https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=78.128.221.5Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-04-15T06:13:33ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.24https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Birkhahn_(Wappentier)&diff=255143142Birkhahn (Wappentier)2025-04-14T16:54:02Z<p>78.128.221.5: /* Auerhahn im Wappen */</p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|1=<br />Die gesamten Aussagen des Beitrags sind nicht durch zuverlässige (heraldische) Publikationen belegt ([[Wikipedia:Keine Theoriefindung]]).}}<br />
[[Datei:DEU Dörpstedt COA.svg|mini|hochkant|Birkhahn im Wappen der Gemeinde [[Dörpstedt]]]]<br />
<br />
Der '''Birkhahn''', auch ''Spielhahn'' genannt, ist in der [[Heraldik]] ein [[Wappentier]].<br />
<br />
Er ist der männliche Vertreter des [[Birkhuhn]]es der [[Fasanenartige]]n [[Hühnervögel]]. Als [[gemeine Figur]] ist seine Darstellung im [[Wappen]] wenig abweichend vom realen Tier.<br />
<br />
Dargestellt wird er ''[[balz]]end'', ''auffliegend'' oder auf einem [[Ast (Heraldik)|Ast]] (Baum) ''aufsitzend''. Hauptblickrichtung ist [[Blasonierung#Rechts/links und vorn/hinten in der Heraldik|heraldisch rechts]].<br />
<br />
Die Verbreitung als Wappenfigur fällt mit seinem natürlichen Lebensraum zusammen. Eine besondere Symbolik des Birkhahnes ist nicht bekannt.<br />
<br />
Vorwiegend erfolgt seine Darstellung in der Balzhaltung. Die [[Tingierung|Farbgebung]] ist vorwiegend schwarz. Die aufgerichteten Schwanzfedern werden auf der Unterseite in Weiß (Silber) tingiert. Die Gesamtheit der Schwanzfedern beim Birkhahn wird in der [[Jägersprache]] [[Spiel (Jagd)|Spiel]] genannt. Die Flügel sind abgespreizt und werden, wie die [[Bewehrung (Heraldik)|Bewehrung]], anders tingiert. Mindestens die Unterseite ist weiß gehalten. Zur Bewehrung werden der Schnabel, Kamm und die Füße gerechnet.<br />
<br />
== Birkhahn im Wappen ==<br />
Beispielsweise führen folgende Orte und [[Gebietskörperschaft (Deutschland)|Gebietskörperschaften]] in ihren Wappen einen Birkhahn: [[Dellstedt]], [[Dörpstedt]], [[Groß Niendorf (Holstein)]], [[Grünbach (Oberösterreich)]], [[Hohne]], [[Königsmoor]], [[Lentföhrden]], [[Oggelshausen]], [[Owschlag]], [[Samtgemeinde Hanstedt]], [[Stemmen (Landkreis Rotenburg)]], [[Twist (Emsland)]], [[Wesendorf]], [[Wiesmoor]], [[Hopsten]] (einschließlich Ortsteil [[Halverde]]), [[Schneeren]].<br />
<br />
== Auerhahn im Wappen ==<br />
Der Hahn vom [[Auerhuhn]], der '''Auerhahn''', als weiterer Vertreter der [[Fasanenartige]]n [[Hühnervögel]], wird als Wappentier genommen. Die Darstellung ist der des Birkhahnes entsprechend.<br />
<br />
Beispielsweise führen der [[Landkreis Freudenstadt]] sowie die Gemeinden [[Seewald]] und [[Simmersfeld]] in ihren Wappen einen Auerhahn. Auch der Ortsteil Balsbach (heute Gemeinde [[Limbach (Baden)|Limbach]]) bildete hier einen Auerhahn ab.<br />
<gallery><br />
Wappen Landkreis Freudenstadt.svg|{{center|1=[[Landkreis Freudenstadt]]}}<br />
Wappen Balsbach.png|{{center|1=[[Balsbach (Limbach)|Balsbach]]}}<br />
DEU Oggelshausen COA.svg|{{center|1=[[Oggelshausen]]}}<br />
Rokytnivskyi rayon gerb.png|{{center|1=[[Rajon Rokytne (Riwne)|Rajon Rokytne]]}}<br />
DEU Seewald COA.svg|{{center|1=[[Seewald]]}}<br />
DEU Simmersfeld COA.svg|{{center|1=[[Simmersfeld]]}}<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Black Grouse in heraldry|Birkhahn in der Heraldik|audio=0|video=0}}<br />
{{Commonscat|Capercaillies in heraldry|Auerhahn in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Vogel (Wappentier)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=M%C3%BChlrad_(Heraldik)&diff=255069159Mühlrad (Heraldik)2025-04-12T10:48:41Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Das '''Mühlrad''', oder nur ''Wasserrad'', ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr vielfältig im [[Wappen]] dargestellt. <br />
<br />
Das Rad wird mit auf dem Außenkreis aufsitzenden Schaufeln dargestellt, oft sind es vier oder sechs, aber in der Regel acht. Auch mehr sind möglich. Hierbei hat sich die rechteckige, die Krücken besetzte oder die [[Schwalbenschwanz|schwalbenschwanzgeformte]] Ausführung durchgesetzt. Im Aussehen ähnelt es oft dem [[Richtrad]]. Viele Varianten sind als Schaufeln im Wappen anzutreffen. Wenn diese Schaufeln fehlen, wird eine besondere Ausführung der Speichen angestrebt. Der Radkreis wird auch gelegentlich weggelassen und die freiliegenden Speichenenden sind dann auch sehr verschieden gestaltet. In Schwedischen Wappen ist die Darstellung oft ein [[Kreuz (Heraldik)|Kreuz]] im Kreis aus je zwei parallelen senkrechten und waagerechten dünnen Speichen innerhalb eines Kreises in einer Farbe. Auch halbe Mühlräder sind möglich, ob am Spalt oder an der Teilungslinie.<br />
<br />
Die Wappenfigur steht allgemein für Industrialisierung, Handwerk und Reichtum an Wasser, aber auch als [[redendes Wappen]] für Ortsnamen wie [[Mühlhausen]] / [[Mülhausen]], [[Mühlbachl]], [[Mühlacker]], [[Mühlheim am Main|Mühlheim]] oder [[Molinis]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
'''[[Deutschland]]'''<br />
<gallery><br />
Wappen Bennemuehlen.png|[[Bennemühlen]] (mit [[Mühleisen]] und [[Wolfsangel#Formen in der Heraldik|Wolfsangel]])<br />
Wappen Berkhof.png|[[Berkhof (Wedemark)#Wappen|Berkhof]] (durch [[Spitze (Heraldik)|Spitze]] aufgeteilte Felder mit [[Gemeine Figur#Andere Pflanzen|Birkenblatt]], halbem Mühlrad und [[Initialwappen|schwanenhalsförmigem „S“]] belegt)<br />
DEU Grande COA.svg|[[Grande]] (mit [[Wasserrad#Oberschlächtiges Wasserrad|oberschlächtigem]] Mühlrad)<br />
DEU Hambach b. Heppenheim a. d. B. COA.svg|Heppenheim-[[Hambach (Heppenheim)|Hambach]]<br />
DEU Hepberg COA.svg|[[Hepberg]] (am [[Heroldsbild#Teilung und Spaltung, Ständerung|Spalt]])<br />
DEU Malente COA.svg|[[Malente]] (in [[Perspektive|perspektivischer]] Darstellung)<br />
Wappen_Menzingen.svg|[[Menzingen (Kraichtal)]]<br />
Wappen Mühldorf am Inn.svg|[[Mühldorf am Inn]] ([[Wappen der Stadt Mühldorf am Inn|Details]])<br />
DEU_Muehlheim_an_der_Donau_COA.svg|[[Mühlheim an der Donau]]<br />
DEU_Muehlheim_Main_COA.svg|[[Mühlheim am Main]]<br />
Wappen Stuttgart-Obertürkheim.svg|Stuttgart-[[Obertürkheim]] (Schwalbenschwanz)<br />
DEU Ostfildern COA.svg|Schwalbenschwanzartig auch im Wappen von [[Ostfildern]]<br />
DEU Oststeinbek COA.svg|[[Oststeinbek]] (mit [[Nesselblatt]])<br />
DEU Owingen COA.svg|[[Owingen#Wappen|Owingen]]<br />
DEU Querenhorst COA.svg|In Großaufnahme ([[Querenhorst]])<br />
DEU Quotshausen COA.svg|Drei silberne Mühlräder (2:1) ([[Quotshausen]])<br />
</gallery><br />
<br />
'''[[Frankreich]]'''<br />
<gallery><br />
Blason_Parcey.svg|[[Parcey]]<br />
</gallery><br />
<br />
'''[[Schweden]]'''<br />
<gallery><br />
Åstorp vapen.svg|[[Åstorp (Gemeinde)|Åstorp ]]<br />
Gnosjö vapen.svg|[[Gnosjö (Gemeinde)|Gnosjö]]<br />
Nacka vapen.svg|[[Nacka (Gemeinde)|Nacka]] (jeweils Rad in schwedischer Variante)<br />
Nässjö vapen.svg|[[Nässjö (Gemeinde)|Nässjö]]<br />
</gallery><br />
<br />
'''[[Schweiz]]'''<br />
<gallery><br />
Mühleberg-coat_of_arms.svg|[[Mühleberg]] ([[redendes Wappen]])<br />
Wappen Müllner Sempach.jpg|Wappen von [[Mülner (Zürich)#Götz III. Mülner (1383–1386)|Götz Mülner]] in der [[Schlachtkapelle Sempach]] <br />
</gallery><br />
<br />
'''[[Tschechien]]'''<br />
<gallery><br />
Mlýny CoA.png|[[Mlýny|Mühlen]] ([[redendes Wappen]])<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch == <br />
* [[Mühle (Heraldik)|Mühle]]<br />
* [[Rad (Heraldik)|Rad]]<br />
* [[Richtrad]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984, S. 277.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Water wheels in heraldry|Wasserräder in der Heraldik}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Muhlrad}}<br />
[[Kategorie:Wappenfigur]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=M%C3%BChle_(Heraldik)&diff=255069098Mühle (Heraldik)2025-04-12T10:45:27Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Die '''Mühle''', ob [[Windmühle|Wind-]] oder [[Wassermühle]], ist in den Wappen verbreitet. Besonders die Einzelteile des alten teilmechanisierten [[Müller (Berufsbezeichnung)|Müllerhandwerks]] haben Einzug gehalten. Alle Mühlenteile sind, wie auch die Gesamtanlage, eine [[gemeine Figur]] in der [[Heraldik]].<br />
<br />
Ein [[Mühleisen]] im Wappen ist in der deutschen Heraldik nicht selten. Es wird als ein Symbol für das Müllerhandwerk verwendet. Genau genommen ist es die eiserne [[Nabe]] des [[Mahlgang|Mühlsteines]]. Die komplette Darstellung von Nabe und Stein ist selten. Es gibt drei Grundtypen: H-förmig mit doppeltem Querstrich (viereckig gestaltete Mitte zwischen zwei voneinander abgewandten, pfahlweisen Bögen, die Enden nach rechts und links gebogen), eine sogenannte vierzackige Haue, der niederländische Typ mit rautenförmiger Mitte, die Arme nach oben und unten kelchförmig abstrebend und der Trapeztyp mit beidseitig trapezförmigen Fortsätzen (einfache Haue, zwei Steinverankerungen) und runder bzw. rautenförmiger, viereckig durchbohrter Mitte, standardmäßig pfahlweise dargestellt. Dazu gibt es Mischtypen. Die [[Blasonierung]] oder Wappenbeschreibung folgt den allgemeinen Regeln<ref>[http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik//seiten/muehleisen.htm Dr. Bernhard Peter: ''Das Mühleisen und abgeleitete Formen'']</ref>.<br />
<br />
Im Wappenfeld beschränkt man sich aber nicht immer nur auf das Mühleisen oder den Mühlstein, sondern es wird auch das Mühl- oder [[Mühlrad (Heraldik)|Wasserrad]] dargestellt. Häufig ist auch die [[Mühle]] selbst als stilisiertes Bauwerk im [[Wappenschild]] oder nur das Windrad mit [[Andreaskreuz|schragenweiser]] Anordnung der Einzelflügel.<br />
<br />
<gallery caption="Beispiele" style="text-align:center"><br />
DEU Amt Burg-Sankt Michaelisdonn COA.svg|Flügekreuz<br />([[Amt Burg-Sankt Michaelisdonn]]) <br />
DEU Edewecht COA.svg|Blaue [[Bockwindmühle]]<br /> ([[Edewecht]]) <br />
DEU Eddelak COA.svg|Komplette Windmühle <br /> ([[Eddelak]])<br />
DEU Großburgwedel COA.svg|Fünf Windmühlen, [[Welfen|welfischer]] Löwe ([[Großburgwedel]])<br />
Wappen_von_Amt_Hartum_(rectified).svg|Flügelkreuz<br /> ([[Amt Hartum]]) <br />
Wendhausen.jpg|[[Windmühle Wendhausen]] mit fünf Flügeln<br /> <br />
Coat of arms of hamelin.svg|Bogenförmig geschärfter silberner Mühlstein im roten Feld <br /> <br />
([[Hameln]])<br />
WappenMuehlhausenThueringen.svg|Mühleisen: Wappen von [[Mühlhausen/Thüringen]]<br />
Seal of New York City.svg|[[Siegel von New York City]] mit vier Flügeln<br />
DEU Mühlpfad COA.svg|Zwei Mühleisen und Mühlstein<br /> ([[Mühlpfad]])<br />
Wappen Mühldorf am Inn.svg|Mühlrad<br />([[Mühldorf am Inn]])<br />
DEU_Muehlheim_Main_COA.svg|Mühlrad<br />([[Mühlheim am Main]])<br />
DEU Krokau (Kreis Plön) COA.svg|Goldenes Flügelkreuz auf blauem Grund ([[Krokau]])<br />
Wappen Ruthweiler.svg|Zwei Mühleisen ([[Ruthweiler]])<br />
DEU Söhlde (Ort) COA.png|Drei silberne Bockwindmühlen ([[Söhlde#Gemeindegliederung|Söhlde]])<br />
DEU Lübberstedt COA.svg|Holländerwindmühle ([[Lübberstedt]])<br />
CHE Uzwil COA.svg|Getreidemühle: Mühlrad und Weizenähren ([[Uzwil]])<br />
DEU Wintersheim COA.svg|Vier schräggekreuzte silberne Windmühlenflügel ([[Wintersheim]])<br />
POL Straszyn (województwo pomorskie) COA.png|Wassermühle ([[Straszyn|Straschin]])<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Mühlrad (Heraldik)]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Mills in heraldry|Mühle in der Heraldik}}<br />
{{Commonscat|Millstones in heraldry|Mühlsteine in der Heraldik}}<br />
{{Commonscat|Millrinds in heraldry|Mühleisen in der Heraldik}}<br />
* [http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik//seiten/muehleisen.htm Bernhard Peter: ''Das Mühleisen und abgeleitete Formen'']<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Muhle #Heraldik}}<br />
[[Kategorie:Bauwerk (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Mühlenwesen]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Redendes_Wappen&diff=255069024Redendes Wappen2025-04-12T10:41:30Z<p>78.128.221.5: /* Initialwappen */</p>
<hr />
<div>Als '''redendes Wappen''' (im [[Französische Sprache|Französischen]] immer im Plural: ''armes parlantes''), auch '''sprechendes Wappen''' oder ''Namenswappen,'' bezeichnet man in der [[Heraldik]] solche [[Wappen]], die im Fall von Familiennamen auf den Namen des Inhabers oder im Falle von Ortswappen auf die (oft [[Volksetymologie|volksetymologische]]) Deutung des Ortsnamens entweder anspielen oder ihn [[Bilderrätsel|rebus]]&shy;artig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der Figur, seltener in der Farbe.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Wappen]] entstanden im Mittelalter aus verzierten [[Schild (Schutzwaffe)|Reiterschilden]] im [[13. Jahrhundert]] und [[14. Jahrhundert]]. Die [[Deutscher Adel#Adelsnamen mit oder ohne Prädikat, Namensursprünge|Namensursprünge des deutschen Uradels]] liegen in vielen Fällen in der [[Wappenfigur]] (oder [[gemeine Figur|gemeinen Figur]]) oder auch der [[Helmzier]]. Insofern könnte der Begriff „redendes Wappen“ den irreführenden Eindruck erwecken, dass bei den vielen [[Ministerialen]]familien des [[Uradel]]s zuerst der Name und dann das Wappen da war (was auch gelegentlich vorkam, häufiger aber beim späteren [[Briefadel]]), während in den meisten Fällen umgekehrt der [[Ritter]] nach dem Erkennungszeichen benannt wurde, das er auf seinem [[Schild (Schutzwaffe)|Schild]] aufmalen ließ oder das er als [[Helmkleinod]] auf seinem [[Helm#Hochmittelalterliche Helme|Helm]] anbrachte, so etwa bei den [[Fuchs (Adelsgeschlecht)|Fuchs von Bimbach]], [[Gans zu Putlitz]], [[Riedesel|Riedesel zu Eisenbach]], [[Rabe von Pappenheim]], [[Behr (Adelsgeschlecht)|Behr]], [[Hahn (Adelsgeschlecht)|Hahn]], [[Hundt zu Lautterbach|Hundt]], [[Ochs von Gunzendorf|Ochs]], [[Rüdt von Collenberg|Rüdt]], [[Schweinichen (Adelsgeschlecht)|Schweinichen]], [[Wolff von Gudenberg|Wolff]], [[Nagel (Adelsgeschlecht)|Nagel]], [[Pflugk]], [[Ketelhodt]] usw. Ähnliches gilt für Stadtwappen, etwa das [[Wappen von München]], das [[Landeswappen Hamburgs]], das [[Wappen Berlins]] usw.<br />
<br />
Bei modernen Wappen (Familien- oder Ortswappen) ist es häufig umgekehrt: Vom Namen wird ein Symbol (die [[Wappenfigur]]) abgeleitet, die möglichst irgendwie auf ihn anspielt. Gerade bei Ortswappen wird aber auch häufig auf historische Wappen (etwa von einst am Ort begüterten Adelsgeschlechtern oder Klöstern) zurückgegriffen, die (allein oder in Kombination mit anderen Figuren) in das neue Wappen aufgenommen werden. Eine solche Heraldik hat mehr geschichtliche Tiefe, wobei es dann von den historischen Umständen abhängt, ob redende Figuren, die mit dem Ortsnamen zusammenhängen, vorkommen oder nicht. <br />
<br />
Redende Zeichen gab es bereits in der [[Antike]]. Vor allem die zunächst noch nicht beschrifteten Münzen aus der [[Archaik (Kunst)|archaischen Zeit]] nehmen in ihren Motiven häufig auf die Namen der Städte Bezug, in denen sie geprägt wurden. Beispiele sind [[Phokaia]] mit einer Robbe ({{grcS|''phokä''}}), [[Messina|Zankle]] (''zánklä'' = Sichel), [[Himera]] mit einem Hahn (''häméra'' = Tag) und [[Selinunt|Selinus]] mit dem Blatt einer Sichelstaude (''sélinon'' = Selleriestaude),<ref>Florian Haymann: ''Antike Münzen sammeln.'' Battenberg, Regenstauf 2016, S. 29, 32.</ref> [[Melos]] mit einem Apfel ''(melon)'', [[Rhodos]] mit einer Rosenblüte ''(rhodon)''.<ref>[[Peter Franz Mittag]]: ''Griechische Numismatik.'' Verlag Antike, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-938032-85-5, S. 22.</ref> Einige Münzen aus der Zeit der Römischen Republik spielen mit redenden Zeichen auf die Familiennamen der Münzmeister an. Dazu gehören die Purpurschnecke für den Münzmeister Furius Purpurio, ein Eselskopf (Esel = asinus) für M. Iunius Silanus, die Dohle (graculus) für L. Antestius Gragulus, der Torques (ein Halsring aus der gallischen Kultur) für L. Manlius Torquatus, ein Stier (taurus) für L. Thorius Balbus, ein deformierter Fuß (Schwellfuß = crassipes) für P. Furius Crassipes, ein Sternbild, das in der Antike ''triones'' genannt wurde für L. Lucretius Trio, ein Fausthandschuh (caestus) für L. Plaetorius L. filius Cestianus und eine Spitzhacke (acisculus) für L. Valerius Acisculus.<ref>[[Rainer Albert]]: ''Die Münzen der Römischen Republik.'' Battenberg, Regenstauf 2003, ISBN 978-3-86646-072-0, Katalognummern 874, 905, 1083, 1117, 1241, 1290, 1298 und 1464.</ref><br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery caption="Beispiele redender Wappen"><br />
Boží Dar znak.png | [[Gott (Christentum)|Gott]] für [[Boží Dar|Gottesgab]]<br />
Muenchen Kleines Stadtwappen.svg | Mönch für [[München]]<br />
DEU Pfaffenhofen (Württemberg) COA.svg | [[Tonsur]] für [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen]]<br />
Hora Svaté Kateřiny znak.jpg | [[Katharina von Alexandrien|Hl. Katharina]] für [[Hora Svaté Kateřiny|Katharinaberg]]<br />
Coat of Arms of Martin.svg | [[Martin von Tours|Sankt Martin]] für [[Martin (Slowakei)|Turz-Sankt Martin]]<br />
Andelskk znak.jpg | [[Erzengel Michael]] für [[Andělská Hora|Engelhaus]]<br />
Wappen Magdeburg.svg | Jungfrau (Magd) und Burg für [[Magdeburg]]<br />
Wappen Schwobfeld.png | [[Die Sieben Schwaben|Die sieben Schwaben]] für [[Schwobfeld]]<br />
AUT Hadersdorf-Kammern COA.jpg | Streitende (hadernde) Landsknechte für [[Hadersdorf-Kammern|Hadersdorf]] <small>(Fehlinterpretation von 1514)</small><br />
Wappen Lauffen am Neckar.svg|Laufender Mann für [[Lauffen am Neckar]]<br />
Wappen Wachstedt.png | Wächter für [[Wachstedt]]<br />
DEU Wäschenbeuren COA.svg | Wäscherin für [[Wäschenbeuren]]<br />
Loket Sokolov znak.png | [[Ellbogengelenk|Ellbogen]] für [[Loket|Elbogen]]<br />
Kružberk CoA.jpg | [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] für [[Kružberk|Kreuzberg]]<br />
Coat of Arms of Holíč.svg | Weiße [[Kirche (Heraldik)|Kirche]] für [[Holíč|Weißkirchen]]<br />
Coat of arms of Červené Poříčí.svg | [[Krone (Heraldik)|Krone]] für [[Červené Poříčí]]<br />
Coat of Arms Diocese of Baton Rouge, LA.svg | Roter Stab für das [[Bistum Baton Rouge]] <small>([[Französische Sprache|frz.]] ''bâton rouge'')</small><br />
Rosswein coa.png | [[Pferd (Wappentier)|Roß]] und [[Weinrebe (Heraldik)|Weinrebe]] für [[Roßwein]]<br />
Hranice (Cheb District) CoA.png | Roß und Bach für [[Hranice u Aše|Roßbach]]<br />
Inoffizielles Wappen des Schönhengstgaus.png | [[Hengst]] für [[Schönhengstgau]]<br />
Wappen Fuellinsdorf.png | [[Fohlen]] für [[Füllinsdorf]] <small>(Anlehnung schweizerdeutsch ''Fülli'')</small><br />
Oxford - Coat of Arms.svg | Ochse für [[Oxford]] (deutsch „Ochsenfurt“)<br />
AUT Bärnbach COA.png | [[Bär (Wappentier)|Bär]] und Bach für [[Bärnbach]]<br />
DEU Hirschau COA.svg | [[Hirsch (Wappentier)|Hirsch ]] für [[Hirschau]]<br />
Volfartice znak.jpg | [[Wolf (Wappentier)|Wolf]] für [[Volfartice|Wolfersdorf]]<br />
POL Lwówek Śląski COA.svg | [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] für [[Lwówek Śląski|Löwenberg]]<br />
Hoorn wapen 2.svg|[[Hifthorn]] und [[Einhorn (Wappentier)|Einhorn]] für [[Hoorn]]<br />
Wappen Buntenbock.png |Bunter Bock <small>(vgl. [[Bunter Löwe]])</small> für [[Buntenbock]]<br />
POL Głuchołazy COA.svg | Ziegenkopf für [[Głuchołazy|Ziegenhals]]<br />
DEU Lamspringe COA.png|Springendes Lamm für [[Lamspringe]]<br />
DEU Geiselwind COA.svg | [[Geißel (Heraldik)|Geißel]] und [[Windhund]] für [[Geiselwind]]<br />
Wappen Darmstadt Eberstadt.jpg | [[Eber (Wappentier)|Eber]] für [[Darmstadt-Eberstadt|Eberstadt]]<br />
Jihlava CoA CZ.svg | [[Igel (Wappentier)|Igel]] für [[Jihlava|Iglau]]<br />
DEU Schnabelwaid COA.svg | Storchenschnabel für [[Schnabelwaid]]<br />
Bynovec CoA.jpg | [[Biene (Wappentier)|Biene]] für [[Bynovec|Binsdorf]]<br />
Sokolov COA.svg | [[Falke (Wappentier)|Falke]] für [[Sokolov|Falkenau]]<br />
Čížov CoA.jpg | [[Erlenzeisig|Zeisig]] für [[Čížov|Zeisau]]<br />
DEU Haan COA.svg | [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] für [[Haan]]<br />
Wappen Henneberg.png | [[Henne (Wappentier)|Henne]] auf Berg für [[Henneberg (Meiningen)|Henneberg]]<br />
CoA Schwanenberg.png|[[Schwan (Wappentier)|Schwan]] auf Berg für [[Schwanenberg]]<br />
CHE Faoug COA.svg|[[Pfau (Wappentier)|Pfau]] und Buche (lat. ''fagus'') für [[Faoug|Pfauen]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an ''Pfau'' und korrekte Herleitung von ''fagus'')</small><br />
DEU Vohenstrauß COA.svg|[[Fuchs (Wappentier)|Füchsin]] (Vohe) und [[Strauß (Wappentier)|Strauß]] für [[Vohenstrauß]]<br />
Coat of arms of the Kingdom of Galicia and Lodomeria.svg|[[Dohle]] ([[Ukrainische Sprache|ukr.]] ''galka'') für [[Galizien]]<br />
Coats of arms Herink.jpeg | [[Atlantischer Hering|Hering]] für [[Herink|Häring]]<br />
Český Dub CoA CZ.svg | [[Eichen|Eiche]] für [[Český Dub|Böhmisch Aicha]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg | [[Buchen|Buche]] für [[Schönenbuch]]<br />
Březová (Zlín District) CoA.png | [[Birken|Birke]] für [[Březová u Zlína|Birkenwald]]<br />
Hrušky (Břeclav) CoA CZ.jpg | [[Birne (Heraldik)|Birnbaum]] für [[Hrušky|Birnbaum]]<br />
Wappen Tanne.png | [[Tanne (Heraldik)|Tannen]] für [[Tanne (Harz)|Tanne]]<br />
Chmelík CoA.png | [[Hopfen (Heraldik)|Hopfen]] für [[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Coat of Arms of Ružomberok.svg | [[Rosen|Rose]] für [[Ružomberok|Rosenberg]]<br />
Farnern-coat of arms.svg | [[Farne]] für [[Farnern]]<br />
Most CoA.gif | [[Brücke (Heraldik)|Brücke]] für [[Most (Tschechien)|Brüx]]<br />
DEU Offenburg COA.svg | Offene Burg für [[Offenburg]]<br />
DEU Himmelpforten COA.svg|[[Pforte des Himmels]] für [[Himmelpforten]]<br />
Wappen Kröpelin.svg | [[Krüppel]] für [[Kröpelin]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Deutung des urs&shy;prünglich slawischen Ortsnamens)</small><br />
DEU Cham COA.svg | Kamm für [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logisch)</small><br />
DEU Lederhose COA.svg | [[Lederhose]] für [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]]<br />
Kuesnacht-blazon.svg| Kissen für [[Küsnacht]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an mittelhochdeutsch ''küssîn'' bzw. schweizerdeutsch ''Chüssi'')</small><br />
Wappen Korb.svg | Bienenkorb für [[Korb (Württemberg)|Korb]]<br />
DEU Bad Säckingen COA.svg | Sack für [[Bad Säckingen]]<br />
Tri Sekery CoA CZ.jpg | Drei [[Axt|Hacken]] für [[Tři Sekery|Dreihacken]]<br />
Černá Voda znak.png | schwarzer Strom (Schwarzwasser) für [[Černá Voda|Schwarzwasser]]<br />
Kamenny p znak.svg | [[Fähre]] für [[Kamenný Přívoz|Steinüberfuhr]]<br />
DEU Halbemond COA.svg| <nowiki>Halb</nowiki>[[Mond (Heraldik)|mond]] für [[Halbemond]]<br />
Šternberk znak.png | Stern und Berg für [[Šternberk|Sternberg]]<br />
Blason ville fr Magenta (Marne).svg | [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] für [[Magenta (Marne)|Magenta an der Marne]]<br />
</gallery><br />
<br />
Die [[Henneberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Henneberg]] führten z.&nbsp;B. eine Henne auf einem Dreiberg, die Herren ''[[Auffenstein|von Aufenstein]]'' einen ''Auf'' oder Uhu, die [[Grafen von Helfenstein]] einen Elefanten; das Wappen der Herren [[Kröcher (Adelsgeschlecht)|von Olvenstedt]] zeigt ein Kamel, welches im [[Mittelalter]] ''Olfent'' hieß. Hier lag eine [[Phonologie|phonologische]] Ähnlichkeit nahe. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der redenden Wappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen des preußischen Staatsministers [[August Friedrich von Boden]] (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.<br />
<br />
Auch Ortswappen können sprechend sein, etwa bei [[Berlin]] (volksetymologisch als ''Bärlein'' = kleiner Bär uminterpretiert) oder [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern|Bern]] (ebenfalls volkstümliche Anlehnung an ''Bär'') sowie [[Hamburg]] (Burg auf rotem Grund).<ref>Eigentlich ist die Mauer mit Tor und Türmen das generelle Wappensymbol für eine Stadt. In Hamburg ist allerdings dieses übliche Symbol burghaft zusammengedrängt.</ref> Bei [[Kanton Uri|Uri]] handelt es sich um das Ur, einen Auerochsen, bei [[Füllinsdorf]] um ein Fohlen (schweizerdeutsch ''Fülli''; etymologisch liegt indes ein männlicher Personenname vor). Ein weiteres Beispiel ist [[Tragwein]] (Weinfass auf einer Trage). [[Falke (Wappentier)|Falken]] finden sich oft in Wappen von Orten mit Namen Falkenstein und Falkenberg (so im heutigen [[Niemodlin]]), der [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] bei der Gemeinde [[Löwenberger Land]], Beile, die in [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] diesen hämmern, ferner eine Tanne auf Münzen und Wappen der elsässischen Stadt [[Thann]]. Bekannt sind auch die Magd über der Burg [[Magdeburg#Wappen, Flagge und Dienstsiegel|im Wappen von Magdeburg]] oder der [[Wappen Stralsunds|Stralsunder Strahl]].<br />
<br />
[[Datei:Schweiz, Bockstaler, Schaffhausen, CNG.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Bockstaler]] von 1621, Schaffhausen]]<br />
<br />
Als [[Münzmeisterzeichen]] wurden redende Wappen ebenfalls verwendet. Zum Beispiel hatte Ernst Peter Hecht, von 1693 bis 1714 Münzmeister der [[Münzstätte Leipzig]], die Buchstaben E&nbsp;P&nbsp;H und zusätzlich den Hecht aus seinem Wappen. Auch auf Münzen kommen redende Wappen vor. Karl Christoph Schmieder erklärt das Münzbild der Schaffhauser [[Bockstaler]], dass es sich um das Stadtwappen von Schaffhausen handelt. „Schafbock und Haus“ so Schmieder, sind das redende Wappen von [[Schaffhausen|Schafhausen]].<ref>[[Karl Christoph Schmieder]]: ''Handwörterbuch der gesammten Münzkunde.'' Waisenhaus, Halle/Berlin 1811 ({{Google Buch|BuchID=qosjl3646VcC|Seite=61|Linktext=S. 61|Hervorhebung="das redende Wappen von Schafhausen"}}).</ref><br />
<br />
[[Datei:Burgmann Speyer 4.JPG|mini|hochkant=0.8|[[Speyerer Dom]], Afrakapelle, redendes Wappen „Burgmann“, vom Grabmalrest des Domdekans [[Nikolaus Burgmann]] (†&nbsp;1443)]]<br />
[[Datei:Bischof Busch Wappenfenster NW4.JPG|mini|hochkant|[[Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße)|Stiftskirche Neustadt an der Weinstraße]], redendes Wappen des [[Bistum Speyer|Speyerer Bischofs]] [[Konrad von Busch]]. (Links das blaue Bistumswappen mit weißem Kreuz, rechts ein brennender Dorn''busch'')]]<br />
<br />
Viele redende Wappen sind eine (teilweise volksetymologische) direkte bildhafte Umsetzung des Ortsnamens:<br />
* [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] zeigt das Wappen von Beilstein besteckt mit drei (2:1) auf einem Stein darin eingehauenen [[Spitzhammer|Spitzhämmer]]<br />
* [[Bockhorn (Friesland)|Bockhorn]] zeigt einen Hirsch und ein Blasinstrument<br />
* [[Cambridge]] zeigt unter anderem ein Schiff neben einer Brücke; engl. ''bridge'' „Brücke“ über dem Fluss [[River Cam (Great Ouse)|Cam]]<br />
* [[Châteaurenard]] zeigt ein Schloss unter einem Fuchs; franz. ''château'' „[[Schloss (Architektur)|Schloss]]“, ''renard'' „[[Fuchs (Wappentier)|Fuchs]]“<br />
* Dürr (= blattlos) ist die [[Buche (Heraldik)|Buche]] in [[Dürrenbüchig]]<br />
* [[Elmbridge]] zeigt eine Ulme an einer Brücke; engl. ''elm'' „[[Ulmen|Ulme]]“, ''bridge'' „Brücke“<br />
* [[Eriskirch]] zeigt eine [[Lilie (Heraldik)|goldene Schwertlilie]] ''([[Sibirische Schwertlilie|Iris sibirica]])'' und die heutige Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“.<br />
* [[Faoug]], deutsch ''Pfauen,'' hat einen Pfau (volksetymologische Deutung des Ortsnamens) und eine Buche (richtige Herleitung von lateinisch ''fagus'' „Buche“) im Wappen<br />
* [[Goldscheuer]] zeigt eine goldene Scheune<br />
* [[Graben BE]] zeigt gekreuzte [[Spaten]]<br />
* [[Haßfurt]] zeigt einen Hasen<br />
* [[Hornberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Königsbrunn]] zeigt Krone und Brunnenschacht<br />
* [[Küsnacht]] und [[Küssnacht SZ|Küssnacht]] haben ein Kissen im Wappen (volksetymologische Deutung des Ortsnamens, eigentlich aber zurückgehend auf ''fundus Cossiniacus'' „Landgut des Cossinius“)<br />
* [[L’Aquila]] zeigt einen Adler; ital. ''aquila'' „[[Adler (Wappentier)|Adler]]“<br />
* [[Łódź|Lodsch]] zeigt ein Boot, poln. ''lodz'' „Boot“<br />
* [[Lyon]] zeigt einen Löwen; franz. ''lion'' „[[Löwe (Wappentier)|Löwe]]“<br />
* [[Meersburg]] zeigt ein ''Meer'' (für den Bodensee) und eine Burg<br />
* [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]] zeigt neun Kirchen<br />
* [[Nonnenhorn]] zeigt eine Ordensfrau und ein Füllhorn<br />
* [[Offenhausen (Oberösterreich)|Offenhausen]] in Österreich zeigt einen Affen auf einem halb offenen Stadttor<br />
* [[Oxford]] zeigt einen im Fluss stehenden Ochsen; engl. ''ox'' „[[Stier (Wappentier)|Ochse]]“, ''ford'' „[[Furt]]“<br />
* [[Phoenix (Arizona)]] zeigt einen [[Phönix (Mythologie)]]<br />
* [[Puchheim]] zeigt gekreuzte '''P'''uchenblätter und ein Haus<br />
* [[Rockenhausen]] zeigt drei ''Roggen-''Ähren<br />
* [[Schwerte]] zeigt zwei gekreuzte nach unten weisende Schwerter<br />
* [[Starnberg]] zeigt einen Staren auf grünem, nach Busch, Baum oder Hügel aussehendem Grund<br />
* [[Steinhaus (Oberösterreich)|Steinhaus]] zeigt ein Stein-Haus<br />
* [[Tours]] zeigt drei silberne Türme; franz. ''tour'' „[[Burg (Heraldik)|Turm]]“<br />
* [[Triberg im Schwarzwald|Triberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Turin]] zeigt einen [[Stier (Wappentier)|Stier]]; ital. ''toro'' „Stier“<br />
* [[Wolfsburg]] zeigt einen Wolf auf einer Burgmauer<br />
* [[Zweibrücken]] zeigt eine Zwillingsbrücke<br />
<br />
Andere Wappen benutzen einen symbolhaften „Umweg“:<br />
* [[Baden (Niederösterreich)|Baden]] zeigt Badende<br />
* [[Bettendorf (Haut-Rhin)|Bettendorf]] (entstanden aus ''Betendorf'') zeigt [[Bibel]] und [[Rosenkranz]] als Symbol für das Beten<br />
* [[Kröpelin]] zeigt einen Krüppel; tatsächlich liegt das slawische Wort ''crepelice'' (= Ort der Wachtel) zugrunde<br />
* [[Frankfurt (Oder)]] zeigt einen Hahn, lat. ''gallus.'' Im mittelalterlichen Latein sind die ''galli'' Franken („Gallier“).<br />
* [[Gallipoli (Apulien)|Gallipoli]] zeigt einen Hahn, ital. ''gallo,'' obwohl der Name der Stadt eigentlich von griech. ''kalòs'' kommt (Volksetymologie)<br />
* [[Luckau]] zeigt einen Stier, das Symbol für den Evangelisten Lukas<br />
* [[Jüterbog]] zeigt einen Bock, der nach einer [[Volksetymologie]] der Namensgeber sein soll<br />
* [[Kindberg]] in der Steiermark blasoniert wie folgt: „In blauem Schild golden ein auf einem silbernen Berg sitzendes nacktes, nur mit Lendentuch bekleidetes Kind, unter drei halbrund angeordneten goldenen fünfzackigen Sternen mit einer der vorne und hinten gebogen aus dem Berg wachsenden silbernen Blumen spielend.“<br />
* [[Lauffen am Neckar]] hat den laufenden Boten („Läufer“)<br />
* [[Lichtental (Wien)|Lichtental]], der Bezirksteil des [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirkes]] zeigt ein von der Sonne beleuchtetes Tal<br />
* [[Schattendorf]] – wirft ''Schatten''<br />
* [[Telgte]] (nach einem Gehöft Telgoth) zeigt eine stilisierte [[Eichen|Eiche]], ''Telge'' steht dabei für Eiche (''Telgen potten'' für Bäume pflanzen, 16.&nbsp;Jahrhundert)<br />
<br />
== Initialwappen ==<br />
Auch sind die [[Initialwappen]] häufig als redend anzusehen. Beispiele sind:<br />
* [[Hradec Králové]] (deutsch ''Königgrätz'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Jevíčko]] (deutsch ''Gewitsch'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Kielce]] in Polen mit einem „CK“ für „Civitas Kielce“<br />
* [[Kraslice]] in Tschechien mit einem wappenfüllenden „G“, das bis 1945 für den deutschen Namen ''Graslitz'' stand<br />
* [[Lidice]] (deutsch ''Liditz'') in Tschechien mit einem „L“<br />
* [[Moravská Třebová]] (deutsch ''Mährisch-Trübau'') in Tschechien mit einem „T“<br />
* [[Olomouc]] (deutsch ''Olmütz'') in Tschechien mit dem [[Kürzel]] „SPQO“ für „Senatus Populusque Olomucensis“<br />
* [[Pruszcz Gdański]] (deutsch ''Praust'') mit einem „P“<br />
* [[Radom]] in Polen mit einem ein „R“ unter einer Krone<br />
* [[Rudolfov]] (deutsch ''Rudolfstadt'') in Tschechien mit einem „R“<br />
* [[Tysmenyzja]] in der Ukraine mit einem „T“<br />
* [[Wrocław]] (deutsch ''Breslau'') in Polen mit einem „W“<br />
* [[Zittau]] in Sachsen mit einem silbernen „Z“ in der Wappenmitte<br />
* [[Znojmo]] (deutsch ''Znaim'') in Tschechien mit einem „Z“<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7; 2., unveränderte Aufl. mit dem Untertitel ''Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken.'' Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4; 3. Aufl. 2011, ISBN 978-3-86646-077-5.<br />
* [[Winfried Schich]]: ''Redende Siegel brandenburgischer und anderer deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert.'' In: [[Markus Späth]] (Hrsg.): ''Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Kunstgeschichte und Geschichte im Gespräch'' (=&nbsp;''Sensus.'' Band 1). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-412-20353-5, S. 113–130.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canting arms|Redendes Wappen|audio=0|video=0}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fachbegriff (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Redendes_Wappen&diff=255069020Redendes Wappen2025-04-12T10:41:20Z<p>78.128.221.5: /* Initialwappen */</p>
<hr />
<div>Als '''redendes Wappen''' (im [[Französische Sprache|Französischen]] immer im Plural: ''armes parlantes''), auch '''sprechendes Wappen''' oder ''Namenswappen,'' bezeichnet man in der [[Heraldik]] solche [[Wappen]], die im Fall von Familiennamen auf den Namen des Inhabers oder im Falle von Ortswappen auf die (oft [[Volksetymologie|volksetymologische]]) Deutung des Ortsnamens entweder anspielen oder ihn [[Bilderrätsel|rebus]]&shy;artig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der Figur, seltener in der Farbe.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Wappen]] entstanden im Mittelalter aus verzierten [[Schild (Schutzwaffe)|Reiterschilden]] im [[13. Jahrhundert]] und [[14. Jahrhundert]]. Die [[Deutscher Adel#Adelsnamen mit oder ohne Prädikat, Namensursprünge|Namensursprünge des deutschen Uradels]] liegen in vielen Fällen in der [[Wappenfigur]] (oder [[gemeine Figur|gemeinen Figur]]) oder auch der [[Helmzier]]. Insofern könnte der Begriff „redendes Wappen“ den irreführenden Eindruck erwecken, dass bei den vielen [[Ministerialen]]familien des [[Uradel]]s zuerst der Name und dann das Wappen da war (was auch gelegentlich vorkam, häufiger aber beim späteren [[Briefadel]]), während in den meisten Fällen umgekehrt der [[Ritter]] nach dem Erkennungszeichen benannt wurde, das er auf seinem [[Schild (Schutzwaffe)|Schild]] aufmalen ließ oder das er als [[Helmkleinod]] auf seinem [[Helm#Hochmittelalterliche Helme|Helm]] anbrachte, so etwa bei den [[Fuchs (Adelsgeschlecht)|Fuchs von Bimbach]], [[Gans zu Putlitz]], [[Riedesel|Riedesel zu Eisenbach]], [[Rabe von Pappenheim]], [[Behr (Adelsgeschlecht)|Behr]], [[Hahn (Adelsgeschlecht)|Hahn]], [[Hundt zu Lautterbach|Hundt]], [[Ochs von Gunzendorf|Ochs]], [[Rüdt von Collenberg|Rüdt]], [[Schweinichen (Adelsgeschlecht)|Schweinichen]], [[Wolff von Gudenberg|Wolff]], [[Nagel (Adelsgeschlecht)|Nagel]], [[Pflugk]], [[Ketelhodt]] usw. Ähnliches gilt für Stadtwappen, etwa das [[Wappen von München]], das [[Landeswappen Hamburgs]], das [[Wappen Berlins]] usw.<br />
<br />
Bei modernen Wappen (Familien- oder Ortswappen) ist es häufig umgekehrt: Vom Namen wird ein Symbol (die [[Wappenfigur]]) abgeleitet, die möglichst irgendwie auf ihn anspielt. Gerade bei Ortswappen wird aber auch häufig auf historische Wappen (etwa von einst am Ort begüterten Adelsgeschlechtern oder Klöstern) zurückgegriffen, die (allein oder in Kombination mit anderen Figuren) in das neue Wappen aufgenommen werden. Eine solche Heraldik hat mehr geschichtliche Tiefe, wobei es dann von den historischen Umständen abhängt, ob redende Figuren, die mit dem Ortsnamen zusammenhängen, vorkommen oder nicht. <br />
<br />
Redende Zeichen gab es bereits in der [[Antike]]. Vor allem die zunächst noch nicht beschrifteten Münzen aus der [[Archaik (Kunst)|archaischen Zeit]] nehmen in ihren Motiven häufig auf die Namen der Städte Bezug, in denen sie geprägt wurden. Beispiele sind [[Phokaia]] mit einer Robbe ({{grcS|''phokä''}}), [[Messina|Zankle]] (''zánklä'' = Sichel), [[Himera]] mit einem Hahn (''häméra'' = Tag) und [[Selinunt|Selinus]] mit dem Blatt einer Sichelstaude (''sélinon'' = Selleriestaude),<ref>Florian Haymann: ''Antike Münzen sammeln.'' Battenberg, Regenstauf 2016, S. 29, 32.</ref> [[Melos]] mit einem Apfel ''(melon)'', [[Rhodos]] mit einer Rosenblüte ''(rhodon)''.<ref>[[Peter Franz Mittag]]: ''Griechische Numismatik.'' Verlag Antike, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-938032-85-5, S. 22.</ref> Einige Münzen aus der Zeit der Römischen Republik spielen mit redenden Zeichen auf die Familiennamen der Münzmeister an. Dazu gehören die Purpurschnecke für den Münzmeister Furius Purpurio, ein Eselskopf (Esel = asinus) für M. Iunius Silanus, die Dohle (graculus) für L. Antestius Gragulus, der Torques (ein Halsring aus der gallischen Kultur) für L. Manlius Torquatus, ein Stier (taurus) für L. Thorius Balbus, ein deformierter Fuß (Schwellfuß = crassipes) für P. Furius Crassipes, ein Sternbild, das in der Antike ''triones'' genannt wurde für L. Lucretius Trio, ein Fausthandschuh (caestus) für L. Plaetorius L. filius Cestianus und eine Spitzhacke (acisculus) für L. Valerius Acisculus.<ref>[[Rainer Albert]]: ''Die Münzen der Römischen Republik.'' Battenberg, Regenstauf 2003, ISBN 978-3-86646-072-0, Katalognummern 874, 905, 1083, 1117, 1241, 1290, 1298 und 1464.</ref><br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery caption="Beispiele redender Wappen"><br />
Boží Dar znak.png | [[Gott (Christentum)|Gott]] für [[Boží Dar|Gottesgab]]<br />
Muenchen Kleines Stadtwappen.svg | Mönch für [[München]]<br />
DEU Pfaffenhofen (Württemberg) COA.svg | [[Tonsur]] für [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen]]<br />
Hora Svaté Kateřiny znak.jpg | [[Katharina von Alexandrien|Hl. Katharina]] für [[Hora Svaté Kateřiny|Katharinaberg]]<br />
Coat of Arms of Martin.svg | [[Martin von Tours|Sankt Martin]] für [[Martin (Slowakei)|Turz-Sankt Martin]]<br />
Andelskk znak.jpg | [[Erzengel Michael]] für [[Andělská Hora|Engelhaus]]<br />
Wappen Magdeburg.svg | Jungfrau (Magd) und Burg für [[Magdeburg]]<br />
Wappen Schwobfeld.png | [[Die Sieben Schwaben|Die sieben Schwaben]] für [[Schwobfeld]]<br />
AUT Hadersdorf-Kammern COA.jpg | Streitende (hadernde) Landsknechte für [[Hadersdorf-Kammern|Hadersdorf]] <small>(Fehlinterpretation von 1514)</small><br />
Wappen Lauffen am Neckar.svg|Laufender Mann für [[Lauffen am Neckar]]<br />
Wappen Wachstedt.png | Wächter für [[Wachstedt]]<br />
DEU Wäschenbeuren COA.svg | Wäscherin für [[Wäschenbeuren]]<br />
Loket Sokolov znak.png | [[Ellbogengelenk|Ellbogen]] für [[Loket|Elbogen]]<br />
Kružberk CoA.jpg | [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] für [[Kružberk|Kreuzberg]]<br />
Coat of Arms of Holíč.svg | Weiße [[Kirche (Heraldik)|Kirche]] für [[Holíč|Weißkirchen]]<br />
Coat of arms of Červené Poříčí.svg | [[Krone (Heraldik)|Krone]] für [[Červené Poříčí]]<br />
Coat of Arms Diocese of Baton Rouge, LA.svg | Roter Stab für das [[Bistum Baton Rouge]] <small>([[Französische Sprache|frz.]] ''bâton rouge'')</small><br />
Rosswein coa.png | [[Pferd (Wappentier)|Roß]] und [[Weinrebe (Heraldik)|Weinrebe]] für [[Roßwein]]<br />
Hranice (Cheb District) CoA.png | Roß und Bach für [[Hranice u Aše|Roßbach]]<br />
Inoffizielles Wappen des Schönhengstgaus.png | [[Hengst]] für [[Schönhengstgau]]<br />
Wappen Fuellinsdorf.png | [[Fohlen]] für [[Füllinsdorf]] <small>(Anlehnung schweizerdeutsch ''Fülli'')</small><br />
Oxford - Coat of Arms.svg | Ochse für [[Oxford]] (deutsch „Ochsenfurt“)<br />
AUT Bärnbach COA.png | [[Bär (Wappentier)|Bär]] und Bach für [[Bärnbach]]<br />
DEU Hirschau COA.svg | [[Hirsch (Wappentier)|Hirsch ]] für [[Hirschau]]<br />
Volfartice znak.jpg | [[Wolf (Wappentier)|Wolf]] für [[Volfartice|Wolfersdorf]]<br />
POL Lwówek Śląski COA.svg | [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] für [[Lwówek Śląski|Löwenberg]]<br />
Hoorn wapen 2.svg|[[Hifthorn]] und [[Einhorn (Wappentier)|Einhorn]] für [[Hoorn]]<br />
Wappen Buntenbock.png |Bunter Bock <small>(vgl. [[Bunter Löwe]])</small> für [[Buntenbock]]<br />
POL Głuchołazy COA.svg | Ziegenkopf für [[Głuchołazy|Ziegenhals]]<br />
DEU Lamspringe COA.png|Springendes Lamm für [[Lamspringe]]<br />
DEU Geiselwind COA.svg | [[Geißel (Heraldik)|Geißel]] und [[Windhund]] für [[Geiselwind]]<br />
Wappen Darmstadt Eberstadt.jpg | [[Eber (Wappentier)|Eber]] für [[Darmstadt-Eberstadt|Eberstadt]]<br />
Jihlava CoA CZ.svg | [[Igel (Wappentier)|Igel]] für [[Jihlava|Iglau]]<br />
DEU Schnabelwaid COA.svg | Storchenschnabel für [[Schnabelwaid]]<br />
Bynovec CoA.jpg | [[Biene (Wappentier)|Biene]] für [[Bynovec|Binsdorf]]<br />
Sokolov COA.svg | [[Falke (Wappentier)|Falke]] für [[Sokolov|Falkenau]]<br />
Čížov CoA.jpg | [[Erlenzeisig|Zeisig]] für [[Čížov|Zeisau]]<br />
DEU Haan COA.svg | [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] für [[Haan]]<br />
Wappen Henneberg.png | [[Henne (Wappentier)|Henne]] auf Berg für [[Henneberg (Meiningen)|Henneberg]]<br />
CoA Schwanenberg.png|[[Schwan (Wappentier)|Schwan]] auf Berg für [[Schwanenberg]]<br />
CHE Faoug COA.svg|[[Pfau (Wappentier)|Pfau]] und Buche (lat. ''fagus'') für [[Faoug|Pfauen]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an ''Pfau'' und korrekte Herleitung von ''fagus'')</small><br />
DEU Vohenstrauß COA.svg|[[Fuchs (Wappentier)|Füchsin]] (Vohe) und [[Strauß (Wappentier)|Strauß]] für [[Vohenstrauß]]<br />
Coat of arms of the Kingdom of Galicia and Lodomeria.svg|[[Dohle]] ([[Ukrainische Sprache|ukr.]] ''galka'') für [[Galizien]]<br />
Coats of arms Herink.jpeg | [[Atlantischer Hering|Hering]] für [[Herink|Häring]]<br />
Český Dub CoA CZ.svg | [[Eichen|Eiche]] für [[Český Dub|Böhmisch Aicha]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg | [[Buchen|Buche]] für [[Schönenbuch]]<br />
Březová (Zlín District) CoA.png | [[Birken|Birke]] für [[Březová u Zlína|Birkenwald]]<br />
Hrušky (Břeclav) CoA CZ.jpg | [[Birne (Heraldik)|Birnbaum]] für [[Hrušky|Birnbaum]]<br />
Wappen Tanne.png | [[Tanne (Heraldik)|Tannen]] für [[Tanne (Harz)|Tanne]]<br />
Chmelík CoA.png | [[Hopfen (Heraldik)|Hopfen]] für [[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Coat of Arms of Ružomberok.svg | [[Rosen|Rose]] für [[Ružomberok|Rosenberg]]<br />
Farnern-coat of arms.svg | [[Farne]] für [[Farnern]]<br />
Most CoA.gif | [[Brücke (Heraldik)|Brücke]] für [[Most (Tschechien)|Brüx]]<br />
DEU Offenburg COA.svg | Offene Burg für [[Offenburg]]<br />
DEU Himmelpforten COA.svg|[[Pforte des Himmels]] für [[Himmelpforten]]<br />
Wappen Kröpelin.svg | [[Krüppel]] für [[Kröpelin]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Deutung des urs&shy;prünglich slawischen Ortsnamens)</small><br />
DEU Cham COA.svg | Kamm für [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logisch)</small><br />
DEU Lederhose COA.svg | [[Lederhose]] für [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]]<br />
Kuesnacht-blazon.svg| Kissen für [[Küsnacht]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an mittelhochdeutsch ''küssîn'' bzw. schweizerdeutsch ''Chüssi'')</small><br />
Wappen Korb.svg | Bienenkorb für [[Korb (Württemberg)|Korb]]<br />
DEU Bad Säckingen COA.svg | Sack für [[Bad Säckingen]]<br />
Tri Sekery CoA CZ.jpg | Drei [[Axt|Hacken]] für [[Tři Sekery|Dreihacken]]<br />
Černá Voda znak.png | schwarzer Strom (Schwarzwasser) für [[Černá Voda|Schwarzwasser]]<br />
Kamenny p znak.svg | [[Fähre]] für [[Kamenný Přívoz|Steinüberfuhr]]<br />
DEU Halbemond COA.svg| <nowiki>Halb</nowiki>[[Mond (Heraldik)|mond]] für [[Halbemond]]<br />
Šternberk znak.png | Stern und Berg für [[Šternberk|Sternberg]]<br />
Blason ville fr Magenta (Marne).svg | [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] für [[Magenta (Marne)|Magenta an der Marne]]<br />
</gallery><br />
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Die [[Henneberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Henneberg]] führten z.&nbsp;B. eine Henne auf einem Dreiberg, die Herren ''[[Auffenstein|von Aufenstein]]'' einen ''Auf'' oder Uhu, die [[Grafen von Helfenstein]] einen Elefanten; das Wappen der Herren [[Kröcher (Adelsgeschlecht)|von Olvenstedt]] zeigt ein Kamel, welches im [[Mittelalter]] ''Olfent'' hieß. Hier lag eine [[Phonologie|phonologische]] Ähnlichkeit nahe. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der redenden Wappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen des preußischen Staatsministers [[August Friedrich von Boden]] (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.<br />
<br />
Auch Ortswappen können sprechend sein, etwa bei [[Berlin]] (volksetymologisch als ''Bärlein'' = kleiner Bär uminterpretiert) oder [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern|Bern]] (ebenfalls volkstümliche Anlehnung an ''Bär'') sowie [[Hamburg]] (Burg auf rotem Grund).<ref>Eigentlich ist die Mauer mit Tor und Türmen das generelle Wappensymbol für eine Stadt. In Hamburg ist allerdings dieses übliche Symbol burghaft zusammengedrängt.</ref> Bei [[Kanton Uri|Uri]] handelt es sich um das Ur, einen Auerochsen, bei [[Füllinsdorf]] um ein Fohlen (schweizerdeutsch ''Fülli''; etymologisch liegt indes ein männlicher Personenname vor). Ein weiteres Beispiel ist [[Tragwein]] (Weinfass auf einer Trage). [[Falke (Wappentier)|Falken]] finden sich oft in Wappen von Orten mit Namen Falkenstein und Falkenberg (so im heutigen [[Niemodlin]]), der [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] bei der Gemeinde [[Löwenberger Land]], Beile, die in [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] diesen hämmern, ferner eine Tanne auf Münzen und Wappen der elsässischen Stadt [[Thann]]. Bekannt sind auch die Magd über der Burg [[Magdeburg#Wappen, Flagge und Dienstsiegel|im Wappen von Magdeburg]] oder der [[Wappen Stralsunds|Stralsunder Strahl]].<br />
<br />
[[Datei:Schweiz, Bockstaler, Schaffhausen, CNG.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Bockstaler]] von 1621, Schaffhausen]]<br />
<br />
Als [[Münzmeisterzeichen]] wurden redende Wappen ebenfalls verwendet. Zum Beispiel hatte Ernst Peter Hecht, von 1693 bis 1714 Münzmeister der [[Münzstätte Leipzig]], die Buchstaben E&nbsp;P&nbsp;H und zusätzlich den Hecht aus seinem Wappen. Auch auf Münzen kommen redende Wappen vor. Karl Christoph Schmieder erklärt das Münzbild der Schaffhauser [[Bockstaler]], dass es sich um das Stadtwappen von Schaffhausen handelt. „Schafbock und Haus“ so Schmieder, sind das redende Wappen von [[Schaffhausen|Schafhausen]].<ref>[[Karl Christoph Schmieder]]: ''Handwörterbuch der gesammten Münzkunde.'' Waisenhaus, Halle/Berlin 1811 ({{Google Buch|BuchID=qosjl3646VcC|Seite=61|Linktext=S. 61|Hervorhebung="das redende Wappen von Schafhausen"}}).</ref><br />
<br />
[[Datei:Burgmann Speyer 4.JPG|mini|hochkant=0.8|[[Speyerer Dom]], Afrakapelle, redendes Wappen „Burgmann“, vom Grabmalrest des Domdekans [[Nikolaus Burgmann]] (†&nbsp;1443)]]<br />
[[Datei:Bischof Busch Wappenfenster NW4.JPG|mini|hochkant|[[Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße)|Stiftskirche Neustadt an der Weinstraße]], redendes Wappen des [[Bistum Speyer|Speyerer Bischofs]] [[Konrad von Busch]]. (Links das blaue Bistumswappen mit weißem Kreuz, rechts ein brennender Dorn''busch'')]]<br />
<br />
Viele redende Wappen sind eine (teilweise volksetymologische) direkte bildhafte Umsetzung des Ortsnamens:<br />
* [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] zeigt das Wappen von Beilstein besteckt mit drei (2:1) auf einem Stein darin eingehauenen [[Spitzhammer|Spitzhämmer]]<br />
* [[Bockhorn (Friesland)|Bockhorn]] zeigt einen Hirsch und ein Blasinstrument<br />
* [[Cambridge]] zeigt unter anderem ein Schiff neben einer Brücke; engl. ''bridge'' „Brücke“ über dem Fluss [[River Cam (Great Ouse)|Cam]]<br />
* [[Châteaurenard]] zeigt ein Schloss unter einem Fuchs; franz. ''château'' „[[Schloss (Architektur)|Schloss]]“, ''renard'' „[[Fuchs (Wappentier)|Fuchs]]“<br />
* Dürr (= blattlos) ist die [[Buche (Heraldik)|Buche]] in [[Dürrenbüchig]]<br />
* [[Elmbridge]] zeigt eine Ulme an einer Brücke; engl. ''elm'' „[[Ulmen|Ulme]]“, ''bridge'' „Brücke“<br />
* [[Eriskirch]] zeigt eine [[Lilie (Heraldik)|goldene Schwertlilie]] ''([[Sibirische Schwertlilie|Iris sibirica]])'' und die heutige Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“.<br />
* [[Faoug]], deutsch ''Pfauen,'' hat einen Pfau (volksetymologische Deutung des Ortsnamens) und eine Buche (richtige Herleitung von lateinisch ''fagus'' „Buche“) im Wappen<br />
* [[Goldscheuer]] zeigt eine goldene Scheune<br />
* [[Graben BE]] zeigt gekreuzte [[Spaten]]<br />
* [[Haßfurt]] zeigt einen Hasen<br />
* [[Hornberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Königsbrunn]] zeigt Krone und Brunnenschacht<br />
* [[Küsnacht]] und [[Küssnacht SZ|Küssnacht]] haben ein Kissen im Wappen (volksetymologische Deutung des Ortsnamens, eigentlich aber zurückgehend auf ''fundus Cossiniacus'' „Landgut des Cossinius“)<br />
* [[L’Aquila]] zeigt einen Adler; ital. ''aquila'' „[[Adler (Wappentier)|Adler]]“<br />
* [[Łódź|Lodsch]] zeigt ein Boot, poln. ''lodz'' „Boot“<br />
* [[Lyon]] zeigt einen Löwen; franz. ''lion'' „[[Löwe (Wappentier)|Löwe]]“<br />
* [[Meersburg]] zeigt ein ''Meer'' (für den Bodensee) und eine Burg<br />
* [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]] zeigt neun Kirchen<br />
* [[Nonnenhorn]] zeigt eine Ordensfrau und ein Füllhorn<br />
* [[Offenhausen (Oberösterreich)|Offenhausen]] in Österreich zeigt einen Affen auf einem halb offenen Stadttor<br />
* [[Oxford]] zeigt einen im Fluss stehenden Ochsen; engl. ''ox'' „[[Stier (Wappentier)|Ochse]]“, ''ford'' „[[Furt]]“<br />
* [[Phoenix (Arizona)]] zeigt einen [[Phönix (Mythologie)]]<br />
* [[Puchheim]] zeigt gekreuzte '''P'''uchenblätter und ein Haus<br />
* [[Rockenhausen]] zeigt drei ''Roggen-''Ähren<br />
* [[Schwerte]] zeigt zwei gekreuzte nach unten weisende Schwerter<br />
* [[Starnberg]] zeigt einen Staren auf grünem, nach Busch, Baum oder Hügel aussehendem Grund<br />
* [[Steinhaus (Oberösterreich)|Steinhaus]] zeigt ein Stein-Haus<br />
* [[Tours]] zeigt drei silberne Türme; franz. ''tour'' „[[Burg (Heraldik)|Turm]]“<br />
* [[Triberg im Schwarzwald|Triberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Turin]] zeigt einen [[Stier (Wappentier)|Stier]]; ital. ''toro'' „Stier“<br />
* [[Wolfsburg]] zeigt einen Wolf auf einer Burgmauer<br />
* [[Zweibrücken]] zeigt eine Zwillingsbrücke<br />
<br />
Andere Wappen benutzen einen symbolhaften „Umweg“:<br />
* [[Baden (Niederösterreich)|Baden]] zeigt Badende<br />
* [[Bettendorf (Haut-Rhin)|Bettendorf]] (entstanden aus ''Betendorf'') zeigt [[Bibel]] und [[Rosenkranz]] als Symbol für das Beten<br />
* [[Kröpelin]] zeigt einen Krüppel; tatsächlich liegt das slawische Wort ''crepelice'' (= Ort der Wachtel) zugrunde<br />
* [[Frankfurt (Oder)]] zeigt einen Hahn, lat. ''gallus.'' Im mittelalterlichen Latein sind die ''galli'' Franken („Gallier“).<br />
* [[Gallipoli (Apulien)|Gallipoli]] zeigt einen Hahn, ital. ''gallo,'' obwohl der Name der Stadt eigentlich von griech. ''kalòs'' kommt (Volksetymologie)<br />
* [[Luckau]] zeigt einen Stier, das Symbol für den Evangelisten Lukas<br />
* [[Jüterbog]] zeigt einen Bock, der nach einer [[Volksetymologie]] der Namensgeber sein soll<br />
* [[Kindberg]] in der Steiermark blasoniert wie folgt: „In blauem Schild golden ein auf einem silbernen Berg sitzendes nacktes, nur mit Lendentuch bekleidetes Kind, unter drei halbrund angeordneten goldenen fünfzackigen Sternen mit einer der vorne und hinten gebogen aus dem Berg wachsenden silbernen Blumen spielend.“<br />
* [[Lauffen am Neckar]] hat den laufenden Boten („Läufer“)<br />
* [[Lichtental (Wien)|Lichtental]], der Bezirksteil des [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirkes]] zeigt ein von der Sonne beleuchtetes Tal<br />
* [[Schattendorf]] – wirft ''Schatten''<br />
* [[Telgte]] (nach einem Gehöft Telgoth) zeigt eine stilisierte [[Eichen|Eiche]], ''Telge'' steht dabei für Eiche (''Telgen potten'' für Bäume pflanzen, 16.&nbsp;Jahrhundert)<br />
<br />
== Initialwappen ==<br />
Auch sind die [[Initialwappen]] häufig als redend anzusehen. Beispiele sind:<br />
* [[Hradec Králové]] (deutsch ''Königgrätz'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Jevíčko]] (deutsch ''Gewitsch'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Kielce]] in Polen mit einem „CK“ für „Civitas Kielce“<br />
* [[Kraslice]] in Tschechien mit einem wappenfüllenden „G“, das bis 1945 für den deutschen Namen ''Graslitz'' stand<br />
* [[Lidice]] (deutsch ''Liditz'') in Tschechien mit einem „L“<br />
* [[Moravská Třebová]] (deutsch ''Mährisch-Trübau'') in Tschechien mit einem „T“<br />
* [[Olomouc]] (deutsch ''Olmütz'') in Tschechien mit dem [[Kürzel]] „SPQO“ für „Senatus Populusque Olomucensis“<br />
* [Pruszcz Gdański]] (deutsch ''Praust'') mit einem „P“<br />
* [[Radom]] in Polen mit einem ein „R“ unter einer Krone<br />
* [[Rudolfov]] (deutsch ''Rudolfstadt'') in Tschechien mit einem „R“<br />
* [[Tysmenyzja]] in der Ukraine mit einem „T“<br />
* [[Wrocław]] (deutsch ''Breslau'') in Polen mit einem „W“<br />
* [[Zittau]] in Sachsen mit einem silbernen „Z“ in der Wappenmitte<br />
* [[Znojmo]] (deutsch ''Znaim'') in Tschechien mit einem „Z“<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7; 2., unveränderte Aufl. mit dem Untertitel ''Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken.'' Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4; 3. Aufl. 2011, ISBN 978-3-86646-077-5.<br />
* [[Winfried Schich]]: ''Redende Siegel brandenburgischer und anderer deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert.'' In: [[Markus Späth]] (Hrsg.): ''Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Kunstgeschichte und Geschichte im Gespräch'' (=&nbsp;''Sensus.'' Band 1). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-412-20353-5, S. 113–130.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canting arms|Redendes Wappen|audio=0|video=0}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fachbegriff (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=254723899Linde (Heraldik)2025-03-31T16:32:12Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Praha-Dolní Počernice CoA CZ.jpg|Lindenzweig ([[Dolní Počernice]] (Unter Potschernitz)/CZ)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Želeč TA CoA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Želeč]] (Scheletsch)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Hostinné.svg|Lindenbaum ([[Hostinné]] (Arnau)/CZ)<br />
Datei:Znak mesta otrokovice.svg|Lindenblatt ([[Otrokovice]] (Otrokowitz)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Kunratice (Děčín District) CoA.png|Lindenblätter ([[Kunratice u České Kamenice|Kunratice]] (Kunnersdorf)/CZ)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipno nad Vltavou CZ CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipno nad Vltavou]] (Lippen)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]<br />
[[Kategorie:Linde als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Redendes_Wappen&diff=254700518Redendes Wappen2025-03-30T21:13:11Z<p>78.128.221.5: /* Initialwappen */</p>
<hr />
<div>Als '''redendes Wappen''' (im [[Französische Sprache|Französischen]] immer im Plural: ''armes parlantes''), auch '''sprechendes Wappen''' oder ''Namenswappen,'' bezeichnet man in der [[Heraldik]] solche [[Wappen]], die im Fall von Familiennamen auf den Namen des Inhabers oder im Falle von Ortswappen auf die (oft [[Volksetymologie|volksetymologische]]) Deutung des Ortsnamens entweder anspielen oder ihn [[Bilderrätsel|rebus]]&shy;artig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der Figur, seltener in der Farbe.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Wappen]] entstanden im Mittelalter aus verzierten [[Schild (Schutzwaffe)|Reiterschilden]] im [[13. Jahrhundert]] und [[14. Jahrhundert]]. Die [[Deutscher Adel#Adelsnamen mit oder ohne Prädikat, Namensursprünge|Namensursprünge des deutschen Uradels]] liegen in vielen Fällen in der [[Wappenfigur]] (oder [[gemeine Figur|gemeinen Figur]]) oder auch der [[Helmzier]]. Insofern könnte der Begriff „redendes Wappen“ den irreführenden Eindruck erwecken, dass bei den vielen [[Ministerialen]]familien des [[Uradel]]s zuerst der Name und dann das Wappen da war (was auch gelegentlich vorkam, häufiger aber beim späteren [[Briefadel]]), während in den meisten Fällen umgekehrt der [[Ritter]] nach dem Erkennungszeichen benannt wurde, das er auf seinem [[Schild (Schutzwaffe)|Schild]] aufmalen ließ oder das er als [[Helmkleinod]] auf seinem [[Helm#Hochmittelalterliche Helme|Helm]] anbrachte, so etwa bei den [[Fuchs (Adelsgeschlecht)|Fuchs von Bimbach]], [[Gans zu Putlitz]], [[Riedesel|Riedesel zu Eisenbach]], [[Rabe von Pappenheim]], [[Behr (Adelsgeschlecht)|Behr]], [[Hahn (Adelsgeschlecht)|Hahn]], [[Hundt zu Lautterbach|Hundt]], [[Ochs von Gunzendorf|Ochs]], [[Rüdt von Collenberg|Rüdt]], [[Schweinichen (Adelsgeschlecht)|Schweinichen]], [[Wolff von Gudenberg|Wolff]], [[Nagel (Adelsgeschlecht)|Nagel]], [[Pflugk]], [[Ketelhodt]] usw. Ähnliches gilt für Stadtwappen, etwa das [[Wappen von München]], das [[Landeswappen Hamburgs]], das [[Wappen Berlins]] usw.<br />
