https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=80.132.234.231Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-05-11T18:03:12ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.28https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leonard_Monheim&diff=186617517Leonard Monheim2019-03-15T19:47:12Z<p>80.132.234.231: </p>
<hr />
<div>[[Bild:LMonheim.jpg|mini|Leonard Monheim]]<br />
[[Datei:Villa Monheim - Aachen.JPG|mini|Villa Monheim]]<br />
'''Leonard Monheim''' (* [[16. Juni]] [[1830]] in [[Aachen]]; † [[23. Januar]] [[1913]] ebenda) war eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Schokoladenindustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er gründete die [[Trumpf Schokolade|Leonard Monheim AG]], deren [[Schokolade]] u.a. unter dem Markennamen [[Trumpf Schokolade|Trumpf]] vertrieben wurde. <br />
<br />
== Leben ==<br />
=== Familie und Ausbildung ===<br />
Leonard Maria Monheim wurde als neuntes und jüngstes Kind des Aachener Apothekers [[Johann Peter Joseph Monheim]] (1786–1855) und dessen Frau Lucia Dorothe geb. Emonts (1790–1848) geboren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/leonard-monheim/DE-2086/lido/57c94fdc8a8148.95278487 |titel=Leonard Monheim |zugriff=2019-03-13 |sprache=de}}</ref> Sein Großvater [[Andreas Monheim|Andreas Monheim]] (1750-1804) war 1775 aus Köln zugewandert und wurde 1788 Alleininhaber der [[Coeberghisches Stockhaus|Adler-Apotheke am Hühnermarkt]].<ref>{{Internetquelle |url=http://couven-museum.de/museum/sammlung/apotheke/ |titel=Couven-Museum Aachen |zugriff=2019-03-14 |sprache=de-DE}}</ref> <br />
<br />
Leonard wurde, da sein Vater durch seine kaufmännischen und wissenschaftlichen Tätigkeiten stark in Anspruch genommen wurde und die Mutter infolge eines Schlaganfalls gesundheitlich geschwächt war, im Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren zu einem Kaplan nach [[Neuwerk (Mönchengladbach)|Neuwerk]] (heute Stadt [[Mönchengladbach|Mönchengladbach]]) geschickt, der ihn u.a. in [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Latein|Latein]] unterrichtete. Nach seiner schulischen Ausbildung begann er 1846 im Alter von sechzehn Jahren eine dreijährige Lehre im väterlichen Drogen- und Materialwarengeschäft (dessen Waren teilweise in dem bereits von seinem Großvater aufgebauten [[Laboratorium|Laboratorium]] hergestellt wurden). Im Anschluss an seine Ausbildung arbeitete er vier Jahre in großen Handelshäusern in Deutschland und Frankreich. Ab 1849 war er Volontär in [[Mainz]] bei der Kolonialwarenhandlung ''Cajetan Josef Giani'' (dessen Sohn später sein Schwager und Teilhaber wurde), ab 1850 in [[Lyon]] bei ''Bietrise ainé Drogerie, Pharmacie et Épicerie''. In [[Marseille]] schloss er seine Ausbildung in der Kolonialwarenhandlung ''Albert Frères'' ab. Er eignete sich umfassende Sprachkenntnisse an und besuchte die italienischen Städte [[Rom]], [[Florenz|Florenz]] und [[Venedig|Venedig]]. <br />
<br />
1853 kehrte er nach Aachen zurück und heiratete am 8. September 1856 Antoinette [[Merckelbach]] (* 17. Mai 1835 in [[Gulpen-Wittem|Wittem]]; † 5. Februar 1913 in Aachen). Mit ihr hatte er fünf Kinder, darunter die Söhne Hermann Josef (1868–1945) und Mathieu Monheim<ref>{{Internetquelle |url=http://www.monheim.mohnbroetchen.net/doku.php?id=mathieu_monheim |titel=Mathieu Monheim [Geschichte der Familie Monheim] |zugriff=2019-03-13}}</ref> (1878–1940).<br />
<br />
Leonard Monheim bewohnte mit seiner Familie das „Haus Marienhöhe“, das er um 1874 von dem Architekten [[Hermann Joseph Hürth]] erbauen ließ und das heute als „Villa Monheim“ unter Denkmalschutz steht.<br />
