https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=31.200.10.226 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-05-16T16:50:15Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sorbische_Sprache&diff=221530893 Sorbische Sprache 2022-03-27T06:34:09Z <p>31.200.10.226: /* Gegenwart */</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache= Sorbisch ({{lang|wen|serbšćina}})<br /> |Länder= [[Deutschland]]<br /> |Sprecher= 20.000 bis 30.000<br /> |Klassifikation= * [[Indogermanische Sprachen|Indogermanisch]]<br /> *: [[Slawische Sprachen|Slawisch]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen|Westslawisch]]<br /> |KSprache= Sorbisch<br /> |Amtssprache= [[Brandenburg]] und [[Sachsen]] ([[Sorbisches Siedlungsgebiet]])&lt;ref&gt;[https://www.gesetze-im-internet.de/gvg/__184.html GVG § 184] Satz 2; [https://bravors.brandenburg.de/de/gesetze-214658#23 VwVfGBbg § 23] Abs. 5; {{§|9|3019|revosax}} [[Sächsisches Sorbengesetz|SächsSorbG]]&lt;/ref&gt;<br /> |ISO1= –<br /> |ISO2= wen (Sprachfamilie)&lt;br /&gt;hsb (Obersorbisch)&lt;br /&gt;dsb (Niedersorbisch)<br /> |ISO3= hsb (Obersorbisch)&lt;br /&gt;dsb (Niedersorbisch)<br /> }}<br /> [[Datei:Sorbische Dialekte.png|mini|Karte der sorbischen Dialekte]]<br /> Die '''sorbische Sprache''' (kurz ''Sorbisch'', veraltet ''Wendisch, Lausitzserbisch'', in beiden [[Standardvarietät]]en ''serbšćina'') ist die Gesamtheit der sorbischen Dialekte. Sie gehört zur Gruppe der [[Westslawische Sprachen|westslawischen Sprachen]] und wird heute vor allem in der [[Lausitz]] gesprochen. Es werden zwei Schriftsprachen unterschieden,<br /> * [[Obersorbische Sprache|Obersorbisch]] (''hornjoserbšćina'', ''hornjoserbska rěč'' [{{IPA|rɨtʃ}}]) in der [[Oberlausitz]] und<br /> * [[Niedersorbische Sprache|Niedersorbisch]] (''dolnoserbšćina'', ''dolnoserbska rěc'' [{{IPA|riəts}}]) in der [[Niederlausitz]].<br /> <br /> An der Grenze der beiden Sprachgebiete existiert eine [[Sorbische Grenzdialekte|Reihe von Übergangsdialekten]].<br /> <br /> Beide Sprachen, sowohl Obersorbisch als auch Niedersorbisch, sind vom Aussterben bedroht. Obersorbisch gilt als [[gefährdete Sprache]]. Niedersorbisch gilt als ernsthaft gefährdete Sprache, wobei sie nur noch in sehr wenigen Familien gesprochen wird.<br /> <br /> Innerhalb des Westslawischen bildet das Sorbische eine eigene Gruppe und ist insgesamt der [[Lechische Sprachen|lechischen Gruppe]], insbesondere dem [[Polnische Sprache|Polnischen]], etwas ähnlicher als der tschechisch-slowakischen. Das Obersorbische weist allerdings mehr Ähnlichkeiten mit dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]] auf und das Niedersorbische mit dem Polnischen. Diese Ähnlichkeiten dürften auf historischen Sprachkontakt zurückgehen; vor allem zwischen Niedersorbisch und Polnisch gab es bis etwa ins 17. Jahrhundert ein Gebiet mit Übergangsdialekten.&lt;ref&gt;[[Frido Mětšk]]: ''Serbsko-pólska rěčna hranica w 16. a 17. lětstotku [Die sorbisch-polnische Sprachgrenze im 16. und 17. Jahrhundert].'' In: ''Lětopis'', Reihe B, Band III (1958), Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin 1958, S. 4–25.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Historisch wurde für das Obersorbische und das Niedersorbische ebenso wie für die nordwestlich benachbarten [[Polabische Sprache|polabischen Sprachen]] und das [[Pomoranische Sprache|Pomoranische]] im Norden die Bezeichnung Wendisch verwendet. Wendisch ist also eine nicht näher differenzierende Bezeichnung für slawische Sprachen westlich des Polnischen und nördlich des Tschechischen.<br /> <br /> Gab es an der Schwelle zum 20. Jahrhundert noch auf dem ganzen Territorium des heutigen [[Sorbisches Siedlungsgebiet|sorbischen Siedlungsgebietes]] auch muttersprachlich sorbische Kinder und Jugendliche, so ist das bedingt durch die von Germanisierungsbestrebungen und wirtschaftlichen Entwicklungen begünstigte Assimilation heute fast nur noch im katholischen Gebiet der Oberlausitz der Fall.<br /> <br /> Die Wissenschaft zur Erforschung und Dokumentation der sorbischen Sprache wird als [[Sorabistik]] bezeichnet, deren [[Institut für Sorabistik|einziges universitäres Institut]] an der [[Universität Leipzig]] beheimatet ist. Außeruniversitär beschäftigt sich insbesondere das [[Sorbisches Institut|Sorbische Institut]] in [[Bautzen]] und [[Cottbus]] mit der sorbischen Sprachwissenschaft.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Bible (Serbski).jpg|mini|Zweisprachiges Titelblatt der ersten vollständigen Bibelübersetzung in obersorbischer Sprache]]<br /> Die Geschichte der sorbischen Sprache auf dem Gebiet des heutigen Deutschland beginnt mit der [[Völkerwanderung]] etwa seit dem 6.&amp;nbsp;Jahrhundert.<br /> <br /> Schon als die heutige Lausitz ins Blickfeld mittelalterlicher [[Chronist]]en geriet, war sie von zwei verschiedenen slawischen Völkern bewohnt, von den [[Milzener|Milceni]] im Süden und den [[Lusitzi|Lusici]] im Norden. Auch nach der Unterwerfung durch Teilstaaten des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] standen Ober- und Niederlausitz bis auf weniger als hundert Jahre immer unter verschiedener Hoheit.<br /> <br /> Seit dem 12. Jahrhundert, mit dem massenhaften Zuzug von bäuerlichen Siedlern aus [[Flandern]], [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]], [[Thüringen]] und [[Franken (Region)|Franken]] und der vorangegangenen Verwüstung des Landes durch Kriege, begann der allmähliche Rückgang der sorbischen Sprache. Zudem wurde das Sorbische dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]] rechtlich nachgeordnet, unter anderem im [[Sachsenspiegel]]. Später kamen Sprachverbote hinzu: 1293 wurde das „Wendische“ im Bereich des [[Kloster Nienburg|Klosters Nienburg]] als Gerichtssprache verboten, 1327 in [[Altenburg]], [[Zwickau]] und [[Leipzig]], 1424 in [[Meißen]] (wobei nur für 1293 die Überlieferung nachvollziehbar ist).&lt;ref&gt;[[Hans K. Schulze]]: ''Slavica lingua penitus intermissa. Zum Verbot des Wendischen als Gerichtssprache.'' in: ''Siedlung, Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze zur Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands'' (= ''Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts.'' Bd. 5). Köln Weimar 2006, [https://books.google.de/books?id=yWyS0F97EBAC&amp;pg=PA39#v=onepage&amp;q&amp;f=false S. 39ff.], siehe [https://books.google.de/books?id=yWyS0F97EBAC&amp;pg=PA52 S. 52]&lt;/ref&gt; Weiterhin gab es in vielen [[Zunft|Zünften]] der Städte des Gebietes die Vorschrift, nur deutschsprachige Mitglieder aufzunehmen.&lt;ref&gt;[[Helmut Glück]]: ''Deutsch als Fremdsprache in Europa vom Mittelalter bis zur Barockzeit.'' Berlin New York 2002, [https://books.google.de/books?id=TpYiAAAAQBAJ&amp;pg=PA61 S. 61]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das älteste schriftlich überlieferte Sprachdenkmal des Obersorbischen ist der „[[Bautzener sorbischer Bürgereid|Burger Eydt Wendisch]]“, ein Bürgereid der Stadt [[Bautzen]] aus dem Jahr 1532. Eine [[sorbische Literatur]] entstand erst im Zusammenhang mit der [[Reformation]], die zu ihrer Ausbreitung auf die sorbische Volkssprache angewiesen blieb. In einer in der Pfarrbibliothek von [[Jauernick-Buschbach|Jauernick]] verwahrten Handschrift aus dem Jahre 1510 wurde die bislang älteste bekannte niedersorbische Notiz entdeckt. Es handelt sich um eine Randbemerkung zu einem lateinischsprachigen Werk [[Ovid]]s.&lt;ref&gt;Raphael Schmidt: ''Älteste niedersorbische Notiz. Sensationeller Fund: Handschrift auf dem Pfarrdachboden von Jauernick aus dem Jahr 1510 entdeckt.'' In: ''[[Tag des Herrn (Zeitung)|Tag des Herrn]]'', Nr. 20/2011&lt;/ref&gt; Experten des Handschriftenzentrums der [[Universität Leipzig]] stellten den Fund am 13.&amp;nbsp;Mai 2011 im Archiv des [[Bistum Görlitz|Bistums Görlitz]] vor. Die Randnotiz, die somit als ältester sorbischer Sprachbeleg gelten dürfte, lautet: ''„Ach moyo luba lubka / biß weßola thy sy / my luba“'' (übersetzt: „Ach meine liebe Liebste, sei fröhlich, du bist mir lieb“).&lt;ref&gt;Harriet Stürmer: ''Sorbische Sensationen.'' In: ''[[Märkische Oderzeitung]]'', 14./15.&amp;nbsp;Mai 2011, S.&amp;nbsp;10&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Smoler korta01.jpg|mini|links|Sorbisches Sprachgebiet 1843]]<br /> Im 13. bis 16. Jahrhundert wurden in mehreren Städten und Gemeinden Sprachverbote erlassen.<br /> Das Kerngebiet der [[Milzener]] und [[Lusitzi|Lusitzer]], zwei der etwa zwanzig [[Sorben|sorbischen Stämme]], die im Gebiet der heutigen [[Lausitz]] lebten, war von deutschsprachiger Neusiedlung und rechtlichen Beschränkungen nur wenig betroffen. Die Sprache hatte daher dort einen guten Halt. Die Sprecherzahl wuchs dort bis in das 17. Jahrhundert auf über 300.000 an.<br /> <br /> [[Datei:Serbski kěrchow – serbska tafla.jpg|mini|Eine der ältesten öffentlichen Inschriften in sorbischer Sprache am Pfarrhaus auf dem Wendischen Kirchhof in Bautzen]]<br /> Im Zeitalter des [[Barock]] regte sich erstmals ein philologisches Interesse an der sorbischen Sprache, das sich in den umfangreichen grammatikalisch-lexikalischen Werken des Niedersorben [[Johannes Choinan]] sowie der Obersorben [[Jurij Hawštyn Swětlik]] und [[Xaver Jakub Ticin]] niederschlug. Einen beträchtlichen Auftrieb erhielt das Sorbische zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch die Tätigkeit der evangelischen Wendischen Prediger-Collegien in [[Leipzig]] und [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]]. Als in [[Prag]] das [[Wendisches Seminar|Wendische Seminar]], ein Konvikt für den katholischen Priesternachwuchs, errichtet wurde, entstand dadurch eine wichtige Verbindung zur [[Tschechische Sprache|tschechischen Sprache]] und Nationalität. Nach dem [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] sank die Aufmerksamkeit für die sorbische Sprache wieder.<br /> <br /> Erst der Einfluss der [[Romantik]] brachte einen neuen Aufschwung der literarischen Tätigkeit, und es entstand ein spezifisch sorbisches Nationalbewusstsein. Im 19. Jahrhundert war besonders in [[Preußen]] die „Eindeutschungspolitik“ sehr repressiv, obwohl die Sorben 1848 für ihre Königstreue zahlreiche Vergünstigungen erhielten.<br /> <br /> Bei der Volkszählung von 1900 gaben insgesamt 93.032 Einwohner des Deutschen Reiches „Wendisch“ als Muttersprache an.&lt;ref&gt;[https://treemagic.org/rademacher/www.verwaltungsgeschichte.de/fremdsprachen.html ''Muttersprache der Bevölkerung nach der Volkszählung vom 1.12.1900''] nach: ''Statistik des Deutschen Reichs.'' Band 150: ''Die Volkszählung am 1. Dezember 1900 im Deutschen Reich.'' Berlin, 1903.&lt;/ref&gt; Die tatsächliche Sprecherzahl dürfte noch etwas höher gelegen haben. 1904 wurde am Lauengraben in [[Bautzen]] unter Beteiligung der offiziellen Stellen das [[Wendisches Haus|Wendische Haus]] ''(Serbski dom)'' als Sitz der [[Maćica Serbska]], der [[Smoler’sche Buchhandlung|Smoler’schen Buchhandlung]] und weiterer sorbischer Einrichtungen eingeweiht. Am 13. Oktober 1912 wurde in [[Hoyerswerda]] der Verein [[Domowina]] zur Erhaltung der sorbischen Sprache und [[Sorbische Kultur|Kultur]] gegründet.<br /> <br /> Schon in der [[Weimarer Republik]], besonders aber im [[NS-Staat]] wurde die sorbische Sprache und Kultur durch Gerichtsurteile, Verbote, [[Germanisierung]] und dergleichen unterdrückt. Während der Weimarer Republik gab es die eigens gegründete [[Wendenabteilung]] zur [[Unterdrückungspolitik gegenüber Sorben in Preußen und im Nationalsozialismus|Unterdrückung der sorbischen Sprache und Kultur]]. Nachdem der NS-Staat vergeblich die Sorben in die neuen Strukturen zu integrieren versucht hatte, wurden ab 1937 erst die Domowina und anschließend alle weiteren Vereine sowie sorbischsprachigen Publikationen verboten und zum Teil [[Enteignung|enteignet]]. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden v.&amp;nbsp;a. sorbische Pfarrer und Lehrer als Träger und Multiplikatoren sorbischer Identität aus der Lausitz zwangsversetzt.<br /> <br /> Bereits am 10. Mai 1945 wurde die Domowina wieder gegründet; schon 1947 erschienen wieder sorbische Zeitungen. Zu Zeiten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurden sorbische Sprache und Kultur – vor allem in den 1950er Jahren – zum ersten Mal staatlicherseits umfassend gefördert, die Sorben erhielten das Recht auf den Gebrauch ihrer Sprache in der Öffentlichkeit. Erstmals erhielt Sorbisch den Status einer zweiten Amtssprache, wurde in großen Teilen der Lausitz als Unterrichtssprache eingeführt und durch zweisprachige Beschilderung sichtbar in der Öffentlichkeit verankert.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ludwig Elle |Titel=Sprachenpolitik in der Lausitz |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=1995 |ISBN= |Seiten=}}&lt;/ref&gt; Diese Rechte wurden in der [[Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik|Verfassung der DDR]] in Artikel 40 ausdrücklich, im [[Einigungsvertrag]] zur Deutschen Einheit (Einheitsvertrag) von 1990 in Artikel 35 indirekt sowie in den Verfassungen der Bundesländer [[Brandenburg]] und [[Sachsen]] und den entsprechenden [[Sorbengesetz]]en explizit verankert. Das deutsche [[Gerichtsverfassungsgesetz]] (GVG) gewährleistet in {{§|184|GVG|juris|text=§ 184 Satz 2}} das Recht, {{&quot;|in den Heimatkreisen der sorbischen Bevölkerung vor Gericht sorbisch zu sprechen}}; welches genaue Gebiet hiervon erfasst ist, bestimmt das Gesetz nicht. Zahlreiche sorbische Institutionen wurden in dieser Zeit gegründet, die zum Teil bis heute bestehen, so z. B. das [[Sorbisches Institut für Lehrerbildung|Sorbische Institut für Lehrerbildung]], das Staatliche Ensemble für sorbische Volkskultur (heute: ''[[Sorbisches National-Ensemble]]''), der [[Domowina-Verlag]], das [[Deutsch-Sorbisches Volkstheater|Deutsch-Sorbische Volkstheater]] und das [[Sorbisches Institut|Institut für sorbische Volksforschung]] (Nachfolger: ''Sorbisches Institut'') sowie das [[Institut für Sorabistik]] an der [[Universität Leipzig]] (bis 1968: ''Sorbisches Institut'').<br /> <br /> Dennoch sank die Zahl der Sorbisch-Sprecher stetig weiter, insbesondere aufgrund von Industrialisierung, Kollektivierung der Landwirtschaft und starkem Zuzug von außerhalb.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Schurmann |Titel=Sorbische Interessen und staatliche Minderheitenpolitik in der DDR |Auflage= |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=2016 |ISBN=978-3-7420-2269-1 |Seiten=51–57}}&lt;/ref&gt; Seit Mitte der 1960er Jahre war zudem der bis dahin obligatorische Sorbisch-Unterricht nur noch fakultativ, was zu einem massiven Einbruch der Schülerzahlen führte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Edmund Pech |Titel=Ein Staat – eine Sprache? |Auflage= |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=2012 |ISBN=978-3-7420-2231-8 |Seiten=181–212}}&lt;/ref&gt; Nur in wenigen ländlichen Gebieten konnte sich das Sorbische als Alltagssprache über das 20. Jahrhundert hinaus erhalten. Dies trifft in besonderem Maße auf den katholischen Teil des Siedlungsgebietes entlang des [[Klosterwasser]]s in der Oberlausitz zu, wo die Assimilation des Sorbischen und damit der Sprachverlust im Gegensatz zum größeren evangelischen Gebiet und der Niederlausitz nur eingeschränkt erfolgte.<br /> {{Absatz|links}}<br /> <br /> == Gegenwart ==<br /> Insgesamt leben in Deutschland heute rund 60.000 [[Sorben]], davon etwa 40.000 in [[Sachsen]] und 20.000 in [[Brandenburg]]. Da die Nationalitätenzugehörigkeit in Deutschland nicht amtlich erfasst wird und das Bekenntnis zur sorbischen Nationalität frei ist, gibt es über die genaue Zahl nur Schätzungen. Die Zahl der aktiven Sprecher des Sorbischen dürfte geringer sein. Anders als das Obersorbische gilt das Niedersorbische als akut vom Aussterben bedroht. Nach Hochrechnungen sprechen etwa 7.000 Menschen aktiv Niedersorbisch, welches bereits in 20 bis 30 Jahren&lt;!-- Bezugsjahr? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?diff=18392280 2006]???--&gt; aussterben könnte, und etwa 13.000 Obersorbisch. Nach Ansicht von Sprachexperten wird das Obersorbische das 21. Jahrhundert überdauern.<br /> <br /> [[Datei:Лужицкие сербы на карте Германии.svg|mini|Sorbisches Sprachgebiet in Deutschland (Stand: 2003)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bernard Comrie, Paulina Jaenecke |url=https://journals.dartmouth.edu/cgi-bin/WebObjects/Journals.woa/1/xmlpage/1/article/302?htmlAlways=yes |titel=Idiosyncratic Factors in Language Endangerment: The Case of Upper Sorbian |hrsg=[[Dartmouth College]] |sprache=en |datum=2006 |abruf=2022-03-27}}&lt;/ref&gt;]]<br /> Heutzutage wird an 25 [[Grundschule]]n&lt;!-- Stand? --&gt; und mehreren weiterführenden Schulen Sorbisch unterrichtet. Am [[Niedersorbisches Gymnasium Cottbus|Niedersorbischen Gymnasium Cottbus]] und dem [[Sorbisches Gymnasium Bautzen|Sorbischen Gymnasium Bautzen]] ist es obligatorisch. An vielen Grundschulen und sorbischen Schulen wird der [[Sorbisches Schulwesen|Unterricht in sorbischer Sprache]] abgehalten. Es erscheinen die Tageszeitung [[Serbske Nowiny]] auf Obersorbisch und die niedersorbische Wochenzeitung [[Nowy Casnik]], außerdem die religiösen Wochenschriften [[Katolski Posoł]] und [[Pomhaj Bóh]]. Monatlich erscheinen die Kulturzeitschrift [[Rozhlad]], je eine Kinderzeitschrift in ober- und niedersorbischer Sprache ([[Płomjo]] bzw. [[Płomje]]) sowie die Bildungszeitschrift [[Serbska šula]]. Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutsche Rundfunk]] und der [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]] senden außerdem monatlich halbstündliche Fernsehmagazine in sorbischer Sprache sowie täglich mehrere Stunden Hörfunkprogramm, den [[Sorbischer Rundfunk|Sorbischen Rundfunk]]. [[Wikipedia]]-Sprachversionen existieren in beiden Schriftsprachen.<br /> <br /> {{Siehe auch|Sorbisches Schulwesen}}<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Njebjelčicy kěrchow – serbsko-němska tafla.jpg|Obersorbisch-deutsches Hinweisschild in [[Nebelschütz]]<br /> Bilinguale Straßenbeschilderung Cottbus.jpg|Zweisprachige Straßenschilder in [[Cottbus]] (Chóśebuz) auf Deutsch und Niedersorbisch<br /> Budyšin – měšćanska tafla (2021).jpg|Zweisprachiges Ortsschild in [[Bautzen]] (Budyšin) mit Deutsch und Obersorbisch<br /> Sorbisch-deutsches Straßenschild in Bautzen.JPG|Zweisprachiges Straßenschild in Bautzen mit Deutsch und Obersorbisch<br /> UTafel A13 Niederlausitz.jpg|Zweisprachige [[Unterrichtungstafel]] an der [[Bundesautobahn 13|A 13]]<br /> Bahnhofsschild Kamenz.jpg|thumb|Zweisprachiges Bahnhofsschild am Bahnhof in [[Kamenz]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Beide sorbischen Standardvarietäten (Schriftsprachen) verfügen nominell über sieben Fälle, wobei der Vokativ nicht voll ausgeprägt ist:<br /> # [[Nominativ]]<br /> # [[Genitiv]]<br /> # [[Dativ]]<br /> # [[Akkusativ]]<br /> # [[Instrumentalis|Instrumental]]<br /> # [[Lokativ]]<br /> # [[Vokativ]]<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kasus<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| nan&lt;br /&gt;Vater<br /> ! štom&lt;br /&gt;Baum<br /> ! bom&lt;br /&gt;Baum<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| wokno&lt;br /&gt;Fenster<br /> |-<br /> | &amp;nbsp;<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Nominativ|Nom.]]<br /> | nan<br /> | nan<br /> | štom<br /> | bom<br /> | wokno<br /> | wokno<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Genitiv|Gen.]]<br /> | nana<br /> | nana<br /> | štoma<br /> | boma<br /> | wokna<br /> | wokna<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Dativ|Dat.]]<br /> | nan'''ej'''<br /> | nan'''oju'''<br /> | štom'''ej'''<br /> | bom'''oju'''<br /> | woknu<br /> | wokn'''oju''', woknu<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Akkusativ|Akk.]]<br /> | nana<br /> | nana<br /> | štom<br /> | bom<br /> | wokno<br /> | wokno<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Instrumentalis|Instr.]]<br /> | z nanom<br /> | z nanom<br /> | ze štomom<br /> | z bomom<br /> | z woknom<br /> | z woknom<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Lokativ|Lok.]]<br /> | wo nanje<br /> | wó nanje<br /> | na štomje<br /> | na bomje<br /> | na woknje<br /> | na woknje<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Vokativ|Vok.]]<br /> | nano<br /> | –<br /> | štomo<br /> | –<br /> | –<br /> | –<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kasus<br /> ! ramjo&lt;br /&gt;Schulter<br /> ! ramje&lt;br /&gt;Schulter, Achsel<br /> ! žona&lt;br /&gt;Frau<br /> ! žeńska&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&lt;br /&gt;Frau, Weib<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| ruka&lt;br /&gt;Hand<br /> |-<br /> | &amp;nbsp;<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Nominativ|Nom.]]<br /> | ramjo<br /> | ramje<br /> | žona<br /> | žeńska<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruka<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Genitiv|Gen.]]<br /> | ramjenja<br /> | ramjenja<br /> | žony<br /> | žeńskeje<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruki<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Dativ|Dat.]]<br /> | ramjenju<br /> | ramjenj'''eju''', ramjenju<br /> | žonje<br /> | žeńskej<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruce<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Akkusativ|Akk.]]<br /> | ramjo<br /> | ramje<br /> | žonu<br /> | žeńsku<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruku<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Instrumentalis|Instr.]]<br /> | z ramjen'''jom'''<br /> | z ramjen'''im'''<br /> | ze žonu<br /> | ze žeńskeju<br /> | colspan=&quot;2&quot; | z ruku<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Lokativ|Lok.]]<br /> | wo ramjenju<br /> | wó ramjenju<br /> | wo žonje<br /> | wó žeńskej<br /> | colspan=&quot;2&quot; | w ruce<br /> |}<br /> &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;Die Form žona ist im Niedersorbischen literarisch. Die niedersorbische Deklinationsweise ist adjektivisch wegen der Endung -ska.<br /> <br /> Im Niedersorbischen ist der Vokativ nur in einigen erstarrten Formen erhalten.<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass sich neben [[Singular]] und [[Plural]] auch der Numerus [[Dual (Grammatik)|Dual]] (die Zweizahl) aus dem Altslawischen erhalten hat.<br /> Singular: ruka („Hand“)<br /> Dual: ruce („zwei Hände“)<br /> Plural: ruki („mehr als zwei Hände“)<br /> <br /> Im Gegensatz zu anderen westslawischen Sprachen ([[Tschechische Sprache|Tschechisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Kaschubische Sprache|Kaschubisch]]) hat sich in der obersorbischen Schriftsprache und einem Teil der Dialekte bis in die heutige Zeit auch das [[Synthetisches Präteritum|synthetische Präteritum]] ([[Aorist]], [[Imperfekt]]) erhalten. Auch in der niedersorbischen Schriftsprache war diese Form gebräuchlich, ist aber im Laufe des 20. Jahrhunderts immer seltener geworden und wird heute kaum noch verwendet.<br /> <br /> Das Niedersorbische hat dafür aber das [[Supinum]] (als Variante des Infinitivs nach [[Verb der Bewegung|Verben der Bewegung]]) erhalten, z.&amp;nbsp;B. „njok spaś“ (ich will nicht schlafen) gegenüber „źi spat“ (geh schlafen).<br /> <br /> Nicht allzu anspruchsvolle geschriebene Texte des Sorbischen können von Sprechern der westslawischen Sprachen im Allgemeinen verstanden werden.