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Filmrestaurierung

2012-05-22T10:09:08Z

84.167.153.252: diverses

Die '''Filmrestaurierung''' umfasst die redaktionelle und technische Wiederherstellung eines kompletten [[Filmkunst|Films]] oder Teilen davon.

Unabdingbare Vorarbeiten für die Restaurierung eines Filmes wie aller historischen Materialien ist die Dokumentation des vorgefundenen Zustands. Ein nächster Schritt sind Recherchen über den originalen Zustand sowie Vergleichsstudien mit möglicherweise erhalten gebliebenen Kopien oder Teilen davon, um die Vollständigkeit sowie den möglichst ursprünglichen Zustand des Filmes in Bild und Ton zu gewährleisten. Nun kann ein Konzept zur Wiederherstellung des angestrebten Zustands erstellt und mit der technischen Wiederherstellung der ursprünglichen Informationen, der eigentlichen Restaurierung, begonnen werden.

In der Regel besteht der zu erhaltende Gegenstand, das [[Negativfilm|Negativ]], aus [[Cellulosenitrat]] oder [[Cellulosediacetat]], bei Filmen neueren Datums aus [[Cellulosetriacetat]] oder [[Polyester]]. Diese Materialien sind unterschiedlich empfindlich und oft mechanisch beschädigt und chemisch angegriffen. Um die auf der Filmschicht wie auf dem Träger vorhandenen Beschädigungen nicht in ein Duplikat zu übernehmen, werden die Ausgangsmaterialien zunächst mechanisch gereinigt sowie Beschädigungen repariert und im Anschluss gescannt. Die mechanische Bearbeitung umfasst eine Reparatur der Perforation, hierbei werden schadhafte Stellen mit einem selbstklebenden, speziellen Band geklebt. Wichtig ist hierbei, das ein der festgestellten [[Filmschrumpfung]] entsprechendes Band eingesetzt wird. Schadhafte Klebestellen müssen, wenn möglich, im [[Nassklebeverfahren]] restauriert werden.
Da es sich um [[Reel (Film)|Filmrollen]] handelt, kommen [[Filmabtaster]] (Telecine oder spezielle Filmscanner) zum Einsatz. Die digital gewonnenen Bilder werden mit Restaurierungsprogrammen bearbeitet. Die Störungen werden dabei entfernt und die nun digital restaurierten Bilder über einen Negativ-Ausbelichter erneut auf Film aufgezeichnet.

Traditionell fotografische Reproduktion gewinnt wieder Boden zurück, weil wiederbelebte alte Praxis als sehr wertvoll betrachtet wird. Aus Dateien geklonte Bilder haben keine direkte Verbindung mehr mit der einst geleisteten Filmarbeit. Moderne Kopiermaterialien bieten erstaunliche Möglichkeiten zur Speicherung von lebendigen Bildern und Tönen.

== Literatur ==
* Paul Read, Mark-Paul Meyer (Hrsg.): ''Restoration of motion picture film''. Oxford 2000, ISBN 0-7506-2793-X
* Paul Read: ''A Short History of Cinema Film Post-Production (1896 - 2006)''. In: Joachim Polzer (Hrsg.): ''Zur Geschichte des Filmkopierwerks''. (On Film Lab History). Weltwunder der Kinematographie. Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik. Volume 8, April 2006, ISBN 3-934535-26-7
* Joachim Polzer (Hrsg.): ''Weltwunder der Kinematographie – Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik''. (7. Ausgabe 2003) – Eberhard Nuffer: Filmschnitt und Schneidetisch. Potsdam 2003, ISBN 3-934535-24-0
* Joachim Polzer (Hrsg.): ''Weltwunder der Kinematographie - Beiträge zu einer Kulturgeschichte der Filmtechnik''. (6. Ausgabe 2002) – Aufstieg und Untergang des Tonfilms. Potsdam 2002, ISBN 3-934535-20-8
* Manfred Rasch, Astrid Dörnemann (Hrsg.) ''Filmarchivierung: Sammeln - Sichern - Sichten - Sehen'', Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0096-7

[[Kategorie:Filmtechnik]]
[[Kategorie:Museumswesen]]

[[en:Film preservation]]
[[es:Conservación y restauración de películas]]
[[fr:Conservation et restauration des films]]
[[hr:Konzervacija filma]]

Goldbraune Algen

2012-05-22T09:55:19Z

84.167.153.252: Sinn

{{Taxobox
| Taxon_Name = Goldbraune Algen
| Taxon_WissName = Chrysophyceae
| Taxon_Rang = Klasse
| Taxon_Autor = [[Adolf Pascher|Pascher]]
| Taxon3_Name = Stramenopile
| Taxon3_WissName = Stramenopila
| Taxon3_Rang = ohne Rang
| Taxon4_WissName = Chromalveolata
| Taxon4_Rang = ohne Rang
| Taxon5_Name = Eukaryoten
| Taxon5_WissName = Eucaryota
| Taxon5_Rang = Domäne
| Taxon6_Name = Lebewesen
| Taxon6_Rang = Klassifikation
| Bild =
| Bildbeschreibung = ''Dinobryon'' sp.
}}

Die '''Goldbraunen Algen''' (Chrysophyceae) bilden eine eigene [[Klasse (Biologie)|Klasse]] innerhalb der Gruppe der [[Stramenopile]]n.

== Beschreibung ==
Die Chrysophyceae sind meist einzellig [[Flagellaten|flagellat]], manchmal auch capsoid, coccoid, fadenförmig oder mit Parenchym. Sofern eine Auflage auf der Zellmembran vorhanden ist, besitzen sie Schuppen aus organischem Material oder Silikaten, oder auch Zellwände aus [[Zellulose]]. Andere Chrysophyceen synthetisieren charakteristisch geformte [[Lorica]]s, Kelche die die Zellen ganz oder teilweise umhüllen. Das Gerüst des Kelches besteht bei der Art ''[[Poteriochromonas stipitata]]'' aus [[Chitin]], das der Arten der Gattung ''[[Dinobryon]]'' wird von mehreren Zellen gemeinsam aus Silikat gebildet. Einige Arten haben auch verkieselte [[Zyste (Biologie)|Zysten]]. Das Reserve[[polysaccharid]] ist [[Chrysolaminarin]].

Die [[Plastid]]en sind meist goldbraun bis braun, was der Klasse ihren Namen gibt. Die Photosynthesepigmente sind [[Chlorophyll]] a und c1,2. Als akzessorische Pigmente sind β-[[Carotin]] sowie [[Fucoxanthin]], [[Violaxanthin]], [[Anthaxanthin]] und [[Neoxanthin]] ([[Xanthophyll]]e) vorhanden. Letzteres ist der dominante Farbstoff. Der Plastid besitzt eine Gürtellamelle. Die äußere Membran des Plastiden ist über das endoplasmatische Reticulum direkt mit der äußeren Membran des Zellkerns verbunden. Die Plastiden-DNA liegt in einem ringförmigen Genophor.

Ein Augenfleck kann vorhanden sein.

Schwimmende Formen besitzen zwei [[Flagellum|Geißeln]], von denen eine nach vorne, die andere zur Seite weist. Das [[Mastigonema]] ist dreiteilig und trägt am Schaft kurze und lange Seitenhaare. Das [[Kinetosom]] besitzt gewöhnlich vier mikrotubuläre Wurzeln und eine große gestreifte Wurzel (Rhizoplast).

== Lebensweise ==
[[Bild:Ochromonas (Chrysophyceae).png|thumb|upright|Zeichnung von ''Ochromonas'' sp.]]
Sie enthalten zumeist [[Chloroplast]]en und sind [[Autotrophie|photoautotroph]]. Einige Arten sind jedoch auf [[Vitamine|Vitaminzufuhr]] angewiesen, zum Beispiel von [[Thiamin]] und [[Biotin]] bei der Art ''[[Ochromonas danica]]'' oder von [[Vitamin B12]] bei ''[[Poteriochromonas stipitata]]''. Bei diesen Arten überwiegt [[heterotroph]]e Ernährung, bei einigen Arten findet sich aber auch [[Phagozytose]].

Fast alle Arten vermehren sich [[asexuell]]. Einige Arten vermehren sich auch geschlechtlich ([[Isogamie]]), bei einigen Arten, zum Beispiel in der Gattung ''[[Dinobryon]]'' wurde jedoch auch [[Anisogamie]] nachgewiesen.

== Ökologie ==
Ursprünglich wurde angenommen, dass die Goldbraunen Algen im Süßwasser häufiger als im Seewasser seien. Diese Ansicht wurde in Teilen revidiert, nachdem bekannt wurde, dass sie einen wesentlichen Anteil am sogenannten [[Nanoplankton]] haben. Dies sind Organismen im Plankton mit einem Zelldurchmesser zwischen 5 und 20 µm. Die gängigen Planktonnetze haben jedoch Maschenweiten von 40 bis 70 µm, so dass Nanoplankton bei vielen, vor allem älteren Planktonuntersuchungen nicht mit erfasst wurden.

== Systematik ==
Nach der [[Systematik der Eukaryoten]] von Adl u.a. 2005 bestehen die Chrysophyceae nur mehr aus drei Gruppen. Etliche der vormals hierher gestellten Ordnungen werden nicht mehr den Goldbraunen Algen zugerechnet. Übrig bleiben:
* [[Chromulinales]], u.a. mit
** ''[[Chromulina]]''
** ''[[Ochromonas]]''
** ''[[Hibberdia]]''
** ''[[Uroglena]]''
* [[Goldmonaden]] (Ochromonadales)

== Literatur ==
* Sina M. Adl, Alastair G. B. Simpson, Mark A. Farmer, Robert A. Andersen, O. Roger Anderson, John A. Barta, Samual S. Bowser, Guy Bragerolle, Robert A. Fensome, Suzanne Fredericq, Timothy Y. James, Sergei Karpov, Paul Kugrens, John Krug, Christopher E. Lane, Louise A. Lewis, Jean Lodge, Denis H. Lynn, David G. Mann, Richard M. McCourt, Leonel Mendoza, Øjvind Moestrup, Sharon E. Mozley-Standridge, Thomas A. Nerad, Carol A. Shearer, Alexey V. Smirnov, Frederick W. Spiegel, Max F. J. R. Taylor: ''The New Higher Level Classification of Eukaryotes with Emphasis on the Taxonomy of Protists.'' The Journal of Eukaryotic Microbiology 52 (5), 2005; Seiten 399-451 ([http://www.blackwell-synergy.com/doi/abs/10.1111/j.1550-7408.2005.00053.x Abstract und Volltext])

* E. Strasburger, F. Noll, H. Schenck, A. F. W. Schimper: ''Lehrbuch der Botanik für Hochschulen.'' 33. Auflage, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1991. Seite 609. ISBN 3437204475

== Weblinks ==
* [http://microbewiki.kenyon.edu/index.php/Chrysophyceae Eintrag im Microbe Wiki] (in englischer Sprache)
* [http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/d44/44d.htm Beschreibung auf biologie.uni-hamburg.de] (deutsch)
* [http://www.wwa-fs.bayern.de/datenufakten/Biologie/goldalg.htm Beschreibung bei Wasserwirtschaftsamt München] (deutsch)

[[Kategorie:Chromalveolaten]]

[[ar:طحالب ذهبية]]
[[az:Qızılı yosunlar]]
[[be:Залацістыя водарасці]]
[[ca:Alga daurada]]
[[cs:Zlativky]]
[[da:Gulalge]]
[[en:Golden algae]]
[[et:Koldvetikad]]
[[fi:Kultalevät]]
[[hr:Zlatna alga]]
[[id:Alga keemasan]]
[[it:Chrysophyta]]
[[ja:黄金色藻]]
[[ka:ოქროსფერი წყალმცენარეები]]
[[lt:Auksadumbliai]]
[[pl:Złotowiciowce]]
[[ru:Золотистые водоросли]]
[[sr:Златне алге]]
[[sv:Guldalger]]
[[tr:Altınsarısı algler]]
[[zh:金藻]]

Liste der Kernkraftwerke in Europa

2012-05-22T09:48:48Z

84.167.153.252: /* Bulgarien */ dito

Dies ist eine '''Liste der Kernkraftwerke in Europa'''. Eine Übersicht über alle Kernkraftwerke findet sich unter [[Liste der Kernkraftwerke]].

<onlyinclude>

== Europa ==
[[Datei:Dungenesspowerstationlit.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Dungeness]]]]
In [[Europa]] sind
* am Netz 93 Kernkraftwerke mit 196 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 179.384 MW in 18 Ländern,
* im Bau 13 Reaktorblöcke (elf laut [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]]) in fünf Ländern mit einer Bruttogesamtleistung von 14.386 MW (12.246 MW),
* 84 Reaktorblöcke in 13 Ländern und mit einer Bruttogesamtleistung von 26.412 MW bereits stillgelegt.<ref>[http://www.world-nuclear.org/info/reactors.html ''World Nuclear Power Reactors & Uranium Requirements.''] Diese Liste wird etwa alle zwei Monate aktualisiert</ref>

In Europa wurde am 26. Juni 1954 als erstes weltweit das [[Kernkraftwerk Obninsk]] in Russland in Betrieb genommen.

Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] in der Ukraine ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 6.000 MW das leistungsstärkste. Die zwei Reaktorblöcke von [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] in Frankreich sind mit einer Bruttoleistung von je 1.561 MW die leistungsstärksten weltweit.

<gallery>
Datei:EPR OLK3 TVO fotomont 2 Vogelperspektive.jpg|[[Kernkraftwerk Olkiluoto]] (Finnland)
Datei:Carso NPP 1.jpg|[[Kernkraftwerk Caorso]] (Italien)
Datei:Ignalina 20050629.jpg|[[Kernkraftwerk Ignalina]] (Litauen)
Datei:Smolensk Nuclear Power Plant.jpg|[[Kernkraftwerk Smolensk]] (Russland)
Datei:Centrala Atomica Cernavoda 01.jpg|[[Kernkraftwerk Cernavodă]] (Rumänien)
Datei:Nuclear.power.plant.Dukovany.jpg|[[Kernkraftwerk Dukovany]] (Tschechien)
Datei:JETE-chladici veze.jpg|[[Kernkraftwerk Temelín]] (Tschechien)
</gallery>

=== Belgien ===
[[Datei:Doel kerncentrale schor.JPG|miniatur|[[Kernkraftwerk Doel]]]]
In [[Belgien]] sind zwei Kernkraftwerke mit sieben Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 6104 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Belgien einen Anteil von 54 Prozent an der gesamten Stromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" >[http://www.kernenergie.de/r2/documentpool/de/Fachzeitschrift_atw/Hefte_und_Themen/augewaehlte_Beitraege/atw2007_04_weltreport.pdf Deutsches Atomforum – Weltreport 2006] (pdf-Datei – 0,5 MB)</ref>
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" >Gibt die seit der Inbetriebnahme bis zum 31. Dezember 2007 oder bis zur Abschaltung des Kernreaktors in das Netz eingespeiste elektrische Energie (Nettostrom) an. Die Energiemenge wird in [[Wattstunde|Gigawattstunden]] (GWh, entspricht einer Milliarde Wattstunden oder einer Million Kilowattstunden) angegeben.</ref>
|-
| [[Studienzentrum für Kernenergie#BR-3|BR]] || align="center" | 3 || [[Druckwasserreaktor]] || stillgelegt || align="right" | 10 || align="right" | 12 || align="right" | 1962-10-10 10.10.1962 || align="right" | 1987-06-30 30.06.1987 || align="right" | 759
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 392 || align="right" | 412 || align="right" | 1974-08-28 28.08.1974 || align="right" | 2015-02-15 (15.02.2015) || align="right" | 97.861
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| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 433 || align="right" | 454 || align="right" | 1975-08-21 21.08.1975 || align="right" | 2015-12-14 (14.12.2015) || align="right" | 91.997
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| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.008 || align="right" | 1.041 || align="right" | 1985-04-08 08.04.1985 || align="right" | 2025-07-14 (14.07.2025) || align="right" | 165.566
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 962 || align="right" | 1.009 || align="right" | 1975-03-07 07.03.1975 || align="right" | 2015-09-14 (14.09.2015) || align="right" | 214.254
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| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.008 || align="right" | 1.055 || align="right" | 1982-10-13 13.10.1982 || align="right" | 2023-06-15 (15.06.2023) || align="right" | 179.274
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.015 || align="right" | 1.065 || align="right" | 1985-06-15 15.06.1985 || align="right" | 2025-09-14 (14.09.2025) || align="right" | 174.535
|}

=== Bulgarien ===
In [[Bulgarien]] ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2000 MW am Netz. Vier ältere Reaktoren mit einer Bruttogesamtleistung von 1760 MW wurden bereits stillgelegt.

Die Kernenergie in Bulgarien hatte 2006 einen Anteil von 44 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

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|}

=== Deutschland ===
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in Deutschland}}
[[Datei:Kernkraftwerke in Deutschland.svg|miniatur|links|Kernkraftwerke in Deutschland]]

In [[Deutschland]] sind acht Kernkraftwerke mit neun Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 12.676 MW am Netz. 27 Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 15.158 MW wurden bereits stillgelegt.
[[Datei:KKI.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Isar|Kernkraftwerk Isar 2]] – Zweitstärkster Reaktorblock in Deutschland]]
Das [[Kernkraftwerk Kahl]] wurde als erstes Kernkraftwerk in Deutschland am 17. Juni 1961 in Betrieb genommen. Im [[Kernkraftwerk Grafenrheinfeld]], das am 21. Dezember 1981 in Betrieb genommen wurde, steht der älteste noch genutzte Reaktor. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen]] ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.572 MW das leistungsstärkste Kernkraftwerk Deutschlands. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Brokdorf|Brokdorf]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.480 MW der leistungsstärkste Deutschlands.

Die Kernenergie hatte in Deutschland bis 2010 den zweitgrößten Anteil, nämlich 23,3 Prozent an der [[Stromerzeugung]] (2008), sie lag damit knapp hinter der Braunkohle. Sie stellte 12,5 Prozent des Primärenergieeinsatzes beziehungsweise (wegen Abwärmeverlusten) 5,7 Prozent der nutzbaren [[Primärenergieverbrauch|Gesamtenergieerzeugung]].<ref name="Weltreport 2006" /> Deutschland stand damit bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an vierter Stelle. Der Grundlast-Anteil (Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit) der Kernkraft lag bei bis zu 48 Prozent, allerdings mit erheblichen Schwankungen aufgrund oft unvorhersehbarer Reaktorstillstandszeiten. Nach der Abschaltung von acht älteren Reaktorblöcken im Jahr 2011 werden die verbliebenen Reaktoren ca. 15 Prozent zur Stromerzeugung beitragen.

<div style="clear:both;"></div>
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| [[Kernkraftwerk Biblis|Biblis (KWB A)]] || align="center" | A || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.167 || align="right" | 1.225 || align="right" | 1974-08-25 25.08.1974 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 216.665
|-
| [[Kernkraftwerk Biblis|Biblis (KWB B)]] || align="center" | B || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.240 || align="right" | 1.300 || align="right" | 1976-04-06 06.04.1976 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011|| align="right" | 224.193
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| [[Kernkraftwerk Brokdorf|Brokdorf (KBR)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.410 || align="right" | 1.480 || align="right" | 1986-10-14 14.10.1986 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 220.028
|-
| [[Kernkraftwerk Brunsbüttel|Brunsbüttel (KKB)]] || align="center" | – || [[Siedewasserreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 771 || align="right" | 806 || align="right" | 1976-07-13 13.07.1976 || align="right" |2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 120.371
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| [[Kernkraftwerk Emsland|Emsland (KKE)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.329 || align="right" | 1.400 || align="right" | 1988-04-19 19.04.1988 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 209.818
|-
| [[Kernkraftwerk Grafenrheinfeld|Grafenrheinfeld (KKG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.275 || align="right" | 1.345 || align="right" | 1981-12-21 21.12.1981 || align="right" | 2015 (2015) || align="right" | 245.338
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| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 3)]] || align="center" | 3 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1977-10-24 24.10.1977 || align="right" | 1990-02-28 28.02.1990 || align="right" | 33.271
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| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 4)]] || align="center" | 4 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1979-09-03 03.09.1979 || align="right" | 1990-06-02 02.06.1990 || align="right" | 28.920
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 5)]]<ref>Der Reaktorblock hatte die Phase der kommerziellen Inbetriebnahme nicht abgeschlossen. Der Reaktor wurde nach einer Störung bei dem Inbetriebnahmeprogramm nicht wieder angefahren.[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-52397652.html]</ref> || align="center" | 5 || WWER-440/213 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1989-04-24 24.04.1989 || align="right" | 1989-11-24 24.11.1989 || align="right" | 0
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| [[Kernkraftwerk Grohnde|Grohnde (KWG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.360 || align="right" | 1.430 || align="right" | 1984-09-04 04.09.1984 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 246.467
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Großwelzheim|Großwelzheim (HDR)]] || align="center" | – || Heißdampfreaktor || Stillgelegt || align="right" | 23 || align="right" | 25 || align="right" | 1969-10-14 14.10.1969 || align="right" | 1971-04-20 20.04.1971 || align="right" | 6
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KRB A)]] || align="center" | A || Siedewasserreaktor || Stillgelegt<ref>Wurde nach einem [[Kernkraftwerk_Gundremmingen#Geschichte|Unfall]] am 13. Januar 1977 stillgelegt.</ref> || align="right" | 237 || align="right" | 250 || align="right" | 1966-12-01 01.12.1966 || align="right" | 1977-01-13 13.01.1977 || align="right" | 13.790
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KGG B)]] || align="center" | B || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.284 || align="right" | 1.344 || align="right" | 1984-03-16 16.03.1984 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 216.590
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KGG C)]] || align="center" | C || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.288 || align="right" | 1.344 || align="right" | 1984-11-02 02.11.1984 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 206.886
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk THTR-300|Hamm-Uentrop (THTR-300)]] || align="center" | – || Hochtemperaturreaktor || Stillgelegt || align="right" | 296 || align="right" | 308 || align="right" | 1985-11-16 16.11.1985 || align="right" | 1988-04-29 29.04.1988 || align="right" | 2.756
|-
| [[Kernkraftwerk Isar|Isar (KKI 1)]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 878 || align="right" | 912 || align="right" | 1977-12-03 03.12.1977 || align="right" |2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 176.043
|-
| [[Kernkraftwerk Isar|Isar (KKI 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.400 || align="right" | 1.475 || align="right" | 1988-01-22 22.01.1988 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 210.613
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[AVR (Jülich)|Jülich (AVR)]] || align="center" | – || Hochtemperaturreaktor || Stillgelegt || align="right" | 13 || align="right" | 15 || align="right" | 1967-12-17 17.12.1967 || align="right" | 1988-12-31 31.12.1988 || align="right" | 1.506
|-
| [[Kernkraftwerk Kahl|Kahl (VAK)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 15 || align="right" | 16 || align="right" | 1961-06-17 17.06.1961 || align="right" | 1985-11-25 25.11.1985 || align="right" | 2.046
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage Karlsruhe|Karlsruhe (KNK I/II)]] || align="center" | – || Schneller [[Brutreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 17 || align="right" | 21 || align="right" | 1978-04-09 09.04.1978 || align="right" | 1991-08-23 23.08.1991 || align="right" | 323
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe|Karlsruhe (MZFR)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor<ref>Ein schwerwassergekühlter und -moderierter Druckwasserreaktor</ref> || Stillgelegt || align="right" | 52 || align="right" | 57 || align="right" | 1966-03-09 09.03.1966 || align="right" | 1984-05-03 03.05.1984 || align="right" | 4.787
|-
| [[Kernkraftwerk Krümmel|Krümmel (KKK)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.346 || align="right" | 1.402 || align="right" | 1983-09-28 28.09.1983 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 201.377
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Lingen|Lingen (KWL)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 183 || align="right" | 268 || align="right" | 1968-07-01 01.07.1968 || align="right" | 1979-01-05 05.01.1979 || align="right" | 9.136
|-
| [[Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich|Mülheim-Kärlich (KMK)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.219 || align="right" | 1.302 || align="right" | 1986-03-14 14.03.1986 || align="right" | 1988-09-09 09.09.1988 || align="right" | 10.291
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Neckarwestheim|Neckarwestheim (GKN 1)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 785 || align="right" | 840 || align="right" | 1976-06-03 03.06.1976 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 175.388
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Neckarwestheim|Neckarwestheim (GKN 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.400 || align="right" | 1989-01-03 03.01.1989 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 194.515
|-
| [[Kernkraftwerk Niederaichbach|Niederaichbach (KKN)]] || align="center" | – || [[Schwerwasserreaktor|Schwerwasser-Druckröhrenreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 100 || align="right" | 106 || align="right" | 1973-01-01 01.01.1973 || align="right" | 1974-07-31 31.07.1974 || align="right" | 15
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Obrigheim|Obrigheim (KWO)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 340 || align="right" | 357 || align="right" | 1968-10-29 29.10.1968 || align="right" | 2005-05-11 11.05.2005 || align="right" | 86.821
|-
| [[Kernkraftwerk Philippsburg|Philippsburg (KKP 1)]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 890 || align="right" | 926 || align="right" | 1979-05-07 07.05.1979 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 166.935
|-
| [[Kernkraftwerk Philippsburg|Philippsburg (KKP 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.392 || align="right" | 1.458 || align="right" | 1984-12-17 17.12.1984 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 236.607
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rheinsberg|Rheinsberg (KKR)]] || align="center" | – || WWER-210 || Stillgelegt || align="right" | 62 || align="right" | 70 || align="right" | 1966-05-06 06.05.1966 || align="right" | 1990-06-01 01.06.1990 || align="right" | 9.000
|-
| [[Kernkraftwerk Stade|Stade (KKS)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 640 || align="right" | 672 || align="right" | 1972-01-29 29.01.1972 || align="right" | 2003-11-14 14.11.2003 || align="right" | 145.896
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Unterweser|Unterweser (KKU)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.345 || align="right" | 1.410 || align="right" | 1978-09-29 29.09.1978 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 257.355
|-
| [[Kernkraftwerk Würgassen|Würgassen (KWW)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 640 || align="right" | 670 || align="right" | 1971-12-18 18.12.1971 || align="right" | 1994-08-26 26.08.1994 || align="right" | 72.922
|}

=== Finnland ===

In [[Finnland]] sind momentan zwei Kernkraftwerke mit vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.780 MW am Netz. Im Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] befindet sich ein Reaktor des Typs [[Europäischer Druckwasserreaktor]] (EPR) mit einer Bruttoleistung von 1.720 MW in Bau.

Die Kernenergie hat in Finnland 28 Prozent Anteil an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] || align="center" | 1 || WWER-440/311 || In Betrieb || align="right" | 488 || align="right" | 510 || align="right" | 1977-02-08 08.02.1977 || align="right" | 2017-05-14 (2027) || align="right" | 106.318
|-
| [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] || align="center" | 2 || WWER-440/311 || In Betrieb || align="right" | 488 || align="right" | 510 || align="right" | 1980-11-04 04.11.1980 || align="right" | 2021-01-14 (2030) || align="right" | 96.393
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 860 || align="right" | 890 || align="right" | 1978-09-02 02.09.1978 || align="right" | 2019-10-14 (2039) || align="right" | 173.550
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| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 860 || align="right" | 890 || align="right" | 1980-02-18 18.02.1980 || align="right" | 2022-07-14 (2042) || align="right" | 164.596
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 3 || EPR (DWR) || In Bau seit 2005|| align="right" | 1.600 || align="right" | 1.720 || align="right" | 2010-99-99 (2014)<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/start-fuer-finnischen-atomreaktor-erneut-verschoben/4748072.html Start für finnischen Atomreaktor erneut verschoben'']. In: ''Handelsblatt'', 12. Oktober 2011. Abgerufen am 14. Oktober 2011.</ref> || align="right" | – || align="right" | –
|}

=== Frankreich ===
{{Hauptartikel|Liste der Nuklearanlagen in Frankreich}}
{{Siehe auch|Kernenergie in Frankreich}}
[[Datei:Nuclear power plants map France-de.png|thumb|Nuklearanlagen in Frankreich]]
In [[Frankreich]] sind 20 Kernkraftwerke mit 59 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 66.130 MW am Netz. Drei Kernkraftwerke und elf Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 4.098 MW wurden bereits stillgelegt. Im Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] befindet sich ein Reaktor des Typs [[Europäischer Druckwasserreaktor]] (EPR) mit einer Bruttoleistung von 1.650 MW in Bau.
[[Datei:Centrale nogent.jpeg|thumb|left|[[Kernkraftwerk Nogent]]]]
In Frankreich wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Marcoule|G-2]] am 22. Mai 1959 als erster in Betrieb genommen. Die beiden Blöcke des [[Kernkraftwerk Fessenheim|Kernkraftwerks Fessenheim]] sind die ältesten, die noch genutzt werden. Sie wurden im April beziehungsweise im Oktober 1977 in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 5.706 MW das leistungsstärkste. Die zwei Reaktorblöcke von [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] sind mit einer Bruttoleistung von je 1.561 MW die leistungsstärksten weltweit.

Die Kernenergie hat in Frankreich einen Anteil von 78 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und steht bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an zweiter Stelle.<ref name="Weltreport 2006" />
<div style="clear:both;"></div>

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
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! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
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! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
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! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Belleville|Belleville]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1987-10-14 14.10.1987 || align="right" | 2028-06-15 (15.06.2028) || align="right" | 130.195
|-
| [[Kernkraftwerk Belleville|Belleville]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1988-07-06 06.07.1988 || align="right" | 2029-01-14 (14.01.2029) || align="right" | 157.673
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1981-06-12 12.06.1981 || align="right" | 2021-12-14 (14.12.2021) || align="right" | 150.254
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1982-07-17 17.07.1982 || align="right" | 2023-02-15 (15.02.2023) || align="right" | 152.882
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1983-08-17 17.08.1983 || align="right" | 2023-11-15 (15.11.2023) || align="right" | 147.838
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1983-05-16 16.05.1983 || align="right" | 2023-10-14 (14.10.2023) || align="right" | 146.649
|-
| [[Kernkraftwerk Brennilis|Brennilis (El-4)]] || align="center" | – || Druckröhrenreaktor || Stillgelegt || align="right" | 70 || align="right" | 75 || align="right" | 1967-07-09 09.07.1967 || align="right" | 1985-07-31 31.07.1985 || align="right" | 6.320
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 540 || align="right" | 555 || align="right" | 1972-04-15 15.04.1972 || align="right" | 1994-05-27 27.05.1994 || align="right" | 55.335
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 945 || align="right" | 1978-05-10 10.05.1978 || align="right" | 2019-03-15 (15.03.2019) || align="right" | 156.360
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 945 || align="right" | 1978-09-21 21.09.1978 || align="right" | 2019-03-15 (15.03.2019) || align="right" | 156.604
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 917 || align="right" | 1979-03-08 08.03.1979 || align="right" | 2019-07-14 (14.07.2019) || align="right" | 148.923
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 5 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 917 || align="right" | 1979-07-31 31.07.1979 || align="right" | 2020-01-15 (15.01.2020) || align="right" | 151.996
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1986-11-13 13.11.1986 || align="right" | 2027-04-14 (14.04.2027) || align="right" | 163.017
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| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1990-07-06 06.07.1990 || align="right" | 2031-02-15 (15.02.2031) || align="right" | 146.451
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1991-05-27 27.05.1991 || align="right" | 2032-01-15 (15.01.2032) || align="right" | 144.189
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 70 || align="right" | 80 || align="right" | 1963-06-14 14.06.1963 || align="right" | 1973-04-16 16.04.1973 || align="right" | 2.972
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| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A3 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 360 || align="right" | 480 || align="right" | 1966-08-04 04.08.1966 || align="right" | 1990-06-15 15.06.1990 || align="right" | 30.545
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1982-11-30 30.11.1982 || align="right" | 2024-02-14 (14.02.2024) || align="right" | 142.603
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1983-11-29 29.11.1983 || align="right" | 2024-08-14 (14.08.2024) || align="right" | 137.330
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1986-10-20 20.10.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 122.285
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1987-11-14 14.11.1987 || align="right" | 2028-04-15 (15.04.2028) || align="right" | 118.161
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz (Ardennes)]] || align="center" | A || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 305 || align="right" | 320 || align="right" | 1967-04-03 03.04.1967 || align="right" | 1991-10-30 30.10.1991 || align="right" | 38.603
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.500 || align="right" | 1.560 || align="right" | 1996-08-30 30.08.1996 || align="right" | 2037-01-14 (14.01.2037) || align="right" | 89.346
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.500 || align="right" | 1.560 || align="right" | 1997-04-10 10.04.1997 || align="right" | 2039-09-15 (15.09.2039) || align="right" | 88.535
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.495 || align="right" | 1.561 || align="right" | 1997-12-24 24.12.1997 || align="right" | 2037-12-24 (24.12.2037) || align="right" | 75.313
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.495 || align="right" | 1.561 || align="right" | 1999-12-24 24.12.1999 || align="right" | 2039-12-24 (24.12.2039) || align="right" | 74.086
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1983-04-29 29.04.1983 || align="right" | 2024-04-15 (15.04.2024) || align="right" | 134.364
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-09-06 06.09.1984 || align="right" | 2025-04-14 (14.04.2025) || align="right" | 133.999
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-05-14 14.05.1984 || align="right" | 2024-09-15 (15.09.2024) || align="right" | 134.492
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-10-27 27.10.1984 || align="right" | 2025-02-15 (15.02.2025) || align="right" | 130.406
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1980-03-23 23.03.1980 || align="right" | 2020-09-15 (15.09.2020) || align="right" | 152.226
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1980-12-10 10.12.1980 || align="right" | 2021-02-15 (15.02.2021) || align="right" | 144.967
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]]|| align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1981-01-30 30.01.1981 || align="right" | 2021-05-14 (14.05.2021) || align="right" | 151.426
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1981-08-18 18.08.1981 || align="right" | 2021-11-15 (15.11.2021) || align="right" | 144.733
|-
| [[Kernkraftwerk Fessenheim|Fessenheim]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 920 || align="right" | 1977-04-06 06.04.1977 || align="right" | 2017-12-14 (14.12.2017) || align="right" | 156.688
|-
| [[Kernkraftwerk Fessenheim|Fessenheim]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 920 || align="right" | 1977-10-07 07.10.1977 || align="right" | 2018-03-15 (15.03.2018) || align="right" | 162.606
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1985-12-04 04.12.1985 || align="right" | 2026-12-14 (14.12.2026) || align="right" | 175.504
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1986-07-18 18.07.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 173.961
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 3 || EPR (DWR) || In Bau seit 2007 || align="right" | 1.600 || align="right" | 1.650 || align="right" | 2016(2016)<ref>http://medias.edf.com/communiques-de-presse/tous-les-communiques-de-presse/communiques-2011/edf-commercialisera-les-premiers-kwh-produits-par-lyepr-de-flamanville-en-2016-85321.html&return=54 (französisch), abgerufen:17. September 2011</ref> || align="right" | – || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Golfech|Golfech]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1990-06-07 07.06.1990 || align="right" | 2031-02-15 (15.02.2031) || align="right" | 148.890
|-
| [[Kernkraftwerk Golfech|Golfech]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1993-06-18 18.06.1993 || align="right" | 2034-01-14 (14.01.2034) || align="right" | 122.683
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-03-13 13.03.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 152.932
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-08-26 26.08.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 159.587
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-12-12 12.12.1980 || align="right" | 2021-06-15 (15.06.2021) || align="right" | 159.125
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1981-06-14 14.06.1981 || align="right" | 2021-10-14 (14.10.2021) || align="right" | 156.335
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 5 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1984-08-28 28.08.1984 || align="right" | 2025-01-14 (14.01.2025) || align="right" | 138.101
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 6 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1985-08-01 01.08.1985 || align="right" | 2025-10-14 (14.10.2025) || align="right" | 136.080
|-
| [[Kernkraftwerk Marcoule|Marcoule]] || align="center" | G-2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 38 || align="right" | 43 || align="right" | 1959-04-22 22.04.1959 || align="right" | 1980-02-02 02.02.1980 || align="right" | 847
|-
| [[Kernkraftwerk Marcoule|Marcoule]] || align="center" | G-3 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 47 <ref>Durchschnitt über Anlage-Lebensdauer. 40MW bei Stilllegung. </ref> || align="right" | 51 || align="right" | 1960-04-04 04.04.1960 || align="right" | 1984-06-20 20.06.1984 || align="right" | 4.898
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nogent|Nogent]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1987-10-21 21.10.1987 || align="right" | 2028-02-14 (14.02.2028) || align="right" | 163.260
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nogent|Nogent]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1988-12-14 14.12.1988 || align="right" | 2029-05-14 (14.05.2029) || align="right" | 162.147
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1984-06-22 22.06.1984 || align="right" | 2025-12-14 (14.12.2025) || align="right" | 184.877
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1984-09-14 14.09.1984 || align="right" | 2025-12-14 (14.12.2025) || align="right" | 179.953
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1985-09-30 30.09.1985 || align="right" | 2026-02-15 (15.02.2026) || align="right" | 175.201
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1986-04-11 11.04.1986 || align="right" | 2026-06-15 (15.06.2026) || align="right" | 177.482
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Penly|Penly]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1990-05-04 04.05.1990 || align="right" | 2030-12-14 (14.12.2030) || align="right" | 152.219
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Penly|Penly]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1992-02-04 04.02.1992 || align="right" | 2032-11-14 (14.11.2032) || align="right" | 137.947
|-
| [[Kernkraftwerk Phénix|Phénix]]<ref name="beides">Dieser Reaktor wird bei der IAEA sowohl als kommerzieller Reaktor als auch als Forschungsreaktor geführt.</ref> || align="center" | – || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 130 || align="right" | 140 || align="right" | 1973-12-13 13.12.1973 || align="right" | 2009-02-01 01.02.2010 || align="right" | 23.529
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Saint-Alban|Saint-Alban]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.335 || align="right" | 1.381 || align="right" | 1985-08-30 30.08.1985 || align="right" | 2026-05-14 (14.05.2026) || align="right" | 171.746
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Saint-Alban|Saint-Alban]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.335 || align="right" | 1.381 || align="right" | 1986-07-03 03.07.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 163.046
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | A1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 480 || align="right" | 500 || align="right" | 1969-03-14 14.03.1969 || align="right" | 1990-04-18 18.04.1990 || align="right" | 45.299
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | A2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 515 || align="right" | 530 || align="right" | 1971-08-09 09.08.1971 || align="right" | 1992-05-27 27.05.1992 || align="right" | 46.917
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1981-01-21 21.01.1981 || align="right" | 2023-08-15 (15.08.2023) || align="right" | 141.780
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1981-06-01 01.06.1981 || align="right" | 2023-08-15 (15.08.2023) || align="right" | 141.606
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Creys-Malville|Creys-Malville]] || align="center" | – || Superphénix (Brutreaktor) || Stillgelegt || align="right" | 1.200 || align="right" | 1.242 || align="right" | 1986-01-14 14.01.1986 || align="right" | 1998-12-31 31.12.1998 || align="right" | 3.392
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1980-05-31 31.05.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 159.380
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1980-08-07 07.08.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 158.363
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1981-02-10 10.02.1981 || align="right" | 2021-05-14 (14.05.2021) || align="right" | 162.190
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1981-06-12 12.06.1981 || align="right" | 2021-11-15 (15.11.2021) || align="right" | 155.710
|}

=== Italien ===
In [[Italien]] sind keine Kernkraftwerke am Netz. Vier Kernkraftwerke mit je einem Reaktorblock und einer Bruttogesamtleistung von 1.472 MW wurden nach dem Tschernobyl-Unfall 1986 aus politischen Gründen vorzeitig stillgelegt.

Im Mai 2008 kündigte [[Silvio Berlusconi]] einen Wiedereinstieg in die Kernenergienutzung mit dem Bau von mehreren Kernkraftwerken in Italien in Zusammenarbeit mit Frankreich an. Baustart sollte innerhalb der nächsten fünf Jahre sein. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi haben am 24. Februar 2009 ein Rahmenabkommen zur Nutzung der Atomkraft unterzeichnet. Danach sollten in Italien mindestens vier neue [[Europäischer Druckwasserreaktor|Europäische Druckwasserreaktoren]] (EPR) errichtet werden.<ref>[[Der Spiegel]] - [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,609687,00.html Atom-Comeback - Franzosen bauen Kernkraftwerke in Italien] (Zugriff am 24. Februar 2009)</ref> Am 13. Juni 2011 haben sich die Italiener in einem Anti-Atom-Referendum gegen den Wiedereinstieg ausgesprochen.<ref> [http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article13427391/Neue-schwere-Schlappe-fuer-Berlusconi.html Neue schwere Schlappe für Berlusconi (Welt-Online vom 13. Juni 2011)]</ref>

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Caorso|Caorso]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 860 || align="right" | 882 || align="right" | 1978-05-23 23.05.1978 || align="right" | 1990-07-01 01.07.1990 || align="right" | 27.726
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Enrico Fermi (Trino)|Enrico Fermi (Trino)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 260 || align="right" | 270 || align="right" | 1964-10-22 22.10.1964 || align="right" | 1990-07-01 01.07.1990 || align="right" | 24.307
|-
| [[Kernkraftwerk Garigliano|Garigliano]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 160 || align="right" | 1964-01-01 01.01.1964 || align="right" | 1982-03-01 01.03.1982 || align="right" | 12.246
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Latina|Latina]] || align="center" | – || [[Magnox-Reaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 153 || align="right" | 160 || align="right" | 1963-05-12 12.05.1963 || align="right" | 1987-12-01 01.12.1987 || align="right" | 25.489
|}

=== Litauen ===
In [[Litauen]] war von 1983 bis 2009 ein Kernkraftwerk in Betrieb; es hatte zwei Reaktorblöcke.

Kernenergie hatte in Litauen in dieser Zeit einen Anteil von bis zu 70 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

Die beiden Reaktoren wurden gemäß einer Vereinbarung zwischen Litauen und der EU am 31. Dezember 2009 stillgelegt.

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Ignalina|Ignalina]] || align="center" | 1 || [[RBMK]]-1500 || Stillgelegt || align="right" | 1.185 <ref name="Netto IAE">Die Nettoleistung wurde 1993 aus technischen Gründen von 1380 MW gedrosselt</ref> || align="right" | 1.300 <ref name="Brutto IAE">Die Bruttoleistung wurde 1993 aus technischen Gründen von 1500 MW gedrosselt</ref> || align="right" | 1983-12-31 31.12.1983 || align="right" | 2004-12-31 31.12.2004 || align="right" | 86.385
|-
| [[Kernkraftwerk Ignalina|Ignalina]] || align="center" | 2 || [[RBMK]]-1500 || Stillgelegt || align="right" | 1.185 <ref name="Netto IAE"/> || align="right" | 1.300 <ref name="Brutto IAE"/> || align="right" | 1987-08-20 20.08.1987 || align="right" | 2009-12-31 31.12.2009 || align="right" | 136.028
|}

=== Niederlande ===
In den [[Niederlande]]n ist ein Kernkraftwerk mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 515 MW am Netz. Ein Kernkraftwerk mit einem weiteren Reaktorblock und einer Bruttoleistung von 60 MW wurde bereits stillgelegt. Baupläne für einen zweiten Block am Standort Borssele wurden aus wirtschaftlichen Gründen vorerst zurückgestellt.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,811010,00.html ''Bau des Atomkraftwerks in Borssele verschoben'']. In: ''[[Der Spiegel]]'', 24. Januar 2012. Abgerufen am 24. Januar 2012.</ref>

Die Kernenergie hat in den Niederlande einen Anteil von vier Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Borssele|Borssele]] (KCB) || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 482 || align="right" | 515 || align="right" | 1973-07-04 04.07.1973 || align="right" | 2033-99-99 (2033) || align="right" | 112.407
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dodewaard|Dodewaard]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 55 || align="right" | 60 || align="right" | 1968-10-18 18.10.1968 || align="right" | 1997-03-26 26.03.1997 || align="right" | 10.932
|}

=== Rumänien ===
In [[Rumänien]] ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 1.412 MW am Netz. Die Fertigstellung zweier seit längerer Zeit in Bau befindlicher Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 1.412 MW ist geplant.

Die Kernenergie hat in Rumänien einen Anteil von neun Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp<ref name="IAEA PRIS-pdf">[http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/RDS2-28_web.pdf IAEA PRIS - Nuclear Power Reactors in the World, Reference Data Series No.2] (englisch)</ref>
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Cernavodă|Cernavodă]] || align="center" | 1 || CANDU-6 || In Betrieb || align="right" | 650 || align="right" | 706 || align="right" | 1996-07-11 11.07.1996 || align="right" | 2036-12-02 (02.12.2036) || align="right" | 56.553
|-
| [[Kernkraftwerk Cernavodă|Cernavodă]] || align="center" | 2 || CANDU-6 || In Betrieb || align="right" | 650 || align="right" | 706 || align="right" | 2007-08-07 07.08.2007 || align="right" |– || align="right" | 1.560
|}

=== Russland ===
{{Positionskarte Kernkraftwerke in Russland|width=400|float=right}}
{{Hauptartikel|Liste der kerntechnischen Anlagen in Russland}}
In [[Russland]] sind momentan zehn Kernkraftwerke mit 31 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 23.242 MW am Netz. Acht weitere Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 6.210 MW sind im Bau, sechs mit einer Bruttogesamtleistung von 911 MW wurden bereits stillgelegt.

In Russland wurde das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Obninsk|Obninsk]] am 26. Juni 1954 als erstes weltweit in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch 3]] ist der älteste, der noch genutzt wird. Er wurde am 27. Dezember 1971 in Betrieb genommen. Die Kernkraftwerke [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]], [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] und [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad]] (Sosnowy Bor) sind mit ihren je vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 4.000 MW die leistungsstärksten. 20 Reaktorblöcke sind mit einer Bruttoleistung von je 1.000 MW die leistungsstärksten. In [[Sankt Petersburg]] wird derzeit das [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow]], das weltweit erste [[Russisches schwimmendes Kernkraftwerk|schwimmende Kernkraftwerk]], mit zwei [[KLT-Reaktor|KLT-40-Reaktoren]] je 35 MW Bruttoleistung gebaut.

Die Kernenergie hat in Russland einen Anteil von 16 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" /> Russland steht damit bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an fünfter Stelle. Im europäischen Teil von Russland liegt der Anteil der Gesamtstromerzeugung bei 37 Prozent der jährlichen Stromerzeugung.
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:23%;" | Reaktortyp<ref name="IAEA PRIS-pdf"/>
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow|Akademik Lomonossow]] || align="center" | 1 || [[KLT-Reaktor|KLT-40S]] || In Bau seit 2007 || align="right" | 32 || align="right" | 35 || align="right" | 2010-99-99 (2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow|Akademik Lomonossow]] || align="center" | 2 || KLT-40S || In Bau seit 2007 || align="right" | 32 || align="right" | 35 || align="right" | 2010-99-99 (2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-12-28 28.12.1985 || align="right" | 2015 (2015) || align="right" | 115.611
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-10-08 08.10.1987 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 105.765
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1988-12-25 25.12.1988 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 106.994
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1993-04-11 11.04.1993 || align="right" | 2023 (2023) || align="right" | 87.825
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 1 || AMB-100 || Stillgelegt || align="right" | 102 || align="right" | 108 || align="right" | 1964-04-26 26.04.1964 || align="right" | 1983-01-01 01.01.1983 || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 2 || AMB-200 || Stillgelegt || align="right" | 146 || align="right" | 160 || align="right" | 1967-12-29 29.12.1967 || align="right" | 1990-01-01 01.01.1990 || align="right" | 22.009
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 3 || BN-600 || In Betrieb || align="right" | 560 || align="right" | 600 || align="right" | 1980-04-08 08.04.1980 || align="right" | 2025 (2025) || align="right" | 96.920
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 4 || BN-800 || In Bau seit 2006 || align="right" | 804 || align="right" | 880 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 1 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1974-01-12 12.01.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 1.793
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 2 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1974-12-30 30.12.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 1.722
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 3 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1975-12-22 22.12.1975 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 1.723
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 4 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1976-12-27 27.12.1976 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 1.601
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 1 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1984-05-09 09.05.1984 || align="right" | 2014 (2014) || align="right" | 138.508
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 2 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-03 03.12.1986 || align="right" | 2016 (2016) || align="right" | 126.848
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-12-16 16.12.2004 || align="right" | 2034 (2034) || align="right" | 17.818
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2010-12-31 24.11.2011 || align="right" | 2042 (2042) || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1973-06-29 29.06.1973 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 80.864
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 2 || WWER-440/230 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-12-09 09.12.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 78.376
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1981-03-24 24.03.1981 || align="right" | 2036 (2036) || align="right" | 67.001
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1984-10-11 11.10.1984 || align="right" | 2014 (2014) || align="right" | 59.149
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1976-12-19 19.12.1976 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 145.439
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1979-01-28 28.01.1979 || align="right" | 2024 (2024) || align="right" | 141.871
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1983-10-17 17.10.1983 || align="right" | 2033 (2033) || align="right" | 139.611
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-12-02 02.12.1985 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 135.657
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 5 || RBMK-1000 (3. Gen.) || In Bau seit 1985|| align="right" | 915 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2010-12-31 || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1973-12-21 21.12.1973 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 188.343
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1975-07-11 11.07.1975 || align="right" | 2020 (2020)|| align="right" | 180.468
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1979-12-07 07.12.1979 || align="right" | 2029 (2029) || align="right" | 155.601
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1981-02-09 09.02.1981 || align="right" | 2031 (2031) || align="right" | 153.350
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Leningrad II|Leningrad II]] || align="center" | 1 || WWER-1200/491 || In Bau seit 2008 || align="right" | 1.085 || align="right" | 1.170 || align="right" | 2013 (2013) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Leningrad II|Leningrad II]] || align="center" | 2 || WWER-1200/491 || In Bau seit 2010 || align="right" | 1.085 || align="right" | 1.170 || align="right" | 2013 (2016) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 1 || WWER-210 <ref>[http://novnpp.rosenergoatom.ru/eng/about/history/ WWER-210 bei Rosenergoatom] (russisch)</ref>|| Stillgelegt || align="right" | 197 || align="right" | 210 || align="right" | 1964-09-30 30.09.1964 || align="right" | 1988-02-16 16.02.1988 || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 2 || WWER-365 <ref>[http://novnpp.rosenergoatom.ru/eng/about/history/ WWER-365 bei Rosenergoatom] (russisch)</ref>|| Stillgelegt || align="right" | 336 || align="right" | 365 || align="right" | 1969-12-27 27.12.1969 || align="right" | 1990-08-29 29.08.1990 || align="right" | 49.910
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 3 || WWER-440/179 || In Betrieb || align="right" | 385 || align="right" | 417 || align="right" | 1971-12-27 27.12.1971 || align="right" | 2016 (2016) || align="right" | 85.635
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 4 || WWER-440/179 || In Betrieb || align="right" | 385 || align="right" | 417 || align="right" | 1972-12-28 28.12.1972 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 90.875
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 5 || WWER-1000/187 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1980-05-31 31.05.1980 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 132.718
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch II|Nowoworonesch II]] || align="center" | 1 || WWER-1200/392M || In Bau seit 2008 || align="right" | 1.114 || align="right" | 1.200 || align="right" | 2012 (31.12.2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch II|Nowoworonesch II]] || align="center" | 2 || WWER-1200/392M || In Bau seit 2009 || align="right" | 1.114 || align="right" | 1.200 || align="right" | 2013 (31.12.2013) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Obninsk|Obninsk (APS-1)]] || align="center" | 1 || AM-1 (Vorgänger d. RBMK) || Stillgelegt || align="right" | 5 || align="right" | 6 || align="right" | 1954-06-26 26.06.1954 || align="right" | 2002-04-29 29.04.2002 || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320I || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2001-03-30 30.03.2001 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 47.319
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320I || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2008-12-31 18.03.2010 || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 3 || WWER-1000 || In Bau seit 2009 || align="right" | 1.011 || align="right" | 1.070 || align="right" | || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 4 || WWER-1000 || In Bau seit 2010 || align="right" | 1.011 || align="right" | 1.070 || align="right" | || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1982-12-09 09.12.1982 || align="right" | 2033 (2033) || align="right" | 142.078
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-05-31 31.05.1985 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 133.151
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (3. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1990-01-17 17.01.1990 || align="right" | 2040 (2040) || align="right" | 113.607
|}

=== Schweden ===
[[Datei:Oskarshamns-kärnkraftverk.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Oskarshamn]]]]
In [[Schweden]] sind drei Kernkraftwerke mit zehn Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 9.375 MW am Netz. Zwei Kernkraftwerke mit drei Reaktorblöcken und einer Bruttogesamtleistung von 1.242 MW wurden bereits stillgelegt.

In Schweden wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Ågesta|Ågesta]] am 1. Mai 1964 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn 1]] ist der älteste, der noch genutzt wird. Er wurde am 19. August 1971 in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] ist mit seinen vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 3.697 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark 3]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.212 MW der leistungsstärkste.

Nach dem durch eine Volksabstimmung herbeigeführten [[Schweden#Atomausstieg|Atomausstiegsbeschluss]] aus dem Jahr 1980, kam es am 5. Februar 2009 zu einer Wende in der schwedischen Atompolitik: Der [[Reichstag (Schweden)|Reichstag]] verabschiedete ein Gesetz, das das Neubauverbot für KKW aufhebt. Anders als in deutschen Medien <ref>[[Der Spiegel]] - [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,605678,00.html Wende in der Energiepolitik - Schweden baut wieder Atomkraftwerke] (Zugriff am 5. Februar 2009)</ref><ref>[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] - [http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E6AE46A584E554E86AA2F5D1C9DCE0F54~ATpl~Ecommon~Scontent.html Schweden baut neue Kernkraftwerke - Der Ausstieg aus dem Ausstieg] (Zugriff am 5. Februar 2009)</ref> gemeldet, gibt es jedoch keine konkreten Neubaupläne. Das neue Gesetz erlaubt neue KKW nur an den Standorten der bisherigen KKW und erlaubt keine Subventionen für neue KKW.<ref>http://www.dn.se/nyheter/valet-2010/riksdagen-rostade-ja-till-ny-karnkraft Artikel der schwedischen Tageszeitung [[DN]] zum Gesetz, Zugriff: 10. Mai 2011</ref>

Die Kernenergie hat in Schweden einen Anteil von 48 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Ågesta|Ågesta]] || align="center" | – || PHWR || Stillgelegt || align="right" | 10 || align="right" | 12 || align="right" | 1964-05-01 01.05.1964 || align="right" | 1974-06-02 02.06.1974 || align="right" | 398
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Barsebäck|Barsebäck]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 600 || align="right" | 615 || align="right" | 1975-05-15 15.05.1975 || align="right" | 1999-11-30 30.11.1999 || align="right" | 78.675
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Barsebäck|Barsebäck]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 600 || align="right" | 615 || align="right" | 1977-03-21 21.03.1977 || align="right" | 2005-05-31 31.05.2005 || align="right" | 108.043
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 987 || align="right" | 1.025 || align="right" | 1980-06-06 06.06.1980 || align="right" | 2021-02-15 (15.02.2021) || align="right" | 183.342
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.000 || align="right" | 1.038 || align="right" | 1981-01-26 26.01.1981 || align="right" | 2021-07-14 (14.07.2021) || align="right" | 178.946
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 3 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.170 || align="right" | 1.212 || align="right" | 1985-03-05 05.03.1985 || align="right" | 2025-08-15 (15.08.2025) || align="right" | 192.788
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|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 590 || align="right" | 623 || align="right" | 1974-10-02 02.10.1974 || align="right" | 2015-01-14 (14.01.2015) || align="right" | 130.594
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| [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn]] || align="center" | 3 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.152 || align="right" | 1.197 || align="right" | 1985-03-03 03.03.1985 || align="right" | 2025-08-15 (15.08.2025) || align="right" | 188.003
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 855 || align="right" | 887 || align="right" | 1974-10-14 14.10.1974 || align="right" | 2016-07-15 (15.07.2016) || align="right" | 153.413
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 867 || align="right" | 917 || align="right" | 1974-08-17 17.08.1974 || align="right" | 2015-05-14 (14.05.2015) || align="right" | 167.110
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 985 || align="right" | 1.037 || align="right" | 1980-09-07 07.09.1980 || align="right" | 2021-09-14 (14.09.2021) || align="right" | 159.129
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 935 || align="right" | 979 || align="right" | 1982-06-23 23.06.1982 || align="right" | 2013-11-15 (15.11.2013) || align="right" | 155.629
|}

=== Schweiz ===
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in der Schweiz}}
[[Datei:AKW Leibstadt.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Leibstadt]]]]
In der [[Schweiz]] sind vier Kernkraftwerke mit fünf Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 3.372 MW am Netz.

Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Leibstadt|Leibstadt]] ist mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 1.220 MW das leistungsstärkste, wobei der Reaktorblock auch der leistungsstärkste ist.
Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau 1]] wurde am {{FormatDate|1969-07-17}} in Betrieb genommen und ist der älteste weltweit, der noch genutzt wird.

Die Kernenergie hat in der Schweiz einen Anteil von 40 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
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! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau (KKB)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 365 || align="right" | 380 || align="right" | 1969-07-17 17.07.1969 || align="right" | (2019) || align="right" | 98.314
|-
| [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau (KKB)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 365 || align="right" | 380 || align="right" | 1971-10-23 23.10.1971 || align="right" | (2022) || align="right" | 97.691
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gösgen|Gösgen (KKG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 970 || align="right" | 1.020 || align="right" | 1979-02-02 02.02.1979 || align="right" | (2029) || align="right" | 209.692
|-
| [[Kernkraftwerk Leibstadt|Leibstadt (KKL)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.165 || align="right" | 1.220 || align="right" | 1984-05-24 24.05.1984 || align="right" | (2034) || align="right" | 183.527
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mühleberg|Mühleberg (KKM)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 355 || align="right" | 372 || align="right" | 1971-07-01 01.07.1971 || align="right" | (2022) || align="right" | 87.115
|}

=== Slowakei ===
[[Datei:Mochovce part.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Mochovce]]]]
In der [[Slowakei]] sind zwei Kernkraftwerke mit fünf Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.200 MW am Netz. Ein Reaktorblock mit einer Bruttoleistung von 144 MW und zwei Blöcke mit 440 MW wurden bereits stillgelegt.

In der Slowakei wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice A1]] am 25. Dezember 1972 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock Bohunice 1 wurde am 17. Dezember 1978 in Betrieb genommen und am 31. Dezember 2006 auf Druck der EU stillgelegt, Block 2 folgte am 31. Dezember 2008. Das Kernkraftwerk Bohunice ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 904 MW das leistungsstärkste. Die Reaktorblöcke Mochovce 1 und 2 sind mit einer Bruttoleistung von je 470 MW die leistungsstärksten.

Die Kernenergie hat in der Slowakei einen Anteil von 57 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
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! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | A1 || Druckröhrenreaktor KS-150 || Stillgelegt || align="right" | 93 || align="right" | 143 || align="right" | 1972-12-25 25.12.1972 || align="right" | 1977-01-01 01.01.1977 || align="right" | 916
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V1-1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1978-12-17 17.12.1978 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 71.566
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V1-2 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1980-03-26 26.03.1980 || align="right" | 2008-12-31 31.12.2008 || align="right" | 73.681
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V2-3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 429 || align="right" | 462 || align="right" | 1984-08-20 20.08.1984 || align="right" | 2015-02-15 (15.02.2015) || align="right" | 63.061
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V2-4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 410 || align="right" | 442 || align="right" | 1985-08-09 09.08.1985 || align="right" | 2015-12-14 (14.12.2015) || align="right" | 62.068
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 436 || align="right" | 470 || align="right" | 1998-07-04 04.07.1998 || align="right" | 2028-10-27 (27.10.2028) || align="right" | 26.193
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 436 || align="right" | 470 || align="right" | 1999-12-20 20.12.1999 || align="right" | 2030-03-27 (27.03.2030) || align="right" | 21.718
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Bau 1985-1993; 2009 reaktiviert || align="right" | 405 || align="right" | 440 || align="right" | – || align="right" | – || align="right" |
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Bau 1985-1993; 2009 reaktiviert || align="right" | 405 || align="right" | 440 || align="right" | – || align="right" | – || align="right" | –
|}

=== Slowenien ===
In [[Slowenien]] ist ein Kernkraftwerk mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 730 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Slowenien einen Anteil von 40 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
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! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Krško|Krško (JEK/NEK)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 666 || align="right" | 730 || align="right" | 1981-10-02 02.10.1981 || align="right" | 2023-01-14 (14.01.2023) || align="right" | 116.406
|}

=== Spanien ===
[[Datei:Central nuclear de Trillo I.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Trillo]]]]
{{Hauptartikel|Liste der kerntechnischen Anlagen in Spanien}}
In [[Spanien]] sind sechs Kernkraftwerke mit acht Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 7.728 MW am Netz. Zwei Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 650 MW wurden bereits stillgelegt.

In Spanien wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk José Cabrera|José Cabrera 1]] am 14. Juli 1968 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Santa María de Garoña|Santa María de Garoña]] wurde am 2. März 1971 in Betrieb genommen und ist der älteste der noch genutzt wird. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] ist mit seinen zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.060 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Cofrentes|Cofrentes]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.092 MW der leistungsstärkste.

