https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=66.230.200.197 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-05-02T14:22:01Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.44.0-wmf.27 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Olympus_E-1&diff=20381013 Olympus E-1 2006-08-19T14:17:32Z <p>66.230.200.197: /* Das Autofokus-System */</p> <hr /> <div>Die '''Olympus E-1''' ist die erste digitale [[Spiegelreflexkamera]] (DSLR), die nach dem von [[Olympus]] und [[Kodak]] gemeinsam entwickelten [[Four Thirds Standard]] konstruiert und gefertigt wurde. Die Markteinführung erfolgte im September [[2003]]. Durch die robuste Bauweise, die an den klassischen analogen Spiegelreflexkameras orientierte Handhabung und einigen technische Besonderheiten, ist die E-1 ein interessanter Fotoapparat für Profis und anspruchsvolle Amateurfotografen. Allerdings ist die E-1 mit ihren 5 Megapixel Auflösung speziell im Profibereich diesbezüglich nicht mehr auf dem allgemein geforderten Stand. [[Bild:E-1_vorne.jpg|thumb|300px|right|Die E-1 mit Standard-Objektiv]]<br /> <br /> == Vorgeschichte ==<br /> Bereits Anfang [[1997]] stieg Olympus mit der Camedia C-1000L und C-1400L in die anspruchsvolle Digitalfotografie ein. Damals hatten die digitalen Spiegelreflexkameras noch keine [[Wechselobjektiv]]e. [[1998]] folgte die schnellere und besser ausgestattete C-1400XL. Nur ein Jahr später kam die C-2500L auf dem Markt, die bereits mit einem 2,5 [[Megapixel]]-[[Charge-coupled Device|CCD]] bestückt wurde. Diese Kamera erreichte bereits eine Bildqualität, die fotorealistische DIN-A4-Ausdrucke ermöglichte. Mit der Camedia E-10 führte Olympus Ende [[2000]] eine der ersten professionellen DSLRs ein, die preislich auch für anspruchsvolle Amateure interessant war. Schon ein Jahr später löste die E-20 die E-10 als Nachfolgemodell ab. <br /> <br /> 2003 machte Olympus dann den konsequenten Schritt zum offenen [[Four Thirds Standard]], dem ersten vollständig digitalen Spiegelreflex-System der Welt. Somit ist die Olympus E-1 die erste Kamera die kompromisslos und maßgeschneidert für dieses System konstruiert und gefertigt wurde. Auch das Zubehör und die hochwertigen Wechselobjektive sind für dieses System entwickelt und optimal aufeinander abgestimmt.<br /> <br /> == Der Four Thirds Standard ==<br /> Beim [[Four Thirds Standard]] handelt es sich um ein von Olympus und Kodak entwickeltes System für digitale Spiegelreflexkameras. Es wurde erstmals im September [[2002]] auf der [[Photokina]] in Köln vorgestellt. In diesem offenen Standard wurden die grundsätzlichen mechanischen, optischen, kommunizierenden und elektronischen Kerndaten festgelegt, um eine möglichst große Kompatibilität zu anderen Kamera- und Wechselobjektivherstellern zu erreichen. Ein weiterer Vorteil liegt in der exakten Abstimmung zwischen dem Gehäuse und den Zubehörteilen, da keine qualitätsmindernte Kompromisse geschlossen werden mussten. Kern des Systems ist ein Sensor, [[Charge-coupled Device|Full-Frame-Transfer-CCD-Bildsensor]], der in eine auf Videotechnik aus den 50er Jahren basierender Vidiconröhre gebaut ist. Diese Röhre hat den Durchmesser von 4/3 Zoll.<br /> <br /> == Design und Bedienung ==<br /> ==== Das Gehäuse ====<br /> [[Bild:E-1_hinten_oben.jpg|thumb|300px|right|Die Olympus E-1]]<br /> Das robuste 660 Gramm schwere Gehäuse aus Magnesiumlegierung ist für den professionellen Einsatz und für eine lange Lebensdauer konzipiert. 65 Gummidichtungen sorgen auch bei Regenwetter für ein problemloses Arbeiten. Sowohl das Gehäuse als auch die meisten Objektive sind nach [[International Electrotechnical Commission|IEC-Standard]] spritzwassergeschützt.<br /> <br /> ==== Die Handhabung ====<br /> Auch die Bedienung der Kamera ist an professionellen Bedürfnissen ausgerichtet. Die Handhabung orientiert sich an den bedienerfreundlichen Konzepten der klassischen Spiegelreflexkameras. Alle wichtigen Funktionstastem sind übersichtlich und leicht erreichbar am Gehäuse angeordnet. Die Einstellungen werden in Kombination mit zwei Einstellrädern vorgenommen, die so angeordnet sind, dass sie wahlweise leicht mit dem Daumen oder dem Zeigefinger der rechten Hand bedient werden können. Auch der Wahlschalter für die Belichtungsarten ist ein einfaches Drehrad nach klassischem Vorbild. Über das Menü des [[Flüssigkristallbildschirm|LCD]]-Monitors werden lediglich selten benötigte Einstellungen und Feintuning vorgenommen.<br /> <br /> == Die technischen Komponenten ==<br /> === Der Bildsensor ===<br /> Die CCD-Fläche des nach dem Four Thirds Standard von Kodak gefertigten [[Charge-coupled Device|Full-Frame-Transfer-CCD-Sensor]] hat eine Länge von 18 mm und eine Breite von 13,5 mm, woraus sich eine diagonale von 22,3 mm ergibt. Diese Diagonale entspricht etwa der Hälfte der [[35-mm-Film|Kleinbild]]-Diagonalen (43 mm). Da der Bajonettdurchmesser des Gehäuses in etwa dem Durchmesser einer Kleinbild-SLR entspricht, ergibt sich für das einfallende Licht auf und um den Sensor ein [[Bildkreis]] von 33.87 mm. Dieses Größenverhältnis zwischen Bildkreis-Diagonalen und Sensor-Diagonalen ermöglicht eine gleichmäßige Ausleuchtung über die gesamte Sensorfläche, also auch in den Randbereichen. Ein Bild-Seitenverhältnis 4:3 besteht auch bei den meisten digitalen Kompaktkameras und bei vielen Fernseh- und Computer-[[Bildschirm|Monitoren]]. Der Bildsensor hat eine Auflösung von 5,0 Millionen [[Pixel]]. Dabei stehen für die Bildausgabe effektiv 4,9 Millionen Pixel zur Verfügung (2560x1920). Die Full-Frame-Transfer-Technik ermöglicht ein schnelles Speichern und Auslesen der Bilddaten und folglich die schnelle Serienbildrate von 3 Bildern/Sekunde bei 12 Bildern in Folge - unabhängig von der gewählten [[Auflösung (Fotografie)|Auflösung]] und vom gewählten [[Dateiformat|Dateityp]]. Bezüglich der Bildqualität liefert der Sensor feinste Details in allen Helligkeitsbereichen sowie exzellente Farbtreue und scharfe kontrastreiche Bilder. Nachteilig wirkt sich bei Einstellung einer hohen Lichtempfindlichkeit das höhere [[Bildrauschen|Grundrauschen]] gegenüber DSLR-Kameras mit größeren Bildsensoren aus. Ein weiterer sekundärer Vorteil des E1-Bildsensors ergibt sich durch die Fertigung hochwertiger, besonders lichtstarker Objektive mit einem großen [[Brennweite]]nbereich in einer zuvor noch nie möglichen leichten und kompakten Bauform. (Siehe auch [[Olympus E-1#Die Objektive|Die Objektive]])<br /> <br /> === Der Supersonic Wave Filter ===<br /> Bei DSLR-Kameras mit Wechselobjektiven ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sich auf dem empfindlichen Bildsensor Staubpartikel absetzen. Bereits kleinste Staubrückstände zeigen sich als deutlich sichtbare Verunreinigungen auf den fertigen Bildern. Mit Reinigungstücher und Pinsel mit oder ohne Blasebalg muss der Schmutz vom Bildsensor entfernt werden. Bei dieser umständlichen und langwierigen Reinigungsarbeit ist das Risiko einer mechanischen Beschädigung des Sensors erheblich groß. Bei der E-1 befindet sich zwischen dem Bildsensor und dem Verschluss der von Olympus patentierte Supersonic Wave Filter. Dieses bei Praktikern hochgeschätzte Bauteil ist ein neuartiger Ultraschall-Staubfilter, der beim Einschalten der Kamera mit Hilfe von hochfrequenten [[Ultraschall]]-Schwingungen die am Sensor haftenden Partikel sicher entfernt. Bedingt durch den Reinigungsprozess beim Einschalten ergibt sich eine etwas längere Einschaltverzögerung als bei anderen modernen DSLRs.