https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=AFatalErrorOccurredWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-15T06:10:40ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.28https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kajak&diff=256010531Kajak2025-05-14T21:48:43Z<p>AFatalErrorOccurred: /* Moderne Kajaks */ Hinzufügen von Bildern für Bootstypen</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|befasst sich mit den Paddelbooten im Kanusport. Zur gleichnamigen Musikgruppe siehe [[Kajak (Band)]]; siehe auch [[Kayak (Begriffsklärung)]].}}<br />
[[Datei:Greenland kayak seal hunter 2006.jpg|miniatur|[[Inuit|Inuk]] im Fellkajak mit Harpune auf Seehundjagd]]<br />
Ein '''Kajak''' ([[Inuktitut]]: ''ᖃᔭᖅ'', {{klS|qajaq}}, Plural {{lang|kl|''qaannat''}})<ref>{{Internetquelle |url=https://www.duden.de/rechtschreibung/Kajak |titel=Kajak, der oder das |hrsg=Duden |abruf=2022-02-17}}</ref> ist ein [[Paddelboot]] mit Ursprung in der [[Arktis]] und bezeichnet einen Bootstyp, der mittels [[Doppelpaddel]] angetrieben wird und dessen Insassen in Fahrtrichtung sitzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://praxistipps.focus.de/was-ist-der-unterschied-zwischen-kanu-und-kayak-einfach-erklaert_96874 |titel=Was ist der Unterschied zwischen Kanu und Kayak? Einfach erklärt |datum=2018-10-17 |abruf=2022-02-17}}</ref> Von der Sitzposition [[Langsitz]] aus werden die Oberschenkel seitlich im Rumpf verspreizt. Kajaks und [[Canadier|Kanadier]] (kniend mit [[Stechpaddel]]) bilden die beiden wesentlichen Untergruppen von [[Kanu]]s.<br />
<br />
== Ursprung ==<br />
[[Datei:KajakSchiffergeselschaftHL.JPG|miniatur|Kajak von 1605/06 in der Lübecker Schiffergesellschaft]]<br />
Das Kajak wurde von den [[Eskimo]]s als schnelles, wendiges Boot für die Jagd entwickelt.<ref>{{Literatur |Autor=Frank Zeilner |Titel=Kanusport - Wettkampf Freizeitsport |ISBN=978-3-902540-41-6 |Seiten=18}}</ref> Sie bauten einen Rahmen aus Holz und Knochen, der mit Tierfellen bespannt wurde. Vor allem in [[Grönland]] wird die traditionelle Kajakbauweise noch immer angewendet, wobei die Haut heute meist aus imprägniertem Textil in robuster [[Leinwandbindung]] besteht. Zum Kajakfahren trugen die Eskimos während der kalten Jahreszeit spezielle [[Kajakhandschuh]]e mit zwei Daumen.<br />
<br />
Die Bauweise der Kajaks unterliegt regionalen Unterschieden; in [[Alaska]] eher kurz und breit, in [[Grönland]] eher lang und schmal. Das Kajak ist traditionell ein geschlossenes Männerboot, das oben offene Frauenboot ist das [[Umiak]]. Ähnliche Boote, nämlich die [[Baidarka]]s, wurden auf den [[Aleuten]] verwendet. Eine Erfindung der [[Eskimos]] ist auch die als [[Eskimorolle]] (auch: Kenterrolle) bekannte Technik, sich beim Kentern schnell und ohne Aussteigen mit einem Paddelschlag wieder aufzurichten.<br />
<br />
Eines der ältesten vollständig erhaltenen Kajaks befindet sich in der [[Schiffergesellschaft (Lübeck)|Schiffergesellschaft]] in Lübeck. Es wurde Anfang des 17. Jahrhunderts im Nordatlantik geborgen.<ref>Siehe Werner Neugebauer: ''„Der Grönländer“ – ein Eskimo-Kajak im Hause der Schiffergesellschaft zu Lübeck.'' In: ''Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft zu Lübeck.'' Band 55, 1982, S. 199–230. Es wurde 2002 vermessen, so dass es heute eine Anzahl [http://www.traditionalkayaks.com/Kayakreplicas/lubeck.html Replicas] davon gibt.</ref><br />
<br />
[[Datei:Kayak Hokkaido - river near Lake Shikotsu - 2016 08 15 .webm|mini|Moderne Kajaks im [[Hokkaidō]], [[Japan]]]]<br />
<br />
== Moderne Kajaks ==<br />
=== Entwicklung und Verbreitung in Europa ===<br />
Anfang des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurden vereinzelt ''„Grönländer“'' in Deutschland verwendet. 1860 wurde in [[Breslau]] der erste ''Grönländer-Club'' gegründet. 1866 veröffentlichte der Schotte [[John MacGregor]] ''A Thousand Miles in the Rob Roy Canoe on Rivers and Lakes of Europe''. Vor der Erfindung des [[Faltboot]]es breitete sich das Kajak hauptsächlich in Nord- und Mitteldeutschland zum Paddeln auf Seen aus. Der Rücktransport war gegen die stärkere Strömung auf Flüssen schwierig. In der ersten Hälfte des <br />
[[Datei:DuoWhitewaterKayak.jpg|mini|Zweisitziges Wildwasser Kajak aus Kunststoff]]<br />
20.&nbsp;Jahrhunderts war die Blütezeit der Faltboote (faltbare Kajaks aus Holz- oder Metallgerüst, mit imprägniertem Stoff bespannt). Mit der zunehmenden Motorisierung nahm ihre Notwendigkeit ab, wenngleich das Faltboot besonders bei Bahn- und Fernreisen nach wie vor Vorteile hat.<br />
<br />
=== Design ===<br />
Moderne Kajaks sind meist aus [[Polyethylen]], [[Acrylnitril-Butadien-Styrol|ABS]], [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]], [[Kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff|CFK]], [[aramid]]faserverstärktem Kunststoff oder [[Holz]] gefertigt.<ref>{{Internetquelle |autor=Olaf Kühndel |url=https://www.hro1.de/infos/die-geschichte-des-kajak |titel=Die Geschichte des Kajak |abruf=2022-02-17}}</ref> Bei Schlauchkajaks sind [[Kautschuk]] oder [[Polyvinylchlorid|PVC]] die gängigsten Materialien. Es existieren verschiedene Typen für unterschiedliche Anwendungen und [[Kanusport]]arten, die sich in ihrer Konstruktion stark unterscheiden können (geschlossen, offen oder [[Sit-on-Top]]; Verhältnis von Länge und Breite, Form des [[Schiffsrumpf|Rumpfes]]). Sie sind meist für ein bis zwei Personen, im [[Kanurennsport|Rennsport]] für bis zu vier Personen ausgelegt.<br />
[[Datei:2015-08 playboating Durance 09.jpg|mini|Spielboot für [[Playboating]]]]<br />
<br />
=== Typen (Auswahl) ===<br />
{{Hauptartikel|Seekajak|Wildwasserkanu}}<br />
<br />
==== Wanderkajak ====<br />
Wander- oder Tourenkajaks sind meist zwischen 3,50 und 5,50&nbsp;Meter lang und variieren in der Breite von 50 bis 85&nbsp;Zentimeter.<br />
Wanderkajaks sind als Einer, und sehr beliebt als Zweier im Standardangebot der Hersteller zu finden; ein Kind findet auch noch in vielen K2-Kajaks Platz, einige Kajaks sind speziell mit 2+1 Sitzen ausgestattet.<br />
Wanderkajaks bieten vor und hinter dem Paddler meist viel Stauraum.<br />
<br />
==== Spielboot (Rodeoboot) ====<br />
Spiel- oder auch Rodeoboote genannte Kajaks sind Boote zum „Spielen“, die beim [[Playboating]] eingesetzt werden. Sie sind besonders kurz (max. 2,00&nbsp;Meter) und wendig, haben meist im Raum des Cockpits das größte Volumen, damit das ''Kerzen'' (Senkrechtstellen des Boots) und damit verbundene Figuren erleichtert werden. Meistens wird auf einer Welle oder einer Walze gespielt. Spielbootfahren im Wettkampf wird [[Kanu-Freestyle]] genannt, darin werden auch Welt- und Europameisterschaften, sowie Weltcups ausgetragen.<br />
<br />
==== Kanupolo ====<br />
Boote für [[Kanupolo]] habe abgerundete, gepolsterte Enden. Sie sind eher flach, damit man mit ihnen Unterschneiden und Rollen ([[Kenterrolle]]) kann.<br />
[[Datei:Poldikajak 2.png|mini]]<br />
<br />
==== Rennkajak ====<br />
Rennkajaks sind extra für den [[Kanurennsport]] entwickelte Boote. Sie sind besonders schmal. Die Festlegung für die Länge beträgt maximal 5,20 Meter für einen Einerkajak K1. Moderne Boote sind aus Carbon und wiegen mindestens 12 Kilogramm. Im Kanurennsport werden Welt-, Europa- und deutsche sowie regionale und lokale Meisterschaften ausgetragen, und es wird an Weltcups und Olympischen Sommerspielen teilgenommen.<ref>{{Literatur |Titel=Wettkampfregeln für den Kanu-Rennsport |Hrsg=Deutscher Kanu-Verband |Datum=2019 |Seiten=12}}</ref><br />
<br />
=== Gängige Ausrüstung ===<br />
Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände sind [[Doppelpaddel]], [[Schwimmweste]] und passendes Schuhwerk, das nicht beim Schwimmen behindert und ausreichend Schutz vor Verletzungen beim Aussteigen bietet (z.&nbsp;B. [[Wassersportschuh]]e oder [[Füßling (Tauchen)|Füßlinge]]). Paddler tragen spezielle Bekleidungen, die geeignet sind, sich komfortabler zu bewegen mit spezieller Funktionsunterwäsche und [[Paddeljacke]]n und -hosen. Um das Kajak [[Unsinkbarkeit|unsinkbar]] zu machen, gehören zur Ausrüstung [[Schwimmkörper|Auftriebskörper]], falls das Boot nicht durch [[Schott]]en unterteilt ist. Das Eindringen von Wasser in den Bootskörper kann durch eine [[Spritzdecke]] aus [[Polyamide#Nylon|Nylon]] oder [[Neopren]] vermindert werden, wenn der Fahrer ausreichend mit der Bedienung vertraut ist, um beim [[Kentern]] aussteigen zu können. Viele See- und Tourenkajaks und alle Rennkajaks sind mit einem Steuer versehen, um das Boot auf Kurs zu halten. Dieses besteht aus einer Steuerflosse im Heck (entweder unter dem Heck oder hinten am Heck) und wird über einen Seilzug [[Fußsteuer|mit den Füßen]] bedient. Dieses Steuerblatt kann einziehbar sein, damit in stark verkrauteten Gewässern das Vorwärtskommen nicht behindert wird, es in flachen Gewässern nicht zur Grundberührung kommt und es dabei ggf. keinen Schaden nimmt. Besonders in Wanderkajaks, die genug Stauraum bieten, wird gerade bei längeren Touren Wechselkleidung und z.&nbsp;T. auch Campingbedarf mitgenommen. Es wird möglichst alles wasserdicht verpackt.<br />
<br />
== Risiken ==<br />
Ein Kajak ist ein relativ instabiles Paddelboot, das konstruktionsbedingt schnell zum Umkippen neigt. Hindernisse im Wasser oder Unaufmerksamkeit können zum [[Kentern]] führen. Grundsätzlich ist die Zahl schwerer Unfälle aber relativ gering. Hauptursache für tödliche Unfälle sind Rückläufe an [[Wehr (Wasserbau)|Wehren]], Klemmunfälle im [[Wildwasser]] sowie das Eintauchen in kaltes Wasser, das zu einem Kälteschock und letztlich zu einem [[Herzstillstand]] führen kann.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kanu.de/Paddelrisiko-Kaelte-80629.html |titel=Paddelrisiko Kälte |abruf=2023-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.schleswiger-kanuclub.de/unterkuehlung.html |titel=Unterkühlung - Schleswiger Kanu-Club Haithabu e.&nbsp;V. – Schleswiger Kanu-Club Haithabu - Kanusport an der Schlei |abruf=2023-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.hro1.de/infos/was-passiert-wenn-man-beim-paddeln-kentert |titel=Was passiert, wenn man beim paddeln kentert? {{!}} Ole auf hro1.de |sprache=de-DE |abruf=2023-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.rudern.at/ruderwiki/doku.php?id=sicherheit:kaelte |titel=Rudern bei tiefen Temperaturen|werk=Rudertechnik und Bootstechnik |abruf=2023-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Christian Tillmanns |url=https://www.dailydose.de/story-ploetzlicher-herztod-20210314.htm |titel=Sturz ins Wasser: Plötzlicher Herztod |datum=2021-01-03 |sprache=de |abruf=2023-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Bernd Schildwach |url=https://www.kanu.de/_ws/mediabase/_ts_1615793296000/downloads/freizeit/Sicherheit/KS2103_Unfallstatistik20.pdf |titel=Kanuunfälle im Jahr 2020 |hrsg=Deutscher Kanu-Verband |datum=2021-03 |abruf=2023-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.krumos.de/kanuvermietung/service/faq/risiken-beim-kanufahren.php |titel=Was gibt es für Risiken beim Kanufahren? - KRUMOS Kanuvermietung |sprache=de |abruf=2023-11-09}}</ref><br />
<br />
Der [[Deutscher Kanu-Verband|Deutsche Kanu-Verband]] empfiehlt das Tragen einer [[Rettungsweste]], bei kalten Wassertemperaturen auch eines [[Neoprenanzug]]s.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kanu.de/FREIZEITSPORT/Infothek-fuer-Paddler/Sicherheits-Tipps-52130.html |titel=Sicherheits-Tipps vom Deutschen Kanu-Verband |abruf=2024-04-30}}</ref><br />
<br />
Um die Risiken zu minimieren, sollte in kontrollierter Umgebung (wie zum Beispiel in einem Hallenbad) unter Aufsicht das Umkippen und Kentern geübt werden, z.&nbsp;B. in einem Kanuverein.<ref>{{Internetquelle |autor=Udo Beier |url=https://www.kanu.de/_ws/mediabase/Nuke/downloads/Unterwasserausstieg.pdf |titel=Unterwasserausstieg nach Kenterung 4 Fehler, die es zu vermeiden gilt |hrsg=Deutscher Kanu-Verband |abruf=2023-11-09}}</ref><br />
<br />
== Sprachliche Besonderheiten ==<br />
Im [[Deutsche Sprache|Deutschen]] werden Kajaks zu den [[Kanu]]s (Oberbegriff) gezählt, und es existiert im Gegensatz zu anderen Sprachen außer dem [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] ''Kajakfahrer'' kein spezieller Ausdruck für den Sportler in einem Kajak. (Im [[Englische Sprache|englischen]] Sprachraum heißt der Fahrer {{lang|en|''kayaker''}}, auf [[Französische Sprache|Französisch]] {{lang|fr|''kayakiste''}}.) Außerdem existiert kein eigenes Verb zu „Kajak“, weshalb die Tätigkeit als „Kajakfahren“ oder „Paddeln“ bezeichnet wird (anders im Englischen: {{lang|en|''to kayak''}}).<br />
<br />
Das Wort Kajak ist ein [[Palindrom]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
[[Datei:Grönländer nach Seehundjagd.jpg|mini|Von der Seehundjagd heimkehrende Grönländer (um 1905)]]<br />
* [[Kanusport]]<br />
* [[Einer-Kajak]]<br />
* [[Zweier-Kajak]]<br />
* [[Vierer-Kajak]]<br />
* [[Liste der Bootsklassen im Kanusport]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Kayak}}<br />
{{Wiktionary|Kajak}}<br />
{{Wiktionary|Kajakfahrer}}<br />
{{Wikibooks|Kajak|Wikibuch zum Thema Kajak}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4163029-4}}<br />
<br />
[[Kategorie:Kanutyp]]<br />
[[Kategorie:Kanusport]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wildwasserpaddeln&diff=256010456Wildwasserpaddeln2025-05-14T21:41:04Z<p>AFatalErrorOccurred: Hinzufügen von Foto von Duo-Kajak als Bootstyp</p>
<hr />
<div>[[Datei:DuoWhitewaterKayak.jpg|mini|Zweisitziges Wildwasser Kajak aus Kunststoff]]<br />
[[Datei:St. Francis River C-2 Missouri Whitewater Championship 2008.jpg|mini|Wildwasserkanadier ([[Canadier|C-2]])]]<br />
