https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=BenG1 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-11-23T18:11:50Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.46.0-wmf.3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thyssenkrupp&diff=248181958 Thyssenkrupp 2024-08-30T22:49:49Z <p>BenG1: /* Bestechung und Interessenkonflikte */</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = thyssenkrupp AG<br /> | Logo = thyssenkrupp AG Logo 2015.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = DE0007500001<br /> | Gründungsdatum = 1999<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Essen]] (Hauptverwaltung) und [[Duisburg]], [[Deutschland]]<br /> | Leitung = <br /> * [[Miguel Ángel López Borrego]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;([[Vorstandsvorsitzender]])&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/aufsichtsrat-der-thyssenkrupp-ag-bestaetigt-miguel-angel-lopez-borrego-als-neuen-vorstandsvorsitzenden Thyssen Krupp Pressemitteilung vom 16. Mai 2023: ''Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG bestätigt Miguel Ángel López Borrego als neuen Vorstandsvorsitzenden''], abgerufen am 8. Juni 2023&lt;/ref&gt;<br /> * [[Siegfried Russwurm]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;([[Aufsichtsratsvorsitzender]])&lt;/small&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 99.981&lt;ref name=&quot;GB2023&quot; /&gt;<br /> | Umsatz = 37,536 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2022/23)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2023&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://d2zo35mdb530wx.cloudfront.net/_binary/UCPthyssenkruppAG/8eb60f22-1f0a-4669-a4a2-40d5ffa45d08/Geschaftsbericht-2022_2023_thyssenkrupp-AG.pdf |titel=Geschäftsberichte 2022/23 |hrsg=thyssenkrupp |datum=2023-11-21 |abruf=2024-08-18}}&lt;/ref&gt;<br /> | Stand = 2023-09-30<br /> | Branche = Metall- und Rüstungsindustrie, Anlagenbau, Werk- und Rohstoffhandel, Technologie<br /> | Homepage = [https://www.thyssenkrupp.com/de/ www.thyssenkrupp.com]<br /> }}<br /> <br /> Die '''Thyssenkrupp AG''' ([{{IPA|ˌtʏsn̩ˈkrʊp}}] oder [{{IPA|ˌtɪsn̩ˈkrʊp}}], Eigenschreibweise ''thyssenkrupp'') mit Sitz in Essen ist ein börsennotierter, [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizierter]] Industriekonzern mit Schwerpunkt in der [[Stahl]]verarbeitung und Deutschlands größter Stahlhersteller.&lt;ref name=&quot;SZ-DAX&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Benedikt Müller |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssenkrupp-dax-mtu-1.4587766 |titel=Thyssenkrupp fliegt aus dem Dax |werk=SZ.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2019-09-04 |abruf=2019-09-09}}&lt;/ref&gt; Der Konzern entstand 1999 aus der Fusion der [[Friedrich Krupp AG|Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp]] mit der [[#Thyssen AG|Thyssen AG]].&lt;ref name=&quot;AB090315&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;TUB001102&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Thyssenkrupp Testturm - Firmenschild.jpg|mini|Firmenschild am damaligen [[Thyssenkrupp Testturm]]]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Die Wurzeln von Thyssenkrupp ===<br /> Seine historischen Wurzeln vereinen fast die gesamte Geschichte der rheinisch-westfälischen [[Schwerindustrie]] und damit der Industrialisierung Deutschlands. Der Thyssenkrupp-Konzern geht auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorgängerunternehmen zurück, die sich vor allem im Zuge der Konsolidierung der Kohlen-, Eisen- und [[Stahlindustrie]] zusammengefunden haben. Die Unternehmerpersönlichkeiten der Vorgängerunternehmen prägten im 19.&amp;nbsp;und frühen 20.&amp;nbsp;Jahrhundert wesentlich die deutsche Industriepolitik und nahmen Einfluss auf die deutsche Innen- und Außenpolitik.<br /> <br /> === Vorgängerunternehmen ===<br /> ==== Thyssen AG ====<br /> [[Datei:Thyssen Logo.svg|mini|Logo der Thyssen AG]]<br /> [[Datei:Thyssen &amp; Co AG 1922.jpg|mini|Teilschuldverschreibung über 5000 Mark der ''Thyssen &amp; Co. AG'' vom Februar 1922]]<br /> [[Datei:Thyssen-Hochhaus, Düsseldorf.jpg|mini|hochkant|Das [[Dreischeibenhaus]] in Düsseldorf, bis Juni 2010 Verwaltungsstandort von ThyssenKrupp]]<br /> <br /> Am 29.&amp;nbsp;September 1891 gab [[August Thyssen]] bekannt, zusammen mit seinem Bruder Joseph im Besitz aller Anteile des [[Steinkohlenbergwerk]]s [[Gewerkschaft Deutscher Kaiser]] zu sein. Am 17.&amp;nbsp;Dezember 1891 fand der erste Abstich im neuen Stahlwerk der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in [[Hamborn]]-[[Bruckhausen]] – damals noch nicht zu Duisburg gehörend – statt. Beide Ereignisse des Jahres 1891 gelten später als Gründungsdaten des Thyssen-Konzerns.<br /> <br /> Ab 1883 hatte August Thyssen [[Kux]]e (Anteilscheine) der Gewerkschaft Deutscher Kaiser erworben, da das Werk besondere Standortvorteile für seine unternehmerischen Vorstellungen besaß. Der günstige Standort mit eigener [[Bergbau|Kohlenzeche]], [[Rheinhafen|Werkshafen am Rhein]] und [[Gleisanschluss]] an das [[Eisenbahn]]netz sicherten die Leistungsfähigkeit des Betriebs. Das Stammwerk der Thyssen Krupp Stahl AG produziert noch heute Stahl an gleicher Stelle. In den folgenden Jahren rationalisierte, modernisierte und erweiterte August Thyssen die Erzeugung von Eisen und Stahl und baute systematisch sowohl Rohstoffbasis (ausländische [[Erz]]gruben) als auch Weiterverarbeitung ([[Schiffbau]], Maschinenguss etc.) seiner Unternehmen aus. Dabei achtete er darauf, dass sich die Produkte der neu erworbenen oder gegründeten Unternehmen zu einem vertikalen [[Diversifikation (Wirtschaft)|Verbund]] ergänzten. In den 1910er Jahren wechselten nach und nach einzelne Holding-Funktionen des 1871 von August Thyssen in [[Mülheim an der Ruhr]] gegründeten Unternehmens ''Thyssen &amp; Co.'' auf die ''Gewerkschaft Deutscher Kaiser'', in deren [[Repräsentant (Bergbau)|Grubenvorstand]] Augusts Sohn [[Fritz Thyssen|Fritz]] (1873–1951) schon 1897 gewählt wurde.<br /> <br /> Die Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts einsetzende Internationalisierung des Konzerns fand durch den Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ein abruptes Ende. Im Ersten Weltkrieg kam es nach anfänglich rapidem Rückgang zu einer kriegsbedingten Ausweitung der Produktion. In den ersten Jahren der [[Weimarer Republik]] gab es Ängste vor einer [[Verstaatlichung]]. Das Jahr 1923 war durch die französisch-belgische [[Ruhrbesetzung]] und eine Hyperinflation geprägt. August Thyssen verlor zwar nach dem Weltkrieg zahlreiche Auslandsbeteiligungen, verfügte aber im Inland über ein weitgehend funktionsfähiges Unternehmen. Rationalisierungspotenziale und Marktchancen ließen ihn 1925 grundsätzlich der Gründung eines neuen Konzerns zustimmen, dem außer Hoesch, [[Gutehoffnungshütte]], [[Mannesmann]], [[Deutz AG|Klöckner]] und [[Friedrich Krupp AG|Krupp]] alle [[Montanindustrie|Montankonzerne]] des [[Ruhrgebiet]]s angehörten. Wenige Wochen nach August Thyssens Tod am 4.&amp;nbsp;April 1926 wurden große Teile des Thyssen-Konzerns in die [[Vereinigte Stahlwerke|Vereinigten Stahlwerke&amp;nbsp;AG]] eingebracht. Sein Sohn Fritz Thyssen wurde Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Konzerns. Der Anteil der thyssenschen Montanwerke wurde bei Gründung der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' mit 26 % des Aktienkapitals von nominell 800&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;[[Reichsmark]] bewertet. Als eine Betriebsgesellschaft der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' wurde 1934 die ''August-Thyssen-Hütte AG'' gegründet. Sie war ein horizontaler Verbund der im [[Duisburg]]er Raum gelegenen fünf [[Hüttenwerk]]e der ''Vereinigten Stahlwerke&amp;nbsp;AG'' mit den Produktionsschwerpunkten [[Profilstahl]] und [[Halbzeug]].<br /> <br /> In den Debatten der letzten Jahre im [[Reichstag (Weimarer Republik)|Deutschen Reichstag]] spielte Thyssen immer wieder eine Rolle. Ein gängiger Vorwurf der [[SPD|Sozialdemokraten]] gegen die [[Nationalsozialist]]en war, dass sie von Thyssen finanziert wurden.&lt;ref&gt;Reichstagsdebatte vom 25. Februar 1932: [[Joseph Goebbels]] (NSDAP) klagt über hohe Verluste beim Verkauf der Parteizeitung aufgrund von Publikationsverboten durch die [[Notverordnung]]en der Regierung, worauf die Fraktion der Sozialdemokraten ruft: „Thyssen bezahlt es!“&lt;/ref&gt; Mit der nationalsozialistischen [[Aufrüstung der Wehrmacht|Aufrüstungspolitik]] wurden diese Hüttenwerke zu wichtigen Lieferanten von Vorprodukten für die spätere [[Kriegswirtschaft]]. Auf alliierte Anordnung wurde das Unternehmen nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] liquidiert und 1953 eine (neue) ''August-Thyssen-Hütte AG'' mit Sitz in Duisburg gegründet, um ausschließlich die zu großen Teilen demontierte Thyssenhütte wieder in Betrieb zu nehmen. Die anderen Duisburger Hüttenwerke der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' gingen als rechtlich selbstständige Gesellschaften zunächst eigene Wege, bevor sie in den 1950er und 1960er Jahren wieder in den Verbund der Thyssenhütte zurückkehrten. Hintergrund für die Zersplitterung waren der Erbgang seit 1926 und alliierte Vorgaben zur Entflechtung der deutschen Wirtschaft nach 1945. Grundlage für die erneute Integration des Konzerns war die Errichtung der [[Fritz Thyssen Stiftung]] im Jahr 1959, die die Unternehmensanteile von [[Amélie Thyssen]] und ihrer Tochter [[Anita Gräfin Zichy-Thyssen]] aufnahm.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Jan-Otmar Hesse]] |Titel=Vom Röhren-Manager zum Verteidigungs-Staatssekretär und zurück: Der mehrfache Seitenwechsel von Ernst Wolf Mommsen |Sammelwerk=[[Zeitschrift für Unternehmensgeschichte]] |Band=68 |Nummer=2 |Datum=2023-09-19 |Seiten=227–254 |DOI=10.1515/zug-2023-0016}}, hier S. 233.&lt;/ref&gt; Nur der 1926 in die ''Vereinigten Stahlwerke AG'' eingebrachte ''Thyssensche Bergbau'' sollte nicht mehr zum alten Konzernverbund zurückkehren. In den 1950er und 1960er Jahren fand der Ausbau der ''August-Thyssen-Hütte AG'' zu einem Stahlkonzern statt. 1954/1955 konzentrierte sich die ''August-Thyssen-Hütte AG'' zunächst auf Erwerbungen aus den vertikal vorgelagerten Bereichen Bergbau sowie Steine und Erden, um ihre Rohstoffbasis zurückzuerlangen. Der anschließende horizontale Ausbau der ''August-Thyssen-Hütte AG'' durch Übernahme der Aktienmehrheit an der ''[[Niederrheinische Hütte|Niederrheinische Hütte AG]]'' (1956), der ''[[Deutsche Edelstahlwerke AG]]'' (1957), der ''[[Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb|Phoenix-Rheinrohr&amp;nbsp;AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke]]'' (1964) und der ''[[Hüttenwerke Oberhausen AG]]'' (1968) diente der Diversifizierung. Ihre Produktpalette umfasste Profil- und Flacherzeugnisse in allen Qualitäten bis zum hochlegierten [[Edelstahl]]; durch gegenseitige Abstimmung der Produktionsprogramme wurden Rationalisierungsgewinne möglich. Parallel dazu fand eine rasche Vergrößerung der als optimal erachteten Hüttenwerkseinheiten statt. Mitte der 1960er Jahre war die ''August-Thyssen-Hütte AG'' der größte europäische [[Rohstahl]]-Erzeuger und stand mit seiner Stahlproduktion weltweit an fünfter Stelle.<br /> <br /> Ergänzend zur horizontalen Diversifizierung fand seit 1960 die Angliederung einer Handelsorganisation statt, der ''Handelsunion AG'', seit 1969 ''Thyssen Handelsunion AG''. In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich die ''Thyssen Handelsunion AG'' vom ausschließlichen Stahlhandelsunternehmen zu einem vielseitigen Dienstleister, der sich Mitte der 1990er Jahre auf die Kerngeschäftsfelder Werkstoffe, Industrie- und Gebäudeservice sowie Projektmanagement konzentrierte. In der Endphase der horizontalen Diversifizierung kam es bei der ''August-Thyssen-Hütte AG'' zur [[Spezialisierung]] durch [[Kooperation]]. 1969&amp;nbsp;vereinbarten ''Mannesmann AG'' und ''August-Thyssen-Hütte AG'' eine Arbeitsteilung, die sich mit der Kurzformel „Röhren zu Mannesmann, Walzstahl zu Thyssen“ umreißen lässt.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F079041-0002, Duisburg, Thyssen-Stahlwerk.jpg|mini|Thyssen-Stahlwerk in [[Duisburg]] 1988]]<br /> [[Datei:ThyssenKrupp view from Haniel slag heap.jpg|mini|… und 2015, gesehen von der [[Halde Haniel]]]]<br /> <br /> Ende der 1960er Jahre war die ''August-Thyssen-Hütte AG'' ein monostrukturierter Stahlkonzern. 1972 beschäftigte Thyssen 92.200&amp;nbsp;Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 9,8&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;DM. Die Neuorientierung setzte 1973 mit dem Erwerb der ''[[Rheinstahl|Rheinstahl AG]]'' ein, deren Produktionsschwerpunkt in der Weiterverarbeitung lag. Durch diese Angliederung reduzierte die ''August-Thyssen-Hütte AG'' ihre Dominanz im Stahlsektor und wurde ein [[Mischkonzern]]. Die weit gespannten Aktivitäten der ''Rheinstahl AG'' wurden mit den entsprechenden Thyssen-Geschäftsfeldern in den vier neu formierten Unternehmensbereichen Investitionsgüter und Verarbeitung, Handel und Dienstleistungen, Edelstahl sowie Stahl zusammengefasst. Folgerichtig änderte die August-Thyssen-Hütte AG 1977 ihren Namen in ''Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte''.<br /> <br /> Die '''Thyssen AG''' ging somit auf ein Konglomerat von Einzelunternehmen zurück. Um auch nach außen zu dokumentieren, dass die ''Rheinstahl AG'' den Weiterverarbeitungsbereich des Thyssen-Konzerns repräsentierte, wurde diese 1976 in ''Thyssen Industrie&amp;nbsp;AG'' umfirmiert. Der Stahlbereich wurde zum 1.&amp;nbsp;April 1983 in die ''Thyssen Stahl&amp;nbsp;AG'' ausgegliedert; seitdem konzentrierte sich die ''Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte'' ausschließlich auf Aufgaben der Konzernführung. In den folgenden Jahren passte die Thyssen-Gruppe ihre Stahlproduktion dem Markt an und nahm Strukturbereinigungen vor. Zur Konzentration ihrer Aktivitäten definierte die Thyssen-Gruppe 1996 Kerngeschäftsfelder und führte eine [[Portfolio]]-Bereinigung durch. Die Fokussierung auf ausgewählte Geschäftsfelder mit gutem Markt- und Ergebnispotenzial diente auch der weiteren Internationalisierung des Konzerns.<br /> <br /> In den 1980er Jahren wurden Verhandlungen über einen Zusammenschluss der ''Thyssen Stahl&amp;nbsp;AG'' und der ''Krupp Stahl&amp;nbsp;AG'' aufgenommen. Die geplante Vereinigung konnte 1983 zwar nicht realisiert werden&lt;!-- warum nicht ? ---&gt;, man arbeitete in ausgewählten Geschäftsfeldern aber eng zusammen. Die [[Flachstahl]]bereiche beider Konzerne wurden 1997 in der ''ThyssenKrupp Stahl&amp;nbsp;AG'' zusammengeführt.<br /> <br /> Die ''Thyssen AG'' war eine der 30 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften, die 1988 an der [[Deutsche Börse|Deutschen Börse]] zur Gründung des deutschen Leitindex [[DAX]] auserkoren wurde. Am 4.&amp;nbsp;September 2019 beschloss die Deutsche Börse den Abstieg von Thyssenkrupp aus dem DAX in den [[MDAX]] mit Wirkung zum 23.&amp;nbsp;September 2019.&lt;ref name=&quot;SZ-DAX&quot; /&gt;<br /> <br /> Im August 1997 begannen Thyssen und Krupp Gespräche über weitergehende Kooperationen. Die prognostizierten strategischen Chancen und die operativen Synergiepotenziale eines Gesamtzusammenschlusses waren sehr groß. Am 17.&amp;nbsp;März 1999 wurde die ''ThyssenKrupp AG'' in das [[Handelsregister (Deutschland)|Handelsregister]] eingetragen.<br /> <br /> ==== Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp ====<br /> Die ''Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp'' war 1992 aus der ''[[Friedrich Krupp AG|Fried. Krupp AG]]'' und der ''[[Hoesch AG]]'' entstanden: per [[Feindliche Übernahme|feindlicher Übernahme]] der Mehrheit der Hoesch&amp;nbsp;AG durch den Krupp-Konzern. Eine derartige Übernahme geschah damals in Deutschland erstmals; feindliche Übernahmen waren zuvor nur aus dem angelsächsischen Raum bekannt.<br /> <br /> ==== Fusion Thyssen und Krupp-Hoesch ====<br /> [[Datei:Rheinufer Norden Duisburgs.JPG|mini|Blick auf das ThyssenKrupp-Gelände bei Duisburg-Bruckhausen]]<br /> [[Datei:ThyssenKruppLogo.svg|150px|mini|Logo der ThyssenKrupp AG 1999–2015]]<br /> <br /> Mitte März 1997 versuchte die ''Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp'' in Essen, den wesentlich größeren Thyssen-Konzern in Düsseldorf im Zuge einer feindlichen Übernahme an sich zu binden. Dies war fast erfolgreich, zumindest stand die Finanzierung zum Ankauf der Thyssen-Aktienmehrheit bereit. Durch eine Indiskretion in Düsseldorfer Bankenkreisen wurde das Vorhaben jedoch vor Vollendung ruchbar. Es kam sodann zu Protesten und Demonstrationen der Thyssen-Belegschaft, u.&amp;nbsp;a. von rund 30.000 Arbeitnehmern in Frankfurt am Main vor dem Hauptgebäude der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]]. Durch die massiven Proteste führten Krupp-Hoesch und Thyssen Verhandlungen über eine gemeinsame Stahlgesellschaft. Zu [[Betriebsbedingte Kündigung|betriebsbedingten Kündigungen]] sollte es nicht kommen, wohl aber zum Abbau von 6.600 der 23.600&amp;nbsp;bestehenden Arbeitsplätze bis zum Jahr 2001. Nach langen und harten Auseinandersetzungen kam es zur Zusammenlegung der Stahlbereiche in der ''[[ThyssenKrupp Steel|ThyssenKrupp Stahl&amp;nbsp;AG]]'' zum 1.&amp;nbsp;April 1997. Am 1.&amp;nbsp;September 1997 kündigten Vorstände und Aufsichtsräte beider Industriekonzerne am 4.&amp;nbsp;November 1997 ihre Gesamtfusion an.&lt;ref name=&quot;WDR&quot; /&gt; Leiter des Hauptbereichs Roheisentechnologie wurde [[Peter Schmöle]], der bisher die Hoesch-Hochofenwerke geleitet hatte.&lt;ref&gt;''Peter Schmöle 65 Jahre''. In: stahl und eisen 135, Heft 11/2015, S. 14–16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> An allen diesen Vorgängen hatten sowohl [[Gerhard Cromme]] als auch [[Berthold Beitz]] maßgeblichen Anteil, auf Thyssen-Seite [[Dieter H. Vogel]], der sich jedoch nicht als neuer Chef für den fusionierten Konzern aufstellen lassen konnte.&lt;ref&gt;Wildemann, s. Lit.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Vorfeld ihrer Fusion hatten Thyssen und Krupp 1998 bereits ihre Absicht bekundet, in Anknüpfung an die bisherigen Unternehmenstraditionen und angesichts der langen Verbundenheit zu Duisburg und Essen einen Doppelsitz in Duisburg und Essen zu begründen. Die Hauptversammlung des Jahres 2000 von Thyssenkrupp hatte den entsprechenden Beschluss gefasst. Unberührt davon blieb vorerst der Verwaltungsstandort [[Düsseldorf]], der erst 2010 nach Fertigstellung des [[ThyssenKrupp-Hauptquartier]]s nach Essen verlagert wurde. In Folge der Fusion hat Thyssenkrupp bis Mitte des Jahres 2000 Akquisitionen mit 3,5 Mrd. Euro und Veräußerungen von Nicht-Kerngeschäftsfeldern mit 2,3 Mrd. Euro Umsatz getätigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article538463/Thyssen-Krupp-Schweizer-kaufen-Werner-Pfleiderer.html |titel=Thyssen Krupp: Schweizer kaufen Werner &amp; Pfleiderer |werk=Die Welt |datum=2000-10-14 |abruf=2024-05-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Jüngere Geschichte ===<br /> ==== Übernahmekampf um Dofasco ====<br /> [[Datei:ANKAWÜ-Berlin-Stählerner Buddy Bear.jpg|mini|hochkant|Edelstahl-''[[Buddy Bär]]'' am Potsdamer Platz, von Shanghai KruppStainless als Geschenk für die Stadt Berlin gefertigt.]]<br /> <br /> Thyssenkrupp beabsichtigte 2005, den kanadischen Stahlkonzern ''[[Dofasco]]'' zu übernehmen. Da auch der luxemburgische Konzern ''[[Arcelor]]'' Interesse an Dofasco zeigte, entfachte sich eine Bieterschlacht, in der Thyssenkrupp zuletzt 68&amp;nbsp;Euro pro [[Aktie]] bot. Arcelor gab daraufhin ein Gebot von 71&amp;nbsp;Euro pro Aktie ab. Thyssenkrupp verzichtete auf ein höheres Angebot. Der größte Stahlkonzern der Welt, die indisch-[[Niederlande|niederländische]] ''[[Mittal Steel Company|Mittal Steel]]'', legte wiederum ein Kaufangebot für Arcelor vor und vereinbarte gleichzeitig den Weiterverkauf von Dofasco an Thyssenkrupp zu 68&amp;nbsp;Euro pro Aktie.<br /> Die Anteile an Dofasco wurden von Arcelor jedoch zur Abwehr der feindlichen Übernahme durch Mittal Steel in eine Stiftung ausgegliedert. Diese lehnt bislang (Stand 2014) eine Selbstauflösung ab. Thyssenkrupp versuchte gerichtlich, Mittal zur Auflösung der Stiftung zu zwingen, scheiterte damit aber Ende Januar 2007 vor einem niederländischen Gericht. Die Übernahme von Dofasco durch Thyssenkrupp ist damit gescheitert, eine Revision ist jedoch noch möglich. Thyssenkrupp konzentrierte sich als Alternative auf den Neubau eines Stahlwerks in den USA.<br /> <br /> ==== Großinvestitionen in den USA und Brasilien ====<br /> Im Mai 2007 gab Thyssenkrupp bekannt, ein neues [[Walzwerk]] mit 2.700 Arbeitsplätzen in [[Calvert (Alabama)|Calvert]] im US-Bundesstaat [[Alabama]] zu bauen. Um das neue Werk hatten sich mehrere US-Orte beworben.<br /> Nach dreijähriger Bauzeit ist am 10. Dezember 2010 das neue Stahl- und Weiterverarbeitungswerk von ''ThyssenKrupp Steel USA'' und ''ThyssenKrupp Stainless USA'' offiziell eingeweiht worden. Das Werk ist eine der bisher größten ausländischen Investitionen in den USA. Thyssenkrupp hat in den gesamten Werkskomplex fünf Milliarden US-Dollar investiert, davon 3,6&amp;nbsp;Milliarden in die Anlagen beim Qualitätsflachstahl und 1,4&amp;nbsp;Milliarden in den Stainless-Bereich.<br /> 2013 wurde das Werk wieder verkauft – siehe unten.<br /> <br /> Von September 2006 bis zur Fertigstellung im Juni 2010 wurde in Brasilien für ''[[ThyssenKrupp CSA]]'' (TKCSA), an der Thyssenkrupp mit 73 % beteiligt ist, ein neues [[Stahlerzeugung|Stahlwerk]] gebaut. Die Anlage liegt 70&amp;nbsp;Kilometer westlich des Stadtzentrums von [[Rio de Janeiro]] in [[Santa Cruz (Rio de Janeiro)|Santa Cruz]] an der [[Bahia da Ilha Grande]]. Das Werk besteht aus [[Sintern|Sinteranlage]], zwei Hochöfen, zwei [[Stranggießen|Stranggießanlagen]], einer Kokerei sowie eigenem [[Seehafen]] und [[Kraftwerk]]. Konstruiert wurde die Kokerei durch das [[China|chinesische]] Unternehmen [[CITIC Group|CITIC]], obgleich Thyssenkrupp mit der ''[[Uhde GmbH]]'' über eine auf den [[Anlagenbau]] spezialisierte [[Tochtergesellschaft]] verfügt.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot; /&gt; Es ist die größte deutsche Auslandsinvestition der vergangenen Jahre in Brasilien.<br /> <br /> Thyssenkrupp beauftragte zu Projektbeginn die [[Unternehmensberater|Unternehmensberatung]] [[McKinsey &amp; Company|McKinsey]] mit einer Machbarkeitsstudie, innerhalb welcher die Gesamtkosten für den Werksbau mit 1,9&amp;nbsp;Milliarden Euro kalkuliert wurden. Die [[Bramme]] Stahl sollte dieser Studie nach um 55&amp;nbsp;US-Dollar pro Tonne kostengünstiger als in Deutschland produziert werden. Nach Presseberichten hat Thyssenkrupp Stand 2013 etwa acht Milliarden Euro in das Vorhaben investiert. Die in dem Werk gefertigte Bramme Stahl ist um 170&amp;nbsp;US-Dollar teurer als eine aus deutscher Produktion.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot;&gt;Marian Blasberg, Martin Kotynek: [http://www.zeit.de/2012/28/DOS-ThyssenKrupp/komplettansicht ''Die versenkten Milliarden.''] In: ''Zeit Online'', 5. Juli 2012, Zugriff am 10. August 2012.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Peter Mühlbauer |url=https://www.heise.de/tp/features/Defizitaer-wie-Kruppstahl-3396663.html |titel=Defizitär wie Kruppstahl |werk=heise.de |datum=2012-11-29 |abruf=2012-11-29}}&lt;/ref&gt; Das Werk sollte nach ursprünglichen Planungen fünfeinhalb Millionen Tonnen Stahlbrammen für den Export in die USA und nach Europa pro Jahr produzieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Russau |url=https://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jan/thyssen-8348749-brasilien |titel=Weiter Kritik aus Brasilien an ThyssenKrupp |werk=amerika21 |datum=2010-01-30 |abruf=2010-12-30}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Staatsanwalt untersucht&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Russau |url=https://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jun/thyssen-826373-rio |titel=Brasilien: Staatsanwalt untersucht Vorgehen von Thyssen Krupp |werk=amerika21 |datum=2010-06-22 |abruf=2010-12-30}}&lt;/ref&gt; Bis 2012 war das Werk durch technische Probleme jedoch noch nicht auf volle Last hochgefahren.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot; /&gt; Laut Geschäftsbericht 2014/15 lag die Produktionsmenge bei vier Millionen Tonnen. In dem Werk sollen zukünftig rund 3500&amp;nbsp;Menschen arbeiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/welt_print/article2310515/ThyssenKrupp-muss-fuer-neue-Stahlwerke-mehr-zahlen.html |titel=ThyssenKrupp muss für neue Stahlwerke mehr zahlen |hrsg=[[Die Welt]] |datum=2008-08-15 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende November 2011 sei das ganze Ausmaß der Wertminderungen durch ein Gutachten offengelegt worden, sagte [[Gerhard Cromme]] auf der Hauptversammlung im Januar 2012. Beim Bau des Werks waren die prognostizierten Kosten um den Faktor vier übertroffen worden. Thyssenkrupp nahm Abschreibungen in Höhe von fast zwei Milliarden Euro auf das Stahlgeschäft in Brasilien vor und wies im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Verlust von 1,8&amp;nbsp;Milliarden Euro aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/milliarden-debakel-thyssenkrupp-schreibt-weiter-verluste-10500460 |titel=ThyssenKrupp schreibt weiter Verluste |hrsg=[[Kölnische Rundschau]] |datum=2012-01-20 |abruf=2017-04-27}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Ekkehard Schulz]], Vorstandsvorsitzender (von 1999 bis Januar 2011) und dann Aufsichtsrat, welcher die Entscheidung für den Werksbau maßgeblich zu verantworten hatte, trat zum Ende des Jahres 2011 von seinem Aufsichtsratsposten zurück.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Martin Murphy, Wolfgang Reuter |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ekkehard-schulz-einer-musste-die-verantwortung-uebernehmen/6088898.html |titel=Interview mit Ekkehard Schulz |hrsg=[[Handelsblatt]] |datum=2012-01-20 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Das Werk in Brasilien wurde 2013 zum Verkauf angeboten und Anfang 2017 für 1,5&amp;nbsp;Milliarden Euro von dem argentinischen Stahlkonzern Ternium übernommen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-120800.html?id=182402 |titel=Weiterer Meilenstein bei Strategischer Weiterentwicklung erreicht: thyssenkrupp verkauft brasilianisches Stahlwerk CSA an Ternium |abruf=2017-04-01}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die kleinere Edelstahl-Sektion des Stahlwerks in den USA wurde 2012 zusammen mit den übrigen Edelstahl-Aktivitäten von ThyssenKrupp 2012 an das finnische Unternehmen [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]] verkauft.&lt;ref&gt;{{cite news|title=New owners of ThyssenKrupp stainless steel division plan visit in June |work=Press-Register |date=2012-05-31 |url=http://blog.al.com/press-register-business/2012/05/new_owners_of_thyssenkrupp_sta.html |accessdate=2013-06-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Die größere verbleibende Kohlenstoffstahl-Sektion des US-Stahlwerks wurde im Februar 2014 für 1,5 Mrd. Dollar an ein Konsortium aus [[ArcelorMittal]] und [[Nippon Steel]] verkauft.&lt;ref&gt;{{cite news |last=Finch II |first=Michael |title=Sale of ThyssenKrupp Steel USA clears all regulatory approval |url=https://www.al.com/business/index.ssf/2014/02/post_96.html |accessdate=2014-02-26 |newspaper=Press-Register |location=[[Mobile, Alabama]] |date=2014-02-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |title=ArcelorMittal AM/NS Calvert Webpage |url=http://usa.arcelormittal.com/Our-operations/Joint-ventures/Calvert/ |accessdate=2014-06-25 |offline=yes |archiveurl=https://web.archive.org/web/20210728142124/https://usa.arcelormittal.com/our-operations/joint-ventures/calvert |archivedate=2021-07-28 |archivebot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Restrukturierungen ab 2011 ====<br /> In einer Pressemitteilung vom 13. Mai 2011 kündigte Thyssenkrupp eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen an. Im Rahmen seiner neuen Strategie plante Thyssenkrupp verschiedene Desinvestitionen und neue strategische Ausrichtungen für einzelne Bereiche.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1305277305797_1810061965 |titel=Aufsichtsrat beschließt strategische Weiterentwicklung von ThyssenKrupp |werk=thyssenkrupp-italy.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-05-13 |archiv-url=https://archive.ph/20120917183056/http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1305277305797_1810061965 |archiv-datum=2012-09-17 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dabei wurden folgende Maßnahmen angekündigt:<br /> * Verkauf der ThyssenKrupp Umformtechnik an den spanischen Automobilzulieferer [[Gestamp Umformtechnik|Gestamp]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1311145334174_702857014 |titel=Verkauf der Metal Forming Gruppe an die spanische Gestamp Automoción abgeschlossen |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-07-11 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> * Verkauf von [[ThyssenKrupp Xervon]] an [[Remondis]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE77M07720110823 |titel=ThyssenKrupp verkauft Dienstleistungstochter Xervon an Remondis |werk=reuters.com |hrsg=[[Reuters]] |datum=2011-08-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130329153607/http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE77M07720110823 |archiv-datum=2013-03-29 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> * Herauslösung der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp Stainless aus dem Konzern, Umbenennung in [[Inoxum]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE78T09C20110930 |titel=ThyssenKrupp treibt Abspaltung der Edelstahlsparte voran |werk=reuters.com |hrsg=[[Reuters]] |datum=2011-09-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160122230416/http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE78T09C20110930 |archiv-datum=2016-01-22 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt; und Verkauf an den finnischen Stahlkonzern [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1327997179541_1610048126 |titel=ThyssenKrupp bestätigt geplanten Zusammenschluss von Inoxum mit Outokumpu |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2012-01-31 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; gegen eine Beteiligung von 29,9 %.<br /> * Verkauf der zivilen Sparte von [[Blohm + Voss]] an den britischen Finanzinvestor ''Star Capital Partners''.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1323440438381_1736743744 |titel=ThyssenKrupp Marine Systems verkauft zivilen Schiffbau an Star Capital Partners |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-12-12 |abruf=2015-10-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160119184543/http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1323440438381_1736743744 |archiv-datum=2016-01-19 |offline=ja |archiv-bot=2024-05-29 10:11:59 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Nach dem Verkauf im Dezember 2011 verblieb nur der Marineschiffbau bei ThyssenKrupp ([[ThyssenKrupp Marine Systems]]).<br /> * Verkauf von ThyssenKrupp Tailored Blanks an die chinesische [[Wuhan Iron and Steel|Wuhan Iron and Steel Corporation]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1348769960685_698732422 |titel=ThyssenKrupp verkauft Tailored Blanks an Wuhan Iron and Steel Corporation |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2012-09-28 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 5. Dezember 2012 gab das Unternehmen die Auswechslung von gleich drei Top-Managern aus der Vorstandsetage bekannt. Laut Presseberichten zogen Vorstandschef Heinrich Hiesinger und der Aufsichtsrat mit der Entlassung von Jürgen Claassen, Edwin Eichler und Olaf Berlien die Konsequenzen aus einem Milliarden-Verlust bei zwei Stahlwerken in Übersee und aus diversen Kartell- und Korruptionsdelikten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Karl-Heinz Büschemann, Klaus Ott |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/korruptionsvorwuerfe-gegen-thyssen-krupp-manager-verraeterische-luxusreisen-1.1538947 |titel=Verräterische Luxusreisen |werk=Süddeutsche.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-11-30 |abruf=2012-12-14}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Klaus Ott |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stahlkonzern-zieht-personelle-konsequenzen-thyssenkrupp-rasiert-vorstand-1.1542834 |titel=ThyssenKrupp rasiert Vorstand |werk=Süddeutsche.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-12-05 |abruf=2012-12-14}}&lt;/ref&gt;<br /> Im März 2013 teilte Thyssenkrupp mit, der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme werde zurücktreten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1362740992119_603744642 |titel=Dr. Cromme legt sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der ThyssenKrupp AG nieder |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2013-02-08 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 stellte Thyssenkrupp zwei seiner Stahlwerke zum Verkauf, da diese Verluste einfuhren. Fehlinvestitionen von 3,4&amp;nbsp;Milliarden Euro waren zu verzeichnen. Es handelte sich dabei um das Stahlwerk [[ThyssenKrupp CSA]] in Brasilien und das Walzwerk in [[Calvert (Alabama)|Calvert, Alabama]] (vgl. dazu die beiden Abschnitte oben). Deutsche Werke stünden nicht zum Verkauf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfons Frese |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/thyssen-krupp-will-raus-aus-den-usa/9105746.html |titel=Thyssen-Krupp will raus aus den USA |hrsg=Tagesspiegel |datum=2013-11-21 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.unendlich-viel-energie.de/themen/politik/beginnt-jetzt-die-deindustrialiserung-thyssenkrupp-bietet-stahlwerk-zum-verkauf |titel=Beginnt jetzt die Deindustrialisierung? ThyssenKrupp bietet Stahlwerk zum Verkauf |hrsg=Agentur für Erneuerbare Energien |datum=2013-11-27 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Das Stahlwerk in Alabama wurde im November 2013 von einem Joint Venture der Konkurrenten [[ArcelorMittal]] und [[Nippon Steel]]-[[Sumitomo Metal Industries]] erworben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://corporate.arcelormittal.com/news-and-media/press-releases/2013/nov/29-11-2013 |titel=ArcelorMittal acquires ThyssenKrupp Steel USA |werk=ArcelorMittal |datum=2013-11-29 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Das Stahlwerk in Brasilien wurde im Februar 2017 für rund 1,5&amp;nbsp;Milliarden Euro von dem südamerikanischen Stahlhersteller [[Ternium]] übernommen. In Medienberichten wird der Verlust für Thyssenkrupp aus dem Engagement in den USA und in Brasilien auf acht Milliarden Euro beziffert, dies sei eine „der größten Fehlinvestitionen der deutschen Industriegeschichte“.&lt;ref&gt;siehe Caspar Busse [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssen-krupp-groessenwahnkostet-acht-milliarden-1.3390268 ''Größenwahn kostet acht Milliarden Euro''], Süddeutsche Zeitung vom 23. Februar 2017, Seite 15, online, abgerufen am 4. Dezember 2017&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 17. April 2015 teilte Thyssenkrupp mit, dass die ''[[VDM Metals|VDM Metals GmbH]]'', die der Konzern Ende Februar 2014 von [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]] übernommen hatte, an den Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel verkauft werde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1429264277593_1684105564 |titel=ThyssenKrupp verkauft VDM-Gruppe |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2015-04-17 |abruf=2015-10-08}}&lt;/ref&gt; Der Verkauf wurde am 31.&amp;nbsp;Juli 2015 formell abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.vdm-metals.com/unser-unternehmen/news-und-events/archiv/single/dr-niclas-mueller-wird-vorsitzender-der-geschaeftsfuehrung-bei-vdm-metals/news-page/1/ |titel=Dr. Niclas Müller wird Vorsitzender der Geschäftsführung bei VDM Metals |hrsg=VDM Metals |datum=2015-08-03 |abruf=2017-01-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Thyssenkrupp tritt seit November 2015 mit einer neuen und weltweit einheitlichen Dachmarke auf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/brand/de/ |titel=engineering. tomorrow. together. thyssenkrupp AG |werk=www.thyssenkrupp.com |abruf=2016-04-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Materials Services ====<br /> Die Sparte der [[Thyssenkrupp Materials Services|Business Area Materials Services]] konzentriert sich auf den weltweiten Handel mit Werk- und Rohstoffen und Dienstleistungen im Bereich Supply-Chain-Management. Im Geschäftsjahr 2015/2016 war Materials Services mit einem Umsatz von 11,88&amp;nbsp;Milliarden Euro der umsatzstärkste Bereich des Unternehmens.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=thyssenkrupp |url=https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/update_24_11_2016/de_2/thyssenkrupp_gb_de_2015_2016.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015/2016 |format=PDF; 6 MB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170817035512/https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/update_24_11_2016/de_2/thyssenkrupp_gb_de_2015_2016.pdf |archiv-datum=2017-08-17 |abruf=2017-06-29}}&lt;/ref&gt; Im Zuge der Digitalisierung der Wertschöpfungskette bei Thyssenkrupp wurde bei Materials Services ein [[Digitale Transformation|Digital Transformation]] Office gegründet, welches Pilotprojekte im Bereich Digitalisierung betreut. Im April 2016 wurde so etwa unter dem Namen ''materials4me'' ein Online-Shop eröffnet, der erstmals auch Kleinmengen für Endkunden sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen anbietet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/materials4me-neuer-web-shop-von-thyssenkrupp_aid-18120553 |titel=Thyssenkrupp entdeckt sein Herz für Heimwerker |werk=rp-online.de |datum=2016-04-25 |abruf=2018-03-27}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2015&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/thyssen-krupp-werkstoffhandel-will-mit-online-geschaeft-wachsen/12728532.html |titel=Werkstoffhandel will mit Onlinegeschäft wachsen |werk=handelsblatt.com |datum=2015-12-15 |abruf=2018-03-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Nicht realisierte Pläne und Abspaltung Aufzugssparte ====<br /> Am 20. September 2017 gab das Unternehmen bekannt, die europäischen Stahlaktivitäten mit [[Tata Steel]] in einem Joint Venture zusammenschließen zu wollen. Nach erfolgter Fusion sollte der Konzernsitz nach Amsterdam in die Niederlande verlagert werden und der künftige Konzernname ''thyssenkrupp Tata Steel B.V.'' lauten.&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/thyssen-und-tata-kurz-vor-fusion-der-stahlsparte-15513089.html ''Gemeinsamer Stahl: Thyssen und Tata sind kurz davor.''] In: ''FAZ.net'', 26. März 2018, abgerufen am 26. März 2018.&lt;/ref&gt; Am 30.&amp;nbsp;Juni 2018 hatten thyssenkrupp und Tata Steel einen bindenden Vertrag zur Schaffung des neuen Joint Ventures unterschrieben.&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-140129.html ''Tata Steel und thyssenkrupp unterschreiben bindenden Vertrag zur Schaffung eines neuen europäischen Stahl Champions'']&lt;/ref&gt; Nach einem Gespräch mit der EU-Wettbewerbskommission am 10.&amp;nbsp;Mai 2019 gingen Thyssenkrupp und Tata Steel davon aus, dass das geplante Joint Venture aufgrund von Bedenken seitens der Kommission nicht zustande kommen kann und sagten den Zusammenschluss ab.&lt;ref name=&quot;welt2019&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Carsten Dierig |Titel=ThyssenKrupp sagt Aufspaltung ab – 6000 Stellen werden gestrichen |Datum=2019-05-10 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article193264963/ThyssenKrupp-sagt-Aufspaltung-ab-6000-Stellen-werden-gestrichen.html |Abruf=2019-05-10}}&lt;/ref&gt; Am 11. Juni 2019 veröffentlichte die EU-Kommission ihre Entscheidung, die geplante Fusion wegen Wettbewerbsbedenken nicht zu genehmigen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://europa.eu/newsroom/rapid-failover/ip-19-2948_de.pdf |titel=Fusionskontrolle: Kommission untersagt geplanten Zusammenschluss zwischen Tata Steel und ThyssenKrupp |werk=europa.eu |datum=2019-06-11 |format=PDF |abruf=2019-06-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 27. September 2018 gab der Thyssenkrupp-Vorstand die Absicht bekannt, den Konzern in die zwei Unternehmensteile ''thyssenkrupp Materials AG'' und ''thyssenkrupp Industrials AG'' aufzuspalten.&lt;ref&gt;https://www.tagesschau.de/wirtschaft/thyssenkrupp-aufspaltung-101.html&lt;/ref&gt; Am 10.&amp;nbsp;Mai 2019 verlautete vom Vorstand, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollte eine [[Holding]]struktur geschaffen und einzelne Geschäftsfelder wie die Aufzugsparte Elevator Technology an die [[Börsengang|Börse]] gebracht werden.&lt;ref name=&quot;welt2019&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 27. Februar 2020 verkaufte Thyssenkrupp seine Aufzugsparte [[TK Elevator]] für 17,2&amp;nbsp;Milliarden Euro an ein [[Konsortium]] um [[Advent International]], [[Cinven]] und die [[RAG-Stiftung]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/thyssenkrupp-verkauft-aufzuggeschaeft-fuer-17-2-mrd---an-bieterkonsortium-um-advent--cinven-und-rag-stiftung--19840.html |titel=thyssenkrupp verkauft Aufzuggeschäft für 17,2 Mrd € an Bieterkonsortium um Advent, Cinven und RAG-Stiftung |werk=thyssenkrupp.com |abruf=2020-02-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weitere Veräußerungen ===<br /> Am 29. Juli 2021 wurde bekanntgegeben, dass das Mining-Geschäft an das dänische Unternehmen [[FLSmidth]] verkauft wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/thyssenkrupp-verkauft-mining-geschaft-an-flsmidth-und-treibt-transformation-der-gruppe-weiter-voran-118874 |titel=thyssenkrupp verkauft Mining-Geschäft an FLSmidth und treibt Transformation der Gruppe weiter voran |werk=thyssenkrupp.com |datum=2021-07-29 |abruf=2021-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 26. August 2021 des Weiteren den Verkauf des Geschäftsfeldes Thyssenkrupp Infrastructure an den Investor FMC Beteiligungs KG.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.juve.de/nachrichten/deals/2021/08/spezialtiefbau-fmc-uebernimmt-thyssenkrupp-sparte-mit-wiese-lukas |titel=Spezialtiefbau: FMC übernimmt Thyssenkrupp-Sparte mit Wiese Lukas |werk=thyssenkrupp.com |datum=2021-08-26 |abruf=2021-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 23. Mai 2024 stimmte der Aufsichtsrat dem Verkauf von 20 Prozent des Stahlgeschäftes an die Investmentgruppe EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Unternehmers [[Daniel Křetínský]] zu. Der Vorstand hatte darüber Ende April 2024 eine grundsätzliche Einigung mit EPCG erzielt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://deutsch.radio.cz/aufsichtsrat-von-thyssenkrupp-genehmigt-anteilsverkauf-tschechischen-unternehmer-8817996 |titel=Aufsichtsrat von Thyssenkrupp genehmigt Anteilsverkauf an tschechischen Unternehmer Křetínský |werk=Radio Prague International |datum=2024-05-24 |abruf=2024-05-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur und Kennzahlen ==<br /> [[Datei:Thyssen-Krupp-Quartier-Essen-2013.jpg|mini|ThyssenKrupp-Hauptquartier 2013]]<br /> [[Datei:ThyssenKrupp Quartier Essen 03.jpg|mini|Gebäude Q1, Konzernzentrale von ThyssenKrupp, in [[Essen]]]]<br /> <br /> Thyssenkrupp ist ein [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizierter]] Industriekonzern und arbeitet in vier Geschäftsfeldern (Stand 2021)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/konzern/index.html |titel=ThyssenKrupp Organisationsstruktur |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> {{Stammbaum/Start |style=margin:1em;}}<br /> {{Stammbaum| | | | | | |tkag | | | | | | |border=0 |boxstyle=background-color:#aaf; |tkag=Thyssenkrupp}}<br /> {{Stammbaum| |,|-|-|-|v|-|^|-|v|-|-|-|.| }}<br /> {{Stammbaum|ct | |is | |mx | |se |border=0 |boxstyle=background-color:#e0e0e0; |ct=Components Technology |is=[[Thyssenkrupp Industrial Solutions|Industrial Solutions]] |mx=[[Thyssenkrupp Materials Services|Materials Services]] |se=[[ThyssenKrupp Steel Europe|Steel Europe]]}}<br /> {{Stammbaum/Ende}}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-left&quot; style=&quot;text-align:right;&quot;<br /> |+Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/berichterstattung-und-publikationen |titel=Berichterstattung und Publikationen der Thyssenkrupp AG |abruf=2021-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> !Geschäfts-&lt;br /&gt;jahr<br /> !Mit-&lt;br /&gt;arbeiter<br /> !Umsatz&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> !Jahresüberschuss/&lt;br /&gt;-fehlbetrag&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> !Aktiva&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> |-<br /> |2012/2013<br /> |156.856<br /> |38.559<br /> |−1.589<br /> |35.304<br /> |-<br /> |2013/2014<br /> |160.745<br /> |41.304<br /> |9<br /> |36.045<br /> |-<br /> |2014/2015<br /> |154.906<br /> |42.778<br /> |229<br /> |35.694<br /> |-<br /> |2015/2016<br /> |156.487<br /> |39.263<br /> |261<br /> |35.072<br /> |-<br /> |2016/2017<br /> |158.739<br /> |41.447<br /> |271<br /> |35.048<br /> |-<br /> |2017/2018<br /> |161.096<br /> |42.745<br /> |60<br /> |33.868<br /> |-<br /> |2018/2019<br /> |162.372<br /> |41.996<br /> |−260<br /> |36.475<br /> |-<br /> |2019/2020<br /> |103.598<br /> |28.899<br /> |−5.541<br /> |36.490<br /> |-<br /> |2020/2021<br /> |101.000<br /> |34.015<br /> |−19<br /> |36.811<br /> |-<br /> |2021/2022<br /> |96.494<br /> |41.140<br /> |1.136<br /> |37.492<br /> |-<br /> |2022/2023<br /> |99.981<br /> |37.536<br /> |−2.072<br /> |33.291<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> In den Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2019/2020 ist erstmals die zum 31. Juli 2020 veräußerte Aufzugsparte (Umsatz 2018/2019: rund 8 Mrd. EUR, rund 53.000 Mitarbeiter am 30. September 2019) nicht mehr enthalten.<br /> <br /> == Aktionärsstruktur und Börse ==<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot;<br /> ! Anteil<br /> ! Anteilseigner &lt;small&gt;(Stand: 20. November 2018)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/berichterstattung_publikationen/update_21_11_2018/thyssenkrupp_ag_gb_2017_2018_de_web.pdf ''Geschäftsbericht 2017/18''], abgerufen am 20. Dezember 2018&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&amp;id=40001876 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|20,93 % || [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung]] (AKBH)<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|7,9 % || [[Cevian Capital]]<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|5,05 % || Harris Associates<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|3,14 % || [[Singapur|Republik Singapur]]<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Das Grundkapital der Gesellschaft ist aufgeteilt in rund 623 Millionen [[Stückaktie]]n.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/aktie-und-adr/ |titel=Aktie &amp; ADR |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt; Die Anteile der Krupp-Stiftung werden als Festbesitz angesehen, die übrigen rund 79 % gelten als [[Streubesitz]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/aktie-und-adr/aktionaersstruktur/ |titel=Aktionärsstruktur |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt; Aktionäre mit meldepflichtigen Anteilen siehe Tabelle:<br /> <br /> Mit der Kapitalerhöhung vom 3. Dezember 2013 reduzierte sich der Anteil der [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung|Krupp-Stiftung]] auf unter 25 %, womit die [[Sperrminorität]] entfiel, mit der sie unter anderem feindliche Übernahmeversuche verhindern konnte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/mischkonzern-bonitaetsnote-thyssen-krupps-auf-ramschniveau/9175024.html |titel=Bonitätsnote Thyssen-Krupps auf Ramschniveau |hrsg=Handelsblatt |datum=2013-12-05 |abruf=2013-12-07}}&lt;/ref&gt; Neu eingetreten ist der skandinavische Investor [[Cevian Capital]], der mehr als die Hälfte der neu ausgegebenen Aktien erwarb und zweitgrößter Anteilseigner nach der Krupp-Stiftung wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/finanzinvestor-cevian-will-bei-thyssenkrupp-mitreden_aid-14470427 |titel=Finanzinvestor Cevian will bei ThyssenKrupp mitreden |werk=[[Rheinische Post]] |datum=2013-12-05 |abruf=2013-12-07}}&lt;/ref&gt; Im November 2021 trennte sich Cevian Capital jedoch von rund der Hälfte seiner bisher gehaltenen Anteile an thyssenkrupp. Der Anteil Cevians schrumpfte von 15,08 % auf nur noch etwa 7,9 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Wirtschaftswoche |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/finanzinvestor-cevian-trennt-sich-von-teilen-seines-thyssen-krupp-pakets-aktie-sackt-ab/27828826.html |titel=Finanzinvestor: Cevian trennt sich von Teilen seines Thyssen-Krupp-Pakets – Aktie sackt ab |sprache=de |abruf=2022-02-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Beteiligung an Kartellen ==<br /> [[Datei:Bochum-Thyssen-Krupp.jpg|mini|ThyssenKrupp in Bochum an der [[Bundesautobahn 40]]]]<br /> <br /> Das Unternehmen war mehrfach an [[Wirtschaftskartell|Kartellen]] beteiligt.<br /> <br /> In den 1970er Jahren waren Thyssen und Krupp am Edelstahlkartell beteiligt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41309538.html |titel=Reinfall am Katertag |werk=spiegel.de |hrsg=Der Spiegel |datum=1976-01-19 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen fünf große Hersteller von [[ThyssenKrupp Elevator|Aufzügen]], unter anderem ''[[ThyssenKrupp Elevator]]'', verhängte die EU-Kommission 2007 eine Strafe in Höhe von 992&amp;nbsp;Millionen Euro. Die Unternehmen hatten [[Preisabsprache]]n getroffen und damit gegen das [[Kartellrecht]] verstoßen. ''ThyssenKrupp Elevator'' musste 479,7&amp;nbsp;Millionen Euro, ''[[Otis Elevator Company|Otis]]'' 225&amp;nbsp;Millionen, ''[[Kone (Unternehmen)|Kone]]'' 142&amp;nbsp;Millionen, ''[[Schindler Aufzüge|Schindler]]'' 143,7&amp;nbsp;Millionen und eine Mitsubishi-Tochter 1,8&amp;nbsp;Millionen Euro bezahlen. Dies war die bis dahin höchste Strafe, die die EU-Kommission verhängte ([[Aufzugs- und Fahrtreppenkartell|Liftkartell]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://curia.europa.eu/jcms/jcms/P_77837/ |titel=Urteil des Gerichts der Europäischen Union in den Rechtssachen T-138/07 Schindler Holding u.&amp;nbsp;a. |hrsg=Europäische Union |datum=2011-07-13 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Die Strafe gegen ThyssenKrupp wurde später auf 319,78&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;€ reduziert.<br /> <br /> Anfang Juli 2012 verhängte das [[Bundeskartellamt]] gegen Thyssenkrupp wegen der Beteiligung am Kartell „[[Schienenfreunde]]“ ein [[Bußgeld]] von 103 Millionen Euro.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2012-129-26&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=Schienenfreunde müssen Zahlen |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=129 |Datum=2012-07-08 |ISSN=0017-7296 |Seiten=26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Februar 2013 durchsuchten Ermittler des Bundeskartellamts Büros und Privaträume von Thyssenkrupp-Mitarbeitern wegen vermuteter Preisabsprachen für Autostahl.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2013-69-18&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=Krupp steckt in der Kartellfalle |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=69 |Datum=2013-04-10 |ISSN=0017-7296 |Seiten=18}}&lt;/ref&gt; Die Ermittlungen wurden durch eine anonyme Anzeige ausgelöst.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2013-44-16&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=In der Kartellfalle |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=44 |Datum=2013-03-04 |ISSN=0017-7296 |Seiten=16 f}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> === Vermeidung der EEG-Umlage ===<br /> Thyssenkrupp [[Erneuerbare-Energien-Gesetz#Befreiung von der EEG-Umlage|führte über Jahre Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab]]. Thyssenkrupp griff dabei auf ein sogenanntes ''Scheibenpachtmodell'' zurück, das eine [[Gesetzeslücke]] ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Frank Dohmen |Titel=Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+) |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-evonik-und-daimler-umgingen-eeg-umlage-die-milliarden-abzocke-a-5aba20ea-0b94-41a9-9725-6386706887f8 |Abruf=2021-11-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Russland-Sanktionen ===<br /> 2022: Nach dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine]] befand sich die ''Thyssenkrupp AG'' entsprechend der Art ihres Engagements in Russland in der ''Gruppe F'' der [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Yale-Liste von Wirtschaftsunternehmen|Yale-Liste von Wirtschaftsunternehmen]], Liste für Deutschland: ''Gruppe F'': ''Defying Demands for Exit or Reduction of Activities. Companies that are just continuing business-as-usual in Russia.'' (Widerstand gegen Forderungen nach einem Ausstieg oder der Reduzierung von Aktivitäten. „Die Geschäfte in Russland gehen ihren normalen Gang“.)&lt;ref name=&quot;Yale-Liste&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://som.yale.edu/story/2022/over-600-companies-have-withdrawn-russia-some-remain |titel=Over 600 Companies Have Withdrawn from Russia—But Some Remain |hrsg=[[Yale School of Management]] |datum=2022-04-06 |abruf=2022-04-06 |kommentar=In dieser Version nicht mehr online. Keine Archivversion verfügbar.}}&lt;/ref&gt; Im Juli 2023 befand sich Thyssen in ''Gruppe C: Companies that are scaling back some significant business operations but continuing some others...'' (Unternehmen, die einige wichtige Geschäftsbereiche zurückfahren, andere aber weiterführen...).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://som.yale.edu/story/2022/over-1000-companies-have-curtailed-operations-russia-some-remain |titel=Over 1,000 Companies Have Curtailed Operations in Russia—But Some Remain {{!}} Yale School of Management |hrsg=Yale School of Management |datum=2023-07-07 |sprache=en |abruf=2023-07-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Brand in Thyssenkrupp-Werk in Turin 2007 ===<br /> Sieben Menschen starben 2007 beim Brand in einem Thyssenkrupp-Werk in Turin. Das Feuer und eine Explosion richteten in dem Werk am 6. Dezember 2007 großen Schaden an, die sieben Opfer starben an schweren Verbrennungen. Die Anklage warf dem Unternehmen bewusste Fahrlässigkeit und fehlende Investitionen in den Brandschutz vor. Ein in Italien 2016 verurteilter deutscher Manager muss deshalb für fünf Jahre in Haft. Das Bundesverfassungsgericht nahm seine Beschwerde 2023 nicht an.&lt;ref&gt;[https://bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Downloads/DE/2023/05/rk20230511_2bvr085220.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=1 Bundesverfassungsgericht – 2 BvR 852/20] (PDF)&lt;/ref&gt; An der persönlichen Verantwortlichkeit des Managers für den Brand besteht laut Verfassungsgericht kein Zweifel.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=ThyssenKrupp: Brand in Turiner Werk – Deutscher Manager scheitert mit Beschwerde |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-07-13 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-brand-in-turiner-werk-deutscher-manager-scheitert-mit-beschwerde-a-9e32a7e9-5bea-42ff-8f9f-06937597c48f |Abruf=2023-07-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Bestechung und Interessenkonflikte ===<br /> <br /> ThyssenKrupp steht im Verdacht, bei Geschäften in [[Israel]], der [[Türkei]], [[Südafrika]] und auch in [[Pakistan]], wo der Deal jedoch nicht zustande kam, in Korruption verwickelt zu sein. In [[Griechenland]] wurde der Verteidigungsminister [[Apostolos-Athanasios Tsochatzopoulos|Akis Tsochatzopoulos]] zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er Bestechungsgelder von einem Konsortium angenommen hatte, dem auch ThyssenKrupp angehörte.&lt;ref&gt;[https://www.reuters.com/article/world/israeli-prosecutors-announce-charges-over-submarine-deal-with-germany-idUSKBN1Y91UO/-israel-germany-submarines-idUSKBN1Y91UP Israeli prosecutors announce charges over submarine deal with Germany]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.greekcorruption.dk/en/bribery-scandal-on-greek-submarines-project/ Bribery scandal on Greek Submarines Project]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.globes.co.il/news/article.aspx?did=1001280086 פרשת הצוללות: כך פיתחה טיסנקרופ תלות בישראל ובמצרים]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|ThyssenKrupp|audio=1|video=1}}<br /> * [https://www.thyssenkrupp.com/ Website von Thyssenkrupp]<br /> * [https://joergnitzsche.de/de/thyssenkrupp-duisburg.html ThyssenKrupp Steel in Duisburg]<br /> * {{Pressemappe|GKD=1|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zu|GND=2117171-3}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> '''Zur Geschichte des Konzerns'''<br /> * [[Lothar Gall]] (Hrsg.): ''Krupp im 20. Jahrhundert: die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung''. Siedler, Berlin 2002, ISBN 3-88680-742-8.<br /> * [[Gert von Klass]]: ''Die Drei Ringe. Lebensgeschichte eines Industrieunternehmens''. Rainer Wunderlich Verlag [[Hermann Leins]], Tübingen / Stuttgart 1953 (Nachkriegsdarstellung der Fa. Krupp).<br /> * [[Karl Lauschke]]: ''Die Hoesch-Arbeiter und ihr Werk. Sozialgeschichte der Dortmunder Westfalenhütte während der Jahre des Wiederaufbaus 1945–1966''. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-746-0 (= Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen, vormals: Institut zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung, Schriftenreihe A, Band 11; zugleich: ''Untersuchungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte'', Band 17)<br /> * Gustav Luntowski: ''Hitler und die Herren an der Ruhr: Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich''. Peter Lang, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-36825-9.<br /> * [[Horst Mönnich]]: ''Aufbruch ins Revier. Aufbruch nach Europa. Hoesch 1871–1971''. F. Bruckmann, München 1971, ISBN 3-7654-1441-7 (Jubiläumsband der Hoesch Aktiengesellschaft, Dortmund).<br /> * Helmut Uebbing: ''Wege und Wegmarken. 100 Jahre Thyssen''. Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-417-8, hrsg. von der Thyssen Aktiengesellschaft, vormals August Thyssen-Hütte, Duisburg.<br /> * Thomas Urban: ''Zwangsarbeit bei Thyssen. „Stahlverein“ und „Baron-Konzern“ im Zweiten Weltkrieg.'' 2., durchgesehene Auflage. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2021, ISBN 978-3-506-76044-9.<br /> * Horst Wildemann: ''Unternehmensfusion, Die Krupp-Hoesch-Thyssen – Fallstudie Strategie, Portfolio und Perspektiven''. München 2000, ISBN 978-3-931511-61-6.<br /> * Tobias Witschke: ''Gefahr für den Wettbewerb. Die Fusionskontrolle der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und die „Rekonzentration“ der Ruhrstahlindustrie 1950–1963'' (= Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte; Beiheft 10) Akademie Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004232-9, 383 S.<br /> <br /> == Dokumentarfilm ==<br /> * ARD: ''Thyssen Krupp – Niedergang des einstigen Vorzeigekonzerns''. 2020 ([https://www.youtube.com/watch?v=ReEi7ezUOLM online bei youtube])<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;AB090315&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article106763236/ThyssenKrupp-Fusion-schmiedete-Stahlgiganten.html<br /> |titel=Vor zehn Jahren – ThyssenKrupp-Fusion schmiedete Stahlgiganten<br /> |hrsg=Hamburger Abendblatt<br /> |datum=2009-03-15<br /> |abruf=2015-10-15}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;TUB001102&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://idw-online.de/de/news26410<br /> |titel=ThyssenKrupp – Ein Konzern nach der Fusion<br /> |hrsg=Technische Universität Berlin<br /> |datum=2000-11-02<br /> |abruf=2015-10-15}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;WDR&quot;&gt;<br /> {{Webarchiv |url=http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2007/11/04.jhtml |text=„Dieser Deal war zu viel“ |wayback=20070504031900}} ''wdr.de.'' Abgerufen am 11. März 2011.<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste MDAX-Unternehmen<br /> |Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br /> }}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2175635-1|LCCN=no2001070995|VIAF=153937442}}<br /> <br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Essen)]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Duisburg)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im MDAX]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Rüstungshersteller (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Montanunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Maschinen- und Gerätehersteller]]<br /> [[Kategorie:Militärfahrzeughersteller]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Lasertechnik)]]<br /> [[Kategorie:Markenname]]<br /> [[Kategorie:ThyssenKrupp| ]]<br /> [[Kategorie:Krupp]]<br /> [[Kategorie:Unternehmensgründung 1999]]<br /> [[Kategorie:Stahlhersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX (ehemalig)]]<br /> [[Kategorie:Rolltreppenhersteller]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thyssenkrupp&diff=248123452 Thyssenkrupp 2024-08-28T17:00:45Z <p>BenG1: /* Bestechung und Interessenkonflikte */</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = thyssenkrupp AG<br /> | Logo = thyssenkrupp AG Logo 2015.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = DE0007500001<br /> | Gründungsdatum = 1999<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Essen]] (Hauptverwaltung) und [[Duisburg]], [[Deutschland]]<br /> | Leitung = <br /> * [[Miguel Ángel López Borrego]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;([[Vorstandsvorsitzender]])&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/aufsichtsrat-der-thyssenkrupp-ag-bestaetigt-miguel-angel-lopez-borrego-als-neuen-vorstandsvorsitzenden Thyssen Krupp Pressemitteilung vom 16. Mai 2023: ''Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG bestätigt Miguel Ángel López Borrego als neuen Vorstandsvorsitzenden''], abgerufen am 8. Juni 2023&lt;/ref&gt;<br /> * [[Siegfried Russwurm]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;([[Aufsichtsratsvorsitzender]])&lt;/small&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 99.981&lt;ref name=&quot;GB2023&quot; /&gt;<br /> | Umsatz = 37,536 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2022/23)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2023&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://d2zo35mdb530wx.cloudfront.net/_binary/UCPthyssenkruppAG/8eb60f22-1f0a-4669-a4a2-40d5ffa45d08/Geschaftsbericht-2022_2023_thyssenkrupp-AG.pdf |titel=Geschäftsberichte 2022/23 |hrsg=thyssenkrupp |datum=2023-11-21 |abruf=2024-08-18}}&lt;/ref&gt;<br /> | Stand = 2023-09-30<br /> | Branche = Metall- und Rüstungsindustrie, Anlagenbau, Werk- und Rohstoffhandel, Technologie<br /> | Homepage = [https://www.thyssenkrupp.com/de/ www.thyssenkrupp.com]<br /> }}<br /> <br /> Die '''Thyssenkrupp AG''' ([{{IPA|ˌtʏsn̩ˈkrʊp}}] oder [{{IPA|ˌtɪsn̩ˈkrʊp}}], Eigenschreibweise ''thyssenkrupp'') mit Sitz in Essen ist ein börsennotierter, [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizierter]] Industriekonzern mit Schwerpunkt in der [[Stahl]]verarbeitung und Deutschlands größter Stahlhersteller.