https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=AmoroderWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-27T22:20:48ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.2https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Deutsche_Sprache&diff=86967116Deutsche Sprache2011-03-27T11:56:15Z<p>Amoroder: /* Vom Wort „deutsch“ abgeleitet */</p>
<hr />
<div>{{Infobox_Sprache<br />
|Sprache=Deutsch<br />
|Länder=[[Deutschland]], [[Österreich]], [[Liechtenstein]], dem [[Deutschschweiz|deutschsprachigen Teil]] der [[Schweiz]], [[Luxemburg]], [[Namibia]], [[Südtirol]] ([[Italien]]), [[Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens|Deutschsprachige Gemeinschaft]] [[Belgien]]s (DG); Minderheiten in zahlreichen weiteren mittel- und osteuropäischen Staaten sowie in Zentralasien; Auswanderer in Übersee, v.&nbsp;a. auf dem amerikanischen Kontinent<br />
|Sprecher=Geschätzt: etwa 90 bis 98 Millionen Muttersprachler weltweit,<ref name="Länderkunde">Thomas Marten, Fritz Joachim Sauer (Hrsg.): ''Länderkunde Deutschland, Österreich und Schweiz (mit Liechtenstein) im Querschnitt.'' Inform-Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-9805843-1-3, S.&nbsp;7.</ref><ref name="ethnologue">[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=deu M. Paul Lewis: ''Ethnologue: Languages of the World. Ethnologue and bibliography information on German, Standard''] Englisch, zuletzt abgerufen am 25. Januar 2011</ref> mindestens 80 Millionen Fremdsprachler (davon nach ''[[Eurobarometer]]'' 55 Millionen in der Europäischen Union)<br />
|Klassifikation=* [[Indogermanische Sprachen]]<br />
*: [[Germanische Sprachen]]<br />
*:: [[Westgermanische Sprachen]]<br />
|KSprache=Deutsch<br />
<!--Nichts ohne handfeste Quellenangaben einfügen!!!--><br />
|Amtssprache={{BEL}}<br />{{DEU}}<br />{{EU}} <small>(Amts- und Arbeitssprache)</small><br />{{LIE}}<br />{{LUX}}<br />{{AUT}}<br />{{CHE}}<br />[[Datei:Suedtirol CoA.svg|18px|Wappen Südtirols]] [[Südtirol]] ({{ITA}})<br />
|Weiteres={{FRA}} <small>(„[[Regionalsprache]]“ in der Region [[Elsass]] und im [[Lothringen|lothringischen]] Département [[Moselle]])</small><ref>ftp://trf.education.gouv.fr/pub/edutel/bo/2003/hs2/alsace_mosellans2.pdf</ref><br />{{NAM}} <small>(„[[Nationalsprache]]“; bis 1990 auch Amtssprache)</small> <ref>www.az.com.na [http://www.az.com.na/fileadmin/pdf/2007/deutsch_in_namibia_2007_07_18.pdf Deutsch in Namibia Beilage der Allgemeinen Zeitung vom 18. Juli 2007] PDF-Datei (5,6 MB)</ref><br />{{POL}} <small>(„[[Deutsche Minderheit in Polen#Rechtliche Anerkennung und Infrastruktur|Hilfssprache]]“ in zahlreichen Gemeinden)</small> <ref>www.ostpreussen-info.de [http://www.ostpreussen-info.de/land/minderheit.htm Zur Lage der deutschen Minderheit in Polen seit 1989, Rüdiger Danowski] Letzter Zugriff am 13. November 2009</ref> <br />{{SLK}}: [[Datei:KrahuleWappen.gif|23px]] <small>[[Krahule|Blaufuß]] (Amtssprache auf Gemeindeebene)</small> <ref name="EMSS">[http://ec.europa.eu/education/languages/archive/languages/langmin/euromosaic/slok1_de.html Regional- und Minderheitensprachen der Europäischen Union – Euromosaik-Studie: Deutsch in der Slowakei]. Letzter Zugriff am 13. November 2009</ref><br />{{VAT}} <small>(Kommandosprache der [[Schweizergarde]])</small> <ref>[http://www.vds-ev.de/verein/aha/aha.php Verein Deutsche Sprache e.V. - Prominente Mitglieder und Ehrenmitglieder]. Letzter Zugriff am 13. November 2009</ref><br />
|Minderheitensprache={{DNK}} <ref>[http://ec.europa.eu/education/languages/archive/languages/langmin/euromosaic/da1_en.html Support from the European Commission for measures to promote and safeguard regional or minority languages and cultures - The Euromosaic sutdy: German in Denmark] (engl.). Letzter Zugriff am 13. November 2009</ref><br />{{ITA}} <ref>[http://www.uni-leipzig.de/~siebenh/kurse/SS08/v_sprachliche_variation_08/10_sprachliche_variation.pdf Deutsche Sprache in Europa]</ref><br />{{KAZ}}<ref>http://www.laenderkontakte.de/region/asien/kasachstan/deutsche_vereinigungen_deutsche_minderheiten/index.html</ref><br />{{KGZ}}<ref>http://www.goethe.de/ges/spa/sui/en5434638.htm</ref><br />{{ROM}}<ref>www.siebenbuerger.de [http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/alteartikel/223-deutsche-minderheit-in-rumaenien.html Deutsche Minderheit in Rumänien: „Zimmerpflanze oder Betreuungs-Objekt“] vom 15. April 2001</ref><br />{{RUS}}<ref>http://www.rusdeutsch.eu/?menu=1&menu0=38&level3=&z=1</ref><br />{{SLK}}<ref name="EMSS" /><br />{{CZE}}<ref>[http://ec.europa.eu/education/languages/archive/languages/langmin/euromosaic/cz1_de.html Regional- und Minderheitensprachen der Europäischen Union - Euromosaik-Studie : Deutsch in der Tschechischen Republik] Letzter Zugriff am 13. November 2009</ref><br />{{HUN}} <ref>[http://ec.europa.eu/education/languages/archive/languages/langmin/euromosaic/hu2_de.html Regional- und Minderheitensprachen der Europäischen Union - Euromosaik-Studie: Deutsch in Ungarn] Letzter Zugriff am 13. November 2009.</ref><br />
<br />
|ISO1=de<br />
|ISO2B=ger<br />
|ISO2T=deu<br />
|ISO3=deu<br />
|SIL=[http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=deu deu] (alt GER)<br />
}}<br />
Die '''deutsche Sprache''' gehört zum [[Westgermanische Sprachen|westlichen Zweig]] der [[Germanische Sprachen|germanischen Sprachen]] und wird vor allem in [[Deutschland]], [[Österreich]], der [[Deutschschweiz]], [[Liechtenstein]], [[Luxemburg]], [[Ostbelgien]], [[Südtirol]], im [[Elsass]] und von Minderheiten in weiteren [[Mitteleuropa|mitteleuropäischen]] Ländern gesprochen. Außerdem zählt Deutsch zu den Nationalsprachen [[Namibia]]s. Zu den [[Varietät (Linguistik)|Varietäten]] der deutschen Sprache gehören einerseits die deutsche [[Standardsprache]], die auf der Grundlage hochdeutscher Mundarten entstanden ist und auch als ''Hochdeutsch'', ''[[Standarddeutsch]]'', ''Schriftdeutsch'' oder als ''deutsche Literatursprache'' bezeichnet wird, andererseits eine Vielzahl von [[Deutsche Dialekte|Lokaldialekten]], die sich in [[Hochdeutsche Dialekte|hochdeutsche]] und [[Niederdeutsche Dialekte|niederdeutsche]] Mundarten aufteilen lassen und von der Standardsprache [[Dachsprache|überdacht]] werden. Das Deutsche ist die meistgesprochene [[Muttersprache]] in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und wird zu den zehn [[Weltsprache|wichtigsten Sprachen der Welt]] gezählt.<ref>www.andaman.org [http://www.andaman.org/BOOK/reprints/weber/rep-weber.htm Top Languages: The World's 10 most influential Languages, George Weber] Englisch, letzter Zugriff am 13. November 2009</ref><br />
<br />
== Definition ==<br />
Unter dem Begriff „Deutsche Sprache“ wird heute die auf der Grundlage von [[mitteldeutsch]]en und [[oberdeutsch]]en Mundarten entstandene deutsche Standardsprache (Standard-Hochdeutsch) verstanden sowie diejenigen Mundarten des kontinentalwestgermanischen [[Dialektkontinuum]]s, die ganz oder teilweise von dieser [[Dachsprache|überdacht]] werden.<br />
<br />
Zum Deutschen werden darüber hinaus die historischen Vorgängersprachen [[Althochdeutsch]] (Sprachcodes nach ISO 639-2 & 639-3: ''goh'') und [[Mittelhochdeutsch]] (Sprachcodes nach ISO 639-2 & 639-3: ''gmh'') gezählt sowie neuere umgangssprachliche Varietäten oder Mischsprachen (z.&nbsp;B. [[Missingsch]]) innerhalb des Geltungsbereiches der deutschen Standardsprache.<br />
<br />
Das [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgische]] sowie manche Auswandererdialekte (z.&nbsp;B. [[Pennsylvania Dutch]]) oder Übergangsdialekte (z.&nbsp;B. [[Kollumerpompsters]]), die zwar auf Varietäten innerhalb des Dialektkontinuums der deutschen Mundarten zurückgehen, jedoch heute nicht oder nur in eingeschränktem Maße von der deutschen Standardsprache überdacht werden, können hingegen auf synchroner Ebene nicht zum „Deutschen“ im engeren Sinne des Wortes gerechnet werden.<br />
<br />
Das [[Jiddisch]]e, das ursprünglich auf das Mittelhochdeutsche zurückgeht, sich jedoch vor allem unter [[Slawische Sprachen|slawischen]] und [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Einflüssen eigenständig weiterentwickelt und eine eigene Schriftsprache ausgebildet hat, und die lexikalisch auf dem Deutschen basierende [[Kreolsprache]] [[Unserdeutsch]] werden hingegen heute in der Sprachwissenschaft im allgemeinen nicht zum Deutschen gerechnet, sondern als eigenständige Sprachen betrachtet.<br />
<br />
== Glottonyme ==<br />
=== Das Glottonym „deutsch“ ===<br />
: ''Hauptartikel: [[Deutsch (Etymologie)]]''<br />
Das Wort (Glottonym = der Name der verwendeten Sprache) „deutsch“ bildete sich aus dem germanischen Wort ''thioda'' („Volk“, Adjektiv „[[thiodisk]]“, „diutschiu“) heraus. Es bedeutet so viel wie „zum Volk gehörig“ und entwickelte sich zu einer Bezeichnung für die Sprache der germanischen Stämme Mitteleuropas, die im Gegensatz zur Sprache der angrenzenden [[Romanische Sprachen|romanischen]] Bevölkerung und zum [[Latein]] stand.<br />
{{Zitat|''qui Theutonica sive Teutisca lingua loquimur''|Übersetzung=die wir Teutonisch oder Deutsch reden|[[Notker I.|Notker]], ''Gesta Karoli'' 1, 10, 24-25}}<br />
Das Gebiet, in dem diese sprachlichen Varietäten, die ein zusammenhängendes [[Dialektkontinuum]] bildeten und als „deutsch“ bezeichnet wurden, gesprochen wurden, wurde zunächst im Plural als „diutschiu lant“ und seit dem 15.&nbsp;Jahrhundert als „Deutschland“ bezeichnet. Heute würde man dafür den Ausdruck „[[deutscher Sprachraum]]“ verwenden. <br />
<br />
Man findet das Wort „deutsch“ in seiner lateinischen Form „theodisce“ erstmals im Jahre 786 im Synodenbericht des päpstlichen Nuntius [[Gregor von Ostia]]. Dieser Bericht über zwei Synoden, die in England stattfanden, wurde sowohl auf Lateinisch als auch in der Sprache des Volkes (Volkssprache) verlesen. Unklar ist allerdings bis heute, ob damals damit tatsächlich die „Sprache des Volkes“ in Deutschland (im deutschen Sprachraum) gemeint war. Ein wenig deutlicher wird die Verbindung zum „Land der Deutschen“ erst zwei Jahre später (788) bei einer Anklage gegen den [[Geschichte Bayerns#Das ältere baierische Stammesherzogtum|baierischen Herzog]] [[Tassilo III.|Tassilo]] auf dem [[Reichstag (Heiliges Römisches Reich)|Reichstag]] zu [[Ingelheim am Rhein|Ingelheim]] wegen Fahnenflucht: „… quod theodisca lingua harisliz dicitur …“; ein eindeutiger Beleg fehlt aber dafür, dass zu diesem Zeitpunkt bereits eine Wandlung von „Sprache des Volkes“ hin zu „deutsche Sprache“ vollzogen war. Die „theodisca lingua“ war hingegen seit [[Karl der Große|Karl dem Großen]] die amtliche Bezeichnung für die [[altfränkisch]]e Volkssprache.<br />
<br />
Das lateinische „theodiscus“ („zum Volk gehörig“) ist ein Wort der Gelehrtensprache; ihm liegt das westfränkische „theudisk“ zugrunde, wird aber auch mit gotisch „thiuda“, althochdeutsch „diot“ („Volk“), isländisch „þjóð“ („Volk“) in Verbindung gebracht.<br />
<br />
Die ältere Bezeichnung „fränkisch“ für die eigene Sprache traf etwa seit dem 9.&nbsp;Jahrhundert nicht mehr eindeutig zu, da einerseits die westfränkische Oberschicht im späteren [[Frankreich]] den romanischen Dialekt der einheimischen Bevölkerung übernommen hatte und andererseits das [[Ostfrankenreich]] auch nicht-fränkische Stämme wie die [[Alemannen]], die [[Bajuwaren|Baiern]], die [[Thüringer]] und die [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] umfasste.<br />
<br />
Die althochdeutsche Form „diutisc“ begann seit dieser Zeit das mittellateinische „theodiscus“ zu verdrängen; es setzte sich jedoch nur zögernd durch. Erst um 1090 (im [[Annolied]] aus dem Kloster Siegburg) wird „diutisc“ auf Sprache, Volk und Land angewendet:<br />
<br />
:''„Diutschin sprechin, Diutschin liute in Diutischemi lande.“''<br />
:(„Deutsch sprechen, Deutsche Leute in Deutschem Lande.“) <br />
<br />
Das [[Althochdeutsch]]e ist die älteste schriftlich überlieferte Sprachform der Völker, die sich als ''deutsch'' bezeichnen. Es war nicht einheitlich, sondern bestand aus vielen Mundarten. Erst um die Mitte des 12.&nbsp;Jahrhunderts entwickelte sich im mittelrheinischen Gebiet eine mittelhochdeutsche Dichter- und Literatursprache, die uns in der klassisch höfischen Ritterliteratur begegnet, in der auch keltisches Sagengut bearbeitet wurde. Begründet und getragen wurde diese Dichtung vor allem vom aufstrebenden Adel, der sich damit vom Volk abheben wollte.<br />
<br />
''„In den Geschichtsquellen seit dem Ende des 8. Jahrhunderts taucht immer häufiger der Begriff der deutschen Sprache, der ‚lingua theodisca‘ auf. Die Sprachgemeinschaft der Deutschen hat den Volksnamen von der Sprache erhalten“''<ref>Hans K. Schulze: ''Vom Reich der Franken zum Land der Deutschen. Merowinger und Karolinger'', 1998, S. 12</ref><br />
<br />
Die „lingua theodisca“ war die deutsche Sprache, die die Gemeinsamkeit der Menschen ausdrückte. [[Karl der Große]] hat diese Sprache als seine eigene und offizielle Sprache bezeichnet. ''„Das Bleibendste aber wohl, was Karl für die deutsche Sprache getan hat, ist die Durchsetzung eben dieses Namens ‚deutsch‘ und die Ermöglichung seiner Prägung. Karl brauchte einen Namen für die germanischen Sprachen seines Reiches, so wie es für die romanischen Sprachen die Bezeichnung lingua Romana (rustica) gab.“''.<ref>Werner Betz: ''Karl der Grosse und die Lingua Theodisca'', S. 300–306 im sog. Karlswerk, hrsg. von Wolfgang Braunfels: ''Karl der Grosse. Lebenswerk und Nachleben. Band II, Das Geistige Leben''. Düsseldorf 1965, S. 305.</ref> ''„Karls Blick auf das Germanische im Sprachlichen ließ den neuen Terminus entstehen und er wurde zum Namen einer von Karl bestimmten neuen Sonderung des Germanischen …, eben des Deutschen“.''<ref>Werner Betz: ''Karl der Grosse und die Lingua Theodisca'', S. 300–306 im sog. Karlswerk, hrsg. von Wolfgang Braunfels: ''Karl der Grosse. Lebenswerk und Nachleben. Band II, Das Geistige Leben''. Düsseldorf 1965, S. 306.</ref><br />
<br />
=== Bezeichnungen des Deutschen in anderen Sprachen ===<br />
: ''Hauptartikel: [[Deutsch in anderen Sprachen]]''<br />
Aufgrund der wechselhaften politischen [[Geschichte]] des deutschen Sprachraums sowie seiner Mittellage zwischen den Gebieten romanischer und slawischer Sprachen gibt es mehr unterschiedliche Formen für den Namen der deutschen Sprache (Deutsch) als für die meisten anderen [[Sprachen]] der [[Welt]]. Allgemein kann man die Namen der deutschen Sprache aber aufgrund ihrer Herkunft in sechs Gruppen zusammenfassen:<br />
<br />
==== Vom Wort „deutsch“ abgeleitet ====<br />
: ''Hauptartikel: [[Deutsch (Etymologie)]]''<br />
<br />
In anderen germanischen Sprachen:<br />
* [[Afrikaans]]: ''Duits''<br />
* [[Dänische Sprache|Dänisch]]: ''tysk''<br />
* [[Färöische Sprache|Färöisch]]: ''týskt''<br />
* [[Friesische Sprache|Friesisch]]: ''Dútsk''<br />
* [[Isländische Sprache|Isländisch]]: ''þýska''<br />
* [[Jiddische Sprache|Jiddisch]]: ''daytsh'' (''{{lang|yi|דײַטש}}'')<br />
* [[Niederländische Sprache|Niederländisch]]: ''Duits''<br />
* [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]] (in D): ''düütsch''<br />
* [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]] (in NL): ''duuts''<br />
* [[Norwegische Sprache|Norwegisch]]: ''tysk''<br />
* [[Pitcairn-Englisch]]: ''doich''<br />
* [[Schwedische Sprache|Schwedisch]]: ''tyska''<br />
In einigen romanischen Sprachen:<br />
* [[Französische Sprache|Französisch]]: ''t(h)iois'' (veraltetes Wort), ''tudesque'' (latinisiertes Wort)<br />
* [[Furlanische Sprache|Furlanisch]]: ''todesc''<br />
* [[Italienische Sprache|Italienisch]]: ''tedesco''<br />
* [[Lateinische Sprache|Latein]]: ''(lingua) Theodisca''<br />
* [[Rätoromanisch]]: ''tudestg''<br />
* [[Ladinische_Sprache|Ladinisch]]: ''tudësch''<br />
* [[Spanische Sprache|Spanisch]]: ''tudesco''<ref>[http://buscon.rae.es/draeI/SrvltConsulta?TIPO_BUS=3&LEMA=tudesco Real Academia Española]</ref> (heute wenig gebräuchlich)<br />
Darüber hinaus:<br />
* [[Chinesische Sprache|Chinesisch]]: ''déyǔ'' {{zh|kurz=|v=德语|t=德語}} oder ''déyìzhìyǔ'' {{zh|kurz=|v=德意志语|t=德意志語}} <small>(''dé[yìzhì]'' = Lautübertragung des Wortes „deutsch“; ''yǔ'' „Sprache“)</small><br />
** [[Vietnamesische Sprache|Vietnamesisch]]: ''{{lang|vi|tiếng Đức oder Đức ngữ}}'' <small>(''{{lang|vi|tiếng oder ngữ}}'' „Sprache“; ''{{lang|vi|Đức}}'' ist die [sino-]vietnamesische Aussprache desselben Sinographems {{lang|vi|德}} wie im chinesischen Namen)</small><br />
* [[Japanische Sprache|Japanisch]]: ''doitsu-go'' {{lang|ja|ドイツ語}} oder {{lang|ja|独(逸)語}} <small>(''doitsu'' = Lautübertragung des Wortes „deutsch“; ''go'' „Sprache“)</small><br />