<br />
=== Kaufmann und Schokoladenproduzent in Aachen ===<br />
1853 trat Leonard Monheim als Teilhaber in das Drogendetail-Geschäft seines Vaters ein, während sein älterer Bruder [[Viktor Monheim]] die [[Apotheke]] des Vaters und dessen chemisches Labor weiterführte. <br />
<br />
Bei seinem Prinzipal Cajetan Josef Giani in Mainz, der aus Italien stammte, oder auf seiner Rückreise nach Aachen über Italien und die Schweiz hatte Leonard Monheim die Schokoladenproduktion kennen gelernt und entwickelte daraufhin die Idee, den [[Umsatz|Umsatz]] der väterlichen Apotheke durch die Herstellung von Schokolade zu steigern.<ref>{{Literatur |Autor=Immo Zapp |Titel=Neue Deutsche Biographie, Band 18 |Datum=1997 |Online=https://www.deutsche-biographie.de/pnd137429657.html#ndbcontent |Abruf=2019-03-13}}</ref> 1857 übernahm er das Geschäft und führte den Vertrieb von [[Kolonialwaren]] und [[Südfrüchte]]n sowie die Herstellung von [[Schokolade]] durch einen eigenen [[Chocolatier]] ein. Das Jahr 1857 gilt daher als Gründungsjahr der [[Trumpf Schokolade]]. Schokolade war damals nicht nur ein teures Genussmittel, sondern wurde auch als Heilmittel verwendet. Als die Nachfrage nach seiner »Gesundheits-Schokolade« stieg, begann Leonard 1868 mit der maschinellen Herstellung von Schokolade.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.brandslex.de/markenlexikon/cover/t/markenlexikon-trumpf |titel=Markenlexikon {{!}} Trumpf |zugriff=2019-03-15}}</ref> Am 1. Juli 1866 nahm er seinen Schwager [[Caspar Giani]] als Teilhaber auf. Bis 1877 kamen weitere Einrichtungen zur „maschinellen Herstellung von Schokolade einschließlich Gewürzmühlerei, Zuckerschneiderei sowie Herstellung von Staubraffinade“ hinzu.<ref>[https://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/entry/54747d421e6272f5d1bed93e Adressbuch für Aachen und Burtscheid 1877]</ref> 1878 trennte er sich von Caspar Giani. 1890 nahm er seinen ältesten Sohn Hermann Josef als Teilhaber in die Firma auf. 1895 wurde die Schokoladenfabrikation von der Jakobstraße 10 in die Antoniusstraße 24/26 verlegt. 1900 zog sich Leonard aus dem Geschäft zurück und übergab die Leitung der Schokoladenherstellung seinem Sohn Hermann Josef. Sein anderer Sohn Mathieu übernahm den Kolonialwarenhandel.<br />
<br />
Am 23.Januar 1913 starb Leonard Monheim in Aachen. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem [[Westfriedhof (Aachen)|Westfriedhof II]] in Aachen. Sein unternehmerisches Lebenswerk wurde von seinen Nachfahren weitergeführt. Der Ehemann seiner Ur-Enkelin [[Irene Ludwig|Irene]] (geboren 1927), der Unternehmer und Kunst-Mäzen [[Peter Ludwig|Peter Ludwig]], baute die Leonard Monheim AG zum führenden deutschen und zeitweise weltweit größten Schokoladen- und Kakaohersteller aus und benannte das Unternehmen später in [[Trumpf Schokolade|Ludwig Schokolade]] um.<br />
<br />
=== Kirchliches Engagement ===<br />
In Lyon und Marseille hatte Monheim die [[Marianische Kongregation]] kennengelernt. Auf die Bitte des Jesuitenpaters Eck beteiligte sich Monheim maßgeblich an der Gründung der Aachener Kongregation „Maria Immaculata“ am 9. Oktober 1855. 1862 und 1879 war Monheim Mitglied im Ausschuss für den [[Katholikentag]], der sich in diesen beiden Jahren jeweils in Aachen versammelte. Zudem war er seit 1848 Mitglied der Aachener [[Vinzenzgemeinschaft]] „Konferenz St. Paul“, von 1889 bis 1910 deren Vorsitzender und ab 1910 Ehrenvorsitzender.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{NDB|18|37|38|Leonard Monheim|Immo Zapp|137429657}}<br />
