https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=AddMore Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-06-30T03:17:46Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.7 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kol_Nidre&diff=141672605 Kol Nidre 2015-05-01T18:23:33Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>[[Datei:Kol nidre in the machzor of Worms.jpg|mini|Das Kol Nidre, [[Worms]]er [[Machsor]], 1272.]]<br /> [[Datei:1785176 ADLER - National Library of Israel.ogg|mini|Kol Nidre, 1950er Jahre]]<br /> '''Kol Nidre''' (aram.: כל נדרי „alle Gelübde“) ist eine formelhafte Erklärung, die vor dem [[Maariw (Judentum)|Abendgebet]] des [[Jom Kippur|Versöhnungstages]] (hebr. Jom Kippur) gesprochen wird. Nach dieser Erklärung wird häufig das gesamte Abendgebet am Jom Kippur benannt.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Der Ursprung des Kol Nidre ist unbekannt. Es existieren dazu zahlreiche Theorien, die sich aber alle als nicht schlüssig erwiesen haben. Beispielsweise formulierte [[Joseph Samuel Bloch]] im Jahre 1917 eine zwar dramatische, jedoch nicht belegte Theorie, dass Kol Nidre als Reaktion auf erzwungene [[Konversion (Religion)|Übertritte]] von Juden zum Christentum entstand, die insbesondere im [[Geschichte Spaniens|Spanien]] des 7. Jahrhunderts unter den [[Westgoten]], in [[Byzantinisches Reich|Byzanz]] zwischen 700 und 850 und von 1391 bis 1492 unter der spanischen [[Inquisition]] stattgefunden haben sollen.<br /> <br /> Schon in früher Zeit wurden im Judentum zahlreiche [[Gelübde]] ausgesprochen, wobei parallel dazu das Bedürfnis entstand, diese zu widerrufen. Eine solche [[Absolution]] konnte entweder von einem Gelehrten oder aber von einer Versammlung dreier Laien geschehen. Diese zunächst wohl persönliche Schuldvergebung fand mit der Zeit Einzug in die Liturgie des Versöhnungstages. Vor allem [[Rabbiner]] aus den [[Babylon|babylonischen]] Akademien in [[Sura (Babylonien)|Sura]] und [[Pumbedita]] sprachen sich jedoch gegen die Formel des Kol Nidre aus, und auch die [[Karäer]] wandten sich stets strikt dagegen. Teilweise war sogar das Studium des [[talmud]]ischen Traktates [[Liste der Mischnatraktate#Ordnung Naschim סֵדֶר נָשִׁים (Frauen)|Nedarim]] eingeschränkt. Ursprünglich war das Kol Nidre auf die Vergebung begangener Schuld gegenüber [[Gott]] angelegt. Erst im 12. Jahrhundert wurde sie auf Veranlassung von [[Rabbenu Tam]] so umgewandelt, dass sie zukünftige Gelübde betraf. Im 13. Jahrhundert fügte der deutsche Rabbiner [[Meir von Rothenburg]] eine Formel hinzu, die bis heute vor dem eigentlichen Kol Nidre von drei Gemeindemitgliedern rezitiert wird:<br /> <br /> {{Zitat|Vor dem himmlischen Gericht und vor dem irdischen Gericht, mit Einverständnis Gottes und mit Einverständnis dieser Gemeinde bestätigen wir, dass es erlaubt ist, (zusammen) mit Übeltätern zu beten.}}<br /> <br /> Im [[Reformjudentum|reformierten Judentum]] war das Kol Nidre lange Zeit, dem Beispiel des [[Israelitischer Tempel (Hamburg)|Hamburger Tempels]] seit 1818 und [[David Einhorn (Rabbiner)|David Einhorn]]s folgend, aus den [[Siddur|Gebetbüchern]] zum Versöhnungstag verbannt. Ein Hauptgrund, warum es heute trotzdem in den meisten jüdischen Gemeinden wieder rezitiert wird, liegt in seiner emotionalen Bedeutung. Die Melodie von Kol Nidre ist eines der berühmtesten Beispiele für [[jüdische Musik]] und fand durch [[Max Bruch]] (für Cello und Orchester) Eingang in die Kunstmusik. Bekannt wurde die Einspielung 1968 mit der Cellistin [[Jacqueline du Pré]] und dem [[Israel Philharmonic Orchestra]] unter [[Daniel Barenboim]]. In seinem gleichnamigen Werk op. 39 für Sprecher, Chor und Orchester verarbeitete [[Arnold Schönberg]] einige der traditionellen Motive.<br /> <br /> == Inhalt ==<br /> Eigentlich ist Kol Nidre ein Widerruf aller persönlichen Gelübde, [[Eid]]e und Versprechungen gegenüber [[Gott]], die unwissentlich oder unüberlegt abgelegt wurden. Grundsätzlich soll der Gläubige nach Deuteronomium {{BB|Dtn|23|23}} von Gelübden absehen. Vers 24 {{Bpur|Dtn|23|24}} verpflichtet, Ausgesprochenes auch einzuhalten. Ein wissentlich vor Gott gesprochener Eid hat also auch weiterhin Gültigkeit. Trotzdem war das Kol Nidre ein beliebtes Ziel für [[Antisemitismus (bis 1945)|antisemitische]]&lt;ref&gt;Ben Rabbi Nathan: [http://www.hagalil.com/judentum/rabbi/fh-0806-3.htm ''Das Kol Nidre-Gebet und die Antisemitismusbegründung'']; aus der Rubrik ''[http://www.hagalil.com/judentum/rabbi/index.htm Frag’ den Rabbi]'': „Der Antisemitismus beruht auf einem Vorurteil. Die Gründe für den Antisemitismus wie auch für ein Vorurteil sind nicht beim Opfer, sondern beim Antisemiten, dem Täter zu suchen.&amp;nbsp;– Wie auch sonst bei einem Vorurteil sucht der Täter eine Begründung für seinen Hass. Da es für ein Vorurteil keine Begründung geben kann, wird sie vom Täter konstruiert.&amp;nbsp;– Jahrhundertelang diente das Kol Nidre-Gebet manchen Christen dazu, die Juden der Untreue, der Unzuverlässigkeit, der Falscheide zu verdächtigen und zu beschuldigen mit der Begründung, die Juden würden sich von ihren Versprechungen und Eiden im Vorhinein und Nachhinein lossagen.&amp;nbsp;– Warum gerade dieses Gebet dafür herhalten musste, kann mit dem schlechten Gewissen derjenigen Christen zusammenhängen, die sich durch die Beichte und Bußleistungen von ihren Sünden befreien, die sie dann doch wieder begehen. Sie bezichtigen die Hassobjekte der Scheinheiligkeit und Untreue, die sie bei sich nicht sehen wollen. Da kommt die Funktion der Projektion zum Vorschein: Die eigenen schlechten Eigenschaften und bösen Handlungen werden auf den Gegner projiziert, und er wird mit diesen belastet.“ Zuletzt abgerufen am 21. September 2010.&lt;/ref&gt; Interpretationen. Die Ansicht, der jüdische Glaube erlaube mit dem Kol Nidre zum Beispiel einen Meineid vor Gericht oder durch dieses Gebet würden alle Verträge zwischen Juden und Nichtjuden für ungültig erklärt, ist falsch.&lt;ref&gt;Ben Rabbi Nathan: [http://www.hagalil.com/judentum/rabbi/fh-0806-3.htm ''Das Kol Nidre-Gebet und die Antisemitismusbegründung'']; aus der Rubrik ''[http://www.hagalil.com/judentum/rabbi/index.htm Frag’ den Rabbi]'': „Während sich die Gelübde, die nachträglich oder im Voraus für nichtig erklärt werden, auf die eigene Person beziehen, ist die Aufhebung einer Verpflichtung gegenüber anderen durch die Bestimmungen des jüdischen Rechts ausgeschlossen.“. Zuletzt abgerufen am 21. September 2010.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die ältere [[sefardisch]]e Version des Kol Nidre sowie die [[aschkenasisch]]e Version, die aus dem Mittelalter stammt, unterscheiden sich geringfügig voneinander. In der aschkenasischen Fassung wird die Zukunftsform verwendet: „Alle Gelübde, die wir von jetzt an bis zum kommenden Versöhnungstag aussprechen&amp;nbsp;…“, in der sefardischen die Vergangenheitsform.<br /> <br /> == Ritus ==<br /> Am [[Jom Kippur|Versöhnungstag]] steht der Gläubige während des ersten in der [[Synagoge]] gesprochenen Gebets. Dabei wird das kurze Kol Nidre drei Mal wiederholt. Dadurch komme man in eine Übereinkunft mit dem allmächtigen Gott, dass jeder Eid, jedes Gelöbnis, jedes Ehrenwort, das man für sich persönlich oder in Bezug auf Verordnungen der Gemeinde unüberlegt im nächsten Jahr gibt, ungültig sein sollen.<br /> <br /> == Das Kol Nidre im Wortlaut ==<br /> {{Zitat|Alle Gelübde, Verbote, Bannsprüche, Umschreibungen und alles was dem gleicht, Strafen und Schwüre, die ich gelobe, schwöre, als Bann ausspreche, mir als Verbot auferlege von diesem Jom Kippur an, bis zum erlösenden nächsten Jom Kippur. Alle bereue ich, alle seien ausgelöst, erlassen, aufgehoben, ungültig und vernichtet, ohne Rechtskraft und ohne Bestand. Unsere Gelübde seien keine Gelübde, unsere Schwüre keine Schwüre.||Übersetzung: Jüdisches Leben/Talmud.de&lt;ref&gt;20. Januar 2006, siehe Weblinks&lt;/ref&gt;}}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> &lt;!--* Art. ''Kol Nidre'', in: [[Encyclopedia Judaica]] [?], Bd. 10, S. 1166–1169.--&gt;<br /> * [[Ismar Elbogen]]: ''Der jüdische Gottesdienst in seiner geschichtlichen Entwicklung.'' Frankfurt am Main 3. Aufl. 1931.<br /> * Herman Kieval / Bathja Bayer: Art. [https://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0012_0_11409.html ''Kol Nidrei], in: [[Encyclopedia Judaica]] 2. Aufl., Bd. 12, 276-278.<br /> * [[Samuel Krauss]]: ''Das Problem Kol Nidre.'' In: ''Jahrbuch der Jüdisch-literarischen Gesellschaft'' 19 (1928), S. 85–97.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * {{Wikisource|כל נדרי|Der Text des כל נדרי|lang=he}}<br /> * &lt;!--ref!--&gt;[http://www.talmud.de/tlmd/das-kol-nidrej-gebet/ Aramäischer Text mit Umschrift und deutscher Übersetzung] – Jüdisches Leben/Talmud.de<br /> * [http://www.maschiach.de/index.php?option=com_content&amp;task=view&amp;id=92&amp;Itemid=39 Kol Nidre, ein beliebtes Ziel für antisemitische Angriffe auf das Judentum, der Ablauf, das Gebet]<br /> * [http://www.youtube.com/watch?v=0SjVRAIDbz4&amp;feature=related Kol Nidre] Gesang, Video, Text (Übersetzung, deutsch), 3:35''<br /> * [http://www.myjewishlearning.com/holidays/Yom_Kippur/Overview_Yom_Kippur_Community/Prayer_Services/Kol_Nidre.htm Kol nidrei - The evening service of Yom Kippur is named after this declaration] (engl.)<br /> * [http://books.google.de/books?id=7pJCDzsijv4C&amp;pg=PA107&amp;vq=Jom&amp;dq=Kol+Nidre+Juden&amp;source=gbs_search_s&amp;sig=kcrCQn1SlC2z48WIks9VdXxXPa4#PPA107,M1 ''„Höre Israel“ - Jüdische Religiosität in nationalsozialistischen Konzentrationslagern''] von [[Thomas Rahe]]; Vandenhoeck &amp; Ruprecht, 1999 „(...) das (gesungene) Gebet Kol Nidre in den Lagern (...)“&lt;ref&gt;(...) So betonen die Berichte über das (gesungene) Gebet Kol Nidre in den Lagern vor allem dessen emotionale Qualität für die Häftlinge, wie im Fall von Leon Szalet: „Plötzlich wurde die bedrückende Stille durch eine traurige Melodie unterbrochen. Es war der klagende Klang des alten ‚Kol Nidre‘ Gebets. (...)“ S. 156; „Ein (...) Phänomen ist eine nicht mehr nur durch Zufall erklärbare, auffallende Häufigkeit von Deportationen, Selektionen und vernichtungsaktionen an jüdischen Feiertagen, und zwar sowohl außerhalb als auch innerhalb der Konzentrationslager. (...) Das Warschauer Ghetto wurde am Jom Kippur 1940 geschlossen, (...) die endgültige Liquidierung des Ghettos wurde auf das Pessachfest 1943 terminiert (...)- eine Praxis für die unter polnischen Juden bald die Bezeichnung ‚Goebbels' Kalender‘ entstand. Daß auch einige der jüdischen Widerstandsaktionen an jüdischen Festtagen begannen (...) hat in diesem Zusammenhang zumindest Symbolcharakter. (...)“ S.47 - Thomas Rahe: ''„Höre Israel“ - Jüdische Religiosität in nationalsozialistischen Konzentrationslagern.'' Vandenhoeck &amp; Ruprecht, 1999,&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Jüdischer Gottesdienst]]<br /> [[Kategorie:Gebet (Judentum)]]<br /> [[Kategorie:Jüdische Musik]]<br /> <br /> [[it:Preghiera ebraica#Testo del Kol Nidre]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Denise_Eger&diff=141668719 Denise Eger 2015-05-01T16:14:36Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>'''Denise Leese (Davida) Eger''' (* [[16. März]] [[1960]]) ist eine [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] [[Rabbinerin]] und Präsidentin der [[Reformjudentum|Central Conference of American Rabbis]].<br /> == Leben ==<br /> Eger wuchs in [[Memphis (Tennessee)|Memphis]], [[Tennessee]] auf. Eger studierte an der [[University of Memphis]], an der [[University of Southern California]] und am [[Hebrew Union College]] [[Judentum|jüdische]] [[Theologie]]. 1988 wurde sie in New York City als Rabbinerin ordiniert.&lt;ref&gt;[http://www.boardofrabbis.org/Rabbi-Denise-Eger Board of Rabbis.org:Rabbi Denise Eger]&lt;/ref&gt; Als Rabbinerin arbeitete sie an der Synagoge ''Beth Chayim Chadashim'' in [[Los Angeles]]. Im Juni 2008 leitete sie als Rabbinerin die Hochzeit der LGBT-Aktivisten Robin Tyler und Diane Olson.&lt;ref&gt;[http://articles.latimes.com/2008/jun/17/local/me-marriage17 Los Angles Times:Finally, the ritual is legally theirs] &lt;/ref&gt; Sie ist als offen homosexuelle Rabbinerin in den Vereinigten Staaten tätig und gehört dem [[Reformjudentum]] an.&lt;ref&gt;[http://www.advocate.com/commentary/2015/03/17/op-ed-religions-must-open-their-doors-lgbt-members Advocate:Op-ed: Religions Must Open Their Doors to LGBT Members]&lt;/ref&gt;<br /> Seit März 2015 ist sie Präsidentin der [[Central Conference of American Rabbis]].<br /> <br /> == Preise und Auszeichnungen (Auswahl) ==<br /> * Morris Kight Lifetime Achievement Award<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://rabbieger.wordpress.com/ Offizielle Webseite von Denise Eger]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Eger, Denise}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner (Vereinigte Staaten)]]<br /> [[Kategorie:Reformjudentum]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Eger, Denise<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische Rabbinerin<br /> |GEBURTSDATUM=20. Jahrhundert<br /> |GEBURTSORT=[[Vereinigte Staaten]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Denise_Eger&diff=141659383 Denise Eger 2015-05-01T11:25:33Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>'''Denise Leese (Davida) Eger''' (* [[16. März]] [[1960]] ist eine [[Vereinigte Staaten|US-amerikanische]] [[Rabbinerin]] und Präsidentin der [[Reformjudentum|Central Conference of American Rabbis]].<br /> == Leben ==<br /> Eger wuchs in [[Memphis (Tennessee)|Memphis]], [[Tennessee]] auf. Eger studierte an der [[University of Memphis]], an der [[University of Southern California]] und am [[Hebrew Union College]] [[Judentum|jüdische]] [[Theologie]]. 1988 wurde sie in New York City als Rabbinerin ordiniert.&lt;ref&gt;[http://www.boardofrabbis.org/Rabbi-Denise-Eger Board of Rabbis.org:Rabbi Denise Eger]&lt;/ref&gt; Als Rabbinerin arbeitete sie an der Synagoge ''Beth Chayim Chadashim'' in [[Los Angeles]]. Im Juni 2008 leitete sie als Rabbinerin die Hochzeit der LGBT-Aktivisten Robin Tyler und Diane Olson.&lt;ref&gt;[http://articles.latimes.com/2008/jun/17/local/me-marriage17 Los Angles Times:Finally, the ritual is legally theirs] &lt;/ref&gt; Sie ist als offen homosexuelle Rabbinerin in den Vereinigten Staaten tätig und gehört dem [[Reformjudentum]] an.&lt;ref&gt;[http://www.advocate.com/commentary/2015/03/17/op-ed-religions-must-open-their-doors-lgbt-members Advocate:Op-ed: Religions Must Open Their Doors to LGBT Members]&lt;/ref&gt;<br /> Seit März 2015 ist sie Präsidentin der [[Central Conference of American Rabbis]].<br /> <br /> == Preise und Auszeichnungen (Auswahl) ==<br /> * Morris Kight Lifetime Achievement Award<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [https://rabbieger.wordpress.com/ Offizielle Webseite von Denise Eger]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Eger, Denise}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner (Vereinigte Staaten)]]<br /> [[Kategorie:Reformjudentum]]<br /> [[Kategorie:US-Amerikaner]]<br /> [[Kategorie:Geboren im 20. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Eger, Denise<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische Rabbinerin<br /> |GEBURTSDATUM=20. Jahrhundert<br /> |GEBURTSORT=[[Vereinigte Staaten]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hatufim_%E2%80%93_In_der_Hand_des_Feindes&diff=141482379 Hatufim – In der Hand des Feindes 2015-04-25T17:56:43Z <p>AddMore: Zuschauerrekord schon gebrochen</p> <hr /> <div>{{Infobox Fernsehsendung<br /> | ID = Hatufim (חטופים) Logo reupload 2014-04-06 23-55.png<br /> | DT = Hatufim – In der Hand des Feindes <br /> | OT = חטופים <br /> | PL = [[Israel]]<br /> | PJ = 2010–2012<br /> | PRO = [[Gideon Raff]], Liat Benasuly<br /> | PRODUKTIONSUNTERNEHMEN = Keshet TV<br /> | LEN = 45<br /> | EA = 24<br /> | ST = 2<br /> | OS = [[Hebräische Sprache|Hebräisch]]<br /> | MUSIK = Avraham Tal, Adi Goldstein <br /> | SONG = <br /> | IDEE = Gideon Raff<br /> | KAMERA = <br /> | GENRE = [[Thriller]], [[Drama]]<br /> | EAS = 6. März 2010 (Israel)<br /> | SEN = Channel 2<br /> | EASDE = 9. Mai 2013<br /> | SENDE = [[Arte]]<br /> | DS =<br /> * [[Yaël Abecassis]]: Talia Klein<br /> * Yoram Toledano: Nimrod Klein<br /> * [[Mili Avital]]: Nurit Halevi-Zach<br /> * Ishai Golan: Uri Zach<br /> * Adi Ezroni: Yael Ben Chorin<br /> * Assi Cohen: Amiel Ben Chorin<br /> * Guy Selnik: Hatzav Klein<br /> * Yael Eitan: Dana Klein<br /> * Nevo Kimchi: Ilan Feldman, Familienbetreuer des Militärs<br /> * Gal Zaid: Haim Cohen, Psychiater des Militärs<br /> * Sendi Bar: Iris, Agentin des Militärs<br /> * Salim Dau: Jamal Agrabiya, Leiter des Foltergefängnisses<br /> | SYN =<br /> }}<br /> <br /> '''Hatufim – In der Hand des Feindes''' ([[Ivrit|Hebräisch]]-Originaltitel: ''חטופים''; zu Deutsch „Die Entführten“) ist eine der erfolgreichste [[Israel|israelische]] [[Fernsehserie]].&lt;ref&gt;ARTE Magazin 5.2013, Seite 28/29&lt;/ref&gt; Sie erzählt von der Heimkehr zweier israelischer Soldaten aus 17-jähriger Gefangenschaft im [[Libanon]]. Die Erstausstrahlung der ersten Staffel erfolgte in Israel auf ''Channel&amp;nbsp;2'' von März bis Mai&amp;nbsp;2010. Eine zweite Staffel lief in Israel von Oktober bis Dezember&amp;nbsp;2012. Die Serie wurde von [[Gideon Raff]] erdacht. In Deutschland wurde die erste Staffel der Serie im Mai und Juni&amp;nbsp;2013 auf [[Arte]] ausgestrahlt. Die zweite Staffel war ab dem 16. April 2015 ebenfalls auf Arte zu sehen. &lt;ref&gt;[http://www.arte.tv/de/hatufim-in-der-hand-des-feindes/7447474.html Hatufim auf arte.tv]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sie dient als Vorlage für die preisgekrönte US-amerikanische Fernsehserie ''[[Homeland (Fernsehserie)|Homeland]]'' des Senders [[Showtime]].<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Die Serie spielt im Jahre 2008 und handelt von drei israelischen Soldaten – Nimrod Klein, Uri Zach und Amiel Ben-Horin –, die vor siebzehn Jahren während einer geheimen Mission mit ihrer Einheit im Libanon gefangen genommen wurden. Die Geschichte beginnt mit der Rückkehr in die Heimat nach jahrelangen Verhandlungen für ihre Freilassung. Während Nimrod und Uri lebend zurückkehren, ist Amiel in der Gefangenschaft verstorben. <br /> <br /> Die Serie beschreibt, mit immer wieder eingeblendeten brutalen und drastischen [[Folter]]szenen, die Schwierigkeiten einer Wiedereingliederung von Nimrod und Uri, die durch die Gefangenschaft traumatisiert sind, in eine Gesellschaft, die sie zu nationalen [[Ikone]]n erhoben hat. Die Rückkehr in ihr früheres, gewaltsam abgebrochenes Familienleben gestaltet sich schwierig für alle Beteiligten, da die beiden Männer das in der Gefangenschaft Erlebte bewältigen und verarbeiten müssen, während die Familie sich mit der Rückkehr der Fremdgewordenen auseinandersetzen muss.<br /> <br /> Nimrod und Uri müssen sich einer psychiatrischen Begutachtung unterziehen. Als ein [[Psychiater]] des [[Militär]]s Widersprüche in ihren Erzählungen findet, wird eine Untersuchung eingeleitet, ob die beiden Rückkehrer etwas verheimlichen; dabei wird auch die Militäragentin Iris als [[Honigfalle]] auf Uri angesetzt.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt1676462}}<br /> * [http://www.mako.co.il/tv-hatufim Offizielle Website]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Hatufim In Der Hand Des Feindes}}<br /> [[Kategorie:Fernsehserie (Israel)]]<br /> [[Kategorie:Fernsehserie der 2010er Jahre]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Juda_ben_Samuel&diff=141414551 Juda ben Samuel 2015-04-23T09:44:13Z <p>AddMore: /* Literatur */</p> <hr /> <div>__NOTOC__<br /> '''Jehuda ben Samuel he-Chasid''', genannt ''Jehuda der Fromme'' (geboren ca. [[1150|1140-50]]&lt;ref&gt;{{EJ2|11|490|491|JUDAH BEN SAMUEL HE-ḤASID|Joseph Dan|}}: &quot;c. 1150&quot;; ebenso Rachel Adelman: ''The Return of the Repressed: Pirqe De-Rabbi Eliezer and the Pseudepigrapha'', Supplements to the Journal for the study of Judaism 1140, Brill, Leiden 2009, S. 175 ([http://books.google.com/books?id=Z7Ue5kAkw20C&amp;pg=PA175 einsehbar] bei [[Google Books]])&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{TRE|17|487|500|Kabbala, I. Judentum|Roland Goetschel}} Hier S. 489: &quot;etwa 1146&quot;.&lt;/ref&gt; vermutlich in [[Speyer]]; gestorben am [[22. Februar]] [[1217]]&lt;ref&gt;{{JE|1=http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?letter=J&amp;artid=658|2=Jehuda ben Samuel he-Chasid|3=Kaufmann Kohler, Max Schloessinger}}; {{LexMA|5|347|347|J[ehuda] ben Samuel hä Chasid|U. Mattejiet|}}&lt;/ref&gt; in [[Regensburg]]), war ein [[Geschichte der Juden in Deutschland|deutsch-jüdischer]] [[Schriftgelehrter]], [[Philosoph]] und [[Ethik|Ethiker]]. Er war einer der bedeutendsten Vertreter einer Bewegung innerhalb des hochmittelalterlichen Judentums, der ''chaside aschkenas'', die als Reaktion auf die [[Deutscher Kreuzzug von 1096|blutigen Judenverfolgungen der Zeit der Kreuzzüge ab 1096]] der streng rationalen rabbinischen Gelehrsamkeit eine mystisch-spirituelle Frömmigkeit, Askese und Märtyrerverehrung entgegensetzten.&lt;ref&gt;Marion Aptroot und Roland Gruschka: ''Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache.'' C.H. Beck, München, 2010, S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Leben ==<br /> Jehuda ben Samuel he-Chasid entstammte der bekannten Rabbiner- und Gelehrtenfamilie der [[Kalonymiden]]. Sein Vater war der Schriftgelehrte [[Samuel ben Qalonymus he-Chasid]]. Einer seiner Lehrer war neben seinem Vater sein später als Rabbiner und liturgischer Dichter tätiger Bruder [[Abraham ben Samuel He-Chassid]]. Nach belegtem Wirken in Speyer verlegte ''Jehuda der Fromme'' 1195/96 vermutlich aufgrund judenfeindlicher Ausschreitungen am Niederrhein seinen Wohnsitz nach Regensburg, wo sich ebenfalls eine starke [[Judentum in Regensburg|jüdische Gemeinde]] befand. Dort gründete er eine [[Jeschiwa|Talmudschule]]. Durch Jehuda ben Samuel he-Chasid stieg die Stadt kurzfristig zu einem Zentrum jüdischer Gelehrsamkeit auf, von dem aus auch Kontakte bis zu Gemeinden und Gelehrten des osteuropäischen Raumes wie z.B. [[Prag]] oder [[Krakau]] geknüpft wurden. Er blieb dort bis zu seinem Tod im Jahr 1217.&lt;ref&gt;[http://www.juedische-allgemeine.de/gemeinden/regensburg ''Ort der Gelehrsamkeit / Regensburg – Eine Gemeinde mit großer Vergangenheit'' auf der Webpräsenz der ''Jüdischen Allgemeinen'']&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;Leo Trepp: ''Geschichte der deutschen Juden'', Verlag Kohlhammer, 1996, S. 35&lt;/ref&gt; Als bedeutendster Schüler ''Jehudas des Frommen'' gilt der mit ihm verwandte [[Eleasar ben Juda ben Kalonymos|Eleazar von Worms]]. Weitere historisch vermutete Schüler von ihm sind ''Isaac ben Moses von Wien'' und ''Baruch ben Samuel von Mainz''.&lt;ref&gt;{{JE|1=http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?letter=J&amp;artid=658|2=Jehuda ben Samuel he-Chasid|3=Kaufmann Kohler, Max Schloessinger}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während es an zeitgenössischen Quellen über Jehuda he-Chasid fehlt, sind zahlreiche Legenden aus dem 15. und 16. Jahrhundert über ihn überliefert. Er wurde – obwohl es im Judentum prinzipiell keine offizielle Heiligenverehrung gibt – nach seinem Tode in der jüdischen [[Hagiographie]] zumindest im deutschsprachigen Raum zum asketischen „Heiligen“ und Wunderheiler (''Baàlé Schemot'') verklärt.&lt;ref&gt; {{TRE|35|218|221|Volksfrömmigkeit, II. Judentum|Susanne Galley}} Hier S. 221.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Werke ==<br /> Das einflussreichste der ihm in Teilen zugeschriebenen Werke ist das ''Sefer Chasidim'' („Buch der Frommen“), welches nach [[Gershom Scholem]] „eines der bedeutendsten und denkwürdigsten Produkte der jüdischen Literatur“ darstellt, welches es erlaubt, „tief in das wirkliche Leben einer jüdischen Gemeinschaft in allen ihren Äußerungen Einblick zu gewinnen.“ &lt;ref&gt;Gershom Scholem: ''Die jüdische Mystik in ihren Hauptströmungen'', Suhrkamp, Frankfurt a. M., 2000, S. 90&lt;/ref&gt; Es ist eine in Teilen sozial-ethische wie sozial-revolutionäre Schrift, die dem mittelalterlichen Judentum neue Perspektiven aufzeigte, gleichzeitig aber ein Werk voller rätselhafter und mystischer Symbolik, die schwer zu deuten ist. Das Werk ist eine in ihrer Art einmalige Quelle für das jüdische Leben und dessen christliche Umwelt im ausgehenden 12. und beginnenden 13. Jahrhundert. &lt;ref&gt;[http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/judaistik/forschung_und_projekte/hassidim/index.html Freie Universität Berlin / Institut für Judaistik: DFG-Projekt / Juden und Christen im Sefer Hasidim („Buch der Frommen“)]&lt;/ref&gt; Ein weiteres wichtiges Buch (''Sefer HaKavod'' - „Buch der Ehre“) ging verloren und ist nur bruchstückhaft durch Zitate anderer Autoren überliefert. Der Großteil seiner Schriften zur esoterischen Theologie ist verlorengegangen. Manche Passagen des ''Buches der Frommen'' erläutern auch die philosophisch-mystische Seite des Tanach und Talmud. &lt;ref&gt;Vgl. {{EJ2|8|392|393|ḤASIDIM, SEFER|Joseph Dan|}}&lt;/ref&gt; Von den mystisch-esoterischen Aspekten des ''Buches der Frommen'' ist allerdings kaum eine Wirkung ausgegangen. Es wurde später eher die spanische [[Kabbala]] maßgebend. &lt;ref&gt;Michael Toch: ''Die Juden im mittelalterlichen Reich'', Enzyklopädie deutscher Geschichte, Band 44, Verlag Oldenbourg, München, 2003, S. 30&lt;/ref&gt; Rabbi Juda he-Chasid und speziell sein ''Buch der Frommen'' inspirierte Jahrhunderte später auch die Gründer der neuzeitlichen Bewegung des [[Chassidismus]], der im 18./19. Jahrhundert in Osteuropa entstand. &lt;ref&gt;Klaus S. Davidowicz: ''Die Kabbala / Eine Einführung in die Welt der jüdischen Mystik und Magie'', Böhlau Verlag, 2009, S. 41&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> '''Textausgaben und Übersetzungen'''<br /> * Sefer Ḥassidīm<br /> ** [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaicaffm/content/titleinfo/3872937 Sēfer ha-ḥasîdîm], gedruckt von Salman Aftrur, Frankfurt am Main, 1724. <br /> ** ''Sefer hasidim.'' Hg. Reuven Margaliot, Mosad ha-Rab Quq, Jerusalem 1957 (Edition des hebräischen Textes nach dem Erstdruck Bologna 1538).<br /> ** ''Sefer ha-ḥasidim.'' Hg. Jehuda Wistinetzki, Berlin 1891, Nachdrucke Frankfurt 1924, Jerusalem 1969. (Abdruck der Handschrift von Parma aus dem Codex De Rossi 1133).<br /> ** ''Sefer Hasidim.'' Hg. Ivan G. Marcus, Jerusalem 1985 (hebräischer Text nach MS Parma H3280).<br /> ** ''Yehudah HaChasid: Sefer Chassidim.'' Hg. Shimon Gutman, 2 Bände, Otzar HaPoskim, Jerusalem 2007 (hebräische Leseausgabe mit Kommentierung) &lt;small&gt;[http://seforim.blogspot.com/2007/05/review-of-new-edition-of-sefer-chasidim.html Review] von Eliezer Brodt, 2007.&lt;/small&gt;<br /> ** Moritz Güdemann: ''Geschichte des Erziehungswesens und der Cultur der Juden in Frankreich und Deutschland ...'' Band 1, Wien 1880, S. 178–198 (auszugsweise Übersetzung ins Deutsche) ([http://www.archive.org/stream/geschichtedeser01gdgoog#page/n199/mode/2up Digitalisat] bei [[archive.org]]).<br /> ** ''Die Ethik des Judentums. Auszüge aus dem „Buche der Frommen“ (sefer hahasidīm) des R. Jehuda Hachassid.'' Zusammengestellt und übersetzt von [[Abraham Sulzbach]], Sänger &amp; Friedberg, Frankfurt&amp;nbsp;a. M. 1923 ([http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/588369 Digitalisat] der UB Frankfurt).<br /> ** Jehudah ben Chemouel le Hassid: ''Sefer Ḥassidim. Le guide des hassidim.'' Tradition de l'hébreu et présenté par Édouard Gourévitch, Cerf, Paris 1988, ISBN 2-204-02827-4 (französische Übersetzung nach akademischen Standards).<br /> ** S. A. Singer: ''Medieval Jewish Mysticism, Book of the Pious.'' Northbrook 1971 (englische Teilübersetzung).<br /> ** Susanne Borchers: ''Jüdisches Frauenleben im Mittelalter.'' Lang, Frankfurt am Main u.a. 1998, ISBN 3-631-33490-7 (deutsche Teilübersetzung).<br /> <br /> '''Sekundärliteratur'''<br /> * Tamar Alexander: ''Dream Narratives in Sefer Hasidim.'' In: ''[[Trumah]].'' 12 (2002), S. 65–79.<br /> * [[Andreas Angerstorfer]]: ''Rabbi Jehuda ben Samuel he-Hasid (um 1140-1217), „der Pietist“.'' In: Mandred Treml u.a. (Hgg.): ''Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. Lebensläufe.'' München 1988, S. 13–20.<br /> * Joseph Dan: ''Rabbi Jehudah the Pious and Caesarius of Heisterbach''. Common Motifs in their Stories, in: Joseph Heinemann, Dov Noy (Hgg.): ''Agada and Folk-Literature'', Jerusalem 1971, S. 18–27. Auch in: J. Dan: ''Jewish Mysticism'', Bd. 3, The Modern Period, J. Aronson 1999, Northvale, NJ / Jerusalem, ISBN 0765760096, S. 297–309<br /> * [[Christoph Daxelmüller]]: ''Rabbi Juda ha-chasid von Regensburg.'' In: Universität Regensburg (Hg.): ''Gelehrtes Regensburg - Stadt der Wissenschaft.'' Stätten der Forschung im Wandel der Zeit, Regensburg 1995, S. 105–118.<br /> * Ithamar Gruenwald: ''Normative und volkstümliche Religiosität im Sefer Chasidim'', in: Karl E. Grözinger (Hg.): ''Judentum im deutschen Sprachraum'', Berlin 1991, S. 117–126.<br /> * Nathanael Riemer: ''Der „Geisterwagen“ im Sefer Hassidim und seine Rezeption in der jüdischen Literatur'', in: Judaica. Beiträge zum Verständnis des Judentums, 68 (März 2012), S. 70-80.<br /> * S. A. Horodezky: Art. ''Jehuda he-Chassid'', in: [[Encyclopaedia Judaica]], 1. A., Bd. 8, Berlin 1931, 945–950.<br /> * Johann Maier: ''Rab und Chakam im Sefer Chasidim'', in: Julius Carlebach (Hg.): ''Das aschkenasische Rabbinat''. Studien über Glaube und Schicksal. Berlin 1995, S. 37–119.<br /> * Ivan G. Marcus: ''The Recensions and Structure of &quot;Sefer Ḥasidim&quot;'', in: Proceedings of the American Academy for Jewish Research 45 (1978), S. 131–153.<br /> * Peter Schäfer: ''Juden und Christen im Hohen Mittelalter: Das &quot;Buch der Frommen&quot;'', in: [[Christoph Cluse]] (Hg.): ''Europas Juden im Mittelalter''. Beiträge des internationalen Symposiums in Speyer vom 20. bis 25. Oktober 2002, Kliomedia, Trier 2004, S. 45–59. Auch als: ''Jews and Christians in the High Middle Ages: The Book of Pious'', in: Christoph Cluse (Hg.): ''The Jews of Europe in the Middle Ages (Tenth to Fifteenth Centuries)'', Brepols, Turnhout 2004, S. 29–42.<br /> * Haym Soloveitchik: ''The Midrasch, Sefer Hasidim and the Changing Face of God'', in: P. Schäfer u.a. (Hgg.): ''Joseph Dan Festschrift'', Tübingen 2005, S. 165–178.<br /> * Haym Soloveitchik: ''Piety, Pietism and German Pietism''. Sefer Hasidim I and the Influence of Hasidei Ashkenaz, in: Jewish Quarterly Review 92/3-4 (2002), S. 455–493.<br /> * Haym Soloveitchik: ''Three Themes in the Sefer Hasidim'', in: AJS Review 1 (1976), S. 311–357.<br /> * Elijahu Tarantul: ''[http://plosjournal.deepdyve.com/lp/de-gruyter/das-buch-der-frommen-im-spannungsfeld-zwischen-der-m-ndlichkeit-und-ZNPW0EOLZp Das »Buch der Frommen« im Spannungsfeld zwischen der Mündlichkeit und der Schriftlichkeit]'', in: Aschkenas - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden 15/1 (2005), S. 1–23.<br /> * Joshua Trachtenberg: ''Jewish Magic and Superstition'', Philadelphia 1939.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|119012154}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=119012154|LCCN=n/81/147384|VIAF=76303715}}<br /> <br /> [[Kategorie:Mystiker]]<br /> [[Kategorie:Philosoph des Mittelalters]]<br /> [[Kategorie:Person (Judentum)]]<br /> [[Kategorie:Geboren im 12. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1217]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Juda ben Samuel<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Jehuda ben Samuel he-Chasid; Jehuda ben Samuel hä-Chassid; Jehuda der Fromme<br /> |KURZBESCHREIBUNG=jüdischer Schriftgelehrter und Philosoph, Vorläufer des [[Chassidismus]]<br /> |GEBURTSDATUM=zwischen 1140 und 1150<br /> |GEBURTSORT=unsicher: [[Speyer]]<br /> |STERBEDATUM=22. Februar 1217<br /> |STERBEORT=[[Regensburg]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Admor&diff=140808693 Admor 2015-04-12T19:54:50Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>'''Admor''' oder '''ADMOR''' ([{{IPA|adˈmɔr}}], [[Hebräische Sprache|hebr.]] {{lang|he|אדמו&quot;ר}}, zu deutsch: '''Wunderrabbi'''), Plural: '''Admorim''', ist ein – meist in Texten verwendeter – [[Religiöser Titel|religiöser Ehrentitel]] für aufgrund ihres Werks und ihrer geistigen Autorität außerordentlich hoch geschätzte Rabbiner im [[Chassidismus]]. Der Ausdruck ist ein [[Akronym]] aus [[Hebräische Sprache|hebr.]] {{lang|he|אדוננו מורנו ורבנו}} ('''''ad'''onénu, '''mo'''rénu v&lt;sup&gt;e&lt;/sup&gt;-'''r'''abbénu''), dt. „unser Herr, Lehrer und Meister/Rabbiner“.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> * [[Rabbiner|Rebbe]]<br /> * [[Morenu]]<br /> * [[Liste rabbinischer Akronyme]]<br /> <br /> <br /> {{SORTIERUNG:Admor}}<br /> [[Kategorie:Jüdischer Titel]]<br /> [[Kategorie:Chassidismus]]<br /> <br /> &lt;!-- Diese von Bots immer wieder eingefügten Interwikilinks sind nur partiell zutreffend, daher auskommentiert (müssten in den anderssprachigen Artikeln korrigiert werden):--&gt;<br /> &lt;!--[[be-x-old:Рэбэ]]--&gt;<br /> &lt;!--[[en:Rebbe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[es:Rebe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[fr:Rebbe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[lt:Rebe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[nl:Rebbe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[ja:レベ]]--&gt;<br /> &lt;!--[[pl:Rebe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[pt:Rebe]]--&gt;<br /> &lt;!--[[ru:Ребе]]--&gt;<br /> &lt;!--[[sv:Rebbe]]--&gt;</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Israel_ben_Elieser&diff=139733097 Israel ben Elieser 2015-03-13T07:49:31Z <p>AddMore: Bild von :en:Hayyim Samuel Jacob Falk</p> <hr /> <div>[[Datei:Besht Signature.svg|miniatur|Autograph]]<br /> [[Rabbiner|Rabbi]] '''Israel ben Elieser''' (ישראל בן אליעזר‎, geboren um 1700 in Okop bei [[Kamjanez-Podilskyj|Kamieniec-Podolski]] ([[Polen-Litauen]]); gestorben am [[22. Mai]] [[1760]] in [[Medschybisch|Międzyborz]], [[Wojewodschaft Podolien]], [[Polen-Litauen]]; genannt '''Baal Schem Tov''' (בעל שם טוב, ‚Besitzer des guten Namens‘, auch: ‚Meister des guten Namens‘) oder abgekürzt '''Bescht''') gilt als Begründer der [[Chassidismus|chassidischen]] Bewegung innerhalb des religiösen [[Judentum]]s.<br /> <br /> Sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Zahlreiche Einzelheiten seiner Biographie sind [[legende]]nhaft. Es scheint gesichert, dass er zweimal verheiratet war, mit seiner zweiten Frau einen Sohn und eine Tochter hatte, und dass er im Mai 1760, am zweiten Tag des Wochenfestes [[Schawuot]], im [[Schtetl]] Międzyborz in Podolien verstarb. Seine Tochter Odel (auch als Hodel oder Adel benannt) hatte zwei Söhne, die beide auch Rabbiner wurden: Rabbi Mosche Chajim Efraim von Sedilkow und Rabbi Baruch von Tulczyn und Międzyborz.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Eli Friedman: ''The Great Mission. The Life and Story of Rabbi Yisrael Baal Shem Tov.'' Übersetzt von Elchonon Lesches, New York 2005.<br /> * [[Karl Erich Grözinger]]: ''Jüdisches Denken, Theologie-Philosophie-Mystik, Bd. 2, Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus.'' Frankfurt am Main 2005.<br /> * [[Martin Buber]]: ''Des Baal-Schem-Tow Unterweisung im Umgang mit Gott. Des Rabbi Israel Ben Elieser genannt Baal-Schem-Tow, das ist Meister vom guten Namen, Unterweisung aus den Bruchstücken gefügt von Martin Buber.'' Mit Nachwort und Kommentar hrsg. von Lothar Stiehm. Schneider, Heidelberg 1981, ISBN 3-7953-0185-8.<br /> * [[Isaac Bashevis Singer]]: ''Die Gefilde des Himmels: eine Geschichte vom Baalschem Tow.'' dtv, München 2004, ISBN 3-423-25220-0.<br /> * Karl Erich Grözinger (Hrsg.): ''Die Geschichten vom Ba’al Schem Tov.'' Harrassowitz, Wiesbaden o. J., ISBN 3-447-03867-5.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Baal Shem Tov|Israel ben Elieser}}<br /> * {{DNB-Portal|119235587}}<br /> &lt;!--* {{BBKL|b/baal_schem_tob}}--&gt;<br /> * [http://www.de.chabad.org/library/article.asp?AID=463148 ''Geschichten vom Baal Schem Tov'']<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=119235587|LCCN=n/80/67290|VIAF=64812822}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Israel Ben Elieser}}<br /> [[Kategorie:Chassidismus]]<br /> [[Kategorie:Rabbiner]]<br /> [[Kategorie:Geboren im 17. oder 18. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1760]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Israel ben Elieser<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Baal Schem Tow; Baal Schem Tob; Baal Schem Tov; Bescht<br /> |KURZBESCHREIBUNG=Begründer des Chassidismus<br /> |GEBURTSDATUM=um 1700<br /> |GEBURTSORT=Okop bei [[Kamenez-Podolsk]] ([[Ukraine]])<br /> |STERBEDATUM=22. Mai 1760<br /> |STERBEORT=[[Medschybisch|Miedzyboz]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%BCdische_Freischule_Berlin&diff=139624747 Jüdische Freischule Berlin 2015-03-09T21:08:58Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>Die '''Jüdische Freischule Berlin''' („''Jüdische Freischule für mittellose Berliner Kinder''“; {{heS|חברת חינוך נערים}}, '''Chewrat Chinuch Ne'arim''', „Gesellschaft für Knabenerziehung“) wurde 1778 von [[David Friedländer]] gemeinsam mit [[Isaak Daniel Itzig]], seinem Schwager, und [[Hartwig Wessely]] gegründet. Ihre Leitung übernahm Friedländer, nach wenigen Jahren&lt;ref&gt;Siehe: Aus Leopold Zunz' Nachlaß, Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland, Jg. 5, 1892, S. 263 [http://www.compactmemory.de/library/seiten.aspx?context=pages&amp;ID_0=13&amp;ID_1=298&amp;ID_2=6360&amp;ID_3=63444&amp;ID_4=174862 Online (compactmemory)]&lt;/ref&gt; Itzig, 1806 gefolgt von [[Lazarus Bendavid]].<br /> Friedländer und sein Freund [[Moses Mendelssohn]] wollten so den Gedanken der [[Toleranz]] verbreiten und damit zur [[Jüdische Emanzipation|Emanzipation der Juden]] beitragen. Sie ließen in deutscher Sprache unterrichten, damit sich jüdische Menschen unterschiedlicher Kulturkreise, [[Ostjuden]] und [[Deutscher Jude|Deutsche]], einander näherkommen und im bürgerlichen deutschen Milieu integrieren konnten.<br /> <br /> Zur Finanzierung dieser Einrichtung beantragten David und sein Schwager Daniel Itzig 1784 die Erlaubnis zur Gründung einer Druckerei, die [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II.]] nur für [[Hebräische Schrift|hebräische]]n [[Satz (Druck)|Satz]] erteilte. Die in diesem Haus publizierte Zeitschrift [[Ha-Meassef]] (Der Sammler) wurde zum wirkungsvollen Organ der [[Haskala]], der jüdischen [[Aufklärung]], und wird oft mit der »[[Berlinische Monatsschrift|Berlinischen Monatsschrift]]« verglichen.<br /> <br /> Bestrebungen, der Schule die staatliche Anerkennung zu verschaffen, blieben erfolglos, bis die Freischule 1825/1826 mit den Talmud-Tora-Schulen der Gemeinde zur [[Jüdische Oberschule Berlin|Jüdischen Gemeindeschule]] vereinigt wurde.<br /> <br /> ==Literatur==<br /> *Ingrid Lohmann (Hrsg.): ''Chevrat Chinuch Nearim. Die jüdische Freischule in Berlin (1778-1825) im Umfeld preußischer Bildungspolitik und jüdischer Kultusreform. Eine Quellensammlung''. Münster: Waxmann 2001. ISBN 978-3-89325-780-5 ([http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/personal/Lohmann/JF/bd1-inhalt.pdf Inhaltsverzeichnis]; PDF; 653&amp;nbsp;kB)<br /> *Ingrid Lohmann: ''Die jüdische Freischule in Berlin – ihre Rolle im Spannungsfeld von Tradition und Verbürgerlichung. Zwei Fallstudien''. In: Menora 16 – Jahrbuch für deutsch-jüdische Geschichte 2005/2006, S. 241-264 ([http://www.epb.uni-hamburg.de/erzwiss/lohmann/Publik/Freischule_MENORA-16.pdf Online-Ressource]; PDF; 342&amp;nbsp;kB). <br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=510975-9}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Judische Freischule Berlin}}<br /> [[Kategorie:Jüdische Schule in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Ehemalige Schule in Berlin]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1778]]<br /> [[Kategorie:Privatschule in Berlin‎]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jacob_Rosenheim&diff=139230672 Jacob Rosenheim 2015-02-26T11:16:07Z <p>AddMore: Modern? Aguda?</p> <hr /> <div>[[Datei:Jacob Rosenheim.webm|thumb|Rosenheim (mitte) in die Große Versammlung von [[Agudath Israel Weltorganisation|Agudath Israel]], [[Wien]], 1923.]]<br /> '''Jacob Rosenheim''' (auch ''Jakob Rosenheim''; * [[5. November]] [[1870]] in [[Frankfurt am Main]]; † [[3. November]] [[1965]] in [[Jerusalem]]&lt;ref&gt;John F. Oppenheimer (Red.): Lexikon des Judentums. Bertelsmann, Gütersloh 1971, ISBN 3-570-05964-2, Sp. 674&lt;/ref&gt;) war ein deutscher Vorkämpfer des [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Judentums]], Autor, Verleger sowie Mitbegründer und Präsident der [[Agudas Jisroel-Weltorganisation]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> <br /> Jacob Rosenheim wuchs als einziger Sohn des Buchhändlers Elias Rosenheim und seiner Frau Charlotte, geborene Kaufmann in Frankfurt auf. Seine Eltern gehörten zu den ersten Anhängern der Austrittsorthodoxie im Sinne [[Samson Raphael Hirsch|Samson Raphael Hirschs]]. Seine Mutter war eine der ersten in der Gemeinde, die ihr Haar nach Hirschs Maßgabe bedeckte. Jacob absolvierte die Realschule der [[Israelitische Religionsgesellschaft|Israelitischen Religionsgesellschaft]] und ein Gymnasium in Frankfurt.<br /> <br /> Jacob Rosenheim war verheiratet mit Gertrude, geb. Straus, deren Vater, der Karlsruher Bankier [[Samuel Straus]] zu den Gründungsvätern der Austrittsbewegung gehörte. Von 1906 bis 1935 war Rosenheim Herausgeber des ''[[Der Israelit|Israelit]]'' und Vorsitzender der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main und wanderte dann nach England aus. Von 1941 bis 1950 lebte er im Exil in den [[USA]] und ging dann nach [[Israel]].<br /> <br /> == Werke (Auswahl) ==<br /> <br /> * ''Was will Agudas Jisroel?'' Frankfurt am Main 1912<br /> * ''Was will, was ist Agudas Jisroel?'' Halberstadt 1919<br /> * ''Beiträge zur Orientierung im jüdischen Geistesleben der Gegenwart'', Zürich 1920<br /> * ''Abrahamitisches oder mosaisches Judentum?'' 1924<br /> * ''Oholei Jakov: Ausgewählte Aufsätze und Ansprachen'', 2 Bände, Frankfurt a. M. 1930<br /> * ''Agudistische Schriften'', Frankfurt am Main 1931<br /> * ''[[Samson Raphael Hirsch]]'s Cultural Ideal and our Times'', London 1951<br /> * ''Erinnerungen. 1870-1920'', herausgegeben von Heinrich Eisemann und Herbert N. Kruskal, Frankfurt am Main 1970<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{NDB|22|68|69|Rosenheim, Jacob|Andreas Brämer|116624337}}<br /> * H. Schwab, ''Jacob Rosenheim'', 1925<br /> * ''Festschrift für Jacob Rosenheim anlässlich der Vollendung seines 60. Lebensjahres dargebracht von seinen Freunden'', [[J. Kauffmann Jüdischer Buchverlag und Buchvertrieb|J. Kauffmann]], Frankfurt am Main 1931<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|116624337}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=116624337|LCCN=n/84/7127|VIAF=49981715}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Rosenheim, Jacob}}<br /> [[Kategorie:Verleger (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Orthodoxes_Judentum]]<br /> [[Kategorie:Emigrant aus dem Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1870]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1965]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Rosenheim, Jacob<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Rosenheim, Jakob<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Gelehrter der jüdischen Orthodoxie<br /> |GEBURTSDATUM=5. November 1870<br /> |GEBURTSORT=[[Frankfurt am Main]]<br /> |STERBEDATUM=3. November 1965<br /> |STERBEORT=[[Jerusalem]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hatufim_%E2%80%93_In_der_Hand_des_Feindes&diff=139214622 Hatufim – In der Hand des Feindes 2015-02-25T20:11:38Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Fernsehsendung<br /> | ID = Hatufim (חטופים) Logo reupload 2014-04-06 23-55.png<br /> | DT = Hatufim – In der Hand des Feindes <br /> | OT = חטופים <br /> | PL = [[Israel]]<br /> | PJ = seit 2010<br /> | PRO = [[Gideon Raff]], Liat Benasuly<br /> | PRODUKTIONSUNTERNEHMEN = Keshet TV<br /> | LEN = 45<br /> | EA = 24<br /> | ST = 2<br /> | OS = [[Hebräische Sprache|Hebräisch]]<br /> | MUSIK = Avraham Tal, Adi Goldstein <br /> | SONG = <br /> | IDEE = Gideon Raff<br /> | KAMERA = <br /> | GENRE = [[Thriller]], [[Drama]]<br /> | EAS = 6. März 2010 (Israel)<br /> | SEN = Channel 2<br /> | EASDE = 9. Mai 2013<br /> | SENDE = [[Arte]]<br /> | DS =<br /> * [[Yaël Abecassis]]: Talia Klein<br /> * Yoram Toledano: Nimrod Klein<br /> * [[Mili Avital]]: Nurit Halevi-Zach<br /> * Ishai Golan: Uri Zach<br /> * Adi Ezroni: Yael Ben Chorin<br /> * Assi Cohen: Amiel Ben Chorin<br /> * Guy Selnik: Hatzav Klein<br /> * Yael Eitan: Dana Klein<br /> | SYN =<br /> }}<br /> <br /> '''Hatufim – In der Hand des Feindes''' ([[Ivrit|Hebräisch]]-Originaltitel: ''חטופים''; zu Deutsch „Die Entführten“) ist die bisher erfolgreichste [[Israel|israelische]] [[Fernsehserie]].&lt;ref&gt;ARTE Magazin 5.2013, Seite 28/29&lt;/ref&gt; Sie erzählt von der Heimkehr zweier israelischer Soldaten aus 17-jähriger Gefangenschaft im [[Libanon]]. Die Erstausstrahlung der ersten Staffel erfolgte in Israel auf ''Channel&amp;nbsp;2'' von März bis Mai&amp;nbsp;2010. Eine zweite Staffel lief in Israel von Oktober bis Dezember&amp;nbsp;2012. Die Serie wurde von [[Gideon Raff]] erdacht. In Deutschland wurde die erste Staffel der Serie im Mai und Juni&amp;nbsp;2013 auf [[Arte]] ausgestrahlt.&lt;ref&gt;[http://www.arte.tv/de/hatufim-in-der-hand-des-feindes/7447538.html Hatufim auf arte.tv]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Sie dient als Vorlage für die preisgekrönte US-amerikanische Fernsehserie ''[[Homeland (Fernsehserie)|Homeland]]'' des Senders [[Showtime]].<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Die Serie spielt im Jahre 2008 und handelt von drei israelischen Soldaten – Nimrod Klein, Uri Zach und Amiel Ben-Horin –, die vor siebzehn Jahren während einer geheimen Mission mit ihrer Einheit im Libanon gefangen genommen wurden. Die Geschichte beginnt mit der Rückkehr in die Heimat nach jahrelangen Verhandlungen für ihre Freilassung. Während Nimrod und Uri lebend zurückkehren, ist Amiel in der Gefangenschaft verstorben. <br /> <br /> Die Serie beschreibt, mit immer wieder eingeblendeten brutalen und drastischen [[Folter]]szenen, die Schwierigkeiten einer Wiedereingliederung von Nimrod und Uri, die durch die Gefangenschaft traumatisiert sind, in eine Gesellschaft, die sie zu nationalen [[Ikone]]n erhoben hat. Die Rückkehr in ihr früheres, gewaltsam abgebrochenes Familienleben gestaltet sich schwierig für alle Beteiligten, da die beiden Männer das in der Gefangenschaft Erlebte bewältigen und verarbeiten müssen, während die Familie sich mit der Rückkehr der Fremdgewordenen auseinandersetzen muss.<br /> <br /> Nimrod und Uri müssen sich einer psychiatrischen Begutachtung unterziehen. Als ein [[Psychiater]] des [[Militär]]s Widersprüche in ihren Erzählungen findet, wird eine Untersuchung eingeleitet, ob die beiden Rückkehrer etwas verheimlichen.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt1676462}}<br /> * [http://www.mako.co.il/tv-hatufim Offizielle Website]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Hatufim In Der Hand Des Feindes}}<br /> [[Kategorie:Fernsehserie (Israel)]]<br /> [[Kategorie:Fernsehserie der 2010er Jahre]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Israel_Meir_Kagan&diff=139194451 Israel Meir Kagan 2015-02-25T10:08:44Z <p>AddMore: Das Bild war eine Illustration</p> <hr /> <div>[[Datei:Yisrael Meir Kagan.jpg|thumb|hochkant|Israel Meir Kagan, &lt;br /&gt;genannt Chafetz Chajim, 1929.]]<br /> '''Israel Meir Kagan''' ('''Israel Meir Ha-Kohen''', eigentlich '''Pupko'''; * [[6. Februar]] [[1839]] in [[Dsjatlawa|Dziatlava]], [[jiddisch]] Zhetl, heute in [[Weißrussland]]; † [[15. September]] [[1933]] in [[Radun]] heute in Weißrussland), genannt '''Chafetz Chajim''' oder '''Chofetz Chajim''' ({{HeS|חָפֵץ חַיִּים)}}&lt;ref&gt;Es gibt zahlreiche verschiedene Formen seiner Namen in unterschiedlicher Schreibweise&lt;/ref&gt; – nach dem Titel seines ersten Werkes – war ein [[jüdisch]]er Gelehrter, [[Ethik]]er und eine osteuropäische [[Rabbiner|rabbinische]] Autorität des [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Judentums]]. Er hinterließ über 20 Werke, das bekannteste ist sein sechsbändiger Kommentar zum [[Schulchan Aruch]] (Orach Chajim): ''Mischnah Berurah'', der für streng religiöse [[aschkenasische Juden]] bis heute verbindlich ist.<br /> <br /> == Leben ==<br /> [[Datei:Chofetz Chaim.webm|thumb|Kagan in die Große Versammlung von [[Agudath Israel Weltorganisation|Agudath Israel]], [[Wien]], 1923.]]<br /> Israel Meir Kagan wurde in Zhetl geboren, einer damals zu [[Polen]] gehörenden [[Geschichte der Juden in Litauen#Adelsrepublik der polnischen Krone und des Großfürstentums Litauen|litauischen]] Kleinstadt mit einer jüdischen Bevölkerungsmehrheit gut 150&amp;nbsp;km östlich von [[Grodno]].&lt;ref&gt;[http://www.shtetlinks.jewishgen.org/Lida-District/dzya-encyc.htm ''Dzyatlava'']. JewishGen.com&lt;/ref&gt; Bis zu seinem zehnten Lebensjahr wurde er von seinen Eltern unterrichtet. Nach dem frühen Tod seines Vaters übersiedelte er mit seiner Mutter nach [[Wilna]], wo er seine Studien an einer [[Jeschiwa|Talmudhochschule]] fortsetzte. Nach seiner Heirat mit der Tochter seines [[Stiefvater]]s lebte er in Radun, einer Kleinstadt südlich von Wilna, deren Bevölkerung etwa zur Hälfte aus Juden bestand.&lt;ref&gt;Dov Rabin, Shmuel Spector: ''Radun''. In: Michael Berenbaum and Fred Skolnik (Hrsg.): ''Encyclopaedia Judaica''. 2. Auflage, Band 17, Macmillan Reference USA, Detroit 2007. S. 59 [http://go.galegroup.com/ps/i.do?&amp;id=GALE%7CCX2587516338&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Gale Virtual Reference Library] (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Radin Yeshiva.jpg|miniatur|Jeschiwa in Radun,&lt;br /&gt;genannt Chafetz Chajim Jeschiwa]]<br /> Kagan amtete nie als Rabbiner,&lt;ref&gt;Einige Quellen erwähnen allerdings eine kurze Tätigkeit Kagans als Rabbiner in Radun&lt;/ref&gt; seinen Lebensunterhalt bestritt er mit einem kleinen Lebensmittelgeschäft, das von seiner Frau geführt wurde, in späteren Jahren konnte er dagegen von seinen Publikationen leben. Er widmete sich dem Studium und wirkte als Lehrer, besonders auch der einfachen Leute, die er zum Studium der heiligen Schriften und zur Einhaltung der Gebote aufforderte. Er lehrte zunächst in Vasilischok und gründete 1869 sein eigenes Lehrhaus in Radun, das als „Chafetz Chajim Jeschiwa“ bekannt wurde. Später übertrug er die Lehrtätigkeit seinen Schwiegersöhnen und anderen Gelehrten und widmete sich erzieherischen und organisatorischen Fragen, hielt Vorträge und publizierte seine Schriften. Während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] floh er nach Russland und kehrte 1921 nach Radun zurück, das unter polnischer Herrschaft stand, um seine Lehrhäuser wieder zu eröffnen. <br /> <br /> Die Ende des 19.&amp;nbsp;Jahrhunderts einsetzende Auswanderung osteuropäischer Juden nach dem [[Eretz Israel|Land Israel]] weckte in ihm die Hoffnung auf eine baldige Ankunft des [[Messias]], die durch die Gräuel des Ersten Weltkriegs noch verstärkt wurde. Entsprechend wurde an seiner Jeschiwa dem Studium der Abschnitte des Talmuds besondere Beachtung geschenkt, die sich mit dem [[Tempel in Jerusalem]] befassen (Seder Kodaschim), der nach jüdischer Auffassung nach Ankunft des Messias wiederaufgebaut werden wird. <br /> <br /> Bestrebt, die [[Orthodoxes Judentum|jüdische Orthodoxie]] in Litauen und international zusammenzuhalten und als Gegner des [[Zionismus|politischen Zionismus]], wurde er Mitbegründer der [[Agudat Israel]], deren erste internationale Konferenz er 1923 in Wien eröffnete, und beteiligte sich an der Gründung eines Komitees, das den bedrängten religiösen jüdischen Lehranstalten zu helfen versuchte. Trotz gesundheitlicher Probleme war er bis ins hohe Alter in jüdischen Angelegenheiten unterwegs und äußerte sich zu aktuellen Fragen in der jüdischen Presse. Er starb 1933 im Alter von 95 Jahren in Radun. Die ''[[New York Times]]'' bezeichnete ihn in ihrem Nachruf als „ungekrönten spirituellen König Israels“.&lt;ref&gt;[http://www.beyondbt.com/2006/11/03/the-chofetz-chaims-obituary/ ''Chofetz Chaim, 105 Is Dead in Poland'']. ''The New York Times'', September 16, 1933&lt;/ref&gt; Das Haus, in dem er in Radun gelebt hatte, wurde in die [[USA]] transportiert und auf dem Campus der ''Yeshiva Chofetz Chaim'' in Suffern, in der Nähe von [[New York City|New York]] wieder aufgebaut.&lt;ref&gt;[http://www.chofetzchaim.com/Page5.html ''Yeshiva Chofetz Chaim'']&lt;/ref&gt; Viele andere jüdische Schulen und Institutionen tragen ebenfalls seinen Namen; in [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] wurde der erste von der Agudat Israel 1944 gegründete orthodoxe [[Kibbutz]] nach ihm benannt.<br /> <br /> == Werk ==<br /> [[Datei:Chofetz Chaim (cover page 1873 ed.).JPG|miniatur|hochkant|Titelblatt ''Chafetz Chajim'',&lt;br /&gt; Wilna 1873]]<br /> Im Alter von fünfunddreißig Jahren veröffentlichte er anonym sein erstes Werk, ''Chafetz Chaijm'', in dem er klare religiöse Vorschriften gegen [[Ehrdelikt|Üble Nachrede, Verleumdung]] und [[Klatsch]] (hebr. ''laschon hara'') formuliert. Der Titel kann mit ''der das Leben will'' übersetzt werden, und stammt aus {{B|Psalm|34|13-14|SLT}}: „Wer ist der Mann, ''der Leben begehrt'' (''ha Chafetz Chaim''), der sich Tage wünscht, an denen er Gutes schaut? Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, daß sie nicht betrügen“. Kagan legte großen Wert auf die Einhaltung dieser Gesetze und verfasste auch ein Morgengebet dazu. In einem zweiten Buch, ''Schmirat ha-Laschon'', veröffentlichte er 1876 eine Fortsetzung mit ethisch-moralischen Erklärungen der Wichtigkeit dieser Gesetze. <br /> <br /> Er schrieb außerdem unter anderem: ''Machaneh Israel'' (1881), einen Leitfaden mit praktischen Vorschriften für russische jüdische Soldaten, ''Ahawat Chessed'' (1888) über zwischenmenschliche Beziehungen, besonders auch in Geld- und Eigentumsfragen, ''Neddechei Israel'' und ''Schem Olam'' (1893) für die Juden, die in westliche Länder, besonders nach Amerika auswanderten und den Traditionen treu bleiben wollten, ''Taharat Israel'' (1910), über die Reinheitsvorschriften und ''Likutei Halachot'' (1899–1925), die sich mit dem Tempeldienst nach Erscheinen des Messias auseinandersetzen.<br /> <br /> Sein bekanntestes, noch heute weit verbreitetes und im aschkenasischen Judentum als maßgeblich anerkanntes Werk ist sein sechsbändiger Kommentar zum [[Schulchan Aruch]] Orach Chajim: ''Mischnah Berurah'' (deutsch ''Klare Lehre'' 1884–1907), an dem er, unterstützt von seinem Sohn und seinen Schwiegersöhnen, mehr als zwanzig Jahre gearbeitet hat. Die ''Mischnah Berurah'' kommentiert den Teil ''Orach Chajim'' des ''Schulchan Aruch'' Satz für Satz. Neben dem Text von [[Josef Karo]], dem Verfasser des ''Schulchan Aruch'', werden drei klassische Kommentare abgedruckt, und am Ende folgt Kagans eigener Kommentar. Die ''Mischnah Berurah'' liegt auch in einer neueren zweisprachigen Ausgabe - Hebräisch und Englisch - vor.<br /> <br /> == Schriften (Auswahl) ==<br /> * ''Chafetz Chajim'' [http://www.hebrewbooks.org/40376 online], Wilna 1873<br /> * ''Machaneh Israel'' [http://www.hebrewbooks.org/40438 online], Warschau 1881<br /> * ''Ahawat Chessed'' [http://www.hebrewbooks.org/40294 online], Warschau 1888<br /> * ''Neddechei Israel'' [http://www.hebrewbooks.org/39205 online], Warschau 1893<br /> * ''Schem Olam'' [http://www.hebrewbooks.org/35254 online] Warsaw, 1893 und [http://www.hebrewbooks.org/35255 online], Warschau 1897<br /> * ''Schmirat ha-Laschon'', 1876 [http://www.hebrewbooks.org/40542 online], Warschau 1895<br /> * ''Mischnah Berurah'', 1884-1907<br /> ** ''Mishnah Berurah; the classic commentary to Shulchan Aruch Orach Chayim, comprising the laws of daily Jewish conduct by Yisroel Meir Ha-Cohen (the Chafetz Chayim)''. An English translation of Shulchan Aruch and Mishnah Berurah with explanatory comments, notes, and facing Hebrew text; edited by Aharon Feldman and Aviel Orenstein; Pisgah Foundation, Jerusalem 1980–2002 [002875114]<br /> *''Likutei Halachot'' [http://www.hebrewbooks.org/32867 1. Band], [http://www.hebrewbooks.org/32868 2. Band], [http://www.hebrewbooks.org/32869 3. Band], [http://www.hebrewbooks.org/32870 4. Band], Petersburg 1899-1925<br /> <br /> == Literatur (Auswahl) ==<br /> * Benjamin Brown: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Yisrael_Meir_ha-Kohen ''Yisra’el Me’ir ha-Kohen'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'' (englisch)<br /> *Lester Samuel Eckman: ''Revered by All: The Life and Works of Rabbi Israel Meir Kagan — Hafets Hayyim (1838–1933)''. Shengold Publishers, New York 1974 ISBN 0-88400-002-8 (englisch)<br /> * Mordechai Hacohen, David Derovan: ''Israel Meir Ha-Kohen''. In: Michael Berenbaum and Fred Skolnik (Hrsg.): ''Encyclopaedia Judaica''. 2. Auflage, Band 10, Macmillan Reference USA, Detroit 2007. S. 756-757. [http://go.galegroup.com/ps/i.do?&amp;id=GALE%7CCX2587509742&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Gale Virtual Reference Library] (englisch)<br /> * [[Jüdisches Lexikon]] 1927 ff. Bd. III, Artikel, ''Kahan, Israel Me'ir'', Sp. 531 f. [http://www.judaica-frankfurt.de/content/pageview/364445 online]<br /> * [[Wininger]] 1925 ff. Bd. III, Artikel ''Kohen, Israel Maier'', S. 485<br /> * Mosheh Meʼir Yashar: ''Chafetz Chaim, the life and works of Rabbi Yisrael Meir Kagan of Radin''. Mesorah Publications, Brooklyn, N.Y. 1984 ISBN 0-89906-462-0<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commons|Category:Yisrael Meir Kagan (Chofetz Chaim)|Israel Meir Kagan}}<br /> *[http://books.google.ch/books?id=Ji4zpPkvz-0C&amp;dq=Mishnah%20Berurah%3B%20the%20classic%20commentary%20to%20Shulchan%20Aruch%20Orach%20Chayim&amp;source=gbs_similarbooks Auszüge aus einigen Bänden der Hebräisch-Englischen Ausgabe ''Mischnah Berurah'' von 1980–2002] Google<br /> *Marvin Bash: [http://books.google.ch/books?id=aiVy-PomzEQC&amp;printsec=frontcover&amp;source=gbs_ge_summary_r&amp;cad=0#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Messages of the Chofetz Chaim: 100 Stories and Parables'']. iUniverse, Lincoln, NE 2006 ISBN 0-595-40264-X<br /> *Simcha Fishbane: [http://www.myjewishlearning.com/texts/Rabbinics/Halakhah/Modern/Orthodox/Mishnah_Berurah.shtml ''Mishnah Berurah. The writings of the &quot;Hafetz Hayyim,&quot; Rabbi Israel Meir Kagan''] My Jewish Learning, (englisch), abgerufen: 18. Februar 2010<br /> *Rabbi Louis Jacobs: [http://www.myjewishlearning.com/practices/Ethics/Talk_and_Gossip/Types_of_Speech/The_Hafetz_Hayyim.shtml ''The Hafetz Hayyim''] My Jewish Learning, (englisch)<br /> *[[Dovid Katz]]: [http://www.dovidkatz.net/WebAtlas/0_TerritoryLitvish_LinguistCult.htm ''The Territory of Jewish Lithuania'']. In: Litvish. An Atlas of Northeastern Yiddish<br /> *Rabbi Nosson Scherman: [http://www.tzemachdovid.org/gedolim/jo/tpersonality/chofetzchaim.html ''The &quot;Chofetz Chaim&quot;. The man within the legend''] (englisch)<br /> *haGalil.com: [http://www.hagalil.com/judentum/chafetz-chaim/israel-meir.htm ''Israel Meir haKohen (1838-1933): Der Chafez Chajim'']<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=119150530|LCCN=n/50/43806|VIAF=100921459}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Kagan, Israel Meir}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner]]<br /> [[Kategorie:Orthodoxes Judentum]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1839]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1933]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Person des Judentums (Litauen)]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME= Kagan, Israel Meir<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Chafetz Chajim<br /> |KURZBESCHREIBUNG=orthodoxer Rabbiner<br /> |GEBURTSDATUM=6. Februar 1839<br /> |GEBURTSORT= [[Dsjatlawa]]<br /> |STERBEDATUM=15. September 1933<br /> |STERBEORT=[[Radun]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ivrit&diff=138829901 Ivrit 2015-02-14T10:31:19Z <p>AddMore: /* Geschichte */</p> <hr /> <div>{{Lückenhaft|<br /> * Klassifikation ([[Substrat (Linguistik)|Substrat]]?)<br /> * [[Phonetik]] und [[Phonologie]] (noch unvollständig)<br /> * [[Interpunktion]]<br /> (vgl. [[Wikipedia:Formatvorlage Sprache|Formatvorlage Sprache]])}}<br /> <br /> {{Infobox Sprache<br /> |Sprache=Hebräisch (עברית)<br /> |Länder=[[Israel]]<br /> |Sprecher=5 Millionen (rund 200.000 in den USA)<br /> |Klassifikation=<br /> * [[Afroasiatische Sprachen]]<br /> *: [[Semitische Sprachen]]<br /> *:: [[Westsemitische Sprachen]]<br /> *::: [[Nordwestsemitische Sprachen]]<br /> *:::: [[Kanaanäische Sprachen]]<br /> *::::: [[Hebräische Sprache]]<br /> |KSprache=Modernes Hebräisch<br /> |Amtssprache={{Israel}}<br /> |ISO1=he<br /> |ISO2=heb<br /> |ETHNO14=HBR<br /> |ISO3=heb<br /> }}<br /> '''Modernes Hebräisch''' (hebräisch עברית; deutsch '''Iwrit''', auch ''Ivrit'', ''Iwrith'' oder ''Ivrith'') ist die in [[Israel]] meistgesprochene [[Sprache]] und neben [[Arabische Sprache|Arabisch]] die [[Amtssprache]] des Staates. Sie ist die geplante Weiterentwicklung des [[Hebräische Sprache|Alt-]] und [[Mittelhebräisch]]en durch [[Ausbausprache|Sprachausbau]] und der bisher einzige gelungene Versuch, eine [[Sakralsprache]] wiederzubeleben und zu einer modernen [[Standardsprache]] zu machen.<br /> <br /> Im hebräischen Sprachgebrauch bezeichnet ''Ivrit'' sowohl Althebräisch als auch das moderne Hebräisch, ohne Unterscheidung zwischen den Sprachstufen. Im Deutschen steht Ivrit stets für modernes Hebräisch.<br /> <br /> == Klassifikation ==<br /> Ivrit gehört zu den [[Semitische Sprachen|semitischen Sprachen]], die wiederum zur [[Sprachfamilie|Familie]] der [[Afroasiatische Sprachen|afroasiatischen Sprachen]] gehören. Sie ist neben [[Arabische Sprache|Arabisch]] [[Amtssprache]] [[Israel]]s. Ivrit gehört in die Untergruppe der Nordwestsemitischen Sprachen (zusammen mit [[Aramäische Sprachen|Aramäisch]]) und dort wieder in die Untergruppe der [[Kanaanäische Sprachen|Kanaanäischen Sprachen]], deren einziger nicht ausgestorbener Vertreter es ist. <br /> Hebräisch war seit der Spätantike als gesprochene Sprache ausgestorben, hielt sich aber in der [[Jüdische Diaspora|Diaspora]] als liturgische Sprache. Durch die Einflüsse der umgebenden gesprochenen Sprachen änderte sich vor allem die Aussprache des Hebräischen, so dass drei Hauptrichtungen entstanden: Aschkenasisch (Mittel- und Osteuropa), Sephardisch (West- und Südeuropa) und Jemenitisch (Vorderasien).<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> ''Zur Vorgeschichte siehe [[Hebräische Sprache]].''<br /> [[Datei:Shakspeare1816.png|miniatur|Die erste hebräische Übersetzung von [[Shakespeare]]: &quot;Um diese Stund' im Schlaf!&quot; Monolog, ''[[Heinrich IV. (Drama)|Heinrich IV.]]'' In [[Salomo Löwisohn]]s ''Meliẓat Yeshurun'', 1816.]]<br /> Ende des 19. Jahrhunderts, zur Zeit des in West- und Osteuropa aufkommenden [[Nationalismus]], begannen Versuche, das fast nur noch in der [[Liturgie]] verwendete Hebräische als Alltagsidiom wiederzubeleben und den [[Wortschatz]] zu erweitern, um für das zerstreute jüdische Volk eine [[Nationalsprache]] zu schaffen. Sowohl Wortschatz als auch [[Grammatik]] wurden des Öfteren an die Muster europäischer Sprachen angeglichen. Trotz allem sind die Unterschiede zwischen Althebräisch und modernem Hebräisch viel weniger bedeutend als zum Beispiel zwischen Altgriechisch und Neugriechisch (siehe [[griechische Sprache]]).<br /> <br /> Als Gegenbewegung zur [[Assimilation (Soziologie)|Assimilation]] der [[Juden in Osteuropa|osteuropäischen Juden]], in deren Zuge viele Juden [[Russische Sprache|Russisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]] oder [[Deutsche Sprache|Deutsch]] zur Umgangssprache machten, bemühten sich viele Juden um eine Aufwertung und Literarisierung des [[Jiddisch]]en und begannen teils gleichzeitig, weltliche Texte auf Hebräisch zu schreiben. [[Elieser Ben-Jehuda]], der als Erster mit seinen Kindern von Anfang an ausschließlich Hebräisch sprach, spielte für die Neubelebung der Sprache eine tragende Rolle. Er wanderte nach Jerusalem aus und schlug Wörter für neue technische Errungenschaften wie zum Beispiel &quot;Zeitung&quot; vor; so wurde er zum „Vater des Hebräischen“ in Israel.<br /> <br /> 1921 wurde Hebräisch im britischen Mandatsgebiet [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] eine der drei Landessprachen. Seit der Gründung des Staates [[Israel]] 1948 ist es dort zusammen mit Arabisch [[Amtssprache]] und hat sich als moderne, funktionsfähige [[Standardsprache]] bewährt.<br /> <br /> Wichtig bei der Umformung der früheren [[Sakralsprache]] zu einer Amtssprache war vor allem die Schaffung von umgangssprachlichen Ausdrücken. Viele solcher Ausdrücke wurden zunächst vor allem aus dem [[Russische Sprache|Russischen]] und dem Arabischen übernommen. Auch aus anderen Sprachen, wie zum Beispiel [[Englische Sprache|Englisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Jiddisch]] und [[Französische Sprache|Französisch]], wurden Wörter [[Lehnwort|entlehnt]].<br /> <br /> Eine weitere wichtige Rolle bei der Erweiterung des Vokabulars des modernen Hebräisch spielten Übersetzungen aus der [[Weltliteratur]], die vor allem von [[Saul Tschernichowski]] und [[Zeev Jabotinsky]] verfasst wurden.<br /> <br /> Andere [[jüdische Sprachen]] und Dialekte drohen mangels [[Muttersprachler]]n auszusterben. Dies gilt weniger für das dem Deutschen verwandte Jiddisch, das unter orthodoxen jüdischen Gruppen&amp;nbsp;– besonders solchen, die den säkularen [[Zionismus]] ablehnen&amp;nbsp;– noch recht gebräuchlich ist, sondern eher für andere Sprachen wie die [[sephardische Sprache]] (auch Judäo-Spanisch oder Ladino), [[Judäo-Persisch|Jüdisch-Persisch]] beziehungsweise Dschidi, [[judäo-berberische Sprache|Jüdisch-Berberisch]], Jüdisch-Tatisch, [[Judäo-Georgisch|Jüdisch-Georgisch]], jüdisch-aramäische Dialekte, [[Jevanisch]] beziehungsweise Jüdisch-Griechisch, [[Karaimische Sprache|Karaimisch]] und weitere. Nachdem [[Theodor Herzl]] von der Vorstellung ausgegangen war, die Einwohner eines künftigen jüdischen Staates sprächen Deutsch, gab es in den 1930er-Jahren im britischen Mandatsgebiet Palästina auch Überlegungen, Jiddisch zur Staatssprache zu machen. Schließlich entschied man sich aber&amp;nbsp;– nicht zuletzt aus historischen Überlegungen&amp;nbsp;– für das Hebräische, was sich vor allem auch für die orientalischen Juden als hilfreich herausstellte.<br /> <br /> == Phonologie ==<br /> Der [[Wa'ad HaLaschon|Hebräische Sprachrat]] in Palästina hatte Anfang des 20. Jahrhunderts eine Aussprache mit 25 Konsonantenphonemen vorgeschlagen: /ʔ, b, w, ɡ, d, h, z, ħ, tˁ, j, k, x, l, m, n, s, ʕ, p, f, ts, q, r, ʃ, t/ und /θ/, doch selbst Ben-Jehuda hielt sich nicht an das entsprechende Rundschreiben. Es kristallisierte sich eine Aussprache mit etwas anderen Konsonantenphonemen heraus (insgesamt 24): /ʔ, b, v, ɡ, dʒ, d, h, w, z, ʒ, x, j, k, l, m, n, s, p, f, ts, tʃ, r, ʃ/ und /t/, wobei die Phoneme /ʔ, v, x, t, k, s/ jeweils die Aussprache von zwei verschiedenen Buchstaben sein können. Bei einigen sephardischen Juden kamen dazu noch /ħ/ und /ʕ/.&lt;ref&gt;Jack Fellman: ''The Revival of a Classical Tongue. Elizer Ben Yehuda and the Modern Hebrew Language''. Mouton 1973, S. 85.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der historischen Aussprache des Hebräischen hatten sechs Konsonanten spirantisierte Formen: /b, ɡ, d, k, p/ und /t/ wechselten mit /v, ɣ, ð, x, f/ und /θ/. Von den spirantisierten Varianten sind im modernen Hebräisch nur drei erhalten: /v, x/ und /f/. Die emphatischen Konsonanten, die für die semitischen Sprachen typisch sind, wurden durch nicht-emphatische Varianten ersetzt; /q/ wurde durch /k/ ersetzt und /tˁ/ durch /t/. Der historische Halbvokal /w/ fiel mit dem Konsonanten /v/ zusammen; /w/ existiert jedoch als Phonem in [[Lehnwort]]en. Die Standardaussprache von /ħ/ ist nun /x/, und /ʔ/ wird meist nicht realisiert.&lt;ref&gt;R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): ''Handbook of Orthography and Literacy''. Routledge 2005, S. 343.&lt;/ref&gt; Viele Sprecher ersetzen auch /h/ durch /ʔ/ bzw. es entfällt.&lt;ref&gt;Joel M. Hoffman: ''In the Beginning. A Short History of the Hebrew Language''. New York University Press 2004, S. 203.&lt;/ref&gt; Eine Reihe von phonologischen Kontrasten wurde also neutralisiert.&lt;ref&gt;R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): ''Handbook of Orthography and Literacy''. Routledge 2005, S. 344.&lt;/ref&gt; Das Phonem /r/ wird in der Regel als uvulares [ʁ] oder [ʀ] realisiert.&lt;ref name=&quot;Robert Hetzron 1997&quot;&gt;Robert Hetzron: ''The Semitic Languages''. Routledge 1997, S. 314; R. Malatesha Joshi, P. G. Aaron (Hg.): ''Handbook of Orthography and Literacy''. Routledge 2005, S. 344.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Schematische Darstellung der Konsonantenphoneme:&lt;ref name=&quot;Robert Hetzron&quot;&gt;Robert Hetzron: ''The Semitic Languages''. Routledge 1997, S. 314.&lt;/ref&gt;<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> |stimmlose Plosive||p||t|| ||k||ʔ<br /> |-<br /> |stimmhafte Plosive||b||d|| ||ɡ||<br /> |-<br /> |stimmlose Frikative||f||s||ʃ||x||h<br /> |-<br /> |stimmhafte Frikative||v||z||ʒ|| ||<br /> |-<br /> |Affrikate||dʒ||ts||tʃ|| ||<br /> |-<br /> |Nasale||m||n|| || ||<br /> |-<br /> |Vibrant|| || ||r|| ||<br /> |-<br /> |lateraler Frikativ||l|| || || ||<br /> |-<br /> |Approximant||w||j|| || ||<br /> |}<br /> /ʤ/, /w/, /ʒ/ und /ʧ/ kommen in Lehnwörtern&lt;ref name=&quot;Robert Hetzron&quot;/&gt; und ihren [[Derivation (Linguistik)|Ableitungen]] vor (z.B. „ג׳ינגול“ {{IPA|/dʒinˈgul/}} [[Jonglieren]]&lt;ref&gt;[http://www.israelforum.com/blog_article.php?aid=3013259 Hebrew-English Idiom Dictionary Blog]&lt;/ref&gt; „לדג׳ה“ {{IPA|/ledaˈdʒe/}} „Platten auflegen“, „להסוויץ׳“ {{IPA|/lehasˈwitʃ}} „switchen“).<br /> <br /> Auch der Vokalismus wurde vereinfacht. Modernes Hebräisch hat fünf Vokalphoneme: /[[Ungerundeter offener Vorderzungenvokal|a]], [[Ungerundeter halbgeschlossener Vorderzungenvokal|e]], [[Ungerundeter geschlossener Vorderzungenvokal|i]], [[Gerundeter_halbgeschlossener_Hinterzungenvokal#Gerundeter_halbgeschlossener_Hinterzungenvokal|o]]/ und /[[Gerundeter geschlossener Hinterzungenvokal|u]]/.&lt;ref name=&quot;Robert Hetzron 1997&quot;/&gt;<br /> <br /> In einer Standardaussprache wie z.&amp;nbsp;T. im Rundfunk werden zumindest theoretisch die Phoneme /ħ/ und /[[Schwa|ə]]/ sowie z.T. auch /ʕ/ erhalten&lt;ref&gt;Angel Sáenz-Badillos, John Elwolde: ''A History of the Hebrew Language''. Cambridge University Press 1996, S. 283; Judith Junger: ''Predicate Formation in the Verbal System of Modern Hebrew''. Walter de Gruyter 1987, S. 10.&lt;/ref&gt; und /r/ wird als [[Stimmhafter alveolarer Vibrant|Zungen-r]] ([r]) ausgesprochen.<br /> <br /> == Schrift ==<br /> Die [[Hebräisches Alphabet|hebräische Schrift]] ist eine [[Konsonantenschrift]]. Trotzdem werden Vokalträger wie [[Waw (Hebräisch)|Waw]] (ו) und [[Jod (Hebräisch)|Jod]] (י) oft zur Bezeichnung (ursprünglich) langer [[Vokal]]e benutzt (als sogenannte ''[[matres lectionis]]''). Das Jod fungiert als Träger für das i, Waw für das „u“ oder „o“.<br /> [[Aleph]] drückt den [[Knacklaut]] aus, dieser wird aber in der heutigen Aussprache nicht mehr deutlich gemacht, im Gegensatz zum [[Arabische Sprache|arabischen]] [[Alif]].<br /> [[He (Hebräisch)|Heh]] (ה) dient auch zur Bezeichnung der Femininendung „-a“, wobei dieses Schluss-„Heh“ nicht gesprochen wird.<br /> <br /> Im heutigen Ivrit wird wie im [[Spanische Sprache|Spanischen]] kein Unterschied zwischen langen und kurzen Vokalen gemacht, so dass heute die Vokalträger auch kurze, oder genauer „nicht-lange“ Vokale bezeichnen können.<br /> <br /> Der Gebrauch von Halbvokalen zur Vokalbezeichnung ist heute ausgedehnter als im Klassischen Hebräisch. So ist etwa die traditionelle Schreibung des Wortes ''mila'' (älter ''millah'') „Wort“ מלה (''m-l-h'', ohne Bezeichnung des Vokals ''i''), doch zieht man heutzutage meist die längere Schreibung מילה (''m-j-l-h'', mit Andeutung des ''i'' durch ''j'') vor. De facto werden heute die Vokale ''i'', ''o'' und ''u'' unabhängig von ihrer ursprünglichen Kürze oder Länge in den meisten Fällen durch eine ''mater lectionis'' wiedergegeben. Viele Wörterbücher (auch gängige hebräisch-deutsche Wörterbücher) registrieren die Einträge allerdings noch unter der traditionellen Form, was für Lernende Probleme beim Auffinden der Wörter bereiten kann.<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Im Hebräischen werden der bestimmte Artikel und einige Präpositionen direkt an das Wort gehängt, auf das sie sich beziehen. Der Besitz kann durch Anhängen von Endungen angezeigt werden. Das Hebräische kennt zwei grammatikalische Genera (männlich und weiblich) und zusätzlich zu Singular und Plural in einigen Fällen einen Dual. Von Fällen wie in den meisten europäischen Sprachen kann nicht geredet werden, da diese durch Präpositionen angezeigt werden. Hebräisch kennt keine unbestimmten und nur einen bestimmten Artikel. Es gehört zu den [[Flektierende Sprache|flektierenden Sprachen]].<br /> <br /> === Substantive ===<br /> Hebräische Substantive werden nach Genus und Numerus verändert, jedoch nicht nach Kasus. Die meisten Substantive haben mit einem Verb in einer ähnlichen Bedeutung eine gemeinsame Wurzel, doch die Formierung der Nomen ist nicht so systematisch wie die der Verben. Außerdem flektieren Lehnwörter häufig nicht nach einem Schema.<br /> <br /> ==== Genus ====<br /> Das Hebräische kennt zwei Genera: männlich und weiblich. Weibliche Nomen lassen sich im Allgemeinen an der Endung ה- (gesprochen -a) oder ת/ -ית/ -ות-(gesprochen -et/-it/-ut) erkennen. Substantive, die auf andere Buchstaben enden, sind meist männlich. In der Orthografie müssen die Endungen א ,-ה- und ע- unterschieden werden, obwohl sie gleich gesprochen werden.<br /> <br /> ==== Numerus ====<br /> Es gibt im Hebräischen drei Numeri: regelmäßig Singular und Plural sowie in Ausnahmefällen Dual.<br /> <br /> Die Standardpluralendung für männliche Nomen ist -im:<br /> *מחשב {{IPA|[maxˈʃev]}} (''Computer'') → מחשבים {{IPA|[maxʃeˈvim]}} (''(mehrere) Computer'')<br /> Besonders bei zweisilbigen Nomen führt die Endung zu einer Betonungsverschiebung und damit auch zu einer Änderung der Vokalisierung.<br /> * דָּבָר {{IPA|[daˈvar]}} (''Ding'') → דְּבָרִים {{IPA|[dvaˈrim]}} (''Dinge'')<br /> Die typische Endung für weibliche Nomen im Plural ist -ot. Diese werden erst angehängt, nachdem die Endung -ah oder -et gestrichen wurde. Ein auf -it/ut endendes weibliches Nomen endet im Plural auf -iot/-ujot.<br /> * מיטה {{IPA|[miˈta]}} (''Bett'') → מיטות {{IPA|[miˈtot]}} (''Betten'')<br /> * מחברת {{IPA|[maxˈberet]}} (''Notizbuch'') → מחברות {{IPA|[maxbaˈrot]}} (''Notizbücher'')<br /> * חנות {{IPA|[xaˈnut]}} (''Geschäft'') → חנויות {{IPA|[xanuˈjot]}} (''Geschäfte'')<br /> * אשכולית {{IPA|[eʃkoˈlit]}} (''Pampelmuse'') → אשכוליות {{IPA|[eʃkoliˈjot]}} (''Pampelmusen'')<br /> <br /> ===== Ausnahmen =====<br /> Es gibt männliche Substantive mit weiblicher Pluralendung, z.B.:<br /> * מקום {{IPA|[maˈkom]}} (''Ort'') → מקומות {{IPA|[mekoˈmot]}} (''Orte'')<br /> * חלון {{IPA|[xaˈlon]}} (''Fenster'') → חלונות {{IPA|[xaloˈnot]}} (''(mehrere) Fenster'')<br /> Ebenso gibt es weibliche Substantive mit männlicher Pluralendung, z.B.:<br /> * מילה {{IPA|[miˈla]}} (''Wort'') → מילים {{IPA|[miˈlim]}} (''Wörter'')<br /> *שנה {{IPA|[ʃaˈna]}} (''Jahr'') → שנים {{IPA|[ʃaˈnim]}} (''Jahre'')<br /> Zwei Nomen haben völlig unregelmäßige Pluralformen:<br /> * איש {{IPA|[iʃ]}} (''Mann'') → אנשים {{IPA|[anaˈʃim]}} (''Männer'', ''Leute'')<br /> *אישה {{IPA|[iʃa]}} (''Frau'') → נשים {{IPA|[naˈʃim]}} (''Frauen'')<br /> <br /> ===== Dual =====<br /> Das Hebräische hat auch einen Dual, gekennzeichnet durch die Endung {{IPA|[-ˈajim]}} für männliche wie weibliche Nomen, aber dessen Gebrauch ist auch im Althebräischen begrenzt. Im Neuhebräischen werden unter anderem bei einigen Orts-, Zeit- und Maßausdrücken Dualformen verwendet. Diese Wörter haben auch Pluralformen, die für Mengen über zwei verwendet werden. Zum Beispiel:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Singular || Dual || Plural<br /> |-<br /> | פעם אחת {{IPA|['''ˈpaam''' aˈxat]}} (''einmal'')<br /> | פעמיים {{IPA|['''paaˈmajim''']}} (''zweimal'')<br /> | שלוש פעמים {{IPA|[ʃaˈloʃ '''peaˈmim''']}} (''dreimal'')<br /> |-<br /> | שבוע אחד {{IPA|['''ʃaˈvua''' eˈxad]}} (''eine Woche'')<br /> | שבועיים {{IPA|['''ʃvuˈajim''']}} (''zwei Wochen'')<br /> | שלושה שבועות {{IPA|[ʃloˈʃa '''ʃavuˈot''']}} (''drei Wochen'')<br /> |-<br /> | מאה {{IPA|['''ˈmea''']}} (''Hundert'')<br /> | מאתיים {{IPA|['''maˈtajim''']}} (''Zweihundert'')<br /> | שלוש מאות {{IPA|[ʃloʃ '''meˈot''']}} (''Dreihundert'')<br /> |}<br /> <br /> Einige typischerweise paarweise auftretende Gegenstände, vor allem Körperteile, haben eine Dualform als Plural, beispielsweise:<br /> * רגל {{IPA|[ˈreɡel]}} (''Bein'') → רגליים {{IPA|[raɡˈlajim]}} (''Beine'')<br /> * אוזן {{IPA|[ˈozen]}} (''Ohr'') → אוזניים {{IPA|[ozˈnajim]}} (''Ohren'')<br /> * עין {{IPA|[ˈajin]}} (''Auge'') → עיניים {{IPA|[e(j)ˈnajim]}} (''Augen'')<br /> * יד {{IPA|[ˈjad]}} (''Hand'') → ידיים {{IPA|[jaˈdajim]}} (''Hände'')<br /> Bei diesen Wörtern wird der Dual als Plural verwendet; es heißt also {{IPA|[jaˈdajim]}}, selbst wenn von fünf Händen die Rede ist.<br /> <br /> Einige Plurale-tantum-Wörter haben ebenfalls Dualform:<br /> * משקפיים {{IPA|[miʃkaˈfajim]}} (Brille – „Augengläser“)<br /> * מכנסיים {{IPA|[mixnaˈsajim]}} (Hose – „Hosenbeine“)<br /> <br /> ==== Status constructus ====<br /> Der [[Status constructus]] dient wie in anderen semitischen Sprachen zur Kombination zweier Nomen, vergleichbar mit einem Genitiv oder der Bildung zusammengesetzter Nomen im Deutschen.<br /> <br /> Im Hebräischen werden die beiden Nomen hintereinander gestellt (mit oder ohne Bindestrich) und das erste Substantiv muss in die constructus-Form gebracht werden:<br /> * Männliche Substantive behalten im Singular für gewöhnlich ihre Form bei.<br /> * Weibliche Substantive erhalten im Singular statt der Endung -a -ה die Endung -at -ת.<br /> * Männliche Substantive verlieren im Plural das -m -ם der Pluralendung; die Endung wird -e oder -ej gesprochen.<br /> * Weibliche Substantive behalten im Plural ihre Form bei.<br /> <br /> Beispiele:<br /> * בית ספר {{IPA|['''be(j)t''' ˈsefer]}} (wörtlich, '''''Haus des''' Buches'', ''Schule'')<br /> * בתי חולים {{IPA|[baˈte(j) xoˈlim]}} (wörtlich, ''Häuser der Kranken'', ''Krankenhaus'')<br /> * עוגת שוקולד {{IPA|[uˈɡat ʃokoˈlad]}} (''Schokoladenkuchen'')<br /> <br /> Einige (meist ältere Wörter) ändern ihre Vokalisierung in der constructus-Form.<br /> * {{IPA|[ˈbajit]}} (Haus) zu {{IPA|[be(j)t]}}.<br /> <br /> Soll ein zusammengesetztes Nomen mit einem bestimmten Artikel verwendet werden, so wird der Artikel vor das zweite Nomen gesetzt, z.B.<br /> * בית ספר {{IPA|[be(j)t ˈsefer]}} (''Schule'')<br /> *בית הספר {{IPA|[be(j)t haˈsefer]}} (''die Schule'')<br /> <br /> In der Umgangssprache, beziehungsweise bei sehr festgefahrenen Ausdrücken, wird jedoch manchmal von dieser Regel abgewichen und der Artikel vor das erste Nomen gestellt.<br /> <br /> ==== Besitz ====<br /> Abgesehen von der Verwendung der besitzanzeigenden Begleiter שלי {{IPA|[ʃeˈli]}}, שלך {{IPA|[ʃeˈlax]}} etc. kann die Zugehörigkeit bei hebräischen Nomen durch untrennbare [[Suffix]]e ausgedrückt werden. Die Beispiele hier sind {{IPA|[ˈjeled]}} ילד (maskulin, Singular) „Kind“, „Junge“, {{IPA|[jalˈda]}} ילדה (feminin, Singular) „Mädchen“, {{IPA|[jelaˈdim]}} ילדים (maskulin, Plural) „Kinder“, „Jungen“, {{IPA|[jelaˈdot]}} ילדות (feminin, Plural) „Mädchen“,<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! !! ילד {{IPA|[jeled]}} !! ילדה {{IPA|[jalda]}} !! ילדים {{IPA|[jeladim]}} !! ילדות {{IPA|[jeladot]}}<br /> |-<br /> | 1. Person Singular || ילדי {{IPA|[jaldi]}} || ילדתי {{IPA|[jaldati]}} || ילדיי {{IPA|[jeladaj]}} || ילדותי {{IPA|[jaldotaj]}}<br /> |-<br /> | 2. Person Singular maskulin || ילדך {{IPA|[jaldexa]}} || ילדתך {{IPA|[jaldatxa]}} || ילדיך {{IPA|[jeladexa]}} || ילדותיך {{IPA|[jaldotexa]}}<br /> |-<br /> | 2. Person Singular feminin || ילדך {{IPA|[jaldex]}} || ילדתך {{IPA|[jaldatex]}} || ילדיך {{IPA|[jeladajix]}} || ילדותיך {{IPA|[jaldotajix]}}<br /> |-<br /> | 3. Person Singular maskulin || ילדו {{IPA|[jaldo]}} || ילדתו {{IPA|[jaldato]}} || ילדיו {{IPA|[jeladav]}} || ילדותיו {{IPA|[jaldotav]}}<br /> |-<br /> | 3. Person Singular feminin || ילדה {{IPA|[jalda]}} || ילדתה {{IPA|[jaldata]}} || ילדיה {{IPA|[jeladeha]}} || ילדותיה {{IPA|[jaldoteha]}}<br /> |-<br /> | 1. Person Plural || ילדנו {{IPA|[jaldenu]}} || ילדתנו {{IPA|[jaldatenu]}} || ילדינו {{IPA|[jeladenu]}} || ילדותינו {{IPA|[jaldotenu]}}<br /> |-<br /> | 2. Person Plural maskulin || ילדכם {{IPA|[jaldexem]}} || ילדתכם {{IPA|[jaldatxem]}} || ילדיכם {{IPA|[jaldexem]}} || ילדותיכם {{IPA|[jaldotexem]}}<br /> |-<br /> | 2. Person Plural feminin || ילדכן {{IPA|[jaldexen]}} || ילדתכן {{IPA|[jaldatxen]}} || ילדיכן {{IPA|[jaldejxen]}} || ילדותיכן {{IPA|[jaldotexen]}}<br /> |-<br /> | 3. Person Plural maskulin || ילדם {{IPA|[jaldam]}} || ילדתם {{IPA|[jaldatam]}} || ילדיהם {{IPA|[jaldejhem]}} || ילדותיהם {{IPA|[jaldotehem]}}<br /> |-<br /> | 3. Person Plural feminin || ילדן {{IPA|[jaldan]}} || ילדתן {{IPA|[jaldatan]}} || ילדיהן {{IPA|[jaldeihen]}} || ילדותיהן {{IPA|[jaldotehen]}}<br /> |-<br /> |} <br /> <br /> Diese Formen sind jedoch meist auf Literatur und Hochsprache beschränkt; im gesprochenen Hebräisch wird meistens die analytische Konstruktion (wie הספר שלי {{IPA|[haˈsefer ʃeˈli]}} „das Buch von mir“) der Form ספרי {{IPA|[sifˈri]}} („Buch-mein“) vorgezogen. Ausnahmen sind einige feststehende Begriffe, wie zum Beispiel ?מה שלומך {{IPA|[ma ʃlomˈxa?]}}, wörtlich „Wie ist dein Friede?“ in der Bedeutung von „Wie geht es dir?“. Weiterhin wird bei Verwandtschaft diese Form häufiger verwendet.<br /> <br /> === Adjektive ===<br /> Im Hebräischen werden Adjektive nachgestellt und wie in [[Romanische Sprachen|romanischen Sprachen]] in Genus und Numerus dem Nomen angeglichen, auf das sie sich beziehen.<br /> <br /> ==== Deklination ====<br /> Die meisten Adjektive werden nach dem folgenden Schema gebeugt:<br /> * ספר '''קטן''' {{IPA|[ˈsefer '''kaˈtan''']}} (''ein '''kleines''' Buch'')<br /> * ספרים '''קטנים''' {{IPA|[sfaˈrim '''ktaˈnim''']}} ( '''kleine''' Bücher'')<br /> * בובה '''קטנה''' {{IPA|[buˈba '''ktaˈna''']}} (''eine '''kleine''' Puppe'')<br /> * בובות '''קטנות''' {{IPA|[buˈbot '''ktaˈnot''']}} ('''''kleine''' Puppen'')<br /> <br /> Auf -i endende Adjektive, die in sehr vielen Fällen die Herkunft beschreiben, werden leicht anders gebeugt:<br /> * איש '''מקומי''' {{IPA|[iʃ '''mekoˈmi''']}} (''ein '''hiesiger''' Mann'')<br /> * אישה '''מקומית''' {{IPA|[iˈʃa '''mekoˈmit''']}} (''eine '''hiesige''' Frau'')<br /> * אנשים '''מקומיים''' {{IPA|[anaˈʃim '''mekomiˈjim''']}} ('''''hiesige''' Männer'')<br /> * נשים '''מקומיות''' {{IPA|[naˈʃim '''mekomiˈjot''']}} ('''''hiesige''' Frauen'')<br /> <br /> ==== Verwendung im Satz ====<br /> Das Hebräische kennt die Kopula „sein“ im Präsens nicht. Der Satz „Das Haus ist groß“ wird so ausgedrückt:<br /> * הבית גדול {{IPA|[haˈbajit gaˈdol]}}<br /> <br /> In der Vergangenheit/Zukunft existieren Formen von ''sein''.<br /> * הבית היה גדול {{IPA|[haˈbajit haˈja gaˈdol]}} – Das Haus war groß.<br /> * הבית יהיה גדול {{IPA|[haˈbajit jiˈhje gaˈdol]}} – Das Haus wird groß sein.<br /> <br /> In attributiver Stellung folgt das Adjektiv dem Nomen:<br /> * הבית הגדול {{IPA|[haˈbajit hagaˈdol]}} – Das große Haus<br /> * בית גדול {{IPA|[ˈbajit gaˈdol]}} – Ein großes Haus<br /> <br /> Der bestimmte Artikel muss vor dem Adjektiv noch einmal wiederholt werden.