https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=Axadjon1Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-11-22T10:14:26ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.46.0-wmf.3https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leuchtturm_Taran&diff=250152407Leuchtturm Taran2024-11-08T13:32:38Z<p>Axadjon1: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Leuchtturm+<br />
| NAME =<br />
| ALTNAME = {{ruS|Majak Taran}} ({{lang|ru|маяк Таран}})<br /><small>{{deS|Leuchtturm Brüsterort}}</small><br />
| BILD = Taran_Lighthouse_Kalinigrad_Oblast_Nikolay_Yagunov_Yacht.jpg<br />
| BILDBESCHREIBUNG = Leuchtturm von See aus, 2011<br />
| ORT = [[Majak (Kaliningrad)]]<br />
| LAND = {{Flagge|RU-KGD}}<br />{{Flagge|RUS}}<br />
| LAGE = [[Majak (Kaliningrad)#Kap Brüsterort/Mys Taran|Kap Taran]]<br />
| BREITENGRAD = 54.959367<br />
| LÄNGENGRAD = 19.979722<br />
| REGION-ISO = RU-KGD<br />
| FAHRWASSER = [[Ostsee]], [[Bernsteinküste]]<ref name="rrruba3" /><br />
| LAGE-HÖHE = 23<br />
| LAGE-HÖHE-BEZUG = BSW77<br />
| FEUERTRAEGERHOEHE = {{m2ft|30|1}}<br />
| FEUERHOEHE = {{m2ft|55|1}}<br />
| BAUART = [[Backstein]]-Mauerwerk<br />
| FORM = [[Oktogon (Architektur)|Oktogonaler]] Turm konisch mit Galerie, daneben Werkstattgebäude<br />
| MARKIERUNG =<br />
| KENNUNG = '''Oc.(3)W.15s'''<br />
| SEKTOR = <br />
| TRAGWEITE-WEISS = 21<br />
| TRAGWEITE-GRUEN =<br />
| TRAGWEITE-ROT = <br />
| TRAGWEITE-SONSTIG =<br />
| FARBE-SONSTIG =<br />
| OPTIK = [[Fresnel-Linse]]<br />
| BETRIEBSART = elektrisch seit 1936<br />
| NEBELSIGNAL = Horn ('''. -''') (15s)<br />
| RACON = [[Automatic Identification System|AIS]] ([[Maritime Mobile Service Identity|MMSI]])<br>BT ('''- ...-''')<br />
| FUNKTION = [[Leuchtfeuertypen|Orientierungsfeuer]]<br />
| BAU-ZEIT = 1709, 1804, '''1846'''<ref name="rrruba3" /><br />
| BETRIEBSZEIT = bis April 1945<br>ab Mai 1946<br />
| UKHO = {{NGAlist|116|u=C&nbsp;3256|n=7116}}<ref name="nr" /><br />
| NGA = {{NGAlist|116|n=7116|b=1}}<br />
| ARLHS = {{ARLHSlist|KAL-001}}<br />
| USCG = <br />
| LOKAL = [[Maritime Register of Shipping|RLHA]]<ref>{{Internetquelle |url=https://rs-class.org/en/services/land-objects/ |titel=Onshore facilities that provide safety of shipping |werk=rs-class.org |sprache=en |datum=2022 |abruf=2022-07-18}}</ref><br />
| LOKAL-NR = [http://mayak.info/ne-news.html RLE-080]<br />
| STILLLEGUNG = <br />
| URL = <br />
| DENKMAL = <br />
| BETREIBER = ''[[Gidrografitscheskaja sluschba Rossii]]''<br />
| BEMERKUNG-TEXT =<br />
| BEMERKUNG-ADD =<br />
| SEEKARTE = 1<br />
}}<br />
<br />
Der '''Leuchtturm Taran''' (ehemals ''Brüsterort'') befindet sich seit 1846 auf dem heutigen Gebiet der [[Russland|russischen]] Exklave [[Oblast Kaliningrad|Kaliningrad]]. Bis 1945 war er Teil von [[Donskoje (Kaliningrad, Swetlogorsk)|Groß Dirschkeim i. Ostpreußen]]<ref>[https://ostpreussen.net/orte/fischhausen/bruesterort/ ''Brüsterort''] bei ostpreussen.net</ref> (heute Donskoje). Er leuchtet nachts und auch tagsüber, wenn die Sicht auf See weniger als vier [[Seemeile]]n beträgt, und gewährleistet die sichere Anfahrt von NE in die [[Danziger Bucht]] zu den russischen Häfen [[Baltijsk]] und Kaliningrad sowie den polnischen Seehäfen [[Gdynia]] und [[Danzig]].<br />
<br />
== Lage ==<br />