* Hans Birling: ''Trumpf bringt Freude. Trumpf 1857-1957''. Aachen, 1957<br />
* Wilhelm Merkel: ''Leonard Monheim 1830-1913. Drogenhändler und Schokolatier, sozial engagierter Bürger zu Aachen''. 1990<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/M/Seiten/LeonardMonheim.aspx Biographie von Leonard Monheim] im Portal Rheinische Geschichte<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=137429657|VIAF=81622248}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Monheim, Leonard}}<br />
[[Kategorie:Schokoladenhersteller (Person)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Lebensmittelwirtschaft)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1830]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1913]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Monheim, Leonard<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fabrikant<br />
|GEBURTSDATUM=16. Juni 1830<br />
|GEBURTSORT=[[Aachen]]<br />
|STERBEDATUM=23. Januar 1913<br />
|STERBEORT=[[Aachen]]<br />
}}</div>80.132.234.231https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Andreas_Monheim&diff=186608448Andreas Monheim2019-03-15T14:19:38Z<p>80.132.234.231: /* Leben und Wirken */</p>
<hr />
<div>'''Andreas Monheim''' (* [[30. November]] [[1750]] in [[Köln]]; † [[9. April]] [[1804]] in [[Aachen]]) war Apotheker und der letzte [[Bürgermeister der Reichsstadt Aachen|Bürgermeister der freien Reichsstadt Aachen]].<br />
<br />
== Leben und Wirken ==<br />
Andreas Monheim wurde 1750 als jüngster Sohn des Holzhändlers Paul Monheim (1716 bis etwa 1771) in Köln geboren. Nach seiner Schulzeit erlernte er in [[Köln]], [[Würzburg]], [[Arlon]], Biggel und [[Münster]] den Beruf des Apothekers.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.monheim.mohnbroetchen.net/doku.php?id=andreas_monheim |titel=Andreas Monheim [Geschichte der Familie Monheim] |zugriff=2019-03-15}}</ref><br />
<br />
1775, im Alter von 25 Jahren, zog er nach Aachen und wurde Provisor und ab 1783 Teilhaber von Heinrich Martin Jakob Coebergh, der die Adler-Apotheke im [[Haus Monheim#Geschichte|Coeberghischen Stockhaus]] auf dem Hühnermarkt in vierter Generation führte. Aachen hatte sich im 18. Jahrhundert zu einem mondänen Kurbad mit zahlungskräftigem Publikum entwickelt, dessen Bedarf an [[Arzneimittel|Arzneimitteln]] sehr groß war. Der Standort der Apotheke zwischen dem traditionellen Zentrum am Markt und dem Hotel- und Badeviertel an der Komphausbadstraße war sehr günstig, so dass die Apotheke außerordentlich gut lief. <br />
<br />
Am 15. Oktober 1783 heiratete Andreas die begüterte Anna Maria Gertrud Peuschgens (* 17. März 1751 in Aachen; † 5. September 1814 in Aachen) und erhielt dadurch das Aachener Bürgerrecht. 1786 wurde sein Sohn [[Johann Peter Joseph Monheim|Johann Peter Joseph]] geboren, 1788 und 1791 folgten die Kinder Catherina und Heinrich. <br />
<br />
Im November 1983 kaufte Andreas seinem Prinzipal das Coeberghische Stockhaus ab und ließ es 1786 vom Aachener Baumeister [[Jakob Couven]] in ein repräsentatives Wohnhaus im [[Rokoko]]stil umbauen, das [[Haus Monheim]] (das seit 1958 das Aachener [[Couven-Museum]] beherbert). Von 1783 bis 1788 führten Monheim und Coeberg die Adler-Apotheke gemeinsam, am 3. September 1788 wurde Andreas Alleininhaber und benannte die Apotheke bald darauf in ''Monheims Apotheke'' um.<br />
<br />