Die Kernenergie hat in Spanien einen Anteil von 20 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Almaraz|Almaraz]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 944 || align="right" | 977 || align="right" | 1981-05-01 01.05.1981 || align="right" | 2023-09-01 (01.09.2023) || align="right" | 172.683
|-
| [[Kernkraftwerk Almaraz|Almaraz]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 956 || align="right" | 980 || align="right" | 1983-10-08 08.10.1983 || align="right" | 2024-07-01 (01.07.2024) || align="right" | 168.134
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 995 || align="right" | 1.033 || align="right" | 1983-08-13 13.08.1983 || align="right" | 2024-12-10 (10.12.2024) || align="right" | 170.931
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 997 || align="right" | 1.027 || align="right" | 1985-10-23 23.10.1985 || align="right" | 2026-06-31 (31.03.2026) || align="right" | 162.967
|-
| [[Kernkraftwerk Cofrentes|Cofrentes (CNC)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.064 || align="right" | 1.092 || align="right" | 1984-10-14 14.10.1984 || align="right" | 2025-03-10 (10.03.2025) || align="right" | 170.579
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk José Cabrera|José Cabrera (Zorita)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 141 || align="right" | 150 || align="right" | 1968-07-14 14.07.1968 || align="right" | 2006-04-30 30.04.2006 || align="right" | 34.236
|-
| [[Kernkraftwerk Santa María de Garoña|Santa María de Garoña]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 446 || align="right" | 466 || align="right" | 1971-03-02 02.03.1971 || align="right" | 2011-05-11 (05.07.2013) || align="right" | 108.775
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trillo|Trillo (CNT)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.003 || align="right" | 1.066 || align="right" | 1988-05-23 23.05.1988 || align="right" | 2028-08-06 (06.08.2028) || align="right" | 146.195
|-
| [[Kernkraftwerk Vandellòs|Vandellòs (CNV)]] || align="center" | 1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 480 || align="right" | 500 || align="right" | 1972-05-06 06.05.1972 || align="right" | 1990-07-31 31.07.1990 || align="right" | 53.629
|-
| [[Kernkraftwerk Vandellòs|Vandellòs (CNV)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.045 || align="right" | 1.087 || align="right" | 1987-12-12 12.12.1987 || align="right" | 2028-03-08 (08.03.2028) || align="right" | 142.961
|}

=== Tschechien ===
In [[Tschechien]] sind zwei Kernkraftwerke mit sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 3.834 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Tschechien einen Anteil von 32 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1985-02-24 24.02.1985 || align="right" | 2025-11-15 (15.11.2025) || align="right" | 67.941
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1986-01-30 30.01.1986 || align="right" | 2026-09-14 (14.09.2026) || align="right" | 66.393
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1986-11-14 14.11.1986 || align="right" | 2027-07-14 (14.07.2027) || align="right" | 64.148
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1987-06-11 11.06.1987 || align="right" | 2028-01-15 (15.01.2028) || align="right" | 63.359
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín ([J]ETE)]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 963 || align="right" | 1.013 || align="right" | 2000-12-21 21.12.2000 || align="right" | 2042-10-06 (06.10.2042) || align="right" | 33.850
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín ([J]ETE)]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 963 || align="right" | 1.013 || align="right" | 2002-12-29 29.12.2002 || align="right" | 2043-04-18 (18.04.2043) || align="right" | 29.303
|}

=== Ukraine ===
[[Datei:Khmelnytskyi Nuclear Power Plant Unit No.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj]], Block 1]]
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in der Ukraine}}
In der [[Ukraine]] sind vier Kernkraftwerke mit 15 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 13.835 MW am Netz. Zwei weitere Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 2.000 MW sind im Bau, ein Kernkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und einer Bruttogesamtleistung von 3.800 MW wurde bereits stillgelegt.

In der Ukraine wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl 1]] am 26. September 1977 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne 1]] wurde am 31. Dezember 1980 in Betrieb genommen und ist der älteste, der noch genutzt wird. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 6.000 MW das leistungsstärkste. 13 Reaktorblöcke sind mit einer Bruttoleistung von je 1.000 MW die leistungsstärksten.

Die Kernenergie hat in der Ukraine einen Anteil von 48 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und steht bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an fünfter Stelle.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-12-31 31.12.1987 || align="right" | 2018-08-15 (15.08.2018) || align="right" | 112.935
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-08-07 07.08.2004 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 21.545
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Bau seit 1986|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2015-01-01 (01.01.2015) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Bau seit 1987|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2016-01-01 (01.01.2016) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 381 || align="right" | 420 || align="right" | 1980-12-31 31.12.1980 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 69.111
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 376 || align="right" | 415 || align="right" | 1981-12-30 30.12.1981 || align="right" | 2031 (2031)|| align="right" | 68.229
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-21 21.12.1986 || align="right" | 2017-05-13 (13.05.2017) || align="right" | 118.432
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-10-10 10.10.2004 || align="right" |– || align="right" | 15.842
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1984-12-10 10.12.1984 || align="right" | 2015-04-14 (14.04.2015) || align="right" | 113.413
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-07-22 22.07.1985 || align="right" | 2015-10-14 (14.10.2015) || align="right" | 116.708
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-10 10.12.1986 || align="right" | 2017-01-13 (13.01.2017) || align="right" | 112.876
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-12-18 18.12.1987 || align="right" | 2018-01-13 (13.01.2018) || align="right" | 114.438
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 5 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1989-08-14 14.08.1989 || align="right" | 2019-10-14 (14.10.2019) || align="right" | 105.055
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 6 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1995-10-19 19.10.1995 || align="right" | 2026-09-14 (14.09.2026) || align="right" | 73.690
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 1 || WWER-1000/302 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1982-12-31 31.12.1982 || align="right" | 2023-10-14 (14.10.2023) || align="right" | 129.786
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 2 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-01-06 06.01.1985 || align="right" | 2025-04-14 (14.04.2025) || align="right" | 115.150
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1989-09-20 20.09.1989 || align="right" | 2029-12-14 (14.12.2029) || align="right" | 100.967
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 740 || align="right" | 800 || align="right" | 1977-09-26 26.09.1977 || align="right" | 1996-11-30 30.11.1996 || align="right" | 97.273
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1978-12-21 21.12.1978 || align="right" | 1991-10-11 11.10.1991 || align="right" | 75.987
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1981-12-03 03.12.1981 || align="right" | 2000-12-15 15.12.2000 || align="right" | 98.003
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 || [[Katastrophe von Tschernobyl|zerstört]] || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1983-12-22 22.12.1983 || align="right" | 1986-04-26 26.04.1986 || align="right" | –
|}

=== Ungarn ===
In [[Ungarn]] ist ein Kernkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 1.940 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Ungarn einen Anteil von 38 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 470 || align="right" | 500 || align="right" | 1982-12-28 28.12.1982 || align="right" | 2033-08-15 (15.08.2033) || align="right" | 79.553
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 443 || align="right" | 470 || align="right" | 1984-09-06 06.09.1984 || align="right" | 2034-11-15 (15.11.2034) || align="right" | 70.014
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 443 || align="right" | 470 || align="right" | 1986-09-28 28.09.1986 || align="right" | 2036-12-15 (15.12.2036) || align="right" | 69.388
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 473 || align="right" | 500 || align="right" | 1987-08-16 16.08.1987 || align="right" | 2037-11-15 (15.11.2037) || align="right" | 68.695
|}

=== Vereinigtes Königreich ===
[[Datei:Chapelcross Nuclear Power Station 1.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Chapelcross]]]]
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in Großbritannien}}
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] sind momentan neun Kernkraftwerke mit 18 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 11.672 MW am Netz. 27 Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 4.040 MW wurden bereits stillgelegt.

Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall 1]] am 27. August 1956 als erster der westlichen Welt in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] ist mit seinen vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.610 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell B]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.250 MW der leistungsstärkste.

Die Kernenergie hat in dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland einen Anteil von 19 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Berkeley|Berkeley]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 138 || align="right" | 166 || align="right" | 1962-06-12 12.06.1962 || align="right" | 1989-03-31 31.03.1989 || align="right" | 43.482
|-
| [[Kernkraftwerk Berkeley|Berkeley]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 138 || align="right" | 166 || align="right" | 1962-06-24 24.06.1962 || align="right" | 1988-10-26 26.10.1988 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" > Gesamtproduktion des Werks ist unter Block 1 summiert angegeben. </ref>
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bradwell|Bradwell]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 123 || align="right" | 146 || align="right" | 1962-07-01 01.07.1962 || align="right" | 2002-03-31 31.03.2002 || align="right" | 54.347
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bradwell|Bradwell]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 123 || align="right" | 146 || align="right" | 1962-07-06 06.07.1962 || align="right" | 2002-03-30 30.03.2002 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1956-08-27 27.08.1956 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | 56.155
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1957-02-01 01.02.1957 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 3 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1958-03-01 01.03.1958 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 4 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-04-01 01.04.1959 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-02-01 01.02.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | 56.792
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-07-01 01.07.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 3 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-11-01 01.11.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 4 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1960-01-01 01.01.1960 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Dounreay|Dounreay]]<ref name="beides"/> || align="center" | DFR || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 14 || align="right" | 15 || align="right" | 1962-10-01 01.10.1962 || align="right" | 1977-03-01 01.03.1977 || align="right" | 536
|-
| [[Kernkraftwerk Dounreay|Dounreay]] || align="center" | PFR || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 234 || align="right" | 250 || align="right" | 1975-01-10 10.01.1975 || align="right" | 1994-03-31 31.03.1994 || align="right" | 7.135
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 225 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-09-21 21.09.1965 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 57.459
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 225 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-11-01 01.11.1965 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 58.831
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | B1 || [[Advanced_Gas-cooled_Reactor|AGR]] || In Betrieb || align="right" | 545 || align="right" | 615 || align="right" | 1985-12-29 29.12.1985 || align="right" | 2035-04-14 (14.04.2035) || align="right" | 69.800
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 545 || align="right" | 615 || align="right" | 1983-04-03 03.04.1983 || align="right" | 2039-04-15 (15.04.2039) || align="right" | 72.816
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| [[Kernkraftwerk Hartlepool|Hartlepool]] || align="center" | A1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 595 || align="right" | 655 || align="right" | 1983-08-01 01.08.1983 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 73.535
|-
| [[Kernkraftwerk Hartlepool|Hartlepool]] || align="center" | A2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 595 || align="right" | 655 || align="right" | 1984-10-31 31.10.1984 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 69.713
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| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | A1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 585 || align="right" | 625 || align="right" | 1983-07-09 09.07.1983 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 73.264
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| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | A2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 575 || align="right" | 625 || align="right" | 1984-10-11 11.10.1984 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 67.362
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| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 615 || align="right" | 680 || align="right" | 1988-07-12 12.07.1988 || align="right" | 2023-99-99 (2023) || align="right" | 75.459
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| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 615 || align="right" | 680 || align="right" | 1988-11-11 11.11.1988 || align="right" | 2023-99-99 (2023) || align="right" | 73.147
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| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 235 || align="right" | 267 || align="right" | 1965-02-16 16.02.1965 || align="right" | 2000-05-23 23.05.2000 || align="right" | 92.930
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 235 || align="right" | 267 || align="right" | 1965-03-19 19.03.1965 || align="right" | 2000-05-23 23.05.2000 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
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| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 430 || align="right" | 655 || align="right" | 1976-10-30 30.10.1976 || align="right" | 2018-10-14 (14.10.2018) || align="right" | 106.762
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 430 || align="right" | 655 || align="right" | 1976-02-05 05.02.1976 || align="right" | 2016-09-15 (15.09.2016) || align="right" | 102.233
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| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 173 || align="right" | 1964-02-05 05.02.1964 || align="right" | 1990-03-30 30.03.1990 || align="right" | 57.347
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 173 || align="right" | 1964-06-01 01.06.1964 || align="right" | 1989-12-31 31.12.1989 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
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| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 420 || align="right" | 644 || align="right" | 1976-02-06 06.02.1976 || align="right" | 2016-02-14 (14.02.2016) || align="right" | 105.771
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| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 420 || align="right" | 644 || align="right" | 1977-03-31 31.03.1977 || align="right" | 2017-03-15 (15.03.2017) || align="right" | 100.523
|-
| [[Kernkraftwerk Oldbury|Oldbury]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 217 || align="right" | 230 || align="right" | 1967-11-07 07.11.1967 || align="right" | 2012-02-99 29.02.2012 || align="right" | 58.125
|-
| [[Kernkraftwerk Oldbury|Oldbury]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 217 || align="right" | 230 || align="right" | 1968-04-06 06.04.1968 || align="right" | 2011-06-30 30.06.2011 || align="right" | 60.705
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| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 210 || align="right" | 245 || align="right" | 1966-01-21 21.01.1966 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 55.131
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 210 || align="right" | 245 || align="right" | 1966-04-09 09.04.1966 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 51.625
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| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | B || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.188 || align="right" | 1.250 || align="right" | 1995-02-14 14.02.1995 || align="right" | 2035-10-14 (14.10.2035) || align="right" | 86.742
|-
| [[Kernkraftwerk Torness|Torness]] || align="center" | 1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 625 || align="right" | 682 || align="right" | 1988-05-25 25.05.1988 || align="right" | 2028-05-14 (14.05.2028) || align="right" | 70.219
|-
| [[Kernkraftwerk Torness|Torness]] || align="center" | 2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 625 || align="right" | 682 || align="right" | 1989-02-03 03.02.1989 || align="right" | 2029-02-15 (15.02.2029)|| align="right" | 67.998
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trawsfynydd|Trawsfynydd]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 195 || align="right" | 235 || align="right" | 1965-01-14 14.01.1965 || align="right" | 1991-02-06 06.02.1991 || align="right" | 47.185
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trawsfynydd|Trawsfynydd]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 195 || align="right" | 235 || align="right" | 1965-02-02 02.02.1965 || align="right" | 1991-02-04 04.02.1991 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Sellafield|Windscale AGR]]<ref name="beides"/> || align="center" | – || AGR || Stillgelegt || align="right" | 32 || align="right" | 41 || align="right" | 1963-02-01 01.02.1963 || align="right" | 1981-04-03 03.04.1981 || align="right" | 3.258
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Winfrith|Winfrith SGHWR]] || align="center" | – || SGHWR || Stillgelegt || align="right" | 92 || align="right" | 100 || align="right" | 1967-12-01 01.12.1967 || align="right" | 1990-09-11 11.09.1990 || align="right" | 10.957
|-
| [[Kernkraftwerk Wylfa|Wylfa]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || In Betrieb || align="right" | 490 || align="right" | 540 || align="right" | 1971-01-24 24.01.1971 || align="right" | 2012-99-99 (2012) || align="right" | 103.257
|-
| [[Kernkraftwerk Wylfa|Wylfa]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 490 || align="right" | 540 || align="right" | 1971-07-21 21.07.1971 || align="right" | 2012-04-25 25.04.2012 || align="right" | 98.602
|}
</onlyinclude>

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Linked Coordinates}}

[[Kategorie:Kernkraftwerk in Europa|! Europa]]
[[Kategorie:Liste (Nukleartechnik)|Kernkraftwerke, Europa]]
[[Kategorie:Liste (Kraftwerke)|Kernkraftwerke, Europa]]

Liste der Kernkraftwerke in Europa

2012-05-22T09:46:10Z

84.167.153.252: /* Belgien */ R + Gr.

Dies ist eine '''Liste der Kernkraftwerke in Europa'''. Eine Übersicht über alle Kernkraftwerke findet sich unter [[Liste der Kernkraftwerke]].

<onlyinclude>

== Europa ==
[[Datei:Dungenesspowerstationlit.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Dungeness]]]]
In [[Europa]] sind
* am Netz 93 Kernkraftwerke mit 196 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 179.384 MW in 18 Ländern,
* im Bau 13 Reaktorblöcke (elf laut [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]]) in fünf Ländern mit einer Bruttogesamtleistung von 14.386 MW (12.246 MW),
* 84 Reaktorblöcke in 13 Ländern und mit einer Bruttogesamtleistung von 26.412 MW bereits stillgelegt.<ref>[http://www.world-nuclear.org/info/reactors.html ''World Nuclear Power Reactors & Uranium Requirements.''] Diese Liste wird etwa alle zwei Monate aktualisiert</ref>

In Europa wurde am 26. Juni 1954 als erstes weltweit das [[Kernkraftwerk Obninsk]] in Russland in Betrieb genommen.

Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] in der Ukraine ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 6.000 MW das leistungsstärkste. Die zwei Reaktorblöcke von [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] in Frankreich sind mit einer Bruttoleistung von je 1.561 MW die leistungsstärksten weltweit.

<gallery>
Datei:EPR OLK3 TVO fotomont 2 Vogelperspektive.jpg|[[Kernkraftwerk Olkiluoto]] (Finnland)
Datei:Carso NPP 1.jpg|[[Kernkraftwerk Caorso]] (Italien)
Datei:Ignalina 20050629.jpg|[[Kernkraftwerk Ignalina]] (Litauen)
Datei:Smolensk Nuclear Power Plant.jpg|[[Kernkraftwerk Smolensk]] (Russland)
Datei:Centrala Atomica Cernavoda 01.jpg|[[Kernkraftwerk Cernavodă]] (Rumänien)
Datei:Nuclear.power.plant.Dukovany.jpg|[[Kernkraftwerk Dukovany]] (Tschechien)
Datei:JETE-chladici veze.jpg|[[Kernkraftwerk Temelín]] (Tschechien)
</gallery>

=== Belgien ===
[[Datei:Doel kerncentrale schor.JPG|miniatur|[[Kernkraftwerk Doel]]]]
In [[Belgien]] sind zwei Kernkraftwerke mit sieben Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 6104 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Belgien einen Anteil von 54 Prozent an der gesamten Stromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" >[http://www.kernenergie.de/r2/documentpool/de/Fachzeitschrift_atw/Hefte_und_Themen/augewaehlte_Beitraege/atw2007_04_weltreport.pdf Deutsches Atomforum – Weltreport 2006] (pdf-Datei – 0,5 MB)</ref>
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
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! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" >Gibt die seit der Inbetriebnahme bis zum 31. Dezember 2007 oder bis zur Abschaltung des Kernreaktors in das Netz eingespeiste elektrische Energie (Nettostrom) an. Die Energiemenge wird in [[Wattstunde|Gigawattstunden]] (GWh, entspricht einer Milliarde Wattstunden oder einer Million Kilowattstunden) angegeben.</ref>
|-
| [[Studienzentrum für Kernenergie#BR-3|BR]] || align="center" | 3 || [[Druckwasserreaktor]] || stillgelegt || align="right" | 10 || align="right" | 12 || align="right" | 1962-10-10 10.10.1962 || align="right" | 1987-06-30 30.06.1987 || align="right" | 759
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 392 || align="right" | 412 || align="right" | 1974-08-28 28.08.1974 || align="right" | 2015-02-15 (15.02.2015) || align="right" | 97.861
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 433 || align="right" | 454 || align="right" | 1975-08-21 21.08.1975 || align="right" | 2015-12-14 (14.12.2015) || align="right" | 91.997
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.006 || align="right" | 1.056 || align="right" | 1982-06-23 23.06.1982 || align="right" | 2022-10-14 (14.10.2022) || align="right" | 182.637
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.008 || align="right" | 1.041 || align="right" | 1985-04-08 08.04.1985 || align="right" | 2025-07-14 (14.07.2025) || align="right" | 165.566
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 962 || align="right" | 1.009 || align="right" | 1975-03-07 07.03.1975 || align="right" | 2015-09-14 (14.09.2015) || align="right" | 214.254
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.008 || align="right" | 1.055 || align="right" | 1982-10-13 13.10.1982 || align="right" | 2023-06-15 (15.06.2023) || align="right" | 179.274
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || in Betrieb || align="right" | 1.015 || align="right" | 1.065 || align="right" | 1985-06-15 15.06.1985 || align="right" | 2025-09-14 (14.09.2025) || align="right" | 174.535
|}

=== Bulgarien ===
In [[Bulgarien]] ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.000 MW am Netz. Vier ältere Reaktoren mit einer Bruttogesamtleistung von 1.760 MW wurden bereits stillgelegt.

Die Kernenergie in Bulgarien hatte 2006 einen Anteil von 44 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

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|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-07-24 24.07.1974 || align="right" | 2002-12-31 31.12.2002 || align="right" | 61.070
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|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 3 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1980-12-17 17.12.1980 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 62.817
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| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 4 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1982-05-17 17.05.1982 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 60.991
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| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 5 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 953 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-11-29 29.11.1987 || align="right" | 2018-08-14 (14.08.2018) || align="right" | 83.156
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| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 6 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 953 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1991-08-02 02.08.1991 || align="right" | 2023-12-14 (14.12.2023) || align="right" | 70.878
|}

=== Deutschland ===
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in Deutschland}}
[[Datei:Kernkraftwerke in Deutschland.svg|miniatur|links|Kernkraftwerke in Deutschland]]

In [[Deutschland]] sind acht Kernkraftwerke mit neun Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 12.676 MW am Netz. 27 Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 15.158 MW wurden bereits stillgelegt.
[[Datei:KKI.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Isar|Kernkraftwerk Isar 2]] – Zweitstärkster Reaktorblock in Deutschland]]
Das [[Kernkraftwerk Kahl]] wurde als erstes Kernkraftwerk in Deutschland am 17. Juni 1961 in Betrieb genommen. Im [[Kernkraftwerk Grafenrheinfeld]], das am 21. Dezember 1981 in Betrieb genommen wurde, steht der älteste noch genutzte Reaktor. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen]] ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.572 MW das leistungsstärkste Kernkraftwerk Deutschlands. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Brokdorf|Brokdorf]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.480 MW der leistungsstärkste Deutschlands.

Die Kernenergie hatte in Deutschland bis 2010 den zweitgrößten Anteil, nämlich 23,3 Prozent an der [[Stromerzeugung]] (2008), sie lag damit knapp hinter der Braunkohle. Sie stellte 12,5 Prozent des Primärenergieeinsatzes beziehungsweise (wegen Abwärmeverlusten) 5,7 Prozent der nutzbaren [[Primärenergieverbrauch|Gesamtenergieerzeugung]].<ref name="Weltreport 2006" /> Deutschland stand damit bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an vierter Stelle. Der Grundlast-Anteil (Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit) der Kernkraft lag bei bis zu 48 Prozent, allerdings mit erheblichen Schwankungen aufgrund oft unvorhersehbarer Reaktorstillstandszeiten. Nach der Abschaltung von acht älteren Reaktorblöcken im Jahr 2011 werden die verbliebenen Reaktoren ca. 15 Prozent zur Stromerzeugung beitragen.

<div style="clear:both;"></div>
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| [[Kernkraftwerk Biblis|Biblis (KWB A)]] || align="center" | A || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.167 || align="right" | 1.225 || align="right" | 1974-08-25 25.08.1974 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 216.665
|-
| [[Kernkraftwerk Biblis|Biblis (KWB B)]] || align="center" | B || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.240 || align="right" | 1.300 || align="right" | 1976-04-06 06.04.1976 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011|| align="right" | 224.193
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| [[Kernkraftwerk Brokdorf|Brokdorf (KBR)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.410 || align="right" | 1.480 || align="right" | 1986-10-14 14.10.1986 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 220.028
|-
| [[Kernkraftwerk Brunsbüttel|Brunsbüttel (KKB)]] || align="center" | – || [[Siedewasserreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 771 || align="right" | 806 || align="right" | 1976-07-13 13.07.1976 || align="right" |2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 120.371
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Emsland|Emsland (KKE)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.329 || align="right" | 1.400 || align="right" | 1988-04-19 19.04.1988 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 209.818
|-
| [[Kernkraftwerk Grafenrheinfeld|Grafenrheinfeld (KKG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.275 || align="right" | 1.345 || align="right" | 1981-12-21 21.12.1981 || align="right" | 2015 (2015) || align="right" | 245.338
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 1)]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1973-12-17 17.12.1973 || align="right" | 1990-12-18 18.12.1990 || align="right" | 35.452
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| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 2)]] || align="center" | 2 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-12-23 23.12.1974 || align="right" | 1990-02-14 14.02.1990 || align="right" | 36.569
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 3)]] || align="center" | 3 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1977-10-24 24.10.1977 || align="right" | 1990-02-28 28.02.1990 || align="right" | 33.271
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| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 4)]] || align="center" | 4 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1979-09-03 03.09.1979 || align="right" | 1990-06-02 02.06.1990 || align="right" | 28.920
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| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 5)]]<ref>Der Reaktorblock hatte die Phase der kommerziellen Inbetriebnahme nicht abgeschlossen. Der Reaktor wurde nach einer Störung bei dem Inbetriebnahmeprogramm nicht wieder angefahren.[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-52397652.html]</ref> || align="center" | 5 || WWER-440/213 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1989-04-24 24.04.1989 || align="right" | 1989-11-24 24.11.1989 || align="right" | 0
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| [[Kernkraftwerk Grohnde|Grohnde (KWG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.360 || align="right" | 1.430 || align="right" | 1984-09-04 04.09.1984 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 246.467
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Großwelzheim|Großwelzheim (HDR)]] || align="center" | – || Heißdampfreaktor || Stillgelegt || align="right" | 23 || align="right" | 25 || align="right" | 1969-10-14 14.10.1969 || align="right" | 1971-04-20 20.04.1971 || align="right" | 6
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KRB A)]] || align="center" | A || Siedewasserreaktor || Stillgelegt<ref>Wurde nach einem [[Kernkraftwerk_Gundremmingen#Geschichte|Unfall]] am 13. Januar 1977 stillgelegt.</ref> || align="right" | 237 || align="right" | 250 || align="right" | 1966-12-01 01.12.1966 || align="right" | 1977-01-13 13.01.1977 || align="right" | 13.790
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KGG B)]] || align="center" | B || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.284 || align="right" | 1.344 || align="right" | 1984-03-16 16.03.1984 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 216.590
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KGG C)]] || align="center" | C || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.288 || align="right" | 1.344 || align="right" | 1984-11-02 02.11.1984 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 206.886
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk THTR-300|Hamm-Uentrop (THTR-300)]] || align="center" | – || Hochtemperaturreaktor || Stillgelegt || align="right" | 296 || align="right" | 308 || align="right" | 1985-11-16 16.11.1985 || align="right" | 1988-04-29 29.04.1988 || align="right" | 2.756
|-
| [[Kernkraftwerk Isar|Isar (KKI 1)]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 878 || align="right" | 912 || align="right" | 1977-12-03 03.12.1977 || align="right" |2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 176.043
|-
| [[Kernkraftwerk Isar|Isar (KKI 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.400 || align="right" | 1.475 || align="right" | 1988-01-22 22.01.1988 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 210.613
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[AVR (Jülich)|Jülich (AVR)]] || align="center" | – || Hochtemperaturreaktor || Stillgelegt || align="right" | 13 || align="right" | 15 || align="right" | 1967-12-17 17.12.1967 || align="right" | 1988-12-31 31.12.1988 || align="right" | 1.506
|-
| [[Kernkraftwerk Kahl|Kahl (VAK)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 15 || align="right" | 16 || align="right" | 1961-06-17 17.06.1961 || align="right" | 1985-11-25 25.11.1985 || align="right" | 2.046
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage Karlsruhe|Karlsruhe (KNK I/II)]] || align="center" | – || Schneller [[Brutreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 17 || align="right" | 21 || align="right" | 1978-04-09 09.04.1978 || align="right" | 1991-08-23 23.08.1991 || align="right" | 323
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe|Karlsruhe (MZFR)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor<ref>Ein schwerwassergekühlter und -moderierter Druckwasserreaktor</ref> || Stillgelegt || align="right" | 52 || align="right" | 57 || align="right" | 1966-03-09 09.03.1966 || align="right" | 1984-05-03 03.05.1984 || align="right" | 4.787
|-
| [[Kernkraftwerk Krümmel|Krümmel (KKK)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.346 || align="right" | 1.402 || align="right" | 1983-09-28 28.09.1983 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 201.377
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Lingen|Lingen (KWL)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 183 || align="right" | 268 || align="right" | 1968-07-01 01.07.1968 || align="right" | 1979-01-05 05.01.1979 || align="right" | 9.136
|-
| [[Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich|Mülheim-Kärlich (KMK)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.219 || align="right" | 1.302 || align="right" | 1986-03-14 14.03.1986 || align="right" | 1988-09-09 09.09.1988 || align="right" | 10.291
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Neckarwestheim|Neckarwestheim (GKN 1)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 785 || align="right" | 840 || align="right" | 1976-06-03 03.06.1976 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 175.388
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Neckarwestheim|Neckarwestheim (GKN 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.400 || align="right" | 1989-01-03 03.01.1989 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 194.515
|-
| [[Kernkraftwerk Niederaichbach|Niederaichbach (KKN)]] || align="center" | – || [[Schwerwasserreaktor|Schwerwasser-Druckröhrenreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 100 || align="right" | 106 || align="right" | 1973-01-01 01.01.1973 || align="right" | 1974-07-31 31.07.1974 || align="right" | 15
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Obrigheim|Obrigheim (KWO)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 340 || align="right" | 357 || align="right" | 1968-10-29 29.10.1968 || align="right" | 2005-05-11 11.05.2005 || align="right" | 86.821
|-
| [[Kernkraftwerk Philippsburg|Philippsburg (KKP 1)]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 890 || align="right" | 926 || align="right" | 1979-05-07 07.05.1979 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 166.935
|-
| [[Kernkraftwerk Philippsburg|Philippsburg (KKP 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.392 || align="right" | 1.458 || align="right" | 1984-12-17 17.12.1984 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 236.607
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rheinsberg|Rheinsberg (KKR)]] || align="center" | – || WWER-210 || Stillgelegt || align="right" | 62 || align="right" | 70 || align="right" | 1966-05-06 06.05.1966 || align="right" | 1990-06-01 01.06.1990 || align="right" | 9.000
|-
| [[Kernkraftwerk Stade|Stade (KKS)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 640 || align="right" | 672 || align="right" | 1972-01-29 29.01.1972 || align="right" | 2003-11-14 14.11.2003 || align="right" | 145.896
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Unterweser|Unterweser (KKU)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.345 || align="right" | 1.410 || align="right" | 1978-09-29 29.09.1978 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 257.355
|-
| [[Kernkraftwerk Würgassen|Würgassen (KWW)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 640 || align="right" | 670 || align="right" | 1971-12-18 18.12.1971 || align="right" | 1994-08-26 26.08.1994 || align="right" | 72.922
|}

=== Finnland ===

In [[Finnland]] sind momentan zwei Kernkraftwerke mit vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.780 MW am Netz. Im Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] befindet sich ein Reaktor des Typs [[Europäischer Druckwasserreaktor]] (EPR) mit einer Bruttoleistung von 1.720 MW in Bau.

Die Kernenergie hat in Finnland 28 Prozent Anteil an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] || align="center" | 1 || WWER-440/311 || In Betrieb || align="right" | 488 || align="right" | 510 || align="right" | 1977-02-08 08.02.1977 || align="right" | 2017-05-14 (2027) || align="right" | 106.318
|-
| [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] || align="center" | 2 || WWER-440/311 || In Betrieb || align="right" | 488 || align="right" | 510 || align="right" | 1980-11-04 04.11.1980 || align="right" | 2021-01-14 (2030) || align="right" | 96.393
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 860 || align="right" | 890 || align="right" | 1978-09-02 02.09.1978 || align="right" | 2019-10-14 (2039) || align="right" | 173.550
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| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 860 || align="right" | 890 || align="right" | 1980-02-18 18.02.1980 || align="right" | 2022-07-14 (2042) || align="right" | 164.596
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 3 || EPR (DWR) || In Bau seit 2005|| align="right" | 1.600 || align="right" | 1.720 || align="right" | 2010-99-99 (2014)<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/start-fuer-finnischen-atomreaktor-erneut-verschoben/4748072.html Start für finnischen Atomreaktor erneut verschoben'']. In: ''Handelsblatt'', 12. Oktober 2011. Abgerufen am 14. Oktober 2011.</ref> || align="right" | – || align="right" | –
|}

=== Frankreich ===
{{Hauptartikel|Liste der Nuklearanlagen in Frankreich}}
{{Siehe auch|Kernenergie in Frankreich}}
[[Datei:Nuclear power plants map France-de.png|thumb|Nuklearanlagen in Frankreich]]
In [[Frankreich]] sind 20 Kernkraftwerke mit 59 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 66.130 MW am Netz. Drei Kernkraftwerke und elf Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 4.098 MW wurden bereits stillgelegt. Im Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] befindet sich ein Reaktor des Typs [[Europäischer Druckwasserreaktor]] (EPR) mit einer Bruttoleistung von 1.650 MW in Bau.
[[Datei:Centrale nogent.jpeg|thumb|left|[[Kernkraftwerk Nogent]]]]
In Frankreich wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Marcoule|G-2]] am 22. Mai 1959 als erster in Betrieb genommen. Die beiden Blöcke des [[Kernkraftwerk Fessenheim|Kernkraftwerks Fessenheim]] sind die ältesten, die noch genutzt werden. Sie wurden im April beziehungsweise im Oktober 1977 in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 5.706 MW das leistungsstärkste. Die zwei Reaktorblöcke von [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] sind mit einer Bruttoleistung von je 1.561 MW die leistungsstärksten weltweit.

Die Kernenergie hat in Frankreich einen Anteil von 78 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und steht bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an zweiter Stelle.<ref name="Weltreport 2006" />
<div style="clear:both;"></div>

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
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|-
| [[Kernkraftwerk Belleville|Belleville]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1987-10-14 14.10.1987 || align="right" | 2028-06-15 (15.06.2028) || align="right" | 130.195
|-
| [[Kernkraftwerk Belleville|Belleville]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1988-07-06 06.07.1988 || align="right" | 2029-01-14 (14.01.2029) || align="right" | 157.673
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1981-06-12 12.06.1981 || align="right" | 2021-12-14 (14.12.2021) || align="right" | 150.254
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1982-07-17 17.07.1982 || align="right" | 2023-02-15 (15.02.2023) || align="right" | 152.882
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1983-08-17 17.08.1983 || align="right" | 2023-11-15 (15.11.2023) || align="right" | 147.838
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1983-05-16 16.05.1983 || align="right" | 2023-10-14 (14.10.2023) || align="right" | 146.649
|-
| [[Kernkraftwerk Brennilis|Brennilis (El-4)]] || align="center" | – || Druckröhrenreaktor || Stillgelegt || align="right" | 70 || align="right" | 75 || align="right" | 1967-07-09 09.07.1967 || align="right" | 1985-07-31 31.07.1985 || align="right" | 6.320
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 540 || align="right" | 555 || align="right" | 1972-04-15 15.04.1972 || align="right" | 1994-05-27 27.05.1994 || align="right" | 55.335
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 945 || align="right" | 1978-05-10 10.05.1978 || align="right" | 2019-03-15 (15.03.2019) || align="right" | 156.360
|-style="background:#f0f0f0;"
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|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 917 || align="right" | 1979-03-08 08.03.1979 || align="right" | 2019-07-14 (14.07.2019) || align="right" | 148.923
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| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 5 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 917 || align="right" | 1979-07-31 31.07.1979 || align="right" | 2020-01-15 (15.01.2020) || align="right" | 151.996
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1986-11-13 13.11.1986 || align="right" | 2027-04-14 (14.04.2027) || align="right" | 163.017
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1987-09-17 17.09.1987 || align="right" | 2028-02-14 (14.02.2028) || align="right" | 167.040
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1990-07-06 06.07.1990 || align="right" | 2031-02-15 (15.02.2031) || align="right" | 146.451
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1991-05-27 27.05.1991 || align="right" | 2032-01-15 (15.01.2032) || align="right" | 144.189
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 70 || align="right" | 80 || align="right" | 1963-06-14 14.06.1963 || align="right" | 1973-04-16 16.04.1973 || align="right" | 2.972
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 180 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-02-24 24.02.1965 || align="right" | 1985-06-14 14.06.1985 || align="right" | 24.881
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A3 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 360 || align="right" | 480 || align="right" | 1966-08-04 04.08.1966 || align="right" | 1990-06-15 15.06.1990 || align="right" | 30.545
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1982-11-30 30.11.1982 || align="right" | 2024-02-14 (14.02.2024) || align="right" | 142.603
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1983-11-29 29.11.1983 || align="right" | 2024-08-14 (14.08.2024) || align="right" | 137.330
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1986-10-20 20.10.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 122.285
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1987-11-14 14.11.1987 || align="right" | 2028-04-15 (15.04.2028) || align="right" | 118.161
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz (Ardennes)]] || align="center" | A || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 305 || align="right" | 320 || align="right" | 1967-04-03 03.04.1967 || align="right" | 1991-10-30 30.10.1991 || align="right" | 38.603
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.500 || align="right" | 1.560 || align="right" | 1996-08-30 30.08.1996 || align="right" | 2037-01-14 (14.01.2037) || align="right" | 89.346
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.500 || align="right" | 1.560 || align="right" | 1997-04-10 10.04.1997 || align="right" | 2039-09-15 (15.09.2039) || align="right" | 88.535
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.495 || align="right" | 1.561 || align="right" | 1997-12-24 24.12.1997 || align="right" | 2037-12-24 (24.12.2037) || align="right" | 75.313
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.495 || align="right" | 1.561 || align="right" | 1999-12-24 24.12.1999 || align="right" | 2039-12-24 (24.12.2039) || align="right" | 74.086
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1983-04-29 29.04.1983 || align="right" | 2024-04-15 (15.04.2024) || align="right" | 134.364
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-09-06 06.09.1984 || align="right" | 2025-04-14 (14.04.2025) || align="right" | 133.999
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-05-14 14.05.1984 || align="right" | 2024-09-15 (15.09.2024) || align="right" | 134.492
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-10-27 27.10.1984 || align="right" | 2025-02-15 (15.02.2025) || align="right" | 130.406
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1980-03-23 23.03.1980 || align="right" | 2020-09-15 (15.09.2020) || align="right" | 152.226
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1980-12-10 10.12.1980 || align="right" | 2021-02-15 (15.02.2021) || align="right" | 144.967
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]]|| align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1981-01-30 30.01.1981 || align="right" | 2021-05-14 (14.05.2021) || align="right" | 151.426
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1981-08-18 18.08.1981 || align="right" | 2021-11-15 (15.11.2021) || align="right" | 144.733
|-
| [[Kernkraftwerk Fessenheim|Fessenheim]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 920 || align="right" | 1977-04-06 06.04.1977 || align="right" | 2017-12-14 (14.12.2017) || align="right" | 156.688
|-
| [[Kernkraftwerk Fessenheim|Fessenheim]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 920 || align="right" | 1977-10-07 07.10.1977 || align="right" | 2018-03-15 (15.03.2018) || align="right" | 162.606
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1985-12-04 04.12.1985 || align="right" | 2026-12-14 (14.12.2026) || align="right" | 175.504
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1986-07-18 18.07.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 173.961
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 3 || EPR (DWR) || In Bau seit 2007 || align="right" | 1.600 || align="right" | 1.650 || align="right" | 2016(2016)<ref>http://medias.edf.com/communiques-de-presse/tous-les-communiques-de-presse/communiques-2011/edf-commercialisera-les-premiers-kwh-produits-par-lyepr-de-flamanville-en-2016-85321.html&return=54 (französisch), abgerufen:17. September 2011</ref> || align="right" | – || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Golfech|Golfech]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1990-06-07 07.06.1990 || align="right" | 2031-02-15 (15.02.2031) || align="right" | 148.890
|-
| [[Kernkraftwerk Golfech|Golfech]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1993-06-18 18.06.1993 || align="right" | 2034-01-14 (14.01.2034) || align="right" | 122.683
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-03-13 13.03.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 152.932
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-08-26 26.08.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 159.587
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-12-12 12.12.1980 || align="right" | 2021-06-15 (15.06.2021) || align="right" | 159.125
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1981-06-14 14.06.1981 || align="right" | 2021-10-14 (14.10.2021) || align="right" | 156.335
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 5 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1984-08-28 28.08.1984 || align="right" | 2025-01-14 (14.01.2025) || align="right" | 138.101
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 6 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1985-08-01 01.08.1985 || align="right" | 2025-10-14 (14.10.2025) || align="right" | 136.080
|-
| [[Kernkraftwerk Marcoule|Marcoule]] || align="center" | G-2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 38 || align="right" | 43 || align="right" | 1959-04-22 22.04.1959 || align="right" | 1980-02-02 02.02.1980 || align="right" | 847
|-
| [[Kernkraftwerk Marcoule|Marcoule]] || align="center" | G-3 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 47 <ref>Durchschnitt über Anlage-Lebensdauer. 40MW bei Stilllegung. </ref> || align="right" | 51 || align="right" | 1960-04-04 04.04.1960 || align="right" | 1984-06-20 20.06.1984 || align="right" | 4.898
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nogent|Nogent]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1987-10-21 21.10.1987 || align="right" | 2028-02-14 (14.02.2028) || align="right" | 163.260
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nogent|Nogent]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1988-12-14 14.12.1988 || align="right" | 2029-05-14 (14.05.2029) || align="right" | 162.147
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1984-06-22 22.06.1984 || align="right" | 2025-12-14 (14.12.2025) || align="right" | 184.877
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1984-09-14 14.09.1984 || align="right" | 2025-12-14 (14.12.2025) || align="right" | 179.953
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1985-09-30 30.09.1985 || align="right" | 2026-02-15 (15.02.2026) || align="right" | 175.201
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1986-04-11 11.04.1986 || align="right" | 2026-06-15 (15.06.2026) || align="right" | 177.482
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Penly|Penly]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1990-05-04 04.05.1990 || align="right" | 2030-12-14 (14.12.2030) || align="right" | 152.219
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Penly|Penly]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1992-02-04 04.02.1992 || align="right" | 2032-11-14 (14.11.2032) || align="right" | 137.947
|-
| [[Kernkraftwerk Phénix|Phénix]]<ref name="beides">Dieser Reaktor wird bei der IAEA sowohl als kommerzieller Reaktor als auch als Forschungsreaktor geführt.</ref> || align="center" | – || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 130 || align="right" | 140 || align="right" | 1973-12-13 13.12.1973 || align="right" | 2009-02-01 01.02.2010 || align="right" | 23.529
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Saint-Alban|Saint-Alban]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.335 || align="right" | 1.381 || align="right" | 1985-08-30 30.08.1985 || align="right" | 2026-05-14 (14.05.2026) || align="right" | 171.746
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Saint-Alban|Saint-Alban]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.335 || align="right" | 1.381 || align="right" | 1986-07-03 03.07.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 163.046
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | A1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 480 || align="right" | 500 || align="right" | 1969-03-14 14.03.1969 || align="right" | 1990-04-18 18.04.1990 || align="right" | 45.299
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | A2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 515 || align="right" | 530 || align="right" | 1971-08-09 09.08.1971 || align="right" | 1992-05-27 27.05.1992 || align="right" | 46.917
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1981-01-21 21.01.1981 || align="right" | 2023-08-15 (15.08.2023) || align="right" | 141.780
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1981-06-01 01.06.1981 || align="right" | 2023-08-15 (15.08.2023) || align="right" | 141.606
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Creys-Malville|Creys-Malville]] || align="center" | – || Superphénix (Brutreaktor) || Stillgelegt || align="right" | 1.200 || align="right" | 1.242 || align="right" | 1986-01-14 14.01.1986 || align="right" | 1998-12-31 31.12.1998 || align="right" | 3.392
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1980-05-31 31.05.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 159.380
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1980-08-07 07.08.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 158.363
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1981-02-10 10.02.1981 || align="right" | 2021-05-14 (14.05.2021) || align="right" | 162.190
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1981-06-12 12.06.1981 || align="right" | 2021-11-15 (15.11.2021) || align="right" | 155.710
|}

=== Italien ===
In [[Italien]] sind keine Kernkraftwerke am Netz. Vier Kernkraftwerke mit je einem Reaktorblock und einer Bruttogesamtleistung von 1.472 MW wurden nach dem Tschernobyl-Unfall 1986 aus politischen Gründen vorzeitig stillgelegt.

Im Mai 2008 kündigte [[Silvio Berlusconi]] einen Wiedereinstieg in die Kernenergienutzung mit dem Bau von mehreren Kernkraftwerken in Italien in Zusammenarbeit mit Frankreich an. Baustart sollte innerhalb der nächsten fünf Jahre sein. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi haben am 24. Februar 2009 ein Rahmenabkommen zur Nutzung der Atomkraft unterzeichnet. Danach sollten in Italien mindestens vier neue [[Europäischer Druckwasserreaktor|Europäische Druckwasserreaktoren]] (EPR) errichtet werden.<ref>[[Der Spiegel]] - [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,609687,00.html Atom-Comeback - Franzosen bauen Kernkraftwerke in Italien] (Zugriff am 24. Februar 2009)</ref> Am 13. Juni 2011 haben sich die Italiener in einem Anti-Atom-Referendum gegen den Wiedereinstieg ausgesprochen.<ref> [http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article13427391/Neue-schwere-Schlappe-fuer-Berlusconi.html Neue schwere Schlappe für Berlusconi (Welt-Online vom 13. Juni 2011)]</ref>

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Caorso|Caorso]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 860 || align="right" | 882 || align="right" | 1978-05-23 23.05.1978 || align="right" | 1990-07-01 01.07.1990 || align="right" | 27.726
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Enrico Fermi (Trino)|Enrico Fermi (Trino)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 260 || align="right" | 270 || align="right" | 1964-10-22 22.10.1964 || align="right" | 1990-07-01 01.07.1990 || align="right" | 24.307
|-
| [[Kernkraftwerk Garigliano|Garigliano]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 160 || align="right" | 1964-01-01 01.01.1964 || align="right" | 1982-03-01 01.03.1982 || align="right" | 12.246
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Latina|Latina]] || align="center" | – || [[Magnox-Reaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 153 || align="right" | 160 || align="right" | 1963-05-12 12.05.1963 || align="right" | 1987-12-01 01.12.1987 || align="right" | 25.489
|}

=== Litauen ===
In [[Litauen]] war von 1983 bis 2009 ein Kernkraftwerk in Betrieb; es hatte zwei Reaktorblöcke.

Kernenergie hatte in Litauen in dieser Zeit einen Anteil von bis zu 70 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

Die beiden Reaktoren wurden gemäß einer Vereinbarung zwischen Litauen und der EU am 31. Dezember 2009 stillgelegt.

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Ignalina|Ignalina]] || align="center" | 1 || [[RBMK]]-1500 || Stillgelegt || align="right" | 1.185 <ref name="Netto IAE">Die Nettoleistung wurde 1993 aus technischen Gründen von 1380 MW gedrosselt</ref> || align="right" | 1.300 <ref name="Brutto IAE">Die Bruttoleistung wurde 1993 aus technischen Gründen von 1500 MW gedrosselt</ref> || align="right" | 1983-12-31 31.12.1983 || align="right" | 2004-12-31 31.12.2004 || align="right" | 86.385
|-
| [[Kernkraftwerk Ignalina|Ignalina]] || align="center" | 2 || [[RBMK]]-1500 || Stillgelegt || align="right" | 1.185 <ref name="Netto IAE"/> || align="right" | 1.300 <ref name="Brutto IAE"/> || align="right" | 1987-08-20 20.08.1987 || align="right" | 2009-12-31 31.12.2009 || align="right" | 136.028
|}

=== Niederlande ===
In den [[Niederlande]]n ist ein Kernkraftwerk mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 515 MW am Netz. Ein Kernkraftwerk mit einem weiteren Reaktorblock und einer Bruttoleistung von 60 MW wurde bereits stillgelegt. Baupläne für einen zweiten Block am Standort Borssele wurden aus wirtschaftlichen Gründen vorerst zurückgestellt.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,811010,00.html ''Bau des Atomkraftwerks in Borssele verschoben'']. In: ''[[Der Spiegel]]'', 24. Januar 2012. Abgerufen am 24. Januar 2012.</ref>

Die Kernenergie hat in den Niederlande einen Anteil von vier Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Borssele|Borssele]] (KCB) || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 482 || align="right" | 515 || align="right" | 1973-07-04 04.07.1973 || align="right" | 2033-99-99 (2033) || align="right" | 112.407
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dodewaard|Dodewaard]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 55 || align="right" | 60 || align="right" | 1968-10-18 18.10.1968 || align="right" | 1997-03-26 26.03.1997 || align="right" | 10.932
|}

=== Rumänien ===
In [[Rumänien]] ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 1.412 MW am Netz. Die Fertigstellung zweier seit längerer Zeit in Bau befindlicher Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 1.412 MW ist geplant.

Die Kernenergie hat in Rumänien einen Anteil von neun Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp<ref name="IAEA PRIS-pdf">[http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/RDS2-28_web.pdf IAEA PRIS - Nuclear Power Reactors in the World, Reference Data Series No.2] (englisch)</ref>
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Cernavodă|Cernavodă]] || align="center" | 1 || CANDU-6 || In Betrieb || align="right" | 650 || align="right" | 706 || align="right" | 1996-07-11 11.07.1996 || align="right" | 2036-12-02 (02.12.2036) || align="right" | 56.553
|-
| [[Kernkraftwerk Cernavodă|Cernavodă]] || align="center" | 2 || CANDU-6 || In Betrieb || align="right" | 650 || align="right" | 706 || align="right" | 2007-08-07 07.08.2007 || align="right" |– || align="right" | 1.560
|}

=== Russland ===
{{Positionskarte Kernkraftwerke in Russland|width=400|float=right}}
{{Hauptartikel|Liste der kerntechnischen Anlagen in Russland}}
In [[Russland]] sind momentan zehn Kernkraftwerke mit 31 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 23.242 MW am Netz. Acht weitere Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 6.210 MW sind im Bau, sechs mit einer Bruttogesamtleistung von 911 MW wurden bereits stillgelegt.

In Russland wurde das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Obninsk|Obninsk]] am 26. Juni 1954 als erstes weltweit in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch 3]] ist der älteste, der noch genutzt wird. Er wurde am 27. Dezember 1971 in Betrieb genommen. Die Kernkraftwerke [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]], [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] und [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad]] (Sosnowy Bor) sind mit ihren je vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 4.000 MW die leistungsstärksten. 20 Reaktorblöcke sind mit einer Bruttoleistung von je 1.000 MW die leistungsstärksten. In [[Sankt Petersburg]] wird derzeit das [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow]], das weltweit erste [[Russisches schwimmendes Kernkraftwerk|schwimmende Kernkraftwerk]], mit zwei [[KLT-Reaktor|KLT-40-Reaktoren]] je 35 MW Bruttoleistung gebaut.

Die Kernenergie hat in Russland einen Anteil von 16 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" /> Russland steht damit bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an fünfter Stelle. Im europäischen Teil von Russland liegt der Anteil der Gesamtstromerzeugung bei 37 Prozent der jährlichen Stromerzeugung.
<div style="clear:both;"></div>
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|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:23%;" | Reaktortyp<ref name="IAEA PRIS-pdf"/>
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow|Akademik Lomonossow]] || align="center" | 1 || [[KLT-Reaktor|KLT-40S]] || In Bau seit 2007 || align="right" | 32 || align="right" | 35 || align="right" | 2010-99-99 (2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow|Akademik Lomonossow]] || align="center" | 2 || KLT-40S || In Bau seit 2007 || align="right" | 32 || align="right" | 35 || align="right" | 2010-99-99 (2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-12-28 28.12.1985 || align="right" | 2015 (2015) || align="right" | 115.611
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-10-08 08.10.1987 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 105.765
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1988-12-25 25.12.1988 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 106.994
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1993-04-11 11.04.1993 || align="right" | 2023 (2023) || align="right" | 87.825
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 1 || AMB-100 || Stillgelegt || align="right" | 102 || align="right" | 108 || align="right" | 1964-04-26 26.04.1964 || align="right" | 1983-01-01 01.01.1983 || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 2 || AMB-200 || Stillgelegt || align="right" | 146 || align="right" | 160 || align="right" | 1967-12-29 29.12.1967 || align="right" | 1990-01-01 01.01.1990 || align="right" | 22.009
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 3 || BN-600 || In Betrieb || align="right" | 560 || align="right" | 600 || align="right" | 1980-04-08 08.04.1980 || align="right" | 2025 (2025) || align="right" | 96.920
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 4 || BN-800 || In Bau seit 2006 || align="right" | 804 || align="right" | 880 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 1 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1974-01-12 12.01.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 1.793
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 2 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1974-12-30 30.12.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 1.722
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 3 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1975-12-22 22.12.1975 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 1.723
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 4 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1976-12-27 27.12.1976 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 1.601
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 1 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1984-05-09 09.05.1984 || align="right" | 2014 (2014) || align="right" | 138.508
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 2 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-03 03.12.1986 || align="right" | 2016 (2016) || align="right" | 126.848
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-12-16 16.12.2004 || align="right" | 2034 (2034) || align="right" | 17.818
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2010-12-31 24.11.2011 || align="right" | 2042 (2042) || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1973-06-29 29.06.1973 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 80.864
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 2 || WWER-440/230 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-12-09 09.12.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 78.376
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1981-03-24 24.03.1981 || align="right" | 2036 (2036) || align="right" | 67.001
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1984-10-11 11.10.1984 || align="right" | 2014 (2014) || align="right" | 59.149
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1976-12-19 19.12.1976 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 145.439
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1979-01-28 28.01.1979 || align="right" | 2024 (2024) || align="right" | 141.871
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1983-10-17 17.10.1983 || align="right" | 2033 (2033) || align="right" | 139.611
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-12-02 02.12.1985 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 135.657
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 5 || RBMK-1000 (3. Gen.) || In Bau seit 1985|| align="right" | 915 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2010-12-31 || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1973-12-21 21.12.1973 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 188.343
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1975-07-11 11.07.1975 || align="right" | 2020 (2020)|| align="right" | 180.468
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1979-12-07 07.12.1979 || align="right" | 2029 (2029) || align="right" | 155.601
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1981-02-09 09.02.1981 || align="right" | 2031 (2031) || align="right" | 153.350
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Leningrad II|Leningrad II]] || align="center" | 1 || WWER-1200/491 || In Bau seit 2008 || align="right" | 1.085 || align="right" | 1.170 || align="right" | 2013 (2013) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Leningrad II|Leningrad II]] || align="center" | 2 || WWER-1200/491 || In Bau seit 2010 || align="right" | 1.085 || align="right" | 1.170 || align="right" | 2013 (2016) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 1 || WWER-210 <ref>[http://novnpp.rosenergoatom.ru/eng/about/history/ WWER-210 bei Rosenergoatom] (russisch)</ref>|| Stillgelegt || align="right" | 197 || align="right" | 210 || align="right" | 1964-09-30 30.09.1964 || align="right" | 1988-02-16 16.02.1988 || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 2 || WWER-365 <ref>[http://novnpp.rosenergoatom.ru/eng/about/history/ WWER-365 bei Rosenergoatom] (russisch)</ref>|| Stillgelegt || align="right" | 336 || align="right" | 365 || align="right" | 1969-12-27 27.12.1969 || align="right" | 1990-08-29 29.08.1990 || align="right" | 49.910
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 3 || WWER-440/179 || In Betrieb || align="right" | 385 || align="right" | 417 || align="right" | 1971-12-27 27.12.1971 || align="right" | 2016 (2016) || align="right" | 85.635
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 4 || WWER-440/179 || In Betrieb || align="right" | 385 || align="right" | 417 || align="right" | 1972-12-28 28.12.1972 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 90.875
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 5 || WWER-1000/187 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1980-05-31 31.05.1980 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 132.718
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| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch II|Nowoworonesch II]] || align="center" | 1 || WWER-1200/392M || In Bau seit 2008 || align="right" | 1.114 || align="right" | 1.200 || align="right" | 2012 (31.12.2012) || align="right" |– || align="right" | –
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| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch II|Nowoworonesch II]] || align="center" | 2 || WWER-1200/392M || In Bau seit 2009 || align="right" | 1.114 || align="right" | 1.200 || align="right" | 2013 (31.12.2013) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Obninsk|Obninsk (APS-1)]] || align="center" | 1 || AM-1 (Vorgänger d. RBMK) || Stillgelegt || align="right" | 5 || align="right" | 6 || align="right" | 1954-06-26 26.06.1954 || align="right" | 2002-04-29 29.04.2002 || align="right" | –
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| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320I || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2001-03-30 30.03.2001 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 47.319
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| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320I || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2008-12-31 18.03.2010 || align="right" |– || align="right" | –
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| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 3 || WWER-1000 || In Bau seit 2009 || align="right" | 1.011 || align="right" | 1.070 || align="right" | || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 4 || WWER-1000 || In Bau seit 2010 || align="right" | 1.011 || align="right" | 1.070 || align="right" | || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1982-12-09 09.12.1982 || align="right" | 2033 (2033) || align="right" | 142.078
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-05-31 31.05.1985 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 133.151
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (3. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1990-01-17 17.01.1990 || align="right" | 2040 (2040) || align="right" | 113.607
|}

=== Schweden ===
[[Datei:Oskarshamns-kärnkraftverk.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Oskarshamn]]]]
In [[Schweden]] sind drei Kernkraftwerke mit zehn Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 9.375 MW am Netz. Zwei Kernkraftwerke mit drei Reaktorblöcken und einer Bruttogesamtleistung von 1.242 MW wurden bereits stillgelegt.

In Schweden wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Ågesta|Ågesta]] am 1. Mai 1964 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn 1]] ist der älteste, der noch genutzt wird. Er wurde am 19. August 1971 in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] ist mit seinen vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 3.697 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark 3]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.212 MW der leistungsstärkste.

Nach dem durch eine Volksabstimmung herbeigeführten [[Schweden#Atomausstieg|Atomausstiegsbeschluss]] aus dem Jahr 1980, kam es am 5. Februar 2009 zu einer Wende in der schwedischen Atompolitik: Der [[Reichstag (Schweden)|Reichstag]] verabschiedete ein Gesetz, das das Neubauverbot für KKW aufhebt. Anders als in deutschen Medien <ref>[[Der Spiegel]] - [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,605678,00.html Wende in der Energiepolitik - Schweden baut wieder Atomkraftwerke] (Zugriff am 5. Februar 2009)</ref><ref>[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] - [http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E6AE46A584E554E86AA2F5D1C9DCE0F54~ATpl~Ecommon~Scontent.html Schweden baut neue Kernkraftwerke - Der Ausstieg aus dem Ausstieg] (Zugriff am 5. Februar 2009)</ref> gemeldet, gibt es jedoch keine konkreten Neubaupläne. Das neue Gesetz erlaubt neue KKW nur an den Standorten der bisherigen KKW und erlaubt keine Subventionen für neue KKW.<ref>http://www.dn.se/nyheter/valet-2010/riksdagen-rostade-ja-till-ny-karnkraft Artikel der schwedischen Tageszeitung [[DN]] zum Gesetz, Zugriff: 10. Mai 2011</ref>

Die Kernenergie hat in Schweden einen Anteil von 48 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
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! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Ågesta|Ågesta]] || align="center" | – || PHWR || Stillgelegt || align="right" | 10 || align="right" | 12 || align="right" | 1964-05-01 01.05.1964 || align="right" | 1974-06-02 02.06.1974 || align="right" | 398
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| [[Kernkraftwerk Barsebäck|Barsebäck]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 600 || align="right" | 615 || align="right" | 1975-05-15 15.05.1975 || align="right" | 1999-11-30 30.11.1999 || align="right" | 78.675
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Barsebäck|Barsebäck]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 600 || align="right" | 615 || align="right" | 1977-03-21 21.03.1977 || align="right" | 2005-05-31 31.05.2005 || align="right" | 108.043
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 987 || align="right" | 1.025 || align="right" | 1980-06-06 06.06.1980 || align="right" | 2021-02-15 (15.02.2021) || align="right" | 183.342
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| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.000 || align="right" | 1.038 || align="right" | 1981-01-26 26.01.1981 || align="right" | 2021-07-14 (14.07.2021) || align="right" | 178.946
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| [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn]] || align="center" | 3 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.152 || align="right" | 1.197 || align="right" | 1985-03-03 03.03.1985 || align="right" | 2025-08-15 (15.08.2025) || align="right" | 188.003
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 855 || align="right" | 887 || align="right" | 1974-10-14 14.10.1974 || align="right" | 2016-07-15 (15.07.2016) || align="right" | 153.413
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 867 || align="right" | 917 || align="right" | 1974-08-17 17.08.1974 || align="right" | 2015-05-14 (14.05.2015) || align="right" | 167.110
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 985 || align="right" | 1.037 || align="right" | 1980-09-07 07.09.1980 || align="right" | 2021-09-14 (14.09.2021) || align="right" | 159.129
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 935 || align="right" | 979 || align="right" | 1982-06-23 23.06.1982 || align="right" | 2013-11-15 (15.11.2013) || align="right" | 155.629
|}

=== Schweiz ===
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in der Schweiz}}
[[Datei:AKW Leibstadt.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Leibstadt]]]]
In der [[Schweiz]] sind vier Kernkraftwerke mit fünf Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 3.372 MW am Netz.

Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Leibstadt|Leibstadt]] ist mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 1.220 MW das leistungsstärkste, wobei der Reaktorblock auch der leistungsstärkste ist.
Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau 1]] wurde am {{FormatDate|1969-07-17}} in Betrieb genommen und ist der älteste weltweit, der noch genutzt wird.

Die Kernenergie hat in der Schweiz einen Anteil von 40 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:19%;" | Reaktortyp
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|-
| [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau (KKB)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 365 || align="right" | 380 || align="right" | 1969-07-17 17.07.1969 || align="right" | (2019) || align="right" | 98.314
|-
| [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau (KKB)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 365 || align="right" | 380 || align="right" | 1971-10-23 23.10.1971 || align="right" | (2022) || align="right" | 97.691
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| [[Kernkraftwerk Gösgen|Gösgen (KKG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 970 || align="right" | 1.020 || align="right" | 1979-02-02 02.02.1979 || align="right" | (2029) || align="right" | 209.692
|-
| [[Kernkraftwerk Leibstadt|Leibstadt (KKL)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.165 || align="right" | 1.220 || align="right" | 1984-05-24 24.05.1984 || align="right" | (2034) || align="right" | 183.527
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mühleberg|Mühleberg (KKM)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 355 || align="right" | 372 || align="right" | 1971-07-01 01.07.1971 || align="right" | (2022) || align="right" | 87.115
|}

=== Slowakei ===
[[Datei:Mochovce part.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Mochovce]]]]
In der [[Slowakei]] sind zwei Kernkraftwerke mit fünf Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.200 MW am Netz. Ein Reaktorblock mit einer Bruttoleistung von 144 MW und zwei Blöcke mit 440 MW wurden bereits stillgelegt.

In der Slowakei wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice A1]] am 25. Dezember 1972 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock Bohunice 1 wurde am 17. Dezember 1978 in Betrieb genommen und am 31. Dezember 2006 auf Druck der EU stillgelegt, Block 2 folgte am 31. Dezember 2008. Das Kernkraftwerk Bohunice ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 904 MW das leistungsstärkste. Die Reaktorblöcke Mochovce 1 und 2 sind mit einer Bruttoleistung von je 470 MW die leistungsstärksten.

Die Kernenergie hat in der Slowakei einen Anteil von 57 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | A1 || Druckröhrenreaktor KS-150 || Stillgelegt || align="right" | 93 || align="right" | 143 || align="right" | 1972-12-25 25.12.1972 || align="right" | 1977-01-01 01.01.1977 || align="right" | 916
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V1-1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1978-12-17 17.12.1978 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 71.566
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V1-2 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1980-03-26 26.03.1980 || align="right" | 2008-12-31 31.12.2008 || align="right" | 73.681
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V2-3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 429 || align="right" | 462 || align="right" | 1984-08-20 20.08.1984 || align="right" | 2015-02-15 (15.02.2015) || align="right" | 63.061
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V2-4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 410 || align="right" | 442 || align="right" | 1985-08-09 09.08.1985 || align="right" | 2015-12-14 (14.12.2015) || align="right" | 62.068
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 436 || align="right" | 470 || align="right" | 1998-07-04 04.07.1998 || align="right" | 2028-10-27 (27.10.2028) || align="right" | 26.193
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 436 || align="right" | 470 || align="right" | 1999-12-20 20.12.1999 || align="right" | 2030-03-27 (27.03.2030) || align="right" | 21.718
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Bau 1985-1993; 2009 reaktiviert || align="right" | 405 || align="right" | 440 || align="right" | – || align="right" | – || align="right" |
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Bau 1985-1993; 2009 reaktiviert || align="right" | 405 || align="right" | 440 || align="right" | – || align="right" | – || align="right" | –
|}

=== Slowenien ===
In [[Slowenien]] ist ein Kernkraftwerk mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 730 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Slowenien einen Anteil von 40 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

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! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
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|-
| [[Kernkraftwerk Krško|Krško (JEK/NEK)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 666 || align="right" | 730 || align="right" | 1981-10-02 02.10.1981 || align="right" | 2023-01-14 (14.01.2023) || align="right" | 116.406
|}

=== Spanien ===
[[Datei:Central nuclear de Trillo I.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Trillo]]]]
{{Hauptartikel|Liste der kerntechnischen Anlagen in Spanien}}
In [[Spanien]] sind sechs Kernkraftwerke mit acht Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 7.728 MW am Netz. Zwei Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 650 MW wurden bereits stillgelegt.