<br /> <br /> === Adverbien ===<br /> ==== Bildung ====<br /> Adverbien werden weniger systematisch gebildet als die meisten anderen hebräischen Wortarten.<br /> <br /> Einige Adverbien entsprechen ihren Adjektiven:<br /> * חזק {{IPA|[xaˈzak]}} (''stark'')<br /> * ברור {{IPA|[baˈrur]}} (''klar'')<br /> <br /> Einige Adverbien haben von den zugehörigen Adjektiven abgeleitete Formen, ohne dass es eindeutige Regeln über die Bildung gibt:<br /> * מהר {{IPA|[maˈher]}} (''schnell''; vom Adjektiv מהיר {{IPA|[maˈhir]}})<br /> * לאט {{IPA|[leˈat]}} (''langsam''; vom Adjektiv איטי {{IPA|[iˈti]}})<br /> * היטב {{IPA|[hetev]}} (''gut''; vom Adjektiv טוב {{IPA|[tov]}})<br /> <br /> Einige Adverbien entsprechen der weiblichen Singular- oder Pluralform (meist archaisch) des dazugehörigen Adjektivs:<br /> * אוטומטית {{IPA|[otoˈmatit]}} (''automatisch'')<br /> <br /> Die meisten Adverbien sind jedoch eher Adverbialsätze, die auf eine der folgenden Arten gebildet werden:<br /> * Mit der Präposition -ב und dem zugehörigen Nomen<br /> ** בזהירות {{IPA|[bizehiˈrut]}} („in Vorsicht“: ''vorsichtig'')<br /> ** בעדינות {{IPA|[beadiˈnut]}} („in Finesse“: ''fein'')<br /> * In der Form „auf … Art und Weise“, entweder mit באופן {{IPA|[beˈofen]}} und dem Adjektiv in der männlichen Singularform oder mit בצורה {{IPA|[bet͡suˈra]}}und dem Adjektiv in der weiblichen Singularform<br /> ** באופן אטי {{IPA|[beˈofen iˈti]}} („auf langsame Art“).<br /> ** בצורה אופיינית {{IPA|[bet͡suˈra ofˈjanit]}} („in charakteristischer Form“).<br /> Diese Formen schließen einander nicht aus; zumindest die letztgenannten Formen können für fast jedes Adverb verwendet werden.<br /> <br /> Natürlich gibt es auch eine Reihe Adverbien ohne dazugehöriges Adjektiv.<br /> <br /> ==== Verwendung ====<br /> Adverbien stehen im Allgemeinen hinter dem Verb, auf das sie sich beziehen. Auf Grund der relativen Freiheit der Wortreihenfolge im Satz kann von dieser Regel jedoch abgewichen werden.<br /> <br /> === Verben ===<br /> Hebräische Verben werden durch eine meist aus drei Konsonanten bestehende [[Radikal (semitische Sprachen)|Wurzel]] (שורש {{IPA|[ˈʃoreʃ]}}) beschrieben. Aus diesen Wurzeln können verschiedene Stämme bzw. [[Konjugation (Grammatik)|Konjugationsmuster]] mit unterschiedlichen Bedeutungen gebildet werden, die dann schematisch [[Nikud|vokalisiert]] werden. So wird aus der Wurzel k-t-b (schreiben) zum Beispiel:<br /> * כתב {{IPA|[kaˈtav]}} – schreiben<br /> * התכתב {{IPA|[hitkaˈtev]}} – einander schreiben, im Briefwechsel stehen<br /> * הכתיב {{IPA|[hixˈtiv]}} – zu schreiben geben, diktieren<br /> * נכתב {{IPA|[nixˈtav]}} – geschrieben werden<br /> <br /> ==== Binjanim ====<br /> Die Konjugationsmuster heißen Binjanim (בינינים, wörtlich „Gebäude“). Es gibt sieben Stück, von denen je drei aktive und passive Bedeutung haben; Hitpa‘el wird für reflexive Bedeutungen genutzt.<br /> <br /> Alle Verben haben Vergangenheits-, Präsens- und Zukunftsformen. Andere Formen existieren nur für gewisse Binjanim, z.B. der Infintiv (fünf Binjanim), der Imperativ (ebenfalls fünf Binjanim), Gerundium (fünf) und Partizip Perfekt (einer).<br /> <br /> Verben im selben Binjan werden im Allgemeinen auf dieselbe Art konjugiert, mit kleinen Unterschieden für einige Verben, deren Wurzeln aus vier Konsonanten bestehen beziehungsweise Verben mit einer so genannten ''hohlen'' Wurzel, deren zweiter Konsonant Wav oder Jod ist. Eine weitere größere Untergruppe sind die Verben, deren dritter Wurzelkonsonant ein He ist, die so genannte ''schwache'' Wurzel. Diese verschiedenen Schemata heißen jeweils {{IPA|[gizˈrah]}} (גיזרה).<br /> <br /> Die Namen der Binjanim entstehen, indem aus der Wurzel פ-ע-ל (''tun'', daher kommt auch das Wort פועל &quot;Poal&quot; für ''Verb'') der jeweilige Stamm gebildet wird, der immer mit der dritten Person Singular maskulin des Perfekts übereinstimmt.<br /> <br /> ===== Pa‘al =====<br /> Pa‘al (פעל) ist der häufigste Binjan. Verben in diesem Binjan können transitiv und intransitiv sein, sind jedoch immer im Aktiv. Es gibt keine Verben mit viersilbigen Wurzeln in diesem Binjan. Weiter gibt es hier die meisten ''gizrot'', da die erwähnten Verben mit schwachen oder hohlen Wurzeln in diesen Binjan gehören. Außerdem gehören die wenigen (ca. zehn) unregelmäßigen Verben in den Binjan Pa‘al.<br /> <br /> Verben aus dem Pa‘al können ein Partizip Perfekt, ein Gerundium, Infinitiv und Imperativ bilden.<br /> <br /> ===== Nif‘al =====<br /> Verben im Binjan Nif‘al (נפעל) sind immer intransitiv. Nif‘al ist das passive Gegenstück zum Pa‘al. Es kann also aus jedem transitiven Verb im Pa‘al durch Verwendung des Nif‘al ein passives Verb gemacht werden. Das ist jedoch nicht die häufigste Verwendung, da im modernen Hebräisch das Passiv vermieden wird.<br /> <br /> Selbst wenn nicht ausdrückliches Passiv, haben die Verben im Nif‘al eine passive Bedeutung. Beispielsweise:<br /> * הוא שבר את החלון - {{IPA|[hu ʃaˈvar et haxaˈlon]}} – Er zerbrach das Fenster<br /> * החלון נשבר - {{IPA|[haxaˈlon niʃˈbar]}} – Das Fenster zerbrach.<br /> <br /> Die Wurzel ש-ב-ר ist beiden Verben gleich. Verben mit dieser Doppeldeutigkeit der Bedeutung heißen ''[[ergative Verben]]''.<br /> <br /> Manchmal bedeuten Nif‘al-Verben Ähnliches wie ihre Gegenstücke aus dem Pa‘al. So bedeuten פגש und נפגש beide ''sich treffen'', aber Ersteres impliziert ein zufälliges, Letzteres ein geplantes Treffen.<br /> <br /> Weiter gibt es auch Verben, die kein Pa‘al-Gegenstück haben oder deren Gegenstück ungebräuchlich ist, beispielsweise:<br /> *נדבק {{IPA|[nidˈbak]}} (''kleben'') häufig und דבק {{IPA|[daˈvak]}} (etwa ''festkleben'') ungebräuchlich<br /> Nif‘al-Verben können Infinitiv, Imperativ und Gerundium bilden.<br /> <br /> ===== Pi‘el =====<br /> Pi‘el (פיעל)-Verben sind aktive und sowohl transitiv als auch intransitiv, obwohl die transitiven leicht überwiegen.<br /> Die meisten Pi‘el Verben haben keine Pa‘al-Entsprechung und umgekehrt, aber in den Fällen, in denen eine Wurzel in beiden Binyanim existiert, ist das Pi‘el-Verb meist eine Steigerung des Pa‘al-Verbs. Beispiele:<br /> * קיפץ {{IPA|[kiˈpet͡s]}} (''springen'') Steigerung zu קפץ {{IPA|[kaˈfat͡s]}} (''hüpfen'')<br /> * שיבר {{IPA|[ʃiˈber]}} (''zerschellen'') Steigerung zu שבר {{IPA|[ʃaˈvar]}} (''zerbrechen'')<br /> Andere Pi‘el-Verben haben eine kausative Beziehung zum dazugehörigen Pa‘al-Verb, vergleiche:<br /> * לימד {{IPA|[liˈmed]}} (''lehren'') und למד {{IPA|[laˈmad]}} (''lernen'')<br /> Es gibt auch Fälle, in denen ein Pa‘al und ein Pi‘el-Verb dieselbe Wurzel haben, ohne auch nur annähernd ähnliche Bedeutungen zu haben:<br /> * פתח {{IPA|[paˈtax]}} (''öffnen'') und פיתח {{IPA|[piˈteax]}} (''entwickeln'')<br /> Pi‘el-Verben können Imperativ, Infinitiv und Gerundium bilden.<br /> <br /> ===== Pu‘al =====<br /> Pu‘al (פועל) ist das passive Gegenstück zum Binjan Pi‘el; ähnlich wie Pa‘al und Nif‘al zueinander stehen. Anders als Nif‘al bezeichnet er jedoch ausschließlich passive Verben. Er wird wenig verwendet, außer dass einige Präsenz-Partizipien des Pu‘al häufig verwendete Adjektive bilden, z.B.:<br /> * מבולבל {{IPA|[mevulˈbal]}} (''verwirrt'') von בולבל {{IPA|[bulˈbal]}} (etwa ''verwirrt werden'')<br /> * מעוניין {{IPA|[meunˈjan]}} (''interessiert'') von עוניין {{IPA|[unˈjan]}} (etwa ''interessant finden'')<br /> Dies gilt meistens dann auch für die entsprechenden Pi‘el-Gegenstücke:<br /> * מבלבל {{IPA|[mevalˈbel]}} (''verwirrend'') von בילבל {{IPA|[bilˈbel]}} (''verwirren'')<br /> * מעניין {{IPA|[meanˈjen]}} (''interessant'') von עיניין {{IPA|[inˈjen]}} (''interessieren'')<br /> Pu‘al-Verben haben weder Gerundium, noch Imperativ oder Infinitiv.<br /> <br /> ===== Hif‘il =====<br /> Hif‘il-Verben (הפעיל) können transitiv und intransitiv sein, sind aber immer aktiv. Sie haben oft Gegenstücke in anderen Binjanim, zu denen sie eine kausative Beziehung haben, vergleiche:<br /> * הכתיב {{IPA|[hixˈtiv]}} (''schreiben lassen'', ''diktieren'') und כתב {{IPA|[kaˈtav]}} (''schreiben'')<br /> * הדליק {{IPA|[hidˈlik]}} (ein Licht ''anmachen'') und נדלק {{IPA|[nidˈlak]}} (''angehen'')<br /> Natürlich gilt dies wieder nicht für alle Verben.<br /> Hif‘il-Verben haben einen Imperativ, einen Infinitiv und ein Gerundium.<br /> <br /> ===== Huf‘al =====<br /> Huf‘al (הופעל) ähnelt stark dem Pu‘al und wird ähnlich selten verwendet, mit Ausnahme einiger Präsenz-Partizipien, nur dass Huf‘al das passive Gegenstück zu Hif‘il statt Pi‘el ist.<br /> * מוכר {{IPA|[muˈkar]}} (''bekannt''), Partizip von הוכר {{IPA|[huˈkar]}}, was Passiv zu הכיר {{IPA|[hiˈkir]}} (''kennen'' (eine Person)) ist<br /> Huf‘al-Verben können keinen Imperativ, Infinitiv oder Gerundium bilden.<br /> <br /> ===== Hitpa‘el =====<br /> Hitpa‘el-Verben (התפעל) sind grundsätzlich intransitiv und haben meist einen reflexiven oder reziproken Sinn, beispielsweise:<br /> * התרחץ {{IPA|[hitraˈxet͡s]}} (''sich waschen''), reflexiv zu רחץ {{IPA|[raˈxat͡s]}} (''waschen'')<br /> * התכתב {{IPA|[hitkaˈtev]}} (''korrespondieren'', ''im Briefwechsel stehen''), reziprok zu כתב {{IPA|[kaˈtav]}} (''schreiben'')<br /> Weiterhin haben Hitpa‘el-Verben oft eine imperfektive Konnotation, das heißt, dass der Gebrauch eines Hitpa‘el-Verbs impliziert, dass die Handlung nicht abgeschlossen ist.<br /> Natürlich gibt es wieder Fälle von Verben, die ganz normale intransitive Verben sind, auch wenn sie möglicherweise einem Verb aus einem anderen Binjan entsprechen.<br /> * התנהג {{IPA|[hitnaˈheɡ]}} (''sich benehmen'') hat dieselbe Wurzel wie נהג {{IPA|[naˈhaɡ]}} (''fahren'')<br /> Hitpa‘el-Verben können Infinitiv, Gerundium und Imperativ bilden.<br /> <br /> ==== Infinitiv ====<br /> Anders als in den meisten europäischen Sprachen ist der [[Infinitiv]] im Hebräischen nicht die Grundform. Das lässt sich schon daraus erkennen, dass hebräische [[Modalverb]]en gar keinen Infinitiv bilden können. Der Infinitiv heißt auf hebräisch שם הפועל &quot;schem hapoal&quot;, wörtl. „Nomen des Verbs“, da diese Form als Kombination von Nomen und Verb angesehen wird. Vgl. dazu die deutschen Formen &quot;das Essen&quot;, &quot;das Gehen&quot; usw.<br /> <br /> Ältere Wörterbücher sortieren Verben für gewöhnlich nach ihrer Wurzel, Neuere tendieren zur Sortierung nach Infinitiven, auch da am Infinitiv der Binjan erkennbar ist. Grundsätzlich wird zur Bildung des Infinitivs ein -ל vor den Stamm gesetzt, ähnlich wie im englischen ''to'' vor dem Infinitiv. Dabei ändert sich aber häufig die Vokalisierung.<br /> * Pa‘al: כתב {{IPA|[kaˈtav]}} (''(er) schrieb'') → לכתוב {{IPA|[lixˈtov]}} (''schreiben'')<br /> * Pa‘al hohle Wurzel: בוא {{IPA|[bo]}} (''er kommt'') → לבוא {{IPA|[laˈvo]}} (''kommen'')<br /> * Pa‘al schwache Wurzel: ראה {{IPA|[roˈe]}} (''er sah'') → לראות {{IPA|[liˈrot]}} (''sehen'')<br /> * Pi‘el: מדבר {{IPA|[medaˈber]}} (''(er) spricht'') → לדבר {{IPA|[ledaˈber]}} (''sprechen'')<br /> * Hif‘il: התחיל {{IPA|[hitˈxil]}} (''(er) begann'') → להתחיל {{IPA|[lehatˈxil]}} (''anfangen'')<br /> * Hitpa‘el: התפלל {{IPA|[hitpaˈlel]}} (''(er) betete'') → להתפלל {{IPA|[lehitpaˈlel]}} (''beten'')<br /> * Ni’fal: נפגש {{IPA|[nifˈgaʃ]}} (''(er) traf'') → להיפגש {{IPA|[lehipaˈgeʃ]}} (''treffen'')<br /> <br /> ==== Präsens ====<br /> Das Althebräische kennt kein Präsens per se, nur ein Partizip Präsens, welches im Neuhebräischen als Präsens-Form verwendet wird. Das hebräische Präsens wird daher wie ein Adjektiv gebeugt und kennt auch nur vier Formen für männlich/weiblich; Singular/Plural:<br /> <br /> {|class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! rowspan=2 | Binjan<br /> ! rowspan=2 | Wurzel<br /> ! colspan=2 | Singular<br /> ! colspan=2 | Plural<br /> ! rowspan=2 | Bedeutung<br /> |-align=center<br /> ! maskulin || feminin || maskulin || feminin<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Paʻal'' || שׁמר || שומר || שׁוֹמרֶת || שׁוֹמְרִים || שׁוֹמְרוֹת ||rowspan=2 align=center| bewachen<br /> |-align=center<br /> | ʃ-m-r || ʃoˈmer || ʃoˈmeret || ʃomˈrim || ʃomˈrot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Paʻal'' (hohl) || גור || גר || גרה || גרים || גרות ||rowspan=2 align=center| wohnen<br /> |-align=center<br /> | g-u-r || gar || gaˈra || gaˈrim || gaˈrot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Paʻal'' (schwach) || רצה || רוצֶה || רוצָה || רוצים || רוצות ||rowspan=2 align=center| wollen<br /> |-align=center<br /> | r-ts-h || roˈtse || roˈtsa || roˈtsim || roˈtsot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Piʻel'' || גדל || מְגַדֵּל || מְגַדלֶת || מְגַדְּלִים || מְגַדְּלוֹת ||rowspan=2 align=center| großziehen<br /> |-align=center<br /> | g-d-l || megaˈdel || megaˈdelet || megadˈlim || megadˈlot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Hifʻil'' || קטנ || מַקְטִין || מַקְטִינָה || מַקְטִינִים || מַקְטִינוֹת ||rowspan=2 align=center| schrumpfen (etwas)<br /> |-align=center<br /> | k-t-n || makˈtin || maktiˈna || maktiˈnam || maktiˈnot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Hitpaʻel'' || בטל || מִתְבַּטֵּל || מִתְבַּטלֶת || מִתְבַּטְּלִים || מִתְבַּטְּלוֹת ||rowspan=2 align=center| abgesagt werden; faulenzen<br /> |-align=center<br /> | b-t-l || mitbaˈtel || mitbaˈtelet || mitbatˈlim || mitbatlot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Hufʻal'' || קטנ || מוּקְטָן || מוּקְטנֶת || מוּקְטָנִים || מוּקְטָנוֹת ||rowspan=2 align=center| geschrumpft werden<br /> |-align=center<br /> | k-t-n || mukˈtan || mukˈtenet || muktaˈnim || muktaˈnot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Puʻal'' || גדל || מְגוּדָּל || מְגוּדלֶת || מְגוּדָּלִים || מְגוּדָּלוֹת ||rowspan=2 align=center| großgezogen werden<br /> |-align=center<br /> | g-d-l || meguˈdal || meguˈdelet || megudaˈlim || megudaˈlot<br /> |-align=center<br /> | rowspan=2| ''Nifʻal'' || שׁמר || נִשְׁמָר || נִשְׁמרֶת || נִשְׁמָרִים || נִשְמָרוֹת ||rowspan=2 align=center| bewacht werden<br /> |-align=center<br /> | ʃ-m-r || niʃˈmar || niʃˈmeret || niʃmaˈrim || niʃmaˈrot<br /> |-align=center<br /> |+ Paradigmen im Präsens<br /> |}<br /> <br /> ==== Vergangenheit und Zukunft ====<br /> Das Hebräische kennt nur zwei Zeiten: Vergangenheit (עבר, awar) und Zukunft (עתיד, 'atid), die jedoch durch ein [[Waw (Hebräisch)|Waw]] in der Bedeutung „und“ ausgewechselt werden können. Ein sogenanntes &quot;Waw hahipuch&quot; (wörtl. „Waw der Umkehrung“), das einer konjugierten Verbform vorangestellt wird, verleiht einer Vergangenheitsform im Althebräischen eine Zukunftsbedeutung und umgekehrt.&lt;!--Beispiele: היה ''hajáh'' = es war; והיה ''wehajáh'' = und es wird sein. ''jidabér'' = er wird sprechen; ''wajidabér'' = und er sprach. --&gt; Dieses System wurde im Neuhebräischen vereinfacht.<br /> <br /> {|class=&quot;wikitable&quot;<br /> !rowspan=3| Binjan ||rowspan=3| Wurzel<br /> !colspan=5| Singular<br /> !colspan=4| Plural<br /> |-align=center<br /> !colspan=2| 3. Person<br /> !colspan=2| 2. Person<br /> !rowspan=2| 1. Person<br /> !rowspan=2| 3. Person<br /> !colspan=2| 2. Person<br /> !rowspan=2| 1. Person<br /> |-align=center<br /> ! maskulin || feminin<br /> ! maskulin || feminin<br /> ! maskulin || feminin<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Paʻal'' || שׁמר<br /> | שָׁמַר || שָׁמְרָה<br /> | שָׁמרְתָּ || שָׁמַרְתְּ<br /> | שָׁמרְתִּי<br /> | שָֽׁמְרוּ<br /> | שְׁמַרְתֶּם || שְׁמַרְתֶּן<br /> | שמרְנוּ<br /> |-align=center<br /> | ʃ-m-r<br /> | ʃaˈmar || ʃamˈra<br /> | ʃaˈmarta || ʃaˈmart<br /> | ʃaˈmarti<br /> | ʃamˈru<br /> | ʃmarˈtem || ʃmarˈten<br /> | ʃaˈmarnu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Paʻal (hohl)'' || גור<br /> | גָּר|| גָּרָה<br /> | גָּרְתָּ || גָּרְתְּ<br /> | גָּרְתִּי<br /> | גָּרוּ<br /> | גָּרְתֶּם || גָּרְתֶּן<br /> | גָּרְנוּ<br /> |-align=center<br /> | g-u-r<br /> | gar || ˈgara<br /> | ˈgarta || gart<br /> | ˈgarti<br /> | ˈgaru<br /> | garˈtem || garˈten<br /> | ˈgarnu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Paʻal (schwach)'' || רצה<br /> | רָצָה || רָצְתָה<br /> | רָצִיתָ || רָצִיתְ<br /> | רָצִיתִי<br /> | רָצוּ<br /> | רְצִיתֶם || רְצִיתֶן<br /> | רָצִינוּ<br /> |-align=center<br /> | r-ts-h<br /> | raˈtsa || raˈtsta<br /> | raˈtsita || raˈtsit<br /> | raˈtsiti<br /> | raˈtsu<br /> | retsiˈtem || retsiˈten<br /> | raˈtsinu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Piʻel'' || גדל<br /> | גִּידֵּל || align=center| גִּידְּלָה<br /> | גִּידלְתָּ || גִּידַּלְתְּ<br /> | גִּידלְתִּי<br /> | גִּידְּלוּ<br /> | גִּידַּלְתֶּם || גִּידַּלְתֶּן<br /> | גִּידלְנוּ<br /> |-align=center<br /> | g-d-l<br /> | giˈdel || gidˈla<br /> | giˈdalta || giˈdalt<br /> | giˈdalti<br /> | gidˈlu<br /> | gidalˈtem || gidalˈten<br /> | giˈdalnu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Hifʻil'' || קטנ<br /> | הִקְטִין || align=center| הִקְטינָה<br /> | הִקְטנְתָּ || הִקְטַנְתְּ<br /> | הִקְטנְתִּי<br /> | הִקְטינוּ<br /> | הִקְטַנְתֶּם || הִקְטַנְתֶּן<br /> | הִקְטנּוּ<br /> |-align=center<br /> | k-t-n<br /> | hikˈtin || hikˈtina<br /> | hikˈtanta || hikˈtant<br /> | hikˈtanti<br /> | hikˈtinu<br /> | hiktanˈtem || hiktanˈten<br /> | hikˈtanu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Hitpaʻel'' || בטל<br /> | הִתְבַּטֵּל || align=center| הִתְבַּטְּלָה<br /> | הִתְבַּטלְתָּ || הִתְבַּטַּלְתְּ<br /> | הִתְבַּטלְתִּי<br /> | הִתְבַּטְּלוּ<br /> | הִתְבַּטַּלְתֶּם || הִתְבַּטַּלְתֶּן<br /> | הִתְבַּטלְנוּ<br /> |-align=center<br /> | b-t-l<br /> | hitbaˈtel || hitbatˈla<br /> | hitbaˈtalta || hitbaˈtalt<br /> | hitbaˈtalti<br /> | hitbatˈlu<br /> | hitbatalˈtem || hitbatalˈten<br /> | hitbaˈtalnu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Hufʻal'' || קטנ<br /> | הוּקְטַן || align=center| הוּקְטְנָה<br /> | הוּקְטנְתָּ || הוּקְטַנְתְּ<br /> | הוּקְטנְתִּי<br /> | הוּקְטְנוּ<br /> | הוּקְטַנְתֶּם || הוּקְטַנְתֶּן<br /> | הוּקְטנּוּ<br /> |-align=center<br /> | k-t-n<br /> | hukˈtan || hukteˈna<br /> | hukˈtanta || hukˈtant<br /> | hukˈtanti<br /> | hukteˈnu<br /> | huktanˈtem || huktanˈten<br /> | hukˈtanu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Puʻal'' || גדל<br /> | גּוּדַּל || align=center| גּוּדְּלָה<br /> | גּוּדלְתָּ || גּוּדַּלְתְּ<br /> | גּוּדלְתִּי<br /> | גּוּדְּלוּ<br /> | גּוּדַּלְתֶּם || גּוּדַּלְתֶּן<br /> | גּוּדלְנוּ<br /> |-align=center<br /> | g-d-l<br /> | guˈdal || gudˈla<br /> | guˈdalta || guˈdalt<br /> | guˈdalti<br /> | gudˈlu<br /> | gudalˈtem || gudalˈten<br /> | guˈdalnu<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Nifʻal'' || שׁמר<br /> | נִשְׁמַר || נִשְׁמְרָה<br /> | נִשְׁמרְתָּ || נִשְׁמַרְתְּ<br /> | נִשְׁמרְתִּי<br /> | נִשְׁמְרוּ<br /> | נִשְׁמַרְתֶּם || נִשְׁמַרְתֶּן<br /> | נִשְׁמרְנוּ<br /> |-align=center<br /> | ʃ-m-r<br /> | niʃˈmar || niʃemˈraá<br /> | niʃˈmarta || niʃˈmart<br /> | niʃˈmarti<br /> | niʃemˈru<br /> | niʃmarˈtem || niʃmarˈten<br /> | niʃˈmarnu<br /> |-align=center<br /> |+ Paradigmen in der Vergangenheit<br /> |}<br /> <br /> {|class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! rowspan=3| Binjan ||rowspan=3| Wurzel<br /> ! colspan=5| Singular<br /> ! colspan=5| Plural<br /> |-align=center<br /> ! colspan=2| 3. Person<br /> ! colspan=2| 2. Person<br /> ! rowspan=2| 1. Person<br /> ! colspan=2| 3. Person<br /> ! colspan=2| 2. Person<br /> ! rowspan=2| 1. Person<br /> |-align=center<br /> ! maskulin || feminin<br /> ! maskulin || feminin<br /> ! maskulin || feminin<br /> ! maskulin || feminin<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Paʻal'' || align=center| שׁמר<br /> | יִשְׁמוֹר || תִּשְׁמוֹר<br /> | תִּשְׁמוֹר || תִּשְׁמְרִי<br /> | אֶשְׁמוֹר<br /> | יִשְׁמְרוּ || תִּשְׁמוֹרנָה<br /> | תִּשְׁמְרוּ || תִּשְׁמוֹרנָה<br /> | נִשְׁמוֹר<br /> |-align=center<br /> | ʃ-m-r<br /> | jiʃˈmor || tiʃˈmor<br /> | tiʃˈmor || tiʃmeˈri<br /> | eʃˈmor<br /> | jiʃmeˈru || tiʃˈmorna<br /> | tiʃmeˈru || tiʃˈmorna<br /> | niʃˈmor<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Paʻal (hohl)'' || align=center| גור<br /> | יָגוּר || תָּגוּר<br /> | תָּגוּר || תָּגוּרִי<br /> | אָגוּר<br /> | יָגוּרוּ || תָּגוּרְנָה<br /> | תָּגוּרוּ || תָּגוּרְנָה<br /> | נָגוּר<br /> |-align=center<br /> | g-u-r<br /> | jaˈgur || taˈgur<br /> | taˈgur || taˈguri<br /> | agúr<br /> | jaˈguru || taˈgurna<br /> | taˈguru || taˈgurna<br /> | naˈgur<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Paʻal (schwach)'' || align=center| רצה<br /> | יִרְצֶה || תִּרְצֶה<br /> | תִּרְצֶה || תִּרְצִי<br /> | אֶרְצֶה<br /> | יִרְצוּ || תִּרְצֵנָה<br /> | תִּרְצוּ || תִּרְצֵנָה<br /> | נִרְצֶה<br /> |-align=center<br /> | r-ts-h<br /> | jirˈtse || tirˈtse<br /> | tirˈtse || tirˈtsi<br /> | erˈtse<br /> | jirˈtsu || tirˈtsena<br /> | tirˈtsu || tirˈtsena<br /> | nirˈtse<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Piʻel'' || גדל<br /> | יְגַדֵּל || תְּגַדֵּל<br /> | תְּגַדֵּל || תְּגַדְּלִי<br /> | אֲגַדֵּל<br /> | יְגַדְּלוּ || תִּגְדַּ֫לְנָה<br /> | תְּגַדְּלוּ || תִּגְדַּ֫לְנָה<br /> | נְגַדֵּל<br /> |-align=center<br /> | g-d-l<br /> | jegaˈdel || tegaˈdel<br /> | tegaˈdel || tegadˈli<br /> | agaˈdel<br /> | jegadˈlu || tigˈdalna<br /> | tegadˈlu || tigˈdalna<br /> | negaˈdel<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Hifʻil'' || align=center| קטנ<br /> | יַקְטִין || תַּקְטִין<br /> | תַּקְטִין || תַּקְטינִי<br /> | אַקְטִין<br /> | יַקְטינוּ || תַּקְטינָה<br /> | תַּקְטינוּ || תַּקְטינָה<br /> | נַקְטִין<br /> |-align=center<br /> | k-t-n<br /> | jakˈtin || takˈtin<br /> | takˈtin || takˈtini<br /> | akˈtin<br /> | jakˈtinu || takˈtejna<br /> | takˈtinu || takˈtejna<br /> | nakˈtin<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Hitpaʻel'' || בטל<br /> | יִתְבַּטֵּל || תִּתְבַּטֵּל<br /> | תִּתְבַּטֵּל || תִּתְבַּטְּלִי<br /> | אֶתְבַּטֵּל<br /> | יִתְבַּטְּלוּ || תִּתְבַּטלְנָה<br /> | תִּתְבַּטְּלוּ || תִּתְבַּטלְנָה<br /> | נִתְבַּטֵּל<br /> |-align=center<br /> | b-t-l<br /> | jitbaˈtel || titbaˈtel<br /> | titbaˈtel || titbatˈli<br /> | etbaˈtel<br /> | jitbatˈlu || titbaˈtelna<br /> | titbatˈlu || titbaˈtelna<br /> | nitbaˈtel<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Hufʻal'' || align=center| קטנ<br /> | יוּקְטַן || תּוּקְטַן<br /> | תּוּקְטַן || תּוּקְטְנִי<br /> | אוּקְטַן<br /> | יוּקְטְנוּ || תּוּקְטנָּה<br /> | תּוּקְטְנוּ || תּוּקְטנָּה<br /> | נוּקְטַן<br /> |-align=center<br /> | k-t-n<br /> | jukˈtan || tukˈtan<br /> | tukˈtan || tukteˈni<br /> | ukˈtan<br /> | jukteˈnu || tukˈtana<br /> | tukteˈna || tukˈtana<br /> | nukˈtan<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Puʻal'' || גדל<br /> | יְגוּדַּל || תְּגוּדַּל<br /> | תְּגוּדַּל || תְּגוּדְּלִי<br /> | אֲגוּדַּל<br /> | יְגוּדְּלוּ || תְּגוּדלְנָה<br /> | תְּגוּדְּלוּ || תְּגוּדלְנָה<br /> | נְגוּדַּל<br /> |-align=center<br /> | g-d-l<br /> | jeguˈdal || teguˈdal<br /> | teguˈdal || tegudˈli<br /> | aguˈdal<br /> | jegudˈlu || teguˈdalna<br /> | tegudˈlu || teguˈdalna<br /> | neguˈdal<br /> |-align=center<br /> |rowspan=2| ''Nifʻal'' || align=center| שׁמר<br /> | יִשָּׁמֵר || תִּשָּׁמֵר<br /> | תִּשָּׁמֵר || תִּשָּׁמְרִי<br /> | אֶשָּׁמֵר<br /> | יִשָּׁמְרוּ || תִּשַּׁמרְנָה<br /> | תִּשָּׁמְרוּ || תִּשַּׁמרְנָה<br /> | נִשָּׁמֵר<br /> |-align=center<br /> | ʃ-m-r<br /> | jiʃaˈmer || tiʃaˈmer<br /> | tiʃaˈmer || tiʃamˈri<br /> | eʃaˈmer<br /> | jiʃamˈru || tiʃaˈmerna<br /> | tiʃamˈru || tiʃaˈmerna<br /> | niʃaˈmer<br /> |-align=center<br /> |+ Paradigmen im Futur<br /> |}<br /> <br /> Anmerkung: Die weiblichen Formen der zweiten und dritten Person Plural werden heute üblicherweise durch die männlichen Formen dieser Personen ersetzt.<br /> <br /> ==== Imperativ ====<br /> Der Imperativ wird ausgehend vom Futur gebildet. Hierzu wird von der Form der zweiten Person Singular das t weggelassen und, wenn nötig, eine weibliche oder Pluralendung angehängt. Beispiel:<br /> * לבוא {{IPA|[laˈvo]}} (''kommen'')<br /> ** 2. Singular, m.: תבוא {{IPA|[taˈvo]}} (''du wirst kommen'') zu בוא {{IPA|[bo]}} (''komm!'')<br /> ** 2. Singular, f.: תבואי {{IPA|[tavoˈi]}} (''du wirst kommen'') zu בואי {{IPA|[boˈi]}} (''komm!'')<br /> ** 2. Plural: תבואו {{IPA|[tavoˈu]}} (''ihr werdet kommen'') zu בואו {{IPA|[boˈu]}} (''kommt!'')<br /> Ausnahme hierfür sind ''hitpa'el''-Verben. Hier wird für den Imperativ das vorangestellte 'ת' der Futurform durch ein 'ה' ersetzt.<br /> <br /> In der Umgangssprache kann statt des Imperativs auch die vollständige Futurform als Aufforderung verwendet werden. Dies kann als Konjunktiv übersetzt werden („könntest du kommen“ statt „komm!“). Die höfliche Aufforderung besteht aus dem Imperativ plus ''bitte'' (hebr. ''בבקשה'').<br /> <br /> Der negative Imperativ unterscheidet sich in der Form. Hier wird die vollständige zweite Person Plural des Futurs verwendet und davor das Wort {{IPA|[al]}} אל gestellt:<br /> * לבוא {{IPA|[laˈvo]}} (''kommen'')<br /> ** 2. Singular, m.: תבוא {{IPA|[taˈvo]}} (''du wirst kommen'') zu אל תבוא {{IPA|[al taˈvo]}} (''komm nicht!'')<br /> ** 2. Singular, f.: תבואי {{IPA|[tavoˈi]}} (''du wirst kommen'') zu אל תבואי {{IPA|[al tavoˈi]}} (''komm nicht!'')<br /> ** 2. Plural: תבואו {{IPA|[tavoˈu]}} (''ihr werdet kommen'') zu אל תבואו {{IPA|[al tavoˈu]}} (''kommt nicht!'')<br /> <br /> Für eine Aufforderung in der ersten Person Plural („Lasst uns…“) wird zumindest in der Umgangssprache der Plural-Imperativ von ''לבוא'' (kommen), also ''בואו'', verwendet plus das eigentliche Verb in der ersten Person Plural des Futurs:<br /> * „בואו נלך“ {{IPA|[bo'u nelex]}} heißt „Lasst uns gehen“<br /> <br /> Die Negation dessen („Lasst uns nicht…“) bildet man durch die Einfügung von „לא“ zwischen das Hilfsverb „בואו“ und das Hauptverb:<br /> * „בואו לא נלך“ {{IPA|[bo'u lo nelex]}} heißt „Lasst uns nicht gehen“.<br /> <br /> ==== Perfektpartizip ====<br /> Es gibt nur zu einem der ''Binjanim'', nämlich Pa‘al, ein Perfektpartizip. Dieses wird meistens als Adjektiv verwendet.<br /> * כתב {{IPA|[kaˈtav]}} ''schreiben''; כתוב {{IPA|[kaˈtuv]}} ''geschrieben''<br /> <br /> ==== Gerundium ====<br /> Gerundia können im Hebräischen ausschließlich als Substantive verwendet werden und sind eigentlich eine Möglichkeit, Substantivierungen zu bilden. Sie werden nach folgenden Schemata gebildet:<br /> * Pa‘al: שמר {{IPA|[ʃaˈmar]}} (''bewachen'') → שמירה {{IPA|[ʃmiˈra]}} (''Bewachung'' – ins Deutsche als „Schmiere stehen“ übernommen)<br /> * Pa'al hohle Wurzel: שב {{IPA|[ʃav]}} (''zurückkehren'') → שיבה {{IPA|[ʃiˈva]}} (''Rückkehr'')<br /> * Pa'al schwache Wurzel: שתה {{IPA|[ʃaˈta]}} (''trinken'') → שתייה {{IPA|[ʃtiˈja]}} (''Getränk'')<br /> * Nif'al: נכנס {{IPA|[nixˈnas]}} (''eintreten'') → היכנסות {{IPA|[hikanˈsut]}} (''Eintritt'')<br /> * Pi'el: ביקר {{IPA|[biˈker]}} (''besuchen'') → ביקור {{IPA|[biˈkur]}} (''Besuch'')<br /> * Hif'il: הפתיע {{IPA|[hif'tia]}} (''überraschen'') → הפתעה {{IPA|[haftaˈa]}} (''Überraschung'')<br /> * Hitpa'el: התחמם {{IPA|[hitxaˈmem]}} (''erwärmen'') → התחממות {{IPA|[hitxameˈmut]}} (das ''Erwärmen'')<br /> <br /> === Pronomina ===<br /> Das Hebräische unterscheidet sowohl in der 2. als auch in der 3. Person nach Genus/Sexus. Ein Überblick:<br /> <br /> {| class=prettytable<br /> ! colspan=6 | Ivrit: System der Personalpronomina<br /> |-<br /> !bgcolor=FFDEAD width=100 align=center | Person<br /> !bgcolor=FFDEAD width=100 align=center | Genus/Sexus<br /> !bgcolor=FFDEAD width=100 align=center | Singular<br /> !bgcolor=FFDEAD width=100 align=center | Plural<br /> |-<br /> ! 1<br /> |<br /> | align=center |אני {{IPA|[aˈni]}}<br /> | align=center |אנכנו {{IPA|[aˈnaxnu]}}<br /> |-<br /> ! rowspan=2 | 2<br /> !&lt;small&gt;maskulin&lt;/small&gt;<br /> | align=center |אתה {{IPA|[aˈta]}}<br /> | align=center |אתם {{IPA|[aˈtem]}}<br /> |-<br /> ! &lt;small&gt;feminin&lt;/small&gt;<br /> | align=center |את {{IPA|[at]}}<br /> | align=center |אתן {{IPA|[aˈten]}}<br /> |-<br /> ! rowspan=2 |3<br /> !&lt;small&gt;maskulin&lt;/small&gt;<br /> | align=center |הו {{IPA|[hu]}}<br /> | align=center |הם {{IPA|[hem]}}<br /> |-<br /> ! &lt;small&gt;feminin&lt;/small&gt;<br /> | align=center |הי {{IPA|[hi]}}<br /> | align=center |הן {{IPA|[hen]}}<br /> |}<br /> <br /> Im Plural wird auf genus- oder sexusgemischte Gruppen mit den maskulinen Formen referiert.<br /> <br /> ==== Deklination der Personalpronomina ====<br /> Personalpronomina werden mittels [[Präfix]]en dekliniert. Ein Überblick über die wichtigsten Kasus:<br /> <br /> {| class=prettytable<br /> ! colspan=9 | Ivrit: Kasusformen der Personalpronomina<br /> |-<br /> ! bgcolor=FFDEAD colspan=3 width=120 |<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=100 | Nominativ<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=100 | [[Dativ]]<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=100 | [[Akkusativ]]<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=100 | [[Inessiv]]<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=100 | [[Ablativ]]<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=100 | [[Komitativ]]<br /> |-<br /> | width=40 rowspan=5 | Singular || colspan=2 | '''1''' || אני [aˈni] || לי [li] || אותי [o'ti] || בי [bi] || ממני [mime'ni] || אתי [i'ti]<br /> |-<br /> | width=30 rowspan=2 | '''2''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || אתה [aˈta] || לך [le'xa] || אותך [ot'xa] || בך [bexa] || ממך [mim'xa] || אתך [it'xa]<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || את [at] || לך [lax] || אותך [ot'ax] || בך [bax] || ממך [mim'ex] || אתך [i'tax]<br /> |-<br /> | rowspan=2 | '''3''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || הוא [hu] || לו [lo] || אותו [o'to] || בו [bo] || ממנו [mime'no] || אתו [i'to]<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || היא [hi] || לה [la] || אותה [o'ta] || בה [ba] || ממנה [mime'na] || אתה [i'ta]<br /> |-<br /> | rowspan=5 | Plural || colspan=2 | '''1''' || אנחנו [aˈnaxnu] || לנו ['lanu] || אותנו [o'tanu] || בנו ['banu] || מאתנו [meita'nu] || אתנו [i'tanu]<br /> |-<br /> | rowspan=2 | '''2''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || אתם [aˈtem] || לכם [la'xem] || אתכם [et'xem] || בכם [ba'xem] || מכם [mi'kem] || אתכם [it'xem]<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || אתן [aˈten] || לכן [la'xen] || אתכן [et'xen] || בכן [ba'xen] || מכן [mi'ken] || אתכן [it'xen]<br /> |-<br /> | rowspan=2 | '''3''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || הם [hem] || להם [la'hem] || אותם [o'tam] || בהם [ba'hem] || מהם [me'hem] || אתם [i'tam]<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || הן [hen] || להן [la'hen] || אותן [o'tan] || בהן [ba'hen] || מהן [me'hen] || אתן [i'tan]<br /> |}<br /> <br /> Possessivpronomina existieren entweder als eigene Wörter, entstehend aus der Kombination mit der Präposition {{IPA|[ʃel]}} „של“ (siehe dort) oder sie verschmelzen direkt mit dem Nomen (siehe [[#Besitz|Besitz]]).<br /> <br /> ==== Possessiva ====<br /> Gewisse Nomina werden im Hebräischen mit den possessiven Personalendungen [[Klitikon|klitisch]] verbunden; Diese dienen:&lt;br&gt;<br /> 1) in der Schriftsprache zur Anzeige von Besitzverhältnissen &lt;br&gt;<br /> 2) zur Bildung von adverbialen Nominalphrasen (vgl. dt. ''meinetwegen'' usw.).&lt;br&gt;<br /> Als Beispiel für (1) diene das Wort מכתב [mix'tav] „Brief“, als Beispiel für (2) diene {{IPA|[bigˈlal]}} בגלל: „wegen“:<br /> <br /> {| class=prettytable<br /> ! colspan=10 | Ivrit: Kasusformen der Personalpronomina<br /> |-<br /> ! bgcolor=FFDEAD colspan=3 width=120 | Person<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Endung<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Beispiel 1<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Umschrift<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Übersetzung<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Beispiel 2<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Umschrift<br /> ! bgcolor=FFDEAD width=80 | Übersetzung<br /> |-<br /> | width=40 rowspan=5 | Singular || colspan=2 | '''1''' || {-i} || מכתבי || [mixtav'i] || mein Brief || בגללי || [biglal'i] || meinetwegen<br /> |-<br /> | width=30 rowspan=2 | '''2''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || {-xa} || מכתבך || [mixtav'xa] || rowspan=2 | dein Brief || בגללך || [biglal'xa] || rowspan=2 | deinetwegen<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || {-ex} || מכתוך || [mixta'vex] || בגללך || [bigla'lex]<br /> |-<br /> | rowspan=2 | '''3''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || {-o} || מכתבו || [mixta'vo] || sein Brief || בגללו || [bigla'lo] || seinetwegen<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || {-a} || מכתבה || [mixta'va] || ihr Brief || בגללה || [bigla'la] || ihretwegen<br /> |-<br /> | rowspan=5 | Plural || colspan=2 | '''1''' || {-enu} || מכתבנו || [mixtav'enu] || unser Brief || בגללנו || [bigla'lenu] || unsretwegen<br /> |-<br /> | rowspan=2 | '''2''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || {-xem} || מכתבכם || [mixtav'xem] || rowspan=2 |euer Brief || בגללכם || [biglal'xem] || rowspan=2 | euretwegen<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || {-xen} || מכתבכן || [mixtav'xen] || בגללכן || [biglal'xen]<br /> |-<br /> | rowspan=2 | '''3''' || &lt;small&gt;'''m'''&lt;/small&gt; || {-am} || מכתבם || [mixta'vam] || rowspan=2 | ihr Brief || בגללם || [bigla'lam] || rowspan=2 | ihretwegen<br /> |-<br /> | &lt;small&gt;'''f'''&lt;/small&gt; || {-an} || מכתבן || [mixta'van] || בגללן || [bigla'lan]<br /> |}<br /> <br /> Einige der wichtigsten Präpositionen:<br /> * {{IPA|[al]}} על: Meistens in der Bedeutung „auf“, „zu“, Deklination ab עלי<br /> * {{IPA|[el]}} אל: „nach“, „zu“, Deklination ab אלי (also אליך ,אלי etc.)<br /> * {{IPA|[ʃel]}} של: „von“, wichtig für die Bildung der Possessivpronomina<br /> <br /> Für Präfixe gilt Ähnliches wie für Präpositionen. Sie werden darüber hinaus mit jedem folgenden Substantiv verbunden und können unter Umständen dessen Vokalisierung ändern.<br /> <br /> Die wichtigsten Präfixe<br /> * {{IPA|[ke]}} -כ: meistens in der Bedeutung „wie“<br /> * {{IPA|[le]}} -ל: meistens in der Bedeutung „nach/zu“<br /> * {{IPA|[mi]}} -מ: meistens in der Bedeutung „von“, Deklination unregelmäßig<br /> <br /> === Zahlwörter ===<br /> ==== Kardinalzahlen ====<br /> Mit Ausnahme der Vielfachen von zehn haben hebräische Zahlwörter immer eine männliche und eine weibliche Form. Hierbei ist auffällig, dass die männlichen Zahlwörter typischerweise eine weibliche Endung {{IPA|[a]}} -ה aufweisen. Zahlwörter werden vor das Nomen gestellt, auf das sie sich beziehen, mit Ausnahme der Eins und werden im Genus dem Nomen angeglichen. Zum Abzählen werden die (kürzeren) weiblichen Zahlwörter verwendet. Die Wörter שתיים {{IPA|[ʃˈtaim]}} und שניים {{IPA|[ʃˈnaim]}} (zwei) haben, wenn sie vor einem Nomen stehen, die Sonderformen שתיי {{IPA|[ʃtej]}} und שניי {{IPA|[ʃnej]}}.<br /> Zwischen elf und zwanzig wird die Einerzahl der Zehnerzahl vorangestellt; ab zwanzig wird die Zehnerzahl vorangestellt und die Einerzahl mit ''und'' (-ו, {{IPA|[ve]}} bzw. {{IPA|[u]}}) verbunden.<br /> Eine Übersicht:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Zahl !! f !! m !! Zahl !! f !! m !! Zahl !! f !! m !! Zahl !! !! Zahl !!<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 1 || אחת || אחד || rowspan=2 | 11 || אחת-עשרה || אחד-עשר || rowspan=2 | 21 || עשרים-ואחת || עשרים-ואחד || rowspan=2 | 30 || שלושים || rowspan=2 | 40 || ארבעים <br /> |-<br /> | {{IPA|[a'xat]}} || {{IPA| [e'xad]}} || {{IPA|[a'xat es're]}} || {{IPA|[a'xad a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve a'xat]}} ||{{IPA|[es'rim ve a'xad]}} || {{IPA|[ʃlo'ʃim]}} ||{{IPA|[arba'im]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 2 || שתיים || שניים || rowspan=2 | 12 || שתים-עשרה || שנים-עשר || rowspan=2 | 22 || עשרים-ושתיים || עשרים-ושניים || rowspan=2 | 50 || חמישים || rowspan=2 | 60 || שישים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ʃˈtaim]}} || {{IPA| [ʃˈnaim]}} || {{IPA|[ʃtem es're]}} || {{IPA|[ʃnem a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve ʃˈtaim]}} ||{{IPA|[es'rim ve ʃˈnaim]}} || {{IPA|[xami'ʃim]}} ||{{IPA|[ ʃi' ʃim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 3 || שלוש || שלושה || rowspan=2 | 13 || שלוש-עשרה || שלושה-עשר || rowspan=2 | 23 || עשרים-ושלוש || עשרים-ושלושה || rowspan=2 | 70 || שבעים || rowspan=2 | 80 || שמונים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃa'loʃ]}} || {{IPA| [ʃlo'ʃa]}} || {{IPA|[ ʃloʃ es're]}} || {{IPA|[ ʃloʃa a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve ʃa'loʃ]}} ||{{IPA|[es'rim ve ʃlo'ʃa]}} || {{IPA|[ʃvi'im]}} ||{{IPA|[ ʃmo' nim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 4 || ארבע || ארבעה || rowspan=2 | 14 || ארבע-עשרה || ארבעה-עשר || rowspan=2 | 24 || עשרים-וארבע || עשרים-וארבעה || rowspan=2 | 90 || תשעים || rowspan=2 | 100 || מאה <br /> |-<br /> | {{IPA|[ arba’]}} || {{IPA| [arba’a]}} || {{IPA|[ arba’ es're]}} || {{IPA|[ arba’a a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve arba’]}} ||{{IPA|[es'rim ve arba’a]}} || {{IPA|[tiʃ'im]}} ||{{IPA|[ me‘a]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 5 || חמש || חמישה || rowspan=2 | 15 || חמש-עשרה || חמישה-עשר || rowspan=2 | 25 || עשרים-וחמש || עשרים-וחמישה || rowspan=2 | 120 || מאה-ועשרים || rowspan=2 | 200 || מאתיים<br /> |-<br /> | {{IPA|[ kha‘meʃ]}} || {{IPA| [khami‘ʃa]}} || {{IPA|[ kha‘meʃ es're]}} || {{IPA|[ khami‘ʃa a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve kha‘meʃ]}} ||{{IPA|[es'rim ve khami‘ʃa]}} || {{IPA|[ me’a ve es'rim]}} ||{{IPA|[ mata‘jim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 6 || שש || שישה || rowspan=2 | 16 || שש-עשרה || שישה-עשר || rowspan=2 | 26 || עשרים-ושש || עשרים-ושישה || rowspan=2 | 300 || שלוש מאות || rowspan=2 | 456 || ארבע מאות חמישים-ושש<br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃeʃ]}} || {{IPA| [ʃi‘ʃa]}} || {{IPA|[ ʃeʃ es're]}} || {{IPA|[ ʃi‘ʃa a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve ʃeʃ]}} ||{{IPA|[es'rim ve ʃi‘ʃa]}} || {{IPA|[ ʃlo‘ʃa me‘ot]}} ||{{IPA|[ ar’ba me’ot khami‘ʃim ve ʃeʃ]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 7 || שבע || שבעה || rowspan=2 | 17 || שבע-עשרה || שבעה-עשר || rowspan=2 | 27 || עשרים-ושבע || עשרים-ושבעה || rowspan=2 | 1000 || אלף || rowspan=2 | 2000 || אלפיים<br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃeva‘]}} || {{IPA| [ʃiv‘a]}} || {{IPA|[ ʃeva‘ es're]}} || {{IPA|[ ʃiv‘a a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve ʃeva‘]}} ||{{IPA|[es'rim ve ʃiv‘a]}} || {{IPA|[ ‘elef]}} ||{{IPA|[ al‘pajim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 8 || שמונה || שמונה || rowspan=2 | 18 || שמונה-עשרה || שמונה-עשר || rowspan=2 | 28 || עשרים-ושמונה || עשרים-ושמונה || rowspan=2 | 3000 || שלושת אלפים || rowspan=2 | 10000 || עשרת אלפים<br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃmo‘ne]}} || {{IPA| [ʃmo‘na]}} || {{IPA|[ ʃmo‘ne es're]}} || {{IPA|[ ʃmo‘na a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve ʃmo‘ne]}} ||{{IPA|[es'rim ve ʃmo‘na]}} || {{IPA|[ ‘ʃloʃet ala‘fim]}} ||{{IPA|[ a’seret ala‘fim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 9 || תשע || תשעה || rowspan=2 | 19 || תשע-עשרה || תשעה-עשר || rowspan=2 | 29 || עשרים-ותשע || עשרים-ותשעה || rowspan=2 | 100000 || מאה אלפים || rowspan=2 | 1000000 || מיליון<br /> |-<br /> | {{IPA|[ teʃa‘]}} || {{IPA| [tiʃ‘a]}} || {{IPA|[ teʃa‘ es're]}} || {{IPA|[ tiʃ‘a a'sar]}} || {{IPA|[es'rim ve teʃa‘]}} ||{{IPA|[es'rim ve tiʃ‘a]}} || {{IPA|[ me‘a ala‘fim]}} ||{{IPA|[ mili‘jon]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 10 || עשר || עשרה || rowspan=2 | 20 || עשרים || עשרים || rowspan=2 | 30 || שלושים || שלושים || rowspan=2 | 1000000000 || ביליון, מיליארד || rowspan=2 | 1000000000000 || טריליון<br /> |-<br /> | {{IPA|[ ’eser]}} || {{IPA| [’asara]}} || {{IPA|[ es‘rim]}} || {{IPA|[ es‘rim]}} || {{IPA|[ʃlo‘ʃim]}} ||{{IPA|[ ʃlo‘ʃim]}} || {{IPA|[ bil’jon, mil‘jard]}} ||{{IPA|[ tril‘jon]}}<br /> |}<br /> <br /> ==== Ordinalzahlen ====<br /> Die Grundformen der Ordinalzahlen werden bis zur zehn gebildet, indem bei der männlichen Form ein -i an die Kardinalzahl gehängt wird, bei der weiblichen Form ein -it. <br /> Die Vokale im Inneren des Zahlwortes werden an das i angeglichen. Für den Plural wird an die männliche Form ein -m angehängt, bei der weiblichen Form wird das t am Wortende durch -ot ersetzt.<br /> Ausnahmen: Das Wort ראשון {{IPA|[riˈʃon]}} (Der Erste) leitet sich von ראש {{IPA|[roʃ]}} (Kopf, Anfang) ab. Die Bildung der femininen Kardinalzahlen „die Erste“ und „die Zweite“ erfolgt mit der Endung -a. Bei רביעי {{IPA|[reviˈi]}} (Der Vierte) fällt das א der Kardinalzahl ארבע {{IPA|[ arba’]}} weg.<br /> Ab 11 werden die Ordinalzahlen gebildet, indem vor die entsprechende Kardinalzahl in der weiblichen oder männlichen Form der bestimmte Artikel ה gesetzt wird. <br /> <br /> Die Ordinalzahlen von 1 bis 10:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kardinalzahl !! f !! m !! Ordinalzahl !! f !! m !! Ordinalzahl-Plural !! f !! m <br /> |-<br /> | rowspan=2 | 1 || אחת || אחד || rowspan=2 | 1. || ראשונה || ראשון || rowspan=2 | die Ersten || ראשונות || ראשונים <br /> |-<br /> | {{IPA|[a'xat]}} || {{IPA| [e'xad]}} || {{IPA|[ riʃon‘a]}} || {{IPA|[ri‘ʃon]}} || {{IPA|[ riʃo‘not]}} || {{IPA|[riʃo‘nim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 2 || שתיים || שניים || rowspan=2 | 2. || שנייה || שני || rowspan=2 | die Zweiten || שניות || שניים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ʃˈtaim]}} || {{IPA| [ʃˈnaim]}} || {{IPA|[ ʃni‘ja]}} || {{IPA|[ ʃe‘ni]}} || {{IPA|[ ʃni‘jot]}} || {{IPA|[ ʃni‘jim]}} <br /> |-<br /> | rowspan=2 | 3 || שלוש || שלושה || rowspan=2 | 3. || שלישית || שלישי || rowspan=2 | die Dritten || שלישיות || שלישים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃa'loʃ]}} || {{IPA| [ʃlo'ʃa]}} || {{IPA|[ ʃli‘ʃit]}} || {{IPA|[ ʃli‘ʃi]}} || {{IPA|[ ʃliʃ‘jot]}} || {{IPA|[ ʃli‘ʃim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 4 || ארבע || ארבעה || rowspan=2 | 4. || רביעית|| רביעי || rowspan=2 | die Vierten || רביעיות || רביעים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ arba’]}} || {{IPA| [arba’a]}} || {{IPA|[ revi‘it]}} || {{IPA|[ revi’i]}} || {{IPA|[ revi‘jot]}} || {{IPA|[ revi’im]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 5 || חמש || חמישה || rowspan=2 | 5. || חמישית || חמישי || rowspan=2 | die Fünften || חמישיות || חמישים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ xa‘meʃ]}} || {{IPA| [xami‘ʃa]}} || {{IPA|[ xami‘ʃit]}} || {{IPA| [xami‘ʃi]}} || {{IPA|[ xamiʃ‘jot]}} || {{IPA| [xami‘ʃim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 6 || שש || שישה || rowspan=2 | 6. || שישית || שישי || rowspan=2 | die Sechsten || שישיות || שישים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃeʃ]}} || {{IPA| [ʃi‘ʃa]}} || {{IPA|[ ʃi‘ʃit]}} || {{IPA| [ʃi‘ʃi]}} || {{IPA|[ ʃiʃ‘jot]}} || {{IPA| [ʃi‘ʃim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 7 || שבע || שבעה || rowspan=2 | 7. || שביעית || שביעי || rowspan=2 | die Siebten || שביעיות || שביעים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃeva‘]}} || {{IPA| [ʃiv‘a]}} || {{IPA|[ ʃvi‘it]}} || {{IPA| [ʃvi‘i]}} || {{IPA|[ ʃvi‘jot]}} || {{IPA| [ʃvi‘im]}} <br /> |-<br /> | rowspan=2 | 8 || שמונה || שמונה || rowspan=2 | 8. || שמינית || שמיני || rowspan=2 | die Achten || שמיניות || שמינים<br /> |-<br /> | {{IPA|[ ʃmo‘ne]}} || {{IPA| [ʃmo‘na]}} || {{IPA|[ ʃmi‘nit]}} || {{IPA| [ʃmi‘ni]}} || {{IPA|[ ʃmi‘njot]}} || {{IPA| [ʃmi‘nim]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 9 || תשע || תשעה || rowspan=2 | 9. || תשיעית || תשיעי || rowspan=2 | die Neunten || תשיעיות || תשיעים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ teʃa‘]}} || {{IPA| [tiʃ‘a]}} || {{IPA|[ tʃi‘it]}} || {{IPA| [tʃi‘i]}} || {{IPA|[ tʃi‘jot]}} || {{IPA| [tʃi‘im]}}<br /> |-<br /> | rowspan=2 | 10 || עשר || עשרה || rowspan=2 | 10. || עשירית || עשירי || rowspan=2 | die Zehnten || עשיריות || עשירים <br /> |-<br /> | {{IPA|[ ’eser]}} || {{IPA| [’asara]}} || {{IPA|[ asi‘rit]}} || {{IPA|[ asi‘ri]}} || {{IPA|[ asi‘rjot]}} || {{IPA|[ asi‘rim]}}<br /> |}<br /> <br /> === Syntax ===<br /> ==== Satzreihenfolge ====<br /> Grundsätzlich gibt es im Hebräischen die Satzreihenfolge: [[Subjekt-Verb-Objekt|Subjekt-Prädikat-Objekt]]. Es gibt jedoch Ausnahmen:<br /> * Da die ursprüngliche Satzreihenfolge des Hebräischen Prädikat-Subjekt-Objekt war, wird eine Verwendung dieser Satzreihenfolge als archaisch empfunden und kann zu diesem Zweck verwendet werden.<br /> * Objekte können zur Betonung an den Satzanfang gerückt werden, wenn sie eindeutig als Objekte gekennzeichnet sind.<br /> * Personalpronomina können weggelassen werden, ähnlich wie im Spanischen, wenn der Bezug eines Satzes eindeutig ist.<br /> * Ein Subjekt kann am Ende des Satzes stehen oder wiederholt werden, um es zu betonen.<br /> * In Sätzen in denen die Kopula ''sein'' (siehe unten) entfällt, wird das Subjekt mit einem Personalpronomen wiederholt, um Bezüge deutlich zu machen. Beispiel:<br /> השער '''הוא''' חמשה שקלים לאירו - {{IPA|[haʃaˈar '''hu''' xaˈmiʃa ʃkaˈlim leˈewro]}} – Der Wechselkurs (er) ist fünf Schekel für einen Euro.<br /> <br /> ==== Objekte ====<br /> Im Hebräischen werden Objekte meistens durch Präpositionen oder Präfixe gekennzeichnet; Fälle per se existieren nicht. Präpositionen und Präfixe werden mit den Personalpronomen zusammengezogen, siehe das Kapitel über Präpositionen und Präfixe.<br /> <br /> ===== Direktes Objekt =====<br /> Direkte Objekte sind am ehesten mit deutschen Akkusativobjekten zu vergleichen. Das muss jedoch nicht immer gelten. Im Hebräischen wird unterschieden, ob das direkte Objekt bestimmt (also mit bestimmtem Artikel) oder unbestimmt ist:<br /> * אני רואה איש – {{IPA|[aˈni roˈe iʃ]}} – Ich sehe einen Mann<br /> In diesem Fall folgt das direkte Objekt direkt auf das Verb<br /> * אני רואה את האיש - {{IPA|[aˈni roˈe et haˈiʃ]}} – Ich sehe den Mann<br /> Hier wird außer dem bestimmten Artikel –ה auch noch die Präposition {{IPA|[et]}} benötigt.<br /> <br /> ===== Indirektes Objekt =====<br /> Als indirekt werden alle Objekte bezeichnet, die von einer anderen Präposition als et eingeleitet werden, z.B.<br /> נזכרתי בזה – {{IPA|[nizkarti be'ze]}} – Ich erinnere mich daran: Präfix –ב {{IPA|[be]}} <br /> <br /> אמרתי ליורם – {{IPA|['amarti le'yoram]}} – Ich sagte zu Joram: Präfix –ל {{IPA|[le]}} <br /> <br /> אתה מדבר על העבודה – {{IPA|[aˈta medaˈber al haavoˈda]}}- Du redest über die Arbeit: Präposition על {{IPA|[al]}} <br /> <br /> אנחנו הולכים אל דוד – {{IPA|[aˈnaxnu holchim el ˈdavid]}} – Wir gehen zu David: Präposition אל {{IPA|[el]}}<br /> <br /> ==== Nebensätze ====<br /> Das Hebräische besitzt keine große Anzahl an Konjunktionen; die meisten Nebensätze beginnen mit der Konjunktion –ש {{IPA|[ʃe-]}}, die sowohl „dass“ als auch ein Relativpronomen sein kann. Nebensätze behalten die ursprüngliche Wortreihenfolge S-V-O bei. Die meisten Konjunktionen sind Präfixe und werden direkt mit dem folgenden Wort verbunden.<br /> <br /> Einige unterordnende Konjunktionen:<br /> * –ש {{IPA|[ʃe-]}}: dass, Relativpronomen<br /> * -כי-/מפני ש {{IPA|[mipˈnei ʃe-/ki-]}}: weil<br /> * לכן {{IPA|[laˈxen]}} : deshalb, darum<br /> * אם {{IPA|[im]}} : falls<br /> * -כאשר-/כש {{IPA|[kaˈʃer-/kʃe]}} : als, während, wenn<br /> <br /> ==== Die Kopula ''sein'' und ''haben'' ====<br /> Die Verben ''sein'' und ''haben'' sind im Hebräischen [[Defektivum|defektiv]], das heißt, sie enthalten nicht alle Formen.<br /> <br /> Das Verb ''sein'', auf hebräisch „''להיות''“ {{IPA|[lihiˈjot]}}, hat keine Präsensformen. Die Vergangenheits- und Zukunftsformen werden aber analog zum Deutschen verwendet. Beispiel:<br /> * התפוח אדום - {{IPA|[hataˈpuax aˈdom]}} – Der Apfel (ist) rot.<br /> * התפוח היה אדום - {{IPA|[hataˈpuax ha'ja aˈdom]}} – Der Apfel war rot.<br /> * התפוח יהיה אדום - {{IPA|[hataˈpuax jih(i)ˈje aˈdom]}} – Der Apfel wird rot sein.<br /> <br /> Das Verb „haben“ hat keinen Infinitiv. Es wird mit dem Wort יש {{IPA|[jeʃ]}} „es gibt“ und einer präpositionalen Konstruktion umschrieben. Beispiel:<br /> * יש לי כלב - {{IPA|[jeʃ li ˈkelev]}} – wörtlich: Bei mir gibt es einen Hund.<br /> Soll die Verneinung ausgedrückt werden, wird יש {{IPA|[jeʃ]}} durch אין {{IPA|[ejn]}} ersetzt:<br /> <br /> * אין לי כלב - {{IPA|[ejn li ˈkelev]}} – Ich habe keinen Hund.<br /> * אין לדוד כלב - {{IPA|[ejn leˈdavid ˈkelev]}} – David hat keinen Hund.<br /> <br /> Die Wörter {{IPA|[jeʃ]}} und {{IPA|[ejn]}} können auch mit den Personalpronomina verbunden werden (איני, אינך etc.). Das ist jedoch nur in der Schriftsprache gebräuchlich.<br /> <br /> {{IPA|[jeʃ]}} und {{IPA|[ejn]}} existieren nur im Präsens; in Vergangenheit und Zukunft wird die Form der dritten Person Singular von {{IPA|[lihiˈjot]}} ''להיות'' benutzt.<br /> <br /> * היה לי כלב - {{IPA|[haˈja li ˈkelev]}} – Ich hatte einen Hund<br /> * יהיה לי כלב - {{IPA|[jih(i)ˈje li ˈkelev]}} – Ich werde einen Hund haben<br /> <br /> == Beispiele ==<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |----<br /> ! unvokalisiert !! vokalisiert !! Transkription !! Deutsch<br /> |---- valign=&quot;top&quot;<br /> | &lt;div dir=&quot;rtl&quot;&gt;כל בני האדם נולדו בני חורין ושווים בערכם ובזכויותיהם. כולם חוננו בתבונה ובמצפון, לפיכך חובה עליהם לנהוג איש ברעהו ברוח של אחווה.&lt;/div&gt;<br /> | &lt;div dir=&quot;rtl&quot;&gt;כֹּל בְּנֵי הָאָדָם נוֹלְדוּ בְּנֵי חוֹרִין וְשָׁוִים בְּעֶרְכָּם וּבִזְכֻיּוֹתֵיהֶם. כֻּלָּם חוֹנְנוּ בַּתְּבוּנָה וּבְמַצְפּוּן, לְפִיכָךְ חוֹבָה עֲלֵיהֶם לִנְהֹוג אִישׁ בְּרֵעֵהוּ בְּרוּחַ שֶׁל אַחֲוָה.&lt;/div&gt;<br /> | &lt;div dir=&quot;ltr&quot;&gt;kol bnej haadam noldu bnej xorin veʃavim beerkam uvizxujotehem ‖ kulam xonenu batvuna uvematspun ‖ lefixax xova alejxem linhog ish bere'ehu beruax ʃel axava.&lt;/div&gt;<br /> | &lt;div dir=&quot;ltr&quot;&gt;Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.&lt;/div&gt;<br /> |}<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Allgemeine Beschreibungen und Grammatiken ===<br /> * [[Noam Chomsky]]: ''Morphophonemics of Modern Hebrew''. Master’s thesis, University of Pennsylvania 1951.<br /> * Paul Wexler: ''The Schizoid Nature of Modern Hebrew. A Slavic Language in Search of a Semitic Past.'' Harrassowitz, Wiesbaden 1990, ISBN 3-447-03063-1.<br /> * [[Rudolf Meyer (Theologe)|Rudolf Meyer]]: ''Hebräische Grammatik'', de Gruyter Studienbuch, Berlin/New York 1992, ISBN 3-11-013694-5.<br /> <br /> === Lehrbücher ===<br /> * Shula Gilboa: ''Lextra Sprachkurs Plus Hebräisch'' Cornelsen Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-589-01862-8.<br /> * ''Hebräisch ganz einfach - Ein Sprachkurs für Anfänger zum Selbststudium'', Prolog Verlag/Doronia Verlag, Tel Aviv/Stuttgart 1994, ISBN 3-929895-03-X.<br /> * Jakob Mendel: ''Beiheft zu Ascher Tarmon, Esri Uval, Tabellen der hebräischen Verben, 4. Aufl. 1998. Hebräisch-deutsches Verbregister nach Verbwurzeln und Binjanim geordnet'' JMendel, Berlin 2010.<br /> * Miriam Rosengarten, Vera Loos: ''Ivrit — Schritt für Schritt. Hebräisch für Anfänger.'' Marix, Wiesbaden 2005, ISBN 3-86539-039-0.<br /> * Heinrich Simon: ''Lehrbuch der modernen hebräischen Sprache.'' Verlag Enzyklopädie, Leipzig 1988, ISBN 3-324-00100-5.<br /> * Asher Tarmon, Ezri Uval: ''Tabellen der hebräischen Verben'' Tamir, Jerusalem 1998, ISBN 965-376-008-4.<br /> * Eliezer Tirkel: ''Hebräisch leicht gemacht.'' Achiasaf, Tel-Aviv 1992, ISBN 3-9801131-0-8.<br /> * Manuel Wiznitzer: ''Langenscheidts praktisches Lehrbuch Hebräisch. Ein Standardkurs für Selbstlerner.'' Langenscheidt, München 1996, ISBN 3-468-26160-8.<br /> * Shulamit Zemach-Tendler: ''Lehrbuch der neuhebräischen Sprache (Iwrit)'', Buske Verlag, Hamburg 1999, ISBN 3-87548-117-8.<br /> * Yaacov Zinvirt: ''Hebräisch Lesenlernen und Verstehen. Ein audiovisuelles Lernprogramm.'' LIT Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-643-10016-0.<br /> * Smadar Raveh-Klemke: ''Ivrit bekef: Hebräisch für Deutschsprachige.'' Hempen, 2011, ISBN 978-3934106840.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikibooks|Hebräisch}}<br /> {{Wikipedia|he|Hebräisch}}<br /> * http://www.nirdagan.com/hebrew/ (englisch)<br /> * http://hebrew-academy.huji.ac.il/ (englisch)<br /> * [http://www.hebrew.ch Phonetisch transkribierter Lehrkurs für modernes Hebräisch, mit Verbwurzeln und abgeleiteten Verben] (Deutsch und Englisch)<br /> * [http://www.milon.li Online-Wörterbuch Hebräisch-Deutsch und Deutsch-Hebräisch mit einem kleinen Grammatikteil] (Modernhebräisch)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste Jüdische Sprachen}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4104609-2}}<br /> <br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Hebräisch]]<br /> [[Kategorie:Semitische Sprachen]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ma%27assebuch&diff=138829290 Ma'assebuch 2015-02-14T10:09:38Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>[[Datei:Maasebuch1602.jpg|miniatur|1602 Erstausgabe, Basel. Gedruckt durch [[Konrad Waldkirch]].]]<br /> Das '''Ma'assebuch''' ([[Jiddisch|jidd.]] מעשׂה־בוך ''mayse-bukh'' von [[Hebräische Sprache|hebr.]] ''ma'asse'', pl. ''ma'assim'' = Erzählung) ist eine Sammlung von mündlich überlieferten [[Jiddisch|jiddischen]] Erzählungen, Sagen, Legenden und Gleichniserzählungen. Sie basieren vor allem auf Geschichten aus den [[Midrasch|Midraschim]] und dem [[Talmud]] und stehen in der Tradition der [[Aschkenasim|askenasischen]] Juden in Westeuropa. Dabei werden wunderbare Taten von biblischen Gestalten, [[Rabbinen]] und [[Zaddik|Zaddikim]] geschildert, sowie märchenhafte Geschichten aus dem Morgen- und Abendland erzählt.<br /> <br /> 1602 das erste Mal in [[Basel]] auf hebräisch gedruckt, folgten zahlreiche Nachdrucke, die auf breites Interesse stießen. In [[Gießen]] erschien 1612 eine Ausgabe in deutscher Sprache. Die Amsterdamer Ausgabe (1701) systematisierte die Erzählungen und fügte neue ein. Die Frankfurter (1703) und Rödelheimer Ausgabe (1753) zeichnen sich durch Hinzufügung [[Kabbala|kabbalistischer]] Episoden aus. <br /> <br /> Zielgruppe des Buches waren sowohl Gelehrte als auch Frauen.<br /> <br /> Das Buch leistete einen wichtigen Beitrag dafür, dass sich Jiddisch als Literatursprache etablierte.<br /> <br /> == Ausgaben ==<br /> * 1602 Basel durch Jakob bar Abraham bei Konrad Waldkirch<br /> * 1612 [[Gießen]]<br /> * 1665 [[Prag]] <br /> * 1673/77 [[Wilhermsdorf]] bei Nürnberg<br /> * 1677/1700 [[Frankfurt (Oder)]]<br /> * 1701 [[Amsterdam]] von Ascher Anschel bel Elieser Chasan<br /> * 1703 [[Frankfurt am Main]]<br /> * 1723 Amsterdam (von Gaster, Pappenheim und Diederichs verwendet) <br /> * 1753 [[Frankfurt-Rödelheim|Rödelheim]] durch Jona ben Josche Gamburg bei Karl Reich<br /> * 1882 [[Leipzig]] durch [[Max Grünbaum]] bei [[Bibliographisches Institut &amp; F. A. Brockhaus|Brockhaus]]<br /> * 1929 Frankfurt am Main auf deutsch als &quot;Allerlei Geschichten, Maasse-Buch&quot; durch [[Bertha Pappenheim]] beim Jüdischen Frauenbund, [[J. Kauffmann Jüdischer Buchverlag und Buchvertrieb|J. Kauffmann Verlag]]<br /> * 1934 [[Philadelphia]] auf englisch als &quot;Ma'aseh book: book of Jewish tales and legends&quot; von [[Moses Gaster]] bei der Jewish Publication Society of America, repr. [[1981]]<br /> * 1934 Berlin kleine Auswahl auf deutsch &quot;Geschichtenbuch aus dem jüdisch-deutschen Maassenbuch&quot; von [[Ludwig Strauß]] beim Schocken-Verlag<br /> * 2003 München in deutscher Übersetzung von Ulf Diederichs beim Deutschen Taschenbuchverlag<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/urn/urn:nbn:de:hebis:30:2-4409 Digitalisat der Ausgabe aus Frankfurt am Main 1702/03]<br /> * [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/urn/urn:nbn:de:hebis:30:2-4015 Digitalisat der Ausgabe aus Frankfurt/Oder 1708/09]<br /> * [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/jd/urn/urn:nbn:de:hebis:30:2-3014 Digitalisat der Ausgabe Rödelheim 1752/53]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Ulf Diederichs: ''Das Ma'assebuch. Altjiddische Erzählkunst.'' Vollständige Ausgabe (Hochdeutsch). Dt. Taschenbuch-Verl., München 2003., ISBN 3-423-13143-8.<br /> * Nathanael Riemer: ''Unbekannte Bearbeitungen des Ma`assebuches.'' In: ''Jiddistik-Mitteilungen. Jiddistik in deutschsprachigen Ländern.'' (Nov. 2007) Nr. 38, S. 1-23.<br /> * ''Un beau livre d'histoires. Eyn shön Mayse bukh. Fac-simile l'editio princeps de Bâle (1602). Traduction du yiddish, introduction et notes par Astrid Starck.'' 2 Vol. Schriften der Universitätsbibliothek Basel. Basel 2004.<br /> * Nathanael Riemer: ''Stories of the Ma’aseh Book (Maysebook) in the Scriptures of Christian Hebraists.'' Onlineressource, http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2007/1549/ ,17. November 2008.<br /> * ''Allerlei Geschichten. Maasse-Buch. Buch der Sagen und Legenden aus Talmud und Midrasch nebst Volkserzählungen in jüdisch-deutscher Sprache.'' Nach der Ausgabe des Ma’ase-Buches Amsterdam 1723 bearbeitet von [[Bertha Pappenheim]]. Mit einem Geleitwort von Ismar Elbogen. J. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1929.<br /> * [[Julius H. Schoeps|Julius Hans Schoeps]], Neues Lexikon des Judentums, Bertelsmann Lexikon Verlag, 1998, ISBN 3-577-10604-2<br /> <br /> [[Kategorie:Literarisches Werk|Maassebuch]]<br /> [[Kategorie:Literatur (Jiddisch)|Maassebuch]]<br /> [[Kategorie:Literatur (17. Jahrhundert)|Maassebuch]]<br /> [[Kategorie:Erzählung|Maassebuch]]<br /> [[Kategorie:Sage|Maassebuch]]<br /> [[Kategorie:Märchen|Maassebuch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=David_Friedl%C3%A4nder&diff=138453529 David Friedländer 2015-02-03T13:15:33Z <p>AddMore: /* Quellen */ Spielte eine Rolle in ihre Geschicthe, aber war selbst Deist</p> <hr /> <div>[[Datei:Jahrhundertausstellung 1906 KatNr. 0755.jpg|mini|David Friedländer gemalt von [[Julius Hübner (Maler)|Julius Hübner]] 1834]]<br /> '''David Friedländer''' (* [[6. Dezember]] [[1750]] in [[Königsberg (Preußen)]]; † [[25. Dezember]] [[1834]] in [[Berlin]]) war ein deutsch-jüdischer Seidenfabrikant und Autor, der sich für die [[Emanzipation der Juden]] in [[Berlin]] einsetzte. Nach dem Tode [[Moses Mendelssohn]]s 1786 wurde Friedländer der Wortführer und entscheidende Organisator der [[Haskala|jüdischen Aufklärer]] in Berlin.&lt;ref&gt;Christoph Schulte: ''Die jüdische Aufklärung.'' Beck, München 2002, S. 94&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:David_Friedlaender_aus_K%C3%B6nigsberg.jpg|mini|David Friedländer]]<br /> == Leben ==<br /> <br /> 1771 ließ sich David Friedländer in Berlin nieder. Als Schwiegersohn des Bankiers [[Daniel Itzig]] und Freund von Moses Mendelssohn fand er schnell Anschluss in der Berliner Gesellschaft. Er engagierte sich für die Emanzipation der [[Juden in Berlin|Berliner Juden]] und für verschiedene Reformprojekte. [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]] berief ihn zusammen mit Daniel Itzig in ein Komitee über die Rechte der Juden, das ohne Ergebnis blieb. Ein weiteres Projekt war die Reform des jüdischen Gottesdienstes, dieser Vorschlag wurde jedoch als radikal abgelehnt.<br /> <br /> Erfolgreich war aber die Gründung der [[jüdische Freischule Berlin|jüdischen Freischule]] Chevrat Chinuch Ne’arim (Gesellschaft für Knabenerziehung) in Berlin 1778, für die Friedländer auch Schulbücher verfasste und das [[Siddur|hebräische Gebetbuch]] ins Deutsche übersetzte.<br /> <br /> Friedländer bemühte sich um praktische Formen der [[Konvergenztheorie|Konvergenz]] (Paul) zwischen Judentum und Christentum. In diesem Sinne gab es 1799 „von jüdischer Seite in Berlin eine atemberaubende Initiative“ (Jobst Paul). Anonym richtete Friedländer ein ''Sendschreiben von einigen Hausvätern jüdischer Religion'' an [[Wilhelm Abraham Teller]], in dem praktische Vorschläge für den „Versuch einer Glaubensvereinigung“&lt;ref&gt;Der Begriff stammte von [[Julius H. Schoeps]] (1988)&lt;/ref&gt; von Judentum und Protestantismus gemacht wurden. „Für die Juden reklamierte er dazu die Befreiung vom Jesus-Glauben und von einigen Riten, während er eine Taufe in jenem nicht-dogmatischen Sinn für möglich hielt, den Teller in seinen Schriften umrissen hatte. Christentum und Judentum teilten eine gemeinsame, natürliche Religion, für die Rituale keine Bedeutung hätten (er nennt sie ‚Werkheiligkeit, Wortkram und leeren Tand‘). Der Vorstoß war nicht erfolgreich, es folgte ein vielstimmiges, kontroverses Echo und einige brachten Friedländer sogar ins charakterliche Zwielicht, als habe er die Gleichstellung erkaufen wollen. Es war aber wohl – zuallererst – ein praktischer Vorstoß, der unter Berliner Verhältnissen in der Luft lag, aber er war nicht der letzte.“&lt;ref&gt;Jobst Paul (2006)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Friedländer betätigte sich außerdem als Förderer von Wissenschaft und Kunst, zu den Geförderten zählen [[Alexander von Humboldt|Alexander]] und [[Wilhelm von Humboldt]].<br /> <br /> Er legte auch die Basis der bedeutenden Münzsammlung seines Sohnes [[Benoni Friedländer]] (1773–1858), welche dieser 1861 dem neugegründeten Münzkabinett übermachte, dessen Direktor seit 1854 sein jüngster Enkel [[Julius Friedländer (Numismatiker)|Julius Friedländer]] war.<br /> <br /> Sein zweiter Sohn [[Moses Friedländer]] (1774–1840) trat 1799 in das 1795 von [[Joseph Mendelssohn]] gegründete [[Bankhaus Mendelssohn|Mendelssohnsche Bankhaus]] ein – Josephs Schwägerin Lea und Moses' Frau Regina, beide geborene Salomon, waren Cousinen. Die Bank hatte bis 1804, als sich die Partner wieder trennten, ihren Sitz im [[Palais Itzig]] in der Burgstraße 25. Später machte sich Moses Friedländer unter der Firma Friedländer &amp; Co. als Bankier selbständig.<br /> <br /> Ein Neffe Friedländers war der liberale Landesrabbiner [[Joseph Abraham Friedländer]].<br /> <br /> == Schriften ==<br /> <br /> * ''Lesebuch für jüdische Kinder.'' Nachdr. d. Ausg. Berlin, Voss, 1779 / neu hrsg. u. mit Einl. u. Anh. vers. von Zohar Shavit, dipa-Verl., Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-7638-0132-4.<br /> * Übersetzung von Moses Mendelssohns ''Sefer ha-Nefesh.'' Berlin 1787.<br /> * Übersetzung von Moses Mendelssohns ''Ḳohelet.'' 1788.<br /> * ''David Friedländers Schrift: Ueber die durch die neue Organisation der Judenschaften in den preußischen Staaten nothwendig gewordene Umbildung 1) ihres Gottesdienstes in den Synagogen, 2) ihrer Unterrichts-Anstalten und deren Lehrgegenstände und 3) ihres Erziehungwesens überhaupt : Ein Wort zu seiner Zeit.'' - Neudr. nebst Anh. der Ausgabe Berlin, in Comm. bei W. Dieterici, 1812. Verl. Hausfreund, Berlin 1934. (Beiträge zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde zu Berlin / Stern.<br /> * ''Reden der Erbauung. Gebildeten Israeliten Gewidmet.'' Berlin 1815–17.<br /> * ''Moses Mendelssohn, von Ihm und über Ihn.'' Berlin 1819.<br /> * ''Ueber die Verbesserung der Israeliten im Königreich Polen.'' Berlin 1819.<br /> * ''Beitrag zur Geschichte der Verfolgung der Juden im 19ten Jahrhundert durch Schriftsteller.'' Berlin 1820.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Ernst Fraenkel (Historiker)|Ernst Fraenkel]]: ''David Friedländer und seine Zeit.'' In: ''Zeitschrift für die Geschichte der Juden in Deutschland.'' Heft 2/1936.<br /> * [[Heinz Kremers]], [[Julius H. Schoeps]] (Hrsg.): ''Das jüdisch-christliche Religionsgespräch.'' Stuttgart, Bonn 1988.<br /> * Ellen Littmann: ''Versuch einer Glaubensvereinigung auf der Basis der Aufklärung. David Friedländers Sendschreiben an den Probst Teller.'' In: ''C.V.-Zeitung'' Nr. 15, 1934, 3. Beiblatt.&lt;ref&gt;Jobst Paul (2006)&lt;/ref&gt;<br /> * Uta Lohmann (Hg.): ''David Friedländer. Ausgewählte Werke'' (Deutsch-jüdischer Autoren des 19. Jahrhunderts. Schriften zu Staat, Nation, Gesellschaft, Bd. 4); Köln/Weimar/Wien: Böhlau 2013. 322 S. ISBN 978-3-412-20938-4.<br /> * Uta Lohmann: ''David Friedländer. Reformpolitik im Zeichen von Aufklärung und Emanzipation. Kontexte des preußischen Judenedikts vom 11. März 1812.'' Wehrhahn, Hannover 2013, 575 S., ISBN 978-3-86525-310-1.<br /> * Steven M. Lowenstein: ''The Jewishness of David Friedländer and the crisis of Berlin Jewry.'' Bar-Ilan Universität, Ramat-Gan, Israel 1994. (Braun lectures in the history of the Jews in Prussia, Nr. 3).<br /> * Michael A. Meyer: ''David Friedländer. Das Dilemma eines Schülers.'' In: Michael A. Meyer: ''Von Moses Mendelssohn zu Leopolod Zunz. Jüdische Identität in Deutschland 1749–1824.'' München 1994, S.66–98.<br /> * Jobst Paul: ''Das ‚Konvergenz’-Projekt – Humanitätsreligion und Judentum im 19. Jahrhundert.'' In: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hrsg.): ''Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten.'' Münster 2006.<br /> * [[Immanuel Heinrich Ritter]]: ''David Friedländer. Sein Leben und sein Wirken im Zusammenhange mit den gleichzeitigen Culturverhältnissen und Reformbestrebungen im Judenthum.'' Peiser, Berlin 1861.<br /> * {{NDB|5|452|453|Friedländer, David Joachim|Hans-Joachim Schoeps|119463288}}<br /> * [[Julius H. Schoeps]]: ''David Friedländer, Freund und Schüler Moses Mendelssohns.'' Olms, Hildesheim 2012, 472 S., ISBN 978-3-487-13960-9.<br /> * {{BBKL|f/friedlaender_d|band=15|spalten=579-585|autor=Klaus-Gunther Wesseling|artikel=Friedländer, David}}<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Reformjudentum]]<br /> * [[Leibzoll]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|119463288}}<br /> * [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=398&amp;letter=F Eintrag in der Jewish Encyclopedia]<br /> * [http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/Inst01/Projekt/JF/ilutpet.htm über die jüdische Freischule]<br /> * [http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/personal/Lohmann/JF/Autorenbiographien.pdf Biographisches Lexikon jüdischer Aufklärer] (PDF-Datei; 106&amp;nbsp;kB)<br /> * {{OstdtBio|friedlander-david-joachim}}<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=119463288|LCCN=nr/92/31546|VIAF=59128359}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Friedlander, David}}<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Aufklärer]]<br /> [[Kategorie:Vertreter des Deismus]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1750]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1834]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Person des Judentums (Berlin)]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Friedländer, David<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fabrikant und Autor, der sich für die Emanzipation der Juden in Berlin einsetzte<br /> |GEBURTSDATUM=6. Dezember 1750<br /> |GEBURTSORT=[[Königsberg (Preußen)]]<br /> |STERBEDATUM=25. Dezember 1834<br /> |STERBEORT=[[Berlin]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ninet_Tayeb&diff=138378315 Ninet Tayeb 2015-02-01T09:50:41Z <p>AddMore: /* Filmografie */</p> <hr /> <div>[[Datei:Ninet Tayeb.jpg|miniatur|Ninet Tayeb]]<br /> <br /> '''Ninet Tayeb''' (* [[21. Oktober]] [[1983]] in [[Kirjat Gat]]) ist eine [[Israel|israelische]] [[Gesang|Sängerin]] tunesischer Abstammung und erste Gewinnerin der israelischen Fernsehshow [[Kochav Nolad]] (wörtlich: ''Ein Star wird geboren''), einer israelischen Show ähnlich [[Pop Idol]], jedoch nicht zu diesem Franchise gehörend.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Tayeb gewann die israelische Castingshow Kochav Nolad im Alter von 19 Jahren, während sie zeitgleich ihren Militärdienst ableistete. Von 2004 bis 2006 spielte sie die Hauptrolle in der [[Telenovela]] ''HaSchir Schelanu'' (Unser Lied). Ihr erstes Album ''Jechefa'' (hebräisch יחפה,dt.: barfuß) wurde von [[Aviv Geffen]] komponiert und produziert und erschien im September 2006. Es wurde über 20.000-mal verkauft und erreichte damit Goldstatus.<br /> <br /> == Filmografie ==<br /> * 2003–2009: Kochav Nolad<br /> * 2004: Ha-Shir Shelanu<br /> * 2004: Sof Ha'Olam Smola <br /> * 2009: Kirot - The Assassin Next Door<br /> * 2014: Saguri Imperia<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> * 2007: ''Best Female Singer'' bei den [[Israel Music Awards]] &lt;ref&gt;[http://www.newspress.com/Top/Article/article.jsp?ID=564978282060906508&amp;Archive=false&amp;Subsection=&amp;Section=LIFE Israel Music Awards 2007]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Name|1760573}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Tayeb, Ninet}}<br /> [[Kategorie:Rockmusiker]]<br /> [[Kategorie:Popsänger]]<br /> [[Kategorie:Sieger einer Castingshow]]<br /> [[Kategorie:Teilnehmer an Kochav Nolad]]<br /> [[Kategorie:Israeli]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1983]]<br /> [[Kategorie:Frau]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Tayeb, Ninet<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=israelische Sängerin <br /> |GEBURTSDATUM=21. Oktober 1983<br /> |GEBURTSORT=[[Kirjat Gat]], [[Israel]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zohar_Strauss&diff=138274955 Zohar Strauss 2015-01-29T09:22:14Z <p>AddMore: /* Filmografie */</p> <hr /> <div>[[File:זהר שטראוס.jpg|thumb|200px|Sohar Strauss]] <br /> <br /> '''Sohar Strauss''' ({{heS|זהר שטראוס}}, {{enS|Zohar Strauss}}&amp;lrm;; * [[4. März]] [[1972]] in [[Haifa]], [[Israel]]) ist ein [[Israel|israel]]ischer [[Schauspieler]].<br /> <br /> == Biographie ==<br /> Strauss hat seinen [[Israelische Streitkräfte|Militärdienst]] im Sanitätskorps abgeleistet. Dann studierte er Jura an der [[Universität Leicester]] und schloss 1998 mit einem [[Bachelor of Laws]] (LLB) ab. Danach wechselte er an die Joram Lewinstein Schauspielschule in Tel Aviv, wo er seine Ausbildung in 2001 beendete.&lt;ref&gt;''[http://hamakom.nana10.co.il/Article/?ArticleID=522273 Sohar Strauss - Biographie]'' (auf hebräisch).&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Sein Debüt auf der Leinwand gab er 2001 in dem Film ''Mars Turki'' (hebräisch für [[Backgammon#Dreifaches Spiel - Backgammon|Backgammon]]; englischer Titel: &quot;Clean Sweep&quot;). Sein Bühnendebüt fand am 21. März 2003 am [[Herzlia]] Theater statt. Er spielte den [[Romeo und Julia|Romeo]] in Se'ew Klatis Parodie ''Kescher ha-Jare'ach'' (&quot;Die Mondverbindung&quot;).&lt;ref&gt;''[http://ifeel.allmag.co.il/page/5131 Anwalt der Hauptsendezeit]'' (auf hebräisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Er spielte verschiedene Rollen in Filmen, unter anderem in ''[[Beaufort (Film)|Beaufort]]'', ''[[Jellyfish – Vom Meer getragen]]'', ''[[Lebanon (Film)|Lebanon]]'' und ''[[Du sollst nicht lieben]]''. In 2010 gastierte er im ''Rokdim im Kochawim'', die israelische Fassung von [[Strictly Come Dancing]]. Von 2008 bis 2012 spielte er Awri in dem Fernsehdrama ''Srugim'' (&quot;gestrickt&quot;). Seiner bekannteste Rolle auf der Bühne war McMurphy in der 2010er Produktion von ''[[Einer flog über das Kuckucksnest (Theaterstück)|Einer flog über das Kuckucksnest]]'' am Theater [[Be’er Scheva]]. <br /> <br /> Strauss erhielt 2009 den [[Ophir Award|Ophir Preis]] in der Kategorie ''Bester Nebendarsteller'' für seine Rolle in ''Lebanon''. Er war 2006 und 2013 in derselben Kategorie (''Things Behind the Sun'') und (''Magic Men'') nominiert .&lt;ref&gt;''[http://www.imdb.com/name/nm1364521/awards?ref_=nm_awd Zohar Shtrauss: Awards]'' IMDb.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Filmografie ==<br /> * 2001: Mars Turkey<br /> * 2006: Ima'lle (Fernsehserie) <br /> * 2006: Hayey Kelev (Fernsehserie) <br /> * 2006: Things Behind the Sun <br /> * 2006: Ha-Makom (Fernsehserie)<br /> * 2007: [[Beaufort (Film)|Beaufort]]<br /> * 2007: [[Jellyfish – Vom Meer getragen]] (''Meduzot'')<br /> * 2007: Srugim (Fernsehserie)<br /> * 2008: [[Du sollst nicht lieben]] (''Einayim Pkuchot'')<br /> * 2009: [[Lebanon (Film)|Lebanon]]<br /> * 2009: Kirot<br /> * 2010: [[Miral]]<br /> * 2011: Downtown Precinct (Fernsehserie) <br /> * 2012: Maasiya Urbanit <br /> * 2014: Magic Men<br /> * 2015: Saguri Imperia<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Name|1364521}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Strauss, Zohar}}<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:Israeli]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1972]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Strauss, Zohar<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Strauss, Sohar<br /> |KURZBESCHREIBUNG=israelischer Schauspieler, Sänger und Model<br /> |GEBURTSDATUM=4. März 1972<br /> |GEBURTSORT=[[Haifa]], [[Israel]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Redundanz/September_2014&diff=138208082 Wikipedia:Redundanz/September 2014 2015-01-27T08:38:33Z <p>AddMore: /* 25. September */</p> <hr /> <div>{{ Autoarchiv-Erledigt | Alter= 7 | Ziel= 'Wikipedia:Redundanz/September 2014/Archiv' | Zeigen= ja | Ebene= 3 }}<br /> {{Navigationsleiste Redundanz}}<br /> <br /> == 1. September ==<br /> === [[Traditionelle Gesellschaft]] - [[Modernisierung (Soziologie)]] ===<br /> Der Begriff [[Traditionelle Gesellschaft]] ergibt nur als Gegensatz im Gegensatzpaar [[Traditionelle Gesellschaft]] zu [[Moderne Gesellschaft]]/[[Moderne]] Sinn. Genau mit diesem Gegensatz (Wandel von Traditioneller zur modernen Gesellschaft) befasst sich der Artikel [[Modernisierung (Soziologie)]]. Entsprechend sollten die Inhalte des unbelegten Artikels [[Traditionelle Gesellschaft]] dort eingearbeitet werden. --[[Benutzer:Zulu55|Zulu55]] ([[Benutzer Diskussion:Zulu55|Diskussion]]) &lt;sub&gt;&lt;sub&gt;[[Benutzer:Zulu55/Was man alles nicht weiß|Unwissen]]&lt;/sub&gt;&lt;/sub&gt; 17:05, 1. Sep. 2014 (CEST)<br /> :Wieso sollte in einem Artikel, der bestimmte gesellschaftliche Prozesse darstellt, der gesellschaftliche Zustand, von dem diese Prozesse wegführen, mitdargestellt werden? Das leuchtet mir nicht ein. Wir legen ja auch nicht [[Entnazifizierung]] und [[Nationalsozialismus]] zusammen oder [[Kolonialismus]] und [[Dekolonisierung]]. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 19:01, 1. Sep. 2014 (CEST)<br /> :: Der Begriff ist ein rein fachwissenschaftlicher. Traditionelle und Moderne Gesellschaften sind wie gesagt ein Gegensatzpaar. Ihre Beschreibung ist komplett erschöpfend in einer jeweils gegensätzlichen Ja/Nein-Gegenüberstellung dargestellt. Der Begriff der Traditionellen Gesellschaft besiert immer nur auf Modernisierungstheorien. Er ist also immer nur eine Rückschau - was war früher anders als heute. --[[Benutzer:Zulu55|Zulu55]] ([[Benutzer Diskussion:Zulu55|Diskussion]]) &lt;sub&gt;&lt;sub&gt;[[Benutzer:Zulu55/Was man alles nicht weiß|Unwissen]]&lt;/sub&gt;&lt;/sub&gt; 16:56, 3. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::: Der Gegensatz ist [[Moderne]]. Siehst du da auch eine Redundanz?<br /> ::: Ich sehe kein Problem darin, dass wir einen (bzw. zwei) Artikel über gesellschaftliche Zustände haben und einen Artikel über die dazwischenliegenden Prozesse. Daher schlage ich vor, den Baustein zu entfernen. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 17:27, 5. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> === [[Hofkirche (Innsbruck)]] - [[Grabmal Kaiser Maximilians I.]] ===<br /> Ist der zweitgenannte Artikel eine Auslagerung des Erstgenannten oder soll er eine solche (nach [[Hilfe:Artikelinhalte auslagern|Import der Versionsgeschichte]]) werden? --[[Benutzer:Peter Gröbner|Peter Gröbner]] ([[Benutzer Diskussion:Peter Gröbner|Diskussion]]) 21:05, 1. Sep. 2014 (CEST)<br /> : Ja, zweitgenannter Artikel ist eine Auslagerung aus dem Erstgenannten. Allerdings wurde der Redundanz-Antrag gestellt, als ich noch beim Erstellen war. Gruß [[Benutzer:Adelshaus|Adelshaus]] ([[Benutzer Diskussion:Adelshaus|Diskussion]]) 22:19, 1. Sep. 2014 (CEST)<br /> Dann müsste aber auch die Versionsgeschichte entsprechend ergänzt werden: [[Hilfe:Artikelinhalte auslagern]] --[[Benutzer:Peter Gröbner|Peter Gröbner]] ([[Benutzer Diskussion:Peter Gröbner|Diskussion]]) 08:03, 2. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::Keine Ahnung, wie man das (die Versionsgeschichte entsprechend ergänzen) technisch durchführt - Leider. [[Benutzer:Adelshaus|Adelshaus]] ([[Benutzer Diskussion:Adelshaus|Diskussion]]) 08:19, 2. Sep. 2014 (CEST)<br /> Steht eine Zeile weiter oben: [[Hilfe:Artikelinhalte auslagern#Technische Vorgehensweise]] --[[Benutzer:Peter Gröbner|Peter Gröbner]] ([[Benutzer Diskussion:Peter Gröbner|Diskussion]]) 08:22, 2. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 2. September ==<br /> === [[Mohammad Talaei]] - [[Mohammad Talaee]] ===<br /> Derselbe sportler, siehe [[Benutzer Diskussion:Wilhelm Katheder#Mohammad Talaei und Mohammad Talaee]]. --[[Benutzer:Wikijens|Wikijens]] ([[Benutzer Diskussion:Wikijens|Diskussion]]) 22:18, 2. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 3. September ==<br /> === [[Satellitentelefon]] - [[Satellitenkommunikation]] ===<br /> Artikel überlappen in Teilen. Ein Sinn der Verteilung der Information auf zwei Artikel ist nicht erkennbar. --[[Benutzer:Siehe-auch-Löscher|Siehe-auch-Löscher]] ([[Benutzer Diskussion:Siehe-auch-Löscher|Diskussion]]) 10:15, 4. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> : '''[[Satellitenkommunikation]] beinhaltet [[Satellitentelefon]] und [[Datenkommunikation]]<br /> : eine gewisse Redundanz deshalb systembedingt unvermeidbar...''' &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/95.90.195.144|95.90.195.144]] ([[Benutzer Diskussion:95.90.195.144|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 05:46, 29. Nov. 2014 (CET))&lt;/small&gt;<br /> <br /> == 4. September ==<br /> == 5. September ==<br /> == 6. September ==<br /> === [[Slogan]] - [[Claim (Werbung)]] ===<br /> die artikel uberlappen in teilen und eine abgrenzung wird kaum gemacht (vermutlich weil sie gemeinhin wohl eh zu schwach in der sprache gemacht wird). -- [[user:lustiger_seth|seth]] 12:00, 6. Sep. 2014 (CEST)<br /> : Der gesamte Eintrag &quot;Claim&quot; ist völlig absurd, denn er gibt ein englisches Wort wieder, das schlichtweg falsch benutzt wird. Es ist mir unbegreiflich, wie man deutsche Fehlinterpretationen englischer Wörter, die aus purer Unwissenheit und einem wirklich peinlichen Hang zu falschen Anglizismen entstehen, auch noch zu einem eigenständigen Begriff erheben kann, siehe auch &quot;Handy&quot; und ähnliche deutsche Wortschöpfungen, die einfach nur peinlich sind. &quot;Claim&quot; hat, wie im Artikel selbst auch schon treffend angemerkt, in allen 202 Staaten der Erde jene Bedeutung, die das englische Wort eben hat. Einzig in Deutschland hat es eine andere - vollkommen von der tatsächlichen Bedeutung abweichende - Bedeutung. Der einzig richtige Hinweis zu diesem Begriff und seiner Benutzung im ähnlichen Sinne wie &quot;Slogan&quot; wäre ein Hinweis in der Art von &quot;Vollkommen falsche deutsche Benutzung des Wortes anstelle des richtigen Begriffs -&gt; Strapline&quot;. Sehr fragwürdig ist übrigens auch die Behauptung: &quot;Der Begriff leitet sich aus der früher in Nordamerika und Australien verwendeten Bezeichnung 'Claim' für ein abgestecktes Grundstück ab&quot;. Hier vermisse ich Belege, denn diese Ableitung wäre freilich noch absurder als die Benutzung des Wortes im Sprachgebrauch von (wohl eher regional tätigen) Werbeschaffenden aus Deutschland. &lt;small&gt;(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.56.26.201|93.56.26.201]] ([[Benutzer Diskussion:93.56.26.201|Diskussion]])&lt;nowiki/&gt; 22:32, 12. Jan. 2015 (CET))&lt;/small&gt;<br /> <br /> === [[68-er Bewegung]] - [[Westdeutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre]] ===<br /> Irgendwelche Erfahrungsberichte durchaus prominenter (westdeutscher) Persönlichkeiten gehören dementsprechend, wie auch einiges andere, in den entsprechenden Artikel zur westdtsch. Studentenrevolte (um es mal ganz kurz zu fassen). Die 68er-Bewegung oder gar ''Generation'' (wird dort auch teilweise vermischt) ist ein internationales Phänomen--[[Benutzer:In dubio pro dubio|in dubio]] &lt;small&gt;[[Benutzer Diskussion:In dubio pro dubio|Zweifel?]]&lt;/small&gt; 23:51, 6. Sep. 2014 (CEST)<br /> :In die Überarbeitung sollte auch [[Außerparlamentarische Opposition]] einbezogen werden, das im derzeitigen Zustand auch nur auf die [[Antiautoritäre Bewegung]] eingeht. --[[Spezial:Beiträge/212.184.134.8|212.184.134.8]] 13:10, 11. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::Der Artikel über die 68-er Bewegung bietet trotz einer gewissen Deutschlandlastigkeit eigentlich die Chance, ihn international zu halten. Er könnte entsprechend ein Übersichtsartikel sein, in das die nationalen Protestbewegungen der späten 1960er Jahre eingehängt werden können.--[[Benutzer:Engelbaet|Engelbaet]] ([[Benutzer Diskussion:Engelbaet|Diskussion]]) 18:22, 2. Nov. 2014 (CET)<br /> <br /> == 7. September ==<br /> == 8. September ==<br /> == 9. September ==<br /> == 10. September ==<br /> === [[Remittende]] - [[Remission (Handel)]] ===<br /> :Begründung siehe [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia%3AAuskunft&amp;diff=133793763&amp;oldid=133793741 hier]<br /> :Übertrag aus der Auskunft:<br /> :Yepp, wobei allerdings die Zeitungen, die zur Remission vorgesehen sind und für die eine Remissionsabrechnung erstellt wird, ebenfalls Remittenden heißen, die Tätigkeit selbst im Buchhandel und bei Zeitungen Remittieren genannt wird und der Vorgang in beiden Fällen Remmission heißt. Weil auch der Duden die Begriffe nur für das Verlagswesen kennt, wäre vielleicht doch eine Belegstelle hilfreich, ob und warum in [[Remission (Handel)]] auf Waren außerhalb des Buch- und Zeitschriftenhandels verwiesen wird (oder ob es sich hier nur um mißverständliche Formulierungen handelt) und (offenbar nur aus diesem Grund) die beiden Lemmata getrennt sind. Ich kann diesen Beleg jedenfalls nicht entdecken und für mich spricht nichts dagegen, die beiden Lemmata zusammenzulegen, nachdem sie nun 10 Jahre lang Verwirrung gestiftet haben. Das [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/bedingtlieferung.html Gabler Wirtschaftslexikon] unterscheidet sogar ausdrücklich die Bedingtlieferung als: ''&quot;Lieferung mit dem Vorbehalt der Rückgabe innerhalb einer bestimmten Frist; bes. im Fernabsatz (Widerrufsrecht, Rückgaberecht) und im Buchhandel üblich, wo Bestellungen i.d.R. mit dem Remissionsrecht verbunden sind.&quot;'' (Das Remissionsrecht wird als ''&quot;[http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/remissionsrecht.html Recht zur Rückgabe einer unter diesem Vorbehalt gekauften Ware]&quot;'' verstanden.) --[[Spezial:Beiträge/87.151.161.194|87.151.161.194]] 04:06, 7. Sep. 2014 (CEST)<br /> :--[[Spezial:Beiträge/87.149.176.147|87.149.176.147]] 18:35, 10. Sep. 2014 (CEST)<br /> :: Letztlich ist das ein Spezialfall der [[Retoure]]. Eine Abgrenzung und Verlinkung darauf ist notwendig.--[[Benutzer:Karsten11|Karsten11]] ([[Benutzer Diskussion:Karsten11|Diskussion]]) 14:33, 29. Dez. 2014 (CET)<br /> <br /> == 11. September ==<br /> == 12. September ==<br /> == 13. September ==<br /> === [[Regionale Geographie]] - [[Regionalgeographie]] ===<br /> Der Artikel [[Regionale Geographie]] behauptet zwar in einem Begriffsklärungshinweis, dass ein Unterschied besteht. Die wenigen Sätze, aus den der Artikel [[Regionalgeographie]] besteht, finden sich aber in ersterem fast 1:1 wieder. Klärungsbedarf sehe ich hier v.a. aufgrund des angeschlossenen Kategoriensystems ([[:Kategorie:Regionale Geographie]] und [[:Kategorie:Regionalgeographie]]), sonst würde ich einfach aus [[Regionalgeographie]] eine Weiterleitung machen. Im Übrigen kann ich mir schon vorstellen, worauf diese Unterscheidung abzielt („traditionelle“ vs „neue“ Regionale Geographie), jedoch handelt es sich hier eben um einen Wandel desselben Begriffs, nicht um zwei verschiedene. Gerne hätte ich darüber eine Diskussion im [[:WP:WikiProjekt Geographie|Wikiprojekt Geographie]] geführt, aber auf meine dortige Anfrage hat sich niemand gemeldet. --[[Benutzer:Axolotl Nr.733|Axolotl Nr.733]] ([[Benutzer Diskussion:Axolotl Nr.733|Diskussion]]) 11:27, 13. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> Update: Auf die [[:Kategorie:Regionalgeographie]] hatte ich einen Löschantrag gestellt [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:WikiProjekt_Kategorien/Diskussionen/2014/September/13#Kategorie:Regionalgeographie_.28LAZ.29]&lt;!--nachgetragen von W!B:--&gt;, diesen aber zurückgezogen, solange diese Diskussion nicht beendet ist. Leider tut sich hier jedoch nichts, und ich halte sowohl den Artikel [[Regionalgeographie]] als die dazugehörige Kat weiterhin für redundant, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.