<br />
Bei modernen Wappen (Familien- oder Ortswappen) ist es häufig umgekehrt: Vom Namen wird ein Symbol (die [[Wappenfigur]]) abgeleitet, die möglichst irgendwie auf ihn anspielt. Gerade bei Ortswappen wird aber auch häufig auf historische Wappen (etwa von einst am Ort begüterten Adelsgeschlechtern oder Klöstern) zurückgegriffen, die (allein oder in Kombination mit anderen Figuren) in das neue Wappen aufgenommen werden. Eine solche Heraldik hat mehr geschichtliche Tiefe, wobei es dann von den historischen Umständen abhängt, ob redende Figuren, die mit dem Ortsnamen zusammenhängen, vorkommen oder nicht. <br />
<br />
Redende Zeichen gab es bereits in der [[Antike]]. Vor allem die zunächst noch nicht beschrifteten Münzen aus der [[Archaik (Kunst)|archaischen Zeit]] nehmen in ihren Motiven häufig auf die Namen der Städte Bezug, in denen sie geprägt wurden. Beispiele sind [[Phokaia]] mit einer Robbe ({{grcS|''phokä''}}), [[Messina|Zankle]] (''zánklä'' = Sichel), [[Himera]] mit einem Hahn (''häméra'' = Tag) und [[Selinunt|Selinus]] mit dem Blatt einer Sichelstaude (''sélinon'' = Selleriestaude),<ref>Florian Haymann: ''Antike Münzen sammeln.'' Battenberg, Regenstauf 2016, S. 29, 32.</ref> [[Melos]] mit einem Apfel ''(melon)'', [[Rhodos]] mit einer Rosenblüte ''(rhodon)''.<ref>[[Peter Franz Mittag]]: ''Griechische Numismatik.'' Verlag Antike, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-938032-85-5, S. 22.</ref> Einige Münzen aus der Zeit der Römischen Republik spielen mit redenden Zeichen auf die Familiennamen der Münzmeister an. Dazu gehören die Purpurschnecke für den Münzmeister Furius Purpurio, ein Eselskopf (Esel = asinus) für M. Iunius Silanus, die Dohle (graculus) für L. Antestius Gragulus, der Torques (ein Halsring aus der gallischen Kultur) für L. Manlius Torquatus, ein Stier (taurus) für L. Thorius Balbus, ein deformierter Fuß (Schwellfuß = crassipes) für P. Furius Crassipes, ein Sternbild, das in der Antike ''triones'' genannt wurde für L. Lucretius Trio, ein Fausthandschuh (caestus) für L. Plaetorius L. filius Cestianus und eine Spitzhacke (acisculus) für L. Valerius Acisculus.<ref>[[Rainer Albert]]: ''Die Münzen der Römischen Republik.'' Battenberg, Regenstauf 2003, ISBN 978-3-86646-072-0, Katalognummern 874, 905, 1083, 1117, 1241, 1290, 1298 und 1464.</ref><br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery caption="Beispiele redender Wappen"><br />
Boží Dar znak.png | [[Gott (Christentum)|Gott]] für [[Boží Dar|Gottesgab]]<br />
Muenchen Kleines Stadtwappen.svg | Mönch für [[München]]<br />
DEU Pfaffenhofen (Württemberg) COA.svg | [[Tonsur]] für [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen]]<br />
Hora Svaté Kateřiny znak.jpg | [[Katharina von Alexandrien|Hl. Katharina]] für [[Hora Svaté Kateřiny|Katharinaberg]]<br />
Coat of Arms of Martin.svg | [[Martin von Tours|Sankt Martin]] für [[Martin (Slowakei)|Turz-Sankt Martin]]<br />
Andelskk znak.jpg | [[Erzengel Michael]] für [[Andělská Hora|Engelhaus]]<br />
Wappen Magdeburg.svg | Jungfrau (Magd) und Burg für [[Magdeburg]]<br />
Wappen Schwobfeld.png | [[Die Sieben Schwaben|Die sieben Schwaben]] für [[Schwobfeld]]<br />
AUT Hadersdorf-Kammern COA.jpg | Streitende (hadernde) Landsknechte für [[Hadersdorf-Kammern|Hadersdorf]] <small>(Fehlinterpretation von 1514)</small><br />
Wappen Lauffen am Neckar.svg|Laufender Mann für [[Lauffen am Neckar]]<br />
Wappen Wachstedt.png | Wächter für [[Wachstedt]]<br />
DEU Wäschenbeuren COA.svg | Wäscherin für [[Wäschenbeuren]]<br />
Loket Sokolov znak.png | [[Ellbogengelenk|Ellbogen]] für [[Loket|Elbogen]]<br />
Kružberk CoA.jpg | [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] für [[Kružberk|Kreuzberg]]<br />
Coat of Arms of Holíč.svg | Weiße [[Kirche (Heraldik)|Kirche]] für [[Holíč|Weißkirchen]]<br />
Coat of arms of Červené Poříčí.svg | [[Krone (Heraldik)|Krone]] für [[Červené Poříčí]]<br />
Coat of Arms Diocese of Baton Rouge, LA.svg | Roter Stab für das [[Bistum Baton Rouge]] <small>([[Französische Sprache|frz.]] ''bâton rouge'')</small><br />
Rosswein coa.png | [[Pferd (Wappentier)|Roß]] und [[Weinrebe (Heraldik)|Weinrebe]] für [[Roßwein]]<br />
Hranice (Cheb District) CoA.png | Roß und Bach für [[Hranice u Aše|Roßbach]]<br />
Inoffizielles Wappen des Schönhengstgaus.png | [[Hengst]] für [[Schönhengstgau]]<br />
Wappen Fuellinsdorf.png | [[Fohlen]] für [[Füllinsdorf]] <small>(Anlehnung schweizerdeutsch ''Fülli'')</small><br />
Oxford - Coat of Arms.svg | Ochse für [[Oxford]] (deutsch „Ochsenfurt“)<br />
AUT Bärnbach COA.png | [[Bär (Wappentier)|Bär]] und Bach für [[Bärnbach]]<br />
DEU Hirschau COA.svg | [[Hirsch (Wappentier)|Hirsch ]] für [[Hirschau]]<br />
Volfartice znak.jpg | [[Wolf (Wappentier)|Wolf]] für [[Volfartice|Wolfersdorf]]<br />
POL Lwówek Śląski COA.svg | [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] für [[Lwówek Śląski|Löwenberg]]<br />
Hoorn wapen 2.svg|[[Hifthorn]] und [[Einhorn (Wappentier)|Einhorn]] für [[Hoorn]]<br />
Wappen Buntenbock.png |Bunter Bock <small>(vgl. [[Bunter Löwe]])</small> für [[Buntenbock]]<br />
POL Głuchołazy COA.svg | Ziegenkopf für [[Głuchołazy|Ziegenhals]]<br />
DEU Lamspringe COA.png|Springendes Lamm für [[Lamspringe]]<br />
DEU Geiselwind COA.svg | [[Geißel (Heraldik)|Geißel]] und [[Windhund]] für [[Geiselwind]]<br />
Wappen Darmstadt Eberstadt.jpg | [[Eber (Wappentier)|Eber]] für [[Darmstadt-Eberstadt|Eberstadt]]<br />
Jihlava CoA CZ.svg | [[Igel (Wappentier)|Igel]] für [[Jihlava|Iglau]]<br />
DEU Schnabelwaid COA.svg | Storchenschnabel für [[Schnabelwaid]]<br />
Bynovec CoA.jpg | [[Biene (Wappentier)|Biene]] für [[Bynovec|Binsdorf]]<br />
Sokolov COA.svg | [[Falke (Wappentier)|Falke]] für [[Sokolov|Falkenau]]<br />
Čížov CoA.jpg | [[Erlenzeisig|Zeisig]] für [[Čížov|Zeisau]]<br />
DEU Haan COA.svg | [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] für [[Haan]]<br />
Wappen Henneberg.png | [[Henne (Wappentier)|Henne]] auf Berg für [[Henneberg (Meiningen)|Henneberg]]<br />
CoA Schwanenberg.png|[[Schwan (Wappentier)|Schwan]] auf Berg für [[Schwanenberg]]<br />
CHE Faoug COA.svg|[[Pfau (Wappentier)|Pfau]] und Buche (lat. ''fagus'') für [[Faoug|Pfauen]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an ''Pfau'' und korrekte Herleitung von ''fagus'')</small><br />
DEU Vohenstrauß COA.svg|[[Fuchs (Wappentier)|Füchsin]] (Vohe) und [[Strauß (Wappentier)|Strauß]] für [[Vohenstrauß]]<br />
Coat of arms of the Kingdom of Galicia and Lodomeria.svg|[[Dohle]] ([[Ukrainische Sprache|ukr.]] ''galka'') für [[Galizien]]<br />
Coats of arms Herink.jpeg | [[Atlantischer Hering|Hering]] für [[Herink|Häring]]<br />
Český Dub CoA CZ.svg | [[Eichen|Eiche]] für [[Český Dub|Böhmisch Aicha]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg | [[Buchen|Buche]] für [[Schönenbuch]]<br />
Březová (Zlín District) CoA.png | [[Birken|Birke]] für [[Březová u Zlína|Birkenwald]]<br />
Hrušky (Břeclav) CoA CZ.jpg | [[Birne (Heraldik)|Birnbaum]] für [[Hrušky|Birnbaum]]<br />
Wappen Tanne.png | [[Tanne (Heraldik)|Tannen]] für [[Tanne (Harz)|Tanne]]<br />
Chmelík CoA.png | [[Hopfen (Heraldik)|Hopfen]] für [[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Coat of Arms of Ružomberok.svg | [[Rosen|Rose]] für [[Ružomberok|Rosenberg]]<br />
Farnern-coat of arms.svg | [[Farne]] für [[Farnern]]<br />
Most CoA.gif | [[Brücke (Heraldik)|Brücke]] für [[Most (Tschechien)|Brüx]]<br />
DEU Offenburg COA.svg | Offene Burg für [[Offenburg]]<br />
DEU Himmelpforten COA.svg|[[Pforte des Himmels]] für [[Himmelpforten]]<br />
Wappen Kröpelin.svg | [[Krüppel]] für [[Kröpelin]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Deutung des urs&shy;prünglich slawischen Ortsnamens)</small><br />
DEU Cham COA.svg | Kamm für [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logisch)</small><br />
DEU Lederhose COA.svg | [[Lederhose]] für [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]]<br />
Kuesnacht-blazon.svg| Kissen für [[Küsnacht]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an mittelhochdeutsch ''küssîn'' bzw. schweizerdeutsch ''Chüssi'')</small><br />
Wappen Korb.svg | Bienenkorb für [[Korb (Württemberg)|Korb]]<br />
DEU Bad Säckingen COA.svg | Sack für [[Bad Säckingen]]<br />
Tri Sekery CoA CZ.jpg | Drei [[Axt|Hacken]] für [[Tři Sekery|Dreihacken]]<br />
Černá Voda znak.png | schwarzer Strom (Schwarzwasser) für [[Černá Voda|Schwarzwasser]]<br />
Kamenny p znak.svg | [[Fähre]] für [[Kamenný Přívoz|Steinüberfuhr]]<br />
DEU Halbemond COA.svg| <nowiki>Halb</nowiki>[[Mond (Heraldik)|mond]] für [[Halbemond]]<br />
Šternberk znak.png | Stern und Berg für [[Šternberk|Sternberg]]<br />
Blason ville fr Magenta (Marne).svg | [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] für [[Magenta (Marne)|Magenta an der Marne]]<br />
</gallery><br />
<br />
Die [[Henneberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Henneberg]] führten z.&nbsp;B. eine Henne auf einem Dreiberg, die Herren ''[[Auffenstein|von Aufenstein]]'' einen ''Auf'' oder Uhu, die [[Grafen von Helfenstein]] einen Elefanten; das Wappen der Herren [[Kröcher (Adelsgeschlecht)|von Olvenstedt]] zeigt ein Kamel, welches im [[Mittelalter]] ''Olfent'' hieß. Hier lag eine [[Phonologie|phonologische]] Ähnlichkeit nahe. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der redenden Wappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen des preußischen Staatsministers [[August Friedrich von Boden]] (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.<br />
<br />
Auch Ortswappen können sprechend sein, etwa bei [[Berlin]] (volksetymologisch als ''Bärlein'' = kleiner Bär uminterpretiert) oder [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern|Bern]] (ebenfalls volkstümliche Anlehnung an ''Bär'') sowie [[Hamburg]] (Burg auf rotem Grund).<ref>Eigentlich ist die Mauer mit Tor und Türmen das generelle Wappensymbol für eine Stadt. In Hamburg ist allerdings dieses übliche Symbol burghaft zusammengedrängt.</ref> Bei [[Kanton Uri|Uri]] handelt es sich um das Ur, einen Auerochsen, bei [[Füllinsdorf]] um ein Fohlen (schweizerdeutsch ''Fülli''; etymologisch liegt indes ein männlicher Personenname vor). Ein weiteres Beispiel ist [[Tragwein]] (Weinfass auf einer Trage). [[Falke (Wappentier)|Falken]] finden sich oft in Wappen von Orten mit Namen Falkenstein und Falkenberg (so im heutigen [[Niemodlin]]), der [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] bei der Gemeinde [[Löwenberger Land]], Beile, die in [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] diesen hämmern, ferner eine Tanne auf Münzen und Wappen der elsässischen Stadt [[Thann]]. Bekannt sind auch die Magd über der Burg [[Magdeburg#Wappen, Flagge und Dienstsiegel|im Wappen von Magdeburg]] oder der [[Wappen Stralsunds|Stralsunder Strahl]].<br />
<br />
[[Datei:Schweiz, Bockstaler, Schaffhausen, CNG.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Bockstaler]] von 1621, Schaffhausen]]<br />
<br />
Als [[Münzmeisterzeichen]] wurden redende Wappen ebenfalls verwendet. Zum Beispiel hatte Ernst Peter Hecht, von 1693 bis 1714 Münzmeister der [[Münzstätte Leipzig]], die Buchstaben E&nbsp;P&nbsp;H und zusätzlich den Hecht aus seinem Wappen. Auch auf Münzen kommen redende Wappen vor. Karl Christoph Schmieder erklärt das Münzbild der Schaffhauser [[Bockstaler]], dass es sich um das Stadtwappen von Schaffhausen handelt. „Schafbock und Haus“ so Schmieder, sind das redende Wappen von [[Schaffhausen|Schafhausen]].<ref>[[Karl Christoph Schmieder]]: ''Handwörterbuch der gesammten Münzkunde.'' Waisenhaus, Halle/Berlin 1811 ({{Google Buch|BuchID=qosjl3646VcC|Seite=61|Linktext=S. 61|Hervorhebung="das redende Wappen von Schafhausen"}}).</ref><br />
<br />
[[Datei:Burgmann Speyer 4.JPG|mini|hochkant=0.8|[[Speyerer Dom]], Afrakapelle, redendes Wappen „Burgmann“, vom Grabmalrest des Domdekans [[Nikolaus Burgmann]] (†&nbsp;1443)]]<br />
[[Datei:Bischof Busch Wappenfenster NW4.JPG|mini|hochkant|[[Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße)|Stiftskirche Neustadt an der Weinstraße]], redendes Wappen des [[Bistum Speyer|Speyerer Bischofs]] [[Konrad von Busch]]. (Links das blaue Bistumswappen mit weißem Kreuz, rechts ein brennender Dorn''busch'')]]<br />
<br />
Viele redende Wappen sind eine (teilweise volksetymologische) direkte bildhafte Umsetzung des Ortsnamens:<br />
* [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] zeigt das Wappen von Beilstein besteckt mit drei (2:1) auf einem Stein darin eingehauenen [[Spitzhammer|Spitzhämmer]]<br />
* [[Bockhorn (Friesland)|Bockhorn]] zeigt einen Hirsch und ein Blasinstrument<br />
* [[Cambridge]] zeigt unter anderem ein Schiff neben einer Brücke; engl. ''bridge'' „Brücke“ über dem Fluss [[River Cam (Great Ouse)|Cam]]<br />
* [[Châteaurenard]] zeigt ein Schloss unter einem Fuchs; franz. ''château'' „[[Schloss (Architektur)|Schloss]]“, ''renard'' „[[Fuchs (Wappentier)|Fuchs]]“<br />
* Dürr (= blattlos) ist die [[Buche (Heraldik)|Buche]] in [[Dürrenbüchig]]<br />
* [[Elmbridge]] zeigt eine Ulme an einer Brücke; engl. ''elm'' „[[Ulmen|Ulme]]“, ''bridge'' „Brücke“<br />
* [[Eriskirch]] zeigt eine [[Lilie (Heraldik)|goldene Schwertlilie]] ''([[Sibirische Schwertlilie|Iris sibirica]])'' und die heutige Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“.<br />
* [[Faoug]], deutsch ''Pfauen,'' hat einen Pfau (volksetymologische Deutung des Ortsnamens) und eine Buche (richtige Herleitung von lateinisch ''fagus'' „Buche“) im Wappen<br />
* [[Goldscheuer]] zeigt eine goldene Scheune<br />
* [[Graben BE]] zeigt gekreuzte [[Spaten]]<br />
* [[Haßfurt]] zeigt einen Hasen<br />
* [[Hornberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Königsbrunn]] zeigt Krone und Brunnenschacht<br />
* [[Küsnacht]] und [[Küssnacht SZ|Küssnacht]] haben ein Kissen im Wappen (volksetymologische Deutung des Ortsnamens, eigentlich aber zurückgehend auf ''fundus Cossiniacus'' „Landgut des Cossinius“)<br />
* [[L’Aquila]] zeigt einen Adler; ital. ''aquila'' „[[Adler (Wappentier)|Adler]]“<br />
* [[Łódź|Lodsch]] zeigt ein Boot, poln. ''lodz'' „Boot“<br />
* [[Lyon]] zeigt einen Löwen; franz. ''lion'' „[[Löwe (Wappentier)|Löwe]]“<br />
* [[Meersburg]] zeigt ein ''Meer'' (für den Bodensee) und eine Burg<br />
* [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]] zeigt neun Kirchen<br />
* [[Nonnenhorn]] zeigt eine Ordensfrau und ein Füllhorn<br />
* [[Offenhausen (Oberösterreich)|Offenhausen]] in Österreich zeigt einen Affen auf einem halb offenen Stadttor<br />
* [[Oxford]] zeigt einen im Fluss stehenden Ochsen; engl. ''ox'' „[[Stier (Wappentier)|Ochse]]“, ''ford'' „[[Furt]]“<br />
* [[Phoenix (Arizona)]] zeigt einen [[Phönix (Mythologie)]]<br />
* [[Puchheim]] zeigt gekreuzte '''P'''uchenblätter und ein Haus<br />
* [[Rockenhausen]] zeigt drei ''Roggen-''Ähren<br />
* [[Schwerte]] zeigt zwei gekreuzte nach unten weisende Schwerter<br />
* [[Starnberg]] zeigt einen Staren auf grünem, nach Busch, Baum oder Hügel aussehendem Grund<br />
* [[Steinhaus (Oberösterreich)|Steinhaus]] zeigt ein Stein-Haus<br />
* [[Tours]] zeigt drei silberne Türme; franz. ''tour'' „[[Burg (Heraldik)|Turm]]“<br />
* [[Triberg im Schwarzwald|Triberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Turin]] zeigt einen [[Stier (Wappentier)|Stier]]; ital. ''toro'' „Stier“<br />
* [[Wolfsburg]] zeigt einen Wolf auf einer Burgmauer<br />
* [[Zweibrücken]] zeigt eine Zwillingsbrücke<br />
<br />
Andere Wappen benutzen einen symbolhaften „Umweg“:<br />
* [[Baden (Niederösterreich)|Baden]] zeigt Badende<br />
* [[Bettendorf (Haut-Rhin)|Bettendorf]] (entstanden aus ''Betendorf'') zeigt [[Bibel]] und [[Rosenkranz]] als Symbol für das Beten<br />
* [[Kröpelin]] zeigt einen Krüppel; tatsächlich liegt das slawische Wort ''crepelice'' (= Ort der Wachtel) zugrunde<br />
* [[Frankfurt (Oder)]] zeigt einen Hahn, lat. ''gallus.'' Im mittelalterlichen Latein sind die ''galli'' Franken („Gallier“).<br />
* [[Gallipoli (Apulien)|Gallipoli]] zeigt einen Hahn, ital. ''gallo,'' obwohl der Name der Stadt eigentlich von griech. ''kalòs'' kommt (Volksetymologie)<br />
* [[Luckau]] zeigt einen Stier, das Symbol für den Evangelisten Lukas<br />
* [[Jüterbog]] zeigt einen Bock, der nach einer [[Volksetymologie]] der Namensgeber sein soll<br />
* [[Kindberg]] in der Steiermark blasoniert wie folgt: „In blauem Schild golden ein auf einem silbernen Berg sitzendes nacktes, nur mit Lendentuch bekleidetes Kind, unter drei halbrund angeordneten goldenen fünfzackigen Sternen mit einer der vorne und hinten gebogen aus dem Berg wachsenden silbernen Blumen spielend.“<br />
* [[Lauffen am Neckar]] hat den laufenden Boten („Läufer“)<br />
* [[Lichtental (Wien)|Lichtental]], der Bezirksteil des [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirkes]] zeigt ein von der Sonne beleuchtetes Tal<br />
* [[Schattendorf]] – wirft ''Schatten''<br />
* [[Telgte]] (nach einem Gehöft Telgoth) zeigt eine stilisierte [[Eichen|Eiche]], ''Telge'' steht dabei für Eiche (''Telgen potten'' für Bäume pflanzen, 16.&nbsp;Jahrhundert)<br />
<br />
== Initialwappen ==<br />
Auch sind die [[Initialwappen]] häufig als redend anzusehen. Beispiele sind:<br />
* [[Hradec Králové]] (deutsch ''Königgrätz'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Jevíčko]] (deutsch ''Gewitsch'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Kielce]] in Polen mit einem „CK“ für „Civitas Kielce“<br />
* [[Kraslice]] in Tschechien mit einem wappenfüllenden „G“, das bis 1945 für den deutschen Namen ''Graslitz'' stand<br />
* [[Lidice]] (deutsch ''Liditz'') in Tschechien mit einem „L“<br />
* [[Moravská Třebová]] (deutsch ''Mährisch-Trübau'') in Tschechien mit einem „T“<br />
* [[Olomouc]] (deutsch ''Olmütz'') in Tschechien mit dem [[Kürzel]] „SPQO“ für „Senatus Populusque Olomucensis“<br />
* [[Radom]] in Polen mit einem ein „R“ unter einer Krone<br />
* [[Rudolfov]] (deutsch ''Rudolfstadt'') in Tschechien mit einem „R“<br />
* [[Tysmenyzja]] in der Ukraine mit einem „T“<br />
* [[Wrocław]] (deutsch ''Breslau'') in Polen mit einem „W“<br />
* [[Zittau]] in Sachsen mit einem silbernen „Z“ in der Wappenmitte<br />
* [[Znojmo]] (deutsch ''Znaim'') in Tschechien mit einem „Z“<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7; 2., unveränderte Aufl. mit dem Untertitel ''Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken.'' Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4; 3. Aufl. 2011, ISBN 978-3-86646-077-5.<br />
* [[Winfried Schich]]: ''Redende Siegel brandenburgischer und anderer deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert.'' In: [[Markus Späth]] (Hrsg.): ''Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Kunstgeschichte und Geschichte im Gespräch'' (=&nbsp;''Sensus.'' Band 1). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-412-20353-5, S. 113–130.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canting arms|Redendes Wappen|audio=0|video=0}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fachbegriff (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichel_(Heraldik)&diff=254287938Eichel (Heraldik)2025-03-17T15:41:58Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|1=Die gesamten Aussagen des Beitrags sind nicht durch zuverlässige (heraldische) Publikationen und Primärquellen belegt.}}<br />
Die '''Eichel''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]], die in [[Wappen]] einzeln oder verbunden mit [[Eichenlaub#Heraldik|Eichenlaub]] vorkommt. Sie ist der typischen Erscheinung der reifen, aber noch am Baum oder immer in ihrem [[Fruchtbecher]] befindlichen Frucht von in Mittel- und Südeuropa heimischen [[Eichen]]arten (beispielsweise der auch „Deutsche Eiche“ genannten [[Stieleiche]]) nachempfunden und wird zumeist mit Stiel und häufig senkrecht (stehend oder hängend) dargestellt.<br />
<br />
Die [[Tingierung]] (Farbgebung) ist häufig Gold (gelb), gelegentlich auch Grün oder Rot, selten Silber (weiß). Der Fruchtbecher ist bisweilen abweichend grün tingiert, zumeist bei gleicher Tingierung wie der Fruchtkörper mit einem schwarzen Schrägfadengitter überdeckt (d.&nbsp;h. bis zum Rand der Teilfigur durchgezogen; selten auch nur belegt, also nicht bis zum Rand der Teilfigur durchgehend), sodass er dunkler erscheinen kann, ohne eine unheraldische Farbe verwenden zu müssen. <br />
<br />
<div align=center><br />
<gallery><br />
Wappen Aichelberg.png|Aichelberg (Ortsteil von [[Aichwald]])<br />
Wappen Aichstetten RV.svg|[[Aichstetten]]<br />
DE-ST 15-0-86-005 Biederitz 2010 COA.png|[[Biederitz#Wappen|Biederitz]]<br />
DEU_Dreieichenhain_COA.svg|[[Dreieichenhain]]<br />
DEU Ecklak COA.svg|[[Ecklak#Wappen|Ecklak]]<br />
DEU Eichelhardt COA.svg|[[Eichelhardt]]<br />
DEU Eichenau COA.svg|[[Eichenau]]<br />
Wappen Neu-Eichenberg.svg|[[Neu-Eichenberg]]<br />
1 Wappen Eichfeld.jpg|[[Volkach]]–[[Eichfeld (Volkach)|Eichfeld]]<br />
DEU Eichstätt COA.svg|[[Eichstätt#Wappen, Siegel und Fahne|Eichstätt]]<br />
DEU Samtgemeinde Elbtalaue COA.svg|[[Samtgemeinde Elbtalaue#Wappen|Elbtalaue (Samtgemeinde)]]<br />
DEU Göttlin COA.svg|[[Göttlin]] <br />
Wappen Kirchardt.svg|[[Kirchardt#Wappen und Flagge|Kirchardt]] <br />
Wapen Lehnst.jpg|[[Lehnstedt (Hagen im Bremischen)#Wappen|Lehnstedt]] <br />
Wappen_Schweindorf.png|[[Schweindorf (Neresheim)|Schweindorf]]<br />
DEU_Winnweiler_COA.svg|[[Winnweiler]]<br />
Blason ca ville Acton Vale.svg|[[Acton Vale]], [[Québec]], Kanada<br />
POL gmina Dębowa Kłoda COA.svg|[[Gmina Dębowa Kłoda]], Polen<br />
POL gmina Dębowa Łąka COA.svg|[[Gmina Dębowa Łąka]], Polen<br />
Coat of arms of Dubna.svg|[[Dubna (Moskau)|Dubna]], Russland<br />
CHE Chavannes-le-Chêne COA.svg|Silberne Eicheln im Wappen von [[Chavannes-le-Chêne]] VD, Schweiz<br />
CHE Würenlingen COA.svg|Zweiblättriger Eichenzweig mit Frucht im Wappen von [[Würenlingen]] AG, Schweiz<br />
Coat of Arms of Dubnica nad Váhom.svg|[[Dubnica nad Váhom]], Slowakei<br />
Brněnec CoA CZ.svg|[[Brněnec]], Tschechien<br />
Celakovice znak.jpg|[[Čelákovice]], Tschechien<br />
Český Dub CoA CZ.svg|[[Český Dub]], Tschechien<br />
Doudleby nad Orlici CZ CoA.jpg|[[Doudleby nad Orlicí]], Tschechien<br />
Dub nad Moravou znak.png|[[Dub nad Moravou]], Tschechien<br />
Dubnice znak.jpg|[[Dubnice pod Ralskem]], Tschechien<br />
Hradištko NY CoA.jpg|[[Hradištko u Sadské|Hradištko]], Tschechien<br />
Lichnov Bruntál znak.png|[[Lichnov u Bruntálu|Lichnov]], Tschechien<br />
Kořenov CoA CZ.svg|[[Kořenov]], Tschechien<br />
Mikulčice znak.jpg|[[Mikulčice]], Tschechien<br />
Modrice CZ CoA.svg|[[Modřice]], Tschechien<br />
Stochov CoA CZ.jpg|[[Stochov]], Tschechien<br />
Vselibice CoA CZ.png|[[Všelibice]], Tschechien<br />
Dubove zkr gerb.png|[[Dubowe]], Ukraine<br />
</gallery></div><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Eiche (Heraldik)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Acorns in heraldry|Eicheln in der Heraldik|3=S}}<br />
<!--<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/>--><br />
<br />
[[Kategorie:Frucht (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Eiche als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Br%C3%BCcke_(Heraldik)&diff=254253476Brücke (Heraldik)2025-03-16T12:09:00Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Die '''Brücke''' wird in der [[Heraldik]] als [[gemeine Figur]] verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.der-kunstmaler.com/heraldische-symbole/bruecke.htm |titel=Die Brücke Heraldik Symbol {{!}} Wappensymbole |abruf=2020-04-12}}</ref><br />
<br />
== Bedeutung ==<br />
Die Brücke hat in der Heraldik zwei verschiedene Bedeutungen.<br />
<br />
=== Turnierkragen ===<br />
[[Datei:Blason Maison de Béthune (branche de Chârost).svg|mini|[[Turnierkragen]] auf dem Wappen von [[Chârost]]]]<br />
{{Hauptartikel|Turnierkragen}}<br />
Mit ''Brücke'' wird manchmal der [[Turnierkragen]] bezeichnet, der vorrangig in [[Wappen]] adliger Personen als [[Beizeichen]] verwendet wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernhard Peter |url=http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/turnierkragen.htm |titel=Der Turnierkragen in der Heraldik |werk=welt-der-wappen.de |hrsg= |datum=2012 |abruf=2020-04-12 |sprache=}}</ref><br />
<br />
=== Bauwerk ===<br />
Die [[Brücke]] als [[Bauwerk]] wird als Wappenmotiv in [[Redendes Wappen|Redenden Wappen]] verwendet. Beispiel ist das Wappen von [[Königsbrück]]. Das Brückenmotiv im Stadtwappen deutet meistens auf die Lage des Ortes bei einem Flussübergang hin. Darstellung und Farbgebung der Brücke sind nicht einheitlich. Von den möglichen [[Technische Einteilung von Brücken|Bauformen von Brücken]] werden in der Heraldik meistens [[Bogenbrücke|Bogen-]], [[Hängebrücke|Hänge-]] und [[Klappbrücke]]n verwendet. Die Bauwerke werden stark stilisiert dargestellt. Oft wird ein Mauerwerk angedeutet. Die Anzahl der Brückenbogen reichen von einem bis selten über fünf. Das Brückenmotiv gehört neben der [[Burg (Heraldik)|Burg]], dem [[Kastell (Heraldik)|Kastell]] und dem [[Turm (Heraldik)|Turm]] zu den häufigsten gemeinen Figuren.<br />
<br />
<gallery caption="Beispiele"><br />
Bengtsfors vapen.svg|[[Bengtsfors]] in Schweden<br />
Escudo de Berrocalejo (Cáceres).svg|[[Berrocalejo]] in Spanien<br />
CoA of Brod nad Tichou.svg|[[Brod nad Tichou|Bruck am Hammer]] in Tschechien<br />
AUT Bruck an der Mur COA.jpg|[[Bruck an der Mur]] in der Steiermark<br />
AUT Bruckneudorf COA.svg|[[Bruckneudorf]] in Burgenland<br />
Brügg-coat_of_arms.svg|[[Brügg BE|Brügg]] im Kanton Bern<br />
Most CoA.gif|[[Most (Tschechien)|Brüx]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of the City of Cambridge.svg|[[Cambridge]] in England<br />
Actual Caraș-Severin county CoA.png|[[Kreis Caraș-Severin]] in Rumänien<br />
Doudleby nad Orlici CZ CoA.jpg|[[Doudleby nad Orlicí|Daudleb an der Adler]] in Tschechien<br />
Zdemyslice CoA.jpg|[[Zdemyslice|Domislitz]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Osijek.svg|[[Osijek|Essegg]] in Kroatien<br />
Blason ville It Etroubles (AO).svg|[[Étroubles]] in Italien<br />
Coat of arms of borough Friedrichshain-Kreuzberg.svg|[[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] von Berlin<br />
Fürstenfeldbruck Wappen.svg|[[Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen des Landkreises Fürstenfeldbruck.svg|[[Landkreis Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen_Landgemeinde_Geratal.png|[[Geratal]] in Thüringen<br />
Herálec ZR CoA.jpg|[[Herálec na Moravě|Heraletz]] in Tschechien<br />
AUT Innsbruck COA.svg|[[Innsbruck]] in Tirol<br />
Kamenný Most (okres Kladno) znak.jpg|[[Kamenný Most (Tschechien)|Kamenomost (Steinbruck)]] in Tschechien<br />
DEU Kitzingen COA.svg|Stadt [[Kitzingen]] in Bayern<br />
DEU Landkreis Kitzingen COA.svg|[[Landkreis Kitzingen]] in Bayern<br />
Wappen-koenigsbrueck.png|[[Königsbrück]] in Sachsen<br />
Coat of arms of Lekárovce.png|[[Lekárovce]] in der Slowakei<br />
DEU Lippetal COA.svg|[[Lippetal]] in Nordrhein-Westfalen<br />
Lozice znak.jpg|[[Lozice|Lositz]] in Tschechien<br />
POL Ozimek COA.svg|[[Ozimek|Malapane]] in Polen<br />
DEU Marktheidenfeld COA.svg|[[Marktheidenfeld]] in Bayern<br />
Mostek CoA TU CZ.svg|[[Mostek|Mastig]] in Tschechien<br />
BIA Mosty COA.svg|[[Masty]] in Belarus<br />
Coat of arms of Mostar.svg|[[Mostar]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Mosty u Jablunkova-znak.png|[[Mosty u Jablunkova|Mosty bei Jablunkau]] in Tschechien<br />
Nezvěstice CoA CZ.svg|[[Nezvěstice|Neswiestitz]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of Novosibirsk.svg|[[Nowosibirsk]] in Russland<br />
Coat of arms of Horní Police.svg|[[Horní Police|Oberpolitz]] in Tschechien<br />
Osijek and Baranya County.svg|[[Gespanschaft Osijek-Baranja]] in Kroatien<br />
Titograd CoA.png|[[Podgorica]] (Titograd) in Montenegro in Jahren 1946–1992<br />
Blason ville it Pontecorvo.svg|[[Pontecorvo]] in Italien<br />
Putim CoA CZ.jpg|[[Putim]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Rapla.png|[[Rapla (Stadt)|Rappel]] in Estland<br />
Roudná CoA.png|[[Roudná|Raudna]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of La Rioja (Spain).svg|[[Wappen von La Rioja|La Rioja]] in Spanien<br />
Coat of arms of Romania.svg|[[Wappen Rumäniens|Rumänien]]<br />
Blason ville fr Saint-Briac-sur-Mer 35.svg|[[Saint-Briac-sur-Mer]] in Frankreich<br />
Grb Sanskog Mosta.png|[[Sanski Most]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Coat of arms of Sarajevo.svg|[[Sarajevo|Sarajewo]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Wappen Münsterschwarzach (2).jpg|[[Schwarzach am Main]]–[[Münsterschwarzach]] in Bayern<br />
AUT Schwechat COA.svg|[[Schwechat]] in Niederösterreich<br />
Emblem of Sevlievo.svg|[[Sewliewo]] in Bulgarien<br />
Coat of arms of Skopje.svg|[[Skopje]] in Nordmazedonien<br />
Wappen_sohland.png|[[Sohland an der Spree]] in Sachsen mit [[Himmelsbrücke (Sohland an der Spree)|Himmelsbrücke]] <br />
Stádlec CoA.jpg|[[Stádlec|Stahletz]] in Tschechien<br />
DEU_Strickscheid_COA.svg|[[Viadukt]] im Wappen von [[Strickscheid]] an der ''[[Bahnstrecke Pronsfeld–Neuerburg]]'' (Rheinland-Pfalz)<br />
Coat of arms of Studeničani Municipality.svg|[[Studeničani]] in Nordmazedonien<br />
ROU TM Timisoara CoA1.png|[[Timișoara|Temeswar]] in Rumänien<br />
Tchořovice CoA.jpg|[[Tchořovice|Torschowitz]] in Tschechien<br />
Toušice znak.jpg|[[Toušice|Touschitz]] in Tschechien<br />
Višegrad (grb).svg|[[Višegrad]] in Bosnien und Herzegowina<br />
AUT Voecklabruck COA.svg|[[Vöcklabruck]] in Oberösterreich<br />
Coat of arms of Želino Municipality.svg|[[Želino]] in Nordmazedonien<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Bridges in heraldry|Brücke in der Heraldik}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
{{SORTIERUNG:Brucke}}<br />
[[Kategorie:Bauwerk (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Br%C3%BCcke_(Heraldik)&diff=254253326Brücke (Heraldik)2025-03-16T12:02:52Z<p>78.128.221.5: /* Bauwerk */</p>
<hr />
<div>Die '''Brücke''' wird in der [[Heraldik]] als [[gemeine Figur]] verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.der-kunstmaler.com/heraldische-symbole/bruecke.htm |titel=Die Brücke Heraldik Symbol {{!}} Wappensymbole |abruf=2020-04-12}}</ref><br />
<br />
== Bedeutung ==<br />
Die Brücke hat in der Heraldik zwei verschiedene Bedeutungen.<br />
<br />
=== Turnierkragen ===<br />
[[Datei:Blason Maison de Béthune (branche de Chârost).svg|mini|[[Turnierkragen]] auf dem Wappen von [[Chârost]]]]<br />
{{Hauptartikel|Turnierkragen}}<br />
Mit ''Brücke'' wird manchmal der [[Turnierkragen]] bezeichnet, der vorrangig in [[Wappen]] adliger Personen als [[Beizeichen]] verwendet wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernhard Peter |url=http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/turnierkragen.htm |titel=Der Turnierkragen in der Heraldik |werk=welt-der-wappen.de |hrsg= |datum=2012 |abruf=2020-04-12 |sprache=}}</ref><br />
<br />
=== Bauwerk ===<br />
Die [[Brücke]] als [[Bauwerk]] wird als Wappenmotiv in [[Redendes Wappen|Redenden Wappen]] verwendet. Beispiel ist das Wappen von [[Königsbrück]]. Das Brückenmotiv im Stadtwappen deutet meistens auf die Lage des Ortes bei einem Flussübergang hin. Darstellung und Farbgebung der Brücke sind nicht einheitlich. Von den möglichen [[Technische Einteilung von Brücken|Bauformen von Brücken]] werden in der Heraldik meistens [[Bogenbrücke|Bogen-]], [[Hängebrücke|Hänge-]] und [[Klappbrücke]]n verwendet. Die Bauwerke werden stark stilisiert dargestellt. Oft wird ein Mauerwerk angedeutet. Die Anzahl der Brückenbogen reichen von einem bis selten über fünf. Das Brückenmotiv gehört neben der [[Burg (Heraldik)|Burg]], dem [[Kastell (Heraldik)|Kastell]] und dem [[Turm (Heraldik)|Turm]] zu den häufigsten gemeinen Figuren.<br />
<br />
<gallery caption="Beispiele"><br />
Bengtsfors vapen.svg|[[Bengtsfors]] in Schweden<br />
Escudo de Berrocalejo (Cáceres).svg|[[Berrocalejo]] in Spanien<br />
CoA of Brod nad Tichou.svg|[[Brod nad Tichou|Bruck am Hammer]] in Tschechien<br />
AUT Bruck an der Mur COA.jpg|[[Bruck an der Mur]] in der Steiermark<br />
AUT Bruckneudorf COA.svg|[[Bruckneudorf]] in Burgenland<br />
Brügg-coat_of_arms.svg|[[Brügg BE|Brügg]] im Kanton Bern<br />
Most CoA.gif|[[Most (Tschechien)|Brüx]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of the City of Cambridge.svg|[[Cambridge]] in England<br />
Actual Caraș-Severin county CoA.png|[[Kreis Caraș-Severin]] in Rumänien<br />
Doudleby nad Orlici CZ CoA.jpg|[[Doudleby nad Orlicí|Daudleb an der Adler]] in Tschechien<br />
Zdemyslice CoA.jpg|[[Zdemyslice|Domislitz]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Osijek.svg|[[Osijek|Essegg]] in Kroatien<br />
Blason ville It Etroubles (AO).svg|[[Étroubles]] in Italien<br />
Coat of arms of borough Friedrichshain-Kreuzberg.svg|[[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] von Berlin<br />
Fürstenfeldbruck Wappen.svg|[[Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen des Landkreises Fürstenfeldbruck.svg|[[Landkreis Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen_Landgemeinde_Geratal.png|[[Geratal]] in Thüringen<br />
Herálec ZR CoA.jpg|[[Herálec na Moravě|Heraletz]] in Tschechien<br />
AUT Innsbruck COA.svg|[[Innsbruck]] in Tirol<br />
Kamenný Most (okres Kladno) znak.jpg|[[Kamenný Most (Tschechien)|Kamenomost (Steinbruck)]] in Tschechien<br />
DEU Kitzingen COA.svg|Stadt [[Kitzingen]] in Bayern<br />
DEU Landkreis Kitzingen COA.svg|[[Landkreis Kitzingen]] in Bayern<br />
Wappen-koenigsbrueck.png|[[Königsbrück]] in Sachsen<br />
Coat of arms of Lekárovce.png|[[Lekárovce]] in der Slowakei<br />
DEU Lippetal COA.svg|[[Lippetal]] in Nordrhein-Westfalen<br />
Lozice znak.jpg|[[Lozice|Lositz]] in Tschechien<br />
POL Ozimek COA.svg|[[Ozimek|Malapane]] in Polen<br />
DEU Marktheidenfeld COA.svg|[[Marktheidenfeld]] in Bayern<br />
Mostek CoA TU CZ.svg|[[Mostek|Mastig]] in Tschechien<br />
BIA Mosty COA.svg|[[Masty]] in Belarus<br />
Coat of arms of Mostar.svg|[[Mostar]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Mosty u Jablunkova-znak.png|[[Mosty u Jablunkova|Mosty bei Jablunkau]] in Tschechien<br />
Nezvěstice CoA CZ.svg|[[Nezvěstice|Neswiestitz]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of Novosibirsk.svg|[[Nowosibirsk]] in Russland<br />
Coat of arms of Horní Police.svg|[[Horní Police|Oberpolitz]] in Tschechien<br />
Osijek and Baranya County.svg|[[Gespanschaft Osijek-Baranja]] in Kroatien<br />
Titograd CoA.png|[[Podgorica]] (Titograd) in Montenegro in Jahren 1946–1992<br />
Blason ville it Pontecorvo.svg|[[Pontecorvo]] in Italien<br />
Putim CoA CZ.jpg|[[Putim]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Rapla.png|[[Rapla (Stadt)|Rappel]] in Estland<br />
Roudná CoA.png|[[Roudná|Raudna]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of La Rioja (Spain).svg|[[Wappen von La Rioja|La Rioja]] in Spanien<br />
Coat of arms of Romania.svg|[[Wappen Rumäniens|Rumänien]]<br />
Blason ville fr Saint-Briac-sur-Mer 35.svg|[[Saint-Briac-sur-Mer]] in Frankreich<br />
Grb Sanskog Mosta.png|[[Sanski Most]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Coat of arms of Sarajevo.svg|[[Sarajevo|Sarajewo]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Wappen Münsterschwarzach (2).jpg|[[Schwarzach am Main]]–[[Münsterschwarzach]] in Bayern<br />
AUT Schwechat COA.svg|[[Schwechat]] in Niederösterreich<br />
Emblem of Sevlievo.svg|[[Sewliewo]] in Bulgarien<br />
Coat of arms of Skopje.svg|[[Skopje]] in Nordmazedonien<br />
Wappen_sohland.png|[[Sohland an der Spree]] in Sachsen mit [[Himmelsbrücke (Sohland an der Spree)|Himmelsbrücke]] <br />
Stádlec CoA.jpg|[[Stádlec|Stahletz]] in Tschechien<br />
DEU_Strickscheid_COA.svg|[[Viadukt]] im Wappen von [[Strickscheid]] an der ''[[Bahnstrecke Pronsfeld–Neuerburg]]'' (Rheinland-Pfalz)<br />
ROU TM Timisoara CoA1.png|[[Timișoara|Temeswar]] in Rumänien<br />
Tchořovice CoA.jpg|[[Tchořovice|Torschowitz]] in Tschechien<br />
Toušice znak.jpg|[[Toušice|Touschitz]] in Tschechien<br />
Višegrad (grb).svg|[[Višegrad]] in Bosnien und Herzegowina<br />
AUT Voecklabruck COA.svg|[[Vöcklabruck]] in Oberösterreich<br />
Coat of arms of Želino Municipality.svg|[[Želino]] in Nordmazedonien<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Bridges in heraldry|Brücke in der Heraldik}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
{{SORTIERUNG:Brucke}}<br />
[[Kategorie:Bauwerk (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Br%C3%BCcke_(Heraldik)&diff=254253204Brücke (Heraldik)2025-03-16T11:58:20Z<p>78.128.221.5: /* Bauwerk */</p>
<hr />
<div>Die '''Brücke''' wird in der [[Heraldik]] als [[gemeine Figur]] verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.der-kunstmaler.com/heraldische-symbole/bruecke.htm |titel=Die Brücke Heraldik Symbol {{!}} Wappensymbole |abruf=2020-04-12}}</ref><br />
<br />
== Bedeutung ==<br />
Die Brücke hat in der Heraldik zwei verschiedene Bedeutungen.<br />
<br />
=== Turnierkragen ===<br />
[[Datei:Blason Maison de Béthune (branche de Chârost).svg|mini|[[Turnierkragen]] auf dem Wappen von [[Chârost]]]]<br />
{{Hauptartikel|Turnierkragen}}<br />
Mit ''Brücke'' wird manchmal der [[Turnierkragen]] bezeichnet, der vorrangig in [[Wappen]] adliger Personen als [[Beizeichen]] verwendet wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernhard Peter |url=http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/turnierkragen.htm |titel=Der Turnierkragen in der Heraldik |werk=welt-der-wappen.de |hrsg= |datum=2012 |abruf=2020-04-12 |sprache=}}</ref><br />
<br />
=== Bauwerk ===<br />
Die [[Brücke]] als [[Bauwerk]] wird als Wappenmotiv in [[Redendes Wappen|Redenden Wappen]] verwendet. Beispiel ist das Wappen von [[Königsbrück]]. Das Brückenmotiv im Stadtwappen deutet meistens auf die Lage des Ortes bei einem Flussübergang hin. Darstellung und Farbgebung der Brücke sind nicht einheitlich. Von den möglichen [[Technische Einteilung von Brücken|Bauformen von Brücken]] werden in der Heraldik meistens [[Bogenbrücke|Bogen-]], [[Hängebrücke|Hänge-]] und [[Klappbrücke]]n verwendet. Die Bauwerke werden stark stilisiert dargestellt. Oft wird ein Mauerwerk angedeutet. Die Anzahl der Brückenbogen reichen von einem bis selten über fünf. Das Brückenmotiv gehört neben der [[Burg (Heraldik)|Burg]], dem [[Kastell (Heraldik)|Kastell]] und dem [[Turm (Heraldik)|Turm]] zu den häufigsten gemeinen Figuren.<br />
<br />
<gallery caption="Beispiele"><br />
Bengtsfors vapen.svg|[[Bengtsfors]] in Schweden<br />
Escudo de Berrocalejo (Cáceres).svg|[[Berrocalejo]] in Spanien<br />
CoA of Brod nad Tichou.svg|[[Brod nad Tichou|Bruck am Hammer]] in Tschechien<br />
AUT Bruck an der Mur COA.jpg|[[Bruck an der Mur]] in der Steiermark<br />
AUT Bruckneudorf COA.svg|[[Bruckneudorf]] in Burgenland<br />
Brügg-coat_of_arms.svg|[[Brügg BE|Brügg]] im Kanton Bern<br />
Most CoA.gif|[[Most (Tschechien)|Brüx]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of the City of Cambridge.svg|[[Cambridge]] in England<br />
Actual Caraș-Severin county CoA.png|[[Kreis Caraș-Severin]] in Rumänien<br />
Doudleby nad Orlici CZ CoA.jpg|[[Doudleby nad Orlicí|Daudleb an der Adler]] in Tschechien<br />
Zdemyslice CoA.jpg|[[Zdemyslice|Domislitz]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Osijek.svg|[[Osijek|Essegg]] in Kroatien<br />
Blason ville It Etroubles (AO).svg|[[Étroubles]] in Italien<br />
Coat of arms of borough Friedrichshain-Kreuzberg.svg|[[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] von Berlin<br />
Fürstenfeldbruck Wappen.svg|[[Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen des Landkreises Fürstenfeldbruck.svg|[[Landkreis Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen_Landgemeinde_Geratal.png|[[Geratal]] in Thüringen<br />
Herálec ZR CoA.jpg|[[Herálec na Moravě|Heraletz]] in Tschechien<br />
AUT Innsbruck COA.svg|[[Innsbruck]] in Tirol<br />
Kamenný Most (okres Kladno) znak.jpg|[[Kamenný Most (Tschechien)|Kamenomost (Steinbruck)]] in Tschechien<br />
DEU Kitzingen COA.svg|Stadt [[Kitzingen]] in Bayern<br />
DEU Landkreis Kitzingen COA.svg|[[Landkreis Kitzingen]] in Bayern<br />
Wappen-koenigsbrueck.png|[[Königsbrück]] in Sachsen<br />
Coat of arms of Lekárovce.png|[[Lekárovce]] in der Slowakei<br />
DEU Lippetal COA.svg|[[Lippetal]] in Nordrhein-Westfalen<br />
Lozice znak.jpg|[[Lozice|Lositz]] in Tschechien<br />
POL Ozimek COA.svg|[[Ozimek|Malapane]] in Polen<br />
DEU Marktheidenfeld COA.svg|[[Marktheidenfeld]] in Bayern<br />
Mostek CoA TU CZ.svg|[[Mostek|Mastig]] in Tschechien<br />
BIA Mosty COA.svg|[[Masty]] in Belarus<br />
Coat of arms of Mostar.svg|[[Mostar]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Mosty u Jablunkova-znak.png|[[Mosty u Jablunkova|Mosty bei Jablunkau]] in Tschechien<br />
Nezvěstice CoA CZ.svg|[[Nezvěstice|Neswiestitz]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of Novosibirsk.svg|[[Nowosibirsk]] in Russland<br />
Coat of arms of Horní Police.svg|[[Horní Police|Oberpolitz]] in Tschechien<br />
Osijek and Baranya County.svg|[[Gespanschaft Osijek-Baranja]] in Kroatien<br />
Titograd CoA.png|[[Podgorica]] (Titograd) in Montenegro in Jahren 1946–1992<br />
Blason ville it Pontecorvo.svg|[[Pontecorvo]] in Italien<br />
Putim CoA CZ.jpg|[[Putim]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Rapla.png|[[Rapla (Stadt)|Rappel]] in Estland<br />
Roudná CoA.png|[[Roudná|Raudna]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of La Rioja (Spain).svg|[[Wappen von La Rioja|La Rioja]] in Spanien<br />
Coat of arms of Romania.svg|[[Wappen Rumäniens|Rumänien]]<br />
Blason ville fr Saint-Briac-sur-Mer 35.svg|[[Saint-Briac-sur-Mer]] in Frankreich<br />
Grb Sanskog Mosta.png|[[Sanski Most]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Coat of arms of Sarajevo.svg|[[Sarajevo|Sarajewo]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Wappen Münsterschwarzach (2).jpg|[[Schwarzach am Main]]–[[Münsterschwarzach]] in Bayern<br />
AUT Schwechat COA.svg|[[Schwechat]] in Niederösterreich<br />
Emblem of Sevlievo.svg|[[Sewliewo]] in Bulgarien<br />
Coat of arms of Skopje.svg|[[Skopje]] in Nordmazedonien<br />
Wappen_sohland.png|[[Sohland an der Spree]] in Sachsen mit [[Himmelsbrücke (Sohland an der Spree)|Himmelsbrücke]] <br />
Stádlec CoA.jpg|[[Stádlec|Stahletz]] in Tschechien<br />
DEU_Strickscheid_COA.svg|[[Viadukt]] im Wappen von [[Strickscheid]] an der ''[[Bahnstrecke Pronsfeld–Neuerburg]]'' (Rheinland-Pfalz)<br />
ROU TM Timisoara CoA1.png|[[Timișoara|Temeswar]] in Rumänien<br />
Tchořovice CoA.jpg|[[Tchořovice|Torschowitz]] in Tschechien<br />
Toušice znak.jpg|[[Toušice|Touschitz]] in Tschechien<br />
Višegrad (grb).svg|[[Višegrad]] in Bosnien und Herzegowina<br />
AUT Voecklabruck COA.svg|[[Vöcklabruck]] in Oberösterreich<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Bridges in heraldry|Brücke in der Heraldik}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
{{SORTIERUNG:Brucke}}<br />
[[Kategorie:Bauwerk (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Buch_(Heraldik)&diff=254251423Buch (Heraldik)2025-03-16T11:08:13Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Luven wappen.svg|mini|Bibel im Wappen von [[Luven]], Schweiz]]<br />
Das '''Buch''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und steht symbolisch für die Gelehrsamkeit.<br />
<br />
Ob ein aufgeschlagenes oder geschlossenes [[Buch]] im [[Wappen]] dargestellt wird, legt die [[Blasonierung|Beschreibung]] fest. Bekannt ist das aufgeschlagene Buch mit dem [[Markuslöwe]]n. Die Darstellung im Wappen ist vielfältig. Die [[Bibel]], als das Buch der Bücher, ist in [[Luven]], im [[Bezirk Surselva]] des [[Kanton Graubünden|Kantons Graubünden]] in der [[Schweiz]], aufgeschlagen. Auf einer Seite ist das A für den Anfang und die heraldisch linke Seite zeigt das Omega für das Ende. Die russische Stadt [[Perm (Stadt)|Perm]]<ref>[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.</ref> führte ein Buch bereits im 17. Jahrhundert im Wappen.<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
* Viele neuere Staatswappen zeigen ein Buch, wie das von [[Angola]] und der [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]].<br />
* Universitäten zeigen oft ein oder mehrere Bücher im Wappen<br />
* Eine besondere Form stellt das [[Beutelbuch]] dar, wie es im Logo und Wappen des [[Schottenstift]]s in [[Wien]] gezeigt wird, zitiert auch im Wappen des Wiener Stadtteils [[Breitenlee]].<br />
<gallery><br />
Arms of the Islamic Emirate of Afghanistan.svg|Koran im [[Wappen Afghanistans]]<br />
Emblem of Angola.svg|[[Wappen Angolas]]<br />
CHE Bever COA.svg|Wappen von [[Bever GR]]<br />
DEU Blekendorf COA.svg|Wappen von [[Blekendorf]]<br />
Blažovice znak.svg|Wappen von [[Blažovice|Bläswitz]]<br />
Coat of arms of Bnei-Brak.svg|Wappen von [[Bnei Berak]]<br />
DEU Bochum COA.svg|[[Bochum]] als [[redendes Wappen]]<br />
Bohuňov (okres Svitavy).png|Wappen von [[Bohuňov nad Křetínkou|Bogenau]]<br />
Horní Čermná.svg|Wappen von [[Horní Čermná|Ober Böhmisch Rothwasser]]<br />
Borodyanskiy rayon gerb.png|Wappen von [[Rajon Borodjanka]]<br />
Borovnice CoA.svg|Wappen von [[Borovnice u Jimramova|Borownitz]]<br />
AUT Breitenlee COA.png|Wappen des Wiener Stadtteils [[Breitenlee]]<br />
Coat of arms of Burkina Faso.svg|[[Wappen Burkina Fasos]]<br />
Cetinje Coat-of-Arms.svg|Oktoich im Wappen von [[Cetinje]]<br />
Coat of Arms of Kharkiv Oblast.svg|Wappen von [[Oblast Charkiw]]<br />
Chrášťany (České Budějovice District) CoA.png|Wappen von [[Chrášťany u Týna nad Vltavou|Chraschtian]]<br />
EscudodeArmasdeEscobedoNL.png|Wappen von [[Ciudad General Escobedo]]<br />
Coa Hungary Town Debrecen.svg|Wappen von [[Debrecen|Debrezin]]<br />
Coat of arms of the Dominican Republic.svg|[[Wappen der Dominikanischen Republik]]<br />
Coat of arms of Dushanbe.svg|Wappen von [[Duschanbe]]<br />
BG Gabrovo coa.svg|Wappen von [[Gabrowo]]<br />
COA-Kočevje.gif|Wappen von [[Kočevje|Gottschee]]<br />
ROU BH Oradea CoA1.png|Wappen von [[Oradea|Großwardein]]<br />
Hodslavice CZ CoA.jpg|Wappen von [[Hodslavice|Hotzendorf]]<br />
Höhn Wappen.svg|Wappen von [[Höhn]]<br />
Hudlice CZ CoA.png|Wappen von [[Hudlice|Hudlitz]]<br />
Wappen Kerkingen.png|Wappen von [[Kerkingen]]<br />
POL_gmina_Kobiele_Wielkie_COA.svg|Wappen von [[Kobiele Wielkie]]<br />
DEU Leidenborn COA.svg|Wappen von [[Leidenborn]]<br />
Libočany CoA.png|Wappen von [[Libočany|Libotschan]]<br />
Coat of Arms of Liptovský Mikuláš.svg|Wappen von [[Liptovský Mikuláš|Liptau-Sankt-Nikolaus]]<br />
POL powiat łomżyński COA.svg|Wappen von [[Powiat Łomżyński|Powiat Lomscha]]<br />
Wappen Lorchhausen.png|Wappen von [[Lorchhausen]]<br />
Herb Lutsk.svg|Wappen von [[Luzk]]<br />
POL Leżajsk COA.svg|Wappen von [[Leżajsk|Lyschansk]]<br />
Coat of arms of Makedonska Kamenica Municipality.svg|Wappen von [[Makedonska Kamenica]]<br />
Aluksne COA.svg|Wappen von [[Alūksne|Marienburg]]<br />
Coat of arms Melitopol.svg|Wappen von [[Melitopol]]<br />
Coat of arms of Mexico State.svg|Wappen des Bundesstaates [[México (Bundesstaat)|México]]<br />
Modrica.grb.jpg|Wappen von [[Modriča]]<br />
Coat of arms of Morašice (okres Znojmo).svg|Wappen von [[Morašice|Moratitz]]<br />
Emblem of Mozambique.svg|[[Wappen Mosambiks]]<br />
Nikolaevka city coa.png|[[Mykolajiwka (Kramatorsk)|Mykolajiwka]]<br />
Nivnice CZ CoA.jpg|Wappen von [[Nivnice|Niwnitz]]<br />
Coat of arms of North Caucasus.svg|Wappen von des Nordkaukasisches Emirates in Jahren 1919–1920<br />
Coat of arms of the Ottoman Empire (1882–1922).svg|[[Koran]] und [[Sunna]] im [[Wappen des Osmanischen Reiches]]<br />
Coat of Arms of Perm.svg|Evangelium (Goldenes Buch) im Wappen von [[Perm (Stadt)|Perm]]<br />
Seal Petropavl.svg|Wappen von [[Petropawl]]<br />
Praha-Dolní Chabry CoA.svg|Wappen von [[Dolní Chabry|Prag-Unter Habern]]<br />
Rehovot COA.svg|Wappen von [[Rechovot|Rechowot]]<br />
Ruska lozova gerb.png|Wappen von [[Ruska Losowa]]<br />
POL gmina Rzekuń COA.svg|Wappen von [[Rzekuń]]<br />
Stepanakert Coat of arms.gif|Wappen von [[Stepanakert]]<br />
CoA of Stěžery.svg|Wappen von [[Stěžery|Stößer]]<br />
Stryiskyi rayon gerb.png|Wappen von [[Rajon Stryj]]<br />
Telecí CoA CZ.svg|Wappen von [[Telecí|Teletz]]<br />
Znak-tesany.jpg|Wappen von [[Těšany|Tischau]]<br />
Vel soroch2 s.png|Wappen von [[Welyki Sorotschynzi]]<br />
Venezia-Stemma.svg|Wappen von [[Venedig]]<br />
Ukmergė COA.svg|Wappen von [[Ukmergė|Wilkomir]]<br />
POL Zamość COA.svg|Wappen von [[Zamość]]<br />
Zlin Region CoA CZ.svg|Bibel im Wappen von [[Zlínský kraj|Zliner Region]]<br />
Coat of Arms of the University of Cambridge.svg|Wappen der [[Universität Cambridge]]<br />
Logo University of Edinburgh.svg|Logo der [[University of Edinburgh|Universität Edinburgh]]<br />
Uni Oxford logo.svg|Logo ([[Badge]]) der [[Universität Oxford]]<br />
Logo of UO.svg|Logo der [[Universität für Verteidigung]] ([[Brünn]], Tschechien)<br />
Coat of Arms of the Republic of Venice.svg|Wappen der [[Republik Venedig]] ([[Markuslöwe]] mit dem aufgeschlagenen Buch)<br />
Logo of PSI (1978-1987).svg|Logo der [[Partito Socialista Italiano|Italienische Sozialistische Partei]] in den Jahren 1978–1987<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Books in heraldry|Buch in der Heraldik}}<br />
* {{Heraldik-Wiki|Buch (Heraldik)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Wappenfigur]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brdsk%C3%A1_vrchovina&diff=254079323Brdská vrchovina2025-03-10T16:18:27Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Coordinate |NS=49/45//N |EW=13/45//E |type=landmark |region=CZ}}<br />
[[Bild:Kuchyňka nature reserve (Brdy).jpg|mini|Brdy, Naturschutzgebiet Kuchyňka]]<br />
[[Bild:Brdska vrchovina CZ I5A-5.png|mini|Brdská vrchovina innerhalb der <br/ > [[Geomorphologische Einteilung Tschechiens|Geomorphologischen Einteilung Tschechiens]]]]<br />
Die '''Brdská vrchovina''' (deutsch ''Mittelböhmisches Waldgebirge'') ist ein [[Gebirge]] in [[Tschechien]], im Westen [[Středočeský kraj|Mittelböhmen]]s. Es erstreckt sich auf 827 km² von [[Prag]] nach Westen bis [[Pilsen]]. Der höchste Berg ist der [[Tok (Brdy)|Tok]] (865 m ü.&nbsp;M.), der zugleich der höchste Berg Mittelböhmens ist. Ein großer Teil des Gebirges – vor allem Zentralbrdy – war Teil des [[Truppenübungsplatz Brdy|Truppenübungsplatzes Brdy]], der zum 31. Dezember 2015 aufgelöst wurde. An seiner Stelle ist die Einrichtung eines [[Landschaftsschutzpark]]s ''(Chráněná krajinná oblast Brdy)'' geplant.<br />
<br />
Die Brdská vrchovina ist ein Teil der [[Geomorphologie|geomorphologischen]] Einheit [[Brdská oblast]] (etwa ''Brdy-Gebiet'').<br />
<br />
Das Gebiet wird nach der aktuell gültigen Einteilung untergliedert in <br />
* Brdy im engeren Sinne (deutsch: ''Brdywald'', ''Mittelböhmisches Waldgebirge'', ''Hornwald''<ref>mapywig.org: {{Webarchiv|text=''Militärgeographische Beschreibung der Sudetenlaender'' (1938) |url=http://www.mapywig.org/m_documents/DE/Militaergeographishe_Beschreibung_der_Sudetenlaender_1938_small.pdf |wayback=20150523012035 |format=PDF; 41,6&nbsp;MB }}, S. 19.</ref>) im Westen<br />
* [[Hřebeny]] (deutsch: ''Kammwald'')) im Nordosten (bei [[Zbraslav]]), <br />
* [[Příbramská pahorkatina]] (deutsch: ''[[Příbram|Pribram]]er Hochland'') als südlich beider Höhenzüge gelegenes Vorgebirge.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Brdská vrchovina}}<br />
* [http://brdy.info Brdy, Český Kras und Region Křivoklát]<br />
* [http://www.brdy.org Beschreibung von Brdy]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Gebirge in Europa]]<br />
[[Kategorie:Gebirge in Tschechien]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hopfen_(Heraldik)&diff=253812505Hopfen (Heraldik)2025-03-02T09:02:36Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Der '''Hopfen''' ist in der [[Heraldik]] eine [[Wappenfigur]], die eher selten vorkommt. [[Echter Hopfen]] wird als rankende Pflanze oder als einzelne Ranke mit [[Dolde]] und Blättern oder als einzelne Dolde dargestellt, in der Regel in Grün, aber auch andere [[Tingierung]]en sind möglich. Die Darstellung der Pflanze in Ortswappen ist oft ein Hinweis auf ein [[Hopfenanbaugebiet]].<br />
<gallery><br />
Datei:DEU Attenkirchen COA.svg|[[Attenkirchen]], Löwe hält Hopfenranke<br />
Datei:Berdychivsky_COA_2008.png|[[Rajon Berdytschiw]]<br />
Datei:Bilsko u Horic CoA.jpg|[[Bílsko u Hořic|Bilsko]]<br />
Datei:Wappen Buckow.png|[[Buckow (Märkische Schweiz)|Buckow (Märk. Schweiz)]] zeigt eine rote Rose mit umrankenden grünen Hopfenzweigen<br />
Datei:Fyns amt coa.svg|[[Fyns Amt]], Hopfenblätter im [[Dreipass (Heraldk)|Dreipass]]<br />
Datei:Wappen Gammelin.svg|[[Wappen der Gemeinde Gammelin|Gammelin]], zwei fallende Hopfendolden<br />
Datei:Blatce CoA.jpg|[[Blatce|Großblatzen]]<br />
Datei:Kněževes Rakovnik-znak.jpg|[[Kněževes u Rakovníka|Herrndorf]]<br />
Datei:Chmelík CoA.png|[[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Datei:DEU Hummelfeld COA.svg|[[Hummelfeld]], Hopfenranke mit gestürzten Blatt und fünf auswärts weisenden Dolden<br />
Datei:DEU Lamspringe COA.png|[[Lamspringe]], goldene Hopfenranke mit silbernem Blatt und goldenem Fruchtzapfen<br />
Datei:Liběšice znak.jpg|[[Liběšice u Žatce|Libeschitz]]<br />
Datei:DEU Lonnerstadt COA.svg|[[Lonnerstadt]], gestielte Hopfendolde<br />
Datei:Veliká Ves CV CoA.jpg|[[Veliká Ves|Michelsdorf]]<br />
Datei:DEU Nebringen COA.svg|[[Gäufelden#Nebringen|Nebringen]], drei rote Ähren wachsen nach schräglinks und eine grüne Hopfenstaude nach schrägrechts<br />
Nosálov CoA.jpg|[[Nosálov|Nosadl]]<br />
Datei:Coat of arms of borough Pankow.svg|[[Bezirk Pankow|Pankow]], rechts und links je eine Dolde mit Blatt<br />
Datei:Pozdeň CoA.png|[[Pozdeň|Posden]]<br />
Datei:Blšany u Loun znak.svg|[[Blšany u Loun|Pschan]]<br />
Datei:Radovesice znak.jpg|[[Radovesice|Radowesitz]]<br />
Datei:Coats of arms Řevničov.jpeg|[[Řevničov|Rentsch]]<br />
Datei:DEU Rohrbach (Ilm) COA.svg|[[Rohrbach an der Ilm]], heraldisch stilisiert<br />
Datei:Coat of Arms of Zhytomyr raion.png|[[Rajon Schytomyr]]<br />
Datei:Svojetin znak.jpg|[[Svojetín|Swojetin]]<br />
Datei:Deštnice znak.jpg|[[Deštnice|Teschnitz]]<br />
Datei:Chernyahiv gerb.png|[[Tschernjachiw]]<br />
Datei:Chernahivskiy rayon gerb.png|[[Rajon Tschernjachiw]]<br />
Datei:Tuchořice znak.jpg|[[Tuchořice|Tuchorschitz]]<br />
Datei:POL Witnica COA.svg|[[Witnica|Vietz]]<br />
Datei:Vojkovice ME CZ CoA.jpg|[[Vojkovice u Kralup nad Vltavou|Wojkowitz]]<br />
Datei:DE-ST 15-0-81-135 Gardelegen COA.png|[[Gardelegen]], im Mittelalter Zentrum des Hopfenanbaus und Hopfenhandels in der Altmark. Brandenburgischer Adler und drei Hopfenstangen. <br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung – Elemente – Bildmotive – Gestaltung.'' Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 248.<br />
* {{Heraldik-Wiki|Hopfen (Heraldik)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Pflanze (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Echter Hopfen]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=R%C3%BCbe_(Heraldik)&diff=253732022Rübe (Heraldik)2025-02-27T16:20:01Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>[[Datei:DEU Söllingen COA.svg|mini|Zwei Zuckerrüben in verwechselten Farben [[Söllingen (Niedersachsen)]]]]<br />
Die '''Rübe''' ist im [[Wappen]] in der [[Heraldik]] eine gemeine [[Wappenfigur]].<br />
<br />
Dargestellt wird eine keglige/kuglige Rübe mit einigen gleich- oder anders gefärbten Blättern. Die Rübe mit dem vollen Blattwerk und/oder auch Blütenstand ist unüblich. Welche Rübe im Wappen ist, sollte die [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] klären, da sich die Darstellungen oft ähneln. Mögliche Rüben sind beispielsweise die [[Steckrübe|Kohl- oder Steckrübe]], der Rettich, die [[Möhre (Pflanzenart)|Möhre]] oder Mohrrübe, auch die wilde, der [[Meerrettich]], die [[Zuckerrübe]] oder die [[Rote Rübe]].<br />
<gallery><br />
Wappen Brent (Brempt) Spießen T49.jpg|Wappen derer [[Brent (Adelsgeschlecht)|von Brent]], mit Rübe als [[Helmzier]]<br />
Siemens-Wappen.png|Wappen der [[Siemens (Unternehmerfamilie)|Familie von Siemens]], mit [[Wurzelpetersilie]]<br />
Bardewick Bardowick Wappen.jpg|Wappen derer von Bardewick (Bardowick), eines Lüneburger Patriziergeschlechts<br />
DEU Bardowick COA.svg|Wappen von [[Bardowick]]: im Burgtorbogen befindet sich ein Schild mit drei Petersilienwurzeln<br />
Horní Řepčice - CoA.png|Wappen von [[Horní Řepčice|Ober Repsch]], mit Rote Rübe<br />
Repiste znak.png|Wappen von [[Řepiště|Repischt]]<br />
</gallery><br />
Bevorzugte [[heraldische Tinktur]] ist Gold oder Silber mit gleich oder abweichend gefärbten Blattwerk.<br />
<br />
Die Anzahl der Rüben beschränkt sich auf eine im Wappen oder [[Feld (Heraldik)|Feld]]. Sind mehrere, oft drei, im Wappen, sind alle Stellungen möglich.<br />
<br />