<br /> <br /> === Sprachvergleich ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Einige Wörter der beiden sorbischen Sprachen mit deutscher Übersetzung und westslawischen Verwandten<br /> |-<br /> ! [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> ! Obersorbisch<br /> ! Niedersorbisch<br /> ! [[Tschechische Sprache|Tschechisch]]<br /> ! [[Slowakische Sprache|Slowakisch]]<br /> ! [[Polnische Sprache|Polnisch]]<br /> ! [[Polabische Sprache|Polabisch]]<br /> |-<br /> ! Mensch<br /> ! čłowjek<br /> ! cłowjek<br /> ! člověk<br /> ! človek<br /> ! człowiek<br /> ! clawak<br /> |-<br /> ! Bruder<br /> ! bratr<br /> ! bratš<br /> ! bratr<br /> ! brat<br /> ! brat<br /> ! brot<br /> |-<br /> ! Schwester<br /> ! sotra<br /> ! sotša<br /> ! sestra<br /> ! sestra<br /> ! siostra<br /> ! sestra<br /> |-<br /> ! Hand<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ręka<br /> ! ręka<br /> |-<br /> ! Tag<br /> ! dźeń<br /> ! źeń<br /> ! den<br /> ! deň<br /> ! dzień<br /> ! dan<br /> |-<br /> ! Abend<br /> ! wječor<br /> ! wjacor<br /> ! večer<br /> ! večer<br /> ! wieczór<br /> ! wicer<br /> |-<br /> ! Sommer<br /> ! lěćo<br /> ! lěśe<br /> ! léto<br /> ! leto<br /> ! lato<br /> ! ljutü<br /> |-<br /> ! Herbst<br /> ! nazyma<br /> ! nazyma<br /> ! podzim<br /> ! jeseň<br /> ! jesień<br /> ! prenja zaima<br /> |-<br /> ! Winter<br /> ! zyma<br /> ! zyma<br /> ! zima<br /> ! zima<br /> ! zima<br /> ! zaima<br /> |-<br /> ! Fisch<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! raibo<br /> |-<br /> ! Feuer<br /> ! woheń<br /> ! wogeń<br /> ! oheň<br /> ! oheň<br /> ! ogień<br /> ! widin<br /> |-<br /> ! Wasser<br /> ! woda<br /> ! wóda<br /> ! voda<br /> ! voda<br /> ! woda<br /> ! wôda<br /> |-<br /> ! Schnee<br /> ! sněh<br /> ! sněg<br /> ! sníh<br /> ! sneh<br /> ! śnieg<br /> ! sneg<br /> |-<br /> ! Wind<br /> ! wětr<br /> ! wětš<br /> ! vítr<br /> ! vietor<br /> ! wiatr<br /> ! wjôter<br /> |}<br /> <br /> === Unterschiede zwischen beiden Schriftsprachen ===<br /> Zwischen den beiden Schriftsprachen Obersorbisch und Niedersorbisch bestehen einige Unterschiede, insbesondere auch beim [[Sorbisches Alphabet|Alphabet]].<br /> <br /> ==== Lautliche Unterschiede ====<br /> ===== Bei den Konsonanten =====<br /> Die beiden Schriftsprachen unterscheiden sich sehr stark bei den [[Konsonant]]en. Der Buchstabe ć wird im Obersorbischen seit 2005 hinter č eingeordnet.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;29&quot;| Obersorb.<br /> |-<br /> | b<br /> | c<br /> | č<br /> | ć<br /> | d<br /> | '''dź'''<br /> | f<br /> | g<br /> | h<br /> | ch<br /> | j<br /> | k<br /> | ł<br /> | l<br /> | m<br /> | n<br /> | ń<br /> | p<br /> | (q)<br /> | r<br /> | '''ř'''<br /> | s<br /> | š<br /> | t<br /> | (v)<br /> | w<br /> | (x)<br /> | z<br /> | ž<br /> |}<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;30&quot;| Niedersorb.<br /> |-<br /> | b<br /> | c<br /> | č<br /> | ć<br /> | d<br /> | f<br /> | g<br /> | h<br /> | ch<br /> | j<br /> | k<br /> | ł<br /> | l<br /> | m<br /> | n<br /> | ń<br /> | p<br /> | (q)<br /> | r<br /> | '''ŕ'''<br /> | s<br /> | š<br /> | '''ś'''<br /> | t<br /> | (v)<br /> | w<br /> | (x)<br /> | z<br /> | ž<br /> | '''ź'''<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Bemerkungen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | h<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | g<br /> | hora – góra<br /> | Berg<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | g &gt; h auch im [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], [[Slowakische Sprache|Slowakischen]], [[Ukrainische Sprache|Ukrainischen]], [[Belarussische Sprache|Belarussischen]] und in westlichen [[Slowenische Sprache|slowenischen]] Dialekten.<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hołb.ogg|hołb}} – gołub<br /> | Taube<br /> |-<br /> | hordy – gjardy<br /> | stolz<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hród.ogg|hród}} – grod<br /> | Burg<br /> |-<br /> | kniha – knigły<br /> | Buch<br /> |-<br /> | hody – gódy<br /> | Weihnachten<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | č<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | c<br /> | čas – cas<br /> | Zeit<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | č &gt; c wie in [[Polnische Sprache|polnischen]] und [[Litauische Sprache|litauischen]] Dialekten sowie im [[Polabische Sprache|Polabischen]]<br /> |-<br /> | čorny – carny<br /> | schwarz<br /> |-<br /> | čert – cart<br /> | Teufel<br /> |-<br /> | česć – cesć<br /> | Ehre<br /> |-<br /> | ličba – licba<br /> | Zahl<br /> |-<br /> | pčołka – pcołka<br /> | Biene<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | š<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | s<br /> | štyri – styri<br /> | vier<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | š &gt; s im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | štwórć – stwjerś<br /> | Viertel<br /> |-<br /> | štwórtka – stwórtka<br /> | Vier<br /> |-<br /> | štwórtk – stwórtk<br /> | Donnerstag<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ć<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ś<br /> | ćeńki – śańki<br /> | dünn, zart<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ć &gt; ś im Niedersorbischen außer hinter Zischlauten<br /> |-<br /> | bić – biś<br /> | schlagen<br /> |-<br /> | hić – hyś<br /> | gehen<br /> |-<br /> | puć – puś<br /> | Weg<br /> |-<br /> | ćah – śěg<br /> | Zug<br /> |-<br /> | ćahnyć – śěgnuś<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | ziehen<br /> |-<br /> | ćahać – śěgaś<br /> |-<br /> | ćim – śim<br /> | desto<br /> |-<br /> | ćichi – śichy<br /> | still, ruhig<br /> |-<br /> | aber: hósć – gósć<br /> | Gast<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | dź<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | ź<br /> | dźeń – źeń<br /> | Tag<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | dź &gt; ź im Niedersorbischen außer hinter Zischlauten<br /> |-<br /> | dźesać – źaseś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | hdźe – źo<br /> | wo<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hdźež.ogg|hdźež}} – źož<br /> | wo (rel.)<br /> |-<br /> | dźowka – źowka<br /> | Tochter<br /> |-<br /> | dźiwy – źiwy<br /> | wild<br /> |-<br /> | dźěło – źěło<br /> | Arbeit<br /> |-<br /> | dźak – źěk<br /> | Dank<br /> |-<br /> | hózdź – gózdź<br /> | Nagel<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | kr, pr, tr<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | kš, pš, tš<br /> | krasny – kšasny<br /> | prächtig<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | r &gt; š hinter stimmlosen Konsonanten vor a, o, u im Niedersorbischen&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | prawy – pšawy<br /> | recht, richtig<br /> |-<br /> | próstwa – pšosba<br /> | Bitte<br /> |-<br /> | preč – pšec<br /> | weg<br /> |-<br /> | bratr – bratš<br /> | Bruder<br /> |-<br /> | sotra – sotša<br /> | Schwester<br /> |-<br /> | wutroba – wutšoba<br /> | Herz<br /> |-<br /> | trawa – tšawa<br /> | Gras<br /> |-<br /> | jutry – jatšy<br /> | Ostern<br /> |-<br /> | wótry – wótšy<br /> | scharf<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ń<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | j, '<br /> | dóńć – dojś<br /> | hingehen<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ń im Obersorbischen ähnlich wie im Kaschubischen statt j im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | nadeńć – nadejś<br /> | (an)treffen, vorfinden<br /> |-<br /> | přeńć – pśejś<br /> | hinübergehen<br /> |-<br /> | přińć – pśiś<br /> | kommen<br /> |-<br /> | rozeńć – rozejś<br /> | auseinandergehen<br /> |-<br /> | woteńć – wótejś<br /> | weggehen<br /> |-<br /> | wuńć – wujś<br /> | (hin)ausgehen<br /> |-<br /> | njeńdu – njejdu<br /> | sie gehen nicht<br /> |}<br /> <br /> ===== Bei den Vokalen =====<br /> Sowohl das Nieder- als auch das Obersorbische verfügen über acht [[Vokal]]e.<br /> {| style=&quot;margin: 1em 1em 1em 0; background: #F9F9F9; border: #AAAAAA 1px solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%; float: left;&quot; border=&quot;2&quot; cellpadding=&quot;5&quot;<br /> |+Monophthonge des Obersorbischen<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| &amp;nbsp;<br /> ! vorne<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| zentral<br /> ! hinten<br /> |-<br /> | oral<br /> | oral<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; rowspan=&quot;2&quot;| geschlossen<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | i {{IPA-Phon|i}}<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | y {{IPA-Phon|ɨ}}<br /> | u {{IPA-Phon|u}}<br /> |-<br /> | ó {{IPA-Phon|ʊ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| mittel<br /> | e {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> | o {{IPA-Phon|ɔ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| offen<br /> | &amp;nbsp;<br /> | a {{IPA-Phon|a}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> |}<br /> {| style=&quot;margin: 1em 1em 1em 0; background: #F9F9F9; border: #AAAAAA 1px solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%; float: right;&quot; border=&quot;2&quot; cellpadding=&quot;5&quot;<br /> |+Monophthonge des Niedersorbischen<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| &amp;nbsp;<br /> ! vorne<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| zentral<br /> ! hinten<br /> |-<br /> | oral<br /> | oral<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| geschlossen<br /> | i {{IPA-Phon|i}}<br /> | y {{IPA-Phon|ɨ}}<br /> | u {{IPA-Phon|u}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| mittel<br /> | e {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | ó [{{IPA-Zeichen|ɨ}}, {{IPA-Zeichen|ɛ}}, {{IPA-Zeichen|ʊ}}]&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | o {{IPA-Phon|ɔ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| offen<br /> | &amp;nbsp;<br /> | a {{IPA-Phon|a}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die ersten beiden Varianten sind schriftsprachlich. Im Dialekt kommt auch noch {{IPA-Phon|ɔ}} sowie die dritte Variante vor.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Diphthong beider Sprachen<br /> |-<br /> | align=center | ě [{{IPA|iə}}]<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Bemerkungen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | 'a<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ě, e<br /> | mjaso – měso<br /> | Fleisch<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | aus ursl. ę<br /> |-<br /> | dźak – źěk<br /> | Dank<br /> |-<br /> | časty – cesty<br /> | häufig<br /> |-<br /> | hladać – glědaś<br /> | sehen, schauen, blicken<br /> |-<br /> | dźes'''a'''ć – źas'''e'''ś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | rjad – rěd<br /> | Reihe<br /> |-<br /> | rjany – rědny<br /> | schön<br /> |-<br /> | swjatki – swětki<br /> | Pfingsten<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'e<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'a<br /> | mjeza – mjaza<br /> | Rain<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'e &gt; 'a auch im [[Polnische Sprache|Polnischen]], [[Belarussische Sprache|Belarussischen]] und [[Bulgarische Sprache|Bulgarischen]] mit anderen Regeln<br /> |-<br /> | čert – cart<br /> | Teufel<br /> |-<br /> | jedyn – jaden<br /> | ein<br /> |-<br /> | dź'''e'''sać – ź'''a'''seś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | njesć – njasć<br /> | tragen<br /> |-<br /> | pjec – pjac<br /> | backen; braten<br /> |-<br /> | wjeselo – wjasele<br /> | Freude<br /> |-<br /> | wjes – wjas<br /> | Dorf<br /> |-<br /> | wječor – wjacor<br /> | Abend<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | e<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | o<br /> | hdźe – źo<br /> | wo<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | e &gt; o im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | -će – -śo, -ćo<br /> | (Endung der 3. Person Plural)<br /> |-<br /> | ćeta – śota<br /> | Tante<br /> |-<br /> | wčera – cora<br /> | gestern<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | i<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | y<br /> | hić – hyś<br /> | gehen<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | niedersorbische Verdumpfung von i zu y hinter ž, š, h und c (aus č), analog im [[Polnische Sprache|Polnischen]]; in den [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen Sprachen]] zeigt sich diese phonetische Tendenz ebenfalls.<br /> |-<br /> | wužiwar – wužywaŕ<br /> | Benutzer, Anwender<br /> |-<br /> | wužiwać – wužywaś<br /> | benutzen, anwenden<br /> |-<br /> | žiwy – žywy<br /> | lebend(ig)<br /> |-<br /> | činić – cyniś<br /> | machen, tun<br /> |-<br /> | šija – šyja<br /> | Hals<br /> |-<br /> | šiška – šyška<br /> | Zapfen<br /> |-<br /> | o<br /> | 'a<br /> | pos – pjas<br /> | Hund<br /> | aus ursprünglichem ь (vgl. [[Polnische Sprache|polnisch]] ie in pies)<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | o<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | e<br /> | {{Audio|Hsb-susod.ogg|susod}} – sused<br /> | Nachbar<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | e &gt; o im Obersorbischen<br /> |-<br /> | so – se<br /> | sich<br /> |-<br /> | won – wen<br /> | hinaus<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | y<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | e, ě<br /> | cyły – ceły<br /> | ganz, gesamt, völlig<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | e/ě &gt; y im Obersorbischen nach c, s, d<br /> |-<br /> | cyłosć – cełosć<br /> | Ganzheit, Gesamtheit<br /> |-<br /> | dyrbjeć – derbiś, derbjeś<br /> | müssen, sollen<br /> |-<br /> | cypy – cepy<br /> | Dreschflegel<br /> |-<br /> | cyn – cen<br /> | Zinn<br /> |-<br /> | cyrkej – cerkwja<br /> | Kirche<br /> |-<br /> | dyrić – deriś<br /> | Schlag/Stoß versetzen<br /> |-<br /> | syć – seś<br /> | Netz<br /> |-<br /> | symjo – semje<br /> | Samen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | oł<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | łu<br /> | tołsty – tłusty<br /> | dick, stark<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | aus ьl bzw. ъl nach hartem [[Dental]]<br /> |-<br /> | dołhi – dłujki<br /> | lang<br /> |-<br /> | dołh – dług<br /> | Schuld<br /> |-<br /> | stołp – słup<br /> | Säule<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | or<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | ar (jar nach g/k)<br /> | hordy – gjardy<br /> | stolz<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | aus ursprünglichem ъr<br /> |-<br /> | horbaty – gjarbaty<br /> | bucklig<br /> |-<br /> | horb – gjarba<br /> | Buckel<br /> |-<br /> | hordło – gjardło<br /> | Kropf; Kehle<br /> |-<br /> | hornc – gjarnc<br /> | Topf<br /> |-<br /> | or<br /> | ar<br /> | čorny – carny<br /> | schwarz<br /> | aus ursprünglichem ьr vor harten Konsonanten, sonst einheitlich er (in: smjerć – smjerś „Tod“)<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die Variante žona wie im Obersorbischen ist literarisch.<br /> <br /> ==== Unterschiedliche Silbenzahl ====<br /> Bei einigen Wörtern unterscheidet sich die Anzahl der Silben, weil das Obersorbische hier verkürzt hat, ähnlich wie [[Tschechische Sprache|Tschechisch]].<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> |-<br /> | stać<br /> | stojaś<br /> | stehen<br /> |-<br /> | přećel<br /> | pśijaśel<br /> | Freund<br /> |-<br /> | horcy<br /> | górucy<br /> | heiß<br /> |-<br /> | kobła<br /> | kobyła<br /> | Stute<br /> |-<br /> | kelko<br /> | keliko, kelko (arch.)&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | wie viel<br /> |-<br /> | korto<br /> | kóryto<br /> | Trog<br /> |-<br /> | kotry<br /> | kótary<br /> | welcher<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die übliche Form ist '''(kak) wjele'''.<br /> <br /> ==== Unterschiede in der Deklination ====<br /> * Obersorb. 7 Fälle – Niedersorb. 6 Fälle<br /> * Unterschiede bei der Kasusrektion<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> |-<br /> | mam dweju bratrow, dwaj konjej<br /> | mam dweju bratšowu, kónjowu<br /> | „ich habe zwei Brüder/Pferde“<br /> |-<br /> | mam třoch bratrow, tři konje<br /> | mam tśoch bratšow, tśich kónjow/kóni<br /> | „ich habe drei Brüder/Pferde“<br /> |-<br /> | mam bratrow, konje<br /> | mam bratšy/bratšow, kónje<br /> | „ich habe Brüder/Pferde“<br /> |}<br /> <br /> ===== Unterschiedliches Genus =====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | huso (n)<br /> | gus (f)<br /> | Gans<br /> | rowspan=&quot;5&quot; |<br /> * f = Femininum/weiblich,<br /> * m = Maskulinum/männlich,<br /> * n = Neutrum/sächlich<br /> |-<br /> | swinjo (n)<br /> | swinja (f)<br /> | Schwein<br /> |-<br /> | jězor (m)<br /> | jazoro (n), jazor (m)<br /> | See<br /> |-<br /> | karp (m)<br /> | karpa (f)<br /> | Karpfen<br /> |}<br /> <br /> ==== Unterschiede in der Konjugation ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | Bewahrung von Aorist, Imperfekt<br /> | In der Schriftsprache<br /> |<br /> |-<br /> | a-, i-, e-Konjugation<br /> | o-, a-, i-, j-Konjugation&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> |<br /> |-<br /> | Verben wie ''pisać'' nach der a-Konjugation (1. und 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv: pisam, pisaš)<br /> | Verben wie ''pisaś'' nach der o-Konjugation (1. und 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv: pišom, pišoš)<br /> | Die niedersorbische o-Konjugation entspricht der e-Konjugation des Obersorbischen, mit Ausnahme der Verlagerung einiger Verben wie ''pisać''.<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;Die perfektiven Verben der a- und i-Konjugationen bilden ihre Präsensformen heute meistens nach der o-Konjugation.<br /> <br /> ==== Unterschiede im Wortschatz ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentar<br /> |-<br /> | swoboda<br /> | lichota<br /> | Freiheit<br /> |<br /> |-<br /> | swobodny<br /> | lichy<br /> | frei<br /> |<br /> |-<br /> | chěža<br /> | wjaža<br /> | Haus<br /> |<br /> |-<br /> | prajić<br /> | groniś<br /> | sagen, sprechen<br /> | groniś ähnelt polabischem gornt&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wizlaw.de/html/polabisch.html |titel=Die Sprache der slawischen Bewohner des Ostseeraums |werk=wizlaw.de |abruf=2017-11-21}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | patoržica<br /> | gwězdka<br /> | Weihnachtsabend, Heiligabend<br /> |<br /> |-<br /> | zo<br /> | až<br /> | dass<br /> |<br /> |-<br /> | sewjer<br /> | pódpołnoc<br /> | Norden<br /> | Obersorb. = tschech. sever,&lt;br /&gt;Niedersorb. vgl. poln. północ<br /> |-<br /> | juh<br /> | pódpołdnjo<br /> | Süden<br /> | Obersorb. = tschech. jih,&lt;br /&gt;Niedersorb. vgl. poln. południe<br /> |-<br /> | wuchod<br /> | pódzajtšo<br /> | Osten<br /> |<br /> |-<br /> | zapad<br /> | pódwjacor<br /> | Westen<br /> | Niedersorb. vgl. poln. wieczór (Abend)<br /> |-<br /> | wopica<br /> | nałpa<br /> | Affe<br /> | Obersorb. = tschech. opice,&lt;br /&gt;Niedersorb. = poln. małpa<br /> |-<br /> | běrna<br /> | kulka&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | Kartoffel<br /> |<br /> |-<br /> | dyrbjeć<br /> | musaś&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;, dejaś<br /> | müssen, sollen<br /> | Niedersorb. = tschech. muset, poln. musieć<br /> |-<br /> | hač&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;<br /> | ako&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;<br /> | als (bei Steigerung)<br /> |<br /> |-<br /> | jara<br /> | wjelgin<br /> | sehr<br /> |<br /> |-<br /> | całta<br /> | guska<br /> | Brötchen<br /> | Obersorb. = alttschech.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=František Vydra |url=http://www.luzicke-hory.cz/historie/index.php?pg=clsrboc |titel=Lužičtí Srbové |werk=luzicke-hory.cz |abruf=2017-11-21}}&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;Niedersorb. = tschech. houska<br /> |-<br /> | haj&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;<br /> | jo<br /> | ja<br /> | Obersorb. = slowak. hej&lt;br /&gt;Niedersorb. = tschech. jo (dort neben ano)<br /> |-<br /> | holca<br /> | źowćo<br /> | Mädchen<br /> | Niedersorb. = poln. dziewczę, dziewczyna, tschech. děvče, holka<br /> |-<br /> | štom<br /> | bom&lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;<br /> | Baum<br /> | Niedersorb. aus deutsch „Baum“/Obersorb. aus deutsch „Stamm“<br /> |-<br /> | porst<br /> | palc<br /> | Finger<br /> | Obersorb. = tschech. prst&lt;br /&gt;Niedersorb. = poln. palec<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: Kugel; Kloß.<br /> * &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet nur: müssen.<br /> * &lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: bis (vor allem vor '''do'''); ob<br /> * &lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: als (bei Attributen); der, die, das (Relativpronomen), wie<br /> * &lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Aus diesem Unterschied leitet sich der im Niedersorbischen einstmals verbreitete Spottname [[Hajak]] für bürgerlich-städtische Sorben der Oberlausitz.<br /> * &lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Nach Starosta hat '''štom''' die Bedeutung Baum nur im Dialekt, sonst bedeutet es Baumstamm.<br /> * = steht hier für ''entspricht''.<br /> <br /> == Gemeinsamkeiten ==<br /> === Lautliche Gemeinsamkeiten ===<br /> ==== Konsonantische Parallelen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Ursl.<br /> ! Sorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Vergleichbarkeit<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | str<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | tr/tř –&lt;br /&gt;tš/tś<br /> | sotra –&lt;br /&gt;sotša<br /> | Schwester<br /> | Polnisch: siostra,&lt;br /&gt;Tschechisch: sestra<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | Verlust des s; sehr&lt;br /&gt;viele Ausnahmen<br /> |-<br /> | tradać –&lt;br /&gt;tšadaś<br /> | darben,&lt;br /&gt; schmachten<br /> | Tschechisch: strádat<br /> |-<br /> | truhać –&lt;br /&gt;tšugaś<br /> | hobeln,&lt;br /&gt;raspeln<br /> | Polnisch: strugać&lt;br /&gt;Tschechisch: struhadlo&lt;br /&gt;„Hobel, Raspel“<br /> |-<br /> | truk –&lt;br /&gt;tšuk<br /> | Schote<br /> | Polnisch: strąk<br /> |-<br /> | třěcha –&lt;br /&gt;tśěcha&lt;br /&gt;(stśěcha)<br /> | Dach<br /> | Tschechisch: střecha&lt;br /&gt;Polnisch: strzecha&lt;br /&gt;„Strohdach“<br /> |-<br /> | truna –&lt;br /&gt;tšuna<br /> | Saite<br /> | Tschechisch, Polnisch: struna<br /> |-<br /> | trup –&lt;br /&gt;tšup<br /> | Grind, Schorf<br /> | Tschechisch, Polnisch: strup<br /> |}<br /> <br /> ==== Vokalische Parallelen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Veränderung<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | e &gt; o<br /> | wječor<br /> | wjacor<br /> | Abend<br /> | vgl.: russ. вечер, tschech. večer, serb. veče poln. wieczór<br /> |-<br /> | čłon<br /> | cłonk<br /> | Glied, Mitglied<br /> | vgl.: russ./ukr. член, serb./kroat. član<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | daloko<br /> | weit, fern<br /> | vgl.: poln. daleko, russ./ukr. далеко, tschech./serb./kroat. daleko<br /> |-<br /> | wjesoły<br /> | wjasoły<br /> | froh, fröhlich, heiter<br /> | vgl.: russ. весёлый, ukr. веселий, serb./kroat. veseo, vesela<br /> |-<br /> | pjećory<br /> | pěśory<br /> | fünffach<br /> | vgl.: russ. пятеро, ukr. п'ятеро, serb./kroat. petero<br /> |-<br /> | pčoła<br /> | pcoła<br /> | Biene<br /> | vgl.: russ. пчела, ukr. бджола, serb./kroat. pčela<br /> |-<br /> | sotra<br /> | sotša<br /> | Schwester<br /> | vgl.: russ./ukr. сестра, kroat./serb./tschech. sestra, poln. siostra<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | i &gt; y&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | zyma<br /> | zyma<br /> | Winter<br /> | vgl.: poln./tschech. zima, ukr. зима<br /> |-<br /> | nazyma<br /> | nazyma<br /> | Herbst<br /> | vgl.: tschech. podzim<br /> |-<br /> | kazyć<br /> | kazyś<br /> | verderben<br /> | vgl.: poln. kazić, tschech. kazit, slowak. kazit', kroat./serb. unakazit<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | ǫ &gt; u&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | ruka<br /> | Arm, Hand<br /> | vgl.: poln. ręka, kaschub. rãka, ukr. рука, kroat./serb./tschech. ruka<br /> |-<br /> | wutroba<br /> | wutšoba<br /> | Herz<br /> | vgl.: poln. wątroba „Leber“<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | mudry<br /> | klug<br /> | vgl.: poln. mądry, ukr. мудрий, kroat./serb. mudri<br /> |-<br /> | huso<br /> | gus<br /> | Gans<br /> | vgl.: tschech. husa, poln. gęś, russ. гусь, ukr. гусак, serb. guska<br /> |-<br /> | pucher<br /> | puchoŕ<br /> | Blase; Harnblase<br /> | vgl.: poln. pęcherz<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | pupk<br /> | Nabel<br /> | vgl.: poln. pępek, ukr. пупок, tschech. pupek, serb. pupak<br /> |-<br /> | huba<br /> | guba<br /> | Mund<br /> | vgl.: tschech. huba, poln. gęba, ukr. губа<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | el &gt; ło&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | žłob<br /> | Rinne; Trog<br /> | vgl.: slowak. žleb (žl’ab), serb./slowen. žleb, kroat. žlijeb, russ. желоб<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | mloko<br /> | Milch<br /> | vgl.: poln./serb./tschech. mleko, kroat. mlijeko, russ./ukr. молоко<br /> |-<br /> | er &gt; re/rě/rje&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | drjewo<br /> | Holz<br /> | vgl.: kroat./serb. drvo, poln. drzewo, tschech. dřevo, slowak. drevo, ukr. дерево, russ.: дрова<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | ol &gt; ło&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | złoto<br /> | Gold<br /> | vgl.: poln. złoto, tschech./slowak./serb. zlato, bulg. злато, russ./ukr. золото<br /> |-<br /> | słód<br /> | słod<br /> | Geschmack; Süße; Malz<br /> | vgl.: poln. słód, kroat./tschech./serb./slowak. slad, russ./ukr. солод „Malz“<br /> |-<br /> | hłowa<br /> | głowa<br /> | Kopf<br /> | vgl.: poln. głowa, tschech./slowak. hlava, kroat./serb. glava, russ./ukr. голова<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | słoma<br /> | Stroh<br /> | vgl.: poln. słoma, tschech. sláma, kroat./serb. slama, russ./ukr. солома<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | młody<br /> | jung<br /> | vgl.: poln. młody; tschech. mladý, kroat./serb. mlad, ukr. молодий<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | or &gt; ro&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;<br /> | hród<br /> | grod<br /> | Burg; Schloss<br /> | vgl.: poln. gród, tschech. hrad, kroat./slowen./serb. grad, russ. город „Stadt“<br /> |-<br /> | mróz<br /> | mroz<br /> | Frost<br /> | vgl.: poln. mróz, tschech./slowak. mráz, kroat./serb. mraz, russ./ukr. мороз<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Im Niedersorbischen fand diese Veränderung auch hinter h, ž, š, c (aus č) statt.