<br /> &lt;br&gt;Daher mein Vorschlag: Den Artikel [[Regionale Geographie]] überarbeite ich dahingehend, dass die „neue“ regionale Geographie Berücksichtigung findet, und mache aus dem Regionalgeographie-Artikel eine Weiterleitung (da ich auch nach längerer Recherche stets eine synonyme Verwendung feststelle). Auf die entsprechende Kat stelle ich erneut einen LA. Den Artikel [[Regionalwissenschaft]] verschiebe ich nach [[Regionalforschung]] und erweitere ihn inhaltlich dahingehend, dass er auch das abdeckt, was wohl ursprünglich hinter der Kategorie:Regionalgeographie stecken sollte. Die aktuelle [[:Kategorie:Regionalwissenschaft]] wäre wohl am besten unter dem Titel Kategorie:Regionalökonomie aufgehoben. Ob dann noch zusätzlich eine Kategorie:Regionalforschung sinnvoll ist, die auch Siedlungs- und Umwelt-bezogene Aspekte einschließt, müsste man sehen. --[[Benutzer:Axolotl Nr.733|Axolotl Nr.733]] ([[Benutzer Diskussion:Axolotl Nr.733|Diskussion]]) 14:16, 22. Sep. 2014 (CEST)<br /> : {{ping|Axolotl Nr.733}} guter vorschlag. ich glaub, es wäre dann gut, Kat:Regionalwissenschaft/-forschung doch zu belassen und interdisziplinär zu machen, und die in Regionalgeographie und Regionalökonomie und weiteres zu gliedern, wenn nötig (etwa Regionalplanung/Regionalpolitik als &quot;angewandter&quot; zweig). die untersuchungsobjekte selbst brauchen wir dort übrigens nicht zu erfassen, die stehen bei uns schlechterdings unter [[:Kategorie:Region]] respektive Kategorie:Regionale Geographie und [[:Kategorie:Thema nach Region]]: da reicht ein siehe, die kategorien sollen nur artikel zum fach selbst abdecken (wie genannte [[:Kategorie:Lokale Bauform]] oder [[:Kategorie:Regionale Landwirtschaft]] uä.): wie gesagt, Regionen sind ''das'' thema des frühen 21. Jh. (als gegenposition zur globalisierung), da kann man schon ausführlicher katalogisieren<br /> : ausserdem wärs gut, diese diskussionen beim zukünftigen hauptartikel zu erfassen, damit man übersicht zu den argumenten hat. ping mich wieder an, wenn du weitergekommen bist. mfg --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 15:06, 22. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::+1, sehe ich genauso - [[Benutzer:SDB|SDB]] ([[Benutzer Diskussion:SDB|Diskussion]]) 23:17, 22. Sep. 2014 (CEST)<br /> :::{{ping|W!B:}} Mit deinem Hinweis auf die genannten Kategorien (also auch Lokale Bauform, Regionale Landwirtschaft) widersprichst du dir m.E. selbst, die gehören gerade nicht in eine Kategorie zur Regionalforschung, eben weil sie regions''spezifische'' Themen beinhalten. Dafür haben wir doch die [[:Kategorie:Regionale Geographie]]. Heutige Regionalforschung hingegen hat die Region nicht als Ausgangs- sondern als Ziel-Objekt: Wie konstituieren und regulieren sich Regionen? Dann ist „Region“ nicht mehr als ein Hilfskonstrukt für je nach fachlicher Ausrichtung der Forschung (ökonomisch/ökologisch/planerisch/politologisch/soziologisch etc.) variierende Inhalte. Natürlich gibt es auch interdisziplinäre Regionalforschung, aber einer Regionalgeographie, die Raumtheorien liefert (oder wofür auch immer die dann noch gut sein soll), bedarf es in diesem Kontext nicht. Insofern habe ich weiterhin keine Vorstellung, wofür wir die [[:Kategorie:Regionalgeographie]] brauchen könnten. --[[Benutzer:Axolotl Nr.733|Axolotl Nr.733]] ([[Benutzer Diskussion:Axolotl Nr.733|Diskussion]]) 22:14, 2. Okt. 2014 (CEST)<br /> ::::{{ping|Axolotl Nr.733}} verstehe, das klingt einleuchtend: dann wäre Kategorie:Regionalforschung der allgemeine teil (theorie, also nur das fachgebiet als solches), und Kategorie:Regionale Geographie der spezielle teil, also der überbegriff von [[:Kategorie:Region als Thema]], und Kategorie:Regionalgeographie der geographische zweig der Regionalforschung:<br /> * [[:Kategorie:Regionalwissenschaft]]/[[:Kategorie:Regionalforschung]] - als intersdiziplinäre wissenschaft<br /> ** [[:Kategorie:Regionalgeographie]]<br /> ** [[:Kategorie:Regionalwirtschaft]]/[[:Kategorie:Regionalökonomie]]<br /> ** [[:Kategorie:Regionalsoziologie]]<br /> ** usw. – und (auch geographische themen):<br /> * [[:Kategorie:Geographie]]<br /> ** [[:Kategorie:Regionale Geographie]] &quot;Artikel zu Naturräumen oder humangeographischen Räumen&quot; = Spezielle Geographie: trias allgemeine, spezielle und angewandte G.<br /> *** [[:Geographisches Objekt‎]] - die untersuchungsobjekte<br /> *** usf.<br /> :::: dann passts ja eh, ausser dass man letztere vielleicht doch auf [[:Kategorie:Spezielle Geographie]] schieben sollte, um einerseits ihre grundlegende stellung klarzumachen, und andererseits die verwechslung mit Regionalgeographie (als &quot;geowissenschaft der regionen&quot;) auszuschliessen --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 00:55, 3. Okt. 2014 (CEST)<br /> :::::Nein! Eben aus dem genannten Grund keine Kategorie:Regionalgeographie! Darum der Löschantrag, darum diese Diskussion. Regionalgeographie ist nur insofern für Regionalforschung von Relevanz, als diese einzelne Konzepte aus der Geographie (insbesondere der [[Zeitgeographie]]) aufgegriffen hat, aber genau daher bedarf es keiner eigenständigen Kategorie dafür. Es gibt keinen „geographischen Zweig der Regionalforschung“, und den kann es auch nicht geben. Leider habe ich mich bislang nicht ansatzweise an mein Vorhaben gewagt, das auch im Artikel klarzumachen, insofern schwimmen wir hier weiterhin im Trockenen. --[[Benutzer:Axolotl Nr.733|Axolotl Nr.733]] ([[Benutzer Diskussion:Axolotl Nr.733|Diskussion]]) 17:18, 5. Okt. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 14. September ==<br /> === [[Martin Wolf (Schauspieler)]] - [[Martin Christian Wolf]] ===<br /> Beide Artikel scheinen denselben Schauspieler zu behandeln (gemäß Geburtsort, Ausbildung, Stationen des Schaffens). -[[Benutzer:Archie02|Archie02]] ([[Benutzer Diskussion:Archie02|Diskussion]]) 22:52, 14. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 15. September ==<br /> === [[Fliegerhorst Eschborn]] - [[Arboretum Main-Taunus]] ===<br /> Beschreibt ein und dieselbe Fläche--[[Benutzer:Woelle ffm|Vielen Dank und Grüße Woelle ffm]] ([[Benutzer Diskussion:Woelle ffm|Diskussion]]) 14:38, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> :Hallo Woelle ffm,<br /> <br /> :danke für Deinen Redundanz-Hinweis! Als Außenstehender kann ich bisher leider nicht beurteilen, welcher Artikel nun in welchen integriert werden sollte – welches Lemma von beiden ist denn geschichtlich betrachtet relevanter? Aufgrund des Umfangs kommt es mir sinnvoller vor, den Artikel zum [[Fliegerhorst Eschborn]] in den zum [[Arboretum Main-Taunus]] zu übernehmen; wie denkst Du darüber? Auch wäre es vielleicht sinnvoll, die Diskussion darüber auf der Disk von ''Fliegerhorst Eschborn'' weiterzuführen, was meinst Du? Viele Grüße, — [[Benutzer:Frank Behnsen|frank]] ([[Benutzer Diskussion:Frank Behnsen|Diskussion]]) 14:59, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> ::Wo was hin geschoben wird ist mir eigentlich egal ... Ich habe es nur gerade festgestellt, das ich mir die Koordinaten vom Fliegerhorst angeschaut habe und bei G-Earth die Dopplung gesehen habe .... <br /> ::Diese Disk sollte bei der Redundanz weiter geführt werden --[[Benutzer:Woelle ffm|Vielen Dank und Grüße Woelle ffm]] ([[Benutzer Diskussion:Woelle ffm|Diskussion]]) 15:12, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> :::Sehe keine Notwendigkeit hier einen Artikel in den anderen zu integrieren. Es handelt sich um zwei völlig verschiedene Einrichtungen die zu völlig unterschiedlichen Zeiten zufälligerweise auf der gleichen Fläche waren/sind. Redundanz ist meiner Meinung nach nicht gegeben. Gegenseitige Verlinkung reicht meiner Meinung nach vollkommen aus. Gruß--[[Benutzer:Max-78|Max-78]] ([[Benutzer Diskussion:Max-78|Diskussion]]) 15:30, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::::Auch ich denke, dass zwei Artikel hier gerechtfertigt sind, da grundlegend unterschiedliche Funktionen beschrieben werden. Lediglich in Form von &quot;Vorhergehende Nutzung&quot; bzw. &quot;Nachnutzung ...&quot; sollte auf den entsprechend anderen Artikel verwiesen werden. -[[Benutzer:Archie02|Archie02]] ([[Benutzer Diskussion:Archie02|Diskussion]]) 16:27, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> :::::Alright; ich habe den Einleitungsabsatz des [[Fliegerhorst Eschborn]]-Artikels mal in der Hinsicht ergänzt. Ist das okay, um eine Zusammenführung der Artikel zu vermeiden? Viele Grüße, — [[Benutzer:Frank Behnsen|frank]] ([[Benutzer Diskussion:Frank Behnsen|Diskussion]]) 23:05, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::::::Persönlich meine ich, das es jetzt verschlimmbessert worden ist. Der Hinweis ist jetzt 2x drinne. --[[Benutzer:Woelle ffm|Vielen Dank und Grüße Woelle ffm]] ([[Benutzer Diskussion:Woelle ffm|Diskussion]]) 09:13, 16. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> Hallo, hier ist beides in einem Artikel [[Alter_Flugplatz_(Frankfurter_Grüngürtel)]]--[[Benutzer:Woelle ffm|Vielen Dank und Grüße Woelle ffm]] ([[Benutzer Diskussion:Woelle ffm|Diskussion]]) 18:34, 3. Okt. 2014 (CEST)<br /> <br /> === [[ZeroCat 120]] - [[Fährschiff mit Elektroantrieb]] ===<br /> Zwei Artikel mit deutlichen Überschneidungen. Vermutlich war der [[Fährschiff mit Elektroantrieb]] zunächst als [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=F%C3%A4hrschiff_mit_Elektroantrieb&amp;oldid=130239361 Artikel über den Schiffstyp] gedacht. Die Angaben zum [[ZeroCat 120]] sind auf jeden Fall im entsprechenden (nun neuen) Artikel besser aufgehoben, der Rest, der im Artikel [[Fährschiff mit Elektroantrieb]] dann übrigbliebe, wäre im Zweifel zu verschmerzen, da ohnehin auch schon in den Artikeln [[Elektroboot]] und [[Jacobi-Boot]] enthalten. --[[Benutzer:Fegsel|Fegsel]] ([[Benutzer Diskussion:Fegsel|Diskussion]]) 16:13, 15. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> === [[Konstituierung]] - [[Konstituierende Sitzung]]{{NULL}} - [[Parlamentseröffnung]] ===<br /> Nachgetragen, Antrag von {{Benutzer|ElTres }}. --[[Benutzer:FordPrefect42|FordPrefect42]] ([[Benutzer Diskussion:FordPrefect42|Diskussion]]) 11:36, 17. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 16. September ==<br /> == 17. September ==<br /> === [[Technikstress]] - [[Technostress]] ===<br /> Technikstress wurde heute angelegt. Ich sehe eigentlich keinen großen Unterschied bei der Technik. Der große Unterschied liegt in der Qualität des Werbeartikels von heute. Falls der Verdacht stimmt, könnte man mit der Schnellentsorgung des Hoppe-A.-Webeartikels die Redundanz schnell erledigen, andernfalls müsste jemand versuchen, die Begriffe sinnvoll auseinanderzuhalten und dabei die Buchwerbung entfernen. --[[Benutzer:H7|H7]] ([[Benutzer Diskussion:H7|Diskussion]]) 15:01, 17. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> === [[Acedia]] - [[Faulheit]] ===<br /> Nachgetragen, Antrag von {{Benutzer|Conny}}. --[[Benutzer:FordPrefect42|FordPrefect42]] ([[Benutzer Diskussion:FordPrefect42|Diskussion]]) 21:04, 17. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 18. September ==<br /> == 19. September ==<br /> == 20. September ==<br /> === [[Subpolare Zone]] - [[Tundrenklima]] ===<br /> Beide Artikel behandeln offenkundig ein und dieselbe Klimazone, die durch die baumlose Tundra geprägte polnahe Zone, wobei der eine Artikel sich auf die Klassifikation nach Troll-Paffen und der andere auf Köppen-Geiger zu beziehen scheint. Die Bezeichnung „subpolar“ ist hierbei sehr verwirrend, weil diese Bezeichnung in der Köppen-Klassifikation mit der borealen Zone verbunden ist, während die Tundra zur polaren Zone gerechnet wird. Auch die meisten anderssprachigen Wikipedia-Versionen bezeichnen die kaltgemäßigte Schneewaldzone mit der borealen Taiga als subpolar oder subarktisch. --[[Benutzer:Florian Blaschke|Florian Blaschke]] ([[Benutzer Diskussion:Florian Blaschke|Diskussion]]) 04:08, 20. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 21. September ==<br /> === [[CAPEX]] - [[Investitionskosten]] ===<br /> <br /> Beide Artikel sind in größeren Teilen textgleich, meiner Meinung nach bildet nur einmal die deutsche und einmal die englischsprachige Bezeichnung das Lemma. Inhaltlich nehmen sie sich nicht viel. Wenn es gewisse Unterschiede zwischen den beiden Bezeichnungen gibt, dann sind diese zumindest nicht herausgearbeitet. Meiner Meinung nach sollten die Artikel unter dem Lemma [[Investitionskosten]] zusammengelegt werden und [[CAPEX]] als Weiterleitung auf diesen Artikel angelegt werden. Da ich in diesem Gebiet jedoch kein Fachmann bin und deswegen nicht voreilig eine Weiterleitung anlegen will, hier der Weg über die Redundanz. Viele Grüße, [[Benutzer:Andol|Andol]] ([[Benutzer Diskussion:Andol|Diskussion]]) 01:55, 21. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 22. September ==<br /> == 23. September ==<br /> === [[British Forces Broadcasting Service]] - [[BFBS Radio Germany]] ===<br /> In [[British Forces Broadcasting Service]] wird fast ausschließlich das deutsche Programm beschrieben und das auch noch weit ausführlicher als im eigentlich dafür vorgesehenen Artikel [[BFBS Radio Germany]]. -- [[User:Liliana-60|Liliana]] [[User talk:Liliana-60|•]] 13:15, 23. Sep. 2014 (CEST)<br /> === [[Truchsess (Hofamt)]] - [[Drost]] ===<br /> Beide Artikel behandeln im Grunde dasselbe Amt. --[[Benutzer:Abderitestatos|Abderitestatos]] ([[Benutzer Diskussion:Abderitestatos|Diskussion]]) 19:01, 23. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> === [[Aogashima]] - [[Aogashima (Tokio)]] ===<br /> Bemerkenswert sinnbefreite Artikeldoppelung. Gemeinde und Insel sind exakt kongruent, sind also genau 5,98 qkm groß und haben 190 Einwohner. Alles, was sich über Geologie, Geographie, Geschichte, Wirtschaft, Verkehr, Flora, Fauna, Sitten und Gebräuche der Gemeinde sagen ließe, trifft ganz ebenso und ohne Abstriche auf die Insel zu, die gar nicht mal so überraschenderweise auch noch ganz genauso heißt wie die Gemeinde. Nicht anders als etwa im Falle der Insel &amp; Gemeinde [[Fehmarn]]. --[[File:Sad_panda.svg|40px|verweis=Benutzer:Edith Wahr]] 21:23, 23. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 24. September ==<br /> === [[Liste der Ehrenbürger von Borken (Hessen)]] - [[Borken (Hessen)#Ehrenbürger]] ===<br /> Eine vollständige Liste mit allen notwendigen Informationen und einer Quellenverlinkung befindet sich bereits im Artikel [[Borken (Hessen)]]. Mir erschließt sich zudem bei gerade einmal sechs Ehrenbürgern nicht die Notwendigkeit zur Auslagerung. --[[Benutzer:Jamiri|Jamiri]] ([[Benutzer Diskussion:Jamiri|Diskussion]]) 09:32, 24. Sep. 2014 (CEST)<br /> :Jamiri, die Liste ist nicht redundant, da dort die Verleihungsgründe ausführlich dargestellt sind. Dies würde den Stadtartikel &quot;sprengen&quot;. Und wer sagt, dass es in der Zukunft nicht noch mehr Ehrenbürger gibt? Ein externer Link soll als Ersatz für Informationen dienen? Was passiert, wenn der Link nicht mehr verfügbar ist. Soll dann die Information gelöscht werden? Aus meiner Sicht sind die beiden Artikel in keinster Weise redundant. --[[Benutzer:Markus Schulenburg|Markus S.]] ([[Benutzer Diskussion:Markus Schulenburg|Diskussion]]) 06:30, 28. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 25. September ==<br /> === [[Liberales Judentum]] - [[Reformjudentum]] ===<br /> Nachgetragen, Antrag von {{Benutzer|AddMore}}. --[[Benutzer:FordPrefect42|FordPrefect42]] ([[Benutzer Diskussion:FordPrefect42|Diskussion]]) 16:45, 28. Sep. 2014 (CEST)<br /> ::Dieselbe Bewegung. Sieht doch [[Michael A. Meyer]], ''Antwort auf die Moderne: Geschichte der Reformbewegung im Judentum''. Anmerkungen, Jemand? [[Benutzer:AddMore|AddMore]] ([[Benutzer Diskussion:AddMore|Diskussion]]) 09:38, 27. Jan. 2015 (CET)<br /> === [[Unschooling]] - [[Hausunterricht]] ===<br /> siehe [[Diskussion:Unschooling #Redundanz mit Hausunterricht]] --[[Benutzer:W!B:|W!B:]] ([[Benutzer Diskussion:W!B:|Diskussion]]) 22:09, 25. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 26. September ==<br /> == 27. September ==<br /> == 28. September ==<br /> === [[Ruine Sterneck]] - [[Sterneck (Loßburg)]] ===<br /> Der Abschnitt Burg, Schloss und Ruine Sterneck im Artikel [[Sterneck (Loßburg)]] gehört eigentlich in den Artikel [[Ruine Sterneck]]. Das gilt auch für den Abschnitt über die Geschichte. --[[Benutzer:Martinl|Martinl]] ([[Benutzer Diskussion:Martinl|Diskussion]]) 22:10, 28. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == 29. September ==<br /> == 30. September ==<br /> === [[Michael Robert Rhein]] - [[In Extremo]] ===<br /> Große Teile der Biographie Rheins gehören zur Band und sind dort bereits gelistet. --[[Benutzer:Exoport|Exoport]] ([[Benutzer Diskussion:Exoport|disk.]]) 17:47, 30. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> === [[Nina &amp; Mike]] - [[Nina (Sängerin, 1945)]] ===<br /> <br /> Text von Nina (Sängerin) nur seperiert --[[Benutzer:Woelle ffm|Vielen Dank und Grüße Woelle ffm]] ([[Benutzer Diskussion:Woelle ffm|Diskussion]]) 19:19, 30. Sep. 2014 (CEST)</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Immanuel_L%C3%B6w&diff=138207954 Immanuel Löw 2015-01-27T08:32:15Z <p>AddMore: steht im Artikel: „In Ungarn... konservativen als „neolog“ bezeichnet.“</p> <hr /> <div>'''Immanuel Löw''' (* [[20. Januar]] [[1854]] in [[Szeged]]; † [[19. Juli]] [[1944]] in [[Budapest]]) war ein ungarischer [[Rabbiner]] und Gelehrter.<br /> <br /> == Leben ==<br /> [[Datei:Löw Immánuel Szeged.jpg|right|thumb|Löws Büste im Pantheon am [[Dóm tér]] in [[Szeged]]]]<br /> Immanuel Löw, Sohn von [[Leopold Löw]], übernahm drei Jahre nach dem Tod seines Vaters 1878 das Amt des Rabbiners der südostungarischen Stadt Szeged. 1889–1900 veröffentlichte er in fünf Bänden die gesammelten Schriften seines Vaters. Er studierte an der [[Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]] in Berlin und an der [[Universität Leipzig]]. Für die 1903 erbaute [[Neue Synagoge (Szeged)|Neue Synagoge in Szeged ]](Architekt: [[Lipót Baumhorn]]) steuerte er die Pläne und die Entwürfe der [[Glasfenster]] bei. Während des [[Weißer Terror|Weißen Terrors]] und der Gegenrevolution in Ungarn 1920–1921 wurde Löw staatsfeindlicher Äußerungen gegenüber [[Miklós Horthy|Reichsverweser Horthy]] beschuldigt und saß deswegen 13 Monate lang im Gefängnis ein. Dort arbeitete er an seinem vierbändigen Werk ''Die Flora der Juden''. Ab 1927 vertrat er die „Neologie“-Gemeinden (etwa ähnlich zum [[Konservatives Judentum|Konservativen Judentum]]) im Oberhaus des [[Ungarisches Parlament|ungarischen Parlaments]] und war auch Mitglied der [[Jewish Agency]]. Zwei Monate nach seinem 90. Geburtstag erfolgte die [[Unternehmen Margarethe|deutsche Besetzung Ungarns]]. Löw wurde zunächst in einer Ziegelei im Ghetto festgehalten und dann in einem [[Deportation]]szug in den sicheren Tod geschickt. In Budapest wurde er jedoch von [[zionistisch]]en Arbeitern befreit und starb noch im selben Jahr in der ungarischen Hauptstadt.<br /> <br /> == Werk ==<br /> Wie sein Vater war Löw ein großer Prediger in der ungarischen Sprache, und zwischen 1900 und 1939 wurden Hunderte seiner Ansprachen in vier Bänden veröffentlicht. 1883 veröffentlichte er ein ungarisches Gebetbuch für Frauen und übersetzte das [[Hohelied]] sowie einige [[Psalm]]en ebenfalls ins Ungarische.<br /> <br /> Löws Ruhm als Gelehrter beruht hauptsächlich auf seinen Pionierarbeiten im Bereich der [[talmud]]ischen und rabbinischen [[Lexikographie]] sowie im Studium von Pflanzennamen. Dieses besondere Interesse zeigt sich schon in seiner Doktorarbeit ''Aramäische Pflanzennamen'' (1879) sowie in ''Meleagros aus Gedera und die Flora Aramaea'' (1883). Ein halbes Jahrhundert später fanden diese Forschungsarbeiten in der vierbändigen ''Flora der Juden'' (1924–1934) ihre Krönung. Löw erforschte systematisch die Grundlagen der Pflanzenterminologie in verschiedenen Perioden der [[Hebräische Sprache|hebräischen]] und [[Aramäische Sprache|aramäischen Sprache]], beherrschte die neusten wissenschaftlichen Methoden auf diesem Gebiet, machte sich mit literarischen [[Quelle (Geschichtswissenschaft)|Quellen]] von Pflanzennamen vertraut und machte sorgfältigen Gebrauch von [[Manuskript]]material. Mit Hilfe von [[Semitische Sprachen|semitischen Sprachen]], vor allem dem [[Syrische Sprache|Syrischen]], trug er zur Klärung von [[Etymologie]]n bei. Seine ''Flora der Juden'' brachte die phänologischen, die biblischen und die botanischen Aspekte auf einen Nenner, wobei er sich vorwiegend an die ursprünglichen, hebräischen Namen hielt; das Buch gilt heute noch als eines der Hauptwerke über biblische Botanik.<br /> <br /> Sowohl im Bereich der [[Fauna]] als auch der [[Mineralien]] veröffentlichte er in gelehrten Publikationen weitere Beiträge. Sein Manuskript ''Mineralien der Juden'' ging jedoch in den tragischen Ereignissen von 1944 verloren. Ein Teil seines literarischen Nachlasses ging an die [[Jüdische National- und Universitätsbibliothek]] in [[Jerusalem]] über, ein weiterer Teil an das [[Rabbinerseminar (Budapest)|Rabbinerseminar Budapest]]. 1969 wurde ''Fauna und Mineralien der Juden'' mit einer Einführung von [[Alexander Scheiber]], dem Direktor des Budapester Rabbinerseminars, herausgegeben.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{NDB|15|71|72|Löw, Immanuel|Franz Menges|117162639}}<br /> * {{ÖBL|5|283||Löw Immánuel|Benda}}<br /> * [[Encyclopedia Judaica]], Bd. 11, S. 442–444<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|117162639}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=117162639|LCCN=n/80/137650|VIAF=10616176}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Low, Immanuel}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner (Ungarn)]]<br /> [[Kategorie:Orientalist]]<br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]<br /> [[Kategorie:Abgeordneter (Ungarn)]]<br /> [[Kategorie:Person (Transleithanien)]]<br /> [[Kategorie:Ungar]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1854]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1944]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Löw, Immanuel<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=ungarischer Rabbiner und Gelehrter<br /> |GEBURTSDATUM=20. Januar 1854<br /> |GEBURTSORT=[[Szeged]]<br /> |STERBEDATUM=19. Juli 1944<br /> |STERBEORT=[[Budapest]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konservatives_Judentum&diff=138207849 Konservatives Judentum 2015-01-27T08:27:31Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>Das '''Konservative Judentum''' (englisch ''Conservative Judaism'' or ''Masorti Judaism'') ist eine im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert entstandene [[Denomination (Religion)#Jüdische Denominationen|Denomination]] des [[Judentum]]s, die aus der [[Jüdisch-Theologisches Seminar in Breslau|Positiv-Historischen Schule]] [[Zacharias Frankel]]s entstand.<br /> <br /> Der Name ''konservatives Judentum'' ist seinem Wortsinn nach irreführend. Die Bewegung, die sich zwischen dem [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] und dem [[Reformjudentum]] ansiedelt, hat verschiedene Gesetze und Praktiken des als [[orthodoxes Judentum|orthodox]] bezeichneten Judentums nach ihren Bedürfnissen geändert und an die modernen Lebensbedingungen der Juden angepasst. Das Konservative Judentum teilt die Auffassung der anderen liberalen jüdischen Strömungen, dass die Offenbarung der schriftlichen [[Tora]] (hebräisch ''Lehre'') und der mündlichen [[Tora]] ([[Mischna]] und [[Talmud]]) nicht von [[JHVH|Gott]] „am [[Sinai (Berg)|Sinai]] wörtlich“ gegeben, sondern über einen längeren Zeitraum von Menschen gemacht wurde. Die heiligen jüdischen religiösen Schriften werden im konservativen Judentum mit Hilfe der [[Historisch-kritische Methode#Evangelische Theologie|historisch-kritischen]] theologischen Forschung, die im evangelischen Christentum entstand, neu verstanden.<br /> <br /> == Begriff ==<br /> Der Begriff „Konservatives Judentum“ (Conservative Judaism) wurde in den USA für eine Bewegung innerhalb des Judentums geprägt, die sich neben dem orthodoxen aus dem Reformjudentum zu einer eigenständigen Denomination abspaltete. Im deutschen Sprachbereich werden vergleichbare jüdische Gemeinden hingegen in der Regel als [[Liberales Judentum|„liberale Gemeinden“]] bezeichnet. In Israel wird das konservative Judentum „[[masorti]]“ ({{heS|מסורתי}} traditionell) genannt. Die hebräische Bezeichnung wird auch außerhalb Israels von einzelnen konservativen jüdischen Gemeinden verwendet, besonders in Großbritannien, aber auch in Deutschland. In Ungarn werden Gemeinden, die dem konservativen Judentum entsprechen, seit dem 19.&amp;nbsp;Jahrhundert als „neolog“ bezeichnet.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Rela Mintz Gefen|Titel=Judaism, Conservativ, Masorti, Neolog| Sammelwerk=The Cambridge Dictionary of Judaism and Jewish Culture| Herausgeber= Judith Reesa Baskin| Ort=Cambridge| Verlag= Cambridge University Press| Jahr= 2011| Seiten=338ff| ISBN= 978-0-521-82597-9 }}&lt;/ref&gt; Die aus dem Konservativen Judentum entstandene Bewegung des [[Rekonstruktionismus]] bildet seit 1968 eine eigene Denomination.&lt;ref name=&quot;YAriel&quot; /&gt;<br /> <br /> == Grundsätze ==<br /> Ziel der Bewegung des konservativen Judentums ist das Bewahren eines Teils der Tradition, soweit sie mit modernen Erkenntnissen und Lebensumständen vereinbar ist. Dahinter steht die Annahme einer historisch bedingten Veränderlichkeit des Judentums mit Bindung an die [[Halacha]], d.&amp;nbsp;h. an die rechtlichen Aspekte des Judentums bezüglich Ethik und Bräuche. Die neu-konservativ ausgelegte Halacha gilt als ihre „Grundnorm“. Es können diesbezüglich im konservativen Judentum rechtliche Grundlagen gelten, die von der bis heute praktizierten traditionell bewahrten (orthodoxen) Halacha abweichen, insoweit sie eine neukonservative Basis in der jüdischen Rechtsliteratur bekommen haben.<br /> <br /> Mitglieder der konservativen Bewegung werden angehalten, die Speisegebote ([[Kaschrut]]) und die Ruhevorschriften für den [[Sabbat|Schabbat]] einzuhalten, wobei einige Regelungen etwas milder als in der Orthodoxie ausgelegt werden. Konservative Gemeinden halten sich außerdem weitgehend an die traditionell bewahrte Form der Liturgie.<br /> <br /> Es gibt weitere Unterschiede zur Orthodoxie im Geschlechterrollenverständnis: Außer den neologen Strömungen setzt sich das neue konservative Judentum für eine konsequente Gleichberechtigung von Männern und Frauen ein, das konservative Rabbinerseminar in New York lässt seit 1984 Frauen zum Rabbinerstudiengang zu.<br /> <br /> Auch wenn bei der Observanz (Einhaltung der religiösen Vorschriften) und der Liturgie eine gewisse Nähe zur Orthodoxie besteht, werden Entscheidungen konservativer Rabbiner vom traditionellen (orthodoxen) Judentum nicht anerkannt, da die Basis nicht mehr die gleiche traditionelle Halacha ist und die Torah nicht mehr als göttlich gegeben gilt. Konservative Übertritte werden, genau wie andere liberale Übertritte zum Judentum, bisher nicht vom Oberrabbinat des Staates Israel anerkannt.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Das Masorti- oder Konservative Judentum hat seine Ursprünge in Deutschland, als ihr Gründer gilt Rabbiner [[Zacharias Frankel]] (1801–1875), auf den sich auch das [[Liberales Judentum|liberale Judentum]] zurückführt. Frankel war der erste Direktor des 1854 eröffneten [[Jüdisch-Theologisches Seminar in Breslau|Jüdisch-theologischen Rabbinerseminars in Breslau]], das dem 1886 in [[New York City|New York]] gegründeten [[Jewish Theological Seminary]], der zentralen Institution des Konservativen Judentums, Pate gestanden hatte. Im Laufe des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts entwickelte sich das Konservative Judentum in den USA zur größten jüdischen Denomination, seit Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts nimmt es hinter dem [[Reformjudentum]] den zweiten Platz ein.<br /> <br /> === Die positiv-historische Schule ===<br /> [[Datei:Posithis.png|mini|380px|Frankels Rede an die Frankfurt [[Reformjudentum|Reformversammlung]], 16. Juli 1845, ein Tag vor seinem Austritt.]]<br /> Für Zacharias Frankel bestand eines der Hauptmerkmale des Judentums darin, dass es seine religiösen Gebote und Gebräuche kontinuierlich den Zeiten und Umständen anpasst und somit historisch geprägt ist. Als Leiter des 1854 eröffneten Jüdisch-theologischen Rabbinerseminars in Breslau versuchte er Grundlagen eines „positiv-historischen“ Judentums zu entwickeln, das die jüdische Tradition als stabiles Element des Judentums bewahren, gleichzeitig aber eine Anpassung der Auslegung des jüdischen Rechts an die veränderten Gegebenheiten ermöglichen sollte. Frankel begründeten mit seiner innerhalb des Reformjudentums konservativen Haltung jedoch keine Bewegung in Deutschland.&lt;ref name=&quot;YAriel&quot;&gt; Yaakov Ariel: ''Conservative Judaism''. In: Dan Diner (Hrsg.): ''Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur''. Band 2., Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02502-9, S. 31–36&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entwicklung in den Vereinigten Staaten ===<br /> Als Auslöser für die Gründung eines Verbunds der konservativen jüdischen Gemeinden in den USA gilt das sogenannte „treifene Banquet“ ([[Kaschrut|unkoscheres]] Bankett) bei der Abschlussfeier am [[Hebrew Union College]] in [[Cincinnati]] im Jahr 1883.&lt;ref name=&quot;ERConservativeJudaism&quot;&gt; {{Literatur| Autor=Pamela S. Nadell| Titel= Conservative Judaism| Sammelwerk=Encyclopedia of Religion| Herausgeber= Lindsay Jones| Auflage= 2. | Band= Band 3| Ort= Detroit| Verleger= Macmillan Reference USA| Jahr= 2005| Seiten= 1957–1966| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX3424500644&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; Konservative Absolventen des der Reformbewegung zugehörigen Colleges, die dagegen protestiert hatten, dass ihnen nichtkoschere Speisen serviert wurden und einige Rabbiner, denen die Reformen des Reformjudentums ebenfalls zu weit gingen, gründeten einen Verbund, dem sich einige in den USA alteingesessene [[sephardisch]]e jüdische Gemeinden sowie neuere [[aschkenasisch]]e von deutschen jüdischen Einwanderern gegründete Synagogen anschlossen, ohne dass jedoch eine einheitliche religiöse Ausrichtung angestrebt wurde. Gemeinsam war den Gemeinden, dass sie eine Integration ihrer Mitglieder in die nichtjüdische Umwelt im Alltagsleben befürworteten, bei den Religionsgesetzen, der [[Halacha]]h, und bei der [[Liturgie]] aber an den überlieferten Traditionen und der hebräischen Sprache für die Gebete festhielten und lediglich die wöchentliche Predigt in der Landessprache akzeptierten.&lt;ref name=&quot;YAriel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1886 wurde das Jewish Theological Seminary (JTS) in New York gegründet, das sich zur wichtigsten Institution des Konservativen Judentums entwickelte. Erster Präsident des Seminars war der aus [[Livorno]] stammende Rabbiner [[Sabato Morais]] (1823–1897),&lt;ref name=&quot;EJMorais&quot;&gt;{{Literatur| Autor= Jack Reimer, Michael Berenbaum| Titel= Morais, Sabato| Sammelwerk= Encyclopaedia Judaica| Herausgeber= Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage= 2. | Band= Band 14| Ort= Detroit| Verleger= Macmillan Reference USA| Jahr= 2007| Seiten= 471| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587514166&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; sein Nachfolger wurde der aus England eingewanderte Rabbiner [[Henry Pereira Mendes]] (1852–1937), beide sephardische Juden, die führend an der Gründung des Seminars beteiligt gewesen waren. Zu den Vordenkern des Konservativen Judentums wird oft auch [[Isaac Leeser]] (1806–1868), der Gründer des ersten amerikanischen Rabbinerseminars, Maimonides College in [[Philadelphia]], gezählt.&lt;ref name=&quot;ERLeeser&quot;&gt; {{Literatur| Autor=Abraham Karp| Titel=Leeser, Isaac | Sammelwerk=Encyclopedia of Religion| Herausgeber= Lindsay Jones| Auflage= 2. | Band= Band 8| Ort= Detroit| Verleger= Macmillan Reference USA| Jahr= 2005| Seiten= 5390| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX3424501812&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Unterstützung erhielt das mit finanziellen Sorgen kämpfende JTS zu Beginn des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts von vermögenden liberalen amerikanischen Juden, die hofften, eine modernisierte Form des traditionellen Judentums, wie es das Konservative Judentum darstellte, würde den Nachkommen der aus Osteuropa eingewanderten orthodoxen Juden die Integration in die amerikanische Gesellschaft und den Aufstieg in die Mittelschicht erleichtern. Unter [[Cyrus Adler]] (1863–1940) wurde der in England lehrende [[Solomon Schechter]] 1902 als akademischer Leiter des JTS gewonnen, der das JTS bis zu seinem Tod 1915 leitete.<br /> Schechter wird das Verdienst zugeschrieben, das JTS zu einer Einrichtung zur Ausbildung einer ganzen Generation von Rabbinern gemacht zu haben, durch die sich das Konservative Judentum in der ersten Hälfte des 20.&amp;nbsp;Jahrhunderts zur größten und wichtigsten jüdischen Bewegung in Nordamerika entwickelte.&lt;ref name=&quot;YAriel&quot; /&gt;<br /> 1913 wurde die „United Synagogue of America“ gründete, die später in „United Synagogue of Conservative Judaism“ umbenannt wurde, in der die Konservativen Gemeinden Nordamerikas zusammengeschlossen sind. Die Vereinigung der Konservativen Rabbiner, die „Rabbinical Assembly“ wurde 1919 gegründet.&lt;ref&gt;{{Literatur|Titel=Conservative Judaism| Sammelwerk=Melton's Encyclopedia of American Religions| Herausgeber= J. Gordon Melton| Auflage= 8.| Ort= Detroit| Verlag= Gale| Jahr= 2009| Seiten=902–903| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX3274100138&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entwicklung in Israel ===<br /> {{Hauptartikel|Masorti}}<br /> In Israel fasste das konservative Judentum in den 1970er Jahren Fuß, in erster Linie dank der Einwanderung amerikanischer Juden, besonders auch Rabbiner, die der konservativen Richtung angehörten. 1979 wurde die ''Masorti Foundation for Conservative Judaism in Israel'' gegründet, in der die über 50 Masorti-Gemeinden mit ihren rund 50.000 Mitgliedern (Stand 2012) zusammengeschlossen sind.<br /> <br /> === Entwicklung in Deutschland nach 1945 ===<br /> In Deutschland ist das konservative Judentum vor allem in [[Berlin]] vertreten.<br /> <br /> ;Berlin<br /> Gesa Ederberg war von 2002 bis 2008 Geschäftsführerin des Vereins [[Masorti]]. In Berlin wurde im Jahr 2002 auch das Masorti-Lehrhaus gegründet. Der Masorti e.V. in Berlin unterhält unter anderem einen jüdischen Kindergarten und kümmert sich um die sprachliche und religiöse Integration von Einwanderern aus den [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS-Staaten]].<br /> <br /> Seit Mitte 2006 amtiert Ederberg in der jüdischen Gemeinde zu Berlin, zuerst mit einer halben Rabbiner-Stelle. Seit Mitte 2007 amtiert sie auch offiziell als Gemeinderabbinerin. Zusammen mit der [[Chasan (Kantor)|Kantorin]] [[Avitall Gerstetter]] liest sie in der [[Neue Synagoge (Berlin)|Neuen Synagoge]] in der Oranienburger Straße in Berlin aus der Tora.<br /> <br /> ;Hamburg<br /> In Hamburg gründete sich 2009 die ''Kehilat Beit Shira - Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg e.V.'', hervorgegangen aus einem seit 2008 in Hamburg existierenden Masorti-Minyan. Die Gemeinde ist seit 2010 Mitglied im „European Council of Jewish Communities (ECJC)“.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * David Golinkin, Michael Panitz: ''Conservative Judaism''. In: Michael Berenbaum, Fred Skolnik (Hrsg.): ''Encyclopaedia Judaica'', Band 5, Macmillan Reference USA, Detroit 2007, S. 171–177 [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587504582&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]<br /> <br /> ==Weblinks==<br /> [http://www.beit-shira.org/ Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum| ]]<br /> [[Kategorie:Jüdische Richtung]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Immanuel_L%C3%B6w&diff=138207808 Immanuel Löw 2015-01-27T08:25:44Z <p>AddMore: /* Weblinks */ die Ungarische Neologie ist reformorientiert, aber nicht &quot;Reform&quot;</p> <hr /> <div>'''Immanuel Löw''' (* [[20. Januar]] [[1854]] in [[Szeged]]; † [[19. Juli]] [[1944]] in [[Budapest]]) war ein ungarischer [[Rabbiner]] und Gelehrter.<br /> <br /> == Leben ==<br /> [[Datei:Löw Immánuel Szeged.jpg|right|thumb|Löws Büste im Pantheon am [[Dóm tér]] in [[Szeged]]]]<br /> Immanuel Löw, Sohn von [[Leopold Löw]], übernahm drei Jahre nach dem Tod seines Vaters 1878 das Amt des Rabbiners der südostungarischen Stadt Szeged. 1889–1900 veröffentlichte er in fünf Bänden die gesammelten Schriften seines Vaters. Er studierte an der [[Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]] in Berlin und an der [[Universität Leipzig]]. Für die 1903 erbaute [[Neue Synagoge (Szeged)|Neue Synagoge in Szeged ]](Architekt: [[Lipót Baumhorn]]) steuerte er die Pläne und die Entwürfe der [[Glasfenster]] bei. Während des [[Weißer Terror|Weißen Terrors]] und der Gegenrevolution in Ungarn 1920–1921 wurde Löw staatsfeindlicher Äußerungen gegenüber [[Miklós Horthy|Reichsverweser Horthy]] beschuldigt und saß deswegen 13 Monate lang im Gefängnis ein. Dort arbeitete er an seinem vierbändigen Werk ''Die Flora der Juden''. Ab 1927 vertrat er die reformorientierten „Neologie“-Gemeinden im Oberhaus des [[Ungarisches Parlament|ungarischen Parlaments]] und war auch Mitglied der [[Jewish Agency]]. Zwei Monate nach seinem 90. Geburtstag erfolgte die [[Unternehmen Margarethe|deutsche Besetzung Ungarns]]. Löw wurde zunächst in einer Ziegelei im Ghetto festgehalten und dann in einem [[Deportation]]szug in den sicheren Tod geschickt. In Budapest wurde er jedoch von [[zionistisch]]en Arbeitern befreit und starb noch im selben Jahr in der ungarischen Hauptstadt.<br /> <br /> == Werk ==<br /> Wie sein Vater war Löw ein großer Prediger in der ungarischen Sprache, und zwischen 1900 und 1939 wurden Hunderte seiner Ansprachen in vier Bänden veröffentlicht. 1883 veröffentlichte er ein ungarisches Gebetbuch für Frauen und übersetzte das [[Hohelied]] sowie einige [[Psalm]]en ebenfalls ins Ungarische.<br /> <br /> Löws Ruhm als Gelehrter beruht hauptsächlich auf seinen Pionierarbeiten im Bereich der [[talmud]]ischen und rabbinischen [[Lexikographie]] sowie im Studium von Pflanzennamen. Dieses besondere Interesse zeigt sich schon in seiner Doktorarbeit ''Aramäische Pflanzennamen'' (1879) sowie in ''Meleagros aus Gedera und die Flora Aramaea'' (1883). Ein halbes Jahrhundert später fanden diese Forschungsarbeiten in der vierbändigen ''Flora der Juden'' (1924–1934) ihre Krönung. Löw erforschte systematisch die Grundlagen der Pflanzenterminologie in verschiedenen Perioden der [[Hebräische Sprache|hebräischen]] und [[Aramäische Sprache|aramäischen Sprache]], beherrschte die neusten wissenschaftlichen Methoden auf diesem Gebiet, machte sich mit literarischen [[Quelle (Geschichtswissenschaft)|Quellen]] von Pflanzennamen vertraut und machte sorgfältigen Gebrauch von [[Manuskript]]material. Mit Hilfe von [[Semitische Sprachen|semitischen Sprachen]], vor allem dem [[Syrische Sprache|Syrischen]], trug er zur Klärung von [[Etymologie]]n bei. Seine ''Flora der Juden'' brachte die phänologischen, die biblischen und die botanischen Aspekte auf einen Nenner, wobei er sich vorwiegend an die ursprünglichen, hebräischen Namen hielt; das Buch gilt heute noch als eines der Hauptwerke über biblische Botanik.<br /> <br /> Sowohl im Bereich der [[Fauna]] als auch der [[Mineralien]] veröffentlichte er in gelehrten Publikationen weitere Beiträge. Sein Manuskript ''Mineralien der Juden'' ging jedoch in den tragischen Ereignissen von 1944 verloren. Ein Teil seines literarischen Nachlasses ging an die [[Jüdische National- und Universitätsbibliothek]] in [[Jerusalem]] über, ein weiterer Teil an das [[Rabbinerseminar (Budapest)|Rabbinerseminar Budapest]]. 1969 wurde ''Fauna und Mineralien der Juden'' mit einer Einführung von [[Alexander Scheiber]], dem Direktor des Budapester Rabbinerseminars, herausgegeben.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{NDB|15|71|72|Löw, Immanuel|Franz Menges|117162639}}<br /> * {{ÖBL|5|283||Löw Immánuel|Benda}}<br /> * [[Encyclopedia Judaica]], Bd. 11, S. 442–444<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{DNB-Portal|117162639}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=117162639|LCCN=n/80/137650|VIAF=10616176}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Low, Immanuel}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner (Ungarn)]]<br /> [[Kategorie:Orientalist]]<br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]<br /> [[Kategorie:Abgeordneter (Ungarn)]]<br /> [[Kategorie:Person (Transleithanien)]]<br /> [[Kategorie:Ungar]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1854]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1944]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Löw, Immanuel<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=ungarischer Rabbiner und Gelehrter<br /> |GEBURTSDATUM=20. Januar 1854<br /> |GEBURTSORT=[[Szeged]]<br /> |STERBEDATUM=19. Juli 1944<br /> |STERBEORT=[[Budapest]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Selig_Pinchas_Bamberger&diff=145043845 Selig Pinchas Bamberger 2015-01-25T13:04:42Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{רב<br /> |שם=הרב פינחס זליג הלוי במברגר<br /> |תמונה=<br /> [[קובץ:Selig Pinchas Halevi Bamberger.jpg|250px]]<br /> |כיתוב=הרב פינחס זליג הלוי במברגר<br /> |תאריך לידה=[[תרל&quot;ב]]<br /> |תאריך לידה לועזי=[[1872]]<br /> |תאריך פטירה=[[כ&quot;א באב]] [[תרצ&quot;ו]]<br /> |תאריך פטירה לועזי=[[1936]]<br /> |מקום פעילות=[[המבורג]]<br /> |השתייכות=[[יהדות גרמניה]]<br /> |נושאים בהם עסק=[[רב]] ודיין ב[[המבורג]]<br /> |תפקידים נוספים=[[מתרגם]]<br /> |רבותיו=<br /> |תלמידיו=<br /> |חיבוריו=<br /> }}<br /> הרב '''פינחס (זליג) הלוי במברגר''' ([[תרל&quot;ב]] [[1872]] - [[תרצ&quot;ו]] [[1936]]) היה רב ב[[המבורג]], מתרגם ספרי יסוד ביהדות ל[[גרמנית]], ובעל תואר דוקטור בתחום זה מ[[אוניברסיטת ברלין]].<br /> <br /> ==תולדות חייו==<br /> נולד בשנת [[תרל&quot;ב]] (1872) ב[[לנגנאו]] שב[[שווייצריה]] לרב [[שלמה במברגר]] המכונה &quot;הרב מזנהיים&quot; בנו של רבי [[יצחק דב במברגר]]. ולאמו לאה לבית אדלר.<br /> <br /> בשנת [[תרנ&quot;ה]] (1895) קיבל תואר דוקטור ב[[אוניברסיטת ברלין]] על תרגום פירוש [[הרמב&quot;ם]] ל[[מסכת חלה]] מערבית לגרמנית, עם מבוא. הפירוש יצא לאור באותה שנה בפפד&quot;מ, תואר זה היה הכרחי מטעם הממשלה לרבניים רשמיים.<br /> <br /> בשנת [[תרנ&quot;ו]] (1896) הוסמך לרבנות בידי ראש בית המדרש לרבנות בברלין הרב [[עזריאל הילדסהיימר]].<br /> <br /> משנת [[תר&quot;ס]] (1900) החל לכהן ב[[המבורג]] כרב בבית הכנסת של הקלויז הישן ששכן בעיר העתיקה של המבורג (ברחוב פטר), ובהמשך בשנת תרס&quot;ה כשנחנך הקלויז החדש בשכונה החדשה (ברחוב רוטשבהן) עבר לרב שם, וכן העביר את מגוריו סמוך לקליוז.<br /> <br /> כמו כן כיהן כראש ומגיד שעור של הקלויז וכאב&quot;ד של איגוד בתי הכנסת בתוך הקהילה היהודית, בתפקידים אלו כיהן 36 שנים עד לפטירתו. כמו כן היה דיין בבית הדין שם.<br /> <br /> נפטר ב[[כ&quot;א באב]] [[תרצ&quot;ו]] (אוגוסט 1936) ונקבר בבית הקברות ב[[לנגנפלדה]] (בגרמנית: {{גר|Längenfeld|Längenfeld}}) על יד אשתו לאה. בר&quot;ח ניסן תשמ&quot;ט (1989) הועלה קברו ליד קבר אשתו השנייה בהר הזיתים בירושלים.{{הערה|{{קישור כללי|כותרת=קברו באתר הר הזיתים|כתובת=http://www.mountofolives.co.il/TheMountOfOlives/ObjectCards/frmDeceasedDetails.aspx?Grave=53038&amp;TabIndex=1}}}}<br /> <br /> את מקומו ברבנות מילא הרב [[מנחם אריה קניגסהפר]].<br /> <br /> ==משפחתו==<br /> [[קובץ:Pinchas Halevi Bamberger.jpg|ממוזער|פינחס עם אשתו מלכה]]<br /> נישא בתחילה ללאה בת הרב [[אליעזר ליפמן קאהן]] רב ב[[ויסבאדן]], להם נולדו קילה, יצחק ומטל, נפטרה בחייו בראש חודש אדר תרע&quot;ד 1914. נישא בשנית בתשרי תרע&quot;ה למלכה כצנשטיין, ממנה נולדו לו שלמה, נפתלי, לאה ואברהם, נפטרה בי&quot;ד באדר תשמ&quot;ב.<br /> <br /> בנותיו קילה ומטל נרצחו בשואה. בנו יצחק ד&quot;ר למשפטים עלה לישראל וכיהן ככונס הנכסים של אזור תל אביב.<br /> את בניו הקטנים העלתה אימם לישראל, ושני בניו הקטנים שינו את שם משפחתם ל&quot;בר-גיורא&quot;.<br /> <br /> ==תרגומיו==<br /> במברגר עסק בתרגום ספרי היסוד ביהדות לגרמנית{{הערה|1=ראו גם ב[http://merhav.nli.org.il/primo_library/libweb/action/search.do?&amp;tab=default_tab&amp;srt=rank&amp;ct=search&amp;mode=Basic&amp;dum=true&amp;indx=1&amp;fn=search&amp;vid=NLI&amp;vl(freeText0)=%D7%A4%D7%99%D7%A0%D7%97%D7%A1%20%D7%91%D7%90%D7%9E%D7%91%D7%A2%D7%A8%D7%92%D7%A2%D7%A8 אתר הספרייה הלאומית]}}<br /> *חמשה חומשי תורה<br /> *פירוש רש&quot;י לתורה <br /> *סידור &quot;שפת אמת&quot; (בהוצאת היידנהיים)<br /> *זמירות לשבת<br /> *מחזורים לכל המועדים<br /> *הגדה של פסח<br /> *קינות לתשעה באב<br /> *פירוש הרמב&quot;ם למסכת חלה וכלאים{{הערה|<br /> {{אוצר החכמה||מסכת כלאים|103427}}, <br /> {{אוצר החכמה||מסכת חלה|103420}}}}<br /> *קיצור שולחן ערוך <br /> *מנורת המאור לר' יצחק אבוהב<br /> *אוצר המקרא<br /> <br /> ==קישורים חיצוניים==<br /> * [http://www.ashkenazhouse.org/rabanim-korot.htm הרב דר' זליג פינחס הלוי במברגר זצ&quot;ל], באתר בית אשכנז<br /> * [http://www.kfarnoar.org/pages/synag_schools/syn_orthodox.php בתי כנסת בהמבורג], באתר כפר נוער<br /> <br /> ==הערות שוליים==<br /> {{הערות שוליים|יישור=ימין}}<br /> <br /> {{מיון רגיל:במברגר, פינחס}}<br /> <br /> [[קטגוריה:רבנים אורתודוקסים גרמנים]]<br /> [[קטגוריה:מתרגמים גרמנים]]<br /> [[קטגוריה:נאו-אורתודוקסיה]]<br /> [[קטגוריה:יהודים הקבורים בהר הזיתים: חלקת הפרושים]]<br /> [[קטגוריה:משפחת במברגר]]<br /> [[קטגוריה:מתרגמים מעברית לגרמנית]]<br /> [[קטגוריה:אישים שהועלו לקבורה בארץ ישראל]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franz_Kafka&diff=138115126 Franz Kafka 2015-01-24T14:50:44Z <p>AddMore: steht auf sein Grabstein, File:Kafkaepitaph.jpg</p> <hr /> <div>{{Weiterleitungshinweis|Kafka}}<br /> [[Datei:Kafka1906 cropped.jpg|mini|Franz Kafka (um 1906)]]<br /> <br /> '''Franz Kafka''' (jüdischer Name: אנשיל, '''Anschel'''; * [[3. Juli]] [[1883]] in [[Prag]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[3. Juni]] [[1924]] in [[Klosterneuburg]]-[[Kierling]], [[Österreich#Erste Republik|Österreich]]) war ein deutschsprachiger [[Schriftsteller]]. Sein Hauptwerk bilden neben drei Romanfragmenten (''[[Der Process]]'', ''[[Das Schloss]]'' und ''[[Der Verschollene]]'') zahlreiche Erzählungen.<br /> <br /> Kafkas Werke wurden zum größeren Teil erst nach seinem Tod und gegen seine letztwillige Verfügung von [[Max Brod]] veröffentlicht, einem engen Freund und Vertrauten, den Kafka als Nachlassverwalter bestimmt hatte. Kafkas Werke zählen unbestritten zum [[Kanon der Literatur|Kanon]] der [[Weltliteratur]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> === Herkunft ===<br /> [[Datei:Kafka-sisters.jpg|miniatur|Kafkas Schwestern: v.&amp;nbsp;l. Valli, Elli, Ottla]]<br /> [[Datei:Kafka5jahre.jpg|miniatur|hochkant|Franz Kafka, etwa fünf Jahre alt]]<br /> <br /> Franz Kafkas Eltern [[Hermann Kafka]] (1852–1931) und Julie Kafka, geborene Löwy (1856–1934) entstammten bürgerlichen [[Juden|jüdischen]] Kaufmannsfamilien&lt;ref&gt;[http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/kafka.htm Franz Kafka, Lebensdaten, Werk], Regionaler Arbeitskreis Internet am Oberschulamt Karlsruhe&lt;/ref&gt;. Der Name leitet sich offensichtlich vom Namen des Vogels Dohle, tschechisch kavka, polnisch kawka ab.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die frühen Jahre.'' Fischer, Frankfurt am Main 2014, S. 31&lt;/ref&gt; Der Vater kam aus dem Dorf [[Osek u Radomyšle|Wosek]] in [[Südböhmen]], wo er in einfachen Verhältnissen aufwuchs. Er musste als Kind die Waren seines Vaters, des [[Schächten|Schächters]] Jakob Kafka (1814–1889), in umliegende Dörfer ausliefern. Später arbeitete er als reisender Vertreter, dann als selbstständiger Grossist mit [[Galanteriewaren]] in Prag. <br /> <br /> Julie Kafka gehörte einer wohlhabenden Familie aus [[Poděbrady|Podiebrad]] an, verfügte über eine umfassendere Bildung als ihr Mann und hatte Mitspracherecht in dessen Geschäft, in dem sie täglich bis zu zwölf Stunden arbeitete. Neben den Brüdern Georg und Heinrich, die bereits als Kleinkinder verstarben, hatte Franz Kafka drei Schwestern, die später deportiert wurden, vermutlich in Konzentrationslager oder Ghettos, wo sich ihre Spuren verlieren: [[Elli Kafka|Gabriele]], genannt Elli (1889–1941?), [[Valli Kafka|Valerie]], genannt Valli (1890–1942?), und [[Ottla Kafka|Ottilie „Ottla“ Kafka]] (1892–1943?). Da die Eltern tagsüber abwesend waren, wurden alle Geschwister im Wesentlichen von wechselndem, ausschließlich weiblichem Dienstpersonal aufgezogen. Kafka gehörte zur Minderheit der Bevölkerung Prags, deren Muttersprache Deutsch war. Außerdem beherrschte er wie seine Eltern Tschechisch.<br /> <br /> Während sich Kafka in Briefen, Tagebüchern und Prosatexten umfangreich mit seinem Verhältnis zum Vater auseinandersetzte, stand die Beziehung zu seiner Mutter eher im Hintergrund. Allerdings gibt es gerade aus der mütterlichen Linie eine große Anzahl von Verwandten, die sich in Kafkas Figuren wiederfinden,&lt;ref&gt;[[Peter-André Alt]]: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie''. Beck, München 2005, S. 28.&lt;/ref&gt; zu nennen sind hier Junggesellen, Sonderlinge, Talmudkundige und explizit der [[Landarzt]] Onkel Siegfried Löwy, der Vorbild für die Erzählung ''[[Ein Landarzt]]'' war.<br /> <br /> === Kindheit, Jugend und Ausbildung ===<br /> Von 1889 bis 1893 besuchte Kafka die ''Deutsche Knabenschule'' am Fleischmarkt in Prag. Anschließend ging er, entsprechend dem väterlichen Wunsch, auf das ebenfalls deutschsprachige humanistische Staatsgymnasium in der Prager Altstadt, [[Palais Goltz-Kinsky]], das sich im selben Gebäude wie das Galanteriegeschäft der Eltern befand.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie''. Beck, München 2005, S. 74.&lt;/ref&gt; Zu seinen Freunden in der Oberschulzeit gehörten [[Rudolf Illowý]], [[Samuel Hugo Bergman|Hugo Bergmann]], [[Ewald Felix Příbram]], in dessen Vaters Versicherung er später arbeiten sollte, [[Paul Kisch]] sowie [[Oskar Pollak]], mit dem er bis in die Universitätszeit befreundet blieb.<br /> <br /> Obwohl Kafka ein guter Schüler war, quälten ihn in seiner ganzen Schulzeit erhebliche Versagensängste, die auch durch das schulische Fortkommen nicht zu mindern waren.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die frühen Jahre''. Fischer, Frankfurt am Main 2014, S. 97.&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Kafka-as-pupil.jpg|miniatur|hochkant|links|Kafka als Schüler (vor 1900)]]<br /> Schon als Schüler beschäftigte sich Kafka mit Literatur. Seine frühen Versuche sind jedoch verschollen, vermutlich hat er sie vernichtet, ebenso wie die frühen Tagebücher.<br /> <br /> 1899 wandte sich der sechzehnjährige Kafka dem Sozialismus zu. Obwohl sein Freund und politischer Mentor, Rudolf Illowy, wegen sozialistischer Umtriebe von der Schule flog, blieb Kafka seiner Überzeugung treu und trug die [[Landnelke#Symbolik|rote Nelke]] am Knopfloch.&lt;ref&gt;[[Klaus Wagenbach]]: ''Kafka'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1964, S. 35f.&lt;/ref&gt; Nach Ablegung der Reifeprüfung (Matura) im Jahre 1901 mit „befriedigend“ verließ der 18-Jährige zum ersten Mal in seinem Leben Böhmen und reiste mit seinem Onkel [[Siegfried Löwy]] nach [[Norderney]] und [[Helgoland]].<br /> <br /> Das Universitätsstudium, von 1901 bis 1906 an der [[Karl-Ferdinands-Universität]] zu Prag, begann Kafka zunächst mit Chemie; nach kurzer Zeit wechselte er in die juristische Richtung; sodann probierte er es mit einem Semester [[Germanistik]] und [[Kunstgeschichte]]. Im Sommersemester 1902 hörte Kafka [[Anton Marty]]s Vorlesung über ''Grundfragen der deskriptiven Psychologie''.&lt;ref&gt;Klaus Wagenbach: ''Franz Kafka.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2008, S. 50f.&lt;/ref&gt; Dann erwog er sogar die Fortsetzung des Studiums in München, um schließlich doch beim Studium der Rechte zu bleiben. Programmgemäß schloss er dieses nach fünf Jahren mit der [[Promotion (Doktor)|Promotion]] bei [[Alfred Weber]] ab, worauf ein obligatorisches einjähriges unbezahltes Rechtspraktikum am Landes- und Strafgericht folgte.&lt;ref&gt;[[Bodo Pieroth]]: ''Das juristische Studium im literarischen Zeugnis – Franz Kafka'', in: JURA – Juristische Ausbildung 1993, S. 415f (mit weiteren Angaben zu Studium und Prüfung)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Berufsleben ===<br /> Nach einer knapp einjährigen Anstellung bei der privaten Versicherungsgesellschaft „[[Assicurazioni Generali]]“ (Oktober 1907 bis Juli 1908) arbeitete Kafka von 1908 bis 1922 in der halbstaatlichen „[[Allgemeine Unfallversicherungsanstalt|Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt]] für das Königreich Böhmen“ (AUVA) in Prag. Seinen Dienst bezeichnete er oft als „Brotberuf“.<br /> <br /> Kafkas Tätigkeit bedingte genaue Kenntnisse der industriellen Produktion und Technik. Der 25-Jährige machte Vorschläge zu Unfallverhütungsvorschriften. Außerhalb seines Dienstes solidarisierte er sich politisch mit der Arbeiterschaft; auf Demonstrationen, denen er als Passant beiwohnte, trug er weiterhin eine rote Nelke im Knopfloch. Anfangs arbeitete er in der Unfallabteilung, später wurde er in die versicherungstechnische Abteilung versetzt.<br /> <br /> Seit 1910 gehörte Kafka als [[Konzipist]] – vergleichbar einem heutigen [[Referendar]] – zur Betriebsabteilung, nachdem er sich durch den Besuch von Vorlesungen über „Mechanische Technologie“ an der [[Tschechische Technische Universität Prag|Technischen Hochschule in Prag]] auf diese Position vorbereitet hatte. Kafka stellte Bescheide aus und brachte diese auf den Weg, wenn es alle fünf Jahre galt, versicherte Betriebe in [[Gefahrenklasse]]n einzuteilen. Von 1908 bis 1916 wurde er immer wieder zu kurzen Dienstreisen nach Nordböhmen geschickt; häufig war er in der Bezirkshauptmannschaft Reichenberg, dem heutigen [[Liberec]]. Dort besichtigte er Unternehmen, referierte vor Unternehmern und nahm Gerichtstermine wahr. Als „Versicherungsschriftsteller“ verfasste er Beiträge für die jährlich erscheinenden Rechenschaftsberichte.<br /> <br /> In Anerkennung seiner Leistungen wurde Kafka vier Mal befördert, 1910 zum Konzipisten, 1913 zum Vizesekretär, 1920 zum Sekretär, 1922 zum Obersekretär. Zu seinem Arbeitsleben vermerkt Kafka in einem Brief: „Über die Arbeit klage ich nicht so, wie über die Faulheit der sumpfigen Zeit“. Der „Druck“ der Bürostunden, das Starren auf die Uhr, der „alle Wirkung“ zugeschrieben wird, und die letzte Arbeitsminute als „Sprungbrett der Lustigkeit“ – so sah Kafka den Dienst. An [[Milena Jesenská]] schrieb er: „Mein Dienst ist lächerlich und kläglich leicht […] ich weiß nicht wofür ich das Geld bekomme“.<br /> <br /> Als bedrückend empfand Kafka auch sein (von der Familie erwartetes) Engagement in den elterlichen Geschäften, zu denen 1911 die [[Asbest]]fabrik des Schwagers hinzugekommen war, die nie recht florieren wollte und die Kafka zu ignorieren suchte, obwohl er sich zu ihrem [[Stiller Teilhaber|stillen Teilhaber]] hatte machen lassen. Kafkas ruhiger und persönlicher Umgang mit den Arbeitern hob sich vom herablassenden Chefgebaren seines Vaters demonstrativ ab. <br /> <br /> Der Weltkrieg brachte neue Erfahrungen, als Tausende von [[Juden in Osteuropa|ostjüdischen]] Flüchtlingen nach Prag gelangten. Im Rahmen der „Kriegerfürsorge“ kümmerte sich Kafka um die Rehabilitation und berufliche Umschulung von Schwerverwundeten.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis.'' Fischer, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-10-075119-5, S. 78 ff.&lt;/ref&gt; Dazu war er von seiner Versicherungsanstalt verpflichtet worden; zuvor hatte ihn diese allerdings als „unersetzliche Fachkraft“ reklamiert und damit (gegen Kafkas Intervention) vor der Front geschützt, nachdem er 1915 erstmals als militärisch „voll verwendungsfähig“ eingestuft worden war. Die Kehrseite dieser Wertschätzung erlebte Kafka zwei Jahre später, als er an [[Lungentuberkulose]] erkrankte und um Pensionierung bat: Die Anstalt sperrte sich und gab ihn erst nach fünf Jahren am 1. Juli 1922 endgültig frei.<br /> <br /> === Vaterbeziehung ===<br /> [[Datei:De Kafka Brief an den Vater 001.jpg|miniatur|Scan der ersten Seite der Handschrift von Kafkas ''Brief an den Vater'']]<br /> <br /> Das konfliktreiche Verhältnis zu seinem Vater gehört zu den zentralen und prägenden Motiven in Kafkas Werk.<br /> <br /> Selbst feinfühlig, zurückhaltend, ja scheu und nachdenklich, beschreibt Franz Kafka seinen Vater, der sich aus armen Verhältnissen hoch gearbeitet und es kraft eigener Anstrengung zu etwas gebracht hatte, als durch und durch lebenstüchtige und zupackende, aber eben auch grobe, polternde, selbstgerechte und [[Despotie|despotische]] Kaufmannsnatur. Regelmäßig beklagt Hermann Kafka in heftigen Tiraden seine eigene karge Jugend und die gut versorgte Existenz seiner Nachfahren und Angestellten, die er allein unter Mühen sicherstellt.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die frühen Jahre.'' S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2014, S. 35.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die aus gebildeten Verhältnissen stammende Mutter hätte einen Gegenpol zu ihrem grobschlächtigen Mann bilden können, aber sie tolerierte – den Gesetzen des Patriarchats treu – dessen Werte und Urteile.<br /> <br /> Im ''[[Brief an den Vater]]'' wirft Kafka diesem vor, eine tyrannische Macht beansprucht zu haben: „Du kannst ein Kind nur so behandeln, wie Du eben selbst geschaffen bist, mit Kraft, Lärm und Jähzorn und in diesem Fall schien Dir das auch noch überdies deshalb sehr gut geeignet, weil Du einen kräftigen mutigen Jungen in mir aufziehen wolltest.“<br /> <br /> In Kafkas Erzählungen wird der Patriarch nicht nur als mächtig, sondern auch als ungerecht dargestellt; so in der Novelle ''[[Die Verwandlung]]'', in der der zu einem Ungeziefer verwandelte Gregor von seinem Vater mit Äpfeln beworfen und dabei tödlich verletzt wird. Die Figur des Vaters – mächtig und furchterregend – ist es auch, die in der Kurzgeschichte ''[[Das Urteil (Kafka)|Das Urteil]]'' den Sohn Georg Bendemann zum „Tode des Ertrinkens“ verurteilt – ein Urteil, das Georg in [[Vorauseilender Gehorsam|vorauseilendem Gehorsam]] an sich selbst vollzieht, indem er von einer Brücke springt.<br /> <br /> === Freundschaften ===<br /> [[Datei:Kafka-transition.jpg|miniatur|hochkant|Franz Kafkas Zeichnungen in „transition“, Nr. 27 (1938)]]<br /> Kafka hatte in Prag einen konstanten Kreis etwa gleichaltriger Freunde, der sich während der ersten Universitätsjahre bildete ([[Prager Kreis]]). Neben [[Max Brod]] waren dies der spätere Philosoph [[Felix Weltsch]] und die angehenden Schriftsteller [[Oskar Baum]] und [[Franz Werfel]].<br /> <br /> Brod war der erste, der Kafkas Genie frühzeitig erkannte und förderte und seinem Freund die erste Buchpublikation beim jungen Leipziger [[Rowohlt Verlag]] vermittelte.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen''. Fischer, Frankfurt am Main 2004, S. 66ff.&lt;/ref&gt; Als Kafkas Nachlassverwalter verhinderte Brod gegen dessen Willen die Verbrennung seiner Romanfragmente.<br /> <br /> Unter den Freunden Kafkas findet sich auch [[Jizchak Löwy]], ein Schauspieler aus einer [[chassidisch]]en Warschauer Familie, der Kafka durch seine Kompromisslosigkeit beeindruckte, mit der er seine künstlerischen Interessen gegen die Erwartungen seiner orthodox-religiösen Eltern durchsetzte. Löwy erscheint als Erzähler in Kafkas Fragment ''[[Vom jüdischen Theater]]''.<br /> <br /> Die engste familiäre Beziehung hatte Kafka zu seiner jüngsten Schwester [[Ottla Kafka|Ottla]]. Sie war es, die dem Bruder beistand, als er schwer erkrankte und dringend Hilfe und Erholung brauchte.<br /> <br /> === Beziehungen ===<br /> [[Datei:Kafka.jpg|miniatur|hochkant|Kafka (1923)]]<br /> <br /> Kafka hatte ein zwiespältiges Verhältnis zu Frauen. Einerseits fühlte er sich von ihnen angezogen, andererseits floh er vor ihnen. Auf jeden seiner Eroberungsschritte folgte eine Abwehrreaktion. Kafkas Briefe und Tagebucheintragungen vermitteln den Eindruck, sein Liebesleben habe sich im Wesentlichen als postalisches Konstrukt vollzogen. Seine Produktion an Liebesbriefen steigerte sich auf bis zu drei täglich an Felice Bauer. Dass er bis zuletzt unverheiratet blieb, trug ihm die Bezeichnung „Junggeselle der Weltliteratur“ ein.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' TB-Ausgabe, 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2008, S. 32.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Ursachen für Kafkas Bindungsangst vermutet man in der Literatur neben seiner mönchischen Arbeitsweise (er stand unter dem Zwang, allein und bindungslos zu sein, um schreiben zu können) auch [[Erektile Dysfunktion|Impotenz]] (Louis Begley) und [[Homosexualität]] (Saul Friedländer).<br /> <br /> Kafkas erste Liebe war die 1888 in Wien geborene, fünf Jahre jüngere Abiturientin Hedwig Therese Weiler. Kafka lernte Hedwig im Sommer 1907 in [[Třešť|Triesch]] bei Iglau (Mähren) kennen, wo die beiden ihre Ferien bei Verwandten verbrachten. Obschon die Urlaubsbekanntschaft einen Briefwechsel nach sich zog, blieben weitere Begegnungen aus.&lt;ref&gt;Franz Kafka: Briefe 1902–1924, hg. von Max Brod, Fischer-Verlag 1975.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Felice Bauer]], die aus kleinbürgerlichen jüdischen Verhältnissen stammte, und Kafka trafen sich erstmals am 28. August 1912 in der Wohnung seines Freundes Brod.&lt;ref&gt;Eine Schilderung dieser ersten Begegnung zwischen Franz und Felice gibt Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen''. Fischer, Frankfurt am Main 2002, Kapitel: ''Ein Fräulein aus Berlin''&lt;/ref&gt; Die Briefe an Felice umkreisen vor allem eine Frage: Heiraten oder sich in selbstgewählter Askese dem Schreiben widmen? Nach insgesamt rund dreihundert Schreiben und sechs kurzen Begegnungen kam es im Juni 1914 zur offiziellen Verlobung in Berlin – doch schon sechs Wochen darauf zur Entlobung. Diese war das Ergebnis einer folgenschweren Aussprache am 12. Juli 1914 im Berliner Hotel „Askanischer Hof“ zwischen ihm und Felice, unter Anwesenheit von Felices Schwester Erna und [[Grete Bloch]]. Bei dieser Zusammenkunft wurde Kafka mit brieflichen Äußerungen konfrontiert, die er gegenüber Grete Bloch gemacht hatte und die ihn als Heiratsunwilligen bloßstellten.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' TB-Ausgabe, 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2008, S. 503f.&lt;/ref&gt; In seinen Tagebüchern spricht Kafka vom „Gerichtshof im Hotel“.&lt;ref&gt;Franz Kafka: ''Tagebücher in der Fassung der Handschrift''. S. Fischer, Frankfurt am Main 1990, S. 658.&lt;/ref&gt; Er lieferte Reiner Stach zufolge die entscheidenden Bilder und Szenen für den Roman ''Der Process''.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' TB-Ausgabe, 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2008, S. 550.&lt;/ref&gt; Es folgte jedoch ein zweites Eheversprechen während eines gemeinsamen Aufenthalts in [[Marienbad]] im Juli 1916, bei dem beide eine engere und beglückende intime Beziehung eingingen.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. TB-Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 112ff.&lt;/ref&gt; Aber auch dieses Verlöbnis wurde – nach Ausbruch von Kafkas Tuberkulose (Sommer 1917) – wieder gelöst. <br /> <br /> Nach dem endgültigen Bruch mit Felice verlobte sich Kafka 1919 erneut, diesmal mit [[Julie Wohryzek]], der Tochter eines Prager Schusters. Er hatte sie während eines Kur-Aufenthalts in der Pension Stüdl im 30 Kilometer von Prag entfernten Dorf Schelesen (Želízy) kennengelernt.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. TB-Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 290ff.&lt;/ref&gt; In einem Brief an Max Brod beschrieb er sie als „eine gewöhnliche und eine erstaunliche Erscheinung. […] Besitzerin einer unerschöpflichen und unaufhaltbaren Menge der frechsten Jargonausdrücke, im ganzen sehr unwissend, mehr lustig als traurig“.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. TB-Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 294.&lt;/ref&gt; Auch dieses Eheversprechen blieb unerfüllt. Im Laufe des ersten, gemeinsam verbrachten Nachkriegssommers wurde ein Hochzeitstermin festgelegt, jedoch wegen der Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche in Prag verschoben. Im folgenden Jahr trennten sich beide. Ein Grund mag die Bekanntschaft zu [[Milena Jesenská]] gewesen sein, der ersten Übersetzerin seiner Texte ins Tschechische.<br /> <br /> Die aus Prag stammende Journalistin war eine lebhafte, selbstbewusste, moderne, emanzipierte Frau von 24 Jahren. Sie lebte in Wien und befand sich in einer auseinandergehenden Ehe mit dem Prager Schriftsteller [[Ernst Pollak]]. Nach ersten Briefkontakten kam es zu einem Besuch Kafkas in Wien. Voller Begeisterung berichtete der Zurückgekehrte seinem Freund Brod von der viertägigen Begegnung, aus der sich eine Beziehung mit einigen Begegnungen und vor allem einem umfangreichen Briefwechsel entwickelte. Doch wie schon bei Felice wiederholte sich auch bei Milena das alte Muster: Auf Annäherung und eingebildete Zusammengehörigkeit&lt;ref&gt;Reiner Stach schreibt: „Bereits gegenüber Felice hatte er immer wieder darauf bestanden, dass allein das tiefe Gefühl der Zusammengehörigkeit eine Ehe tragen und auch rechtfertigen können“. Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. TB-Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 553.&lt;/ref&gt; folgten Zweifel und Rückzug. Kafka beendete schließlich die Beziehung im November 1920, woraufhin auch der Briefwechsel abrupt abbrach. Der freundschaftliche Kontakt zwischen beiden riss allerdings bis zu Kafkas Tod nicht ab.<br /> <br /> Im Inflationsjahr 1923 schließlich lernte Kafka im Ostseeheilbad [[Graal-Müritz]] [[Dora Diamant]] kennen. Im September 1923 zogen sie nach Berlin und schmiedeten Heiratspläne, die zunächst am Widerstand von Diamants Vater und schließlich an Kafkas Gesundheitszustand scheiterten. Nachdem er im April 1924 sich schwerkrank in ein kleines privates Sanatorium im Dorf Kierling bei Klosterneuburg zurückgezogen hatte, wurde er dort von der mittellosen Dora, die auf materielle Unterstützung aus dem Familien- und Bekanntenkreis Kafkas angewiesen war, bis zu seinem Tod am 3. Juni 1924 gepflegt.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. TB-Ausgabe, Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 601ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === „Das Urteil“ ===<br /> [[Datei:Gedenktafel Grunewaldstr 13 Franz Kafka.JPG|thumb|[[Gedenktafel]] am Haus, Grunewaldstraße 13, in [[Berlin-Steglitz]]]]<br /> {{Hauptartikel|Das Urteil (Kafka)}}<br /> <br /> In der Nacht vom 22. zum 23. September 1912 gelang es Kafka, die Erzählung ''Das Urteil'' in nur acht Stunden in einem Zuge zu Papier zu bringen. Im späteren Urteil der Literaturwissenschaft hat Kafka hier mit einem Schlag thematisch und stilistisch zu sich selbst gefunden. Kafka war elektrisiert durch den noch nie so intensiv erlebten Akt des Schreibens („Nur so kann geschrieben werden, nur in einem solchen Zusammenhang, mit solcher vollständigen Öffnung des Leibes und der Seele“). Auch die unverminderte Wirkung der Geschichte nach wiederholtem (eigenem) Vorlesen – nicht nur auf die Zuhörer, sondern auch auf ihn selbst – bestärkte in ihm das Bewusstsein, Schriftsteller zu sein.<br /> <br /> ''Das Urteil'' leitete Kafkas erste längere Kreativphase ein; die zweite folgte rund zwei Jahre später. In der Zwischenzeit litt Kafka volle eineinhalb Jahre, wie später auch, unter einer Periode der literarischen Dürre. Allein schon deshalb blieb für ihn eine Existenz als „bürgerlicher Schriftsteller“, der mit seinem Schaffen sich und dazu noch eine eigene Familie ernähren kann, zeitlebens in unerreichbarer Ferne. Seine beruflichen Verpflichtungen können als Schreibhindernisse nicht allein der Grund gewesen sein, hatte Kafka seine kreativen Hochphasen oft gerade in Zeiten äußerer Krisen bzw. Verschlechterungen der allgemeinen Lebensverhältnisse (etwa im zweiten Halbjahr von 1914 durch den Kriegsausbruch). Überdies wusste Kafka mit seiner Strategie des „Manöver-Lebens“ – was hieß: vormittags Bürostunden, nachmittags Schlafen, nachts Schreiben – seinen Freiraum auch zu verteidigen.<br /> <br /> Einer anderen gängigen These zufolge war Kafkas Leben und Schreiben nach der Entstehung des ''Urteils'' dadurch gekennzeichnet, dass er dem gewöhnlichen Leben entsagte, um sich ganz dem Schreiben zu widmen. Für diese stilisierte Opferung des Lebens liefert er selbst in den Tagebüchern und Briefen reichlich Material.<br /> <br /> Anders als beim ''Urteil'' war allerdings das künftige Schreiben für ihn häufig quälend und stockend; dies gibt folgende Tagebuchaufzeichnung wieder:<br /> <br /> „Kein Wort fast, das ich schreibe, passt zum anderen, ich höre, wie sich die Konsonanten blechern aneinanderreihen und die Vokale singen dazu wie Ausstellungsneger. Meine Zweifel stehen um jedes Wort im Kreis herum, ich sehe sie früher als das Wort, aber was denn! Ich sehe das Wort überhaupt nicht, das erfinde ich.“&lt;ref&gt;Wendelin Schmidt-Dengler, Norbert Winkler: ''Die Vielfalt in Kafkas Leben und Werk.'' Vitalis 2005, ISBN 3-89919-066-1, S. 57.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Judentum und Palästina-Frage ===<br /> Durch seinen Bekanntenkreis und vornehmlich durch Max Brods Engagement für den [[Zionismus]] wurde Kafka häufig mit der Frage nach seinem Verhältnis zum [[Judentum]] und mit den Kontroversen über die [[Assimilation (Soziologie)|Assimilation]] der [[Ostjuden und Westjuden|westlichen Juden]] konfrontiert. Seine Sympathie für die [[Juden in Osteuropa|ostjüdische Kultur]] ist mehrfach dokumentiert. Als Schriftsteller belegte er alles „explizit Jüdische […] mit einem [[Tabu]]: der Begriff kommt in seinem literarischen Werk nicht vor“.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 524.&lt;/ref&gt; Gleichwohl interpretiert sein Biograph [[Reiner Stach]] die Lufthunde in Kafkas Parabel ''Forschungen eines Hundes'' als das jüdische Volk in der Diaspora.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 528.&lt;/ref&gt; Zeitweise war Kafka entschlossen, nach Palästina auszuwandern und lernte intensiv [[Ivrit|Hebräisch]]. Sein sich verschlechternder Gesundheitszustand hinderte ihn an der 1923 ernsthaft geplanten [[Alija|Übersiedlung]] nach [[Palästina (Region)|Palästina]]. Reiner Stach resümiert: „Palästina blieb ein Traum, den sein Körper schließlich zunichte machte.“&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis''. Fischer, Frankfurt am Main 2011, S. 536.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Krankheit und Tod ===<br /> [[Datei:Grab von franz kafka.jpg|miniatur|Grab von Franz Kafka auf dem [[Neuer Jüdischer Friedhof (Prag)|Neuen jüdischen Friedhof]] in Prag-[[Strašnice]]]]<br /> <br /> Im August 1917 erlitt Franz Kafka einen nächtlichen [[Blutsturz]], es wurde eine [[Tuberkulose|Lungentuberkulose]] festgestellt, eine Erkrankung, die zur damaligen Zeit nicht heilbar war. Die Symptome besserten sich zunächst wieder, doch im Herbst 1918 erkrankte er an der [[Spanische Grippe|Spanischen Grippe]], die eine mehrwöchige Lungenentzündung nach sich zog. Danach verschlechterte sich Kafkas Gesundheitszustand von Jahr zu Jahr, trotz zahlreicher langer Kuraufenthalte, u.&amp;nbsp;a. in [[Schelesen]] ([[Böhmen]]), [[Tatranské Matliare]] (heute [[Slowakei]]), [[Riva del Garda]] ([[Trentino]] im Sanatorium Dr.&amp;nbsp;von Hartungen), [[Graal-Müritz]] (1923).&lt;ref&gt;[http://www.wissen.de/wde/generator/wissen/ressorts/reisen/reisefuehrer/mecklenburg_vorpommern/index,page=1646960.html Ostseebad Graal-Müritz], [[wissen.de]]&lt;/ref&gt; Während seines Aufenthaltes in Berlin 1923/24 griff die Tuberkulose auch auf den Kehlkopf über, Kafka verlor allmählich sein Sprechvermögen und konnte nur noch unter Schmerzen Nahrung und Flüssigkeit zu sich nehmen. Während eines Aufenthalts im [[Sanatorium Wienerwald]] im April 1924 wurde von Dr.&amp;nbsp;Hugo Kraus, einem Familienfreund und Leiter der Lungenheilanstalt, definitiv Kehlkopftuberkulose diagnostiziert. Infolge der fortschreitenden Auszehrung konnten die Symptome nur noch gelindert werden; ein operativer Eingriff war wegen des schlechten Allgemeinzustands nicht mehr möglich. Franz Kafka reiste ab und starb am 3. Juni 1924 im Sanatorium Kierling bei [[Klosterneuburg]] im Alter von 40&amp;nbsp;Jahren. Als offizielle Todesursache wurde [[Herzinsuffizienz#Laiensprache und Doppeldeutungen|Herzversagen]] festgestellt. Begraben wurde er auf dem [[Neuer Jüdischer Friedhof (Prag)|Neuen Jüdischen Friedhof]] in Prag-Strašnice.&lt;ref&gt;[http://www.lehrer.uni-karlsruhe.de/~za874/homepage/kafka.htm Daten der deutschen Literatur]; Der ursprüngliche Verwaltungsbezirk [[Žižkov]], in dem der Friedhof liegt, ist jetzt Teil des Verwaltungsbezirks Strašnice&lt;/ref&gt; Der schlanke kubistische Grabstein von Dr.&amp;nbsp;Franz Kafka und seinen Eltern mit Inschriften in deutscher und hebräischer Sprache befindet sich rechts vom Eingang, etwa 200&amp;nbsp;Meter vom Pförtnerhaus entfernt. An der dem Grab gegenüber liegenden Friedhofswand erinnert eine Gedenktafel in tschechischer Sprache an Dr.&amp;nbsp;Max Brod.&lt;ref&gt;Harald Salfellner: ''Franz Kafka und Prag.'' Vitalis Verlag, Prag 2002, Kapitel Der Neue Jüdische Friedhof in Prag-Strašnice, S. 179–185.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Zur Frage der Nationalität ===<br /> Kafka verbrachte den Hauptteil seines Lebens in Prag, das bis 1918 zum Vielvölkerstaat der [[k.u.k.]] Monarchie Österreich-Ungarn gehörte und nach dem Ersten Weltkrieg Hauptstadt der neu gegründeten [[Tschechoslowakei]] wurde. Der Schriftsteller selbst bezeichnete sich in einem Brief als deutschen Muttersprachler („Deutsch ist meine Muttersprache, aber das Tschechische geht mir zu Herzen“).&lt;ref&gt;Kafka: ''Briefe an Milena.'' 12. Aufl. Frankfurt a. M. 2002, S. 17.&lt;/ref&gt; Die deutschsprachige Bevölkerung in Prag, die etwa sieben Prozent ausmachte, lebte in einer „inselhaften Abgeschlossenheit“&lt;ref&gt;Klaus Wagenbach: ''Franz Kafka.'' 36. Aufl. Reinbek 2002, S. 54.&lt;/ref&gt; mit ihrer auch als „[[Pragerdeutsch]]“&lt;ref&gt;Wagenbach 2002, S. 63.&lt;/ref&gt; bezeichneten Sprache. Diese Isoliertheit meinte Kafka auch, wenn er in dem bereits zitierten Brief schrieb: „Ich habe niemals unter deutschem Volk gelebt.“&lt;ref&gt;Kafka: ''Briefe an Milena.'' Ebd. Abgesehen von seiner Situation wollte er in diesem Brief seine Verbundenheit mit der Tschechin Milena Jesenskà dokumentieren.&lt;/ref&gt; Zudem gehörte er der [[Geschichte der Juden in Tschechien|jüdischen Minderheit]] an. Schon in der Schule gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen tschechisch- und deutschsprachigen Pragern.&lt;ref&gt;Wagenbach 2002, S. 24.&lt;/ref&gt; Das politische [[Deutsches Reich|Deutsche Reich]] blieb für Kafka – etwa während des Ersten Weltkriegs – weit entfernt und fand keinen Niederschlag in seinem Werk. Auch Belege für die Selbstsicht einer österreichischen Nationalität lassen sich nicht finden. Ebenso wenig hatte Kafka einen Bezug zur 1918 gegründeten [[Tschechoslowakei]]. Im Unterschied zu seinen deutschböhmischen Vorgesetzten behielt Kafka aufgrund seiner Kenntnis der [[Tschechische Sprache|tschechischen Sprache]] und seiner politischen Zurückhaltung aber nach 1918 seine Stellung in der Arbeiter-Versicherungs-Anstalt und wurde sogar befördert.&lt;ref&gt;Franz Kafka: ''Amtliche Schriften.'' Mit einem Essay von Klaus Hermsdorf. Hrsg. von Klaus Hermsdorf unter Mitwirkung von Winfried Poßner und Jaromir Louzil. Akademie Verlag, Berlin 1984, S. 63–66.&lt;/ref&gt; Im amtlichen Schriftverkehr in tschechischer Sprache verwendete er seitdem auch die tschechische Namensform ''František Kafka'', soweit er den Vornamen nicht, wie meist, abkürzte.&lt;ref&gt;Franz Kafka: ''Amtliche Schriften.'' Mit einem Essay von Klaus Hermsdorf. Hrsg. von Klaus Hermsdorf unter Mitwirkung von Winfried Poßner und Jaromir Louzil. Akademie Verlag, Berlin 1984, S. 302–305.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einflüsse ==<br /> === Aus der Literatur, Philosophie, Psychologie und Religion ===<br /> Kafka sah in [[Franz Grillparzer|Grillparzer]], [[Heinrich von Kleist|Kleist]], [[Gustave Flaubert|Flaubert]] und [[Fjodor Michailowitsch Dostojewski|Dostojewski]] seine literarischen „Blutsbrüder“.&lt;ref&gt;Richard T. Gray: ''A Franz Kafka Encyclopedia.'' Greenwood Publishing Group, Westport, Connecticut 2005, ISBN 978-0-313-30375-3, S. 47.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Vladimir Nabokov|Nabokov]] zufolge übte [[Flaubert]] den größten stilistischen Einfluss auf Kafka aus; wie dieser habe Kafka wohlgefällige Prosa verabscheut; stattdessen habe er die Sprache als Werkzeug benutzt: „Gern entnahm er seine Begriffe dem Wortschatz der Juristen und Naturwissenschaftler und verlieh ihnen eine gewisse ironische Genauigkeit, ein Verfahren, mit dem auch Flaubert eine einzigartige dichterische Wirkung erzielt hatte.“&lt;ref&gt;Nabokov: ''Die Kunst des Lesens.'' Fischer TB, S. 320.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als [[Matura|Maturant]] (Abiturient) beschäftigte sich Kafka intensiv mit [[Nietzsche]].&lt;ref&gt;[[Klaus Wagenbach]]: ''Kafka.'' rororo monographien, 1991, S. 40.&lt;/ref&gt; Besonders ''[[Also sprach Zarathustra]]'' scheint ihn gefesselt zu haben.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie''. Verlag C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53441-4, S. 93.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu [[Kierkegaard]] schreibt Kafka in seinem Tagebuch: „Er bestätigt mich wie ein Freund.“&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2004, S. 471.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Sigmund Freud]]s Theorien zum [[Ödipuskonflikt|ödipalen Konflikt]] und zur [[Paranoia]] dürften Kafka zwar zeitbedingt zu Ohren gekommen sein, er scheint sich aber für diese Themen nicht interessiert zu haben.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' S. Fischer, Frankfurt am Main 2004, S. 232.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Kafka hat sich durch umfangreiche Lektüre intensiv mit der [[Judentum|jüdischen Religion]] auseinandergesetzt.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie.'' Verlag C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53441-4. S. 582.&lt;/ref&gt; Besonders interessierten ihn religiöse Sagen, Geschichten und Handlungsanleitungen, die ursprünglich mündlich überliefert wurden.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn. Eine Biographie''. Verlag C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-53441-4, S. 16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Aus dem Kino, dem jiddischen Theater und aus Vergnügungseinrichtungen ===<br /> In einem Brief vom Dezember 1908 äußert Kafka: „…&amp;nbsp;wie könnten wir uns sonst am Leben erhalten für den Kinematographen“.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Kafka und der Film.'' Beck Verlag 2009, ISBN 978-3-406-58748-1, S. 194.&lt;/ref&gt; Er schreibt 1919 an seine zweite Verlobte [[Julie Wohryzek]], er sei „verliebt in das Kino“. Kafka war aber offensichtlich weniger beeindruckt von Filmhandlungen (entsprechende Äußerungen fehlen in seinen Schriften); vielmehr geben seine Texte selbst eine filmtechnische Sichtweise wieder. Sein Erzählen entwickelt seinen besonderen Charakter durch die Verarbeitung filmischer Bewegungsmuster und Sujets.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Kafka und der Film.'' Beck Verlag 2009, ISBN 978-3-406-58748-1.&lt;/ref&gt; Es lebt aus den grotesken Bildfolgen und Übertreibungen des frühen Kinos, die literarisch verdichtet hier sprachlich auftreten. Der Film ist in Kafkas Geschichten allgegenwärtig: im Rhythmus des großstädtischen Verkehrs, in Verfolgungsjagden und Doppelgänger-Szenen und in Gebärden der Angst. Diese Elemente sind besonders im Romanfragment ''[[Der Verschollene]]'' zu finden.<br /> <br /> Auch in den deftigen Vorführungen des [[Jiddisches Theater|jiddischen Theaters]] aus [[Lemberg]], die Kafka oft besuchte und mit dessen Mitgliedern er befreundet war, waren viele der genannten Elemente enthalten; Kafka hatte hier einen starken Eindruck von [[Authentizität]].&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' S. Fischer, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 3-596-16187-8, S. 49&lt;/ref&gt; Von Kafkas Interesse an [[jiddisch]]er Sprache und Kultur in Osteuropa zeugen zwei kleine Werke aus dem Nachlass, nämlich ''[[Vom jüdischen Theater]]'' und ''[[Einleitungsvortrag über Jargon]]''.<br /> <br /> Bis ca. 1912 hat Kafka auch rege am Nachtleben mit Kleinkunstdarbietungen teilgenommen. Hierzu gehörten Besuche in [[Revue|Cabarets]], [[Bordell]]en, [[Varieté]]s u.&amp;nbsp;ä.&lt;ref&gt;Peter-André Alt: ''Kafka und der Film.'' Beck. München 2009, S. 13.&lt;/ref&gt; Eine Reihe seiner späten Erzählungen sind in diesem Milieu angesiedelt; siehe ''[[Erstes Leid]]'', ''[[Ein Bericht für eine Akademie]]'', ''[[Ein Hungerkünstler]]'', ''[[Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse]]''.<br /> <br /> == Werke und Einordnung ==<br /> === Die Romanfragmente ===<br /> Wie in einem Albtraum bewegen sich Kafkas Protagonisten durch ein Labyrinth undurchsichtiger Verhältnisse und sind anonymen Mächten ausgeliefert. Die Literaturkritik spricht von einer „Traumlogik“.&lt;ref&gt;Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' TB-Ausgabe, 2. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2008, S. 548.&lt;/ref&gt; Die Gerichtsgebäude in ''Der Process'' bestehen aus einem weit verzweigten Gewirr unübersichtlicher Räume, und auch in ''[[Der Verschollene]]'' (von Brod unter dem Titel ''[[Amerika (Roman)|Amerika]]'' veröffentlicht) sind die seltsam unverbundenen Schauplätze – u. a. ein Schiff, ein Hotel, das „Naturtheater von Oklahoma“, sowie die Wohnung des Onkels von Karl Roßmann, des Helden – gigantisch und unüberschaubar.<br /> <br /> Insbesondere bleiben auch die Beziehungen der handelnden Personen ungeklärt. Im ''Schloss'' erzeugt Kafka Zweifel an der Stellung des Protagonisten K. als „Landvermesser“ und dem Inhalt dieses Begriffes selbst und schafft so Interpretationsspielraum. Nur bruchstückhaft erfährt K. und mit ihm der Leser im Laufe des Romans mehr über die Beamten des Schlosses und ihre Beziehungen zu den Dorfbewohnern. Die allgegenwärtige, aber gleichzeitig unzugängliche, faszinierende und bedrückende Macht des Schlosses über das Dorf und seine Menschen wird dabei immer deutlicher. Trotz all seiner Bemühungen, in dieser Welt heimisch zu werden und seine Situation zu klären, erhält K. keinen Zugang zu den maßgeblichen Stellen in der Schlossverwaltung, wie auch der Angeklagte Josef K. im ''Process'' niemals auch nur die Anklageschrift zu Gesicht bekommt.<br /> <br /> Nur im Romanfragment ''Der Verschollene'' – auch ''Das Schloss'' und ''Der Process'' blieben unvollendet –, bleibt die vage Hoffnung, dass Roßmann im fast grenzenlosen, paradiesischen „Naturtheater von Oklahoma“ dauerhaft Geborgenheit finden kann.<br /> <br /> === Die Erzählungen ===<br /> In vielen Erzählungen Kafkas, z.&amp;nbsp;B. ''[[Der Bau]]'', ''[[Forschungen eines Hundes]]'', ''[[Kleine Fabel]]'' ist das Scheitern und das vergebliche Streben der Figuren das beherrschende Thema, das oft tragisch-ernst, manchmal aber auch mit einer gewissen Komik dargestellt wird.<br /> <br /> Ein fast durchgängiges Thema ist das verborgene Gesetz, gegen das der jeweilige Protagonist unwillentlich verstößt oder das er nicht erreicht (''[[Vor dem Gesetz]]'', ''[[In der Strafkolonie]]'', ''[[Der Schlag ans Hoftor]]'', ''[[Zur Frage der Gesetze]]''). Das Motiv des dem Protagonisten verborgenen Codes, der die Abläufe beherrscht, findet sich in den Romanfragmenten ''Process'' und ''Schloss'' und in zahlreichen Erzählungen.<br /> <br /> In seinem unvergleichlichen Stil, vor allem in seinen Erzählungen, beschreibt Kafka äußerst deutlich und nüchtern die unglaublichsten Sachverhalte. Die kühle minutiöse Beschreibung der scheinbar legalen Grausamkeit ''[[In der Strafkolonie]]'' oder die Verwandlung eines Menschen in ein Tier und umgekehrt, wie in ''[[Die Verwandlung]]'' oder ''[[Ein Bericht für eine Akademie]]'' sind kennzeichnend. Mit seinem Stil formt Kafka hier nicht einfach ein Lebensgefühl nach, sondern schafft eine eigene Welt mit eigenen Gesetzen, deren Unvergleichlichkeit nicht zuletzt der Begriff des „[[Kafkaesk]]en“ zu umschreiben versucht.