<br /> <br /> === Das LCD-Informations-Feld ===<br /> [[Bild:E-1_Seite_hinten.jpg|thumb|300px|right|Blick auf das Informations-Feld]]<br /> Diese [[Flüssigkristallbildschirm|LCD]]-Anzeige ist das Informationszentrum für alle relevanten Einstellungen der Kamera. Sie informiert über den Blitzmodus, den Messmodus, den Fokussiermodus und den Speichermodus. Sie zeigt gegebenenfalls den Blendenwert, die Verschlusszeit, den Batterieladezustand und die Restaufnahmen. Ferner informiert sie über Bildqualitätseinstellungen, ISO-Empfindlichkeit, Farbraum, Weißabgleich, Fern- und Selbstauslösung, automatische Belichtungsreihen, Rauschunterdrückung und Serienaufnahmen. Je nach Vorwahl wird ein Belichtungspegel für Nachführmessung und Belichtungskorrekturen, Belichtungskorrekturwerte, das aktive AF-Messfeld und die Anzahl der speicherbaren Serienbilder angezeigt.<br /> <br /> === Der Sucher ===<br /> Bei der E-1 ist es technisch nicht möglich den LCD-Monitor als Aufnahmeanzeige zu benutzen. Dafür entfällt die Notwendigkeit einen zur Lichtversorgung für den LCD-Monitor und für den Sucher halbdurchlässigen Spiegel einzubauen. Bei der E-1 wird analog zu klassischen Spiegelreflexkameras das gesamte ins Objektiv einfallende Licht über den Spiegel zum Sucher geleitet. Dadurch ergibt sich ein helles klares Sucherbild. Der E-1-Sucher ist ein optischer [[Pentaprisma]]-Sucher mit einer 100 Prozent genauen, dem Bild entsprechenden Anzeige. Am [[Okular|Sucherokular]] ist eine [[Dioptrie]]anpassung möglich. In der Mitte des Suchers wird das [[Autofokus]]-Messfeld (AF-Messfeld) mit seinen drei Messfeldern angezeigt. Unterhalb des Sucherbildes wird eine Informationsleiste mit den wichtigsten Aufnahmedaten eingeblendet: Verschlusszeit, Blendenwert, Belichtungs- und Messmodus und Belichtungspegelanzeige bei manueller Belichtung und Belichtungskorrekturen. Ferner informiert der Sucher gegebenenfalls über den Blitzmodus, AF- und AE-Speicher, automatische Belichtungsreihen, Weißabgleich, AF-Bestätigung, AF-Messfeld-Wahl und über die speicherbaren Serienbilder. Okularmuschel und Sucherscheiben sind auswechselbar. (Siehe auch [[Olympus E-1#Weiteres Zubehör|Weiteres Zubehör]]).<br /> <br /> === Das Autofokus-System ===<br /> Der [[Autofokus]] (AF) der E-1 arbeitet mit 3 Messfeldern. Auf Wunsch kann das aktive Messfeld manuell vorgewählt werden. In den beiden Betriebsarten des Autofokus ergeben sich folgende Abläufe: In der Betriebsart ''S'' stellt der Autofokus bei halb gedrücktem Auslöser scharf und verändert diese Einstellung unabhängig vom Bildausschnitt bis zur vollständigen Auslösung (vollständig gedrückter Auslöser) nicht. In der Betriebsart ''C'' wird bei halb gedrücktem Auslöser die Schärfe kontinuierlich nachgestellt, dadurch werden bewegte Motive permanent nachkorrigiert. Die Genauigkeit des Autofokus der E-1 ist sehr exakt, aber etwas langsam. Deshalb ist der Autofokus dieser Kamera für schnelle Abläufe, wie zum Beispiel Sportaufnahmen bei Autorennen, weniger geeignet. In der Betriebsart ''MF'' ist die Scharfeinstellung, wie bei klassischen SLR-Kameras, manuell am vorderen Einstellungsring des Objektivs möglich. Ausserdem gibt es die Möglichkeit über AF-M den Autofokus und den manuellen Fokus zu kombinieren indem sie den Auslöser halb durchdrücken und dann Manuell genau den Punkt scharf stellen können den sie möchten. Über das Menü des Bild-Monitors lassen sich Sonderbetriebsarten programmieren, zum Beispiel eine Kombination aus Autofokus und manueller Nachfokussierung. Sehr interessante und individuelle Einstellungen sind in Kombination mit der [[Belichtungsmessung]] programmierbar, so zum Beispiel die Belichtungsmessung bei halb gedrücktem und die Scharfstellung bei vollständig gedrücktem Auslöser oder umgekehrt.<br /> <br /> === Belichtung und Belichtungsmessung ===<br /> ==== Die Belichtungsmessmethoden ====<br /> Das Messsystem der E-1 ist eine [[TTL-Belichtungsmessung|TTL]]-[[Offenblende]]nmessung. Die Kamera unterstützt drei Belichtungsmessmethoden, was dem normalen Standard moderner Spiegelreflexkameras entspricht. Die digitale [[ESP-Messung]] ist eine [[Kontrastmessung]] zwischen der Bildmitte und anderen Bildbereichen. Diese Messmethode liefert die besten Ergebnisse bei starken Lichtunterschieden zwischen dem Hauptmotiv und der Umgebung, zum Beispiel bei Gegenlicht. Bei der mittenbetonten [[Integralmessung]] werden die Messwerte der Bildmitte und des Bildhintergrunds ermittelt und ein Durchschnittswert gebildet, bei dem die Bildmitte stärker gewichtet wird, da sich in der Bildmitte gewöhnlich das Hauptmotiv befindet. Bei der [[Spotbelichtungsmesser|Spotmessung]] wir nur der Bildmittelpunkt, genauer 1,8 % des Bildes, bei der Messung berücksichtigt. Die Umgebung hat keinen Einfluss auf das Messergebnis. In Kombination mit dem [[Messwertspeicher]] (AE-Speicher), lassen sich die Messwerte bei halb gedrücktem Auslöser speichern. Dies ist sinnvoll, wenn die Kameraposition für den gewünschten Bildausschnitt nicht mit der zuvor gewählten Kameraposition zur Belichtungsmessung übereinstimmt. Sehr interessante und individuelle Einstellungen sind in Kombination mit dem [[Autofokus]] programmierbar, so zum Beispiel die Belichtungsmessung bei halb gedrücktem und die Scharfstellung bei vollständig gedrücktem Auslöser oder umgekehrt.<br /> <br /> ==== Der Verschluss ====<br /> Für die korrekte [[Belichtungszeit]] sorgt ein präziser, elektronisch geregelter Metalllamellen-[[Schlitzverschluss]]. Als Blenden- und Zeitautomat und bei manueller Belichtungseinstellung erlaubt der Verschluss eine Belichtungszeit zwischen 1/4000 und 60 Sekunden. Bei Wahl der Programmautomatik stellt die E-1 Bilichtungszeiten zwischen 1/4000 und 2 Sekunden ein. In der Einstellung für [[Langzeitbelichtung]] (bulb), kann der Verschluss bis zu 8 Minuten geöffnet bleiben.