Am 10. Oktober 1797 wurde Andreas Monheim zum [[Bürgermeister der Reichsstadt Aachen|Bürgermeister Aachens]] unter französischer Oberhoheit gewählt. Die Franzosen hatten vorübergehend die 1794 aufgehobene reichsstädtische Verfassung wiedereingesetzt, am 16. März 1798 wurde sie jedoch endgültig aufgehoben. Andreas Monheim war somit gemeinsam mit dem [[Schöffe (historisch)|Schöffenbürgermeister]] [[Vincenz Philipp de Witte de Limminghe|Vincenz Philipp Freiherr de Witte de Limminghe]] der letzte Bürgermeister der [[Geschichte der Stadt Aachen#Reichsstadt|freien Reichsstadt Aachen]].<br />
<br />
Nach dem Tod Andreas Monheims übernahm sein Sohn [[Johann Peter Joseph Monheim|Johann Peter Joseph]] Apotheke und Haus Monheim.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Eberhard Quadflieg<br />
|Hrsg=Hans Feldbusch, Peter Ludwig<br />
|Titel=Das Coebergische Stadthaus, auch „Haus Monheim“ genannt<br />
|Sammelwerk=[[Museumsverein Aachen#Aachener Kunstblätter|Aachener Kunstblätter]]<br />
|Nummer=Nr. 17/18 (1958/59)<br />
|Seiten=11–12}}<br />
*Felix Monheim: ''Johann Peter Joseph Monheim 1786-1855. Apotheker und Chemiker, sozial engagierter Bürger und Politiker zu Aachen'' (= ''Veröffentlichungen des Stadtarchivs Aachen'', Band 2). Verlag der Mayer´schen Buchhandlung, Aachen 1981, ISBN 3-875-19028-9.<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=137429371|VIAF=81621990}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG: Monheim, Andreas}}<br />
[[Kategorie:Apotheker (18. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Apotheker (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Bürgermeister (Reichsstadt Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1750]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1804]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Monheim, Andreas<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Apotheker, Bürgermeister von Aachen<br />
|GEBURTSDATUM=30. November 1750<br />
|GEBURTSORT=[[Köln]]<br />
|STERBEDATUM=9. April 1804<br />
|STERBEORT=[[Aachen]]<br />
}}</div>80.132.234.231https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leonard_Monheim&diff=186592685Leonard Monheim2019-03-14T23:04:51Z<p>80.132.234.231: /* Familie und Ausbildung */</p>
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<div>[[Bild:LMonheim.jpg|mini|Leonard Monheim]]<br />
[[Datei:Villa Monheim - Aachen.JPG|mini|Villa Monheim]]<br />
'''Leonard Monheim''' (* [[16. Juni]] [[1830]] in [[Aachen]]; † [[23. Januar]] [[1913]] ebenda) war eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Schokoladenindustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er gründete die [[Trumpf Schokolade|Leonard Monheim AG]], deren [[Schokolade]] u.a. unter dem Markennamen [[Trumpf Schokolade|Trumpf]] vertrieben wurde. <br />
<br />
== Leben ==<br />
=== Familie und Ausbildung ===<br />
Leonard Maria Monheim wurde als neuntes und jüngstes Kind des Aachener Apothekers [[Johann Peter Joseph Monheim]] (1786–1855) und dessen Frau Lucia Dorothe geb. Emonts (1790–1848) geboren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/leonard-monheim/DE-2086/lido/57c94fdc8a8148.95278487 |titel=Leonard Monheim |zugriff=2019-03-13 |sprache=de}}</ref> Sein Großvater [[Andreas Monheim|Andreas Monheim]] (1750-1804) war 1781 aus Köln zugewandert und wurde 1788 Alleininhaber der [[Coeberghisches Stockhaus|Adler-Apotheke am Hühnermarkt]].<ref>{{Internetquelle |url=http://couven-museum.de/museum/sammlung/apotheke/ |titel=Couven-Museum Aachen |zugriff=2019-03-14 |sprache=de-DE}}</ref> <br />
<br />