<br /> * &lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die gleiche Veränderung fand im [[Ostslawische Sprachen|Ostslawischen]], im [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], im [[Slowakische Sprache|Slowakischen]], im [[Kroatische Sprache|Kroatischen]], im [[Bosnische Sprache|Bosnischen]] und [[Serbische Sprache|Serbischen]] statt. Das [[Slowenische Sprache|Slowenische]] hat den Nasalvokal zu o verändert.<br /> * &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Zwischen Konsonanten. Im [[Polnische Sprache|Polnischen]] entstand hier ebenfalls ło, teilweise aber auch łó; Tschechisch, Slowakisch und Slowenisch haben hier le; Kroatisch und Serbisch haben le und lije; [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]] hat hier ле [le] oder ля [lja]; die [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen Sprachen]] haben hier оло [olo].<br /> * &lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Im Niedersorbischen hat sich diese Lautung teilweise zu r(j)a weiterverändert; z.&amp;nbsp;B. '''brjaza''' „Birke“.<br /> * &lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die gleiche Entwicklung hat auch das [[Polnische Sprache|Polnische]] durchlaufen. Im [[Russische Sprache|Russischen]] unterlag die ursprüngliche Lautgruppe ol nicht der Metathese und wird entsprechend dem Gesetz des Polnoglasie durch оло [olo] repräsentiert.<br /> * &lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die Entwicklung im Polnischen ist ähnlich, während im Russischen hier mangels der Tendenz zur westslawischen Metathese und durch Polnoglasie оро [oro] entstanden ist.<br /> <br /> === Grammatische Gemeinsamkeiten ===<br /> * Bewahrung des [[Dual (Grammatik)|Duals]]<br /> * Zusammenfall des [[Lokativ]]s Dual mit dem [[Dativ]]/[[Instrumentalis|Instrumental]] Dual<br /> * Betonung auf der ersten Silbe<br /> * Weitgehende Verallgemeinerung des [[Genitiv]] [[Plural]] der [[Substantiv]]e auf '''-ow'''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Filip Rězak]]: ''Deutsch-sorbisches enzyklopädisches Wörterbuch der Oberlausitzer sorbischen Sprache''. Fotomechanischer Neudruck der Ausgabe Bautzen 1920, 1. Auflage. Mit einem Vorwort von [[Konstantin Konstantinowič Trofimowič|Konstantin K. Trofimowič]]. Domowina-Verlag, Bautzen 1987, 1150 S., ISBN 3-7420-0183-3.<br /> * Bjarnat Rachel: ''Sorbisch-deutsches und deutsch-sorbisches Ortsnamenverzeichnis der zweisprachigen Kreise. I. Teil: Bezirk Dresden''. VEB Domowina, Bautzen 1959, 135&amp;nbsp;Seiten.<br /> * ''Lehrplan für Sorbisch an der Oberschule mit Sorbischunterricht''. Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Volksbildung. Teil 4/6: Klassen 4–6, Berlin 1972, 93 S.<br /> * ''Begegnungssprache Sorbisch''. Domowina-Verlag, Bautzen 1999.<br /> * {{Literatur |Autor=Till Vogt, Tobias Geis |Titel=Sorbisch. Wort für Wort |Reihe=Kauderwelsch |BandReihe=211 |Auflage=1. |Verlag=Reise Know-How Verlag Rump |Ort=Bielefeld |Datum=2007 |ISBN=978-3-89416-381-5}}<br /> * Madlena Norberg: [https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/1953/file/pbs08_I_bericht01.pdf ''Sind die sorbische/wendische Sprache und Identität noch zu retten?''] (PDF; 114&amp;nbsp;kB) In: Sammelband zur sorbischen/wendischen Kultur und Identität (Potsdamer Beiträge zur Sorabistik; 8) – Potsdam: Univ.-Verl., 2008, ISBN 978-3-940793-35-5.<br /> * Andrew Hippisley, Ian Davies, Greville G. Corbett: [https://web.archive.org/web/20180411052609/http://epubs.surrey.ac.uk/2023/1/Sorbian_resubmission.pdf ''The basic colour terms of lower sorbian and upper sorbian and their typological relevance.''] In: ''Studies in Language'' (2008), 32(1):56-92.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * ''Słownik hornjoserbsko-němski''. Bautzen 1990, ISBN 3-7420-0419-0.<br /> * ''Słownik němsko-hornjoserbski''. Bautzen 1986.<br /> * Jana Šołćina, [[Eduard Werner (Slawist)|Edward Wornar]]: ''Obersorbisch im Selbststudium. Hornjoserbšćina za samostudij''. Bautzen 2000, ISBN 3-7420-1779-9.<br /> * [[Jiří Mudra|Иржи Мудра]], [[Jan Petr|Ян Петр]]: ''Учебник верхнелужицкого языка''. Bautzen 1983, Seite 159.<br /> * Manfred Starosta: ''Dolnoserbsko-nimski słownik''. Bautzen 1999, ISBN 3-7420-1096-4.<br /> * Erwin Hannusch: ''Niedersorbisch praktisch und verständlich''. Bautzen 1998, ISBN 3-7420-1667-9.<br /> * Herbert Bräuer: ''Slavische Sprachwissenschaft''. Band I, Berlin 1961, Seite 59, 80, 136.<br /> * [[Max Vasmer|Макс Фасмер]]: ''Этимологический словарь русского языка''. Band III, Beispiele über str&gt;tr/tš, Seiten 770–784.<br /> * Elisabeth Pribić-Nonnenmacher: ''Die Literatur der Sorben''. In: ''Kindlers Literatur Lexikon im dtv in 24 Bänden''. Band 2. München 1974, ISBN 3-423-03142-5, Seite 402.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikipedia|hsb|Obersorbisch}}<br /> {{Wikipedia|dsb|Niedersorbisch}}<br /> {{Wikiquote|Sorbische Sprichwörter}}<br /> {{Wiktionary|Sorbisch}}<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Sorbisch/|Sorbisch}}<br /> <br /> === Institute ===<br /> * Sorbisches Institut: {{Webarchiv |url=http://80.153.223.118/~edi/wucbnica/zawod.html |text=Lehrbuch des Obersorbischen |wayback=20140428173814}}<br /> * [https://sorb.philol.uni-leipzig.de/ Institut für Sorabistik der Universität Leipzig]<br /> <br /> === Sorbische Wörterbücher und Glossare ===<br /> * [https://sprachkurs.sorbischlernen.de/ Online-Sprachkurs Obersorbisch (A1)]<br /> * [https://www.niedersorbisch.de/ www.niedersorbisch.de (Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch)]<br /> * {{Webarchiv |wayback=20171110113634 |url=http://lodka.sorben.com/wsamml.htm |text=Niedersorbisches Glossar (Orts- und Straßennamen, Berufs- und Ämterbezeichnungen)}}<br /> * [https://www.soblex.de/ Obersorbisches Onlinewörterbuch (mit Konjugation und Deklination)]<br /> * [http://www.prawopis.de/ Obersorbisches Rechtschreibwörterbuch]<br /> <br /> === Einträge für die sorbische Sprache im World Atlas of Language Structures Online ===<br /> <br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_srb Sorbisch (beide)]<br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_sou Obersorbisch]<br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_srl Niedersorbisch]<br /> <br /> === Einträge für die sorbische Sprache in der World Loanword Database ===<br /> <br /> * [https://wold.clld.org/language/361 Obersorbisch]<br /> * [https://wold.clld.org/language/10 Niedersorbisch]<br /> <br /> === Sonstiges ===<br /> * {{Webarchiv |url=http://www.internecy.de/download/?kat_id=8 |text=Tastaturlayouts für Linux und Microsoft Windows 2000/XP sowie Windows 95, 98, ME |wayback=20090628161048}}<br /> * [https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-kleine-sprachgeschichte-sorbisch-100.html ''Die kleine Sprachgeschichte: Sorbisch''] auf [[Deutschlandradio Kultur]], 26. Juli 2012<br /> * [https://enricu.wordpress.com/webova-kavarna/kurs-serbskeje-rece-kurz-luzicke-srbstiny/kurs-serskeje-rece-blun/ Kurs serskeje rěce / Bluń], sorbische Gespräche aus dem Lehrbuch ''Curs practic de limba sorabă'', Universitatea din București 1986 (in einem Dialekt der Mittel-Lausitz um [[Bluno]]).<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Gemeinden nach Anteil der sorbischsprachigen Bevölkerung]]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4116533-0}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sorbische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Westslawische Sprachen]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Sprachinsel]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Lausitz)]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Sachsen)]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Brandenburg)]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sorbische_Sprache&diff=221530877 Sorbische Sprache 2022-03-27T06:33:38Z <p>31.200.10.226: /* Gegenwart */Diese Karte zeigt die aktuelle Lage der sorbischen Sprache. Mit Quellenangabe aus dieser Datei.</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache= Sorbisch ({{lang|wen|serbšćina}})<br /> |Länder= [[Deutschland]]<br /> |Sprecher= 20.000 bis 30.000<br /> |Klassifikation= * [[Indogermanische Sprachen|Indogermanisch]]<br /> *: [[Slawische Sprachen|Slawisch]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen|Westslawisch]]<br /> |KSprache= Sorbisch<br /> |Amtssprache= [[Brandenburg]] und [[Sachsen]] ([[Sorbisches Siedlungsgebiet]])&lt;ref&gt;[https://www.gesetze-im-internet.de/gvg/__184.html GVG § 184] Satz 2; [https://bravors.brandenburg.de/de/gesetze-214658#23 VwVfGBbg § 23] Abs. 5; {{§|9|3019|revosax}} [[Sächsisches Sorbengesetz|SächsSorbG]]&lt;/ref&gt;<br /> |ISO1= –<br /> |ISO2= wen (Sprachfamilie)&lt;br /&gt;hsb (Obersorbisch)&lt;br /&gt;dsb (Niedersorbisch)<br /> |ISO3= hsb (Obersorbisch)&lt;br /&gt;dsb (Niedersorbisch)<br /> }}<br /> [[Datei:Sorbische Dialekte.png|mini|Karte der sorbischen Dialekte]]<br /> Die '''sorbische Sprache''' (kurz ''Sorbisch'', veraltet ''Wendisch, Lausitzserbisch'', in beiden [[Standardvarietät]]en ''serbšćina'') ist die Gesamtheit der sorbischen Dialekte. Sie gehört zur Gruppe der [[Westslawische Sprachen|westslawischen Sprachen]] und wird heute vor allem in der [[Lausitz]] gesprochen. Es werden zwei Schriftsprachen unterschieden,<br /> * [[Obersorbische Sprache|Obersorbisch]] (''hornjoserbšćina'', ''hornjoserbska rěč'' [{{IPA|rɨtʃ}}]) in der [[Oberlausitz]] und<br /> * [[Niedersorbische Sprache|Niedersorbisch]] (''dolnoserbšćina'', ''dolnoserbska rěc'' [{{IPA|riəts}}]) in der [[Niederlausitz]].<br /> <br /> An der Grenze der beiden Sprachgebiete existiert eine [[Sorbische Grenzdialekte|Reihe von Übergangsdialekten]].<br /> <br /> Beide Sprachen, sowohl Obersorbisch als auch Niedersorbisch, sind vom Aussterben bedroht. Obersorbisch gilt als [[gefährdete Sprache]]. Niedersorbisch gilt als ernsthaft gefährdete Sprache, wobei sie nur noch in sehr wenigen Familien gesprochen wird.<br /> <br /> Innerhalb des Westslawischen bildet das Sorbische eine eigene Gruppe und ist insgesamt der [[Lechische Sprachen|lechischen Gruppe]], insbesondere dem [[Polnische Sprache|Polnischen]], etwas ähnlicher als der tschechisch-slowakischen. Das Obersorbische weist allerdings mehr Ähnlichkeiten mit dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]] auf und das Niedersorbische mit dem Polnischen. Diese Ähnlichkeiten dürften auf historischen Sprachkontakt zurückgehen; vor allem zwischen Niedersorbisch und Polnisch gab es bis etwa ins 17. Jahrhundert ein Gebiet mit Übergangsdialekten.&lt;ref&gt;[[Frido Mětšk]]: ''Serbsko-pólska rěčna hranica w 16. a 17. lětstotku [Die sorbisch-polnische Sprachgrenze im 16. und 17. Jahrhundert].'' In: ''Lětopis'', Reihe B, Band III (1958), Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin 1958, S. 4–25.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Historisch wurde für das Obersorbische und das Niedersorbische ebenso wie für die nordwestlich benachbarten [[Polabische Sprache|polabischen Sprachen]] und das [[Pomoranische Sprache|Pomoranische]] im Norden die Bezeichnung Wendisch verwendet. Wendisch ist also eine nicht näher differenzierende Bezeichnung für slawische Sprachen westlich des Polnischen und nördlich des Tschechischen.<br /> <br /> Gab es an der Schwelle zum 20. Jahrhundert noch auf dem ganzen Territorium des heutigen [[Sorbisches Siedlungsgebiet|sorbischen Siedlungsgebietes]] auch muttersprachlich sorbische Kinder und Jugendliche, so ist das bedingt durch die von Germanisierungsbestrebungen und wirtschaftlichen Entwicklungen begünstigte Assimilation heute fast nur noch im katholischen Gebiet der Oberlausitz der Fall.<br /> <br /> Die Wissenschaft zur Erforschung und Dokumentation der sorbischen Sprache wird als [[Sorabistik]] bezeichnet, deren [[Institut für Sorabistik|einziges universitäres Institut]] an der [[Universität Leipzig]] beheimatet ist. Außeruniversitär beschäftigt sich insbesondere das [[Sorbisches Institut|Sorbische Institut]] in [[Bautzen]] und [[Cottbus]] mit der sorbischen Sprachwissenschaft.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Bible (Serbski).jpg|mini|Zweisprachiges Titelblatt der ersten vollständigen Bibelübersetzung in obersorbischer Sprache]]<br /> Die Geschichte der sorbischen Sprache auf dem Gebiet des heutigen Deutschland beginnt mit der [[Völkerwanderung]] etwa seit dem 6.&amp;nbsp;Jahrhundert.<br /> <br /> Schon als die heutige Lausitz ins Blickfeld mittelalterlicher [[Chronist]]en geriet, war sie von zwei verschiedenen slawischen Völkern bewohnt, von den [[Milzener|Milceni]] im Süden und den [[Lusitzi|Lusici]] im Norden. Auch nach der Unterwerfung durch Teilstaaten des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] standen Ober- und Niederlausitz bis auf weniger als hundert Jahre immer unter verschiedener Hoheit.<br /> <br /> Seit dem 12. Jahrhundert, mit dem massenhaften Zuzug von bäuerlichen Siedlern aus [[Flandern]], [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]], [[Thüringen]] und [[Franken (Region)|Franken]] und der vorangegangenen Verwüstung des Landes durch Kriege, begann der allmähliche Rückgang der sorbischen Sprache. Zudem wurde das Sorbische dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]] rechtlich nachgeordnet, unter anderem im [[Sachsenspiegel]]. Später kamen Sprachverbote hinzu: 1293 wurde das „Wendische“ im Bereich des [[Kloster Nienburg|Klosters Nienburg]] als Gerichtssprache verboten, 1327 in [[Altenburg]], [[Zwickau]] und [[Leipzig]], 1424 in [[Meißen]] (wobei nur für 1293 die Überlieferung nachvollziehbar ist).&lt;ref&gt;[[Hans K. Schulze]]: ''Slavica lingua penitus intermissa. Zum Verbot des Wendischen als Gerichtssprache.'' in: ''Siedlung, Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze zur Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands'' (= ''Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts.'' Bd. 5). Köln Weimar 2006, [https://books.google.de/books?id=yWyS0F97EBAC&amp;pg=PA39#v=onepage&amp;q&amp;f=false S. 39ff.], siehe [https://books.google.de/books?id=yWyS0F97EBAC&amp;pg=PA52 S. 52]&lt;/ref&gt; Weiterhin gab es in vielen [[Zunft|Zünften]] der Städte des Gebietes die Vorschrift, nur deutschsprachige Mitglieder aufzunehmen.&lt;ref&gt;[[Helmut Glück]]: ''Deutsch als Fremdsprache in Europa vom Mittelalter bis zur Barockzeit.'' Berlin New York 2002, [https://books.google.de/books?id=TpYiAAAAQBAJ&amp;pg=PA61 S. 61]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das älteste schriftlich überlieferte Sprachdenkmal des Obersorbischen ist der „[[Bautzener sorbischer Bürgereid|Burger Eydt Wendisch]]“, ein Bürgereid der Stadt [[Bautzen]] aus dem Jahr 1532. Eine [[sorbische Literatur]] entstand erst im Zusammenhang mit der [[Reformation]], die zu ihrer Ausbreitung auf die sorbische Volkssprache angewiesen blieb. In einer in der Pfarrbibliothek von [[Jauernick-Buschbach|Jauernick]] verwahrten Handschrift aus dem Jahre 1510 wurde die bislang älteste bekannte niedersorbische Notiz entdeckt. Es handelt sich um eine Randbemerkung zu einem lateinischsprachigen Werk [[Ovid]]s.&lt;ref&gt;Raphael Schmidt: ''Älteste niedersorbische Notiz. Sensationeller Fund: Handschrift auf dem Pfarrdachboden von Jauernick aus dem Jahr 1510 entdeckt.'' In: ''[[Tag des Herrn (Zeitung)|Tag des Herrn]]'', Nr. 20/2011&lt;/ref&gt; Experten des Handschriftenzentrums der [[Universität Leipzig]] stellten den Fund am 13.&amp;nbsp;Mai 2011 im Archiv des [[Bistum Görlitz|Bistums Görlitz]] vor. Die Randnotiz, die somit als ältester sorbischer Sprachbeleg gelten dürfte, lautet: ''„Ach moyo luba lubka / biß weßola thy sy / my luba“'' (übersetzt: „Ach meine liebe Liebste, sei fröhlich, du bist mir lieb“).&lt;ref&gt;Harriet Stürmer: ''Sorbische Sensationen.'' In: ''[[Märkische Oderzeitung]]'', 14./15.&amp;nbsp;Mai 2011, S.&amp;nbsp;10&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Smoler korta01.jpg|mini|links|Sorbisches Sprachgebiet 1843]]<br /> Im 13. bis 16. Jahrhundert wurden in mehreren Städten und Gemeinden Sprachverbote erlassen.<br /> Das Kerngebiet der [[Milzener]] und [[Lusitzi|Lusitzer]], zwei der etwa zwanzig [[Sorben|sorbischen Stämme]], die im Gebiet der heutigen [[Lausitz]] lebten, war von deutschsprachiger Neusiedlung und rechtlichen Beschränkungen nur wenig betroffen. Die Sprache hatte daher dort einen guten Halt. Die Sprecherzahl wuchs dort bis in das 17. Jahrhundert auf über 300.000 an.<br /> <br /> [[Datei:Serbski kěrchow – serbska tafla.jpg|mini|Eine der ältesten öffentlichen Inschriften in sorbischer Sprache am Pfarrhaus auf dem Wendischen Kirchhof in Bautzen]]<br /> Im Zeitalter des [[Barock]] regte sich erstmals ein philologisches Interesse an der sorbischen Sprache, das sich in den umfangreichen grammatikalisch-lexikalischen Werken des Niedersorben [[Johannes Choinan]] sowie der Obersorben [[Jurij Hawštyn Swětlik]] und [[Xaver Jakub Ticin]] niederschlug. Einen beträchtlichen Auftrieb erhielt das Sorbische zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch die Tätigkeit der evangelischen Wendischen Prediger-Collegien in [[Leipzig]] und [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]]. Als in [[Prag]] das [[Wendisches Seminar|Wendische Seminar]], ein Konvikt für den katholischen Priesternachwuchs, errichtet wurde, entstand dadurch eine wichtige Verbindung zur [[Tschechische Sprache|tschechischen Sprache]] und Nationalität. Nach dem [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] sank die Aufmerksamkeit für die sorbische Sprache wieder.<br /> <br /> Erst der Einfluss der [[Romantik]] brachte einen neuen Aufschwung der literarischen Tätigkeit, und es entstand ein spezifisch sorbisches Nationalbewusstsein. Im 19. Jahrhundert war besonders in [[Preußen]] die „Eindeutschungspolitik“ sehr repressiv, obwohl die Sorben 1848 für ihre Königstreue zahlreiche Vergünstigungen erhielten.<br /> <br /> Bei der Volkszählung von 1900 gaben insgesamt 93.032 Einwohner des Deutschen Reiches „Wendisch“ als Muttersprache an.&lt;ref&gt;[https://treemagic.org/rademacher/www.verwaltungsgeschichte.de/fremdsprachen.html ''Muttersprache der Bevölkerung nach der Volkszählung vom 1.12.1900''] nach: ''Statistik des Deutschen Reichs.'' Band 150: ''Die Volkszählung am 1. Dezember 1900 im Deutschen Reich.'' Berlin, 1903.&lt;/ref&gt; Die tatsächliche Sprecherzahl dürfte noch etwas höher gelegen haben. 1904 wurde am Lauengraben in [[Bautzen]] unter Beteiligung der offiziellen Stellen das [[Wendisches Haus|Wendische Haus]] ''(Serbski dom)'' als Sitz der [[Maćica Serbska]], der [[Smoler’sche Buchhandlung|Smoler’schen Buchhandlung]] und weiterer sorbischer Einrichtungen eingeweiht. Am 13. Oktober 1912 wurde in [[Hoyerswerda]] der Verein [[Domowina]] zur Erhaltung der sorbischen Sprache und [[Sorbische Kultur|Kultur]] gegründet.<br /> <br /> Schon in der [[Weimarer Republik]], besonders aber im [[NS-Staat]] wurde die sorbische Sprache und Kultur durch Gerichtsurteile, Verbote, [[Germanisierung]] und dergleichen unterdrückt. Während der Weimarer Republik gab es die eigens gegründete [[Wendenabteilung]] zur [[Unterdrückungspolitik gegenüber Sorben in Preußen und im Nationalsozialismus|Unterdrückung der sorbischen Sprache und Kultur]]. Nachdem der NS-Staat vergeblich die Sorben in die neuen Strukturen zu integrieren versucht hatte, wurden ab 1937 erst die Domowina und anschließend alle weiteren Vereine sowie sorbischsprachigen Publikationen verboten und zum Teil [[Enteignung|enteignet]]. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden v.&amp;nbsp;a. sorbische Pfarrer und Lehrer als Träger und Multiplikatoren sorbischer Identität aus der Lausitz zwangsversetzt.<br /> <br /> Bereits am 10. Mai 1945 wurde die Domowina wieder gegründet; schon 1947 erschienen wieder sorbische Zeitungen. Zu Zeiten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurden sorbische Sprache und Kultur – vor allem in den 1950er Jahren – zum ersten Mal staatlicherseits umfassend gefördert, die Sorben erhielten das Recht auf den Gebrauch ihrer Sprache in der Öffentlichkeit. Erstmals erhielt Sorbisch den Status einer zweiten Amtssprache, wurde in großen Teilen der Lausitz als Unterrichtssprache eingeführt und durch zweisprachige Beschilderung sichtbar in der Öffentlichkeit verankert.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ludwig Elle |Titel=Sprachenpolitik in der Lausitz |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=1995 |ISBN= |Seiten=}}&lt;/ref&gt; Diese Rechte wurden in der [[Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik|Verfassung der DDR]] in Artikel 40 ausdrücklich, im [[Einigungsvertrag]] zur Deutschen Einheit (Einheitsvertrag) von 1990 in Artikel 35 indirekt sowie in den Verfassungen der Bundesländer [[Brandenburg]] und [[Sachsen]] und den entsprechenden [[Sorbengesetz]]en explizit verankert. Das deutsche [[Gerichtsverfassungsgesetz]] (GVG) gewährleistet in {{§|184|GVG|juris|text=§ 184 Satz 2}} das Recht, {{&quot;|in den Heimatkreisen der sorbischen Bevölkerung vor Gericht sorbisch zu sprechen}}; welches genaue Gebiet hiervon erfasst ist, bestimmt das Gesetz nicht. Zahlreiche sorbische Institutionen wurden in dieser Zeit gegründet, die zum Teil bis heute bestehen, so z. B. das [[Sorbisches Institut für Lehrerbildung|Sorbische Institut für Lehrerbildung]], das Staatliche Ensemble für sorbische Volkskultur (heute: ''[[Sorbisches National-Ensemble]]''), der [[Domowina-Verlag]], das [[Deutsch-Sorbisches Volkstheater|Deutsch-Sorbische Volkstheater]] und das [[Sorbisches Institut|Institut für sorbische Volksforschung]] (Nachfolger: ''Sorbisches Institut'') sowie das [[Institut für Sorabistik]] an der [[Universität Leipzig]] (bis 1968: ''Sorbisches Institut'').