<br /> <br /> ==== Belichtungskorrektur und Lichtempfindlichkeit ====<br /> Die mögliche [[Belichtungskorrektur]] der E-1 umfasst 5 [[Lichtwert]]-Stufen (LW) in positiver (Überbelichtung) und negativer (Unterbelichtung) Richtung. Dabei kann wahlweise in 1/3, 1/2 oder 1 LW-Stufen korrigiert werden. Bei automatischen [[Belichtungsreihe]]n sind die gleichen LW-Stufen wählbar, wobei wahlweise 3 oder 5 Bilder erstellt werden.<br /> <br /> In der Grundeinstellung kann die [[Lichtempfindlichkeit]] der E-1 die [[ISO 5800|ISO-Werte]] 100, 200, 400 und 800 annehmen. Bei der Vorwahl von ISO BOOST kann die Empfindlichkeit um die Werte 1600 und 3200 erweitert werden, was jedoch zu einem erhöhten [[Bildrauschen]] führen kann.<br /> <br /> ==== Die Programmauswahl ====<br /> Die [[Belichtungsautomatik]]en der E-1 entsprechen dem Standard moderner Digitalkameras. Bei der [[Programmautomatik]] (P) wählt die Kamera die [[Fotografische Blende|Blende]] und die [[Verschlusszeit]] ohne Einflussmöglichkeit des Fotografen. Die Automatik wählt dabei geeignete Blenden-Zeit-Kombinationen, die unter anderem von der [[Brennweite]] des Objektives abhängig sind, um zum Beispiel Verwacklungsgefahr durch zu lange Belichtungszeiten zu verhindern. Ist gleichzeitig die Programm Shift-Funktion (P&lt;sub&gt;S&lt;sub&gt;) aktiviert, besteht die Möglichkeit die Blenden-Zeit-Kombination auszuwählen, ohne die Programmautomatik zu verlassen. Weitere szenenorientierte Programmautomatiken sind bei der E-1 nicht vorhanden, was bei professionell ausgerichteten Kameras meistens auch nicht erwünscht ist. Bei der [[Zeitautomatik]] (A) wählt der Fotograf die Blende vor und die Kamera stellt die Zeit automatisch ein. Bei der [[Blendenautomatik]] (S) wird die Zeit manuell bestimmt und die Kamera bestimmt automatisch die dazugehörige Blende. Bei der Manuellen Belichtung (M) bestimmt der Fotograf sowohl die Blendenöffung als auch die Belichtungszeit, der Foto greift nicht mehr in die Belichtungsmessung ein. Im Info-Display und im Sucher wird dann eine Belichtungsskala angezeigt, die eine manuelle [[Nachführmessung]] ermöglicht. Auch bei aktiver [[Belichtungskorrektur]] wird durch diese Skala der Korrekturwert angedeutet. Bei [[Belichtungsreihe]]n werden manuelle Eingriffe und Belichtungskorrekturen berücksichtigt. Die Blendenöffnung hat einen direkten Einfluss auf die [[Schärfentiefe]]. Mit Hilfe der [[Abblendhebel|Abblendtaste]] kann die Schärfentiefe durch Einstellung der [[Arbeitsblende]] kontrolliert werden.<br /> <br /> ==== Die Blitzmodi ====<br /> Die E-1 verfügt über keinen internen Blitz. Der Anschluss externer Blitzgeräte (auch Fremdgeräte) erfolgt über einen [[Zubehörschuh|Blitzschuh]] oder über eine [[Blitzsynchronanschluss|Blitzsynchronbuchse]]. Durch die [[TTL-Blitzmessung]] und bei Einsatz entsprechender [[Blitzlicht|Systemblitzgeräte]] sind eine Vielzahl von Blitzmodi möglich, die auch beliebig miteinander kombinierbar sind. Die Grundmodi sind hierbei: Manuelle Blitzeinstellung, Automatische Blitzabgabe durch das Blitzgerät, Automatische Blitzabgabe (TTL-Modus) durch die Kamera, Reduzierung des [[Rote-Augen-Effekt]]s, [[Langzeitsynchronisation]] mit Blitz auf den ersten [[Verschlussvorhang]], Langzeitsynchronisation mit Blitz auf den zweiten Verschlussvorhang und [[Aufhellblitz]]. Die [[Blitzsynchronzeit]] beträgt bei der E-1 1/180 Sekunden. In Kombination mit den Systemblitzen ''FL36'' oder ''FL-50'' ist der [[Kurzzeitsynchronisation|Super FP-Blitzmodus]] möglich. Dieser Modus ermöglicht eine Aufhellung des Motivs auch bei sehr hellem Licht, bzw. bei offener Blende oder bei sehr kurzen Belichtungszeiten. Als Sonderzubehör ist für die E-1 der Blitz-Powergrip FP-1 erhältlich, wodurch sich der Abstand zwischen optischer Achse der Kamera und dem Blitzlicht weiter vergrößert. Im FP-1 ist ein zusätzlicher Auslöser integriert. Der Hochleistungsakku BN-1 ermöglicht für das Blitzgerät FL 50 pro Akkuladung über 250 Blitze und eine Blitzladezeit von weniger als 1,3 Sekunden. Im [[Olympus E-System|E-System]] sind weiter Kameragehäuse und das angebotene Zubehör zusammengefasst.<br /> <br /> === Der LCD-Bild-Monitor ===<br /> Der [[TFT]] LCD-Farbbildschirm der E-1 hat eine Bilddiagonale von 4,6 cm (1,8&quot;) und eine Auflösung von 134.000 Pixel.<br /> ==== Die Bildwiedergabe ====<br /> Der Monitor zeigt 100 Prozent der Aufnahme. Über die Informationstaste und den Wahlreglern können folgende Informationen über das jeweilige Bild abgerufen werden: Die erste Sequenz zeigt die Bildnummer an und informiert über die [[Druckvorauswahl]] und den [[Schreibschutz]]. Die zweite Sequenz gibt Auskunft über den Speichermodus ([[Bilddatei]]), die [[Pixel]]zahl, die [[Bildkompression]], das Aufnahmedatum, der Aufnahmezeit und die Dateinummer. In der dritten Sequenz werden überbelichtete Bildbereiche, sogenannte [[Spitzlichter]], blinkend markiert. In der nächsten Sequenz gibt das [[Histogramm]] Auskunft über die Anordnung der Helligkeitsanteile des gezeigten Bildes. Mit Hilfe des Histogramms kann die Belichtung bei weiteren Bildern oder bei der [[Bildbearbeitung|Nachbearbeitung]] am Computer optimiert werden. Die letzte Sequenz gibt aufnahmebezogene Informationen wie Messmodus, Belichtungsmodus, ISO-Empfindlichkeit, [[Farbraum]], [[Farbsättigung]], Brennweite, Belichtungszeit, Blende, Blitzmodus, Korrekturwerte, [[Weißabgleich]], Kontrast- und Schärfeabstufungen. Im wesentlichen entsprechen diese Informationen den Einträgen des [[EXIF]]-Formats. Ferner besteht die Möglichkeit mehrere Bilder gleichzeitig oder Ausschnittvergrößerungen eines Einzelbildes anzuzeigen.<br /> <br /> ==== Das Menü ====<br /> [[Bild:E-1_hinten.jpg|thumb|300px|right|Ein Blick auf die Rückseite der E-1]]<br /> Im Menü können benutzerspezifische Einstellungen, selten benötigte Funktionen und Feineinstellungen der E-1 vorgenommen werden. Es gliedert sich in 4 Hauptmenüs auf.