Leonard wurde, da sein Vater durch seine kaufmännischen und wissenschaftlichen Tätigkeiten stark in Anspruch genommen wurde und die Mutter infolge eines Schlaganfalls gesundheitlich geschwächt war, im Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren zu einem Kaplan nach [[Neuwerk (Mönchengladbach)|Neuwerk]] (heute Stadt [[Mönchengladbach|Mönchengladbach]]) geschickt, der ihn u.a. in [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Latein|Latein]] unterrichtete. Nach seiner schulischen Ausbildung begann er 1846 im Alter von sechzehn Jahren eine dreijährige Lehre im väterlichen Drogen- und Materialwarengeschäft (dessen Waren teilweise in dem bereits von seinem Großvater aufgebauten [[Laboratorium|Laboratorium]] hergestellt wurden). Im Anschluss an seine Ausbildung arbeitete er vier Jahre in großen Handelshäusern in Deutschland und Frankreich. Ab 1849 war er Volontär in [[Mainz]] bei der Kolonialwarenhandlung ''Cajetan Josef Giani'' (dessen Sohn später sein Schwager und Teilhaber wurde), ab 1850 in [[Lyon]] bei ''Bietrise ainé Drogerie, Pharmacie et Épicerie''. In [[Marseille]] schloss er seine Ausbildung in der Kolonialwarenhandlung ''Albert Frères'' ab. Er eignete sich umfassende Sprachkenntnisse an und besuchte die italienischen Städte [[Rom]], [[Florenz|Florenz]] und [[Venedig|Venedig]]. <br />
<br />
1853 kehrte er nach Aachen zurück und heiratete am 8. September 1856 Antoinette [[Merckelbach]] (* 17. Mai 1835 in [[Gulpen-Wittem|Wittem]]; † 5. Februar 1913 in Aachen). Mit ihr hatte er fünf Kinder, darunter die Söhne Hermann Josef (1868–1945) und Mathieu Monheim<ref>{{Internetquelle |url=http://www.monheim.mohnbroetchen.net/doku.php?id=mathieu_monheim |titel=Mathieu Monheim [Geschichte der Familie Monheim] |zugriff=2019-03-13}}</ref> (1878–1940).<br />
<br />
Leonard Monheim bewohnte mit seiner Familie das „Haus Marienhöhe“, das er um 1874 von dem Architekten [[Hermann Joseph Hürth]] erbauen ließ und das heute als „Villa Monheim“ unter Denkmalschutz steht.<br />
<br />
=== Kaufmann und Schokoladenproduzent in Aachen ===<br />
1853 trat Leonard Monheim als Teilhaber in das Drogendetail-Geschäft seines Vaters im [[Haus Monheim]] am Hühnermarkt in [[Aachen]] ein, wogegen sein älterer Bruder [[Viktor Monheim]] die [[Apotheke]] des Vaters und dessen chemisches Labor erhielt. <br />
<br />
Bei seinem Prinzipal Cajetan Josef Giani in Mainz, der aus Italien stammte, oder auf seiner Rückreise nach Aachen über Italien und die Schweiz hatte Leonard Monheim die Schokoladenproduktion kennen gelernt und entwickelte daraufhin die Idee, den [[Umsatz|Umsatz]] der väterlichen Apotheke durch die Herstellung von Schokolade zu erhöhen.<ref>{{Literatur |Autor=Immo Zapp |Titel=Neue Deutsche Biographie, Band 18 |Datum=1997 |Online=https://www.deutsche-biographie.de/pnd137429657.html#ndbcontent |Abruf=2019-03-13}}</ref> 1857 übernahm er das Geschäft und führte den Vertrieb von [[Kolonialwaren]] und [[Südfrüchte]]n sowie die Herstellung von [[Schokolade]] durch einen eigenen [[Chocolatier]] ein. Das Jahr 1857 gilt daher als Gründungsjahr der [[Trumpf Schokolade]]. Am 1. Juli 1866 nahm er seinen Schwager [[Caspar Giani]] als Teilhaber auf. Bis 1877 kamen weitere Einrichtungen zur „maschinellen Herstellung von Schokolade einschließlich Gewürzmühlerei, Zuckerschneiderei sowie Herstellung von Staubraffinade“ hinzu.<ref>[https://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/entry/54747d421e6272f5d1bed93e Adressbuch für Aachen und Burtscheid 1877]</ref> 1878 trennte er sich von Caspar Giani. 1890 nahm er seinen ältesten Sohn Hermann Josef als Teilhaber in die Firma auf. 1895 wurde die Schokoladenfabrikation von der Jakobstraße 10 in die Antoniusstraße 24/26 verlegt. 1900 zog sich Leonard aus dem Geschäft zurück und übergab die Leitung der Schokoladenherstellung seinem Sohn Hermann Josef. Sein anderer Sohn Mathieu übernahm den Kolonialwarenhandel.<br />