[[Datei:Playboating3.JPG|mini|[[Playboating]] im [[Augsburger Eiskanal]] ([[Kajak|K-1]])]]<br />
[[Datei:Rafting PescadosRiverClassIV VeracruzMexico.jpg|mini|[[Rafting]] auf dem Pescadosfluss in [[Veracruz (Bundesstaat)|Veracruz]], Mexiko]]<br />
<br />
'''Wildwasserpaddeln''' ist eine Form des [[Kanusport]]s, bei der [[Wildwasser]] mit einem [[Wildwasserkanu]] oder [[Rafting|Raft]] befahren wird. <br />
<br />
== Schwierigkeiten ==<br />
Man unterscheidet die Schwierigkeit nach der sechsstufigen [[Wildwasserschwierigkeitsskala]], wobei hier vor allem Wassermenge ([[Volumenstrom|Durchfluss]]), [[Sohlgefälle|Gefälle]] und (Verletzungs)risiken bzw. Gefahren eine Rolle spielen. Wichtig ist die taktische Einschätzung von [[Stromschnelle]]n oder Katarakten, [[Kehrwasser]], [[Wasserfall|Fällen]], [[Kaskade (Wasserfall)|Kaskaden]], [[Wasserwalze|Walzen]], Unterspülungen sowie Strömungen und anderen Stellen des Wildwassers.<br />
<br />
== Breitensport und Wettkampf ==<br />
Als Breitensport wird Wildwasserpaddeln aus reinem Vergnügen ausgeübt, unter anderem in den Formen Riverrunning, Creeking, Squirtboating und Spielbootfahren (Kanurodeo), aber auch in manchen Wettkampfformen (für Kurzdarstellungen der jeweiligen Bootstypen siehe [[Wildwasserkanu]]). Wettkämpfe auf Wildwasser werden in den Disziplinen [[Wildwasserrennsport]], [[Kanuslalom]], Extreme Racing, [[Playboating|Squirtboating und Freestyle]] (Wettkampfform des Spielbootfahrens) ausgerichtet. Das Wildwasser-Extrem-Paddeln bezeichnen einige Wildwasserpaddler auch als »stürzen gehen«, was den Charakter der befahrenen Flüsse widerspiegelt: steil, verblockt, wuchtig. Im engeren Sinne ist mit „Stürzen“ das Befahren von Wasserfällen gemeint.<br />
<br />
== Ausrüstung und Sicherheit ==<br />
Wildwasserpaddeln kann gefährlich sein, wenn man keine Sicherheitsvorkehrungen einhält. Grundlegend ist dafür in der Regel die Ausrüstung mit [[Schwimmweste]] und [[Kanuhelm|Helm]]. Je nach Situation können – insbesondere für allein oder in verantwortungsvoller Position fahrende Paddler – außerdem für die Schwimmweste ein [[Brustgurt (Kanusport)|Brustgurt]] mit kurzer Sicherungsleine ([[Cowtail]]) sinnvoll sein sowie [[Rettungswurfleine|Wurfsack]] mit Wurfleine, [[Karabinerhaken]] und [[Rettungsmesser]]. Empfohlen wird für das Befahren von Strecken mit höheren Schwierigkeitsgraden auch ein Sicherheitstraining.<br />
<!------Belege fehlen<br />
Entscheidend für die Sicherheit ist ausreichende Erfahrung, die über Kurse oder Vereine erworben werden kann. Nur eine ausreichend große und erfahrene Gruppe kann sich gegenseitig unterstützen, potentiell schwierige Gefahrenstellen von Wasser oder Land aus zu erkunden und entsprechend absichern. Besonders die Befahrung unbekannter Abschnitte erfordert eine solide Kenntnis von Flusstopografien und greift bestmöglich auf alle verfügbaren Informationen über das Gewässer zurück. Kritisch ist diese Informationen über den Flussverlauf ohne Verlust der Orientierung in der eingeschränktzen Sicht aus der niedrigen Bootsperspektive fehlerfrei auf den Gewässerverlauf zu übertragen. Als Beispiel kann hier die Verdon-Schlucht genommen werden, welche in einer engen Schlucht tödliche Sackgassen ohne Rückzugs- und Kommunikationsmöglichkeit enthält. Ein Verlust der Orientierung an kritischen Flußgabelungen hier also fatal ist. <br />
<br />
Es ist ebenso absolut kritisch, rückläufige Walzen mit einer ausreichenden Mannschaftsgröße erfahrener Wildwasserpaddler von Land aus abzusichern, zu umtragen oder den Abschnitt entsprechend dem beherrschten Niveau zu meiden und unterhalb einzusetzen oder oberhalb auszusetzen. Die Notwendigkeit ausreichender Erfahrung gilt vor allem für das schwierig zu erlernende sichere Erkennen von potentiell tödlichen Rückläufen und Siphonen an Gefahrenstellen sowie unberechenbare Ansammlung von Treibgut, vor allem Baumstämmen und durch Hochwasser ausgelöste Veränderungen der Wasserführung. <br />
<br />
Auch die Kenntnis der Pegelstände ist zwingend zu berücksichtigen, da diese erhebliche Veränderungen an Fließgeschwindigkeit, Rückläufigkeit und Passierbarkeit von Hindernissen bewirken und stark erhöhte Anforderungen an Absicherung und Paddeltechnik stellen. <br />
<br />
Selbst für leichte Einsteiger Strecken ist die Erfahrung geübter Teammitglieder für die Bergung von Paddler, Kajak und Paddel und eine ausreichende Gruppengröße unerlässlich. Vereine, Hochschulsport und Kursanbieter bieten überall einen einfachen, offenen und günstigen Zugang an, um von Flachwasser auf Wildwasser zu wechseln. Sie ermöglichen jedem einen ungefährlichen Einstieg mit entsprechend Anleitung und Absicherung durch erfahrene Leuten zu finden. Fast jeder Kanu Verein hat eine Kajaksparte mit einer Wildwassergruppe, die einem mit Absicherung und Logistik Möglichkeiten bietet Wildwasser sicher zu befahren.<br />
-------------><br />
== Künstliche Strecken ==<br />
Wildwasserpaddler nutzen neben natürlichen Gewässern zunehmend künstliche Strecken von [[Wildwasseranlage]]n wie den [[Augsburger Eiskanal]] oder den [[Kanupark Markkleeberg]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Whitewater canoeing|Wildwasserpaddeln}}<br />
<!--* {{dmoz|World/Deutsch/Sport/Wassersport/Kanusport/Wildwasser/|Wildwasser}}--><br />
* [http://www.wildwassersport.de/ Wildwasser-Nationalteam] des [[Deutscher Kanu-Verband|Deutschen Kanu-Verbandes]]<br />
* [http://www.kajaktour.de/ Private Website mit Informationen zu Kajaktouren auf Wildwasserflüssen in Europa]<br />
* [http://www.kajak.at/ Private Website kajak.at: Wildwasserpaddeln im Alpenraum und dem Rest der Welt]<br />
<br />
[[Kategorie:Kanusport]]<br />
<br />
[[en:Whitewater canoeing]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wildwasserkanu&diff=256010431Wildwasserkanu2025-05-14T21:39:25Z<p>AFatalErrorOccurred: /* Beschreibung */ Hinzufügen von neuem Foto</p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|2=Dieser Artikel}}<br />
<br />
[[Datei:St. Francis River C-2 Missouri Whitewater Championship 2008.jpg|mini|Offener Zweimannkanadier]]<br />
[[Datei:DuoWhitewaterKayak.jpg|mini|253x253px|Zweisitziges Wildwasserboot aus Kunststoff]]<br />
[[Datei:Kayaker Waterfall Big Kimshew.JPG|mini|Stabiler Creeker, Kajak]]<br />
[[Datei:James Reeves kick-flip Uganda.JPG|mini|Kurzes, flaches [[Kanurodeo|Rodeo]]<nowiki>boot</nowiki>]]<br />
[[Datei:18-02-09 noce.jpg|mini|Langes, schnelles Wildwasserrennboot, Carbonfaser, Ecken für Vorschriftsbreite]]<br />
[[Datei:Dickerson-C1a.jpg|mini|Wendiger, flinker Slalomkanadier]]<br />
<br />
'''Wildwasserkanus''' sind spezielle [[Kanu]]s, die für das [[Wildwasserpaddeln]] verwendet werden. Je nach Paddeltechnik wird zwischen '''Wildwasser[[kajak]]''' und '''Wildwasser[[Canadier|kanadier]]''' unterschieden. Daneben gibt es geschlossene und offene Wildwasserkanus.<br />
<br />
== Beschreibung ==<br />
Wildwasserkanus zeichnen sich – im Vergleich zu [[Seekajak]]s – im Allgemeinen durch erhöhte Wendigkeit aus, wofür verminderte Geschwindigkeit und verminderte Kurshaltefähigkeit (Schwierigkeit, einfach geradeaus zu fahren) in Kauf genommen werden. Sie zeichnen sich meist durch eine robustere Bauart aus, weswegen auf ein außen angebrachtes Steuer verzichtet wird und oft dicker Kunststoff als Baustoff eingesetzt wird. Bei manchen Wildwasserkajaks lässt sich zum Befahren größerer Gewässer oder zum Surfen in größeren Wellen optional eine [[Finne (Wassersport)|Finne]] anbringen. <br />
<br />
Damit in Wildwasser, das mit großem Druck auf ein Kajak einwirken kann, möglichst wenig Wasser ins Bootsinnere gelangt, wird die Zahl der Stellen, an der der Rumpf durchbrochen wird, gering gehalten: Luken zu [[Schott]]en werden meist völlig vermieden, manche Hersteller (insbesondere [[Jackson Kayaks]]) verzichten sogar auf Schrauben, die den Rumpf durchbrechen. Damit das Boot nicht sinkt, falls dennoch Wasser in das Boot dringt, werden anstelle der Schotten [[Schwimmkörper|Auftriebskörper]] – meist ähnlich aufblasbaren Plastikschläuchen – eingesetzt. Wichtig ist außerdem die genaue (An)Passung des Kanus für den Paddler, da sie die für Wildwasserkanuten besonders wichtige Boof- (Sprung) und Manövrierfähigkeit – aufrecht oder bei einer [[Eskimorolle]] – verbessert.<br />
<br />
== Verschiedene Formen von Wildwasserkanus ==<br />
<br />
Offene Ein- und Zweimannwildwasserkanadier sind oft längere Boote mit vielseitigem Wildwasser-Einsatzzweck. Als offene Wildwasserkajaks werden gelegentlich spezielle aufblasbare Kajaks (sogenannte [[Packraft]]s) eingesetzt.<br />
<br />
Geschlossene Wildwasserkanus unterscheiden sich in ihrem Äußeren oft stark nach ihrem Einsatzzweck, werden aber meist sowohl von Kanadier- als auch Kajakfahrern genutzt. Sie unterscheiden sich dann nur in der Innen-Ausstattung (Sitz) und der Paddeltechnik (kniend oder sitzend, mit ein- oder zweiseitigem Paddel), <br />
<br />
aber nicht im (äußerlichen) [[Schiffsrumpf|Bootsrumpf]].<br />
<br />
Für viele verschiedene Einsatzzwecke haben sich unterschiedliche geschlossene Bootsformen entwickelt, die meist nach immer neuen englischen Namen bezeichnet werden, unter anderem:<br />
* Riverrunner (von engl. ''to run a river'': einen Fluss befahren): Boot für leichteres bis mittelschweres Wildwasser – Kreuzung aus Creeker und Rodeoboot, das versucht, ein breites Einsatzspektrum bestmöglich abzudecken, aber etwas schlechter abschneidet als die jeweiligen Spezialisten<br />
* Creeker: Boot für schwieriges Wildwasser wie das Befahren steiler und oft schmaler Flüsse, meist mit vielen Felsen und technisch schwierigem Wasser (engl. ''creeking'' von ''creek'': schmaler Bach/Fluss), oder höherer Wasserfälle – das Boot bietet entsprechend viel Auftrieb (Volumen), ist stabil gebaut und relativ wendig, aber auch einigermaßen schnell (Längenkompromiss, der meist durch gebogene Bootsenden erreicht wird).<br />
* Rodeoboot/Spielboot/Playboat: Boot zum [[Spielbootfahren]], wobei der Umgang mit Wellen und [[Wasserwalze]]n eine wichtige Rolle spielen, aber auch Felsberührungen vorkommen. Das Boot kurz, flach und stabil gebaut. Dadurch ist es wendig und vergleichsweise leicht. Es verzichtet dafür auf Geschwindigkeit und bietet verminderten Auftrieb durch in der Bootsmitte zentriertes Volumen.<br />
* Wildwasserrennboot: Boot für den [[Wildwasserrennsport]] – das Boot ist entsprechend schnell (lang und schmal), hat aber außerdem für die zu befahrenen Wildwasserbedingungen viel Auftrieb (Volumen) und ist ausreichend wendig. Im Gegensatz zu anderen Wildwasserkanus bestehen Wettkampfboote aus faserverstärkten Kunststoffen.<br />
* Slalomboot: Boot für [[Kanuslalom]] – das Boot ist entsprechend sehr wendig und mäßig schnell, aber nicht sehr stabil gebaut (spitz zulaufende Enden und z. B. oft [[Fiberglas]] und kein Plastik als Material)<br />
* Squirtboot (von engl. ''squirt'': spritzen; beim Aufrichten des [[Bug (Schiffbau)|Bug]]s von unter Wasser zur „Kerze“ auf dem Heck): Boot für das [[Squirtboating]], bei dem Figuren auf dem und unter dem Wasser ausgeführt werden – das Boot hat entsprechend nur geringen [[Statischer Auftrieb|Auftrieb]] (wenig Volumen, oft keine harte Plastikschale)<br />
* Freerider (Funcruiser)<br />
<br />
Der mögliche Einsatzzweck eines Kajaks richtet sich auch nach der [[Wildwasserschwierigkeitsskala]] und dem Können des Kanuten. Körpergewicht und Gepäck erfordern entsprechenden Auftrieb des Boots.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Whitewater kayaks|Wildwasserkajaks}}<br />
* [http://www.wsv-moers.de/node/314 Wildwasser-Kajaks Kategorisierung] beim Wassersportverein Moers auf wsv-moers.de<br />
<br />
[[Kategorie:Kanutyp]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kanu&diff=256010381Kanu2025-05-14T21:36:03Z<p>AFatalErrorOccurred: /* Bauformen und Sitzpositionen */ Foto ergänzt</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|beschreibt einen Bootstypen. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Kanu (Begriffsklärung)]].}}<br />
{{Belege fehlen|von einem geschichtlichen Detail ungeklärter Relevanz abgesehen komplett unbelegt}}<br />
<br />
[[Datei:LacandonBoatNaBolomSanCris.JPG|miniatur|Lacandonenkanu vor einem Museum in [[Chiapas]]]]<br />
<br />
Ein '''Kanu''' ist ein Boot, das mit [[Paddel]]n in Blickrichtung bewegt wird, auch '''Paddelboot''' genannt. Die wesentlichen Gattungen sind [[Kajak]]s und [[Canadier|Kanadier]]. Im Gegensatz dazu werden [[Ruderboot]]e in der Regel mit dem Rücken zur Fahrtrichtung gerudert. Bei Ruderbooten ist das [[Skull]] oder der [[Riemen (Schifffahrt)|Riemen]] mit dem Bootsrumpf verbunden ([[Dolle (Bootsbau)|Dolle]]), während in einem Kanu die Paddel frei geführt werden. In Kajaks werden [[Doppelpaddel]] verwendet, während in Kanadiern [[Stechpaddel]] zum Einsatz kommen.<br />
<br />
== Begriff ==<br />
[[Datei:Canoe-kayak-marathon.jpg|mini|alternativtext=Kajak-Rennen|Kajak-Rennen]]<br />
Der Begriff ist auf eine Eindeutschung des [[Englische Sprache|englischen]] ''canoe'' Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen, als vermehrt aus [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] stammende Kanuten in Kontinentaleuropa unterwegs waren. Der älteste deutsche [[Kanuverein]], der 1905 gegründete [[Alster-Canoe-Club]] aus [[Hamburg]], führt weiterhin die traditionelle Schreibweise ''Canoe'' in seinem Namen.<br />
<br />
Im [[Britisches Englisch|britischen Englisch]] wird ''canoe'' wie im Deutschen als Oberbegriff verstanden und der Kanadier als ''open canoe'', ''Canadian canoe'' oder ''Indian canoe'' bezeichnet. Im [[Amerikanisches Englisch|amerikanischen Englisch]] dagegen bezeichnet ''canoe'' einen Kanadier, wie auch das [[Französische Sprache|französische]] canoë. Der [[Kanusport]] heißt auf Französisch ''Canoë-Kayak''.<br />