Das ehemalige [[Samland]] umfasste auch den Küstenbereich zwischen dem Frischen und dem Kurischen Haff. An diesem Abschnitt befindet sich der Küstenleuchtturm am Kap Taran (bis 1947 Brüsterort), um Seeleute vor den nördlich vorgelagerten, gefährlichen „Brüsterorter Steingründen“ zu warnen, die vier Kilometer ins Meer reichen.<ref name="kbo">{{Internetquelle |url=http://www.mayachnik.ru/node/237 |autor= А.А. Комарицин, В.И. Корякин, В.Г. Романов | titel = Маячник. Маяки России и мира; Фонд "Русское маячное общество"|werk=mayachnik.ru | sprache=ru |datum=2022 |abruf=2022-07-20}}</ref> Als Orientierungsfeuer bildet der Leuchtturm eine Linie mit dem [[Polen|polnischen]] [[Leuchtturm Rozewie]] (ehemals ''Rixhöft'') und ist die natürliche Grenze der [[Danziger Bucht]]. Benachbarte Leuchttürme stehen im litauischen [[Leuchttürme Klaipėda|Klaipėda]] (ehemals ''Memel'') und in [[Leuchtturm Baltijsk|Baltijsk]] (ehemals ''Pillau'').<br />
<br />
{{Siehe auch|Preußisches Paradies (Samland)|titel1=Preußisches Paradies}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Elbing-Königsberg1910.jpg|mini|links|Brüsterort, an der [[Bernsteinküste]] der [[Ostsee]] zwischen [[Kurische Nehrung|Kurischer Nehrung]] und [[Frische Nehrung|Frischer Nehrung]], auf einer Landkarte von 1910]]<br />
[[Datei:Taran Lighthouse 1 Kalinigrad Oblast Nikolay Yagunov Aero.jpg|mini|links|Luftbild Kap Taran, 2003]]<br />
[[Datei:Taran beacon by Valery Gusarov.jpg|mini|hochkant|Am Leuchtturm, 2011]]<br />
<br />
Nach zahlreichen Schiffsunglücken wurde erst 1709 als Schutz vor dem Steinriff, das hier unter der Wasseroberfläche vier Kilometer lang in die Ostsee hineinragt, auf dem Kap Brüsterort eine Warnleuchte angebracht. Das Leuchtfeuer wird erstmalig in einem Erlass des [[Preußen|preußischen]] Königs [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] vom 15. Februar 1806 erwähnt, dass damals neben Memel und Pillau auch Brüsterort befeuert wurde. Der Erlass ordnete an, dass die genannten Feuer, die bis dahin nur sieben Monate im Jahr brannten, von nun an zehn Monate brennen sollen, nur im Juni und Juli nicht.<ref>''Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von L. A. Veitmeyer.'' M. Geitel [Hrsg.]. Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. Seite 45–47. ISBN 978-3-8262-2202-3).</ref> Wahrscheinlich ist, dass die genannten Orte mindestens seit den 1790er Jahren dann mit [[Bake (Seezeichen)|Feuerbaken]] befeuert wurden.<br />
<br />
Erst nach der endgültigen Befreiung Europas und dem Sturz Napoleons kam es in Preußen mit dem [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]] zur Bildung eines lockeren Bündnisses von Staaten. Unter der Leitung von [[Peter Beuth (Politiker, 1781)|Peter Beuth]] auf der „Stelle eines vortragenden Raths bei der General Verwaltung für Gewerbe und Handel“<ref>GStA PK I. HA Rep. 120 A I 3 Nr. 2, fol. 3 r</ref> wurde eine umfangreiche Befeuerung der preußischen Küste begonnen. Nach der Turmerhöhung [[Leuchttürme Klaipėda|Memel]] (1819) wurden neu erbaut [[Leuchtturm Rozewie|Rixhöft]] (1822), [[Leuchtturm Kap Arkona|Arcona]] (1824), [[Leuchtturm Hela II|Hela]] (1826) und [[Leuchtturm Jarosławiec|Jershöft]] (1830). In der nachfolgenden Zeit bis zur Jahrhundertwende sind weit mehr als 20 [[Befeuerung (Seefahrt)|Seefeuer]] an der deutschen Küste in Dienst gestellt worden.<ref>[https://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/fullscreen/PPN521311993/41/ Die See-Feuer (Leuchtthürme und Leuchtschiffe) der deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel'schen Apparaten oder Fresnel'schen Laternen ausgerüstet sind] (Karte von 1889), auf dibiki.ub.uni-kiel.de</ref><br />