<br /> <br /> Dennoch sank die Zahl der Sorbisch-Sprecher stetig weiter, insbesondere aufgrund von Industrialisierung, Kollektivierung der Landwirtschaft und starkem Zuzug von außerhalb.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Schurmann |Titel=Sorbische Interessen und staatliche Minderheitenpolitik in der DDR |Auflage= |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=2016 |ISBN=978-3-7420-2269-1 |Seiten=51–57}}&lt;/ref&gt; Seit Mitte der 1960er Jahre war zudem der bis dahin obligatorische Sorbisch-Unterricht nur noch fakultativ, was zu einem massiven Einbruch der Schülerzahlen führte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Edmund Pech |Titel=Ein Staat – eine Sprache? |Auflage= |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=2012 |ISBN=978-3-7420-2231-8 |Seiten=181–212}}&lt;/ref&gt; Nur in wenigen ländlichen Gebieten konnte sich das Sorbische als Alltagssprache über das 20. Jahrhundert hinaus erhalten. Dies trifft in besonderem Maße auf den katholischen Teil des Siedlungsgebietes entlang des [[Klosterwasser]]s in der Oberlausitz zu, wo die Assimilation des Sorbischen und damit der Sprachverlust im Gegensatz zum größeren evangelischen Gebiet und der Niederlausitz nur eingeschränkt erfolgte.<br /> {{Absatz|links}}<br /> <br /> == Gegenwart ==<br /> Insgesamt leben in Deutschland heute rund 60.000 [[Sorben]], davon etwa 40.000 in [[Sachsen]] und 20.000 in [[Brandenburg]]. Da die Nationalitätenzugehörigkeit in Deutschland nicht amtlich erfasst wird und das Bekenntnis zur sorbischen Nationalität frei ist, gibt es über die genaue Zahl nur Schätzungen. Die Zahl der aktiven Sprecher des Sorbischen dürfte geringer sein. Anders als das Obersorbische gilt das Niedersorbische als akut vom Aussterben bedroht. Nach Hochrechnungen sprechen etwa 7.000 Menschen aktiv Niedersorbisch, welches bereits in 20 bis 30 Jahren&lt;!-- Bezugsjahr? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?diff=18392280 2006]???--&gt; aussterben könnte, und etwa 13.000 Obersorbisch. Nach Ansicht von Sprachexperten wird das Obersorbische das 21. Jahrhundert überdauern.<br /> <br /> [[Datei:Лужицкие сербы на карте Германии.svg|mini|hochkant=2|Sorbisches Sprachgebiet in Deutschland (Stand: 2003)&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bernard Comrie, Paulina Jaenecke |url=https://journals.dartmouth.edu/cgi-bin/WebObjects/Journals.woa/1/xmlpage/1/article/302?htmlAlways=yes |titel=Idiosyncratic Factors in Language Endangerment: The Case of Upper Sorbian |hrsg=[[Dartmouth College]] |sprache=en |datum=2006 |abruf=2022-03-27}}&lt;/ref&gt;]]<br /> Heutzutage wird an 25 [[Grundschule]]n&lt;!-- Stand? --&gt; und mehreren weiterführenden Schulen Sorbisch unterrichtet. Am [[Niedersorbisches Gymnasium Cottbus|Niedersorbischen Gymnasium Cottbus]] und dem [[Sorbisches Gymnasium Bautzen|Sorbischen Gymnasium Bautzen]] ist es obligatorisch. An vielen Grundschulen und sorbischen Schulen wird der [[Sorbisches Schulwesen|Unterricht in sorbischer Sprache]] abgehalten. Es erscheinen die Tageszeitung [[Serbske Nowiny]] auf Obersorbisch und die niedersorbische Wochenzeitung [[Nowy Casnik]], außerdem die religiösen Wochenschriften [[Katolski Posoł]] und [[Pomhaj Bóh]]. Monatlich erscheinen die Kulturzeitschrift [[Rozhlad]], je eine Kinderzeitschrift in ober- und niedersorbischer Sprache ([[Płomjo]] bzw. [[Płomje]]) sowie die Bildungszeitschrift [[Serbska šula]]. Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutsche Rundfunk]] und der [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]] senden außerdem monatlich halbstündliche Fernsehmagazine in sorbischer Sprache sowie täglich mehrere Stunden Hörfunkprogramm, den [[Sorbischer Rundfunk|Sorbischen Rundfunk]]. [[Wikipedia]]-Sprachversionen existieren in beiden Schriftsprachen.<br /> <br /> {{Siehe auch|Sorbisches Schulwesen}}<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Njebjelčicy kěrchow – serbsko-němska tafla.jpg|Obersorbisch-deutsches Hinweisschild in [[Nebelschütz]]<br /> Bilinguale Straßenbeschilderung Cottbus.jpg|Zweisprachige Straßenschilder in [[Cottbus]] (Chóśebuz) auf Deutsch und Niedersorbisch<br /> Budyšin – měšćanska tafla (2021).jpg|Zweisprachiges Ortsschild in [[Bautzen]] (Budyšin) mit Deutsch und Obersorbisch<br /> Sorbisch-deutsches Straßenschild in Bautzen.JPG|Zweisprachiges Straßenschild in Bautzen mit Deutsch und Obersorbisch<br /> UTafel A13 Niederlausitz.jpg|Zweisprachige [[Unterrichtungstafel]] an der [[Bundesautobahn 13|A 13]]<br /> Bahnhofsschild Kamenz.jpg|thumb|Zweisprachiges Bahnhofsschild am Bahnhof in [[Kamenz]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Beide sorbischen Standardvarietäten (Schriftsprachen) verfügen nominell über sieben Fälle, wobei der Vokativ nicht voll ausgeprägt ist:<br /> # [[Nominativ]]<br /> # [[Genitiv]]<br /> # [[Dativ]]<br /> # [[Akkusativ]]<br /> # [[Instrumentalis|Instrumental]]<br /> # [[Lokativ]]<br /> # [[Vokativ]]<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kasus<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| nan&lt;br /&gt;Vater<br /> ! štom&lt;br /&gt;Baum<br /> ! bom&lt;br /&gt;Baum<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| wokno&lt;br /&gt;Fenster<br /> |-<br /> | &amp;nbsp;<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Nominativ|Nom.]]<br /> | nan<br /> | nan<br /> | štom<br /> | bom<br /> | wokno<br /> | wokno<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Genitiv|Gen.]]<br /> | nana<br /> | nana<br /> | štoma<br /> | boma<br /> | wokna<br /> | wokna<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Dativ|Dat.]]<br /> | nan'''ej'''<br /> | nan'''oju'''<br /> | štom'''ej'''<br /> | bom'''oju'''<br /> | woknu<br /> | wokn'''oju''', woknu<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Akkusativ|Akk.]]<br /> | nana<br /> | nana<br /> | štom<br /> | bom<br /> | wokno<br /> | wokno<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Instrumentalis|Instr.]]<br /> | z nanom<br /> | z nanom<br /> | ze štomom<br /> | z bomom<br /> | z woknom<br /> | z woknom<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Lokativ|Lok.]]<br /> | wo nanje<br /> | wó nanje<br /> | na štomje<br /> | na bomje<br /> | na woknje<br /> | na woknje<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Vokativ|Vok.]]<br /> | nano<br /> | –<br /> | štomo<br /> | –<br /> | –<br /> | –<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kasus<br /> ! ramjo&lt;br /&gt;Schulter<br /> ! ramje&lt;br /&gt;Schulter, Achsel<br /> ! žona&lt;br /&gt;Frau<br /> ! žeńska&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&lt;br /&gt;Frau, Weib<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| ruka&lt;br /&gt;Hand<br /> |-<br /> | &amp;nbsp;<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Nominativ|Nom.]]<br /> | ramjo<br /> | ramje<br /> | žona<br /> | žeńska<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruka<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Genitiv|Gen.]]<br /> | ramjenja<br /> | ramjenja<br /> | žony<br /> | žeńskeje<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruki<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Dativ|Dat.]]<br /> | ramjenju<br /> | ramjenj'''eju''', ramjenju<br /> | žonje<br /> | žeńskej<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruce<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Akkusativ|Akk.]]<br /> | ramjo<br /> | ramje<br /> | žonu<br /> | žeńsku<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruku<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Instrumentalis|Instr.]]<br /> | z ramjen'''jom'''<br /> | z ramjen'''im'''<br /> | ze žonu<br /> | ze žeńskeju<br /> | colspan=&quot;2&quot; | z ruku<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Lokativ|Lok.]]<br /> | wo ramjenju<br /> | wó ramjenju<br /> | wo žonje<br /> | wó žeńskej<br /> | colspan=&quot;2&quot; | w ruce<br /> |}<br /> &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;Die Form žona ist im Niedersorbischen literarisch. Die niedersorbische Deklinationsweise ist adjektivisch wegen der Endung -ska.<br /> <br /> Im Niedersorbischen ist der Vokativ nur in einigen erstarrten Formen erhalten.<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass sich neben [[Singular]] und [[Plural]] auch der Numerus [[Dual (Grammatik)|Dual]] (die Zweizahl) aus dem Altslawischen erhalten hat.<br /> Singular: ruka („Hand“)<br /> Dual: ruce („zwei Hände“)<br /> Plural: ruki („mehr als zwei Hände“)<br /> <br /> Im Gegensatz zu anderen westslawischen Sprachen ([[Tschechische Sprache|Tschechisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Kaschubische Sprache|Kaschubisch]]) hat sich in der obersorbischen Schriftsprache und einem Teil der Dialekte bis in die heutige Zeit auch das [[Synthetisches Präteritum|synthetische Präteritum]] ([[Aorist]], [[Imperfekt]]) erhalten. Auch in der niedersorbischen Schriftsprache war diese Form gebräuchlich, ist aber im Laufe des 20. Jahrhunderts immer seltener geworden und wird heute kaum noch verwendet.<br /> <br /> Das Niedersorbische hat dafür aber das [[Supinum]] (als Variante des Infinitivs nach [[Verb der Bewegung|Verben der Bewegung]]) erhalten, z.&amp;nbsp;B. „njok spaś“ (ich will nicht schlafen) gegenüber „źi spat“ (geh schlafen).<br /> <br /> Nicht allzu anspruchsvolle geschriebene Texte des Sorbischen können von Sprechern der westslawischen Sprachen im Allgemeinen verstanden werden.<br /> <br /> === Sprachvergleich ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Einige Wörter der beiden sorbischen Sprachen mit deutscher Übersetzung und westslawischen Verwandten<br /> |-<br /> ! [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> ! Obersorbisch<br /> ! Niedersorbisch<br /> ! [[Tschechische Sprache|Tschechisch]]<br /> ! [[Slowakische Sprache|Slowakisch]]<br /> ! [[Polnische Sprache|Polnisch]]<br /> ! [[Polabische Sprache|Polabisch]]<br /> |-<br /> ! Mensch<br /> ! čłowjek<br /> ! cłowjek<br /> ! člověk<br /> ! človek<br /> ! człowiek<br /> ! clawak<br /> |-<br /> ! Bruder<br /> ! bratr<br /> ! bratš<br /> ! bratr<br /> ! brat<br /> ! brat<br /> ! brot<br /> |-<br /> ! Schwester<br /> ! sotra<br /> ! sotša<br /> ! sestra<br /> ! sestra<br /> ! siostra<br /> ! sestra<br /> |-<br /> ! Hand<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ręka<br /> ! ręka<br /> |-<br /> ! Tag<br /> ! dźeń<br /> ! źeń<br /> ! den<br /> ! deň<br /> ! dzień<br /> ! dan<br /> |-<br /> ! Abend<br /> ! wječor<br /> ! wjacor<br /> ! večer<br /> ! večer<br /> ! wieczór<br /> ! wicer<br /> |-<br /> ! Sommer<br /> ! lěćo<br /> ! lěśe<br /> ! léto<br /> ! leto<br /> ! lato<br /> ! ljutü<br /> |-<br /> ! Herbst<br /> ! nazyma<br /> ! nazyma<br /> ! podzim<br /> ! jeseň<br /> ! jesień<br /> ! prenja zaima<br /> |-<br /> ! Winter<br /> ! zyma<br /> ! zyma<br /> ! zima<br /> ! zima<br /> ! zima<br /> ! zaima<br /> |-<br /> ! Fisch<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! raibo<br /> |-<br /> ! Feuer<br /> ! woheń<br /> ! wogeń<br /> ! oheň<br /> ! oheň<br /> ! ogień<br /> ! widin<br /> |-<br /> ! Wasser<br /> ! woda<br /> ! wóda<br /> ! voda<br /> ! voda<br /> ! woda<br /> ! wôda<br /> |-<br /> ! Schnee<br /> ! sněh<br /> ! sněg<br /> ! sníh<br /> ! sneh<br /> ! śnieg<br /> ! sneg<br /> |-<br /> ! Wind<br /> ! wětr<br /> ! wětš<br /> ! vítr<br /> ! vietor<br /> ! wiatr<br /> ! wjôter<br /> |}<br /> <br /> === Unterschiede zwischen beiden Schriftsprachen ===<br /> Zwischen den beiden Schriftsprachen Obersorbisch und Niedersorbisch bestehen einige Unterschiede, insbesondere auch beim [[Sorbisches Alphabet|Alphabet]].<br /> <br /> ==== Lautliche Unterschiede ====<br /> ===== Bei den Konsonanten =====<br /> Die beiden Schriftsprachen unterscheiden sich sehr stark bei den [[Konsonant]]en. Der Buchstabe ć wird im Obersorbischen seit 2005 hinter č eingeordnet.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;29&quot;| Obersorb.<br /> |-<br /> | b<br /> | c<br /> | č<br /> | ć<br /> | d<br /> | '''dź'''<br /> | f<br /> | g<br /> | h<br /> | ch<br /> | j<br /> | k<br /> | ł<br /> | l<br /> | m<br /> | n<br /> | ń<br /> | p<br /> | (q)<br /> | r<br /> | '''ř'''<br /> | s<br /> | š<br /> | t<br /> | (v)<br /> | w<br /> | (x)<br /> | z<br /> | ž<br /> |}<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;30&quot;| Niedersorb.<br /> |-<br /> | b<br /> | c<br /> | č<br /> | ć<br /> | d<br /> | f<br /> | g<br /> | h<br /> | ch<br /> | j<br /> | k<br /> | ł<br /> | l<br /> | m<br /> | n<br /> | ń<br /> | p<br /> | (q)<br /> | r<br /> | '''ŕ'''<br /> | s<br /> | š<br /> | '''ś'''<br /> | t<br /> | (v)<br /> | w<br /> | (x)<br /> | z<br /> | ž<br /> | '''ź'''<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Bemerkungen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | h<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | g<br /> | hora – góra<br /> | Berg<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | g &gt; h auch im [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], [[Slowakische Sprache|Slowakischen]], [[Ukrainische Sprache|Ukrainischen]], [[Belarussische Sprache|Belarussischen]] und in westlichen [[Slowenische Sprache|slowenischen]] Dialekten.<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hołb.ogg|hołb}} – gołub<br /> | Taube<br /> |-<br /> | hordy – gjardy<br /> | stolz<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hród.ogg|hród}} – grod<br /> | Burg<br /> |-<br /> | kniha – knigły<br /> | Buch<br /> |-<br /> | hody – gódy<br /> | Weihnachten<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | č<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | c<br /> | čas – cas<br /> | Zeit<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | č &gt; c wie in [[Polnische Sprache|polnischen]] und [[Litauische Sprache|litauischen]] Dialekten sowie im [[Polabische Sprache|Polabischen]]<br /> |-<br /> | čorny – carny<br /> | schwarz<br /> |-<br /> | čert – cart<br /> | Teufel<br /> |-<br /> | česć – cesć<br /> | Ehre<br /> |-<br /> | ličba – licba<br /> | Zahl<br /> |-<br /> | pčołka – pcołka<br /> | Biene<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | š<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | s<br /> | štyri – styri<br /> | vier<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | š &gt; s im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | štwórć – stwjerś<br /> | Viertel<br /> |-<br /> | štwórtka – stwórtka<br /> | Vier<br /> |-<br /> | štwórtk – stwórtk<br /> | Donnerstag<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ć<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ś<br /> | ćeńki – śańki<br /> | dünn, zart<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ć &gt; ś im Niedersorbischen außer hinter Zischlauten<br /> |-<br /> | bić – biś<br /> | schlagen<br /> |-<br /> | hić – hyś<br /> | gehen<br /> |-<br /> | puć – puś<br /> | Weg<br /> |-<br /> | ćah – śěg<br /> | Zug<br /> |-<br /> | ćahnyć – śěgnuś<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | ziehen<br /> |-<br /> | ćahać – śěgaś<br /> |-<br /> | ćim – śim<br /> | desto<br /> |-<br /> | ćichi – śichy<br /> | still, ruhig<br /> |-<br /> | aber: hósć – gósć<br /> | Gast<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | dź<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | ź<br /> | dźeń – źeń<br /> | Tag<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | dź &gt; ź im Niedersorbischen außer hinter Zischlauten<br /> |-<br /> | dźesać – źaseś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | hdźe – źo<br /> | wo<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hdźež.ogg|hdźež}} – źož<br /> | wo (rel.)<br /> |-<br /> | dźowka – źowka<br /> | Tochter<br /> |-<br /> | dźiwy – źiwy<br /> | wild<br /> |-<br /> | dźěło – źěło<br /> | Arbeit<br /> |-<br /> | dźak – źěk<br /> | Dank<br /> |-<br /> | hózdź – gózdź<br /> | Nagel<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | kr, pr, tr<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | kš, pš, tš<br /> | krasny – kšasny<br /> | prächtig<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | r &gt; š hinter stimmlosen Konsonanten vor a, o, u im Niedersorbischen&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | prawy – pšawy<br /> | recht, richtig<br /> |-<br /> | próstwa – pšosba<br /> | Bitte<br /> |-<br /> | preč – pšec<br /> | weg<br /> |-<br /> | bratr – bratš<br /> | Bruder<br /> |-<br /> | sotra – sotša<br /> | Schwester<br /> |-<br /> | wutroba – wutšoba<br /> | Herz<br /> |-<br /> | trawa – tšawa<br /> | Gras<br /> |-<br /> | jutry – jatšy<br /> | Ostern<br /> |-<br /> | wótry – wótšy<br /> | scharf<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ń<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | j, '<br /> | dóńć – dojś<br /> | hingehen<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ń im Obersorbischen ähnlich wie im Kaschubischen statt j im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | nadeńć – nadejś<br /> | (an)treffen, vorfinden<br /> |-<br /> | přeńć – pśejś<br /> | hinübergehen<br /> |-<br /> | přińć – pśiś<br /> | kommen<br /> |-<br /> | rozeńć – rozejś<br /> | auseinandergehen<br /> |-<br /> | woteńć – wótejś<br /> | weggehen<br /> |-<br /> | wuńć – wujś<br /> | (hin)ausgehen<br /> |-<br /> | njeńdu – njejdu<br /> | sie gehen nicht<br /> |}<br /> <br /> ===== Bei den Vokalen =====<br /> Sowohl das Nieder- als auch das Obersorbische verfügen über acht [[Vokal]]e.<br /> {| style=&quot;margin: 1em 1em 1em 0; background: #F9F9F9; border: #AAAAAA 1px solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%; float: left;&quot; border=&quot;2&quot; cellpadding=&quot;5&quot;<br /> |+Monophthonge des Obersorbischen<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| &amp;nbsp;<br /> ! vorne<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| zentral<br /> ! hinten<br /> |-<br /> | oral<br /> | oral<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; rowspan=&quot;2&quot;| geschlossen<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | i {{IPA-Phon|i}}<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | y {{IPA-Phon|ɨ}}<br /> | u {{IPA-Phon|u}}<br /> |-<br /> | ó {{IPA-Phon|ʊ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| mittel<br /> | e {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> | o {{IPA-Phon|ɔ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| offen<br /> | &amp;nbsp;<br /> | a {{IPA-Phon|a}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> |}<br /> {| style=&quot;margin: 1em 1em 1em 0; background: #F9F9F9; border: #AAAAAA 1px solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%; float: right;&quot; border=&quot;2&quot; cellpadding=&quot;5&quot;<br /> |+Monophthonge des Niedersorbischen<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| &amp;nbsp;<br /> ! vorne<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| zentral<br /> ! hinten<br /> |-<br /> | oral<br /> | oral<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| geschlossen<br /> | i {{IPA-Phon|i}}<br /> | y {{IPA-Phon|ɨ}}<br /> | u {{IPA-Phon|u}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| mittel<br /> | e {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | ó [{{IPA-Zeichen|ɨ}}, {{IPA-Zeichen|ɛ}}, {{IPA-Zeichen|ʊ}}]&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | o {{IPA-Phon|ɔ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| offen<br /> | &amp;nbsp;<br /> | a {{IPA-Phon|a}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die ersten beiden Varianten sind schriftsprachlich. Im Dialekt kommt auch noch {{IPA-Phon|ɔ}} sowie die dritte Variante vor.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Diphthong beider Sprachen<br /> |-<br /> | align=center | ě [{{IPA|iə}}]<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Bemerkungen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | 'a<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ě, e<br /> | mjaso – měso<br /> | Fleisch<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | aus ursl. ę<br /> |-<br /> | dźak – źěk<br /> | Dank<br /> |-<br /> | časty – cesty<br /> | häufig<br /> |-<br /> | hladać – glědaś<br /> | sehen, schauen, blicken<br /> |-<br /> | dźes'''a'''ć – źas'''e'''ś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | rjad – rěd<br /> | Reihe<br /> |-<br /> | rjany – rědny<br /> | schön<br /> |-<br /> | swjatki – swětki<br /> | Pfingsten<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'e<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'a<br /> | mjeza – mjaza<br /> | Rain<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'e &gt; 'a auch im [[Polnische Sprache|Polnischen]], [[Belarussische Sprache|Belarussischen]] und [[Bulgarische Sprache|Bulgarischen]] mit anderen Regeln<br /> |-<br /> | čert – cart<br /> | Teufel<br /> |-<br /> | jedyn – jaden<br /> | ein<br /> |-<br /> | dź'''e'''sać – ź'''a'''seś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | njesć – njasć<br /> | tragen<br /> |-<br /> | pjec – pjac<br /> | backen; braten<br /> |-<br /> | wjeselo – wjasele<br /> | Freude<br /> |-<br /> | wjes – wjas<br /> | Dorf<br /> |-<br /> | wječor – wjacor<br /> | Abend<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | e<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | o<br /> | hdźe – źo<br /> | wo<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | e &gt; o im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | -će – -śo, -ćo<br /> | (Endung der 3. Person Plural)<br /> |-<br /> | ćeta – śota<br /> | Tante<br /> |-<br /> | wčera – cora<br /> | gestern<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | i<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | y<br /> | hić – hyś<br /> | gehen<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | niedersorbische Verdumpfung von i zu y hinter ž, š, h und c (aus č), analog im [[Polnische Sprache|Polnischen]]; in den [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen Sprachen]] zeigt sich diese phonetische Tendenz ebenfalls.<br /> |-<br /> | wužiwar – wužywaŕ<br /> | Benutzer, Anwender<br /> |-<br /> | wužiwać – wužywaś<br /> | benutzen, anwenden<br /> |-<br /> | žiwy – žywy<br /> | lebend(ig)<br /> |-<br /> | činić – cyniś<br /> | machen, tun<br /> |-<br /> | šija – šyja<br /> | Hals<br /> |-<br /> | šiška – šyška<br /> | Zapfen<br /> |-<br /> | o<br /> | 'a<br /> | pos – pjas<br /> | Hund<br /> | aus ursprünglichem ь (vgl. [[Polnische Sprache|polnisch]] ie in pies)<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | o<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | e<br /> | {{Audio|Hsb-susod.ogg|susod}} – sused<br /> | Nachbar<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | e &gt; o im Obersorbischen<br /> |-<br /> | so – se<br /> | sich<br /> |-<br /> | won – wen<br /> | hinaus<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | y<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | e, ě<br /> | cyły – ceły<br /> | ganz, gesamt, völlig<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | e/ě &gt; y im Obersorbischen nach c, s, d<br /> |-<br /> | cyłosć – cełosć<br /> | Ganzheit, Gesamtheit<br /> |-<br /> | dyrbjeć – derbiś, derbjeś<br /> | müssen, sollen<br /> |-<br /> | cypy – cepy<br /> | Dreschflegel<br /> |-<br /> | cyn – cen<br /> | Zinn<br /> |-<br /> | cyrkej – cerkwja<br /> | Kirche<br /> |-<br /> | dyrić – deriś<br /> | Schlag/Stoß versetzen<br /> |-<br /> | syć – seś<br /> | Netz<br /> |-<br /> | symjo – semje<br /> | Samen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | oł<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | łu<br /> | tołsty – tłusty<br /> | dick, stark<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | aus ьl bzw. ъl nach hartem [[Dental]]<br /> |-<br /> | dołhi – dłujki<br /> | lang<br /> |-<br /> | dołh – dług<br /> | Schuld<br /> |-<br /> | stołp – słup<br /> | Säule<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | or<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | ar (jar nach g/k)<br /> | hordy – gjardy<br /> | stolz<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | aus ursprünglichem ъr<br /> |-<br /> | horbaty – gjarbaty<br /> | bucklig<br /> |-<br /> | horb – gjarba<br /> | Buckel<br /> |-<br /> | hordło – gjardło<br /> | Kropf; Kehle<br /> |-<br /> | hornc – gjarnc<br /> | Topf<br /> |-<br /> | or<br /> | ar<br /> | čorny – carny<br /> | schwarz<br /> | aus ursprünglichem ьr vor harten Konsonanten, sonst einheitlich er (in: smjerć – smjerś „Tod“)<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die Variante žona wie im Obersorbischen ist literarisch.