<br />
Zuerst verwendete [[Christoph Kolumbus]] den Ausdruck der [[Arawak]] aus der [[Karibik]]. [[Inca Garcilaso de la Vega]] definierte ihn als ein offenes Boot. Die Engländer verwendeten dann den Ausdruck für alle Boote der [[Indianer]]. Der Begriff ''Kanadier'' in Europa entstand aus einem Missverständnis, als das ''Open Canadian Style''-Kanu aus [[Kanada]], das damals von der [[American Canoe Association]] anerkannte offene Kanu, als stellvertretend für alle Kanus angesehen wurde. Das Kanu aus [[Maine]] aus [[Wood and Canvas|Holz und Tuch]], welches erst 1934 anerkannt wurde, wurde dann auch als Kanadier bezeichnet.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Boat on Euphrates.jpg|miniatur|Einbaum auf dem [[Euphrat]]]]<br />
[[Datei:Birkenrindenkanu.jpg|miniatur|Birkenrindenkanu, [[Karl-May-Museum Radebeul|Karl May Museum]] in Radebeul]]<br />
<br />
Die ältesten archäologischen Nachweise eines [[Einbaum]]s stammen von dem etwa 8000 Jahre alten Einbaum von [[Pesse (Niederlande)|Pesse]] aus der [[Provinz Drenthe]] in den Niederlanden.<ref name="Hoffmann_1999_S395" /> Den Ursprung eines Kanus datiert man hingegen auf ca. 4000&nbsp;v.&nbsp;Chr. Ein Ur-Kanu, das etwa dieses Alter hat, wurde auch am [[Euphrat]] gefunden. Der Einbaum ist jedoch kein direkter Vorfahre der heutigen Kanusportboote. So sind Kajaks, Kanadier und [[Faltboot]]e aus den Fellbooten der [[Eskimos]] und den Rindenbooten der Indianer Nordamerikas weiterentwickelt worden. Die ersten Ausführungen bestanden aus Tierhaut und [[Knochen]] bzw. [[Birkenrinde]] oder [[Holz]]. Auch Faltboote bestehen aus einem Innengestell mit Bespannung und sind sowohl als Kajaks als auch als [[Faltkanadier]] erhältlich. Manche [[Schlauchboot]]e werden zu den Kanus gezählt.<br />
<br />
Die Kajaks (ursprünglich immer gedeckte, also bauartbedingt oben geschlossene Kanus) stammen ebenso wie die [[Umiak]]s von den [[Inuit]], die Kanadier von den [[Indianer Nordamerikas|Ureinwohnern Nordamerikas]]. [[Drachenboot]]e stammen aus [[Asien]], [[Auslegerkanu]]s, [[Waka (Kanu)|Waka]] und [[Piroge]]n aus der [[Südsee]].<br />
<br />
== Bezeichnung ==<br />
Den Fahrer eines Kanus bezeichnet man als Paddler bzw. [[Kanute]]n. Kajaks werden im Sitzen mit einem [[Doppelpaddel]] und Kanadier, je nach Art und Einsatzgebiet, im Sitzen oder Knien mit einem [[Stechpaddel]] bewegt.<br />
[[Datei:OC1 Freestyle Rodeo.jpg|miniatur|OC1 Freestyle/Rodeo, Eli Helbert, Team USA, auf der „Heliwelli“, Salza, Österreich]]<br />
[[Datei:Kanu 01 KMJ.jpg|miniatur|hochkant|Kanadier aus [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]]]]<br />
<br />
== Bauformen und Sitzpositionen ==<br />
[[Datei:DuoWhitewaterKayak.jpg|mini|Zweisitziges Wildwasser Kajak aus Kunststoff]]<br />
[[Datei:WW Open Canoeing.png|miniatur|WW Open Canoe – Paddler auf dem Inn, Giarsun-Strecke, WW III-IV, in einem aktuellen Polyethylen-Kanu, geeignet für schweres Wildwasser und steile Bäche]]<br />
Grob wird zwischen [[Kajak]]s mit geschlossenem Deck und Sitzluke(n) und den traditionell offenen [[Canadier|Kanadiern]] unterschieden. Diese Unterscheidung trifft vor allem für Tourenboote, aber auch für Wettkampfboote im [[Kanurennsport]] und [[Kanumarathon]] zu. Im [[Kanuslalom]], [[Wildwasserrennsport]] und [[Playboating|Freestyle]] ist es manchmal schwierig, ein Kajak von einem Kanadier zu unterscheiden, da hier auch die Kanadier ein geschlossenes Deck haben können.<br />
<br />
Während Kajaks immer im Sitzen gefahren werden, kniet man aufgrund der besseren Kraftübertragung im Kanadier meist. In Wildwasserkanadiern werden zur besseren Bootskontrolle und Gewichtsverteilung Sattelsitze oder sog. „Bulkheads“ verwendet. Zusätzlich im Boot befestigte Knie- bzw. Oberschenkelgurte sorgen bei den Booten ohne Bulkhead dafür, dass auch in extremen Fahrsituationen nicht der Halt im Boot verloren geht. Bulkheads hingegen umfassen die Oberschenkel eines Paddlers passgenau mit geschlossenzelligem Schaum. So ist selbst im offenen Kanadier eine [[Eskimorolle]] zum Wiederaufrichten des gekenterten Bootes möglich. Im Kanurennsport und Kanumarathon (in der europäischen Wettkampfform) kniet der Paddler in einem Kanadier auf einem Knie, das andere ist aufgestellt. Diese Boote verzichten oft komplett auf einen Sitz. [[Tourenkanadier]] werden vielfach im Sitzen gepaddelt, da die kniende Position (auf der Sitzvorderkante hockend, Füße unter den Sitz geschoben) gewöhnungsbedürftig ist. Die kniende Position bietet jedoch eine bessere Bootskontrolle, eine bessere Kraftübertragung und mehr Bewegungsfreiheit, daher wird sie von erfahreneren Paddlern häufig bevorzugt. Einige Bootshersteller tragen dem Rechnung, indem sie Sitze verwenden, die an der Vorderkante abgesenkt sind und so die kniende Position erleichtern.<br />
<br />
Eine Zwischenform ist die [[Baidarka]], die sowohl kniend mit Stechpaddeln als auch sitzend mit Doppelpaddeln gefahren werden kann.<br />
<br />
Die Hauptmerkmale der Fahreigenschaften von Kanus sind Geschwindigkeit, Wendigkeit und Kippstabilität. Heute kennt man im Kanusport vielfältige [[Boot]]sformen, [[Liste der Bootsklassen im Kanusport|Bootsklassen]] und [[Sportdisziplin|Disziplinen]]. Kanadier sind häufig kippstabiler, vertragen oft eine höhere Zuladung als Kajaks und lassen sich einfach beladen bzw. lassen die Paddler <br />
<br />
einfacher ein- und aussteigen. Je nach Form und Paddeltechnik müssen Kanadier dabei weder langsamer, noch weniger wendig sein als Kajaks.<br />
<br />
Eine Sonderform des Kanus ist der [[Punt (Bootstyp)|Punt]]. Ursprünglich wurden Punts aus Holz gebaut und durch Staken fort bewegt. Daher kommt der Name (das englische Verb „punt“ bedeutet zu Deutsch staken). Der Grundriss ähnelt einem Rechteck. Das Hinterschiff ist gedeckt. Heute ist diese Kanuart hauptsächlich noch im Spreewald zu finden.<br />
<br />
Heute werden Kajaks und Kanadier vor allem aus [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]], [[Polyethylen|PE]], [[Royalex]] (seit Ende 2013 nicht mehr produziert), [[Polyvinylchlorid|PVC]] und [[Aluminium]] gefertigt, seltener auch aus [[Holz]] oder als Textil- oder lederbespannte Spantenkonstruktion aus [[Weiden (Botanik)|Weide]], [[Schilfrohr|Schilf]] oder gar [[Knochen]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Kanusport]]<br />
* [[Deutscher Kanu-Verband]]<br />
* [[Liste der Bootsklassen im Kanusport]]<br />
* [[Schlangenboot]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Kanu}}<br />
{{Wikibooks|Kajak}}<br />
{{Commonscat|Canoes|Kanus}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references><br />
<ref name="Hoffmann_1999_S395"><br />
{{Literatur |Autor=Emil Hoffmann |Titel=Lexikon der Steinzeit |Verlag=C.H. Beck |Ort=München |Datum=1999 |Sprache=en |ISBN=3-406-42125-3 |Seiten=395}}<br />
</ref><br />
</references><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4029530-8}}<br />
<br />
[[Kategorie:Bootstyp]]<br />
[[Kategorie:Kanusport]]<br />
[[Kategorie:Wasserfahrzeug mit Muskelkraftantrieb]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Porto&diff=256005697Porto2025-05-14T18:12:41Z<p>AFatalErrorOccurred: Wechsel von Ponte Dom Luis Bild gegen Panorama mit höherer Auflösung</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
{{Infobox Ort in Portugal<br />
|Typ = Cidade<br />
|1 = nofreguesia<br />
|Wappen = PRT.png<br />
|Karte = <br />
|LAU = 1312<br />
|Region = Norte<br />
|Unterregion = Grande Porto<br />
|Distrikt = Porto<br />
|Kreis = <br />
|Breitengrad = 41/8/58/N<br />
|Längengrad = 8/36/38/W<br />
|Einwohner = 23759100<br />
|EinwohnerStand = 2011<br />
|Fläche = 239500<br />
|Höhe = 104<br />
|PLZ = 4000, 4049, 4050, 4099, 4100, 4150, 4169, 4199, 4200, 4249, 4250, 4269, 4300, 4349, 4350, 4369<br />
|Bürgermeister = <br />
|VerwaltungName = <br />
|VerwaltungStraße = <br />
|VerwaltungAdresse = <br />
|VerwaltungOrt = <br />
|Webseite = <br />
|KreisFlagge = Pt-prt1.png<br />
|KreisKarte = LocalPorto.svg<br />
|KreisEinwohner = 216080<br />
|KreisEinwohnerStand = 2008<br />
|KreisFläche = 41.66<br />
|KreisGemeinden = 7<br />
|KreisverwaltungName = <br />
|KreisverwaltungStraße = Praça General Humberto Delgado<br />
|KreisverwaltungAdresse = <br />
|KreisverwaltungOrt = 4049-001 Porto<br />
|Kreisrat = [[Rui Moreira]]<br />
|KreisWebseite = www.cm-porto.pt/<br />
}}<br />
'''Porto''' [{{IPA|'poɾtu}}] ist eine Stadt im Norden [[Portugal]]s mit 232.000 Einwohnern. Die Stadt, deren Name im [[Deutsche Sprache|Deutschen]] wörtlich ''Hafen'' heißt, liegt an der [[Atlantischer Ozean|Atlantikküste]] am Nordufer des dort mündenden [[Douro]]. Zusammen mit [[Vila Nova de Gaia]] am gegenüberliegenden Ufer des Douro bildet sie den Kern der [[Metropolregion Porto]], in der 1,76 Millionen Menschen leben, und ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordportugals sowie die zweitgrößte [[Agglomeration]] des Landes. Das historische Zentrum gehört heute zum [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbe]].<br />
<br />
Schon seit der Zeit der [[Römisches Reich|römischen Besatzung]] vor allem eine kommerzielle [[Hafenstadt]], entwickelte sich Porto im Zeitalter der [[Europäische Expansion|europäischen Expansion]] zu einer der bedeutendsten europäischen Handelsmetropolen. Während sich diese Bedeutung mit dem Niedergang des [[Portugiesische Kolonialgeschichte|portugiesischen Kolonialreichs]] verlor, bleibt Porto bis heute das wirtschaftliche und industrielle Zentrum Portugals.<br />
<br />
Porto ist namensgebend und bekannt für den [[Portwein]], der aus [[Alto Douro|seinem Anbaugebiet]] nach Porto transportiert, im angrenzenden Vila Nova de Gaia gelagert und von Porto in die Welt exportiert wird. 2001 war Porto [[Kulturhauptstadt Europas]].<br />
<br />
Im [[Spanische Sprache|Spanischen]] und [[Englische Sprache|Englischen]], seltener auch im Deutschen, ist für Porto die Bezeichnung ''Oporto'' üblich. Dabei wird der in der [[Portugiesische Sprache|portugiesischen Sprache]] dem Namen ''Porto'' vorangestellte [[Maskulinum|männliche]] [[Bestimmter Artikel|bestimmte Artikel]] ''o'' als Teil des Städtenamens begriffen.<br />
<br />
== Geographie ==<br />
[[Datei:PortoDouroImAbendlicht.jpg|links|mini|Der [[Douro]] im Abendlicht]]<br />
Die Stadt Porto liegt in der nordportugiesischen Region [[Douro Litoral]] strategisch günstig am Nordufer des [[Douro]] kurz vor dessen Mündung in den [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]]. Direkt auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt die Stadt [[Vila Nova de Gaia]], mit der Porto mittels mehrerer das Tal überspannende Brücken verbunden ist.<br />
<br />
== Klima ==<br />
Die [[Klimaklassifikation]] nach ''Lauer und Frankenberg (1987)'' ordnet das Klima Portugals dem maritimen und [[Semihumides Klima|semihumiden Klima]] der subtropischen [[Klimazone]] zu. Aufgrund seiner Lage direkt am Atlantik wird es vom Temperaturverhalten des Meeres geprägt: Nicht zu heiße Sommer und verhältnismäßig milde Winter. Die Temperaturen fallen nur selten unter 0&nbsp;°C. Noch seltener sind Schneefälle zu verzeichnen.<br />
<br />
Die Monate mit den höchsten Niederschlagswerten sind Oktober bis April. Entscheidend ist die Lage am kühlen [[Kanarenstrom]], der in südlicher Richtung an der Küste Portugals entlangstreicht. Er bewirkt in der warmen Jahreszeit häufig [[Advektionsnebel|Küstennebel]]. Im Winter liegt Porto oft im Einflussbereich atlantischer Tiefausläufer, die im Küstenbereich viel Regen bringen. Die Summe des jährlichen Niederschlags beträgt durchschnittlich 1267&nbsp;mm.<br />
<br />
{{Klimatabelle<br />
| TABELLE = <br />
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert<br />
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200<br />
| QUELLE = wetterkontor.de<ref>[http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=pt&stat=08546 wetterkontor.de]</ref><br />
| Überschrift = <br />
| Ort = Porto<br />
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| hmjan = 13.5<br />
| hmfeb = 14.3<br />
| hmmär = 16.2<br />
| hmapr = 17.5<br />
| hmmai = 19.6<br />
| hmjun = 22.7<br />
| hmjul = 24.7<br />
| hmaug = 25.0<br />
| hmsep = 24.0<br />
| hmokt = 20.9<br />
| hmnov = 16.7<br />
| hmdez = 13.9<br />
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| lmjan = 5.1<br />
| lmfeb = 5.9<br />
| lmmär = 6.8<br />
| lmapr = 8.3<br />
| lmmai = 10.6<br />
| lmjun = 13.5<br />
| lmjul = 15.0<br />
| lmaug = 14.6<br />
| lmsep = 13.9<br />
| lmokt = 11.4<br />
| lmnov = 7.9<br />
| lmdez = 5.9<br />
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| avjan = <br />
| avfeb = <br />
| avmär = <br />
| avapr = <br />
| avmai = <br />
| avjun = <br />
| avjul = <br />
| avaug = <br />
| avsep = <br />
| avokt = <br />
| avnov = <br />
| avdez =<br />
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --><br />
| nbjan = 171<br />
| nbfeb = 169<br />
| nbmär = 112<br />
| nbapr = 112<br />
| nbmai = 89<br />
| nbjun = 53<br />
| nbjul = 16<br />
| nbaug = 22<br />
| nbsep = 64<br />
| nbokt = 131<br />
| nbnov = 152<br />
| nbdez = 176<br />
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --><br />
| shjan = 4.0<br />
| shfeb = 4.6<br />
| shmär = 6.2<br />
| shapr = 7.2<br />
| shmai = 8.3<br />
| shjun = 9.1<br />
| shjul = 9.9<br />
| shaug = 9.5<br />
| shsep = 7.5<br />
| shokt = 5.9<br />
| shnov = 4.6<br />
| shdez = 4.0<br />
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C --><br />
| wtjan = 14<br />
| wtfeb = 13<br />
| wtmär = 13<br />
| wtapr = 14<br />
| wtmai = 15<br />
| wtjun = 16<br />
| wtjul = 17<br />
| wtaug = 18<br />