In Spanien wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk José Cabrera|José Cabrera 1]] am 14. Juli 1968 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Santa María de Garoña|Santa María de Garoña]] wurde am 2. März 1971 in Betrieb genommen und ist der älteste der noch genutzt wird. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] ist mit seinen zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.060 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Cofrentes|Cofrentes]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.092 MW der leistungsstärkste.

Die Kernenergie hat in Spanien einen Anteil von 20 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
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! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Almaraz|Almaraz]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 944 || align="right" | 977 || align="right" | 1981-05-01 01.05.1981 || align="right" | 2023-09-01 (01.09.2023) || align="right" | 172.683
|-
| [[Kernkraftwerk Almaraz|Almaraz]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 956 || align="right" | 980 || align="right" | 1983-10-08 08.10.1983 || align="right" | 2024-07-01 (01.07.2024) || align="right" | 168.134
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 995 || align="right" | 1.033 || align="right" | 1983-08-13 13.08.1983 || align="right" | 2024-12-10 (10.12.2024) || align="right" | 170.931
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 997 || align="right" | 1.027 || align="right" | 1985-10-23 23.10.1985 || align="right" | 2026-06-31 (31.03.2026) || align="right" | 162.967
|-
| [[Kernkraftwerk Cofrentes|Cofrentes (CNC)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.064 || align="right" | 1.092 || align="right" | 1984-10-14 14.10.1984 || align="right" | 2025-03-10 (10.03.2025) || align="right" | 170.579
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk José Cabrera|José Cabrera (Zorita)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 141 || align="right" | 150 || align="right" | 1968-07-14 14.07.1968 || align="right" | 2006-04-30 30.04.2006 || align="right" | 34.236
|-
| [[Kernkraftwerk Santa María de Garoña|Santa María de Garoña]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 446 || align="right" | 466 || align="right" | 1971-03-02 02.03.1971 || align="right" | 2011-05-11 (05.07.2013) || align="right" | 108.775
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trillo|Trillo (CNT)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.003 || align="right" | 1.066 || align="right" | 1988-05-23 23.05.1988 || align="right" | 2028-08-06 (06.08.2028) || align="right" | 146.195
|-
| [[Kernkraftwerk Vandellòs|Vandellòs (CNV)]] || align="center" | 1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 480 || align="right" | 500 || align="right" | 1972-05-06 06.05.1972 || align="right" | 1990-07-31 31.07.1990 || align="right" | 53.629
|-
| [[Kernkraftwerk Vandellòs|Vandellòs (CNV)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.045 || align="right" | 1.087 || align="right" | 1987-12-12 12.12.1987 || align="right" | 2028-03-08 (08.03.2028) || align="right" | 142.961
|}

=== Tschechien ===
In [[Tschechien]] sind zwei Kernkraftwerke mit sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 3.834 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Tschechien einen Anteil von 32 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
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! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1985-02-24 24.02.1985 || align="right" | 2025-11-15 (15.11.2025) || align="right" | 67.941
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1986-01-30 30.01.1986 || align="right" | 2026-09-14 (14.09.2026) || align="right" | 66.393
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1986-11-14 14.11.1986 || align="right" | 2027-07-14 (14.07.2027) || align="right" | 64.148
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1987-06-11 11.06.1987 || align="right" | 2028-01-15 (15.01.2028) || align="right" | 63.359
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín ([J]ETE)]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 963 || align="right" | 1.013 || align="right" | 2000-12-21 21.12.2000 || align="right" | 2042-10-06 (06.10.2042) || align="right" | 33.850
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín ([J]ETE)]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 963 || align="right" | 1.013 || align="right" | 2002-12-29 29.12.2002 || align="right" | 2043-04-18 (18.04.2043) || align="right" | 29.303
|}

=== Ukraine ===
[[Datei:Khmelnytskyi Nuclear Power Plant Unit No.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj]], Block 1]]
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in der Ukraine}}
In der [[Ukraine]] sind vier Kernkraftwerke mit 15 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 13.835 MW am Netz. Zwei weitere Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 2.000 MW sind im Bau, ein Kernkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und einer Bruttogesamtleistung von 3.800 MW wurde bereits stillgelegt.

In der Ukraine wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl 1]] am 26. September 1977 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne 1]] wurde am 31. Dezember 1980 in Betrieb genommen und ist der älteste, der noch genutzt wird. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 6.000 MW das leistungsstärkste. 13 Reaktorblöcke sind mit einer Bruttoleistung von je 1.000 MW die leistungsstärksten.

Die Kernenergie hat in der Ukraine einen Anteil von 48 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und steht bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an fünfter Stelle.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-12-31 31.12.1987 || align="right" | 2018-08-15 (15.08.2018) || align="right" | 112.935
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-08-07 07.08.2004 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 21.545
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Bau seit 1986|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2015-01-01 (01.01.2015) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Bau seit 1987|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2016-01-01 (01.01.2016) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 381 || align="right" | 420 || align="right" | 1980-12-31 31.12.1980 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 69.111
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 376 || align="right" | 415 || align="right" | 1981-12-30 30.12.1981 || align="right" | 2031 (2031)|| align="right" | 68.229
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-21 21.12.1986 || align="right" | 2017-05-13 (13.05.2017) || align="right" | 118.432
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-10-10 10.10.2004 || align="right" |– || align="right" | 15.842
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1984-12-10 10.12.1984 || align="right" | 2015-04-14 (14.04.2015) || align="right" | 113.413
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-07-22 22.07.1985 || align="right" | 2015-10-14 (14.10.2015) || align="right" | 116.708
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-10 10.12.1986 || align="right" | 2017-01-13 (13.01.2017) || align="right" | 112.876
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-12-18 18.12.1987 || align="right" | 2018-01-13 (13.01.2018) || align="right" | 114.438
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 5 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1989-08-14 14.08.1989 || align="right" | 2019-10-14 (14.10.2019) || align="right" | 105.055
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 6 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1995-10-19 19.10.1995 || align="right" | 2026-09-14 (14.09.2026) || align="right" | 73.690
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 1 || WWER-1000/302 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1982-12-31 31.12.1982 || align="right" | 2023-10-14 (14.10.2023) || align="right" | 129.786
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 2 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-01-06 06.01.1985 || align="right" | 2025-04-14 (14.04.2025) || align="right" | 115.150
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1989-09-20 20.09.1989 || align="right" | 2029-12-14 (14.12.2029) || align="right" | 100.967
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 740 || align="right" | 800 || align="right" | 1977-09-26 26.09.1977 || align="right" | 1996-11-30 30.11.1996 || align="right" | 97.273
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1978-12-21 21.12.1978 || align="right" | 1991-10-11 11.10.1991 || align="right" | 75.987
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1981-12-03 03.12.1981 || align="right" | 2000-12-15 15.12.2000 || align="right" | 98.003
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 || [[Katastrophe von Tschernobyl|zerstört]] || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1983-12-22 22.12.1983 || align="right" | 1986-04-26 26.04.1986 || align="right" | –
|}

=== Ungarn ===
In [[Ungarn]] ist ein Kernkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 1.940 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Ungarn einen Anteil von 38 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 470 || align="right" | 500 || align="right" | 1982-12-28 28.12.1982 || align="right" | 2033-08-15 (15.08.2033) || align="right" | 79.553
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 443 || align="right" | 470 || align="right" | 1984-09-06 06.09.1984 || align="right" | 2034-11-15 (15.11.2034) || align="right" | 70.014
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 443 || align="right" | 470 || align="right" | 1986-09-28 28.09.1986 || align="right" | 2036-12-15 (15.12.2036) || align="right" | 69.388
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 473 || align="right" | 500 || align="right" | 1987-08-16 16.08.1987 || align="right" | 2037-11-15 (15.11.2037) || align="right" | 68.695
|}

=== Vereinigtes Königreich ===
[[Datei:Chapelcross Nuclear Power Station 1.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Chapelcross]]]]
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in Großbritannien}}
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] sind momentan neun Kernkraftwerke mit 18 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 11.672 MW am Netz. 27 Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 4.040 MW wurden bereits stillgelegt.

Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall 1]] am 27. August 1956 als erster der westlichen Welt in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] ist mit seinen vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.610 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell B]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.250 MW der leistungsstärkste.

Die Kernenergie hat in dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland einen Anteil von 19 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Berkeley|Berkeley]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 138 || align="right" | 166 || align="right" | 1962-06-12 12.06.1962 || align="right" | 1989-03-31 31.03.1989 || align="right" | 43.482
|-
| [[Kernkraftwerk Berkeley|Berkeley]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 138 || align="right" | 166 || align="right" | 1962-06-24 24.06.1962 || align="right" | 1988-10-26 26.10.1988 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" > Gesamtproduktion des Werks ist unter Block 1 summiert angegeben. </ref>
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bradwell|Bradwell]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 123 || align="right" | 146 || align="right" | 1962-07-01 01.07.1962 || align="right" | 2002-03-31 31.03.2002 || align="right" | 54.347
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bradwell|Bradwell]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 123 || align="right" | 146 || align="right" | 1962-07-06 06.07.1962 || align="right" | 2002-03-30 30.03.2002 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1956-08-27 27.08.1956 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | 56.155
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1957-02-01 01.02.1957 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 3 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1958-03-01 01.03.1958 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 4 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-04-01 01.04.1959 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
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| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-02-01 01.02.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | 56.792
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-07-01 01.07.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
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| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 3 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-11-01 01.11.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
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| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 4 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1960-01-01 01.01.1960 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Dounreay|Dounreay]]<ref name="beides"/> || align="center" | DFR || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 14 || align="right" | 15 || align="right" | 1962-10-01 01.10.1962 || align="right" | 1977-03-01 01.03.1977 || align="right" | 536
|-
| [[Kernkraftwerk Dounreay|Dounreay]] || align="center" | PFR || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 234 || align="right" | 250 || align="right" | 1975-01-10 10.01.1975 || align="right" | 1994-03-31 31.03.1994 || align="right" | 7.135
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| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 225 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-09-21 21.09.1965 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 57.459
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 225 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-11-01 01.11.1965 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 58.831
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| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | B1 || [[Advanced_Gas-cooled_Reactor|AGR]] || In Betrieb || align="right" | 545 || align="right" | 615 || align="right" | 1985-12-29 29.12.1985 || align="right" | 2035-04-14 (14.04.2035) || align="right" | 69.800
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 545 || align="right" | 615 || align="right" | 1983-04-03 03.04.1983 || align="right" | 2039-04-15 (15.04.2039) || align="right" | 72.816
|-
| [[Kernkraftwerk Hartlepool|Hartlepool]] || align="center" | A1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 595 || align="right" | 655 || align="right" | 1983-08-01 01.08.1983 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 73.535
|-
| [[Kernkraftwerk Hartlepool|Hartlepool]] || align="center" | A2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 595 || align="right" | 655 || align="right" | 1984-10-31 31.10.1984 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 69.713
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | A1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 585 || align="right" | 625 || align="right" | 1983-07-09 09.07.1983 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 73.264
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | A2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 575 || align="right" | 625 || align="right" | 1984-10-11 11.10.1984 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 67.362
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 615 || align="right" | 680 || align="right" | 1988-07-12 12.07.1988 || align="right" | 2023-99-99 (2023) || align="right" | 75.459
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 615 || align="right" | 680 || align="right" | 1988-11-11 11.11.1988 || align="right" | 2023-99-99 (2023) || align="right" | 73.147
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 235 || align="right" | 267 || align="right" | 1965-02-16 16.02.1965 || align="right" | 2000-05-23 23.05.2000 || align="right" | 92.930
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 235 || align="right" | 267 || align="right" | 1965-03-19 19.03.1965 || align="right" | 2000-05-23 23.05.2000 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 430 || align="right" | 655 || align="right" | 1976-10-30 30.10.1976 || align="right" | 2018-10-14 (14.10.2018) || align="right" | 106.762
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 430 || align="right" | 655 || align="right" | 1976-02-05 05.02.1976 || align="right" | 2016-09-15 (15.09.2016) || align="right" | 102.233
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 173 || align="right" | 1964-02-05 05.02.1964 || align="right" | 1990-03-30 30.03.1990 || align="right" | 57.347
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 173 || align="right" | 1964-06-01 01.06.1964 || align="right" | 1989-12-31 31.12.1989 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 420 || align="right" | 644 || align="right" | 1976-02-06 06.02.1976 || align="right" | 2016-02-14 (14.02.2016) || align="right" | 105.771
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 420 || align="right" | 644 || align="right" | 1977-03-31 31.03.1977 || align="right" | 2017-03-15 (15.03.2017) || align="right" | 100.523
|-
| [[Kernkraftwerk Oldbury|Oldbury]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 217 || align="right" | 230 || align="right" | 1967-11-07 07.11.1967 || align="right" | 2012-02-99 29.02.2012 || align="right" | 58.125
|-
| [[Kernkraftwerk Oldbury|Oldbury]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 217 || align="right" | 230 || align="right" | 1968-04-06 06.04.1968 || align="right" | 2011-06-30 30.06.2011 || align="right" | 60.705
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 210 || align="right" | 245 || align="right" | 1966-01-21 21.01.1966 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 55.131
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 210 || align="right" | 245 || align="right" | 1966-04-09 09.04.1966 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 51.625
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | B || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.188 || align="right" | 1.250 || align="right" | 1995-02-14 14.02.1995 || align="right" | 2035-10-14 (14.10.2035) || align="right" | 86.742
|-
| [[Kernkraftwerk Torness|Torness]] || align="center" | 1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 625 || align="right" | 682 || align="right" | 1988-05-25 25.05.1988 || align="right" | 2028-05-14 (14.05.2028) || align="right" | 70.219
|-
| [[Kernkraftwerk Torness|Torness]] || align="center" | 2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 625 || align="right" | 682 || align="right" | 1989-02-03 03.02.1989 || align="right" | 2029-02-15 (15.02.2029)|| align="right" | 67.998
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trawsfynydd|Trawsfynydd]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 195 || align="right" | 235 || align="right" | 1965-01-14 14.01.1965 || align="right" | 1991-02-06 06.02.1991 || align="right" | 47.185
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trawsfynydd|Trawsfynydd]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 195 || align="right" | 235 || align="right" | 1965-02-02 02.02.1965 || align="right" | 1991-02-04 04.02.1991 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Sellafield|Windscale AGR]]<ref name="beides"/> || align="center" | – || AGR || Stillgelegt || align="right" | 32 || align="right" | 41 || align="right" | 1963-02-01 01.02.1963 || align="right" | 1981-04-03 03.04.1981 || align="right" | 3.258
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Winfrith|Winfrith SGHWR]] || align="center" | – || SGHWR || Stillgelegt || align="right" | 92 || align="right" | 100 || align="right" | 1967-12-01 01.12.1967 || align="right" | 1990-09-11 11.09.1990 || align="right" | 10.957
|-
| [[Kernkraftwerk Wylfa|Wylfa]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || In Betrieb || align="right" | 490 || align="right" | 540 || align="right" | 1971-01-24 24.01.1971 || align="right" | 2012-99-99 (2012) || align="right" | 103.257
|-
| [[Kernkraftwerk Wylfa|Wylfa]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 490 || align="right" | 540 || align="right" | 1971-07-21 21.07.1971 || align="right" | 2012-04-25 25.04.2012 || align="right" | 98.602
|}
</onlyinclude>

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Linked Coordinates}}

[[Kategorie:Kernkraftwerk in Europa|! Europa]]
[[Kategorie:Liste (Nukleartechnik)|Kernkraftwerke, Europa]]
[[Kategorie:Liste (Kraftwerke)|Kernkraftwerke, Europa]]

Gottfried Küssel

2012-05-22T09:39:47Z

84.167.153.252: Löschung wegen fehlender Begründung revidiert.

[[Datei:Walter Nowotny Gedenken, 9.11.2008.jpg|miniatur|Gottfried Küssel (Mitte)]]
'''Gottfried Heinrich Küssel ''' (* [[10. September]] [[1958]] in [[Wien]])<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen">[http://www.doew.at/publikationen/rechts/handbuch/k.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen]</ref> ist ein [[österreich]]ischer [[Holocaustleugnung|Holocaustleugner]], rechtsextremer Publizist und Schlüsselfigur der österreichischen und deutschen [[Neonazismus|Neonaziszene]].<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene">[http://wien.orf.at/stories/509756/ orf.at - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene]</ref> Er wurde vor allem für seine Führerschaft der „[[Volkstreue außerparlamentarische Opposition|Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition]]“ (VAPO) bekannt und unter anderem auch deshalb zu elf Jahren Freiheitsstrafe wegen [[Verbotsgesetz 1947|nationalsozialistischer Wiederbetätigung]] verurteilt.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> Küssel wurde am 11. April 2011 im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die rechtsextreme Homepage [[Alpen-Donau.info]] erneut unter dem Verdacht von Verbrechen nach §§ 3a ff. Verbotsgesetz und des Vergehens der [[Verhetzung]] festgenommen. Am 14. April wurde über ihn die Untersuchungshaft verhängt<ref>[http://derstandard.at/1302745194132/U-Haft-ueber-Kuessel-verhaengt Der Standard - U-Haft über Küssel verhängt]</ref> und am 12. Dezember Anklage eingebracht.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2512868/ Anklage gegen Küssel ist fertig]</ref> Seit dem 21. Mai 2012 wird am [[Landesgericht für Strafsachen Wien|Straflandesgericht Wien]] gegen Küssel und zwei Mitangeklagte verhandelt.<ref>[http://derstandard.at/1336697347904/Nachlese-Livebericht-Wieder-Wirbel-um-Geschworene-bei-Kuessel-Prozess Der Standard - Wieder Wirbel um Geschworene bei Küssel-Prozess]</ref>

== Leben ==
Küssels Vater war Hofrat bei der niederösterreichischen Landesregierung<ref>NÖ Pressehaus Druck- und VerlagsgmbH: ''Die neue NÖN, Ausgabe Pielachtal''. Ausgabe Nr. 3 vom 14. Jänner 1992, Seite 5</ref> und ÖVP-Gemeinderat in [[Reichenau an der Rax]].<ref name= "Falter 47/2011">[http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1526 Falter - Alte Bekanntschaften]</ref>

Gottfried Küssel heiratete 1994 während seiner Haftzeit. Er ist Vater von drei Kindern, darunter ein Sohn und eine Tochter, er betrieb nach seiner Haftentlassung 1999 gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin unter dem Namen ''Naturnah'' einen „nationalen Bioladen“ in der Unteren Donaustraße in der Wiener [[Leopoldstadt]].<ref>[http://derstandard.at/1302516014183/Starke-Indizienkette-gegen-Gottfried-Kuessel Der Standard - ‚Starke Indizienkette‘ gegen Gottfried Küssel]</ref> Das Geschäft ist mittlerweile nicht mehr im Firmenbuch eingetragen.<ref name= "Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel">[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/650150/UHaft-verhaengt_Die-Umtriebe-des-Gottfried-Kuessel Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel]</ref>

== Ideologie ==
Die Zeitung [[Falter (Wochenzeitung)|Falter]] berichtete, Küssel habe sich bereits im Alter von 14 Jahren eine Ausgabe von Hitlers Buch „Mein Kampf“ besorgt.<ref name= "Falter 47/2011" /> Er selbst bezeichnete sich später in einem Interview mit Michael Schmidt in dem preisgekrönten Dokumentarfilm ''Heute gehört uns die Straße…'' als [[Nationalsozialist]] und wiederholte diese Aussage 1990 in einem Interview mit dem ORF-Magazin „Zick-Zack“:
{{Zitat|Ich bin kein Faschist. Ich bin Sozialist, aber kein internationaler Sozialist, ich bin Nationalsozialist.|Quelle=Gottfried Küssel<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref>Michael Schmidt: ''Heute gehört uns die Strasse. Der Inside-Report aus der Neonazi-Szene''. Düsseldorf–Wien 1993, S. 61</ref>}}
Küssel kandidierte 1980 für die [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] und gegen seinen Vater für den Gemeinderat seines Heimatortes.<ref name= "Falter 47/2011" /> Er war außerdem im selben Jahr und im Jahr darauf der Herausgeber der rechtsextremen Zeitschrift „Halt“ in der auch [[Gerd Honsik]] publizierte.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /> Küssel gilt als [[Antisemitismus|Antisemit]] und Verfechter des [[Pangermanismus]]. 1986 verteilte er in Wien, anlässlich der Ausstellung ''Die Welt der Anne Frank'', Flugblätter, in denen das Tagebuch der [[Anne Frank]] als von Juden erfundene „Lüge“ und „Fälschung gegen das Deutsche Volk“ bezeichnet wurde. Das Einschreiten der Polizei wurde durch die Weisung eines [[Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung|Staatspolizisten]] unterbunden.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref>[http://www.doew.at/thema/thema_alt/holocaust/frank/frank.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Anne Frank]</ref> In einem Interview mit einem US-Sender sagte Küssel über Österreich:
{{Zitat|Wir werden diesen Staat zertrümmern.|Quelle=Gottfried Küssel<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /><ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" />}}

== Erste Verurteilungen ==
Gottfried Küssel wurde 1983/84 erstmals wegen [[Verbotsgesetz 1947|NS-Wiederbetätigung]] [[Bedingte Strafnachsicht|bedingt verurteilt]].<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /> 1990 wurde gegen ihn wegen Sachbeschädigung erneut eine bedingte Haftstrafe ausgesprochen.

== Aufstieg in der rechten Szene ==
=== Verbindungen ===
Küssel begann seine Laufbahn im rechtsextremen Milieu 1976 in der „Aktion Neue Rechte“.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene">[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/649702/Kuessel_Schluesselfigur-der-NeonaziSzene?direct=649616&_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/649752/index.do&selChannel= Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene]</ref> Diese trat vor allem als neonazistische Studentenbewegung in Erscheinung. Daneben war er auch Mitglied der „Danubo-Markomannia“ und hatte Kontakte zum [[Ring Freiheitlicher Studenten]].<ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 63</ref> Nach eigenen Angaben ist er seit 1977 Mitglied in der von [[Gary Lauck]] gegründeten [[NSDAP-Aufbauorganisation]].<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref>
Von 1981 bis 1983 war Küssel in der Fußball[[hooligan]]-Szene in Wien aktiv, wo er versuchte, die Führung über die extreme Anhängerschaft des Fußballklubs [[SK Rapid Wien|Rapid]] zu erlangen, womit er jedoch scheiterte.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen">[http://derstandard.at/1302516022850/Kopf-des-Tages-Der-Wehrsportler-mit-dem-braunen-Herzen Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen]</ref> 1982 wurde er Einsatzleiter der ''Volksbewegung''.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /> 1984 wurde er Mitglied der „[[Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front|Nationalen Front]] (NF)“. Außerdem war er in der „Kameradschaft Babenberg“ und der „Volkssozialistischen Partei“ (VSP) tätig.<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" />
Küssel nahm mehrfach an den Treffen der [[Ulrichsberggemeinschaft]] in Kärnten Teil,<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> hatte Kontakte zum [[Bund freier Jugend]]<ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 78</ref> und nahm an Gedenkveranstaltungen zu Ehren des Nationalsozialisten und Jagdfliegers [[Walter Nowotny]] teil.<ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 67</ref> Außerdem hatte er Kontakt zu [[Karl-Heinz Hoffmann (Neonazi)|Karl-Heinz Hoffmann]], den Leiter der später verbotenen [[Wehrsportgruppe Hoffmann]]. Enge Verbindungen bestehen insbesondere zu [[Hans-Jörg Schimanek jr.]] und [[Franz Radl]], beides Exponenten der neonazistischen Szene in Österreich. Er soll auch an Treffen mit dem britischen Holocaustleugner [[David Irving]] anwesend gewesen sein.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> Gottfried Küssel verfügt des Weiteren über starke Verbindungen zu rechten Gruppierungen in Deutschland, insbesondere in Sachsen.<ref name= "Der Standard - Tief verwurzelt in der deutschen Szene">[http://derstandard.at/1302516015677/Rechtsradikale-Tief-verwurzelt-in-der-deutschen-Szene Der Standard - Tief verwurzelt in der deutschen Szene]</ref>

Küssels Aktivitäten verlagerten sich insbesondere nach der Wiedervereinigung immer mehr nach Deutschland. Die Zeitung „Falter“ berichtete, er habe sich in Ostdeutschland einen Jeep der aufgelösten [[Nationale Volksarmee|Nationalen Volksarmee]] besorgt, auf diesem die [[Reichskriegsflagge]] gehisst und seine Anhänger zum ehemaligen [[KZ Sachsenhausen]] geführt.

{{Zitat|Draußen, vor dem Tor, stellten sie ein Holzmarterl auf, eine kleine Gedenkstätte – nicht für die ermordeten Juden, sondern für SS-Männer die bei der Befreiung des KZ von sowjetischen Soldaten erschossen worden waren. ‚Es gab Gaskammern, aber nicht zur Vernichtung von Menschen, sondern zur Entlausung‘, erklärte er damals in einem Interview mit dem Standard. Im KZ Theresienstadt sei er auch gewesen, da habe er ‚sehr gelacht‘.|Quelle=Falter<ref name= "Falter 47/2011" />}}

Nach [[Michael Kühnen]]s Festnahme 1990, übernahm Küssel die Planung des Parteitages der „[[Deutsche Alternative|Deutschen Alternative]]“ in [[Cottbus]]. Kühnen hatte ihn 1987 bei einem Treffen [[Frankfurt-Höchst]] zum „Bereichsleiter Ostmark“ ''ernannt''.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref name="Haas" /><ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /><ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 63</ref> In der Folge versuchte er die Leitung des Neonazi-Netzwerkes zu übernehmen. Hierbei stieß er jedoch auf heftigen Widerstand von Seiten der Führung der deutschen Neonaziszene.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> Er nahm an verschiedenen Revisionistentreffen im Ausland teil und hielt dort auch Vorträge. 1991 wurde gegen Küssel ein Einreiseverbot nach [[Deutschland]] verhängt, was ihn aber nicht abhielt, noch im selben Jahr an einer Neonazidemonstration in [[Dresden]] teilzunehmen.<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /> Gemeinsam mit [[Günther Reinthaler]] nahm er auch an Kühnens Beerdigung teil.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /> Er ist zurzeit Schriftführer und Kassier des Vereins „Wiener Akademische Ferialverbindung Reich“, die unter anderem einen „Reichswaffentag“ und ein „Karfreitagliches Stelzenessen“ abhielt.<ref name= "Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel" />
Im Jahr 2002 wurden Informationen publik, dass sich die international agierende rechtsextreme Gruppierung [[Blood and Honour]] an Küssel gewendet haben soll, um eine „Niederlassung“ in der österreichischen Bundeshauptstadt aufzubauen.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen" /> 2009 nahm er an einer FPÖ-Veranstaltung teil, die als Ersatz für das Ulrichsbergtreffen anberaumt worden war.<ref name= "Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel" />

=== Wehrsportübungen ===
In der 90er Jahren begann Küssel mit anderen Gesinnungsgenossen im Raum [[Langenlois]] sogenannte [[Wehrsportgruppe|Wehrsportübungen]] abzuhalten.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 63</ref> Von einer dieser Wehrsportveranstaltungen existiert ein Video, das Küssel und andere - teils vermummte - Exponenten der rechtsextremen Szene zeigt, und das später in die Öffentlichkeit gelangte, wo es für Diskussionen sorgte. An einem der Treffen nahm auch der spätere [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]]-Obmann [[Heinz-Christian Strache]] teil.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen" /> Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Fotos, die Strache in Tarnkleidung bei eben dieser Übung zeigten, bezeichnete der damalige Abgeordnete zum Nationalrat und oberösterreichische FPÖ-Chef [[Lutz Weinzinger]] Küssel als „Idioten“, weil er davon ausging, dieser habe die Herausgabe der Fotos lanciert. Als sich dies als unrichtig herausstellte, schickte er an diesen eine ''Ehrenerklärung'', in der er seine Motive für die getätigte Äußerung darlegte. Auf die Frage der Tageszeitung [[Der Standard]], ob Küssel mit Klage gedroht habe, antwortete Weinzinger:

{{Zitat|Nein gar nicht, ich habe ganz einfach eine Behauptung aufgestellt, die nicht gestimmt hat. Als Mann der Ehre, der keinen anderen Ehrenmann in seiner Ehre anpatzt, habe ich gewusst, was sich gehört.|Quelle=Lutz Weinzinger<ref>[http://derstandard.at/1302745372206/Weinzinger-vs-Kuessel-Erregung-unter-Ehrenmaennern Der Standard - Erregung unter Ehrenmännern]</ref>}}

== VAPO ==
=== Ideologische Ausrichtung ===
Gottfried Küssel gründete 1986 die Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO).<ref name="Haas">[http://www.sjoe.at/content/oest/themen/antifa/rextrem/article/4374.html Tobias Haas: ''Gottfried Küssel und die VAPO – Auch der BFJ hat seine Vorbilder'']</ref> Die VAPO organisierte Kundgebungen und [[Wehrsportgruppe|Wehrsportübungen]]. Sie war eine der radikalsten und somit auch, auf spätere Gruppierungen, einflussreichsten Neonazigruppierungen in Österreich.<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref>
{{Zitat|Die VAPO hatte in Wien einen eigenen Stammtisch, feierte Hitlers 102. Geburtstag in einem Gasthaushinterzimmer nahe Gmunden. Im September 1990 demonstrierte Küssel mit seinen Kameraden ganz legal in St. Pölten. ‚Jetzt haben wir die Straße zurückgewonnen‘, jubelte er damals.|Quelle=Falter<ref name= "Falter 47/2011" />}}
In einem Interview, das er am 1. Dezember 1991 in Langenlois mit dem deutschen Fernsehsender [[Tele 5]] führte, trat Küssel für die „Zulassung der NSDAP als Wahlpartei“ ein.<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93">[http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Justiz/JJT_19930331_OGH0002_0130OS00041_9300007_000/JJT_19930331_OGH0002_0130OS00041_9300007_000.html OGH - Geschäftszahl 13Os41/93(13Os42/93, 13Os43/93, 13Os44/93, 13Os45/93, 13Os46/93)]</ref> Nach weiteren neonazistischen Aussagen gegenüber US-amerikanischen Sendern wurde er im Jänner 1992 verhaftet und wegen NS-Wiederbetätigung angeklagt.<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref> Er hatte gegenüber der TV-Anstalt [[American Broadcasting Company|ABC]] in einem in Österreich aufgenommenen Interview unter anderem gesagt:

{{Zitat|Adolf Hitler war einer der größten Männer in der Geschichte Deutschlands, besonders in der Geschichte des 20. Jahrhunderts [...] er verlor und mit ihm verlor ganz Deutschland den Zweiten Weltkrieg, aber die Ideologie war sehr gut und es war eine äußerst nationale Ideologie und ich denke, daß sie für die ganze weite Welt gut ist [...] er gab der deutschen Nation einen neuen Aufstieg, und er gab ihr die Mehrheit in ihrem eigenen Land, und das ist für ihre eigene Identität sehr notwendig.|Quelle=Gottfried Küssel<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93" />}}

Auf die Frage, ob er glaube, dass der [[Holocaust]] stattgefunden habe, meinte Küssel schließlich: „Nein, die Konzentrationslager hat es gegeben, aber es hat dort niemals ein organisiertes Töten oder organisiertes Vergasen gegeben.“ Auf die Frage, ob er Rassist sei, antwortete er: „Selbstverständlich bin ich das, ja.“<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93" /> Küssel klagte gegen die Länge seiner U-Haft, da er sich in seinem Grundrecht auf persönliche Freiheit beschnitten sah. Der Klage wurde zunächst vom Oberlandesgericht Wien stattgegeben, der [[Oberster Gerichtshof (Österreich)|Oberste Gerichtshof]] verwarf sie jedoch infolge. Die Anklageschrift warf Küssel vor, er habe

{{Zitat|im Jahre 1986 eine Verbindung, nämlich die Volkstreue Außerparlamentarische Opposition (VAPO), deren Zweck es ist, durch Betätigung ihrer Mitglieder im nationalsozialistischen Sinn die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Republik Österreich zu untergraben, gegründet [...] anläßlich der Gründung der Kameradschaft Gmunden am 20. April 1991 in Baumgarten, Bezirk Gmunden, als Redner die Ziele der "VAPO" aufzeigte und erklärte, in etwa 10 Jahren wolle er die "VAPO" in "NSDAP" umbenennen, er habe weiters vor, mit dieser "NSDAP" ins Parlament und in weiterer Folge an die Macht zu kommen; sollte dies mit legalen Mitteln nicht möglich sein, dann werde er versuchen, mit einem Putsch die österreichische Regierung zu stürzen, die rechtsstaatlichen Einrichtungen auszuschalten und die Macht in Österreich zu ergreifen;|Quelle=Oberster Gerichtshof<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93" />}}

=== Der VAPO-Prozess ===
Aufgrund seiner Aussagen und Tätigkeiten im Rahmen der VAPO wurde Küssel schließlich in erster Instanz in einem Geschworenenprozess wegen des Verbrechens der nationalsozialistischen Wiederbetätigung nach dem [[Verbotsgesetz 1947|Verbotsgesetz]] zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der OGH hob das Urteil nach Anhörung der Generalprokuratur jedoch wegen mangelnder Rechtsbelehrung der Geschworenen 1994 in Teilen auf<ref>[http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Justiz/JJT_19940621_OGH0002_0130OS00004_9400006_000/JJT_19940621_OGH0002_0130OS00004_9400006_000.html OGH - Geschäftszahl 13Os4/94]</ref> und verwies den Fall zur erneuten Verhandlung an die ersten Instanz zurück, durch die Küssel erneut, diesmal zu elf Jahren Haft, verurteilt wurde.<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /><ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)">[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref> Im Zuge der Verfahren rund um die VAPO, wurden auch andere Personen aus dem rechtsextremistischen Lager wegen Wiederbetätigung angeklagt und verurteilt. Da die VAPO weder Mitgliederlisten führte, noch behördliche eingetragen war, sondern sich als Fundamentalopposition verstand, ging sie mit der Verhaftung und Verurteilung ihrer führenden Exponenten de facto unter.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)" />
Nachdem Küssel verurteilt worden war, bildeten diverse NeonaziGruppen „Solidaritätskomitees“ und forderten seine Freilassung. Diese stellten ihre Arbeit aber nach einigen Jahren wieder ein. Der deutsche Neonazi [[Thomas Brehl]] schrieb dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes über eine angeblich geplante Solidaritätsbekundung:
{{Zitat|Eine solche Veranstaltung ist nicht geplant, unsere Initiative hat jede Öffentlichkeitsarbeit für den Kameraden Gottfried Küssel eingestellt, zu seiner vorzeitigen Freilassung konnten alle unsere Maßnahmen [...] nicht beitragen, im Gegenteil liegt die Vermutung nahe, daß unsere (öffentlichen) Aktivitäten kontraproduktiv sein würden und die Chance für Gottfried Küssel nach zwei Dritteln seiner Strafe vorzeitig entlassen zu werden, eher mindern als fördern würden. Da unsere Initiative kein Selbstzweck ist, war eine Einstellung der Aktivitäten nicht nur geboten, sondern erste Kameradenpflicht!|Quelle=Thomas Brehl<ref>[http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/1998_11/kuessel.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Ende der Küssel-Solidarität?]</ref>}}

Im Sommer 1999 wurde er wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" />

== Nach der Haftentlassung ==
=== Rückkehr in die rechte Szene ===
Bei einem Routineeinsatz im ''Fritz-Stüber-Heim'' der [[Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik]] (AFP) anlässlich eines Treffens von 50 Rechtsextremisten traf die Polizei auch auf Küssel und dessen vormaligen VAPO-Stellvertreter [[Gerd Endres]]. Bei der anschließenden Durchsuchung wurde einschlägiges rechtsextremistisches Propagandamaterial sichergestellt. In den Jahren nach seiner Haftentlassung wurde Küssel wieder in der rechten Szene aktiv, um - so der österreichische Verfassungsschutz - „Nachwuchs zu rekrutieren“.<ref name= "Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“">[http://www.profil.at/articles/1045/560/293837_s1/geschuetzte-radikale-neo-nazi-homepage-alpen-donau Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“]</ref> Er nahm laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) 2001 an einer [[Sonnwendfeier]] der rechtsextremen „[[Österreichische Landsmannschaft|Österreichischen Landsmannschaft]]“ (ÖLM) und des „Wiener Korporationsringes“ (WKR) teil. 2006 war er Teilnehmer einer vom FPÖ-Mandatar [[Lutz Weinzinger]] organisierten „burschenschaftlichen Palm-Gedenkfeier“ in Braunau am Inn. Das DÖW berichtet weiters von Auftritten „an den Gräbern der (Neo-)Nazi-"Helden" Walter Nowotny (2004, 2008) und Otto Skorzeny (2006), beim Sommerfest des neonazistischen Bundes freier Jugend (BFJ, 2007), beim "Fest der Völker" in Jena (2007) und am "Anti-Kriegstag" in Dortmund (2008, 2010).“<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Gottfried Küssel verhaftet">[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/chronik/2011_04/kuessel.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Gottfried Küssel verhaftet]</ref>

=== Vortragstätigkeiten ===
Seit 2007 trat Küssel vermehrt als Teilnehmer und Redner bei rechtsextremen Veranstaltungen und Aufmärschen, darunter dem europaweiten Neonazi-Treffen [[Fest der Völker]] am 8. September 2007 in Jena,<ref>[http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_content&view=article&id=646:heil-deutschland-heil-europa-fest-der-vr-in-jena&catid=113:demonstrationen „Heil Deutschland, Heil Europa“ – Fest der Völker in Jena]</ref> dem neonazistischen sogenannten „Antikriegstag 2008“ in Dortmund oder beim neonazistischen 1. Mai-Aufmarsch im tschechischen Brünn,<ref>[http://dokmz.wordpress.com/2009/05/12/cz-bericht-zum-neonazi-aufmarsch-am-1-mai/ dokmz.wordpress.com]</ref><ref>[http://dokmz.wordpress.com/2009/05/21/nazisolidaritat-mit-dem-morder-von-carlos/ dokmz.wordpress.com]</ref> bei dem 650 Neonazis aus mehreren Ländern zusammenkamen, auf. Die Leiterin des [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes|Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes]] [[Brigitte Bailer-Galanda]] bezeichnet ihn als gefragten Referenten in der rechten Szene.<ref name= "Jetzt muss man die Hintermänner finden">[http://derstandard.at/1302516109317/DOeW-Jetzt-muss-man-die-Hintermaenner-finden „Jetzt muss man die Hintermänner finden“]</ref> Küssel ist auch Mitglied und Schriftführer der rechtsextremen Wiener Akademischen [[Ferialverbindung]] ''Das Reich''.<ref>[http://www.stopptdierechten.at/2010/11/10/gottfried-kussel-und-sein-kleines-reich/]</ref> Am 6. Juni 2009 sprach Küssel vor den „Freien Kräften“ in Leipzig und beklagte den „Genozid des deutschen Volkstums in Österreich“, da sich nur noch 4,3 % der Österreicher als Deutsche sähen.<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/chronik/2009_06/kuessel.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Küssel und Schimanek bei deutschen Neonazis]</ref>
Anfang 2011 wurde Gottfried Küssel als einer der Redner einer geplanten neonazistischen Demonstration "Fremdarbeiterinvasion stoppen – Arbeitsplätze zuerst für Deutsche" am 1. Mai 2011 in Heilbronn angekündigt, die von den Jungen Nationaldemokraten und der regionalen Neonaziszene organisiert wird.<ref>[http://dokmz.wordpress.com/2011/01/14/mnnliche-redner-riege/]</ref> Die Versammlung wurde von den deutschen Behörden jedoch verboten.<ref name= "Der Standard - Tief verwurzelt in der deutschen Szene" />

== Erneute Verurteilungen ==
=== Illegaler Waffenbesitz ===
Am 16. Februar 2005 wurde Gottfried Küssel vom Berufungssenat im Wiener Landesgericht wegen illegalen Waffenbesitzes zu einer Geldstrafe von 360 Euro verurteilt. Die von ihm eingelegten Rechtsmittel wurden verworfen und die erstinstanzliche Strafe (120 Euro) erhöht. Der Staatsanwalt forderte für die in Küssels Wohnung im September 2002 bei einer Durchsuchung vorgefundene Waffen (zwei indische Dolche, drei Bajonette) und auch in Anbetracht der Vorstrafen von Küssel und wiederholter Übertretung seiner Auflagen eine Freiheitsstrafe. Bei der Durchsuchung war auch ein [[Schutzstaffel|SS]]-Ehrendolch mit der Aufschrift „[[Meine Ehre heißt Treue]]“, dem Leitspruch der SS, gefunden worden, der jedoch im Verfahren als Ziergegenstand und nicht als Waffe eingestuft wurde. Da seit 1982 ein Waffenverbot über Küssel ausgesprochen wurde, kam es zur Verurteilung. Küssel gehörte der [[deutschnational]]en [[Studentenverbindung]] ''Danubo Markomannia zu Wien'' an ([[Vertretertag akademischer Korporationen]]).<ref>Heribert Schiedel: ''Der rechte Rand. Extremistische Gesinnungen in unserer Gesellschaft''. Wien 2007, S. 228</ref>

=== Wirtshausschlägereien ===
Im Sommer 2010 fiel Küssel auf, als er bei einer Schlägerei zwischen rechtsnationalen Burschenschaftern in einem Wiener Rotlichtlokal gemeinsam mit der Chefsekretärin aus [[Heinz-Christian Strache]]s Büro gesehen wurde.<ref name= "Profil - Die Alpennazi-Saga">[http://www.profil.at/articles/1028/560/293837_s2/die-alpennazi-saga Profil - Die Alpennazi-Saga]</ref><ref>[http://www.profil.at/articles/1017/560/267343/fpoe-wilde-schlaegerei-party-burschenschaft-silesia Profil - FPÖ: Wilde Schlägerei bei einer Party der Burschenschaft "Silesia"]</ref> Am 17. Oktober 2010 wurde Gottfried Küssel erneut von der Polizei einvernommen, nachdem er zuvor in einer Bar mit drei Kameraden unter anderem Naziparolen gerufen, den Hitlergruß gezeigt und die venezolanische Lokalbesitzerin geschlagen hatte.<ref>[http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Grosser-Schlag-gegen-Neonazi-Szene/6590805 oe24.at: ''Großer Schlag gegen Neonazi-Szene'']; abgerufen am 12. April 2011</ref>

== „Alpen-Donau.info“ ==
=== Ermittlungen ===
Bereits im Juli 2010 wurde Küssel mit neonazistische Website [[Alpen-Donau.info]], die seit April 2009 betrieben wurde, in Verbindung gebracht. Das Nachrichtenmagazin [[profil (Zeitschrift)|profil]] berichtete damals:

{{Zitat|Nach Analyse der Einträge auf der „Alpen-Donau“-Homepage, die den Auftritten Küssels jeweils großen Raum geben, vermutet das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW), dass Neonazis um Küssel sowie Aktivisten des inzwischen aufgelösten „Bund Freier Jugend“, die eine Zeit lang in den Reihen der FPÖ-Jugend ihr Unwesen trieben, involviert sein könnten.|Quelle=Profil<ref name= "Profil - Die Alpennazi-Saga" />}}

Am 30. Oktober 2010 fand schließlich im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die Website die größte Polizeiaktion gegen die rechtsradikale Szene Österreichs seit den 1990er Jahren statt. In mehreren Bundesländern wurden insgesamt 18 Wohnungen durchsucht und Computer, Laptops, Speicherkarten, Mobiltelefone, Gewehre, [[AK-47|Kalaschnikows]], Munition, Messer und Schlagringe, sowie NS-Devotionalien sichergestellt. Eine der Hausdurchsuchungen fand bei Gottfried Küssel statt.<ref>[http://dokmz.wordpress.com/2010/11/07/groer-schlag-gegen-neonazi-szene/ Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Artikelsammlung]</ref> Die Webseite hatte auch Informationen über Küssels Vortragstätigkeiten publiziert.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen" /> Ein Informant des [[Abwehramt]]es hatte im Zusammenhang mit der Website bereits im April 2009 den Verfassungsschutz auf Küssel und den „Bund Freier Jugend“ (BFJ) aufmerksam gemacht.<ref name= "Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“" /> Im Zusammenhang mit den Ermittlungen war das [[Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung]] (BVT) immer wieder der Kritik ausgesetzt, es sei von ''Maulwürfen'' aus der rechtsradikalen Szene unterwandert. Das „profil“ veröffentlichte am 13. November 2010 einen Bericht, in dem es unter anderem hieß:
{{Zitat|Der Sohn eines Beamten des Verfassungsschutzes, der erst im Sommer 2010 an eine andere Dienststelle versetzt wurde, war 2009 in Bundesheeruniform mit Küssel und Schimanek junior [...] auf den Ulrichsberg gepilgert, eine Aktion, zu der ebenfalls Alpen-Donau aufgerufen hatte.|Quelle=Profil<ref name= "Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“" />}}

=== Verhaftung ===
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um „Alpen-Donau.info“ wurde Küssel schließlich am Abend des 11. April 2011 durch das [[Einsatzkommando Cobra]] mit anderen Personen der rechten Szene während einer erneuten Hausdurchsuchung angetroffen und verhaftet. Der Festnahme waren monatelange Ermittlungen des BVT und eine Weisung der damaligen [[Bundesministerium für Justiz|Justizministerin]] [[Claudia Bandion-Ortner]] vorangegangen, in der sie der zuständigen Staatsanwaltschaft eine Frist zum Abschluss der Untersuchungen gesetzt hatte. Von Seiten der Ermittlungsbehörden wurde ein Zusammenhang zwischen der Weisung und der Polizeiaktion jedoch verneint. Der Zugriff sei von langer Hand geplant gewesen. Bei der mit Küssels Verhaftung einhergehenden Hausdurchsuchung wurden auch „Unterlagen, Computer und Datenträger, Waffen und NS-Devotionalien“ beschlagnahmt.<ref>[http://www.orf.at/stories/2052680/2052679/ orf.at - Neonazi Küssel in Wien verhaftet]</ref> Infolge dessen wurde am 14. April 2011 auf Antrag der Staatsanwaltschaft über Küssel die Untersuchungshaft verhängt. Vorgeworfen werden ihm nationalsozialistische Wiederbetätigung und Verhetzung.<ref>[http://derstandard.at/1302745194132/U-Haft-ueber-Kuessel-verhaengt Der Standard - U-Haft über Küssel verhängt]</ref> Am 12. Dezember 2011 brachte die Staatsanwaltschaft Wien die Anklageschrift gegen ihn ein.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2512868/ Anklage gegen Küssel ist fertig]</ref>

=== Solidaritätsaktionen ===
30 deutsche Rechtsextremisten protestierten noch am selben Abend in Dortmund gegen die Inhaftierung Küssels.<ref name= "Jetzt muss man die Hintermänner finden" /> Auch vor dem österreichischen Konsulat in München demonstrierten am 13. April mehrere Rechtsradikale gegen seine Festnahme und veranstalteten eine „Solidaritätsmahnwache“. Ein rechtsradikaler Internetversand produzierte „Solidaritätsaufkleber für Gottfried“ mit dem Versprechen einen Teil des Erlöses für Küssels zu erwartende Prozesskosten zu spenden.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Gottfried Küssel verhaftet" />
Am 20. April - dem Geburtstag Hitlers - ging die inkrimierte Website wieder online und veröffentlichte gleichfalls Proteste gegen die Verhaftung.<ref>[http://www.orf.at/stories/2054212/ orf.at - Neonazi-Website Alpen-donau wieder online]</ref> Am 30. April wurden auf der B37 bei Gneixendorf von der Polizei zwei Plakate entfernt, auf denen Küssels Freilassung gefordert wurde.<ref>[http://noe.orf.at/stories/513069/ "Freiheit für Küssel" auf Plakaten gefordert]</ref>
In [[Amstetten]] wurden Ende Mai 2011 in Anspielung auf Küssels Festnahme Plakate mit der Aufschrift „Lasst unsere Kameraden frei!“ an verschiedenen öffentlichen Orten angebracht und damit ein Sachschaden von mehreren tausend Euro verursacht. Zuvor waren in Melk 17 ähnliche Sujets entfernt worden. In der Folge nahm das niederösterreichische Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Ermittlungen gegen Unbekannt auf.<ref>[http://noe.orf.at/stories/517910/ orf.at - Aufregung um "rechte" Plakate in Amstetten]</ref> Im Zuge einer Anti-EU-Demonstration forderte am 22. Oktober eine politische Gruppierung, die unter dem Namen „Österreichische Bürgerpartei“ auftritt und vom ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten [[Werner Königshofer]] unterstützt wird, in Flugblättern unter anderem die Freilassung Küssels und weiterer Exponenten der rechtsextremen Szene.<ref>[http://derstandard.at/1318726179013/Wiener-Innenstadt-Rechtsextreme-Unterstuetzung-fuer-Anti-EU-Demo-am-Samstag Der Standard - Rechtsextreme Unterstützung für Anti-EU-Demo am Samstag]</ref> Im November 2011 wurden schließlich Flugblätter mit der Aufschrift „Freiheit für Küssel!“ in Postkästen des Wiener [[Karl-Marx-Hof]]es deponiert.<ref name= "Falter 47/2011">[http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1526 Falter - Alte Bekanntschaften]</ref>

=== Prozess ===
Der ursprünglich für den 14. Mai 2012 angesetzte Prozess musste auf den 21. Mai vertagt werden, weil nicht genügen Geschworene erschienen waren, um die Verhandlung führen zu können.<ref>[http://derstandard.at/1336696759434/Rechtsextremismus-Geschworene-fehlten-Kuessel-Prozess-vertagt Der Standard - Geschworene fehlten, Küssel-Prozess vertagt]</ref> Zu Prozessbeginn brachte die Verteidigung einen erneuten Antrag auf Vertagung ein, um die Geschworenenliste prüfen zu können, der jedoch abgewiesen wurde. Das Gericht räumte den Anwälten jedoch eine Verhandlungspause ein. Der Staatsanwalt begann sein Plädoyer mit der Beschreibung des gesetzwidrigen Charakters der inkrimierten Webseite alpen-donau.info sowie des dazugehörigen Forums alinfodo.com. Daraufhin legte er E-Mails als Beweise für Küssels Auftraggeberschaft vor.<ref>[http://derstandard.at/1336697347904/Nachlese-Livebericht-Wieder-Wirbel-um-Geschworene-bei-Kuessel-Prozess Der Standard - Wieder Wirbel um Geschworene bei Küssel-Prozess]</ref>

== Weblinks ==
* [http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands über Küssel und die „Volkstreue außerparlamentarische Opposition“ (VAPO)]
* {{Der Spiegel|ID=13691664|Titel=Hitlerjugend ohne Partei|Jahr=1992|Nr=50}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Kussel, Gottfried}}
[[Kategorie:GdNF-Mitglied]]
[[Kategorie:NSDAP-AO-Mitglied]]
[[Kategorie:Holocaustleugner]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1958]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Küssel, Gottfried
|ALTERNATIVNAMEN=Küssel, Gottfried Heinrich (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Rechtsextremist
|GEBURTSDATUM=10. September 1958
|GEBURTSORT=[[Wien]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}

Liste der Kernkraftwerke in Europa

2012-05-22T09:12:32Z

84.167.153.252: R + Sinn

Dies ist eine '''Liste der Kernkraftwerke in Europa'''. Eine Übersicht über alle Kernkraftwerke findet sich unter [[Liste der Kernkraftwerke]].

<onlyinclude>

== Europa ==
[[Datei:Dungenesspowerstationlit.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Dungeness]]]]
In [[Europa]] sind
* am Netz 93 Kernkraftwerke mit 196 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 179.384 MW in 18 Ländern,
* im Bau 13 Reaktorblöcke (elf laut [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEO]]) in fünf Ländern mit einer Bruttogesamtleistung von 14.386 MW (12.246 MW),
* 84 Reaktorblöcke in 13 Ländern und mit einer Bruttogesamtleistung von 26.412 MW bereits stillgelegt.<ref>[http://www.world-nuclear.org/info/reactors.html ''World Nuclear Power Reactors & Uranium Requirements.''] Diese Liste wird etwa alle zwei Monate aktualisiert</ref>

In Europa wurde am 26. Juni 1954 als erstes weltweit das [[Kernkraftwerk Obninsk]] in Russland in Betrieb genommen.

Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] in der Ukraine ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 6.000 MW das leistungsstärkste. Die zwei Reaktorblöcke von [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] in Frankreich sind mit einer Bruttoleistung von je 1.561 MW die leistungsstärksten weltweit.

<gallery>
Datei:EPR OLK3 TVO fotomont 2 Vogelperspektive.jpg|[[Kernkraftwerk Olkiluoto]] (Finnland)
Datei:Carso NPP 1.jpg|[[Kernkraftwerk Caorso]] (Italien)
Datei:Ignalina 20050629.jpg|[[Kernkraftwerk Ignalina]] (Litauen)
Datei:Smolensk Nuclear Power Plant.jpg|[[Kernkraftwerk Smolensk]] (Russland)
Datei:Centrala Atomica Cernavoda 01.jpg|[[Kernkraftwerk Cernavodă]] (Rumänien)
Datei:Nuclear.power.plant.Dukovany.jpg|[[Kernkraftwerk Dukovany]] (Tschechien)
Datei:JETE-chladici veze.jpg|[[Kernkraftwerk Temelín]] (Tschechien)
</gallery>

=== Belgien ===
[[Datei:Doel kerncentrale schor.JPG|miniatur|[[Kernkraftwerk Doel]]]]
In [[Belgien]] sind zwei Kernkraftwerke mit sieben Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 6.104 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Belgien einen Anteil von 54 Prozent an der gesamten Stromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" >[http://www.kernenergie.de/r2/documentpool/de/Fachzeitschrift_atw/Hefte_und_Themen/augewaehlte_Beitraege/atw2007_04_weltreport.pdf Deutsches Atomforum – Weltreport 2006] (pdf-Datei – 0,5 MB)</ref>
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" >Gibt die seit der Inbetriebnahme bis zum 31. Dezember 2007 oder bis zur Abschaltung des Kernreaktors in das Netz eingespeiste elektrische Energie (Netto-Strom) an. Die Energiemenge wird in [[Wattstunde|Gigawattstunden]] (GWh; entspricht eine Milliarde Wattstunden oder eine Million Kilowattstunden) angegeben.</ref>
|-
| [[Studienzentrum für Kernenergie#BR-3|BR]] || align="center" | 3 || [[Druckwasserreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 10 || align="right" | 12 || align="right" | 1962-10-10 10.10.1962 || align="right" | 1987-06-30 30.06.1987 || align="right" | 759
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 392 || align="right" | 412 || align="right" | 1974-08-28 28.08.1974 || align="right" | 2015-02-15 (15.02.2015) || align="right" | 97.861
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 433 || align="right" | 454 || align="right" | 1975-08-21 21.08.1975 || align="right" | 2015-12-14 (14.12.2015) || align="right" | 91.997
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.006 || align="right" | 1.056 || align="right" | 1982-06-23 23.06.1982 || align="right" | 2022-10-14 (14.10.2022) || align="right" | 182.637
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Doel|Doel]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.008 || align="right" | 1.041 || align="right" | 1985-04-08 08.04.1985 || align="right" | 2025-07-14 (14.07.2025) || align="right" | 165.566
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 962 || align="right" | 1.009 || align="right" | 1975-03-07 07.03.1975 || align="right" | 2015-09-14 (14.09.2015) || align="right" | 214.254
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.008 || align="right" | 1.055 || align="right" | 1982-10-13 13.10.1982 || align="right" | 2023-06-15 (15.06.2023) || align="right" | 179.274
|-
| [[Kernkraftwerk Tihange|Tihange]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.015 || align="right" | 1.065 || align="right" | 1985-06-15 15.06.1985 || align="right" | 2025-09-14 (14.09.2025) || align="right" | 174.535
|}

=== Bulgarien ===
In [[Bulgarien]] ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.000 MW am Netz. Vier ältere Reaktoren mit einer Bruttogesamtleistung von 1.760 MW wurden bereits stillgelegt.

Die Kernenergie in Bulgarien hatte 2006 einen Anteil von 44 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

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|- style="background-color:#FFDEAD;"
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! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
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! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-07-24 24.07.1974 || align="right" | 2002-12-31 31.12.2002 || align="right" | 61.070
|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 2 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1975-08-24 24.08.1975 || align="right" | 2002-12-31 31.12.2002 || align="right" | 62.819
|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 3 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1980-12-17 17.12.1980 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 62.817
|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 4 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1982-05-17 17.05.1982 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 60.991
|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 5 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 953 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-11-29 29.11.1987 || align="right" | 2018-08-14 (14.08.2018) || align="right" | 83.156
|-
| [[Kernkraftwerk Kosloduj|Kosloduj]] || align="center" | 6 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 953 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1991-08-02 02.08.1991 || align="right" | 2023-12-14 (14.12.2023) || align="right" | 70.878
|}

=== Deutschland ===
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in Deutschland}}
[[Datei:Kernkraftwerke in Deutschland.svg|miniatur|links|Kernkraftwerke in Deutschland]]

In [[Deutschland]] sind acht Kernkraftwerke mit neun Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 12.676 MW am Netz. 27 Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 15.158 MW wurden bereits stillgelegt.
[[Datei:KKI.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Isar|Kernkraftwerk Isar 2]] – Zweitstärkster Reaktorblock in Deutschland]]
Das [[Kernkraftwerk Kahl]] wurde als erstes Kernkraftwerk in Deutschland am 17. Juni 1961 in Betrieb genommen. Im [[Kernkraftwerk Grafenrheinfeld]], das am 21. Dezember 1981 in Betrieb genommen wurde, steht der älteste noch genutzte Reaktor. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen]] ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.572 MW das leistungsstärkste Kernkraftwerk Deutschlands. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Brokdorf|Brokdorf]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.480 MW der leistungsstärkste Deutschlands.

Die Kernenergie hatte in Deutschland bis 2010 den zweitgrößten Anteil, nämlich 23,3 Prozent an der [[Stromerzeugung]] (2008), sie lag damit knapp hinter der Braunkohle. Sie stellte 12,5 Prozent des Primärenergieeinsatzes beziehungsweise (wegen Abwärmeverlusten) 5,7 Prozent der nutzbaren [[Primärenergieverbrauch|Gesamtenergieerzeugung]].<ref name="Weltreport 2006" /> Deutschland stand damit bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an vierter Stelle. Der Grundlast-Anteil (Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit) der Kernkraft lag bei bis zu 48 Prozent, allerdings mit erheblichen Schwankungen aufgrund oft unvorhersehbarer Reaktorstillstandszeiten. Nach der Abschaltung von acht älteren Reaktorblöcken im Jahr 2011 werden die verbliebenen Reaktoren ca. 15 Prozent zur Stromerzeugung beitragen.