Eine symbolische Bedeutung ist nicht erkennbar, abgesehen von der Rübe als Landwirtschaftszeichen der Region. Ein Beispiel: Schon vorher bedeutend, gehörte ab Mitte des 17. Jahrhunderts Rüben und [[Petersilienwurzel]]n zur größten Erwerbsquelle des [[Flecken (Ort)|Fleckens]] [[Bardowick]] bei [[Lüneburg]]. Das schlug sich auch im Gemeindewappen nieder: im Burgtorbogen befindet sich ein Schild mit drei Petersilienwurzeln.<ref>Elisabeth Roos und Beate Schmalen auf lueneplaner.de: [https://lueneplaner.de/alle-kategorien/bardowick-eine-gemuesetradition Bardowicker Gemüsetradition] (Abgerufen am 9. Februar 2022.)</ref> Eine [[Patrizier]]familie mit Namen Bardowick, auch Bardewick, welche von 1250 bis 1560 in Lüneburg ansässig war,<ref>''Untersuchungen über die Lage des Hausiergewerbes in Deutschland'', Band 81, 1899, S. 39.</ref> und dem [[Nikolaus Bardewik]] entstammte, hatte eine weiße Rübe mit grünen Blättern im roten Wappenschild (der Schild irrtümlich auch golden dargestellt).<ref>Heinrich Ferdinand Steinmann: ''Ober- und niedersächsisches Adelslexikon'', Band 1, 1843, [https://books.google.de/books?id=dJNAAAAAcAAJ&pg=PA65 S. 63.] [https://www.inschriften.net/stadt-lueneburg/inschrift/nr/di100-0402.html DI 100, Stadt Lüneburg, Nr. 402 (Sabine Wehking)] (Abgerufen am 9. Februar 2022.)</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
[[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung.'' Callwey, Bechtermünz, Augsburg 2001, S. 253 Abb. 23, 25, S. 258 Abb. 6. ISBN 3-8289-0768-7<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Zuckerrübe (Heraldik)]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Beets in heraldry|Die Rübe in der Heraldik}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Rube (Heraldik)}}<br />
[[Kategorie:Pflanze (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Rübe als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schlesisch_(deutscher_Dialekt)&diff=253606733Schlesisch (deutscher Dialekt)2025-02-23T15:12:45Z<p>78.128.221.5: /* Bekannte schlesische Mundartautoren */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Sprache<br />
|Sprache= Schlesisch<br />(Schläsche Sproache)<br />
|Länder= Schlesien in [[Deutschland]], [[Tschechien]] und [[Polen]]<br />
|Sprecher= <br />
|Klassifikation= * [[indogermanische Sprachen]]<br />
*: [[germanische Sprachen]]<br />
*:: [[deutsche Sprache]]<br />
*::: [[ostmitteldeutsche Dialekte]]<br />
|KSprache= Schlesisch<br />
|Amtssprache= —<br />
|ISO1= —<br />
|ISO2= gem (sonstige germanische Sprachen)<br />
|ISO3= sli<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:Schlesien Karte Dialekte Vorläufig.png|mini|hochkant=2|Mundarten (des Schlesischen) in Schlesien]]<br />
[[Datei:German dialect continuum in 1900 (according to Wiesinger & König).png|mini|<span style="background:#F5EF47">&nbsp;&nbsp;&nbsp;</span> Ehemaliges mitteldeutsches Sprachgebiet: Nr. 23 = Schlesisch.]]<br />
[[Datei:Karte Mundartgebiete Oberlausitz.png|mini|Karte Mundartgebiete Oberlausitz (die schlesisch-lausitzer Mundart wird hier als ''[[Ostlausitzer Mundart|Ostlausitzisch]]'' bezeichnet)]]<br />
{{Doppeltes Bild|rechts|Uf Heem zu!.png|200|Komm mer ock!.png|200|[[Dzierżoniów|Reichenbach (Eulengeb.)]] - Zwei Reliefs: <br />(l.) Uf Heem zu! (Auf dem Weg nach Hause) &nbsp;<br />(r.) Komm mer ock! (Komm mir nur! (Mit dem Finger drohenb.))}}<br />
[[Datei:De Waber.jpg|mini|[[Die Weber|De Waber]] (Dialekt-Ausgabe)]]<br />
[[Datei:Heemtestimme.png|mini|Die schlesische Dialektzeitung „Heemtestimme“ (Heimatstimme).]]<br />
[[Datei:Kließelseeger.jpg|mini|[[Kathedrale der Geburt der seligen Jungfrau Maria (Breslau)#Kließelseeger|'''Kließelseeger''']] heißt in Breslau die Uhr der Barbarakirche, die als erste schlägt. Wenn sie schlug, wurden die [[Kartoffelkloß#Schlesien|Klöße]] eingelegt.]]<br />
[[Datei:Schlesische Mundart 1.png|mini|Textbeispiel aus [[Kietrz|Katscher]] in phonetischer Umschrift mit Übersetzung]]<br />
[[Datei:Wenn mer Sunntichs ei de Kirche giehn.jpg|mini|[[Wenn wir sonntags in die Kirche geh’n|Wenn mer Sunntichs ei de Kirche giehn]]]]<br />
<br />
'''Schlesisch''' (Eigenbezeichnung: ''Schläsisch'' oder ''Schläs’sch,'' zusammengestaucht auch ''Schlä’sch'', ''Schläsch''<ref>''Is Schläsisch ihs mer oageboarn. Gedichte und Geschichten in schlesischer Mundart von Hans Rößler.'' 1958</ref>; unüblich auch ''deutschschlesische Dialekte''<ref>Norbert Morciniec: ''Studia philologica: Ausgewählte Schriften zur Germanistik und Niederlandistik'', Oficyna Wydawnicza ATUT, Wrocławskie Wydawnictwo Oświatowe, 2002, S.&nbsp;181.</ref>) ist eine [[Dialekt]]gruppe des [[Ostmitteldeutsche Dialektgruppe|Ostmitteldeutschen]], die in [[Schlesien]] und angrenzenden Gebieten [[Böhmen|Nordböhmens]] und [[Mähren|Nordmährens]] gesprochen wurde. Nach der [[Westverschiebung Polens]] und der [[Vertreibung von Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg|Vertreibung]] der meisten deutschsprachigen Bewohner Schlesiens, [[Nordböhmen]]s und Nordmährens wird er heute nur noch von einer Minderheit in [[Oberschlesien]] sowie vereinzelt in [[Niederschlesien]], der [[Oberlausitz]] und der [[Diaspora]] gesprochen.<br />
<br />
== Allgemeines, Verbreitung und Charakteristik ==<br />
Schlesische Mundarten wurden bis 1945 von rund sieben Millionen Menschen gesprochen. Die ehemalige preußische Provinz Schlesien bildete hierbei das Zentrum einer größeren Sprachlandschaft.<ref name="Schlesien-Lexikon">Klaus Ullmann: ''Schlesien-Lexikon,'' 2. Band der Reihe ''Deutsche Landschaften im Lexikon,'' 3. Auflage 1982, Adam Kraft Verlag GmbH & Co. KG Mannheim, S. 260–262.</ref><br />
<br />
Das Schlesische lässt sich in folgende Gruppen und Mundarten aufteilen:<ref name="Schlesien-Lexikon" /><br />
* [[Breslauische Mundart|Breslauisch]] (Städterschlesisch)<ref>Wilhelm Menzel: {{Webarchiv |url=http://home.arcor.de/jean_luc/Deutsch/mundart/schlesien.htm |text=''Wie der Schlesier spricht (breslauische Mundart)'' |wayback=20160330090217}}, abgerufen am 7. Februar 2024</ref><br />
* [[Mundart des Brieg-Grottkauer Landes|Brieg-Grottkauer Mundart]] (Brieg-Grottkauer-Schlesisch)<br />
* [[Gebirgsschlesisch]] (Schlesische Gebirgsmundart / Schlesische Gebirgsdialekt)<br />
* [[Glätzischer Dialekt|Glätzisch]]<br />
* [[Kräutermundart]] (Kräuterschlesisch)<br />
* [[Neiderländisch]] (Niederländisch-Schlesisch)<br />
* [[Nordböhmisch]] (''Übergangsdialekt'')<br />
* [[Oberlausitzer Mundart|Oberlausitzisch]] ([[Ostlausitzer Mundart|Ostlausitzisch]])<br />
* [[Oberschlesische Mundart|Oberschlesisch]]<br />
<br />
Die Dialekte in Schlesien werden unter anderem in [[Barbara Suchner]]s ''Schlesischem Wörterbuch'', [[Walther Mitzka]]s ''[[Schlesisches Wörterbuch|Schlesischem Wörterbuch]]'' und in [[Günter Bellmann]]s ''Schlesischem Sprachatlas'' dokumentiert. Dazu kommen außerhalb Schlesiens:<br />
<br />
* [[Outzäpsersch]], der [[zipserdeutsch]]e [[Zipserdeutsch#Outzäpsersch_oder_Hopgartnerischer_Dialekt:_Zuordnung_und_Merkmale|Ortsdialekt von Hopgarten]] (einst weiter verbreitet) in der nördlichen [[Zips]] (Ost-Slowakei) und der von ihm geprägte Tochterdialekt [[Zäpsersch]] in der [[Maramuresch]]/ Süd-[[Transkarpatien]]<br />
<br />
Die neiderländischen<!-- sic! --> Mundarten waren im Norden [[Niederschlesien]]s um [[Grünberg (Schlesien)|Grünberg]], [[Glogau]] und [[Fraustadt]] verbreitet. Gebirgsschlesische Mundarten wurden, mit Ausnahme des [[Lausitzer Gebirge]]s und des [[Glatz]]er Landes, in den gesamten [[Sudeten]] sowie in deren nördlichem Vorland gesprochen – dazu zählt auch noch das auf der böhmischen Seite des Gebirges um [[Trutnov|Trautenau]] gesprochene [[Riesengebirge|Riesengebirgische]] sowie Gebiete in Nordmähren bzw. [[Schlesien (Tschechien)|Mährisch-Schlesien]]. Die Kräutermundart ist der Übergang zwischen Gebirgsschlesischem und Neiderländischem<!-- sic! --> und war im Breslauer Raum verbreitet, in [[Breslau]] selbst wurde ein ähnlicher Stadtdialekt gesprochen. Glätzisch war im Wesentlichen auf das Gebiet der vormaligen [[Grafschaft Glatz]] beschränkt und vom gebirgsschlesischen Raum umschlossen, aber durch die markanten [[Glatzer Kessel|Gebirgszüge]] auch abgetrennt. Zwischen Breslau und [[Oppeln]] erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Mundart des [[Brzeg|Brieg]]-[[Grodków|Grottkauer]] Landes. Östlich davon wurde, im Wesentlichen in städtischen [[Sprachinsel]]n wie [[Gleiwitz]], [[Bytom|Beuthen O.S.]], [[Chorzów|Königshütte]], [[Dobrodzień|Guttentag]], [[Pszczyna|Pless]], [[Bielsko-Biała|Bielitz]] und [[Kattowitz]] mehrheitlich Oberschlesisch gesprochen.<br />
<br />
Der niederschlesische Sprachraum lag nach dem Zweiten Weltkrieg komplett im Vertreibungsgebiet. In dem bei Deutschland verbliebenen Rest der preußischen Provinz Schlesien westlich der [[Lausitzer Neiße]] ([[Görlitz]] und Umgebung) wird zwar unverändert [[Deutsche Sprache|Deutsch]] gesprochen. Da dieses Gebiet (Teile der [[Oberlausitz]]) erst ab 1815 zur preußischen [[Provinz Schlesien]] gehörte und kein Teil des historischen [[Schlesien]]s war, wurden bzw. werden dort Lausitzer Dialekte gesprochen. Das Schlesische und das Lausitzische bildete, ähnlich dem [[Thüringisch-Obersächsisch]]en, eine gemeinsame Dialektgruppe innerhalb des [[Ostmitteldeutsche Sprache|Ostmitteldeutschen]]. Im äußersten Süden der [[Lausitz]] um [[Zittau]] wird [[Oberlausitzisch]] gesprochen, das Ähnlichkeiten mit dem Gebirgsschlesischen aufweist. Die Mundarten in der [[Sprachinsel]] [[Schönhengstgau]] an der böhmisch-mährischen Grenze, die nur durch einen schmalen [[Tschechische Sprache|tschechischsprachigen]] Streifen vom zusammenhängenden deutschen Sprachgebiet getrennt waren, sind mit dem Gebirgsschlesischen ebenfalls verwandt, wurden aber vor allem durch das [[Bairisch]]e beeinflusst und gelten folglich bereits als [[oberdeutsch]]e Dialekte. Ferner ging aus dem Schlesischen auch das [[Hochpreußisch]]e in [[Ostpreußen]] hervor.<br />
<br />
In Oberschlesien sprachen vor 1945 etwa zwei Drittel der Bevölkerung das Oberschlesische, die Mundart des Brieg-Grottkauer Landes sowie das Gebirgsschlesische. Da die deutsche Sprache in der kommunistischen Zeit verboten war und die Benutzung in der Öffentlichkeit auch bestraft wurde, konnte der Dialekt oft nicht mündlich an weitere Generationen weitergegeben werden.<ref>{{Literatur |Autor= [[Franz-Josef Sehr]] |Titel=Professor aus Polen seit Jahrzehnten jährlich in Beselich |Sammelwerk=Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2020 |Verlag=Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg |Ort=Limburg |Datum=2019 |ISBN=3-927006-57-2 |Seiten=223–228}}</ref> Da dort ein Teil der einheimischen Bevölkerung nicht vertrieben wurde, gebrauchen laut der [[Polen|polnischen]] [[Volkszählung]] von 2002 noch etwa 200.000 Personen das Schlesische.<br />
<br />
In der [[Lexik]] des Schlesischen dominiert das mitteldeutsche Sprachsubstrat, wobei Ähnlichkeiten mit südwestdeutschen Dialektausdrücken auffallen (Gusche – Gosch). Eine weitere Quelle sind Entlehnungen aus dem [[Westslawische Sprachen|Westslawischen]] bzw. [[Polnische Sprache|Polnischen]].<br />
<br />
Deutsche Dramatiker, die den schlesischen Dialekt in ihren Stücken verwendeten, waren [[Andreas Gryphius]] und [[Gerhart Hauptmann]].<br />
<br />
== Typische schlesische Wörter ==<br />
{{Hauptartikel|Schlesisches Wörterbuch}}<br />
{| class="wikitable"<br />
! Wort !! Bedeutung !! Anmerkungen<br />
|-<br />
| ahle Gake || alte Gans || als Schimpfwort<br />
|-<br />
| ahn Böhm, ahn Bemm || Zehnpfennigstück || auch: Biemageige (Groschengeige)<br />
|-<br />
| Brinkel(e) || Krümel, Stück || ''Brinkele machen Brot''<br />
|-<br />
| Feierhorken, Klumpehäckel || Feuerhaken ||<br />
|-<br />
| Gallert || [[Sülze]] || Speise; vgl. [[Polnische Sprache|polnisch]] ''galaretka'', (regional) ''galart'' <br />
|-<br />
| Gusche, Gosche || Mund || vgl. [[Tschechische Sprache|tschechisch]] (regional, [[Mährische Sprache|mährisch]]) ''kušna'' 'Maul (pejorativ)'<br />
|-<br />
| Guschla || Mündlein || [[Diminutiv|Verkleinerungsform]]<br />
|-<br />
| (he-)rumurbern || herumsuchen, herumwühlen ||<br />
|-<br />
| Herzebrinkel || Herzensblatt ||<br />
|-<br />
| Jeronje || ''Fluchausspruch'' || in etwa: „oh Gott, ach herrje“, heute noch im polnischen Dialekt der Region ''Śląsk'' (Oberschlesien) verwendet<br />
|-<br />
| Jingla || Junge ||<br />
|-<br />
| Jungaohs || ungezogener Junge ||<br />
|-<br />
| kascheln || auf dem Eis rutschen ||<br />
|-<br />
| Kascher || Hosenschlitz ||<br />
|-<br />
| Kastrull || [[Kasserolle]] || vgl. tschechisch ''kastról''<br />
|-<br />
| katschen || schmatzen ||<br />
|-<br />
| Kließla, Kleßln || Klöße || vgl. fränkisch (regional) ''Gließ'' und ''Mohkleßln'' „Süßspeise mit Mohn zu Weihnachten“<br />
|-<br />
| kokkeln || mit Feuer spielen ||<br />
|-<br />
| Kokott || Hahn || vgl. [[Obersorbische Sprache|sorbisch]] ''kokot''<br />
|-<br />
| Koochmannla || Pfifferlinge ||<br />
|-<br />
| [[Kretscham]] || (Dorf-)Gasthaus || vgl. sorb. ''korčma'', tsch. „krčma“<br />
|-<br />
| [[Kretschmer (Brauer)|Kretschmer]] || Gastwirt ||<br />
|-<br />
| krewatschlich, kriwatschig || unordentlich, schräg || vgl. polnisch ''krzywy'', tschechisch ''křivý'' „schräg“<br />
|-<br />
| Kucha || Kuchen ||<br />
|-<br />
| labern || faseln || inzwischen in die deutsche Umgangssprache eingegangen<br />
|-<br />
| Lorke || schwacher Kaffee, [[Muckefuck]] ||<br />
|-<br />
| Lork, Lerke || Miststück ||<br />
|-<br />
| Lotschen, Potschen || Hausschuhe || Lacie, heute noch im polnischen Dialekt der Region ''Śląsk'' verwendet<br />
|-<br />
| Luhsche || Pfütze || vgl. polnisch ''kałuża'' „Pfütze“ mährisch „luža“<br />
|-<br />
| Madla || Mädchen || Plural: Mädla<br />
|-<br />
| Merriebe || Mohrrübe, Karotte ||<br />
|-<br />
| Muppa, Muppen || Mund ||<br />
|-<br />
| Mutzl || ''Kosewort'' || Ferkelchen<br />
|-<br />
| nerrsch || verrückt, närrisch ||<br />
|-<br />
| Nudelkulle || Nudelholz ||<br />
|-<br />
| Oberriebe(r) || Oberrübe, Kohlrabi ||<br />
|-<br />
| ocke, uck || auch, doch ||<br />
|-<br />
| Pfloom || Zwetschgen, Pflaumen ||<br />
|-<br />
| Pieronstwo || Ramsch, Zeugs, [[Krimskrams]] || vgl. [[Schlesisch (polnischer Dialekt)|wasserpolnisch]] ''pjerůństwo''<br />
|-<br />
| Plaue || Kinderwagenverdeck, Verdeck ||<br />
|-<br />
| Plotsch || Dummkopf ||<br />
|-<br />
| plotschig || sich dumm anstellen ||<br />
|-<br />
| Prillkoasta || Radio || von ''Brüllkasten''<br />
|-<br />
| Puusch || Wald || vgl. polnisch ''puszcza''<br />
|-<br />
| Radbehr, Kastlaradbehr || Schubkarre ||<br />
|-<br />
| Ritsche || Fußbank ||<br />
|-<br />
| Schnakala || ''Kosewort für'' Enkel ||<br />
|-<br />
| sechen || wasserlassen ||<br />
|-<br />
| Sicherka || Sicherheitsnadel ||<br />
|-<br />
| Sträselkucha || Streuselkuchen ||<br />
|-<br />
| Teppla, Tippla || Kochtopf ||<br />
|-<br />
| Tschelotka || Verwandt-/Sippschaft || [[Pejorativum|abwertend]]<br />
|-<br />
| Tunke || Soße ||<br />
|-<br />
| treuge || trocken ||<br />
|-<br />
| (uf-)kloben || (auf-)sammeln || vgl. ''klauben''<br />
|}<br />
<br />
=== Geografische Begriffe und Ortsnamen ===<br />
[[Datei:Heemtekoarte Schläsing.png|mini|hochkant=2|Karte von Schlesien.<br />Die Ortsnamen im schlesischen Dialekt.]]<br />
[[Datei:No Gierschdurf - ene Schtunde.png|mini|hochkant=2|Der holzgeschnitzte Wegweiser:<br /><br />
Diese Auskunft steht auf der Sense in schlesischem Dialekt: No [[Podgórzyn|Gierschdurf]] – ene Schtunde (Nach Giersdorf – eine Stunde).]]<br />
Auch praktisch alle Flur- und Ortsbezeichnungen, die man auf offiziellen Karten findet, haben ein abweichendes Pendant in schlesischer Mundart. Hierbei kommen vor allem [[Lautverschiebung]]en zum Einsatz; verschiedene Begriffe weichen jedoch so stark ab, dass sie für einen Ortsfremden nahezu völlig unverständlich sind.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
!Schlesische Mundart!!Deutsche Hochsprache<br />
|-<br />
|Brassel/Gruß-Brassel||[[Breslau]]<br />
|-<br />
|Beuthn on derr Auder||[[Beuthen an der Oder]]<br />
|-<br />
|Bunzel||[[Bolesławiec|Bunzlau]]<br />
|-<br />
|Gerltz||[[Görlitz]]<br />
|-<br />
|Glootz/Glooz||[[Glatz]]<br />
|-<br />
|Gruttke||[[Grodków|Grottkau]]<br />
|-<br />
|Herschbrig/Herschbrich||[[Hirschberg im Riesengebirge]]<br />
|-<br />
|Lamrich||[[Lwówek Śląski|Löwenberg in Schlesien]]<br />
|-<br />
|Laubn||[[Lauban]]<br />
|-<br />
|Liegnz||[[Legnica|Liegnitz]]<br />
|-<br />
|Potschke/Poatschke||[[Paczków|Patschkau]]<br />
|-<br />
|Rattebor/Rottwer||[[Racibórz|Ratibor]]<br />
|-<br />
|Schimrich||[[Chełmsko Śląskie|Schömberg]]<br />
|-<br />
|Schweinz||[[Świdnica|Schweidnitz]]<br />
|-<br />
|Strahla||[[Strzelin|Strehlen]]<br />
|-<br />
|Walmbrig/Walmbrich||[[Wałbrzych|Waldenburg]]<br />
|-<br />
|Zota||[[Zobten am Berge]]<br />
|}<br />
<br />
== Mundartpflege und Dichtung ==<br />
=== Pflege der Mundart ===<br />
Verschiedene [[Heimatverein]]e, so vor allem Gesangs- und Theatervereine, widmen sich seit Jahrzehnten der Pflege der schlesischen Sprache und der überlieferten Volkskunst. Als Beispiele: [[Glatzer Gebirgsverein]] oder Arbeitskreis „[[Archiv für schlesische Mundart]]“.<ref>{{Internetquelle |url=http://schlesische-mundart.com/index.html |titel=Website des Arbeitskreises „Archiv für schlesische Mundart“ |hrsg= |werk=schlesische-mundart.com |datum=2019-05 |abruf=2023-05-22 |offline=ja}}</ref><ref>Izabela Taraszczuk: Der Arbeitskreis „Archiv für schlesische Mundart“ feierte sein 20-jähriges Jubiläum. [In:] ''„Schlesische Bergwacht“,'' hrsg. von Christiane Giuliani. Nr. 6 vom 5. Juni 2002, S. 245 (Bericht über die Frühjahrstagung vom 12. bis 14. April 2002 in Wangen).</ref><br />
<br />
In letzter Zeit wurden auch wieder verstärkt Bücher in der Mundart verfasst, welche besonders Gedichte, Sprüche und Anekdoten aus der Region beinhalten. Als Beispiele: (Gotthard Wendrich – ''Noch a bissel schläsisch,'' Senfkorn Verlag, 2005 oder ''Jingla, Jingla, Kreiz Mei Backe!'' – 1. Auflage 2009, Verlag Jeschkowski).<br />
<br />
=== Mundartliteratur ===<br />
<br />
Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurde auf beiden Seiten der deutsch-böhmischen Grenze der Dialekt besonders gepflegt und Gedichte, Sprüche und selbst Dramen in diesem verfasst. [[Andreas Gryphius]] war der erste Schlesische-Mundart-Autor (''Die geliebte Dornrose'' (1660), ein Bauernstück in schlesischer Mundart).<br />
<br />
=== Bekannte schlesische Mundartautoren ===<br />
{{Hauptartikel|schlesische Dialektliteratur}}<br />
<br />
[[Datei:Leobschütz Denkmal Philo vom Walde 01.jpg|mini|250px|[[Głubczyce|Leobschütz]], [[Denkmal Philo vom Walde|Denkmal des Heimatdichters Philo vom Walde]]]]<br />
<br />
<!-- nach dem Geburtsjahr sortiert --><br />
* [[Andreas Gryphius]] (1616–1664) aus Glogau<br />
* [[Franz Schönig]] auch „der kleene Schönig oder Schienich“ (1760–1828) aus Mittelwalde<br />
* [[Karl von Holtei]] (1798–1880) aus Breslau<br />
* [[Karl Heinrich Tschampel]] (1799–1849) aus Dombrowka bei Carlsruhe<br />
* [[Max Heinzel]] (1833–1898) aus Ossig (Kreis Neumarkt)<br />
* [[Robert Rößler]] (1838–1883) aus Großburg<br />
* [[Gustav Adolf Stanislas Schneider]] (1848–1922), bekannt als „A. Stanislas“ aus Ellsnig<br />
* [[Josef Lowag]] (1849–1911) aus Einsiedel bei Würbenthal, Österreichisch-Schlesien<br />
*[[Engelbert Adam]] (1850–1919) aus Neu-Erbersdorf, Österreichisch-Schlesien<br />
* [[Ludwig Sittenfeld]] (1852–1910) aus Liegnitz<br />
* [[Max Waldenburg]], eigentlich Max Peschmann (1852–1911) aus Waldenburg<br />
* [[Hermann Bauch (Mundartdichter)|Hermann Bauch]] (1856–1924) aus Heidersdorf<br />
* [[Emil Barber]] (1857–1917; Vertreter der Ostlausitzer Mundart) aus Thiemendorf bei Görlitz<br />
* [[Marie Klerlein]] (1857–1934) aus Falkenberg<br />
* [[Viktor Heeger]] (1858–1935) aus Zuckmantel, Österreichisch-Schlesien<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://kulturstiftung.org/personen/heeger-viktor |titel=Heeger, Viktor |titelerg= |hrsg=Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen für Wissenschaft und Forschung |werk=kulturstiftung.org |datum= |abruf=2024-04-17 |sprache= |format= }}</ref><br />
* [[Johannes Reinelt]] (1858–1906), bekannt als „Philo vom Walde“ aus Kreuzendorf<br />
* [[Hermann Thielscher]] (1859–1921), bekannt als „Hermann Oderwald“, auch „Thiele-Oderwald“ aus Brieg<br />
* [[August Lichter]] (1860–1925) aus Naselwitz (Kreis Nimptsch)<br />
* [[Robert Sabel]] (1860–1911) aus Lindenau, Oberschlesien<br />
* [[Paul Petras]] (1860–1941) aus Grünberg<br />
* [[Moritz Jursitzky]] (1861–1936) aus Engelsberg<br />
* [[Hugo Kretschmer]] (1861–1915) aus Breslau<br />
* [[Franz Hoffmann-Aulen]] (1861–?) aus Leuthen (Kreis Neumarkt)<br />
* [[Gerhart Hauptmann]] (1862–1946) aus Ober Salzbrunn<br />
* [[Hermann Hoppe]] (1865–1921) aus Hirschberg<br />
* [[Marie Oberdieck]] (1867–1954) aus Breslau<br />
* [[Karl Klings]] (1867–1940) aus Geseß bei Patschkau<br />
* [[Fritz Bertram]] (1871–1961) aus Lauban<br />
* [[Paul Keller (Schriftsteller)|Paul Keller]] (1873–1932) aus Arnsdorf<br />
* [[Robert Karger]] (1874–1946) aus Hohndorf bei Habelschwerdt<br />
* [[Bertha Brückner]] (1877–1954) aus Silberberg<br />
* [[Wilhelm Rother]] (1877–1956), bekannt als „Queis-Willem“ aus Greiffenberg i. Schles.<br />
* [[Joseph Wittig]] (1879–1949) aus Neusorge bei Schlegel [[Glätzischer Dialekt|Glätzisch]]<br />
* [[Margarete Schiller]] (1887–1968)<br />
* [[Hans Rößler]] (1889–1965) aus Naselwitz bei Zobten<br />
* [[Friedrich Peter Hankowiak]] (1890–1954) aus Nieder-Struse<br />
* [[Will-Erich Peuckert]] (1895–1969) aus Töppendorf<br />
* [[Ernst Schenke]] (1896–1982) aus Nimptsch<br />
* Gerhard Wilhelm (1899–?)<br />
* [[Johannes Renner]] (1901–?) aus Frauenhain (Kreis Ohlau)<br />
* [[Kurt Junge (Mundartdichter)|Kurt Junge]] (1910–1996) aus Görlitz<br />
* [[Gotthard Wendrich]] (1922–2006) aus Braunau bei Löwenberg<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Günter Bellmann: ''Schlesischer Sprachatlas'' (= ''Deutscher Sprachatlas. Regionale Sprachatlanten.'' Nr. 4). Herausgegeben von [[Ludwig Erich Schmitt]]. 2 Bände (Band 1: ''Laut- und Formenatlas.'' Band 2: ''Wortatlas.''). Elwert, Marburg 1965–1967.<br />
* [[Wolfgang Jungandreas]]: ''Zur Geschichte der schlesischen Mundart im Mittelalter. Untersuchungen zur Sprache und Siedlung in Ostmitteldeutschland'' (= ''Deutschkundliche Arbeiten: B. Schlesische Reihe.'' Band 3). Breslau 1937 (Habilitation Universität zu Breslau, 1933); Neudruck, besorgt von Wolfgang Kleiber, Mainz 1987.<br />
* [[Gundolf Keil]], [[Josef Joachim Menzel]] (Hrsg.): ''Anfänge und Entwicklung der deutschen Sprache im mittelalterlichen Schlesien. Verhandlungen des VIII. Symposions vom 2. bis 4. November in Würzburg 1989'' (= ''Schlesische Forschungen. Veröffentlichungen des Gerhard-Möbus-Instituts für Schlesienforschung an der Universität Würzburg.'' Band 6). Sigmaringen 1995.<br />
* [[Walther Mitzka]]: ''Schlesisches Wörterbuch.'' 3 Bände. De Gruyter, Berlin 1963–1965.<br />
* [[Will-Erich Peuckert]]: ''Schlesisch'' (= ''[[Was nicht im Wörterbuch steht]].'' Band 7). Piper, München 1937.<br />
* [[Barbara Suchner]]: ''Schlesisches Wörterbuch.'' Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum 1996, ISBN 3-88042-766-6.<br />
* Klaus Ullmann: ''Schlesien-Lexikon'' (= ''Deutsche Landschaften im Lexikon.'' Band 2). 3. Auflage 1982. Adam Kraft, Mannheim, ISBN 3-8083-1161-4.<br />
* [[Karl Weinhold (Mediävist)|Karl Weinhold]]: ''Ueber deutsche Dialectforschung. Die Laut- und Wortbildung und die Formen der schlesischen Mundart. Mit Rücksicht auf verwantes in deutschen Dialecten. Ein Versuch.'' Verlag von Carl Gerold und Sohn, Wien 1853 ([https://books.google.de/books?id=y3cRAAAAMAAJ&hl=de Digitalisat]).<br />
* Karl Weinhold: [https://archive.org/details/bub_gb_QJwIAQAAIAAJ/page/n4 ''Beiträge zu einem schlesischen Wörterbuche.''] Anhang zum XIV. Bande der Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der kais. Akademie der Wissenschaften. Wien 1855.<br />
* [[Peter Wiesinger]]: ''Phonetisch-phonologische Untersuchungen zur Vokalentwicklung in den deutschen Dialekten.'' Band 1 und 2 (= ''Studia Linguistica Germanica.'' Band 2). Walter de Gruyter, Berlin 1970.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Incubator|Wp/sli|Schlesisch}}<br />
{{Commonscat|Silesian German language|schlesische Sprache}}<br />
* [https://www.liegnitz.info/mundarten.html Schlesische Mundarten um Liegnitz]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4120326-4}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mitteldeutscher Dialekt]]<br />
[[Kategorie:Schlesischer Dialekt| !]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tschechen_in_Wien&diff=253525117Tschechen in Wien2025-02-21T00:50:25Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Österreichbezogen}}<br />
Die '''Tschechen''' waren '''in Wien''' während der [[Donaumonarchie]] nach den [[Deutschösterreicher]]n die am stärksten vertretene [[Volksgruppe]], so dass die Reichshaupt- und Residenzstadt [[Wien]] um 1900 nach [[Prag]] die zweitgrößte [[Tschechen|tschechische]] Stadt war.<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
Unter König [[Ottokar&nbsp;II. Přemysl]] siedelten sich um 1250 die ersten Tschechen aus [[Länder der Böhmischen Krone|Böhmen, Mähren und Schlesien]] in Wien an. Nach seinem Tod in der [[Schlacht bei Dürnkrut und Jedenspeigen|Schlacht auf dem Marchfeld]] wurde Ottokar zunächst 30 Wochen lang in der [[Minoritenkirche]] in Wien aufgebahrt und 1279 in der [[Krypta]] der Klosterkirche des [[Znaimer Minoritenkloster]]s beigesetzt. Erst 18 Jahre später, im Jahr 1296, wurden seine sterblichen Überreste nach [[Prag]] überführt.<ref>Anton Hübner, Viktor Hübner, Michael Netoliczka: ''Denkwürdigkeiten der königl. Stadt Znaim. Nach den hinterlassenen Manuskripten des k.k. pens. Bezirkshauptmannes Herrn Anton Hübner, herausgegeben von Viktor Hübner und Michael Netoliczka. VIII. Lieferung''</ref> Sein [[Getrennte Bestattung|Herz]] blieb allerdings in Wien zurück.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=65}}</ref><br />
<br />
Die definitive Fixierung des habsburgischen Kaiserhofs in Wien brachte später zunächst eine Zuwanderung des Adels, der bei Hof vertreten sein musste, und seiner Dienerschaft mit sich. Mittlere und untere soziale Schichten folgten. In der zweiten Hälfte des 18.&nbsp;Jahrhunderts verstärkte sich der Zuzug.<br />
<br />
Die Zuwanderer siedelten sich zunächst vor allem in den damaligen Vorstädten und heutigen Bezirken [[Landstraße (Wien)|Landstraße]] und [[Wieden (Wien)|Wieden]] an.<br />
<br />
[[Römisch-deutscher Kaiser|Kaiser]] [[Joseph II.|Joseph&nbsp;II.]] ließ sich von [[Johann Wenzel Pohl]] in der [[Tschechische Sprache|tschechischen Sprache]] unterrichten und führte auch in der [[Theresianische Militärakademie|Theresianischen Militärakademie]] von [[Wiener Neustadt]] diese Sprache als Unterrichtsfach ein.<ref name="kmb">{{BibISBN|3-7028-0160-X}}</ref> Eine kaiserliche Verordnung aus dem Jahr 1778 erteilte die Weisung, dass in der Vorstadt Wieden –&nbsp;zu der auch Teile des heutigen Bezirks Favoriten gehörten&nbsp;– Verlautbarungen auch in tschechischer Sprache kundgemacht werden mussten.<ref>M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – einst und jetzt'', S. 251</ref><br />
<br />
1856 sollte der erste tschechische Verein in Wien, ''Slovanský pěvecký spolek'', gegründet werden, dieser wurde von den zuständigen Behörden aber erst 1862 genehmigt. Jeder „Volksstamm“ [[Cisleithanien|Altösterreichs]] besaß nach dem [[Dezemberverfassung|Staatsgrundgesetz]] vom 21.&nbsp;Dezember 1867 sprachliche Gleichberechtigung und damit das Recht auf öffentliche Schulen, aber in [[Niederösterreich]] (und damit vor allem in Wien) wurden die dort lebenden Tschechen nicht als „Volksstamm“ und damit die tschechische Sprache nicht als „landesübliche Sprache“ anerkannt. Dies bereitete große Probleme bei der Schulgründung.<br />
<br />
Auf Anordnung des christlichsozialen Bürgermeisters [[Karl Lueger|Lueger]] erhielt man ab 1897 bei der [[Wiener Stadtsenat und Wiener Landesregierung|Gemeinde Wien]], der Wiener Stadtverwaltung, nur noch dann eine Anstellung, wenn man der [[Deutsche|deutschen]] [[Nationalität]] angehörte. 1901 verschärfte er dies auf ein verpflichtendes Bekenntnis zur deutschen [[Umgangssprache]].<ref name="mg278">M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – einst und jetzt'', S. 278</ref><br />
<br />
Am 28.&nbsp;Oktober 1918, als Altösterreich (Cisleithanien) zerfiel, wurde durch Švehla, Soukup, Stříbený und Rašín die [[Erste Tschechoslowakische Republik]] ausgerufen. Dadurch erhielten die Tschechen Wiens eine Schutzmacht, die durch verschiedene Verträge zusätzlich internationale Unterstützung bekam. Trotzdem klagte im Jänner 1923 Johann Klimeš im Wiener Gemeinderat, dass im [[Rotes Wien|„Roten Wien“]] zur Aufnahme bei der [[Berufsfeuerwehr Wien|Wiener Berufsfeuerwehr]] nicht nur die [[österreichische Staatsbürgerschaft]] notwendig war, sondern auch die Zugehörigkeit zur deutschen Nationalität.<br />
<br />
Eine Überlebensfrage im wahrsten Sinne des Wortes war die Frage der [[Arbeitslosengeld|Arbeitslosen-]] und [[Sozialhilfe (Österreich)|Notstandsunterstützung]] für bedürftige Arbeitslose mit tschechoslowakischer Staatsbürgerschaft in Wien. Um nicht selbst Zahlungen an arbeitslos gewordene Österreicher in der [[Tschechoslowakei]] leisten zu müssen, provozierte die Regierung in Prag die Einstellung der Zahlungen Österreichs an Tschechen in Österreich und unterstützte ihre Staatsbürger über das [[Konsul|Generalkonsulat]]. Diese Vorgehensweise wurde von der in Wien erscheinenden Zeitung [[Dělnické listy|Vídeňské dělnické listy]] (Wiener Arbeiterblätter) heftig kritisiert.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
Über die Einwohnerzahlen Wiens und die Zusammensetzung der Bevölkerung gibt es zum Teil nur ungenaue Angaben.<br />
<br />
=== Monarchie ===<br />
Laut [[Volkszählung]] 1900 lebten in Wien rund 1,6&nbsp;Millionen Menschen aller Volksgruppen der [[Österreich-Ungarn|Donaumonarchie]]. Offiziell bekannten sich 102.974 Personen dazu, Tschechisch als [[Umgangssprache]] zu verwenden. Da der Begriff „Umgangssprache“ aber unklar definiert war, schätzen tschechische Historiker die wahre Zahl der Tschechen auf etwa 250.000 bis 300.000. Aufgrund der amtlichen [[Statistik]] war Wien damals die zweitgrößte tschechische Stadt Europas.<br />
<br />
Nach Karl Maria Brousek wurden in der Monarchie Volkszählungen immer zu Jahresende durchgeführt, wenn sich [[Saisonarbeit]]er in ihrer Heimat befanden (und somit in Wien statistisch nicht erfasst wurden). Des Weiteren wurde von Politikern und Ämtern der Stadt Wien und deutschnationalen Gruppierungen deutlich gemacht, dass man Wien als deutsche Stadt erhalten wolle. Diese vor allem gegen den tschechischen Einfluss gerichtete Politik fand bei der deutschen Mehrheitsbevölkerung viel Zuspruch.<br />
<br />
Es ist anzunehmen, dass die Angst vor möglichen Nachteilen bei wahrheitsgemäßer Angabe tschechischer Umgangssprache viele Wiener Bürger dazu bewog, sich als Deutsche zu deklarieren. Deshalb weichen die Schätzungen der tatsächlichen Zahl tschechischer Wiener von den offiziellen Zahlen drastisch ab.<br />
<br />
1911 wiesen der christlichsoziale Bürgermeister [[Josef Neumayer]] und der Magistrat der Stadt Wien die städtischen Kinderübernahmestellen an, an Pflegeeltern nichtdeutscher Nationalität keine [[Magistrat der Stadt Wien|magistratischen]] Kostkinder mehr zu vergeben und „solchen Parteien, bei welchen der Verdacht der böhmischen Umgangssprache vorliegt, die [[Pflegekind|Kostkinder]] sofort abzunehmen“.<ref name="mg278" /><br />
<br />
Nach Wien zugewanderten Personen –&nbsp;egal welcher Nationalität, nicht nur Tschechen&nbsp;– drohte die Abschiebung in ihre Heimatgemeinde, wenn sie verarmten oder obdachlos wurden; nur die Heimatgemeinde war zu sozialer Hilfeleistung verpflichtet. Die Erteilung des [[Heimatrecht]]s in Wien wurde ab 1863 stark eingeschränkt.<br />
<br />
1880 etwa wurden 7.051 Personen aus Wien abgeschoben: 2.222 Personen nach Böhmen, 1.503 nach Mähren, 225 nach Schlesien, 139 nach Galizien, 900 nach Ungarn und 312 ins Deutsche Reich.<ref>M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – einst und jetzt'', S. 266</ref><br />
<br />
Ein am 28.&nbsp;März 1900, in der Amtszeit von Karl Lueger, in Kraft getretenes, vom [[Landtag von Niederösterreich|Niederösterreichischen Landtag]] beschlossenes Gemeindestatut zwang jeden Staatsbürger, der um das Bürgerrecht in Wien ansuchte, vor dem Bürgermeister einen Eid unter anderem darauf abzulegen, dass er {{"|Text=den deutschen Charakter der Stadt nach Kräften aufrecht halten wolle}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgn&datum=1900&page=44&size=45 |titel=§ 10 Gemeindestatut, ''Angelobung der Bürgerpflichten'', LGBl. f. NÖ. Nr. 17/1900 (= S. 21 ff.) |zugriff=2014-04-01}}</ref><br />
<br />
Das Gemeindestatut sah in den §§ 5 und 8 die Gliederung der Bewohner wie folgt vor:<br />
* Auswärtige (solche, die nicht Gemeindemitglieder sind)<br />
* Gemeindemitglieder:<br />
** Gemeindegenossen (nicht heimatberechtigt, aber Realbesitzer, selbstständige Gewerbetreibende oder Einkommensbezieher, die direkte Steuer entrichten)<br />
** Gemeindeangehörige (heimatberechtigt)<br />
** Bürger (Gemeindeangehörige auf Antrag und Beschluss)<br />
Der Rechtsanspruch auf Erteilung des Heimatrechts nach mindestens zehnjährigem Aufenthalt in einer Gemeinde wurde in Österreich reichsgesetzlich 1901 eingeführt.<br />
<br />
=== Erste Republik ===<br />
Der Zusammenbruch der Monarchie und die Gründung der Tschechoslowakei führten ab November 1918 zu einer massiven Rückwanderungswelle, die bis zum Ende der [[Erste Republik (Österreich)|Ersten&nbsp;Republik]] bzw. des diktatorischen „[[Ständestaat (Österreich)|Ständestaates]]“ 1938 andauerte. Unter den Rückwanderern aus Wien war die tschechoslowakische Regierung vor allem an bisherigen [[Kaiserlich und königlich|k.u.k.]] und [[Kaiserlich-königlich|k.k.]] Beamten und an besser ausgebildeten Arbeitskräften interessiert, die mit ihrem Fachwissen mithelfen sollten, den neuen Staat aufzubauen.<br />
<br />
Bei der ersten österreichischen Volkszählung nach dem Krieg, 1923, wurde bei der Umgangssprache zwischen [[Tschechische Sprache|Tschechisch]] und [[Slowakische Sprache|Slowakisch]] unterschieden. Tschechische Medien und Organisationen in Wien forderten ihre Mitglieder dazu auf, sich zu ihrer tschechischen [[Abstammung]] zu bekennen. Entgegen manch unrealistischer Schätzungen von bis zu 250.000 Menschen gaben 81.344 Wiener eine der beiden Sprachen als Umgangssprache an: 79.278 Tschechisch und 2.066 Slowakisch.<br />
<br />
Bei der nächsten Volkszählung, am 22.&nbsp;März 1934, spielten die Ereignisse des [[Februarkämpfe 1934|österreichischen Bürgerkriegs]] fünf Wochen vorher eine große Rolle. Viele tschechische Wiener standen der soeben verbotenen [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|Sozialdemokratie]] nahe und vermieden jedes diesbezügliche Indiz.<br />
<br />
=== Zeit des Nationalsozialismus ===<br />
1939 fand die letzte Volkszählung vor dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] statt; auch die [[Muttersprache]] wurde nun erhoben. Viele Wiener, die als Umgangssprache längst Deutsch sprachen, gaben (aus Angst vor der NS-Diktatur?) oft wahrheitsgemäß an, Tschechisch als Muttersprache gehabt zu haben: 56.248 Personen führten Tschechisch oder Slowakisch an, um 42 % mehr, als 1934 eine der beiden Sprachen als Umgangssprache genannt hatten.<br />
<br />
Während des Zweiten Weltkriegs kamen etwa 40.000 meist junge Tschechen als [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] nach Wien und rund 35.000 nach Niederösterreich, in den damaligen [[Reichsgau Niederdonau]]. Da sie zumeist streng überwacht in [[Liste der Außenlager des KZ Mauthausen|Lagern]] leben mussten, hatten sie kaum Einfluss auf die in Wien ansässigen Tschechen.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=34}}</ref><br />
<br />
=== Zweite Republik ===<br />
Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg kam es 1945 / 1946 zu einer zahlenmäßig nicht erfassten Rückwanderungswelle in die kaum kriegszerstörte Tschechoslowakische Republik, wo die Regierung mit dem zurückgelassenen Eigentum der [[Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei|vertriebenen deutschstämmigen]] Bevölkerung lockte (vor allem Handwerksbetriebe und Bauernhöfe).<br />
<br />
Die 1948 beim Prager [[Februarumsturz]] erfolgte Machtübernahme durch die [[Kommunisten]] löste eine weitere schwache Rückwanderungswelle aus, diesmal aber Richtung [[Österreich]]. Ausgelöst wurde diese durch die Ablehnung der kommunistischen [[Ideologie]] und der Enteignung von in Privatbesitz stehenden Produktionsstätten –&nbsp;wovon oft auch die neuen Besitzer betroffen waren&nbsp;– durch die neuen Machthaber. Die anschließende Spaltung der in Wien ansässigen Tschechen in eine pragfreundliche (kommunistische) Fraktion und eine demokratisch orientierte Gruppierung verhinderte gezieltes Werben für ein Bekenntnis zur tschechischen Volksgruppe, und so wurden bei der Volkszählung 1951 in Wien offiziell nur 4.137 Tschechen und Slowaken gezählt.<br />
<br />
Infolge der Niederschlagung des [[Prager Frühling]]s im Jahr 1968 blieben etwa 11.000 ČSSR-Staatsbürger, die um [[Asyl]] angesucht hatten, in Wien. Zwar erhielten diese von den demokratischen Vereinen Unterstützung, allerdings führten unterschiedliche Anschauungen zwischen den beiden Gruppierungen zu Differenzen, die die Vereinszusammenarbeit zumindest erschwerten.<br />
<br />
Am 5.&nbsp;August 1976 wurde das auf Antrag der [[Bundesregierung Kreisky III]] beschlossene [[Volksgruppe]]ngesetz kundgemacht, das am 1.&nbsp;Februar 1977 in Kraft trat.<ref>{{BGBl|Nr. 396/1976}} (= S. 1421 f.)</ref> Es ermächtigte die Bundesregierung, Volksgruppen per Verordnung anzuerkennen und für sie Volksgruppenbeiräte festzulegen. Dies geschah am 18.&nbsp;Jänner 1977 mit Wirksamkeit vom 1.&nbsp;Februar 1977 für die Volksgruppen der Tschechen, der [[Burgenlandkroaten|Kroaten]], der [[Burgenlandungarn|Ungarn]] und der [[Kärntner Slowenen|Slowenen]].<ref>{{BGBl|Nr. 38/1977}} (= S. 460 f.)</ref><br />
<br />
1992 wurden durch eine Änderung dieser Verordnung auch die in Österreich lebenden Slowaken und 1993 die [[Burgenland-Roma|Roma]] als Volksgruppe anerkannt.<br />
<br />
In §&nbsp;5 dieser Verordnung wurde für den tschechischen Volksgruppenbeirat die Mitgliederzahl acht festgelegt, wobei vier Mitglieder von den im Volksgruppengesetz genannten Vereinigungen vorzuschlagen waren. Wegen interner Zwistigkeiten konstituierte sich der tschechische Volksgruppenbeirat erst 1994.<br />
<br />
== Politik ==<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-01-27 Wien05 Margaretenplatz7.jpg|mini|Ehemaliges Haus der Tschechischen Sozialisten in Wien 5., Margaretenplatz&nbsp;7]]<br />
<br />
=== Monarchie ===<br />
Die Tschechoslowakische Sozialdemokratische Partei wurde am 7.&nbsp;April 1878 in Prag gegründet. Im Jahr 1881 übersiedelte die Parteileitung von Prag in die Reichshaupt- und Residenzstadt Wien, wo 1902 am Margaretenplatz – wenige Gehminuten vom [[Vorwärts-Gebäude]] der deutschösterreichischen Sozialdemokraten entfernt – das Haus Nummer 7 erworben wurde. Das Jahr 1881 brachte aber auch die Verhaftung des gesamten Parteivorstands der Tschechoslowakischen Sozialdemokratischen Partei und zahlreicher weiterer Funktionäre. 1884 wurde die offizielle Zeitung namens „Arbeiter-Blätter“ verboten, wurde aber später wieder erlaubt und 1900 zur Tageszeitung. Die 1897 in Prag durch Václav Klofáč gegründete ''Národní sociálni strana'' spaltete auch die tschechische Arbeiterschaft in eine sozialdemokratische und eine nationalsoziale Gruppe.<br />
<br />
Bei den Wahlen arbeiteten die deutschösterreichischen und tschechischen Sozialdemokraten eng zusammen. So wurde nicht nur der Wahlaufruf vom 9.&nbsp;Jänner 1897 in fünf Sprachen veröffentlicht, sondern auch die nationale Zusammensetzung der Wahlkreise bei der Aufstellung der Kandidaten berücksichtigt. In den Wiener Bezirken [[Margareten]], [[Mariahilf]], [[Meidling]] und [[Hietzing]] trat Antonín Němec, Vorsitzender der [[Odborové sdružení českoslovanské|tschechischen Gewerkschaftszentrale]], gegen den deutschen Christlichsozialen [[Karl Lueger]] an. Innerhalb der deutschen Gewerkschaftsorganisation organisierten sich die Tschechen und Slowaken in eigenen Gewerkschaften: 1896 gründete [[Karl Kořínek]] die Ziegelarbeiterunion (die so genannten ''[[Ziegelböhme|Ziegelbehm]]''), die Kanalreiniger und die slowakische Kohlenarbeiterschaft folgten. Erfolgreich war diese Art der sozialdemokratischen Zusammenarbeit allerdings nur, wenn es um konkrete gewerkschaftliche Interessen ging.<br />
<br />
=== Reichsrat ===<br />
Dem [[Reichsrat (Österreich)|Reichsrat]] der [[Cisleithanien|österreichischen Reichshälfte]] in Wien gehörten auch – in fünf Fraktionen organisiert – tschechische Abgeordnete an. Früher als in anderen [[Kronland (Österreich)|Kronländern]] wurden sie in [[Böhmen]] und [[Mähren]] auf Veranlassung der k.k. Regierung direkt gewählt, da die Landtage die Entsendung von Mitgliedern verweigert hatten. Grund für die Weigerung war die Auffassung, der Reichsrat sei für die Länder der böhmischen Krone nicht zuständig, in Prag sei vielmehr ein eigenes Parlament dieser Länder zu konstituieren.<br />
<br />
Der von acht Nationalitäten beschickte Reichsrat wurde für die einzelnen Sitzungsperioden vom Kaiser einberufen, vertagt oder geschlossen. Dies machte ständige Anwesenheit der Abgeordneten in Wien nicht nötig.<br />
<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-02-22 2700 Wr Akad Gym Masaryk.jpg|mini|Tomáš Garrigue Masaryk am Wiener Akademischen Gymnasium]]<br />
<br />
Das für den Verlauf der tschechischen Geschichte wichtigste Reichsratsmitglied, das gleichzeitig aus dem Kreis der Wiener Tschechen kam, war der spätere erste tschechoslowakische Staatspräsident [[Tomáš Garrigue Masaryk]]. 16 tschechische Minister der Zwischenkriegszeit gehörten dem Reichsrat, der oft als die politische Ausbildungsstätte für Politiker der Nachfolgestaaten bezeichnet wurde und wird, an, ebenso drei spätere Ministerpräsidenten:<br />
<br />
* [[Karel Kramář]]<br />
* [[Vlastimil Tusar]]<br />
* [[František Udržal]]<br />
<br />
Die Fraktion der „[[Jungtschechen]]“ veranstaltete durch die ausziehbaren Schreibpulte und mitgebrachte Instrumente im Reichsrat Lärmexzesse, wenn tschechische Anliegen abgelehnt wurden. Die Geschäftsordnung des Reichsrates enthielt für den Präsidenten nicht das Recht, störende Abgeordnete von der Sitzung auszuschließen. Die tschechische Obstruktionspolitik, in der Monarchie von keiner anderen Nationalität nachgeahmt, führte oft zu längerer Vertagung des Reichsrates. Während dieser Zeit wurden dringende Regelungen durch von der k.k. Regierung entworfene kaiserliche Verordnungen erlassen.<br />
<br />
=== Erster Weltkrieg ===<br />
Nach dem [[Attentat von Sarajevo]] auf Thronfolger [[Franz Ferdinand von Österreich-Este]] kam es in Wien neben antiserbischen auch zu antitschechischen Ausschreitungen. In der Komenský-Schule wurden Fensterscheiben zertrümmert, und nur ein Großeinsatz der Polizei konnte Schlimmeres verhindern. Der Kriegsausbruch belastete die Komenský-Schule zusätzlich durch die Einberufung der Lehrer zum Militärdienst und langfristig durch immer ärger werdende finanzielle Probleme. Da die Wiener Tschechen sich bemühten, den Behörden keinen Anlass zur Auflösung tschechischer Organisationen – vor allem des Schulvereins – zu geben, wurde dem [[K.u.k. Kriegsministerium|Kriegsministerium]] die ohnehin vom Wiener Magistrat blockierte Schule in der Schützengasse als [[Lazarett]] zur Verfügung gestellt.<ref>{{BibISBN|3-7028-0160-X|Seite=26}}</ref> Das Vereinsleben der Tschechen beschränkte sich immer mehr auf soziale Hilfsdienste vor allem für verwundete tschechische Soldaten in den Wiener Lazaretten. Die österreichischen Behörden lösten zwar während der Kriegsjahre keine tschechischen Vereine auf, kontrollierten aber deren Tätigkeit und Zeitungen mit wechselnder Genauigkeit. Einzige Vereinsgründung während des Kriegs war ''České srdce (Tschechisches Herz).'' Vereinszweck waren humanitäre Aufgaben, inoffiziell handelte es sich dabei aber auch um den Nachfolger des Tschechischen Nationalrats, der sich 1915 aufgelöst hatte. Binnen kurzer Zeit konnten in ganz Wien zahlreiche Zweigvereine gegründet werden.<br />
<br />
Das Verhältnis zur Donaumonarchie war in den beiden Tageszeitungen ''Vídeňský deník (Wiener Tagblatt)'' und [[Dělnické listy]] durchaus loyal. Frontberichte wurden zustimmend kommentiert, kritisch wurden sie nur im Zusammenhang mit Nationalitätenfragen. Erst als sich zeigte, dass die Regierung die Nationalitätenfrage nicht im Sinne der Tschechen lösen wollte, wurde die Haltung der Zeitungen immer abweisender. Das so genannte [[Völkermanifest]] Kaiser [[Karl I. (Österreich-Ungarn)|Karls&nbsp;I.]] wurde am 19.&nbsp;Oktober 1918 in ''Vídeňský deník'' zwar gedruckt, auf derselben Seite aber auch ablehnend kommentiert.<br />
<br />
=== Erste Republik ===<br />
Bei der [[Konstituierende Nationalversammlung|Wahl der konstituierenden Nationalversammlung]] für [[Deutschösterreich]] am 16.&nbsp;Februar 1919 traten die ''Vereinigten tschechoslowakischen Parteien'' an und erhielten 67.514 Stimmen (davon 65.132 in Wien) und somit ein Mandat. (Der Antrag dieses Abgeordneten, im Parlament in seiner Muttersprache reden zu dürfen, wurde von anderen Abgeordneten nicht unterstützt.) Auch bei der [[Niederösterreich]]ischen Landtagswahl am 4.&nbsp;Mai 1919 (Wien war damals noch Bestandteil dieses Bundeslandes) traten die Tschechen und Slowaken gemeinsam an und erhielten diesmal 55.810 Stimmen.<br />
<br />
Die Wiener tschechischen Sozialdemokraten waren bis Dezember 1919 an die Parteizentrale in Prag angeschlossen gewesen. Erst am 7.&nbsp;Dezember 1919 wurde die Tschechische Sozialdemokratische Partei in Österreich gegründet. Der konstituierende Parteitag fand allerdings erst Anfang 1921 statt. Das Parteiprogramm enthielt zwei nationale Forderungen (Garantie des Unterrichts in der Muttersprache und die Verbindung der niederösterreichischen Gebiete außerhalb Wiens und Wiens zu einem Wahlkreis, um die Mandatschancen zu erhöhen). Die weiteren Punkte waren gesamtösterreichisch und meist sozial ausgerichtet. Neben den verschiedenen der Partei nahestehenden Sport-, Bildungs- und Freizeitvereinen gab es auch eine tschechische Sektion des [[Republikanischer Schutzbund|Republikanischen Schutzbundes]]. Vertreter der Partei waren Antonín Machát, František Strnad, Josef Petrů und Bedřich Čepelka. Ebenfalls als soziale Partei eingestuft waren die tschechischen National-Sozialisten, die allerdings einen stärkeren nationalen Anstrich besaßen als die Sozialdemokraten. Bekanntester Vertreter dieser Partei war Johan Klimeš.<br />
<br />
Christliche Wähler fühlten sich zumeist von der ''Československá lidová strana v Rakousku (Tschechoslowakische Volkspartei in Österreich)'' am besten vertreten. Mit ihr arbeitete auch die tschechoslowakische [[Christliche Gewerkschaft (Österreich)|christliche Gewerkschaftsgruppe]] zusammen. František Karlický und Otto Růžíčka waren die bekanntesten Vertreter der tschechoslowakischen Volkspartei in Österreich. Die in Niederösterreich lebenden tschechischen Landarbeiter wurden durch die tschechische Agrarierpartei in Österreich vertreten. 1922 gründeten die tschechischen Gewerbe- und Handelstreibenden eine eigene Partei mit Gottlieb Buchar als Führer.<br />
<br />
In der Alser Straße in Wien hatte die Tschechische Sektion der [[Kommunistische Partei Österreichs|Kommunistischen Partei]] in Österreich ihren Sitz (Sektion der III.&nbsp;Internationale). Die Organisation „''Proletkult''“ war für die Kulturpflege zuständig.<br />
<br />
=== NS-Zeit ===<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-03-10 0062 Wien10 Quellenstrasse72.jpg|mini|Gedenktafel für während der NS-Zeit hingerichtete tschechische und slowakische Widerstandskämpfer]]<br />
Nach dem [[Anschluss Österreichs|„Anschluss“ Österreichs]] an das [[Drittes Reich|Deutsche Reich]] am 12./13.&nbsp;März 1938 verschlechterte sich die Lage der Tschechen in Österreich. Um zu verhindern, dass sie für die Zahl der Nein-Stimmen in der Volksabstimmung über den Anschluss am 10.&nbsp;April verantwortlich gemacht würden, beantragten Vertreter tschechischer Wiener bei NS-Bürgermeister [[Hermann Neubacher]] eine getrennte „Sonderwahl“, die ihnen nach Abgabe einer [[Loyalität]]serklärung auch zugestanden wurde. Nach einem großen Propagandaaufwand stimmten 23.200 tschechische Wiener für den Anschluss und nur 31 mit Nein, 32 Stimmen waren ungültig. Die Hoffnung der Tschechen, sich damit vor Übergriffen der Nazis geschützt zu haben, erfüllte sich allerdings nicht. Schon kurze Zeit später wurden führende Tschechen verhaftet. Im September 1939 wurde das tschechoslowakische Generalkonsulat aufgelöst.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=33}}</ref><br />
<br />
Während des Krieges war die ''tschechische Sektion der [[Kommunistische Partei Österreichs|KPÖ]]'' die mit ungefähr 200 Mitgliedern größte und aktivste Widerstandsgruppe der Tschechen Wiens. Zunächst befasste sich die Gruppe um Alois Valach und Alois Houdek, die nicht nur aus Kommunisten bestand, mit der Aufklärung über die Möglichkeit der [[Kriegsdienstverweigerung|Wehrdienstverweigerung]] und ging später mit dem Legen von [[Brandbombe]]n in Getreidelagern und Wehrmachtsdepots zu [[Sabotage]]akten über.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=50}}</ref> 1941–1942 wurden die meisten Mitglieder verhaftet, darunter auch [[Antonia Bruha]], die in ihrem Buch ''Ich war keine Heldin'' über die Zeit ihrer Haft in Wien und im [[KZ Ravensbrück]] berichtet.<br />
<br />
Die Gruppe ''Curiue'' mit ungefähr 40 Mitgliedern um den Priester Josef Pojar zählte zum bürgerlich-katholischen Lager. Ziel war die Wiederherstellung eines selbständigen und demokratischen Österreichs. 1944 erhielt [[Josef Pojar]] bei den Alliierten eine Ausbildung im Nachrichten- und Fallschirmjägerdienst, danach kehrte er nach Wien zurück. 1944 wurden die Mitglieder der Gruppe verhaftet. Drei Mitglieder erlebten die Befreiung Österreichs nicht mehr. Josef Pojar starb 1992 in Wien.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=43}}</ref><ref>[http://www.sudetenpost.eu/Archiv/2016/5.pdf Sudetenpost 2016/5, S. 11]</ref> Er wurde am Friedhof Wien-Dornbach bestattet.<ref>[https://www.friedhoefewien.at/verstorbenensuche-detail?fname=Josef+Pojar&id=04%3E5K3IQ3K&initialId=04%3E5K3IQ3K&fdate=1992-08-20&c=007&hist=false Friedhöfe Wien.at]</ref><br />
<br />
Bei der Widerstandsgruppe ''Libuše'' handelte es sich um einen spiritistischen Zirkel aus zumeist Handwerker- und Arbeiterfrauen. Obwohl bei den Treffen mehr politisiert als konkrete Aktionen geplant wurden, wurden die 13 Hauptverantwortlichen von der [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]] verhaftet. Das Strafmaß im darauf folgenden Prozess im Jahr 1941 lag zwischen Freisprüchen und Haftstrafen bis zu fünf Jahren.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=41}}</ref><br />
<br />
Eine Gedenktafel an der ehemaligen Komensky-Schule in der Quellenstraße 72 (Front Leibnizgasse) erinnert seit dem 7.&nbsp;Mai 1955 (Neueinweihung am 8.&nbsp;April 1994) an eine große Zahl tschechischer und slowakischer Widerstandskämpfer, die während der NS-Zeit hingerichtet wurden oder während der Haft verstarben.<br />
<br />
Der Kriegsverlauf hinderte die nationalsozialistischen Machthaber daran, im Anschluss an die Deportation der [[Jüdisches Leben in Wien|Wiener Juden]] auch die Tschechen und Slowaken aus Wien zu vertreiben. Ein Schreiben von [[Martin Bormann]] an den Reichsleiter [[Baldur von Schirach]] nennt dies als die geeignetere Maßnahme zur Schaffung von Wohnraum als die Errichtung neuer Wohnviertel.<ref>{{BibISBN|3-7028-0160-X|Seite=98}}</ref><br />
<br />
=== Zweite Republik ===<br />
In der Zweiten Republik traten Tschechen und Slowaken als wahlwerbende Partei nicht mehr in Erscheinung. Bei den [[Erster Mai|Maiaufmärschen]] der Sozialdemokraten in Wien waren sie in der Nachkriegszeit allerdings in ihren Nationaltrachten ebenfalls vertreten.<br />
<br />
Durch die Öffnung der bisher geheimen Archive des KP-Regimes am 1.&nbsp;Februar 2007 in Prag wurde bekannt, dass der [[Staatssicherheit (Tschechoslowakei)|tschechoslowakische Geheimdienst]] mit Billigung der Regierung in Wien lebende Tschechoslowaken in die Tschechoslowakei entführte, um sie verhören zu können.<ref>{{Literatur |Autor=Jan Krupka |Titel=. |Sammelwerk=[[Kronen Zeitung]] |Datum=2007-04-14 |Seiten=4}}</ref><br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
=== Monarchie ===<br />
Der größte Teil der Tschechen Wiens war in Industrie und Gewerbe tätig (85&nbsp;Prozent). Der heute noch legendäre Ausdruck „[[Ziegelböhm]]“ weist auf den hohen Anteil von tschechischen Arbeitern in der am [[Wienerberg]] angesiedelten Ziegelindustrie (''siehe'' [[Wienerberger]]) hin. Die katastrophalen Lebensumstände der dort beschäftigten Männer, Frauen und Kinder machte erst [[Victor Adler]] öffentlich bekannt. Aber auch unter den Wiener Bauunternehmern gab es bedeutende Tschechen wie [[Josef Hlávka]], der František Šebek nachfolgte. Einen weiteren hohen Anteil an Tschechen wies das Bekleidungsgewerbe mit Schneidern und Schustern auf. So war auch von den tschechischen Gewerkschaftsorganisationen jene der Schneider (''„Odborové sdružení československých krejčí (Gewerkschaftliche Vereinigung tschechoslowakischer Schneider'')“, gegründet 1901) die zahlenmäßig größte. Bei den Tschechen Wiens gab es mehr Männer als Frauen. Und diese Frauen waren vor allem in gehobenen Haushalten als Dienstmädchen oder Köchinnen – wo auch sie der [[Wiener Küche]] ihren Stempel aufdrückten – beschäftigt.<br />
<br />
Lange Zeit waren eine Filiale der Prager Živnostenská banka in der Herrengasse 12 sowie einigen Filialen – in Österreich seit 1898 aktiv<ref name="kubu65">{{BibISBN|3702905278|Seite=65}}</ref> – und die Versicherungsbank „''Slavia''“ die einzigen tschechischen Banken in Wien. Zwischen 1900 und 1913 gründeten verschiedene Geldinstitute weitere acht Filialen. Am aktivsten war die ''Živnostenská banka'', bis 1914 errichtete sie in 14 Wiener Bezirken Filialen. Für Gewerbetreibende und Besitzer von Handwerksbetrieben von Bedeutung waren die so genannten Vorschusskassen, die ab den sechziger Jahren des 19.&nbsp;Jahrhunderts entstanden. 1867 wurde die „''Česká záložna (Tschechische Vorschußkasse)“'' gegründet. Bis 1914 folgten weitere 20 solcher Kassen, von denen vor allem die „''Vídeňská záložna (Wiener Vorschußkassa)“'' Dank der um 1910 erfolgten Fusion mit zwei weiteren Kassen zusätzliche Bedeutung zukam. Für die Arbeiter waren diese Kassen allerdings von geringer Bedeutung.<br />
<br />
Den Akten der Finanz-Landesdirektion zufolge führte die „''Ústředni banka českých spořitlen (Zentralbank der böhmischen Sparkassen)“'' ihre Bücher in tschechischer Sprache. Der Magistrat der Stadt Wien wiederum verlangte, dass die deutschsprachige Geschäftstafel durch eine tschechischsprachige zu ersetzen sei, um den deutschen Einwohnern nicht den Eindruck zu vermitteln, ihre Bankgeschäfte mit einem tschechischen Geldinstitut abzuwickeln. Allerdings entschied die Statthalterei von [[Niederösterreich]], dass der Magistrat seine Befugnisse überschritten habe und erlaubte den Verbleib des Firmenschilds. Zeitgenössischen Gerüchten zufolge soll der tschechenfeindlich eingestellte Bürgermeister Karl Lueger sein Geld allerdings bei tschechischen Banken angelegt haben.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=27}}</ref><br />
<br />
=== Erste Republik ===<br />
Wichtig für die Gewerbetreibenden waren die [[Genossenschaft]]en, von denen 1920 noch etwa 30 existierten. Ihre Zahl sank bis 1935 allerdings sukzessive. Am langlebigsten waren das ''„Výrobní krejčovské družstvo (Erzeugungsgenossenschaft der Schneider)“'' und ''„Internacional (International)“,'' die wichtigste Vereinigung der Schuster und die gleichnamige Genossenschaft der Tischler. 1935 bestanden in Wien noch tschechische Genossenschaften der Schuster (7), der Schneider (5) und zwei der Tischler. Für die Tschechen als Konsumenten war der Konsumverein ''„Ustřední české potravinářské a spořitelní družstvo ve Vídni (Zentrale tschechische Lebensmittel- und Spargenossenschaft in Wien)“'' mit einem Lokal am Margaretenplatz und vier weiteren Filialen. Um 1920 besaß diese Genossenschaft an die 10.000 Mitglieder.<br />
<br />
=== NS-Zeit ===<br />
Unmittelbar nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich geriet die [[Živnostenská banka]], akciová společnost, Praha (Gewerbebank, Aktiengesellschaft, Prag) mit Sitz in der Herrengasse 12 (vermutlich gehörte ihr dieses Gebäude, aber in keiner Quelle wird dies ausdrücklich bestätigt) und Filialen in der Praterstraße 24, in der Mariahilfer Straße 84 und der [[Favoritenstraße]] 95 ins Blickfeld der neuen Machthaber. Nach der Liquidation der Živnostenská banka wurden deren Kunden von der Mercurbank übernommen, die ihrerseits bald Bestandteil der neu gegründeten [[Länderbank|Länderbank Wien A.G.]] wurde. Abgeschlossen wurde diese Übernahme durch eine Vereinbarung, die von der [[Dresdner Bank]], der Mercurbank und der Živnostenská banka am 14. Juni 1938 in Basel unterzeichnet wurde.<ref name="kubu65" /><br />
