)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Tufts University)]]<br />
[[Kategorie:Hochschullehrer (Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover)]]<br />
[[Kategorie:Fellow der American Physical Society]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1959]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Allen, Bruce<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Physiker<br />
|GEBURTSDATUM=11. Mai 1959<br />
|GEBURTSORT=[[USA]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>Benjamin.Knispel