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! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Biblis|Biblis (KWB A)]] || align="center" | A || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.167 || align="right" | 1.225 || align="right" | 1974-08-25 25.08.1974 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 216.665
|-
| [[Kernkraftwerk Biblis|Biblis (KWB B)]] || align="center" | B || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.240 || align="right" | 1.300 || align="right" | 1976-04-06 06.04.1976 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011|| align="right" | 224.193
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Brokdorf|Brokdorf (KBR)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.410 || align="right" | 1.480 || align="right" | 1986-10-14 14.10.1986 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 220.028
|-
| [[Kernkraftwerk Brunsbüttel|Brunsbüttel (KKB)]] || align="center" | – || [[Siedewasserreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 771 || align="right" | 806 || align="right" | 1976-07-13 13.07.1976 || align="right" |2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 120.371
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Emsland|Emsland (KKE)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.329 || align="right" | 1.400 || align="right" | 1988-04-19 19.04.1988 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 209.818
|-
| [[Kernkraftwerk Grafenrheinfeld|Grafenrheinfeld (KKG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.275 || align="right" | 1.345 || align="right" | 1981-12-21 21.12.1981 || align="right" | 2015 (2015) || align="right" | 245.338
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 1)]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1973-12-17 17.12.1973 || align="right" | 1990-12-18 18.12.1990 || align="right" | 35.452
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 2)]] || align="center" | 2 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-12-23 23.12.1974 || align="right" | 1990-02-14 14.02.1990 || align="right" | 36.569
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 3)]] || align="center" | 3 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1977-10-24 24.10.1977 || align="right" | 1990-02-28 28.02.1990 || align="right" | 33.271
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 4)]] || align="center" | 4 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1979-09-03 03.09.1979 || align="right" | 1990-06-02 02.06.1990 || align="right" | 28.920
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Greifswald|Greifswald (KGR 5)]]<ref>Der Reaktorblock hatte die Phase der kommerziellen Inbetriebnahme nicht abgeschlossen. Der Reaktor wurde nach einer Störung bei dem Inbetriebnahmeprogramm nicht wieder angefahren.[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-52397652.html]</ref> || align="center" | 5 || WWER-440/213 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1989-04-24 24.04.1989 || align="right" | 1989-11-24 24.11.1989 || align="right" | 0
|-
| [[Kernkraftwerk Grohnde|Grohnde (KWG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.360 || align="right" | 1.430 || align="right" | 1984-09-04 04.09.1984 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 246.467
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Großwelzheim|Großwelzheim (HDR)]] || align="center" | – || Heißdampfreaktor || Stillgelegt || align="right" | 23 || align="right" | 25 || align="right" | 1969-10-14 14.10.1969 || align="right" | 1971-04-20 20.04.1971 || align="right" | 6
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KRB A)]] || align="center" | A || Siedewasserreaktor || Stillgelegt<ref>Wurde nach einem [[Kernkraftwerk_Gundremmingen#Geschichte|Unfall]] am 13. Januar 1977 stillgelegt.</ref> || align="right" | 237 || align="right" | 250 || align="right" | 1966-12-01 01.12.1966 || align="right" | 1977-01-13 13.01.1977 || align="right" | 13.790
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KGG B)]] || align="center" | B || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.284 || align="right" | 1.344 || align="right" | 1984-03-16 16.03.1984 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 216.590
|-
| [[Kernkraftwerk Gundremmingen|Gundremmingen (KGG C)]] || align="center" | C || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.288 || align="right" | 1.344 || align="right" | 1984-11-02 02.11.1984 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 206.886
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk THTR-300|Hamm-Uentrop (THTR-300)]] || align="center" | – || Hochtemperaturreaktor || Stillgelegt || align="right" | 296 || align="right" | 308 || align="right" | 1985-11-16 16.11.1985 || align="right" | 1988-04-29 29.04.1988 || align="right" | 2.756
|-
| [[Kernkraftwerk Isar|Isar (KKI 1)]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 878 || align="right" | 912 || align="right" | 1977-12-03 03.12.1977 || align="right" |2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 176.043
|-
| [[Kernkraftwerk Isar|Isar (KKI 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.400 || align="right" | 1.475 || align="right" | 1988-01-22 22.01.1988 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 210.613
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[AVR (Jülich)|Jülich (AVR)]] || align="center" | – || Hochtemperaturreaktor || Stillgelegt || align="right" | 13 || align="right" | 15 || align="right" | 1967-12-17 17.12.1967 || align="right" | 1988-12-31 31.12.1988 || align="right" | 1.506
|-
| [[Kernkraftwerk Kahl|Kahl (VAK)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 15 || align="right" | 16 || align="right" | 1961-06-17 17.06.1961 || align="right" | 1985-11-25 25.11.1985 || align="right" | 2.046
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage Karlsruhe|Karlsruhe (KNK I/II)]] || align="center" | – || Schneller [[Brutreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 17 || align="right" | 21 || align="right" | 1978-04-09 09.04.1978 || align="right" | 1991-08-23 23.08.1991 || align="right" | 323
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Mehrzweckforschungsreaktor Karlsruhe|Karlsruhe (MZFR)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor<ref>Ein schwerwassergekühlter und -moderierter Druckwasserreaktor</ref> || Stillgelegt || align="right" | 52 || align="right" | 57 || align="right" | 1966-03-09 09.03.1966 || align="right" | 1984-05-03 03.05.1984 || align="right" | 4.787
|-
| [[Kernkraftwerk Krümmel|Krümmel (KKK)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.346 || align="right" | 1.402 || align="right" | 1983-09-28 28.09.1983 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 201.377
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Lingen|Lingen (KWL)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 183 || align="right" | 268 || align="right" | 1968-07-01 01.07.1968 || align="right" | 1979-01-05 05.01.1979 || align="right" | 9.136
|-
| [[Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich|Mülheim-Kärlich (KMK)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.219 || align="right" | 1.302 || align="right" | 1986-03-14 14.03.1986 || align="right" | 1988-09-09 09.09.1988 || align="right" | 10.291
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Neckarwestheim|Neckarwestheim (GKN 1)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 785 || align="right" | 840 || align="right" | 1976-06-03 03.06.1976 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 175.388
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Neckarwestheim|Neckarwestheim (GKN 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.400 || align="right" | 1989-01-03 03.01.1989 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 194.515
|-
| [[Kernkraftwerk Niederaichbach|Niederaichbach (KKN)]] || align="center" | – || [[Schwerwasserreaktor|Schwerwasser-Druckröhrenreaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 100 || align="right" | 106 || align="right" | 1973-01-01 01.01.1973 || align="right" | 1974-07-31 31.07.1974 || align="right" | 15
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Obrigheim|Obrigheim (KWO)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 340 || align="right" | 357 || align="right" | 1968-10-29 29.10.1968 || align="right" | 2005-05-11 11.05.2005 || align="right" | 86.821
|-
| [[Kernkraftwerk Philippsburg|Philippsburg (KKP 1)]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 890 || align="right" | 926 || align="right" | 1979-05-07 07.05.1979 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 166.935
|-
| [[Kernkraftwerk Philippsburg|Philippsburg (KKP 2)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.392 || align="right" | 1.458 || align="right" | 1984-12-17 17.12.1984 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 236.607
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rheinsberg|Rheinsberg (KKR)]] || align="center" | – || WWER-210 || Stillgelegt || align="right" | 62 || align="right" | 70 || align="right" | 1966-05-06 06.05.1966 || align="right" | 1990-06-01 01.06.1990 || align="right" | 9.000
|-
| [[Kernkraftwerk Stade|Stade (KKS)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 640 || align="right" | 672 || align="right" | 1972-01-29 29.01.1972 || align="right" | 2003-11-14 14.11.2003 || align="right" | 145.896
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Unterweser|Unterweser (KKU)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 1.345 || align="right" | 1.410 || align="right" | 1978-09-29 29.09.1978 || align="right" | 2011-08-06 06.08.2011 || align="right" | 257.355
|-
| [[Kernkraftwerk Würgassen|Würgassen (KWW)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 640 || align="right" | 670 || align="right" | 1971-12-18 18.12.1971 || align="right" | 1994-08-26 26.08.1994 || align="right" | 72.922
|}

=== Finnland ===

In [[Finnland]] sind momentan zwei Kernkraftwerke mit vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.780 MW am Netz. Im Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] befindet sich ein Reaktor des Typs [[Europäischer Druckwasserreaktor]] (EPR) mit einer Bruttoleistung von 1.720 MW in Bau.

Die Kernenergie hat in Finnland 28 Prozent Anteil an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] || align="center" | 1 || WWER-440/311 || In Betrieb || align="right" | 488 || align="right" | 510 || align="right" | 1977-02-08 08.02.1977 || align="right" | 2017-05-14 (2027) || align="right" | 106.318
|-
| [[Kernkraftwerk Loviisa|Loviisa]] || align="center" | 2 || WWER-440/311 || In Betrieb || align="right" | 488 || align="right" | 510 || align="right" | 1980-11-04 04.11.1980 || align="right" | 2021-01-14 (2030) || align="right" | 96.393
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 860 || align="right" | 890 || align="right" | 1978-09-02 02.09.1978 || align="right" | 2019-10-14 (2039) || align="right" | 173.550
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 860 || align="right" | 890 || align="right" | 1980-02-18 18.02.1980 || align="right" | 2022-07-14 (2042) || align="right" | 164.596
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Olkiluoto|Olkiluoto]] || align="center" | 3 || EPR (DWR) || In Bau seit 2005|| align="right" | 1.600 || align="right" | 1.720 || align="right" | 2010-99-99 (2014)<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/start-fuer-finnischen-atomreaktor-erneut-verschoben/4748072.html Start für finnischen Atomreaktor erneut verschoben'']. In: ''Handelsblatt'', 12. Oktober 2011. Abgerufen am 14. Oktober 2011.</ref> || align="right" | – || align="right" | –
|}

=== Frankreich ===
{{Hauptartikel|Liste der Nuklearanlagen in Frankreich}}
{{Siehe auch|Kernenergie in Frankreich}}
[[Datei:Nuclear power plants map France-de.png|thumb|Nuklearanlagen in Frankreich]]
In [[Frankreich]] sind 20 Kernkraftwerke mit 59 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 66.130 MW am Netz. Drei Kernkraftwerke und elf Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 4.098 MW wurden bereits stillgelegt. Im Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] befindet sich ein Reaktor des Typs [[Europäischer Druckwasserreaktor]] (EPR) mit einer Bruttoleistung von 1.650 MW in Bau.
[[Datei:Centrale nogent.jpeg|thumb|left|[[Kernkraftwerk Nogent]]]]
In Frankreich wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Marcoule|G-2]] am 22. Mai 1959 als erster in Betrieb genommen. Die beiden Blöcke des [[Kernkraftwerk Fessenheim|Kernkraftwerks Fessenheim]] sind die ältesten, die noch genutzt werden. Sie wurden im April beziehungsweise im Oktober 1977 in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 5.706 MW das leistungsstärkste. Die zwei Reaktorblöcke von [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] sind mit einer Bruttoleistung von je 1.561 MW die leistungsstärksten weltweit.

Die Kernenergie hat in Frankreich einen Anteil von 78 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und steht bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an zweiter Stelle.<ref name="Weltreport 2006" />
<div style="clear:both;"></div>

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! style="width:20%;" | Name
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! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Belleville|Belleville]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1987-10-14 14.10.1987 || align="right" | 2028-06-15 (15.06.2028) || align="right" | 130.195
|-
| [[Kernkraftwerk Belleville|Belleville]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1988-07-06 06.07.1988 || align="right" | 2029-01-14 (14.01.2029) || align="right" | 157.673
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1981-06-12 12.06.1981 || align="right" | 2021-12-14 (14.12.2021) || align="right" | 150.254
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1982-07-17 17.07.1982 || align="right" | 2023-02-15 (15.02.2023) || align="right" | 152.882
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| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1983-08-17 17.08.1983 || align="right" | 2023-11-15 (15.11.2023) || align="right" | 147.838
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| [[Kernkraftwerk Blayais|Blayais]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1983-05-16 16.05.1983 || align="right" | 2023-10-14 (14.10.2023) || align="right" | 146.649
|-
| [[Kernkraftwerk Brennilis|Brennilis (El-4)]] || align="center" | – || Druckröhrenreaktor || Stillgelegt || align="right" | 70 || align="right" | 75 || align="right" | 1967-07-09 09.07.1967 || align="right" | 1985-07-31 31.07.1985 || align="right" | 6.320
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 540 || align="right" | 555 || align="right" | 1972-04-15 15.04.1972 || align="right" | 1994-05-27 27.05.1994 || align="right" | 55.335
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 945 || align="right" | 1978-05-10 10.05.1978 || align="right" | 2019-03-15 (15.03.2019) || align="right" | 156.360
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 945 || align="right" | 1978-09-21 21.09.1978 || align="right" | 2019-03-15 (15.03.2019) || align="right" | 156.604
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 917 || align="right" | 1979-03-08 08.03.1979 || align="right" | 2019-07-14 (14.07.2019) || align="right" | 148.923
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bugey|Bugey]] || align="center" | 5 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 917 || align="right" | 1979-07-31 31.07.1979 || align="right" | 2020-01-15 (15.01.2020) || align="right" | 151.996
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1986-11-13 13.11.1986 || align="right" | 2027-04-14 (14.04.2027) || align="right" | 163.017
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1987-09-17 17.09.1987 || align="right" | 2028-02-14 (14.02.2028) || align="right" | 167.040
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1990-07-06 06.07.1990 || align="right" | 2031-02-15 (15.02.2031) || align="right" | 146.451
|-
| [[Kernkraftwerk Cattenom|Cattenom]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.300 || align="right" | 1.362 || align="right" | 1991-05-27 27.05.1991 || align="right" | 2032-01-15 (15.01.2032) || align="right" | 144.189
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 70 || align="right" | 80 || align="right" | 1963-06-14 14.06.1963 || align="right" | 1973-04-16 16.04.1973 || align="right" | 2.972
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 180 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-02-24 24.02.1965 || align="right" | 1985-06-14 14.06.1985 || align="right" | 24.881
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | A3 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 360 || align="right" | 480 || align="right" | 1966-08-04 04.08.1966 || align="right" | 1990-06-15 15.06.1990 || align="right" | 30.545
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1982-11-30 30.11.1982 || align="right" | 2024-02-14 (14.02.2024) || align="right" | 142.603
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1983-11-29 29.11.1983 || align="right" | 2024-08-14 (14.08.2024) || align="right" | 137.330
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1986-10-20 20.10.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 122.285
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chinon|Chinon]] || align="center" | B4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 905 || align="right" | 954 || align="right" | 1987-11-14 14.11.1987 || align="right" | 2028-04-15 (15.04.2028) || align="right" | 118.161
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz (Ardennes)]] || align="center" | A || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 305 || align="right" | 320 || align="right" | 1967-04-03 03.04.1967 || align="right" | 1991-10-30 30.10.1991 || align="right" | 38.603
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.500 || align="right" | 1.560 || align="right" | 1996-08-30 30.08.1996 || align="right" | 2037-01-14 (14.01.2037) || align="right" | 89.346
|-
| [[Kernkraftwerk Chooz|Chooz]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.500 || align="right" | 1.560 || align="right" | 1997-04-10 10.04.1997 || align="right" | 2039-09-15 (15.09.2039) || align="right" | 88.535
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.495 || align="right" | 1.561 || align="right" | 1997-12-24 24.12.1997 || align="right" | 2037-12-24 (24.12.2037) || align="right" | 75.313
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Civaux|Civaux]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.495 || align="right" | 1.561 || align="right" | 1999-12-24 24.12.1999 || align="right" | 2039-12-24 (24.12.2039) || align="right" | 74.086
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1983-04-29 29.04.1983 || align="right" | 2024-04-15 (15.04.2024) || align="right" | 134.364
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-09-06 06.09.1984 || align="right" | 2025-04-14 (14.04.2025) || align="right" | 133.999
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-05-14 14.05.1984 || align="right" | 2024-09-15 (15.09.2024) || align="right" | 134.492
|-
| [[Kernkraftwerk Cruas|Cruas]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1984-10-27 27.10.1984 || align="right" | 2025-02-15 (15.02.2025) || align="right" | 130.406
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1980-03-23 23.03.1980 || align="right" | 2020-09-15 (15.09.2020) || align="right" | 152.226
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1980-12-10 10.12.1980 || align="right" | 2021-02-15 (15.02.2021) || align="right" | 144.967
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]]|| align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1981-01-30 30.01.1981 || align="right" | 2021-05-14 (14.05.2021) || align="right" | 151.426
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dampierre|Dampierre]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 890 || align="right" | 937 || align="right" | 1981-08-18 18.08.1981 || align="right" | 2021-11-15 (15.11.2021) || align="right" | 144.733
|-
| [[Kernkraftwerk Fessenheim|Fessenheim]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 920 || align="right" | 1977-04-06 06.04.1977 || align="right" | 2017-12-14 (14.12.2017) || align="right" | 156.688
|-
| [[Kernkraftwerk Fessenheim|Fessenheim]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 880 || align="right" | 920 || align="right" | 1977-10-07 07.10.1977 || align="right" | 2018-03-15 (15.03.2018) || align="right" | 162.606
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1985-12-04 04.12.1985 || align="right" | 2026-12-14 (14.12.2026) || align="right" | 175.504
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1986-07-18 18.07.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 173.961
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Flamanville|Flamanville]] || align="center" | 3 || EPR (DWR) || In Bau seit 2007 || align="right" | 1.600 || align="right" | 1.650 || align="right" | 2016(2016)<ref>http://medias.edf.com/communiques-de-presse/tous-les-communiques-de-presse/communiques-2011/edf-commercialisera-les-premiers-kwh-produits-par-lyepr-de-flamanville-en-2016-85321.html&return=54 (französisch), abgerufen:17. September 2011</ref> || align="right" | – || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Golfech|Golfech]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1990-06-07 07.06.1990 || align="right" | 2031-02-15 (15.02.2031) || align="right" | 148.890
|-
| [[Kernkraftwerk Golfech|Golfech]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1993-06-18 18.06.1993 || align="right" | 2034-01-14 (14.01.2034) || align="right" | 122.683
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-03-13 13.03.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 152.932
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-08-26 26.08.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 159.587
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1980-12-12 12.12.1980 || align="right" | 2021-06-15 (15.06.2021) || align="right" | 159.125
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1981-06-14 14.06.1981 || align="right" | 2021-10-14 (14.10.2021) || align="right" | 156.335
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 5 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1984-08-28 28.08.1984 || align="right" | 2025-01-14 (14.01.2025) || align="right" | 138.101
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gravelines|Gravelines]] || align="center" | 6 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 910 || align="right" | 951 || align="right" | 1985-08-01 01.08.1985 || align="right" | 2025-10-14 (14.10.2025) || align="right" | 136.080
|-
| [[Kernkraftwerk Marcoule|Marcoule]] || align="center" | G-2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 38 || align="right" | 43 || align="right" | 1959-04-22 22.04.1959 || align="right" | 1980-02-02 02.02.1980 || align="right" | 847
|-
| [[Kernkraftwerk Marcoule|Marcoule]] || align="center" | G-3 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 47 <ref>Durchschnitt über Anlage-Lebensdauer. 40MW bei Stilllegung. </ref> || align="right" | 51 || align="right" | 1960-04-04 04.04.1960 || align="right" | 1984-06-20 20.06.1984 || align="right" | 4.898
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nogent|Nogent]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1987-10-21 21.10.1987 || align="right" | 2028-02-14 (14.02.2028) || align="right" | 163.260
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nogent|Nogent]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.310 || align="right" | 1.363 || align="right" | 1988-12-14 14.12.1988 || align="right" | 2029-05-14 (14.05.2029) || align="right" | 162.147
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1984-06-22 22.06.1984 || align="right" | 2025-12-14 (14.12.2025) || align="right" | 184.877
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1984-09-14 14.09.1984 || align="right" | 2025-12-14 (14.12.2025) || align="right" | 179.953
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1985-09-30 30.09.1985 || align="right" | 2026-02-15 (15.02.2026) || align="right" | 175.201
|-
| [[Kernkraftwerk Paluel|Paluel]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1986-04-11 11.04.1986 || align="right" | 2026-06-15 (15.06.2026) || align="right" | 177.482
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Penly|Penly]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1990-05-04 04.05.1990 || align="right" | 2030-12-14 (14.12.2030) || align="right" | 152.219
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Penly|Penly]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.330 || align="right" | 1.382 || align="right" | 1992-02-04 04.02.1992 || align="right" | 2032-11-14 (14.11.2032) || align="right" | 137.947
|-
| [[Kernkraftwerk Phénix|Phénix]]<ref name="beides">Dieser Reaktor wird bei der IAEA sowohl als kommerzieller Reaktor als auch als Forschungsreaktor geführt.</ref> || align="center" | – || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 130 || align="right" | 140 || align="right" | 1973-12-13 13.12.1973 || align="right" | 2009-02-01 01.02.2010 || align="right" | 23.529
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Saint-Alban|Saint-Alban]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.335 || align="right" | 1.381 || align="right" | 1985-08-30 30.08.1985 || align="right" | 2026-05-14 (14.05.2026) || align="right" | 171.746
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Saint-Alban|Saint-Alban]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.335 || align="right" | 1.381 || align="right" | 1986-07-03 03.07.1986 || align="right" | 2027-03-15 (15.03.2027) || align="right" | 163.046
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | A1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 480 || align="right" | 500 || align="right" | 1969-03-14 14.03.1969 || align="right" | 1990-04-18 18.04.1990 || align="right" | 45.299
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | A2 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 515 || align="right" | 530 || align="right" | 1971-08-09 09.08.1971 || align="right" | 1992-05-27 27.05.1992 || align="right" | 46.917
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | B1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1981-01-21 21.01.1981 || align="right" | 2023-08-15 (15.08.2023) || align="right" | 141.780
|-
| [[Kernkraftwerk Saint-Laurent|Saint-Laurent]] || align="center" | B2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 956 || align="right" | 1981-06-01 01.06.1981 || align="right" | 2023-08-15 (15.08.2023) || align="right" | 141.606
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Creys-Malville|Creys-Malville]] || align="center" | – || Superphénix (Brutreaktor) || Stillgelegt || align="right" | 1.200 || align="right" | 1.242 || align="right" | 1986-01-14 14.01.1986 || align="right" | 1998-12-31 31.12.1998 || align="right" | 3.392
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1980-05-31 31.05.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 159.380
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1980-08-07 07.08.1980 || align="right" | 2020-12-15 (15.12.2020) || align="right" | 158.363
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1981-02-10 10.02.1981 || align="right" | 2021-05-14 (14.05.2021) || align="right" | 162.190
|-
| [[Kernkraftwerk Tricastin|Tricastin]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 915 || align="right" | 955 || align="right" | 1981-06-12 12.06.1981 || align="right" | 2021-11-15 (15.11.2021) || align="right" | 155.710
|}

=== Italien ===
In [[Italien]] sind keine Kernkraftwerke am Netz. Vier Kernkraftwerke mit je einem Reaktorblock und einer Bruttogesamtleistung von 1.472 MW wurden nach dem Tschernobyl-Unfall 1986 aus politischen Gründen vorzeitig stillgelegt.

Im Mai 2008 kündigte [[Silvio Berlusconi]] einen Wiedereinstieg in die Kernenergienutzung mit dem Bau von mehreren Kernkraftwerken in Italien in Zusammenarbeit mit Frankreich an. Baustart sollte innerhalb der nächsten fünf Jahre sein. Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy und der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi haben am 24. Februar 2009 ein Rahmenabkommen zur Nutzung der Atomkraft unterzeichnet. Danach sollten in Italien mindestens vier neue [[Europäischer Druckwasserreaktor|Europäische Druckwasserreaktoren]] (EPR) errichtet werden.<ref>[[Der Spiegel]] - [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,609687,00.html Atom-Comeback - Franzosen bauen Kernkraftwerke in Italien] (Zugriff am 24. Februar 2009)</ref> Am 13. Juni 2011 haben sich die Italiener in einem Anti-Atom-Referendum gegen den Wiedereinstieg ausgesprochen.<ref> [http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/brennpunkte_nt/article13427391/Neue-schwere-Schlappe-fuer-Berlusconi.html Neue schwere Schlappe für Berlusconi (Welt-Online vom 13. Juni 2011)]</ref>

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Caorso|Caorso]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 860 || align="right" | 882 || align="right" | 1978-05-23 23.05.1978 || align="right" | 1990-07-01 01.07.1990 || align="right" | 27.726
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Enrico Fermi (Trino)|Enrico Fermi (Trino)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 260 || align="right" | 270 || align="right" | 1964-10-22 22.10.1964 || align="right" | 1990-07-01 01.07.1990 || align="right" | 24.307
|-
| [[Kernkraftwerk Garigliano|Garigliano]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 160 || align="right" | 1964-01-01 01.01.1964 || align="right" | 1982-03-01 01.03.1982 || align="right" | 12.246
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Latina|Latina]] || align="center" | – || [[Magnox-Reaktor]] || Stillgelegt || align="right" | 153 || align="right" | 160 || align="right" | 1963-05-12 12.05.1963 || align="right" | 1987-12-01 01.12.1987 || align="right" | 25.489
|}

=== Litauen ===
In [[Litauen]] war von 1983 bis 2009 ein Kernkraftwerk in Betrieb; es hatte zwei Reaktorblöcke.

Kernenergie hatte in Litauen in dieser Zeit einen Anteil von bis zu 70 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

Die beiden Reaktoren wurden gemäß einer Vereinbarung zwischen Litauen und der EU am 31. Dezember 2009 stillgelegt.

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Ignalina|Ignalina]] || align="center" | 1 || [[RBMK]]-1500 || Stillgelegt || align="right" | 1.185 <ref name="Netto IAE">Die Nettoleistung wurde 1993 aus technischen Gründen von 1380 MW gedrosselt</ref> || align="right" | 1.300 <ref name="Brutto IAE">Die Bruttoleistung wurde 1993 aus technischen Gründen von 1500 MW gedrosselt</ref> || align="right" | 1983-12-31 31.12.1983 || align="right" | 2004-12-31 31.12.2004 || align="right" | 86.385
|-
| [[Kernkraftwerk Ignalina|Ignalina]] || align="center" | 2 || [[RBMK]]-1500 || Stillgelegt || align="right" | 1.185 <ref name="Netto IAE"/> || align="right" | 1.300 <ref name="Brutto IAE"/> || align="right" | 1987-08-20 20.08.1987 || align="right" | 2009-12-31 31.12.2009 || align="right" | 136.028
|}

=== Niederlande ===
In den [[Niederlande]]n ist ein Kernkraftwerk mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 515 MW am Netz. Ein Kernkraftwerk mit einem weiteren Reaktorblock und einer Bruttoleistung von 60 MW wurde bereits stillgelegt. Baupläne für einen zweiten Block am Standort Borssele wurden aus wirtschaftlichen Gründen vorerst zurückgestellt.<ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,811010,00.html ''Bau des Atomkraftwerks in Borssele verschoben'']. In: ''[[Der Spiegel]]'', 24. Januar 2012. Abgerufen am 24. Januar 2012.</ref>

Die Kernenergie hat in den Niederlande einen Anteil von vier Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Borssele|Borssele]] (KCB) || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 482 || align="right" | 515 || align="right" | 1973-07-04 04.07.1973 || align="right" | 2033-99-99 (2033) || align="right" | 112.407
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dodewaard|Dodewaard]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 55 || align="right" | 60 || align="right" | 1968-10-18 18.10.1968 || align="right" | 1997-03-26 26.03.1997 || align="right" | 10.932
|}

=== Rumänien ===
In [[Rumänien]] ist ein Kernkraftwerk mit zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 1.412 MW am Netz. Die Fertigstellung zweier seit längerer Zeit in Bau befindlicher Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 1.412 MW ist geplant.

Die Kernenergie hat in Rumänien einen Anteil von neun Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp<ref name="IAEA PRIS-pdf">[http://www-pub.iaea.org/MTCD/publications/PDF/RDS2-28_web.pdf IAEA PRIS - Nuclear Power Reactors in the World, Reference Data Series No.2] (englisch)</ref>
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Cernavodă|Cernavodă]] || align="center" | 1 || CANDU-6 || In Betrieb || align="right" | 650 || align="right" | 706 || align="right" | 1996-07-11 11.07.1996 || align="right" | 2036-12-02 (02.12.2036) || align="right" | 56.553
|-
| [[Kernkraftwerk Cernavodă|Cernavodă]] || align="center" | 2 || CANDU-6 || In Betrieb || align="right" | 650 || align="right" | 706 || align="right" | 2007-08-07 07.08.2007 || align="right" |– || align="right" | 1.560
|}

=== Russland ===
{{Positionskarte Kernkraftwerke in Russland|width=400|float=right}}
{{Hauptartikel|Liste der kerntechnischen Anlagen in Russland}}
In [[Russland]] sind momentan zehn Kernkraftwerke mit 31 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 23.242 MW am Netz. Acht weitere Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 6.210 MW sind im Bau, sechs mit einer Bruttogesamtleistung von 911 MW wurden bereits stillgelegt.

In Russland wurde das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Obninsk|Obninsk]] am 26. Juni 1954 als erstes weltweit in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch 3]] ist der älteste, der noch genutzt wird. Er wurde am 27. Dezember 1971 in Betrieb genommen. Die Kernkraftwerke [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]], [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] und [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad]] (Sosnowy Bor) sind mit ihren je vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 4.000 MW die leistungsstärksten. 20 Reaktorblöcke sind mit einer Bruttoleistung von je 1.000 MW die leistungsstärksten. In [[Sankt Petersburg]] wird derzeit das [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow]], das weltweit erste [[Russisches schwimmendes Kernkraftwerk|schwimmende Kernkraftwerk]], mit zwei [[KLT-Reaktor|KLT-40-Reaktoren]] je 35 MW Bruttoleistung gebaut.

Die Kernenergie hat in Russland einen Anteil von 16 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" /> Russland steht damit bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an fünfter Stelle. Im europäischen Teil von Russland liegt der Anteil der Gesamtstromerzeugung bei 37 Prozent der jährlichen Stromerzeugung.
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:23%;" | Reaktortyp<ref name="IAEA PRIS-pdf"/>
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow|Akademik Lomonossow]] || align="center" | 1 || [[KLT-Reaktor|KLT-40S]] || In Bau seit 2007 || align="right" | 32 || align="right" | 35 || align="right" | 2010-99-99 (2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Akademik Lomonossow|Akademik Lomonossow]] || align="center" | 2 || KLT-40S || In Bau seit 2007 || align="right" | 32 || align="right" | 35 || align="right" | 2010-99-99 (2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-12-28 28.12.1985 || align="right" | 2015 (2015) || align="right" | 115.611
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-10-08 08.10.1987 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 105.765
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1988-12-25 25.12.1988 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 106.994
|-
| [[Kernkraftwerk Balakowo|Balakowo]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1993-04-11 11.04.1993 || align="right" | 2023 (2023) || align="right" | 87.825
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 1 || AMB-100 || Stillgelegt || align="right" | 102 || align="right" | 108 || align="right" | 1964-04-26 26.04.1964 || align="right" | 1983-01-01 01.01.1983 || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 2 || AMB-200 || Stillgelegt || align="right" | 146 || align="right" | 160 || align="right" | 1967-12-29 29.12.1967 || align="right" | 1990-01-01 01.01.1990 || align="right" | 22.009
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 3 || BN-600 || In Betrieb || align="right" | 560 || align="right" | 600 || align="right" | 1980-04-08 08.04.1980 || align="right" | 2025 (2025) || align="right" | 96.920
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Belojarsk|Belojarsk]] || align="center" | 4 || BN-800 || In Bau seit 2006 || align="right" | 804 || align="right" | 880 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 1 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1974-01-12 12.01.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 1.793
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 2 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1974-12-30 30.12.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 1.722
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 3 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1975-12-22 22.12.1975 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 1.723
|-
| [[Kernkraftwerk Bilibino|Bilibino]] || align="center" | 4 || GBWR-12/EGP-6 || In Betrieb || align="right" | 11 || align="right" | 12 || align="right" | 1976-12-27 27.12.1976 || align="right" | 2022 (2022) || align="right" | 1.601
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 1 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1984-05-09 09.05.1984 || align="right" | 2014 (2014) || align="right" | 138.508
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 2 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-03 03.12.1986 || align="right" | 2016 (2016) || align="right" | 126.848
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-12-16 16.12.2004 || align="right" | 2034 (2034) || align="right" | 17.818
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kalinin|Kalinin]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2010-12-31 24.11.2011 || align="right" | 2042 (2042) || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 1 || WWER-440/230 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1973-06-29 29.06.1973 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 80.864
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 2 || WWER-440/230 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1974-12-09 09.12.1974 || align="right" | 2019 (2019) || align="right" | 78.376
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1981-03-24 24.03.1981 || align="right" | 2036 (2036) || align="right" | 67.001
|-
| [[Kernkraftwerk Kola|Kola]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 411 || align="right" | 440 || align="right" | 1984-10-11 11.10.1984 || align="right" | 2014 (2014) || align="right" | 59.149
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1976-12-19 19.12.1976 || align="right" | 2021 (2021) || align="right" | 145.439
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1979-01-28 28.01.1979 || align="right" | 2024 (2024) || align="right" | 141.871
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1983-10-17 17.10.1983 || align="right" | 2033 (2033) || align="right" | 139.611
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-12-02 02.12.1985 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 135.657
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Kursk|Kursk]] || align="center" | 5 || RBMK-1000 (3. Gen.) || In Bau seit 1985|| align="right" | 915 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2010-12-31 || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1973-12-21 21.12.1973 || align="right" | 2018 (2018) || align="right" | 188.343
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (1. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1975-07-11 11.07.1975 || align="right" | 2020 (2020)|| align="right" | 180.468
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1979-12-07 07.12.1979 || align="right" | 2029 (2029) || align="right" | 155.601
|-
| [[Kernkraftwerk Leningrad|Leningrad (Sosnowy Bor)]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1981-02-09 09.02.1981 || align="right" | 2031 (2031) || align="right" | 153.350
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Leningrad II|Leningrad II]] || align="center" | 1 || WWER-1200/491 || In Bau seit 2008 || align="right" | 1.085 || align="right" | 1.170 || align="right" | 2013 (2013) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Leningrad II|Leningrad II]] || align="center" | 2 || WWER-1200/491 || In Bau seit 2010 || align="right" | 1.085 || align="right" | 1.170 || align="right" | 2013 (2016) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 1 || WWER-210 <ref>[http://novnpp.rosenergoatom.ru/eng/about/history/ WWER-210 bei Rosenergoatom] (russisch)</ref>|| Stillgelegt || align="right" | 197 || align="right" | 210 || align="right" | 1964-09-30 30.09.1964 || align="right" | 1988-02-16 16.02.1988 || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 2 || WWER-365 <ref>[http://novnpp.rosenergoatom.ru/eng/about/history/ WWER-365 bei Rosenergoatom] (russisch)</ref>|| Stillgelegt || align="right" | 336 || align="right" | 365 || align="right" | 1969-12-27 27.12.1969 || align="right" | 1990-08-29 29.08.1990 || align="right" | 49.910
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 3 || WWER-440/179 || In Betrieb || align="right" | 385 || align="right" | 417 || align="right" | 1971-12-27 27.12.1971 || align="right" | 2016 (2016) || align="right" | 85.635
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 4 || WWER-440/179 || In Betrieb || align="right" | 385 || align="right" | 417 || align="right" | 1972-12-28 28.12.1972 || align="right" | 2017 (2017) || align="right" | 90.875
|-
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch|Nowoworonesch]] || align="center" | 5 || WWER-1000/187 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1980-05-31 31.05.1980 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 132.718
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch II|Nowoworonesch II]] || align="center" | 1 || WWER-1200/392M || In Bau seit 2008 || align="right" | 1.114 || align="right" | 1.200 || align="right" | 2012 (31.12.2012) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Nowoworonesch II|Nowoworonesch II]] || align="center" | 2 || WWER-1200/392M || In Bau seit 2009 || align="right" | 1.114 || align="right" | 1.200 || align="right" | 2013 (31.12.2013) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Obninsk|Obninsk (APS-1)]] || align="center" | 1 || AM-1 (Vorgänger d. RBMK) || Stillgelegt || align="right" | 5 || align="right" | 6 || align="right" | 1954-06-26 26.06.1954 || align="right" | 2002-04-29 29.04.2002 || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320I || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2001-03-30 30.03.2001 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 47.319
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320I || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2008-12-31 18.03.2010 || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 3 || WWER-1000 || In Bau seit 2009 || align="right" | 1.011 || align="right" | 1.070 || align="right" | || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Rostow|Rostow]] || align="center" | 4 || WWER-1000 || In Bau seit 2010 || align="right" | 1.011 || align="right" | 1.070 || align="right" | || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1982-12-09 09.12.1982 || align="right" | 2033 (2033) || align="right" | 142.078
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 (2. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-05-31 31.05.1985 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 133.151
|-
| [[Kernkraftwerk Smolensk|Smolensk]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 (3. Gen.) || In Betrieb || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1990-01-17 17.01.1990 || align="right" | 2040 (2040) || align="right" | 113.607
|}

=== Schweden ===
[[Datei:Oskarshamns-kärnkraftverk.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Oskarshamn]]]]
In [[Schweden]] sind drei Kernkraftwerke mit zehn Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 9.375 MW am Netz. Zwei Kernkraftwerke mit drei Reaktorblöcken und einer Bruttogesamtleistung von 1.242 MW wurden bereits stillgelegt.

In Schweden wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Ågesta|Ågesta]] am 1. Mai 1964 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn 1]] ist der älteste, der noch genutzt wird. Er wurde am 19. August 1971 in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] ist mit seinen vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 3.697 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark 3]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.212 MW der leistungsstärkste.

Nach dem durch eine Volksabstimmung herbeigeführten [[Schweden#Atomausstieg|Atomausstiegsbeschluss]] aus dem Jahr 1980, kam es am 5. Februar 2009 zu einer Wende in der schwedischen Atompolitik: Der [[Reichstag (Schweden)|Reichstag]] verabschiedete ein Gesetz, das das Neubauverbot für KKW aufhebt. Anders als in deutschen Medien <ref>[[Der Spiegel]] - [http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,605678,00.html Wende in der Energiepolitik - Schweden baut wieder Atomkraftwerke] (Zugriff am 5. Februar 2009)</ref><ref>[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] - [http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E6AE46A584E554E86AA2F5D1C9DCE0F54~ATpl~Ecommon~Scontent.html Schweden baut neue Kernkraftwerke - Der Ausstieg aus dem Ausstieg] (Zugriff am 5. Februar 2009)</ref> gemeldet, gibt es jedoch keine konkreten Neubaupläne. Das neue Gesetz erlaubt neue KKW nur an den Standorten der bisherigen KKW und erlaubt keine Subventionen für neue KKW.<ref>http://www.dn.se/nyheter/valet-2010/riksdagen-rostade-ja-till-ny-karnkraft Artikel der schwedischen Tageszeitung [[DN]] zum Gesetz, Zugriff: 10. Mai 2011</ref>

Die Kernenergie hat in Schweden einen Anteil von 48 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
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! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Ågesta|Ågesta]] || align="center" | – || PHWR || Stillgelegt || align="right" | 10 || align="right" | 12 || align="right" | 1964-05-01 01.05.1964 || align="right" | 1974-06-02 02.06.1974 || align="right" | 398
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Barsebäck|Barsebäck]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 600 || align="right" | 615 || align="right" | 1975-05-15 15.05.1975 || align="right" | 1999-11-30 30.11.1999 || align="right" | 78.675
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Barsebäck|Barsebäck]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 600 || align="right" | 615 || align="right" | 1977-03-21 21.03.1977 || align="right" | 2005-05-31 31.05.2005 || align="right" | 108.043
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 987 || align="right" | 1.025 || align="right" | 1980-06-06 06.06.1980 || align="right" | 2021-02-15 (15.02.2021) || align="right" | 183.342
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.000 || align="right" | 1.038 || align="right" | 1981-01-26 26.01.1981 || align="right" | 2021-07-14 (14.07.2021) || align="right" | 178.946
|-
| [[Kernkraftwerk Forsmark|Forsmark]] || align="center" | 3 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.170 || align="right" | 1.212 || align="right" | 1985-03-05 05.03.1985 || align="right" | 2025-08-15 (15.08.2025) || align="right" | 192.788
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 467 || align="right" | 487 || align="right" | 1971-08-19 19.08.1971 || align="right" | 2012-02-14 (14.02.2012) || align="right" | 86.596
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn]] || align="center" | 2 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 590 || align="right" | 623 || align="right" | 1974-10-02 02.10.1974 || align="right" | 2015-01-14 (14.01.2015) || align="right" | 130.594
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Oskarshamn|Oskarshamn]] || align="center" | 3 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.152 || align="right" | 1.197 || align="right" | 1985-03-03 03.03.1985 || align="right" | 2025-08-15 (15.08.2025) || align="right" | 188.003
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 1 || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 855 || align="right" | 887 || align="right" | 1974-10-14 14.10.1974 || align="right" | 2016-07-15 (15.07.2016) || align="right" | 153.413
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 867 || align="right" | 917 || align="right" | 1974-08-17 17.08.1974 || align="right" | 2015-05-14 (14.05.2015) || align="right" | 167.110
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 3 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 985 || align="right" | 1.037 || align="right" | 1980-09-07 07.09.1980 || align="right" | 2021-09-14 (14.09.2021) || align="right" | 159.129
|-
| [[Kernkraftwerk Ringhals|Ringhals]] || align="center" | 4 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 935 || align="right" | 979 || align="right" | 1982-06-23 23.06.1982 || align="right" | 2013-11-15 (15.11.2013) || align="right" | 155.629
|}

=== Schweiz ===
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in der Schweiz}}
[[Datei:AKW Leibstadt.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Leibstadt]]]]
In der [[Schweiz]] sind vier Kernkraftwerke mit fünf Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 3.372 MW am Netz.

Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Leibstadt|Leibstadt]] ist mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 1.220 MW das leistungsstärkste, wobei der Reaktorblock auch der leistungsstärkste ist.
Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau 1]] wurde am {{FormatDate|1969-07-17}} in Betrieb genommen und ist der älteste weltweit, der noch genutzt wird.

Die Kernenergie hat in der Schweiz einen Anteil von 40 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.
<div style="clear:both;"></div>
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! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau (KKB)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 365 || align="right" | 380 || align="right" | 1969-07-17 17.07.1969 || align="right" | (2019) || align="right" | 98.314
|-
| [[Kernkraftwerk Beznau|Beznau (KKB)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 365 || align="right" | 380 || align="right" | 1971-10-23 23.10.1971 || align="right" | (2022) || align="right" | 97.691
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Gösgen|Gösgen (KKG)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 970 || align="right" | 1.020 || align="right" | 1979-02-02 02.02.1979 || align="right" | (2029) || align="right" | 209.692
|-
| [[Kernkraftwerk Leibstadt|Leibstadt (KKL)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.165 || align="right" | 1.220 || align="right" | 1984-05-24 24.05.1984 || align="right" | (2034) || align="right" | 183.527
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mühleberg|Mühleberg (KKM)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 355 || align="right" | 372 || align="right" | 1971-07-01 01.07.1971 || align="right" | (2022) || align="right" | 87.115
|}

=== Slowakei ===
[[Datei:Mochovce part.jpg|thumb|[[Kernkraftwerk Mochovce]]]]
In der [[Slowakei]] sind zwei Kernkraftwerke mit fünf Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 2.200 MW am Netz. Ein Reaktorblock mit einer Bruttoleistung von 144 MW und zwei Blöcke mit 440 MW wurden bereits stillgelegt.

In der Slowakei wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice A1]] am 25. Dezember 1972 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock Bohunice 1 wurde am 17. Dezember 1978 in Betrieb genommen und am 31. Dezember 2006 auf Druck der EU stillgelegt, Block 2 folgte am 31. Dezember 2008. Das Kernkraftwerk Bohunice ist mit seinen zwei in Betrieb befindlichen Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 904 MW das leistungsstärkste. Die Reaktorblöcke Mochovce 1 und 2 sind mit einer Bruttoleistung von je 470 MW die leistungsstärksten.

Die Kernenergie hat in der Slowakei einen Anteil von 57 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />
<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | A1 || Druckröhrenreaktor KS-150 || Stillgelegt || align="right" | 93 || align="right" | 143 || align="right" | 1972-12-25 25.12.1972 || align="right" | 1977-01-01 01.01.1977 || align="right" | 916
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V1-1 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1978-12-17 17.12.1978 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 71.566
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V1-2 || WWER-440/230 || Stillgelegt || align="right" | 408 || align="right" | 440 || align="right" | 1980-03-26 26.03.1980 || align="right" | 2008-12-31 31.12.2008 || align="right" | 73.681
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V2-3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 429 || align="right" | 462 || align="right" | 1984-08-20 20.08.1984 || align="right" | 2015-02-15 (15.02.2015) || align="right" | 63.061
|-
| [[Kernkraftwerk Bohunice|Bohunice (EBO)]] || align="center" | V2-4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 410 || align="right" | 442 || align="right" | 1985-08-09 09.08.1985 || align="right" | 2015-12-14 (14.12.2015) || align="right" | 62.068
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 436 || align="right" | 470 || align="right" | 1998-07-04 04.07.1998 || align="right" | 2028-10-27 (27.10.2028) || align="right" | 26.193
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 436 || align="right" | 470 || align="right" | 1999-12-20 20.12.1999 || align="right" | 2030-03-27 (27.03.2030) || align="right" | 21.718
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Bau 1985-1993; 2009 reaktiviert || align="right" | 405 || align="right" | 440 || align="right" | – || align="right" | – || align="right" |
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Mochovce|Mochovce (EMO)]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Bau 1985-1993; 2009 reaktiviert || align="right" | 405 || align="right" | 440 || align="right" | – || align="right" | – || align="right" | –
|}

=== Slowenien ===
In [[Slowenien]] ist ein Kernkraftwerk mit einem Reaktorblock und einer installierten Bruttoleistung von 730 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Slowenien einen Anteil von 40 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Krško|Krško (JEK/NEK)]] || align="center" | – || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 666 || align="right" | 730 || align="right" | 1981-10-02 02.10.1981 || align="right" | 2023-01-14 (14.01.2023) || align="right" | 116.406
|}

=== Spanien ===
[[Datei:Central nuclear de Trillo I.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Trillo]]]]
{{Hauptartikel|Liste der kerntechnischen Anlagen in Spanien}}
In [[Spanien]] sind sechs Kernkraftwerke mit acht Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 7.728 MW am Netz. Zwei Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 650 MW wurden bereits stillgelegt.

In Spanien wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk José Cabrera|José Cabrera 1]] am 14. Juli 1968 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Santa María de Garoña|Santa María de Garoña]] wurde am 2. März 1971 in Betrieb genommen und ist der älteste der noch genutzt wird. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] ist mit seinen zwei Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.060 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Cofrentes|Cofrentes]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.092 MW der leistungsstärkste.

Die Kernenergie hat in Spanien einen Anteil von 20 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Almaraz|Almaraz]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 944 || align="right" | 977 || align="right" | 1981-05-01 01.05.1981 || align="right" | 2023-09-01 (01.09.2023) || align="right" | 172.683
|-
| [[Kernkraftwerk Almaraz|Almaraz]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 956 || align="right" | 980 || align="right" | 1983-10-08 08.10.1983 || align="right" | 2024-07-01 (01.07.2024) || align="right" | 168.134
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 995 || align="right" | 1.033 || align="right" | 1983-08-13 13.08.1983 || align="right" | 2024-12-10 (10.12.2024) || align="right" | 170.931
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Ascó|Ascó]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 997 || align="right" | 1.027 || align="right" | 1985-10-23 23.10.1985 || align="right" | 2026-06-31 (31.03.2026) || align="right" | 162.967
|-
| [[Kernkraftwerk Cofrentes|Cofrentes (CNC)]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.064 || align="right" | 1.092 || align="right" | 1984-10-14 14.10.1984 || align="right" | 2025-03-10 (10.03.2025) || align="right" | 170.579
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk José Cabrera|José Cabrera (Zorita)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || Stillgelegt || align="right" | 141 || align="right" | 150 || align="right" | 1968-07-14 14.07.1968 || align="right" | 2006-04-30 30.04.2006 || align="right" | 34.236
|-
| [[Kernkraftwerk Santa María de Garoña|Santa María de Garoña]] || align="center" | – || Siedewasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 446 || align="right" | 466 || align="right" | 1971-03-02 02.03.1971 || align="right" | 2011-05-11 (05.07.2013) || align="right" | 108.775
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trillo|Trillo (CNT)]] || align="center" | 1 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.003 || align="right" | 1.066 || align="right" | 1988-05-23 23.05.1988 || align="right" | 2028-08-06 (06.08.2028) || align="right" | 146.195
|-
| [[Kernkraftwerk Vandellòs|Vandellòs (CNV)]] || align="center" | 1 || UNGG-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 480 || align="right" | 500 || align="right" | 1972-05-06 06.05.1972 || align="right" | 1990-07-31 31.07.1990 || align="right" | 53.629
|-
| [[Kernkraftwerk Vandellòs|Vandellòs (CNV)]] || align="center" | 2 || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.045 || align="right" | 1.087 || align="right" | 1987-12-12 12.12.1987 || align="right" | 2028-03-08 (08.03.2028) || align="right" | 142.961
|}

=== Tschechien ===
In [[Tschechien]] sind zwei Kernkraftwerke mit sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 3.834 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Tschechien einen Anteil von 32 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1985-02-24 24.02.1985 || align="right" | 2025-11-15 (15.11.2025) || align="right" | 67.941
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1986-01-30 30.01.1986 || align="right" | 2026-09-14 (14.09.2026) || align="right" | 66.393
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1986-11-14 14.11.1986 || align="right" | 2027-07-14 (14.07.2027) || align="right" | 64.148
|-
| [[Kernkraftwerk Dukovany|Dukovany ([J]EDU)]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 427 || align="right" | 456 || align="right" | 1987-06-11 11.06.1987 || align="right" | 2028-01-15 (15.01.2028) || align="right" | 63.359
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín ([J]ETE)]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 963 || align="right" | 1.013 || align="right" | 2000-12-21 21.12.2000 || align="right" | 2042-10-06 (06.10.2042) || align="right" | 33.850
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Temelín|Temelín ([J]ETE)]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 963 || align="right" | 1.013 || align="right" | 2002-12-29 29.12.2002 || align="right" | 2043-04-18 (18.04.2043) || align="right" | 29.303
|}

=== Ukraine ===
[[Datei:Khmelnytskyi Nuclear Power Plant Unit No.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj]], Block 1]]
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in der Ukraine}}
In der [[Ukraine]] sind vier Kernkraftwerke mit 15 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 13.835 MW am Netz. Zwei weitere Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 2.000 MW sind im Bau, ein Kernkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und einer Bruttogesamtleistung von 3.800 MW wurde bereits stillgelegt.

In der Ukraine wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl 1]] am 26. September 1977 als erster in Betrieb genommen. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne 1]] wurde am 31. Dezember 1980 in Betrieb genommen und ist der älteste, der noch genutzt wird. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] ist mit seinen sechs Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 6.000 MW das leistungsstärkste. 13 Reaktorblöcke sind mit einer Bruttoleistung von je 1.000 MW die leistungsstärksten.

Die Kernenergie hat in der Ukraine einen Anteil von 48 Prozent an der Gesamtstromerzeugung und steht bei der jährlichen Stromerzeugung durch Kernenergie weltweit an fünfter Stelle.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme (geplant) 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-12-31 31.12.1987 || align="right" | 2018-08-15 (15.08.2018) || align="right" | 112.935
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-08-07 07.08.2004 || align="right" | 2035 (2035) || align="right" | 21.545
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Bau seit 1986|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2015-01-01 (01.01.2015) || align="right" |– || align="right" | –
|-
| [[Kernkraftwerk Chmelnyzkyj|Chmelnyzkyj]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Bau seit 1987|| align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2016-01-01 (01.01.2016) || align="right" |– || align="right" | –
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 381 || align="right" | 420 || align="right" | 1980-12-31 31.12.1980 || align="right" | 2030 (2030) || align="right" | 69.111
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 376 || align="right" | 415 || align="right" | 1981-12-30 30.12.1981 || align="right" | 2031 (2031)|| align="right" | 68.229
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-21 21.12.1986 || align="right" | 2017-05-13 (13.05.2017) || align="right" | 118.432
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Riwne|Riwne]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 2004-10-10 10.10.2004 || align="right" |– || align="right" | 15.842
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 1 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1984-12-10 10.12.1984 || align="right" | 2015-04-14 (14.04.2015) || align="right" | 113.413
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 2 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-07-22 22.07.1985 || align="right" | 2015-10-14 (14.10.2015) || align="right" | 116.708
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1986-12-10 10.12.1986 || align="right" | 2017-01-13 (13.01.2017) || align="right" | 112.876
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 4 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1987-12-18 18.12.1987 || align="right" | 2018-01-13 (13.01.2018) || align="right" | 114.438
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 5 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1989-08-14 14.08.1989 || align="right" | 2019-10-14 (14.10.2019) || align="right" | 105.055
|-
| [[Kernkraftwerk Saporischschja|Saporischschja]] || align="center" | 6 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1995-10-19 19.10.1995 || align="right" | 2026-09-14 (14.09.2026) || align="right" | 73.690
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 1 || WWER-1000/302 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1982-12-31 31.12.1982 || align="right" | 2023-10-14 (14.10.2023) || align="right" | 129.786
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 2 || WWER-1000/338 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1985-01-06 06.01.1985 || align="right" | 2025-04-14 (14.04.2025) || align="right" | 115.150
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Süd-Ukraine|Süd-Ukraine]] || align="center" | 3 || WWER-1000/320 || In Betrieb || align="right" | 950 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1989-09-20 20.09.1989 || align="right" | 2029-12-14 (14.12.2029) || align="right" | 100.967
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 1 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 740 || align="right" | 800 || align="right" | 1977-09-26 26.09.1977 || align="right" | 1996-11-30 30.11.1996 || align="right" | 97.273
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 2 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1978-12-21 21.12.1978 || align="right" | 1991-10-11 11.10.1991 || align="right" | 75.987
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 3 || RBMK-1000 || Stillgelegt || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1981-12-03 03.12.1981 || align="right" | 2000-12-15 15.12.2000 || align="right" | 98.003
|-
| [[Kernkraftwerk Tschernobyl|Tschernobyl]] || align="center" | 4 || RBMK-1000 || [[Katastrophe von Tschernobyl|zerstört]] || align="right" | 925 || align="right" | 1.000 || align="right" | 1983-12-22 22.12.1983 || align="right" | 1986-04-26 26.04.1986 || align="right" | –
|}

=== Ungarn ===
In [[Ungarn]] ist ein Kernkraftwerk mit vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 1.940 MW am Netz.

Die Kernenergie hat in Ungarn einen Anteil von 38 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 1 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 470 || align="right" | 500 || align="right" | 1982-12-28 28.12.1982 || align="right" | 2033-08-15 (15.08.2033) || align="right" | 79.553
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 2 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 443 || align="right" | 470 || align="right" | 1984-09-06 06.09.1984 || align="right" | 2034-11-15 (15.11.2034) || align="right" | 70.014
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 3 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 443 || align="right" | 470 || align="right" | 1986-09-28 28.09.1986 || align="right" | 2036-12-15 (15.12.2036) || align="right" | 69.388
|-
| [[Kernkraftwerk Paks|Paks]] || align="center" | 4 || WWER-440/213 || In Betrieb || align="right" | 473 || align="right" | 500 || align="right" | 1987-08-16 16.08.1987 || align="right" | 2037-11-15 (15.11.2037) || align="right" | 68.695
|}

=== Vereinigtes Königreich ===
[[Datei:Chapelcross Nuclear Power Station 1.jpg|miniatur|[[Kernkraftwerk Chapelcross]]]]
{{Hauptartikel|Liste der Kernreaktoren in Großbritannien}}
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] sind momentan neun Kernkraftwerke mit 18 Reaktorblöcken und einer installierten Bruttogesamtleistung von 11.672 MW am Netz. 27 Reaktorblöcke mit einer Bruttogesamtleistung von 4.040 MW wurden bereits stillgelegt.

Im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland wurde der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall 1]] am 27. August 1956 als erster der westlichen Welt in Betrieb genommen. Das Kernkraftwerk [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] ist mit seinen vier Reaktorblöcken und einer installierten Bruttoleistung von 2.610 MW das leistungsstärkste. Der Reaktorblock [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell B]] ist mit einer Bruttoleistung von 1.250 MW der leistungsstärkste.

Die Kernenergie hat in dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland einen Anteil von 19 Prozent an der Gesamtstromerzeugung.<ref name="Weltreport 2006" />

<div style="clear:both;"></div>
{| class="prettytable sortable" width="100%" style="margin:0;"
|- style="background-color:#FFDEAD;"
! style="width:20%;" | Name
! style="width:06%;" | Block 
! style="width:19%;" | Reaktortyp
! style="width:13%;" | Status
! style="width:07%;" | Netto- leistung in MW 
! style="width:07%;" | Brutto- leistung in MW 
! style="width:10%;" | Inbetrieb- nahme 
! style="width:10%;" | Abschal- tung (geplant) 
! style="width:08%;" | Einge- speiste Energie in GWh <ref name="31. Dezember 2006" />
|-
| [[Kernkraftwerk Berkeley|Berkeley]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 138 || align="right" | 166 || align="right" | 1962-06-12 12.06.1962 || align="right" | 1989-03-31 31.03.1989 || align="right" | 43.482
|-
| [[Kernkraftwerk Berkeley|Berkeley]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 138 || align="right" | 166 || align="right" | 1962-06-24 24.06.1962 || align="right" | 1988-10-26 26.10.1988 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" > Gesamtproduktion des Werks ist unter Block 1 summiert angegeben. </ref>
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bradwell|Bradwell]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 123 || align="right" | 146 || align="right" | 1962-07-01 01.07.1962 || align="right" | 2002-03-31 31.03.2002 || align="right" | 54.347
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Bradwell|Bradwell]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 123 || align="right" | 146 || align="right" | 1962-07-06 06.07.1962 || align="right" | 2002-03-30 30.03.2002 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1956-08-27 27.08.1956 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | 56.155
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1957-02-01 01.02.1957 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 3 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1958-03-01 01.03.1958 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Calder Hall|Calder Hall]] || align="center" | 4 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-04-01 01.04.1959 || align="right" | 2003-03-31 31.03.2003 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-02-01 01.02.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | 56.792
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1959-07-01 01.07.1959 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
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|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Chapelcross|Chapelcross]] || align="center" | 4 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 50 || align="right" | 60 || align="right" | 1960-01-01 01.01.1960 || align="right" | 2004-06-29 29.06.2004 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Dounreay|Dounreay]]<ref name="beides"/> || align="center" | DFR || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 14 || align="right" | 15 || align="right" | 1962-10-01 01.10.1962 || align="right" | 1977-03-01 01.03.1977 || align="right" | 536
|-
| [[Kernkraftwerk Dounreay|Dounreay]] || align="center" | PFR || Schneller Brutreaktor || Stillgelegt || align="right" | 234 || align="right" | 250 || align="right" | 1975-01-10 10.01.1975 || align="right" | 1994-03-31 31.03.1994 || align="right" | 7.135
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 225 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-09-21 21.09.1965 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 57.459
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 225 || align="right" | 230 || align="right" | 1965-11-01 01.11.1965 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 58.831
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | B1 || [[Advanced_Gas-cooled_Reactor|AGR]] || In Betrieb || align="right" | 545 || align="right" | 615 || align="right" | 1985-12-29 29.12.1985 || align="right" | 2035-04-14 (14.04.2035) || align="right" | 69.800
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Dungeness|Dungeness]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 545 || align="right" | 615 || align="right" | 1983-04-03 03.04.1983 || align="right" | 2039-04-15 (15.04.2039) || align="right" | 72.816
|-
| [[Kernkraftwerk Hartlepool|Hartlepool]] || align="center" | A1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 595 || align="right" | 655 || align="right" | 1983-08-01 01.08.1983 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 73.535
|-
| [[Kernkraftwerk Hartlepool|Hartlepool]] || align="center" | A2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 595 || align="right" | 655 || align="right" | 1984-10-31 31.10.1984 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 69.713
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | A1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 585 || align="right" | 625 || align="right" | 1983-07-09 09.07.1983 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 73.264
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | A2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 575 || align="right" | 625 || align="right" | 1984-10-11 11.10.1984 || align="right" | 2014-99-99 (2014) || align="right" | 67.362
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 615 || align="right" | 680 || align="right" | 1988-07-12 12.07.1988 || align="right" | 2023-99-99 (2023) || align="right" | 75.459
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| [[Kernkraftwerk Heysham|Heysham]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 615 || align="right" | 680 || align="right" | 1988-11-11 11.11.1988 || align="right" | 2023-99-99 (2023) || align="right" | 73.147
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 235 || align="right" | 267 || align="right" | 1965-02-16 16.02.1965 || align="right" | 2000-05-23 23.05.2000 || align="right" | 92.930
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 235 || align="right" | 267 || align="right" | 1965-03-19 19.03.1965 || align="right" | 2000-05-23 23.05.2000 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 430 || align="right" | 655 || align="right" | 1976-10-30 30.10.1976 || align="right" | 2018-10-14 (14.10.2018) || align="right" | 106.762
|-
| [[Kernkraftwerk Hinkley Point|Hinkley Point]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 430 || align="right" | 655 || align="right" | 1976-02-05 05.02.1976 || align="right" | 2016-09-15 (15.09.2016) || align="right" | 102.233
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 173 || align="right" | 1964-02-05 05.02.1964 || align="right" | 1990-03-30 30.03.1990 || align="right" | 57.347
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 150 || align="right" | 173 || align="right" | 1964-06-01 01.06.1964 || align="right" | 1989-12-31 31.12.1989 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | B1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 420 || align="right" | 644 || align="right" | 1976-02-06 06.02.1976 || align="right" | 2016-02-14 (14.02.2016) || align="right" | 105.771
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Hunterston|Hunterston]] || align="center" | B2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 420 || align="right" | 644 || align="right" | 1977-03-31 31.03.1977 || align="right" | 2017-03-15 (15.03.2017) || align="right" | 100.523
|-
| [[Kernkraftwerk Oldbury|Oldbury]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 217 || align="right" | 230 || align="right" | 1967-11-07 07.11.1967 || align="right" | 2012-02-99 29.02.2012 || align="right" | 58.125
|-
| [[Kernkraftwerk Oldbury|Oldbury]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 217 || align="right" | 230 || align="right" | 1968-04-06 06.04.1968 || align="right" | 2011-06-30 30.06.2011 || align="right" | 60.705
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | A1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 210 || align="right" | 245 || align="right" | 1966-01-21 21.01.1966 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 55.131
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | A2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 210 || align="right" | 245 || align="right" | 1966-04-09 09.04.1966 || align="right" | 2006-12-31 31.12.2006 || align="right" | 51.625
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Sizewell|Sizewell]] || align="center" | B || Druckwasserreaktor || In Betrieb || align="right" | 1.188 || align="right" | 1.250 || align="right" | 1995-02-14 14.02.1995 || align="right" | 2035-10-14 (14.10.2035) || align="right" | 86.742
|-
| [[Kernkraftwerk Torness|Torness]] || align="center" | 1 || AGR || In Betrieb || align="right" | 625 || align="right" | 682 || align="right" | 1988-05-25 25.05.1988 || align="right" | 2028-05-14 (14.05.2028) || align="right" | 70.219
|-
| [[Kernkraftwerk Torness|Torness]] || align="center" | 2 || AGR || In Betrieb || align="right" | 625 || align="right" | 682 || align="right" | 1989-02-03 03.02.1989 || align="right" | 2029-02-15 (15.02.2029)|| align="right" | 67.998
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trawsfynydd|Trawsfynydd]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 195 || align="right" | 235 || align="right" | 1965-01-14 14.01.1965 || align="right" | 1991-02-06 06.02.1991 || align="right" | 47.185
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Trawsfynydd|Trawsfynydd]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 195 || align="right" | 235 || align="right" | 1965-02-02 02.02.1965 || align="right" | 1991-02-04 04.02.1991 || align="right" | <ref name="Summe in Block 1" />
|-
| [[Sellafield|Windscale AGR]]<ref name="beides"/> || align="center" | – || AGR || Stillgelegt || align="right" | 32 || align="right" | 41 || align="right" | 1963-02-01 01.02.1963 || align="right" | 1981-04-03 03.04.1981 || align="right" | 3.258
|-style="background:#f0f0f0;"
| [[Kernkraftwerk Winfrith|Winfrith SGHWR]] || align="center" | – || SGHWR || Stillgelegt || align="right" | 92 || align="right" | 100 || align="right" | 1967-12-01 01.12.1967 || align="right" | 1990-09-11 11.09.1990 || align="right" | 10.957
|-
| [[Kernkraftwerk Wylfa|Wylfa]] || align="center" | 1 || Magnox-Reaktor || In Betrieb || align="right" | 490 || align="right" | 540 || align="right" | 1971-01-24 24.01.1971 || align="right" | 2012-99-99 (2012) || align="right" | 103.257
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| [[Kernkraftwerk Wylfa|Wylfa]] || align="center" | 2 || Magnox-Reaktor || Stillgelegt || align="right" | 490 || align="right" | 540 || align="right" | 1971-07-21 21.07.1971 || align="right" | 2012-04-25 25.04.2012 || align="right" | 98.602
|}
</onlyinclude>

== Einzelnachweise ==
<references />

{{Linked Coordinates}}

[[Kategorie:Kernkraftwerk in Europa|! Europa]]
[[Kategorie:Liste (Nukleartechnik)|Kernkraftwerke, Europa]]
[[Kategorie:Liste (Kraftwerke)|Kernkraftwerke, Europa]]

Geschichte der Stadt San Francisco

2012-05-22T09:08:55Z

84.167.153.252: diverses

[[Datei:San Francisco downtown.jpg|miniatur|hochkant=2.0|Downtown San Francisco]]
[[Datei:Coit Tower from Russian Hill.jpg|miniatur|hochkant=2.0|Charakteristisch für San Francisco: die Hügel und das Meer]]
Die '''Geschichte der Stadt [[San Francisco]]''' in [[Kalifornien]] wurde maßgeblich von ihrer Lage an der Pazifikküste beeinflusst. Sie wurde dadurch zu einem wichtigen Zentrum für Seehandel und zum Standort für [[Fort Mason]], dem wichtigsten Einschiffungshafen für Militäroperationen auf dem Pazifik. San Francisco ist an vierzehnter Stelle der größten Städte der USA und charakterisiert sich durch schnelle wirtschaftliche Veränderungen und kulturelle Vielfalt.