<br />
Am 23.Januar 1913 starb Leonard Monheim in Aachen. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem [[Westfriedhof (Aachen)|Westfriedhof II]] in Aachen. Sein unternehmerisches Lebenswerk wurde von seinen Nachfahren weitergeführt. Der Ehemann seiner Ur-Enkelin [[Irene Ludwig|Irene]] (geboren 1927), der Unternehmer und Kunst-Mäzen [[Peter Ludwig|Peter Ludwig]], baute die Leonard Monheim AG zum führenden deutschen und zeitweise weltweit größten Schokoladen- und Kakaohersteller aus und benannte das Unternehmen später in [[Trumpf Schokolade|Ludwig Schokolade]] um.<br />
<br />
=== Kirchliches Engagement ===<br />
In Lyon und Marseille hatte Monheim die [[Marianische Kongregation]] kennengelernt. Auf die Bitte des Jesuitenpaters Eck beteiligte sich Monheim maßgeblich an der Gründung der Aachener Kongregation „Maria Immaculata“ am 9. Oktober 1855. 1862 und 1879 war Monheim Mitglied im Ausschuss für den [[Katholikentag]], der sich in diesen beiden Jahren jeweils in Aachen versammelte. Zudem war er seit 1848 Mitglied der Aachener [[Vinzenzgemeinschaft]] „Konferenz St. Paul“, von 1889 bis 1910 deren Vorsitzender und ab 1910 Ehrenvorsitzender.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{NDB|18|37|38|Leonard Monheim|Immo Zapp|137429657}}<br />
* Hans Birling: ''Trumpf bringt Freude. Trumpf 1857-1957''. Aachen, 1957<br />
* Wilhelm Merkel: ''Leonard Monheim 1830-1913. Drogenhändler und Schokolatier, sozial engagierter Bürger zu Aachen''. 1990<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/M/Seiten/LeonardMonheim.aspx Biographie von Leonard Monheim] im Portal Rheinische Geschichte<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=137429657|VIAF=81622248}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Monheim, Leonard}}<br />
[[Kategorie:Schokoladenhersteller (Person)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Lebensmittelwirtschaft)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1830]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1913]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Monheim, Leonard<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fabrikant<br />
|GEBURTSDATUM=16. Juni 1830<br />
|GEBURTSORT=[[Aachen]]<br />
|STERBEDATUM=23. Januar 1913<br />
|STERBEORT=[[Aachen]]<br />
}}</div>80.132.234.231https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leonard_Monheim&diff=186592496Leonard Monheim2019-03-14T22:59:42Z<p>80.132.234.231: /* Leben */</p>
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<div>[[Bild:LMonheim.jpg|mini|Leonard Monheim]]<br />
[[Datei:Villa Monheim - Aachen.JPG|mini|Villa Monheim]]<br />
'''Leonard Monheim''' (* [[16. Juni]] [[1830]] in [[Aachen]]; † [[23. Januar]] [[1913]] ebenda) war eine der prägenden Persönlichkeiten der deutschen Schokoladenindustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Er gründete die [[Trumpf Schokolade|Leonard Monheim AG]], deren [[Schokolade]] u.a. unter dem Markennamen [[Trumpf Schokolade|Trumpf]] vertrieben wurde. <br />
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== Leben ==<br />
=== Familie und Ausbildung ===<br />
Leonard Maria Monheim wurde als neuntes und jüngstes Kind des Aachener Apothekers [[Johann Peter Joseph Monheim]] (1786–1855) und dessen Frau Lucia Dorothe geb. Emonts (1790–1848) geboren.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/leonard-monheim/DE-2086/lido/57c94fdc8a8148.95278487 |titel=Leonard Monheim |zugriff=2019-03-13 |sprache=de}}</ref> Sein Großvater [[Andreas Monheim|Andreas Monheim]] (1750-1804) war 1781 aus Köln zugewandert und wurde 1788 Alleininhaber der [[Coeberghisches Stockhaus|Adler-Apotheke am Hühnermarkt]].<ref>{{Internetquelle |url=http://couven-museum.de/museum/sammlung/apotheke/ |titel=Couven-Museum Aachen |zugriff=2019-03-14 |sprache=de-DE}}</ref> <br />