&lt;ref name=&quot;SZ-DAX&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Benedikt Müller |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssenkrupp-dax-mtu-1.4587766 |titel=Thyssenkrupp fliegt aus dem Dax |werk=SZ.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2019-09-04 |abruf=2019-09-09}}&lt;/ref&gt; Der Konzern entstand 1999 aus der Fusion der [[Friedrich Krupp AG|Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp]] mit der [[#Thyssen AG|Thyssen AG]].&lt;ref name=&quot;AB090315&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;TUB001102&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Thyssenkrupp Testturm - Firmenschild.jpg|mini|Firmenschild am damaligen [[Thyssenkrupp Testturm]]]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Die Wurzeln von Thyssenkrupp ===<br /> Seine historischen Wurzeln vereinen fast die gesamte Geschichte der rheinisch-westfälischen [[Schwerindustrie]] und damit der Industrialisierung Deutschlands. Der Thyssenkrupp-Konzern geht auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorgängerunternehmen zurück, die sich vor allem im Zuge der Konsolidierung der Kohlen-, Eisen- und [[Stahlindustrie]] zusammengefunden haben. Die Unternehmerpersönlichkeiten der Vorgängerunternehmen prägten im 19.&amp;nbsp;und frühen 20.&amp;nbsp;Jahrhundert wesentlich die deutsche Industriepolitik und nahmen Einfluss auf die deutsche Innen- und Außenpolitik.<br /> <br /> === Vorgängerunternehmen ===<br /> ==== Thyssen AG ====<br /> [[Datei:Thyssen Logo.svg|mini|Logo der Thyssen AG]]<br /> [[Datei:Thyssen &amp; Co AG 1922.jpg|mini|Teilschuldverschreibung über 5000 Mark der ''Thyssen &amp; Co. AG'' vom Februar 1922]]<br /> [[Datei:Thyssen-Hochhaus, Düsseldorf.jpg|mini|hochkant|Das [[Dreischeibenhaus]] in Düsseldorf, bis Juni 2010 Verwaltungsstandort von ThyssenKrupp]]<br /> <br /> Am 29.&amp;nbsp;September 1891 gab [[August Thyssen]] bekannt, zusammen mit seinem Bruder Joseph im Besitz aller Anteile des [[Steinkohlenbergwerk]]s [[Gewerkschaft Deutscher Kaiser]] zu sein. Am 17.&amp;nbsp;Dezember 1891 fand der erste Abstich im neuen Stahlwerk der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in [[Hamborn]]-[[Bruckhausen]] – damals noch nicht zu Duisburg gehörend – statt. Beide Ereignisse des Jahres 1891 gelten später als Gründungsdaten des Thyssen-Konzerns.<br /> <br /> Ab 1883 hatte August Thyssen [[Kux]]e (Anteilscheine) der Gewerkschaft Deutscher Kaiser erworben, da das Werk besondere Standortvorteile für seine unternehmerischen Vorstellungen besaß. Der günstige Standort mit eigener [[Bergbau|Kohlenzeche]], [[Rheinhafen|Werkshafen am Rhein]] und [[Gleisanschluss]] an das [[Eisenbahn]]netz sicherten die Leistungsfähigkeit des Betriebs. Das Stammwerk der Thyssen Krupp Stahl AG produziert noch heute Stahl an gleicher Stelle. In den folgenden Jahren rationalisierte, modernisierte und erweiterte August Thyssen die Erzeugung von Eisen und Stahl und baute systematisch sowohl Rohstoffbasis (ausländische [[Erz]]gruben) als auch Weiterverarbeitung ([[Schiffbau]], Maschinenguss etc.) seiner Unternehmen aus. Dabei achtete er darauf, dass sich die Produkte der neu erworbenen oder gegründeten Unternehmen zu einem vertikalen [[Diversifikation (Wirtschaft)|Verbund]] ergänzten. In den 1910er Jahren wechselten nach und nach einzelne Holding-Funktionen des 1871 von August Thyssen in [[Mülheim an der Ruhr]] gegründeten Unternehmens ''Thyssen &amp; Co.'' auf die ''Gewerkschaft Deutscher Kaiser'', in deren [[Repräsentant (Bergbau)|Grubenvorstand]] Augusts Sohn [[Fritz Thyssen|Fritz]] (1873–1951) schon 1897 gewählt wurde.<br /> <br /> Die Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts einsetzende Internationalisierung des Konzerns fand durch den Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ein abruptes Ende. Im Ersten Weltkrieg kam es nach anfänglich rapidem Rückgang zu einer kriegsbedingten Ausweitung der Produktion. In den ersten Jahren der [[Weimarer Republik]] gab es Ängste vor einer [[Verstaatlichung]]. Das Jahr 1923 war durch die französisch-belgische [[Ruhrbesetzung]] und eine Hyperinflation geprägt. August Thyssen verlor zwar nach dem Weltkrieg zahlreiche Auslandsbeteiligungen, verfügte aber im Inland über ein weitgehend funktionsfähiges Unternehmen. Rationalisierungspotenziale und Marktchancen ließen ihn 1925 grundsätzlich der Gründung eines neuen Konzerns zustimmen, dem außer Hoesch, [[Gutehoffnungshütte]], [[Mannesmann]], [[Deutz AG|Klöckner]] und [[Friedrich Krupp AG|Krupp]] alle [[Montanindustrie|Montankonzerne]] des [[Ruhrgebiet]]s angehörten. Wenige Wochen nach August Thyssens Tod am 4.&amp;nbsp;April 1926 wurden große Teile des Thyssen-Konzerns in die [[Vereinigte Stahlwerke|Vereinigten Stahlwerke&amp;nbsp;AG]] eingebracht. Sein Sohn Fritz Thyssen wurde Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Konzerns. Der Anteil der thyssenschen Montanwerke wurde bei Gründung der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' mit 26 % des Aktienkapitals von nominell 800&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;[[Reichsmark]] bewertet. Als eine Betriebsgesellschaft der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' wurde 1934 die ''August-Thyssen-Hütte AG'' gegründet. Sie war ein horizontaler Verbund der im [[Duisburg]]er Raum gelegenen fünf [[Hüttenwerk]]e der ''Vereinigten Stahlwerke&amp;nbsp;AG'' mit den Produktionsschwerpunkten [[Profilstahl]] und [[Halbzeug]].<br /> <br /> In den Debatten der letzten Jahre im [[Reichstag (Weimarer Republik)|Deutschen Reichstag]] spielte Thyssen immer wieder eine Rolle. Ein gängiger Vorwurf der [[SPD|Sozialdemokraten]] gegen die [[Nationalsozialist]]en war, dass sie von Thyssen finanziert wurden.&lt;ref&gt;Reichstagsdebatte vom 25. Februar 1932: [[Joseph Goebbels]] (NSDAP) klagt über hohe Verluste beim Verkauf der Parteizeitung aufgrund von Publikationsverboten durch die [[Notverordnung]]en der Regierung, worauf die Fraktion der Sozialdemokraten ruft: „Thyssen bezahlt es!“&lt;/ref&gt; Mit der nationalsozialistischen [[Aufrüstung der Wehrmacht|Aufrüstungspolitik]] wurden diese Hüttenwerke zu wichtigen Lieferanten von Vorprodukten für die spätere [[Kriegswirtschaft]]. Auf alliierte Anordnung wurde das Unternehmen nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] liquidiert und 1953 eine (neue) ''August-Thyssen-Hütte AG'' mit Sitz in Duisburg gegründet, um ausschließlich die zu großen Teilen demontierte Thyssenhütte wieder in Betrieb zu nehmen. Die anderen Duisburger Hüttenwerke der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' gingen als rechtlich selbstständige Gesellschaften zunächst eigene Wege, bevor sie in den 1950er und 1960er Jahren wieder in den Verbund der Thyssenhütte zurückkehrten. Hintergrund für die Zersplitterung waren der Erbgang seit 1926 und alliierte Vorgaben zur Entflechtung der deutschen Wirtschaft nach 1945. Grundlage für die erneute Integration des Konzerns war die Errichtung der [[Fritz Thyssen Stiftung]] im Jahr 1959, die die Unternehmensanteile von [[Amélie Thyssen]] und ihrer Tochter [[Anita Gräfin Zichy-Thyssen]] aufnahm.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Jan-Otmar Hesse]] |Titel=Vom Röhren-Manager zum Verteidigungs-Staatssekretär und zurück: Der mehrfache Seitenwechsel von Ernst Wolf Mommsen |Sammelwerk=[[Zeitschrift für Unternehmensgeschichte]] |Band=68 |Nummer=2 |Datum=2023-09-19 |Seiten=227–254 |DOI=10.1515/zug-2023-0016}}, hier S. 233.&lt;/ref&gt; Nur der 1926 in die ''Vereinigten Stahlwerke AG'' eingebrachte ''Thyssensche Bergbau'' sollte nicht mehr zum alten Konzernverbund zurückkehren. In den 1950er und 1960er Jahren fand der Ausbau der ''August-Thyssen-Hütte AG'' zu einem Stahlkonzern statt. 1954/1955 konzentrierte sich die ''August-Thyssen-Hütte AG'' zunächst auf Erwerbungen aus den vertikal vorgelagerten Bereichen Bergbau sowie Steine und Erden, um ihre Rohstoffbasis zurückzuerlangen. Der anschließende horizontale Ausbau der ''August-Thyssen-Hütte AG'' durch Übernahme der Aktienmehrheit an der ''[[Niederrheinische Hütte|Niederrheinische Hütte AG]]'' (1956), der ''[[Deutsche Edelstahlwerke AG]]'' (1957), der ''[[Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb|Phoenix-Rheinrohr&amp;nbsp;AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke]]'' (1964) und der ''[[Hüttenwerke Oberhausen AG]]'' (1968) diente der Diversifizierung. Ihre Produktpalette umfasste Profil- und Flacherzeugnisse in allen Qualitäten bis zum hochlegierten [[Edelstahl]]; durch gegenseitige Abstimmung der Produktionsprogramme wurden Rationalisierungsgewinne möglich. Parallel dazu fand eine rasche Vergrößerung der als optimal erachteten Hüttenwerkseinheiten statt. Mitte der 1960er Jahre war die ''August-Thyssen-Hütte AG'' der größte europäische [[Rohstahl]]-Erzeuger und stand mit seiner Stahlproduktion weltweit an fünfter Stelle.<br /> <br /> Ergänzend zur horizontalen Diversifizierung fand seit 1960 die Angliederung einer Handelsorganisation statt, der ''Handelsunion AG'', seit 1969 ''Thyssen Handelsunion AG''. In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich die ''Thyssen Handelsunion AG'' vom ausschließlichen Stahlhandelsunternehmen zu einem vielseitigen Dienstleister, der sich Mitte der 1990er Jahre auf die Kerngeschäftsfelder Werkstoffe, Industrie- und Gebäudeservice sowie Projektmanagement konzentrierte. In der Endphase der horizontalen Diversifizierung kam es bei der ''August-Thyssen-Hütte AG'' zur [[Spezialisierung]] durch [[Kooperation]]. 1969&amp;nbsp;vereinbarten ''Mannesmann AG'' und ''August-Thyssen-Hütte AG'' eine Arbeitsteilung, die sich mit der Kurzformel „Röhren zu Mannesmann, Walzstahl zu Thyssen“ umreißen lässt.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F079041-0002, Duisburg, Thyssen-Stahlwerk.jpg|mini|Thyssen-Stahlwerk in [[Duisburg]] 1988]]<br /> [[Datei:ThyssenKrupp view from Haniel slag heap.jpg|mini|… und 2015, gesehen von der [[Halde Haniel]]]]<br /> <br /> Ende der 1960er Jahre war die ''August-Thyssen-Hütte AG'' ein monostrukturierter Stahlkonzern. 1972 beschäftigte Thyssen 92.200&amp;nbsp;Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 9,8&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;DM. Die Neuorientierung setzte 1973 mit dem Erwerb der ''[[Rheinstahl|Rheinstahl AG]]'' ein, deren Produktionsschwerpunkt in der Weiterverarbeitung lag. Durch diese Angliederung reduzierte die ''August-Thyssen-Hütte AG'' ihre Dominanz im Stahlsektor und wurde ein [[Mischkonzern]]. Die weit gespannten Aktivitäten der ''Rheinstahl AG'' wurden mit den entsprechenden Thyssen-Geschäftsfeldern in den vier neu formierten Unternehmensbereichen Investitionsgüter und Verarbeitung, Handel und Dienstleistungen, Edelstahl sowie Stahl zusammengefasst. Folgerichtig änderte die August-Thyssen-Hütte AG 1977 ihren Namen in ''Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte''.<br /> <br /> Die '''Thyssen AG''' ging somit auf ein Konglomerat von Einzelunternehmen zurück. Um auch nach außen zu dokumentieren, dass die ''Rheinstahl AG'' den Weiterverarbeitungsbereich des Thyssen-Konzerns repräsentierte, wurde diese 1976 in ''Thyssen Industrie&amp;nbsp;AG'' umfirmiert. Der Stahlbereich wurde zum 1.&amp;nbsp;April 1983 in die ''Thyssen Stahl&amp;nbsp;AG'' ausgegliedert; seitdem konzentrierte sich die ''Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte'' ausschließlich auf Aufgaben der Konzernführung. In den folgenden Jahren passte die Thyssen-Gruppe ihre Stahlproduktion dem Markt an und nahm Strukturbereinigungen vor. Zur Konzentration ihrer Aktivitäten definierte die Thyssen-Gruppe 1996 Kerngeschäftsfelder und führte eine [[Portfolio]]-Bereinigung durch. Die Fokussierung auf ausgewählte Geschäftsfelder mit gutem Markt- und Ergebnispotenzial diente auch der weiteren Internationalisierung des Konzerns.<br /> <br /> In den 1980er Jahren wurden Verhandlungen über einen Zusammenschluss der ''Thyssen Stahl&amp;nbsp;AG'' und der ''Krupp Stahl&amp;nbsp;AG'' aufgenommen. Die geplante Vereinigung konnte 1983 zwar nicht realisiert werden&lt;!-- warum nicht ? ---&gt;, man arbeitete in ausgewählten Geschäftsfeldern aber eng zusammen. Die [[Flachstahl]]bereiche beider Konzerne wurden 1997 in der ''ThyssenKrupp Stahl&amp;nbsp;AG'' zusammengeführt.<br /> <br /> Die ''Thyssen AG'' war eine der 30 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften, die 1988 an der [[Deutsche Börse|Deutschen Börse]] zur Gründung des deutschen Leitindex [[DAX]] auserkoren wurde. Am 4.&amp;nbsp;September 2019 beschloss die Deutsche Börse den Abstieg von Thyssenkrupp aus dem DAX in den [[MDAX]] mit Wirkung zum 23.&amp;nbsp;September 2019.&lt;ref name=&quot;SZ-DAX&quot; /&gt;<br /> <br /> Im August 1997 begannen Thyssen und Krupp Gespräche über weitergehende Kooperationen. Die prognostizierten strategischen Chancen und die operativen Synergiepotenziale eines Gesamtzusammenschlusses waren sehr groß. Am 17.&amp;nbsp;März 1999 wurde die ''ThyssenKrupp AG'' in das [[Handelsregister (Deutschland)|Handelsregister]] eingetragen.<br /> <br /> ==== Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp ====<br /> Die ''Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp'' war 1992 aus der ''[[Friedrich Krupp AG|Fried. Krupp AG]]'' und der ''[[Hoesch AG]]'' entstanden: per [[Feindliche Übernahme|feindlicher Übernahme]] der Mehrheit der Hoesch&amp;nbsp;AG durch den Krupp-Konzern. Eine derartige Übernahme geschah damals in Deutschland erstmals; feindliche Übernahmen waren zuvor nur aus dem angelsächsischen Raum bekannt.<br /> <br /> ==== Fusion Thyssen und Krupp-Hoesch ====<br /> [[Datei:Rheinufer Norden Duisburgs.JPG|mini|Blick auf das ThyssenKrupp-Gelände bei Duisburg-Bruckhausen]]<br /> [[Datei:ThyssenKruppLogo.svg|150px|mini|Logo der ThyssenKrupp AG 1999–2015]]<br /> <br /> Mitte März 1997 versuchte die ''Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp'' in Essen, den wesentlich größeren Thyssen-Konzern in Düsseldorf im Zuge einer feindlichen Übernahme an sich zu binden. Dies war fast erfolgreich, zumindest stand die Finanzierung zum Ankauf der Thyssen-Aktienmehrheit bereit. Durch eine Indiskretion in Düsseldorfer Bankenkreisen wurde das Vorhaben jedoch vor Vollendung ruchbar. Es kam sodann zu Protesten und Demonstrationen der Thyssen-Belegschaft, u.&amp;nbsp;a. von rund 30.000 Arbeitnehmern in Frankfurt am Main vor dem Hauptgebäude der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]]. Durch die massiven Proteste führten Krupp-Hoesch und Thyssen Verhandlungen über eine gemeinsame Stahlgesellschaft. Zu [[Betriebsbedingte Kündigung|betriebsbedingten Kündigungen]] sollte es nicht kommen, wohl aber zum Abbau von 6.600 der 23.600&amp;nbsp;bestehenden Arbeitsplätze bis zum Jahr 2001. Nach langen und harten Auseinandersetzungen kam es zur Zusammenlegung der Stahlbereiche in der ''[[ThyssenKrupp Steel|ThyssenKrupp Stahl&amp;nbsp;AG]]'' zum 1.&amp;nbsp;April 1997. Am 1.&amp;nbsp;September 1997 kündigten Vorstände und Aufsichtsräte beider Industriekonzerne am 4.&amp;nbsp;November 1997 ihre Gesamtfusion an.&lt;ref name=&quot;WDR&quot; /&gt; Leiter des Hauptbereichs Roheisentechnologie wurde [[Peter Schmöle]], der bisher die Hoesch-Hochofenwerke geleitet hatte.&lt;ref&gt;''Peter Schmöle 65 Jahre''. In: stahl und eisen 135, Heft 11/2015, S. 14–16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> An allen diesen Vorgängen hatten sowohl [[Gerhard Cromme]] als auch [[Berthold Beitz]] maßgeblichen Anteil, auf Thyssen-Seite [[Dieter H. Vogel]], der sich jedoch nicht als neuer Chef für den fusionierten Konzern aufstellen lassen konnte.&lt;ref&gt;Wildemann, s. Lit.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Vorfeld ihrer Fusion hatten Thyssen und Krupp 1998 bereits ihre Absicht bekundet, in Anknüpfung an die bisherigen Unternehmenstraditionen und angesichts der langen Verbundenheit zu Duisburg und Essen einen Doppelsitz in Duisburg und Essen zu begründen. Die Hauptversammlung des Jahres 2000 von Thyssenkrupp hatte den entsprechenden Beschluss gefasst. Unberührt davon blieb vorerst der Verwaltungsstandort [[Düsseldorf]], der erst 2010 nach Fertigstellung des [[ThyssenKrupp-Hauptquartier]]s nach Essen verlagert wurde. In Folge der Fusion hat Thyssenkrupp bis Mitte des Jahres 2000 Akquisitionen mit 3,5 Mrd. Euro und Veräußerungen von Nicht-Kerngeschäftsfeldern mit 2,3 Mrd. Euro Umsatz getätigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article538463/Thyssen-Krupp-Schweizer-kaufen-Werner-Pfleiderer.html |titel=Thyssen Krupp: Schweizer kaufen Werner &amp; Pfleiderer |werk=Die Welt |datum=2000-10-14 |abruf=2024-05-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Jüngere Geschichte ===<br /> ==== Übernahmekampf um Dofasco ====<br /> [[Datei:ANKAWÜ-Berlin-Stählerner Buddy Bear.jpg|mini|hochkant|Edelstahl-''[[Buddy Bär]]'' am Potsdamer Platz, von Shanghai KruppStainless als Geschenk für die Stadt Berlin gefertigt.]]<br /> <br /> Thyssenkrupp beabsichtigte 2005, den kanadischen Stahlkonzern ''[[Dofasco]]'' zu übernehmen. Da auch der luxemburgische Konzern ''[[Arcelor]]'' Interesse an Dofasco zeigte, entfachte sich eine Bieterschlacht, in der Thyssenkrupp zuletzt 68&amp;nbsp;Euro pro [[Aktie]] bot. Arcelor gab daraufhin ein Gebot von 71&amp;nbsp;Euro pro Aktie ab. Thyssenkrupp verzichtete auf ein höheres Angebot. Der größte Stahlkonzern der Welt, die indisch-[[Niederlande|niederländische]] ''[[Mittal Steel Company|Mittal Steel]]'', legte wiederum ein Kaufangebot für Arcelor vor und vereinbarte gleichzeitig den Weiterverkauf von Dofasco an Thyssenkrupp zu 68&amp;nbsp;Euro pro Aktie.<br /> Die Anteile an Dofasco wurden von Arcelor jedoch zur Abwehr der feindlichen Übernahme durch Mittal Steel in eine Stiftung ausgegliedert. Diese lehnt bislang (Stand 2014) eine Selbstauflösung ab. Thyssenkrupp versuchte gerichtlich, Mittal zur Auflösung der Stiftung zu zwingen, scheiterte damit aber Ende Januar 2007 vor einem niederländischen Gericht. Die Übernahme von Dofasco durch Thyssenkrupp ist damit gescheitert, eine Revision ist jedoch noch möglich. Thyssenkrupp konzentrierte sich als Alternative auf den Neubau eines Stahlwerks in den USA.<br /> <br /> ==== Großinvestitionen in den USA und Brasilien ====<br /> Im Mai 2007 gab Thyssenkrupp bekannt, ein neues [[Walzwerk]] mit 2.700 Arbeitsplätzen in [[Calvert (Alabama)|Calvert]] im US-Bundesstaat [[Alabama]] zu bauen. Um das neue Werk hatten sich mehrere US-Orte beworben.<br /> Nach dreijähriger Bauzeit ist am 10. Dezember 2010 das neue Stahl- und Weiterverarbeitungswerk von ''ThyssenKrupp Steel USA'' und ''ThyssenKrupp Stainless USA'' offiziell eingeweiht worden. Das Werk ist eine der bisher größten ausländischen Investitionen in den USA. Thyssenkrupp hat in den gesamten Werkskomplex fünf Milliarden US-Dollar investiert, davon 3,6&amp;nbsp;Milliarden in die Anlagen beim Qualitätsflachstahl und 1,4&amp;nbsp;Milliarden in den Stainless-Bereich.<br /> 2013 wurde das Werk wieder verkauft – siehe unten.<br /> <br /> Von September 2006 bis zur Fertigstellung im Juni 2010 wurde in Brasilien für ''[[ThyssenKrupp CSA]]'' (TKCSA), an der Thyssenkrupp mit 73 % beteiligt ist, ein neues [[Stahlerzeugung|Stahlwerk]] gebaut. Die Anlage liegt 70&amp;nbsp;Kilometer westlich des Stadtzentrums von [[Rio de Janeiro]] in [[Santa Cruz (Rio de Janeiro)|Santa Cruz]] an der [[Bahia da Ilha Grande]]. Das Werk besteht aus [[Sintern|Sinteranlage]], zwei Hochöfen, zwei [[Stranggießen|Stranggießanlagen]], einer Kokerei sowie eigenem [[Seehafen]] und [[Kraftwerk]]. Konstruiert wurde die Kokerei durch das [[China|chinesische]] Unternehmen [[CITIC Group|CITIC]], obgleich Thyssenkrupp mit der ''[[Uhde GmbH]]'' über eine auf den [[Anlagenbau]] spezialisierte [[Tochtergesellschaft]] verfügt.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot; /&gt; Es ist die größte deutsche Auslandsinvestition der vergangenen Jahre in Brasilien.<br /> <br /> Thyssenkrupp beauftragte zu Projektbeginn die [[Unternehmensberater|Unternehmensberatung]] [[McKinsey &amp; Company|McKinsey]] mit einer Machbarkeitsstudie, innerhalb welcher die Gesamtkosten für den Werksbau mit 1,9&amp;nbsp;Milliarden Euro kalkuliert wurden. Die [[Bramme]] Stahl sollte dieser Studie nach um 55&amp;nbsp;US-Dollar pro Tonne kostengünstiger als in Deutschland produziert werden. Nach Presseberichten hat Thyssenkrupp Stand 2013 etwa acht Milliarden Euro in das Vorhaben investiert. Die in dem Werk gefertigte Bramme Stahl ist um 170&amp;nbsp;US-Dollar teurer als eine aus deutscher Produktion.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot;&gt;Marian Blasberg, Martin Kotynek: [http://www.zeit.de/2012/28/DOS-ThyssenKrupp/komplettansicht ''Die versenkten Milliarden.''] In: ''Zeit Online'', 5. Juli 2012, Zugriff am 10. August 2012.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Peter Mühlbauer |url=https://www.heise.de/tp/features/Defizitaer-wie-Kruppstahl-3396663.html |titel=Defizitär wie Kruppstahl |werk=heise.de |datum=2012-11-29 |abruf=2012-11-29}}&lt;/ref&gt; Das Werk sollte nach ursprünglichen Planungen fünfeinhalb Millionen Tonnen Stahlbrammen für den Export in die USA und nach Europa pro Jahr produzieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Russau |url=https://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jan/thyssen-8348749-brasilien |titel=Weiter Kritik aus Brasilien an ThyssenKrupp |werk=amerika21 |datum=2010-01-30 |abruf=2010-12-30}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Staatsanwalt untersucht&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Russau |url=https://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jun/thyssen-826373-rio |titel=Brasilien: Staatsanwalt untersucht Vorgehen von Thyssen Krupp |werk=amerika21 |datum=2010-06-22 |abruf=2010-12-30}}&lt;/ref&gt; Bis 2012 war das Werk durch technische Probleme jedoch noch nicht auf volle Last hochgefahren.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot; /&gt; Laut Geschäftsbericht 2014/15 lag die Produktionsmenge bei vier Millionen Tonnen. In dem Werk sollen zukünftig rund 3500&amp;nbsp;Menschen arbeiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/welt_print/article2310515/ThyssenKrupp-muss-fuer-neue-Stahlwerke-mehr-zahlen.html |titel=ThyssenKrupp muss für neue Stahlwerke mehr zahlen |hrsg=[[Die Welt]] |datum=2008-08-15 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende November 2011 sei das ganze Ausmaß der Wertminderungen durch ein Gutachten offengelegt worden, sagte [[Gerhard Cromme]] auf der Hauptversammlung im Januar 2012. Beim Bau des Werks waren die prognostizierten Kosten um den Faktor vier übertroffen worden. Thyssenkrupp nahm Abschreibungen in Höhe von fast zwei Milliarden Euro auf das Stahlgeschäft in Brasilien vor und wies im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Verlust von 1,8&amp;nbsp;Milliarden Euro aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/milliarden-debakel-thyssenkrupp-schreibt-weiter-verluste-10500460 |titel=ThyssenKrupp schreibt weiter Verluste |hrsg=[[Kölnische Rundschau]] |datum=2012-01-20 |abruf=2017-04-27}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Ekkehard Schulz]], Vorstandsvorsitzender (von 1999 bis Januar 2011) und dann Aufsichtsrat, welcher die Entscheidung für den Werksbau maßgeblich zu verantworten hatte, trat zum Ende des Jahres 2011 von seinem Aufsichtsratsposten zurück.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Martin Murphy, Wolfgang Reuter |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ekkehard-schulz-einer-musste-die-verantwortung-uebernehmen/6088898.html |titel=Interview mit Ekkehard Schulz |hrsg=[[Handelsblatt]] |datum=2012-01-20 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Das Werk in Brasilien wurde 2013 zum Verkauf angeboten und Anfang 2017 für 1,5&amp;nbsp;Milliarden Euro von dem argentinischen Stahlkonzern Ternium übernommen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-120800.html?id=182402 |titel=Weiterer Meilenstein bei Strategischer Weiterentwicklung erreicht: thyssenkrupp verkauft brasilianisches Stahlwerk CSA an Ternium |abruf=2017-04-01}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die kleinere Edelstahl-Sektion des Stahlwerks in den USA wurde 2012 zusammen mit den übrigen Edelstahl-Aktivitäten von ThyssenKrupp 2012 an das finnische Unternehmen [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]] verkauft.&lt;ref&gt;{{cite news|title=New owners of ThyssenKrupp stainless steel division plan visit in June |work=Press-Register |date=2012-05-31 |url=http://blog.al.com/press-register-business/2012/05/new_owners_of_thyssenkrupp_sta.html |accessdate=2013-06-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Die größere verbleibende Kohlenstoffstahl-Sektion des US-Stahlwerks wurde im Februar 2014 für 1,5 Mrd. Dollar an ein Konsortium aus [[ArcelorMittal]] und [[Nippon Steel]] verkauft.&lt;ref&gt;{{cite news |last=Finch II |first=Michael |title=Sale of ThyssenKrupp Steel USA clears all regulatory approval |url=https://www.al.com/business/index.ssf/2014/02/post_96.html |accessdate=2014-02-26 |newspaper=Press-Register |location=[[Mobile, Alabama]] |date=2014-02-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |title=ArcelorMittal AM/NS Calvert Webpage |url=http://usa.arcelormittal.com/Our-operations/Joint-ventures/Calvert/ |accessdate=2014-06-25 |offline=yes |archiveurl=https://web.archive.org/web/20210728142124/https://usa.arcelormittal.com/our-operations/joint-ventures/calvert |archivedate=2021-07-28 |archivebot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Restrukturierungen ab 2011 ====<br /> In einer Pressemitteilung vom 13. Mai 2011 kündigte Thyssenkrupp eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen an. Im Rahmen seiner neuen Strategie plante Thyssenkrupp verschiedene Desinvestitionen und neue strategische Ausrichtungen für einzelne Bereiche.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1305277305797_1810061965 |titel=Aufsichtsrat beschließt strategische Weiterentwicklung von ThyssenKrupp |werk=thyssenkrupp-italy.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-05-13 |archiv-url=https://archive.ph/20120917183056/http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1305277305797_1810061965 |archiv-datum=2012-09-17 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dabei wurden folgende Maßnahmen angekündigt:<br /> * Verkauf der ThyssenKrupp Umformtechnik an den spanischen Automobilzulieferer [[Gestamp Umformtechnik|Gestamp]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1311145334174_702857014 |titel=Verkauf der Metal Forming Gruppe an die spanische Gestamp Automoción abgeschlossen |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-07-11 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> * Verkauf von [[ThyssenKrupp Xervon]] an [[Remondis]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE77M07720110823 |titel=ThyssenKrupp verkauft Dienstleistungstochter Xervon an Remondis |werk=reuters.com |hrsg=[[Reuters]] |datum=2011-08-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130329153607/http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE77M07720110823 |archiv-datum=2013-03-29 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> * Herauslösung der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp Stainless aus dem Konzern, Umbenennung in [[Inoxum]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE78T09C20110930 |titel=ThyssenKrupp treibt Abspaltung der Edelstahlsparte voran |werk=reuters.com |hrsg=[[Reuters]] |datum=2011-09-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160122230416/http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE78T09C20110930 |archiv-datum=2016-01-22 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt; und Verkauf an den finnischen Stahlkonzern [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1327997179541_1610048126 |titel=ThyssenKrupp bestätigt geplanten Zusammenschluss von Inoxum mit Outokumpu |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2012-01-31 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; gegen eine Beteiligung von 29,9 %.<br /> * Verkauf der zivilen Sparte von [[Blohm + Voss]] an den britischen Finanzinvestor ''Star Capital Partners''.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1323440438381_1736743744 |titel=ThyssenKrupp Marine Systems verkauft zivilen Schiffbau an Star Capital Partners |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-12-12 |abruf=2015-10-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160119184543/http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1323440438381_1736743744 |archiv-datum=2016-01-19 |offline=ja |archiv-bot=2024-05-29 10:11:59 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Nach dem Verkauf im Dezember 2011 verblieb nur der Marineschiffbau bei ThyssenKrupp ([[ThyssenKrupp Marine Systems]]).<br /> * Verkauf von ThyssenKrupp Tailored Blanks an die chinesische [[Wuhan Iron and Steel|Wuhan Iron and Steel Corporation]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1348769960685_698732422 |titel=ThyssenKrupp verkauft Tailored Blanks an Wuhan Iron and Steel Corporation |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2012-09-28 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 5. Dezember 2012 gab das Unternehmen die Auswechslung von gleich drei Top-Managern aus der Vorstandsetage bekannt. Laut Presseberichten zogen Vorstandschef Heinrich Hiesinger und der Aufsichtsrat mit der Entlassung von Jürgen Claassen, Edwin Eichler und Olaf Berlien die Konsequenzen aus einem Milliarden-Verlust bei zwei Stahlwerken in Übersee und aus diversen Kartell- und Korruptionsdelikten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Karl-Heinz Büschemann, Klaus Ott |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/korruptionsvorwuerfe-gegen-thyssen-krupp-manager-verraeterische-luxusreisen-1.1538947 |titel=Verräterische Luxusreisen |werk=Süddeutsche.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-11-30 |abruf=2012-12-14}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Klaus Ott |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stahlkonzern-zieht-personelle-konsequenzen-thyssenkrupp-rasiert-vorstand-1.1542834 |titel=ThyssenKrupp rasiert Vorstand |werk=Süddeutsche.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-12-05 |abruf=2012-12-14}}&lt;/ref&gt;<br /> Im März 2013 teilte Thyssenkrupp mit, der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme werde zurücktreten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1362740992119_603744642 |titel=Dr. Cromme legt sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der ThyssenKrupp AG nieder |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2013-02-08 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 stellte Thyssenkrupp zwei seiner Stahlwerke zum Verkauf, da diese Verluste einfuhren. Fehlinvestitionen von 3,4&amp;nbsp;Milliarden Euro waren zu verzeichnen. Es handelte sich dabei um das Stahlwerk [[ThyssenKrupp CSA]] in Brasilien und das Walzwerk in [[Calvert (Alabama)|Calvert, Alabama]] (vgl. dazu die beiden Abschnitte oben). Deutsche Werke stünden nicht zum Verkauf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfons Frese |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/thyssen-krupp-will-raus-aus-den-usa/9105746.html |titel=Thyssen-Krupp will raus aus den USA |hrsg=Tagesspiegel |datum=2013-11-21 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.unendlich-viel-energie.de/themen/politik/beginnt-jetzt-die-deindustrialiserung-thyssenkrupp-bietet-stahlwerk-zum-verkauf |titel=Beginnt jetzt die Deindustrialisierung? ThyssenKrupp bietet Stahlwerk zum Verkauf |hrsg=Agentur für Erneuerbare Energien |datum=2013-11-27 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Das Stahlwerk in Alabama wurde im November 2013 von einem Joint Venture der Konkurrenten [[ArcelorMittal]] und [[Nippon Steel]]-[[Sumitomo Metal Industries]] erworben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://corporate.arcelormittal.com/news-and-media/press-releases/2013/nov/29-11-2013 |titel=ArcelorMittal acquires ThyssenKrupp Steel USA |werk=ArcelorMittal |datum=2013-11-29 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Das Stahlwerk in Brasilien wurde im Februar 2017 für rund 1,5&amp;nbsp;Milliarden Euro von dem südamerikanischen Stahlhersteller [[Ternium]] übernommen. In Medienberichten wird der Verlust für Thyssenkrupp aus dem Engagement in den USA und in Brasilien auf acht Milliarden Euro beziffert, dies sei eine „der größten Fehlinvestitionen der deutschen Industriegeschichte“.&lt;ref&gt;siehe Caspar Busse [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssen-krupp-groessenwahnkostet-acht-milliarden-1.3390268 ''Größenwahn kostet acht Milliarden Euro''], Süddeutsche Zeitung vom 23. Februar 2017, Seite 15, online, abgerufen am 4. Dezember 2017&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 17. April 2015 teilte Thyssenkrupp mit, dass die ''[[VDM Metals|VDM Metals GmbH]]'', die der Konzern Ende Februar 2014 von [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]] übernommen hatte, an den Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel verkauft werde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1429264277593_1684105564 |titel=ThyssenKrupp verkauft VDM-Gruppe |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2015-04-17 |abruf=2015-10-08}}&lt;/ref&gt; Der Verkauf wurde am 31.&amp;nbsp;Juli 2015 formell abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.vdm-metals.com/unser-unternehmen/news-und-events/archiv/single/dr-niclas-mueller-wird-vorsitzender-der-geschaeftsfuehrung-bei-vdm-metals/news-page/1/ |titel=Dr. Niclas Müller wird Vorsitzender der Geschäftsführung bei VDM Metals |hrsg=VDM Metals |datum=2015-08-03 |abruf=2017-01-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Thyssenkrupp tritt seit November 2015 mit einer neuen und weltweit einheitlichen Dachmarke auf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/brand/de/ |titel=engineering. tomorrow. together. thyssenkrupp AG |werk=www.thyssenkrupp.com |abruf=2016-04-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Materials Services ====<br /> Die Sparte der [[Thyssenkrupp Materials Services|Business Area Materials Services]] konzentriert sich auf den weltweiten Handel mit Werk- und Rohstoffen und Dienstleistungen im Bereich Supply-Chain-Management. Im Geschäftsjahr 2015/2016 war Materials Services mit einem Umsatz von 11,88&amp;nbsp;Milliarden Euro der umsatzstärkste Bereich des Unternehmens.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=thyssenkrupp |url=https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/update_24_11_2016/de_2/thyssenkrupp_gb_de_2015_2016.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015/2016 |format=PDF; 6 MB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170817035512/https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/update_24_11_2016/de_2/thyssenkrupp_gb_de_2015_2016.pdf |archiv-datum=2017-08-17 |abruf=2017-06-29}}&lt;/ref&gt; Im Zuge der Digitalisierung der Wertschöpfungskette bei Thyssenkrupp wurde bei Materials Services ein [[Digitale Transformation|Digital Transformation]] Office gegründet, welches Pilotprojekte im Bereich Digitalisierung betreut. Im April 2016 wurde so etwa unter dem Namen ''materials4me'' ein Online-Shop eröffnet, der erstmals auch Kleinmengen für Endkunden sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen anbietet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/materials4me-neuer-web-shop-von-thyssenkrupp_aid-18120553 |titel=Thyssenkrupp entdeckt sein Herz für Heimwerker |werk=rp-online.de |datum=2016-04-25 |abruf=2018-03-27}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2015&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/thyssen-krupp-werkstoffhandel-will-mit-online-geschaeft-wachsen/12728532.html |titel=Werkstoffhandel will mit Onlinegeschäft wachsen |werk=handelsblatt.com |datum=2015-12-15 |abruf=2018-03-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Nicht realisierte Pläne und Abspaltung Aufzugssparte ====<br /> Am 20. September 2017 gab das Unternehmen bekannt, die europäischen Stahlaktivitäten mit [[Tata Steel]] in einem Joint Venture zusammenschließen zu wollen. Nach erfolgter Fusion sollte der Konzernsitz nach Amsterdam in die Niederlande verlagert werden und der künftige Konzernname ''thyssenkrupp Tata Steel B.V.'' lauten.&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/thyssen-und-tata-kurz-vor-fusion-der-stahlsparte-15513089.html ''Gemeinsamer Stahl: Thyssen und Tata sind kurz davor.''] In: ''FAZ.net'', 26. März 2018, abgerufen am 26. März 2018.&lt;/ref&gt; Am 30.&amp;nbsp;Juni 2018 hatten thyssenkrupp und Tata Steel einen bindenden Vertrag zur Schaffung des neuen Joint Ventures unterschrieben.&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-140129.html ''Tata Steel und thyssenkrupp unterschreiben bindenden Vertrag zur Schaffung eines neuen europäischen Stahl Champions'']&lt;/ref&gt; Nach einem Gespräch mit der EU-Wettbewerbskommission am 10.&amp;nbsp;Mai 2019 gingen Thyssenkrupp und Tata Steel davon aus, dass das geplante Joint Venture aufgrund von Bedenken seitens der Kommission nicht zustande kommen kann und sagten den Zusammenschluss ab.&lt;ref name=&quot;welt2019&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Carsten Dierig |Titel=ThyssenKrupp sagt Aufspaltung ab – 6000 Stellen werden gestrichen |Datum=2019-05-10 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article193264963/ThyssenKrupp-sagt-Aufspaltung-ab-6000-Stellen-werden-gestrichen.html |Abruf=2019-05-10}}&lt;/ref&gt; Am 11. Juni 2019 veröffentlichte die EU-Kommission ihre Entscheidung, die geplante Fusion wegen Wettbewerbsbedenken nicht zu genehmigen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://europa.eu/newsroom/rapid-failover/ip-19-2948_de.pdf |titel=Fusionskontrolle: Kommission untersagt geplanten Zusammenschluss zwischen Tata Steel und ThyssenKrupp |werk=europa.eu |datum=2019-06-11 |format=PDF |abruf=2019-06-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 27. September 2018 gab der Thyssenkrupp-Vorstand die Absicht bekannt, den Konzern in die zwei Unternehmensteile ''thyssenkrupp Materials AG'' und ''thyssenkrupp Industrials AG'' aufzuspalten.&lt;ref&gt;https://www.tagesschau.de/wirtschaft/thyssenkrupp-aufspaltung-101.html&lt;/ref&gt; Am 10.&amp;nbsp;Mai 2019 verlautete vom Vorstand, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollte eine [[Holding]]struktur geschaffen und einzelne Geschäftsfelder wie die Aufzugsparte Elevator Technology an die [[Börsengang|Börse]] gebracht werden.&lt;ref name=&quot;welt2019&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 27. Februar 2020 verkaufte Thyssenkrupp seine Aufzugsparte [[TK Elevator]] für 17,2&amp;nbsp;Milliarden Euro an ein [[Konsortium]] um [[Advent International]], [[Cinven]] und die [[RAG-Stiftung]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/thyssenkrupp-verkauft-aufzuggeschaeft-fuer-17-2-mrd---an-bieterkonsortium-um-advent--cinven-und-rag-stiftung--19840.html |titel=thyssenkrupp verkauft Aufzuggeschäft für 17,2 Mrd € an Bieterkonsortium um Advent, Cinven und RAG-Stiftung |werk=thyssenkrupp.com |abruf=2020-02-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weitere Veräußerungen ===<br /> Am 29. Juli 2021 wurde bekanntgegeben, dass das Mining-Geschäft an das dänische Unternehmen [[FLSmidth]] verkauft wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/thyssenkrupp-verkauft-mining-geschaft-an-flsmidth-und-treibt-transformation-der-gruppe-weiter-voran-118874 |titel=thyssenkrupp verkauft Mining-Geschäft an FLSmidth und treibt Transformation der Gruppe weiter voran |werk=thyssenkrupp.com |datum=2021-07-29 |abruf=2021-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 26. August 2021 des Weiteren den Verkauf des Geschäftsfeldes Thyssenkrupp Infrastructure an den Investor FMC Beteiligungs KG.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.juve.de/nachrichten/deals/2021/08/spezialtiefbau-fmc-uebernimmt-thyssenkrupp-sparte-mit-wiese-lukas |titel=Spezialtiefbau: FMC übernimmt Thyssenkrupp-Sparte mit Wiese Lukas |werk=thyssenkrupp.com |datum=2021-08-26 |abruf=2021-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 23. Mai 2024 stimmte der Aufsichtsrat dem Verkauf von 20 Prozent des Stahlgeschäftes an die Investmentgruppe EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Unternehmers [[Daniel Křetínský]] zu. Der Vorstand hatte darüber Ende April 2024 eine grundsätzliche Einigung mit EPCG erzielt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://deutsch.radio.cz/aufsichtsrat-von-thyssenkrupp-genehmigt-anteilsverkauf-tschechischen-unternehmer-8817996 |titel=Aufsichtsrat von Thyssenkrupp genehmigt Anteilsverkauf an tschechischen Unternehmer Křetínský |werk=Radio Prague International |datum=2024-05-24 |abruf=2024-05-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur und Kennzahlen ==<br /> [[Datei:Thyssen-Krupp-Quartier-Essen-2013.jpg|mini|ThyssenKrupp-Hauptquartier 2013]]<br /> [[Datei:ThyssenKrupp Quartier Essen 03.jpg|mini|Gebäude Q1, Konzernzentrale von ThyssenKrupp, in [[Essen]]]]<br /> <br /> Thyssenkrupp ist ein [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizierter]] Industriekonzern und arbeitet in vier Geschäftsfeldern (Stand 2021)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/konzern/index.html |titel=ThyssenKrupp Organisationsstruktur |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> {{Stammbaum/Start |style=margin:1em;}}<br /> {{Stammbaum| | | | | | |tkag | | | | | | |border=0 |boxstyle=background-color:#aaf; |tkag=Thyssenkrupp}}<br /> {{Stammbaum| |,|-|-|-|v|-|^|-|v|-|-|-|.| }}<br /> {{Stammbaum|ct | |is | |mx | |se |border=0 |boxstyle=background-color:#e0e0e0; |ct=Components Technology |is=[[Thyssenkrupp Industrial Solutions|Industrial Solutions]] |mx=[[Thyssenkrupp Materials Services|Materials Services]] |se=[[ThyssenKrupp Steel Europe|Steel Europe]]}}<br /> {{Stammbaum/Ende}}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-left&quot; style=&quot;text-align:right;&quot;<br /> |+Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/berichterstattung-und-publikationen |titel=Berichterstattung und Publikationen der Thyssenkrupp AG |abruf=2021-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> !Geschäfts-&lt;br /&gt;jahr<br /> !Mit-&lt;br /&gt;arbeiter<br /> !Umsatz&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> !Jahresüberschuss/&lt;br /&gt;-fehlbetrag&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> !Aktiva&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> |-<br /> |2012/2013<br /> |156.856<br /> |38.559<br /> |−1.589<br /> |35.304<br /> |-<br /> |2013/2014<br /> |160.745<br /> |41.304<br /> |9<br /> |36.045<br /> |-<br /> |2014/2015<br /> |154.906<br /> |42.778<br /> |229<br /> |35.694<br /> |-<br /> |2015/2016<br /> |156.487<br /> |39.263<br /> |261<br /> |35.072<br /> |-<br /> |2016/2017<br /> |158.739<br /> |41.447<br /> |271<br /> |35.048<br /> |-<br /> |2017/2018<br /> |161.096<br /> |42.745<br /> |60<br /> |33.868<br /> |-<br /> |2018/2019<br /> |162.372<br /> |41.996<br /> |−260<br /> |36.475<br /> |-<br /> |2019/2020<br /> |103.598<br /> |28.899<br /> |−5.541<br /> |36.490<br /> |-<br /> |2020/2021<br /> |101.000<br /> |34.015<br /> |−19<br /> |36.811<br /> |-<br /> |2021/2022<br /> |96.494<br /> |41.140<br /> |1.136<br /> |37.492<br /> |-<br /> |2022/2023<br /> |99.981<br /> |37.536<br /> |−2.072<br /> |33.291<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> In den Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2019/2020 ist erstmals die zum 31. Juli 2020 veräußerte Aufzugsparte (Umsatz 2018/2019: rund 8 Mrd. EUR, rund 53.000 Mitarbeiter am 30. September 2019) nicht mehr enthalten.<br /> <br /> == Aktionärsstruktur und Börse ==<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot;<br /> ! Anteil<br /> ! Anteilseigner &lt;small&gt;(Stand: 20. November 2018)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/berichterstattung_publikationen/update_21_11_2018/thyssenkrupp_ag_gb_2017_2018_de_web.pdf ''Geschäftsbericht 2017/18''], abgerufen am 20. Dezember 2018&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&amp;id=40001876 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|20,93 % || [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung]] (AKBH)<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|7,9 % || [[Cevian Capital]]<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|5,05 % || Harris Associates<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|3,14 % || [[Singapur|Republik Singapur]]<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Das Grundkapital der Gesellschaft ist aufgeteilt in rund 623 Millionen [[Stückaktie]]n.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/aktie-und-adr/ |titel=Aktie &amp; ADR |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt; Die Anteile der Krupp-Stiftung werden als Festbesitz angesehen, die übrigen rund 79 % gelten als [[Streubesitz]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/aktie-und-adr/aktionaersstruktur/ |titel=Aktionärsstruktur |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt; Aktionäre mit meldepflichtigen Anteilen siehe Tabelle:<br /> <br /> Mit der Kapitalerhöhung vom 3. Dezember 2013 reduzierte sich der Anteil der [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung|Krupp-Stiftung]] auf unter 25 %, womit die [[Sperrminorität]] entfiel, mit der sie unter anderem feindliche Übernahmeversuche verhindern konnte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/mischkonzern-bonitaetsnote-thyssen-krupps-auf-ramschniveau/9175024.html |titel=Bonitätsnote Thyssen-Krupps auf Ramschniveau |hrsg=Handelsblatt |datum=2013-12-05 |abruf=2013-12-07}}&lt;/ref&gt; Neu eingetreten ist der skandinavische Investor [[Cevian Capital]], der mehr als die Hälfte der neu ausgegebenen Aktien erwarb und zweitgrößter Anteilseigner nach der Krupp-Stiftung wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/finanzinvestor-cevian-will-bei-thyssenkrupp-mitreden_aid-14470427 |titel=Finanzinvestor Cevian will bei ThyssenKrupp mitreden |werk=[[Rheinische Post]] |datum=2013-12-05 |abruf=2013-12-07}}&lt;/ref&gt; Im November 2021 trennte sich Cevian Capital jedoch von rund der Hälfte seiner bisher gehaltenen Anteile an thyssenkrupp. Der Anteil Cevians schrumpfte von 15,08 % auf nur noch etwa 7,9 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Wirtschaftswoche |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/finanzinvestor-cevian-trennt-sich-von-teilen-seines-thyssen-krupp-pakets-aktie-sackt-ab/27828826.html |titel=Finanzinvestor: Cevian trennt sich von Teilen seines Thyssen-Krupp-Pakets – Aktie sackt ab |sprache=de |abruf=2022-02-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Beteiligung an Kartellen ==<br /> [[Datei:Bochum-Thyssen-Krupp.jpg|mini|ThyssenKrupp in Bochum an der [[Bundesautobahn 40]]]]<br /> <br /> Das Unternehmen war mehrfach an [[Wirtschaftskartell|Kartellen]] beteiligt.<br /> <br /> In den 1970er Jahren waren Thyssen und Krupp am Edelstahlkartell beteiligt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41309538.html |titel=Reinfall am Katertag |werk=spiegel.de |hrsg=Der Spiegel |datum=1976-01-19 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen fünf große Hersteller von [[ThyssenKrupp Elevator|Aufzügen]], unter anderem ''[[ThyssenKrupp Elevator]]'', verhängte die EU-Kommission 2007 eine Strafe in Höhe von 992&amp;nbsp;Millionen Euro. Die Unternehmen hatten [[Preisabsprache]]n getroffen und damit gegen das [[Kartellrecht]] verstoßen. ''ThyssenKrupp Elevator'' musste 479,7&amp;nbsp;Millionen Euro, ''[[Otis Elevator Company|Otis]]'' 225&amp;nbsp;Millionen, ''[[Kone (Unternehmen)|Kone]]'' 142&amp;nbsp;Millionen, ''[[Schindler Aufzüge|Schindler]]'' 143,7&amp;nbsp;Millionen und eine Mitsubishi-Tochter 1,8&amp;nbsp;Millionen Euro bezahlen. Dies war die bis dahin höchste Strafe, die die EU-Kommission verhängte ([[Aufzugs- und Fahrtreppenkartell|Liftkartell]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://curia.europa.eu/jcms/jcms/P_77837/ |titel=Urteil des Gerichts der Europäischen Union in den Rechtssachen T-138/07 Schindler Holding u.&amp;nbsp;a. |hrsg=Europäische Union |datum=2011-07-13 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Die Strafe gegen ThyssenKrupp wurde später auf 319,78&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;€ reduziert.<br /> <br /> Anfang Juli 2012 verhängte das [[Bundeskartellamt]] gegen Thyssenkrupp wegen der Beteiligung am Kartell „[[Schienenfreunde]]“ ein [[Bußgeld]] von 103 Millionen Euro.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2012-129-26&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=Schienenfreunde müssen Zahlen |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=129 |Datum=2012-07-08 |ISSN=0017-7296 |Seiten=26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Februar 2013 durchsuchten Ermittler des Bundeskartellamts Büros und Privaträume von Thyssenkrupp-Mitarbeitern wegen vermuteter Preisabsprachen für Autostahl.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2013-69-18&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=Krupp steckt in der Kartellfalle |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=69 |Datum=2013-04-10 |ISSN=0017-7296 |Seiten=18}}&lt;/ref&gt; Die Ermittlungen wurden durch eine anonyme Anzeige ausgelöst.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2013-44-16&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=In der Kartellfalle |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=44 |Datum=2013-03-04 |ISSN=0017-7296 |Seiten=16 f}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> === Vermeidung der EEG-Umlage ===<br /> Thyssenkrupp [[Erneuerbare-Energien-Gesetz#Befreiung von der EEG-Umlage|führte über Jahre Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab]]. Thyssenkrupp griff dabei auf ein sogenanntes ''Scheibenpachtmodell'' zurück, das eine [[Gesetzeslücke]] ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Frank Dohmen |Titel=Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+) |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-evonik-und-daimler-umgingen-eeg-umlage-die-milliarden-abzocke-a-5aba20ea-0b94-41a9-9725-6386706887f8 |Abruf=2021-11-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Russland-Sanktionen ===<br /> 2022: Nach dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine]] befand sich die ''Thyssenkrupp AG'' entsprechend der Art ihres Engagements in Russland in der ''Gruppe F'' der [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Yale-Liste von Wirtschaftsunternehmen|Yale-Liste von Wirtschaftsunternehmen]], Liste für Deutschland: ''Gruppe F'': ''Defying Demands for Exit or Reduction of Activities. Companies that are just continuing business-as-usual in Russia.'' (Widerstand gegen Forderungen nach einem Ausstieg oder der Reduzierung von Aktivitäten. „Die Geschäfte in Russland gehen ihren normalen Gang“.)&lt;ref name=&quot;Yale-Liste&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://som.yale.edu/story/2022/over-600-companies-have-withdrawn-russia-some-remain |titel=Over 600 Companies Have Withdrawn from Russia—But Some Remain |hrsg=[[Yale School of Management]] |datum=2022-04-06 |abruf=2022-04-06 |kommentar=In dieser Version nicht mehr online. Keine Archivversion verfügbar.}}&lt;/ref&gt; Im Juli 2023 befand sich Thyssen in ''Gruppe C: Companies that are scaling back some significant business operations but continuing some others...'' (Unternehmen, die einige wichtige Geschäftsbereiche zurückfahren, andere aber weiterführen...).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://som.yale.edu/story/2022/over-1000-companies-have-curtailed-operations-russia-some-remain |titel=Over 1,000 Companies Have Curtailed Operations in Russia—But Some Remain {{!}} Yale School of Management |hrsg=Yale School of Management |datum=2023-07-07 |sprache=en |abruf=2023-07-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Brand in Thyssenkrupp-Werk in Turin 2007 ===<br /> Sieben Menschen starben 2007 beim Brand in einem Thyssenkrupp-Werk in Turin. Das Feuer und eine Explosion richteten in dem Werk am 6. Dezember 2007 großen Schaden an, die sieben Opfer starben an schweren Verbrennungen. Die Anklage warf dem Unternehmen bewusste Fahrlässigkeit und fehlende Investitionen in den Brandschutz vor. Ein in Italien 2016 verurteilter deutscher Manager muss deshalb für fünf Jahre in Haft. Das Bundesverfassungsgericht nahm seine Beschwerde 2023 nicht an.&lt;ref&gt;[https://bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Downloads/DE/2023/05/rk20230511_2bvr085220.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=1 Bundesverfassungsgericht – 2 BvR 852/20] (PDF)&lt;/ref&gt; An der persönlichen Verantwortlichkeit des Managers für den Brand besteht laut Verfassungsgericht kein Zweifel.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=ThyssenKrupp: Brand in Turiner Werk – Deutscher Manager scheitert mit Beschwerde |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-07-13 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-brand-in-turiner-werk-deutscher-manager-scheitert-mit-beschwerde-a-9e32a7e9-5bea-42ff-8f9f-06937597c48f |Abruf=2023-07-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Bestechung und Interessenkonflikte ===<br /> <br /> ThyssenKrupp steht im Verdacht, bei Geschäften in [[Israel]], der [[Türkei]], [[Südafrika]] und auch in [[Pakistan]], wo der Deal jedoch nicht zustande kam, in Korruption verwickelt zu sein. In [[Griechenland]] wurde der Verteidigungsminister zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er Bestechungsgelder von einem Konsortium angenommen hatte, dem auch ThyssenKrupp angehörte.&lt;ref&gt;[https://www.reuters.com/article/world/israeli-prosecutors-announce-charges-over-submarine-deal-with-germany-idUSKBN1Y91UO/-israel-germany-submarines-idUSKBN1Y91UP Israeli prosecutors announce charges over submarine deal with Germany]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.greekcorruption.dk/en/bribery-scandal-on-greek-submarines-project/ Bribery scandal on Greek Submarines Project]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.globes.co.il/news/article.aspx?did=1001280086 פרשת הצוללות: כך פיתחה טיסנקרופ תלות בישראל ובמצרים]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|ThyssenKrupp|audio=1|video=1}}<br /> * [https://www.thyssenkrupp.com/ Website von Thyssenkrupp]<br /> * [https://joergnitzsche.de/de/thyssenkrupp-duisburg.html ThyssenKrupp Steel in Duisburg]<br /> * {{Pressemappe|GKD=1|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zu|GND=2117171-3}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> '''Zur Geschichte des Konzerns'''<br /> * [[Lothar Gall]] (Hrsg.): ''Krupp im 20. Jahrhundert: die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung''. Siedler, Berlin 2002, ISBN 3-88680-742-8.<br /> * [[Gert von Klass]]: ''Die Drei Ringe. Lebensgeschichte eines Industrieunternehmens''. Rainer Wunderlich Verlag [[Hermann Leins]], Tübingen / Stuttgart 1953 (Nachkriegsdarstellung der Fa. Krupp).<br /> * [[Karl Lauschke]]: ''Die Hoesch-Arbeiter und ihr Werk. Sozialgeschichte der Dortmunder Westfalenhütte während der Jahre des Wiederaufbaus 1945–1966''. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-746-0 (= Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen, vormals: Institut zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung, Schriftenreihe A, Band 11; zugleich: ''Untersuchungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte'', Band 17)<br /> * Gustav Luntowski: ''Hitler und die Herren an der Ruhr: Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich''. Peter Lang, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-36825-9.<br /> * [[Horst Mönnich]]: ''Aufbruch ins Revier. Aufbruch nach Europa. Hoesch 1871–1971''. F. Bruckmann, München 1971, ISBN 3-7654-1441-7 (Jubiläumsband der Hoesch Aktiengesellschaft, Dortmund).<br /> * Helmut Uebbing: ''Wege und Wegmarken. 100 Jahre Thyssen''. Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-417-8, hrsg. von der Thyssen Aktiengesellschaft, vormals August Thyssen-Hütte, Duisburg.<br /> * Thomas Urban: ''Zwangsarbeit bei Thyssen. „Stahlverein“ und „Baron-Konzern“ im Zweiten Weltkrieg.'' 2., durchgesehene Auflage. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2021, ISBN 978-3-506-76044-9.<br /> * Horst Wildemann: ''Unternehmensfusion, Die Krupp-Hoesch-Thyssen – Fallstudie Strategie, Portfolio und Perspektiven''. München 2000, ISBN 978-3-931511-61-6.<br /> * Tobias Witschke: ''Gefahr für den Wettbewerb. Die Fusionskontrolle der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und die „Rekonzentration“ der Ruhrstahlindustrie 1950–1963'' (= Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte; Beiheft 10) Akademie Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004232-9, 383 S.<br /> <br /> == Dokumentarfilm ==<br /> * ARD: ''Thyssen Krupp – Niedergang des einstigen Vorzeigekonzerns''. 2020 ([https://www.youtube.com/watch?v=ReEi7ezUOLM online bei youtube])<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;AB090315&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article106763236/ThyssenKrupp-Fusion-schmiedete-Stahlgiganten.html<br /> |titel=Vor zehn Jahren – ThyssenKrupp-Fusion schmiedete Stahlgiganten<br /> |hrsg=Hamburger Abendblatt<br /> |datum=2009-03-15<br /> |abruf=2015-10-15}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;TUB001102&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://idw-online.de/de/news26410<br /> |titel=ThyssenKrupp – Ein Konzern nach der Fusion<br /> |hrsg=Technische Universität Berlin<br /> |datum=2000-11-02<br /> |abruf=2015-10-15}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;WDR&quot;&gt;<br /> {{Webarchiv |url=http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2007/11/04.jhtml |text=„Dieser Deal war zu viel“ |wayback=20070504031900}} ''wdr.de.'' Abgerufen am 11. März 2011.<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste MDAX-Unternehmen<br /> |Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br /> }}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2175635-1|LCCN=no2001070995|VIAF=153937442}}<br /> <br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Essen)]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Duisburg)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im MDAX]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Rüstungshersteller (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Montanunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Maschinen- und Gerätehersteller]]<br /> [[Kategorie:Militärfahrzeughersteller]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Lasertechnik)]]<br /> [[Kategorie:Markenname]]<br /> [[Kategorie:ThyssenKrupp| ]]<br /> [[Kategorie:Krupp]]<br /> [[Kategorie:Unternehmensgründung 1999]]<br /> [[Kategorie:Stahlhersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX (ehemalig)]]<br /> [[Kategorie:Rolltreppenhersteller]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thyssenkrupp&diff=248123398 Thyssenkrupp 2024-08-28T16:58:25Z <p>BenG1: /* Kritik */ +Bestechung und Interessenkonflikte</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = thyssenkrupp AG<br /> | Logo = thyssenkrupp AG Logo 2015.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = DE0007500001<br /> | Gründungsdatum = 1999<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Essen]] (Hauptverwaltung) und [[Duisburg]], [[Deutschland]]<br /> | Leitung = <br /> * [[Miguel Ángel López Borrego]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;([[Vorstandsvorsitzender]])&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/aufsichtsrat-der-thyssenkrupp-ag-bestaetigt-miguel-angel-lopez-borrego-als-neuen-vorstandsvorsitzenden Thyssen Krupp Pressemitteilung vom 16. Mai 2023: ''Aufsichtsrat der thyssenkrupp AG bestätigt Miguel Ángel López Borrego als neuen Vorstandsvorsitzenden''], abgerufen am 8. Juni 2023&lt;/ref&gt;<br /> * [[Siegfried Russwurm]]&lt;br /&gt;&lt;small&gt;([[Aufsichtsratsvorsitzender]])&lt;/small&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 99.981&lt;ref name=&quot;GB2023&quot; /&gt;<br /> | Umsatz = 37,536 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2022/23)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2023&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://d2zo35mdb530wx.cloudfront.net/_binary/UCPthyssenkruppAG/8eb60f22-1f0a-4669-a4a2-40d5ffa45d08/Geschaftsbericht-2022_2023_thyssenkrupp-AG.pdf |titel=Geschäftsberichte 2022/23 |hrsg=thyssenkrupp |datum=2023-11-21 |abruf=2024-08-18}}&lt;/ref&gt;<br /> | Stand = 2023-09-30<br /> | Branche = Metall- und Rüstungsindustrie, Anlagenbau, Werk- und Rohstoffhandel, Technologie<br /> | Homepage = [https://www.thyssenkrupp.com/de/ www.thyssenkrupp.com]<br /> }}<br /> <br /> Die '''Thyssenkrupp AG''' ([{{IPA|ˌtʏsn̩ˈkrʊp}}] oder [{{IPA|ˌtɪsn̩ˈkrʊp}}], Eigenschreibweise ''thyssenkrupp'') mit Sitz in Essen ist ein börsennotierter, [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizierter]] Industriekonzern mit Schwerpunkt in der [[Stahl]]verarbeitung und Deutschlands größter Stahlhersteller.&lt;ref name=&quot;SZ-DAX&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Benedikt Müller |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssenkrupp-dax-mtu-1.4587766 |titel=Thyssenkrupp fliegt aus dem Dax |werk=SZ.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2019-09-04 |abruf=2019-09-09}}&lt;/ref&gt; Der Konzern entstand 1999 aus der Fusion der [[Friedrich Krupp AG|Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp]] mit der [[#Thyssen AG|Thyssen AG]].&lt;ref name=&quot;AB090315&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;TUB001102&quot; /&gt;<br /> <br /> [[Datei:Thyssenkrupp Testturm - Firmenschild.jpg|mini|Firmenschild am damaligen [[Thyssenkrupp Testturm]]]]<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Die Wurzeln von Thyssenkrupp ===<br /> Seine historischen Wurzeln vereinen fast die gesamte Geschichte der rheinisch-westfälischen [[Schwerindustrie]] und damit der Industrialisierung Deutschlands. Der Thyssenkrupp-Konzern geht auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Vorgängerunternehmen zurück, die sich vor allem im Zuge der Konsolidierung der Kohlen-, Eisen- und [[Stahlindustrie]] zusammengefunden haben. Die Unternehmerpersönlichkeiten der Vorgängerunternehmen prägten im 19.&amp;nbsp;und frühen 20.&amp;nbsp;Jahrhundert wesentlich die deutsche Industriepolitik und nahmen Einfluss auf die deutsche Innen- und Außenpolitik.