<br /> <br /> Das erste Hauptmenü ist das Aufnahmemenü. Hier kann die Speicherkarte gelöscht oder formatiert werden. Bei der Feinabstimmung der [[Farbsättigung]] ist eine Abschwächung um 2 Stufen und eine Anhebung um 2 Stufen vom Mittelwert aus möglich. Außerdem kann gezielt eine Anhebung der roten, der grünen oder der blauen Farbtöne erfolgen. Eine spezielle Einstellung ergibt die optimale Wiedergabe von Hauttönen. Der [[Kontrast]] ist in 5 Stufen ((-2) bis (+2)) einstellbar. Für die [[Scharfzeichnung]] stehen 9 Stufen von (-3) bis (+5) zur Verfügung. Im [[RGB-Farbraum|Farbraum]] besteht die Wahl zwischen dem sRGB-Farbmodell und dem Adobe-RGB-Farbmodell. Für den [[Weißabgleich]] können [[Belichtungsreihe]]n (Bracketing) zu je 3 Bildern in den Abstufungen -2/0/+2, -4/0/+4 oder -6/0/+6 programmiert werden. Auf Wunsch können die Aufnahmen gleichzeitig im [[Rohdatenformat]] (RAW) und im [[Joint Photographic Experts Group]]-Format (JPG) gespeichert werden. Bei sehr hoher Einstellung der ISO-Empfindlichkeit empfiehlt sich die Aktivierung der [[Rauschunterdrückungsverfahren|Rauschunterdrückung]] (Noise Filter) oder der [[Rauschminderung]] (Noise Reduction). Die Aktivierung einer speziellen Belichtungskorrektur ermöglicht eine Aufhellung der Randbereiche, ähnlich der Wirkung eines Center-Filters. Ist das AF-Hilfslicht aktiviert, sendet die Kamera bei schwacher Beleuchtung ein rotes Streifenmuster auf das Motiv, um die automatische Fokussierung der Schärfe erheblich zu erleichtern. Hinter dem Begriff ''Anti-Schock'' versteckt sich die Funktion der [[Spiegelvorauslösung]]. Hier kann in Sekundenschritten von einer Sekunde bis 30 Sekunden gewählt werden, in welchem Abstand die Aufnahme nach dem Hochklappen des Spiegels erfolgen soll. Äußerst selten benötigt, aber dennoch sinnvoll, ist die Funktion ''Pixelkorrektur''. Sie gleicht eventuell ausgefallene Sensorzellen automatisch wieder aus und reinigt den CCD-Sensor. Die letzte Funktion des Aufnahmemenüs ist die ''Blitz-Plus/Minus-Korrektur''. Hier kann die Blitzindensität zwischen -2 und +2 [[Lichtwert|EV]] in 1/3-EV-Stufen korrigiert werden.<br /> <br /> Das zweite Hauptmenü ist das Wiedergabemenü. Die erste Funktion dieses Menüs ermöglicht die Auswahl, ob gleichzeitig 1, 4, 9 oder 16 Bilder auf dem Monitor dargestellt werden sollen. Mit Hilfe der ''Bilddrehung'' können Hochformatbilder um 90 Grad gedreht werden. Durch die Funktion ''RAW DATA EDIT'' ist eine Nachbearbeitung von Rohdaten durch die E-1 möglich. Dabei wird der Rohdatensatz bezüglich Weißabgleich, Farbsättigung, Kontrast, Schärfe, Speichermodus und Farbraum optimiert. Anschließend wird die bearbeitete Bilddatei im JPG-Format abgespeichert. Letzte Funktion des Wiedergabemenüs ist die Druckvorauswahl nach dem [[DPOF]]-Format. Dabei können bestimmte oder alle Bilder gewählt werden und diese mit zusätzlichen Druckinformationen, wie Anzahl der Ausdrucke (maximal 10) und Datums- oder Zeitstempel für den Ausdruck versehen werden.<br /> <br /> Das dritte Hauptmenü dient zur Feinabstimmung verschiedener Parameter. Zunächst kann bestimmt werden, ob die Stufen der Belichtungskorrektur in 1/3, 1/2 oder 1 EV Schritten erfolgen soll. Mit Hilfe der ISO-Erweiterung kann die einstellbare ISO-Empfindlichkeit auf die Werte 1600 und 3200 erweitert werden. In der folgenden Funktion kann der [[Weißabgleich]] beeinflusst werden. Der automatischen Weißabgleich und die Vorgaben der [[Farbtemperatur]] sind jeweils in +/- 7 Stufen korrigierbar. Standardmäßige Vorgaben der Farbtemperaturen sind 3000, 3300, 3600, 4000, 4300, 4500, 4800, 5300, 6000, 6600 und 7500 [[Kelvin]]. In Kombination mit dem manuellen Weißabgleich lassen sich zusätzliche Farbtemperaturwerte für spezielle Lichtverhältnisse vorgeben. Die SQ-Qualitätsstufe ist die niedrigste Qualitätsstufe im Speichermodus des JPG-Formats. In dieser Qualitätsstufe lassen sich Bildgrößen mit einer [[Auflösung (Fotografie)|Auflösung]] von 1600x1200, 1280x960, 1024x768 und 640x480 Pixel vorwählen. Für jede dieser Bildgrößen ist eine [[Datenkompression|Kompressionsrate]] von 1/2,7 oder 1/8 verfügbar. Mit der nächsten Funktion besteht die Möglichkeit die Zeitpunkte für die Speicherung der Belichtung und des Autofokus während der Auslösung zu bestimmen. In der Grundeinstellung wird bei halbgedrücktem Auslöser die gemessene Belichtung gespeichert und bei vollständig gedrücktem Auslöser mit diesen Werten fotografiert. In Kombination mit der Betriebsart des Autofokus, der AEL-Taste und die 2 Stufen des Auslösers lassen sich 12 Modi festlegen um eine sinnvolle Kopplung oder Entkopplung zwischen Belichtungs- und Autofokusspeicher festzulegen. Zum Beispiel kann hier vorgegeben werden, ob bei halbgedrücktem Auslöser die Belichtung gemessen und bei vollständig gedrücktem Auslöser der Autofokus aktiviert wird oder umgekehrt. In der folgenden Funktion lassen sich die Einstellräder in den Programmautomatiken umprogrammieren. In der Grundeinstellung sind beide mit den entsprechenden Vorwahlfunktionen belegt (Anwahl der Blenden-Zeit-Kombination bei Programmautomatik, Blendenvorwahl bei Zeitautomatik und Zeitvorwahl bei Blendenautomatik). Hier lässt sich für jedes Programm eine der beiden Tasten für die Belichtungskorrektur umprogrammieren. Im nächsten Menüpunkt lässt sich die Drehrichtung des Fokussierrings an den Objektiven umkehren. Wird die folgende Funktion aktiviert, besteht die Möglichkeit in der Betriebsart Einzelfokussierung (S) zunächst automatisch zu fokussieren und dann manuell nachzufokussieren. In den nächsten beiden Funktionen wird festgelegt, ob die Auslösefunktion gegenüber den beiden Betriebsarten des Autofokus Vorrang haben soll. Hat der Auslöser Vorrang, wird auch dann ausgelöst wenn der Autofokus noch nicht scharf gestellt hat. Bei aktivierter Funktion der Objektivrückstellung wird die Fokussierung des Objektivs nach Abschalten der Kamera immer auf unendlich gestellt. Im PC-Modus kann gewählt werden, ob bei Anschluss an einen [[Personal Computer|PC]] Bilder übertragen (Speichermodus), oder die Kamera vom PC ferngesteuert werden soll (Steuerungsmodus). Die Lösch-Einstellungs-Funktion legt den Modus (ja/nein) der [[Sicherheitsabfrage]] für die Löschbestätigung fest. Bei gestartetem Reinigungsmodus gibt der Spiegel und der Verschluss den Zugriff auf den Bildsensor frei, um eine manuelle Reinigung des Sensors zu ermöglichen. Da die E-1 über eine automatische Reinigung des Bildsensors verfügt, wird diese Funktion kaum benötigt. Unter den 4 Benutzereinstellungen lässt sich die Kamera ganz individuell den Vorlieben des Fotografen oder ganz bestimmten fotografischen Situationen anpassen.<br /> <br /> Im vierten Hauptmenü wird im ersten Untermenü das Datum und die Uhrzeit eingestellt. Als nächstes kann festgelegt werden, ob die Nummerierung der Bilder im Dateinamen immer fortlaufend (AUTO) erfolgen, oder bei Speicherwechsel rückgesetzt werden soll. In der ''Aufnahme Ansicht'' besteht die Auswahl folgender Optionen: AUS: Keine Anzeige der neuen Aufnahme auf dem LCD-Monitor; AUTO: die Anzeige der Aufnahme wird durch die Kamera bestimmt und ist abhängig von der Dauer des Speichervorgangs; 5 SEC: Die Aufnahme wird 5 Sekunden lang angezeigt; 20 SEC: Die Aufnahme wird 20 Sekunden lang angezeigt. Die E-1 gibt in der Grundeinstellung nach korrekter Einstellung des Autofokus einen Signalton ab. Dieser Signalton kann im folgenden Menüpunkt abgeschaltet werden. Bei Bedarf kann die Helligkeit des Bild-Monitors durch -/+ 7 Helligkeitsstufen an das Umgebungslicht angepasst werden. Die ''Ruhemodus-Funktion'' ermöglicht die Auswahl der Zeitspanne, die vergehen soll, bis die nicht betätigte Kamera in den Ruhemodus geht. Diese Betriebsart schaltet alle Anzeigen ab, um die Batterien zu schonen. Bei der Sprachumschaltung kann zwischen deutsch, englisch, französisch, japanisch, koreanisch und spanisch gewählt werden. Die letzte Funktion ermöglicht die Auswahl des [[Fernsehsignal|Videosignals]] zwischen [[National Television Systems Commitee|NTSC]] und [[Phase Alternating Line|PAL]].