<br /> <br /> == Rezeption ==<br /> [[Datei:Kafka statue Prague.jpg|miniatur|Kafka-Denkmal von Jaroslav Róna zwischen Heilig-Geist-Kirche und [[Spanische Synagoge|Spanischer Synagoge]] in [[Prag]]]]<br /> <br /> Zu seinen Lebzeiten war Kafka der breiten Öffentlichkeit unbekannt.<br /> <br /> Kafka haderte mit sich selbst. Seine Zweifel gingen so weit, dass er seinen Nachlassverwalter Brod anwies, die noch nicht veröffentlichten Texte (darunter die heute berühmten Romanfragmente) zu vernichten. In der zweiten an Brod gerichteten Verfügung vom 29. November 1922 erklärte Kafka:<br /> {{Zitat|Von allem, was ich geschrieben habe, gelten nur die Bücher: Urteil, Heizer, Verwandlung, Strafkolonie, Landarzt und die Erzählung: Hungerkünstler. (Die paar Exemplare der ‚Betrachtung‘ mögen bleiben, ich will niemandem die Mühe des Einstampfens machen, aber neu gedruckt darf nichts daraus werden.) Wenn ich sage, daß jene 5 Bücher und die Erzählung gelten, so meine ich damit nicht, daß ich den Wunsch habe, sie mögen neu gedruckt und künftigen Zeiten überliefert werden, im Gegenteil, sollten sie ganz verloren gehn, entspricht dieses meinem eigentlichen Wunsch. Nur hindere ich, da sie schon einmal da sind, niemanden daran, sie zu erhalten, wenn er dazu Lust hat.}}<br /> <br /> Heute besteht in literarischen Kreisen weitgehend Einigkeit, dass Brod eine segensreiche Entscheidung traf, als er den letzten Willen seines Freundes überging und dessen Werk publizierte.<br /> <br /> Einen nicht näher bestimmbaren Teil seiner Texte hat Kafka allerdings eigenhändig vernichtet, so dass Brod zu spät kam.<br /> <br /> Literaturkennern wie [[Robert Musil]], [[Hermann Hesse]], [[Walter Benjamin]] oder [[Kurt Tucholsky]] war Kafka bereits in den zwanziger Jahren ein Begriff. Weltruhm erlangte sein Werk erst nach 1945, zunächst in den USA und Frankreich, in den 50er-Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum. Heute ist Kafka der meistgelesene Autor deutscher Sprache.&lt;ref&gt;Manfred Engel, Bernd Auerochs (Hg.): ''Kafka-Handbuch''. Metzler, Stuttgart, Weimar 2010, S. XII.&lt;/ref&gt; Die Kafka-Rezeption reicht bis ins triviale Alltagsleben hinein: So gab es seinerzeit einen Werbeslogan „Ich trinke Jägermeister, weil ich Kafkas Schloss nicht geknackt habe“.<br /> <br /> In einem Gespräch mit [[Georges-Arthur Goldschmidt]] bezeichnet der Kafka-Biograph Reiner Stach [[Samuel Beckett]] als „Kafkas Erbe“.&lt;ref&gt;''Kafka ist unsere beste Versicherung.'' Dokumentiertes Gespräch von Andreas Platthaus. In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' vom 23. August 2014, S. 16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Mai 1963 hielt der tschechoslowakische Schriftstellerverband eine internationale [[Kafka-Konferenz]] im Schloss [[Liblice]] bei Prag ab, die sich mit dem damals im [[Ostblock]] noch weitgehend abgelehnten Schriftsteller sowie mit dem thematischen Schwerpunkt [[Entfremdung]] beschäftigte. Die Kafka-Konferenz gilt als ein Ausgangspunkt des [[Prager Frühling]]s von 1967/68. Die Bedeutung der Konferenz wurde im Jahr 2008 in einer weiteren Tagung aufgearbeitet.<br /> <br /> [[Datei:Kafka bronze.jpg|miniatur|Erinnerungsplakette an Kafkas Geburtshaus (von Karel Hladik)]]<br /> <br /> == Interpretation ==<br /> Die Deutungslust der Interpreten nach 1945 liegt vielleicht daran, dass seine Texte offen und hermetisch zugleich sind: Einerseits sind sie durch Sprache, Handlung, Bildhaftigkeit und relativ geringen Umfang leicht zugänglich; andererseits ist jedoch ihre Tiefe kaum auszuloten. [[Albert Camus]] meinte: „Es ist das Schicksal und vielleicht auch die Größe dieses Werks, daß es alle Möglichkeiten darbietet und keine bestätigt.“ [[Theodor W. Adorno]] meint zu Kafkas Werk: „Jeder Satz spricht: deute mich, und keiner will es dulden.“&lt;ref&gt;Theodor W. Adorno: ''Aufzeichnungen zu Kafka.'' In: Adorno: ''Prismen – Kulturkritik und Gesellschaft.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1969, S. 304.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Abgesehen von der [[Immanente Kritik|textimmanenten Kritik]] weisen unterschiedliche Interpretationen von Kafkas Werk u.&amp;nbsp;a. in folgende Richtungen: ''psychologisch'' (wie bei entsprechenden Deutungen von [[Hamlet]], [[Faust. Eine Tragödie.|Faust]] oder [[Stiller (Max Frisch)|Stiller]]), ''philosophisch'' (vor allem zur Schule des [[Existenzialismus]]), ''biographisch'' (z.&amp;nbsp;B. durch [[Elias Canetti]] in „Der andere Prozess“), ''religiös'' (ein dominierender Aspekt der frühen Kafka-Rezeption, der heute eher als fragwürdig angesehen wird, u.&amp;nbsp;a. von [[Milan Kundera]]) und ''soziologisch'' (d. h. den gesellschaftskritischen Gehalt untersuchend). Eine wichtige Frage der Interpretation der Werke Kafkas ist die nach dem Einfluss der jüdischen Religion und Kultur auf das Werk, die schon von [[Gershom Scholem]] dahingehend beantwortet wurde, dass Kafka eher der jüdischen als der deutschen Literaturgeschichte zuzuordnen sei. Dieser Deutungshinweis wurde auf breiter Front von [[Karl E. Grözinger]] in seiner Publikation „Kafka und die Kabbala. Das Jüdische im Werk und Denken von Franz Kafka.“ Berlin-Wien 2003, aufgenommen. Seine Forschungen haben eine tiefe Verankerung ganzer Romane wie ''Der Process'' oder ''[[Das Schloss]]'' in der jüdisch religiösen Kultur gezeigt, ohne die das Werk kaum adäquat verstanden werden kann. Wenn auch von manchen modernen Autoren bestritten, haben sich Grözingers Auffassungen doch weithin durchgesetzt.<br /> <br /> Es mag auffallen, dass Kafka viele Figuren seiner Texte in Bezug zum Christentum bringt:&lt;ref&gt;Gerhard Rieck: ''Kafka konkret – das Trauma ein Leben. Wiederholungsmotive im Werk als Grundlage einer psychologischen Deutung''. Königshausen&amp;Neumann, Würzburg 1999, ISBN 978-3-8260-1623-3, S. 93–95.&lt;/ref&gt; Im ''Process'' betrachtet Josef K. vor seinem Tod sehr genau ein [[Grablegung Christi (Bildtypus)|Bild von der Grablegung Christi]], und im ''Urteil'' wird Georg Bendemann auf dem Weg zu seiner Selbstopferung mit „Jesus!“ angesprochen. Im ''Schloss'' verbringt der Landvermesser K. ähnlich wie Jesus die erste Nacht seines (Roman-)Lebens in einem Gasthaus auf einem Strohsack, und im selben Roman trägt Barnabas, der von allen männlichen Romanfiguren dem Landvermesser am nächsten steht, den Namen eines Juden, dem das Christentum wichtiger wurde als das Judentum (Apostelgeschichte 13,2).<br /> <br /> Besonders charakteristisch für Kafka sind die auffallend häufigen Wiederholungen von Motiven, vor allem in den Romanen und vielen der wichtigsten Erzählungen, zum Teil über alle Schaffensperioden hinweg. Diese Wiederholungsmotive bilden eine Art Netz über das gesamte Werk und können für eine verbindliche Deutung desselben fruchtbar gemacht werden.&lt;ref&gt;Gerhard Rieck: ''Kafka konkret – das Trauma ein Leben. Wiederholungsmotive im Werk als Grundlage einer psychologischen Deutung''. Königshausen&amp;Neumann, Würzburg 1999, ISBN 978-3-8260-1623-3.&lt;/ref&gt; Zwei der wichtigsten Wiederholungsmotive sind das Motiv „Bett“ (unerwartbar häufiger Aufenthalts- und Begegnungsort von Figuren, an dem bzw. in dem für viele Protagonisten der Texte das Unheil beginnt und sich fortsetzt) und das Motiv „Türe“ in Form der Auseinandersetzung um ihr Passieren (bekanntestes, aber eben bei weitem nicht das einzige Beispiel ist das Tor zum Gesetz im Text ''Vor dem Gesetz'', der sogenannten „Türhütergeschichte“).<br /> <br /> Ungeachtet der jeweiligen Interpretationen wird zur Bezeichnung einer auf ''rätselhafte Weise bedrohlichen''&lt;ref&gt;laut Duden&lt;/ref&gt; Atmosphäre der Begriff des [[Kafkaesk]]en verwendet, der laut ''Kundera'' „als der einzige gemeinsame Nenner von (sowohl literarischen als auch wirklichen) Situationen zu sehen ist, die durch kein anderes Wort zu charakterisieren sind und für die weder Politikwissenschaft noch Soziologie noch Psychologie einen Schlüssel liefern.“<br /> <br /> == Wirkungsgeschichte ==<br /> [[Datei:DPAG 2008 Franz Kafka.jpg|miniatur|Briefmarke, Deutsche Post AG (2008)]]<br /> <br /> === Kafka als verbotener Autor ===<br /> Während der Zeit von 1933 bis 1945 war Kafka in der einschlägigen [[Liste verbotener Autoren während der Zeit des Nationalsozialismus]] als Erzeuger von „schädlichem und unerwünschtem Schriftgut“ aufgeführt. Seine Werke fielen wie viele andere den [[Bücherverbrennung 1933 in Deutschland|Bücherverbrennungen]] zum Opfer.&lt;ref&gt;[http://www.literaturkritik.de/buch/buchh/neu/Basisbib/Nationals/LitdesExils.html#Buecherverbrennung Bücherverbrennung], [[literaturkritik.de]]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die [[Kommunistische Partei der Tschechoslowakei]] (KSČ) rehabilitierte Kafka nach dem Zweiten Weltkrieg nicht, sondern stufte ihn als ''[[dekadent]]'' ein. In dem Roman ''Der Process'' fand man unerwünschte Anklänge an die Denunziationen und [[Schauprozess]]e in den Staaten des [[Ostblock]]s.&lt;ref&gt;Mairowitz/[[Robert Crumb]]: ''Kafka. Kurz und knapp'', Verlag [[Zweitausendeins]], S. 162 ff.&lt;/ref&gt; Im Allgemeinen identifizierte sich die [[Tschechoslowakei]] zur Zeit des [[Kommunismus]] kaum mit Kafka, wohl auch, weil er fast ausschließlich in deutscher Sprache schrieb. Beim [[Kafka-Konferenz|Kafka-Kongress]] von 1963 zum 80. Geburtstag des Schriftstellers im Schloss [[Liblice]] wurde er von vielen Rednern gewürdigt. Aber bereits 1968 nach der Niederschlagung des [[Prager Frühling]]s wurden seine Werke wieder verboten.<br /> <br /> === Heutiges Tschechien ===<br /> Mit der Öffnung [[Tschechien]]s zum Westen und dem Zustrom ausländischer Besucher wuchs Kafkas lokale Bedeutung. Die Prager [[Franz-Kafka-Gesellschaft]] widmet sich den Werken Kafkas und versucht, das jüdische Erbe Prags wiederzubeleben. Im Kafka-Jahr 2008 (125. Geburtstag) wurde Kafka von der Stadt Prag zur Förderung des Tourismus herausgestellt.&lt;ref&gt;Mairowitz, [[Robert Crumb]]: ''Kafka. Kurz und knapp.'' Verlag [[Zweitausendeins]], S. 165.&lt;/ref&gt; Es gibt viele Stätten zur Kafka-Begegnung, Buchläden und Souvenirartikel jeglicher Art. Seit 2005 zeigt das Kafka-Museum&lt;ref&gt;[http://www.kafkamuseum.cz/ Kafka-Museum]&lt;/ref&gt; auf der Prager Kleinseite (Cihelná 2b) die Ausstellung ''Die Stadt K. Franz Kafka und Prag''.<br /> <br /> === Internationale Wirkung ===<br /> Bereits 1915 wurde Kafka indirekt mit dem „[[Fontane-Preis|Theodor-Fontane-Preis für Kunst und Literatur]]“ ausgezeichnet: Der offizielle Preisträger [[Carl Sternheim]] gab das Preisgeld an den noch weitestgehend unbekannten Kafka weiter.<br /> <br /> Verbürgt ist der große Einfluss Kafkas auf [[Gabriel García Márquez]]. Insbesondere von Kafkas Erzählung ''Die Verwandlung'' hat García Márquez nach eigener Bekundung den Mut für die Ausgestaltung seines „[[Magischer Realismus|magischen Realismus]]“ genommen: Gregor Samsas Erwachen als Käfer, so García Márquez selbst, habe seinem „Leben einen neuen Weg gewiesen, schon mit der ersten Zeile, die heute eine der berühmtesten der Weltliteratur ist“. Kundera erinnert sich in seinem Werk ''Verratene Vermächtnisse'' (S.&amp;nbsp;55) an eine noch präzisere Auskunft von García Márquez zu dem Einfluss Kafkas auf ihn: „Kafka hat mir beigebracht, dass man anders schreiben kann.“ Kundera erläutert: „Anders: das hieß, indem man die Grenzen des Wahrscheinlichen überschreitet. Nicht (in der Art der Romantiker), um der wirklichen Welt zu entfliehen, sondern um sie besser zu verstehen.“<br /> <br /> Unter den zeitgenössischen Schriftstellern bezieht sich zudem [[Leslie Kaplan]] in ihren Romanen und in Aussagen zu ihrer Arbeitsweise ständig auf Kafka, um die Entfremdung des Menschen, die mörderische Bürokratie, aber auch den Freiheits-Spielraum, den vor allem das Denken und Schreiben eröffnet, darzustellen.<br /> <br /> Auch abseits künstlerischer Kriterien findet Kafka große Bewunderung. So ist für [[Elias Canetti|Canetti]] Kafka deswegen ein großer Dichter, weil er „unser Jahrhundert am reinsten ausgedrückt hat“.<br /> <br /> === Streit um die Handschriften ===<br /> [[File:Kafka process.png|thumb|„Jemand musste Josef K. verleumdet haben…“ – Anfang des Manuskripts zu ''Der Process'', 1914/15]]<br /> Kafka hatte seinen Freund [[Max Brod]] vor seinem Tod gebeten, den Großteil seiner Handschriften zu vernichten. Brod widersetzte sich diesem Willen jedoch und sorgte dafür, dass viele von Kafkas Schriften posthum veröffentlicht wurden. 1939, kurz vor dem [[Zerschlagung der Rest-Tschechei|Einmarsch der deutschen Truppen]] in Prag, gelang es Brod, die Handschriften nach [[Völkerbundsmandat für Palästina|Palästina]] zu retten. 1945 schenkte er sie seiner Sekretärin [[Ilse Ester Hoffe]], wie er auch schriftlich festhielt: „Liebe Ester, Bereits im Jahre 1945 habe ich Dir alle Manuskripte und Briefe Kafkas, die mir gehören, geschenkt.“<br /> <br /> Hoffe verkaufte einige dieser Handschriften, darunter Briefe und Postkarten, das Manuskript zu ''Beschreibung eines Kampfes'' (heute in Besitz des Verlegers [[Joachim Unseld]]) und das Manuskript zum Roman ''Der Process'', das 1988 im Londoner Auktionshaus [[Sotheby’s]] für 3,5 Millionen Mark an das [[Deutsches Literaturarchiv Marbach|Deutsche Literaturarchiv]] in [[Marbach am Neckar|Marbach]] versteigert wurde. Die übrigen Handschriften schenkte Hoffe noch zu Lebzeiten ihren beiden Töchtern Eva und Ruth Hoffe.<br /> <br /> Nach dem Tod ihrer Mutter im Jahre 2009 vereinbarten Eva und Ruth Hoffe, die Handschriften an das Literaturarchiv in Marbach zu verkaufen, was zu einem Streit zwischen den beiden Schwestern und dem Literaturarchiv einerseits und dem Staat Israel, der den rechtmäßigen Platz von Kafkas Handschriften in der [[The National Library of Israel|Nationalbibliothek Israels]] sieht, andererseits führte. Israel begründet seinen Anspruch auf die Handschriften mit einem Paragraphen aus Max Brods Testament („daß aber die im ersten Absatz angeführten Manuskripte, Briefe und sonstige Papiere und Urkunden der Bibliothek der Hebräischen Universität Jerusalem oder der Staatlichen Bibliothek Tel Aviv oder einem anderen öffentlichen Archiv im Inland oder im Ausland zur Aufbewahrung übergeben werden sollen“), obwohl Ester Hoffe die Handschriften als Schenkung von Max Brod erhalten hatte und sie auch ihren Töchtern schenkte und nicht vererbte. Seit 1956 befinden sich sämtliche noch in Hoffes Besitz befindliche Handschriften in Banktresoren in Tel Aviv und Zürich.&lt;ref&gt;Ofer Aderet: [http://www.haaretz.com/hasen/spages/1129719.html ''Israeli heir: More Kafka works stashed in Swiss vault.''] In: ''[[Haaretz]].'' 22. November 2009. (Artikel über den Streit um Kafkas Erbe)&lt;/ref&gt; Am 14. Oktober 2012 entschied ein israelisches Familiengericht, dass die Manuskripte nicht Eigentum der Schwestern Hoffe sind. Kafkas Nachlass soll an die israelische Nationalbibliothek gehen. Eva Hoffe kündigte an, in Berufung zu gehen.<br /> <br /> == Werke ==<br /> Bei ''kursiv'' gedruckten Titeln handelt es sich um Bücher, die gesammelte Prosatexte enthalten. Die in einer Sammlung enthaltenen Werke sind im Artikel zum Sammelband aufgeführt.<br /> <br /> === Zu Lebzeiten veröffentlicht ===<br /> * 1909 – ''[[Ein Damenbrevier]].''<br /> * 1909 – ''[[Gespräch mit dem Beter]].''<br /> * 1909 – ''[[Gespräch mit dem Betrunkenen]].''<br /> * 1909 – ''[[Die Aeroplane in Brescia]].''<br /> * 1911 – ''[[Richard und Samuel]].''<br /> * 1912 – ''[[Großer Lärm]].''<br /> * 1913 – ''[[Betrachtung (Kafka)|Betrachtung]].'' (mit 18 Prosatexten, u.&amp;nbsp;a. mit: [[Der Ausflug ins Gebirge]], [[Der plötzliche Spaziergang]]).<br /> * 1913 – ''[[Das Urteil (Kafka)|Das Urteil]].'' Neuausgabe mit ''Die Verwandlung'' bei Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-90020-6.<br /> * 1913 – ''[[Der Heizer]].'' (Erstes Kapitel des Romanfragments [[Der Verschollene]]).<br /> * 1915 – ''[[Die Verwandlung]].'' Neuausgabe mit ''Das Urteil'' bei Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-596-90020-6.<br /> * 1915 – ''[[Vor dem Gesetz]].'' Bestandteil des Romanfragments Der Process und des Bandes [[Ein Landarzt]].<br /> * 1918 – ''[[Der Mord]].'' (1918; frühere Fassung von ''[[Ein Brudermord]]'', der 1919 entstanden ist und im Rahmen des ''Landarztbandes'' veröffentlicht wurde).<br /> * 1918 – ''[[Ein Landarzt]].'' (Erzählung von 1918 ''und'' Titel des Sammelbands mit 13 weiteren Prosatexten, u.&amp;nbsp;a. mit: [[Elf Söhne]], [[Ein Bericht für eine Akademie]]).<br /> * 1919 – ''[[In der Strafkolonie]].'' Neuausgabe bei Verlag Wagenbach, Berlin 2010, ISBN 978-3-8031-2319-0.<br /> * 1921 – ''[[Der Kübelreiter]].''<br /> * 1924 – ''[[Ein Hungerkünstler]].'' (Erzählung von 1922 ''und'' Titel des Sammelbands mit drei weiteren Prosatexten: [[Erstes Leid]], [[Eine kleine Frau]] und [[Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse]]).<br /> Alle 46 Publikationen (zum Teil Mehrfachveröffentlichungen einzelner Werke) zu Lebzeiten Franz Kafkas sind aufgeführt auf den Seiten 300 ff. in [[Joachim Unseld]]: ''Franz Kafka. Ein Schriftstellerleben. Die Geschichte seiner Veröffentlichungen.'' ISBN 3-446-13554-5.<br /> <br /> === Posthum veröffentlicht ===<br /> * 1904–1905 – ''[[Beschreibung eines Kampfes]].''<br /> * 1907–1908 – ''[[Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande]].''<br /> * 1909 – ''[[Unter meinen Mitschülern]].''<br /> * 1909 – ''[[Diese Wahl ist sehr begrüßenswert]].''<br /> * 1909 – ''[[Kleine Seele]].''<br /> * 1910 – ''[[Der kleine Ruinenbewohner]].''<br /> * 1911 – ''[[Wir wußten nicht eigentlich]]''<br /> * 1911 – ''[[Die städtische Welt]].'' Fragment aus Tagebuch.<br /> * 1911 – ''[[Das ist ein Anblick]].''<br /> * 1911 – ''[[Skizze zur Einleitung für Richard und Samuel]].''<br /> * 1912 – ''[[Einleitungsvortrag über Jargon]],''<br /> * 1914 – ''[[Erinnerungen an die Kaldabahn]].'' Fragment aus Tagebuch.<br /> * 1914–1915 – ''[[Der Unterstaatsanwalt]].''<br /> * 1914–1915 – ''[[Ein junger ehrgeiziger Student]].'' Fragment im „Elberfeld-Heft“.<br /> * 1914–1915 – ''[[Der Dorfschullehrer]].'' Brods Titel: ''Der Riesenmaulwurf.''<br /> * 1915 – ''[[Blumfeld, ein älterer Junggeselle]].''<br /> * 1916–1917 – ''[[Der Gruftwächter]].'' Titel von Brod.<br /> * 1916–1917 – ''[[Die Brücke (Kafka)|Die Brücke]].'' Titel von Brod.<br /> * 1917 – ''[[Eine Kreuzung]].''<br /> * 1917 – ''[[Der Schlag ans Hoftor]].'' Titel von Brod.<br /> * 1917 – ''[[Der Jäger Gracchus]].'' Titel von Brod.<br /> * 1917 – ''[[Beim Bau der Chinesischen Mauer]].''<br /> * 1917 – ''[[Eine alltägliche Verwirrung]].'' Titel von Brod.<br /> * 1917 – ''[[Der Nachbar]].'' Titel von Brod.<br /> * 1917 – ''[[Vom jüdischen Theater]].''<br /> * 1917 – ''[[Die Zürauer Aphorismen]].'' Brods Titel: ''Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg.''<br /> * 1917 – ''[[Die Wahrheit über Sancho Pansa]].'' Titel von Brod.<br /> * 1917 – ''[[Das Schweigen der Sirenen]].'' Titel von Brod.<br /> * 1918 – ''[[Prometheus (Kafka)|Prometheus]].'' Titel von Brod.<br /> * 1919 – ''[[Brief an den Vater]].''<br /> * 1920 – ''[[Der große Schwimmer]].''<br /> * 1920 – ''[[Heimkehr (Kafka)|Heimkehr]]'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Unser Städtchen liegt …]].'' Titel von Brod: ''Die Abweisung.''<br /> * 1920 – ''[[Nachts (Kafka)|Nachts]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Gemeinschaft (Kafka)|Gemeinschaft]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Die Prüfung (Kafka)|Die Prüfung]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Der Geier (Kafka)|Der Geier]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Der Kreisel (Kafka)|Der Kreisel]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Zur Frage der Gesetze]].''<br /> * 1920 – ''[[Das Stadtwappen]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Der Steuermann]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Kleine Fabel]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Poseidon (Kafka)|Poseidon]].'' Titel von Brod.<br /> * 1920 – ''[[Die Truppenaushebung]].'' Titel von Brod.<br /> * 1922 – ''[[Fürsprecher (Kafka)|Fürsprecher]].'' Titel von Brod.<br /> * 1922 – ''[[Forschungen eines Hundes]].'' Titel von Brod.<br /> * 1922 – ''[[In unserer Synagoge]].'' (Die Synagoge von Thamühl).<br /> * 1922 – ''[[Das Ehepaar]].''<br /> * 1922 – ''[[Der Aufbruch (Kafka)|Der Aufbruch]].'' Titel von Brod.<br /> * 1922 – ''[[Gibs auf]].'' Titel von Brod; eigentlich: ''Ein [[Kommentar (Literaturwissenschaft)|Kommentar.]]''<br /> * 1922 – ''[[Von den Gleichnissen]].'' Titel von Brod.<br /> * 1922–1924 – ''[[Bilder von der Verteidigung eines Hofes]].''<br /> * 1923–1924 – ''[[Der Bau]].'' Titel von Brod.<br /> [[Datei:Kafka Das Schloss 1926.jpg|miniatur|hochkant|Erstausgabe ''Das Schloss'', 1926]]<br /> <br /> === Romanfragmente ===<br /> * 1925 – ''[[Der Process|Der Proceß]]'' &lt;!--sic! Der originale Titel lautet „Der Process“, vergleiche dazu die Diskussionsseite zu diesem Artikel.--&gt; Niederschrift 1914/15; abweichend von Kafkas Schreibweise für das Romanfragment werden ''Der Process'' oder ''Der Prozess'' verwendet.<br /> * 1926 – ''[[Das Schloss]].'' Niederschrift 1922; Romanfragment.<br /> * 1927 – ''[[Der Verschollene]].'' Erste Entwürfe 1912 unter dem Titel „Der Verschollene“; von Brod unter dem Titel ''Amerika'' veröffentlicht, heute ist der ursprüngliche Titelname wieder allgemein eher gebräuchlich; Romanfragment.<br /> <br /> === Werkausgaben ===<br /> * Max Brod (Hrsg.): ''Gesammelte Werke.'' Frankfurt am Main, New York: S. Fischer 1950–1974; auch bekannt als „Brod-Ausgabe“ (heute textkritisch überholt)<br /> * Jürgen Born, Gerhard Neumann, Malcolm Pasley und Jost Schillemeit (Hrsg.): ''Kritische Ausgabe. Schriften, Tagebücher, Briefe.'' Frankfurt am Main: S. Fischer 1982 ff.; auch bezeichnet als „Kritische Kafka-Ausgabe“ (KKA)<br /> * Hans-Gerd Koch (Hrsg.): ''Gesammelte Werke in 12 Bänden in der Fassung der Handschrift.'' Frankfurt am Main: S. Fischer, 1983 ff. (Textidentisch mit den Textbänden der Kritischen Ausgabe)<br /> * [[Roland Reuß]] und [[Peter Staengle]] (Hrsg.): ''[[Historisch-kritische Ausgabe]] sämtlicher Handschriften, Drucke und Typoskripte.'' Frankfurt am Main und Basel: [[Stroemfeld Verlag]] 1995 ff.; auch bezeichnet als „Franz Kafka-Ausgabe“ (FKA).<br /> <br /> Bisher sind erschienen:<br /> * ''Der Process. Faksimile-Edition'', 16 Hefte + 1 Beiheft, mit CD-ROM, 1997<br /> * ''Beschreibung eines Kampfes. Faksimile-Edition'', 2 Bände, 1 Beiheft, mit CD-ROM, 1999<br /> * ''Oxforder Quarthefte 1 &amp; 2. Faksimile-Edition'', 2 Bände, 1 Beiheft, mit CD-ROM, 2001<br /> * ''Oxforder Quartheft 17: Die Verwandlung. Faksimile-Edition'', 1 Band, 1 Beiheft, mit CD-ROM, 2003<br /> * ''Oxforder Oktavhefte 1 &amp; 2. Faksimile-Edition'', 2 Bände, 1 Beiheft, mit CD-ROM, 2004<br /> * ''Oxforder Oktavhefte 3 &amp; 4. Faksimile-Edition'', 2 Bände, 1 Beiheft, mit CD-ROM, 2007<br /> * ''Oxforder Oktavhefte 5 &amp; 6. Faksimile-Edition'', 2 Bände, 1 Beiheft, mit CD-ROM, 2009<br /> <br /> === Hörbücher ===<br /> * ''Ansturm gegen die Grenze – Tagebücher von 1910 bis 1922.'' Gelesen von [[Bodo Primus]], mOceanOTonVerlag, 2007, ISBN 978-3-86735-237-6.<br /> * ''[[Die Verwandlung]].'' 2 CDs, Laufzeit 120 Min., gesprochen von [[Rainer Maria Ehrhardt]], Hörmedia Audioverlag, 2005, ISBN 3-938478-66-7.<br /> * [[In der Strafkolonie]], Regie Ulrich Gerhard, 2007, Laufzeit 73 Min., Bayerischer Rundfunk 2007, kostenloser Download im [http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-hoerspiel-pool.shtml Hörspielpool des Radiosenders Bayern 2], 50,2&amp;nbsp;MB<br /> * Der Process – Hörspiel, Regie: [[Klaus Buhlert]]. Eine 16-teilige Produktion des Bayrischen Rundfunks 2010, Laufzeit 10 Stunden, kostenloser Download im [http://www.br-online.de/bayern2/hoerspiel-und-medienkunst/franz-kafka-der-process-pool-ID1291391463421.xml Hörspielpool des Radiosenders Bayern 2].<br /> * [[Das Schloss]], erzählt von [[Monica Bleibtreu]], [[Anna Thalbach]], [[Uwe Friedrichsen]] u.&amp;nbsp;a., Verlag Patmos, Düsseldorf 2006.<br /> * Der Process, erzählt von [[Alexander Khuon]], [[Mathieu Carrière]] und Anja Niederfahrenhorst, Verlag Patmos, Düsseldorf 2007<br /> * Das Urteil. Eine Geschichte und andere Erzählungen, gelesen von Axel Grube, 1 CD, Laufzeit 66 Min., onomato Verlag, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-939511-56-4.<br /> * Tagebücher Heft 4-12 von 1912–1923, gelesen von Axel Grube, 1 CD, Laufzeit 73 Min., onomato Verlag, Düsseldorf 2001, ISBN 3-933691-04-4.<br /> * Erzählungen, gelesen von Axel Grube, 1 CD, Laufzeit 79 Min., onomato Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-933691-24-9.<br /> * [[Brief an den Vater]], gelesen von [[Till Firit]], [[Mono Verlag]], Wien, 2009. ISBN 978-3-902727-91-6<br /> * Brief an den Vater, gelesen von Stefan Fleming, 2 CDs, Laufzeit 134 Min., Preiser Records, Wien 2001, Preis der Deutschen Schallplattenkritik<br /> * [[commons:Datei:Franz Kafka – Ein Bericht fuer eine Akademie – gelesen von – Hans Joerg Grosse – Berlin 2010.ogg|Ein Bericht für eine Akademie]], gelesen von Hans-Jörg Große, Laufzeit 25 Min., Eigenproduktion Hans-Jörg Große und Christian Mantey, Berlin 2010.<br /> * [[Gert Westphal]] liest Kafka – Erzählungen und Betrachtungen, 1 CD, Litraton, 2000, ISBN 3-89469-873-X.<br /> * [[Gert Westphal]] liest Franz Kafka „Der Process“, 7 Audio-Kassetten, Litraton, September 2000, ISBN 3-89469-120-4.<br /> <br /> === Hörbuchsammlungen ===<br /> * [http://web.archive.org/web/20091109193426/http://www.theateraufcd.de/Kafka_M.aspx TheaterAufCD]<br /> * [http://librivox.org/newcatalog/search.php?author=Kafka Librivox]<br /> * [http://vorleser.net/html/kafka2.html Vorleser.net]<br /> * [http://hans-joerggrosse.de/erlesenes/franz-kafka/ Franz Kafka Hörbuchprojekt – Hans-Jörg Große]<br /> * [http://www.kulturagent.eu/pages/7E-erlesenes-7E/franz-kafka.php Franz Kafka Hörbuchprojekt – Christian Mantey]<br /> <br /> == Briefe ==<br /> Kafka schrieb intensiv und über eine lange Zeit seines Lebens teils sehr persönliche Briefe. Sie belegen seine hohe Sensibilität und vermitteln seine Sicht der bedrohlichen Aspekte seiner Innenwelt und seine Ängste angesichts der Außenwelt. Manche Autoren halten Kafkas Briefe nicht für eine Ergänzung seines literarischen Werks, sondern sehen sie als Teil davon. Besonders seine ''Briefe an Felice'' und ''Briefe an Milena'' gehören zu den großen Briefdokumenten des 20. Jahrhunderts. Die ''Briefe an Ottla'' sind ein bewegendes Zeugnis von Kafkas Nähe zu seiner (vermutlich 1943 von den Nationalsozialisten ermordeten) Lieblingsschwester. Im ''Brief an den Vater'' wird das prekäre Verhältnis des hochbegabten Sohnes zu seinem Vater deutlich, den er als lebenstüchtigen Despot beschreibt, der die Lebensführung des Sohnes äußerst kritisch beurteilt. Die Briefe an Max Brod sind Dokumente einer Freundschaft, ohne die von Kafkas Werk allenfalls Bruchstücke erhalten geblieben wären.<br /> Die jeweiligen Antwortschreiben sind bis auf Ausnahmen nicht erhalten, was besonders im Hinblick auf die fehlenden Briefe der Journalistin und Schriftstellerin Milena Jesenská äußerst bedauerlich ist, die für Kafka das bewunderte Beispiel eines freien Menschen ohne Angst war. &lt;!-- Bitte ergänzen. --&gt;<br /> <br /> '''Ausgaben der Briefe''' <br /> <br /> * Bestandteil von: ''Kritische Ausgabe. Schriften, Tagebücher, Briefe. Verlag S. Fischer, 1982 ff.''<br /> ** Briefe, Band 1 (1900–1912). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-10-038157-2.<br /> ** Briefe, Band 2 (1913 bis März 1914). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. S. Fischer Verlag, 2001, ISBN 978-3-10-038158-3.<br /> ** Briefe, Band 3 (1914–1917). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 978-3-10-038161-3.<br /> ** Briefe, Band 4 (1918–1920). Herausgegeben von Hans-Gerd Koch. Text, Kommentar und Apparat in einem Band. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main angekündigt für Juli 2013, ISBN 978-3-10-038162-0.<br /> * Andere Ausgaben:<br /> ** Malcolm Pasley (Hrsg.): ''Franz Kafka, Max Brod – Eine Freundschaft. Briefwechsel.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-10-008306-7.<br /> ** Josef Čermák, Martin Svatoš (Hrsg.): ''Franz Kafka – Briefe an die Eltern aus den Jahren 1922–1924.'' Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-11323-7.<br /> ** Jürgen Born, Erich Heller (Hrsg.): ''Franz Kafka – Briefe an Felice und andere Korrespondenz aus der Verlobungszeit.'' Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main, ISBN 3-596-21697-4.<br /> ** Jürgen Born, Michael Müller (Hrsg.): ''Franz Kafka – Briefe an Milena.'' Fischer Taschenbuchverlag, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-596-25307-1.<br /> ** Hartmut Binder, Klaus Wagenbach (Hrsg.): ''Franz Kafka – Briefe an Ottla und die Familie.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1974, ISBN 3-10-038115-7.<br /> <br /> == Tagebücher ==<br /> Kafkas Tagebücher sind für den Zeitraum von 1909 bis 1923 (kurz vor seinem Tod im Jahre 1924) großenteils erhalten geblieben. Sie enthalten nicht nur persönliche Notizen, autobiographische Reflexionen, Elemente einer Selbstverständigung des Schriftstellers über sein Schreiben, sondern auch Aphorismen (siehe z.&amp;nbsp;B. ''[[Die Zürauer Aphorismen]])'', Entwürfe für Erzählungen und zahlreiche literarische Fragmente.<br /> <br /> '''Ausgaben der Tagebücher'''<br /> <br /> * Bestandteil von: ''Gesammelte Werke in Einzelbänden in der Fassung der Handschrift.'' Verlag S. Fischer, 1983.<br /> ** Hans-Gerd Koch (Hrsg.): ''Tagebücher Band 1: 1909–1912 in der Fassung der Handschrift.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994.<br /> ** Hans-Gerd Koch (Hrsg.): ''Tagebücher Band 2: 1912–1914 in der Fassung der Handschrift.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994.<br /> ** Hans-Gerd Koch (Hrsg.): ''Tagebücher Band 3: 1914–1923 in der Fassung der Handschrift.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994.<br /> ** Hans-Gerd Koch (Hrsg.): ''Reisetagebücher in der Fassung der Handschrift.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994<br /> * Bestandteil von: ''Historisch-kritische Ausgabe.'' Stroemfeld Verlag, 1995.<br /> ** Roland Reuß, Peter Staengle und andere (Hrsg.): ''Oxforder Oktavhefte 1 &amp; 2.'' Stroemfeld, Frankfurt am Main und Basel 2004. (Entstehungszeitraum der Oktavhefte: Ende 1916 bis Anfang 1917)''<br /> ** Roland Reuß, Peter Staengle und andere (Hrsg.): ''Oxforder Quarthefte 1 &amp; 2.'' Stroemfeld, Frankfurt am Main und Basel 2001. (Zeitraum der Ouarthefte: 1910–1912)<br /> <br /> == Amtliche Schriften ==<br /> Als Angestellter der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt für das Königreich Böhmen verfasste Franz Kafka Aufsätze, Gutachten, Rundschreiben und anderes. Siehe oben den Abschnitt „Berufsleben“.<br /> <br /> '''Ausgaben der amtlichen Schriften'''<br /> <br /> * Franz Kafka: ''Amtliche Schriften.'' Mit einem Essay von Klaus Hermsdorf. Hrsg. von Klaus Hermsdorf unter Mitwirkung von Winfried Poßner und Jaromir Louzil. [[Akademie Verlag]], Berlin 1984.<br /> * Klaus Hermsdorf: ''Hochlöblicher Verwaltungsausschuß. Amtliche Schriften.'' Luchterhand, 1991, ISBN 3-630-61971-1.<br /> * Klaus Hermsdorf, Benno Wagner (Hrsg.): ''Franz Kafka. Amtliche Schriften.'' S. Fischer, Frankfurt a. M. 2004, ISBN 3-10-038183-1. (Bestandteil der Kritischen Kafka-Ausgabe)<br /> <br /> == Zeichnungen ==<br /> <br /> '''Ausgaben der Zeichnungen''' <br /> <br /> * Niels Bokhove, Marijke van Dorst (Hrsg.): ''Einmal ein großer Zeichner. Franz Kafka als bildender Künstler.'' [[Vitalis-Verlag|Vitalis]], Prag 2006, ISBN 3-89919-094-7. – Auch englische Ausgabe: Niels Bokhove, Marijke van Dorst (Hrsg.): ''A Great Artist One Day. Franz Kafka as a Pictorial Artist.'' [[Vitalis-Verlag|Vitalis]], Prague 2007, ISBN 978-80-7253-236-0.<br /> <br /> == Gedichte ==<br /> <br /> '''Ausgaben der Gedichte''' <br /> <br /> * Marijke van Dorst (Hrsg.): ''„Ik ken de inhoud niet …“'' Gedichten / ''„Ich kenne den Inhalt nicht …“'' Lyrik. Zweisprachige Ausgabe. Niederl. Übersetzung: Stefaan van den Bremt. Erläuterungen: Niels Bokhove. Exponent, Bedum 2000.<br /> <br /> == Vertonungen ==<br /> Der Komponist [[Juan María Solare]] hat Texte von Kafka vertont:<br /> * ''Nachts'' für Bariton, Klarinette, Trompete und Gitarre (2000)<br /> * ''Kleine Fabel'' für Sprechtrio (2005).<br /> Der ungarische Komponist [[György Kurtág]] vertonte 1985/86 ''Kafka-Fragmente'' (op. 24). Es handelt sich hierbei um einen vierzigteiligen Liederzyklus für Sopran und Violine. Informationen finden sich u.&amp;nbsp;a. bei:<br /> * SR DRS Radio-Discothek: [http://www.drs.ch/www/de/drs/sendungen/diskothek-im-zwei/2633.sh10145118.html György Kurtág – Kafka-Fragmente op. 24]<br /> * Kafka-Fragmente, 1 Audio-CD, ca. 65 Min., Ecm Record (Universal), im Auftrag der Wittener Tage für Neue Kammermusik, [[Juliane Banse]] (Sopran), [[András Keller]] (Violine), (2006)<br /> * Kafka-Fragmente, 1 Audio-CD, ca. 65 Min., Hungaroton (Klassik Center Kassel), [[Adrienne Csengery]] (Sopran), [[András Keller]] (Violine), (1996)<br /> * Kurtag Kafka Fragmente Oram, 1 Audio-CD, ca. 56 Min., Ondine, [[Anu Komsi]] (Sopran), [[Sakari Oramo]] (Violine), (1996)<br /> * Mischa Käser: ''Kafka-Zyklus'' (1987/88) für Sprecher, Sopran, 3 Schlagzeuger<br /> Der Komponist [[Friedemann Schmidt-Mechau]] verwendete 2002 einige Textfragmente aus ''Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg'' und aus dem ''dritten Oktavheft'' in seiner Komposition ''Dreierlei – Musik für Barock-Klarinette''.&lt;ref&gt;[[Friedemann Schmidt-Mechau]]: [http://home.arcor.de/schmidt-mechau/Dreierlei.pdf ''Dreierlei – Musik für Barock-Klarinette'' (PDF; 212&amp;nbsp;kB)]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * [[Boris Blacher]]: ''Epitaph - Zum Gedächtnis von Franz Kafka'', Streichquartett (1951)<br /> * [[Gianluca Podio]]: ''I giardini di Kafka'', für Gitarre und Perkussion<br /> * [[Poul Ruders]]: ''Kafka's trial'', Einakter mit Präludium<br /> * [[Ernst Krenek]]: ''Motetten nach Worten von Franz Kafka, op.169, Nr.1-6'' <br /> * [[Cristóbal Halffter]]: ''Odradek, Homenaje a Franz Kafka'' <br /> * [[Joseph Klein (Musiker)|Joseph Klein]]: ''Parabeln nach Franz Kafka Nr. 1-2''<br /> * [[Bruno Maderna]]: ''Studi per &quot;Il processo&quot; di Franz Kafka''<br /> * [[Max Brod]]: ''Lieder nach Versen von Franz Kafka'' (1951)<br /> * [[André Laporte (belgischer Komponist)|André Laporte]]: ''Das Schloss'', Oper<br /> * [[Hans Werner Henze]]: ''Ein Landarzt. Rundfunkoper auf einer Erzählung Franz Kafkas'' <br /> * [[Gottfried von Einem]]: ''Der Prozess'', Oper <br /> * [[Rainer Kunad]]: ''Das Schloß'' (1960/61) <br /> * [[Roman Haubenstock-Ramati]]: ''Amerika'', Oper (1961-64); Neufassung 1992 unter [[Beat Furrer]]<br /> * [[Gunther Schuller]]: ''The Visitation'', Oper (1966)<br /> * [[Jan Klusák]], ''Vier kleine Stimmübungen. Über Texte von Franz Kafka für Sprechstimme und elf Blasinstrumente'' (1960)<br /> * [[Lukas Foss]]: ''Time Cycle'' (1960)<br /> <br /> == Kafka in der Kunst ==<br /> * '' K – Kunst zu Kafka''. Ausstellung zum 50. Todestag. Bücherstube am Theater, Bonn 1974.<br /> * Wolfgang Rothe: ''Kafka in der Kunst''. Belser Verlag, Stuttgart und Zürich 1979, ISBN 3-7630-1675-9.<br /> * ''[[Hans Fronius]]. Kunst zu Kafka''. Mit einem Text von Hans Fronius. Einführung Wolfgang Hilger. Bildtexte Helmut Strutzmann. Edition Hilger und Lucifer Verlag im Kunsthaus Lübeck, Wien und Lübeck 1983, ISBN 3-900318-13-1.<br /> * [[Peter Assmann]], Johann Lachinger (Hrsg.): ''Hans Fronius zu Franz Kafka. Bildwerke von 1926–1988.'' Beiträge von Jürgen Born, Andreas Geyer, Wolfgang Hilger, [[Otto Mauer]]. Bibliothek der Provinz. Verlag für Literatur, Kunst und Musikalien, Weitra 1997, ISBN 3-85252-143-2.<br /> <br /> == Sekundärliteratur ==<br /> * Maria Luise Caputo-Mayr, Julius Michael Herz: ''Franz Kafka, Internationale Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur.'' 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Saur, München 2000, ISBN 3-907820-97-5 (deutsch und englisch, Band 1, Band 2/Teil 1, Band 2/Teil 2).<br /> <br /> === Biographien ===<br /> * [[Peter-André Alt]]: ''Franz Kafka: Der ewige Sohn.'' Beck, München 2005, ISBN 3-406-53441-4.<br /> * Thomas Anz: ''Franz Kafka.'' Beck, München 1989, ISBN 3-406-33162-9 (2. Auflage erschien 1992).<br /> &lt;!--* {{BBKL|k/Kafka_f|autor=[[Martin Arndt]]|band=3|spalten=931-940}} Relevanz fraglich--&gt;<br /> * [[Hartmut Binder]]: ''Kafka-Handbuch in zwei Bänden. Band 1: Der Mensch und seine Zeit.'' Kröner, Stuttgart 1979, ISBN 3-520-81701-2.<br /> * {{NDB|11|1|15|Kafka, Franz|Hartmut Binder|118559230}}<br /> * [[Louis Begley]]: ''Die ungeheure Welt, die ich im Kopfe habe. Über Franz Kafka.'' Deutsche Verlags-Anstalt, München 2008, ISBN 978-3-421-04362-7.<br /> * [[Max Brod]]: ''Franz Kafka. Eine Biographie.'' S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M. 1962.<br /> * [[Josef Čermák (Literaturwissenschaftler)|Josef Čermák]]: ''„Ich habe seit jeher einen gewissen Verdacht gegen mich gehabt.“ Franz Kafka – Dokumente zu Leben und Werk.'' 2 Bd.e, 1. Textband, 2. 30 Faksimiles von Originaldokumenten, Parthas Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86964-026-6.<br /> * [[Saul Friedländer]]: ''Franz Kafka.'' C.H.Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63740-7. (Originaltitel: ''Franz Kafka. Poet of Shame and Guilt.'')<br /> * Roger Hermes, W. John, H.-G. Koch, A. Widera: ''Franz Kafka. Eine Chronik.'' Wagenbach, Berlin 1999, ISBN 3-8031-2338-0.<br /> * Ekkehard W. Haring: ''Leben und Persönlichkeit.'' In: [[Manfred Engel]], Bernd Auerochs (Hrsg.): ''Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung.'' Metzler, Stuttgart/Weimar 2010,1-27, ISBN 978-3-476-02167-0.<br /> * Nicholas Murray: ''Kafka und die Frauen, Felice Bauer, Milena Jesenska, Dora Diamant.'' Artemis &amp; Winkler, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-538-07242-8.<br /> * Bernd Neumann: ''Franz Kafka. Gesellschaftskrieger. Eine Biografie.'' Wilhelm Fink, München 2008, ISBN 978-3-7705-4689-3.<br /> * [[Alois Prinz]]: ''Auf der Schwelle zum Glück. Die Lebensgeschichte des Franz Kafka.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007.<br /> * Harald Salfellner: ''Franz Kafka und Prag.'' 7., neubearbeitete Ausgabe. [[Vitalis-Verlag]], Prag 2011, ISBN 978-3-89919-018-2.<br /> * [[Reiner Stach]]: ''Kafka. Die Jahre der Entscheidungen.'' S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-16187-8.<br /> * Reiner Stach: ''Kafka. Die Jahre der Erkenntnis.'' S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-10-075119-5.<br /> * Reiner Stach: ''Kafka. Die frühen Jahre.'' S. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-10-075130-0.<br /> * [[Joachim Unseld]]: ''Franz Kafka. Ein Schriftstellerleben. Die Geschichte seiner Veröffentlichungen.'' Hanser, München 1982, ISBN 3-446-13554-5 und S. Fischer, Frankfurt 1984, ISBN 3-596-26493-6 (Fischer Taschenbuch).<br /> * [[Klaus Wagenbach]]: ''Franz Kafka. Eine Biographie seiner Jugend.'' Francke, Bern 1958.<br /> * Klaus Wagenbach: ''Franz Kafka.'' ([[rororo]] Monographie) Rowohlt, Reinbek 1964 (Eine überarbeitete Neuausgabe erschien 2002, ISBN 3-499-50649-1)<br /> * Klaus Wagenbach: ''Franz Kafka. Bilder aus seinem Leben''. Wagenbach, Berlin 1983, ISBN 3-8031-3509-5; 2., erweiterte und veränderte Auflage. Wagenbach, Berlin 1994, ISBN 3-8031-3547-8; 3., erweiterte und veränderte Auflage. Wagenbach, Berlin 2008, ISBN 978-3-8031-3625-1.<br /> * [[Felix Weltsch]]: ''Religion und Humor in Leben und Werk Franz Kafkas.'' Onomato, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-939511-21-2.&lt;ref&gt;weitere Arbeiten des Kafka-Freundes über diesen: siehe dessen eigenen WP-Artikel&lt;/ref&gt;<br /> * [[Hanns Zischler]]: ''Kafka geht ins Kino.'' Rowohlt, Hamburg 1996.<br /> <br /> === Handbücher ===<br /> * Hartmut Binder (Hrsg.): ''Kafka-Handbuch in zwei Bänden. Band 1: Der Mensch und seine Zeit; Band 2: Das Werk und seine Wirkung.'' Kröner, Stuttgart 1979, ISBN 3-520-81801-9.<br /> * [[Manfred Engel]], Bernd Auerochs (Hrsg.): ''Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung.'' Metzler, Stuttgart/Weimar 2010, ISBN 978-3-476-02167-0.<br /> * Bettina von Jagow, Oliver Jahraus (Hrsg.): ''Kafka-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung.'' Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-20852-6.<br /> <br /> === Interpretationen ===<br /> * Ulf Abraham: ''Der verhörte Held. Verhöre, Urteile und die Rede von Recht und Schuld im Werk Kafkas.'' Wilhelm Fink, München 1985, ISBN 3-7705-2308-3.<br /> * Max Brod: ''Kafkas Glaube und Lehre.'' Desch, München 1948. Mit 4 Zeichnungen Kafkas und 2 s/w Bildern von ihm (1901: 3/4-Aufnahme; Gartenszene, sitzend mit jg. Frau, Weimar 1912); häufige Neuaufl.<br /> * Claude David (Hrsg.): ''Franz Kafka. Themen und Probleme.'' [[Vandenhoeck &amp; Ruprecht|V&amp;R]], Göttingen 1980, ISBN 3-525-33433-8.<br /> * [[Wilhelm Emrich]]: ''Franz Kafka.'' Athenäum, Bonn 1958.<br /> ** ders.: ''Franz Kafkas Bruch mit der Tradition und sein neues Gesetz'' &amp; ''Die Bilderwelt Franz Kafkas'' In W. E., ''Protest und Verheißung''. [[Athenäum Verlag|Athenäum]], Frankfurt 1960.<br /> * [[Waldemar Fromm]]: ''Artistisches Schreiben. Franz Kafkas Poetik zwischen „Proceß“ und „Schloss“.'' Wilhelm Fink, München 1998.<br /> * Karl Erich Grözinger: ''Kafka und die Kabbala. Das Jüdische im Werk und Denken von Franz Kafka,'' erw. Neuaufl. Philo Fine Arts, Hamburg 2002, ISBN 3-86572-303-9 (zuerst Eichborn, Frankfurt 1997). 5., aktualisierte und erweiterte Auflage, Campus, Frankfurt a. M. 2014, ISBN 978-3-593-50089-8.<br /> * [[Erich Heller]]: ''The World of Franz Kafka''. In E. H., ''The Disinherited Mind: Essays in Modern German Literature and Thought''. Bowes &amp; Bowes, Cambridge 1952.<br /> ** ders.: ''Enterbter Geist. Essays über modernes Dichten und Denken''. Suhrkamp, Frankfurt 1986.<br /> * Paul Heller: ''Franz Kafka. Wissenschaft und Wissenschaftskritik.'' Stauffenburg, Tübingen 1989, ISBN 3-923721-40-4.<br /> * Bettina von Jagow, Oliver Jahraus: ''Kafka-Handbuch Leben-Werk-Wirkung.'' V&amp;R, 2008, ISBN 978-3-525-20852-6.<br /> * [[Herbert Kraft (Literaturwissenschaftler)|Herbert Kraft]]: ''Kafka. Wirklichkeit und Perspektive'', Bebenhausen 1972, 2. Auflage 1983.<br /> ** ders.: ''Mondheimat. Kafka.'' Neske, Pfullingen 1983, ISBN 3-7885-0244-4. (Interpretation zahlreicher Kafka-Texte aus der Sicht historisch-kritischer Literaturwissenschaft).<br /> * Klaus-Detlef Müller: ''Franz Kafka – Romane.'' Erich Schmidt, Berlin 2007.<br /> * Rasmus Overthun: ''Franz Kafka.'' In: Monika Schmitz-Emans, Uwe Lindemann, Manfred Schmeling (Hrsg.): ''Poetiken. Autoren - Texte - Begriffe.'' de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018223-1, S. 219–221.<br /> * Marko Pajevic: ''Kafka lesen. Acht Textanalysen.'' Bernstein, Bonn 2009, ISBN 978-3-939431-37-4.<br /> * Gerhard Rieck: ''Kafka konkret – das Trauma ein Leben. Wiederholungsmotive im Werk als Grundlage einer psychologischen Deutung.'' [[Königshausen &amp; Neumann]], Würzburg 1999, ISBN 978-3-8260-1623-3.<br /> * Gerhard Rieck: ''Kafkas Rätsel. Fragen und Antworten zu Leben, Werk und Interpretation.'' [[Königshausen &amp; Neumann]], Würzburg 2014, ISBN 978-3-8260-5476-1.<br /> * [[Wiebrecht Ries]]: ''Kafka zur Einführung.'' Junius, Hamburg 1993, ISBN 3-88506-886-9.<br /> * [[Wendelin Schmidt-Dengler]] (Hrsg.): ''Was bleibt von Franz Kafka? Eine Positionsbestimmung.'' Braumüller, Wien 1985, ISBN 3-7003-0537-0.<br /> * Wendelin Schmidt-Dengler, Norbert Winkler: ''Die Vielfalt in Kafkas Leben und Werk.'' Vitalis, Praha 2005, ISBN 3-89919-066-1.<br /> * [[Sprache im technischen Zeitalter]], Themenheft: ''Kafkas Schatten, Schatten Kafkas'', Ausg. 88, 1983. Mit Beiträgen von [[Herbert Achternbusch]], [[Harald Hartung]], [[Helmut Heißenbüttel]], [[Günter Herburger]], [[Walter Höllerer]], [[Günter Kunert]], [[Oskar Pastior]], [[Herbert Rosendorfer]], Tadeusz Rósewicz, [[Edoardo Sanguineti]], Marin Sorescu und Andrew Weeks.<br /> * Ralf Sudau: ''Franz Kafka: Kurze Prosa, Erzählungen.'' 2007, ISBN 978-3-12-922637-7.<br /> * Felix Weltsch: ''Religiöser Humor bei F. K.,'' in Max Brod, ''Franz Kafkas Glauben und Lehre,'' Desch, München 1948 (nur in dieser Ausg.- später als separate Neuaufl.) S. 155–184.<br /> * Gernot Wimmer: ''Franz Kafkas Erzählungen: Rationalismus und Determinismus. Zur Parodie des christlich-religiösen Mythos.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2008.<br /> <br /> === Anderes ===<br /> * [[Theodor W. Adorno]]: ''Aufzeichnungen zu Kafka''. In: ''GS Bd. 10.1.'' S. 254 ff.<br /> * [[Peter-André Alt]]: ''Kafka und der Film.'' Beck Verlag, 2009, ISBN 978-3-406-58748-1.<br /> * [[Walter Benjamin]]: ''Franz Kafka. Zur zehnten Wiederkehr seines Todestages.'' In: ''GS Bd. 2.2.'' S. 209 ff.<br /> * [[Walter Benjamin|Benjamin]] über Kafka. Texte, Briefzeugnisse, Aufzeichnungen. Hrsg. von [[Hermann Schweppenhäuser]]. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1981 (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 341) ISBN 3-518-07941-7<br /> * [[Maurice Blanchot]]: ''Von Kafka zu Kafka.'' Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1995, ISBN 978-3-596-26887-0<br /> &lt;!--* [[Atef Botros]]: ''Kafka, ein jüdischer Schriftsteller aus arabischer Sicht.'' Reichert-Verlag, 2009--&gt;<br /> * [[Albert Camus]]: ''Die Hoffnung und das Absurde im Werk von Franz Kafka.'' Rauch Verlag, Düsseldorf 1956.<br /> * [[Elias Canetti]]: ''Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Felice.'' Hanser, München 1968.<br /> * Nadine A. Chmura (Hrsg.): ''Kafka. Schriftenreihe der Deutschen Kafka-Gesellschaft.'' Band 1 ff., Bernstein, Bonn 2007 ff, {{ISSN|1864-9920}}.<br /> * [[Gilles Deleuze]], [[Félix Guattari]]: ''Kafka, Für eine kleine Literatur.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-10807-7.<br /> * Ludwig Dietz: ''Franz Kafka. Die Veröffentlichungen zu seinen Lebzeiten [1908–1924]. Eine textkritische und kommentierte Bibliographie.'' Lothar Stiehm Verlag, Heidelberg 1982.<br /> * Manfred Engel, Dieter Lamping (Hrsg.): ''Franz Kafka und die Weltliteratur.'' Vandenhoeck &amp; Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-20844-8.<br /> * Manfred Engel, Ritchie Robertson (Hrsg.): ''Kafka und die kleine Prosa der Moderne / Kafka and Short Modernist Prose''. Königshausen &amp; Neumann, Würzburg 2010 (Oxford Kafka Studies I). ISBN 978-3-8260-4029-0<br /> * Manfred Engel, Ritchie Robertson (Hrsg): ''Kafka, Prag und der Erste Weltkrieg / Kafka, Prague and the First World War''. Königshausen &amp; Neumann, Würzburg 2012 (Oxford Kafka Studies 2). ISBN 978-3-8260-4849-4<br /> * Manfred Engel, Ritchie Robertson (Hrsg): ''Kafka und die Religion in der Moderne / Kafka, Religion, and Modernity''. Königshausen &amp; Neumann, Würzburg 2014 (Oxford Kafka Studies 3). ISBN 978-3-8260-5451-8<br /> * [[Janko Ferk]]: ''[[Recht ist ein „Prozeß“. Über Kafkas Rechtsphilosophie]].'' Manz, Wien 1999.<br /> * Janko Ferk: ''Wie wird man Franz Kafka? Drei Essays''. Mit einem Vorwort von [[Wendelin Schmidt-Dengler]]. LIT, Wien/Berlin 2008.<br /> * Kerstin Gernig: ''Die Kafka-Rezeption in Frankreich: Ein diachroner Vergleich der französischen Übersetzungen im Kontext der hermeneutischen Übersetzungswissenschaft.'' Königshausen &amp; Neumann Verlag, Würzburg 1999, ISBN 3-8260-1694-7.<br /> * [[Erich Heller]] und Jürgen Born (Hrsg.): ''Briefe an Felice und andere Korrespondenz aus der Verlobungszeit''. Mit einer Einleitung von Erich Heller. S. Fischer Verlag, 1967<br /> * Klaus Hermsdorf: ''Kafka in der DDR.'' Hrsg. von Gerhard Schneider und Frank Hörnigk. Theater der Zeit, Berlin 2007, ISBN 978-3-934344-93-8.<br /> * [[Heinrich Eduard Jacob]]: ''Kafka oder die Wahrhaftigkeit''. In: ''[[Der Feuerreiter. Blätter für Dichtung und Kritik|Der Feuerreiter]]. Zeitschrift für Dichtung, Kritik und Graphik.'' II. Jg. Heft 2, August/September 1924, hrsg. von Heinrich Eduard Jacob; S. 61–66.<br /> * Heinrich Eduard Jacob: ''Truth for Truth’s Sake.'' In: ''The Kafka Problem.'' Hrsg. Angel Flores, New York 1956.<br /> * Kafka-Verlag Prag 1996: ''Kafka und Prag'' ISBN 80-85844-13-3.<br /> * [[Leslie Kaplan]]: ''Kafka, Kafka'' (frz.), dt. udT. ''Kafka''. In: ''Die Werkzeuge.'' Kap. 2: ''Mit Schriftstellern.'' Vorwerk 8, Berlin 2006, ISBN 3-930916-77-0.<br /> * Hans-Gerd Koch (Hrsg.): ''Als Kafka mir entgegenkam… Erinnerungen an Franz Kafka.'' Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2005, ISBN 3-8031-2528-6.<br /> * [[Werner Kraft]]: ''Franz Kafka. Durchdringung und Geheimnis''. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1968. (Bibliothek Suhrkamp. Band 211.).<br /> * [[Michael Kumpfmüller]]: ''Die Herrlichkeit des Lebens.'' Verlag Kiepenheuer &amp; Witsch, Köln 2011, ISBN 978-3-462-04326-6.<br /> * [[Milan Kundera]]: ''Irgendwo, dahinter.'' In: ''Die Kunst des Romans.'' Hanser, München 1987.<br /> * Claudia Liebrand: ''F. K.'' (Forschungsgeschichte) Darmstadt: [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft|WBG]] 2006 (Reihe: Studium)<br /> * David Zane Mairowitz, [[Robert Crumb]]: ''Kafka kurz und knapp''. Verlag [[Zweitausendeins]], ISBN 3-86150-117-1. (aus der ''Kurz-und-knapp''-Reihe über berühmte Persönlichkeiten; Kafkas Leben und Werk als illustrierter Essay, z. T. in [[Graphic Novel|Graphic-Novel]]-Sequenzen)'', 1. Aufl. 1995, 6. Aufl. 2001.<br /> * Sascha Michel (Herausgeber) ''Unterwegs mit Franz Kafka.'' S. Fischer Verlag, 2010, ISBN 978-3-596-90270-5.<br /> * [[Alice Miller]]: ''Du sollst nicht merken/ Dichtung (Das Leiden des Franz Kafka).'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1983.<br /> * [[Harald Münster]]: ''Das Buch als Axt. Franz Kafka differenztheoretisch lesen.'' Peter Lang, Frankfurt a.M. 2011, ISBN 978-3-631-61133-3.<br /> * Marek Nekula: ''Franz Kafkas Sprachen. … in einem Stockwerk des innern babylonischen Turmes …''. Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2003.<br /> * Anthony Northey: ''Kafkas Mischpoche''. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1988, ISBN 978-3803151063.<br /> * [[Milan Richter]]: ''Kassiber aus Kafkas Höllenparadies''. 2006, Theaterstück, deutsche Übersetzung von G. Tesche.<br /> * Milan Richter: ''Kafkas zweites Leben''. 2007, Theaterstück, deutsche Übersetzung von G. Tesche.<br /> * Klaus R. Scherpe, Elisabeth Wagner (Hrsg.): ''Kontinent Kafka. Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin.'' Mit 8 Grafiken von Ergin Inan. Vorwerk 8, Berlin 2006, ISBN 3-930916-79-7.<br /> * [[Reiner Stach]]: ''Ist das Kafka? (99 Fundstücke)''. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt/Main 2012 ISBN 978-3-596-19106-2.<br /> * [[Johannes Urzidil]]: ''Da geht Kafka.'' Artemis, Zürich/Stuttgart 1965; erweiterte Ausgabe: München, dtv 1966. (= dtv. 390.)<br /> * Klaus Wagenbach (Hrsg.): ''Kafkas Prag. Ein Reiselesebuch''. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1993, ISBN 3-8031-1141-2.<br /> * Hans Dieter Zimmermann: ''Kafka für Fortgeschrittene'' C.H. Beck 2004, ISBN 3-406-51083-3.<br /> * [[Hanns Zischler]]: ''Kafka geht ins Kino''. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-498-07659-0.<br /> <br /> == Filmographie ==<br /> === Literaturverfilmungen ===<br /> * 1962 – ''[[Der Prozeß (1962)|Der Prozeß]]''. (OT: ''Le procès''), Regie: [[Orson Welles]], mit [[Anthony Perkins]], [[Jeanne Moreau]], [[Romy Schneider]].<br /> * 1968 – ''[[Das Schloß (1968)|Das Schloß]].'' Regie: [[Rudolf Noelte]]<br /> * 1975 – ''[[Die Verwandlung (1975)|Die Verwandlung]]''. Regie: [[Jan Němec (Filmemacher)|Jan Němec]], mit [[Heinz Bennent]]<br /> * 1977 – ''Die Verwandlung.'' (OT: ''The metamorphosis of Mr. Samsa.'')<br /> * 1983 – ''[[Klassenverhältnisse]].'' (OT: ''Rapports de classes''), Regie: [[Jean-Marie Straub]], [[Danièle Huillet]], Vorlage: Romanfragment „Der Verschollene“<br /> * 1993 – ''[[Der Prozeß (1993)|Der Prozeß]].'' (OT: ''The Trial''), Regie: David Jones, Drehbuch: [[Harold Pinter]]<br /> * 1997 – ''[[Das Schloß (1997)|Das Schloß]]''. Regie: [[Michael Haneke]]<br /> * 2001 – ''K.af.ka fragment''. Filmessay, Regie: [[Christian Frosch (Regisseur)|Christian Frosch]], 85 Min., Darsteller: [[Lars Rudolph]] (Kafka), Ursula Ofner (Felice), Vorlage: „Briefe an Felice“, [http://www.filmportal.de/df/ee/Credits,,,,,,,,6D8D5179D4C149F582506551BE4EDD20credits,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,,.html Filmdaten] von [[filmportal.de]]<br /> <br /> === Dokumentationen ===<br /> * ''Ich stelle mich noch einmal vor: Ich heiße Franz Kafka.'' Dokumentation, Österreich, Deutschland, 2004, 60 Min., ein Film von Peter Zurek und Karl Pridun, Produktion: [[ORF]], Erstausstrahlung: 16. Oktober 2004 bei [[3sat]], [http://www.theater.de/fernsehen/monat/200901/ich-stelle-mich-noch-einmal-vor-ich-heiszlige-franz-kafkadokumentation-von-karl-pridun-und-peter-zurek/ Inhaltsangabe] von [[ZDFtheaterkanal]]<br /> * ''Du bist mein Menschengericht. Briefe von Felice an Franz Kafka.'' Dialogmontage, 2004, von Wolfgang H. Fleischer und Zoltan Pataky, Leser: Vera Borek und Eugen Star<br /> * ''Wer war Kafka?'' Dokumentarfilm, Frankreich, 2006, 97 Min., Regie: [[Richard Dindo]], Erstausstrahlung, 26. Januar 2007, Produktion: [[arte]], [http://www.arte.tv/de/Franz-Kafka/1449208.html Inhaltsangabe] von arte<br /> <br /> === Spielfilme ===<br /> * ''[[Geliebte Milena]]'' (OT: Milena), Spielfilm, Frankreich, Kanada, BRD, 1990, 120 Min., Regie: [[Véra Belmont]], u.&amp;nbsp;a. mit [[Philip Anglim]] als Kafka, [[Valérie Kaprisky]] als [[Milena Jesenská]], [[Gudrun Landgrebe]] als Olga, [http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/film/woche/69915/index.html Inhaltsangabe] von [[3sat]]<br /> * ''[[Kafka (Film)|Kafka]]'', Spielfilm, USA 1992, 93 Min., Drehbuch: [[Lem Dobbs]], Regie: [[Steven Soderbergh]], u.&amp;nbsp;a. mit [[Jeremy Irons]] als Kafka, [[Theresa Russell]], [[Joel Grey]], [[Ian Holm]], [[Jeroen Krabbé]], [[Armin Mueller-Stahl]], [[Alec Guinness]].<br /> <br /> === Kurzfilme ===<br /> * 1990 – ''A Licensed Liberty.'' 34 Min., Regie: Michael Kreihsl, [http://www.imdb.com/title/tt0100018/]<br /> * 1993 – ''The Metamorphosis of Franz Kafka.'' 30 Min., Regie: [[Carlos Atanes]]&lt;ref&gt;[http://www.carlosatanes.com/metamorfosis_kafka_online.html „The Metamorphosis of Franz Kafka“ – Video online]&lt;/ref&gt;<br /> * 1993 – ''[[Franz Kafka’s It’s a Wonderful Life]]''. 23 Min., Buch und Regie: [[Peter Capaldi]], Produktion: [[BBC]] Scotland,<br /> * 2003 – ''Entschlüsse.'' Experimentalkurzfilm – 4 Min., Regie: Mirko Tzotschew&lt;ref&gt;[http://www.schaltkreis-berlin.de/tzotschew/tzotschew_vita.html Biographie von Mirko Tzotschew]&lt;/ref&gt;<br /> * 2004 – ''Heimkehr.'' Kurzfilm, 8 Min., Regie: Mirko Tzotschew&lt;ref&gt;[http://reelport.com/index.php?id=300&amp;L=de Heimkehr] von M. Tzotschew&lt;/ref&gt;<br /> * 2004 – ''Menschenkörper.'' Regie: Tobias Frühmorgen, Vorlage: [[Ein Landarzt]]&lt;ref&gt;[http://www.menschenkoerper.de/ Menschenkörper] von T. Frühmorgen&lt;/ref&gt;<br /> * 2006 – ''Grosser Lärm.'' Experimentalkurzfilm, 10 Min., Regie: Mirko Tzotschew<br /> * 2006 – ''Pferdekopf''. Experimentalkurzfilm, 4 Min., Regie: Mirko Tzotschew, Vorlage: „Wunsch, Indianer zu werden“<br /> * 2006 – ''Un voyage en Italie''. 22 Min., Regie: Christophe Clavert, Produktion: Les Films du saut du tigre, Frankreich<br /> * 2007 – ''Kafka – inaka isha.'' (カフカ 田舎医者; Kafka – Ein Landarzt), Animationsfilm – 20 Min., Regie: [[Kōji Yamamura]]<br /> * 2008 – ''Fahrgast.'' Kurzfilm, 10 Min., Regie: Mirko Tzotschew<br /> * 2010 – ''[http://www.youtube.com/watch?v=3EhjESwpB4I Once Hijos]'', Kurzfilm, 15&amp;nbsp;Minuten, Regie Rafael Gómez, Adaption der Erzählung [[Elf Söhne]] (spanisch mit englischen Untertiteln)<br /> <br /> == Varia ==<br /> * In dem Kurzfilm ''Franz Kafka’s It’s a Wonderful Life'', der 1995 in der Kategorie ''Best Shortfilm/Live Action'' den [[Oscar]] gewann, sitzt Franz Kafka, dargestellt von [[Richard E. Grant]], gerade an dem ersten Satz seiner Erzählung ''[[Die Verwandlung]]'' und verzweifelt an der Tatsache, dass ihm nicht die passende Verwandlungsform für seine Hauptfigur Gregor Samsa einfällt.<br /> * Ein [[Asteroid]] des inneren Hauptgürtels wurde nach Franz Kafka benannt: [[(3412) Kafka]]<br /> * Jan Jindra: ''Wege des Franz K. – Schauplätze aus Leben und Werk F.&amp;nbsp;K.s in Fotografien.'' [[Düsseldorf]] Herbst 2006, danach in [[Dresden]]<br /> * Die Band [[Samsas Traum]] bezieht ihren Namen ebenso wie die Band [[Gregor Samsa (Band)|Gregor Samsa]] von dem Hauptcharakter der Erzählung ''Die Verwandlung''.<br /> * Die Band [[Blumfeld]] ist nach der Hauptfigur aus der Erzählung ''[[Blumfeld, ein älterer Junggeselle]]'' benannt.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikisource}}<br /> {{Wikiquote}}<br /> * {{DNB-Portal|118559230}}<br /> * {{IMDb Name|0434525}}<br /> * [http://www.ub.fu-berlin.de/service_neu/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/autork/kafka.html Kommentierte Linksammlung] der [[Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin]]<br /> * [http://www.digitalisiertedrucke.de/search?p=Franz+Kafka Franz Kafka im Zentralen Verzeichnis digitalisierter Drucke (zvdd)]<br /> &lt;!-- Hinweis: Bitte nur Links hinzufügen, die etwas bieten, das auf den schon angeführten Seiten nicht zu finden ist. --&gt;<br /> <br /> === Biografische Informationen ===<br /> * [http://www.xlibris.de/Autoren/Kafka/Biographie/Seite1 Xlibris: Franz Kafka] – ausführlich, mit Kommentaren und Inhaltsangaben zu den wichtigsten Werken<br /> * [http://www.dradio.de/aktuell/810660/ Deutschlandradio: „Genialer Schilderer der Macht“] – Interviews, Texte, Audiodateien (zu Kafkas 125. Geburtstag 2008)<br /> * [http://www.faz.net/s/Rub1DA1FB848C1E44858CB87A0FE6AD1B68/Doc~E698D4B48515647DEAB748186611F6ADA~ATpl~Ecommon~Sspezial.html FAZ.NET-Spezial: Kafkas Sätze – Von monströser Vieldeutigkeit verfolgt] – 72 Analysen und Interviews (zu Kafkas 125. Geburtstag 2008)<br /> * [http://www.sueddeutsche.de/kultur/zum-geburtstag-von-franz-kafka-staerker-als-alle-schwerkraft-1.207429 sueddeutsche.de: „Stärker als alle Schwerkraft“] – (zu Kafkas 125. Geburtstag 2008)<br /> <br /> === Texte von Kafka ===<br /> * [http://www.textkritik.de/kafkazs/kafkadrucke.htm Faksimiles sämtlicher Drucke zu Lebzeiten (Zeitschriften und Zeitungen)] vom ''Institut für Textkritik''<br /> * {{Zeno-Autor|/Literatur/M/Kafka,+Franz}}<br /> * {{PGIA|k#a1735}}<br /> * [http://www.digbib.org/Franz_Kafka_1883/ DigBib.Org: Texte im PDF/HTML-Format u.&amp;nbsp;a. Amerika, Der Prozess]<br /> * [http://literaturnetz.org/autoren/franz_kafka Literaturnetz]<br /> * [http://www.textkritik.de/fka/uebersicht/uebersicht.htm Die historisch-kritische Franz Kafka-Ausgabe]<br /> * {{PGDA|309}}<br /> * [http://homepage.univie.ac.at/werner.haas/index.html Briefe an Familie und Freunde, mit Tagebüchern], Werner Haas<br /> * [http://www.vorleser.net/autor.php?id=Kafka_Franz Kafka-Werke] – als kostenlose Hörbücher bei vorleser.net<br /> * [http://www.kafka.org/ „The Kafka Project“] mehrsprachig, umfangreiche Text-Sammlung<br /> * [http://librivox.org/newcatalog/search.php?title=&amp;author=Franz+Kafka&amp;status=complete&amp;action=Search Werke von Franz Kafka] als Hörbücher bei [http://librivox.org/ LibriVox]<br /> <br /> === Portale ===<br /> * [http://www.franzkafka.de/ franzkafka.de] – Leben, Familie, Werk, originelle Fundstücke, kommentierte aktuelle Literatur und Neuigkeiten ([[S. Fischer Verlag]])<br /> * [http://members.aon.at/rieck/index.htm Franz Kafka konkret] – Portal zu Franz Kafka<br /> <br /> === Verschiedenes ===<br /> * [http://www.kafka-research.ox.ac.uk/ Oxford Kafka Research Centre] (engl.) mit Informationen über laufende Kafka-Forschungsprojekte<br /> * [http://www.kafka-gesellschaft.de/ Deutsche Kafka-Gesellschaft e.&amp;nbsp;V.]<br /> * [http://www.kafka-atlas.org/de/index.php?cont=literatur Übersicht über Literatur zur Rezeptionsgeschichte Kafkas bei ''kafka-atlas.org'']<br /> * [http://www.textkritik.de/wien/kierling.htm textkritik.de: „Besuch von Kafkas Sterbehaus in Kierling bei Klosterneuburg“] der österreichischen Franz-Kafka-Gesellschaft, 2001<br /> * [http://www.kafkamuseum.cz/ Franz Kafka Museum, Prag]<br /> * [http://www.talmud.de/cms/Vom_Baum_des_Lebens_essen.193.0.html „Vom Baum des Lebens essen“] – Franz Kafka und sein Judentum<br /> * [http://www.franzkafka.info/main.html Fotoprojekt „Wege von Franz Kafka“] – Franz Kafka als Reisender<br /> * [http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z2004/0713/pdf/dkl.pdf Herrschaft und Sexualität in F.&amp;nbsp;K.s Romanen ''Der Proceß'' und ''Das Schloß''], Karin Leich, Diss. Marburg 2003 ([[PDF]]; 1,58&amp;nbsp;MB)<br /> * [http://www.gerard-bertrand.net/albumprem.htm Gerard Bertrand: Bilder von Kafka]<br /> * [http://lehrerfortbildung-bw.de/faecher/deutsch/projekte/epik/process/index.html Unterrichtsprojekte Deutsch: Der Proceß], Lehrerfortbildung Baden-Württemberg<br /> * [http://www.zeit.de/2009/48/Kafka?page=1 zeit.de: „Wem gehört Kafka?“] – über den Streit um Kafkas Handschriften<br /> * [http://www.zeit.de/kultur/2010-01/kafkas-letztes-geheimnis zeit.de: „Wir suchen, was die Gestapo stahl“] – Interview mit Reiner Stach über Kafkas Erbe<br /> * [http://www.deutschstunden.de/Material/Seminarfach/Kafkas-Aphorismen-Seminararbeit.htm Kafkas Aphorismen] – Aufsatz zu den Aphorismensammlungen; außerdem Text ''Betrachtungen'' und ''Er''<br /> * {{Perlentaucher|428}}<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=118559230|LCCN=n/81/63091|NDL=00445030|VIAF=56611857}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Kafka, Franz}}<br /> [[Kategorie:Franz Kafka| ]]<br /> [[Kategorie:Autor]]<br /> [[Kategorie:Schriftsteller (Prag)]]<br /> [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Literatur (Österreich)]]<br /> [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br /> [[Kategorie:Roman, Epik]]<br /> [[Kategorie:Erzählung]]<br /> [[Kategorie:Kurzgeschichte]]<br /> [[Kategorie:Aphorismus]]<br /> [[Kategorie:Phantastische Literatur]]<br /> [[Kategorie:Sadomasochistische Literatur]]<br /> [[Kategorie:Tagebuch]]<br /> [[Kategorie:Dichterjurist]]<br /> [[Kategorie:Jurist (Versicherungswirtschaft)]]<br /> [[Kategorie:Person im Ersten Weltkrieg (Österreich-Ungarn)]]<br /> [[Kategorie:Person (Klosterneuburg)]]<br /> [[Kategorie:Person des Judentums (Prag)]]<br /> [[Kategorie:Österreicher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1883]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1924]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Kafka, Franz<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Schriftsteller<br /> |GEBURTSDATUM=3. Juli 1883<br /> |GEBURTSORT=[[Prag]]<br /> |STERBEDATUM=3. Juni 1924<br /> |STERBEORT=[[Kierling]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sasson_Gabai&diff=138013620 Sasson Gabai 2015-01-21T11:46:16Z <p>AddMore: ?</p> <hr /> <div>[[Datei:Sason Gabai.jpg|miniatur|Sasson Gabai (2009)]]<br /> '''Sasson Gabai''' (* [[24. November]] [[1947]] in [[Bagdad]]; hebräisch ששון גבאי) ist ein [[israel]]ischer [[Schauspieler]].<br /> <br /> == Leben und Karriere ==<br /> Gabais Eltern waren [[Geschichte des Judentums im Irak|irakische Juden]], die nach Israel auswanderten, als er drei Jahre alt war. Nach seiner Schullaufbahn wendete er sich der Schauspielerei zu und ist seit den 1970ern regelmäßig in israelischen Fernsehproduktionen zu sehen. Gelegentlich erhielt er auch kleinere Rollen in Hollywoodproduktionen, darunter 1988 in [[Rambo III]] und 1991 in der Literaturverfilmung [[Nicht ohne meine Tochter]]. International bekannt wurde Gabai 2007 durch seine Hauptrolle in der israelischen Kinoproduktion [[Die Band von nebenan]], für die er verschiedene nationale und internationale Auszeichnungen erhielt, darunter der [[Europäischer Filmpreis|Europäische Filmpreis]]. 2011 spielte er die Hauptrolle in [[Das Schwein von Gaza]].<br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> * 1973: Das Licht aus dem nichts (''Or Min Hahefker'')<br /> * 1988: Endpunkt Damaskus (''The impossible spy'')<br /> * 1988: Jagdfieber (''Steal the Sky'')<br /> * 1988: [[Rambo III]]<br /> * 1991: [[Nicht ohne meine Tochter]] (''Not Without My Daughter'')<br /> * 1992: Die Schwächen der starken Frauen (''Sipurei Tel-Aviv'')<br /> * 1994: Staatsauftrag: Mord (''Les patriotes'')<br /> * 2007: [[Die Band von nebenan]] (''Bikur ha-tizmoret'')<br /> * 2008: [[Die Husseins: Im Zentrum der Macht]] (''House of Saddam'')<br /> * 2008: [[Hello Goodbye – Entscheidung aus Liebe]] ('' Hello Goodbye'')<br /> * 2011: [[Das Schwein von Gaza]] (''Le cochon de Gaza'')<br /> * 2013: [[Die unüblichen Verdächtigen]] (''Hunting Elephants'')<br /> * 2014: [[Get – Der Prozess der Viviane Amsalem]] (''Gett: Le procès de Viviane Amsalem'')<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Name|ID=0299924|NAME=Sasson Gabai}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=135640164|LCCN=no/2006/90552|VIAF=16983141}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Gabai, Sasson}}<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:Ophir-Preisträger]]<br /> [[Kategorie:Israeli]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1947]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Gabai, Sasson<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=israelischer Schauspieler<br /> |GEBURTSDATUM=24. November 1947<br /> |GEBURTSORT=[[Bagdad]]<br /> |STERBEDATUM=<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Masorti&diff=137885131 Masorti 2015-01-17T20:30:20Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Hauptartikel|Konservatives Judentum}}<br /> '''Masorti''' ({{heS|מסורתי}}) ist eine weitere in Israel und Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für das aus den USA und Kanada stammende, ''Conservative Judaism'' genannte [[Konservatives Judentum|konservative Judentum]]. Sie fasste in den 1970er Jahren nach dem [[Sechstagekrieg]] in Israel Fuß dank der Einwanderung US-amerikanischer Juden, besonders auch Rabbiner, die dem Konservativen angehörten. Seit dem [[Mauerfall]] 1989 faßte sie Fuß auch in Deutschland, aufgrund von US-amerikanischer Investition zum Aufbau deutscher ''Masorti''-Gemeinden für [[Kontingentflüchtling#Aus_Nachfolgestaaten_der_Sowjetunion|jüdische Kontingentflüchtlinge]] aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Ausbildung der deutschen [[Gesa Ederberg]], die vor ihrer Ordination zum [[Reformjudentum|Reform-Judentum]] übergetreten war, gibt es eine amtierende ''Masorti'' Rabbinerin der Einheitsgemeinde in Berlin. Im 2013 gegründeten ''[[Zacharias Frankel]] College'' der Universität Potsdam werden konservative Masorti Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet.&lt;ref name=frankel-college&gt;{{cite web|last1=Artson|first1=Reformrabbi Prof. Dr. Bradley Shavit|title=A New Vision of the Rabbinate|url=http://www.zacharias-frankel-college.de/|publisher=Zacharias Frankel College|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=masorti-college&gt;{{cite web|title=Eröffnung des Zacharias Frankel College|url=http://www.masorti.de/|publisher=Masorti e.V.|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die gut 70 Masorti-Gemeinden sind in der 1979 gegründeten ''Masorti Foundation for Conservative Judaism in Israel'' (התנועה המסורתית, „Masorti-Bewegung“) zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]&lt;/ref&gt; 1984 wurde in Jerusalem das ''Seminary for Judaic Studies'' (Beit Midrash) errichtet, in dem Israelis als Masorti Rabbiner und Lehrer ausgebildet werden. Daneben gibt es seit den 1970er Jahren die Jugendbewegung NOAM (Noar masorti) und die Tali-Schulen. Bereits 1962 hatte das ''[[Jewish Theological Seminary]] of America'' (JTS) einen Campus in Jerusalem eröffnet. 1984 wurde der [[Kibbutz]] Hanaton gegründet.&lt;ref&gt;{{Literatur| Titel=Introduction| Autor=John S. Ruskay| Sammelwerk=Deepening The Commitment. Zionism and the Conservative/Masorti Movement. Papers from a conference of Conservative/Masorti Movement Leadership held September 7-8, 1988 at the Jewish Theological Seminary of America, New York City |Herausgeber=John S. Ruskay, David M. Szonyi | Ort=New York | Verlag=Jewish Theological Seminary of America |Jahr=1990| Seiten= viif.|ISBN= 0-87334-059-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts haben sich Masorti-Gemeinden in Lateinamerika, Australien und Europa – besonders in Großbritannien, vereinzelt auch in Deutschland – etabliert.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=David Golinkin, Michael Panitz| Titel= Conservative Judaism| Sammelwerk= Encyclopaedia Judaica| Herausgeber=Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage=2.| Band=Band 5| Ort= Detroit| Verlag= Macmillan Reference USA|Jahr= 2007|Seiten= 171-177| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587504582&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; Sie sind in der internationalen Organisation für Masorti Gemeinden ''Masorti Olami'' zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.de/masorti_int_de.html Masorti International]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Israel, wo nur [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Rabbiner]] vom Religionsministerium besoldet werden, können seit dem Jahr 2012 in einem beschränkten Umfang auch nicht-Orthodoxe Rabbiner und Rabbinerinnen vom Staat bezahlt werden, jedoch nicht vom Kultur- und Sportministerium.&lt;ref&gt;[http://www.livenet.ch/magazin/international/216656-erfolg_fuer_reformjuden.html Religiöse Vielfalt in Israel. Erfolg für Reformjuden] Livenet 31. Mai 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Masortiim'' (מסורתיים) ist auch die in [[Israel]] gebräuchliche Bezeichnung für das traditionnelle, aber nicht völlig [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] Juden dem etwa ein Drittel der Bevölkerung zugehört. Es hat nichts mit der Konservatives Judentum zu tun.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Yaacov Yadgar|Titel=Judaism, Israeli Forms of| Sammelwerk=The Cambridge Dictionary of Judaism and Jewish Culture| Herausgeber= Judith Reesa Baskin| Ort=Cambridge| Verlag= Cambridge University Press| Jahr= 2011| Seiten=342| ISBN= 978-0-521-82597-9 }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]<br /> * [http://www.conservativejudaism.org/ The Conservative/Masorti Movement]<br /> * [http://www.masortiworld.org Masorti Olami, Weltverband]<br /> * [http://www.europeanmasortibetdin.org Europäisches Masorti Beit Din]<br /> * [http://www.masorti.de Masorti Deutschland (Berlin)]<br /> * [http://www.masorti-hamburg.de Kehilat Beit Shira - Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg]<br /> * [http://www.masorti.org.uk/index.htm The Assembly of Masorti Synagogues, United Kingdom]<br /> * [http://www.schechter.edu The Schechter Institute of Jewish Studies, Jerusalem]<br /> * [http://www.bbc.co.uk/religion/religions/judaism/subdivisions/conservative_1.shtml Conservative Judaism - Masorti Judaism], BBC Religions<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Masorti&diff=137885120 Masorti 2015-01-17T20:30:01Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Hauptartikel|Konservatives Judentum}}<br /> '''Masorti''' ({{heS|מסורתי}} ist eine weitere in Israel und Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für das aus den USA und Kanada stammende, ''Conservative Judaism'' genannte [[Konservatives Judentum|konservative Judentum]]. Sie fasste in den 1970er Jahren nach dem [[Sechstagekrieg]] in Israel Fuß dank der Einwanderung US-amerikanischer Juden, besonders auch Rabbiner, die dem Konservativen angehörten. Seit dem [[Mauerfall]] 1989 faßte sie Fuß auch in Deutschland, aufgrund von US-amerikanischer Investition zum Aufbau deutscher ''Masorti''-Gemeinden für [[Kontingentflüchtling#Aus_Nachfolgestaaten_der_Sowjetunion|jüdische Kontingentflüchtlinge]] aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Ausbildung der deutschen [[Gesa Ederberg]], die vor ihrer Ordination zum [[Reformjudentum|Reform-Judentum]] übergetreten war, gibt es eine amtierende ''Masorti'' Rabbinerin der Einheitsgemeinde in Berlin. Im 2013 gegründeten ''[[Zacharias Frankel]] College'' der Universität Potsdam werden konservative Masorti Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet.&lt;ref name=frankel-college&gt;{{cite web|last1=Artson|first1=Reformrabbi Prof. Dr. Bradley Shavit|title=A New Vision of the Rabbinate|url=http://www.zacharias-frankel-college.de/|publisher=Zacharias Frankel College|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=masorti-college&gt;{{cite web|title=Eröffnung des Zacharias Frankel College|url=http://www.masorti.de/|publisher=Masorti e.V.|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die gut 70 Masorti-Gemeinden sind in der 1979 gegründeten ''Masorti Foundation for Conservative Judaism in Israel'' (התנועה המסורתית, „Masorti-Bewegung“) zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]&lt;/ref&gt; 1984 wurde in Jerusalem das ''Seminary for Judaic Studies'' (Beit Midrash) errichtet, in dem Israelis als Masorti Rabbiner und Lehrer ausgebildet werden. Daneben gibt es seit den 1970er Jahren die Jugendbewegung NOAM (Noar masorti) und die Tali-Schulen. Bereits 1962 hatte das ''[[Jewish Theological Seminary]] of America'' (JTS) einen Campus in Jerusalem eröffnet. 1984 wurde der [[Kibbutz]] Hanaton gegründet.&lt;ref&gt;{{Literatur| Titel=Introduction| Autor=John S. Ruskay| Sammelwerk=Deepening The Commitment. Zionism and the Conservative/Masorti Movement. Papers from a conference of Conservative/Masorti Movement Leadership held September 7-8, 1988 at the Jewish Theological Seminary of America, New York City |Herausgeber=John S. Ruskay, David M. Szonyi | Ort=New York | Verlag=Jewish Theological Seminary of America |Jahr=1990| Seiten= viif.|ISBN= 0-87334-059-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts haben sich Masorti-Gemeinden in Lateinamerika, Australien und Europa – besonders in Großbritannien, vereinzelt auch in Deutschland – etabliert.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=David Golinkin, Michael Panitz| Titel= Conservative Judaism| Sammelwerk= Encyclopaedia Judaica| Herausgeber=Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage=2.| Band=Band 5| Ort= Detroit| Verlag= Macmillan Reference USA|Jahr= 2007|Seiten= 171-177| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587504582&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; Sie sind in der internationalen Organisation für Masorti Gemeinden ''Masorti Olami'' zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.de/masorti_int_de.html Masorti International]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Israel, wo nur [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Rabbiner]] vom Religionsministerium besoldet werden, können seit dem Jahr 2012 in einem beschränkten Umfang auch nicht-Orthodoxe Rabbiner und Rabbinerinnen vom Staat bezahlt werden, jedoch nicht vom Kultur- und Sportministerium.&lt;ref&gt;[http://www.livenet.ch/magazin/international/216656-erfolg_fuer_reformjuden.html Religiöse Vielfalt in Israel. Erfolg für Reformjuden] Livenet 31. Mai 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Masortiim'' (מסורתיים) ist auch die in [[Israel]] gebräuchliche Bezeichnung für das traditionnelle, aber nicht völlig [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] Juden dem etwa ein Drittel der Bevölkerung zugehört. Es hat nichts mit der Konservatives Judentum zu tun.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Yaacov Yadgar|Titel=Judaism, Israeli Forms of| Sammelwerk=The Cambridge Dictionary of Judaism and Jewish Culture| Herausgeber= Judith Reesa Baskin| Ort=Cambridge| Verlag= Cambridge University Press| Jahr= 2011| Seiten=342| ISBN= 978-0-521-82597-9 }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]<br /> * [http://www.conservativejudaism.org/ The Conservative/Masorti Movement]<br /> * [http://www.masortiworld.org Masorti Olami, Weltverband]<br /> * [http://www.europeanmasortibetdin.org Europäisches Masorti Beit Din]<br /> * [http://www.masorti.de Masorti Deutschland (Berlin)]<br /> * [http://www.masorti-hamburg.de Kehilat Beit Shira - Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg]<br /> * [http://www.masorti.org.uk/index.htm The Assembly of Masorti Synagogues, United Kingdom]<br /> * [http://www.schechter.edu The Schechter Institute of Jewish Studies, Jerusalem]<br /> * [http://www.bbc.co.uk/religion/religions/judaism/subdivisions/conservative_1.shtml Conservative Judaism - Masorti Judaism], BBC Religions<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Masorti&diff=137885105 Masorti 2015-01-17T20:29:41Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Hauptartikel|Konservatives Judentum}}<br /> '''Masorti''' ({{heS|מסורתי}} ist eine weitere in Israel und Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für das aus den USA und Kanada stammende, ''Conservative Judaism'' genannte [[Konservatives Judentum|konservative Judentum]]. Sie fasste in den 1970er Jahren nach dem [[Sechstagekrieg]] in Israel Fuß dank der Einwanderung US-amerikanischer Juden, besonders auch Rabbiner, die dem Konservativen angehörten. Seit dem [[Mauerfall]] 1989 faßte sie Fuß auch in Deutschland, aufgrund von US-amerikanischer Investition zum Aufbau deutscher ''Masorti''-Gemeinden für [[Kontingentflüchtling#Aus_Nachfolgestaaten_der_Sowjetunion|jüdische Kontingentflüchtlinge]] aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Ausbildung der deutschen [[Gesa Ederberg]], die vor ihrer Ordination zum [[Reformjudentum|Reform-Judentum]] übergetreten war, gibt es eine amtierende ''Masorti'' Rabbinerin der Einheitsgemeinde in Berlin. Im 2013 gegründeten ''[[Zacharias Frankel]] College'' der Universität Potsdam werden konservative Masorti Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet.&lt;ref name=frankel-college&gt;{{cite web|last1=Artson|first1=Reformrabbi Prof. Dr. Bradley Shavit|title=A New Vision of the Rabbinate|url=http://www.zacharias-frankel-college.de/|publisher=Zacharias Frankel College|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=masorti-college&gt;{{cite web|title=Eröffnung des Zacharias Frankel College|url=http://www.masorti.de/|publisher=Masorti e.V.|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die gut 70 Masorti-Gemeinden sind in der 1979 gegründeten ''Masorti Foundation for Conservative Judaism in Israel'' (התנועה המסורית, „Masorti-Bewegung“) zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]&lt;/ref&gt; 1984 wurde in Jerusalem das ''Seminary for Judaic Studies'' (Beit Midrash) errichtet, in dem Israelis als Masorti Rabbiner und Lehrer ausgebildet werden. Daneben gibt es seit den 1970er Jahren die Jugendbewegung NOAM (Noar masorti) und die Tali-Schulen. Bereits 1962 hatte das ''[[Jewish Theological Seminary]] of America'' (JTS) einen Campus in Jerusalem eröffnet. 1984 wurde der [[Kibbutz]] Hanaton gegründet.&lt;ref&gt;{{Literatur| Titel=Introduction| Autor=John S. Ruskay| Sammelwerk=Deepening The Commitment. Zionism and the Conservative/Masorti Movement. Papers from a conference of Conservative/Masorti Movement Leadership held September 7-8, 1988 at the Jewish Theological Seminary of America, New York City |Herausgeber=John S. Ruskay, David M. Szonyi | Ort=New York | Verlag=Jewish Theological Seminary of America |Jahr=1990| Seiten= viif.|ISBN= 0-87334-059-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts haben sich Masorti-Gemeinden in Lateinamerika, Australien und Europa – besonders in Großbritannien, vereinzelt auch in Deutschland – etabliert.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=David Golinkin, Michael Panitz| Titel= Conservative Judaism| Sammelwerk= Encyclopaedia Judaica| Herausgeber=Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage=2.| Band=Band 5| Ort= Detroit| Verlag= Macmillan Reference USA|Jahr= 2007|Seiten= 171-177| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587504582&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; Sie sind in der internationalen Organisation für Masorti Gemeinden ''Masorti Olami'' zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.de/masorti_int_de.html Masorti International]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Israel, wo nur [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Rabbiner]] vom Religionsministerium besoldet werden, können seit dem Jahr 2012 in einem beschränkten Umfang auch nicht-Orthodoxe Rabbiner und Rabbinerinnen vom Staat bezahlt werden, jedoch nicht vom Kultur- und Sportministerium.&lt;ref&gt;[http://www.livenet.ch/magazin/international/216656-erfolg_fuer_reformjuden.html Religiöse Vielfalt in Israel. Erfolg für Reformjuden] Livenet 31. Mai 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Masortiim'' (מסורתיים) ist auch die in [[Israel]] gebräuchliche Bezeichnung für das traditionnelle, aber nicht völlig [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] Juden dem etwa ein Drittel der Bevölkerung zugehört. Es hat nichts mit der Konservatives Judentum zu tun.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Yaacov Yadgar|Titel=Judaism, Israeli Forms of| Sammelwerk=The Cambridge Dictionary of Judaism and Jewish Culture| Herausgeber= Judith Reesa Baskin| Ort=Cambridge| Verlag= Cambridge University Press| Jahr= 2011| Seiten=342| ISBN= 978-0-521-82597-9 }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]<br /> * [http://www.conservativejudaism.org/ The Conservative/Masorti Movement]<br /> * [http://www.masortiworld.org Masorti Olami, Weltverband]<br /> * [http://www.europeanmasortibetdin.org Europäisches Masorti Beit Din]<br /> * [http://www.masorti.de Masorti Deutschland (Berlin)]<br /> * [http://www.masorti-hamburg.de Kehilat Beit Shira - Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg]<br /> * [http://www.masorti.org.uk/index.htm The Assembly of Masorti Synagogues, United Kingdom]<br /> * [http://www.schechter.edu The Schechter Institute of Jewish Studies, Jerusalem]<br /> * [http://www.bbc.co.uk/religion/religions/judaism/subdivisions/conservative_1.shtml Conservative Judaism - Masorti Judaism], BBC Religions<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Masorti&diff=137885024 Masorti 2015-01-17T20:27:33Z <p>AddMore: Nah; und Niemand weisst wieviel Mitglieder gibt&#039;s, wahrscheinlich wenig als 10k</p> <hr /> <div>{{Hauptartikel|Konservatives Judentum}}<br /> '''Masorti''' ({{heS|מסורתי}} ist eine weitere in Israel und Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für das aus den USA und Kanada stammende, ''Conservative Judaism'' genannte [[Konservatives Judentum|konservative Judentum]]. Sie fasste in den 1970er Jahren nach dem [[Sechstagekrieg]] in Israel Fuß dank der Einwanderung US-amerikanischer Juden, besonders auch Rabbiner, die dem Konservativen angehörten. Seit dem [[Mauerfall]] 1989 faßte sie Fuß auch in Deutschland, aufgrund von US-amerikanischer Investition zum Aufbau deutscher ''Masorti''-Gemeinden für [[Kontingentflüchtling#Aus_Nachfolgestaaten_der_Sowjetunion|jüdische Kontingentflüchtlinge]] aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Ausbildung der deutschen [[Gesa Ederberg]], die vor ihrer Ordination zum [[Reformjudentum|Reform-Judentum]] übergetreten war, gibt es eine amtierende ''Masorti'' Rabbinerin der Einheitsgemeinde in Berlin. Im 2013 gegründeten ''[[Zacharias Frankel]] College'' der Universität Potsdam werden konservative Masorti Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet.&lt;ref name=frankel-college&gt;{{cite web|last1=Artson|first1=Reformrabbi Prof. Dr. Bradley Shavit|title=A New Vision of the Rabbinate|url=http://www.zacharias-frankel-college.de/|publisher=Zacharias Frankel College|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=masorti-college&gt;{{cite web|title=Eröffnung des Zacharias Frankel College|url=http://www.masorti.de/|publisher=Masorti e.V.