<br /> <br /> === Vorgängerunternehmen ===<br /> ==== Thyssen AG ====<br /> [[Datei:Thyssen Logo.svg|mini|Logo der Thyssen AG]]<br /> [[Datei:Thyssen &amp; Co AG 1922.jpg|mini|Teilschuldverschreibung über 5000 Mark der ''Thyssen &amp; Co. AG'' vom Februar 1922]]<br /> [[Datei:Thyssen-Hochhaus, Düsseldorf.jpg|mini|hochkant|Das [[Dreischeibenhaus]] in Düsseldorf, bis Juni 2010 Verwaltungsstandort von ThyssenKrupp]]<br /> <br /> Am 29.&amp;nbsp;September 1891 gab [[August Thyssen]] bekannt, zusammen mit seinem Bruder Joseph im Besitz aller Anteile des [[Steinkohlenbergwerk]]s [[Gewerkschaft Deutscher Kaiser]] zu sein. Am 17.&amp;nbsp;Dezember 1891 fand der erste Abstich im neuen Stahlwerk der Gewerkschaft Deutscher Kaiser in [[Hamborn]]-[[Bruckhausen]] – damals noch nicht zu Duisburg gehörend – statt. Beide Ereignisse des Jahres 1891 gelten später als Gründungsdaten des Thyssen-Konzerns.<br /> <br /> Ab 1883 hatte August Thyssen [[Kux]]e (Anteilscheine) der Gewerkschaft Deutscher Kaiser erworben, da das Werk besondere Standortvorteile für seine unternehmerischen Vorstellungen besaß. Der günstige Standort mit eigener [[Bergbau|Kohlenzeche]], [[Rheinhafen|Werkshafen am Rhein]] und [[Gleisanschluss]] an das [[Eisenbahn]]netz sicherten die Leistungsfähigkeit des Betriebs. Das Stammwerk der Thyssen Krupp Stahl AG produziert noch heute Stahl an gleicher Stelle. In den folgenden Jahren rationalisierte, modernisierte und erweiterte August Thyssen die Erzeugung von Eisen und Stahl und baute systematisch sowohl Rohstoffbasis (ausländische [[Erz]]gruben) als auch Weiterverarbeitung ([[Schiffbau]], Maschinenguss etc.) seiner Unternehmen aus. Dabei achtete er darauf, dass sich die Produkte der neu erworbenen oder gegründeten Unternehmen zu einem vertikalen [[Diversifikation (Wirtschaft)|Verbund]] ergänzten. In den 1910er Jahren wechselten nach und nach einzelne Holding-Funktionen des 1871 von August Thyssen in [[Mülheim an der Ruhr]] gegründeten Unternehmens ''Thyssen &amp; Co.'' auf die ''Gewerkschaft Deutscher Kaiser'', in deren [[Repräsentant (Bergbau)|Grubenvorstand]] Augusts Sohn [[Fritz Thyssen|Fritz]] (1873–1951) schon 1897 gewählt wurde.<br /> <br /> Die Anfang des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts einsetzende Internationalisierung des Konzerns fand durch den Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ein abruptes Ende. Im Ersten Weltkrieg kam es nach anfänglich rapidem Rückgang zu einer kriegsbedingten Ausweitung der Produktion. In den ersten Jahren der [[Weimarer Republik]] gab es Ängste vor einer [[Verstaatlichung]]. Das Jahr 1923 war durch die französisch-belgische [[Ruhrbesetzung]] und eine Hyperinflation geprägt. August Thyssen verlor zwar nach dem Weltkrieg zahlreiche Auslandsbeteiligungen, verfügte aber im Inland über ein weitgehend funktionsfähiges Unternehmen. Rationalisierungspotenziale und Marktchancen ließen ihn 1925 grundsätzlich der Gründung eines neuen Konzerns zustimmen, dem außer Hoesch, [[Gutehoffnungshütte]], [[Mannesmann]], [[Deutz AG|Klöckner]] und [[Friedrich Krupp AG|Krupp]] alle [[Montanindustrie|Montankonzerne]] des [[Ruhrgebiet]]s angehörten. Wenige Wochen nach August Thyssens Tod am 4.&amp;nbsp;April 1926 wurden große Teile des Thyssen-Konzerns in die [[Vereinigte Stahlwerke|Vereinigten Stahlwerke&amp;nbsp;AG]] eingebracht. Sein Sohn Fritz Thyssen wurde Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Konzerns. Der Anteil der thyssenschen Montanwerke wurde bei Gründung der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' mit 26 % des Aktienkapitals von nominell 800&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;[[Reichsmark]] bewertet. Als eine Betriebsgesellschaft der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' wurde 1934 die ''August-Thyssen-Hütte AG'' gegründet. Sie war ein horizontaler Verbund der im [[Duisburg]]er Raum gelegenen fünf [[Hüttenwerk]]e der ''Vereinigten Stahlwerke&amp;nbsp;AG'' mit den Produktionsschwerpunkten [[Profilstahl]] und [[Halbzeug]].<br /> <br /> In den Debatten der letzten Jahre im [[Reichstag (Weimarer Republik)|Deutschen Reichstag]] spielte Thyssen immer wieder eine Rolle. Ein gängiger Vorwurf der [[SPD|Sozialdemokraten]] gegen die [[Nationalsozialist]]en war, dass sie von Thyssen finanziert wurden.&lt;ref&gt;Reichstagsdebatte vom 25. Februar 1932: [[Joseph Goebbels]] (NSDAP) klagt über hohe Verluste beim Verkauf der Parteizeitung aufgrund von Publikationsverboten durch die [[Notverordnung]]en der Regierung, worauf die Fraktion der Sozialdemokraten ruft: „Thyssen bezahlt es!“&lt;/ref&gt; Mit der nationalsozialistischen [[Aufrüstung der Wehrmacht|Aufrüstungspolitik]] wurden diese Hüttenwerke zu wichtigen Lieferanten von Vorprodukten für die spätere [[Kriegswirtschaft]]. Auf alliierte Anordnung wurde das Unternehmen nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] liquidiert und 1953 eine (neue) ''August-Thyssen-Hütte AG'' mit Sitz in Duisburg gegründet, um ausschließlich die zu großen Teilen demontierte Thyssenhütte wieder in Betrieb zu nehmen. Die anderen Duisburger Hüttenwerke der ''Vereinigten Stahlwerke AG'' gingen als rechtlich selbstständige Gesellschaften zunächst eigene Wege, bevor sie in den 1950er und 1960er Jahren wieder in den Verbund der Thyssenhütte zurückkehrten. Hintergrund für die Zersplitterung waren der Erbgang seit 1926 und alliierte Vorgaben zur Entflechtung der deutschen Wirtschaft nach 1945. Grundlage für die erneute Integration des Konzerns war die Errichtung der [[Fritz Thyssen Stiftung]] im Jahr 1959, die die Unternehmensanteile von [[Amélie Thyssen]] und ihrer Tochter [[Anita Gräfin Zichy-Thyssen]] aufnahm.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=[[Jan-Otmar Hesse]] |Titel=Vom Röhren-Manager zum Verteidigungs-Staatssekretär und zurück: Der mehrfache Seitenwechsel von Ernst Wolf Mommsen |Sammelwerk=[[Zeitschrift für Unternehmensgeschichte]] |Band=68 |Nummer=2 |Datum=2023-09-19 |Seiten=227–254 |DOI=10.1515/zug-2023-0016}}, hier S. 233.&lt;/ref&gt; Nur der 1926 in die ''Vereinigten Stahlwerke AG'' eingebrachte ''Thyssensche Bergbau'' sollte nicht mehr zum alten Konzernverbund zurückkehren. In den 1950er und 1960er Jahren fand der Ausbau der ''August-Thyssen-Hütte AG'' zu einem Stahlkonzern statt. 1954/1955 konzentrierte sich die ''August-Thyssen-Hütte AG'' zunächst auf Erwerbungen aus den vertikal vorgelagerten Bereichen Bergbau sowie Steine und Erden, um ihre Rohstoffbasis zurückzuerlangen. Der anschließende horizontale Ausbau der ''August-Thyssen-Hütte AG'' durch Übernahme der Aktienmehrheit an der ''[[Niederrheinische Hütte|Niederrheinische Hütte AG]]'' (1956), der ''[[Deutsche Edelstahlwerke AG]]'' (1957), der ''[[Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb|Phoenix-Rheinrohr&amp;nbsp;AG Vereinigte Hütten- und Röhrenwerke]]'' (1964) und der ''[[Hüttenwerke Oberhausen AG]]'' (1968) diente der Diversifizierung. Ihre Produktpalette umfasste Profil- und Flacherzeugnisse in allen Qualitäten bis zum hochlegierten [[Edelstahl]]; durch gegenseitige Abstimmung der Produktionsprogramme wurden Rationalisierungsgewinne möglich. Parallel dazu fand eine rasche Vergrößerung der als optimal erachteten Hüttenwerkseinheiten statt. Mitte der 1960er Jahre war die ''August-Thyssen-Hütte AG'' der größte europäische [[Rohstahl]]-Erzeuger und stand mit seiner Stahlproduktion weltweit an fünfter Stelle.<br /> <br /> Ergänzend zur horizontalen Diversifizierung fand seit 1960 die Angliederung einer Handelsorganisation statt, der ''Handelsunion AG'', seit 1969 ''Thyssen Handelsunion AG''. In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich die ''Thyssen Handelsunion AG'' vom ausschließlichen Stahlhandelsunternehmen zu einem vielseitigen Dienstleister, der sich Mitte der 1990er Jahre auf die Kerngeschäftsfelder Werkstoffe, Industrie- und Gebäudeservice sowie Projektmanagement konzentrierte. In der Endphase der horizontalen Diversifizierung kam es bei der ''August-Thyssen-Hütte AG'' zur [[Spezialisierung]] durch [[Kooperation]]. 1969&amp;nbsp;vereinbarten ''Mannesmann AG'' und ''August-Thyssen-Hütte AG'' eine Arbeitsteilung, die sich mit der Kurzformel „Röhren zu Mannesmann, Walzstahl zu Thyssen“ umreißen lässt.<br /> <br /> [[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F079041-0002, Duisburg, Thyssen-Stahlwerk.jpg|mini|Thyssen-Stahlwerk in [[Duisburg]] 1988]]<br /> [[Datei:ThyssenKrupp view from Haniel slag heap.jpg|mini|… und 2015, gesehen von der [[Halde Haniel]]]]<br /> <br /> Ende der 1960er Jahre war die ''August-Thyssen-Hütte AG'' ein monostrukturierter Stahlkonzern. 1972 beschäftigte Thyssen 92.200&amp;nbsp;Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 9,8&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;DM. Die Neuorientierung setzte 1973 mit dem Erwerb der ''[[Rheinstahl|Rheinstahl AG]]'' ein, deren Produktionsschwerpunkt in der Weiterverarbeitung lag. Durch diese Angliederung reduzierte die ''August-Thyssen-Hütte AG'' ihre Dominanz im Stahlsektor und wurde ein [[Mischkonzern]]. Die weit gespannten Aktivitäten der ''Rheinstahl AG'' wurden mit den entsprechenden Thyssen-Geschäftsfeldern in den vier neu formierten Unternehmensbereichen Investitionsgüter und Verarbeitung, Handel und Dienstleistungen, Edelstahl sowie Stahl zusammengefasst. Folgerichtig änderte die August-Thyssen-Hütte AG 1977 ihren Namen in ''Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte''.<br /> <br /> Die '''Thyssen AG''' ging somit auf ein Konglomerat von Einzelunternehmen zurück. Um auch nach außen zu dokumentieren, dass die ''Rheinstahl AG'' den Weiterverarbeitungsbereich des Thyssen-Konzerns repräsentierte, wurde diese 1976 in ''Thyssen Industrie&amp;nbsp;AG'' umfirmiert. Der Stahlbereich wurde zum 1.&amp;nbsp;April 1983 in die ''Thyssen Stahl&amp;nbsp;AG'' ausgegliedert; seitdem konzentrierte sich die ''Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte'' ausschließlich auf Aufgaben der Konzernführung. In den folgenden Jahren passte die Thyssen-Gruppe ihre Stahlproduktion dem Markt an und nahm Strukturbereinigungen vor. Zur Konzentration ihrer Aktivitäten definierte die Thyssen-Gruppe 1996 Kerngeschäftsfelder und führte eine [[Portfolio]]-Bereinigung durch. Die Fokussierung auf ausgewählte Geschäftsfelder mit gutem Markt- und Ergebnispotenzial diente auch der weiteren Internationalisierung des Konzerns.<br /> <br /> In den 1980er Jahren wurden Verhandlungen über einen Zusammenschluss der ''Thyssen Stahl&amp;nbsp;AG'' und der ''Krupp Stahl&amp;nbsp;AG'' aufgenommen. Die geplante Vereinigung konnte 1983 zwar nicht realisiert werden&lt;!-- warum nicht ? ---&gt;, man arbeitete in ausgewählten Geschäftsfeldern aber eng zusammen. Die [[Flachstahl]]bereiche beider Konzerne wurden 1997 in der ''ThyssenKrupp Stahl&amp;nbsp;AG'' zusammengeführt.<br /> <br /> Die ''Thyssen AG'' war eine der 30 wichtigsten deutschen Aktiengesellschaften, die 1988 an der [[Deutsche Börse|Deutschen Börse]] zur Gründung des deutschen Leitindex [[DAX]] auserkoren wurde. Am 4.&amp;nbsp;September 2019 beschloss die Deutsche Börse den Abstieg von Thyssenkrupp aus dem DAX in den [[MDAX]] mit Wirkung zum 23.&amp;nbsp;September 2019.&lt;ref name=&quot;SZ-DAX&quot; /&gt;<br /> <br /> Im August 1997 begannen Thyssen und Krupp Gespräche über weitergehende Kooperationen. Die prognostizierten strategischen Chancen und die operativen Synergiepotenziale eines Gesamtzusammenschlusses waren sehr groß. Am 17.&amp;nbsp;März 1999 wurde die ''ThyssenKrupp AG'' in das [[Handelsregister (Deutschland)|Handelsregister]] eingetragen.<br /> <br /> ==== Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp ====<br /> Die ''Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp'' war 1992 aus der ''[[Friedrich Krupp AG|Fried. Krupp AG]]'' und der ''[[Hoesch AG]]'' entstanden: per [[Feindliche Übernahme|feindlicher Übernahme]] der Mehrheit der Hoesch&amp;nbsp;AG durch den Krupp-Konzern. Eine derartige Übernahme geschah damals in Deutschland erstmals; feindliche Übernahmen waren zuvor nur aus dem angelsächsischen Raum bekannt.<br /> <br /> ==== Fusion Thyssen und Krupp-Hoesch ====<br /> [[Datei:Rheinufer Norden Duisburgs.JPG|mini|Blick auf das ThyssenKrupp-Gelände bei Duisburg-Bruckhausen]]<br /> [[Datei:ThyssenKruppLogo.svg|150px|mini|Logo der ThyssenKrupp AG 1999–2015]]<br /> <br /> Mitte März 1997 versuchte die ''Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp'' in Essen, den wesentlich größeren Thyssen-Konzern in Düsseldorf im Zuge einer feindlichen Übernahme an sich zu binden. Dies war fast erfolgreich, zumindest stand die Finanzierung zum Ankauf der Thyssen-Aktienmehrheit bereit. Durch eine Indiskretion in Düsseldorfer Bankenkreisen wurde das Vorhaben jedoch vor Vollendung ruchbar. Es kam sodann zu Protesten und Demonstrationen der Thyssen-Belegschaft, u.&amp;nbsp;a. von rund 30.000 Arbeitnehmern in Frankfurt am Main vor dem Hauptgebäude der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]]. Durch die massiven Proteste führten Krupp-Hoesch und Thyssen Verhandlungen über eine gemeinsame Stahlgesellschaft. Zu [[Betriebsbedingte Kündigung|betriebsbedingten Kündigungen]] sollte es nicht kommen, wohl aber zum Abbau von 6.600 der 23.600&amp;nbsp;bestehenden Arbeitsplätze bis zum Jahr 2001. Nach langen und harten Auseinandersetzungen kam es zur Zusammenlegung der Stahlbereiche in der ''[[ThyssenKrupp Steel|ThyssenKrupp Stahl&amp;nbsp;AG]]'' zum 1.&amp;nbsp;April 1997. Am 1.&amp;nbsp;September 1997 kündigten Vorstände und Aufsichtsräte beider Industriekonzerne am 4.&amp;nbsp;November 1997 ihre Gesamtfusion an.&lt;ref name=&quot;WDR&quot; /&gt; Leiter des Hauptbereichs Roheisentechnologie wurde [[Peter Schmöle]], der bisher die Hoesch-Hochofenwerke geleitet hatte.&lt;ref&gt;''Peter Schmöle 65 Jahre''. In: stahl und eisen 135, Heft 11/2015, S. 14–16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> An allen diesen Vorgängen hatten sowohl [[Gerhard Cromme]] als auch [[Berthold Beitz]] maßgeblichen Anteil, auf Thyssen-Seite [[Dieter H. Vogel]], der sich jedoch nicht als neuer Chef für den fusionierten Konzern aufstellen lassen konnte.&lt;ref&gt;Wildemann, s. Lit.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Vorfeld ihrer Fusion hatten Thyssen und Krupp 1998 bereits ihre Absicht bekundet, in Anknüpfung an die bisherigen Unternehmenstraditionen und angesichts der langen Verbundenheit zu Duisburg und Essen einen Doppelsitz in Duisburg und Essen zu begründen. Die Hauptversammlung des Jahres 2000 von Thyssenkrupp hatte den entsprechenden Beschluss gefasst. Unberührt davon blieb vorerst der Verwaltungsstandort [[Düsseldorf]], der erst 2010 nach Fertigstellung des [[ThyssenKrupp-Hauptquartier]]s nach Essen verlagert wurde. In Folge der Fusion hat Thyssenkrupp bis Mitte des Jahres 2000 Akquisitionen mit 3,5 Mrd. Euro und Veräußerungen von Nicht-Kerngeschäftsfeldern mit 2,3 Mrd. Euro Umsatz getätigt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article538463/Thyssen-Krupp-Schweizer-kaufen-Werner-Pfleiderer.html |titel=Thyssen Krupp: Schweizer kaufen Werner &amp; Pfleiderer |werk=Die Welt |datum=2000-10-14 |abruf=2024-05-31}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Jüngere Geschichte ===<br /> ==== Übernahmekampf um Dofasco ====<br /> [[Datei:ANKAWÜ-Berlin-Stählerner Buddy Bear.jpg|mini|hochkant|Edelstahl-''[[Buddy Bär]]'' am Potsdamer Platz, von Shanghai KruppStainless als Geschenk für die Stadt Berlin gefertigt.]]<br /> <br /> Thyssenkrupp beabsichtigte 2005, den kanadischen Stahlkonzern ''[[Dofasco]]'' zu übernehmen. Da auch der luxemburgische Konzern ''[[Arcelor]]'' Interesse an Dofasco zeigte, entfachte sich eine Bieterschlacht, in der Thyssenkrupp zuletzt 68&amp;nbsp;Euro pro [[Aktie]] bot. Arcelor gab daraufhin ein Gebot von 71&amp;nbsp;Euro pro Aktie ab. Thyssenkrupp verzichtete auf ein höheres Angebot. Der größte Stahlkonzern der Welt, die indisch-[[Niederlande|niederländische]] ''[[Mittal Steel Company|Mittal Steel]]'', legte wiederum ein Kaufangebot für Arcelor vor und vereinbarte gleichzeitig den Weiterverkauf von Dofasco an Thyssenkrupp zu 68&amp;nbsp;Euro pro Aktie.<br /> Die Anteile an Dofasco wurden von Arcelor jedoch zur Abwehr der feindlichen Übernahme durch Mittal Steel in eine Stiftung ausgegliedert. Diese lehnt bislang (Stand 2014) eine Selbstauflösung ab. Thyssenkrupp versuchte gerichtlich, Mittal zur Auflösung der Stiftung zu zwingen, scheiterte damit aber Ende Januar 2007 vor einem niederländischen Gericht. Die Übernahme von Dofasco durch Thyssenkrupp ist damit gescheitert, eine Revision ist jedoch noch möglich. Thyssenkrupp konzentrierte sich als Alternative auf den Neubau eines Stahlwerks in den USA.<br /> <br /> ==== Großinvestitionen in den USA und Brasilien ====<br /> Im Mai 2007 gab Thyssenkrupp bekannt, ein neues [[Walzwerk]] mit 2.700 Arbeitsplätzen in [[Calvert (Alabama)|Calvert]] im US-Bundesstaat [[Alabama]] zu bauen. Um das neue Werk hatten sich mehrere US-Orte beworben.<br /> Nach dreijähriger Bauzeit ist am 10. Dezember 2010 das neue Stahl- und Weiterverarbeitungswerk von ''ThyssenKrupp Steel USA'' und ''ThyssenKrupp Stainless USA'' offiziell eingeweiht worden. Das Werk ist eine der bisher größten ausländischen Investitionen in den USA. Thyssenkrupp hat in den gesamten Werkskomplex fünf Milliarden US-Dollar investiert, davon 3,6&amp;nbsp;Milliarden in die Anlagen beim Qualitätsflachstahl und 1,4&amp;nbsp;Milliarden in den Stainless-Bereich.<br /> 2013 wurde das Werk wieder verkauft – siehe unten.<br /> <br /> Von September 2006 bis zur Fertigstellung im Juni 2010 wurde in Brasilien für ''[[ThyssenKrupp CSA]]'' (TKCSA), an der Thyssenkrupp mit 73 % beteiligt ist, ein neues [[Stahlerzeugung|Stahlwerk]] gebaut. Die Anlage liegt 70&amp;nbsp;Kilometer westlich des Stadtzentrums von [[Rio de Janeiro]] in [[Santa Cruz (Rio de Janeiro)|Santa Cruz]] an der [[Bahia da Ilha Grande]]. Das Werk besteht aus [[Sintern|Sinteranlage]], zwei Hochöfen, zwei [[Stranggießen|Stranggießanlagen]], einer Kokerei sowie eigenem [[Seehafen]] und [[Kraftwerk]]. Konstruiert wurde die Kokerei durch das [[China|chinesische]] Unternehmen [[CITIC Group|CITIC]], obgleich Thyssenkrupp mit der ''[[Uhde GmbH]]'' über eine auf den [[Anlagenbau]] spezialisierte [[Tochtergesellschaft]] verfügt.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot; /&gt; Es ist die größte deutsche Auslandsinvestition der vergangenen Jahre in Brasilien.<br /> <br /> Thyssenkrupp beauftragte zu Projektbeginn die [[Unternehmensberater|Unternehmensberatung]] [[McKinsey &amp; Company|McKinsey]] mit einer Machbarkeitsstudie, innerhalb welcher die Gesamtkosten für den Werksbau mit 1,9&amp;nbsp;Milliarden Euro kalkuliert wurden. Die [[Bramme]] Stahl sollte dieser Studie nach um 55&amp;nbsp;US-Dollar pro Tonne kostengünstiger als in Deutschland produziert werden. Nach Presseberichten hat Thyssenkrupp Stand 2013 etwa acht Milliarden Euro in das Vorhaben investiert. Die in dem Werk gefertigte Bramme Stahl ist um 170&amp;nbsp;US-Dollar teurer als eine aus deutscher Produktion.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot;&gt;Marian Blasberg, Martin Kotynek: [http://www.zeit.de/2012/28/DOS-ThyssenKrupp/komplettansicht ''Die versenkten Milliarden.''] In: ''Zeit Online'', 5. Juli 2012, Zugriff am 10. August 2012.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Peter Mühlbauer |url=https://www.heise.de/tp/features/Defizitaer-wie-Kruppstahl-3396663.html |titel=Defizitär wie Kruppstahl |werk=heise.de |datum=2012-11-29 |abruf=2012-11-29}}&lt;/ref&gt; Das Werk sollte nach ursprünglichen Planungen fünfeinhalb Millionen Tonnen Stahlbrammen für den Export in die USA und nach Europa pro Jahr produzieren.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Russau |url=https://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jan/thyssen-8348749-brasilien |titel=Weiter Kritik aus Brasilien an ThyssenKrupp |werk=amerika21 |datum=2010-01-30 |abruf=2010-12-30}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Staatsanwalt untersucht&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Christian Russau |url=https://amerika21.de/nachrichten/inhalt/2010/jun/thyssen-826373-rio |titel=Brasilien: Staatsanwalt untersucht Vorgehen von Thyssen Krupp |werk=amerika21 |datum=2010-06-22 |abruf=2010-12-30}}&lt;/ref&gt; Bis 2012 war das Werk durch technische Probleme jedoch noch nicht auf volle Last hochgefahren.&lt;ref name=&quot;Zeit-Juli-2012&quot; /&gt; Laut Geschäftsbericht 2014/15 lag die Produktionsmenge bei vier Millionen Tonnen. In dem Werk sollen zukünftig rund 3500&amp;nbsp;Menschen arbeiten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/welt_print/article2310515/ThyssenKrupp-muss-fuer-neue-Stahlwerke-mehr-zahlen.html |titel=ThyssenKrupp muss für neue Stahlwerke mehr zahlen |hrsg=[[Die Welt]] |datum=2008-08-15 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende November 2011 sei das ganze Ausmaß der Wertminderungen durch ein Gutachten offengelegt worden, sagte [[Gerhard Cromme]] auf der Hauptversammlung im Januar 2012. Beim Bau des Werks waren die prognostizierten Kosten um den Faktor vier übertroffen worden. Thyssenkrupp nahm Abschreibungen in Höhe von fast zwei Milliarden Euro auf das Stahlgeschäft in Brasilien vor und wies im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Verlust von 1,8&amp;nbsp;Milliarden Euro aus.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.rundschau-online.de/milliarden-debakel-thyssenkrupp-schreibt-weiter-verluste-10500460 |titel=ThyssenKrupp schreibt weiter Verluste |hrsg=[[Kölnische Rundschau]] |datum=2012-01-20 |abruf=2017-04-27}}&lt;/ref&gt;<br /> [[Ekkehard Schulz]], Vorstandsvorsitzender (von 1999 bis Januar 2011) und dann Aufsichtsrat, welcher die Entscheidung für den Werksbau maßgeblich zu verantworten hatte, trat zum Ende des Jahres 2011 von seinem Aufsichtsratsposten zurück.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Martin Murphy, Wolfgang Reuter |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/ekkehard-schulz-einer-musste-die-verantwortung-uebernehmen/6088898.html |titel=Interview mit Ekkehard Schulz |hrsg=[[Handelsblatt]] |datum=2012-01-20 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Das Werk in Brasilien wurde 2013 zum Verkauf angeboten und Anfang 2017 für 1,5&amp;nbsp;Milliarden Euro von dem argentinischen Stahlkonzern Ternium übernommen&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-120800.html?id=182402 |titel=Weiterer Meilenstein bei Strategischer Weiterentwicklung erreicht: thyssenkrupp verkauft brasilianisches Stahlwerk CSA an Ternium |abruf=2017-04-01}}&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> Die kleinere Edelstahl-Sektion des Stahlwerks in den USA wurde 2012 zusammen mit den übrigen Edelstahl-Aktivitäten von ThyssenKrupp 2012 an das finnische Unternehmen [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]] verkauft.&lt;ref&gt;{{cite news|title=New owners of ThyssenKrupp stainless steel division plan visit in June |work=Press-Register |date=2012-05-31 |url=http://blog.al.com/press-register-business/2012/05/new_owners_of_thyssenkrupp_sta.html |accessdate=2013-06-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Die größere verbleibende Kohlenstoffstahl-Sektion des US-Stahlwerks wurde im Februar 2014 für 1,5 Mrd. Dollar an ein Konsortium aus [[ArcelorMittal]] und [[Nippon Steel]] verkauft.&lt;ref&gt;{{cite news |last=Finch II |first=Michael |title=Sale of ThyssenKrupp Steel USA clears all regulatory approval |url=https://www.al.com/business/index.ssf/2014/02/post_96.html |accessdate=2014-02-26 |newspaper=Press-Register |location=[[Mobile, Alabama]] |date=2014-02-26}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |title=ArcelorMittal AM/NS Calvert Webpage |url=http://usa.arcelormittal.com/Our-operations/Joint-ventures/Calvert/ |accessdate=2014-06-25 |offline=yes |archiveurl=https://web.archive.org/web/20210728142124/https://usa.arcelormittal.com/our-operations/joint-ventures/calvert |archivedate=2021-07-28 |archivebot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Restrukturierungen ab 2011 ====<br /> In einer Pressemitteilung vom 13. Mai 2011 kündigte Thyssenkrupp eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen an. Im Rahmen seiner neuen Strategie plante Thyssenkrupp verschiedene Desinvestitionen und neue strategische Ausrichtungen für einzelne Bereiche.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1305277305797_1810061965 |titel=Aufsichtsrat beschließt strategische Weiterentwicklung von ThyssenKrupp |werk=thyssenkrupp-italy.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-05-13 |archiv-url=https://archive.ph/20120917183056/http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1305277305797_1810061965 |archiv-datum=2012-09-17 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Dabei wurden folgende Maßnahmen angekündigt:<br /> * Verkauf der ThyssenKrupp Umformtechnik an den spanischen Automobilzulieferer [[Gestamp Umformtechnik|Gestamp]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1311145334174_702857014 |titel=Verkauf der Metal Forming Gruppe an die spanische Gestamp Automoción abgeschlossen |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-07-11 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> * Verkauf von [[ThyssenKrupp Xervon]] an [[Remondis]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE77M07720110823 |titel=ThyssenKrupp verkauft Dienstleistungstochter Xervon an Remondis |werk=reuters.com |hrsg=[[Reuters]] |datum=2011-08-23 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130329153607/http://de.reuters.com/article/topNews/idDEBEE77M07720110823 |archiv-datum=2013-03-29 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt;<br /> * Herauslösung der Edelstahlsparte von ThyssenKrupp Stainless aus dem Konzern, Umbenennung in [[Inoxum]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE78T09C20110930 |titel=ThyssenKrupp treibt Abspaltung der Edelstahlsparte voran |werk=reuters.com |hrsg=[[Reuters]] |datum=2011-09-30 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160122230416/http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE78T09C20110930 |archiv-datum=2016-01-22 |abruf=2015-10-15 |archiv-bot=2023-01-22 12:27:24 InternetArchiveBot}}&lt;/ref&gt; und Verkauf an den finnischen Stahlkonzern [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1327997179541_1610048126 |titel=ThyssenKrupp bestätigt geplanten Zusammenschluss von Inoxum mit Outokumpu |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2012-01-31 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; gegen eine Beteiligung von 29,9 %.<br /> * Verkauf der zivilen Sparte von [[Blohm + Voss]] an den britischen Finanzinvestor ''Star Capital Partners''.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1323440438381_1736743744 |titel=ThyssenKrupp Marine Systems verkauft zivilen Schiffbau an Star Capital Partners |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2011-12-12 |abruf=2015-10-15 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160119184543/http://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html%26eid%3DTKBase_1323440438381_1736743744 |archiv-datum=2016-01-19 |offline=ja |archiv-bot=2024-05-29 10:11:59 InternetArchiveBot }}&lt;/ref&gt; Nach dem Verkauf im Dezember 2011 verblieb nur der Marineschiffbau bei ThyssenKrupp ([[ThyssenKrupp Marine Systems]]).<br /> * Verkauf von ThyssenKrupp Tailored Blanks an die chinesische [[Wuhan Iron and Steel|Wuhan Iron and Steel Corporation]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1348769960685_698732422 |titel=ThyssenKrupp verkauft Tailored Blanks an Wuhan Iron and Steel Corporation |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2012-09-28 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 5. Dezember 2012 gab das Unternehmen die Auswechslung von gleich drei Top-Managern aus der Vorstandsetage bekannt. Laut Presseberichten zogen Vorstandschef Heinrich Hiesinger und der Aufsichtsrat mit der Entlassung von Jürgen Claassen, Edwin Eichler und Olaf Berlien die Konsequenzen aus einem Milliarden-Verlust bei zwei Stahlwerken in Übersee und aus diversen Kartell- und Korruptionsdelikten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Karl-Heinz Büschemann, Klaus Ott |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/korruptionsvorwuerfe-gegen-thyssen-krupp-manager-verraeterische-luxusreisen-1.1538947 |titel=Verräterische Luxusreisen |werk=Süddeutsche.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-11-30 |abruf=2012-12-14}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Klaus Ott |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/stahlkonzern-zieht-personelle-konsequenzen-thyssenkrupp-rasiert-vorstand-1.1542834 |titel=ThyssenKrupp rasiert Vorstand |werk=Süddeutsche.de |hrsg=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2012-12-05 |abruf=2012-12-14}}&lt;/ref&gt;<br /> Im März 2013 teilte Thyssenkrupp mit, der Aufsichtsratsvorsitzende Gerhard Cromme werde zurücktreten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1362740992119_603744642 |titel=Dr. Cromme legt sein Amt als Aufsichtsratsvorsitzender der ThyssenKrupp AG nieder |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2013-02-08 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 stellte Thyssenkrupp zwei seiner Stahlwerke zum Verkauf, da diese Verluste einfuhren. Fehlinvestitionen von 3,4&amp;nbsp;Milliarden Euro waren zu verzeichnen. Es handelte sich dabei um das Stahlwerk [[ThyssenKrupp CSA]] in Brasilien und das Walzwerk in [[Calvert (Alabama)|Calvert, Alabama]] (vgl. dazu die beiden Abschnitte oben). Deutsche Werke stünden nicht zum Verkauf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfons Frese |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/thyssen-krupp-will-raus-aus-den-usa/9105746.html |titel=Thyssen-Krupp will raus aus den USA |hrsg=Tagesspiegel |datum=2013-11-21 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.unendlich-viel-energie.de/themen/politik/beginnt-jetzt-die-deindustrialiserung-thyssenkrupp-bietet-stahlwerk-zum-verkauf |titel=Beginnt jetzt die Deindustrialisierung? ThyssenKrupp bietet Stahlwerk zum Verkauf |hrsg=Agentur für Erneuerbare Energien |datum=2013-11-27 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Das Stahlwerk in Alabama wurde im November 2013 von einem Joint Venture der Konkurrenten [[ArcelorMittal]] und [[Nippon Steel]]-[[Sumitomo Metal Industries]] erworben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://corporate.arcelormittal.com/news-and-media/press-releases/2013/nov/29-11-2013 |titel=ArcelorMittal acquires ThyssenKrupp Steel USA |werk=ArcelorMittal |datum=2013-11-29 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Das Stahlwerk in Brasilien wurde im Februar 2017 für rund 1,5&amp;nbsp;Milliarden Euro von dem südamerikanischen Stahlhersteller [[Ternium]] übernommen. In Medienberichten wird der Verlust für Thyssenkrupp aus dem Engagement in den USA und in Brasilien auf acht Milliarden Euro beziffert, dies sei eine „der größten Fehlinvestitionen der deutschen Industriegeschichte“.&lt;ref&gt;siehe Caspar Busse [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssen-krupp-groessenwahnkostet-acht-milliarden-1.3390268 ''Größenwahn kostet acht Milliarden Euro''], Süddeutsche Zeitung vom 23. Februar 2017, Seite 15, online, abgerufen am 4. Dezember 2017&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 17. April 2015 teilte Thyssenkrupp mit, dass die ''[[VDM Metals|VDM Metals GmbH]]'', die der Konzern Ende Februar 2014 von [[Outokumpu (Unternehmen)|Outokumpu]] übernommen hatte, an den Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel verkauft werde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/presse/art_detail.html&amp;eid=TKBase_1429264277593_1684105564 |titel=ThyssenKrupp verkauft VDM-Gruppe |werk=thyssenkrupp.com |hrsg=ThyssenKrupp |datum=2015-04-17 |abruf=2015-10-08}}&lt;/ref&gt; Der Verkauf wurde am 31.&amp;nbsp;Juli 2015 formell abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.vdm-metals.com/unser-unternehmen/news-und-events/archiv/single/dr-niclas-mueller-wird-vorsitzender-der-geschaeftsfuehrung-bei-vdm-metals/news-page/1/ |titel=Dr. Niclas Müller wird Vorsitzender der Geschäftsführung bei VDM Metals |hrsg=VDM Metals |datum=2015-08-03 |abruf=2017-01-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Thyssenkrupp tritt seit November 2015 mit einer neuen und weltweit einheitlichen Dachmarke auf.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/brand/de/ |titel=engineering. tomorrow. together. thyssenkrupp AG |werk=www.thyssenkrupp.com |abruf=2016-04-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Materials Services ====<br /> Die Sparte der [[Thyssenkrupp Materials Services|Business Area Materials Services]] konzentriert sich auf den weltweiten Handel mit Werk- und Rohstoffen und Dienstleistungen im Bereich Supply-Chain-Management. Im Geschäftsjahr 2015/2016 war Materials Services mit einem Umsatz von 11,88&amp;nbsp;Milliarden Euro der umsatzstärkste Bereich des Unternehmens.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=thyssenkrupp |url=https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/update_24_11_2016/de_2/thyssenkrupp_gb_de_2015_2016.pdf |titel=Geschäftsbericht 2015/2016 |format=PDF; 6 MB |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170817035512/https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/update_24_11_2016/de_2/thyssenkrupp_gb_de_2015_2016.pdf |archiv-datum=2017-08-17 |abruf=2017-06-29}}&lt;/ref&gt; Im Zuge der Digitalisierung der Wertschöpfungskette bei Thyssenkrupp wurde bei Materials Services ein [[Digitale Transformation|Digital Transformation]] Office gegründet, welches Pilotprojekte im Bereich Digitalisierung betreut. Im April 2016 wurde so etwa unter dem Namen ''materials4me'' ein Online-Shop eröffnet, der erstmals auch Kleinmengen für Endkunden sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen anbietet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/materials4me-neuer-web-shop-von-thyssenkrupp_aid-18120553 |titel=Thyssenkrupp entdeckt sein Herz für Heimwerker |werk=rp-online.de |datum=2016-04-25 |abruf=2018-03-27}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2015&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/thyssen-krupp-werkstoffhandel-will-mit-online-geschaeft-wachsen/12728532.html |titel=Werkstoffhandel will mit Onlinegeschäft wachsen |werk=handelsblatt.com |datum=2015-12-15 |abruf=2018-03-27}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Nicht realisierte Pläne und Abspaltung Aufzugssparte ====<br /> Am 20. September 2017 gab das Unternehmen bekannt, die europäischen Stahlaktivitäten mit [[Tata Steel]] in einem Joint Venture zusammenschließen zu wollen. Nach erfolgter Fusion sollte der Konzernsitz nach Amsterdam in die Niederlande verlagert werden und der künftige Konzernname ''thyssenkrupp Tata Steel B.V.'' lauten.&lt;ref&gt;[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/thyssen-und-tata-kurz-vor-fusion-der-stahlsparte-15513089.html ''Gemeinsamer Stahl: Thyssen und Tata sind kurz davor.''] In: ''FAZ.net'', 26. März 2018, abgerufen am 26. März 2018.&lt;/ref&gt; Am 30.&amp;nbsp;Juni 2018 hatten thyssenkrupp und Tata Steel einen bindenden Vertrag zur Schaffung des neuen Joint Ventures unterschrieben.&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/press-release-140129.html ''Tata Steel und thyssenkrupp unterschreiben bindenden Vertrag zur Schaffung eines neuen europäischen Stahl Champions'']&lt;/ref&gt; Nach einem Gespräch mit der EU-Wettbewerbskommission am 10.&amp;nbsp;Mai 2019 gingen Thyssenkrupp und Tata Steel davon aus, dass das geplante Joint Venture aufgrund von Bedenken seitens der Kommission nicht zustande kommen kann und sagten den Zusammenschluss ab.&lt;ref name=&quot;welt2019&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Carsten Dierig |Titel=ThyssenKrupp sagt Aufspaltung ab – 6000 Stellen werden gestrichen |Datum=2019-05-10 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article193264963/ThyssenKrupp-sagt-Aufspaltung-ab-6000-Stellen-werden-gestrichen.html |Abruf=2019-05-10}}&lt;/ref&gt; Am 11. Juni 2019 veröffentlichte die EU-Kommission ihre Entscheidung, die geplante Fusion wegen Wettbewerbsbedenken nicht zu genehmigen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://europa.eu/newsroom/rapid-failover/ip-19-2948_de.pdf |titel=Fusionskontrolle: Kommission untersagt geplanten Zusammenschluss zwischen Tata Steel und ThyssenKrupp |werk=europa.eu |datum=2019-06-11 |format=PDF |abruf=2019-06-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 27. September 2018 gab der Thyssenkrupp-Vorstand die Absicht bekannt, den Konzern in die zwei Unternehmensteile ''thyssenkrupp Materials AG'' und ''thyssenkrupp Industrials AG'' aufzuspalten.&lt;ref&gt;https://www.tagesschau.de/wirtschaft/thyssenkrupp-aufspaltung-101.html&lt;/ref&gt; Am 10.&amp;nbsp;Mai 2019 verlautete vom Vorstand, diesen Plan nicht weiter zu verfolgen. Stattdessen sollte eine [[Holding]]struktur geschaffen und einzelne Geschäftsfelder wie die Aufzugsparte Elevator Technology an die [[Börsengang|Börse]] gebracht werden.&lt;ref name=&quot;welt2019&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 27. Februar 2020 verkaufte Thyssenkrupp seine Aufzugsparte [[TK Elevator]] für 17,2&amp;nbsp;Milliarden Euro an ein [[Konsortium]] um [[Advent International]], [[Cinven]] und die [[RAG-Stiftung]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/thyssenkrupp-verkauft-aufzuggeschaeft-fuer-17-2-mrd---an-bieterkonsortium-um-advent--cinven-und-rag-stiftung--19840.html |titel=thyssenkrupp verkauft Aufzuggeschäft für 17,2 Mrd € an Bieterkonsortium um Advent, Cinven und RAG-Stiftung |werk=thyssenkrupp.com |abruf=2020-02-28}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weitere Veräußerungen ===<br /> Am 29. Juli 2021 wurde bekanntgegeben, dass das Mining-Geschäft an das dänische Unternehmen [[FLSmidth]] verkauft wird.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/thyssenkrupp-verkauft-mining-geschaft-an-flsmidth-und-treibt-transformation-der-gruppe-weiter-voran-118874 |titel=thyssenkrupp verkauft Mining-Geschäft an FLSmidth und treibt Transformation der Gruppe weiter voran |werk=thyssenkrupp.com |datum=2021-07-29 |abruf=2021-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> Am 26. August 2021 des Weiteren den Verkauf des Geschäftsfeldes Thyssenkrupp Infrastructure an den Investor FMC Beteiligungs KG.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.juve.de/nachrichten/deals/2021/08/spezialtiefbau-fmc-uebernimmt-thyssenkrupp-sparte-mit-wiese-lukas |titel=Spezialtiefbau: FMC übernimmt Thyssenkrupp-Sparte mit Wiese Lukas |werk=thyssenkrupp.com |datum=2021-08-26 |abruf=2021-08-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 23. Mai 2024 stimmte der Aufsichtsrat dem Verkauf von 20 Prozent des Stahlgeschäftes an die Investmentgruppe EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Unternehmers [[Daniel Křetínský]] zu. Der Vorstand hatte darüber Ende April 2024 eine grundsätzliche Einigung mit EPCG erzielt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://deutsch.radio.cz/aufsichtsrat-von-thyssenkrupp-genehmigt-anteilsverkauf-tschechischen-unternehmer-8817996 |titel=Aufsichtsrat von Thyssenkrupp genehmigt Anteilsverkauf an tschechischen Unternehmer Křetínský |werk=Radio Prague International |datum=2024-05-24 |abruf=2024-05-29}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur und Kennzahlen ==<br /> [[Datei:Thyssen-Krupp-Quartier-Essen-2013.jpg|mini|ThyssenKrupp-Hauptquartier 2013]]<br /> [[Datei:ThyssenKrupp Quartier Essen 03.jpg|mini|Gebäude Q1, Konzernzentrale von ThyssenKrupp, in [[Essen]]]]<br /> <br /> Thyssenkrupp ist ein [[Diversifikation (Wirtschaft)|diversifizierter]] Industriekonzern und arbeitet in vier Geschäftsfeldern (Stand 2021)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/konzern/index.html |titel=ThyssenKrupp Organisationsstruktur |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> {{Stammbaum/Start |style=margin:1em;}}<br /> {{Stammbaum| | | | | | |tkag | | | | | | |border=0 |boxstyle=background-color:#aaf; |tkag=Thyssenkrupp}}<br /> {{Stammbaum| |,|-|-|-|v|-|^|-|v|-|-|-|.| }}<br /> {{Stammbaum|ct | |is | |mx | |se |border=0 |boxstyle=background-color:#e0e0e0; |ct=Components Technology |is=[[Thyssenkrupp Industrial Solutions|Industrial Solutions]] |mx=[[Thyssenkrupp Materials Services|Materials Services]] |se=[[ThyssenKrupp Steel Europe|Steel Europe]]}}<br /> {{Stammbaum/Ende}}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-left&quot; style=&quot;text-align:right;&quot;<br /> |+Geschäfts- und Mitarbeiterentwicklung&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/berichterstattung-und-publikationen |titel=Berichterstattung und Publikationen der Thyssenkrupp AG |abruf=2021-02-27}}&lt;/ref&gt;<br /> !Geschäfts-&lt;br /&gt;jahr<br /> !Mit-&lt;br /&gt;arbeiter<br /> !Umsatz&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> !Jahresüberschuss/&lt;br /&gt;-fehlbetrag&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> !Aktiva&lt;br /&gt;&lt;br /&gt;in Mio. €<br /> |-<br /> |2012/2013<br /> |156.856<br /> |38.559<br /> |−1.589<br /> |35.304<br /> |-<br /> |2013/2014<br /> |160.745<br /> |41.304<br /> |9<br /> |36.045<br /> |-<br /> |2014/2015<br /> |154.906<br /> |42.778<br /> |229<br /> |35.694<br /> |-<br /> |2015/2016<br /> |156.487<br /> |39.263<br /> |261<br /> |35.072<br /> |-<br /> |2016/2017<br /> |158.739<br /> |41.447<br /> |271<br /> |35.048<br /> |-<br /> |2017/2018<br /> |161.096<br /> |42.745<br /> |60<br /> |33.868<br /> |-<br /> |2018/2019<br /> |162.372<br /> |41.996<br /> |−260<br /> |36.475<br /> |-<br /> |2019/2020<br /> |103.598<br /> |28.899<br /> |−5.541<br /> |36.490<br /> |-<br /> |2020/2021<br /> |101.000<br /> |34.015<br /> |−19<br /> |36.811<br /> |-<br /> |2021/2022<br /> |96.494<br /> |41.140<br /> |1.136<br /> |37.492<br /> |-<br /> |2022/2023<br /> |99.981<br /> |37.536<br /> |−2.072<br /> |33.291<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> <br /> In den Kennzahlen zum Geschäftsjahr 2019/2020 ist erstmals die zum 31. Juli 2020 veräußerte Aufzugsparte (Umsatz 2018/2019: rund 8 Mrd. EUR, rund 53.000 Mitarbeiter am 30. September 2019) nicht mehr enthalten.<br /> <br /> == Aktionärsstruktur und Börse ==<br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot;<br /> ! Anteil<br /> ! Anteilseigner &lt;small&gt;(Stand: 20. November 2018)&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.thyssenkrupp.com/media/investoren/berichterstattung_publikationen/update_21_11_2018/thyssenkrupp_ag_gb_2017_2018_de_web.pdf ''Geschäftsbericht 2017/18''], abgerufen am 20. Dezember 2018&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&amp;id=40001876 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|20,93 % || [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung]] (AKBH)<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|7,9 % || [[Cevian Capital]]<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|5,05 % || Harris Associates<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot;|3,14 % || [[Singapur|Republik Singapur]]<br /> |-<br /> |}<br /> <br /> Das Grundkapital der Gesellschaft ist aufgeteilt in rund 623 Millionen [[Stückaktie]]n.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/aktie-und-adr/ |titel=Aktie &amp; ADR |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt; Die Anteile der Krupp-Stiftung werden als Festbesitz angesehen, die übrigen rund 79 % gelten als [[Streubesitz]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thyssenkrupp.com/de/investoren/aktie-und-adr/aktionaersstruktur/ |titel=Aktionärsstruktur |abruf=2018-12-20}}&lt;/ref&gt; Aktionäre mit meldepflichtigen Anteilen siehe Tabelle:<br /> <br /> Mit der Kapitalerhöhung vom 3. Dezember 2013 reduzierte sich der Anteil der [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung|Krupp-Stiftung]] auf unter 25 %, womit die [[Sperrminorität]] entfiel, mit der sie unter anderem feindliche Übernahmeversuche verhindern konnte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/mischkonzern-bonitaetsnote-thyssen-krupps-auf-ramschniveau/9175024.html |titel=Bonitätsnote Thyssen-Krupps auf Ramschniveau |hrsg=Handelsblatt |datum=2013-12-05 |abruf=2013-12-07}}&lt;/ref&gt; Neu eingetreten ist der skandinavische Investor [[Cevian Capital]], der mehr als die Hälfte der neu ausgegebenen Aktien erwarb und zweitgrößter Anteilseigner nach der Krupp-Stiftung wurde.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/finanzinvestor-cevian-will-bei-thyssenkrupp-mitreden_aid-14470427 |titel=Finanzinvestor Cevian will bei ThyssenKrupp mitreden |werk=[[Rheinische Post]] |datum=2013-12-05 |abruf=2013-12-07}}&lt;/ref&gt; Im November 2021 trennte sich Cevian Capital jedoch von rund der Hälfte seiner bisher gehaltenen Anteile an thyssenkrupp. Der Anteil Cevians schrumpfte von 15,08 % auf nur noch etwa 7,9 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Wirtschaftswoche |url=https://www.wiwo.de/unternehmen/industrie/finanzinvestor-cevian-trennt-sich-von-teilen-seines-thyssen-krupp-pakets-aktie-sackt-ab/27828826.html |titel=Finanzinvestor: Cevian trennt sich von Teilen seines Thyssen-Krupp-Pakets – Aktie sackt ab |sprache=de |abruf=2022-02-06}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Beteiligung an Kartellen ==<br /> [[Datei:Bochum-Thyssen-Krupp.jpg|mini|ThyssenKrupp in Bochum an der [[Bundesautobahn 40]]]]<br /> <br /> Das Unternehmen war mehrfach an [[Wirtschaftskartell|Kartellen]] beteiligt.<br /> <br /> In den 1970er Jahren waren Thyssen und Krupp am Edelstahlkartell beteiligt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41309538.html |titel=Reinfall am Katertag |werk=spiegel.de |hrsg=Der Spiegel |datum=1976-01-19 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen fünf große Hersteller von [[ThyssenKrupp Elevator|Aufzügen]], unter anderem ''[[ThyssenKrupp Elevator]]'', verhängte die EU-Kommission 2007 eine Strafe in Höhe von 992&amp;nbsp;Millionen Euro. Die Unternehmen hatten [[Preisabsprache]]n getroffen und damit gegen das [[Kartellrecht]] verstoßen. ''ThyssenKrupp Elevator'' musste 479,7&amp;nbsp;Millionen Euro, ''[[Otis Elevator Company|Otis]]'' 225&amp;nbsp;Millionen, ''[[Kone (Unternehmen)|Kone]]'' 142&amp;nbsp;Millionen, ''[[Schindler Aufzüge|Schindler]]'' 143,7&amp;nbsp;Millionen und eine Mitsubishi-Tochter 1,8&amp;nbsp;Millionen Euro bezahlen. Dies war die bis dahin höchste Strafe, die die EU-Kommission verhängte ([[Aufzugs- und Fahrtreppenkartell|Liftkartell]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://curia.europa.eu/jcms/jcms/P_77837/ |titel=Urteil des Gerichts der Europäischen Union in den Rechtssachen T-138/07 Schindler Holding u.&amp;nbsp;a. |hrsg=Europäische Union |datum=2011-07-13 |abruf=2015-10-15}}&lt;/ref&gt; Die Strafe gegen ThyssenKrupp wurde später auf 319,78&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;€ reduziert.<br /> <br /> Anfang Juli 2012 verhängte das [[Bundeskartellamt]] gegen Thyssenkrupp wegen der Beteiligung am Kartell „[[Schienenfreunde]]“ ein [[Bußgeld]] von 103 Millionen Euro.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2012-129-26&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=Schienenfreunde müssen Zahlen |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=129 |Datum=2012-07-08 |ISSN=0017-7296 |Seiten=26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Februar 2013 durchsuchten Ermittler des Bundeskartellamts Büros und Privaträume von Thyssenkrupp-Mitarbeitern wegen vermuteter Preisabsprachen für Autostahl.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2013-69-18&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=Krupp steckt in der Kartellfalle |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=69 |Datum=2013-04-10 |ISSN=0017-7296 |Seiten=18}}&lt;/ref&gt; Die Ermittlungen wurden durch eine anonyme Anzeige ausgelöst.&lt;ref name=&quot;handelsblatt-2013-44-16&quot;&gt;{{Literatur |Autor=Martin Murphy |Titel=In der Kartellfalle |Sammelwerk=[[Handelsblatt]] |Nummer=44 |Datum=2013-03-04 |ISSN=0017-7296 |Seiten=16 f}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> === Vermeidung der EEG-Umlage ===<br /> Thyssenkrupp [[Erneuerbare-Energien-Gesetz#Befreiung von der EEG-Umlage|führte über Jahre Umlagen nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) nicht ab]]. Thyssenkrupp griff dabei auf ein sogenanntes ''Scheibenpachtmodell'' zurück, das eine [[Gesetzeslücke]] ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Frank Dohmen |Titel=Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+) |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-evonik-und-daimler-umgingen-eeg-umlage-die-milliarden-abzocke-a-5aba20ea-0b94-41a9-9725-6386706887f8 |Abruf=2021-11-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Russland-Sanktionen ===<br /> 2022: Nach dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfall auf die Ukraine]] befand sich die ''Thyssenkrupp AG'' entsprechend der Art ihres Engagements in Russland in der ''Gruppe F'' der [[Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine#Yale-Liste von Wirtschaftsunternehmen|Yale-Liste von Wirtschaftsunternehmen]], Liste für Deutschland: ''Gruppe F'': ''Defying Demands for Exit or Reduction of Activities. Companies that are just continuing business-as-usual in Russia.'' (Widerstand gegen Forderungen nach einem Ausstieg oder der Reduzierung von Aktivitäten. „Die Geschäfte in Russland gehen ihren normalen Gang“.)&lt;ref name=&quot;Yale-Liste&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://som.yale.edu/story/2022/over-600-companies-have-withdrawn-russia-some-remain |titel=Over 600 Companies Have Withdrawn from Russia—But Some Remain |hrsg=[[Yale School of Management]] |datum=2022-04-06 |abruf=2022-04-06 |kommentar=In dieser Version nicht mehr online. Keine Archivversion verfügbar.}}&lt;/ref&gt; Im Juli 2023 befand sich Thyssen in ''Gruppe C: Companies that are scaling back some significant business operations but continuing some others...'' (Unternehmen, die einige wichtige Geschäftsbereiche zurückfahren, andere aber weiterführen...).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://som.yale.edu/story/2022/over-1000-companies-have-curtailed-operations-russia-some-remain |titel=Over 1,000 Companies Have Curtailed Operations in Russia—But Some Remain {{!}} Yale School of Management |hrsg=Yale School of Management |datum=2023-07-07 |sprache=en |abruf=2023-07-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Brand in Thyssenkrupp-Werk in Turin 2007 ===<br /> Sieben Menschen starben 2007 beim Brand in einem Thyssenkrupp-Werk in Turin. Das Feuer und eine Explosion richteten in dem Werk am 6. Dezember 2007 großen Schaden an, die sieben Opfer starben an schweren Verbrennungen. Die Anklage warf dem Unternehmen bewusste Fahrlässigkeit und fehlende Investitionen in den Brandschutz vor. Ein in Italien 2016 verurteilter deutscher Manager muss deshalb für fünf Jahre in Haft. Das Bundesverfassungsgericht nahm seine Beschwerde 2023 nicht an.&lt;ref&gt;[https://bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Downloads/DE/2023/05/rk20230511_2bvr085220.pdf?__blob=publicationFile&amp;v=1 Bundesverfassungsgericht – 2 BvR 852/20] (PDF)&lt;/ref&gt; An der persönlichen Verantwortlichkeit des Managers für den Brand besteht laut Verfassungsgericht kein Zweifel.&lt;ref&gt;{{Literatur |Titel=ThyssenKrupp: Brand in Turiner Werk – Deutscher Manager scheitert mit Beschwerde |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2023-07-13 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/thyssenkrupp-brand-in-turiner-werk-deutscher-manager-scheitert-mit-beschwerde-a-9e32a7e9-5bea-42ff-8f9f-06937597c48f |Abruf=2023-07-22}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Bestechung und Interessenkonflikte ===<br /> <br /> ThyssenKrupp steht im Verdacht, bei Geschäften in Israel, der Türkei, Südafrika und auch in Pakistan, wo der Deal jedoch nicht zustande kam, in Korruption verwickelt zu sein. In Griechenland wurde der Verteidigungsminister zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil er Bestechungsgelder von einem Konsortium angenommen hatte, dem auch ThyssenKrupp angehörte.&lt;ref&gt;[https://www.reuters.com/article/world/israeli-prosecutors-announce-charges-over-submarine-deal-with-germany-idUSKBN1Y91UO/-israel-germany-submarines-idUSKBN1Y91UP Israeli prosecutors announce charges over submarine deal with Germany]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.greekcorruption.dk/en/bribery-scandal-on-greek-submarines-project/ Bribery scandal on Greek Submarines Project]&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[https://www.globes.co.il/news/article.aspx?did=1001280086 פרשת הצוללות: כך פיתחה טיסנקרופ תלות בישראל ובמצרים]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|ThyssenKrupp|audio=1|video=1}}<br /> * [https://www.thyssenkrupp.com/ Website von Thyssenkrupp]<br /> * [https://joergnitzsche.de/de/thyssenkrupp-duisburg.html ThyssenKrupp Steel in Duisburg]<br /> * {{Pressemappe|GKD=1|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zu|GND=2117171-3}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> '''Zur Geschichte des Konzerns'''<br /> * [[Lothar Gall]] (Hrsg.): ''Krupp im 20. Jahrhundert: die Geschichte des Unternehmens vom Ersten Weltkrieg bis zur Gründung der Stiftung''. Siedler, Berlin 2002, ISBN 3-88680-742-8.<br /> * [[Gert von Klass]]: ''Die Drei Ringe. Lebensgeschichte eines Industrieunternehmens''. Rainer Wunderlich Verlag [[Hermann Leins]], Tübingen / Stuttgart 1953 (Nachkriegsdarstellung der Fa. Krupp).<br /> * [[Karl Lauschke]]: ''Die Hoesch-Arbeiter und ihr Werk. Sozialgeschichte der Dortmunder Westfalenhütte während der Jahre des Wiederaufbaus 1945–1966''. Klartext Verlag, Essen 2000, ISBN 3-88474-746-0 (= Veröffentlichungen des Instituts für soziale Bewegungen, vormals: Institut zur Erforschung der europäischen Arbeiterbewegung, Schriftenreihe A, Band 11; zugleich: ''Untersuchungen zur Wirtschafts-, Sozial- und Technikgeschichte'', Band 17)<br /> * Gustav Luntowski: ''Hitler und die Herren an der Ruhr: Wirtschaftsmacht und Staatsmacht im Dritten Reich''. Peter Lang, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-631-36825-9.<br /> * [[Horst Mönnich]]: ''Aufbruch ins Revier. Aufbruch nach Europa. Hoesch 1871–1971''. F. Bruckmann, München 1971, ISBN 3-7654-1441-7 (Jubiläumsband der Hoesch Aktiengesellschaft, Dortmund).<br /> * Helmut Uebbing: ''Wege und Wegmarken. 100 Jahre Thyssen''. Siedler, Berlin 1991, ISBN 3-88680-417-8, hrsg. von der Thyssen Aktiengesellschaft, vormals August Thyssen-Hütte, Duisburg.<br /> * Thomas Urban: ''Zwangsarbeit bei Thyssen. „Stahlverein“ und „Baron-Konzern“ im Zweiten Weltkrieg.'' 2., durchgesehene Auflage. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2021, ISBN 978-3-506-76044-9.<br /> * Horst Wildemann: ''Unternehmensfusion, Die Krupp-Hoesch-Thyssen – Fallstudie Strategie, Portfolio und Perspektiven''. München 2000, ISBN 978-3-931511-61-6.<br /> * Tobias Witschke: ''Gefahr für den Wettbewerb. Die Fusionskontrolle der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl und die „Rekonzentration“ der Ruhrstahlindustrie 1950–1963'' (= Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte; Beiheft 10) Akademie Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-05-004232-9, 383 S.<br /> <br /> == Dokumentarfilm ==<br /> * ARD: ''Thyssen Krupp – Niedergang des einstigen Vorzeigekonzerns''. 2020 ([https://www.youtube.com/watch?v=ReEi7ezUOLM online bei youtube])<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;AB090315&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article106763236/ThyssenKrupp-Fusion-schmiedete-Stahlgiganten.html<br /> |titel=Vor zehn Jahren – ThyssenKrupp-Fusion schmiedete Stahlgiganten<br /> |hrsg=Hamburger Abendblatt<br /> |datum=2009-03-15<br /> |abruf=2015-10-15}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;TUB001102&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://idw-online.de/de/news26410<br /> |titel=ThyssenKrupp – Ein Konzern nach der Fusion<br /> |hrsg=Technische Universität Berlin<br /> |datum=2000-11-02<br /> |abruf=2015-10-15}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;WDR&quot;&gt;<br /> {{Webarchiv |url=http://www.wdr.de/themen/kultur/stichtag/2007/11/04.jhtml |text=„Dieser Deal war zu viel“ |wayback=20070504031900}} ''wdr.de.'' Abgerufen am 11. März 2011.<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste MDAX-Unternehmen<br /> |Navigationsleiste DAX-Unternehmen<br /> }}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=2175635-1|LCCN=no2001070995|VIAF=153937442}}<br /> <br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Essen)]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Duisburg)]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im MDAX]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Rüstungshersteller (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Montanunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Maschinen- und Gerätehersteller]]<br /> [[Kategorie:Militärfahrzeughersteller]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Lasertechnik)]]<br /> [[Kategorie:Markenname]]<br /> [[Kategorie:ThyssenKrupp| ]]<br /> [[Kategorie:Krupp]]<br /> [[Kategorie:Unternehmensgründung 1999]]<br /> [[Kategorie:Stahlhersteller]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX (ehemalig)]]<br /> [[Kategorie:Rolltreppenhersteller]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rachel_Schapira&diff=146356993 Rachel Schapira 2012-10-21T23:00:40Z <p>BenG1: /* ביוגרפיה */</p> <hr /> <div>{{אין תמונה|אישה}}<br /> '''רחל שפירא''' (נולדה ב-[[1945]]) [[פזמונאי|פזמונאית]] ומשוררת ישראלית. <br /> <br /> == ביוגרפיה ==<br /> שפירא נולדה וגדלה בקיבוץ [[שפיים]]. עסקה בהוראה בקיבוץ כ[[מורה]] ל[[חינוך מיוחד]] ולאחר מכן כמורה ב[[אולפן עברית]]. בשנים האחרונות היא עובדת בבית ההארחה של הקיבוץ. היא התפרסמה לראשונה בשנת [[1967]], אז גילה אותה מלחין הלהקות הצבאיות, [[יאיר רוזנבלום]]. בזמן חופשתו בשפיים גילה רוזנבלום בעלון זיכרון את השיר [[מה אברך]], אותו כתבה שפירא לזכר בן כיתתה [http://www.izkor.gov.il/izkor86.asp?t=91995 אלדד (דדי) קרוק], שנפל ב[[מלחמת ששת הימים]], בקרב שנערך ב[[שועפאט]] באזור [[ירושלים]]. רוזנבלום הלחין את השיר וביצעה אותו [[להקת חיל הים]] עם הסולנית [[רבקה זוהר]]. שיר זה נחשב עד היום כאחד משירי הזיכרון הישראליים הידועים ביותר.<br /> <br /> לאחר &quot;מה אברך&quot; החלה שפירא לפרסם פזמונים נוספים, שהולחנו על ידי מלחינים ידועים ובוצעו בדרך כלל על ידי זמרות: את &quot;[[כמו צמח בר]]&quot;, המספר על פרידה, ביצעה במקור [[חוה אלברשטיין]] כפסקול לסרט הטלוויזיה &quot;דודי ורעי&quot;, על פי ספרה [[דודי ורעי (ספר)|בשם זה]] של הסופרת [[נעמי פרנקל]]; וחידשה אותו כעבור שנים [[סי היימן]] (בתו של מלחין השיר, [[נחום היימן]]). אלברשטיין הוציאה ב-[[1978]] אלבום משיריה של שפירא בשם &quot;התבהרות&quot;, שבו נכללו השירים &quot;סינדרלה מקומית&quot;, &quot;פרח משוגע&quot; ו&quot;שיר תשרי&quot;.<br /> <br /> [[אילנית]] ביצעה בין היתר את שיריה &quot;[[שיר של יום חולין]]&quot;, &quot;חלק בעולם&quot;, &quot;שיר על נחלים&quot; ו&quot;נחמה&quot;. [[רוחמה רז]] ביצעה את &quot;חלומות&quot; (שיר שחודש לימים על ידי [[אייל גולן]]). [[גלי עטרי]] ביצעה רבים משיריה של שפירא, בהם &quot;רק אתמול&quot;, &quot;נפאל&quot; (שנכתב בהשראת [[פטן#כיכר דורבר|מספר מונומטים]] הנמצאים בעיר [[פטן]] שב[[נפאל]]), &quot;אסמרלדה&quot; (על אגדת &quot;[[הגיבן מנוטרדם]]&quot;) ו&quot;עוד יום&quot; וכמו כן הוציאה ב-[[1989]] אלבום שלם משיריה בשם &quot;בראשית&quot;, אשר כלל את &quot;אמצע שום מקום&quot;, &quot;עוף מוזר&quot; וחידוש ל&quot;פרח משוגע&quot;. [[ירדנה ארזי]] ביצעה אף היא חלק משיריה כמו &quot;דרישת שלום&quot;, &quot;תאורת חצר&quot;, &quot;חפץ חיים&quot;, &quot;שיר הערב מצלצל&quot;, &quot;באתי אליך&quot; ועוד. [[ענת עצמון]] ביצעה את שיריה &quot;לנגן על הגבול&quot; ו&quot;שמור על קשר&quot;. [[ריקי גל]] ביצעה בין היתר את שירה &quot;היי שקטה&quot;. שיתוף פעולה פורה היה לשפירא עם הזמרת [[מרגלית צנעני]], שביצעה את שיריה &quot;עוד יהיה לי&quot;, &quot;חומות חימר&quot;, &quot;מנטה&quot; ו&quot;קפה אלהמברה&quot;.<br /> <br /> בין ההרכבים שביצעו את שיריה נמצאים [[הכל עובר חביבי]] (&quot;לילה בכרך&quot;, &quot;תלווי אותי&quot;, &quot;שנשאר ידידים&quot;, &quot;מכאן ועד מחר&quot;), [[אורנה דץ|אורנה]] [[משה דץ|ומשה דץ]] (&quot;שיר למענך&quot;, &quot;בדרכי האהבה&quot;), [[חלב ודבש]] (&quot;קסם הלילה&quot;), [[האחים והאחיות]] (&quot;בוא בשלום&quot;), להקת &quot;חופים&quot; (&quot;אנשי הגשם&quot;) ועוד.<br /> <br /> בין שיריה שהשתתפו בתחרויות הזמר ניתן למנות את &quot;ומתוק האור בעיניים&quot; ([[ששי קשת]], [[פסטיבל הזמר והפזמון]] [[1971]]) &quot;השיר על ארץ סיני&quot; ([[שלמה ארצי]], פסטיבל הזמר והפזמון [[1972]]), &quot;עולם קטן&quot; ([[חוה אלברשטיין]], [[פסטיבל שירי הילדים]] [[1983]]), &quot;קרוב לים&quot; ([[ירדנה ארזי]], [[קדם אירוויזיון]] [[1988]]) ועוד.<br /> <br /> שפירא ממעטת להיחשף ולהתראיין בכלי התקשורת.<br /> <br /> ==דיסקוגרפיה==<br /> <br /> * [[גלי עטרי]]-בראשית-שירי רחל שפירא-[[1989]]<br /> * רחל שפירא-שיר למענך-[[1990]]<br /> * רחל שפירא-[[כמו צמח בר]]-[[1998]]<br /> * משירי רחל שפירא-פונוקול-[[2007]]<br /> <br /> ==קישורים חיצוניים==<br /> * {{Mooma|מספר=5146|שם=רחל שפירא}}<br /> * {{שירונט|מספר=904|שם=רחל שפירא}}<br /> * איתי פלאות, [http://www.plaot.com/product/62,72,145.aspx הסיפור שמאחורי מה אברך]<br /> * אסף נבו, [http://www.mako.co.il/music-Magazine/reviews/Article-0dbcd6348787f21006.htm&amp;sCh=3d385dd2dd5d4110&amp;pId=1080044444 על הגשר הנטוי], [[mako]]{{כ}} 21 באפריל 2011<br /> <br /> {{מיון רגיל:שפירא, רחל}}<br /> [[קטגוריה:פזמונאים ישראלים]]<br /> {{אין בינוויקי|21:24, 24 בפברואר 2007 (IST)|ישראל - מוזיקה}}</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sprachen_in_Israel&diff=143935948 Sprachen in Israel 2011-05-04T20:26:44Z <p>BenG1: /* Non-official languages widely spoken in Israel */ citation needed</p> <hr /> <div>{{Refimprove|date=August 2010}}<br /> [[Image:Languages of Israel.jpeg|thumb|320px|A sign at the Ministry of the Interior/Ministry of Immigrant Absorption at the Government Village, [[Haifa]]. From top to bottom: [[Hebrew language|Hebrew]], [[Arabic language|Arabic]], [[English language|English]], and [[Russian language|Russian]]. English and Russian are the most popular unofficial languages in Israel.]]<br /> <br /> The [[Israel]]i population is a linguistically and culturally diverse community. The 15&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; edition of [[Ethnologue]] lists [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL 33 languages and dialects] spoken in local communities. The main language used for communication among Israeli citizens is [[Modern Hebrew]], a language that emerged in the late 19&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; century, based on different dialects of [[ancient Hebrew]] and somewhat influenced by many languages ([[Jewish languages]], [[Slavic languages]], [[Arabic]], [[Aramaic]], [[German language|German]] and others). [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]] are the [[official language]]s of Israel.<br /> <br /> ==Official status of languages==<br /> [[Image:Beit Hashita.jpg|thumb|200px|An Israeli road sign in Hebrew, Arabic, and English. In some road signs, the Arabic and English are [[transliteration]]s of the Hebrew place names. In others, the original Arabic names are used.]]<br /> <br /> Several [[law]]s determine the official status of languages and [[language policy]] in Israel. This confusing situation has led to several appeals to the [[Supreme Court of Israel|supreme court]], whose rulings have enforced the current policies of national and local authorities.