| wtsep = 18<br />
| wtokt = 17<br />
| wtnov = 15<br />
| wtdez = 14<br />
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --><br />
| rdjan = 14<br />
| rdfeb = 13<br />
| rdmär = 11<br />
| rdapr = 10<br />
| rdmai = 9<br />
| rdjun = 6<br />
| rdjul = 2<br />
| rdaug = 3<br />
| rdsep = 6<br />
| rdokt = 10<br />
| rdnov = 12<br />
| rddez = 12<br />
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --><br />
| lfjan = 81<br />
| lffeb = 80<br />
| lfmär = 75<br />
| lfapr = 74<br />
| lfmai = 74<br />
| lfjun = 74<br />
| lfjul = 73<br />
| lfaug = 73<br />
| lfsep = 76<br />
| lfokt = 80<br />
| lfnov = 81<br />
| lfdez = 81<br />
}}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Nt-se do porto1.jpg|mini|links|Die Sé do Porto, Portos Kathedrale aus der Zeit der Reconquista.]]<br />
[[Datei:Meyers Universum Band 02 42.jpg|mini|Blick auf Porto um 1835]]<br />
=== Altertum und Mittelalter ===<br />
Menschen haben an dieser Stelle seit der [[Castrokultur]] gesiedelt. Die Griechen errichteten hier einen kleinen Handelsplatz und nannten ihn ''Kalos'' (griech. schön). Den Namen übernahmen die [[Römisches Reich|Römer]] als ''Portus Cale'' für eine [[Kelten]]siedlung kurz vor der Mündung des Douro in den Atlantik. 540 machten die [[Westgoten]] die Stadt zur Festung und zum Bischofssitz. Die Stadt wurde 716 bis 868 und 997 bis 1050 von den [[Mauren]] beherrscht. Im Zuge der sogenannten [[Reconquista]] fiel das Gebiet 1092 endgültig unter christliche Herrschaft, zunächst an das [[Königreich León]]. Dessen Grafschaft Portucale wurde 1096/97 dem [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] [[Heinrich von Burgund]] als erbliches Lehen gewährt – der Beginn der [[Geschichte Portugals]]. Porto wurde zu einem der Ausgangspunkte der von [[Alfons I. (Portugal)|Afonso&nbsp;I. Henriques]], dem ersten portugiesischen König, vorangetriebenen Reconquista.<ref>Monica Blöcker-Walter: ''Alfons&nbsp;I. von Portugal. Studien zu Geschichte und Sage des Begründers der portugiesischen Unabhängigkeit''. Fretz und Wasmuth, Zürich 1966, S. 151–161.</ref> 1370, während der Herrschaft von König [[Ferdinand I. (Portugal)|Ferdinand&nbsp;I.]], wurde die neue, erweiterte und verstärkte Stadtbefestigung, die ''Muralhas Fernandinas'' (''Ferdinandinische Mauern''), fertiggestellt.<br />
<br />
=== Neuzeit ===<br />
1703 schlossen England und Portugal den [[Methuenvertrag]], der u.&nbsp;a. England den zollfreien Export von Wolltuch nach Portugal einräumte. Im Gegenzug wurde für portugiesische Weine bei der Einfuhr in England ein um ein Drittel niedrigerer Zoll festgesetzt als für französische.<ref>Alan David Francis: ''John Methuen and the Anglo-Portuguese Treaties of 1703.'' In: ''The Historical Journal.'' Jg. 3, 1960, S. 103–124.</ref> Dies beflügelte den Anbau des schon vom römischen Historiker [[Marcus Terentius Varro]] gerühmten Weins aus dem Hinterland von Porto und dessen Ausfuhr über den Hafen Porto. Im 18. Jahrhundert konnte in England mehr und mehr [[Portwein]] abgesetzt werden; ab 1717 errichteten zahlreiche englische Handelshäuser Niederlassungen in Porto. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren zeitweilig bis zu 15 % der 60.000 Einwohner Portos Engländer. Heute erinnern noch die Boote der Portweinkellereien auf dem Douro an diese Zeit, die Boote haben jedoch nur noch touristische Funktionen.<br />
<br />
Während der [[Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel|napoleonischen Kriege]] wurde Porto nach dem Sieg der Franzosen in der Schlacht bei Braga am 20. März 1809 und in der [[Ersten Schlacht bei Oporto]] acht Tage später am 29. März 1809 von französischen Truppen unter [[Nicolas Jean-de-Dieu Soult]] besetzt. Als die Bürger über die [[Ponte das Barcas]], eine 1806 errichtete [[Pontonbrücke|Schiffbrücke]] vor den mit aufgepflanzten [[Bajonett]]en nachdrängenden Soldaten aus der Stadt flohen, stürzte diese ein. Bis zu 4.000 Menschen fanden in den Fluten des Douro den Tod.<ref>[[William Francis Patrick Napier]]: ''History of the War in the Peninsula and in the South of France from the Year 1807 to the Year 1814'', Band 2, Thomas and William Boone, London 1829, S. 206. Eine geringere Zahl von Opfern nimmt Aníbal José Barreira an, siehe seinen Aufsatz ''O desastre da ponte das barcas.'' In: Luís Valente de Oliveira (Hrsg.): ''O Porto e as invasões francesas 1809–2009''. Câmara Municipal do Porto, Porto 2009, Band 3, S. 87–107. Barreira legt seiner Schätzung die [[Kirchenbuch|Sterbebücher]] der städtischen Pfarreien zugrunde, räumt allerdings ein, dass die Eintragungen vermutlich nicht vollständig sind (S. 101).</ref> Die Katastrophe ist auf den [[Alminhas da Ponte]] an der [[Ribeira (Porto)|Ribeira]] dargestellt. In der [[Zweite Schlacht bei Oporto|Zweiten Schlacht bei Oporto]] am 12. Mai 1809 besiegten britische Truppen unter dem [[Arthur Wellesley, 1. Duke of Wellington|Herzog von Wellington]] die Franzosen und befreiten Porto.<br />
<br />
Beim [[Straßenbahnunfall von Porto]] am 10. Dezember 1911 starben 15 Menschen.<br />
<br />
Heute ist Porto mit seiner Textil-, Lederwaren-, Metall-, Genussmittel- und chemischen Industrie, der Erdölraffinerie, dem Überseehafen [[Porto de Leixões]] und dem internationalen [[Flughafen Porto]] die wichtigste Industrie- und Handelsstadt des Landes und ein bedeutendes Verkehrszentrum. Die [[Universität Porto|Universität]], die Kunstakademie, Museen, Theater und [[Teatro Nacional São João|die Oper]] heben Portos Stellung als ein bedeutendes kulturelles und wissenschaftliches Zentrum Portugals heraus. Das historische Zentrum von Porto am Nordufer des Douro ist seit 1996 auf der [[UNESCO]]-Liste des [[Weltkulturerbe]]s eingetragen. Bekanntheit erlangte die Stadt durch ihren Exportartikel, den Portwein.<br />
<br />
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==<br />
=== Altstadt ===<br />
{{Infobox Welterbe<br />
|Name = Historisches Zentrum von Porto<br />
|Bild = <br />
|Beschriftung = <br />
|Staats-Gebiet = {{Portugal}}<br />
|Typ = Kultur<br />
|Kriterien = iv<br />
|Fläche = <br />
|Referenz-Nr = 755<br />
|Link = <br />
|Region = Europa und Nordamerika<br />
|Jahr = 1996<br />
|Sitzung = <br />
|Erweiterung = <br />
|Gefährdung = <br />
}}<br />
{{Panorama|porto3flat-cc-contr-oliv1002.jpg|800|Panorama der Stadt Porto (Juni 2006); rechts die [[Ponte Dom Luís I]]; links der Bildmitte die historische Altstadt ([[Ribeira (Porto)|Ribeira]]) mit dem [[Torre dos Clérigos]] im Hintergrund; links ganz im Hintergrund die [[Ponte da Arrábida]] vor der Douro-Mündung; im Vordergrund die früher für den Portwein-Transport benutzten [[Rabelo]]-Boote.}}<br />
<br />
Wegen ihrer zahlreichen [[barock]]en Kirchen wird Porto auch als „Barockstadt“ bezeichnet. [[Nicolau Nasoni]], Architekt italienischer Herkunft, sind die wichtigen Barockbauten der Stadt zu verdanken. Das Bild der historischen Altstadt wird weniger von besonderen Einzelbauwerken geprägt als vielmehr von dem Gesamtgefüge einer erhaltenen Innenstadt. Charakteristisch sind die zahlreichen Bauten aus Granit. Das älteste bestehende Hotel ist das [[Grande Hotel do Porto]], das 1880 eröffnet wurde. Das älteste Beton-Hochhaus der Stadt ist das [[Hotel Dom Henrique]].<br />
<br />
Enge, gewundene Gassen mit dichter Häuserbebauung bilden ausgehend vom Ufer des Douro an einem Hang die terrassenartige Struktur der Altstadt [[Ribeira (Porto)|Ribeira]], die seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen ist. Durch den regen Handel in den Geschäften wirkt die hügelige Altstadt am Tage sehr belebt.<br />
<br />
Foz Velha, Portos historisches Viertel direkt am Wasser, mit den charakteristischen engen, gewundenen Gassen wurde 2002 vom portugiesischen Institut für das Architekturerbe unter Denkmalschutz gestellt.<br />
<br />
Dennoch ist dieses Gebiet problembehaftet, da ein Großteil der denkmalgeschützten Häuser leer steht oder lediglich im Erdgeschoss mit Geschäften bezogen ist. Die Mieten und Instandhaltungskosten für die teilweise verfallenen Gebäude sind hoch. Da deswegen zahlreiche Einwohner Wohnungen am Stadtrand bevorzugen, ist das Altstadtviertel – in Ufernähe zum Douro ausgenommen – am Abend kaum belebt.<br />
<br />
<gallery><br />
Porto-Praca da Ribeira.jpg|Praça da Ribeira am Rio Douro<br />
Porto-2.jpg|Wohnungen am Douro<br />
Vista da Se (Porto).jpg|Typische Gasse in der Altstadt mit Sicht auf die Sé do Porto<br />
PortoHäuserAmDouro.jpg|Häuser am [[Douro]] in Porto (1999)<br />
Typische Häuser in Porto.jpg|Häuserreihe in Porto<br />
</gallery><br />
<br />
=== Kathedrale und Kirchen ===<br />
[[Datei:Clerigos.jpg|mini|hochkant|Torre dos Clérigos]]<br />
<br />
Über der Ribeira auf dem Hügel Pena Ventos thronend, auf dem ''Terreiro da Sé'', befindet sich die zweitürmige [[Kathedrale von Porto]] (''Sé do Porto''). Im 12.&nbsp;Jahrhundert als romanische Wehrkirche erbaut und daraufhin im gotischen Stil verändert, erfuhr sie im 17. und 18. Jahrhundert einen vollständigen Umbau. Trotz dieser Umbauten blieb ihr ursprünglicher wehrhafter Charakter erhalten. Reich ausgestattete Altäre, unter anderem der vergoldete Hauptaltar von Niccolò Nasoni im Chor sowie der silberne Altar im linken Querschiff, befinden sich in dem sonst eher durch Schlichtheit gekennzeichneten Innenraum. Charakteristisch für den gotischen Kreuzgang am rechten Seitenschiff sind die im 18. Jahrhundert angebrachten [[Azulejo]]s. In unmittelbarer Nähe der Kathedrale befindet sich der [[Bischofspalast (Porto)|Bischofspalast]].<br />
<br />
Das Stadtbild wird zudem von zahlreichen Kirchen bestimmt, die die Prägekraft des noch heute tiefverwurzelten Katholizismus erkennen lassen:<br />
* ''Torre dos Clérigos'': Der markante Glockenturm wurde zwischen 1754 und 1763 vom italienischen Architekten Niccolò Nasoni erbaut. Mit fast 76 Metern Höhe diente der Turm einst den Seefahrern als Orientierungshilfe, heute ist er das Wahrzeichen der Stadt. Die dazugehörige, zwischen 1732 und 1750 erbaute, ovale [[Igreja dos Clérigos|„Igreja de São Pedro dos Clérigos“]] strahlt mit ihrer zweistöckigen Fassade für einen Barockbau beinahe schlichte Eleganz aus.<br />
* [[Igreja de Santa Clara (Porto)|Igreja Santa Clara]]: Fast vollständig mit brasilianischem [[Edelholz]] und [[Blattgold]] ausgestattete Barockkirche mit schlichter gotischer Fassade; in einem unscheinbaren Innenhof am ''Largo 1° Dezembro'' gelegen.<br />
* [[Igreja do Carmo (Porto)|Igreja do Carmo]]: Zwischen 1756 und 1768 erbaute Barockkirche; die Azulejos an der Seitenfassade stellen die Gründung des [[Karmeliter]]ordens dar; gegenüber dem Rektorat der [[Universität Porto|Universität]] gelegen.<br />
* [[Igreja da Trindade]]: Erbaut im 19. Jahrhundert im neoklassischen Stil; unmittelbar hinter dem Rathaus gelegen.<br />
* [[São Francisco (Porto)]]: Wegen der überschwänglichen Golddekoration aus dem 17./18. Jahrhundert im Inneren auch als „Goldene Kirche“ bezeichnet; ursprünglich Teil des [[Franziskanische Orden|Franziskanerklosters]], neben der Börse gelegen.<br />
* [[Igreja de Santo Ildefonso]]: Mit Azulejos geschmückte Außenfassade; im 18. Jahrhundert erbaut; nahe dem Theater São João gelegen.<br />
* Die [[Capela Carlos Alberto]] als Gedächtniskapelle für den sardischen König [[Karl Albert (Sardinien-Piemont)|Karl Albert]].<br />
<br />
<gallery><br />
Igrejas Carmelitas Carmo (Porto).JPG|Igreja do Carmo<br />
Porto Igreja do Carmo.jpg|Orgel der Igreja do Carmo<br />
Igreja Trindade (Porto).jpg|Igreja da Trindade<br />
Portugal Porto GDFL050326 132.jpg|Igreja São Francisco<br />
Porto July 2009-2a.jpg|Igreja de Santo Ildefonso<br />
Porto Igreja de Sao Bento da Vitoria Atrappe.png|Igreja de Sao Bento da Vitoria, Attrappe<br />
Porto Igreja de Sao Bento da Vitoria klingende Orgel.png|Igreja de Sao Bento da Vitoria, klingende Orgel an der gegenüberliegenden Seitenwand<br />
</gallery><br />
<br />
=== Sehenswürdigkeiten ===<br />
{{Siehe auch|Liste der Monumentos Nacionais in Porto}}<br />
<br />
* [[Datei:Avenida dos Aliados - Dom Pedro.jpg|mini|Avenida dos Aliados, aufgenommen vom unteren Ende, Nähe Bahnhof Estação de São Bento]]''[[Avenida dos Aliados]]'': Die Prachtstraße der Stadt, etwa in der Mitte befindet sich die Marmorskulptur des Bildhauers [[Henrique Moreira]] (1890–1979), „A Juventude“, eine Allegorie auf die Jugend aus dem Jahr 1929.<ref>[http://sigarra.up.pt/up_uk/web_base.gera_pagina?P_pagina=18345 sigarra.up.pt]</ref> Die Skulptur stellt ein nacktes Mädchen in sitzender Position dar. Mit den Armen stützt sie sich auf einem Sockel mit vier [[Wasserspeier|Gargoyle-Fratzen]] ab, die Wasser in ein kleines Becken speien. Von der Avenida dos Aliados gehen die Haupteinkaufsstraßen ab. Parallel dazu, 300 Meter östlich, verläuft die Prachtstraße ''Rua de Santa Catarina''; zwischen der Avenida dos Aliados erstreckt sich das traditionelle Einkaufszentrum ''Mercado do Bolhão''; nah der Avenida dos Aliados befinden sich auch die [[Igreja dos Clérigos]] mit dem Torre dos Clérigos und weitere Monumente.<br />
* ''[[Rathaus (Porto)|Paços de Concelho]]'': Das Rathaus wurde 1916 vom englischen Architekten Barry Parker im neoklassischen Stil entworfen; vor dem Gebäude befindet sich das [[Almeida-Garrett-Denkmal]] und die ''Praça do General Humberto Delgado''.<br />
* ''[[Praça da Liberdade]]'': Platz am unteren Ende der Avenida dos Aliados mit Reiterstatue des portugiesischen Königs [[Peter I. (Brasilien)|Pedro&nbsp;IV.]]<br />
* ''[[Palácio da Bolsa]]'': Der Börsenpalast aus dem Jahre 1844 repräsentiert die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. Der Bau wurde von den Mitgliedern des portuensischen Wirtschaftsclubs „Associação Comercial do Porto“ finanziert. Ein Glanzpunkt ist der neomaurische Festsaal ''Salão Árabe''.<br />