<br /> <br /> ==== Unterschiedliche Silbenzahl ====<br /> Bei einigen Wörtern unterscheidet sich die Anzahl der Silben, weil das Obersorbische hier verkürzt hat, ähnlich wie [[Tschechische Sprache|Tschechisch]].<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> |-<br /> | stać<br /> | stojaś<br /> | stehen<br /> |-<br /> | přećel<br /> | pśijaśel<br /> | Freund<br /> |-<br /> | horcy<br /> | górucy<br /> | heiß<br /> |-<br /> | kobła<br /> | kobyła<br /> | Stute<br /> |-<br /> | kelko<br /> | keliko, kelko (arch.)&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | wie viel<br /> |-<br /> | korto<br /> | kóryto<br /> | Trog<br /> |-<br /> | kotry<br /> | kótary<br /> | welcher<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die übliche Form ist '''(kak) wjele'''.<br /> <br /> ==== Unterschiede in der Deklination ====<br /> * Obersorb. 7 Fälle – Niedersorb. 6 Fälle<br /> * Unterschiede bei der Kasusrektion<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> |-<br /> | mam dweju bratrow, dwaj konjej<br /> | mam dweju bratšowu, kónjowu<br /> | „ich habe zwei Brüder/Pferde“<br /> |-<br /> | mam třoch bratrow, tři konje<br /> | mam tśoch bratšow, tśich kónjow/kóni<br /> | „ich habe drei Brüder/Pferde“<br /> |-<br /> | mam bratrow, konje<br /> | mam bratšy/bratšow, kónje<br /> | „ich habe Brüder/Pferde“<br /> |}<br /> <br /> ===== Unterschiedliches Genus =====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | huso (n)<br /> | gus (f)<br /> | Gans<br /> | rowspan=&quot;5&quot; |<br /> * f = Femininum/weiblich,<br /> * m = Maskulinum/männlich,<br /> * n = Neutrum/sächlich<br /> |-<br /> | swinjo (n)<br /> | swinja (f)<br /> | Schwein<br /> |-<br /> | jězor (m)<br /> | jazoro (n), jazor (m)<br /> | See<br /> |-<br /> | karp (m)<br /> | karpa (f)<br /> | Karpfen<br /> |}<br /> <br /> ==== Unterschiede in der Konjugation ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | Bewahrung von Aorist, Imperfekt<br /> | In der Schriftsprache<br /> |<br /> |-<br /> | a-, i-, e-Konjugation<br /> | o-, a-, i-, j-Konjugation&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> |<br /> |-<br /> | Verben wie ''pisać'' nach der a-Konjugation (1. und 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv: pisam, pisaš)<br /> | Verben wie ''pisaś'' nach der o-Konjugation (1. und 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv: pišom, pišoš)<br /> | Die niedersorbische o-Konjugation entspricht der e-Konjugation des Obersorbischen, mit Ausnahme der Verlagerung einiger Verben wie ''pisać''.<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;Die perfektiven Verben der a- und i-Konjugationen bilden ihre Präsensformen heute meistens nach der o-Konjugation.<br /> <br /> ==== Unterschiede im Wortschatz ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentar<br /> |-<br /> | swoboda<br /> | lichota<br /> | Freiheit<br /> |<br /> |-<br /> | swobodny<br /> | lichy<br /> | frei<br /> |<br /> |-<br /> | chěža<br /> | wjaža<br /> | Haus<br /> |<br /> |-<br /> | prajić<br /> | groniś<br /> | sagen, sprechen<br /> | groniś ähnelt polabischem gornt&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wizlaw.de/html/polabisch.html |titel=Die Sprache der slawischen Bewohner des Ostseeraums |werk=wizlaw.de |abruf=2017-11-21}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | patoržica<br /> | gwězdka<br /> | Weihnachtsabend, Heiligabend<br /> |<br /> |-<br /> | zo<br /> | až<br /> | dass<br /> |<br /> |-<br /> | sewjer<br /> | pódpołnoc<br /> | Norden<br /> | Obersorb. = tschech. sever,&lt;br /&gt;Niedersorb. vgl. poln. północ<br /> |-<br /> | juh<br /> | pódpołdnjo<br /> | Süden<br /> | Obersorb. = tschech. jih,&lt;br /&gt;Niedersorb. vgl. poln. południe<br /> |-<br /> | wuchod<br /> | pódzajtšo<br /> | Osten<br /> |<br /> |-<br /> | zapad<br /> | pódwjacor<br /> | Westen<br /> | Niedersorb. vgl. poln. wieczór (Abend)<br /> |-<br /> | wopica<br /> | nałpa<br /> | Affe<br /> | Obersorb. = tschech. opice,&lt;br /&gt;Niedersorb. = poln. małpa<br /> |-<br /> | běrna<br /> | kulka&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | Kartoffel<br /> |<br /> |-<br /> | dyrbjeć<br /> | musaś&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;, dejaś<br /> | müssen, sollen<br /> | Niedersorb. = tschech. muset, poln. musieć<br /> |-<br /> | hač&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;<br /> | ako&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;<br /> | als (bei Steigerung)<br /> |<br /> |-<br /> | jara<br /> | wjelgin<br /> | sehr<br /> |<br /> |-<br /> | całta<br /> | guska<br /> | Brötchen<br /> | Obersorb. = alttschech.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=František Vydra |url=http://www.luzicke-hory.cz/historie/index.php?pg=clsrboc |titel=Lužičtí Srbové |werk=luzicke-hory.cz |abruf=2017-11-21}}&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;Niedersorb. = tschech. houska<br /> |-<br /> | haj&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;<br /> | jo<br /> | ja<br /> | Obersorb. = slowak. hej&lt;br /&gt;Niedersorb. = tschech. jo (dort neben ano)<br /> |-<br /> | holca<br /> | źowćo<br /> | Mädchen<br /> | Niedersorb. = poln. dziewczę, dziewczyna, tschech. děvče, holka<br /> |-<br /> | štom<br /> | bom&lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;<br /> | Baum<br /> | Niedersorb. aus deutsch „Baum“/Obersorb. aus deutsch „Stamm“<br /> |-<br /> | porst<br /> | palc<br /> | Finger<br /> | Obersorb. = tschech. prst&lt;br /&gt;Niedersorb. = poln. palec<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: Kugel; Kloß.<br /> * &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet nur: müssen.<br /> * &lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: bis (vor allem vor '''do'''); ob<br /> * &lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: als (bei Attributen); der, die, das (Relativpronomen), wie<br /> * &lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Aus diesem Unterschied leitet sich der im Niedersorbischen einstmals verbreitete Spottname [[Hajak]] für bürgerlich-städtische Sorben der Oberlausitz.<br /> * &lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Nach Starosta hat '''štom''' die Bedeutung Baum nur im Dialekt, sonst bedeutet es Baumstamm.<br /> * = steht hier für ''entspricht''.<br /> <br /> == Gemeinsamkeiten ==<br /> === Lautliche Gemeinsamkeiten ===<br /> ==== Konsonantische Parallelen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Ursl.<br /> ! Sorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Vergleichbarkeit<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | str<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | tr/tř –&lt;br /&gt;tš/tś<br /> | sotra –&lt;br /&gt;sotša<br /> | Schwester<br /> | Polnisch: siostra,&lt;br /&gt;Tschechisch: sestra<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | Verlust des s; sehr&lt;br /&gt;viele Ausnahmen<br /> |-<br /> | tradać –&lt;br /&gt;tšadaś<br /> | darben,&lt;br /&gt; schmachten<br /> | Tschechisch: strádat<br /> |-<br /> | truhać –&lt;br /&gt;tšugaś<br /> | hobeln,&lt;br /&gt;raspeln<br /> | Polnisch: strugać&lt;br /&gt;Tschechisch: struhadlo&lt;br /&gt;„Hobel, Raspel“<br /> |-<br /> | truk –&lt;br /&gt;tšuk<br /> | Schote<br /> | Polnisch: strąk<br /> |-<br /> | třěcha –&lt;br /&gt;tśěcha&lt;br /&gt;(stśěcha)<br /> | Dach<br /> | Tschechisch: střecha&lt;br /&gt;Polnisch: strzecha&lt;br /&gt;„Strohdach“<br /> |-<br /> | truna –&lt;br /&gt;tšuna<br /> | Saite<br /> | Tschechisch, Polnisch: struna<br /> |-<br /> | trup –&lt;br /&gt;tšup<br /> | Grind, Schorf<br /> | Tschechisch, Polnisch: strup<br /> |}<br /> <br /> ==== Vokalische Parallelen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Veränderung<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | e &gt; o<br /> | wječor<br /> | wjacor<br /> | Abend<br /> | vgl.: russ. вечер, tschech. večer, serb. veče poln. wieczór<br /> |-<br /> | čłon<br /> | cłonk<br /> | Glied, Mitglied<br /> | vgl.: russ./ukr. член, serb./kroat. član<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | daloko<br /> | weit, fern<br /> | vgl.: poln. daleko, russ./ukr. далеко, tschech./serb./kroat. daleko<br /> |-<br /> | wjesoły<br /> | wjasoły<br /> | froh, fröhlich, heiter<br /> | vgl.: russ. весёлый, ukr. веселий, serb./kroat. veseo, vesela<br /> |-<br /> | pjećory<br /> | pěśory<br /> | fünffach<br /> | vgl.: russ. пятеро, ukr. п'ятеро, serb./kroat. petero<br /> |-<br /> | pčoła<br /> | pcoła<br /> | Biene<br /> | vgl.: russ. пчела, ukr. бджола, serb./kroat. pčela<br /> |-<br /> | sotra<br /> | sotša<br /> | Schwester<br /> | vgl.: russ./ukr. сестра, kroat./serb./tschech. sestra, poln. siostra<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | i &gt; y&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | zyma<br /> | zyma<br /> | Winter<br /> | vgl.: poln./tschech. zima, ukr. зима<br /> |-<br /> | nazyma<br /> | nazyma<br /> | Herbst<br /> | vgl.: tschech. podzim<br /> |-<br /> | kazyć<br /> | kazyś<br /> | verderben<br /> | vgl.: poln. kazić, tschech. kazit, slowak. kazit', kroat./serb. unakazit<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | ǫ &gt; u&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | ruka<br /> | Arm, Hand<br /> | vgl.: poln. ręka, kaschub. rãka, ukr. рука, kroat./serb./tschech. ruka<br /> |-<br /> | wutroba<br /> | wutšoba<br /> | Herz<br /> | vgl.: poln. wątroba „Leber“<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | mudry<br /> | klug<br /> | vgl.: poln. mądry, ukr. мудрий, kroat./serb. mudri<br /> |-<br /> | huso<br /> | gus<br /> | Gans<br /> | vgl.: tschech. husa, poln. gęś, russ. гусь, ukr. гусак, serb. guska<br /> |-<br /> | pucher<br /> | puchoŕ<br /> | Blase; Harnblase<br /> | vgl.: poln. pęcherz<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | pupk<br /> | Nabel<br /> | vgl.: poln. pępek, ukr. пупок, tschech. pupek, serb. pupak<br /> |-<br /> | huba<br /> | guba<br /> | Mund<br /> | vgl.: tschech. huba, poln. gęba, ukr. губа<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | el &gt; ło&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | žłob<br /> | Rinne; Trog<br /> | vgl.: slowak. žleb (žl’ab), serb./slowen. žleb, kroat. žlijeb, russ. желоб<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | mloko<br /> | Milch<br /> | vgl.: poln./serb./tschech. mleko, kroat. mlijeko, russ./ukr. молоко<br /> |-<br /> | er &gt; re/rě/rje&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | drjewo<br /> | Holz<br /> | vgl.: kroat./serb. drvo, poln. drzewo, tschech. dřevo, slowak. drevo, ukr. дерево, russ.: дрова<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | ol &gt; ło&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | złoto<br /> | Gold<br /> | vgl.: poln. złoto, tschech./slowak./serb. zlato, bulg. злато, russ./ukr. золото<br /> |-<br /> | słód<br /> | słod<br /> | Geschmack; Süße; Malz<br /> | vgl.: poln. słód, kroat./tschech./serb./slowak. slad, russ./ukr. солод „Malz“<br /> |-<br /> | hłowa<br /> | głowa<br /> | Kopf<br /> | vgl.: poln. głowa, tschech./slowak. hlava, kroat./serb. glava, russ./ukr. голова<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | słoma<br /> | Stroh<br /> | vgl.: poln. słoma, tschech. sláma, kroat./serb. slama, russ./ukr. солома<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | młody<br /> | jung<br /> | vgl.: poln. młody; tschech. mladý, kroat./serb. mlad, ukr. молодий<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | or &gt; ro&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;<br /> | hród<br /> | grod<br /> | Burg; Schloss<br /> | vgl.: poln. gród, tschech. hrad, kroat./slowen./serb. grad, russ. город „Stadt“<br /> |-<br /> | mróz<br /> | mroz<br /> | Frost<br /> | vgl.: poln. mróz, tschech./slowak. mráz, kroat./serb. mraz, russ./ukr. мороз<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Im Niedersorbischen fand diese Veränderung auch hinter h, ž, š, c (aus č) statt.<br /> * &lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die gleiche Veränderung fand im [[Ostslawische Sprachen|Ostslawischen]], im [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], im [[Slowakische Sprache|Slowakischen]], im [[Kroatische Sprache|Kroatischen]], im [[Bosnische Sprache|Bosnischen]] und [[Serbische Sprache|Serbischen]] statt. Das [[Slowenische Sprache|Slowenische]] hat den Nasalvokal zu o verändert.<br /> * &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Zwischen Konsonanten. Im [[Polnische Sprache|Polnischen]] entstand hier ebenfalls ło, teilweise aber auch łó; Tschechisch, Slowakisch und Slowenisch haben hier le; Kroatisch und Serbisch haben le und lije; [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]] hat hier ле [le] oder ля [lja]; die [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen Sprachen]] haben hier оло [olo].<br /> * &lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Im Niedersorbischen hat sich diese Lautung teilweise zu r(j)a weiterverändert; z.&amp;nbsp;B. '''brjaza''' „Birke“.<br /> * &lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die gleiche Entwicklung hat auch das [[Polnische Sprache|Polnische]] durchlaufen. Im [[Russische Sprache|Russischen]] unterlag die ursprüngliche Lautgruppe ol nicht der Metathese und wird entsprechend dem Gesetz des Polnoglasie durch оло [olo] repräsentiert.<br /> * &lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die Entwicklung im Polnischen ist ähnlich, während im Russischen hier mangels der Tendenz zur westslawischen Metathese und durch Polnoglasie оро [oro] entstanden ist.<br /> <br /> === Grammatische Gemeinsamkeiten ===<br /> * Bewahrung des [[Dual (Grammatik)|Duals]]<br /> * Zusammenfall des [[Lokativ]]s Dual mit dem [[Dativ]]/[[Instrumentalis|Instrumental]] Dual<br /> * Betonung auf der ersten Silbe<br /> * Weitgehende Verallgemeinerung des [[Genitiv]] [[Plural]] der [[Substantiv]]e auf '''-ow'''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Filip Rězak]]: ''Deutsch-sorbisches enzyklopädisches Wörterbuch der Oberlausitzer sorbischen Sprache''. Fotomechanischer Neudruck der Ausgabe Bautzen 1920, 1. Auflage. Mit einem Vorwort von [[Konstantin Konstantinowič Trofimowič|Konstantin K. Trofimowič]]. Domowina-Verlag, Bautzen 1987, 1150 S., ISBN 3-7420-0183-3.<br /> * Bjarnat Rachel: ''Sorbisch-deutsches und deutsch-sorbisches Ortsnamenverzeichnis der zweisprachigen Kreise. I. Teil: Bezirk Dresden''. VEB Domowina, Bautzen 1959, 135&amp;nbsp;Seiten.<br /> * ''Lehrplan für Sorbisch an der Oberschule mit Sorbischunterricht''. Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Volksbildung. Teil 4/6: Klassen 4–6, Berlin 1972, 93 S.<br /> * ''Begegnungssprache Sorbisch''. Domowina-Verlag, Bautzen 1999.<br /> * {{Literatur |Autor=Till Vogt, Tobias Geis |Titel=Sorbisch. Wort für Wort |Reihe=Kauderwelsch |BandReihe=211 |Auflage=1. |Verlag=Reise Know-How Verlag Rump |Ort=Bielefeld |Datum=2007 |ISBN=978-3-89416-381-5}}<br /> * Madlena Norberg: [https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/1953/file/pbs08_I_bericht01.pdf ''Sind die sorbische/wendische Sprache und Identität noch zu retten?''] (PDF; 114&amp;nbsp;kB) In: Sammelband zur sorbischen/wendischen Kultur und Identität (Potsdamer Beiträge zur Sorabistik; 8) – Potsdam: Univ.-Verl., 2008, ISBN 978-3-940793-35-5.<br /> * Andrew Hippisley, Ian Davies, Greville G. Corbett: [https://web.archive.org/web/20180411052609/http://epubs.surrey.ac.uk/2023/1/Sorbian_resubmission.pdf ''The basic colour terms of lower sorbian and upper sorbian and their typological relevance.''] In: ''Studies in Language'' (2008), 32(1):56-92.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * ''Słownik hornjoserbsko-němski''. Bautzen 1990, ISBN 3-7420-0419-0.<br /> * ''Słownik němsko-hornjoserbski''. Bautzen 1986.<br /> * Jana Šołćina, [[Eduard Werner (Slawist)|Edward Wornar]]: ''Obersorbisch im Selbststudium. Hornjoserbšćina za samostudij''. Bautzen 2000, ISBN 3-7420-1779-9.<br /> * [[Jiří Mudra|Иржи Мудра]], [[Jan Petr|Ян Петр]]: ''Учебник верхнелужицкого языка''. Bautzen 1983, Seite 159.<br /> * Manfred Starosta: ''Dolnoserbsko-nimski słownik''. Bautzen 1999, ISBN 3-7420-1096-4.<br /> * Erwin Hannusch: ''Niedersorbisch praktisch und verständlich''. Bautzen 1998, ISBN 3-7420-1667-9.<br /> * Herbert Bräuer: ''Slavische Sprachwissenschaft''. Band I, Berlin 1961, Seite 59, 80, 136.<br /> * [[Max Vasmer|Макс Фасмер]]: ''Этимологический словарь русского языка''. Band III, Beispiele über str&gt;tr/tš, Seiten 770–784.<br /> * Elisabeth Pribić-Nonnenmacher: ''Die Literatur der Sorben''. In: ''Kindlers Literatur Lexikon im dtv in 24 Bänden''. Band 2. München 1974, ISBN 3-423-03142-5, Seite 402.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikipedia|hsb|Obersorbisch}}<br /> {{Wikipedia|dsb|Niedersorbisch}}<br /> {{Wikiquote|Sorbische Sprichwörter}}<br /> {{Wiktionary|Sorbisch}}<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Sorbisch/|Sorbisch}}<br /> <br /> === Institute ===<br /> * Sorbisches Institut: {{Webarchiv |url=http://80.153.223.118/~edi/wucbnica/zawod.html |text=Lehrbuch des Obersorbischen |wayback=20140428173814}}<br /> * [https://sorb.philol.uni-leipzig.de/ Institut für Sorabistik der Universität Leipzig]<br /> <br /> === Sorbische Wörterbücher und Glossare ===<br /> * [https://sprachkurs.sorbischlernen.de/ Online-Sprachkurs Obersorbisch (A1)]<br /> * [https://www.niedersorbisch.de/ www.niedersorbisch.de (Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch)]<br /> * {{Webarchiv |wayback=20171110113634 |url=http://lodka.sorben.com/wsamml.htm |text=Niedersorbisches Glossar (Orts- und Straßennamen, Berufs- und Ämterbezeichnungen)}}<br /> * [https://www.soblex.de/ Obersorbisches Onlinewörterbuch (mit Konjugation und Deklination)]<br /> * [http://www.prawopis.de/ Obersorbisches Rechtschreibwörterbuch]<br /> <br /> === Einträge für die sorbische Sprache im World Atlas of Language Structures Online ===<br /> <br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_srb Sorbisch (beide)]<br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_sou Obersorbisch]<br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_srl Niedersorbisch]<br /> <br /> === Einträge für die sorbische Sprache in der World Loanword Database ===<br /> <br /> * [https://wold.clld.org/language/361 Obersorbisch]<br /> * [https://wold.clld.org/language/10 Niedersorbisch]<br /> <br /> === Sonstiges ===<br /> * {{Webarchiv |url=http://www.internecy.de/download/?kat_id=8 |text=Tastaturlayouts für Linux und Microsoft Windows 2000/XP sowie Windows 95, 98, ME |wayback=20090628161048}}<br /> * [https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-kleine-sprachgeschichte-sorbisch-100.html ''Die kleine Sprachgeschichte: Sorbisch''] auf [[Deutschlandradio Kultur]], 26. Juli 2012<br /> * [https://enricu.wordpress.com/webova-kavarna/kurs-serbskeje-rece-kurz-luzicke-srbstiny/kurs-serskeje-rece-blun/ Kurs serskeje rěce / Bluń], sorbische Gespräche aus dem Lehrbuch ''Curs practic de limba sorabă'', Universitatea din București 1986 (in einem Dialekt der Mittel-Lausitz um [[Bluno]]).<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Gemeinden nach Anteil der sorbischsprachigen Bevölkerung]]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4116533-0}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sorbische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Westslawische Sprachen]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Sprachinsel]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Lausitz)]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Sachsen)]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Brandenburg)]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Sorbische_Sprache&diff=221517066 Sorbische Sprache 2022-03-26T15:55:07Z <p>31.200.10.226: /* Gegenwart */Karte hinzugefügt die die aktuelle Situation der sorbischen Sprache zeigt.</p> <hr /> <div>{{Infobox Sprache<br /> |Sprache= Sorbisch ({{lang|wen|serbšćina}})<br /> |Länder= [[Deutschland]]<br /> |Sprecher= 20.000 bis 30.000<br /> |Klassifikation= * [[Indogermanische Sprachen|Indogermanisch]]<br /> *: [[Slawische Sprachen|Slawisch]]<br /> *:: [[Westslawische Sprachen|Westslawisch]]<br /> |KSprache= Sorbisch<br /> |Amtssprache= [[Brandenburg]] und [[Sachsen]] ([[Sorbisches Siedlungsgebiet]])&lt;ref&gt;[https://www.gesetze-im-internet.de/gvg/__184.html GVG § 184] Satz 2; [https://bravors.brandenburg.de/de/gesetze-214658#23 VwVfGBbg § 23] Abs. 5; {{§|9|3019|revosax}} [[Sächsisches Sorbengesetz|SächsSorbG]]&lt;/ref&gt;<br /> |ISO1= –<br /> |ISO2= wen (Sprachfamilie)&lt;br /&gt;hsb (Obersorbisch)&lt;br /&gt;dsb (Niedersorbisch)<br /> |ISO3= hsb (Obersorbisch)&lt;br /&gt;dsb (Niedersorbisch)<br /> }}<br /> [[Datei:Sorbische Dialekte.png|mini|Karte der sorbischen Dialekte]]<br /> Die '''sorbische Sprache''' (kurz ''Sorbisch'', veraltet ''Wendisch, Lausitzserbisch'', in beiden [[Standardvarietät]]en ''serbšćina'') ist die Gesamtheit der sorbischen Dialekte. Sie gehört zur Gruppe der [[Westslawische Sprachen|westslawischen Sprachen]] und wird heute vor allem in der [[Lausitz]] gesprochen. Es werden zwei Schriftsprachen unterschieden,<br /> * [[Obersorbische Sprache|Obersorbisch]] (''hornjoserbšćina'', ''hornjoserbska rěč'' [{{IPA|rɨtʃ}}]) in der [[Oberlausitz]] und<br /> * [[Niedersorbische Sprache|Niedersorbisch]] (''dolnoserbšćina'', ''dolnoserbska rěc'' [{{IPA|riəts}}]) in der [[Niederlausitz]].<br /> <br /> An der Grenze der beiden Sprachgebiete existiert eine [[Sorbische Grenzdialekte|Reihe von Übergangsdialekten]].<br /> <br /> Beide Sprachen, sowohl Obersorbisch als auch Niedersorbisch, sind vom Aussterben bedroht. Obersorbisch gilt als [[gefährdete Sprache]]. Niedersorbisch gilt als ernsthaft gefährdete Sprache, wobei sie nur noch in sehr wenigen Familien gesprochen wird.<br /> <br /> Innerhalb des Westslawischen bildet das Sorbische eine eigene Gruppe und ist insgesamt der [[Lechische Sprachen|lechischen Gruppe]], insbesondere dem [[Polnische Sprache|Polnischen]], etwas ähnlicher als der tschechisch-slowakischen. Das Obersorbische weist allerdings mehr Ähnlichkeiten mit dem [[Tschechische Sprache|Tschechischen]] auf und das Niedersorbische mit dem Polnischen. Diese Ähnlichkeiten dürften auf historischen Sprachkontakt zurückgehen; vor allem zwischen Niedersorbisch und Polnisch gab es bis etwa ins 17. Jahrhundert ein Gebiet mit Übergangsdialekten.&lt;ref&gt;[[Frido Mětšk]]: ''Serbsko-pólska rěčna hranica w 16. a 17. lětstotku [Die sorbisch-polnische Sprachgrenze im 16. und 17. Jahrhundert].'' In: ''Lětopis'', Reihe B, Band III (1958), Ludowe nakładnistwo Domowina, Budyšin 1958, S. 4–25.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Historisch wurde für das Obersorbische und das Niedersorbische ebenso wie für die nordwestlich benachbarten [[Polabische Sprache|polabischen Sprachen]] und das [[Pomoranische Sprache|Pomoranische]] im Norden die Bezeichnung Wendisch verwendet. Wendisch ist also eine nicht näher differenzierende Bezeichnung für slawische Sprachen westlich des Polnischen und nördlich des Tschechischen.<br /> <br /> Gab es an der Schwelle zum 20. Jahrhundert noch auf dem ganzen Territorium des heutigen [[Sorbisches Siedlungsgebiet|sorbischen Siedlungsgebietes]] auch muttersprachlich sorbische Kinder und Jugendliche, so ist das bedingt durch die von Germanisierungsbestrebungen und wirtschaftlichen Entwicklungen begünstigte Assimilation heute fast nur noch im katholischen Gebiet der Oberlausitz der Fall.