== Vorkoloniale Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte Kaliforniens|Kalifornien (historische Landschaft)}}
Das Gebiet des heutigen US-Bundesstaates Kalifornien ist seit über 10.000 Jahren besiedelt. Bei Ankunft der ersten Europäer bewohnten unter anderem die [[Yelamu]], ein Stamm aus der Sprachfamilie der [[Ohlone]] das Gebiet von San Francisco.

Der häufige [[Nebel]] über der Bucht von San Francisco führte dazu, dass die frühen Entdecker, darunter Sir [[Francis Drake]], am [[Golden Gate]] vorbeisegelten und die [[Bucht von San Francisco]] lange unentdeckt blieb.

== Die ersten Europäer an der Bucht von San Francisco ==
{{Hauptartikel|Gaspar de Portolà|Spanische Missionen in Kalifornien}}
[[Datei:San Fran, 1822.jpg|miniatur|Blick auf das [[Presidio (San Francisco)|Presidio]] von San Francisco, um 1817 von [[Louis Choris]]]]
Im Zuge der spanischen Eroberungszüge in Mittel- und Nordamerika zog der Entdecker [[Gaspar de Portolà]] im Jahr 1769 als erster auf dem Landweg in das Gebiet des heutigen Bundesstaates Kalifornien, das damals zur spanischen Kolonie [[Neuspanien]] gehörte. Am 2. November erreichte er die [[Bucht von San Francisco]].<ref name="Portola">{{cite web |title=Visitors: San Francisco Historical Information |url=http://www.sfgov.org/site/visitor_index.asp?id=8091 | accessdate=3. September 2006 |publisher=City and County of San Francisco }}</ref>

Sieben Jahre später wurde im Zuge der Errichtung der [[Spanische Missionen in Kalifornien|spanischen Missionen in Kalifornien]] die [[Mission San Francisco de Asís]] (auch Mission Dolores genannt) von [[Junípero Serra]] gegründet und dazu das [[Presidio (San Francisco)|Presidio]] errichtet.<ref name="Perouse">{{Literatur |Autor=Jean-François de Galaup, comte de La Pérouse; Yamane, Linda Gonsalves; Margolin, Malcolm |Titel=Life in a California Mission: Monterey in 1786 : The Journals of Jean Francois De La Perouse |ISBN=0-930588-39-8 }}</ref><ref>Für die Bevölkerungszählung von [[Juan Vicente de Güemes Padilla Horcasitas y Aguayo, 2nd Count of Revillagigedo|Revillagigedo]] siehe [http://sfgenealogy.com/spanish/cen1790.htm The Census of 1790, California], California Spanish Genealogy, abgerufen am 4. August 2008 in ''The Census of 1790: A Demographic History of California'', Menlo Park: Ballena Press, 1998, S. 75-105, ISBN 9780879191375.</ref> Der [[Franziskaner (OFM)|Franziskaner]] Serra gilt als Gründer von San Francisco.

In den darauffolgenden Jahren besuchten mehrere weitere europäische Eroberer die Bucht, darunter der Franzose [[Jean-François de La Pérouse]]<ref>De La Perouse, ''Life in a California Mission''.</ref> und der Engländer [[George Vancouver]]<ref>[http://www.nps.gov/prsf/coast_defense/spanish/vancouver/vancouvr.htm Vancouver's Report] Presidio of San Francisco, National Park Service.</ref>. In der Gegend siedelten auch einige Russen, vorwiegend Jäger (ihrem Vorrücken Einhalt zu gebieten war einer der Hauptgründe für das spanische Vordringen nach Norden). Von 1770 an kolonisierte Russland das Gebiet von Alaska bis [[Fort Ross]] in [[Sonoma County|Sonoma]], unmittelbar nördlich der Bucht. Der Name [[Russian Hill]], eines zentralen Wohnquartiers in San Francisco, erinnert an die russischen Fellhändler und Seeleute.

Nach dem [[Mexikanischer Unabhängigkeitskrieg|Mexikanischen Unabhängigkeitskrieg]] wurde [[Kalifornien (historische Landschaft)|Kalifornien]] Teil von [[Mexiko]]. 1835 errichtete der Engländer [[William A. Richardson]] den ersten Hof außerhalb der unmittelbaren Umgebung der Mission dolores, in der Nähe einer Bootsanlegestelle beim heutigen [[Portsmouth Square]].<ref name="Richardson">{{cite web |title=From the 1820s to the Gold Rush |url=http://www.sfmuseum.org/hist1/early.html | accessdate=28. August 2006 |publisher=The Virtual Museum of the City of San Francisco }}</ref> Er ist unter anderem für den Straßenplan des nun immer mehr Siedler anziehenden Dorfes, das zunächst [[Yerba Buena (Kalifornien)|Yerba Buena]] (nach einer in der Gegend vorkommenden [[Minzen]]art) hieß, verantwortlich. 1838 erhielt Richardson ein großes Grundstück im [[Marin County]], wohin er 1841 übersiedelte. Die [[Richardson Bay]] ist nach ihm benannt.

Im selben Jahr dachte England über einen Kauf von Kalifornien von Mexiko nach, denn die strategische Bedeutung für den [[Pazifik]] war erkannt worden. Daraus wurde allerdings nichts, und so wurde San Francisco zu einem der strategisch bedeutendsten Häfen der USA.<ref>{{Literatur |Autor=Porter, Andrew|Titel=The Oxford History of the British Empire Volume III: The Ninenteenth Century|Verlag=Oxford University Press|Jahr=1999|ISBN=0-19-820565-1}}</ref>

Am 31. Juli 1846 verdoppelte sich die Bevölkerung von Yerba Buena schlagartig, da 240 [[Mormonen]] unter der Führung von [[Samuel Brannan]] mit dem Schiff ''Brooklyn'' anlegten. Brannan, selst Mitglied der [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage]], sollte später vor allem durch seine Berichte über den [[Goldrausch in Kalifornien|kalifornischen Goldrausch]] bekannt werden. Er gilt als erster Gold-Millionär Kaliforniens.

[[Datei:SanFrancisco1851a.jpg|miniatur|links|hochkant=1.5|Portsmouth Square, 1851.]]
Im [[Mexikanisch-Amerikanischer Krieg|Mexikanisch-Amerikanischen Krieg]] beanspruchte [[John Drake Sloat]] Kalifornien für die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Am 9. Juli 1846 trafen [[John Berrien Montgomery]] und [[Henry Bulls Watson]] mit der [[USS Portsmouth (1843)|USS Portsmouth]] in Yerba Buena ein und hissten ihre Flagge über dem Stadtzentrum. Im August desselben Jahres wurde Lt. Washington A. Bartlett zum [[Alkalde]] von Yerba Buena ernannt. Am 30. Januar 1847 wurde der Ort auf Antrag von Bartlett offiziell in ''San Francisco'' umbenannt.<ref>{{cite web|url=http://www.yerbabuenagardens.com/history.html|title=History of Yerba Buena Gardens|publisher=Yerba Buena Gardens|accessdate=28. August 2003}}</ref> Der Name ist eine Referenz an [[Franz von Assisi]], den Namenspatron der [[Franziskanische Orden|Franziskaner]]mönche. Kalifornien und damit auch San Francisco wurden 1848 in der Folge des [[Vertrag von Guadalupe Hidalgo|Vertrags von Guadalupe Hidalgo]], der den Mexikanisch-Amerikanischen Krieg beendete, offiziell Teil der Vereinigten Staaten. San Francisco wurde vom Kalifornischen Staat bald sowohl als Stadt als auch als [[County]] klassiert.

Mit seiner Lage am äußersten Ende einer Halbinsel fehlten San Francisco zwei wichtige Rohstoffe für eine Siedlung des 19. Jahrhunderts: Wasser und Feuerholz. Die Einwohner der Stadt waren deshalb gezwungen, diese Waren in die Stadt zu bringen. Bereits früh begann man auch, Küstengebiete aufzuschütten, um dort Häuser zu bauen.

== Der kalifornische Goldrausch ==
[[Datei:SanFranciscoharbor1851c sharp.jpg|miniatur|Der Hafen von San Francisco 1850 oder 1851. In dieser Zeit war der Hafen oft so überfüllt, dass die Schiffe oft Tage warten mussten, bis Fracht und Passagiere ausgeladen werden konnten.<ref>{{Literatur | Autor=Dennis M. Powers | Titel=Treasure Ship: The Legend and Legacy of the S.S. Brother Jonathan | Verlag=Kensington/Citadel Press | Ort=New York, New York | Jahr=2006}}</ref>]]
Der [[Kalifornischer Goldrausch|kalifornische Goldrausch]], der 1848 einsetzte, beeinflusste die Stadt nachhaltig. Zunächst führte er vor allem zu einem explosiven Bevölkerungswachstum. Zwischen Januar 1848 und Dezember 1849 stieg die Bevölkerung San Franciscos von 1.000 auf über 25.000, obwohl die Stadt selbst weitab der Goldminen lag. Das extreme Wachstum setzte sich auch in den 1850er-Jahren fort, besonders als auch noch Silber gefunden wurde. Mit dem Wachstum war die Stadtplanung teilweise überfordert, was zu (für amerikanische Verhältnisse) teilweise sehr engen Straßen führte, die noch heute den Verkehr in der Altstadt behindern. San Francisco wurde zur größten Stadt westlich des Mississippi, ein Titel, der allerdings 1920 an Los Angeles verloren wurde.<ref>{{cite web |title=U.S. Census Population of the 100 largest cities and other urban places in the United States: 1790 to 1990 |url=http://www.census.gov/population/www/documentation/twps0027.html |accessdate=20. April 2006}}</ref>

Besonders viele Einwanderer stammten aus [[China]], da sich die chinesischen Arbeiter, die am Bau der [[Erste Transkontinentale Eisenbahn|ersten Transkontinentalen Eisenbahn]] beteiligt hatten, nach der Fertigstellung in San Francisco niederließen. Strenge [[Rassengesetze]], wie der ''[[Chinese Exclusion Act]]'', erlaubten ihnen jedoch nur die Niederlassung in eng umschriebenen Grenzen innerhalb der Stadt. Dieses heute [[Chinatown]] genannte Stadtviertel ist das größte seiner Art in Kalifornien. Etwa ein Fünftel der Einwohner der Stadt sind [[Sino-Amerikaner]], das ist eine der größten asiatischen Populationen außerhalb Chinas.

Viele heute weltbekannte Marken und Produkte entstanden zu jener Zeit, so etwa [[Levi Strauss & Co.]], [[Ghirardelli Chocolate Company]] und die [[Wells Fargo (Unternehmen)|Wells Fargo Bank]]. Auch mehrere [[Tycoon]]s machten von sich reden, teilweise allerdings eher als „[[Raubritter]]“ (engl: ''Robber barons''), darunter die [[Big Four (Central Pacific Railroad)|Big Four]] ([[Charles Crocker]], [[Mark Hopkins]], [[Collis P. Huntington|Collis P. Huntington]], and [[Leland Stanford|Leland Stanford]]), die sowohl das Eisenbahnwesen des Westens als auch die Politik nach belieben dominierten und auch vor Gewalt gegen ihre Bauarbeiter nicht zurückschreckten. Wo diese Barone ihre Villen in San Francisco errichtet hatten, stehen heute berühmte und teure Hotels wie das [[Huntington Hotel (San Francisco)|Huntington]].

{{Hauptartikel|Committees of Vigilance}}
[[Datei:lynching-of-casey-and-cora.jpg|links|hochkant=1.3|miniatur|Charles Cora und James Casey werden vom [[Committee of Vigilance]] [[Lynchjustiz|gelyncht]], 1856]]
Die unkontrollierte Einwanderung vorwiegend männlicher Schatzsucher führte in San Francisco zu Zuständen, die dem [[Wilder Westen|Wilden Westen]] in nichts nachstanden. In der Stadt herrschte im Wesentlichen [[Anarchie]], obwohl ordentlich gewählte Organe sowohl auf lokaler als auch auf staatlicher Ebene (Bundesstaat) vorhanden waren. Ihre Vertreter waren allerdings [[Korruption|korrupt]] und Gauner – diese waren in recht großer Zahl aus dem Osten in den Westen geflohen, wo sie, da unerkannt, unbehelligt waren – kamen mit milden oder gar keinen Strafen davon. San Francisco, das in jener Zeit fast ausschließlich aus Holz gebaut war, brannte in den Jahren 1849 bis 1851 mindestens dreimal zu wesentlichen Teilen nieder. Die Brände waren, so wird vermutet, häufig gelegt, etwa um Warenlager der Konkurrenz zu vernichten. Verfolgt oder gar bestraft wurden die Brandstifter jedoch in den seltensten Fällen.

Als schließlich auch noch oppositionelle Politiker teilweise auf offener Straße erschossen wurden, formierte sich Widerstand. Unter der Führung von [[Samuel Brannan]] formierte sich das erste sogenannte [[Committees of Vigilance|Committee of Vigilance ]] (''Wachsamkeitsvereinigung''), die sich zum Ziel setzte, das Recht in die eigene Hand zu nehmen. Zweimal, 1851 und 1856, trat diese aus angesehenen Männern bestehende Organisation, zusammen, um für jeweils etwa ein halbes Jahr dem Gesetz Nachdruck zu verschaffen. Beide Male wurden mehrere ertappte Verbrecher in schauprozessähnlichen Verfahren verurteilt und umgehend [[Hängen|gehängt]], was vorübergehend für Ruhe sorgte.

[[Datei:MarketStreetSanFran.JPG|miniatur|Market Street, frühes 20. Jahrhundert]]
Die Stadt San Francisco war [[County Seat]] des [[San Francisco County]] von 1849 bis 1856. Danach wurde, aufgrund der beschriebenen Probleme mit Gesetzlosigkeit, vom kalifornischen Staat das County aufgeteilt. Nördlich vom San Bruno Mountain wurde eine Linie gerade über die Halbinsel gezogen. Alles was südlich davon liegt, wurde zum neuen [[San Mateo County]], der Teil nördlich davon wurde das Stadt-County von San Francisco, das einzige Kaliforniens.

Im Herbst 1855 brachte ein Schiff [[Flüchtling]]e vor einer [[Cholera]]epidemie aus dem Fernen Osten nach San Francisco (die Geschichtsschreibung ist sich hier uneinig, ob es sich um die ''S.S. Sam'' oder die ''S.S. Carolina'' gehandelt hat – beide brachten Flüchtlinge einer Epidemie in die Stadt, eines der Schiffe 1850, das andere 1855). Weil die Stadt in der Folge des Goldrausches deutlich schneller gewachsen war, als die eigentlich notwendige Infrastruktur und insbesondere auch die [[Sanitärtechnik|sanitären Anlagen]] hinter den Erfordernissen zurückblieb, brach nun in San Francisco selbst eine schwere Choleraepidemie aus. Zu jener Zeit wäre eigentlich der Staat für das Gesundheitswesen zuständig gewesen, er sah sich jedoch darin überfordert und delegierte die Zuständigkeit an die Countys. Das führte zum noch heute in Kalifornien existierenden System der County-Krankenhäuser. In San Francisco selber wurden [[Barmherzige Schwestern]] mit der Führung eines Spitals betraut, da sie sich während der Epidemie als sehr effizient gezeigt hatten. 1857 eröffnete der Orden das ''St. Mary's Hospital'' an der Stockton Street, das erste katholische Spital westlich der [[Rocky Mountains]]. 1905 erwarben sie ein Grundstück an der Ecke Fulton/Stanyan Streets. Das dortige ''St. Mary's Medical Center'' ist das älteste dauerhaft aktive Spital San Franciscos.

== Arbeitsbedingungen ==
Zu den Arbeitsbedingungen und den Arbeitskämpfen des 19. und frühen zwanzigsten Jahrhunderts siehe in den Artikeln [[Geschichte Kaliforniens]] und [[Arbeiterbewegung in den Vereinigten Staaten]].

== Paris of the West ==
Um 1890 litt San Francisco erneut unter [[Klientelismus]] und Korruption. Neue politische Reformen waren dringend notwendig. Der Populist [[Adolph Sutro]] wurde daraufhin 1894 zum Bürgermeister gewählt, ohne dass er einen richtigen Wahlkampf geführt hatte. Leider erreichte er, abgesehen von der Eröffnung der [[Sutro Baths|Sutro-Bäder]], kaum substantielle Fortschritte für die Stadt.

Sutros Nachfolger, [[James D. Phelan]], der 1896 gewählt wurde, war erfolgreicher. Er konnte ein neues Gesetz erlassen, das die Vergabe von [[Verzinsliches Wertpapier|Staatsanleihen]] ermöglichte. Dadurch konnte er genügend Gelder auftreiben, um das städtische Abwassersystem zu erneuern, und siebzehn neue Schulen, zwei neue Parks, ein Spital und eine Bibliothek zu eröffnen. Nachdem er 1901 vom Bürgermeisteramt zurückgetreten war, galt sein Interesse der Verschönerung der Stadt. San Francisco sollte umfassend modernisiert und zum ''Paris des Westens'' werden. Nachdem ihn die ''San Francisco Art Association'' bat, einen Plan für die Verschönerung der Stadt vorzubereiten, heuerte er den berühmten Architekten [[Daniel Burnham]] an. Der Plan von Phelan und Burnham war ambitiös, sah er doch einen über 50 Jahre dauernden Umbauprozess vor, der die Stadt mit weiten Boulevards und Plätzen versehen sollte. Einige der Vorschläge wurden umgesetzt, etwa das neue Opernhaus, die U-Bahn unter der [[Market Street]] und der Strandboulevard [[The Embarcadero (San Francisco)|Embarcadero]].<ref>{{Literatur |Autor=Wiley, Peter Booth |Titel=National Trust Guide San Francisco |Verlag=John Wiley & Sons, Inc. |Jahr=2000 |ISBN=0-471-19120-5}}</ref>

[[Datei:Chinatownsf-large1.jpg|links|miniatur|Ross Alley in Chinatown 1898, (Foto von [[Arnold Genthe]])]]
1900 wurde San Francisco neuerlich von einer Epidemie getroffen, diesmal von der per Schiff eingeschleppten [[Pest]]. Da man fälschlicherweise annahm, dass die Leichen der an der Krankheit Verstorbenen weiterhin ansteckend seien (und möglicherweise auch Aufgrund von gewinnversprechenden Landspekulationen), wurden sämtliche [[Friedhof|Friedhöfe]] aus dem Stadtzentrum verbannt und nach dem heutigen [[Colma]] versetzt. Fünfzehn Blocks in Chinatown wurden unter Quarantäne gesetzt, während sich die politischen Führungsträger über die richtigen Maßnahmen zur Eindämmung der Plage stritten. Erst 1905 wurde die Pest ausgemerzt. Die Friedhöfe und die Toten wurden aber weiterhin nach Colma gebracht, wo die Zahl der Toten die Zahl der Lebenden heute um mehr als das Tausendfache übersteigt. Einzige das [[Columbarium of San Francisco]] und die historischen Friedhöfe in der [[Mission San Francisco de Asís|Mission Dolores]] und am [[Presido (San Francisco)|Presidio]] durften bleiben.<ref>{{cite web |title=San Francisco Cemeteries |url=http://www.sanfranciscocemeteries.com |accessdate=12. Juli 2005}}</ref>

In der Zeit um die Jahrhundertwende entstand in San Francisco eines der weitreichendsten und kapazitätsstärksten öffentlichen Nahverkehrssysteme der damaligen Welt. Zwischen 1873 und dem Erdbeben von 1906, bei dem wesentliche Teile der Anlagen zerstört wurden, entstand das Netz der [[San Francisco Cable Cars]], deren verbleibende drei Linien heute eine der wichtigsten Touristenattraktionen der Stadt sind, als [[National Historic Landmark]] eingetragen und neben der Golden-Gate-Brücke das zweite Wahrzeichen der Stadt sind. Es bulten zum Jahrhundertwechsel nicht weniger als 8 Eisenbahnunternehmen um Kundschaft. Zu Stoßzeiten fuhr an der zentralen Haltestelle am [[Ferry Building]] alle 15 Sekunden ein Wagen ab. Selbst für heutige Verhältnisse eine enorme Frequenz.

== Das große Erdbeben von 1906 ==
{{Hauptartikel|San-Francisco-Erdbeben von 1906}}
[[Datei:San Francisco Fire Sacramento Street 1906-04-18.jpg|miniatur|Nob Hill, in Richtung Sacramento Street, während des Feuers]]
Am 18. April 1906 erschütterte ein schweres [[Erdbeben]] die Stadt San Francisco. Die Erde bebte entlang des [[San-Andreas-Verwerfung|San-Andreas-Grabens]] zwischen [[San Juan Bautista (Kalifornien)|San Juan Bautista]] und [[Eureka (Kalifornien)|Eureka]], mit dem [[Epizentrum]] unmittelbar vor der Küste von San Francisco. Heute wird die Stärke des Erdbebens mit etwa 7,8 auf der [[Richterskala]] angegeben. Das Erdbeben riss Gräben auf, die sich rasch mit Wasser füllten, daneben wurden durch das Beben Gasleitungen freigelegt und entzündet, was zum größten Stadtbrand in der Geschichte der Stadt führte, der wohl den Schaden des Erdbebens selbst massiv überstieg und sich mehrere Tage lang durch die Häuser der Stadt fraß. Die offizielle Zahl der Toten wurde zunächst mit 478 angegeben, was aber neueren Erkenntnissen nicht mehr standhält und später auf über 3000 korrigiert wurde. Vermutlich versuchten die politischen Behörden, mit der Untertreibung die Angst vor dem Wiederaufbau nicht zusätzlich zu schüren.

== Wiederaufbau ==
Praktisch unmittelbar nach dem Erdbeben wurden Pläne für den Wiederaufbau erstellt. Wieder reichte [[Daniel Burnham]] ambitiöse Pläne ein, mit breiteren Avenues im Stil von [[Georges-Eugène Haussmann]] und weiten [[Ein- und Ausfallstraße]]n. Erneut wurde der Plan jedoch verworfen, da er zu radikale Einschnitte besonders auch ins Eigentum verschiedener Grundbesitzer gehabt hätte. Einige der Vorschläge wurden jedoch umgesetzt, so die [[Market Street Subway|U-Bahn unter Market Street]] und die besucherfreundliche Umgestaltung des [[Fisherman's Wharf]]. Auch der [[Coit Tower]] auf dem [[Telegraph Hill]] inmitten der Stadt geht auf Burnhams Initiative zurück.

In den Jahren 1907 und 1908 wurde die städtische Politik von Bestechungsskandalen rund um sogenannte ''[[Public service corporations]]'' erschüttert. Die Karrieren von Bürgermeister [[Eugene Schmitz]] und von [[Abe Ruef]] endeten im Gefängnis.

[[Datei:Palace of fine arts.jpg|miniatur|Der [[Palace of Fine Arts|Palace of Fine Arts]] ist das einzige Gebäude, das von der Panama-Pacific Exposition verblieben ist.]]
1915 fand in San Francisco die [[Panama-Pacific International Exposition]] statt, offiziell um die Eröffnung des [[Panamakanal]]s zu feiern. Die Ausstellung sollte jedoch auch zeigen, wie die Stadt gleich einem ''[[Phönix (Mythologie)|Phönix]] aus der Asche'' erstanden war. Bis auf den [[Palace of Fine Arts]] wurden nach der Ausstellung alle dafür errichteten Gebäude niedergerissen und an der Stelle entstand das heutige [[Marina District]].

== Monumentale Bauprojekte ==
[[Datei:Golden Gate Bridge, HAER CA-31-4.jpg|links|miniatur|Die Golden-Gate-Brücke ist ''das'' Wahrzeichen der Stadt San Francisco.]]
Nach dem Wiederaufbau wurden mehrere monumentale Bauwerke errichtet, die heute das Bild San Franciscos prägen. 1936 wurde die [[Bay Bridge|San Francisco – Oakland Bay Bridge]] eröffnet, die die Halbinsel San Franciscos mit dem östlich davon liegenden [[Oakland]] verbindet. 1937 wurde dann die zum Wahrzeichen der Stadt gewordene [[Golden Gate Bridge|Golden-Gate-Brücke]] eröffnet und 1939 die [[Golden Gate International Exposition]] abgehalten.

== Zweiter Weltkrieg ==
Während dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war [[Fort Mason]] in San Francisco der Hauptausgangshafen für die amerikanischen Einsätze im [[Pazifikkrieg]]. Hunderttausende Tonnen Material und tausende von Soldaten wurden hier eingeschifft. Rund ums [[San Francisco Bay]] wurden in mehreren Häfen [[Liberty-Schiff]]e und [[Victory-Schiff]]e zusammengebaut. Die [[SS Jeremiah O´Brian]], eines der letzten seetauglichen Schiffe jener Zeit, kann heute am Pier in San Francisco besucht werden.

Das 1932 eröffnete [[War Memorial Opera House (San Francisco)|War Memorial Opera House]] wurde zum Zentrum einiger wichtiger Vertragsabschlüsse der Nachkriegszeit. Im Jahr 1945 fand hier die Konferenz zur Gründung der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] statt. Im naheliegenden [[Herbst Theatre]] wurde am 26. Juni die [[Charta der Vereinten Nationen]] unterzeichnet. Auch der [[Friedensvertrag von San Francisco]], der den Krieg mit [[Japan]] formell beendete, wurde sechs Jahre später hier formuliert und schließlich unterzeichnet.

== Nachkriegszeit ==
Viele Soldaten, die über San Francisco in den Krieg und wieder nach Hause zurückgekehrt waren, ließen sich nach dem Krieg hier nieder. Dadurch entstanden das [[Sunset District]] und [[Visitacion Valley]]. [[Caltrans]] begann in dieser Zeit mit einer aggressiven [[Autobahn]]baupolitik in der Bay Area. Dabei stieß die Firma aber bald auf erheblichen Widerstand der Bevölkerung, da durch die hohe Bevölkerungsdichte praktisch jede neue Straße zur Umsiedelung vieler Bewohner führen musste. Caltrans versuchte, dieses Problem (und auch die Ausgaben für Landkäufe) durch mehrstöckige Autobahnen zu umgehen. Die Ingenieure konstruierten daraufhin ziemlich seltsam angeordnete Straßen die sich auch noch als [[Seismologie|Seismisch]] unstabil erwiesen. 1956 beschloss der Stadtrat (''Board of Supervisors''), auf weitere Autobahnbauten zu verzichten, ein Ereignis, das als ''[[Freeway revolts|Freeway Revolt]]'' bekannt wurde. Obwohl noch einige geringfügige Verbesserungen vorgenommen wurden, blieb die Stadt im Wesentlichen bei ihrer Anti-Autobahn-Politik. So hat sie bis heute eines der engsten Straßensysteme der USA. Als dann nämlich 1989 durch das [[Loma-Prieta-Erdbeben]] auch noch der [[California State Route 480|Embarcadero Freeway]] und der Central Freeway zerstört wurden, beschlossen die Bürger in mehreren Abstimmungen, diese nicht neu zu errichten. Stattdessen wurden wieder Häuser an ihrer Stelle errichtet. Dies war besonders am [[The Embarcadero (San Francisco)|Embarcadero]], der heute zu einem Tourismuszentrum geworden ist, sehr erfolgreich.

== Erneuerung ==
In den 1950er-Jahren beauftragte Bürgermeister [[George Christopher]] den Harvardabsolventen [[Justin Herman]] als Kopf einer Arbeitsgruppe, sich erneut mit der Stadtentwicklung befassen sollte. Wieder waren die Pläne ambitiös und Herman begann in einer aggressiven Kampagne mit dem Niederreißen sogenannter "blighted areas" der Stadt. Dabei handelte es sich aber in Wahrheit um vorwiegend von nicht-weißen Arbeitern bewohnte Siedlungen. Durch [[Enteignung]]en riss er große Teile der Stadt nieder, siedelte die dortige Bevölkerung in andere Quartiere oder nach [[Oakland]] um und errichtete an der Stelle moderne Bauten. Das handelte Herman schwere rassistische Vorwürfe ein, die jedoch ohne wesentliche Wirkung blieben. Er plante den Bau des [[Embarcadero Center]], des [[California State Route 480|Embarcadero Freeway]], von [[Japantown]] und des [[Yerba Buena Garden]].

== Gegenkultur ==
{{Hauptartikel|Hippie-Bewegung|Summer of Love}}
San Francisco wird oft als Zentrum der amerikanischen [[Gegenkultur]] bezeichnet. Es gilt als Geburtsort der Hippie-Kultur, die 1967 im [[Haight-Ashbury]]-Quartier im sogenannten [[Summer of Love]] ihren Höhepunkt fand. Viele später bekannte [[Rock ’n’ Roll]]-Gruppen machten sich hier einen Namen, darunter [[Jefferson Airplane]], [[Grateful Dead]].

In den 1980er und 1990er-Jahren wurde der [[Punk (Musik)|Punk-]] und "[[Thrash Metal]]"-Stil Mode, zusammen mit der [[Rave]]-Szene. 2004 fand in San Francisco die erste [[Love Parade]] statt, nach dem Vorbild [[Berlin]]s.

[[Datei:Castro Rainbow Flag.jpg|miniatur|links|[[Rainbow flag]] im [[The Castro|The Castro]]]]
Bereits während des Krieges wurde San Francisco zu einem Zentrum der [[Homosexualität|Homosexuellen-Bewegung]] in Amerika. Das amerikanische Militär sonderte zwischen 1941 und 1945 [[Schwul]]e und [[Lesbe]]n gezielt aus und entließ sie unehrenhaft aus dem Dienst. Über 9000 homosexuelle Soldaten und Soldatinnen wurden entlassen, wovon ein großer Teil in San Francisco zurückblieb.<ref>{{Literatur |Autor=Berube, Allan |Titel=Coming Out Under Fire The History of Gay Men and Women in World War Two |Verlag=Free Press |Jahr=1990 |ISBN=0-7432-1071-9}}</ref> In den 1960er Jahren zogen viele weitere Homosexuelle nach San Francisco, nicht nur wegen der inzwischen bekannten Toleranz ihnen gegenüber, sondern generell wegen der stark links dominierten Politik der Metropole. Diese neuen Zuzügler kauften heruntergekommene Anwesen, besonders in Haight-Ashbury, auf und brachten sie wieder in Ordnung. Später, als in Haight Drogen und Gewalt an der Tagesordnung waren, zogen sie ins [[The Castro|Castro-District]], das zum ''Gay-Mekka'' wurde. Dies führte zu Konflikten mit dort ansässigen Einwohnern. Am 27. November 1978 ermordete [[Dan White]] den damaligen Bürgermeister [[George Moscone]] und den ersten offen zu seiner homosexuellen Neigung stehenden Volksvertreter [[Harvey Milk]]. Diese Morde führten zu offenen Gewaltakten und Kundgebungen in der Stadt. In den 1980er-Jahren wurden die Schwulen in San Francisco besonders schwer von [[AIDS]] getroffen. Heute beheimatet die Stadt etwa 15 % Homosexuelle. Das ist der größte Prozentsatz unter allen bedeutenden amerikanischen Städte.

== Manhattanisierung und Obdachlosigkeit ==
Während der Regierungszeit von Bürgermeisterin [[Dianne Feinstein]] (1978-1988) sah San Francisco eine Bauentwicklung, die als ''Manhattanisierung'' bezeichnet wird, also der Bau einer ganzen Reihe von Wolkenkratzern, besonders im [[Financial District (San Francisco)|Financial District]]. Diese Wolkenkratzer dominieren heute das Stadtbild klar, was bereits damals zu Opposition gegen die Baupläne führte. Ähnlich den [[Freeway revolts]] zwei Dekaden zuvor, gab es jetzt eine Art ''Skyscraper revolt'', also eine Wolkenkratzer-Revolte. Diese zwang die Stadt, strenge Auflagen für den Bau neuer solcher Gebäude zu erlassen. Diese bremsten den Bau neuer Wolkenkratzer für eine gewisse Zeit, aber aufgrund von Platzmangel wurden die Regeln im 21. Jahrhundert wieder etwas gelockert. Inzwischen ist die Opposition deutlich geringer geworden, so dass mehrere neue Wolkenkratzer gebaut wurden oder zumindest geplant sind.

[[Datei:Homeless-Church-Street-SF.jpg|miniatur|Obdachloser in vor einer Baustelle in der Church Street]]
Ein neues Problem, das sich seit den 1980er-Jahren vermehrt stellt, ist die zunehmende [[Obdachlosigkeit]]. Die Ursachen dafür sind vielfällig, darunter die Schließung von staatlichen Anstalten für geistig Behinderte und die zunehmende Präsenz offener [[Drogenszene]]n. Zusammen mit San Franciscos attraktiver Umgebung und der auf Wohlstand ausgerichteten Politik, wurde das Problem ernst. Mehrere Bürgermeister versuchten, es in den Griff zu bekommen. [[Art Agnos]] (1988-92) errichtete ein Camp für die Obdachlosen im Civic Center Park, das daher den Namen ''Camp Agnos'' trug. Das Projekt schlug aber fehl, so dass er 1991 die Wiederwahl verlor. Sein Nachfolger wurde [[Frank Jordan]], der sein Programm ''Matrix'' taufte. Er siedelte die Obdachlosen durch massiven Polizeieinsatz um, erreichte jedoch nur, dass sie sich einfach überall in der Stadt niederließen. Sein Nachfolger [[Willie Lewis Brown]] konnte sich dann aus der Affäre raushalten, in dem er das Problem weitgehend ignorierte. Der aktuelle Bürgermeister [[Gavin Newsom]] betreibt das umstrittene ''Care Not Cash''-Programm, mit dem er der Stadt etwas die Attraktivität als "Öffentliches Sozialwerk" nehmen will. Die Obdachlosen sollen bezahlbare Wohnungen bekommen und zur Teilnahme an [[Drogentherapie|Drogenentzugsprogrammen]] und Ausbildungsprogrammen gezwungen werden.

== Loma-Prieta-Erdbeben ==
{{Hauptartikel|Loma-Prieta-Erdbeben}}

Am 17. Oktober 1989 erschütterte ein Beben der Stärke 6,9 auf der [[Richterskala]] die Gegend. Das Epizentrum lag etwa 113 Kilometer südlich von San Francisco. Das Beben beschädigte viele der Autobahnen in der Stadt erheblich, darunter den bereits erwähnten Embarcadero Freeway und den Central Freeway. Diese wurden daraufhin niedergerissen und nicht wieder aufgebaut. Auch im [[Marina District]] und im District [[South of Market]] gab es schwere Schäden.

== Der Dot-Com Boom ==
Während des Dot-Com-Booms der 1990er Jahre zogen viele Unternehmer und Softwareentwickler in die Stadt (San Francisco liegt am Rande des als [[Silicon Valley]] bekannt gewordenen Hochtechnologiegebietes), gefolgt von den dazugehörigen Marketingspezialisten und Verkäufern. Massive [[Gentrifizierung]] setzte ein und die Mieten stiegen enorm. Dies führte dazu, dass viele Personen, Familien und auch Firmen aus der Stadt wegziehen mussten. San Francisco hat heute den geringsten Anteil Kinder und Jugendlicher aller größeren amerikanischen Städte, mit einem Anteil von nur 14.5 Prozent aller unter 18 jähriger.<ref>[http://news.sfobserver.com/news/view_article.html?article_id=8351949ee6ac559b5939f034bd28f1ef SFobserver.com]</ref>

Als 2001 die [[Dotcom-Blase]] platzte, wurde die vorherige Entwicklung teilweise wieder rückgängig gemacht. [[South of Market]], wo besonders viele Dot-Com-Firmen ihren Sitz hatten, war nun ein Büroquartier voller "zu Vermieten"-Schilder. Die Stadt erlebte nun den größten Bevölkerungsrückgang in ihrer Geschichte. 30.000 Einwohner zogen in nur wenigen Jahren aus der Stadt weg, was die Mieten wieder einigermaßen ins Lot gerückt hat. Nach wie vor bleibt San Francisco aber eine teure Stadt.

== Gegenwart ==
Ums Jahr 2003 hatte sich die städtische Wirtschaft, gestützt durch aufkommenden Tourismus, wieder einigermaßen erholt. Die Nachfrage nach Wohnungen und Büroräumen nahm wieder zu, und damit auch die Mieten. Um dem Problem Herr zu werden, wurden etwa Höhenbeschränkungen für Gebäude gelockert. Mehrere Bauprojekte sind aktuell im Bau oder geplant, darunter der [[Millennium Tower (San Francisco)|Millennium Tower]] und Erweiterungen der Verkehrsinfrastruktur. San Francisco hat mit [[BART]] und [[San Francisco Municipal Railway|Muni]] eines der ausgereiftesten öffentlichen Transportsysteme Nordamerikas, die auch tatsächlich eine bedeutende Zahl von Passagieren befördern. Dass die [[San Francisco Cable Cars|Cable Cars]] und die [[F-Market|F-Linie]] besondere Touristenattraktionen sind, hat für die Erhaltung des Öffentlichen Verkehrs sicher eine wesentliche Rolle gespielt, neben den historisch bedingt (für amerikanische Verhältnisse) sehr engen Straßen.

== Historische Bevölkerungszahlen ==
Historische Bevölkerungszahlen der Stadt San Francisco:<ref>1940 Census, Population Report, Vol. 1, S. 32-33</ref>
*1852: 34.776<ref>Die Zahlen von 1850 gingen bei einem Stadtbrand verloren. Die Zahl stammt aus der kalifornischen Volkszählung von 1852</ref>
*1860: 56.802
*1870: 149.473
*1880: 233.959
*1890: 298.997
*1900: 342.782
*1910: 416.912
*1920: 506.676
*1930: 634.394
*1940: 634.536

== Siehe auch ==
* [[Geschichte Kaliforniens]]

== Weblinks ==
*[http://www.zpub.com/sf/history/ San Francisco History] - Verschiedene Artikel zur Geschichte der Stadt
*[http://sanfrancisco.cityviews.us/ Historische Bilder der Stadt], im ''Central Pacific Railroad Photographic History Museum''
*[http://www.jbmonaco.com/ Historische Bilder der Stadt und vom großen Erdbeben von 1906], von JB Monaco, einem Photographen jener Zeit
*[http://www.timespacemap.com/search/eventsearch.htm?_what=san_francisco&_zoom=11&_ll=37.764201%2C%2D122.433014&_maptype=0 Karte und Zeitleiste] mit Ereignissen aus der Geschichte San Francisco.

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:San Francisco|!]]
[[Kategorie:Geschichte von Kalifornien]]

[[en:History of San Francisco]]

Fretterans

2012-05-22T09:00:39Z

84.167.153.252: R

{{Infobox Gemeinde in Frankreich
|nomcommune=Fretterans
|région=[[Burgund]]
|département=[[Saône-et-Loire]]
|arrondissement=[[Arrondissement Louhans|Louhans]]
|canton=[[Kanton Pierre-de-Bresse|Pierre-de-Bresse]]
|insee=71207
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}}
[[Datei:Fretterans_-_Kirche.jpg|thumb|Kirche von Fretterans, geweiht der Himmelfahrt Mariä]]
'''Fretterans''' ist eine [[Frankreich|französische]] [[Gemeinde (Frankreich)|Gemeinde]] im [[burgund]]ischen [[Département]] [[Saône-et-Loire]]. Sie gehört zum [[Arrondissement]] [[Arrondissement Louhans|Louhans]], zum [[Kanton (Frankreich)|Kanton]] [[Kanton Pierre-de-Bresse|Pierre-de-Bresse]] und zum [[Communauté de communes|Gemeindeverband]] [[Canton de Pierre-de-Bresse]]. Der Ort hat {{EWZ|FR|71207}} Einwohner (Stand {{EWD|FR|71207}}). Die Einwohner werden ''Fretteranais''<ref>[http://books.google.ch/books?hl=de&id=PN_T68VWitQC&q=bellevesvre#v=snippet&q=fretterans&f=false Le Langage Populaire de Macon et des Environs] Seite 56</ref>, resp. ''Fretteranaises'' genannt.

== Geografie ==
Die Gemeinde liegt an der nördlichen Grenze der Landschaft [[Bresse]] am Ufer des [[Doubs (Fluss)|Doubs]]. Das Gemeindegebiet weist keinen Wald auf, die gesamte nutzbare Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Bestimmend für die Gemeinde ist der Doubs, gleichzeitig eine Quelle des Reichtums wie der Zerstörung. Das Schwemmland ist außerordentlich fruchtbar und die Bewohner von Fretterans hatten seit 1433 das Recht, im Doubs zu fischen.
Der Doubs wurde zeitweise als Wasserstraße und als Transportweg genutzt, trieb Mühlen und Sägereien.

[[Datei:Fretterans - Doubs.jpg|thumb|links|breite200|Doubs bei Fretterans]]
Der Fluss konnte aber auch vernichtend sein, am 29. Mai 1729 ertranken sechs Frauen gleichzeitig, am 30. September 1784 ein Mann und fünf Frauen. Sie schienen den Fluss in einem Boot überquert und Vieh hinter sich hergezogen zu haben, um es auf den Flussinseln oder der anderen Flussseite zu weiden.
Zudem war der Lauf des Flusses unstet, er konnte sein Bett wechseln und bedrohte oder zerstörte mehrmals das Dorf Fretterans. Die Bewohner beklagten sich beim Generalrat und entsprechende Arbeiten wurden begonnen. Aber die Bewohner des gegenüberliegenden [[Petit-Noir]] ''zerstörten das begonnene Werk, schlugen die Arbeiter, verbrannten das Konstruktionsholz, eroberten die Werkstätten und stahlen die Werkzeuge.'' Seither wurden immer wieder Maßnahmen getroffen, um den Doubs zu beruhigen, ihn in seinem Bett zu halten und die gefährdeten Dörfer zu schützen.

Zur Gemeinde gehören folgende Weiler: Corvée, Faubourg, Ilets, Iliation, Iliom, Motte, Pâquier, Pays-Neuf, Roue.

== Etymologie ==
Der Name geht möglicherweise schon auf die keltische Besiedlungszeit zurück, worauf die Endsilbe ''-ans'' hindeutet<ref>Lucien Guillemaut: ''Histoire de la Bresse Louhannaise'', Bd. 1, S. 191, Louhans 1897.</ref>. Denkbar ist aber auch, dass der Name auf ''freta, frecta'' zurückgeht, womit unbebautes Land bezeichnet wurde. Die Endsilbe ''-ans'' kann sich auch aus dem germanischen Suffix ''-inc, -ing'' entwickelt haben. Wahrscheinlich ist deshalb, dass die einwandernden germanischen [[Burgunden]] im 5. Jahrhundert dem Ort den Namen gaben<ref>Lucien Guillemaut: ''Histoire de la Bresse Louhannaise'', Bd. 1, S. 195 und 199, Louhans 1897.</ref>.
Der Ortsname taucht erstmals als ''Freterens'' im [[Kartular]] von [[Baume-les-Messieurs|Baume]] auf, wonach der Ort ebenfalls zum Besitz dieses Klosters gehörte.

== Geschichte ==
[[Datei:Fretterans - Hauptstrasse .jpg|thumb|links|breite200|Grande Rue von Fretterans]]
Am äußersten Rand des Gemeindegebiets befindet sich ''la Motte'' mit einem Fachwerkhaus, das 1663 erbaut wurde. Auf dem Hügel war vom 14. bis 16. Jahrhundert ein befestigter Herrensitz, der als Verteidigungswerk gegen die angreifenden Gegner aus der [[Franche-Comté]] diente. An der ''Rue de l’église'' befindet sich ein Bauernhaus, das aus derselben Zeit stammt, heute renoviert und noch bewohnt ist.

Im 13. Jahrhundert gehörte ein Teil des Ortsgebietes einer der einflussreichsten burgundischen Familien, den ''de Vienne''. Ihre Besitzungen erstreckten sich von [[Seurre]] bis zur Franche-Comté und die südliche [[Bresse]]. Die Familie gab aber nach und nach ihre Macht an die Klöster ab. Am Ende des 14. Jahrhunderts ist ''Mathey de Rye'' Herr über einen Teil Fretterans, jedoch als [[Vasall]] von ''Jacques de Vienne'', dem Bruder seiner Ehefrau. Aus einer Urkunde von 1433 geht hervor, dass sein Sohn, Guy de Rye, ''für die Geschenke und Dienste, die ihm durch die Einwohner Fretterans geleistet wurden, diesen die Freiheit und das Recht zusteht, alle Tiere und Raubvögel auf dem ganzen Gebiet zu jagen, sowohl im Fluss, als auch anderswo und gar im Wald von [[Neublans]], mit Fangnetzen oder anderen Geräten, wobei sie dem Herrn lediglich einen Viertel des Wildbrets zu bezahlen hätten.''<ref>Lucien Guillemaut: ''Histoire de la Bresse Louhannaise'', Bd. 1, S. 409, Louhans 1897.</ref>
Als Folge der Heirat der Tochter von Guy de Rye, wird ihr Ehegatte, ''Pierre de Goux'' Herr über Fretterans. Er wird durch [[Philipp der Gute|Philipp den Guten]] nach der Schlacht an der [[Schelde]] zum Ritter geschlagen. 1465 wird er Nachfolger von ''Rollin'' als Großkanzler von Philipp dem Guten und [[Karl der Kühne|Karls des Kühnen]]. 1467 erwirbt Pierre de Goux die Hälfte von [[Louhans]]. Er stirbt in Belgien, wo er über ausgedehnte Besitzungen verfügt. Er ist ein direkter Vorfahre von König [[Baudouin I. (Belgien)|Baudouin I. von Belgien]].

1503 ist ein Nachkomme der Goux Herr über Fretterans, als zweiter Besitzer des Gebietes wird ''N. Longvy de Givry'' erwähnt<ref>Claude Courtépée: ''Description Générale et Particulière du Duché de Bourgogne'', Dijon 1775</ref>. 1540 verkauft Françoise de Longvy ihre Herrschaft an Ray Fernandez Dalmata, den spanischen Botschafter am Hof des [[Geschichte Frankreichs|französischen Königs]].

1534 erwarb ''Philippe de Chabot'', [[Admiral von Frankreich]], die Herrschaft [[Authumes]], sein Sohn ''Léonor'' ist ebenfalls Herr über Fretterans und anerkannte dieses als [[Allod]]. 1676 wurden die Leute von Fretterans gar vom [[Rübsen (Pflanze)|Rübsenzehnten]] befreit .
Später gehörte die Herrschaft Fretterans ''Pierre Belin'', der sie 1685 an ''Louis de Lorraine'' verkaufte. Bereits im folgenden Jahr wurde sie durch ''Claude Thiard'' erworben und verblieb schließlich in deren Besitz bis zur [[Französische Revolution|Französischen Revolution]].

Im Laufe der Revolutionswirren erwirbt ''Jean Cordelier'', Arzt in Fretterans, als Départemensverwalter großflächig Land in den Ortschaften Fretterans, [[Authumes]] und Neublans. Die Kirche wird zweckentfremdet und dient als Gemeindeverwaltung. Im Jahr VII der Revolution (1800) lässt der Gemeindebevollmächtigte die Einwohner erfaßen und zählt 120 Haushaltungen mit 440 Einwohnern.

[[Datei:Fretterans - Haus in der Grande Rue.jpg|thumb|rechts|breite200|Haus in der Grande Rue]]Die Einwohner erlitten − wie alle Bewohner der Region − mancherlei Rückschläge. Im ersten Drittel des 11. Jahrhundert plagten drei große Hungersnöte die Bevölkerung, die dritte von 1030 noch verstärkt durch eine Pestepidemie. Das Ende des Jahrhunderts bringt mit den heimkehrenden Kreuzfahrer die [[Lepra]], die während dreier Jahrhunderte grassierte.

Im 14. Jahrhundert litt die Bevölkerung unter den gnadenlosen Kriegen zwischen dem [[Herzogtum Burgund]] und der Franche-Comté und dem [[Hundertjähriger Krieg|Hundertjährigen Krieg]]. Die Felder werden nicht mehr bestellt, Hungersnöte quälen die Bevölkerung und 1348 graßiert die [[Pest]], die einen Drittel der Bevölkerung auslöscht. 1390 und 1399 bringt erneut Pestepidemien. Zudem litt die Bevölkerung unter den Plünderzügen der [[Grandes Compagnies]]. Die Bauern gruben sich unterirdische Verstecke und arbeiteten bis zur Erschöpfung, um ihre Familien durchzubringen und nicht Hungers zu sterben. 1356 erschütterte zu alledem ein schweres Erdbeben die Gegend, begleitet von starken Stürmen, die Brücken der Saône wurden weggeschwemmt und zahlreiche Dörfer zerstört.
[[File:Ueberschwemmungsgebiet Doubs.jpg|thumb|Überschwemmungsgebiet des Doubs bei Fretterans - Pierre-de-Bresse]]
Das 15. Jahrhundert scheint nicht viel besser gewesen zu sein, Nahrungsmittelmangel und Pest, besonders im Jahr 1437, Verwüstungen durch die räuberischen Banden, die durch König [[Karl VII. (Frankreich)|Karl VII., den Siegreichen]], nach der Beendigung des Hundertjährigen Krieges entlassen wurden. Wachtposten auf den Kirchtürmen warnten die Bevölkerung, wenn sich in der Ferne etwas bewegte, und die Bauern versteckten sich mit ihrem Mobiliar und dem Vieh in ihren Löchern und in Gebüschen. 1439 schritt die Armee des [[Herzog von Burgund|Herzogs von Burgund]] zur Vernichtung der Banden, deren tote Körper den Doubs und die Saône hinuntertrieben. Seither scheint eine Feindschaft zwischen den Burgundern und den Leuten der Franche-Comté zu bestehen: ''Die Bewohner Fretterans, glücklich darüber, die französische Armee anrücken zu sehen, … beschloßen, auf eigene Faust zu handeln, überfielen das Nachbardorf [[Longwy-sur-le-Doubs|Longwy]], richteten einigen Schaden an, um schließlich die Kirchenglocken im Triumph zu entführen. Der Zorn über diesen Angriff war so stark, dass während mehr als einem Jahrhundert eine Heirat zwischen Leuten aus Longwy mit Bewohnern von Fretterans undenkbar war<ref>Armand Marquiset: Dole, Précis statistique de l’arrondissement, Res Universis 1991, Neudruck des Werkes aus 1841</ref>.

Das 16. Jahrhundert beginnt mit einer schrecklichen Pestepidemie. Trockenheiten, wie 1556 oder eiskalte Winter wie 1565 führen erneut zu Hungersnöten. Der Mensch trägt das Seinige zum Schrecken bei, Bürgerkriege und religiöse Auseinandersetzungen erschüttern die Bresse, die dem [[Protestantismus]] zugeneigt ist. Schließlich kommt 1590 unter König [[Heinrich IV. (Frankreich)|Heinrich IV.]] ein Waffenstillstand zustande. Als dieser aber die Franche-Comté erobern will, erleidet die Bresse erneut schreckliche Kriegsfolgen.

[[Datei:Fretterans - Doubs 1.jpg|thumb|links|breite200|Doubs bei Fretterans]]
Das 17. Jahrhundert bringt andauernde Kriege mit der Franche-Comté, 1636 werden die Dörfer entlang des Doubs gebrandschatzt, die Bevölkerung massakriert. Dasselbe wiederholt sich noch mehrere Male, dazu kommen drakonische Steuern, um die Kriege zu finanzieren, die Pest wütet und 1652 versetzt eine Sonnenfinsternis die Bevölkerung in Angst und Schrecken. 1662 erleidet ganz Frankreich eine Hungersnot und das folgende Jahr regnet es von Juni bis August ununterbrochen, begleitet von Überschwemmungen, Zerstörungen, Bevölkerungsrückgang, schlechten Ernten und einer großen Sterblichkeit (Fretterans 1693: 19 Todesfälle, 1694: 20 Todesfälle).

Das 18. Jahrhundert war geprägt von der [[Kleine Eiszeit|Kleinen Eiszeit]], es blieb den Leuten nur Gras zu essen, mehr war nicht vorhanden. Brot wurde aus den Wurzeln des [[Farne|Farnkrauts]] gebacken und ''die Menschen starben wie die Fliegen vor Hunger und vom Gras eßen.'' (Fretterans 1709: 33 Todesfälle, 1710: 29, 1746: 29, 1747: 34) Mitte des Jahrhunderts folgten Viehseuchen und Hungersnöte grassierten in ganz Frankreich. Der Winter 1788/89 war schrecklich, gefolgt von einer beispiellosen Trockenheit und einer erneuten Kälte. Die Bevölkerung war in ihrer Not zu allem bereit und folgte deshalb willig in die [[Französische Revolution|Revolution]].
[[Datei:Canton PdB Fretterans.jpg|thumb|rechts|Lage der Gemeinde im Kanton]]
{{Démographie|1800= 418
|1881= 561
|1901= 507
|1968= 373
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|source=<ref>{{Internetquelle|url=http://caissni.ehess.fr/cassini/fr/html/fiche.php?select_resultat=14808|titel=Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr|sprache=französisch|format=|zugriff=2011-09-17}}</ref>
}}

== Infrastruktur ==
Im Dorf gibt es eine Kirche (Maria Himmelfahrt geweiht), eine [[Mairie]] (Gemeindehaus), einen Mehrzwecksaal, eine Bar-Café, einen Gartenbaubetrieb, eine Schreinerei, eine Sägerei und einen Geflügelzuchtbetrieb. Mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgen sich die Einheimischen im benachbarten [[Pierre-de-Bresse]] (3 km).

== Quellen ==
* Lucien Guillemaut: ''Histoire de la Bresse Louhannaise'', Louhans 1897.
* INSEE, ''Institut national de la statistique et des études économiques'', [http://www.insee.fr/fr/ppp/bases-de-donnees/recensement/populations-legales/commune.asp?depcom=71207&annee=2008 INSEE Fretterans]
* [http://www.cc-pierredebresse.fr/communes/fretterans/fretterans.htm Webpräsenz der Gemeinde]
* [http://www.annuaire-mairie.fr/mairie-fretterans.html Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs]
* [http://www.culture.gouv.fr/public/mistral/merimee_fr?ACTION=CHERCHER&FIELD_98=LOCA&VALUE_98=%20Fretterans&DOM=Tous&REL_SPECIFIC=3 Fretterans in der Base Mérimée des Ministère de Culture]

== Einzelnachweise ==
<references />

== Weblinks ==
{{commonscat}}

{{Navigationsleiste Gemeinden im Kanton Pierre-de-Bresse}}

[[Kategorie:Ort in Burgund]]

[[ca:Fretterans]]
[[ceb:Fretterans]]
[[en:Fretterans]]
[[es:Fretterans]]
[[eu:Fretterans]]
[[fr:Fretterans]]
[[it:Fretterans]]
[[ms:Fretterans]]
[[nl:Fretterans]]
[[oc:Fretterans]]
[[pl:Fretterans]]
[[pt:Fretterans]]
[[sk:Fretterans]]
[[uk:Фреттеран]]
[[vi:Fretterans]]
[[vo:Fretterans]]
[[war:Fretterans]]

Evangelisch-Lutherisches Dekanat Neu-Ulm

2012-05-22T08:53:34Z

84.167.153.252: R + Gr.

{{Infobox Evangelisch-Lutherisches Dekanat
|Dekanatsbezirk = [[Neu-Ulm]]
|Bild =Neu-Ulm Petruskirche 001.JPG
|Bildunterschrift = Petruskirche in Neu-Ulm
|Karte =
|Kirchenkreis = [[Kirchenkreis Augsburg|Augsburg]]
|Landeskirche = [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern]]
|Fläche = 1618 km²
|Pfarreien =
|Kirchengemeinden =
|Gemeindeglieder = 56.000
|Dekanin = Gabriele Burmann
|Dekan =
|Dekanatskirche =
|Büroanschrift =
|Webpräsenz = [http://www.dekanat-nu.de/ www.dekanat-nu.de]
}}
Das '''Evangelisch-Lutherische Dekanat Neu-Ulm''' ist einer der sieben [[Dekanat]]sbezirke des [[Kirchenkreis Augsburg|Kirchenkreises Augsburg]]. Der Dekanatsbezirk wird durch Dekanin Gabriele Burmann geleitet.

== Geschichte ==
Die Geschichte einiger Gemeinden reicht bis in die Reformationszeit zurück.
=== Reichsstadt Ulm ===
Seit 1524 verfolgte die [[Reichsstadt]] [[Ulm]] eine evangelische Politik innerhalb des Kollegiums der Reichsstädte. In diesem Jahr wurde der evangelische Prediger [[Konrad Sam]] in die Stadt bestellt. In der zu Ulm gehörenden Stadt [[Leipheim]] begann der Pfarrer Jakob Wehe bereits 1523 evangelisch zu predigen. Vor den Toren Leipheims fand am 4. April 1525 eine Schlacht im [[Bauernkrieg]] statt, die mit der Niederlage der Bauern endete. Die Anführer de Bauern und Pfarrer Wehe wurden hingerichtet.
1529 nahm Ulm an der [[Speyerer Protestation]] teil. Zu diesem Zeitpunkt galten die Ulmer noch als Anhänger [[Ulrich Zwingli|Zwinglis]]. Im November 1530 schließlich wurde nach einer Volksbefragung vom Rat die Einführung der [[Reformation]] beschlossen. Am 14. April 1531 trat eine neue [[Kirchenordnung]] in Kraft. Mit dem Tod Zwinglis 1531 nahm der Einfluss der schweizerischen Form der Reformation in [[Oberdeutschland]] ab und man wandte sich stärker den Lutheranern zu. Durch das [[Augsburger_Interim|Augsburger Interim]] wurde das evangelische Kirchenwesen stark eingeschränkt und viele Pfarrer mussten ihrer Stellen aufgeben. Das evangelische Kirchenwesen wurde unter Berufung auf den [[Passauer Vertrag]] 1554 in der lutherischen Form wiedererrichtet und erfuhr dann im [[Augsburger Religionsfrieden]] von 1555 seine reichsrechtliche Legitimation. 1802 wurde Ulm [[Königreich Bayern|bayerisch]]. Gemäß dem [[Vertrag von Compiègne (1810)|Vertrag von Compiègne]] wurden 1810 die Stadt Ulm links der Donau und der größte Teil des Landgebiets an [[Württemberg]] abgetreten. Bei Bayern verblieben die Ortschaften ''Holzschwang'', ''Leipheim'', ''Pfuhl'', ''Reutti'', ''Riedheim'' und ''Steinheim'' des Ulmer Winkels, sowie das Ulmer Stadtgebiet rechts der Donau, aus dem [[Neu-Ulm]] entstanden ist.

=== Pfalz-Neuburg ===
Das [[Pfalz-Neuburg|Herzogtum Pfalz-Neuburg]] wandte sich unter Pfalzgraf [[Ottheinrich]] 1542 dem Luthertum zu. In einigen Kirchengemeinden des Dekanatsbezirks lag die Landeshoheit in der Reformationszeit bei Pfalz-Neuburg. Die Kirchenpatronate waren ritterschaftlich. Der [[Reichsritter]] [[Westernach (Adelsgeschlecht)|Eitelhans von Westernach]] wandte sich ab 1569 in seiner Herrschaft ''Bächingen an der Brenz'' dem evangelischen Glauben zu. Zum endgültigen Bruch mit dem Bischof von Augsburg kam es 1576 durch die offizielle Einführung der Reformation. Die Gemeinde ''Burtenbach'' ist die älteste evangelische Gemeinde im [[Mindel]]tal. [[Sebastian Schertlin von Burtenbach|Sebastian Schertlin]], ein [[Landsknecht]]führer [[Kaiser]] [[Karl V. (HRR)|Karl V.]], erwarb 1532 die Herrschaft Burtenbach. Am Sonntag [[Judika]] 1546 führte er die Reformation ein. 1560-1562 wurde die Johanneskirche errichtet. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde Burtenbach Zufluchtsort von Glaubensflüchtlingen aus [[Kärnten]] und der [[Steiermark]]. 1688 wird der Kirchturm durch Blitzschlag zerstört und danach als [[Zwiebelturm]] wieder aufgebaut. [[Zacharias Geizkofler|Zacharias Geizkofler von Gailenbach und Haunsheim]] führte 1603 in ''Haunsheim'' die Reformation ein. Er ließ 1606-1609 die Dreifaltigkeitskirche nach Plänen von [[Joseph Heintz der Ältere|Joseph Heintz dem Älteren]] und [[Elias Holl]] errichtet.

=== Diaspora ===
''Burgau'' ist eine Diasporagemeinde. Die Christuskirche wurde 1958 erbaut. In ''Dillingen'' fand an Ostern 1850 der erste evangelische Gottesdienst statt. 1891/92 wurde die Katharinenkirche im neugotischen Stil einer Garnisonskirche erbaut. ''Elchingen'' mit Unter- und Oberelchingen, sowie Thalfingen waren bis zur Säkularisation in geistlichem Besitz. Oberelchingen und Thalfingen unterstanden dem [[Kloster Elchingen|Reichsabtei Elchingen]], Unterelchingen der [[Reichsabtei Salem]]. Der [[Reichsstadt]] Ulm war es nie gelungen diese Besitzungen zu erwerben. In ''Gundelfingen'' wuchs in den 1950er Jahren die Anzahl der Protestanten durch Zuzug [[Heimatvertriebene]]r sprunghaft an. 1950 wurde Gundelfingen eine Kirchengemeinde. 1971 konnten die Johanniskirche eingeweiht werden. In ''Günzburg'' saß einst die Regierung der [[Markgrafschaft Burgau]], die sich in [[Habsburg|Habsburger]] Besitz befand. Anfang des 19. Jahrhunderts siedelten sich die ersten evangelischen Christen an. Sie wurden aus benachbarten ehemaligen Ulmer Stadt Leipheim caritativ betreut. 1903 konnte die Auferstehungskirche eingeweiht werden. Die Kleinstadt ''Höchstädt'' war im 16. Jahrhundert evangelisch. Nach der Gegenreformation bildete sich erst wieder in den 1950er Jahren ein evangelisches Gemeindeleben aus. 1986 konnte das Gemeindezentrum mit der St. Anna Kirche eingeweiht werden. In ''Ichenhausen'' entstand die St. Peter und Paul Kirche 1926 aus dem Umbau eines jüdischen Wohnhauses.