* [[Koreanische Sprache|Koreanisch]]: ''dogileo'' 독일어 (abgekürzt: 독어) <small>(Die gleichen Sinographeme wie im japanischen Namen, aber in [[Hanja#Aussprache|sinokoreanischer]] statt [[On-Lesung|sinojapanischer]] Aussprache: {{lang|ko|獨}}→독 ''dok'', {{lang|ko|逸}}→일 ''il'', {{lang|ko|語}}→어 ''eo.'')</small><br />
* [[Nordsamische Sprache|Nordsamisch]]: ''duiskkagiella'' oder ''tuiskkagiella''<br />
* [[Taiwanische Sprache|Taiwanische]]: ''dik-gok ue'' ({{zh|kurz=|t=德國 話|v=德国 话}})<br />
<br />
==== Vom Wort „Sachsen“ abgeleitet ====<br />
Mit „Sachsen“ sind ist das historische Volk der [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] gemeint (heute [[Niederdeutsche Sprache|niedersächsischer]] Sprachraum).<br />
* [[Estnische Sprache|Estnisch]]: ''saksa''<br />
* [[Finnische Sprache|Finnisch]]: ''saksa''<br />
* [[Samische Sprache|Inarisamisch]]: ''säksikiela''<br />
<br />
==== Vom Wort „*němьcь“ abgeleitet ====<br />
Aus dem [[Slawische Sprachen|slawischen]] Wort ''*němьcь'', das auf die [[urslawisch]]e Wurzel ''*něm-'': "stumm" zurückgeht; dies war ursprünglich eine allgemeine Bezeichnung für alle Fremden aus dem Westen, welche die slawischen Sprachen nicht verstanden (vgl. griechisch [[Barbar|''barbaros'']]):<br />
* [[Bosnische Sprache|Bosnisch]]: ''njemački''<br />
* [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]]: ''немски'' (''nemski'')<br />
* [[Kaschubische Sprache|Kaschubisch]]: ''miemiecczi''<br />
* [[Kroatische Sprache|Kroatisch]]: ''njemački''<br />
* [[Niedersorbische Sprache|Niedersorbisch]]: ''nimšćina''<br />
* [[Obersorbische Sprache|Obersorbisch]]: ''němčina''<br />
* [[Polnische Sprache|Polnisch]]: ''niemiecki''<br />
* [[Rumänische Sprache|Rumänisch]]: ''neamţ''<br />
* [[Russische Sprache|Russisch]]: ''{{lang|ru|немецкий}}'' (''nemezkij'')<br />
* [[Serbische Sprache|Serbisch]]: ''nemački''<br />
* [[Slowakische Sprache|Slowakisch]]: ''nemčina''<br />
* [[Slowenische Sprache|Slowenisch]]: ''nemščina''<br />
* [[Tschechische Sprache|Tschechisch]]: ''němčina''<br />
* [[Ukrainische Sprache|Ukrainisch]]: ''{{lang|uk|німецька}}'' (''nimez'ka'')<br />
* [[Ungarische Sprache|Ungarisch]]: ''német''<br />
* [[Weißrussische Sprache|Weißrussisch]]: ''нямецкая'' (''njamezkaja'')<br />
<br />
'''Anmerkungen:''' In der Vergangenheit war im Rumänischen die dem Slawischen entlehnte Form ''{{lang|ro|nemţeşte}}'' üblich; aber heute wird im Rumänischen vorwiegend das Wort ''{{lang|ro|germană}}'' benutzt. Das ungarische ''{{lang|hu|német}}'' ist auch aus dem Slawischen entlehnt, ebenso der Name für die Deutschen in Österreich im Arabischen, ''an-Nimsā'' ({{lang|ar|النمسا}}).<br />
<br />
Beispiele für den „deutschen“ Familiennamen sind der US-amerikanische Admiral [[Chester W. Nimitz]] und der kroatisch-deutsche Musiker und Schauspieler [[Miroslav Nemec]].<br />
<br />
==== Vom Wort „Alamannen“ abgeleitet ====<br />
Die [[Alamannen]] waren eine [[Volksgruppe|Bevölkerungsgruppe]] des westgermanischen Kulturkreises, deren Gebiet sich an der Grenze zum „Welschland“ (Frankreich, Italien) befand. Die Verbreitung von ''Alemannisch'' als Name für das Deutsche erfolgte in erster Linie über das Französische.<br />
* [[Arabische Sprache|Arabisch]]: {{lang|ar|ألمانية}} (''almāniyya'')<br />
* [[Baskische Sprache|Baskisch]]: ''Alemaniera''<br />
* [[Bretonische Sprache|Bretonisch]]: ''alamaneg''<br />
* [[Französische Sprache|Französisch]]: ''allemand''<br />
* [[Galizische Sprache|Galizisch]]: ''alemán'' <br />
* [[Katalanische Sprache|Katalanisch]]: ''alemany''<br />
* [[Kornische Sprache|Kornisch]]: ''Almaynek''<br />
* [[Kurdische Sprache|Kurdisch]]: ''Almanî''<br />
* [[Lingala]]: ''lialémani''<br />
* [[Persische Sprache|Persisch]]: {{lang|fa|آلمانى}} (''ālmānī'')<br />
* [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]]: ''alemão''<br />
* [[Spanische Sprache|Spanisch]]: ''alemán''<br />
* [[Türkische Sprache|Türkisch]]: ''Almanca''<br />
* [[Walisische Sprache|Walisisch]]: ''Almaeneg''<br />
<br />
==== Vom Wort „Germanen“ abgeleitet ====<br />
Die Verwendung von „Germane“ oder „Germania“ ist eine eher jüngere Erscheinung, die im Gefolge der Renaissance zu suchen ist. Die Verbreitung in außereuropäische Sprachen geschah vor allem über das Englische.<br />
* [[Albanische Sprache|Albanisch]]: ''gjermanishtë''<br />
* [[Armenische Sprache|Armenisch]]: Գերմաներեն (''Germaneren'')<br />
* [[Englische Sprache|Englisch]]: ''German'' (zu ''Dutch'', der englischen Bezeichnung für das Niederländische, siehe den Artikel [[Niederländisch (Name)]].<br />
* [[Esperanto]]: ''germana (lingvo)''<br />
* [[Georgische Sprache|Georgisch]]: ''გერმანული (ენა)'' (''Germanuli'' (''ena''- Sprache))<br />
* [[Griechische Sprache|Griechisch]]: ''Γερμανικά'' (''Jermaniká'', Neutrum Plural)<br />
* [[Hebräische Sprache|Hebräisch]]: {{lang|he|גרמנית}} (''germanit'')<br />
* [[Hindi]]: जर्मन (''jarman'')<br />
* [[Ido (Sprache)|Ido]]: ''Germana linguo''<br />
* [[Irische Sprache|Irisch]]: ''Gearmáinis''<br />
* [[Manx (Sprache)|Manx]]: ''Germaanish''<br />
* [[Mazedonische Sprache|Mazedonisch]]: ''германски'' (''germanski'')<br />
* [[Mongolische Sprache|Mongolisch]]: ''{{lang|mn|Герман}}'' (''German'')<br />
* [[Rumänische Sprache|Rumänisch]]: ''germană''<br />
* [[Schottisch-Gälische Sprache|Schottisch-Gälisch]]: ''Gearmailtis''<br />
* [[Indonesische Sprache|Bahasa Indonesia]]: ''Jerman''<br />
* [[Kiswahili]]: ''Kijerumani''<br />
* [[Thailändische Sprache|Thai]]: {{lang|th|(ภาษา) เยอรมัน}}, ''(phasa) yoeraman''<br />
<br />
'''6. Bezeichnungen in den baltischen Sprachen '''<br />
* [[Jatwingische Sprache|Jatwingisch]]: ''miksiskai''<br />
* [[Altpreußische Sprache|Preußisch]]: ''miksiskāi''<br />
* [[Litauische Sprache|Litauisch]]: ''vokiečių''<br />
* [[Lettische Sprache|Lettisch]]: ''vācu'' oder seltener ''vāciešu''<br />
<br />
''' Sonderformen '''<br />
* In der deutschen, britischen und einigen weiteren [[Gebärdensprache]]n ist die Gebärde für ''Deutsch'' ein an die Stirn gelegter und nach oben gestreckter Zeigefinger, der die [[Pickelhaube]] nachahmt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
: ''Hauptartikel: [[Deutsche Sprachgeschichte]]''<br />
Die Geschichte der (hoch-)deutschen Sprache wird häufig in vier Abschnitte ([[Sprachstufe]]n) unterteilt:<br />
* 750–1050: [[Althochdeutsch]]<br />
* 1050–1350: [[Mittelhochdeutsch]]<br />
* 1350–1650: [[Frühneuhochdeutsch]]<br />
* ab 1650: [[Neuhochdeutsch]]<br />
<br />
=== Nieder- und Hochdeutsch ===<br />
[[Datei:AlthochdeutscheSprachräume962 Box.jpg|thumb|Abb. 1: Die kontinental-westgermanischen Sprachregionen (ohne Langobardisch) im [[Heiliges Römisches Reich|Ostfrankenreich]] um 962]]<br />
<br />
Die deutsche Sprache ist in zwei Sprachkategorien aufgeteilt, in [[Hochdeutsche Sprachen|Hochdeutsch]] und in [[Niederdeutsche Sprachen|Niederdeutsch]]. Als hochdeutsche Sprache bezeichnet man zunächst alle [[kontinentalwestgermanisch]]en [[Dialekt]]e, die im frühen [[Mittelalter]] an der [[Zweite Lautverschiebung|zweiten oder hochdeutschen Lautverschiebung]] beteiligt waren (alemannisch, bairisch, ost-, rhein-, mittelfränkisch, ostmitteldeutsch = ober- und mitteldeutsche Mundarten = hochdeutsche Mundarten). Die kontinentalwestgermanischen Dialekte, die diese zweite Lautverschiebung nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil mitgemacht haben, bezeichnet man seit der frühen Neuzeit als niederdeutsche Sprachen ([[Niedersächsisch]] und [[Niederfränkisch]]).<br />
<br />
Da während des ganzen Mittelalters im Unterschied zu den romanisch- oder slawischsprachigen Nachbarländern in dem ''Land der Deutschen'' (deutscher Sprachraum) stark territorial zersplitterte politische Strukturen existierten, entwickelten sich die zum Teil sehr unterschiedlichen deutschen Dialekte ([[deutsche Mundarten]]) lange parallel nebeneinander her.<br />
<br />
[[Datei:Sprachenkarte Deutschland1880.png|285px|miniatur|links|Abb. 2: Der historische [[Deutscher Sprachraum|deutsche Sprachraum]] (ohne [[Deutsch-Balten|deutsch-baltisches]] Gebiet, [[wolgadeutsche]]s Sprachgebiet und Sprachgebiete in Übersee (1880). <small>Auf dieser historischen Karte werden – in Übereinstimmung mit dem damals im Deutsche Reich herrschenden nationalistischen Zeitgeist<ref>Vgl. zu selbigem mit Bezug auf die Perzipierung des Niederländischen: Ulrike Kloos: ''Niederlandbild und deutsche Germanistik 1800–1933: Ein Beitrag zur komparatistischen Imagologie'' (Studia imagologica; 04), Rodopi, Amsterdam [u.&nbsp;a.] 1992, S. 12–13, 98 ff., 128 ff.</ref> – nicht nur generell Sprachen und Völker gleichgesetzt und deshalb auch Völker statt Sprachen abgebildet<ref>Vgl. hierzu Ulrike Kloss, op. cit., S. 77.</ref>, sondern die Einwohner der Niederlande und Nordbelgiens aufgrund ihrer mit derjenigen der Einwohner Norddeutschlands gleichgesetzten Sprache zu „Niederdeutschen“ erklärt und verallgemeinert. Weiteres siehe:<ref> In der ersten Ausgabe von [[Karl Bernhardi]]s ''Sprachkarte von Deutschland'' von 1844, deren Inhalt vergleichbar ist, wurde die ''[[deutsche Sprache]]'' hingegen in Übereinstimmung mit dem Sprachgebrauch [[Jacob Grimm]]s (Vgl. zu diesem Ulrike Kloss, op. cit., S. 18 ff.) als Bezeichnung für die [[Germanische Sprachen|Germanischen Sprachen]] insgesamt verwendet und in den ''hochdeutschen Sprachstamm'', den ''niederdeutschen Sprachstamm'' und den ''nordischen Sprachstamm'' unterschieden. In [[Heinrich Kiepert]]s ''Völker[-] und Sprachen-Karte von Deutschland und den Nachbarländern'' von 1872 wurden Völker statt Sprachen abgebildet und die [[Deutsche]]n in ''oberdeutsche'', ''mitteldeutsche'' und ''niederdeutsche Stämme'' unterteilt, parallel dazu wurde jedoch das Gebiet mit ''nur hochdeutscher Schriftsprache'' von dem des zu den ''niederdeutschen Stämmen'' gezählten ''flämisch-holländischen'' [Stamm] ''mit Dialect-Schriftsprache'' auch farblich abgesetzt.(Vgl. [http://www.lib.uchicago.edu/e/su/maps/kiepert/G6081-E1-1872-K5.html ''The Maps of Heinrich Kiepert'', Ethnology, Germany, 1872]; Heinrich Kieperts ältere ''Nationaliäts-Karte von Deutschland'' von 1848 ist bei Morgane Labbé: ''Die Grenzen der deutschen Nation. Raum der Karte, Statistik, Erzählung.'' In: ''Die Grenze als Raum, Erfahrung und Konstruktion: Deutschland, Frankreich und Polen vom 17. bis 20. Jahrhundert''. Hg. von Etienne François u.&nbsp;a., Campus, Frankfurt am Main [u.&nbsp;a.] 2007, S. 293–320, zwar im Anhang nach S. 320 auch mit abgedruckt, aber zu undeutlich, als dass die Beschriftung lesbar wäre.) In der hier abgebildeten Karte von 1880 sind nur noch die Staatennamen ''Niederlande'' und ''Belgien'' und ein kleinerer Schriftzug ''Vlämingen'' im Norden Belgiens vorhanden, jeder Hinweis auf eine sprachliche Eigenständigkeit dieser Gebiete wurde getilgt.</ref> </small>]]<br />
<br />
Einen ersten Ansatz zu einem überregionalen Ausgleich der Mundarten hat man teilweise in der [[mittelhochdeutsch]]en [[Dichtersprache]] der [[Deutsche Literatur des hohen Mittelalters|höfischen Dichtung]] um 1200 sehen wollen. In der Tat ist teilweise das Bemühen der Dichter zu erkennen, nur regional verständliches Vokabular und dialektale lautliche Besonderheiten zu vermeiden, um ein überregionales Verständnis ihrer Werke zu ermöglichen. Andererseits war die Breitenwirkung der an den Fürstenhöfen tätigen Dichter eher gering, da damals nur ein kleiner Teil der Bevölkerung lesen und schreiben konnte oder einen Zugang zu dieser elitären Kunst hatte. Der Beginn der neuhochdeutschen Schrift- und Standardsprache kann daher erst in überregionalen Ausgleichsprozessen des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit gesehen werden.<br />
<br />
Während die Standardsprache in den meisten europäischen Ländern aus dem Dialekt der jeweiligen Hauptstadt hervorgegangen ist, stellt die heutige Hochdeutsche Sprache (Standardsprache) eine Art „Kompromiss“ zwischen den mittel- und oberdeutschen Dialekten südlich der sogenannten [[Benrather Linie]] dar.<br />
<br />
In [[Norddeutschland]] hat das [[Standarddeutsch]]e, vor allem im Gefolge der [[Reformation]] als Amts- und Schulsprache, das einheimische [[Niederdeutsche Sprachen|Niederdeutsche]] ([[Niedersächsisch]]e bzw. [[Plattdeutsch]]e und [[Niederfränkische Sprache|Niederfränkische]]) größtenteils verdrängt. Zur Blütezeit der [[Hanse]] fungierte das [[Mittelniederdeutsch]]e als Verkehrssprache im gesamten [[Nordsee|Nord-]] und [[Ostsee]]raum. Aufgrund der politischen Eigenstaatlichkeit und der (teilweisen) Herauslösung aus dem Reichsverband konnte es in den [[Niederlande]]n dem Hochdeutschen nicht mehr gelingen, die einheimischen niederfränkischen Dialekte zu verdrängen. Aus diesen entwickelte sich die [[niederländische Sprache]].<br />
<br />
Die Bedeutung von [[Martin Luther]] (1483–1546) für die deutsche Sprachentwicklung sollte nicht überschätzt werden. Bereits um 1350 gab es Ansätze zu einer überregionalen Schriftsprache, die man in der Forschung [[Frühneuhochdeutsch]] nennt. Im donauländischen Bereich war eine relativ große Einheitlichkeit erreicht worden, urteilt [[Werner Besch]], und Luther rückte die von ihm verwendeten, ostmitteldeutschen Formen an diese südlichen Dialekte heran. Er stand mitten im Strom der Entwicklung. Seine Bibelübersetzung war allerdings ein wichtiges Werk, das Vorbildcharakter hatte und durch seine weite Verbreitung jedermann – vor allem jedem Lehrer – zugänglich war.<br />
<br />
Die Herausbildung der hochdeutschen Schriftsprache war im 17. Jahrhundert zum Großteil abgeschlossen. Durch die Beseitigung der sogenannten [[Letternhäufelung]] im 18. Jahrhundert wurde das seitdem in Grundzügen kaum veränderte deutsche Schriftbild abgerundet.<br />
<br />
=== Sprachgeschichte und Lautwandel ===<br />
Die geschichtlichen Abschnitte des Deutschen sind eng verknüpft mit Erscheinungen des [[Lautwandel]]s. Die sogenannte [[hochdeutsche Lautverschiebung]], eine Erscheinung des Konsonantensystems, trennt das Deutsche (in Form des [[Althochdeutsch]]en) von den restlichen [[kontinentalwestgermanisch]]en Dialekten. Dieser Lautwandel wird von den niederdeutschen Dialekten nicht vollzogen; insofern ist die deutsche Standardsprache in ihrem Konsonantensystem vom Süden und der Mitte des Sprachgebiets bestimmt.<ref>[[Fausto Cercignani]]: The Consonants of German: Synchrony and Diachrony, Milano, Cisalpino, 1979.</ref><br />
<br />
Der Übergang von [[Mittelhochdeutsch]] zu [[Frühneuhochdeutsch]] ist im Bereich der Laute vor allem durch [[Monophthongierung]] und [[Diphthongierung]] gekennzeichnet. Beide sind Erscheinungen des Vokalsystems. Während die Diphthongierung vom Südosten des Sprachgebiets ausgeht und im niederdeutschen Norden wie im alemannischen Südwesten nicht vollzogen wird, ist für die Monophthongierung der mitteldeutsche Sprachraum als Ausgangspunkt bestimmend.<br />
<br />
Insgesamt beharrt der niederdeutsche Norden sowohl im Bereich der Konsonanten als auch im Bereich der Vokale auf altem Sprachzustand. Der alemannische Südwesten vollzieht nur die lautlichen Veränderungen im Bereich der Vokale nicht; der bairische Südosten trägt zur deutschen Sprache die Diphthongierung bei, vollzieht aber die Monophthongierung nicht.<br />
<br />
=== Sprachstandardisierung ===<br />
Mit der Zunahme der Anzahl der Schreibkundigen und der Bedeutung der Schriftlichkeit trat der Lautwandel in seiner Bedeutung für die Sprachgeschichte zugunsten von bewusster Normierung zurück. Als einer der wichtigsten Grammatiker des 18. Jahrhunderts gilt [[Johann Christoph Adelung]], dessen 1781 veröffentlichtes [[Wörterbuch]] großen Einfluss auf seine Zeitgenossen und die Lexikographie ausübte. [[Jacob Grimm|Jacob]] und [[Wilhelm Grimm]] begannen 1852 mit der Herausgabe des umfassendsten [[Deutsches Wörterbuch|Deutschen Wörterbuchs]], das 1961 vollendet wurde, aber seither einer Überarbeitung unterzogen wird.<br />
<br />
Die hochdeutsche [[Orthographie|Rechtschreibung]] wurde im Laufe des 19.&nbsp;Jahrhunderts zunehmend normiert. Ein Durchbruch zu einer hochdeutschen „Einheitsschreibung“ gelang mit dem ''Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache'' von [[Konrad Duden]] (1880), das in der [[Orthographische Konferenz von 1901|Rechtschreibnormierung von 1901]] in leicht veränderter Form – ohne amtlichen Status zu erreichen – zur Grundlage der amtlichen Rechtschreibung erklärt wurde. Konkurrenzlos war der [[Duden]] in jener Zeit indes nicht: Neben anderen nichtamtlichen Wörterbüchern wie etwa dem sogenannten „Buchdrucker-Duden“ (herausgegeben ebenfalls vom Bibliographischen Institut) und dem ''Wörterverzeichnis der deutschen Rechtschreibung'' von Professor Ammon gab es amtliche Regelwörterbücher mit teilweise abweichenden Rechtschreibregeln wie zum Beispiel das ''Amtliche Wörterverzeichnis für die deutsche Rechtschreibung zum Gebrauch in preußischen Kanzleien'' (1903) oder die ''Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis – Ausgabe mit einheitlichen Schreibweisen'' in Österreich (1904). Die Abweichungen lagen unter anderen in der Zulassung oder Nichtzulassung mehrerer Schreibweisen (z.&nbsp;B.: Keeks – Cakes – Kakes, heute: Keks), in der Darstellung des s-Lautes vor z in [[Deutsche Schrift|Deutscher Schrift]] und [[Fraktur (Schrift)|Fraktur]], in der Abänderung oder Nichtabänderung von Eigennamen (z.&nbsp;B. „Göthe“ statt Goethe, „Bismark“ statt Bismarck); mit dem „Buchdrucker-Duden“ von 1903 wurde zudem speziellen Abänderungswünschen des Deutschen Buchdrucker-Vereins, des Reichsverbandes Österreichischer Buchdruckereibesitzer und des Vereins Schweizerischer Buchdruckereibesitzer Rechnung getragen.<br />