<br />
Vier weitere, aber wesentlich kleinere tschechische Geldinstitute wurden von den Nationalsozialisten ebenfalls „germanisiert“.<br />
<br />
* ''Vídeňská záložna, zaregistrované družstvo s ručením omezeným (Wiener Vorschußkassa, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung):'' Die Wiener Vorschußkassa hatte ihren Hauptsitz in der Adlergasse 12 in der Inneren Stadt und Filialen in der Alserbachstraße 28, Mariahilfer Straße 150 und in der Ottakringer Straße 25.<br />
<br />
Josef Špitálský, der erste Direktor der Živnostenská banka in Wien, initiierte 1903 die Gründung der „Vorschusskassa Fünfhaus“ mit Sitz im 1.&nbsp;Tschechischen Haus in der Turnergasse 9 in Rudolfsheim-Fünfhaus. 1905 zog die Vídeňská záložna als erste tschechische Vorschusskassa aus dem Gasthaus aus und eröffnete ein ganztägig geöffnetes Büro mit bezahlten Angestellten. 1908 wurde der Name auf „Wiener Vorschusskassa“ geändert. In den nächsten Jahren erfolgte die Fusion mit der Volksvorschusskassa im 7.&nbsp;Bezirk (Lidová záložna) und der „Tschechischen Vorschusskassa“ im 1.&nbsp;Bezirk. 1911 folgte die österreichische Bankgesellschaft Hermes. Die Vídeňská záložna half unter anderem dem Komensky-Verein bei der Finanzierung der Schulbauten.<br />1938 wurde Franz Rollinger als kommissarischer Verwalter bei der Živnostenská banka eingesetzt. 1941 wurde der Firmenwortlaut auf „Wiener Genossenschaftskasse, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ geändert und die tschechischen Repräsentanten schieden aus dem Vorstand aus. Nach einer weiteren Verschmelzung mit drei Genossenschaften deutscher Volkszugehörigkeit wurde im Dezember 1944 der Name auf „Wiener Genossenschafts-Bank, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftungspflicht“ umbenannt. Unter diesem Namen bestand das Unternehmen bis 1948.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=101}}</ref><br />
<br />
* ''Záložna v Simmeringu, zaregistrované družstvo s ručením omezeným, Vorschußkassa in Simmering, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung:'' Handwerker und Geschäftsleute aus Simmering gründeten 1912 die Záložna v Simmeringu mit Sitz in der Sedlitzkygasse 18. 1939 wurde der Firmenwortlaut auf „Volksbank Simmering“ geändert. 1943 wurde die Volksbank Simmering mit der Gartenbau-Kreditgenossenschaft aus Floridsdorf fusioniert. Diese Firmenkonstruktion bestand bis 1956.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=104}}</ref><br />
<br />
* ''Obchodní a živnostenská záložna, zaregistrované družstvo s ručením omezeným, Arbeiter- und Gewerbe-Vorschusskassa, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung:'' Die Gründung erfolgte 1910 in Wien-Mariahilf, der Firmensitz befand sich in der Kurzgasse 3. Ab 1923 kam zum Spar- und Kreditgeschäft mit ungefähr 100 bis 200 Mitgliedern auch der An- und Verkauf von Devisen und Valuten. Gleichzeitig erfolgte eine Änderung des Firmenwortlauts auf Obchodní a živnostenská záložna G.m.b.H (Arbeiter- und Gewerbesparkasse G.m.b.H.). Im Rahmen der 28. ordentlichen Generalversammlung am 24.&nbsp;April 1939 erfolgte die Selbstauflösung.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=105}}</ref><br />
<br />
* ''Česká řemeslnicko-živnostenská záložna ve III. vídeňském okresu, zaregistrované družstvo s ručením omezeným, Böhmische Vorschußkassa der Gewerbe- und Geschäftstreibenden im III. Bezirke Wiens, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung:'' Die Böhmische Vorschußkassa mit Sitz in der Rasumofskygasse 30 wurde 1895 gegründet. Nach dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich wurde der Name auf „Volksbank Wien-Landstraße, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung“ geändert. Bis 1954 bestand das Geldinstitut in dieser Form.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=107}}</ref><br />
<br />
=== Zweite Republik ===<br />
Der [[Eiserner Vorhang|Eiserne Vorhang]] mit Visumpflicht und Zwangsumtausch sowie die politischen Ideologieunterschiede waren hinderlich bei wirtschaftlichen und persönlichen Kontakten zwischen Österreich und der CSSR. Erst die [[Samtene Revolution]] und die darauffolgende Grenzöffnung und Demokratisierung der Tschechischen Republik ermöglichte wieder die Aufnahme von Kontakten aller Art. Eine weitere Erleichterung brachte die [[EU-Erweiterung 2004]]. Am 6.&nbsp;Februar 2007 gab in der [[Wiener Rathaus]]korrespondenz die Finanz- und Wirtschaftsstadträtin Vizebürgermeisterin [[Renate Brauner]] die Ansiedlung von 74 internationalen Unternehmen während des Jahres 2006 in Wien bekannt. Sechs dieser Firmen kamen aus der Tschechischen Republik und waren damit nach Firmen aus Deutschland (24) die zweitstärkste Gruppe der von ABA und WWFF betreuten Firmenansiedlungen.<br />
<br />
== Presse und andere Medien ==<br />
=== Monarchie ===<br />
Tschechischsprachige Zeitungen erschienen vor allem in den Anfangszeiten nur kurzfristig und oft gab es längere Perioden ohne solcher Druckwerke. Der im Jahre 1761 erschienenen ersten tschechischsprachigen Zeitung in Wien ''„C.k. privilegované české vídeňské poštovní noviny (k.k. privilegierte Wiener tschechische Postzeitung)“'' war kein langes Leben beschieden. Die nächste tschechischsprachige Zeitung kam zwischen 1813 und 1817 auf den Markt: „''C.k. vídeňské novíny (k.k. Wiener Zeitung)“.'' Herausgeber war Johann Nepomuk Hromátko.<br />
<br />
''„Vídeňský posel (Wiener Bote)“,'' das Organ des böhmisch-mährisch-schlesischen Vereins erschien im Jahr 1848. Sie wird als Zeitung von hohem Niveau und fortschrittlichem Geist beschrieben. Nach ihrer Einstellung erschien zwei Jahre lang keine tschechische Zeitung in Wien. Wann [[Karel Havlíček Borovský|Havlíčeks]] „''Slovan (Der Slawe)“'' erstmals herausgegeben wurde, ist nicht bekannt. Ab Juli 1850 wurde das von der Regierung kontrollierte und [[Panslawismus|antipanslawische]] „''Vídeňský deník (Wiener Tagblatt)“'' als Konkurrenz zum ''Slovan'' herausgegeben und nach dessen Einstellung 1861 ebenfalls eingestellt. Während der gesamten Dauer des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] bestanden in Wien zwei tschechische Tageszeitungen: „''Vídeňský deník (Wiener Tagblatt)“'' und „''Dělnické listy (Arbeiterblätter)“.''<br />
<br />
Dass in Wien hergestellte tschechische Zeitungen konfisziert wurden, war keine Seltenheit. Es kam sogar vor, dass deren Leser in Kaffeehäusern verhaftet wurden.<ref name="mj278">M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – Einst und jetzt'' Seite 278</ref><br />
<br />
=== Erste Republik ===<br />
1926 wurden die „''Dělnické listy (Arbeiterblätter)“'' in „''Vídeňské dělnické listy (Wiener Arbeiterblätter)“'' umbenannt. Die Zeitung wurde in der Druckerei von [[Antonín Machát]] herausgegeben und erschien am 12.&nbsp;Februar 1934 das letzte Mal, da sie wie alle sozialdemokratischen Zeitungen infolge der [[Februarkämpfe]] eingestellt werden musste. An ihre Stelle traten die „''Vídeňské noviny (Wiener Zeitung'')“, die dreimal pro Woche erschienen – sonntags unter dem Namen „''Vídeňské nedělní noviny (Wiener Sonntagszeitung)“.'' 1942 wurde diese Zeitung durch die Nationalsozialisten eingestellt. Neben anderen politischen Gruppierungen – etwa der Wiener tschechischen Bürgerlichen oder der Kommunisten – waren es vor allem die verschiedenen Vereine, die periodisch erscheinende Zeitschriften veröffentlichten. Der ''„Rakouský obzor (Österreichische Rundschau)“'' des Komenský-Vereins erschien bis 1922 als eigene Zeitschrift und wurde später als Beilage der ''„Dunaj (Donau)“'' weitergeführt. ''„České srdce (Tschechisches Herz)“,'' das Organ der gleichnamigen tschechoslowakischen Sozialfürsorge wurde ebenfalls als Beilage verbreitet. Beide Zeitschriften wurden 1928 eingestellt.<br />
<br />
Ab 1922 gab es für die schulpflichtigen Kinder ''„Útěcha (Trost)“,'' die zunächst monatlich erschien, ab 1927 aber nur noch zehnmal jährlich. Eingestellt wurde diese Kinderzeitschrift mit der Auflösung des Komensky-Vereins im Jahr 1941. Der österreichische Bürgerkrieg 1934 wirkte sich vor allem auf Publikationen aus, die den Sozialdemokraten nahestanden, während der Anschluss Österreichs an das Dritte Reich auf alle tschechischen und slowakischen Veröffentlichungen Folgen hatte.<br />
<br />
Während der Ersten Republik hatten die Wiener Tschechen ein einziges Mal Sendezeit im damaligen Österreichischen Rundfunk ([[Radio Verkehrs AG]] oder RAVAG). Am 9.&nbsp;August 1933 konnte František Melichar zu seinen Landsleuten im Rahmen der „Fremdenpropaganda“ sprechen. Weitere Bitten um Sendezeit wurden nicht erfüllt.<ref>{{BibISBN|3-7028-0160-X|Seite=66}}</ref><br />
<br />
=== NS-Zeit ===<br />
1941 wurde dem Betrieb von [[Antonín Machát]] verboten, die ''Vídeňské noviny (Wiener Zeitung)'' und ''Vídeňské nedèlní noviny (Wiener Sonntagszeitung)'' weiter herauszugeben. Die Druckerei selbst durfte allerdings weiter arbeiten. Aus dem Handelsregister gelöscht wurde sie 1972.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=119}}</ref><br />
<br />
=== Zweite Republik ===<br />
Nach dem Verbot sämtlicher tschechischsprachiger Zeitungen und Zeitschriften durch die nationalsozialistischen Machthaber im Jahr 1942 wurde 1946 von den tschechischen Organisationen in Wien die Zeitung ''Vídeňské svobodné listy (Wiener Freie Blätter)'' gegründet. Als Folge der Machtübernahme der Kommunisten in der Tschechoslowakei 1948 wurde in Österreich die Zeitung ''Menšinové listy (Minderheitenblätter)'' publiziert, die später unter dem Titel ''Krajanské noviny (Zeitung der Landsleute)'' veröffentlicht und von der ehemaligen Tschechoslowakei unterstützt wurde. Zehn Jahre nach der Samtenen Revolution wurde diese Zeitung eingestellt.<ref name="PuRaRa" />{{rp|27}}<br />
<br />
* ''Vídeňské svobodné listy (Wiener Freie Blätter):'' Die etwa 12 Seiten starke Vídeňské svobodné listy erscheint seit 1985 nur noch vierzehntäglich. Inhaltlich bietet sie Vereinsneuigkeiten, Veranstaltungskalender sowie Nachrichten und Neuigkeiten über Tschechien und die Slowakei<ref name="PuRaRa" />{{rp|28}}<br />
<br />
* ''KLUB. Kulturní měsíčník Čechů a Slovaků v Rakousku – Klub. Monatszeitschrift für Kultur der Tschechen und Slowaken in Österreich'': Das monatliche Kulturmagazin KLUB besteht seit 1981 und wird vom Kulturní klub Čechů a Slovaků v Rakousku (Kulturklub der Tschechen und Slowaken in Österreich) herausgegeben und erscheint 11 Mal jährlich.<ref name="PuRaRa" /><br />
<br />
* Der Schulverein Komensky gibt sowohl die Zeitschrift ''Česká & slovenská Vídeň dnes (Tschechisches und slowakisches Wien heute)'' mit Informationen über die tschechische Schule als auch einen ''Kalender'' heraus.<ref name="PuRaRa" />{{rp|29}}<br />
<br />
Verbesserte Verkehrsverbindungen und ungehinderter Grenzverkehr ermöglichen seit der [[Samtene Revolution|Samtenen Revolution]] 1989 und besonders seit dem [[EU-Erweiterung 2004|EU-Beitritt]] Tschechiens am 1.&nbsp;Mai 2004 auch den Kauf tschechischer Zeitungen in Wien. So ist (war) die „Prager Zeitung“ an 32 Verkaufsstellen erhältlich (Stand 17. Februar 2003<ref>[http://www.pragerzeitung.cz/?c_id=1614 pragerzeitung.cz]</ref>).<br />
<br />
Der [[Rot-Weiß-Rot (Sender)|Sender Rot-Weiß-Rot]] hatte in den Jahren 1948 und 1949 einmal täglich eine Nachrichtensendung in tschechischer Sprache auf dem Programm. 1968 sendete der ORF Nachrichten in tschechischer Sprache auf dem Sender [[Ö1|Österreich&nbsp;1 (Ö1)]].<ref name="PuRaRa" />{{rp|36}}<br />
<br />
Durch eine Entscheidung des [[ORF-Stiftungsrat|Stiftungsrats]] des Österreichischen Rundfunks ([[ORF]]) am 10.&nbsp;Dezember 2003 wurde das Angebot an Sendungen in Sprachen der autochthonen Volksgruppen in Österreich um drei Stunden ausgeweitet, womit der ORF auch den Verpflichtungen des Paragraphen 5.1. des ORF-Gesetzes nachkommt.<br />
<br />
Den in Wien lebenden Tschechen und Slowaken gab diese Entscheidung, auf [[Radio&nbsp;1476]] (Sender Bisamberg, 1476 Kilohertz) ihre Anliegen auf einem weitreichenden Medium zu vertreten (Montag bis Freitag 19 Uhr 05 Minuten bis 19 Uhr 30 Minuten).<br />
<br />
* Tschechisches Programm:<br />
<br />
''Rádio Draťák'' sendet montags und mittwochs auf Tschechisch. Hauptthemen sind die Ereignisse innerhalb der tschechischen Gemeinde in Wien, Politik, Kultur und Sport.<ref name="1476.orf.at">{{Webarchiv | url=http://1476.orf.at/volksgruppen/vguebersicht.html | wayback=20070701231211 | text=}}</ref> Der Name „Rádio Draťák“ leitet sich von einem frühen tschechischen Radiogerät ab, welches nur einen einzigen Sender empfangen konnte (Einsenderempfangsgerät).<ref>{{Webarchiv |url=http://volksgruppen.orf.at/radio1476/stories/57537/|wayback=20120716204302|text=140 Jahre Sankt Methodverein}}</ref><br />
<br />
Bei ''Zvídavý mikrofon'' handelt es sich um eine tschechische Jugendsendung, die an Freitagen ausgestrahlt wird. An der Gestaltung der Sendungen arbeiten Schüler und Schülerinnen des Komensky-Gymnasiums in der Schützengasse sowie der American International School in Vienna mit.<ref name="1476.orf.at" /><br />
<br />
* Slowakisches Programm:<br />
<br />
''Radio Dia:Tón'' ist eine Jugendsendung in slowakischer Sprache, die in einem Abstand von 14 Tagen an Donnerstagen gesendet wird. Eine Wiederholung erfolgt am darauffolgenden Dienstag.<ref name="1476.orf.at" /><br />
<br />
Auf dem ORF-Radiosender [[Radio Wien]] wird jeden Sonntag zwischen 19 Uhr 30 Minuten und 20 Uhr die Sendung „''Heimat, fremde Heimat''“ von Lakis Iordanopoulos moderiert. Die Sendung befasst sich mit Themen, die Volksgruppen in Wien und Zuwanderer aus dem Ausland betreffen.<br />
<br />
Ebenfalls „''Heimat, fremde Heimat''“ heißt die von [[Silvana Meixner]] und [[Lakis Iordanopoulos]] an Sonntagen um 13&nbsp;Uhr&nbsp;30 präsentierte Fernsehsendung. Sie bietet Informationen über die österreichischen Volksgruppen und Zuwanderer.<ref>{{Internetquelle |url=http://kundendienst.orf.at/programm/fernsehen/orf2/hfh.html |titel=ORF 2: Sendungen von A-Z |hrsg=[[Österreichischer Rundfunk|ORF]] |zugriff=2014-04-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140301084947/http://kundendienst.orf.at/programm/fernsehen/orf2/hfh.html |archiv-datum=2014-03-01}}</ref> Ursprünglich dauerte diese Sendung 20&nbsp;Minuten (1989), wurde 1990 aber auf 30&nbsp;Minuten verlängert. Sie wird auch über [[3sat]] ausgestrahlt.<ref name="PuRaRa" />{{rp|34}}<br />
<br />
Themen, welche die tschechische Minderheit in Wien betreffen, werden auch in [[Orange 94.0|Radio Orange&nbsp;94.0]] behandelt.<ref name="PuRaRa" />{{rp|40}} Eine weitere Möglichkeit, sich selbst zu präsentieren, ist das Internet und dieses Medium wird auch von zahlreichen Vereinen genutzt (''Links finden sich unter Weblinks'').<br />
<br />
=== Verlage und Druckereien ===<br />
1897 wurde in der Pramergasse 6 die ''Druckerei Melantrich'' gegründet und 1922 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Etwa zeitgleich wurde eine verlagseigene Buchhandlung eröffnet, während der Verlag in der Zwischenkriegszeit vor allem [[Monografie|Fachbücher]] und [[Belletristik]] herausgab. In der Druckerei wurden aber auch die Zeitschriften und Publikationen des tschechischen bürgerlichen Lagers gedruckt.<ref name="kmb" /> Im Oktober 1939 wurde der Name in „Hermes“, Druck- und Verlagsanstalt Aktiengesellschaft geändert. Das Geschäftsfeld wurde um den Druck von Landkarten, musikalischer Aufnahmen und Anzeigetätigkeiten erweitert. Die Löschung aus dem Handelsregister erfolgte 1989.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=110}}</ref><br />
<br />
Am Margaretenplatz 7 war auch die 1908 gegründete Druckerei des [[Gemeinderat (Österreich)|Gemeinderatsabgeordneten]] und Schriftstellers Antonín Machát daheim ''(„Lidová knihtiskárna (Volks-Buchdruckerei)“).'' Der ihr angeschlossene Verlag ''„Videňská knihovna“'' wurde im gleichen Jahr gegründet und verlegte vor allem die Druckwerke der Sozialdemokraten. 1925 wurden hier 16 verschiedene Zeitungen und Zeitschriften gedruckt. Ebenfalls von den Sozialisten kontrolliert wurde die Druck- und Verlagsgenossenschaft „''Danubius''“. Daneben gab es aber auch noch weitere kleinere Druckereien, die Zeitungen druckten. In Wien gedruckte Bücher kamen auch in der Tschechoslowakischen Republik auf den Markt.<br />
<br />
=== Bibliotheken ===<br />
In Wien bestanden folgende tschechischen Vereins[[bibliothek]]en:<br />
<br />
* Der Schulverein ''Komensky'' besaß eine Bibliothek im 10. Wiener Gemeindebezirk<br />
* ''Komensky'' und ''[[Sokol (Turnbewegung)|Sokol]] (Falke)'' besaßen gemeinsam eine Bibliothek im 3. Wiener Gemeindebezirk<br />
* ''Sokol'' und ''Akademický spolek (Akademikerverein)'' betrieben im 1. Wiener Gemeindebezirk eine Bibliothek<br />
* Die tschechischen Sozialisten verfügten über eine Bibliothek im 15. Wiener Gemeindebezirk<br />
* Die Vereine ''Svatopluk Čech'' und ''Nová doba'' betrieben im 20. Wiener Gemeindebezirk Bibliotheken.<br />
* Ebenfalls der Öffentlichkeit zugänglich gemacht waren die Bestände der Bezirksorganisationen der Vereine ''Máj'', ''Barák'' und ''Komenský''.<br />
* Zusätzlich zu diesem Angebot verfügten die Turn- und Sportvereine sowie die Touristenvereine über Fachliteratur und auch Landkarten.<br />
<br />
Um die Bestände aufzustocken und aktuell zu halten, kauften die Vereine in der Tschechoslowakischen Republik große Mengen an Büchern, in der Saison 1930/1931 etwa um über 300.000 Kronen. Nach der Auflösung des Schulvereins ''Komensky'' wurde am 16. Mai 1942 die Bibliothek von Vertretern der [[Österreichische Nationalbibliothek|Österreichischen Nationalbibliothek]] formell übernommen. Die ungefähr 70.000 Bände überdauerten die Kriegsjahre im Magazin der Nationalbibliothek und wurden – nach einem Antrag aus dem Jahr 1948<ref name="kubu">{{BibISBN|3702905278}}</ref> – 1950 rückerstattet. Die Wiener [[Rathauskorrespondenz]] vermeldete am 3. April 1951, dass der zweiten Zentrallehrlingsbibliothek der Wiener Berufsschulen in Zusammenarbeit mit der Österreichisch-Tschechoslowakischen Gesellschaft eine tschechische Bibliothek mit 267 Bänden zur unentgeltlichen Entlehnung angegliedert wurde.<br />
<br />
== Schulen ==<br />
<gallery><br />
GuentherZ 2007-0310 0058 Wien10 Quellenstrasse72.jpg|Ehemalige Komensky-Schule Quellenstraße 72<br />
Ernst-Kirchweger-Haus, Vienna.jpg|Ehemalige Komensky-Schule [[Wielandgasse]], heute bekannt als [[Ernst-Kirchweger-Haus]]<br />
GuentherZ 2007-01-27 2674 Wien03 Sebastianplatz 3.jpg|Komensky-Schule am Sebastianplatz 3<br />
GuentherZ 2007-03-17 0078 Wien20 Vorgartenstrasse 95-97.jpg|Ehemalige Komensky-Schule Vorgartenstraße 95–97<br />
Komensky ORG Schuetzengasse 31 DSC 9022w.jpg|Komensky-Oberstufenrealgymnasium in der Schützengasse 31<br />
</gallery><br />
<br />
=== Monarchie ===<br />
Die Gründung des ''„Českoslovanský dělnický spolek (Tschechischer Arbeiterverein)“'' löste den Impuls aus, den Schulverein „''Komenský''“ zu gründen. Dieser wurde für die Tschechen in Wien der wichtigste Verein. Nachdem tschechische Lehrer lange Zeit in ungeeigneten Vereinslokalen unterrichtet hatten, wurde 1883 in der [[Quellenstraße (Wien)|Quellenstraße]] 72 in Favoriten die erste tschechische Volksschule eröffnet. Ihr war ein Kindergarten angeschlossen. 1908 wurde eine private gewerbliche Fortbildungsschule gegründet, sie war den Verantwortlichen wichtiger als ein [[Gymnasium]].<br />
<br />
Größtes Problem für den Komensky-Verein war der Umstand, dass die von ihm betriebenen Schulen kein [[Öffentlichkeitsrecht]] erhielten. Bürgermeister Lueger, der die Bedeutung Wiens durch eine zunehmende Slawisierung Wiens (in der ungefähr 1,6 Millionen Einwohner zählenden Stadt Wien lebten schätzungsweise bis zu 500.000 Tschechen) bedroht sah, wehrte sich gegen die Ansprüche der stärksten Minderheit der Stadt. Der Niederösterreichische Landtag, der damals auch für Wien zuständig war, beschloss ab 1896 jährlich, dass in den landeseigenen öffentlichen Volks- und Bürgerschulen Deutsch als einzige Unterrichtssprache gelten sollte.<ref name="mj278" /> Dies bereitete dem tschechischen privaten Schulwesen große Probleme, da dessen Schulen kein Öffentlichkeitsrecht erhielten. Damit die Schüler des Komenský-Vereins ihre Abschlussprüfung ablegen konnten, mussten sie zunächst nach [[Břeclav|Lundenburg]] fahren. Erst 1908 bewilligte der Unterrichtsminister Gustav Marchet, dass tschechische Lehrer in Wien diese Prüfungen durchführten, was der christlichsoziale Gemeinderat als schweren Angriff auf das deutsche Schulwesen und den deutschen Charakter der Stadt kritisierte.<ref name="mj278" /><br />
<br />
Am 23.&nbsp;September 1911 ließ der christlichsoziale Bürgermeister Neumayer die neu errichtete Komensky-Schule in der Schützengasse 31 sperren. Dieser Akt löste nicht nur einen Rechtsstreit aus, sondern auch antitschechische Proteste deutschnationaler und christlichsozialer Politiker. Höhepunkt war eine von rund 5.000 Personen besuchte Demonstration gegen die Wiener Tschechen.<ref name="mj278" /> Während des Ersten Weltkriegs stellte der Komensky-Verein die wegen angeblich schlechter Bausubstanz immer noch gesperrte und für seine Zwecke daher nutzlose Schule der Stadt Wien als Lazarett zur Verfügung, was diese annahm.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=83}}</ref><br />
<br />
=== Erste Republik ===<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-01-27 2675 Wien12 Schule Erlgasse.jpg|mini|Ehemalige Komensky-Schule in der Erlgasse (Wien-Meidling)]]<br />
<br />
Im [[Vertrag von Saint-Germain|Friedensvertrag von Saint Germain]] wurde auch der das Schulwesen betreffende Minderheitenschutz geregelt. Zusätzlich wurde am 7.&nbsp;Juni 1920 auch noch zwischen Österreich und der Tschechoslowakischen Republik der Brünner Vertrag geschlossen, der sich mit dem Schulwesen befasste. Allerdings waren die Tschechen in Österreich mit diesem Abkommen nicht zufrieden. Der Friedensvertrag von Saint Germain verpflichtete die österreichischen Behörden, in Wien öffentliche Schulen für tschechische Kinder zu errichten. Allerdings warteten die Behörden erst die Ratifizierung des Vertrags ab und erklärten später, nicht über genügend Lehrkräfte zu verfügen.<br />
<br />
Tschechischerseits wiederum wurden Klagen laut, dass die Kinder nachmittags in den von der Stadt Wien erhaltenen zweisprachigen Volksschulen unterrichtet würden und doppelt so viele Schüler in den Klassenräumen Platz finden sollten als vormittags deutschsprachige. Da die Regierung an den öffentlichen tschechischen Volksschulen den Deutschunterricht verbot, hatte dies zur Folge, dass die Kinder die Schulen des Komensky-Vereines besuchten.<ref>M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – Einst und jetzt'' Seite 279</ref> Heftige Diskussionen löste die Lehrbuchaktion des Komenský-Vereins im Jahr 1923 aus: Zumeist österreichische Schulbücher wurden übersetzt und tschechischen Verhältnissen angepasst. Wegen des vielbeklagten Raummangels errichtete der Komensky-Verein in den Jahren 1923/1924 als seinen ersten Schulbau der Zwischenkriegszeit die Krofta-Schule mit Kindergarten, Bürgerschule und Realschule in der Herbststraße in [[Ottakring]]. Möglich wurden diese Aktivitäten durch Finanzhilfe des Prager Muttervereins Im Jahr 1933 verfügte der Komensky-Verein über 35 Schulen und Kindergärten in Wien:<br />
<br />
* 17 Kindergärten<br />
* 6 Volksschulen<br />
* 6 Hauptschulen<br />
* 1 Realgymnasium<br />
* 1 Realschule<br />
* 1 Handelsschule<br />
* 1 Fachschule für Frauenberufe<br />
* 2 slowakische Sprachschulen<br />
<br />
Vom österreichischen Bürgerkrieg waren der Komensky-Verein und seine Bildungsstätten – da nicht sozialdemokratisch – nicht direkt betroffen, allerdings musste das Lehrpersonal der „[[Vaterländische Front|Vaterländischen Front]]“ beitreten. 1935 übersiedelte das Realgymnasium von der Schützengasse in den Neubau am Sebastianplatz 3 und in [[Inzersdorf (Wien)|Inzersdorf]] wurde ein Kindergarten eröffnet, der vor allem den Ziegelarbeitern zugutekam.<ref name="kmb" /><br />
<br />
=== NS-Zeit ===<br />
Für die Wiener Tschechen war der Komensky-Verein nicht nur einer der wichtigsten Vereine überhaupt, er gehörte auch zu den reichsten. Zu seinem Vermögen gehörten unter anderem neben Barvermögen zahlreiche Schulgebäude und Grundstücke, die größte tschechischsprachige Bibliothek Wiens (70.000–100.000 Bände), zwei Autobusse als Schülerbusse sowie Lehr- und Lernmittel.<br />
<br />
* Immobilienbesitz des Vereins in Wien im Jahr 1938:<br />
<br />
:* 3., Krummgasse 10–12 (unverbaut)<br />
:* 3., Schützengasse 31: Volksschule und Hauptschule; heute bilinguales Oberstufenrealgymnasium des Komensky-Vereins<br />
:* 3., Sebastianplatz 3: Tschechisches Privat-Realgymnasium mit Öffentlichkeitsrecht. Heute noch aktiv und Sitz von Kindergarten, Volksschule, Hauptschule und verschiedenen Vereinen.<br />
:* 9., Glasergasse 8, Volksschule<br />
:* 10., [[Quellenstraße (Wien)|Quellenstraße]] 72: erste tschechische Privatvolksschule und Kindergarten, eröffnet 1883.<br />
:* 10., [[Wielandgasse]] 2–4: Hauptschule, heute bekannt als [[Ernst-Kirchweger-Haus]]<br />
:* 12., Ehrenfelsgasse 16 (Hier bestand ab 1919 in einem adaptierten Haus eine private Volksschule des Komensky-Vereins, 1923/1924 erfolgte die Aufteilung in eine Volks- und eine Bürgerschule. Der Unterrichtsbetrieb wurde hier und in der nahe gelegenen Singrienergasse 21 vermutlich mit der Eröffnung des Schulneubaues Erlgasse eingestellt.<ref>Meidlinger Heimatbuchausschuß (1930): ''Meidling – Der 12. Wiener Gemeindebezirk in Vergangenheit und Gegenwart'', Seite 464</ref>)<br />
:* 12., [[GRg 12 Erlgasse|Erlgasse 32–34]]: Volksschule und Hauptschule<br />
:* 16., Herbststraße 104: Tschechische Privat-Realschule. Sogenannte „Krofta-Schule“, benannt nach dem tschechoslowakischen Botschafter [[Kamil Krofta]], heute ''Höhere Lehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik sowie künstlerische Gestaltung''<br />
:* 16., Gablenzgasse (unverbaut)<br />
:* 20., Vorgartenstraße 95–97: Volksschule, Hauptschule und kaufmännische Wirtschaftsschule; heute: bilinguale Volksschule der Stadt Wien<br />
:*21., Deublergasse 19: Hauptschule. Der wahrscheinlich bekannteste Schüler war der spätere Bürgermeister von Wien und Bundespräsident von Österreich, [[Franz Jonas]], nach dem die Schule heute benannt ist.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.europaschule.at/es/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=61 |titel=Franz Jonas, Schüler in der Komenskyschule Deublergasse |hrsg=Franz Jonas Europaschule |datum=2006-03-31 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20071008030144/http://www.europaschule.at/es/index.php?option=com_content&task=view&id=36&Itemid=61 |archiv-datum=2007-10-08 |zugriff=2014-04-01}}</ref><br />
<br />
* Realitäten in der Wiener Umgebung (die Orte wurden 1938 nach [[Groß-Wien]] eingemeindet; 1954 verblieben nur Rothneusiedl und Inzersdorf im Wiener Stadtgebiet):<br />
<br />
:* [[Rothneusiedl]] 34 (heute 10. Bezirk)<br />
:* Ferdinandsgasse 6, [[Inzersdorf-Stadt|Inzersdorf]] (heute 23. Bezirk)<br />
:* Mirmitzgasse 8, [[Schwechat]]<br />
:* [[Leopoldsdorf (Bezirk Bruck an der Leitha)|Leopoldsdorf]] (unverbautes Grundstück)<br />
<br />
* Realitäten in der Tschechoslowakischen Republik:<br />
<br />
:* Kropáčova ulice 15, [[Hranice na Moravě]]<br />
:* Oucmanice, [[Brandýs nad Orlicí]]<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=60}}</ref><br />
<br />
Nach dem "Anschluss" am 13. März erließen die neuen Machthaber die Weisung, alle „[[Arier|nichtarischen]]“ Angestellten zu entlassen, was auch den Komensky-Verein betraf. Nach dem Abschluss des "[[Münchner Abkommen]]s" verschärfte sich die Lage weiter, der Schulbetrieb konnte erst Mitte Oktober wieder voll aufgenommen werden. Da kein Vertreter des Komensky-Vereins deutscher Nationalität und Angehöriger der NSDAP war, wurde keiner der Funktionäre von deutscher Seite bestätigt. Um weiter das Öffentlichkeitsrecht zu erhalten, mussten für das Schuljahr 1939/1940 deutsche Direktoren und für den Deutschunterricht deutsche Lehrer akzeptiert werden. Ab Mai 1941 wurden alle [[Subvention]]en gestrichen, außerdem war das Schuljahr 1940/1941 das letzte mit Öffentlichkeitsrecht.<br />
<br />
Wichtigste Geldquelle für den Komensky-Verein zu dieser Zeit waren die vermieteten Gebäude. Schulämter und Heer zahlten pünktlich, NSDAP-Dienststellen und ihre Nebenorganisationen aber verweigerten die Zahlungen. Am 18. Februar 1942 wurden Vertreter des Komensky-Vereins in die [[Gestapo#Gestapo in Österreich|Gestapozentrale]] am Morzinplatz im 1. Wiener Gemeindebezirk vorgeladen, wo ihnen die Auflösung des Vereins mitgeteilt wurde.<ref name="kmb" /> Zudem wurden die Gebäude und Grundstücke in Wien und der Umgebung Wiens beschlagnahmt, was auch in den Grundbüchern eingetragen wurde.<ref name="ek59">{{BibISBN|3702905278|Seite=59}}</ref><br />
<br />
Die meisten der genannten Schulgebäude standen im Eigentum des Komensky-Vereins, der zusätzlich noch ungefähr 15 private Kindergärten betrieb.<ref name="ek59" /><br />
<br />
=== Zweite Republik ===<br />
[[Datei:Komensky ORG Schuetzengasse 31 DSC 9022w.jpg|mini|Komensky-Oberstufenrealgymnasium in der Schützengasse 31 (2014)]]<br />
<br />
In den letzten beiden öffentlichen, von der Gemeinde Wien erhaltenen tschechischen Volksschulen, wurde der Unterricht vor Kriegsende 1945 eingestellt und später nicht wieder aufgenommen.<ref>M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – Einst und jetzt''. Seite 279</ref> Kurz nach Kriegsende [[Matura|maturierten]] die letzten tschechischen Gymnasiasten in Wien.<ref name="kmb" /><br />
<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Komensky-Verein den Großteil seines beschlagnahmten Geldes –&nbsp;das von den Nationalsozialisten auf einem Sparbuch deponiert worden war&nbsp;– von der Republik Österreich zurück, ebenso die Immobilien. Die betreffenden Grundbucheintragungen wurden auf Grund eines Bescheides des Bundesministeriums für Inneres 1947 gelöscht.<br />
<br />
Die infolge der Remigration einer großen Zahl von Tschechen gesunkene Schülerzahl zog eine Einschränkung der Aktivitäten des Komenskyvereins mit sich. Nur noch in drei Schulen wurde 1949 unterrichtet:<br />
<br />
* Privathauptschule Sebastianplatz 3 (früher: Realgymnasium, heute: Kindergarten, bilinguale Volksschule, bilinguale Sekundarschule, Sitz zahlreicher Vereine)<br />
* Privatvolksschule mit Öffentlichkeitsrecht Vorgartenstraße 95–97<br />
* Privatvolksschule Herbststraße 104<br />
<br />
Einen Großteil seiner Gebäude verkaufte der Komensky-Verein zwischen 1960 und 1980 an Privatpersonen, Firmen, die Republik Österreich sowie die Stadt Wien und andere öffentliche Organisationen.<ref name="kubu" /> Lediglich in der Schule am Sebastianplatz wurde der Unterrichtsbetrieb aufrechterhalten. Finanziert wurde diese Schule ursprünglich von der CSSR, seit 1980 finanziert die Republik Österreich den Lehrkörper.<ref name="kmb" /><br />
<br />
Seit dem 4. September 2006 nutzt der Komensky-Verein das Gebäude Schützengasse 31 wieder zu Unterrichtszwecken, diesmal als bilinguales Oberstufenrealgymnasium. Eröffnet wurde das ORG im Schuljahr 2000/2001 am nahe gelegenen Sebastianplatz. Die 9.–12. Schulstufe wird von ungefähr 80 Schülerinnen und Schülern besucht.<ref>[http://www.orgkomensky.at/ privates Oberstufenrealgymnasium Komensky]</ref> Im Jahr 2004 traten erstmals seit 1942 wieder Schüler zur Maturaprüfung an.<ref>[http://schulverein-komensky.schulweb.at/1012,,,2.html schulverein-komensky.schulweb.at]</ref><br />
<br />
== Religionsausübung ==<br />
[[Datei:MariaG01.jpg|mini|Maria am Gestade, einst tschechische Nationalkirche]]<br />
<br />
Die tschechische [[Pfarrgemeinde]] ist die älteste fremdsprachige Glaubensgemeinde in Wien.<br />
<br />
Schon zur Zeit von Kaiser [[Leopold I. (Habsburg)|Leopold&nbsp;I.]] wurde von den Tschechen eine dem Heiligen [[Wenzel von Böhmen]] gewidmete Feier in der [[Augustinerkirche (Wien)|Augustinerkirche]] abgehalten. Später folgten den sporadischen Heiligenverehrungen regelmäßig in tschechischer Sprache abgehaltene Messen in der Kapelle der Heiligen Wenzel und Nepomuk in der [[Leopoldstadt]], die Graf Czernin von Chudenic 1722 auf eigene Kosten für seine Landsleute hatte errichten lassen. Kaiser [[Franz II. (HRR)|Franz&nbsp;I.]] wies im April 1820 den Tschechen die Kirche [[Maria am Gestade]] als Nationalkirche zu, diese wurde daraufhin auch als „Böhmisches Gotteshaus“ bezeichnet.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=52}}</ref><br />
<br />
Bei der Volkszählung im Jahr 1900 bekannten sich von 102.974 Wiener Tschechen 100.424 zum katholischen Glauben. Diese Zahlen machen es verständlich, dass Graf [[Johann Nepomuk von Harrach|Jan Harrach]] sich beim [[Apostolischer Nuntius|päpstlichen Nuntius]] für eine geordnete tschechischsprachige Seelsorge einsetzte. Zwischen 1875 und 1914 wurden in 15 Kirchen in 11 Gemeindebezirken von Wien Messen in tschechischer Sprache zelebriert.<br />
<br />
Ab 1861 berieten auf Initiative von Prälat und Hofpfarrer Doktor Jan Schwetz, Hofrat Anton Ritter von Beck (Hofdirektor des k.k. Oberlandesgerichts), Alois Šembera (Universitätsprofessor), Erzbischof Kardinal [[Friedrich Johannes Jacob Cölestin von Schwarzenberg]] aus [[Prag]] und Doktor Jan Valerian Jirsik aus [[České Budějovice|Budweis]] die religiösen Probleme der Tschechen Wiens. Als Ergebnis wurde „Jednota svatého Metoděje (Sankt Method-Verein)“ gegründet, auf dessen Initiative zahlreiche der tschechischsprachigen Messen zurückzuführen.<br />
<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-02-17 0012 Wien03 Kirche zum Heiligen Erloeser.jpg|mini|Kirche zum Heiligen Erlöser am Rennweg]]<br />
<br />
Um eine halbe Million Kronen kaufte die Jednota im Juni 1908 am Rennweg 63 im 3.&nbsp;Wiener Gemeindebezirk von den Redemptoristinnen das Kloster und die Kirche, die heute noch das religiöses Zentrum der Tschechen in Wien bildet. Ab etwa 1942 war diese Kirche während des NS-Regimes einer der wenigen öffentlichen Orte in Wien, wo die ungehinderte Nutzung der tschechischen Sprache möglich war.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=86}}</ref> Regelmäßig werden Messen aber auch weiterhin in der Kirche Maria am Gestade, im Salesianum [[Johannes Bosco|Don Bosco]] und in der Kapelle Maria Hilf im Don Bosco Haus abgehalten.<br />
<br />
[[Klemens Maria Hofbauer]], der den [[Leopold III. (Österreich)|Heiligen Leopold]] 1914 als Schutzheiliger von Wien zwar formell, aber nicht faktisch ablöste, stammt aus [[Tasovice nad Dyjí|Taßwitz]] bei [[Znaim]]. Den ursprünglichen Namen Dvořák hatte sein Vater eingedeutscht.<br />
<br />
In der Zwischenkriegszeit gab es in Wien eine aktive frei-reformierte „Böhmische Gemeinde“. Ihr Gemeindehaus hatte sie in der Landgutgasse (Nr.&nbsp;39, 10.&nbsp;Bezirk), es wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Methodisten übernommen.<ref>In den Quellen der Evangelischen Allianz in Wien kommt diese Gemeinde in der Zeit von 1922-39 oft vor. Siehe Franz Graf-Stuhlhofer (Hrsg.): ''Evangelische Allianz in Wien von der Ersten Republik bis zur NS-Zeit (1920-45). Edition der Sitzungsprotokolle und Programme. '' VKW: Bonn 2010. Namentlich werden die Prediger Dr. Berka, Hussak, Preb und G.Sadlon genannt.</ref><br />
<br />
=== Tschechischer Friedhof ===<br />
Auf dem [[Wiener Zentralfriedhof]] verfügen die Tschechen seit dem Jahr 1928 über eine eigene Abteilung (Gruppe 140, Reihe 2–5), die als „Český hřbitov – Tschechischer Friedhof“ bezeichnet wird. Hier befindet sich auch seit 1998 ein Denkmal für Schwester [[Maria Restituta]] (Helene Kafka), die während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde.<br />
<br />
== Sport- und Freizeitvereine ==<br />
Über die Anzahl der in Wien aktiven tschechischen Vereine und Ortsgruppen größerer Organisationen gibt es keine verlässlichen Angaben. Ähnliche Namen, Vereinsauflösungen und Neugründungen bereiten bei der Klärung dieser Frage ebenso Probleme wie der Umstand, dass viele der Klein- und Kleinstvereine keinen eigenen Vereinssitz hatten, sondern sich im Extrazimmer eines Gasthauses trafen.<br />
<br />
Geschätzt wird die Zahl der Vereine auf ungefähr 300, zu ungefähr 150 davon wurde Quellenmaterial aus der [[Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus|Zeit des Nationalsozialismus]] („''[[Stillhaltekommissar]]''“) gefunden.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=52}}</ref><br />
<br />
=== Monarchie ===<br />
Am 2.&nbsp;April 1843 wurde im [[Palais Harrach]] aus Anlass des Geburtstags von Graf Jan Harrach [[Václav Kliment Klicpera]]s Theaterstück ''„Rohovín čtverrohý (Viereck)“'' von Laiendarstellern aus den Reihen des Adels aufgeführt. Im [[Theater in der Josefstadt]] wurde am 29.&nbsp;Dezember 1850 das erste tschechischsprachige Theaterstück ''„Divotvorný klobouk (Der Zauberhut)“'' (ebenfalls von Klicpera) öffentlich zugänglich aufgeführt.<br />
<br />
Unter der Schirmherrschaft des Grafen Harrach wurde 1863 der erste tschechische Theaterverein „''Pokrok''“ gegründet. Der Gesangsverein „''Lumír''“ nahm 1865 seine Tätigkeit auf. Ebenfalls 1865 konstituierte sich ''„Slovanská beseda“,'' die sich zum kulturellen Sammelpunkt der Slawen Wiens wurde. Erster Vorsitzender war Graf Eugen Černin, weitere Gründungsmitglieder waren die Grafen [[Heinrich Clam-Martinic]], Otto und Jan Harrach, Zdenko Kolowrat-Krakowsky, Egbert Belcredi, Sigmund Berchthold, die Fürsten Heinrich Lobkowitz, Adolf Schwarzenberg von Krumau sowie weitere Prominente. In Prag wurde 1862 der [[Sokol (Turnbewegung)|Sokol-Verein]] gegründet, 1866 folgte als zweiter ausländischer Zweigverein der „''Sokol (Falke)“'' in Wien. Diesem Sportverein folgte 1895 der katholische Turnverein ''„Orel (Adler)“'' und 1897 der sozialdemokratische Arbeiterturnverein ''„Dělnické tělocvičné jednoty D.T.J. (Arbeiterturnverein)“,'' denen weitere Vereine von geringerer Größe folgten.<br />
<br />
Dem durch den verstärkten Zuzug von Tschechen nach Wien reger werdenden Vereinsleben stand die Bezirkshauptmannschaft gegenüber, welche die Vereinsgründungen einschränkte. Grund dafür war der Mangel an tschechischsprachigen Beamten, um das Vereinsleben kontrollieren zu können. Eine erfolgreiche Vereinsgründung gelang den Wiener tschechischen Christlich-Sozialen mit der ''„Katolická politická jednota (Katholische politische Vereinigung)“.'' Dieser Organisation waren der Turnverein Orel, zahlreiche Geselligkeitsvereine und eine Gewerkschaftsorganisation angeschlossen.<br />
<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-03-10 0067 Wien01 Fleischmarkt Hotel Post.jpg|mini|Hotel Post am Fleischmarkt – ehemaliges Tschechisches Haus]]<br />
<br />
1910 wurde am [[Fleischmarkt (Wien)|Fleischmarkt]] im 1.&nbsp;Bezirk das Hotel Rabl von der 1897 gegründeten tschechischen Genossenschaft Český dům ve Vídni, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung (Das tschechische Haus in Wien) als exklusives tschechisches Repräsentationshaus ''(„Český dům, Tschechisches Haus“)'' erworben, in das unter anderem folgende Vereine und Organisationen einzogen:<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=114}}</ref><br />
<br />
* ''Národní rada česká – Tschechischer Nationalrat''<br />
* ''Slovanská beseda – Das Slawische Gespräch''<br />
* ''Pokrok – Fortschritt (ein Theaterverein)''<br />
* ''Lumír'' (ein Gesangsverein)<br />
* ''Sokolská župa dolnorakouská – Niederösterreichischer Sokolgau''<br />
* ''Akademický spolek – Akademikerverein''<br />
<br />
Bis 1942 wurde das Hotel unter dem Namen ''„Český dům, Tschechisches Haus“'' geführt, danach wurde es in „Hotel Post“ umbenannt, unter dem es heute noch besteht und den ''Akademický spolek – Akademikerverein oder Akademischen Verein in Wien'' beherbergt. An [[Leoš Janáček]] als Gast und die Gründung einer Gewerkschaftsgruppierung im Jahr 1892 erinnern Gedenktafeln an der Fassade.<br />
<br />
An der heutigen Adresse Turnergasse 9 befand sich das ''„Národní dům (Nationalhaus)“.'' Es wurde als Begegnungsstätte und Veranstaltungszentrum mit Gasthausbetrieb im Jahr 1894 gegründet.<ref>{{BibISBN|3900799385|Seite=81}}</ref> Zahlreiche Vereine hatten hier ihren Sitz (Stand 1938):<br />
<br />
* ''Barák. Československá dělnická jednota – Tschechoslowakische Arbeitervereinigung''<br />
* ''Československý automotoklub ve Vídní – Tschechoslowakischer Auto-Motoklub''<br />
* ''Družstvo Národní dům – Verein zur Erbauung eines Vereinshauses''<br />
* ''Humanitärer Unterstützungs- und Geselligkeitsverein der gewesenen tschechischen Legionäre''<br />
* ''Klub československých turistů ve Vídni – Klub der tschechoslowakischen Touristen in Wien''<br />
* ''Pěvecká župa ve Vídni – Gau tschechoslowakischer Gesangsvereine''<br />
* ''Slovan A.C. sportovní klub – Fußballverein''<br />
* ''Sokol. Tělovýchovná jednota Sokol Videň XV – Turnverein''<br />
* ''Tovačovský – Gesangsverein''<br />
* ''Vlastenecká omladina. Divadelní ochotnický spolek ve Vídni – Theater-Dilettantenverein''<br />
* ''Vojta Náprstek. Československá beseda – Tschechoslowakischer Bildungsverein''<br />
<br />
Außerdem begann hier die Geschichte der ''Vídeňská záložna, zaregistrované družstvo s ručením omezeným (Die Wiener Vorschußkassa, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung)''.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=143}}</ref><br />
<br />
=== Erste Republik ===<br />
1920 wurde die Genossenschaft ''Československý dům ve Vídni XXI, zaregistrované družstvo s ručením obmezeným (Tschechoslowakisches Haus in Wien XXI, registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung)'' gegründet, um Speisehäuser zu errichten, in denen Genossenschaftsmitglieder preiswert verköstigt werden konnten, Besitzlose Unterstützung finden und Vereinen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden konnten. Außerdem sollte das Ausschank- und Kaffeehausgewerbe betrieben werden. 1939 wurde der Firmenwortlaut auf ''Tschechisches Haus in Wien XXI'' geändert. Die Genossenschaft bestand bis 1956. Das Tschechische Haus befand sich in der Brünner Straße 55.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=115}}</ref><br />
<br />
Im Schuljahr 1923/1924 erfolgte die Gründung der tschechischen Volkshochschule ''„Lidová škola Komenského“,'' die etwa 1926/1927 389 Vorträge – gehalten von Universitätsprofessoren aus Prag und Pressburg – veranstaltete. Im Wien der Zwischenkriegszeit bestanden gleich drei tschechische Touristenvereine, die auch eigene Klubzeitungen herausgaben.<br />
<br />
* ''„Jednota československých turistů ve Vídni (Vereinigung tschechoslowakischer Touristen in Wien)“'' stand den Sozialdemokraten nahe. Publiziert wurde der ''„Turistický obzor (Touristische Rundschau)“.''<br />
* ''„Spolek českých turistů (Verein tschechischer Touristen)“'' publizierte den ''„Turistický obzor“'' und der<br />
* ''„Klub československých turistů (KCT) (Klub der tschechoslowakischen Touristen)“'' (ein Schwesterklub des [[Österreichischer Touristenklub|österreichischen Touristenklubs]]), der ursprünglich eine Zweigorganisation des Prager Klubs war und seit 1913 selbständig, gab den ''„Věstník klubu československých turistů (Anzeiger des Klubs der tschechoslowakischen Touristen)“'' heraus.<br />
<br />
Der älteste und populärste tschechische Fußballverein war der 1901 gegründete „''[[SK Slovan Wien|SK Slovan ve Vídni (Sportklub Slawe in Wien (der Slovan))]]''“, dem in der Zwischenkriegszeit der Aufstieg in die oberste Spielklasse gelang. Wegen Streitereien mit dem Verband wurde der Klub aufgelöst, ab 1935 als ''A. C. Slavia'' neu gegründet und musste unter der Herrschaft der Nationalsozialisten auf ''A. C. Sparta'' umbenannt werden. Der ''A. C. Sparta'' und der ''S. K. Moravia'' gehörten den wenigen tschechischen Vereinen an, die in dieser Ära nicht aufgelöst wurden. Als Austragungsort für die Fußballmatches stand dem ''S. K. Slovan'' das Stadion ''„České srdce (Tschechisches Herz-Platz'' oder auch ''Herzplatz'')“ am Laaer Berg in Favoriten zur Verfügung. Genutzt wurde dieser Platz – mit drei Fußballplätzen und einer Laufbahn für Leichtathletikbewerbe einer der größten Wiens – allerdings nicht nur für Fußballspiele, sondern auch für Veranstaltungen der tschechischen Vereine. Laut einer Meldung der [[Rathauskorrespondenz]] vom 14.&nbsp;Juli 1949 wurde der Platz von der Stadt Wien vom Verein „''Tschechisches Herz''“ für 20 Jahre gepachtet, als Hauptmieter sollte der ASKÖ einziehen. Heute befindet sich auf dem Areal das [[Franz-Horr-Stadion]] der [[FK Austria Wien|Wiener Austria]].<br />
<br />
Weitere Fußballvereine, die aber alle schwächer als der ''S. K. Slovan'' waren, waren:<br />
<br />
* ''S. K. Moravia 10'', später fusioniert mit dem<br />
* ''S. K. Čechie 11''<br />
* ''S. K. Slavoj 18''<br />
* ''Vídeňská Slavie 14''<br />
<br />
Mit der Verbreitung des [[Volleyball]]spiels in Österreich schrieb der ''Sokol'' Sportgeschichte. Professor Zivay brachte 1925 diese Ballsportart aus [[Pressburg]] mit ans Komensky-Realgymnasium in Favoriten, ein Jahr später gab es Wien bereits zahlreiche Volleyballsektionen bei zahlreichen Sokolvereinen und Turniere. Andere tschechische Sportvereine übernahmen diese neue Sportart, die österreichweit aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Verbreitung fand.<br />
<br />
Eine andere Art, die Wiener Tschechen zu unterhalten, war das Theater, welches schon lange vor dem Ersten Weltkrieg großes Interesse fand. Zum Teil waren es von den Vereinen selbst gespielte Aufführungen, aber auch Gastspiele tschechischer Theater. So trat noch im Sommer 1918 das [[Národní Divadlo|Prager Nationaltheater]] in Wien auf. Nach dem [[Zerfall der Habsburgermonarchie]] und der Gründung neuer Nationalstaaten war es zunächst fast unmöglich, diese kulturellen Kontakte weiter zu pflegen. Die dadurch entstehende Lücke füllten zunächst Theatervereine wie ''Pokrok'', der der älteste und prominenteste dieser Kategorie in Wien war oder auch der Gesangsverein ''Lumír''. Die Qualität der Aufführungen der vielen engagierten Laientheater führte allerdings auch zu deftig abwertenden Kommentaren. Nachdem sich die Wogen der Staatsgründungen gelegt hatten, begann zögernd wieder der Kulturaustausch auf der Bühne. 1922 gab es ein Gastspiel des Preßburger Theaters und 1924 spielte das Prager Nationaltheater alle Opern von [[Bedřich Smetana]] in der [[Volksoper Wien|Wiener Volksoper]] und auch die Olmützer Oper kam nach Wien. Verschiedene Überlegungen, in Wien ein eigenes tschechisches Theater zu gründen, blieben wegen der finanziellen Lage ein Wunschtraum. Fraglich wäre auch die Reaktion der deutschsprachigen Wiener Bevölkerung auf ein solches Vorhaben gewesen, wurde doch 1933 gegen ein weder geplantes noch existierendes Kino wild polemisiert.<br />
<br />
Die tschechische Jugendbewegung ''Omladiny Komenského'' verfügte um 1928 über 10 Sektionen mit insgesamt rund 600 Mitgliedern. Geboten wurden unter anderem Theatervorführungen, Tischtennis, Kurse in Deutsch, Kochen, [[Schönschreiben]] und Erster Hilfe und Tanzstunden. Die Mitglieder duzten einander und sprachen sich mit „Bruder“ und „Schwester“ an, mit 24 Jahren sollten sie aus der Jugendbewegung austreten und in andere Vereine übertreten.<br />
<br />
„''Slovanská beseda (Das Slawische Gespräch)“'' war der Exklusivklub der Tschechen Wiens. Die Mitglieder wie Graf Eugen Černin, Graf Otto Harrach, Bankdirektoren, Geschäftsleute (Josef Prousek, Gründer der Konditorei Aida oder Karl Kolařík, Besitzer des Restaurants [[Schweizerhaus (Wien)|Schweizerhaus]] im Wiener Prater). Hauptaufgabe dieses zwischen 500 (1925) und 261 Mitglieder (1934) starken Klubs war die Organisation von Vorträgen, Theatervorführungen (in den zwanziger Jahren) und Kinderveranstaltungen in den dreißiger Jahren. Neben dem Komensky-Verein, dem mit kräftigen Geldspenden aus der Tschechoslowakischen Republik der Bau und Betrieb zahlreicher Schulen ermöglicht wurde, war der Sozialhilfeverein ''České srdce'' Hauptnutznießer dieser Spendengelder.<br />
<br />
=== NS-Zeit ===<br />
Anfang Juli 1938 fand in der Tschechoslowakischen Republik der Slet der ''Sokoln'' statt. Der Gauleiter von Wien, Josef Bürckel, gestattete die Teilnahme des Wiener Sokol nur unter der Bedingung, dass beim Umzug die Hakenkreuzfahne getragen würde. Im November 1941 wurde der Turnverein ''Sokol'' und im Herbst 1942 12 weitere Turn- und Sportvereine, darunter auch der ''Orel'', aufgelöst. Da von 68 Spielern von ''S. K. Moravia 10'' 48 bei der deutschen [[Wehrmacht]] dienten, wurden sie als Deutsche – und damit der Klub als mehrheitlich deutsch – eingestuft und nicht aufgelöst. Ähnlich verhielt es sich mit dem ''A. C. Slovan'', der auf ''A. C. Sparta'' umbenannt worden war.<br />
<br />
=== Zweite Republik ===<br />
[[Datei:GuentherZ 02-2007 2696 Wien10 Angeligasse Sokol-Haus.jpg|mini|Sokolhaus in Favoriten]]<br />
Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Wien begannen die Tschechen mit dem Wiederaufbau ihrer Vereine. Bereits im April 1945 bildete sich der „''ČSÚV (Československý ústřední výbor – Tschechoslowakischer Zentralausschuss)''“, der im Laufe der Nachkriegsjahre zur Dachorganisation der Wiener Tschechen wurde. Zur Hauptaufgabe der neuen Organisation wurden die Vorbereitungsarbeiten und die Durchführung der von Prag initiierten Rückwanderung in die Tschechoslowakische Republik, um die aus ihrer Heimat vertriebenen Sudetendeutschen und Südmährer zu ersetzen.<br />
<br />
Bei einer Kommission, die zu entscheiden hatte, wer „repatriierungswürdig“ war, meldeten sich bis September 1946 etwa 24.000 Personen. Für die Heimkehr in die ČSR sprachen die im Vergleich zum kriegszerstörten Österreich geordneten Verhältnisse. Die in Wien verbliebene und zahlenmäßig geschrumpfte tschechische Gemeinde bemühte sich, möglichst geschlossen aufzutreten. So wurde etwa ab Jänner 1946 eine gemeinsame Wochenzeitung herausgegeben, an der sich auch die Kommunisten beteiligten. Ein von allen Vereinen gemeinsam gestaltetes Sommerfest im Juli 1947 aber war die letzte große gemeinsame Veranstaltung. Nach der Machtübernahme der Kommunisten in der Tschechoslowakischen Republik erhielten auch die Kommunisten unter den Tschechen Wiens starken Auftrieb, der zur Spaltung der Volksgruppe in eine demokratische und eine kommunistische, mit Prag sympathisierende Gruppe führte.<br />
<br />
Es bildeten sich zwei Dachverbände („Sdružení Čechů a Slováků v Rakousku (Verband der Tschechen und Slowaken in Österreich)“, 1949, kommunistisch und „''Menšinová rada (Minderheitenrat)“,'' 1951, demokratisch), die sich um ein klares Bekenntnis der verschiedenen Vereine zu einer der beiden politischen Ideologien bemühten. Diese Entwicklung führte sogar zur Spaltung von Vereinen, wie es zum Beispiel dem ''Sokol'' passierte. An die Tradition der tschechischen Fußballklubs in Wien knüpfte der ''Slovan-HAC'' an, während die Volleyballmannschaften des ''Sokol&nbsp;V'' und des ''SK&nbsp;Slovan Olympia'' (Damen) und des ''Sokol&nbsp;X'', des ''DTJ Wien'' und des ''Sokol&nbsp;V'' (Herren) mehrfache österreichische Meister wurden.<br />
<br />
== Spuren ==<br />
Die Tschechen Wiens waren und sind heute noch in vielfältiger Art im Stadtbild bemerkbar.<br />
<br />
=== Gebäude und Institutionen ===<br />
==== Böhmische Hofkanzlei ====<br />
Von der zwischen dem [[Judenplatz (Wien)|Judenplatz]] und der Wipplingerstraße gegenüber dem Alten Rathaus von Wien gelegenen [[Böhmische Hofkanzlei|Böhmischen Hofkanzlei]] wurden ursprünglich die Böhmen betreffenden Verwaltungsangelegenheiten geregelt.<br />
<br />
==== Tschechisches Zentrum ====<br />
[[Datei:GuenthrZ 2007-02-24 0040 Wien01 Herrengasse Tschechisches Zentrum.jpg|mini|Tschechisches Zentrum Wien]]<br />
<br />
Ebenfalls keine Institution der Wiener Tschechen ist das [[Tschechisches Zentrum|Tschechische Zentrum]] in der Herrengasse in der Inneren Stadt. Dessen Gründung wurde –&nbsp;wie die aller Tschechischen Zentren&nbsp;– vom tschechischen Außenministerium beschlossen als Werbe- und Informationsträger für Kunst, Kultur, Schulwesen, Wissenschaft und Forschung, Handel und Fremdenverkehr in und mit der Tschechischen Republik. Eröffnet wurde das Tschechische Zentrum im Juni 1994.<br />
<br />
==== Palais Lobkowitz ====<br />
Das für die Grafen [[Dietrichstein (Adelsgeschlecht)|Dietrichstein]] zwischen 1658 und 1687 erbaute [[Palais Lobkowitz (Wien)|Palais Lobkowitz]] am Lobkowitzplatz wurde 1753 von Herzog [[Wenzel Eusebius von Lobkowicz]] gekauft. Der französischen Republik diente es ebenso als Botschaft wie Ende 1918 der tschechoslowakischen Republik. Heute ist in dem Bauwerk das [[Österreichisches Theatermuseum|Theatermuseum]] beheimatet. (Das Palais Lobkowitz wird hier als Beispiel für die zahlreichen anderen Prunkbauten genannt, die einst im Besitz tschechischer Adeliger standen.)<br />
<br />
==== Böhmischer Prater ====<br />
Aus einer der Werkskantinen der zahlreichen Ziegelwerke am Laaer Berg in Favoriten entwickelte sich zunächst ein Ausflugslokal, das vor allem von tschechischen Arbeitern frequentiert wurde. 1882 wurde erstmals um die Konzession zu Errichtung und Betrieb eines Ringelspiels und einer Schaukel angesucht. Zwar erreichte der [[Böhmischer Prater|Böhmische Prater]] weder die Größe des [[Wurstelprater]]s noch konnte er mit dessen Attraktionen mithalten, dafür waren die Preise auch niedriger. Der Böhmische Prater war auch Ziel von Schulausflügen des Komenskyvereines. Heute kämpft er vor allem mit dem Vorurteil, zu viele Glücksspielhallen zu beherbergen.<ref>W. Slapansky: '' Das kleine Vergnügen an der Peripherie – Der Böhmische Prater in Wien''</ref><br />
<br />
Ebenfalls zu den tschechischen architektonischen Spuren in Wien zählen die bereits erwähnten ehemaligen Schulen, von denen aber die wenigsten Standorte bekannt sind.<br />
<br />
=== Prominente ===<br />
[[Datei:GuentherZ 2007-03-10 0072 Wien05 RWienzeile Johannes-Nepomuk.jpg|mini|Heiliger Johannes Nepomuk]]<br />
<br />
==== Johann Nepomuk ====<br />
In Wien stehen vor allem in der Nähe von Brücken und Bächen zahlreiche Statuen des aus Böhmen stammenden Heiligen [[Johann Nepomuk]]. Er ist auch in den Wappen der [[Wiener Gemeindebezirke|Gemeindebezirke]] 12 ([[Meidling]]) und 18 ([[Währing]]) zu finden. Johann Nepomuk gewidmete Gotteshäuser in Wien sind:<br />
* 2., [[Praterstraße]] / Nepomukgasse: [[Johann-Nepomuk-Kirche (Leopoldstadt)|Johann-Nepomuk-Kirche]]<br />
* 2., Obere Donaustraße: [[Johannes-Nepomuk-Kapelle (Obere Donaustraße)|Johannes-Nepomuk-Kapelle]]<br />
* 2., Am Tabor: [[Johannes-Nepomuk-Kapelle (Am Tabor)|Johannes-Nepomuk-Kapelle]]<br />
* 5., [[Hundsturmer Kapelle]]<br />
* 9., [[St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle (Währinger Gürtel)|St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle]]<br />
* 12., [[Meidlinger Pfarrkirche]]<br />
* 13., [[Invalidenhauskirche]]<br />
* 18., Gersthofer Straße 129: [[Johannes-Nepomuk-Kapelle (Gersthof)|Johannes-Nepomuk-Kapelle]]<br />
* 18., Gersthofer Straße bei Nr. 65: [[Johannes-Nepomuk-Kapelle (Gersthofer Straße)|Johannes-Nepomuk-Kapelle]]<br />
<br />
==== Klemens Maria Hofbauer ====<br />
[[Klemens Maria Hofbauer]], der den [[Leopold III. (Österreich)|Heiligen Leopold]] 1914 als Schutzheiligen von Wien zwar formell, aber nicht faktisch ablöste, stammt aus [[Tasovice nad Dyjí|Taßwitz]] bei [[Znaim]]. Den ursprünglichen Familiennamen Dvořák hatte sein Vater eingedeutscht. Nach ihm wurde der Clemens-Hofbauer-Platz im 17. Wiener Gemeindebezirk benannt.<br />
<br />
==== Josef Prousek ====<br />
Josef Prousek wurde 1883 in [[Držkov]] bei [[Tanvald]] in Nordböhmen geboren. Zwischen 1896 und 1899 erlernte er den Beruf des Zuckerbäckers und kam im Zuge seiner an die Lehrzeit anschließenden Wanderschaft nach Wien. 1917 kauften er und seine Frau Rosa eine Konditorei in der [[Porzellangasse]], die noch vor dem Zweiten Weltkrieg zu der Kaffee-Konditoreikette [[Aida (Unternehmen)|Aïda]] mit zahlreichen Filialen ausgebaut wurde. 2004 wurde die 27. Filiale eröffnet. Weiters war Josef Prousek auch Präsident der 1922 gegründeten Velnákup obchodní akc. spol. ve Vídni. (Velnákup-Handels-Aktiengesellschaft in Wien), die 1952 in „Humer“ Waren-Handels-Aktiengesellschaft umbenannt wurde.<ref>{{BibISBN|3702905278|Seite=109}}</ref> Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagierte sich Josef Prousek auch in tschechischen Vereinen.<br />
<br />
==== Karl Kolarik ====<br />
Karl Kolarik wurde 1901 geboren. 1920 übernahm der gelernte Fleischer und Selcher das damals schon beliebte [[Schweizerhaus (Wien)|Schweizerhaus]] im Wiener Prater und baute es weiter aus. Seit 1926 importierte er auch [[Budweiser Budvar|Budweiser Bier]] als Kolarik & Buben GesmbH. 1993 verstarb Karl Kolarik, der auch in tschechischen Vereinen tätig war. An ihn erinnert der Karl-Kolarik-Weg im [[Wurstelprater]].<br />
<br />
Zu den prominenten Tschechen in Wien zählen aber auch Sportler wie die Wunderteam-Spieler [[Franz Cisar]], [[Johann Urbanek]], [[Josef Bican]], [[Matthias Kaburek]] und [[Matthias Sindelar]].<ref>M. John, A. Lichtblau: ''Schmelztiegel Wien – Einst und jetzt'', Seite 434</ref><br />
<br />
=== Straßen- und Gassennamen ===<br />