== Kirchengemeinden ==
In den Kirchengemeinden leben 56.000 Gemeindeglieder. Im Folgenden sind die Pfarreien, die zugehörigen Kirchengemeinden, sowie deren Kirchengebäude aufgeführt.
* '''Pfarreien und Kirchengemeinden'''
** [[Bächingen an der Brenz]], ''Nikolaikirche'' [http://www.baechingen-evangelisch.de/]
** [[Burgau]], ''Christuskirche''
** [[Burtenbach]], ''Johanneskirche'' und ''Philipp-Melanchthon-Haus'' in [[Jettingen-Scheppach]]
** [[Dillingen an der Donau]], ''Katharinenkirche'' [http://www.dillingen-evangelisch.de/]
** [[Elchingen]], ''St. Thomas''
** [[Gundelfingen]], ''Friedenskirche'' [http://www.gundelfingen-evangelisch.de/]
** [[Haunsheim]]-Bachtal, ''Dreifaltigkeitskirche'' [http://www.e-kirche.de/haunsheim-bachtal]
** [[Höchstädt an der Donau]], ''Anna-Kirche'' [http://www.anna-kirche.de/]
** [[Ichenhausen]], ''Peter und Paul Kirche''
** [[Lauingen (Donau)|Lauingen]], ''Christuskirche'' [http://www.bndlg.de/~evlutlau/evgemlau/index.htm]
** [[Leipheim]], ''St. Veitskirche'' [http://www.evangelisch-in-leipheim.de/]
** [[Neu-Ulm]], ''Andreaskirche'' [http://www.andreaskirche.telebus.de/]
** [[Neu-Ulm]], ''Erlöserkirche'' [http://www.erloeserkirche-neu-ulm.de/web/index.php]
** [[Neu-Ulm]], ''Petruskirche'' [http://www.petruskirche.telebus.de/]
** [[Neu-Ulm]] - Pfuhl, ''St. Ulrichskirche''
** [[Neu-Ulm]] - Burlafingen, ''St. Jakobskirche''
** [[Riedheim (Leipheim)|Riedheim]], ''Ambrosiuskirche'' [http://www.evangelisch-in-leipheim.de/]
** [[Neu-Ulm|Reutti]], ''St. Margaretha''
** [[Senden]], ''Auferstehungskirche'' [http://www.auferstehungskirche-senden.de/]
** [[Thannhausen (Schwaben)|Thannhausen]], ''Christuskirche'' [http://www.evkth.de/]
** [[Vöhringen]], ''Martin-Luther-Kirche'' [http://www.voehringen-evangelisch.de/wb/]
** [[Weißenhorn]], ''Kreuz-Christi-Kirche'' [http://www.weissenhorn-evangelisch.de/]
* '''Pfarrei Günzburg'''
** Kirchengemeinde [[Günzburg]], ''Auferstehungskirche''
** Kirchengemeinde [[Offingen]], ''Versöhnerkirche''
** Kirchengemeinde [[Kleinkötz]], ''Schlosskapelle''
* '''Pfarrei Holzschwang'''
** Kirchengemeinde [[Neu-Ulm|Hausen]], ''Ulrichskirche'' (15. Jh.)
** Kirchengemeinde [[Holzschwang]], ''Georgskirche''
* '''Pfarrei Illertissen'''
** Kirchengemeinde [[Illertissen]], ''Christuskirche''
** Kirchengemeinde [[Altenstadt (Iller)|Altenstadt]], ''Versöhnungskirche''
* '''Pfarrei Steinheim'''
** Kirchengemeinde [[Nersingen]], ''Nikolauskirche'' [http://www.evk-steinheim.telebus.de/evindex.php]
** Kirchengemeinde [[Steinheim (Neu-Ulm)|Steinheim]], ''Nikolauskirche''
** Kirchengemeinde [[Nersingen|Straß]], ''Christus-Guter-Hirte-Kirche''

== Literatur ==
*''Die Einführung der Reformation in Ulm'', Stadtarchiv Ulm, Ulm, 1981.
*''[[Historischer Atlas von Bayern]]'' Kirchliche Organisation, die evangelische Kirche, Komm. für Bayer. Landesgeschichte, München 1960.
* ''Historischer Atlas von Bayern'' Schwaben I Heft 13: Günzburg, Komm. für Bayer. Landesgeschichte, München 1983.

== Weblinks ==
{{commonscat|Evangelisch-Lutherisches Dekanat Neu-Ulm}}
* [http://www.dekanat-nu.de/ Homepage des Dekanats Neu-Ulm]
* [http://www.offene-kirchen-bayern.de/ Offene Kirchen in Bayern]

{{Navigationsleiste Dekanate des Kirchenkreises Augsburg}}

[[Kategorie:Dekanat (evangelisch)|Neu-Ulm]]
[[Kategorie:Neu-Ulm|evang.-luth.]]

Viererbund

2012-05-22T08:50:37Z

84.167.153.252: R

[[Bild:Schuttig.jpg|thumb|Elzacher Schuttig]]
Der '''Viererbund''' (auch ''Narrenaristokraten'' oder ''Rebellenzünfte'') ist ein Zusammenschluss der [[Narrenzunft|Narrenzünfte]] aus [[Narrenzunft Rottweil|Rottweil]], [[Narrenzunft Oberndorf|Oberndorf]], [[Narrenzunft Elzach|Elzach]] und [[Narrenzunft Überlingen|Überlingen]].

== Geschichte und Struktur ==

Im Lauf der 1950er Jahre kam es innerhalb der 1924 gegründeten [[Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte]] zu Auseinandersetzungen um die Wahrung der Traditionen in der [[Schwäbisch-alemannische Fastnacht|schwäbisch-alemannischen Fasnet]]. Weitere Streitpunkte waren die jährlichen Narrentreffen und eine Diskussion über den Zusammenschluss mit rheinländischen Karnevalsverbänden. 1953 traten deshalb die traditionsbewussten Narrenzünfte aus Elzach, Rottweil und Überlingen aus der Vereinigung aus. Ihnen folgten 1955 die [[Narrozunft Villingen|Historische Narrozunft Villingen 1584 e.V.]] und am 12. Januar 1958 die Narrenzunft aus Oberndorf. Die Narrenzünfte aus Elzach, Rottweil, Überlingen und Oberndorf haben sich 1963 zum Viererbund zusammengeschlossen. Der Viererbund wurde lediglich per Handschlag besiegelt. Es besteht kein Verband oder eine schriftlich festgelegte Satzung.

== Narrentag ==

Die vier Zünfte treffen sich alle drei bis vier Jahre zu einem großen Narrentag. Die ersten Treffen fanden bereits vor der eigentlichen Gründung des Viererbunds statt. Außer der Teilnahme an den Narrentagen beteiligen sich die vier Zünfte nicht an Umzügen oder sonstigen Veranstaltungen anderer Narrenzünfte. Der Begriff „Narrentag“ wurde bewusst gewählt, um sich von den Narrentreffen der anderen Narrenzünfte zu unterscheiden. Der Austrittsgedanke der Zünfte Rottweil Elzach Überlingen wurde schon Ende der 1930er Jahre beschlossen. Allerdings wurde dieser Gedanke durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verschoben. Narrentage beginnen für die zuschauenden Gäste mit dem traditionellen Narrenbaumsetzen der Narrenzunft Überlingen am Samstag um 11:00 Uhr. Am Samstagabend folgt der Fackellauf der Elzacher Schuttige, an dem auch die anderen drei Zünfte teilnehmen. Der eigentliche Narrensprung findet, wie bei anderen Narrentreffen am Sonntagnachmittag statt. Er wird von der Zunft angeführt, die den folgenden Narrentag ausrichtet; das Ende bildet die gastgebende Zunft.

== Bisherige Narrentage ==

* 1958 Überlingen
* 1959 Elzach
* 1960 Rottweil
* 1963 Überlingen
* 1966 Oberndorf
* 1969 Elzach
* 1973 Rottweil
* 1977 Überlingen
* 1980 Oberndorf
* 1984 Elzach
* 1987 Rottweil
* 1992 Überlingen
* 1995 Oberndorf
* 1999 Elzach
* 2003 Rottweil
* 2006 Überlingen
* 2010 Oberndorf

==Nächster Narrentag==

* 2013 Elzach

== Literatur ==
* Hansjörg Deck: ''Der Viererbund. Fasnet in Rottweil, Oberndorf, Elzach und Überlingen.'' [[Silberburg-Verlag]], 2002, ISBN 978-3874075275

== Weblinks ==
* [http://www.narrenwiki.de/wiki/index.php/Viererbund Eintrag im Narrenwiki]

[[Kategorie:Verein (Karneval)]]

[[als:Viererbund]]

Operation Postmaster

2012-05-22T08:46:44Z

84.167.153.252: R

Die '''Operation Postmaster''' war ein britisches Kommandounternehmen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gegen vermeintliche Versorgungsschiffe für deutsche [[U-Boot]]e an der Küste Westafrikas.

Um die Versorgung von deutschen U-Booten von Handelsschiffen in neutralen Gewässern an der Küste von Westafrika unmöglich zu machen, wurde im August 1941 von England aus ein britisches Kommando nach Westafrika entsandt. Damit keine politischen Verwicklungen mit neutralen Ländern verursacht würden, waren die Mitglieder des Kommandos als Zivilisten getarnt. Das Kommando sammelte sich in [[Freetown]] in [[Sierra Leone]]. Dort traf am 20. September 1941 auch die ''Maid Honor'' ein. Die ''Maid Honor'' war ein ehemaliger [[Fischtrawler]], der 1936 in eine [[Yacht]] umgebaut worden war und im März 1941 beschlagnahmt und für eine militärische Aufgabe umgerüstet wurde, unter anderem mit verdeckten Maschinengewehrständen und einem getarnten leichten Geschütz. Der bewaffnete Trawler sollte in seiner Tarnung als Segelschiff mit Motor für Kommandounternehmen an der deutschbesetzten französischen [[Ärmelkanal|Kanalküste]] eingesetzt werden. Das Schiff und seine Kommandoeinheit führte bei der britischen Geheimorganisation [[Special Operations Executive|SOE]], die für Spionage und Sabotageunternehmen zuständig war, den Namen ''Maid Honor'' Force. Im Juli 1941 wurde aber entschieden, die ''Maid Honor'' Force für die Suche von Versorgungsschiffen von deutschen U-Booten an der westafrikanischen Küste einzusetzen.

Mit der ''Maid Honor'' sollte das Kommando die westafrikanische Küste von [[Golf von Guinea]] bis einschließlich [[Liberia]] erkunden. Im Oktober 1941 begann das Schiff seine Aufklärungsfahrten. Gegen Ende des Jahres 1941 wurde von der SOE beschlossen, dass die ''Maid Honor'' Force im Golf von Guinea in den Hafen der Stadt [[Malabo|Santa Isabel]] auf der Insel [[Bioko|Fernando Po]], die zum spanischen Kolonialreich gehörte, eindringen und die dort liegenden deutschen und italienischen Handelsschiffe kapern sollte, um sie so als Versorgungsschiffe für U-Boote auszuschalten. Bei diesen Schiffen handelte es sich um den großen italienischen [[Frachter]] ''Duchessa d'Aosta'' und die beiden kleinen deutschen [[Küstenmotorschiff]]e ''Likomba'' und ''Bibundi''.

Bei der Planung des Unternehmens gegen die Schiffe der [[Achsenmächte]] im Hafen von Santa Isabel, das von der SOE den Namen 'Operation Postmaster' bekommen hatte, stellte sich heraus, das die ''Maid Honor'' für diesen Einsatz ungeeignet war. In [[Lagos]], im britischen [[Nigeria]], fand man die beiden [[Schlepper (Schiffstyp)|Schlepper]] ''Vulcan'' und ''Nuneaton'' deren Besatzungen sich auch freiwillig für das Kommandounternehmen meldeten, wie auch einige Mitglieder des 'Nigerian Civil Service'.

Am 11. Januar 1942 verließ die ''Maid Honor'' Force mit ihren zusätzlichen Freiwilligen auf ihren zwei Schleppern Lagos und erreichte vier Tage später, wie geplant, um Mitternacht Santa Isabel. Die ''Vulcan'' legte an der ''Duchessa d'Aosta'' an und die Besatzung des italienischen Schiffes wurde gefangengenommen. Dann wurden die Festmacherleinen der ''Duchessa d'Aosta'' gesprengt, worauf die ''Vulcan'' das Handelschiff aus dem Hafen in [[Internationale Gewässer]] zog. Die ''Nuneaton'' legte an der ''Likomba'' an und zog auch die an der ''Likomba'' festgemachte ''Bibundi'' aus dem Hafen. Mit der Explosion der Sprengladungen an den Festmacherleinen der ''Duchessa d'Aosta'' begann ein wildes [[Flak|Flakfeuer]] der spanischen Hafenverteidigung, die an einen Luftangriff glaubte. Im Dunkel der Nacht nahmen die Spanier das Abschleppen der drei Handelsschiffe nicht wahr, und so kamen die 15-cm-Geschütze der spanischen Küstenartillerie nicht zum Einsatz.

Kurz nach dem erfolgreichen Angriff auf Santa Isabel kehrte die ''Maid Honor'' Force nach England zurück, ließ aber die ''Maid Honor'' in Westafrika zurück, wo sie wieder in einen Trawler umgerüstet wurde, aber tropische Holzwürmer durchlöcherten ihren Holzrumpf und machten sie seeuntüchtig. Die ''Duchessa d'Aosta'' wurde als [[Prisenrecht|Prise]] umbenannt in ''Empire Yukon'' und ging auf Alliierter Seite in Fahrt. Das Schicksal der beiden deutschen Schiffe ist ungewiss. Die ''Likomba'' soll am 21. Januar 1943 an Spanien verkauft worden sein.<ref>Ludwig Dinklage/Hans Jürgen Witthöft: ''Die Deutsche Handelsflotte 1939–1945 Band 1 + 2.'' Herausgegeben vom Arbeitskreis für Wehrforschung in Stuttgart, Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2001. ISBN 3-933203-47-3 Band 2 Seiten 81–83</ref>

Die amtlichen britischen Dokumente über die Operation Postmaster sind noch bis zum Jahre 2017 geheim. Der Ablauf der Ereignisse wurde aus den Aussagen von Beteiligten zusammengestellt.

== Literatur ==
* Charles Messenger: ''The Commandos 1940–1946.'' Verlag GraftonBooks, London (England) 1991. ISBN 0-586-21034-2. S. 50–55

== Einzelnachweise ==
<references />

[[Kategorie:Kommandounternehmen im Zweiten Weltkrieg|Postmaster]]
[[Kategorie:Westafrika]]

Royal Commission on the Defence of the United Kingdom

2012-05-22T08:44:37Z

84.167.153.252: R + Gr.

Die '''Royal Commission on the Defence of the United Kingdom''' wurde 1859 von [[Henry John Temple, 3. Viscount Palmerston|Lord Palmerston]] eingesetzt, da sich in jener Zeit die Sorgen mehrten, dass [[Frankreich]] eine Invasion [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Englands]] planen könnte. Zu dieser Zeit hatte es große Fortschritte in der Geschütztechnik gegeben und gleichzeitig setzte sich die Dampfschifffahrt immer mehr durch. Die französische Flotte war in der Zeit von 1854 bis 1854 so weit ausgebaut worden, dass sie zahlenmäßig der des Vereinigten Königreichs entsprach. Diese Umstände überzeugten Lord Palmerston, dass die militärische Küstenverteidigung des Großbritanniens zu schwach war, falls die Flotte an anderer Stelle eingesetzt wurde, um einen Invasionversuch abzuwehren.

Die Kommission bestand aus sechs [[Royal Navy|Marine-]] und [[British Army|Armeeoffizieren]] und James Fergusson aus dem [[Treasury]], der sich 1856/1857 bereits ausführlich über die unzureichenden Verteidigungsanlagen von [[Portsmouth]] geäußert hatte. Die Aufgabe der Kommission bestand darin den Zustand und die Leistungsfähigkeit der bestehenden und geplanten Festungen des Vereinigten Königreichs mit besonderem Augenmerk auf die Marinehäfen und -werften zu beurteilen.

Im Februar 1860 stellte der Bericht der Kommission fest, dass alle zur verfügungstehenden Streitkräfte zusammen keine ausreichende Verteidigung des Landes gegen eine Invasion sicherstellen konnten. Ein umfassendes Programm zum Bau von Festungen wurde beschlosen. Das Hauptaugenmerk unter der Leitung von Major William Jervois von den [[Royal Engineers]] sollte dabei auf Häfen und Werften der britischen Kriegsflotte liegen. Die Kommission empfahl, dass nur die wichtigsten Orte ausgebaut werden sollten. So wurden die Anlagen in [[Portsmouth]], [[Chatham]], [[Plymouth]], [[Portland Harbour]] und [[Milford Haven]] ausgebaut. Die Festungen sind als [[Palmerston Forts]] bekannt. Darüber hinaus wurde beschlossen, dass der Hafen von Portsmouth eine zusätzliche Befestigung gegen Angriffe von Land und See erhalten solle.

[[Victoria (Vereinigtes Königreich)|Königin Victoria]] unterstütze die Planungen. Der Hauptgegner der Pläne war [[William Ewart Gladstone]], zu jenem Zeitpunkt [[Schatzkanzler|Chancellor of the Exchequer]], der aus Protest von diesem Amt zurücktrat, als die Pläne angenommen wurden.

Als die Festungen in den 1880er Jahren alle fertiggestellt waren, war klar, dass die Franzosen nie ernsthaft eine Invasion geplant hatten. Der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] von 1870 - 1871 hatte die Invasionsgefahr endgültig beseitigt. Die Forts wurden nun als ''Palmerston Follies'' (deutsch etwa: Palmerstons Verrückheiten) verspottet. Dies ist ein zu hartes Urteil, denn die Anlagen sollten der Abschreckung dienen, und in einer Zeit sich rasant entwickelender Technik hatten sie es immer schwer, einen entsprechenden Schutz zu gewährleisten.

== Weblinks ==
* [http://www.palmerstonforts.org.uk/ Palmerston Forts Society] offizielle Webseite.

[[Kategorie:Militärgeschichte (England)]]

[[en:Royal Commission on the Defence of the United Kingdom]]

Saint-Georges-Saint-Émilion

2012-05-22T08:40:26Z

84.167.153.252: diverses

[[Datei:Weinbaugebiete-frankreich-bordeaux.png|thumb|400px|Karte - Weinbaugebiet Bordeaux]]
Das [[Weinbaugebiet]] '''Saint-Georges-Saint-Émilion''' liegt im [[Département]] [[Gironde (Département)|Gironde]] und ist Teil der Weinbauregion [[Bordeaux (Weinbaugebiet)|Bordeaux]]. Die Appellation, die seit dem 14. November 1936 über den Status einer [[Appellation d’Origine Contrôlée]] (kurz AOC) verfügt, liegt nordöstlich des Gebiets von [[Saint-Émilion]], nur durch den kleinen Wasserlauf der [[Barbanne]] getrennt. Ansonsten wird die Appellation vom Weinbaugebiet Montagne-Saint-Émilion umschlossen. Neben [[Puisseguin-Saint-Émilion]], [[Lussac-Saint-Émilion]] und [[Montagne-Saint-Émilion]] ist es eine der vier Satelliten-Regionen, die den Namen Saint-Émilion in der Bezeichnung führen dürfen. Auf ca. 192 Hektar (Stand 2005) Rebfläche, die sich innerhalb des Weilers Saint-Georges der Gemeinde [[Montagne (Gironde)|Montagne]] verteilt, werden jährlich ca. 10.000 Hektoliter [[Rotwein]] hergestellt. Im Jahr 2005 wurden 9333 Hektoliter Wein produziert.

Der Rotwein wird in der Hauptsache aus der [[Rebsorte]] [[Merlot]] gekeltert. Ihr Anteil im Verschnitt beträgt 60 - 95 %, wobei der Mittelwert in der Appellation bei 75 % liegt. Danach folgen die Sorten [[Cabernet Franc]] (10 - 20 %) und [[Cabernet Sauvignon]]. Zugelassen, aber kaum von Bedeutung ist die Sorte [[Malbec]], die hier auch Pressac genannt wird. Die Erntebeschränkung liegt bei 45 Hektoliter/Hektar, ein Wert, der jedoch seit Jahren mit ca. 58 Hektoliter/ Hektar deutlich überschritten wird. Der [[Most (Getränk)|Most]] muss vor der [[Alkoholische Gärung|Vergärung]] über einen Mindestzuckergehalt von 171 g/l (siehe hierzu auch den Artikel [[Mostgewicht]]) und der fertig vergorene Wein über einen Mindestalkoholgehalt von 10 Volumen-Prozent verfügen.

Der Wein kann einige Jahre gelagert werden und sollte bei einer Trinktemperatur von 15 - 16 °C genossen werden.

Die bekanntesten Weingüter sind Château Belair-Saint-Georges, Château Cap d'Or, Château Saint-André-Corbin, Château Saint-Georges und Château Tour-du-Pas-Saint-Georges.

== Literatur ==
* [[Jancis Robinson]]: ''Das Oxford Weinlexikon''. Gräfe und Unzer Verlag, München 2003, ISBN 3-7742-0914-6.
* [[Pierre Galet]]: ''Cépages et Vignobles de France''. Verlag Lavoisier, Paris 2004, ISBN 2-7430-0585-8.
* Benoît France: ''Grand Atlas des Vignobles de France''. Verlag Éditions SOLAR, Paris 2002, ISBN 2-263-03242-8.

{{SORTIERUNG:Saintgeorgessaintemilion}}
[[Kategorie:Weinbaugebiet (Bordeaux)]]

[[en:Saint-Georges-Saint-Émilion]]
[[fr:Saint-georges-saint-émilion (AOC)]]

Bruttogeschossfläche

2012-05-22T08:36:11Z

84.167.153.252: Stil

'''Bruttogeschoßfläche'''

Dies wird in Österreich im Bundesland Steiermark benötigt, um die Bebauungsdichte und den Bebauungsgrad zu bestimmen und wird im Steiermärkischen Baugesetz (Stmk. BauG) wie folgt definiert:

Bruttogeschoßfläche: die Fläche je Geschoß, die von den Außenwänden umschlossen wird, einschließlich der Außenwände;

Erdgeschoß: Der Begriff ist durch die Bauordnung klar definiert. Es entspricht meist der bebauten Fläche.

Dachgeschoß: Bei Dachschrägen ist jener Teil, welcher die 1,50 m Raumhöhe unterschreitet, von der Bruttogeschoßfläche abzuziehen. Für die Berechnung zu addieren ist die Wandstärke der Außenwand.

Kellergeschoß: Diese werden nur insoweit einbezogen, soweit sie gänzlich oder auch nur teilweise als Aufenthalts- oder Arbeitsraum genehmigt werden oder als genehmigt anzusehen sind. Bei der Teilberechnung zählt ebenfalls nur der Raum bzw. die Räume inklusive der umschließenden Wände.

== Siehe auch ==

* [[Geschossfläche]]

{{SORTIERUNG:Bruttogeschossflache}}
[[Kategorie:Messgröße (Bauwesen)]]
[[Kategorie:Bauleitplanung]]
[[Kategorie:Öffentliches Baurecht (Österreich)]]
[[Kategorie:Steiermark]]

Metropol (Bonn)

2012-05-22T08:33:01Z

84.167.153.252: /* Neue Nutzung des Foyers */ R bzw. Gr.

Das '''Metropol''' war ein [[Kino]] im Zentrum von [[Bonn]]. Sein 864 Plätze umfassendes ''Großes Haus'' war der letzte größere Kinosaal im [[Art Déco|Art-Déco]]-Stil in Deutschland. Das Gebäude steht seit 1983 unter [[Denkmalschutz]]. Nachdem es im Dezember 2005 in die Hand eines neuen Besitzers übergegangen war, wurde das Kino im März 2006 geschlossen. Das Gebäude sollte nach ersten Plänen für eine ''„großflächige Handelsnutzung“'' umgebaut werden. Nachdem erste Umbaupläne des neuen Eigentümers durch den Rat der Stadt Bonn abgelehnt worden waren, setzte sich Oberbürgermeisterin [[Bärbel Dieckmann]] im Mai 2007 für modifizierte Umbaupläne ein, deren Umsetzung allerdings schon im Herbst desselben Jahres gestoppt wurde. Eine Bürgerinitiative sammelte vom September 2007 bis Mai 2008 mehr als 16.000 Unterschriften im Rahmen eines [[Bürgerbegehren]]s, das zum Ziel hatte, das Denkmal und seine weitere Nutzung als Stätte der Kultur zu erhalten. Im Mai 2008 legte die Stadtverwaltung den zuständigen Gremien des Rates eine Beschlussvorlage zur Ablehnung der neuesten Umbaupläne der neuen Eigentümer vor und verwies sie auf die Möglichkeit, das Gebäude an einen Nutzer zu verkaufen, der eine kulturelle Nutzung unter Erhalt des Denkmals vorsieht. Am 26. August 2008 entschied das Oberverwaltungsgericht Münster (OVG), dass nur noch die Fassade des Gebäudes über eine Denkmaleigenschaft verfüge. Eine Revision ließ das Gericht nicht zu. Die Stadt legte Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision ein. Diese wurde abgelehnt; die OVG-Entscheidung ist damit rechtskräftig. Der Umbau zu einer Buchhandlung begann 2009 und wurde im Herbst 2010 abgeschlossen.
[[Datei:Bonn Metropol Thalia 2011-03-10.jpg|miniatur|Buchhandlung im Metropol-Gebäude am [[Bonn]]er Markt (2011)]]
[[Datei:Bonn Marktplatz Metropol1.jpg|thumb|Markt und Metropol bei Nacht (2005)]]

== Geschichte ==
[[Datei:Gaesteliste-Metropol.jpg|thumb|Informationstafel zur Erinnerung an prominente Besucher]]
Das am Bonner Marktplatz gelegene Kino wurde 1928 erbaut und nahm seinen Betrieb am [[29. Januar]] [[1929]] mit einer Vorstellung des Films „Kampf ums Matterhorn“ von [[Luis Trenker]] auf. Begleitet wurde der Film von einem hauseigenen Orchester und einer [[Kinoorgel]] von [[M. Welte & Söhne]].

Prominente Schauspieler wie [[Charlie Rivel]] (1936), [[Zarah Leander]] (1963) und [[Claudia Cardinale]] (1971) kamen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten zu Premieren in das Metropol.

Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde das Metropol durch britische Fliegerbomben beschädigt. Nach seiner schnellen Instandsetzung war es einige Zeit der einzige funktionsfähige Saal in Bonn. Konzert-, Varieté- und Theaterveranstaltungen wurden hier durchgeführt, sogar Boxkämpfe.

In den 1970er-Jahren gesellte sich zum Großen Saal das „Bambi im Metropol“ hinzu, ein kleiner Kinosaal im ersten Stock an der Stelle des ehemaligen Cafés.

Die Kino-Orgel des Metropol steht jetzt in ''Siegfrieds Mechanischem Musikkabinett'' ([[Rüdesheim am Rhein|Rüdesheim]]), seit 2009 wieder spielbereit in einem neu erbauten Kinosaal.

== Gescheiterte Abrisspläne in den 1980er-Jahren ==

In den 1980er-Jahren wurde das Metropol an die [[WWK Lebensversicherung|WWK]] verkauft, die das Kino schloss. Pläne, das Metropol abzureißen und an seiner Stelle ein Geschäfts- und Wohnhaus zu errichten, scheiterten nach heftigen Bürgerprotesten vor dem [[Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen|OVG Münster]].

=== Eintrag in Denkmalliste ===

Das Metropol wurde am 27. Oktober 1983 auf Weisung der Obersten Denkmalbehörde gem. § 3 DSchG NRW als Baudenkmal in die [[Denkmalliste]] der Stadt Bonn eingetragen. Der Eintrag hat folgenden Wortlaut:

''„Es [das Metropol] ist bedeutend für die Geschichte des Menschen und damit auch für die Stadt Bonn, da es 1928, also zu einer Zeit erbaut wurde, als das Kino einen Entwicklungsstand erreicht hatte, der für die damalige Gesellschaft neben Theater, Oper und Konzert zum wesentlichen Unterhaltungsfaktor geworden war.''

[[Datei:BNMETROP.jpg|thumb|Foyer und Kassenhäuschen (2006)]]

''Mit der Entwicklung des Kinos stellte sich aus architekturgeschichtlicher Sicht eine neue Bauaufgabe, nämlich in den Städten große Lichtspielhäuser zu errichten. Letztere hängen wie das Metropol in Bonn bautypologisch und baugenetisch insbesondere mit Theaterbauten zusammen. Hierbei ist für das Metropol von besonderer Bedeutung, daß es eine [[Bühne (Theater)|Bühne]] besitzt, so daß es nicht nur als Kino, sondern auch beispielsweise für Variete-Veranstaltungen genutzt werden konnte. Funktionell folgt das Metropol somit noch einer auf die Ursprungszeit des Kinos zurückgehenden Tradition, nach der Kinovorführungen (zumal zur Stummfilmzeit) mit musikalischen und anderen Darbietungen verbunden waren. Dies ist für eine Dokumentation der Geschichte des Lichtspiels von großer Bedeutung. Beim Metropol hat sich der Typus des Lichtspieltheaters mit Eingangs- und Kassenraum, Garderobe im Souterrain, Foyer und Erfrischungsraum (Café) vor den Zugängen zu Logen bzw. Rängen im 1. Geschoß, einem festlich überkuppelten Vorführsaal mit bis an die Bühnenseiten verlaufendem Balkon erhalten. Da die Großkinos seit den 60er Jahren aufgrund zunehmender Verbreitung des Fernsehens nicht mehr wirtschaftlich waren, wurde eine Fülle großer Lichtspielhäuser abgebrochen oder für andere Nutzungen umgebaut. Diese Negativentwicklung des Großkinos gibt dem Metropol seinen beachtlichen Denkmalwert, da die Bauaufgabe Großkino inzwischen Geschichte geworden ist und mit dem Metropol nur noch eines der wenigen Lichtspielhäuser dieser Art in unserem Lande erhalten ist.''

''Außer den im Innern allerdings nur zum Teil erhaltenen ursprünglichen Details erweist die [[Fassade]] des Metropols zum Markt hin das Gebäude als typisches Werk mit vom [[Bauhaus]] geprägter Formensprache der 20er Jahre dieses Jahrhunderts. Dies belegen die geometrischen Gliederungselemente in der Anordnung der schlichten [[Pfeiler]] der dreiachsig gebildeten Eingangszone mit breiter Betonung der Mitte, das darüber liegende von fünf rechteckigen großen Fenstern gebildete Feld des ersten Geschosses (Cafe), dem ein Balkon vorgelagert war, sowie die zu einer Dreiergruppe zusammengeschlossenen Fenster in der Mitte des zweiten und dritten Geschosses, die von schmalen Türen mit vorgelegten halbrunden kleinen Balkons im zweiten Geschoß und entsprechend schmalen Fenstern im dritten Geschoß flankiert werden. Diese schmalen Türen, Balkons und Fenster liegen in einem hohen sich bis zur [[Dachtraufe|Traufe]] erstreckenden in die Fassade eingetieften schmalen Feld. Mit dieser Fassadengestaltung wird erreicht, daß die durch die Fenster des ersten Geschosses angedeutete Fünfachsigkeit in den darüber liegenden Geschossen gewahrt bleibt, gleichwohl aber der Dreierrythmus mit Betonung der Mitte im Eingangsbereich einsetzend bei der Gesamtfassade vor allen im 2. und 3. Geschoß optisch wirksam bleibt.“''<ref name="Denkmal">[http://www.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/06/0610728ED2.pdf Denkmalliste der Stadt Bonn – Eintragung: 27. Oktober 1983]</ref>

=== Restaurierung nach Originalplänen ===

Nachdem der damalige Besitzer schon mit dem Abbruch des Gebäudes begonnen hatte, wurde es in Folge eines Gerichtsverfahrens und der Eintragung in die Denkmalliste (mit Zustimmung des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege) im hinteren Gebäudebereich weitgehend abgebrochen und im Zeitraum 1988/1989 detailgetreu wiederaufgebaut. So wurden unter anderem die [[Kuppel|Rabitzkuppel]] und das Bühnenportal vollständig erneuert.

Außerdem wurde die Nutzung geändert und erweitert. Neben dem großen (Kino-)Saal wurden drei weitere Kinoräume eingerichtet, im [[Souterrain]] die Kleinkinos „Metropol A“ und „Metropol B“, sowie über der Kuppel des großen Saals im Dachgeschoss der so genannte „Kuppelsaal“. In Teilen des Gebäudes wurden Wohnungen und Büros untergebracht.

Seit der Renovierung befindet sich das Gebäude wieder in einem dem Original von 1928 entsprechenden Zustand.

== Kinobetrieb 1990–2006 ==

Anfang der 1990er-Jahre erwarben die [[Ufa-Kinos]] das Metropol. Nach grundliegender Renovierung wurde das Metropol 1990 wiedereröffnet. Anstelle des „Bambi“ gab es nun wieder ein Café, dafür wurden drei zusätzliche Kinosäle installiert: der „Kuppelsaal“ über dem Großen Saal sowie die Kinos „Metropol A und B“ im Untergeschoss.

Nachdem die Ufa 2002 in Insolvenz gegangen war, wurden der Große Saal und der Kuppelsaal von [[CineStar]] weiterbetrieben, die Säle A und B von der „Theater Krüger GmbH & CO. KG“. Beide Unternehmen beendeten den Betrieb des Kinos im Jahre 2006, nachdem das Haus aus der Insolvenzmasse der UFA an einen neuen Eigentümer versteigert wurde, der am Kinobetrieb kein Interesse hat.

== Umbaupläne 2005–2009 ==

Am 14. Dezember 2005 wechselte das Metropol im Rahmen einer [[Versteigerung]] den Besitzer. Von der WWK ging das denkmalgeschützte Gebäude auf die neu gegründete, in [[Ratingen]] ansässige „Metropol Immobilien- und Management GmbH“ über. Geschäftsführer Rainer Götzen, der gleichzeitig Geschäftsführer der „[[Interboden |Interboden Innovative Gewerbeimmobilien GmbH & Co.KG]]“ ist, ersteigerte das Gebäude für 3.125.000 Euro und überbot knapp Frank Asbeck, den [[SolarWorld]]-Gründer, der im Gegensatz zu Götzen ursprünglich das Gebäude als Kulturzentrum erhalten wollte. Ebenfalls an der „Metropol Immobilien- und Management GmbH“ beteiligt ist der Bonner Geschäftsmann Klaus Töpfer (nicht verwandt und verschwägert mit dem bekannten CDU-Politiker und ehemaligen Umweltminister). Töpfer besitzt u.a. das dem Metropol benachbarte Kaufhaus mit der Adresse Wenzelgasse 1.

Eine Berechnung des [[Marktwert|Verkehrswertes]] des Metropols mit Denkmalschutz durch einen [[sachverständiger|Sachverständigen]] hatte 1,9 Millionen Euro ergeben. Ohne Denkmalschutz hätte das Gebäude einen Wert von 3,7 Millionen Euro.

[[Datei:METROP.jpg|thumb|Großer Saal (2006)]]
Der neue Besitzer will das Gebäude künftig nicht mehr als Kino nutzen, stattdessen soll ein ''„zukunftsträchtiges Handelskonzept“'' realisieren werden, ''„das es in der Region Bonn noch nicht gibt''“, so Vanja Schneider, Geschäftsführer der „Interboden GmbH & Co. KG“. Eine ''„wirtschaftlich nachhaltige Nutzung des Metropols als Kino und Bühne“'' sei zukünftig ''„nicht gewährleistet“''. Die Pläne der neuen Eigentümer sahen vor, die Gebäude Wenzelgasse 1 und Metropol zu einem großen Kaufhaus mittels Wanddurchbrüchen zu vereinen.

Zustimmung zu den Plänen des neuen Besitzers signalisierte der bei der Stadt Bonn zuständige [[Dezernat|Dezernent]]. Dem gegenüber unterstützten bis Ende 2006 mehr als 40.000 Personen in einer Unterschriftenaktion die Bemühungen der [[Bürgerinitiative]] RETTET DAS METROPOL, das Gebäude ''„in seiner jetzigen Bauweise und Funktion für Gegenwart und Nachwelt“'' zu erhalten.

Ende Februar 2006 kündigte Cinestar an, zum 16. März die Türen des Metropols zu schließen. Ein Sprecher der Gruppe begründete diese Entscheidung mit der geringen Auslastung der beiden Säle von 7,6 Prozent. Am 15. März fand die letzte Vorstellung statt.

Bonner Künstler, darunter das ''[[Die Springmaus|Springmaus]] Ensemble'' und Curt & Alan Delander, veranstalteten am 30. Mai zur Unterstützung der Forderung nach Erhalt des Metropols auf dem Museumsplatz ein [[Benefiz]]konzert.

=== Bauvoranfrage der Eigentümer ===

Für die Sitzung des „Ausschuss für Planung, Verkehr und Denkmalschutz“ am 30. März 2006 teilte die Stadtverwaltung mit, dass der neue Eigentümer des Metropols am 13. Februar 2006 ''„eine [[Bauvorbescheid|Bauvoranfrage]] zur Umnutzung des denkmalgeschützten Gebäudekomplexes des Metropol-Kinos bei der Stadt Bonn eingereicht“'' hat. Die Bauvoranfrage hatte entsprechend der Mitteilung für den Denkmal-Ausschuss eine Nutzungsänderung – ''„großflächige Handelsnutzung“'' – zum Ziel.
Nachdem die Bauvoranfrage eingereicht worden war, führte die Stadtverwaltung Gespräche mit dem Eigentümer und dem Architekten, ''„die eine Veränderung dieser Planung und die langfristige Erhaltung des Baudenkmals zum Ziel haben.“'' In diesem Zusammenhang wies die Stadt darauf hin, dass die Eintragung des Gebäudes in die Denkmalliste, ''„nach Ausschöpfung aller Rechtsmittel (Zurückweisung der Berufung mit Urteil des Oberverwaltungsgerichtes Münster vom 14. April 1987) bestandskräftig, d. h. unanfechtbar“'' ist.
''„Seither unterliegen alle (baulichen) Veränderungen dem Erlaubnisvorbehalt der Unteren Denkmalbehörde (§ 9 DSchG NRW).“''

''„Denkmalrelevant“'' nannte die Stadtverwaltung vor allem folgende Einzelmaßnahmen, über die die Verwaltung in der Sitzung am 30. März 2006 berichtete:
* Entfernung der Eingangstreppe
* Einziehen einer zusätzlichen Ebene im Balkonbereich und im Bühnenhaus
* Einbau einer Rolltreppenanlage im bisherigen Zuschauerbereich unter der Kuppel

Nach den Beratungen im Denkmalausschuss beschloss am 27. April 2006 der Hauptausschuss der Stadt einstimmig, die Verwaltung damit zu beauftragen, ''„ohne den städtischen Etat zu belasten, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Denkmal Metropol zu erhalten“''.

=== Versuch der Festschreibung der Kulturnutzung ===

Als Vorlage für die Sitzung des Rates am 14. Juni 2006 legte die Verwaltung eine Stellungnahme vor, in der sie mitteilte, dass aus Gründen des Denkmalschutzes eine positive Entscheidung bei der bisher beabsichtigten Planung der Eigentümer nicht möglich gewesen sei.

Nachdem dem Inhaber dies mitgeteilt worden war, schränkte dessen Rechtsanwalt die Bauvoranfrage im April 2006 ausdrücklich auf die Aussage zur Zulässigkeit der Art und des Maßes der geplanten Nutzung als [[Einzelhandel]]sfläche ein.

In seiner Sitzung beschloss der Rat im Juni, die Verwaltung zu beauftragen, „''eine Planung für die Neuausrichtung des Marktplatzes''“ vorzulegen. Diese soll so angelegt sein, dass sie eine weitere Konzentration von städtischem Einzelhandel auf dem Markt ausschließt und „''in diesem Rahmen die Festschreibung des Grundstückes Bonn, Markt 24/Wenzelgasse 1 und 9 auf eine kulturelle und/oder Veranstaltungsnutzung enthält, die einen unverzichtbaren Bestandteil einer Innenstadt mit hoher Aufenthalts- und Nutzerqualität''“ darstellt. Darüber hinaus erließ der Rat für den Bereich eine Veränderungssperre.

=== Planungsrechtliche Zusage für Einzelhandel ===

Weil die Verwaltung es versäumt hatte, den Rat über Fristen bei der Voranfrage zu informieren, teilte die Oberbürgermeisterin am 28. Juni 2006 mit, trotz des Ratsbeschlusses den Antrag des Eigentümers „zügig“ zu behandeln. Ein Gutachten, das die Stadt in Auftrag gegeben hatte, sieht eine Verpflichtung, die per Bauvoranfrage beantragte Umnutzung positiv zu bescheiden. Tue die Stadt das nicht, handele sie rechtswidrig und mache sich dadurch [[Schadensersatz|schadensersatzpflichtig]].

''„Auch mit einem früheren Beschluss zur Aufstellung eines [[Bebauungsplan]]es mit anschließender Veränderungssperre,“'' so die Stadt in einer Stellungnahme vom 29. September 2006, ''„hätte eine Festschreibung der Kinonutzung bzw. einer kulturellen Nutzung nicht erreicht werden können. Städtebaulich ist eine singuläre Festschreibung der Nutzung des Grundstückes Markt 24 als Vergnügungsstätte bzw. Anlage für kulturelle Zwecke oder als Kino nicht möglich.“''

Die Stadt betonte jedoch auch, dass die baurechtliche Zusage für eine Umnutzung keine Baugenehmigung ist. Nach wie vor bestünden erhebliche denkmalrechtliche Bedenken gegen die eingereichten Umbaupläne der Eigentümer.

=== Denkmalrechtliche Ablehnung der Umbaupläne ===
[[Datei:metropol buehne.jpg|thumb|Bühne (2006)]]
Nach Abstimmung mit der Oberen und Obersten Denkmalbehörde im Land NRW erläutert der Bonner [[Konservator|Stadtkonservator]] vor den Ratsausschüssen die Architektur des Metropols und die Umbaupläne des neuen Besitzers. Als besondere Merkmale der Architektur nannte er

* den halböffentlichen Eingangsbereich,
* die Treppen und Eingangstüren und ihre Verteilerfunktion zu Cafe, Kinos und Büros,
* das Foyer mit dem zentralen Kassenhäuschen,
* die Treppen zum Großen Saal und
* den Großen Saal mit Balkon und Bühne.

Die Pläne des Eigentümers sahen vor,

* den Eingangsbereich in die nichtöffentliche Verkaufsfläche zu integrieren,
* die Treppen im Vorhaus zu entfernen und die Verteilfunktion durch Rolltreppen vollständig zu verändern,
* das Foyer aufzulösen und in die Verkaufsfläche zu integrieren und das Kassenhäuschen zu entfernen,
* die Treppen zum Großen Saal sowie die Zwischenwände zu entfernen und somit den Großen Saal als Einheit aufzulösen,
* eine Zwischendecke in das Bühnenportal zu ziehen und
* auf allen Etagen Durchbrüche zum Nachbarhaus Wenzelgasse 1 zu schaffen, um damit die Verkaufsflächen beider Häuser zu verschmelzen.

In einer Beschlussvorlage vom 25. Juli 2006 lehnte die Verwaltung aus denkmalrechtlichen Gründen die Umbaupläne der Eigentümer ab. In der Begründung heißt es abschließend: ''„Aus Sicht der Denkmalbehörde führt die Summe der Eingriffe dazu, dass die Erlebbarkeit des Gesamtkomplexes in einem so großen Maße beeinträchtigt wird, dass eine denkmalrechtliche Erlaubnis zu dem Vorhaben in dieser Form nicht erteilt werden kann. Das Baudenkmal würde faktisch zerstört.“''

Dieser Ansicht schlossen sich in Sitzungen des Unterausschusses Denkmalschutz und des Planungsausschusses am 9. und 10. August sämtliche Ratsfraktionen an. In derselben Beschlussvorlage sprach sich die Verwaltung für den Antrag auf vorübergehende Nutzungsänderung des Foyers des Metropol-Kinos zu Einzelhandelsflächen aus.

=== Neue Nutzung des Foyers ===
[[Datei:BNMETRO7.jpg|thumb|Das Foyer als Ein-Euro-Laden (2006)]]
Am 30. August 2006 befasste sich der Rat erneut mit dem Metropol. Dabei lehnte er einstimmig den Antrag vom 23. Juni 2006 auf Erteilung einer denkmalrechtlichen Erlaubnis gem. § 9 Denkmalschutzgesetz zum Umbau des Metropol-Kinos, Markt 24, in Bonn ab. Gleichzeitig stimmte er mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP gegen die Stimmen von Grünen und Bürgerbund Bonn einer „Zwischennutzung“ des Foyers für Einzelhandelszwecke zu.<ref name="rat1">[http://www.bonn.de/bo_ris/daten/o/htm/06/0611895.htm Umbau und Umnutzung des Baudenkmals Metropol-Kino, Markt 24 in Bonn – Beschlussvorlage]</ref>

In der Folge des Ratsbeschlusses eröffnete wenige Tage später im Eingangsbereich ein Laden mit Papier- und Kunststoffblumen und anderen Geschenkartikeln.

Die Bürgerinitiative Pro Metropol legte gegen die Erlaubnis zur Zwischennutzung [[Fachaufsichtsbeschwerde]] beim Regierungspräsidenten in Köln ein. Diese wurde am 30. Oktober 2006 abschlägig beschieden. Dezernent Norbert Hundt von der Kölner Bezirksregierung wies auf die Befristung der Zwischennutzung bis zum 31. August 2008 hin. Entgegen den Bedenken der Initiative sah er keine Substanzgefährdung des Denkmals. Er betonte, dass das Metropol als Denkmal ''„unbestreitbar einen ganz besonderen Stellenwert“'' habe, und hofft, dass ''„im Ringen um eine denkmalverträgliche Nutzung des Metropols am Ende eine Lösung gefunden werden wird, die dem Wert des Denkmals und seiner Bedeutung eher gerecht wird als die derzeitige, der Würde des Bauwerks eher nicht entsprechende Nutzung.“''<ref name="zwischennutzung">[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=237808 General-Anzeiger Bonn (31. Oktober 2006): ''Metropol-Zwischennutzung ist zulässig]''</ref>

=== Ausbau der Kinosessel durch den Eigentümer ===

Während im Foyer seit Anfang September Käufer Geschenkartikel erwerben können, verlief gleichzeitig ein Ordnungsverfahren gegen den neuen Inhaber. Nachdem Ende August bekannt wurde, dass er den größten Teil der Sitze aus dem großen Kinosaal entfernt hatte, verlangte die Stadt bis zum 10. September den Wiedereinbau. Die Untere Denkmalbehörde ordnete die sofortige Vollziehung der Ordnungsverfügung an und setzte ein Zwangsgeld in Höhe von 5000 Euro fest. Außerdem wurde ein Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen das Denkmalrecht eingeleitet.

Am 28. Oktober 2006 urteilte das Kölner Verwaltungsgericht, die Sessel seien sofort wieder einzubauen. ''„Dass zu einem derartigen Vorführsaal auch eine entsprechende Bestuhlung gehört“'', so die Richter, ''„bedarf keiner weiteren Darlegung.“''<ref name="stuhl">[http://www.rheinraum-online.de/27.0.html?&tx_ttnews%5btt_news%5d=133&tx_ttnews%5bbackPid%5d=7&cHash=01dbcb6d1f Rhein:raum: ''Metropol: Weiterer Sieg für den Denkmalschutz]''</ref>

Gegen diesen Beschluss hatten die Eigentümer mit der Begründung erneut Widerspruch eingelegt, man habe die Stühle des nicht genutzten Kinos wegen "aufwendiger Filmaufnahmen" ausgebaut und in den Fluren des Gebäudes "zwischengelagert". Dieser Widerspruch wurde später wieder zurückgezogen. Die Bestuhlung wurde nach Angaben der Eigentümergesellschaft Ende November 2006 wieder eingebaut.<ref "name=gaz3">[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=251544 General-Anzeiger Bonn, 5. Dezember 2006]</ref>

=== Keine Erlaubnis zum Abriss ===

Mit Bescheid vom 9. Oktober 2006 lehnte die Verwaltung ab, eine denkmalrechtliche Erlaubnis zum Abbruch des Metropol-Kinos zu erteilen. Der Besitzer hatte dies im August beantragt, woraufhin der Rat der Stadt Bonn in seiner Sitzung am 30. August 2006 den Beschluss fasste, die Verwaltung zu bitten, den Antrag negativ zu bescheiden.

Zur Begründung des Abbruchantrages hatten die Eigentümer vorgetragen, dass das Kino durch zahlreiche und massive Eingriffe in die historische Bausubstanz seine Denkmaleigenschaft verloren habe. Sie bezogen sich dabei auf Eingriffe, die zeitlich nach dem Urteil des OVG Münster vom 14. April 1987 erfolgt sind. Mit dem Urteil aus dem Jahr 1987 war die Denkmaleigenschaft des Metropol-Kinos letztinstanzlich bestätigt worden.

Die Verwaltung stellte dazu fest, dass – bis auf eine Ausnahme – alle von den Eigentümern angeführten Baumaßnahmen Gebäudeteile betrafen, an deren Erhaltung kein besonderes denkmalpflegerisches Interesse bestand, sodass der Denkmalcharakter des Metropol-Kinos nicht verloren gegangen ist. Auch die am 23. Juli 1987 erteilte Erlaubnis zum Abriss des Bühnenrahmens führte nicht dazu, dass die Denkmaleigenschaft des Metropols entfallen ist. Diese Genehmigung wurde u.a. unter der Bedingung erteilt, den neuen Bühnenrahmen mit Ausnahme der Gründung in der gleichen Form, am gleichen Ort, im gleichen Material als exakte Kopie des abgerissenen Originals wieder zu errichten. Der neue Bühnenrahmen hat damit den größten Teil der historischen Information, die dem Original zu Eigen waren, übernommen. ''„Weder der historische Gesamteindruck des Großen Saals“'', so die Verwaltung, „''noch der Zeugnischarakter des Metropol-Kinos wurden demnach durch die Rekonstruktion wesentlich geschmälert. Da die historische Aussagekraft und die Identität des Metropol-Kinos durch die bis heute durchgeführten Sanierungs- und Renovierungsarbeiten, die im übrigen alle im Benehmen mit dem Rheinischen Amt für Denkmalpflege erfolgten, insgesamt nicht gelitten hat, die Denkmaleigenschaft des Gebäudes also nach wie vor besteht, ist der Antrag auf Abbruch durch die Verwaltung abgelehnt worden.“''<ref name="verwaltung">[http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=56462 Bescheid an Eigentümer erteilt – Mitteilung für den Rat]</ref>

Einen neuen Versuch, dem Gebäude den Denkmalcharakter abzusprechen, starteten die neuen Inhaber Ende 2006. Sie klagten erneut vor dem Verwaltungsgericht Köln gegen die Stadt. Das Gericht soll dabei prüfen, ob das Metropol durch Umbauten, die nach der Eintragung in die Denkmalliste vorgenommen wurden, seine Denkmalwürdigkeit verloren habe.<ref name="ga2012">[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=257580 ''Wir sollten uns keinen Illusionen hingeben'', General-Anzeiger, 20. Dezember 2006]</ref>

=== Roncalli zeigt Interesse ===

Ende April 2007 bekundete [[Circus Roncalli]]-Chef [[Bernhard Paul]] Interesse am Metropol. Paul, der in Düsseldorf und Berlin Varietés betreibt, schrieb in einem Brief an die Bürgerinitiative „Pro Metropol“, dass das Gebäude „dafür mit seiner Tradition, seiner prächtigen Ausstattung und der großen Bühne die richtigen Voraussetzungen (hat). Varieté im Metropol, das könnten wir uns gut vorstellen.“ Basis sei allerdings ein Vermieter, dem am Erhalt des Hauses gelegen und der offen für Kultur sei.

=== Oberbürgermeisterin will Umbau ===

Gegen eine Vorlage der Verwaltung vom Mai 2007, die eine Ablehnung modifizierter Umbauanträge der Eigentümer vorsah, bezog Oberbürgermeisterin [[Bärbel Dieckmann]] Stellung. Der "General-Anzeiger" berichtete am 10. Mai 2007, die Oberbürgermeisterin habe „die Unterschrift unter den Entwurf der Vorlage verweigert und dem amtierenden Planungsdezernenten Volker Kregel den Auftrag erteilt zu prüfen, unter welchen konkreten Voraussetzungen der Umbau des Gebäudes zu großflächigem Einzelhandel genehmigungsfähig wäre.“

Im Juli 2007 gingen daraufhin den Fraktionen im Bonner Stadtrat Einladungen zu einer Besprechung über eine neue Vorlage der Stadtverwaltung zu, der zufolge der erneut überarbeitete Bauantrag der aktuellen Besitzer des Metropols nun "genehmigungsfähig" sei.<ref name="ga1">[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=news&itemid=10490&detailid=334839 Stadt will den Umbau des Metropols genehmigen, 19. Juli 2007]</ref> Im Einzelnen sehe der Bauantrag nun vor, auf die zunächst geplanten Durchbrüche im Erdgeschoss zum Nachbargebäude Wenzelgasse (rechts vom Eingang) zu verzichten. Ebenso auf die im Foyer geplanten Rolltreppen zur Erschließung des 1. Obergeschosses. Stattdessen sollen die beiden geschwungenen Treppenaufgänge wieder aktiviert werden. Festhalten wolle der Besitzer nach wie vor an dem Einbau von drei Rolltreppen im Großen Saal. Dazu zitiert der General-Anzeiger „städtische Planer und Denkmalschützer“: „Trotz der insgesamt drei Rolltreppen, die im Großen Saal eingebaut werden sollen, bleibt dieser Raum mit seinen historischen Ausgestaltungsdetails mit Bühnenrahmen, Kuppel, Balkon und Ausmalung als zentrales Herzstück des Kinos erhalten und damit auch nachvollziehbar.“<ref name="ga1"/>

Ablehnung dieses Planes bekundete unmittelbar nach Bekanntwerden die Bürgerinitiative RETTET DAS METROPOL: „Durch die Intervention der Oberbürgermeisterin,“ heißt es in einer Stellungnahme vom 18. Juli 2007, „sieht sich die Verwaltung offenkundig genötigt mit einer sachfremden Beschlussvorlage an den Rat der Stadt Bonn die weitgehende Zerstörung des denkmalgeschützten Metropol Theaters zu ermöglichen.“ Ebenfalls abgelehnt werden die Pläne von den GRÜNEN. Demgegenüber kündigten CDU und SPD Zustimmung zu dem „Kompromiss“ an.

=== Investoren wollen Metropol kaufen und als Kino weiter betreiben ===

Im August 2007 bekundeten Investoren ihr nach wie vor bestehendes Interesse, das Denkmal zu erwerben und zukünftig als Kino und Kulturstätte weiter zu nutzen. Dieses Interesse hatten sie 2006 schon gegenüber Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann bekundet. Bei den Interessenten handelt sich um eine vierköpfige Investorengruppe. Zu ihr gehört der [[Bergisch Gladbach]]er Kino-Multi Helmut Brunotte. Er führte das Metropol schon einmal – Ende der 80er Jahre bis Mitte der 90er, bevor er es an die damalige UFA verkaufte, um sich selbst [[Multiplex-Kino|Multiplex]]-Projekten zu widmen.<ref name="br1"> [http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1187348188297.shtml ''Kino-Multi Brunotte hat Interesse am Metropol'', Kölnische Rundschau, 23. August 2007]</ref>

=== Statt Damenoberbekleidung Bücher ===

Die Eigentümer des Metropol rückten nach einem Bericht des General-Anzeigers vom 25. August 2007 von ihrem ursprünglichen Plan ab, im Metropol „hochwertige“ Damenoberbekleidung zu verkaufen. Sie haben, so das Bonner Blatt, einen Mietvertrag mit „einem Marktführer aus der Buchbranche abgeschlossen, der eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren vorsieht“. Der Mieter wolle „in dem historischen Ambiente ein einmaliges und innovatives Buchkonzept mit einem integrierten Café umsetzen“. Für den Innenausbau soll ein Wettbewerb durchgeführt werden.

Bei dem Mieter, so der General-Anzeiger, handelt es sich um die im Eigentum der [[Douglas Holding AG]] befindlichen Buchhandelskette [[Thalia (Buchhandel)|Thalia]], zu der seit einiger Zeit auch die Buchhandlung Bouvier in Bonn gehört. Danach soll in den bisherigen Geschäftsräumen der Buchhandlung schwerpunktmäßig Wissenschaftsliteratur und die übrigen Bücher in den Räumen des Metropol verkauft werden.

=== Verwaltungsgericht: Heute dem Original näher ===

Auf der Grundlage der modifizierten Baupläne sollte der Rat der Stadt Bonn am 30. August 2007 über die weitere Nutzung und die Umbaupläne des Denkmals entscheiden<ref>[http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/htm/07/0711710NV2.htm Beschlussvorlage 1 für den 30. 8. 2007]</ref>. Einen Tag zuvor, am 29. August 2007, teilte die Stadt überraschend mit, dass Fraktionsvorsitzende und Fraktionsvorstände von CDU und SPD gemeinsam mit Oberbürgermeisterin Dieckmann der Auffassung sind, eine Entscheidung über die zukünftige Nutzung könne nun doch nicht getroffen werden. „''Unter Würdigung des Widerspruchsbescheides der Bezirksregierung Köln vom 20. August 2007<ref name="bzreg">[http://www.rheinraum-online.de/uploads/media/Widerspruchsbescheid_BezReg_Koeln_.pdf Az:61-02- UDB-A 238]''</ref>“'', so die Stadt in einer Presseerklärung, „''und des Erörterungstermins mit dem Verwaltungsgericht am 29. August 2007 muss sehr intensiv geprüft werden, was rechtssicher genehmigungsfähig ist.''“<ref name="stadt1">[http://www.bonn.de/rat_verwaltung_buergerdienste/presseportal/pressemitteilungen/00654/index.html Stellungnahme zum Baudenkmal Metropol, 29. August 2007]</ref>

Das Urteil verkündete das Verwaltungsgericht Köln am 12. Oktober 2007. Darin wird die Klage der neuen Eigentümerin des Metropol auf Löschung des Gebäudes aus der Denkmalliste abgewiesen. Die Richter entschieden, ''dass der Denkmalschutz nicht durch nachträgliche bauliche Veränderungen des Gebäudes erloschen ist''<ref>[http://www.vg-koeln.nrw.de/presse/pressem/2007/p071012.htm Verwaltungsgericht Köln: „Bonner Metropol - Lichtspieltheater bleibt ein Denkmal“]</ref>. In der Zeit nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW vom 14. April 1987, mit dem die Klage der Voreigentümerin der Klägerin gegen die Eintragung des Metropol in die Denkmalliste rechtskräftig abgewiesen wurde, sind nach Auffassung des Gerichts keine die Denkmaleigenschaft beeinflussenden Veränderungen am Metropol vorgenommen worden. Die Richter führten hierzu aus, die nach dem genannten Urteil des Oberverwaltungsgerichts NRW genehmigten Veränderungen (im Wesentlichen: Abriss und Rekonstruktion von Bühnenrahmen und Brüstung der Empore, Erneuerung des Bodenbelages im Foyer, Sanierung der Fassade, Einbau des Behindertenaufzugs) hätten nicht dazu geführt, dass der Gesamteindruck und die Identität des Gebäudes verloren gegangen seien. Vielmehr habe die unter enger Beteiligung und nach den Vorgaben der Denkmalpflege erfolgte detailgetreue Restaurierung der ersetzten Bauteile dazu geführt, dass dieser Gesamteindruck heute dem Original aus dem Jahre 1928 näher sei als vor Beginn der genannten Veränderungen. Die geänderten Bauteile stünden daher dem Denkmalwert des Gebäudes nicht nur nicht entgegen, sondern nähmen an der Denkmaleigenschaft des gesamten Gebäudes teil<ref>[http://www.justiz.nrw.de/nrwe/ovgs/vg_koeln/j2007/4_K_3636_06urteil20071012.html Urteil des Kölner Verwaltungsgerichtes im Wortlaut]</ref>.

=== Bürgerbegehren sammelt mehr als 16.000 Unterschriften ===

Am 2. September 2007 startete die Initiative „Rettet das Metropol“ ein [[Bürgerbegehren]] zum Erhalt des Denkmals. Der Abstimmungstext lautete: ''„Ja, die Stadt Bonn soll für den Fall, dass die Eigentümer des Metropol-Theaters einen Antrag auf Erteilung einer Erlaubnis gemäß §9 Denkmalschutzgesetz NRW stellen, diese Erlaubnis nicht erteilen, wenn sie eine Aufhebung der für das Lichtspieltheater charakteristischen Geschlossenheit der Räume und der Abfolge der Räume ermöglichen würde...“'' Am 6. Mai 2008 übergab die Initiative der Stadt die Unterschriften von über 16.000 Bürgern.

=== Ablehnung der Umbaupläne durch Stadtverwaltung ===

Am 15. Mai 2008 legte die Stadtverwaltung den zuständigen Gremien des Rates eine Beschlussvorlage zur Ablehnung des Antrags der Eigentümer vom 29. Januar 2008 auf Erteilung einer Erlaubnis gemäß § 9 Denkmalschutzgesetz NRW zum Umbau des Metropols vor.

„Die Verwaltung ist der Auffassung,“ heißt es darin, „dass die Eigentümer nicht den Nachweis geführt haben, dass es ihnen tatsächlich und finanziell unmöglich ist, eine andere denkmalverträglichere Nutzung auszuüben.“ Und weiter: „Letztendlich entscheidend ist aus Sicht der Verwaltung allerdings der Umstand, dass die Eigentümer, sofern ihnen eine wirtschaftliche Nutzung nicht möglich erscheint, das Denkmal veräußern könnten.“<ref>[http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/htm/08/0811257.htm Beschlussvorlage vom 15. Mai 2008]</ref>

=== OVG Münster: Metropol ist kein Denkmal ===

Eine Abstimmung über die Verwaltungsvorlage fand in der Juni-Sitzung des Stadtrates mit dem Hinweis auf eine anstehende Entscheidung des OVG Münster nicht statt. In dieser Entscheidung befand das Gericht am 26. August 2008, dass nur noch die Fassade des Gebäudes über eine Denkmaleigenschaft verfügt. Ansonsten muss das Lichtspieltheater nach dieser Entscheidung aus der Denkmalliste der Stadt gestrichen werden, da es nach Ansicht der Richter über zu wenig originale Bausubstanz verfügt. Der Senat ließ eine Revision zum Bundesverwaltungsgericht nicht zu.

=== Beschwerde gegen Nichtzulassung der Revision und deren Ablehnung ===

Die Stadt Bonn legte gegen die Nichtzulassung der Revision Beschwerde beim [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgericht]] ein. Der Landschaftsverband Rheinland (das [[LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland|Rheinische Amt für Denkmalpflege]]), schloss sich diesem an. Die Einlegung der Beschwerde hemmte die Rechtskraft des OVG-Urteils bis zu einer endgültigen Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes. Eine Sprecherin des Bundesverwaltungsgerichts teilte dem Bonner General-Anzeiger am 14. Juli 2009 mit, dass die Beschwerden als unbegründet zurückgewiesen wurden. Damit hat das Urteil des OVG Münster Rechtskraft erlangt.<ref name="ga-bonn.de-615129">[http://www.general-anzeiger-bonn.de/index.php?k=loka&itemid=10490&detailid=615129 ''Das Metropol ist kein Denkmal mehr'', General-Anzeiger Bonn, 15.Juli 2009]</ref>
[[Datei:Bonn Metropol innen 20110207.JPG|miniatur|Erdgeschoss der Buchhandlung im Metropol (2011)]]

=== Umbau und Nutzung als Buchhandlung ===

2009 wurde mit dem Umbau zur Buchhandlung begonnen, im Herbst 2010 wurde er abgeschlossen. Nach der Eröffnung bietet die Buchhandlung bis auf die Themenbereiche "Universität, Wissenschaft und Bildung" das Programm der bestehenden Buchhandlung Bouvier/Thalia.