<br />
1996, 2004 und 2006 kam es zu [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996|Rechtschreibreformen]] (''siehe auch:'' [[Geschichte der deutschen Rechtschreibung]]).<br />
<br />
Auch die hochdeutsche [[Orthoepie|Aussprache]] erfuhr im späten 19.&nbsp;Jahrhundert Regelungsversuche, vor allem durch das Aussprachewörterbuch von [[Theodor Siebs]]. Diese Regelungen erreichten aber nicht das Niveau an Verbindlichkeit, das Duden mit der Rechtschreibung erreichte.<br />
<br />
Im Gegensatz zur hochdeutschen Schriftsprache ist die niederdeutsche Schriftsprache offiziell nicht normiert, wird aber zunehmend durch die 1956 in Hamburg aufgestellten „Regeln für die plattdeutsche Rechtschreibung“ und das Wörterbuch von [[Johannes Saß]] beeinflusst.<br />
<br />
=== Einflüsse anderer Sprachen auf die deutsche Sprache ===<br />
Durch ihre zentrale Lage in Europa wurde die deutsche Sprache über die Jahrhunderte durch andere Sprachen beeinflusst. Im [[Mittelalter]] und der Zeit davor war es vor allem die [[Latein|lateinische Sprache]], aus der sich die deutsche Sprache bediente. So sind viele alltägliche Wörter, vor allem aus Architektur, Religion und Kriegswesen (z.&nbsp;B. ''dominieren'', ''Fenster'', ''Karren'', ''Keller'', ''Kloster'') aus dem Lateinischen entlehnt. Auch die [[griechische Sprache]] hat das Deutsche in Religion, Wissenschaft und Philosophie stark beeinflusst (z.&nbsp;B. ''Demokratie'', ''Krypta'', ''Philosophie'', ''Physik''). Teilweise verschwanden durch die Entlehnungen die zuvor gebräuchlichen Begriffe vollständig: ''Arzt'', ''Mediziner'' und das umgangssprachlich verwendete ''Doktor'' verdrängten als Bezeichnung für den Heilkundigen beispielsweise schon frühzeitig die Begriffe ''Laachi'' (''Lachi'') und ''Bader''.<br />
<br />
Später war es dann vor allem die [[französische Sprache]], die großen Einfluss auf das Deutsche ausübte. Da nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] an vielen [[Hofstaat|Höfen]] Französisch gesprochen wurde und selbst [[Preußen|preußische]] Könige diese Sprache besser beherrschten als Deutsch, das nach [[Voltaire]] nur zur Kommunikation mit Soldaten und Pferden gebraucht wurde, kamen vor allem Wörter aus dem vornehmen Bereich in die deutsche Sprache (etwa ''Boulevard'', ''Konfitüre'', ''Trottoir'').<br />
<br />
Auch aus den slawischen Sprachen (beispielsweise ''Grenze'', ''Gurke'', ''Pistole''), dem [[Jiddisch]]en und dem [[Rotwelsch]] (beispielsweise ''meschugge'', ''Kaff'', ''Schickse'', ''Schlamassel,'' ''Zoff'') kamen einige Wörter ins Deutsche, jedoch war der Einfluss dieser Sprachen im Vergleich zu den vorgenannten wesentlich geringer.<br />
<br />
In Handel (''Magazin'', ''Tarif'', ''Tara''), Botanik (''Orange'', ''Kaffee'', ''Ingwer''), Medizin (''Elixier'', ''Balsam''), Mathematik (''Algebra'', ''Algorithmus'', ''Ziffer''), Chemie (''alkalisch'', ''Alkohol'') und Astronomie (''Almanach'', ''Zenit'', ''Rigel'') lassen sich auch einige Einflüsse aus dem [[Arabische Sprache|Arabischen]] ausmachen, die verstärkt im Mittelalter beispielsweise durch die [[Kreuzzüge]] nach Europa und somit auch nach Deutschland kamen. Aber auch in alltäglichen Begriffen wie ''Koffer'', ''Benzin'' oder ''Limonade'' lassen sich [[Liste deutscher Wörter aus dem Arabischen|arabische Einflüsse bzw. Ursprünge]] nachweisen.<br />
<br />
Ab Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts nahm in [[Deutschland]] das [[Englische Sprache|Englische]] zunehmend Einfluss auf die deutsche Sprache (siehe [[Anglizismus|Anglizismen]]). Diese Entwicklung wird von manchen skeptisch betrachtet, insbesondere dann, wenn es genügend deutsche [[Synonym]]e gibt. Kritiker merken auch an, es handle sich oftmals (beispielsweise bei ''Handy'') um [[Scheinanglizismus|Scheinanglizismen]].<br />
<br />
Eine [[Sprachpolitik]], wie sie unter anderem in [[Frankreich]] und [[Island]] betrieben wird, um eine Anreicherung der Sprache mit Anglizismen zu unterbinden, findet in Deutschland seit Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts nicht mehr statt.<br />
<br />
Im Zuge des weltweiten Handels und des Imports von exotischen Früchten und Tieren sind aber auch Wörter aus ganz exotischen Sprachen mittlerweile gewöhnlicher Bestandteil des Alltages. Zu den [[Tupí]]-Wörtern, die bis ins Deutsche gelangt sind, zählen [[Piranhas|Piranha]] („Zahn-Fisch“), [[Tapir]], [[Kaschu]] (auch ''Cashew'', „Nierenbaum“), [[Passionsblume#Früchte|Maracuja]] („Pflanze, die Früchte gibt“), [[Maniok]] („Haus der Göttin Mani“) und [[Rio de Janeiro#Bevölkerung|Carioca]] („Bewohner des Hauses von Cari“ = Einwohner von Rio de Janeiro nach dem Dorf Carioca, an dessen Stelle Rio erbaut wurde). Ebenso [[Ananas]] („gutriechende Frucht“) und [[Jaguar]] („Dschungelhund“).<br />
<br />
==== Einfluss durch moderne Medien ====<br />
Auch im 20. Jahrhundert gab es starke Einflüsse auf die deutsche Sprache. Zum einen wurde durch die weite Verbreitung audiovisueller Massenmedien eine natürliche Tendenz zur Standardisierung gefördert, zum anderen wurde in ländlichen Gebieten bewusst eine Umerziehung von der Dialektsprache zum Hochdeutsch vorangetrieben. Hinzu kommt der Einfluss des Zweiten Weltkrieges, der dazu geführt hat, dass deutsche Sprachinseln in Osteuropa weitgehend zerstört wurden, dass viele Sprecher der jüdischen Dialekte des Deutschen und der dem Deutschen nahen jiddischen Sprache ermordet wurden oder als sprachliche Minderheit außerhalb der deutschen Sprachzone leben und aufgrund der Dominanz der umgebenden Sprachen die Verwendung des Deutschen bzw. des Jiddischen immer mehr verlieren. Auch hat die Teilung Deutschlands zu einer unterschiedlichen Entwicklung des Vokabulars und der Ausdrucksformen geführt. Dem entgegen steht eine erneut vereinheitlichende Tendenz durch die gemeinsamen Medien und die personelle Mobilität in der Zeit nach der Wiedervereinigung. Besonders seit dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] sehr bedeutend geworden ist der [[Englische Sprache|englische]], genauer: angloamerikanische Einfluss auf die deutsche Sprache, insbesondere in Westdeutschland; dieser zeigt sich jedoch zurzeit hauptsächlich im Wortschatz, in [[Redewendung]]en und in der [[Valenz (Linguistik)|Valenz]] einiger [[Verb]]en.<br />
<br />
==== Initiativen gegen den Einfluss fremder Sprachen ====<br />
Die Bestrebungen, die deutsche Sprache nach Möglichkeit frei von Einflüssen aus fremden Sprachen zu halten, sind nicht neu. Während heute vielfach die in die deutsche Sprache einfließenden [[Anglizismus|Anglizismen]] – wie beispielsweise ''abchecken'', ''Net'', ''Charts'', ''in 2004'' – in der Kritik stehen, galten die Abwehrversuche in der Vergangenheit vor allem den Einflüssen aus dem Altgriechischen, dem Latein und dem Französischen.<br />
<br />
Verfechterin eines Schutzes der deutschen Sprache vor der Verfremdung („Verwelschung“, „Sprachverketzerung“) war im 17. Jahrhundert besonders die [[Fruchtbringende Gesellschaft]]. In dieser Zeit schuf man neue Ausdrücke, die zum Teil noch heute fester Bestandteil des deutschen Wortschatzes sind, wie beispielsweise: ''Mehrzahl'' (statt ''Plural''), ''Mundart'' (statt ''Dialekt''), ''Verfasser'' (statt ''Autor''), ''Wörterbuch'' (statt ''Vokabular''), ''Jahrhundert'' (statt ''Säkulum''), ''Anschrift'' (statt ''Adresse''), ''Lehrsatz'', ''Staatsmann'', ''Briefwechsel''. In anderen Fällen schoss man damals in der Absicht, fremdsprachliche Wörter durch neue deutsche zu ersetzen, aber weit über das Ziel hinaus: So sollte zum Beispiel ''Spiegel'' durch ''Schauglas'' oder ''Mumie'' durch ''Dörrleiche'' ersetzt werden, während die römische Göttin der Morgenröte ''(Aurora)'' in ''Rötinne'' und die Göttin der Liebe ''(Venus)'' in ''Lustinne'' umbenannt werden sollte. Allerdings ist umstritten, ob diese Götternamen wirklich ersetzt werden sollten. Sie könnten auch als bloße Erklärungen fungiert haben.<ref>Polenz, Peter: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, Bd. 2, Berlin, New York, S. 121.</ref><br />
<br />
Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sorgte vor allem der ''[[Allgemeiner Deutscher Sprachverein|Allgemeine Deutsche Sprachverein]]'', Vorgänger der ''[[Gesellschaft für deutsche Sprache]]'', für neue Wortschöpfungen. Manche von ihnen konnten sich – insbesondere im Bereich des Straßen- und Schienenverkehrs – durchsetzen oder wurden zumindest als Synonym angenommen: ''Landstraße'' (für: ''Chaussee''), ''Schaffner'' (für: ''Kondukteur'', ''Conducteur''), ''Fahrschein'' (für: ''Billet''), ''Kraftwagen'' (für: ''Automobil''), ''Abteil'' (für: ''Coupé'') sind Beispiele. Von den beiden vorgeschlagenen Alternativen für ''Elektrizität'' (''Electricität'') konnte sich ''Strom'' behaupten, während ''Glitz'' nicht den Gefallen der Bevölkerung fand. ''Elektrizität'' blieb aber erhalten und wurde sprachlich mit dem neuen Synonym ''Strom'' sogar in Begriffen wie ''elektrischer Strom'' oder ''E-Strom'' verbunden. Weitere dieser Wortneuschöpfungen des ausklingenden 19. Jahrhunderts und beginnenden 20. Jahrhunderts sind unter vielen: ''Umwelt'' für ''Milieu'', ''Erdgeschoss'' für ''Parterre'', ''Strahlfang'' für ''Empfangsantenne'', ''Nahrohr'' für ''Mikroskop'', ''Glitzbetrieb'' für ''Elektromotor'', ''Kraftwagenschuppen'' für ''Garage'', ''Schneckel'' für ''Spirale'', ''Zielung'' für ''Tendenz'', ''Leitbild'' für ''Ideal''.<br />
<br />
== Varietäten ==<br />
Der deutsche Sprachraum ist ein Teil des kontinental-westgermanischen [[Dialektkontinuum]]s, in dem gewöhnlich benachbarte lokale Mundarten gegenseitig verständlich sind und die Unterschiede umso größer werden, je weiter voneinander entfernt zwei Mundarten gesprochen werden. Gemeinsam ist dem gesamten deutschen Sprachraum nur die [[Standardsprache]], die die Mundarten und regionalen Umgangssprachen [[Dachsprache|überdacht]] und die ihrerseits mehrere Standardvarietäten umfasst. Die Unterschiede zwischen den Standardvarietäten sind jedoch relativ gering, so dass sie problemlos gegenseitig verständlich sind, während manche der Mundarten für einen Sprecher der Standardsprache ohne Mundartkenntnis kaum verständlich sind.<br />
<br />
Die Einteilung der [[Deutsche Mundarten|deutschen Mundarten]] beruht auf Untersuchungen des 19.&nbsp;Jahrhunderts. In gleicher Zeit begann vielerorts eine Herausbildung von Umgangssprachen als einer Art Mischform zwischen Standardsprache und Dialekt. Seit Mitte des 20.&nbsp;Jahrhunderts, insbesondere nach den Ereignissen des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] verdrängen die Umgangssprachen die alten Dialekte. Entscheidenden Einfluss darauf hatten die Flüchtlingsströme und vor allem die stark anwachsende Verbreitung von Hörfunk und Fernsehen; in den Schulen wurde in der hochdeutschen Standardsprache unterrichtet.<br />
<br />
=== Standardvarietäten ===<br />
[[Datei:Sprachvarietäten_Deutsch.png|thumb|350px|Die nationalen und regionalen Varietäten der deutschen Sprache]]<br />
Innerhalb der [[Plurizentrische Sprache|plurizentrischen]] [[Standarddeutsch|deutschen Standardsprache]] werden als Standardvarietäten das Standarddeutsch Deutschlands, das [[Österreichisches Deutsch|Österreichische Standarddeutsch]] und das [[Schweizer Hochdeutsch|Schweizer Standarddeutsch]] sowie – mit einem geringeren Grad an [[Endonormativität|normativer Selbständigkeit]] – das Standarddeutsch [[Belgien]]s, [[Südtirol]]s, [[Liechtenstein]]s und [[Luxemburg]]s unterschieden.<br />
<br />
In Deutschland, Österreich, Südtirol und dem deutschsprachigen Teil Belgiens erfüllen die jeweiligen Varietäten des Standarddeutschen jeweils alle typischen Funktionen einer [[Standardsprache]]. In der Schweiz beschränkt sich die Verwendung der Schweizer Varietät des Standarddeutschen überwiegend auf den Bereich der [[Geschriebene Sprache|Schriftsprache]], Umgangssprache sind fast ausschließlich die [[Schweizerdeutsch|schweizerdeutschen]] Dialekte. In Luxemburg existiert neben der luxemburgischen Form des Standarddeutschen eine eigenständige [[Luxemburgische Sprache|luxemburgische]] Standardvarietät, die einige der Funktionen einer Standardsprache erfüllt.<br />
<br />
Der standardisierte Wortschatz, der in allen sieben nationalen Voll- und Halbzentren des deutschsprachigen Raumes identisch ist, wird als [[Gemeindeutsch]] bezeichnet. Dieser unvollständige Wortschatz des Gemeindeutschen kann jedoch keine eigene [[Sprachvarietät]] (noch weniger eine übergeordnete Hochsprache) generieren; er bildet aber den Grundstock jeder der sieben Varietäten des [[Standarddeutsch]]en.<br />
<br />
''Siehe auch: [[Variantenwörterbuch des Deutschen]], [[Bundesdeutsches Hochdeutsch]], [[DDR-Sprachgebrauch]]''<br />
<br />
=== Dialekte ===<br />
[[Datei:Deutsche Dialekte.PNG|300px|thumb|Die kontinentalwestgermanischen (deutschen und niederländischen) Dialekte]]<br />
<br />
Eine Grobeinteilung der [[Deutsche Dialekte|deutschen Dialekte]] erfolgt üblicherweise entlang der [[Benrather Linie]] in die niederdeutschen Dialekte im Norden, die die „[[Zweite Lautverschiebung|Zweite deutsche Lautverschiebung]]“ nicht mitgemacht haben und die hochdeutschen Dialekte im Süden, die von der Zweiten deutschen Lautverschiebung betroffen waren.<br />
<br />
Die hochdeutschen Dialekte lassen sich nochmals in mittel- und oberdeutsche Dialekte einteilen. Als (Sprach-)Grenze zwischen mittel- und oberdeutsche Dialekten wurde früher häufig die [[Karlsruher Linie]] (''euch/enk''-Linie an der Fränkisch-Bairischen und die ''mähe/mähet''-Linie an der Südfränkisch-Schwäbischen Dialektgrenze) angeführt. Heute wird allgemein die [[Speyerer Linie (Isoglosse)|Speyerer]] (''Appel/Apfel''-Linie), für den Westen aber auch die dort fast gleich verlaufende [[Germersheimer Linie]] (''Pund/Pfund''-Linie) als Sprachgrenze zwischen Ober- und Mitteldeutsch angesehen.<br />
<br />
In den allermeisten mittel- und oberdeutschen Varietäten ist die zweite hochdeutsche Lautverschiebung nur teilweise durchgeführt, so auch in den ostmitteldeutschen Varietäten, die zu einem großen Teil zur Herausbildung der Standardsprache beigetragen haben. Das Mittel- und Oberdeutsche variiert dabei vom [[Hochalemannisch|Hoch-]] und [[Höchstalemannisch]]en sowie [[Dialekte in Tirol|dem bairischen Tirolerischen]], die als einzige Varietäten die zweite deutsche Lautverschiebung vollständig durchgeführt haben, bis hin zu [[Ostbergisch]] und [[Mölmsch (Dialekt)|Mölmsch]], wo allein das Wort ''ik'' zu ''ich'' (siehe auch [[Uerdinger Linie]] = äußerste Nordgrenze des Mitteldeutschen) verschoben ist. Im Allgemeinen wird jedoch die „Benrather Linie“ (''maken/machen'') als Nordgrenze der hochdeutschen Varietäten angesehen<br />
<br />
Als [[Niederdeutsche Sprache|''Niederdeutsch'']] werden diejenigen Varietäten bezeichnet, in denen die [[Hochdeutsche Lautverschiebung|zweite bzw. hochdeutsche Lautverschiebung]] nicht oder nur zu einem geringen Teil vollzogen worden ist. Das Niederdeutsche im eigentlichen Sinne ([[Niedersächsisch]] und [[Ostniederdeutsch]]) stammt vom [[Altsächsisch]]en ab und wird in Norddeutschland und im Nordosten der Niederlande (dort unter der Bezeichnung „nedersaksisch“) gesprochen. Das Niederdeutsche hat im Rahmen der [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen|Sprachencharta]] des [[Europarat]]s in Deutschland und den Niederlanden einen offiziellen Status als Regionalsprache erhalten. Zuvor hatten die deutschen Länder [[Hamburg]], [[Schleswig-Holstein]], [[Niedersachsen]], [[Mecklenburg-Vorpommern]] und [[Bremen]] Niederdeutsch für einen Schutz gemäß Teil&nbsp;III der Sprachencharta angemeldet.<br />
<br />