|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die gut 70 Masorti-Gemeinden sind in der 1979 gegründeten ''Masorti Foundation for Conservative Judaism in Israel'' (התנועה המסורית, „Masorti-Bewegung“) zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]&lt;/ref&gt; 1984 wurde in Jerusalem das ''Seminary for Judaic Studies'' (Beit Midrash) errichtet, in dem Israelis als Masorti Rabbiner und Lehrer ausgebildet werden. Daneben gibt es seit den 1970er Jahren die Jugendbewegung NOAM (Noar masorti) und die Tali-Schulen. Bereits 1962 hatte das ''[[Jewish Theological Seminary]] of America'' (JTS) einen Campus in Jerusalem eröffnet. 1984 wurde der [[Kibbutz]] Hanaton gegründet.&lt;ref&gt;{{Literatur| Titel=Introduction| Autor=John S. Ruskay| Sammelwerk=Deepening The Commitment. Zionism and the Conservative/Masorti Movement. Papers from a conference of Conservative/Masorti Movement Leadership held September 7-8, 1988 at the Jewish Theological Seminary of America, New York City |Herausgeber=John S. Ruskay, David M. Szonyi | Ort=New York | Verlag=Jewish Theological Seminary of America |Jahr=1990| Seiten= viif.|ISBN= 0-87334-059-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts haben sich Masorti-Gemeinden in Lateinamerika, Australien und Europa – besonders in Großbritannien, vereinzelt auch in Deutschland – etabliert.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=David Golinkin, Michael Panitz| Titel= Conservative Judaism| Sammelwerk= Encyclopaedia Judaica| Herausgeber=Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage=2.| Band=Band 5| Ort= Detroit| Verlag= Macmillan Reference USA|Jahr= 2007|Seiten= 171-177| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587504582&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; Sie sind in der internationalen Organisation für Masorti Gemeinden ''Masorti Olami'' zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.de/masorti_int_de.html Masorti International]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In Israel, wo nur [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Rabbiner]] vom Religionsministerium besoldet werden, können seit dem Jahr 2012 in einem beschränkten Umfang auch nicht-Orthodoxe Rabbiner und Rabbinerinnen vom Staat bezahlt werden, jedoch nicht vom Kultur- und Sportministerium.&lt;ref&gt;[http://www.livenet.ch/magazin/international/216656-erfolg_fuer_reformjuden.html Religiöse Vielfalt in Israel. Erfolg für Reformjuden] Livenet 31. Mai 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ''Masortiim'' (מסורתיים) ist auch die in [[Israel]] gebräuchliche Bezeichnung für das traditionnelle, aber nicht völlig [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] Juden dem etwa ein Drittel der Bevölkerung zugehört.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Yaacov Yadgar|Titel=Judaism, Israeli Forms of| Sammelwerk=The Cambridge Dictionary of Judaism and Jewish Culture| Herausgeber= Judith Reesa Baskin| Ort=Cambridge| Verlag= Cambridge University Press| Jahr= 2011| Seiten=342| ISBN= 978-0-521-82597-9 }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]<br /> * [http://www.conservativejudaism.org/ The Conservative/Masorti Movement]<br /> * [http://www.masortiworld.org Masorti Olami, Weltverband]<br /> * [http://www.europeanmasortibetdin.org Europäisches Masorti Beit Din]<br /> * [http://www.masorti.de Masorti Deutschland (Berlin)]<br /> * [http://www.masorti-hamburg.de Kehilat Beit Shira - Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg]<br /> * [http://www.masorti.org.uk/index.htm The Assembly of Masorti Synagogues, United Kingdom]<br /> * [http://www.schechter.edu The Schechter Institute of Jewish Studies, Jerusalem]<br /> * [http://www.bbc.co.uk/religion/religions/judaism/subdivisions/conservative_1.shtml Conservative Judaism - Masorti Judaism], BBC Religions<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Masorti&diff=137884672 Masorti 2015-01-17T20:15:21Z <p>AddMore: /* Situation in Israel */ Quatsch</p> <hr /> <div>{{Überarbeiten|'''Ist dies über Konservatives Judentum oder die Traditionelle Juden Israels?'''}}<br /> '''Masorti''' oder ''Masor(a)ti'' ({{heS| מסורתי}}, „traditionell“, Plural Masor(a)tiim (מסורתיים)) ist die in [[Israel]] gebräuchliche Bezeichnung für das traditionnelle, aber nicht streng [[Ultraorthodoxes Judentum|orthodoxen]] — weder Ultraorthodox oder [[Religiöser Zionismus|national-religiös]] — Juden dem etwa ein Drittel der Bevölkerung zugehört. Es hat nichts mit der [[Konservatives Judentum]] (auch bekannt als ''Masorti'') zu tun.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=Yaacov Yadgar|Titel=Judaism, Israeli Forms of| Sammelwerk=The Cambridge Dictionary of Judaism and Jewish Culture| Herausgeber= Judith Reesa Baskin| Ort=Cambridge| Verlag= Cambridge University Press| Jahr= 2011| Seiten=342| ISBN= 978-0-521-82597-9 }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Der Begriff ''Masorti'' ist eine weitere in Israel und Deutschland gebräuchliche Bezeichnung für das aus den USA und Kanada stammende, ''Conservative Judaism'' genannte [[Konservatives Judentum|konservative Judentum]]. Sie fasste in den 1970er Jahren nach dem [[Sechstagekrieg]] in Israel Fuß dank der Einwanderung US-amerikanischer Juden, besonders auch Rabbiner, die dem Konservativen angehörten. Seit dem [[Mauerfall]] 1989 faßte sie Fuß auch in Deutschland, aufgrund von US-amerikanischer Investition zum Aufbau deutscher ''Masorti''-Gemeinden für [[Kontingentflüchtling#Aus_Nachfolgestaaten_der_Sowjetunion|jüdische Kontingentflüchtlinge]] aus der ehemaligen Sowjetunion. Mit der Ausbildung der deutschen [[Gesa Ederberg]], die vor ihrer Ordination zum [[Reformjudentum|Reform-Judentum]] übergetreten war, gibt es eine amtierende ''Masorti'' Rabbinerin der Einheitsgemeinde in Berlin. Im 2013 gegründeten ''[[Zacharias Frankel]] College'' der Universität Potsdam werden konservative Masorti Rabbiner und Rabbinerinnen ausgebildet.&lt;ref name=frankel-college&gt;{{cite web|last1=Artson|first1=Reformrabbi Prof. Dr. Bradley Shavit|title=A New Vision of the Rabbinate|url=http://www.zacharias-frankel-college.de/|publisher=Zacharias Frankel College|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=masorti-college&gt;{{cite web|title=Eröffnung des Zacharias Frankel College|url=http://www.masorti.de/|publisher=Masorti e.V.|accessdate=2014-06-06}}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> == Konservatives Judentum ==<br /> Die gut 60 Masorti-Gemeinden mit insgesamt etwa rund 50.000 Mitgliedern (Stand 2012) sind in der 1979 gegründeten ''Masorti Foundation for Conservative Judaism in Israel'' (התנועה המסורית, „Masorti-Bewegung“) zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]&lt;/ref&gt; 1984 wurde in Jerusalem das ''Seminary for Judaic Studies'' (Beit Midrash) errichtet, in dem Israelis als Masorti Rabbiner und Lehrer ausgebildet werden. Daneben gibt es seit den 1970er Jahren die Jugendbewegung NOAM (Noar masorti) und die Tali-Schulen. Bereits 1962 hatte das ''[[Jewish Theological Seminary]] of America'' (JTS) einen Campus in Jerusalem eröffnet. 1984 wurde der [[Kibbutz]] Hanaton gegründet.&lt;ref&gt;{{Literatur| Titel=Introduction| Autor=John S. Ruskay| Sammelwerk=Deepening The Commitment. Zionism and the Conservative/Masorti Movement. Papers from a conference of Conservative/Masorti Movement Leadership held September 7-8, 1988 at the Jewish Theological Seminary of America, New York City |Herausgeber=John S. Ruskay, David M. Szonyi | Ort=New York | Verlag=Jewish Theological Seminary of America |Jahr=1990| Seiten= viif.|ISBN= 0-87334-059-0}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der zweiten Hälfte des 20. und Anfang des 21.&amp;nbsp;Jahrhunderts haben sich Masorti-Gemeinden in Lateinamerika, Australien und Europa – besonders in Großbritannien, vereinzelt auch in Deutschland – etabliert.&lt;ref&gt;{{Literatur| Autor=David Golinkin, Michael Panitz| Titel= Conservative Judaism| Sammelwerk= Encyclopaedia Judaica| Herausgeber=Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage=2.| Band=Band 5| Ort= Detroit| Verlag= Macmillan Reference USA|Jahr= 2007|Seiten= 171-177| Online= [http://go.galegroup.com/ps/i.do?id=GALE%7CCX2587504582&amp;v=2.1&amp;u=unizur&amp;it=r&amp;p=GVRL&amp;sw=w Online: Gale Virtual Reference Library]}}&lt;/ref&gt; Sie sind in der internationalen Organisation für Masorti Gemeinden ''Masorti Olami'' zusammengeschlossen.&lt;ref&gt;[http://www.masorti.de/masorti_int_de.html Masorti International]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Situation in Israel ==<br /> In Israel, wo nur [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Rabbiner]] vom Religionsministerium besoldet werden, können seit dem Jahr 2012 in einem beschränkten Umfang auch nicht-Orthodoxe Rabbiner und Rabbinerinnen vom Staat bezahlt werden, jedoch nicht vom Kultur- und Sportministerium.&lt;ref&gt;[http://www.livenet.ch/magazin/international/216656-erfolg_fuer_reformjuden.html Religiöse Vielfalt in Israel. Erfolg für Reformjuden] Livenet 31. Mai 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> {{Hauptartikel|Konservatives Judentum}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.masorti.org/index.php Homepage des Masorti/Conservative Movement in Israel]<br /> * [http://www.conservativejudaism.org/ The Conservative/Masorti Movement]<br /> * [http://www.masortiworld.org Masorti Olami, Weltverband]<br /> * [http://www.europeanmasortibetdin.org Europäisches Masorti Beit Din]<br /> * [http://www.masorti.de Masorti Deutschland (Berlin)]<br /> * [http://www.masorti-hamburg.de Kehilat Beit Shira - Jüdische Masorti Gemeinde Hamburg]<br /> * [http://www.masorti.org.uk/index.htm The Assembly of Masorti Synagogues, United Kingdom]<br /> * [http://www.schechter.edu The Schechter Institute of Jewish Studies, Jerusalem]<br /> * [http://www.bbc.co.uk/religion/religions/judaism/subdivisions/conservative_1.shtml Conservative Judaism - Masorti Judaism], BBC Religions<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C4%B0sl%C3%A2m_III._Giray&diff=137592424 İslâm III. Giray 2015-01-09T09:46:27Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>[[Datei:Islam_I_Giray.gif|thumb|160px|İslâm III. Giray]]<br /> '''İslâm III. Giray''' (* [[1604]]; † [[10. Juli]] [[1654]])&lt;ref&gt;Mykhailo Hrushevsʹkyi, ''History of Ukraine-Rus': The Cossack Age, 1626-1650'', Canadian Institute of Ukrainian Studies Press, 2002. S. 322.&lt;/ref&gt; war ab 1644 Khan des [[Krimkhanat]]s.<br /> <br /> == Leben ==<br /> <br /> İslâm wurde als Sohn von Khan [[Selâmet I. Giray]] 1604 geboren. Im Jahre 1644 ernannte ihn der [[Suzerän]] des Krimkhanats, Sultan [[İbrahim (Sultan)|İbrahim]] des Osmanischen Reiches, zum Nachfolger seines Bruders [[Mehmed IV. Giray|Mehmed]]. İslâm schloss 1648 eine gegen [[Polen-Litauen]] gerichtete [[Bündnis|Allianz]] mit dem Ataman der [[Saporogerkosaken]], [[Bogdan Chmielnicki]], dessen Streitmacht er durch seine krimtatarischen Einheiten verstärkte. Er nahm an der Belagerung von Zbaraż 1649, in der Schlacht bei Zborów 1649 und in der [[Schlacht bei Beresteczko]] 1651 teil.<br /> <br /> Nach der Allianz der Saporogerkosaken mit dem [[Zarentum Russland]] im [[Vertrag von Perejaslaw]] 1654, wechselte er die Seiten und bekämpfte an der Seite Polen-Litauens seine ehemaligen Verbündeten.<br /> <br /> Khan İslâm Giray wurde 1654 ermordet. Im Amt des Krimkhans folgte ihm in zweiter Amtszeit sein Bruder Mehmed IV. Giray nach.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> <br /> [[Liste der Krim-Khane]]<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=129733571|LCCN=n/99/19152|VIAF=30625083}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Islam Iii Giray}}<br /> [[Kategorie:Krim]]<br /> [[Kategorie:Khan]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1604]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1654]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=İslâm III. Giray<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=Khan des Krimkhanats<br /> |GEBURTSDATUM=1604<br /> |GEBURTSORT=<br /> |STERBEDATUM=1654<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Dybbuk&diff=137329691 Der Dybbuk 2015-01-02T10:39:50Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> |Bild = <br /> |DT = Der Dybbuk<br /> |OT = Der Dibuk<br /> |PL = [[Polen]]<br /> |EJ = 1937<br /> |LEN = 125<br /> |OS = [[Jiddisch]]<br /> |FSK = <br /> |JMK = <br /> |REG = [[Michał Waszyński]]<br /> |DRB = [[Salomon An-Ski]],&lt;br /&gt;[[Alter Kacyzne]]<br /> |PRO = [[Ludwig Prywes]],&lt;br /&gt;[[Zygmunt Mayflauer]]<br /> |MUSIK = [[Henech Kon]]<br /> |KAMERA = [[Albert Wywerka]]<br /> |SCHNITT = [[George Roland]]<br /> |DS = <br /> * [[Abraham Morewski]]: Rabbi Ezeriel ben Hodos<br /> * [[Ajzyk Samberg]]: Meszulach, Sendbote<br /> * [[Lili Liliana]]: Lea, Senders Tochter<br /> * [[Mojżesz Lipman]]: Sender Brynicer ben Henie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Chanan ben Nisan<br /> * [[Dina Halpern]]: Tante Frajde<br /> * [[Max Bozyk]]: Nute, Senders Freund<br /> * [[M. Messinger]]: Menasze, zukünftige Bräutigam<br /> * [[Gerszon Lemberger]]: Nisan ben Rifke<br /> * [[Samuel Bronecki]]: Nachman, Menaszes Vater<br /> * [[Samuel Landau]]: Zalman-swat<br /> * [[Judith Berg]]: Tänzerin<br /> * [[Simche Fostel]]<br /> * [[Zisze Kac]]: Mendel<br /> * [[Abraham Kurc]]: Michael<br /> * [[David Lederman]]: Meir<br /> | SYN = <br /> }}<br /> '''Der Dybbuk''' (Originaltitel ''Der Dibuk'') ist ein [[Polen|polnisches]] [[Filmdrama]] in [[Jiddisch]] des Regisseurs [[Michał Waszyński]] aus dem Jahr [[Filmjahr 1937|1937]].&lt;ref&gt;http://www.germanwarfilms.com/complete-selection-of-titles/dvd-rare-yiddish-film-from-poland-der-dybbuk.htm&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;http://www.fzp.net.pl/kultura/przedwojenne-filmy-polskie-o-tematyce-zydowskiej&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Das Drama spielt im Milieu jüdischer Kleinstädte ([[Schtetl]]) in [[Polen]] um 1850. Die werdenden Väter Sender und Nison verabreden die Heirat ihrer Kinder, sofern es sich um ein Mädchen und einen Jungen handeln würde. Als Sender die Tochter Lea geboren wird und seinem Freund der Sohn Chanan, scheint die Verabredung in Erfüllung gehen zu können. Doch 18 Jahre später ist Sender zu Reichtum gelangt und will seiner Tochter eine lohnende Partie verschaffen. Lea und Chanan, den das Schicksal als Talmud-Schüler in Senders Haus geführt hat, verlieben sich ineinander. Als Sender Chanans Herkunft erkennt, hat er seine Tochter bereits einem anderen Bräutigam versprochen. Chanan stirbt und seine Seele ergreift von der geliebten Lea Besitz. Bei dem Versuch, den Geist auszutreiben, stirbt auch Lea.<br /> <br /> == Hintergrund ==<br /> Die literarische Vorlage von [[Salomon An-Ski]] basiert auf einen jüdischen Volksglauben über den [[Dibbuk]]; ein oft böser Totengeist, der in den Körper eines Lebenden eintritt. Gedreht wurde der Film in [[Kazimierz Dolny]], in [[Opole Lubelskie]] sowie in [[Warschau]]er Studios. Die Uraufführung war am 26.&amp;nbsp;September 1937 in [[Warschau]].<br /> <br /> Der Warschauer Professor [[Majer Balaban]] war als Berater für die Filmaufnahmen an der Produktion beteiligt.<br /> <br /> == Kritik ==<br /> :{{Zitat|Der düstere, würdevolle und schwermütige DIBEK ist der atmosphärisch dichteste und 'künstlerischste' der jiddischen Tonfilme. Vom Anfangsbild einer kerzenerleuchteten Synagoge über die unheimlichen Tänze auf der nicht beendeten Hochzeitsfeier bis zum Höhepunkt des Exorzismus ist der Film von Religion und Ritual durchtränkt&amp;nbsp;– und auch von Aberglauben und dem Übernatürlichen. […]|Autor=Jim Hoberman|Quelle=Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds, New York 1991 (zitiert nach einem Blatt des Internationales Forum des Jungen Films / Freunde der Deutschen Kinemathek; Redaktion: Rüdiger Bering}}<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0030092}}<br /> * [http://www.arsenal-berlin.de/de/forum/archiv/katalogblaetter/action/open-download/download/der-dibek-dybuk.html?cHash=d9a010d0b6 Ausführliche Informationen zum Film]<br /> * [https://www.youtube.com/watch?v=6i1g7K3sx5c Der Dybbuk] Kompletter Film mit Originalton, deutschen Untertiteln und polnischem Off-Text, youtube<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=w|GND=7615490-7}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Dybbuk #Der}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 1937]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:Schwarzweißfilm]]<br /> [[Kategorie:Filmdrama]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Yidl_mitn_Fidl&diff=137328389 Yidl mitn Fidl 2015-01-02T10:01:47Z <p>AddMore: /* Weblinks */ toten Verweisen, Videos vom YT ausgelöscht</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Yiddlemitnfid.jpg<br /> | DT = Jidl mit der Fiedel<br /> | OT = Yidl mitn Fidl,&lt;br /&gt; אידל מיטן פֿידל<br /> | PL = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Polen]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1936|1936]]<br /> | FSK = <br /> | LEN = 92<br /> | OS = [[Jiddisch]]<br /> | REG = Joseph Green&lt;br /&gt;Jan Nowina-Przybylski<br /> | DRB = Joseph Green&lt;br /&gt;Konrad Tom (Buch)<br /> | PRO = Joseph Green<br /> | MUSIK = [[Abraham Ellstein]],&lt;br /&gt;<br /> Liedtexte [[Itzik Manger]]<br /> | KAMERA = Jakob Jonilowicz<br /> | SCHNITT = <br /> | DS = <br /> * [[Molly Picon]]: Itke/Jidl<br /> * [[Simcha Fostel]]: Arie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Efraim<br /> * [[Max Bozyk]]: Isaak Kalamutker<br /> * [[Dora Fakiel]]: Teibele<br /> * [[Basia Liebgold]]: Teibles Mutter<br /> * [[Max Brin]]: Hochzeitsgast<br /> * [[Abraham Kurc]]: Wirt<br /> * [[Samuel Landau]]: Saul Gold<br /> * [[Chaya Lewin]]: Frl. Flaumbaum<br /> * [[Symche Natan]]: Theaterdirektor Singer<br /> }}<br /> <br /> '''Yidl mitn Fidl''' ([[jiddisch]] אידל מיטן פֿידל, [jid’l mit’n fid’l] deutsch '''Jidl mit der Fiedel''', polnisch '''Judel gra na skrzypcach''', englischer Titel '''Yiddle with His Fiddle''') ist ein 1936 in [[Kazimierz Dolny]] &lt;ref&gt;[http://mendele.commons.yale.edu/2007/02/23/yidl-mitn-fidl/]&lt;/ref&gt; und in [[Warschau]] gedrehter amerikanisch-polnischer jiddischer Film mit der amerikanisch-jüdischen Schauspielerin [[Molly Picon]] in einer [[Hosenrolle]] in der Hauptrolle. Produziert wurde die Musikkomödie vom Schauspieler Joseph Green, der auch gemeinsam mit Jan Nowina-Przybylski Regie führte und das auf einer Erzählung von Konrad Tom basierende Drehbuch schrieb. Die Musik stammt von [[Abraham Ellstein]], die Liedtexte von [[Itzik Manger]].&lt;ref name=&quot;YIVOCINEMA&quot;&gt;J. Hoberman: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Cinema#id0eenbg ''Cinema'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'', online Edition (englisch), abgerufen: 10. Juni 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film, der rund 50 000 US$ gekostet hatte, kam im September 1936 in Polen, zum Jahresende am [[Broadway (Theater)|Broadway]] in [[New York City|New York]] in die Kinos. Er war der erste international erfolgreiche jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. Der Film erhielt in der jiddischen Presse durchwegs sehr gute Kritiken, während die englischsprachigen amerikanischen Zeitungen weniger enthusiastisch urteilten.&lt;ref name=&quot;JHoberman&quot;&gt;Jim Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds''. Temple University Press, Philadelphia, Penn. 1995, S. 235-243 ISBN 1-56639-404-X [http://books.google.ch/books?id=k7U8TGJi904C&amp;pg=PA235&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false auszugsweise online] (englisch)&lt;/ref&gt; Sogar in [[NS-Deutschland]] wurde der Film für das jüdische Publikum, das dürfte nicht mehr ins Kinos, gezeigt:&lt;ref&gt;Hoberman, S. 254.&lt;/ref&gt; Die Berliner Premiere fand am 2. Mai 1938 bei der [[Jüdischer Kulturbund]] statt, und ''Yidl'' lief in ganz Deutschland.&lt;ref&gt;Ernst Offermanns, ''Die deutschen Juden und der Spielfilm der NS-Zeit'', Peter Lang, 2008. S. 43.&lt;/ref&gt; [[1956]] wurde eine Neuauflage mit englische Synchronisation, ''Castles in the Sky'', für eine kurze Weile in New York aufgeführt.&lt;ref&gt;Hoberman, S. 340.&lt;/ref&gt; <br /> __NOTOC__<br /> == Handlung ==<br /> Der mittellose Witwer Arie und seine Tochter Itke werden aus ihrem Haus gejagt und müssen sich als Straßenmusikanten verdingen. Die Tochter verkleidet sich aus Sicherheitsgründen als Junge Jidl. Unterwegs treffen sie auf zwei Musikanten, Isaak und Froim, mit denen sie gemeinsam weiterziehen. Jidl verliebt sich in den ebenfalls Geige spielenden Froim, von dem sie meint, er habe sich in Teibele verliebt, eine unglückliche Braut, an deren Hochzeit die Musikanten aufspielen und der Jidl zur Flucht verhilft. In Warschau wird Teibeles Talent als Sängerin entdeckt, sie verschwindet jedoch vor ihrem ersten Auftritt. An ihrer Stelle tritt unfreiwillig Jidl auf, die berühmt wird und am Ende der Verwechslungskomödie nach Jahren auf der Überfahrt nach Amerika ihren verloren geglaubten Geliebten Froim wiederfindet.&lt;ref name=&quot;WHoffman&quot;&gt;Warren Hoffman: [http://books.google.ch/books?id=iUkFUGl-6pgC&amp;pg=PA75&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''The passing game: queering Jewish American culture'']. Syracuse University Press, New York 2009, S. 75-83 ISBN 0-8156-3202-9 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film setzt sich kritisch mit verschiedenen [[antisemitisch]]en [[Stereotyp]]en auseinander. So wird das seinerzeit unter Antisemiten weit verbreitete, besonders auch von [[Otto Weininger]] propagierte Bild des [[effeminiert]]en jüdischen Mannes durch die als Mann verkleidete, kleiner Jude (Jidl) genannte Frau karikiert und in der Darstellung des Froim als Inbegriff von Männlichkeit widerlegt, ebenso wie die Vorurteile, dass Juden keinen Alkohol trinken, nicht schwimmen können, sich nicht für Landwirtschaft interessieren und die Sesshaftigkeit scheuen.&lt;ref&gt;Michele Aaron: [http://books.google.ch/books?id=pcBvU9GWaUQC&amp;pg=PA90&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Cinema's Queer Jews: Jewishness and masculinity in Yiddish Cinema'']. In: Phil Powrie, Ann Davies, Bruce Babington (Hrsg.): ''The trouble with men: masculinities in European and Hollywood cinema''. Wallflower Press, London 2004, S. 90-99 ISBN 1-904764-08-8 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Sylvia Paskin (Hrsg.): ''When Joseph Met Molly: A Reader on Yiddish Film''. Five Leaves Publications, Nottingham 1999 ISBN 978-0-907123-92-7 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0027231/|Yidl mitn Fidl}}<br /> * [http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000009.gd Yidl mitn Fidl]. Fritz Bauer Institut, Cinematographie des Holocaust<br /> * Steven Lasky: [http://www.museumoffamilyhistory.com/lyt-mr-yidl-mitn-fidl.htm ''Movie Review: &quot;Yidl mitn Fidl&quot; (1936)'']. Museum of Family History (englisch)<br /> * David Lugowski: [http://books.google.ch/books?id=3imXF7HdWpEC&amp;pg=PA53&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“Pintele” Queer: The Performance of Jewish Male Heterosexuality in Yiddish American Cinema of the Great Depression'']. In: Sean Griffin (Hrsg.): ''Hetero: Queering Representations of Straightness''. State University of New York Press, Albany 2009, S. 53-70 ISBN 978-1-4384-2617-4 (englisch)<br /> *Chantal Catherine Michel: [http://yiddishcinema.net/artikel/ ''Das Jiddische Kino in Polen'']. The Yiddish Cinema<br /> * Sarah Schulman: [http://www.ejumpcut.org/archive/onlinessays/JC31folder/YidlMitnFidl.html ''Yidl Mitn Fidl. Yiddish fictional cinema]. Jump Cut, A Review of Contemporary Media, no. 31, March 1986, p. 42 (englisch)<br /> *Eve Sicular: [http://books.google.ch/books?id=02nYAAAAMAAJ&amp;pg=PA40&amp;source=gbs_selected_pages&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“A yingl mit a yingl hot epes a tam”: The Celluloid Closet of Yiddish Film'']. In: ''Jewish folklore and ethnology review'', Band 16, 1994, S. 40-45 (englisch)<br /> * [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2291671 &quot;Idl mit'n Fidl&quot; : Filmpremiere im Berliner Kulturbund], [[C.V.-Zeitung]], 5. Mai 1938.<br /> * '''Auszüge''':<br /> **YIVO: [http://www.yivoencyclopedia.org/search.aspx?query=molly+picon Audio: Music aus dem Film ''Yidl mitn fidl''] Text: Itsik Manger, Musik: Abe Ellstein. Gesang: Molly Picon und Simcha Fostel, Orchester dirigiert von Abe Ellstein<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EsNfRoOZAYw Szene vor der Hochzeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1936]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Musicalfilm]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Yidl_mitn_Fidl&diff=137328064 Yidl mitn Fidl 2015-01-02T09:50:44Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Yiddlemitnfid.jpg<br /> | DT = Jidl mit der Fiedel<br /> | OT = Yidl mitn Fidl,&lt;br /&gt; אידל מיטן פֿידל<br /> | PL = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Polen]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1936|1936]]<br /> | FSK = <br /> | LEN = 92<br /> | OS = [[Jiddisch]]<br /> | REG = Joseph Green&lt;br /&gt;Jan Nowina-Przybylski<br /> | DRB = Joseph Green&lt;br /&gt;Konrad Tom (Buch)<br /> | PRO = Joseph Green<br /> | MUSIK = [[Abraham Ellstein]],&lt;br /&gt;<br /> Liedtexte [[Itzik Manger]]<br /> | KAMERA = Jakob Jonilowicz<br /> | SCHNITT = <br /> | DS = <br /> * [[Molly Picon]]: Itke/Jidl<br /> * [[Simcha Fostel]]: Arie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Efraim<br /> * [[Max Bozyk]]: Isaak Kalamutker<br /> * [[Dora Fakiel]]: Teibele<br /> * [[Basia Liebgold]]: Teibles Mutter<br /> * [[Max Brin]]: Hochzeitsgast<br /> * [[Abraham Kurc]]: Wirt<br /> * [[Samuel Landau]]: Saul Gold<br /> * [[Chaya Lewin]]: Frl. Flaumbaum<br /> * [[Symche Natan]]: Theaterdirektor Singer<br /> }}<br /> <br /> '''Yidl mitn Fidl''' ([[jiddisch]] אידל מיטן פֿידל, [jid’l mit’n fid’l] deutsch '''Jidl mit der Fiedel''', polnisch '''Judel gra na skrzypcach''', englischer Titel '''Yiddle with His Fiddle''') ist ein 1936 in [[Kazimierz Dolny]] &lt;ref&gt;[http://mendele.commons.yale.edu/2007/02/23/yidl-mitn-fidl/]&lt;/ref&gt; und in [[Warschau]] gedrehter amerikanisch-polnischer jiddischer Film mit der amerikanisch-jüdischen Schauspielerin [[Molly Picon]] in einer [[Hosenrolle]] in der Hauptrolle. Produziert wurde die Musikkomödie vom Schauspieler Joseph Green, der auch gemeinsam mit Jan Nowina-Przybylski Regie führte und das auf einer Erzählung von Konrad Tom basierende Drehbuch schrieb. Die Musik stammt von [[Abraham Ellstein]], die Liedtexte von [[Itzik Manger]].&lt;ref name=&quot;YIVOCINEMA&quot;&gt;J. Hoberman: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Cinema#id0eenbg ''Cinema'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'', online Edition (englisch), abgerufen: 10. Juni 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film, der rund 50 000 US$ gekostet hatte, kam im September 1936 in Polen, zum Jahresende am [[Broadway (Theater)|Broadway]] in [[New York City|New York]] in die Kinos. Er war der erste international erfolgreiche jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. Der Film erhielt in der jiddischen Presse durchwegs sehr gute Kritiken, während die englischsprachigen amerikanischen Zeitungen weniger enthusiastisch urteilten.&lt;ref name=&quot;JHoberman&quot;&gt;Jim Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds''. Temple University Press, Philadelphia, Penn. 1995, S. 235-243 ISBN 1-56639-404-X [http://books.google.ch/books?id=k7U8TGJi904C&amp;pg=PA235&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false auszugsweise online] (englisch)&lt;/ref&gt; Sogar in [[NS-Deutschland]] wurde der Film für das jüdische Publikum, das dürfte nicht mehr ins Kinos, gezeigt:&lt;ref&gt;Hoberman, S. 254.&lt;/ref&gt; Die Berliner Premiere fand am 2. Mai 1938 bei der [[Jüdischer Kulturbund]] statt, und ''Yidl'' lief in ganz Deutschland.&lt;ref&gt;Ernst Offermanns, ''Die deutschen Juden und der Spielfilm der NS-Zeit'', Peter Lang, 2008. S. 43.&lt;/ref&gt; [[1956]] wurde eine Neuauflage mit englische Synchronisation, ''Castles in the Sky'', für eine kurze Weile in New York aufgeführt.&lt;ref&gt;Hoberman, S. 340.&lt;/ref&gt; <br /> __NOTOC__<br /> == Handlung ==<br /> Der mittellose Witwer Arie und seine Tochter Itke werden aus ihrem Haus gejagt und müssen sich als Straßenmusikanten verdingen. Die Tochter verkleidet sich aus Sicherheitsgründen als Junge Jidl. Unterwegs treffen sie auf zwei Musikanten, Isaak und Froim, mit denen sie gemeinsam weiterziehen. Jidl verliebt sich in den ebenfalls Geige spielenden Froim, von dem sie meint, er habe sich in Teibele verliebt, eine unglückliche Braut, an deren Hochzeit die Musikanten aufspielen und der Jidl zur Flucht verhilft. In Warschau wird Teibeles Talent als Sängerin entdeckt, sie verschwindet jedoch vor ihrem ersten Auftritt. An ihrer Stelle tritt unfreiwillig Jidl auf, die berühmt wird und am Ende der Verwechslungskomödie nach Jahren auf der Überfahrt nach Amerika ihren verloren geglaubten Geliebten Froim wiederfindet.&lt;ref name=&quot;WHoffman&quot;&gt;Warren Hoffman: [http://books.google.ch/books?id=iUkFUGl-6pgC&amp;pg=PA75&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''The passing game: queering Jewish American culture'']. Syracuse University Press, New York 2009, S. 75-83 ISBN 0-8156-3202-9 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film setzt sich kritisch mit verschiedenen [[antisemitisch]]en [[Stereotyp]]en auseinander. So wird das seinerzeit unter Antisemiten weit verbreitete, besonders auch von [[Otto Weininger]] propagierte Bild des [[effeminiert]]en jüdischen Mannes durch die als Mann verkleidete, kleiner Jude (Jidl) genannte Frau karikiert und in der Darstellung des Froim als Inbegriff von Männlichkeit widerlegt, ebenso wie die Vorurteile, dass Juden keinen Alkohol trinken, nicht schwimmen können, sich nicht für Landwirtschaft interessieren und die Sesshaftigkeit scheuen.&lt;ref&gt;Michele Aaron: [http://books.google.ch/books?id=pcBvU9GWaUQC&amp;pg=PA90&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Cinema's Queer Jews: Jewishness and masculinity in Yiddish Cinema'']. In: Phil Powrie, Ann Davies, Bruce Babington (Hrsg.): ''The trouble with men: masculinities in European and Hollywood cinema''. Wallflower Press, London 2004, S. 90-99 ISBN 1-904764-08-8 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Sylvia Paskin (Hrsg.): ''When Joseph Met Molly: A Reader on Yiddish Film''. Five Leaves Publications, Nottingham 1999 ISBN 978-0-907123-92-7 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0027231/|Yidl mitn Fidl}}<br /> * [http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000009.gd Yidl mitn Fidl]. Fritz Bauer Institut, Cinematographie des Holocaust<br /> * Steven Lasky: [http://www.museumoffamilyhistory.com/lyt-mr-yidl-mitn-fidl.htm ''Movie Review: &quot;Yidl mitn Fidl&quot; (1936)'']. Museum of Family History (englisch)<br /> * David Lugowski: [http://books.google.ch/books?id=3imXF7HdWpEC&amp;pg=PA53&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“Pintele” Queer: The Performance of Jewish Male Heterosexuality in Yiddish American Cinema of the Great Depression'']. In: Sean Griffin (Hrsg.): ''Hetero: Queering Representations of Straightness''. State University of New York Press, Albany 2009, S. 53-70 ISBN 978-1-4384-2617-4 (englisch)<br /> *Chantal Catherine Michel: [http://yiddishcinema.net/artikel/ ''Das Jiddische Kino in Polen'']. The Yiddish Cinema<br /> * Sarah Schulman: [http://www.ejumpcut.org/archive/onlinessays/JC31folder/YidlMitnFidl.html ''Yidl Mitn Fidl. Yiddish fictional cinema]. Jump Cut, A Review of Contemporary Media, no. 31, March 1986, p. 42 (englisch)<br /> *Eve Sicular: [http://books.google.ch/books?id=02nYAAAAMAAJ&amp;pg=PA40&amp;source=gbs_selected_pages&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“A yingl mit a yingl hot epes a tam”: The Celluloid Closet of Yiddish Film'']. In: ''Jewish folklore and ethnology review'', Band 16, 1994, S. 40-45 (englisch)<br /> * [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2291671 &quot;Idl mit'n Fidl&quot; : Filmpremiere im Berliner Kulturbund], [[C.V.-Zeitung]], 5. Mai 1938.<br /> * '''Auszüge aus dem Film „Yidl mitn Fidl“''':<br /> **YIVO: [http://www.yivoencyclopedia.org/search.aspx?query=molly+picon Audio: Music aus dem Film ''Yidl mitn fidl''] Text: Itsik Manger, Musik: Abe Ellstein. Gesang: Molly Picon und Simcha Fostel, Orchester dirigiert von Abe Ellstein<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=NMRop4BT2G4&amp;feature=related Molly Picon und Simcha Fostel: Yidl Mitn Fidl]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=ZmTKUPTBFtY&amp;NR=1 Molly Picon: Shpil di Fidl Shpil]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=M7OZSrAwgWo&amp;feature=related Molly Picon: Oy, Mama, bin ich farliebt]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EAfypjoTNEM&amp;feature=related Klezmer Band]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EsNfRoOZAYw Szene vor der Hochzeit]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=o0r9ZYxFbfc&amp;feature=related Hochzeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1936]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Musicalfilm]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Yidl_mitn_Fidl&diff=137301694 Yidl mitn Fidl 2015-01-01T13:36:25Z <p>AddMore: /* Weblinks */</p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Yiddlemitnfid.jpg<br /> | DT = Jidl mit der Fiedel<br /> | OT = Yidl mitn Fidl,&lt;br /&gt; אידל מיטן פֿידל<br /> | PL = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Polen]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1936|1936]]<br /> | FSK = <br /> | LEN = 92<br /> | OS = [[Jiddisch]]<br /> | REG = Joseph Green&lt;br /&gt;Jan Nowina-Przybylski<br /> | DRB = Joseph Green&lt;br /&gt;Konrad Tom (Buch)<br /> | PRO = Joseph Green<br /> | MUSIK = [[Abraham Ellstein]],&lt;br /&gt;<br /> Liedtexte [[Itzik Manger]]<br /> | KAMERA = Jakob Jonilowicz<br /> | SCHNITT = <br /> | DS = <br /> * [[Molly Picon]]: Itke/Jidl<br /> * [[Simcha Fostel]]: Arie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Efraim<br /> * [[Max Bozyk]]: Isaak Kalamutker<br /> * [[Dora Fakiel]]: Teibele<br /> * [[Basia Liebgold]]: Teibles Mutter<br /> * [[Max Brin]]: Hochzeitsgast<br /> * [[Abraham Kurc]]: Wirt<br /> * [[Samuel Landau]]: Saul Gold<br /> * [[Chaya Lewin]]: Frl. Flaumbaum<br /> * [[Symche Natan]]: Theaterdirektor Singer<br /> }}<br /> <br /> '''Yidl mitn Fidl''' ([[jiddisch]] אידל מיטן פֿידל, [jid’l mit’n fid’l] deutsch '''Jidl mit der Fiedel''', polnisch '''Judel gra na skrzypcach''', englischer Titel '''Castle in the Sky''') ist ein 1936 in [[Kazimierz Dolny]] &lt;ref&gt;[http://mendele.commons.yale.edu/2007/02/23/yidl-mitn-fidl/]&lt;/ref&gt; und in [[Warschau]] gedrehter amerikanisch-polnischer jiddischer Film mit der amerikanisch-jüdischen Schauspielerin [[Molly Picon]] in einer [[Hosenrolle]] in der Hauptrolle. Produziert wurde die Musikkomödie vom Schauspieler Joseph Green, der auch gemeinsam mit Jan Nowina-Przybylski Regie führte und das auf einer Erzählung von Konrad Tom basierende Drehbuch schrieb. Die Musik stammt von [[Abraham Ellstein]], die Liedtexte von [[Itzik Manger]].&lt;ref name=&quot;YIVOCINEMA&quot;&gt;J. Hoberman: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Cinema#id0eenbg ''Cinema'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'', online Edition (englisch), abgerufen: 10. Juni 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film, der rund 50 000 US$ gekostet hatte, kam im September 1936 in Polen, zum Jahresende am [[Broadway (Theater)|Broadway]] in [[New York City|New York]] in die Kinos. Er war der erste international erfolgreiche jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. Der Film erhielt in der jiddischen Presse durchwegs sehr gute Kritiken, während die englischsprachigen amerikanischen Zeitungen weniger enthusiastisch urteilten.&lt;ref name=&quot;JHoberman&quot;&gt;Jim Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds''. Temple University Press, Philadelphia, Penn. 1995, S. 235-243 ISBN 1-56639-404-X [http://books.google.ch/books?id=k7U8TGJi904C&amp;pg=PA235&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false auszugsweise online] (englisch)&lt;/ref&gt; Sogar in [[NS-Deutschland]] wurde der Film für das jüdische Publikum, das dürfte nicht mehr ins Kinos, gezeigt:&lt;ref&gt;Hoberman, S. 254.&lt;/ref&gt; Die Berliner Premiere fand am 2. Mai 1938 bei der [[Jüdischer Kulturbund]] statt, und ''Yidl'' lief in ganz Deutschland.&lt;ref&gt;Ernst Offermanns, ''Die deutschen Juden und der Spielfilm der NS-Zeit'', Peter Lang, 2008. S. 43.&lt;/ref&gt; <br /> __NOTOC__<br /> == Handlung ==<br /> Der mittellose Witwer Arie und seine Tochter Itke werden aus ihrem Haus gejagt und müssen sich als Straßenmusikanten verdingen. Die Tochter verkleidet sich aus Sicherheitsgründen als Junge Jidl. Unterwegs treffen sie auf zwei Musikanten, Isaak und Froim, mit denen sie gemeinsam weiterziehen. Jidl verliebt sich in den ebenfalls Geige spielenden Froim, von dem sie meint, er habe sich in Teibele verliebt, eine unglückliche Braut, an deren Hochzeit die Musikanten aufspielen und der Jidl zur Flucht verhilft. In Warschau wird Teibeles Talent als Sängerin entdeckt, sie verschwindet jedoch vor ihrem ersten Auftritt. An ihrer Stelle tritt unfreiwillig Jidl auf, die berühmt wird und am Ende der Verwechslungskomödie nach Jahren auf der Überfahrt nach Amerika ihren verloren geglaubten Geliebten Froim wiederfindet.&lt;ref name=&quot;WHoffman&quot;&gt;Warren Hoffman: [http://books.google.ch/books?id=iUkFUGl-6pgC&amp;pg=PA75&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''The passing game: queering Jewish American culture'']. Syracuse University Press, New York 2009, S. 75-83 ISBN 0-8156-3202-9 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film setzt sich kritisch mit verschiedenen [[antisemitisch]]en [[Stereotyp]]en auseinander. So wird das seinerzeit unter Antisemiten weit verbreitete, besonders auch von [[Otto Weininger]] propagierte Bild des [[effeminiert]]en jüdischen Mannes durch die als Mann verkleidete, kleiner Jude (Jidl) genannte Frau karikiert und in der Darstellung des Froim als Inbegriff von Männlichkeit widerlegt, ebenso wie die Vorurteile, dass Juden keinen Alkohol trinken, nicht schwimmen können, sich nicht für Landwirtschaft interessieren und die Sesshaftigkeit scheuen.&lt;ref&gt;Michele Aaron: [http://books.google.ch/books?id=pcBvU9GWaUQC&amp;pg=PA90&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Cinema's Queer Jews: Jewishness and masculinity in Yiddish Cinema'']. In: Phil Powrie, Ann Davies, Bruce Babington (Hrsg.): ''The trouble with men: masculinities in European and Hollywood cinema''. Wallflower Press, London 2004, S. 90-99 ISBN 1-904764-08-8 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Sylvia Paskin (Hrsg.): ''When Joseph Met Molly: A Reader on Yiddish Film''. Five Leaves Publications, Nottingham 1999 ISBN 978-0-907123-92-7 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0027231/|Yidl mitn Fidl}}<br /> * [http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000009.gd Yidl mitn Fidl]. Fritz Bauer Institut, Cinematographie des Holocaust<br /> * Steven Lasky: [http://www.museumoffamilyhistory.com/lyt-mr-yidl-mitn-fidl.htm ''Movie Review: &quot;Yidl mitn Fidl&quot; (1936)'']. Museum of Family History (englisch)<br /> * David Lugowski: [http://books.google.ch/books?id=3imXF7HdWpEC&amp;pg=PA53&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“Pintele” Queer: The Performance of Jewish Male Heterosexuality in Yiddish American Cinema of the Great Depression'']. In: Sean Griffin (Hrsg.): ''Hetero: Queering Representations of Straightness''. State University of New York Press, Albany 2009, S. 53-70 ISBN 978-1-4384-2617-4 (englisch)<br /> *Chantal Catherine Michel: [http://yiddishcinema.net/artikel/ ''Das Jiddische Kino in Polen'']. The Yiddish Cinema<br /> * Sarah Schulman: [http://www.ejumpcut.org/archive/onlinessays/JC31folder/YidlMitnFidl.html ''Yidl Mitn Fidl. Yiddish fictional cinema]. Jump Cut, A Review of Contemporary Media, no. 31, March 1986, p. 42 (englisch)<br /> *Eve Sicular: [http://books.google.ch/books?id=02nYAAAAMAAJ&amp;pg=PA40&amp;source=gbs_selected_pages&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“A yingl mit a yingl hot epes a tam”: The Celluloid Closet of Yiddish Film'']. In: ''Jewish folklore and ethnology review'', Band 16, 1994, S. 40-45 (englisch)<br /> * [http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/2291671 &quot;Idl mit'n Fidl&quot; : Filmpremiere im Berliner Kulturbund], [[C.V.-Zeitung]], 5. Mai 1938.<br /> * '''Auszüge aus dem Film „Yidl mitn Fidl“''':<br /> **YIVO: [http://www.yivoencyclopedia.org/search.aspx?query=molly+picon Audio: Music aus dem Film ''Yidl mitn fidl''] Text: Itsik Manger, Musik: Abe Ellstein. Gesang: Molly Picon und Simcha Fostel, Orchester dirigiert von Abe Ellstein<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=NMRop4BT2G4&amp;feature=related Molly Picon und Simcha Fostel: Yidl Mitn Fidl]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=ZmTKUPTBFtY&amp;NR=1 Molly Picon: Shpil di Fidl Shpil]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=M7OZSrAwgWo&amp;feature=related Molly Picon: Oy, Mama, bin ich farliebt]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EAfypjoTNEM&amp;feature=related Klezmer Band]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EsNfRoOZAYw Szene vor der Hochzeit]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=o0r9ZYxFbfc&amp;feature=related Hochzeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1936]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Musicalfilm]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Yidl_mitn_Fidl&diff=137301124 Yidl mitn Fidl 2015-01-01T13:21:13Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Yiddlemitnfid.jpg<br /> | DT = Jidl mit der Fiedel<br /> | OT = Yidl mitn Fidl,&lt;br /&gt; אידל מיטן פֿידל<br /> | PL = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Polen]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1936|1936]]<br /> | FSK = <br /> | LEN = 92<br /> | OS = [[Jiddisch]]<br /> | REG = Joseph Green&lt;br /&gt;Jan Nowina-Przybylski<br /> | DRB = Joseph Green&lt;br /&gt;Konrad Tom (Buch)<br /> | PRO = Joseph Green<br /> | MUSIK = [[Abraham Ellstein]],&lt;br /&gt;<br /> Liedtexte [[Itzik Manger]]<br /> | KAMERA = Jakob Jonilowicz<br /> | SCHNITT = <br /> | DS = <br /> * [[Molly Picon]]: Itke/Jidl<br /> * [[Simcha Fostel]]: Arie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Efraim<br /> * [[Max Bozyk]]: Isaak Kalamutker<br /> * [[Dora Fakiel]]: Teibele<br /> * [[Basia Liebgold]]: Teibles Mutter<br /> * [[Max Brin]]: Hochzeitsgast<br /> * [[Abraham Kurc]]: Wirt<br /> * [[Samuel Landau]]: Saul Gold<br /> * [[Chaya Lewin]]: Frl. Flaumbaum<br /> * [[Symche Natan]]: Theaterdirektor Singer<br /> }}<br /> <br /> '''Yidl mitn Fidl''' ([[jiddisch]] אידל מיטן פֿידל, [jid’l mit’n fid’l] deutsch '''Jidl mit der Fiedel''', polnisch '''Judel gra na skrzypcach''', englischer Titel '''Castle in the Sky''') ist ein 1936 in [[Kazimierz Dolny]] &lt;ref&gt;[http://mendele.commons.yale.edu/2007/02/23/yidl-mitn-fidl/]&lt;/ref&gt; und in [[Warschau]] gedrehter amerikanisch-polnischer jiddischer Film mit der amerikanisch-jüdischen Schauspielerin [[Molly Picon]] in einer [[Hosenrolle]] in der Hauptrolle. Produziert wurde die Musikkomödie vom Schauspieler Joseph Green, der auch gemeinsam mit Jan Nowina-Przybylski Regie führte und das auf einer Erzählung von Konrad Tom basierende Drehbuch schrieb. Die Musik stammt von [[Abraham Ellstein]], die Liedtexte von [[Itzik Manger]].&lt;ref name=&quot;YIVOCINEMA&quot;&gt;J. Hoberman: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Cinema#id0eenbg ''Cinema'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'', online Edition (englisch), abgerufen: 10. Juni 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film, der rund 50 000 US$ gekostet hatte, kam im September 1936 in Polen, zum Jahresende am [[Broadway (Theater)|Broadway]] in [[New York City|New York]] in die Kinos. Er war der erste international erfolgreiche jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. Der Film erhielt in der jiddischen Presse durchwegs sehr gute Kritiken, während die englischsprachigen amerikanischen Zeitungen weniger enthusiastisch urteilten.&lt;ref name=&quot;JHoberman&quot;&gt;Jim Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds''. Temple University Press, Philadelphia, Penn. 1995, S. 235-243 ISBN 1-56639-404-X [http://books.google.ch/books?id=k7U8TGJi904C&amp;pg=PA235&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false auszugsweise online] (englisch)&lt;/ref&gt; Sogar in [[NS-Deutschland]] wurde der Film für das jüdische Publikum, das dürfte nicht mehr ins Kinos, gezeigt:&lt;ref&gt;Hoberman, S. 254.&lt;/ref&gt; Die Berliner Premiere fand am 2. Mai 1938 bei der [[Jüdischer Kulturbund]] statt, und ''Yidl'' lief in ganz Deutschland.&lt;ref&gt;Ernst Offermanns, ''Die deutschen Juden und der Spielfilm der NS-Zeit'', Peter Lang, 2008. S. 43.&lt;/ref&gt; <br /> __NOTOC__<br /> == Handlung ==<br /> Der mittellose Witwer Arie und seine Tochter Itke werden aus ihrem Haus gejagt und müssen sich als Straßenmusikanten verdingen. Die Tochter verkleidet sich aus Sicherheitsgründen als Junge Jidl. Unterwegs treffen sie auf zwei Musikanten, Isaak und Froim, mit denen sie gemeinsam weiterziehen. Jidl verliebt sich in den ebenfalls Geige spielenden Froim, von dem sie meint, er habe sich in Teibele verliebt, eine unglückliche Braut, an deren Hochzeit die Musikanten aufspielen und der Jidl zur Flucht verhilft. In Warschau wird Teibeles Talent als Sängerin entdeckt, sie verschwindet jedoch vor ihrem ersten Auftritt. An ihrer Stelle tritt unfreiwillig Jidl auf, die berühmt wird und am Ende der Verwechslungskomödie nach Jahren auf der Überfahrt nach Amerika ihren verloren geglaubten Geliebten Froim wiederfindet.&lt;ref name=&quot;WHoffman&quot;&gt;Warren Hoffman: [http://books.google.ch/books?id=iUkFUGl-6pgC&amp;pg=PA75&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''The passing game: queering Jewish American culture'']. Syracuse University Press, New York 2009, S. 75-83 ISBN 0-8156-3202-9 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film setzt sich kritisch mit verschiedenen [[antisemitisch]]en [[Stereotyp]]en auseinander. So wird das seinerzeit unter Antisemiten weit verbreitete, besonders auch von [[Otto Weininger]] propagierte Bild des [[effeminiert]]en jüdischen Mannes durch die als Mann verkleidete, kleiner Jude (Jidl) genannte Frau karikiert und in der Darstellung des Froim als Inbegriff von Männlichkeit widerlegt, ebenso wie die Vorurteile, dass Juden keinen Alkohol trinken, nicht schwimmen können, sich nicht für Landwirtschaft interessieren und die Sesshaftigkeit scheuen.&lt;ref&gt;Michele Aaron: [http://books.google.ch/books?id=pcBvU9GWaUQC&amp;pg=PA90&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Cinema's Queer Jews: Jewishness and masculinity in Yiddish Cinema'']. In: Phil Powrie, Ann Davies, Bruce Babington (Hrsg.): ''The trouble with men: masculinities in European and Hollywood cinema''. Wallflower Press, London 2004, S. 90-99 ISBN 1-904764-08-8 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Sylvia Paskin (Hrsg.): ''When Joseph Met Molly: A Reader on Yiddish Film''. Five Leaves Publications, Nottingham 1999 ISBN 978-0-907123-92-7 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0027231/|Yidl mitn Fidl}}<br /> * [http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000009.gd Yidl mitn Fidl]. Fritz Bauer Institut, Cinematographie des Holocaust<br /> * Steven Lasky: [http://www.museumoffamilyhistory.com/lyt-mr-yidl-mitn-fidl.htm ''Movie Review: &quot;Yidl mitn Fidl&quot; (1936)'']. Museum of Family History (englisch)<br /> * David Lugowski: [http://books.google.ch/books?id=3imXF7HdWpEC&amp;pg=PA53&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“Pintele” Queer: The Performance of Jewish Male Heterosexuality in Yiddish American Cinema of the Great Depression'']. In: Sean Griffin (Hrsg.): ''Hetero: Queering Representations of Straightness''. State University of New York Press, Albany 2009, S. 53-70 ISBN 978-1-4384-2617-4 (englisch)<br /> *Chantal Catherine Michel: [http://yiddishcinema.net/artikel/ ''Das Jiddische Kino in Polen'']. The Yiddish Cinema<br /> * Sarah Schulman: [http://www.ejumpcut.org/archive/onlinessays/JC31folder/YidlMitnFidl.html ''Yidl Mitn Fidl. Yiddish fictional cinema]. Jump Cut, A Review of Contemporary Media, no. 31, March 1986, p. 42 (englisch)<br /> *Eve Sicular: [http://books.google.ch/books?id=02nYAAAAMAAJ&amp;pg=PA40&amp;source=gbs_selected_pages&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“A yingl mit a yingl hot epes a tam”: The Celluloid Closet of Yiddish Film'']. In: ''Jewish folklore and ethnology review'', Band 16, 1994, S. 40-45 (englisch)<br /> * '''Auszüge aus dem Film „Yidl mitn Fidl“''':<br /> **YIVO: [http://www.yivoencyclopedia.org/search.aspx?query=molly+picon Audio: Music aus dem Film ''Yidl mitn fidl''] Text: Itsik Manger, Musik: Abe Ellstein. Gesang: Molly Picon und Simcha Fostel, Orchester dirigiert von Abe Ellstein<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=NMRop4BT2G4&amp;feature=related Molly Picon und Simcha Fostel: Yidl Mitn Fidl]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=ZmTKUPTBFtY&amp;NR=1 Molly Picon: Shpil di Fidl Shpil]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=M7OZSrAwgWo&amp;feature=related Molly Picon: Oy, Mama, bin ich farliebt]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EAfypjoTNEM&amp;feature=related Klezmer Band]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EsNfRoOZAYw Szene vor der Hochzeit]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=o0r9ZYxFbfc&amp;feature=related Hochzeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1936]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Musicalfilm]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Yidl_mitn_Fidl&diff=137245197 Yidl mitn Fidl 2014-12-30T15:44:58Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Yiddlemitnfid.jpg<br /> | DT = Jidl mit der Fiedel<br /> | OT = Yidl mitn Fidl,&lt;br /&gt; אידל מיטן פֿידל<br /> | PL = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Polen]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1936|1936]]<br /> | FSK = <br /> | LEN = 92<br /> | OS = [[Jiddisch]]<br /> | REG = Joseph Green&lt;br /&gt;Jan Nowina-Przybylski<br /> | DRB = Joseph Green&lt;br /&gt;Konrad Tom (Buch)<br /> | PRO = Joseph Green<br /> | MUSIK = [[Abraham Ellstein]],&lt;br /&gt;<br /> Liedtexte [[Itzik Manger]]<br /> | KAMERA = Jakob Jonilowicz<br /> | SCHNITT = <br /> | DS = <br /> * [[Molly Picon]]: Itke/Jidl<br /> * [[Simcha Fostel]]: Arie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Efraim<br /> * [[Max Bozyk]]: Isaak Kalamutker<br /> * [[Dora Fakiel]]: Teibele<br /> * [[Basia Liebgold]]: Teibles Mutter<br /> * [[Max Brin]]: Hochzeitsgast<br /> * [[Abraham Kurc]]: Wirt<br /> * [[Samuel Landau]]: Saul Gold<br /> * [[Chaya Lewin]]: Frl. Flaumbaum<br /> * [[Symche Natan]]: Theaterdirektor Singer<br /> }}<br /> <br /> '''Yidl mitn Fidl''' ([[jiddisch]] אידל מיטן פֿידל, [jid’l mit’n fid’l] deutsch '''Jidl mit der Fiedel''', polnisch '''Judel gra na skrzypcach''', englischer Titel '''Castle in the Sky''') ist ein 1936 in [[Kazimierz Dolny]] &lt;ref&gt;[http://mendele.commons.yale.edu/2007/02/23/yidl-mitn-fidl/]&lt;/ref&gt; und in [[Warschau]] gedrehter amerikanisch-polnischer jiddischer Film mit der amerikanisch-jüdischen Schauspielerin [[Molly Picon]] in einer [[Hosenrolle]] in der Hauptrolle. Produziert wurde die Musikkomödie vom Schauspieler Joseph Green, der auch gemeinsam mit Jan Nowina-Przybylski Regie führte und das auf einer Erzählung von Konrad Tom basierende Drehbuch schrieb. Die Musik stammt von [[Abraham Ellstein]], die Liedtexte von [[Itzik Manger]].&lt;ref name=&quot;YIVOCINEMA&quot;&gt;J. Hoberman: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Cinema#id0eenbg ''Cinema'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'', online Edition (englisch), abgerufen: 10. Juni 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film, der rund 50 000 US$ gekostet hatte, kam im September 1936 in Polen, zum Jahresende am [[Broadway (Theater)|Broadway]] in [[New York City|New York]] in die Kinos. Er war der erste international erfolgreiche jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. Der Film erhielt in der jiddischen Presse durchwegs sehr gute Kritiken, während die englischsprachigen amerikanischen Zeitungen weniger enthusiastisch urteilten.&lt;ref name=&quot;JHoberman&quot;&gt;Jim Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds''. Temple University Press, Philadelphia, Penn. 1995, S. 235-243 ISBN 1-56639-404-X [http://books.google.ch/books?id=k7U8TGJi904C&amp;pg=PA235&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false auszugsweise online] (englisch)&lt;/ref&gt; Sogar in [[NS-Deutschland]] wurde der Film für das jüdische Publikum gezeigt.&lt;ref&gt;Hoberman, S. 254.&lt;/ref&gt; <br /> __NOTOC__<br /> == Handlung ==<br /> Der mittellose Witwer Arie und seine Tochter Itke werden aus ihrem Haus gejagt und müssen sich als Straßenmusikanten verdingen. Die Tochter verkleidet sich aus Sicherheitsgründen als Junge Jidl. Unterwegs treffen sie auf zwei Musikanten, Isaak und Froim, mit denen sie gemeinsam weiterziehen. Jidl verliebt sich in den ebenfalls Geige spielenden Froim, von dem sie meint, er habe sich in Teibele verliebt, eine unglückliche Braut, an deren Hochzeit die Musikanten aufspielen und der Jidl zur Flucht verhilft. In Warschau wird Teibeles Talent als Sängerin entdeckt, sie verschwindet jedoch vor ihrem ersten Auftritt. An ihrer Stelle tritt unfreiwillig Jidl auf, die berühmt wird und am Ende der Verwechslungskomödie nach Jahren auf der Überfahrt nach Amerika ihren verloren geglaubten Geliebten Froim wiederfindet.&lt;ref name=&quot;WHoffman&quot;&gt;Warren Hoffman: [http://books.google.ch/books?id=iUkFUGl-6pgC&amp;pg=PA75&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''The passing game: queering Jewish American culture'']. Syracuse University Press, New York 2009, S. 75-83 ISBN 0-8156-3202-9 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film setzt sich kritisch mit verschiedenen [[antisemitisch]]en [[Stereotyp]]en auseinander. So wird das seinerzeit unter Antisemiten weit verbreitete, besonders auch von [[Otto Weininger]] propagierte Bild des [[effeminiert]]en jüdischen Mannes durch die als Mann verkleidete, kleiner Jude (Jidl) genannte Frau karikiert und in der Darstellung des Froim als Inbegriff von Männlichkeit widerlegt, ebenso wie die Vorurteile, dass Juden keinen Alkohol trinken, nicht schwimmen können, sich nicht für Landwirtschaft interessieren und die Sesshaftigkeit scheuen.&lt;ref&gt;Michele Aaron: [http://books.google.ch/books?id=pcBvU9GWaUQC&amp;pg=PA90&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Cinema's Queer Jews: Jewishness and masculinity in Yiddish Cinema'']. In: Phil Powrie, Ann Davies, Bruce Babington (Hrsg.): ''The trouble with men: masculinities in European and Hollywood cinema''. Wallflower Press, London 2004, S. 90-99 ISBN 1-904764-08-8 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Sylvia Paskin (Hrsg.): ''When Joseph Met Molly: A Reader on Yiddish Film''. Five Leaves Publications, Nottingham 1999 ISBN 978-0-907123-92-7 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0027231/|Yidl mitn Fidl}}<br /> * [http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000009.gd Yidl mitn Fidl]. Fritz Bauer Institut, Cinematographie des Holocaust<br /> * Steven Lasky: [http://www.museumoffamilyhistory.com/lyt-mr-yidl-mitn-fidl.htm ''Movie Review: &quot;Yidl mitn Fidl&quot; (1936)'']. Museum of Family History (englisch)<br /> * David Lugowski: [http://books.google.ch/books?id=3imXF7HdWpEC&amp;pg=PA53&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“Pintele” Queer: The Performance of Jewish Male Heterosexuality in Yiddish American Cinema of the Great Depression'']. In: Sean Griffin (Hrsg.): ''Hetero: Queering Representations of Straightness''. State University of New York Press, Albany 2009, S. 53-70 ISBN 978-1-4384-2617-4 (englisch)<br /> *Chantal Catherine Michel: [http://yiddishcinema.net/artikel/ ''Das Jiddische Kino in Polen'']. The Yiddish Cinema<br /> * Sarah Schulman: [http://www.ejumpcut.org/archive/onlinessays/JC31folder/YidlMitnFidl.html ''Yidl Mitn Fidl. Yiddish fictional cinema]. Jump Cut, A Review of Contemporary Media, no. 31, March 1986, p. 42 (englisch)<br /> *Eve Sicular: [http://books.google.ch/books?id=02nYAAAAMAAJ&amp;pg=PA40&amp;source=gbs_selected_pages&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“A yingl mit a yingl hot epes a tam”: The Celluloid Closet of Yiddish Film'']. In: ''Jewish folklore and ethnology review'', Band 16, 1994, S. 40-45 (englisch)<br /> * '''Auszüge aus dem Film „Yidl mitn Fidl“''':<br /> **YIVO: [http://www.yivoencyclopedia.org/search.aspx?query=molly+picon Audio: Music aus dem Film ''Yidl mitn fidl''] Text: Itsik Manger, Musik: Abe Ellstein. Gesang: Molly Picon und Simcha Fostel, Orchester dirigiert von Abe Ellstein<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=NMRop4BT2G4&amp;feature=related Molly Picon und Simcha Fostel: Yidl Mitn Fidl]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=ZmTKUPTBFtY&amp;NR=1 Molly Picon: Shpil di Fidl Shpil]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=M7OZSrAwgWo&amp;feature=related Molly Picon: Oy, Mama, bin ich farliebt]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EAfypjoTNEM&amp;feature=related Klezmer Band]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EsNfRoOZAYw Szene vor der Hochzeit]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=o0r9ZYxFbfc&amp;feature=related Hochzeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1936]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Musicalfilm]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:Stilfehler&diff=136811253 Benutzer Diskussion:Stilfehler 2014-12-15T20:22:48Z <p>AddMore: Neuer Abschnitt /* Liberales Judentum und Reformjudentum */</p> <hr /> <div>&lt;div style=&quot;background-color:#A2B5CD&quot;&gt;<br /> Antworten auf Nachrichten, die ihr auf dieser Seite für mich hinterlasst, gebe ich, damit Diskussionen zusammenhängend bleiben, grundsätzlich (d.&amp;nbsp;h. wenn ihr mir nichts anderes vorschlagt) hier und nicht auf eurer Diskussionsseite. Diskussionen, zu denen mehr als ½ Jahr nichts mehr beigetragen wird, behandle ich als erledigt und lösche sie.<br /> &lt;/div&gt;<br /> <br /> ----<br /> == Virtuelles Treffen der deutschamerikanischen Wikipedianer ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler,<br /> <br /> auf Initiative von [[Benutzer:Southpark|Southpark]] findet auf der deutschsprachigen Wikipedia eine Aktion statt, bei der anderen Wikipedianern geholfen werden soll, etwa durch Reviews, Hilfe bei Fotos oder Datenbankrecherchen: [[Wikipedia:Musketiere]].<br /> <br /> Mir persönlich gefällt die Aktion, weil es insbesondere darum geht, Anderen zu helfen und dabei die – manchmal abhanden gekommene – Freundlichkeit unter Wikipedianern zu pflegen.<br /> <br /> Für die in Amerika lebenden Deutschen (fallen dir außer [[Benutzer:Concord|Concord]], [[Benutzer:Dschwen|Dschwen]], [[Benutzer:Hedwig in Washington|Hedwig in Washington]] noch andere Benutzer ein?), organisiere ich gerade eine Teilnahme per Google Hangout. Das wäre auch mal eine gute Gelegenheit, sich mit den Deutschen in den USA zu vernetzen und ein wenig über das Leben in der Wahlheimat zu plaudern…<br /> <br /> Wenn Du Lust hast, am 2. Februar teilzunehmen, trage dich bitte hier ein: [[Wikipedia:Musketiere#Treffen der Deutschamerikaner, virtuell (Google Hangout)|Treffen der Deutschamerikaner, virtuell (Google Hangout)]].<br /> <br /> Herzliche Grüße aus Kalifornien, --[[Benutzer:Frank Schulenburg|Frank Schulenburg]] ([[Benutzer Diskussion:Frank Schulenburg|Diskussion]]) 16:30, 17. Jan. 2013 (CET)<br /> <br /> P.S. Dein Buch zum Umzug in die USA hat mir 2008 sehr geholfen. Ich habe gestern nochmal reingeschaut und finde es ganz ausgezeichnet gelungen.<br /> <br /> :Frank, danke für die Rückmeldung und für die Einladungen. Die Idee einer Vernetzung der Expats gefällt mir sehr. Wenn man aus den USA zur deutschen WP beiträgt, hat man häufig das Gefühl, von einem merkwürdigen Planeten zu einem anderen merkwürdigen Planeten zu schreiben. Vernetzung wäre da eine wundervolle und naheliegende Sache, zumal die deutsch-amerikanische WP-Community wirklich winzig zu sein scheint. Ich selbst bin im Moment allerdings sehr beschäftigt mit anderen Dingen und habe für WP kaum Zeit. Danke, und Gruß an alle, --[[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 20:30, 17. Jan. 2013 (CET)<br /> <br /> == [[Dogtooth]] ==<br /> <br /> Hallo, habe gerade diesen Artikel angesehen und auch deinen Lückenhaft-Baustein. Du scheinst ja gut über den Film Bescheid zu wissen; weshalb schreibst du nicht selbst das, was du als fehlend bemängelst? --[[Benutzer:Chleo|Chleo]] ([[Benutzer Diskussion:Chleo|Diskussion]]) 16:30, 21. Feb. 2013 (CET)<br /> :Was mir dazu fehlt, sind reputable Quellen, auf die ich referenzieren kann. Jemand, der für WP von Europa aus schreibt und dort auch einmal in eine Bibliothek gehen kann, hat dazu sicher besseren Zugang als ich. Gruß, --[[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 17:27, 21. Feb. 2013 (CET)<br /> <br /> == [[Brautkleid von Kate Middleton]] ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler! <br /> <br /> Der von dir stark überarbeitete Artikel [[Brautkleid von Kate Middleton]] wurde zum [[Wikipedia:Löschregeln|Löschen]] vorgeschlagen, da es ihm möglicherweise an [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Qualität]] mangelt und/oder die [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädische Relevanz]] nicht eindeutig im Artikel erkennbar ist. Ob der Artikel tatsächlich gelöscht wird, wird sich im Laufe der [[Wikipedia:Löschkandidaten/24. Juli 2013#Brautkleid von Kate Middleton|siebentägigen Löschdiskussion]] entscheiden. Bedenke bei der argument- und nicht abstimmungsorientierten Diskussion bitte, [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|was Wikipedia nicht ist]]. Um die Relevanz besser erkennen zu lassen und die Mindestqualität zu sichern, sollte primär [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brautkleid_von_Kate_Middleton&amp;action=edit der Artikel weiter verbessert werden]. Das wiegt als Argument deutlich schwerer als ein ähnlich aufwändiger Beitrag in der Löschdiskussion.<br /> <br /> Du hast gewiss einiges an Arbeit hineingesteckt und fühlst dich vielleicht vor den Kopf gestoßen, weil dein Werk als Bereicherung dieser Enzyklopädie gedacht ist. Sicherlich soll aber mit dem Löschantrag aus anderer Sichtweise ebenfalls der Wikipedia geholfen werden. Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 23:57, 24. Jul. 2013 (CEST) &lt;small&gt;(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Falls du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, so trage dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)&lt;/small&gt;<br /> :Ich schüttele mit dem Kopf und habe mich in der LD entsprechend geäußert. Gruß, --[[Datei:Kölner sprinter farbig.svg |25px|verweis=Portal:Radsport]]&amp;nbsp;[[Benutzer:Nicola|Nicola]] - [[Benutzer_Diskussion:Nicola| &lt;small&gt;Ming Klaaf&lt;/small&gt;]] 18:28, 26. Jul. 2013 (CEST)<br /> ::Danke für dein Feedback und den nützlichen Diskussionsbeitrag in der LD. Der LA scheint ein Reflex auf den Medienrummel um die aktuellen Londoner Ereignisse zu sein. Um einen gut geschriebenen Artikel zu kippen, dürfte so ein Shitstorm kaum ausreichen. Gruß, --[[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 19:52, 26. Jul. 2013 (CEST)<br /> <br /> ::: Ich war grimmig und habe das verlobungskleid gleich mit eingebaut. Grins [[Benutzer:Serten|Serten]]&lt;small&gt;&lt;sup&gt;'' [[Benutzer Diskussion:Serten|Disk]]''&lt;/sup&gt;&lt;/small&gt; [[Portal:Studentenverbindung|Portal SV♯]] 23:14, 29. Jul. 2013 (CEST)<br /> <br /> == [[Stella Adler]] ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler, ich gehöre dem [[WP:OTRS|Support-Team]] an und wir haben eine Anfrage zu diesem von Dir 2007 geschriebenen Artikel erhalten. Konkret geht es um folgende Passage, die unbelegt im Artikel steht:<br /> :''Seit 1927 studierte Adler neben ihrer Bühnentätigkeit an der American Laboratory Theatre School, [..]''<br /> In der uns zugegangenen E-Mail steht dazu:<br /> :''[..] sind Sie sicher, dass S.Adler selber am American Laboratory Theatre studiert hat. Das ist mir neu! Woher haben Sie das? Können Sie das verifizieren. Können Sie Quellen angeben. Wie lange soll Sie dort studiert haben? Meines Wissens ist Sie mit dem &quot;frühen Stanislawki&quot; durch die Rezeption Strasberg am Group Theatre in Berührung gekommen. Mit dem &quot;späten Stanislawski&quot; durch Stanislawkij persönlich.''<br /> Es wäre sehr hilfreich, wenn diese Passage überprüft und ggf. belegt werden könnte. Vielen Dank und Grüße, [[Benutzer:AFBorchert|AFBorchert]] – [[Benutzer Diskussion:AFBorchert|D]]/[[Spezial:Beiträge/AFBorchert|B]] 19:57, 7. Aug. 2013 (CEST)<br /> <br /> :Das ist 6 Jahre her und ich habe den Punkt nicht mehr frisch im Kopf. Die Quelle aber ist auf jeden Fall Peter Manso: Brando. The Biography. New York: Hyperion, 1994. Ich werde mir das Buch noch einmal aus der Bibliothek besorgen und versuchen, die Stelle zu finden, um einen Einzelnachweis nachzuliefern. Gruß und danke fürs Nachhaken, --[[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 14:04, 8. Aug. 2013 (CEST)<br /> <br /> :Habe die Buchstelle gefunden und den Artikel entsprechend bequellt. --[[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 18:52, 8. Aug. 2013 (CEST)<br /> <br /> ::Vielen herzlichen Dank, den Beleg habe ich in meiner Antwort auf die Anfrage beigefügt. Viele Grüße, [[Benutzer:AFBorchert|AFBorchert]] – [[Benutzer Diskussion:AFBorchert|D]]/[[Spezial:Beiträge/AFBorchert|B]] 15:02, 9. Aug. 2013 (CEST)<br /> <br /> == [[Propagandafilm]] ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler! <br /> <br /> Der von dir angelegte Artikel [[Propagandafilm]] wurde zum [[Wikipedia:Löschregeln|Löschen]] vorgeschlagen, da es ihm möglicherweise an [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Qualität]] mangelt und/oder die [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädische Relevanz]] nicht eindeutig im Artikel erkennbar ist. Ob der Artikel tatsächlich gelöscht wird, wird sich im Laufe der [[Wikipedia:Löschkandidaten/14. August 2013#Propagandafilm|siebentägigen Löschdiskussion]] entscheiden. Bedenke bei der argument- und nicht abstimmungsorientierten Diskussion bitte, [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|was Wikipedia nicht ist]]. Um die Relevanz besser erkennen zu lassen und die Mindestqualität zu sichern, sollte primär [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Propagandafilm&amp;action=edit der Artikel weiter verbessert werden]. Das wiegt als Argument deutlich schwerer als ein ähnlich aufwändiger Beitrag in der Löschdiskussion.<br /> <br /> Du hast gewiss einiges an Arbeit hineingesteckt und fühlst dich vielleicht vor den Kopf gestoßen, weil dein Werk als Bereicherung dieser Enzyklopädie gedacht ist. Sicherlich soll aber mit dem Löschantrag aus anderer Sichtweise ebenfalls der Wikipedia geholfen werden. Bitte antworte nicht hier, sondern beteilige dich ggf. an der Löschdiskussion. Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 19:24, 14. Aug. 2013 (CEST) &lt;small&gt;(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Falls du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, so trage dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Dank ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler! Vielen Dank für die schönen und äußerst sinnvoll wirkenden Änderungen im [[:Meinung]]. Liebe Grüße-- &lt;small&gt;[[user talk:Leif Czerny|Leif Czerny]]&lt;/small&gt;<br /> :Danke für die nette Rückmeldung! Sehr gerne. Ob es bei mir für einen richtigen Ausbau reicht, kann ich im Moment noch nicht sagen, aber ich plane, bei diesem Lemma noch ein bisschen länger zu bleiben. Gruß, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 00:03, 16. Okt. 2013 (CEST)<br /> <br /> == Aufführungsverbot US-amerikanischer Film in Deutschland ==<br /> <br /> Sehr geehrte Autorin, <br /> <br /> als ausgewiesene Expertin für den Bereich NS-Filmpolitik wende ich mich hilfe- und ratsuchend an Sie. Können Sie mir mitteilen, ab wann es ein absolutes Aufführungsverbot für US-Produktionen in Deutschland gab? Konkret geht es um die Behauptung eines anderen Nutzers, ''[[Third Finger, Left Hand]]'' sei der letzte US-Film gewesen, der in D noch offiziell zur Aufführung gekommen sei und zwar unter ''[[Dritter Finger, linke Hand]]''. Leider werden keine Quellen angegeben, diese Behauptung zu verifizieren. Das Internet schweigt. Ebensowenig half die Suche nach einem entsprechenden Illustrierten Film Kurier oder vergleichbaren Werbematerialien. <br /> Ich habe vor dem Hintergrund der zeitlichen Grundprämissen gewisse Probleme, die Behauptung zu akzeptieren. <br /> In den USA ist der Film am 11.Oktober 1940 in die Kinos gekommen. Setzt man jetzt die Zeit für die Synchronisation und die damals schon komplexen Einfuhrregularien für ausländische Güter an, wäre eine Aufführung in D nicht vor Anfang 1941 wahrscheinlich. <br /> Herzlichen Gruß [[Benutzer:Saint-Simon|Saint-Simon]] ([[Benutzer Diskussion:Saint-Simon|Diskussion]]) 09:11, 13. Nov. 2013 (CET)<br /> :Ich werde einmal in meinem Regal stöbern und mich dann wieder melden. Gruß, --[[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 13:54, 13. Nov. 2013 (CET)<br /> :In meiner Literatur zum NS-Film habe ich über den Boykott amerikanischer Filme leider nichts Brauchbares gefunden. Da müsste man einmal Literatur zur Verleihgeschichte ansehen, die ich leider nicht habe. Vielleicht aber taugen die folgenden Daten, die ich alle aus der IMDB habe, immerhin als Puzzleteilchen. Der Laurel&amp;Hardy-Film ''Way Out West'' z.B. wurde in den USA am 16. April 1937 und in Deutschland am 1. November 1937 uraufgefüht. Noch flotter ging es bei ''Swiss Miss'' (ebenfalls Laurel&amp;Hardy), auf den Hitler offenbar persönlich neugierig war. Der kam in den USA am 20. Mai 1938 heraus; Hitler hat ihn am Obersalzberg schon am 21. Juni gesehen. Vermutlich in synchronisierter Fassung, denn er konnte ja gar kein Englisch. Genaueres vielleicht in dem Buch ''Die Geschichte von Laurel &amp; Hardy in Deutschland'', das ich nicht habe. Alle späteren Laurel&amp;Hardy-Filme wurden, wenn die Einträge in der IMDB korrekt sind, in Deutschland erst nach Kriegsende uraufgeführt. Der Shirley-Temple-Film ''Fräulein Winnetou'' (''Susannah of the Mounties'') ist in Deutschland noch am 9. Januar 1940 herausgekommen, danach scheint auch mit ihren Filmen Schluss gewesen zu sein. Herzliche Grüße, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 17:31, 13. Nov. 2013 (CET)<br /> <br /> == Zopf ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler,<br /> <br /> vielen Dank für die schönen Bilder von allen möglichen Zopfvarianten! Da hast Du ja wirklich systematisch alles durchprobiert.<br /> <br /> Gruß, --[[Benutzer:Holder|Holder]] ([[Benutzer Diskussion:Holder|Diskussion]]) 08:40, 15. Nov. 2013 (CET)<br /> <br /> == [[:Stepan Dmitrijewitsch Janowski]] ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler! <br /> <br /> Die von dir angelegte Seite [[:Stepan Dmitrijewitsch Janowski]] wurde zum Löschen vorgeschlagen, bitte lies dazu die [[Wikipedia:Löschregeln|Löschregeln]]. Möglicherweise mangelt es der Seite an [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Qualität]] und/oder vielleicht ist – im Falle eines Artikels – die [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädische Relevanz]] nicht eindeutig im Artikel erkennbar oder es gibt andere Löschgründe. Ob die Seite tatsächlich gelöscht wird, wird sich im Laufe der [[Wikipedia:Löschkandidaten/26. November 2013#Stepan Dmitrijewitsch Janowski|Löschdiskussion]] entscheiden, wo du den Löschantrag mit den konkreten Löschgründen findest. Bedenke bei der argument- und nicht abstimmungsorientierten Diskussion bitte, [[Wikipedia:Was Wikipedia nicht ist|was Wikipedia nicht ist]]. Um die Relevanz besser erkennen zu lassen und die Mindestqualität zu sichern, sollte primär [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stepan_Dmitrijewitsch_Janowski&amp;action=edit die zur Löschung vorgeschlagene Seite weiter verbessert werden]. Das wiegt als Argument deutlich schwerer als ein ähnlich aufwändiger Beitrag in der Löschdiskussion.<br /> <br /> Du hast gewiss einiges an Arbeit hineingesteckt und fühlst dich vielleicht vor den Kopf gestoßen, weil dein Werk als Bereicherung dieser Enzyklopädie gedacht ist. Sicherlich soll aber mit dem Löschantrag aus anderer Sichtweise ebenfalls der Wikipedia geholfen werden. Bitte antworte nicht hier, sondern beteilige dich ggf. an der Löschdiskussion. Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 18:48, 26. Nov. 2013 (CET) &lt;small&gt;(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Falls du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, so trage dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == BKL [[Dostojewski]] ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler, hast Du meinen Beitrag auf [[Diskussion:Dostojewski]] gelesen? Ich würde unter [[Dostojewski]] gerne wieder die Weiterleitung einrichten und die BKL nach [[Dostojewski (Begriffsklärung)]] verschieben analog [[Tolstoi]], möchte Dich aber nicht übergehen, da Du in den Seiten rund um Dostojewski ja gerade sehr aktiv bist. Viele Grüße! --[[Benutzer:Magiers|Magiers]] ([[Benutzer Diskussion:Magiers|Diskussion]]) 18:59, 26. Nov. 2013 (CET)<br /> :Danke für den Hinweis hier, ich hatte die Diskussion tatsächlich nicht gesehen. Antwort aber dort. Gruß, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 19:40, 26. Nov. 2013 (CET)<br /> <br /> == [[Diskussion:Generationenkonflikt]] ==<br /> <br /> Zur Info. Siehe dort. Beste Grüße. --[[Benutzer:Zulu55|Zulu55]] ([[Benutzer Diskussion:Zulu55|Diskussion]]) &lt;sub&gt;&lt;sub&gt;[[Benutzer:Zulu55/Was man alles nicht weiß|Unwissen]]&lt;/sub&gt;&lt;/sub&gt; 14:11, 20. Feb. 2014 (CET)<br /> <br /> == herzlichen glückwunsch ==<br /> <br /> hallo Stilfehler, ich konnte gerade [[Fjodor Michailowitsch Dostojewski]] als Lesenswert auswerten. bitte mach weiter so. --[[Benutzer:Jbergner|Jbergner]] ([[Benutzer Diskussion:Jbergner|Diskussion]]) 08:27, 21. Feb. 2014 (CET)<br /> <br /> Mit der Bezeichnung &quot;lesenswert&quot; ist das schön. Im Dostojewski-Artikel sind allerdings an vielen Stellen schlichtweg falsche Feststellungen. <br /> Falsch ist, daß D zu Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn eine Erbschaft gemacht hat. Falsch ist die Darstellung der Ausgabe des Aufbau-Verlages. Falsch ist m.E. das Zitat mit den wiederhergestellten &quot;Bürgerrechten&quot;. Weder im Urteil noch in der mir zugänglichen (deutschen+ englischen) Primär- und Sekundärliteratur findet sich auch nur ein Wort über Bürgerrechte Dostojewskijs oder überhaupt Bürgerrechte in Rußland. All diese Fehler und Ungenauigkeiten kann man nicht verbessern, weil sie belegt sind, z.T. mit sehr dubiosen angloamerikanischen Quellen. Zumindest zweifelhaft ist, was unter &quot;Adaptionen&quot; steht. Im einzelnen ist auf der Diskussionsseite bei Dostojewskij dazu alles geschrieben.<br /> :@IP80.129.120.49: Ich bin mit dem Artikel noch nicht fertig und werde diese Punkte im Auge behalten. [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 23:07, 21. Feb. 2014 (CET)<br /> <br /> == Lemmafrage ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler, ich habe den Artikel [[Werbung und Sponsoring an deutschen Schulen]] geschrieben. Du hattest angemerkt, dass man durch Wahl eines anderen Lemmas eine Einseitigkeit des Artikels vermeiden kann. Darum bitte ich um einen Vorschlag für ein neues Lemma; mir ist dazu zunächst nichts eingefallen, aber möglicherweise, weil ich, wie ohne Zweifel festgestellt wurde, nicht in den Geisteswissenschaften zu Hause bin. Ich fügte diese Diskussion meiner Beobachtungsliste hinzu, sodass ich bei einer Antwort informiert werde; diese darf jedoch auch gerne an anderer Stelle (z. B. [[Diskussion:Werbung_und_Sponsoring_an_deutschen_Schulen|Artikeldiskussion]], [[Wikipedia:RVS#Werbung_und_Sponsoring_an_deutschen_Schulen|Review]] oder [[Wikipedia:Löschkandidaten/10._März_2014#Werbung_und_Sponsoring_an_deutschen_Schulen|Löschdiskussion]]) erfolgen. Ich möchte betonen, dass ich die Lemmafrage in der Tat für wichtig halte. Viele Grüße, --[[Benutzer:Mathmensch|Mathmensch]] ([[Benutzer Diskussion:Mathmensch|Diskussion]]) 17:23, 19. Mär. 2014 (CET)<br /> :Ich denke, „[[Education Marketing in Deutschland]]“ wäre auf jeden Fall besser als das aktuelle Lemma. Um den Menschenkindern entgegenzutreten, die den Artikel ohnehin am liebsten in [[Education Marketing]] eingemeinden möchten, müsste freilich eine andere Einleitung her, die einen soliden Überblick darüber bietet, was genau die besonderen (wirtschaftlichen, schulischen) Rahmenbedingungen sind, unter denen Education Marketing sich in Deutschland ereignet. Wenn Education Marketing in Deutschland sich von Education Marketing z.B. in den USA überhaupt nicht unterschiede, bräuchte man ja keinen speziellen Artikel darüber. So viel auf die Schnelle, ohne mich in das Thema wirklich vertieft zu haben. Falls mir mehr einfällt, melde ich mich wieder. Gruß, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 00:17, 20. Mär. 2014 (CET)<br /> ::Hm. Mein Beweggrund für die Trennung damals war Orientierung an den Artikeln [[Werbung]] und [[Marketing]]; ich habe versucht, die Begriffe für das Bildungswesen parallel zu nutzen, wobei das zusätzliche „Sponsoring“ im Lemma der Tatsache geschuldet war, dass sich die Begriffe „Werbung“ und „Sponsoring“ an Schulen in einem gewissen Spannungsfeld befinden. In meinen Augen wird dieses Spannungsfeld von der Quellenlage hinreichend widergespiegelt, sodass es keinen POV darstellt, diese Begriffe zu verknüpfen. Wenn ich fortfahre, darüber nachzudenken, scheint mir aber in der Tat, dass durch die Schilderung der Maßnahmen für Schulmarketing zwangsläufig Redundanzen zum Artikel [[Werbung und Sponsoring an deutschen Schulen]] entstehen. Es bleibt jedoch der Hinweis, dass der Titel [[Education Marketing]] auch die Alternativen für Schulfinanzierung außer Acht ließe. Im Moment denke ich über Dinge wie [[Externe Schulfinanzierung in Deutschland]] nach, ohne mir dabei 100% sicher zu sein. Viele Grüße, --[[Benutzer:Mathmensch|Mathmensch]] ([[Benutzer Diskussion:Mathmensch|Diskussion]]) 11:30, 20. Mär. 2014 (CET)<br /> :::Ich würde erst eine Regieentscheidung fällen, was der Artikel wirklich behandeln soll, und dann das Lemma festlegen. Ob man das Thema fokusmäßig oder größer angelegt behandelt, ist ja letztlich auch eine Frage davon, wieviel Arbeit man sich machen will bzw. was die Literatur hergibt. Beides wäre in Ordnung. Falls du das gesamte Feld der Akquise von Ressourcen außerhalb des Behördenbudgets behandeln möchtest, schau auch mal in den Terminus „[[Drittmittel]]“, ich denke, den kann man auch auf Schule problemlos anwenden.&lt;br&gt;Das POV-Problem des Artikels besteht nach meinem Eindruck erstens darin, dass er sehr stark suggeriert, dass Schulen, die Firmensponsoring annehmen, schlechter ausgebildete Schüler hervorbringen als Schulen, die darauf verzichten. Aber Hand aufs Herz: hat irgendjemand zu dieser These etwas fundamental anderes als Meinungen, Erwartungen und Spekulationen in der Hand? Gibt es dazu Forschung? Zweitens wird das Phänomen ‒ ich formuliere das jetzt überspitzt ‒ als Attacke der Wirtschaft auf die Schule dargestellt. ''But it takes two to tango''. Um Tango zu tanzen, braucht man ''zwei''. Sponsoring hat zwei Beteiligte. Warum ist Schule für Werbung so anfällig? Eine sachlicher Artikel hat nicht einen so starken Akzent darauf, krasse Beispiele von Werbung in der Schule aufzuzählen, sondern er behandelt auch die Interaktion der involvierten Parteien, und die Determinanten, die diese Interaktion prägen. Warum lässt Schule sich auf Unternehmenssponsoring ein? Darum mein Herumreiten auf alternativen Wegen der Mittelbeschaffung und darauf, zu vergleichen wie die es in anderen Ländern aussieht. Gruß, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 14:34, 20. Mär. 2014 (CET)<br /> <br /> ::::Es scheint mir, als müsste ich über die Einteilung von diesen ganzen Artikeln nochmal genauer nachdenken. Irgendwie will mein Gehirn noch keine vollständige Sortierung finden, zumindest noch nicht. Bezüglich der Ursachen auf Schulseite steht ein klein wenig im Abschnitt [[Werbung_und_Sponsoring_an_deutschen_Schulen#Begünstigende_Faktoren|Begünstigende Faktoren]]. Bezüglich des POV-Problems fand die Augsburger Studie in der Tat heraus, dass von Unternehmen stammende Materialien weniger neutral sind („'''Dimension: Normativ-diskursive Positionierung / Ideologiekritische Perspektive:''' [...] Besonders niedrige Wertungen erreichen dagegen die Unternehmen, wie zum Beispiel das Material der Deutschen Post mit einem Wert von 20. Das Unterrichtsmaterial enthält implizite Kaufanregungen, Produkt- und Markenabbildungen, ist also nicht werbefrei.“, [http://www.bildungsmedien.de/download/presse/pressedownloads/forschungsprojekt-augsburg/forschungsprojekt-augsburg-abstract-ii.pdf Augsburg Abstract 2]). Soweit ich mich erinnere, kommt das Hedtke-Paper aus Bielefeld auch zu solchen Resultaten. Allerdings wird bei Augsburg zusätzlich angemerkt, dass die Materialien der Postbank beispielsweise einen besonders hohen Mehrwert für den Unterricht bringen („'''Dimension: Unterrichtspraktische Anwendbarkeit:''' [...] Hohe Werte erreich[t] ebenfalls die Deutsche Post [...]“, [http://www.bildungsmedien.de/download/presse/pressedownloads/forschungsprojekt-augsburg/forschungsprojekt-augsburg-abstract-ii.pdf Augsburg Abstract 2]).<br /> ::::Ob die Beispiele besonders krass sind, vermag ich momentan (vor der Lektüre des bestellten Buches, welches 22.-25. März eintreffen sollte) noch nicht zu beurteilen. Sie scheinen mir allerdings repräsentativ für vier Standardvorgehensweisen zu sein, nämlich Sportveranstaltungen, nicht-neutrale Unterrichtsmaterialien, Verteilung von Werbegeschenken sowie Expertenbesuche, die im Bielefeld-Paper hervorgehoben werden. --[[Benutzer:Mathmensch|Mathmensch]] ([[Benutzer Diskussion:Mathmensch|Diskussion]]) 16:54, 20. Mär. 2014 (CET)<br /> :::::Ich habe jetzt auf der Reviewseite weitergeschrieben. Gruß, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 19:32, 20. Mär. 2014 (CET)<br /> <br /> == Treffen der Redaktion Film &amp; Fernsehen 2014 ==<br /> <br /> Hallo, dieses Jahr soll wieder ein Treffen der RFF stattfinden. Wenn du Interesse hast, dann schau bitte einmal hier vorbei: [[Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen/Redaktionstreffen 2014]]. Viele Grüße, [[Benutzer:MediaWiki message delivery|MediaWiki message delivery]] ([[Benutzer Diskussion:MediaWiki message delivery|Diskussion]]) 23:46, 7. Mai 2014 (CEST)<br /> &lt;!