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Leonard wurde, da sein Vater durch seine kaufmännischen und wissenschaftlichen Tätigkeiten stark in Anspruch genommen wurde und die Mutter infolge eines Schlaganfalls gesundheitlich geschwächt war, im Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren zu einem Kaplan nach [[Neuwerk (Mönchengladbach)|Neuwerk]] (heute Stadt [[Mönchengladbach|Mönchengladbach]]) geschickt, der ihn u.a. in [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Latein|Latein]] unterrichtete. Nach seiner schulischen Ausbildung begann er 1846 im Alter von sechzehn Jahren eine dreijährige Lehre im väterlichen Drogen- und Materialwarengeschäft (dessen Waren teilweise in dem bereits von seinem Großvater aufgebauten [[Laboratorium|Laboratorium]] hergestellt wurden). Im Anschluss an seine Ausbildung arbeitete er vier Jahre in großen Handelshäusern in Deutschland und Frankreich. Ab 1849 war er Volontär in [[Mainz]] bei der Kolonialwarenhandlung ''Cajetan Josef Giani'' (dessen Sohn später sein Schwager und Teilhaber wurde), ab 1850 in [[Lyon]] bei ''Bietrise ainé Drogerie, Pharmacie et Épicerie''. In [[Marseille]] schloss er seine Ausbildung in der Kolonialwarenhandlung ''Albert Frères'' ab. Er eignete sich umfassende Sprachkenntnisse an und besuchte die italienischen Städte [[Rom]], [[Florenz|Florenz]] und [[Venedig|Venedig]]. <br />
<br />
1853 kehrte er nach Aachen zurück und heiratete am 8. September 1856 Antoinette [[Merckelbach]] (* 17. Mai 1835 in [[Gulpen-Wittem|Wittem]]; † 5. Februar 1913 in Aachen). Mit ihr hatte er fünf Kinder, darunter die Söhne Hermann Josef Monheim (* 3. Juni 1868 in Aachen; † 23. September 1945 ebenda) und Mathieu Monheim<ref>{{Internetquelle |url=http://www.monheim.mohnbroetchen.net/doku.php?id=mathieu_monheim |titel=Mathieu Monheim [Geschichte der Familie Monheim] |zugriff=2019-03-13}}</ref> (* 24. April 1878 in Aachen; † 18. Februar 1940 ebenda).<br />
<br />
Leonard Monheim bewohnte mit seiner Familie das „Haus Marienhöhe“, das er um 1874 von dem Architekten [[Hermann Joseph Hürth]] erbauen ließ und das heute als „Villa Monheim“ unter Denkmalschutz steht.<br />
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=== Kaufmann und Schokoladenproduzent in Aachen ===<br />
1853 trat Leonard Monheim als Teilhaber in das Drogendetail-Geschäft seines Vaters im [[Haus Monheim]] am Hühnermarkt in [[Aachen]] ein, wogegen sein älterer Bruder [[Viktor Monheim]] die [[Apotheke]] des Vaters und dessen chemisches Labor erhielt. <br />
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Bei seinem Prinzipal Cajetan Josef Giani in Mainz, der aus Italien stammte, oder auf seiner Rückreise nach Aachen über Italien und die Schweiz hatte Leonard Monheim die Schokoladenproduktion kennen gelernt und entwickelte daraufhin die Idee, den [[Umsatz|Umsatz]] der väterlichen Apotheke durch die Herstellung von Schokolade zu erhöhen.<ref>{{Literatur |Autor=Immo Zapp |Titel=Neue Deutsche Biographie, Band 18 |Datum=1997 |Online=https://www.deutsche-biographie.de/pnd137429657.html#ndbcontent |Abruf=2019-03-13}}</ref> 1857 übernahm er das Geschäft und führte den Vertrieb von [[Kolonialwaren]] und [[Südfrüchte]]n sowie die Herstellung von [[Schokolade]] durch einen eigenen [[Chocolatier]] ein. Das Jahr 1857 gilt daher als Gründungsjahr der [[Trumpf Schokolade]]. Am 1. Juli 1866 nahm er seinen Schwager [[Caspar Giani]] als Teilhaber auf. Bis 1877 kamen weitere Einrichtungen zur „maschinellen Herstellung von Schokolade einschließlich Gewürzmühlerei, Zuckerschneiderei sowie Herstellung von Staubraffinade“ hinzu.