<br /> <br /> === Der Speichermodus ===<br /> Die E-1 unterstützt die folgenden Bildformate. Unkomprimierte [[Rohdatenformat|Rohdaten]] (RAW) mit einer [[Auflösung (Fotografie)|Auflösung]] von 2560x1920 [[Pixel]]. Die Bezeichnung des [[Grafikformat|Dateiformats]] ist ORF und die Dateigröße beträgt etwa 10,2 [[Speicherkapazität|MB]]. Unkomprimierte [[Tagged Image File Format|TIFF]]-Dateien mit einer Auflösung 2560x1920 Pixel. Die Dateigröße beträgt etwa 14.4 MB. Hochauflösende [[Joint Photographic Experts Group|JPG]]-Dateien (2560x1920 Pixel) mit einer [[Datenkompression]] von 1/2,7 (Speichermodus: SHQ; Dateigröße 3,8 MB) oder einer Datenkompression von 1/8 (Speichermodus: HQ; Dateigröße 1,2 MB). Komprimierte JPG-Dateien mit einer Auflösung von 1600x1200, 1280x960, 1024x768 oder 640x480 Pixel (Speichermodus: SQ). In diesem Speichermodus sind jeweils Datenkompressionen von 1/2,7 oder 1/8 anwählbar. Je nach Auflösung und Datenkompression ergeben sich Dateigrößen zwischen 0.1 MB und 1,4 MB. RAW-Dateien und JPG-Dateien lassen sich für jede Aufnahme auch gemeinsam abspeichern.<br /> <br /> === Die Kommunikation ===<br /> Drei voneinander unabhängige Schaltkreise übernehmen in der E-1 die internen Funktionen und Abläufe. Bildverarbeitung, Datentransfer und Kamerasteuerung können deshalb gleichzeitig durchgeführt werden. Eine Besonderheit ist der detaillierte Informationsaustausch zwischen der Kamera und dem Zubehör, der dem Komunikationsprotokoll des Four Thirds Standards folgt. Objektive und Systemblitzgeräte liefern nicht nur die üblichen Daten wie Entfernung, Brennweite und Belichtung, sondern auch Informationen über die eigene Charakteristik und die eigenen Abbildungseigenschaften. Jedes Objektiv, aber auch anderes Zubehör, ist deshalb mit einer eigenen Intelligenz ausgerüstet, die - ebenso wie die Kamera selbst - bei Änderungen und Anpassungen [[Update|updatefähig]] ist. So können zum Beispiel winzige Abweichungen in der Farbcharakteristik verschiedener Objektive durch die Kamera berücksichtigt und automatisch kompensiert werden. Auf dem selben Weg kann auch der geringe Lichtabfall bei extremen Weitwinkelobjektiven in den Randbereichen durch die Kamera kompensiert werden. Somit sind winzige Abweichungen jeglicher Art kompensierbar.<br /> <br /> === Die Anschlüsse ===<br /> Für den Anschluss eines externen Blitzgerätes verfügt die E-1 über einen [[Zubehörschuh|Blitzschuh]] und eine [[Blitzsynchronanschluss|Blitzsynchronbuchse]]. Zum Anschluss einer [[Fernsteuerung]] ist ebenfalls eine entsprechende Buchse vorhanden. Für die externe Stromversorgung über ein [[Netzteil|Netzgerät]] ist ein 9-Volt [[Gleichspannung]]seingang vorhanden. Für die Kommunikation mit einem PC ist ein [[FireWire]]- (IEEE 1394) und ein [[Universal Serial Bus|USB]]-2.0-Anschluss eingebaut. Zur Bildbetrachtung an Fernsehgeräten und externen Monitoren verfügt die Kamera über einen entsprechenden [[Fernsehsignal|Videoausgang]].<br /> <br /> == Das E-System ==<br /> Bei einem professionellen Kamerasystem ist die hohe Qualität des Zubehörs ebenso wichtig wie die Qualität der Kamera selbst. Das [[Olympus E-System|E-System]] vereint leistungsstarke Komponenten in sehr guter Qualität.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> *Späth Frank: ''Olympus E-System'', November 2003, ISBN 3-925334-65-3<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.olympus.de/consumer/dslr_E-1.htm Die E-1 bei Olympus Deutschland]<br /> * [http://www.olympus-pro.com/e1sim/e1_de.html Onlinesimulation der E-1]<br /> * [http://www.stiftung-warentest.de/online/bild_ton/test/1152201/1152201/1156746.html Beste Kamera 2004 bei Stiftung Warentest]<br /> * [http://www.olypedia.de Inoffizielles Olympus-Wiki]<br /> <br /> [[Kategorie:Digitalfotografie]]<br /> <br /> [[en:Olympus E-1]]<br /> [[es:Olympus E-1]]<br /> [[ja:Olympus E-1]]</div> 66.230.200.197 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mord_in_Kehrsatz&diff=20380985 Mord in Kehrsatz 2006-08-19T14:16:33Z <p>66.230.200.197: /* Der Mord */</p> <hr /> <div>Als '''Mord in Kehrsatz''' wurde einer der aufsehenerregendsten Fälle der [[Schweiz]]er [[Justiz]]geschichte bekannt. Dabei ging es um den [[Mord]] an einer 24jährigen Frau, die am [[26. Juli|26.]] oder [[27. Juli]] [[1985]] getötet und in der Tiefkühltruhe ihres Hauses in [[Kehrsatz]] deponiert wurde. Ihr Mann, der damals 27jährige B.Z., wurde verhaftet, nach einem von vielen Zeugen als einseitig empfundenen Prozess schuldig gesprochen, aber in einer zweiten Auflage des Prozesses mit riesigem medialen Interesse [[1993]] wieder freigesprochen. Der Mord ist bis heute ungeklärt und der nachfolgende Justizfall hatte direkte Auswirkungen auf die Schweizer Justiz und die Medien.<br /> <br /> == Der Mord ==<br /> Die 24jährige C.Z. lebte mit ihrem 27jährigen Mann B.Z. nach der Heirat [[1983]] in einem Einfamilienhaus in Kehrsatz, gleich oberhalb dem ihrer Eltern. Es galt als bekannt, dass die Schwiegereltern Mühe hatten mit dem gelernten Sanitärzeichner B.Z., der nebenbei noch eine heimliche Beziehung zu einer Tochter wohlhabendender Eltern des Dorfes führte und sich von seiner Frau scheiden lassen wollte. Laut der [[Gerichtsmedizin]] wurde die Frau in der Nacht vom Freitag 26. Juli auf den 27. Juli 1985 erschlagen und nackt, gefesselt und mit einem [[Abfall|Kehrichtsack]] über dem Kopf in die Tiefkühltruhe im Keller gelegt. Blutspuren fanden sich an der Waschmaschine und im Ehebett. <br /> <br /> === Fund der Leiche und Verhaftung ===<br /> Am [[1. August]], dem [[Schweizer Nationalfeiertag]], fand die Mutter von C.Z. die Leiche ihrer Tochter in der Kühltruhe des Hauses, als sich B.Z. ausser Haus befand. Der damalige Chefermittler von [[Belp]] traf im Garten des Hauses auf den Schwager von B.Z., der seinen Bruder der Tat verdächtigte. Noch am selben Abend wurde B.Z. an einer Grillparty bei den Eltern seiner Geliebten verhaftet. Er trug den Mofa-Ausweis seiner Frau bei sich. Der Mord an C.Z. war fortan Dorfgespräch in Kehrsatz und die Leute zeigten sich allgemein empört über die Tat. Man war von B.Zs Schuld überzeugt.