* ''[[Praça da Galiza]]'': Am Kreuzungspunkt der Rua de Júlio Dinis und der Rua do Campo Alegre.<br />
* ''[[Praça da Cidade de Salvador]]'': Platz an der Grenze zwischen den beiden portugiesischen Städten Porto und Matosinhos. Im Zentrum befindet sich die 50 Meter hohe Skulptur She Changes<br />
* ''Casa do Infante'': Vermutlich das Geburtshaus des [[Infant]]en [[Heinrich der Seefahrer|Heinrichs des Seefahrers]], beherbergt heute das Stadtarchiv; nur wenige Meter weiter befindet sich vor der Börse seine Statue.<br />
* Buchhandlung ''[[Livraria Lello & Irmão]]'': Mit ihrer [[Neogotik|neogotischen]] Außenfassade und einer hölzernen Innenausstattung im [[Jugendstil]] aus dem Jahre 1906 gilt sie als eine der schönsten Buchhandlungen Europas. Der Schriftsteller [[Enrique Vila-Matas]] beschreibt sie als die schönste.<br />
* ''[[Café Majestic]]'': ein Jugendstil-[[Kaffeehaus]] in der ''Rua Santa Catarina'' mit Original-Innenausstattung aus den 1920er Jahren<br />
* das Weingut ''[[Casa da Prelada]]''<br />
* ''[[Sinagoga Kadoorie]]'' der Israelitischen Gemeinde Porto: größte [[Synagoge]] der Iberischen Halbinsel, errichtet in den 1930er Jahren<br />
* ''[[Parque de Serralves]]'': Parkanlage im Stadtteil Lordelo do Ouro, die 1932 vom französischen Landschaftsarchitekten [[Jacques Gréber]] entworfen wurde<br />
* Stadtmauer aus der Römerzeit<br />
* [[Almeida-Garrett-Denkmal]]<br />
* [[Palácio da Justiça (Porto)|Palácio da Justiça]] (1961)<br />
* [[Quiosque do Serviço de Transportes Colectivos do Porto]]<br />
* [[Feitoria Inglesa]], ehemalige britische Handelspost<br />
<gallery><br />
Porto Praca General H Delgado Av dos Aliados.JPG|Blick vom Rathaus auf die ''Praça do General [[Humberto Delgado]]'' an der ''Avenida dos Aliados''<br />
Ayuntamiento de Oporto, Portugal, 2012-05-09, DD 03.JPG|''Paços de Concelho do Porto'' ([[Rathaus (Porto)|Rathaus von Porto]])<br />
Av Aliados 5 (Porto).jpg|''Avenida dos Aliados'', südlicher Blick<br />
Palacio da Bolsa, Porto.jpg|''Palácio da Bolsa'' (Börse)<br />
Av Aliados 7 (Porto).jpg|''[[A Juventude (Henrique Moreira)|A Juventude]]'' – Allegorie auf die Jugend<br />
Lello e irmao 3.jpg|Buchhandlung ''[[Livraria Lello e Irmão|Lello & Irmão]]'' – Treppe im Inneren<br />
Lello Porto.jpg|Buchhandlung ''Lello & Irmão'' – Fassade<br />
Sinagoga porto.jpg|[[Sinagoga Kadoorie]] der Israelitischen Gemeinde Porto<br />
</gallery><br />
<br />
=== Museen, Konzerthäuser, Theater ===<br />
[[Datei:Casamusicaexterior.jpg|mini|Konzerthalle [[Casa da Música]]]]<br />
[[Datei:Sé-Teatro de São João.jpg|mini|Das Opernhaus und Theater Teatro Nacional São João]]<br />
Der kulturelle Reichtum von Porto zeigt sich nicht zuletzt in den vielen Museen, Konzerthäusern, Theatern, Kinos, Kunstgalerien, Bibliotheken und Buchgeschäften. Die wohl bekanntesten Museen von Porto sind das Nationalmuseum [[Museu Nacional de Soares dos Reis]] im ''Palácio dos Carrancas'' aus dem 18. Jahrhundert, das sich der portugiesischen Kunst vom 16. zum 20. Jahrhundert gewidmet und das [[Museu de Arte Contemporânea|Museu de Arte Contemporânea da Fundação Serralves]] (Museum für Moderne Kunst der Stiftung Serralves) in einem von Portugals Star-Architekten [[Álvaro Siza Vieira]] entworfenen Museumsgebäude.<br />
<br />
Die Stadt beherbergt die verschiedensten Theater, darunter das 1794 errichtete [[Teatro Nacional São João]], die alte Oper der Stadt. Ebenso finden sich elegante Konzerthäuser wie den ''Coliseu do Porto'', der vom portugiesischen Architekten [[Cassiano Branco]] entworfen wurde. Seit 2005 gibt es ein neues, bedeutendes Konzerthaus im Stadtteil [[Boavista (Porto)|Boavista]], die [[Casa da Música]], entworfen von den niederländischen Architekten [[Rem Koolhaas]] und [[Ellen van Loon]]. Es fällt durch seine ungewöhnliche Architektur sofort ins Auge. Neben dem Großen Saal, der 1.200 Zuhörern Platz bietet, beherbergt dieses Gebäude noch einen weiteren kleinen Saal für 350 Zuhörer. Der ''Jardim do Passeio Alegre'' ist seit seiner Eröffnung im Jahre 1888 einer der beliebtesten Parks der Stadt.<br />
<br />
* ''[[Museu do Carro Eléctrico]]'' (Straßenbahnmuseum)<br />
* ''[[Museu do Vinho do Porto]]'' (Portweinmuseum)<br />
* ''Museu dos Transportes e Comunicações'' (Verkehrs- und Kommunikationsmuseum) in der ''Alfândega Nova''<br />
* ''Museu Nacional da Imprensa, Jornais e Artes Gráficas'' (Pressemuseum)<br />
* ''Museu Militar do Porto'' (Militärmuseum)<br />
* ''[[Museu do Holocausto do Porto]]''<br />
<br />
=== Essen und Trinken ===<br />
Portos bekanntester Exportartikel ist der [[Portwein]]. Die Weinberge, auf denen die Trauben für diesen speziellen Süßwein angebaut werden, erstrecken sich entlang des Rio Douro. Seit 1756 dürfen nur Trauben aus einem per Gesetz genau definierten Gebiet zur Herstellung des Portweins verwendet werden. Die ''Região Demarcada do Douro'' (DOC) ist in drei Subregionen, ''Baixo Corgo'', ''Cima Corgo'' und ''Douro Superior'', unterteilt.<br />
<br />
Das typische Gericht der Stadt sind die „Tripas à Moda do Porto“, Innereien oder Kutteln nach Porto-Art, ein Eintopf mit weißen [[Bohne]]n. Der berühmte [[Caldo verde]], eine Suppe mit in feine Streifen geschnittenen Kohlblättern und „Bacalhau à Gomes de Sá“ sind zwei Gerichte, die für Portugal typisch sind und die Portuenser gerne servieren.<br />
<br />
Des Weiteren ist Porto für seine [[Francesinha]] in ganz Portugal bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Art Sandwich mit viel Fleisch und würzigen Zutaten. Die Zubereitung geht auf Napoleons Zeiten zurück, als Porto belagert und eine schnelle Mahlzeit zur Versorgung der Soldaten gebraucht wurde.<br />
<br />
=== Film ===<br />
Auch wenn die wichtigsten Institutionen des [[Portugiesischer Film|Portugiesischen Films]] ihren Sitz in der Hauptstadt Lissabon haben und die meisten Filmproduktionen dort entstehen, so hat Porto doch auch stets einen bedeutenden Beitrag zum Filmgeschehen des Landes geleistet.<br />
<br />
Etwa stammte Portugals Kinopionier [[Aurélio Paz dos Reis]] aus Porto. Auch der bedeutendste Regisseur des Landes, [[Manoel de Oliveira]] stammte aus der Stadt. Er drehte hier einige seiner Werke und galt als der letzte große [[Autorenfilm]]er des europäischen Films. Er war der älteste aktive Regisseur der Welt und der einzige, der von [[Stummfilm]] bis digital durch alle Phasen Filme gearbeitet hat. Auch andere Regisseure stammen aus Porto, neben so bedeutenden Namen wie [[Paulo Rocha (Regisseur)|Paulo Rocha]], [[João Canijo]] oder [[Alfredo Tropa]] sind Namen wie [[Mário Gajo de Carvalho]], [[Tiago Guedes]], [[Luís Ismael]] oder [[Joaquim Pinto]] zu nennen.<br />
[[Datei:Porto Teatro Rivoli 4.JPG|mini|Das Teatro Rivoli, eines der erhalten gebliebenen alten Kinos der Stadt. Das ''[[Fantasporto]]''-Filmfestival findet hier statt.]]<br />
Einige der [[Liste der Filmfestivals in Portugal|portugiesischen Filmfestivals]] finden in Porto statt, darunter das internationale Fantasyfilmfestival ''[[Fantasporto]]'', das Kurzfilmfestival ''Corta! – Porto International Short Film Festival'' und das Schwarzweißfilmfestival ''Festival Audiovisual Black&White''.<br />
<br />
Auch eine Vielzahl nationaler und internationaler Filmproduktionen sind in Porto entstanden. Zudem ist Porto gelegentlich auch Drehort für Filme, ohne dass die Stadt genannt wird. Dabei nutzen die Filmschaffenden die historische Bausubstanz, die sich in Porto vom Fluss nach oben nach Epoche aufbaut und jeweils fast geschlossen erhalten geblieben ist, als Filmkulisse.<br />
<br />
{{Hauptartikel|Liste von Filmen mit Bezug zu Porto}}<br />
<br />
In der Stadt sind einige alte Kinos erhalten geblieben, auch wenn die meisten Besucher heute in den zahlreichen [[Multiplex-Kino]]s in den Einkaufszentren zu finden sind. Andere alte Kinos sind zwar geschlossen, jedoch sind ihre Gebäude noch erhalten, etwa das ''Cinema Batalha'' am gleichnamigen Platz (2022 als Filmkunstzentrum ''Centro de Cinema'' wieder eröffnet), das ''Cinema Júlio Dinis'', das ''[[Cinema Olímpia]]'' oder auch das Jugendstil&Art Deco-Haus ''Cine Águia de Ouro'' (heute Moov Hotel), ebenfalls an der Praça da Batalha gelegen.<br />
<br />
== Sport ==<br />
[[Datei:Palaciodecristalporto.jpg|hochkant|mini|Veranstaltungshalle ''Pavilhão Rosa Mota'', umbenannt 1991 zur Ehre der Marathonläuferin [[Rosa Mota]]]]<br />
<br />
Neben den bekannten [[Fußball]]vereinen aus der höchsten portugiesischen Liga [[FC Porto]] und [[Boavista Porto]], kommt auch der [[SC Salgueiros]] aus Porto. Das [[Estádio do Dragão]] (erbaut 2003), in dem mehrere Spiele der [[Fußball-Europameisterschaft 2004]] stattfanden, ist das Heimstadion des Fußballclubs ''FC Porto''. Das Fußballstadion [[Bessa Século XXI]], in dem ebenfalls mehrere Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2004 stattfanden, ist jenes des Fußballclubs ''Boavista Porto''.<br />
<br />
2007 wurde ein Lauf zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft [[WTCC]] in der Stadt ausgetragen, auf dem [[Circuito da Boavista]] am Atlantik. Mit dem [[Großer Preis von Portugal 1960|Großen Preis von Portugal 1960]] fand hier letztmals ein Formel-1-Rennen statt.<br />
<br />
Seit 2004 findet im Herbst der [[Porto-Marathon]] statt. Er startet vom ''[[Pavilhão Rosa Mota]]'' im Garten des Kristallpalastes (''[[Jardins do Palácio de Cristal]]''): Die Veranstaltungshalle wurde 1952 an der Stelle des ehemaligen Kristallpalastes erbaut. Sie umfasst 10.000 Sitzplätze und wird vor allem für Basketballspiele und als Konzerthalle genutzt.<br />
<br />
In Porto finden häufig Billard-Großveranstaltungen statt, so die [[Dreiband-Weltmeisterschaft 2012]], die [[Dreiband-Europameisterschaft 2011]], oder auch das [[Dreiband-Weltcup 2015/2|zweite Dreiband-Weltcupturnier 2015]].<br />
<br />
Die Stadt beherbergt einige Sportverbände des Landes, so den [[Federação Portuguesa de Voleibol|portugiesischen Volleyballverband]] und den [[Federação Portuguesa de Hóquei|portugiesischen Hockeyverband]].<br />
<br />
== Wirtschaft und Infrastruktur ==<br />
Porto ist der wichtigste Wirtschafts- und Industriestandort des Landes und neben dem am gegenüberliegenden Ufer gelegenen [[Vila Nova de Gaia]] das Zentrum der Portweinproduktion.<br />
<br />
=== Verkehr ===<br />
==== Straße ====<br />
[[Datei:PortoPonteLuisPanoramic.jpg|mini|Ponte Dom Luís I]]<br />
[[Datei:Ponte Maria Pia - Porto.JPG|mini|hochkant|links|Ponte Maria Pia]]<br />
[[Datei:São-João-Brücke.JPG|mini|hochkant|links|[[Ponte de São João]]]]<br />
<br />
Porto ist durch mehrere Autobahnen ({{ptS|autoestrada}}) mit anderen größeren Städten Portugals und einigen Städten Spaniens direkt verbunden. So führen die Autobahnen [[Autoestrada A29|A29]] und [[Autoestrada A1|A1]] Richtung Süden nach [[Aveiro (Portugal)|Aveiro]], letztere bis [[Lissabon]], die [[Autoestrada A4|A4]] nach Osten über [[Vila Real]] bis zur spanischen Grenze, die [[Autoestrada A3|A3]] über [[Braga]] nach [[Galicien]] und die [[Autoestrada A28|A28]] Richtung Norden bis [[Viana do Castelo]]. Daneben durchziehen eine Reihe weiterer autobahnähnlicher Schnellstraßen von einem die Stadt umschließenden Schnellstraßenring ausgehend das Umland.<br />
<br />
Mit [[Vila Nova de Gaia]], der Stadt am Südufer des Douro, ist Porto über sechs Brücken verbunden. Historisch und touristisch am bedeutsamsten ist die von [[Théophile Seyrig]] entworfene [[Bogenbrücke]] [[Ponte Dom Luís I]] im historischen Zentrum, die heute auf zwei Ebenen eine Metrolinie und Fußgängerverkehr sowie eine [[Innerortsstraße|Straße]] mit Fußgängerverkehr führt, und die [[Eisenbahnbrücke]] [[Ponte Maria Pia]], die von Seyrig gemeinsam mit seinem Lehrer [[Gustave Eiffel]] entworfen wurde. Außerdem queren zwei [[Autobahnbrücke]]n, eine Straßenbrücke und eine weitere Eisenbahnbrücke den Douro.<br />
<br />
==== Schiene ====<br />
[[Datei:Porto - Estação da Campanhã.jpg|mini|hochkant|Bahnhof Porto Campanhã]]<br />
[[Datei:Porto-Sao Bento Train Station entrance hall.jpg|hochkant|mini|links|Die mit [[Azulejo]]s ausgestattete Vorhalle des Bahnhofs São Bento]]<br />
<br />
Porto verfügt über die zwei großen Bahnhöfe ''[[Bahnhof Porto Campanhã|Campanhã]]'' und ''[[Bahnhof Porto São Bento|São Bento]]''. Der [[Bahnhof Porto São Bento|Bahnhof São Bento]] (''Estação de São Bento'') wurde 1906 fertiggestellt und liegt unterhalb der Kathedrale (''Sé''). Die Vorhalle wurde 1930 mit außergewöhnlichen [[Azulejo]]-Bildern gestaltet, die historische Szenen wie die [[Ceuta|Eroberung Ceutas]], aber auch das Alltagsleben auf dem Land oder die Geschichte des Transportwesens darstellen. Der außerhalb der Innenstadt liegende Bahnhof ''Campanhã'' ist an eine der beiden Hochgeschwindigkeitstrassen Portugals, die mit dem [[Alfa Pendular]] befahren werden, angeschlossen. So sind auf der Strecke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200&nbsp;km/h die südlich von Porto liegenden Städte [[Lissabon]], [[Entroncamento]], [[Coimbra]], [[Aveiro (Portugal)|Aveiro]], [[Vila Nova de Gaia]] sowie [[Braga]] in Nordportugal direkt erreichbar. Der Bahnhof bildet einen der Endpunkte der [[Linha do Norte (Portugal)|Linha do Norte]], der wichtigsten Bahnstrecken Portugals. Vom Bahnhof ''Campanhã'' gehen außerdem [[Intercidades]]-Linien Richtung Norden und Süden aus. Eine Reihe weiterer Regionalverbindungen führen nach Nordostportugal. Vier [[CP Urbanos do Porto|Vorortbahnlinien]] (pt. ''[[Urbano (Zuggattung)|Comboios Suburbanos]]'') mit dem gemeinsamen Endpunkt ''São Bento'' führen via ''Campanhã'' nach Braga, [[Guimarães]], [[Caíde]] und Aveiro.<br />
<br />