Die [[Niederrheinische Sprache|niederrheinischen]] Varietäten des [[Niederfränkisch]]en am deutschen [[Region Niederrhein|Niederrhein]] haben ebenso wie die niederdeutschen Mundarten im eigentlichen Sinne die [[Hochdeutsche Lautverschiebung|zweite bzw. hochdeutsche Lautverschiebung]] nicht oder nur zu einem geringen Teil vollzogen. Sie sind jedoch sprachtypologisch enger mit den angrenzenden niederländischen Mundarten als mit den benachbarten deutschen verwandt. Ihre Zuordnung zum Niederdeutschen ist daher umstritten.<ref>Jan Goossens: Niederdeutsche Sprache – Versuch einer Definition, in: Jan Goossens (Hrsg.): Niederdeutsch, Sprache und Literatur. Eine Einführung. 2. Aufl. Neumünster, Wachholtz, 1983, S. 13–15 </ref> Sie gehen ebenso wie das [[Niederländische Sprache|Niederländische]] auf das Altniederfränkische (Altniederländische) zurück.<br />
<br />
Die Mundarten des Gebietes zwischen der ''[[Uerdinger Linie]]'' (''ik-/ich''-Linie) und der ''Benrather Linie'' (''maken-/machen''-Linie) (Düsseldorf, Mönchengladbach, Krefeld, Neuss) weisen sowohl niederfränkische als auch mittelfränkische Züge auf und sind ein mundartliches Übergangsgebiet zwischen den mitteldeutschen-mittelfränkischen und den niederfränkischen Mundarten.<br />
<br />
Die Mundarten (Dialekte) im niederdeutschen Sprachraum werden zumeist umgangssprachlich als „Platt“ oder „Plattdeutsch“ (''Plattdüütsch'') bezeichnet.<br />
<br />
* [[Hochdeutsche Dialekte]]<br />
** [[Mitteldeutsche Dialekte|Mitteldeutsch]]<br />
*** [[Westmitteldeutsche Dialekte|Westmitteldeutsch]] (siehe auch: [[Fränkische Sprachen]])<br />
**** [[Mittelfränkisch]] ([[Ripuarische Dialektgruppe|Ripuarisch]], [[Moselfränkische Dialektgruppe|Moselfränkisch]], [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]])<br />
**** [[Rheinfränkisch]] ([[Pfälzische Dialekte|Pfälzisch]], [[Hessischer Dialekt|Hessisch]], Nassauisch)<br />
*** [[Ostmitteldeutsche Dialekte|Ostmitteldeutsch]]<br />
**** [[Thüringisch-Obersächsische Dialektgruppe|Thüringisch-Obersächsisch]], ([[Kolonialdialekt]]e)<br />
**** [[Berlin-Brandenburgische Dialekte|Berlin-Brandenburgisch]] (Mischform mit [[Ostniederdeutsch]])<br />
**** [[Lausitzische Dialekte]] und [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|Schlesisch]]<br />
**** [[Hochpreußisch]]<br />
** [[Fränkische Dialekte|Fränkisch]] im Übergangsbereich zwischen dem Oberdeutschen und Mitteldeutschen (nach der „Germersheimer Linie“ dem Mitteldeutschen und nach Betrachtung der „Speyerer Linie“ dem Oberdeutschen zugeordnet)<br />
*** [[Ostfränkische Dialektgruppe|Ostfränkisch]], umgangssprachlich ''„Fränkisch“''<br />
**** [[Mainfränkische Dialekte|Mainfränkisch]]<br />
**** [[Hohenlohisch]]<br />
**** [[Ansbachisch]]<br />
**** [[Oberfränkisch]]<br />
**** [[Vogtländisch]]<br />
**** [[Vorvogtländisch]]<br />
**** [[Erzgebirgisch]]<br />
*** [[Süd-Rheinfränkische Dialektgruppe|Süd-Rheinfränkisch]]<br />
** [[Oberdeutsche Dialekte|Oberdeutsch]]<br />
*** [[Alemannische Dialekte|Alemannisch]]<br />
**** [[Schwäbische Dialekte|Schwäbisch]]<br />
**** [[Niederalemannisch]] (darunter der größte Teil des [[Elsässisch]]en sowie [[schweizerdeutsch]]e Dialekte)<br />
**** [[Hochalemannisch]] (darunter die Mehrzahl der schweizerdeutschen Dialekte sowie der südlichste Teil des Elsässischen)<br />
**** [[Höchstalemannisch]] (schweizerdeutsche Dialekte)<br />
*** [[Bairische Sprache|Bairisch]] <br />
**** [[Südbairisch]]<br />
**** [[Mittelbairisch]]<br />
**** [[Nordbairisch]]<br />
* [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]]<br />
** [[Niedersächsisch]] (auch ''Westniederdeutsch'')<br />
*** [[Westfälische Dialekte|Westfälisch]]<br />
*** [[Ostfälisch]]<br />
*** [[Nordniedersächsisch]] (auch ''Nordniederdeutsch'')<br />
** [[Ostniederdeutsch]] <br />
*** [[Mark-Brandenburgische Dialekte|Märkisch]]<br />
*** [[Mecklenburgisch-Vorpommersch]]<br />
*** [[Ostpommersch]]<br />
*** [[Niederpreußisch]]<br />
* [[Niederfränkisch]]<br />
** [[Niederrheinische Sprache|Niederrheinisch]]<br />
<br />
=== Mischsprachen ===<br />
Die Klassifizierung der Mischsprache [[Missingsch]] aus Hochdeutsch und Niederdeutsch ist unklar. Ähnlich ist es beim [[Petuh]] mit hochdeutschen, niederdeutschen, dänischen und südjütischen Sprachelementen. Das [[Südjütisch]]e mit starken Einflüssen der niederdeutschen Sprache wird allgemein als Dialekt der dänischen Sprache eingestuft. Auch das [[Sydslesvigdansk]] weist zunehmend Züge einer Mischsprache aus Reichsdänisch, Hochdeutsch und Niederdeutsch auf.<br />
<br />
Neben dem Missingsch und dem Petuh existieren auch weitere Mischsprachen der Niederdeutschen Sprache; hierbei handelt es sich vor allem um Mischungen mit dem Niederländischen und dem Friesischen, wie beispielsweise das [[Kollumerpompsters]]. Diese Mischsprachen werden gemeinhin als Dialekte des Niederdeutschen, des Niederländischen oder des Friesischen klassifiziert.<br />
<br />
Bei den diversen „Mischsprachen“ in Nordamerika wie beispielsweise dem [[Texasdeutsch]] handelt es sich um Akzente oder Dialekte entweder der hochdeutschen oder der niederdeutschen Sprache.<br />
<br />
Jedoch gibt es nicht nur Mischsprachen aus deutschen Varietäten und anderen germanischen Sprachen. Aus Deutsch und [[Sorbische Sprache|Niedersorbisch]] entstand das sogenannte [[Ponaschemu]]. Das [[Wasserpolnisch]] mit Elementen der deutschen Sprache bzw. der oberschlesischen Mundart wird teilweise als Dialekt des Polnischen, teilweise als eigene Sprache klassifiziert.<br />
<br />
Das [[Jiddisch]]e, das nach überwiegender Auffassung ursprünglich auf das [[Mittelhochdeutsch]]e zurückgeht, sich jedoch vor allem unter [[Slawische Sprachen|slawischen]] und [[Hebräische Sprache|hebräischen]] Einflüssen eigenständig weiterentwickelt und eine eigene Schriftsprache ausgebildet hat, wird in der Sprachwissenschaft im allgemeinen als eigenständige Sprache betrachtet.<br />
<br />
Unklar ist der Status des in Schlesien noch von etwa 100 älteren Menschen gesprochenen [[Wymysörisch]] (Wilmesau-Deutsch).<br />
<br />
''Siehe auch: [[Alemañol]]''<br />
<br />
=== Kreolsprachen auf deutscher Grundlage ===<br />
Im Zuge der [[Kolonialisierung]] entstand im heutigen [[East New Britain]] (in Papua-Neuguinea) das sogenannte [[Unserdeutsch]], eine deutschbasierte [[Kreolsprachen|Kreolsprache]], in Namibia entstand daneben noch das [[Küchendeutsch]], eine [[Pidginsprache]]. Unserdeutsch ist jedoch mittlerweile fast ausgestorben, da die meisten Sprecher auswanderten. Außerdem haben sich in [[Papua-Neuguinea]] bis zu 150 Wörter deutschen Ursprungs in der Sprache ''[[Tok Pisin]]'' erhalten. Das Küchendeutsch hingegen hat heute noch etwa 15.000 – zumeist ältere – Sprecher.<br />
<br />
In den [[Konzentrationslager]]n der Nazi-Zeit sind auch Kreolsprachen entstanden. Sie bestanden aus Schlüsselwörtern und sehr oft aus ergänzenden nonverbalen Zeichen.<ref>O. Lustig, selbst Überlebender, hat 1982 eine Sammlung solcher Begriffe veröffentlicht. <br />[[Oliver Lustig]]: [http://isurvived.org/Lustig_Oliver-CCDictionary/CCD-06_HI.html#B2'' Camp Dictionary, online-Version]'' (2005, ''Concentration Camp Dictionary,'' 1982; mehrsprachig: ungar., de, eng., portug. und Italienisch. Bei ''isurvived.org''.</ref><ref>[http://www.wollheim-memorial.de/de/sprachen_im_kz_bunamonowitz Sprache/n im KZ Buna/Monowitz auf wollheim-memorial.de] (u. a. nach [[Primo Levi]] u. Leonardo Debenedetti)</ref> Um 1985 hat Wolf Oschlies vorgeschlagen, dafür den im KZ bereits z. T. benutzten Begriff „Lagerszpracha“ generell zu verwenden.<ref>Vgl. [[Wolf Oschlies]]: [http://zukunft-braucht-erinnerung.de/holocaust/konzentrations-und-vernichtungslager/230.html ''Sprache in nationalsozialistischen Konzentrationslager. Theorie und Empirie der „Lagerszpracha“'']. Auf: shoa.de, abgerufen am 20. April 2009.</ref><br />
<br />
Ebenso wie andere Pidgin- und Kreolsprachen sind [[Unserdeutsch]] und [[Küchendeutsch]] aus sprachwissenschaftlicher Sicht als eigenständige sprachliche Systeme zu betrachten.<br />
<br />
== Verbreitung und rechtlicher Status ==<br />
=== Geografische Eckdaten des Sprachraumes ===<br />
Den westlichsten Punkt des geschlossenen ''deutschen [[Sprachraum]]es'' in Mitteleuropa, in dem Deutsch bzw. ein deutscher Dialekt die gegenwärtige Umgangssprache ist, stellt die Gemeinde [[Rambrouch]] in [[Luxemburg]] dar. Genau 850 km östlich befindet sich mit der [[österreich]]ischen Gemeinde [[Deutsch Jahrndorf]] im [[Burgenland]] dessen östlichster Punkt. Im Norden markiert die [[Deutschland|deutsche]] Gemeinde [[List (Sylt)|List]] am Nordende der Insel [[Sylt]] das Ende des Sprachraumes, welche nahezu exakt 1005 km nördlich ihres Gegenstückes, der [[Schweiz]]er Gemeinde [[Zermatt]] am [[Matterhorn]], liegt.<br />
<br />
Innerhalb Deutschlands haben sich die geografischen Extrempunkte des Landes, [[List (Sylt)|List]], [[Oberstdorf]], [[Selfkant]] und [[Görlitz]], überdies zum sogenannten „[[Zipfelbund]]“ zusammengeschlossen.<br />
<br />
=== Deutsch als Muttersprache ===<br />
==== Sprecheranzahl ====<br />
Seit Mitte der 1990er Jahre wird die Anzahl der deutschsprachigen Muttersprachler vielfach<ref>''Jacques Leclerc, Quebec 2001''</ref> weltweit mit 98 Millionen angegeben. ''www.ethnologue.com'' gibt die Zahl der muttersprachlichen Sprecher der deutschen Standardsprache mit 90 Millionen an.<ref name="ethnologue"/> Auch andere Angaben sprechen von 90 Millionen Muttersprachlern. Bei den allgemein auch angegebenen 97 Millionen sind die Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland, Österreich und der Deutschschweiz einbezogen, die Deutsch meist als Zweitsprache sprechen und über deren Sprachsituation gesicherte Zahlen fehlen.<ref name="Länderkunde"/><br />
<br />
Für den Bereich der [[Europäische Union|Europäischen Union]] in ihren damaligen Grenzen (25 Mitgliedstaaten noch ohne Rumänien und Bulgarien) wurde im Jahre 2005 in zwei Erhebungen ermittelt, dass Deutsch die Muttersprache von 18 Prozent der auf dem Territorium der EU-ansässigen EU-Bürger war<ref>gefolgt von Englisch und Italienisch mit je 13 Prozent sowie Französisch mit 12 Prozent</ref><ref>Erhebung November bis Dezember 2005:[http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_243_sum_de.pdf Spezial-Eurobarometer 243 “Die Europäer und ihre Sprachen”, S. 4] PDF-Datei (591 kB), letzter Zugriff am 26. Januar 2010 und Erhebung Mai-Juni 2005 [http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_237.en.pdf Europeans and Languages] PDF-Datei, letzter Zugriff am 26. Januar 2010</ref>, was rund 82 Millionen Sprechern entspricht<!-- nach welcher Rechnung? -->, sodass dieser Angabe folgend für Europa von einer Mindestanzahl von 87 Millionen ausgegangen werden kann (zusätzlich u.&nbsp;a. in der Schweiz sowie Rumänien).<br />
<br />
Neben allgemeinen Problemen der Bezifferung von Muttersprachlern (wie bspw. Erhebungsproblemen, Zuordnung zwei- oder mehrsprachig Aufgewachsener, Assimilierungsbestrebungen in einzelnen Staaten) tritt als Spezifikum bei der Ermittlung der deutschsprachigen Muttersprachler die Frage der Zuordnung oder Nichtzuordnung der Muttersprachler der niederdeutschen Sprache sowie der muttersprachlichen Sprecher diverser Dialekte und Mischsprachen auf, insbesondere im außereuropäischen Raum außerhalb des Verwendungsbereiches der deutschen Standardsprache.<br />
<br />
==== Verbreitung der deutschen Sprache weltweit ====<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
| colspan="2"|[[Datei:DeutschsprachigeWelt.png|690px|Orange: Amtssprache; gelb: Verkehrsprache|border]]<br />
|-<br />
| width="350"|[[Datei:DeutschsprachigesEuropa.png|350px|Orange: Amtssprache; gelb: Verkehrsprache|border]]<br />
| '''Legende:'''<br />
{{Farblegende|#FF9900|[[Amtssprache]]}}<br />
{{Farblegende|#FFCC00|[[Verkehrssprache]], [[Nationalsprache]] oder regionale Amtssprache}}<br />
{{Farblegende|#FF6633|(Quadrate) [[Deutschsprachige Minderheiten]]}}<br />
|}<br />
<br />
* [[Argentinien]] 330.000–350.000; etwa 1,5&nbsp;Millionen Deutschstämmige (siehe auch [[Belgranodeutsch]])<br />
* [[Australien]] etwa 78.000 Australier sprechen daheim deutsch, Gesamt-Muttersprachler-Zahl vielleicht 200.000 oder mehr; insgesamt vielleicht bis zu etwa 2&nbsp;Millionen Deutschstämmige (davon viele um [[Adelaide]], aber auch z.&nbsp;B. in Queensland)<br />
* [[Belgien]] 78.000 (in [[Ostbelgien]], vereinzelt auch noch im [[Arlon|Areler Land]]; Deutsch ist eine der drei offiziellen Sprachen Belgiens, gemeinsam mit [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]])<br />
* [[Brasilien]] 850.000–900.000 Deutsch-Sprecher bzw. Muttersprachler, wahrscheinlich etwa 3 bis 5 Mio. Deutschstämmige<br />
* [[Chile]] 20.000 (siehe auch [[Launa-Deutsch]])<br />
* [[Dänemark]] 20.000 (in [[Nordschleswig]]), ein Teil davon auch Niederdeutsch (etwa zwei Drittel der Angehörigen der deutschen Minderheit bedienen sich jedoch des [[Sønderjysk|südjütischen]] Dialekts als Umgangssprache)<br />
* [[Deutschland]] etwa 76–77 Millionen, die Deutsch als Muttersprache haben<!-- vermutlich zu hoch geschätzt, siehe Diskussion -->; Deutsch ist gesetzl. [[Amtssprache]]<br />
* [[Dominikanische Republik]] 30.000 <ref>Deutsche Residenten lt. www.spiegel.de</ref><br />
* [[Estland]] knapp 2.000 ([[Russlanddeutsche]], [[Baltendeutsche]])<br />
* [[Frankreich]]: 1.200.000, v.&nbsp;a. im [[Elsass]] und dem nordöstlichen [[Lothringen]] (61 % der Elsässer gaben 2001 an, über Kenntnisse in [[Elsässisch]] zu verfügen)<br />
* [[Griechenland]] 45.000 <ref>Quelle: Auswärtiges Amt</ref><br />
* [[Irland]] 100.000 <ref>Quelle: www.deutsch-iren.de</ref><br />
* [[Israel]] 200.000 <ref>www.ethnologue.com [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=IL Ethnologue report for Israel] Englisch, letzter Zugriff am 13. November 2009</ref> (siehe auch: [[Jiddische Sprache|Jiddisch]]) <br />
* [[Italien]] 333.000 (etwa 67 % aller [[Südtirol]]er sind deutscher Muttersprache, es ist in Südtirol gesetzliche [[Amtssprache]] gemeinsam mit [[Italienische Sprache|Italienisch]] und [[Ladinische Sprache|Ladinisch]])<br />
* [[Kanada]] 438.000 <ref name="Statistics Canada">Canada’s national statistical agency [http://www40.statcan.ca/l01/cst01/demo11a.htm?sdi=language Population by mother tongue, by province and territory (2006 Census)] Englisch, letzter Zugriff am 13. November 2009</ref><br />
* [[Kasachstan]] 358.000 (siehe auch [[Kasachstandeutsche]])<br />
* [[Kirgisistan]] 20.000 (siehe auch [[Kirgisistandeutsche]])<br />
* [[Kroatien]] 3.013 <ref>www.dzs.hr[http://www.dzs.hr/Hrv/censuses/Census2001/Popis/H01_02_03/H01_02_03.html Volkszählung von 2001]</ref><br />
* [[Lettland]] gut 3.000 ([[Russlanddeutsche]], [[Baltendeutsche]])<br />
* [[Liechtenstein]] 35.365 (Deutsch ist alleinige Amtssprache)<br />
* [[Litauen]] gut 3.000, vor allem im Memelland (Ostpreußen, [[Russlanddeutsche]], [[Baltendeutsche]]) <br />
* [[Luxemburg]] 474.000 (Deutsch ist gemeinsam mit dem mitteldeutschen [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]] gesetzl. Amtssprache)<br />
* [[Mexiko]] 80.000–90.000<br />
* [[Namibia]] 30.000<br />
* [[Niederlande]] ca. 386.000 in den Niederlanden lebende Deutsche<br />
* [[Österreich]] 7,57&nbsp;Millionen deutschsprachige Österreicher (Deutsch als gesetzl. [[Amtssprache]] neben Minderheitensprachen)<br />
* [[Paraguay]] 166.000<ref>www.ethnologue.com [http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=PY Ethnologue:Languages of Paraguay] Englisch</ref><br />
* [[Polen]] 150.000 (hauptsächlich Reste der deutschen Bevölkerung vor 1945 in [[Schlesien]], Deutsch ist anerkannte Minderheitensprache)<br />
* [[Rumänien]] 45.000<br />
* [[Russland]]: 75.000 im europäischen Teil, 767.300 in [[Sibirien]]<!-- Zahlen standen hier so, anderswo in der WP stehen andere Zahlen, siehe unten im Text; muss alles noch anhand einer Quelle verifiziert werden --><br />
* [[Schweiz]] 5&nbsp;Millionen (67 % der Schweizer Bevölkerung; Deutsch ist gesetzliche [[Amtssprache]] mit [[Französische Sprache|Französisch]], [[Italienische Sprache|Italienisch]] und [[Rätoromanisch]])<br />
* [[Serbien]] 5.000 (siehe auch [[Donauschwaben]] in der [[Vojvodina]])<br />
* [[Slowakei]] 5.500 (siehe auch [[Karpatendeutsche]])<br />
* [[Slowenien]] 1.628 <ref>www.stat.si [http://www.stat.si/pxweb/Database/Popis2002/Popis2002.asp Volkszählung 2002]</ref><br />
* [[Spanien]] 100.000 (Touristenzuzug, davon allein 60.000 auf den [[Balearen]])<br />
* [[Südafrika]] 300.000 – 500.000 (100.000 Passdeutsche, 1&nbsp;Million Deutschstämmige, siehe Auswärtiges Amt; siehe auch [[Nataler Deutsch]])<br />
* [[Thailand]] 25.000 <ref>Quelle: WDR Fernsehen 2007</ref><br />
* [[Tschechien]] 30.000 (Reste der [[Sudetendeutsche]]n und [[Hultschiner Ländchen]])<br />
* [[Türkei]] 25.000 <br />
* [[Ukraine]] 35.000<br />
* [[Ungarn]] 35.000–200.000 (siehe auch [[Ungarndeutsche]], [[Donauschwaben]])<br />