<br /> <br /> == Der erste Prozess ==<br /> Im Herbst [[1987]] wurde B.Z., der stets seine Unschuld beteuert hatte, vor dem [[Geschworenengericht]] Bern-Mittelland der Prozess gemacht. Laut seiner Version, habe seine Frau am Morgen des 27. Juli noch gelebt. Sie habe am Abend zuvor einen Toast Hawaii gegessen und sei dann gemeinsam mit B.Z. schlafen gegangen. Am Samstagmorgen sei sie mit dem Mofa nach Bern gefahren um Einkäufe für bevorstehende Segelferien mit ihrem Mann zu tätigen. Im ''Café Feller'', wo sie sich mit ihrem Mann treffen wollte, sei sie aber nie angekommen. Allerdings sei laut Zeugen auch ihr Mann nie dort gesehen worden, die [[Blaue Zone]], in der er parkiert haben wollte, existierte nicht und zu dem Zeitpunkt, als er die [[Parkscheibe]] gestellt habe, befand sich B.Z. nachweislich an einer Tankstelle in Kehrsatz. <br /> <br /> Die Anklage dagegen warf B.Z. vor, seine Frau in der Nacht auf den 27. Juli in ihrem Bett mit einem Hammer oder einem ähnlichen Gegenstand erschlagen zu haben, der Leiche einen Kehrichtsack übergestülpt und sie gefesselt in der Tiefkühltruhe des Hauses deponiert zu haben. Darauf habe er die Blutspuren beseitigt. Das deckte sich auch mit den Aussagen der Eltern C.Zs, wonach B.Z. in dieser Nacht bei der Reinigung des Kellers gesehen wurde, sowie mit den Blutspuren auf der Matratze des gemeinsamen Ehebettes und an der Waschmaschine. Als Tatmotiv sah die Anklage, dass C.Z. mit seiner Geliebten zusammenziehen wollte, aber aus finanziellen Gründen keine Scheidung auf sich zukommen lassen wollte. Auch war er Begünstigter in einer [[Lebensversicherung]] C.Zs.<br /> <br /> Fragen warf ein Gutachten des Gerichtsmedizinischen Instituts Bern auf. In einem ersten Gutachten war im Magen der Frau nichts gefunden worden. Als ein zweites Gutachten in Auftrag gegeben wurde, ob Spuren von einem Toast Hawaii im Magen gefunden werden könnten, fand man tatsächlich Rückstände von Birnen, Proteinen und Getreide. Das Gutachten wurde später von vielen Seiten kritisiert. Vor allem der [[Weltwoche]]-Journalist [[Hanspeter Born]], der sich damals dem Fall angenommen hatte, äusserte nach dem Prozess mehrmals öffentlich die Meinung, das Gutachten sei willentlich gefälscht worden, um den Todeszeitpunkt von C.Z. mit Bestimmtheit auf die Nacht des 26. Juli festlegen zu können.<br /> <br /> Am [[4. Dezember]] [[1987]] wurde der 29jährige B.Z. des Mordes an seiner Frau für schuldig befunden und zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe verurteilt. Er wurde in die [[Schloss Thorberg|Strafanstalt Thorberg]] überführt.<br /> <br /> === Nach dem Prozess ===<br /> Vier Geschworene reichten nach dem Prozess eine Beschwerde über den Prozessverlauf am [[Berner Kassationshof]] ein, die aber am [[22. Juni]] [[1988]] abgelehnt wurde. Neues Aufsehen erregte der Fall, als der Journalist Hanspeter Born 1988/1989 in der Weltwoche unter dem Titel ''&quot;Ein klarer Fall&quot;'' eine 16-teilige Artikelserie über den Mordfall in Kehrsatz veröffentlichte, in dem er die Schuld B.Zs erheblich bezweifelte und schwere Vorwürfe an die Berner Justiz erhob. Es folgte ein Buch mit dem Titel ''&quot;Mord in Kehrsatz&quot;'' und ein Jahr später ''&quot;Unfall in Kehrsatz&quot;'', in dem er den Eltern des Opfers vorwarf, ihre Tochter getötet und falsche Spuren gelegt zu haben. Die Verbreitung seines zweiten Buches wurde nach einer Klage der Eltern C.Zs verboten. Hanspeter Born sollte später gestehen, journalistische Grundsätze über den Haufen geworfen zu haben.<br /> <br /> Der Fall wurde in vielen Medien nochmals neu aufbereitet und breite Bevölkerungsschichten ergriffen Partei für den Verurteilten B.Z. Darunter auch der damalige Gefängnisdirektor von Thorberg, der dem eigentlich durchschnittlich wirkenden aber allgemein als charismatisch beschriebenen Mann viele Privilegien zugestand.<br /> <br /> == Der zweite Prozess ==<br /> Am 15. April 1991 heisst der Berner Kassationshof aufgrund der von seinen Anwälten dargelegten Mängel am gerichtsmedizinischen Gutachten ein Revisionsgesuch B.Zs gut und hebt das Urteil auf, nachdem eine staatsrechtliche Beschwerde gegen das Geschworenenurteil am 19. Juli 1989 vom Bundesgericht noch abgelehnt worden war. B.Z. kommt nach 2086 Tagen Haft am 17. April frei. Kritiker sahen die Freilassung B.Zs nur durch den immensen Druck der Öfentlichkeit zustandegekommen.<br /> <br /> Der Revisionsprozess fand unter ungeheurem Interesse der Öffentlichkeit statt. Die Medien, unter anderem die Boulevardzeitung [[Blick (Publikation)|Blick]], nahmen mehrheitlich Partei für den Angeklagten. Obwohl keine neuen Erkenntnisse gemacht werden konnten, wurde B.Z. am [[29. Mai]] [[1993]] von den Geschworenen nach 34tägiger Verhandlung freigesprochen. Im Prozess wurden unter anderem auch die Vorwürfe, die Hanspeter Born in seinem Buch erhoben hatte, aufgegriffen. Das Gericht hielt fest, dass, obwohl eine Täterschaft der Eltern nicht in Frage komme und eine Täterschaft eines Dritten eher unwahrscheinlich sei, begründete Zweifel an der Schuld B.Zs bestünden. Ihm wurden 412'000 [[Schweizer Franken|Franken]] Haftentschädigung zugesprochen.<br /> <br /> == Der verhinderte dritte Prozess ==<br /> Nach dem Revisionsprozess kaufte die Zürcher Anwältin [[Trix Ebeling-Stanek]] den 84er [[VW Golf]] B.Zs. Dabei bemerkte sie, dass der Radmutternschlüssel ersetzt worden war und nicht dem dazugehörigen Originalequipment entsprach. Eine gerichtsmedizinische Untersuchung ergab, dass ein modelltypischer Radmutternschlüssel als Tatwaffe äusserst wahrscheinlich war. Ein Antrag auf ein drittes Verfahren wurde von Staatsanwalt ''Heinz W. Mathys'' [[1996]] gestellt, wobei er er vor allem vom Blick massiv kritisiert wurde. Der Berner Kassationshof sah die neue Beweislage aber als unzureichend an und der Antrag wurde abgewiesen.<br /> <br /> == Auswirkungen ==<br /> Der Mord in Kehrsatz brachte der Schweiz ermittlungstechnische Fortschritte und justizielle Umstrukturierungen. Massiv kritisiert wurde der Einsatz von Geschworenengerichten, die in der Schweiz daraufhin abgeschafft wurden. Auf der anderen Seite wurde der immense Einfluss der Medien und die Einmischung in die Ermittlungsarbeit sowie auf die Justiz kritisiert. Aber auch die Justiz selbst geriet unter Beschuss. Der Leiter des Gerichtsmedizinischen Institutes Bern musste zurücktreten. <br /> <br /> So wurde aber auch zum Beispiel extra für die Bestimmung der Tatwaffe ein neues Programm entwickelt, um den Radmutternschlüssel Jahre nach der Tat an virtuell an die Wunde legen zu können. <br /> <br /> B.Z. heiratete nach seiner Freilassung seine ehemalige Geliebte und machte sich beruflich selbstständig. Die Eltern von C.Z. sind mittlerweile verstorben, ebenso Trix Ebeling. Im Jahre 2008 verjährt der Mord.