[[Datei:Electrico 8.jpg|hochkant|mini|Die Linie 18 beim Wenden]]<br />
[[Datei:Metro do Porto.JPG|hochkant|mini|Die Metro von Porto]]<br />
<br />
==== Öffentlicher Verkehr ====<br />
<br />
===== Busnetz Nahverkehr =====<br />
Die öffentlichen Verkehrsbetriebe Portos ''[[STCP]]'' betreiben ein großes Busnetz, das auch die Vorstädte mit Porto verbindet. Darüber hinaus verkehren noch drei [[Straßenbahn]]linien (Linien 1, 18 und 22), die allerdings eher für den Touristenverkehr bedient werden. Ihre Wagen sind noch „uriger“ als die alten Triebwagen der [[Straßenbahn Lissabon]]s und stammen aus den 1940er Jahren. Sie wurde in Folge 1054 der SWR-Serie ‘‘[[Eisenbahn-Romantik/Episodenliste|Eisenbahn-Romantik]]’‘ porträtiert. Insbesondere die Fahrt den [[Duero|Douro]] entlang mit der Linie 1 (‘‘Infante’‘) von ''Rua do Infante D.&nbsp;Henrique'' nach ''Jardim do Passeio Alegre'' ist für Porto-Besucher empfehlenswert. Ihre Geschwindigkeit ist auf ebener Strecke vergleichsweise gering. In der Zeit der Umstellung großer Teile des Netzes von Straßenbahn auf Bus um 1980 zeigte sich jedoch, dass auf starken Steigungen die alten Trams den neuen Bussen überlegen waren.<br />
<br />
===== Metronetz =====<br />
Die [[Metro do Porto]] betrieben von der [[Metro do Porto, S.A.|Metro do Porto S.&nbsp;A.]] ist ein [[Stadtbahn]]system mit unterirdischen Streckenabschnitten und umfasst sechs Linien mit 80&nbsp;Haltestellen (2011). Die Züge der Linien ''A'', ''B'', ''C'', ''E'' und ''F'' befahren eine gemeinsame Strecke von der Station ''Senhora da Hora'' im Nordwesten bis ''Estádio do Dragão'' im Osten der Stadtregion. Hinter ''Senhora da Hora'' führen die Linien weiter über vier verschiedene Streckenäste. Die Linie ''D'' befährt eine Nord-Süd-Trasse, unter anderem auch die Dom-Luís-Brücke. Umsteigepunkte zum Eisenbahnnetz bestehen an den Stationen ''São&nbsp;Bento'', ''Campanhã'' und ''General Torres''. Das Liniennetz wird in Zukunft weiter ausgebaut. Linie ''F''<br />
verbindet die im Osten / Nordosten gelegenen Gemeinden u.&nbsp;a. [[Fânzeres]] mit Porto.<br />
<br />
===== Busnetz Regionalverkehr =====<br />
Des Weiteren gibt es eine Reihe weiterer Busterminals für [[Regionalbusverkehr|Überlandbusse]], die den Endpunkt zahlreicher Buslinien verschiedener Gesellschaften darstellen. Die bekannte Busgesellschaft ''[[Rede Expressos]]'' verfügt über drei Busterminals an der ''Rua Alexandre Herculano'' für Linien aus Regionen südlich des Douro, an der ''Praça Filipa de Lencastre'' für Linien aus nördlichen Städten sowie ''Campo 24&nbsp;de Agosto'' für Linien aus unterschiedlichen Gebieten. Alle diese Busbahnhöfe liegen recht zentrumsnah.<br />
<br />
==== Flugverkehr ====<br />
[[Datei:Aeroporto Porto 17.jpg|mini|hochkant|Flughafen Porto Francisco Sá Carneiro]]<br />
<br />
Der internationale [[Verkehrsflughafen]] ''[[Aeroporto Francisco Sá Carneiro]]'' ([[IATA-Flughafencode|IATA-Code]]: OPO) liegt ca. zehn Kilometer nordwestlich des Zentrums von Porto im Gebiet der Gemeinde [[Maia (Portugal)|Maia]]. Er bedient hauptsächlich innereuropäische aber teils auch transatlantische Direktflüge. 2016 wurden 9,4&nbsp;Millionen Passagiere abgefertigt.<br />
<br />
==== Seeverkehr ====<br />
Nahe der Stadt liegt der Überseehafen [[Porto de Leixões]], der zum Aufstieg Portos zur Handelsmetropole beitrug.<br />
<br />
== Bildung ==<br />
[[Datei:Up reitoria.jpg|hochkant|mini|Rektorat der Universität Porto]]<br />
<br />
Die älteste Hochschule in Porto ist die 1911 gegründete, staatliche [[Universität Porto]]. Sie umfasst 14 Fakultäten und zählt etwa 28.000 Studierende. Außerdem haben die [[Universität Portucalense]] und die [[Universität Fernando Pessoa]] ebenso wie das Polytechnische Institut Porto ihren Hauptsitz in der Stadt. Die [[Universität Lusíada]] sowie die [[Katholische Universität Portugal]] unterhalten größere Niederlassungen in Porto. Des Weiteren ist in Porto die Kunsthochschule ''ESAP – Escola Superior Artística do Porto''. Die [[Biblioteca Municipal Almeida Garrett]] wurde 2000 gegründet.<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
=== Söhne und Töchter der Stadt ===<br />
{{Hauptartikel|Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt Porto}}<br />
<br />
=== Ehrenbürger ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Ehrenbürger von Porto}}<br />
<br />
== Partnerschaften ==<br />
Porto unterhält folgende internationale Städtepartnerschaften<ref>{{Internetquelle |url=http://www.anmp.pt/anmp/pro/mun1/gem101l0.php?cod_ent=M4000 |titel=Geminações de Cidades e Vilas |hrsg=Associação Nacional de Municípios Portugueses |sprache=pt |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150923172345/http://www.anmp.pt/anmp/pro/mun1/gem101l0.php?cod_ent=M4000 |archiv-datum=2015-09-23 |archiv-bot=2024-04-18 06:25:45 InternetArchiveBot |abruf=2015-02-13}}</ref>:<br />
<br />
{| cellpadding="10"<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
|<br />
* {{BEL|#}} [[Lüttich]], [[Belgien]], seit 1977<br />
* {{FRA|#}} [[Bordeaux]], [[Frankreich]], seit 1978<ref name="Bordeaux twinnings">{{Internetquelle |url=http://www.bordeaux.fr/p63778/europe%C2%A0et%C2%A0international |titel=Bordeaux – Rayonnement européen et mondial |werk=Mairie de Bordeaux |sprache=fr |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130207154903/http://www.bordeaux.fr/p63778/europe%C2%A0et%C2%A0international |archiv-datum=2013-02-07 |abruf=2013-07-29}}</ref><ref name="Bordeaux twinnings 2">{{Internetquelle |url=http://www.cncd.fr/frontoffice/bdd-recherche-resultat.asp?searchField=bordeaux&x=36&y=14 |titel=Bordeaux-Atlas français de la coopération décentralisée et des autres actions extérieures |werk=Délégation pour l’Action Extérieure des Collectivités Territoriales (Ministère des Affaires étrangères) |sprache=fr |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130207152951/http://www.cncd.fr/frontoffice/bdd-recherche-resultat.asp?searchField=bordeaux&x=36&y=14 |archiv-datum=2013-02-07 |abruf=2013-07-29}}</ref><br />
* {{GBR|#}} [[Bristol]], [[Vereinigtes Königreich]], seit 1984<ref name="Bristol">{{Internetquelle |url=http://www.bristol.gov.uk/ccm/content/Leisure-Culture/Tourism-Travel/twinning-pages/bristol-and-oporto-partnership.en |titel=Bristol and Oporto partnership |hrsg=Bristol City Council |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20101012151003/http://www.bristol.gov.uk/ccm/content/Leisure-Culture/Tourism-Travel/twinning-pages/bristol-and-oporto-partnership.en |archiv-datum=2010-10-12 |abruf=2010-10-12}}</ref><ref>[https://www.bristol.gov.uk/museums-parks-sports-culture/oporto-and-bristol ''Oporto and Bristol.''] Bristol City Council, abgerufen am 21. Januar 2022.</ref><br />
* {{ESP|#}} [[Vigo]], [[Spanien]], seit 1986<br />
* {{JPN|#}} [[Nagasaki]], [[Japan]], seit 1978<ref name="Nagasaki City Hall">{{Internetquelle |url=http://www1.city.nagasaki.nagasaki.jp/kokusai/english/index-e.html |titel=Sister Cities of Nagasaki City |hrsg=International Affairs Section, Nagasaki City Hall |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090729002642/http://www1.city.nagasaki.nagasaki.jp/kokusai/english/index-e.html |archiv-datum=2009-07-29 |abruf=2009-07-10}}</ref><br />
* {{DEU|#}} [[Jena]], [[Deutschland]], seit 1984<br />
* {{CHN|#}} [[Macau]], [[Volksrepublik China]], seit 1997<br />
* {{ESP|#}} [[Duruelo de la Sierra]], Spanien, seit 1989<br />
* {{BRA|#}} [[Recife]], [[Brasilien]], seit 1981<br />
* {{CPV|#}} [[Mindelo (Kap Verde)|Mindelo]], [[Kap Verde]], seit 1992<br />
||<br />
* {{CHN|#}} [[Shanghai]], [[Volksrepublik China]], seit 1995<br />
* {{MOZ|#}} [[Beira (Mosambik)|Beira]], [[Mosambik]], seit 1989<br />
* {{AGO|#}} [[Luanda]], [[Angola]], seit 1989<br />
* {{STP|#}} [[Neves]], [[São Tomé und Príncipe]], seit 1987<br />
* {{ESP|#}} [[León]], Spanien, seit 2001<br />
* {{ZMB|#}} [[Ndola]], [[Sambia]], seit 1978<br />
* {{GNB|#}} [[Canchungo]], [[Guinea-Bissau]], seit 2001<br />
* {{CZE|#}} [[Brünn]], [[Tschechien]], seit 2004<br />
* {{LTU|#}} [[Klaipėda]], [[Litauen]], seit 2007<br />
* {{BRA|#}} [[Santos]], Brasilien, seit 2015<br />
|}<br />
<br />
== Município Porto ==<br />
Porto ist Sitz des gleichnamigen [[Municipio|Município]] (Kreis) mit einer Fläche von 41,66&nbsp;km², der dem Stadtgebiet entspricht und in die folgenden sieben Gemeinden (''[[Freguesia]]s'') eingeteilt ist:<br />
[[Datei:Kreis Porto 2020.png|mini|hochkant=1.3|Distrikt Porto]]<br />
{{Verwaltungstabelle PT Kopf | Art = g | Inhalt =<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131216 | Bezeichner=[[União das Freguesias de Aldoar, Foz do Douro e Nevogilde|Aldoar, Foz do Douro e Nevogilde]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131202 | Bezeichner=[[Bonfim (Porto)|Bonfim]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131203 | Bezeichner=[[Campanhã]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131217 | Bezeichner=[[União das Freguesias de Cedofeita, Santo Ildefonso, Sé, Miragaia, São Nicolau e Vitória|Cedofeita, Santo Ildefonso, Sé, Miragaia, São Nicolau e Vitória]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131218 | Bezeichner=[[União das Freguesias de Lordelo do Ouro e Massarelos|Lordelo do Ouro e Massarelos]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131210 | Bezeichner=[[Paranhos (Porto)|Paranhos]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Inhalt | Art = g | laucode=131211 | Bezeichner=[[Ramalde]] }}<br />
{{Verwaltungstabelle PT Fuss | Art = g | laucode=1312 }}<br />
}}<br />
<br />
Die benachbarten Kreise von Porto sind [[Matosinhos]], [[Maia (Portugal)|Maia]], [[Gondomar]], [[Vila Nova de Gaia]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|audio=0|video=0}}<br />
{{Wikivoyage}}<br />
* [http://www.cm-porto.pt/ Website der Stadt Porto] (portugiesisch/englisch)<br />
* [http://www.porto-reiseinfo.de/ Informative Webseite über die Stadt Porto]<br />
<br />
== Einzelnachweise und Fußnoten ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Folgenleiste Orte am Camino Portugués|[[Espinho]]|[[Barcelos]]}}<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Welterbe Portugal<br />
|Navigationsleiste Europäische Kulturhauptstadt<br />
|Navigationsleiste Kreise im Distrikt Porto<br />
}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4046838-0|LCCN=n50006403|VIAF=139521806}}<br />
<br />
[[Kategorie:Porto| ]]<br />
[[Kategorie:Ort mit Seehafen]]<br />
[[Kategorie:Ehemalige Hauptstadt (Portugal)]]<br />
[[Kategorie:Hochschul- oder Universitätsstadt]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pico_Ruivo&diff=222162674Pico Ruivo2022-04-18T10:13:44Z<p>AFatalErrorOccurred: Einfügen weiterer Bilder</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt den höchsten Berg der Insel Madeira. Daneben gibt es auf Madeira noch einen weiteren Berg gleichen Namens, den [[Pico Ruivo do Paul]] auf der Hochebene [[Paul da Serra]]}}<br />
{{Infobox Berg<br />
|NAME = <br />
|BILD = Pico_Ruivo.jpg<br />
|BILDBESCHREIBUNG = Pico Ruivo<br />
|HÖHE = 1862<br />
|LAGE = [[Madeira]], [[Portugal]]<br />
|BREITENGRAD=32/45/31.44/N<br />
|LÄNGENGRAD=16/56/32.12/W<br />
|REGION-ISO=PT-30<br />
|GEBIRGE = <br />
|TYP = [[Schlackenkegel]]<br />
|ALTER = <br />
|ERSTBESTEIGUNG = <br />
|BESONDERHEITEN = <br />
|BILD1=Berghuette Pico Ruivo.jpg<br />
|BILD1-BESCHREIBUNG=Felsnase mit der Berghütte unterhalb des Pico-Ruivo-Gipfels<br />
}}<br />
<br />
Der '''Pico Ruivo''' (portugiesisch für ''Rote Spitze'') ist mit 1862&nbsp;m der höchste Berg auf [[Madeira]] und nach dem [[Ponta do Pico]] auf der [[Azoren]]insel [[Pico (Insel)|Pico]] und dem [[Torre (Serra da Estrela)]] in Kontinentalportugal die dritthöchste Erhebung [[Portugal]]s. Er besteht vorwiegend aus [[Lava]]gestein. Kurz unterhalb des Gipfels befindet sich eine Berghütte.<br />
<br />
[[File:PicoRuivoGipfel.jpg|thumb|left|Auf dem Gipfel des Pico Ruivo|233x233px]]<br />
Durch gut ausgebaute Wege ist der Pico Ruivo auch für ungeübte [[Wandern|Wanderer]] zu begehen, die Strecke setzt allerdings gute Kondition und Trittsicherheit voraus. Die beliebtesten Varianten sind: <br />
* vom [[Pico do Arieiro]] aus, auf gesicherten Treppenwegen auf und ab, zweieinhalb bis dreieinhalb Stunden für eine Strecke, [2009]. Der längere und anstrengendere Weg (an der Gabelung rechts) ist Stand September 2018 nicht mehr begehbar. <br />
* vom Parkplatz auf der [[Achada do Teixeira]] beginnend (von [[Santana (Madeira)|Santana]] aus, eine Stunde) <br />
* eine anstrengendere Möglichkeit ist in 5 bis 6 Stunden der Aufstieg vom [[Encumeada-Pass]] (1007&nbsp;m), der die Verbindung zwischen [[Ribeira Brava (Madeira)|Ribeira Brava]] (Südküste) und [[São Vicente (Madeira)|São Vicente]] (Nordküste) herstellt.<br />
[[Datei:Pico Ruivo Peak.jpg|mini|300x300px|Gipfelkreuz von der Aussichtsplatform im Nordwesten]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat}}<br />
[[Datei:Pico Ruivo northwest platform.jpg|mini|300x300px|Sicht vom Gipfel auf die Aussichtsplatform im Nordwesten]]<br />
{{wikivoyage}}<br />
{{DEFAULTSORT:Ruivo, Pico}}<br />
[[Kategorie:Berg in Portugal]]<br />
[[Kategorie:Geographie (Madeira)]]<br />
[[Kategorie:Schlacken- und Aschenkegel]]<br />
[[Kategorie:Berg ohne Kontinentalbezug]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bahnhof_Hamburg_Landungsbr%C3%BCcken&diff=222162074Bahnhof Hamburg Landungsbrücken2022-04-18T09:54:40Z<p>AFatalErrorOccurred: Erneuern Kopffoto vom Artikel</p>
<hr />
<div>{{Infobox Bahnhof<br />
| Breite = 300px<br />
| Name = Hamburg-Landungsbrücken<br />
| Bild = Station_Landungsbrücken.jpg<br />
| Bildtext = Äußerer Teil der U-Bahn Station. Sichtrichtung Baumwall.<br />
| Kategorie = 4<br />