-- Nachricht versandt von Benutzer:XenonX3@dewiki durch Verwendung der Liste unter http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Redaktion_Film_und_Fernsehen/Redaktionstreffen_2014&amp;oldid=130195996 --&gt;<br /> <br /> == Einladung 27. Mai abends: Gemeinsam an Literatur-Artikeln schreiben ==<br /> <br /> [[File:Editing Wikipedia brochure EN.pdf|thumb|Adrianne Wadewitz, ein Gesicht der Wikipedia]]<br /> Hallo Stilfehler, danke für deine Literatur-Artikel! Am '''Dienstag, 27. Mai 2014''' startet ein Projekt für gemeinsames Artikelschreiben/Editieren [[:en:Wikipedia:Wadewitz Tribute Edit-a-thons|'''in memoriam Adrianne Wadewitz''']] (en). '''Von 17-21 Uhr''' (MESZ) findet ein erstes Treffen '''im Web''' statt. Adrianne Wadewitz war Literaturfachfrau, also beginnen wir in dieser ersten Runde mit Artikeln zu '''Literatur'''. Wenn du Leute kennst, die Interesse haben könnten, kopiere bitte den Link [[Wikipedia:WikiProjekt_Wadewitz-Edit-a-thon|dieser Projektseite]] und sende ihn weiter - danke! Einsteiger*nnen sind herzlich willkommen! Alle anderen auch ;-) Alle Ideen, Fragen und Anregungen sind ebenfalls willkommen, siehe [[Wikipedia Diskussion:WikiProjekt Wadewitz-Edit-a-thon|der „Disk“]]). :--[[Benutzer:C.Koltzenburg|C.Koltzenburg]] ([[Benutzer Diskussion:C.Koltzenburg|Diskussion]]) 21:40, 12. Mai 2014 (CEST)<br /> <br /> == [[:Elephant Walk]] ==<br /> <br /> Hallo Stilfehler! <br /> <br /> Die von dir angelegte Seite [[:Elephant Walk]] wurde zum Löschen vorgeschlagen. Gemäß den [[Wikipedia:Löschregeln|Löschregeln]] wird über die Löschung nun bis zu sieben Tage diskutiert und danach entschieden. <br /> <br /> Du bist herzlich eingeladen, dich an der Löschdiskussion [[Wikipedia:Löschkandidaten/22. Mai 2014#Elephant Walk|zu beteiligen]]. Wenn du möchtest, dass der Artikel behalten wird, kannst du dort die Argumente, die für eine Löschung sprechen, entkräften, indem du dich beispielsweise zur [[Wikipedia:Relevanzkriterien|enzyklopädischen Relevanz]] des Artikels äußerst. Du kannst auch während der Löschdiskussion [//de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elephant_Walk&amp;action=edit Artikelverbesserungen vornehmen], die die Relevanz besser erkennen lassen und die [[Wikipedia:Artikel#Mindestanforderungen|Mindestqualität]] sichern.<br /> <br /> Da bei Wikipedia jeder Löschanträge stellen darf, sind manche Löschanträge auch offensichtlich unbegründet; solche Anträge kannst du ignorieren.<br /> <br /> Vielleicht fühlst du dich durch den Löschantrag vor den Kopf gestoßen, weil der Antragsteller die Arbeit, die du in den Artikel gesteckt hast, nicht würdigt. [[WP:Sei tapfer|Sei tapfer]] und [[WP:WQ|bleibe dennoch freundlich]]. Der andere meint es [[WP:Geh von guten Absichten aus|vermutlich auch gut]].<br /> <br /> Grüße, [[Benutzer:Xqbot|Xqbot]] ([[Benutzer Diskussion:Xqbot|Diskussion]]) 23:04, 22. Mai 2014 (CEST) &amp;nbsp; &lt;small&gt;(Diese Nachricht wurde automatisch durch einen [[WP:Bot|Bot]] erstellt. Wenn du zukünftig von diesem Bot nicht mehr über Löschanträge informiert werden möchtest, trag dich [[Benutzer:Xqbot/Opt-out:LD-Hinweis|hier]] ein.)&lt;/small&gt;<br /> <br /> == Bitte anmelden für's Treffen der Redaktion Film und Fernsehen 2014 ==<br /> <br /> Hallo! Die Planungen für das [[Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen/Redaktionstreffen 2014|Treffen der Redaktion Film und Fernsehen für dieses Jahr]] kommen voran. Daher schreiben wir dich nochmals an. Der Termin wurde auf den 24.-26. Oktober festgelegt. Bitte trage dich in die Liste ein, wenn du kommen möchtest. Wir würden uns sehr darüber freuen! Viele Grüße, [[Benutzer:MediaWiki message delivery|MediaWiki message delivery]] ([[Benutzer Diskussion:MediaWiki message delivery|Diskussion]]) 00:34, 28. Jul. 2014 (CEST)<br /> &lt;!-- Nachricht versandt von Benutzer:XenonX3@dewiki durch Verwendung der Liste unter http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wikipedia:Redaktion_Film_und_Fernsehen/Redaktionstreffen_2014&amp;oldid=132555634 --&gt;<br /> <br /> == Bilder bitte nicht durch Pixelangaben &quot;vergößern&quot; ==<br /> <br /> siehe [[WP:Bilder#Bilder skalieren]]: {{zitat|&quot;Starre Bildgrößen sollten nur in Ausnahmefällen verwendet werden. Die Leser haben in Bezug auf die Bildgröße unterschiedliche Bedürfnisse und möglicherweise die Anzeigeeinstellungen entsprechend angepasst. Vielleicht sind sie sehbehindert, vielleicht verwenden sie einen sehr kleinen oder sehr großen Bildschirm. Bei starren Bildgrößen kann die Software diesen Vorlieben nicht mehr Rechnung tragen.<br /> Lass also, wann immer möglich, die Leser selbst wählen, in welcher Größe sie Vorschaubilder sehen wollen. Eine nach Pixelzahl festgelegte Bildgröße erschwert auch massiv eine mögliche globale Umstellung der Standardanzeigegröße für Vorschaubilder.}} Gruss [[Benutzer:Andy king50|andy_king50]] ([[Benutzer Diskussion:Andy king50|Diskussion]]) 19:53, 12. Aug. 2014 (CEST)<br /> :Wusste ich nicht. Danke für den Hinweis! [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 19:55, 12. Aug. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Dehnungs-h ==<br /> Stefan, ich habe diesen Beitrag hier gelöscht, weil ich auf deiner Diskussionsseite geantwortet habe. So wird das Gespräch nicht auseinandergerissen. [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 21:37, 27. Sep. 2014 (CEST)<br /> <br /> == Artikel: Dehnungszeichen ==<br /> <br /> https://de.wikipedia.org/wiki/Dehnungszeichen<br /> <br /> Hallo Stilfehler, ich erlaube mir richtigzustellen:<br /> <br /> Das wortinterne &lt;h&gt; ist immer stumm. Vom stummen h zu sprechen, ist daher unterdifferenziert<br /> <br /> &quot;Das Vorkommen beschränkt sich weitgehend auf deutsche Kernwörter und auf Eigennamen; in Fremdwörtern erscheint das Dehnungs-h nur vereinzelt.&quot;<br /> Stand der Forschung ist, dass es das Dehnungs-h nur im Deutschen gibt.<br /> <br /> Eigennamen sind eine eigenständige orthographische Klasse.<br /> <br /> &lt;Vieh&gt;. Das ist kein Dehnungszeichen. &quot;Vieh-es&quot;<br /> Die Längenmarkierung übernimmt im Deutschen das &lt;ie&gt;.<br /> <br /> Das &lt;h&gt; in &lt;Naht&gt; ist kein Dehnungs-h.<br /> <br /> &quot;Die einzigen Wörter, in denen das stumme h als Längenkennzeichnung nicht redundant ist, sind: ahnden (vs. Anden), fahnden (vs. fanden) und Fahrt (vs. zart).&quot;<br /> Es handelt sich bei den drei Beispielen nicht um Unterscheidungsschreibung.<br /> Ich habe auf diesem Rechner nicht den Schriftsatz für Lautschrift, daher deute ich es nur an.<br /> Man muss aber schon Lautschrift und Silbierung beherrschen, wenn man im Deutschen orthographische Aussagen treffen möchte.<br /> &lt;Fahrt&gt; und &lt;zart&gt; haben nichts miteinander zu tun. Das ist so, weil das Deutsch ist. <br /> Der Beweis: <br /> zart=tsa:<br /> Fahrt=fa:<br /> &lt;Fahrt&gt; kommt von &lt;fah-ren&gt;.<br /> --[[Spezial:Beiträge/88.70.120.40|88.70.120.40]] 21:59, 27. Sep. 2014 (CEST)<br /> :Danke fürs kritische Lesen und für die hilfreiche Rückmeldung! Ich werde mir den Artikel daraufhin noch einmal vornehmen. Gruß, [[Benutzer:Stilfehler|Stilfehler]] ([[Benutzer Diskussion:Stilfehler|Diskussion]]) 15:39, 6. Nov. 2014 (CET)<br /> <br /> == Dehnungs-h neu ==<br /> aktualisiert oder auch nur korrigiert. (Weiß nicht, ob Du es sonst mitbekommst, wenn ich hier nicht verlinke.)<br /> Siehe bitte hier und davor:<br /> https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Dehnungs-h#Video_auf_Youtube<br /> --[[Benutzer:Stefan Eichardt|Stefan Eichardt]] ([[Benutzer Diskussion:Stefan Eichardt|Diskussion]]) 10:11, 7. Nov. 2014 (CET)<br /> <br /> == [[Liberales Judentum]] und [[Reformjudentum]] ==<br /> <br /> Greetings, I've read your (so very old!) comment on the talk page of [[Reformjudentum]] and wondered if you're interested in the subject to any degree. There's a redundancy discussion in which none seemed keen to participate. By the way, I'm not really sure which term is better for German wikipedia (I've been repairing the mess in the subject across many wikis): it seems that &quot;Liberal&quot; is more known in this country. It is indeed, however, one denomination founded by German rabbis in the 1840's and carried by some of them across the ocean. Reform underwent much changes, of course, but just like [[Karl Barth]] was still basically a Calvinist, so are modern Reform theologians still heirs of [[Abraham Geiger]].[[Benutzer:AddMore|AddMore]] ([[Benutzer Diskussion:AddMore|Diskussion]]) 21:22, 15. Dez. 2014 (CET)</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liberales_Judentum&diff=136810711 Liberales Judentum 2014-12-15T20:03:39Z <p>AddMore: Es gibt etwa 4. Million Orthodoxen, obwhohl sie kein Dachorganization haben</p> <hr /> <div>{{Redundanztext<br /> |3=Liberales Judentum<br /> |4=Reformjudentum<br /> |12=f|2=September 2014|1=[[Benutzer:AddMore|AddMore]] ([[Benutzer Diskussion:AddMore|Diskussion]]) 10:34, 25. Sep. 2014 (CEST)}}<br /> Das '''liberale Judentum''', die in Nordamerika als '''[[Reformjudentum]]''' bezeichnet ist, ist eine Strömung innerhalb der [[Jüdischer Glaube|jüdischen]] Religionsgemeinschaft. Seine Ursprünge liegen vor allem im Deutschland des 19. Jahrhunderts und gehen auf Ideen von [[Abraham Geiger]] zurück. Weltweit ist das liberale Judentum in all seinen Ausprägungen eine der stärkste der vier Strömungen (orthodox, konservativ, liberal/Reform, reconstructionist), der 1.8 Mio. der rd. 14 Mio. Juden angehören.<br /> <br /> Dabei wird die Offenbarung als ein von Gott ausgehender und durch Menschen vermittelter dynamischer und fortschreitender („progressiver“) Prozess begriffen und nicht als ein einmaliger Akt, bei dem [[Mose]]s durch Gott wörtlich die [[Tora]] („schriftliche Lehre“) sowie alle Auslegungen („mündliche Lehre“, später im [[Talmud]] und der [[Rabbinische Literatur|Rabbinischen Literatur]] niedergeschrieben) erhalten hat. Daraus wird die Verpflichtung zur Bewahrung der jüdischen Tradition, aber auch zu ihrer beständigen Erneuerung abgeleitet. Die Texte des [[Tanach]]s sind einer [[Historisch-kritische Methode|historisch-kritischen Erforschung]] nicht entzogen.<br /> <br /> Das liberale Judentum bildete in [[Juden in Deutschland|Deutschland]] bis zur [[Holocaust|Schoah]] die Mehrheit innerhalb der „[[Einheitsgemeinde (Judentum)|Einheitsgemeinden]]“. Heute ist das liberale Judentum (in den USA &quot;Reform Judaism&quot; genannt) die Richtung mit den meisten Mitgliedern. Organisiert sind die jüdischen reformorientierten, liberalen und progressiven Gemeinden in der [[Weltunion für progressives Judentum|World Union for Progressive Judaism]], die 1926 unter maßgeblicher Mitwirkung von [[Rabbiner]] Dr. [[Leo Baeck]], einer Führungspersönlichkeit des deutschen Judentums, gegründet wurde. Deren nationaler Zweig in Deutschland ist die [[Union progressiver Juden in Deutschland]], der rund 20 liberale jüdische Gemeinden, einige Organisationen sowie das Rabbinerseminar [[Abraham-Geiger-Kolleg]] angehören. Deutschsprachige liberale Gemeinden gibt es auch in Österreich (Wien) und in der Schweiz (Zürich).<br /> <br /> == Kennzeichen des liberalen Judentums ==<br /> <br /> * Liturgie sowohl in Hebräisch als auch in der Landessprache.<br /> * Verwendung von Musikinstrumenten in der Liturgie.<br /> * Vermeidung von Gebeten, deren Inhalt der Betende heute eventuell nicht mehr teilt (zum Beispiel die Bitte um Wiedereinführung des Tieropfers, wie es im Tempel in Jerusalem bestand).<br /> * Gleichberechtigung von Frauen und Männern in allen religiösen Angelegenheiten einschließlich der [[Semicha|Ordination]] von Frauen zu Rabbinern. Gleichwertigkeit aller Menschen unabhängig von ihrem Familienstand oder sexueller Orientierung.<br /> * Bekenntnis zu Demokratie und sozialer Gerechtigkeit innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinschaft.<br /> * Vorrang des inhaltlichen Sinns der Gebote ([[Mitzwot]]) vor ihrer verbindlichen Festlegung als „Zeremonialgesetz“. Zum Beispiel sollte [[Sabbat|Schabbat]] als Ruhetag gefeiert werden, das Schreiben oder das Fahren mit dem Auto zur Synagoge (das nach orthodoxer Auffassung beides am Schabbat verboten ist) werden aber nicht als Entweihung des Feiertags betrachtet. Die Gebote sind also nicht aufgehoben, ihre Beachtung wird aber der Entscheidung des Einzelnen überlassen.<br /> * Eine offene Haltung gegenüber der nichtjüdischen Gesellschaft, aktive Teilnahme am interreligiösen und interkulturellen Dialog.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Union progressiver Juden in Deutschland]]<br /> * [[World Union for Progressive Judaism]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> '''Mitglieder der World-Union for Progressive Judaism (WUPJ)'''<br /> *[http://www.liberale-juden.de/ Union progressiver Juden in Deutschland]<br /> *[http://www.jungundjuedisch.de/ Jung und Jüdisch Deutschland]<br /> *[http://www.arzenu.de/ arzenu Deutschland – Bund progressiver Zionisten]<br /> *[http://www.jlg.ch/ Jüdische Liberale Gemeinde Zürich ''Or Chadasch'']<br /> *[http://www.orchadasch.at/ Or Chadasch – Bewegung für progressives Judentum, Wien]<br /> <br /> '''Nicht mit der WUPJ unmittelbar verbundene Gruppen'''<br /> *[http://www.migvan.ch/ Migwan – Forum für progressives Judentum, Basel]<br /> *[http://www.minjan-ffm.de/ Egalitärer Minjan Frankfurt am Main ]<br /> *[http://www.minjan.de/ Egalitärer Minjan Ruhrgebiet und Münsterland]<br /> <br /> [[Kategorie:Reformjudentum]]<br /> [[Kategorie:Jüdische Theologie]]<br /> [[Kategorie:Jüdische Geschichte (Deutschland)]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%BCdisches_Theater&diff=136659098 Jüdisches Theater 2014-12-10T19:42:49Z <p>AddMore: /* Weblinks */</p> <hr /> <div>== Geschichte ==<br /> <br /> === Ursprünge ===<br /> Weder [[Bibel|biblische]] noch [[talmud]]ische Literatur enthält etwas, was als [[Theater]] oder [[Drama]] im modernen Sinne verstanden werden kann. Dramatische Rudimente, d.h. eine Kombination von Gesang und Tanz, sind zwar im ''Lied von Moses'' ([[2. Buch Mose|Exodus]] 15) und dem [[Hohelied]] enthalten, und das [[Buch Ijob]] hält sich an allgemeine dramatische Prinzipien: es enthält Dialoge, Beschreibungen von Charakteren und dramatische Zwischenfälle. Einige Bühnenaufführungen dieses biblischen Buches haben jedoch vor Augen geführt, dass es keineswegs zu Aufführungszwecken geschrieben wurde.<br /> <br /> === Nachbiblische Periode ===<br /> Der einzige dramatische jüdische Autor der nachbiblischen Periode ist ''Ezechiel'' aus [[Alexandria]], der im ersten vorchristlichen Jahrhundert lebte und ein Stück namens ''Exagoge'' schrieb, das den [[Auszug aus Ägypten]] (Exodus) beschreibt . Von diesem Stück sind knapp 300 [[Iambus|iambische]] Verse erhalten. Die [[Rabbiner]] standen im Allgemeinen den Theatern, [[Amphitheater]]n und [[Zirkus]]sen der umgebenden hellenistisch-römischen Welt ablehnend gegenüber. Diese Einstellung wurde zunächst nicht allgemein geteilt; [[Herodes der Große|Herodes]] ließ in einigen Städten Palästinas, darunter auch [[Jerusalem]], Theater, Amphitheater und [[Hippodrom (Antike)|Hippodrome]] erbauen. Nachdem aber im zweiten nachchristlichen Jahrhundert die Tragödien immer mehr durch grobschlächtige Komödien ersetzt wurden, in denen zum Teil Juden und ihr Brauchtum zum Opfer des Gespötts wurden, verbaten die Rabbiner schließlich sogar, am Bau eines [[Stadion]]s oder Amphitheaters teilzunehmen. ([[Avoda sara (Mischnatraktat)|Avoda sara]] 16a).<br /> <br /> In Rom gab es während der Regierungszeit des Kaisers [[Nero]] Juden auf der römischen Bühne sowie auch im Publikum. Ein jüdischer Schauspieler namens „Aliturus“ oder „Alityros“ wird von [[Flavius Josephus]] als kaiserlicher Favorit beschrieben.<br /> <br /> Ein Kontakt mit dem christlichen [[Mysterienspiel]] ergab sich in Italien zur Zeit der frühen [[Renaissance]]. Im 16. Jahrhundert war [[Mantua]] berühmt für seine höfische Pracht und wurde zum Zentrum des neuen italienischen Dramas. Die dortige jüdische Gemeinde zählte etwa 2000 Personen und war in hohem Maße an der Ausstattung und Bezahlung von Aufführungen zur Unterhaltung der herrschenden Herzöge beteiligt. 1489 führte die jüdische Gemeinde von [[Pesaro]] auf eigene Kosten die Geschichte von [[Judith und Holofernes (Buch Judit)|Judith und Holofernes]] auf, zur Feier der Hochzeit von [[Giovanni Sforza]] mit Maddalena Gonzaga, der Tochter des [[Federico I. Gonzaga|Herzogs von Mantua]].<br /> <br /> === Neuzeit ===<br /> <br /> Jiddisches Theater, das heißt Theateraufführungen in [[jiddisch]]er Sprache, entwickelte sich aus [[Purim]]-Spielen, die ähnlich den christlichen [[Passionsspiel]]en im Mittelalter entstanden. Wesentliche Grundvoraussetzung für die Entstehung des jüdischen Theaters waren allerdings die Reformen von [[Moses Mendelssohn]] im 18. Jahrhundert, die eine neue geistige Orientierung und Aufklärung ([[Haskala]]) brachten. Einschränkungen wie Verkleidungs- und Schauspielverbote (mit Ausnahme von Purim) sowie das [[Bilderverbot]] wurden dadurch aufgeweicht oder, im modernen Judentum, abgeschafft.<br /> <br /> Noch bevor sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts erste jiddische Theateraufführungen nachweisen lassen, gab es theaterähnliche Unterhaltungskünstler und -gruppen. So wurde etwa aus dem Purimspiel die komische Tradition des [[Badchen]] fortgeführt, und eine gewisse Vorreiterrolle hatten auch jüdische [[Volkssänger]], von denen die [[Berl Broder|Broder Singer]] am Bekanntesten wurden. Diese Sänger, die in Gasthäusern Menschen mit teils gespielten Liedern und Monologen unterhielten, waren vor allem in Osteuropa, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, anzutreffen.&lt;ref&gt;Brigitte Dalinger: ''Verloschene Sterne. Geschichte des jüdischen Theaters in Wien.'' Picus Verlag, Wien 1998, S. 21&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die erste nachgewiesene Aufführung eines jiddischen Theaterstückes, ''Serkele'' von [[Salomon Ettinger|Solomon Ettinger]], fand 1862 im Rabbinerseminar in [[Shitomir]] (Ukraine) statt.&lt;ref&gt;Dalinger, 1998, S. 25&lt;/ref&gt; Als Vater des modernen jiddischen Theaters wird jedoch [[Abraham Goldfaden]] angesehen. Dieser war selbst Schüler in Shitomir gewesen und verfasste ab 1876 in [[Iași]], Rumänien, jiddische Dramen und Lyrik, mit denen er das jiddische Theater jahrzehntelang entscheidend prägte. Ebenfalls von großer Bedeutung für das jiddische Theater sind die Werke von [[Scholem Alejchem]].<br /> <br /> Bald breitete sich das jiddische Theater nach Russland aus. Nachdem die russische Regierung 1883 Theateraufführungen auf Jiddisch verboten hatte, emigrierten zahlreiche jüdische Schauspieler in den Westen und gründeten jiddische Theater in Paris, London, den USA (vor allem [[New York City|New York]]) und Südamerika (vor allem [[Buenos Aires]]). Das erste jiddische Theater in der argentinischen Hauptstadt wurde 1901 gegründet. In New York erlebte das jiddische Theater in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts mit den Dramen von [[Jakob Gordin|Jacob Gordin]] seine „goldene Ära“.&lt;ref name=&quot;dalinger&quot;&gt;Dalinger, 1998, S. 11&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während des ersten Weltkriegs bildeten sich in osteuropäischen Städten mit hohem jüdischen Bevölkerungsanteil wie etwa [[Wilna]], [[Warschau]] und [[Moskau]], einige Theatergruppen. Am bekanntesten von diesen waren die [[Wilnaer Truppe]], das Ensemble um [[Ida Kaminska]] (Warschau) sowie [[Habimah]] und [[Goset]] in Moskau. Diese Gruppen spielten Dramen, häufig abgeleitet aus zeitgenössischer und klassischer europäischer Literatur, und entwickelten dabei eine eigene Ästhetik. Tourneen führten diese Gruppen durch ganz Europa und auch in die USA.&lt;ref name=&quot;dalinger&quot;/&gt;<br /> <br /> Die Geschichte des jiddischen Theaters in der [[Sowjetunion]] ist untrennbar mit dem Namen von ''Alexander Granovsky'' (1890–1937) verbunden. 1919 gründete er im damaligen [[Petrograd]] ein Studio, das zwei Jahre später nach [[Moskau]] zog und den Namen „Jüdisches Staatstheater“ erhielt (russische Abkürzung ''GOSET''). Nachdem das Theater und Granovsky 1928 in [[Charkiw|Charkow]] wegen „rechten Abweichlertums“ angeklagt worden waren, unternahm Granovsky im selben Jahr eine erfolgreiche Tournee durch Deutschland, Österreich und Frankreich und kehrte nicht mehr nach Russland zurück. Eine weitere wichtige Figur des jiddischen Theaters in der Sowjetunion ist [[Solomon Michailowitsch Michoels]], der 1948 auf bis heute nicht ganz geklärte Weise in Minsk bei einem Autounfall ums Leben kam.<br /> <br /> In Westeuropa gab es zwar ebenfalls jiddische Bühnen und Theatergruppen, doch spielten diese im internationalen Vergleich zumeist nur eine geringe Rolle, da im Westen zumeist das assimilierte Judentum überwog, während Jiddisch vor allem in Osteuropa gesprochen wurde. Allerdings entstanden auch in Westeuropa immer wieder Stoffe, die auch international an jiddischen oder jüdischen Bühnen aufgeführt wurden. Immer wieder fanden auch Schauspieler, Autoren und andere Theaterschaffende auch aus Städten wie Paris, Wien und Berlin ihren Platz in der internationalen jiddischen Theaterszene – die sich ab den 30er-Jahren zunehmend auf [[New York City|New York]] konzentrierte, wo auch der jiddische Film seine Blütezeit erfuhr.<br /> <br /> In [[Israel]] erwachte das Interesse für jiddisches Theater in den Siebzigerjahren des 20. Jahrhunderts, nachdem hier zuvor der Gebrauch des Jiddischen auf Kosten des [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] missbilligt worden war.<br /> <br /> In [[Deutschland]] gründete der &quot;Verein zur Förderung der jüdischen Kultur und zur Errichtung des ersten jüdischen Kultur- und Theaterhauses in Deutschland e.&amp;nbsp;V.&quot; im Jahr 1996 in Köln das erste jüdische Theater- und Kulturhaus Deutschlands der Nachkriegszeit, das “Theater Michoels&quot;.&lt;ref&gt;[http://www.theatermichoels.de Theater Michoels] &lt;/ref&gt; Bei Inszenierungen wie “Die Juden&quot; oder “Mit a bissl Masl&quot; gilt das Motto &quot;Lachen bis der Rabbi kommt&quot;. Mit Augenzwinkern werden Schwächen und Neurosen, aber auch die üblichen Vorurteile auf die Schippe genommen. Die Grundsteinlegung war im Jahr 2000. Ein Jahr später zog das Theater Michoels in das Interimsdomizil im Kunsthaus Rhenania im Kölner Rheinauhafen. Heute verfügt das Theater über eine Probebühne im Interkulturellen Zentrum in der Annostrasse im Kölner Süden und tritt in ganz Deutschland auf. Im Jahr 2012 soll diese Bühne erweitert und die eigene Spielstätte fertiggestellt werden. Zu den Aktivitäten des Theaters gehören die erfolgreiche Kulturreihe “Jüdische Impressionen&quot; und die Gründung der ersten “Welt-Musik, Klezmer &amp; Ästhetik Akademie e.V.&lt;ref&gt;[http://www.klezmerakademie.org Klezmerakademie]&lt;/ref&gt; sowie Theater- und Bildungsprojekte für Schüler und Jugendliche.<br /> <br /> In [[Berlin]] wurde im Jahre 2001 das &quot;Jüdische Theater Bimah&quot; von dem israelischen [[Regisseur]] und [[Schauspieler]] Dan Lahav gegründet. Das Theater hat seit dem Herbst 2011 seine Spielstätte im Berliner Admiralspalast. Das feste Ensemble fühlt sich der Präsentation zeitgenössischer Stücke israelischer, englischsprachig-, us-amerikanisch- und deutsch-jüdischer Autoren verpflichtet. So stehen auf dem Spielplan unter anderem &quot;Bent&quot; von [[Martin Sherman]], &quot;Das Zimmer&quot; von [[Harold Pinter]] oder Stücke wie &quot;Das Geheimnis der Pianistin in der 5. Schublade&quot; - mit starken autobiographischen Zügen des Intendanten Dan Lahav und seiner hamburgisch-jüdischen Familiengeschichte. &quot;Esther Glick&quot; ist die fiktive Geschichte der ersten jüdischen Detektivin, die die Eingebungen zur Lösung ihrer Fälle beim Kochen bekommt. Besonders für Aufsehen sorgt die Inszenierung &quot;Eine Unglaubliche Begegnung im Romanischen Café&quot;, in der eine fiktive Begegnung von [[Lotte Lenya]], [[Else Lasker-Schüler]], [[Erich Kästner]], [[Kurt Tucholsky]] und [[Friedrich Hollaender]] einen Tag vor ihrer [[Emigration]] aus Nazi-[[Deutschland]] auf die Bühne gebracht wird. In der Inszenierung &quot;Shabat Shalom&quot; erlebt das Publikum einen Freitagabend in einer jüdischen Familie. Abende zu [[Kurt Tucholsky]] und [[Ephraim Kishon]] ergänzen das Programm.<br /> Das Theater fühlt sich außerdem der politischen und gesellschaftspolitischen Bildungs- und Erziehungsarbeit verpflichtet, so durch die Unterstützung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen bei [[Migranten]] oder der [[Polizei]]. Ein Freundeskreis unterstützt den gemeinnützigen Theaterverein. Das &quot;Jüdische Theater Bimah&quot; in Berlin spielt während der Sommermonate ohne Theaterferien durch. Im März 2014 schloss das &quot;Jüdische Theater Bimah&quot; seine Pforten. Das Amtsgericht Charlottenburg hat am 15. April 2014 das Insolvenzverfahren eröffnet. <br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> * Brigitte Dalinger: ''Verloschene Sterne. Geschichte des jüdischen Theaters in Wien''. Picus, Wien 1998, ISBN 978-3-85452-420-5.<br /> * J. Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film between two Worlds.'' Temple University Press, Philadelphia 1991.<br /> * Jeanette R. Malkin, Freddie Rokem (Hg.): ''Jews and the Making of Modern German Theatre''. University of Iowa Press, Iowa City 2010, ISBN 978-1-58729-868-4.<br /> * Zalmen Zylbercwaig: ''Leksikon fun Yidishn Teater'' (Subtitel: Lexicon of the Yiddish Theatre, erste zwei Bände gemeinsam mit Jacob Mestel), Hebrew Actors Union of America (Hrsg.), Bde 1–4 New York 1931–1963, Bde 5–6 Mexico City 1965–67.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> <br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> <br /> * {{Commonscat|Yiddish theatre|Jiddisches Theater}}<br /> * [http://www.rubin-ottens.com/Eybike_Mame.pdf Di Eybike Mame - The Eternal Mother. Women in Yiddish Theater and Popular Song 1905-1929] (PDF-Datei; 335 kB)<br /> * Brigitte Dalinger, [http://www.oapen.org/download?type=document&amp;docid=437172 Trauerspiele mit Gesang und Tanz“. Zur Ästhetik und Dramaturgie jüdischer Theatertexte].<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Judisches Theater}}<br /> [[Kategorie:Theatergeschichte]]<br /> [[Kategorie:Jüdische Kultur]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Franz%C3%B6sische_Revolution&diff=136655824 Französische Revolution 2014-12-10T17:42:18Z <p>AddMore: /* Reformblockade der Privilegierten */ richtige Bedeutung</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|behandelt die historische Französische Revolution. Zum 1989 erschienenen zweiteiligen Historiendrama [[Die Französische Revolution]] siehe dort.}}<br /> [[Datei:Declaration of Human Rights.jpg|miniatur|''Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen''|Die [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] in einer Darstellung von [[Jean-Jacques Le Barbier]]]]<br /> <br /> Die '''Französische Revolution''' von 1789 bis 1799 gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der [[Neuzeit|neuzeitlichen]] [[Geschichte Europas|europäischen Geschichte]]. Die Abschaffung des [[Absolutismus|feudalabsolutistischen]] [[Ständegesellschaft|Ständestaats]] sowie die [[Propaganda|Propagierung]] und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der [[Aufklärung]] als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die [[Menschenrechte]] – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne [[Demokratie]]verständnis entscheidend beeinflusst. Die heutige [[Frankreich|Französische Republik]] als liberal-demokratischer [[Verfassungsstaat]] westlicher Prägung stützt ihr Selbstverständnis unmittelbar auf die Errungenschaften der Französischen Revolution.<br /> <br /> Die [[revolution]]äre Umgestaltung und [[Nation]]werdung der französischen Gesellschaft war ein Prozess, bei dem [[Zeittafel zur Französischen Revolution|drei Phasen]] zu unterscheiden sind.<br /> * Die erste Phase (1789–1791) stand im Zeichen des Kampfes für [[Bürger|bürgerliche]] [[Freiheit]]srechte und für die Schaffung einer [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]].<br /> * Die zweite Phase (1792–1794) führte angesichts der inneren wie äußeren [[Konterrevolution|gegenrevolutionären]] Bedrohung zur Errichtung einer [[Republik]] mit radikaldemokratischen Zügen und zur Ausbildung einer Revolutionsregierung, die mit Mitteln des [[Terrorherrschaft|Terrors]] und der [[Guillotine]] alle „Feinde der Revolution“ verfolgte.<br /> * In der dritten Phase, der [[Direktorium (Frankreich)|Direktorialzeit]] von 1795 bis 1799, behauptete eine von [[Bourgeoisie|besitzbürgerlichen]] Interessen bestimmte politische Führung die Macht nur mühsam gegen Volksinitiativen für soziale [[Gleichheit]] einerseits und gegen monarchistische [[Restauration (Geschichte)|Restaurationsbestrebungen]] andererseits.<br /> <br /> Ausschlaggebender Ordnungs- und Machtfaktor wurde in dieser Lage zunehmend das in den Revolutionskriegen entstandene Bürgerheer, dem [[Napoleon Bonaparte]] seinen Aufstieg und den Rückhalt bei der Verwirklichung seiner sich über Frankreich hinaus erstreckenden politischen Ambitionen verdankte.<br /> <br /> == Ein wirkungsgeschichtliches Hauptereignis der europäischen Geschichte ==<br /> <br /> [[Datei:République Française - Liberté Égalité Fraternité.jpg|miniatur|Motto der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit]]<br /> Als ein Gründungsereignis, das so tief wie kaum ein anderes die Geschichte der Moderne geprägt habe, wird die Französische Revolution in einer neueren Überblicksdarstellung bezeichnet.&lt;ref&gt;Thamer, S. 7.&lt;/ref&gt; Nicht nur im Bewusstsein der Franzosen hat diese Revolution eine enorme Bedeutung. Mit der [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] vom 26. August 1789 wurden auf dem europäischen Kontinent jene Prinzipien bekräftigt und gegen absolutistische Monarchien in Stellung gebracht, die in der [[Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten|Unabhängigkeitserklärung der nordamerikanischen Kolonisten]] angelegt waren und die heutzutage von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] weltweit propagiert und eingefordert werden.<br /> <br /> Für Staaten mit schriftlich fixierter [[Verfassung]] und entsprechenden Bürgerrechtsgarantien hat die dreiphasige Revolution gleich mehrere Modelle hervorgebracht, die jeweils abweichende Akzente hinsichtlich Freiheit, Gleichheit und Vermögensdifferenzierung (etwa beim [[Wahlrecht]]) aufwiesen. Zeitgenossen des Revolutionsgeschehens meinten schon bald nach dem 14. Juli 1789 ([[Sturm auf die Bastille]]): „Wir haben in drei Tagen den Raum von drei Jahrhunderten durchquert.“&lt;ref&gt;Zit. n. Thamer, S. 9.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Erfahrungs- und Forschungsobjekt für die Wechselwirkungen von Innen- und Außenpolitik wie von Krieg und Bürgerkrieg, als ein Beispiel für Gefährdungen und Labilität einer demokratischen Ordnung wie für die Eigendynamik revolutionärer Prozesse bleibt die Französische Revolution auch künftig ein ergiebiges Studienfeld.<br /> <br /> == Die vorrevolutionäre Krise des französischen Absolutismus ==<br /> <br /> Bei der Vielzahl der Ursachen, die im Zusammenhang mit der Französischen Revolution in der Geschichtsforschung diskutiert werden, kann zwischen kurzfristig-akut wirksamen und längerfristig-latenten unterschieden werden. Zu den letzteren werden z.&amp;nbsp;B. [[Sozioökonomie|sozioökonomische]] Strukturveränderungen wie der in Entwicklung befindliche [[Kapitalismus]] gezählt, der mitsamt der sich seiner bedienenden [[Bourgeoisie]] durch das feudalabsolutistische [[Ancien Régime]] in seiner Entfaltung eingeengt war. Der Wandel des politischen Bewusstseins, der mit der Aufklärung vor allem im Bürgertum Rückhalt fand, konnte so gesehen von diesem als Instrument zur Durchsetzung eigener wirtschaftlicher Interessen genutzt werden. Für die konkrete Entstehung der revolutionären Ausgangssituation des Jahres 1789 waren aber vor allem die in aktueller Zuspitzung wirksamen Faktoren ausschlaggebend: die Finanznot der Krone, die Opposition des Amtsadels (und damit zusammenhängend die Reformunfähigkeit des Landes, weil der Adel nötige Reformen blockierte) sowie die [[teuerung]]sbedingte Brotnot speziell in [[Paris]]. <br /> <br /> === Finanznöte als Dauerproblem ===<br /> [[Datei:Jacques Necker.jpg|miniatur|hochkant|Jacques Necker]]<br /> <br /> Als der Generalkontrolleur der Finanzen [[Jacques Necker]] 1781 erstmals die Zahlen des französischen Staatsbudgets (''Compte rendu'') veröffentlichte, war dies als Befreiungsschlag zur Herstellung allgemeiner Reformbereitschaft in einer ansonsten ausweglosen Finanzkrise gemeint. Seine Amtsvorgänger hatten da bereits vergebliche Anläufe zur Stabilisierung der Staatsfinanzen unternommen. Neckers Zahlenwerk schockierte: Einnahmen von 503 Millionen Livres (Pfund) standen Ausgaben von 620 Millionen gegenüber, wovon allein die Hälfte auf Zins und Tilgung für die enorme Staatsverschuldung entfiel. Weitere 25 % verschlang das Militär, 19 % die Zivilverwaltung und ca. 6 % die königliche Hofhaltung. Dass für höfische Feste und Pensionszahlungen an Höflinge eine Summe von 36 Millionen Livres anfiel, wurde als besonders skandalös angesehen.&lt;ref&gt;Vgl. Kuhn, S. 34.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Zu dem Schuldenberg erheblich beigetragen hatte die Beteiligung der französischen Krone am [[Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg|Unabhängigkeitskrieg]] der amerikanischen Kolonisten gegen das britische Mutterland. Zwar war die beabsichtigte Niederlage und machtpolitische Schwächung des Handels- und Kolonialmacht-Rivalen eingetreten, aber der Preis für das Regime [[Ludwig XVI.|Ludwigs XVI.]] war ein doppelter: Nicht nur wurden die Staatsfinanzen dadurch zusätzlich enorm belastet, sondern die aktive Beteiligung französischer Militärs an den Befreiungskämpfen der amerikanischen Kolonisten und die Beachtung von deren Anliegen in der meinungsbildenden französischen Öffentlichkeit schwächten die Position der absolutistischen Herrschaft auch auf ideologischer Ebene nachhaltig.<br /> <br /> === Reformblockade der Privilegierten ===<br /> [[Datei:Louis xvi.jpg|miniatur|hochkant|Ludwig XVI.]]<br /> <br /> Wie alle Amtskollegen vor und nach ihm stieß Necker mit seinen Plänen zur Verbesserung der Staatseinnahmen auf energischen Widerstand, der einen bereits geschwächten monarchischen [[Absolutismus]] schließlich zu Konsequenzen zwang. Das Einnahmen- und Verwaltungssystem des Ancien Régime war trotz zentralistischer Tendenzen, wie sie vor allem von den [[Intendant]]en als königlichen Verwaltungsbeauftragten in den Provinzen verkörpert wurden, uneinheitlich und zum Teil ineffektiv (vgl. [[Historische Provinzen Frankreichs]]). Neben solchen Provinzen, in denen die Besteuerung unmittelbar durch königliche Beamte geregelt werden konnte (''pays d’Élection''), gab es andere, wo die Zustimmung der [[Ständeordnung|Provinzialstände]] für Steuergesetze nötig war (''pays d’État''). Von direkten Steuern ausgenommen waren dabei die ersten Stände, [[Adel]] und [[Klerus]]. Die Hauptsteuerlast trugen die [[Bauernstand|Bauern]], die zusätzlich Abgaben an [[Grundherrschaft|Grundherrn]] und [[Zehnt|Kirchensteuern]] aufzubringen hatten. Für die Steuereintreibung waren Steuerpächter zuständig, die gegen einen an die Krone abzuführenden Festbetrag die Abgaben bei den Steuerpflichtigen erhoben und dabei Überschüsse für sich behalten konnten – eine gleichsam institutionalisierte Einladung zum Missbrauch. Die Haupteinnahmen wurden bei der [[Salzsteuer]] ([[Gabelle]]) erzielt, die dafür nach zahlreichen Erhöhungen im Volk besonders verhasst war.<br /> <br /> Von ausschlaggebender Bedeutung als Reformbremse waren schließlich die Obersten Gerichtshöfe ([[Parlement]]s), die den von der monarchischen Regierung erlassenen Gesetzen durch Einregistrierung Gültigkeit verleihen, Einwände erheben oder ihnen die Zustimmung verweigern konnten. Die Parlamente waren eine Domäne des Amtsadels ([[Noblesse de robe]]). Innerhalb ihres Standes waren die Amtsadligen Emporkömmlinge, die sich zumeist durch [[Ämterkauf]] den Adelsstatus erworben hatten. Bei der Wahrung ihrer [[Privileg]]ien und Interessen waren sie aber nicht weniger engagiert als der alteingesessene [[Schwertadel]] (noblesse d’épée). Die in den Parlamenten praktizierte zunehmende Verweigerungshaltung gegenüber Steuergesetzen der Krone fand Rückhalt auch im Volk. Nachdem alle Einschüchterungsversuche des Hofes erfolglos geblieben waren und auch die Initiative Ludwigs XVI. gescheitert war, die Privilegierten in einer 1787 und 1788 eigens zusammengerufenen [[Notabelnversammlung (1787)|Notabelnversammlung]] auf seinen Kurs zu verpflichten, versuchte die Regierung die Privilegien der Parlamente zu beschneiden. Es kam daraufhin zu einer breiten Solidarisierung mit den Parlamentsangehörigen. Diese gipfelte in Unruhen, die in Grenoble am „[[Tag der Ziegel]]“ Verlauf und Forderungen der späteren Revolution in mancher Hinsicht vorausnahmen. Letztlich kam der König an der Wiedereinberufung der seit 1614 ausgesetzten [[Generalstände von 1789|Generalstände]] nicht mehr vorbei, wollte er die Krise der Staatsfinanzen nicht weiter eskalieren lassen.<br /> <br /> === Aufklärerisches Denken und Politisierung ===<br /> <br /> Nicht nur auf einem zentralen Feld praktischer Politik und im institutionellen Bereich wies der vorrevolutionäre französische Absolutismus Schwächen auf. Aufklärerisches politisches Denken stellte auch seine Legitimationsgrundlage in Frage und eröffnete neue Optionen der Herrschaftsorganisation. Aus der französischen [[Aufklärung]] des 18. Jahrhunderts ragen zwei Denker wegen ihrer besonderen Bedeutung für unterschiedliche Phasen der Französischen Revolution hervor: [[Charles de Secondat, Baron de Montesquieu|Montesquieus]] Modell einer [[Gewaltenteilung]] zwischen [[Legislative|gesetzgebender]], [[Exekutive|ausführender]] und [[Judikative|richterlicher]] Gewalt kam im Laufe der ersten Revolutionsphase zur Anwendung, die in die Schaffung einer konstitutionellen Monarchie mündete.<br /> <br /> [[Datei:Louis-Michel van Loo 001.jpg|miniatur|hochkant|Denis Diderot, Porträt von [[Louis-Michel van Loo]], 1767]]<br /> Für die radikaldemokratische zweite Revolutionsphase hat [[Jean-Jacques Rousseau|Rousseau]] wichtige Impulse geliefert, unter anderem, indem er das Eigentum als Ursache der Ungleichheit zwischen den Menschen ansah und Gesetze kritisierte, die ungerechte Besitzverhältnisse schützten. Er propagierte die Unterordnung des Einzelnen unter den allgemeinen Willen ([[Volonté générale]]), sah von einer Gewaltenteilung ab und die Richterwahl durch das Volk vor. Verbreitung fand aufklärerisches Denken im 18. Jahrhundert zunehmend in [[Debattierclub]]s und [[Freimaurerei|Freimaurerlogen]] sowie durch [[Lesezirkel]], Salons und Kaffeehäuser, die im geselligen Rahmen zur Lektüre und Diskussion der Lesefrüchte anregten. Auch der Meinungsaustausch zu aktuellen politischen Fragen hatte hier zwanglos-selbstverständlich seinen Ort. Hauptnutzer waren bildungsbürgerliche Schichten und Berufsstände, wie z.&amp;nbsp;B. Juristen, Ärzte, Lehrer und Professoren.<br /> <br /> Ein breitenwirksames Produkt und Kompendium aufklärerischen Denkens stellte die von [[Denis Diderot]] und [[Jean Baptiste le Rond d’Alembert]] herausgegebene [[Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers|Encyclopédie]] dar, die erstmals zwischen 1751 und 1772 erschien. Sie wurde – in mehrere Sprachen übertragen – zu dem Aufklärungslexikon schlechthin für die europäische Bildungswelt des 18. Jahrhunderts: „Verpackt zwischen vielen Bildtafeln und Artikeln über Technik, Handwerk und Gewerbe standen die geisteswissenschaftlichen Artikel, die die modernen Ideen vertraten und Sprengstoff enthielten, um mehr als ein Ancien régime zu unterminieren.“&lt;ref&gt;Kuhn, S. 53.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Teuerung als sozialer Treibsatz ===<br /> <br /> Der Großteil der Bevölkerung im Ancien régime war an Aufklärungsdenken und Politisierung wenig interessiert, am Brotpreis umso mehr. Die Bauern, die vier Fünftel der Bevölkerung stellten, hatten 1788 infolge der [[Kleine Eiszeit|''Kleinen Eiszeit'']] eine schlimme Missernte erlitten und danach einen harten Winter durchlebt. Die klimatischen Extrema dieser Dekade können auch zusätzlich durch den [[Liste großer historischer Vulkanausbrüche#Grímsvötn1784|Vulkanausbruch vom 8. Juni 1783 auf Island]] verstärkt worden sein. Während es den Bauern am Nötigsten fehlte, sahen sie die Speicher der weltlichen und geistlichen Grundherren, denen sie Abgaben zu entrichten hatten, noch gut gefüllt. Es kam zu Protesten und Forderungen nach Verkauf zu einem „gerechten Preis“, als bei der eingetretenen Knappheit die Getreidepreise im Gegenteil gerade mächtig anzogen. Noch empfindlicher traf die Teuerung die kleinen Leute in den Städten, für die das tägliche Brot Hauptnahrungsmittel war. Zur Jahresmitte 1789 war Brot teurer als zu jedem anderen Zeitpunkt des 18. Jahrhunderts in Frankreich und kostete das Dreifache des Preises der besseren Jahre. Das bedeutete für den städtischen Handwerker, dass er etwa die Hälfte seines Einkommens allein für die Brotversorgung ausgeben musste. Jede Preissteigerung wirkte da existenzbedrohend und ließ die Nachfrage nach anderen Gütern des täglichen Bedarfs sinken. „Nun erreichten Unzufriedenheit und Erregung auch diejenigen, die von der öffentlichen Auseinandersetzung um die Finanzmisere und die Funktionsunfähigkeit des Staates noch nicht unmittelbar erreicht und mobilisiert worden waren. Die wirtschaftliche Not, die infolge der Teuerung und Unterproduktion die städtischen Konsumenten und dann auch Handel und Gewerbe betraf, brachte die ‚Massen’ auf die politische Bühne.“&lt;ref&gt;Thamer, S. 27.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == 1789 – ein vielschichtiges Revolutionsjahr ==<br /> <br /> Im Allgemeinen Bewusstsein ist 1789 das am engsten mit der Französischen Revolution verknüpfte Jahr, nicht nur, weil es den Beginn eines großen politischen und sozialen Umwälzungsprozesses markiert, sondern auch, weil in diesem Jahr die maßgeblichen Voraussetzungen für das Bewusstsein der nationalen Zusammengehörigkeit aller Franzosen geschaffen wurden. Möglich war dies auch wegen der Mehrgleisigkeit des revolutionären Geschehens, das nach und nach die gesamte Bevölkerung in seinen Bann schlug und bei dem drei Komponenten zusammen- und ineinanderwirkten: die Wendung der Volksvertreter gegen die absolutistische Monarchie, die Erhebung der städtischen Bevölkerung gegen die überkommenen Herrschafts- und Verwaltungsorgane und die Revolte der Bauern gegen das ländliche [[Feudalismus|Feudalregime]]. Ohne die mit je besonderen Motiven verbundenen Volksaktionen wären die aufklärerisch inspirierten, zu Reformen entschlossenen Vertreter des Bildungs- und Besitzbürgertums mit ihren politischen Vorstellungen 1789 kaum weit gekommen.<br /> <br /> === Von den Generalständen zur Nationalversammlung ===<br /> [[Datei:Schloss Versailles Gartenfassade.jpg|miniatur|hochkant=2|[[Schloss Versailles]]]]<br /> [[Datei:Troisordres.jpg|miniatur|hochkant|Zeitgenössische Karikatur: Der Dritte Stand trägt den Klerus und den Adel]]<br /> <br /> Zur Einberufung der [[Generalstände]] war es durch die Blockadehaltung und auf Druck der Privilegierten in Parlamenten und Provinzialständen gekommen. Positive Erwartungen daran knüpften aber vor allem die Mitglieder des [[Dritter Stand|Dritten Standes]], die mehr als 95 % der Bevölkerung ausmachten. In den [[Cahiers de Doléances|Beschwerdeheften]], die bei solcher Gelegenheit traditionell verfasst und den Abgeordneten zur Versammlung mitgegeben wurden, forderten die Bauern Erleichterungen bei den Abgaben und Sonderrechten, die ihre Grundherren beanspruchten, während die von aufklärerischen Vorstellungen bestimmten Teile des Bürgertums bereits auf die Umgestaltung der Monarchie nach englischem Vorbild zielten. Als gemeinsames Anliegen wurde die Forderung formuliert, dass der Dritte Stand in den Generalständen eine Aufwertung gegenüber Klerus und Adel erfahren müsste. Noch bei ihrer letzten Zusammenkunft 1614 war jeder der drei Stände mit etwa 300 Köpfen vertreten, wobei das Votum jedes Standes einheitlich abgegeben werden musste, was letztlich auf eine 2:1-Entscheidung für die privilegierten Stände hinauslief.<br /> <br /> [[Datei:David - Emmanuel Joseph Sieyès.png|miniatur|hochkant|Emmanuel Joseph Sieyès (Porträt von [[Jacques-Louis David]] aus dem Jahr 1817)]]<br /> [[Datei:Lafayette, Marie Joseph Paul Yves Roch Gilbert Du Motier, marquis de.jpg|miniatur|hochkant|Marquis de La Fayette]]<br /> <br /> Ludwig XVI. reagierte auf die Forderungen taktierend: Dem Dritten Stand wurde zwar die Verdoppelung der Abgeordnetenzahl zugestanden, der Abstimmungsmodus in den Generalständen blieb aber offen. Das Eröffnungszeremoniell am 5. Mai 1789 in [[Versailles]] verhieß nichts Gutes: Die beiden ersten Stände kamen in großer Festgarderobe auf reservierten Plätzen zu sitzen; die Abgeordneten des Dritten Standes, denen einfacher schwarzer Anzug vorgeschrieben war, mussten selbst sehen, wie sie sich platzierten. In den Ansprachen gab es von Seiten des Hofes noch immer keinen Hinweis auf die Geschäftsordnung. Mehr als ein Monat verging danach mit ergebnislosen Debatten, da die privilegierten Stände mehrheitlich auf dem alten Tagungs- und Abstimmungsmodus beharrten: getrennte Beratung der Stände, je einheitliche Stimmabgabe pro Stand.<br /> <br /> Doch vor allem beim volksnahen niederen Klerus, den Dorf- und Gemeindepfarrern, begann die Front massiv zu bröckeln, als sich seit dem 12. Juni einige dem Dritten Stand anschlossen und dessen Beratungen zu folgen begannen. Von da an überstürzten sich die Ereignisse. Auf Antrag des [[Emmanuel Joseph Sieyès|Abbé Sieyès]], der die überragende Rolle des Dritten Standes schon vordem wirksam propagiert hatte, erklärten dessen Vertreter sich am 17. Juni zu Repräsentanten von mindestens 96 % der französischen Bevölkerung, gaben sich den Namen [[Nationalversammlung (Frankreich)|Nationalversammlung]] und forderten beide anderen Stände auf, sich ihnen anzuschließen. Diesem Aufruf folgte der Klerus am 19. Juni mit knapper Mehrheit, während der Adel bis auf 80 seiner Vertreter die Unterstützung des Königs zur Erhaltung der alten Ordnung suchte.<br /> <br /> [[Datei:Le Serment du Jeu de paume.jpg|miniatur|Der Ballhausschwur. [[Lavierung|Lavierte]] Federzeichnung von [[Jacques-Louis David]], 1791]]<br /> Ludwig XVI. beraumte für den 23. Juni eine königliche Sitzung an und sperrte bis dahin den Sitzungssaal. Die nunmehr entschlossenen Deputierten organisierten aber am 20. Juni ein Treffen im [[Ballhaus (Versailles)|Ballhaus]], bei dem sie [[Ballhausschwur|schworen]], sich nicht zu trennen, bevor eine neue Verfassung geschaffen wäre. Sie widerstanden dann auch allen Drohungen des Königs in der Sitzung vom 23. Juni. [[Jean-Sylvain Bailly|Bailly]] als gewählter Präsident der Versammlung verweigerte dem die Auflösungsorder überbringenden Zeremonienmeister den Gehorsam mit dem markanten Ausspruch, dass die versammelte Nation von niemandem Befehle entgegenzunehmen habe. Dem Gebrauch von Waffengewalt gegen den Dritten Stand stellten sich auch einige Adlige in den Weg. Als der [[Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon, duc d’Orléans|Herzog von Orléans]], Cousin des Königs, sich mit einer ganzen Reihe weiterer Adliger auf die Seite der [[Konstituante|Nationalversammlung]] stellte, gab Ludwig XVI. am 27. Juni nach und befahl nunmehr seinerseits beiden privilegierten Ständen die Mitwirkung.<br /> <br /> === Vom Sturm auf die Bastille zum Kampf gegen die Feudalherrschaft ===<br /> [[Datei:Prise de la Bastille.jpg|miniatur|Der Sturm auf die [[Bastille]] am 14. Juli 1789]]<br /> Die politischen Erfolge des Dritten Standes waren einstweilen vorläufige, denn zeitgleich mit seinem Nachgeben hatte der König Truppen nach Paris beordert, die die Öffentlichkeit beunruhigten und das Volk – zumal angesichts des wie nie zuvor teuren Brotes – eine nochmalige Verschlechterung der Nahrungsmittelversorgung fürchten ließen. Als der beim Dritten Stand als sein Interessenwahrer bei Hofe relativ angesehene Finanzminister Necker am 11. Juli vom König entlassen wurde, galt dies der Pariser Bevölkerung als unheilvolles Signal. Der Rechtsanwalt [[Camille Desmoulins]] trat als Wortführer des Volkszorns hervor: „Die Entlassung Neckers ist die Sturmglocke zu einer [[Bartholomäusnacht]] der Patrioten! Die Bataillone der Schweizer und Deutschen werden uns noch heute den Garaus machen. Nur ein Ausweg bleibt uns: zu den Waffen zu greifen!“&lt;ref&gt;Zit. n. Schulin, S. 64.&lt;/ref&gt; Zahlreiche Stadtzollhäuser wurden spontan zerstört, die königlichen Zolleinnehmer verjagt.<br /> <br /> Angesichts der aufgeheizten Stimmung formierten die unterdessen in die königliche Pariser Stadtverwaltung integrierten Wahlmänner des Dritten Standes am 13. Juli eine Bürgermiliz als ordnendes Element, die spätere [[Nationalgarde]]. Das Volk aber drängte zur Bewaffnung. Nach Plünderung eines Waffenlagers zog man am 14. Juli zur [[Bastille]], um dort zusätzlich Waffen und Pulver zu beschaffen. Hier fanden sich weitere Aufstandsbereite zu gemeinsamer Aktion gegen das Negativsymbol der absolutistischen Herrschaft ein, eine etwa 5000-köpfige Menge insgesamt. Das Stadtgefängnis beherbergte zu diesem Zeitpunkt allerdings nur sieben Gefangene ohne politischen Hintergrund.<br /> <br /> [[Datei:Map of Paris in 1789 by William R Shepherd (died 1834).jpg|miniatur|Plan von [[Paris]] 1789]]<br /> Der nur mit kleiner Besatzung operierende Bastille-Kommandant [[Bernard-René Jordan de Launay|Launay]] ließ die Menge ungehindert in die Vorhöfe eindringen, dann aber unter Feuer nehmen. 98 Tote und 73 Verwundete hatten die Belagerer am Ende des Tages zu beklagen. Als die erregte Menge die Stadtverwaltung unter Druck setzte, wurden mit Hilfe von Militärs vier Kanonen vor der Bastille in Stellung gebracht; Launay kapitulierte. Die über die heruntergelassenen Brücken einströmenden Massen, denen die vorherige Beschießung als Verrat galt, töteten drei Soldaten und drei Offiziere; Launay wurde erst weggeschleift, dann umgebracht, sein Kopf ebenso wie der des Vorstehers der königlichen Stadtverwaltung Flesselles auf Piken gespießt und zur Schau gestellt.<br /> <br /> Die Spitzen des Ancien Régime reagierten geschockt-defensiv. Die Pariser Truppen wurden zurückgezogen und der Nationalversammlung Anerkennung und Schutz zugesichert. An die Spitze der Pariser Verwaltung trat als Bürgermeister nun Bailly; Befehlshaber der Nationalgarde wurde der vom amerikanischen Unabhängigkeitskrieg mitgeprägte liberale [[Marquis de La Fayette]]. Ähnlich umgestaltet wurden in der Folge auch die Stadtverwaltungen in den Provinzen Frankreichs (munizipale Revolution). Am 17. Juli morgens verließ der [[Karl X. (Frankreich)|Graf von Artois]], Bruder des Königs, als erster Emigrant das Land, während sich Ludwig XVI. unter Druck des Volkes nach Paris begab und zum Zeichen der Billigung des Geschehenen sich die blau-weiß-rote [[Kokarde (Abzeichen)|Kokarde]]&lt;ref&gt;Blau und Rot waren die Farben von Paris, Weiß die des Königtums.&lt;/ref&gt; an den Hut steckte.<br /> <br /> „Bis zum 14. Juli war so gut wie nicht von den Bauern die Rede gewesen“, so der Historiker [[Georges Lefebvre|Lefèbvre]]; doch ohne ihre Unterstützung, meint er, wäre die Revolution schwerlich gelungen.&lt;ref&gt;Lefèbvre 1989, S. 129.&lt;/ref&gt; Der bäuerliche Eigenbesitz an Grund und Boden machte gegenüber dem von Adel, Klerus und Bürgertum etwa 30 Prozent aus. [[Leibeigenschaft|Leibeigene]] gab es nur noch in einzelnen Regionen. Der Anteil der landlosen Bauern, die Abgaben an den Grundherrn zu entrichten hatten, schwankte regional zwischen 30 und 75 Prozent. „Im allgemeinen stand dem Besitzer die Hälfte von der Ernte und vom Viehzuwachs zu, aber er setzte immer häufiger alle möglichen anderen Abgaben durch…“&lt;ref&gt;Lefèbvre 1989, S. 132.&lt;/ref&gt; Vielfach wurden im Laufe des 18. Jahrhunderts von den adligen und bürgerlichen Grundherren Rechte wieder geltend gemacht und in die Grundbücher eingetragen, die teilweise bereits in Vergessenheit geraten waren. Eine neuere Deutung dieses häufig als „feudale Reaktion“ bezeichneten Phänomens lautet: „Der Kapitalismus drang überall durch die Ritzen der alten Ordnung und bediente sich ihrer Möglichkeiten.“&lt;ref&gt;Thamer, S. 16.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Missernten und Teuerung trafen viele kleinbäuerliche Existenzen, deren Produktion zur Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln nicht ausreichte, doppelt, da die Teuerung auch die bäuerlichen Zuverdienstmöglichkeiten in der Stadt minderte. „Im Frühjahr 1789 tauchten überall organisierte Bettlerbanden auf, die von Hof zu Hof zogen, bei Tag und bei Nacht, und mit heftigen Drohungen auftraten.“&lt;ref&gt;Lefèbvre 1989, S. 141.&lt;/ref&gt; Im Reizklima der Wahlen zu den Generalständen und in Reaktion auf die Ereignisse in Versailles und Paris entwickelte sich auf dem Lande die sogenannte ''Große Furcht'' ([[Grande Peur]]) vor dem „aristokratischen Komplott“, das für alle misshelligen Entwicklungen und Umtriebe verantwortlich gemacht wurde und in vielerlei bloßen Gerüchten zusätzlich Gestalt annahm. Das Phänomen der Grande Peur herrschte zwischen Mitte Juli und Anfang August 1789, erfasste nahezu ganz Frankreich und begleitete die massiven bäuerlichen Angriffe auf Schlösser und Klöster, die vom 17./18. Juli an geplündert und in Brand gesteckt wurden mit dem Ziel, die Archive mit den Urkunden über die Herrenrechte zu vernichten und den Verzicht der Grundherren auf ihre feudalen Rechte zu erzwingen.&lt;ref&gt;Eine Regionalstudie dazu bietet das Kapitel „Brennende Schlösser in den Weinbergen des Mâconnais im Juli 1789“ in: Rolf E. Reichardt, Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur, Frankfurt am Main 1998, S. 30ff.; zusammenfassend ebenda das Kapitel „Die Bauernrevolution im Überblick“, S. 54ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ende der Ständegesellschaft, Erklärung der Menschenrechte und Triumphzug der Pariser Frauen ===<br /> Die Heftigkeit und das Ausgreifen der Revolution auf dem Lande alarmierten auch Hof und Nationalversammlung in Versailles. Letztere war infolge der Ereignisse des 14. Juli zur allein maßgeblichen politischen Autorität geworden, von der die Neuordnung der Verhältnisse erwartet wurde. Nun geriet sie unter Zugzwang: Die bis dahin bereits kontrovers diskutierte Frage, ob eine Menschenrechtserklärung schon vor Abschluss der Verfassungsberatungen verkündet werden sollte, wurde plötzlich akut.<br /> <br /> Etwa 100 Abgeordnete des Dritten Standes, die sich zu gemeinsamen Beratungen im [[Bretonischer Klub|Bretonischen Klub]] zusammengefunden hatten, bereiteten einen Überrumpelungscoup in der Versammlung vor, mit dem der hinhaltende Widerstand der privilegierten Stände, die auf wieder etwas günstigere Zeiten zur Wahrung ihrer Besitzstände hofften, ausgehebelt werden sollte. Das Manöver gelang mit Unterstützung von liberalen Adligen, die in der Nachtsitzung vom 4./5. August 1789 mit großer Geste als Vorreiter des Verzichts agierten. Das betraf alle an die Person gebundenen Dienste, [[Hand- und Spanndienste]], die [[Niedere Gerichtsbarkeit|grundherrliche Gerichtsbarkeit]], den privilegierten Ämterzugang, die Abschaffung des Ämterkaufs und des [[Zehnt|Kirchenzehnten]], dazu Vorrechte wie das der Jagd und der Taubenhaltung. Die Leibeigenschaft, die Steuerbefreiung der privilegierten Stände sowie alle Sonderrechte der Provinzen und Städte wurden aufgehoben: „In wenigen Stunden hatte die Versammlung die Einheit der Nation vor dem Recht hergestellt, hatte grundsätzlich mit dem Feudalsystem und der Herrschaft der Aristokratie auf dem Lande aufgeräumt, hatte das Element ihres Reichtums, das sie vom Bürgertum unterschied, beseitigt und die Finanz-, Justiz- und Kirchenreform jedenfalls eingeleitet.“&lt;ref&gt;Lefèbvre 1989, S. 160.&lt;/ref&gt; Es war das Ende des ständestaatlich organisierten Ancien Régime.<br /> <br /> Der in Windeseile sich verbreitende und die Revolution auf dem Lande nahezu schlagartig beendende Eingangssatz des die Beschlüsse dieser Nachtsitzung zusammenfassenden Dekrets lautete: „Die Nationalversammlung zerbricht vollständig das Feudalregime.“&lt;ref&gt;“L’Assemblée nationale détruit entièrement le régime féodal.“ Zit. n. Georges Lefèbvre, ''La Révolution Française.'' Paris 1968, S. 149.&lt;/ref&gt; Die frohe Kernbotschaft enthielt für die Bauern allerdings nicht die ganze Wahrheit. Zwar waren Leibeigenschaft und Frondienste ersatzlos abgeschafft, aber die übrigen Herrenrechte wurden lediglich rückkäuflich bzw. ablösbar gemacht, bei jährlich 3,3 Prozent Zinsen: „das politische Kalkül liegt darin, dass man das alte Herrenrecht in gutes bürgerliches Geld umrechnet und den Zins so lange zahlen lässt, wie das Kapital nicht zurückgezahlt ist. Die Adligen retten, was überhaupt zu retten ist, und die Grundbesitzer des Dritten Standes haben einen großen Vorteil durch die Gleichstellung von adeligen und bürgerlichen Gütern.“&lt;ref&gt;Furet /Richet 1981, S. 111.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Nachdem auf diese Weise die ländliche Bevölkerung hatte beruhigt werden können, setzte die Nationalversammlung ihre Arbeit an einer [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] fort, die am 26. August 1789 verabschiedet wurde und mit der Zusicherung beginnt: „Von ihrer Geburt an sind und bleiben die Menschen frei und an Rechten einander gleich.“&lt;ref&gt;“Les hommes naissent et demeurent libre et égaux en droits.“ Dt. Übersetzung zit. n. Kuhn, S. 218.&lt;/ref&gt; Verbürgt werden u.&amp;nbsp;a. auch Eigentum, Sicherheit und das Recht auf Widerstand gegen Unterdrückung, [[Rechtsstaat|rechtsstaatliche Prinzipien]], [[Religionsfreiheit|Religions-]], Meinungs- und [[Pressefreiheit]] sowie [[Volkssouveränität]] und [[Gewaltenteilung]]. Furet/Richet urteilen: „Diese siebzehn kurzen Artikel von wunderbarem Stil und geistiger Dichte sind nicht mehr Ausdruck des vorsichtigen Taktierens und der Ängstlichkeit des Bürgertums: indem die Revolution ihre Ziele und ihre Errungenschaften frei definiert, gibt sie sich in der natürlichsten Weise eine Fahne, die von der ganzen Welt respektiert werden muß.“ Der bürgerliche Individualismus habe damit seine öffentlich-rechtliche [[Magna Carta|Magna Charta]] erhalten.&lt;ref&gt;Furet /Richet 1981, S. 113f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Olympe de Gouges.jpg|miniatur|hochkant|Olympe de Gouges]]<br /> Dass sich die Erklärung nur auf Männer bezieht, wird im Text nicht ausdrücklich erwähnt, verstand sich jedoch dem Zeitgeist entsprechend nahezu von selbst – nicht jedoch für die französische Rechtsphilosophin und Schriftstellerin [[Olympe de Gouges]], die 1791 die ''Déclaration des droits de la femme et de la citoyenne'' („[[Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin]]“) veröffentlichte, in der sie die völlige [[Gleichberechtigung|Gleichstellung]] der Frau mit dem Mann forderte.<br /> <br /> [[Datei:Women's March on Versailles01.jpg|miniatur|Zug der Frauen nach Versailles]]<br /> Ludwig XVI., dessen Unterschrift gebraucht wurde, damit die Dekrete der Nationalversammlung in Kraft treten konnten, machte allerlei juristische Vorbehalte geltend und versuchte als Gegenleistung für seine Zustimmung eine möglichst starke Veto-Position in der künftigen Verfassung herauszuschlagen. Zudem beorderte er neuerlich ein auswärtiges flandrisches Regiment nach Versailles, dessen Offiziere bei einem königlichen Bankett am 1. Oktober die blau-weiß-rote Kokarde unter ihren Stiefeln zertraten. Der Vorgang wurde in Paris bekannt und heizte eine bei anhaltend hohem Brotpreis und Versorgungsmängeln ohnehin aufgeladene Stimmung weiter an. [[Jean-Paul Marat]], der im September 1789 seine Zeitung [[L'Ami du Peuple|„Der Volksfreund“]] gegründet hatte, hielt mit anderen gemeinsam die Pariser auf dem Laufenden und mit Warnhinweisen auf die „Verschwörung der Aristokraten“ gegen das Volk in revolutionärer Spannung.<br /> <br /> Am 5. Oktober versammelte sich vor dem Rathaus eine hauptsächlich aus Frauen ([[Poissarden]]) bestehende mehrtausendköpfige Menge in der Absicht, nach Versailles zu ziehen, um ihre Forderungen vor Ort geltend zu machen. Unter dem Geläut der Sturmglocken verließen sie Paris; später folgten ihnen 15.000 Nationalgardisten und zwei Vertreter der Stadtverwaltung mit dem Auftrag, den König nach Paris zu bringen. Ludwig XVI. empfing die Frauen, versprach Lebensmittellieferungen und unterschrieb unter dem Eindruck der Bedrängnis die Dekrete der Nationalversammlung. Die Lage schien entspannt; doch die Frauen blieben über Nacht, bewachten das Schloss und setzten auch der Nationalversammlung mit ihren Brotforderungen und Zwischenrufen zu.<br /> <br /> Am darauffolgenden Vormittag drängten sie ins Schloss und erzwangen gemeinsam mit Stadtbeauftragten und Nationalgardisten das Zugeständnis des Königs, nach Paris umzuziehen. Die Nationalversammlung schloss sich an. „Am frühen Nachmittag machte sich der endlose Zug lärmend auf den Weg nach Paris. An der Spitze marschierten Einheiten der Nationalgarde; auf jedem Bajonett steckte ein Brotlaib. Dann folgen die Frauen, mit Piken und Flinten bewaffnet oder Pappelzweige schwingend; sie begleiten die Getreidewagen und die Kanonen. Hinter den entwaffneten königlichen Soldaten mit der Trikoloren-Kokarde der Leibgarde, dem [[Régiment d' infanterie de Flandre]] (Flandrischen Regiment) und der [[Schweizergarde (Frankreich)|Schweizergarde]] rollt langsam wie ein Leichenwagen die Karosse mit der königlichen Familie […] Daran schließen sich die Wagen der Abgeordneten, und den Schluss bildet die riesige Volksmenge mit dem Hauptteil der Nationalgarde. Als sei die Symbolkraft dieses Zuges noch nicht einleuchtend genug, rufen die Leute: ‚Wir bringen den Bäcker, die Bäckersfrau und den Bäckerjungen!’“&lt;ref&gt;Furet /Richet 1981, S. 122f.&lt;/ref&gt; Monarch und Nationalversammlung würden fortan den Pressionen des Volkes in der Kapitale Paris ausgesetzt sein.<br /> <br /> == Die konstitutionelle Monarchie ==<br /> <br /> Der Umzug von König und Hofstaat nach Paris, gefolgt von einer Begrenzung der Finanzmittel, die der Krone fernerhin im Rahmen einer von der Nationalversammlung bewilligten sogenannten Zivilliste zur Verfügung standen, schwächte die Stellung Ludwigs XVI. zwar zusätzlich, doch blieb er eine zentrale Figur im politischen Kräftespiel. Von einer kleinen Minderheit abgesehen, beabsichtigte niemand in der Nationalversammlung die Abschaffung des Königtums. Wohl aber gab es unterschiedliche Positionen dazu, wie viel politischer Einfluss dem Monarchen im Rahmen der künftigen Verfassung zukommen sollte. Von seiner Zustimmung hing aber wiederum ab, ob die neue Verfassungskonstruktion überhaupt funktionieren könnte. An einer prinzipiellen Weigerungshaltung des Königs musste jede konkrete Fassung der konstitutionellen Monarchie scheitern.<br /> <br /> === Die Nationalversammlung auf dem Weg zur Verfassung ===<br /> → ''Hauptartikel: [[Konstituante]] und [[Verfassung des 3. September 1791]]''<br /> <br /> [[Datei:CharlesThevenin-FeteDeLaFederation.JPG|miniatur|Die ''Fête de la Fédération'' auf dem Pariser Marsfeld am 14. Juli 1790]]<br /> [[Datei:France departments 1791 (1).jpg|miniatur|Frankreich 1791]]<br /> Den stürmischen Unruhen und Umbrüchen von 1789 folgte, begünstigt durch eine gute Ernte und die verbesserte Versorgungslage, das „glückliche Jahr“ 1790, das seinen Höhepunkt im Föderationsfest auf dem [[Champ de Mars]] zum Jahrestag der Bastille-Eroberung hatte: „Vor Hunderttausenden jubelnder Zuschauer leisteten hier 60.000 Nationalgardisten aus allen Teilen des Landes mit der Nationalversammlung den Eid der Treue für die Nation, das Gesetz und den König am ‚Altar des Vaterlandes’ und begingen feierlich die Verbrüderung der französischen Nation.“&lt;ref&gt;Griewank, S. 48. Weitere Umstände dieses strahlendsten Festes der Revolutionsjahre schildert Schulin (106): „Deputationen aus allen Departements waren erschienen; jeder 200. Mann der Bürgerwehren, jeder 200. der Regimenter war zu diesem Fest abgeordnet. Man veranschaulichte also deutlich die bewaffnete Nation. Es war eigentlich ein Militärfest. [[Alexandre Angélique de Talleyrand-Périgord|Talleyrand]] zelebrierte die Messe mit 200 Priestern in Meßgewändern, mit der Trikolore als Gürtel. Alle sprachen unter Kanonendonner den Eid […] Zur gleichen Zeit wurde in allen Teilen Frankreichs der gleiche Eid gesprochen. Und es gab gleichzeitig Feiern in London, in Hamburg und in anderen deutschen Städten. Der König nahm mit dem üblichen stillen inneren Widerstand, äußerlich lässig und halb desinteressiert teil.“&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Verfassungsberatungen der Nationalversammlung, die sich in eine Vielzahl themenbezogener Ausschüsse gegliedert hatte, machten beachtliche Fortschritte. Noch vor Jahresende 1789 nahm man das vordringliche Problem einer Sanierung der Staatsfinanzen mit revolutionärem Elan in Angriff: Sämtliche Kirchengüter wurden verstaatlicht und in [[Nationalgüter]] umgewandelt. Die Gesamtheit dieser Nationalgüter diente als Deckung einer neuen Papiergeld-Währung, der [[Assignat]]en. Da den Geistlichen aus Kirchenbesitz nun keine Einkünfte mehr zur Verfügung standen, waren sie auf staatliche Besoldung angewiesen. Die Zivilverfassung des Klerus legte schließlich fest, dass Pfarrer wie andere Beamte zu wählen waren, und ein Dekret schrieb ihnen vor, die Verordnungen der Nationalversammlung von der Kanzel herab zu verlesen und zu kommentieren.&lt;ref&gt;Soboul 1977, S. 172.&lt;/ref&gt; Anfang 1790 wurden die bis dahin ungleich gestellten Provinzen durch eine Neuaufteilung in 83 [[Département|Departements]] mit einheitlicher Untergliederung und Verwaltungsstruktur abgelöst. Die Stadt- und Binnenzölle innerhalb Frankreichs wurden aufgehoben. Im Gerichtswesen wurde anstelle der Ämterkäuflichkeit die Wahl der Richter – unter juristisch Vorgebildeten – eingeführt, für Verhaftete das richterliche Gehör binnen 24 Stunden und die Pflichtverteidigung durch einen Anwalt vorgeschrieben.<br /> <br /> Im Wahlrecht gaben die besitzbürgerlichen Vorbehalte in der Versammlung den Ausschlag; man ging hinter das für die Wahlen zu den Generalständen praktizierte allgemeine (Männer-)Wahlrecht zurück: Wählen durften nur sogenannte Aktivbürger mit einem bestimmten Steuermindestaufkommen. Als maßgebliche Begründung für diese Position diente die Überlegung, dass nur ein nicht käuflicher und damit unabhängiger Bürger das Wahlrecht ausüben sollte. Einzig der Rechtsanwalt [[Maximilien de Robespierre|Robespierre]] geißelte dies als Verstoß gegen die in der Menschenrechtserklärung garantierte Rechtsgleichheit. Das heikelste Problem der Konstituante blieb aber die Frage, ob und wie es gelingen könnte, Ludwig XVI. in das neue politische System einzubauen. Vor allem in dieser Frage gab es sehr unterschiedliche Vorstellungen und den Hang zu politischer Lagerbildung, die das Rechts-links-Schema, wie es späterhin geläufig geworden ist, begründet hat. Auf den Ehrenplätzen zur Rechten des Parlamentspräsidenten saßen die „Aristokraten“, Mitglieder der beiden ersten Stände und Anhänger des Ancien Régime, die Ludwig XVI. nicht nur die ausführende Gewalt überlassen, sondern ihm auch ein absolutes Veto in der Gesetzgebung verschaffen wollten. Richtung Saalmitte und nach links hinüber folgten dann in Abstufungen jene Abgeordneten, die eine Mitwirkung des Königs im Gesetzgebungsverfahren nur in geringem Umfang befürworteten oder völlig ablehnten.<br /> <br /> [[Datei:French constitution of 1791.svg|miniatur|400px|Die französische Verfassung von 1791]]<br /> In dem Auslotungs- und Vermittlungsprozess zwischen Versammlung und König haben sich eine ganze Reihe herausragender Gestalten dieser ersten Revolutionsphase – letztlich vergeblich – engagiert und z.&amp;nbsp;T. durch vermeintliche oder tatsächliche Nähe zu den höfischen Interessen kompromittiert, wie z.&amp;nbsp;B. die zeitweiligen Präsidenten der Nationalversammlung Bailly, [[Jean-Joseph Mounier|Mounier]] und [[Gabriel de Riqueti, comte de Mirabeau|Mirabeau]], der Kommandant der Nationalgarde [[Marie-Joseph Motier, Marquis de La Fayette|La Fayette]] und das „Triumvirat“ [[Antoine Barnave|Barnave]], [[Adrien Duport|Duport]] und [[Alexandre de Lameth|Lameth]]. Laut Verfassungstext wurde dem König schließlich ein [[Suspensives Veto|aufschiebendes Vetorecht]] eingeräumt, das ein Gesetzesprojekt für zwei Legislaturperioden blockieren konnte. Andererseits war er als Spitze der [[Exekutive]] in seinen Wirkungsmöglichkeiten eingeschränkt. Denn infolge des Wahlprinzips waren Justiz und Verwaltung vom König und seinen Ministern nicht abhängig, zumal da die Verwaltungsvorschriften nicht von den Ministerien, sondern von der Nationalversammlung erlassen wurden. Zwar blieb er Chef der Streitkräfte, hatte das Offiziersernennungsrecht aber nur mehr für die höchsten Ränge, während die Mannschaften vielfach mit der Revolution sympathisierten und mit Aufständischen [[Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit|fraternisierten]].&lt;ref&gt;Vgl. Griewank, S. 49.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Kräfte der Gegenrevolution ===<br /> Das Revolutionsgeschehen zwischen Juli und Oktober 1789 hatte innerhalb der beiden vormals privilegierten Stände Emigrationswellen ausgelöst und zu Sammelpunkten an kleinen Fürstenhöfen etwa in Turin, Mainz und Trier geführt, von denen gegenrevolutionäre Umtriebe ausgingen, die sowohl die Destabilisierung der neuen Ordnung in Frankreich als auch die Herbeiführung einer ausländischen Intervention zum Ziel hatten. Moderate Unterstützung dafür kam von russischer, spanischer und schwedischer Seite, wo man sich in monarchischer Solidarität für die Wiederherstellung des Ancien Régime aussprach – zu mehr aber einstweilen nicht bereit war.<br /> <br /> Die Abschaffung des Feudalwesens in Frankreich berührte auch teilweise Ansprüche ausländischer Fürsten, z.&amp;nbsp;B. bei päpstlichen Besitzungen in Südfrankreich und bei denen deutscher Reichsfürsten im [[Elsass]]. Weder deren an Kaiser [[Leopold II. (HRR)|Leopold II.]], den Bruder der französischen Königin [[Marie Antoinette]], gerichtete Aufforderung zum Einschreiten noch eine persönliche Begegnung mit dem emigrierten Grafen von Artois, dem Bruder Ludwigs XVI., vermochten den [[Habsburg]]er aber vorerst zu militärischem Handeln zu bewegen. Nicht nur er hatte aufgrund anderer kriegerischer Verwicklungen, wie dem Krieg [[Russisches Kaiserreich|Russlands]] und [[Österreich]]s gegen das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] 1790 und die im Jahr darauf folgende nationale Erhebung [[Polen]]s, kein Interesse an einem Krieg gegen Frankreich und ließ sich für die Zwecke der Emigranten nicht einspannen. Deren grenznahe militärische Aktivitäten, die von Stützpunkten wie z.&amp;nbsp;B. Koblenz und Worms aus gestartet wurden, hatten vorläufig nicht die gewünschte Wirkung, auch wenn sie im Osten panische Ängste vor der Verschwörung der Aristokraten schürten.<br /> <br /> Energischen und anhaltenden Widerstand, der teilweise bald die Form offener Rebellion und eines Religionskriegs annahm, löste dagegen ein Dekret der Nationalversammlung im Zusammenhang mit der Zivilverfassung des Klerus aus, das am 27. November 1790 allen Priestern den Eid auf die neue Verfassung vorschrieb. Papst [[Pius VI.]], der bereits die Erklärung der Menschenrechte als „gottlos“ bezeichnet hatte, verbot den Eid bei Strafe der [[Exkommunikation]]. Nur knapp die Hälfte der Geistlichen, hauptsächlich aus dem niederen Klerus, leistete daraufhin den Eid. Frankreich war fortan religiös gespalten, denn insbesondere die Landbevölkerung suchte für die Taufe und andere religiöse Kernzeremonien mehrheitlich die eidverweigernden Priester auf. „Die Revolution lieferte damit dem Generalstab der Gegenrevolution, der ohne Truppen war, das nötige Fußvolk: die eidverweigernden Priester und ihre Schäflein.“&lt;ref&gt;Furet/Richet, S. 163. Ähnlich urteilt Schulin, S. 105: „Die eigentliche Gegenmacht zur Revolution war damit in Frankreich selbst geschaffen worden, – eine Gegenmacht, die der König und der Adel nicht hatten darstellen können.“&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Flucht des Königs ===<br /> [[Datei:211.5 Les Tuileries vues du Louvre.jpg|miniatur|Tuilerien-Palast, Hoffassade, Fotografie um 1865]]<br /> <br /> Die Kirchenpolitik der Konstituante stellte auch für Ludwig XVI., der im [[Palais des Tuileries|Tuilerien-Schloss]] den Gottesdienst in der hergebrachten Weise praktizierte, eine zusätzliche Herausforderung dar, da er im öffentlichen Rahmen genötigt war, von eidverweigernden Priestern die [[Kommunion]] zu empfangen. Im Februar 1791 appellierte Marie-Antoinette brieflich an Leopold II., nicht länger zu säumen und der weiter rasch fortschreitenden Revolution, die sich auch auf die [[Österreichische Niederlande|Österreichischen Niederlande]] auszubreiten drohe, mit militärischen Mitteln entgegenzutreten. Als Ludwig XVI. dann im April von der Volksmenge daran gehindert wurde, Paris für einen seiner gewohnten Kuraufenthalte in [[Saint-Cloud]] zu verlassen, dürften heimliche Fluchtpläne der königlichen Familie vordringlich geworden sein. In der Nacht vom 20./21. Juni 1791 gelang es ihr, aus dem von Nationalgardisten bewachten Schloss in Verkleidung unerkannt zu entkommen, um in Kutschen außer Landes zu gelangen. Ziel waren die Österreichischen Niederlande, mit deren militärischer Unterstützung Ludwig XVI. auf Rückkehr nach Frankreich und Restauration seiner absolutistischen Herrschaft hoffte.<br /> <br /> Besondere Vorsicht ließ der König [[Flucht nach Varennes|während der Flucht]] nicht walten, sodass er bei Aufenthalten mehrfach erkannt wurde. Die ohnehin im Zeitplan nachhängende Reisegesellschaft wurde von den Meldungen ihres Unterwegsseins überholt und schließlich nicht sehr weit vor der belgischen Grenze bei [[Varennes-en-Argonne|Varennes]] gestoppt. Die Rückführung der königlichen Familie löste in Paris einen Massenauflauf aus, der auch die Häuserdächer einschloss. Von der lärmenden Begeisterung, die noch die erzwungene Ankunft des Königs im Oktober 1789 bei den Parisern ausgelöst hatte, war allerdings nichts geblieben. Ein lastendes Schweigen lag über der Szene.&lt;ref&gt;Vgl. Furet/Richet, S. 184.&lt;/ref&gt; In der Nationalversammlung, die ihr Verfassungswerk gefährdet sah, wurde an Ludwig XVI. auf widersprüchliche Weise festgehalten. Einerseits wurde wider besseres Wissen die Lesart verbreitet, der König sei entführt worden; andererseits wurde er von seinen monarchischen Funktionen so lange entbunden, bis ihm die noch zu vollendende Verfassung zur Unterschrift vorgelegt werden konnte. Barnave mahnte in der Debatte vom 15. Juli 1791: „Wollen wir die Revolution beenden oder wollen wir von neuem mit ihr beginnen? […] Mit noch einem Schritt voran würden wir Unheil und Schuld auf uns laden, ein Schritt weiter auf dem Weg der Freiheit wäre die Zerstörung des Königtums, ein Schritt weiter auf dem Wege der Gleichheit wäre die Zerstörung des Eigentums.“&lt;ref&gt;Zit. n. Soboul, 2. Aufl. 1977, S. 196.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei seiner Flucht hatte Ludwig XVI. eine gegenrevolutionäre Proklamation hinterlassen, die der Öffentlichkeit vorerst unbekannt blieb. Darin hervorgehoben hatte er u.&amp;nbsp;a. die aus seiner Sicht unheilvolle Rolle der politischen Klubs und deren maßgebliche Einflussnahme auf die Beschlüsse der Konstituante. Wie sich nun zeigte, war es aber gerade seine Flucht, die zu einer Neuformierung und Radikalisierung dieser außerparlamentarischen politischen Organisationen führte. Der bis zum Oktober 1789 in Versailles maßgebliche Bretonische Klub hatte in Paris als „Gesellschaft der Freunde der Verfassung“ seinen Tagungsort im [[Jakobinerkloster Paris|Jakobinerkloster]] gefunden und wurde folglich [[Jakobiner]]-Klub genannt. Bereits bis Ende 1790 breitete er sich in 150 Filialen über das ganze Land aus und entfaltete als Ort der politischen Meinungsbildung tatsächlich große Wirkung, wobei das Pariser Original zugleich vorberatenden Einfluss auf die Beschlussfassung in der Nationalversammlung ausübte. Die Flucht der königlichen Familie führte in der Frage der Absetzung Ludwigs XVI. zur Spaltung des Jakobinerklubs: Da die Linke um Robespierre für die Absetzung des Königs eintrat, zog die Mehrheit der die Linie von La Fayette und Barnave teilenden Klubmitglieder aus und gründete im Feuillantiner-Kloster den Klub der [[Feuillants]]. Auch bei den Tochtergesellschaften kam es zu Abspaltungen; doch gelang es den Pariser Jakobinern auch mittels einer nun erst einsetzenden Kampagne für das allgemeine Wahlrecht, in den namensgleichen Filialen ein deutliches Übergewicht zu behalten.<br /> <br /> [[Datei:Jean-paul marat 1.jpg|miniatur|hochkant|Jean-Paul Marat in einer späteren Darstellung von 1824]]<br /> <br /> Da die Mitgliedsbeiträge im Jakobinerklub relativ hoch waren, gab es alsbald neben ihm zahlreiche weitere Klubs und Volksgesellschaften mit erleichtertem Zugang. Der einflussreichste unter ihnen war der im Franziskaner-Kloster tagende Klub der Cordeliers, ein Diskussions- und Kampf-Klub für die Durchsetzung der Menschenrechte und zur Aufdeckung von Missbräuchen der öffentlichen Gewalt. Marat, Desmoulins und [[Georges Danton|Danton]] führten darin maßgeblich das Wort und gelangten über ihn zu politischem Einfluss. Nach der Flucht des Königs ging von hier zuerst die Forderung nach Abschaffung der Monarchie und nach Errichtung einer Republik aus. Am 14. Juli 1791 und noch einmal drei Tage später fanden [[Massaker auf dem Marsfeld|Großdemonstrationen auf dem Champ de Mars]] statt, wo nun am Altar des Vaterlandes Unterschriften für die Absetzung des Königs gesammelt wurden. La Fayette ließ die zweite Versammlung durch die Nationalgarde mit Gewehrsalven auseinandertreiben, wobei es zahlreiche Tote gab. Ein unübersehbarer Riss trennte nun Nationalversammlung und Pariser Volksgesellschaften.<br /> <br /> === Ein vielseitig motivierter Krieg ===<br /> [[Datei:Leopold II.jpg|miniatur|hochkant|Leopold II.]]<br /> {{Hauptartikel|Erster Koalitionskrieg}}<br /> <br /> Die Höfe, mit deren Unterstützung Ludwig XVI. bei seiner Flucht gerechnet hatte, ließen sich gut einen Monat Zeit für eine Reaktion. Dann erklärten Kaiser Leopold II. und der preußische König [[Friedrich Wilhelm II. (Preußen)|Friedrich Wilhelm II.]] in der [[Pillnitzer Deklaration|Deklaration von Pillnitz]] die nach der Flucht eingetretene Lage Ludwigs XVI. zum gemeinsamen Interesse für alle Könige Europas. Beide Monarchen stellten militärisches Eingreifen zugunsten Ludwigs XVI. in Aussicht, falls es zu einer großen Koalition der europäischen Mächte mit diesem Ziel käme. Ernsthafte Anstrengungen zur Verwirklichung dieses Plans wurden dann aber nicht unternommen. Bewirkt wurde mit der Drohung nur, dass die französischen Revolutionsanhänger eine noch größere Erbitterung gegen das „aristokratische Komplott“ hegten.<br /> <br /> [[Datei:French constitution proclamation 1791.jpg|miniatur|Proklamation der Verfassung am 14. September 1791 in Paris, zeitgenössischer Stich]]<br /> Im September 1791 trat das Verfassungswerk der Konstituante unter Mitwirkung Ludwigs XVI., der den Eid auf die Verfassung ablegte, in Kraft. Am 1. Oktober konstituierte sich die neugewählte Legislative, der kein Mitglied der Konstituante mehr angehören durfte. Die Feuillants stellten gegenüber den Jakobinern eine deutliche Mehrheit; die größte Abgeordnetengruppe gehörte aber keinem der beiden Lager an.<br /> <br /> Das große Thema und die Ursache dafür, dass die Legislative nicht einmal ein Jahr bestand, wurde der Revolutionskrieg. Der ging aber nicht von den europäischen Mächten aus, sondern von Frankreich selbst. Gemäß der neuen Verfassung war dafür das Zusammenwirken von König und Legislative nötig. Für Ludwig XVI. und Marie-Antoinette war ein Krieg nach dem gescheiterten Fluchtversuch der verbliebene Weg zur Wiederherstellung für sie akzeptabler Verhältnisse. Sie rechneten mit einer schnellen Niederlage des französischen Heeres und mit der Hilfe der Sieger bei der Rückabwicklung der revolutionsbedingten Veränderungen.<br /> <br /> [[Datei:Jacques Pierre Brissot.jpg|miniatur|hochkant|Jacques Pierre Brissot]]<br /> <br /> In der Legislative waren die Motive und Argumente selbstverständlich von anderer Art, führten aber zum nämlichen Ergebnis der Kriegsbefürwortung. Unter Feuillants wie La Fayette herrschte die Vorstellung, ein kurzer, begrenzter Krieg würde die Generäle stärken und sie in die Lage versetzen, die Revolution zu stabilisieren.&lt;ref&gt;Furet / Richet, S. 191.&lt;/ref&gt; Eine regelrechte revolutionäre Kriegsbegeisterung wurde aber durch den Abgeordneten [[Jacques Pierre Brissot|Brissot]] von der Linken angefacht: „Die Kraft der Überlegung und der Tatsachen hat mich davon überzeugt, dass ein Volk, das nach 10 Jahrhunderten der Sklaverei die Freiheit errungen hat, Krieg führen muß. Es muß Krieg führen, um die Freiheit auf unerschütterliche Grundlagen zu stellen; es muß Krieg führen, um die Freiheit von den Lastern des Despotismus rein zu waschen, und es muß schließlich Krieg führen, um aus seinem Schoß jene Männer zu entfernen, die die Freiheit verderben könnten.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Markov, ''Revolution im Zeugenstand. Frankreich 1789–1799.'' Band 2, Leipzig 1982, S. 198 f.&lt;/ref&gt; Der Abgeordnete [[Maximin Isnard|Isnard]] sekundierte: „Glaubt nicht, unsere gegenwärtige Lage verwehre es uns, jene entscheidenden Schläge zu führen! Ein Volk im Zustand der Revolution ist unbesiegbar. Die Fahne der Freiheit ist die Fahne des Sieges.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Grab (Hrsg.), ''Die Französische Revolution. Eine Dokumentation.'' München 1973, S. 94.&lt;/ref&gt; Nur Robespierre hielt im Jakobinerklub nachdrücklich dagegen: „Die ausgefallenste Idee, die im Kopf eines Politikers entstehen kann, ist die Vorstellung, es würde für ein Volk genügen, mit Waffengewalt bei einem anderen Volk einzudringen, um es zur Annahme seiner Gesetze und seiner Verfassung zu bewegen. Niemand mag die bewaffneten Missionare; und der erste Rat, den die Natur und die Vorsicht einem eingeben, besteht darin, die Eindringlinge wie Feinde zurückzuschlagen.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Grab (Hrsg.), ''Die Französische Revolution. Eine Dokumentation.'' München 1973, S. 98.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Gegen die Kriegserklärung an den König von Böhmen und Ungarn&lt;ref&gt;Die Kaiserkrönung [[Franz II. (HRR)|Franz II.]] stand nach dem Tod Leopolds II. noch aus.&lt;/ref&gt; stimmten am 20. April 1792 lediglich sieben Abgeordnete der Legislative. In der Euphorie der ersten Tage nach diesem Beschluss entstand für die Rheinarmee in Straßburg die [[Marseillaise]], die bis heute [[Nationalhymne Frankreichs]] ist („Allons enfants de la patrie…“). <br /> <br /> [[Datei:Sansculottes.jpg|miniatur|hochkant|Männer mit Jakobinermützen]]<br /> <br /> Die Kriegswirklichkeit zeigte sich dagegen schnell ernüchternd und verbitternd. Offiziere und Mannschaften setzten den verbündeten Österreichern und Preußen so wenig Widerstand entgegen, dass sehr bald Verrat gewittert wurde und eine Mobilisierung in den Pariser Sektionen&lt;ref&gt;Paris war ursprünglich für die Organisation der Wahlen in 48 Sektionen aufgeteilt; im Fortgang der Revolution waren diese Wahlbezirke aber auch zu Organisationseinheiten der politisch interessierten Bürger für die Abfassung von Forderungen und für die Koordination und Durchführung von Volksaktionen geworden.&lt;/ref&gt; einsetzte, durch die mit Piken bewaffnete [[Sansculottes|Sansculotten]] zum ständigen Erscheinungsbild in den Straßen und auf den Tribünen der Stadt wurden. Ein konzentrierter Vorstoß in die Tuilerien am 20. Juni 1792 endete noch friedlich damit, dass der bedrängte König, der gerade eine unliebsame neue Ministerriege aus Feuillants berufen hatte, sich die rote [[Phrygische Mütze|Jakobinermütze]] aufsetzte.<br /> <br /> Am 11. Juli aber erließ die Legislative eine Proklamation, durch die das „Vaterland in Gefahr“ erklärt wurde. Alle waffenfähigen Bürger wurden zur Einregistrierung als Freiwillige aufgefordert, sollten die [[Kokarde (Abzeichen)|Nationalkokarde]] anlegen und wurden zu den Armeen geschickt. In den Provinzen verschärfte sich die königsfeindliche Stimmung. Man sprach wegen der in wichtigen Feldern unkooperativen Haltung Ludwigs XVI. und Marie-Antoinettes gegenüber der Legislative unterdessen oft nur noch abschätzig von „Monsieur et Madame Veto“ sowie vom „Österreichischen Komitee“, das bei Hofe herrsche und die patriotischen Anstrengungen sabotiere. Von [[Marseille]] aus brach ein Bataillon aus Freiwilligen nach Paris zum Föderationsfest auf. Durch ihre Gesänge wurde das Lied aus den ersten Kriegstagen als [[Marseillaise]] (Hymne der Marseiller) bekannt und verbreitet.