Die große Zahl der in Wien lebenden Tschechen hinterließ auch in der Benennung von Verkehrsflächen ihre Spuren. Benannt wurden diese nach Personen, aber auch nach tschechischen Sagengestalten oder Städten.<ref name="mg-bw">M. Glettler: ''Böhmisches Wien''</ref><br />
<br />
* Brünner Straße, Prager Straße: Die [[Brünner Straße]] wurde 1736 als Poststraße nach Brünn errichtet, die Prager Straße ist die älteste Straße von [[Floridsdorf]].<br />
* Hlavacekweg: Der Weg im Wiener Ortsteil [[Baumgarten (Wien)|Baumgarten]] (14.&nbsp;Bezirk) wurde nach dem im 12.&nbsp;Wiener Gemeindebezirk geborenen Professor [[Anton Hlavaček]] benannt.<br />
* Kinskygasse: Die Gasse im 23.&nbsp;Wiener Gemeindebezirk wurde nach Maria Rosa Aloisia Katharina Fürstin von [[Kinsky]] (1783–1802), der Besitzerin der Herrschaft [[Inzersdorf (Wien)|Inzersdorf]], benannt.<br />
* Libussagasse: Die Gasse im 10. Bezirk trägt den Namen einer böhmischen Sagengestalt [[Libuše]]. Diese ist angeblich die Begründerin von Prag und die [[Ahnherrin]] der [[Přemysliden]].<br />
* Pokornygasse: Die Gasse im 19. Bezirk erhielt ihren Namen 1894 nach Dr. Alois Pokorny, einem Naturhistoriker und lokalen Gymnasialdirektor. Zuvor hieß sie „Kuhdrift“, „Viehtriebgasse“ und „Donaustraße“.<br />
* Rokitanskygasse (17. Bezirk): benannt nach dem bedeutenden Pathologen [[Carl von Rokitansky]].<br />
* Skodagasse (8. Bezirk): benannt nach Professor [[Josef von Škoda]], einem bedeutenden Mediziner.<br />
<br />
=== Kulinarisches ===<br />
Die große Zahl der böhmischen Köchinnen in den herrschaftlichen Haushalten hinterließ in der [[Österreichische Küche|Österreichischen Küche]] langlebige Spuren. So ist etwa eine „''Grundsubstanz''“ für zahlreiche Produkte der Küche der [[Powidl]] (tschechisch: ''povidla''), ein Zwetschkenmus. Zum Einsatz kommt dieser in den [[Buchteln]] (tschechisch: ''buchta''), in [[Kolatsche|Powidlkolatschen]] (oder auch -golatschen, tschechisch: ''koláč''), in [[Powidltascherln]] (Powidltatschkerln) aus Teig aus Bramburi (tschechisch: ''brambor''), also aus [[Kartoffel|Erdäpfeln]]. Den Powidltatschkerln setzte der in Wien-[[Meidling]] geborene [[Hermann Leopoldi]] gemeinsam mit Rudolf Skutajan ein musikalisches Denkmal. Etwas deftiger wird die Küche mit Topfenhaluschka oder Haluschka (tschechisch: ''halušky''), wo gekochte Bandnudeln oder [[Fleckerl]] mit [[Quark (Lebensmittel)|Topfen]] und Speckstücken vermischt werden ([[Bryndzové halušky]], auch slowakisches Nationalgericht, werden oft aus Kartoffelteig hergestellt und gleichen der Form nach eher den italienischen Gnocchi oder den Schweizer Spätzle, und sind somit eher als Nockerln anzusehen.) Die Nasen der feinen Herrschaften wurden strapaziert durch [[Olmützer Quargel]], einen Sauermilchkäse. [[Klobasse]] (tschechisch: ''klobása'') sind grobe Würste, die ein wirtschaftliches Standbein der [[Würstelstand|Würstelstände]] bilden. Und vor allem im [[Wiener Prater]] wurden lange Zeit die [[Znaim]]er [[Salzgurke]]n zum Kauf angeboten.<ref name="mg-bw" /><br />
<br />
=== Böhmakeln ===<br />
{{Hauptartikel|Böhmakeln}}<br />
Das „Böhmakeln“ (vom Ethnophaulismus ,Böhmak‘ für Böhme oder Tscheche) steht noch heute für einen deutschen Soziolekt mit tschechischem Akzent.<br />
<br />
== In Österreich aktive tschechische Vereine und Institutionen (Stand 2004) ==<br />
* Akademischer Verein in Wien – Akademický spolek ([[Drachengasse]] 3/6, 1010 Wien)<br />
* Bibliotheksverein "Jirasek" – Knihovna „Jirásek“ (Thalhaimergasse 38/I/1, 1160 Wien)<br />
* České srdce (Margaretenplatz 7, 1050 Wien)<br />
* Česká sociálně demokratická strana v Rakousku (Margaretenplatz 7, 1050 Wien)<br />
* Československá jednota „Barák“ (Margaretenplatz 7, 1050 Wien)<br />
* Česko-slovensko rakouské kontaktní fórum<br />
* Elternvereinigung des Schulvereins "Komensky" – Rodičovské sdružení (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)<br />
* Jednota Orel Vídeň III (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)<br />
* Jednota Orel Vídeň X ([[Puchsbaumgasse]] 39a, 1100 Wien)<br />
* Jednota Orel Vídeň XV (Pelzgasse 17, 1150 Wien)<br />
* Katholische Mission der Tschechen in Österreich – Katolická mise Čechů v Rakousku (Hagenmüllergasse 31, 1030 Wien)<br />
* Klemens Maria Hofbauer Klub (Seitzergasse 5/IV, 1010 Wien)<br />
* Klub československých turistů (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)<br />
* Kulturklub der Tschechen und Slowaken in Österreich – Kulturní klub Čechů a Slováků v Rakousku (Schlösselgasse 18, 1080 Wien)<br />
* Minderheitenrat der tschechischen und slowakischen Volksgruppe in Österreich – Menšinová rada české a slovenské větve v Rakousku (Margaretenplatz 7, 1050 Wien)<br />
* Neue Heimat – Volksgruppenrat der in Österreich ans. Tschechen und Slowaken – Nová vlast (Webgasse 14/8, 1060 Wien)<br />
* Österreichisch-Tschechische Gesellschaft – Rakousko-česká společnost (Fuchsthallergasse 13, 1090 Wien)<br />
* Schulverein "Komensky" – Školní spolek „Komenský“ (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)<br />
* St.Method-Verein – Spolek sv. Metoděje (Schützengasse 30, 1030 Wien)<br />
* Slovanská beseda (Drachengasse 3/6, 1010 Wien)<br />
* Spolek Národní dům (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)<br />
* Sportovní klub SLOVAN<br />
* Tschechoslowakische Volksvereinigung in Österreich – Československé lidové sdružení v Rakousku (Pelzgasse 17, 1150 Wien)<br />
* Theaterverein "Vlastenecká omladina"<br />
* Vereinigung der Tschechen und Slowaken in Österreich – Sdružení Čechů a Slováků v Rakousku (Sebastianplatz 3, 1030 Wien)<br />
* Verein "Máj" – Spolek Máj (Oswaldgasse 14/VI/10, 1120 Wien)<br />
* Verband der österreichischen Sokol Vereine – Sokolská župa rakouská<br />
* Turnverein Sokol III/XI<br />
* Turnverein Sokol X ([[Angeligasse]] 21, 1100 Wien)<br />
* Turnverein Sokol XVI/XVIII<br />
* Turnverein Sokol Tyrs XII/XV<br />
<br />
== Persönlichkeiten ==<br />
<br />
* [[Božena Němcová]], geboren als Barbara Nowotny, tschechische Nationaldichterin<br />
* [[Hans Maršálek]], KZ-Zeitzeuge und -Chronist<br />
* [[Josef Hesoun]], österreichischer Gewerkschaftsfunktionär und Minister<ref>Persönliche Mitteilung von Josef Hesoun an den wikipedia-Autor Dieter Zoubek im Jahr 1992</ref><br />
*[[Ferdinand Lacina]], österreichischer sozialdemokratischer Politiker und Bankmanager<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20060215_OTS0035/tschechisches-kompetenzzentrum-wiener-urania |titel="Tschechisches Kompetenzzentrum - Wiener Urania" |abruf=2021-04-10 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur |Autor=Anni Bürkl |Titel=Böhmisches Wien – Von Lepschi bis Kolatsche |Sammelwerk=Wienfacetten |Auflage=Erste |Verlag=Metro |Ort=Wien |Datum=2008 |ISBN=978-3-902517-18-0}}<br />
* {{Literatur |Autor=Richard Basler |Hrsg=integratio, Ernö Deak |Titel=Ein kurzer Überblick über die Lage der Wiener Tschechen |Sammelwerk=Von Minderheiten zu Volksgruppen |Ort=Wien |Datum=2004 |ISBN= |Seiten=83–99 |Online=http://www.kulturklub.at/pdf/Publikationen/WrTschechen_Basler.pdf |Format=PDF |KBytes=}}<br />
* {{Literatur |Autor=Monika Glettler |Titel=Die Wiener Tschechen um 1900 |TitelErg=Strukturanalyse einer nationalen Minderheit in der Großstadt |Sammelwerk=Collegium Carolinum |Band=28 |Verlag=Oldenbourg |Ort=München / Wien |Datum=1972 |ISBN=3-486-43821-2 |Kommentar=Dissertation an der Universität Saarbrücken, Philosophische Fakultät 1971 |Online={{Google Buch|BuchID=3Wq_8-xFTIsC}}}}<br />
* {{Literatur |Autor=Monika Gletter |Titel=Böhmisches Wien |Verlag=Herold |Ort=München / Wien |Datum=1985 |ISBN=3-7008-0307-9}}<br />
* {{BibISBN|3-7028-0160-X}}<br />
* {{Literatur |Hrsg=Vlasta Valeš |Titel=Doma v cizině / Zuhause in der Fremde |TitelErg=Ausstellungskatalog: ''Češi ve Vídni ve 20. století''. Praha, Clam-Gallasův Palác, 20. prosince 2001 – 31. března 2002, pořadatel: Hlavní město Praha |Verlag=Scriptorium |Ort=Praha |Datum=2002 |ISBN=80-86197-34-4 |Sprache=de cs}}<br />
* {{BibISBN|3900799385}}<br />
* {{Literatur |Autor=[[Albert Lichtblau]] |Hrsg=Michael John |Titel=Schmelztiegel Wien – Einst und jetzt |TitelErg=Zur Geschichte und Gegenwart von Zuwanderung und Minderheiten. Aufsätze, Quellen, Kommentare |Verlag=Böhlau |Ort=Wien |Datum=1990 |ISBN=3-205-05209-9}}<br />
* {{BibISBN|3702905278}}<br />
* {{Literatur |Autor=Wolfgang Slapansky |Titel=Das kleine Vergnügen an der Peripherie – Der Böhmische Prater in Wien |Verlag=Picus |Ort=Wien |Datum=1992 |ISBN=3-85452-235-5}}<br />
* {{Literatur |Autor=Vlasta Valeš |Titel=Die Wiener Tschechen – Einst und jetzt / Vídeňští Češi – včera a dnes |Verlag=Skriptorium |Ort=Praha |Datum=2004 |ISBN=80-86197-52-2 |Sprache=de cs}}<br />
* {{Literatur |Autor=Paul Ullmann |Titel=Eine schwierige Nachbarschaft: die Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und der Tschechoslowakei von 1945-1968 |Verlag=LIT Verlag |Ort=Münster |Datum=2006 |ISBN=3825877566 |Online={{Google Buch|BuchID=Vs3hqQgLBbYC}}}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Internetquelle |url=http://www.fzhm.at/de/index.php?nav=1100 |titel=FZHM – Forschungszentrum für historische Minderheiten|zugriff=2019}}<br />
* {{Internetquelle |url=http://www.kulturklub.at/ |titel=Kulturklub der Tschechen und Slowaken in Österreich / Kulturní klub Čechů a Slováků v Rakousku |zugriff=2019}}<br />
* {{Internetquelle |autor=Richard Blaser |url=http://www.kulturklub.at/pdf/Publikationen/WrTschechen_Basler.pdf |titel=Kurzer Überblick über die Lage der Wiener Tschechen |werk=Kulturklub der Tschechen und Slowaken in Österreich / Kulturní klub Čechů a Slováků v Rakousku |datum=2004 |zugriff=2009-10-15 |format=PDF; 107&nbsp;kB}}<br />
* [https://www.erzdioezese-wien.at/pages/inst/14425183 Tschechische Gemeinde/ Česká farnost ve Vídni]<br />
* [http://members.a1.net/kostel1/start.htm Tschechischer Friedhof in Wien]<br />
* [https://schulverein-komensky9.webnode.at/cz/ueber-uns/ Schulverein Komenský / Školský spolek Komenský]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
Der Beitrag beruht hauptsächlich auf dem unten angeführten Buch von Karl Maria Brousek.<br />
<references><br />
<ref name="PuRaRa">{{Literatur<br />
|Autor=Judith Purkarthofer, Maria Rainer, Anita Rapp<br />
|Hrsg=Institut für Sprachwissenschaft, [[Universität Wien]]<br />
|Titel=Medienlandschaft der autochthonen Minderheiten in Österreich<br />
|Sammelwerk=Wiener Linguistische Gazette<br />
|Band=72<br />
|Datum=2005<br />
|Seiten=1–66<br />
|Online=[http://www.univie.ac.at/linguistics/publikationen/wlg/722005/PurkarthoferRainerRapplWLG72.pdf online]<br />
|Format=PDF<br />
|KBytes=351<br />
|Abruf=2014-04-01<br />
}}</ref><br />
</references><br />
<br />
[[Kategorie:Österreichisch-tschechischer Kulturaustausch| Wien]]<br />
[[Kategorie:Österreichisch-tschechische Beziehungen| Wien]]<br />
[[Kategorie:Kultur (Wien)]]<br />
[[Kategorie:Geschichte Wiens]]<br />
[[Kategorie:Ethnische Minderheit in Österreich]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253525078Linde (Heraldik)2025-02-21T00:40:36Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Praha-Dolní Počernice CoA CZ.jpg|Lindenzweig ([[Dolní Počernice]] (Unter Potschernitz)/CZ)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Želeč TA CoA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Želeč]] (Scheletsch)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Znak mesta otrokovice.svg|Lindenblatt ([[Otrokovice]] (Otrokowitz)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Kunratice (Děčín District) CoA.png|Lindenblätter ([[Kunratice u České Kamenice|Kunratice]] (Kunnersdorf)/CZ)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipno nad Vltavou CZ CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipno nad Vltavou]] (Lippen)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Blitz_(Heraldik)&diff=253384453Blitz (Heraldik)2025-02-16T11:33:37Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Blason Grosbliederstroff 57.png|mini|Blitze im Wappen von [[Großblittersdorf]]]]<br />
Der '''Blitz''' ist in der [[Heraldik]] eine seltene [[Wappenfigur]]. Zwei Formen sind in der Heraldik möglich: Er kann ein [[Heroldsbild]] oder eine [[gemeine Figur]] sein.<br />
Der Blitz wird in einem [[Wappen]] allgemein als stilisierte Zickzacklinie mit [[Pfeil und Bogen|Pfeilspitze]] dem natürlichen Blitz nachempfunden. So ist er in unterschiedlicher Position ([[Pfahl (Heraldik)|pfahlweis]], [[Balken (Heraldik)|balkenweis]] oder schräg), von einmal im [[Wappenschild|Schild]] oder [[Feld (Heraldik)|Feld]] bis zu einer Mehrzahl und in allen heraldischen [[Tingierung]]en möglich. Die Tinkturen Silber, Gold und Rot überwiegen.<br />
<br />
Eine Kombination mit anderen gemeinen Figuren ist mit dem Blitz möglich. In der [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] ist die Richtung anzugeben ([[Schildfuß|schildfußwärts]] oder [[schildhaupt]]wärts.)<br />
<br />
Der Blitz als Heroldsbild ist selten. Das Heroldsbild entsteht durch Kombination zum Beispiel der [[Wolke (Heraldik)|Wolke]] und mit dem Heroldsbild einer herabzüngelnden Flamme.<br />
<br />
Die Symbolik ist der Moderne angepasst. Die Wappenfigur wird in diesen Wappen benutzt, um [[Elektrizität]] zum einen bei der Produktion, zum anderen insbesondere im [[Fernmeldewesen]] (bei der Funkübertragung) darzustellen. Die neuere Heraldik kennt auch den zickzackförmigen und mit Pfeilspitze versehenen Blitz.<br />
In der [[Paraheraldik]] sind Blitze ein beliebtes Motiv. Als Logo zum Beispiel oder als Ärmel- und Verbandsabzeichen oder zur Verschönerung wird es vielseitig verwendet.<br />
<gallery><br />
Coat of arms of Baja California.svg|Blitze im Wappen von [[Baja California (Bundesstaat)|Baja California]] (mexikanischer Bundesstaat)<br />
DEU Benrath COA.svg|Blitz im [[Benrath#Wappen|Wappen]] von [[Benrath]], Stadtteil Düsseldorfs<br />
DEU Uentrop COA.svg|Blitz im [[Hamm-Uentrop#Wappen|Wappen]] von [[Hamm-Uentrop]]<br />
Wappen von Norddeich.png|Blitz im [[Norddeich#Wappen|Wappen]] von [[Norddeich]]<br />
Horní Počaply CoA.jpg|Blitz im Wappen von [[Horní Počaply|Ober-Potschapl]]<br />
Wappen Pirmasens.svg|Blitz im [[Pirmasens#Wappen|Wappen]] von [[Pirmasens]]<br />
Gemeindewappen Quierschied.svg|Blitze im [[Quierschied#Wappen|Wappen]] von [[Quierschied]]<br />
Wappen Landkreis Saeckingen.png|Blitz im [[Landkreis Säckingen#Wappen|Wappen]] des Landkreises [[Landkreis Säckingen|Säckingen]]<br />
Blason Jœuf 54.png|Blitze, ''handgehalten'', in [[Jœuf]]<br />
Wappen Schoenthal Oberpfalz.svg|[[Schönthal (Oberpfalz)|Schönthal]] (als [[Ikonografisches Heiligenattribut|Attribute]] des [[Augustinus von Hippo|hl. Augustinus]])<br />
Wappen vandans.png|Blitz im [[Vandans#Wappen|Wappen]] der Gemeinde [[Vandans]] mit Bezug auf [[Illwerke vkw|den Energieversorger]]<br />
AUT_Hieflau_COA.jpg|Wappen von [[Hieflau|Hieflau/Steiermark]]<br />
AUT Weyer COA.png|Blitze im [[Weyer (Oberösterreich)#Wappen|Wappen]] von [[Weyer (Oberösterreich)]]<br />
DEU Töging am Inn COA.svg|Aus Wasserwellen emporsteigende Blitze stehen für das örtliche [[Kraftwerk Töging|Wasserkraftwerk]] ([[Töging am Inn]])<br />
Imatra.vaakuna.svg|In [[Imatra]] symbolisieren die Blitze ebenfalls ein [[Imatra#Wappen|Wasserkraftwerk]]<br />
Wappen Niederaussem.png|In [[Niederaußem]] ist das [[Kraftwerk Niederaußem|dortige Braunkohlekraftwerk]] gemeint<br />
DEU_Stockum_(Lippe)_COA.svg|[[Stockum (Werne)|Werne-Stockum]] symbolisiert das [[Gersteinwerk]] <br />
DEU Wiesmoor COA.svg|[[Wiesmoor]] spielt auf das [[Torfkraftwerk Wiesmoor|Torfkraftwerk]] an<br />
AUT Zwentendorf an der Donau COA.png|Während in [[Zwentendorf an der Donau]] das zwar fertiggestellte, aber nie in Betrieb genommene [[Kernkraftwerk Zwentendorf|Kernkraftwerk]] versinnbildlicht wird<br />
<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik. (Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken).'' 2., unveränderte Auflage. Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4, S. 73.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Lightning in heraldry|Blitze im Wappen}}<br />
* {{Heraldik-Wiki|Blitz (Heraldik)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Naturerscheinung (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253289959Linde (Heraldik)2025-02-13T13:23:45Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Praha-Dolní Počernice CoA CZ.jpg|Lindenzweig ([[Dolní Počernice]] (Unter Potschernitz)/CZ)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Želeč TA CoA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Želeč]] (Scheletsch)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Kunratice (Děčín District) CoA.png|Lindenblätter ([[Kunratice u České Kamenice|Kunratice]] (Kunnersdorf)/CZ)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipno nad Vltavou CZ CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipno nad Vltavou]] (Lippen)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weinrebe_(Heraldik)&diff=253272268Weinrebe (Heraldik)2025-02-12T20:27:53Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele von Wappen mit Weinreben */</p>
<hr />
<div>[[Datei:AUT Gumpoldskirchen COA.jpg|mini|hochkant=0.7|Weinrebe mit Traube und Blättern <br /><small>([[Gumpoldskirchen]]&nbsp;AT)</small>]]<br />
[[Datei:AUT Pernersdorf COA.png|mini|hochkant=0.7|Fass im Wappen von [[Pernersdorf]] im [[Weinviertel]]]]<br />
[[Datei:DEU Grafenberg COA.svg|mini|hochkant=0.7|Drei belaubte und fruchtende Rebstöcke <br /><small>([[Grafenberg (Landkreis Reutlingen)|Grafenberg]]&nbsp;DE)</small>]]<br />
Die '''Weinrebe''', auch nur ''Rebe'' und ''Weintraube'' genannt, die Darstellung des Weines ''(Edle Weinrebe, Vitis vinifera ssp.)'', findet sich in der Heraldik in vielen Wappen in [[Weinbau]]gebieten und in den Wappen vieler [[Winzer]]familien. Auch der gesamte '''Rebstock''' als Bild ist möglich, oder nur das '''Weinlaub''' beziehungsweise die '''Weintraube'''.<br />
<br />
== Darstellung ==<br />
Die Rebe ist eine [[gemeine Figur]] in der [[Heraldik]] und wird stilisiert dargestellt, in den meisten Fällen mit Weinlaub ''([[Laub (Heraldik)|belaubt]])'' und mit [[Weintraube]]n ''([[Frucht (Heraldik)|fruchtend]])''. Alle [[Tingierung|Farben]] sind möglich, aber das Laub am Rebenstiel wird bevorzugt grün gezeigt. Sie kann schildfüllend alleine im [[Wappen]] stehen oder in größerer Anzahl. Wappen von Adelsfamilien als Beispiele: [[Druffel (Adelsgeschlecht)|Druffel]], [[Storch (Adelsgeschlecht)|Storch]], [[Westarp (Adelsgeschlecht)|Westarp]] und [[Blumenthal (Adelsgeschlecht)|Blumenthal]].<br />
<br />
Die Weinrebe eignet sich mit ihren [[Pflanzenranke|Ranken]] zu sehr dekorativer Gestaltung und findet sich in vielfältigster Form. In tradierten Wappendarstellungen ist die Gestaltung auch ein wichtiges [[Geschichte des Weinbaus|agrargeschichtliches]] Zeugnis über lokale Anbauformen.<br />
<br />
<gallery caption="spezielle Darstellungen" style="text-align:center"><br />
Datei:DEU Euerdorf COA.svg|mit Rebstöcken: <br /><small>[[Euerdorf]]/Ufr.&nbsp;DE</small><br />
Datei:CHE_Jenins_COA.svg|ebenso in <br /><small>[[Jenins]]&nbsp;CH</small> <br />
Datei:Wappen Neuweier.png|Weinreben im [[Dreipass (Heraldik)|Dreipass]]: <br /><small>[[Neuweier]]&nbsp;DE</small><br />
Datei:Wappen Zell-Weierbach.png|(mit [[Hippe (Werkzeug)#Heraldik und Volkskunst|Weinhippe]])<br /><small>[[Zell-Weierbach]]&nbsp;DE</small><br />
Datei:POL Głogówek COA.svg|ähnlich in [[Oberglogau]]/Głogówek, Woiwodschaft Oppeln (Polen)<br />
Datei:AUT Tiefenbach COA.jpg|von Rot, Silber und Schwarz gespalten; der vordere Spalt [[Belegung (Heraldik)|belegt]] von einer Weinrebe, der hintere Spalt von einer Waldrebe <br /><small>[[Tiefenbach bei Kaindorf|Tiefenbach]]&nbsp;AT</small><br />
Datei:AUT Poysdorf COA.jpg|Wappen von [[Poysdorf]]&nbsp;AT mit [[Kalebstraube]]<br />
</gallery><br />
<br />
== Spezielle Verwendung und weiteres zum Weinbau ==<br />
Eine Weintraube oder ein Weinstock sind auch das [[Ikonografisches Heiligenattribut|Attribut]] des [[Urban von Langres|hl.&nbsp;Urban]], der als Schutzpatron der Winzer verehrt wird. So ist oft nicht zu klären, ob eine Traube im Wappen als Attribut des Heiligen oder lediglich als allgemeines Symbol für den Weinbau zu verstehen ist.<ref>{{Literatur | Autor=[[Gert Oswald]] | Titel=Lexikon der Heraldik. Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken | Auflage=3., unveränderte | Verlag=Battenberg | Ort=Regenstauf | Jahr=2011 | ISBN=978-3-86646-077-5}}</ref><br />
<br />
Weinreben finden sich auch als Bestandteil von [[redendes Wappen|redenden Wappen]], beispielsweise in den Wappen von [[Weingarten (Württemberg)]], [[Weingarten (Baden)]], [[Roßwein]] oder [[Weinsberg]].<br />
Das Wappen von [[Hennef (Sieg)]] zeigt recht klein im [[Wappenschild#Schild in Schild|Schild]] eine Weintraube.<br />
<br />
In der Heraldik haben viele Gegenstände des [[Weinanbau]]s den Weg in die Wappen geschafft. So wird das [[Hippe (Werkzeug)#Rebmesser|Rebmesser]], auch Winzermesser, Hippe, Sesel oder Hape genannt, oft neben der [[Traube]] oder eigenständig ins Wappen gestellt. Auch die [[Weinleiter]] als Ladehilfe für Fässer ist in den Anbauregionen zu finden. Seltener sind die [[Kelter|Weinpresse]] wie in [[Pressbaum]] und [[Keltern (Gemeinde)|Keltern]] oder das Weinfass. Alle diese Gegenstände werden zu den gemeinen Figuren gerechnet.<br />
<br />
Das [[Landeswappen von Rheinland-Pfalz]] ist mit einer [[Volkskrone]] aus Weinblättern ausgestattet.<br />
<br />
== Beispiele von Wappen mit Weinreben ==<br />
<!--schlicht ABC--><br />
<gallery style="text-align:center"><br />
Datei:DEU VG Alzey-Land COA.svg|[[Verbandsgemeinde Alzey-Land]]<br />
Datei:Armenische SSR.svg|[[Armenische Sozialistische Sowjetrepublik]]<br />
Datei:Emblem of the Republic of Artsakh.svg|[[Republik Arzach|Arzach]]<br />
Datei:Wappen Aspach Backnang.svg|[[Aspach (bei Backnang)]]<br />
Datei:DEU Verbandsgemeinde Bad Kreuznach COA.svg|[[Verbandsgemeinde Bad Kreuznach|VG Bad Kreuznach]]<br />
Datei:Berneck-blazon.svg|[[Berneck SG]]<br />
Datei:DEU VG Bodenheim COA.svg|[[Verbandsgemeinde Bodenheim|VG Bodenheim]]<br />
Datei:Boršice, znak.jpg|[[Boršice|Borschitz]]<br />
Datei:Bratcice znak.png|[[Bratčice|Bratschitz]]<br />
Datei:DEU Büsingen am Hochrhein COA.svg|[[Büsingen am Hochrhein]]<br />
Datei:Coat of arms of Buus.svg|[[Buus]] BL<br />
Datei:Seal of Connecticut.svg|[[Connecticut]]<br />
Datei:Weinstadt-endersbach-wappen.png|[[Weinstadt#Endersbach|Endersbach]]<br />
Datei:DEU Freinsheim COA.svg|[[Freinsheim]]<br />
Datei:Wappen VG Freinsheim.svg|[[Verbandsgemeinde Freinsheim|VG Freinsheim]]<br />
Datei:Wappen von Frickenhausen am Main.svg|[[Frickenhausen am Main]]<br />
Datei:DEU Gau-Heppenheim COA.svg|[[Gau-Heppenheim]]<br />
Datei:DEU Gemmrigheim COA.svg|[[Gemmrigheim]]<br />
Datei:Emblem of the Georgian SSR.svg|[[Georgische Sozialistische Sowjetrepublik]]<br />
Datei:DEU Gerlachsheim COA.svg|[[Gerlachsheim]]<br />
Datei:DEU Gimbsheim COA.svg|[[Gimbsheim]]<br />
Datei:Wappen von Gößweinstein.svg|[[Gößweinstein]]<br />
Datei:DEU Grafenberg COA.svg|[[Grafenberg (Landkreis Reutlingen)|Grafenberg]]<br />
Datei:Weinstadt-grossheppach-wappen.png|[[Großheppach]]<br />
Datei:POL Strzelce Opolskie COA.svg|[[Strzelce Opolskie|Groß Strehlitz]]<br />
Datei:DEU Gundersheim COA.svg|[[Gundersheim]]<br />
Datei:Wappen-Haltingen.png|[[Haltingen]]/Weil<br />
Datei:DEU Harxheim COA.svg|[[Harxheim]]<br />
Datei:Wappen-Hassmersheim.svg|[[Haßmersheim]]<br />
Datei:Hilterfingen-coat of arms.svg|[[Hilterfingen]] BE<br />
Datei:DEU Hohen-Sülzen COA.svg|[[Hohen-Sülzen]]<br />
Datei:DEU Ihringen COA.svg|[[Ihringen]]<br />
Datei:Coat of Arms of Izium.svg|[[Isjum]]<br />
Datei:Keltern Wappen.svg|[[Keltern (Gemeinde)|Keltern]]<br />
Datei:Wappen Kippenhausen.png|[[Immenstaad am Bodensee#Gemeindegliederung|Kippenhausen am Bodensee]]<br />
Datei:Coat of arms of Malé Žernoseky.jpg|[[Malé Žernoseky|Klein Tschernosek]]<br />
Datei:AUT Kohfidisch COA.png|[[Kohfidisch]]<br />
Datei:Wappen Korb.svg|[[Korb (Württemberg)]]<br />
Datei:Wappen Kuessnach.png|[[Küßnach]] im Klettgau<br />
Datei:COA Laudenbach-Bergstrasse.svg|[[Laudenbach (Bergstraße)]]<br />
Datei:DEU Lauf COA.svg|[[Lauf (Baden)]]<br />
Datei:DEU Lautenbach COA.svg|[[Lautenbach (Ortenaukreis)]]<br />
Datei:Wappen Leiselheim (Sasbach am Kaiserstuhl).svg|[[Leiselheim]] am Kaiserstuhl<br />
Datei:Lutzenbe.jpg|[[Lutzenberg AR]]<br />
Datei:Coat of Arms of Makhachkala.png|[[Machatschkala]]<br />
Datei:Emblem of the Moldavian SSR (1957-1981).svg|[[Moldauische Sozialistische Sowjetrepublik]]<br />
Datei:DEU Monzernheim COA.svg|[[Monzernheim]]<br />
Datei:DEU Münster-Sarmsheim COA.svg|[[Münster-Sarmsheim]]<br />
Datei:Coat of Arms of Mykolaiv Oblast.svg|[[Oblast Mykolajiw]]<br />
Datei:Nikolaew rayon gerb.gif|[[Rajon Mykolajiw (Mykolajiw)|Rajon Mykolajiw]]<br />
Datei:Wappen_Neuhausen_an_der_Erms.png|[[Neuhausen an der Erms]] <br />
Datei:POL Środa Śląska COA.svg|[[Środa Śląska|Neumarkt in Schlesien]] <br />
Datei:Waiblingen-neustadt-wappen.png|[[Neustadt an der Rems]]<br />
Datei:DEU Obernburg am Main COA.svg|[[Obernburg am Main]]<br />
Datei:DEU Oberheimbach COA.svg|[[Oberheimbach]]<br />
Datei:DEU Obersulm COA.svg|[[Obersulm]]<br />
Datei:Wappen Oberurbach.png|[[Urbach (Remstal)|Oberurbach]]<br />
Datei:Bantice CoA.jpg|[[Bantice|Panditz]]<br />
Datei:Praha-09 CoA.svg|[[Prag 9]]<br />
Datei:Praha-Vinor CoA.svg|[[Vinoř|Prag-Winor]]<br />
Datei:Blšany u Loun znak.svg|[[Blšany u Loun|Pschan]]<br />
Datei:Repiste znak.png|[[Řepiště|Repischt]]<br />
Datei:Wappen Salzatal.png|[[Salzatal]]<br />
Datei:Weinstadt-schnait-wappen.png|[[Schnait]]<br />
Datei:Viničné Šumice znak.jpg|[[Viničné Šumice|Schumitz]]<br />
Datei:Židlochovice znak.png|[[Židlochovice|Seelowitz]]<br />
Datei:DEU Siefersheim COA.svg|[[Siefersheim]]<br />
Datei:DEU Soergenloch COA.svg|[[Sörgenloch]]<br />
Datei:South Moravian Region CoA CZ.svg|[[Südmährische Region]]<br />
Datei:Emblem of the Transcaucasian SFSR (1924-1930).svg|[[Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik]]<br />
Datei:DEU Udenheim COA.svg|[[Udenheim]]<br />
Datei:Coat of arms of the city of Uzhhorod.svg|[[Uschhorod]]<br />
Datei:Uzgorodskiy rayon gerb.png|[[Rajon Uschhorod]]<br />
Datei:DEU Vogtsburg COA.svg|[[Vogtsburg im Kaiserstuhl]]<br />
Datei:Wappen weingarten ger.jpg|[[Weingarten (Pfalz)]]<br />
Datei:DEU Weingarten (Württemberg) COA.svg|[[Weingarten (Württemberg)]]<br />
Datei:Weinstadt wappen.svg|[[Weinstadt]]<br />
Datei:Wappen VG Westhofen.svg|[[Verbandsgemeinde Westhofen|VG Westhofen]]<br />
Datei:DEU Westhofen COA.svg|[[Westhofen]]<br />
Datei:Coat of Arms of Vynohradiv.jpg|[[Wynohradiw]]<br />
Datei:Wappen Wintersweiler.png|[[Wintersweiler]]<br />
Datei:DEU Winzer COA.svg|[[Winzer (Niederbayern)]]<br />
Datei:DEU VG Woellstein COA.svg|[[Verbandsgemeinde Wöllstein|VG Wöllstein]]<br />
Datei:DEU Zellertal COA.svg|[[Zellertal]]<br />
Datei:POL Lublin COA 1.svg|Wappen von [[Lublin]] (Polen), Weinstock mit aufgerichteter Ziege<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Franken (Weinanbaugebiet)#Weinheraldik]]<br />
* [[Hippe (Werkzeug)#Heraldik und Volkskunst]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Grapes in heraldry|Weinrebe (Heraldik)}}<br />
* [https://www.heraldik-wiki.de/wiki/Weinrebe_(Heraldik) Weinrebe] bei [[Heraldik-Wiki]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Botanische Darstellung (Wein)]]<br />
[[Kategorie:Pflanze (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Liste (Wappen nach Gemeiner Figur)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hopfen_(Heraldik)&diff=253272234Hopfen (Heraldik)2025-02-12T20:26:31Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Der '''Hopfen''' ist in der [[Heraldik]] eine [[Wappenfigur]], die eher selten vorkommt. [[Echter Hopfen]] wird als rankende Pflanze oder als einzelne Ranke mit [[Dolde]] und Blättern oder als einzelne Dolde dargestellt, in der Regel in Grün, aber auch andere [[Tingierung]]en sind möglich. Die Darstellung der Pflanze in Ortswappen ist oft ein Hinweis auf ein [[Hopfenanbaugebiet]].<br />
<gallery><br />
Datei:DEU Attenkirchen COA.svg|[[Attenkirchen]], Löwe hält Hopfenranke<br />
Datei:Berdychivsky_COA_2008.png|[[Rajon Berdytschiw]]<br />
Datei:Bilsko u Horic CoA.jpg|[[Bílsko u Hořic|Bilsko]]<br />
Datei:Wappen Buckow.png|[[Buckow (Märkische Schweiz)|Buckow (Märk. Schweiz)]] zeigt eine rote Rose mit umrankenden grünen Hopfenzweigen<br />
Datei:Fyns amt coa.svg|[[Fyns Amt]], Hopfenblätter im [[Dreipass (Heraldk)|Dreipass]]<br />
Datei:Wappen Gammelin.svg|[[Wappen der Gemeinde Gammelin|Gammelin]], zwei fallende Hopfendolden<br />
Datei:Blatce CoA.jpg|[[Blatce|Großblatzen]]<br />
Datei:Kněževes Rakovnik-znak.jpg|[[Kněževes u Rakovníka|Herrndorf]]<br />
Datei:Chmelík CoA.png|[[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Datei:DEU Hummelfeld COA.svg|[[Hummelfeld]], Hopfenranke mit gestürzten Blatt und fünf auswärts weisenden Dolden<br />
Datei:DEU Lamspringe COA.png|[[Lamspringe]], goldene Hopfenranke mit silbernem Blatt und goldenem Fruchtzapfen<br />
Datei:Liběšice znak.jpg|[[Liběšice u Žatce|Libeschitz]]<br />
Datei:DEU Lonnerstadt COA.svg|[[Lonnerstadt]], gestielte Hopfendolde<br />
Datei:Veliká Ves CV CoA.jpg|[[Veliká Ves|Michelsdorf]]<br />
Datei:DEU Nebringen COA.svg|[[Gäufelden#Nebringen|Nebringen]], drei rote Ähren wachsen nach schräglinks und eine grüne Hopfenstaude nach schrägrechts<br />
Datei:Coat of arms of borough Pankow.svg|[[Bezirk Pankow|Pankow]], rechts und links je eine Dolde mit Blatt<br />
Datei:Pozdeň CoA.png|[[Pozdeň|Posden]]<br />
Datei:Blšany u Loun znak.svg|[[Blšany u Loun|Pschan]]<br />
Datei:Radovesice znak.jpg|[[Radovesice|Radowesitz]]<br />
Datei:Coats of arms Řevničov.jpeg|[[Řevničov|Rentsch]]<br />
Datei:DEU Rohrbach (Ilm) COA.svg|[[Rohrbach an der Ilm]], heraldisch stilisiert<br />
Datei:Coat of Arms of Zhytomyr raion.png|[[Rajon Schytomyr]]<br />
Datei:Svojetin znak.jpg|[[Svojetín|Swojetin]]<br />
Datei:Deštnice znak.jpg|[[Deštnice|Teschnitz]]<br />
Datei:Chernyahiv gerb.png|[[Tschernjachiw]]<br />
Datei:Chernahivskiy rayon gerb.png|[[Rajon Tschernjachiw]]<br />
Datei:Tuchořice znak.jpg|[[Tuchořice|Tuchorschitz]]<br />
Datei:POL Witnica COA.svg|[[Witnica|Vietz]]<br />
Datei:Vojkovice ME CZ CoA.jpg|[[Vojkovice u Kralup nad Vltavou|Wojkowitz]]<br />
Datei:DE-ST 15-0-81-135 Gardelegen COA.png|[[Gardelegen]], im Mittelalter Zentrum des Hopfenanbaus und Hopfenhandels in der Altmark. Brandenburgischer Adler und drei Hopfenstangen. <br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung – Elemente – Bildmotive – Gestaltung.'' Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 248.<br />
* {{Heraldik-Wiki|Hopfen (Heraldik)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Pflanze (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Echter Hopfen]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253195109Linde (Heraldik)2025-02-10T15:06:43Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Praha-Dolní Počernice CoA CZ.jpg|Lindenzweig ([[Dolní Počernice]] (Unter Potschernitz)/CZ)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Kunratice (Děčín District) CoA.png|Lindenblätter ([[Kunratice u České Kamenice|Kunratice]] (Kunnersdorf)/CZ)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipno nad Vltavou CZ CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipno nad Vltavou]] (Lippen)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253031243Linde (Heraldik)2025-02-05T23:33:39Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Kunratice (Děčín District) CoA.png|Lindenblätter ([[Kunratice u České Kamenice|Kunratice]] (Kunnersdorf)/CZ)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipno nad Vltavou CZ CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipno nad Vltavou]] (Lippen)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253031195Linde (Heraldik)2025-02-05T23:30:05Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipno nad Vltavou CZ CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipno nad Vltavou]] (Lippen)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
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<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253031154Linde (Heraldik)2025-02-05T23:26:33Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
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Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Greater coat of arms of Czechoslovakia (1918-1938 and 1945-1961).svg|Lindenzweig ([[Wappen der Tschechoslowakei|Großes Wappen der Tschechoslowakei]] (1920–1938))<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
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Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
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== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253031094Linde (Heraldik)2025-02-05T23:22:09Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Libotov CoA.jpg|Lindenblätter ([[Libotov]] (Liebthal)/CZ)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253030931Linde (Heraldik)2025-02-05T23:13:34Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Libštát-znak.jpg|Lindenbaum ([[Libštát]] (Liebstadtl)/CZ)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253030893Linde (Heraldik)2025-02-05T23:10:00Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Znak obce Pozořice.gif|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Pozořice]] (Posorschitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
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<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
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== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253026303Linde (Heraldik)2025-02-05T19:53:15Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Lipovec (Blansko) CoA.svg|Lindenbaum ([[Lipovec u Blanska|Lipovec]] (Seibotschlag)/CZ)<br />
Datei:Lipovec znak.jpg|Lindenblatt ([[Lipovec u Čáslavi|Lipovec]] (Lipowetz)/CZ)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253025216Linde (Heraldik)2025-02-05T19:16:49Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Vselibice CoA CZ.png|Lindenzweig ([[Všelibice]] (Schellwitz)/CZ)<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
</gallery><br />
<br />
<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linde_(Heraldik)&diff=253025126Linde (Heraldik)2025-02-05T19:11:56Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Die [[Wappenfigur]] '''Linde''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird sehr unterschiedlich genutzt.<ref name="Oswald">[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' 3., unveränderte Auflage, Battenberg, Regenstauf 2011, ISBN 978-3-86646-077-5, S. 256.</ref> Entweder handelt es sich um einen [[Linden (Gattung)|Lindenbaum]] oder nur ein Blatt ('''Lindenblatt''').<ref name="Oswald" /> Auch sind viele Blätter im [[Wappen]] oder ein '''[[Lindenzweig]]''' möglich.<ref name="Oswald" /> Wird die Linde als Baum im Wappen dargestellt, so dienen wenige unverhältnismaßig große Blätter als Erkennung. <br />
<br />
Die Linde wird in [[Deutschland]] als [[Gerichtsbaum]] angesehen ([[Gerichtslinde]]). Hier lässt sich eine Beziehung zum [[Notariatssignet]] herstellen. Diese wurden mit den beliebten Lindenblättern geschmückt und fanden auch Eingang in die Wappen von Notaren.<ref>Friedrich Leist: ''Die Notariats-Signete. Ein Beitrag zur Geschichte des Notariates sowie zur Lehre von den Privat-Urkunden.'' Giesecke & Devrient, Leipzig u. a. 1896.</ref><br />
<br />
In der natürlichen Darstellung sind die Lindenblätter auf vielen älteren Wappen zu finden. Besonders im [[Oberwappen]] wurden Lindenblätter an [[Büffelhörner]] oder Stäben gesteckt, die bereits im [[Mittelalter]] grün [[Tingierung|tingiert]] wurden. Beispiele sind die Wappen der Landgrafschaft von [[Landgrafschaft Thüringen|Thüringen]] und [[Landgrafschaft Hessen|Hessen]]. Viele Wappen zeigen in der modernen Heraldik ein stilisiertes Lindenblatt, beziehungsweise diese auch in größerer Anzahl. Die stilisierte Form ist stets [[Herz (Symbol)|herzförmig]], meist mit glattem Rand und zumeist mit deutlich ausgezogener Spitze.<ref>Walter Leonhard: ''Das große Buch der Wappenkunst'', Augsburg 1978 (Neuveröffentlichung 2000), ISBN 3-8289-0768-7, Seite 246</ref> Alle [[Tingierung|heraldische Farben]] sind gebräuchlich, aber Grün, Gold und Silber sind bevorzugt.<br />
<br />
Die Linde und ihre Blätter sind geeignet für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. Unter den vielen Wappen sind Beispiele, wie [[Lindau (Bodensee)]] und [[Stadt Lindau|Lindau bei Zerbst]] zu nennen.<br />
<br />
Hat ein [[gemeines Kreuz]] stilisierte Lindenblätter an den Kreuzarmen, spricht ein [[Wappenkünstler|Heraldiker]] vom [[Lindenblattkreuz]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Der rote achtblättrige Lindenzweig im silbernen [[Wappenschild|Schild]] ist im Wappen der [[Franken (Region)|fränkischen]] Familie Grafen von [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|Seckendorff]] abgebildet und ähnelt dem Wappen von [[Sugenheim]] unten in der Galerie. Ihm fehlt nur das rote [[Schildhaupt]].<ref name="Oswald" /><br />
<br />
Auch [[Wappenschnitt]]e werden nach der Linde benannt. Diese als Blattschnitt bezeichnete Teilung im Schild wird [[Blattschnitt (Heraldik)|Lindenblattschnitt]] genannt und ist eine lindenblattförmige Schildteilung bei der beiderseits aus der Schnittlinie das Blatt in das [[Feld (Heraldik)|Feld]] hineinragt. In dieser Form ist es ein [[Heroldsbild]].<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery class="center"><br />
Datei:DEU Lörzweiler COA.svg|Entwurzelte Lindenstaude mit Blattäderung ([[Lörzweiler]]/DE)<br />
Datei:DEU Roedermark COA.svg|Lindenzweig ([[Rödermark]]/DE)<br />
Datei:DEU Sugenheim COA.svg|Lindenzweig ([[Sugenheim]]/DE)<br />
Datei:Znak-obce-hnojnik.gif|Lindenzweig ([[Hnojník]] (Hnoinik)/CZ)<br />
Datei:Wappen Lindheim.png|Gestufter Lindenbaum über einer [[Mauer (Heraldik)|Zinnenmauer]] ([[Lindheim]]/DE)<br />
Datei:Lindenholzhausen wappen.jpg|Lindenbaum ([[Lindenholzhausen]]/DE)<br />
Datei:Kriegstetten-blason.png|Drei Lindenblätter ([[Kriegstetten]]/CH)<br />
Datei:Wappen Lindenau (Oberlausitz).png|Lindenbaum ([[Lindenau (Oberlausitz)|Lindenau]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau COA.svg|Lindenbaum ([[Lindau (Bodensee)|Lindau/Bodensee]]/DE)<br />
Datei:DEU Lindau (bei Kiel) COA.svg|Blatt mit Lindenblüte ([[Lindau (bei Kiel)|Lindau bei Kiel]]/DE)<br />
Datei:POL Lipowa (pow wadowicki) COA.jpg|Lindenblätter mit Lindenblüte ([[Lipowa (Spytkowice)|Lipowa]]/PL)<br />
Datei:Wappen Dietkirchen.png|Lindenbaum ([[Dietkirchen (Limburg an der Lahn)|Dietkirchen]]/DE)<br />
Datei:Coat of arms of Lipetsk.svg|Lindenbaum ([[Lipezk]]/RU)<br />
Datei:Wappen Schönerlinde (Barnim).svg|[[Redendes Wappen|''Redender'']] Lindenbaum ([[Schönerlinde]]/DE)<br />
Datei:Krásná Lípa znak.png|Lindenbaum und Lindenzweig ([[Krásná Lípa]] (Schönlinde)/CZ)<br />
Datei:Utzenstorf-coat of arms.svg|Lindenblätter, ebenfalls [[Verwechselte Farben|verwechselt]] ([[Utzenstorf]]/CH)<br />
Datei:Lipova CH CZ CoA.jpg|Lindenblätter ([[Lipová u Chebu|Lipová]] (Lindenhau)/CZ)<br />
Datei:Lazne Lipova CoA.svg|Lindenblätter ([[Lipová-lázně]] (Nieder Lindewiese)/CZ)<br />
Datei:Leipalingis COA.svg|Lindenbaum ([[Leipalingis]]/LT)<br />
Datei:Weng coat of arms.svg|[[Schildfuß]] als ausgezogenes Lindenblatt ([[Weng (Isar)|Weng]]/DE)<br />
Datei:DEU Unterwaldhausen COA.svg|Lindenzweig aus [[Dreiberg]] wachsend ([[Unterwaldhausen]]/DE)<br />
Datei:DEU Altenberge COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit [[Pflugschar]] ([[Altenberge]]/DE)<br />
Datei:DEU Dingden COA.svg|Lindenbaum auf einem Dreiberg mit seitlich je einem [[Richtschwert]] ([[Dingden]]/DE)<br />
Datei:Wappen_at_langenegg.png|Zwei verschlungene Lindenzweige mit je zwei Blättern ([[Langenegg]]/AT)<br />
Datei:AUT_Maria_Lankowitz_COA.png|Lindenbaum mit Muttergottesschild und Pflug ([[Maria Lankowitz]]/AT) <br />
Datei:AUT_Ladendorf_COA.svg|Ausgerissenene, von Silber und Grün gespaltene Linde ([[Ladendorf]]/AT) <br />
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<gallery class="center" widths="200" heights="200"><br />
Datei:Hettersdorff-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Hettersdorf (Adelsgeschlecht)|Hettersdorf]] zeigt in Silber eine entwurzelte fünfblättrige schwarze Lindenstaude. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken eine weitere Lindenstaude zwischen zwei mit goldenen Bändern umwundenen schwarzen Bärentatzen.<br />
Datei:Linde-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Linde (Adelsgeschlecht)|von der Linde]] zeigt in Rot einen schräg rechts gelegten goldenen Lindenast, oben mit drei, unten mit zwei Blättern. Auf dem gekrönten Helm mit goldenen und roten Decken, zwei gegeneinander gestellte Lindenäste, der rechte mit zwei, der linke mit drei Blättern.<br />
Datei:Lindenau-Wappen.png|Das Stammwappen der Familie [[Lindenau (Adelsgeschlecht)|von Lindenau]] ist von Silber und Grün geteilt, darüber eine entwurzelte Linde verwechselter Farben, deren Stamm von zwei roten, gold besamten Rosen beseitet wird und deren silberne Wurzeln vorn mit einer gold besamten Rose belegt sind.<br />
Datei:Seckendorff Siebmacher101 - Franken.jpg|Wappen derer [[Seckendorff (Adelsgeschlecht)|von Seckendorff]]: Das Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lindenzweig in Form einer 8 mit vier untereinander stehenden gestielten roten Blättern an jeder Seite. Hier abgebildet in [[Siebmachers Wappenbuch]].<br />
Datei:Kaernten CoA.svg|[[Kärntner Wappen]]: Gekrönter Turnierhelm mit rotgoldenen Decken trägt zwei goldene Büffelhörner, die außen mit je fünf goldenen Stäbchen besteckt sind, von denen rechts je drei schwarze, links je drei rote Lindenblätter herabhängen<br />
Datei:Wappen Königreich Böhmen.jpg|[[Königreich Böhmen]]: [[Oberwappen]]:<br />Auf goldbekröntem, silbernem Spangenhelm mit schwarz-goldener Helmdecke ein offener schwarzer [[Flug (Heraldik)|Flug]], jeweils belegt mit goldenen Lindenblättern.<br /><small>[[Hugo Gerard Ströhl|Ströhl]], 1890</small> <br />
</gallery><br />
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== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]] in der Heraldik<br />
* [[Münzmeisterzeichen]] Lindenblatt der [[Münzstätte Freiberg]] (1540–1545)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Tilia trees in heraldry|Linde und Lindenblätter in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Nationales Symbol (Tschechien)|Linde]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Wappen_mit_Martin_von_Tours&diff=252991674Liste der Wappen mit Martin von Tours2025-02-04T17:39:17Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Im [[Wappen]] ist [[Martin von Tours]] eine [[gemeine Figur]]. Er ist einer der Heiligen, der in der [[Heraldik]] für die [[Christliche Symbole in der Heraldik|Religion in der Wappenkunst]] steht. Seine Darstellung erfolgt als Reiter, mit Schwert einen Mantel zerteilend. Vor ihm kniend der Bittende. Ein [[Heiligenschein]] um den Kopf erhöht die Wertigkeit des Reiters. Eine Auswahl von Wappen, in denen er dargestellt wird:<br />
<br />
:Hinweis zur Spalte ''Darstellung'':<br />
:Wird nur dann beschrieben, wenn es sich nicht um einen auf einem Pferd sitzenden heiligen Martin handelt, der mit dem Schwert den Mantel teilt und die Hälfte dem Bettler gibt.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable" style="width:100%;"<br />
|- class="hintergrundfarbe7"<br />
! class="unsortable"| Wappen || Ortsname / Verwaltungsgebiet || Bundesland / Kanton<br />
! Land || Darstellung / Besonderheiten<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason ville fr Aigues-Mortes (Gard).svg|zentriert|80px]] || [[Aigues-Mortes]] || [[Département Gard|Gard]] || [[Frankreich]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Amöneburg COA.svg|zentriert|80px]] || [[Amöneburg]] || [[Hessen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen von Arnschwang.svg|zentriert|80px]] || [[Arnschwang]] || [[Bayern]] || [[Deutschland]] || style="font-size:smaller;"| „In Blau aus einem gesenkten silbernen Wellenbalken wachsend den golden nimbierten heiligen Martin mit rotem Gewand und silbernem Mantel, der mit dem blauen Schwert den Mantel zerteilt, oben links beseitet von einem von Gold, Rot und Silber geteilten Schildchen“<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Aschaffenburg COA.svg|zentriert|80px]] || [[Aschaffenburg]] || [[Bayern]] || [[Deutschland]] || style="font-size:smaller;"| „Auf silbernem, oben golden bebordetem Grund eine die unteren Seitenschildrändern berührende symmetrische, blaubedachte, rote Burg mit runden Seitentürmen, je beknauft mit einer goldenen Turmkugel, im Torbogen mit aufgesetzter gotischer Spitze ein auf goldenem Sitz mit seitlich herausragenden Tierköpfen und Pranken thronender blaugewandeter und -beschuhter silberner Bischof, die Rechte segnend erhoben, mit der Linken einen linksgewandten goldenen Krummstab haltend, bekleidet mit silbernem Pallium und blauer, goldbestreifter Mitra.“<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Bad Ems.svg|zentriert|80px]] || [[Bad Ems]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Bad Orb.png|zentriert|80px]] || [[Bad Orb]] || [[Hessen]] || [[Deutschland]] || -liegender Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason ville be Berlare 2.svg|zentriert|80px]] || [[Berlare]] || [[Provinz Ostflandern|Ostflandern]] || [[Belgien]] || zudem u. a. sechs [[Pilgermuschel|Jakobsmuscheln]]<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Berghausen.svg|zentriert|80px]] || [[Berghausen (Pfinztal)|Berghausen]] || [[Baden-Württemberg]] || [[Deutschland]] || „In der linken Hälfte das badische Wappen, den roten Schrägbalken im gelben Feld, in der rechten Hälfte den gepanzerten Arm in Silber, die Hand in rosa, welche eine herabhängendes rotes Tuch hält. Dieser rechte Teil erinnert an den Ortsheiligen, St. Martin von Tours, der vor seinem Eintritt in den geistlichen Stand als Ritter seinen Soldatenmantel mit dem Schwert durchschnitt und die Hälfte einem frierenden Armen gereicht hat.“ - vgl. [[Kaarst]]<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason ville fr Berstheim Bas-Rhin.svg|zentriert|80px]] || [[Berstheim|Berstheim (Elsass)]] || [[Grand Est]] || [[Frankreich]] || -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Bingen am Rhein COA.svg|zentriert|80px]] || [[Bingen am Rhein]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] || style="font-size:smaller;"| „In Blau auf bewachsenem grünem Schildfuß ein silberner römischer Reiter mit goldenem Helm mit Helmbusch, Waffenrock, Stiefeln und oben goldbeschlagener, silberbespitzter, roter Schwertscheide, auf einem schreitenden, goldbehuften und rotgezäumten, silbernen Rosse, seinen roten Reitermantel mit silbernem Schwert teilend, vor ihm kniend ein bittender, mit dem linken Arm auf eine Krüke in natürlichen Farben gestützter, silberner Mann mit rotem Band über die rechte Schulter gelegt, goldenem Rock und schwarzgeschnürtem goldenem Beinkleid, im rechten Obereck ein rotes Schildchen, darin ein silbernes sechsspeichiges Rad. Auf dem Schildrand eine goldene fünftortürmige Zinnenmauer.“ – Der Reiter ist der Hl. Martin, das Schildchen das Mainzer Rad.<br />
|-<br />
| [[Datei:POL gmina Biskupice COA.svg|zentriert|80px]] || [[Gmina Biskupice]] ''(Biskupitz)'' || [[Woiwodschaft Kleinpolen|Kleinpolen]] || [[Polen]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Bockenheim an der Weinstraße COA.svg|zentriert|80px]] || [[Bockenheim an der Weinstraße]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] || „Geteilt von Blau und Silber, oben auf schreitendem silbernem Pferd mit goldener Mähne, Zaumzeug, Sattel und Schweif ein golden nimbierter silberner Heiliger, mit silbernem Schwert seinen roten Mantel teilend, unten auf grünem Bogenschildfuß ein steigender, silbern bewehrter schwarzer Ziegenbock.“ –ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Bubenheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Bubenheim (Pfalz)|Bubenheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Cazis COA.svg|zentriert|80px]] || [[Cazis]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason Chablis 89.svg|zentriert|80px]] || [[Chablis]] || [[Département Yonne|Yonne]] || [[Frankreich]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Dieburg.svg|zentriert|80px]] || [[Dieburg]] || [[Hessen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:POL gmina Drużbice COA.svg|zentriert|80px]] || [[Gmina Drużbice]] ''(Druschfeld)'' || [[Woiwodschaft Łódź|Łódź]] || [[Polen]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen engers.svg|zentriert|80px]] || [[Engers]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] || „In Silber ein (wachsender) linksgewendeter goldnimbierter und goldhaariger silberner St. Martin als römischer Soldat in goldener Tunika und blauem Waffenrock, ebensolchem Kreuzbrustgurt und Helm mit rotem Helmbusch, in einen langen, weiten, roten Umhang gehüllt, mit der Linken dessen Saum hebend, mit der Rechten mit silbernem, fast verdecktem Schwert den Umhang teilend, links ein kleiner, kniender, unbekleideter, goldhaariger, silberner Mann, den Mantel greifend (...).“ -ohne Pferd-<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Flims COA.svg|zentriert|80px]] || [[Flims]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:Frenštát pod Radhoštěm CoA CZ.svg|zentriert|80px]] || [[Frenštát pod Radhoštěm]] ''(Frankstadt unter dem Radhoscht)'' || [[Mähren]] || [[Tschechien]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Froitzheim.jpg|zentriert|80px]] || [[Froitzheim]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || „In Gold das hinter einem schwarzen Schild mit goldenem Löwen wachsende Brustbild eines rotgekleideten, die rechte Hand erhebenden Bischofs St. Martin mit silbernem Stab und gold-bestickter Mitra. Der goldene Löwe entstammt dem Wappen des ehemaligen Herzogtums Jülich.“<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen galgenen.png|zentriert|80px]] || [[Galgenen]] || [[Kanton Schwyz|Schwyz]] || [[Schweiz]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Garmisch.png|zentriert|80px]] || [[Garmisch-Partenkirchen|Garmisch]] (vor Zusammenschluss mit Partenkirchen) || [[Bayern]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Genk wapen2.svg|zentriert|80px]] || [[Genk]] || [[Provinz Limburg (Belgien)|Limburg]] || [[Belgien]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Gönnheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Gönnheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Granowo herb.gif|zentriert|80px]] || [[Gmina Granowo]] ''(Granau)'' || [[Woiwodschaft Großpolen|Großpolen]] || [[Polen]] || -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU_Amt_Greven_COA.svg|zentriert|80px]] || [[Amt Greven]] (1844–1954) || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || „Heiliger Martin im silbernen Gewand, der seinen blauen Mantel mit einem silbernen Schwert durchteilt“ -weder Pferd noch Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Greußen COA.png|zentriert|80px]] || [[Greußen]] || [[Thüringen]] || [[Deutschland]] || „In Blau ein blaugerüsteter und behelmter Reiter in natürlichen Farben auf goldgezäumtem, goldbehuftem, silbernem Ross, mit silbernem Schwert seinen roten Umhang teilend, unten von einem blauen Schildchen begleidet, darin ein gekrönter goldener Löwe.“ –ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:AUT_Hartberg_COA.jpg|zentriert|80px]] || [[Hartberg]] || [[Steiermark]] || [[Österreich]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Herk-de-Stad wapen2.svg|zentriert|80px]] || [[Herk-de-Stad]] || [[Provinz Limburg (Belgien)|Limburg]] || [[Belgien]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen_Neuss-Holzheim.jpg|zentriert|80px]] || [[Holzheim (Neuss)]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || -ohne Pferd-<br />
|-<br />
| [[Datei:Znak města Hrochův Týnec.jpg|zentriert|80px]] || [[Hrochův Týnec]] ''(Hrochowteinitz)'' || [[Böhmen]] || [[Tschechien]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:POL Jawor COA.svg|zentriert|80px]] || [[Jawor]] ''(Jauer)'' || [[Woiwodschaft Niederschlesien|Niederschlesien]] || [[Polen]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Jonschwil-blazon.svg|zentriert|80px]] || [[Jonschwil]] || [[Kanton St. Gallen|St. Gallen]] || [[Schweiz]] || ohne Bettler<br />
|-<br />
| [[Datei:WappenKaarst.svg|zentriert|80px]] || [[Kaarst]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || „Anstelle der Figur 'St. Martin mit Pferd und Bettler' auf dem Wappen der Gemeinde Kaarst findet sich nun dessen [[Ikonografisches Heiligenattribut|Attribut]] 'von einem Schwert geteilter Mantel' auf dem [[Kaarst#Wappen|Wappen der Stadt Kaarst.]]“ -weder Reiter noch Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Kaarster Wappen.gif|zentriert|80px]] || Kaarst || || || altes Wappen, siehe Text zuvor<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Kallmerode.png|zentriert|80px]] || [[Kallmerode]] || [[Thüringen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Kleinbockenheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Kleinbockenheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Kroppenstedt.svg|zentriert|80px]] || [[Kroppenstedt]] || [[Sachsen-Anhalt]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:HUN Kunszentmárton Címer.svg|zentriert|80px]] || [[Kunszentmárton]] || [[Komitat Jász-Nagykun-Szolnok|Jász-Nagykun-Szolnok]] || [[Ungarn]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Landshausen.svg|zentriert|80px]] || [[Landshausen (Kraichtal)|Landshausen]] || [[Baden-Württemberg]] || [[Deutschland]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:Linne wapen.svg|zentriert|80px]] || [[Linne (Maasgouw)|Linne]] || [[Provinz Limburg (Niederlande)|Limburg]] || [[Niederlande]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Lorch (Rheingau).png|zentriert|80px]] || [[Lorch (Rheingau)#Wappen|Lorch]] || [[Hessen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Stadtwappen Marktoberdorf.svg|zentriert|80px]] || [[Marktoberdorf]] || [[Bayern]] || [[Deutschland]] || „In Silber ein wachsender, hersehender, golden gerüsteter, behelmter, beinbeschienter, schwarz gegürteter, römischer Legionär in natürlichen Farben mit rotem Waffenrock, Umhang und Helmbusch, mit goldbeheftetem, silbernem Schwert den Umhang mit einem wachsenden, golden geschürzten, bittenden, nackten Bettler in natürlichen Farben teilend.“<br />
|-<br />
| [[Datei:Marttila.vaakuna.svg|zentriert|80px]] || [[Marttila]] ''(S:t Mårtens)'' || [[Varsinais-Suomi]] || [[Finnland]] || -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Coat of Arms of Martin.svg|zentriert|80px]] || [[Martin (Slowakei)|Martin]] ''(Turz-Sankt Martin)'' || [[Žilinský kraj|Žilinský]] || [[Slowakei]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen von Martinshöhe.png|zentriert|80px]] || [[Martinshöhe]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] || „In Schwarz der goldgekleidete heilige Martin auf rotbezäumtem silbernem Ross (Schimmel), seinen Mantel mit einem silbernen Schwert teilend, darunter fünf silberne Bollen 2:1:2.“ –ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Meddersheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Meddersheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Medel (Lucmagn) COA.svg|zentriert|80px]] || [[Medel (Lucmagn)]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Mehring wappen.jpg|zentriert|80px]] || [[Mehring (Oberbayern)|Mehring (Landkreis Altötting)]] || [[Bayern]] || [[Deutschland]] || Die [[St. Martin (Mehring)|Gemeindekirche]] ist dem Hl. Martin geweiht, dessen [[Ikonografisches Heiligenattribut|Attribute]] Bischofsstab sowie eine Gans sind.<br />
|-<br />
| [[Datei:POL gmina Mochowo COA.svg|zentriert|80px]] || [[Mochowo (Powiat Sierpecki)|Mochowo]] ''(Mochau)'' || [[Woiwodschaft Masowien|Masowien]] || [[Polen]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:Mukachevo gerb.png|zentriert|80px]] || [[Mukatschewo]] ''(Munkatsch)'' || [[Oblast Transkarpatien|Transkarpatien]] || [[Ukraine]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:HUN Nagymaros COA.jpg|zentriert|80px]] || [[Nagymaros]] ''(Freistadt)'' || [[Komitat Pest|Pest]] || [[Ungarn]] || -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Neustadt (Hessen).svg|zentriert|80px]] || [[Neustadt (Hessen)|Neustadt]] || [[Hessen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Neustadt an der Waldnaab COA.svg|zentriert|80px]] || [[Neustadt an der Waldnaab]] || [[Bayern]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Nieder-Hilbersheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Nieder-Hilbersheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Norheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Norheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Nortorf-Wappen.png|zentriert|80px]] || [[Nortorf]] || [[Schleswig-Holstein]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Nottuln COA.svg|zentriert|80px]] || [[Nottuln]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Oberlungwitz.png|zentriert|80px]] || [[Oberlungwitz]] || [[Sachsen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Oberteuringen COA.svg|zentriert|80px]] || [[Oberteuringen]] || [[Baden-Württemberg]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Olpe COA.svg|zentriert|80px]] || [[Olpe]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Amt Olpe.svg|zentriert|80px]] || [[Amt Olpe]] (1807–1969) || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || -ohne Pferd-<br />