== Weblinks ==
{{commonscat}}
* [http://de.youtube.com/watch?v=hLnMsncn0Fo Zeuge der Geschichte - Dokumentation Teil 1]
* [http://de.youtube.com/watch?v=Ga5lBX_UDos Zeuge der Geschichte - Dokumentation Teil 2]
* [http://www.youtube.com/watch?v=iuwUCPwopeY Kinotrailer zum Bürgerbegehren Metropol Bonn]
* [http://www.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/06/0610728ED2.pdf Denkmalliste der Stadt Bonn – Eintrag vom 27. Oktober 1983] (PDF-Datei; 99 kB)
* [http://www.rettet-das-metropol.de/ Homepage „Rettet das Metropol“]
* [http://www.rettet-das-metropol.de/CMS/index.php?option=com_content&task=view&id=22&Itemid=47 Liste von Dokumenten und Presseartikel auf der Seite von „Rettet das Metropol“]
* [http://www.bonn.de/bo_ris/ris_sql/sum_schnell_result.asp?e_search_1=Metropol&e_und_oder=and&e_search_2=&submit=Suche+starten Stellungnahmen im BORIS – BOnnerRatsInformations zum Metropol]
* [http://www.rheinraum-online.de/27.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=451&tx_ttnews%5BbackPid%5D=7&cHash=b5c86620ba Artikel im Internet-Magazin rhein:raum vom 24. August 2007: ''Wikipedia rettet Metropol'']
* [http://denkmaldebatten.denkmalschutz.de/kontroversen/metropoltheater-bonn/ Beitrag zum Metropol-Rechtsstreit auf DenkmalDebatten]
== Nachweise ==
<references/>

{{Coordinate |NS=50/44/8.83/N |EW=7/6/07.28/E |type=landmark |dim=30 |region=DE-NW}}

[[Kategorie:Kinogebäude in Deutschland]]
[[Kategorie:Baudenkmal in Bonn]]
[[Kategorie:Veranstaltungsgebäude in Bonn]]
[[Kategorie:Bonn-Zentrum]]
[[Kategorie:Erbaut in den 1920er Jahren]]

[[tr:Metropol Sineması]]

Bruttogeschossfläche

2012-05-22T08:29:26Z

84.167.153.252: R + Gr.

'''Bruttogeschoßfläche'''

Dies wird in Österreich im Bundesland Steiermark benötigt, um die Bebauungsdichte und den Bebauungsgrad zu bestimmen und wird im Steiermärkischen Baugesetz (Stmk. BauG) wie folgt definiert:

Bruttogeschoßfläche: die Fläche je Geschoß, die von den Außenwänden umschlossen wird, einschließlich der Außenwände;

Erdgeschoß: Hier ist die Definition durch die Bauordnung klar definiert. Dies entspricht meist der bebauten Fläche.

Dachgeschoß: Bei Dachschrägen ist jener Teil, welcher die 1,50 m Raumhöhe unterschreitet, von der Bruttogeschoßfläche abzuziehen. Für die Berechnung zu addieren ist die Wandstärke der Außenwand.

Kellergeschoß: Diese werden nur insoweit einbezogen, soweit sie gänzlich oder auch nur teilweise als Aufenthalts- oder Arbeitsraum genehmigt werden oder als genehmigt anzusehen sind. Bei der Teilberechnung zählt ebenfalls nur der Raum bzw. die Räume inklusive der umschließenden Wände.

== Siehe auch ==

* [[Geschossfläche]]

{{SORTIERUNG:Bruttogeschossflache}}
[[Kategorie:Messgröße (Bauwesen)]]
[[Kategorie:Bauleitplanung]]
[[Kategorie:Öffentliches Baurecht (Österreich)]]
[[Kategorie:Steiermark]]

Operation Undertone

2012-05-22T08:19:46Z

84.167.153.252: R + Gr.

{{QS-Antrag|10. April 2012|2=Zu viele Ein-Satz-Abschnitte und zu viele Anglizismen [[Benutzer:AF666|AF666]] ([[Benutzer Diskussion:AF666|Diskussion]]) 20:34, 10. Apr. 2012 (CEST)}}
'''Operation Undertone''' war eine große Angriffsoperation der [[7. US-Armee]] und der [[1. Französische Armee|1. Französischen Armee]] vom 15. bis zum 24. März 1945, kurz vor Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]]. Sie war erfolgreich.

Operation Undertone stieß innerhalb von zehn Tagen vor, bis bei [[Karlsruhe]] der Rhein erreicht wurde und der [[Westwall]] durchbrochen war.

<ref>Teil dieser Text wurde im März 2012 aus dem gleichnamigen englischen Wikipedia-Artikel übersetzt. Dieser basiert maßgeblich auf dem Werk ''The Last Offensive''; ein von der [[US Army]] 1973 veröffentlichtes und als [[Public Domain]] herausgegebenes Werk [http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-E-Last/ Titelblatt, Inhaltsverzeichnis, Linkliste zu 92 Fotos]; namentlich auf Kapitel XII (''The Saar-Palatinate'', Seiten 236-265): [http://www.ibiblio.org/hyperwar/USA/USA-E-Last/USA-E-Last-12.html Chapter XII]. </ref>
An vielen anderen Stellen hatten alliierte Truppen bereits den Rhein erreicht (z.B. 5. März Köln, 7. März [[Brücke von Remagen]] südlich von Bonn) [[Operation Lumberjack]].
{{Linkbox Westeuropa (1944–1945)}}

== Hintergrund, Vorgeschichte ==
Die Alliierten standen vor der [[Westwall]], [[Rhein]] und [[Ruhrgebiet]]. [[Operation Plunder]] war schon in Vorbereitung.
General [[Dwight D. Eisenhower]] hatte am 13. Februar 1945 seinen beiden Armeegruppen-Generälen [[Omar Bradley]] und [[Jacob L. Devers]] befohlen, mit Planungen für eine gemeinsame Operation zu beginnen, die die [[Wehrmacht]] aus der Region [[Saarland]] bzw. [[Pfalz (Region)|Pfalz]] vertreiben sollte. Er trug ihnen auf so zu planen, dass sie am 15. März einsatzbereit seien. Die Operation sollte erst beginnen, nachdem die [[21st Army Group]] den Rhein erreicht hatte. [[Operation Grenade]].

== Ziel ==
Die Operation bezweckte, die [[Wehrmacht]] aus der Region Saarland / [[Pfalz (Region)|Pfalz]] zu vertreiben, feindliche Kräfte aus dem Norden in den Süden zu ziehen (bzw. dort zu binden) und ein alternatives Angriffsgebiet zu haben, falls der alliierte Vormarsch [[Operation Grenade]] und [[Operation Plunder]] im Norden scheitern sollte.

Als General Eisenhower den Plan billigte merkte er an, dass das Ziel nicht nur war, die Wehrmacht aus bestimmten Gebieten ("Saar-Palatinate ") zu vertreiben, sondern auch, dass es der 6. Armeegruppe gelingen würde, zwischen [[Mannheim]] und [[Mainz]] Brückenköpfe über den Rhein zu schaffen. Er legte auch fest, dass die Aufgabe der 12. US-Armeegruppe (z.B. der [[3. US-Armee]]) auf Angriffe im Divisionsrahmen auf Ziele entlang der [[Mosel]] beschränkt war, um die linke Flanke der 6. US-Armeegruppe zu schützen.

== Plan ==
In der ersten März-Woche billigte General Devers (6th Army Group) einen Plan (Operation UNDERTONE) vorbereitet von General [[Alexander Patch]]s 7th Army. Drei Armeekorps sollten auf einer Frontbreite zwischen Saarbrücken und einem Punkt südöstlich von [[Haguenau]] angreifen.
Ein schmaler Streifen, der entlang des Rheins von der äußersten nordöstlichen Ecke des Elsass bei [[Lauterbourg]] lag, sollte von der [[1. Armee (Frankreich 1944–45)]] unter dem Kommando der 7. US-Aermee erobert werden.
Die größte Aufgabe war im zentralen Frontabschnitt bei [[Kaiserslautern]] zu leisten.

Die [[SHAEF]]-Planer erwogen, die [[7. US-Armee]] der [[Sixth United States Army Group|6th US Army Group]], vergrößert um eine Panzerdivision und drei Infanteriedivisionen der [[3. US-Armee]], den Angriff führen zu lassen.

Sie wurde maßgeblich von der [[3. US-Armee]] unterstützt, die deutsche Verbindungswege, Nachschubwege und Verkehrsverbindungen überrannte.

Dem US-General [[Jacob L. Devers]], der die 6th Army Group ([[6. US-Armeegruppe]]) kommandierte, stand SS-General [[Paul Hausser]] gegenüber, der die deutsche [[Heeresgruppe G]] kommandierte.





== Stellungen ==
[[File:Jacob L. Devers.jpg|thumb|200px|General Jacob Devers]]
Überall entlang der Mosel zwischen [[Trier]] und Koblenz war die deutsche [[7. Armee (Wehrmacht)|7. Armee]] in der Gefahr eingekesselt zu werden oder wurde direkt angegriffen vom [[XX. US-Korps|XX. Korps der 1. US-Armee]] unter General [[Walton Walker]]. Der Zusammenbruch der 7. Armee war offenbar nur eine Frage der Zeit.

Bald war auch die [[1. Armee (Wehrmacht)|deutsche 1. Armee]] in ernsten Schwierigkeiten, weil die 7. US-Armee zwei Tage zuvor - am 15. März - eine Offensive auf einem 110 km breiten Frontabschnitt zwischen [[Saarlautern]] Richtung Südosten zum Rhein begonnen hatte. Selbst wenn die Offensive zur Durchdringung des [[Westwall]]s scheitern sollte, könnte sie die Truppen der deutschen 1. Armee an die Festungen binden, währung Pattons Truppen sie von hinten einnahmen.


Als die Offensive der 7. US-Armee begann, war fraglich, wie hartnäckig die Deutschen verteidigen würden, bevor sie sich Richtung Westwall zurückzögen.

Nur General [[Frank W. Milburn|Milburns]] XXI. Korps (am linken Flügel der Armee, bei Saarbrücken) war recht dicht am Westwall; andere Einheiten waren bis zu 30 km entfernt.

Die Hauptlast des Angriffs lag im mittleren Frontabschnitt: General [[Wade H. Haislip|Haislips]] [[XV. US-Korps]] stand vor der Stadt [[Bitche]]. Sie war umgeben von Festungen der [[Maginotlinie]]. Bitche war im Dezember 1944 nach harten Kämpfen von den Alliierten erobert worden, musste aber bei einem taktischen Rückzug im Zuge der deutschen [[Ardennenoffensive]] wieder geräumt werden.

Auf dem rechten Flügel musste General Brooks' [[VI. US-Korps]] den Fluss [[Moder (Fluss)|Moder]] überqueren; und eine von Brooks' Divisionen musste durch die zerklüfteten Nordvogesen vordringen.

Zwei Korps der Wehrmacht und der Teil eines dritten standen dem amerikanischen Vormarsch im Weg.

In Saarbrücken war der linke Flügel: General [[Baptist Knieß]] kommandierte bis Ende März 1945 die [[215. Infanterie-Division (Wehrmacht)|215. Infanterie-Division]], das ''LXVI Reservekorps'' sowie das LXXXV ''Armeekorps''.

Das LXXXV. Korps wurde von Milburns [[XXI. US.Korps]] vernichtend geschlagen. Nachdem er kurz zuvor die 559. [[Volksgrenadierdivision]] an die [[7. Armee (Wehrmacht)|7. Armee]] abgegeben hatte, hatte Knieß nur noch zwei Divisionen, von denen eine Westwall-Positionen nordwestlich von Saarbrücken hielt.

Südöstlich der Stadt stand, ein einem Frontabschnitt, der etwa mit dem von Haislips VI. US-Korps übereinstimmte, das [[XIII. SS-Armeekorps]] mit drei Divisionen, kommandiert von 'SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS' [[Max Simon (SS-Gruppenführer)|Max Simon]].
Links davon stand bis zum Rhein das XC. Armeekorps unter [[General der Infanterie]] [[Erich Petersen (General)|Erich Petersen]] mit zwei [[Volksgrenadierdivision]]en und Resten einer Infanterie-Ausbildungsdivision.

Obwohl die Deutschen am meisten befürchteten, dass die Gegner im Frontabschnitt von Petersens XC. Korps ins '[[Wissembourg]] Gap' durchbrechen würden (eher als gegen Simons XIII. SS-Korps in den 'Kaiserslautern corridor'), hatten die Truppenverschiebungen in den Wochen zuvor, die die 7. Armee verstärken sollten, das XIII. SS-Korps stärker gelassen. Zusätzlich zu zwei [[Volksgrenadierdivision]]en hatte Simons Korps die [[17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“]] (zu dieser Zeit nicht viel mehr als ein stolzer Name, aber eine Einheit, die noch deutlich mehr Panzer und gepanzerte Fahrzeuge besaß als das ganze übrige Korps).

== Angriff ==
===15. März 1945===
Die amerikanischen Angriffe zielten auf die relativ stärksten deutschen Einheiten.
Als General Patchs 7. US-Armee vor Tagesanbruch des 15. März angriff, wurde schnell klar, wie die Deutschen aufgestellt waren.

Nur an zwei Stellen gab es entschlossenen Widerstand:
* auf dem linken Flügel, wo die 63. US-Infanteriedivision  unter Maj. Gen. Louis E. Hibbs) versuchte, Saarbrücken östlich zu umgehen und deutsche Fluchtrouten aus der Stadt abzuschneiden. Die kräftige Gegenwehr hing damit zusammen, dass die 63. früh auf den Westwall getroffen war.
* weit auf dem rechten Flügel, wo die angehängte [[3rd Algerian Infantry Division]] (3e ''Division d'Infanterie d'Algerie'') das breite Flachland zwischen [[Haguenau]] und dem Rhein säubern sollte. Dort bot ein städtisches Gebiet an der Moder eine Verteidigungslinie und flacher Grund freie [[Schussfeld]]er für eingegrabenene [[automatische Waffe]]n wie Maschinengewehre.

An anderen Stellen war der Widerstand mitunter tückisch und nur aufwändig auszuschalten, aber in der Regel kurzzeitig. Es gab sehr viele [[Personenmine]]n und [[Panzermine]]n.

Deutsches Artilleriefeuer war leicht und sporadisch. Das lag wohl teilweise daran, dass in den Tagen zuvor Flugzeuge des [[XII Tactical Air Command]] (Brig. Gen. Glenn O. Barcus) Angriffe geflogen waren. Das Wetter war sehr klar, also ideal dafür. Am Tag des Angriffs flog die [[8. US-Luftflotte]] Angriffe mit Jagdbombern, mittleren und schweren Bombern, unter anderem mit schweren Bombern auf Teile des Westwalls, [[Zweibrücken]] und [[Kaiserslautern]]. Unter den Getroffenen waren auch die Operationskommandeure von zwei der drei Divisionen des XC. Korps.

Schon vor Sonnenaufgang hatten die Angreifer die feindliche Hauptverteidigungslinie durchbrochen. Mit Hilfe von Suchscheinwerfern umgingen sie Verteidigungsschwerpunkte und überließen sie nachrückenden Kräften.
Am Abend des Tages war die Division fast an allen Stellen 5 km jenseits der Blies; nur an einer [[Ringstand]]-Verteidigungslinie bei Saarbrücken und in den flachen Gebieten am Rhein kam sie nicht so weit voran. 

==== Rechter Flügel ====
Am rechten Flügel des XV. Korps fuhren Männer der 100. Infanteriedivision (Maj. Gen. [[Withers A. Burress]]) schnell zu den Ausläufern der Festungsstadt [[Bitche]].
Wohl dadurch begünstigt, dass sie das Gelände von Kämpfen im Dezember 1944 bereits kannten, errangen sie dominierende Positionen auf den befestigten Hügeln rund um die Stadt; und es gab keinen Zweifel, dass sie die ganze Festung am nächsten Tag, dem 16. März, einnehmen würden.

Der einzige nennenswerte deutsche Gegenangriff traf ein Bataillon des [[7. US-Infanterieregiment]]s der [[3. US-Infanteriedivision]].




=== 16. März ===
Am zweiten Tag, dem 16. März, mehrten sich überall außer an den beiden Flanken die Anzeichen, dass die Deutschen nur Rückzugsgefechte führten. Das erschien besonderts deutlich im Kampfabschnitt des XV. US-Korps, wo alle drei angreifenden Divisionen ihre Erfolge des ersten Tages ausbauen konnten. Haupthindernisse waren Minen, Zerstörungen und Widerstandsnester, die meist von Panzer- oder Sturmgeschützen geschützt wurden.

Beim Einbruch der Nacht waren die 3. und die 45. Division über die deutsche Grenze, sehr nah an Außenposten des Westwalls; und die 100. Division, in Bitche von einer nachfolgenden Infanteriedivision freigekämpft, hatte begonnen, auf gleiche Fronthöhe nachzuziehen.
[[Jagdbomber]] des XII. Tactical Air Command waren wieder im Einsatz.


Als der Durchbruch von General Walkers XX. US-Korps Richtung [[Kaiserslautern]] Fortschritte machte, wuchsen Befürchtungen bei der 1. Armee, dass deutsche Einheiten am Westwall und bei [[Saarbrücken]] und Zweibrücken eingekesselt werden könnten. Wenn Kaiserslautern fallen würde, blieben diesen Truppen nur noch Rückzugsrouten durch die [[Haardt (Pfälzerwald)|Haardt]] (ein etwa 30 Kilometer langer, zwei bis fünf Kilometer breiter und bis 673 m ü. NN hoher Mittelgebirgszug des Pfälzerwaldes). Der [[Pfälzerwald]] war und ist dicht bewaldet; er wurde nur durchquert von einer Hauptstraße, einer Nebenstraße dicht hinter dem Westwall und von wenigen kleinen Straßen und Pfaden.
Die natürlichen Schwierigkeiten dieser kurvenreichen, wenig befestigten Straßen waren vergrößert durch Massen von Fahrzeugwracks, weil amerikanische Jagdflugzeuge diese Straßen pausenlos beschossen.

Am 11. März 1945 übernahm [[Albert Kesselring]] nach der Absetzung [[Gerd von Rundstedt]]s den Befehl über die Westfront als [[Oberbefehlshaber West]].

=== 17. März, Rückzug deutscher Einheiten durch den [[Pfälzerwald]] ===
Nachdem Kesselring am 17. März die Erlaubnis gegeben hatte, dass sich von Einkesselung bedrohte Einheiten zurückziehen durften, erlaubte [[Hermann Foertsch]], Oberbefehlshaber der 1. Armee, seiner westlichsten Truppe den schrittweisen Rückzug: dem LXXXV. Korps unter General Knieß.
Drei Tage lang sollten Einheiten des Korps von West nach Ost zurückmarschieren und die Hauptstraße blockieren, die nordöstlich durch das Kaiserslautern-Gap führte.

Unglücklicherweise für Foertschs Plan kam die Hauptbedrohung des Kaiserslautern Gap aber nicht aus Richtung Westen oder Südwesten, sondern aus Nordwesten. Dort marschierte Walkers XX. Corps ungehindert durch das LXXXII. Korps unter General [[Walter Hahm]].
Die Ankunft der 10. US-Panzerdivion in [[Saarbrücken]] bedeutete nicht nur, dass das Gap von einer Truppe im Rücken von Knieß′ Aufstellung gefährdet war, sondern auch, dass nun der einzige Rückzugsweg für Knieß′ Truppen und die des beigefügten XIII. SS-Korps durch den [[Pfälzerwald]] führte.

=== 19. März 1945, durch den Hauptgürtel des [[Westwall]]s ===
Als Knieß' Rückzug voranschritt, hatte dies den Effekt, dass für den linken Flügel der 7. US-Armee ein Weg durch den Westwall freiwurde. Trotz heftiger Nachhutgefechte brach die 63. Division von General Milburns XXI. Korps spät am 19. März 1945 bei [[Sankt Ingbert]] durch den Hauptgürtel der Verteidigungsstellungen.

Der Plan hatte vorgesehen, dass Milburn eine gepanzerte Einheit nordwärts schicken sollte, um sich mit Walkers XX. Korps bei [[Sankt Wendel]] zu vereinigen; aber der Vormarsch von Walkers Truppen war so schnell erfolgt, dass alle wesentlichen Ziele in Walkers Sektor jenseits des Westwalls bereits gefallen waren.
Sie hatten also in diesem Augenblick keine Kampfziele mehr.

General Patch, der Oberbefehlshaber der 7. Armee, nutzte die Gelegenheit, um dem Angriff des XV. Korps durch [[Zweibrücken]] Richtung Kaiserslautern-Gap, dem Schwerpunktangriff seiner Armee, zusätzlichen Druck zu geben.

Die Divisionen hatten zwei Tage lang gegen das XIII. SS-Korps unter General Simon angekämpft, aber noch keine Bresche für gepanzerte Fahrzeuge durch den Westwall geschlagen. Patch wies General Haislip (den Kommandierenden General des XV. Korps) an, durch die von der 63. Division geschagene Lücke vorzumarschieren und die Westwallverteidiger, die gegen das XV. Korps kämpften, von hinten anzugreifen.

Dass die Amerikaner die durch seinen Rückzug entstehende Lücke nutzen würden, war für General Foertsch offensichtlich. Während der Nacht des 19. März erweiterte er seinen Rückzugsbefehl auf den westlichen Flügel des XIII. SS-Korps.

=== 20. März ===

In der Nacht der 20. März begann auch das übrige SS-Korps seinen Rückzug; dies ermöglichte es der 3. US-Division, zügiger voranzukommen.



Am 20. März sendete die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] etwa 300 Flugzeuge verschiedener Typen, darunter düsengetriebene [[Messerschmitt Me 262]], um die Marschkolonnen der 3. US-Armee anzugreifen. Sie verursachten nur leichte Verluste. Amerikanische Luftabwehreinheiten (die damit die seltene Gelegenheit bekamen, das anzuwenden, was sie trainiert hatten) schossen 25 deutsche Flugzeuge ab; Piloten des ''XIX Tactical Air Command'' meldeten acht Abschüsse.


==Bewertung ==

Obwohl alle Divisionen des VI. US-Korps ihre Durchbrüche am 23. März schafften, kamen sie nur mit [[Nachhut]]-Verbänden in Kontakt und schafften es nicht, die deutsche Evakuierung maßgeblich zu beeinträchtigen. Weil eine Einheit in [[Speyer]] verbissen kämpfte, wurde der Kontakt zwischen der 12. und der 14. US-Panzerdivision verzögert. Beide Panzerdivionen schickten früh am 24. März Kommandotrupps in Richtung [[Rheinbrücke Germersheim (Eisenbahn)|Eisenbahn-Rheinbrücke Germersheim]], aber keiner hatte die Stadt erreicht, als die Deutschen die Brücke um 10:20 Uhr sprengten.


Das Personal der 7. US-Armee schätzte, dass die beiden deutschen Armeen 75-80 % ihrer Infanterie während Undertone verlor. Die 7. US-Armee und die ihr angeschossenen französischen Verbände machten in der Zeit 22.000 Gefangene; die 3. US-Armee über 68.000.

Die [[3. US-Armee]] verzeichnete 5220 Mann Verluste, davon 681 Tote. Die ihr gegenüberstehenden Wehrmachtsverbände verloren (einschließlich der genannten über 68.000 Kriegsgefangenen) etwa 113.000 Mann.
Die 7. US-Armee, die viel am Westwall kämpfte, hatte wahrscheinlich etwa 12.000 Mann Verluste einschließlich fast 1000 Gefallener.


==Literatur ==
*Charles B. McDonald: ''The Last Offensive'', Kapitel XII, Washington: GPO, 1973
*État-Major de l'Armée de Terre: ''Les Grandes Unités Françaises'', Vol. V-3, Paris: Imprimerie Nationale, 1976
*Mary H. Williams (ed.): ''Chronology 1941-1945'', Washington: GPO, 1994

==Quellen ==
<references />

[[Kategorie:Militärische Operation im Zweiten Weltkrieg|Undertone]]
[[Kategorie:Militärgeschichte der Vereinigten Staaten]]
[[Kategorie:Deutsche Militärgeschichte]]
[[Kategorie:1945]]

[[en:Operation Undertone]]

Internet Explorer

2012-05-22T08:04:33Z

84.167.153.252: R

{{Infobox Software
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}}

Der '''Internet Explorer''' (offiziell '''Windows Internet Explorer''',<ref>So seit Version 7; siehe in der Titelleiste und im Menüpunkt „Info“</ref> früher '''Microsoft Internet Explorer''';<ref>So bis einschließlich Version 6; siehe in der Titelleiste und im Menüpunkt „Info“</ref> Abkürzung: '''IE''' oder '''MSIE''') ist ein [[Webbrowser]] des Softwareherstellers [[Microsoft]] für dessen [[Betriebssystem]] [[Microsoft Windows|Windows]]. Seit [[Microsoft Windows 95|Windows 95B]] ist der Internet Explorer fester Bestandteil dieser Betriebssysteme. Bei älteren Windows-Versionen kann er nachinstalliert werden. Die aktuelle Version ist [[Internet Explorer 9]]. Den ''Microsoft Internet Explorer'' gab es für einige Zeit auch in Versionen für [[Mac OS]] und [[Unixoides System|Unix-Derivate]] wie [[Solaris (Betriebssystem)|Solaris]] und [[HP-UX]].

== Entstehungsgeschichte ==
=== Die ersten Versionen ===
[[Datei:IE_Logo_1996.gif|miniatur|Logo des Internet Explorer in Version 2.01, Startseite]]
Der Internet Explorer wurde, ähnlich dem [[Netscape Navigator]], aus dem [[NCSA Mosaic]] weiterentwickelt, einem Browser der ersten Generation, der ursprünglich am [[National Center for Supercomputing Applications]] programmiert wurde. Microsoft entwickelte die erste Version aufbauend auf einem Lizenzvertrag der Firma [[Spyglass]]. Im Rahmen einer Vereinbarung wurden Spyglass eine quartalsmäßige Gebühr sowie ein Prozent der Einnahmen versprochen. Da Microsoft den Browser seit der zweiten Version kostenfrei vertreibt und somit keine direkten Einnahmen erzielt, zahlte das Unternehmen lediglich das versprochene Minimum. 1997 drohte Spyglass mit einer vertraglichen Prüfung, dem Microsoft mit einer Zahlung von acht Millionen US-Dollar zuvorkam.<ref>[http://news.cnet.com/2009-1032-995681.html?tag=toc Informationen zur Entstehung des Internet Explorers am Anfang der 1990er Jahre]</ref>

==== Versionen 1.0 und 1.5 ====
[[Datei:MS-IE_2.gif|rechts|250px|miniatur|IE 2.01 (im Design identisch mit Version 1.5) unter Windows XP mit geöffnetem Einstellungsdialog; im Hintergrund ''Nürnberg Online'' (Startseite mit zeitgemäßer Menüstruktur)]]
Im August 1995 erschien Version 1.0 erstmals als exklusive Anwendung innerhalb des kostenpflichtigen Windows-Erweiterungspakets „[[Microsoft Plus!]]“ und somit exklusiv für Windows 95. Weder diese Version des Pluspakets noch der Browser als Einzelanwendung lässt sich auf anderen Windowsversionen installieren. Bilder und andere Medien konnte das gut 1 MB große Programm noch nicht wiedergeben.

Erst die Folgeversion 1.5 ließ sich danach auch auf anderen Windowsversionen installieren. Sie erschien nur fünf Monate später im Januar auch für [[Windows NT]], aber auch diesmal noch nicht in einer 16-Bit-Version. Neu war eine Portierung auf den Macintosh, die aber im Gegensatz zu der Version für die Windowsversionen bereits kostenlos angeboten wurde.

==== Versionen 2.0 und 2.01 ====
Im November 1995 (für den Macintosh im April 1996) folgte die zweite Version des Browsers exklusiv wieder im ''Plus!''-Paket.<ref name="netplanet">Netplanet.org: [http://www.netplanet.org/www/browser.shtml ''Die Geschichte des Webbrowsers''] und kommentierte [http://www.chip.de/news/Internet-Explorer-Die-Geschichte-des-Browsers_35479716.html Fotostrecke auf Chip.de] vom 21. März 2009</ref> Aber bereits kurz darauf wird dieselbe Version 2.0 im ''Windows 95 Service Pack 1'' vom Februar 1996 ebenfalls optional und ohne zusätzliche Kosten angeboten.<ref>Windows 95 Service Pack 1: [http://support.microsoft.com/kb/145667 Inhalt der ''Readmedatei'' online] auf der Support-Website von Microsoft vom Februar 1996</ref> Eine kostenlose Verteilung über andere Medien fand noch nicht statt. Der Browser unterstützte auch [[JavaScript]], [[HTTP-Cookie|Cookies]] und [[Transport Layer Security|SSL-Verschlüsselung]]. Sie konnte mit Erscheinen der Folgeversion 2.01 erstmals auch als 16- und 32-Bit-Version auf allen Windows-Betriebssystemen ab Windows 3.1 installiert werden. Windows 3.0 und frühere Versionen wurden also niemals unterstützt. Die interne Datenverarbeitung war auf die wichtigsten Funktionen statischer Webseiten beschränkt. Das nebenstehende Bild einer historischen Internet-Startseite musste mit einem modernen Browser zwischengespeichert werden, da Internetadressen, die der Browser in der veralteten Spezifikation ''HTTP/1.0'' übermittelt, nicht mehr vollständig verarbeitet werden können.

Microsoft hatte der wachsenden Bedeutung des [[World Wide Web]]s zunächst keine Aufmerksamkeit zukommen lassen. Beide Browser kosteten noch Geld. Der Explorer im ''Plus''-Paket kostete rund 100 DM, der Navigator allein mit 35 [[US-Dollar]] etwa dasselbe. Stattdessen wurde, ähnlich wie AOL es tat, mit dem Onlinedienst [[MSN|The Microsoft Network]] ein zum Internet in Konkurrenz stehendes Datennetz beworben, dessen kostenlose MSN-Zugangssoftware mit einem nur rudimentären Internetbrowser bereits in der ersten Version von Windows 95 enthalten war.

Erst mit der Vermarktung der dritten Browserversion Ende 1996 wurde der Dienst ''MSN'' als eigenständiges Datennetz eingestellt, nachdem bereits ein Jahr zuvor über ''MSN'' der Internetzugang möglich wurde.<ref name="netplanet"/>

==== Version 3.0 ====
[[Datei:Internet Explorer 3.png|thumb|Internet Explorer 3 auf [[Windows 95]]]]
Der Internet Explorer konnte bis zur dritten Version mit dem Netscape Navigator nicht mithalten. Daher wurde versucht, durch das Bewerben und die kostenlose Bereitstellung der Software (auch für Macintosh- und Unix-User) einen Vorsprung zu erzielen.<ref>[http://www.islandnet.com/~kpolsson/comphist/comp1996.htm Liste unterschiedlicher Veröffentlichungen des Internet Explorers im Jahr 1996]</ref> Internet Explorer 3 wurde bereits im August 1996 veröffentlicht und erstmals für alle unterstützten Windowsversionen kostenlos angeboten. Es war auch die erste Version, die neben den geschwungenen Linien im Bereich der Menüleisten den blauen zur Weltkugel stilisierten Buchstaben „e“ als Logo verwendete.<ref>[http://www.microsoft.com/windows/ie/community/columns/historyofie.mspx microsoft.com zur Geschichte früher Versionen des Internet Explorers]</ref> Neben der Unterstützung von Audiodateien wird erstmals [[Cascading Style Sheets|CSS]] in einer rudimentären Version unterstützt, [[Hypertext Markup Language|HTML]] mit einer zeitgemäßen zum Navigator kompatiblen Syntax und mit ''Internet Mail and News 1.0'' stehen erstmals zwei separate [[E-Mail]]- und [[Newsreader]]programme bereit. Bis zur Einführung der vierten Version zeigte die kostenlose Vermarktung bereits erste Erfolge (siehe Grafik zu den Marktanteilen im Artikel [[Browserkrieg]]).

=== Der Internet Explorer als integraler Windowsbestandteil ===
[[Microsoft Windows 95|Windows 95]]B und danach [[Microsoft Windows NT 4.0|Windows NT 4.0]] waren die ersten Windowsversionen, die den Internet Explorer bereits fest im Betriebssystem integriert hatten, sieht man einmal von früheren speziell angepassten OEM-Versionen ab. Kurioserweise sind die beiden Windowsversionen nahezu zeitgleich erschienen, NT 4.0 enthält jedoch den älteren Browser in Version 2.<ref>[http://www.winhistory.de/more/nt4.htm Seite zu NT 4.0] auf ''Winhistory.de''</ref> Bereits die Windows-Startbildschirme wiesen mit dem Zusatz „[Mit] Microsoft Internet Explorer“ auf den Browser hin. Diese Version blieb bis zum Erscheinen von [[Microsoft Windows 98|Windows 98]] Bestandteil des Betriebssystems, denn in der C-Version von Windows 95 wurde der Internet Explorer am Ende des Installationsvorgangs skriptgesteuert einfach von Version 3 auf Version 4.0 (mit Web-Erweiterungen) aktualisiert, bei der vorherigen aktualisierten B-Version wurde die Version 4 lediglich auf einer gesonderten CD beigefügt.<ref>Vergleich: Windows Version [http://www.winhistory.de/more/win95.htm#win95a 95A] und [http://www.winhistory.de/more/win95.htm#win95a 95B/C] auf den Seiten von ''Winhistory.de''</ref>

=== Version 4 (mit Erweiterungen für Windows 95/NT 4.0) ===
[[Datei:Internet Explorer 4.png|thumb|Internet Explorer 4 auf Windows 98]]
Ab ''Version 4.0'', die im September 1997 veröffentlicht wurde, wurde der Internet Explorer tiefer in das Windows-Betriebssystem integriert und der [[Active Desktop]] eingeführt. Dieser ermöglicht die automatisch aktualisierte Darstellung von Webseiten wie Wetterkarten, Aktienkursen und jeder anderen Seite auf der Arbeitsoberfläche des Computers ([[Desktop (Computer)|Desktop]]). Einige der wichtigeren Neuerungen dieser Version betrafen das Betriebssystem selbst, so wurde eine Schnellstartleiste eingeführt (mit einem Klick auf „Desktop anzeigen“ werden alle geöffneten Fenster minimiert und der Desktop damit frei, eine Funktion zum Offline-Browsing wurde integriert<ref>[http://msdn.microsoft.com/en-us/library/aa768170%28VS.85%29.aspx Zur Unterstützung von Offline-Browsing in Internet Explorer 4]</ref>, Programm-Icons können dauerhaft in der Taskleiste gespeichert werden). Zudem wurde der Windows-Explorer verbessert ([[Uniform Naming Convention|UNC]]-Pfade und Netzwerkrechner lassen sich direkt über die Adresszeile ansteuern, Icons lassen sich beliebig nach Bedarf verändern) und es gab Einstellungsmöglichkeiten für Grafikkarten und Monitor; des Weiteren ließen sich jetzt visuelle Darstellungen verändern (z. B. [[Antialiasing (Computergrafik)|Anti-Aliasing]]). Diese betriebssystemnahen Erweiterungen waren nur für Windows vorgesehen und in der Macintosh-Version nicht enthalten.

Die Weberweiterungen ließen sich auf den älteren Windowssystemen, sowie unter Unix und auf dem Macintosh nicht installieren. Die offizielle Downloadversion des Browsers enthielt diese zusätzlichen Neuerungen deshalb nicht. Inoffizielle Downloadangebote dieses Programms waren jedoch weit verbreitet und ergänzten auch die A-Version von Windows 95 mit den Weberweiterungen. Version 4.0 ist auch der Standardbrowser von [[Microsoft Windows 98|Windows 98]] (Erste Ausgabe) und lässt sich in dieser Kombination erstmals nicht mehr ohne tiefere Systemeingriffe entfernen.

Die Version 4.0 brachte zum ersten Mal eine (nicht vollständige) [[Portable Network Graphics|PNG]]-Unterstützung (keine [[Alphakanal|Alpha-Transparenz]]) mit. Erstmals überstieg die Zahl der IE-Nutzer die der Netscape-Nutzer und der Internet Explorer konnte technologisch mit Konkurrenzprodukten gleichziehen. Als Vollversion ist diese Version die letzte, die sich auf einem älteren Windowssystem noch mit einer Deinstallationsroutine vollständig entfernen lässt. Spätere Versionen stellen nur noch die Vorversion wieder her.

=== Versionen 5 und 5.5 ===
[[Datei:Internet Explorer 5.png|thumb|Internet Explorer 5 auf Windows 2000]]
''Version 5'' brachte im März 1999<ref>[http://www.heise.de/ix/timeline/?rubrik=1626 Übersicht über die Veröffentlichungsdaten der unterschiedlichen Browser, beginnend 1990] (abgerufen am 20. März 2010)</ref> die Unterstützung von [[Bidirektionaler Text|bidirektionalem Text]], [[Ruby-Markup]], [[Extensible Markup Language|XML]] und [[MIME Encapsulation of Aggregate HTML Documents|MHTML]]. Da der Konkurrenzkampf zu Netscape noch nicht gewonnen war, gab es die Version 5.0 auch noch für Windows NT 3.51 und Windows 3.11/Windows for Workgroups 3.11. Als Standardbrowser wurde diese Version mit [[Microsoft Windows 98|Windows 98 (Zweite Ausgabe)]] und mit [[Microsoft Windows 2000|Windows 2000]] ausgeliefert.

Die weiteren 5.x-Versionen fielen neben dem ebenfalls möglichen Downloadbezug durch die Verbreitung über CDs von [[Internetdienstanbieter]]n (z. B. [[AOL]], [[Lycos Europe|Lycos]] und Andere) oder auf Heft-CDs auf. Sichtbare Merkmale dieser Markenanpassungen ist das Logo des Sponsors, das das animierte „e“ in der rechten oberen Browserecke ersetzte, sowie die vom Sponsor festgelegten [[Lesezeichen (Internet)|Favoritenlinks]] und der Textzusatz in der Fensterleiste „zur Verfügung gestellt von…“

''Version 5.5'', der Standardbrowser für [[Microsoft Windows ME|Windows ME]], brachte Verbesserungen in der Druckvorschau, in der Unterstützung von [[Cascading Style Sheets|CSS]] und [[Hypertext Markup Language|HTML]] sowie in den [[Programmierschnittstelle]]n.

=== Version 6 ===
''Version 6'', der Standardbrowser für [[Microsoft Windows XP|Windows XP]], erschien am 27. August 2001 und verbesserte die Unterstützung von CSS 1, [[Document Object Model|DOM]] 1 und [[Synchronized Multimedia Integration Language|SMIL]] 2.0. Zudem wurden die XML-Fähigkeiten erweitert, eine Medien-Symbolleiste und eine Bilder-Symbolleiste sowie die Unterstützung von [[Platform for Privacy Preferences|P3P]] ergänzt. Außerdem wurde die Benutzerschnittstelle (unter anderem die Symbole) überarbeitet, um sie dem Aussehen von Windows XP anzugleichen.

Im Herbst 2001, kurz nach der Veröffentlichung der Version 6.0, löste Microsoft das Entwicklerteam um den Internet Explorer auf.<ref name="heise_aufl">[http://www.heise.de/newsticker/meldung/48437 Microsoft sammelt Anregungen für Internet Explorer], Heise-Newsticker, 21. Juni 2004</ref> Nur noch ein paar Mitarbeiter blieben, um sich um vorhandene Sicherheitslücken zu kümmern.

Am 9. September 2002 wurde das ''Service Pack 1'' für den Internet Explorer 6 veröffentlicht, das zahlreiche Sicherheitsprobleme behob, aber davon abgesehen keine Änderungen beinhaltete.

Im Mai 2003 berichtete Microsoft, dass die Version 6.0 SP1 die letzte war, die als eigenständige Installation verfügbar sei.<ref>[http://technet.microsoft.com/de-de/cc730486(en-us).aspx Microsoft TechNet Chat: Changes in Internet Explorer for Windows Server 2003], 17. Mai 2003</ref> Der Browser sollte nur noch als Teil des Betriebssystems [[Microsoft Windows Vista|Windows Vista]] (Codename ''Longhorn'') weiterentwickelt werden.

Mitte 2004 wurde jedoch die Entwicklung des Internet Explorers wiederaufgenommen und ein Wiki gegründet, in dem Anwender ihre Wünsche zur nächsten Version des Webbrowsers äußern konnten.<ref name="heise_aufl" /> Im August 2004 erschien das [[Microsoft Windows XP#Service Pack 2|Service Pack 2]] für Windows XP und den IE 6. Im Gegensatz zum ersten Service Pack brachte dieses verschiedene Neuerungen mit sich, darunter einen [[Pop-up-Blocker|Popup-Blocker]] und eine Verwaltung für Browserzusätze. Der IE 6 wurde mit dem Erscheinen von [[Microsoft Windows Server 2003#Windows XP Professional x64 (NT 5.2)|Windows XP Professional x64]] erstmals als [[64-Bit]] Variante angeboten.

Mit dem aufgegebenen Projekt [[Windows Longhorn]] sollte eine Internet Explorer Version 6.5 ausgeliefert werden. Unter anderem war in dieser ein Downloadmanager integriert, der erst wieder in der Version 9 eingeführt wurde. Das Projekt [[Windows Longhorn|Longhorn]] wurde 2005/2006 zu Gunsten weiterer [[Service Pack]]s für [[Windows XP|XP]], des Nachfolgers [[Windows Vista|Vista]] und des [[Internet Explorer#Version 7|IE7]] eingestellt.

[[Google]] stellte zum 1. März 2010 den IE-6-Support für seine Dienste [[Google Drive|Google Docs]] und [[Google Sites]] ein.<ref>http://googledocs.blogspot.com/2010/01/web-browser-support-for-docs-and-sites.html</ref> Seit dem 13. März 2010 wird der Internet Explorer 6 auch von [[YouTube]] nicht mehr unterstützt.<ref>http://blogs.wsj.com/digits/2010/03/03/youtube-google-and-the-slow-death-of-ie6/</ref>

Zur CeBIT 2011, am 4. März, startete Microsoft die Aktion „IE6 Countdown“<ref>[http://ie6countdown.com/ IE6 Countdown]</ref> mit dem Ziel, die Nutzerquote des Internet Explorer 6 auf unter 1 % zu bringen.<ref>http://das-computer-board.de/Microsoft-raet-von-IE6-ab-thread-2316.html</ref>

=== Version 7 ===
{{Hauptartikel|Internet Explorer 7}}
Die Entwicklung des Internet Explorers in der Version 7.0 war zunächst nicht als eigenständiges Produkt geplant. Mitte Februar 2005 ließ Microsoft-Gründer [[Bill Gates]] jedoch verlauten, dass es doch eine eigenständige Version 7 geben werde.<ref>[http://www.golem.de/0502/36346.html Bill Gates kündigt Internet Explorer 7 an], Golem.de, 15. Februar 2005</ref> Diese Kehrtwende wird vielerorts als Reaktion Microsofts auf den fallenden Marktanteil des Internet Explorer gewertet, welcher unter anderem durch den Aufstieg des konkurrierenden Browsers [[Mozilla Firefox]] seit dem Jahr 2004 bedingt war.

Am 19. Oktober 2006 erschien schließlich die fertige Version 7 für Windows XP ([[32-Bit]]- und [[64-Bit]]-Edition) und Windows Server 2003 mit englischsprachiger Benutzerführung. Die deutschsprachige Version folgte am 31. Oktober 2006. Seit dieser Version wird der Internet Explorer nicht mehr als ''Microsoft Internet Explorer'', sondern analog zu Programmen wie dem ''Windows Media Player'' und dem ''Windows Defender'' als ''Windows Internet Explorer'' bezeichnet. Die neue Version wird seit November 2006 als Update mit hoher Dringlichkeit vertrieben.<ref>[http://blogs.msdn.com/ie/archive/2006/07/26/678149.aspx IEBlog: IE7 to be distributed via Automatic Updates!], 26. Juli 2006</ref> Am 12. Februar 2008 wurde Version 7 im Zuge der selbsttätigen Betriebssystem-Updates für Firmensysteme erstmals automatisch installiert.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/102206 Bericht über automatisches Update auf Windows Internet Explorer 7] Heise-Newsticker, 23. Januar 2008</ref>

Mit der Version 7 wurde die Benutzerschnittstelle grundlegend umgebaut und vereinfacht. Erstmals ist die Registernavigation (auch als „[[Tabbed Browsing]]“ bekannt) sowie der Aufruf von [[Internationalizing Domain Names in Applications|Umlautdomains]] von Haus aus möglich. Es lassen sich [[RSS]]- sowie [[Atom (Format)|Atom-Feeds]] abonnieren, und die Unterstützung von CSS 2 und PNG mit [[Alphakanal]] wurde verbessert. Ein eingebauter Filter soll den Anwender vor [[Phishing]]-Angriffen schützen. Über ein ständig präsentes Suchfeld können verschiedene [[Suchmaschine]]n direkt genutzt werden. Persönliche Daten (zwischengespeicherte Dateien aus dem Web, gespeicherte Cookies, die Liste der besuchten Seiten, Passwörter und Formulardaten) lassen sich nunmehr auf einen Klick löschen. Neben der Möglichkeit, die Schriftgröße einer Webseite anzupassen, erlaubt Version 7 es, die gesamte Webseite samt Grafiken und Layout-Proportionen über die Zoom-Funktion zu vergrößern. Beim Ausdrucken einer Webseite wird diese automatisch skaliert, so dass sie auf die gedruckte Seite passt. Daneben können weitere Druckoptionen wie Ränder sowie Kopf- und Fußzeilen und die Druckgröße angepasst werden.

Mit vielen dieser Änderungen knüpfte Microsoft an die Entwicklungen im Browsermarkt seit Erscheinen der Version 6 an und adaptierte verbreitete Fähigkeiten von anderen Browsern.

Microsoft gab im Mai 2006 bei der Vorstellung von Windows Vista in Singapur bekannt, dass zukünftig jedes Jahr eine neue Internet-Explorer-Version veröffentlicht werden soll.<ref>[http://www.winfuture.de/news,25626.html Jedes Jahr eine neue Version des Internet Explorers], WinFuture.de, 29. Mai 2006</ref>

[[Google]] stellt zum August 2011 den IE-7-Support für [[Google Apps]] ein. Das Unternehmen begründet diese Entscheidung damit, zukünftig auf Funktionen moderner Browser (z. B. [[HTML5]]) zu setzen.<ref>http://googledocs.blogspot.com/2011/06/our-plans-to-support-modern-browsers.html</ref>

=== Version 8 ===
{{Hauptartikel|Internet Explorer 8}}

[[Datei:Internet Explorer – Wikipedia - Windows Internet Explorer.png|miniatur|Internet Explorer 8.0 unter [[Microsoft Windows XP|Windows XP]]]]
Am 19. März 2009 erschien der Internet Explorer 8.<ref>Allround-PC.com: [http://www.allround-pc.com/news/software/2009/mrz/windows-internet-explorer-8-steht-kuerze-zum-download-bereit Windows Internet Explorer 8 steht in Kürze zum Download bereit], Nachricht vom 19. März 2009</ref> Unter anderem wurden bestimmte Aktionen wie zum Beispiel das Versenden von Daten per E-Mail oder das Nachschlagen einer Adresse durch entsprechende Optionen im Kontextmenü vereinfacht (''Schnellinfos''). Zusätzlich werden Webstandards besser unterstützt, so besteht diese Version beispielsweise den Acid2-Test, allerdings werden im [[Acid (Browsertests)#Acid3|Acid3]]-Test nur 20 von 100 Punkten erreicht. Außerdem wurden das Wiederherstellen der geöffneten Tabs nach einem Absturz integriert und der Phishing-Filter verbessert. Erstmals hält auch ein Privat-Modus Einzug, wenn dieser aktiviert ist, werden keine [[Cookie]]s, Verläufe oder ähnliche Daten lokal gespeichert.<ref>Heise Online: [http://www.heise.de/newsticker/meldung/104586 Neuerungen von Internet Explorer 8 bekannt], 5. März 2008</ref> Die Version 8 bietet noch keine Unterstützung für den von anderen Browsern seit langem implementierten [[Scalable Vector Graphics|SVG]]-Standard.<ref>SVG-Kompatibilität diverser Browser[http://caniuse.com/#cats=SVG&statuses=rec]</ref>

Der Internet Explorer 8 ist der letzte Browser, den Microsoft für die eigenen 32- und 64-Bit-Betriebssysteme auf Basis des NT-5.1- und 5.2-Kernels herausbrachte.<ref>[http://derstandard.at/1268700917357/WebStandard-Preview-Internet-Explorer-9-Hoffen-auf-eine-bessere-Browser-Welt Der-Standard: Wegen fehlendem DirectWrite und Direct2D kein Internet Explorer 9 für Windows XP] (abgerufen am 24. März 2010)</ref> Künftige Versionen stehen nur noch Nutzern mit [[Microsoft Windows Vista|Windows Vista]] und [[Microsoft Windows 7|Windows 7]] (oder höher) zur Verfügung.<ref>[http://www.golem.de/1003/73871.html] (abgerufen am 20. März 2010)</ref>

=== Version 9 ===
{{Hauptartikel|Internet Explorer 9}}

[[Datei:Windows Internet Explorer 9 2011-03-15.png|miniatur|[[Internet Explorer 9]] auf Windows 7]]
Der Internet Explorer 9 erschien am 15. März 2011 für Windows Vista und [[Microsoft Windows 7|Windows 7]], aber nicht mehr für Windows XP,<ref>http://www.heise.de/newsticker/meldung/Internet-Explorer-9-erscheint-Dienstag-frueh-1205774.html</ref> was im Vorfeld breit kritisiert wurde. Im März, im Mai und im August 2010 wurde jeweils eine Entwicklerversion veröffentlicht, in der viele der angekündigten Neuerungen bereits enthalten waren:<ref>Beschreibungstext zum Download auf Chip Online: [http://www.chip.de/downloads/Internet-Explorer-9-Platform-Preview_41980148.html ''Internet Explorer 9 Platform Preview''] vom 16. März 2010</ref> Der Browser kann mit Einschränkungen<ref>[http://findmebyip.com/litmus/#css3-properties]; HTML5 & CSS3 Support, Web Design Tools & Support, Abgerufen am 21. Oktober 2010</ref><ref>[http://www.golem.de/0911/71304.html golem.de]; Internet Explorer 9: CSS3, Acid3 und GPU-Rendering, Abgerufen am 21. Dezember 2009</ref> Webstandards wie [[Cascading Style Sheets|CSS3]] und auch [[HTML5]] besser unterstützen.<ref>[http://www.tomshardware.com/de/Microsoft-Internet-Explorer-IE9-PDC09,news-243737.html tomshardware.com]; Erste Details zum Internet Explorer 9, Abgerufen am 21. Dezember 2009</ref> So kann Internet Explorer seit einer der Previews etwa abgerundete Ecken nach dem CSS3-Entwurf darstellen.<ref>[http://blogs.msdn.com/ie/archive/2010/03/19/the-css-corner-about-css-corners.aspx Internet Explorer 9 unterstützt die CSS-Eigenschaft "border-radius"] (abgerufen am 28. März 2010)</ref> [[Scalable Vector Graphics|SVG]] können mit Version 9 dargestellt werden. Hauptmerkmal ist die vollständige [[Hardwarebeschleunigung]] der Webseitenelemente, wodurch derart deutliche Geschwindigkeitsvorteile ermöglicht werden, dass [[Adobe Flash|Flash]] und [[Silverlight]] für aufwändige Webseiten nicht mehr notwendig sind. IE erreicht mit 100 Punkten eine deutlich höhere Punktzahl beim [[Acid (Browsertests)|Acid3]]-Test, welcher die Einhaltung von aktuellen und kommenden [[W3C]]-Webstandards überprüft, als die vorgehenden Versionen.<ref>Screenshots und Beschreibungstext auf Tavweb.com: [http://de.tavweb.com/microsoft-internet-explorer-screenshots-news,225,1 ''Internet Explorer 9 Platform Preview''] vom 16. März 2010</ref> Die fehlenden Punkte im Test sind im Moment im Fluss, so dass diese Funktionalität ([[Scalable Vector Graphics|SVG]] Fonts und [[Synchronized Multimedia Integration Language|SMIL]] animation in SVG) wie auch in einigen anderen Browsern bewusst noch nicht implementiert wurden.<ref>[http://blogs.msdn.com/b/ie/archive/2010/08/04/html5-modernized-fourth-ie9-platform-preview-available-for-developers.aspx IEBlog zu ACID3] (abgerufen am 29. September 2010)</ref>
Ebenfalls wurde der Internet Explorer 9 vor allem bei der Ausführung von JavaScript deutlich schneller.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Erste-oeffentliche-Vorschau-auf-Internet-Explorer-9-Update-956425.html Informationen zu den Neuerungen in Internet Explorer 9] (abgerufen am 20. März 2010)</ref> Außerdem unterstützt der Browser das HTML5-Video-Tag, welches das direkte Anzeigen von Videos im Browser ohne weitere Fremdprogramme ermöglicht, allerdings ohne zusätzlichen [[Codec]] lediglich im [[Videoformat]] [[H.264]].<ref>http://windowsteamblog.com/windows/b/bloggingwindows/archive/2010/05/19/another-follow-up-on-html5-video-in-ie9.aspx WindowsBlog zu HTML5 video (Abgerufen am 29. September 2010)</ref> Eine erste Betaversion des Internet Explorer 9 erschien am 15. September 2010. Der Release Candidate wurde am 10. Februar 2011 veröffentlicht.

=== Version 10 (in Entwicklung) ===
{{Hauptartikel|Internet Explorer 10}}
[[Datei:I-Explorer 10 Beta metroversion-app.png|miniatur|Beta von Internet Explorer 10 von Metro-Oberfläche gestartet unter [[Microsoft Windows 8|Windows 8]] Consumer Preview]]
[[Datei:I-Explorer 10 Beta.png|miniatur|Internet Explorer 10 Platform Preview 5 vom Desktop gestartet unter [[Microsoft Windows 8|Windows 8]] Consumer Preview]]
Der Internet Explorer 10 wird in das ebenfalls noch nicht erschienene Betriebssystem [[Windows 8]] integriert werden. In der aktuellen Consumer Preview, die an Stelle einer Beta-Version tritt, ist die Platform Preview 5 enthalten. Laut Angaben des Herstellers wird die Version 10 nur noch mit [[Microsoft Windows 7|Windows 7]] und [[Windows 8]] kompatibel sein.<ref>[http://www.chip.de/news/Windows-8-Internet-Explorer-10-an-Bord_47870468.html Windows 8: Internet Explorer 10 an Bord]</ref>
In Windows 8 wird der Internet Explorer in zwei Ausgaben enthalten sein: Zum einen aus herkömmliches Desktopprogramm und zum anderen als App von der Metrooberfläche ohne Unterstützung für Addons und [[ActiveX]]. Es sind zwei unterschiedliche Anwendungen, haben aber eine [[Layout-Engine|Engine]] und synchronisieren die Internetdaten, wie z.B den Cache.<ref>[http://www.chip.de/news/Windows-8-Metro-Internet-Explorer-10-ohne-Flash_51689715.html Chip.de: Windows 8: Metro-Internet Explorer 10 ohne Flash]</ref>

Bereits einen Monat nach der Veröffentlichung des Internet Explorer 9 veröffentlichte Microsoft am 12. April 2011 die erste Platform Preview des Internet Explorer 10. Entwickelt wird die Version seit Ende März 2011.<ref>[http://blogs.msdn.com/b/ie/ IEBlog - Der Windows Internet Explorer Blog], der offizielle Blog der Entwickler des Internet Explorer</ref> Neben verbesserter [[HTML5]]-, [[SVG]]- und [[Cascading Style Sheets|CSS3]]-Unterstützung unterschied sich diese Version des Browsers kaum von seinem Vorgänger.<ref>[http://www.chip.de/news/Internet-Explorer-10-Platform-Preview-1-erschienen_48409715.html]</ref>

Am 29. Juni 2011 wurde Platform Preview 2 veröffentlicht. Diese Version hat speziell die Sicherheit und den Umgang mit JavaScript Anwendungen optimiert.<ref>[http://www.chip.de/news/Internet-Explorer-10-Platform-Preview-2-ist-da_50062419.html Chip.de: Internet Explorer 10: Platform Preview 2 ist da]</ref>

Platform Preview 3 wurde am 13. September 2011 veröffentlicht. In dieser Version wird der Umgang von [[HTML5]], [[Cascading Style Sheets|CSS3]] und [[Scalable Vector Graphics|SVG]] erneut optimiert.<ref>[http://beqiraj.net/post/Internet-Explorer-10-Platform-Preview-3-erschienen.aspx beqiraj.net: Internet Explorer 10 Platform Preview 3 erschienen]</ref> Seit der Platform Preview 3 ist diese in die Vorabversionen von Windows 8 integriert und kann zunächst nicht separat für Windows 7 heruntergeladen werden.

Die Platform Preview 4 wurde am 29. November 2011 veröffentlicht.

Die aktuelle Platform Preview 5 wurde am 29. Februar 2012 zusammen mit der ''Consumer Preview'' von [[Microsoft Windows 8|Windows 8]], wo sie auch integriert ist, veröffentlicht.<ref>{{cite web |url=http://blogs.msdn.com/b/ie/archive/2012/02/29/windows-consumer-preview-the-fifth-ie10-platform-preview.aspx |title=Windows Consumer Preview: The Fifth IE10 Platform Preview |publisher=IEBlog |accessdate=2012-03-02}}</ref>

Die nächsten Platform Previews sollen in Abständen von acht bis zwölf Wochen erscheinen.<ref>{{cite web |url=http://www.chip.de/news/Internet-Explorer-10-Platform-Preview-1-erschienen_48409715.html |title=Internet Explorer 10: Platform Preview 1 erschienen |publisher=chip.de |accessdate=2011-04-12}}</ref>

=== Internet Explorer für Mac ===
Die Entwicklung der Internet Explorer für Macintosh wurde im Juli 2003 offiziell mit der Version 5.1.7 für [[Mac OS (bis 9)|Mac OS 9]] eingestellt, einen Monat davor gab es mit der Version 5.2.3 die letzte Version für Mac OS X. Der Internet Explorer war eines der zusätzlichen Programme, die bei einer Standardinstallation von Mac OS von Version 8.1 bis Mac OS X Version 10.3 installiert wurden.

Am 31. Dezember 2005 wurde der offizielle Support von [[Microsoft]] für den Internet Explorer unter Mac OS vollständig eingestellt. Microsoft empfiehlt dabei, dass die Macintosh-Anwender auf "aktuellere Webbrowsing-Technologien wie Apples Safari" umsteigen. Bereits im Februar 2005 wurde der Browser aus dem Downloadangebot von Microsoft herausgenommen, der Support in Microsoft-Newsgroups und der Microsoft Knowledge Base wird aber erhalten bleiben.

Die Macintosh-Version des Internet Explorers unterschied sich von seinem Windows-Pendant hauptsächlich in der Verwendung der [[HTML-Rendering|Rendering-Engine]]. Während unter Windows die [[Trident (Software)|Trident]]-Engine zum Einsatz kommt, basierte die Macintosh-Version auf der [[Tasman (Software)|Tasman]]-Engine.<ref>{{cite web | url=http://www.microsoft.com/presspass/press/2000/Jan00/MacWorldIE5.asp | title=Microsoft Unveils Faster, Simpler and More Reliable Internet Explorer 5 Macintosh Edition | date=2000-01-05 | work=Microsoft press release | accessdate=2007-04-01}}</ref>

=== Internet Explorer für UNIX ===
Seit Mai 1996 plante Microsoft eine Portierung des Internet Explorer für Unix-Betriebssysteme, um den Netscape Navigator auch in diesem Markt zu verdrängen.<ref>[http://www.petting-zoo.net/~deadbeef/archive/1291.html Microsoft leans toward a Unix platform version of its Internet Explorer browser]</ref> Um dies zu erreichen, wandte man sich zunächst an die Firma ''Bristol Technology''. Diese hatte zuvor bereits 1994 den Windows-Quellcode bei Microsoft lizenziert, um eine Anwendung zu entwickeln, mit der Windows-Programme auf Unix-Betriebssysteme portiert werden können.<ref>[http://www.ctd.uscourts.gov/Opinions/110300.JCH.Bristol3.pdf Gerichtsurteil im Fall Bristol Technology gegen Microsoft beim Bezirksgericht Connecticut]</ref> Im Juli 1996 wurde der Internet Explorer für UNIX in einer Pressemitteilung von Microsoft offiziell angekündigt; er sollte auf der Version 3.0 basieren und bis Ende des Jahres fertig werden.<ref>[http://www.microsoft.com/en-us/news/press/1996/jul96/crosspltpr.aspx Microsoft Strengthens Cross-Platform Commitment For Microsoft Internet Explorer; Announces Version for UNIX, Updated Versions for Mac and Windows 3.1]</ref>

Nach einem Rechtsstreit zwischen Microsoft und Bristol wandte man sich jedoch von dieser Firma ab und lizenzierte stattdessen die Entwicklungsumgebung des direkten Konkurrenten ''Mainsoft''.<ref>[http://www.mainsoft.com/static/news/press_releases/1998_3_04_01.aspx Mainsoft ships first MainWin 3.0 Application as Microsoft launches Internet Explorer on Unix]</ref> Durch die daraus resultierende massive Verspätung portierte man gleich die nächste Version 4.0, die neben Solaris und HP-UX auch für [[AIX]] und [[Irix]] erscheinen sollte.<ref>[http://sunsite.uakom.sk/sunworldonline/swol-11-1997/swol-11-ie4.html It's here! - Microsoft's Internet Explorer 4.0 for Solaris provids GUI-based alternative to Lynx]</ref>

Schließlich wurde im März 1998 der Internet Explorer für UNIX veröffentlicht. Zunächst unterstützte er lediglich [[Solaris (Betriebssystem)|Sun Solaris]] auf Basis der [[Sun SPARC]]-Architektur, später folgte eine Portierung auf [[HP-UX]] auf Basis der [[PA-RISC]]-Architektur. Die angekündigten Versionen für AIX und Irix erschienen nie.

Die Entwicklung des Internet Explorer für UNIX wurde 2002 eingestellt; auf der Website von Microsoft steht der Internet Explorer für Unix auch nicht mehr zum Download bereit. [[Support (Dienstleistung)|Support]] über die microsoft-eigenen [[Newsgroup]]s und die "Knowledge Base" ist aber noch verfügbar.