<br /> <br /> Currently, there are two official languages in Israel: [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]]. English, which has semi-official status, is used extensively at all levels of society. The main law governing language policy is the 82&lt;sup&gt;nd&lt;/sup&gt; paragraph of the “[[Palestine]] [[Order-in-Council|Order in Council]]” issued on [http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/361eea1cc08301c485256cf600606959/c7aae196f41aa055052565f50054e656!OpenDocument August 14, 1922], for the [[British Mandate of Palestine]]:<br /> :''All Ordinances, official notices and official forms of the Government and all official notices of local authorities and municipalities in areas to be prescribed by order of the High Commissioner, shall be published in English, Arabic and Hebrew.''<br /> This law, like most other laws of the British Mandate, was adopted in the State of Israel, subject to certain amendments published by the provisional [[legislative branch]] on May 19, 1948. The amendment (paragraph 15-b) states that:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> <br /> ===Hebrew===<br /> The Palestine Mandate articles, issued by the Council of the [[League of Nations]] in 1922, and the 1922 Palestine Order in Council were the first in modern times to acknowledge [[Hebrew language|Hebrew]] as an official language of a political entity. This was a significant achievement for the [[Zionist movement]], which sought to establish Hebrew as the national language of the Jewish people and discouraged the use of other [[Jewish languages]], particularly [[Yiddish]].{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> The movement for [[Revival of the Hebrew language|the revival of Hebrew as a spoken language]] was particularly popular among new Jewish Zionist immigrants who came to Palestine since the 1880s. [[Eliezer Ben-Yehuda]] (born in the [[Russian Empire]]) and his followers created the first Hebrew-speaking schools, newspapers, and other Hebrew-language institutions. After his immigration to Israel, and due to the impetus of the [[Second Aliyah]] (1905–1914), Hebrew prevailed as the single official and spoken language of the Jewish community of [[British Mandate of Palestine|mandatory Palestine]]. When the State of Israel was formed in 1948, the government viewed Hebrew as the ''de facto'' official language and initiated a [[melting pot]] policy, where every immigrant was required to study Hebrew and often to adopt a Hebrew surname. Use of Yiddish, which was the main competitor prior to [[World War II]], was discouraged,&lt;ref&gt;As described by the Yiddish-speaking actor Nathan Wolfowicz in the Israeli Yiddish newspaper ''Letzte Naies'' on 20 July 1951. [http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArtTower.jhtml?itemNo=410894&amp;contrassID=nl&amp;nl=31_03 A Hebrew translation] of his article by Rachel Rozhenski appeared in ''[[Haaretz]]'' on 31 March 2004.&lt;/ref&gt; and the number of Yiddish speakers declined as the older generations died out, though Yiddish is still commonly used in Ashkenazi [[Haredi Judaism|haredi]] communities.<br /> <br /> Today, Hebrew is the official language used in government, commerce, [[Knesset]] debates, court sessions, schools, and universities. Hebrew is a required subject in Arabic-speaking schools from the third grade onwards, and a Hebrew exam is an essential part of the matriculation exams for students of Israeli schools.<br /> <br /> The state-affiliated [[Academy of the Hebrew Language]], established in 1953 by a Knesset law, is tasked with researching the Hebrew language and offering standardized rules for the use of the language by the state. Although its decisions are supposed to be mandatory, their application varies from government bureau to bureau, while commercial adoption of the Academy’s rules (such as in the print media) is voluntary.{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> ===Arabic===<br /> [[Arabic language|Arabic]], along with Hebrew, is also an official language in Israel. Arabic is spoken primarily by [[Arab citizens of Israel]] and Israeli [[Druze]], as well as by some [[Mizrahi Jews|Mizrahi]] and [[Yemenite Jews]], particularly those of the older generation who immigrated from Arabic-speaking countries. In 1949, 156,000&lt;ref&gt;{{cite web|title=Dr. Sarah Ozacky-Lazar, Relations between Jews and Arabs during Israel&amp;rsquo;s first decade (in Hebrew)|url=http://lib.cet.ac.il/pages/item.asp?item=13336}}&lt;/ref&gt; Palestinian Arabs were left inside Israel’s armistice line, most of whom did not speak Hebrew. Today the vast majority of Arab Israelis, who constitute nearly a fifth of the Israeli population, speak Hebrew fluently.<br /> <br /> For many years the Israeli authorities were reluctant to use Arabic, except when explicitly ordered by law (for example, in warnings on dangerous chemicals), or when addressing the Arabic-speaking population. This has changed following a November 2000 supreme court ruling which ruled that although second to Hebrew, the use of Arabic should be much more extensive.&lt;ref&gt;{{cite web|title=The official text of the Israeli supreme court ruling (in Hebrew)|url=http://elyon1.court.gov.il/files/99/120/041/a10/99041120.a10.HTM}}&lt;/ref&gt; Since then, all road signs, food labels, and messages published or posted by the government must also be translated into Arabic, unless being issued by the local authority of an exclusively Hebrew-speaking community.<br /> <br /> Arabic was always considered a legitimate language for use in the [[Knesset]], but only rarely have Arabic-speaking Knesset members made use of this privilege. This situation can be easily explained: while all Arabic-speaking MKs are fluent in Hebrew, very few Hebrew-speaking MKs can understand Arabic.<br /> <br /> Arabic lessons are widespread in Hebrew-speaking schools from the seventh through ninth grades. Those who wish to do so may opt to continue their Arabic studies through the twelfth grade and take an Arabic matriculation exam.<br /> <br /> In March 2007 the Knesset approved a new law calling for the establishment of an Arabic Language Academy similar to the [[Academy of the Hebrew Language]]. This institute was established in 2008, its center is in [[Haifa]] and it is currently headed by Prof. Mahmud Ghanayem&lt;ref&gt;[http://www.knesset.gov.il/Laws/Data/law/2092/2092.pdf The law in Hebrew] in the Israeli official gazette (publication no. 2092 from March 28, 2007).&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Arabic Language Academy - Haifa&quot;&gt; [http://www.arabicac.com/shownews.php?ID=267 Arabic Language Academy - Haifa]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2008 a group of Knesset members proposed a bill to remove Arabic's status as an official language.&lt;ref&gt;http://www.forward.com/articles/13577/&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.haaretz.com/hasen/spages/984654.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2009 [[Israel Katz]], the transport minister, announced that signs on all major roads in Israel, East Jerusalem and possibly parts of the West Bank would be amended, replacing English and Arabic place names with straight transliterations of the Hebrew name. Currently most road signs are in all three languages.&lt;ref name=bbc130709&gt;''[[BBC]]'', 13 July 2009, [http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8148089.stm Row over 'standard' Hebrew signs]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=cp&gt;''[[CounterPunch]]'', 17 July 2009, [http://www.counterpunch.org/cook07172009.html Israeli Road Signs: Wiping Arabic Names Off the Map]&lt;/ref&gt; [[Nazareth]], for example, would become &quot;Natzrat&quot;.&lt;ref name=cp/&gt; The Transport Ministry said signs would be replaced gradually as necessary due to wear and tear.&lt;ref name=bbc130709/&gt;<br /> <br /> ===English===<br /> {{Unreferenced section|date=August 2010}}<br /> The amendments to the British Mandate's legal system, issued in May 1948 (paragraph 15-b) state:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> In practice the use of English decreased dramatically during the state's early years. At first, French was used as a diplomatic language, even though most state officials and civil servants were more fluent in English. During the late 1960s, the Israeli-[[France|French]] alliance was undermined, giving way to a stronger Israeli-United States alliance and paving the way for the English language to regain much of its lost status. Today, English is the primary language for international relations and foreign exchange, but it is not sanctioned for use in Knesset debates or in drafting legislation. Some British Mandate laws are still formulated in English, and the process of their translation into Hebrew has been gradual. English is required as a second language in schools and universities, for both Hebrew- and Arabic-speaking students. Despite the country's history of British mandatory rule, written English in Israel today uses primarily American spelling and grammar.<br /> <br /> ==Other languages==<br /> ===Policy towards immigrants' languages===<br /> The [[melting pot]] policy, which governed the Israeli language policy in its early days, was gradually neglected during the late 1970s. While in the 1950s the Israeli law banned Yiddish-language theaters and forced civil servants to adopt Hebrew surnames, the new policy allowed immigrants to communicate with the authorities in their language of origin and encouraged them to keep their original language and culture. This new practice has become evident since the early 1990s with [[Aliyah from the Soviet Union in the 1990s|massive immigration from the former Soviet Union]] and the additional [[Aliyah from Ethiopia|immigration from Ethiopia]]. Israeli authorities began to use [[Russian language|Russian]] and [[Amharic]] extensively when communicating with these new immigrants. During the [[Gulf War|1991 Gulf War]], warnings and instructions were issued in at least seven languages.<br /> <br /> ===Non-official languages widely spoken in Israel===<br /> Because Israel is a multicultural society, many other languages are used by large sectors of the population. The main ones, after English (covered above), are as follows:<br /> * '''[[Russian language|Russian]]''': Russian is by far the most widely spoken non-official language in Israel after English. As many as 20% of Israelis are fluent in Russian after mass immigration from the [[Soviet Union|USSR]] and its [[Former Soviet Union|successor states]] in the 1970s, 1990s, and 2000s. The government and businesses often provide information in Russian, and it is semi-official in some areas.<br /> * '''[[Romanian language|Romanian]]''': It is estimated that there are more than 500,000 Romanian-speakers in Israel, and it's the second largest &quot;foreign language&quot; in Israel.{{Citation needed|date=June 2010}}<br /> * '''[[Yiddish language|Yiddish]]''': The language of [[Ashkenazi]] Jews in the diaspora and the second most widely spoken Jewish language, Yiddish is a Germanic language, but incorporates elements of Hebrew. Banned during Israel’s early statehood, Yiddish has undergone a cultural revival in recent years. Furthermore, Yiddish has always and is still regularly used in some [[Haredi Judaism|haredi]] Ashkenazi communities. However, despite state-sponsored initiatives for preserving Yiddish culture, the number of Yiddish-speaking Israelis is in decline as older generations of Ashkenazi Jews pass away.<br /> * '''[[German language|German]]''' is spoken natively by around 100,000 Israelis. In [[Palestine]] during Ottoman rule and the mandate period, as well as during the first decades of Israeli statehood, German was one of the primary languages of Jews living there. Around 1950, the German language [[Israel-Nachrichten]] was the largest newspaper of Israel.{{Citation needed|date=May 2011}}<br /> * '''[[Amharic]]''': Spoken by most of Israel’s 130,000 [[Beta Israel|Ethiopian Jews]], most of whom arrived in two massive operations transporting tens of thousands of Ethiopian Jews from [[Ethiopia]] to [[Israel]] in [[Operation Moses|1984]] and [[Operation Solomon|1991]], Amharic is often used in government announcements and publications.<br /> * '''[[Ladino language|Ladino]]''': The [[Sephardi]] Jewish language and the third most widely spoken Jewish language, Ladino is a variant of medieval Spanish, intermixed with Hebrew. It is spoken by many [[Sephardi]] Jews. Today there is a state-supported authority for preserving the Ladino culture.<br /> * '''[[Polish language|Polish]]''': Polish was spoken by the large number of [[aliyah|immigrants]] from [[Poland]]. Today, it is somewhat common in Polish ''[[moshav]]ei ovdim'' (workers’ settlements) created during the 1940s and 1950s.<br /> * '''[[Ukrainian language|Ukrainian]]''': While most Ukrainian Jews also speak Russian, there is still a significant segment of Ukrainian speakers.<br /> * '''[[Spanish language|Spanish]]''': Spanish is spoken by Jews from [[Argentina]] and other [[olim]] from other Spanish-speaking countries, as well as by some Sephardi groups. Spanish is not restricted to Sephardim, as most Argentinian Jews are actually Ashkenazim. Spanish has never been part of the curricula in Israel. Only Engish, French, Arabic, Russian and Italian &lt;ref&gt;{{cite web|title=Growing Demand for Italian Language Courses in Israel |url=http://www.ambtelaviv.esteri.it/NR/rdonlyres/03680211-B985-457C-9613-19D58E5654C0/0/NI23maggio2003.pdf}}&lt;/ref&gt; &lt;ref&gt;{{cite web|title=General information on courses at Technion (showing italian language courses)|url=http://humanities.technion.ac.il/general_info.htm}}&lt;/ref&gt;in addition to Hebrew and it is only taught as a foreign language in schools and universities.<br /> [[Image:Sign at entrance to Temple .jpg|thumb|250px|A 1978 notice on the [[Temple Mount]] in Hebrew, English, and French.]]<br /> * '''[[French language|French]]''': Spoken by many Moroccan, Algerian, and Tunisian Jews, either as a native or second language of these [[Francization|francized]] [[Maghreb]]i Jews, French is also spoken by the increasing number of new immigrants from France and other French-speaking countries&lt;ref&gt;{{fr}} [http://www.terredisrael.com/ISRAEL_ALYA1.php olim from french speaking countries]&lt;/ref&gt;, as well as by foreign workers from [[African French|French speaking Africa]]. For many years French had been the diplomatic language of Israel, and it is still taught in many Israeli schools. The French embassy’s ''Institut Français'' supports French studies in Israeli schools. Israel has tried to join [[La Francophonie]],&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.ambafrance-uk.org/Israel-and-the-OIF-institutions.html | title = Israel and the OIF institutions | accessdate = 2009-10-06 }}&lt;/ref&gt; but has been rebuffed by its Arab members. [[Tel Aviv University]] is a member of the [[Agence universitaire de la Francophonie]] (AUF).<br /> * '''[[Italian language|Italian]]''': In addition to being spoken by Italian Jews, Italian is also spoken by many Jews from [[Libya]] (a former Italian colony) and immigrants from other former Italian colonies ([[Eritrea]], [[Ethiopia]] and [[Somalia]]) as a primary or second language. As growing demand Italian will be taught as optional teaching in some schools. &lt;ref&gt;{{cite web|title=Speaking of Italian Ambassador in Israel about Israeli program for the teaching of Italian language (in italian)|url=http://moked.it/kolhaitalkim/2010/11/24/somposio-%E2%80%9Cperche-in-italiano%E2%80%9D-lintervento-dellambasciatore/}}&lt;/ref&gt;<br /> * '''[[Persian language|Persian]]''': Persian is spoken by many [[Persian Jews]] who immigrated from Iran, and their children.<br /> * '''[[Kayla language|Kayla]]''' and '''[[Qwara language|Qwara]]''': These languages are spoken by [[Beta Israel|Ethiopian Jews]] in addition to [[Amharic language|Amharic]]. Kayla appears to be extinct.<br /> * '''[[Chinese language|Chinese]]''', '''[[Tagalog language|Tagalog]]''', and '''[[Thai language|Thai]]''': While spoken by a negligible number of Israeli Jews, Chinese, Tagalog, and Thai have made inroads in Israeli society in recent years due to an influx of non-Jewish immigrants from [[China]], the [[Philippines]], and [[Thailand]]. It is estimated that there are 180,000 such illegal immigrants.{{Citation needed|date=September 2007}} Many (though mostly Vietnamese) legally entered the country when Israel opened their doors to “[[boat people]]” from war-torn Southeast Asia in the 1970s.{{Citation needed|date=September 2007}}<br /> * '''[[Marathi language|Marathi]]''': Marathi is the language of [[Bene Israel]] - Jews from the [[Konkan]] coast of [[India]]. They migrated to Israel beginning in 1948, when the State of Israel was established. In 1977 they numbered about 20,000. Concentrations of Marathi speakers are found in the towns of Dimona and Beersheba.&lt;ref&gt;{{cite journal |author=Weil Shalva |year=1977 |title=Verbal Interaction among the Bene Israeli |journal=Linguistics |volume=15 |issue=193 |pages=71–86 |publisher=de Gruyter, Reference Global |doi=10.1515/ling.1977.15.193.71 |pmid= |pmc= |url=http://www.reference-global.com/doi/abs/10.1515/ling.1977.15.193.71 |accessdate=2011-02-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> * '''[[Bukhori]]''': Bukhori is spoken by the [[Bukharian Jews]] who immigrated from [[Central Asia]].<br /> * '''[[Israeli Sign Language]]''' is the main language amongst [[deaf]] Israelis. It comes from Jewish educators of the Deaf from [[Germany]] who relocated to start the first school for the deaf in Israel.<br /> * '''[[Syriac]]''': The Syriac language is also spoken by some Iraqi Jews that immigrated to Israel from [[Iraq]] during the 1940's and 1950's.<br /> <br /> ==References and footnotes==<br /> {{Reflist}}<br /> <br /> ==See also==<br /> * [[Demographics of Israel]]<br /> <br /> ==External links==<br /> * [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL Languages of Israel] &amp;ndash; [[Ethnologue]] entry for Israel.<br /> * [http://www.biu.ac.il/hu/lprc/home Language Policy Research Center], [[Bar Ilan University]], [[Ramat Gan]], Israel.<br /> <br /> {{Asia in topic|Languages of}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Languages Of Israel}}<br /> [[Category:Languages of Israel|*]]<br /> <br /> {{Link FA|he}}<br /> [[bn:ইসরায়েলের ভাষা]]<br /> [[es:Lenguas de Israel]]<br /> [[he:מדיניות לשונית בישראל]]<br /> [[ru:Языки Израиля]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sprachen_in_Israel&diff=143935942 Sprachen in Israel 2011-03-27T02:50:02Z <p>BenG1: /* Official status of languages */</p> <hr /> <div>{{Refimprove|date=August 2010}}<br /> [[Image:Languages of Israel.jpeg|thumb|320px|A sign at the Ministry of the Interior/Ministry of Immigrant Absorption at the Government Village, [[Haifa]]. From top to bottom: [[Hebrew language|Hebrew]], [[Arabic language|Arabic]], [[English language|English]], and [[Russian language|Russian]]. English and Russian are the most popular unofficial languages in Israel.]]<br /> <br /> The [[Israel]]i population is a linguistically and culturally diverse community. The 15&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; edition of [[Ethnologue]] lists [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL 33 languages and dialects] spoken in local communities. The main language used for communication among Israeli citizens is [[Modern Hebrew]], a language that emerged in the late 19&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; century, based on different dialects of [[ancient Hebrew]] and somewhat influenced by many languages ([[Jewish languages]], [[Slavic languages]], [[Arabic]], [[Aramaic]], [[German language|German]] and others).<br /> <br /> [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]] are currently '''[[official language]]s of Israel'''.<br /> <br /> ==Official status of languages==<br /> [[Image:Beit Hashita.jpg|thumb|200px|An Israeli road sign in Hebrew, Arabic, and English. In some road signs, the Arabic and English are [[transliteration]]s of the Hebrew place names. In others, the original Arabic names are used.]]<br /> <br /> Several [[law]]s determine the official status of languages and [[language policy]] in Israel. This confusing situation has led to several appeals to the [[Supreme Court of Israel|supreme court]], whose rulings have enforced the current policies of national and local authorities.<br /> <br /> Currently, there are two official languages in Israel: [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]]. English, which has semi-official status, is used extensively at all levels of society. The main law governing language policy is the 82&lt;sup&gt;nd&lt;/sup&gt; paragraph of the “[[Palestine]] [[Order-in-Council|Order in Council]]” issued on [http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/361eea1cc08301c485256cf600606959/c7aae196f41aa055052565f50054e656!OpenDocument August 14, 1922], for the [[British Mandate of Palestine]]:<br /> :''All Ordinances, official notices and official forms of the Government and all official notices of local authorities and municipalities in areas to be prescribed by order of the High Commissioner, shall be published in English, Arabic and Hebrew.''<br /> This law, like most other laws of the British Mandate, was adopted in the State of Israel, subject to certain amendments published by the provisional [[legislative branch]] on May 19, 1948. The amendment (paragraph 15-b) states that:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> <br /> ===Hebrew===<br /> The Palestine Mandate articles, issued by the Council of the [[League of Nations]] in 1922, and the 1922 Palestine Order in Council were the first in modern times to acknowledge [[Hebrew language|Hebrew]] as an official language of a political entity. This was a significant achievement for the [[Zionist movement]], which sought to establish Hebrew as the national language of the Jewish people and discouraged the use of other [[Jewish languages]], particularly [[Yiddish]].{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> The movement for [[Revival of the Hebrew language|the revival of Hebrew as a spoken language]] was particularly popular among new Jewish Zionist immigrants who came to Palestine since the 1880s. [[Eliezer Ben-Yehuda]] (born in the [[Russian Empire]]) and his followers created the first Hebrew-speaking schools, newspapers, and other Hebrew-language institutions. After his immigration to Israel, and due to the impetus of the [[Second Aliyah]] (1905–1914), Hebrew prevailed as the single official and spoken language of the Jewish community of [[British Mandate of Palestine|mandatory Palestine]]. When the State of Israel was formed in 1948, the government viewed Hebrew as the ''de facto'' official language and initiated a [[melting pot]] policy, where every immigrant was required to study Hebrew and often to adopt a Hebrew surname. Use of Yiddish, which was the main competitor prior to [[World War II]], was discouraged,&lt;ref&gt;As described by the Yiddish-speaking actor Nathan Wolfowicz in the Israeli Yiddish newspaper ''Letzte Naies'' on 20 July 1951. [http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArtTower.jhtml?itemNo=410894&amp;contrassID=nl&amp;nl=31_03 A Hebrew translation] of his article by Rachel Rozhenski appeared in ''[[Haaretz]]'' on 31 March 2004.&lt;/ref&gt; and the number of Yiddish speakers declined as the older generations died out, though Yiddish is still commonly used in Ashkenazi [[Haredi Judaism|haredi]] communities.<br /> <br /> Today, Hebrew is the official language used in government, commerce, [[Knesset]] debates, court sessions, schools, and universities. Hebrew is a required subject in Arabic-speaking schools from the third grade onwards, and a Hebrew exam is an essential part of the matriculation exams for students of Israeli schools.<br /> <br /> The state-affiliated [[Academy of the Hebrew Language]], established in 1953 by a Knesset law, is tasked with researching the Hebrew language and offering standardized rules for the use of the language by the state. Although its decisions are supposed to be mandatory, their application varies from government bureau to bureau, while commercial adoption of the Academy’s rules (such as in the print media) is voluntary.{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> ===Arabic===<br /> [[Arabic language|Arabic]], along with Hebrew, is also an official language in Israel. Arabic is spoken primarily by [[Arab citizens of Israel]] and Israeli [[Druze]], as well as by some [[Mizrahi Jews|Mizrahi]] and [[Yemenite Jews]], particularly those of the older generation who immigrated from Arabic-speaking countries. In 1949, 156,000&lt;ref&gt;{{cite web|title=Dr. Sarah Ozacky-Lazar, Relations between Jews and Arabs during Israel&amp;rsquo;s first decade (in Hebrew)|url=http://lib.cet.ac.il/pages/item.asp?item=13336}}&lt;/ref&gt; Palestinian Arabs were left inside Israel’s armistice line, most of whom did not speak Hebrew. Today the vast majority of Arab Israelis, who constitute nearly a fifth of the Israeli population, speak Hebrew fluently.<br /> <br /> For many years the Israeli authorities were reluctant to use Arabic, except when explicitly ordered by law (for example, in warnings on dangerous chemicals), or when addressing the Arabic-speaking population. This has changed following a November 2000 supreme court ruling which ruled that although second to Hebrew, the use of Arabic should be much more extensive.&lt;ref&gt;{{cite web|title=The official text of the Israeli supreme court ruling (in Hebrew)|url=http://elyon1.court.gov.il/files/99/120/041/a10/99041120.a10.HTM}}&lt;/ref&gt; Since then, all road signs, food labels, and messages published or posted by the government must also be translated into Arabic, unless being issued by the local authority of an exclusively Hebrew-speaking community.<br /> <br /> Arabic was always considered a legitimate language for use in the [[Knesset]], but only rarely have Arabic-speaking Knesset members made use of this privilege. This situation can be easily explained: while all Arabic-speaking MKs are fluent in Hebrew, very few Hebrew-speaking MKs can understand Arabic.<br /> <br /> Arabic lessons are widespread in Hebrew-speaking schools from the seventh through ninth grades. Those who wish to do so may opt to continue their Arabic studies through the twelfth grade and take an Arabic matriculation exam.<br /> <br /> In March 2007 the Knesset approved a new law calling for the establishment of an Arabic Language Academy similar to the [[Academy of the Hebrew Language]]. This institute was established in 2008, its center is in [[Haifa]] and it is currently headed by Prof. Mahmud Ghanayem&lt;ref&gt;[http://www.knesset.gov.il/Laws/Data/law/2092/2092.pdf The law in Hebrew] in the Israeli official gazette (publication no. 2092 from March 28, 2007).&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;Arabic Language Academy - Haifa&quot;&gt; [http://www.arabicac.com/shownews.php?ID=267 Arabic Language Academy - Haifa]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2008 a group of Knesset members proposed a bill to remove Arabic's status as an official language.&lt;ref&gt;http://www.forward.com/articles/13577/&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.haaretz.com/hasen/spages/984654.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2009 [[Israel Katz]], the transport minister, announced that signs on all major roads in Israel, East Jerusalem and possibly parts of the West Bank would be amended, replacing English and Arabic place names with straight transliterations of the Hebrew name. Currently most road signs are in all three languages.&lt;ref name=bbc130709&gt;''[[BBC]]'', 13 July 2009, [http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8148089.stm Row over 'standard' Hebrew signs]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=cp&gt;''[[CounterPunch]]'', 17 July 2009, [http://www.counterpunch.org/cook07172009.html Israeli Road Signs: Wiping Arabic Names Off the Map]&lt;/ref&gt; [[Nazareth]], for example, would become &quot;Natzrat&quot;.&lt;ref name=cp/&gt; The Transport Ministry said signs would be replaced gradually as necessary due to wear and tear.&lt;ref name=bbc130709/&gt;<br /> <br /> ===English===<br /> {{Unreferenced section|date=August 2010}}<br /> The amendments to the British Mandate's legal system, issued in May 1948 (paragraph 15-b) state:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> In practice the use of English decreased dramatically during the state's early years. At first, French was used as a diplomatic language, even though most state officials and civil servants were more fluent in English. During the late 1960s, the Israeli-[[France|French]] alliance was undermined, giving way to a stronger Israeli-United States alliance and paving the way for the English language to regain much of its lost status. Today, English is the primary language for international relations and foreign exchange, but it is not sanctioned for use in Knesset debates or in drafting legislation. Some British Mandate laws are still formulated in English, and the process of their translation into Hebrew has been gradual. English is required as a second language in schools and universities, for both Hebrew- and Arabic-speaking students. Despite the country's history of British mandatory rule, written English in Israel today uses primarily American spelling and grammar.<br /> <br /> ==Other languages==<br /> ===Policy towards immigrants' languages===<br /> The [[melting pot]] policy, which governed the Israeli language policy in its early days, was gradually neglected during the late 1970s. While in the 1950s the Israeli law banned Yiddish-language theaters and forced civil servants to adopt Hebrew surnames, the new policy allowed immigrants to communicate with the authorities in their language of origin and encouraged them to keep their original language and culture. This new practice has become evident since the early 1990s with [[Aliyah from the Soviet Union in the 1990s|massive immigration from the former Soviet Union]] and the additional [[Aliyah from Ethiopia|immigration from Ethiopia]]. Israeli authorities began to use [[Russian language|Russian]] and [[Amharic]] extensively when communicating with these new immigrants. During the [[Gulf War|1991 Gulf War]], warnings and instructions were issued in at least seven languages.<br /> <br /> ===Non-official languages widely spoken in Israel===<br /> Because Israel is a multicultural society, many other languages are used by large sectors of the population. The main ones, after English (covered above), are as follows:<br /> * '''[[Russian language|Russian]]''': Russian is by far the most widely spoken non-official language in Israel after English. As many as 20% of Israelis are fluent in Russian after mass immigration from the [[Soviet Union|USSR]] and its [[Former Soviet Union|successor states]] in the 1970s, 1990s, and 2000s. The government and businesses often provide information in Russian, and it is semi-official in some areas.<br /> * '''[[Romanian language|Romanian]]''': It is estimated that there are more than 500,000 Romanian-speakers in Israel, and it's the second largest &quot;foreign language&quot; in Israel.{{Citation needed|date=June 2010}}<br /> * '''[[Yiddish language|Yiddish]]''': The language of [[Ashkenazi]] Jews in the diaspora and the second most widely spoken Jewish language, Yiddish is a Germanic language, but incorporates elements of Hebrew. Banned during Israel’s early statehood, Yiddish has undergone a cultural revival in recent years. Furthermore, Yiddish has always and is still regularly used in some [[Haredi Judaism|haredi]] Ashkenazi communities. However, despite state-sponsored initiatives for preserving Yiddish culture, the number of Yiddish-speaking Israelis is in decline as older generations of Ashkenazi Jews pass away.<br /> * '''[[Amharic]]''': Spoken by most of Israel’s 130,000 [[Beta Israel|Ethiopian Jews]], most of whom arrived in two massive operations transporting tens of thousands of Ethiopian Jews from [[Ethiopia]] to [[Israel]] in [[Operation Moses|1984]] and [[Operation Solomon|1991]], Amharic is often used in government announcements and publications.<br /> * '''[[Ladino language|Ladino]]''': The [[Sephardi]] Jewish language and the third most widely spoken Jewish language, Ladino is a variant of medieval Spanish, intermixed with Hebrew. It is spoken by many [[Sephardi]] Jews. Today there is a state-supported authority for preserving the Ladino culture.<br /> * '''[[Polish language|Polish]]''': Polish was spoken by the large number of [[aliyah|immigrants]] from [[Poland]]. Today, it is somewhat common in Polish ''[[moshav]]ei ovdim'' (workers’ settlements) created during the 1940s and 1950s.<br /> * '''[[Ukrainian language|Ukrainian]]''': While most Ukrainian Jews also speak Russian, there is still a significant segment of Ukrainian speakers.<br /> * '''[[Spanish language|Spanish]]''': Spanish is spoken by Jews from [[Argentina]] and other [[olim]] from other Spanish-speaking countries, as well as by some Sephardi groups. Spanish is not restricted to Sephardim, as most Argentinian Jews are actually Ashkenazim. Spanish has never been part of the curricula in Israel. Only Engish, French, Arabic, Russian and Italian &lt;ref&gt;{{cite web|title=Growing Demand for Italian Language Courses in Israel |url=http://www.ambtelaviv.esteri.it/NR/rdonlyres/03680211-B985-457C-9613-19D58E5654C0/0/NI23maggio2003.pdf}}&lt;/ref&gt; &lt;ref&gt;{{cite web|title=General information on courses at Technion (showing italian language courses)|url=http://humanities.technion.ac.il/general_info.htm}}&lt;/ref&gt;in addition to Hebrew and it is only taught as a foreign language in schools and universities.<br /> [[Image:Sign at entrance to Temple .jpg|thumb|250px|A 1978 notice on the [[Temple Mount]] in Hebrew, English, and French.]]<br /> * '''[[French language|French]]''': Spoken by many Moroccan, Algerian, and Tunisian Jews, either as a native or second language of these [[Francization|francized]] [[Maghreb]]i Jews, French is also spoken by the increasing number of new immigrants from France and other French-speaking countries, as well as by foreign workers from [[African French|French speaking Africa]]. For many years French had been the diplomatic language of Israel, and it is still taught in many Israeli schools. The French embassy’s ''Institut Français'' supports French studies in Israeli schools. Israel has tried to join [[La Francophonie]],&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.ambafrance-uk.org/Israel-and-the-OIF-institutions.html | title = Israel and the OIF institutions | accessdate = 2009-10-06 }}&lt;/ref&gt; but has been rebuffed by its Arab members. [[Tel Aviv University]] is a member of the [[Agence universitaire de la Francophonie]] (AUF).<br /> * '''[[Italian language|Italian]]''': In addition to being spoken by Italian Jews, Italian is also spoken by many Jews from [[Libya]] (a former Italian colony) and immigrants from other former Italian colonies ([[Eritrea]], [[Ethiopia]] and [[Somalia]]) as a primary or second language. As growing demand Italian will be taught as optional teaching in some schools. &lt;ref&gt;{{cite web|title=Speaking of Italian Ambassador in Israel about Israeli program for the teaching of Italian language (in italian)|url=http://moked.it/kolhaitalkim/2010/11/24/somposio-%E2%80%9Cperche-in-italiano%E2%80%9D-lintervento-dellambasciatore/}}&lt;/ref&gt;<br /> * '''[[Persian language|Persian]]''': Persian is spoken by many [[Persian Jews]] who immigrated from Iran, and their children.<br /> * '''[[Kayla language|Kayla]]''' and '''[[Qwara language|Qwara]]''': These languages are spoken by [[Beta Israel|Ethiopian Jews]] in addition to [[Amharic language|Amharic]]. Kayla appears to be extinct.<br /> * '''[[Chinese language|Chinese]]''', '''[[Tagalog language|Tagalog]]''', and '''[[Thai language|Thai]]''': While spoken by a negligible number of Israeli Jews, Chinese, Tagalog, and Thai have made inroads in Israeli society in recent years due to an influx of non-Jewish immigrants from [[China]], the [[Philippines]], and [[Thailand]]. It is estimated that there are 180,000 such illegal immigrants.{{Citation needed|date=September 2007}} Many (though mostly Vietnamese) legally entered the country when Israel opened their doors to “[[boat people]]” from war-torn Southeast Asia in the 1970s.{{Citation needed|date=September 2007}}<br /> * '''[[Marathi language|Marathi]]''': Marathi is the language of [[Bene Israel]] - Jews from the [[Konkan]] coast of [[India]]. They migrated to Israel beginning in 1948, when the State of Israel was established. In 1977 they numbered about 20,000. Concentrations of Marathi speakers are found in the towns of Dimona and Beersheba.&lt;ref&gt;{{cite journal |author=Weil Shalva |year=1977 |title=Verbal Interaction among the Bene Israeli |journal=Linguistics |volume=15 |issue=193 |pages=71–86 |publisher=de Gruyter, Reference Global |doi=10.1515/ling.1977.15.193.71 |pmid= |pmc= |url=http://www.reference-global.com/doi/abs/10.1515/ling.1977.15.193.71 |accessdate=2011-02-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''[[Bukhori]]''': Bukhori is spoken by the [[Bukharian Jews]] who immigrated from [[Central Asia]].<br /> * '''[[Israeli Sign Language]]''' is the main language amongst [[deaf]] Israelis. It comes from Jewish educators of the Deaf from [[Germany]] who relocated to start the first school for the deaf in Israel.<br /> * '''[[Syriac]]''': The Syriac language is also spoken by some Iraqi Jews that immigrated to Israel from [[Iraq]] during the 1940's and 1950's.<br /> <br /> ==References and footnotes==<br /> {{Reflist}}<br /> <br /> ==See also==<br /> * [[Demographics of Israel]]<br /> <br /> ==External links==<br /> * [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL Languages of Israel] &amp;ndash; [[Ethnologue]] entry for Israel.<br /> * [http://www.biu.ac.il/hu/lprc/home Language Policy Research Center], [[Bar Ilan University]], [[Ramat Gan]], Israel.<br /> <br /> {{Asia in topic|Languages of}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Languages Of Israel}}<br /> [[Category:Languages of Israel|*]]<br /> <br /> {{Link FA|he}}<br /> [[bn:ইসরায়েলের ভাষা]]<br /> [[es:Lenguas de Israel]]<br /> [[he:מדיניות לשונית בישראל]]<br /> [[ru:Языки Израиля]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sprachen_in_Israel&diff=143935931 Sprachen in Israel 2011-02-24T04:38:46Z <p>BenG1: </p> <hr /> <div>{{Refimprove|date=August 2010}}<br /> [[Image:Languages of Israel.jpeg|thumb|320px|A sign at the Ministry of the Interior/Ministry of Immigrant Absorption at the Government Village, [[Haifa]]. From top to bottom: [[Hebrew language|Hebrew]], [[Arabic language|Arabic]], [[English language|English]], and [[Russian language|Russian]]. English and Russian are the most popular unofficial languages in Israel.]]<br /> <br /> The [[Israel]]i population is a linguistically and culturally diverse community. The 15&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; edition of [[Ethnologue]] lists [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL 33 languages and dialects] spoken in local communities. The main language used for communication among Israeli citizens is [[Modern Hebrew]], a language that emerged in the late 19&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; century, based on different dialects of [[ancient Hebrew]] and somewhat influenced by many languages ([[Jewish languages]], [[Slavic languages]], [[Arabic]], [[Aramaic]], [[German language|German]] and others).<br /> <br /> [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]] are currently '''[[official language]]s of Israel'''.<br /> <br /> ==Official status of languages==<br /> [[Image:Beit Hashita.jpg|thumb|200px|An Israeli road sign in Hebrew, Arabic, and English. Both the Arabic and English are [[transliteration]]s of the Hebrew place names.]]<br /> <br /> Several [[law]]s determine the official status of languages and [[language policy]] in Israel. This confusing situation has led to several appeals to the [[Supreme Court of Israel|supreme court]], whose rulings have enforced the current policies of national and local authorities.<br /> <br /> Currently, there are two official languages in Israel: [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]]. English, which has semi-official status, is used extensively at all levels of society. The main law governing language policy is the 82&lt;sup&gt;nd&lt;/sup&gt; paragraph of the “[[Palestine]] [[Order-in-Council|Order in Council]]” issued on [http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/361eea1cc08301c485256cf600606959/c7aae196f41aa055052565f50054e656!OpenDocument August 14, 1922], for the [[British Mandate of Palestine]]:<br /> :''All Ordinances, official notices and official forms of the Government and all official notices of local authorities and municipalities in areas to be prescribed by order of the High Commissioner, shall be published in English, Arabic and Hebrew.''<br /> This law, like most other laws of the British Mandate, was adopted in the State of Israel, subject to certain amendments published by the provisional [[legislative branch]] on May 19, 1948. The amendment (paragraph 15-b) states that:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> <br /> ===Hebrew===<br /> The Palestine Mandate articles, issued by the Council of the [[League of Nations]] in 1922, and the 1922 Palestine Order in Council were the first in modern times to acknowledge [[Hebrew language|Hebrew]] as an official language of a political entity. This was a significant achievement for the [[Zionist movement]], which sought to establish Hebrew as the national language of the Jewish people and discouraged the use of other [[Jewish languages]], particularly [[Yiddish]].{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> The movement for [[Revival of the Hebrew language|the revival of Hebrew as a spoken language]] was particularly popular among new Jewish Zionist immigrants who came to Palestine since the 1880s. [[Eliezer Ben-Yehuda]] (born in the [[Russian Empire]]) and his followers created the first Hebrew-speaking schools, newspapers, and other Hebrew-language institutions. After his immigration to Israel, and due to the impetus of the [[Second Aliyah]] (1905–1914), Hebrew prevailed as the single official and spoken language of the Jewish community of [[British Mandate of Palestine|mandatory Palestine]]. When the State of Israel was formed in 1948, the government viewed Hebrew as the ''de facto'' official language and initiated a [[melting pot]] policy, where every immigrant was required to study Hebrew and often to adopt a Hebrew surname. Use of Yiddish, which was the main competitor prior to [[World War II]], was discouraged,&lt;ref&gt;As described by the Yiddish-speaking actor Nathan Wolfowicz in the Israeli Yiddish newspaper ''Letzte Naies'' on 20 July 1951. [http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArtTower.jhtml?itemNo=410894&amp;contrassID=nl&amp;nl=31_03 A Hebrew translation] of his article by Rachel Rozhenski appeared in ''[[Haaretz]]'' on 31 March 2004.&lt;/ref&gt; and the number of Yiddish speakers declined as the older generations died out, though Yiddish is still commonly used in Ashkenazi [[Haredi Judaism|haredi]] communities.<br /> <br /> Today, Hebrew is the official language used in government, commerce, [[Knesset]] debates, court sessions, schools, and universities. Hebrew is a required subject in Arabic-speaking schools from the third grade onwards, and a Hebrew exam is an essential part of the matriculation exams for students of Israeli schools.<br /> <br /> The state-affiliated [[Academy of the Hebrew Language]], established in 1953 by a Knesset law, is tasked with researching the Hebrew language and offering standardized rules for the use of the language by the state. Although its decisions are supposed to be mandatory, their application varies from government bureau to bureau, while commercial adoption of the Academy’s rules (such as in the print media) is voluntary.{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> ===Arabic===<br /> [[Arabic language|Arabic]], along with Hebrew, is also an official language in Israel. Arabic is spoken primarily by [[Arab citizens of Israel]] and Israeli [[Druze]], as well as by some [[Mizrahi Jews|Mizrahi]] and [[Yemenite Jews]], particularly those of the older generation who immigrated from Arabic-speaking countries. In 1949, 156,000&lt;ref&gt;{{cite web|title=Dr. Sarah Ozacky-Lazar, Relations between Jews and Arabs during Israel&amp;rsquo;s first decade (in Hebrew)|url=http://lib.cet.ac.il/pages/item.asp?item=13336}}&lt;/ref&gt; Palestinian Arabs were left inside Israel’s armistice line, most of whom did not speak Hebrew. Today the vast majority of Arab Israelis, who constitute nearly a fifth of the Israeli population, speak Hebrew fluently.<br /> <br /> For many years the Israeli authorities were reluctant to use Arabic, except when explicitly ordered by law (for example, in warnings on dangerous chemicals), or when addressing the Arabic-speaking population. This has changed following a November 2000 supreme court ruling which ruled that although second to Hebrew, the use of Arabic should be much more extensive.&lt;ref&gt;{{cite web|title=The official text of the Israeli supreme court ruling (in Hebrew)|url=http://elyon1.court.gov.il/files/99/120/041/a10/99041120.a10.HTM}}&lt;/ref&gt; Since then, all road signs, food labels, and messages published or posted by the government must also be translated into Arabic, unless being issued by the local authority of an exclusively Hebrew-speaking community.<br /> <br /> Arabic was always considered a legitimate language for use in the [[Knesset]], but only rarely have Arabic-speaking Knesset members made use of this privilege. This situation can be easily explained: while all Arabic-speaking MKs are fluent in Hebrew, very few Hebrew-speaking MKs can understand Arabic.<br /> <br /> Arabic lessons are widespread in Hebrew-speaking schools from the seventh through ninth grades. Those who wish to do so may opt to continue their Arabic studies through the twelfth grade and take an Arabic matriculation exam.<br /> <br /> In March 2007 the Knesset approved a new law calling for the establishment of an Arabic language academy similar to the [[Academy of the Hebrew Language]]. This institute was established in 2008, its center is in [[Haifa]] and it is currently headed by Prof. Mahmud Ghanayem&lt;ref&gt;[http://www.knesset.gov.il/Laws/Data/law/2092/2092.pdf The law in Hebrew] in the Israeli official gazette (publication no. 2092 from March 28, 2007).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2008 a group of Knesset members proposed a bill to remove Arabic's status as an official language.&lt;ref&gt;http://www.forward.com/articles/13577/&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.haaretz.com/hasen/spages/984654.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2009 [[Israel Katz]], the transport minister, announced that signs on all major roads in Israel, East Jerusalem and possibly parts of the West Bank would be amended, replacing English and Arabic place names with straight transliterations of the Hebrew name. Currently most road signs are in all three languages.&lt;ref name=bbc130709&gt;''[[BBC]]'', 13 July 2009, [http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8148089.stm Row over 'standard' Hebrew signs]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=cp&gt;''[[CounterPunch]]'', 17 July 2009, [http://www.counterpunch.org/cook07172009.html Israeli Road Signs: Wiping Arabic Names Off the Map]&lt;/ref&gt; [[Nazareth]], for example, would become &quot;Natzrat&quot;.&lt;ref name=cp/&gt; The Transport Ministry said signs would be replaced gradually as necessary due to wear and tear.&lt;ref name=bbc130709/&gt;<br /> <br /> ===English===<br /> {{Unreferenced section|date=August 2010}}<br /> The amendments to the British Mandate's legal system, issued in May 1948 (paragraph 15-b) state:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> In practice the use of English decreased dramatically during the state's early years. At first, French was used as a diplomatic language, even though most state officials and civil servants were more fluent in English. During the late 1960s, the Israeli-[[France|French]] alliance was undermined, giving way to a stronger Israeli-United States alliance and paving the way for the English language to regain much of its lost status. Today, English is the primary language for international relations and foreign exchange, but it is not sanctioned for use in Knesset debates or in drafting legislation. Some British Mandate laws are still formulated in English, and the process of their translation into Hebrew has been gradual. English is required as a second language in schools and universities, for both Hebrew- and Arabic-speaking students. Despite the country's history of British mandatory rule, written English in Israel today uses primarily American spelling and grammar.<br /> <br /> ==Other languages==<br /> ===Policy towards immigrants' languages===<br /> The [[melting pot]] policy, which governed the Israeli language policy in its early days, was gradually neglected during the late 1970s. While in the 1950s the Israeli law banned Yiddish-language theaters and forced civil servants to adopt Hebrew surnames, the new policy allowed immigrants to communicate with the authorities in their language of origin and encouraged them to keep their original language and culture. This new practice has become evident since the early 1990s with [[Aliyah from the Soviet Union in the 1990s|massive immigration from the former Soviet Union]] and the additional [[Aliyah from Ethiopia|immigration from Ethiopia]]. Israeli authorities began to use [[Russian language|Russian]] and [[Amharic]] extensively when communicating with these new immigrants. During the [[Gulf War|1991 Gulf War]], warnings and instructions were issued in at least seven languages.<br /> <br /> ===Non-official languages widely spoken in Israel===<br /> Because Israel is a multicultural society, many other languages are used by large sectors of the population. The main ones, after English (covered above), are as follows:<br /> * '''[[Russian language|Russian]]''': Russian is by far the most widely spoken non-official language in Israel after English. As many as 20% of Israelis are fluent in Russian after mass immigration from the [[Soviet Union|USSR]] and its [[Former Soviet Union|successor states]] in the 1970s, 1990s, and 2000s. The government and businesses often provide information in Russian, and it is semi-official in some areas.<br /> * '''[[Romanian language|Romanian]]''': It is estimated that there are more than 500,000 Romanian-speakers in Israel, and it's the second largest &quot;foreign language&quot; in Israel.{{Citation needed|date=June 2010}}<br /> * '''[[Yiddish language|Yiddish]]''': The language of [[Ashkenazi]] Jews in the diaspora and the second most widely spoken Jewish language, Yiddish is a Germanic language, but incorporates elements of Hebrew. Banned during Israel’s early statehood, Yiddish has undergone a cultural revival in recent years. Furthermore, Yiddish has always and is still regularly used in some [[Haredi Judaism|haredi]] Ashkenazi communities. However, despite state-sponsored initiatives for preserving Yiddish culture, the number of Yiddish-speaking Israelis is in decline as older generations of Ashkenazi Jews pass away.<br /> * '''[[Amharic]]''': Spoken by most of Israel’s 130,000 [[Beta Israel|Ethiopian Jews]], most of whom arrived in two massive operations transporting tens of thousands of Ethiopian Jews from [[Ethiopia]] to [[Israel]] in [[Operation Moses|1984]] and [[Operation Solomon|1991]], Amharic is often used in government announcements and publications.<br /> * '''[[Ladino language|Ladino]]''': The [[Sephardi]] Jewish language and the third most widely spoken Jewish language, Ladino is a variant of medieval Spanish, intermixed with Hebrew. It is spoken by many [[Sephardi]] Jews. Today there is a state-supported authority for preserving the Ladino culture.<br /> * '''[[Polish language|Polish]]''': Polish was spoken by the large number of [[aliyah|immigrants]] from [[Poland]]. Today, it is somewhat common in Polish ''[[moshav]]ei ovdim'' (workers’ settlements) created during the 1940s and 1950s.<br /> * '''[[Ukrainian language|Ukrainian]]''': While most Ukrainian Jews also speak Russian, there is still a significant segment of Ukrainian speakers.<br /> * '''[[Spanish language|Spanish]]''': Spanish is spoken by Jews from [[Argentina]] and other [[olim]] from other Spanish-speaking countries, as well as by some Sephardi groups. Spanish is not restricted to Sephardim, as most Argentinian Jews are actually Ashkenazim. Spanish has never been part of the curricula in Israel. Only Engish, French, Arabic, and Russian in addition to Hebrew and it is only taught as a foreign language in schools and universities.<br /> [[Image:Sign at entrance to Temple .jpg|thumb|250px|A 1978 notice on the [[Temple Mount]] in Hebrew, English, and French.]]<br /> * '''[[French language|French]]''': Spoken by many Moroccan, Algerian, and Tunisian Jews, either as a native or second language of these [[Francization|francized]] [[Maghreb]]i Jews, French is also spoken by the increasing number of new immigrants from France and other French-speaking countries, as well as by foreign workers from [[African French|French speaking Africa]]. For many years French had been the diplomatic language of Israel, and it is still taught in many Israeli schools. The French embassy’s ''Institut Français'' supports French studies in Israeli schools. Israel has tried to join [[La Francophonie]],&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.ambafrance-uk.org/Israel-and-the-OIF-institutions.html | title = Israel and the OIF institutions | accessdate = 2009-10-06 }}&lt;/ref&gt; but has been rebuffed by its Arab members. [[Tel Aviv University]] is a member of the [[Agence universitaire de la Francophonie]] (AUF).<br /> * '''[[Italian language|Italian]]''': In addition to being spoken by Italian Jews, Italian is also spoken by many Jews from [[Libya]] (a former Italian colony) as a primary or second language.<br /> * '''[[Persian language|Persian]]''': Persian is spoken by many [[Persian Jews]] who immigrated from Iran, and their children.<br /> * '''[[Kayla language|Kayla]]''' and '''[[Qwara language|Qwara]]''': These languages are spoken by [[Beta Israel|Ethiopian Jews]] in addition to [[Amharic language|Amharic]]. Kayla appears to be extinct.<br /> * '''[[Chinese language|Chinese]]''', '''[[Tagalog language|Tagalog]]''', and '''[[Thai language|Thai]]''': While spoken by a negligible number of Israeli Jews, Chinese, Tagalog, and Thai have made inroads in Israeli society in recent years due to an influx of non-Jewish immigrants from [[China]], the [[Philippines]], and [[Thailand]]. It is estimated that there are 180,000 such illegal immigrants.{{Citation needed|date=September 2007}} Many (though mostly Vietnamese) legally entered the country when Israel opened their doors to “[[boat people]]” from war-torn Southeast Asia in the 1970s.{{Citation needed|date=September 2007}}<br /> * '''[[Marathi language|Marathi]]''': Marathi is the language of [[Bene Israel]] - Jews from the [[Konkan]] coast of [[India]]. They migrated to Israel beginning in 1948, when the State of Israel was established. In 1977 they numbered about 20,000. Concentrations of Marathi speakers are found in the towns of Dimona and Beersheba.&lt;ref&gt;{{cite journal |author=Weil Shalva |year=1977 |title=Verbal Interaction among the Bene Israeli |journal=Linguistics |volume=15 |issue=193 |pages=71-86 |publisher=de Gruyter, Reference Global |doi=10.1515/ling.1977.15.193.71 |pmid= |pmc= |url=http://www.reference-global.com/doi/abs/10.1515/ling.1977.15.193.71 |accessdate=2011-02-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''[[Bukhori]]''': Bukhori is spoken by the [[Bukharian Jews]] who immigrated from [[Central Asia]].<br /> * '''[[Israeli Sign Language]]''' is the main language amongst [[deaf]] Israelis. It comes from Jewish educators of the Deaf from [[Germany]] who relocated to start the first school for the deaf in Israel.<br /> * '''[[Syriac]]''': The Syriac language is also spoken by some Iraqi Jews that immigrated to Israel from [[Iraq]] during the 1940's and 1950's.<br /> <br /> ==References and footnotes==<br /> {{Reflist}}<br /> <br /> ==See also==<br /> * [[Demographics of Israel]]<br /> <br /> ==External links==<br /> * [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL Languages of Israel] &amp;ndash; [[Ethnologue]] entry for Israel.<br /> * [http://www.biu.ac.il/hu/lprc/home Language Policy Research Center], [[Bar Ilan University]], [[Ramat Gan]], Israel.<br /> <br /> {{Asia in topic|Languages of}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Languages Of Israel}}<br /> [[Category:Languages of Israel|*]]<br /> <br /> {{Link FA|he}}<br /> [[bn:ইসরায়েলের ভাষা]]<br /> [[es:Lenguas de Israel]]<br /> [[he:מדיניות לשונית בישראל]]<br /> [[ru:Языки Израиля]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sprachen_in_Israel&diff=143935930 Sprachen in Israel 2011-02-24T04:36:52Z <p>BenG1: these are not the only (or main) 3 languages that influenced modern hebrew.</p> <hr /> <div>{{Refimprove|date=August 2010}}<br /> [[Image:Languages of Israel.jpeg|thumb|320px|A sign at the Ministry of the Interior/Ministry of Immigrant Absorption at the Government Village, [[Haifa]]. From top to bottom: [[Hebrew language|Hebrew]], [[Arabic language|Arabic]], [[English language|English]], and [[Russian language|Russian]]. English and Russian are the most popular unofficial languages in Israel.]]<br /> <br /> The [[Israel]]i population is a linguistically and culturally diverse community. The 15&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; edition of [[Ethnologue]] lists [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL 33 languages and dialects] spoken in local communities. The main language used for communication among Israeli citizens is [[Modern Hebrew]], a language that emerged in the late 19&lt;sup&gt;th&lt;/sup&gt; century, based on different dialects of [[ancient Hebrew]] and somewhat influenced by many languages ([[Jewish languages]], [[Slavic languages]], [[Arabic]], [[Aramaic]], [[German language|German]] and more).<br /> <br /> [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]] are currently '''[[official language]]s of Israel'''.<br /> <br /> ==Official status of languages==<br /> [[Image:Beit Hashita.jpg|thumb|200px|An Israeli road sign in Hebrew, Arabic, and English. Both the Arabic and English are [[transliteration]]s of the Hebrew place names.]]<br /> <br /> Several [[law]]s determine the official status of languages and [[language policy]] in Israel. This confusing situation has led to several appeals to the [[Supreme Court of Israel|supreme court]], whose rulings have enforced the current policies of national and local authorities.<br /> <br /> Currently, there are two official languages in Israel: [[Hebrew language|Hebrew]] and [[Arabic language|Arabic]]. English, which has semi-official status, is used extensively at all levels of society. The main law governing language policy is the 82&lt;sup&gt;nd&lt;/sup&gt; paragraph of the “[[Palestine]] [[Order-in-Council|Order in Council]]” issued on [http://domino.un.org/UNISPAL.NSF/361eea1cc08301c485256cf600606959/c7aae196f41aa055052565f50054e656!OpenDocument August 14, 1922], for the [[British Mandate of Palestine]]:<br /> :''All Ordinances, official notices and official forms of the Government and all official notices of local authorities and municipalities in areas to be prescribed by order of the High Commissioner, shall be published in English, Arabic and Hebrew.''<br /> This law, like most other laws of the British Mandate, was adopted in the State of Israel, subject to certain amendments published by the provisional [[legislative branch]] on May 19, 1948. The amendment (paragraph 15-b) states that:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> <br /> ===Hebrew===<br /> The Palestine Mandate articles, issued by the Council of the [[League of Nations]] in 1922, and the 1922 Palestine Order in Council were the first in modern times to acknowledge [[Hebrew language|Hebrew]] as an official language of a political entity. This was a significant achievement for the [[Zionist movement]], which sought to establish Hebrew as the national language of the Jewish people and discouraged the use of other [[Jewish languages]], particularly [[Yiddish]].{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> The movement for [[Revival of the Hebrew language|the revival of Hebrew as a spoken language]] was particularly popular among new Jewish Zionist immigrants who came to Palestine since the 1880s. [[Eliezer Ben-Yehuda]] (born in the [[Russian Empire]]) and his followers created the first Hebrew-speaking schools, newspapers, and other Hebrew-language institutions. After his immigration to Israel, and due to the impetus of the [[Second Aliyah]] (1905–1914), Hebrew prevailed as the single official and spoken language of the Jewish community of [[British Mandate of Palestine|mandatory Palestine]]. When the State of Israel was formed in 1948, the government viewed Hebrew as the ''de facto'' official language and initiated a [[melting pot]] policy, where every immigrant was required to study Hebrew and often to adopt a Hebrew surname. Use of Yiddish, which was the main competitor prior to [[World War II]], was discouraged,&lt;ref&gt;As described by the Yiddish-speaking actor Nathan Wolfowicz in the Israeli Yiddish newspaper ''Letzte Naies'' on 20 July 1951. [http://www.haaretz.co.il/hasite/pages/ShArtTower.jhtml?itemNo=410894&amp;contrassID=nl&amp;nl=31_03 A Hebrew translation] of his article by Rachel Rozhenski appeared in ''[[Haaretz]]'' on 31 March 2004.&lt;/ref&gt; and the number of Yiddish speakers declined as the older generations died out, though Yiddish is still commonly used in Ashkenazi [[Haredi Judaism|haredi]] communities.<br /> <br /> Today, Hebrew is the official language used in government, commerce, [[Knesset]] debates, court sessions, schools, and universities. Hebrew is a required subject in Arabic-speaking schools from the third grade onwards, and a Hebrew exam is an essential part of the matriculation exams for students of Israeli schools.