|-<br />
| [[Datei:Martinov CoA.jpg|zentriert|80px]] || [[Ostrava]]-Martinov ''(Ostrau-Martinau)'' || [[Schlesien (Tschechien)|Mährisch Schlesien]] || [[Tschechien]] || -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:POL Pacanów COA.svg|zentriert|80px]] || [[Gmina Pacanów]] || [[Woiwodschaft Heiligkreuz|Heiligkreuz]] || [[Polen]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:HUN Pannonhalma Címer.svg|zentriert|80px]] || [[Pannonhalma]] ''(Martinsberg)'' || [[Komitat Győr-Moson-Sopron|Győr-Moson-Sopron]] || [[Ungarn]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason Pepingen.svg|zentriert|80px]] || [[Pepingen]] || [[Flandern]] || [[Belgien]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:POL gmina Poświętne (powiat białostocki) COA.png|zentriert|80px]] || [[Gmina Poświętne (Powiat Białostocki)|Gmina Poświętne]] || [[Woiwodschaft Podlachien|Podlachien]] || [[Polen]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Řepy CoA CZ.gif|zentriert|80px]] || [[Prag 17|Praha 17-Řepy]] ''(Prag 17-Rüben)'' || [[Böhmen]] || [[Tschechien]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Quenstedt.png|zentriert|80px]] || [[Quenstedt]] || [[Sachsen-Anhalt]] || [[Deutschland]] || „In Grün eine vierbogige goldene Glorie (Nimbus), darin ein oberhalber Bischof mit rotem Gewand und roter Bischofsmütze (Mitra), in der Rechten eine silberne Gans, in der Linken einen silbernen linksschrägen und -gewendeten Krummstab haltend.“<br />
|-<br />
| [[Datei:Raisio.vaakuna.svg|zentriert|80px]] || [[Raisio]] || [[Varsinais-Suomi]] || [[Finnland]] || „In Silber ein goldhaariger und -nimbierter, blau gewandeter, rot bestiefelter hersehender Heiliger in natürlichen Farben auf golden bewehrtem, gezäumten und besatteltem, schreitendem rotem Ross, seinen roten, mit einer Kreuzfibel gehaltenen Reitermantel mit der Linken anhebend, in der Rechten das silberne, goldbeheftete Schwert haltend.“ –ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Richterich Wappen.jpg|zentriert|80px]] || [[Richterich]] (Stadtbezirk von Aachen) || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:RoncoSopraAscona-coat_of_arms.svg|zentriert|80px]] || [[Ronco sopra Ascona]] || [[Kanton Tessin|Tessin]] || [[Schweiz]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Rüdesheim (Nahe) COA.svg|zentriert|80px]] || [[Rüdesheim (Nahe)]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Rüdesheim am Rhein.png|zentriert|80px]] || [[Rüdesheim am Rhein]] || [[Hessen]] || [[Deutschland]] || „Der Reiter ist der Hl. Martin von Tours, der seinen Mantel mit dem Armen vor ihm teilt, der stehende Pilger ist der [[Jakobus der Ältere|Hl. Jakobus]] mit seinen Zeichen Pilgerstab und [[Pilgermuschel|Jakobsmuschel]].“<br />
|-<br />
| [[Datei:Słocinaherb.jpg|zentriert|80px]] || Rzeszów-Słocina || [[Woiwodschaft Karpatenvorland|Subkarpatien]] || [[Polen]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DE Sendenhorst COA.svg|zentriert|80px]] || [[Sendenhorst]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Coat of Arms of Senica.svg|zentriert|80px]] || [[Senica]] ''(Senitz)'' || [[Trnavský kraj|Tyrnau]] || [[Slowakei]] || -ohne Pferd, ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Siegen.svg|zentriert|80px]] || [[Wappen der Stadt Siegen|Siegen]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || style="font-size:smaller;"| „In Silber eine wachsende rote Zinnenmauer mit offenem, von zwei schwarz gefugten, erniedrigten Türmen mit je drei Rundbogenfenstern und Zeltdach flankiertem Tor, erhöht von zwei Vierpassöffnungen in Schwarz und Silber, aus den Zinnen wachsend ein (Erz)-Bischof in natürlichen Farben mit wallenden blonden Haar, blauem Ornat und Mitra und silbernem Pallium, in den angehobenen Händen rechts einen silbernen Krummstab mit links gewandter goldener Krümme, links ein offenes silbernes Buch mit Goldschnitt, leerer und golden unterlegter schwarz beschrifteter Seite, im Torbogen ein Schildchen, Portalseiten und unteren Schildrand berührend, darin in Blau ein goldener, rot bewehrter und -bezungter Löwe.“ – Franzosenschild (alt). Alternative Interpretation der Figur als [[Engelbert I. von Köln]]<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Soazza COA.svg|zentriert|80px]] || [[Soazza]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:St Martin wappen.svg|zentriert|80px]] || [[St. Martin (Lugnez)|St. Martin]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] || „In Blau, ein Heiliger im silbernen, golden verzierten bischöflichem Ornat, flankiert und unterhalb begleitet von sieben sechsstrahligen goldenen Sternen.“<br />
|-<br />
| [[Datei:Šmartno pri Litiji.png|zentriert|80px]] || [[Šmartno pri Litiji]] ''(St. Martin bei Littai)'' || [[Osrednjeslovenska|Zentralslowenien]] || [[Slowenien]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Saint-Martin COA.svg|zentriert|80px]] || [[Saint-Martin VS|Saint-Martin]] || [[Kanton Wallis|Wallis]] || [[Schweiz]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason Saint-Martin-la-Plaine.svg|zentriert|80px]] || [[Saint-Martin-la-Plaine]] || [[Département Loire|Loire]] || [[Frankreich]] || -ohne Bettler, springendes Ross-<br />
|-<br />
| [[Datei:Blason_Saint-Martin_54.png|zentriert|80px]] || [[Saint-Martin (Meurthe-et-Moselle)|Saint-Martin]] || [[Département Meurthe-et-Moselle|Meurthe-et-Moselle]] || [[Frankreich]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:San Martino dall'Argine-Stemma.png|zentriert|80px]] || [[San Martino dall’Argine]] || [[Lombardei]] || [[Italien]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:San Martino sulla Marrucina-Stemma.png|zentriert|80px]] || [[San Martino sulla Marrucina]] || [[Abruzzen]] || [[Italien]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:San Martino Valle Caudina-Stemma.png|zentriert|80px]] || [[San Martino Valle Caudina]] || [[Kampanien]] || [[Italien]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen at st martin im muehlkreis.png|zentriert|80px]] || [[Sankt Martin im Mühlkreis]] || [[Oberösterreich]] || [[Österreich]] || style="font-size:smaller;"| ''„Unter rotem Schildhaupt in Silber ein erhöhter, das Schildhaupt mit der Spitze überdeckender, blauer Sparren, einen halbärmligen, roten Mantel einschließend, belegt mit einem silbernen, gestürzten Schwert mit herausragendem blauem Heft.“''<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Sankt Martin COA.svg|zentriert|80px]] || [[Sankt Martin (Pfalz)|Sankt Martin]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] || „In Blau unter goldenem Spitzenschildhaupt ein goldnimbierter, golden gekleideter und gewappneter Heiliger in natürlichen Farben mit goldenem, rot bebandetem Helm auf silbernem, rot gezäumten, schreitenden Ross, seinen roten Reitermantel mit silbernen, goldbeheftetem Schwert teilend, oben in der ersten und dritten Spitze begleitet von je einer silbernen Lilie, in der Schildfußmitte ein silbernes Schildchen, darin ein schwarzes Hufeisen.“ –ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen at st martin tennen.png|zentriert|80px]] || [[Sankt Martin am Tennengebirge]] || [[Land Salzburg|Salzburg]] || [[Österreich]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:AUT Markt Sankt Martin COA.png|zentriert|80px]] || [[Markt Sankt Martin|Sankt Martin]] || [[Burgenland]] || [[Österreich]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen at st martin im innkreis.png|zentriert|80px]] || [[St. Martin im Innkreis]] || [[Oberösterreich]] || [[Österreich]] || „In Gold ein roter, halbkreisförmiger, durch ein silbernes, gestürztes Schwert mit schwarzem Griff gespaltener Umhang mit gewellten, nach oben gerichteten Enden.“ –[[Ikonografisches Heiligenattribut|Attribut]] -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:St_Martin_wappen.svg|zentriert|80px]] || [[St. Martin (Lugnez)]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] || (nur Martin selbst, siehe [[St. Martin (Lugnez)#Wappen|hier]])<br />
|-<br />
| [[Datei:Sint Maarten wapen.svg|zentriert|80px]] || [[Sint Maarten (Noord-Holland)|Sint Maarten]] || [[Provinz Noord-Holland|Noord-Holland]] || [[Niederlande]] || -ohne Schwert, dafür Ring. Bettler stehend und normal gekleidet-<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Soazza COA.svg|zentriert|80px]] || [[Soazza]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] || -Bettler beinahe nackt-<br />
|-<br />
| [[Datei:Coat of arms of Stein.png|zentriert|80px]] || [[Stein (Niederlande)|Stein]] || [[Provinz Limburg (Niederlande)|Limburg]] || [[Niederlande]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:Tessenderlo_wapen.svg|zentriert|80px]] || [[Tessenderlo]] || [[Provinz Limburg (Belgien)|Limburg]] || [[Belgien]] || -Bettler am Stock, [[Sint Martinuskerk (Tessenderlo)|Martinuskerk]] am Ort-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Thalwenden.png|zentriert|80px]] || [[Thalwenden]] || [[Thüringen]] || [[Deutschland]] || „Vorn ein von einer Hand gehaltenes, fallendes rotes Tuch, das von einem mit der anderen Hand gehaltenen goldenen Schwert zerteilt wird (...)“ -ohne Pferd/Bettler, [[St. Martin (Thalwenden)|Martinskirche]] am Ort-<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Titterten.png|zentriert|80px]] || [[Titterten]] || [[Kanton Basel-Landschaft|Basel-Landschaft]] || [[Schweiz]] || „In Gold ein hersehender, gespreizt stehender, blondhaariger, rotnimbierter, blau gewappneter und gespornter Heiliger in natürlichen Farben mit silbernem Schwert den roten Mantel teilend.“ –ohne Pferd/Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Uelversheim COA.svg|zentriert|80px]] || [[Uelversheim]] || [[Rheinland-Pfalz]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Waging COA.svg|zentriert|80px]] || [[Waging am See]] || [[Bayern]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:AUT Wängle COA.gif|zentriert|80px]] || [[Wängle]] || [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] || [[Österreich]] || -ohne Bettler-<br />
|-<br />
| [[Datei:POL Gmina Wiśniowa (powiat myślenicki) COA.svg|zentriert|80px]] || [[Gmina Wiśniowa (Powiat Myślenicki)|Gmina Wiśniowa]] || [[Woiwodschaft Kleinpolen|Kleinpolen]] || [[Polen]] || <br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Zeutern.png|zentriert|80px]] || [[Zeutern]] || [[Baden-Württemberg]] || [[Deutschland]] ||<br />
|-<br />
| [[Datei:CHE Zillis-Reischen COA.svg|zentriert|80px]] || [[Zillis-Reischen]] || [[Kanton Graubünden|Graubünden]] || [[Schweiz]] || „In Silber ein golden nimbierter, stehend hersehender, schwarzhaariger, golden gewandeter und gespornter, silberner Heiliger mit rotem Unter- und Beinkleid sowie umhängender schwarzer Scheide, den blauen Mantel mit einem schwarzbehefteten silbernen Schwert für den vor ihm knienden golden geschurzten Bettler in natürlichen Farben teilend, begleitet von zwei sechsstrahligen roten Sternen in den Oberecken.“ –ohne Pferd–<br />
|-<br />
| [[Datei:Wappen Zons.jpg|zentriert|80px]] || [[Stadt Zons|Zons (Feste)]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || style="font-size:smaller;"| „In Rot ein silberner Heiliger zu Pferde, mit dem Schwert seinen Mantel mit einem vor ihm stehenden, spärlich bekleideten Mann teilend, im rechten Obereck in Silber ein durchgehendes schwarzes Balkenkreuz. Auf dem Schildrand (Stadtwappen) eine silberne, dreitürmige [[Mauerkrone|Zinnenmauerkrone]] mit schwarzem, mittigem Portal.“<br />
|-<br />
| [[Datei:DEU Zons COA.svg|zentriert|80px]] || [[Stadt Zons|Zons (Stadt)]] || [[Nordrhein-Westfalen]] || [[Deutschland]] || style="font-size:smaller;"| Wappen in der seit der Eingemeindung nach [[Dormagen]] gültigen Version<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Commonscat|Saint Martin in heraldry}}<br />
* ''[[Religion (Heraldik)#Galerie Heilige|Galerie Heiliger in Wappen]]''<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Martin von Tours}}<br />
[[Kategorie:Liste (Wappen nach Gemeiner Figur)]]<br />
[[Kategorie:Martinsdarstellung|!Liste der Wappen mit Martin von Tours]]<br />
[[Kategorie:Personendarstellung (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichel_(Heraldik)&diff=252979661Eichel (Heraldik)2025-02-04T12:04:35Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|1=Die gesamten Aussagen des Beitrags sind nicht durch zuverlässige (heraldische) Publikationen und Primärquellen belegt.}}<br />
Die '''Eichel''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]], die in [[Wappen]] einzeln oder verbunden mit [[Eichenlaub#Heraldik|Eichenlaub]] vorkommt. Sie ist der typischen Erscheinung der reifen, aber noch am Baum oder immer in ihrem [[Fruchtbecher]] befindlichen Frucht von in Mittel- und Südeuropa heimischen [[Eichen]]arten (beispielsweise der auch „Deutsche Eiche“ genannten [[Stieleiche]]) nachempfunden und wird zumeist mit Stiel und häufig senkrecht (stehend oder hängend) dargestellt.<br />
<br />
Die [[Tingierung]] (Farbgebung) ist häufig Gold (gelb), gelegentlich auch Grün oder Rot, selten Silber (weiß). Der Fruchtbecher ist bisweilen abweichend grün tingiert, zumeist bei gleicher Tingierung wie der Fruchtkörper mit einem schwarzen Schrägfadengitter überdeckt (d.&nbsp;h. bis zum Rand der Teilfigur durchgezogen; selten auch nur belegt, also nicht bis zum Rand der Teilfigur durchgehend), sodass er dunkler erscheinen kann, ohne eine unheraldische Farbe verwenden zu müssen. <br />
<br />
<div align=center><br />
<gallery><br />
Wappen Aichelberg.png|Aichelberg (Ortsteil von [[Aichwald]])<br />
Wappen Aichstetten RV.svg|[[Aichstetten]]<br />
DE-ST 15-0-86-005 Biederitz 2010 COA.png|[[Biederitz#Wappen|Biederitz]]<br />
DEU_Dreieichenhain_COA.svg|[[Dreieichenhain]]<br />
DEU Ecklak COA.svg|[[Ecklak#Wappen|Ecklak]]<br />
DEU Eichelhardt COA.svg|[[Eichelhardt]]<br />
Wappen von Eichenau.svg|[[Eichenau]]<br />
Wappen Neu-Eichenberg.svg|[[Neu-Eichenberg]]<br />
1 Wappen Eichfeld.jpg|[[Volkach]]–[[Eichfeld (Volkach)|Eichfeld]]<br />
Wappen von Eichstätt.svg|[[Eichstätt#Wappen, Siegel und Fahne|Eichstätt]]<br />
DEU Samtgemeinde Elbtalaue COA.svg|[[Samtgemeinde Elbtalaue#Wappen|Elbtalaue (Samtgemeinde)]]<br />
Wappen Goettlin.svg|[[Göttlin]] <br />
Wappen Kirchardt.svg|[[Kirchardt#Wappen und Flagge|Kirchardt]] <br />
Wapen Lehnst.jpg|[[Lehnstedt (Hagen im Bremischen)#Wappen|Lehnstedt]] <br />
Wappen_Schweindorf.png|[[Schweindorf (Neresheim)|Schweindorf]]<br />
DEU_Winnweiler_COA.svg|[[Winnweiler]]<br />
Blason ca ville Acton Vale.svg|[[Acton Vale]], [[Québec]], Kanada<br />
POL gmina Dębowa Kłoda COA.svg|[[Gmina Dębowa Kłoda]], Polen<br />
POL gmina Dębowa Łąka COA.svg|[[Gmina Dębowa Łąka]], Polen<br />
Coat of arms of Dubna.svg|[[Dubna (Moskau)|Dubna]], Russland<br />
Chavannes-le-Chêne-coat of arms.svg|Silberne Eicheln im Wappen von [[Chavannes-le-Chêne]] VD, Schweiz<br />
CHE Würenlingen COA.svg|Zweiblättriger Eichenzweig mit Frucht im Wappen von [[Würenlingen]] AG, Schweiz<br />
Coat of Arms of Dubnica nad Váhom.svg|[[Dubnica nad Váhom]], Slowakei<br />
Brněnec CoA CZ.svg|[[Brněnec]], Tschechien<br />
Celakovice znak.jpg|[[Čelákovice]], Tschechien<br />
Český Dub CoA CZ.svg|[[Český Dub]], Tschechien<br />
Doudleby nad Orlici CZ CoA.jpg|[[Doudleby nad Orlicí]], Tschechien<br />
Dub nad Moravou znak.png|[[Dub nad Moravou]], Tschechien<br />
Dubnice znak.jpg|[[Dubnice pod Ralskem]], Tschechien<br />
Hradištko NY CoA.jpg|[[Hradištko u Sadské|Hradištko]], Tschechien<br />
Lichnov Bruntál znak.png|[[Lichnov u Bruntálu|Lichnov]], Tschechien<br />
Kořenov CoA CZ.svg|[[Kořenov]], Tschechien<br />
Modrice CZ CoA.svg|[[Modřice]], Tschechien<br />
Stochov CoA CZ.jpg|[[Stochov]], Tschechien<br />
Vselibice CoA CZ.png|[[Všelibice]], Tschechien<br />
Dubove zkr gerb.png|[[Dubowe]], Ukraine<br />
</gallery></div><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Eiche (Heraldik)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Acorns in heraldry|Eicheln in der Heraldik|3=S}}<br />
<!--<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/>--><br />
<br />
[[Kategorie:Frucht (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Eiche als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Br%C3%BCcke_(Heraldik)&diff=252979624Brücke (Heraldik)2025-02-04T12:02:47Z<p>78.128.221.5: /* Bauwerk */</p>
<hr />
<div>Die '''Brücke''' wird in der [[Heraldik]] als [[gemeine Figur]] verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.der-kunstmaler.com/heraldische-symbole/bruecke.htm |titel=Die Brücke Heraldik Symbol {{!}} Wappensymbole |abruf=2020-04-12}}</ref><br />
<br />
== Bedeutung ==<br />
Die Brücke hat in der Heraldik zwei verschiedene Bedeutungen.<br />
<br />
=== Turnierkragen ===<br />
[[Datei:Blason Maison de Béthune (branche de Chârost).svg|mini|[[Turnierkragen]] auf dem Wappen von [[Chârost]]]]<br />
{{Hauptartikel|Turnierkragen}}<br />
Mit ''Brücke'' wird manchmal der [[Turnierkragen]] bezeichnet, der vorrangig in [[Wappen]] adliger Personen als [[Beizeichen]] verwendet wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Bernhard Peter |url=http://www.welt-der-wappen.de/Heraldik/turnierkragen.htm |titel=Der Turnierkragen in der Heraldik |werk=welt-der-wappen.de |hrsg= |datum=2012 |abruf=2020-04-12 |sprache=}}</ref><br />
<br />
=== Bauwerk ===<br />
Die [[Brücke]] als [[Bauwerk]] wird als Wappenmotiv in [[Redendes Wappen|Redenden Wappen]] verwendet. Beispiel ist das Wappen von [[Königsbrück]]. Das Brückenmotiv im Stadtwappen deutet meistens auf die Lage des Ortes bei einem Flussübergang hin. Darstellung und Farbgebung der Brücke sind nicht einheitlich. Von den möglichen [[Technische Einteilung von Brücken|Bauformen von Brücken]] werden in der Heraldik meistens [[Bogenbrücke|Bogen-]], [[Hängebrücke|Hänge-]] und [[Klappbrücke]]n verwendet. Die Bauwerke werden stark stilisiert dargestellt. Oft wird ein Mauerwerk angedeutet. Die Anzahl der Brückenbogen reichen von einem bis selten über fünf. Das Brückenmotiv gehört neben der [[Burg (Heraldik)|Burg]], dem [[Kastell (Heraldik)|Kastell]] und dem [[Turm (Heraldik)|Turm]] zu den häufigsten gemeinen Figuren.<br />
<br />
<gallery caption="Beispiele"><br />
Bengtsfors vapen.svg|[[Bengtsfors]] in Schweden<br />
Escudo de Berrocalejo (Cáceres).svg|[[Berrocalejo]] in Spanien<br />
CoA of Brod nad Tichou.svg|[[Brod nad Tichou|Bruck am Hammer]] in Tschechien<br />
AUT Bruck an der Mur COA.jpg|[[Bruck an der Mur]] in der Steiermark<br />
AUT Bruckneudorf COA.svg|[[Bruckneudorf]] in Burgenland<br />
Brügg-coat_of_arms.svg|[[Brügg BE|Brügg]] im Kanton Bern<br />
Most CoA.gif|[[Most (Tschechien)|Brüx]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of the City of Cambridge.svg|[[Cambridge]] in England<br />
Actual Caraș-Severin county CoA.png|[[Kreis Caraș-Severin]] in Rumänien<br />
Doudleby nad Orlici CZ CoA.jpg|[[Doudleby nad Orlicí|Daudleb an der Adler]] in Tschechien<br />
Zdemyslice CoA.jpg|[[Zdemyslice|Domislitz]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Osijek.svg|[[Osijek|Essegg]] in Kroatien<br />
Blason ville It Etroubles (AO).svg|[[Étroubles]] in Italien<br />
Coat of arms of borough Friedrichshain-Kreuzberg.svg|[[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] von Berlin<br />
Fürstenfeldbruck Wappen.svg|[[Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen des Landkreises Fürstenfeldbruck.svg|[[Landkreis Fürstenfeldbruck]] in Bayern<br />
Wappen_Landgemeinde_Geratal.png|[[Geratal]] in Thüringen<br />
Herálec ZR CoA.jpg|[[Herálec na Moravě|Heraletz]] in Tschechien<br />
AUT Innsbruck COA.svg|[[Innsbruck]] in Tirol<br />
Kamenný Most (okres Kladno) znak.jpg|[[Kamenný Most (Tschechien)|Kamenomost (Steinbruck)]] in Tschechien<br />
DEU Kitzingen COA.svg|Stadt [[Kitzingen]] in Bayern<br />
DEU Landkreis Kitzingen COA.svg|[[Landkreis Kitzingen]] in Bayern<br />
Wappen-koenigsbrueck.png|[[Königsbrück]] in Sachsen<br />
Coat of arms of Lekárovce.png|[[Lekárovce]] in der Slowakei<br />
DEU Lippetal COA.svg|[[Lippetal]] in Nordrhein-Westfalen<br />
Lozice znak.jpg|[[Lozice|Lositz]] in Tschechien<br />
POL Ozimek COA.svg|[[Ozimek|Malapane]] in Polen<br />
DEU Marktheidenfeld COA.svg|[[Marktheidenfeld]] in Bayern<br />
Mostek CoA TU CZ.svg|[[Mostek|Mastig]] in Tschechien<br />
BIA Mosty COA.svg|[[Masty]] in Belarus<br />
Coat of arms of Mostar.svg|[[Mostar]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Mosty u Jablunkova-znak.png|[[Mosty u Jablunkova|Mosty bei Jablunkau]] in Tschechien<br />
Nezvěstice CoA CZ.svg|[[Nezvěstice|Neswiestitz]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of Novosibirsk.svg|[[Nowosibirsk]] in Russland<br />
Coat of arms of Horní Police.svg|[[Horní Police|Oberpolitz]] in Tschechien<br />
Osijek and Baranya County.svg|[[Gespanschaft Osijek-Baranja]] in Kroatien<br />
Titograd CoA.png|[[Podgorica]] (Titograd) in Montenegro in Jahren 1946–1992<br />
Blason ville it Pontecorvo.svg|[[Pontecorvo]] in Italien<br />
Putim CoA CZ.jpg|[[Putim]] in Tschechien<br />
Coat of arms of Rapla.png|[[Rapla (Stadt)|Rappel]] in Estland<br />
Roudná CoA.png|[[Roudná|Raudna]] in Tschechien<br />
Coat of Arms of La Rioja (Spain).svg|[[Wappen von La Rioja|La Rioja]] in Spanien<br />
Coat of arms of Romania.svg|[[Wappen Rumäniens|Rumänien]]<br />
Blason ville fr Saint-Briac-sur-Mer 35.svg|[[Saint-Briac-sur-Mer]] in Frankreich<br />
Grb Sanskog Mosta.png|[[Sanski Most]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Coat of arms of Sarajevo.svg|[[Sarajevo|Sarajewo]] in Bosnien und Herzegowina<br />
Wappen Münsterschwarzach (2).jpg|[[Schwarzach am Main]]–[[Münsterschwarzach]] in Bayern<br />
AUT Schwechat COA.svg|[[Schwechat]] in Niederösterreich<br />
Emblem of Sevlievo.svg|[[Sewliewo]] in Bulgarien<br />
Wappen_sohland.png|[[Sohland an der Spree]] in Sachsen mit [[Himmelsbrücke (Sohland an der Spree)|Himmelsbrücke]] <br />
Stádlec CoA.jpg|[[Stádlec|Stahletz]] in Tschechien<br />
DEU_Strickscheid_COA.svg|[[Viadukt]] im Wappen von [[Strickscheid]] an der ''[[Bahnstrecke Pronsfeld–Neuerburg]]'' (Rheinland-Pfalz)<br />
ROU TM Timisoara CoA1.png|[[Timișoara|Temeswar]] in Rumänien<br />
Tchořovice CoA.jpg|[[Tchořovice|Torschowitz]] in Tschechien<br />
Toušice znak.jpg|[[Toušice|Touschitz]] in Tschechien<br />
Višegrad (grb).svg|[[Višegrad]] in Bosnien und Herzegowina<br />
AUT Voecklabruck COA.svg|[[Vöcklabruck]] in Oberösterreich<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Bridges in heraldry|Brücke in der Heraldik}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
{{SORTIERUNG:Brucke}}<br />
[[Kategorie:Bauwerk (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Redendes_Wappen&diff=252949494Redendes Wappen2025-02-03T11:23:44Z<p>78.128.221.5: /* Initialwappen */</p>
<hr />
<div>Als '''redendes Wappen''' (im [[Französische Sprache|Französischen]] immer im Plural: ''armes parlantes''), auch '''sprechendes Wappen''' oder ''Namenswappen,'' bezeichnet man in der [[Heraldik]] solche [[Wappen]], die im Fall von Familiennamen auf den Namen des Inhabers oder im Falle von Ortswappen auf die (oft [[Volksetymologie|volksetymologische]]) Deutung des Ortsnamens entweder anspielen oder ihn [[Bilderrätsel|rebus]]&shy;artig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der Figur, seltener in der Farbe.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Wappen]] entstanden im Mittelalter aus verzierten [[Schild (Schutzwaffe)|Reiterschilden]] im [[13. Jahrhundert]] und [[14. Jahrhundert]]. Die [[Deutscher Adel#Adelsnamen mit oder ohne Prädikat, Namensursprünge|Namensursprünge des deutschen Uradels]] liegen in vielen Fällen in der [[Wappenfigur]] (oder [[gemeine Figur|gemeinen Figur]]) oder auch der [[Helmzier]]. Insofern könnte der Begriff „redendes Wappen“ den irreführenden Eindruck erwecken, dass bei den vielen [[Ministerialen]]familien des [[Uradel]]s zuerst der Name und dann das Wappen da war (was auch gelegentlich vorkam, häufiger aber beim späteren [[Briefadel]]), während in den meisten Fällen umgekehrt der [[Ritter]] nach dem Erkennungszeichen benannt wurde, das er auf seinem [[Schild (Schutzwaffe)|Schild]] aufmalen ließ oder das er als [[Helmkleinod]] auf seinem [[Helm#Hochmittelalterliche Helme|Helm]] anbrachte, so etwa bei den [[Fuchs (Adelsgeschlecht)|Fuchs von Bimbach]], [[Gans zu Putlitz]], [[Riedesel|Riedesel zu Eisenbach]], [[Rabe von Pappenheim]], [[Behr (Adelsgeschlecht)|Behr]], [[Hahn (Adelsgeschlecht)|Hahn]], [[Hundt zu Lautterbach|Hundt]], [[Ochs von Gunzendorf|Ochs]], [[Rüdt von Collenberg|Rüdt]], [[Schweinichen (Adelsgeschlecht)|Schweinichen]], [[Wolff von Gudenberg|Wolff]], [[Nagel (Adelsgeschlecht)|Nagel]], [[Pflugk]], [[Ketelhodt]] usw. Ähnliches gilt für Stadtwappen, etwa das [[Wappen von München]], das [[Landeswappen Hamburgs]], das [[Wappen Berlins]] usw.<br />
<br />
Bei modernen Wappen (Familien- oder Ortswappen) ist es häufig umgekehrt: Vom Namen wird ein Symbol (die [[Wappenfigur]]) abgeleitet, die möglichst irgendwie auf ihn anspielt. Gerade bei Ortswappen wird aber auch häufig auf historische Wappen (etwa von einst am Ort begüterten Adelsgeschlechtern oder Klöstern) zurückgegriffen, die (allein oder in Kombination mit anderen Figuren) in das neue Wappen aufgenommen werden. Eine solche Heraldik hat mehr geschichtliche Tiefe, wobei es dann von den historischen Umständen abhängt, ob redende Figuren, die mit dem Ortsnamen zusammenhängen, vorkommen oder nicht. <br />
<br />
Redende Zeichen gab es bereits in der [[Antike]]. Vor allem die zunächst noch nicht beschrifteten Münzen aus der [[Archaik (Kunst)|archaischen Zeit]] nehmen in ihren Motiven häufig auf die Namen der Städte Bezug, in denen sie geprägt wurden. Beispiele sind [[Phokaia]] mit einer Robbe ({{grcS|''phokä''}}), [[Messina|Zankle]] (''zánklä'' = Sichel), [[Himera]] mit einem Hahn (''häméra'' = Tag) und [[Selinunt|Selinus]] mit dem Blatt einer Sichelstaude (''sélinon'' = Selleriestaude),<ref>Florian Haymann: ''Antike Münzen sammeln.'' Battenberg, Regenstauf 2016, S. 29, 32.</ref> [[Melos]] mit einem Apfel ''(melon)'', [[Rhodos]] mit einer Rosenblüte ''(rhodon)''.<ref>[[Peter Franz Mittag]]: ''Griechische Numismatik.'' Verlag Antike, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-938032-85-5, S. 22.</ref> Einige Münzen aus der Zeit der Römischen Republik spielen mit redenden Zeichen auf die Familiennamen der Münzmeister an. Dazu gehören die Purpurschnecke für den Münzmeister Furius Purpurio, ein Eselskopf (Esel = asinus) für M. Iunius Silanus, die Dohle (graculus) für L. Antestius Gragulus, der Torques (ein Halsring aus der gallischen Kultur) für L. Manlius Torquatus, ein Stier (taurus) für L. Thorius Balbus, ein deformierter Fuß (Schwellfuß = crassipes) für P. Furius Crassipes, ein Sternbild, das in der Antike ''triones'' genannt wurde für L. Lucretius Trio, ein Fausthandschuh (caestus) für L. Plaetorius L. filius Cestianus und eine Spitzhacke (acisculus) für L. Valerius Acisculus.<ref>[[Rainer Albert]]: ''Die Münzen der Römischen Republik.'' Battenberg, Regenstauf 2003, ISBN 978-3-86646-072-0, Katalognummern 874, 905, 1083, 1117, 1241, 1290, 1298 und 1464.</ref><br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery caption="Beispiele redender Wappen"><br />
Boží Dar znak.png | [[Gott (Christentum)|Gott]] für [[Boží Dar|Gottesgab]]<br />
Muenchen Kleines Stadtwappen.svg | Mönch für [[München]]<br />
Wappen Pfaffenhofen.svg | [[Tonsur]] für [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen]]<br />
Hora Svaté Kateřiny znak.jpg | [[Katharina von Alexandrien|Hl. Katharina]] für [[Hora Svaté Kateřiny|Katharinaberg]]<br />
Coat of Arms of Martin.svg | [[Martin von Tours|Sankt Martin]] für [[Martin (Slowakei)|Turz-Sankt Martin]]<br />
Andelskk znak.jpg | [[Erzengel Michael]] für [[Andělská Hora|Engelhaus]]<br />
Wappen Magdeburg.svg | Jungfrau (Magd) und Burg für [[Magdeburg]]<br />
Wappen Schwobfeld.png | [[Die Sieben Schwaben|Die sieben Schwaben]] für [[Schwobfeld]]<br />
AUT Hadersdorf-Kammern COA.jpg | Streitende (hadernde) Landsknechte für [[Hadersdorf-Kammern|Hadersdorf]] <small>(Fehlinterpretation von 1514)</small><br />
Wappen Lauffen am Neckar.svg|Laufender Mann für [[Lauffen am Neckar]]<br />
Wappen Wachstedt.png | Wächter für [[Wachstedt]]<br />
DEU Wäschenbeuren COA.svg | Wäscherin für [[Wäschenbeuren]]<br />
Loket Sokolov znak.png | [[Ellbogengelenk|Ellbogen]] für [[Loket|Elbogen]]<br />
Kružberk CoA.jpg | [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] für [[Kružberk|Kreuzberg]]<br />
Coat of Arms of Holíč.svg | Weiße [[Kirche (Heraldik)|Kirche]] für [[Holíč|Weißkirchen]]<br />
Coat of arms of Červené Poříčí.svg | [[Krone (Heraldik)|Krone]] für [[Červené Poříčí]]<br />
Coat of Arms Diocese of Baton Rouge, LA.svg | Roter Stab für das [[Bistum Baton Rouge]] <small>([[Französische Sprache|frz.]] ''bâton rouge'')</small><br />
Rosswein coa.png | [[Pferd (Wappentier)|Roß]] und [[Weinrebe (Heraldik)|Weinrebe]] für [[Roßwein]]<br />
Hranice (Cheb District) CoA.png | Roß und Bach für [[Hranice u Aše|Roßbach]]<br />
Inoffizielles Wappen des Schönhengstgaus.png | [[Hengst]] für [[Schönhengstgau]]<br />
Wappen Fuellinsdorf.png | [[Fohlen]] für [[Füllinsdorf]] <small>(Anlehnung schweizerdeutsch ''Fülli'')</small><br />
Oxford - Coat of Arms.svg | Ochse für [[Oxford]] (deutsch „Ochsenfurt“)<br />
AUT Bärnbach COA.png | [[Bär (Wappentier)|Bär]] und Bach für [[Bärnbach]]<br />
DEU Hirschau COA.svg | [[Hirsch (Wappentier)|Hirsch ]] für [[Hirschau]]<br />
Volfartice znak.jpg | [[Wolf (Wappentier)|Wolf]] für [[Volfartice|Wolfersdorf]]<br />
POL Lwówek Śląski COA.svg | [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] für [[Lwówek Śląski|Löwenberg]]<br />
Hoorn wapen 2.svg|[[Hifthorn]] und [[Einhorn (Wappentier)|Einhorn]] für [[Hoorn]]<br />
Wappen Buntenbock.png |Bunter Bock <small>(vgl. [[Bunter Löwe]])</small> für [[Buntenbock]]<br />
POL Głuchołazy COA.svg | Ziegenkopf für [[Głuchołazy|Ziegenhals]]<br />
Wappen Lamspringe.png|Springendes Lamm für [[Lamspringe]]<br />
DEU Geiselwind COA.svg | [[Geißel (Heraldik)|Geißel]] und [[Windhund]] für [[Geiselwind]]<br />
Wappen Darmstadt Eberstadt.jpg | [[Eber (Wappentier)|Eber]] für [[Darmstadt-Eberstadt|Eberstadt]]<br />
Jihlava CoA CZ.svg | [[Igel (Wappentier)|Igel]] für [[Jihlava|Iglau]]<br />
DEU Schnabelwaid COA.svg | Storchenschnabel für [[Schnabelwaid]]<br />
Bynovec CoA.jpg | [[Biene (Wappentier)|Biene]] für [[Bynovec|Binsdorf]]<br />
Sokolov COA.svg | [[Falke (Wappentier)|Falke]] für [[Sokolov|Falkenau]]<br />
Čížov CoA.jpg | [[Erlenzeisig|Zeisig]] für [[Čížov|Zeisau]]<br />
DEU Haan COA.svg | [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] für [[Haan]]<br />
Wappen Henneberg.png | [[Henne (Wappentier)|Henne]] auf Berg für [[Henneberg (Meiningen)|Henneberg]]<br />
CoA Schwanenberg.png|[[Schwan (Wappentier)|Schwan]] auf Berg für [[Schwanenberg]]<br />
CHE Faoug COA.svg|[[Pfau (Wappentier)|Pfau]] und Buche (lat. ''fagus'') für [[Faoug|Pfauen]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an ''Pfau'' und korrekte Herleitung von ''fagus'')</small><br />
DEU Vohenstrauß COA.svg|[[Fuchs (Wappentier)|Füchsin]] (Vohe) und [[Strauß (Wappentier)|Strauß]] für [[Vohenstrauß]]<br />
Coat of arms of the Kingdom of Galicia and Lodomeria.svg|[[Dohle]] ([[Ukrainische Sprache|ukr.]] ''galka'') für [[Galizien]]<br />
Coats of arms Herink.jpeg | [[Atlantischer Hering|Hering]] für [[Herink|Häring]]<br />
Český Dub CoA CZ.svg | [[Eichen|Eiche]] für [[Český Dub|Böhmisch Aicha]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg | [[Buchen|Buche]] für [[Schönenbuch]]<br />
Březová (Zlín District) CoA.png | [[Birken|Birke]] für [[Březová u Zlína|Birkenwald]]<br />
Hrušky (Břeclav) CoA CZ.jpg | [[Birne (Heraldik)|Birnbaum]] für [[Hrušky|Birnbaum]]<br />
Wappen Tanne.png | [[Tanne (Heraldik)|Tannen]] für [[Tanne (Harz)|Tanne]]<br />
Chmelík CoA.png | [[Hopfen (Heraldik)|Hopfen]] für [[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Coat of Arms of Ružomberok.svg | [[Rosen|Rose]] für [[Ružomberok|Rosenberg]]<br />
Farnern-coat of arms.svg | [[Farne]] für [[Farnern]]<br />
Most CoA.gif | [[Brücke (Heraldik)|Brücke]] für [[Most (Tschechien)|Brüx]]<br />
DEU Offenburg COA.svg | Offene Burg für [[Offenburg]]<br />
DEU Himmelpforten COA.svg|[[Pforte des Himmels]] für [[Himmelpforten]]<br />
Wappen Kröpelin.svg | [[Krüppel]] für [[Kröpelin]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Deutung des urs&shy;prünglich slawischen Ortsnamens)</small><br />
DEU Cham COA.svg | Kamm für [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logisch)</small><br />
DEU Lederhose COA.svg | [[Lederhose]] für [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]]<br />
Kuesnacht-blazon.svg| Kissen für [[Küsnacht]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an mittelhochdeutsch ''küssîn'' bzw. schweizerdeutsch ''Chüssi'')</small><br />
Wappen Korb.svg | Bienenkorb für [[Korb (Württemberg)|Korb]]<br />
DEU Bad Säckingen COA.svg | Sack für [[Bad Säckingen]]<br />
Tri Sekery CoA CZ.jpg | Drei [[Axt|Hacken]] für [[Tři Sekery|Dreihacken]]<br />
Černá Voda znak.png | schwarzer Strom (Schwarzwasser) für [[Černá Voda|Schwarzwasser]]<br />
Kamenny p znak.svg | [[Fähre]] für [[Kamenný Přívoz|Steinüberfuhr]]<br />
DEU Halbemond COA.svg| <nowiki>Halb</nowiki>[[Mond (Heraldik)|mond]] für [[Halbemond]]<br />
Šternberk znak.png | Stern und Berg für [[Šternberk|Sternberg]]<br />
Blason ville fr Magenta (Marne).svg | [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] für [[Magenta (Marne)|Magenta an der Marne]]<br />
</gallery><br />
<br />
Die [[Henneberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Henneberg]] führten z.&nbsp;B. eine Henne auf einem Dreiberg, die Herren ''[[Auffenstein|von Aufenstein]]'' einen ''Auf'' oder Uhu, die [[Grafen von Helfenstein]] einen Elefanten; das Wappen der Herren [[Kröcher (Adelsgeschlecht)|von Olvenstedt]] zeigt ein Kamel, welches im [[Mittelalter]] ''Olfent'' hieß. Hier lag eine [[Phonologie|phonologische]] Ähnlichkeit nahe. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der redenden Wappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen des preußischen Staatsministers [[August Friedrich von Boden]] (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.<br />
<br />
Auch Ortswappen können sprechend sein, etwa bei [[Berlin]] (volksetymologisch als ''Bärlein'' = kleiner Bär uminterpretiert) oder [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern|Bern]] (ebenfalls volkstümliche Anlehnung an ''Bär'') sowie [[Hamburg]] (Burg auf rotem Grund).<ref>Eigentlich ist die Mauer mit Tor und Türmen das generelle Wappensymbol für eine Stadt. In Hamburg ist allerdings dieses übliche Symbol burghaft zusammengedrängt.</ref> Bei [[Kanton Uri|Uri]] handelt es sich um das Ur, einen Auerochsen, bei [[Füllinsdorf]] um ein Fohlen (schweizerdeutsch ''Fülli''; etymologisch liegt indes ein männlicher Personenname vor). Ein weiteres Beispiel ist [[Tragwein]] (Weinfass auf einer Trage). [[Falke (Wappentier)|Falken]] finden sich oft in Wappen von Orten mit Namen Falkenstein und Falkenberg (so im heutigen [[Niemodlin]]), der [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] bei der Gemeinde [[Löwenberger Land]], Beile, die in [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] diesen hämmern, ferner eine Tanne auf Münzen und Wappen der elsässischen Stadt [[Thann]]. Bekannt sind auch die Magd über der Burg [[Magdeburg#Wappen, Flagge und Dienstsiegel|im Wappen von Magdeburg]] oder der [[Wappen Stralsunds|Stralsunder Strahl]].<br />
<br />
[[Datei:Schweiz, Bockstaler, Schaffhausen, CNG.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Bockstaler]] von 1621, Schaffhausen]]<br />
<br />
Als [[Münzmeisterzeichen]] wurden redende Wappen ebenfalls verwendet. Zum Beispiel hatte Ernst Peter Hecht, von 1693 bis 1714 Münzmeister der [[Münzstätte Leipzig]], die Buchstaben E&nbsp;P&nbsp;H und zusätzlich den Hecht aus seinem Wappen. Auch auf Münzen kommen redende Wappen vor. Karl Christoph Schmieder erklärt das Münzbild der Schaffhauser [[Bockstaler]], dass es sich um das Stadtwappen von Schaffhausen handelt. „Schafbock und Haus“ so Schmieder, sind das redende Wappen von [[Schaffhausen|Schafhausen]].<ref>[[Karl Christoph Schmieder]]: ''Handwörterbuch der gesammten Münzkunde.'' Waisenhaus, Halle/Berlin 1811 ({{Google Buch|BuchID=qosjl3646VcC|Seite=61|Linktext=S. 61|Hervorhebung="das redende Wappen von Schafhausen"}}).</ref><br />
<br />
[[Datei:Burgmann Speyer 4.JPG|mini|hochkant=0.8|[[Speyerer Dom]], Afrakapelle, redendes Wappen „Burgmann“, vom Grabmalrest des Domdekans [[Nikolaus Burgmann]] (†&nbsp;1443)]]<br />
[[Datei:Bischof Busch Wappenfenster NW4.JPG|mini|hochkant|[[Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße)|Stiftskirche Neustadt an der Weinstraße]], redendes Wappen des [[Bistum Speyer|Speyerer Bischofs]] [[Konrad von Busch]]. (Links das blaue Bistumswappen mit weißem Kreuz, rechts ein brennender Dorn''busch'')]]<br />
<br />
Viele redende Wappen sind eine (teilweise volksetymologische) direkte bildhafte Umsetzung des Ortsnamens:<br />
* [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] zeigt das Wappen von Beilstein besteckt mit drei (2:1) auf einem Stein darin eingehauenen [[Spitzhammer|Spitzhämmer]]<br />
* [[Bockhorn (Friesland)|Bockhorn]] zeigt einen Hirsch und ein Blasinstrument<br />
* [[Cambridge]] zeigt unter anderem ein Schiff neben einer Brücke; engl. ''bridge'' „Brücke“ über dem Fluss [[River Cam (Great Ouse)|Cam]]<br />
* [[Châteaurenard]] zeigt ein Schloss unter einem Fuchs; franz. ''château'' „[[Schloss (Architektur)|Schloss]]“, ''renard'' „[[Fuchs (Wappentier)|Fuchs]]“<br />
* Dürr (= blattlos) ist die [[Buche (Heraldik)|Buche]] in [[Dürrenbüchig]]<br />
* [[Elmbridge]] zeigt eine Ulme an einer Brücke; engl. ''elm'' „[[Ulmen|Ulme]]“, ''bridge'' „Brücke“<br />
* [[Eriskirch]] zeigt eine [[Lilie (Heraldik)|goldene Schwertlilie]] ''([[Sibirische Schwertlilie|Iris sibirica]])'' und die heutige Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“.<br />
* [[Faoug]], deutsch ''Pfauen,'' hat einen Pfau (volksetymologische Deutung des Ortsnamens) und eine Buche (richtige Herleitung von lateinisch ''fagus'' „Buche“) im Wappen<br />
* [[Goldscheuer]] zeigt eine goldene Scheune<br />
* [[Graben BE]] zeigt gekreuzte [[Spaten]]<br />
* [[Haßfurt]] zeigt einen Hasen<br />
* [[Hornberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Königsbrunn]] zeigt Krone und Brunnenschacht<br />
* [[Küsnacht]] und [[Küssnacht SZ|Küssnacht]] haben ein Kissen im Wappen (volksetymologische Deutung des Ortsnamens, eigentlich aber zurückgehend auf ''fundus Cossiniacus'' „Landgut des Cossinius“)<br />
* [[L’Aquila]] zeigt einen Adler; ital. ''aquila'' „[[Adler (Wappentier)|Adler]]“<br />
* [[Łódź|Lodsch]] zeigt ein Boot, poln. ''lodz'' „Boot“<br />
* [[Lyon]] zeigt einen Löwen; franz. ''lion'' „[[Löwe (Wappentier)|Löwe]]“<br />
* [[Meersburg]] zeigt ein ''Meer'' (für den Bodensee) und eine Burg<br />
* [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]] zeigt neun Kirchen<br />
* [[Nonnenhorn]] zeigt eine Ordensfrau und ein Füllhorn<br />
* [[Offenhausen (Oberösterreich)|Offenhausen]] in Österreich zeigt einen Affen auf einem halb offenen Stadttor<br />
* [[Oxford]] zeigt einen im Fluss stehenden Ochsen; engl. ''ox'' „[[Stier (Wappentier)|Ochse]]“, ''ford'' „[[Furt]]“<br />
* [[Phoenix (Arizona)]] zeigt einen [[Phönix (Mythologie)]]<br />
* [[Puchheim]] zeigt gekreuzte '''P'''uchenblätter und ein Haus<br />
* [[Rockenhausen]] zeigt drei ''Roggen-''Ähren<br />
* [[Schwerte]] zeigt zwei gekreuzte nach unten weisende Schwerter<br />
* [[Starnberg]] zeigt einen Staren auf grünem, nach Busch, Baum oder Hügel aussehendem Grund<br />
* [[Steinhaus (Oberösterreich)|Steinhaus]] zeigt ein Stein-Haus<br />
* [[Tours]] zeigt drei silberne Türme; franz. ''tour'' „[[Burg (Heraldik)|Turm]]“<br />
* [[Triberg im Schwarzwald|Triberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Turin]] zeigt einen [[Stier (Wappentier)|Stier]]; ital. ''toro'' „Stier“<br />
* [[Wolfsburg]] zeigt einen Wolf auf einer Burgmauer<br />
* [[Zweibrücken]] zeigt eine Zwillingsbrücke<br />
<br />
Andere Wappen benutzen einen symbolhaften „Umweg“:<br />
* [[Baden (Niederösterreich)|Baden]] zeigt Badende<br />
* [[Bettendorf (Haut-Rhin)|Bettendorf]] (entstanden aus ''Betendorf'') zeigt [[Bibel]] und [[Rosenkranz]] als Symbol für das Beten<br />
* [[Kröpelin]] zeigt einen Krüppel; tatsächlich liegt das slawische Wort ''crepelice'' (= Ort der Wachtel) zugrunde<br />
* [[Frankfurt (Oder)]] zeigt einen Hahn, lat. ''gallus.'' Im mittelalterlichen Latein sind die ''galli'' Franken („Gallier“).<br />
* [[Gallipoli (Apulien)|Gallipoli]] zeigt einen Hahn, ital. ''gallo,'' obwohl der Name der Stadt eigentlich von griech. ''kalòs'' kommt (Volksetymologie)<br />
* [[Luckau]] zeigt einen Stier, das Symbol für den Evangelisten Lukas<br />
* [[Jüterbog]] zeigt einen Bock, der nach einer [[Volksetymologie]] der Namensgeber sein soll<br />
* [[Kindberg]] in der Steiermark blasoniert wie folgt: „In blauem Schild golden ein auf einem silbernen Berg sitzendes nacktes, nur mit Lendentuch bekleidetes Kind, unter drei halbrund angeordneten goldenen fünfzackigen Sternen mit einer der vorne und hinten gebogen aus dem Berg wachsenden silbernen Blumen spielend.“<br />
* [[Lauffen am Neckar]] hat den laufenden Boten („Läufer“)<br />
* [[Lichtental (Wien)|Lichtental]], der Bezirksteil des [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirkes]] zeigt ein von der Sonne beleuchtetes Tal<br />
* [[Schattendorf]] – wirft ''Schatten''<br />
* [[Telgte]] (nach einem Gehöft Telgoth) zeigt eine stilisierte [[Eichen|Eiche]], ''Telge'' steht dabei für Eiche (''Telgen potten'' für Bäume pflanzen, 16.&nbsp;Jahrhundert)<br />
<br />
== Initialwappen ==<br />
Auch sind die [[Initialwappen]] häufig als redend anzusehen. Beispiele sind:<br />
* [[Hradec Králové]] (deutsch ''Königgrätz'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Jevíčko]] (deutsch ''Gewitsch'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Kielce]] in Polen mit einem „CK“ für „Civitas Kielce“<br />
* [[Kraslice]] in Tschechien mit einem wappenfüllenden „G“, das bis 1945 für den deutschen Namen ''Graslitz'' stand<br />
* [[Lidice]] (deutsch ''Liditz'') in Tschechien mit einem „L“<br />
* [[Moravská Třebová]] (deutsch ''Mährisch-Trübau'') in Tschechien mit einem „T“<br />
* [[Olomouc]] (deutsch ''Olmütz'') in Tschechien mit dem [[Kürzel]] „SPQO“ für „Senatus Populusque Olomucensis“<br />
* [[Radom]] in Polen mit einem ein „R“ unter einer Krone<br />
* [[Rudolfov]] (deutsch ''Rudolfstadt'') in Tschechien mit einem „R“<br />
* [[Telč]] (deutsch ''Teltscht'') in Tschechien mit einem „M“ und mit einem „W“<br />
* [[Wrocław]] (deutsch ''Breslau'') in Polen mit einem „W“<br />
* [[Zittau]] in Sachsen mit einem silbernen „Z“ in der Wappenmitte<br />
* [[Znojmo]] (deutsch ''Znaim'') in Tschechien mit einem „Z“<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7; 2., unveränderte Aufl. mit dem Untertitel ''Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken.'' Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4; 3. Aufl. 2011, ISBN 978-3-86646-077-5.<br />
* [[Winfried Schich]]: ''Redende Siegel brandenburgischer und anderer deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert.'' In: [[Markus Späth]] (Hrsg.): ''Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Kunstgeschichte und Geschichte im Gespräch'' (=&nbsp;''Sensus.'' Band 1). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-412-20353-5, S. 113–130.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canting arms|Redendes Wappen|audio=0|video=0}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fachbegriff (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Buch_(Heraldik)&diff=252847288Buch (Heraldik)2025-01-30T23:54:56Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Luven wappen.svg|mini|Bibel im Wappen von [[Luven]], Schweiz]]<br />
Das '''Buch''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und steht symbolisch für die Gelehrsamkeit.<br />
<br />
Ob ein aufgeschlagenes oder geschlossenes [[Buch]] im [[Wappen]] dargestellt wird, legt die [[Blasonierung|Beschreibung]] fest. Bekannt ist das aufgeschlagene Buch mit dem [[Markuslöwe]]n. Die Darstellung im Wappen ist vielfältig. Die [[Bibel]], als das Buch der Bücher, ist in [[Luven]], im [[Bezirk Surselva]] des [[Kanton Graubünden|Kantons Graubünden]] in der [[Schweiz]], aufgeschlagen. Auf einer Seite ist das A für den Anfang und die heraldisch linke Seite zeigt das Omega für das Ende. Die russische Stadt [[Perm (Stadt)|Perm]]<ref>[[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1984.</ref> führte ein Buch bereits im 17. Jahrhundert im Wappen.<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
* Viele neuere Staatswappen zeigen ein Buch, wie das von [[Angola]] und der [[Dominikanische Republik|Dominikanischen Republik]].<br />
* Universitäten zeigen oft ein oder mehrere Bücher im Wappen<br />
* Eine besondere Form stellt das [[Beutelbuch]] dar, wie es im Logo und Wappen des [[Schottenstift]]s in [[Wien]] gezeigt wird, zitiert auch im Wappen des Wiener Stadtteils [[Breitenlee]].<br />
<gallery><br />
Arms of the Islamic Emirate of Afghanistan.svg|Koran im [[Wappen Afghanistans]]<br />
Emblem of Angola.svg|[[Wappen Angolas]]<br />
CHE Bever COA.svg|Wappen von [[Bever GR]]<br />
DEU Blekendorf COA.svg|Wappen von [[Blekendorf]]<br />
Blažovice znak.svg|Wappen von [[Blažovice|Bläswitz]]<br />
Coat of arms of Bnei-Brak.svg|Wappen von [[Bnei Berak]]<br />
DEU Bochum COA.svg|[[Bochum]] als [[redendes Wappen]]<br />
Bohuňov (okres Svitavy).png|Wappen von [[Bohuňov nad Křetínkou|Bogenau]]<br />
Horní Čermná.svg|Wappen von [[Horní Čermná|Ober Böhmisch Rothwasser]]<br />
Borodyanskiy rayon gerb.png|Wappen von [[Rajon Borodjanka]]<br />
Borovnice CoA.svg|Wappen von [[Borovnice u Jimramova|Borownitz]]<br />
AUT Breitenlee COA.png|Wappen des Wiener Stadtteils [[Breitenlee]]<br />
Coat of arms of Burkina Faso.svg|[[Wappen Burkina Fasos]]<br />
Cetinje Coat-of-Arms.svg|Oktoich im Wappen von [[Cetinje]]<br />
Coat of Arms of Kharkiv Oblast.svg|Wappen von [[Oblast Charkiw]]<br />
Chrášťany (České Budějovice District) CoA.png|Wappen von [[Chrášťany u Týna nad Vltavou|Chraschtian]]<br />
EscudodeArmasdeEscobedoNL.png|Wappen von [[Ciudad General Escobedo]]<br />
Coa Hungary Town Debrecen.svg|Wappen von [[Debrecen|Debrezin]]<br />
Coat of arms of the Dominican Republic.svg|[[Wappen der Dominikanischen Republik]]<br />
Coat of arms of Dushanbe.svg|Wappen von [[Duschanbe]]<br />
BG Gabrovo coa.svg|Wappen von [[Gabrowo]]<br />
COA-Kočevje.gif|Wappen von [[Kočevje|Gottschee]]<br />
ROU BH Oradea CoA1.png|Wappen von [[Oradea|Großwardein]]<br />
Hodslavice CZ CoA.jpg|Wappen von [[Hodslavice|Hotzendorf]]<br />
Höhn Wappen.svg|Wappen von [[Höhn]]<br />
Hudlice CZ CoA.png|Wappen von [[Hudlice|Hudlitz]]<br />
Wappen Kerkingen.png|Wappen von [[Kerkingen]]<br />
POL_gmina_Kobiele_Wielkie_COA.svg|Wappen von [[Kobiele Wielkie]]<br />
DEU Leidenborn COA.svg|Wappen von [[Leidenborn]]<br />
Libočany CoA.png|Wappen von [[Libočany|Libotschan]]<br />
Coat of Arms of Liptovský Mikuláš.svg|Wappen von [[Liptovský Mikuláš|Liptau-Sankt-Nikolaus]]<br />
POL powiat łomżyński COA.svg|Wappen von [[Powiat Łomżyński|Powiat Lomscha]]<br />
Wappen Lorchhausen.png|Wappen von [[Lorchhausen]]<br />
Herb Lutsk.svg|Wappen von [[Luzk]]<br />
POL Leżajsk COA.svg|Wappen von [[Leżajsk|Lyschansk]]<br />
Aluksne COA.svg|Wappen von [[Alūksne|Marienburg]]<br />
Coat of arms Melitopol.svg|Wappen von [[Melitopol]]<br />
Coat of arms of Mexico State.svg|Wappen des Bundesstaates [[México (Bundesstaat)|México]]<br />
Modrica.grb.jpg|Wappen von [[Modriča]]<br />
Coat of arms of Morašice (okres Znojmo).svg|Wappen von [[Morašice|Moratitz]]<br />
Emblem of Mozambique.svg|[[Wappen Mosambiks]]<br />
Nikolaevka city coa.png|[[Mykolajiwka (Kramatorsk)|Mykolajiwka]]<br />
Nivnice CZ CoA.jpg|Wappen von [[Nivnice|Niwnitz]]<br />
Coat of arms of North Caucasus.svg|Wappen von des Nordkaukasisches Emirates in Jahren 1919–1920<br />
Coat of arms of the Ottoman Empire (1882–1922).svg|[[Koran]] und [[Sunna]] im [[Wappen des Osmanischen Reiches]]<br />
Coat of Arms of Perm.svg|Evangelium (Goldenes Buch) im Wappen von [[Perm (Stadt)|Perm]]<br />
Seal Petropavl.svg|Wappen von [[Petropawl]]<br />
Praha-Dolní Chabry CoA.svg|Wappen von [[Dolní Chabry|Prag-Unter Habern]]<br />
Rehovot COA.svg|Wappen von [[Rechovot|Rechowot]]<br />
Ruska lozova gerb.png|Wappen von [[Ruska Losowa]]<br />
POL gmina Rzekuń COA.svg|Wappen von [[Rzekuń]]<br />
Stepanakert Coat of arms.gif|Wappen von [[Stepanakert]]<br />
CoA of Stěžery.svg|Wappen von [[Stěžery|Stößer]]<br />
Stryiskyi rayon gerb.png|Wappen von [[Rajon Stryj]]<br />
Telecí CoA CZ.svg|Wappen von [[Telecí|Teletz]]<br />
Znak-tesany.jpg|Wappen von [[Těšany|Tischau]]<br />
Coat of arms of Chynadiiovo.png|Wappen von [[Tschynadijowo]]<br />
Vel soroch2 s.png|Wappen von [[Welyki Sorotschynzi]]<br />
Venezia-Stemma.svg|Wappen von [[Venedig]]<br />
Ukmergė COA.svg|Wappen von [[Ukmergė|Wilkomir]]<br />
POL Zamość COA.svg|Wappen von [[Zamość]]<br />
Zlin Region CoA CZ.svg|Bibel im Wappen von [[Zlínský kraj|Zliner Region]]<br />
Coat of Arms of the University of Cambridge.svg|Wappen der [[Universität Cambridge]]<br />
Logo University of Edinburgh.svg|Logo der [[University of Edinburgh|Universität Edinburgh]]<br />
Uni Oxford logo.svg|Logo ([[Badge]]) der [[Universität Oxford]]<br />
Logo of UO.svg|Logo der [[Universität für Verteidigung]] ([[Brünn]], Tschechien)<br />
Coat of Arms of the Republic of Venice.svg|Wappen der [[Republik Venedig]] ([[Markuslöwe]] mit dem aufgeschlagenen Buch)<br />
Logo of PSI (1978-1987).svg|Logo der [[Partito Socialista Italiano|Italienische Sozialistische Partei]] in den Jahren 1978–1987<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Books in heraldry|Buch in der Heraldik}}<br />
* {{Heraldik-Wiki|Buch (Heraldik)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Wappenfigur]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichel_(Heraldik)&diff=252802286Eichel (Heraldik)2025-01-29T15:09:59Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|1=Die gesamten Aussagen des Beitrags sind nicht durch zuverlässige (heraldische) Publikationen und Primärquellen belegt.}}<br />
Die '''Eichel''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]], die in [[Wappen]] einzeln oder verbunden mit [[Eichenlaub#Heraldik|Eichenlaub]] vorkommt. Sie ist der typischen Erscheinung der reifen, aber noch am Baum oder immer in ihrem [[Fruchtbecher]] befindlichen Frucht von in Mittel- und Südeuropa heimischen [[Eichen]]arten (beispielsweise der auch „Deutsche Eiche“ genannten [[Stieleiche]]) nachempfunden und wird zumeist mit Stiel und häufig senkrecht (stehend oder hängend) dargestellt.<br />
<br />
Die [[Tingierung]] (Farbgebung) ist häufig Gold (gelb), gelegentlich auch Grün oder Rot, selten Silber (weiß). Der Fruchtbecher ist bisweilen abweichend grün tingiert, zumeist bei gleicher Tingierung wie der Fruchtkörper mit einem schwarzen Schrägfadengitter überdeckt (d.&nbsp;h. bis zum Rand der Teilfigur durchgezogen; selten auch nur belegt, also nicht bis zum Rand der Teilfigur durchgehend), sodass er dunkler erscheinen kann, ohne eine unheraldische Farbe verwenden zu müssen. <br />
<br />
<div align=center><br />
<gallery><br />
Wappen Aichelberg.png|Aichelberg (Ortsteil von [[Aichwald]])<br />
Wappen Aichstetten RV.svg|[[Aichstetten]]<br />
DE-ST 15-0-86-005 Biederitz 2010 COA.png|[[Biederitz#Wappen|Biederitz]]<br />
DEU_Dreieichenhain_COA.svg|[[Dreieichenhain]]<br />
DEU Ecklak COA.svg|[[Ecklak#Wappen|Ecklak]]<br />
DEU Eichelhardt COA.svg|[[Eichelhardt]]<br />
Wappen von Eichenau.svg|[[Eichenau]]<br />
Wappen Neu-Eichenberg.svg|[[Neu-Eichenberg]]<br />
1 Wappen Eichfeld.jpg|[[Volkach]]–[[Eichfeld (Volkach)|Eichfeld]]<br />
Wappen von Eichstätt.svg|[[Eichstätt#Wappen, Siegel und Fahne|Eichstätt]]<br />
DEU Samtgemeinde Elbtalaue COA.svg|[[Samtgemeinde Elbtalaue#Wappen|Elbtalaue (Samtgemeinde)]]<br />
Wappen Goettlin.svg|[[Göttlin]] <br />
Wappen Kirchardt.svg|[[Kirchardt#Wappen und Flagge|Kirchardt]] <br />
Wapen Lehnst.jpg|[[Lehnstedt (Hagen im Bremischen)#Wappen|Lehnstedt]] <br />
Wappen_Schweindorf.png|[[Schweindorf (Neresheim)|Schweindorf]]<br />
DEU_Winnweiler_COA.svg|[[Winnweiler]]<br />
Blason ca ville Acton Vale.svg|[[Acton Vale]], [[Québec]], Kanada<br />
POL gmina Dębowa Kłoda COA.svg|[[Gmina Dębowa Kłoda]], Polen<br />
POL gmina Dębowa Łąka COA.svg|[[Gmina Dębowa Łąka]], Polen<br />
Coat of arms of Dubna.svg|[[Dubna (Moskau)|Dubna]], Russland<br />
Chavannes-le-Chêne-coat of arms.svg|Silberne Eicheln im Wappen von [[Chavannes-le-Chêne]] VD, Schweiz<br />
CHE Würenlingen COA.svg|Zweiblättriger Eichenzweig mit Frucht im Wappen von [[Würenlingen]] AG, Schweiz<br />
Coat of Arms of Dubnica nad Váhom.svg|[[Dubnica nad Váhom]], Slowakei<br />
Brněnec CoA CZ.svg|[[Brněnec]], Tschechien<br />
Celakovice znak.jpg|[[Čelákovice]], Tschechien<br />
Český Dub CoA CZ.svg|[[Český Dub]], Tschechien<br />
Dub nad Moravou znak.png|[[Dub nad Moravou]], Tschechien<br />
Dubnice znak.jpg|[[Dubnice pod Ralskem]], Tschechien<br />
Hradištko NY CoA.jpg|[[Hradištko u Sadské|Hradištko]], Tschechien<br />
Lichnov Bruntál znak.png|[[Lichnov u Bruntálu|Lichnov]], Tschechien<br />
Kořenov CoA CZ.svg|[[Kořenov]], Tschechien<br />
Modrice CZ CoA.svg|[[Modřice]], Tschechien<br />
Stochov CoA CZ.jpg|[[Stochov]], Tschechien<br />
Vselibice CoA CZ.png|[[Všelibice]], Tschechien<br />
Dubove zkr gerb.png|[[Dubowe]], Ukraine<br />
</gallery></div><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Eiche (Heraldik)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Acorns in heraldry|Eicheln in der Heraldik|3=S}}<br />
<!--<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/>--><br />
<br />
[[Kategorie:Frucht (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Eiche als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Erdbeere_(Heraldik)&diff=252561854Erdbeere (Heraldik)2025-01-23T18:34:29Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Die '''Erdbeere''' ist in der [[Heraldik]] eine [[Wappenfigur]] und als [[gemeine Figur]] allein oder neben anderen Figuren nicht häufig im [[Wappen]] oder [[Feld (Heraldik)|Feld]] anzutreffen. Sie kann mit einigen Blättern oder auch mit dem Pflanzenstiel und zusätzlich mit Blüte dargestellt sein, was bei der [[Blasonierung|Wappenbeschreibung]] erwähnt werden sollte. Die typische rote Farbe der Beere weicht oft einer goldenen oder silbernen [[Tingierung|Tinktur]].<br />
<br />
<gallery><br />
Datei:Wappen Butschbach.svg|[[Butschbach]]<br />
Datei:Krňany, znak.jpeg|[[Krňany|Krinian]]<br />
Datei:Coat of Arms of Kstovo (Nizhny Novgorod oblast).png|[[Kstowo]]<br />
Datei:Wien - Bezirk Landstraße, Wappen.svg|Wien-[[Landstraße (Wien)|Landstraße]]<br />
Datei:Blason ville fr Saint-André-Farivillers 60.svg|[[Saint-André-Farivillers]]<br />
Datei:Blason ville fr Vergt (Dordogne).svg|[[Vergt]]<br />
Datei:AUT Wiesen COA.png|[[Wiesen (Burgenland)]]<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Walter Leonhard]]: Das große Buch der Wappenkunst, Georg D.W. Callwey, München 1978, S. 249/Bild 3, ISBN 3-8289-0768-7<br />
* [[Otto Titan von Hefner]]: ''Handbuch der theoretischen und praktischen Heraldik: unter steter Bezugnahme auf die übrigen historischen Hilfswissenschaften.'' Teil 1, Heraldisches Institut, München 1861, S. 60.<br />
* [[Johann Siebmacher]]: ''Grosses und allgemeines Wappenbuch: in einer neuen und geordneten reich vermehrten Auflage''. Verlag Bauer und Raspe, Nürnberg 1890, S. 107 und Tafel XXIV, Fig. 29.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Strawberries in heraldry|Erdbeere in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Frucht (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Erdbeere als Thema|Herald]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Buchenzweig&diff=252530924Buchenzweig2025-01-22T17:50:22Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>Der '''Buchenzweig''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und wird als kleiner Ast mit versetzt angeordneten Blättern, einschließlich des Blatts an der Zweigspitze, im Wappen dargestellt.<br />
<br />
Das Buchenzweig ist nur ein Teil der Pflanze, der neben dem Baum, dem [[Buchenblatt]] oder der Frucht [[Buchel (Heraldik)|Buchel]] als [[Wappenfigur]] verwendet wird.<br />
<br />
Die gemeine Figur Buchenzweig ist im [[Wappenschild|Schild]] oder [[Feld (Heraldik)|Feld]] als Hauptrichtung mit dem Stielende in Richtung des [[Schildfuß]]es zeigend. Andere Stellungen des Zweiges sind in der [[Wappenbeschreibung]] zu erwähnen. Zum Beispiel ''schräg'', ''linksschräg'' oder ''balkenweis'' (waagerecht rechts oder links liegend) ist als Abweichung zu melden. Am Buchenzweig können auch farbig hervorgehobene Fruchtbecher mit und ohne Bucheckern (Buchel) sein. Es sind auch geschlossene oder geöffnete Fruchtstände möglich. Die Blattanzahl ist bei der Beschreibung von wesentlicher Bedeutung.<br />
<br />
<gallery><br />
Wappen Vollenborn.png|Dreiblättriger Buchenzweig im Wappen von [[Vollenborn]]<br />