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Hanspeter Born: ''Mord in Kehrsatz.'' 1989, ISBN 3-855-04119-9 <br /> * Hanspeter Born: ''Unfall in Kehrsatz''. 1990<br /> * Trix Ebeling-Stanek und Beatrice Gukelberger: ''Das Ende der Tage des Zweifels''. 1993, ISBN 3-952-05443-7 <br /> <br /> [[Kategorie:Kriminalfall]]<br /> [[Kategorie:Schweizerische Geschichte]]</div> 66.230.200.197 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=1738&diff=20380943 1738 2006-08-19T14:15:16Z <p>66.230.200.197: </p> <hr /> <div>{{Artikel Jahr}}<br /> <br /> == [[:Kategorie:1738|Ereignisse]] ==<br /> ===Politik===<br /> * [[8. November]]: Unterzeichnung des [[Frieden von Wien (Polnischer Thronfolgekrieg)|Friedens von Wien]]. Österreich und Frankreich beenden den [[Polnischer Thronfolgekrieg|Polnischen Thronfolgekrieg]].<br /> <br /> ===Wissenschaft===<br /> * [[Rocque Joaquín de Alcubierre]] beginnt mit Ausgrabungen in [[Herculaneum]].<br /> <br /> === Kultur ===<br /> * [[15. April]]: [[Uraufführung]] der [[Oper]] ''[[Serse]]'' von [[Georg Friedrich Händel]] am [[King's Theatre]] in [[London]].<br /> <br /> ===Katastrophen===<br /> * Das [[Niederlande|holländische]] [[Sklaven]]schiff ''Leuden'' strandet in einem Sturm an der Küste von [[Suriname]]. Die Besatzung schließt die Luken und rettet sich; die 702 unter Deck eingeschlossenen Sklaven ertrinken.<br /> <br /> == [[:Kategorie:Geboren 1738|Geboren]] ==<br /> * [[4. Februar]]: [[Joachim Wilhelm von Brawe]], deutscher Dramatiker († [[1758]])<br /> * [[15. März]]: [[Cesare Beccaria]], italienischer Rechtsphilosoph († [[1794]])<br /> * [[22. April]]: [[Anna Elisabeth Luise von Brandenburg-Schwedt]], preußische Gattin des Prinzen Ferdinand von Preußen († [[1820]])<br /> * [[4. Mai]]: [[Josef Kohout]], tschechischer Komponist († um 1793)<br /> * [[27. Mai]]: [[Moritz August von Thümmel]], deutscher Schriftsteller († [[1817]])<br /> * [[28. Mai]]: [[Joseph-Ignace Guillotin]], französischer Arzt und Politiker († [[1814]])<br /> * [[4. Juni]]: [[Georg III. (England)|Georg III.]], englischer König und König von Hannover († [[1820]])<br /> * [[11. Juli]]: [[Albert von Sachsen-Teschen]], sächsischer Herzog und Kunstmäzen († [[1822]])<br /> * [[9. August]]: [[Anna Pestalozzi]], Schweizer Ehefrau von Johann Heinrich Pestalozzi († [[1815]])<br /> * [[3. September]]: [[Heinrich Franz, Graf von Rottenhan]], galizischer König († [[1809]])<br /> * [[10. Oktober]]: [[Benjamin West]], englischer Maler († [[1820]])<br /> * [[15. November]]: [[Wilhelm Herschel]],deutsch-britischer Astronom, Musiker und Komponist († [[1822]])<br /> * [[25. November]]: [[Thomas Abbt]], deutscher Schriftsteller und Philosoph († [[1766]])<br /> <br /> * [[Sophie Friederike Hensel]], sächsische Schauspielerin († [[1789]])<br /> <br /> == [[:Kategorie:Gestorben 1738|Gestorben]] ==<br /> * [[6. Januar]]: [[Jean Baptiste Labat]], französischer Missionar und Reiseschriftsteller (* [[1663]])<br /> * [[31. Januar]]: [[Ehrgott Bernhard Bendel]], deutscher Bildhauer (* [[1660]])<br /> * [[16. März]]: [[George Bähr]], deutscher Baumeister (* [[1666]])<br /> * [[25. März]]: [[Turlough O'Carolan]], irischer Komponist und Harfenspieler (* [[1670]])<br /> * [[12. Mai]]: [[Karl Wilhelm von Baden-Durlach]], badischer Markgraf, Gründer von Karlsruhe (* [[1679]])<br /> * [[25. Mai]]: [[Burkhard Gotthelf Struve]], thüringischer Polyhistor, Bibliothekar (* [[1671]])<br /> * [[23. September]]: [[Herman Boerhaave]], niederländischer Mediziner (* [[1668]])<br /> <br /> [[af:1738]]<br /> [[ar:1738]]<br /> [[ast:1738]]<br /> [[be:1738]]<br /> [[bg:1738]]<br /> [[bs:1738]]<br /> [[ca:1738]]<br /> [[cs:1738]]<br /> [[cv:1738]]<br /> [[cy:1738]]<br /> [[da:1738]]<br /> [[el:1738]]<br /> [[en:1738]]<br /> [[eo:1738]]<br /> [[es:1738]]<br /> [[et:1738]]<br /> [[eu:1738]]<br /> [[fi:1738]]<br /> [[fr:1738]]<br /> [[ga:1738]]<br /> [[gl:1738]]<br /> [[he:1738]]<br /> [[hr:1738]]<br /> [[hu:1738]]<br /> [[id:1738]]<br /> [[io:1738]]<br /> [[is:1738]]<br /> [[it:1738]]<br /> [[ja:1738年]]<br /> [[ko:1738년]]<br /> [[la:1738]]<br /> [[lb:1738]]<br /> [[lt:1738]]<br /> [[mk:1738]]<br /> [[ms:1738]]<br /> [[nap:1738]]<br /> [[nl:1738]]<br /> [[nn:1738]]<br /> [[no:1738]]<br /> [[os:1738]]<br /> [[pl:1738]]<br /> [[pt:1738]]<br /> [[ro:1738]]<br /> [[ru:1738]]<br /> [[scn:1738]]<br /> [[simple:1738]]<br /> [[sk:1738]]<br /> [[sl:1738]]<br /> [[sq:1738]]<br /> [[sr:1738]]<br /> [[sv:1738]]<br /> [[th:พ.ศ. 2281]]<br /> [[tr:1738]]<br /> [[tt:1738]]<br /> [[uk:1738]]<br /> [[zh:1738年]]</div> 66.230.200.197 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Globe_Unity_Orchestra&diff=20380747 Globe Unity Orchestra 2006-08-19T14:09:55Z <p>66.230.200.197: </p> <hr /> <div>Das '''Globe Unity Orchestra''' ist ein Ensemble im [[Bigband]-Format, die der zeitgenössischen Musik und [[Improvisierte Musik|freien Improvisation]] verschrieben ist und die die europäische [[Free Jazz|Free-Jazz]]-Tradition maßgeblich mitbegründet hat. <br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Das Globe Unity Orchestra entstand zunächst für eine Auftragskompositon anlässlich des Berliner Jazzfestivals [[1966]] durch Zusammenschluss zweier Gruppierungen : Des [[Peter Brötzmann]] Trios einerseits (neben Brötzmann (Saxophone) bestehend aus [[Peter Kowald]] (b, tuba) und [[Sven-Åke Johansson]] (dr)) und des [[Manfred Schoof]] Quintetts (neben Schoof (tp) mit [[Gerd Dudek]] (ts); [[Alexander von Schlippenbach]] (p); [[Buschi Niebergall]] (b) und [[Jaki Liebezeit]] (d)). Der am 3. November 1966 in Berlin aufgeführte Schlippenbach-Komposition „Globe Unity“ wurde 4 Wochen später im Studio eingespielt und von Saba herausgegeben. Die musikalische Leitung lag mit Ausnahme der [[1970er]] (Reaktivierung durch Kowald) alleine bei Alexander von Schlippenbach. Die Liste der Musiker die im Lauf der Jahre zur Besetzung des Globe Unity Orchestra gehörten ist lang: [[Hannes Bauer]] (tb), [[Anthony Braxton]] (as, cl), [[Willem Breuker]] (bars, cl), [[Rüdiger Carl]] (as, ts), [[Günter Christmann]] (tb), [[Gunter Hampel]] (bcl, fl), [[Toshinori Kondo]] (tp), [[Steve Lacy]] (ss), [[Albert Mangelsdorff]] (tb), [[Evan Parker]] (ss, ts), [[Michel Pilz]] (bcl, cl, bars), [[Ernst-Ludwig Petrowsky]] (as, cl, fl), [[Enrico Rava]] (tp), [[Paul Rutherford]] (tb), [[Heinz Sauer]] (ss, ts), [[Bob Stewart]] (tuba) [[Kenny Wheeler]] (tp) . <br /> <br /> == Diskografie ==<br /> * 