<br /> <br /> The state-affiliated [[Academy of the Hebrew Language]], established in 1953 by a Knesset law, is tasked with researching the Hebrew language and offering standardized rules for the use of the language by the state. Although its decisions are supposed to be mandatory, their application varies from government bureau to bureau, while commercial adoption of the Academy’s rules (such as in the print media) is voluntary.{{Citation needed|date=August 2010}}<br /> <br /> ===Arabic===<br /> [[Arabic language|Arabic]], along with Hebrew, is also an official language in Israel. Arabic is spoken primarily by [[Arab citizens of Israel]] and Israeli [[Druze]], as well as by some [[Mizrahi Jews|Mizrahi]] and [[Yemenite Jews]], particularly those of the older generation who immigrated from Arabic-speaking countries. In 1949, 156,000&lt;ref&gt;{{cite web|title=Dr. Sarah Ozacky-Lazar, Relations between Jews and Arabs during Israel&amp;rsquo;s first decade (in Hebrew)|url=http://lib.cet.ac.il/pages/item.asp?item=13336}}&lt;/ref&gt; Palestinian Arabs were left inside Israel’s armistice line, most of whom did not speak Hebrew. Today the vast majority of Arab Israelis, who constitute nearly a fifth of the Israeli population, speak Hebrew fluently.<br /> <br /> For many years the Israeli authorities were reluctant to use Arabic, except when explicitly ordered by law (for example, in warnings on dangerous chemicals), or when addressing the Arabic-speaking population. This has changed following a November 2000 supreme court ruling which ruled that although second to Hebrew, the use of Arabic should be much more extensive.&lt;ref&gt;{{cite web|title=The official text of the Israeli supreme court ruling (in Hebrew)|url=http://elyon1.court.gov.il/files/99/120/041/a10/99041120.a10.HTM}}&lt;/ref&gt; Since then, all road signs, food labels, and messages published or posted by the government must also be translated into Arabic, unless being issued by the local authority of an exclusively Hebrew-speaking community.<br /> <br /> Arabic was always considered a legitimate language for use in the [[Knesset]], but only rarely have Arabic-speaking Knesset members made use of this privilege. This situation can be easily explained: while all Arabic-speaking MKs are fluent in Hebrew, very few Hebrew-speaking MKs can understand Arabic.<br /> <br /> Arabic lessons are widespread in Hebrew-speaking schools from the seventh through ninth grades. Those who wish to do so may opt to continue their Arabic studies through the twelfth grade and take an Arabic matriculation exam.<br /> <br /> In March 2007 the Knesset approved a new law calling for the establishment of an Arabic language academy similar to the [[Academy of the Hebrew Language]]. This institute was established in 2008, its center is in [[Haifa]] and it is currently headed by Prof. Mahmud Ghanayem&lt;ref&gt;[http://www.knesset.gov.il/Laws/Data/law/2092/2092.pdf The law in Hebrew] in the Israeli official gazette (publication no. 2092 from March 28, 2007).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2008 a group of Knesset members proposed a bill to remove Arabic's status as an official language.&lt;ref&gt;http://www.forward.com/articles/13577/&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.haaretz.com/hasen/spages/984654.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In 2009 [[Israel Katz]], the transport minister, announced that signs on all major roads in Israel, East Jerusalem and possibly parts of the West Bank would be amended, replacing English and Arabic place names with straight transliterations of the Hebrew name. Currently most road signs are in all three languages.&lt;ref name=bbc130709&gt;''[[BBC]]'', 13 July 2009, [http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8148089.stm Row over 'standard' Hebrew signs]&lt;/ref&gt;&lt;ref name=cp&gt;''[[CounterPunch]]'', 17 July 2009, [http://www.counterpunch.org/cook07172009.html Israeli Road Signs: Wiping Arabic Names Off the Map]&lt;/ref&gt; [[Nazareth]], for example, would become &quot;Natzrat&quot;.&lt;ref name=cp/&gt; The Transport Ministry said signs would be replaced gradually as necessary due to wear and tear.&lt;ref name=bbc130709/&gt;<br /> <br /> ===English===<br /> {{Unreferenced section|date=August 2010}}<br /> The amendments to the British Mandate's legal system, issued in May 1948 (paragraph 15-b) state:<br /> :''Any order in the law which requires the use of the English language is hereby abolished.''<br /> In practice the use of English decreased dramatically during the state's early years. At first, French was used as a diplomatic language, even though most state officials and civil servants were more fluent in English. During the late 1960s, the Israeli-[[France|French]] alliance was undermined, giving way to a stronger Israeli-United States alliance and paving the way for the English language to regain much of its lost status. Today, English is the primary language for international relations and foreign exchange, but it is not sanctioned for use in Knesset debates or in drafting legislation. Some British Mandate laws are still formulated in English, and the process of their translation into Hebrew has been gradual. English is required as a second language in schools and universities, for both Hebrew- and Arabic-speaking students. Despite the country's history of British mandatory rule, written English in Israel today uses primarily American spelling and grammar.<br /> <br /> ==Other languages==<br /> ===Policy towards immigrants' languages===<br /> The [[melting pot]] policy, which governed the Israeli language policy in its early days, was gradually neglected during the late 1970s. While in the 1950s the Israeli law banned Yiddish-language theaters and forced civil servants to adopt Hebrew surnames, the new policy allowed immigrants to communicate with the authorities in their language of origin and encouraged them to keep their original language and culture. This new practice has become evident since the early 1990s with [[Aliyah from the Soviet Union in the 1990s|massive immigration from the former Soviet Union]] and the additional [[Aliyah from Ethiopia|immigration from Ethiopia]]. Israeli authorities began to use [[Russian language|Russian]] and [[Amharic]] extensively when communicating with these new immigrants. During the [[Gulf War|1991 Gulf War]], warnings and instructions were issued in at least seven languages.<br /> <br /> ===Non-official languages widely spoken in Israel===<br /> Because Israel is a multicultural society, many other languages are used by large sectors of the population. The main ones, after English (covered above), are as follows:<br /> * '''[[Russian language|Russian]]''': Russian is by far the most widely spoken non-official language in Israel after English. As many as 20% of Israelis are fluent in Russian after mass immigration from the [[Soviet Union|USSR]] and its [[Former Soviet Union|successor states]] in the 1970s, 1990s, and 2000s. The government and businesses often provide information in Russian, and it is semi-official in some areas.<br /> * '''[[Romanian language|Romanian]]''': It is estimated that there are more than 500,000 Romanian-speakers in Israel, and it's the second largest &quot;foreign language&quot; in Israel.{{Citation needed|date=June 2010}}<br /> * '''[[Yiddish language|Yiddish]]''': The language of [[Ashkenazi]] Jews in the diaspora and the second most widely spoken Jewish language, Yiddish is a Germanic language, but incorporates elements of Hebrew. Banned during Israel’s early statehood, Yiddish has undergone a cultural revival in recent years. Furthermore, Yiddish has always and is still regularly used in some [[Haredi Judaism|haredi]] Ashkenazi communities. However, despite state-sponsored initiatives for preserving Yiddish culture, the number of Yiddish-speaking Israelis is in decline as older generations of Ashkenazi Jews pass away.<br /> * '''[[Amharic]]''': Spoken by most of Israel’s 130,000 [[Beta Israel|Ethiopian Jews]], most of whom arrived in two massive operations transporting tens of thousands of Ethiopian Jews from [[Ethiopia]] to [[Israel]] in [[Operation Moses|1984]] and [[Operation Solomon|1991]], Amharic is often used in government announcements and publications.<br /> * '''[[Ladino language|Ladino]]''': The [[Sephardi]] Jewish language and the third most widely spoken Jewish language, Ladino is a variant of medieval Spanish, intermixed with Hebrew. It is spoken by many [[Sephardi]] Jews. Today there is a state-supported authority for preserving the Ladino culture.<br /> * '''[[Polish language|Polish]]''': Polish was spoken by the large number of [[aliyah|immigrants]] from [[Poland]]. Today, it is somewhat common in Polish ''[[moshav]]ei ovdim'' (workers’ settlements) created during the 1940s and 1950s.<br /> * '''[[Ukrainian language|Ukrainian]]''': While most Ukrainian Jews also speak Russian, there is still a significant segment of Ukrainian speakers.<br /> * '''[[Spanish language|Spanish]]''': Spanish is spoken by Jews from [[Argentina]] and other [[olim]] from other Spanish-speaking countries, as well as by some Sephardi groups. Spanish is not restricted to Sephardim, as most Argentinian Jews are actually Ashkenazim. Spanish has never been part of the curricula in Israel. Only Engish, French, Arabic, and Russian in addition to Hebrew and it is only taught as a foreign language in schools and universities.<br /> [[Image:Sign at entrance to Temple .jpg|thumb|250px|A 1978 notice on the [[Temple Mount]] in Hebrew, English, and French.]]<br /> * '''[[French language|French]]''': Spoken by many Moroccan, Algerian, and Tunisian Jews, either as a native or second language of these [[Francization|francized]] [[Maghreb]]i Jews, French is also spoken by the increasing number of new immigrants from France and other French-speaking countries, as well as by foreign workers from [[African French|French speaking Africa]]. For many years French had been the diplomatic language of Israel, and it is still taught in many Israeli schools. The French embassy’s ''Institut Français'' supports French studies in Israeli schools. Israel has tried to join [[La Francophonie]],&lt;ref&gt;{{cite web | url = http://www.ambafrance-uk.org/Israel-and-the-OIF-institutions.html | title = Israel and the OIF institutions | accessdate = 2009-10-06 }}&lt;/ref&gt; but has been rebuffed by its Arab members. [[Tel Aviv University]] is a member of the [[Agence universitaire de la Francophonie]] (AUF).<br /> * '''[[Italian language|Italian]]''': In addition to being spoken by Italian Jews, Italian is also spoken by many Jews from [[Libya]] (a former Italian colony) as a primary or second language.<br /> * '''[[Persian language|Persian]]''': Persian is spoken by many [[Persian Jews]] who immigrated from Iran, and their children.<br /> * '''[[Kayla language|Kayla]]''' and '''[[Qwara language|Qwara]]''': These languages are spoken by [[Beta Israel|Ethiopian Jews]] in addition to [[Amharic language|Amharic]]. Kayla appears to be extinct.<br /> * '''[[Chinese language|Chinese]]''', '''[[Tagalog language|Tagalog]]''', and '''[[Thai language|Thai]]''': While spoken by a negligible number of Israeli Jews, Chinese, Tagalog, and Thai have made inroads in Israeli society in recent years due to an influx of non-Jewish immigrants from [[China]], the [[Philippines]], and [[Thailand]]. It is estimated that there are 180,000 such illegal immigrants.{{Citation needed|date=September 2007}} Many (though mostly Vietnamese) legally entered the country when Israel opened their doors to “[[boat people]]” from war-torn Southeast Asia in the 1970s.{{Citation needed|date=September 2007}}<br /> * '''[[Marathi language|Marathi]]''': Marathi is the language of [[Bene Israel]] - Jews from the [[Konkan]] coast of [[India]]. They migrated to Israel beginning in 1948, when the State of Israel was established. In 1977 they numbered about 20,000. Concentrations of Marathi speakers are found in the towns of Dimona and Beersheba.&lt;ref&gt;{{cite journal |author=Weil Shalva |year=1977 |title=Verbal Interaction among the Bene Israeli |journal=Linguistics |volume=15 |issue=193 |pages=71-86 |publisher=de Gruyter, Reference Global |doi=10.1515/ling.1977.15.193.71 |pmid= |pmc= |url=http://www.reference-global.com/doi/abs/10.1515/ling.1977.15.193.71 |accessdate=2011-02-13 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * '''[[Bukhori]]''': Bukhori is spoken by the [[Bukharian Jews]] who immigrated from [[Central Asia]].<br /> * '''[[Israeli Sign Language]]''' is the main language amongst [[deaf]] Israelis. It comes from Jewish educators of the Deaf from [[Germany]] who relocated to start the first school for the deaf in Israel.<br /> * '''[[Syriac]]''': The Syriac language is also spoken by some Iraqi Jews that immigrated to Israel from [[Iraq]] during the 1940's and 1950's.<br /> <br /> ==References and footnotes==<br /> {{Reflist}}<br /> <br /> ==See also==<br /> * [[Demographics of Israel]]<br /> <br /> ==External links==<br /> * [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL Languages of Israel] &amp;ndash; [[Ethnologue]] entry for Israel.<br /> * [http://www.biu.ac.il/hu/lprc/home Language Policy Research Center], [[Bar Ilan University]], [[Ramat Gan]], Israel.<br /> <br /> {{Asia in topic|Languages of}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Languages Of Israel}}<br /> [[Category:Languages of Israel|*]]<br /> <br /> {{Link FA|he}}<br /> [[bn:ইসরায়েলের ভাষা]]<br /> [[es:Lenguas de Israel]]<br /> [[he:מדיניות לשונית בישראל]]<br /> [[ru:Языки Израиля]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nurit_Hirsh&diff=166956448 Nurit Hirsh 2011-01-24T21:20:46Z <p>BenG1: </p> <hr /> <div>[[תמונה:Nurit.JPG|שמאל|ממוזער|250px|נורית הירש ו[[שרהל'ה שרון]] ב[[פסטיבל מחול כרמיאל]]]]<br /> '''נורית הירש''' (נולדה ב-[[13 באוגוסט]] [[1942]] ב[[תל אביב]]) היא [[מוזיקאי|מוזיקאית]] ו[[מלחין|מלחינה]] [[ישראל|ישראלית]]. היא קנתה לעצמה אחיזה בולטת ב[[זמר עברי|זמר העברי]] בזכות למעלה מאלף לחנים שחיברה לטובי ה[[פזמונאי]]ם וה[[משורר]]ים בישראל.<br /> <br /> נורית הירש הינה בוגרת [[האקדמיה למוסיקה ולמחול בירושלים|האקדמיה למוזיקה ע&quot;ש רובין]], והשתלמה בהלחנה ב[[אוניברסיטת קליפורניה בלוס אנג'לס]] בתחומי מוזיקה לסרטים ו[[מוזיקה אלקטרונית]]. את שירותה הצבאי עשתה בלהקת גייסות השריון. לאחר שחרורה, החלה בהלחנת שירים. שירה הראשון היה &quot;פרח הלילך&quot;, שהלחינה ב-[[1965]] למילותיו של [[אורי אסף]] והתפרסם בביצוע הזמרת [[חוה אלברשטיין]].<br /> <br /> בין כותבי המלים עמם הרבתה הירש לשתף פעולה, נמנה [[אהוד מנור]]. היא הלחינה את שיריו &quot;הבתים שנגמרו ליד הים&quot;, &quot;בשנה הבאה&quot;, &quot;ללכת שבי אחרייך&quot; ועוד עשרות שירים שהפכו ללהיטים גדולים. גם עם [[יורם טהרלב]] יצרה הירש להיטים גדולים כמו &quot;מלאך מסולם יעקב&quot; ([[להקת הנח&quot;ל|צוות הווי נח&quot;ל]]), &quot;בפרדס ליד השוקת&quot; ([[יהורם גאון]]), &quot;אתה לי ארץ&quot; ([[ירדנה ארזי]]) ו&quot;חשמל בכפות ידיך&quot; ([[רותי נבון]]). הזמרת [[אילנית]] הירבתה לבצע את שיריה של הירש, בהם היו &quot;אל הדרך&quot;, &quot;אהבתה של תרזה דימון&quot;, &quot;כבר אחרי חצות&quot;, &quot;ושוב איתכם&quot; ו&quot;נחמה&quot;.<br /> <br /> הירש הגיעה להשגים עולמיים כאשר שיריה זכו להצלחה ב[[אירוויזיון]]. בשנת [[1973]], כאשר השתתפה ישראל לראשונה באירוויזיון, היא יוצגה בשיר &quot;אי שם&quot; שהלחינה הירש למלותיו של אהוד מנור ובוצע על ידי [[אילנית]]. השיר הגיע למקום הרביעי כשהירש מנצחת על התזמורת שלוותה את השיר. שיא הצלחתה היה באירוויזיון בשנת [[1978]], כשזכתה במקום הראשון עם ביצועו של הזמר [[יזהר כהן]] לשיר &quot;[[אבניבי]]&quot;, למלותיו של מנור. בעקבות הזכייה תורגם השיר לשפות נוספות והיה ללהיט עולמי.<br /> <br /> הירש מוכרת גם בעולם ה[[יהדות|יהודי]], בזכות לחנה ל&quot;עושה שלום במרומיו&quot;, שהולחן במקורו ל[[פסטיבל הזמר החסידי]] הראשון, שנערך ב-[[1969]]. ב[[בית כנסת|בתי כנסת]] ובקהילות יהודיות רבות הכלילו אותו כלחן [[תפילה]].<br /> <br /> הירש הלחינה נעימות ופזמונים למספר [[סרט קולנוע|סרטי קולנוע]] ישראלים, כשהבולטים ביניהם היו &quot;בלדה לשוטר&quot;, שיר הנושא של הסרט &quot;[[השוטר אזולאי]]&quot; של [[אפרים קישון]], שבוצע על ידי [[אושיק לוי]] ו&quot;תני לי יד&quot;, שיר הנושא של הסרט &quot;[[מאחורי הסורגים]]&quot; בביצועו של [[בועז שרעבי]]. הירש כתבה גם את הלחנים ל[[מחזמר]] &quot;[[סאלח שבתי]]&quot;, אף הוא של אפרים קישון, בתיאטרון &quot;[[הבימה]]&quot;. אחד השירים במחזמר, &quot;אח יא ראב&quot;, הפך ללהיט גדול שהושר על ידי כוכב ההצגה, [[זאב רווח]]. הירש הלחינה גם פתיחים לתוכניות טלוויזיה, ביניהן הסדרה &quot;[[קרובים קרובים]]&quot;.<br /> <br /> היא תרמה להיטים גם ל[[להקה צבאית|להקות הצבאיות]] בהם: &quot;לצפון באהבה&quot;, &quot;לאחד החיילים&quot;, &quot;רק בישראל&quot;, &quot;אל הנחל&quot; ו&quot;בוא בשלום&quot;.<br /> <br /> הירש הלחינה גם שירי ילדים רבים, חלקם ל[[פסטיבל שירי ילדים]] ול[[פסטיגל]]. בין הנודעים מביניהם ניתן למנות את &quot;ברבאבא&quot; ו&quot;אני ג'ינג'י&quot; בביצוע [[ציפי שביט]] וכן את &quot;הדרך אל הכפר&quot; ו&quot;חלקת אלוהים&quot; בביצוע [[רבקה זוהר]]. [[חוה אלברשטיין]] ביצעה חלק משירי הילדים של הירש ובייחוד נודעו שיריה &quot;מקהלה עליזה&quot;, למלותיה של [[לאה נאור]] ו&quot;עץ הכוכבים&quot; ה[[יידיש|יידי]] במקור. הירש הלחינה גם פתיחים לתוכניות טלוויזיה לילדים כמו &quot;[[הבית של פיסטוק]]&quot;. בשנת [[1992]] הפיקה הירש יחד עם [[מיכל חזון]] קלטת שירי משחק וריקודים לילדים, שנכללו בקלטת ווידאו בשם &quot;דיג דיג דוג&quot;. הקלטת זכתה להצלחה גדולה כשנמכרה במאות אלפי עותקים, ועל פיה הועלה מופע לילדים שזכה גם הוא להצלחה.<br /> <br /> נורית הירש מרבה להופיע עם שיריה במקומות שונים, ומוכיחה את עצמה גם כאישיות בימתית כשהיא שרה עם הקהל ומלווה את האירועים בנגינה ב[[פסנתר]].<br /> <br /> ==ספרים==<br /> * נורית הירש ואהוד מנור - 50 להיטים - ידיעות אחרונות וספרי חמד - 1969<br /> * נורית הירש - רק בינתיים - משכל (ידיעות אחרונות וספרי חמד) - 1990<br /> * נורית הירש - ללכת שבי אחרייך - ידיעות וספרי חמד - 1999<br /> * נורית הירש - מקהלה עליזה-משכל (ידיעות אחרונות וספרי חמד) - 2007<br /> <br /> ==אלבומים==<br /> * זמר שכזה - השירים היפים של נורית הירש - 1982<br /> * נורית הירש - נורית הירש - 1992<br /> * נורית הירש - בעקבותייך - 1997<br /> * אילנית ונורית הירש - הנה ימים באים - 2003<br /> * נורית הירש - המיטב - 2006<br /> * נורית הירש - מקהלה עליזה - 2007<br /> <br /> ==קישורים חיצוניים==<br /> * [http://www.nurit-hirsh.com נורית הירש] - אתר האינטרנט הרשמי של היוצרת<br /> * {{Mooma|מספר=1295|שם=נורית הירש}}<br /> * [http://www.ynet.co.il/articles/0,7340,L-3439552,00.html נורית הירש והיהדות], 20.8.2007, באתר [[ynet]]<br /> * יובל אברמוביץ', [http://www.nrg.co.il/online/5/ART1/760/967.html ושוב אתכם: נורית הירש בפרק ב'], 19.7.2008, באתר [[nrg מעריב]]; פורסם במקור במוסף &quot;סופשבוע&quot; של [[מעריב]]<br /> * נתן שחר, {{אנצ נשים יהודיות|hirsch-nurit}}<br /> * {{שירונט|מספר=714|שם=נורית הירש}}<br /> <br /> {{מיון רגיל:הירש, נורית}}<br /> [[קטגוריה:מלחינים ישראלים]]<br /> [[קטגוריה:תל אביב: אישים]]<br /> [[קטגוריה:מלחינים יהודים]]<br /> [[קטגוריה:מוזיקאים ישראלים]]<br /> [[קטגוריה:זוכי פרס אקו&quot;ם]]<br /> [[קטגוריה:מלחיני פסקולים ישראלים]]<br /> <br /> [[en:Nurit Hirsh]]<br /> [[ro:Nurit Hirsh]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Berry&diff=83735482 Berry 2011-01-11T00:33:32Z <p>BenG1: wrong interwiki</p> <hr /> <div>'''Berry''' steht für:<br /> * [[Berry (Familienname)]], der Familienname Berry<br /> * [[Berry (Provinz)]], eine ehemalige Provinz in Frankreich<br /> * [[Berry (Sängerin)]], eine französische Sängerin<br /> * [[Herzog von Berry]], ein französischer Adelstitel, der an jüngere Söhne des Königshauses vergeben wurde<br /> * [[Canal de Berry]], ein ehemaliger Schifffahrtskanal in Frankreich<br /> * [[Berry der Plantagenbär]], der Name des Werbeträgers der Marke Kaba<br /> * [[Berry Linux]], eine japanisch-englische Linux-Distribution<br /> * [[Tom Berry]], eine Western-Comicserie<br /> <br /> '''Orte:'''<br /> * [[Berry (Australien)]], einer Stadt in New South Wales, Australien<br /> * [[Berry (Québec)]], Gemeinde in Québec, Kanada<br /> * [[Berry-au-Bac]], Gemeinde im Département Aisne, Frankreich<br /> * [[Berry-Bouy]], Gemeinde im Département Cher, Frankreich<br /> * [[Berry Islands]], eine zu den Bahamas gehörende Inselkette<br /> <br /> in den Vereinigten Staaten:<br /> * [[Berry (Alabama)]]<br /> * [[Berry (Arizona)]]<br /> * [[Berry (Florida)]]<br /> * [[Berry (Kentucky)]]<br /> * [[Berry (Maryland)]]<br /> * [[Berry (Tennessee)]]<br /> * [[Berry Creek]] (Kalifornien)<br /> * [[Berry Glenn]] (Kalifornien)<br /> * [[Berry Junction]] (Michigan)<br /> * [[Berry Mill]] (North Carolina)<br /> * [[Berry Mills]] (Maine)<br /> * [[Berry Patch]] (Washington)<br /> * [[Berry Springs]] (Alabama)<br /> <br /> '''Siehe auch:'''<br /> * [[Berri]] und [[Berrie]]<br /> * [[Satz von Berry-Esseen]]<br /> * [[Berry Hill]]<br /> {{Begriffsklärung}}<br /> <br /> [[ar:توت (توضيح)]]<br /> [[bg:Бери (пояснение)]]<br /> [[br:Berry]]<br /> [[en:Berry (disambiguation)]]<br /> [[fr:Berry (homonymie)]]<br /> [[is:Berry]]<br /> [[it:Berry]]<br /> [[ja:ベリー (曖昧さ回避)]]<br /> [[nl:Berry]]<br /> [[pl:Berry]]<br /> [[ru:Берри]]<br /> [[sv:Berry (olika betydelser)]]<br /> [[zh:贝里]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Souver%C3%A4ner_Staat&diff=101266780 Souveräner Staat 2011-01-04T16:18:36Z <p>BenG1: adding interwiki to heb wiki (article about sovereign state)</p> <hr /> <div>:''This is an article on the subjects of international law. For a general article on the state, see [[State (polity)]]. For sub-national entities called states, see [[Federated state]]. For other uses, see [[State (disambiguation)]].''<br /> <br /> A '''sovereign state''' is a [[state (polity)|state]] with a defined territory on which it exercises internal and external [[sovereignty]], a permanent [[population]], a [[government]], independence from other states and powers, and the capacity to enter into [[International relations|relations]] with other sovereign states.&lt;ref&gt;{{cite book |title=International law |first1=Malcolm Natෟhan |last1=Shaw |year=2003 |publisher=Cambridge University Press |page=178 |quote=Article 1 of the [[Montevideo Convention]] on Rights and Duties of States, 1933 lays down the most widely accepted formulation of the criteria of statehood in international law. It note that the state as an international person should possess the following qualifications: '(a) a permanent population; (b) a defined territory; (c) government; and (d) capacity to enter into relations with other states'}}&lt;br&gt;{{cite book |title=Perspectives on international law |editor1-first=Nandasiri |editor1-last=Jasentuliyana |publisher=Kluwer Law International |year=1995 |page=20 |quote=So far as States are concerned, the traditional definitions provided for in the Montevideo Convention remain generally accepted.}}&lt;/ref&gt; The government of a sovereign state holds legal title to all property therein. It is also normally understood to be a state which is not dependent on, or subject to any other power or state.&lt;ref&gt;{{cite book |title=Elements of international law: with a sketch of the history of the science |first1=Henry |last1=Wheaton |publisher=Carey, Lea &amp; Blanchard |year=1836 |page=51 |quote=A sovereign state is generally defined to be any nation or people, whatever may be the form of its internal constitution, which governs itself independently of foreign powers.}}&lt;br&gt;{{cite |title=sovereign |work=The American Heritage Dictionary of the English Language |edition=4th |publisher=Houghton Mifflin Company |year=2004 |accessdate=21 February 2010 |url=http://dictionary.reference.com/browse/sovereign |quote=adj. 1. Self-governing; independent: a sovereign state.}}&lt;br&gt;{{cite |title=sovereign |work=The [[New Oxford American Dictionary]] |edition=2nd |yeat=2005 |publisher=Oxford University Press |place=Oxford |isbn=0-19-517077-6 |quote=adjective ... [ attrib. ] (of a nation or state) fully independent and determining its own affairs: a sovereign, democratic republic.}}&lt;/ref&gt; While in abstract terms a sovereign state can exist without being recognised by other sovereign states, unrecognised states will often find it hard to exercise full treaty-making powers and engage in diplomatic relations with [[List of sovereign states|other sovereign states]].<br /> <br /> ==History==<br /> Since the late 19th century, virtually the entirety of the world's inhabitable land has been parceled up into areas with more or less definite borders claimed by various states. Earlier, quite large land areas had been either unclaimed or uninhabited, or inhabited by [[nomad]]ic peoples who were not organized as states. However, even within present-day states there are vast areas of wilderness, like the [[Amazon Rainforest]], which are uninhabited or inhabited solely or mostly by [[indigenous people]] (and some of them remain [[uncontacted people|uncontacted]]). Also, there are states which do not hold ''de facto'' control over all of their claimed territory or where this control is challenged (as in [[Somalia]]).<br /> <br /> Currently the international community comprises more than 200 sovereign states, the vast majority of which are represented in the [[United Nations]]. These states form what [[international relations]] theorists call a system, where each state takes into account the behavior of other states when making their own calculations. From this point of view, states embedded in an international system face internal and external security and legitimation dilemmas. Recently the notion of an [[international community]] has been developed to refer to a group of states who have established rules, procedures, and institutions for the conduct of their relations. In this way the foundation has been laid for international law, diplomacy, formal regimes, and organizations.<br /> <br /> == Definition ==<br /> Sovereignty is a term that is frequently misused.&lt;ref&gt;See &quot;Sovereignty: organized hypocrisy, Stephen D. Krasner, Princeton University Press, 1999, ISBN 069100711X&lt;/ref&gt; Up until the 19th century, the racialized concept of a “standard of civilization” was routinely deployed to determine that certain peoples in the world were “uncivilized”, and lacking organized societies. That position was reflected and constituted in the notion that their “sovereignty” was either completely lacking, or at least of an inferior character when compared to that of “civilized” peoples.&quot;&lt;ref&gt;Ralph Wilde, ‘From trusteeship to self-determination and back again: the role of the Hague Regulations in the evolution of international trusteeship, and the framework of rights and duties of occupying powers,’ Fall, 2009, 31 Loy. L.A. Int'l &amp; Comp. L. Rev. 85, page 94, [http://ilr.lls.edu/documents/WILDEFINAL3-29.pdf]&lt;/ref&gt; Lassa Oppenheim said &quot;There exists perhaps no conception the meaning of which is more controversial than that of sovereignty. It is an indisputable fact that this conception, from the moment when it was introduced into political science until the present day, has never had a meaning which was universally agreed upon.&quot;&lt;ref&gt;1 Lassa Oppenheim, International Law 66 (Sir Arnold D. McNair ed., 4th ed. 1928)&lt;/ref&gt; In the opinion of Justice Evatt of the High Court of Australia &quot;sovereignty is neither a question of fact, nor a question of law, but a question that does not arise at all.&quot; &lt;ref&gt;See Sovereignty in cases of Mandated Territories, in &quot;International law and the protection of Namibia's territorial integrity&quot;, By S. Akweenda, Martinus Nijhoff Publishers, 1997, ISBN 9041104127, page 40&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sovereignty has taken on a different meaning with the development of the principle of self-determination and the prohibition against the threat or use of force as jus cogens norms of modern international law. The UN Charter, the Declaration on Rights and Duties of States, and the charters of regional international organizations express the view that all states are juridically equal and enjoy the same rights and duties based upon the mere fact of their existence as persons under international law.&lt;ref&gt;{{cite web|title=Chapter IV Fundamental Rights and Duties of States|url=http://www.oas.org/dil/treaties_A-41_Charter_of_the_Organization_of_American_States.htm#ch4|work=Charter of the Organization of American States|publisher=Secretariat of The Organization of American States|accessdate=21 November 2010}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web|title=Draft Declaration on Rights and Duties of States|url=http://untreaty.un.org/ilc/texts/instruments/english/draft%20articles/2_1_1949.pdf|publisher=UN Treaty Organization|accessdate=21 November 2010|year=1949}}&lt;/ref&gt; The right of nations to determine their own political status and exercise permanent sovereignty within the limits of their territorial jurisdictions is widely recognized.&lt;ref&gt;{{cite web|title=General Assembly resolution 1803 (XVII) of 14 December 1962, &quot;Permanent sovereignty over natural resources&quot; |url=http://www2.ohchr.org/english/law/resources.htm|publisher=United Nations|accessdate=21 November 2010}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Schwebel, Stephen M., The Story of the U.N.'s Declaration on Permanent Sovereignty over Natural Resources, 49 A.B.A. J. 463 (1963)&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web|title=International Covenant on Civil and Political Rights|url=http://www2.ohchr.org/english/law/ccpr.htm|publisher=United Nations|accessdate=21 November 2010}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In casual usage, the terms &quot;[[country]]&quot;, &quot;nation&quot;, and &quot;state&quot; are often used as if they were [[synonym]]ous; but in a more strict usage they can be distinguished:<br /> <br /> * '''''[[Nation]]''''' denotes a people who are believed to or deemed to share common customs, origins, and history. However, the adjectives ''national'' and ''international'' are frequently used to refer to matters pertaining to what are strictly ''sovereign states'', as in ''national capital'', ''international law''.<br /> <br /> * '''''State''''' refers to the set of governing and supportive institutions that have [[sovereignty]] over a definite territory and [[population]].<br /> <br /> ==Recognition==<br /> {{Main|Diplomatic recognition}}<br /> State recognition signifies the decision of a sovereign state to treat another entity as also being a sovereign state.&lt;ref&gt;[http://www.answers.com/topic/recognition &quot;Recognition&quot;], ''Encyclopedia of American Foreign Policy''.&lt;/ref&gt; Recognition can be either express or implied and is usually retroactive in its effects. It doesn't necessarily signify a desire to establish or maintain diplomatic relations. <br /> <br /> There is no definition that is binding on all the members of the community of nations on the criteria for statehood. In actual practice, the criteria are mainly political, not legal.&lt;ref&gt;See B. Broms, &quot;IV Recognition of States&quot;, pp 47-48 in ''International law: achievements and prospects'', UNESCO Series, Mohammed Bedjaoui(ed), Martinus Nijhoff Publishers, 1991, ISBN 9231027166 [http://books.google.com/books?id=jrTsNTzcY7EC&amp;lpg=PA47&amp;client&amp;pg=PA47#v=onepage&amp;q&amp;f=false]&lt;/ref&gt; L.C. Green cited the recognition of the unborn Polish and Czech states in World War I and explained that &quot;recognition of statehood is a matter of discretion, it is open to any existing state to accept as a state any entity it wishes, regardless of the existence of territory or an established government.&quot;&lt;ref&gt;See Israel Yearbook on Human Rights, 1989, [[Yoram Dinstein]], Mala Tabory eds., Martinus Nijhoff Publishers, 1990, ISBN 0-7923-0450-0, page 135-136 [http://books.google.com/books?id=5okNqth8I9wC&amp;lpg=PA136&amp;ots=ARGGNDm7G-&amp;dq=t&amp;pg=PA136#v=onepage&amp;q&amp;f=false]&lt;/ref&gt; <br /> <br /> In [[international law]], however, there are several theories of when a state should be recognized as sovereign.&lt;ref&gt;Thomas D. Grant, ''The recognition of states: law and practice in debate and evolution'' (Westport, Connecticut: Praeger, 1999), chapter 1.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===Constitutive theory===<br /> The constitutive theory of statehood defines a state as a person of international law if, and only if, it is recognized as sovereign by other states. This theory of recognition, was developed in the 19th century. Under it, a state was sovereign if another sovereign state recognized it as such. Because of this, new states could not immediately become part of the international community or be bound by international law, and recognized nations did not have to respect international law in their dealings with them.&lt;ref name=&quot;ctos&quot;&gt;{{cite book |title=Sourcebook on Public International Law |last=Hillier |first=Tim |year=1998 |publisher=Routledge |isbn=1859410502 |pages=201–2 |url=http://books.google.com/books?id=Kr0sOuIx8q8C }}&lt;/ref&gt; In 1815 at the [[Congress of Vienna]] the [[Final Act of the Congress of Vienna|Final Act]] only recognised 39 sovereign states in the European diplomatic system, and as a result it was firmly established that in future new states would have to be recognized by other states, and that meant in practice recognition by one or more of the [[great powers]].&lt;ref&gt;Kalevi Jaakko Holsti ''Taming the Sovereigns'' [http://books.google.co.uk/books?id=Jh6gjr-2ho8C&amp;pg=PA128&amp;dq=Final+Act+of+the+Congress+of+Vienna&amp;lr=&amp;sig=ACfU3U1FTkJPODAK8KkyGV5Nz6O-ke9_Ig p. 128]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> One of the major criticisms of this law is the confusion caused when some states recognize a new entity, but other states do not. [[Hersch Lauterpacht]], one of the theory's main proponents, suggested that it is a state's duty to grant recognition as a possible solution. However, a state may use any criteria when judging if they should give recognition and they have no obligation to use such criteria. Many states may only recognize another state if it is to their advantage.&lt;ref name=&quot;ctos&quot; /&gt;<br /> <br /> In 1912, [[L. F. L. Oppenheim]] had the following to say on constitutive theory:<br /> &lt;blockquote&gt;<br /> ...International Law does not say that a State is not in existence as long as it is not recognised, but it takes no notice of it before its recognition. Through recognition only and exclusively a State becomes an International Person and a subject of International Law.&lt;ref&gt;{{cite book | author = Lassa Oppenheim, Ronald Roxburgh | title = International Law: A Treatise | publisher = The Lawbook Exchange, Ltd. | year = 2005 | isbn = 1584776099, 9781584776093 | pages = 135 | url = http://books.google.com/books?id=vxJ1Jwmyw0EC&amp;pg=PA135}}&lt;/ref&gt;&lt;/blockquote&gt;<br /> <br /> ===Declarative theory===<br /> By contrast, the &quot;declarative&quot; theory defines a state as a [[subject of international law|person in international law]] if it meets the following criteria: 1) a defined territory; 2) a permanent population; 3) a government and 4) a capacity to enter into relations with other states. According to declarative theory, an entity's statehood is independent of its recognition by other states. The declarative model was most famously expressed in the 1933 [[Montevideo Convention]].<br /> <br /> Article 3 of the Convention declares that statehood is independent of recognition by other states. In contrast, recognition is considered a requirement for statehood by the constitutive theory of statehood.<br /> <br /> A similar opinion about &quot;the conditions on which an entity constitutes a state&quot; is expressed by the [[European Economic Community]] ''Opinions of the Badinter Arbitration Committee''. The [[Arbitration Commission of the Peace Conference on the former Yugoslavia|Badinter Arbitration Committee]] found that a state was defined by having a territory, a population, and a political authority.<br /> <br /> ===State practice===<br /> {{See also|Diplomatic recognition}}<br /> <br /> State practice relating the recognition states typically falls somewhere between the declaratory and constitutive approaches.&lt;ref&gt;{{cite book |title=International law |first1=Malcolm Nathan |last1=Shaw |year=2003 |publisher=Cambridge University Press |page=369}}&lt;/ref&gt; International law does not require a state to recognise other states.&lt;ref&gt;Opinion No. 10. of the Yugoslav Arbitration Commission.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Recognition is often withheld when a new state is seen as illegitimate or has come about in breach of international law. Almost universal non-recognition by the [[international community]] of [[Rhodesia]] and the ''[[Turkish Republic of North Cyprus]]'' are good examples of this. In the former case, recognition was widely withheld when the White minority seized power and attempted to form a state along the lines of [[Apartheid South Africa]]. A move which the [[United Nations Security Council]] described as the creation of an &quot;illegal racist minority régime&quot;.&lt;ref&gt;[[s:United Nations Security Council Resolution 216]]&lt;/ref&gt; In the latter case recognition was widely withheld from a state created in Northern Cyprus on land which was illegally invaded by Turkey in 1974.&lt;ref&gt;[[s:United Nations Security Council Resolution 541]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===''De facto'' and ''de jure'' states===<br /> Most sovereign states are states ''[[de jure]]'' and ''[[de facto]]'' (i.e. they exist both in law and in reality). However, sometimes states exist only as ''de jure'' states in that an organisation is recognised as having sovereignty over and being the legitimate government of a territory over which they have no actual control. Many continental European states maintained [[government in exile|governments-in-exile]] during the [[Second World War]] which continued to enjoy diplomatic relations with the [[Allies of World War II|Allies]], notwithstanding that their countries were under Nazi occupation. A present day example is the [[Sovereign Military Order of Malta]], which is a [[United Nations General Assembly observers#Permanent international organizations and other entities|United Nations observer]], has bi-lateral diplomatic relations with 104 states, while having no territory since 1798 and possessing only [[extraterritoriality|extraterritorial]] areas since (i.e. [[embassies]] and [[consulates]]).&lt;ref&gt;[http://www.orderofmalta.org/attdiplomatica.asp?idlingua=5 Bilateral relations with countries], Retrieved 2009-12-22 {{Dead link|date=October 2010|bot=H3llBot}}&lt;/ref&gt; Other states may have sovereignty over a territory but lack international recognition, these are ''[[de facto]]'' states only. [[Somaliland]] is commonly considered to be such a state.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://yalejournal.org/article/de-facto-statehood-strange-case-somaliland |title=De facto Statehood? The Strange Case of Somaliland |accessdate=2010-01-04 |date=November 2008 |author=Arieff, Alexis |publisher=Yale Journal of International Affairs}} {{Dead link|date=October 2010|bot=H3llBot}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3903 |title=The List: Six Reasons You May Need A New Atlas Soon |accessdate=2010-01-04 |date=July 2007 |publisher=Foreign Policy Magazine}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.unpo.org/content/view/8418/244/ |title=Overview of De-facto States |accessdate=2010-01-04 |date=July 2008 |publisher=[[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.lesnouvelles.org/P10_magazine/15_grandentretien/15055_mahamudsalahnur_eng.html |title=France recognizes de facto Somaliland |accessdate=2010-01-04 |date=April 2008 |author=Wiren, Robert |publisher=Les Nouvelles d'Addis Magazine}}&lt;/ref&gt; For a list of entities that wish to be universally recognized as sovereign states, but do not have complete worldwide [[diplomatic recognition]], see the [[list of states with limited recognition]].<br /> <br /> ==The sovereign state in modern political thought==<br /> The rise of the modern state system was closely related to changes in political thought, especially concerning the changing understanding of legitimate state power. Early modern defenders of absolutism such as [[Thomas Hobbes]] and [[Jean Bodin]] undermined the doctrine of the [[divine right of kings]] by arguing that the power of kings should be justified by reference to the people. Hobbes in particular went further and argued that political power should be justified with reference to the individual, not just to the people understood collectively. Both Hobbes and Bodin thought they were defending the power of kings, not advocating democracy, but their arguments about the nature of sovereignty were fiercely resisted by more traditional defenders of the power of kings, like [[Sir Robert Filmer]] in England, who thought that such defenses ultimately opened the way to more democratic claims.{{Citation needed|date=September 2009}} <br /> <br /> These and other early thinkers introduced two important concepts in order to justify sovereign power: the idea of a [[state of nature]] and the idea of a [[social contract]]. The first concept describes an imagined situation in which the state - understood as a centralized, coercive power - does not exist, and human beings have all their natural rights and powers; the second describes the conditions under which a voluntary agreement could take human beings out of the state of nature and into a state of civil society. Depending on what they understood [[human nature]] to be and the [[natural right]]s they thought human beings had in that state, various writers were able to justify more or less extensive forms of the state as a remedy for the problems of the state of nature. Thus, for example, Hobbes, who described the state of nature as a &quot;war of every man, against every man,&quot;&lt;ref&gt;Hobbes, Thomas. 1651. [http://oll.libertyfund.org/Texts/Hobbes0123/Leviathan1909/HTMLs/0161_Pt02_Part1.html#LF-BK0161pt01ch13 Leviathan]. Part I, chapter 13.&lt;/ref&gt; argued that sovereign power should be almost absolute since almost all sovereign power would be better than such a war, whereas [[John Locke]], who understood the state of nature in more positive terms, thought that state power should be strictly limited.&lt;ref&gt;Locke, John. 1689. [http://oll.libertyfund.org/Home3/HTML.php?recordID=0364#hd_lf128-04_head_025 Two Treatises of Government]. Second Treatise, chapter 2.&lt;/ref&gt; Both of them nevertheless understood the powers of the state to be limited by what rational individuals would agree to in a hypothetical or actual [[social contract]]. <br /> <br /> The idea of the social contract lent itself to more democratic interpretations than Hobbes or Locke would have wanted. [[Jean-Jacques Rousseau]], for example, argued that the only valid social contract would be one were individuals would be subject to laws that only themselves had made and assented to, as in a small [[direct democracy]]. Today the tradition of social contract reasoning is alive in the work of [[John Rawls]] and his intellectual heirs, though in a very abstract form. Rawls argued that rational individuals would only agree to social institutions specifying a set of inviolable basic liberties and a certain amount of redistribution to alleviate inequalities for the benefit of the worst off. Lockean state of nature reasoning, by contrast, is more common in the [[libertarian]] tradition of political thought represented by the work of [[Robert Nozick]]. Nozick argued that given the natural rights that human beings would have in a state of nature, the only state that could be justified would be a [[minimal state]] whose sole functions would be to provide protection and enforce agreements. [[Murray Rothbard]], another prominent libertarian, suggests that these protection and enforcement functions of government lead to a definition of the state as any entity that has a monopoly on crime in a given area. <br /> <br /> Some contemporary thinkers, such as [[Michel Foucault]], have argued that political theory needs to get away from the notion of the state: &quot;We need to cut off the king's head. In political theory that has still to be done.&quot;&lt;ref&gt;Foucault, Michel. 2000 [1976]. Truth and Power. In [http://www.amazon.com/dp/1565847091 Power], edited by J. D. Fearon. New York: The New Press, p. 123. [http://www.amazon.com/dp/1565847091 ISBN 1-56584-709-1]&lt;/ref&gt; By this he meant that power in the modern world is much more decentralized and uses different instruments than power in the early modern era, so that the notion of a sovereign, centralized state is increasingly out of date.<br /> <br /> ==See also==<br /> {|<br /> |<br /> * [[Violent non-state actor]]<br /> * [[Unitary state]]<br /> * [[Rule according to higher law]]<br /> * [[State (polity)]]<br /> * [[State (administrative division)]]<br /> * [[Nation]]<br /> * [[Nation-building]]<br /> * [[Nation state]]<br /> * [[Montevideo Convention]]<br /> |<br /> * [[List of states with limited recognition]]<br /> * [[List of sovereign states]] ([[List of sovereign states by formation date|by formation date]])<br /> * [[Legal status of the Holy See|Status of the Holy See in international law]]<br /> * [[International relations]]<br /> * [[Federal state]]<br /> * [[Failed state]]<br /> * [[Diplomatic recognition]]<br /> * [[Country]]<br /> |}<br /> <br /> ==Further reading==<br /> *Chen, Ti-chiang. ''The International Law of Recognition, with Special Reference to Practice in Great Britain and the United States''. London, 1951.<br /> *Crawford, James. ''The Creation of States in International Law''. Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-825402-4, pp.&amp;nbsp;15–24.<br /> *[[Hersch Lauterpacht|Lauterpacht, Sir Hersch]]. ''Recognition in International Law''. Cambridge, U.K., 1947.<br /> *Raič, D. ''Statehood and the Law of Self-determination''. Martinus Nijhoff Publishers, 2002. ISBN 9789041118905. p 29 (with reference to Oppenheim in International Law Vol. 1 1905 p110)<br /> <br /> == External links ==<br /> *[http://ejil.oxfordjournals.org/cgi/reprint/3/1/178 Opinions of the Badinter Arbitration Committee] at the ''European Journal of International Law''<br /> *[http://www.burneylawfirm.com/international_law_primer.htm A Brief Primer on International Law] With cases and commentary. Nathaniel Burney, 2007.<br /> *[http://www.un.org. Official United Nations website]<br /> *[http://www.un.org/law. Official UN website on International Law]<br /> *[http://www.icj-cij.org/. Official website of the International Court of Justice]<br /> <br /> ==References==<br /> {{reflist|2}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Sovereign State}}<br /> [[Category:International law]]<br /> [[Category:Political geography]]<br /> <br /> [[an:Estato sobirán]]<br /> [[be-x-old:Сувэрэнная дзяржава]]<br /> [[bg:Държава]]<br /> [[ca:Estat]]<br /> [[eo:Suverena ŝtato]]<br /> [[fr:État souverain]]<br /> [[he:מדינה_ריבונית]]<br /> [[ja:主権国家体制]]<br /> [[pt:Teoria constitutiva do Estado]]<br /> [[simple:Sovereign state]]<br /> [[ckb:دەوڵەتی سەروەر]]<br /> [[sr:Суверена држава]]<br /> [[sh:Suverena država]]<br /> [[sv:Suverän stat]]<br /> [[vi:Quốc gia có chủ quyền]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Belgien&diff=82901285 Belgien 2010-12-21T04:14:11Z <p>BenG1: HDI update for 2010</p> <hr /> <div>{{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Königreich Belgien'''&lt;/span&gt; (deutsch)&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Koninkrijk België'''&lt;/span&gt; (niederländisch)&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size:1.4em&quot;&gt;'''Royaume de Belgique'''&lt;/span&gt; (französisch)<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Belgium.svg<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Belgiens<br /> |BILD-WAPPEN =Coats_of_arms_of_Belgium_Government.svg<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Belgiens<br /> |WAHLSPRUCH = ''Einigkeit macht stark'' (deu.)<br /> ''Eendracht maakt macht'' (ndl.)&lt;br /&gt;<br /> ''L'union fait la force'' (frz.)<br /> |AMTSSPRACHE = [[Niederländische Sprache|Niederländisch]], [[Französische Sprache|Französisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Brüssel]]<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Monarchie]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = [[Liste der belgischen Regenten|König]] [[Albert II. (Belgien)|Albert II.]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Liste der belgischen Premierminister|Premierminister]] [[Yves Leterme]]&lt;ref&gt;Rücktritt der Regierung am 22. April 2010 eingereicht und am 26. April 2010 akzeptiert, seitdem kommissarisch im Amt&lt;/ref&gt;<br /> |NATIONALFEIERTAG = 21. Juli (Tag der Vereidigung des 1. belgischen Königs, Leopold I.)<br /> |FLÄCHE = 30.528&lt;ref&gt;[http://statbel.fgov.be/figures/dsp_nl.asp Oppervlakte en bevolkingsdichtheid&lt;!-- Automatisch generierter titel --&gt;]&lt;/ref&gt;<br /> |EINWOHNER = {{EWZ|BE|BE}}&lt;ref&gt;{{EWQ|BE}}&lt;/ref&gt; &lt;small&gt;({{EWD|BE}})&lt;/small&gt;<br /> |BEV-DICHTE = {{#expr:{{Metadaten Einwohnerzahl BE|BE}}/30528 round 0 }}<br /> |BIP = 394.507&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;US$ (22.)<br /> |BIP-ERWEITERT = nominal (2007)&lt;ref&gt;[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2008/01/weodata/weorept.aspx?sy=2007&amp;ey=2007&amp;ssd=1&amp;sort=country&amp;ds=%2C&amp;br=0&amp;c=512%2C446%2C914%2C666%2C612%2C668%2C614%2C672%2C311%2C946%2C213%2C137%2C911%2C962%2C193%2C674%2C122%2C676%2C912%2C548%2C313%2C556%2C419%2C678%2C513%2C181%2C316%2C682%2C913%2C684%2C124%2C273%2C339%2C921%2C638%2C948%2C514%2C943%2C218%2C686%2C963%2C688%2C616%2C518%2C223%2C728%2C516%2C558%2C918%2C138%2C748%2C196%2C618%2C278%2C522%2C692%2C622%2C694%2C156%2C142%2C624%2C449%2C626%2C564%2C628%2C283%2C228%2C853%2C924%2C288%2C233%2C293%2C632%2C566%2C636%2C964%2C634%2C182%2C238%2C453%2C662%2C968%2C960%2C922%2C423%2C714%2C935%2C862%2C128%2C716%2C611%2C456%2C321%2C722%2C243%2C942%2C248%2C718%2C469%2C724%2C253%2C576%2C642%2C936%2C643%2C961%2C939%2C813%2C644%2C199%2C819%2C184%2C172%2C524%2C132%2C361%2C646%2C362%2C648%2C364%2C915%2C732%2C134%2C366%2C652%2C734%2C174%2C144%2C328%2C146%2C258%2C463%2C656%2C528%2C654%2C923%2C336%2C738%2C263%2C578%2C268%2C537%2C532%2C742%2C944%2C866%2C176%2C369%2C534%2C744%2C536%2C186%2C429%2C925%2C178%2C746%2C436%2C926%2C136%2C466%2C343%2C112%2C158%2C111%2C439%2C298%2C916%2C927%2C664%2C846%2C826%2C299%2C542%2C582%2C443%2C474%2C917%2C754%2C544%2C698%2C941&amp;s=NGDPD%2CNGDPDPC&amp;grp=0&amp;a=&amp;pr1.x=29&amp;pr1.y=7 International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008]&lt;/ref&gt;<br /> |BIP/EINWOHNER = 42.557&amp;nbsp;US$ (17.)<br /> |HDI = 0,867 (18.)<br /> |WÄHRUNG = [[Euro]] (€) 1 Euro = 100 Cent<br /> |UNABHÄNGIGKEIT = [[4. Oktober]] [[1830]] (Proklamation)&lt;br /&gt;[[19. April]] [[1839]] (internationale Anerkennung)<br /> |NATIONALHYMNE = [[Brabançonne]]<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]]+1 [[Mitteleuropäische Zeit|MEZ]]&lt;br /&gt;UTC+2 [[Sommerzeit|MESZ]] (März bis Oktober)<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = [[Kfz-Kennzeichen (Belgien)|B]]<br /> |INTERNET-TLD = .be<br /> |TELEFON-VORWAHL = +32<br /> |BILD-LAGE = EU-Belgium.svg<br /> |BILD1 = Be-map.png<br /> }}<br /> Das '''Königreich Belgien''' (ndl. {{Audio|Nl-Koninkrijk België.ogg|''Koninkrijk België''}}, frz. ''Royaume de Belgique'') ist ein Staat in [[Westeuropa]]. Es liegt an der [[Nordsee]] und grenzt an die [[Niederlande]], an [[Deutschland]], [[Luxemburg]] und [[Frankreich]]. Belgien hat etwa 10,5 Millionen Einwohner und ist 30.528&amp;nbsp;km² groß.<br /> <br /> Seit der [[Belgische Revolution|Unabhängigkeit 1830]] und [[Verfassung des Königreichs Belgien|Verfassungsgebung 1831]] ist Belgien eine [[parlamentarische Monarchie]]. Zwischen den zwei großen Bevölkerungs- und Sprachgruppen herrscht ein anhaltender [[Flämisch-wallonischer Konflikt|Sprachenstreit]], der grundsätzlich in der Tatsache begründet liegt, dass im Norden des Landes eine niederländischsprachige [[Flamen|flämische]] Bevölkerung lebt, im [[Wallonen|wallonischen]] Süden und in der Hauptstadt-Region [[Brüssel]] hingegen Französisch gesprochen wird. Seit den 1970er-Jahren wird diesem Problem durch eine [[Zentralismus|Dezentralisierung]] der Staatsorganisation und durch Umwandlung in einen [[Bundesstaat]] zu begegnen versucht. Dennoch prägen die gegensätzlichen Interessen der Vertreter der beiden großen Bevölkerungsgruppen weiterhin die belgische Politik.<br /> <br /> Der Bundesstaat Belgien ist in drei Gemeinschaften ([[Flämische Gemeinschaft|flämische]], [[Französische Gemeinschaft Belgiens|französische]], [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|deutschsprachige]]) und drei Regionen ([[Flandern]], [[Wallonien]], [[Region Brüssel-Hauptstadt|Brüssel]]) eingeteilt. Belgien ist Gründungsmitglied der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG)]], der heutigen [[Europäische Union|Europäischen Union (EU)]], deren wichtigste Institutionen in seiner Hauptstadt [[Brüssel]] ihren Sitz haben. Zusammen mit den Niederlanden und Luxemburg bildet Belgien den Verbund der [[Benelux]]-Staaten.<br /> <br /> == Landesname und Überblick ==<br /> <br /> Der Name ‚Belgien‘ rührt von der Römischen Provinz ''[[Gallia Belgica]]'' her. Dieser nördliche Teil [[Gallien]]s wurde von Stämmen keltischer und germanischer Herkunft, den ''[[Belgae]],'' bewohnt. Seit Ende des Mittelalters bis ins 17. Jahrhundert war Belgien ein Hort kulturellen und wirtschaftlichen Reichtums. Ab dem 16. Jahrhundert war Belgien Schauplatz vieler Schlachten der europäischen Machthaber, so auch während des [[Erster Weltkrieg|Ersten]] und [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]. Belgien nahm intensiv an der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] teil und besaß Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts mehrere [[Belgische Kolonien|Gebiete]] außerhalb Europas.<br /> <br /> == Land ==<br /> === Geographie ===<br /> * Geographischer Mittelpunkt: Nil-Saint-Vincent (Gemeinde [[Walhain]])<br /> * Höchste Erhebung: Signal de [[Botrange]] (694&amp;nbsp;m im [[Hohes Venn|Hohen Venn]])<br /> * Höchstgelegene Ortschaft: [[Rocherath]] (650&amp;nbsp;m)&lt;ref&gt;[http://www.dglive.be/Desktopdefault.aspx/tabid-223/191_read-26703/]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Abgesehen vom Bergland der [[Ardennen]] im Südosten ist Belgien weitgehend eben. Die Küste ist 72,3&amp;nbsp;km lang. 25 Prozent der Landfläche werden für Landwirtschaft genutzt. Ungefähr 95 Prozent aller Belgier leben in Städten. Laut den Berechnungen des ''Königlichen Belgischen Instituts für Naturwissenschaften'' hat Belgien eine Fläche von ''30.528&amp;nbsp;km²''.<br /> <br /> === Gewässer ===<br /> Es gibt unter anderem folgende Flüsse und Kanäle:<br /> {| class=&quot;vatop&quot;<br /> |width=&quot;300&quot; |<br /> * [[Albertkanal]]<br /> * [[Amel (Fluss)|Amel]] (frz. ''Amblève'')<br /> * [[Boudewijnkanal]]<br /> * [[Demer]]<br /> * [[Dender]]<br /> * [[Gileppe]]<br /> * [[Göhl (Fluss)|Göhl]] (frz. ''Geule''; ndl. ''Geul'')<br /> * [[Haine (Fluss)|Henne]] (frz. ''Haine''; ndl. ''Hene'')<br /> * [[Inde (Fluss)|Inde]]<br /> * [[Kanal Brügge-Ostende]]<br /> * [[Kanal Charleroi-Brüssel]]<br /> * [[Kanal Gent-Brügge]]<br /> * [[Kanal Nimy-Blaton-Péronnes]]<br /> * [[Leie]] (frz. ''Lys'')<br /> |width=&quot;300&quot; |<br /> * [[Maas]] (frz. ''Meuse;'' ndl. ''Maas'')<br /> * [[Nete]]<br /> * [[Ourthe]]<br /> * [[Rur]] (frz. und ndl. ''Roer;'' wall. ''Rour'')<br /> * [[Sambre]] (ndl. ''Samber'')<br /> * [[Semois]]<br /> * [[Schelde]] (frz. ''Escaut'')<br /> * [[Warche]]<br /> * [[Weser (Ourthe)|Weser]] (frz. ''Vesdre,'' ndl. ''Vesder'')<br /> * [[Yser]] (ndl. ''IJzer'')<br /> * [[Zeekanal Gent-Terneuzen]]<br /> * [[Canal du Centre (Belgien)|Zentrumskanal]] (frz. ''Canal du Centre'', ndl. ''Centrumkanaal'')<br /> |}<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> ''Hauptartikel: [[Geschichte Belgiens]]''<br /> <br /> Als Provinz [[Gallia Belgica|Belgica]] - ein von Cäsar eingeführter Name - erlebte das heutige Gebiet Belgien viele Herrschaften. Es war im Frühmittelalter Teil des fränkischen Reiches und wurde bei dessen Teilungen ebenfalls immer wieder geteilt. Später war es überwiegend Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches und zerfiel in einzelne Herzogtümer und Grafschaften.<br /> <br /> Vom Hochmittelalter bis zur frühen Neuzeit stellten die Städte [[Flandern]]s mit ihren Tuchindustrien eines der beiden Zentren der europäischen Wirtschaft dar (neben den Städten Norditaliens). Die einzelnen Territorien gerieten politisch unter das [[Haus Burgund]], das 1477 von den [[Habsburg]]ern beerbt wurde.<br /> <br /> Zunächst regierte der [[Spanien|spanische]] Zweig der Habsburger, danach der [[Österreichische Niederlande|österreichische]]. 1794 wurde es vom revolutionären [[Frankreich]] annektiert. 1815, auf dem [[Wiener Kongress]], wurde Belgien den Niederlanden zugesprochen.<br /> <br /> Nach der [[Belgische Revolution|belgischen Revolution]] wurde Belgien 1830 unabhängig. Es wurde eine parlamentarische Monarchie errichtet und [[Leopold von Sachsen-Coburg]] zum ersten König der Belgier ernannt. [[Leopold II. (Belgien)|Leopold II.]], Sohn des ersten Königs, erwarb den [[Geschichte der Demokratischen Republik Kongo#Der Kongo-Freistaat|Kongo]] in Afrika als Privatbesitz. Nachdem die [[Kongogräuel|brutalen Exzesse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung des Kongo]] international bekannt geworden waren, musste Leopold das Gebiet 1908 als [[Kolonie]] an den belgischen Staat abtreten. Während Leopolds Schreckensherrschaft waren in dem afrikanischen Land schätzungsweise 10 Millionen Menschen durch [[Sklaverei]] und [[Zwangsarbeit]] ums Leben gekommen.&lt;ref&gt;Dieter H. Kollmer: Die belgische Kolonialherrschaft 1908 bis 1960, in: Bernhard Chiari, Dieter H. Kollmer (Hgg.): ''Wegweiser zur Geschichte Demokratische Republik Kongo'', 2. Aufl., Paderborn u.a. 2006, S. 45.&lt;/ref&gt; 1960 wurde der [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] unabhängig.<br /> <br /> Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das [[Neutralität (Internationale Politik)|neutrale]] Belgien entsprechend dem [[Schlieffen-Plan]] in die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] und Frankreich als Durchgangsland einbezogen und von der kaiserlichen deutschen Armee fast gänzlich eingenommen. Auf den [[Partisan]]enkrieg der französischsprachigen Belgier ([[Wallonen]]) reagierte das deutsche Militär mit Vergeltungsschlägen in Form von Erschießungen, Bränden und Geiselnahmen. In [[Dinant]] und mehreren anderen belgischen Städten kam es zu regelrechten Massakern an der Zivilbevölkerung. Ob es überhaupt eine größere Partisanenaktivität gegeben hatte, ist heute umstritten (siehe [[Franc-tireur#Erster Weltkrieg|Francs-tireurs]]). Im Verlauf des [[Stellungskrieg]]es wurden außerdem viele Städte in [[Flandern]] zerstört. Als in Deutschland die Arbeitskräfte knapp wurden, mussten Zehntausende belgische Zivilisten&amp;nbsp;- [[Flamen]] wie Wallonen&amp;nbsp;- Zwangsarbeit für das deutsche Militär und die deutsche Rüstungsindustrie leisten.&lt;ref&gt;Vgl. Jens Thiel: ''»Menschenbassin Belgien«. Anwerbung, Deportation und Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg.'' Essen 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach dem Krieg [[Annexion|annektierte]] Belgien die mehrheitlich von Deutschen bewohnten Gebiete der Region um [[Eupen]] und [[Malmedy]], die weiteren eingeforderten Gebiete bis zum Rhein hin wurden dem Staat allerdings nicht übertragen. Die vertraglich vereinbarte Volksabstimmung in [[Ostbelgien|Eupen-Malmedy]] wurde vom belgischen Staat unter extrem undemokratischen Bedingungen durchgeführt, da man mit einer Abstimmungsniederlage rechnete. Belgien beteiligte sich später auch an der [[Ruhrbesetzung]].<br /> <br /> Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verhielt sich das Land anfangs neutral, wurde aber wieder als Durchgangsland nach Frankreich besetzt, verlor seine v.g. annektierten Gebiete wieder und gelangte in den Einflussbereich der [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|deutschen NS-Diktatur]]. Teile der Bevölkerung, wie [[Juden]], [[Sinti]] und Roma wurden in [[Konzentrationslager]] deportiert.&lt;ref&gt;[http://books.google.com/books?id=Ci6tMyQQ1wcC&amp;pg=PA184&amp;lpg=PA184&amp;dq=belgien+asoziale&amp;source=web&amp;ots=97xBeKDwJ2&amp;sig=-Lild5votDzlVk0u0_z2Jb-I-4s]:Hans-Joachim Heuer: Geheime Staatspolizei, ISBN 3-11-014516-2, darin: ''&quot;Ca. eine Million Sinti und Roma wurden aus Belgien, Holland und Russland nach Auschwitz transportiert. Die nicht in Lager deportierten Sinti und Roma wurden zwangsweise sterilisiert.&quot;'' (S. 184)&lt;/ref&gt; Bis zur Befreiung durch die Westalliierten hatte es – wie halb Europa – unter der Willkürherrschaft der nationalsozialistischen Diktatur und die jüdische Bevölkerung unter ihrer Verfolgung und Vernichtung zu leiden; Städte und Landschaften blieben aber weitgehend von Kriegszerstörungen verschont. Lediglich im Osten des Landes, vor allem um [[Sankt Vith]] und [[Bastogne]], führte die [[Ardennenoffensive]] im Winter 1944/45 zu schweren Zerstörungen.<br /> <br /> Die bereits seit 1944 geplante ''Zoll- und Wirtschaftseinheit'' von Belgien, den Niederlanden und Luxemburg wurde im [[Benelux-Vertrag|Haager Vertrag]] am 3. Februar 1958 vereinbart und ist am 1. November 1960 in Kraft getreten ([[Benelux]]länder). Belgien gehörte zu den Gründerstaaten der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|EWG]] und spielte seither eine wichtige Rolle im [[Geschichte der Europäischen Union|europäischen Einigungsprozess]]. Das Land wurde Sitz internationaler Organisationen, wie der [[NATO]] und der [[Europäische Union|Europäischen Union]].<br /> <br /> Die Innenpolitik seit dem Zweiten Weltkrieg war von einer Föderalisierung geprägt, die insbesondere sezessionistische Tendenzen der verschiedenen Sprachräume abzumildern versuchte. Zeitweise gewannen die jeweiligen auf eine Unabhängigkeit der Landesteile zielenden Parteien jedoch große Wähleranteile für sich.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Liste der belgischen Ministerpräsidenten]], [[Belgisch-Kongo]]<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Flämische Bewegung]]<br /> <br /> == Staat ==<br /> === Politik ===<br /> ==== Staatsform und Institutionen ====<br /> [[Datei:Brussel Parlementsgebouw.jpg|thumb|250px|Der ''[[Palast der Nation (Brüssel)|Palast der Nation]]'', Sitz des belgischen Bundesparlaments]]<br /> Belgien ist eine [[Föderalismus|bundesstaatlich]] organisierte [[Monarchie#Parlamentarische Monarchie|parlamentarische Monarchie]] mit einem [[Zweikammersystem|Zweikammerparlament]]. Die Bundeslegislative setzt sich zusammen aus dem König sowie den beiden Parlamentskammern, der bedeutenderen [[Belgische Abgeordnetenkammer|Abgeordnetenkammer]] mit 150 und dem [[Belgischer Senat|Senat]] mit 71 Mitgliedern. Der König gehört gleichzeitig auch der Exekutive an, die er zusammen mit der 15-köpfigen Regierung bildet, der wiederum der Premierminister als '''primus inter pares''' vorsteht.