<br /> <br /> Die Wissenschaft zur Erforschung und Dokumentation der sorbischen Sprache wird als [[Sorabistik]] bezeichnet, deren [[Institut für Sorabistik|einziges universitäres Institut]] an der [[Universität Leipzig]] beheimatet ist. Außeruniversitär beschäftigt sich insbesondere das [[Sorbisches Institut|Sorbische Institut]] in [[Bautzen]] und [[Cottbus]] mit der sorbischen Sprachwissenschaft.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Bible (Serbski).jpg|mini|Zweisprachiges Titelblatt der ersten vollständigen Bibelübersetzung in obersorbischer Sprache]]<br /> Die Geschichte der sorbischen Sprache auf dem Gebiet des heutigen Deutschland beginnt mit der [[Völkerwanderung]] etwa seit dem 6.&amp;nbsp;Jahrhundert.<br /> <br /> Schon als die heutige Lausitz ins Blickfeld mittelalterlicher [[Chronist]]en geriet, war sie von zwei verschiedenen slawischen Völkern bewohnt, von den [[Milzener|Milceni]] im Süden und den [[Lusitzi|Lusici]] im Norden. Auch nach der Unterwerfung durch Teilstaaten des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] standen Ober- und Niederlausitz bis auf weniger als hundert Jahre immer unter verschiedener Hoheit.<br /> <br /> Seit dem 12. Jahrhundert, mit dem massenhaften Zuzug von bäuerlichen Siedlern aus [[Flandern]], [[Stammesherzogtum Sachsen|Sachsen]], [[Thüringen]] und [[Franken (Region)|Franken]] und der vorangegangenen Verwüstung des Landes durch Kriege, begann der allmähliche Rückgang der sorbischen Sprache. Zudem wurde das Sorbische dem [[Deutsche Sprache|Deutschen]] rechtlich nachgeordnet, unter anderem im [[Sachsenspiegel]]. Später kamen Sprachverbote hinzu: 1293 wurde das „Wendische“ im Bereich des [[Kloster Nienburg|Klosters Nienburg]] als Gerichtssprache verboten, 1327 in [[Altenburg]], [[Zwickau]] und [[Leipzig]], 1424 in [[Meißen]] (wobei nur für 1293 die Überlieferung nachvollziehbar ist).&lt;ref&gt;[[Hans K. Schulze]]: ''Slavica lingua penitus intermissa. Zum Verbot des Wendischen als Gerichtssprache.'' in: ''Siedlung, Wirtschaft und Verfassung im Mittelalter. Ausgewählte Aufsätze zur Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands'' (= ''Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts.'' Bd. 5). Köln Weimar 2006, [https://books.google.de/books?id=yWyS0F97EBAC&amp;pg=PA39#v=onepage&amp;q&amp;f=false S. 39ff.], siehe [https://books.google.de/books?id=yWyS0F97EBAC&amp;pg=PA52 S. 52]&lt;/ref&gt; Weiterhin gab es in vielen [[Zunft|Zünften]] der Städte des Gebietes die Vorschrift, nur deutschsprachige Mitglieder aufzunehmen.&lt;ref&gt;[[Helmut Glück]]: ''Deutsch als Fremdsprache in Europa vom Mittelalter bis zur Barockzeit.'' Berlin New York 2002, [https://books.google.de/books?id=TpYiAAAAQBAJ&amp;pg=PA61 S. 61]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Das älteste schriftlich überlieferte Sprachdenkmal des Obersorbischen ist der „[[Bautzener sorbischer Bürgereid|Burger Eydt Wendisch]]“, ein Bürgereid der Stadt [[Bautzen]] aus dem Jahr 1532. Eine [[sorbische Literatur]] entstand erst im Zusammenhang mit der [[Reformation]], die zu ihrer Ausbreitung auf die sorbische Volkssprache angewiesen blieb. In einer in der Pfarrbibliothek von [[Jauernick-Buschbach|Jauernick]] verwahrten Handschrift aus dem Jahre 1510 wurde die bislang älteste bekannte niedersorbische Notiz entdeckt. Es handelt sich um eine Randbemerkung zu einem lateinischsprachigen Werk [[Ovid]]s.&lt;ref&gt;Raphael Schmidt: ''Älteste niedersorbische Notiz. Sensationeller Fund: Handschrift auf dem Pfarrdachboden von Jauernick aus dem Jahr 1510 entdeckt.'' In: ''[[Tag des Herrn (Zeitung)|Tag des Herrn]]'', Nr. 20/2011&lt;/ref&gt; Experten des Handschriftenzentrums der [[Universität Leipzig]] stellten den Fund am 13.&amp;nbsp;Mai 2011 im Archiv des [[Bistum Görlitz|Bistums Görlitz]] vor. Die Randnotiz, die somit als ältester sorbischer Sprachbeleg gelten dürfte, lautet: ''„Ach moyo luba lubka / biß weßola thy sy / my luba“'' (übersetzt: „Ach meine liebe Liebste, sei fröhlich, du bist mir lieb“).&lt;ref&gt;Harriet Stürmer: ''Sorbische Sensationen.'' In: ''[[Märkische Oderzeitung]]'', 14./15.&amp;nbsp;Mai 2011, S.&amp;nbsp;10&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Smoler korta01.jpg|mini|links|Sorbisches Sprachgebiet 1843]]<br /> Im 13. bis 16. Jahrhundert wurden in mehreren Städten und Gemeinden Sprachverbote erlassen.<br /> Das Kerngebiet der [[Milzener]] und [[Lusitzi|Lusitzer]], zwei der etwa zwanzig [[Sorben|sorbischen Stämme]], die im Gebiet der heutigen [[Lausitz]] lebten, war von deutschsprachiger Neusiedlung und rechtlichen Beschränkungen nur wenig betroffen. Die Sprache hatte daher dort einen guten Halt. Die Sprecherzahl wuchs dort bis in das 17. Jahrhundert auf über 300.000 an.<br /> <br /> [[Datei:Serbski kěrchow – serbska tafla.jpg|mini|Eine der ältesten öffentlichen Inschriften in sorbischer Sprache am Pfarrhaus auf dem Wendischen Kirchhof in Bautzen]]<br /> Im Zeitalter des [[Barock]] regte sich erstmals ein philologisches Interesse an der sorbischen Sprache, das sich in den umfangreichen grammatikalisch-lexikalischen Werken des Niedersorben [[Johannes Choinan]] sowie der Obersorben [[Jurij Hawštyn Swětlik]] und [[Xaver Jakub Ticin]] niederschlug. Einen beträchtlichen Auftrieb erhielt das Sorbische zu Beginn des 18. Jahrhunderts durch die Tätigkeit der evangelischen Wendischen Prediger-Collegien in [[Leipzig]] und [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]]. Als in [[Prag]] das [[Wendisches Seminar|Wendische Seminar]], ein Konvikt für den katholischen Priesternachwuchs, errichtet wurde, entstand dadurch eine wichtige Verbindung zur [[Tschechische Sprache|tschechischen Sprache]] und Nationalität. Nach dem [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] sank die Aufmerksamkeit für die sorbische Sprache wieder.<br /> <br /> Erst der Einfluss der [[Romantik]] brachte einen neuen Aufschwung der literarischen Tätigkeit, und es entstand ein spezifisch sorbisches Nationalbewusstsein. Im 19. Jahrhundert war besonders in [[Preußen]] die „Eindeutschungspolitik“ sehr repressiv, obwohl die Sorben 1848 für ihre Königstreue zahlreiche Vergünstigungen erhielten.<br /> <br /> Bei der Volkszählung von 1900 gaben insgesamt 93.032 Einwohner des Deutschen Reiches „Wendisch“ als Muttersprache an.&lt;ref&gt;[https://treemagic.org/rademacher/www.verwaltungsgeschichte.de/fremdsprachen.html ''Muttersprache der Bevölkerung nach der Volkszählung vom 1.12.1900''] nach: ''Statistik des Deutschen Reichs.'' Band 150: ''Die Volkszählung am 1. Dezember 1900 im Deutschen Reich.'' Berlin, 1903.&lt;/ref&gt; Die tatsächliche Sprecherzahl dürfte noch etwas höher gelegen haben. 1904 wurde am Lauengraben in [[Bautzen]] unter Beteiligung der offiziellen Stellen das [[Wendisches Haus|Wendische Haus]] ''(Serbski dom)'' als Sitz der [[Maćica Serbska]], der [[Smoler’sche Buchhandlung|Smoler’schen Buchhandlung]] und weiterer sorbischer Einrichtungen eingeweiht. Am 13. Oktober 1912 wurde in [[Hoyerswerda]] der Verein [[Domowina]] zur Erhaltung der sorbischen Sprache und [[Sorbische Kultur|Kultur]] gegründet.<br /> <br /> Schon in der [[Weimarer Republik]], besonders aber im [[NS-Staat]] wurde die sorbische Sprache und Kultur durch Gerichtsurteile, Verbote, [[Germanisierung]] und dergleichen unterdrückt. Während der Weimarer Republik gab es die eigens gegründete [[Wendenabteilung]] zur [[Unterdrückungspolitik gegenüber Sorben in Preußen und im Nationalsozialismus|Unterdrückung der sorbischen Sprache und Kultur]]. Nachdem der NS-Staat vergeblich die Sorben in die neuen Strukturen zu integrieren versucht hatte, wurden ab 1937 erst die Domowina und anschließend alle weiteren Vereine sowie sorbischsprachigen Publikationen verboten und zum Teil [[Enteignung|enteignet]]. Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] wurden v.&amp;nbsp;a. sorbische Pfarrer und Lehrer als Träger und Multiplikatoren sorbischer Identität aus der Lausitz zwangsversetzt.<br /> <br /> Bereits am 10. Mai 1945 wurde die Domowina wieder gegründet; schon 1947 erschienen wieder sorbische Zeitungen. Zu Zeiten der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] wurden sorbische Sprache und Kultur – vor allem in den 1950er Jahren – zum ersten Mal staatlicherseits umfassend gefördert, die Sorben erhielten das Recht auf den Gebrauch ihrer Sprache in der Öffentlichkeit. Erstmals erhielt Sorbisch den Status einer zweiten Amtssprache, wurde in großen Teilen der Lausitz als Unterrichtssprache eingeführt und durch zweisprachige Beschilderung sichtbar in der Öffentlichkeit verankert.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ludwig Elle |Titel=Sprachenpolitik in der Lausitz |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=1995 |ISBN= |Seiten=}}&lt;/ref&gt; Diese Rechte wurden in der [[Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik|Verfassung der DDR]] in Artikel 40 ausdrücklich, im [[Einigungsvertrag]] zur Deutschen Einheit (Einheitsvertrag) von 1990 in Artikel 35 indirekt sowie in den Verfassungen der Bundesländer [[Brandenburg]] und [[Sachsen]] und den entsprechenden [[Sorbengesetz]]en explizit verankert. Das deutsche [[Gerichtsverfassungsgesetz]] (GVG) gewährleistet in {{§|184|GVG|juris|text=§ 184 Satz 2}} das Recht, {{&quot;|in den Heimatkreisen der sorbischen Bevölkerung vor Gericht sorbisch zu sprechen}}; welches genaue Gebiet hiervon erfasst ist, bestimmt das Gesetz nicht. Zahlreiche sorbische Institutionen wurden in dieser Zeit gegründet, die zum Teil bis heute bestehen, so z. B. das [[Sorbisches Institut für Lehrerbildung|Sorbische Institut für Lehrerbildung]], das Staatliche Ensemble für sorbische Volkskultur (heute: ''[[Sorbisches National-Ensemble]]''), der [[Domowina-Verlag]], das [[Deutsch-Sorbisches Volkstheater|Deutsch-Sorbische Volkstheater]] und das [[Sorbisches Institut|Institut für sorbische Volksforschung]] (Nachfolger: ''Sorbisches Institut'') sowie das [[Institut für Sorabistik]] an der [[Universität Leipzig]] (bis 1968: ''Sorbisches Institut'').<br /> <br /> Dennoch sank die Zahl der Sorbisch-Sprecher stetig weiter, insbesondere aufgrund von Industrialisierung, Kollektivierung der Landwirtschaft und starkem Zuzug von außerhalb.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Schurmann |Titel=Sorbische Interessen und staatliche Minderheitenpolitik in der DDR |Auflage= |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=2016 |ISBN=978-3-7420-2269-1 |Seiten=51–57}}&lt;/ref&gt; Seit Mitte der 1960er Jahre war zudem der bis dahin obligatorische Sorbisch-Unterricht nur noch fakultativ, was zu einem massiven Einbruch der Schülerzahlen führte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Edmund Pech |Titel=Ein Staat – eine Sprache? |Auflage= |Verlag=Domowina-Verlag |Ort=Bautzen |Datum=2012 |ISBN=978-3-7420-2231-8 |Seiten=181–212}}&lt;/ref&gt; Nur in wenigen ländlichen Gebieten konnte sich das Sorbische als Alltagssprache über das 20. Jahrhundert hinaus erhalten. Dies trifft in besonderem Maße auf den katholischen Teil des Siedlungsgebietes entlang des [[Klosterwasser]]s in der Oberlausitz zu, wo die Assimilation des Sorbischen und damit der Sprachverlust im Gegensatz zum größeren evangelischen Gebiet und der Niederlausitz nur eingeschränkt erfolgte.<br /> {{Absatz|links}}<br /> <br /> == Gegenwart ==<br /> Insgesamt leben in Deutschland heute rund 60.000 [[Sorben]], davon etwa 40.000 in [[Sachsen]] und 20.000 in [[Brandenburg]]. Da die Nationalitätenzugehörigkeit in Deutschland nicht amtlich erfasst wird und das Bekenntnis zur sorbischen Nationalität frei ist, gibt es über die genaue Zahl nur Schätzungen. Die Zahl der aktiven Sprecher des Sorbischen dürfte geringer sein. Anders als das Obersorbische gilt das Niedersorbische als akut vom Aussterben bedroht. Nach Hochrechnungen sprechen etwa 7.000 Menschen aktiv Niedersorbisch, welches bereits in 20 bis 30 Jahren&lt;!-- Bezugsjahr? [https://de.wikipedia.org/w/index.php?diff=18392280 2006]???--&gt; aussterben könnte, und etwa 13.000 Obersorbisch. Nach Ansicht von Sprachexperten wird das Obersorbische das 21. Jahrhundert überdauern.<br /> <br /> [[Datei:Лужицкие сербы на карте Германии.svg|mini|hochkant=2|Sorbisches Sprachgebiet in Deutschland]]<br /> Heutzutage wird an 25 [[Grundschule]]n&lt;!-- Stand? --&gt; und mehreren weiterführenden Schulen Sorbisch unterrichtet. Am [[Niedersorbisches Gymnasium Cottbus|Niedersorbischen Gymnasium Cottbus]] und dem [[Sorbisches Gymnasium Bautzen|Sorbischen Gymnasium Bautzen]] ist es obligatorisch. An vielen Grundschulen und sorbischen Schulen wird der [[Sorbisches Schulwesen|Unterricht in sorbischer Sprache]] abgehalten. Es erscheinen die Tageszeitung [[Serbske Nowiny]] auf Obersorbisch und die niedersorbische Wochenzeitung [[Nowy Casnik]], außerdem die religiösen Wochenschriften [[Katolski Posoł]] und [[Pomhaj Bóh]]. Monatlich erscheinen die Kulturzeitschrift [[Rozhlad]], je eine Kinderzeitschrift in ober- und niedersorbischer Sprache ([[Płomjo]] bzw. [[Płomje]]) sowie die Bildungszeitschrift [[Serbska šula]]. Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|Mitteldeutsche Rundfunk]] und der [[Rundfunk Berlin-Brandenburg]] senden außerdem monatlich halbstündliche Fernsehmagazine in sorbischer Sprache sowie täglich mehrere Stunden Hörfunkprogramm, den [[Sorbischer Rundfunk|Sorbischen Rundfunk]]. [[Wikipedia]]-Sprachversionen existieren in beiden Schriftsprachen.<br /> <br /> {{Siehe auch|Sorbisches Schulwesen}}<br /> <br /> &lt;gallery&gt;<br /> Njebjelčicy kěrchow – serbsko-němska tafla.jpg|Obersorbisch-deutsches Hinweisschild in [[Nebelschütz]]<br /> Bilinguale Straßenbeschilderung Cottbus.jpg|Zweisprachige Straßenschilder in [[Cottbus]] (Chóśebuz) auf Deutsch und Niedersorbisch<br /> Budyšin – měšćanska tafla (2021).jpg|Zweisprachiges Ortsschild in [[Bautzen]] (Budyšin) mit Deutsch und Obersorbisch<br /> Sorbisch-deutsches Straßenschild in Bautzen.JPG|Zweisprachiges Straßenschild in Bautzen mit Deutsch und Obersorbisch<br /> UTafel A13 Niederlausitz.jpg|Zweisprachige [[Unterrichtungstafel]] an der [[Bundesautobahn 13|A 13]]<br /> Bahnhofsschild Kamenz.jpg|thumb|Zweisprachiges Bahnhofsschild am Bahnhof in [[Kamenz]]<br /> &lt;/gallery&gt;<br /> <br /> == Grammatik ==<br /> Beide sorbischen Standardvarietäten (Schriftsprachen) verfügen nominell über sieben Fälle, wobei der Vokativ nicht voll ausgeprägt ist:<br /> # [[Nominativ]]<br /> # [[Genitiv]]<br /> # [[Dativ]]<br /> # [[Akkusativ]]<br /> # [[Instrumentalis|Instrumental]]<br /> # [[Lokativ]]<br /> # [[Vokativ]]<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kasus<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| nan&lt;br /&gt;Vater<br /> ! štom&lt;br /&gt;Baum<br /> ! bom&lt;br /&gt;Baum<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| wokno&lt;br /&gt;Fenster<br /> |-<br /> | &amp;nbsp;<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Nominativ|Nom.]]<br /> | nan<br /> | nan<br /> | štom<br /> | bom<br /> | wokno<br /> | wokno<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Genitiv|Gen.]]<br /> | nana<br /> | nana<br /> | štoma<br /> | boma<br /> | wokna<br /> | wokna<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Dativ|Dat.]]<br /> | nan'''ej'''<br /> | nan'''oju'''<br /> | štom'''ej'''<br /> | bom'''oju'''<br /> | woknu<br /> | wokn'''oju''', woknu<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Akkusativ|Akk.]]<br /> | nana<br /> | nana<br /> | štom<br /> | bom<br /> | wokno<br /> | wokno<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Instrumentalis|Instr.]]<br /> | z nanom<br /> | z nanom<br /> | ze štomom<br /> | z bomom<br /> | z woknom<br /> | z woknom<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Lokativ|Lok.]]<br /> | wo nanje<br /> | wó nanje<br /> | na štomje<br /> | na bomje<br /> | na woknje<br /> | na woknje<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Vokativ|Vok.]]<br /> | nano<br /> | –<br /> | štomo<br /> | –<br /> | –<br /> | –<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! Kasus<br /> ! ramjo&lt;br /&gt;Schulter<br /> ! ramje&lt;br /&gt;Schulter, Achsel<br /> ! žona&lt;br /&gt;Frau<br /> ! žeńska&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&lt;br /&gt;Frau, Weib<br /> ! colspan=&quot;2&quot;| ruka&lt;br /&gt;Hand<br /> |-<br /> | &amp;nbsp;<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> | Obersorb.<br /> | Niedersorb.<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Nominativ|Nom.]]<br /> | ramjo<br /> | ramje<br /> | žona<br /> | žeńska<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruka<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Genitiv|Gen.]]<br /> | ramjenja<br /> | ramjenja<br /> | žony<br /> | žeńskeje<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruki<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Dativ|Dat.]]<br /> | ramjenju<br /> | ramjenj'''eju''', ramjenju<br /> | žonje<br /> | žeńskej<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruce<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Akkusativ|Akk.]]<br /> | ramjo<br /> | ramje<br /> | žonu<br /> | žeńsku<br /> | colspan=&quot;2&quot; | ruku<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Instrumentalis|Instr.]]<br /> | z ramjen'''jom'''<br /> | z ramjen'''im'''<br /> | ze žonu<br /> | ze žeńskeju<br /> | colspan=&quot;2&quot; | z ruku<br /> |- style=&quot;background:gainsboro&quot;<br /> | [[Lokativ|Lok.]]<br /> | wo ramjenju<br /> | wó ramjenju<br /> | wo žonje<br /> | wó žeńskej<br /> | colspan=&quot;2&quot; | w ruce<br /> |}<br /> &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;Die Form žona ist im Niedersorbischen literarisch. Die niedersorbische Deklinationsweise ist adjektivisch wegen der Endung -ska.<br /> <br /> Im Niedersorbischen ist der Vokativ nur in einigen erstarrten Formen erhalten.<br /> <br /> Bemerkenswert ist, dass sich neben [[Singular]] und [[Plural]] auch der Numerus [[Dual (Grammatik)|Dual]] (die Zweizahl) aus dem Altslawischen erhalten hat.<br /> Singular: ruka („Hand“)<br /> Dual: ruce („zwei Hände“)<br /> Plural: ruki („mehr als zwei Hände“)<br /> <br /> Im Gegensatz zu anderen westslawischen Sprachen ([[Tschechische Sprache|Tschechisch]], [[Slowakische Sprache|Slowakisch]], [[Polnische Sprache|Polnisch]], [[Kaschubische Sprache|Kaschubisch]]) hat sich in der obersorbischen Schriftsprache und einem Teil der Dialekte bis in die heutige Zeit auch das [[Synthetisches Präteritum|synthetische Präteritum]] ([[Aorist]], [[Imperfekt]]) erhalten. Auch in der niedersorbischen Schriftsprache war diese Form gebräuchlich, ist aber im Laufe des 20. Jahrhunderts immer seltener geworden und wird heute kaum noch verwendet.<br /> <br /> Das Niedersorbische hat dafür aber das [[Supinum]] (als Variante des Infinitivs nach [[Verb der Bewegung|Verben der Bewegung]]) erhalten, z.&amp;nbsp;B. „njok spaś“ (ich will nicht schlafen) gegenüber „źi spat“ (geh schlafen).<br /> <br /> Nicht allzu anspruchsvolle geschriebene Texte des Sorbischen können von Sprechern der westslawischen Sprachen im Allgemeinen verstanden werden.<br /> <br /> === Sprachvergleich ===<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |+ Einige Wörter der beiden sorbischen Sprachen mit deutscher Übersetzung und westslawischen Verwandten<br /> |-<br /> ! [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br /> ! Obersorbisch<br /> ! Niedersorbisch<br /> ! [[Tschechische Sprache|Tschechisch]]<br /> ! [[Slowakische Sprache|Slowakisch]]<br /> ! [[Polnische Sprache|Polnisch]]<br /> ! [[Polabische Sprache|Polabisch]]<br /> |-<br /> ! Mensch<br /> ! čłowjek<br /> ! cłowjek<br /> ! člověk<br /> ! človek<br /> ! człowiek<br /> ! clawak<br /> |-<br /> ! Bruder<br /> ! bratr<br /> ! bratš<br /> ! bratr<br /> ! brat<br /> ! brat<br /> ! brot<br /> |-<br /> ! Schwester<br /> ! sotra<br /> ! sotša<br /> ! sestra<br /> ! sestra<br /> ! siostra<br /> ! sestra<br /> |-<br /> ! Hand<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ruka<br /> ! ręka<br /> ! ręka<br /> |-<br /> ! Tag<br /> ! dźeń<br /> ! źeń<br /> ! den<br /> ! deň<br /> ! dzień<br /> ! dan<br /> |-<br /> ! Abend<br /> ! wječor<br /> ! wjacor<br /> ! večer<br /> ! večer<br /> ! wieczór<br /> ! wicer<br /> |-<br /> ! Sommer<br /> ! lěćo<br /> ! lěśe<br /> ! léto<br /> ! leto<br /> ! lato<br /> ! ljutü<br /> |-<br /> ! Herbst<br /> ! nazyma<br /> ! nazyma<br /> ! podzim<br /> ! jeseň<br /> ! jesień<br /> ! prenja zaima<br /> |-<br /> ! Winter<br /> ! zyma<br /> ! zyma<br /> ! zima<br /> ! zima<br /> ! zima<br /> ! zaima<br /> |-<br /> ! Fisch<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! ryba<br /> ! raibo<br /> |-<br /> ! Feuer<br /> ! woheń<br /> ! wogeń<br /> ! oheň<br /> ! oheň<br /> ! ogień<br /> ! widin<br /> |-<br /> ! Wasser<br /> ! woda<br /> ! wóda<br /> ! voda<br /> ! voda<br /> ! woda<br /> ! wôda<br /> |-<br /> ! Schnee<br /> ! sněh<br /> ! sněg<br /> ! sníh<br /> ! sneh<br /> ! śnieg<br /> ! sneg<br /> |-<br /> ! Wind<br /> ! wětr<br /> ! wětš<br /> ! vítr<br /> ! vietor<br /> ! wiatr<br /> ! wjôter<br /> |}<br /> <br /> === Unterschiede zwischen beiden Schriftsprachen ===<br /> Zwischen den beiden Schriftsprachen Obersorbisch und Niedersorbisch bestehen einige Unterschiede, insbesondere auch beim [[Sorbisches Alphabet|Alphabet]].<br /> <br /> ==== Lautliche Unterschiede ====<br /> ===== Bei den Konsonanten =====<br /> Die beiden Schriftsprachen unterscheiden sich sehr stark bei den [[Konsonant]]en. Der Buchstabe ć wird im Obersorbischen seit 2005 hinter č eingeordnet.<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;29&quot;| Obersorb.<br /> |-<br /> | b<br /> | c<br /> | č<br /> | ć<br /> | d<br /> | '''dź'''<br /> | f<br /> | g<br /> | h<br /> | ch<br /> | j<br /> | k<br /> | ł<br /> | l<br /> | m<br /> | n<br /> | ń<br /> | p<br /> | (q)<br /> | r<br /> | '''ř'''<br /> | s<br /> | š<br /> | t<br /> | (v)<br /> | w<br /> | (x)<br /> | z<br /> | ž<br /> |}<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! colspan=&quot;30&quot;| Niedersorb.<br /> |-<br /> | b<br /> | c<br /> | č<br /> | ć<br /> | d<br /> | f<br /> | g<br /> | h<br /> | ch<br /> | j<br /> | k<br /> | ł<br /> | l<br /> | m<br /> | n<br /> | ń<br /> | p<br /> | (q)<br /> | r<br /> | '''ŕ'''<br /> | s<br /> | š<br /> | '''ś'''<br /> | t<br /> | (v)<br /> | w<br /> | (x)<br /> | z<br /> | ž<br /> | '''ź'''<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Bemerkungen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | h<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | g<br /> | hora – góra<br /> | Berg<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | g &gt; h auch im [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], [[Slowakische Sprache|Slowakischen]], [[Ukrainische Sprache|Ukrainischen]], [[Belarussische Sprache|Belarussischen]] und in westlichen [[Slowenische Sprache|slowenischen]] Dialekten.