* [[Vereinigte Staaten|Vereinigte Staaten von Amerika]] 1,1&nbsp;Millionen<ref name="Census"> www.census.gov [http://www.census.gov/prod/2005pubs/06statab/pop.pdf U.S. Census Bureau, Statistical Abstract of the United States: 2006, Table 47. (2003)] PDF-Datei (1,87 MB), Englisch</ref><br />
* [[Vereinigtes Königreich]] 230.000 <ref>Quelle: www.sueddeutsche.de, 20. Oktober 2006</ref><br />
<br />
:''Die Tabelle zeigt nur Staaten mit vermutlich mehr als 25.000 Deutschsprachigen oder Staaten die historisches deutsches Siedlungsgebiet waren. Die angegeben Zahlen beruhen zum Großteil nicht auf der tatsächlichen Zahl der aktiven Sprecher – welche so gut wie nicht erfasst werden kann –, sondern auf Hochrechnungen, Staatsangehörigkeiten, alten Auswanderungszahlen etc. Deshalb liegen einige Zahlen möglicherweise weit über oder unter den anzunehmenden tatsächlichen Werten.''<br />
<br />
''Siehe auch: [[Deutschsprachige Minderheiten]]''<br />
<br />
=== Verbreitung als Muttersprache und rechtlicher Status ===<br />
[[Datei: Verbreitungsgebiet der deutschen Sprache.PNG|400px|thumb|Verbreitungsgebiet der deutschen Standardsprache in Europa seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Gebiete, in denen Deutsch keinen offiziellen Status hat und/oder nur von einer kleinen Minderheit gesprochen wird, sind hellblau gekennzeichnet.]]<br />
<br />
==== Geschlossener deutschsprachiger Raum ====<br />
''(geordnet nach ungefähren Sprecherzahlen)''<br />
<br />
===== Deutschland =====<br />
In Deutschland ist Deutsch die gebräuchlichste Sprache. Deutsch ist Amtssprache, wird als [[Standardsprache]] in den überregionalen Medien und als Schriftsprache verwendet. Als Sprache des Alltags wird es in vielen Regionen fast ausschließlich gesprochen (oft regional leicht eingefärbt). Der Übergang zu den [[Deutsche Dialekte|deutschen Dialekten]] ist fließend.<br />
<br />
In [[Deutschland]] ist Deutsch:<br />
<br />
* nach § 23 [[Verwaltungsverfahrensgesetz]] (VwVfG) und ebenso<br />
* nach § 19 [[Zehntes Buch Sozialgesetzbuch]] (SGB X) als [[Amtssprache]],<br />
* nach § 5 [[Beurkundungsgesetz]] als Sprache für notarielle [[Urkunde]]n,<br />
* nach § 184 [[Gerichtsverfassungsgesetz]] als Gerichtssprache festgelegt. <br />
<br />
Die Frage, ob unter ''Deutsch'' rechtlich ausschließlich die hochdeutsche oder auch die niederdeutsche Sprache subsumiert wird, wird juristisch uneinheitlich beantwortet: Während der BGH in einer Entscheidung zu Gebrauchsmustereinreichung beim Münchener Patentamt in plattdeutscher Sprache das Niederdeutsche einer Fremdsprache gleichstellt („Niederdeutsche (plattdeutsche) Anmeldeunterlagen sind im Sinn des § 4a Abs. 1 Satz 1 GebrMG nicht in deutscher Sprache abgefaßt.“ - BGH-Beschluss vom 19.11.2002 – Az.: X ZB 23/01), ist nach dem Kommentar von Foerster/Friedersen/Rohde zu § 82 a des Landesverwaltungsgesetzes Schleswig-Holstein unter Verweis auf Entscheidungen höherer Gerichte zu § 184 des Gerichtsverfassungsgesetzes seit 1927 (OLG Oldenburg, 10.10.1927 - K 48, HRR 1928,392) unter dem Begriff ''deutsche Sprache'' sowohl Hochdeutsch wie auch Niederdeutsch zu verstehen.<br />
<br />
Besondere Regelungen gelten für [[Sorbische Sprachen|Sorbisch]], [[Dänische Sprache|Dänisch]] (als Sprache der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein), [[Friesisch]], [[Romanes]] und [[Niederdeutsch]]. So müssen – beispielsweise – Behörden in Schleswig-Holstein und nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs auch das Patentamt in München auf Plattdeutsch gestellte Anträge bearbeiten.<br />
<br />
Nach der [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen|Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen]] sind die als Minderheiten- oder Regionalsprachen in Deutschland anerkannten im Einzelnen folgende:<br />
<br />
* [[Dänische Sprache|Dänisch]] (sowohl [[Standarddänisch|Reichsdänisch]] (meist als [[Sydslesvigdansk]]) wie [[Sønderjysk]]): in Schleswig-Holstein gemäß Teil III<br />
* [[Friesische Sprachen|Friesisch]]: [[Nordfriesische Sprache|Nordfriesisch]] in Schleswig-Holstein, [[Saterfriesische Sprache|Saterfriesisch]] in Niedersachsen, beide gemäß Teil III<br />
* [[Sorbische Sprachen|Sorbisch]]: [[Obersorbische Sprache|Obersorbisch]] in Sachsen, [[Niedersorbische Sprache|Niedersorbisch]] in Brandenburg, beide gemäß Teil III<br />
* [[Romani]] (Sprache der [[Sinti]] und [[Roma]]): in Hessen gemäß Teil III, in der übrigen Bundesrepublik gemäß Teil II<br />
* [[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]]: in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern gemäß Teil III sowie in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt gemäß Teil II<br />
Die landesrechtlichen Umsetzungen sind teilweise noch nicht erfolgt – dies betrifft insbesondere die Sprache Romanes. Partiell (räumlich und/oder sachlich) besitzen in Schleswig-Holstein die Regional- und Minderheitensprachen Niederdeutsch, Dänisch und Friesisch (siehe [[Friesisch-Gesetz]]) den Rang einer Amtssprache. Andere in Deutschland (wie beispielsweise der [[Jenische Sprache|jenische]] [[Soziolekt]] oder das [[Jiddisch]]) oder [[Allochthon (Ethnologie)|allochthone]] Minderheitensprachen wie das Türkische oder Polnische wurden nicht in die Charta aufgenommen.<ref>www.bka.gv.at [http://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=3453 Österreichisches BGBl. (gleichlautend in Deutschland und der Schweiz)]</ref><ref>[http://ec.europa.eu/education/policies/lang/languages/langmin/euromosaic/index_en.html European Commission: ''Languages of Europe – Euromosaic study''] (engl.), Stand: 27. Oktober 2006.</ref><br />
<br />
Ehemals verbreitete Sprachen wie [[Moselromanische Sprache|Moselromanisch]] (im 11. Jahrhundert ausgestorben), [[Polabische Sprache|Polabisch]] (im 18. Jahrhundert ausgestorben) oder [[Jiddisch]] werden heute nicht oder kaum mehr gesprochen.<br />
<br />
Die Aufnahme der Deutschen Sprache als Bekenntnis in Artikel 22 des [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetzes]] wurde 2008 gesellschaftlich diskutiert. Die deutsche Partei [[CDU]] verabschiedete eine solche Forderung auf ihrem Parteitag im November 2008.<ref>www.sueddeutsche.de [http://www.sueddeutsche.de/,tt3m1/politik/247/449970/text/ CDU-Vorstoß ärgert Merkel - Deutsch ins Grundgesetz - Politik, 3. Dezember 2008] </ref> Andere Parteien kritisierten den Vorstoß als ausländerfeindliche Panikmache, bzw. als unnötig, weil Deutsch selbstverständlich die Landessprache sei.<ref>www.tagesspiegel.de [http://www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Grundgesetz-Leitkultur-Wahlkampf-CDU;art122,2676120 Streit um Bekenntnis zur deutschen Sprache im Grundgesetz, 3. Dezember 2008]</ref><ref>www.fr-online.de [http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/1639241_Man-spricht-deutsch.html Özdemir geißelt CDU-Parteitagsbeschluss: Man spricht deutsch | Frankfurter Rundschau - Politik, 2. Dezember 2008]</ref><br />
<br />
===== Österreich =====<br />
In [[Österreich]] ist laut Artikel&nbsp;8 Absatz&nbsp;1 [[Bundesverfassung (Österreich)|Bundes-Verfassungsgesetz]] (BVG) aus dem Jahre 1920 die ''„deutsche Sprache“'' (ohne nähere Spezifikation) die Staatssprache der Republik, unbeschadet der den sprachlichen Minderheiten eingeräumten Rechte. Neben dem Deutschen sind [[Slowenische Sprache|Slowenisch]] in [[Kärnten]] und in der [[Steiermark]] sowie [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] und [[Burgenlandkroatische Sprache|Burgenlandkroatisch]] im [[Burgenland]] [[Amtssprache]]n. <!-- das habe ich erstmal aus der Tabelle so hierhin übertragen - ist aber z.&nbsp;B. Slowenisch in der Steiermark wirklich Amtssprache? --> Tatsächlich gebräuchlich ist im Alltag wie auch im staatlichen Bereich jedoch [[Österreichisches Deutsch]] als nationale [[Varietät (Linguistik)|Varietät]] ([[Standardvarietät]]) des Hochdeutschen. Diese österreichische [[Standardvarietät]] wurde daher in der II.&nbsp;Republik durch das [[Österreichisches Wörterbuch|Österreichische Wörterbuch]] staatlich normiert (erstmals 1951, als es alle alten deutschen Regelbücher ablöste).<br />
<br />
Nach der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen sind die als Minderheitensprachen in Österreich anerkannten im Einzelnen folgende:<br />
<br />
* [[Burgenlandkroatische Sprache|Burgenlandkroatisch]] im Burgenland gemäß Teil III<br />
* [[Romani]] im Burgenland gemäß Teil II<br />
* [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] in Wien gemäß Teil II<br />
* [[Slowenische Sprache|Slowenisch]] in Kärnten gemäß Teil III, in der Steiermark gemäß Teil II<br />
* [[Tschechische Sprache|Tschechisch]] in Wien gemäß Teil II<br />
* [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] im Burgenland gemäß Teil III, in Wien gemäß Teil II<br />
<br />
===== Schweiz =====<br />
In der [[Schweiz]] ist Deutsch auf gesamtstaatlicher Ebene Amtssprache neben [[Französische Sprache|Französisch]], [[Italienische Sprache|Italienisch]] und [[Rumantsch|Rätoromanisch]]. Knapp fünf Millionen Einwohner der Schweiz (63 % der Bevölkerung) geben Deutsch als Muttersprache an. Die in der Schweiz verwendete Form des Standarddeutschen, das [[Schweizer Hochdeutsch]], weist einige Unterschiede zur Standardsprache in Deutschland auf. Umgangssprache ist zudem fast ausschließlich [[Schweizerdeutsch]], eine Sammelbezeichnung für verschiedene Formen der angestammten [[Alemannische Dialekte|alemannischen]] Dialekte.<br />
<br />
In 17 von 26 [[Kanton (Schweiz)|Kantonen]] ist Deutsch alleinige Amtssprache, in vier weiteren Amtssprache neben Französisch (Kantone [[Kanton Bern|Bern]], [[Kanton Freiburg|Freiburg]] und [[Kanton Wallis|Wallis]]) bzw. neben Italienisch und Rätoromanisch ([[Graubünden]]).<br />
<br />
Auf Gemeindeebene kann jede Gemeinde ihre Amtssprache(n) in eigener Kompetenz festsetzen.<br />
<br />
Die Schweiz ist der einzige Staat Europas, in dem das [[Jenische Sprache|Jenische]], eine Varität des Deutschen, mit der Ratifizierung der [[Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen|europäischen Sprachencharta]] 1997 als „territorial nicht gebundene“ Sprache, wenngleich nicht als Amtssprache anerkannt wurde.<ref>Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kultur: ''[http://www.bak.admin.ch/bak/themen/sprachen_und_kulturelle_minderheiten/00507/00511/index.html?lang=de Fahrende – Anerkennung als nationale Minderheit.]''</ref><br />
<br />
''Siehe auch: [[Schweizer Hochdeutsch]], [[Sprachen der Schweiz]], [[Wörterbuch der schweizerdeutschen Sprache]]''<br />
<br />
===== Liechtenstein =====<br />
In [[Liechtenstein]] (34.600 Einwohner) ist Standarddeutsch die alleingültige Amtssprache. Minderheitensprachen finden keine Anwendung. Umgangssprache ist [[Liechtensteinisch]], eine [[Alemannische Dialekte|alemannische Dialektform]] und mit den [[Hochalemannisch|schweizerdeutschen und vorarlbergischen Dialekten]] eng verwandt.<br />
<br />
===== Luxemburg =====<br />
In [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]] ist Hochdeutsch zusammen mit [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]] [[Amtssprache]], wobei Luxemburgisch als [[Luxemburg#Sprachen der Luxemburger|Nationalsprache]] gilt, Französisch als „Legislativsprache“. Deutsch spielt insbesondere in den [[Printmedium|Printmedien]] eine dominierende Rolle. Laut Umfragen der EU<ref>[http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_237.en.pdf Europeans and languages Eurobarometer 63.4] Englisch, PDF-Datei (144 kB), letzter Zugriff am 13. November 2009</ref> geben über 90 % der Luxemburger an, sowohl Deutsch als auch Französisch auf gutem bis sehr gutem Niveau zu beherrschen. Alle öffentlichen Ämter sind gesetzlich verpflichtet, in der Sprache des Bürgers zu antworten, ohne sich jedoch in der Regel daran zu halten. Für Ortsnamen und damit auch Ortsschilder sind die amtlichen französischen Bezeichnungen maßgeblich (z.&nbsp;B. „Dudelange“ für Düdelingen oder „Luxembourg“ für Luxemburg), wobei darunter oft kursiv der Ortsname auf Luxemburgisch steht. Straßenschilder sind mehrheitlich auf Französisch und Deutsch, seltener auf Luxemburgisch beschriftet (z.&nbsp;B. an Autobahnen der Hinweis auf eine „Arrêt de secours/Nothaltebucht“). In den Druckmedien sind alle drei Sprachen vertreten, aber in unterschiedlicher Gewichtung, so findet man in Zeitungen zu 85 Prozent Artikel auf Deutsch, zu 12 Prozent auf Französisch und nur zu 3 Prozent auf Luxemburgisch. Auch [[Website]]s luxemburgischer Betreiber, seien es Privatleute, Schulen oder Clubs etc., mischen oft die drei Amtssprachen auf ihren Seiten, wobei das Standarddeutsche auf den offiziellen Internetseiten der politischen Parteien überwiegt. Die offiziellen Seiten der luxemburgischen Regierung sowie von öffentlichen Ämtern sind jedoch fast ausschließlich auf Französisch.<br />
<br />
==== Staaten in Europa und Nordasien ====<br />
''(alphabetisch geordnet)''<br />
===== Baltische Staaten =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutschbalten]]''<br />
<br />
In den Baltischen Staaten [[Estland]], [[Lettland]] und [[Litauen]] leben noch gut 8000 Mitglieder der deutschen Minderheit ([[Baltendeutsche]], Ostpreußen und [[Russlanddeutsche]]), die Hochdeutsch und teilweise auch Plattdeutsch reden. Für Estland wird die Anzahl auf unter 2000 (im Jahre 2000: 1870), für Lettland auf gut 3000 (2004: 3311) und ebenfalls für Litauen auf gut 3000<ref>gemäß http://www.stat.gov.lt/en/pages/view/?id=1763&PHPSESSID=756a5976f2c9cff73b1a04144e501d58 - zur regionalen Verteilung 2001: http://www.stat.gov.lt/en/pages/view/?id=1732&PHPSESSID=756a5976f2c9cff73b1a04144e501d58 </ref> recht genau beziffert. Von den exakt mit 3243 angegeben in Litauen lebenden Deutschen sprechen als Muttersprache aber nach dieser Angabe nur noch 804 Deutsch.<br />
<br />
===== Belgien =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutschsprachige Gemeinschaft]] Belgiens''<br />
<br />
In [[Belgien]] ist Hochdeutsch auf gesamtstaatlicher Ebene mit [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]] Amtssprache. In [[Ostbelgien]], den Kantonen [[Eupen]] und [[Sankt Vith]], ist Deutsch Haupt-Amtssprache, daneben ist Französisch kooffiziell. Circa 78.000&nbsp;Belgier geben Deutsch als ihre Muttersprache an.<br />
<br />
===== Dänemark =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutsche Minderheit in Dänemark]]''<br />
<br />
In [[Dänemark]] wird Deutsch von den etwa 20.000<ref>gemäß http://www1.bpb.de/wissen/08937231579775312662617270950640,1,0,Auslandsdeutsche.html#art1</ref> Angehörigen der deutschen Volksgruppe in [[Nordschleswig]] gesprochen und genießt Minderheitssprachrechte, ohne jedoch eine offizielle Amtssprache auf nationaler oder regionaler Ebene zu sein.<ref>[http://www.uoc.es/euromosaic/web/document/alemany/an/i2/i2.html Euromosaic - German in Denmark] (engl.). Letzter Zugriff am 13. November 2009</ref> Ein Teil der Minderheit spricht zudem Niederdeutsch als ''Nordschleswiger Platt''. Schätzungsweise zwei Drittel von ihnen verwenden jedoch den [[Sønderjysk|südjütischen]] Dialekt der [[Dänische Sprache|dänischen]] Sprache als Umgangssprache und Deutsch als Hochsprache.<ref>Gesellschaft für bedrohte Völker [http://www.gfbv.it/3dossier/eu-min/schleswig.html Nordschleswig - Schleswig-Holstein: Dänen und Deutsche als Minderheiten] 15. März 2005</ref> Dänische [[Volkszählung]]en erfassen keine Angaben zu Sprache und ethnischer Zugehörigkeit. Deutsche Schulen in Nordschleswig sind wie andere freie Schulen in Dänemark zu über 80 % staatlich subventioniert; hierzu kommt ein besonderer Zuschlag zur Deckung des zweisprachigen Muttersprachenunterrichtes, so dass deutsche Schulen in der Praxis mit kommunalen Schulen völlig gleichgestellt sind.<br />
<br />
===== Frankreich =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Elsässisch]], [[Lothringisch (Fränkisch)]]''<br />
<br />
In Frankreich werden die [[Elsässisch|elsässischen]] und [[Lothringisch (Fränkisch)|lothringisch-fränkischen]] Dialekte von ca. 1.200.000 Personen gesprochen, vor allem im [[Elsass]] und dem nordöstlichen Teil [[Lothringen]]s. 61 % der Elsässer gaben 2001 an, über Kenntnisse in Elsässisch zu verfügen. Die Sprecherzahlen sind allerdings rückläufig, insbesondere in Lothringen und in den Städten.<br />
<br />