&lt;ref&gt;Marseille als eine Hochburg des revolutionären Geschehens fernab von Paris erweist das Kapitel „Marseille: ‚Schutzschild der Revolution’“ in: Rolf E. Reichardt, ''Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur'', Frankfurt am Main 1998, S. 93ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Die erste französische Republik ==<br /> Bei den Vorgängen, die den Sturz der Monarchie, die [[Erste Französische Republik|Errichtung der Republik]] und die Ausbildung von Revolutionsregierung und Terror in der radikal-demokratischen Phase bis Juli 1794 bewirkten, hat der Revolutionshistoriker Lefèbvre eine spezifische revolutionäre Mentalität als ursächlich gedeutet, die bereits den Sturm auf die Bastille und die anderen Volksaktionen des Jahres 1789 bestimmt habe und die sich erst nach der Festigung der revolutionären Errungenschaften allmählich zurückgebildet habe. Sie bestand nach Lefèbvre aus drei Komponenten: der Furcht (peur) vor dem „aristokratischen Komplott“, der Abwehrreaktion (réaction défensive), die die Selbstorganisation von Volksgruppen und die Durchführung von Widerstandsmaßnahmen umfasste, und dem Willen zur Bestrafung der revolutionsfeindlichen Widersacher (volonté punitive).&lt;ref&gt;Lefèbvre 1989, S. 140f.&lt;/ref&gt; Der von Hiobsbotschaften für die Revolutionsanhänger geprägte Kriegssommer 1792 setzte in dieser Hinsicht nachhaltige Akzente. Er führte nach 1789 in eine „zweite Revolution“.&lt;ref&gt;Vgl. u.&amp;nbsp;a. Furet/Richet, S. 165f.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Durch Volkserhebung zum Nationalkonvent ===<br /> Anfang August 1792 wurde in Paris das [[Manifest des Herzogs von Braunschweig]] bekannt, des [[Oberbefehlshaber]]s der [[Preußische Armee|preußischen]] und österreichischen Truppen, die zum Einmarsch in Frankreich bereitstanden. Darin wurde mit Blick auf das Ziel, die königliche Familie aus der Gefangenschaft zu befreien und Ludwig XVI. in seine angestammten Rechte wiedereinzusetzen, zu widerstandsloser Unterwerfung der französischen Truppen, Nationalgardisten und Bevölkerung aufgerufen. Wo immer dagegen eine Verteidigung stattfände, drohte das Manifest mit Wohnungszerstörung und Niederbrennen. Paris wurde speziell hervorgehoben und allen irgend politisch Verantwortlichen der Stadt wurde bei Widersetzlichkeit [[Militärgericht|Kriegsgericht]] und [[Todesstrafe]] in Aussicht gestellt.&lt;ref&gt;Vgl. z.&amp;nbsp;B. Walter Grab (Hrsg.), Die Französische Revolution. Eine Dokumentation. München 1973, S. 108ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Jean Duplessi-Bertaux 001.jpg|miniatur|[[Tuileriensturm|Sturm auf die Tuilerien]] am 10. August 1792]]<br /> <br /> Die beabsichtigte Wirkung dieser Proklamation verkehrte sich ins Gegenteil. In den Pariser Sektionen, die sich bis auf eine bereits für die Absetzung des Königs ausgesprochen hatten – wenn auch gegenüber der Nationalversammlung erfolglos –, wurden nun Aufstandsvorbereitungen getroffen. Am Morgen des 10. August 1792 bildeten die Sektionen eine aufständische Kommune (commune insurrectionelle), die die bisherige Stadtverwaltung verjagte und an deren Stelle trat. Der amtierende Kommandeur der Nationalgarde wurde umgebracht und durch den Bierbrauer [[Antoine Joseph Santerre|Santerre]] ersetzt. Massen von Handwerkern, Kleinhändlern und Arbeitern zogen gemeinsam mit den in Paris ebenfalls seit Wochen auf Absetzung Ludwigs XVI. drängenden auswärtigen Föderierten vor die Tuilerien und erstürmten sie gegen den Widerstand der [[Schweizergarde (Frankreich)|Schweizergarde]]. Hunderte von Toten auf beiden Seiten waren der Preis des [[Tuileriensturm]]s. Die königliche Familie hatte sich bereits vor dem Angriff in die Nationalversammlung geflüchtet, die aber unter dem Druck der aufgebrachten Volksmassen nun doch die vorläufige Absetzung des Königs und seine Gefängnisverwahrung beschloss.<br /> <br /> Mit der revolutionären Kommune von Paris war neben die Nationalversammlung ein rivalisierendes politisches Organ getreten, das in der Folgezeit maßgeblichen eigenen Einfluss beanspruchte. Indem nicht wahlberechtigte sogenannte Passivbürger erst in den Pariser Sektionsversammlungen und dann bei der Kommune ihre Interessen zunehmend zur Geltung bringen konnten, büßte die nach dem [[Zensuswahlrecht]] gebildete Legislative durch die Volksaktion des 10. August schlagartig ihre Autorität ein. Daher sah sie sich zur Selbstauflösung im Zuge von Neuwahlen nach allgemeinem (Männer-)Wahlrecht für einen Nationalkonvent genötigt. Für die Übergangszeit wurde ein provisorischer Exekutivrat mit den bisherigen Regierungsfunktionen des Königs betraut. Die Verfassung von 1791 hatte damit ausgedient.<br /> <br /> Bis Ende August gestaltete sich der Vormarsch der preußisch-österreichischen Truppen mit der Einnahme [[Longwy]]s und [[Verdun]]s für Paris immer bedrohlicher. Eine Sonderaushebung von 30.000 Mann zur Verteidigung der [[Hauptstadt]] beschloss daraufhin die Legislative, die Kommune sogar die doppelte Anzahl. Unterdessen hatten die Sektionen nach dem Umsturz des 10. August Überwachungsausschüsse für alle als revolutionsfeindlich Verdächtigten eingerichtet. Sie sorgten mittels Haussuchungen und Verhaftungen, denen vor allem Hofbedienstete, Feuillants, Journalisten und eidverweigernde Priester ausgesetzt waren, für völlig überfüllte Gefängnisse. In dieser Situation, da sich nun die Freiwilligen-Trupps zum Abrücken gegen die preußisch-österreichischen Verbände unter dem Herzog von Braunschweig bereit machten, erschienen die Gefängnisinsassen als Bedrohung der Revolutionsmetropole von innen. In einer Spontanaktion von Föderierten, Nationalgardisten und Sansculotten, die damit Beschlüsse einzelner Sektionsversammlungen umsetzten, wurden vom [[Septembermassaker|2. bis 6. September]] zwischen 1100 und 1400 Gefängnisinsassen hingemetzelt.<br /> <br /> [[Datei:Valmy Battle painting.jpg|thumb|[[Kanonade von Valmy]] als Malereimotiv (Gemälde aus dem Jahr 1835 von Jean-Baptiste Mauzaisse)]]<br /> In dieser angespannten Lage fanden bei nur etwa 10 % Beteiligung die Wahlen zum Nationalkonvent statt. In Paris geschah dies bei offener Stimmabgabe unter Ausschluss der Anhänger des Königtums. Als der Nationalkonvent am 21. September 1792 zu seiner Eröffnungssitzung zusammenkam, schienen die Vorzeichen günstiger als noch kurz zuvor: Es war der Tag nach der [[Kanonade von Valmy]], in der das französische Revolutionsheer siegte und die äußere Bedrohung bis auf Weiteres abwendete.<br /> <br /> === Girondins, Montagnards und das Urteil gegen Ludwig XVI. ===<br /> Der Begriff [[Nationalkonvent]] (''convention nationale'') für die nunmehr dritte französische Nationalversammlung signalisierte zwei Kernkompetenzen: die Ausarbeitung einer neuen Verfassung und die vorläufig ungeteilte Ausübung aller Kompetenzen der nationalen Souveränität (bzw. staatlichen Gewalt).&lt;ref&gt;Vgl. Furet/Richet, S. 228.&lt;/ref&gt; Der Konvent sorgte in dieser Hinsicht mit seinen ersten Beschlüssen für klare Verhältnisse. Die Monarchie wurde abgeschafft, die Republik gegründet und eine neue Zeitrechnung eingeführt: Der 22. September 1792 war der erste Tag des Jahres I der Republik.<br /> <br /> Dieses relativ einmütige Bekenntnis zu der zweiten Revolution vom 10. August verdeckte zunächst jene politischen Lager, die alsbald in der Sitzordnung der Konventsmitglieder zum Ausdruck kamen. Auf der rechten Seite des Hauses sammelten sich die Anhänger Brissots, damals Brissotins genannt, später [[Girondisten|Girondins]] (nach dem [[Gironde (Département)|Departement Gironde]], aus dem einige prominente Mitglieder stammten). Sie standen mit ihrem Eintreten für Eigentumsschutz, freien Handel und Marktpreisbildung auf der Seite der Wirtschaftsbourgeoisie. Den Forderungen der Pariser Sektionsversammlungen und der aufständischen Kommune standen sie ablehnend gegenüber und versuchten dagegen den Einfluss der Föderierten in den Departements geltend zu machen.<br /> <br /> Ihre Widersacher im Konvent saßen in den höheren Sitzreihen, gleichsam auf dem Berg, und wurden deshalb [[Bergpartei|Montagnards]] genannt. Wie die große Mehrheit der Konventsmitglieder gehörten auch sie zur Schicht des mittleren und gehobenen Bürgertums, darunter vor allem Beamte und Angehörige der freien Berufe, besonders Juristen. Sie hielten über ihre führenden Köpfe – u.&amp;nbsp;a. Danton, Robespierre, Marat – anders als die Girondins engen Kontakt zu den Sektionen und Volksgesellschaften, öffneten sich deren Interessen und machten sich zu ihren Wortführern im Konvent.<br /> <br /> [[Datei:Gjdanton.jpg|miniatur|rechts|hochkant|[[Georges Danton|Danton]]]]<br /> <br /> In der „Ebene“ (plaine) bzw. im „Sumpf“ ([[Marais (Französische Revolution)|marais]]) zwischen Girondins und Montagnards saß jene Mehrheit von Abgeordneten, die keinem der beiden Lager beitrat, sondern je nach Sachgegenstand und politischer Großwetterlage mal mit der einen, mal mit der anderen Seite stimmte. Dass bei einer Gesamtzahl von 749 Konventsmitgliedern 200 Girondins die ca. 120 Montagnards&lt;ref&gt;Vgl. Kuhn, S. 91.&lt;/ref&gt; zahlenmäßig zunächst deutlich überwogen, musste deshalb nicht den Ausschlag geben, auch wenn die Girondins in der Entspannungsphase nach Valmy für ihren liberalen Kurs mehrheitlich Unterstützung fanden und sogar von Justizminister Danton umworben wurden.<br /> <br /> Die schwelende Frage, wie mit dem abgesetzten und inhaftierten König weiter zu verfahren sei, kam Ende November drängend auf die Tagesordnung des Konvents, als in einem Geheimschrank in den Tuilerien belastende Korrespondenz Ludwigs XVI. mit Emigranten und revolutionsfeindlichen Fürsten entdeckt wurde. Hiernach erwies sich ein Hochverratsprozess als unvermeidlich. Der Konvent selbst bildete den Gerichtshof. Gegen die widerstrebenden Girondins, die den König schonen wollten und den Jakobinerclub verließen, als sie sich dort nicht durchsetzen konnten, entschied der Konvent nach zwei Anhörungen des Angeklagten am 11. und 26. Dezember 1792 in seinen Beratungen vom 16. bis 18. Januar 1793 mehrheitlich, dass Ludwig XVI. sich der Verschwörung gegen die Freiheit schuldig gemacht habe, dass das Volk – anders als die Girondins es wollten – darüber nicht durch Plebiszit zu entscheiden habe, dass er die Todesstrafe erleiden solle, und zwar ohne Aufschub.<br /> <br /> [[Datei:Hinrichtung Ludwig des XVI.png|miniatur|Hinrichtung Ludwigs XVI.]]<br /> <br /> Am 21. Januar wurde der im Prozess nur noch als Louis Capet Angesprochene auf der „Place de la Révolution“ (heute [[Place de la Concorde]]) durch die Guillotine hingerichtet. Von einzelnen royalistischen Protestaktionen abgesehen, blieb es weitgehend ruhig im Lande: „außer in Paris und in den Versammlungen ruft der Prozess gegen Ludwig den XVI. keinerlei Begeisterung hervor. Dieses Schweigen eines ganzen Volkes beim Tod seines Königs beweist, wie tief der Bruch mit den jahrhundertealten Empfindungen der Menschen schon ist. Der Gesalbte Gottes, der mit allen Heilskräften Begabte wird ein für allemal mit Ludwig XVI. zu Staub. Man kann zwar zwanzig Jahre später die Monarchie wieder aufrichten, nicht aber die Mystik des geweihten Königs.“&lt;ref&gt;Furet/Richet, S. 239.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Jakobiner und Sansculotten im Radikalisierungsprozess ===<br /> [[Datei:Pitt the Younger.jpg|miniatur|150px|William Pitt, der Jüngere]]<br /> <br /> Heftige Reaktionen löste die Guillotinierung Ludwigs XVI. im Ausland aus. Zur treibenden Kraft entwickelte sich dabei Großbritannien, wo der Hof Trauerkleidung anlegte und der französische Gesandte ausgewiesen wurde. Auch die seit den Siegen von Valmy und [[Schlacht von Jemappes|Jemappes]] offensive Kriegführung und [[Annexion]]spolitik des Konvents sowie die Schädigung britischer Wirtschaftsinteressen in Holland machten den britischen Premierminister [[William Pitt der Jüngere|Pitt]] nach der französischen Kriegserklärung vom 1. Februar 1793 zum Haupt einer [[Erster Koalitionskrieg|Koalition der europäischen Mächte]] gegen das republikanische Frankreich. Bereits zwei Monate später kämpften die zurückgedrängten Revolutionsheere wieder um die Verteidigung der eigenen Landesgrenzen – und innerhalb Frankreichs um den Fortbestand der Revolutionsergebnisse.<br /> <br /> Angesichts der gegnerischen Übermacht hatte der Konvent am 23. Februar die Aushebung weiterer 300.000 Mann beschlossen und es den Departements überlassen, mit welchem Verfahren sie das ihnen zugeteilte Kontingent zusammenbrachten. Konterrevolutionären Unmut löste diese Vorgabe vor allem in der bäuerlich-konservativ geprägten westfranzösischen [[Vendée]] aus, wo sich seit Anfang März bewaffnete Erhebungen wie ein Flächenbrand ausbreiteten und binnen Kurzem zu einem Bürgerkrieg eskalierten, der auch in anderen Teilen des Landes Nahrung fand. Das Dekret des Konvents, das allen bewaffneten Rebellen die Todesstrafe und die Eigentumsbeschlagnahme androhte, bewirkte vorerst ebenso wenig wie der Einsatz von Revolutionstruppen.<br /> <br /> Zusätzlich unter Druck stand der Konvent im Frühjahr 1793 durch die Pariser Sansculotten, deren Unruhe auch noch durch eine Preisinflation angetrieben wurde. Allein von Ende Januar bis Anfang April war der tatsächliche Wert der Assignaten von 55 % auf 43 % ihres Nennwertes gesunken.&lt;ref&gt;Furet/Richet, S. 253.&lt;/ref&gt; Trotz zufriedenstellender Ernte 1792 hielten die Bauern in Erwartung weiterer Preissteigerungen das Marktangebot gering. Die wirtschaftspolitischen Forderungen der Sansculotten, die in solcher Lage regelmäßig erhoben wurden, zielten auf Feststellung der vorhandenen Bestände an Nahrungsmittelvorräten, Beschlagnahme gehorteter Teile der Produktion bei Bauern und Händlern, Festsetzung von Höchstpreisen (bzw. eines Preismaximums) und des Kurses der Assignaten sowie auf die Bestrafung von Wucherern.<br /> <br /> Während die Girondisten es strikt ablehnten, sich auf solche Forderungen einzulassen, zeigten sich die Montagnards bereitwilliger und zogen unter dem Druck der Umstände die Mehrheit der Plaine-Abgeordneten mit sich, denen daran lag, dass der Konvent die politische Initiative behielt und nicht von den Pariser Sektionen und der Kommune überrollt wurde. Girondistischen Warnungen vor der Diktatur hielt Marat entgegen: „Die Freiheit muss mit Gewalt geschaffen werden, und jetzt ist der Augenblick gekommen, um auf eine gewisse Zeit den Despotismus der Freiheit zu organisieren, um den Despotismus der Könige zu zerschmettern!“&lt;ref&gt;Zit. n. Furet/Richet, S. 258.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 1793 wurde ein Revolutionstribunal geschaffen, das über Revolutionsgegner und Verdächtige zu urteilen hatte; als Zulieferer dienten die danach in den Gemeinden eingerichteten Überwachungsausschüsse. Der Zwangskurs für Assignaten, ein Preismaximum für Korn und Mehl sowie eine bei den Reichen zu erhebende Zwangsanleihe folgten im April und Mai. Für die Regierungsfunktionen wurde ein [[Wohlfahrtsausschuss]] geschaffen, in den am 11. April zunächst eine Mehrheit von Plaine-Abgeordneten gewählt wurde, in dem aber Danton den maßgeblichen politischen Einfluss ausübte. Seine Richtlinie bei der Einrichtung des Revolutionstribunals lautete in Erinnerung an die Septembermorde des Vorjahres: „Seien wir schrecklich, damit das Volk es nicht zu sein braucht!“&lt;ref&gt;Zit. n. Furet/Richet, S. 256.&lt;/ref&gt;<br /> [[Datei:Umstellung des Konvents Mai-Juni 1793.jpg|miniatur|links|Die Umstellung des Konvents, Radierung aus dem Jahr 1816 von August Dalbon nach [[Jacques François Joseph Swebach-Desfontaines]]]]<br /> Die Girondisten dagegen suchten die Auseinandersetzung mit den Pariser Sansculotten, betonten, dass Paris nur ein Departement neben 82 anderen war, und setzten im Konvent eine rein girondistisch zusammengesetzte Kommission zur Kontrolle der Umtriebe in den Pariser Sektionen durch. Der Abgeordnete Isnard eskalierte den Konflikt mit einer Drohung, die an das Manifest des Herzogs von Braunschweig erinnerte: „[…] sollte jemals durch einen Aufruhr, wie er seit dem 10. August unaufhörlich neu angezettelt wird, … die Vertretung der Nation in Mitleidenschaft gezogen werden, so erkläre ich hiermit im Namen ganz Frankreichs, daß Paris vom Erdboden getilgt werden würde; bald würde man sich beim Anblick des [[Seine]]-Ufers fragen, ob es dieses Paris wirklich einmal gegeben hat.“&lt;ref&gt;Zit. n. Furet/Richet, S. 260.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Entscheidung wurde abseits der normalerweise die Volksbewegung anführenden Sektionen und der Kommune von einem aufständischen Komitee vorbereitet, dem es [[Aufstand der Pariser Sansculotten (Mai–Juni 1793)|in mehreren Anläufen vom 31. Mai bis 2. Juni 1793]] schließlich gelang, den Konvent mit 80.000 Mann umstellen und mit über 150 Kanonen bedrohen zu lassen. Gegen den Widerstand auch der Montagnards wurde ultimativ die Auslieferung der führenden Girondins verlangt, sodass der Konvent letztlich den Beschluss fasste, diese unter Hausarrest zu stellen. Mit dem Ausscheiden der Girondins aus dem Konvent begann jener Abschnitt der Französischen Revolution, der vielfach als „Jakobinerherrschaft“ bezeichnet wird.&lt;ref&gt;Im Zuge der Vertreibung der Girondins durch die Ereignisse des 2. Juni 1793 kam es zu einer nochmaligen Vereinheitlichung der politischen Linie im Netz der Jakobiner-Klubs, die jedoch wie gesehen bereits vordem in Gang gekommen war: „Von 1793 an wurde die Säuberung zum Medium der bis dahin nicht erreichten politischen Einheit. In Paris wurde sie im März/April 1793 von einem ernannten, nicht gewählten Komitee durchgeführt, denn Robespierre hatte geltend gemacht, daß ‚die Gesellschaft viele Feinde in ihrer Mitte hat, die daran interessiert sind, diejenigen Mitglieder zu entfernen, deren Strenge sie fürchten.‘“ Furet/Ozouf 1996, Bd. 2, S. 787.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Eine Revolutionsdiktatur zur Rettung der Republik ===<br /> [[Datei:French constitution of 1793 german.svg|miniatur|400px|Die republikanische [[Französische Verfassung (1793)|Verfassung von 1793]]]]<br /> <br /> Durch die [[Aufstand der Pariser Sansculotten (Mai–Juni 1793)|Vertreibung der Girondins aus dem Konvent]] war auch der wesentlich von dem Aufklärungsphilosophen [[Marie Jean Antoine Nicolas Caritat, Marquis de Condorcet|Condorcet]] geprägte Verfassungsentwurf hinfällig, der strikte Gewaltenteilung, ein konsequentes Repräsentativsystem und eine stärkere politische Eigenständigkeit und Mitgestaltungskompetenz der Departements vorsah. Eilig wurden bis zur Verabschiedung der neuen [[Französische Verfassung (1793)|Verfassung]] am 24. Juni 1793 – im Wesentlichen durch [[Marie-Jean Hérault de Séchelles]], [[Georges Couthon]] und [[Louis Antoine de Saint-Just]] – nun noch Akzente zugunsten der sozialen Gleichheit verschoben, ein Recht auf Arbeit und die Pflicht zum Widerstand gegen eine volksfeindliche Regierung hervorgehoben sowie neben dem Recht des Einzelnen auf Eigentum und freie Verfügung darüber auch die Verpflichtung zur Unterordnung unter den allgemeinen Willen betont. Die Inkraftsetzung dieser per Volksabstimmung bestätigten republikanischen Verfassung&lt;ref&gt;Die Wahlbeteiligung lag bei ungefähr einem Drittel der Wahlberechtigten.&lt;/ref&gt; wurde allerdings vom Konvent in der bedrohlichen Kriegslage, die durch den von Anhängern der Girondins in den Departements geschürten Bürgerkrieg noch verschärft wurde, auf Friedenszeiten verschoben und ist tatsächlich nie erfolgt.<br /> <br /> Die Ermordung des radikalen Revolutionärs Marat durch die Girondistin [[Charlotte Corday]] am 13. Juli 1793 sowie Aufstände gegen die Herrschaft des Pariser Rumpfkonvents, die u.&amp;nbsp;a. in Lyon, Marseille, [[Belagerung von Toulon (1793)|Toulon]], Bordeaux und Caen ausbrachen, hielten die Sansculotten in gespannter Erregung und den Konvent im Zugzwang. Nun erst wurde die endgültige Befreiung der Bauern von sämtlichen noch zur Ablösung verbliebenen urkundlich belegbaren Feudallasten beschlossen und damit den 1789 auf dem Lande geweckten Erwartungen entsprochen. Zugleich begann der Verkauf enteigneter und in Kleinparzellen zerlegter Emigrantengüter. Damit war die Bindung der noch vermehrten Menge von Kleinbauern an die Revolution erreicht. Die Pariser Sansculotten konnten so aber nicht zufriedengestellt werden.<br /> <br /> [[Jacques Roux]], der Wortführer einer besonders radikalen Sansculotten-Gruppierung, hatte bereits am Tag nach der Verfassungsverabschiedung, am 25. Juni 1793, im Konvent das „Manifest der Enragés“ (der Wütenden) vorgetragen, in dem es u.&amp;nbsp;a. hieß: „Nun wird das Verfassungswerk dem Souverän übergeben. Habt ihr darin das Spekulantentum geächtet? Nein. Habt ihr die Todesstrafe für Schieber ausgesprochen? Nein. […] Nun so erklären wir euch, ihr habt für das Glück des Volkes nicht genug getan.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Markov, ''Revolution im Zeugenstand. Frankreich 1789–1799.'' Band 2, Leipzig 1982, S. 450.&lt;/ref&gt; Am 26. Juli beschloss der Konvent daraufhin die Todesstrafe für Kornaufkäufer. Auch bei den Maßnahmen zur militärischen Verteidigung der Republik gegen die äußeren und inneren Feinde wurde der Konvent im August 1793 – entgegen seinen Bedenken hinsichtlich der organisatorischen Folgeprobleme – zum Äußersten getrieben: „Von diesem Augenblick an bis zu dem Zeitpunkt, wo alle Feinde vom Territorium der Republik verjagt sein werden, befinden sich alle Franzosen im ständigen Aufgebot für den Armeedienst. Die jungen Männer ziehen in den Kampf; die verheirateten werden Waffen schmieden und Versorgungsgüter befördern; die Frauen werden Zelte und Kleidung herstellen und in den Krankenhäusern arbeiten; die Kinder werden aus alter Wäsche Verbandsmull machen, und die alten Leute begeben sich auf die öffentlichen Plätze, um dort die Kampfmoral der Krieger zu stärken und den Haß auf die Könige sowie die Einheit der Republik zu verkünden.“&lt;ref&gt;Dekret vom 23. August 1793. Zit. n. Soboul, 2. Aufl. 1977, S. 295.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hebert-1.jpg|miniatur|hochkant|Jacques-René Hébert]]<br /> <br /> Anfang September wurden bei nochmals verschlechterter Versorgungslage erneut wirtschaftspolitische Forderungen etwa aus der Sektion Sans-Culottes laut: „Jedem Departement wird eine genügende Summe bewilligt, damit der Preis der Grundnahrungsmittel für alle Einwohner der Republik auf gleicher Höhe gehalten werden kann. […] Es soll ein Maximum für Vermögen festgesetzt werden. […] Keiner soll mehr Ländereien pachten dürfen, als für eine festgesetzte Anzahl von Pflügen gebraucht wird. Ein Bürger soll nicht mehr als eine Werkstatt oder einen Laden besitzen dürfen.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Markov, ''Revolution im Zeugenstand. Frankreich 1789–1799.'' Band 2, Leipzig 1982, S. 491 f.&lt;/ref&gt; Ein weiterer Sprecher des radikalen Flügels der Sansculotten, [[Jacques-René Hébert]], Herausgeber der Volkszeitung „[[Le père Duchesne]]“, erhob Anklage gegen die „Einschläferer“ im Konvent und trug wesentlich dazu bei, dass es am 5. September 1793 zu einer weiteren Aktion der Pariser kleinen Leute kam, die den Konvent massenhaft umstellten und dann friedlich besetzten, um den Abgeordneten-Beratungen nachzuhelfen. Sie erreichten unmittelbar, dass eine Revolutionsarmee aus Sansculotten gebildet wurde, die die Hauptstadtversorgung mit Getreide und Mehl sicherstellen sowie Wucherer und Schieber verfolgen sollte. Auf Anregung Dantons sollten zudem allen Bedürftigen fortan Tagegelder von 40 Sous auf Staatskosten für den Besuch von wöchentlich zwei Sektionsversammlungen ausgezahlt werden. Außerdem wurde die Verhaftung der Verdächtigen beschlossen und damit der Weg in die Schreckensherrschaft geöffnet. Mit der Einführung des [[Maximumgesetz|Allgemeinen Maximums]] für Preise – wie aber auch für Löhne – wurde Ende September schließlich eine weitere wirtschaftspolitische Kernforderung der Sansculotten berücksichtigt.<br /> <br /> [[Datei:Saint Just.jpg|miniatur|hochkant|Louis Antoine de Saint-Just, Porträt von [[Pierre Paul Prud’hon]], 1793]]<br /> <br /> Führungsanspruch und Entschlossenheit gingen in dieser Revolutionsphase hauptsächlich von dem umgebildeten Wohlfahrtsausschuss aus, in dem Robespierre nach dem Ausscheiden Dantons die Fäden zog. Am 10. Oktober 1793 mahnte [[Antoine de Saint-Just|Saint-Just]] als enger Weggefährte Robespierres im Konvent ein klares Mandat für die Revolutionsregierung des Wohlfahrtsausschusses an: „In Anbetracht der Umstände, denen sich die Republik gegenwärtig ausgesetzt sieht, kann die Verfassung nicht in Kraft gesetzt werden; man würde die Republik durch die Verfassung selbst zugrunde richten. […] Ihr selbst seid zu weit weg von allen Verbrechen. Das Schwert des Gesetzes muß allerorts mit reißender Geschwindigkeit dazwischenfahren, und eure Macht muß allgegenwärtig sein, um dem Verbrechen Einhalt zu gebieten. […] Ihr könnt auf gutes Gedeihen nur dann hoffen, wenn ihr eine Regierung bildet, die milde und nachsichtig gegenüber dem Volk, sich selbst gegenüber aber durch die Tatkraft ihrer Beschlüsse schrecklich sein wird. […] Es ist auch nützlich, den Volksvertretern bei den Armeen mit Nachdruck ins Gedächtnis zurückzurufen, worin ihre Pflichten bestehen. Sie sollten in den Armeen Väter und Freunde der Soldaten sein. Sie sollen im Zelt schlafen, bei militärischen Übungen zugegen sein, sich nicht in Vertraulichkeiten mit den Generälen einlassen, damit der Soldat mehr Vertrauen in ihre Gerechtigkeit und Unparteilichkeit hat, wenn er ihnen ein Anliegen vorträgt. Tags wie nachts soll der Soldat die Volksvertreter bereit finden, ihm Gehör zu schenken.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Markov, ''Revolution im Zeugenstand. Frankreich 1789–1799.'' Band 2, Leipzig 1982, S. 515 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Lazare carnot.jpg|miniatur|hochkant|Lazare Carnot]]<br /> <br /> Tatsächlich hatte die Republik in dieser Zeit vor allem einen militärischen Überlebenskampf zu führen. Der Konvent entsandte Kommissare (die von Saint-Just angesprochenen Volksvertreter) an die verschiedenen Kriegs- und Bürgerkriegsfronten, die vor allem mit unzuverlässigen Armeeführungen schonungslos aufräumen sollten. Der Nachlässigkeit verdächtige Generäle sollten militärgerichtlich abgeurteilt und durch erprobte und tatendurstige jüngere Offiziere ersetzt werden, zum Teil auf Vorschlag der Mannschaften. Die Umorganisation der Revolutionsheere wurde hauptsächlich von dem Militäringenieur [[Lazare Nicolas Marguerite Carnot|Lazare Carnot]] geleitet, ebenfalls Mitglied des Wohlfahrtsausschusses. Dabei wurden die Reste der alten Linientruppen mit den jüngst erst Ausgehobenen zu neuen Truppenkörpern vereinigt, die loyal zur Revolutionsregierung standen. Zur Jahreswende 1793/1794 zeichneten sich erste Erfolge dieser Maßnahmen ab, auch weil infolge des Massenaufgebots nun das zahlenmäßige Übergewicht der Revolutionsheere den Druck des Mehrfrontenkriegs aufzuwiegen begann. Ein Ende der Bedrohung für die Republik schien aber sowohl in der [[Aufstand der Vendée|Vendée]] als auch an den nordöstlichen Grenzen Frankreichs noch weit entfernt.<br /> <br /> === Legalisierter Terror und Entchristianisierung ===<br /> Das im März 1793 geschaffene [[Revolutionstribunal]] hatte bis zur Septemberaktion der Pariser Sansculotten von 260 Angeklagten etwa ein Viertel (66 Personen) zum Tode verurteilt.&lt;ref&gt;Soboul, 2. Aufl. 1977, S. 306.&lt;/ref&gt; Den Aufständischen erschien das offensichtlich völlig unzureichend, wie aus ihrer dem Konvent vorgelegten Petition vom 5. September 1793 hervorging: „Gesetzgeber, es ist an der Zeit, dem seit 1789 andauernden unheiligen Kampf zwischen den Kindern der Nation und jenen, die sie im Stich gelassen haben, ein Ende zu bereiten. Euer und unser Schicksal sind mit der unveränderlichen Einrichtung der Republik verknüpft. Entweder müssen wir ihre Feinde vernichten oder sie uns. […] Geheiligte Montagne, werde ein Vulkan, dessen heiße Lava die Hoffnung der Bösewichter für alle Zeiten zerstört und jene Herzen verbrennt, denen noch ein Gedanke an das Königtum innewohnt! Weder Gnade noch Erbarmen mehr mit den Verrätern! Denn kommen wir ihnen nicht zuvor, werden sie uns zuvorkommen. Errichten wir zwischen ihnen und uns die Schranke der Ewigkeit!“<br /> <br /> Auch in dieser Hinsicht verfehlte der Massenauftritt der Sansculotten im Konvent die beabsichtigte Wirkung nicht. Am 17. September beschlossen die Montagnards und Plaine-Abgeordnete das Gesetz über die Verdächtigen, zu denen alle gezählt wurden, „die sich durch ihr Verhalten oder ihre Beziehungen oder durch mündlich oder schriftlich geäußerten Ansichten als Parteigänger der Tyrannen, des Föderalismus und Feinde der Freiheit zu erkennen gegeben haben“; dazu alle vormaligen Adligen und deren Verwandte, „die nicht dauernd ihre Verbundenheit mit der Revolution unter Beweis gestellt haben“, sowie sämtliche nach Frankreich zurückgekehrten Emigranten. Die örtlich zuständigen Überwachungsausschüsse hatten eine Liste der verdächtigen Personen aufzustellen, die Verhaftungsbefehle zu fertigen und die Überstellung ins Gefängnis zu veranlassen, wo die Inhaftierten bis zum Friedensschluss auf eigene Kosten verwahrt werden sollten. Eine Liste der Internierten war zentral dem Allgemeinen Sicherheitsausschuss des Konvents zu übersenden.&lt;ref&gt;Vgl. z.&amp;nbsp;B. Walter Grab (Hrsg.), Die Französische Revolution. Eine Dokumentation. München 1973, S. 176ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Pierre Vergniaud.jpg|miniatur|hochkant|Pierre Vergniaud]]<br /> <br /> Gleichfalls auf der von den Sansculotten geforderten Linie lag eine Verfahrensbeschleunigung im Revolutionstribunal, das mit den Angeklagten zunehmend kurzen Prozess machte: In den [[Liste während der Französischen Revolution hingerichteter Personen|Verurteilten dieses Zeitraums]] spiegelte sich bereits das Drama der Revolutionsgeschichte bis dahin. Neben Marie-Antoinette, Charlotte Corday und Olympe de Gouges mussten auch [[Feuillants]] und Girondins das [[Schafott]] besteigen, darunter führende Persönlichkeiten der unterdessen drei aufeinander folgenden Nationalversammlungen wie Bailly, Barnave und Brissot. [[Pierre Vergniaud|Vergniaud]], einer der prominentesten Redner der Gironde und selbst Betroffener, goss das Geschehen in die Formel: „Die Revolution, gleich Saturn, frisst ihre eigenen Kinder.“&lt;ref&gt;Zit. n. Schulin, S. 213.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Hinrichtung der Girondisten.jpg|miniatur|links|''Hinrichtung der ein und zwanzig Deputirten von der Gironde'': Radierung von [[Johann Carl Bock]] aus dem Jahre 1816 nach [[Jean Duplessis-Bertaux]]]]<br /> <br /> Während die verurteilten Girondins am Morgen des 31. Oktober 1793 auf Karren zum [[Hinrichtung]]splatz gefahren wurden, stimmten sie lautstark die Marseillaise an und wurden jeweils erst durch die Guillotine zum Verstummen gebracht: „Der Chor wurde immer schwächer, je öfter die Sichel fiel. Nichts konnte die Überlebenden davon abhalten, weiter zu singen. Immer weniger hörte man sie auf dem riesigen Platz. Als die ernste und heilige Stimme Vergniauds zuletzt allein sang, hätte man glauben können, die ersterbende Stimme der Republik und des Gesetzes zu hören …“&lt;ref&gt;Jules Michelet, Bilder aus der Französischen Revolution (ausgewählt und überarbeitet von Melanie Walz). München 1989, S. 248.&lt;/ref&gt; Als [[Madame Roland]], die ehedem einflussreiche Frau des vormaligen girondistischen Innenministers [[Jean-Marie Roland, vicomte de la Platière|Roland]] am 8. November das Schafott auf der Place de la Révolution bestieg, grüßte sie die nahebei aufgestellte monumentale Freiheitsstatue: „O Freiheit, was für Verbrechen werden in deinem Namen begangen!“&lt;ref&gt;Zit. n. Schulin, S. 214.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Notre-Dame de Paris 2792x2911.jpg|miniatur|hochkant|Notre-Dame de Paris]]<br /> <br /> Unter den frühen Widersachern der Revolution waren die eidverweigernden Priester; nach der Ausschaltung der Girondins aus dem Konvent war im Sommer 1793 aber auch der konstitutionelle Klerus großteils ins gegenrevolutionäre Lager übergegangen. Dadurch wurden z.&amp;nbsp;T. bereits vorhandene antikirchliche Strömungen verstärkt und brachen sich mancherorts Bahn. Besonders hervorgetan hat sich dabei im Rahmen einer Konventsmission gegen föderalistische Aufstandsgebiete der Abgeordnete [[Joseph Fouché|Fouché]], der in [[Nevers]] u.&amp;nbsp;a. für das Einschmelzen der Kirchenglocken sorgte, in der Kathedrale eine [[Marcus Iunius Brutus|Brutus]]-Büste weihen ließ und ein Bürgerfest veranstaltete. Ähnliches geschah am 7. November in Paris, wo der Bischof [[Jean Baptiste Joseph Gobel]] zur [[Abdikation|Abdankung]] vor dem Konvent genötigt und die Kathedrale [[Notre Dame de Paris|Notre Dame]] in einen Tempel der Vernunft umgewidmet wurde. Ein Konventsdekret stellte es jeder Gemeinde frei, sich von der Religion loszusagen. In Paris sorgten Revolutionsausschüsse und Volksgesellschaften dafür, dass Ende November alle Kirchen der Hauptstadt der Vernunft geweiht waren und dass in sämtlichen Pariser Sektionen ein [[Revolutionskult|Kult für die Märtyrer der Freiheit]] (Marat, [[Louis-Michel Le Peletier de Saint-Fargeau|Lepeletier]], Chalier) eingeführt wurde.&lt;ref&gt;Vgl. Soboul, 2. Aufl. 1977, S. 313.&lt;/ref&gt; Zwar hat auf Initiative Robespierres der Konvent am 6. Dezember 1793 ein Dekret erlassen, das das Recht auf freie Religionsausübung bekräftigte, doch haben [[Entchristianisierung]] und vorläufige Kirchenschließung dauerhafte Spuren hinterlassen.&lt;ref&gt;Mona Ozouf unterstreicht bezüglich der „revolutionären Dechristianisierung“ Aspekte der Nachhaltigkeit: „der Aufbruch von Millionen von Priestern in die Emigration und die Amtsniederlegung – oft ohne Rückkehr – von Tausenden anderer Priester haben eine Ruinenlandschaft zurückgelassen – Gemeinden ohne Pfarrer, verlassene Pfarrhäuser, Gläubige ohne Sakramentenspendung. […] die revolutionäre Krise beschleunigt den Rückgang der männlichen Beteiligung an der österlichen Kommunion und bringt die beiden gegensätzlichen Örtlichkeiten der dörflichen Soziabilität im 19. Jahrhundert auf den Weg: die Kirche für die Frauen, die Schenke für die Männer.“ Furet/Ozouf, Band 1, S. 45.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Robespierristen, Hébertisten und Dantonisten im Entscheidungskampf ===<br /> [[Datei:Robespierre.jpg|miniatur|hochkant|Anonymes Porträt Robespierres um [[1793]], [[Musée Carnavalet]]]]<br /> <br /> In seiner Wendung gegen die Auswüchse der Entchristianisierungskampagne, in der er mit Danton einig war, suchte Robespierre den radikalen Gruppierungen unter den Sansculotten Schranken zu setzen. Als stetiger Wächter der Volksinteressen und des allgemeinen Willens in Anlehnung an Rousseau hatte er sich bereits in der Konstituante profiliert und den Ruf des „Unbestechlichen“ („L’Incorruptible“) erworben. „Er wird es weit bringen“, hatte Mirabeau prophezeit, „er glaubt alles, was er sagt.“ Seit März 1790 war Robespierre Vorsitzender des Jakobinerklubs und hatte dort sowohl die Abspaltung der Feuillants als auch der Girondins mit eigenem Autoritätsgewinn überstanden.&lt;ref&gt;Furet/Ozouf, Band 1, S. 507ff.&lt;/ref&gt; Als er am 25. Dezember 1793 vor den Konvent trat, um über die Grundsätze der Revolutionsregierung zu referieren, stand er als strategischer Kopf des Wohlfahrtsausschusses im Zenit seiner Macht. Teile seiner damaligen Ansprache werfen ein erhellendes Licht auf die nachfolgende Entwicklung bis zu seinem Sturz.<br /> <br /> Die Revolutionsregierung mahnte er zur Wachsamkeit gegenüber zwei gleichermaßen ins Verderben führenden gegensätzlichen Polen: „Sie muß zwischen zwei Klippen, der Schwachheit und der Verwegenheit, dem Moderantismus und der Maßlosigkeit, hindurchsteuern: dem Moderantismus, der für die Mäßigung ist, was die Impotenz für die Keuschheit ist; der Maßlosigkeit, die der Tatkraft ähnelt wie die Wassersucht der Gesundheit.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Markov, ''Revolution im Zeugenstand. Frankreich 1789–1799.'' Band 2, Leipzig 1982, S. 562 ff.&lt;/ref&gt; Weder dem Moderantismus, wie Robespierre ihn im Sinne falscher Beschwichtigungs- und Mäßigungspolitik mehr und mehr den Dantonisten (Danton-Anhängern) unterstellte, noch einer maßlosen Radikalität, wie sie sich für ihn bei den [[Enragés]] und den [[Hébertisten]]&lt;ref&gt;Diese wurden zeitgenössisch als „Exagérés“, also als „Übertriebene, Unbescheidene“ bezeichnet.&lt;/ref&gt; zeigte, durfte also Raum gelassen werden, wenn nicht den Absichten der konterrevolutionären europäischen Fürsten in die Hände gespielt werden sollte:<br /> :„Die Höfe des Auslands beratschlagen in unseren Verwaltungen und in unseren Sektionsversammlungen mit; sie verschaffen sich Zutritt zu unseren Klubs. Sie haben sogar Sitz und Stimme im Heiligtum der Volksvertretung. […] Zeigt ihr Schwäche, preisen sie eure Vorsicht; legt ihr Vorsicht an den Tag, zeihen sie euch der Schwäche. Euren Mut heißen sie Tollkühnheit, euren rechtlichen Sinn Grausamkeit. Laßt ihr ihnen Schonung angedeihen, zetteln sie vor aller Augen [[Verschwörung]]en an …“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Markov, ''Revolution im Zeugenstand. Frankreich 1789–1799.'' Band 2, Leipzig 1982, S. 566 f.&lt;/ref&gt;<br /> Der Tenor der Rede konnte leicht so verstanden werden: Wer – in welcher Richtung immer – vom Kurs der Revolutionsregierung abwich, beging Hochverrat.<br /> <br /> [[Datei:Camille Desmoulins-1.jpg|miniatur|hochkant|Camille Desmoulins, Stich von Geoffroy]]<br /> <br /> Während die Hébertisten die Revolutionsregierung als noch zu wenig energisch gegenüber Revolutionsfeinden und in der Durchsetzung sansculottischer Wirtschaftsvorstellungen angriffen, drängte Dantons enger Freund Camille Desmoulins im „Vieux Cordelier“ auf Milderung der Schreckensherrschaft durch die Freilassung von 200.000 Verdächtigen und auf Schaffung eines Begnadigungsausschusses; schließlich forderte er auch die Umbesetzung des Wohlfahrtsausschusses. Beide gegnerischen Fraktionen entstammten dem Klub der Cordeliers, gehörten zu den Montagnards oder standen ihnen politisch nahe. Das schützte sie aber nicht vor dem Zugriff der Revolutionsregierung. Sowohl die Hébertisten als auch einige der Gefährten Dantons, insbesondere [[Fabre d'Églantine]], hatten sich durch zwielichtige Kontakte mit ausländischen Waffenhändlern und Geschäftemachern angreifbar gemacht und standen unter Korruptionsverdacht. Nacheinander wurde ihnen der Prozess gemacht.<br /> <br /> Danton selbst, auf dessen Initiative das Revolutionstribunal ein Jahr zuvor eingerichtet worden war, fand sich nun als Angeklagter vor ihm wieder. Auf die Frage nach seiner Adresse meinte er: „Meine Wohnung? Bis jetzt rue Marat. Bald wird sie im Nichts sein. Und dann im Pantheon der Geschichte.“&lt;ref&gt;Zit. n. Schulin, S. 222.&lt;/ref&gt; Dantons Selbstverteidigung imponierte über die Mauern des Gerichtssaals hinaus und drohte einen Volksaufstand auszulösen. Der Ankläger [[Antoine Quentin Fouquier-Tinville|Fouquier-Tinville]], dem der Prozessverlauf entglitten war, erwirkte über den Wohlfahrtsausschuss ein Dekret des Konvents, das den Ausschluss Dantons von der Verhandlung wegen Störung der öffentlichen Ordnung ermöglichte. Die Hébertisten kamen am 24. März 1794 unter die Guillotine, die als „[[Indulgenten|Gemäßigte]]“ (Indulgents) bezeichneten Männer um Danton am 5. April.<br /> <br /> === Erosion und Ende der Schreckensherrschaft ===<br /> Nach diesem Doppelschlag gegen wichtige Identifikationsfiguren breiter Volksschichten bröckelte die Basis von Montagnards und Revolutionsregierung unter den Sansculotten mehr und mehr, zumal diese sich durch die Festlegung eines Lohnmaximums erneut in ungünstiger wirtschaftlicher Lage sahen. Die Entchristianisierungskampagne, die die hergebrachte Religion durch einen Kult der Vernunft und der Revolutionsmärtyrer ersetzt hatte, suchte [[Maximilien de Robespierre|Robespierre]] zu entschärfen und in ihrer Wirkung nach innen und gegenüber dem Ausland unschädlich zu machen, indem er den Konvent im Mai 1794 dekretieren ließ: „Das französische Volk anerkennt die Existenz eines Höchsten Wesens und die Unsterblichkeit der Seele.“&lt;ref&gt;Zit. n. Furet/Richet, S. 326.&lt;/ref&gt; Mit einem unter großem Zeremoniell und persönlicher Leitung Robespierres begangenen „Fest des Höchsten Wesens und der Natur“ am 8. Juni 1794 suchte Robespierre schließlich die Nation ideologisch auszusöhnen und auszurichten.<br /> <br /> Die [[Großer Terror (Frankreich)|Schreckensherrschaft]] wurde aber auch nach der Ausschaltung von Hébertisten und Dantonisten nicht gelockert, im Gegenteil: zwei Tage nach dem Fest des Höchsten Wesens wurde das [[Gesetz vom 22. Prairial]] verabschiedet, das den Kreis der potentiell Verdächtigen noch einmal nahezu beliebig erweiterte, indem als Feind des Volkes u.&amp;nbsp;a. gelten sollte, „wer Mutlosigkeit zu verbreiten sucht mit der Absicht, die Unternehmungen der gegen die Republik verbündeten Tyrannen zu fördern; wer falsche Nachrichten ausstreut, um das Volk zu spalten oder zu verwirren“.&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Grab (Hrsg.), ''Die Französische Revolution. Eine Dokumentation.'' München 1973, S. 225.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Jean-Baptiste Carrier.jpg|miniatur|hochkant|Jean-Baptiste Carrier]]<br /> <br /> Vor dem stark erweiterten Revolutionstribunal gab es fortan für die Angeklagten keine Verteidiger mehr, im Falle des Schuldspruchs aber nur noch ein Strafmaß: die Hinrichtung. Die damit eingeleitete Phase der „Grande Terreur“ (des „Großen Schreckens“) vom 10. Juni bis 27. Juli 1794 führte zu 1285 Todesurteilen allein am Pariser Revolutionsgerichtshof.&lt;ref&gt;Furet/Richet, S.326.&lt;/ref&gt; Noch summarischer hatte die Schreckensherrschaft bis dahin schon in den vom Bürgerkrieg betroffenen Regionen Frankreichs gewütet. Bei den Strafaktionen gegen Marseille, Lyon, Bordeaux und Nantes spielte die Guillotine, das Instrument der Einzelexekution, nicht die Hauptrolle. In Lyon praktizierten die Konventskommissare [[Jean-Marie Collot d'Herbois|Collot d'Herbois]] und [[Joseph Fouché|Fouché]] Massenexekutionen durch [[Füsilieren|Füsilladen]] und Mitrailladen. Ihr Kollege [[Jean-Baptiste Carrier|Carrier]] ließ in Nantes außerdem Massenertränkungen in der Loire vornehmen.<br /> <br /> Collot d'Herbois und Fouché gehörten nach ihrer Rückkehr in den Konvent neben [[Paul de Barras|Barras]] schließlich auch zu den treibenden Kräften beim Sturz Robespierres und seiner engsten Mitarbeiter im Wohlfahrtsausschuss. Beide sahen sich in Gefahr, als Robespierre ohne Namensnennung am 26. Juli 1794 vor dem Konvent sein politisches Testament ausbreitete: „In wessen Händen sind heute die Armeen, die Finanzen und die innere Verwaltung der Republik? In den Händen der Koalition, die mich verfolgt. […] Man muß die Verräter bestrafen […] Ich fühle mich berufen, das Verbrechen zu bekämpfen, nicht aber, über das Verbrechen zu herrschen. Die Zeit ist noch nicht gekommen, wo die rechtschaffenen Menschen ohne Gefahr dem Vaterland dienen können; solange die Horde der Schurken regiert, werden die Verteidiger der Freiheit geächtet sein.“&lt;ref&gt;Zit. n. Walter Grab (Hrsg.), ''Die Französische Revolution. Eine Dokumentation.'' München 1973, S. 228 ff.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> In der darauffolgenden Nacht formierte sich das Komplott zum Sturz Robespierres, nach Soboul eine [[9. Thermidor|Augenblickskoalition]], die einzig durch Angst zusammengehalten wurde,&lt;ref&gt;Zit. n. Soboul, 2. Aufl. 1977, S. 376.&lt;/ref&gt; die es aber verstand, Robespierre und Saint-Just am Folgetag im Konvent nicht mehr nennenswert zu Wort kommen zu lassen, sondern sie und weitere ihrer Weggefährten zu verhaften und am 28. Juli 1794 – nach einem halbherzigen Befreiungsunternehmen einiger Pariser Sektionen – ohne Urteil hinrichten zu lassen. In einem pointierten Resümee zu der damit endenden radikalen Phase der Französischen Revolution heißt es: „Diese Revolutionsdiktatur ist, wie sie sich schließlich gestaltete, an sich selbst zusammengebrochen, aber es war ihr Werk, dass nach ihr das Alte, welches sie endgültig hinweggefegt hatte, nicht mehr wiederkehren konnte.“&lt;ref&gt;Griewank, S. 91.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Thermidorianer und Direktorium – das Besitzbürgertum an der Macht (1794–1799) ==<br /> In der dritten Phase der Französischen Revolution – mit gut fünfjähriger Dauer etwa ebenso lang wie die erste und zweite Phase zusammengenommen – lassen sich noch einmal drei Abschnitte unterscheiden: der etwa einjährige Abschnitt des um die Rückberufung der noch lebenden Girondins erweiterten [[Thermidorianer]]-Konvents sowie die beiden Abschnitte des ersten und zweiten [[Direktorium (Frankreich)|Direktoriums]], die jeweils etwa 2 Jahre währten und auf der am 22. August 1795 in Kraft gesetzten neuen Verfassung beruhten.<br /> <br /> Sturz und Hinrichtung Robespierres und seiner engsten Anhänger geschahen kaum zufällig zu einem Zeitpunkt, da die Revolutionsregierung ihren selbstgesetzten Zweck erfüllt hatte. Die Bedrohung der revolutionären Errungenschaften durch innere und äußere Feinde war mit äußerster Radikalität und Konsequenz abgewendet worden. Nun hieß es für die bis dahin gefügige Mitte der Konventsmitglieder, die Früchte der Revolution im Rahmen einer neuen Verfassung zu sichern. Die Thermidorianer&lt;ref&gt;Der Name “Thermidorianer“ meint die nach dem Sturz der Revolutionsregierung unter Robespierre herrschende Konventsmehrheit und bezieht sich gemäß Revolutionskalender auf den „Hitzemonat“ (Juli) 1794, der diesen Einschnitt der Revolutionsgeschichte brachte.&lt;/ref&gt; standen auf dem Boden der Republik, hatten dem Sturz der Monarchie das eigene Mandat zu verdanken und hatten die revolutionsbedingten kulturellen Neuerungen mitvollzogen.<br /> <br /> === Die Revolution als Motor kulturellen Wandels ===<br /> [[Datei:Calendrier-republicain-debucourt2.jpg|miniatur|hochkant|Der neue republikanische Kalender.]]<br /> <br /> Die Französische Revolution hat nicht nur in politischer und sozialer Hinsicht zu Umwälzungen geführt, sondern auch Alltagsleben und Kultur durchgreifend verändert. Mit der Einführung des [[Französischer Revolutionskalender|Revolutionskalenders]] war nicht nur eine neue Zeitrechnung (beginnend mit dem Jahr I der Republik) verbunden; der Tag wurde in zehn entsprechend längere Stunden aufgeteilt. Auch die Monatsnamen wurden geändert und auf jahreszeitliche Merkmale bezogen. So hießen die im Frühling liegenden Monate nun Germinal (für die da sprießenden Keime), Floréal (für die sich ausbreitende Blumenblüte) und Prairial (Wiesenmonat).&lt;ref&gt;In historischen Darstellungen ist es durchaus bis heute üblich, für wichtige Ereignisse der französischen Geschichte, die zwischen dem 22. September 1792 (1. Vendémiaire I) und dem 31. Dezember 1805 (10. Nivôse XIV) stattfanden, die Daten sowohl nach dem Gregorianischen wie nach dem Revolutionskalender anzugeben.&lt;/ref&gt; Die Woche wurde in der alten Form abgeschafft und ein Zehn-Tage-Zyklus eingeführt, sodass nicht mehr jeder siebte, sondern nur noch jeder zehnte Tag arbeitsfrei gestellt war.&lt;ref&gt;Vor allem auf dem Lande war die Umstellung aber schwer durchsetzbar und die Erleichterung groß, als 1802 der Sonntagsrhythmus und 1805 der vorrevolutionäre Kalender insgesamt wieder eingeführt wurden.&lt;/ref&gt; Auch Maße, Münzen und Gewichte wurden auf das Dezimalsystem umgestellt.<br /> <br /> Kommuniziert wurde das Revolutionsgeschehen einschließlich der damit verbundenen Neuerungen durch das Zeitungswesen, das sich in dieser Zeit sprunghaft entwickelte. Die Blätter vervielfachten z.&amp;nbsp;T. ihre Auflage und wechselten von monatlicher zu wöchentlicher Erscheinungsweise. Auch die Bildpublizistik nahm mit [[Vignette]]n und [[Karikatur]]en zu politischen Themen einen bedeutenden Aufschwung. Beliebte Motive waren die Freiheitsgöttin [[Marianne]], der Altar des Vaterlandes, auch Gesetzestafeln der Verfassung.&lt;ref&gt;Thamer, S. 100. Für weitere Motive in der populären Bildpublizistik vgl. Martin Höppl (2010): [http://www.helikon-online.de/2010/Hoeppl_Druckgraphik.pdf ''Druckgraphik der Französischen Revolution. Kunstgeschichte, Kulturanthropologie und Kollektivpsyche.'' In: ''Helikon. A Multidisciplinary Online Journal'' 1, S. 144–183] (PDF; 7,2&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Auf diese Weise wurde die politische Kultur von den Medien angeregt und mitgeprägt.<br /> <br /> Als Meinungsbildungs- und Kommunikationsformen dienten aber wesentlich auch die politischen Klubs, deren Spektrum von intellektuellen Diskussionszirkeln bis zu Volksgesellschaften reichte und die die jeweilige Bandbreite der politischen Interessen abdeckten. Für Frauen bildete diese Organisationsform nahezu die einzige Möglichkeit eigener Interessenartikulation während der Revolution, da ihnen das Wahlrecht durchgängig verwehrt blieb. In der Phase der Jakobinerherrschaft beanspruchten manche der Volksgesellschaften eine Kontrollfunktion auch dem Konvent gegenüber und betrieben Gesinnungsschnüffelei bis hin zur Überwachung bestimmter Revolutionssymbole (z.&amp;nbsp;B. der Kokarden) und der Teilnahme an politischen Feiern.&lt;ref&gt;Thamer, S. 94.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Identifikationsbereitschaft mit Revolution und Nation dienten die mit großem Aufwand und Engagement durchgeführten Revolutionsfeste, bei denen traditionelle und religiöse Formen und Rituale wie Eidesleistungen und Prozessionen in eine neue säkulare und entchristlichte Formensprache überführt wurden. Man trug festliche Kleidung und die Kokarden der Bürgergesellschaft, präsentierte die [[Trikolore]], die Freiheitsgöttin mit phrygischer Mütze (von den Jakobinern als Erkennungszeichen getragen) und ab 1792 auch zeitweise eine Herkules-Gestalt als Symbol der Gleichheit des Volkes.&lt;ref&gt;Thamer, S. 102.&lt;/ref&gt; Während aber das Fest der Einheit und Verbrüderung, das auf den 10. August 1792 bezogen war, nach dem Sturz der Jakobinerherrschaft verblasste, blieb das auf den 14. Juli 1789 gerichtete Revolutionsfest bis heute das stolzeste Ereignis der Nation und französischer [[Nationalfeiertag]].<br /> <br /> === Stabilisierungsversuche zwischen Volksaktion und monarchistischer Reaktion ===<br /> Weitgehend einig waren sich die während der dritten Revolutionsphase im Konvent vorherrschenden Kräfte in der Wahrung ihrer besitzbürgerlichen Eigentums- und wirtschaftlichen Interessen. Dabei unterdrückten sie sowohl die verbliebenen Kräfte der Volksbewegung in Gestalt von Sansculotten und Jakobinern als auch die Royalisten auf der anderen Seite des politischen Spektrums, die die Rückkehr zur Königsherrschaft und zum Ständestaat anstrebten.<br /> <br /> Die Höchstpreisgesetze wurden am 24. Dezember 1794 aufgegeben und der Getreidehandel völlig freigegeben mit der Folge, dass der Spekulation mit Nahrungsmitteln neuerlich Tür und Tor geöffnet waren. Die begleitende [[Inflation]] entwertete das Papiergeld der [[Assignat]]en rasch völlig, sodass Bauern und Kaufleute nur mehr Münzgeld akzeptierten. Nahrungsmittelknappheit und Hunger nahmen z.&amp;nbsp;T. katastrophale Ausmaße an.&lt;ref&gt;Kuhn, S. 121.&lt;/ref&gt; Davon unberührt blieben das handeltreibende Großbürgertum, Armeelieferanten und Aufkäufer von [[Nationalgüter]]n. Die Sprösslinge der unter diesen Voraussetzungen sich entwickelnden Schicht von Neureichen, die mit der sprechenden Bezeichnung [[Jeunesse dorée]] (goldene Jugend) belegt wurden, schlossen sich zu Großbanden zusammen und machten gelegentlich regelrecht Jagd auf Jakobiner und Sansculotten.<br /> <br /> Die führungslos gewordene Pariser Volksbewegung versuchte in der ersten Jahreshälfte 1795 etwa im [[Prairialaufstand]] zwar erneut, den Konvent unter Druck zu setzen, wurde aber mit der Nationalgarde niedergehalten. Todesurteile, [[Deportation]]en und Zwangsarbeit wurden verhängt. Die Niederlage der Volksbewegung wiederum rief die Royalisten auf den Plan, die die Stunde gekommen sahen, den im Exil in [[Verona]] seine Thronansprüche anmeldenden Bruder Ludwigs XVI. zu unterstützen.&lt;ref&gt;Nachdem der Sohn Ludwigs XVI. am 8. Juni 1795 im Gefängnis gestorben war, firmierte sein Onkel unter dem Namen Ludwig XVIII. und konnte als dieser nach Napoleons I. endgültiger Niederlage 1815 auf den französischen Thron gelangen.&lt;/ref&gt; Ende Juni 1795 landete eine von der britischen Flotte unterstützte Emigrantentruppe auf der Halbinsel [[Quiberon]], wurde aber von Regierungstruppen aufgerieben. Auch in Paris scheiterte Anfang Oktober 1795 ein royalistischer Aufstand an den von [[Napoleon Bonaparte]] geführten regierungstreuen Soldaten.<br /> <br /> === Neue Verfassung und erstes Direktorium ===<br /> [[Datei:Direktionalverfassung Frankreich 22.August 1795.png|miniatur|400px|Die Direktionalverfassung vom 22. August 1795]]<br /> <br /> Die vom Konvent am 22. August 1795 beschlossene neue Verfassung wurde per Volksabstimmung bestätigt und am 23. September in Kraft gesetzt. Erstmals wurde in Frankreich ein Zweikammersystem geschaffen, bestehend aus einem Rat der 500, der die [[Gesetzesinitiative]] hatte, und einem 250 Mitglieder umfassenden Rat der Alten (hier waren nur über 40-Jährige zugelassen gegenüber mindestens 30-Jährigen im Rat der 500), dessen Zustimmung zu Gesetzesvorlagen nötig war. Der Rat der Alten wählte aufgrund einer Vorschlagsliste des Rates der 500 ein aus fünf Mitgliedern bestehendes [[Direktorium (Frankreich)|Direktorium]], das die Exekutive bildete und die Minister der einzelnen Ressorts bestimmte. Um die Fortdauer der neuen Machtverhältnisse zu sichern, hatte der Konvent in einer Zusatzbestimmung festgelegt, dass zwei Drittel der neuen Abgeordneten aus den Reihen der bisherigen Volksvertreter stammen mussten.<br /> <br /> [[Datei:Gracchus Babeuf.jpg|miniatur|hochkant|François Noël Babeuf]]<br /> <br /> Die radikaldemokratische Opposition, organisiert von [[François Noël Babeuf|Babeuf]], der Neujakobiner und Frühsozialisten in einer „[[Verschwörung der Gleichen|Verschwörung für die Gleichheit]]“ um sich scharte, bereitete einen neuen Volksaufstand vor. Im „Manifest der Plebejer“ präsentierte Babeuf ein den Thermidorianern fundamental entgegengesetztes Gesellschaftskonzept: die sozialistische Gütergemeinschaft. Vorgesehen waren für alle gleiches Recht und gleiche Pflicht zur Arbeit, gemeinschaftliche Arbeitsorganisation und Verfügung über die Arbeitsprodukte.&lt;ref&gt;Kuhn, S. 132.&lt;/ref&gt; Unmittelbar vor der geplanten Erhebung wurden Babeuf und die führenden Mitverschwörer am 10. Mai 1796 verhaftet, er selbst nach mehrmonatiger Untersuchungshaft und Prozess ein Jahr später zum Tode verurteilt.<br /> <br /> [[Datei:Napoleon - 2.jpg|miniatur|hochkant|Napoleon Bonaparte (1792)]]<br /> <br /> Von Neuem führte die Niederlage der radikal auf Gleichheit zielenden Bewegung zu einer Stärkung der Royalisten, wie die Wahlen im April 1797 zeigten. Drei der fünf Direktoren entschlossen sich mit Unterstützung von Truppen, die die Generäle [[Lazare Hoche|Hoche]] und Bonaparte zur Verfügung stellten, im September 1797 zum [[Putsch|Staatsstreich]], um einer royalistischen Wende vorzubeugen. Paris wurde militärisch besetzt, zwei der Direktoren und einige Abgeordnete festgenommen. In 49 Departements wurden die Wahlergebnisse und damit 177 Abgeordnetenmandate für ungültig erklärt. Die monarchistischen Kräfte waren mit verfassungswidrigen Mitteln vorerst kaltgestellt, die republikanische Verfassung dadurch aber diskreditiert und das zweite Direktorium delegitimiert, noch bevor es sich mit den drei bisherigen und zwei neuen Direktoren formiert hatte. Auch in dieser Konstellation kam es im Mai 1798 und Juni 1799 zu weiteren „kleinen“ Staatsstreichen, bevor Bonaparte schließlich zur Macht gelangte.<br /> <br /> === Revolutionsexport ===<br /> Der noch unter jakobinischer Führung zustande gekommene Befreiungsschlag gegen die Österreicher in der [[Schlacht bei Fleurus (1794)|Schlacht bei Fleurus]] am 26. Juni 1794 zog die französische [[Annexion]] der [[Österreichische Niederlande|Österreichischen Niederlande]] nach sich. Die Thermidorianer kassierten im Januar 1795 den früheren Beschluss der Jakobiner, auf die Einmischung in die Angelegenheiten anderer Völker zu verzichten und betrieben aktiv [[Revolutionsexport]]. In Holland wurde nach dem Vordringen des Revolutionsheeres die [[Batavische Republik]] gegründet. Auch die linksrheinischen deutschen Gebiete gerieten unter französische Vorherrschaft, ohne allerdings den Status einer unabhängigen Republik zu erlangen.<br /> <br /> Zum [[Friede von Basel|Friedensschluss mit Preußen]] kam es am 5. April 1795 in Basel; Österreichs Friedensbereitschaft erzwang der von Napoleon Bonaparte befehligte [[Italienfeldzug]] 1796/97. Im [[Frieden von Campo Formio]] gab Österreich die Ansprüche auf Belgien auf und akzeptierte vorerst die eigene Schwächung in Norditalien zugunsten der von Frankreich abhängigen [[Cisalpinische Republik|Cisalpinischen Republik]]. Zu den weiteren machtpolitischen Erfolgen Bonapartes in Italien zählten die Gründung der [[Ligurische Republik|Ligurischen Republik]] und die Unterwerfung des [[Vatikanstadt|Vatikans]], verbunden mit der Verschleppung von Papst [[Pius VI.]]<br /> <br /> In der Direktorialzeit überwog – anders als in einer zweiten Revolutionsphase, wo das Befreiungsmotiv in den von Revolutionssoldaten eroberten Gebieten dominierte – das Motiv der Ressourcenausbeutung eroberter Ländereien und Republik-Gründungen. Unterschiedliche Konzeptionen gab es daneben aber bezüglich des Status, den diese Gebiete künftighin haben sollten. Der eine Ansatz sah einen Gürtel von halb selbständigen Republiken vor, zu denen neben der Batavischen und Cisalpinischen noch eine die Schweiz einbeziehende [[Helvetische Republik]] und eine linksrheinische [[Cisrhenanische Republik]] hätten gehören sollen. Auf eine solche Perspektive hofften auch die freiheitlich-republikanisch eingestellten Revolutionssympathisanten der gemeinten Gebiete.&lt;ref&gt;Vgl. Kuhn, S. 135.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das andere Konzept knüpfte an die außenpolitischen Ziele des französischen Absolutismus an und setzte auf eine Politik der natürlichen Grenzen mit Einschluss aller linksrheinischen deutschen Gebiete. Dieses Konzept orientierte sich stärker an diplomatischen Verständigungsmöglichkeiten mit den deutschen Fürsten als an den emanzipatorischen Interessen der Bürger. Während des ersten Direktoriums überwogen noch die Anhänger der Schwesterrepubliken, unter dem zweiten dagegen dominierte der Expansionsdrang.<br /> <br /> [[Datei:Jean-Léon Gérôme 002.jpg|miniatur|hochkant|''General Bonaparte in Kairo'', spätere Darstellung von [[Jean-Léon Gérôme]], 1863]]<br /> <br /> Nach den Siegen der französischen Revolutionsarmee unter Bonaparte in Italien blieb für das zweite Direktorium nur mehr Großbritannien als militärischer Gegner übrig. Im Oktober 1797 wurde eine Armee unter Bonapartes Oberbefehl für die Kanalüberquerung gebildet, das Unternehmen im folgenden Februar wegen der Stärke der britischen Flotte aber wieder eingestellt. Das zweite Direktorium verlegte sich nun darauf, die britischen Exporte auf den europäischen Kontinent nach Kräften zu blockieren, um den Gegner wirtschaftspolitisch auszumanövrieren (später – 1806–1814 – verhängte Napoleon eine [[Kontinentalsperre]]). Der Schwächung Großbritanniens sollte auch die von Bonaparte betriebene [[Ägyptische Expedition]] dienen, die im Sommer 1798 erfolgreich anlandete. Am ersten August allerdings brachte die britische Flotte unter [[Horatio Nelson|Admiral Nelson]] den Franzosen bei [[Abukir]] eine vernichtende Niederlage bei, ein Fiasko, das Bonaparte nicht daran hinderte, in [[Ägypten]] zu Lande weiter voranzukommen und den mitgenommenen Wissenschaftlern ein reiches Forschungsfeld zugänglich zu machen. Nach einem Syrienfeldzug gegen das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]], bei dem er zwar [[Gaza (Stadt)|Gaza]] und [[Jaffa]] eroberte, dann aber aufgrund großer Verluste umkehren musste, legte Bonaparte im August des Folgejahres sein ägyptisches Kommando eigenmächtig nieder und schiffte sich nach Frankreich ein, wo er die politische Lage für die eigenen Machtambitionen reif vorfand.<br /> <br /> == Napoleon Bonaparte – Usurpator und Stabilisator der Revolutionsergebnisse ==<br /> Die nach der Entwertung des Papiergelds eingetretene Wirtschaftsdepression, die vor allem durch einen Preisverfall für bäuerliche Produkte und als Folge davon durch eine anhaltende allgemeine Geschäftsflaute bedingt war, hatte breite Kreise der Bevölkerung mehr und mehr gegen das Direktorium aufgebracht.&lt;ref&gt;Vgl. Soboul 1996, S. 120.&lt;/ref&gt; In den Wahlen des Frühjahrs 1799 hatte die jakobinische Opposition deutlich an Boden gewonnen und im Sommer die Ersetzung zweier Direktoren durchgesetzt. [[Pressefreiheit]] und politische Clubs lebten wieder auf, eine jakobinische Renaissance schien sich abzuzeichnen. In dieser Situation ergriff [[Emmanuel Joseph Sieyès|Sieyès]] als einer der Direktoren die Initiative für einen neuerlichen [[Staatsstreich]] mit militärischer Rückendeckung, die er bei Bonaparte suchte und fand. Am 9/10. November [[Staatsstreich des 18. Brumaire VIII|(18./19. Brumaire VIII)]] zwang dieser als Kommandant der Pariser Truppen beide gesetzgebenden Kammern, der Abschaffung der geltenden Verfassung zuzustimmen. Als [[Französisches Konsulat|Erster Konsul]] eines Dreier-Kollegiums übernahm Bonaparte faktisch die Macht der neuen provisorischen Regierung, präsentierte bereits am 13. Dezember 1799 eine neue Verfassung und verkündete abschließend: „Bürger, die Revolution ist auf die Grundsätze gebracht, von denen sie ausgegangen ist; sie ist beendet.“&lt;ref&gt;“Citoyens, la révolution est fixée aux principes qui l’ont commencée: elle est finie.“ Zit. n. Kuhn, S. 150.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Seinen Aufstieg und die Machtsicherung verdankte Bonaparte hauptsächlich dem Revolutionsheer und den mit seinen Soldaten errungenen militärischen Erfolgen. In der Konsulatsverfassung war zudem die Garantie enthalten, dass die mit der Revolution verbundene Besitzverschiebung erhalten bleiben sollte. Die Nationalgüter königlicher, kirchlicher oder adliger Herkunft blieben also rechtmäßiger Besitz derer, die sie im Zuge der Revolution erworben hatten – eine wichtige Voraussetzung zur Herstellung des sozialen Friedens.<br /> <br /> Den Emigranten, die ihren Besitz verloren hatten, wurde eine Entschädigung aus dem Staatsschatz angeboten, was etwa 140.000 zur Rückkehr nach Frankreich veranlasste. Auch mit dem [[Heiliger Stuhl|Vatikan]] und den papsttreuen, eidverweigernden Priestern gelangte Bonaparte zu einem Ausgleich. In dem<br /> [[Konkordat von 1801|Konkordat vom 15. Juli 1801]] mit [[Pius VII.]] wurde der Katholizismus als mehrheitliche Religion der Franzosen anerkannt und die freie Religionsausübung an Sonntagen und kirchlichen Feiertagen wieder offiziell gestattet. Andererseits blieb es bei der [[Trennung zwischen Kirche und Staat]] und bei der revolutionsbedingten Enteignung von Kirchenbesitz. Die „[[Organische Artikel|Organischen Artikel]]“ vom 8. April 1802 (18 germinal an X) folgten dem [[Konkordat]] als Ausführungsgesetz. Die ohne Beteiligung der Kurie verfassten 77 Artikel sicherten abermals die staatliche [[Prärogative]] sowie die Notwendigkeit der staatlichen Zustimmung zu päpstlichen Dekretalen.<br /> <br /> [[Datei:Jacques-Louis David, The Coronation of Napoleon.jpg|miniatur|400px|Die Krönung in Notre Dame (1804). Napoleon, der sich zuvor selbst gekrönt hat, setzt seiner Gemahlin Joséphine die Krone auf. Rechts von Napoleon sitzt Papst Pius VII. (Gemälde von Jacques-Louis David)]]<br /> Mit dem [[Code Civil]] als [[Bürgerliches Gesetzbuch|Bürgerlichem Gesetzbuch]], das am 24. März 1804 verkündet wurde, bot die Herrschaft Napoleon Bonapartes schließlich konkrete rechtliche Grundlagen zur dauerhaften Sicherung des Eigentums gegen feudale Restaurationsansprüche wie gegen Forderungen nach sozialer Gleichheit. Staatsbürgerliche Gleichheit wurde damit als Rechtsgleichheit aller Franzosen fixiert. Anstelle regelmäßiger Wahlen jedoch ließ Bonaparte [[Plebiszit]]e zu ausgewählten wichtigen Fragen abhalten. Seiner Erhebung als Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen – mit eigenhändiger Krönung in Anwesenheit des Papstes am 2. Dezember 1804 in der [[Notre Dame de Paris|Kathedrale Notre Dame]] – stimmten dreieinhalb Millionen Franzosen bei 2500 Gegenstimmen in einem Plebiszit zu.&lt;ref&gt;Kuhn, S. 152.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Zeittafel zur Französischen Revolution]]<br /> * [[Liste während der Französischen Revolution hingerichteter Personen]]<br /> * [[Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit]] (französisch: ''liberté, égalité, fraternité''), Wahlspruch der heutigen Französischen Republik<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Hannah Arendt]]: ''[[Über die Revolution]]'' („On Revolution“), Piper, München 2000, ISBN 3-492-21746-X.<br /> * Peter R. Campbell (Hrsg.): ''The origins of the French revolution'', Palgrave Macmillan, Basingstoke 2006, ISBN 0-333-94971-4.<br /> * [[Thomas Carlyle]]: ''Die Französische Revolution'', Neue illustrierte Ausgabe. 3 Bde. Hrsg. von Theodor Rehtwisch. Verlag von Georg Wigand, Leipzig o. J.<br /> * Roger Chartier: ''Die kulturellen Ursprünge der Französischen Revolution''. Campus-Verlag, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-593-35358-X.<br /> * [[François Furet]] / [[Mona Ozouf]]: ''Kritisches Wörterbuch der Französischen Revolution''. 2 Bände, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996. (Französische Originalausgabe: ''Dictionnaire critique de la Révolution française'', Paris 1988.)<br /> * François Furet / Denis Richet: ''Die Französische Revolution''. Lizenzausgabe im Beck-Verlag, München 1981. (Französische Originalausgabe: ''La Révolution''. Zwei Bände, Paris 1965 und 1966.)<br /> * Albert Goodwin: ''Die Französische Revolution. 1789–1795''. Fischer, Frankfurt/M. 1964<br /> * [[Karl Griewank]]: ''Die Französische Revolution''. 6. Aufl., Köln 1975.<br /> * Daniel Guérin: ''Klassenkampf in Frankreich 1793–1795'' («Bourgeois et bras nus»). Suhrkamp, Frankfurt/M. 1979, ISBN 3-518-07528-4.<br /> * Axel Kuhn: ''Die Französische Revolution''. Reclam, Ditzingen 1999, ISBN 3-15-017017-6.<br /> * [[Georges Lefèbvre]]: ''1789. Das Jahr der Revolution''. Dtv, München 1989, ISBN 3-423-04491-8.<br /> * [[Jules Michelet]]: ''Geschichte der französischen Revolution''. Eichborn-Verlag, Frankfurt/M. 1989, ISBN 3-8218-5019-1 (10 Teile in 5 Bänden)<br /> * Rolf Reichardt: ''Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur''. Fischer, Frankfurt/M. 2002, ISBN 3-596-60135-5.<br /> * Rolf Reichardt/ Hubertus Kohle: ''Visualizing the Revolution: Politics and Pictorial Arts in Late Eighteenth-Century France'', London 2008 [http://de.scribd.com/doc/26229941/Visualizing-the-French-Revolution]<br /> * Rolf Reichardt: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-2010101173 ''Die Französische Revolution als europäisches Medienereignis''], in: [[Europäische Geschichte Online]], hrsg. vom [[Institut für Europäische Geschichte (Mainz)]], 2010 Zugriff am: 13. Juni 2012.<br /> * Shirley E. Roessler: ''Out of the Shadows. Women and Politics in the French Revolution, 1789–95''. Lang, New York 1998, ISBN 0-8204-4012-4.<br /> * [[Simon Schama]]: ''Citizens: A Chronicle of the French Revolution''. Vintage Books, New York 1990<br /> * [[Ernst Schulin]]: ''Die Französische Revolution.'' 4. Aufl., C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-51262-3.<br /> * [[Albert Soboul]]: ''Die Große Französische Revolution''. 2. Auflage, Frankfurt am Main 1977. (Französische Originalausgabe: Précis de l’histoire de la révolution française, Paris 1965 und 1966)<br /> * Albert Soboul: ''Kurze Geschichte der Französischen Revolution''. Wagenbach, Berlin 1996, ISBN 3-8031-2365-8.<br /> * [[Anne Germaine de Staël]]: ''Considérations sur la révolution française''. Tallandier, Paris 1988, ISBN 2-235-01482-8 (Repr. d. Ausg. Paris 1881) [http://archive.org/details/considrations02sta ''Considérations sur la Révolution française'']<br /> * [[Hans-Ulrich Thamer]], [[Michael Welply]]: ''Die Französische Revolution. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit''. Gerstenberg, Hildesheim 2007, ISBN 978-3-8067-4868-0. (Kinderbuch)<br /> * Hans-Ulrich Thamer: ''Die Französische Revolution.'' 4. durchges. Aufl. Auflage, C.H. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-50847-9.<br /> * [[Johannes Willms]]: ''Tugend und Terror. Geschichte der Französischen Revolution.'' Beck, München 2014, ISBN 3-406-66936-0.<br /> <br /> == Film ==<br /> * ''[[Die Französische Revolution]]''; Frankreich, (West-)Deutschland, Italien, Großbritannien, Kanada 1989, Regie: [[Robert Enrico]], Richard T. Heffron, Dauer: 351 Minuten (teils staatlich gefördertes als durchgängiger Spielfilm dramaturgisch aufbereitetes Historiendrama zum 200. Jahrestag des Revolutionsbeginns – verdichtet auf die Darstellung der Ereignisse der maßgeblichen ersten fünf Jahre der Revolution zwischen 1789 und 1794)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|French Revolution|Französische Revolution}}<br /> {{Wiktionary}}<br /> {{Wikisource}}<br /> * [http://www.gasl.org/refbib/Carlyle__Revolution.pdf Thomas Carlyle: ''Die französische Revolution''] (pdf-Datei; 20,36 MB)<br /> * http://www.republique.de/ – Fundgrube<br /> * [http://geschichtsverein-koengen.de/FranzRevolution.htm Französische Revolution bei geschichtsverein-koengen.de] – bis zum Thermidoraufstand (Juli 1794)<br /> * http://www.glasnost.de/hist/fr/ – mit Quellenteil<br /> * http://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/zeitleiste/<br /> * [http://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/einfuehrung/ historicum.net] – Schwerpunkt: Entstehungsgeschichte<br /> * [http://www.thermidor.de/ thermidor.de] – Hintergründe und Verlauf<br /> * [http://acumen.lib.ua.edu/c/u0002_0000006 French Revolutionary Pamphlets], ca. 320 Digitalisate, University of Alabama<br /> * [http://www2.uni-wuppertal.de/FBA/nachkriegsliteratur/Parfuem/PDFE/DemografieParis.pdf Die Demographische Entwicklung im Frankreich des 18. Jahrhunderts online] (PDF; 5&amp;nbsp;kB)<br /> <br /> == Anmerkungen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4018183-2}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Franzosische Revolution}}<br /> [[Kategorie:Französische Revolution| ]]<br /> [[Kategorie:Revolution]]<br /> [[Kategorie:Aufklärung]]<br /> [[Kategorie:Verfassungsgeschichte]]<br /> [[Kategorie:1789]]<br /> [[Kategorie:1791]]<br /> [[Kategorie:1793]]<br /> [[Kategorie:1795]]<br /> [[Kategorie:1799]]<br /> [[Kategorie:Konflikt (18. Jahrhundert)]]<br /> <br /> {{Link FA|als}}<br /> {{Link GA|fy}}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Yidl_mitn_Fidl&diff=136632154 Yidl mitn Fidl 2014-12-10T00:10:41Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild = Yidlfidl.jpg<br /> | DT = Jidl mit der Fiedel<br /> | OT = Yidl mitn Fidl,&lt;br /&gt; אידל מיטן פֿידל<br /> | PL = [[Vereinigte Staaten|USA]], [[Polen]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1936|1936]]<br /> | FSK = <br /> | LEN = 92<br /> | OS = [[Jiddisch]]<br /> | REG = Joseph Green&lt;br /&gt;Jan Nowina-Przybylski<br /> | DRB = Joseph Green&lt;br /&gt;Konrad Tom (Buch)<br /> | PRO = Joseph Green<br /> | MUSIK = [[Abraham Ellstein]],&lt;br /&gt;<br /> Liedtexte [[Itzik Manger]]<br /> | KAMERA = Jakob Jonilowicz<br /> | SCHNITT = <br /> | DS = <br /> * [[Molly Picon]]: Itke/Jidl<br /> * [[Simcha Fostel]]: Arie<br /> * [[Leon Liebgold]]: Efraim<br /> * [[Max Bozyk]]: Isaak Kalamutker<br /> * [[Dora Fakiel]]: Teibele<br /> * [[Basia Liebgold]]: Teibles Mutter<br /> * [[Max Brin]]: Hochzeitsgast<br /> * [[Abraham Kurc]]: Wirt<br /> * [[Samuel Landau]]: Saul Gold<br /> * [[Chaya Lewin]]: Frl. Flaumbaum<br /> * [[Symche Natan]]: Theaterdirektor Singer<br /> }}<br /> <br /> '''Yidl mitn Fidl''' ([[jiddisch]] אידל מיטן פֿידל, [jid’l mit’n fid’l] deutsch '''Jidl mit der Fiedel''', polnisch '''Judel gra na skrzypcach''', englischer Titel '''Castle in the Sky''') ist ein 1936 in [[Kazimierz Dolny]] &lt;ref&gt;[http://mendele.commons.yale.edu/2007/02/23/yidl-mitn-fidl/]&lt;/ref&gt; und in [[Warschau]] gedrehter amerikanisch-polnischer jiddischer Film mit der amerikanisch-jüdischen Schauspielerin [[Molly Picon]] in einer [[Hosenrolle]] in der Hauptrolle. Produziert wurde die Musikkomödie vom Schauspieler Joseph Green, der auch gemeinsam mit Jan Nowina-Przybylski Regie führte und das auf einer Erzählung von Konrad Tom basierende Drehbuch schrieb. Die Musik stammt von [[Abraham Ellstein]], die Liedtexte von [[Itzik Manger]].&lt;ref name=&quot;YIVOCINEMA&quot;&gt;J. Hoberman: [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Cinema#id0eenbg ''Cinema'']. In: ''The YIVO Encyclopedia of Jews in Eastern Europe'', online Edition (englisch), abgerufen: 10. Juni 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film, der rund 50 000 US$ gekostet hatte, kam im September 1936 in Polen, zum Jahresende am [[Broadway (Theater)|Broadway]] in [[New York City|New York]] in die Kinos. Er war der erste international erfolgreiche jiddische Film und wurde weltweit gezeigt. Der Film erhielt in der jiddischen Presse durchwegs sehr gute Kritiken, während die englischsprachigen amerikanischen Zeitungen weniger enthusiastisch urteilten.&lt;ref name=&quot;JHoberman&quot;&gt;Jim Hoberman: ''Bridge of Light. Yiddish Film Between Two Worlds''. Temple University Press, Philadelphia, Penn. 1995, S. 235-243 ISBN 1-56639-404-X [http://books.google.ch/books?id=k7U8TGJi904C&amp;pg=PA235&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false auszugsweise online] (englisch)&lt;/ref&gt; Sogar in [[NS-Deutschland]] wurde der Film für das jüdische Publikum gezeigt.&lt;ref&gt;Hoberman, S. 254.&lt;/ref&gt; <br /> __NOTOC__<br /> == Handlung ==<br /> Der mittellose Witwer Arie und seine Tochter Itke werden aus ihrem Haus gejagt und müssen sich als Straßenmusikanten verdingen. Die Tochter verkleidet sich aus Sicherheitsgründen als Junge Jidl. Unterwegs treffen sie auf zwei Musikanten, Isaak und Froim, mit denen sie gemeinsam weiterziehen. Jidl verliebt sich in den ebenfalls Geige spielenden Froim, von dem sie meint, er habe sich in Teibele verliebt, eine unglückliche Braut, an deren Hochzeit die Musikanten aufspielen und der Jidl zur Flucht verhilft. In Warschau wird Teibeles Talent als Sängerin entdeckt, sie verschwindet jedoch vor ihrem ersten Auftritt. An ihrer Stelle tritt unfreiwillig Jidl auf, die berühmt wird und am Ende der Verwechslungskomödie nach Jahren auf der Überfahrt nach Amerika ihren verloren geglaubten Geliebten Froim wiederfindet.&lt;ref name=&quot;WHoffman&quot;&gt;Warren Hoffman: [http://books.google.ch/books?id=iUkFUGl-6pgC&amp;pg=PA75&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''The passing game: queering Jewish American culture'']. Syracuse University Press, New York 2009, S. 75-83 ISBN 0-8156-3202-9 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Der Film setzt sich kritisch mit verschiedenen [[antisemitisch]]en [[Stereotyp]]en auseinander. So wird das seinerzeit unter Antisemiten weit verbreitete, besonders auch von [[Otto Weininger]] propagierte Bild des [[effeminiert]]en jüdischen Mannes durch die als Mann verkleidete, kleiner Jude (Jidl) genannte Frau karikiert und in der Darstellung des Froim als Inbegriff von Männlichkeit widerlegt, ebenso wie die Vorurteile, dass Juden keinen Alkohol trinken, nicht schwimmen können, sich nicht für Landwirtschaft interessieren und die Sesshaftigkeit scheuen.&lt;ref&gt;Michele Aaron: [http://books.google.ch/books?id=pcBvU9GWaUQC&amp;pg=PA90&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''Cinema's Queer Jews: Jewishness and masculinity in Yiddish Cinema'']. In: Phil Powrie, Ann Davies, Bruce Babington (Hrsg.): ''The trouble with men: masculinities in European and Hollywood cinema''. Wallflower Press, London 2004, S. 90-99 ISBN 1-904764-08-8 (englisch)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Sylvia Paskin (Hrsg.): ''When Joseph Met Molly: A Reader on Yiddish Film''. Five Leaves Publications, Nottingham 1999 ISBN 978-0-907123-92-7 (englisch)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0027231/|Yidl mitn Fidl}}<br /> * [http://www.cine-holocaust.de/cgi-bin/gdq?dfw00fbw000009.gd Yidl mitn Fidl]. Fritz Bauer Institut, Cinematographie des Holocaust<br /> * Steven Lasky: [http://www.museumoffamilyhistory.com/lyt-mr-yidl-mitn-fidl.htm ''Movie Review: &quot;Yidl mitn Fidl&quot; (1936)'']. Museum of Family History (englisch)<br /> * David Lugowski: [http://books.google.ch/books?id=3imXF7HdWpEC&amp;pg=PA53&amp;source=gbs_toc_r&amp;cad=4#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“Pintele” Queer: The Performance of Jewish Male Heterosexuality in Yiddish American Cinema of the Great Depression'']. In: Sean Griffin (Hrsg.): ''Hetero: Queering Representations of Straightness''. State University of New York Press, Albany 2009, S. 53-70 ISBN 978-1-4384-2617-4 (englisch)<br /> *Chantal Catherine Michel: [http://yiddishcinema.net/artikel/ ''Das Jiddische Kino in Polen'']. The Yiddish Cinema<br /> * Sarah Schulman: [http://www.ejumpcut.org/archive/onlinessays/JC31folder/YidlMitnFidl.html ''Yidl Mitn Fidl. Yiddish fictional cinema]. Jump Cut, A Review of Contemporary Media, no. 31, March 1986, p. 42 (englisch)<br /> *Eve Sicular: [http://books.google.ch/books?id=02nYAAAAMAAJ&amp;pg=PA40&amp;source=gbs_selected_pages&amp;cad=3#v=onepage&amp;q&amp;f=false ''“A yingl mit a yingl hot epes a tam”: The Celluloid Closet of Yiddish Film'']. In: ''Jewish folklore and ethnology review'', Band 16, 1994, S. 40-45 (englisch)<br /> * '''Auszüge aus dem Film „Yidl mitn Fidl“''':<br /> **YIVO: [http://www.yivoencyclopedia.org/search.aspx?query=molly+picon Audio: Music aus dem Film ''Yidl mitn fidl''] Text: Itsik Manger, Musik: Abe Ellstein. Gesang: Molly Picon und Simcha Fostel, Orchester dirigiert von Abe Ellstein<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=NMRop4BT2G4&amp;feature=related Molly Picon und Simcha Fostel: Yidl Mitn Fidl]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=ZmTKUPTBFtY&amp;NR=1 Molly Picon: Shpil di Fidl Shpil]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=M7OZSrAwgWo&amp;feature=related Molly Picon: Oy, Mama, bin ich farliebt]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EAfypjoTNEM&amp;feature=related Klezmer Band]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=EsNfRoOZAYw Szene vor der Hochzeit]<br /> **[http://www.youtube.com/watch?v=o0r9ZYxFbfc&amp;feature=related Hochzeit]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Filmtitel 1936]]<br /> [[Kategorie:Polnischer Film]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]<br /> [[Kategorie:Musicalfilm]]<br /> [[Kategorie:Jiddisch]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abraham_Geiger&diff=136387949 Abraham Geiger 2014-12-02T08:36:51Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>[[Datei:AbrahamGeiger.png|miniatur|Abraham Geiger]]<br /> [[Datei:Gedenktafel Rosenthaler Str 40 (Mitte) Abraham Geiger.jpg|miniatur|[[Berliner Gedenktafel]] am Haus Rosenthaler Straße 40, in [[Berlin-Mitte]]]]<br /> <br /> '''Abraham Geiger''' (geboren am [[24. Mai]] [[1810]] in [[Frankfurt am Main]]; gestorben am [[23. Oktober]] [[1874]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Rabbiner]]. Er war einer der ersten und wichtigsten Vordenker des [[Reformjudentum]]s sowie ein bedeutender jüdischer Gelehrter im Bereich der [[Wissenschaft des Judentums]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Abraham Geiger wurde in Frankfurt am Main als Sohn des [[Rabbi (Gelehrter)|Rabbi]] [[Michael Lazarus Geiger]] (1755–1823) und der Roeschen Wallau (1768–1856)&lt;ref&gt;Ludwig Geiger (Hrsg.): ''Abraham Geiger’s Leben in Briefen.'' Gerschel, Berlin 1878, S. 8.&lt;/ref&gt; in eine [[Orthodoxes Judentum|orthodoxe]] Familie geboren und erhielt eine traditionelle religiöse Erziehung. Schon als Kind führten ihn Studien in den [[Altertumswissenschaft]]en dazu, die orthodoxe Interpretation des Judentums zu hinterfragen, in der sowohl die Offenbarung am [[Sinai (Berg)|Berg Sinai]] als auch die später verfassten Kommentare auf göttlichen Ursprung zurückgeführt werden. Mit 17 begann er Arbeiten an seinem ersten Werk, einem Vergleich der Rechtssysteme von [[Mischna]], [[Bibel]] und [[Talmud]]. Weiter erarbeitete er ein Wörterbuch zum [[Mittelhebräisch|mischnischen (rabbinischen) Hebräisch]]. Im Jahr 1823 starb sein Vater. Abraham Geiger musste nun auch die religiöse Erziehung seines jüngeren Halbbruders Salomon übernehmen.&lt;ref&gt;Abraham Geiger und Max Wiener: ''Abraham Geiger and liberal Judaism / The challenge of the nineteenth century'', Reprint 1962, S. 4&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Finanziert von Freunden und gegen den Willen seiner Familie begann er sein Studium im April 1829 an der Universität Heidelberg. Dort befasste er sich mit philologischen Studien, Geschichte, den alten Sprachen, Philosophie und Archäologie. Nach einem Semester wechselte er an die [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]]. Hier verkehrte er in einem Kreis von jüdischen Studenten, die sich auf eine spätere Tätigkeit als Rabbiner vorbereiteten, darunter [[Salomon Munk]] und [[Samson Raphael Hirsch]], sein späterer Gegner. Mit ihm organisierte er eine jüdische Studiengesellschaft. In diesem Rahmen hielt er am 2. Januar 1830 seine erste Predigt als Rabbiner. In Bonn studierte Geiger bei dem Orientalisten [[Georg Wilhelm Friedrich Freytag]] [[Arabistik]] und den [[Koran]]. Dank seiner preisgekrönten Abhandlung ''„Was hat Mohammed aus dem Judenthume übernommen?“'', die 1833 in Buchform publiziert wurde, erhielt er ein Doktorat der [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]].<br /> <br /> Da jedoch zu jener Zeit [[Juden in Deutschland]] nicht als Professoren an Universitäten tätig sein konnten, übernahm Geiger eine Stelle als [[Rabbiner]] in [[Wiesbaden]] (1832–1837). Seine akademischen Tätigkeiten setzte er als Gründer und Redakteur von zwei wissenschaftlichen Zeitschriften fort: ''Wissenschaftliche Zeitschrift für Jüdische Theologie'' (1835–1839) und ''Jüdische Zeitschrift für Wissenschaft und Leben'' (1862–1875).<br /> <br /> Aufgrund starken Widerstandes der [[Juden in Breslau|jüdischen Gemeinde Breslau]] wurde er dort nach seiner Bewerbung zum Rabbiner 1838 erst 1840 zunächst stellvertretender Rabbiner. 1843, nach dem Tode von [[Salomo Tiktin]], erhielt er dann die Stelle des Oberrabbiners, was zum Austritt der Anhänger der Orthodoxie unter Tiktins Sohn [[Gedalja Tiktin|Gedalja]] führte. Die Spannungen in Breslau bestanden jedoch weiterhin, und als 1854 in Breslau das [[Jüdisch-Theologisches Seminar in Breslau|Jüdisch-Theologische Seminar]] eröffnet wurde, an dessen Aufbau Geiger mitgewirkt hatte, erhielt er dort keine Anstellung, weil konservative jüdische Kreise seine theologische Position als zu liberal einstuften.<br /> <br /> Geiger verließ Breslau 1863 und war bis 1870 Rabbiner der Einheitsgemeinde in [[Frankfurt am Main]]. 1870 gehörte er zu den Gründern der [[Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]] in Berlin, an der er von 1872 bis zu seinem Tod 1874 lehrte.<br /> <br /> Abraham Geiger plädierte für eine Anpassung historisch bedingter religiöser [[Ritual]]gesetze (im Gegensatz zu universalen religiösen Werten) an die Gegenwart, was ihm den Widerspruch der jüdischen Orthodoxie einbrachte. Als sein Hauptwerk gilt ''Urschrift und Übersetzungen der Bibel'' (1857), in dem er postulierte, dass die [[Pharisäer]] und frühen Rabbiner der [[Mischna]] sich um eine Liberalisierung und Demokratisierung des [[Halacha|jüdischen Gesetzes]] bemüht hätten, im Gegensatz zu den aristokratischen, konservativ eingestellten [[Sadduzäer]]n, unter deren Kontrolle das Priestertum und der [[Jerusalemer Tempel|Tempel zu Jerusalem]] standen.