<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hołb.ogg|hołb}} – gołub<br /> | Taube<br /> |-<br /> | hordy – gjardy<br /> | stolz<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hród.ogg|hród}} – grod<br /> | Burg<br /> |-<br /> | kniha – knigły<br /> | Buch<br /> |-<br /> | hody – gódy<br /> | Weihnachten<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | č<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | c<br /> | čas – cas<br /> | Zeit<br /> | rowspan=&quot;6&quot; | č &gt; c wie in [[Polnische Sprache|polnischen]] und [[Litauische Sprache|litauischen]] Dialekten sowie im [[Polabische Sprache|Polabischen]]<br /> |-<br /> | čorny – carny<br /> | schwarz<br /> |-<br /> | čert – cart<br /> | Teufel<br /> |-<br /> | česć – cesć<br /> | Ehre<br /> |-<br /> | ličba – licba<br /> | Zahl<br /> |-<br /> | pčołka – pcołka<br /> | Biene<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | š<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | s<br /> | štyri – styri<br /> | vier<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | š &gt; s im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | štwórć – stwjerś<br /> | Viertel<br /> |-<br /> | štwórtka – stwórtka<br /> | Vier<br /> |-<br /> | štwórtk – stwórtk<br /> | Donnerstag<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ć<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ś<br /> | ćeńki – śańki<br /> | dünn, zart<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | ć &gt; ś im Niedersorbischen außer hinter Zischlauten<br /> |-<br /> | bić – biś<br /> | schlagen<br /> |-<br /> | hić – hyś<br /> | gehen<br /> |-<br /> | puć – puś<br /> | Weg<br /> |-<br /> | ćah – śěg<br /> | Zug<br /> |-<br /> | ćahnyć – śěgnuś<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | ziehen<br /> |-<br /> | ćahać – śěgaś<br /> |-<br /> | ćim – śim<br /> | desto<br /> |-<br /> | ćichi – śichy<br /> | still, ruhig<br /> |-<br /> | aber: hósć – gósć<br /> | Gast<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | dź<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | ź<br /> | dźeń – źeń<br /> | Tag<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | dź &gt; ź im Niedersorbischen außer hinter Zischlauten<br /> |-<br /> | dźesać – źaseś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | hdźe – źo<br /> | wo<br /> |-<br /> | {{Audio|Hsb-hdźež.ogg|hdźež}} – źož<br /> | wo (rel.)<br /> |-<br /> | dźowka – źowka<br /> | Tochter<br /> |-<br /> | dźiwy – źiwy<br /> | wild<br /> |-<br /> | dźěło – źěło<br /> | Arbeit<br /> |-<br /> | dźak – źěk<br /> | Dank<br /> |-<br /> | hózdź – gózdź<br /> | Nagel<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | kr, pr, tr<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | kš, pš, tš<br /> | krasny – kšasny<br /> | prächtig<br /> | rowspan=&quot;10&quot; | r &gt; š hinter stimmlosen Konsonanten vor a, o, u im Niedersorbischen&lt;br /&gt;<br /> |-<br /> | prawy – pšawy<br /> | recht, richtig<br /> |-<br /> | próstwa – pšosba<br /> | Bitte<br /> |-<br /> | preč – pšec<br /> | weg<br /> |-<br /> | bratr – bratš<br /> | Bruder<br /> |-<br /> | sotra – sotša<br /> | Schwester<br /> |-<br /> | wutroba – wutšoba<br /> | Herz<br /> |-<br /> | trawa – tšawa<br /> | Gras<br /> |-<br /> | jutry – jatšy<br /> | Ostern<br /> |-<br /> | wótry – wótšy<br /> | scharf<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ń<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | j, '<br /> | dóńć – dojś<br /> | hingehen<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ń im Obersorbischen ähnlich wie im Kaschubischen statt j im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | nadeńć – nadejś<br /> | (an)treffen, vorfinden<br /> |-<br /> | přeńć – pśejś<br /> | hinübergehen<br /> |-<br /> | přińć – pśiś<br /> | kommen<br /> |-<br /> | rozeńć – rozejś<br /> | auseinandergehen<br /> |-<br /> | woteńć – wótejś<br /> | weggehen<br /> |-<br /> | wuńć – wujś<br /> | (hin)ausgehen<br /> |-<br /> | njeńdu – njejdu<br /> | sie gehen nicht<br /> |}<br /> <br /> ===== Bei den Vokalen =====<br /> Sowohl das Nieder- als auch das Obersorbische verfügen über acht [[Vokal]]e.<br /> {| style=&quot;margin: 1em 1em 1em 0; background: #F9F9F9; border: #AAAAAA 1px solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%; float: left;&quot; border=&quot;2&quot; cellpadding=&quot;5&quot;<br /> |+Monophthonge des Obersorbischen<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| &amp;nbsp;<br /> ! vorne<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| zentral<br /> ! hinten<br /> |-<br /> | oral<br /> | oral<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot; rowspan=&quot;2&quot;| geschlossen<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | i {{IPA-Phon|i}}<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | y {{IPA-Phon|ɨ}}<br /> | u {{IPA-Phon|u}}<br /> |-<br /> | ó {{IPA-Phon|ʊ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| mittel<br /> | e {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> | o {{IPA-Phon|ɔ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| offen<br /> | &amp;nbsp;<br /> | a {{IPA-Phon|a}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> |}<br /> {| style=&quot;margin: 1em 1em 1em 0; background: #F9F9F9; border: #AAAAAA 1px solid; border-collapse: collapse; text-align: center; font-size: 95%; float: right;&quot; border=&quot;2&quot; cellpadding=&quot;5&quot;<br /> |+Monophthonge des Niedersorbischen<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| &amp;nbsp;<br /> ! vorne<br /> ! rowspan=&quot;2&quot;| zentral<br /> ! hinten<br /> |-<br /> | oral<br /> | oral<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| geschlossen<br /> | i {{IPA-Phon|i}}<br /> | y {{IPA-Phon|ɨ}}<br /> | u {{IPA-Phon|u}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| mittel<br /> | e {{IPA-Phon|ɛ}}<br /> | ó [{{IPA-Zeichen|ɨ}}, {{IPA-Zeichen|ɛ}}, {{IPA-Zeichen|ʊ}}]&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | o {{IPA-Phon|ɔ}}<br /> |-<br /> ! align=&quot;left&quot;| offen<br /> | &amp;nbsp;<br /> | a {{IPA-Phon|a}}<br /> | &amp;nbsp;<br /> |}<br /> {{Absatz}}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die ersten beiden Varianten sind schriftsprachlich. Im Dialekt kommt auch noch {{IPA-Phon|ɔ}} sowie die dritte Variante vor.<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Diphthong beider Sprachen<br /> |-<br /> | align=center | ě [{{IPA|iə}}]<br /> |}<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Bemerkungen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | 'a<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | ě, e<br /> | mjaso – měso<br /> | Fleisch<br /> | rowspan=&quot;8&quot; | aus ursl. ę<br /> |-<br /> | dźak – źěk<br /> | Dank<br /> |-<br /> | časty – cesty<br /> | häufig<br /> |-<br /> | hladać – glědaś<br /> | sehen, schauen, blicken<br /> |-<br /> | dźes'''a'''ć – źas'''e'''ś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | rjad – rěd<br /> | Reihe<br /> |-<br /> | rjany – rědny<br /> | schön<br /> |-<br /> | swjatki – swětki<br /> | Pfingsten<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'e<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'a<br /> | mjeza – mjaza<br /> | Rain<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | 'e &gt; 'a auch im [[Polnische Sprache|Polnischen]], [[Belarussische Sprache|Belarussischen]] und [[Bulgarische Sprache|Bulgarischen]] mit anderen Regeln<br /> |-<br /> | čert – cart<br /> | Teufel<br /> |-<br /> | jedyn – jaden<br /> | ein<br /> |-<br /> | dź'''e'''sać – ź'''a'''seś<br /> | zehn<br /> |-<br /> | njesć – njasć<br /> | tragen<br /> |-<br /> | pjec – pjac<br /> | backen; braten<br /> |-<br /> | wjeselo – wjasele<br /> | Freude<br /> |-<br /> | wjes – wjas<br /> | Dorf<br /> |-<br /> | wječor – wjacor<br /> | Abend<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | e<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | o<br /> | hdźe – źo<br /> | wo<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | e &gt; o im Niedersorbischen<br /> |-<br /> | -će – -śo, -ćo<br /> | (Endung der 3. Person Plural)<br /> |-<br /> | ćeta – śota<br /> | Tante<br /> |-<br /> | wčera – cora<br /> | gestern<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | i<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | y<br /> | hić – hyś<br /> | gehen<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | niedersorbische Verdumpfung von i zu y hinter ž, š, h und c (aus č), analog im [[Polnische Sprache|Polnischen]]; in den [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen Sprachen]] zeigt sich diese phonetische Tendenz ebenfalls.<br /> |-<br /> | wužiwar – wužywaŕ<br /> | Benutzer, Anwender<br /> |-<br /> | wužiwać – wužywaś<br /> | benutzen, anwenden<br /> |-<br /> | žiwy – žywy<br /> | lebend(ig)<br /> |-<br /> | činić – cyniś<br /> | machen, tun<br /> |-<br /> | šija – šyja<br /> | Hals<br /> |-<br /> | šiška – šyška<br /> | Zapfen<br /> |-<br /> | o<br /> | 'a<br /> | pos – pjas<br /> | Hund<br /> | aus ursprünglichem ь (vgl. [[Polnische Sprache|polnisch]] ie in pies)<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | o<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | e<br /> | {{Audio|Hsb-susod.ogg|susod}} – sused<br /> | Nachbar<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | e &gt; o im Obersorbischen<br /> |-<br /> | so – se<br /> | sich<br /> |-<br /> | won – wen<br /> | hinaus<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | y<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | e, ě<br /> | cyły – ceły<br /> | ganz, gesamt, völlig<br /> | rowspan=&quot;9&quot; | e/ě &gt; y im Obersorbischen nach c, s, d<br /> |-<br /> | cyłosć – cełosć<br /> | Ganzheit, Gesamtheit<br /> |-<br /> | dyrbjeć – derbiś, derbjeś<br /> | müssen, sollen<br /> |-<br /> | cypy – cepy<br /> | Dreschflegel<br /> |-<br /> | cyn – cen<br /> | Zinn<br /> |-<br /> | cyrkej – cerkwja<br /> | Kirche<br /> |-<br /> | dyrić – deriś<br /> | Schlag/Stoß versetzen<br /> |-<br /> | syć – seś<br /> | Netz<br /> |-<br /> | symjo – semje<br /> | Samen<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | oł<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | łu<br /> | tołsty – tłusty<br /> | dick, stark<br /> | rowspan=&quot;4&quot; | aus ьl bzw. ъl nach hartem [[Dental]]<br /> |-<br /> | dołhi – dłujki<br /> | lang<br /> |-<br /> | dołh – dług<br /> | Schuld<br /> |-<br /> | stołp – słup<br /> | Säule<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | or<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | ar (jar nach g/k)<br /> | hordy – gjardy<br /> | stolz<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | aus ursprünglichem ъr<br /> |-<br /> | horbaty – gjarbaty<br /> | bucklig<br /> |-<br /> | horb – gjarba<br /> | Buckel<br /> |-<br /> | hordło – gjardło<br /> | Kropf; Kehle<br /> |-<br /> | hornc – gjarnc<br /> | Topf<br /> |-<br /> | or<br /> | ar<br /> | čorny – carny<br /> | schwarz<br /> | aus ursprünglichem ьr vor harten Konsonanten, sonst einheitlich er (in: smjerć – smjerś „Tod“)<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die Variante žona wie im Obersorbischen ist literarisch.<br /> <br /> ==== Unterschiedliche Silbenzahl ====<br /> Bei einigen Wörtern unterscheidet sich die Anzahl der Silben, weil das Obersorbische hier verkürzt hat, ähnlich wie [[Tschechische Sprache|Tschechisch]].<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> |-<br /> | stać<br /> | stojaś<br /> | stehen<br /> |-<br /> | přećel<br /> | pśijaśel<br /> | Freund<br /> |-<br /> | horcy<br /> | górucy<br /> | heiß<br /> |-<br /> | kobła<br /> | kobyła<br /> | Stute<br /> |-<br /> | kelko<br /> | keliko, kelko (arch.)&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | wie viel<br /> |-<br /> | korto<br /> | kóryto<br /> | Trog<br /> |-<br /> | kotry<br /> | kótary<br /> | welcher<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die übliche Form ist '''(kak) wjele'''.<br /> <br /> ==== Unterschiede in der Deklination ====<br /> * Obersorb. 7 Fälle – Niedersorb. 6 Fälle<br /> * Unterschiede bei der Kasusrektion<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> |-<br /> | mam dweju bratrow, dwaj konjej<br /> | mam dweju bratšowu, kónjowu<br /> | „ich habe zwei Brüder/Pferde“<br /> |-<br /> | mam třoch bratrow, tři konje<br /> | mam tśoch bratšow, tśich kónjow/kóni<br /> | „ich habe drei Brüder/Pferde“<br /> |-<br /> | mam bratrow, konje<br /> | mam bratšy/bratšow, kónje<br /> | „ich habe Brüder/Pferde“<br /> |}<br /> <br /> ===== Unterschiedliches Genus =====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | huso (n)<br /> | gus (f)<br /> | Gans<br /> | rowspan=&quot;5&quot; |<br /> * f = Femininum/weiblich,<br /> * m = Maskulinum/männlich,<br /> * n = Neutrum/sächlich<br /> |-<br /> | swinjo (n)<br /> | swinja (f)<br /> | Schwein<br /> |-<br /> | jězor (m)<br /> | jazoro (n), jazor (m)<br /> | See<br /> |-<br /> | karp (m)<br /> | karpa (f)<br /> | Karpfen<br /> |}<br /> <br /> ==== Unterschiede in der Konjugation ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | Bewahrung von Aorist, Imperfekt<br /> | In der Schriftsprache<br /> |<br /> |-<br /> | a-, i-, e-Konjugation<br /> | o-, a-, i-, j-Konjugation&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> |<br /> |-<br /> | Verben wie ''pisać'' nach der a-Konjugation (1. und 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv: pisam, pisaš)<br /> | Verben wie ''pisaś'' nach der o-Konjugation (1. und 2. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv: pišom, pišoš)<br /> | Die niedersorbische o-Konjugation entspricht der e-Konjugation des Obersorbischen, mit Ausnahme der Verlagerung einiger Verben wie ''pisać''.<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;Die perfektiven Verben der a- und i-Konjugationen bilden ihre Präsensformen heute meistens nach der o-Konjugation.<br /> <br /> ==== Unterschiede im Wortschatz ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentar<br /> |-<br /> | swoboda<br /> | lichota<br /> | Freiheit<br /> |<br /> |-<br /> | swobodny<br /> | lichy<br /> | frei<br /> |<br /> |-<br /> | chěža<br /> | wjaža<br /> | Haus<br /> |<br /> |-<br /> | prajić<br /> | groniś<br /> | sagen, sprechen<br /> | groniś ähnelt polabischem gornt&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wizlaw.de/html/polabisch.html |titel=Die Sprache der slawischen Bewohner des Ostseeraums |werk=wizlaw.de |abruf=2017-11-21}}&lt;/ref&gt;<br /> |-<br /> | patoržica<br /> | gwězdka<br /> | Weihnachtsabend, Heiligabend<br /> |<br /> |-<br /> | zo<br /> | až<br /> | dass<br /> |<br /> |-<br /> | sewjer<br /> | pódpołnoc<br /> | Norden<br /> | Obersorb. = tschech. sever,&lt;br /&gt;Niedersorb. vgl. poln. północ<br /> |-<br /> | juh<br /> | pódpołdnjo<br /> | Süden<br /> | Obersorb. = tschech. jih,&lt;br /&gt;Niedersorb. vgl. poln. południe<br /> |-<br /> | wuchod<br /> | pódzajtšo<br /> | Osten<br /> |<br /> |-<br /> | zapad<br /> | pódwjacor<br /> | Westen<br /> | Niedersorb. vgl. poln. wieczór (Abend)<br /> |-<br /> | wopica<br /> | nałpa<br /> | Affe<br /> | Obersorb. = tschech. opice,&lt;br /&gt;Niedersorb. = poln. małpa<br /> |-<br /> | běrna<br /> | kulka&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | Kartoffel<br /> |<br /> |-<br /> | dyrbjeć<br /> | musaś&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;, dejaś<br /> | müssen, sollen<br /> | Niedersorb. = tschech. muset, poln. musieć<br /> |-<br /> | hač&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;<br /> | ako&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;<br /> | als (bei Steigerung)<br /> |<br /> |-<br /> | jara<br /> | wjelgin<br /> | sehr<br /> |<br /> |-<br /> | całta<br /> | guska<br /> | Brötchen<br /> | Obersorb. = alttschech.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=František Vydra |url=http://www.luzicke-hory.cz/historie/index.php?pg=clsrboc |titel=Lužičtí Srbové |werk=luzicke-hory.cz |abruf=2017-11-21}}&lt;/ref&gt;&lt;br /&gt;Niedersorb. = tschech. houska<br /> |-<br /> | haj&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;<br /> | jo<br /> | ja<br /> | Obersorb. = slowak. hej&lt;br /&gt;Niedersorb. = tschech. jo (dort neben ano)<br /> |-<br /> | holca<br /> | źowćo<br /> | Mädchen<br /> | Niedersorb. = poln. dziewczę, dziewczyna, tschech. děvče, holka<br /> |-<br /> | štom<br /> | bom&lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;<br /> | Baum<br /> | Niedersorb. aus deutsch „Baum“/Obersorb. aus deutsch „Stamm“<br /> |-<br /> | porst<br /> | palc<br /> | Finger<br /> | Obersorb. = tschech. prst&lt;br /&gt;Niedersorb. = poln. palec<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: Kugel; Kloß.<br /> * &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet nur: müssen.<br /> * &lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: bis (vor allem vor '''do'''); ob<br /> * &lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Bedeutet auch: als (bei Attributen); der, die, das (Relativpronomen), wie<br /> * &lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Aus diesem Unterschied leitet sich der im Niedersorbischen einstmals verbreitete Spottname [[Hajak]] für bürgerlich-städtische Sorben der Oberlausitz.<br /> * &lt;sup&gt;7&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Nach Starosta hat '''štom''' die Bedeutung Baum nur im Dialekt, sonst bedeutet es Baumstamm.<br /> * = steht hier für ''entspricht''.<br /> <br /> == Gemeinsamkeiten ==<br /> === Lautliche Gemeinsamkeiten ===<br /> ==== Konsonantische Parallelen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Ursl.<br /> ! Sorb.<br /> ! Beispiele<br /> ! Bedeutung<br /> ! Vergleichbarkeit<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | str<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | tr/tř –&lt;br /&gt;tš/tś<br /> | sotra –&lt;br /&gt;sotša<br /> | Schwester<br /> | Polnisch: siostra,&lt;br /&gt;Tschechisch: sestra<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | Verlust des s; sehr&lt;br /&gt;viele Ausnahmen<br /> |-<br /> | tradać –&lt;br /&gt;tšadaś<br /> | darben,&lt;br /&gt; schmachten<br /> | Tschechisch: strádat<br /> |-<br /> | truhać –&lt;br /&gt;tšugaś<br /> | hobeln,&lt;br /&gt;raspeln<br /> | Polnisch: strugać&lt;br /&gt;Tschechisch: struhadlo&lt;br /&gt;„Hobel, Raspel“<br /> |-<br /> | truk –&lt;br /&gt;tšuk<br /> | Schote<br /> | Polnisch: strąk<br /> |-<br /> | třěcha –&lt;br /&gt;tśěcha&lt;br /&gt;(stśěcha)<br /> | Dach<br /> | Tschechisch: střecha&lt;br /&gt;Polnisch: strzecha&lt;br /&gt;„Strohdach“<br /> |-<br /> | truna –&lt;br /&gt;tšuna<br /> | Saite<br /> | Tschechisch, Polnisch: struna<br /> |-<br /> | trup –&lt;br /&gt;tšup<br /> | Grind, Schorf<br /> | Tschechisch, Polnisch: strup<br /> |}<br /> <br /> ==== Vokalische Parallelen ====<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> ! Veränderung<br /> ! Obersorb.<br /> ! Niedersorb.<br /> ! Bedeutung<br /> ! Kommentare<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | e &gt; o<br /> | wječor<br /> | wjacor<br /> | Abend<br /> | vgl.: russ. вечер, tschech. večer, serb. veče poln. wieczór<br /> |-<br /> | čłon<br /> | cłonk<br /> | Glied, Mitglied<br /> | vgl.: russ./ukr. член, serb./kroat. član<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | daloko<br /> | weit, fern<br /> | vgl.: poln. daleko, russ./ukr. далеко, tschech./serb./kroat. daleko<br /> |-<br /> | wjesoły<br /> | wjasoły<br /> | froh, fröhlich, heiter<br /> | vgl.: russ. весёлый, ukr. веселий, serb./kroat. veseo, vesela<br /> |-<br /> | pjećory<br /> | pěśory<br /> | fünffach<br /> | vgl.: russ. пятеро, ukr. п'ятеро, serb./kroat. petero<br /> |-<br /> | pčoła<br /> | pcoła<br /> | Biene<br /> | vgl.: russ. пчела, ukr. бджола, serb./kroat. pčela<br /> |-<br /> | sotra<br /> | sotša<br /> | Schwester<br /> | vgl.: russ./ukr. сестра, kroat./serb./tschech. sestra, poln. siostra<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;3&quot; | i &gt; y&lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;<br /> | zyma<br /> | zyma<br /> | Winter<br /> | vgl.: poln./tschech. zima, ukr. зима<br /> |-<br /> | nazyma<br /> | nazyma<br /> | Herbst<br /> | vgl.: tschech. podzim<br /> |-<br /> | kazyć<br /> | kazyś<br /> | verderben<br /> | vgl.: poln. kazić, tschech. kazit, slowak. kazit', kroat./serb. unakazit<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;7&quot; | ǫ &gt; u&lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | ruka<br /> | Arm, Hand<br /> | vgl.: poln. ręka, kaschub. rãka, ukr. рука, kroat./serb./tschech. ruka<br /> |-<br /> | wutroba<br /> | wutšoba<br /> | Herz<br /> | vgl.: poln. wątroba „Leber“<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | mudry<br /> | klug<br /> | vgl.: poln. mądry, ukr. мудрий, kroat./serb. mudri<br /> |-<br /> | huso<br /> | gus<br /> | Gans<br /> | vgl.: tschech. husa, poln. gęś, russ. гусь, ukr. гусак, serb. guska<br /> |-<br /> | pucher<br /> | puchoŕ<br /> | Blase; Harnblase<br /> | vgl.: poln. pęcherz<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | pupk<br /> | Nabel<br /> | vgl.: poln. pępek, ukr. пупок, tschech. pupek, serb. pupak<br /> |-<br /> | huba<br /> | guba<br /> | Mund<br /> | vgl.: tschech. huba, poln. gęba, ukr. губа<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | el &gt; ło&lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | žłob<br /> | Rinne; Trog<br /> | vgl.: slowak. žleb (žl’ab), serb./slowen. žleb, kroat. žlijeb, russ. желоб<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | mloko<br /> | Milch<br /> | vgl.: poln./serb./tschech. mleko, kroat. mlijeko, russ./ukr. молоко<br /> |-<br /> | er &gt; re/rě/rje&lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | drjewo<br /> | Holz<br /> | vgl.: kroat./serb. drvo, poln. drzewo, tschech. dřevo, slowak. drevo, ukr. дерево, russ.: дрова<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;5&quot; | ol &gt; ło&lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | złoto<br /> | Gold<br /> | vgl.: poln. złoto, tschech./slowak./serb. zlato, bulg. злато, russ./ukr. золото<br /> |-<br /> | słód<br /> | słod<br /> | Geschmack; Süße; Malz<br /> | vgl.: poln. słód, kroat./tschech./serb./slowak. slad, russ./ukr. солод „Malz“<br /> |-<br /> | hłowa<br /> | głowa<br /> | Kopf<br /> | vgl.: poln. głowa, tschech./slowak. hlava, kroat./serb. glava, russ./ukr. голова<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | słoma<br /> | Stroh<br /> | vgl.: poln. słoma, tschech. sláma, kroat./serb. slama, russ./ukr. солома<br /> |-<br /> | colspan=&quot;2&quot; align=&quot;center&quot; | młody<br /> | jung<br /> | vgl.: poln. młody; tschech. mladý, kroat./serb. mlad, ukr. молодий<br /> |-<br /> | rowspan=&quot;2&quot; | or &gt; ro&lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;<br /> | hród<br /> | grod<br /> | Burg; Schloss<br /> | vgl.: poln. gród, tschech. hrad, kroat./slowen./serb. grad, russ. город „Stadt“<br /> |-<br /> | mróz<br /> | mroz<br /> | Frost<br /> | vgl.: poln. mróz, tschech./slowak. mráz, kroat./serb. mraz, russ./ukr. мороз<br /> |}<br /> * &lt;sup&gt;1&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Im Niedersorbischen fand diese Veränderung auch hinter h, ž, š, c (aus č) statt.<br /> * &lt;sup&gt;2&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die gleiche Veränderung fand im [[Ostslawische Sprachen|Ostslawischen]], im [[Tschechische Sprache|Tschechischen]], im [[Slowakische Sprache|Slowakischen]], im [[Kroatische Sprache|Kroatischen]], im [[Bosnische Sprache|Bosnischen]] und [[Serbische Sprache|Serbischen]] statt. Das [[Slowenische Sprache|Slowenische]] hat den Nasalvokal zu o verändert.<br /> * &lt;sup&gt;3&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Zwischen Konsonanten. Im [[Polnische Sprache|Polnischen]] entstand hier ebenfalls ło, teilweise aber auch łó; Tschechisch, Slowakisch und Slowenisch haben hier le; Kroatisch und Serbisch haben le und lije; [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]] hat hier ле [le] oder ля [lja]; die [[Ostslawische Sprachen|ostslawischen Sprachen]] haben hier оло [olo].<br /> * &lt;sup&gt;4&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Im Niedersorbischen hat sich diese Lautung teilweise zu r(j)a weiterverändert; z.&amp;nbsp;B. '''brjaza''' „Birke“.<br /> * &lt;sup&gt;5&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die gleiche Entwicklung hat auch das [[Polnische Sprache|Polnische]] durchlaufen. Im [[Russische Sprache|Russischen]] unterlag die ursprüngliche Lautgruppe ol nicht der Metathese und wird entsprechend dem Gesetz des Polnoglasie durch оло [olo] repräsentiert.<br /> * &lt;sup&gt;6&lt;/sup&gt;&amp;nbsp;Die Entwicklung im Polnischen ist ähnlich, während im Russischen hier mangels der Tendenz zur westslawischen Metathese und durch Polnoglasie оро [oro] entstanden ist.<br /> <br /> === Grammatische Gemeinsamkeiten ===<br /> * Bewahrung des [[Dual (Grammatik)|Duals]]<br /> * Zusammenfall des [[Lokativ]]s Dual mit dem [[Dativ]]/[[Instrumentalis|Instrumental]] Dual<br /> * Betonung auf der ersten Silbe<br /> * Weitgehende Verallgemeinerung des [[Genitiv]] [[Plural]] der [[Substantiv]]e auf '''-ow'''<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * [[Filip Rězak]]: ''Deutsch-sorbisches enzyklopädisches Wörterbuch der Oberlausitzer sorbischen Sprache''. Fotomechanischer Neudruck der Ausgabe Bautzen 1920, 1. Auflage. Mit einem Vorwort von [[Konstantin Konstantinowič Trofimowič|Konstantin K. Trofimowič]]. Domowina-Verlag, Bautzen 1987, 1150 S., ISBN 3-7420-0183-3.