<br />
[[Ludwig Alexander Veitmeyer]] unternahm 1845 eine Studienreise nach Frankreich im Auftrag des preußischen Ministeriums für Öffentliche Arbeiten und auf Beuths Veranlassung. Er sollte das dortige [[Leuchtfeuer]]wesen studieren sowie die Abnahme der Leuchtfeueroptik für den Leuchtturm ''Brüsterort'' vornehmen, die von einer französischen Firma gefertigt worden war.<br />
<br />
1846 errichtete man endlich auf dem Kap einen [[Leuchtturm]] mit einem [[Blinkfeuer]], der als [[Oktogon (Architektur)|achteckiger]] Backsteinturm mit einer Höhe von 30,5 Metern, einer Galerie und einem kuppelförmigen schwarzen Dach gebaut wurde. Nebenan wurde das Leuchtturmwärterhaus errichtet.<br />
<br />
1936 wurde auf dem Turm ein neuer lichtoptischer Apparat der Berliner Firma [[Julius Pintsch AG]] installiert, der ein weißes Gruppenblitzlicht (drei um den optischen Teil des Apparates rotierende Schirme) gab, mit einer Periode von 13&nbsp;Sekunden.<br />
<br />
Bereits im Mai 1946 konnte der Leuchtturm, jetzt in der Verantwortung der Baltischen Flotte, seinen Betrieb wie in den Vorkriegsjahren wieder aufnehmen und 1956 wurde ein neuer lichtoptischer Apparat installiert und somit eine Tragweite von 21 Seemeilen erreicht.<br />
<br />
Der heutige Leuchtturm-Komplex umfasst neben dem alten Leuchtturm drei Funkfeuer unterschiedlicher Verwendung sowie ein Nebelhorn und erforderliche Diesel-Aggregate für die Notstromversorgung.<br />
<br />
Bereits früher nutzte die Reichswehr das umliegende Gelände als Schießplatz. Es wurde nach 1933 zu einer großen [[Flak]]übungsstellung ausgebaut. Daneben entstand ein Landeplatz für die Flugzeuge, die Luftzielsäcke für die Flakübungen schleppten. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] waren hier verschiedene [[Fliegerhorst Brüsterort|Flugzeugführerschulen]] stationiert. Die [[Rote Armee]] besetzte im April 1945 den Fliegerhorst und das anliegende Leuchtturmgelände, das seither für den öffentlichen Zugang gesperrt ist.<br />
<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gingen 1945 alle Gebäude des Leuchtturms und seine technischen Mittel in das Eigentum der UdSSR über und der Teil Königsberg von Ostpreußen wurde zum Territorium der Sowjetunion.<br />
<br />
Ein großer Teil des Kap Taran ist bis heute militärisches Sperrgebiet, innerhalb dessen sich der Leuchtturm-Komplex befindet. Ein freier Zugang ist nicht möglich.<br />
<br />
Mehrfach fanden auch ''Raketenschießabschnitte'' der [[Volksmarine]] mit Einheiten des [[Küstenraketenregiment 18|Küstenraketenregiments (KRR-18)]] auf diesem Gelände und im Zusammenwirken mit [[Osa-Klasse|Raketenschnellbooten]] und [[Tarantul-Klasse|Raketenschiffen]] der [[Sechste Flottille (Volksmarine)|6. Flottille]] im Seegebiet vor Baltijsk und Kap Taran, letztmals im Juli 1989, statt.<ref>Peter Gödde: [https://www.kuestenraketen.de/publikationen/ ''Küstenverteidigung''] private Web-Seite</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Leuchtfeuertypen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* ''Die Seefeuer [Leuchtthürme und Leuchtschiffe] der Deutschen Küsten und diejenigen Binnen- und Einsegelungsfeuer, welche mit Fresnel’schen Apparaten oder Fresnel’schen Laternen ausgerüstet sind von [[Ludwig Alexander Veitmeyer]]. Mit einer Karte. Als Manuscript gedruckt.'' Ernst & Korn, Berlin 1889. [https://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/image/PPN521311993/1/ Seefeuer der Deutschen Küsten, Leuchtturm Brüsterort - Seite 9 u. 41]<br />