Die [[Frankreich#Politik|Französische Republik]] erkennt trotz der Existenz von acht [[Sprachen in Frankreich|regional verbreiteten Sprachen]] (und weiteren überregional verbreiteten) neben [[Französische Sprache|Französisch]] keine anderen Sprachen als offiziell im Sinne von [[Französische Sprachpolitik|Amtssprache]] an. Französisch ist laut Verfassung „Sprache der Republik“. Dennoch besitzen die anderen Sprachen eine offizielle Anerkennung als ''langues régionales'' – darunter für die [[Regionen Frankreichs|Region]] [[Elsass]] und das [[Moselle|Departement Moselle]] Deutsch als lokal verbreitete Dialekte und Hochdeutsch als Schriftform und Bezugssprache dieser regionalen Mundarten. Dieser Status wirkt sich zumeist nur in der Bildungspolitik aus, da die Regionalsprachen in unterschiedlicher Intensität in der Schule gelernt werden können. Gerade der Status des Deutschen wird jedoch gegenüber anderen Regionalsprachen noch gestärkt, da infolge der Grenzverschiebungen in den Weltkriegen von einem höheren Bevölkerungsanteil mit mangelnden Französischkenntnissen ausgegangen wurde. So erhalten Mitarbeiter von Behörden einen höheren Lohn, wenn sie Deutsch beherrschen. Einen besonders offiziellen Status erhält Deutsch dadurch, dass die offiziellen Wahlkampftexte (''profession de foi''), die jeder Kandidat vorlegen muss, der sich zu einer Wahl aufstellen lässt, in einer (inhaltlich gleichen) französischen und deutschen Version sein sollen. Dabei wird nur Hochdeutsch akzeptiert. In jeder anderen Region werden offizielle Veröffentlichungen in jeder anderen Sprache als Französisch nicht anerkannt und z. T. von den Präfekturen eingezogen. In den Kirchen finden noch manchmal gemischt- oder dialektsprachige Gottesdienste statt.<br />
<br />
===== Italien =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Walser]], [[Zimbern]]''<br />
<br />
In [[Italien]] ist Deutsch regional in [[Südtirol]] (neben [[Italienische Sprache|Italienisch]] und örtlich [[Ladinische Sprache|Ladinisch]]) Amtssprache. Daneben besitzt es auch im zur autonomen [[Aostatal|Region Aosta]] gehörenden und teils von [[Walser]]n bewohnten Tal von [[Gressoney]] einen co-offiziellen Status (neben Italienisch und Französisch). Die deutsch-/[[Walliserdeutsch|alemannischsprachige]] Bevölkerung umfasst hier aber nur einige Dörfer.<br />
Von den etwa 487.000 Einwohnern Südtirols (Stand 2006) gaben bei der letzten Volkszählung 2001 etwa 69 % der Bevölkerung der autonomen Provinz Deutsch als ihre Muttersprache an. Seit der Autonomie Südtirols und der Mitgliedschaft in der [[EU]] und dem damit verbundenen [[Schengener Abkommen]] ist die Tendenz steigend (Volkszählung 1991 etwa 67 %). Etwa 75 % der italienischsprechenden Bevölkerung lebt in den drei größten Städten [[Bozen]], [[Meran]] und [[Brixen]] mit 70 %, 48 %, bzw. 26 % Anteil an der jeweiligen Stadtbevölkerung (Stand 2001). Alle öffentlichen Ämter sind gesetzlich zweisprachig, genauso wie sämtliche Orts- und Straßenschilder. Diese und andere Beschilderungen im öffentlichen Leben waren bis zum zweiten Autonomiestatus von 1974 beinahe ausschließlich italienisch, da Deutsch diesbezüglich unerwünscht oder gar verboten war. Heute überwiegt das Deutsche außer in Bozen und Meran deutlich. Außerhalb der genannten größten Städte in Südtirol ist das Italienische de facto kaum vorhanden.<br />
<br />
''Siehe auch: [[Rechtliche Stellung der deutschen Sprache in Südtirol]]''<br />
<br />
===== Niederlande =====<br />
Für die [[Niederlande]] wird die Anzahl der Muttersprachler der deutschen Sprache vielfach mit der Zahl der rund 400.000 Deutschen dort beziffert.<br />
<br />
===== Polen =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutsche Minderheit in Polen]]''<br />
<br />
In [[Polen]] leben laut Volkszählung (2002) circa 153.000 Deutsche, etwa 0,381 % der Gesamtbevölkerung, welche Reste der deutschen Bevölkerung der ehemaligen Ostgebiete darstellen, die der [[Vertreibung]] nach dem Zweiten Weltkrieg entgingen. Die deutsche Minderheit konzentriert sich heute hauptsächlich auf die [[Woiwodschaft Oppeln]] ''(Opole)'', wo Deutsch in immer mehr Gemeinden offiziellen Status als „[[Deutsche Minderheit in Polen#Rechtliche Anerkennung und Infrastruktur|Hilfssprache]]“ erhält. Sie ist eine national anerkannte Minderheit und der „Verband der deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften“ in Polen ist seit 1991 auf Grund vertraglicher Regelung im polnischen Parlament ([[Sejm]]) vertreten. Des Weiteren erscheinen mehrere deutschsprachige Zeitungen in Polen mit Auflagen bis zu 10.000&nbsp;Stück und es gibt neben dem halbstündigen deutschen Programm von Radio Polonia auch eine deutschsprachige schlesische Radiosendung namens „Schlesien Aktuell“ sowie eine deutsche Fernsehsendung [[Schlesien Journal]]. In der Hauptstadt Warschau ist die deutsch-polnische Begegnungsschule [[Willy-Brandt-Schule (Warschau)|Willy-Brandt-Schule]] in der auch in deutscher Sprache unterrichtet wird. Mehrsprachige Ortsschilder werden laut polnischem Recht ab einem Minderheitsanteil von mindestens 20 % in der jeweiligen Gemeinde oder Stadt verwendet, welche in der Woiwodschaft Oppeln stellenweise erreicht wird. Oftmals werden aber auch private, zweisprachige Beschilderungen in Gemeinden mit etwas geringerem Anteil, wie z.&nbsp;B. [[Popielow]], aufgestellt.<ref>[http://www.wochenblatt.pl/de/index.php3?id_art=307 Schlesisches Wochenblatt]</ref><br />
<br />
===== Russland =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Russlanddeutsche]]''<br />
<br />
In [[Russland]] ergab die letzte Volkszählung im Jahre 2002 eine Gesamtzahl von 597.212 Deutschen, davon alleine 350.000 in [[Sibirien]]. Nur ein Teil der [[Russlanddeutsche]]n spricht jedoch Deutsch als Muttersprache.<!-- Zahlen aus dem Artikel ''Russlanddeutsche'' übernommen, müssen noch anhand einer Quelle verifiziert werden --><br />
<br />
Deutsch ist anerkannte Verkehrssprache der [[deutschstämmige]]n Bevölkerung in den beiden westsibirischen Nationalkreisen [[Nationalkreis Asowo|Asowo]] ([[Oblast Omsk|Gebiet Omsk]]) und [[Nationalkreis Halbstadt|Halbstadt]] ([[Region Altai|Altai-Region]]).<br />
<br />
===== Rumänien =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Rumäniendeutsche]], [[Banater Schwaben]], [[Donauschwaben]], [[Sathmarer Schwaben]], [[Siebenbürger Sachsen]]''<br />
<br />
In [[Rumänien]] leben etwa 40.000 bis 50.000 deutsche Muttersprachler, was etwa 0,2 bis 0,3 % der rumänischen Bevölkerung entspricht. Diese Bevölkerungsgruppe setzt sich hauptsächlich aus den [[Siebenbürger Sachsen]] sowie den [[Donauschwaben]] zusammen. Aufgrund der massiven Abwanderung der jungen Generationen nach Deutschland und Österreich vor allem nach 1990 leiden diese Bevölkerungsgruppen jedoch unter einer starken Überalterung; das Durchschnittsalter liegt bei etwa 69&nbsp;Jahren. Trotz dieses niedrigen Bevölkerungsanteils wird die Deutsche Sprache weitläufig als kulturelles Erbe angesehen, genießt alle Rechte einer Minderheitensprache und ist vor allem in Städten und Gemeinden wie z.&nbsp;B. [[Sibiu|Hermannstadt]], [[Schäßburg]], [[Temeswar]] oder [[Sathmar]] präsent, weshalb dort auch des Öfteren mehrsprachige Beschilderungen zu finden sind. Darüber hinaus ist die deutsche Minderheit durch die Partei „[[Demokratisches Forum der Deutschen in Rumänien]]“ auch politisch aktiv und stellt beispielsweise den gegenwärtigen (2007) Bürgermeister von Hermannstadt. In den Verdichtungsgebieten der deutschen Minderheit mit bis etwa 5 % Einwohneranteil besteht auch nennenswerte deutsche Infrastruktur in Form von Kindergärten, Grund-, Haupt- und Hochschulen sowie Theatern, aber auch Zeitungen wie der wöchentlichen [[Hermannstädter Zeitung]].<ref>[http://www.recensamant.ro/ Rumänische Regierung]</ref><br />
<br />
===== Tschechien =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutsche in Tschechien]], [[Sudetendeutsche]], [[Deutschböhmen]]''<br />
<br />
In [[Tschechien]] existiert noch eine kleine deutsche Minderheit von etwa 41.200&nbsp;Menschen (0,4 % der Gesamtbevölkerung), Überreste der [[Sudetendeutsche]]n, die der [[Vertreibung]] nach dem Zweiten Weltkrieg entgangen waren. Die Zahl der deutschen Muttersprachler sinkt beständig, da vor allem die jüngeren Generationen der Minderheit einem extremen Assimilationsdruck des Tschechischen ausgeliefert sind und zum großen Teil nicht mehr mit Deutsch aufwachsen. Die Bezeichnung „Sudetendeutsche“ ist darüber hinaus auch nicht mehr gebräuchlich, stattdessen verwendet man gewöhnlich den Begriff „[[Deutsche in Tschechien]]“, welche seit der [[Wende (Bundesrepublik Deutschland)|Wende]] 1990 gewisse Minderheitenrechte genießen und in der „Landesversammlung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien“ sowie im „Kulturverband der Bürger deutscher Nationalität“ organisiert sind. Deutsche Infrastruktur, wie Kindergärten, Schulen, Straßen- oder Ortsschilder existieren flächendeckend nicht mehr und die deutsche Sprache hat weder regionales noch nationales Amts- oder Verkehrsprachenstatut. Es erscheinen jedoch deutschsprachige Wochenzeitungen wie die „[[Landeszeitung der Deutschen in Böhmen, Mähren und Schlesien]]“ und die „[[Prager Zeitung]]“.<br />
<br />
===== Türkei =====<br />
In der größten Stadt [[Istanbul]] leben seit mehreren Jahrhunderten rund 25.000 [[Bosporus-Deutsche]].<br />
<br />
===== Ungarn =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Ungarndeutsche]]''<br />
<br />
Die deutsche Minderheit in [[Ungarn]] (''Ungarndeutsche'') genießt Minderheitenrechte, ist jedoch, besonders in den jüngeren Generation, bereits weitgehend assimiliert, so dass Deutsch meistens nur noch als Fremdsprache gelernt wird. Offiziell spricht man von etwa 200.000 Ungarndeutschen. Tatsächlich dürften davon aber höchstens noch etwa 50.000&nbsp;deutsche Muttersprachler sein (etwa 0,5 % der Gesamtbevölkerung). Da die Minderheit sehr zerstreut über das Land lebt und nur wenig Identitätsbewusstsein hat, spricht man daher oft von einer Doppelidentität der Ungarndeutschen. Zweisprachige Orts-, Straßen-, Verkehrs- und Amtschilder findet man beispielsweise in der Stadt [[Ödenburg]] (Sopron) nahe der österreichischen Grenze und vereinzelt auch in anderen Landesteilen. In anderen Gebieten mit größerer deutscher Minderheit gibt es sehr vereinzelt deutsche Kindergartengruppen oder Schulklassen. Die deutsche Minderheit in Ungarn ist in der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen organisiert.<br />
<br />
==== Übersee ====<br />
''(alphabetisch geordnet)''<br />
<br />
===== Australien =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutsch-Australier]]''<br />
<br />
Laut den Ergebnissen der letzten Volkszählung sprachen im Jahre 2006 77.576 oder etwa 0,4 % der damals bekannten 19.855.287 Einwohner Australiens zuhause deutsch. Die meisten dieser Deutsch-Sprecher lebten, wie die Mehrheit der Gesamt-Bevölkerung, in den Millionen-Städten des Landes ([[Melbourne]], [[Sydney]], [[Brisbane]], [[Perth]], [[Adelaide]]). Den größten Anteil an der Gesamt-Bevölkerung mit festem Wohnsitz bildeten die Deutsch-Sprecher in Adelaide (0,57 %) und seinen Vororten (0,68 %), der [[Sunshine Coast (Queensland)|Sunshine Coast]] (0,64 %) und [[Gold Coast (Australien)|Gold Coast]] (0,52 %), der [[Cape-York-Halbinsel]] einschließlich der feuchten Tropen mit [[Cairns]] und Umland (0,61 %), sowie einem Teil des Grenzgebietes zwischen [[Neu-Süd-Wales]] und [[Victoria (Australien)|Victoria]] (0,52 %), sowie außerdem in Melbourne und entlang der Küste von Neu-Süd-Wales.<br />
<br />
Zu diesen praktizierenden Deutsch-Sprechern kommen diejenigen hinzu, die Deutsch beherrschen, es aber nicht mehr täglich verwenden.<br />
<br />
Noch über diese hinaus ist die Zahl der Deutschstämmigen wesentlich höher, beträgt vielleicht etwa eine halbe bis eine Million Menschen oder mehr, ist aber damit im Vergleich zum Anteil der Deutschstämmigen an der Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika dennoch ziemlich gering. Dessen ungeachtet spielten einige Deutsche eine recht bedeutende Rolle in der Geschichte insbesondere der Entdeckung und Erforschung Australiens.<br />
<br />
===== Brasilien =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutsch-Brasilianer]]''<br />
<br />
Wahrhaft repräsentative und fundierte Zahlen zur Zahl der deutschen Muttersprachler in [[Brasilien]] gibt es nicht. Schätzungen zufolge leben in Brasilien jedoch etwa zwei bis fünf Millionen Deutschstämmige, von denen etwa 850.000 bis 900.000 [[bilingual]] (Deutsch und [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]]) sein dürften und somit als deutsche Muttersprachler gewertet werden könnten. Diese Bevölkerungsgruppe konzentriert sich im Wesentlichen auf die Staaten [[Santa Catarina]] und [[Rio Grande do Sul]] im Süden des Landes und hier eher auf kleine, nicht an der Küste liegende Städte. Beispiele hierfür sind [[Pomerode]], [[Santa Rosa de Lima]] oder [[Treze Tilias]], in denen noch große Teile der Bevölkerung Deutsch sprechen. Während diese Region Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts noch hauptsächlich deutschsprachig war, wurde die Deutsche Sprache durch Assimilation und durch Unterdrückung oder gar Verbot in der Mitte des 20. Jahrhunderts – besonders während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] – durch Portugiesisch verdrängt. Im Laufe der Jahre hat sich die Situation jedoch maßgeblich geändert, so dass heute die deutsche Sprache als kulturelles Erbe besonders gefördert wird und der Region um [[Blumenau (Brasilien)|Blumenau]] sogar als touristisches Aushängeschild dient, obgleich gerade hier die deutsche Sprache nur noch begrenzt gesprochen wird. Deutsche Infrastruktur in Form von Zeitungen und Schulen existiert zwar begrenzt, doch im öffentlichen Bereich ist Deutsch kaum vorhanden, da Portugiesisch alleinige Amtssprache ist und der Schaden durch Unterdrückung an der deutschen Sprachgruppe in Brasilien zu groß und andauernd war, um reversibel zu sein.<br />
<br />
''Siehe auch: [[Riograndenser Hunsrückisch]], [[Deutschsprachige in Lateinamerika]]''<br />
<br />
===== Kanada =====<br />
In [[Kanada]] sprechen 438.000 Menschen Deutsch als Muttersprache<ref name="Statistics Canada"/>, darunter auch viele Mennoniten etwa in Ontario. Das entspricht etwa 1,5 % der Gesamtbevölkerung. Diese sind meist deutsche Siedler aus dem 19. sowie Einwanderer aus 20. Jahrhundert. In Kanada sind jedoch nur Französisch und Englisch Amtssprachen.<br />
<br />
===== Namibia =====<br />
{{Hauptartikel|Deutsche Sprache in Namibia|Küchendeutsch}}<br />
<br />
Deutsch war mit [[Afrikaans]] und [[Englische Sprache|Englisch]] Amtssprache im damaligen [[Südwestafrika]] in der Zeit der [[Apartheid]] von Juni 1984 bis zur Unabhängigkeit [[Namibia]]s 1990. Seitdem ist Englisch die einzige landesweite offizielle Amtssprache und Deutsch nunmehr [[Verkehrssprache]] und eine von etwa 20 „[[Nationalsprache]]n“ des Landes und wird somit gezielt von der namibischen Regierung gefördert. Damit ist Namibia das einzige außereuropäische Land, in dem Deutsch einen besonderen politischen Status besitzt. Die deutsche Sprache steht außerdem unter besonderem Schutz und ist als Teil der namibischen Kultur gesetzlich verankert. Diese Sprachpolitik soll jedoch nicht als Herabsetzung des Deutschen, des Afrikaans oder der zahlreichen afrikanischen Sprachen gegenüber dem Englischen gesehen werden; die junge Nation Namibia wollte vielmehr eine „neutrale“ und leicht erlernbare Sprache zur alleinigen Amtssprache erheben, die keine der bestehenden Bevölkerungsteile bevorzugt, um die Integrität des Landes zu gewährleisten. Etwa 30.000 Namibier (etwa 1,5 % der Gesamtbevölkerung) geben Deutsch als ihre Muttersprache an. Afrikaans und Englisch sind jedoch auch nicht viel weiter verbreitet, besonders unter der ländlichen schwarzafrikanischen Bevölkerung, die den Großteil der Einwohner des Landes darstellt.<br />
<br />
===== Papua-Neuguinea =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Unserdeutsch]]''<br />
<br />
Der ozeanische Staat [[Papua-Neuguinea]] (damals mit dem Namen [[Deutsch-Neuguinea]]) war von 1884 bis 1914 in deutschen Besitz und dadurch eine Kolonie. Zwar wurden die meisten Kolonisten aus dem [[Deutsches Kaiserreich|Deutschen Kaiserreich]] 1915 von australischen Truppen vertrieben, die Nationalsprache [[Tok Pisin]] ist allerdings durch die deutsche Sprache beeinflusst worden. Weitere Amtssprachen sind die neue Kolonialsprache Englisch und [[Hiri Motu]]. Als Muttersprache wird die deutsche Sprache lediglich von etwa 100 zumeist älteren Menschen gesprochen. Die hier gesprochene lokale Varietät nennt sich [[Unserdeutsch]].<br />
<br />
===== Paraguay =====<br />
→ ''Hauptartikel: [[Deutschsprachige in Lateinamerika]]''<br />
<br />
In [[Paraguay]] haben laut Ethnologue 166.000 Personen Standarddeutsch als Muttersprache, darunter 19.000, die Standarddeutsch und [[Plautdietsch]] zusammen als Muttersprache haben. Hinzu kommen weitere 19.000 Personen, deren Muttersprache allein Plautdietsch ist.<ref>[http://www.ethnologue.com/show_country.asp?name=PY Ethnologue:Languages of Paraguay]</ref><br />
<br />