== Versionsgeschichte ==
Bisher wurden die folgenden Versionen veröffentlicht (Service Packs sind, außer bei Besonderheiten, nicht aufgeführt):

=== Für [[Microsoft Windows]] ===
* Version 1.0 – August 1995
* Version 1.5 – Januar 1996
* Version 2.0 – November 1995
* Version 2.01 – Mai 1996
* Version 3.0 – August 1996
* Version 3.01 – Oktober 1996 (letzte Version für [[MIPS-Architektur|MIPS]] und [[PowerPC]]-Prozessoren)
* Version 3.02 – März 1997
* Version 3.03
* Version 4.0 – September 1997
* Version 4.01 – November 1997
* Version 5.0 – März 1999 (letzte Version mit Unterstützung für [[Microsoft Windows NT 3.51|Windows NT 3.51]] sowie [[Alpha-Prozessor]]en)
* Version 5.01 – November 1999 (letzte Version mit Unterstützung für [[Microsoft Windows 3.x|Windows 3.x]])
* Version 5.5 – Juli 2000
* Version 5.5 ''Service Pack 2'' – August 2001 (letzte Version mit Unterstützung für [[Microsoft Windows 95|Windows 95]])
* Version 6.0 – August 2001
* Version 6.0 ''Service Pack 1'' – 9. September 2002 (letzte Version mit Unterstützung für [[Microsoft Windows 98|Windows 98]], [[Microsoft Windows Millennium Edition|Windows Me]], [[Microsoft Windows NT|Windows NT]] 4.0 und [[Microsoft Windows 2000|Windows 2000]])
* Version 6.0 ''Service Pack 2'' – August 2004 (ausschließlich im Service Pack 2 für [[Microsoft Windows XP|Windows XP]] sowie im Service Pack 1 für [[Microsoft Windows Server 2003|Windows Server 2003]] enthalten)
* Version 7.0 – Oktober 2006 (in [[Microsoft Windows Vista|Windows Vista]] enthalten und als Download für Windows XP ab Service Pack 2 sowie Windows Server 2003)
* Version 8.0 – März 2009 (in [[Microsoft Windows 7|Windows 7]] enthalten und als Download für Windows XP ab Service Pack 2, Windows Server 2003 und Windows Vista; letzte Version mit Unterstützung für Windows XP)<ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/119303 Internet Explorer 8: frei verfügbarer Release Candidate erscheint Anfang 2009], Heise-Newsticker, 23. November 2008</ref>
* Version 9.0 – 15. März 2011 (als Download für Windows Vista und Windows 7 sowie für Windows Server 2008 und 2008 R2; erreicht bei [[Acid3]] 100/100 Punkten, jedoch fehlt der Textschatten)

=== Für [[Microsoft Windows CE]] ===
* ohne [[JavaScript]]-Unterstützung

=== Für [[Pocket PC|Microsoft Pocket PC]] ===
* Microsoft Pocket Internet Explorer (unterstützt HTML 3.2 sowie eingeschränkt CSS und JavaScript)

=== Für [[Microsoft Windows Mobile]] ===
* Microsoft Internet Explorer Mobile (unterstützt HTML 4.01, XHTML 1.01 Basic, WAP 2.0, CSS 1, CSS 2 (eingeschränkt), JavaScript und AJAX-Anwendungen)

=== Für [[Microsoft Windows Phone]] 7 ===
* Internet Explorer 7 Mobile - Auslieferungszustand
* Internet Explorer 9 Mobile - 27. September 2011 (schafft bei [[Acid3]] 100/100 Punkten mit im Vergleich zur Desktopversion Darstellungsfehlern an 3 weiteren Stellen)

=== Für [[Apple Macintosh]] ===
[[Datei:IEMac.png|thumb|Der Internet Explorer auf OS X]]
* Version 2.0 – April 1996
* Version 3.0 – Januar 1997
* Version 4.0 – Januar 1998
* Version 4.5 – Januar 1999
* Version 5.0 – März 2000
* Version 5.1.7 – Juli 2003 (nur für Mac OS 9)
* Version 5.2.3 – Juni 2003 (nur für Mac OS X)
* Version 5.5b1 - Juni 2000 (nur für Mac OS 9, anlässlich der ''MacHack 2000'' als ''[[Entwicklungsstadium (Software)#Beta-Version|Tech Preview]]'')<ref name="CNNTech">{{cite web |author=CNNTech.com |title=Microsoft hacks IE 5.5 for Mac|year=2000|work=Articles.CNNTech.com |url=http://articles.cnn.com/2000-07-06/tech/ie.hacked.idg_1_first-beta-version-link-technology-preview?_s=PM:TECH |accessdate= 2012-02-9}}</ref>

=== Für [[Unix]] ===
* Version 4.01 – März 1998
* Version 5.0 – August 2000

== Verbreitung ==
[[Datei:Internet-explorer-usage-data.svg|thumb|250px|Verbreitung des Internet Explorers]]

Die tatsächliche [[Webbrowser#Marktanteile der Webbrowser|Verbreitung eines Webbrowsers]] ist nicht zweifelsfrei feststellbar.

Nach der Verdrängung des [[Netscape Navigator]]s im so genannten [[Browserkrieg]] (1995 bis 1998) ist der Internet Explorer heute der meistgenutzte Browser im [[World Wide Web]]. Das ist zum einen auf die Einbindung des Internet Explorers in das Windows-Betriebssystem zurückzuführen, zum anderen war der Internet Explorer mehrere Jahre nahezu konkurrenzlos, nachdem die Entwicklung des ehemaligen Marktführers [[Netscape Navigator]] Anfang 1998 eingestellt wurde und [[Opera]] lange Zeit nicht kostenlos verfügbar war.

Seit der Veröffentlichung des auf der Netscape-Technologie basierenden Konkurrenten [[Mozilla]] Mitte 2002 und des daraus hervorgegangenen [[Mozilla Firefox|Firefox]] Ende 2004 ist der Marktanteil des Internet Explorers kontinuierlich gesunken. Netmarketshare beispielsweise misst einen weltweiten Marktanteil von 62 Prozent (Stand: Februar 2010).<ref>[http://marketshare.hitslink.com/report.aspx?qprid=0 Browser-Marktanteile bei NetApplications]</ref>

Laut einer Erhebung des globalen Statistikunternehmens StatCounter gelang es dem Webbrowser [[Google Chrome]] in der Woche vom 14. bis 20. Mai erstmalig, an sieben aufeinander folgenden Tagen dem Internet Explorer seine weltweite Spitzenposition als meistgenutzter Browser streitig zu machen<ref>[http://gs.statcounter.com/#browser-ww-weekly-201121-201221 StatCounter Global Stats], StatCounter, abgerufen am 21. Mai 2012.</ref><ref>[http://t3n.de/news/google-chrome-entthront-internet-388971/ Google Chrome entthront den Internet Explorer], t3n, abgerufen am 21. Mai 2012.</ref>. Während der Internet Explorer einen globalen Marktanteil von 31,9 Prozent erreichte, verzeichnete Google Chrome einen Wert von 32,8 Prozent. Dass die Zahlen in puncto Repräsentativität allerdings wenig Aussagekraft haben, zeigen Vergleichswerte. Nur einen Monat zuvor hatte mit Net Applications ein anderes Marktforschungsunternehmen Zahlen präsentiert, wonach der Internet Explorer mit 54,09 Prozent noch eine mehr als doppelt so hohe weltweite Verbreitung wie der Mozilla Firefox-Browser mit 20,20 Prozent sowie der Google Chrome-Browser mit 18,85 Prozent aufwies.<ref>[http://www.netmarketshare.com/browser-market-share.aspx?qprid=1&qpcustomb=0 Desktop Top Browser Share Trend], Net Applications, abgerufen am 21. Mai 2012.</ref>

Laut WebHits liegt der Marktanteil des Internet Explorers auf deutschen Webseiten bei 63,9 Prozent (Stand: Februar 2010).<ref>[http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?webstats.html WebHits Web-Barometer], 25. Januar 2009</ref> Laut Webmasterpro liegt er im deutschen Sprachraum bei 35,1 Prozent (Stand: Januar 2011).<ref>{{internetquelle | autor=webmasterpro.de | url=http://www.webmasterpro.de/portal/webanalyse-aktuell.html | sprache=de | titel=Verbreitung verschiedener Browserversionen | werk=Webanalyse - Aktuelle Browser-Marktanteile | datum=17. März 2010 | zugriff=2010-03-17 | zitat=Die Webmasterpro Webanalyse bietet Daten über Nutzungsstatistiken und Marktanteile im deutschsprachigen Netz.}}</ref> Nach einer Umfrage des Hamburger Marktforschungsunternehmens Fittkau & Maaß erlangte Firefox mit 45,6 % im November 2009 schließlich eine höhere Verbreitung in Deutschland als die drei Internet-Explorer-Versionen 6, 7 und 8 zusammen.<ref>http://www.w3b.org/technik/firefox-setzt-langjahriger-internet-explorer-dominanz-ein-ende.html#more-688</ref>

== Kritikpunkte ==
=== Sicherheit ===

Durch seine weite Verbreitung mit den Windows-Betriebssystemen ist der Internet Explorer ein vorrangiges Ziel von Angriffen. Der Browser wird durch seine große Benutzerschaft mit zahlreichen Dateien im Internet auf Fehler geprüft. Sicherheitslücken ermöglichten es in der Vergangenheit wiederholt, persönliche Daten des Benutzers auszulesen, Einstellungen zu verändern (so genanntes [[Browser-Hijacker|Entführen, engl. ''hijacking'']]) oder ungefragt Programme auszuführen.<ref name="bsi 2010-01-15">{{cite web
| url = https://www.bsi.bund.de/ContentBSI/Presse/Pressemitteilungen/Presse2010/Sicherheitsluecke_IE_150110.html
| title = Kritische Sicherheitslücke im Internet Explorer: BSI empfiehlt die vorübergehende Nutzung alternativer Browser
| accessdate = 2012-04-04
| date = 2010-01-15
| work = Pressemitteilungen des BSI
| publisher = [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik]] (BSI)
| quote = Der in der vergangenen Woche bekannt gewordene Hacker-Angriff auf Google und weitere US-Unternehmen hat vermutlich diese Sicherheitslücke ausgenutzt.}}</ref>
<ref name="heise.de 2010-01-15">{{cite web
| url = http://www.heise.de/newsticker/meldung/BSI-warnt-vor-Nutzung-des-Internet-Explorer-906050.html
| title = BSI warnt vor Nutzung des Internet Explorer
| accessdate = 2010-01-16
| author = Peter-Michael Ziegler
| authorlink =
| date = 2010-01-15
| work = [[heise online]]
| publisher = [[Verlag Heinz Heise|Heise Zeitschriften Verlag GmbH & Co. KG]]
| quote = Zuvor war bekannt geworden, dass durch die Lücke in den IE-Versionen 6, 7 und 8 ein konzertierter Angriff gegen Google, Adobe und zahlreiche andere US-Firmen, hinter dem chinesische Cyber-Spione vermutet werden, ermöglicht wurde.}}</ref><ref>[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Sicherheitsfunktion-des-Internet-Explorer-8-unsicher-868319.html Sicherheitsfunktion des Internet Explorer 8 unsicher] (abgerufen am 27. März 2010)</ref>


Ferner wird kritisiert, dass Microsoft alle [[Patch (Software)|Patches]] eines Monats in der Regel erst am folgenden [[Patch Day]] veröffentlicht und somit nicht sofort nach Fertigstellung des Updates. Zwar bietet dieses Vorgehen Verwaltungsvorteile für Systemadministratoren, aber können so mehrere Wochen vergehen, in denen sich [[Exploit]]s u. U. bereits verbreiten und Schaden anrichten können. Microsoft veröffentlicht deshalb Patches für besonders kritische Lücken auch vor dem nächsten planmäßigen ''Patch Day''.<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,686508,00.html Microsoft schließt kritische Sicherheitslücke] (abgerufen am 31. März 2010)</ref>


Microsoft zeigt sich bemüht, die Sicherheit zu verbessern, indem es regelmäßig Sicherheitslücken ausbessert. Ab Windows Vista wird der Internet Explorer im sogenannten „geschützten Modus“ ausgeführt.<ref>[http://windows.microsoft.com/de-DE/windows-vista/What-does-Internet-Explorer-protected-mode-do Informationen zum geschüzten Modus von Internet Explorer 7 und neuer unter Windows Vista und neuer.] (abgerufen am 27. März 2010)</ref> In diesem Modus läuft der Browser mit besonders eingeschränkten [[Zugriffsrecht]]en, die Schreibzugriffe nur mehr auf den [[Browser-Cache]] ermöglichen. Im Falle der Ausnutzung einer Sicherheitslücke kann sich Schadsoftware dadurch nicht im Windows-Betriebssystem einnisten. Seit der Version Internet Explorer 7 werden zudem fremde, nicht vertrauenswürdige [[ActiveX]]-Controls automatisch geblockt.<ref>http://www.microsoft.com/germany/windows/products/windowsvista/features/details/ie7security.mspx</ref>


Für viele Windows-Anwender ist es selbstverständlich, im Alltag ein so genanntes [[Administrator (Rolle)|Administratoren]]-[[Benutzerkonto|Profil]] zu nutzen, das mit privilegierten [[Zugriffsrecht]]en ausgestattet ist.<ref>[http://www.heise.de/ct/artikel/Sicher-durch-Verzicht-289456.html]</ref> Das ermöglicht im Falle eines Angriffs eine weitaus größere Kontrolle über den Computer, als es ein normales Benutzerprofil erlauben würde. Es wird daher nicht nur Internet-Explorer-Anwendern geraten, beim Surfen ein eingeschränktes Benutzerprofil zu verwenden.<ref>[http://www.heise.de/ct/artikel/Sicher-durch-Verzicht-289456.html]</ref>

Sicherheitslücken in Browsern treten oft bei so genannten ''aktiven Inhalten'' (Skripten oder [[ActiveX]]-Steuerelementen) auf. Daher rät etwa das [[Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik|BSI]], diese zu deaktivieren oder in ihrer Funktion einzuschränken.<ref>[https://www.bsi-fuer-buerger.de/cln_030/ContentBSIFB/SicherheitImNetz/WegInsInternet/DerBrowser/AktiveInhalte/aktiveinhalte.html Aktive Inhalte – Wie bewege ich mich sicher im Netz? – BSI für Bürger], Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik</ref> Webseiten können dann u. U. nicht im vollen Umfang genutzt werden, wenn sie diese Funktionen verwenden.


Die offengelegten [[Programmierschnittstelle|Programmierschnittstellen (APIs)]] des Internet Explorers<ref>[http://msdn.microsoft.com/en-us/library/aa752084%28VS.85%29.aspx]</ref> erlauben es anderen Programmierern, bei ihrer Software-Entwicklung auf Microsofts Browsertechnik aufzusetzen. Zahlreiche Programme machen davon Gebrauch, etwa die häufig verwendeten [[E-Mail]]-Programme [[Microsoft Outlook]] (nur bis Version 2003) und [[Outlook Express]]. Diese Versionen verwenden zur Darstellung von HTML-formatierten E-Mails dieselben [[Komponente (Software)|Softwarekomponenten]], die der Internet Explorer für Webseiten benutzt. Deshalb genügte es, um Sicherheitslücken im Internet Explorer auszunutzen, dass Benutzer dieser Programme eine [[Virus (Computer)|infizierte]] E-Mail lesen.

==== Operation Aurora ====
Die sogenannte Operation Aurora<ref>Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-68703747.html Weiterführende Informationen zur Operation Aurora] (abgerufen am 27. März 2010)</ref> war eine [[Cyberwar|Cyber-Attacke]] auf diverse Firmen wie [[Google]], [[Adobe Systems]],<ref>{{cite web|url=http://blogs.adobe.com/conversations/2010/01/adobe_investigates_corporate_n.html|title=Adobe Investigates Corporate Network Security Issue|date=2010-01-12|accessdate=2010-01-17}}</ref> [[Yahoo]] und [[Symantec]]<ref name="wapo">{{cite news|url=http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/01/13/AR2010011300359.html|title=Google China cyberattack part of vast espionage campaign, experts say|last=Cha|first=Ariana Eunjung|coauthors=Ellen Nakashima|date=2010-01-14|publisher=The Washington Post|accessdate=2010-01-17}}</ref> zwischen Mitte Dezember 2009 und Februar 2010. Sie wurde basierend auf einer Sicherheitslücke ab dem Internet Explorer 6 auf Windows XP und neuer durchgeführt. Den Angreifern war es möglich, dem Besucher einer präparierten Webseite eigenen Code unterzuschieben, der dann ausgeführt wurde (sog. [[Drive-by-Download]]). Daraufhin gaben die Regierungen verschiedener Länder, unter anderem auch Deutschlands,<ref>[https://www.bsi.bund.de/ContentBSI/Presse/Pressemitteilungen/Presse2010/Sicherheitsluecke_IE_150110.html Kritische Sicherheitslücke im Internet Explorer : BSI empfiehlt die vorübergehende Nutzung alternativer Browser]</ref> Frankreichs<ref>http://news.bbc.co.uk/1/hi/technology/8465038.stm</ref> und Australiens<ref>http://www.abc.net.au/news/stories/2010/01/19/2795684.htm</ref> eine Warnung vor der Verwendung des Internet Explorers ab und empfahlen den Umstieg auf alternative Browser.

=== Webstandards ===
Zunächst hat der Internet Explorer als Marktführer Webstandards wie [[Cascading Style Sheets|CSS]] 1.0 und dem [[Document Object Model|DOM]] 1 maßgeblich vorgegeben bzw. neu geschaffen. Die spätere Implementierung weiterer Standards im Rahmen neugeschaffener Normierungsgremien (wie etwa des [[World Wide Web Consortium]]s) wurde jedoch unvollständig oder fehlerhaft vollzogen. Dazu gehören [[Cascading Style Sheets|CSS]] 1.0 und [[Document Object Model|DOM]] 1, sowie [[Extensible Hypertext Markup Language|XHTML]], CSS 2.0, DOM 2 und 3, [[Portable Network Graphics|PNG]] und [[Scalable Vector Graphics|SVG]] und weitere Webtechniken. Besonders der Internet Explorer 6 war von dieser Vernachlässigung betroffen.

Der 2006 erschienene Internet Explorer 7 brachte erhebliche Verbesserungen, bestand aber den so genannten [[Acid (Browsertests)#Acid2|Acid2]]-Test noch nicht.<ref>IEBlog: [http://blogs.msdn.com/ie/archive/2005/07/29/445242.aspx IE7 will not pass this test when IE7 ships.] (abgerufen am 27. März 2010)</ref>

Internet Explorer 8, der 2009 veröffentlicht wurde, besteht den [[Acid (Browsertests)#Acid2|Acid2]]-Test,<ref>IEBlog: [http://blogs.msdn.com/ie/archive/2007/12/19/internet-explorer-8-and-acid2-a-milestone.aspx Internet Explorer and Acid2: A milestone] (abgerufen am 27. März 2010)</ref> scheitert aber am [[Acid (Browsertests)#Acid3|Acid3]]-Test mit 20 von 100 Punkten (2009)<ref>[http://heise.de/newsticker/meldung/Microsoft-veroeffentlicht-den-Internet-Explorer-8-Update-748301.html Microsoft veröffentlicht den Internet Explorer 8] 19. März 2009</ref>.

Microsoft kündigte an, die Unterstützung der Webstandards weiterhin schrittweise zu verbessern. Sowohl Internet Explorer 9 sowie der kommende Internet Explorer 10 bestehen den Acid3-Test. <ref>http://winfuture.de/news,65586.html</ref>, dies ist allerdings nicht auf die Entwickler zurückzuführen, sondern auf eine Auflockerung des Tests. <ref>Golem.de: [http://www.golem.de/1109/86525.html Testkriterien geändert: Internet Explorer und Firefox bestehen Acid3-Test] (abgerufen am 30. Oktober 2011)</ref>

=== Bündelung mit Windows ===
Der Internet Explorer ist während des [[Kartellrecht]]sprozesses gegen [[Microsoft]] durch seine Bündelung mit dem [[Betriebssystem]] [[Microsoft Windows|Windows]] in das Blickfeld der Medien gekommen. Durch diese Bündelung soll Microsoft seinen Konkurrenten und früheren Marktführer [[Netscape Communications|Netscape]] aus dem Markt gedrängt haben und auch anderen Mitanbietern die Verbreitung ihrer Browser erschwert haben. Es wurde eine außergerichtliche Einigung erzielt, bei der Microsoft sich verpflichtet hat, den Anwendern eine freie Wahl des Webbrowsers und anderen mit Windows mitgelieferten Anwendungen zu gewähren. Für den Browser geschieht dies in Form eines Auswahldialogs auf einer Website von Microsoft, deren Einrichtung auf das Gerichtsverfahren [[BrowserChoice.eu]] zurückgeht. Er steht für alle Windowsversionen ab ''Windows 2000'' zur Verfügung.<ref>http://www.pcwelt.de/start/software_os/online/news/2339154/microsoft-update-fuer-browser-auswahl-kommt-am-173/</ref>

== Datenschutz ==
Microsoft gibt an, dass die bei der Nutzung des Internet Explorers entstehenden Daten vom Konzern gespeichert und verarbeitet werden können. Welcher Art diese Daten sind, wird von Microsoft nicht präzisiert. Microsoft befolgt eigenen Angaben zufolge eine Vereinbarung zwischen der US-Regierung und der Europäischen Union über die Sammlung, Verwendung und Aufbewahrung von Daten, die aus der Europäischen Union stammen. Microsoft behält sich den Zugriff und die Offenlegung der Daten vor. Gründe für ein solches Vorgehen können laut Microsoft gesetzliche Vorschriften, aber auch der Schutz und die Verteidigung der Rechte und des Besitzes von Microsoft sein. Außerdem könne ein solches Vorgehen in dringenden Fällen nötig sein, um die persönliche Sicherheit von Microsoft-Angestellten, Nutzern von Microsoft-Produkten oder -Dienstleistungen sowie der Öffentlichkeit zu gewährleisten. Die Nutzung der Daten kann auch dann erfolgen, wenn Microsoft im guten Glauben handelt, dass ein solches Vorgehen nötig sei.

Bei der Nutzung des Phishing-Filters des Internet Explorers werden die Adresse der aufgerufenen Webseite, die IP-Adresse, der Browser-Typ und die Versionsnummer des Phishing-Filters mit Hilfe einer verschlüsselten Verbindung an Microsoft gesendet. Außerdem werden Statistiken zur Nutzung des Phishing-Filters erstellt und an den Konzern geschickt. Diese Statistiken sind laut Microsoft anonym. Der Konzern versichert, dass die Informationen, die aus der Analyse des Phishing-Filters gewonnen werden, nicht dazu dienen, den Nutzer zu identifizieren.<ref>[http://www.microsoft.com/windows/ie/ie7/privacy/ieprivacy_7.mspx Microsoft Internet Explorer Privacy Statement], 8. November 2006</ref>

== Siehe auch ==
* [[Liste von Webbrowsern]]
* [[Browserkrieg]]

== Weblinks ==
* [http://www.microsoft.com/germany/windows/internet-explorer/ Offizielle deutsche Internet-Explorer-Website]
* [http://msdn.microsoft.com/de-de/ie/ Informationen zum Internet Explorer im Microsoft Developer Network]
* [http://blogs.msdn.com/ie/ IEBlog], Weblog des Internet-Explorer-Entwicklerteams
* [http://www.heise.de/ct/ftp/projekte/iecontroller/ IEController 2.0] der Zeitschrift [[c’t]]
* {{Secunia|11|NAME=Internet Explorer 6}}
* {{Secunia|12366|NAME=Internet Explorer 7}}
* {{Secunia|21625|NAME=Internet Explorer 8}}
* [http://windows.microsoft.com/de-DE/internet-explorer/products/history/ Webseite zur Geschichte des Internet Explorers]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Webbrowser]]
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[[zh:Internet Explorer]]
[[zh-yue:Internet Explorer]]

Indopendent

2012-05-22T07:57:57Z

84.167.153.252: Bindestrichitis

[[Datei:Indopendent-Erstausgaben.jpg|thumb|Die ersten sechs Ausgaben von Indopendent]]
'''Indopendent''' (Eigenschreibweise: '''InDOpendent''') war eine studentische [[Gratiszeitung]], die von 1991 bis 2008 an der [[Technische Universität Dortmund|Universität Dortmund]] (heute: Technische Universität Dortmund) erschien. Die Campuszeitung wurde am dortigen Institut für [[Journalistik]] produziert und im Oktober 2008 vom Magazin [[pflichtlektüre (Zeitung)|pflichtlektüre]] abgelöst.

Indopendent war nach eigenen Angaben die erste deutsche Campuszeitung, denn sie wurde "''von Hochschulleitungen oder Studentengruppen unabhängig nur für den Campus konzipiert und realisiert''".<ref>Der damalige Herausgeber Bernd Blöbaum im Editorial der ersten Ausgabe von Indopendent vom 16. April 1991.</ref> Die Zeitung wurde vom damaligen wissenschaftlichen Angestellten am Dortmunder Institut für Journalistik [[Bernd Blöbaum]] im Wintersemester 1990/91 als medienpraktisches Projekt initiiert. Projektziel war die Entwicklung und Verwirklichung einer Campuszeitung als dauerhaftes und marktfähiges Produkt.

Indopendent erschien im Sommersemester 1991 zum ersten Mal (Erstausgabe 16. April 1991) und seither alle zwei Wochen während der Vorlesungszeiten (jedoch nicht in den Semesterferien). Die 213. und letzte Ausgabe wurde am 1. Juli 2008 veröffentlicht. Ab dem Wintersemester 2008/09 wurde die Dortmunder Campuszeitung vom Magazin [[pflichtlektüre (Zeitung)|pflichtlektüre]] abgelöst, das jetzt nicht nur an der TU Dortmund erscheint, sondern auch an der [[Ruhr-Universität Bochum]] und an der [[Universität Duisburg-Essen]].

== Einzelnachweis ==
<references />

== Literatur ==
* Bernd Blöbaum: Zwischen Redaktion und Reflektion. Integration von Theorie und Praxis in der Journalistenausbildung. Beiträge zur Kommunikationstheorie, Band 18, Lit Verlag, Münster 2000, ISBN 3825848868 – Das Buch beschreibt die Entstehung und Entwicklung von Indopendent als Theorie/Praxis-Projekt.

== Weblinks ==
* [http://www.indopendent.de/ Der Internetauftritt von Indopendent]
* [http://www.indopendent.de/archiv.html Ausgaben von 1999 bis 2008 als PDF-Dateien]
* [http://www.springerlink.com/content/ujh670p62j202p40/ Bernd Blöbaum über die Entstehung von Indopendent]
* [http://www.donews.de/oldstuff/indopendent-2.html Jens Radü bei donews.de über die Arbeit in der Indopendent-Redaktion]

[[Kategorie:Gratiszeitung]]
[[Kategorie:Technische Universität Dortmund]]

Gottfried Küssel

2012-05-22T07:54:28Z

84.167.153.252: /* „Alpen-Donau.info“ */ diverses

'''Gottfried Heinrich Küssel ''' (* [[10. September]] [[1958]] in [[Wien]])<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen">[http://www.doew.at/publikationen/rechts/handbuch/k.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen]</ref> ist ein [[österreich]]ischer [[Holocaustleugnung|Holocaustleugner]], rechtsextremer Publizist und Schlüsselfigur der österreichischen und deutschen [[Neonazismus|Neonaziszene]].<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene">[http://wien.orf.at/stories/509756/ orf.at - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene]</ref> Er wurde vor allem für seine Führerschaft der „[[Volkstreue außerparlamentarische Opposition|Volkstreuen außerparlamentarischen Opposition]]“ (VAPO) bekannt und unter anderem auch deshalb zu elf Jahren Freiheitsstrafe wegen [[Verbotsgesetz 1947|nationalsozialistischer Wiederbetätigung]] verurteilt.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> Küssel wurde am 11. April 2011 im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die rechtsextreme Homepage [[Alpen-Donau.info]] erneut unter dem Verdacht von Verbrechen nach §§ 3a ff. Verbotsgesetz und des Vergehens der [[Verhetzung]] festgenommen. Am 14. April wurde über ihn die Untersuchungshaft verhängt<ref>[http://derstandard.at/1302745194132/U-Haft-ueber-Kuessel-verhaengt Der Standard - U-Haft über Küssel verhängt]</ref> und am 12. Dezember Anklage eingebracht.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2512868/ Anklage gegen Küssel ist fertig]</ref> Seit dem 21. Mai 2012 wird am [[Landesgericht für Strafsachen Wien|Straflandesgericht Wien]] gegen Küssel und zwei Mitangeklagte verhandelt.<ref>[http://derstandard.at/1336697347904/Nachlese-Livebericht-Wieder-Wirbel-um-Geschworene-bei-Kuessel-Prozess Der Standard - Wieder Wirbel um Geschworene bei Küssel-Prozess]</ref>

== Leben ==
Küssels Vater war Hofrat bei der niederösterreichischen Landesregierung<ref>NÖ Pressehaus Druck- und VerlagsgmbH: ''Die neue NÖN, Ausgabe Pielachtal''. Ausgabe Nr. 3 vom 14. Jänner 1992, Seite 5</ref> und ÖVP-Gemeinderat in [[Reichenau an der Rax]].<ref name= "Falter 47/2011">[http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1526 Falter - Alte Bekanntschaften]</ref>

Gottfried Küssel heiratete 1994 während seiner Haftzeit. Er ist Vater von drei Kindern, darunter ein Sohn und eine Tochter, er betrieb nach seiner Haftentlassung 1999 gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin unter dem Namen ''Naturnah'' einen „nationalen Bioladen“ in der Unteren Donaustraße in der Wiener [[Leopoldstadt]].<ref>[http://derstandard.at/1302516014183/Starke-Indizienkette-gegen-Gottfried-Kuessel Der Standard - ‚Starke Indizienkette‘ gegen Gottfried Küssel]</ref> Das Geschäft ist mittlerweile nicht mehr im Firmenbuch eingetragen.<ref name= "Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel">[http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/650150/UHaft-verhaengt_Die-Umtriebe-des-Gottfried-Kuessel Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel]</ref>

== Ideologie ==
Die Zeitung [[Falter (Wochenzeitung)|Falter]] berichtete, Küssel habe sich bereits im Alter von 14 Jahren eine Ausgabe von Hitlers Buch „Mein Kampf“ besorgt.<ref name= "Falter 47/2011" /> Er selbst bezeichnete sich später in einem Interview mit Michael Schmidt in dem preisgekrönten Dokumentarfilm ''Heute gehört uns die Straße…'' als [[Nationalsozialist]] und wiederholte diese Aussage 1990 in einem Interview mit dem ORF-Magazin „Zick-Zack“:
{{Zitat|Ich bin kein Faschist. Ich bin Sozialist, aber kein internationaler Sozialist, ich bin Nationalsozialist.|Quelle=Gottfried Küssel<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref>Michael Schmidt: ''Heute gehört uns die Strasse. Der Inside-Report aus der Neonazi-Szene''. Düsseldorf–Wien 1993, S. 61</ref>}}
Küssel kandidierte 1980 für die [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] und gegen seinen Vater für den Gemeinderat seines Heimatortes.<ref name= "Falter 47/2011" /> Er war außerdem im selben Jahr und im Jahr darauf der Herausgeber der rechtsextremen Zeitschrift „Halt“ in der auch [[Gerd Honsik]] publizierte.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /> Küssel gilt als [[Antisemitismus|Antisemit]] und Verfechter des [[Pangermanismus]]. 1986 verteilte er in Wien, anlässlich der Ausstellung ''Die Welt der Anne Frank'', Flugblätter, in denen das Tagebuch der [[Anne Frank]] als von Juden erfundene „Lüge“ und „Fälschung gegen das Deutsche Volk“ bezeichnet wurde. Das Einschreiten der Polizei wurde durch die Weisung eines [[Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung|Staatspolizisten]] unterbunden.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref>[http://www.doew.at/thema/thema_alt/holocaust/frank/frank.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Anne Frank]</ref> In einem Interview mit einem US-Sender sagte Küssel über Österreich:
{{Zitat|Wir werden diesen Staat zertrümmern.|Quelle=Gottfried Küssel<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /><ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" />}}

== Erste Verurteilungen ==
Gottfried Küssel wurde 1983/84 erstmals wegen [[Verbotsgesetz 1947|NS-Wiederbetätigung]] [[Bedingte Strafnachsicht|bedingt verurteilt]].<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /> 1990 wurde gegen ihn wegen Sachbeschädigung erneut eine bedingte Haftstrafe ausgesprochen.

== Aufstieg in der rechten Szene ==
=== Verbindungen ===
Küssel begann seine Laufbahn im rechtsextremen Milieu 1976 in der „Aktion Neue Rechte“.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene">[http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/649702/Kuessel_Schluesselfigur-der-NeonaziSzene?direct=649616&_vl_backlink=/home/politik/innenpolitik/649752/index.do&selChannel= Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene]</ref> Diese trat vor allem als neonazistische Studentenbewegung in Erscheinung. Daneben war er auch Mitglied der „Danubo-Markomannia“ und hatte Kontakte zum [[Ring Freiheitlicher Studenten]].<ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 63</ref> Nach eigenen Angaben ist er seit 1977 Mitglied in der von [[Gary Lauck]] gegründeten [[NSDAP-Aufbauorganisation]].<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref>
Von 1981 bis 1983 war Küssel in der Fußball[[hooligan]]-Szene in Wien aktiv, wo er versuchte, die Führung über die extreme Anhängerschaft des Fußballklubs [[SK Rapid Wien|Rapid]] zu erlangen, womit er jedoch scheiterte.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen">[http://derstandard.at/1302516022850/Kopf-des-Tages-Der-Wehrsportler-mit-dem-braunen-Herzen Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen]</ref> 1982 wurde er Einsatzleiter der ''Volksbewegung''.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /> 1984 wurde er Mitglied der „[[Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front|Nationalen Front]] (NF)“. Außerdem war er in der „Kameradschaft Babenberg“ und der „Volkssozialistischen Partei“ (VSP) tätig.<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" />
Küssel nahm mehrfach an den Treffen der [[Ulrichsberggemeinschaft]] in Kärnten Teil,<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> hatte Kontakte zum [[Bund freier Jugend]]<ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 78</ref> und nahm an Gedenkveranstaltungen zu Ehren des Nationalsozialisten und Jagdfliegers [[Walter Nowotny]] teil.<ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 67</ref> Außerdem hatte er Kontakt zu [[Karl-Heinz Hoffmann (Neonazi)|Karl-Heinz Hoffmann]], den Leiter der später verbotenen [[Wehrsportgruppe Hoffmann]]. Enge Verbindungen bestehen insbesondere zu [[Hans-Jörg Schimanek jr.]] und [[Franz Radl]], beides Exponenten der neonazistischen Szene in Österreich. Er soll auch an Treffen mit dem britischen Holocaustleugner [[David Irving]] anwesend gewesen sein.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> Gottfried Küssel verfügt des Weiteren über starke Verbindungen zu rechten Gruppierungen in Deutschland, insbesondere in Sachsen.<ref name= "Der Standard - Tief verwurzelt in der deutschen Szene">[http://derstandard.at/1302516015677/Rechtsradikale-Tief-verwurzelt-in-der-deutschen-Szene Der Standard - Tief verwurzelt in der deutschen Szene]</ref>

Küssels Aktivitäten verlagerten sich insbesondere nach der Wiedervereinigung immer mehr nach Deutschland. Die Zeitung „Falter“ berichtete, er habe sich in Ostdeutschland einen Jeep der aufgelösten [[Nationale Volksarmee|Nationalen Volksarmee]] besorgt, auf diesem die [[Reichskriegsflagge]] gehisst und seine Anhänger zum ehemaligen [[KZ Sachsenhausen]] geführt.

{{Zitat|Draußen, vor dem Tor, stellten sie ein Holzmarterl auf, eine kleine Gedenkstätte – nicht für die ermordeten Juden, sondern für SS-Männer die bei der Befreiung des KZ von sowjetischen Soldaten erschossen worden waren. ‚Es gab Gaskammern, aber nicht zur Vernichtung von Menschen, sondern zur Entlausung‘, erklärte er damals in einem Interview mit dem Standard. Im KZ Theresienstadt sei er auch gewesen, da habe er ‚sehr gelacht‘.|Quelle=Falter<ref name= "Falter 47/2011" />}}

Nach [[Michael Kühnen]]s Festnahme 1990, übernahm Küssel die Planung des Parteitages der „[[Deutsche Alternative|Deutschen Alternative]]“ in [[Cottbus]]. Kühnen hatte ihn 1987 bei einem Treffen [[Frankfurt-Höchst]] zum „Bereichsleiter Ostmark“ ''ernannt''.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref name="Haas" /><ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /><ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 63</ref> In der Folge versuchte er die Leitung des Neonazi-Netzwerkes zu übernehmen. Hierbei stieß er jedoch auf heftigen Widerstand von Seiten der Führung der deutschen Neonaziszene.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" /> Er nahm an verschiedenen Revisionistentreffen im Ausland teil und hielt dort auch Vorträge. 1991 wurde gegen Küssel ein Einreiseverbot nach [[Deutschland]] verhängt, was ihn aber nicht abhielt, noch im selben Jahr an einer Neonazidemonstration in [[Dresden]] teilzunehmen.<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /> Gemeinsam mit [[Günther Reinthaler]] nahm er auch an Kühnens Beerdigung teil.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /> Er ist zurzeit Schriftführer und Kassier des Vereins „Wiener Akademische Ferialverbindung Reich“, die unter anderem einen „Reichswaffentag“ und ein „Karfreitagliches Stelzenessen“ abhielt.<ref name= "Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel" />
Im Jahr 2002 wurden Informationen publik, dass sich die international agierende rechtsextreme Gruppierung [[Blood and Honour]] an Küssel gewendet haben soll, um eine „Niederlassung“ in der österreichischen Bundeshauptstadt aufzubauen.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen" /> 2009 nahm er an einer FPÖ-Veranstaltung teil, die als Ersatz für das Ulrichsbergtreffen anberaumt worden war.<ref name= "Die Presse - U-Haft verhängt: Die Umtriebe des Gottfried Küssel" />

=== Wehrsportübungen ===
In der 90er Jahren begann Küssel mit anderen Gesinnungsgenossen im Raum [[Langenlois]] sogenannte [[Wehrsportgruppe|Wehrsportübungen]] abzuhalten.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Rechtsextreme Funktionäre, Aktivisten und Ideologen" /><ref>Völkische Verbindungen, Beiträge zum deutschnationalen Korporationswesen in Österreich. ISBN: 978-3-200-01522-7, S. 63</ref> Von einer dieser Wehrsportveranstaltungen existiert ein Video, das Küssel und andere - teils vermummte - Exponenten der rechtsextremen Szene zeigt, und das später in die Öffentlichkeit gelangte, wo es für Diskussionen sorgte. An einem der Treffen nahm auch der spätere [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]]-Obmann [[Heinz-Christian Strache]] teil.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen" /> Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Fotos, die Strache in Tarnkleidung bei eben dieser Übung zeigten, bezeichnete der damalige Abgeordnete zum Nationalrat und oberösterreichische FPÖ-Chef [[Lutz Weinzinger]] Küssel als „Idioten“, weil er davon ausging, dieser habe die Herausgabe der Fotos lanciert. Als sich dies als unrichtig herausstellte, schickte er an diesen eine ''Ehrenerklärung'', in der er seine Motive für die getätigte Äußerung darlegte. Auf die Frage der Tageszeitung [[Der Standard]], ob Küssel mit Klage gedroht habe, antwortete Weinzinger:

{{Zitat|Nein gar nicht, ich habe ganz einfach eine Behauptung aufgestellt, die nicht gestimmt hat. Als Mann der Ehre, der keinen anderen Ehrenmann in seiner Ehre anpatzt, habe ich gewusst, was sich gehört.|Quelle=Lutz Weinzinger<ref>[http://derstandard.at/1302745372206/Weinzinger-vs-Kuessel-Erregung-unter-Ehrenmaennern Der Standard - Erregung unter Ehrenmännern]</ref>}}

== VAPO ==
=== Ideologische Ausrichtung ===
Gottfried Küssel gründete 1986 die Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO).<ref name="Haas">[http://www.sjoe.at/content/oest/themen/antifa/rextrem/article/4374.html Tobias Haas: ''Gottfried Küssel und die VAPO – Auch der BFJ hat seine Vorbilder'']</ref> Die VAPO organisierte Kundgebungen und [[Wehrsportgruppe|Wehrsportübungen]]. Sie war eine der radikalsten und somit auch, auf spätere Gruppierungen, einflussreichsten Neonazigruppierungen in Österreich.<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref>
{{Zitat|Die VAPO hatte in Wien einen eigenen Stammtisch, feierte Hitlers 102. Geburtstag in einem Gasthaushinterzimmer nahe Gmunden. Im September 1990 demonstrierte Küssel mit seinen Kameraden ganz legal in St. Pölten. ‚Jetzt haben wir die Straße zurückgewonnen‘, jubelte er damals.|Quelle=Falter<ref name= "Falter 47/2011" />}}
In einem Interview, das er am 1. Dezember 1991 in Langenlois mit dem deutschen Fernsehsender [[Tele 5]] führte, trat Küssel für die „Zulassung der NSDAP als Wahlpartei“ ein.<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93">[http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Justiz/JJT_19930331_OGH0002_0130OS00041_9300007_000/JJT_19930331_OGH0002_0130OS00041_9300007_000.html OGH - Geschäftszahl 13Os41/93(13Os42/93, 13Os43/93, 13Os44/93, 13Os45/93, 13Os46/93)]</ref> Nach weiteren neonazistischen Aussagen gegenüber US-amerikanischen Sendern wurde er im Jänner 1992 verhaftet und wegen NS-Wiederbetätigung angeklagt.<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref> Er hatte gegenüber der TV-Anstalt [[American Broadcasting Company|ABC]] in einem in Österreich aufgenommenen Interview unter anderem gesagt:

{{Zitat|Adolf Hitler war einer der größten Männer in der Geschichte Deutschlands, besonders in der Geschichte des 20. Jahrhunderts [...] er verlor und mit ihm verlor ganz Deutschland den Zweiten Weltkrieg, aber die Ideologie war sehr gut und es war eine äußerst nationale Ideologie und ich denke, daß sie für die ganze weite Welt gut ist [...] er gab der deutschen Nation einen neuen Aufstieg, und er gab ihr die Mehrheit in ihrem eigenen Land, und das ist für ihre eigene Identität sehr notwendig.|Quelle=Gottfried Küssel<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93" />}}

Auf die Frage, ob er glaube, dass der [[Holocaust]] stattgefunden habe, meinte Küssel schließlich: „Nein, die Konzentrationslager hat es gegeben, aber es hat dort niemals ein organisiertes Töten oder organisiertes Vergasen gegeben.“ Auf die Frage, ob er Rassist sei, antwortete er: „Selbstverständlich bin ich das, ja.“<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93" /> Küssel klagte gegen die Länge seiner U-Haft, da er sich in seinem Grundrecht auf persönliche Freiheit beschnitten sah. Der Klage wurde zunächst vom Oberlandesgericht Wien stattgegeben, der [[Oberster Gerichtshof (Österreich)|Oberste Gerichtshof]] verwarf sie jedoch infolge. Die Anklageschrift warf Küssel vor, er habe

{{Zitat|im Jahre 1986 eine Verbindung, nämlich die Volkstreue Außerparlamentarische Opposition (VAPO), deren Zweck es ist, durch Betätigung ihrer Mitglieder im nationalsozialistischen Sinn die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Republik Österreich zu untergraben, gegründet [...] anläßlich der Gründung der Kameradschaft Gmunden am 20. April 1991 in Baumgarten, Bezirk Gmunden, als Redner die Ziele der "VAPO" aufzeigte und erklärte, in etwa 10 Jahren wolle er die "VAPO" in "NSDAP" umbenennen, er habe weiters vor, mit dieser "NSDAP" ins Parlament und in weiterer Folge an die Macht zu kommen; sollte dies mit legalen Mitteln nicht möglich sein, dann werde er versuchen, mit einem Putsch die österreichische Regierung zu stürzen, die rechtsstaatlichen Einrichtungen auszuschalten und die Macht in Österreich zu ergreifen;|Quelle=Oberster Gerichtshof<ref name= "OGH - Geschäftszahl 13Os41/93" />}}

=== Der VAPO-Prozess ===
Aufgrund seiner Aussagen und Tätigkeiten im Rahmen der VAPO wurde Küssel schließlich in erster Instanz in einem Geschworenenprozess wegen des Verbrechens der nationalsozialistischen Wiederbetätigung nach dem [[Verbotsgesetz 1947|Verbotsgesetz]] zu einer zehnjährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der OGH hob das Urteil nach Anhörung der Generalprokuratur jedoch wegen mangelnder Rechtsbelehrung der Geschworenen 1994 in Teilen auf<ref>[http://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Justiz/JJT_19940621_OGH0002_0130OS00004_9400006_000/JJT_19940621_OGH0002_0130OS00004_9400006_000.html OGH - Geschäftszahl 13Os4/94]</ref> und verwies den Fall zur erneuten Verhandlung an die ersten Instanz zurück, durch die Küssel erneut, diesmal zu elf Jahren Haft, verurteilt wurde.<ref name= "ORF - Küssel: Schlüsselfigur der NS-Szene" /><ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)">[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)]</ref> Im Zuge der Verfahren rund um die VAPO, wurden auch andere Personen aus dem rechtsextremistischen Lager wegen Wiederbetätigung angeklagt und verurteilt. Da die VAPO weder Mitgliederlisten führte, noch behördliche eingetragen war, sondern sich als Fundamentalopposition verstand, ging sie mit der Verhaftung und Verurteilung ihrer führenden Exponenten de facto unter.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Volkstreue außerparlamentarische Opposition (VAPO)" />
Nachdem Küssel verurteilt worden war, bildeten diverse NeonaziGruppen „Solidaritätskomitees“ und forderten seine Freilassung. Diese stellten ihre Arbeit aber nach einigen Jahren wieder ein. Der deutsche Neonazi [[Thomas Brehl]] schrieb dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes über eine angeblich geplante Solidaritätsbekundung:
{{Zitat|Eine solche Veranstaltung ist nicht geplant, unsere Initiative hat jede Öffentlichkeitsarbeit für den Kameraden Gottfried Küssel eingestellt, zu seiner vorzeitigen Freilassung konnten alle unsere Maßnahmen [...] nicht beitragen, im Gegenteil liegt die Vermutung nahe, daß unsere (öffentlichen) Aktivitäten kontraproduktiv sein würden und die Chance für Gottfried Küssel nach zwei Dritteln seiner Strafe vorzeitig entlassen zu werden, eher mindern als fördern würden. Da unsere Initiative kein Selbstzweck ist, war eine Einstellung der Aktivitäten nicht nur geboten, sondern erste Kameradenpflicht!|Quelle=Thomas Brehl<ref>[http://www.doew.at/projekte/rechts/chronik/1998_11/kuessel.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Ende der Küssel-Solidarität?]</ref>}}

Im Sommer 1999 wurde er wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen.<ref name= "Die Presse - Küssel: Schlüsselfigur der Neonazi-Szene" />

== Nach der Haftentlassung ==
=== Rückkehr in die rechte Szene ===
Bei einem Routineeinsatz im ''Fritz-Stüber-Heim'' der [[Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik]] (AFP) anlässlich eines Treffens von 50 Rechtsextremisten traf die Polizei auch auf Küssel und dessen vormaligen VAPO-Stellvertreter [[Gerd Endres]]. Bei der anschließenden Durchsuchung wurde einschlägiges rechtsextremistisches Propagandamaterial sichergestellt. In den Jahren nach seiner Haftentlassung wurde Küssel wieder in der rechten Szene aktiv, um - so der österreichische Verfassungsschutz - „Nachwuchs zu rekrutieren“.<ref name= "Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“">[http://www.profil.at/articles/1045/560/293837_s1/geschuetzte-radikale-neo-nazi-homepage-alpen-donau Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“]</ref> Er nahm laut Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) 2001 an einer [[Sonnwendfeier]] der rechtsextremen „[[Österreichische Landsmannschaft|Österreichischen Landsmannschaft]]“ (ÖLM) und des „Wiener Korporationsringes“ (WKR) teil. 2006 war er Teilnehmer einer vom FPÖ-Mandatar [[Lutz Weinzinger]] organisierten „burschenschaftlichen Palm-Gedenkfeier“ in Braunau am Inn. Das DÖW berichtet weiters von Auftritten „an den Gräbern der (Neo-)Nazi-"Helden" Walter Nowotny (2004, 2008) und Otto Skorzeny (2006), beim Sommerfest des neonazistischen Bundes freier Jugend (BFJ, 2007), beim "Fest der Völker" in Jena (2007) und am "Anti-Kriegstag" in Dortmund (2008, 2010).“<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Gottfried Küssel verhaftet">[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/chronik/2011_04/kuessel.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Gottfried Küssel verhaftet]</ref>

=== Vortragstätigkeiten ===
Seit 2007 trat Küssel vermehrt als Teilnehmer und Redner bei rechtsextremen Veranstaltungen und Aufmärschen, darunter dem europaweiten Neonazi-Treffen [[Fest der Völker]] am 8. September 2007 in Jena,<ref>[http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_content&view=article&id=646:heil-deutschland-heil-europa-fest-der-vr-in-jena&catid=113:demonstrationen „Heil Deutschland, Heil Europa“ – Fest der Völker in Jena]</ref> dem neonazistischen sogenannten „Antikriegstag 2008“ in Dortmund oder beim neonazistischen 1. Mai-Aufmarsch im tschechischen Brünn,<ref>[http://dokmz.wordpress.com/2009/05/12/cz-bericht-zum-neonazi-aufmarsch-am-1-mai/ dokmz.wordpress.com]</ref><ref>[http://dokmz.wordpress.com/2009/05/21/nazisolidaritat-mit-dem-morder-von-carlos/ dokmz.wordpress.com]</ref> bei dem 650 Neonazis aus mehreren Ländern zusammenkamen, auf. Die Leiterin des [[Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes|Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstandes]] [[Brigitte Bailer-Galanda]] bezeichnet ihn als gefragten Referenten in der rechten Szene.<ref name= "Jetzt muss man die Hintermänner finden">[http://derstandard.at/1302516109317/DOeW-Jetzt-muss-man-die-Hintermaenner-finden „Jetzt muss man die Hintermänner finden“]</ref> Küssel ist auch Mitglied und Schriftführer der rechtsextremen Wiener Akademischen [[Ferialverbindung]] ''Das Reich''.<ref>[http://www.stopptdierechten.at/2010/11/10/gottfried-kussel-und-sein-kleines-reich/]</ref> Am 6. Juni 2009 sprach Küssel vor den „Freien Kräften“ in Leipzig und beklagte den „Genozid des deutschen Volkstums in Österreich“, da sich nur noch 4,3 % der Österreicher als Deutsche sähen.<ref>[http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/chronik/2009_06/kuessel.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Küssel und Schimanek bei deutschen Neonazis]</ref>
Anfang 2011 wurde Gottfried Küssel als einer der Redner einer geplanten neonazistischen Demonstration "Fremdarbeiterinvasion stoppen – Arbeitsplätze zuerst für Deutsche" am 1. Mai 2011 in Heilbronn angekündigt, die von den Jungen Nationaldemokraten und der regionalen Neonaziszene organisiert wird.<ref>[http://dokmz.wordpress.com/2011/01/14/mnnliche-redner-riege/]</ref> Die Versammlung wurde von den deutschen Behörden jedoch verboten.<ref name= "Der Standard - Tief verwurzelt in der deutschen Szene" />

== Erneute Verurteilungen ==
=== Illegaler Waffenbesitz ===
Am 16. Februar 2005 wurde Gottfried Küssel vom Berufungssenat im Wiener Landesgericht wegen illegalen Waffenbesitzes zu einer Geldstrafe von 360 Euro verurteilt. Die von ihm eingelegten Rechtsmittel wurden verworfen und die erstinstanzliche Strafe (120 Euro) erhöht. Der Staatsanwalt forderte für die in Küssels Wohnung im September 2002 bei einer Durchsuchung vorgefundene Waffen (zwei indische Dolche, drei Bajonette) und auch in Anbetracht der Vorstrafen von Küssel und wiederholter Übertretung seiner Auflagen eine Freiheitsstrafe. Bei der Durchsuchung war auch ein [[Schutzstaffel|SS]]-Ehrendolch mit der Aufschrift „[[Meine Ehre heißt Treue]]“, dem Leitspruch der SS, gefunden worden, der jedoch im Verfahren als Ziergegenstand und nicht als Waffe eingestuft wurde. Da seit 1982 ein Waffenverbot über Küssel ausgesprochen wurde, kam es zur Verurteilung. Küssel gehörte der [[deutschnational]]en [[Studentenverbindung]] ''Danubo Markomannia zu Wien'' an ([[Vertretertag akademischer Korporationen]]).<ref>Heribert Schiedel: ''Der rechte Rand. Extremistische Gesinnungen in unserer Gesellschaft''. Wien 2007, S. 228</ref>

=== Wirtshausschlägereien ===
Im Sommer 2010 fiel Küssel auf, als er bei einer Schlägerei zwischen rechtsnationalen Burschenschaftern in einem Wiener Rotlichtlokal gemeinsam mit der Chefsekretärin aus [[Heinz-Christian Strache]]s Büro gesehen wurde.<ref name= "Profil - Die Alpennazi-Saga">[http://www.profil.at/articles/1028/560/293837_s2/die-alpennazi-saga Profil - Die Alpennazi-Saga]</ref><ref>[http://www.profil.at/articles/1017/560/267343/fpoe-wilde-schlaegerei-party-burschenschaft-silesia Profil - FPÖ: Wilde Schlägerei bei einer Party der Burschenschaft "Silesia"]</ref> Am 17. Oktober 2010 wurde Gottfried Küssel erneut von der Polizei einvernommen, nachdem er zuvor in einer Bar mit drei Kameraden unter anderem Naziparolen gerufen, den Hitlergruß gezeigt und die venezolanische Lokalbesitzerin geschlagen hatte.<ref>[http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/Grosser-Schlag-gegen-Neonazi-Szene/6590805 oe24.at: ''Großer Schlag gegen Neonazi-Szene'']; abgerufen am 12. April 2011</ref>

== „Alpen-Donau.info“ ==
=== Ermittlungen ===
Bereits im Juli 2010 wurde Küssel mit neonazistische Website [[Alpen-Donau.info]], die seit April 2009 betrieben wurde, in Verbindung gebracht. Das Nachrichtenmagazin [[profil (Zeitschrift)|profil]] berichtete damals:

{{Zitat|Nach Analyse der Einträge auf der „Alpen-Donau“-Homepage, die den Auftritten Küssels jeweils großen Raum geben, vermutet das Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands (DÖW), dass Neonazis um Küssel sowie Aktivisten des inzwischen aufgelösten „Bund Freier Jugend“, die eine Zeit lang in den Reihen der FPÖ-Jugend ihr Unwesen trieben, involviert sein könnten.|Quelle=Profil<ref name= "Profil - Die Alpennazi-Saga" />}}

Am 30. Oktober 2010 fand schließlich im Zusammenhang mit den Ermittlungen um die Website die größte Polizeiaktion gegen die rechtsradikale Szene Österreichs seit den 1990er Jahren statt. In mehreren Bundesländern wurden insgesamt 18 Wohnungen durchsucht und Computer, Laptops, Speicherkarten, Mobiltelefone, Gewehre, [[AK-47|Kalaschnikows]], Munition, Messer und Schlagringe, sowie NS-Devotionalien sichergestellt. Eine der Hausdurchsuchungen fand bei Gottfried Küssel statt.<ref>[http://dokmz.wordpress.com/2010/11/07/groer-schlag-gegen-neonazi-szene/ Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Artikelsammlung]</ref> Die Webseite hatte auch Informationen über Küssels Vortragstätigkeiten publiziert.<ref name= "Der Standard - Der Wehrsportler mit dem braunen Herzen" /> Ein Informant des [[Abwehramt]]es hatte im Zusammenhang mit der Website bereits im April 2009 den Verfassungsschutz auf Küssel und den „Bund Freier Jugend“ (BFJ) aufmerksam gemacht.<ref name= "Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“" /> Im Zusammenhang mit den Ermittlungen war das [[Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung]] (BVT) immer wieder der Kritik ausgesetzt, es sei von ''Maulwürfen'' aus der rechtsradikalen Szene unterwandert. Das „profil“ veröffentlichte am 13. November 2010 einen Bericht, in dem es unter anderem hieß:
{{Zitat|Der Sohn eines Beamten des Verfassungsschutzes, der erst im Sommer 2010 an eine andere Dienststelle versetzt wurde, war 2009 in Bundesheeruniform mit Küssel und Schimanek junior [...] auf den Ulrichsberg gepilgert, eine Aktion, zu der ebenfalls Alpen-Donau aufgerufen hatte.|Quelle=Profil<ref name= "Profil - Geschützte Radikale: Neonazi-Homepage „Alpen-Donau“" />}}

=== Verhaftung ===
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um „Alpen-Donau.info“ wurde Küssel schließlich am Abend des 11. April 2011 durch das [[Einsatzkommando Cobra]] mit anderen Personen der rechten Szene während einer erneuten Hausdurchsuchung angetroffen und verhaftet. Der Festnahme waren monatelange Ermittlungen des BVT und eine Weisung der damaligen [[Bundesministerium für Justiz|Justizministerin]] [[Claudia Bandion-Ortner]] vorangegangen, in der sie der zuständigen Staatsanwaltschaft eine Frist zum Abschluss der Untersuchungen gesetzt hatte. Von Seiten der Ermittlungsbehörden wurde ein Zusammenhang zwischen der Weisung und der Polizeiaktion jedoch verneint. Der Zugriff sei von langer Hand geplant gewesen. Bei der mit Küssels Verhaftung einhergehenden Hausdurchsuchung wurden auch „Unterlagen, Computer und Datenträger, Waffen und NS-Devotionalien“ beschlagnahmt.<ref>[http://www.orf.at/stories/2052680/2052679/ orf.at - Neonazi Küssel in Wien verhaftet]</ref> Infolge dessen wurde am 14. April 2011 auf Antrag der Staatsanwaltschaft über Küssel die Untersuchungshaft verhängt. Vorgeworfen werden ihm nationalsozialistische Wiederbetätigung und Verhetzung.<ref>[http://derstandard.at/1302745194132/U-Haft-ueber-Kuessel-verhaengt Der Standard - U-Haft über Küssel verhängt]</ref> Am 12. Dezember 2011 brachte die Staatsanwaltschaft Wien die Anklageschrift gegen ihn ein.<ref>[http://wien.orf.at/news/stories/2512868/ Anklage gegen Küssel ist fertig]</ref>

=== Solidaritätsaktionen ===
30 deutsche Rechtsextremisten protestierten noch am selben Abend in Dortmund gegen die Inhaftierung Küssels.<ref name= "Jetzt muss man die Hintermänner finden" /> Auch vor dem österreichischen Konsulat in München demonstrierten am 13. April mehrere Rechtsradikale gegen seine Festnahme und veranstalteten eine „Solidaritätsmahnwache“. Ein rechtsradikaler Internetversand produzierte „Solidaritätsaufkleber für Gottfried“ mit dem Versprechen einen Teil des Erlöses für Küssels zu erwartende Prozesskosten zu spenden.<ref name= "Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes - Gottfried Küssel verhaftet" />
Am 20. April - dem Geburtstag Hitlers - ging die inkrimierte Website wieder online und veröffentlichte gleichfalls Proteste gegen die Verhaftung.<ref>[http://www.orf.at/stories/2054212/ orf.at - Neonazi-Website Alpen-donau wieder online]</ref> Am 30. April wurden auf der B37 bei Gneixendorf von der Polizei zwei Plakate entfernt, auf denen Küssels Freilassung gefordert wurde.<ref>[http://noe.orf.at/stories/513069/ "Freiheit für Küssel" auf Plakaten gefordert]</ref>
In [[Amstetten]] wurden Ende Mai 2011 in Anspielung auf Küssels Festnahme Plakate mit der Aufschrift „Lasst unsere Kameraden frei!“ an verschiedenen öffentlichen Orten angebracht und damit ein Sachschaden von mehreren tausend Euro verursacht. Zuvor waren in Melk 17 ähnliche Sujets entfernt worden. In der Folge nahm das niederösterreichische Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Ermittlungen gegen Unbekannt auf.<ref>[http://noe.orf.at/stories/517910/ orf.at - Aufregung um "rechte" Plakate in Amstetten]</ref> Im Zuge einer Anti-EU-Demonstration forderte am 22. Oktober eine politische Gruppierung, die unter dem Namen „Österreichische Bürgerpartei“ auftritt und vom ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten [[Werner Königshofer]] unterstützt wird, in Flugblättern unter anderem die Freilassung Küssels und weiterer Exponenten der rechtsextremen Szene.<ref>[http://derstandard.at/1318726179013/Wiener-Innenstadt-Rechtsextreme-Unterstuetzung-fuer-Anti-EU-Demo-am-Samstag Der Standard - Rechtsextreme Unterstützung für Anti-EU-Demo am Samstag]</ref> Im November 2011 wurden schließlich Flugblätter mit der Aufschrift „Freiheit für Küssel!“ in Postkästen des Wiener [[Karl-Marx-Hof]]es deponiert.<ref name= "Falter 47/2011">[http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1526 Falter - Alte Bekanntschaften]</ref>

=== Prozess ===
Der ursprünglich für den 14. Mai 2012 angesetzte Prozess musste auf den 21. Mai vertagt werden, weil nicht genügen Geschworene erschienen waren, um die Verhandlung führen zu können.<ref>[http://derstandard.at/1336696759434/Rechtsextremismus-Geschworene-fehlten-Kuessel-Prozess-vertagt Der Standard - Geschworene fehlten, Küssel-Prozess vertagt]</ref> Zu Prozessbeginn brachte die Verteidigung einen erneuten Antrag auf Vertagung ein, um die Geschworenenliste prüfen zu können, der jedoch abgewiesen wurde. Das Gericht räumte den Anwälten jedoch eine Verhandlungspause ein. Der Staatsanwalt begann sein Plädoyer mit der Beschreibung des verbotsgesetzwidrigen Charakters der inkrimierten Webseite alpen-donau.info sowie des dazugehörigen Forums alinfodo.com. Daraufhin legte er E-Mails als Beweise für Küssels Auftraggeberschaft vor.<ref>[http://derstandard.at/1336697347904/Nachlese-Livebericht-Wieder-Wirbel-um-Geschworene-bei-Kuessel-Prozess Der Standard - Wieder Wirbel um Geschworene bei Küssel-Prozess]</ref>

== Weblinks ==
* [http://www.doew.at/frames.php?/projekte/rechts/organisation/links/vapo.html Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands über Küssel und die „Volkstreue außerparlamentarische Opposition“ (VAPO)]
* {{Der Spiegel|ID=13691664|Titel=Hitlerjugend ohne Partei|Jahr=1992|Nr=50}}

== Einzelnachweise ==
<references />

{{SORTIERUNG:Kussel, Gottfried}}
[[Kategorie:GdNF-Mitglied]]
[[Kategorie:NSDAP-AO-Mitglied]]
[[Kategorie:Holocaustleugner]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1958]]
[[Kategorie:Mann]]

{{Personendaten
|NAME=Küssel, Gottfried
|ALTERNATIVNAMEN=Küssel, Gottfried Heinrich (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Rechtsextremist
|GEBURTSDATUM=10. September 1958
|GEBURTSORT=[[Wien]]
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=
}}