| Typ = Turmbahnhof<br />
| Bahnsteiggleise = 2 (S-Bahn), 2 (U-Bahn)<br />
| Abkürzung = ALAS (S-Bahn)<br/>LB (U-Bahn)<br />
| IBNR = 8003518<br />
| Homepage = <br />
| Eröffnung = 29. Juni 1912<br />
| Architekt = <br />
| Architekt_Bezeichnung = <br />
| Baustil = <br />
| Ort = Hamburg-Neustadt{{!}}Neustadt<br />
| Breitengrad = 53.546170<br />
| Längengrad = 9.970623<br />
| Region-ISO = DE-HH<br />
| Höhe = <br />
| Höhe-Art = <br />
| Strecken = * [[City-S-Bahn Hamburg]] (KBS 101.1, 101.2, 101.3)<br />
* U-Bahn-Linie U3<br />
}}<br />
Der '''Bahnhof Hamburg [[St. Pauli Landungsbrücken|Landungsbrücken]]''' ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in [[Hamburg-Neustadt]]. Es handelt sich um eine Umsteigehaltestelle zwischen [[U-Bahn Hamburg|U-Bahn]] und [[S-Bahn Hamburg|S-Bahn]], die auch über [[St. Pauli-Landungsbrücken#Omnibus-Verbindungen|eine Bus- sowie eine Fähranbindung]] verfügt. Früher bestand auch [[St. Pauli-Landungsbrücken#Straßenbahn|ein Straßenbahnanschluss]]. Der U-Bahnhof ist einer der ältesten in Hamburg und steht unter Denkmalschutz.<ref name="bkm">[https://www.hamburg.de/bkm/denkmalschutzamt/12101988/denkmalschutz-landuhngsbruecken/ Umfassende Sanierung U-Bahnstation Landungsbrücken], hamburg.de</ref> Etwa 29.000 Menschen frequentieren hier täglich die Station.<ref name="ndr"/><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== U-Bahn ===<br />
Ab 1906 wurde die erste Linie der [[U-Bahn Hamburg]] gebaut, die auch als Hochbahn bezeichnet wurde. In einem Ring wurde sie um die Hamburger Innenstadt geführt. Am Hang des ''[[Stintfang]]s'' in der Nähe der namensgebenden Landungsbrücken wurde eine Station mit Seitenbahnsteigen erbaut. Sie wurde von den Architekten [[Johann Emil Schaudt]] und [[Walter Puritz]] gestaltet. Der Bahnhof wurde halboffen angelegt: Der westliche Teil ist mit einer Betonplatte überdeckt, der östliche Teil hingegen offen.<br />
<br />
Der Bahnhof ging zunächst unter dem Namen ''Hafentor'' gemeinsam mit dem Streckenabschnitt ''Millerntor'' (heute [[U-Bahnhof St. Pauli|St.&nbsp;Pauli]]) – ''Rathausmarkt'' (heute [[U-Bahnhof Rathaus (Hamburg)|Rathaus]]) als letztes Teilstück des Hochbahn-Rings am 29.&nbsp;Juni 1912 in Betrieb. Die Hochbahn-Haltestelle besaß zunächst einen markanten Turm am Eingang, der von Johann Emil Schaudt entworfen wurde. Er wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt und im Zuge der Modernisierung der gesamten Haltestelle 1959 abgerissen. 1920 wurde die Station in Landungsbrücken umbenannt.<br />
<br />
Der östliche Treppenzugang der U-Bahn-Haltestelle aus dem Jahr 1923 blieb bis 1924 wegen Personalmangel bei der Hochbahn geschlossen. Der Entwurf für den Ziegelbau mit 62-stufigen Treppenbauwerken, die beiderseitig zu den U-Bahnsteigen führen, stammt ebenfalls von Walter Puritz.<br />
<br />
<gallery><br />
Bf Landungsbrücken 1912.jpg|U-Bahnhof „Hafentor“ 1912<br />
U-Bahnhof Landungsbruecken.jpg|U-Bahnhof Landungsbrücken mit Zugängen<br />
U- und S-Bahnhof Landungsbrücken in Hamburg-Neustadt.jpg|Der „neue“ Bahnhofseingang mit der Fußgängerbrücke entstand 1959<br />
Landungsbrücken (Hamburg-St. Pauli).U-Bahnhof.2.phb.ajb.jpg|Luftaufnahme 2013<br />
Hamburg Hochbahn - Bruecke am Stintfang.jpg|Die Hochbahn-Brücke über die ''Helgoländer Allee'', im Hintergrund der Bahnhof<br />
</gallery><br />
<br />
Bei der Modernisierung wurde der Eingang mit Kupferdach nach Plänen von [[Hans Loop|Hans L. M. Loop]] und [[Fritz Trautwein]] mit einer breiten Fußgängerbrücke und einem 32-stufigen Treppenbauwerk mit den Schiffsanlegern verbunden. Die Brücke über die hier sechsspurige Straße ''Bei den St. Pauli-Landungsbrücken'' wurde benötigt, um das bis in die 1960er Jahre hinein bei Schichtwechsel im Hafen hohe Fahrgastaufkommen an dieser U-Bahn-Haltestelle zu bewältigen. Auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite wurde ein schmalerer Treppenaufgang errichtet. Innerhalb des Gebäudes führen zwei weitere, jeweils 27-stufige Treppenaufgänge zu den beiden U-Bahnsteigen. Der nördliche dieser Aufgänge zur Fahrtrichtung nach ''St. Pauli'' ist mit einer [[Rolltreppe]] ausgestattet.<br />
<br />
1971 fanden erneut erhebliche Umbaumaßnahmen statt, als der Tunnel der [[City-S-Bahn Hamburg|City-S-Bahn]] unter dem Stintfang errichtet wurde. Nach Abschluss der Bauarbeiten bot die westliche Zugangshalle als Hauptzugang zur U-Bahn im hinteren Bereich auch einen Zugang zum unterirdischen S-Bahnsteig über einen achtstufigen Niedergang und beiderseits anschließend von diesem Absatz ausgehenden mit Rolltreppen ausgestatteten nach unten abgehenden Treppenschächten. Die neue Umsteigehaltestelle wurde am 1.&nbsp;Juni 1975 eröffnet.<br />
<br />
[[Datei:6 Landungsbruecken 190918 IIIc Summitar 5cm Fomapan200.jpg|mini|U-Bahnsteig in Kurvenlage 2018.]]<br />
Im Mai 2019 begann die Sanierung und der barrierefreie Umbau der U-Bahn-Haltestelle. Für mehrere Monate hielten daher keine Züge in der Station. Die Sanierung wurde in Kooperation mit dem [[Denkmalschutzamt Hamburg|Denkmalschutzamt]] vorgenommen. Ziel war es, „die komplette Altkonstruktion, bestehend aus Stahlstützen, Stahlbindern und den Oberflächen zu erhalten.“ Um die in einer starken Kurvenlage gelegenen Bahnsteige barrierefrei umzubauen, wurden wie schon zuvor in der Haltestelle [[U-Bahnhof Klosterstern|Klosterstern]] an den Bahnsteigkanten sogenannte „Gapfiller“ („Lückenfüller“), bestehend aus flexiblen Kunststofflamellen, die den Abstand zwischen Zug und Bahnsteigkante reduzieren, eingebaut. Alternativen dazu wären ein mindestens teilweiser Abriss und Neubau des Viadukts gewesen oder eine Verlegung der Station auf die gerade Strecke Richtung [[U-Bahnhof Baumwall|Baumwall]] – Möglichkeiten, die zuvor auch diskutiert worden waren.<ref name="bkm"/><ref>[https://dialog.hochbahn.de/u-bahn-heute-und-morgen/barrierefreiheit-endlich-kommt-landungsbruecken-dran/ Barrierefreiheit: Endlich kommt Landungsbrücken dran], dialog.hochbahn.de</ref><ref name="ndr">[https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/U-Bahnen-halten-wieder-an-den-Landungsbruecken,ubahn608.html U-Bahnen halten wieder an den Landungsbrücken], ndr.de, 16. Dezember 2019</ref><br />
<br />
Die Ergänzung von Aufzügen zum U-Bahnsteig an deren östlichen Aufgang ist im Bau. Auch ein Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderung wurde installiert, die Bahnsteige erhöht. Seit 9. September 2019 konnte die Station wieder von Zügen durchfahren werden. Die Eröffnung der U-Bahn-Haltestelle selbst verzögerte sich jedoch bis zum 16. Dezember 2019, da während der Bauarbeiten unter den Oberflächen größere Schäden an der Bausubstanz entdeckt worden waren. Bei vorherigen Umbauten waren viele verschiedene Baustoffe verwendet worden.<ref name="ndr"/> Der U-Bahnhof hat täglich 10.230 Ein- und Aussteiger (Mo–Fr, 2019)<ref>[https://daten.transparenz.hamburg.de/Dataport.HmbTG.ZS.Webservice.GetRessource100/GetRessource100.svc/710c4400-4ea3-4fea-9a53-6aa5bc0487fd/Upload__HVV_Fahrgastzahlen_2014-2020.zip HVV-Fahrgastzahlen im Transparenzportal Hamburg], veröffentlicht am 15. Oktober 2020, abgerufen am 9. April 2022</ref>.<br />
<br />
;Betrieb<br />
Vom Bahnhof Hamburg Landungsbrücken verkehrt die U3 in Richtung [[Bahnhof Hamburg-Barmbek|Barmbek]] und [[U-Bahnhof Wandsbek-Gartenstadt|Wandsbek-Gartenstadt]].<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Linie<br />
! Verlauf<br />
{{Linienverlauf SPNV Hamburg|U3}}<br />
|}<br />
<br />
=== S-Bahn ===<br />
[[Datei:S-Bahnhof Landungsbrücken.November 2019.2.nnw.jpg|mini|Bahnsteig (Zustand Oktober 2019). Die Umgestaltung der Stützen auf dem Bahnsteig steht noch aus.]]<br />
Der S-Bahnhof Landungsbrücken ist seit 1. Juni 1975 als Station der [[S-Bahn Hamburg|S-Bahn]] und Bestandteil der Tunnelstrecke vom [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] nach [[Hamburg-Altona|Altona]] ([[City-S-Bahn Hamburg|City-S-Bahn]]) in Betrieb.<br />
<br />
Zunächst war sie eine Endhaltestelle, ab hier verkehrte die Linie S10 auf ihrem Weg über Jungfernstieg und Hauptbahnhof bis nach Barmbek. Ab 21.&nbsp;April 1979 verkehrte hier statt der S10 die S1 von Wedel über Altona nach Poppenbüttel. Die Streckenführung der S1 wurde nun von der neu eingerichteten S11 abgelöst. Als [[Eselsbrücke]] diente der frühere Verlauf der Straßenbahn: Die S1 fährt ähnlich der früheren Straßenbahnlinie 1 über Landungsbrücken, die S11 wie früher die 11 über Holstenstraße.<br />
<br />
[[Datei:S-Bahnhof Landungsbrücken 5.jpg|mini|Säule mit Ankermotiv von [[Hans-Günther Baass]].]]<br />
Der S-Bahnbereich war zunächst mit blauen und gelben Fliesen gestaltet, die dicken Säulen wiesen geflieste Ankermotive von [[Hans-Günther Baass]] auf,<ref>[http://www.kulturkarte.de/hamburg/HHSBahnKu S-Bahnhofskunst in Hamburg], kulturkarte.de</ref> die Hintergleiswände Wellenmotive. In späteren Jahren wurden zudem weitere maritime Bilder an freien Plakatwänden hinter den Gleisen angebracht.<br />
<br />
Am 30. September 1984 brannte in der Station ein S-Bahn-Wagen der [[DR-Baureihe ET 171|Baureihe 471]] aus, was zu einer ersten Renovierung vor allem des S-Bahnbereichs führte. Im März 2018 wurde dann wie bei den anderen Stationen des City-Tunnels auch mit der kompletten Umgestaltung des S-Bahnhofs begonnen. Zunächst wurden die Fliesen an den Wänden hinter den Gleisen abgeschlagen und die Wände und die Decken über den Gleisen schwarz gestrichen. Der Bahnsteigboden und die Verteilerebenen wurden neu gefliest. Im Oktober 2019 wurden neue Paneele an den Hintergleiswänden montiert und die Wände an den Aufgängen vom Bahnsteig zur Verteilerebene neu gestaltet.<ref>[https://s-bahn.hamburg/magazin/s-bahn/betrieb-und-technik/modernisierung-in-den-herbstferien-einblick-in-die-bauarbeiten.html ''Stationsmodernisierungen in den Herbstferien – Einblick in die Bauarbeiten''] auf s-bahn.hamburg vom 11. Oktober 2019, abgerufen am 2. November 2019</ref> Eines der nun ebenfalls durch Verschalungen überdeckten Ankermotive von den Säulen soll künftig im Eingangsbereich erhalten bleiben.<br />
<br />
Die S-Bahn-Station verfügt über den Hauptzugang durch das Stationsbauwerk der U-Bahn, besitzt jedoch am Ostende des Bahnsteigs einen weiteren Ausgang zur Straße Eichholz bzw. Hafentor. Seit einigen Jahren besitzt dieser Ausgang zusätzlich einen [[Schrägaufzug]] vom Straßenniveau zum tieferliegenden S-Bahnsteig.<br />
<br />
Aufgrund der früheren Funktion als Endhaltestelle verfügt der Bahnhof bis heute über einen [[Wendeanlage#Gleiswechsel|Gleiswechsel]] östlich der Station. Zudem besitzt er, anders als die übrigen Stationen im Citytunnel, bei denen diese schon länger nicht mehr regulär genutzten Einrichtungen seit 2018 entfernt wurden, weiter Abfertigungskanzeln für die [[Zugaufsicht|örtliche Aufsicht]], die 2019 modernisiert wurden und bei Großveranstaltungen ([[Hafengeburtstag]], [[Hamburg Cruise Days]]) zum Einsatz kommen können.<br />
<br />
;Betrieb<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Linie<br />
! Verlauf<br />
{{Linienverlauf SPNV Hamburg|S1}}<br />
{{Linienverlauf SPNV Hamburg|S2}}<br />
{{Linienverlauf SPNV Hamburg|S3}}<br />
|}<br />
<br />
=== Bunker ===<br />
Während der Bauarbeiten zum City-Tunnel wurde zwischen S- und U-Bahnsteig ein [[Bunker in Hamburg|ziviler Luftschutzbunker]] eingebaut. Er fasst etwa 180 Personen und befindet sich zwischen der Verteilerebene zur U-Bahn und dem Bahnsteig der S-Bahn. Er ist jedoch keine „[[Bunker in Hamburg#Mehrzweckanlagen (MZA)|Mehrzweckanlage]]“ für den [[ABC-Schutz|Schutz gegen ABC-Angriffe]], sondern dient nur für den Grundschutz von wenigen Tagen.<ref>Ulrich Alexis Christiansen: ''Hamburgs dunkle Welten'', Ch. Links, Hamburg 2008, ISBN 978-3-86153-473-0, S.&nbsp;140</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Dirk Meyhöfer: ''Das Drehkreuz der amphibischen Stadt – Rekonstruktion und Modernisierung des U-Bahnhofs Landungsbrücken'', in "Architektur in Hamburg", Jahrbuch 2020/21, S. 16–23, Hamburg 2020, ISBN 9783960605263<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Bahnhof Landungsbrücken}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Bahnhof in Hamburg|Landungsbrucken]]<br />
[[Kategorie:Bahnhof in Europa|Landungsbrucken]]<br />
[[Kategorie:Bahnhof der S-Bahn Hamburg|Landungsbrucken]]<br />
[[Kategorie:U-Bahnhof in Hamburg|Landungsbrucken]]<br />
[[Kategorie:Tunnelbahnhof|Hamburg Landungsbrucken]]<br />
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Hamburg-Neustadt]]<br />
[[Kategorie:Bunker in Hamburg]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk im Bezirk Hamburg-Mitte]]</div>AFatalErrorOccurredhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mercedes-Benz_Baureihe_208&diff=179661829Mercedes-Benz Baureihe 2082018-08-02T11:30:31Z<p>AFatalErrorOccurred: /* CLK (1997–1999) */ Entfernen von Innenraum-Bild. Dieses war von einem CLK MOPF (zu erkennen an den Lenkradtasten usw.). Dieses wurde im passenden Abschnitt CLK (1999 - 2003) durch ein Bild besser Qualität ersetzt; Hinzufügen Front und Heckansicht von Coupé und Cabrio. /* CLK (1999–2003) */ Einfügen von qualitativ besseren Bildern vom MOPF Cabriolet inkl. Bild vom Innenraum</p>
<hr />
<div>{{Infobox PKW-Modell<br />
| Marke = [[Mercedes-Benz-PKW|Mercedes-Benz]]<br />
| Modell = Baureihe 208<br />
| Bild = Mercedes W208 front 20080228.jpg<br />
| Bild zeigt = Mercedes Benz CLK 230 Kompressor (1997–1999)<br />
| Bezeichnung = CLK-Klasse<br />
| von = 1997<br />
| bis = 2003<br />
| Klasse = [[Mittelklasse]]<br />
| Versionen = [[Coupé]], [[Cabriolet]]<br />
| Motoren = [[Ottomotor]]en:<br />2,0–5,4 Liter<br />(100–255 kW)<br />
| Länge = 4567<br />
| Breite = 1722<br />
| Höhe = 1366–1380<br />