<br /> <br /> Die föderalen Institutionen sind verantwortlich für Justizwesen, Finanzpolitik, innere Sicherheit, Außenpolitik, Landesverteidigung und soziale Sicherheit.<br /> <br /> ==== Parteien ====<br /> Die meisten Parteien, vor allem die größeren, haben ihre Basis entweder in Flandern oder in Wallonien. Die deutschsprachigen Parteien sind nur regional tätig. Flämische Parteien im Bundesparlament sind (Stand der Sitze von 2008):<br /> * [[CD&amp;V]] – [[Nieuw-Vlaamse Alliantie|N-VA]], ''Christen-Democratisch &amp; Vlaams – Nieuw-Vlaamse Alliantie,'' „Kartell“ (gemeint hier: dauerhafte Zusammenarbeit) von flämischen Christdemokratischen und Separatisten; das Kartell hat sich mittlerweile aufgelöst (zurzeit 30 Sitze in der Abgeordnetenkammer)<br /> * [[Open Vlaamse Liberalen en Democraten|Open-VLD]], ''Open Vlaamse Liberalen en Democraten,'' flämische Liberale (zurzeit 18 Sitze)<br /> * [[Vlaams Belang]] (ehemals Vlaams Blok), rechtsextreme flämische Separatisten (zurzeit 17 Sitze)<br /> * [[Sociaal Progressief Alternatief|SP.a]]-[[VlaamsProgressieven|SPIRIT]], ''Sociaal Progressief – Anders'' – ''SPIRIT,'' „Kartell“ flämischer Sozialisten und linker Separatisten (zurzeit 14 Sitze)<br /> * [[Lijst Dedecker]], rechtsliberale Abspaltung der VLD (zurzeit 5 Sitze)<br /> * [[Groen!]] (ehemals Agalev), flämische Grüne (zurzeit 4 Sitze)<br /> <br /> Wallonisch sind:<br /> * [[Mouvement Réformateur|MR]], ''Mouvement Réformateur,'' französischsprachige Liberale (zurzeit 23 Sitze)<br /> * [[Parti Socialiste (Belgien)|PS]], ''Parti Socialiste,'' französischsprachige Sozialisten (zurzeit 20 Sitze)<br /> * [[Centre Démocrate Humaniste|CDH]], ''Centre Démocrate Humaniste,'' französischsprachige Christdemokraten (zurzeit 10 Sitze)<br /> * [[Ecolo]], französischsprachige Grüne (zurzeit 8 Sitze)<br /> * [[Front National (Belgien)|FN]], ''Le Front National,'' rechtsextreme französischsprachige Nationalisten (zurzeit 1 Sitz)<br /> <br /> ==== Flämisch-wallonischer Konflikt ====<br /> Belgien ist von innerer Zerrissenheit, vor allem zwischen der flämischen und wallonischen Volksgruppe, geprägt. Tendenziell nehmen die Spannungen eher zu. Insbesondere die Wahlerfolge separatistischer flämischer Parteien führten zu der häufig geäußerten Annahme, dass es letztendlich früher oder später zu einer Abspaltung Flanderns vom belgischen Gesamtstaat käme. Als problematisch wird hierbei insbesondere der künftige Status der von der französischsprachigen Bevölkerungsgruppe geprägten Hauptstadt Brüssel und seines verwaltungsmäßig zu Flandern gehörenden Umlandes, die zusammen den [[Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde]] bilden, sowie die bisherige Einbindung Belgiens in verschiedene internationale Organisationen gesehen; zudem wäre die Zukunft des Königshauses ungewiss.<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Flämisch-wallonischer Konflikt]]<br /> <br /> ==== Aktuelle politische Entwicklungen ====<br /> <br /> Im März 2008 verständigten sich flämische und wallonische Christdemokraten ([[Christen Democratisch en Vlaams|CD&amp;V]] und [[Centre Démocrate Humaniste|cdH]]) und Liberale ([[Open Vlaamse Liberalen en Democraten|VLD]] und [[Mouvement Réformateur|MR]]) sowie die wallonischen Sozialisten ([[Parti Socialiste (Belgien)|PS]]) auf die Bildung einer gemeinsamen Regierung mit [[Yves Leterme]] (CD&amp;V) als Ministerpräsidenten. Leterme wurde daraufhin am 20. März 2008 gewählt.&lt;ref&gt;[[Tagesschau (ARD)|Tagesschau]]: ''{{Tagesschau|ID=belgien66|Beschreibung=Fünf-Parteien-Koalition beendet Neun-Monats-Krise|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/belgien66.html}}'' vom 18. März 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 18. Dezember 2008 teilte der [[Kassationshof (Belgien)|Kassationshof]], das höchste ordentliche Gericht in Belgien, in einem Brief an den Kammervorsitzenden Herman van Rompuy mit, dass Leterme versucht habe, das Gericht in der Frage des geplanten Verkaufs der belgischen Bank Fortis an den französischen Finanzkonzern BNP Paribas zu beeinflussen; dies hatte Leterme kurz zuvor noch bestritten. Tags darauf trat die gesamte Regierung Leterme zurück.&lt;ref&gt;[http://www.deredactie.be/cm/de.redactie/politiek/081219_crisis_verhaalvddag ''Voltallige regering biedt haar ontslag aan'', VRT Nieuws, 19. Dezember 2008]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ab dem 30. Dezember 2008 führte [[Herman van Rompuy]] (CD&amp;V) die belgische Föderalregierung, welche sich aus derselben Fünfparteien-Koalition zusammensetzte. Nachdem er jedoch am 19. November 2009 zum ersten ständigen [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten des Europäischen Rates]] designiert wurde, legte er sein Amt als Premierminister am 25. November 2009 wegen Unvereinbarkeit der Ämter nieder. Am gleichen Tag noch wurde Yves Leterme zum Premierminister ernannt und führt seitdem seine zweite Föderalregierung in dieser Legislaturperiode.&lt;ref&gt;Lalibre.be: ''[http://www.lalibre.be/actu/belgique/article/545188/yves-leterme-nomme-premier-ministre.html Yves Leterme nommé Premier ministre]'' (25. November 2009) (frz.)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Diese zweite Regierung unter Yves Leterme zerbrach im April 2010 bereits wieder, als nach internen Streitigkeiten um eine Lösung im Konflikt um den zweisprachigen Wahlkreis Brüssel-Halle-Vilvoorde die flämische liberale Partei Open VLD ihren Rückzug aus der Regierung bekanntgab&lt;ref&gt;[http://www.deredactie.be/cm/vrtnieuws/verkiezingen09/2.5323/100422_Ministerraad_Kamer Leterme gaat ontslag regering aanbieden], VRT Nieuws, 22. April 2010&lt;/ref&gt;. Bei den vorgezogenen [[Parlamentswahlen in Belgien 2010|Neuwahlen am 13. Juni 2010]] gewann die separatistische Neu-Flämische Allianz (N-VA) unter [[Bart De Wever]] 27 der 150 Sitze und hat damit im Abgeordnetenhaus einen knappen Vorsprung vor den französischsprachigen Sozialisten.<br /> <br /> === Europapolitik ===<br /> <br /> Belgien hat eine strategische geographische Position im Herzen Europas, inmitten eines europäischen Ballungsraumes und in der Nähe der größten Seehäfen. Dadurch besteht auch eine gewisse Abhängigkeit vom internationalen Handel, wobei die wichtigsten Handelspartner die Nachbarstaaten [[Niederlande]], [[Deutschland]] und [[Frankreich]] sind. Das macht Belgien zu einer der offensten Volkswirtschaften in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU). Vor diesem Hintergrund verfolgt Belgien traditionell eine Öffnungspolitik zu den europäischen Nachbarn, zum einen durch die [[Benelux]]-Gemeinschaft, zum anderen im Rahmen des [[Europarat]]es und der [[Europäische Union|EU]], zu deren Gründungsmitgliedern Belgien gehört. Das Land ist ebenfalls Gründungsmitglied der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|europäischen Währungsunion]]. [[Eurobarometer]]-Umfragen zeigen regelmäßig, dass die belgische Bevölkerung etwa zu zwei Drittel pro-europäisch eingestellt ist, was über dem EU-Durchschnitt von knapp über 50% liegt.&lt;ref&gt;http://ec.europa.eu/public_opinion/index_en.htm&lt;/ref&gt; Die belgische Hauptstadt [[Brüssel]] ist Sitz mehrerer EU-[[Politisches System der Europäischen Union|Institutionen]] und [[Agenturen der Europäischen Union|Agenturen]] wie die [[Europäische Kommission|Kommission]], das [[Europäisches Parlament|Parlament]], der [[Rat der Europäischen Union|Ministerrat]], der [[Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss|Wirtschaft- und Sozialausschuss]] oder der [[Ausschuss der Regionen]], sowie zahlreicher [[Lobbyismus|Lobbying Gruppen]], [[Nichtregierungsorganisation|NGOs]] usw., die im Bereich der Europapolitik arbeiten.<br /> <br /> Die belgischen Regierungen seit 1945 haben sich für den Aufbau Europas eingesetzt. Unter belgischem [[Vorsitz im Rat der Europäischen Union|Ratsvorsitz]] in der zweiten Hälfte 2001 wurde die Einberufung des [[Europäischer Konvent|Verfassungskonvents]] beschlossen, der ein paar Jahre später den [[Vertrag über eine Verfassung für Europa]] (VVE) hervorbringen sollte. Belgien setzte sich für den Ratifizierungsprozess des VVE ein und, nach dessen Scheitern, für die Erhaltung der Substanz des VVE im [[Vertrag von Lissabon]], der am 13. Dezember 2007 unterschrieben wurde und am 1. Dezember 2009 in Kraft trat.<br /> <br /> Belgiens Verteidigungspolitik stützt sich nicht nur auf die [[NATO]] (Belgien ist Gründungsmitglied), sondern auch auf die EU im Rahmen der [[Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik|Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik]] (GASP). Die Hauptstadt [[Brüssel]] ist sowohl Sitz der [[NATO]] Hauptorgane als auch der [[Europäische Verteidigungsagentur|Europäischen Verteidigungsagentur]] der EU, was Belgien zum Zentrum der euro-atlantischen Verteidigungsstrukturen macht. Das Land stellt für die [[EU Battlegroup|European Battle Groups]] Truppen bereit und beteiligt sich an Einsätzen der EU, z.&amp;nbsp;B. an der [[EUFOR]]. Durch seine historischen Verbindungen zum [[Demokratische Republik Kongo|Kongo]] hat sich Belgien als Meinungsführer bei Angelegenheiten der [[Afrikanische Große Seen|Großen Seen]] und [[Zentralafrika]]s innerhalb der EU etabliert und ist maßgeblich bemüht um eine friedliche Stabilisierung des Ostkongo.<br /> <br /> Durch [[Politisches System Belgiens|Belgiens föderale Struktur]], die der Lokalebene außerordentlich viele Kompetenzen zuweist, sind sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften maßgeblich an der Formulierung der belgischen Europapolitik beteiligt, aber auch von der Umsetzung politischer Ziele der EU betroffen – was auch eventuelle lokale Unterschiede bei der Umsetzung erklärt. Zum Beispiel sind sie zuständig für [[Kulturpolitik]] und können in diesem Bereich Verträge mit ausländischen Staaten abschließen, sodass sie im Ausland ein eigenständiges Profil aufgebaut haben, z.&amp;nbsp;B. indem sie in einigen belgischen Botschaften Kulturreferenten stellen.<br /> <br /> In der zweiten Hälfte 2010 hat Belgien den [[Vorsitz im Rat der Europäischen Union|Vorsitz des Ministerrates]] inne. Diese [[Belgische EU-Ratspräsidentschaft 2010|belgische Ratspräsidentschaft]] bildet das Mittelstück der [[Trio-Präsidentschaft]] mit [[Spanische EU-Ratspräsidentschaft 2010|Spanien]] (erste Hälfte 2010) und [[Ungarn]] (erste Hälfte 2011). Nach dem Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon wurde der Belgier [[Herman Van Rompuy]] in das neugeschaffene Amt des [[Präsident des Europäischen Rates|Präsidenten des Europäischen Rates]] berufen.<br /> <br /> === Militär ===<br /> Die [[Belgische Streitkräfte|Belgischen Streitkräfte]] (frz. ''Armée belge'', ndl. ''Defensie van België'') untergliedern sich in [[Heer]], [[Marine]], [[Luftstreitkräfte]] und medizinisches Korps (niederländisch ''Medische Component'', französisch ''Corps médical''). 2006 hatten die Belgischen Streitkräfte eine Stärke von 35.000 Mann. Der freiwillige Wehrdienst wurde formell 1994 abgeschafft. Die Verteidigungsausgaben betrugen 2006 2,5 Milliarden Euro.<br /> <br /> Die Landstreitkräfte sind mit 24.600 die größte der Teilstreitkräfte. Sie können auf einen Fuhrpark von 300 [[Kampfpanzer]]n, 989 gepanzerten Fahrzeugen und 288 [[Geschütz|Artilleriegeschützen]] zurückgreifen.<br /> <br /> Die belgische ''Lucht&lt;!-- Ja, das schreibt sich wirklich so, ist Niederländisch.--&gt;macht'' bzw. ''Force Aérienne Belge'' ist mit 6.350 Mann die zweitgrößte Teilstreitkraft. Ihr stehen 72 [[F-16]] Kampfflugzeuge sowie 31 Hubschrauber zur Verfügung.<br /> <br /> Die Marine ist in einem gemeinsamen [[Benelux]]-Kommando organisiert. Sie verfügt über 2 Wielingen - [[Fregatte#Moderne Fregatten|Fregatten]], 6 [[Minenabwehrfahrzeug#Minensuchboote|Minenjäger]] und ein [[Patrouillenboot|Flusspatrouillenschiff]].<br /> <br /> === Polizei ===<br /> <br /> Die Polizei in Belgien gliedert sich seit der Polizeireform des Jahres 2001 auf Ebene des Zentralstaats in die folgenden Polizeien:<br /> * ''Föderale Polizei'' (Federale Politie, Police Fédérale)<br /> * ''Verwaltungspolizei'' (''Bestuurlijke politie'', ''Police administrative'')<br /> * ''Gerichtspolizei (FGP)'' (''Gerechtelijke politie (FGP)'', ''Police judiciaire (PJF)'')<br /> :85 % des Personals der FGP ist allerdings 27 dezentralen Büros zugeordnet.<br /> <br /> Die ''Lokale Polizei'' (''Lokale Politie'', ''Police Locale'') mit ihren momentan 196 Polizeieinheiten ist aus kommunalen Polizeieinheiten und der bis 2001 bestehenden [[Rijkswacht/Gendarmerie]] gebildet worden.<br /> <br /> === Gliederung ===<br /> [[Datei:BelgieGemeenschappenkaart.svg|thumb|250px|Die ''Gemeinschaften'' Belgiens:&lt;br /&gt;<br /> {{Farblegende|#A0A000|Flämische Gemeinschaft}}<br /> {{Farblegende|#A00000|Französische Gemeinschaft}}<br /> {{Farblegende|#0000A0|Deutschsprachige Gemeinschaft}}<br /> &lt;li style=&quot;list-style: none; text-indent: -1.5em; margin: 0;&quot;&gt;&lt;span style=&quot;border-left: 1.2em double #A0A000; background: #A00000;&quot;&gt;&lt;/span&gt;&amp;nbsp;Brüssel-Hauptstadt (zweisprachig)]]<br /> [[Datei:Gewestenkaart.svg|thumb|250px|Die ''Regionen'' Belgiens:&lt;br /&gt;<br /> {{Farblegende|#A0A000|Flämische Region}}<br /> {{Farblegende|#A00000|Wallonische Region}}<br /> {{Farblegende|#0000A0|Region Brüssel-Hauptstadt}}]]<br /> ''Hauptartikel: [[Politisches System Belgiens]]''<br /> <br /> Belgien ist seit 1993 ein Bundesstaat, der sich sowohl in drei ''Regionen'' als auch in drei ''Gemeinschaften'' gliedert. Als nachgeordnete Verwaltungseinheiten bestehen zehn ''Provinzen'' und 43 ''Arrondissements''. Die lokale Selbstverwaltung wird von den 589 Gemeinden ausgeübt.<br /> <br /> Sowohl die Regionen als auch die Gemeinschaften sind [[Gliedstaat]]en des belgischen Bundesstaates; sie unterscheiden sich durch ihre territoriale Abgrenzung und ihre Kompetenzen. Die ''Regionen'' (ndl. ''gewesten,'' frz. ''régions'') sind zuständig für große Bereiche der [[Wirtschaftspolitik|Wirtschafts-]], [[Umweltpolitik|Umwelt-]], [[Verkehrspolitik|Verkehrs-]] und [[Agrarpolitik]], zudem üben sie die [[Rechtsaufsicht|Rechts-]] und ggf. [[Fachaufsicht]] über Provinzen, Arrondissements und Gemeinden aus. Die ''Gemeinschaften'' (ndl. ''gemeenschappen'', frz. ''communautés;'' früher häufig auch als Kultur- bzw. Sprachgemeinschaften bezeichnet) verantworten das gesamte [[Bildungspolitik|Bildungswesen]], die [[Kulturpolitik]] sowie weitere „personenbezogene Angelegenheiten“ (Bereiche der Familien-, Gesundheits- und Sozialpolitik, u.&amp;nbsp;a. die öffentlichen Krankenhäuser). Auch im Vergleich mit anderen Bundesstaaten verfügen Regionen und Gemeinschaften zusammengenommen über ein hohes Maß an Kompetenzen, zudem können sie in ihren Verantwortungsbereichen eigenständig Verträge mit ausländischen Staaten abschließen. Vom belgischen Staat abgeschlossene internationale Verträge, die Kompetenzen der Regionen bzw. Gemeinschaften betreffen, bedürfen der Zustimmung von deren Parlamenten; dies gilt beispielsweise für die Verträge der [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Bei der Bundesebene sind vor allem die Zuständigkeit für [[Außenpolitik|Außen-]], [[Verteidigungspolitik|Verteidigungs-]] und [[Finanzpolitik]], die [[Sozialversicherung|sozialen Sicherungssysteme]] sowie die [[Polizei]] und [[Rechtspflege|Justiz]] verblieben.<br /> <br /> Die territoriale Abgrenzung der Regionen und Gemeinschaften richtet sich nach den Sprachgebieten: Die [[Flämische Region]] umfasst das niederländische Sprachgebiet, die [[Wallonische Region]] das französische und das deutsche Sprachgebiet, die [[Region Brüssel-Hauptstadt]] das zweisprachige französisch-niederländische Gebiet. Die [[Flämische Gemeinschaft]] übt ihre Befugnisse auf dem niederländischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet aus, die [[Französische Gemeinschaft Belgiens|Französische Gemeinschaft]] auf dem französischen und dem zweisprachigen Sprachgebiet, die [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|Deutschsprachige Gemeinschaft]] auf dem deutschen Sprachgebiet. Regionen und Gemeinschaften verfügen jeweils über ein eigenes Parlament und eine eigene Regierung. Allerdings haben die Flämische Gemeinschaft und die Flämische Region ihre Institutionen zusammengelegt, so dass es nur ein ''Flämisches Parlament'' und eine ''Flämische Regierung'' gibt, die sowohl die Befugnisse der Region als auch die der Gemeinschaft ausüben.<br /> <br /> Außerdem kennt man in Belgien auf einer tieferen Verwaltungsebene die insgesamt zehn ''Provinzen,'' die innerhalb der Regionen liegen:<br /> * Die ''Flämische Region'' (nl.: ''Het Vlaamse Gewest'') umfasst fünf Provinzen:<br /> ** [[Provinz Antwerpen|Antwerpen]] (Hauptstadt [[Antwerpen]])<br /> ** [[Limburg (Belgien)|Limburg]] ([[Hasselt (Belgien)|Hasselt]])<br /> ** [[Ostflandern]] ([[Gent]])<br /> ** [[Flämisch Brabant]] ([[Löwen]])<br /> ** [[Westflandern]] ([[Brügge]])<br /> * Die ''Wallonische Region'' (fr.: ''La Région Wallonne'') umfasst ebenfalls fünf Provinzen:<br /> ** [[Hennegau]] ([[Mons]])<br /> ** [[Lüttich (Provinz)|Lüttich]] ([[Lüttich]])<br /> ** [[Luxemburg (Provinz)]] ([[Arlon]])<br /> ** [[Provinz Namur|Namur]] ([[Namur]])<br /> ** [[Wallonisch Brabant]] ([[Wavre]])<br /> * Die ''Region Brüssel-Hauptstadt'' (nl.: ''Brussels Hoofdstedelijk Gewest'', fr.: ''Région de Bruxelles Capitale'') gilt als provinzfrei. Sie übt ihre Zuständigkeiten im ''Verwaltungsbezirk Brüssel-Hauptstadt'' aus, welcher deckungsgleich ist mit der Region Brüssel-Hauptstadt.<br /> <br /> Die unterste Verwaltungsebene stellen die 589 Gemeinden dar (siehe auch [[Liste der Gemeinden Belgiens]]).<br /> <br /> == Einwohner ==<br /> === Bevölkerung ===<br /> [[Datei:Belgium-demography.png|thumb|left|Bevölkerungsentwicklung (x1000) 1961–2002]]<br /> Die Bevölkerung Belgiens wird in der Regel in Sprachgruppen eingeteilt. Genaue Daten zur tatsächlichen Verteilung sind seit der Festlegung der Sprachgrenze 1962 nicht mehr erhoben worden. Hiernach stellen die niederländischsprachigen [[Flamen]] etwa 60 Prozent der Bevölkerung. Die [[Wallonen]] und die französischsprachigen Bewohner der [[Region Brüssel-Hauptstadt]] und ihres Umlandes, die meist zusammenfassend als ''französischsprachige Belgier'' bezeichnet werden, umfassen etwa 40 Prozent der Einwohner des Landes. Hinzu kommt die kleine [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|deutschsprachige Bevölkerungsgruppe]] im Osten des Landes mit unter einem Prozent (rund 74.000 Einwohner), sowie eine kleine [[Luxemburgische Sprache|luxemburgisch]] sprechende Minderheit in der Region um [[Arlon]]. Als ''Voyageurs''&lt;ref&gt;Aus: [http://www.coe.int/T/DG3/RomaTravellers/source/Glossaireroms.doc]:&quot;«Voyageurs» (plus proche de l’anglais Travellers) est utilisé en Belgique et en Suisse.&quot;&lt;/ref&gt; oder ''Woonwagenbewoners''&lt;ref&gt;[http://www.vzwalert.be/vzw/scripts/admin_list_articles.asp?ArtId=10&amp;CatId= vzw Alert. Pastoraal voor Voyageurs, Manoesjen, Roms en Roma]&lt;/ref&gt; werden in Belgien lebende Gruppen sowohl der [[Jenische]]n&lt;ref&gt;[http://www.cmgv.be/pdf/brochure1.pdf] (S. 5) übersetzt: „Die Reisenden (auch [[Jenische]] genannt, insbesondere, wenn sie aus dem Rheinland, aus Lothringen oder dem Elsaß stammen), bilden sehr zusammengesetzte Gruppen von Familien, die aus der europäischen Gesellschaft stammen und unterschiedlich enge Verbindungen mit den Zigeunern unterhalten. In unseren Regionen wie in Frankreich kann die Nähe zwischen den Gruppen so stark sein, dass es unnütz ist, sie zu trennen.“&lt;/ref&gt;, [[Manouches]] und [[Roma]], als auch einheimische Wohnwagenbewohner bezeichnet. Die ''gens du voyage'' werden auf insgesamt 15.000–20.000 Personen, entsprechend 0,15 % der belgischen Bevölkerung, geschätzt.&lt;ref&gt;[http://www.senat.fr/lc/lc145/lc1452.html] und [http://groups.msn.com/Manifestation17mars2002/gensduvoyage.msnw]&lt;/ref&gt; Die weitere Wohnbevölkerung besteht aus Zugewanderten aus vielen Teilen [[Europa]]s und [[Afrika]]s.<br /> &lt;br style=&quot;clear:left&quot;/&gt;<br /> <br /> === Sprachen ===<br /> In Belgien gibt es heute drei Amtssprachen, [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] ([[Flämische Sprache|Flämisch]], bezeichnet niederländische [[Dialekt]]e in Flandern), [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Deutsche Sprache|Deutsch]] (bezeichnet westmitteldeutsche Dialekte und die hochdeutsche Amtssprache in [[Ostbelgien]]).<br /> <br /> Seit der Unabhängigkeit Belgiens 1830 galt allein Französisch als Amtssprache des Staates. Im Jahr 1873 wurde Niederländisch als zweite offizielle Amtssprache im belgischen Königreich rechtlich anerkannt, trotzdem blieb die Verwaltungs- und Unterrichtssprache in ganz Belgien allein Französisch. 1919, also nach dem Ersten Weltkrieg, kam Deutsch als Amtssprache für die Menschen im neu hinzugewonnenen Gebiet im Osten dazu. Erst danach forderte die große Mehrheit der Flamen mit Nachdruck, dass ihre niederländische Muttersprache auch als Verwaltungs- und Unterrichtssprache an Schulen und Universitäten verwendet und der französischen Amtssprache gleichgestellt werden sollte. 1921 erkannte die belgische Regierung die territoriale Einsprachigkeit seiner Bewohner in den drei regionalen Sprachgebieten an: die niederländische Sprachzone [[Flandern]], die französische Sprachzone [[Wallonie]] und die daran grenzende neue deutsche Sprachzone in Ostbelgien. Das letztere Gebiet gehörte zuvor zum Deutschen Reich und war nach dem Ersten Weltkrieg und dem [[Versailler Vertrag]] Belgien angeschlossen worden.<br /> <br /> Den Status von [[Regionalsprache]]n haben seit 1990 [[Lothringisch (Romanisch)|Lothringisch]], [[Champenois]], [[Lothringisch (Fränkisch)|Francique]], [[Picardische Sprache|Picardisch]] und [[Wallonische Sprache|Wallonisch]].<br /> <br /> === Religion ===<br /> ''Hauptartikel: [[Religion in Belgien]]''<br /> [[Datei:SteGudule.jpg|thumb|180px|Michael und St. Gudula Kathedrale in Brüssel]]<br /> Etwa 75 Prozent der belgischen Staatsbürger sind [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]], rund 1 Prozent gehören einer [[Protestantische Kirche|protestantischen Kirche]] an und 4 Prozent [[islam]]ischen Gemeinden. Der Anteil [[Konfessionslos]]er beträgt etwa 20 Prozent.<br /> <br /> Die föderale belgische Regierung unterstützt und erkennt sechs Religionen und eine nicht-konfessionelle Weltanschauung an: die [[Anglikanische Kirche]], den [[Islam]], das [[Judentum]], die römisch-katholische Kirche, die [[Orthodoxe Kirche]], eine [[Unierte Protestantische Kirche in Belgien|unierte protestantische Kirche]] und die [[Freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft (Belgien)|Freigeistige Weltanschauungsgemeinschaft]].<br /> <br /> === Homosexualität ===<br /> ''Hauptartikel: [[Homosexualität in Belgien]]''<br /> <br /> [[Homosexualität]] ist in Belgien gesellschaftlich weitgehend akzeptiert. Homosexuelle Handlungen wurden bereits im Jahr 1794 entkriminalisiert. Seit 2003 existieren zudem Antidiskriminierungsgesetze.<br /> <br /> == Bildung ==<br /> Das Bildungssystem ist in Belgien auf Grund der weit reichenden Befugnisse der einzelnen Gemeinschaften unterschiedlich, das Hochschulwesen wurde aber im Zuge des [[Bologna-Prozess]]es weitgehend auf zwischengemeinschaftlicher und europäischer Ebene vereinheitlicht.<br /> Die föderale Instanz von Belgien ist zuständig für die Pensionen der Lehrer, das Festlegen des Minimalwissens zur Erlangung eines Diploms und für die Schulpflicht (vom 6. bis zum 18. Lebensjahr).<br /> <br /> === Schulen der flämischen Gemeinschaft ===<br /> Ab zweieinhalb oder vier Jahren besuchen Kinder normalerweise eine Art [[Kindergarten]] mit Vorschule ''(Kleuteronderwijs).'' Ab sechs Jahren gehen die Kinder sechs Jahre auf die Grundschule ''(Basisonderwijs).'' Belgische bzw. flämische Schulen sind öffentlich (flämische Gemeinschaft), frei (subventioniert; meist katholische Schulen) oder privat (nicht subventioniert). In vielen Fällen haben katholische Schulen ein höheres Niveau als staatliche. Die erste Fremdsprache ist [[Französische Sprache|Französisch]]. Es wird ab dem fünften Schuljahr unterrichtet. Ab dem siebenten Lehrjahr erfolgt der Unterricht auf einer der Sekundarschulen.<br /> <br /> Die Sekundärschulen ''(Secundair Onderwijs)'' werden wie folgt unterteilt:<br /> <br /> a) erste Schulstufe (vom 12.-14. Jahr)<br /> <br /> b) zweite und dritte Schulstufe (vom 14.-18. Jahr): Wahl zwischen<br /> * ASO (allgemeiner sekundärer Unterricht)<br /> * KSO (kunstbildender sekundärer Unterricht)<br /> * TSO (technischer sekundärer Unterricht)<br /> * BSO (beruflicher sekundärer Unterricht)<br /> <br /> c) vierte Schulstufe (ab dem 18. Jahr; keine Schulpflicht): hauptsächlich [[Krankenpflege]]schulen<br /> <br /> Englischunterricht hat man ab dem zweiten Lehrjahr des sekundären Unterrichts auf einer ASO. Gewöhnlich kann ein Schüler zwischen den folgenden Richtungen wählen: [[Mathematik]], [[Altgriechische Sprache|Griechisch]], [[Latein]], [[Naturwissenschaft]]en. In den späteren Jahren kommen noch weitere Richtungen wie Wirtschaft/Handel, [[Humanwissenschaften]] und [[moderne Sprache]]n hinzu. Ein Großteil der belgischen Schüler der fünften und sechsten Klasse auf einer ASO hat auch mindestens eine Stunde [[Deutsche Sprache|Deutsch]] pro Woche, manchmal auch drei.&lt;br /&gt;<br /> Auf KSO-Schulen, die es meistens nur in großen Städten gibt, hat der Schüler die Auswahl zwischen z. B. Comiczeichnen, Computergrafik etc. Der Schüler nimmt aber dennoch auch an Englisch- und Französischunterricht sowie Mathematik teil.<br /> Abgeschlossen wird mit dem ''Diploma Secundair Onderwijs'' ([[Abitur]]), mit dem man Zugang zu einem Hochschulstudium erhält.<br /> <br /> Da Schulpflicht bis 18 besteht, kann man, sobald dieses Alter erreicht wurde, die Schule verlassen oder warten, bis man das 'Diploma' bekommen hat. Ausnahmen bilden BSO-Schulen: Dort kann man schon früher die Schule verlassen und der Schulpflicht mit einer Lehre/Berufsausbildung nachkommen.<br /> <br /> === Schulen der französischen Gemeinschaft ===<br /> Kinder können ab dem Alter von drei Jahren in einen Kindergarten (''école gardienne'') aufgenommen werden.<br /> <br /> Vom 6. bis zum 12. Lebensjahr besuchen Schüler die Primarstufe (''enseignement primaire''). Die Klassenstufen werden von der première primaire bis zur sixième primaire durchgezählt. Ab der<br /> deuxième primaire können die französischsprachigen Schüler als zweite Sprache Niederländisch lernen.<br /> <br /> Die Sekundarstufe umfasst wie die Primarstufe 6 Jahre, sie bietet zwei unterschiedliche Ausbildungsrichtungen:<br /> * klassisch-humanistische Richtung mit 3 Jahren ''Ecole moyenne inférieure ''und nachfolgend 3 Jahren ''Ecole moyenne supérieure'' mit dem Abschluss ''Diplôme d’humanités'', das dem deutschen [[Abitur]] entspricht.<br /> * technisch-wirtschaftswissenschaftliche Richtung ''enseignement technique ou professionel'' mit ebenfalls 6 Jahren Unterricht und dem Abschluss ''Diplôme technique'' oder ''Diplôme professionnel''.<br /> <br /> === Schulen der deutschsprachigen Gemeinschaft ===<br /> Die Schulbildung hat die gleiche Alterseinteilung wie in den anderen Teilen Belgiens: Ab dem dritten Lebensjahr kann der Kindergarten besucht werden. Ab dem 5. oder 6. Lebensjahr besucht man dann eine sechsjährige Primarschule. Weitere 6 Jahre werden auf einer Sekundarschule absolviert.<br /> Einige Schulen umfassen alle drei Altersstufen, können also vom Kindergarten bis zum Abitur besucht werden. Andere Schulen können nur vom Kindergarten bis zum 6. Schuljahr besucht werden, anschließend muss auf eine andere Schule gewechselt werden. Manche Schulen sind reine Sekundarschulen (7.-12. Schuljahr).<br /> <br /> Bereits ab dem 1. Schuljahr wird Französisch unterrichtet. Ab dem 8. Schuljahr kommt als dritte Sprache Englisch hinzu.<br /> <br /> Ab dem 9. Schuljahr kann ein Schüler in einigen Schulen zwischen Sozial-, Naturwissenschaften, Sprachen, Kunst, Sekretariat, Wirtschaftswissenschaften oder Elektronik wählen.<br /> <br /> Bei der Sprachenabteilung (neusprachlicher Zweig) erlernt man neben Englisch und Französisch noch Italienisch, Spanisch und Niederländisch.<br /> <br /> Schulpflicht besteht bis zum 18. Lebensjahr, wobei man dieser Pflicht auch mit einer Lehre entsprechen kann. Dort muss man lediglich zweimal die Woche zur Berufsschule.<br /> <br /> In der DG gibt es auf einigen Schulen eine sogenannte berufliche Abteilung. (z.B Robert-Schuman-Institut-EUPEN&lt;ref&gt;http://www.rsi-eupen.be/&lt;/ref&gt; und Bischöfliche Schule - Technisches Institut St. Vith)<br /> Diese Abteilung ist sehr gut für lernschwache Schüler geeignet, allerdings auch für Schüler, die ihren Berufswunsch schon genau kennen. Das erhaltene Abitur ist mit einem Fachabitur zu vergleichen. Um solch ein Abitur zu erhalten, muss man die Schulbank noch ein Jahr länger drücken, hier sind es nämlich 13 Jahre insgesamt.<br /> <br /> In den berufsbildenden Abteilungen kann ein Schüler zwischen Büro, Friseur, Kochen, Schreinerei oder sozialen Berufen wählen.<br /> <br /> In den darauffolgenden Jahren wird man in seinem gewählten Fach ausgebildet. Die allgemeinen Fächer sind auf ein Minimum reduziert, dafür wird man optimal auf seinen späteren Beruf vorbereitet.<br /> <br /> In vielen Schulen der DG ist eine gewisse Kenntnis in der deutschen Sprache Pflicht. So gibt es viele Frankophone, die der deutschen Sprache mächtig sind, weil sie eine deutschsprachige Schule besuchen oder besucht haben, aber genauso viele Deutschsprachige, die sehr gut französisch sprechen, weil sie eine französischsprachige Schule besucht haben.<br /> <br /> === Hochschulen ===<br /> Belgien hat 11 [[Universität]]en:<br /> ''Niederländischsprachig:'' Katholische Universität Löwen (''[[Katholieke Universiteit Leuven]]'' – KUL), [[Universität Gent]], [[Universität Antwerpen]] (UA), transnationale Universität Limburg ([[Universität Hasselt]] – UHasselt &amp; [[Universität Maastricht]] – UM/Niederlande), Freie Universität [[Brüssel]] (''Vrije Universiteit Brussel'' – VUB), [[Katholische Universität Brüssel]] (''Katholieke Universiteit Brussel'' – KUB);<br /> ''Französischsprachig:'' [[Université Libre de Bruxelles]], Facultés Universitaires Saint Louis à Bruxelles, [[Universität Lüttich|Université de Liège]], École Polytechnique de [[Mons]], [[Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix]] [[Namur]], [[Université Catholique de Louvain]] in [[Louvain-la-Neuve]].<br /> <br /> Den Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten sind die Evangelisch-Theologische Fakultät Löwen ''(Evangelische Theologische Faculteit),'' die Fakultät für Protestantische Theologie Brüssel ''(Faculteit voor Protestantse Godgeleerdheid)'' und die [[Königliche Militärschule (Belgien)|Königliche Militärschule]] (''Koninklijke Militaire School / École royale militaire'').<br /> <br /> In [[Brügge]] befindet sich auch das renommierte [[Europakolleg]].<br /> <br /> Neben den Universitäten existieren in den drei Gemeinschaften zahlreiche [[Hochschulen]] ''(Hautes Ecoles/Hogeschools)'' und mehrere [[Kunsthochschule]]n ''(Ecoles Supérieures des Arts).''<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> Im Vergleich mit dem [[Bruttoinlandsprodukt]] der [[Europäische Union|EU]], ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht Belgien einen Index von 118 (EU-25:100) (2005).&lt;ref&gt;[http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/06/166&amp;format=HTML&amp;aged=0&amp;language=EN&amp;guiLanguage=en Eurostat News Release]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (Stand: 2003):<br /> * [[Landwirtschaft|Agrarwirtschaft]]: 1 %<br /> * [[Industrie]]: 27 %<br /> * [[Dienstleistung]]ssektor: 72 %<br /> <br /> === Tourismus ===<br /> [[Datei:Semois.jpg|thumb|Die Ardennen]]<br /> Der [[Tourismus]] spielt in Belgien eine große Rolle. Vor allem Deutsche, Briten, Luxemburger, Franzosen und Niederländer besuchen Belgien. Bei den Briten ist außerdem eine Art Erster-Weltkrieg-Tourismus entstanden. In [[Westflandern]] stehen noch viele alte Kriegsdenkmäler und -friedhöfe. Daneben sind die Ferienbadeorte an der belgischen Nordseeküste ([[Knokke-Heist]], [[Bredene]], [[De Panne]], [[Nieuwpoort]], [[Oostende]] u.&amp;nbsp;a.) sehr beliebt. Außerdem sind auch die [[Ardennen]] eine vielbesuchte Urlaubsregion. Von der belgischen Nordseeküste aus kann man viele Tagestouren unternehmen, etwa in die Nachbarländer Frankreich und Niederlande oder Großbritannien.<br /> Als besonders nachgefragt haben sich auch Städtetouren nach [[Brüssel]], [[Hasselt (Belgien)|Hasselt]], [[Gent]], [[Antwerpen]] u.&amp;nbsp;a. erwiesen. Die Stadt [[Brügge]] ist aber wahrscheinlich die Stadt mit dem größten Tourismus. Sie wird gelegentlich ''Venedig des Nordens'' genannt.<br /> Es existiert ein eigenständiger Tourismusverband für Flandern sowie ein weiterer für das übrige Belgien.<br /> <br /> === Energiepolitik ===<br /> Der [[Kohlenstoffdioxid]]ausstoß pro Kopf des Landes gehört zu den weltweit höchsten. Belgien besitzt zwei in Betrieb befindliche [[Kernkraftwerk]]e.<br /> 1999 wurde ein [[Atomausstieg]] vom Parlament beschlossen ''(Siehe auch: [[Kernenergie nach Ländern]])''.<br /> <br /> === Regionale Disparitäten ===<br /> Bereits seit dem 19. Jahrhundert bestehen in Belgien Streitigkeiten zwischen den französisch sprechenden Wallonen und den niederländisch sprechenden Flamen (''Siehe auch'': [[Flämisch-wallonischer Konflikt]]). Ein aktueller Streitpunkt hat seine Ursache in wirtschaftlichen Unterschieden zwischen den Landesteilen: Da sich die ehemals von Kohle- und Stahlindustrie geprägten wallonischen Regionen in einer [[Rezession]]sphase befinden, ist die Arbeitslosigkeit dort im Vergleich zu den flämischen Regionen deutlich erhöht. Gleichzeitig wird das belgische [[Bruttonationaleinkommen]] zu zwei Dritteln in Flandern erwirtschaftet. Die flämische Region zahlt einen Solidarbeitrag, der in der Wallonie vor allem zur Finanzierung von Sozialleistungen verwendet wird. Diese Zahlungen sind jedoch in der flämischen Region politisch umstritten. Der wachsende Unmut über die wirtschaftliche Schwäche der wallonischen Region manifestiert sich insbesondere in der flämischen Separatistenbewegung, deren Hauptorganisationsträger die [[Politische Partei|Partei]] [[Vlaams Belang]] ist.<br /> <br /> === Kennzahlen ===<br /> <br /> [[Datei:Euro accession.svg|miniatur|Belgien ist Teil des [[Europäischer Binnenmarkt|Europäischen Binnenmarkts]]. Zusammen mit 16 EU- Mitgliedstaaten (blau) bildet es eine Währungsunion, die [[Eurozone]].]]<br /> Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen [[Bruttoinlandsprodukt]], [[Inflation]], [[Haushaltssaldo]] und [[Außenhandel]] entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=11 | Veränderung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), real<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=11 | in % gegenüber dem Vorjahr<br /> |-<br /> |-bgcolor=d7d7d7<br /> |bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; |2002<br /> |align=&quot;right&quot; |2003<br /> |align=&quot;right&quot; |2004<br /> |align=&quot;right&quot; |2005<br /> |align=&quot;right&quot; |2006<br /> |align=&quot;right&quot; |2007<br /> |align=&quot;right&quot; |2008<br /> |align=&quot;right&quot; |2009<br /> |align=&quot;right&quot; |2010<br /> |align=&quot;right&quot; |2011<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Veränderung in % gg. Vj.<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,4<br /> | align=&quot;right&quot; | 0,8<br /> | align=&quot;right&quot; | 3,2<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,7<br /> | align=&quot;right&quot; | 2,9<br /> | align=&quot;right&quot; | 1,0<br /> | align=&quot;right&quot; | -2,8<br /> | align=&quot;right&quot; |~ 1,3<br /> | align=&quot;right&quot; |~ 1,6<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=8 |&lt;small&gt;Quelle: Eurostat&lt;ref&gt;Wachstumsrate des realen BIP [http://http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&amp;init=1&amp;plugin=1&amp;language=de&amp;pcode=tsieb020 &lt;/ref&gt; &lt;/small&gt; <br /> ! bgcolor=&quot;#eaeaea&quot; colspan=3 |&lt;small&gt;~ = geschätzt &lt;/small&gt; <br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=8 | Entwicklung des BIP (zu Marktpreisen)<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=4 | absolut (in Mrd. Euro)<br /> ! bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=center colspan=4 | je Einwohner (in Euro)<br /> |-<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; |Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; | 2007<br /> |align=&quot;right&quot; | 2008<br /> |align=&quot;right&quot; | 2009<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2007<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2008<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2009<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot;| BIP in Mrd. Euro<br /> |align=&quot;right&quot; |335<br /> |align=&quot;right&quot; |345<br /> |align=&quot;right&quot; |339<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | BIP je Einw. (in Kaufkraftstandards)<br /> |align=&quot;right&quot; |28.800<br /> |align=&quot;right&quot; |28.900<br /> |align=&quot;right&quot; |27.200<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=10 |&lt;small&gt;Quelle: Eurostat&lt;ref&gt;Haupttabellen, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen einschließlich des BIP: [http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/national_accounts/data/main_tables, 2010&lt;/ref&gt; &lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> ! align=center colspan=5 | Entwicklung der Inflationsrate<br /> ! bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; align=center colspan=5 | Entwicklung des Haushaltssaldos<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=5 | in % gegenüber dem Vorjahr<br /> ! bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=center colspan=5 | in % des BIP&lt;br /&gt;(„minus“ bedeutet Defizit im Staatshaushalt)<br /> |-<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; |Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; |2006<br /> |align=&quot;right&quot; |2007<br /> |align=&quot;right&quot; |2008<br /> |align=&quot;right&quot; |2009<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | Jahr<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2006<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2007<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2008<br /> |align=&quot;right&quot; bgcolor=&quot;#dddddd&quot; |2009<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot;| Inflationsrate<br /> |align=&quot;right&quot; | 2,3<br /> |align=&quot;right&quot; | 1,8<br /> |align=&quot;right&quot; | 4,5<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,0<br /> | bgcolor=&quot;#d7d7d7&quot; | Haushaltssaldo<br /> |align=&quot;right&quot; | 0,2<br /> |align=&quot;right&quot; |-0,3<br /> |align=&quot;right&quot; |-1,3<br /> |align=&quot;right&quot; |-6,0<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=7 |&lt;small&gt;Quelle: Eurostat&lt;ref&gt;Inflationsrate des Jahresdurchschnitts: [http://epp.eurostat.ec.europa.eu/tgm/table.do?tab=table&amp;language=de&amp;pcode=tsieb060&amp;tableSelection=1&amp;footnotes=yes&amp;labeling=labels&amp;plugin=1]&lt;/ref&gt;&lt;/small&gt;<br /> ! bgcolor=&quot;#eaeaea&quot; colspan=3 |&lt;small&gt; ~ = geschätzt &lt;/small&gt; <br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot; width=560<br /> |-bgcolor=d0d0d0<br /> ! align=center colspan=9 | Entwicklung des Außenhandels<br /> |-<br /> |-bgcolor=f0f0f0<br /> ! align=center colspan=9 |in Mrd. Euro und seine Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %<br /> |-<br /> |-bgcolor=dddddd<br /> |<br /> ! align=center colspan=2 | 2003<br /> ! align=center colspan=2 | 2004<br /> ! align=center colspan=2 | 2005<br /> ! align=center colspan=2 | 2006<br /> |-<br /> |-bgcolor=eeeeee<br /> | bgcolor=&quot;#dddddd&quot;|<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro<br /> | % gg. Vj.<br /> | bgcolor=&quot;#dadada&quot; |Mrd. Euro&lt;br /&gt;(1.Hj.)<br /> | % gg.Vj.<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#d5d5d5&quot; align=&quot;left&quot; | Einfuhr<br /> |align=&quot;right&quot; | 208<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | – 1,0<br /> |align=&quot;right&quot; | 230<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 10,5<br /> |align=&quot;right&quot; | 256<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 11,5<br /> |align=&quot;right&quot; | 141<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 11,1<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#d5d5d5&quot; align=&quot;left&quot; | Ausfuhr<br /> |align=&quot;right&quot; | 226<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | – 1,1<br /> |align=&quot;right&quot; | 247<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9,2<br /> |align=&quot;right&quot; | 270<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9,4<br /> |align=&quot;right&quot; | 147<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; | 9,6<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;left&quot; | Saldo<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 18,3<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 17,1<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 13,7<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |bgcolor=&quot;#e6e6e6&quot; align=&quot;right&quot; | 6,0<br /> |bgcolor=&quot;#f0f0f0&quot; align=&quot;right&quot; |<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=9 |&lt;small&gt;Quelle: bfai&lt;ref&gt;Entwicklung des Außenhandels von Belgien: [http://www.bfai.de/DE/Navigation/home/home.html bfai 2006, siehe: Wirtschaftsdaten kompakt]&lt;/ref&gt; &lt;/small&gt;<br /> |}<br /> <br /> === Staatshaushalt ===<br /> Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von 183 Mrd. [[Euro]], dem standen Einnahmen von 163 Mrd. Euro gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 20 Mrd. Euro beziehungsweise 6,0 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIPs]].&lt;ref name=&quot;Eurostat&quot;&gt;[http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/2-15112010-AP/DE/2-15112010-AP-DE.PDF Eurostat, Bereitstellung der Daten zu Defizit und Verschuldung 2009]&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;<br /> Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2009 326,2 Mrd. Euro oder 96,2 % des BIP.&lt;ref name=&quot;Eurostat&quot;/&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-bgcolor=&quot;d7d7d7&quot;<br /> |bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; | Jahr<br /> ! 1999<br /> ! 2000<br /> ! 2001<br /> ! 2002<br /> ! 2003<br /> ! 2004<br /> ! 2005<br /> ! 2006<br /> ! 2007<br /> ! 2008<br /> ! 2009<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; |[[Staatsverschuldung]] || 113,7 % || 107,9 % || 106,6 % || 103,5 % || 98,5 % || 94,2 % || 92,1 % || 88,1 % || 84,2 % || 89,6 % || 96,2 %<br /> |-<br /> |bgcolor=&quot;#d3d3d3&quot; |[[Staatsdefizit]] || -0,6 % || 0,0 % || 0,4 % || -0,1 % || -0,1 % || -0,3 % || -2,7 % || 0,2 % || -0,3 % || -1,3 % || -6,0 %<br /> |-<br /> | bgcolor=&quot;#eeeeee&quot; colspan=&quot;11&quot; |&lt;small&gt;Quelle: Eurostat &lt;ref&gt; Eurostat, Finanzstatistik des Sektors Staat, Haupttabellen [http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/government_finance_statistics/data/main_tables]&lt;/ref&gt;<br /> |}<br /> <br /> 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:<br /> * [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:&lt;ref name=&quot;Fischer&quot;&gt;Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4&lt;/ref&gt; 9,9 %<br /> * [[Bildungssystem|Bildung]]: 6,0 % (2004)<br /> * [[Militär]]: 1,3 % (2005)<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> === Eisenbahn ===<br /> Belgien war das erste Land in Kontinentaleuropa mit Eisenbahnverbindungen.<br /> Die staatliche [[Eisenbahn]]gesellschaft heißt [[Nationale Maatschappij der Belgische Spoorwegen|SNCB/NMBS]] und betreibt eines der am dichtesten ausgebauten Bahnnetze weltweit. Für Brüssel ist ein [[Réseau Express Régional (Brüssel)|RER-Netz]] ([[S-Bahn]]) in Vorbereitung.&lt;ref&gt;[http://www.b-rail.be/corp/D/projects/project_rer/ Zur RER Brüssel]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Schifffahrt ===<br /> Belgien ist ein wichtiges [[Transitland]] zwischen [[Mitteleuropa]] und [[Westeuropa]]. Der wichtigste Hafen ist [[Hafen von Antwerpen|Antwerpen]] an der [[Schelde]], einer der größten und wichtigsten Seehäfen der Welt. Auch der [[Hafen von Brügge-Zeebrügge|Seehafen von Brügge-Zeebrügge]] gilt als einer der modernsten und wichtigsten in Europa. Traditionelle Bedeutung als Fährhafen besaß, bis zur Eröffnung des [[Eurotunnel]]s, der [[Hafen von Ostende]].<br /> <br /> ''Siehe auch:'' [[Belgische Häfen]].<br /> <br /> === Flugverkehr ===<br /> Der wichtigste Flughafen des Landes ist [[Brüssel-Zaventem]]. Weitere Flughäfen sind [[Flughafen Brüssel-Charleroi|Brüssel-Charleroi]], [[Flughafen Lüttich|Lüttich]], [[Flughafen Antwerpen|Antwerpen]] und [[Flughafen Ostende-Brügge|Ostende-Brügge]].<br /> <br /> Staatliche belgische Fluggesellschaft war bis 2001 die traditionsreiche [[Sabena]]. Sie ging in der [[SN Brussels Airlines]] auf, die sich wiederum mit [[Virgin Express]] zur [[Brussels Airlines]] vereinigte.<br /> <br /> === Straßenverkehr ===<br /> Belgien besitzt ein sehr gut ausgebautes [[Liste der Autobahnen in Belgien|Autobahnnetz]], welches wie auch alle anderen Straßen in Belgien fast komplett mit Straßenlaternen ausgestattet und nachts beleuchtet ist. Jedoch soll diese Beleuchtung aus Gründen der Stromersparnis und damit des Klimaschutzes künftig eingeschränkt werden und folglich zwischen 0.30 Uhr und 4.30 Uhr abgeschaltet bleiben. Aufgrund des hohen ausländischen Verkehrsaufkommens war für 2008 eine Autobahnmaut in Höhe von 60 € geplant, die für heftige Diskussionen gesorgt hatte, allerdings bis heute nicht eingeführt wurde.<br /> <br /> == Kultur ==<br /> === Gastronomie ===<br /> ''Hauptartikel: [[Belgische Küche]]''<br /> [[Datei:250 Biere.JPG|thumb|90px|Ein belgisches Biergeschäft]]<br /> Eine typische gesamtbelgische Küche gibt es nicht, da zahlreiche Spezialitäten eher den Regionen Flandern oder Wallonien zuzuordnen sind oder von den Kochkünsten der Nachbarländer, insbesondere Frankreichs (genauer: [[Lothringen]]s), inspiriert sind. Es wurde aber eine weltbekannte Erfindung in Belgien gemacht, die häufig falsch eingeordnet wird: [[Pommes frites]]. [[Belgische Waffeln]] stellen ebenfalls eine Spezialität dar. Die bekanntesten Waffelvarianten sind die Brüsseler und die Lütticher Waffeln. Des Weiteren ist Belgien für seine [[Praline]]n bekannt, welche zur Weltspitze gehören. Eine weitere Besonderheit ist die Sortenvielfalt der [[Belgisches Bier|belgischen Biere]], darunter zahlreiche Abteibiere (Abdijbier, Bière d'Abbaye) mit höherem Alkoholgehalt, auf besondere Weise vergorene Biere (z. B. [[Lambic]], [[Geuze]]) oder mit Fruchtaromen versetzte Biere. Die am meisten verbreiteten Biersorten sind [[Jupiler]] und [[Stella Artois]], die beide zum belgischen Brauereikonzern [[Inbev]], ehemals [[Interbrew]], gehören.<br /> <br /> === Sport ===<br /> Ein beliebter Sport in Belgien ist [[Fußball in Belgien|Fußball]]. Die [[Erste Division (Belgien)|1. belgische Liga]] ist eine der ältesten der Welt. In den 1970er und 1980er Jahren gehörte das [[Belgische Fußballnationalmannschaft|belgische Nationalteam]] (''Rote Teufel'' genannt) zur internationalen Spitze. Seit der Teilnahme an der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002]] hat sich Belgien nicht mehr für ein internationales Turnier qualifizieren können. (''Siehe auch:'' [[Fußball in Belgien]])<br /> <br /> Der Nationalsport in Belgien ist jedoch der Radsport. Deswegen hat Belgien auch einige Berühmtheiten im Radsport hervorgebracht. So gehörten und gehören [[Eddy Merckx]], [[Roger De Vlaeminck]], [[Johan Museeuw]], [[Peter Van Petegem]] sowie [[Tom Boonen]] zu den besten Radsportlern der Welt. Wichtige Eintagesklassiker finden in Belgien statt, z. B. [[Lüttich-Bastogne-Lüttich]] und die [[Flandern-Rundfahrt]].<br /> <br /> Auch der Tennissport ist im Aufwind. Die flämische [[Kim Clijsters]] und die wallonische [[Justine Henin]] gehörten lange Zeit zu den besten Spielerinnen der Welt.<br /> <br /> In Leichtathletik ist [[Kim Gevaert]] (100 und 200 m) Europameisterin und [[Tia Hellebaut]] (Hochsprung) Olympiasiegerin.<br /> <br /> Der Rundkurs von [[Circuit de Spa-Francorchamps|Spa-Francorchamps]] gehört zu einer der anspruchsvollsten Strecken im Motorsport. Hier werden in regelmäßigen Abständen Rennen ausgetragen. Wie voriges Jahr die Formel 1 und die DTM, die dieses Jahr jedoch nicht ausgetragen werden. Eines der Höhepunkte ist wohl das Proximus 24 Stunden Rennen, das jedes Jahr ausgetragen wird.<br /> <br /> Mit dem [[Circuit Zolder]] hat Belgien eine zweite Rennstrecke, auf der Formel 1-Rennen ausgetragen wurden (1973 bis 1984). Auch die [[Deutsche Tourenwagen-Masters]] kamen nach Zolder.<br /> <br /> === Comics ===<br /> Comics sind in Belgien generell sehr populär; ein großer bekennender Fan war zum Beispiel König Baudouin. Den „Bandes Dessinées“ (kurz BD, französisch) oder „Strips“ (niederländisch) begegnet man häufig im Stadtbild, jede gute belgische Buchhandlung hat spezielle BD-Abteilungen und sogar in jedem großen Supermarkt findet man sie.<br /> <br /> Comics sind ein Hauptexportartikel belgischer Verlage, denn viele international bekannte und berühmte Comiczeichner und Autoren stammen aus Belgien, das damit im Vergleich zu seiner Größe die meisten in Europa hervorgebracht hat. Die berühmtesten sind [[Willy Vandersteen]] ([[Suske en Wiske]]), [[Jean Graton]] ([[Michel Vaillant]]), [[Morris (Comiczeichner)|Morris]] ([[Lucky Luke]]), [[Hergé]] ([[Tim und Struppi]]), [[Peyo]] ([[Die Schlümpfe]] und weiteres), [[Franquin]] ([[Spirou und Fantasio]], [[Gaston (Comic)|Gaston]] und [[Marsupilami]]) und [[Philippe Geluck]] ([[Le Chat]]).<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable float-right&quot; style=&quot;text-align:center; width:20em&quot;<br /> |+Belgische Kinospielfilmproduktion&lt;ref&gt;[http://www.fafo.at/download/WorldFilmProduction06.pdf Weltfilmproduktionsbericht (Auszug)], Screen Digest, Juni 2006, S. 205–207 (eingesehen am 15. Juni 2007)&lt;/ref&gt;<br /> |- style=&quot;background:#efefef&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Anzahl<br /> |-<br /> | 1975 || 14<br /> |-<br /> | 1985 || 7<br /> |-<br /> | 1995 || 8<br /> |-<br /> | 2005 || 28<br /> |}<br /> <br /> In Belgien ist es möglich, [[Comic]] als Studienrichtung an [[Kunsthochschule]]n wie der Königlichen Akademie für [[bildende Kunst]] und dem [[Institut Saint-Luc]] in Brüssel zu studieren. Daher werden die Bandes Dessinées in Belgien auch als „neunte Kunst“ tituliert.<br /> <br /> Kaum verwunderlich, dass es in Brüssel auch ein Comic-Museum gibt ([[Belgisches Comiczentrum|Centre Belge de la Bande Dessinée]]), in dem dieser Kunstrichtung auf drei Etagen gehuldigt wird.<br /> <br /> === Musik ===<br /> Im 15. und 16. Jahrhundert, der Zeit der [[Renaissance#Musik|Renaissance]] waren zahlreiche Komponisten aus dem Gebiet des heutigen Belgien, vor allem aus dem [[Hennegau]] führend und stilprägend in Europa (Die sogenannten Niederländer). Bedeutende Namen sind [[Guillaume Dufay]], [[Johannes Ockeghem]], [[Josquin Desprez]], [[Heinrich Isaac]], [[Jacob Obrecht]], [[Adrian Willaert]], [[Orlando di Lasso]].<br /> <br /> Im [[Jazz]] sind der [[Mundharmonika]]spieler [[Toots Thielemans]] und der [[Gitarrist]] [[Philip Catherine]] international hervorgetreten.<br /> <br /> Siehe auch: [[Liste belgischer Sänger]].<br /> <br /> == Berühmtheiten ==<br /> === Sehenswürdigkeiten &amp; Städte in Bildern ===<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Montdesartsbxl.jpg|[[Brüssel]]<br /> Datei:Cinquantenaire.jpg|[[Brüssel]]<br /> Datei:Port cranes at Zeebrügge, Belgium 2.JPG|[[Hafen von Brügge-Zeebrügge]]<br /> Datei:Grote Markt at night (Antwerpen).jpg|[[Antwerpen]]<br /> Datei:Skyline Antwerpen.jpg|[[Antwerpen]]<br /> Datei:Montagnebueren2.jpg|[[Lüttich]]<br /> Datei:Liège Batte1 JPG.jpg|[[Lüttich]]<br /> Datei:Brugge-CanalRozenhoedkaai.JPG|[[Brügge]]<br /> Datei:Oostende Europacentrum 01.jpg|[[Ostende]]<br /> Datei:Winkelstraat Charleroi.jpg|[[Charleroi]]<br /> Datei:Ghent - centre.jpg|[[Gent]]<br /> Datei:Dyle Bridge Mechelen.JPG|[[Mechelen]]<br /> Datei:Oude Markt Leuven.jpg|[[Löwen]]<br /> Datei:Aalst belfort.JPG|[[Aalst]]<br /> Datei:Namur 2007 35.JPG|[[Namur]]<br /> Datei:Belgium-Waterloo-The-Thombs-1900.jpg|[[Waterloo (Belgien)|Waterloo]]<br /> Datei:Belgie_ieper_menenpoort_nacht.jpg | [[Ypern]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Belgische Persönlichkeiten ===<br /> * Die Hl. [[Gudula|Gudula von Brüssel und Eibingen]] ist Patronin der Stadt Brüssel und eine belgische Nationalheilige.<br /> * Bekannte Maler sind [[Peter Paul Rubens]], [[Pieter Bruegel der Ältere]], [[James Ensor]] und der Surrealist [[René Magritte]]<br /> wie auch der Freund von Vincent van Gogh, [[Eugène Boch]] und seine Schwester [[Anna Boch]].<br /> * Bekannte Architekten sind der Bauhaus-Architekt [[Henry van de Velde]] und der Jugendstil-Architekt [[Victor Horta]].<br /> * Weltweit bekannte Schriftsteller sind [[Charles DeCoster]], [[Émile Verhaeren]], [[Maurice Maeterlinck]], [[Georges Simenon]] und [[Amélie Nothomb]].<br /> * Für die Musikwelt des 19. Jahrhunderts (und darüber hinaus) war [[Adolphe Sax]] eine bedeutende Figur. Bekannte Musiker des 20. Jahrhunderts sind die Jazz-Musiker [[Toots Thielemans]] und [[Philip Catherine]], der Sänger und Chansonnier [[Jacques Brel]] und der flämische Singer-Songwriter [[Frederic Sioen]].<br /> * Seit den späten 90er Jahren ist Belgien eine Hochburg der [[Trance (Musik)|Trance-Musik]]. International erfolgreich sind die [[Vocal Trance]]-Formationen [[Ian Van Dahl]], [[Lasgo]] und [[Sylver]]. In der etwas progressiveren Szene sind z. B. [[Push]] oder [[Yves Deruyter]] sehr bekannt.<br /> * Bekannte Schauspieler sind der Actionfilm-Held [[Jean-Claude Van Damme]], der Schauspieler [[Benoît Poelvoorde]], die Schauspielerinnen [[Émilie Dequenne]], [[Cécile de France]] und [[Jasmin Schwiers]]. Erfolgreiche Regisseure sind die Brüder [[Jean-Pierre Dardenne|Jean-Pierre]] und [[Luc Dardenne]].<br /> * Bekannte Sportler sind die Tennisspielerinnen [[Kim Clijsters]] und [[Justine Henin]], die Fußballer [[Jean-Marie Pfaff]], [[Marc Wilmots]], [[Emile Mpenza]], [[Daniel van Buyten]] und [[Vincent Kompany]], der Rennfahrer [[Jacky Ickx]] und die Radrennfahrer [[Eddy Merckx]], [[Tom Boonen]], [[Johan Museeuw]], [[Peter Van Petegem]] und der Motocrossrennfahrer [[Stefan Everts]].<br /> * Der Erfinder der Comic Figuren [[Tim und Struppi]], [[Herge]], ist ebenfalls Belgier.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Belgische Streitkräfte]]<br /> * [[Belgisches Französisch]]<br /> * [[Liste der belgischen Regenten]]<br /> * [[Liste der Städte in Belgien]]<br /> * [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens]]<br /> * [[Brüssel-Rundschau]] (deutschsprachige belgische Zeitung)<br /> * [[Belgische Feldpost]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Claus Hecking: ''Das politische System Belgiens.'' Leske und Budrich, Opladen 2003, ISBN 3-8100-3724-9<br /> * Frank Berge, Alexander Grasse: ''Belgien – Zerfall oder föderales Zukunftsmodell? Der flämisch-wallonische Konflikt und die Deutschsprachige Gemeinschaft.'' Leske und Budrich, Opladen 2003 (Regionalisierung in Europa, Band 3), ISBN 3-8100-3486-X<br /> * Johannes Koll (Hrsg.): ''Belgien. Geschichte - Politik - Kultur - Wirtschaft.'' Aschendorff Verlag, Münster 2007, ISBN 978-3-402-00408-1<br /> * Insa Meinen: ''Die Shoa in Belgien'', Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2009 ISBN 978-3-534-22158-5<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Portal|Belgien}}<br /> * {{Wikiatlas|Belgium}}<br /> * {{Wiktionary|Belgien}}<br /> * {{Wikiquote|Belgische Sprichwörter}}<br /> * {{Commonscat|Belgium}}<br /> * [http://www.belgium.be/de/ Föderale Portalseite Belgiens]<br /> * [http://www.euro.de/europa/laenderdaten/belgien/ Daten und Fakten zu Belgien]<br /> * [http://www.monarchie.be/de/ Die Monarchie in Belgien]<br /> * [http://www.senate.be/deutsch/const_de.html Die Verfassung Belgiens]<br /> * [http://www.national-anthems.net/countries/index.php?id=BE Die Nationalhymne zum Anhören und im Wortlaut (franz. und fläm.)]<br /> * [http://www.belgieninfo.net/ Belgieninfo - Deutschsprachige aktuelle Informationsseite]<br /> * [http://www.vrtnieuws.net/cm/flanderninfo.be Aktuelle Nachrichten aus Belgien (Deutschsprachiger Dienst der ''Vlaamse Radio- en Televisieomroep'')]<br /> * [http://www.brf.be/ BRF – Hörfunk und Fernsehen in Ostbelgien]<br /> * [http://http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/eurostat/home/ Eurostat]<br /> * [[Mit offenen Karten (Fernsehsendung)|Mit offenen Karten]]: ''[http://www.youtube.com/watch?v=rXLlYPdPyms Zerbricht Belgien?]''<br /> * [http://www.arte.tv/de/suche/954822.html mit einer Oper begann die Revolution 1830 - mit weiteren Links - aus ARTE.tv]<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Belgien/|Belgien}}<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Europa<br /> |Navigationsleiste EU-Staaten<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OSZE<br /> }}<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=50/32/00/N|EW=4/46/00/E|type=country|region=BE}}<br /> <br /> [[Kategorie:Belgien| ]]<br /> [[Kategorie:Staat in Europa]]<br /> [[Kategorie:Monarchie (Staat)]]<br /> [[Kategorie:Mitgliedstaat der Europäischen Union]]<br /> [[Kategorie:Mitglied des Europarats]]<br /> <br /> {{Link FA|af}}<br /> {{Link FA|en}}<br /> {{Link GA|eo}}<br /> {{Link GA|es}}<br /> {{Link GA|th}}<br /> <br /> [[ace:Bèlgia]]<br /> [[af:België]]<br /> [[als:Belgien]]<br /> [[am:ቤልጅግ]]<br /> [[an:Belchica]]<br /> [[ang:Belgice]]<br /> [[ar:بلجيكا]]<br /> [[arc:ܒܠܓܝܩܐ]]<br /> [[arz:بلجيكا]]<br /> [[ast:Bélxica]]<br /> [[ay:Bilkiya]]<br /> [[az:Belçika]]<br /> [[ba:Бельгия]]<br /> [[bar:Bäigien]]<br /> [[bat-smg:Belgėjė]]<br /> [[bcl:Belhika]]<br /> [[be:Бельгія]]<br /> [[be-x-old:Бэльгія]]<br /> [[bg:Белгия]]<br /> [[bi:Belgium]]<br /> [[bn:বেলজিয়াম]]<br /> [[bo:པེར་ཅིན།]]<br /> [[bpy:বেলজিয়াম]]<br /> [[br:Belgia]]<br /> [[bs:Belgija]]<br /> [[ca:Bèlgica]]<br /> [[ce:Бельге]]<br /> [[ceb:Belhika]]<br /> [[ckb:بەلجیکا]]<br /> [[co:Belgica]]<br /> [[crh:Belçika]]<br /> [[cs:Belgie]]<br /> [[csb:Belgijskô]]<br /> [[cu:Бєлгїѥ]]<br /> [[cv:Бельги]]<br /> [[cy:Gwlad Belg]]<br /> [[da:Belgien]]<br /> [[diq:Belçıka]]<br /> [[dsb:Belgiska]]<br /> [[dv:ބެލްޖިއަމް]]<br /> [[dz:བེལ་ཇིཡམ]]<br /> [[ee:Belgium]]<br /> [[el:Βέλγιο]]<br /> [[eml:Bélgi]]<br /> [[en:Belgium]]<br /> [[eo:Belgio]]<br /> [[es:Bélgica]]<br /> [[et:Belgia]]<br /> [[eu:Belgika]]<br /> [[ext:Bélgica]]<br /> [[fa:بلژیک]]<br /> [[fi:Belgia]]<br /> [[fiu-vro:Belgiä]]<br /> [[fo:Belgia]]<br /> [[fr:Belgique]]<br /> [[frp:Bèlg·ique]]<br /> [[frr:Bälgien]]<br /> [[fur:Belgjo]]<br /> [[fy:Belgje]]<br /> [[ga:An Bheilg]]<br /> [[gag:Belgiya]]<br /> [[gd:A' Bheilg]]<br /> [[gl:Bélxica - België]]<br /> [[gv:Yn Velg]]<br /> [[hak:Pí-li-sṳ̀]]<br /> [[haw:Pelekiuma]]<br /> [[he:בלגיה]]<br /> [[hi:बेल्जियम]]<br /> [[hif:Belgium]]<br /> [[hr:Belgija]]<br /> [[hsb:Belgiska]]<br /> [[ht:Bèljik]]<br /> [[hu:Belgium]]<br /> [[hy:Բելգիա]]<br /> [[ia:Belgica]]<br /> [[id:Belgia]]<br /> [[ie:Belgia]]<br /> [[ilo:Belgium]]<br /> [[io:Belgia]]<br /> [[is:Belgía]]<br /> [[it:Belgio]]<br /> [[ja:ベルギー]]<br /> [[jbo:beldjym]]<br /> [[jv:Bèlgia]]<br /> [[ka:ბელგია]]<br /> [[kab:Biljik]]<br /> [[kg:Belezi]]<br /> [[kk:Белгия]]<br /> [[kl:Belgia]]<br /> [[ko:벨기에]]<br /> [[koi:Белгия]]<br /> [[krc:Бельгия]]<br /> [[ks:बेल्जियम]]<br /> [[ksh:Belljie]]<br /> [[ku:Belgiya]]<br /> [[kv:Бельгия]]<br /> [[kw:Pow Belg]]<br /> [[ky:Бельгия]]<br /> [[la:Belgica]]<br /> [[lad:Beljika]]<br /> [[lb:Belsch]]<br /> [[li:Belsj]]<br /> [[lij:Belgiò]]<br /> [[ln:Bɛ́ljika]]<br /> [[lt:Belgija]]<br /> [[lv:Beļģija]]<br /> [[mdf:Бельгие]]<br /> [[mg:Belzika]]<br /> [[mi:Pehiamu]]<br /> [[mk:Белгија]]<br /> [[ml:ബെൽജിയം]]<br /> [[mn:Бельги]]<br /> [[mr:बेल्जियम]]<br /> [[ms:Belgium]]<br /> [[mt:Belġju]]<br /> [[my:ဘယ်လ်ဂျီယမ်]]<br /> [[na:Belgium]]<br /> [[nah:Belgica]]<br /> [[nap:Belge]]<br /> [[nds:Belgien]]<br /> [[nds-nl:België]]<br /> [[ne:बेल्जियम]]<br /> [[nl:België]]<br /> [[nn:Belgia]]<br /> [[no:Belgia]]<br /> [[nov:Belgia]]<br /> [[nrm:Belgique]]<br /> [[nv:Bélgii Bikéyah]]<br /> [[oc:Belgica]]<br /> [[os:Бельги]]<br /> [[pam:Belgium]]<br /> [[pap:Bélgika]]<br /> [[pcd:Bergike]]<br /> [[pdc:Belgien]]<br /> [[pih:Beljum]]<br /> [[pl:Belgia]]<br /> [[pms:Belgi]]<br /> [[pnb:بیلجیم]]<br /> [[pnt:Βέλγιον]]<br /> [[ps:بلجیم]]<br /> [[pt:Bélgica]]<br /> [[qu:Bilhika]]<br /> [[rm:Belgia]]<br /> [[rmy:Beljiya]]<br /> [[ro:Belgia]]<br /> [[roa-rup:Belghia]]<br /> [[ru:Бельгия]]<br /> [[rw:Ububiligi]]<br /> [[sa:बेल्जियम]]<br /> [[sah:Бельгия]]<br /> [[scn:Belgiu]]<br /> [[sco:Belgium]]<br /> [[se:Belgia]]<br /> [[sh:Belgija]]<br /> [[simple:Belgium]]<br /> [[sk:Belgicko]]<br /> [[sl:Belgija]]<br /> [[so:Beljim]]<br /> [[sq:Belgjika]]<br /> [[sr:Белгија]]<br /> [[srn:Belgikondre]]<br /> [[ss:IBhelijiyamu]]<br /> [[stq:Belgien]]<br /> [[su:Bélgia]]<br /> [[sv:Belgien]]<br /> [[sw:Ubelgiji]]<br /> [[szl:Belgijo]]<br /> [[ta:பெல்ஜியம்]]<br /> [[te:బెల్జియం]]<br /> [[tet:Béljika]]<br /> [[tg:Белгия]]<br /> [[th:ประเทศเบลเยียม]]<br /> [[tk:Belgiýa]]<br /> [[tl:Belhika]]<br /> [[tpi:Beljiam]]<br /> [[tr:Belçika]]<br /> [[tt:Бельгия]]<br /> [[udm:Бельгия]]<br /> [[ug:بېلگىيە]]<br /> [[uk:Бельгія]]<br /> [[ur:بلجئیم]]<br /> [[uz:Belgiya]]<br /> [[vec:Belgio]]<br /> [[vi:Bỉ]]<br /> [[vls:België]]<br /> [[vo:Belgän]]<br /> [[wa:Beldjike]]<br /> [[war:Belhika]]<br /> [[wo:Belsik]]<br /> [[wuu:比利时]]<br /> [[xal:Бельҗмудин Нутг]]<br /> [[yi:בעלגיע]]<br /> [[yo:Bẹ́ljíọ̀m]]<br /> [[zea:Belhië]]<br /> [[zh:比利时]]<br /> [[zh-min-nan:Belgien]]<br /> [[zh-yue:比利時]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Israel&diff=81556393 Israel 2010-11-15T22:55:19Z <p>BenG1: update - 2010 HDI report</p> <hr /> <div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br /> {{Infobox Staat<br /> |NAME = &lt;span style=&quot;font-size: 120%;&quot;&gt;'''מדינת ישראל''' '''Medinat Jisra'el'''&lt;/span&gt; (hebr.)&lt;br /&gt;<br /> &lt;span style=&quot;font-size: 120%;&quot;&gt;'''دولة إسرائيل''' '''Daulat Isrāʾīl'''&lt;/span&gt; (arab.)