DEU Buchholz in der Nordheide COA.svg|Fünfblättriger Buchenzweig für [[Buchholz in der Nordheide]]<br />
Wappen von Buch am Buchrain.svg|Ein silberner Buchenzweig mit drei Blättern, bewinkelt von zwei goldenen Bucheckern an silbernen Stielen im Wappen von [[Buch am Buchrain]]<br />
DEU Bokelrehm COA.svg|Wappen von [[Bokelrehm]] mit grünem Buchenzweig, zwei Blättern und einer roten Buchel<br />
Bukovec CoA.svg|[[Bukovec u Jablunkova|Bukowetz]]<br />
Bukovec (Domažlice District) CoA.jpg|[[Bukovec u Horšovského Týna|Mogolzen]]<br />
</gallery><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Quelle des Wikipedia-Beitrags: {{Heraldik-Wiki|Buchenzweig}}<br />
* [[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung.'' Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 250, Abb. 17, 18.<br />
* ''J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie.'' Bauer und Raspe, Nürnberg 1889, S. 104.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Buchenblatt]]<br />
* [[Buchel (Heraldik)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Beech branches in heraldry|Buchenzweige in der Heraldik}}<br />
{{Commonscat|Beech-nuts in heraldry|Buchel/Buchecker in der Heraldik}}<br />
{{Wiktionary}}<br />
<br />
[[Kategorie:Botanisches Ornament (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Buche_(Heraldik)&diff=252530885Buche (Heraldik)2025-01-22T17:48:56Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>[[Datei:DEU_Hagenbach_COA.svg|mini|links|Komplette Buche mit umfangreichem Geäst: Wappen von [[Hagenbach]]]]<br />
Die '''Buche''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und eignet sich für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. <br />
<br />
Die Buche als Baum erscheint im [[Wappen]] in verschiedenen Formen. Die Gattung/Art der Buche ist unbedeutend, da man sich auf die [[Rotbuche]] (Fagus sylvatica) als gut darstellbare [[Wappenfigur]] beschränkt. Unbelaubt und auch als ausgerissener Baum ist die Baumart schwierig zu bestimmen. Eine weitere Darstellung im Wappen ist die volle Baumkrone mit glattem Stamm oder nur ein Baumstamm mit Astgerüst und mit zählbaren übertrieben großen Blättern daran. Alle [[Tinktur|heraldischen Farben]] sind möglich, aber Grün und die heraldischen Metalle Gold und Silber haben den Vorzug.<br />
<br />
Teile der Buche, wie das [[Buchenblatt]], der [[Buchenzweig]] oder die Frucht ([[Buchecker]]) bereichern die Heraldik, gehören aber auch erst zu den neueren Wappenfiguren.<br />
<br />
<gallery><br />
DEU Ahrensbök COA.svg|In Silber eine bewurzelte grüne Buche, belegt mit einem goldenen Schild, darin ein abgerissener, rotbewehrter schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adlerkopf]] ([[Ahrensbök]])<br />
Wappen von Buch am Erlbach.svg|„In von Gold und Blau gespaltenem Schild zwei Buchenblätter mit bis zum unteren Schildrand durchgehenden gekreuzten Stielen in [[verwechselte Farben|verwechselten Farben]].“ ([[Buch am Erlbach]])<br />
Wappen Bucha (bei Jena).png|„Gespalten von Silber und Grün; vorn ein gestürztes grünes Buchenblatt aus einem querliegenden Zweig wachsend, hinten fünf gestürzte silberne Buchenblätter, ebenfalls aus einem querliegenden Zweig wachsend.“ ([[Bucha]])<br />
DEU Buchen COA.svg|Auf einem [[Dreiberg]] wachsen zwei Zweige am Stammgrund einer grüne Buche. Am Stamm ein rechtsgeneigter Schild mit dem [[Mainzer Rad]] ([[Buchen (Odenwald)|Buchen/Odw.]])<br />
DEU Büchen COA.svg|Bewurzelte Buche mit schwarzem Stamm und grünen Blättern ([[Büchen]])<br />
Coat of arms of Büchig in Blankenloch (Stutensee, Germany).svg|Auf grünem Schildfuß eine grüne Buche mit schwarzem Stamm ([[Büchig (Stutensee)|Büchig/Landkreis Karlsruhe]])<br />
Wappen Dürrenbüchig.svg|Unbelaubte schwarze Buche auf einem Dreiberg ([[Dürrenbüchig]]) <br />
Faoug-coat of arms.svg|In [[Faoug|Faoug VD]] ist es [[Faoug#Wappen|in mehrfacher Hinsicht]] redend<br />
Wappen Vorderweissbuch.png|Bewurzelte silberne Buche ([[Vorderweißbuch]])<br />
Coat of arms of Bukovec.png|[[Bukovec (Košice-okolie)|Bukovec]]<br />
Erb bukovec.png|[[Bukovec (Myjava)|Bukowetz]]<br />
Mladé Buky CoA.jpg|[[Mladé Buky|Jungbuch]]<br />
Horní Bukovina znak.jpg|[[Horní Bukovina|Oberbukowin]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg|[[Schönenbuch]]<br />
</gallery><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Quelle des Wikipedia-Beitrags: {{Heraldik-Wiki|Buche (Heraldik)|Buche}}<br />
* [[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung.'' Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 245, Abb. 3.<br />
* [[Johann Siebmacher|J. Siebmacher]]’s grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. Bauer und Raspe, Nürnberg 1889, S. 104.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Beeches in heraldry|Buche in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Buche_(Heraldik)&diff=252530310Buche (Heraldik)2025-01-22T17:28:37Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>[[Datei:DEU_Hagenbach_COA.svg|mini|links|Komplette Buche mit umfangreichem Geäst: Wappen von [[Hagenbach]]]]<br />
Die '''Buche''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und eignet sich für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. <br />
<br />
Die Buche als Baum erscheint im [[Wappen]] in verschiedenen Formen. Die Gattung/Art der Buche ist unbedeutend, da man sich auf die [[Rotbuche]] (Fagus sylvatica) als gut darstellbare [[Wappenfigur]] beschränkt. Unbelaubt und auch als ausgerissener Baum ist die Baumart schwierig zu bestimmen. Eine weitere Darstellung im Wappen ist die volle Baumkrone mit glattem Stamm oder nur ein Baumstamm mit Astgerüst und mit zählbaren übertrieben großen Blättern daran. Alle [[Tinktur|heraldischen Farben]] sind möglich, aber Grün und die heraldischen Metalle Gold und Silber haben den Vorzug.<br />
<br />
Teile der Buche, wie das [[Buchenblatt]], der [[Buchenzweig]] oder die Frucht ([[Buchecker]]) bereichern die Heraldik, gehören aber auch erst zu den neueren Wappenfiguren.<br />
<br />
<gallery><br />
DEU Ahrensbök COA.svg|In Silber eine bewurzelte grüne Buche, belegt mit einem goldenen Schild, darin ein abgerissener, rotbewehrter schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adlerkopf]] ([[Ahrensbök]])<br />
Wappen von Buch am Erlbach.svg|„In von Gold und Blau gespaltenem Schild zwei Buchenblätter mit bis zum unteren Schildrand durchgehenden gekreuzten Stielen in [[verwechselte Farben|verwechselten Farben]].“ ([[Buch am Erlbach]])<br />
Wappen Bucha (bei Jena).png|„Gespalten von Silber und Grün; vorn ein gestürztes grünes Buchenblatt aus einem querliegenden Zweig wachsend, hinten fünf gestürzte silberne Buchenblätter, ebenfalls aus einem querliegenden Zweig wachsend.“ ([[Bucha]])<br />
DEU Buchen COA.svg|Auf einem [[Dreiberg]] wachsen zwei Zweige am Stammgrund einer grüne Buche. Am Stamm ein rechtsgeneigter Schild mit dem [[Mainzer Rad]] ([[Buchen (Odenwald)|Buchen/Odw.]])<br />
DEU Büchen COA.svg|Bewurzelte Buche mit schwarzem Stamm und grünen Blättern ([[Büchen]])<br />
Coat of arms of Büchig in Blankenloch (Stutensee, Germany).svg|Auf grünem Schildfuß eine grüne Buche mit schwarzem Stamm ([[Büchig (Stutensee)|Büchig/Landkreis Karlsruhe]])<br />
Wappen Dürrenbüchig.svg|Unbelaubte schwarze Buche auf einem Dreiberg ([[Dürrenbüchig]]) <br />
Faoug-coat of arms.svg|In [[Faoug|Faoug VD]] ist es [[Faoug#Wappen|in mehrfacher Hinsicht]] redend<br />
Wappen Vorderweissbuch.png|Bewurzelte silberne Buche ([[Vorderweißbuch]])<br />
Mladé Buky CoA.jpg|[[Mladé Buky|Jungbuch]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg|[[Schönenbuch]]<br />
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<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Quelle des Wikipedia-Beitrags: {{Heraldik-Wiki|Buche (Heraldik)|Buche}}<br />
* [[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung.'' Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 245, Abb. 3.<br />
* [[Johann Siebmacher|J. Siebmacher]]’s grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. Bauer und Raspe, Nürnberg 1889, S. 104.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Beeches in heraldry|Buche in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Buche_(Heraldik)&diff=252530250Buche (Heraldik)2025-01-22T17:26:44Z<p>78.128.221.5: </p>
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<div>[[Datei:DEU_Hagenbach_COA.svg|mini|links|Komplette Buche mit umfangreichem Geäst: Wappen von [[Hagenbach]]]]<br />
Die '''Buche''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]] und eignet sich für [[Redendes Wappen|redende Wappen]]. <br />
<br />
Die Buche als Baum erscheint im [[Wappen]] in verschiedenen Formen. Die Gattung/Art der Buche ist unbedeutend, da man sich auf die [[Rotbuche]] (Fagus sylvatica) als gut darstellbare [[Wappenfigur]] beschränkt. Unbelaubt und auch als ausgerissener Baum ist die Baumart schwierig zu bestimmen. Eine weitere Darstellung im Wappen ist die volle Baumkrone mit glattem Stamm oder nur ein Baumstamm mit Astgerüst und mit zählbaren übertrieben großen Blättern daran. Alle [[Tinktur|heraldischen Farben]] sind möglich, aber Grün und die heraldischen Metalle Gold und Silber haben den Vorzug.<br />
<br />
Teile der Buche, wie das [[Buchenblatt]], der [[Buchenzweig]] oder die Frucht ([[Buchecker]]) bereichern die Heraldik, gehören aber auch erst zu den neueren Wappenfiguren.<br />
<br />
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DEU Ahrensbök COA.svg|In Silber eine bewurzelte grüne Buche, belegt mit einem goldenen Schild, darin ein abgerissener, rotbewehrter schwarzer [[Adler (Wappentier)|Adlerkopf]] ([[Ahrensbök]])<br />
Wappen von Buch am Erlbach.svg|„In von Gold und Blau gespaltenem Schild zwei Buchenblätter mit bis zum unteren Schildrand durchgehenden gekreuzten Stielen in [[verwechselte Farben|verwechselten Farben]].“ ([[Buch am Erlbach]])<br />
Wappen Bucha (bei Jena).png|„Gespalten von Silber und Grün; vorn ein gestürztes grünes Buchenblatt aus einem querliegenden Zweig wachsend, hinten fünf gestürzte silberne Buchenblätter, ebenfalls aus einem querliegenden Zweig wachsend.“ ([[Bucha]])<br />
DEU Buchen COA.svg|Auf einem [[Dreiberg]] wachsen zwei Zweige am Stammgrund einer grüne Buche. Am Stamm ein rechtsgeneigter Schild mit dem [[Mainzer Rad]] ([[Buchen (Odenwald)|Buchen/Odw.]])<br />
DEU Büchen COA.svg|Bewurzelte Buche mit schwarzem Stamm und grünen Blättern ([[Büchen]])<br />
Coat of arms of Büchig in Blankenloch (Stutensee, Germany).svg|Auf grünem Schildfuß eine grüne Buche mit schwarzem Stamm ([[Büchig (Stutensee)|Büchig/Landkreis Karlsruhe]])<br />
Wappen Dürrenbüchig.svg|Unbelaubte schwarze Buche auf einem Dreiberg ([[Dürrenbüchig]]) <br />
Faoug-coat of arms.svg|In [[Faoug|Faoug VD]] ist es [[Faoug#Wappen|in mehrfacher Hinsicht]] redend<br />
Wappen Vorderweissbuch.png|Bewurzelte silberne Buche ([[Vorderweißbuch]])<br />
Mladé Buky CoA.jpg|[[Mladé Buky|Jungbuch]]<br />
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== Siehe auch ==<br />
* [[Baum (Heraldik)|Baum]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Quelle des Wikipedia-Beitrags: {{Heraldik-Wiki|Buche (Heraldik)|Buche}}<br />
* [[Walter Leonhard]]: ''Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung.'' Lizenzausgabe. Bechtermünz, Augsburg 2001, ISBN 3-8289-0768-7, S. 245, Abb. 3.<br />
* [[Johann Siebmacher|J. Siebmacher]]’s grosses und allgemeines Wappenbuch, Einleitungsband, Abteilung B: Grundsätze der Wappenkunst verbunden mit einem Handbuch der heraldischen Terminologie. Bauer und Raspe, Nürnberg 1889, S. 104.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Beeches in heraldry|Buche in der Heraldik}}<br />
<br />
[[Kategorie:Baum (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Redendes_Wappen&diff=252520675Redendes Wappen2025-01-22T11:36:28Z<p>78.128.221.5: /* Initialwappen */</p>
<hr />
<div>Als '''redendes Wappen''' (im [[Französische Sprache|Französischen]] immer im Plural: ''armes parlantes''), auch '''sprechendes Wappen''' oder ''Namenswappen,'' bezeichnet man in der [[Heraldik]] solche [[Wappen]], die im Fall von Familiennamen auf den Namen des Inhabers oder im Falle von Ortswappen auf die (oft [[Volksetymologie|volksetymologische]]) Deutung des Ortsnamens entweder anspielen oder ihn [[Bilderrätsel|rebus]]&shy;artig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der Figur, seltener in der Farbe.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Wappen]] entstanden im Mittelalter aus verzierten [[Schild (Schutzwaffe)|Reiterschilden]] im [[13. Jahrhundert]] und [[14. Jahrhundert]]. Die [[Deutscher Adel#Adelsnamen mit oder ohne Prädikat, Namensursprünge|Namensursprünge des deutschen Uradels]] liegen in vielen Fällen in der [[Wappenfigur]] (oder [[gemeine Figur|gemeinen Figur]]) oder auch der [[Helmzier]]. Insofern könnte der Begriff „redendes Wappen“ den irreführenden Eindruck erwecken, dass bei den vielen [[Ministerialen]]familien des [[Uradel]]s zuerst der Name und dann das Wappen da war (was auch gelegentlich vorkam, häufiger aber beim späteren [[Briefadel]]), während in den meisten Fällen umgekehrt der [[Ritter]] nach dem Erkennungszeichen benannt wurde, das er auf seinem [[Schild (Schutzwaffe)|Schild]] aufmalen ließ oder das er als [[Helmkleinod]] auf seinem [[Helm#Hochmittelalterliche Helme|Helm]] anbrachte, so etwa bei den [[Fuchs (Adelsgeschlecht)|Fuchs von Bimbach]], [[Gans zu Putlitz]], [[Riedesel|Riedesel zu Eisenbach]], [[Rabe von Pappenheim]], [[Behr (Adelsgeschlecht)|Behr]], [[Hahn (Adelsgeschlecht)|Hahn]], [[Hundt zu Lautterbach|Hundt]], [[Ochs von Gunzendorf|Ochs]], [[Rüdt von Collenberg|Rüdt]], [[Schweinichen (Adelsgeschlecht)|Schweinichen]], [[Wolff von Gudenberg|Wolff]], [[Nagel (Adelsgeschlecht)|Nagel]], [[Pflugk]], [[Ketelhodt]] usw. Ähnliches gilt für Stadtwappen, etwa das [[Wappen von München]], das [[Landeswappen Hamburgs]], das [[Wappen Berlins]] usw.<br />
<br />
Bei modernen Wappen (Familien- oder Ortswappen) ist es häufig umgekehrt: Vom Namen wird ein Symbol (die [[Wappenfigur]]) abgeleitet, die möglichst irgendwie auf ihn anspielt. Gerade bei Ortswappen wird aber auch häufig auf historische Wappen (etwa von einst am Ort begüterten Adelsgeschlechtern oder Klöstern) zurückgegriffen, die (allein oder in Kombination mit anderen Figuren) in das neue Wappen aufgenommen werden. Eine solche Heraldik hat mehr geschichtliche Tiefe, wobei es dann von den historischen Umständen abhängt, ob redende Figuren, die mit dem Ortsnamen zusammenhängen, vorkommen oder nicht. <br />
<br />
Redende Zeichen gab es bereits in der [[Antike]]. Vor allem die zunächst noch nicht beschrifteten Münzen aus der [[Archaik (Kunst)|archaischen Zeit]] nehmen in ihren Motiven häufig auf die Namen der Städte Bezug, in denen sie geprägt wurden. Beispiele sind [[Phokaia]] mit einer Robbe ({{grcS|''phokä''}}), [[Messina|Zankle]] (''zánklä'' = Sichel), [[Himera]] mit einem Hahn (''häméra'' = Tag) und [[Selinunt|Selinus]] mit dem Blatt einer Sichelstaude (''sélinon'' = Selleriestaude),<ref>Florian Haymann: ''Antike Münzen sammeln.'' Battenberg, Regenstauf 2016, S. 29, 32.</ref> [[Melos]] mit einem Apfel ''(melon)'', [[Rhodos]] mit einer Rosenblüte ''(rhodon)''.<ref>[[Peter Franz Mittag]]: ''Griechische Numismatik.'' Verlag Antike, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-938032-85-5, S. 22.</ref> Einige Münzen aus der Zeit der Römischen Republik spielen mit redenden Zeichen auf die Familiennamen der Münzmeister an. Dazu gehören die Purpurschnecke für den Münzmeister Furius Purpurio, ein Eselskopf (Esel = asinus) für M. Iunius Silanus, die Dohle (graculus) für L. Antestius Gragulus, der Torques (ein Halsring aus der gallischen Kultur) für L. Manlius Torquatus, ein Stier (taurus) für L. Thorius Balbus, ein deformierter Fuß (Schwellfuß = crassipes) für P. Furius Crassipes, ein Sternbild, das in der Antike ''triones'' genannt wurde für L. Lucretius Trio, ein Fausthandschuh (caestus) für L. Plaetorius L. filius Cestianus und eine Spitzhacke (acisculus) für L. Valerius Acisculus.<ref>[[Rainer Albert]]: ''Die Münzen der Römischen Republik.'' Battenberg, Regenstauf 2003, ISBN 978-3-86646-072-0, Katalognummern 874, 905, 1083, 1117, 1241, 1290, 1298 und 1464.</ref><br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery caption="Beispiele redender Wappen"><br />
Boží Dar znak.png | [[Gott (Christentum)|Gott]] für [[Boží Dar|Gottesgab]]<br />
Muenchen Kleines Stadtwappen.svg | Mönch für [[München]]<br />
Wappen Pfaffenhofen.svg | [[Tonsur]] für [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen]]<br />
Hora Svaté Kateřiny znak.jpg | [[Katharina von Alexandrien|Hl. Katharina]] für [[Hora Svaté Kateřiny|Katharinaberg]]<br />
Coat of Arms of Martin.svg | [[Martin von Tours|Sankt Martin]] für [[Martin (Slowakei)|Turz-Sankt Martin]]<br />
Andelskk znak.jpg | [[Erzengel Michael]] für [[Andělská Hora|Engelhaus]]<br />
Wappen Magdeburg.svg | Jungfrau (Magd) und Burg für [[Magdeburg]]<br />
Wappen Schwobfeld.png | [[Die Sieben Schwaben|Die sieben Schwaben]] für [[Schwobfeld]]<br />
AUT Hadersdorf-Kammern COA.jpg | Streitende (hadernde) Landsknechte für [[Hadersdorf-Kammern|Hadersdorf]] <small>(Fehlinterpretation von 1514)</small><br />
Wappen Lauffen am Neckar.svg|Laufender Mann für [[Lauffen am Neckar]]<br />
Wappen Wachstedt.png | Wächter für [[Wachstedt]]<br />
DEU Wäschenbeuren COA.svg | Wäscherin für [[Wäschenbeuren]]<br />
Loket Sokolov znak.png | [[Ellbogengelenk|Ellbogen]] für [[Loket|Elbogen]]<br />
Kružberk CoA.jpg | [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] für [[Kružberk|Kreuzberg]]<br />
Coat of Arms of Holíč.svg | Weiße [[Kirche (Heraldik)|Kirche]] für [[Holíč|Weißkirchen]]<br />
Coat of arms of Červené Poříčí.svg | [[Krone (Heraldik)|Krone]] für [[Červené Poříčí]]<br />
Coat of Arms Diocese of Baton Rouge, LA.svg | Roter Stab für das [[Bistum Baton Rouge]] <small>([[Französische Sprache|frz.]] ''bâton rouge'')</small><br />
Rosswein coa.png | [[Pferd (Wappentier)|Roß]] und [[Weinrebe (Heraldik)|Weinrebe]] für [[Roßwein]]<br />
Hranice (Cheb District) CoA.png | Roß und Bach für [[Hranice u Aše|Roßbach]]<br />
Inoffizielles Wappen des Schönhengstgaus.png | [[Hengst]] für [[Schönhengstgau]]<br />
Wappen Fuellinsdorf.png | [[Fohlen]] für [[Füllinsdorf]] <small>(Anlehnung schweizerdeutsch ''Fülli'')</small><br />
Oxford - Coat of Arms.svg | Ochse für [[Oxford]] (deutsch „Ochsenfurt“)<br />
AUT Bärnbach COA.png | [[Bär (Wappentier)|Bär]] und Bach für [[Bärnbach]]<br />
DEU Hirschau COA.svg | [[Hirsch (Wappentier)|Hirsch ]] für [[Hirschau]]<br />
Volfartice znak.jpg | [[Wolf (Wappentier)|Wolf]] für [[Volfartice|Wolfersdorf]]<br />
POL Lwówek Śląski COA.svg | [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] für [[Lwówek Śląski|Löwenberg]]<br />
Hoorn wapen 2.svg|[[Hifthorn]] und [[Einhorn (Wappentier)|Einhorn]] für [[Hoorn]]<br />
Wappen Buntenbock.png |Bunter Bock <small>(vgl. [[Bunter Löwe]])</small> für [[Buntenbock]]<br />
POL Głuchołazy COA.svg | Ziegenkopf für [[Głuchołazy|Ziegenhals]]<br />
Wappen Lamspringe.png|Springendes Lamm für [[Lamspringe]]<br />
DEU Geiselwind COA.svg | [[Geißel (Heraldik)|Geißel]] und [[Windhund]] für [[Geiselwind]]<br />
Wappen Darmstadt Eberstadt.jpg | [[Eber (Wappentier)|Eber]] für [[Darmstadt-Eberstadt|Eberstadt]]<br />
Jihlava CoA CZ.svg | [[Igel (Wappentier)|Igel]] für [[Jihlava|Iglau]]<br />
DEU Schnabelwaid COA.svg | Storchenschnabel für [[Schnabelwaid]]<br />
Bynovec CoA.jpg | [[Biene (Wappentier)|Biene]] für [[Bynovec|Binsdorf]]<br />
Sokolov COA.svg | [[Falke (Wappentier)|Falke]] für [[Sokolov|Falkenau]]<br />
Čížov CoA.jpg | [[Erlenzeisig|Zeisig]] für [[Čížov|Zeisau]]<br />
DEU Haan COA.svg | [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] für [[Haan]]<br />
Wappen Henneberg.png | [[Henne (Wappentier)|Henne]] auf Berg für [[Henneberg (Meiningen)|Henneberg]]<br />
CoA Schwanenberg.png|[[Schwan (Wappentier)|Schwan]] auf Berg für [[Schwanenberg]]<br />
Faoug-coat of arms.svg|[[Pfau (Wappentier)|Pfau]] und Buche (lat. ''fagus'') für [[Faoug|Pfauen]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an ''Pfau'' und korrekte Herleitung von ''fagus'')</small><br />
DEU Vohenstrauß COA.svg|[[Fuchs (Wappentier)|Füchsin]] (Vohe) und [[Strauß (Wappentier)|Strauß]] für [[Vohenstrauß]]<br />
Coat of arms of the Kingdom of Galicia and Lodomeria.svg|[[Dohle]] ([[Ukrainische Sprache|ukr.]] ''galka'') für [[Galizien]]<br />
Coats of arms Herink.jpeg | [[Atlantischer Hering|Hering]] für [[Herink|Häring]]<br />
Český Dub CoA CZ.svg | [[Eichen|Eiche]] für [[Český Dub|Böhmisch Aicha]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg | [[Buchen|Buche]] für [[Schönenbuch]]<br />
Březová (Zlín District) CoA.png | [[Birken|Birke]] für [[Březová u Zlína|Birkenwald]]<br />
Hrušky (Břeclav) CoA CZ.jpg | [[Birne (Heraldik)|Birnbaum]] für [[Hrušky|Birnbaum]]<br />
Wappen Tanne.png | [[Tanne (Heraldik)|Tannen]] für [[Tanne (Harz)|Tanne]]<br />
Chmelík CoA.png | [[Hopfen (Heraldik)|Hopfen]] für [[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Coat of Arms of Ružomberok.svg | [[Rosen|Rose]] für [[Ružomberok|Rosenberg]]<br />
Farnern-coat of arms.svg | [[Farne]] für [[Farnern]]<br />
Most CoA.gif | [[Brücke (Heraldik)|Brücke]] für [[Most (Tschechien)|Brüx]]<br />
DEU Offenburg COA.svg | Offene Burg für [[Offenburg]]<br />
DEU Himmelpforten COA.svg|[[Pforte des Himmels]] für [[Himmelpforten]]<br />
Wappen Kröpelin.svg | [[Krüppel]] für [[Kröpelin]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Deutung des urs&shy;prünglich slawischen Ortsnamens)</small><br />
DEU Cham COA.svg | Kamm für [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logisch)</small><br />
DEU Lederhose COA.svg | [[Lederhose]] für [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]]<br />
Kuesnacht-blazon.svg| Kissen für [[Küsnacht]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an mittelhochdeutsch ''küssîn'' bzw. schweizerdeutsch ''Chüssi'')</small><br />
Wappen Korb.svg | Bienenkorb für [[Korb (Württemberg)|Korb]]<br />
DEU Bad Säckingen COA.svg | Sack für [[Bad Säckingen]]<br />
Tri Sekery CoA CZ.jpg | Drei [[Axt|Hacken]] für [[Tři Sekery|Dreihacken]]<br />
Černá Voda znak.png | schwarzer Strom (Schwarzwasser) für [[Černá Voda|Schwarzwasser]]<br />
Kamenny p znak.svg | [[Fähre]] für [[Kamenný Přívoz|Steinüberfuhr]]<br />
DEU Halbemond COA.svg| <nowiki>Halb</nowiki>[[Mond (Heraldik)|mond]] für [[Halbemond]]<br />
Šternberk znak.png | Stern und Berg für [[Šternberk|Sternberg]]<br />
Blason ville fr Magenta (Marne).svg | [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] für [[Magenta (Marne)|Magenta an der Marne]]<br />
</gallery><br />
<br />
Die [[Henneberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Henneberg]] führten z.&nbsp;B. eine Henne auf einem Dreiberg, die Herren ''[[Auffenstein|von Aufenstein]]'' einen ''Auf'' oder Uhu, die [[Grafen von Helfenstein]] einen Elefanten; das Wappen der Herren [[Kröcher (Adelsgeschlecht)|von Olvenstedt]] zeigt ein Kamel, welches im [[Mittelalter]] ''Olfent'' hieß. Hier lag eine [[Phonologie|phonologische]] Ähnlichkeit nahe. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der redenden Wappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen des preußischen Staatsministers [[August Friedrich von Boden]] (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.<br />
<br />
Auch Ortswappen können sprechend sein, etwa bei [[Berlin]] (volksetymologisch als ''Bärlein'' = kleiner Bär uminterpretiert) oder [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern|Bern]] (ebenfalls volkstümliche Anlehnung an ''Bär'') sowie [[Hamburg]] (Burg auf rotem Grund).<ref>Eigentlich ist die Mauer mit Tor und Türmen das generelle Wappensymbol für eine Stadt. In Hamburg ist allerdings dieses übliche Symbol burghaft zusammengedrängt.</ref> Bei [[Kanton Uri|Uri]] handelt es sich um das Ur, einen Auerochsen, bei [[Füllinsdorf]] um ein Fohlen (schweizerdeutsch ''Fülli''; etymologisch liegt indes ein männlicher Personenname vor). Ein weiteres Beispiel ist [[Tragwein]] (Weinfass auf einer Trage). [[Falke (Wappentier)|Falken]] finden sich oft in Wappen von Orten mit Namen Falkenstein und Falkenberg (so im heutigen [[Niemodlin]]), der [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] bei der Gemeinde [[Löwenberger Land]], Beile, die in [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] diesen hämmern, ferner eine Tanne auf Münzen und Wappen der elsässischen Stadt [[Thann]]. Bekannt sind auch die Magd über der Burg [[Magdeburg#Wappen, Flagge und Dienstsiegel|im Wappen von Magdeburg]] oder der [[Wappen Stralsunds|Stralsunder Strahl]].<br />
<br />
[[Datei:Schweiz, Bockstaler, Schaffhausen, CNG.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Bockstaler]] von 1621, Schaffhausen]]<br />
<br />
Als [[Münzmeisterzeichen]] wurden redende Wappen ebenfalls verwendet. Zum Beispiel hatte Ernst Peter Hecht, von 1693 bis 1714 Münzmeister der [[Münzstätte Leipzig]], die Buchstaben E&nbsp;P&nbsp;H und zusätzlich den Hecht aus seinem Wappen. Auch auf Münzen kommen redende Wappen vor. Karl Christoph Schmieder erklärt das Münzbild der Schaffhauser [[Bockstaler]], dass es sich um das Stadtwappen von Schaffhausen handelt. „Schafbock und Haus“ so Schmieder, sind das redende Wappen von [[Schaffhausen|Schafhausen]].<ref>[[Karl Christoph Schmieder]]: ''Handwörterbuch der gesammten Münzkunde.'' Waisenhaus, Halle/Berlin 1811 ({{Google Buch|BuchID=qosjl3646VcC|Seite=61|Linktext=S. 61|Hervorhebung="das redende Wappen von Schafhausen"}}).</ref><br />
<br />
[[Datei:Burgmann Speyer 4.JPG|mini|hochkant=0.8|[[Speyerer Dom]], Afrakapelle, redendes Wappen „Burgmann“, vom Grabmalrest des Domdekans [[Nikolaus Burgmann]] (†&nbsp;1443)]]<br />
[[Datei:Bischof Busch Wappenfenster NW4.JPG|mini|hochkant|[[Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße)|Stiftskirche Neustadt an der Weinstraße]], redendes Wappen des [[Bistum Speyer|Speyerer Bischofs]] [[Konrad von Busch]]. (Links das blaue Bistumswappen mit weißem Kreuz, rechts ein brennender Dorn''busch'')]]<br />
<br />
Viele redende Wappen sind eine (teilweise volksetymologische) direkte bildhafte Umsetzung des Ortsnamens:<br />
* [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] zeigt das Wappen von Beilstein besteckt mit drei (2:1) auf einem Stein darin eingehauenen [[Spitzhammer|Spitzhämmer]]<br />
* [[Bockhorn (Friesland)|Bockhorn]] zeigt einen Hirsch und ein Blasinstrument<br />
* [[Cambridge]] zeigt unter anderem ein Schiff neben einer Brücke; engl. ''bridge'' „Brücke“ über dem Fluss [[River Cam (Great Ouse)|Cam]]<br />
* [[Châteaurenard]] zeigt ein Schloss unter einem Fuchs; franz. ''château'' „[[Schloss (Architektur)|Schloss]]“, ''renard'' „[[Fuchs (Wappentier)|Fuchs]]“<br />
* Dürr (= blattlos) ist die [[Buche (Heraldik)|Buche]] in [[Dürrenbüchig]]<br />
* [[Elmbridge]] zeigt eine Ulme an einer Brücke; engl. ''elm'' „[[Ulmen|Ulme]]“, ''bridge'' „Brücke“<br />
* [[Eriskirch]] zeigt eine [[Lilie (Heraldik)|goldene Schwertlilie]] ''([[Sibirische Schwertlilie|Iris sibirica]])'' und die heutige Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“.<br />
* [[Faoug]], deutsch ''Pfauen,'' hat einen Pfau (volksetymologische Deutung des Ortsnamens) und eine Buche (richtige Herleitung von lateinisch ''fagus'' „Buche“) im Wappen<br />
* [[Goldscheuer]] zeigt eine goldene Scheune<br />
* [[Graben BE]] zeigt gekreuzte [[Spaten]]<br />
* [[Haßfurt]] zeigt einen Hasen<br />
* [[Hornberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Königsbrunn]] zeigt Krone und Brunnenschacht<br />
* [[Küsnacht]] und [[Küssnacht SZ|Küssnacht]] haben ein Kissen im Wappen (volksetymologische Deutung des Ortsnamens, eigentlich aber zurückgehend auf ''fundus Cossiniacus'' „Landgut des Cossinius“)<br />
* [[L’Aquila]] zeigt einen Adler; ital. ''aquila'' „[[Adler (Wappentier)|Adler]]“<br />
* [[Łódź|Lodsch]] zeigt ein Boot, poln. ''lodz'' „Boot“<br />
* [[Lyon]] zeigt einen Löwen; franz. ''lion'' „[[Löwe (Wappentier)|Löwe]]“<br />
* [[Meersburg]] zeigt ein ''Meer'' (für den Bodensee) und eine Burg<br />
* [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]] zeigt neun Kirchen<br />
* [[Nonnenhorn]] zeigt eine Ordensfrau und ein Füllhorn<br />
* [[Offenhausen (Oberösterreich)|Offenhausen]] in Österreich zeigt einen Affen auf einem halb offenen Stadttor<br />
* [[Oxford]] zeigt einen im Fluss stehenden Ochsen; engl. ''ox'' „[[Stier (Wappentier)|Ochse]]“, ''ford'' „[[Furt]]“<br />
* [[Phoenix (Arizona)]] zeigt einen [[Phönix (Mythologie)]]<br />
* [[Puchheim]] zeigt gekreuzte '''P'''uchenblätter und ein Haus<br />
* [[Rockenhausen]] zeigt drei ''Roggen-''Ähren<br />
* [[Schwerte]] zeigt zwei gekreuzte nach unten weisende Schwerter<br />
* [[Starnberg]] zeigt einen Staren auf grünem, nach Busch, Baum oder Hügel aussehendem Grund<br />
* [[Steinhaus (Oberösterreich)|Steinhaus]] zeigt ein Stein-Haus<br />
* [[Tours]] zeigt drei silberne Türme; franz. ''tour'' „[[Burg (Heraldik)|Turm]]“<br />
* [[Triberg im Schwarzwald|Triberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Turin]] zeigt einen [[Stier (Wappentier)|Stier]]; ital. ''toro'' „Stier“<br />
* [[Wolfsburg]] zeigt einen Wolf auf einer Burgmauer<br />
* [[Zweibrücken]] zeigt eine Zwillingsbrücke<br />
<br />
Andere Wappen benutzen einen symbolhaften „Umweg“:<br />
* [[Baden (Niederösterreich)|Baden]] zeigt Badende<br />
* [[Bettendorf (Haut-Rhin)|Bettendorf]] (entstanden aus ''Betendorf'') zeigt [[Bibel]] und [[Rosenkranz]] als Symbol für das Beten<br />
* [[Kröpelin]] zeigt einen Krüppel; tatsächlich liegt das slawische Wort ''crepelice'' (= Ort der Wachtel) zugrunde<br />
* [[Frankfurt (Oder)]] zeigt einen Hahn, lat. ''gallus.'' Im mittelalterlichen Latein sind die ''galli'' Franken („Gallier“).<br />
* [[Gallipoli (Apulien)|Gallipoli]] zeigt einen Hahn, ital. ''gallo,'' obwohl der Name der Stadt eigentlich von griech. ''kalòs'' kommt (Volksetymologie)<br />
* [[Luckau]] zeigt einen Stier, das Symbol für den Evangelisten Lukas<br />
* [[Jüterbog]] zeigt einen Bock, der nach einer [[Volksetymologie]] der Namensgeber sein soll<br />
* [[Kindberg]] in der Steiermark blasoniert wie folgt: „In blauem Schild golden ein auf einem silbernen Berg sitzendes nacktes, nur mit Lendentuch bekleidetes Kind, unter drei halbrund angeordneten goldenen fünfzackigen Sternen mit einer der vorne und hinten gebogen aus dem Berg wachsenden silbernen Blumen spielend.“<br />
* [[Lauffen am Neckar]] hat den laufenden Boten („Läufer“)<br />
* [[Lichtental (Wien)|Lichtental]], der Bezirksteil des [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirkes]] zeigt ein von der Sonne beleuchtetes Tal<br />
* [[Schattendorf]] – wirft ''Schatten''<br />
* [[Telgte]] (nach einem Gehöft Telgoth) zeigt eine stilisierte [[Eichen|Eiche]], ''Telge'' steht dabei für Eiche (''Telgen potten'' für Bäume pflanzen, 16.&nbsp;Jahrhundert)<br />
<br />
== Initialwappen ==<br />
Auch sind die [[Initialwappen]] häufig als redend anzusehen. Beispiele sind:<br />
* [[Hradec Králové]] (deutsch ''Königgrätz'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Jevíčko]] (deutsch ''Gewitsch'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Kielce]] in Polen mit einem „CK“ für „Civitas Kielce“<br />
* [[Kraslice]] in Tschechien mit einem wappenfüllenden „G“, das bis 1945 für den deutschen Namen ''Graslitz'' stand<br />
* [[Lidice]] (deutsch ''Liditz'') in Tschechien mit einem „L“<br />
* [[Moravská Třebová]] (deutsch ''Mährisch-Trübau'') in Tschechien mit einem „T“<br />
* [[Olomouc]] (deutsch ''Olmütz'') in Tschechien mit dem [[Kürzel]] „SPQO“ für „Senatus Populusque Olomucensis“<br />
* [[Radom]] in Polen mit einem ein „R“ unter einer Krone<br />
* [[Rudolfov]] (deutsch ''Rudolfstadt'') in Tschechien mit einem „R“<br />
* [[Wrocław]] (deutsch ''Breslau'') in Polen mit einem „W“<br />
* [[Zittau]] in Sachsen mit einem silbernen „Z“ in der Wappenmitte<br />
* [[Znojmo]] (deutsch ''Znaim'') in Tschechien mit einem „Z“<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7; 2., unveränderte Aufl. mit dem Untertitel ''Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken.'' Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4; 3. Aufl. 2011, ISBN 978-3-86646-077-5.<br />
* [[Winfried Schich]]: ''Redende Siegel brandenburgischer und anderer deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert.'' In: [[Markus Späth]] (Hrsg.): ''Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Kunstgeschichte und Geschichte im Gespräch'' (=&nbsp;''Sensus.'' Band 1). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-412-20353-5, S. 113–130.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canting arms|Redendes Wappen|audio=0|video=0}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fachbegriff (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichel_(Heraldik)&diff=252452114Eichel (Heraldik)2025-01-20T17:43:35Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|1=Die gesamten Aussagen des Beitrags sind nicht durch zuverlässige (heraldische) Publikationen und Primärquellen belegt.}}<br />
Die '''Eichel''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]], die in [[Wappen]] einzeln oder verbunden mit [[Eichenlaub#Heraldik|Eichenlaub]] vorkommt. Sie ist der typischen Erscheinung der reifen, aber noch am Baum oder immer in ihrem [[Fruchtbecher]] befindlichen Frucht von in Mittel- und Südeuropa heimischen [[Eichen]]arten (beispielsweise der auch „Deutsche Eiche“ genannten [[Stieleiche]]) nachempfunden und wird zumeist mit Stiel und häufig senkrecht (stehend oder hängend) dargestellt.<br />
<br />
Die [[Tingierung]] (Farbgebung) ist häufig Gold (gelb), gelegentlich auch Grün oder Rot, selten Silber (weiß). Der Fruchtbecher ist bisweilen abweichend grün tingiert, zumeist bei gleicher Tingierung wie der Fruchtkörper mit einem schwarzen Schrägfadengitter überdeckt (d.&nbsp;h. bis zum Rand der Teilfigur durchgezogen; selten auch nur belegt, also nicht bis zum Rand der Teilfigur durchgehend), sodass er dunkler erscheinen kann, ohne eine unheraldische Farbe verwenden zu müssen. <br />
<br />
<div align=center><br />
<gallery><br />
Wappen Aichelberg.png|Aichelberg (Ortsteil von [[Aichwald]])<br />
Wappen Aichstetten RV.svg|[[Aichstetten]]<br />
DE-ST 15-0-86-005 Biederitz 2010 COA.png|[[Biederitz#Wappen|Biederitz]]<br />
DEU_Dreieichenhain_COA.svg|[[Dreieichenhain]]<br />
DEU Ecklak COA.svg|[[Ecklak#Wappen|Ecklak]]<br />
DEU Eichelhardt COA.svg|[[Eichelhardt]]<br />
Wappen von Eichenau.svg|[[Eichenau]]<br />
Wappen Neu-Eichenberg.svg|[[Neu-Eichenberg]]<br />
1 Wappen Eichfeld.jpg|[[Volkach]]–[[Eichfeld (Volkach)|Eichfeld]]<br />
Wappen von Eichstätt.svg|[[Eichstätt#Wappen, Siegel und Fahne|Eichstätt]]<br />
DEU Samtgemeinde Elbtalaue COA.svg|[[Samtgemeinde Elbtalaue#Wappen|Elbtalaue (Samtgemeinde)]]<br />
Wappen Goettlin.svg|[[Göttlin]] <br />
Wappen Kirchardt.svg|[[Kirchardt#Wappen und Flagge|Kirchardt]] <br />
Wapen Lehnst.jpg|[[Lehnstedt (Hagen im Bremischen)#Wappen|Lehnstedt]] <br />
Wappen_Schweindorf.png|[[Schweindorf (Neresheim)|Schweindorf]]<br />
DEU_Winnweiler_COA.svg|[[Winnweiler]]<br />
Blason ca ville Acton Vale.svg|[[Acton Vale]], [[Québec]], Kanada<br />
POL gmina Dębowa Kłoda COA.svg|[[Gmina Dębowa Kłoda]], Polen<br />
POL gmina Dębowa Łąka COA.svg|[[Gmina Dębowa Łąka]], Polen<br />
Coat of arms of Dubna.svg|[[Dubna (Moskau)|Dubna]], Russland<br />
Chavannes-le-Chêne-coat of arms.svg|Silberne Eicheln im Wappen von [[Chavannes-le-Chêne]] VD, Schweiz<br />
CHE Würenlingen COA.svg|Zweiblättriger Eichenzweig mit Frucht im Wappen von [[Würenlingen]] AG, Schweiz<br />
Coat of Arms of Dubnica nad Váhom.svg|[[Dubnica nad Váhom]], Slowakei<br />
Brněnec CoA CZ.svg|[[Brněnec]], Tschechien<br />
Celakovice znak.jpg|[[Čelákovice]], Tschechien<br />
Český Dub CoA CZ.svg|[[Český Dub]], Tschechien<br />
Dub nad Moravou znak.png|[[Dub nad Moravou]], Tschechien<br />
Dubnice znak.jpg|[[Dubnice pod Ralskem]], Tschechien<br />
Hradištko NY CoA.jpg|[[Hradištko u Sadské|Hradištko]], Tschechien<br />
Lichnov Bruntál znak.png|[[Lichnov u Bruntálu|Lichnov]], Tschechien<br />
Kořenov CoA CZ.svg|[[Kořenov]], Tschechien<br />
Modrice CZ CoA.svg|[[Modřice]], Tschechien<br />
Stochov CoA CZ.jpg|[[Stochov]], Tschechien<br />
Dubove zkr gerb.png|[[Dubowe]], Ukraine<br />
</gallery></div><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Eiche (Heraldik)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Acorns in heraldry|Eicheln in der Heraldik|3=S}}<br />
<!--<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/>--><br />
<br />
[[Kategorie:Frucht (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Eiche als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Redendes_Wappen&diff=252444398Redendes Wappen2025-01-20T14:38:37Z<p>78.128.221.5: /* Beispiele */</p>
<hr />
<div>Als '''redendes Wappen''' (im [[Französische Sprache|Französischen]] immer im Plural: ''armes parlantes''), auch '''sprechendes Wappen''' oder ''Namenswappen,'' bezeichnet man in der [[Heraldik]] solche [[Wappen]], die im Fall von Familiennamen auf den Namen des Inhabers oder im Falle von Ortswappen auf die (oft [[Volksetymologie|volksetymologische]]) Deutung des Ortsnamens entweder anspielen oder ihn [[Bilderrätsel|rebus]]&shy;artig darstellen. Die Anspielung liegt meist in der Figur, seltener in der Farbe.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
[[Wappen]] entstanden im Mittelalter aus verzierten [[Schild (Schutzwaffe)|Reiterschilden]] im [[13. Jahrhundert]] und [[14. Jahrhundert]]. Die [[Deutscher Adel#Adelsnamen mit oder ohne Prädikat, Namensursprünge|Namensursprünge des deutschen Uradels]] liegen in vielen Fällen in der [[Wappenfigur]] (oder [[gemeine Figur|gemeinen Figur]]) oder auch der [[Helmzier]]. Insofern könnte der Begriff „redendes Wappen“ den irreführenden Eindruck erwecken, dass bei den vielen [[Ministerialen]]familien des [[Uradel]]s zuerst der Name und dann das Wappen da war (was auch gelegentlich vorkam, häufiger aber beim späteren [[Briefadel]]), während in den meisten Fällen umgekehrt der [[Ritter]] nach dem Erkennungszeichen benannt wurde, das er auf seinem [[Schild (Schutzwaffe)|Schild]] aufmalen ließ oder das er als [[Helmkleinod]] auf seinem [[Helm#Hochmittelalterliche Helme|Helm]] anbrachte, so etwa bei den [[Fuchs (Adelsgeschlecht)|Fuchs von Bimbach]], [[Gans zu Putlitz]], [[Riedesel|Riedesel zu Eisenbach]], [[Rabe von Pappenheim]], [[Behr (Adelsgeschlecht)|Behr]], [[Hahn (Adelsgeschlecht)|Hahn]], [[Hundt zu Lautterbach|Hundt]], [[Ochs von Gunzendorf|Ochs]], [[Rüdt von Collenberg|Rüdt]], [[Schweinichen (Adelsgeschlecht)|Schweinichen]], [[Wolff von Gudenberg|Wolff]], [[Nagel (Adelsgeschlecht)|Nagel]], [[Pflugk]], [[Ketelhodt]] usw. Ähnliches gilt für Stadtwappen, etwa das [[Wappen von München]], das [[Landeswappen Hamburgs]], das [[Wappen Berlins]] usw.<br />
<br />
Bei modernen Wappen (Familien- oder Ortswappen) ist es häufig umgekehrt: Vom Namen wird ein Symbol (die [[Wappenfigur]]) abgeleitet, die möglichst irgendwie auf ihn anspielt. Gerade bei Ortswappen wird aber auch häufig auf historische Wappen (etwa von einst am Ort begüterten Adelsgeschlechtern oder Klöstern) zurückgegriffen, die (allein oder in Kombination mit anderen Figuren) in das neue Wappen aufgenommen werden. Eine solche Heraldik hat mehr geschichtliche Tiefe, wobei es dann von den historischen Umständen abhängt, ob redende Figuren, die mit dem Ortsnamen zusammenhängen, vorkommen oder nicht. <br />
<br />
Redende Zeichen gab es bereits in der [[Antike]]. Vor allem die zunächst noch nicht beschrifteten Münzen aus der [[Archaik (Kunst)|archaischen Zeit]] nehmen in ihren Motiven häufig auf die Namen der Städte Bezug, in denen sie geprägt wurden. Beispiele sind [[Phokaia]] mit einer Robbe ({{grcS|''phokä''}}), [[Messina|Zankle]] (''zánklä'' = Sichel), [[Himera]] mit einem Hahn (''häméra'' = Tag) und [[Selinunt|Selinus]] mit dem Blatt einer Sichelstaude (''sélinon'' = Selleriestaude),<ref>Florian Haymann: ''Antike Münzen sammeln.'' Battenberg, Regenstauf 2016, S. 29, 32.</ref> [[Melos]] mit einem Apfel ''(melon)'', [[Rhodos]] mit einer Rosenblüte ''(rhodon)''.<ref>[[Peter Franz Mittag]]: ''Griechische Numismatik.'' Verlag Antike, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-938032-85-5, S. 22.</ref> Einige Münzen aus der Zeit der Römischen Republik spielen mit redenden Zeichen auf die Familiennamen der Münzmeister an. Dazu gehören die Purpurschnecke für den Münzmeister Furius Purpurio, ein Eselskopf (Esel = asinus) für M. Iunius Silanus, die Dohle (graculus) für L. Antestius Gragulus, der Torques (ein Halsring aus der gallischen Kultur) für L. Manlius Torquatus, ein Stier (taurus) für L. Thorius Balbus, ein deformierter Fuß (Schwellfuß = crassipes) für P. Furius Crassipes, ein Sternbild, das in der Antike ''triones'' genannt wurde für L. Lucretius Trio, ein Fausthandschuh (caestus) für L. Plaetorius L. filius Cestianus und eine Spitzhacke (acisculus) für L. Valerius Acisculus.<ref>[[Rainer Albert]]: ''Die Münzen der Römischen Republik.'' Battenberg, Regenstauf 2003, ISBN 978-3-86646-072-0, Katalognummern 874, 905, 1083, 1117, 1241, 1290, 1298 und 1464.</ref><br />
<br />
== Beispiele ==<br />
<gallery caption="Beispiele redender Wappen"><br />
Muenchen Kleines Stadtwappen.svg | Mönch für [[München]]<br />
Kružberk CoA.jpg | [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] für [[Kružberk|Kreuzberg]]<br />
Rosswein coa.png | [[Pferd (Wappentier)|Roß]] und [[Weinrebe (Heraldik)|Weinrebe]] für [[Roßwein]]<br />
Hranice (Cheb District) CoA.png | Roß und Bach für [[Hranice u Aše|Roßbach]]<br />
Inoffizielles Wappen des Schönhengstgaus.png | [[Hengst]] für [[Schönhengstgau]]<br />
AUT Bärnbach COA.png | [[Bär (Wappentier)|Bär]] und Bach für [[Bärnbach]]<br />
Bynovec CoA.jpg | [[Biene (Wappentier)|Biene]] für [[Bynovec|Binsdorf]]<br />
Březová (Zlín District) CoA.png | [[Birken|Birke]] für [[Březová u Zlína|Birkenwald]]<br />
Hrušky (Břeclav) CoA CZ.jpg | [[Birne (Heraldik)|Birnbaum]] für [[Hrušky|Birnbaum]]<br />
CHE Schönenbuch COA.svg | [[Buchen|Buche]] für [[Schönenbuch]]<br />
Český Dub CoA CZ.svg | [[Eichen|Eiche]] für [[Český Dub|Böhmisch Aicha]]<br />
Chmelík CoA.png | [[Hopfen (Heraldik)|Hopfen]] für [[Chmelík|Hopfendorf]]<br />
Coat of Arms of Ružomberok.svg | [[Rosen|Rose]] für [[Ružomberok|Rosenberg]]<br />
Čížov CoA.jpg | [[Erlenzeisig|Zeisig]] für [[Čížov|Zeisau]]<br />
Sokolov COA.svg | [[Falke (Wappentier)|Falke]] für [[Sokolov|Falkenau]]<br />
DEU Haan COA.svg | [[Hahn (Wappentier)|Hahn]] für [[Haan]]<br />
Wappen Henneberg.png | [[Henne (Wappentier)|Henne]] auf Berg für [[Henneberg (Meiningen)|Henneberg]]<br />
CoA Schwanenberg.png|[[Schwan (Wappentier)|Schwan]] auf Berg für [[Schwanenberg]]<br />
Coats of arms Herink.jpeg | [[Atlantischer Hering|Hering]] für [[Herink|Häring]]<br />
Jihlava CoA CZ.svg | [[Igel (Wappentier)|Igel]] für [[Jihlava|Iglau]]<br />
Most CoA.gif | [[Brücke (Heraldik)|Brücke]] für [[Most (Tschechien)|Brüx]]<br />
DEU Offenburg COA.svg | Offene Burg für [[Offenburg]]<br />
Wappen Magdeburg.svg | Jungfrau (Magd) und Burg für [[Magdeburg]]<br />
Wappen Pfaffenhofen.svg | [[Tonsur]] für [[Pfaffenhofen (Württemberg)|Pfaffenhofen]]<br />
DEU Himmelpforten COA.svg|[[Pforte des Himmels]] für [[Himmelpforten]]<br />
Wappen Kröpelin.svg | [[Krüppel]] für [[Kröpelin]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Deutung des urs&shy;prünglich slawischen Ortsnamens)</small><br />
DEU Blaufelden COA.svg | Bauer auf blauem Grund für [[Blaufelden]]<br />
DEU Cham COA.svg | Kamm für [[Cham (Oberpfalz)|Cham]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logisch)</small><br />
Wappen Buntenbock.png |Bunter Bock <small>(vgl. [[Bunter Löwe]])</small> für [[Buntenbock]]<br />
POL Głuchołazy COA.svg | Ziegenkopf für [[Głuchołazy|Ziegenhals]]<br />
Wappen Darmstadt Eberstadt.jpg | [[Eber (Wappentier)|Eber]] für [[Darmstadt-Eberstadt|Eberstadt]]<br />
Volfartice znak.jpg | [[Wolf (Wappentier)|Wolf]] für [[Volfartice|Wolfersdorf]]<br />
DEU Hirschau COA.svg | [[Hirsch (Wappentier)|Hirsch ]] für [[Hirschau]]<br />
Kamenny p znak.svg | [[Fähre]] für [[Kamenný Přívoz|Steinüberfuhr]]<br />
DEU Bad Säckingen COA.svg | Sack für [[Bad Säckingen]]<br />
Černá Voda znak.png | schwarzer Strom (Schwarzwasser) für [[Černá Voda|Schwarzwasser]]<br />
Šternberk znak.png | Stern und Berg für [[Šternberk|Sternberg]]<br />
DEU Geiselwind COA.svg | [[Geißel (Heraldik)|Geißel]] und [[Windhund]] für [[Geiselwind]] <br />
DEU Halbemond COA.svg| <nowiki>Halb</nowiki>[[Mond (Heraldik)|mond]] für [[Halbemond]]<br />
Hoorn wapen 2.svg|[[Hifthorn]] und [[Einhorn (Wappentier)|Einhorn]] für [[Hoorn]]<br />
Wappen Schwobfeld.png | [[Die Sieben Schwaben|Die sieben Schwaben]] für [[Schwobfeld]]<br />
DEU Schnabelwaid COA.svg | Storchenschnabel für [[Schnabelwaid]]<br />
DEU Lederhose COA.svg | [[Lederhose]] für [[Lederhose (Thüringen)|Lederhose]]<br />
Wappen Tanne.png | [[Tanne (Heraldik)|Tannen]] für [[Tanne (Harz)|Tanne]]<br />
Farnern-coat of arms.svg | [[Farne]] für [[Farnern]]<br />
Wappen Lamspringe.png|Springendes Lamm für [[Lamspringe]]<br />
Wappen Lauffen am Neckar.svg|Laufender Mann für [[Lauffen am Neckar]]<br />
DEU Vohenstrauß COA.svg|[[Fuchs (Wappentier)|Füchsin]] (Vohe) und [[Strauß (Wappentier)|Strauß]] für [[Vohenstrauß]]<br />
Wappen Wachstedt.png | Wächter für [[Wachstedt]]<br />
DEU Wäschenbeuren COA.svg | Wäscherin für [[Wäschenbeuren]]<br />
Kuesnacht-blazon.svg| Kissen für [[Küsnacht]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an mittelhochdeutsch ''küssîn'' bzw. schweizerdeutsch ''Chüssi'')</small><br />
Faoug-coat of arms.svg|[[Pfau (Wappentier)|Pfau]] und Buche (lat. ''fagus'') für [[Faoug|Pfauen]] <small>(volks&shy;etymo&shy;logische Anlehnung an ''Pfau'' und korrekte Herleitung von ''fagus'')</small><br />
Wappen Fuellinsdorf.png | [[Fohlen]] für [[Füllinsdorf]] <small>(Anlehnung schweizerdeutsch ''Fülli'')</small><br />
AUT Hadersdorf-Kammern COA.jpg | Streitende (hadernde) Landsknechte für [[Hadersdorf-Kammern|Hadersdorf]] <small>(Fehlinterpretation von 1514)</small><br />
Oxford - Coat of Arms.svg | Ochse für [[Oxford]] (deutsch ''Ochsenfurt'')<br />
Blason ville fr Magenta (Marne).svg | [[Balken (Heraldik)|Schrägbalken]] in [[Magenta (Farbe)|Magenta]] für [[Magenta (Marne)|Magenta an der Marne]]<br />
Coat of Arms Diocese of Baton Rouge, LA.svg | Roter Stab für das [[Bistum Baton Rouge]] <small>([[Französische Sprache|frz.]] ''bâton rouge'')</small><br />
Coat of arms of the Kingdom of Galicia and Lodomeria.svg|[[Dohle]] ([[Ukrainische Sprache|ukr.]] ''galka'') für [[Galizien]]<br />
Coat of arms of Červené Poříčí.svg | [[Krone_(Heraldik)|Krone]] für [[Červené Poříčí|Kronporitschen]]<br />
Boží Dar znak.png | [[Gott (Christentum)|Gott]] für [[Boží Dar|Gottesgab]]<br />
Andelskk znak.jpg | [[Erzengel Michael]] für [[Andělská Hora|Engelhaus]]<br />
Coat of Arms of Martin.svg | [[Martin von Tours|Sankt Martin]] für [[Martin (Slowakei)|Turz-Sankt Martin]]<br />
Hora Svaté Kateřiny znak.jpg | [[Katharina von Alexandrien|Hl. Katharina]] für [[Hora Svaté Kateřiny|Katharinaberg]]<br />
Wappen Korb.svg | Bienenkorb für [[Korb (Württemberg)|Korb]]<br />
Tri Sekery CoA CZ.jpg | Drei [[Axt|Hacken]] für [[Tři Sekery|Dreihacken]]<br />
Loket Sokolov znak.png | [[Ellbogengelenk|Ellbogen]] für [[Loket|Elbogen]]<br />
Coat of Arms of Holíč.svg | Weiße [[Kirche (Heraldik)|Kirche]] für [[Holíč|Weißkirchen]]<br />
POL Lwówek Śląski COA.svg | [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] für [[Lwówek Śląski|Löwenberg]]<br />
</gallery><br />
<br />
Die [[Henneberg (Adelsgeschlecht)|Grafen von Henneberg]] führten z.&nbsp;B. eine Henne auf einem Dreiberg, die Herren ''[[Auffenstein|von Aufenstein]]'' einen ''Auf'' oder Uhu, die [[Grafen von Helfenstein]] einen Elefanten; das Wappen der Herren [[Kröcher (Adelsgeschlecht)|von Olvenstedt]] zeigt ein Kamel, welches im [[Mittelalter]] ''Olfent'' hieß. Hier lag eine [[Phonologie|phonologische]] Ähnlichkeit nahe. Die spätere offizielle Heraldik verfuhr bei der Wahl der redenden Wappen sehr willkürlich und den Gesetzen der Heroldskunst widersprechend. So ist das Wappen des preußischen Staatsministers [[August Friedrich von Boden]] (geadelt 1739) dreifach redend, indem es eine Pfote (Pote), einen Boden und einen Boten enthält.<br />
<br />
Auch Ortswappen können sprechend sein, etwa bei [[Berlin]] (volksetymologisch als ''Bärlein'' = kleiner Bär uminterpretiert) oder [[Fahne und Wappen des Kantons und der Stadt Bern|Bern]] (ebenfalls volkstümliche Anlehnung an ''Bär'') sowie [[Hamburg]] (Burg auf rotem Grund).<ref>Eigentlich ist die Mauer mit Tor und Türmen das generelle Wappensymbol für eine Stadt. In Hamburg ist allerdings dieses übliche Symbol burghaft zusammengedrängt.</ref> Bei [[Kanton Uri|Uri]] handelt es sich um das Ur, einen Auerochsen, bei [[Füllinsdorf]] um ein Fohlen (schweizerdeutsch ''Fülli''; etymologisch liegt indes ein männlicher Personenname vor). Ein weiteres Beispiel ist [[Tragwein]] (Weinfass auf einer Trage). [[Falke (Wappentier)|Falken]] finden sich oft in Wappen von Orten mit Namen Falkenstein und Falkenberg (so im heutigen [[Niemodlin]]), der [[Löwe (Wappentier)|Löwe]] bei der Gemeinde [[Löwenberger Land]], Beile, die in [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] diesen hämmern, ferner eine Tanne auf Münzen und Wappen der elsässischen Stadt [[Thann]]. Bekannt sind auch die Magd über der Burg [[Magdeburg#Wappen, Flagge und Dienstsiegel|im Wappen von Magdeburg]] oder der [[Wappen Stralsunds|Stralsunder Strahl]].<br />
<br />
[[Datei:Schweiz, Bockstaler, Schaffhausen, CNG.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Bockstaler]] von 1621, Schaffhausen]]<br />
<br />
Als [[Münzmeisterzeichen]] wurden redende Wappen ebenfalls verwendet. Zum Beispiel hatte Ernst Peter Hecht, von 1693 bis 1714 Münzmeister der [[Münzstätte Leipzig]], die Buchstaben E&nbsp;P&nbsp;H und zusätzlich den Hecht aus seinem Wappen. Auch auf Münzen kommen redende Wappen vor. Karl Christoph Schmieder erklärt das Münzbild der Schaffhauser [[Bockstaler]], dass es sich um das Stadtwappen von Schaffhausen handelt. „Schafbock und Haus“ so Schmieder, sind das redende Wappen von [[Schaffhausen|Schafhausen]].<ref>[[Karl Christoph Schmieder]]: ''Handwörterbuch der gesammten Münzkunde.'' Waisenhaus, Halle/Berlin 1811 ({{Google Buch|BuchID=qosjl3646VcC|Seite=61|Linktext=S. 61|Hervorhebung="das redende Wappen von Schafhausen"}}).</ref><br />
<br />
[[Datei:Burgmann Speyer 4.JPG|mini|hochkant=0.8|[[Speyerer Dom]], Afrakapelle, redendes Wappen „Burgmann“, vom Grabmalrest des Domdekans [[Nikolaus Burgmann]] (†&nbsp;1443)]]<br />
[[Datei:Bischof Busch Wappenfenster NW4.JPG|mini|hochkant|[[Stiftskirche (Neustadt an der Weinstraße)|Stiftskirche Neustadt an der Weinstraße]], redendes Wappen des [[Bistum Speyer|Speyerer Bischofs]] [[Konrad von Busch]]. (Links das blaue Bistumswappen mit weißem Kreuz, rechts ein brennender Dorn''busch'')]]<br />
<br />
Viele redende Wappen sind eine (teilweise volksetymologische) direkte bildhafte Umsetzung des Ortsnamens:<br />
* [[Beilstein (Württemberg)|Beilstein]] zeigt das Wappen von Beilstein besteckt mit drei (2:1) auf einem Stein darin eingehauenen [[Spitzhammer|Spitzhämmer]]<br />
* [[Bockhorn (Friesland)|Bockhorn]] zeigt einen Hirsch und ein Blasinstrument<br />
* [[Cambridge]] zeigt unter anderem ein Schiff neben einer Brücke; engl. ''bridge'' „Brücke“ über dem Fluss [[River Cam (Great Ouse)|Cam]]<br />
* [[Châteaurenard]] zeigt ein Schloss unter einem Fuchs; franz. ''château'' „[[Schloss (Architektur)|Schloss]]“, ''renard'' „[[Fuchs (Wappentier)|Fuchs]]“<br />
* Dürr (= blattlos) ist die [[Buche (Heraldik)|Buche]] in [[Dürrenbüchig]]<br />
* [[Elmbridge]] zeigt eine Ulme an einer Brücke; engl. ''elm'' „[[Ulmen|Ulme]]“, ''bridge'' „Brücke“<br />
* [[Eriskirch]] zeigt eine [[Lilie (Heraldik)|goldene Schwertlilie]] ''([[Sibirische Schwertlilie|Iris sibirica]])'' und die heutige Pfarrkirche „Unsere Liebe Frau“.<br />
* [[Faoug]], deutsch ''Pfauen,'' hat einen Pfau (volksetymologische Deutung des Ortsnamens) und eine Buche (richtige Herleitung von lateinisch ''fagus'' „Buche“) im Wappen<br />
* [[Goldscheuer]] zeigt eine goldene Scheune<br />
* [[Graben BE]] zeigt gekreuzte [[Spaten]]<br />
* [[Haßfurt]] zeigt einen Hasen<br />
* [[Hornberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Königsbrunn]] zeigt Krone und Brunnenschacht<br />
* [[Küsnacht]] und [[Küssnacht SZ|Küssnacht]] haben ein Kissen im Wappen (volksetymologische Deutung des Ortsnamens, eigentlich aber zurückgehend auf ''fundus Cossiniacus'' „Landgut des Cossinius“)<br />
* [[L’Aquila]] zeigt einen Adler; ital. ''aquila'' „[[Adler (Wappentier)|Adler]]“<br />
* [[Łódź|Lodsch]] zeigt ein Boot, poln. ''lodz'' „Boot“<br />
* [[Lyon]] zeigt einen Löwen; franz. ''lion'' „[[Löwe (Wappentier)|Löwe]]“<br />
* [[Meersburg]] zeigt ein ''Meer'' (für den Bodensee) und eine Burg<br />
* [[Neunkirchen (Niederösterreich)|Neunkirchen]] zeigt neun Kirchen<br />
* [[Nonnenhorn]] zeigt eine Ordensfrau und ein Füllhorn<br />
* [[Offenhausen (Oberösterreich)|Offenhausen]] in Österreich zeigt einen Affen auf einem halb offenen Stadttor<br />
* [[Oxford]] zeigt einen im Fluss stehenden Ochsen; engl. ''ox'' „[[Stier (Wappentier)|Ochse]]“, ''ford'' „[[Furt]]“<br />
* [[Phoenix (Arizona)]] zeigt einen [[Phönix (Mythologie)]]<br />
* [[Puchheim]] zeigt gekreuzte '''P'''uchenblätter und ein Haus<br />
* [[Rockenhausen]] zeigt drei ''Roggen-''Ähren<br />
* [[Schwerte]] zeigt zwei gekreuzte nach unten weisende Schwerter<br />
* [[Starnberg]] zeigt einen Staren auf grünem, nach Busch, Baum oder Hügel aussehendem Grund<br />
* [[Steinhaus (Oberösterreich)|Steinhaus]] zeigt ein Stein-Haus<br />
* [[Tours]] zeigt drei silberne Türme; franz. ''tour'' „[[Burg (Heraldik)|Turm]]“<br />
* [[Triberg im Schwarzwald|Triberg]] zeigt zwei [[Hifthorn|Hifthörner]] über einem [[Dreiberg]]<br />
* [[Turin]] zeigt einen [[Stier (Wappentier)|Stier]]; ital. ''toro'' „Stier“<br />
* [[Wolfsburg]] zeigt einen Wolf auf einer Burgmauer<br />
* [[Zweibrücken]] zeigt eine Zwillingsbrücke<br />
<br />
Andere Wappen benutzen einen symbolhaften „Umweg“:<br />
* [[Baden (Niederösterreich)|Baden]] zeigt Badende<br />
* [[Bettendorf (Haut-Rhin)|Bettendorf]] (entstanden aus ''Betendorf'') zeigt [[Bibel]] und [[Rosenkranz]] als Symbol für das Beten<br />
* [[Kröpelin]] zeigt einen Krüppel; tatsächlich liegt das slawische Wort ''crepelice'' (= Ort der Wachtel) zugrunde<br />
* [[Frankfurt (Oder)]] zeigt einen Hahn, lat. ''gallus.'' Im mittelalterlichen Latein sind die ''galli'' Franken („Gallier“).<br />
* [[Gallipoli (Apulien)|Gallipoli]] zeigt einen Hahn, ital. ''gallo,'' obwohl der Name der Stadt eigentlich von griech. ''kalòs'' kommt (Volksetymologie)<br />
* [[Luckau]] zeigt einen Stier, das Symbol für den Evangelisten Lukas<br />
* [[Jüterbog]] zeigt einen Bock, der nach einer [[Volksetymologie]] der Namensgeber sein soll<br />
* [[Kindberg]] in der Steiermark blasoniert wie folgt: „In blauem Schild golden ein auf einem silbernen Berg sitzendes nacktes, nur mit Lendentuch bekleidetes Kind, unter drei halbrund angeordneten goldenen fünfzackigen Sternen mit einer der vorne und hinten gebogen aus dem Berg wachsenden silbernen Blumen spielend.“<br />
* [[Lauffen am Neckar]] hat den laufenden Boten („Läufer“)<br />
* [[Lichtental (Wien)|Lichtental]], der Bezirksteil des [[Alsergrund|9. Wiener Gemeindebezirkes]] zeigt ein von der Sonne beleuchtetes Tal<br />
* [[Schattendorf]] – wirft ''Schatten''<br />
* [[Telgte]] (nach einem Gehöft Telgoth) zeigt eine stilisierte [[Eichen|Eiche]], ''Telge'' steht dabei für Eiche (''Telgen potten'' für Bäume pflanzen, 16.&nbsp;Jahrhundert)<br />
<br />
== Initialwappen ==<br />
Auch sind die [[Initialwappen]] häufig als redend anzusehen. Beispiele sind:<br />
* [[Hradec Králové]] (deutsch ''Königgrätz'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Jevíčko]] (deutsch ''Gewitsch'') in Tschechien mit einem „G“<br />
* [[Kielce]] in Polen mit einem „CK“ für „Civitas Kielce“<br />
* [[Kraslice]] in Tschechien mit einem wappenfüllenden „G“, das bis 1945 für den deutschen Namen ''Graslitz'' stand<br />
* [[Lidice]] (deutsch ''Liditz'') in Tschechien mit einem „L“<br />
* [[Moravská Třebová]] (deutsch ''Mährisch-Trübau'') in Tschechien mit einem „T“<br />
* [[Olomouc]] (deutsch ''Olmütz'') in Tschechien mit dem [[Kürzel]] „SPQO“ für „Senatus Populusque Olomucensis“<br />
* [[Radom]] in Polen mit einem ein „R“ unter einer Krone<br />
* [[Wrocław]] (deutsch ''Breslau'') in Polen mit einem „W“<br />
* [[Zittau]] in Sachsen mit einem silbernen „Z“ in der Wappenmitte<br />
* [[Znojmo]] (deutsch ''Znaim'') in Tschechien mit einem „Z“<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Gert Oswald]]: ''Lexikon der Heraldik.'' Bibliographisches Institut, Mannheim/Wien/Zürich/Leipzig 1984, ISBN 3-411-02149-7; 2., unveränderte Aufl. mit dem Untertitel ''Von Apfelkreuz bis Zwillingsbalken.'' Battenberg, Regenstauf 2006, ISBN 3-86646-010-4; 3. Aufl. 2011, ISBN 978-3-86646-077-5.<br />