1966: Globe Unity, Saba 15 109 ST<br /> * 1967/70: Globe Unity 67 &amp; 70, Atavistic/Unheard Music Series<br /> * 1973: Live in Wuppertal, FMP 0160<br /> * 1973: For example, FMP R123 (eine Spur)<br /> * 1974: Hamburg '74, FMP 0650<br /> * 1974: Der alte Mann bricht ... sein schweigen, FMP S4 <br /> * 1975: Rumbling, FMP CD 40<br /> * 1975: Bavarian calypso/Good bye, FMP S6 <br /> * 1975/1976: Jahrmarkt/Local fair, Po Torch PTR/JWD 2<br /> * 1977: Improvisations, JAPO 60021<br /> * 1977: Pearls, FMP 0380<br /> * 1979: Compositions, JAPO 60027<br /> * 1982: Intergalactic blow, JAPO 60039<br /> * 1986: 20th anniversary, FMP CD45<br /> * 2002: Globe Unity 2002, Intakt CD 086<br /> <br /> [[Kategorie:Jazzband]]<br /> [[Kategorie:Deutsche Band]]<br /> <br /> [[en:Globe Unity Orchestra]]</div> 66.230.200.197 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jobst_von_M%C3%A4hren&diff=20380720 Jobst von Mähren 2006-08-19T14:08:59Z <p>66.230.200.197: +ja</p> <hr /> <div>'''Jobst von Mähren''' (auch ''Jodok(us) Markgraf von Mähren'', tschechsich ''Jošt Moravský'') (* [[1351]]; † [[18. Januar]] [[1411]] in [[Brünn]]), war mährischer Markgraf aus der Dynastie der Luxemburger. Er wurde im Jahr [[1410]] zum römisch-deutschen König gewählt, starb aber kurz darauf, sodass er seine Regierung faktisch nicht antreten konnte.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Jobst war ein Sohn der Grafen [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann Heinrich von Tirol]], Markgraf von [[Mähren]], und der [[Margarethe von Schlesien]], und jüngere Bruder des Kaisers [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]]<br /> <br /> Er erbte und verwaltete [[1375]] die Markgrafschaft Mähren, die er allerdings mit seinem Bruder [[Prokop von Mähren|Prokop]] teilen musste, was zu ständigem Zwist unter den Brüdern führte. [[1397]] wurde Jobst mit der [[Mark Brandenburg|Markgrafschaft Brandenburg]] belehnt, die er aufgrund von wechselnden Bündnissen innerhalb der Familie (ebenso wie die Luxemburg selbst) schon seit 1388 im Pfandbesitz hatte. <br /> <br /> 1387 verhalf er seinem Vetter [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] auf den ungarischen Thron. 1402 trennten sich deren Wege wieder.<br /> <br /> Nach dem Tod des Königs [[Ruprecht I. (HRR)|Ruprecht]] am [[18. Mai]] [[1410]] konnte er sich in der Königswahl gegen Sigismund, den jüngeren Sohn Karls und jüngeren Bruder des zehn Jahre zuvor abgesetzten Königs [[Wenzel (HRR)|Wenzel]], durchsetzen. Er enthielt bei der Wahl am [[1. Oktober]] [[1410]] nur eine Stimme mehr als Sigismund, die entscheidende Stimme erhielt er von Wenzel IV. Sein Tod im folgenden Januar, vermutlich wurde er vergiftet, führte dann allerdings dazu, dass der Wahlverlierer Sigismund doch noch die Krone erhielt. <br /> <br /> Jobst war mit Elisabeth, Tochter des [[Władysław Opolczyk|Prinz Ladislaus von Oppeln]] und seiner ersten Frau Elisabeth von Siebenburgen verheiratet, blieb jedoch kinderlos und war dadurch der letzte Luxemburger, der die [[Markgrafschaft Mähren]] hielt.<br /> <br /> ==Person==<br /> Jobst war ein gewandter Politiker, machthungrig und bereit für seine Ziele die Meinung und die politischen Seiten zu ändern. Die Historiker beschrieben ihn als „äußerst pfiffig, gewinnsüchtig, geizig, landhungrig“, aber auch als „äußerst gebildeten Adeligen, Buchliebhaber, der diese allerdings lieber lieh als kaufte“.<br /> <br /> Die erste Möglichkeit seine Ländereien zu vermehren, bot ihm sein Vetter Sigismund, der nach der ungarischen Krone strebte. Jobst lieh ihm eine größere Geldmenge und erhielt dafür von ihm die Mark Brandenburg, zunächst als Lehen, seit 1388 jedoch bis zu seinem Lebensende, mit allen Rechten eines [[Kurfürst]]en.<br /> <br /> 1389, nach dem Tod von [[Wenzel I. (Luxemburg)|Wenzel von Luxemburg]] erhielt er dank [[Wenzel IV.]] das [[Herzogtum Luxemburg]]. 1394 stellte er sich mit böhmischen Adeligen gegen Wenzel IV., den er gefangen nahm, nach [[Prag]] überführte und sich zum Hauptmann und Verwalter des böhmischen Königreichs ernennen ließ. Erst durch den Eingriff Wenzels Bruders [[Johann (Görlitz)]] kam dieser wieder frei. 1396 zwang Jobst, gemeinsam mit Sigismund, Wenzel erneut dazu die Forderungen des böhmischen Adels zu akzeptieren. <br /> <br /> Wenzel ließ daraufhin Jobst inhaftieren, musste ihn aber bereits eine Woche später wieder entlassen. Nachdem er erfahren hatte, dass Jobst seine Günstlinge ermorden ließ, wurde Jobst aus Prag vertrieben. 1401 suchte er Hilfe beim böhmischen Adel und den Markgrafen von [[Meißen]] und zog nach Prag. Noch vor dem Angriff auf die Hauptstadt kam es zu Verhandlungen, in denen Jobst lebenslange Herrschaft über [[Lausitz|Ober- und Unterlausitz]] zugesichert wurde und zudem eine nicht unbeträchtliche finanzielle Entschädigung. Dafür versprach er Wenzel Treue, die er später auch hielt.<br /> <br /> 1405 starb Markgraf Prokop und Jobst schloss mit Wenzel eine weitere Vereinbarung, die sein Recht über die Herrschaft in ganz Mähren enthielt, wofür er dem böhmischen König ewige Treue schwor.<br /> <br /> <br /> {{Navigationsleiste Deutschlands Kaiser und Könige|VG=[[Ruprecht I. (HRR)|Ruprecht I. von der Pfalz]]|NF=[[Sigismund (HRR)|Sigismund]]}}<br /> <br /> {{Vorgänger-Nachfolger|VORGÄNGER=[[Sigismund (HRR)|Sigismund]]|NACHFOLGER=[[Sigismund (HRR)|Sigismund]]|AMT=[[Liste der Herrscher von Brandenburg|Kurfürst von Brandenburg]]|ZEIT=[[1388]]-[[1411]]&lt;br /&gt;[[Image:Armoiries Jobst de Moravie.png|80 px]]}}<br /> <br /> {{Vorgänger-Nachfolger|AMT=[[Liste der luxemburgischen Herrscher|Herzog von Luxemburg]]<br /> |ZEIT=[[1388]] - [[1411]]<br /> |VORGÄNGER=[[Wenzel (HRR)|Wenzel II. der Faule]]<br /> |NACHFOLGER=[[Elisabeth von Görlitz]]<br /> }}<br /> <br /> <br /> [[Kategorie:König (HRR)]]<br /> [[Kategorie:Markgraf (Brandenburg)]]<br /> [[Kategorie:Luxemburger (Geschlecht)]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1351]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1411]]<br /> [[Kategorie:Herzog (Luxemburg)]]<br /> <br /> {{Personendaten|<br /> NAME=Jobst von Mähren<br /> |ALTERNATIVNAMEN=Jodok(us) Markgraf von Mähren, Jošt Moravský, Jost Moravsky<br /> |KURZBESCHREIBUNG=römisch-deutscher König, Markgraf von Mähren und Brandenburg<br /> |GEBURTSDATUM=1351<br /> |GEBURTSORT=<br /> |STERBEDATUM=18. Januar 1411<br /> |STERBEORT=Brünn<br /> }}<br /> <br /> [[cs:Jošt Moravský]]<br /> [[en:Jobst of Moravia]]<br /> [[et:Jobst Brandenburgist]]<br /> [[fr:Jobst de Moravie]]<br /> [[ja:ヨープスト (ブランデンブルク選帝侯)]]<br /> [[nl:Jobst van Moravië]]<br /> [[pl:Jodok z Moraw]]<br /> [[ru:Йост (король Германии)]]</div> 66.230.200.197