&lt;br /&gt;<br /> '''Staat Israel'''<br /> |BILD-FLAGGE = Flag of Israel.svg<br /> |BILD-FLAGGE-RAHMEN = ja<br /> |ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Israels<br /> |BILD-WAPPEN = Coat_of_arms_of_Israel.svg<br /> |BILD-WAPPEN-BREITE = 120px<br /> |ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Israels<br /> |WAHLSPRUCH =<br /> |AMTSSPRACHE = [[Ivrit|Neuhebräisch]], [[Arabische Sprache|Arabisch]]<br /> |HAUPTSTADT = [[Jerusalem]] (Sitz des [[Knesset|Parlaments]] und der Regierung)<br /> |STAATSFORM = [[Parlamentarische Republik]]<br /> |STAATSOBERHAUPT = [[Präsident von Israel|Präsident]] [[Schimon Peres]]<br /> |REGIERUNGSCHEF = [[Liste der israelischen Ministerpräsidenten|Premierminister]] [[Benjamin Netanjahu]]<br /> |FLÄCHE = Kernland 20.991&amp;nbsp;km² / 22.145&amp;nbsp;km²&lt;br /&gt;besetzte Gebiete 6.831<br /> |EINWOHNER = 7.602.400 &lt;small&gt;(Ende Mai 2010)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;Bevölkerungszahl&quot;&gt;[http://www1.cbs.gov.il/reader/mainind/indengnew.html Central Bureau of Statistics]. Abgerufen im Juli 2010&lt;/ref&gt;<br /> |BEV-DICHTE = 340,6<br /> |BIP = 161.935&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;US$ (45.)<br /> |BIP-ERWEITERT = nominal (2007)&lt;ref&gt;[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2008/01/weodata/weorept.aspx?sy=2007&amp;ey=2007&amp;ssd=1&amp;sort=country&amp;ds=%2C&amp;br=0&amp;c=512%2C446%2C914%2C666%2C612%2C668%2C614%2C672%2C311%2C946%2C213%2C137%2C911%2C962%2C193%2C674%2C122%2C676%2C912%2C548%2C313%2C556%2C419%2C678%2C513%2C181%2C316%2C682%2C913%2C684%2C124%2C273%2C339%2C921%2C638%2C948%2C514%2C943%2C218%2C686%2C963%2C688%2C616%2C518%2C223%2C728%2C516%2C558%2C918%2C138%2C748%2C196%2C618%2C278%2C522%2C692%2C622%2C694%2C156%2C142%2C624%2C449%2C626%2C564%2C628%2C283%2C228%2C853%2C924%2C288%2C233%2C293%2C632%2C566%2C636%2C964%2C634%2C182%2C238%2C453%2C662%2C968%2C960%2C922%2C423%2C714%2C935%2C862%2C128%2C716%2C611%2C456%2C321%2C722%2C243%2C942%2C248%2C718%2C469%2C724%2C253%2C576%2C642%2C936%2C643%2C961%2C939%2C813%2C644%2C199%2C819%2C184%2C172%2C524%2C132%2C361%2C646%2C362%2C648%2C364%2C915%2C732%2C134%2C366%2C652%2C734%2C174%2C144%2C328%2C146%2C258%2C463%2C656%2C528%2C654%2C923%2C336%2C738%2C263%2C578%2C268%2C537%2C532%2C742%2C944%2C866%2C176%2C369%2C534%2C744%2C536%2C186%2C429%2C925%2C178%2C746%2C436%2C926%2C136%2C466%2C343%2C112%2C158%2C111%2C439%2C298%2C916%2C927%2C664%2C846%2C826%2C299%2C542%2C582%2C443%2C474%2C917%2C754%2C544%2C698%2C941&amp;s=NGDPD%2CNGDPDPC&amp;grp=0&amp;a=&amp;pr1.x=29&amp;pr1.y=7 International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008]&lt;/ref&gt;<br /> |BIP/EINWOHNER = 22.475&amp;nbsp;US$ (32.)<br /> |HDI = 0,872 (15.)<br /> |WÄHRUNG = 1 Neuer Israelischer [[Schekel]] (₪ / NIS) = 100 Agorot<br /> |GRÜNDUNG = [[14. Mai]] [[1948]] – 5. [[Ijjar]] [[Jüdischer Kalender|5708]]<br /> |NATIONALHYMNE = ''[[HaTikwa]]'' &lt;small&gt;(dt.: „die Hoffnung“)&lt;/small&gt;<br /> |NATIONALFEIERTAG = 5. [[Jüdischer Kalender|Ijjar]] ([[Jom haAtzma'ut|Tag der Unabhängigkeit]])<br /> |ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]] +2 &lt;small&gt;([[Sommerzeit]]: UTC +3)&lt;/small&gt;<br /> |KFZ-KENNZEICHEN = IL<br /> |INTERNET-TLD = .il<br /> |TELEFON-VORWAHL = +972<br /> |ANMERKUNGEN = &lt;sup&gt;[1]&lt;/sup&gt; Zu den rechtlichen Hintergründen siehe: [[Jerusalem#Erklärung zur Hauptstadt Israels|Jerusalem]]. Ausländische Botschaften befinden sich in [[Tel Aviv-Jaffa|Tel Aviv]], [[Ramat Gan]] und [[Herzlia]].&lt;br /&gt;&lt;sup&gt;[2]&lt;/sup&gt; Ausschließlich/Einschließlich Ostjerusalems und der Golanhöhen.&lt;br /&gt;&lt;sup&gt;[3]&lt;/sup&gt; Einschließlich der israelischen Einwohner des [[Westjordanland]]es.<br /> |BILD-LAGE = LocationIsrael.svg<br /> |BILD1 = Israel.png<br /> }}<br /> <br /> '''Israel''' ([[Hebräische Sprache|hebräisch]]: {{Audio|He-Medinat Israel.ogg|'''מדינת ישראל'''}} ''Medinat Jisra'el'', {{arS|دولة إسرائيل|d=Daulat Isrāʾīl}}) ist ein Staat im [[Naher Osten|Nahen Osten]], der an [[Syrien]], den [[Libanon]], [[Ägypten]], [[Jordanien]] sowie an die [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebiete]] grenzt.<br /> <br /> == Name ==<br /> Die älteste Quelle für das Wort „Israel“ ist die ägyptische [[Merenptah-Stele]] (heute im [[Ägyptisches Museum (Kairo)|Ägyptischen Museum]] in Kairo). Sie beschreibt einen Feldzug gegen ein Volk Israel im Lande [[Kanaan]] und wird auf das Jahr 1211 v. Chr. datiert.<br /> <br /> Die [[Volksetymologie]] des [[Altes Testament|Alten Testaments]] deutet „Israel“ als „Gottesstreiter“ ({{B|Gen|32|29}}). [[Jakob (Patriarch)|Jakob]] bekam diesen neuen Namen, nachdem er mit einem geheimnisvollen Gegner gerungen hatte. Seine Nachkommen wurden als die „Kinder Israels“, „[[Israeliten]]“ oder kurz „Israel“ bezeichnet.<br /> <br /> Der Name entspricht einer weit verbreiteten semitischen Namensform, die ein Verb im Imperfekt und das [[theophor]]e Element אֵל ([[Gott]]) als Subjekt enthält. Das verbale Element wird in dieser Deutung als von der [[Radikal (semitische Sprachen)|semitischen Wurzel]] שרה „streiten, kämpfen“ abgeleitet angesehen. Möglich ist allerdings auch eine Ableitung von der Wurzel שרר „herrschen“. Das [[Althebräische Grammatik|hebräische Imperfekt]] kann im Deutschen mit dem Präsens oder der Wunschform wiedergegeben werden, so dass sich als mögliche Übersetzungen ergeben: „Gott streitet (für uns)“ oder „Gott möge (für uns) streiten“ und „Gott herrscht“ oder „Gott möge herrschen“. [[Antonius der Große]] übersetzte in [[Briefe des Antonius|seinem dritten Brief]] den Namen Israel mit „Verstand, der Gott sieht“.<br /> <br /> Andere Namensvorschläge für den neuen Staat lauteten [[Heiliges Land|Eretz Israel]], [[Zion]], [[Judäa]] und Neu Judäa. Die Entscheidung der Regierung für „Israel“ wurde von Außenminister [[Mosche Scharet]] verkündet.<br /> <br /> == Geographie ==<br /> === Grenzen und Nachbarstaaten ===<br /> [[Datei:Israelic Flag.JPG|miniatur|links|Israelische Flagge auf Massada]]<br /> <br /> Israel liegt auf einer Landbrücke zwischen Asien und Afrika am östlichen Rand des [[Mittelmeer]]es. Nachbarstaaten sind im Norden der [[Libanon]], im Nordosten [[Syrien]], im Osten und Südosten [[Jordanien]] und im Südwesten [[Ägypten]]. Im Süden grenzt Israel an den [[Golf von Akaba]] und damit ans [[Rotes Meer|Rote Meer]].<br /> <br /> Der Grenzverlauf im Osten – zu den Gebieten zwischen Israel und Jordanien ([[Westjordanland]]) – ist strittig. Diese Gebiete haben nicht den Status eines eigenständigen Staates. Ein von allen Seiten gleichermaßen akzeptierter und daher eindeutig definierter Grenzverlauf ist aufgrund verschiedener Ursachen bis heute nicht vorhanden.<br /> <br /> Der [[UN-Teilungsplan für Palästina]] (1947) wurde von Israel akzeptiert, von den arabischen Staaten jedoch abgelehnt.<br /> <br /> Im [[Palästinakrieg|Arabisch-Israelischen Krieg von 1948]] verteidigte Israel das ihm zugedachte Staatsgebiet und eroberte weitere Gebiete. Jordanien besetzte das [[Westjordanland]] (einschließlich Ostjerusalems mit dem jüdischen Viertel der Altstadt), Ägypten den [[Gazastreifen]] und Syrien kleinere Gebiete am See Genezareth (die allerdings demilitarisiert wurden). Vor 1967 hatte Israel eine Fläche von 20.700&amp;nbsp;km², davon waren 445&amp;nbsp;km² Wasser. Damit ist das israelische Kernland etwas kleiner als das deutsche Bundesland [[Hessen]].<br /> <br /> Im [[Sechstagekrieg]] von 1967 eroberte Israel den Gazastreifen im Südwesten und das Westjordanland im Osten des Kernlands, so dass es das gesamte ehemalige Mandatsgebiet von 1947 kontrollierte.<br /> <br /> Israel besetzte außerdem die syrischen [[Golanhöhen]], die bis 1923 noch Teil des damaligen [[Völkerbundsmandat für Palästina|britischen Mandatgebietes Palästina]] waren, und die [[Sinai-Halbinsel]] (60.000&amp;nbsp;km²). Der [[Jom-Kippur-Krieg]] von 1973 hatte kleinere Grenzverschiebungen am [[Suezkanal]] und auf dem Golan zur Folge. Aufgrund des 1979 mit Ägypten geschlossenen Friedensvertrags wurde die Sinaihalbinsel bis 1982 zurückgegeben, während über den Golan ein weiterhin ungelöster Konflikt mit Syrien besteht.<br /> <br /> Seit Beginn des [[Libanonkrieg 1982|Ersten Libanonkriegs]] im Jahr 1982 hielt Israel den südlichen Grenzstreifen des Libanon unter militärischer Besatzung. Diese sogenannte „Sicherheitszone“ südlich des Flusses [[Litani (Fluss im Libanon)|Litani]] wurde im Mai 2000 mit Ausnahme der umstrittenen [[Schebaa-Farmen]] geräumt.<br /> <br /> 1994 schloss Israel in der Washingtoner Erklärung mit Jordanien Frieden. Seitdem wurden der Gazastreifen und Teile des Westjordanlandes der Verwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde übergeben. Der endgültige Status dieser Gebiete steht nicht fest. Nach dem Abzug der israelischen Truppen und Siedler aus dem Gazastreifen 2005 umfassen die besetzten Gebiete eine Fläche von 7099&amp;nbsp;km², wovon Ostjerusalem (70&amp;nbsp;km²) und die Golanhöhen (1150&amp;nbsp;km²) nach israelischem Recht Gegenstand einer international nicht anerkannten [[Annexion]] geworden sind, während das Westjordanland (5879&amp;nbsp;km²; entspricht etwa der doppelten Fläche des [[Saarland]]es) der Militärverwaltung untersteht.<br /> <br /> === Landschaft ===<br /> [[Datei:Israel topo de.jpg|miniatur|links|240px|Reliefkarte]]<br /> [[Datei:YamKineret.jpg|miniatur|[[See Genezareth]]]]<br /> [[Datei:Israel - Banias waterfalls 001.jpg|miniatur|Der [[Banyas]], einer der Quellflüsse des [[Jordan]]s]]<br /> [[Datei:DeadSea01 ST 04.jpg|miniatur|Das [[Totes Meer|Tote Meer]]]]<br /> In der Länge misst das Land vom Norden bis zum Süden 470&amp;nbsp;km. Die breiteste Stelle des Landes misst 135&amp;nbsp;km, die schmalste nur 15&amp;nbsp;km. Israel lässt sich in vier Regionen einteilen: Die Mittelmeerküste, die Hügellandschaft im Zentrum, das Jordantal und die [[Negev]]-Wüste.<br /> <br /> Die Küstenebene verläuft von der libanesischen Grenze nach Gaza im Süden, nur vom Carmel Kap in der [[Bucht von Haifa]] unterbrochen. Um Gaza ist sie etwa 40 Kilometer breit und wird gegen Norden immer schmaler, so dass sie an der libanesischen Grenze nur noch 5 Kilometer breit ist. Sie ist fruchtbar und subtropisch und wird für den Anbau von Wein und Zitrusfrüchten genutzt. Der am dichtesten bevölkerte Teil zwischen Tel Aviv und Haifa heißt [[Scharonebene]]. Die Ebene wird von mehreren kurzen Flüssen durchzogen, von denen nur zwei, der [[Jarkon]] und der [[Kischon (Fluss)|Kischon]] ganzjährig Wasser führen.<br /> <br /> Östlich der Küste, im Zentrum des Landes schließt sich eine Hügellandschaft an. Im Norden liegen die Berge und Hügel des oberen und unteren [[Galiläa]], weiter im Süden schließen die Hügel von [[Samarien|Samaria]] an, wo es viele fruchtbare Täler gibt. Südlich von Jerusalem schließlich liegt [[Judäa]] mit seinen recht unfruchtbaren Hügeln. Die Hügellandschaft liegt im Durchschnitt 610 Meter über dem Meeresspiegel und erreicht in Galiläa mit dem Berg [[Har Meron|Meron]] (1208&amp;nbsp;m) ihren höchsten Punkt. Viele Täler durchschneiden die Landschaft in Ost-West-Richtung. Das größte ist die [[Jesreelebene]] (biblisch als Tal Esdrelon bezeichnet), welches sich von Haifa aus 48&amp;nbsp;km in südöstlicher Richtung bis zum Jordantal erstreckt. Es ist an seiner breitesten Stelle 19&amp;nbsp;km weit.<br /> <br /> Östlich der Hügellandschaft liegt das Jordantal, welches einen kurzen Abschnitt des 6500&amp;nbsp;km langen [[Großer Afrikanischer Grabenbruch|Großen Afrikanischen Grabenbruchs]] darstellt. Der Jordan, mit 322&amp;nbsp;km Israels längster Fluss, wird aus den Quellflüssen [[Dan (Fluss)|Dan]], [[Banyas|Banijas]] und [[Hazbani]] im Norden des Landes gespeist. Die Banyas-Quelle ist eine bekannte Touristenattraktion durch ihre einzigartige, subtropische Landschaft. Der Jordan fließt südlich durch die [[Huleebene]] in den See Genezareth (hebr. &lt;span dir=&quot;rtl&quot;&gt; ים כנרת&lt;/span&gt; -&lt;span dir=&quot;ltr&quot;&gt; Jam Kineret&lt;/span&gt;). Der See hat eine Fläche von 165&amp;nbsp;km² und liegt etwa auf 213 Metern u.&amp;nbsp;N.N. Mit einem Speichervermögen von 3&amp;nbsp;km³ ist er das wichtigste Wasserreservoir des [[National Water Carrier]]. Der Jordan fließt im Süden des Sees Genezareth ab und endet schließlich im [[Totes Meer|Toten Meer]], das ein extrem salzhaltiger und abflussloser See ist. Das Tote Meer, das sich Israel mit Jordanien teilt, ist der tiefste Punkt der Erdoberfläche. Es liegt 418 Meter unter dem Meeresspiegel und hat eine Fläche von 1020&amp;nbsp;km². Südlich des Toten Meeres führt der Grabenbruch mit der [[Arava]]-Senke, die über 170&amp;nbsp;km keinen dauerhaften Wasserfluss besitzt, bis zum Golf von Akaba.<br /> <br /> Der Negev hat eine Fläche von ca. 12.000&amp;nbsp;km² und stellt damit mehr als die Hälfte von Israels Landfläche dar. Geographisch gehört er zur Sinai-Wüste. Die Wüstenregion beginnt im Norden etwa auf der Höhe von [[Be'er Scheva]] und endet bei [[Eilat (Stadt)|Eilat]], der südlichsten Stadt Israels. Die Grenze zu Jordanien bildet die Arava-Senke.<br /> <br /> Der niedrigste Punkt des Landes ist das Tote Meer mit -418&amp;nbsp;m; der höchste Punkt ist auf dem Berg [[Hermon]] bei 2248&amp;nbsp;m auf dem Golan, bzw. auf dem Berg Meron bei 1208&amp;nbsp;m.<br /> &lt;!--Verwaltungsgliederung?--&gt;<br /> <br /> === Klima ===<br /> Das Klima in Israel wird bestimmt durch seine Lage zwischen der subtropischen Trockenheit der Sahara und der arabischen Wüsten einerseits und der subtropischen Feuchtigkeit der [[Levante]] andererseits. Obwohl Israel nur ein kleines Land ist, hat es mehrere [[Klimazone]]n. Das Klima ist von der Entfernung zum Mittelmeer, von der Höhe und der Geographischen Breite abhängig. Im Norden gemäßigt und bewaldet, ist Israel im Süden heiß und wüst. Insgesamt sind 50 % des Landes Steppe und [[Wüste]], wobei die [[Negev]]-Wüste die größte Fläche darstellt. An der Küste zum Mittelmeer herrscht das subtropische [[Mittelmeerklima]], das sich durch trockene, heiße Sommer und regenreiche, milde Winter auszeichnet.<br /> <br /> Der Januar ist der kälteste Monat mit Durchschnittstemperaturen zwischen 6&amp;nbsp;°C bis 15&amp;nbsp;°C, Juli-August sind mit 22&amp;nbsp;°C bis 33&amp;nbsp;°C die heißesten Monate. Die Sommer sind an der Mittelmeerküste von hoher [[Luftfeuchtigkeit]] geprägt, im Inneren des Landes, dem Jordantal und dem Negev jedoch recht trocken. In Eilat werden oft die höchsten Temperaturen erreicht z.&amp;nbsp;T. bis zu 46&amp;nbsp;°C. Mehr als 70 % des durchschnittlichen Regens fällt zwischen November und März. Von Juni bis September fällt normalerweise kein Regen. Die Niederschlagsmenge nimmt von Nord nach Süd stark ab, so dass im extremen Süden im Durchschnitt nur 30&amp;nbsp;mm, im Norden mehr als 900&amp;nbsp;mm im Jahr erwartet werden können. Besonders im Negev variiert die Niederschlagsmenge von Jahr zu Jahr sehr stark. Im Winter kann es in den höheren Regionen zu Schnee kommen, auch ab und an in Jerusalem. Der [[Hermon]] ist saisonbedingt über mehrere Monate auf seinen drei Gipfeln von Schnee bedeckt.<br /> <br /> Die Gebiete mit Niederschlägen von mehr als 300&amp;nbsp;mm im Jahr werden besonders intensiv landwirtschaftlich genutzt. Etwa ein Drittel des Landes kann bebaut werden.<br /> <br /> Unwetter und Hagel sind in der regnerischen Zeit üblich und [[Tornado|Wasserhosen]] können die Mittelmeerküste treffen, richten aber nur sehr geringe Schäden an. Allerdings wurde am 4. April 2006 der Westen Galiläas von Gewitterzellen und einem F2 Tornado getroffen, der größere Schäden verursachte und durch den 75 Personen verletzt wurden.<br /> &lt;gallery&gt;<br /> Datei:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Beersheba-Israel.png|Klimadiagramm von Be'er Scheva<br /> Datei:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Elat-Israel.png|Klimadiagramm von Eilat<br /> Datei:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Haifa-Israel.png|Klimadiagramm von Haifa<br /> Datei:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Tel Aviv-Israel.png|Klimadiagramm von Tel Aviv<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> === Städte und Ortschaften ===<br /> [[Datei:Tlv.JPG|miniatur|Nachtansicht von Tel Aviv, zweitgrößte Stadt Israels und wirtschaftliche Metropole]]<br /> Im Jahre 2008 lebten in Israel und in den [[Israelische Siedlung|Israelischen Siedlungen]] etwa 7,3 Millionen Menschen. Es gibt 71 Städte (einschließlich dreier Städte im Westjordanland) und hunderte kleinere Ortschaften. Der Stadtstatus wird vom israelischen Innenminister an sich bewerbende Ortschaften vergeben, die normalerweise mehr als 20.000 Einwohner zählen. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Status vor Erreichen dieser Zahl vergeben wird. Im Westjordanland gibt es (Schätzung aus dem Jahre 2002) 242 israelische Ortschaften, auf den Golanhöhen 42 und in Ostjerusalem 29 israelische Viertel.<br /> <br /> Größere Städte sind [[Jerusalem]] (718.000 Einwohner), [[Tel Aviv]] (390.300), [[Haifa]] (269.300), [[Rischon leTzion]] (217.500), [[Aschdod]] (200.800) und [[Be'er Scheva]] (184.800).<br /> <br /> Eine israelische Besonderheit sind die [[Kibbuz]]im und [[Moschaw]]im. Es handelt sich dabei um Ortschaften mit einer sozialistisch-kollektiven bzw. genossenschaftlichen Verfassung. Im Laufe der Zeit hat aber der Grad der genossenschaftlichen Zusammenarbeit abgenommen und wurde teilweise ganz abgeschafft.<br /> <br /> In Jerusalem, Haifa, [[Nazaret]] und [[Akkon|Akko]] lebt die arabische und jüdische Bevölkerung eng zusammen. Rein palästinensische Städte sind vor allem im Gazastreifen und Westjordanland zu finden: [[Gaza (Stadt)|Gaza]], [[Jericho]], [[Betlehem]] sind Teil der palästinensischen Autonomie. Auch im israelischen Kernland gibt es allerdings reine arabische Orte, wobei dies eher Dörfer sind.<br /> <br /> == Tierwelt ==<br /> [[Datei:Persian Fallow Deer 1.jpg|thumb|Mesopotamischer Damhirsch im Wildpark [[Chai Bar Karmel]]]]<br /> Durch seine Lage zwischen Wüsten und Mediterranen Wäldern hatte Israel ursprünglich eine sehr reiche Tierwelt. Heute sind allerdings viele der [[Tiere in der Bibel|in der Bibel genannten Tierarten]], wie etwa der Löwe und das Nilkrokodil ausgerottet. Unter den Großtieren konnte sich beispielsweise der Nubische Steinbock halten. Einige Exemplare des seltenen Arabischen Leoparden halten sich noch in der [[Judäa|Judäischen]] Wüste und der [[Negev]]&lt;ref&gt;Inbar Perez, Eli Geffen and Ofer Mokady: ''Critically Endangered Arabian leopards Panthera pardus nimr in Israel: estimating population parameters using molecular scatology.'' Oryx (2006), 40:3:295-301 [http://journals.cambridge.org/action/displayAbstract?fromPage=online&amp;aid=467935%20 online]&lt;/ref&gt;. Mittlerweile wurden in den Wüstengebieten der Avara und Negev auch Arabische Oryxantilopen und Halbesel wiederangesiedelt, die im Wildpark von [[Chai Bar Jotvata]] gezüchtet werden. Im Norden gibt es mit [[Chai Bar Karmel]] einen ähnlichen Wildpark, in dem die Arten der mediterranen Klimazonen, wie Mesopotamische Damhirsche und Wildschafe gezüchtet werden.<br /> <br /> == Bevölkerung ==<br /> === Bevölkerungsgruppen ===<br /> <br /> Mit seinen rund 7,6 Millionen Einwohnern (2010)&lt;ref name=&quot;Bevölkerungszahl&quot; /&gt; gehört Israel zu den kleineren Staaten der Welt ([[Liste unabhängiger Staaten nach Einwohnerzahl|76. Stelle]]). In Flächengröße und Bevölkerungsdichte lässt es sich mit dem deutschen [[Land (Deutschland)|Land]] [[Hessen]] vergleichen.<br /> <br /> Etwa 91 Prozent der israelischen Bevölkerung lebt in Städten. Die israelische Gesellschaft ist geprägt vom [[Judentum]] und der [[Westliche Welt|westlichen]] [[Moderne]], aber auch von anderen Religionen und Kulturen des Nahen Ostens. Die Staatsangehörigkeit wird durch Geburt oder Einbürgerung erworben.&lt;ref&gt;[http://www.israswiss.ch/israswiss/staatsbuerger/index.html israswiss.ch]&lt;/ref&gt; Durch das [[Rückkehrgesetz]] können grundsätzlich alle Juden, die nach Israel einwandern, die israelische Staatsbürgerschaft erlangen. Doppelte Staatsangehörigkeit ist möglich.<br /> <br /> ==== Jüdische Bevölkerung ====<br /> <br /> In offiziellen Statistiken wird vorrangig zwischen Juden und [[Goi (Nichtjude)|Nichtjuden]] unterschieden. Im Jahre 2001 waren 81 Prozent der israelischen Bevölkerung jüdischen Ursprungs (in dieser Rechnung ist nicht die Bevölkerung der besetzten Gebiete enthalten), heute wird von 76,7 % ausgegangen. Derzeit leben rund 200.000 Juden in Siedlungen im Westjordanland.<br /> <br /> Die jüdische Bevölkerung gliedert sich in<br /> * [[Watikim]], das sind Bewohner des [[Jischuw]], der alten jüdischen Siedlung, und solche, die vor der Staatsgründung eingewandert sind<br /> * [[Alija|Olim]], nach der Staatsgründung Eingewanderte<br /> * [[Tzabar]]im, nach Staatsgründung im Land Geborene<br /> <br /> Unter der jüdischen israelischen Bevölkerung haben 26 Prozent wenigstens einen in Israel geborenen Elternteil, 37 Prozent sind Israelis der ersten Generation, 34,8 Prozent sind Einwanderer und deren direkte Nachkommen aus Europa und Nordamerika und 25,3 Prozent sind Einwanderer und deren Nachkommen aus Asien oder Afrika, hauptsächlich aus den muslimischen Ländern.&lt;ref&gt;[http://www.cbs.gov.il/shnaton53/st02_21x.pdf Statistik: Einwohner Israels nach Herkunft und Alter 2001] (PDF)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nach der [[Geschichte der Sowjetunion#Auflösung der Sowjetunion|Auflösung der Sowjetunion]] sind über eine Million jüdische Einwanderer ins Land gekommen (ein Sechstel der Bevölkerung), davon alleine in der Zeit von 1989 bis 1999 mehr als 750.000.<br /> <br /> ==== Arabische Minderheit ====<br /> <br /> 20,1 % der israelischen Bevölkerung sind [[Israelische Araber|arabischer]] Herkunft (2008). Zu ihnen zählen unter anderem etwa 170.000 [[Beduinen]], von denen etwa die Hälfte sesshaft ist. Andere leben traditionellerweise [[Nomade|nomadisch]], halten sich jedoch meist in denselben Gebieten auf.<br /> <br /> ==== Andere Minderheiten ====<br /> <br /> 322.000 Einwohner (4,4 Prozent) sind Einwanderer nichtjüdischer Herkunft. Weitere kleinere Minderheiten sind die [[Drusen]] (1,5 Prozent), eine sehr kleine [[Armenier|armenische]] Gemeinde, die [[Bahai]]&amp;nbsp;– welche sich nicht nur als eigene Religionsgemeinschaft (s. Abschnitt [[#Religionen|Religionen]]), sondern auch als vollständig eigene Bevölkerungsgruppe bezeichnen –, die [[Nusairier|Alawiten]], die [[Ahmadiyya|Ahmadi]] und zwei Dörfer mit [[Tscherkessen]].<br /> <br /> Laut einem Armeereport der [[Israelische Streitkräfte|IDF]] lebten am 30. Juni 2009 über 300.000 israelische Bürger in [[Israelische Siedlung|Siedlungen]] im [[Westjordanland]].&lt;ref name=settlers-westbank&gt;{{cite news |url=http://www.haaretz.com/print-edition/news/idf-more-than-300-000-settlers-live-in-west-bank-1.280778 |title=IDF: More than 300,000 settlers live in West Bank |publisher=[[Haaretz]] |date=2009-07-27 |accessdate=2010-09-04}}&lt;/ref&gt; Insgesamt leben im Westjordanland und [[Ostjerusalem]] fast 500.000 jüdische Israelis.&lt;ref&gt;{{cite news |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8379868.stm |title=Palestinians shun Israeli settlement restriction plan |publisher=[[BBC News]] |date=2009-11-25 |accessdate=2010-09-04}}&lt;/ref&gt; Bis August 2005 lebten ungefähr 7.500 Israelis in den Siedlungen des [[Gazastreifen]]s.<br /> <br /> === Amtssprachen ===<br /> <br /> [[Amtssprache]]n waren neben Englisch bereits in der Mandatszeit [[Arabische Sprache|Arabisch]] und [[Hebräische Sprache|Hebräisch]]. Die Ende des 19. Jahrhunderts wiederbelebte hebräische Sprache wird heute von der Mehrheit der Israelis gesprochen. Arabisch ist daneben die Muttersprache von etwa einer Million arabischer und drusischer Staatsbürger Israels. An arabischen Schulen in Israel wird auf Arabisch gelehrt. An hebräischen Schulen wird Arabisch neben Englisch als zweite Fremdsprache angeboten. Alle Rechtstexte liegen auf Hebräisch und Arabisch vor.<br /> <br /> === Lebenserwartung und Kinderzahl ===<br /> <br /> Die [[Lebenserwartung]] in Israel gehört zu den höchsten der Welt und beträgt für Frauen 80,9 Jahre und für Männer 76,7 Jahre. Die [[Zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer|Fertilitätsrate]] von 2,41 in Israel ist die höchste unter den Industriestaaten.<br /> <br /> === Religionen ===<br /> → : ''Hauptartikel: [[Religionen in Israel]]''<br /> Die [[Israelische Unabhängigkeitserklärung|Unabhängigkeitserklärung]] des Staates Israel garantiert religiöse Freiheit und macht Religionsausübung und Glaubenszugehörigkeit zur Sache der persönlichen Entscheidung. Die Religionsgemeinschaften verwalten ihre eigenen heiligen Stätten selbst. Gesetzliche Regelungen garantieren den freien Zugang und schützen vor Entweihungen.<br /> <br /> [[Datei:Jerusalem Dome of the rock BW 1.JPG|miniatur|Der [[Tempelberg]] mit dem [[Felsendom]] in Jerusalem]]<br /> [[Datei:Israel - Haifa - Bahai Gardens 004.jpg|miniatur|[[Bahai]]-Gärten in [[Haifa]]]]<br /> 76,7 Prozent der Bevölkerung Israels gehören der [[Jüdische Religion|jüdischen Religion]] an. Damit ist Israel der einzige Staat der Welt, in dem Juden die Mehrheit der Einwohner darstellen. Die 5,4 Millionen Juden lassen sich in fünf Gruppen einteilen:<br /> * 6 Prozent bezeichnen sich als ''Ultraorthodoxe Juden'', davon u.a die ''[[Ultraorthodoxes Judentum|Charedim]]'', die ''Litauer'' und die ''Orientalen'',<br /> * 9 bis 10 Prozent als ''orthodox'',<br /> * 13 Prozent als ''traditionell-religiös'',<br /> * 28 Prozent bezeichnen sich selbst als ''Traditionalisten'' (die sich nicht strikt an das jüdische religiöse Gesetz, die [[Halacha]] halten),<br /> * 43 Prozent als ''säkular''.<br /> <br /> Die Säkularen erfüllen wenige oder keine religiösen Gesetze, die Ultra-Orthodoxen so viele wie möglich.<br /> <br /> [[Israelische Araber]] stellen etwa 18 Prozent der israelischen Bevölkerung. Innerhalb dieser Gruppe befindet sich die Minderheit von 10 Prozent [[Arabische Christen|arabischer Christen]] (siehe nächster Absatz). Die Mehrheit israelischer Araber sind [[Sunniten|sunnitische Muslime]] (etwa 14,6 Prozent der Gesamtbevölkerung des Staates Israel).&lt;ref&gt;[http://www.cbs.gov.il/shnaton53/st02_01.pdf Statistik: Einwohner Israels nach Religionen 1948-2001] (PDF)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Etwa 2,1 Prozent der Bevölkerung sind [[Christentum|Christen]]. Die Zahl der nicht-arabischen Christen beträgt 25.400 und die der arabischen Christen 113.100. Von den zusammen 138.500 Christen sind circa 75.000 Katholiken.<br /> <br /> In Israel leben auch etwa 25.000 [[Karäer]] (2002); dort werden sie als nichtreligiöse Juden eingestuft. Außerhalb Israels wird die Zahl der Karäer auf 20.000 geschätzt. Die weltweit einzige Gemeinde von [[Samaritaner]]n ist aufgeteilt zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten (ca. 800).<br /> <br /> Schätzungsweise 6000 bis 15'000 Menschen sind sogenannte [[messianische Juden]], welche gewisse jüdisch-religiöse Elemente übernommen haben, jedoch [[Jesus von Nazaret]] als Messias ansehen und daher dem Christentum, und nicht dem Judentum, zugerechnet werden.<br /> <br /> Schließlich leben die einigen hundert [[Bahai]] in Haifa und Umgebung, wo sich einige ihrer zentralen Heiligtümer befinden, die das [[Bahai-Weltzentrum]] bilden, welches 2008 von der [[UNESCO]] zum [[Weltkulturerbe]] ernannt wurde.&lt;ref&gt;[http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1877489 sz-online.de: Unesco erkennt 27 Stätten neu als Welterbe an]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> <br /> : ''Hauptartikel: [[Jüdische Geschichte]], [[Geschichte Israels]] und [[Geschichte des Staates Israel]]''<br /> <br /> === Vorgeschichte ===<br /> ==== Entwicklung bis zum 20. Jahrhundert ====<br /> [[Datei:Theodor Herzl.jpg|left|miniatur|[[Theodor Herzl]] hatte 1896 die Vision eines Judenstaates]]<br /> [[Datei:Altneuland02.gif|miniatur|[[Altneuland]] 104 (Heft 11, Seite 339; aus 1904), jüdische Einwohnerzahl landwirtschaftlicher Siedlungen im Jahre 1898]]<br /> Die ersten archäologisch nachgewiesenen Spuren einer ''früh-'' oder ''protoisraelitischen'' Besiedlung der [[Palästina (Region)|Region Palästina]] gehen auf die Zeit zwischen dem 12. und dem 11. Jahrhundert v.&amp;nbsp;Chr. zurück (vgl. [[Landnahme Kanaans]]). Jerusalem wird nach biblischer Überlieferung etwa 1000 v.&amp;nbsp;Chr. als Hauptstadt von [[David (Israel)|Davids]] [[Königreich Israel]] gegründet; dieses zerfällt nach dem Tod seines Thronfolgers [[Salomo]] in zwei Reiche. Das [[Nordreich Israel]] geht 722&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. im Kampf gegen die [[Assyrer]] unter, das [[Juda (Reich)|Südreich Juda]] wird 587&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. von [[Babylon]] erobert. Das Land wird in weiterer Folge Teil des [[Perserreich]]s, dann des Reiches von [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]], zuletzt des Reichs der [[Seleukidenreich|Seleukiden]].<br /> <br /> Der Aufstand der [[Makkabäer]] 165&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. bringt Israel noch einmal für etwa 100 Jahre staatliche Unabhängigkeit. 63&amp;nbsp;v.&amp;nbsp;Chr. beginnt die Zeit der [[Römisches Reich|römischen]] Oberherrschaft. Die Römer gliedern das Gebiet in zwei Provinzen auf: [[Syria]] im Norden, [[Judäa]] im Süden. 70&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;Chr. werden Jerusalem und der [[Israelitischer Tempel|Tempel]] vollkommen zerstört. Der letzte jüdische Aufstand in Israel gegen die römische Herrschaft ([[Bar-Kochba-Aufstand]]) wird 135&amp;nbsp;n.&amp;nbsp;Chr. niedergeschlagen. Die Juden werden über die ganze Welt verstreut ([[Jüdische Diaspora|Diaspora]]).<br /> <br /> Das Land selbst wird seitdem „Palästina“ genannt. Diesen Namen, der auf das seinerzeit bereits verschwundene Volk der [[Philister]] zurückgeht, erhielt das Land aufgrund eines Erlasses von Kaiser [[Hadrian (Kaiser)|Hadrian]], um die Erinnerung an die judäischen Bewohner zu tilgen, deren Aufstand er niederschlug. Von 636 bis 1099 folgt die arabische Herrschaft. Seit dieser Zeit wird Palästina mehrheitlich von [[Araber]]n bewohnt. Die [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] regieren von 1099 bis 1291 das Land unter dem Namen „Lateinisches [[Königreich Jerusalem]]“. Es folgen die [[Mamluken]] von 1291 bis 1517 und dann die [[Osmanisches Reich|Osmanische Herrschaft]] von 1517 bis 1918. Keine dieser Obrigkeiten hatte für Palästina eine eigene Verwaltung vorgesehen oder das Gebiet als selbstständige geografische Einheit betrachtet. Auch für die Osmanen ist die Region ein Teil Syriens, wohl auf die römische Bezeichnung Syria zurückgehend. Das Land wird in drei [[Distrikt]]e eingeteilt.<br /> <br /> Während der osmanischen Herrschaft ist Palästina nur dünn bevölkert und stagniert wirtschaftlich. Von der Ankunft der ersten jüdischen Einwanderer in den Achtzigerjahren des 19.&amp;nbsp;Jahrhunderts gehen Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes aus. In den folgenden Jahrzehnten wandern&amp;nbsp;– auch deshalb&amp;nbsp;– viele weitere Menschen, Juden wie Araber, in Palästina ein.<br /> <br /> Die erste Masseneinwanderung ([[Alija]]) von Juden nach Palästina erfolgt um 1882. Diese Einwanderer waren in erster Linie Juden, die vor politischer und religiöser Unterdrückung aus ihren Herkunftsländern geflohen waren. [[Theodor Herzl]] beruft 1897 den ersten Zionistenkongress in [[Basel]] ein und legt damit einen wichtigen Grundstein für die spätere Gründung eines jüdischen Staates. Erst bei der zweiten Einwanderungswelle spielte der Gedanke des [[Zionismus]] eine Rolle.<br /> <br /> Nach Angaben der „Jewish Colonization Association“ für das Jahr 1903 lebten im Jahre 1898 5.200 Juden in Palästina in landwirtschaftlichen Mustersiedlungen.&lt;ref&gt;''Altneuland.'' Berlin 1.1904,11, S.339.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im religiösen und historischen Bewusstsein der Juden (und in abgeschwächter Weise im Bewusstsein des [[Okzident]]s) war Israel immer das „Heilige Land“ geblieben, das mit der [[Bibel]] und der Geschichte des jüdischen Volkes verbunden ist. Die Bedürfnisse der arabischen Bevölkerung spielten in dieser Tradition kaum eine Rolle. Führende Zionisten waren sich der Problematik allerdings bewusst und strebten neben einer internationalen Legitimation, die zweifellos von der Denkweise des [[Kolonialismus]] geprägt war, auch eine Einigung mit den Arabern an.<br /> <br /> Zwischen 1904 und 1914 erfolgt die zweite Alija. Die Juden litten in einigen Ländern Europas bereits vor dem Ersten Weltkrieg stark unter Repressalien. Einige hielten die Region für sicherer als Europa. Bereits im Jahre 1909 wird [[Tel Aviv-Jaffa|Tel Aviv]] gegründet, die erste moderne jüdische Stadt.<br /> <br /> ==== Mandatszeit und Teilung ====<br /> [[Datei:Jewish Settlements in Palestine 1947 ammended.png|left|miniatur|Jüdische Siedlungen von 1947]]<br /> [[Datei:UN Partition Plan For Palestine 1947.png|miniatur|Teilungsplan der UN von 1947]]<br /> <br /> Durch den Sieg der Briten im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wird 1917 die osmanische Herrschaft beendet. 1922 überträgt der [[Völkerbund]] auf der Friedenskonferenz von [[Paris]] [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Großbritannien]] das [[Völkerbundsmandat für Palästina|Mandat für Palästina]] mit dem Gebiet, das heute gemeinsam von Israel und Jordanien eingenommen wird. Zu den Mandatsbedingungen gehört, dass die Briten die Verwirklichung der [[Balfour-Deklaration]] ermöglichen sollen, in der sie am 2. November 1917 die „Gründung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk“ versprochen haben, deren Grenzen jedoch nicht bestimmt waren. Hierzu wird die Mandatsmacht aufgefordert, die jüdische Einwanderung zu ermöglichen, diese jüdischen Einwanderer geschlossen anzusiedeln und hierfür auch das ehemalige osmanische Staatsland zu verwenden. Es sollte dabei ausdrücklich dafür Sorge getragen werden, dass „nichts getan werden soll, was die bürgerlichen und die religiösen Rechte bestehender nichtjüdischer Gemeinschaften in Palästina oder die Rechte und die politische Stellung, deren sich die Juden in irgendeinem anderen Lande erfreuen, präjudizieren könnte“.<br /> <br /> Im Juli 1922 teilen die Briten Palästina in zwei Verwaltungsbezirke. Juden ist es im Folgenden nur noch erlaubt, sich westlich des Jordan anzusiedeln, also in 22 % des Gesamtareals. Dies machte die Hoffnungen nach einem Israel in den Grenzen der Zeit des Königs David und Salomon zunichte. Im östlichen Teil, der [[Transjordanien]] genannt wird (das heutige Jordanien), setzen die Briten einen [[Haschimiten|haschemitischen]] Herrscher namens [[Abdallah ibn Husain I. (Jordanien)|Abdullah]] ein, der von der arabischen Halbinsel vertrieben worden war.<br /> <br /> Zwischen 1924 und 1932 folgte die vierte Alija und von 1933 bis 1939 die fünfte, wodurch die jüdische Bevölkerung in Palästina stark wuchs. Zunächst wurden Transjordanien und Palästina noch als Verwaltungseinheit mit einheitlichen Mandatsgesetzen, der gleichen Währung und gleichen Mandatspässen betrachtet (''siehe auch:'' [[Weißbuch von 1939]]). Mit der Unabhängigkeit Transjordaniens im Jahre 1946 war das Palästina der britischen Mandatszeit allerdings endgültig geteilt.<br /> <br /> Bereits 1937 legt die britische [[Peel-Kommission]] einen Teilungsplan vor. Gemäß der prozentualen Bevölkerungsverteilung sieht dieser Galiläa und einen Küstenstreifen als israelischen und den größeren Rest als arabischen Teil vor. Die neu eingewanderten Juden sind sofort begeistert, die hiesig stämmigen Araber reagieren ablehnend. Der Plan scheitert.<br /> <br /> Die deutsche Orientpolitik erlebte nach der anfänglichen Förderung der jüdischen Emigration nach Palästina eine schleichende Prioritätenverschiebung und mündete schließlich in der Verbrüderung mit arabischen Nationalisten im gemeinsamen Kampf gegen die britisch-jüdische Macht. 1941 wurde der bedeutendste Kollaborateur, der Mufti von Jerusalem, [[Mohammed Amin al-Husseini|Amin al-Husseini]] und einflussreicher Führer der arabischen Nationalbewegung, von [[Adolf Hitler]] in Berlin empfangen. Von Berlin aus plante al-Husseini zusammen mit [[Adolf Eichmann]] die Ermordung der im arabischen Raum lebenden Juden.&lt;ref&gt;[http://www.uni-stuttgart.de/hing/lb/lbrez_motadel.html ''Halbmond und Hakenkreuz – Hitlers Pläne im Nahen Osten''.] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]]'', 21. Februar 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 29. November 1947 stimmt die [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] mit Zweidrittelmehrheit für den Teilungsplan, der Westpalästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat teilen soll.<br /> <br /> Mit dem Ziel, tatsächlich einen unabhängigen jüdischen Staat zu gründen und den Überlebenden des [[Holocaust]]s eine Heimat zu schaffen, akzeptiert die jüdische Bevölkerung den Plan. Die Araber lehnen den Plan dagegen ab, da sie die jüdische Präsenz in der Region als Provokation empfinden. Vor allem meinen sie, die UNO drücke ihnen ein Mandat auf, ohne ihre Interessen zu wahren. Sie lehnen in der Folge das [[Existenzrecht Israels]] ab, was noch bis zum heutigen Tag Folgen für die Region hat.<br /> <br /> Kurz darauf beginnt im Zusammenhang mit dem Angriff der arabischen Staaten auf den neuen Staat Israel die Flucht bzw. Vertreibung der arabischen Bevölkerung aus den nun Israel zugeteilten Gebieten, teilweise begleitet von der Zerstörung ihrer Dörfer, Bauten und Dokumente. Oft ging damit der Nachweis der Existenz der palästinensischen Bevölkerung und somit ihres Rechtanspruchs verloren.<br /> <br /> ''Siehe auch: [[Geschichte der jüdischen Streitkräfte in Palästina]] für die Zeit vor der Staatsgründung.''<br /> <br /> [[Datei:Declaration of State of Israel 1948.jpg|miniatur|[[David Ben Gurion]] proklamiert 1948 den Staat Israel]]<br /> <br /> === Gründung des Staates Israel ===<br /> <br /> Da das britische Mandat für Palästina am 14. Mai 1948, einem Freitag, um Mitternacht enden sollte, versammelte sich der Jüdische Nationalrat im [[Tel Aviv Museum of Art|Stadtmuseum]] von Tel Aviv um 16 Uhr noch vor Sonnenuntergang und damit vor Beginn des [[Sabbat]]. Unter einem Porträt des Begründers der zionistischen Bewegung, Theodor Herzl, verlas David Ben Gurion die [[Israelische Unabhängigkeitserklärung|Unabhängigkeitserklärung]]. Die Errichtung des Staates Israel erfolge demnach kraft des ''„natürlichen und historischen Rechts des jüdischen Volkes und aufgrund des Beschlusses der UNO-Vollversammlung“''. Elf Minuten später erkannten die Vereinigten Staaten von Amerika durch [[Präsident der Vereinigten Staaten|US-Präsident]] [[Harry S. Truman]] den neuen Staat an, die Sowjetunion folgte am 16. Mai.<br /> <br /> Der Jahrestag der Staatsgründung, [[Jom haAtzma'ut]], wird nach [[Jüdischer Kalender|jüdischem Kalender]] am 5. Ijjar gefeiert.<br /> <br /> === Nach der Unabhängigkeit ===<br /> ==== Der 1. Arabisch-Israelische Krieg ====<br /> [[Datei:Golda Meir 03265u.jpg|miniatur|[[Golda Meir]], Premierministerin des Landes von 1969 bis 1974]]<br /> [[Datei:Yitzak Rabin PD.jpg|miniatur|Der Friedensnobelpreisträger und Premierminister [[Jitzchak Rabin]] wurde 1995 Opfer eines Attentats]]<br /> <br /> Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, [[Saudi-Arabien]], Jordanien, Libanon, [[Irak]] und Syrien dem neuen Staat den Krieg. Es folgte der [[Palästinakrieg|Israelische Unabhängigkeitskrieg]] (1. Arabischer-Israelischer-Krieg), der von Mai 1948 bis Juli 1949 dauerte und der Israel gegenüber dem Teilungsplan erhebliche Gebietsgewinne&amp;nbsp;– vor allem im westlichen Galiläa um [[Akkon|Akko]] und im nördlichen Negev&amp;nbsp;– brachte. 1949 wurde mit den arabischen Angreifern jeweils ein [[Waffenstillstandsabkommen von 1949|Waffenstillstandsabkommen]] unterzeichnet. Der Irak zog sich ohne ein solches Abkommen aus dem Westjordanland zurück. Die nach dem Teilungsplan für die Palästinenser vorgesehenen Gebiete gelangten unter jordanische ([[Westjordanland]] einschließlich [[Ostjerusalem]]) beziehungsweise ägyptische Verwaltung (Gazastreifen).<br /> <br /> Nach der Nationalisierung des [[Sueskanal]]s, die [[Ägypten]] gegen bestehendes Recht durchführte, beschlossen Frankreich, Großbritannien und Israel 1956 die [[Sueskrise|Sues-Kampagne]]. Nach einem israelischen Angriff sollten die beiden ehemaligen Großmächte als scheinbar neutrale Kräfte intervenieren und das Kanalgebiet besetzen. Am 29. Oktober 1956 stießen israelische Truppen in den Gazastreifen und den Sinai vor und am 5. November begannen die europäischen Truppen zu landen, doch die Kampagne musste beendet werden. Unter dem Druck der Vereinigten Staaten und der UNO zogen sich die drei Angreifer bis zum März 1957 aus den besetzten Gebieten zurück. Allerdings wurde die israelisch-ägyptische Grenze in der Folge durch UN-Friedenstruppen gesichert und der Zugang zum Golf von Akaba war frei für die israelische Schifffahrt zum israelischen Hafen von Eilat. Die USA verpflichteten sich gegenüber Israel, diesen internationalen Wasserweg offen zu halten.<br /> <br /> ==== Der Sechstagekrieg ====<br /> → ''Hauptartikel: [[Sechstagekrieg]]''<br /> <br /> Die Ausgangslage: 1966 war die Zahl der Übergriffe arabischer Terroristen auf 41 gestiegen, und schon in den ersten vier Monaten des Jahres 1967 kam es zu 37 Angriffen.&lt;ref&gt;Netanel Lorch: ''One Long War''. Keter, Jerusalem 1976, S. 110.&lt;/ref&gt; Ägyptische Streitkräfte besetzten am 15. Mai 1967 (dem Jahrestag der israelischen Unabhängigkeitserklärung) die demilitarisierte Zone des Sinai. Unterstützt wurden sie dabei von exil-palästinensischen Kampfeinheiten. Am 16. Mai forderte der ägyptische Staatspräsident [[Gamal Abdel Nasser]] die seit 1956 stationierten UN-Truppen auf, das Grenzgebiet zu Israel zu verlassen. Am 18. Mai bereiteten sich die syrischen Truppen auf Kampfhandlungen auf den Golanhöhen vor und der UNO-Generalsekretär Sithu U Thant kam Nassers Forderung widerstandslos nach und zog die UN-Truppen ab.<br /> Radio Kairo meldete am 18. Mai: ''„Ab heute gibt es keine internationalen Friedenstruppen mehr, die Israel beschützen. Unsere Geduld ist zu Ende. Wir werden uns nicht mehr bei den Vereinten Nationen über Israel beklagen. Ab jetzt herrscht der totale Krieg gegen Israel, und er wird zur Auslöschung des Zionismus führen“''&lt;ref name=&quot;Leibler&quot;&gt;Isi Leibler: ''The Case For Israel''. Australia: The Globe Press 1972&lt;/ref&gt; und aus Syrien hieß es am 20. Mai vom syrischen Verteidigungsministers Hafez Assad: ''„Unsere Streitkräfte sind absolut gerüstet, nicht nur die Aggression zurückzuschlagen, sondern auch einen Befreiungsschlag zu starten und die zionistische Präsenz aus unserer arabischen Heimat hinauszusprengen. Die syrische Armee, den Finger am Abzug, ist sich einig … als Militär bin ich der festen Überzeugung, dass die Zeit gekommen ist, in eine Vernichtungsschlacht hineinzugehen.“''<br /> Am 22. Mai sperrte die ägyptische Armee die [[Straße von Tiran]] (dem Zugang zum Golf von Akaba) erneut für die israelische Schifffahrt.<br /> Am 30. Mai schloss auch Jordanien mit Ägypten einen Militärpakt. Daraufhin kündete Nasser an: ''„Die Heere von Ägypten, Jordanien, Syrien und Libanon sind an den Grenzen Israels aufmarschiert … sie werden die Herausforderung annehmen. Hinter uns stehen die Armeen des Irak, Algeriens, Kuwaits, des Sudan und der gesamten arabischen Welt. Das wird die ganze Welt in Erstaunen versetzen. Heute wird sie erkennen, dass die Araber zum Kampf bereit sind. Die Stunde der Entscheidung ist da. Die Zeit der Erklärungen ist vorbei, die des Handelns gekommen.“''&lt;ref name=&quot;Leibler&quot; /&gt;<br /> Am 4. Juni trat der Irak dem Militärbündnis von Ägypten, Jordanien und Syrien bei und der irakische Präsident Abdur Rahman Aref kommentierte: ''„Die Existenz Israels ist ein Fehler, der korrigiert werden muss. Dies ist die Gelegenheit, die Schmach auszulöschen, die man uns seit 1948 angetan hat. Unser Ziel ist klar: Israel von der Landkarte wegzufegen.“''&lt;ref&gt;Friedrich Schreiber, Michael Wolffsohn: ''Nahost''. Leske + Budrich, Opladen 1993, S. 196&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 5. Juni 1967 begann der Sechstagekrieg. Israel kam dem sich abzeichnenden gemeinsamen Angriff Ägyptens, Syriens und Jordaniens durch einen [[Präventivschlag]] zuvor und kontrollierte nach dem militärischen Erfolg den [[Gaza-Streifen]] und die [[Sinai-Halbinsel]], das [[Westjordanland]] und [[Ost-Jerusalem]] und schließlich die [[Golanhöhen]]. Am 11. Juni wurde der Waffenstillstand unterzeichnet. Am 19. Juni beschloss das israelische Kabinett die Gebiete in Friedensverhandlungen zurückzugeben. Am 1. September verabschiedeten die arabischen Staaten die [[Khartum-Resolution]], worin festgelegt wurde, nicht mit Israel zu verhandeln. In der [[Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates|UN-Resolution 242]] des Sicherheitsrates vom 22. November 1967 wurde von Israel gefordert, sich aus Gebieten, die im Sechstagekrieg erobert worden waren, zurückzuziehen. Im Gegenzug sollte Israel territoriale Unversehrtheit garantiert werden.<br /> <br /> Mehr als 175.000 Palästinenser flohen aus ihrer Heimat. Nach dem Krieg begann Israel mit dem Bau von [[Israelische Siedlung|jüdischen Siedlungen]], um die strategische Tiefe Israels zu erhöhen und die Gebiete besser kontrollieren zu können.<br /> <br /> Zwischen 1968 und 1970 fand der „[[Abnutzungskrieg]]“ zwischen Israel und Ägypten statt. Von 1969 bis 1974 war [[Golda Meir]] die erste Ministerpräsidentin des Landes.<br /> <br /> ==== Der Jom-Kippur-Krieg ====<br /> 1973 an [[Jom Kippur]], dem jüdischen Versöhnungstag, folgte erneut ein Krieg, [[Jom-Kippur-Krieg]] genannt. Nach vorhergehender sowjetischer Rüstungshilfe griffen Ägypten und Syrien das Land an. Dieser Tag wurde von den Angreifern gewählt, da man glaubte, am höchsten jüdischen Feiertag, an dem das öffentliche Leben in Israel weitgehend stillsteht, erhebliche Erfolge erzielen zu können. Dies stellte sich jedoch als Trugschluss heraus&amp;nbsp;– Israel gelang es, die arabischen Armeen zu schlagen. Als Reaktion auf den verlorenen Krieg verringerten die arabischen Ölförderstaaten die Ölfördermenge drastisch, um so politischen Druck auszuüben.<br /> <br /> === Nach Beginn des Friedensprozesses ===<br /> Am 9. November 1977 verkündete der ägyptische Präsident [[Anwar as-Sadat]] im ägyptischen Parlament wie schon 1971 eine Friedensinitiative. Inwieweit dahinter von Anfang an ein wirklicher Wille zur Aussöhnung mit Israel stand oder lediglich das Ziel, den Suez-Kanal und den Sinai zurück zu erhalten, lässt sich nicht ganz nachvollziehen, da der 1971er Initiative der Überfall auf Israel (Jom-Kippur-Krieg) gefolgt war. Tatsache ist: Auf Präsident Saddats Initiative hin kam 1977 ein Friedensprozess in Gang und der [[Israelisch-ägyptischer Friedensvertrag|israelisch-ägyptische Friedensvertrag]] (''siehe auch'' [[Camp David I]]) wurde unterzeichnet, der unter anderem die Rückgabe des [[Sinai-Halbinsel|Sinai]] bis 1982 regelte.<br /> <br /> Schon direkt nach dem Sechstagekrieg 1967 wurde die israelische Gesetzgebung auch auf den besetzten Ostteil Jerusalems ausgeweitet. Am 30. Juli 1980 verabschiedete die [[Knesset]] das [[Jerusalemgesetz]] und erklärte damit Jerusalem zur ewigen und unteilbaren Hauptstadt Israels. Die Annexion Ostjerusalems wie auch die 1981 erfolgte Annektierung der [[Golanhöhen]] werden allerdings international nicht anerkannt und verurteilt.<br /> <br /> Im Juni 1981 griff Israel in den [[Erster Golfkrieg|irakisch-iranischen Konflikt]] ein: Israelische Flugzeuge bombardierten den Atomreaktor [[Osirak]] in der Nähe von [[Bagdad]] und zerstörten ihn (Operation Opera). Begründet wurde dieser Zwischenfall mit der atomaren Bedrohung Israels durch den Irak.<br /> <br /> Ab den 1980er Jahren nahmen die Spannungen zwischen Israelis und Palästinensern immer mehr zu. Im Jahre 1987 brachen gewalttätige Unruhen zwischen Palästinensern und Israelis aus, die so genannte [[Erste Intifada]]. Die Folgejahre standen im Zeichen dieser Auseinandersetzung, aber auch von Friedensverhandlungen, die zur Einführung einer palästinensischen Selbstverwaltung für die Gebiete des Gazastreifens und des Westjordanlandes führten. Zwischenzeitlichen Fortschritten standen Rückschritte und schwere Krisen&amp;nbsp;– zum Beispiel die Ermordung [[Jitzchak Rabin]]s durch einen jüdischen Extremisten sowie wiederholte [[Selbstmordattentat]]e palästinensischer Terroristen&amp;nbsp;– gegenüber. Den vorerst größten Stillstand erreichte der so genannte [[Oslo-Friedensprozess]], nachdem sich 2000 der israelische Ministerpräsident [[Ehud Barak]] und der [[Palästinensische Befreiungsorganisation|PLO]]-Chef [[Jassir Arafat]] in [[Camp David]] unter der Vermittlung des damaligen US-Präsidenten [[Bill Clinton]] nicht hatten einigen können. Strittige Punkte waren vor allem die Rückkehr der palästinensischen Flüchtlinge, die Teilung Jerusalems und die Aufgabe von Gebieten, die Israel im Sechstagekrieg erobert hatte. Auch relativ weitreichende Zugeständnisse der Israelis, wie der Verzicht auf 95 % der umstrittenen Gebiete, konnten ein Scheitern der Verhandlungen nicht verhindern.<br /> <br /> Bei der Beurteilung der Verhandlungen und der Gründe für deren Scheitern gibt es unterschiedliche, kontrovers diskutierte Ansichten (siehe [[Camp David II]]).<br /> <br /> Nur wenige Monate später, im September 2000, brach die [[Zweite Intifada|al-Aqsa-Intifada]] aus, in deren Verlauf die Friedensverhandlungen abgebrochen wurden. Palästinensische Selbstmordattentate und israelische Militäraktionen, wie der Einmarsch in arabische Städte, kosteten bis Anfang 2005 mehrere tausend Menschen beider Seiten das Leben. Mit dem Abkommen von [[Scharm El-Scheich]], das am 8. Februar 2005 von Ministerpräsident [[Ariel Scharon]], dem Chef der palästinensischen Autonomiebehörde [[Mahmud Abbas]], dem ägyptischen Präsidenten [[Muhammad Husni Mubarak|Husni Mubarak]] und König [[Abdullah II.]] von Jordanien unterzeichnet wurde, endete die al-Aqsa-Intifada.<br /> <br /> Nach dem Erfolg der radikalislamischen Terrororganisation und Partei [[Hamas]] bei den Parlamentswahlen in den [[Palästinensische Autonomiegebiete|palästinensischen Autonomiegebieten]] sowie der israelischen Partei Kadima zu den Wahlen zur [[Knesset]] 2006, aus denen [[Ehud Olmert]] als neuer Ministerpräsident hervorging, verschärfte sich die innenpolitische Lage in Israel dramatisch. Im Sommer 2006 eskalierte die Situation, als Israel auf die Entführung zweier israelischer Soldaten durch die Hamas mit Angriffen im Gazastreifen und Westjordanland reagierte. Mit der Solidarisierung der Hisbollah mit der Hamas durch die Entführung weiterer israelischer Soldaten begann der [[Libanonkrieg 2006|zweite Libanonkrieg]].<br /> <br /> Trotz der Benachteiligung von Christen in ihren nahezu seit 2000 Jahren bewohnten Siedlungsgebieten, rufen die Christen zur Solidarität mit dem Staat Israel auf. Dazu gehöre die Bereitschaft, dem bedrängten Staat auch dann beizustehen, wenn dies zu Problemen mit arabischen Ölländern führt.&lt;ref&gt;[[Evangelische Nachrichtenagentur Idea|IDEA (Nachrichtenagentur)]]: [http://www.idea.de/index.php?id=43 Christen rufen zur Solidarität mit Israel auf] 28. Januar 2007&lt;/ref&gt; Nach jahrelangen Hindernissen scheint die diplomatische Annäherung zwischen dem Vatikan und Israel konkreter zu werden. Streitpunkt ist ein altes Gesetz, das immer noch in Israel gültig ist und den Kirchen die Erlaubnis von Güterbesitz verweigert. Der Heilige Stuhl möchte seine historischen Besitztümer wieder zurück erhalten, die vom Staat „geraubt“ wurden. Dazu gehört beispielsweise das Pilgerhaus in der Meeresstadt [[Caesarea Maritima|Caesarea]].&lt;ref&gt;[[Radio Vatikan]]: [http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=115415 Pater David Jaeger optimistisch zu Gespräch mit Israel] 31. Januar 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Am 28. Dezember 2008 begann die israelische Armee mit der [[Operation Gegossenes Blei]] eine Reihe von schweren Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, nachdem von dort Kurzstreckenraketen auf israelische Siedlungen gefeuert worden waren. Am 3. Januar 2009 wurde die Operation zu einer Bodenoffensive ausgeweitet.<br /> <br /> Am 31. Mai 2010 kam es zum [[Ship-to-Gaza-Zwischenfall]], bei dem eine Anzahl Schiffe durch das israelische Militär abgefangen wurde, die die Seeblockade des [[Gazastreifen]]s durchbrechen wollten. Neun Aktivisten kamen dabei ums Leben. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel haben sich seitdem massiv verschlechtert. Schon vorher hatte sich die Türkei unter der Erdogan-Regierung von Israel entfernt, sich zum Fürsprecher der Hamas entwickelt und den Schulterschluss mit dem Iran gesucht, dessen Präsidenten er als den „besten Freund“ bezeichnete.&lt;ref&gt;[http://www.welt.de/debatte/article8015860/Israel-kann-nicht-auf-Fairness-zaehlen.html ''Israel kann nicht auf Fairness zählen''.] In: ''[[Die Welt]]''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Siehe auch: [[Nahostkonflikt]] und [[Israelisch-palästinensischer Konflikt (Chronologie)]]''<br /> <br /> == Politik ==<br /> [[Datei:Knesset building.jpg|miniatur|Die Knesset, das israelische [[Parlamentsgebäude]]]]<br /> <br /> → ''Hauptartikel: [[Politisches System Israels]]''<br /> <br /> Der Staat Israel ist eine parlamentarische [[Demokratie]] nach westlichem Vorbild. Er verfügt als einer von drei Staaten weltweit, neben dem Vereinigten Königreich und Neuseeland, über keine kodifizierte [[Verfassung]].&lt;ref&gt;vgl. Mustapha, Suleiman: [http://thestatesmanonline.com/pages/news_detail.php?newsid=3445&amp;section=1 ''Presidential system lacks accountability, says Asuma Banda''], in: [[The Statesman]], 15. Mai 2007. Abgerufen am 1. April 2010.&lt;/ref&gt; Das israelische Parlament, die Knesset, wurde am 25. Januar 1949 zum ersten Mal gewählt.<br /> Sie wählt den Staatschef, den [[Präsident von Israel|Präsidenten]] für eine siebenjährige Amtszeit.<br /> Der Präsident hat die Aufgabe, den Ministerpräsidenten zu ernennen. Der Ministerpräsident bildet die [[Exekutive]].<br /> <br /> Präsident ist seit 2007 [[Schimon Peres]], Nachfolger des wegen einer Affäre zurückgetretenen [[Mosche Katzaw]]. [[Ministerpräsident]] ist seit dem 31. März 2009 [[Benjamin Netanjahu]], der einer Koalition aus fünf Parteien vorsteht. Netanjahu, Vorsitzender des konservativen [[Likud]]-Blocks, löste [[Ehud Olmert]] von der [[Kadima]]-Partei als Premierminister ab, der nach Korruptionsvorwürfen seinen Rücktritt erklärt hatte. Bei den [[Israelische Parlamentswahlen 2009|vorgezogenen Parlamentswahlen]] wurde zwar Kadima die stärkste Partei in der Knesset, doch wurde angesichts der Mehrheit des konservativen Lagers im Parlament Netanjahu mit der Regierungsbildung beauftragt.<br /> <br /> === Parteien und politische Organisationen ===<br /> <br /> Israel besitzt ein Mehrparteiensystem. Traditionell stehen sich die zwei großen Parteien, der [[Konservatismus|konservative]] ''[[Likud]]''-Block und die eher links eingestellte ''[[Awoda]]''-Arbeitspartei, gegenüber.<br /> <br /> Entscheidend für die Mehrheitsbildung sind jedoch oft die kleineren Parteien, beispielsweise die religiöse ''Shas'', die russische Immigrantenpartei ''Jisra'el Beitenu'' oder die ''Nationalreligiöse Partei''. Die Stellung des Likud ist nun&amp;nbsp;– nach dem Austritt Scharons und der Gründung der Kadima&amp;nbsp;– anscheinend stark gefährdet. Likudchef ist der amtierende Ministerpräsident [[Benjamin Netanjahu]], durch seine Popularität konnte zumindest ein Teil der traditionellen Wählerschaft gehalten werden. Insgesamt führt die durch Einwanderung gewachsene Heterogenität der Bevölkerung aber zusehends zu einer Diversifizierung der Parteienlandschaft.<br /> <br /> Weitere Parteien sind die sozialdemokratische Partei [[Meretz-Jachad]], Nachfolgerin von [[Meretz]], [[Schinui]] (laizistisch) und die linke antizionistische Partei [[Chadasch]], zudem existieren mehrere u.&amp;nbsp;a. auch im israelischen Parlament vertretene arabische Parteien wie [[Balad (Israel)|Balad]] oder [[Vereinigte Arabische Liste|Ra’am]].<br /> <br /> Aus den stark [[Sozialismus|sozialistischen]] Anfängen des israelischen Staates erklärt sich die bedeutende Rolle, die die [[Histadrut]], der ''Allgemeine Verband der Arbeiter Israels'', im politischen Leben spielt.<br /> <br /> In Deutschland sind die bekanntesten Gruppen der israelischen [[Friedensbewegung]] [[Gusch Schalom]] und [[Peace Now]]. Daneben gibt es noch einige andere unabhängige Menschenrechtsorganisationen wie [[B’Tselem]] und [[Machsom Watch]] (Checkpoint Watch) sowie die [[Bürgerrecht]]sgruppe [[Icahd|ICAHD]].<br /> <br /> ''Siehe auch: [[Liste der israelischen Ministerpräsidenten]] und [[Kibbuz]]''<br /> <br /> === Außen- und Sicherheitspolitik ===<br /> →''Hauptartikel: [[Außenpolitik Israels]]''<br /> →''Siehe auch: [[Verhältnis zwischen Israel und Iran]] oder [[Verhältnis zwischen Irak und Israel]]''<br /> →''Siehe auch: [[Polizei (Israel)]]''<br /> <br /> Ziel der israelischen Außenpolitik ist die Lösung des Nahostkonflikts sowie die langfristige Verbesserung der Beziehung zu den arabischen Ländern, die daran anschließen soll. Israel hat sowohl [[Israelisch-ägyptischer Friedensvertrag|mit Ägypten]] als auch [[Israelisch-jordanischer Friedensvertrag|mit Jordanien]] einen Friedensvertrag unterzeichnet. Im Januar 2007 berichtete die israelische Zeitung [[Haaretz]] außerdem, dass es zwischen 2004 und 2006 mit Syrien geheime Friedensverhandlungen gegeben habe.&lt;ref&gt;[[n:Israelisch-syrische Geheimverhandlungen|''Israelisch-syrische Geheimverhandlungen''.]] In: ''[[Wikinews]]'', 20. Januar 2007&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Weiteres Ziel der israelischen Sicherheitspolitik ist die Migration möglichst vieler Juden, speziell derjenigen, die aus israelischer Sicht existentieller Bedrohung ausgesetzt sind. In mehreren spektakulären Aktionen hat Israel Juden, teilweise unter Zuhilfenahme des Militärs, nach Israel gebracht, selbst wenn diese nicht israelische [[Staatsbürgerschaft|Staatsbürger]] waren, beispielsweise die Evakuierung [[Äthiopische Juden|äthiopischer Juden]] während der Hungersnot in deren Land.<br /> <br /> Die [[Vereinigte Staaten|USA]] sind Israels wichtigster Verbündeter und gewähren ihm den Status eines „[[Major non-NATO ally|wichtigen Verbündeten außerhalb der NATO]]“. Dabei wird Israel gegenüber Jordanien und Ägypten, die ebenfalls mit den Vereinigten Staaten verbündet sind, bevorzugt behandelt. Dies betrifft beispielsweise den Zugang zu nachrichtendienstlichen Informationen oder Rüstungstechnologie.<br /> <br /> Kritiker der [[Außenpolitik der Vereinigten Staaten]] oder der Besetzung der palästinensischen Autonomiegebiete vermuten, dass eine unverhältnismäßige Einflussnahme proisraelischer Interessenvertretungen in den USA eine in eine andere Richtung gezielte Außenpolitik aktiv verhindern. So veröffentlichten [[John J. Mearsheimer]] und [[Stephen Walt]] im Jahre 2006 den Artikel [[The Israel Lobby and US Foreign Policy]], in dem sie das Ausmaß der Kooperation mit Israel als den amerikanischen Interessen zuwiderlaufend auffassten. Dies löste gerade in den Vereinigten Staaten eine kontroverse Debatte um den Wahrheitsgehalt des Papiers und um eine mögliche antisemitische Motivation der Autoren aus. Während eine genuin jüdische Einflussnahme auf die amerikanische Politik eine klassische These des modernen Antisemitismus ist, wird der unbestrittene Einfluss proisraelischer Interessengruppen meist auf einen [[Konservatismus|konservativen]], [[Christentum|christlich]]-[[Fundamentalismus|fundamentalistischen]] oder [[Evangelikalismus|evangelikalen]] Hintergrund zurückgeführt.<br /> <br /> Tatsächlich haben die USA ein weitreichendes eigenständiges Interesse an der Region und am Fortbestand Israels. So zählt Israel zu denjenigen Staaten, denen der [[Kongress der Vereinigten Staaten|Kongress]] im Rahmen des sogenannten ''[[Foreign Military Financing]]''-Programms militärische Entwicklungshilfe der höchsten Stufe bewilligt, die aber unter der Bedingung vergeben werden, dass das Nehmerland militärische Ausrüstung ausschließlich von amerikanischen Rüstungsfirmen beschafft. Darüber hinaus müssen die USA dem Weiterverkauf von Rüstungsgütern, die mit diesem Finanzierungsprogramm erworben wurden, in jedem Einzelfall zustimmen.<br /> <br /> Seit den 1950er Jahren leistet Israel Entwicklungspolitik in Afrika und mit weniger Aufwand auch in Asien. Treibende Kraft dahinter waren [[Golda Meir]] bzw. [[Mosche Scharet]]. Seit einigen Jahren sehen Journalisten und Politikwissenschaftler Anzeichen dafür, dass Israel vor allem in [[Afrika]] seine Interessen verstärkt wahrnimmt. So schreibt [[Peter Scholl-Latour]] in seinem Buch „Afrikanische Totenklage“, Israel bilde auf dem afrikanischen Kontinent sowohl [[nation]]ale als auch regierungsfeindliche Truppen in verschiedenen Ländern aus und unterstütze die Interessen seiner Firmen, um Anschluss im Wettbewerb zu [[Volksrepublik China|China]] und den USA zu halten. Ziel der Entwicklungspolitik war es, die Einkreisung durch feindliche arabische Staaten zu durchbrechen und die uneingeschränkte Unterstützung für die arabischen Länder durch schwarzafrikanische Nationen zu schwächen. Im Falle von Äthiopien hatte man auch Interesse daran, die Sicherheit der dortigen jüdischen Minderheit zu gewährleisten.<br /> <br /> Am 7. September 2010 vollzog Israel den Beitritt zur [[OECD]].&lt;ref&gt;[http://www.oecd.org/document/38/0,3343,en_2649_34487_45697574_1_1_1_1,00.html oecd.org: Israel's accession to the OECD] (Zugriff am 7. September 2010)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Militär ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Israelische Streitkräfte]]''<br /> <br /> [[Datei:Merkava4 MichaelMass01.jpg|miniatur|Der [[Merkava]] 4, Israels modernster [[Kampfpanzer]]]]<br /> [[Datei:F-16Isufa001.jpg|miniatur|[[F-16 Fighting Falcon|F-16]] in der ''Sufa''-Version.]]<br /> [[Datei:Dabur860r.jpg|miniatur|Patrouillenboot der Dabur-Klasse auf See.]]<br /> <br /> Die israelischen Streitkräfte ({{HeS|צבא ההגנה לישראל}} ''Tzwa haHagana leJisra'el'', kurz צה&quot;ל ''Tzahal'', oder [[Englische Sprache|engl.]] ''{{lang|en|Israel Defense Forces}}'', kurz ''IDF'') gelten als stärkste Streitmacht der Region. Die Personalstärke und die Anzahl der Waffensysteme unterliegen der Geheimhaltung. Schätzungen gehen von einem Personalstand von rund 176.500 Männern und Frauen (davon Heer: 133.000, Luftwaffe: 34.000, Marine: 9.500) aus, die im Verteidigungsfall auf über 600.000 verstärkt werden können.&lt;ref name=&quot;inss&quot;&gt;[http://www.inss.org.il/upload/(FILE)1206270841.pdf The Institute for National Security Studies]&lt;/ref&gt; Die militärische Bedrohung hat sich für Israel nach dem Ende des Kalten Krieges von [[Symmetrische Kriegführung|symmetrisch]] ausgerichteten Gegnern zu [[Asymmetrische Kriegführung|asymmetrisch kämpfenden]] palästinensischen und libanesischen Organisationen gewandelt.<br /> <br /> In Israel gilt eine [[Wehrpflicht]] von 36 Monaten für Männer und 24 Monaten für Frauen, von der ultraorthodoxe Juden, israelische Araber sowie alle nichtjüdischen, schwangeren oder verheirateten Frauen ausgenommen sind. Unter Ableistung eines zivilen [[Wehrersatzdienst|Ersatzdienst]] von ein bis zwei Jahren ist es allein Frauen gestattet, der Wehrpflicht aus Gewissensgründen nicht nachzukommen. Bei einer Wehrdienstverweigerung kann eine Haftstrafe erfolgen.