* [[Winfried Schich]]: ''Redende Siegel brandenburgischer und anderer deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert.'' In: [[Markus Späth]] (Hrsg.): ''Die Bildlichkeit korporativer Siegel im Mittelalter. Kunstgeschichte und Geschichte im Gespräch'' (=&nbsp;''Sensus.'' Band 1). Böhlau, Köln u.&nbsp;a. 2009, ISBN 978-3-412-20353-5, S. 113–130.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Canting arms|Redendes Wappen|audio=0|video=0}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Fachbegriff (Heraldik)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Europ%C3%A4ische_Rundfunkunion&diff=252342614Europäische Rundfunkunion2025-01-17T12:43:23Z<p>78.128.221.5: https://www.ebu.ch/news/2024/04/ebu-report-shows-free-to-air-sport-broadcasting-worth-eur-45-billion-to-european-economy ; https://www.ebu.ch/news/2013/03/czech-radio-launches-new-brandin</p>
<hr />
<div>{{Infobox Organisation<br />
| Name = Europäische Rundfunkunion<br />Union Européenne de Radio-Télévision<br />
| Abkürzung = EBU<br />
| Logo = [[Datei:European Broadcasting Union logo.svg|200px]]<br />
| Rechtsform = <br />
| Gründungsdatum = 12. Februar 1950<br />
| Gründungsort = [[Torquay]],<br />{{GBR}}<br />
| Sitz = [[Genf]], {{CHE}}<br />
| Breitengrad = <br />
| Längengrad = <br />
| ISO-Region = <br />
| Zweck = Kooperation und Entwicklung des öffentlichen Rundfunks in Europa<br />
| Aktionsraum = [[European Broadcasting Area]]<br />
| Präsidentin = {{FRA|Ziel=Delphine Ernotte}}<br />
| Geschäftsführung = {{IRL|Ziel=Noel Curran}}<br />
| Umsatz = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Mitgliederzahl = [[#Vollmitglieder|69 Vollmitglieder]]<br />
| Website = <br />
}}<br />
<br />
Die '''Europäische Rundfunkunion''' ({{enS|'''European Broadcasting Union'''}}, '''EBU'''; {{frS|'''Union Européenne de Radio-Télévision'''}}, '''UER''') ist ein Zusammenschluss von derzeit 68 [[Rundfunkveranstalter|Rundfunkanstalten]] in 56 [[Liste der Staaten der Erde|Staaten]] [[Europa]]s, [[Nordafrika]]s und [[Vorderasien]]s mit Sitz in [[Genf]] (Stand: September 2023).<ref name="Vollmitglieder">[https://www.ebu.ch/about/members?type=active Mitgliedsliste, September 2023]</ref> Hinzu kommen etwa halb so viele assoziierte Sender aus der ganzen Welt (30 aus 19 Staaten).<ref name="Assoziierte Mitglieder">[https://www.ebu.ch/about/members?type=associate ebu.ch], abgerufen am 7. September 2023.</ref><br />
<br />
Im Oktober 2020 wurde [[Delphine Ernotte]] – Präsidentin von [[France Télévisions|France-Télévisions]] – als erste Frau zur Präsidentin der EBU gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ebu.ch/news/2020/10/delphine-ernotte-and-petr-dvoak-elected-as-president-and-vice-president-of-the-ebu |titel=Delphine Ernotte and Petr Dvořák elected as President and Vice-President of the EBU |hrsg=EBU |datum=2020-10-02 |abruf=2021-07-27}}</ref> Generaldirektor ist seit September 2017 der [[Irland|Ire]] [[Noel Curran]].<br />
Die EBU ist Mitglied der [[World Broadcasting Unions]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:EBU logo.svg|mini|hochkant|Ehemaliges Logo der EBU (bis 2012)]]<br />
<br />
Vorgänger der EBU war der [[Weltrundfunkverein]] (''Internationale Rundfunkunion''; englisch: ''International Broadcasting Union'', IBU; französisch: ''Union Internationale de Radiophonie'', UIR) mit Sitz in Genf und technischem Büro in Brüssel (1925–50).<br />
<br />
Die Europäische Rundfunkunion wurde am 12. Februar 1950 auf einer Konferenz im [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Torquay]] mit dem Ziel gegründet, ein Netzwerk zum Austausch von Nachrichtenfilmen aufzubauen. Des Weiteren soll die EBU technische Entwicklungen im Radio- und Fernsehbereich vorantreiben und standardisieren. Gründungsmitglieder waren 23 Rundfunkanstalten aus Europa und dem [[Mittelmeer]]raum.<br />
<br />
Im Jahre 1953 übertrug die EBU als erste internationale Livesendung überhaupt die Krönung von Königin [[Elisabeth II.]] Die erste „offizielle“ [[Eurovision]]ssendung war die Übertragung des Narzissenfestivals am 6. Juni 1954 aus [[Montreux]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.badische-zeitung.de/ratgeber/computermedien/ein-vereintes-fernsehpublikum |titel=Computer & Medien: Ein vereintes Fernsehpublikum – badische-zeitung.de |abruf=2014-06-06}}</ref> 1956 fand die Ausstrahlung des ersten [[Eurovision Song Contest]] statt.<br />
<br />
1993 schloss sich die EBU mit ihrem Pendant [[Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision|OIRT]] zusammen.<br />
<br />
Im November 2011 hat Andorra wegen finanzieller Schwierigkeiten seine Mitgliedschaft gekündigt.<ref>{{Webarchiv |url=http://eurovision.blog.ndr.de/2011/11/14/nachruf-auf-ein-tapferes-land/ |text=Nachruf auf ein tapferes Land |archive-is=20120713102213}}</ref> Allerdings wurde die Kündigung nicht umgesetzt, weshalb Andorra immer noch ein Mitglied ist.<br />
<br />
Am 31. Mai 2021 teilte die EBU den Vorstandsbeschluss mit, die Mitgliedschaft der belarussischen Rundfunkanstalt [[Belaruskaja Tele-Radio Campanija]] (BTRC) zu suspendieren.<ref>EBU: ''EBU suspendiert Mitgliedschaft von Belarus.'' 31. Mai 2021. [https://www.eurovision.de/news/EBU-suspendiert-Mitgliedschaft-von-Belarus-,belarus148.html eurovision.de] (31. Mai 2021)</ref> Begründet wurde die Entscheidung damit, dass von ebenjener Rundfunkanstalt Interviews gesendet worden sind, die offenbar unter Druck zu Stande gekommen sind. Im Zusammenhang mit den [[Proteste in Belarus ab 2020|Protesten in Belarus ab 2020]] hatte die Europäische Rundfunkunion bereits zuvor den Schutz von Journalisten in dem Staat gefordert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ebu.ch/news/2021/05/ebu-executive-board-agrees-to-suspension-of-belarus-member-btrc |titel=EBU EXECUTIVE BOARD AGREES TO SUSPENSION OF BELARUS MEMBER BTRC |abruf=2021-06-09}}</ref> Am 30. Juni 2021 wurde die Belaruskaja Tele-Radio Campanija vollständig aus der EBU ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://euroradio.fm/belteleradyyokampaniyu-vyklyuchyli-z-eurapeyskaga-vyashchalnaga-sayuza |titel=Белтэлерадыёкампанію выключылі з Еўрапейскага вяшчальнага саюза |hrsg=[[Eurapejskaje Radyjo dlja Belarussi]] |datum=2021-06-30 |sprache=be |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210701100520/https://euroradio.fm/belteleradyyokampaniyu-vyklyuchyli-z-eurapeyskaga-vyashchalnaga-sayuza |archiv-datum=2021-07-01 |abruf=2021-07-01}}</ref><br />
<br />
Am 25. Februar 2022 wurde Russland wegen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfalls auf die Ukraine]] vom [[Eurovision Song Contest 2022]] ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Russland-vom-Eurovision-Song-Contest-ausgeschlossen-article23156221.html |titel=Russland vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen – ntv.de |abruf=2022-02-25}}</ref> Daraufhin erklärten die russischen Sender [[Perwy kanal]],<ref>{{Internetquelle |autor=Imago |url=https://www.diepresse.com/6104408/song-contest-ausschluss-russische-medien-verlassen-ebu |titel=Song-Contest-Ausschluss: Russische Medien verlassen EBU |werk=diepresse.com |datum=2022-02-25 |abruf=2024-02-09}}</ref> [[WGTRK]] und das Radiozentrum Ostankino den Austritt aus der EBU.<ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Huber |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/redaktion-auf-esc-ausschluss-russlands-russische-sender-verlassen-ebu/28107718.html |titel=Redaktion auf ESC-Ausschluss Russlands – Russische Sender verlassen EBU |werk=Tagesspiegel Online |hrsg=Der Tagesspiegel |datum=2022-02-26 |abruf=2022-02-26}}</ref><br />
<br />
== Projekte ==<br />
=== Hörfunk ===<br />
1991 wurde das Hörspiel „[[Das Treffen in Valladolid]]“ des [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Schriftsteller]]s [[Anthony Burgess]] ([[Uhrwerk Orange (Roman)|A Clockwork Orange, dt. ''Uhrwerk Orange'']]) als Auftragsarbeit der EBU von allen ihren Mitgliedsländern in ihrer jeweiligen Sprache produziert und zeitgleich mit allen [[Sendeanstalt]]en der [[ARD]] [[Ursendung|urgesendet]].<ref>Deutschlandfunk, ''Das Hörspiel'', 11. Februar 2012. In: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hoerspiel/1653404/ dradio.de] (12. Februar 2012)</ref><br />
<br />
=== Fernsehen ===<br />
Mehrere Fernsehsender der EBU betreiben gemeinsam den weltweit sendenden Nachrichtenkanal [[Euronews]].<br />
<br />
Eine der bekanntesten Produktionen der EBU ist der jährlich stattfindende [[Eurovision Song Contest]], welcher jeweils von der Sendeanstalt des Staates produziert wird, die den Vorjahresgewinner gestellt hat.<br />
<br />
Von 1965 bis 1999 wurde von der EBU die Spielshow [[Spiel ohne Grenzen]] ausgestrahlt. Darüber hinaus produzierte sie in Eigenregie den Wettbewerb ''[[Eurovision Young Dancers]]'', aber weiterhin verschiedene Kinderprogramme und Dokumentarfilme.<br />
<br />
Darüber hinaus betreibt die EBU einen Satellitenkanal, über den die Mitglieder-Sender sich gegenseitig eigenes (Video-)Material zur Verfügung stellen.<br />
<br />
=== Erkennungsmelodien ===<br />
Die EBU verwendet verschiedene Erkennungsmelodien zur Kennzeichnung ihrer Sendungen. Die bekanntesten sind die ''Eurovisions-Fanfare'' mit einem Motiv aus dem Präludium zum [[Te Deum (Charpentier)|Te Deum]] des französischen Komponisten [[Marc-Antoine Charpentier]] und die ''Euroradio-Fanfare'' nach einem Motiv aus der Ouvertüre zur Oper [[L’Orfeo]] von [[Claudio Monteverdi]].<br />
<br />
=== Technische Entwicklungen ===<br />
Zur Übertragung von Audiodateien in die einzelnen Mitgliedsländer wird das [[Free Lossless Audio Codec|FLAC]]-Format verwendet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ebu.ch/en/radio/ops_rdo/faq/index.php |text=EBU.CH: Frequently Asked Questions |wayback=20091010000805}}</ref><ref>[http://www.pro-linux.de/news/2007/12134.html Pro-Linux News: „European Broadcasting Union verwendet FLAC“]</ref> Außerdem beteiligt sich die Organisation aktiv an der Forschung und Entwicklung von neuen Standards wie [[Digital Audio Broadcasting|DAB]], [[Digital Video Broadcasting|DVB]] und [[High Definition Television|HDTV]] und konzipierte u.&nbsp;a. das [[Radio Data System]] (RDS).<br />
<br />
== Mitglieder ==<br />
[[Datei:European Broadcasting Union members map.svg|mini|350px|Mitglieder der EBU in Europa<br />
{{Farblegende|#006680FF|Staaten mit aktivem EBU-Vollmitglied}}<br />
{{Farblegende|#FEB24BFF|Staaten mit suspendiertem EBU-Vollmitglied}}<br />
{{Farblegende|#8DD35FFF|Staaten mit assoziiertem EBU-Mitglied}}<br />
{{Farblegende|#FCC9A8FF|Staaten mit ehemaligem assoziierten EBU-Mitglied}}]]<br />
[[Datei:EBU enlargement animation.gif|mini|350px|Erweiterung der EBU seit 1950]]<br />
Die EBU hat 69 Vollmitglieder aus 56 Staaten, die innerhalb der von der [[Internationale Fernmeldeunion|Internationalen Fernmeldeunion]] (ITU) definierten [[Europäische Rundfunkzone|Europäischen Rundfunkzone]] liegen. Diese geht über Europa hinaus und umfasst [[Nordafrika]] und den westlichsten Teil [[Asien]]s. Die Vollmitglieder sind öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten oder private Anstalten mit einem öffentlichen Informationsauftrag.<br />
<br />
Hinzu kommen 30 assoziierte Mitglieder aus 20 weiteren ITU-Mitgliedsstaaten außerhalb der Europäischen Rundfunkzone. Die assoziierten Mitglieder haben keinen Zugang zur [[Eurovision]].<br />
<br />
In [[Deutschland]] gehören der EBU die [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|öffentlich-rechtlichen]] Rundfunkanstalten [[ARD]] und [[Zweites Deutsches Fernsehen|ZDF]] an; [[Österreich]] ist mit dem [[Österreichischer Rundfunk|ORF]], die [[Schweiz]] mit der [[SRG SSR]] und Südtirol mit [[Rai Südtirol]] vertreten.<br />
<br />
Im Dezember 2024 wurde der deutsch-französische Sender [[Arte]] als Vollmitglied in die EBU aufgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=European Broadcasting Union (EBU) |url=https://www.ebu.ch/news/2024/12/arte-joins-the-european-broadcasting-union-strengthening-cultural-connections-across-europe |titel=ARTE joins the European Broadcasting Union, strengthening cultural connections across Europe |datum=2024-12-13 |sprache=en |abruf=2024-12-15}}</ref><br />
<br />
=== Vollmitglieder ===<br />
==== Aktiv ====<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !!class="unsortable"| Rundfunkanstalt !! Abk. !! Beitritt<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8" | {{EGY}} || [[National Media Authority (Ägypten)|National Media Authority]] || NMA || 1985<br />
|-<br />
| {{ALB}} || [[Radio Televizioni Shqiptar]] || RTSH || 1999<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8"| {{DZA}} || [[Radio Algerien|Entreprise nationale de radiodiffusion sonore]]<br />[[Établissement public de télévision]]<br />[[Télédiffusion d’Algérie]] || EPRS<br />EPTV<br />TDA || 1970<br />
|-<br />
| {{AND}} || [[Ràdio i Televisió d’Andorra]] || RTVA || 1999<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{ARM}} || Public Television and Radio Armenia:<br />
* [[Rundfunk in Armenien|Public Radio of Armenia]] (ARMR)<br />
* [[ARMTV|Public Television Company of Armenia]] (ARMTV)<br />
| AMPTV<br />
| 2005<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{AZE}} || [[İctimai Televiziya və Radio Yayımları Şirkəti]] || İTV || 2007<br />
|-<br />
| {{BEL}} || [[Radio-télévision belge de la Communauté française]]<br />[[Vlaamse Radio- en Televisieomroep]] || RTBF<br />VRT || 1950<br />
|-<br />
| {{BIH}} || [[Bosanskohercegovačka radiotelevizija]] || BHRT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{BGR}} || [[Bulgarischer Nationaler Hörfunk|Balgarsko Nationalno Radio]] || BNR || 1993<br />
|-<br />
| [[Bulgarisches Nationales Fernsehen|Balgarska Nationalna Televizija]] || BNT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{DNK}} || [[Danmarks Radio]] || DR || 1950<br />
|-<br />
| [[TV 2 (Dänemark)|TV2 Danmark]] || DK/TV2 || 1989<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{DEU}} || [[ARD|Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen<br />Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland]]:<br />
* [[Bayerischer Rundfunk]] (BR)<br />
* [[Hessischer Rundfunk]] (HR)<br />
* [[Mitteldeutscher Rundfunk]] (MDR)<br />
* [[Norddeutscher Rundfunk]] (NDR)<br />
* [[Radio Bremen]]<br />
* [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]] (RBB)<br />
* [[Saarländischer Rundfunk]] (SR)<br />
* [[Südwestrundfunk]] (SWR)<br />
* [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutscher Rundfunk]] (WDR)<br />
* [[Deutsche Welle]] (DW)<br />
* [[Deutschlandradio]]<br />
| ARD<br />
| 1952<br />
|-<br />
| [[Zweites Deutsches Fernsehen]] || ZDF || 1963<br />
|-<br />
| {{EST}} || [[Eesti Rahvusringhääling]] || ERR || 1993<br />
|-<br />
| {{FIN}} || [[Yleisradio]] || YLE || 1950<br />
|-<br />
| {{FRA}} || Groupement des radiodiffuseurs français de l'UER:<br />
* [[France Médias Monde]]<br />
* [[France Télévisions]]<br />
* [[Radio France]]<br />
| GRF<br />
| 1950<br />
|-<br />
| [[Datei:Flag_of_France_and_Germany.svg|20x20px]] [[Frankreich]]/[[Deutschland]]<br />
| [[Arte]]<br />
| ARTE<br />
| 2025<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{GEO}} || [[Öffentlicher Rundfunk Georgiens|Georgian Public Broadcaster]] || GPB || 2005<br />
|-<br />
| {{GRC}} || [[Elliniki Radiofonia Tileorasi]] || ERT || 2015<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{IRL}} || [[Radio Telefís Éireann]] || RTÉ || 1950<br />
|-<br />
| [[TG4 (Irland)|TG4]] || TG4 || 2007<br />
|-<br />
| {{ISL}} || [[Ríkisútvarpið]] || RÚV || 1956<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{ISR}} || [[Israeli Public Broadcasting Corporation]] || IPBC || 2018<br />
|-<br />
| {{ITA}} || [[Rai – Radiotelevisione Italiana|Radiotelevisione Italiana]] || RAI || 1950<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{JOR}} || [[Jordan Radio and Television Corporation]] || JRTV || 1970<br />
|-<br />
| {{HRV}} || [[Hrvatska Radiotelevizija]] || HRT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{LVA}} || [[Latvijas Radio]] || LR || 1993<br />
|-<br />
| [[Latvijas Televīzija]] || LTV || 1993<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{LBN}} || [[Télé Liban]] || TL || 1980<br />
|-<br />
| {{LTU}} || [[Lietuvos nacionalinis radijas ir televizija]] || LRT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{LUX}} || [[RTL Group]] || RTL || 1950<br />
|-<br />
| [[Radio 100,7|Média de service public 100,7]] || MSP || 1997<br />
|-<br />
| {{MLT}} || [[Public Broadcasting Services]] || PBS || 1970<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8" | {{MAR}} || [[Société nationale de radiodiffusion et de télévision]] || SNRT || 1950<br />
|-<br />
| {{MDA}} || [[Teleradio-Moldova]] || TRM || 1993<br />
|-<br />
| {{MCO}} || Groupement de Radiodiffusion monégasque:<br />
* [[Monaco Media Diffusion]] (MMD)<br />
* [[TVMonaco]]<br />
| GRMC<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{MNE}} || [[Radio i Televizija Crne Gore]] || RTCG || 2006<br />
|-<br />
| {{NLD}} || [[Nederlandse Publieke Omroep]]:<br />
* [[AVROTROS]] & [[PowNed]]<br />
* [[BNNVARA]]<br />
* [[Evangelische Omroep]] (EO)<br />
* [[KRO-NCRV]]<br />
* [[Nederlandse Omroep Stichting]] (NOS)<br />
* [[NTR (Niederlande)|NTR]]<br />
* [[Omroep MAX]] & [[WNL]]<br />
* [[Omroep ZWART]]<br />
* [[Ongehoord Nederland]]<br />
* [[VPRO]] & [[HUMAN (Rundfunk)|HUMAN]]<br />
| NPO<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{MKD}} || [[Makedonska Radio-Televizija]] || MKRTV || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{NOR}} || [[Norsk rikskringkasting]] || NRK || 1950<br />
|-<br />
| [[TV 2 (Norwegen)|TV 2]] || NO/TV2 || 1993<br />
|-<br />
| {{AUT}} || [[Österreichischer Rundfunk]] || ORF || 1953<br />
|-<br />
| {{POL}} || Polskie Radio i Telewizja:<br />
* [[Polskie Radio]] (PR)<br />
* [[Telewizja Polska]] (TVP)<br />
| PRT<br />
| 1993<br />
|-<br />
| {{PRT}} || [[Rádio e Televisão de Portugal]] || RTP || 1950<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{ROU}} || [[Societatea Română de Radiodifuziune]] || ROR || 1993<br />
|-<br />
| [[Televiziunea Română]] || TVR || 1993<br />
|-<br />
| {{SMR}} || [[San Marino RTV]] || SMRTV || 1995<br />
|-<br />
| {{SWE}} || Sveriges Television och Radio Grupp:<br />
* [[Sveriges Television]] (SVT)<br />
* [[Sveriges Radio]] (SR)<br />
* [[Utbildningsradion]] (UR)<br />
| STR<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{CHE}} || [[SRG SSR]] || SRG SSR || 1950<br />
|-<br />
| {{SRB}} || [[Radio-Televizija Srbije]] || RTS || 2006<br />
|-<br />
| {{SVK}} || [[Slovenská televízia a rozhlas]] || STVR || 1993<br />
|-<br />
| {{SVN}} || [[Radiotelevizija Slovenija]] || RTVSLO || 1993<br />
|-<br />
| {{ESP}} || [[RTVE|Radiotelevisión Española]] || RTVE || 1955<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{CZE}} || [[Český rozhlas]] || ČRo || 1994<br />
|-<br />
| [[Česká televize]] || ČT || 1994<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8" | {{TUN}} || Radio tunisienne et Télévision tunisienne:<br />
* [[Radio Tunisienne]] (RT)<br />
* [[Télévision Tunisienne]] (TT)<br />
| RTTT<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{TUR}} || [[Türkiye Radyo ve Televizyon Kurumu]] || TRT || 1950<br />
|-<br />
| {{UKR}} || [[Nazionalna Suspilna Teleradiokompanija Ukrajiny|Suspilne Ukraine]] || UA:PBC || 1993<br />
|-<br />
| {{HUN}} || Hungarian Media Group:<br />
* [[Duna Média]]<br />
* [[MTVA|Médiaszolgáltatás-támogató és Vagyonkezelő Alap]]<br />
| HMG<br />
| 2014<br />
|-<br />
| {{VAT}} || [[Radio Vatikan]] || RV || 1950<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{GBR}} || [[British Broadcasting Corporation]] || BBC || 1950<br />
|-<br />
| [[United Kingdom Independent Broadcasting]]:<br />
* [[ITV (Fernsehsender)|ITV plc]]<br />
* [[Sianel 4 Cymru]] (S4C)<br />
| UKIB<br />
| 1960<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf"| {{CYP}} || [[Cyprus Broadcasting Corporation]] || CyBC || 1969<br />
|- class="sortbottom"<br />
| colspan="4" |<br />
{{Farblegende|#bfcac8|Staat liegt geografisch in Afrika|grau}}<br />
{{Farblegende|#ffffbf|Staat liegt geografisch in Asien|gelb}}<br />
|}<br />
<br />
==== Suspendiert ====<br />
Der belarussische Rundfunk BTRC wurde 2021 aufgrund der Instrumentalisierung des Senders durch die Regierung infolge der [[Proteste in Belarus 2020–2021|Proteste im Land]] vom EBU-Vorstand suspendiert. Die russischen EBU-Mitglieder wurden 2022 als Reaktion auf den [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|Überfall auf die Ukraine]] suspendiert.<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !!class="unsortable"| Rundfunkanstalt !! Abk. !! Beitritt !! Suspendierung<br />
|-<br />
| {{BLR}} || [[Belteleradyjokampanija]] || BTRC || 1993 || 2021<br />
|-<br />
| rowspan="3"| {{RUS}} || [[Perwy kanal]] || C1R || 1996 || rowspan="3"| 2022<br />
|-<br />
| [[WGTRK|Rossijskoje Teleradio]] || RTR || 1993<br />
|-<br />
| Radio Dom Ostankino:<br />
* [[Radio Majak]] (RM)<br />
* [[Orpheus Radio|Radio Orpheus]] (RO)<br />
| RDO<br />
| 1996<br />
|}<br />
<br />
=== Assoziierte Mitglieder ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !!class="unsortable"| Rundfunkanstalt !! Abk. !! Beitritt<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{AUS}} || [[Australian Broadcasting Corporation]] || ABC || 1950<br />
|-<br />
| [[Special Broadcasting Service]] || SBS || 1979<br />
|-<br />
| {{BGD}} || [[Bangladesh Television]] || BTV || 1974<br />
|-<br />
| {{BRA}} || [[Rádio Cultura]] || RC || 2012<br />
|-<br />
| {{CAN}} || [[CBC/Radio-Canada|Canadian Broadcasting Corporation]] || CBC || 1950<br />
|-<br />
| {{CHL}} || [[Canal 13 (Chile)|Canal 13]] || UCTV || 1971<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{CHN|2=China}} || [[China Central Television|China Media Group]] || CMG || 2010<br />
|-<br />
| [[Shanghai Media Group]] || SMG || 2016<br />
|-<br />
| {{CUB}} || [[Instituto Cubano de Radio y Televisión]] || ICRT || 1992<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{GEO}} || [[Rustawi 2]] || RB || 2003<br />
|-<br />
| [[Imedi Media Holding|Teleimedi]] || TEME || 2004<br />
|-<br />
| {{CN-HK}} || [[Radio Television Hong Kong]] || RTHK || 1983<br />
|-<br />
| {{IRN}} || [[Islamic Republic of Iran Broadcasting]] || IRIB || 1969<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{JPN}} || [[NHK|Nippon Hoso Kyokai]] || NHK || 1951<br />
|-<br />
| [[Tōkyō Hōsō Holdings|TBS Television]] || TBS || 2000<br />
|-<br />
| {{KAZ}} || [[Khabar]] || KA || 2016<br />
|-<br />
| {{MYS}} || [[Radio Televisyen Malaysia]] || RTM || 1970<br />
|-<br />
| {{MUS}} || [[Mauritius Broadcasting Corporation]] || MBC || 1980<br />
|-<br />
| {{NPL}} || [[Association of Community Radio Broadcasters]] || ACORAB ||| 2023<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{NZL}} || [[Radio New Zealand]] || RNZ || 1950<br />
|-<br />
| [[Television New Zealand]] || TVNZ || 1950<br />
|-<br />
| {{OMN}} || [[Public Authority for Radio and TV]] || PART || 1976<br />
|-<br />
| {{KOR}} || [[Korean Broadcasting System]] || KBS || 1974<br />
|-<br />
| {{SYR}} || [[Organisation de la Radio et la Télévision Arabe Syrienne]] || ORTAS || 1978<br />
|-<br />
| rowspan="6"| {{USA}} || [[American Public Media]] || APM || 2004<br />
|-<br />
| [[American Broadcasting Company]] || ABC || 1959<br />
|-<br />
| [[Columbia Broadcasting System|CBS Corporation]] || CBS || 1956<br />
|-<br />
| [[National Public Radio]] || NPR || 1971<br />
|-<br />
| [[National Broadcasting Company]] || NBC || 1953<br />
|-<br />
| [[WFMT|WFMT Radio Network]] || WFMT || 1980<br />
|}<br />
<br />
=== Zugelassene Teilnehmer ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !! class="unsortable" | Rundfunkanstalt !! Abk. <br />
|-<br />
| {{FRA}} || [[Euronews]] || euronews <br />
|-<br />
| {{FRA}} || [[Institut national de l’audiovisuel]] || INA <br />
|-<br />
|{{FRA}}<br />
|[[TV5 Monde]]<br />
|TV5<br />
|-<br />
| {{MKD}} || [[JP Makedonska Radiodifuzija]] ||<br />
|-<br />
|{{SRB}}<br />
| [[Radio Televizija Vojvodine]] || RTV <br />
|-<br />
| {{ESP}} || Catalunya Música ||<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|European Broadcasting Union|Europäische Rundfunkunion}}<br />
* [https://www.ebu.ch/home Offizielle Website] der EBU (englisch und französisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1011142-6|LCCN=n80051882|VIAF=153573117}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Europaische Rundfunkunion}}<br />
[[Kategorie:Europäische Rundfunkunion| ]]<br />
[[Kategorie:Europäischer Interessenverband]]<br />
[[Kategorie:Internationale Organisation (Genf)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1950]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Rundfunk)]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Vorlage:Navigationsleiste_Mitglieder_der_Europ%C3%A4ischen_Rundfunkunion&diff=252342606Vorlage:Navigationsleiste Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion2025-01-17T12:43:05Z<p>78.128.221.5: https://www.ebu.ch/news/2024/04/ebu-report-shows-free-to-air-sport-broadcasting-worth-eur-45-billion-to-european-economy ; https://www.ebu.ch/news/2013/03/czech-radio-launches-new-brandin</p>
<hr />
<div><onlyinclude>{{Navigationsleiste<br />
|BILD=[[Datei:European Broadcasting Union logo.svg|60px|alt=|Logo der EBU]]<br />
|TITEL=Mitglieder der [[Europäische Rundfunkunion|Europäischen Rundfunkunion]] (EBU)<br />
|INHALT=<br />
[[ARD]]&nbsp;•<br />
[[Rundfunk in Armenien|ARMR]]&nbsp;•<br />
[[ARMTV]]&nbsp;•<br />
[[Arte]]&nbsp;•<br />
[[British Broadcasting Corporation|BBC]]&nbsp;•<br />
[[Bosanskohercegovačka radiotelevizija|BHRT]]&nbsp;•<br />
[[Bulgarischer Nationaler Hörfunk|BNR]]&nbsp;•<br />
[[Bulgarisches Nationales Fernsehen|BNT]]&nbsp;•<br />
[[Český rozhlas|ČRo]]&nbsp;•<br />
[[Česká televize|ČT]]&nbsp;•<br />
[[Cyprus Broadcasting Corporation|CyBC]]&nbsp;•<br />
[[DR (Rundfunkanstalt)|DR]]&nbsp;•<br />
[[Duna Média|Duna]]&nbsp;•<br />
[[Radio Algerien|EPRS]]&nbsp;•<br />
[[Établissement public de télévision|EPTV]]&nbsp;•<br />
[[Eesti Rahvusringhääling|ERR]]&nbsp;•<br />
[[Elliniki Radiofonia Tileorasi|ERT]]&nbsp;•<br />
[[Öffentlicher Rundfunk Georgiens|GPB]]&nbsp;•<br />
[[France Médias Monde|FMM]]&nbsp;•<br />
[[France Télévisions|FTV]]&nbsp;•<br />
[[Hrvatska radiotelevizija|HRT]]&nbsp;•<br />
[[Israeli Public Broadcasting Corporation|IPBC]]&nbsp;•<br />
[[İctimai Televiziya və Radio Yayımları Şirkəti|İTV]]&nbsp;•<br />
[[Jordan Radio and Television Corporation|JRTV]]&nbsp;•<br />
[[Latvijas Radio|LR]]&nbsp;•<br />
[[Lietuvos nacionalinis radijas ir televizija|LRT]]&nbsp;•<br />
[[Latvijas Televīzija|LTV]]&nbsp;•<br />
[[Monaco Media Diffusion|MMD]]&nbsp;•<br />
[[Makedonska Radio Televizija|MKRTV]]&nbsp;•<br />
[[Radio 100,7|MSP]]&nbsp;•<br />
[[Médiaszolgáltatás-támogató és Vagyonkezelő Alap|MTVA]]&nbsp;•<br />
[[National Media Authority (Ägypten)|NMA]]&nbsp;•<br />
[[Nederlandse Publieke Omroep|NPO]]&nbsp;•<br />
[[Norsk rikskringkasting|NRK]]&nbsp;•<br />
[[Österreichischer Rundfunk|ORF]]&nbsp;•<br />
[[Public Broadcasting Services|PBS]]&nbsp;•<br />
[[Polskie Radio|PR]]&nbsp;•<br />
[[Rai – Radiotelevisione Italiana|RAI]]&nbsp;•<br />
[[Radio France|RF]]&nbsp;•<br />
[[Societatea Română de Radiodifuziune|ROR]]&nbsp;•<br />
[[Radio Tunisienne|RT]]&nbsp;•<br />
[[Radio-télévision belge de la Communauté française|RTBF]]&nbsp;•<br />
[[Radio i Televizija Crne Gore|RTCG]]&nbsp;•<br />
[[Raidió Teilifís Éireann|RTÉ]]&nbsp;•<br />
[[RTL Group|RTL]]&nbsp;•<br />
[[Rádio e Televisão de Portugal|RTP]]&nbsp;•<br />
[[Radio-Televizija Srbije|RTS]]&nbsp;•<br />
[[Radio Televizioni Shqiptar|RTSH]]&nbsp;•<br />
[[Ràdio i Televisió d’Andorra|RTVA]]&nbsp;•<br />
[[RTVE]]&nbsp;•<br />
[[Radiotelevizija Slovenija|RTVSLO]]&nbsp;•<br />
[[Ríkisútvarpið|RÚV]]&nbsp;•<br />
[[Radio Vatikan|RV]]&nbsp;•<br />
[[San Marino RTV|SMRTV]]&nbsp;•<br />
[[Société nationale de radiodiffusion et de télévision|SNRT]]&nbsp;•<br />
[[Sveriges Radio|SR]]&nbsp;•<br />
[[SRG SSR]]&nbsp;•<br />
[[Slovenská televízia a rozhlas|STVR]]&nbsp;•<br />
[[Sveriges Television|SVT]]&nbsp;•<br />
[[Télédiffusion d’Algérie|TDA]]&nbsp;•<br />
[[TF1]]&nbsp;•<br />
[[TG4 (Irland)|TG4]]&nbsp;•<br />
[[Télé Liban|TL]]&nbsp;•<br />
[[Teleradio-Moldova|TRM]]&nbsp;•<br />
[[Türkiye Radyo ve Televizyon Kurumu|TRT]]&nbsp;•<br />
[[TV 2 (Dänemark)|TV2 (DK)]]&nbsp;•<br />
[[TV 2 (Norwegen)|TV2 (NO)]]&nbsp;•<br />
[[TVMonaco]]&nbsp;•<br />
[[Telewizja Polska|TVP]]&nbsp;•<br />
[[Televiziunea Română|TVR]]&nbsp;•<br />
[[Établissement de la radiodiffusion-télévision tunisienne|TT]]&nbsp;•<br />
[[Nazionalna Suspilna Teleradiokompanija Ukrajiny|UA:PBC]]&nbsp;•<br />
[[United Kingdom Independent Broadcasting|UKIB]]&nbsp;•<br />
[[Sveriges Utbildningsradio|UR]]&nbsp;•<br />
[[Vlaamse Radio- en Televisieomroeporganisatie|VRT]]&nbsp;•<br />
[[Yleisradio|Yle]]&nbsp;•<br />
[[Zweites Deutsches Fernsehen|ZDF]]}}</onlyinclude><br />
<br />
== Hinweis ==<br />
Diese Navigationsleiste zählt die aktiven Vollmitglieder der [[Europäische Rundfunkunion|Europäischen Rundfunkunion]] (EBU) auf. Bitte Einträge nur nach Abgleich mit dem Artikel ändern, damit beide Listen auf dem gleichen Stand sind.<br />
<br />
[[Kategorie:Vorlage:Navigationsleiste Medien|Ebu-Mitglieder]]<br />
[[Kategorie:Vorlage:Navigationsleiste (Europa)|Mitglieder der Europaischen Rundfunkunion]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eichel_(Heraldik)&diff=252314883Eichel (Heraldik)2025-01-16T17:12:10Z<p>78.128.221.5: </p>
<hr />
<div>{{Belege fehlen|1=Die gesamten Aussagen des Beitrags sind nicht durch zuverlässige (heraldische) Publikationen und Primärquellen belegt.}}<br />
Die '''Eichel''' ist in der [[Heraldik]] eine [[gemeine Figur]], die in [[Wappen]] einzeln oder verbunden mit [[Eichenlaub#Heraldik|Eichenlaub]] vorkommt. Sie ist der typischen Erscheinung der reifen, aber noch am Baum oder immer in ihrem [[Fruchtbecher]] befindlichen Frucht von in Mittel- und Südeuropa heimischen [[Eichen]]arten (beispielsweise der auch „Deutsche Eiche“ genannten [[Stieleiche]]) nachempfunden und wird zumeist mit Stiel und häufig senkrecht (stehend oder hängend) dargestellt.<br />
<br />
Die [[Tingierung]] (Farbgebung) ist häufig Gold (gelb), gelegentlich auch Grün oder Rot, selten Silber (weiß). Der Fruchtbecher ist bisweilen abweichend grün tingiert, zumeist bei gleicher Tingierung wie der Fruchtkörper mit einem schwarzen Schrägfadengitter überdeckt (d.&nbsp;h. bis zum Rand der Teilfigur durchgezogen; selten auch nur belegt, also nicht bis zum Rand der Teilfigur durchgehend), sodass er dunkler erscheinen kann, ohne eine unheraldische Farbe verwenden zu müssen. <br />
<br />
<div align=center><br />
<gallery><br />
Wappen Aichelberg.png|Aichelberg (Ortsteil von [[Aichwald]])<br />
Wappen Aichstetten RV.svg|[[Aichstetten]]<br />
DE-ST 15-0-86-005 Biederitz 2010 COA.png|[[Biederitz#Wappen|Biederitz]]<br />
DEU_Dreieichenhain_COA.svg|[[Dreieichenhain]]<br />
DEU Ecklak COA.svg|[[Ecklak#Wappen|Ecklak]]<br />
DEU Eichelhardt COA.svg|[[Eichelhardt]]<br />
Wappen von Eichenau.svg|[[Eichenau]]<br />
Wappen Neu-Eichenberg.svg|[[Neu-Eichenberg]]<br />
1 Wappen Eichfeld.jpg|[[Volkach]]–[[Eichfeld (Volkach)|Eichfeld]]<br />
Wappen von Eichstätt.svg|[[Eichstätt#Wappen, Siegel und Fahne|Eichstätt]]<br />
DEU Samtgemeinde Elbtalaue COA.svg|[[Samtgemeinde Elbtalaue#Wappen|Elbtalaue (Samtgemeinde)]]<br />
Wappen Goettlin.svg|[[Göttlin]] <br />
Wappen Kirchardt.svg|[[Kirchardt#Wappen und Flagge|Kirchardt]] <br />
Wapen Lehnst.jpg|[[Lehnstedt (Hagen im Bremischen)#Wappen|Lehnstedt]] <br />
Wappen_Schweindorf.png|[[Schweindorf (Neresheim)|Schweindorf]]<br />
DEU_Winnweiler_COA.svg|[[Winnweiler]]<br />
Blason ca ville Acton Vale.svg|[[Acton Vale]], [[Québec]], Kanada<br />
POL gmina Dębowa Kłoda COA.svg|[[Gmina Dębowa Kłoda]], Polen<br />
POL gmina Dębowa Łąka COA.svg|[[Gmina Dębowa Łąka]], Polen<br />
Coat of arms of Dubna.svg|[[Dubna (Moskau)|Dubna]], Russland<br />
Chavannes-le-Chêne-coat of arms.svg|Silberne Eicheln im Wappen von [[Chavannes-le-Chêne]] VD, Schweiz<br />
CHE Würenlingen COA.svg|Zweiblättriger Eichenzweig mit Frucht im Wappen von [[Würenlingen]] AG, Schweiz<br />
Coat of Arms of Dubnica nad Váhom.svg|[[Dubnica nad Váhom]], Slowakei<br />
Brněnec CoA CZ.svg|[[Brněnec]], Tschechien<br />
Celakovice znak.jpg|[[Čelákovice]], Tschechien<br />
Český Dub CoA CZ.svg|[[Český Dub]], Tschechien<br />
Dub nad Moravou znak.png|[[Dub nad Moravou]], Tschechien<br />
Dubnice znak.jpg|[[Dubnice pod Ralskem]], Tschechien<br />
Hradištko NY CoA.jpg|[[Hradištko u Sadské|Hradištko]], Tschechien<br />
Lichnov Bruntál znak.png|[[Lichnov u Bruntálu|Lichnov]], Tschechien<br />
Kořenov CoA CZ.svg|[[Kořenov]], Tschechien<br />
Stochov CoA CZ.jpg|[[Stochov]], Tschechien<br />
Dubove zkr gerb.png|[[Dubowe]], Ukraine<br />
</gallery></div><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Eiche (Heraldik)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Acorns in heraldry|Eicheln in der Heraldik|3=S}}<br />
<!--<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/>--><br />
<br />
[[Kategorie:Frucht (Heraldik)]]<br />
[[Kategorie:Eiche als Thema]]</div>78.128.221.5https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Europ%C3%A4ische_Rundfunkunion&diff=252308780Europäische Rundfunkunion2025-01-16T13:06:59Z<p>78.128.221.5: ČRo</p>
<hr />
<div>{{Infobox Organisation<br />
| Name = Europäische Rundfunkunion<br />Union Européenne de Radio-Télévision<br />
| Abkürzung = EBU<br />
| Logo = [[Datei:European Broadcasting Union logo.svg|200px]]<br />
| Rechtsform = <br />
| Gründungsdatum = 12. Februar 1950<br />
| Gründungsort = [[Torquay]],<br />{{GBR}}<br />
| Sitz = [[Genf]], {{CHE}}<br />
| Breitengrad = <br />
| Längengrad = <br />
| ISO-Region = <br />
| Zweck = Kooperation und Entwicklung des öffentlichen Rundfunks in Europa<br />
| Aktionsraum = [[European Broadcasting Area]]<br />
| Präsidentin = {{FRA|Ziel=Delphine Ernotte}}<br />
| Geschäftsführung = {{IRL|Ziel=Noel Curran}}<br />
| Umsatz = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Mitgliederzahl = [[#Vollmitglieder|69 Vollmitglieder]]<br />
| Website = <br />
}}<br />
<br />
Die '''Europäische Rundfunkunion''' ({{enS|'''European Broadcasting Union'''}}, '''EBU'''; {{frS|'''Union Européenne de Radio-Télévision'''}}, '''UER''') ist ein Zusammenschluss von derzeit 68 [[Rundfunkveranstalter|Rundfunkanstalten]] in 56 [[Liste der Staaten der Erde|Staaten]] [[Europa]]s, [[Nordafrika]]s und [[Vorderasien]]s mit Sitz in [[Genf]] (Stand: September 2023).<ref name="Vollmitglieder">[https://www.ebu.ch/about/members?type=active Mitgliedsliste, September 2023]</ref> Hinzu kommen etwa halb so viele assoziierte Sender aus der ganzen Welt (30 aus 19 Staaten).<ref name="Assoziierte Mitglieder">[https://www.ebu.ch/about/members?type=associate ebu.ch], abgerufen am 7. September 2023.</ref><br />
<br />
Im Oktober 2020 wurde [[Delphine Ernotte]] – Präsidentin von [[France Télévisions|France-Télévisions]] – als erste Frau zur Präsidentin der EBU gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ebu.ch/news/2020/10/delphine-ernotte-and-petr-dvoak-elected-as-president-and-vice-president-of-the-ebu |titel=Delphine Ernotte and Petr Dvořák elected as President and Vice-President of the EBU |hrsg=EBU |datum=2020-10-02 |abruf=2021-07-27}}</ref> Generaldirektor ist seit September 2017 der [[Irland|Ire]] [[Noel Curran]].<br />
Die EBU ist Mitglied der [[World Broadcasting Unions]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:EBU logo.svg|mini|hochkant|Ehemaliges Logo der EBU (bis 2012)]]<br />
<br />
Vorgänger der EBU war der [[Weltrundfunkverein]] (''Internationale Rundfunkunion''; englisch: ''International Broadcasting Union'', IBU; französisch: ''Union Internationale de Radiophonie'', UIR) mit Sitz in Genf und technischem Büro in Brüssel (1925–50).<br />
<br />
Die Europäische Rundfunkunion wurde am 12. Februar 1950 auf einer Konferenz im [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Torquay]] mit dem Ziel gegründet, ein Netzwerk zum Austausch von Nachrichtenfilmen aufzubauen. Des Weiteren soll die EBU technische Entwicklungen im Radio- und Fernsehbereich vorantreiben und standardisieren. Gründungsmitglieder waren 23 Rundfunkanstalten aus Europa und dem [[Mittelmeer]]raum.<br />
<br />
Im Jahre 1953 übertrug die EBU als erste internationale Livesendung überhaupt die Krönung von Königin [[Elisabeth II.]] Die erste „offizielle“ [[Eurovision]]ssendung war die Übertragung des Narzissenfestivals am 6. Juni 1954 aus [[Montreux]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.badische-zeitung.de/ratgeber/computermedien/ein-vereintes-fernsehpublikum |titel=Computer & Medien: Ein vereintes Fernsehpublikum – badische-zeitung.de |abruf=2014-06-06}}</ref> 1956 fand die Ausstrahlung des ersten [[Eurovision Song Contest]] statt.<br />
<br />
1993 schloss sich die EBU mit ihrem Pendant [[Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision|OIRT]] zusammen.<br />
<br />
Im November 2011 hat Andorra wegen finanzieller Schwierigkeiten seine Mitgliedschaft gekündigt.<ref>{{Webarchiv |url=http://eurovision.blog.ndr.de/2011/11/14/nachruf-auf-ein-tapferes-land/ |text=Nachruf auf ein tapferes Land |archive-is=20120713102213}}</ref> Allerdings wurde die Kündigung nicht umgesetzt, weshalb Andorra immer noch ein Mitglied ist.<br />
<br />
Am 31. Mai 2021 teilte die EBU den Vorstandsbeschluss mit, die Mitgliedschaft der belarussischen Rundfunkanstalt [[Belaruskaja Tele-Radio Campanija]] (BTRC) zu suspendieren.<ref>EBU: ''EBU suspendiert Mitgliedschaft von Belarus.'' 31. Mai 2021. [https://www.eurovision.de/news/EBU-suspendiert-Mitgliedschaft-von-Belarus-,belarus148.html eurovision.de] (31. Mai 2021)</ref> Begründet wurde die Entscheidung damit, dass von ebenjener Rundfunkanstalt Interviews gesendet worden sind, die offenbar unter Druck zu Stande gekommen sind. Im Zusammenhang mit den [[Proteste in Belarus ab 2020|Protesten in Belarus ab 2020]] hatte die Europäische Rundfunkunion bereits zuvor den Schutz von Journalisten in dem Staat gefordert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ebu.ch/news/2021/05/ebu-executive-board-agrees-to-suspension-of-belarus-member-btrc |titel=EBU EXECUTIVE BOARD AGREES TO SUSPENSION OF BELARUS MEMBER BTRC |abruf=2021-06-09}}</ref> Am 30. Juni 2021 wurde die Belaruskaja Tele-Radio Campanija vollständig aus der EBU ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://euroradio.fm/belteleradyyokampaniyu-vyklyuchyli-z-eurapeyskaga-vyashchalnaga-sayuza |titel=Белтэлерадыёкампанію выключылі з Еўрапейскага вяшчальнага саюза |hrsg=[[Eurapejskaje Radyjo dlja Belarussi]] |datum=2021-06-30 |sprache=be |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210701100520/https://euroradio.fm/belteleradyyokampaniyu-vyklyuchyli-z-eurapeyskaga-vyashchalnaga-sayuza |archiv-datum=2021-07-01 |abruf=2021-07-01}}</ref><br />
<br />
Am 25. Februar 2022 wurde Russland wegen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfalls auf die Ukraine]] vom [[Eurovision Song Contest 2022]] ausgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/newsletter/breakingnews/Russland-vom-Eurovision-Song-Contest-ausgeschlossen-article23156221.html |titel=Russland vom Eurovision Song Contest ausgeschlossen – ntv.de |abruf=2022-02-25}}</ref> Daraufhin erklärten die russischen Sender [[Perwy kanal]],<ref>{{Internetquelle |autor=Imago |url=https://www.diepresse.com/6104408/song-contest-ausschluss-russische-medien-verlassen-ebu |titel=Song-Contest-Ausschluss: Russische Medien verlassen EBU |werk=diepresse.com |datum=2022-02-25 |abruf=2024-02-09}}</ref> [[WGTRK]] und das Radiozentrum Ostankino den Austritt aus der EBU.<ref>{{Internetquelle |autor=Joachim Huber |url=https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/redaktion-auf-esc-ausschluss-russlands-russische-sender-verlassen-ebu/28107718.html |titel=Redaktion auf ESC-Ausschluss Russlands – Russische Sender verlassen EBU |werk=Tagesspiegel Online |hrsg=Der Tagesspiegel |datum=2022-02-26 |abruf=2022-02-26}}</ref><br />
<br />
== Projekte ==<br />
=== Hörfunk ===<br />
1991 wurde das Hörspiel „[[Das Treffen in Valladolid]]“ des [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Schriftsteller]]s [[Anthony Burgess]] ([[Uhrwerk Orange (Roman)|A Clockwork Orange, dt. ''Uhrwerk Orange'']]) als Auftragsarbeit der EBU von allen ihren Mitgliedsländern in ihrer jeweiligen Sprache produziert und zeitgleich mit allen [[Sendeanstalt]]en der [[ARD]] [[Ursendung|urgesendet]].<ref>Deutschlandfunk, ''Das Hörspiel'', 11. Februar 2012. In: [http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hoerspiel/1653404/ dradio.de] (12. Februar 2012)</ref><br />
<br />
=== Fernsehen ===<br />
Mehrere Fernsehsender der EBU betreiben gemeinsam den weltweit sendenden Nachrichtenkanal [[Euronews]].<br />
<br />
Eine der bekanntesten Produktionen der EBU ist der jährlich stattfindende [[Eurovision Song Contest]], welcher jeweils von der Sendeanstalt des Staates produziert wird, die den Vorjahresgewinner gestellt hat.<br />
<br />
Von 1965 bis 1999 wurde von der EBU die Spielshow [[Spiel ohne Grenzen]] ausgestrahlt. Darüber hinaus produzierte sie in Eigenregie den Wettbewerb ''[[Eurovision Young Dancers]]'', aber weiterhin verschiedene Kinderprogramme und Dokumentarfilme.<br />
<br />
Darüber hinaus betreibt die EBU einen Satellitenkanal, über den die Mitglieder-Sender sich gegenseitig eigenes (Video-)Material zur Verfügung stellen.<br />
<br />
=== Erkennungsmelodien ===<br />
Die EBU verwendet verschiedene Erkennungsmelodien zur Kennzeichnung ihrer Sendungen. Die bekanntesten sind die ''Eurovisions-Fanfare'' mit einem Motiv aus dem Präludium zum [[Te Deum (Charpentier)|Te Deum]] des französischen Komponisten [[Marc-Antoine Charpentier]] und die ''Euroradio-Fanfare'' nach einem Motiv aus der Ouvertüre zur Oper [[L’Orfeo]] von [[Claudio Monteverdi]].<br />
<br />
=== Technische Entwicklungen ===<br />
Zur Übertragung von Audiodateien in die einzelnen Mitgliedsländer wird das [[Free Lossless Audio Codec|FLAC]]-Format verwendet.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ebu.ch/en/radio/ops_rdo/faq/index.php |text=EBU.CH: Frequently Asked Questions |wayback=20091010000805}}</ref><ref>[http://www.pro-linux.de/news/2007/12134.html Pro-Linux News: „European Broadcasting Union verwendet FLAC“]</ref> Außerdem beteiligt sich die Organisation aktiv an der Forschung und Entwicklung von neuen Standards wie [[Digital Audio Broadcasting|DAB]], [[Digital Video Broadcasting|DVB]] und [[High Definition Television|HDTV]] und konzipierte u.&nbsp;a. das [[Radio Data System]] (RDS).<br />
<br />
== Mitglieder ==<br />
[[Datei:European Broadcasting Union members map.svg|mini|350px|Mitglieder der EBU in Europa<br />
{{Farblegende|#006680FF|Staaten mit aktivem EBU-Vollmitglied}}<br />
{{Farblegende|#FEB24BFF|Staaten mit suspendiertem EBU-Vollmitglied}}<br />
{{Farblegende|#8DD35FFF|Staaten mit assoziiertem EBU-Mitglied}}<br />
{{Farblegende|#FCC9A8FF|Staaten mit ehemaligem assoziierten EBU-Mitglied}}]]<br />
[[Datei:EBU enlargement animation.gif|mini|350px|Erweiterung der EBU seit 1950]]<br />
Die EBU hat 69 Vollmitglieder aus 56 Staaten, die innerhalb der von der [[Internationale Fernmeldeunion|Internationalen Fernmeldeunion]] (ITU) definierten [[Europäische Rundfunkzone|Europäischen Rundfunkzone]] liegen. Diese geht über Europa hinaus und umfasst [[Nordafrika]] und den westlichsten Teil [[Asien]]s. Die Vollmitglieder sind öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten oder private Anstalten mit einem öffentlichen Informationsauftrag.<br />
<br />
Hinzu kommen 30 assoziierte Mitglieder aus 20 weiteren ITU-Mitgliedsstaaten außerhalb der Europäischen Rundfunkzone. Die assoziierten Mitglieder haben keinen Zugang zur [[Eurovision]].<br />
<br />
In [[Deutschland]] gehören der EBU die [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|öffentlich-rechtlichen]] Rundfunkanstalten [[ARD]] und [[Zweites Deutsches Fernsehen|ZDF]] an; [[Österreich]] ist mit dem [[Österreichischer Rundfunk|ORF]], die [[Schweiz]] mit der [[SRG SSR]] und Südtirol mit [[Rai Südtirol]] vertreten.<br />
<br />
Im Dezember 2024 wurde der deutsch-französische Sender [[Arte]] als Vollmitglied in die EBU aufgenommen.<ref>{{Internetquelle |autor=European Broadcasting Union (EBU) |url=https://www.ebu.ch/news/2024/12/arte-joins-the-european-broadcasting-union-strengthening-cultural-connections-across-europe |titel=ARTE joins the European Broadcasting Union, strengthening cultural connections across Europe |datum=2024-12-13 |sprache=en |abruf=2024-12-15}}</ref><br />
<br />
=== Vollmitglieder ===<br />
==== Aktiv ====<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !!class="unsortable"| Rundfunkanstalt !! Abk. !! Beitritt<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8" | {{EGY}} || [[National Media Authority (Ägypten)|National Media Authority]] || NMA || 1985<br />
|-<br />
| {{ALB}} || [[Radio Televizioni Shqiptar]] || RTSH || 1999<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8"| {{DZA}} || [[Radio Algerien|Entreprise nationale de radiodiffusion sonore]]<br />[[Établissement public de télévision]]<br />[[Télédiffusion d’Algérie]] || EPRS<br />EPTV<br />TDA || 1970<br />
|-<br />
| {{AND}} || [[Ràdio i Televisió d’Andorra]] || RTVA || 1999<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{ARM}} || Public Television and Radio Armenia:<br />
* [[Rundfunk in Armenien|Public Radio of Armenia]] (ARMR)<br />
* [[ARMTV|Public Television Company of Armenia]] (ARMTV)<br />
| AMPTV<br />
| 2005<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{AZE}} || [[İctimai Televiziya və Radio Yayımları Şirkəti]] || İTV || 2007<br />
|-<br />
| {{BEL}} || [[Radio-télévision belge de la Communauté française]]<br />[[Vlaamse Radio- en Televisieomroep]] || RTBF<br />VRT || 1950<br />
|-<br />
| {{BIH}} || [[Bosanskohercegovačka radiotelevizija]] || BHRT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{BGR}} || [[Bulgarischer Nationaler Hörfunk|Balgarsko Nationalno Radio]] || BNR || 1993<br />
|-<br />
| [[Bulgarisches Nationales Fernsehen|Balgarska Nationalna Televizija]] || BNT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{DNK}} || [[Danmarks Radio]] || DR || 1950<br />
|-<br />
| [[TV 2 (Dänemark)|TV2 Danmark]] || DK/TV2 || 1989<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{DEU}} || [[ARD|Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen<br />Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland]]:<br />
* [[Bayerischer Rundfunk]] (BR)<br />
* [[Hessischer Rundfunk]] (HR)<br />
* [[Mitteldeutscher Rundfunk]] (MDR)<br />
* [[Norddeutscher Rundfunk]] (NDR)<br />
* [[Radio Bremen]]<br />
* [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]] (RBB)<br />
* [[Saarländischer Rundfunk]] (SR)<br />
* [[Südwestrundfunk]] (SWR)<br />
* [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutscher Rundfunk]] (WDR)<br />
* [[Deutsche Welle]] (DW)<br />
* [[Deutschlandradio]]<br />
| ARD<br />
| 1952<br />
|-<br />
| [[Zweites Deutsches Fernsehen]] || ZDF || 1963<br />
|-<br />
| {{EST}} || [[Eesti Rahvusringhääling]] || ERR || 1993<br />
|-<br />
| {{FIN}} || [[Yleisradio]] || YLE || 1950<br />
|-<br />
| {{FRA}} || Groupement des radiodiffuseurs français de l'UER:<br />
* [[France Médias Monde]]<br />
* [[France Télévisions]]<br />
* [[Radio France]]<br />
| GRF<br />
| 1950<br />
|-<br />
| [[Datei:Flag_of_France_and_Germany.svg|20x20px]] [[Frankreich]]/[[Deutschland]]<br />
| [[Arte]]<br />
| ARTE<br />
| 2025<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{GEO}} || [[Öffentlicher Rundfunk Georgiens|Georgian Public Broadcaster]] || GPB || 2005<br />
|-<br />
| {{GRC}} || [[Elliniki Radiofonia Tileorasi]] || ERT || 2015<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{IRL}} || [[Radio Telefís Éireann]] || RTÉ || 1950<br />
|-<br />
| [[TG4 (Irland)|TG4]] || TG4 || 2007<br />
|-<br />
| {{ISL}} || [[Ríkisútvarpið]] || RÚV || 1956<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{ISR}} || [[Israeli Public Broadcasting Corporation]] || IPBC || 2018<br />
|-<br />
| {{ITA}} || [[Rai – Radiotelevisione Italiana|Radiotelevisione Italiana]] || RAI || 1950<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{JOR}} || [[Jordan Radio and Television Corporation]] || JRTV || 1970<br />
|-<br />
| {{HRV}} || [[Hrvatska Radiotelevizija]] || HRT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{LVA}} || [[Latvijas Radio]] || LR || 1993<br />
|-<br />
| [[Latvijas Televīzija]] || LTV || 1993<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf" | {{LBN}} || [[Télé Liban]] || TL || 1980<br />
|-<br />
| {{LTU}} || [[Lietuvos nacionalinis radijas ir televizija]] || LRT || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{LUX}} || [[RTL Group]] || RTL || 1950<br />
|-<br />
| [[Radio 100,7|Média de service public 100,7]] || MSP || 1997<br />
|-<br />
| {{MLT}} || [[Public Broadcasting Services]] || PBS || 1970<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8" | {{MAR}} || [[Société nationale de radiodiffusion et de télévision]] || SNRT || 1950<br />
|-<br />
| {{MDA}} || [[Teleradio-Moldova]] || TRM || 1993<br />
|-<br />
| {{MCO}} || Groupement de Radiodiffusion monégasque:<br />
* [[Monaco Media Diffusion]] (MMD)<br />
* [[TVMonaco]]<br />
| GRMC<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{MNE}} || [[Radio i Televizija Crne Gore]] || RTCG || 2006<br />
|-<br />
| {{NLD}} || [[Nederlandse Publieke Omroep]]:<br />
* [[AVROTROS]] & [[PowNed]]<br />
* [[BNNVARA]]<br />
* [[Evangelische Omroep]] (EO)<br />
* [[KRO-NCRV]]<br />
* [[Nederlandse Omroep Stichting]] (NOS)<br />
* [[NTR (Niederlande)|NTR]]<br />
* [[Omroep MAX]] & [[WNL]]<br />
* [[Omroep ZWART]]<br />
* [[Ongehoord Nederland]]<br />
* [[VPRO]] & [[HUMAN (Rundfunk)|HUMAN]]<br />
| NPO<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{MKD}} || [[Makedonska Radio-Televizija]] || MKRTV || 1993<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{NOR}} || [[Norsk rikskringkasting]] || NRK || 1950<br />
|-<br />
| [[TV 2 (Norwegen)|TV 2]] || NO/TV2 || 1993<br />
|-<br />
| {{AUT}} || [[Österreichischer Rundfunk]] || ORF || 1953<br />
|-<br />
| {{POL}} || Polskie Radio i Telewizja:<br />
* [[Polskie Radio]] (PR)<br />
* [[Telewizja Polska]] (TVP)<br />
| PRT<br />
| 1993<br />
|-<br />
| {{PRT}} || [[Rádio e Televisão de Portugal]] || RTP || 1950<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{ROU}} || [[Societatea Română de Radiodifuziune]] || ROR || 1993<br />
|-<br />
| [[Televiziunea Română]] || TVR || 1993<br />
|-<br />
| {{SMR}} || [[San Marino RTV]] || SMRTV || 1995<br />
|-<br />
| {{SWE}} || Sveriges Television och Radio Grupp:<br />
* [[Sveriges Television]] (SVT)<br />
* [[Sveriges Radio]] (SR)<br />
* [[Utbildningsradion]] (UR)<br />
| STR<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{CHE}} || [[SRG SSR]] || SRG SSR || 1950<br />
|-<br />
| {{SRB}} || [[Radio-Televizija Srbije]] || RTS || 2006<br />
|-<br />
| {{SVK}} || [[Slovenská televízia a rozhlas]] || STVR || 1993<br />
|-<br />
| {{SVN}} || [[Radiotelevizija Slovenija]] || RTVSLO || 1993<br />
|-<br />
| {{ESP}} || [[RTVE|Radiotelevisión Española]] || RTVE || 1955<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{CZE}} || [[Český rozhlas]] || ČRo || 1994<br />
|-<br />
| [[Česká televize]] || ČT || 1994<br />
|-<br />
| style="background-color:#bfcac8" | {{TUN}} || Radio tunisienne et Télévision tunisienne:<br />
* [[Radio Tunisienne]] (RT)<br />
* [[Télévision Tunisienne]] (TT)<br />
| RTTT<br />
| 1950<br />
|-<br />
| {{TUR}} || [[Türkiye Radyo ve Televizyon Kurumu]] || TRT || 1950<br />
|-<br />
| {{UKR}} || [[Nazionalna Suspilna Teleradiokompanija Ukrajiny|Suspilne Ukraine]] || UA:PBC || 1993<br />
|-<br />
| {{HUN}} || Hungarian Media Group:<br />
* [[Duna Média]]<br />
* [[MTVA|Médiaszolgáltatás-támogató és Vagyonkezelő Alap]]<br />
| HMG<br />
| 2014<br />
|-<br />
| {{VAT}} || [[Radio Vatikan]] || RV || 1950<br />
|-<br />
| rowspan="2" | {{GBR}} || [[British Broadcasting Corporation]] || BBC || 1950<br />
|-<br />
| [[United Kingdom Independent Broadcasting]]:<br />
* [[ITV (Fernsehsender)|ITV plc]]<br />
* [[Sianel 4 Cymru]] (S4C)<br />
| UKIB<br />
| 1960<br />
|-<br />
| style="background-color:#ffffbf"| {{CYP}} || [[Cyprus Broadcasting Corporation]] || CyBC || 1969<br />
|- class="sortbottom"<br />
| colspan="4" |<br />
{{Farblegende|#bfcac8|Staat liegt geografisch in Afrika|grau}}<br />
{{Farblegende|#ffffbf|Staat liegt geografisch in Asien|gelb}}<br />
|}<br />
<br />
==== Suspendiert ====<br />
Der belarussische Rundfunk BTRC wurde 2021 aufgrund der Instrumentalisierung des Senders durch die Regierung infolge der [[Proteste in Belarus 2020–2021|Proteste im Land]] vom EBU-Vorstand suspendiert. Die russischen EBU-Mitglieder wurden 2022 als Reaktion auf den [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|Überfall auf die Ukraine]] suspendiert.<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !!class="unsortable"| Rundfunkanstalt !! Abk. !! Beitritt !! Suspendierung<br />
|-<br />
| {{BLR}} || [[Belteleradyjokampanija]] || BTRC || 1993 || 2021<br />
|-<br />
| rowspan="3"| {{RUS}} || [[Perwy kanal]] || C1R || 1996 || rowspan="3"| 2022<br />
|-<br />
| [[WGTRK|Rossijskoje Teleradio]] || RTR || 1993<br />
|-<br />
| Radio Dom Ostankino:<br />
* [[Radio Majak]] (RM)<br />
* [[Orpheus Radio|Radio Orpheus]] (RO)<br />
| RDO<br />
| 1996<br />
|}<br />
<br />
=== Assoziierte Mitglieder ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !!class="unsortable"| Rundfunkanstalt !! Abk. !! Beitritt<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{AUS}} || [[Australian Broadcasting Corporation]] || ABC || 1950<br />
|-<br />
| [[Special Broadcasting Service]] || SBS || 1979<br />
|-<br />
| {{BGD}} || [[Bangladesh Television]] || BTV || 1974<br />
|-<br />
| {{BRA}} || [[Rádio Cultura]] || RC || 2012<br />
|-<br />
| {{CAN}} || [[CBC/Radio-Canada|Canadian Broadcasting Corporation]] || CBC || 1950<br />
|-<br />
| {{CHL}} || [[Canal 13 (Chile)|Canal 13]] || UCTV || 1971<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{CHN|2=China}} || [[China Central Television|China Media Group]] || CMG || 2010<br />
|-<br />
| [[Shanghai Media Group]] || SMG || 2016<br />
|-<br />
| {{CUB}} || [[Instituto Cubano de Radio y Televisión]] || ICRT || 1992<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{GEO}} || [[Rustawi 2]] || RB || 2003<br />
|-<br />
| [[Imedi Media Holding|Teleimedi]] || TEME || 2004<br />
|-<br />
| {{CN-HK}} || [[Radio Television Hong Kong]] || RTHK || 1983<br />
|-<br />
| {{IRN}} || [[Islamic Republic of Iran Broadcasting]] || IRIB || 1969<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{JPN}} || [[NHK|Nippon Hoso Kyokai]] || NHK || 1951<br />
|-<br />
| [[Tōkyō Hōsō Holdings|TBS Television]] || TBS || 2000<br />
|-<br />
| {{KAZ}} || [[Khabar]] || KA || 2016<br />
|-<br />
| {{MYS}} || [[Radio Televisyen Malaysia]] || RTM || 1970<br />
|-<br />
| {{MUS}} || [[Mauritius Broadcasting Corporation]] || MBC || 1980<br />
|-<br />
| {{NPL}} || [[Association of Community Radio Broadcasters]] || ACORAB ||| 2023<br />
|-<br />
| rowspan="2"| {{NZL}} || [[Radio New Zealand]] || RNZ || 1950<br />
|-<br />
| [[Television New Zealand]] || TVNZ || 1950<br />
|-<br />
| {{OMN}} || [[Public Authority for Radio and TV]] || PART || 1976<br />
|-<br />
| {{KOR}} || [[Korean Broadcasting System]] || KBS || 1974<br />
|-<br />
| {{SYR}} || [[Organisation de la Radio et la Télévision Arabe Syrienne]] || ORTAS || 1978<br />
|-<br />
| rowspan="6"| {{USA}} || [[American Public Media]] || APM || 2004<br />
|-<br />
| [[American Broadcasting Company]] || ABC || 1959<br />
|-<br />
| [[Columbia Broadcasting System|CBS Corporation]] || CBS || 1956<br />
|-<br />
| [[National Public Radio]] || NPR || 1971<br />
|-<br />
| [[National Broadcasting Company]] || NBC || 1953<br />
|-<br />
| [[WFMT|WFMT Radio Network]] || WFMT || 1980<br />
|}<br />
<br />
=== Zugelassene Teilnehmer ===<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
! Staat !! class="unsortable" | Rundfunkanstalt !! Abk. <br />
|-<br />
| {{FRA}} || [[Euronews]] || euronews <br />
|-<br />
| {{FRA}} || [[Institut national de l’audiovisuel]] || INA <br />
|-<br />
|{{FRA}}<br />
|[[TV5 Monde]]<br />
|TV5<br />
|-<br />
| {{MKD}} || [[JP Makedonska Radiodifuzija]] ||<br />
|-<br />
|{{SRB}}<br />
| [[Radio Televizija Vojvodine]] || RTV <br />
|-<br />
| {{ESP}} || Catalunya Música ||<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|European Broadcasting Union|Europäische Rundfunkunion}}<br />
* [https://www.ebu.ch/home Offizielle Website] der EBU (englisch und französisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Mitglieder der Europäischen Rundfunkunion}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1011142-6|LCCN=n80051882|VIAF=153573117}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Europaische Rundfunkunion}}<br />
[[Kategorie:Europäische Rundfunkunion| ]]<br />
[[Kategorie:Europäischer Interessenverband]]<br />
[[Kategorie:Internationale Organisation (Genf)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1950]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Rundfunk)]]</div>78.128.221.5