* ''Leuchtfeuer und Leuchtapparate. Historisch und konstruktiv dargelegt von Ludwig Alexander Veitmeyer.'' M. Geitel [Hrsg.], Oldenbourg-Verlag, München und Leipzig 1900 (Reprint-Verlag AG Leipzig 2005. 154 Seiten. ISBN 978-3-8262-2202-3).<br />
* ''Najstarsze latarnie morskie Zatoki Gdańskiej''; ''The oldest Gulf of Gdansk Lighthouses''. Antoni F. Komorowski, Iwona Pietkiewicz, Adam Szulczewski; ([https://umg.edu.pl/files/akm/akm_42.pdf Akademicki Kurier Morski Nr. 42/2010, S. 37])<br />
* ''Das Blinkfeuer von [[Brüsterort]]''. [[Johannes Richard zur Megede]], Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart und Leipzig 1901. ([https://archive.org/details/bub_gb_pqwMAQAAIAAJ/page/n5/mode/2up Digitalisat 9. Aufl. 1908, S. 17])<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Taran Lighthouse|Leuchtturm Brüsterort|audio=0|video=0}}<br />
* {{Internetquelle |url=https://www.lightphotos.net/photos/thumbnails.php?search=Baltic+Sea+Russia&submit=search&album=search&cat=0&page=11&keywords=on&type=AND |titel="Baltic Sea Russia" - World of Lighthouses |werk=lightphotos.net | sprache=en |datum=2022 |abruf=2022-07-20|abruf-verborgen=1}}<br />
* {{Internetquelle|url=https://www.yagunov.org/mayaki-yuzhnoj-baltiki |titel=Lichthouses of South Baltic – Fotographer Nikolay Yagunov |werk=yagunov.org | sprache=ru |datum=2022 |abruf=2022-07-20|abruf-verborgen=1}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Alexander Trabas |url=http://listoflights.org/region?land=182 |titel= Leuchtfeuerindex Russland-Östl. Ostsee |werk= Online List of Lights |abruf= 2022-11-07|abruf-verborgen=1}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="nr">Registrierungen:<br />
* ''[[UKHO]]:'' [[United Kingdom Hydrographic Office]]<br />
* ''[[ARLHS]]:'' {{Internetquelle |url=http://wlol.arlhs.com/index.php?mode=zones&zone=KAL|titel=World List of Lights (WLOL) Russia-Kaliningrad|werk=[[ARLHS]]|sprache=en |abruf=2022-04-25}}<br />
* ''[[National Geospatial-Intelligence Agency|NGA]]:'' {{Internetquelle |url=https://msi.nga.mil/api/publications/download?key=16694312/SFH00000/UpdatedPub116bk.pdf&type=view |titel=List of Lights 116 |hrsg=[[National Geospatial-Intelligence Agency|NGA]] |datum=2022 |format=PDF, Section 5 und 8, Seite 97 (126) und 183 (212) |sprache=en |abruf=2022-06-06}}<br />
* ''[[Maritime Register of Shipping|RLHA]]:'' {{Internetquelle|url=http://mayak.info/ne-news.html |titel=List of lighthouses in Russia |werk=Lighthouses of Russia|sprache=en |abruf=2022-06-06}}<br />
</ref><br />
<ref name="rrruba3">{{Cite rowlett|kgd}}</ref><br />
</references><br />
{{Navigationsleiste Ostsee-Leuchtturmlisten}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Taran}}<br />
[[Kategorie:Leuchtturm in Russland]]<br />
[[Kategorie:Leuchtfeuer (Ostsee)]]<br />
[[Kategorie:Leuchtturm in Europa]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk (Ostsee)]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in der Oblast Kaliningrad]]<br />
[[Kategorie:Erbaut in den 1840er Jahren]]<br />
[[Kategorie:Oktogon]]<br />
[[Kategorie:Schifffahrt (Preußen)]]</div>Axadjon1