&lt;ref&gt;[http://www.amnesty.de/jahresbericht/2009/israel-und-besetzte-palaestinensische-gebiete Amnesty International Report 2009 - ISRAEL UND BESETZTE PALÄSTINENSISCHE GEBIETE]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein Charakteristikum des israelischen Wehrsystems ist die internationale vergleichsweise hohe Einbindung seiner [[Reserve (Militärwesen)|Reservisten]], die aufgrund des regelmäßigen Reservedienstes (ein Monat pro Jahr bei [[Unteroffizier]]en und Mannschaften bis zur Vollendung des 42. Lebensjahres bzw. des 51. bei [[Offizier]]en, bei Frauen bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres) einen hohen Grad an Ausbildung und Verwendungsfähigkeit beibehalten. Die Streitkräfte führen auch in Kooperation mit den USA und anderen NATO-Ländern regelmäßig Übungen durch und schicken ihren Führungsnachwuchs häufig zur Ausbildung in diese Staaten.<br /> <br /> Das Rückgrat des [[Israelisches Heer|Heeres]] ist die Panzertruppe mit rund 1.500 modernen [[Kampfpanzer]]n des Typs [[Merkava]]. Darüber hinaus sind noch etwa 2000 ältere Modelle, v.&amp;nbsp;a. [[M60 (Kampfpanzer)|M60]] ''(Magach)'', überwiegend bei Reserveeinheiten, im Einsatz. Die [[Israelische Luftstreitkräfte|Luftstreitkräfte]] verfügen über ca. 500 Kampfflugzeuge und 200 Hubschrauber;&lt;ref name=&quot;inss&quot; /&gt; diese entstammen zwar fast ausschließlich US-amerikanischer Produktion, wurden jedoch oft bereits beim Bau oder nachträglich für die spezifischen Erfordernisse der israelischen Streitkräfte modifiziert. Die [[Israelische Marine]] verfügt u.&amp;nbsp;a. über rund 40 [[Patrouillenboot]]e, 10 Raketenboote, drei [[Korvette]]n und drei moderne [[U-Boot]]e der [[U-Boot-Klasse Dolphin|Dolphin-Klasse]]. Neben der amerikanischen ist oft auch die deutsche Rüstungsindustrie an der Entwicklung bzw. Lieferung von Waffen für Israel beteiligt&amp;nbsp;– etwa bei den Dolphin-U-Booten oder bei Komponenten für die Merkava-Panzer.&lt;ref&gt;[http://www.taz.de/pt/2006/07/31/a0161.1/textdruck ''Artikel über die deutschen Beiträge zur israelischen Rüstung''.] In: ''[[Die tageszeitung|taz]]'', 31. Juli 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Israel ist durch das [[Arrow-Rakete|Arrow]]-Raketenabwehrsystem (Version Arrow 2) vor [[Mittelstreckenrakete|Mittel-]] und [[Interkontinentalrakete]]n geschützt, verfügt jedoch zur Zeit gegen den Beschuss mit [[Qassam-Rakete]]n, die die [[Hamas]] vom [[Gazastreifen]] aus einsetzt, sowie die [[Katjuscha (Raketenwerfer)|Katjuscha-Raketen]] der [[Hizbollah]] aus dem [[Libanon|Südlibanon]] aufgrund ihrer kurzen Reichweite mit dementsprechender Flugzeit über kein technisches Abwehrmittel. Gegen diese Bedrohung durch Raketen mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern ist derzeit das Abwehrsystem [[Iron Dome]] in der Entwicklung, dessen Einsatzfähigkeit 2010 hergestellt werden soll.&lt;ref&gt;[http://www.haaretz.com/hasen/spages/999680.html Tageszeitung Haaretz vom 7. Juli 2008]&lt;/ref&gt; Gegen Raketen mit einer Reichweite zwischen 70 und 250 Kilometern ist ferner das Abwehrsystem [[David's Sling]] geplant.&lt;ref&gt;[http://www.raytheon.com/media/ausa07/docs/factsheets/stunner.pdf Raytheon/Rafael: Stunner - Terminal Missile Defense Interceptor]&lt;/ref&gt;&amp;nbsp;&lt;ref&gt;[http://missilemonitor.blogspot.com/2007/10/davids-sling.html Missile Monitor vom 14. Oktober 2007]&lt;/ref&gt; Zur Erhöhung des Schutzes gegen [[ballistische Rakete]]n ist seit kurzem die verbesserte PAC&amp;nbsp;3 Version des [[MIM-104 Patriot|Patriot-Flugabwehrsystem]] im Einsatz&lt;ref&gt;[http://mobiledevdesign.com/hardware_news/israel_tests_missile_0109/ mobiledevdesign.com]&lt;/ref&gt; und eine verbesserte Version von [[Arrow-Rakete|Arrow]] (Arrow&amp;nbsp;3) in der Entwicklung.&lt;ref&gt;[http://defense-update.com/newscast/0808/arrow-3.html defense-update.com]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Außerdem verfügt Israel seit 1991 über das [[MIM-104 Patriot|Patriot-Flugabwehrsystem]] (Version PAC 2) und bereits seit den 1960er Jahren über das [[MIM-23 HAWK|Hawk-Flugabwehrsystem]].&lt;ref name=&quot;inss&quot; /&gt; Diese beiden Systeme sind jedoch hauptsächlich zur Bekämpfung von Flugzeugen geeignet und verfügen über nur geringe bzw. keine Fähigkeiten zur Abwehr von Raketen.<br /> <br /> Israel hat den [[Atomwaffensperrvertrag]] nie unterzeichnet und verfügt nach allgemeiner Einschätzung seit den sechziger Jahren über [[Kernwaffe|Atomwaffen]]. In den siebziger Jahren gab es eine geheime gemeinsame Atomwaffenforschung mit [[Südafrika]]. Fachkreise gehen davon aus, dass Israel über rund 200 [[Kernwaffe|Kernsprengköpfe]] verfügt. Der israelische Atom-Techniker [[Mordechai Vanunu]] veröffentlichte etliche Einblicke in das israelische Kernwaffenprogramm, wofür er angeklagt und verurteilt wurde. Die offizielle Politik der Regierung ist, diese Frage nicht zu kommentieren, also den Besitz weder zuzugeben noch ihn abzustreiten (die so genannte Politik der „atomaren Zweideutigkeit“).&lt;ref&gt;[http://www.faz.net/s/RubBF7CD2794CEC4B87B47C719A68C59339/Doc~E1FCB83C598554D02AD28A5489810449B~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''Krisenherd Naher Osten Absichtsvoll zweideutig''] auf ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|faz.net]]''&lt;/ref&gt; Ein Interview im Dezember 2006, in dem Premierminister [[Ehud Olmert]] in einer Aufzählung von Atommächten neben Frankreich, den USA und Russland auch Israel nannte, wurde von der internationalen Presse als indirektes Eingeständnis für einen israelischen Atomwaffenbesitz und gleichzeitig als Drohung und Replik in Richtung [[Iran]] gewertet.&lt;ref&gt;{{Tagesschau|ID=meldung75448|Beschreibung=''Olmert soll über Atomwaffen aufklären''.|AlteURL=http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6186366_REF3,00.html}} In: ''[[Tagesschau (ARD)]]'', 13. Dezember 2006&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Siedlungspolitik ===<br /> : ''Hauptartikel: [[Israelische Siedlung]]''<br /> <br /> Die [[Israelische Siedlung|jüdischen Siedlungen]] wurden in den besetzten Gebieten errichtet und dürfen nur von jüdischen Israelis bewohnt werden. Laut einem Armeereport der [[Israelische Streitkräfte|IDF]] lebten am 30. Juni 2009 über 300.000 israelische Bürger in Siedlungen im Westjordanland&lt;ref name=settlers-westbank/&gt;; im Gaza-Streifen lebten bis zum August 2005 etwa 7.500 Israelis zwischen mehr als einer Million Palästinensern.<br /> [[Datei:Israelisettlementswestbank.jpg|miniatur|links|Israelische Siedlungen im seit 1967 okkupierten Westjordanland]]<br /> Die Siedlungen sind oft großzügig nach amerikanischem Vorbild gebaut. Die Siedlungen werden von einem massiven Sicherheitsapparat gegen Angriffe geschützt. Ein Netz von Spezialstraßen, die zunächst nur von israelischen Bürgern genutzt werden durften, bietet eine gute Verkehrs-Infrastruktur zwischen den Siedlungen und dem israelischen Territorium. Zugleich erschwert es die Entwicklung in den palästinensischen Autonomiegebieten. Die Bewegungsfreiheit der palästinensischen Bevölkerung wird innerhalb des besetzten Landes zusätzlich durch israelische Straßensperren und Kontrollposten eingeschränkt.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/ausland/special/259/171753/index.html/ausland/artikel/900/174379/article.html Tomas Avenarius: ''Nakba, die Katastrophe. Palästinenser und Israel.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 15. Mai 2008.&lt;/ref&gt; Ende 2009 verkündete der israelische [[Oberstes Gericht (Israel)|Oberste Gerichtshof]] ein Urteil, wonach die Autobahn 443 zwischen Tel Aviv und Jerusalem auch für Palästinenser freigegeben werden muss. Israelische [[Menschenrechtsorganisation]]en hatten zusammen mit palästinensischen Anwohnern gegen die Sperrung der Schnellstraße für Palästinenser geklagt. Den Militärs wurde eine Frist von fünf Monaten eingeräumt, geeignete Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen und dann die Straße freizugeben.&lt;ref&gt;[http://www.n-tv.de/politik/Richter-verbieten-Apartheid-article659050.html ''Urteil in Israel: Richter verbieten Apartheid''.] Auf: ''[[n-tv]]'', 30. Dezember 2009&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im August 2005 räumte die Regierung Scharon in enger Koalition mit der Arbeitspartei sämtliche Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier kleinere Siedlungen im Westjordanland. Hierbei handelte es sich um einen einseitigen und weltweit anerkannten Schritt Israels, der nicht im Rahmen der „[[Roadmap (Nahostkonflikt)|Roadmap]]“ erarbeitet wurde (siehe [[Israels einseitiger Abkoppelungsplan|Scharon-Plan]]). Aus dem Umfeld Scharons war jedoch auch zu vernehmen, dass angestrebt werden soll, die größten Siedlungen im Westjordanland auszubauen. Im Gegenzug sollen den Palästinensern territoriale Zugeständnisse gemacht werden. Militante palästinensische Organisationen stellen diesen Teilrückzug Israels als eigenen Sieg über Israel dar. [[Ariel Scharon]]s Amtsnachfolger [[Ehud Olmert]] hat durch seinen so genannten [[Konvergenz-Plan]] den [[Palästinenser]]n angeboten, gegen Festschreibung des Verlaufs des zur Zeit jenseits der [[Grüne Linie|Grünen Linie]] in palästinensischem Gebiet gebauten [[Israelische Sperranlagen (Westjordanland)|Sperranlagen]] einen palästinensischen Staat zu akzeptieren.<br /> <br /> Von der internationalen Staatengemeinschaft werden die jüdischen Gemeinden und Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten zumeist als völkerrechtswidrig verurteilt. Das [[Völkerrecht]] gestatte die vorübergehende Beschlagnahmung von Land in besetzten Gebieten ausschließlich für militärische Zwecke, nicht jedoch für die dauerhafte Niederlassung eigener Staatsbürger, Landwirtschaft und andere zivile Nutzungen. Israel hat eine eigene Beurteilung der juristischen Lage, steht damit allerdings, bis auf die Tolerierung durch die USA, international isoliert da. In mehreren [[UN-Resolution|Resolutionen]] haben die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] Israel vergebens aufgefordert, den Siedlungsbau einzustellen und die humanitäre Notlage der palästinensischen Bevölkerung zu verbessern.<br /> <br /> Bei einem großen Teil der Siedler handelt es sich um Einwanderer, vor allem [[Neoorthodoxes Judentum|neoorthodoxe]] Juden aus den USA, aber auch aus [[Frankreich]] und anderen Staaten.<br /> <br /> Der komfortable Siedlungsausbau wie auch die ständige Militärpräsenz machen jährlich einen erheblichen Teil der israelischen Staatsausgaben aus.<br /> <br /> === Verwaltungsgliederung ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Bezirke Israels]]''<br /> <br /> Es gibt sechs (Haupt-)Bezirke, im [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] bekannt als ''mechozot'' (מחוזות; [[Singular|Sg.]] ''machoz''), und 15 Unterbezirke, bekannt als ''nafot'' (נפות; Sg. ''nafa''). Die Unterbezirke werden wiederum in insgesamt 50 ''natürliche Regionen'' aufgeteilt.<br /> <br /> == Wirtschaft ==<br /> === Allgemeines ===<br /> Israel hat eine [[Technologie|technologisch]] hoch entwickelte [[Marktwirtschaft]] mit hohem Staatsanteil. Ein bedeutender [[Arbeitgeber]] ist darum auch der [[Öffentlicher Dienst|öffentliche Dienst]], in dem 33 Prozent der israelischen [[Arbeitnehmer]] beschäftigt sind. In der Industrie arbeiten 17 Prozent, in Tourismus, Handel und Finanzen 20 Prozent. 28 Prozent sind in anderen Bereichen (Dienstleistungen usw.) tätig.<br /> <br /> Israel ist bei [[Fossile Energie|fossilen Energieträgern]] (Rohöl, Erdgas, Kohle), bei [[Getreide]], [[Rindfleisch]], [[Rohstoff]]en und [[Militär|militärischer Ausrüstung]] von Importen abhängig. Trotz begrenzter natürlicher Ressourcen hat Israel seinen [[landwirtschaft]]lichen und [[industrie]]llen Sektor in den letzten zwanzig Jahren intensiv entwickelt. Mit Lebensmitteln versorgt sich Israel, abgesehen von Getreide und Rindfleisch, weitgehend selbst. Israel besitzt bedeutende Kapazitäten bei [[Erdölraffinerie]]n, [[Diamant]]enschleifereien und in der Fabrikation von [[Halbleiter]]n. Bedeutende Exportartikel sind geschliffene Diamanten, [[Hochtechnologie]], militärische Ausrüstung, [[Software]], [[Arzneimittel]], [[Chemikalie|Feinchemikalien]] und landwirtschaftliche Produkte (Früchte, Gemüse und Blumen).<br /> <br /> Ein großes Problem ist die Wasserversorgung. Durch Stauseen, in denen der Fluss [[Jordan]] gestaut wird, wird nicht nur Elektrizität gewonnen, sondern auch Wasser gespeichert. Mit zusätzlich entwickelten neuartigen Methoden zur ökonomischen Landbewässerung (s. Abschnitt [[#Wissenschaft und Technologie|Wissenschaft und Technologie]]) wird versucht, die Wasserknappheit zu bewältigen. Die Wasserversorgung ist auch ein politischer Zankapfel, der immer wieder zu Spannungen mit dem Nachbarland Syrien führt.<br /> <br /> === Einfluss der Immigration ===<br /> Durch Einwanderungen aus der ehemaligen Sowjetunion kamen Wissenschaftler und Akademiker ins Land, die für Israels Zukunft von beträchtlichem Wert sind. Der Zustrom, verbunden mit der Öffnung neuer Märkte nach dem Ende des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]], belebte Israels Wirtschaft und sorgte während der 1990er Jahre für ein rasches Wachstum. Doch ab 1996 begann sich das Wachstum zu verlangsamen, als die Regierung eine straffere Steuer- und Geldpolitik verfolgte und der Einwandererstrom sich verlangsamte. Dafür sank die [[Inflation]] 1999 auf ein Rekordminimum.<br /> <br /> === Soziale Situation ===<br /> Laut einem aktuellen Bericht (2008) des Nationalen Versicherungsinstituts (המוסד לביטוח לאומי) nimmt die Armut in Israel weiter zu, obwohl das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf allein zwischen 2004 und 2006 um 12,4 % stieg. Im Jahr 2007 lebten in Israel ohne die 1967 besetzten Gebiete 24,7 % der Gesamtbevölkerung und 35,9 % der Kinder unter der [[Armut]]sgrenze. Die hohe Armut von Kindern stellt unter den entwickelten Ländern einen Rekord dar.<br /> <br /> Die Armutsgrenze lag 2007 nach israelischer Definition bei einem monatlichen Einkommen von 2.028 [[Schekel]] (ca. 364 [[Euro]]) für Alleinstehende, 3.244 Schekel (600 Euro) für ein kinderloses Paar und 5.191 Schekel (944 Euro) für eine vierköpfige Familie.<br /> <br /> Ein großes Problem sind die so genannten ''working poor'' aufgrund der extrem niedrigen Löhne in vielen Branchen: 40 % aller Haushalte unter der Armutsgrenze weisen mindestens einen Berufstätigen auf.&lt;ref&gt;Rosso Vincenzo: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/27/27437/1.html ''Israel: Ende des Booms? Furcht vor Exporteinbruch und Finanzspekulation. Armut weiter gestiegen''.] In: ''[[Telepolis]]'', 10. März 2008.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Arbeitswoche ===<br /> Die amtliche Arbeitswoche beginnt in Israel mit dem Sonntag (hebräisch „Jom Rischon“, „Erster Tag“), als dem ersten Tag der Woche. Während des Sabbats von Freitagnachmittag bis Samstagabend bleiben die meisten Geschäfte geschlossen und werden fast keine Dienstleistungen angeboten. Hierbei gibt es aber starke Unterschiede zwischen eher religiös und eher säkular geprägten Ortschaften.<br /> <br /> === Staatshaushalt ===<br /> Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 58,6 Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 45 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 7,0 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]].&lt;ref name=&quot;CIA&quot;&gt;[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/is.html The World Factbook]&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;<br /> Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2009 151,3 Mrd. US-Dollar oder 78,0 % des BIP.&lt;ref name=&quot;CIA&quot; /&gt;<br /> <br /> 2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:<br /> * [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:&lt;ref name=&quot;Fischer&quot;&gt;Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4&lt;/ref&gt; 8,0 %<br /> * [[Bildungssystem|Bildung]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot; /&gt; 6,9 % (2004)<br /> * [[Militär]]:&lt;ref name=&quot;CIA&quot; /&gt; 7,3 %<br /> <br /> Etwa die Hälfte der staatlichen Auslandsschulden hat Israel bei den USA, seiner Hauptquelle für politische, wirtschaftliche und militärische Unterstützung. Ein verhältnismäßig großer Anteil der israelischen Auslandsschulden wird in Form von [[State of Israel Bonds]] von Privatinvestoren gehalten. Die Kombination von amerikanischen Kreditgarantien und direkten Anleihen bei Privatinvestoren ermöglicht Israel, zu günstigen Zinssätzen zu leihen, manchmal unterhalb der marktüblichen Zinssätze. Diese Politik wird auch von [[Deutschland]] geduldet und unterstützt, um das strategische Ziel der Existenzsicherung des jüdischen Staates zu erreichen.<br /> <br /> == Verkehr ==<br /> === Landverkehr ===<br /> <br /> Wichtigster Verkehrsträger ist die Straße, und von besonderer Bedeutung sind die [[Omnibus|Überlandbusse]] der Buskooperative [[Egged]]. Von zunehmender Bedeutung ist das Eisenbahnnetz der [[Israel Railways]], das nach jahrzehntelanger Vernachlässigung seit einigen Jahren modernisiert und ausgebaut wird.<br /> <br /> === Flugverkehr ===<br /> <br /> Wichtigster Flughafen ist der [[Flughafen Ben Gurion|Ben-Gurion-Flughafen]] bei [[Lod]] im Großraum Tel Aviv. Weitere Flughäfen: [[Flughafen Atarot]] in Jerusalem, [[Flughafen Sde-Dow]] in der Stadt Tel Aviv, [[Flughafen Haifa]], [[Flughafen Eilat]], [[Flughafen Eilat-Owda|Flughafen Owda]] 40&amp;nbsp;km von Eilat entfernt, [[Flughafen Machanajim]] bei [[Rosch Pina]].<br /> <br /> === Seefahrt ===<br /> <br /> Haifa, Aschdod und Eilat sind die drei Hafenstädte des Landes. In [[Chadera]], Tel Aviv und [[Askalon|Aschkelon]] gibt es ebenfalls kleinere Häfen, die jedoch nur Kohle, Erdgas oder Erdöl für nahe liegende Elektrizitätskraftwerke liefern. In Aschkelon, Aschdod, Tel Aviv, [[Herzlia]], Haifa und Eilat existieren Jachthäfen.<br /> Kreuzfahrtschiffe legen gelegentlich in Haifa, Aschdod und Eilat an. Saisonale Fährverbindungen nach [[Zypern]] und weiter nach [[Griechenland]] und [[Italien]] verkehren nur ab Haifa.<br /> <br /> === Grenzübergänge ===<br /> <br /> Israel ist über Landgrenzen nur von [[Jordanien]] und [[Ägypten]] aus erreichbar. Die Grenze mit Syrien und dem Libanon ist für Zivilisten geschlossen.<br /> <br /> Die offiziellen Grenzübergänge mit Jordanien sind:<br /> * die Sheikh-Hussein-Brücke über den Jordan bei [[Bet Sche'an]]<br /> * die [[Allenby-Brücke]] über den Jordan bei Jericho (Westjordanland)<br /> * der Arava-Übergang bei Eilat und [[Aqaba]]<br /> Die offiziellen Grenzübergänge mit Ägypten sind:<br /> * der Kerem Shalom-Übergang beim Gazastreifen<br /> * der Nizanna-Übergang<br /> * der Netafim-Übergang nördlich von Eilat<br /> * der Taba-Übergang südlich von Eilat<br /> Seit dem Rückzug aus dem Gazastreifen gelten die Übergänge Karni und Erez als [[De facto|De-facto]]-Grenzposten (der [[De jure|De-jure]]-Status ist noch zu bestimmen). Der Grenzübergang [[Rafah]] zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wird nicht mehr von den Israeli gehandhabt.<br /> <br /> == Bildungssystem ==<br /> <br /> Die Verwaltung und Finanzierung des israelischen Bildungssystems wird vom Erziehungsministerium, vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur und Sport und von den Städten getragen.<br /> <br /> In Israel besteht für Kinder im Alter von fünf bis sechzehn Jahren [[Schulpflicht]]. Bis zum 18. Lebensjahr ist der Schulbesuch kostenlos. In der Regel besuchen Drei- bis Vierjährige einen kostenpflichtigen Kindergarten.<br /> <br /> Das Schulsystem ist auf die multikulturelle Bevölkerung abgestimmt. Es gibt unterschiedliche staatliche Schulen, deren Lehrplan an spezielle Gesichtspunkte, wie Sprache und Religion der Schüler, angepasst sind. Der kleinere Teil der israelischen Schüler besucht Privatschulen, die unter der Schirmherrschaft religiöser und internationaler Organisationen arbeiten.<br /> <br /> In der Oberstufe können die Schüler zwischen einer akademischen, technologischen, agrarwissenschaftlichen oder militärischen Fachrichtung wählen. Nach bestandener Abschlussprüfung erhält man das [[Bagrut]].<br /> <br /> Etwa 216.000 Studenten sind an einer der Hochschulinstitutionen des Landes immatrikuliert. Die acht Universitäten Israels bieten ein breites Lehrangebot in natur- und geisteswissenschaftlichen Fächern, siehe ''[[Liste der Universitäten in Israel]]''.<br /> <br /> Zusätzlich existiert eine Vielzahl von akademischen Hochschulen, die keinen universitären Status besitzen, jedoch anerkannte akademische Diplome ausstellen dürfen und oft mit den Universitäten kooperieren, siehe ''[[Liste der akademischen Hochschulen in Israel]]''.<br /> <br /> Zehntausende nutzen Erwachsenen-Bildungsprogramme. Für Neueinwanderer stehen spezielle Sprachschulen zur Verfügung, in denen Hebräisch in Intensivkursen angeboten wird.<br /> <br /> == Wissenschaft und Technologie ==<br /> <br /> Die Notwendigkeit, ein relativ unfruchtbares, unterentwickeltes Land in den modernen Industriestaat von heute zu verwandeln, war seit der Gründung Israels bestimmend für dessen wissenschaftliche und technologische Entwicklung. Wasserknappheit, wüstenartige Landschaft und Mangel an Arbeitskräften führten auch zur Entwicklung neuartiger landwirtschaftlicher Methoden.<br /> <br /> Israel investiert heute gemessen am Weltmaßstab überdurchschnittlich viel in Forschung und Entwicklung. Achtzig Prozent der Forschungsergebnisse werden dabei von den Universitäten erbracht, die eng mit der Industrie zusammenarbeiten. Zum Teil gründeten Universitäten sogar Firmen zur Vermarktung der praktischen Anwendungen ihrer Forschungsergebnisse. Mehr als die Hälfte aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen sind in den Bereichen der [[Biotechnologie]], der [[Humanbiologie|Biomedizin]] und der [[Klinische Studie|klinischen Forschung]] angesiedelt.<br /> <br /> Israelische Wissenschaftler waren maßgeblich an der Erforschung des Botenstoffs [[Interferon]] beteiligt. Auch die Pharmaforschung profitiert oftmals von israelischen Kapazitäten, so zum Beispiel bei der Entwicklung des Medikaments [[Glatirameracetat|Copaxone]]. Hoch entwickelte medizinische Diagnose- und Behandlungsgeräte werden in Israel entwickelt und weltweit exportiert. Darunter befinden sich Geräte für [[Computertomographie]] und [[Magnetresonanztomographie]], [[Ultraschallgerät|Ultraschall-Scanner]], [[nuklearmedizin]]ische Kameras, chirurgische Laser und eine Miniaturkamera, welche als eine schluckbare Kapsel zur Untersuchung des Verdauungstraktes verwendet wird.<br /> <br /> Ein Schwerpunkt der israelischen Forschung liegt auf Elektronik und Kommunikationstechnik. Israel ist eines der führenden Länder in der Forschung und Entwicklung von [[Glasfaser]]n, elektro-optischen Kontrollsystemen und von wärmeempfindlichen Nachtsichtgeräten. Neben Software für Groß- und Bürocomputer werden [[Roboter]] für verschiedenste Anwendungsbereiche entwickelt.<br /> <br /> 1983 wurde die [[Israel Space Agency]] gegründet. Seit 1988 ist Israel in der Lage, mit Hilfe einer eigenen Rakete ([[Shavit]]) Satelliten ins All zu befördern. Darüber hinaus wurden verschiedene Displaysysteme, aeronautische Computer, Instrumente und Flugsimulatoren entwickelt. [[Ilan Ramon]] war 2003 innerhalb der [[STS-107]]-Mission der erste Israeli im Weltraum. Er verunglückte zusammen mit seinen sechs NASA-Kollegen beim Wiedereintritt des [[Space Shuttle]]s Columbia tödlich.<br /> <br /> Die Wasserknappheit trieb die Entwicklung von computergesteuerten Bewässerungssystemen voran. In diesem Zusammenhang wurde auch die Tropfmethode entwickelt, bei der das Wasser direkt zu den Wurzeln der Pflanzen geleitet wird. Intensiver Forschung ist es zu verdanken, dass das riesige unterirdische Reservoir an [[Brackwasser]] unter dem Negev nutzbar gemacht werden konnte.<br /> <br /> Die Nichtverfügbarkeit von konventionellen Energiequellen machte die intensive Entwicklung von alternativen Energiequellen wie Solar-, Wärme- und Windenergie erforderlich. Israel darf kein [[Kernkraftwerk]] betreiben, weil es eine Überwachung seiner Nuklearanlagen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) nicht zulassen will. Seit 2007 plant es den Bau eines 2000-Megawatt-Meilers in der Negev-Wüste.&lt;ref&gt;[http://www.handelsblatt.com/politik/international/israel-steht-mit-seinen-atomplaenen-nicht-allein;1305334 ''Israel steht mit seinen Atomplänen nicht allein''.] In: ''[[Handelsblatt]]''&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kultur ==<br /> → ''Hauptartikel: [[Israelische Kultur]]''<br /> <br /> Israels Kultur ist eng mit den Kulturen der umliegenden Nachbarstaaten verbunden, dennoch zeichnet den modernen Staat Israel eine Anzahl einzigartiger kultureller Besonderheiten aus, zum Beispiel dass die Menschen des Landes Einflüsse aus über 100 Nationen in die Kultur integriert haben, diese so zu einem bunten Flickwerk von mannigfaltigen Kulturen wurde.<br /> <br /> Vor allem die israelische ''Musik'' ist erwähnenswert, dabei ist der israelische [[Volkstanz]] recht bekannt, ebenso die Interpretation von klassischer Musik. Das [[Israel Philharmonic Orchestra|Philharmonische Orchester Israels]] tritt landesweit und teils auch im Ausland auf.<br /> <br /> Die ''Museumslandschaft'' ist vor allem durch [[Kibbuz]]im geprägt, von denen einige Kleinstmuseen beherbergen, beispielsweise das [[Ghetto Fighters' House]] im Kibbuz [[Lochamej haGeta’ot]]. Größere Museen gibt es in Tel Aviv und Jerusalem, wie das [[Israel Museum]] mit dem [[Schrein des Buches]] oder das [[Holocaust]]-Museum [[Yad Vashem]].<br /> <br /> Weiter hat Israels ''Bibliothekswesen'' eine bewegte Geschichte hinter sich, auch bekannte ''Schriftsteller'' stammen aus Israel, wie der auch im deutschsprachigen Raum bekannte Satiriker [[Ephraim Kishon]].<br /> <br /> == Medien ==<br /> <br /> In Israel existieren sehr verschiedenartige Medien für die unterschiedlichen Sprachgruppen des Landes. Die wichtigsten [[Liste israelischer Zeitungen|Zeitungen]] sind [[Maariw (Zeitung)|Maariw]], [[Haaretz]], [[The Jerusalem Post]], [[Jedi’ot Acharonot]] und [[haOlam haZeh]]. Haaretz und The Jerusalem Post erscheinen auch auf Englisch. Die [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|öffentlich-rechtliche]] Rundfunkanstalt heißt [[Kol Israel]]. Bedeutend ist außerdem der Radiosender der Streitkräfte, [[Galei Tzahal]]. Neben Zeitungen und Rundfunkprogrammen auf Hebräisch, Englisch und Russisch gibt es auch einige auf Deutsch und [[Jiddisch]]. Die wichtigste deutschsprachige Publikation Israels ist die Tageszeitung ''[[Israel-Nachrichten]]'' aus Tel Aviv.<br /> <br /> In Israel herrscht dem Gesetz nach grundsätzlich [[Pressefreiheit]]. Eine [[Zensur (Informationskontrolle)|Zensurbehörde]] befindet darüber, ob bestimmte Medienberichte die Sicherheit Israels gefährden. Gegen Entscheidungen dieser Behörde kann vor Gericht geklagt werden.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,690410,00.html ''Pressefreiheit – So funktioniert Israels Zensurmaschine''.], In: ''[[Spiegel Online]] – Politik'', 26. April 2010&lt;/ref&gt; In der Rangliste der Organisation [[Reporter ohne Grenzen]] zur Pressefreiheit im weltweiten Vergleich für 2009 belegt Israel Platz 93 von 175 untersuchten Staaten, ''jenseits seiner eigenen Grenzen'' Platz 150.&lt;ref&gt;[http://www.reporter-ohne-grenzen.de/ranglisten/rangliste-2009.html Reporter ohne Grenzen: ''Rangliste der Pressefreiheit weltweit''], aufgerufen 4. Mai 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Telekommunikation ==<br /> <br /> Die letzte Meile für Telefonanschlüsse und ADSL wird von [[Bezeq]] gestellt.<br /> Ca. 2003 hat auch [[HOT (Israel)|HOT]] begonnen Telefon und Internet über das Fernsehkabelnetz anzubieten.<br /> <br /> == Sport ==<br /> [[Datei:NokiaArena.jpg|miniatur|Der Basketballverein Maccabi Tel Aviv in Aktion]]<br /> Die meisten Sportverbände sind auf internationaler Ebene mittlerweile Mitglieder der europäischen Dachorganisationen (z.&amp;nbsp;B. [[UEFA]], [[Union des Ligues Européennes de Basketball|ULEB]] etc.), weshalb israelische Mannschaften an deren Wettbewerben teilnehmen. Die Mitgliedschaft in asiatischen Organisationen war wegen Boykott-Maßnahmen arabischer Mitgliedsverbände nicht mehr möglich gewesen.<br /> <br /> Israel hat einige namhafte Sportvereine, besonders in den im Land populären Sportarten [[Basketball]] und [[Fußball]], die auch im internationalen Vergleich recht bekannt sind. An erster Stelle ist hier [[Maccabi Tel Aviv]] zu nennen, dessen Basketballequipe 1977, 1981, 2001 (SL), 2004 und 2005 den Europapokal eroberte, im Fußball nach der alten Organisation noch den Asienpokal der Landesmeister 1968 und 1971.<br /> <br /> Weiter sind [[Hapoel Tel Aviv]], das den Asienpokal der Landesmeister 1967 für sich beanspruchen durfte, [[Hapoel Petach Tikwa]], [[Maccabi Netanya]], [[Maccabi Haifa]], [[Beitar Jerusalem]] und [[Hapoel Haifa]] bekannte Fußballvereine.<br /> <br /> [[Hapoel Jerusalem]] schließlich hat 2004 den [[ULEB Cup]] der [[Union des Ligues Européennes de Basketball|Union of European Leagues of Basketball]] gewonnen.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> '''Zur Geschichte'''<br /> * [[Reiner Bernstein]]: ''Geschichte des Staates Israel. 2. Von der Gründung 1948 bis heute: Religion und Moderne'', Schwalbach/Ts. 1998 (Wochenschau Verlag)<br /> * [[Michael Brenner (Historiker)|Michael Brenner]]: ''Geschichte des Zionismus''. München 2002, ISBN 3-406-47984-7<br /> * [[Manfred Clauss]]: ''Geschichte des alten Israel (Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Band 37)'', München, Oldenbourg Verlag, 2009, ISBN 978-3-486-55927-9<br /> * [[Georg Fohrer]]: ''Geschichte Israels. Von den Anfängen bis zur Gegenwart''. Wiesbaden: Quelle &amp; Meyer, UTB für Wissenschaft, 6., überarb. Aufl. 1995 (zuerst: 1977), ISBN 3-8252-0708-0<br /> * Johannes Glasneck, Angelika Timm: ''Israel. Die Geschichte des Staates seit seiner Gründung''. Bonn 1992, ISBN 3-416-02753-1<br /> * [[Benny Morris]]: ''The birth of the Palestinian refugee Problem 1947–1949''. Cambridge University Press, New York 1987, 1989 (Repr.), ISBN 0-521-33889-1<br /> * Gershon Shafir: ''Land, Labor and the Origins of the Israeli-Palestinian Conflict, 1882–1914.'' University of California Press, Reprint 1996, ISBN 0-520-20401-8<br /> * [[Michael Wolffsohn]]: ''Israel. Geschichte, Politik, Gesellschaft, Wirtschaft''. Vs-Verlag 2007, ISBN 3-531-15654-3<br /> * [[Conor Cruise O'Brien]]: ''Belagerungszustand. Die Geschichte des Staates Israel und des Zionismus'' (Originaltitel: „The Siege: The Saga of Israel and Zionism“) ISBN 978-3-85445-033-7 (Original: ISBN 978-0-671-63310-3)<br /> * [[Albrecht Gundermann]]: Die Rolle des Obersten Gerichtshofs bei der Entwicklung der israelischen Verfassung'' Baden-Baden 2002, ISBN 3-7890-7801-8, Nomos Verlag<br /> '''Zur Gesellschaft und Wirtschaft'''<br /> * [[Shmuel N. Eisenstadt]], ''Die Transformation der israelischen Gesellschaft'', Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag 1987<br /> * Nurith Gertz, ''Myths in Israeli culture: captives of a dream'', London [u.&amp;nbsp;a.]: Vallentine Mitchell, 2000<br /> * Uta Klein, ''Militär und Geschlecht in Israel'', Frankfurt am Main: Campus Verlag 2001, ISBN 3-593-36724-6 [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2003-3-100 Rezension]<br /> * Gershon Shafir, Yoav Peled, ''Being Israeli. The Dynamics of Multiple Citizenship'', Cambridge UP, 2002, ISBN 0-521-79672-5<br /> * Roland Kaufhold / Till Lieberz-Groß (Hrsg.), ''Deutsch-israelische Begegnungen'', psychosozial Nr. 53 (1/2003)<br /> * ''[http://www.bpb.de/ Israel].'' Informationen zur politischen Bildung. Bd. 278. Franzis' Print &amp; Media, München/Bonn 2003 (mit Karten). {{ISSN|0046-9408}}<br /> <br /> '''Zur politischen Kontroverse'''<br /> * [[Amos Oz]]: ''Im Lande Israel. Herbst 1982''. Suhrkamp (st 1066), Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-518-37566-0<br /> * [[Moshe Zuckermann]]: ''Zweierlei Israel''. Hamburg 2003, ISBN 3-930786-39-7<br /> * Hans Rauscher: ''Israel, Europa und der neue Antisemitismus''. Molden, Wien 2004, ISBN 3-85485-122-7<br /> * Alan M. Dershowitz: ''Plädoyer für Israel. Warum die Anklagen gegen Israel aus Vorurteilen bestehen.'' ISBN 3-203-76026-6<br /> * [[Michel Warschawski]]: ''Mit Höllentempo. Die Krise der israelischen Gesellschaft''. Hamburg 2004, ISBN 3-89401-448-2<br /> * [[Michael Wolffsohn]]: ''Wem gehört das Heilige Land?'' München 1997, ISBN 3-492-23495-X<br /> * [[Reiner Bernstein]]: ''Von Gaza nach Genf. Die Genfer Friedensinitiative von Israelis und Palästinensern'', Schwalbach/Ts 2005 (Wochenschau-Verlag)<br /> * Igal Avidan: ''Israel - Ein Staat sucht sich selbst''; Diederichs, München 2008, ISBN 978-3-7205-3046-0<br /> * Heinz Wagner: ''Der Arabisch-Israelische Konflikt im Völkerrecht''. Duncker &amp; Humblot, Berlin 1971, ISBN 3-428-02499-0<br /> <br /> '''Romane'''<br /> * [[Leon Uris]]: ''Exodus''. div. Verlage, 1958, Heyne, München 1993, ISBN 3-453-07370-3 (Roman über die Entstehung Israels)<br /> * [[James Michener|James A. Michener]]: ''Die Quelle'' (engl.: ''The Source'', 1965). Droemer Knaur, München 1978, ISBN 3-426-00567-0 (Roman über die Geschichte Israels von der Urzeit bis ins 20. Jahrhundert)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Portal|Israel und Palästina}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikinews|Portal:Israel|Israel}}<br /> {{Wikiatlas|Israel}}<br /> <br /> * [http://www.israel.de/ Offizielle Netzpräsenz der Botschaft des Staates Israel in Berlin]<br /> * [http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/01-Laender/Israel.html Länder- und Reiseinformationen] des [[Auswärtiges Amt|Auswärtigen Amtes]] der Bundesrepublik Deutschland<br /> * [http://www.ipicture.de/daten/wirtschaft_israel.html Wirtschaft Israels, Kurzübersicht]<br /> * [http://www.weltkarte.com/mosten/landkarte_israel.htm Landkarten und Stadtpläne von Israel]<br /> * [http://www.ims.gov.il/IMSENG/ALL_TAHAZIT/HOMEPAGE.HTM Israelischer Wetterdienst]<br /> <br /> '''Dossiers'''<br /> * [http://www.bpb.de/themen/OHUXTC,0,60_Jahre_Israel.html 60 Jahre Israel], [[Bundeszentrale für politische Bildung]]<br /> * [http://www.nzz.ch/hintergrund/dossiers/konflikt_im_nahen_osten_2.17363 Konflikt im Nahen Osten], [[Neue Zürcher Zeitung]]<br /> * {{Tagesschau|ID=israel112|Beschreibung=60 Jahre Israel: Ein Land in sechs Porträts|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/israel112.html}}, [[Tagesschau.de]]<br /> ** [http://www.tagesschau.de/multimedia/israelchronik2.html 60 Jahre zwischen Krieg und Hoffnung], Multimedia-Chronik ''(Flash)''<br /> ** [http://meta.tagesschau.de/tag/zwischen-mittelmeer-und-jordan Zwischen Mittelmeer und Jordan], [[Videoblog]] mit [[Richard Schneider (Journalist)|Richard Schneider]]<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Asien/Israel/|Israel}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Staaten in Asien<br /> |Navigationsleiste Mitgliedstaaten OECD<br /> }}<br /> <br /> {{Coordinate |NS=31/36/29/N |EW=34/49/5/E |type=country |region=IL}}<br /> <br /> {{Lesenswert|24. Oktober 2006|22956159}}<br /> <br /> [[Kategorie:Staat in Asien]]<br /> [[Kategorie:Israel| ]]<br /> [[Kategorie:Judentum]]<br /> [[Kategorie:Naher Osten]]<br /> <br /> {{Link FA|cs}}<br /> {{Link FA|he}}<br /> {{Link FA|id}}<br /> {{Link FA|no}}<br /> {{Link FA|pt}}<br /> {{Link FA|ru}}<br /> {{Link FA|sl}}<br /> {{Link GA|da}}<br /> {{Link GA|en}}<br /> {{Link GA|pl}}<br /> {{Link GA|pt}}<br /> {{Link GA|zh}}<br /> <br /> [[ace:Israel]]<br /> [[af:Israel]]<br /> [[ak:Israel]]<br /> [[als:Israel]]<br /> [[am:እስራኤል]]<br /> [[an:Israel]]<br /> [[ang:Israhēl]]<br /> [[ar:إسرائيل]]<br /> [[arc:ܐܝܣܪܐܝܠ]]<br /> [[arz:اسرائيل]]<br /> [[ast:Israel]]<br /> [[az:İsrail]]<br /> [[ba:Израиль]]<br /> [[bar:Israel]]<br /> [[bat-smg:Izraelės]]<br /> [[bcl:Israel]]<br /> [[be:Ізраіль]]<br /> [[be-x-old:Ізраіль]]<br /> [[bg:Израел]]<br /> [[bm:Israil]]<br /> [[bn:ইসরায়েল]]<br /> [[bo:ཨི་སི་ར་ཨེལ།]]<br /> [[bpy:ইসরাইল]]<br /> [[br:Israel]]<br /> [[bs:Izrael]]<br /> [[ca:Israel]]<br /> [[ceb:Israel]]<br /> [[ckb:ئیسرائیل]]<br /> [[crh:İsrail]]<br /> [[cs:Izrael]]<br /> [[csb:Izrael]]<br /> [[cu:Їꙁдраи́л҄ь]]<br /> [[cv:Израиль]]<br /> [[cy:Israel]]<br /> [[da:Israel]]<br /> [[diq:İsrail]]<br /> [[dsb:Israel]]<br /> [[dv:އިސްރާއީލު]]<br /> [[dz:ཨིཛ་རཱེལ་]]<br /> [[el:Ισραήλ]]<br /> [[en:Israel]]<br /> [[eo:Israelo]]<br /> [[es:Israel]]<br /> [[et:Iisrael]]<br /> [[eu:Israel]]<br /> [[ext:Israel]]<br /> [[fa:اسرائیل]]<br /> [[fi:Israel]]<br /> [[fiu-vro:Iisrael]]<br /> [[fj:Isireli]]<br /> [[fo:Ísrael]]<br /> [[fr:Israël]]<br /> [[frp:Israyèl]]<br /> [[fy:Israel]]<br /> [[ga:Iosrael]]<br /> [[gan:以色列]]<br /> [[gd:Iosrael]]<br /> [[gl:Israel - ישראל]]<br /> [[gn:Israel]]<br /> [[got:𐌹𐍃𐍂𐌰𐌴𐌻/Israel]]<br /> [[gu:ઈઝરાયલ]]<br /> [[gv:Israel]]<br /> [[ha:Isra'ila]]<br /> [[hak:Yî-set-lie̍t]]<br /> [[haw:ʻIseraʻela]]<br /> [[he:ישראל]]<br /> [[hi:इज़रायल]]<br /> [[hif:Israel]]<br /> [[hr:Izrael]]<br /> [[hsb:Israel]]<br /> [[ht:Izrayèl]]<br /> [[hu:Izrael]]<br /> [[hy:Իսրայել]]<br /> [[ia:Israel]]<br /> [[id:Israel]]<br /> [[ie:Israel]]<br /> [[ig:Israel]]<br /> [[ilo:Israel]]<br /> [[io:Israel]]<br /> [[is:Ísrael]]<br /> [[it:Israele]]<br /> [[ja:イスラエル]]<br /> [[jbo:brogu'e]]<br /> [[jv:Israèl]]<br /> [[ka:ისრაელი]]<br /> [[kab:Israyil]]<br /> [[kg:Israel]]<br /> [[kk:Израиль]]<br /> [[kn:ಇಸ್ರೇಲ್]]<br /> [[ko:이스라엘]]<br /> [[ksh:Israel]]<br /> [[ku:Îsrael]]<br /> [[kv:Израиль]]<br /> [[kw:Ysrael]]<br /> [[ky:Израиль]]<br /> [[la:Israel (civitas)]]<br /> [[lad:Medinat Yisrael]]<br /> [[lb:Israel]]<br /> [[li:Israël]]<br /> [[lij:Isræ]]<br /> [[lmo:Israel]]<br /> [[ln:Israel]]<br /> [[lt:Izraelis]]<br /> [[lv:Izraēla]]<br /> [[mdf:Израиль]]<br /> [[mk:Израел]]<br /> [[ml:ഇസ്രയേൽ]]<br /> [[mn:Израйль]]<br /> [[mr:इस्रायल]]<br /> [[ms:Israel]]<br /> [[mwl:Eisrael]]<br /> [[my:အစ္စရေးနိုင်ငံ]]<br /> [[na:Israel]]<br /> [[nah:Israel]]<br /> [[nap:Israele]]<br /> [[nds:Israel]]<br /> [[nds-nl:Israël]]<br /> [[nl:Israël]]<br /> [[nn:Israel]]<br /> [[no:Israel]]<br /> [[nov:Israel]]<br /> [[nv:Ízrel Bikéyah]]<br /> [[oc:Israèl]]<br /> [[os:Израиль]]<br /> [[pa:ਇਜ਼ਰਾਈਲ]]<br /> [[pam:Israel]]<br /> [[pih:Esrail]]<br /> [[pl:Izrael]]<br /> [[pms:Israel]]<br /> [[pnb:اسرائیل]]<br /> [[ps:اسرایل]]<br /> [[pt:Israel]]<br /> [[qu:Israyil]]<br /> [[ro:Israel]]<br /> [[ru:Израиль]]<br /> [[sa:इस्रेल]]<br /> [[sah:Исраил]]<br /> [[sc:Israele]]<br /> [[scn:Israeli]]<br /> [[sco:Israel]]<br /> [[se:Israel]]<br /> [[sh:Izrael]]<br /> [[simple:Israel]]<br /> [[sk:Izrael]]<br /> [[sl:Izrael]]<br /> [[sm:Israel]]<br /> [[so:Israaiil]]<br /> [[sq:Izraeli]]<br /> [[sr:Израел]]<br /> [[stq:Israel]]<br /> [[sv:Israel]]<br /> [[sw:Israel]]<br /> [[szl:Izrael]]<br /> [[ta:இசுரேல்]]<br /> [[te:ఇజ్రాయిల్]]<br /> [[th:ประเทศอิสราเอล]]<br /> [[tk:Ysraýyl]]<br /> [[tl:Israel]]<br /> [[tpi:Isrel]]<br /> [[tr:İsrail]]<br /> [[tt:Израиль]]<br /> [[udm:Израиль]]<br /> [[ug:ئىسرائىلىيە]]<br /> [[uk:Ізраїль]]<br /> [[ur:اسرائیل]]<br /> [[uz:Isroil]]<br /> [[vec:Israełe]]<br /> [[vi:Israel]]<br /> [[vo:Yisraelän]]<br /> [[wa:Israyel (estat)]]<br /> [[war:Israel]]<br /> [[wo:Israayil]]<br /> [[wuu:以色列]]<br /> [[xal:Изралмудин Орн]]<br /> [[yi:ישראל]]<br /> [[yo:Ísráẹ́lì]]<br /> [[zea:Israël]]<br /> [[zh:以色列]]<br /> [[zh-min-nan:Í-sek-lia̍t-kok]]<br /> [[zh-yue:以色列]]</div> BenG1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Souver%C3%A4ner_Staat&diff=101266708 Souveräner Staat 2010-09-04T13:28:43Z <p>BenG1: The hebrew interwiki link was rightfully there, as it discusses the same concept.</p> <hr /> <div>:''This is an article on the subjects of international law. For a general article on the state, see [[State (polity)]]. For sub-national entities called states, see [[Federated state]]. For other uses, see [[State]].''<br /> {{TOCright}}<br /> <br /> A '''sovereign state''' is a political association with effective internal and external [[sovereignty]] over a geographic area, and which is not dependent on, or subject to any other power or state.&lt;ref&gt;{{cite |title=sovereign |work=The American Heritage Dictionary of the English Language |edition=4th |publisher=Houghton Mifflin Company |year=2004 |accessdate=21 February 2010 |url=http://dictionary.reference.com/browse/sovereign |quote=adj. 1. Self-governing; independent: a sovereign state.}}&lt;br&gt;{{cite |title=sovereign |work=The [[New Oxford American Dictionary]] |edition=2nd |yeat=2005 |publisher=Oxford University Press |place=Oxford |isbn=0-19-517077-6 |quote=adjective ... [ attrib. ] (of a nation or state) fully independent and determining its own affairs: a sovereign, democratic republic.}}&lt;br&gt;{{cite |title=Entities |work=The CIA World Factbook |author=[[Central Intelligence Agency]] |url=https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/docs/notesanddefs.html#E |accessdate=23 February 2010 |quote='Independent state' refers to a people politically organized into a sovereign state with a definite territory.}}&lt;br&gt;See also, the decision of the British [[Judicial functions of the House of Lords|House of Lords]] in ''Duff Development Co. v. Kelantan Government'' [1924] 1 AC 797.&lt;/ref&gt; While in abstract terms a sovereign state can exist without being recognised by other sovereign states, unrecognised states will often find it hard to exercise full treaty-making powers and engage in diplomatic relations with [[List of sovereign states|other sovereign states]]. <br /> <br /> The term ''[[country]]'' is often used colloquially to mean sovereign state, although it is not correct usage and merely refers to a geographic area rather than a [[state (polity)|political territory]].<br /> <br /> ==History==<br /> Since the late [[19th century]], virtually the entirety of the world's inhabitable land has been parceled up into areas with more or less definite borders claimed by various states. Earlier, quite large land areas had been either unclaimed or uninhabited, or inhabited by [[nomad]]ic peoples who were not organized as states. However, even within present-day states there are vast areas of wilderness, like the [[Amazon Rainforest]], which are uninhabited or inhabited solely or mostly by [[indigenous people]] (and some of them remain [[uncontacted people|uncontacted]]). Also, there are states which do not hold ''de facto'' control over all of their claimed territory or where this control is challenged (as in the 2006 civil war in [[Somalia]]).<br /> <br /> Currently the international community comprises more than 200 sovereign states, the vast majority of which are represented in the [[United Nations]]. These states form what [[international relations]] theorists call a system, where each state takes into account the behavior of other states when making their own calculations. From this point of view, states embedded in an international system face internal and external security and legitimation dilemmas. Recently the notion of an [[international community]] has been developed to refer to a group of states who have established rules, procedures, and institutions for the conduct of their relations. In this way the foundation has been laid for international law, diplomacy, formal regimes, and organizations.<br /> <br /> == Definition ==<br /> Sovereignty is a term that is frequently misused.&lt;ref&gt;See &quot;Sovereignty: organized hypocrisy, Stephen D. Krasner, Princeton University Press, 1999, ISBN 069100711X&lt;/ref&gt; Lassa Oppenheim said &quot;There exists perhaps no conception the meaning of which is more controversial than that of sovereignty. It is an indisputable fact that this conception, from the moment when it was introduced into political science until the present day, has never had a meaning which was universally agreed upon.&quot;&lt;ref&gt;1 Lassa Oppenheim, International Law 66 (Sir Arnold D. McNair ed., 4th ed. 1928)&lt;/ref&gt; In the opinion of Justice Evatt of the High Court of Australia &quot;sovereignty is neither a question of fact, nor a question of law, but a question that does not arise at all.&quot; &lt;ref&gt;See Sovereignty in cases of Mandated Territories, in &quot;International law and the protection of Namibia's territorial integrity&quot;, By S. Akweenda, Martinus Nijhoff Publishers, 1997, ISBN 9041104127, page 40&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In casual usage, the terms &quot;[[country]]&quot;, &quot;nation&quot;, and &quot;state&quot; are often used as if they were [[synonym]]ous; but in a more strict usage they can be distinguished:<br /> <br /> * '''''[[Nation]]''''' denotes a people who are believed to or deemed to share common customs, origins, and history. However, the adjectives ''national'' and ''international'' are frequently used to refer to matters pertaining to what are strictly ''sovereign states'', as in ''national capital'', ''international law''.<br /> <br /> * '''''State''''' refers to the set of governing and supportive institutions that have [[sovereignty]] over a definite territory and [[population]].<br /> <br /> ==Recognition==<br /> {{Main|Diplomatic recognition}}<br /> State recognition signifies the decision of a sovereign state to treat another entity as also being a sovereign state.&lt;ref&gt;[http://www.answers.com/topic/recognition &quot;Recognition&quot;], ''Encyclopedia of American Foreign Policy''.&lt;/ref&gt; Recognition can be either express or implied and is usually retroactive in its effects. It doesn't necessarily signify a desire to establish or maintain diplomatic relations. <br /> <br /> There is no definition that is binding on all the members of the community of nations on the criteria for statehood. In actual practice, the criteria are mainly political, not legal.&lt;ref&gt;See B. Broms, &quot;IV Recognition of States&quot;, pp 47-48 in ''International law: achievements and prospects'', UNESCO Series, Mohammed Bedjaoui(ed), Martinus Nijhoff Publishers, 1991, ISBN 9231027166 [http://books.google.com/books?id=jrTsNTzcY7EC&amp;lpg=PA47&amp;client&amp;pg=PA47#v=onepage&amp;q&amp;f=false]&lt;/ref&gt; L.C. Green cited the recognition of the unborn Polish and Czech states in World War I and explained that &quot;recognition of statehood is a matter of discretion, it is open to any existing state to accept as a state any entity it wishes, regardless of the existence of territory or an established government.&quot;&lt;ref&gt;See Israel Yearbook on Human Rights, 1989, [[Yoram Dinstein]], Mala Tabory eds., Martinus Nijhoff Publishers, 1990, ISBN 0-7923-0450-0, page 135-136 [http://books.google.com/books?id=5okNqth8I9wC&amp;lpg=PA136&amp;ots=ARGGNDm7G-&amp;dq=t&amp;pg=PA136#v=onepage&amp;q&amp;f=false]&lt;/ref&gt; <br /> <br /> In [[international law]], however, there are several theories of when a state should be recognized as sovereign.&lt;ref&gt;Thomas D. Grant, ''The recognition of states: law and practice in debate and evolution'' (Westport, Connecticut: Praeger, 1999), chapter 1.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===Constitutive theory===<br /> The constitutive theory of statehood defines a state as a person of international law if, and only if, it is recognized as sovereign by other states. This theory of recognition, was developed in the 19th century. Under it, a state was sovereign if another sovereign state recognized it as such. Because of this, new states could not immediately become part of the international community or be bound by international law, and recognized nations did not have to respect international law in their dealings with them.&lt;ref name=&quot;ctos&quot;&gt;{{cite book |title=Sourcebook on Public International Law |last=Hillier |first=Tim |year=1998 |publisher=Routledge |isbn=1859410502 |pages=201–2 |url=http://books.google.com/books?id=Kr0sOuIx8q8C }}&lt;/ref&gt; In 1815 at the [[Congress of Vienna]] the [[Final Act of the Congress of Vienna|Final Act]] only recognised 39 sovereign states in the European diplomatic system, and as a result it was firmly established that in future new states would have to be recognised by other states, and that meant in practice recognition by one or more of the [[great powers]].&lt;ref&gt;Kalevi Jaakko Holsti ''Taming the Sovereigns'' [http://books.google.co.uk/books?id=Jh6gjr-2ho8C&amp;pg=PA128&amp;dq=Final+Act+of+the+Congress+of+Vienna&amp;lr=&amp;sig=ACfU3U1FTkJPODAK8KkyGV5Nz6O-ke9_Ig p. 128]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> One of the major criticisms of this law is the confusion caused when some states recognize a new entity, but other states do not. [[Hersch Lauterpacht]], one of the theory's main proponents, suggested that it is a state's duty to grant recognition as a possible solution. However, a state may use any criteria when judging if they should give recognition and they have no obligation to use such criteria. Many states may only recognize another state if it is to their advantage.&lt;ref name=&quot;ctos&quot; /&gt;<br /> <br /> In 1912, [[L. F. L. Oppenheim]] had the following to say on constitutive theory:<br /> &lt;blockquote&gt;<br /> ...International Law does not say that a State is not in existence as long as it is not recognised, but it takes no notice of it before its recognition. Through recognition only and exclusively a State becomes an International Person and a subject of International Law.&lt;ref&gt;{{cite book | author = Lassa Oppenheim, Ronald Roxburgh | title = International Law: A Treatise | publisher = The Lawbook Exchange, Ltd. | year = 2005 | isbn = 1584776099, 9781584776093 | pages = 135 | url = http://books.google.com/books?id=vxJ1Jwmyw0EC&amp;pg=PA135}}&lt;/ref&gt;&lt;/blockquote&gt;<br /> Most modern authorities reject the constitutive theory of statehood, citing among other reasons that it leads to subjectivity in the notion of the state. Another problem is that recognition, even majority recognition, is not binding on third states in international law.{{Citation needed|date=March 2009}}. This situation is illustrative in the cases of the state of [[Biafra]]{{Citation needed|date=March 2009}} which did not command sufficient international support to establish the constitutive theory of statehood.<br /> <br /> A state may be recognized as a state, but not all of the territory it occupies may be considered to be a part of that state, such as the case when Transjordan (now Jordan) occupied what it termed the West Bank (acquired by military conquest), but only recognized by Pakistan and the UK.{{Citation needed|date=March 2009}}&lt;!-- for both sentences--&gt;<br /> <br /> Where the factual reality of the situation in the country does not quite match up to the requirements of Statehood listed in the [[Montevideo Convention]] recognition becomes important as proof that the claim to Statehood is good in law. While no single act of recognition will conclusively determine the legal status of an entity, acts of recognition may be evidence in support of its claim that it is a State.{{Citation needed|date=March 2009}}&lt;!-- for both sentences--&gt;<br /> <br /> ===Declarative theory===<br /> By contrast, the &quot;declarative&quot; theory defines a state as a [[subject of international law|person in international law]] if it meets the following criteria: 1) a defined territory; 2) a permanent population; 3) a government and 4) a capacity to enter into relations with other states. According to declarative theory, an entity's statehood is independent of its recognition by other states. The declarative model was most famously expressed in the 1933 [[Montevideo Convention]].<br /> <br /> Article 3 of the Convention declares that statehood is independent of recognition by other states. In contrast, recognition is considered a requirement for statehood by the constitutive theory of statehood.<br /> <br /> A similar opinion about &quot;the conditions on which an entity constitutes a state&quot; is expressed by the [[European Economic Community]] ''Opinions of the Badinter Arbitration Committee''. The [[Arbitration Commission of the Peace Conference on the former Yugoslavia|Badinter Arbitration Committee]] found that a state was defined by having a territory, a population, and a political authority.<br /> <br /> ===States that no longer practice recognition===<br /> {{See also|Recognition of governments}}<br /> States have slowly abandoned the debate over the constitutive and declarative theories of statehood.&lt;ref&gt;{{cite book|last=Grant|first=Thomas D.|title=The recognition of states: law and practice in debate and evolution|year=1999|publisher=Greenwood Publishing Group|isbn=0275963500|pages=1|url=http://books.google.com/books?id=GAQ8vIJE8_QC&amp;lpg=PA1&amp;pg=PA1#v=onepage&amp;q&amp;f=false}}&lt;/ref&gt; The general acceptance of the principles of self-determination; sovereign equality of states; and decolonization have made the criteria less important than they once were. Many states no longer engage in the formal practices of recognition.&lt;ref&gt;See for example, the oral arguments in the International Court of Justice case on Kosovo's declaration of independence. CR 2009/32, page 39 [http://www.icj-cij.org/docket/files/141/15734.pdf]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===''De facto'' and ''de jure'' states===<br /> Most sovereign states are states ''[[de jure]]'' and ''[[de facto]]'' (i.e. they exist both in law and in reality). However, sometimes states exist only as ''de jure'' states in that an organisation is recognised as having sovereignty over and being the legitimate government of a territory over which they have no actual control. Many continental European states maintained [[government in exile|governments-in-exile]] during the [[Second World War]] which continued to enjoy diplomatic relations with the [[Allies of World War II|Allies]], notwithstanding that their countries were under Nazi occupation. A present day example is the [[Sovereign Military Order of Malta]], which is a [[United Nations General Assembly observers#Permanent international organizations and other entities|United Nations observer]], has bi-lateral diplomatic relations with 104 states, while having no territory and possessing only [[extraterritoriality|extraterritorial]] areas (i.e. [[embassies]] and [[consulates]]).&lt;ref&gt;[http://www.orderofmalta.org/attdiplomatica.asp?idlingua=5 Bilateral relations with countries], Retrieved 2009-12-22&lt;/ref&gt; Other states may have sovereignty over a territory but lack international recognition, these are ''[[de facto]]'' states only. [[Somaliland]] is commonly considered to be such a state.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://yalejournal.org/article/de-facto-statehood-strange-case-somaliland |title=De facto Statehood? The Strange Case of Somaliland |accessdate=2010-01-04 |date=November 2008 |author=Arieff, Alexis |publisher=Yale Journal of International Affairs}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.foreignpolicy.com/story/cms.php?story_id=3903 |title=The List: Six Reasons You May Need A New Atlas Soon |accessdate=2010-01-04 |date=July 2007 |publisher=Foreign Policy Magazine}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.unpo.org/content/view/8418/244/ |title=Overview of De-facto States |accessdate=2010-01-04 |date=July 2008 |publisher=[[Unrepresented Nations and Peoples Organization]]}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://www.lesnouvelles.org/P10_magazine/15_grandentretien/15055_mahamudsalahnur_eng.html |title=France recognizes de facto Somaliland |accessdate=2010-01-04 |date=April 2008 |author=Wiren, Robert |publisher=Les Nouvelles d'Addis Magazine}}&lt;/ref&gt; For a list of entities that wish to be universally recognized as sovereign states, but do not have complete worldwide [[diplomatic recognition]], see the [[list of states with limited recognition]].<br /> <br /> ==The sovereign state in modern political thought==<br /> The rise of the modern state system was closely related to changes in political thought, especially concerning the changing understanding of legitimate state power. Early modern defenders of absolutism such as [[Thomas Hobbes]] and [[Jean Bodin]] undermined the doctrine of the [[divine right of kings]] by arguing that the power of kings should be justified by reference to the people. Hobbes in particular went further and argued that political power should be justified with reference to the individual, not just to the people understood collectively. Both Hobbes and Bodin thought they were defending the power of kings, not advocating democracy, but their arguments about the nature of sovereignty were fiercely resisted by more traditional defenders of the power of kings, like [[Sir Robert Filmer]] in England, who thought that such defenses ultimately opened the way to more democratic claims.{{Citation needed|date=September 2009}} <br /> <br /> These and other early thinkers introduced two important concepts in order to justify sovereign power: the idea of a [[state of nature]] and the idea of a [[social contract]]. The first concept describes an imagined situation in which the state - understood as a centralized, coercive power - does not exist, and human beings have all their natural rights and powers; the second describes the conditions under which a voluntary agreement could take human beings out of the state of nature and into a state of civil society. Depending on what they understood [[human nature]] to be and the [[natural right]]s they thought human beings had in that state, various writers were able to justify more or less extensive forms of the state as a remedy for the problems of the state of nature. Thus, for example, Hobbes, who described the state of nature as a &quot;war of every man, against every man,&quot;&lt;ref&gt;Hobbes, Thomas. 1651. [http://oll.libertyfund.org/Texts/Hobbes0123/Leviathan1909/HTMLs/0161_Pt02_Part1.html#LF-BK0161pt01ch13 Leviathan]. Part I, chapter 13.&lt;/ref&gt; argued that sovereign power should be almost absolute since almost all sovereign power would be better than such a war, whereas [[John Locke]], who understood the state of nature in more positive terms, thought that state power should be strictly limited.&lt;ref&gt;Locke, John. 1689. [http://oll.libertyfund.org/Home3/HTML.php?recordID=0364#hd_lf128-04_head_025 Two Treatises of Government]. Second Treatise, chapter 2.&lt;/ref&gt; Both of them nevertheless understood the powers of the state to be limited by what rational individuals would agree to in a hypothetical or actual [[social contract]]. <br /> <br /> The idea of the social contract lent itself to more democratic interpretations than Hobbes or Locke would have wanted. [[Jean-Jacques Rousseau]], for example, argued that the only valid social contract would be one were individuals would be subject to laws that only themselves had made and assented to, as in a small [[direct democracy]]. Today the tradition of social contract reasoning is alive in the work of [[John Rawls]] and his intellectual heirs, though in a very abstract form. Rawls argued that rational individuals would only agree to social institutions specifying a set of inviolable basic liberties and a certain amount of redistribution to alleviate inequalities for the benefit of the worst off. Lockean state of nature reasoning, by contrast, is more common in the [[libertarian]] tradition of political thought represented by the work of [[Robert Nozick]]. Nozick argued that given the natural rights that human beings would have in a state of nature, the only state that could be justified would be a [[minimal state]] whose sole functions would be to provide protection and enforce agreements. [[Murray Rothbard]], another prominent libertarian, suggests that these protection and enforcement functions of government lead to a definition of the state as any entity that has a monopoly on crime in a given area. <br /> <br /> Some contemporary thinkers, such as [[Michel Foucault]], have argued that political theory needs to get away from the notion of the state: &quot;We need to cut off the king's head. In political theory that has still to be done.&quot;&lt;ref&gt;Foucault, Michel. 2000 [1976]. Truth and Power. In [http://www.amazon.com/dp/1565847091 Power], edited by J. D. Fearon. New York: The New Press, p. 123. [http://www.amazon.com/dp/1565847091 ISBN 1-56584-709-1]&lt;/ref&gt; By this he meant that power in the modern world is much more decentralized and uses different instruments than power in the early modern era, so that the notion of a sovereign, centralized state is increasingly out of date.<br /> <br /> ==See also==<br /> {|<br /> |<br /> * [[Violent non-state actor]]<br /> * [[Unitary state]]<br /> * [[State (polity)]]<br /> * [[State (administrative division)]]<br /> * [[Nation]]<br /> * [[Nation-building]]<br /> * [[Nation state]]<br /> * [[Montevideo Convention]]<br /> |<br /> * [[List of unrecognized countries]]<br /> * [[List of sovereign states]] ([[List of sovereign states by formation date|by formation date]])<br /> * [[Legal status of the Holy See|Status of the Holy See in international law]]<br /> * [[International relations]]<br /> * [[Federal state]]<br /> * [[Failed state]]<br /> * [[Diplomatic recognition]]<br /> * [[Country]]<br /> |}<br /> <br /> ==Further reading==<br /> *Chen, Ti-chiang. ''The International Law of Recognition, with Special Reference to Practice in Great Britain and the United States''. London, 1951.<br /> *Crawford, James. ''The Creation of States in International Law''. Oxford University Press, 2005. ISBN 0-19-825402-4, pp.&amp;nbsp;15–24.<br /> *[[Hersch Lauterpacht|Lauterpacht, Sir Hersch]]. ''Recognition in International Law''. Cambridge, U.K., 1947. <br /> *Raič, D. ''Statehood and the Law of Self-determination''. Martinus Nijhoff Publishers, 2002. ISBN 9789041118905. p 29 (with reference to Oppenheim in International Law Vol. 1 1905 p110)<br /> <br /> == External links ==<br /> *[http://ejil.oxfordjournals.org/cgi/reprint/3/1/178 Opinions of the Badinter Arbitration Committee] at the ''European Journal of International Law''<br /> *[http://www.burneylawfirm.com/international_law_primer.htm A Brief Primer on International Law] With cases and commentary. Nathaniel Burney, 2007.<br /> *[http://www.un.org. Official United Nations website]<br /> *[http://www.un.org/law. Official UN website on International Law]<br /> *[http://www.icj-cij.org/. Official website of the International Court of Justice]<br /> <br /> ==References==<br /> {{reflist|2}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Sovereign State}}<br /> [[Category:International law]]<br /> [[Category:Political geography]]<br /> <br /> {{Link GA|sv}}<br /> [[an:Estato]]<br /> [[be-x-old:Дзяржава]]<br /> [[bg:Държава]]<br /> [[ca:Estat]]<br /> [[he:מדינה]]<br /> [[la:Civitas sui iuris]]<br /> [[ja:国家]]<br /> [[pt:Estado]]<br /> [[simple:Sovereign state]]<br /> [[sv:Suverän stat]]<br /> [[vi:Quốc gia có chủ quyền]]<br /> [[zh:主权国]]</div> BenG1