Eine wichtige Gruppe unter den deutschsprachigen Einwohnern Paraguays sind die deutschsprachigen [[Mennoniten]], die seit 1927 meist aus Russland eingewandert sind. Durch weitere Zuwanderung aus den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko beläuft sich ihre Anzahl inzwischen auf 45.000-50.000 Personen. Sie leben vor allem im Nordwesten des Landes und im Chaco, wo sie eine zahlenmäßig unbedeutende, aber mit großer Wirtschaftskraft und bestimmten Privilegien ausgestattete Minderheit bilden. Sie sprechen meist den niederdeutschen Dialekt [[Plautdietsch]]. Dennoch spielt das Hochdeutsche in den mennonitischen Kolonien eine signifikante Rolle: insbesondere als Kirchen-, Schul- und Verwaltungssprache sowie als Sprache der Medien. <br />
<br />
<!-- der ganze folgende Absatz muss noch gekürzt, überprüft und neu formuliert werden --><br />
5 bis 7 % der paraguayischen Bevölkerung sind Einwanderer deutscher Herkunft. Die Volkszählung im Jahr 2002 belegt 1838 (ca. 0,035 % der Bevölkerung) in Paraguay lebende Personen, die in Deutschland geboren sind. In der Regierungszeit des deutschstämmigen Diktators Alfredo Stroessner, der von 1954-1989 das Amt des Staatspräsidenten innehatte, sind zehntausende aus Brasilien stammende Deutschbrasilianer eingewandert. Allein in den Jahren 1973/74 waren es 42.000, vor allem in die Departamente Alto Paraná, Caazapáy, Itapua, Canendiyú, Caaguazú und San Pedro. Allein in diesen Departamenten leben heute weit über 100.000 Deutschbrasilianer in 9 Groß- und 45 Randsiedlungen. Ein weiteres Zentrum der Einwanderung liegt um Hohenau herum mit mindestens 30-35.000 Deutschbrasilianern. Seit dem Sturz Stroessners im Februar/März 1989 kamen weitere 150.000 Deutschstämmige aus Südbrasilien dazu. An der argentinischen Grenze wohnen auch viele polnisch- und ukrainischstämmige Menschen.<br />
<!-- der folgende Textabschnitt gehört auch noch zum selben Thema wie der vorherige Absatz und sollte deshalb mit diesem zu einem Absatz zusammengefasst werden:<br />
In der brasilianischen Grenzregion leben inzwischen ca. 500.000 portugiesischsprachige Siedler, davon sind 150.000 deutschstämmige Brasilianer aus den Bundesstaaten Rio Grande do Sul, Santa Catarina, Paraná. Sie werden auch Brasiguayos genannt. <br />
--><br />
<br />
===== Vereinigte Staaten =====<br />
{{Hauptartikel|Deutsche Sprache in den Vereinigten Staaten|Pennsylvania Dutch|Texasdeutsch}}<br />
<br />
Heute wird Deutsch in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] von etwa 1,5 Millionen Menschen gesprochen.<br />
<br />
Einer Hochrechnung des U.S. Census Bureau auf der Grundlage des American Community Survey von 2003 zufolge ist es Heimsprache von 1.094.000 Einwohnern der Vereinigten Staaten und liegt damit an siebter Stelle unter den meistgesprochenen Sprachen<ref name="Census"/>. <br />
<br />
Dass Hochdeutsch beinahe Amtssprache der [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] geworden wäre, ist ein [[Gerücht]], das auf eine Fehlinterpretation zurückzuführen ist ([[Muhlenberg-Legende]]). Tatsächlich bezog sich dieses Gerücht auf den gescheiterten Versuch, Gesetzestexte im Staat [[Virginia]] in Zukunft auch auf Deutsch veröffentlichen zu lassen.<br />
<br />
Allerdings stellen die Deutschen wohl insgesamt, je nach Rechnungsweise, die zahlenmäßig bedeutendste oder zweit-bedeutendste Gruppe von Vorfahren der heutigen Bevölkerung der Vereinigten Staaten von Amerika dar, um den ersten Platz mit Nachfahren von Einwanderern von den britischen Inseln (Engländern, Schotten, Kymren, Iren -- je nachdem, ob diese zusammengerechnet werden, oder nicht, und wer als Deutscher gilt; siehe Census) konkurrierend.<br />
<br />
''Siehe auch: [[Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten]], [[Sprachen in den Vereinigten Staaten]]''<br />
<br />
=== Deutsch als Fremdsprache ===<br />
Die Bezifferung der Fremdsprachler der deutschen Sprache weltweit beruht auf sehr vagen Schätzungen. Die mit gut 16 Millionen geringste genannte Anzahl basiert auf einer Erhebung der ''Ständigen Arbeitsgruppe [[Deutsch als Fremdsprache]]'' des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland und des [[Goethe-Institut]]s aus dem Jahr 2005 (die Erhebung aus dem Jahr 2000 bezifferte die Deutschlernerzahl weltweit noch auf gut 20 Millionen)<ref>www.goethe.de [http://www.goethe.de/uun/pub/de18483.htm Deutsch als Fremdsprache weltweit: Datenerhebung 2005]</ref>, ist aber in der Aussage, alle Menschen zu erfassen, die [[Deutsch als Fremdsprache]] beherrschen, ebenso unrealistisch wie entgegengesetzte Extremzahlen von mehreren 100 Millionen. Die von der ''Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache'' genannte Zahl ist allenfalls geeignet, die Anzahl derjenigen zu beziffern, die Deutsch im Ausland in erfassten Bildungseinrichtungen als Fremdsprache erlernen und schließt mithin nicht diejenigen ein, die auf anderem Wege – z.&nbsp;B. durch „direkte Berührung“ in den deutschsprachigen Ländern und angrenzenden Regionen (u.&nbsp;a. Gastarbeiter) oder durch Kurse (Universitäten, Volkshochschulen etc.) die deutsche Sprache erlernt haben.<br />
<br />
Allein schon für den Bereich der Europäischen Union wurde im Mai bis Juni des Jahres 2005 durch das Eurobarometer eine Anzahl von rund 55 Millionen EU-Bürgern (12 Prozent) ermittelt, die Deutsch als Fremdsprache beherrschen, darunter rund 6 Millionen in Deutschland, in einer zweiten Erhebung des Eurobarometers von November bis Dezember sind es 14 Prozent<ref>Erhebung November bis Dezember 2005:[http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_243_sum_de.pdf Spezial-Eurobarometer 243 “Die Europäer und ihre Sprachen”, S. 4] PDF-Datei (591 kB), letzter Zugriff am 26. Januar 2010 und Erhebung Mai-Juni 2005 [http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/ebs/ebs_237.en.pdf Europeans and Languages] PDF-Datei, letzter Zugriff am 26. Januar 2010</ref> (siehe auch Kurzfassung in [[Amtssprachen der Europäischen Union]]). Unter Berücksichtigung einer Gesamtbandbreite aus Standardabweichung und Wahrscheinlichkeit ist von einer Anzahl zwischen 50 und 60 Millionen innerhalb der EU auszugehen. Nicht inbegriffen in diese Zahl sind unter anderen die Fremdsprachler der deutschen Sprache in der Schweiz (mehr als 2 Millionen), in Russland (nach Schätzungen könnten es 10 Millionen oder mehr sein, nach Angabe der ''Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache'': knapp 5 Millionen), in Ländern außerhalb der EU, in denen ehemalige Gastarbeiter und ihre Familien leben (Türkei, Ex-Jugoslawien).<br />
<br />
Deutsch wird in vielen Ländern als [[Fremdsprache]] gelehrt. Die Lehr- und Lernmittel enthalten das [[Standarddeutsch]] der Schweiz, Österreichs oder Deutschlands.<br />In Europa ist die deutsche Sprache nach Englisch und Russisch als Fremdsprache am weitesten verbreitet. Besonders häufig wird Deutsch als Fremdsprache in den [[Niederlande]]n, in [[Flandern]], [[Skandinavien]], [[Russland]], im [[Baltikum]], in [[Slowenien]], [[Kroatien]], [[Polen]], [[Bosnien und Herzegowina]], in der frankophonen sowie in der italienischsprachigen [[Schweiz]], in [[Serbien]], [[Montenegro]], [[Ungarn]], der [[Slowakei]],<REF>Diskussionsrunde anlässlich des slowakischen Germanistentages 2010 zum Thema "Die Bedeutung der deutschen Sprache in der Slowakei und in der Welt" mit Ludwig M. Eichinger (IDS Mannheim), Oskar Reichmann (Univ. Heidelberg) , Hans Golombek (DAAD), Helena Hanuljaková (SUNG), Josef Aregger (Botschafter der Schweizerischen Eidgenossenschaft), Ladislav Šimon (Univ. Košice) und Michael Huprich (Leiter des Österreich-Instituts Bratislava) [http://www.rozhlas.sk/inetportal/uploaded_sounds/m3u_ondemand_soundID106314.m3u Slowakischer Rundfunk] Sendung vom 2. September 2010</REF> [[Tschechien]], [[Mazedonien]], [[Weißrussland]] und [[Bulgarien]] gewählt. In einigen dieser Länder und Regionen ist Deutsch in der Schule die erste Fremdsprache; es steht damit noch vor dem Englischen. Auch in [[Japan]] lernt man häufig Deutsch. In anderen Ländern, so in [[Frankreich]] (rund vier Millionen nach Eurobarometer, die Deutsch als Fremdsprache beherrschen) und den [[Vereinigte Staaten|USA]], wo nach einer Gallup-Studie aus dem Jahre 2001 rund 7,5 Millionen Amerikaner Deutsch als Fremdsprache beherrschen<ref>http://www.gallup.com/poll/1825/About-One-Four-Americans-Can-Hold-Conversation-Second-Language.aspx</ref>, verliert Deutsch zunehmend an Bedeutung gegenüber [[Spanische Sprache|Spanisch]]. In Ostasien ([[Japan]]) wurde im 19. und 20. Jahrhundert Deutsch als Medizinsprache verwendet (an Stelle von [[Latein]]).<br />
<br />
Deutsch ist heute die nach [[Englische Sprache|Englisch]] am meisten verwendete Sprache im [[Internet]] (gefolgt von [[Französische Sprache|Französisch]], [[Japanische Sprache|Japanisch]], [[Spanische Sprache|Spanisch]] und [[Chinesische Sprache|Chinesisch]]). Mehr als acht Prozent aller Seiten im Internet sind auf Deutsch. (Internetseiten auf Englisch: etwa 50 %.)<ref> {{Cite web|url=http://www.netz-tipp.de/sprachen.html|author=Martin Ebbertz|title=Das Internet spricht Englisch ... und neuerdings auch Deutsch: Sprachen und ihre Verbreitung im World-Wide-Web|year=2002| accessdate=2011-01-01}}</ref><br />
<br />
Nach einer Erhebung der ''Ständigen Arbeitsgruppe Deutsch als Fremdsprache'', der u.&nbsp;a. das [[Auswärtiges Amt|Auswärtige Amt]] und das [[Goethe-Institut]] angehören, gab es 2000 die meisten Deutschlerner in:<br />
<br />
* der [[Russische Föderation|Russischen Föderation]]: 4.657.500 (3,26 %) (nach Schätzungen bis über 10 Millionen)<br />
* [[Polen]]: 2.202.708 (5,70 %) (nach Eurobarometer rund 7 Millionen)<br />
* [[Frankreich]]: 1.603.813 (2,52 %) (nach Eurobarometer rund 4 Millionen)<br />
* [[Tschechien]]: 799.071 (7,80 %) (nach Eurobarometer rund 3 Millionen)<br />
* der [[Ukraine]]: 629.742 <br />
* [[Ungarn]]: 629.472 (nach Eurobarometer rund 3,5 Millionen)<br />
* [[Kasachstan]]: 629.874<br />
* den [[Niederlande]]n: 591.190 (nach Eurobarometer: etwa 11 Millionen)<br />
* den [[Vereinigte Staaten|USA]]: 551.274 (nach einer Gallup-Studie rund 7,5 Millionen)<br />
<br />
Nach Darstellung der [[Eurobarometer]]-Umfrage 2006 ist unter den Europäern Deutsch zusammen mit Französisch die zweithäufigst gesprochene Fremdsprache. Mehr als jeder dritte Europäer spricht Englisch (38 %) und jeder siebte Deutsch (14 %) als Fremdsprache. Vor allem in den Niederlanden (wo ungefähr 87 % der Bevölkerung über Englisch-, 70 % über Deutschkentnisse verfügen), in der Slowakei, in Ungarn, Tschechien, aber auch Polen, Estland, Dänemark, Schweden, Kroatien, Slowenien ist die Kenntnis der deutschen Sprache weit verbreitet; in diesen Ländern liegt der Anteil der Bevölkerung mit Deutschkenntnissen bei rund 20 bis rund 55 Prozent.<br />
<br />
[[Datei: Knowledge German EU map.png|right|thumb|300px|Kenntnisse der deutschen Sprache in den Ländern der Europäischen Union (einschließlich der Beitrittskandidaten) sowie der Schweiz laut einer Studie von [[Eurobarometer]] aus dem Jahre 2006.]] <br />
<br />
Im Einzelnen sprechen nach dieser Angabe Deutsch als Fremdsprache:<br />
<br />
* in Belgien rund 2,5 Millionen (25 Prozent der Gesamtbevölkerung)<br />
* in Tschechien rund 3 Millionen (31 Prozent)<br />
* in Dänemark rund 3 Millionen (54 Prozent)<br />
* in Frankreich rund 4 Millionen (7 Prozent)<br />
* in Italien rund 2,5 Millionen (4 Prozent)<br />
* in Ungarn rund 1,5 Millionen (16 Prozent)<br />
* in den Niederlanden rund 11 Millionen (66 Prozent)<br />
* in Polen rund 7 Millionen (19 Prozent)<br />
* in Slowenien knapp eine Million (45 Prozent)<br />
* in der Slowakei rund 1,5 Millionen (28 Prozent)<br />
* in Finnland knapp eine Million (17 Prozent)<br />
* in Schweden rund 2,5 Millionen (28 Prozent)<br />
* im Vereinigten Königreich rund 3,5 Millionen (6 Prozent)<br />
* in Kroatien rund 1,5 Millionen (33 Prozent)<br />
* in der Türkei rund 3 Millionen (4 Prozent)<br />
* in Deutschland rund 6 Millionen (7 Prozent)<br />
* in Estland rund 0,2 Millionen (18 Prozent)<br />
<br />
=== Deutsch in internationalen Organisationen ===<br />
==== Europäische Union ====<br />
Deutsch ist eine von 23 Amtssprachen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] und neben Englisch und Französisch auch [[Arbeitssprache]] der Europäischen Union. Deutsch ist die meistgesprochene Muttersprache in der Europäischen Union und knapp nach Englisch und mit Abstand vor Französisch zweitmeistgesprochene Sprache (Mutter- und Fremdsprachler) der Europäischen Union.<br />
<br />
==== Vereinte Nationen ====<br />
In der [[Vereinte Nationen|UNO]] ist Deutsch keine Amts- respektive Arbeitssprache. Eine Sonderstellung gegenüber den anderen Nicht-Amtssprachen besteht darin, dass seit 1975 der Deutsche Übersetzungsdienst der Vereinten Nationen für wichtige offizielle Dokumente deutsche Versionen erstellt. Finanziert wird der Dienst, der in das UN-Sekretariat eingegliedert ist, von einem Treuhandfonds, den Deutschland, Liechtenstein, Österreich und die Schweiz mit Beiträgen fördern.<br />
<br />
Die [[Weltorganisation für geistiges Eigentum]], eine Behörde der Vereinten Nationen, verwaltet den [[Zusammenarbeitsvertrag|Vertrag über die Internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Patentwesens]], kurz PCT genannt. Im Rahmen des PCT ist Deutsch, neben Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Russisch und Spanisch, eine der Sprachen, in der Patentanmeldungen eingereicht werden können.<br />
<br />
==== NATO ====<br />
Das Nordatlantikbündnis [[NATO]] arbeitet lediglich mit zwei Amtssprachen: Englisch und Französisch. <br />
<br />
==== Internationale Institutionen ====<br />
Zu den wichtigsten internationalen Institutionen (außerhalb der [[Europäische Union|EU]]), welche Deutsch zu ihren offiziellen Sprachen zählen, gehören unter anderem:<br />
* [[Europäische Patentorganisation]] – EPO<br />
* [[Europäische Weltraumorganisation]] – ESA<br />
* [[Reporter ohne Grenzen]] – ROG<br />
* [[World Association of Newspapers]] – WAN<br />
* Zahlreiche europäische und globale Sportverbände, z.&nbsp;B.: <br />
** [[Europäische Handballföderation]] - EHF<br />
** [[Fédération Internationale de Basketball]] - FIBA<br />
** [[Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing]] – FIBT<br />
** [[Fédération Internationale de Football Association]] – FIFA<br />
** [[Fédération Internationale de Gymnastique]] - FIG<br />
** [[Fédération Internationale de Luge de Course]] - FIL<br />
** [[Fédération Internationale de Ski]] – FIS<br />
** [[Internationale Biathlon-Union]] - IBU<br />
** [[Union of European Football Associations]] - UEFA<br />
<br />
== Sprachstruktur ==<br />
=== Aussprache ===<br />
: ''Hauptartikel: [[Aussprache der deutschen Sprache]]''<br />
<br />
=== Rechtschreibung ===<br />
: ''Hauptartikel: [[Deutsche Rechtschreibung]]''<br />
<br />
=== Grammatik ===<br />
: ''Hauptartikel: [[Deutsche Grammatik]]''<br />
''Siehe auch: [[Grammatikbegriffe im Deutschen]]''<br />
<br />
=== Wortschatz ===<br />
==== Erbwörter, Lehnwörter und Fremdwörter ====<br />
[[Erbwort|Erbwörter]] sind diejenigen Lexeme, die seit der Zeit des Protogermanischen ununterbrochen Teil des Wortschatzes derjenigen germanischen Varietäten gewesen sind, aus denen sich das heutige Deutsche entwickelt hat. Einen großen Teil dieser Wörter hatte das Protogermanische seinserseits aus dem Protoindogermanischen/Protoindoeuropäischen ererbt.<br />
<br />
Zu den Erbwörtern gehören Wörter wie ''zwei'', ''Zaun'', ''hundert'', ''Liebe'', ''Zahn'' oder ''Vieh''. Lehn- und Fremdwörter entstammen nicht dem germanischen Grundstock, sondern sind in die deutsche Sprache gelangt. Die meisten dieser Worte stammen aus anderen indogermanischen/indoeuropäischen Sprachen. Dabei sind [[Fremdwort|Fremdwörter]] im Gegensatz zu [[Lehnwort|Lehnwörtern]] an der Betonung, der Schreibweise oder der Aussprache als ''fremd'' erkennbar. Beispiele für Lehnwörter aus dem Lateinischen sind ''Fenster'', ''Wein'', ''Straße'', ''Ziegel'' oder ''Rettich'', während ''Pfaffe'', ''Kirche'', ''Graf'', ''Meter'' und ''Thron'' altgriechischen Ursprungs sind. Einige Lehnwörter hat das Deutsche aus dem [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] übernommen, wie z.&nbsp;B. ''dufte'' (aus טוֹב, gut) oder ''Pleite'' (aus פלטה, Flucht).<br />
<br />
Fremdwörter altgriechischer Herkunft sind ''Biologie'', ''Theologie'', ''Mathematik'', ''Apotheke'', ''Arktis'', ''Historie'', ''Chronometer'', ''Demokratie'' oder ''Arithmetik''. Fremdwörter italienischer Herkunft sind beispielsweise ''Bank'', ''Bilanz'' oder ''Melone''; aus dem Französischen stammen ''Garderobe'', ''Toilette'' und ''Pissoir''. <br />
<br />