| Radstand = 2690<br />
| Gewicht = 1375–1755<br />
| Vorgänger = [[Mercedes-Benz Baureihe 124]]<br />
| Nachfolger = [[Mercedes-Benz Baureihe 209]]<br />
}}<br />
<br />
Die '''Mercedes-Benz Baureihe 208''' (Typ 208) wurde als [[Coupé]] (C 208) von Mitte 1997 bis Sommer 2002<ref>[http://www.autobild.de/artikel/mercedes-benz-clk-1997-2002--47711.html Autobild.de Mercedes-Benz CLK: Eine Überlegung wert]</ref> und als [[Cabriolet]] (A 208) von Mitte 1998 bis Frühjahr 2003 hergestellt und war die erste Generation der [[Mercedes-Benz CLK-Klasse]].<br />
<br />
Die Bezeichnung W 208 wird seitens Mercedes Benz offiziell nicht benutzt, da es sich beim CLK nicht um eine Limousine („'''W'''agen“) handelt, wird als Sammelbegriff für '''C 208''' und '''A 208''' aber gehandhabt.<br />
<br />
Technisch basiert die Baureihe 208 auf der Plattform der damaligen [[Mercedes-Benz Baureihe 202|C-Klasse (Baureihe 202)]]. Äußerlich ist der CLK an die Designstudie ''CE 500'' zu Beginn der 1990er-Jahre angelehnt, wodurch er eher der [[Mercedes-Benz Baureihe 210|Baureihe 210]] glich.<br />
<br />
Von 2000 bis 2002 verwendete Mercedes-Benz die Form dieses Modells bei seinen [[DTM]]-Rennwagen.<br />
<br />
== Modellhistorie ==<br />
[[Datei:Coupé-Studie.jpg|mini|Coupé-Studie von 1993]]<br />
Die erste, zum Teil sehr seriennahe Studie und [[Konzeptfahrzeuge Mercedes-Benz#Coupé Studie|Konzeptfahrzeug]] im Stile des CLK war bereits auf Genfer Autosalon im März 1993 zu sehen.<br />
<br />
Nachdem Mercedes-Benz die Produktion des [[Mercedes-Benz Baureihe 124#Coupé (C 124)|C 124]] zum Jahresende 1996 eingestellt hatte, wurde der CLK als sein indirekter Nachfolger (da nun die [[Mercedes-Benz Baureihe 202|C-Klasse]] als Basis diente) ab August 1997 ausgeliefert. Gegenüber dem auf dem [[Mercedes-Benz Baureihe 124|W 124]] aufbauenden Vorgänger hatte diese Baureihe eine feststehende [[Fahrzeugsäule|B-Säule]], so dass die Fenster bis zur C-Säule nicht mehr versenkt werden konnten. Demgegenüber wurde erstmals in einem Mercedes-Benz Coupé serienmäßig eine Durchlademöglichkeit mit umklappbarer Fondssitzbank zu 1/3 2/3 angeboten. Anfangs gab es die Ausstattungslinien ''Elegance'' und ''Sport und'' drei Benzinmotoren.<br />
<br />
Im Juni 1998 wurde das Cabriolet auf den Markt gebracht. Bis Mai 1999 wurden über 100.000 Coupés und 21.000 Cabriolets verkauft.<br />
<br />
Im September 1999 erfolgte eine [[Modellpflege]], die einige bis dato Sonderausstattungen serienmäßig und auch optische Änderungen einbrachte. Das Coupé lief im Juni 2002 aus, während das Cabrio noch bis Mai 2003 gefertigt wurde.<br />
<br />
=== CLK (1997–1999) ===<br />
Die ursprüngliche Version des CLK wurde von Juni 1997 bis August 1999 hergestellt und war in den Grundvarianten ''Sport'' (kein Aufpreis) und ''Elegance'' wählbar.<br />
<br />
==== Serienausstattung ====<br />
<br />
Die Serienausstattung umfasste unter anderem: Fahrer-, Beifahrer- und Seitenairbags vorne, ABS, ASR, Außenspiegel beheizt und elektrisch verstellbar, Außentemperaturanzeige, automatische Kindersitzerkennung, Bremsassistent, umklappbare Rücksitze, elektrische Fensterheber, Gurtstraffer inkl. Gurtkraftbegrenzer, Heckdeckelfernentriegelung, Leichtmetallräder im Siebenloch-Design, Servolenkung, Wärmedämmglas rundum, bartloser Schlüssel inkl. Funk- und Infrarot-Fernbedienung, elektronische Wegfahrsperre und Zentralverriegelung mit Verriegelungstaste innen.<br />
<br />
Designelemente der Ausstattungsvariante ''Sport'' waren: Helle Tachoscheiben und Heizungsbedienungsscheiben, Plakette „Sport“ im Schalthebel, Polsterstoff ''Mescalero'' und die Zierteile in Carbon-Optik.<br />
<br />
Die ca. 600 Euro teurere Ausstattungslinie ''Elegance'' umfasste zusätzlich Ausstiegsleuchten in den Türen. Außerdem wurden einige Designelemente gegenüber der Ausstattung ''Sport'' geändert, unter anderem nun Fünfloch-Felgen, dunkle Tachoscheiben und Heizungsbedienungsscheiben, die Plakette „Elegance“ im Schalthebel, der Polsterstoff ''Neptun'', Zierelemente in [[Wurzelnuss]], Türgriffe mit Chromeinlage sowie der charakteristische Chromrahmen um die Seitenscheiben.<br />
<br />
==== Sonderausstattungen ====<br />
<br />
Für den CLK war eine Vielzahl an Sonderausstattungen wählbar, es seien hier nur die wichtigsten erwähnt: 5-Gang-Automatikgetriebe (immer mit Tempomat), Anhängerkupplung, ESP für Sechszylinder-Motor, Innen- und Außenspiegel automatisch abblendend, Klimaanlage/Klimaautomatik, Memorypaket (inklusive elektrischer Sitzverstellung), Niveauregulierung, diverse Metallic-Lackierungen und Felgen, Parktronic (Einparkhilfen), Regensensor, Scheibenwaschanlage beheizt, [[Schiebedach|Schiebe-Hebe-Dach]], Multikontursitze, Sitzheizung oder [[Xenonscheinwerfer]].<br />
<gallery widths="200"><br />
Datei:Mercedes W208 front 20080228.jpg|Mercedes-Benz CLK Coupé (1997-1999)<br />
Datei:Mercedes W208 rear 20080228.jpg|Heckansicht<br />
Datei:Mercedes-Benz CLK 200 Cabriolet Sport (A 208) – Frontansicht, 30. April 2011, Hilden.jpg|Mercedes-Benz CLK 200 Cabriolet (1998-1999)<br />
Datei:Mercedes-Benz CLK 200 Cabriolet Sport (A 208) – Heckansicht, 30. April 2011, Hilden.jpg|Heckansicht<br />
</gallery><br />
<br />
=== CLK (1999–2003) ===<br />
Bereits nach zwei Jahren erschien die modifizierte Ausgabe des CLK, die von September 1999 bis Juni 2002 (Cabrio bis Mai 2003) vom Band lief. Dabei entfiel die Ausstattungslinie ''Sport''. Von nun an konnten die Linien ''Elegance'' und ''Avantgarde'' geordert werden. Avantgarde war diejenige Fortsetzung der Linie ''Sport'', die einen etwas dynamischeren Eindruck vermitteln sollte. Ab Mitte 2000 wurden zudem überarbeitete Vierzylinder-Motoren eingebaut.<br />
<br />
2001 waren außerdem die Ausstattungslinie ''Master-Edition'' und im letzten Baujahr 2002 die ''Final-Edition'' ausschließlich für das Cabrio erhältlich, welche sich durch erweiterte Serienausstattung, hauptsächlich optischer Natur von den beiden anderen Linien unterschieden.<br />
<br />
;Serienausstattung:<br />
<br />
Die Modellpflege brachte die Serienausstattung auf ein klassenübliches und zeitgemäßes Niveau. Außerdem wurden einige Änderungen im Außenbereich durchgeführt: so umfasste die Serienausstattung nun: Multifunktionslenkrad, Ausstiegsleuchten, Reiserechner, teilelektrische Sitzverstellung, Tempomat, ESP, mechanisches Sechsganggetriebe (ab März 2000 auch für CLK 200 Kompressor), beheizte Scheibenwaschdüsen, Bordcomputer mit z.&nbsp;B. Verbrauchsanzeige sowie größerem Display, geänderte und in Wagenfarbe lackierte Stoßleisten und Schweller sowie (das auffälligste Merkmal für einen CLK der Modellpflege) die geänderten Außenspiegel mit integrierten Blinkern.<br />
<br />
Die Ausstattungslinie ''Elegance'' verfügte nach wie vor über die üblichen Designelemente wie Chromrahmen, Wurzelholzdekor, „Elegance“-Plakette, grüngetönte Verglasung, Türgriffe mit Chromapplikation, 16-Zoll-Räder im Elegance-Design usw.<br />
<br />
Die Ausstattungslinie ''Avantgarde'' führte zu Änderungen im Design, unter anderem: Wärmedämmendes Glas in blau rundum, Zierelemente in Vogelaugenahorn, graue Tachoscheiben, Seitenfenstereinrahmung in Hämatit und Siebenspeichen-16-Zoll-Räder und Rundum-Schweller-/Stoßfängerverkleidung in Wagenfarbe. Im Gegensatz zu anderen Klassen führte die Avantgarde-Ausstattung im CLK nicht zu einer Tieferlegung oder sportlicherer Fahrwerksabstimmung.<br />
;Sonderausstattungen:<br />
<br />
Die wichtigsten nun wählbaren Sonderausstattungen waren: Automatikgetriebe (neue Version mit geänderter Schaltkulisse, schnellerem Ansprechen und manueller Steptronic, weiterhin 5 Gänge), Sequentronic-Getriebe (halbautomatisches Getriebe, ohne Automatikmodus), und AMG-Paket. Außerdem waren diverse modernere Medienausstattungen mit z.&nbsp;B. Audio 30 APS oder COMAND 2.0 wählbar.<br />
<gallery widths="200" perrow="3"><br />
Datei:Mercedes CLK Elegance (C208) Facelift front 20100507.jpg|Mercedes-Benz CLK Coupé<br />(1999–2002)<br />
Datei:Mercedes CLK Elegance (C208) Facelift rear 20100507.jpg|Heckansicht<br />
Datei:Mercedes CLK Convertible A208 (1999-2003) Front.jpg|Mercedes-Benz CLK Cabriolet (1999-2003)<br />
Datei:Mercedes CLK Convertible A208 (1999-2003) Back.jpg|Heckansicht<br />
Datei:Mercedes CLK Convertible A208 (1999-2003) Cockpit.jpg|Innenraum (1999-2003)<br />
</gallery><br />
<br />
== Technische Schwachstellen ==<br />
Eine Schwachstelle des Modells ist das recht hakelige Schalt[[getriebe]], ein Problem, das bei der Automatik naturgemäß nicht auftritt<ref name="autobild.de">http://www.autobild.de/artikel/gebrauchtwagen-mercedes-clk_791197.html</ref>. Weiterhin ist eine leichte bis starke Rostanfälligkeit (je nach Produktionsstätte des Fahrzeuges) an Radläufen, der Griffleiste des Kofferraumdeckels und rund um das Schloss des Kofferraumdeckels festzustellen<ref name="autobild.de" />. Häufig zeigen Modelle der Baureihe 208 zudem Schwachstellen in der Bordelektronik wie etwa ausgefallene [[Pixel|Segmente]] im Kombi-Instrument sowie ausgefallene Comandsysteme. Zudem kann die Umluftklappe der Heizung klemmen. Weiterhin kommt es vereinzelt zu Rissen der Steuerketten bei unsachgemäßer Reparatur des Zylinderkopfes.<ref name="autobild.de" /><ref name="ReferenceA">http://www.autobild.de/artikel/gebrauchtwagentest-mercedes-clk_421455.html</ref><br />
<br />
Trotz verschiedener kleiner Schwachstellen sind die Modelle der Baureihe 208 äußerst zuverlässig und erreichen bei entsprechender Wartung und Pflege hohe Laufleistungen von teilweise deutlich über 300.000&nbsp;km.<ref name="autobild.de" /><ref name="ReferenceA" /><br />
<br />
== Motorvarianten ==<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Modell !! Motorbezeichnung !! Hubraum !! Ventile !! Leistung !! Drehmoment !! V<sub>max</sub>{{FN|2}} !! 0–100&nbsp;km/h !! Bauzeit !! Variante<br />
|-<br />
! colspan="10" style="background:#E8E8E8"| ''Vierzylinder''<br />
|-<br />
| width="100" |CLK 200<br />
| width="100" |[[Mercedes-Benz M 111|M 111 E 20]]<br />
| width="80" |1998&nbsp;cm³<br />
| width="50" align="center" |16<br />
| width="100" | 100&nbsp;kW/136 PS bei 5500/min<br />
| width="50" align="center" |190 Nm bei 3700–4500/min<br />
| width="50" align="center" |208&nbsp;km/h<br />
| width="50" align="center" |11 s<br />
| width="100" align="center" |06.1997–06.2000<br />
| width="100" align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
|CLK 200 [[Motoraufladung#Mechanische Lader|K]]<br />
| width="100" |[[Mercedes-Benz M 111|M 111 E 20 ML EVO]]<br />
| 1998&nbsp;cm³<br />
| align="center" |16<br />
| 120&nbsp;kW/163 PS bei 5300/min<br />
| align="center" |230 Nm bei 2500–4800/min<br />
| align="center" |223&nbsp;km/h<br />
| align="center" |9,1 s<br />
| align="center" |06.2000–05.2003<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
|CLK 200 K{{FN|1}}<br />
| width="100" |M 111 E 20 ML<br />
| 1998&nbsp;cm³<br />
| align="center" |16<br />
| 141&nbsp;kW/192 PS{{FN|1}} bei 5300/min<br />
| align="center" |270 Nm bei 2500–4800/min<br />
| align="center" |233&nbsp;km/h<br />
| align="center" |8,4 s<br />
| align="center" |06.1997–08.1999<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
|CLK 230 K<br />
| width="100" |M 111 E 23 ML<br />
| 2295&nbsp;cm³<br />
| align="center" |16<br />
| 142&nbsp;kW/193 PS bei 5300/min<br />
| align="center" |280 Nm bei 2500–4800/min<br />
| align="center" |234&nbsp;km/h<br />
| align="center" |8,4 s<br />
| align="center" |06.1997–06.2000<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
|CLK 230 K<br />
| width="100" |M 111 E 23 ML EVO<br />
| 2295&nbsp;cm³<br />
| align="center" |16<br />
| 145&nbsp;kW/197 PS bei 5500/min<br />
| align="center" |280 Nm bei 2500–5000/min<br />
| align="center" |236&nbsp;km/h<br />
| align="center" |7,9 s<br />
| align="center" |06.2000–05.2003<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
! colspan="10" style="background:#E8E8E8"| ''Sechszylinder''<br />
|-<br />
|CLK 320<br />
| width="100" |[[Mercedes-Benz M 112|M 112 E 32]]<br />
| 3199&nbsp;cm³<br />
| align="center" |18<br />
| 160&nbsp;kW/218 PS bei 5700/min<br />
| align="center" |310 Nm bei 3000–4600/min<br />
| align="center" |240 km/h<br />
| align="center" |7,4 s<br />
| align="center" |06.1997–05.2003<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
! colspan="10" style="background:#E8E8E8"| ''Achtzylinder''<br />
|-<br />
|CLK 430<br />
| width="100" |[[Mercedes-Benz M 113|M 113 E 43]]<br />
| 4266&nbsp;cm³<br />
| align="center" |24<br />
| 205&nbsp;kW/279 PS bei 5750/min<br />
| align="center" |400 Nm bei 3000–4400/min<br />
| align="center" |250&nbsp;km/h<br />
| align="center" |6,5 s<br />
| align="center" |06.1998–05.2003<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|-<br />
|CLK 55 AMG<br />
| width="100" |M 113 E 55<br />
| 5439&nbsp;cm³<br />
| align="center" |24<br />
| 255&nbsp;kW/347 PS bei 5500/min<br />
| align="center" |510 Nm bei 3000–4300/min<br />
| align="center" |250&nbsp;km/h<br />
| align="center" |5,4 s<br />
| align="center" |08.1999–06.2002<br />
| align="center" |Coupé, Cabrio<br />
|}<br />
{{FNZ|1|Exportmodell (nur für Griechenland, Italien, Portugal, Türkei, Bulgarien und Ungarn)}}<br />
{{FNZ|2|Werte gelten für das Coupé}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Mercedes-Benz A208|Mercedes-Benz A 208}}<br />
{{Commonscat|Mercedes-Benz C208|Mercedes-Benz C 208}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Mercedes-Benz-Typen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mercedes-Benz-Automobil|#208]]<br />
[[Kategorie:Fahrzeug der Mittelklasse]]<br />
[[Kategorie:Cabriolet]]<br />
[[Kategorie:Coupé]]</div>AFatalErrorOccurred