<br /> <br /> Innerhalb der Reformbewegung vertrat Geiger eine gemäßigte Position und versuchte zwischen den radikaleren Auffassungen von [[Samuel Holdheim]] und Kaufmann Kohler sowie den konservativen Vertretern wie [[Zacharias Frankel]] und [[Heinrich Graetz]] zu vermitteln. Geiger setzte sich für den Gebrauch des Deutschen in der jüdischen Liturgie ein und empfand die meisten [[Jüdische Speisegesetze|Speisegesetze]] als unangemessen. Er bezeichnete die [[Brit Mila|Beschneidung]] in einem Brief an [[Leopold Zunz]] als „barbarisch blutiger Akt“&lt;ref&gt;[[Ludwig Geiger]] (Hrsg.): ''Abraham Geiger’s nachgelassene Schriften.'' Band 5, L. Gerschel, Berlin 1878, S. 181.&lt;/ref&gt;, stellte sich jedoch gegen einen Aufruf des Frankfurter Reformvereins zu deren Abschaffung und sprach sich auch dagegen aus, den [[Sabbat|Schabbat]] auf den Sonntag zu verlegen.<br /> <br /> Sein Sohn [[Ludwig Geiger]] widmete sich insbesondere der [[Goethe]]-Forschung.<br /> <br /> Das [[Abraham-Geiger-Kolleg]] an der Universität [[Potsdam]] ist nach ihm benannt. Es verleiht alle zwei Jahre den ''Abraham-Geiger-Preis''.<br /> <br /> Am 25. Mai 2010 enthüllte die Historische Kommission des Landes Berlin eine Gedenktafel zum 200. Geburtstag Abraham Geigers in den [[Hackesche Höfe|Hackeschen Höfen]], Rosenthaler Str. 40, seinem Sterbeort.<br /> <br /> Geigers Grab in der Ehrenreihe des [[Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee|Jüdischen Friedhofs an der Schönhauser Allee]] ist ein Ehrengrab des Landes Berlin.<br /> <br /> == Werke (Auswahl) ==<br /> [[Datei:Ludwig Geiger.jpg|miniatur|hochkant|Abraham Geiger&lt;ref&gt;Aufgrund des Herstellungsdatums 1905 wird dieses Porträt oft fälschlicherweise seinem Sohn [[Ludwig Geiger]] zugeschrieben. Doch dieser hat selbst richtiggestellt, dass der Maler [[Lesser Ury]] das Gemälde nach Fotos seines Vaters Abraham gemalt und diesen recht gut getroffen habe (siehe [http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt00/0001proc.htm hier]).&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;Maler: [[Lesser Ury]]]]<br /> <br /> * ''Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?'' Dissertation, Bonn 1833. [http://books.google.com/books?id=AAYMAAAAIAAJ&amp;printsec=frontcover Google Buchsuche]<br /> ** Nachdruck der 2. rev. Auflage, Leipzig: Kaufmann, 1902. Herausgegeben und mit einem Vorwort von [[Friedrich Niewöhner]]. Berlin: Parerga Verlag, 2004. ISBN 3-937262-07-5.<br /> ** Nachdr. der Ausg. Madras 1898. Tel Aviv: Zohar books, 1969.<br /> ** ''Judaism and Islam.'' Translated by F. M. Young, 1896. [http://answering-islam.org.uk/Books/Geiger/Judaism/index.htm Online Edition (in Englisch)]<br /> * ''Das Judenthum und seine Geschichte von der Zerstörung des zweiten Tempels bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts. In zwölf Vorlesungen. Nebst einem Anhange: Offenes Sendschreiben an Herrn Professor Dr. Holtzmann.'' Breslau: Schletter, 1865–1871.<br /> ** ''Judaism and its history: in 2 parts'' (Das Judenthum und seine Geschichte, englisch). Lanham [u.a.]: Univ. Press of America, 1985. ISBN 0-8191-4491-6.<br /> * ''Urschrift und Übersetzungen der Bibel in ihrer Abhängigkeit von der inneren Entwicklung des Judenthums'', 1857<br /> * ''Nachgelassene Schriften.'' Reprint of the 1875–1878 ed., published in Berlin by L. Gerschel. Bd 1–5. New York: Arno Press, 1980. ISBN 0-405-12255-1<br /> * Seine Schriften in der [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/sru/?mode=view&amp;operation=searchRetrieve&amp;query=vl.person+%3D+%22A.+Geiger%22&amp;maxIndex=8&amp;bool1=&amp;index1=cql.any&amp;relat1=%3D&amp;term1=&amp;bool2=and&amp;index2=dc.title&amp;relat2=%3D&amp;term2=&amp;bool3=and&amp;index3=vl.person&amp;relat3=%3D&amp;term3=A.+Geiger&amp;bool4=and&amp;index4=vl.printerpublisher&amp;relat4=%3D&amp;term4=&amp;bool5=and&amp;index5=vl.place&amp;relat5=%3D&amp;term5=&amp;bool6=and&amp;index6=dc.date&amp;relat6=%3D&amp;term6=&amp;bool7=and&amp;index7=dc.subject&amp;relat7=%3D&amp;term7=&amp;bool8=and&amp;index8=vl.numbers&amp;relat8=%3D&amp;term8=&amp;dc.fulltext=&amp;startRecord=1&amp;resultSetTTL=0&amp;sortKeys=relevance&amp;sortOrder=ascending&amp;maximumRecords=10&amp;searchtype=expert Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{ADB|8|786|793|Geiger, Abraham|Jakob Auerbach|ADB:Geiger, Abraham}}<br /> * Hartmut Bomhoff: ''Abraham Geiger: Durch Wissen zum Glauben. Through reason to faith: reform and the science of Judaicum.'' (= ''Jüdische Miniaturen.'' Bd. 45). Hentrich &amp; Hentrich, Berlin 2006, ISBN 3-938485-27-2 (deutsch und englisch).<br /> * [[Ludwig Geiger]]: ''Abraham Geiger. Leben und Werk für ein Judentum in der Moderne.'' Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2001, ISBN 3-934658-20-2.<br /> * [[Susannah Heschel]]: ''Abraham Geiger and the Jewish Jesus'' (''Chicago studies in the history of Judaism''). University of Chicago Press, Chicago 1998, ISBN 0-226-32959-3.<br /> ** deutsch: ''Der jüdische Jesus und das Christentum. Abraham Geigers Herausforderung an die christliche Theologie.'' Übersetzt von Christian Wiese. Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2001, ISBN 3-934658-04-0.<br /> * Jobst Paul: ''Das „Konvergenz“-Projekt. Humanitätsreligion und Judentum im 19. Jahrhundert.'' In: [[Margarete Jäger]], Jürgen Link (Hrsg.): ''Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten.'' Unrast, Münster 2006, ISBN 3-89771-740-9.<br /> * [[Max Wiener]]: ''Abraham Geiger and liberal Judaism. The challenge of the nineteenth century.'' Compiled with a biographical introduction. Übersetzt von Ernst J. Schlochauer. Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1962.<br /> * Christian Wiese, Walter Homolka, Thomas Brechenmacher (Hrsg.): ''Jüdische Existenz in der Moderne: Abraham Geiger und die Wissenschaft des Judentums.'' De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-024759-6.<br /> * ''Deutsche Reformjuden vor 60 Jahren. [[Raphael Straus]] kritisiert 1935 den „Schulmeister“ Geiger.'' In: ''[[Jüdische Rundschau]].'' 21. Juni 1935, S. 11 f.; wieder in: ''Kalonymos.'' {{ISSN|1436-1213}}, Bd. 13 (2010), H. 1, S. 7 f.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikisource|Abraham Geiger}}<br /> * {{DNB-Portal|11933304X}}<br /> * [http://www.juedischesmuseum.de/judengasse/dhtml/P142.htm Kurzbiografie mit Foto]<br /> * [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=117&amp;letter=G Ausführlicher Eintrag bei ''Jewish Encyclopedia'' (englisch)]<br /> * [http://www.abraham-geiger-kolleg.de/index.php Informationen zum Namensgeber des Abraham-Geiger-Kollegs]<br /> * [http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&amp;GSln=Geiger&amp;GScid=1591262&amp;GRid=6820617&amp;pt=Abraham%20Geiger&amp; Grabstein (Jüdischer Friedhof Prenzlauer Berg) sowie Porträtfoto]<br /> * {{Webarchiv | url=http://www.steinheim-institut.de/quellen_online/integrative_gesellschaft/pdf/1866_Geiger.pdf | wayback=20070927050115 | text=A. G.: ''Die zweimalige Auflösung des jüdischen Staates. Eine Zeitpredigt, gehalten den 30. Juni 1866'' In: ''Nachgelassene Schriften'' Hg. Ludwig Geiger, 1. Bd. Berlin: Gerschel, 1875}}<br /> * [http://www.hr-online.de/servlet/de.hr.cms.servlet.File/Beyrodt_Abraham+Geiger.pdf?ws=hrmysql&amp;blobId=11628714&amp;id=39228515&amp;forceDownload=1 Manuskript Radio-Feature zu Abraham Geigers 200. Geburtstag von Gerald Beyrodt]<br /> * [http://www.tvbvideo.de/video/iLyROoafvaE5.html Gedenktafel - TV Berlin Video]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=11933304X|LCCN=n/80/118345|VIAF=12573634}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Geiger, Abraham}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Historiker (Judentum)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Hochschule für die Wissenschaft des Judentums)]]<br /> [[Kategorie:Person des Judentums (Frankfurt am Main)]]<br /> [[Kategorie:Reformjudentum]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1810]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1874]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Geiger, Abraham<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Rabbiner<br /> |GEBURTSDATUM=24. Mai 1810<br /> |GEBURTSORT=[[Frankfurt am Main]]<br /> |STERBEDATUM=23. Oktober 1874<br /> |STERBEORT=[[Berlin]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Chassidismus_(Begriffskl%C3%A4rung)&diff=136175773 Chassidismus (Begriffsklärung) 2014-11-25T17:04:50Z <p>AddMore: /* Sachbücher */</p> <hr /> <div>'''Chassidismus''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] {{lang|he|חסידים}} ''{{lang|he-Latn|Chassidim}}'' ‚die Frommen‘) bezeichnet verschiedene voneinander unabhängige Bewegungen im [[Judentum]].<br /> <br /> Gemeinsam ist diesen Bewegungen die strenge Einhaltung religiöser Regeln, der hohe moralische Anspruch sowie eine besondere Empfindung der Gottesnähe, die häufig [[Mystik|mystische]] Ausprägung gefunden hat.<br /> <br /> Insbesondere werden unterschieden:<br /> * der Chassidismus aus der Zeit des [[Zweiter Tempel#Der serubbabelische Tempel|Zweiten Tempels]],<br /> * der Chassidismus des deutschen Mittelalters und<br /> * der osteuropäische Chassidismus seit dem 18. Jahrhundert, der heute weltweit verbreitet ist.<br /> <br /> == Chassidim in der Zeit des Zweiten Tempels ==<br /> Da jeder Fromme als ''Chassid'' bezeichnet werden kann, ist häufig unklar, ob mit den in den Quellen erwähnten ''Chassidim'' einfach die Gesamtheit der frommen Juden oder eine konkrete, strukturierte Gruppe gemeint ist.<br /> <br /> Fassbar als Gruppe werden ''Chassidim'' als eine Vereinigung endzeitlich orientierter Gruppen um 300 bis 175 v. Chr., die nach [[1. Makkabäer]] 2, 29–38 auf der Suche nach Recht und Gerechtigkeit ihre Wohnsitze verließen und in die Wüste zogen, um den religionspolitischen Zwangsmaßnahmen der [[Seleukiden]] zu entgehen. Widerstandslos ließen sie sich am [[Sabbat]] überfallen, nur um das Sabbatgebot nicht zu entweihen. Nach [[2. Makkabäer]] 5, 24–26 eroberte Apollonius unter Ausnutzung dieser Mentalität Jerusalem am Sabbat. Erst [[Judas Makkabäus]] beschloss, sich auch am Sabbat zu verteidigen und erreichte die Unterstützung der Chassidim. Es gelang, die Seleukiden unter [[Antiochos IV.]] erfolgreich zu bekämpfen und aus dem Land zu vertreiben.<br /> <br /> == Der deutsche Chassidismus des Mittelalters ==<br /> Vor dem Hintergrund der [[Judenverfolgungen zur Zeit des Ersten Kreuzzugs|Judenverfolgungen während der Kreuzzüge]] entwickelte sich der Chassidismus in Deutschland parallel zur Entstehung der [[Christliche Mystik|christlichen Mystik]] von etwa 1150 bis 1250 vor allem im [[Rheinland]] und in der [[Pfalz (Region)|Pfalz]] ([[Speyer]], [[Worms]] und [[Mainz]]). Prägend waren insbesondere die Angehörigen der aus Italien eingewanderten Familie der [[Kalonymiden]]:<br /> * [[Samuel ben Qalonymus he-Chasid|Samuel der Chassid]] (Speyer)<br /> * [[Juda ben Samuel|Juda der Chassid]] (Sohn von Samuel, Regensburg)<br /> * [[Eleasar ben Juda ben Kalonymos|Eleasar ben Juda]] (Worms)<br /> * [[Schlomo ben Jakob ben he-Chasid|Schlomo ben Jakob]] (Regensburg)<br /> Der Chassidismus ist keine philosophische oder theologische Lehre, sondern die religiöse Praxis des Chassid (hebräisch ‚der Fromme‘, abgeleitet vom Begriff ‚[[Gnade]]‘, ‚[[Güte]]‘), die sich insbesondere im Gebet als spiritueller Übung äußert. Bestimmende Momente sind dabei:<br /> * die Abwendung von der Welt,<br /> * vollkommener seelischer Gleichmut.<br /> <br /> == Der ursprünglich osteuropäische Chassidismus ==<br /> Der Chassidismus im [[Juden in Osteuropa|osteuropäischen Judentum]] hat mit dem deutschen Chassidismus des Mittelalters nur wenig mehr als den Namen gemeinsam und übertrifft diesen erheblich an Bedeutung. Er entstand als Reaktion auf die [[Judenpogrom]]e unter Führung des [[Kosaken#Die Saporoger Kosaken und die Sitsch|Kosaken]] [[Bohdan Chmielnicki]] im Jahre 1648, als in Osteuropa über 700 jüdische Gemeinden vernichtet wurden.<br /> <br /> Begründer des osteuropäischen Chassidismus ist [[Israel ben Elieser]] (um 1700–1760), genannt „Baal Schem Tov“ („Meister des guten Namens“). Zu seinen wichtigsten Schülern gehören Rabbi [[Dow Bär]], genannt „[[Maggid]] von Mesritsch“ bzw. der „Große Maggid“, und Rabbi [[Jakob Josef von Polonoje]]. Innerhalb weniger Jahrzehnte verbreitete sich der Chassidismus in jüdischen Gemeinden [[Polen-Litauen]]s, [[Russisches Kaiserreich|Russlands]], [[Österreich-Ungarn|Österreichs]] und [[Heiliges Römisches Reich|Deutschlands]].<br /> <br /> Der Baal Schem Tov und seine Nachfolger betonten den Wert des traditionellen Studiums der [[Tora]] und der mündlichen Überlieferung, des [[Talmud]] und seiner Kommentare. Daneben gewann die mystische Tradition der [[Kabbala]] erheblichen Einfluss. Über dieses Studium hinaus steht im Chassidismus das persönliche und gemeinschaftliche religiöse Erlebnis an vorderster Stelle.<br /> <br /> Die Chassidim (Mehrzahl von Chassid) versammeln sich besonders am [[Sabbat]] und den [[Liste jüdischer Feste|jüdischen Festtagen]] um ihrem [[Rabbiner|Rabbi]] ([[jiddisch]] ''Rebbe''), um in Gebet, Liedern und Tänzen und auch religiöser Ekstase Gott näher zu kommen. Der chassidische Rabbi, genannt ''[[Zaddik]]'' (‚Gerechter‘, ‚Bewährter‘, von hebräisch ''zedek'' = ‚Gerechtigkeit‘), ist ein charismatischer Führer und Mittelpunkt der Gemeinde und gibt die chassidischen Lehren – oftmals in Form von Erzählungen und Gleichnissen – an seine Schüler weiter. Berühmtes Beispiel für einen Zaddik ist [[Rabbi Nachman|Rabbi Nachman von Bratslav]], Urenkel des Baal Schem Tov und Gründer einer eigenen chassidischen Richtung, des ''[[Brazlaw|Bratslaver]] Chassidismus''.<br /> <br /> Chassidische Gemeinden sind Teil des [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Judentums]].<br /> <br /> Zur Zeit seiner Entstehung erwuchs dem Chassidismus innerhalb des Judentums Widerstand aus zwei entgegengesetzten Richtungen: einerseits aus den Reihen der ''Mitnagdim'' (wörtlich: ‚Gegner‘). Dies waren [[talmud]]isch geschulte Kreise, mit Zentrum in litauischen [[Jeschiwa|Jeschiwot]]. Wichtigster Vertreter der [[Mitnagdim]] war der [[Gaon von Wilna]], der 1772 und 1782 den Chassidismus mit einem Bann belegte. Er befürchtete aufgrund der Spontanität und der Lebenslust der Chassidim Nachlässigkeit bei der Erfüllung der [[Mitzwa|Mitzwot]] (‚Gebote‘); auf Unverständnis stieß auch die Ablehnung von Kasteiung und asketischer Lebensweise seitens der Chassidim und die Forderung, dass selbst ein [[Zaddik]] ''Teschuva'' (hebr. ‚Umkehr‘, ‚Rückkehr‘) tun muss, um sich spirituell weiterzuentwickeln.&lt;ref&gt;Yosef Yitzchak Schneerson von Lubawitsch: ''Kuntres Bikur Chicago'', New York 1955, S.&amp;nbsp;22–24; keine ISBN&lt;/ref&gt; Andererseits empfanden die [[Maskilim]], die ''[[Aufklärung|Aufklärer]]'' um [[Moses Mendelssohn]], den Chassidismus der Ostjuden als rückständig. Zwischen säkular geprägter, rationaler Aufklärung und der Mystik des Chassidismus entstand eine schwer überwindbare tiefe Kluft.<br /> <br /> Die bekanntesten chassidischen Rabbiner im 18. und 19. Jahrhundert, deren Leben auch von [[Chajim Bloch]] in seiner Sammlung ''Chassidische Geschichten'' nacherzählt werden, sind folgende:<br /> * [[Israel ben Elieser]], genannt Baal Schem Tov (um 1700–1760)<br /> * [[Dow Bär]], der große Maggid von Meseritsch (um 1710–1772)<br /> * [[Levi Jizchak von Berditschew]] (1740–1810)<br /> * [[Naftali von Ropschütz]] (1760–1827)<br /> * [[Jechiel Michael von Zloczow]] (1731–1786)<br /> * [[Jakob Josef von Polonoje]] († 1782)<br /> * [[Nachum von Tschernobyl]] (1730–1787)<br /> * Pinchas von Koretz († 1791)<br /> * Sussja von Annipole († 1800)<br /> * [[Elimelech von Lyschansk]] (1717–1787)<br /> * [[Schmelke von Nikolsburg]] (1726–1778)<br /> * Mosche Chajim Efraim von Sedilkow († 1800)<br /> * Baruch von Tulczyn und Medziborz (1757–1810)<br /> * [[Schneur Salman]] (1745–1812), Begründer der [[Chabad]]-Bewegung<br /> * [[Jakob Jizchak von Pzysha]], der „Heilige Jude“ (1766–1814)<br /> * [[Jaakow Jizchak Horowitz]], der Seher von Lublin († 1815)<br /> * [[Israel Hapstein von Koschnitz]], der Maggid von Kozienice (1733–1814)<br /> * [[Abraham Jehoschua Heschel von Apta]] (1748–1825)<br /> * Mosche von Ujhely († 1839)<br /> * Wolf von Zbaraz († 1800)<br /> * [[Rabbi Nachman]] (1772–1810)<br /> * [[Mosche Leib Erblich|Mosche Leib von Sassow]] (1745–1807)<br /> * Mendel von Kassow († 1825)<br /> * Uri von Strelisk († 1825)<br /> * Eisick von Kalew († 1821)<br /> * Mendel von Rymanow († 1815)<br /> * Hirsch von Zydatschow († 1831)<br /> * [[Simcha Bunem von Przysucha]] (1765–1827)<br /> * [[Schalom Rokeach]] (1779–1855), der Begründer der [[Belz (chassidische Bewegung)|Belzer Dynastie]]<br /> * [[Jitzchak Meir Alter]] (1798–1866), der Begründer der [[Ger (chassidische Bewegung)|Ger-Dynastie]]<br /> * Mosche von Sawrany († 1844)<br /> * Meir von Przemyschlany (1787–1858)<br /> * [[Chaim Halberstam]] († 1876)<br /> * Rabbi Jakob Samson von Kossow († 1880)<br /> <br /> == Moderne chassidische Persönlichkeiten und Bewegungen ==<br /> Chassidische Traditionen wurden in Europa mit der Vernichtung der osteuropäischen Juden durch den [[Nationalsozialismus]] beinahe ausgelöscht. In Israel und Amerika, aber auch in Westeuropa (Antwerpen, London, Zürich) konnte sich der Chassidismus erfolgreich reorganisieren und ist heute, auch aufgrund des starken Bevölkerungswachstums chassidischer Gruppen, wieder in einem starken Aufschwung.<br /> <br /> Die bekannteste chassidische Gemeinschaft der Gegenwart ist die [[Chabad]]-Bewegung. Daneben gibt es [[Satmar]],<br /> [[Belz (chassidische Bewegung)|Belz]], [[Ger (chassidische Bewegung)|Ger]], Wischnitz und viele weitere kleine Gruppen.<br /> <br /> [[Martin Buber]] (1878–1965) hat Anfang des 20. Jahrhunderts den Chassidismus über viele Jahre untersucht und mehrere Bücher darüber geschrieben. Ein zentrales Werk sind seine ''Erzählungen der Chassidim'', worin er überlieferte Weisheitsgeschichten sammelte und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machte.<br /> <br /> Im deutschen Sprachraum hat daneben [[Friedrich Weinreb]] (1910–1988) die mystische Tradition des Ostjudentums in seinen Büchern beleuchtet.<br /> <br /> == Belege ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> === Sachbücher ===<br /> * [[Karl E. Grözinger]]: ''Jüdisches Denken. Theologie-Philosophie-Mystik.'' Bd. 2: ''Von der mittelalterlichen Kabbala zum Hasidismus.'' Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-593-37513-3.<br /> * Karl E. Grözinger: ''Die Geschichten vom Ba'al Schem Tov – Schivche ha-Bescht – Sefer Shivhẹ Baʻal Shem Ṭov.'' (Deutsch-jiddisch-hebräisch) Wiesbaden 2002, ISBN 3-447-03867-5.<br /> * [[Simon Dubnow]]: ''Geschichte des Chassidismus in zwei Bänden.'' Jüdischer Verlag, Berlin 1931.<br /> * Dan Cohn-Sherbok: ''Judentum.'' Freiburg im Breisgau 2000, S.&amp;nbsp;78–85, 140; ISBN 3-451-05250-4.<br /> * Torsten Ysander, [https://archive.org/details/MN40151ucmf_0 Studien zum Bʻešṭschen Ḥasidismus in seiner religionsgeschichtlichen Sonderart], A.-B. Lundequistska Bokhandeln, Uppsala, 1933.<br /> <br /> === Artikel ===<br /> * Yeshayahu Balog / Matthias Morgenstern: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-2010092141 ''Der Chassidismus - eine mystische Bewegung im osteuropäischen Judentum.''] in: ''[[Europäische Geschichte Online]].'' Hrsg. vom [[Institut für Europäische Geschichte (Mainz)]], 2010 Zugriff am: 13. Juni 2012.<br /> * Victoria Hegner: [http://medaon.de/pdf/A_Hegner-4-2009.pdf ''Wenn Migranten religiös werden – Die „Renaissance“ des Chassidismus und die Rolle der baalai teshuva am Beispiel von Chicago.''] (pdf ~161Kb) In: ''medaon.de. Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung.''<br /> <br /> === Zeitschriften ===<br /> * ''Heichal Habesht'', Monsey, N.&amp;nbsp;Y., ist die bedeutendste zeitgenössische Fachzeitschrift zu Theologie und Geschichte des Chassidismus. Erscheint seit 2002 vierteljährlich.<br /> <br /> === Chassidische Geschichten ===<br /> * [[Martin Buber]]: ''Die Erzählungen der Chassidim''. Zürich 1949, ISBN 3-7175-1062-2<br /> * [[Georg Langer]]: ''Der Rabbi, über den der Himmel lachte. Die schönsten Geschichten der Chassidim.'' Frankfurt am Main 1986, ISBN 3-596-25457-4<br /> * [[Friedrich Weinreb]]: ''Das Geheimnis der mystischen Rose.'' http://www.weinreb-stiftung.org/<br /> * [[Georg Langer]]: ''Neun Tore - Das Geheimnis der Chassidim'', Aus dem Tschechischen übersetzt von Friedrich Thierberger, Abraham Melzer Verlag, Neuauflage 2004, ISBN 3-937389-38-5<br /> <br /> === Belletristik ===<br /> * Chaim Potok: ''Die Erwählten''. Hamburg 2002, Erstveröffentlichung 1967. ISBN 3-434-54506-9.- Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem Sohn eines chassidischen Rebbe und dem Sohn eines liberalen Rabbis im New York Mitte der vierziger Jahre.<br /> * [[Isaac Bashevis Singer]]: ''Die Gefilde des Himmels. Eine Geschichte vom Baal Schem Tow''. Erzählung. (Reaches of Heaven. A Story of the Baal Shem Tov. New York 1980) deutsch: Carl Hanser Verlag, München, Wien 1982.ISBN 3-446-13532-4<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Hasidic Judaism|Chassidismus}}<br /> {{Wiktionary|Chassid}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4009799-7}}<br /> <br /> [[Kategorie:Chassidismus| ]]<br /> [[Kategorie:Jüdische Geschichte]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peter_Sturm_(Schauspieler,_1909)&diff=136015602 Peter Sturm (Schauspieler, 1909) 2014-11-20T13:43:09Z <p>AddMore: /* Weblinks */</p> <hr /> <div>'''Peter Sturm''', eigentlich '''Josef Michel Dischel''' (* [[24. August]] [[1909]] in [[Wien]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[11. Mai]] [[1984]] in [[Ost-Berlin]]) war ein österreichischer Schauspieler, Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Dischel stammte aus einer religiösen jüdischen Familie. Er lernte die Schauspielerei zunächst bei [[Raoul Aslan]], arbeitete nebenher als Radiotechniker und nahm als Schauspieler den Künstlernamen ''Peter Sturm'' an. Er schloss sich der [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|Sozialdemokratischen Partei Österreichs]] an und nach dem [[Österreichischer Bürgerkrieg|Schutzbundaufstand]] im Februar 1934 der illegalen [[Kommunistische Partei Österreichs|Kommunistischen Partei Österreichs]]. 1936 arbeitete er bei dem von [[Leon Askin]] geführten ''ABC-Kabarett'' mit, in dem auch [[Jura Soyfer]] mitwirkte.<br /> <br /> Nach dem [[Anschluss Österreichs]] 1938 wurde er verhaftet, kam ins [[KZ Dachau]] und anschließend ins [[KZ Buchenwald]]. 1939 wurde er entlassen und durfte nach Italien emigrieren, von wo er illegal nach Frankreich (Marseille) übersiedelte. Nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 wurde er interniert, konnte jedoch entkommen, wurde im August 1942 erneut verhaftet und über das [[Sammellager Drancy]] ins [[KZ Auschwitz]] deportiert. Im Januar 1945 überlebte er den [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmarsch]] von Auschwitz zum KZ Buchenwald, wo er im April 1945 an der Selbstbefreiung des Lagers beteiligt war. <br /> <br /> 1945 ging er nach Wien zurück und arbeitete dort kurz als Rundfunksprecher der sowjetischen Militäradministration, danach bis 1956 als Schauspieler am [[Theater in der Josefstadt]] und am [[Neues Theater in der Scala|Neuen Theater in der Scala]]. Als dieses 1956 geschlossen wurde, ging er mit mehreren Kollegen zur [[DEFA]] in Berlin/DDR. Dort wurde er als Filmschauspieler bekannt, vor allem durch die Rolle des August Rose in der Romanverfilmung ''[[Nackt unter Wölfen (Film)]]'' (1963), in die er autobiographische Erlebnisse einbringen konnte. Weitere bekannte Filme, an denen er mitwirkte, waren die Dramenverfilmung ''[[Professor Mamlock (1961)]]'' und ''[[Jakob der Lügner (1974)]]''. Sturm wurde auch mit zahlreichen Fernsehrollen in der DDR bekannt, u. a. in der Krimiserie ''[[Polizeiruf 110]]''.<br /> <br /> 1961 wurde Sturm mit dem [[Kunstpreis der DDR]] geehrt.<br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> * 1959: [[Ware für Katalonien]]<br /> * 1960: [[Der Moorhund]]<br /> * 1960: [[Sommerwege]]<br /> * 1961: [[Professor Mamlock (1961)|Professor Mamlock]]<br /> * 1961: [[Auf der Sonnenseite (1961)|Auf der Sonnenseite]]<br /> * 1961: [[Steinzeitballade]]<br /> * 1963: [[Reserviert für den Tod]]<br /> * 1963: [[Nackt unter Wölfen (Film)|Nackt unter Wölfen]]<br /> * 1963: [[Die Affäre Heyde-Sawade]]<br /> * 1965: [[Karla (Film)|Karla]]<br /> * 1965: [[Solange Leben in mir ist]]<br /> * 1968: [[Stunde des Skorpions]]<br /> * 1968: [[Heroin (1968)|Heroin]]<br /> * 1970: [[KLK an PTX – Die Rote Kapelle]]<br /> * 1970: [[Befreiung (Film)|Befreiung]]<br /> * 1972: [[Die Bilder des Zeugen Schattmann]]<br /> * 1974: [[Jakob der Lügner (1974)|Jakob der Lügner]]<br /> * 1979: [[Einfach Blumen aufs Dach]]<br /> * 1980: [[Max und siebeneinhalb Jungen]]<br /> * 1983: [[Martin Luther (DDR 1983)|Martin Luther]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * Peter Sturms Biographie in [http://www.filmmuseum-potsdam.de/images/4642_5551_Schattmannbroschuere.pdf Recherche zu einem Fernsehfilm: Die Bilder des Zeugen Schattmann] (S. 55).<br /> * Peter Sturm, [http://www.infocenters.co.il/gfh/multimedia/Files/Idea/%D7%90%D7%95%D7%A1%20000135.pdf Erinnerungen an den Todesmarsch von Blechhammer nach Buchenwald], 1945.<br /> * {{Filmportal.de Name|http://www.filmportal.de/person/peter-sturm_58d55643af014e359f964d74981bd082}}<br /> * {{IMDb}}<br /> * {{Findagrave}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|VIAF=44103989|LCCN=no/2008/046532|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2014-11-04}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sturm, Peter}}<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:Person (Cisleithanien)]]<br /> [[Kategorie:Pseudonym]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1909]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1984]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Österreicher]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sturm, Peter<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Dischel, Josef Michel (wirklicher Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Schauspieler, Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus<br /> |GEBURTSDATUM=24. August 1909<br /> |GEBURTSORT=[[Wien]]<br /> |STERBEDATUM=11. Mai 1984<br /> |STERBEORT=[[Ost-Berlin]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Peter_Sturm_(Schauspieler,_1909)&diff=136015335 Peter Sturm (Schauspieler, 1909) 2014-11-20T13:33:14Z <p>AddMore: /* Filmografie (Auswahl) */</p> <hr /> <div>'''Peter Sturm''', eigentlich '''Josef Michel Dischel''' (* [[24. August]] [[1909]] in [[Wien]], [[Österreich-Ungarn]]; † [[11. Mai]] [[1984]] in [[Ost-Berlin]]) war ein österreichischer Schauspieler, Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Dischel stammte aus einer religiösen jüdischen Familie. Er lernte die Schauspielerei zunächst bei [[Raoul Aslan]], arbeitete nebenher als Radiotechniker und nahm als Schauspieler den Künstlernamen ''Peter Sturm'' an. Er schloss sich der [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|Sozialdemokratischen Partei Österreichs]] an und nach dem [[Österreichischer Bürgerkrieg|Schutzbundaufstand]] im Februar 1934 der illegalen [[Kommunistische Partei Österreichs|Kommunistischen Partei Österreichs]]. 1936 arbeitete er bei dem von [[Leon Askin]] geführten ''ABC-Kabarett'' mit, in dem auch [[Jura Soyfer]] mitwirkte.<br /> <br /> Nach dem &quot;[[Anschluss Österreichs]]&quot; 1938 wurde er verhaftet, kam ins [[KZ Dachau]] und anschließend ins [[KZ Buchenwald]]. 1939 wurde er entlassen und durfte nach Italien emigrieren, von wo er illegal nach Frankreich (Marseille) übersiedelte. Nach dem Einmarsch der Deutschen 1941 wurde er interniert, konnte jedoch entkommen, wurde im August 1942 erneut verhaftet und über das [[Sammellager Drancy]] ins [[KZ Auschwitz]] deportiert. Im Januar 1945 überlebte er den [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmarsch]] von Auschwitz zum KZ Buchenwald, wo er im April 1945 an der Selbstbefreiung des Lagers beteiligt war. <br /> <br /> 1945 ging er nach Wien zurück und arbeitete dort kurz als Rundfunksprecher der sowjetischen Militäradministration, danach bis 1956 als Schauspieler am [[Theater in der Josefstadt]] und am [[Neues Theater in der Scala|Neuen Theater in der Scala]]. Als dieses 1956 geschlossen wurde, ging er mit mehreren Kollegen zur [[DEFA]] in Berlin/DDR. Dort wurde er als Filmschauspieler bekannt, vor allem durch die Rolle des August Rose in der Romanverfilmung ''[[Nackt unter Wölfen (Film)]]'' (1963), in die er autobiographische Erlebnisse einbringen konnte. Weitere bekannte Filme, an denen er mitwirkte, waren die Dramenverfilmung ''[[Professor Mamlock (1961)]]'' und ''[[Jakob der Lügner (1974)]]''. Sturm wurde auch mit zahlreichen Fernsehrollen in der DDR bekannt, u. a. in der Krimiserie ''[[Polizeiruf 110]]''.<br /> <br /> 1961 wurde Sturm mit dem [[Kunstpreis der DDR]] geehrt.<br /> <br /> == Filmografie (Auswahl) ==<br /> * 1959: [[Ware für Katalonien]]<br /> * 1960: [[Der Moorhund]]<br /> * 1960: [[Sommerwege]]<br /> * 1961: [[Professor Mamlock (1961)|Professor Mamlock]]<br /> * 1961: [[Auf der Sonnenseite (1961)|Auf der Sonnenseite]]<br /> * 1961: [[Steinzeitballade]]<br /> * 1963: [[Reserviert für den Tod]]<br /> * 1963: [[Nackt unter Wölfen (Film)|Nackt unter Wölfen]]<br /> * 1963: [[Die Affäre Heyde-Sawade]]<br /> * 1965: [[Karla (Film)|Karla]]<br /> * 1965: [[Solange Leben in mir ist]]<br /> * 1968: [[Stunde des Skorpions]]<br /> * 1968: [[Heroin (1968)|Heroin]]<br /> * 1970: [[KLK an PTX – Die Rote Kapelle]]<br /> * 1970: [[Befreiung (Film)|Befreiung]]<br /> * 1972: [[Die Bilder des Zeugen Schattmann]]<br /> * 1974: [[Jakob der Lügner (1974)|Jakob der Lügner]]<br /> * 1979: [[Einfach Blumen aufs Dach]]<br /> * 1980: [[Max und siebeneinhalb Jungen]]<br /> * 1983: [[Martin Luther (DDR 1983)|Martin Luther]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Filmportal.de Name|http://www.filmportal.de/person/peter-sturm_58d55643af014e359f964d74981bd082}}<br /> * {{IMDb}}<br /> * {{Findagrave}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|VIAF=44103989|LCCN=no/2008/046532|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2014-11-04}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Sturm, Peter}}<br /> [[Kategorie:Schauspieler]]<br /> [[Kategorie:Person (Cisleithanien)]]<br /> [[Kategorie:Pseudonym]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1909]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1984]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Österreicher]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Sturm, Peter<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Dischel, Josef Michel (wirklicher Name)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Schauspieler, Kommunist und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus<br /> |GEBURTSDATUM=24. August 1909<br /> |GEBURTSORT=[[Wien]]<br /> |STERBEDATUM=11. Mai 1984<br /> |STERBEORT=[[Ost-Berlin]]<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karla_(1965)&diff=136015139 Karla (1965) 2014-11-20T13:26:49Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | DT = <br /> | OT = Karla<br /> | PL = [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]<br /> | PJ = [[Filmjahr 1965|1965]]/[[Filmjahr 1990|1990]]<br /> | LEN = 128<br /> | OS = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> | FSK = 6<br /> | REG = [[Herrmann Zschoche]]<br /> | DRB = [[Ulrich Plenzdorf]],&lt;br /&gt; Herrmann Zschoche<br /> | PRO = [[Gerd Golde]]<br /> | MUSIK = [[Karl-Ernst Sasse]]<br /> | KAMERA = [[Günter Ost]]<br /> | SCHNITT = [[Brigitte Krex]]<br /> | DS = <br /> * [[Jutta Hoffmann]]: Karla<br /> * [[Jürgen Hentsch]]: Kaspar<br /> * [[Hans Hardt-Hardtloff]]: Direktor Alfred Hirte<br /> * [[Inge Keller]]: Schulrätin Jansen<br /> * [[Rolf Hoppe]]: Lehrer Eiffler<br /> * [[Jörg Knochée]]: Rudi<br /> * [[Klaus-Peter Pleßow]]: Uwe Wenndorf <br /> * [[Peter Sturm]]: Hartmann<br /> }}<br /> <br /> '''Karla''' ist ein vom [[DEFA]]-Studio produziertes [[Drama]]. Seine Aufführung in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] fiel wie andere Filme der Jahresproduktion 1965/66 dem [[11. Plenum des ZK der SED]] zum Opfer. Der Schnitt einzelner Szenen konnte nicht verhindern, dass letztlich der ganze Film wegen seines Plädoyers für die Meinungsfreiheit verboten wurde. Die Premiere konnte erst im Juni 1990 im Berliner [[Kino International]] stattfinden. <br /> <br /> == Handlung ==<br /> Karla Blum hat soeben ihr Universitätsstudium beendet und soll in einer Kleinstadt ihre erste Stelle als Deutsch- und Geschichtslehrerin in einer 12. Klasse antreten. Die junge, selbstbewusste Lehrerin möchte ihren Schülern nicht nur Stoff vermitteln, sondern vor allem selbständiges und kritisches Denken beibringen. Ihr unkonventionelles Verhalten, dass im Gegensatz zu den ideologisch vorgegebenen sozialistischen Denkmustern steht, führt bei Schülern, Kollegen, Direktor, Schulrätin und Behörde zu unterschiedlichen Reaktionen. Nur der vom Krieg und den bitteren Erfahrungen der Nachkriegszeit geprägte Direktor, der die Staatsbürokratie verabscheut, versucht sie zu unterstützen. Auch in der gleichwertigen und toleranten Liebesbeziehung zum Journalisten Kaspar, der, weil er die Verbrechen Stalins nicht aufdecken durfte, aus Protest seinen Beruf an den Nagel hängte, findet sie einen Rückhalt. Als Karla von der Schule für ihren Unterricht einen Preis erhält, merkt sie, dass sie mit ihrer Vorsicht den Forderungen der Schulleitung nachgegeben und – wie Kaspar – innerlich resigniert hat. Diese Erkenntnis veranlasst sie, ihren ursprünglichen nonkonformistischen Ansatz wieder aufzunehmen. Ihren privaten Ausflug mit einem rebellischen Schüler nimmt die Schulbehörde zum Anlass, sie in eine andere Schule zu versetzen. Sie sitzt bereits im Zug, um die Kleinstadt zu verlassen, als Kaspar im letzten Moment aufspringt, um sich ihr anzuschließen.<br /> <br /> == Kritik ==<br /> „KARLA, gedreht in Totalvision und Schwarzweiß, mit wunderschönen tiefenscharfen Bildern Günter Osts, ist zwar ein alter, aber längst kein veralteter Film. Denn nach wie vor macht er vielen zu schaffen: der Widerspruch zwischen aktiver, kontinuierlicher Wahrheitssuche und Anpassung, zwischen dem Beharren auf der eigenen Meinung und opportunistischem Schweigen. KARLA sollte jedem Jugendlichen an der Schwelle zum Erwachsensein wenigstens einmal vorgeführt und in jeder Klasse diskutiert werden.“ (Ralf Schenk, KJK 45/ 91)<br /> <br /> „Als psychologisches Kammerspiel inszenierte Studie, die in der DDR nach verstümmelnden Schnitten verboten wurde. Sie beschreibt das Ringen junger Menschen nach Wahrheit und den sehnlichen Wunsch, diese Wahrheit auch sagen und leben zu können. Die Zensoren bestätigten, daß der Film zwar gut gemeint sei, aber &quot;objektiv&quot; schade. Glaubwürdig auch durch den Charme der Hauptdarsteller.“ ([[Lexikon des Internationalen Films]]&lt;ref&gt;{{LdIF|18939}}, abgerufen am 14. April 2012&lt;/ref&gt;)<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb Titel|tt0059349|Karla}}<br /> * [http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/medien/medienpaedagogik/filmpaedagogik/ddr_im_film/Karla.pdf Bildungsserver Berlin: Unterrichtsmaterial ''Karla''] (PDF; 520&amp;nbsp;kB)<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Karla}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 1965]]<br /> [[Kategorie:Film (DDR)]]<br /> [[Kategorie:Filmdrama]]<br /> [[Kategorie:Ulrich Plenzdorf]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nathan_Hannover&diff=136006471 Nathan Hannover 2014-11-20T08:58:35Z <p>AddMore: /* Schriften */</p> <hr /> <div>'''Nathan ben Moses Hannover''', auch Nathan Nata oder Neta, {{heS|נתן נטע הנובר}}, (* um [[1610]]; † [[1683]]) war ein jüdischer Gelehrter und Historiker, der vor den verheerenden [[Pogrom]]en im Rahmen des [[Chmelnyzkyj-Aufstand]]s der ukrainischen [[Kosake]]n und Landbevölkerung gegen die polnische Herrschaft aus Polen floh und Chronist dieser Pogrome wurde.<br /> <br /> Möglicherweise wurde er in [[Krakau]] geboren. Hannover lebte mit seiner Ehefrau in [[Isjaslaw]] ([[Wolhynien]]) als Talmud-Lehrer, als sein Dorf im Rahmen des Chmelnyzkyj-Aufstandes 1648 wie hunderte andere jüdische Gemeinden zerstört wurde, wobei die meisten Einwohner ermordet wurden. Auch zahlreiche Polen und katholische Geistliche wurden getötet, insgesamt wurden über 100.000 Menschen ermordet. Obwohl sich der Aufstand gegen die polnische Herrschaft richtete, fanden ausgedehnte Pogrome an Juden statt (motiviert durch die Verwaltungsposten, die viele Juden bei den Polen hatten, und ihre Rolle im Handel und als Steuerpächter der polnischen Adligen). Das Pogrom war für die Juden Osteuropas von einschneidender Bedeutung (siehe [[Geschichte der Juden in Polen#Der Kosaken-Aufstand und die „Sintflut“|Geschichte der Juden in Polen]]). Die überlebenden Juden der Gegend flohen in großer Zahl aus Polen nach West- und Mitteleuropa. Hannover floh über Prag, Deutschland und die Niederlande nach Venedig, wo er sich dem Studium der [[Kabbala]] bei Ḥayyim Cohen, Moses Zacuto und Samuel Aboab widmete. 1662 wurde er Rabbi in [[Iași]] (Jassy). Nach einigen Angaben lebte er zuletzt in Italien und starb dort&lt;ref&gt;Jewish Encyclopedia. Sie zitiert einen Brief von Jacob Aboab an Unger nach [[Johann Christoph Wolf]], Bibliotheca Hebraica, Band 3, Nr. 1728. Danach soll er in [[Piove di Sacco]] gestorben sein&lt;/ref&gt;. Nach anderen Angaben war er Richter ([[Beth Din|Dajan]]) in [[Uherský Brod|Ungarisch-Brod]], wo er infolge des Krieges zwischen dem Habsburgerreich und der Türkei durch türkische Soldaten starb.&lt;ref&gt;Marvin J. Heller ''The seventeenth century hebrew book'', Brill, Leiden 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bekannt wurde er durch sein Buch über das von ihm erlebte Pogrom, ''Jawen Mezulah (Yeven Mezulah)'', erschienen in hebräisch in Venedig 1653. Der Titel stammt aus Psalm 69 (''(Ich versinke in) tiefem Schlamm'').<br /> <br /> Das Buch schildert neben den Grausamkeiten der Verfolgung auch lebendig das damalige jüdische Leben in Osteuropa. Er geht auch auf die sozialen Ursachen der Rebellion ein. Es wurde 1687 ins Jiddische übersetzt, 1720 ins Deutsche und ins Russische, Französische, Polnische und Englische.<br /> <br /> Von Hannover stammen noch mehrere andere Werke. Bekannt unter [[Aschkenasim|askenasischen]] Juden war auch sein [[Kabbala|kabbalistisches]] Gebetbuch ''Sha'are Ẓiyyon'', das zuerst in Prag 1662 erschien.&lt;ref&gt;Hebräische Ausgabe bei [http://archive.org/details/sefershaaretsiyo00hann archive]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Schriften ==<br /> * Ausgaben von Yeven Metsulah:<br /> ** Nathan Hanover ''[http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/5108732 Jawen Mezulah]'', deutsch von [[Benjamin II.]], Vorwort [[Meyer Kayserling]], Hannover 1863 (nach der französischen Übersetzung bearbeitet von J. Lelewel). Benjamin II. veröffentlichte auch schon die französische Übersetzung von Daniel Levy 1855<br /> ** ''Abyss of Despair (Yeven Metzulah)'', englische Übersetzung von Abraham Mesch, Bloch Publishing, New York 1950<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.jewishencyclopedia.com/articles/7229-hannover-nathan-nata-ben-moses Artikel in Jewish Encyclopedia 1906]<br /> * [http://www.yivoencyclopedia.org/article.aspx/Hannover_Natan_Note The yivo encyclopedia of jews in eastern europe]<br /> <br /> ==Einzelnachweise==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=128757795|LCCN=n/82/145686|VIAF=36935873}}<br /> {{SORTIERUNG:Hannover, Nathan}}<br /> [[Kategorie:Historiker]]<br /> [[Kategorie:Pole]]<br /> [[Kategorie:Rabbiner]]<br /> [[Kategorie:Kabbalist]]<br /> [[Kategorie:Geboren im 17. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1683]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Hannover, Nathan<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Hannover, Nathan ben Moses; Nata, Nathan; Neta, Nathan; נתן נטע הנובר (hebräisch)<br /> |KURZBESCHREIBUNG=jüdischer Autor und Chronist<br /> |GEBURTSDATUM=um 1610<br /> |GEBURTSORT=<br /> |STERBEDATUM=1683<br /> |STERBEORT=<br /> }}</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Orthodoxes_Judentum&diff=135402014 Orthodoxes Judentum 2014-10-31T19:40:11Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>__NOTOC__<br /> [[Datei:Orthojudentum.png|mini|380px|[[Samson Raphael Hirsch]]s ''Jeschurun'', Oktober 1854.]]<br /> Das '''orthodoxe Judentum''' (von [[Griechische Sprache|griechisch]] ''orthós'', „richtig“ und ''dóxa'', „Lehre“ – d. h. „der rechten Lehre angehörend“) ist eine der Hauptströmungen des heutigen [[Judentum]]s neben dem [[Konservatives Judentum|konservativen]] oder [[Liberales Judentum|liberalen Judentum]] (bekannt auch als [[Reformjudentum]]) und dem [[Jüdischer Rekonstruktionismus|Rekonstruktionismus]]. Das heutige orthodoxe Judentum wird meist in die beiden Hauptrichtungen modern-orthodoxes Judentum und [[Ultraorthodoxes Judentum|ultraorthodoxes Judentum]] unterteilt; das ultraorthodoxe Judentum besteht wiederum aus [[Chassidismus|Chassidim]] und [[Mitnagdim]]. Historisch waren andere Unterteilungen üblich; inwieweit bestimmte historische Gruppen Vorläufer bestimmter heutiger Gruppen sind, ist teilweise umstritten. So wird Rabbiner [[Samson Raphael Hirsch]], dessen Bewegung im 19. Jahrhundert meist als neo-orthodox bezeichnet wird, sowohl von modern-orthodoxen als auch von ultraorthodoxen Juden für sich beansprucht.<br /> <br /> Die Bezeichnung „orthodoxes Judentum“ entstand im 19.&amp;nbsp;Jahrhundert als Abgrenzung zum damals neu entstehenden Reformjudentum.<br /> <br /> == Basis des orthodoxen Judentums ==<br /> Das orthodoxe Judentum hält fest an den tradierten Wurzeln der gesamten [[Tora]] (Hebräisch für 'Lehre'), bestehend aus schriftlicher und mündlicher Lehre ([[Talmud]]). Es entwickelt diese Grundlagen in den nachfolgenden Werken des [[Rabbinisches Judentum|rabbinischen Judentums]] bis heute weiter. Die ganze Tora gilt im orthodoxen Judentum als maßgebendes Wort Gottes, das aber in der Zeit in seiner Auslegung entwickelt und zunehmend entfaltet wird. Die Autorität der Tora ist prägend für das orthodox jüdische Leben, welches als ein ganzheitlicher Gottesdienst verstanden wird.&lt;ref name=&quot;rosenthal&quot;/&gt;<br /> <br /> == Lebensweise ==<br /> Orthodoxe Juden richten ihr Leben nach der [[Halacha]], wie sie in traditionellen Werken wie dem [[Schulchan Aruch]] festgelegt wurde. Neuerungen werden anhand dieser Halacha interpretiert. Das orthodoxe Judentum ist dadurch in der Lage, auf Änderungen zu reagieren, ohne die Gesetzgebung selbst zu ändern. <br /> <br /> Als Jude gilt im orthodoxen Judentum, wer von einer jüdischen Mutter geboren wurde oder nach den Regeln des orthodoxen Judentums zum Judentum [[Gijur|übergetreten]] ist.<br /> <br /> == Bezeichnung „orthodox“ ==<br /> Der Begriff ''[[Orthodoxie|orthodox]]'' wurde wahrscheinlich als abwertend gemeinte Assoziation der [[Tradition#Christliche_Orthodoxie|christlichen Orthodoxie]] von Seiten des liberalen Judentums eingeführt. Schon im 19. Jahrhundert wurde darauf hingewiesen, dass der Begriff [[Orthopraxie|orthopraxes Judentum]] (von griechisch ''orthos'', richtig, und ''praxis'', Tun, Handeln) treffender ist.&lt;ref name=&quot;rosenthal&quot;&gt;„Das Wort 'orthodox' bedeutet 'rechtgläubig'. Mit ihm werden diejenigen Juden bezeichnet, die trotz der [[Aufklärung]] und der gesellschaftlichen Veränderungen nach der [[Emanzipation]] ihren Glauben und ihre Bräuche nicht änderten. (..) Der Begriff kam im 19. Jahrhundert auf und wurde vermutlich in polemischer Weise von den Anhängern der Reform-Bewegung verwendet (..) Es wird mit Recht darauf hingewiesen, daß für orthodoxe Juden weniger die 'Rechtgläubigkeit' im Mittelpunkt steht als die richtige Weise der Befolgung der ''[[Mitzwa|Mitzwot]]''. Deswegen sollte man besser von 'Orthopraxie' oder der 'Bewegung der richtig Praktizierenden' sprechen.“ Gilbert S. Rosenthal, [[Walter Homolka]] „Das Judentum hat viele Gesichter - Die religiösen Strömungen der Gegenwart“, Seite 144ff.; Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2000.&lt;/ref&gt; Gelegentlich werden auch die Bezeichnungen „thoratreues“ oder „gesetzestreues Judentum“ verwendet. Der gängige Begriff ist aber heute „orthodox“; diese Bezeichnung wird auch als Eigenbezeichnung verwendet.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Mordechai Breuer: ''Jüdische Orthodoxie im Deutschen Reich 1871–1918. Sozialgeschichte einer religiösen Minderheit.'' Jüdischer Verlag bei Athenäum, Frankfurt am Main 1986.<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Orthodoxe Rabbinerkonferenz|Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland]] (ORD) – ein eigenständiges Organ innerhalb des [[Zentralrat der Juden in Deutschland|Zentralrats der Juden in Deutschland]]<br /> * [[Orthodox Union]]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{commonscat|Orthodox Judaism|Orthodoxes Judentum}}<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> [[Kategorie:Orthodoxes Judentum| ]]<br /> <br /> [[pl:Judaizm#Judaizm ortodoksyjny]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%BCdisch-Theologisches_Seminar_in_Breslau&diff=135372406 Jüdisch-Theologisches Seminar in Breslau 2014-10-30T23:37:41Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>[[Datei:Breslauseminar.png|mini|Das Jüdisch-Theologische Seminar in Breslau (vor 1904)]]<br /> [[Datei:Breslau1928.png|mini|Logo seit 1928, mit der (hebräischer) Motto ''Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ein Licht'', [[Sprüche]] 6:23.]]<br /> Das '''Jüdisch-Theologische Seminar in Breslau''', eigentlich '''Jüdisch-Theologisches Seminar Fraenckel'sche Stiftung''', war ein von 1854 bis 1938 bestehendes [[Rabbinerseminar|Rabbiner-]] und Lehrerseminar in [[Breslau]]. Das auf Grund einer testamentarischen Verfügung des Breslauer jüdischen Geschäftsmannes [[Jonas Fraenkel]] errichtete Seminar wurde am 10. August 1854 eröffnet und entwickelte sich zu einer der wichtigsten jüdischen Bildungseinrichtungen in Europa bis zum Machtantritt der [[Nationalsozialisten]] in Deutschland, die das Seminar 1938 schlossen.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Gegründet wurde das 1854 eröffnete Jüdisch-Theologische Seminar auf Grund einer testamentarischen Verfügung aus dem Nachlass des Breslauer Bankiers und Kommerzienrats Jonas Fraenckel und wurde vom ''Kuratorium der Kommerzienrath Fraenckel'schen Stiftungen'' selbständig verwaltet. Die Gründung geht auf [[Abraham Geiger]] zurück, der bereits 1836 die Errichtung einer jüdisch-theologischen Fakultät an einer Universität vorgeschlagen hatte. Als erster Direktor wurde jedoch nicht Geiger gewählt, sondern der konservative Dresdner Oberrabbiner [[Zacharias Frankel]] (1801-1875). Frankel war der Begründer der „positiv-historischen“ Schule, die, wie er in seinem Hauptwerk ''Darkei HaMischnah'' (Wege der [[Mischna]]) darlegte, die Meinung vertrat, dass das jüdische Recht, die [[Halacha]]h, nie statisch war, sondern sich immer auf sich wandelnde Bedingungen hin entwickelt hatte.<br /> Nach dem Tode Frankels wurde Leser Lazarus Direktor, nach dessen Tod 1879 wurden die dem Direktor eingeräumten Befugnisse dem Lehrerkollegium übertragen.<br /> Der Hauptdozent für talmudische Wissenschaft und rabbinische Literatur fungierte als ''Seminarrabbiner'', ihm allein stand die Ausstellung des Rabbinerdiploms, der [[Semicha|Hattarat Hora'ah]], zu. <br /> <br /> Mit der Eröffnung des Jüdisch-Theologischen Seminars wurde Breslau zu einem der wichtigsten Zentren jüdischer Wissenschaft in Europa. Das Seminar bot uneingeschränkte Freiheit der Forschung, allerdings auf Basis der Gebräuche des traditionellen Judentums, deren Einhaltung von Lehrern und Schülern verlangt wurde (wörtlich: ''auf dem Boden des positiven und historischen Judentums fortzubauen'').&lt;ref name=&quot;JL&quot;&gt; {{Literatur| Titel=Jüdisch-Theologisches Seminar| Autor=Eugen Pessen| Sammelwerk= Jüdisches Lexikon| Band= Band 3| Seiten=466f| Ort= Berlin|Verlag= Jüdischer Verlag|Jahr=1929|Online=[http://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/content/titleinfo/364111 UB Frankfurt]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das Seminar war das erste deutsche Rabbinerseminar. Es bestand ursprünglich aus drei Abteilungen: <br /> 1. Rabbinerabteilung mit siebenjähriger Ausbildung für Studierende mit Universitätsreife; 2. Vorbereitungskurs (''Präparandie'') für Studierende mit Sekundareife; 3. der Lehrerabteilung. Die beiden letzteren Abteilungen wurden in den 1880er Jahren aufgelöst,&lt;ref name=&quot;JL&quot;/&gt; die Lehrerausbildung wurde nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], als das Seminar einen Aufschwung erlebte, wieder aufgenommen. Wichtigster Teil des Seminars war jedoch das Rabbinerseminar, das bis zur Machtübernahme durch die Nazis 1933 die bedeutendste Institution für die Ausbildung von Rabbinern in Europa blieb.&lt;ref name=&quot;EJ&quot;&gt; {{Literatur| Autor= N.N.| Titel=Juedisch-Theologisches Seminar, Breslau| Sammelwerk=Encyclopaedia Judaica| Herausgeber=Michael Berenbaum, Fred Skolnik| Auflage= 2.| Band= Band 11|Ort= Detroit|Verlag= Macmillan Reference USA| Jahr= 2007| Seiten= 572| Online=[http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0011_0_10479.html Jewish Library] }}&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Es diente auch als Vorbild bei der Errichtung jüdischer Hochschulen (Berlin 1870 durch Abraham Geiger: [[Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]]) sowie weiterer Rabbinerseminare (Budapest 1877: [[Rabbinerseminar (Budapest)|Landesrabbinerschule]]; Wien 1883: [[Israelitisch-Theologische Lehranstalt]]). Auch das [[Jewish Theological Seminary|Jewish Theological Seminary of America]] in [[New York City|New York ]], eine Institution des [[Conservative Judaism]], beruft sich auf das Breslauer Seminar.<br /> <br /> Die Seminarbibliothek zählte über 30 000 Bände; Frankels „[[Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft des Judentums|Monatsschrift für die Geschichte und Wissenschaft des Judentums]]“ erschien seit 1851 und war ein wichtiges Forum zur Präsentation der Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung sowie nicht zuletzt der Selbstvergewisserung des Seminars (sie erschien bis 1939).<br /> <br /> 1931 gestattete die preußische Regierung dem Seminar, den Zusatz „Hochschule für jüdische Theologie“ zu führen. Während der [[Novemberpogrome 1938]] wurden die Bibliothek und das Seminar verwüstet, danach wurde es von den Nationalsozialisten geschlossen. Zahlreiche Studenten wurden ins [[Konzentrationslager Buchenwald]] gebracht. Einige Aktivitäten wurden noch eine Zeitlang im [[Untergrundbewegung|Untergrund]] weitergeführt. Die zwei letzten Studenten wurden am 21. Februar 1939 ordiniert.&lt;ref name=&quot;EJ&quot;/&gt;<br /> <br /> == Bekannte Lehrer und Schüler ==<br /> ;Lehrer<br /> Seminarrabbiner waren David Joel (1880-1882), Israel Lewy (1883-1917), Saul Horovitz (1917-1921), [[Michael Guttmann]] (1922-1934).<br /> <br /> Dozenten waren u. a. [[Jacob Bernays]], (1824–1881), Klassischer Philologe, [[Markus Brann]], [[Zacharias Frankel]], Jacob Freudenthal, [[Heinrich Graetz]] (1817–1891), Historiker, Jacob Guttmann, [[Michael Guttmann]], [[Isaak Heinemann]], Manuel Joël, [[Guido Kisch]], Albert Lewkowitz, [[Israel Lewy]], [[Adolf Wolf Posnanski]], Israel Rabin, [[David Rosin]] und [[Benedikt Zuckermann]].<br /> <br /> ;Schüler des Seminars<br /> Bis zur Schließung 1938 hatte das Seminar weit über 700 Schüler, von denen etwa 250 das Rabbinerdiplom erhielten. Zu den Schülern gehörten: [[Wilhelm Bacher]], [[Leo Baeck]], Philipp Bloch, [[Hermann Cohen]], [[Ismar Elbogen]], [[Ismar Freund]], [[Max Grunwald]], [[Moritz Güdemann]], Jacob Guttmann, [[Adolf Hepner]] (1846–1923), Sozialist und Mitangeklagter im [[Leipziger Hochverratsprozess]] 1872, [[David Kaufmann]], [[Alexander Kisch]], [[Adolph Kohut]], [[Alexander Kohut]], [[Lazar Münz]] (1837-1921), österreichisch-galizischer Rabbiner in [[Oświęcim|Auschwitz]] und [[Kępno|Kempen]] sowie Autor, Josef Perles, [[Joachim Prinz (Rabbiner)|Joachim Prinz]], [[Paul Rieger]], [[Lothar Rothschild]] (1909–1974) Rabbiner in [[St. Gallen]], Adolf Schwarz, [[Heinemann Vogelstein]], [[Hermann Vogelstein]], [[Albert Wolf (Rabbiner)|Albert Wolf]] und [[Samuel Löb Zitron]].<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''Festschrift zum 75-jährigen Bestehen des jüdisch-theologischen Seminars'', 2 Bände, M. &amp; H. Marcus, Breslau 1929.<br /> * Andreas Brämer: ''Rabbiner Zacharias Frankel. Wissenschaft des Judentums und konservative Reform im 19. Jahrhundert.'' Olms, Hildesheim u. a. 2000, ISBN 3-487-11027-X. (''Netiva'' 3), (Zugleich: Dissertation. Freie Univ., Berlin 1996: ''Zacharias Frankel.'').<br /> * [[Markus Brann]]: ''Geschichte des Jüdisch-Theologischen Seminars (Fraenckel'sche Stiftung) in Breslau. Festschrift zum fünfzigjährigen Jubiläum der Anstalt.'' s. n., Breslau 1904 (Nachdruck. Olms, Hildesheim 2010, ISBN 978-3-487-13948-7 (''Rara zum deutschen Kulturerbe des Ostens'')). ([https://archive.org/details/geschichtedesj00branuoft Digitalisat] bei [[archive.org]])<br /> * [[Guido Kisch]] (Hrsg.): ''Das Breslauer Seminar. Jüdisch-Theologisches Seminar (Fraenckelscher Stiftung) in Breslau 1854–1938.'' Gedächtnisschrift. Mohr, Tübingen 1963. (= ''The Breslau Seminary'')<br /> * Nils Roemer: ''Jewish Scholarship and Culture in Nineteenth-Century Germany''. The University of Wisconsin Press, Madison, Wisconsin 2005, 50ff et passim.<br /> * Esther Seidel: ''Zacharias Frankel und das Jüdisch-Theologische Seminar''. Hentrich &amp; Hentrich Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-95565-027-8.<br /> * Carsten Wilke: ''Interkulturelle Anbahnungen. Das Rabbinat und die Gründung des Jüdisch-Theologischen Seminars Breslau 1854.'' In: ''[http://www.steinheim-institut.de/edocs/kalonymos/kalonymos_2004_2.pdf#P.1 Kalonymos.]'' 7, H. 2, 2004, S. 1–3 (PDF; 620 KB).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://opac.sub.uni-goettingen.de/DB=1/LNG=DU/CMD?ACT=SRCHA&amp;IKT=1016&amp;SRT=YOP&amp;TRM=J%C3%BCdisch-Theologisches+Seminar Bücher über das Jüdisch-Theologische Seminar im Katalog der SUB Göttingen]<br /> * [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=697&amp;letter=J Eintrag des Jüdisch-Theologischen Seminars in der Jewish Encyclopedia] (engl.)<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Juden in Breslau]]<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Judisch-Theologisches Seminar in Breslau}}<br /> <br /> [[Kategorie:Jüdische Geschichte (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Hochschule in Breslau]]<br /> [[Kategorie:Judentum in Breslau]]<br /> [[Kategorie:Rabbinerseminar]]<br /> [[Kategorie:Konservatives Judentum]]<br /> [[Kategorie:Judaistik]]<br /> [[Kategorie:Theologische Institution]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1854]]<br /> [[Kategorie:Aufgelöst 1938]]<br /> [[Kategorie:Judentum in Preußen]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Reformjudentum&diff=135268911 Reformjudentum 2014-10-27T14:58:48Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>{{Redundanztext<br /> |3=Liberales Judentum<br /> |4=Reformjudentum<br /> |12=f|2=September 2014|1=[[Benutzer:AddMore|AddMore]] ([[Benutzer Diskussion:AddMore|Diskussion]]) 10:34, 25. Sep. 2014 (CEST)}}<br /> [[Image:AbrahamGeiger.png|thumb|right|Rabbiner [[Abraham Geiger]].]]<br /> '''Reformjudentum''' nennt sich vor allem in Nordamerika die [[Jüdische Religion#Die verschiedenen Richtungen des Judentums|Richtung des Judentum]]s, die im 19. Jahrhundert in Deutschland entstanden ist und in Europa überwiegend als [[Liberales Judentum|liberales oder auch als Progressives Judentum]] bezeichnet wird. Die verschiedene Reform-und-liberale Gruppen weltweit sind alle Mitglider der [[Weltunion für progressives Judentum]] (zusammen mit den [[Rekonstruktionismus|Rekonstruktionisten]]). Entscheidend für diese Richtung ist die Aufteilung der [[Mitzwa|jüdischen Gebote]] in [[Ethik|ethische]] und [[Ritus|rituelle Gesetze]] sowie die Auffassung, dass die ethischen Gesetze zeitlos und unveränderlich seien, die rituellen Gesetze hingegen verändert werden könnten, um sie dem jeweiligen Lebensumfeld anzupassen. Im Gegensatz zum [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen Judentum]] geht das Reformjudentum von einer fortschreitenden [[Offenbarung]] Gottes in der Geschichte aus. Statt auf das Kommen eines persönlichen [[Messias]] zu warten, hofft man auf das Anbrechen einer messianischen Zeit. &lt;ref&gt;Hans-Christoph Goßmann: &quot;...denn das Heil kommt von den Juden&quot;. Christliche Zugänge zum Judentum und zum christlich-jüdischen Dialog, Waxmann, 2005, S. 52&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Image:Westfassade_Poolstraße.jpg|thumb|right|Der [[Israelitischer Tempel Poolstraße|Israelitische Tempel]] in der [[Hamburg-Neustadt|Hamburger Neustadt]] von 1844]]<br /> Die [[Emanzipation der Juden]] in Deutschland und Europa eröffneten den jüdischen Bürgern neue Möglichkeiten und mit ihr begann die jüdische [[Aufklärung]] – die [[Haskala]]. Der Aufbruch in die Majoritätsgesellschaft hatte jedoch auch zur Folge, dass Juden nun zwischen jüdischer Tradition und angepasstem Leben in der Gesellschaft standen. Eine Verunsicherung setzte ein und in der Folge auch eine breite Bereitschaft zur Nichtbefolgung jüdischer Traditionen. Andererseits gab es auch Einzelpersonen, welche ihr jüdisches Erbe mit den neuen Lebensbedingungen vereinbaren wollten. Sie „reformierten“ das hergebrachte Judentum und passten es ihren Lebensumständen an. Aus diesen Einzelbemühungen erwuchs eine vollständige Bewegung. Die ersten „Reformen“ zielten zunächst auf die äußere Form des Ritus. Die Liturgie wurde gekürzt, eine Predigt in Landessprache eingeführt, zusätzliche Gebete in Landessprache gesprochen und ein gemischter Chor wurde von einer Orgel begleitet. Die Gebete sollten sowohl im Judentum verankert sein, als auch für die nichtjüdische Umgebung ein würdiges Gesicht erhalten.&lt;ref&gt;Blau, J.J., Reform Judaism: A Historical Perspective, 1973&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als [[Abraham Geiger]] 1839 Rabbiner in Breslau wurde, erhielt damit ein Vordenker der Reformbewegung einen Raum für weitere Entwicklungen. Es folgten mehrere Rabbinerkonferenzen mit reformorientierten Rabbinern aus Europa. Dort wurden Eckpunkte festgelegt und über das neue Selbstverständnis gestritten. 1844 Braunschweig, 1845 Frankfurt am Main und Breslau im Jahre 1846. <br /> Die Konferenz von 1845 verließ Rabbiner [[Zacharias Frankel]] unter Protest gegen den Umgang mit der hebräischen Sprache in den Gottesdiensten. Frankel wurde später einer der Mitbegründer der konservativen Strömung. Noch hatten zahlreiche Rabbiner Stellen in den „Einheitsgemeinden“ und konnten so nicht jede Änderung durchsetzen. Auf diesen Konferenzen wurden auch radikalere Ansätze geäußert. So sprach sich Abraham Geiger gegen die Beschneidung von jüdischen Jungen aus. In den Gemeinden wurden diese Ansätze jedoch nicht verfolgt, lediglich die Reformgruppen in Berlin und Frankfurt folgten radikaleren Ansätzen.<br /> <br /> Eine andere Entwicklung nahm die Reformbewegung in den USA. Durch Auswanderung gelangten die Kernideen in die USA, doch hier nahm sie eine andere Entwicklung, die durch die vollkommen andere Situation der Juden in den USA begünstigt wurde. <br /> In den USA gab es keine [[Einheitsgemeinde (Judentum)|Einheitsgemeinde]] deren Existenz durch den Staat unterstützt oder gefordert wurde. Auch war der Assimilationsdruck weniger hoch, als es in Europa der Fall war. Für Forscher wie Prof. Karl Heinz Schneider nahmen sich amerikanische Juden das deutsche Reformjudentum als Vorbild. &lt;ref&gt;Karl Heinz Schneider: Judentum und Modernisierung. Ein deutsch-amerikanischer Vergleich, Campus, 2005, S. 111&lt;/ref&gt; und gründeten die neuen Gemeinden mit dem Gedankengut, welches sie aus Mitteleuropa mitbrachten. Tatsächlich aber gründeten sich bereits 1824 erste Reformgemeinden in den USA&lt;ref&gt;Meyer, M.A.. Response to Modernity: A History of the Reform Movement in Judaism, 1988&lt;/ref&gt;. Am 21. November 1824 gründeten ehemalige Gemeindemitglieder der Gemeinde „Beth Elohim“ in Charleston (South Carolina) eine eigene Gemeinde mit Reformen in ihrem Ritus, die „Reformed Society of Israelites“. Diese Gemeinde publizierte auch das erste Reformgebetbuch der USA „The Sabbath Service and Miscellaneous Prayers Adopted by the Reformed Society of Israelites“. 1833 verstarb einer der Wortführer der Gruppe und so schlossen sich die übrigen Gemeindemitglieder wieder der Gemeinde „Beth Elohim“ an und setzten hier viele der Änderungen durch. Tatsächlich migrierten in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts immer mehr deutschsprachige Einwanderer in die USA und trafen hier auf offene Bedingungen für die Entfaltung ihrer religiösen Ansichten. Es folgten weitere große Gemeindegründungen. 1842 der Tempel „'Har Sinai“ in [[Baltimore]] (heute im Vorort Owings Mills). 1845 folgte in [[New York City]] der ''Temple Emanu-El''. 1858 entstand in [[Chicago]] als dritte amerikanische Reformgemeinde die „Sinai Congregation“. <br /> <br /> Auch in den USA richteten Rabbiner der Reformbewegung regelmäßige Rabbinerkonferenzen ein. Auf der in [[Philadelphia]] von 1869, formulierten die Vordenker des amerikanischen Reformjudentums – [[David Einhorn (Rabbiner)|David Einhorn]], [[Samuel Hirsch]] und andere – erstmals ihre Prinzipien&lt;ref&gt;''Reform Judaism: Declaration of Principles: 1869 Philadelphia Conference'' [http://www.zionism-israel.com/hdoc/Philadelphia_Conference_1869.htm]&lt;/ref&gt; Da diese Resolution bald als nicht ausreichend empfunden wurde, kam es 1885 auf einer Konferenz in [[Pittsburgh]] (''„Pittsburgh Platform“'') zu einer weiteren, noch einflussreicheren Erklärung.&lt;ref&gt;''Declaration of Principles: 1885 Pittsburgh Conference'' [http://www.zionism-israel.com/hdoc/Pittsburgh_Platform_1885.htm]&lt;/ref&gt; Darüber hinaus wurde das amerikanische Reformjudentum auch von [[Rationalismus|rationalistischen]] Einflüssen geprägt, darunter z. B. die von [[Felix Adler]] begründete ''„Ethical Culture“''.&lt;ref&gt;''Felix Adler'' [http://en.wikipedia.org/wiki/Felix_Adler]; ''Ethical culture'' [http://en.wikipedia.org/wiki/Ethical_Culture]&lt;/ref&gt; Zu den Organisationen, die die Stärke der Reformbewegung begründeten, zählten die ''„Union of American Hebrew Congregations“'' (seit 1873), das ''Reform Union College/Jewish Institute of Religion'' (seit 1875) und die ''„Central Conference of American Rabbis“'' (seit 1889).&lt;ref&gt;''The Union of American Hebrew Congregations'' [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=28&amp;letter=U]; ''Hebrew Union College'' [http://www.huc.edu/]; ''Central Conference of American Rabbis'' [http://en.wikipedia.org/wiki/Central_Conference_of_American_Rabbis]&lt;/ref&gt; Ein öffentliches Forum fand die Reformbewegung in der 1854 von [[Isaac Mayer Wise]] in [[Cincinnati]] begründeten Wochenzeitschrift ''„The Israelite“'', die bald unter dem neuen Titel ''„The American Israelite“'' erschien.&lt;ref&gt;''The American Israelite'' [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=1388&amp;letter=A]&lt;/ref&gt; Weiter entwickelt wurde das Reformjudentum später von Persönlichkeiten wie z. B. [[Judah Leon Magnes]] und [[Emil Hirsch]].&lt;ref&gt;''Emil Hirsch'' [http://en.wikipedia.org/wiki/Emil_Hirsch]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 65 jüdische Hausväter hatten im Dezember 1817 in Hamburg den Neuen Israelitischen Tempelverein gegründet und 1818 eine erste provisorische Synagoge in der südlichen Neustadt gebaut. Mit dem Gebetbuch des Israelitischen Tempelvereins beschritt eine solche Vereinigung Neuland. Texte aus der traditionellen Liturgie wurden geändert, gekürzt oder vollkommen ausgelassen. Diese Änderungen bezogen sich insbesondere auf die Gebete um eine Rückkehr nach Israel, auf die Wiedereinführung des Tempeldienstes oder den Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem. Die Zahl der Tempelbesucher wuchs und so wurde 1844 der Neue [[Israelitischer Tempel Poolstraße|Israelitische Tempel in der Poolstraße]] eingeweiht.<br /> Bis in die 1860er Jahre hinein wurden am Freitagabend zwei Gottesdienste abgehalten. Der erste war das übliche „Kabbalat Schabbat“ bei Einbruch der Dunkelheit, der zweite war dagegen als Konzession an die Geschäftsleute auf eine späte Abendstunde gelegt worden. &lt;ref&gt; Ruben Maleachi, Die Synagogen in Hamburg. &lt;/ref&gt;<br /> In Leipzig sammelten sich zur Zeit der Messen Juden aus Deutschland und Österreich und dort wurde von Mitgliedern des Hamburger Tempels 1820 ein Tempelgottesdienst nach Hamburger Vorbild gestaltet. Von dort aus nahmen zahlreiche Besucher dieser Gottesdienste die Idee mit in ihre Heimatgemeinden. So wurde 1821 in Wien ein Tempel nach Hamburger Vorbild eingerichtet. Dort sollte auch das Hamburger Gebet- und Gesangbuch eingeführt werden. Isaak Noa Mannheimer nahm die Rabbinerstelle für diese, sich gründende Gruppe, an. Geboren in Kopenhagen 1793, führte er dort die Konfirmation ein, kannte jedoch auch die private Reformgruppe in Berlin, den Hamburger Tempel und die Synagoge von Leipzig. Er war der Überzeugung, dass nur über die Gewinnung der etablierten Gemeinde, weitreichende Reformen durchgeführt werden konnten. 1826 wurde dann der Tempel in Wien eröffnet. Hier war die Liturgie weniger radikal verändert worden, sah jedoch eine Dauer von höchstens zwei Stunden an Sabbaten und Festtagen vor, eine deutsche Predigt und die Konfirmation wurden eingeführt. Das Tragen des Sterbekleides am Neujahrs- und Versöhnungstag nur auf diejenigen beschränkt, die Funktionen innerhalb des Gottesdienstes übernahmen.<br /> <br /> 1854 veröffentlichte Abraham Geiger ein neues Gebetbuch, welches um einiges traditioneller war als dessen Hamburger Gegenstück.<br /> <br /> Sozial gesehen bestand eine wesentliche Leistung des Reformjudentums in der weit reichenden Angleichung des jüdischen Alltagslebens und sogar der [[Liturgie]] an nichtjüdische – vor allem [[Protestantismus|protestantische]] – Gepflogenheiten. Die Chancen amerikanischer Juden auf gesellschaftliche Integration stiegen damit drastisch.&lt;ref&gt;Nathan Glazer, ''American Judaism'', Chicago: The University of Chicago Press, 1957, S. 46&lt;/ref&gt;<br /> Während das Reformjudentum im 19. Jahrhundert und besonders in den USA auch im 20. Jahrhundert viele Traditionen des Judentums abschaffte, radikal veränderte oder in die Entscheidung der Individuen legte, werden heute viele dieser Traditionen wieder durchgeführt. Zusätzlich bildete sich in Deutschland und später in den USA mit dem [[Konservatives Judentum|konservativen Judentum]] eine Strömung heraus, die eine Mittelposition zwischen Orthodoxie und Reformjudentum einnimmt.<br /> <br /> == Charakteristika des Reformjudentums ==<br /> Markante Unterschiede des Reformjudentums gegenüber dem [[orthodoxes Judentum|orthodoxen Judentum]] sind:<br /> * besonderer Schwerpunkt auf den [[Ethik|ethischen]] Aspekten des Judentums (auf Kosten der strengen Befolgung formaler Gebote)<br /> * Einhaltung des [[Schabbat]] im Sinne einer durchdachten weitgefassten Enthaltung von Arbeit (als Lohnerwerb) und Geldgeschäften<br /> * die Verwendung der jeweiligen Landessprache zumindest in mehr oder weniger großen Abschnitten des [[Gottesdienst#Judentum|Gottesdienstes]]<br /> * völlige [[Gleichberechtigung]] und Gleichbehandlung der Frau bei Gottesdiensten und anderen Ritualen<br /> * offiziell anerkannte jüdische Abstammung durch den Vater oder durch die Mutter, wo nur ein Elternteil jüdisch ist<br /> * eine Kürzung des Gottesdienstes<br /> * die Installation einer [[Orgel]]<br /> * die Verwendung gemischter Chöre (Frauen und Männer; Juden und Nicht-Juden)<br /> * freie Gewissensentscheidung jedes Reformjuden darüber, welche rituellen Gesetze er einhalten möchte und welche nicht<br /> * keine Berührungsängste mit anderen Religionen<br /> * die Abschaffung der [[Kol Nidre]]-Rezitierung (historisch)<br /> <br /> == Reformgemeinden in Deutschland ==<br /> Nach der 1844-6 Rabbinerversammlungen, wurde der Titel &quot;Reform&quot; nur für die Radikalen benutzt, wie die &quot;Reformfreunde&quot; in Frankfurt am Main und Breslau und [[Samuel Holdheim]]s Berliner Reformgemeinde, die umfassendere Änderungen in der Liturgie durchgeführt hat. Ansonsten bezeichnen sich die jüdischen Gemeinden, die im deutschsprachigen Raum dieser Richtung des Judentums angehören, als [[liberales Judentum|liberal]], um ihrer mäßiger Charakter zu betonen.&lt;ref&gt;Michael Meyer, ''Deutsch-jüdische Geschichte in der Neuzeit: Heft 3'', C.H.Beck, 1997. S. 100-110.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Israel ==<br /> In Israel werden ab 2012 auch nicht-orthodoxe Vorsteher von jüdischen Gemeinden als Rabbiner anerkannt. 15 «Rabbiner einer nichtorthodoxen Gemeinschaft» erhalten ihren Lohn vom Kulturministerium. Eheschließungen, Abdankungen und Lehrentscheide über die Thora bleiben den rund 4000 orthodoxen Rabbinern vorbehalten. In Israel gibt es keine Standesämter.&lt;ref&gt;http://www.livenet.ch/magazin/international/216656-erfolg_fuer_reformjuden.html (abgerufen am: 1. Juni 2012).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> *[[Union progressiver Juden in Deutschland]]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Michael A. Meyer: ''Response to Modernity. A history of the Reform Movement in Judaism.'' Oxford University Press, New York NY u. a. 1988, ISBN 0-19-505167-X (''Studies in Jewish history''), (deutsch: ''Antwort auf die Moderne. Geschichte der Reformbewegung im Judentum.'' Böhlau, Wien u. a. 2000, ISBN 3-205-98363-7).<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * Dachverband<br /> ** [http://www.liberale-juden.de/ Union progressiver Juden in Deutschland]<br /> * Gemeinden<br /> ** [http://www.gescherlamassoret.de/ Jüdische Liberale Gemeinde Gescher LaMassoret Köln]<br /> ** [http://www.beth-shalom.de/ Liberale jüdische Gemeinde in München ''Beth Shalom'']<br /> ** [http://ruhrminjan.talmud.de/ Liberale Vereinigung im Ruhrgebiet]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:Reformjudentum| ]]</div> AddMore https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abraham_Geiger&diff=135268906 Abraham Geiger 2014-10-27T14:58:29Z <p>AddMore: </p> <hr /> <div>[[Datei:AbrahamGeiger.png|miniatur|Abraham Geiger]]<br /> [[Datei:Gedenktafel Rosenthaler Str 40 (Mitte) Abraham Geiger.jpg|miniatur|[[Berliner Gedenktafel]] am Haus Rosenthaler Straße 40, in [[Berlin-Mitte]]]]<br /> <br /> '''Abraham Geiger''' (* [[24. Mai]] [[1810]] in [[Frankfurt am Main]]; † [[23. Oktober]] [[1874]] in [[Berlin]]) war ein deutscher [[Rabbiner]]. Er war einer der ersten und wichtigsten Vordenker des [[Reformjudentum]]s sowie ein bedeutender jüdischer Gelehrter im Bereich der [[Wissenschaft des Judentums]].<br /> <br /> == Leben ==<br /> Abraham Geiger wurde in Frankfurt am Main als Sohn des [[Rabbi (Gelehrter)|Rabbi]] [[Michael Lazarus Geiger]] (1755–1823) und der Roeschen Wallau (1768–1856)&lt;ref&gt;Ludwig Geiger (Hrsg.): ''Abraham Geiger’s Leben in Briefen.'' Gerschel, Berlin 1878, S. 8.&lt;/ref&gt; in eine [[Orthodoxes Judentum|orthodoxe]] Familie geboren und erhielt eine traditionelle religiöse Erziehung. Schon als Kind führten ihn Studien in den [[Altertumswissenschaft]]en dazu, die orthodoxe Interpretation des Judentums zu hinterfragen, in der sowohl die Offenbarung am [[Sinai (Berg)|Berg Sinai]] als auch die später verfassten Kommentare auf göttlichen Ursprung zurückgeführt werden. Mit 17 begann er Arbeiten an seinem ersten Werk, einem Vergleich der Rechtssysteme von [[Mischna]], [[Bibel]] und [[Talmud]]. Weiter erarbeitete er ein Wörterbuch zum [[Mittelhebräisch|mischnischen (rabbinischen) Hebräisch]]. Im Jahr 1823 starb sein Vater. Abraham Geiger musste nun auch die religiöse Erziehung seines jüngeren Halbbruders Salomon übernehmen.&lt;ref&gt;Abraham Geiger und Max Wiener: ''Abraham Geiger and liberal Judaism / The challenge of the nineteenth century'', Reprint 1962, S. 4&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Finanziert von Freunden und gegen den Willen seiner Familie begann er sein Studium im April 1829 an der Universität Heidelberg. Dort befasste er sich mit philologischen Studien, Geschichte, den alten Sprachen, Philosophie und Archäologie. Nach einem Semester wechselte er an die [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]]. Hier verkehrte er in einem Kreis von jüdischen Studenten, die sich auf eine spätere Tätigkeit als Rabbiner vorbereiteten, darunter [[Salomon Munk]] und [[Samson Raphael Hirsch]], sein späterer Gegner. Mit ihm organisierte er eine jüdische Studiengesellschaft. In diesem Rahmen hielt er am 2. Januar 1830 seine erste Predigt als Rabbiner. In Bonn studierte Geiger bei dem Orientalisten [[Georg Wilhelm Friedrich Freytag]] [[Arabistik]] und den [[Koran]]. Dank seiner preisgekrönten Abhandlung ''„Was hat Mohammed aus dem Judenthume übernommen?“'', die 1833 in Buchform publiziert wurde, erhielt er ein Doktorat der [[Philipps-Universität Marburg|Universität Marburg]].<br /> <br /> Da jedoch zu jener Zeit [[Juden in Deutschland]] nicht als Professoren an Universitäten tätig sein konnten, übernahm Geiger eine Stelle als [[Rabbiner]] in [[Wiesbaden]] (1832–1837). Seine akademischen Tätigkeiten setzte er als Gründer und Redakteur von zwei wissenschaftlichen Zeitschriften fort: ''Wissenschaftliche Zeitschrift für Jüdische Theologie'' (1835–1839) und ''Jüdische Zeitschrift für Wissenschaft und Leben'' (1862–1875).<br /> <br /> Aufgrund starken Widerstandes der [[Juden in Breslau|jüdischen Gemeinde Breslau]] wurde er dort nach seiner Bewerbung zum Rabbiner 1838 erst 1840 zunächst stellvertretender Rabbiner. 1843, nach dem Tode von [[Salomo Tiktin]], erhielt er dann die Stelle des Oberrabbiners, was zum Austritt der Anhänger der Orthodoxie unter Tiktins Sohn [[Gedalja Tiktin|Gedalja]] führte. Die Spannungen in Breslau bestanden jedoch weiterhin, und als 1854 in Breslau das [[Jüdisch-Theologisches Seminar in Breslau|Jüdisch-Theologische Seminar]] eröffnet wurde, an dessen Aufbau Geiger mitgewirkt hatte, erhielt er dort keine Anstellung, weil konservative jüdische Kreise seine theologische Position als zu liberal einstuften.<br /> <br /> Geiger verließ Breslau 1863 und war bis 1870 Rabbiner der Reformgemeinde in [[Frankfurt am Main]]. 1870 gehörte er zu den Gründern der [[Hochschule für die Wissenschaft des Judentums]] in Berlin, an der er von 1872 bis zu seinem Tod 1874 lehrte.<br /> <br /> Abraham Geiger plädierte für eine Anpassung historisch bedingter religiöser [[Ritual]]gesetze (im Gegensatz zu universalen religiösen Werten) an die Gegenwart, was ihm den Widerspruch der jüdischen Orthodoxie einbrachte. Als sein Hauptwerk gilt ''Urschrift und Übersetzungen der Bibel'' (1857), in dem er postulierte, dass die [[Pharisäer]] und frühen Rabbiner der [[Mischna]] sich um eine Liberalisierung und Demokratisierung des [[Halacha|jüdischen Gesetzes]] bemüht hätten, im Gegensatz zu den aristokratischen, konservativ eingestellten [[Sadduzäer]]n, unter deren Kontrolle das Priestertum und der [[Jerusalemer Tempel|Tempel zu Jerusalem]] standen.<br /> <br /> Innerhalb der Reformbewegung vertrat Geiger eine gemäßigte Position und versuchte zwischen den radikaleren Auffassungen von [[Samuel Holdheim]] und Kaufmann Kohler sowie den konservativen Vertretern wie [[Zacharias Frankel]] und [[Heinrich Graetz]] zu vermitteln. Geiger setzte sich für den Gebrauch des Deutschen in der jüdischen Liturgie ein und empfand die meisten [[Jüdische Speisegesetze|Speisegesetze]] als unangemessen. Er bezeichnete die [[Brit Mila|Beschneidung]] in einem Brief an [[Leopold Zunz]] als „barbarisch blutiger Akt“&lt;ref&gt;[[Ludwig Geiger]] (Hrsg.): ''Abraham Geiger’s nachgelassene Schriften.'' Band 5, L. Gerschel, Berlin 1878, S. 181.&lt;/ref&gt;, stellte sich jedoch gegen einen Aufruf des Frankfurter Reformvereins zu deren Abschaffung und sprach sich auch dagegen aus, den [[Sabbat|Schabbat]] auf den Sonntag zu verlegen.<br /> <br /> Sein Sohn [[Ludwig Geiger]] widmete sich insbesondere der [[Goethe]]-Forschung.<br /> <br /> Das [[Abraham-Geiger-Kolleg]] an der Universität [[Potsdam]] ist nach ihm benannt. Es verleiht alle zwei Jahre den ''Abraham-Geiger-Preis''.<br /> <br /> Am 25. Mai 2010 enthüllte die Historische Kommission des Landes Berlin eine Gedenktafel zum 200. Geburtstag Abraham Geigers in den [[Hackesche Höfe|Hackeschen Höfen]], Rosenthaler Str. 40, seinem Sterbeort.<br /> <br /> Geigers Grab in der Ehrenreihe des [[Jüdischer Friedhof Schönhauser Allee|Jüdischen Friedhofs an der Schönhauser Allee]] ist ein Ehrengrab des Landes Berlin.<br /> <br /> == Werke (Auswahl) ==<br /> [[Datei:Ludwig Geiger.jpg|miniatur|hochkant|Abraham Geiger&lt;ref&gt;Aufgrund des Herstellungsdatums 1905 wird dieses Porträt oft fälschlicherweise seinem Sohn [[Ludwig Geiger]] zugeschrieben. Doch dieser hat selbst richtiggestellt, dass der Maler [[Lesser Ury]] das Gemälde nach Fotos seines Vaters Abraham gemalt und diesen recht gut getroffen habe (siehe [http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt00/0001proc.htm hier]).&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;Maler: [[Lesser Ury]]]]<br /> <br /> * ''Was hat Mohammed aus dem Judenthume aufgenommen?'' Dissertation, Bonn 1833. [http://books.google.com/books?id=AAYMAAAAIAAJ&amp;printsec=frontcover Google Buchsuche]<br /> ** Nachdruck der 2. rev. Auflage, Leipzig: Kaufmann, 1902. Herausgegeben und mit einem Vorwort von [[Friedrich Niewöhner]]. Berlin: Parerga Verlag, 2004. ISBN 3-937262-07-5.<br /> ** Nachdr. der Ausg. Madras 1898. Tel Aviv: Zohar books, 1969.<br /> ** ''Judaism and Islam.'' Translated by F. M. Young, 1896. [http://answering-islam.org.uk/Books/Geiger/Judaism/index.htm Online Edition (in Englisch)]<br /> * ''Das Judenthum und seine Geschichte von der Zerstörung des zweiten Tempels bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts. In zwölf Vorlesungen. Nebst einem Anhange: Offenes Sendschreiben an Herrn Professor Dr. Holtzmann.'' Breslau: Schletter, 1865–1871.<br /> ** ''Judaism and its history: in 2 parts'' (Das Judenthum und seine Geschichte, englisch). Lanham [u.a.]: Univ. Press of America, 1985. ISBN 0-8191-4491-6.<br /> * ''Urschrift und Übersetzungen der Bibel in ihrer Abhängigkeit von der inneren Entwicklung des Judenthums'', 1857<br /> * ''Nachgelassene Schriften.'' Reprint of the 1875–1878 ed., published in Berlin by L. Gerschel. Bd 1–5. New York: Arno Press, 1980. ISBN 0-405-12255-1<br /> * Seine Schriften in der [http://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/sru/?mode=view&amp;operation=searchRetrieve&amp;query=vl.person+%3D+%22A.+Geiger%22&amp;maxIndex=8&amp;bool1=&amp;index1=cql.any&amp;relat1=%3D&amp;term1=&amp;bool2=and&amp;index2=dc.title&amp;relat2=%3D&amp;term2=&amp;bool3=and&amp;index3=vl.person&amp;relat3=%3D&amp;term3=A.+Geiger&amp;bool4=and&amp;index4=vl.printerpublisher&amp;relat4=%3D&amp;term4=&amp;bool5=and&amp;index5=vl.place&amp;relat5=%3D&amp;term5=&amp;bool6=and&amp;index6=dc.date&amp;relat6=%3D&amp;term6=&amp;bool7=and&amp;index7=dc.subject&amp;relat7=%3D&amp;term7=&amp;bool8=and&amp;index8=vl.numbers&amp;relat8=%3D&amp;term8=&amp;dc.fulltext=&amp;startRecord=1&amp;resultSetTTL=0&amp;sortKeys=relevance&amp;sortOrder=ascending&amp;maximumRecords=10&amp;searchtype=expert Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft]<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{ADB|8|786|793|Geiger, Abraham|Jakob Auerbach|ADB:Geiger, Abraham}}<br /> * Hartmut Bomhoff: ''Abraham Geiger: Durch Wissen zum Glauben. Through reason to faith: reform and the science of Judaicum'' (= ''Jüdische Miniaturen.'' Bd. 45). Hentrich &amp; Hentrich, Berlin 2006, ISBN 3-938485-27-2 (deutsch und englisch).<br /> * [[Ludwig Geiger]]: ''Abraham Geiger. Leben und Werk für ein Judentum in der Moderne.'' Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2001, ISBN 3-934658-20-2.<br /> * [[Susannah Heschel]]: ''Abraham Geiger and the Jewish Jesus'' (''Chicago studies in the history of Judaism''). University of Chicago Press, Chicago 1998, ISBN 0-226-32959-3.<br /> ** deutsch: ''Der jüdische Jesus und das Christentum. Abraham Geigers Herausforderung an die christliche Theologie.'' Übersetzt von Christian Wiese. Jüdische Verlagsanstalt, Berlin 2001, ISBN 3-934658-04-0.<br /> * Jobst Paul: ''Das „Konvergenz“-Projekt. Humanitätsreligion und Judentum im 19. Jahrhundert.'' In: Margarete Jäger, Jürgen Link (Hrsg.): ''Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten.'' Unrast, Münster 2006, ISBN 3-89771-740-9.<br /> * [[Max Wiener]]: ''Abraham Geiger and liberal Judaism. The challenge of the nineteenth century.'' Compiled with a biographical introduction. Übersetzt von Ernst J. Schlochauer. Jewish Publication Society of America, Philadelphia 1962.<br /> * Christian Wiese, Walter Homolka, Thomas Brechenmacher (Hrsg.): ''Jüdische Existenz in der Moderne: Abraham Geiger und die Wissenschaft des Judentums.'' De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-024759-6.<br /> * ''Deutsche Reformjuden vor 60 Jahren. [[Raphael Straus]] kritisiert 1935 den „Schulmeister“ Geiger.'' In: ''[[Jüdische Rundschau]].'' 21. Juni 1935, S. 11 f.; wieder in: ''Kalonymos.'' {{ISSN|1436-1213}}, Bd. 13 (2010), H. 1, S. 7 f.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat}}<br /> {{Wikisource|Abraham Geiger}}<br /> * {{DNB-Portal|11933304X}}<br /> * [http://www.juedischesmuseum.de/judengasse/dhtml/P142.htm Kurzbiografie mit Foto]<br /> * [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=117&amp;letter=G Ausführlicher Eintrag bei ''Jewish Encyclopedia'' (englisch)]<br /> * [http://www.abraham-geiger-kolleg.de/index.php Informationen zum Namensgeber des Abraham-Geiger-Kollegs]<br /> * [http://www.findagrave.com/cgi-bin/fg.cgi?page=gr&amp;GSln=Geiger&amp;GScid=1591262&amp;GRid=6820617&amp;pt=Abraham%20Geiger&amp; Grabstein (Jüdischer Friedhof Prenzlauer Berg) sowie Porträtfoto]<br /> * {{Webarchiv | url=http://www.steinheim-institut.de/quellen_online/integrative_gesellschaft/pdf/1866_Geiger.pdf | wayback=20070927050115 | text=A. G.: ''Die zweimalige Auflösung des jüdischen Staates. Eine Zeitpredigt, gehalten den 30. Juni 1866'' In: ''Nachgelassene Schriften'' Hg. Ludwig Geiger, 1. Bd. Berlin: Gerschel, 1875}}<br /> * [http://www.hr-online.de/servlet/de.hr.cms.servlet.File/Beyrodt_Abraham+Geiger.pdf?ws=hrmysql&amp;blobId=11628714&amp;id=39228515&amp;forceDownload=1 Manuskript Radio-Feature zu Abraham Geigers 200. Geburtstag von Gerald Beyrodt]<br /> * [http://www.tvbvideo.de/video/iLyROoafvaE5.html Gedenktafel - TV Berlin Video]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GND=11933304X|LCCN=n/80/118345|VIAF=12573634}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Geiger, Abraham}}<br /> [[Kategorie:Rabbiner (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Historiker (Judentum)]]<br /> [[Kategorie:Hochschullehrer (Hochschule für die Wissenschaft des Judentums)]]<br /> [[Kategorie:Person des Judentums (Frankfurt am Main)]]<br /> [[Kategorie:Reformjudentum]]<br /> [[Kategorie:Deutscher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1810]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1874]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Geiger, Abraham<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Rabbiner<br /> |GEBURTSDATUM=24. Mai 1810<br /> |GEBURTSORT=[[Frankfurt am Main]]<br /> |STERBEDATUM=23. Oktober 1874<br /> |STERBEORT=[[Berlin]]<br /> }}</div> AddMore