Die allermeisten Lehn- und Fremdwörter in der deutschen Sprache sind ihrerseits indogermanischen Ursprungs. So gehen ''Bruch'' und ''Fraktur'' auf ein und dasselbe indogermanische Wort zurück. Während ''Bruch'' ein germanisches Erbwort ist, entstammt ''Fraktur'' (oder ''Fraktion'' sowie ''Fragment'') dem Lateinischen. Ähnlich verhält es sich mit dem Erbwort ''Joch'' und dem indischen Fremdwort ''Yoga''.<br />
<br />
== Textsammlungen ==<br />
Beim [[Projekt Gutenberg-DE]] gibt es Texte von über 1000 Autoren. [[Wikisource]] enthält mehr als 9300 deutschsprachige Werke.<br />
<br />
''Siehe auch: [[Deutschsprachige Literatur|Deutsche Literatur]], [[Liste deutschsprachiger Schriftsteller|Deutschsprachige Schriftsteller]], [[Sprichwort|Sprichwörter]]''<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Deutscher Sprachatlas]]<br />
* [[Documenta linguistica]]<br />
* [[Germanistik]]<br />
* [[Liste der häufigsten Wörter der deutschen Sprache]]<br />
* [[Liste der Sprachvereine]]<br />
* [[Liste deutscher Wörter in anderen Sprachen]]<br />
* [[Studentensprache]]<br />
* [[Wissenschaftssprache]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
Zu Wörterbüchern:<br />
* [[Liste bedeutender Wörterbücher]]<br />
Zum deutschen Wortschatz (Erb-, Lehn- und Fremdwörter):<br />
* Harald Wiese: ''Eine Zeitreise zu den Ursprüngen unserer Sprache. Wie die Indogermanistik unsere Wörter erklärt.'' Logos Verlag Berlin, 2010, 2. Auflage, ISBN 978-3-8325-1601-7.<br />
Zu Sprachkontakten der deutschen Sprache;<br />
* Johannes Bechert /[[Wolfgang Wildgen]]: ''Einführung in die Sprachkontaktforschung.'' [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft]], Darmstadt 1991.<br />
* Csaba Földes: ''Kontaktdeutsch. Zur Theorie eines Varietätentyps unter transkulturellen Bedingungen von Mehrsprachigkeit.'' Gunter Narr, Tübingen 2005.<br />
* Claudia Maria Riehl: ''Sprachkontaktforschung.'' Narr, Tübingen 2004.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikiversity|Fachbereich Germanistik}}<br />
{{Wikiquote|Deutsch|Deutsche Sprache}}<br />
{{Wikinews|Portal:Deutsche Sprache|Deutsche Sprache}}<br />
{{Wiktionary|Deutsch}}<br />
{{Wikibooks|Deutsches Schreiben}}<br />
{{Commonscat|German language|Deutsche Sprache}}<br />
<br />
<!-- Bitte beachten: keine Weblinks mehr anhängen, sondern ggf. austauschen. Die Zahl der Links soll nicht weiter steigen; siehe auch [[Wikipedia:Verlinken]]. Danke, Unscheinbar --><br />
* [http://www.uni-augsburg.de/alltagssprache/ Atlas zur deutschen Alltagssprache]<br />
* [http://www.un.org/Depts/german/gts/fs_ueberuns.html Deutscher Übersetzungsdienst der Vereinten Nationen]<br />
* [http://www.uni-klu.ac.at/eeo/Deutsch.pdf Eintrag zur deutschen Sprache in der Enzyklopädie des Europäischen Ostens] (PDF-Datei; 146 kB)<br />
* [http://www.dwb.uni-trier.de/ Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch – online]<br />
* [http://www.sprachberatung.tu-chemnitz.de/ Sprachberatung der TU Chemnitz] und der [http://www.germanistik.uni-halle.de/sprachberatung/ Sprachberatung des Germanistisches Institutes der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg]<br />
* [http://wortschatz.uni-leipzig.de/ Wortschatzlexikon der Universität Leipzig]<br />
* [http://www.DSdigital.de/ Deutsche Sprache. Zeitschrift für Theorie, Praxis und Dokumentation]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Germanische Sprachen}}<br />
[[Kategorie:Deutsche Sprache| ]]<br />
[[Kategorie:Einzelsprache]]<br />
[[Kategorie:Germanische Sprachen]]<br />
[[Kategorie:Amtssprache der Europäischen Union]]<br />
[[Kategorie:Sprachen und Dialekte in Schleswig-Holstein]]<br />
[[Kategorie:Sprachen und Dialekte in Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Sprachen und Dialekte in Dänemark]]<br />
<br />
{{Link FA|an}}<br />
<br />
[[ab:Алман бызшәа]]<br />
[[af:Duits]]<br />
[[als:Deutsche Sprache]]<br />
[[am:ጀርመንኛ]]<br />
[[an:Idioma alemán]]<br />
[[ang:Þēodsc sprǣc]]<br />
[[ar:لغة ألمانية]]<br />
[[arc:ܠܫܢܐ ܓܪܡܢܝܐ]]<br />
[[arz:لغه المانى]]<br />
[[ast:Idioma Alemán]]<br />
[[ay:Aliman aru]]<br />
[[az:Alman dili]]<br />
[[ba:Немец теле]]<br />
[[bar:Deitsche Sproch]]<br />
[[bat-smg:Vuokītiu kalba]]<br />
[[bcl:Aleman]]<br />
[[be:Нямецкая мова]]<br />
[[be-x-old:Нямецкая мова]]<br />
[[bg:Немски език]]<br />
[[bn:জার্মান ভাষা]]<br />
[[bo:འཇར་མན་སྐད།]]<br />
[[bpy:জার্মান ঠার]]<br />
[[br:Alamaneg]]<br />
[[bs:Njemački jezik]]<br />
[[ca:Alemany]]<br />
[[cdo:Dáik-ngṳ̄]]<br />
[[ce:Germanhoyn mott]]<br />
[[ceb:Inaleman]]<br />
[[chr:ᎠᏂᏓᏥ ᎧᏬᏂᎯᏍᏗ]]<br />
[[co:Lingua tedesca]]<br />
[[crh:Alman tili]]<br />
[[cs:Němčina]]<br />
[[cu:Нѣ́мьчьскъ ѩꙁꙑ́къ]]<br />
[[cv:Нимĕç чĕлхи]]<br />
[[cy:Almaeneg]]<br />
[[da:Tysk (sprog)]]<br />
[[diq:Almanki]]<br />
[[dsb:Nimšćina]]<br />
[[dv:އަލްމާނީ]]<br />
[[el:Γερμανική γλώσσα]]<br />
[[eml:Tedèsch]]<br />
[[en:German language]]<br />
[[eo:Germana lingvo]]<br />
[[es:Idioma alemán]]<br />
[[et:Saksa keel]]<br />
[[eu:Aleman]]<br />
[[ext:Luenga alemana]]<br />
[[fa:زبان آلمانی]]<br />
[[fi:Saksan kieli]]<br />
[[fiu-vro:S'aksa kiil]]<br />
[[fo:Týskt mál]]<br />
[[fr:Allemand]]<br />
[[frp:Alemand]]<br />
[[frr:Tjüsch]]<br />
[[fur:Lenghe todescje]]<br />
[[fy:Dútsk]]<br />
[[ga:An Ghearmáinis]]<br />
[[gan:德語]]<br />
[[gd:Gearmailtis]]<br />
[[gl:Lingua alemá]]<br />
[[gu:જર્મન ભાષા]]<br />
[[gv:Germaanish]]<br />
[[hak:Tet-ngî]]<br />
[[he:גרמנית]]<br />
[[hi:जर्मन भाषा]]<br />
[[hif:German bhasa]]<br />
[[hr:Njemački jezik]]<br />
[[hsb:Němčina]]<br />
[[ht:Alman]]<br />
[[hu:Német nyelv]]<br />
[[hy:Գերմաներեն]]<br />
[[ia:Lingua german]]<br />
[[id:Bahasa Jerman]]<br />
[[ie:German]]<br />
[[ilo:Pagsasao nga Aleman]]<br />
[[io:Germaniana linguo]]<br />
[[is:Þýska]]<br />
[[it:Lingua tedesca]]<br />
[[ja:ドイツ語]]<br />
[[jbo:dotybau]]<br />
[[jv:Basa Jerman]]<br />
[[ka:გერმანული ენა]]<br />
[[kbd:Джэрмэныбзэ]]<br />
[[kg:Kidoitce]]<br />
[[kl:Tyskisut]]<br />
[[kn:ಜರ್ಮನ್ ಭಾಷೆ]]<br />
[[ko:독일어]]<br />
[[krc:Немец тил]]<br />
[[ksh:Dütsche Sprooch]]<br />
[[ku:Zimanê almanî]]<br />
[[kw:Almaynek]]<br />
[[ky:Немис тили]]<br />
[[la:Lingua Theodisca]]<br />
[[lad:Lingua alemana]]<br />
[[lb:Däitsch]]<br />
[[li:Duits]]<br />
[[lij:Lengua tedesca]]<br />
[[lmo:Lengua Tudesca]]<br />
[[ln:Lialémani]]<br />
[[lt:Vokiečių kalba]]<br />
[[ltg:Vuocīšu volūda]]<br />
[[lv:Vācu valoda]]<br />
[[mdf:Германонь кяль]]<br />
[[mg:Fiteny alemana]]<br />
[[mhr:Немыч йылме]]<br />
[[mi:Reo Tiamana]]<br />
[[mk:Германски јазик]]<br />
[[ml:ജർമ്മൻ ഭാഷ]]<br />
[[mn:Герман хэл]]<br />
[[mr:जर्मन भाषा]]<br />
[[ms:Bahasa Jerman]]<br />
[[mwl:Lhéngua almana]]<br />
[[mzn:آلمانی زبون]]<br />
[[nah:Teutontlahtōlli]]<br />
[[nap:Lengua germanese]]<br />
[[nds:Düütsche Spraak]]<br />
[[nds-nl:Duuts]]<br />
[[new:जर्मन भाषा]]<br />
[[nl:Duits]]<br />
[[nn:Tysk]]<br />
[[no:Tysk]]<br />
[[nov:Germanum]]<br />
[[nrm:Allemaund]]<br />
[[nv:Bééshbichʼahii bizaad]]<br />
[[oc:Alemand]]<br />
[[os:Немыцаг æвзаг]]<br />
[[pa:ਜਰਮਨ ਭਾਸ਼ਾ]]<br />
[[pap:Alemán]]<br />
[[pcd:Alemant]]<br />
[[pdc:Modern Hochdeitsch]]<br />
[[pfl:Daitschi Sprooch]]<br />
[[pih:Doichland laenghwij]]<br />
[[pl:Język niemiecki]]<br />
[[pms:Lenga tedësca]]<br />
[[pnb:جرمن]]<br />
[[ps:آلماني ژبه]]<br />
[[pt:Língua alemã]]<br />
[[qu:Aliman simi]]<br />
[[rm:Lingua tudestga]]<br />
[[rmy:Jermanikani chib]]<br />
[[ro:Limba germană]]<br />
[[ru:Немецкий язык]]<br />
[[rue:Нїмецькый язык]]<br />
[[rw:Ikidage]]<br />
[[sah:Ниэмэс тыла]]<br />
[[sc:Limba tedesca]]<br />
[[scn:Lingua tidesca]]<br />
[[sco:German leid]]<br />
[[se:Duiskkagiella]]<br />
[[sh:Nemački jezik]]<br />
[[simple:German language]]<br />
[[sk:Nemčina]]<br />
[[sl:Nemščina]]<br />
[[sm:Fa'asiamani]]<br />
[[sq:Gjuha gjermane]]<br />
[[sr:Немачки језик]]<br />
[[ss:SíJalimáne]]<br />
[[st:Se-jeremane]]<br />
[[stq:Düütsk]]<br />
[[sv:Tyska]]<br />
[[sw:Kijerumani]]<br />
[[szl:Mjymjecko godka]]<br />
[[ta:இடாய்ச்சு மொழி]]<br />
[[te:జర్మన్ భాష]]<br />
[[tet:Lia-alemaun]]<br />
[[tg:Забони олмонӣ]]<br />
[[th:ภาษาเยอรมัน]]<br />
[[tk:Nemes dili]]<br />
[[tl:Wikang Aleman]]<br />
[[tpi:Tok Siamani]]<br />
[[tr:Almanca]]<br />
[[tt:Alman tele]]<br />
[[ty:Reo Heremani]]<br />
[[udm:Немец кыл]]<br />
[[ug:نېمىس تىلى]]<br />
[[uk:Німецька мова]]<br />
[[ur:جرمن زبان]]<br />
[[vec:Łéngua todésca]]<br />
[[vi:Tiếng Đức]]<br />
[[vls:Duuts (toale)]]<br />
[[vo:Deutänapük]]<br />
[[wa:Almand (lingaedje)]]<br />
[[war:Inaleman]]<br />
[[wuu:德语]]<br />
[[xal:Немшин келн]]<br />
[[xh:IsiJamani]]<br />
[[yi:דייטשיש]]<br />
[[yo:Èdè Jẹ́mánì]]<br />
[[zea:Duuts]]<br />
[[zh:德语]]<br />
[[zh-classical:德語]]<br />
[[zh-min-nan:Tek-gí]]<br />
[[zh-yue:德文]]</div>Amoroderhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burg_Stetteneck&diff=78658408Burg Stetteneck2010-09-03T17:01:25Z<p>Amoroder: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Burg<br />
|Name = <br />
|Bild = Col Pincan Overview.jpg<br />
|Bildbeschreibung =Die Burgruine Stetteneck (in Blau eingekreist) auf dem Col de Pincan, im Hintergrund St. Ulrich in Gröden. Aufnahme vom Balestberg.<br />
|Alternativname = <br />
|Entstehungszeit = vor 1256<br />
|Typologie n. geo. Lage = <br />
|Erhaltungszustand = Ruine<br />
|Ständische Stellung = <br />
|Abmessungen oder Fläche = <br />
|Mauerwerksmerkmale = <br />
|Heutiger Ortsname = [[St. Ulrich in Gröden]]<br />
|Breitengrad = 46/34/45/N<br />
|Längengrad = 11/41/22/E<br />
|Region-ISO = IT<br />
|Poskarte = none<br />
|Höhenordinate = 1435<br />
|Höhe-Bezug = <br />
}}<br />
[[Datei:Pincan Hügel.jpg|thumb|300px|Der Pincanhügel mit der Burgruine und die Balesthöhe im Hintergrund]]<br />
'''Burg Stetteneck''' war eine Burg auf dem [[Col da Pincan]] bei [[St. Ulrich in Gröden]].<br />
<br />
[[Datei:Bell-Sankt-Jakob.jpg|thumb|left|upright|Die mittelalterliche Glocke die, laut Volksmund in der Burg Stetteneck hing und von einem Ochsen in den Pincanlöchern ausgegraben wurde. Die Glocke hing jahrhundertelang in der [[St. Jakobskirche (St. Ulrich in Gröden)|St. Jakobskirche in St. Ulrich]], bis sie im 1. Weltkrieg durch Anschuss eines Soldaten beschädigt wurde.]]<br />
Die Burg wurde durch die [[Südtiroler Sagen|Dolomitensagen]] von [[Karl Felix Wolff]] mit der Erzählung ''[[Südtiroler Sagen#Einige Sagen|Das Schloss am Abgrund]]'' bekannt. Bis vor wenigen Jahren glaubte man, die Burg hätte auf dem 1821 Meter hohem Berg Balest ( unterhalb des [[Pitschberg]]) gestanden, es wurden aber dort nie Mauerreste gefunden. <br />
<br />
Im Jahr 2000 wurden die Reste der Burg durch Probebohrungen seitens Herwig Prinoth und Stephan Plangger des [[Museum Ladin]] (Teil der [[Südtiroler Landesmuseen]]) entdeckt. Der Fundort wurde auf Grund der exakten Interpretation der Beschreibung der Burg durch Marx Sittich von Wolkenstein im 17. Jahrhundert bestimmt. Durch weitere Grabungen kamen große Teile der Fundamente des Hauptturmes, der Schutzmauern und ein Tor mit [[Romanik|romanischem]] Bogen zu Lichte. Weitere Funde waren die Eisenspitze eines [[Armbrust]]bolzens, ein Spielstein aus [[Grödner Sandstein]], die Scherben von sehr fein geblasenen Gläsern und Öllampen sowie Tonscherben.<br />
<br />
Die Burg geht auf das 13. Jahrhundert zurück. <br />
<br />
Der Ritter Gebhard von Stetteneck, der erste urkundlich nachweisbare Stettenecker war Richter in [[Gufidaun]] und [[Ministeriale]] des [[Brixen|Brixner]] [[Hochstift]]s. Er wird zum ersten Mal am 13. Mai 1256 urkundlich genannt. An dem Tag trafen sich am [[Ritten]] der Bischof von Brixen [[Bruno von Kirchberg]], ein Neffe [[Meinhard II.]] und seine Ministerialen. Darunter wird "Gebehardus de Stetenekke" genannt. Es ging um einen Friedensvertrag mit mehreren Ministerialen die sich dem Bischof gegenüber schuldig gemacht hatten, seine Leute, Händler usw. beraubt und die Straßen unsicher gemacht hatten ([[Raubritter]]?). Im Friedensvertrag wurde vereinbart, dass wer sich in den nächsten fünf Jahren, zwischen [[Säben]] und [[Bozen]] durch Räubereien und dergleichen schuldig gemacht hätte, sämtliche Lehnsrechte und den gesamten Besitz verlieren würde. Im Dokument wird Gebhard von Stettenecke noch aufgefordert, den Hof "Vishalco" zurückzuerstatten. <br />
<br />
Die Burg ist wahrscheinlich schon vor 1256 erbaut worden. Die Burg war etwa 40 Meter lang und hatte eine 1,8 Meter dicke [[Ringmauer]].<br />
<br />
Es bleibt bis jetzt unklar, ob die Burg von Menschenhand oder durch eine Naturkatastrophe zerstört wurde.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
[[Liste der Burgen und Schlösser in Italien]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Herwig Prinoth: ''Die Lösung des Rätsels um die Burg Stetteneck''. In: ''Der Schlern Mai 2005''. Heft 5, Athesia, Bozen 2005, S. 4-20.<br />
* Toni Sotriffer.'' L'' (I)'' "Stettenecker" y si Ciastel aldò de documënc storics'' in Calënder de Gherdëina 2005. Union di Ladins de Gherdëina. St. Ulrich in Gröden. S. 68-77. (Ladinisch). <br />
* Toni Sotriffer. ''La relichies tla dlieja da Sacun y Iacun Stetnecker'' in Calënder de Gherdëina 2003. Union di Ladins de Gherdëina. St. Ulrich in Gröden. S. 98-103. (Ladinisch). <br />
* Roland Verra. ''L Ciastel da Pincan tl cheder dla storia de Gherdëina'' in Calënder de Gherdëina 2003. Union di Ladins de Gherdëina. St. Ulrich in Gröden. S. 48-50. (Ladinisch). <br />
* Oswald Trapp: ''Oswald Trapp Staeteneck''. In: ''Tiroler Burgenbuch IV. Band Eisacktal''. 2. Auflage. Athesia, Bozen 1984, ISBN 88-7014-366-X, S. 222.<br />
<br />
{{Navigationsleiste Burgen und Schlösser Südtirols}}<br />
<br />
[[Kategorie:Burgruine in Südtirol|Stetteneck]]<br />
[[Kategorie:St. Ulrich in Gröden]]</div>Amoroderhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rasch%C3%B6tz&diff=78658052Raschötz2010-09-03T16:50:52Z<p>Amoroder: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Innerraschötz.JPG|miniatur|Grasende Pferde auf der Innerraschötz mit Geislerspitzen]]<br />
<br />
Die '''Raschötz''' (lad.: ''Resciesa'', ital.: Rasciesa) ist eine weitläufige [[Alm (Bergweide)|Hochalm]] mit einer Fläche von ca. 970 ha. Sie liegt in [[Gröden]], in den [[Südtirol]]er [[Dolomiten]] und erstreckt sich auf den Gemeindegebieten von [[St. Ulrich in Gröden]], [[Villnöss]] und [[Lajen]]. <br />
<br />
Die Alm ist grob in zwei Teile unterteilt: die Innerraschötz- und die Außerraschötzalm. Die Raschötz ist weitgehend naturbelassen, eine jahrhundertealte Kulturlandschaft mit ausgedehnten [[Magerrasen]]weiden prägt ihr Bild. Zahlreiche alpine Wanderwege durchziehen die Alm und verbinden sie beispielsweise mit der [[Seceda|Secedaalm]] sowie mit den nahen Ortschaften. <br />
Die Innerraschhötz und ein Großteil des Raschötzerwaldes sind Teile des [[Naturpark Puez-Geisler]].<br />
<br />
== Namensdeutung ==<br />
Wie oft bei [[Ladinisch|ladinischen]] Ortsnamen ist die Deutung sehr schwierig.<br />
Bis 1416 war Raschötz Besitz der Bischöfe von [[Freising]] dann erworben es di [[Wolkenstein-Trostburg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Wolkenstein]], daher sollte Raschötz oder Resciesa von ''res ecclesiae''= Besitz der Kirche stammen. In alten Urkunden findet man den Namen ''Rasetz'' wie ''Roß-Etz'' die Pferdeweide. Weitere Deutungen kommen von ''Raseni''= die [[Räter]] die das Gebiet besiedelten und schließlich "rezessus"= der Ort abwegs auf Lateinisch.<br />
<br />
== Der Raschötzerwald ==<br />
Unterhalb der [[Waldgrenze|Baumgrenze]] geht die Alm über einen [[Krummholz]]gürtel ([[Berg-Kiefer]]) in den ca 894 ha großen ''Raschötzerwald'' über. Er grenzt südlich in St. Ulrich an den Höfen Resciesa, Cudan, Juaut, Dumat, Nevel und La Pates im Ausserwinkel, weiter östlich im Oberwinkel an den Höfen Bataian, Coi, Luca, la Mauta, Rainelles, Runcata, Kuenz, Carai, Puntedla und Nudrei. <br />
<br />
Die Raschötz war bis 2009 von St. Ulrich aus mit einem Sessellift, 1951-1952 von [[Luis Trenker]] und Ing. Leo Demetz erbaut, erschlossen. <br />
Die neue in Bau befindliche [[Raschötzerbahn]] soll im August 2010 eröffnet werden.<br />
<br />
<gallery><br />
Datei:Raschötz winter.jpg|Die Raschötz vom [[Seceda|Secedaberg]]<br />
Datei:Raschötz.JPG|Wanderweg auf der Raschötzalm <br />
Datei:Cason.JPG|Casonschweige<br />
Datei:Raschötzerbahn_Trasse.jpg|Die Trasse der neuen Raschötzerbahn im Bau März 2010<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* C.M. (Christian Moroder): ''Resciesa''. Calënder de Gherdëina 1960, Union di Ladins de Gherdëina, St. Ulrich in Gröden 1959. S. 32-60. Ladinisch.<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Raschotz}}<br />
[[Kategorie:Geographie (Südtirol)]]<br />
[[Kategorie:Gröden]]<br />
[[Kategorie:St. Ulrich in Gröden]]<br />
[[Kategorie:Alm]]<br />
<br />
{{Coordinate|NS=46/36/01/N|EW=11/39/44/E|region=IT-BZ|type=forest|elevation=|dim=}}</div>Amoroder