<ref>[https://adressbuecher.genealogy.net/addressbook/entry/54747d421e6272f5d1bed93e Adressbuch für Aachen und Burtscheid 1877]</ref> 1878 trennte er sich von Caspar Giani. 1890 nahm er seinen ältesten Sohn Hermann Josef als Teilhaber in die Firma auf. 1895 wurde die Schokoladenfabrikation von der Jakobstraße 10 in die Antoniusstraße 24/26 verlegt. 1900 zog sich Leonard aus dem Geschäft zurück und übergab die Leitung der Schokoladenherstellung seinem Sohn Hermann Josef. Sein anderer Sohn Mathieu übernahm den Kolonialwarenhandel.<br />
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Am 23.Januar 1913 starb Leonard Monheim in Aachen. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem [[Westfriedhof (Aachen)|Westfriedhof II]] in Aachen. Sein unternehmerisches Lebenswerk wurde von seinen Nachfahren weitergeführt. Der Ehemann seiner Ur-Enkelin [[Irene Ludwig|Irene]] (geboren 1927), der Unternehmer und Kunst-Mäzen [[Peter Ludwig|Peter Ludwig]], baute die Leonard Monheim AG zum führenden deutschen und zeitweise weltweit größten Schokoladen- und Kakaohersteller aus und benannte das Unternehmen später in [[Trumpf Schokolade|Ludwig Schokolade]] um.<br />
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=== Kirchliches Engagement ===<br />
In Lyon und Marseille hatte Monheim die [[Marianische Kongregation]] kennengelernt. Auf die Bitte des Jesuitenpaters Eck beteiligte sich Monheim maßgeblich an der Gründung der Aachener Kongregation „Maria Immaculata“ am 9. Oktober 1855. 1862 und 1879 war Monheim Mitglied im Ausschuss für den [[Katholikentag]], der sich in diesen beiden Jahren jeweils in Aachen versammelte. Zudem war er seit 1848 Mitglied der Aachener [[Vinzenzgemeinschaft]] „Konferenz St. Paul“, von 1889 bis 1910 deren Vorsitzender und ab 1910 Ehrenvorsitzender.<br />
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== Literatur ==<br />
* {{NDB|18|37|38|Leonard Monheim|Immo Zapp|137429657}}<br />
* Hans Birling: ''Trumpf bringt Freude. Trumpf 1857-1957''. Aachen, 1957<br />
* Wilhelm Merkel: ''Leonard Monheim 1830-1913. Drogenhändler und Schokolatier, sozial engagierter Bürger zu Aachen''. 1990<br />
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== Weblinks ==<br />
* [http://www.rheinische-geschichte.lvr.de/persoenlichkeiten/M/Seiten/LeonardMonheim.aspx Biographie von Leonard Monheim] im Portal Rheinische Geschichte<br />
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== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
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{{Normdaten|TYP=p|GND=137429657|VIAF=81622248}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Monheim, Leonard}}<br />
[[Kategorie:Schokoladenhersteller (Person)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Lebensmittelwirtschaft)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Aachen)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1830]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1913]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
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{{Personendaten<br />
|NAME=Monheim, Leonard<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Fabrikant<br />
|GEBURTSDATUM=16. Juni 1830<br />
|GEBURTSORT=[[Aachen]]<br />
|STERBEDATUM=23. Januar 1913<br />
|STERBEORT=[[Aachen]]<br />
}}</div>80.132.234.231