<br /> * Bjarnat Rachel: ''Sorbisch-deutsches und deutsch-sorbisches Ortsnamenverzeichnis der zweisprachigen Kreise. I. Teil: Bezirk Dresden''. VEB Domowina, Bautzen 1959, 135&amp;nbsp;Seiten.<br /> * ''Lehrplan für Sorbisch an der Oberschule mit Sorbischunterricht''. Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium für Volksbildung. Teil 4/6: Klassen 4–6, Berlin 1972, 93 S.<br /> * ''Begegnungssprache Sorbisch''. Domowina-Verlag, Bautzen 1999.<br /> * {{Literatur |Autor=Till Vogt, Tobias Geis |Titel=Sorbisch. Wort für Wort |Reihe=Kauderwelsch |BandReihe=211 |Auflage=1. |Verlag=Reise Know-How Verlag Rump |Ort=Bielefeld |Datum=2007 |ISBN=978-3-89416-381-5}}<br /> * Madlena Norberg: [https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/1953/file/pbs08_I_bericht01.pdf ''Sind die sorbische/wendische Sprache und Identität noch zu retten?''] (PDF; 114&amp;nbsp;kB) In: Sammelband zur sorbischen/wendischen Kultur und Identität (Potsdamer Beiträge zur Sorabistik; 8) – Potsdam: Univ.-Verl., 2008, ISBN 978-3-940793-35-5.<br /> * Andrew Hippisley, Ian Davies, Greville G. Corbett: [https://web.archive.org/web/20180411052609/http://epubs.surrey.ac.uk/2023/1/Sorbian_resubmission.pdf ''The basic colour terms of lower sorbian and upper sorbian and their typological relevance.''] In: ''Studies in Language'' (2008), 32(1):56-92.<br /> <br /> == Quellen ==<br /> * ''Słownik hornjoserbsko-němski''. Bautzen 1990, ISBN 3-7420-0419-0.<br /> * ''Słownik němsko-hornjoserbski''. Bautzen 1986.<br /> * Jana Šołćina, [[Eduard Werner (Slawist)|Edward Wornar]]: ''Obersorbisch im Selbststudium. Hornjoserbšćina za samostudij''. Bautzen 2000, ISBN 3-7420-1779-9.<br /> * [[Jiří Mudra|Иржи Мудра]], [[Jan Petr|Ян Петр]]: ''Учебник верхнелужицкого языка''. Bautzen 1983, Seite 159.<br /> * Manfred Starosta: ''Dolnoserbsko-nimski słownik''. Bautzen 1999, ISBN 3-7420-1096-4.<br /> * Erwin Hannusch: ''Niedersorbisch praktisch und verständlich''. Bautzen 1998, ISBN 3-7420-1667-9.<br /> * Herbert Bräuer: ''Slavische Sprachwissenschaft''. Band I, Berlin 1961, Seite 59, 80, 136.<br /> * [[Max Vasmer|Макс Фасмер]]: ''Этимологический словарь русского языка''. Band III, Beispiele über str&gt;tr/tš, Seiten 770–784.<br /> * Elisabeth Pribić-Nonnenmacher: ''Die Literatur der Sorben''. In: ''Kindlers Literatur Lexikon im dtv in 24 Bänden''. Band 2. München 1974, ISBN 3-423-03142-5, Seite 402.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikipedia|hsb|Obersorbisch}}<br /> {{Wikipedia|dsb|Niedersorbisch}}<br /> {{Wikiquote|Sorbische Sprichwörter}}<br /> {{Wiktionary|Sorbisch}}<br /> * {{dmoz|World/Deutsch/Wissenschaft/Geisteswissenschaften/Linguistik/Sprachen/Natürliche_Sprachen/Indoeuropäische/Slawische/Sorbisch/|Sorbisch}}<br /> <br /> === Institute ===<br /> * Sorbisches Institut: {{Webarchiv |url=http://80.153.223.118/~edi/wucbnica/zawod.html |text=Lehrbuch des Obersorbischen |wayback=20140428173814}}<br /> * [https://sorb.philol.uni-leipzig.de/ Institut für Sorabistik der Universität Leipzig]<br /> <br /> === Sorbische Wörterbücher und Glossare ===<br /> * [https://sprachkurs.sorbischlernen.de/ Online-Sprachkurs Obersorbisch (A1)]<br /> * [https://www.niedersorbisch.de/ www.niedersorbisch.de (Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch)]<br /> * {{Webarchiv |wayback=20171110113634 |url=http://lodka.sorben.com/wsamml.htm |text=Niedersorbisches Glossar (Orts- und Straßennamen, Berufs- und Ämterbezeichnungen)}}<br /> * [https://www.soblex.de/ Obersorbisches Onlinewörterbuch (mit Konjugation und Deklination)]<br /> * [http://www.prawopis.de/ Obersorbisches Rechtschreibwörterbuch]<br /> <br /> === Einträge für die sorbische Sprache im World Atlas of Language Structures Online ===<br /> <br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_srb Sorbisch (beide)]<br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_sou Obersorbisch]<br /> * [https://wals.info/languoid/lect/wals_code_srl Niedersorbisch]<br /> <br /> === Einträge für die sorbische Sprache in der World Loanword Database ===<br /> <br /> * [https://wold.clld.org/language/361 Obersorbisch]<br /> * [https://wold.clld.org/language/10 Niedersorbisch]<br /> <br /> === Sonstiges ===<br /> * {{Webarchiv |url=http://www.internecy.de/download/?kat_id=8 |text=Tastaturlayouts für Linux und Microsoft Windows 2000/XP sowie Windows 95, 98, ME |wayback=20090628161048}}<br /> * [https://www.deutschlandfunkkultur.de/die-kleine-sprachgeschichte-sorbisch-100.html ''Die kleine Sprachgeschichte: Sorbisch''] auf [[Deutschlandradio Kultur]], 26. Juli 2012<br /> * [https://enricu.wordpress.com/webova-kavarna/kurs-serbskeje-rece-kurz-luzicke-srbstiny/kurs-serskeje-rece-blun/ Kurs serskeje rěce / Bluń], sorbische Gespräche aus dem Lehrbuch ''Curs practic de limba sorabă'', Universitatea din București 1986 (in einem Dialekt der Mittel-Lausitz um [[Bluno]]).<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Gemeinden nach Anteil der sorbischsprachigen Bevölkerung]]<br /> <br /> {{Navigationsleiste Slawische Sprachen}}<br /> {{Normdaten|TYP=s|GND=4116533-0}}<br /> <br /> [[Kategorie:Sorbische Sprache| ]]<br /> [[Kategorie:Westslawische Sprachen]]<br /> [[Kategorie:Einzelsprache]]<br /> [[Kategorie:Sprachinsel]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Lausitz)]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Sachsen)]]<br /> [[Kategorie:Kultur (Brandenburg)]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=The_Look_of_Love_(Dusty-Springfield-Lied)&diff=242395590 The Look of Love (Dusty-Springfield-Lied) 2022-03-26T12:40:16Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>{{short description|1967 popular song by Burt Bacharach and Hal David}}<br /> {{For|other songs of the same name|The Look of Love (disambiguation){{!}}The Look of Love}}<br /> {{Use mdy dates|date=April 2019}}<br /> {{Infobox song<br /> | name = The Look of Love<br /> | cover = Look of Love.JPG<br /> | alt =<br /> | type = [[Song]]<br /> | artist = [[Dusty Springfield]]<br /> | album = [[Casino Royale (1967 film)#Music|Casino Royale Soundtrack]]<br /> | released = January 29, 1967<br /> | recorded =<br /> | studio = Philips Studios, London<br /> | venue =<br /> | genre = [[Pop music|Pop]], [[jazz]], [[bossa nova]]<br /> | length = 4:11<br /> | label = [[Colgems]]<br /> | composer = [[Burt Bacharach]]<br /> | lyricist = [[Hal David]]<br /> | producer = [[Phil Ramone]]<br /> | misc = {{Audio sample<br /> | type = song<br /> | file = DustyLookofLove4.ogg<br /> | description = The Look of Love<br /> }}<br /> }}<br /> <br /> &quot;'''The Look of Love'''&quot; is a [[popular music|popular]] [[song]] composed by [[Burt Bacharach]] and [[Hal David]] and originally popularized by English pop singer [[Dusty Springfield]]. The song is notable for its sensuality and its relaxed [[bossa nova]] rhythm.&lt;ref&gt;{{cite book |last=Howes |first=Paul |date=2012 |title=The Complete Dusty Springfield |publisher=Titan |isbn=9781781165409}}.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite book |last=Goldschmitt |first=K.E. |date=2019 |title=Bossa Mundo: Brazilian Music in Transnational Media Industries |publisher=xford University Press |page=79 |isbn=9780190923525}}&lt;/ref&gt; The song was featured in the 1967 spoof [[James Bond]] film ''[[Casino Royale (1967 film)|Casino Royale]]''. In 2008, the song was inducted into the [[Grammy Hall of Fame]].&lt;ref&gt;[http://www.grammy.org/recording-academy/awards/hall-of-fame#l &quot;Grammy Hall of Fame Award]. ''Grammy.org''. Retrieved December 21, 2012&lt;/ref&gt; It also received a Best Song nomination at the [[40th Academy Awards|1968 Academy Awards]].<br /> <br /> ==Songwriters==<br /> The music was written by [[Burt Bacharach]], and was originally intended to be an instrumental. But later [[Hal David]] added the lyrics, and the song was published in 1967. According to Bacharach, the melody was inspired by watching [[Ursula Andress]] in an early cut of the film.&lt;ref name=&quot;Dominic2003&quot;&gt;{{cite book|last=Dominic|first=Serene|title=Burt Bacharach, Song by Song: The Ultimate Burt Bacharach Reference for Fans, Serious Record Collectors, and Music Critics|url=https://books.google.com/books?id=TKJU6CegkogC&amp;pg=PA182|access-date=December 2, 2014|year=2003|publisher=Music Sales Group|isbn=978-0-8256-7280-4|page=182}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==Recordings==<br /> ===Early recordings===<br /> [[Stan Getz]] made the first recording of the song, an instrumental version, in December 1966 for his album [[What the World Needs Now: Stan Getz Plays Burt Bacharach and Hal David]].&lt;ref name=&quot;Churchill2004&quot;&gt;{{cite book|last=Churchill|first=Nicholas|title=Stan Getz: An Annotated Bibliography and Filmography, with Song and Session Information for Albums|url=https://books.google.com/books?id=r_NWBAAAQBAJ&amp;pg=PA224|access-date=August 2, 2015|date=December 15, 2004|publisher=McFarland|isbn=978-0-7864-1949-4|page=224}}&lt;/ref&gt; The first recording featuring the song's lyrics was by [[Dusty Springfield]], for the ''[[Casino Royale (1967 film)|Casino Royale]]'' soundtrack. [[Phil Ramone]], the soundtrack's engineer, recorded the song separately from the rest of the film tracks. The film version received an [[40th Academy Awards|Oscar]] nomination for songwriters Bacharach and David.&lt;ref&gt;{{cite web |title=The 40th Academy Awards 1968 |url=https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/1968 |website=Oscars.org - Academy of Motion Picture Arts and Sciences |access-date=3 January 2021 |language=en}}&lt;/ref&gt; Springfield re-recorded the song the same year for [[Philips Records]] with an arrangement about half a minute shorter than the soundtrack version. Both Springfield versions feature a breathy tenor saxophone solo similar in style to Stan Getz's playing on his early-1960s bossa nova hit recordings like &quot;[[The Girl from Ipanema]]&quot; and [[Getz/Gilberto|&quot;Corcovado (Quiet Nights of Quiet Stars)&quot;]]. Her Philips single version reached #22 in the U.S. [[Billboard Hot 100]] in November 1967. Springfield's Philips version was later featured in the 2002 film ''[[Catch Me If You Can]]''.{{sfnp|Peña-Acuña|2018|p=56}}<br /> <br /> [[Claudine Longet]] recorded the song on [[The Look of Love (Claudine Longet album)|her 1967 album of the same title]]. [[Lainie Kazan]] also recorded &quot;The Look of Love&quot; (arranged by Pat Williams) on her 1967 album ''Love Is Lainie''. [[Nina Simone]] also recorded &quot;The Look of Love&quot; in 1967 on her album ''[[Silk &amp; Soul]]''. [[Morgana King]] recorded &quot;The Look of Love&quot; on her 1967 album ''Gemini Rising''.<br /> {{Infobox song<br /> | name = The Look of Love<br /> | cover = The_Look_of_Love_-_Sérgio_Mendes_&amp;_Brasil_'66.jpeg<br /> | alt =<br /> | type = single<br /> | artist = [[Sérgio Mendes]] &amp; Brasil '66<br /> | album = [[Look Around (Sérgio Mendes album)|Look Around]]<br /> | B-side = Like a Lover<br /> | released = [[1968 in music|1968]]<br /> | recorded =<br /> | studio =<br /> | venue =<br /> | genre = [[Bossa nova]]<br /> | length = {{Duration|m=3|s=03}}<br /> | label = [[A&amp;M Records|A&amp;M]]<br /> | writer = [[Burt Bacharach]], [[Hal David]]<br /> | producer =<br /> | prev_title =<br /> | prev_year =<br /> | next_title =<br /> | next_year = <br /> }}<br /> <br /> {{Infobox song<br /> | name = The Look of Love<br /> | cover =<br /> | alt =<br /> | type = [[Song]]<br /> | artist = [[Isaac Hayes]]<br /> | album = [[...To Be Continued (Isaac Hayes album)|...To Be Continued]]<br /> | released = 1970<br /> | recorded = Summer 1970<br /> | studio =<br /> | venue =<br /> | genre = [[Funk]], [[soul music|soul]]&lt;ref&gt;{{Cite web|url=https://www.discogs.com/Isaac-Hayes-The-Look-Of-Love-/release/7008798|title=Isaac Hayes – The Look Of Love (1971, Vinyl)|access-date=April 22, 2021|website=Discogs.com}}&lt;/ref&gt;<br /> | length =<br /> | label =<br /> | composer = [[Burt Bacharach]]<br /> | lyricist = [[Hal David]]<br /> | producer = <br /> }}<br /> <br /> [[Sérgio Mendes]]' hit rendition on the Sérgio Mendes &amp; [[Brasil '66]] album ''[[Look Around (Sergio Mendes album)|Look Around]]'' reached #4 on the pop charts after their performance in the [[Academy Awards]] telecast in April 1968. The lead vocal on this single was handled by [[Janis Hansen (singer)|Janis Hansen]], not [[Lani Hall]], a rarity in the early Brasil '66 canon. [[Andy Williams]] released a version in 1967 on his album, ''[[Love, Andy]]'', while [[Nancy Wilson (jazz singer)|Nancy Wilson]] included the song on her 1968 album ''[[Easy (Nancy Wilson album)|Easy]]''. Soul group [[The Delfonics]] also covered the song in 1968 on their album ''[[La La Means I Love You (album)|La La Means I Love You]]'', while the legendary Motown quartet [[Four Tops]] gave the song a sweeping Broadway-like treatment on their 1969 album ''Soul Spin''. Brazilian threesome [[Cesar Camargo Mariano|Som Três]] recorded an early instrumental version on their album ''Show'' (Odeon, 1968). [[Dorothy Ashby]] included the song in her 1968 album ''[[Afro-Harping]]''. An instrumental version of the song was included on the 1967 Burt Bacharach album ''[[Reach Out (1967 album)|Reach Out]]'',&lt;ref&gt;{{Cite web|url=https://www.allmusic.com/album/reach-out-mw0000196882|title=Reach Out - Burt Bacharach &amp;#124; Songs, Reviews, Credits &amp;#124; AllMusic|access-date=April 22, 2021|website=[[AllMusic]]}}&lt;/ref&gt; which was also featured on the soundtrack for the film ''[[The Boys in the Band (1970 film)|The Boys in the Band]]''.&lt;ref&gt;{{Cite web|url=https://www.allmusic.com/album/boys-in-the-band-mw0000893042|title=Boys in the Band - Original Soundtrack &amp;#124; Songs, Reviews, Credits &amp;#124; AllMusic|access-date=April 22, 2021|website=[[AllMusic]]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===Notable cover versions===<br /> {{Unreferenced|section|date=April 2021}}<br /> *[[Bobbie Gentry]] performed perhaps the first cover version on [[The Carol Burnett Show]], [https://www.imdb.com/title/tt0536566/?ref_=ttep_ep6 Season 1, Episode 6] in October 1967. <br /> *[[Dionne Warwick]], who recorded a number of [[Burt Bacharach]]/[[Hal David]] songs, performed her own cover version for her 1969 album [[Dionne Warwick discography|''Dionne Warwick's Greatest Motion Picture Hits'']].<br /> *In 1969, American rock band [[Vanilla Fudge]] released an experimental version of the song, as the band was famous for innovative rock arrangements of contemporary hit songs of the time.<br /> *[[Isaac Hayes]] covered the song for his 1970 album ''[[...To Be Continued (Isaac Hayes album)|...To Be Continued]]''. While Hayes used the same lyrics, his cover includes a unique instrumental arrangement which has been heavily sampled on R&amp;B and hip-hop records. His version of the song was also featured in the film ''[[Dead Presidents]].''<br /> * [[Gladys Knight]] covered the song in 1973 where it reached number 21 in the UK Chart.<br /> *A version performed by [[Susanna Hoffs]] was featured in the 1997 film ''[[Austin Powers: International Man of Mystery]],'' and was included on the film's soundtrack.<br /> *[[Marilyn Scott]] covered the song on her ''Avenues of Love'' 1998 album.<br /> *In 1999, smooth jazz saxophonist [[Kenny G]] recorded the song on the tenor saxophone on his album [[Classics in the Key of G]].<br /> *In 2001, Canadian jazz singer/pianist [[Diana Krall]] recorded the song as the title track of her album [[The Look of Love (Diana Krall album)|''The Look of Love'']].<br /> *[[Diana Ross]] covered the song for her 2006 album, ''[[I Love You (Diana Ross album)|I Love You]]''.<br /> *The song is covered by [[Mari Wilson]] on her 2016 release Pop Deluxe and is a regular feature of her live shows.<br /> *[[Bobby Womack]] also covered this song in his 1973 album ''[[Facts of Life (album)|Facts of Life]].''<br /> *Covered by [[Say Lou Lou]] in 2019.<br /> <br /> ==References==<br /> '''Footnotes'''<br /> {{Reflist|30em}}<br /> <br /> '''Bibliography'''<br /> {{Refbegin|30em}}<br /> *{{cite book|last=Peña-Acuña|first=Beatriz|year=2018|title=Understanding Steven Spielberg|publisher=Cambridge Scholars Publishing|isbn=9781527508187}}<br /> {{Refend}}<br /> <br /> ==External links==<br /> * [http://www.bluesandsoul.com/feature/303/bands_gets_a_brazilian/ Sérgio Mendes interview by Pete Lewis, 'Blues &amp; Soul' July 2008]<br /> * {{cite web|url=https://www.youtube.com/watch?v=SQuDaIbpA1g |archive-url=https://ghostarchive.org/varchive/youtube/20211213/SQuDaIbpA1g |archive-date=2021-12-13 |url-status=live|title=The Look Of Love, Performed Live by Diana Krall |website=YouTube.com}}{{cbignore}}<br /> <br /> {{James Bond music}}<br /> {{Gladys Knight &amp; the Pips}}<br /> {{Authority control}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Look Of Love, The}}<br /> [[Category:1960s ballads]]<br /> [[Category:1967 songs]]<br /> [[Category:1967 singles]]<br /> [[Category:1968 singles]]<br /> [[Category:1971 singles]]<br /> [[Category:Songs with music by Burt Bacharach]]<br /> [[Category:Songs with lyrics by Hal David]]<br /> [[Category:Isaac Hayes songs]]<br /> [[Category:Diana Krall songs]]<br /> [[Category:Shelby Lynne songs]]<br /> [[Category:Nancy Wilson (jazz singer) songs]]<br /> [[Category:Nina Simone songs]]<br /> [[Category:Dusty Springfield songs]]<br /> [[Category:Dionne Warwick songs]]<br /> [[Category:Gladys Knight &amp; the Pips songs]]<br /> [[Category:Shirley Bassey songs]]<br /> [[Category:Scott Walker (singer) songs]]<br /> [[Category:Andy Williams songs]]<br /> [[Category:Songs from James Bond films]]<br /> [[Category:Pop ballads]]<br /> [[Category:Anita Baker songs]]<br /> [[Category:Song recordings produced by Phil Ramone]]<br /> [[Category:Jazz ballads]]<br /> [[Category:Bossa nova jazz standards]]<br /> [[Category:A&amp;M Records singles]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=The_Look_of_Love_(Dusty-Springfield-Lied)&diff=242395589 The Look of Love (Dusty-Springfield-Lied) 2022-03-26T12:38:58Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>{{short description|1967 popular song by Burt Bacharach and Hal David}}<br /> {{For|other songs of the same name|The Look of Love (disambiguation){{!}}The Look of Love}}<br /> {{Use mdy dates|date=April 2019}}<br /> {{Infobox song<br /> | name = The Look of Love<br /> | cover = Look of Love.JPG<br /> | alt =<br /> | type = [[Song]]<br /> | artist = [[Dusty Springfield]]<br /> | album = [[Casino Royale (1967 film)#Music|Casino Royale Soundtrack]]<br /> | released = January 29, 1967<br /> | recorded =<br /> | studio = Philips Studios, London<br /> | venue =<br /> | genre = [[Pop music|Pop]], [[jazz]], [[bossa nova]]<br /> | length = 4:11<br /> | label = [[Colgems]]<br /> | composer = [[Burt Bacharach]]<br /> | lyricist = [[Hal David]]<br /> | producer = [[Phil Ramone]]<br /> | misc = {{Audio sample<br /> | type = song<br /> | file = DustyLookofLove4.ogg<br /> | description = The Look of Love<br /> }}<br /> }}<br /> <br /> &quot;'''The Look of Love'''&quot; is a [[popular music|popular]] [[song]] composed by [[Burt Bacharach]] and [[Hal David]] and originally popularized by English pop singer [[Dusty Springfield]]. The song is notable for its sensuality and its relaxed [[bossa nova]] rhythm.&lt;ref&gt;{{cite book |last=Howes |first=Paul |date=2012 |title=The Complete Dusty Springfield |publisher=Titan |isbn=9781781165409}}.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{cite book |last=Goldschmitt |first=K.E. |date=2019 |title=Bossa Mundo: Brazilian Music in Transnational Media Industries |publisher=xford University Press |page=79 |isbn=9780190923525}}&lt;/ref&gt; The song was featured in the 1967 spoof [[James Bond]] film ''[[Casino Royale (1967 film)|Casino Royale]]''. In 2008, the song was inducted into the [[Grammy Hall of Fame]].&lt;ref&gt;[http://www.grammy.org/recording-academy/awards/hall-of-fame#l &quot;Grammy Hall of Fame Award]. ''Grammy.org''. Retrieved December 21, 2012&lt;/ref&gt; It also received a Best Song nomination at the [[40th Academy Awards|1968 Academy Awards]].<br /> <br /> ==Songwriters==<br /> The music was written by [[Burt Bacharach]], and was originally intended to be an instrumental. But later [[Hal David]] added the lyrics, and the song was published in 1967. According to Bacharach, the melody was inspired by watching [[Ursula Andress]] in an early cut of the film.&lt;ref name=&quot;Dominic2003&quot;&gt;{{cite book|last=Dominic|first=Serene|title=Burt Bacharach, Song by Song: The Ultimate Burt Bacharach Reference for Fans, Serious Record Collectors, and Music Critics|url=https://books.google.com/books?id=TKJU6CegkogC&amp;pg=PA182|access-date=December 2, 2014|year=2003|publisher=Music Sales Group|isbn=978-0-8256-7280-4|page=182}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==Recordings==<br /> ===Early recordings===<br /> [[Stan Getz]] made the first recording of the song, an instrumental version, in December 1966 for his album [[What the World Needs Now: Stan Getz Plays Burt Bacharach and Hal David]].&lt;ref name=&quot;Churchill2004&quot;&gt;{{cite book|last=Churchill|first=Nicholas|title=Stan Getz: An Annotated Bibliography and Filmography, with Song and Session Information for Albums|url=https://books.google.com/books?id=r_NWBAAAQBAJ&amp;pg=PA224|access-date=August 2, 2015|date=December 15, 2004|publisher=McFarland|isbn=978-0-7864-1949-4|page=224}}&lt;/ref&gt; The first recording featuring the song's lyrics was by [[Dusty Springfield]], for the ''[[Casino Royale (1967 film)|Casino Royale]]'' soundtrack. [[Phil Ramone]], the soundtrack's engineer, recorded the song separately from the rest of the film tracks. The film version received an [[40th Academy Awards|Oscar]] nomination for songwriters Bacharach and David.&lt;ref&gt;{{cite web |title=The 40th Academy Awards 1968 |url=https://www.oscars.org/oscars/ceremonies/1968 |website=Oscars.org - Academy of Motion Picture Arts and Sciences |access-date=3 January 2021 |language=en}}&lt;/ref&gt; Springfield re-recorded the song the same year for [[Philips Records]] with an arrangement about half a minute shorter than the soundtrack version. Both Springfield versions feature a breathy tenor saxophone solo similar in style to Stan Getz's playing on his early-1960s bossa nova hit recordings like &quot;[[The Girl from Ipanema]]&quot; and [[Getz/Gilberto|&quot;Corcovado (Quiet Nights of Quiet Stars)&quot;]]. Her Philips single version reached #22 in the U.S. [[Billboard Hot 100]] in November 1967. Springfield's Philips version was later featured in the 2002 film ''[[Catch Me If You Can]]''.{{sfnp|Peña-Acuña|2018|p=56}}<br /> <br /> [[Claudine Longet]] recorded the song on [[The Look of Love (Claudine Longet album)|her 1967 album of the same title]]. [[Lainie Kazan]] also recorded &quot;The Look of Love&quot; (arranged by Pat Williams) on her 1967 album ''Love Is Lainie''. [[Nina Simone]] also recorded &quot;The Look of Love&quot; in 1967 on her album ''[[Silk &amp; Soul]]''. [[Morgana King]] recorded &quot;The Look of Love&quot; on her 1967 album ''Gemini Rising''.<br /> {{Infobox song<br /> | name = The Look of Love<br /> | cover = The_Look_of_Love_-_Sérgio_Mendes_&amp;_Brasil_'66.jpeg<br /> | alt =<br /> | type = single<br /> | artist = [[Sérgio Mendes]] &amp; Brasil '66<br /> | album = [[Look Around (Sérgio Mendes album)|Look Around]]<br /> | B-side = Like a Lover<br /> | released = [[1968 in music|1968]]<br /> | recorded =<br /> | studio =<br /> | venue =<br /> | genre = [[Bossa nova]]<br /> | length = {{Duration|m=3|s=03}}<br /> | label = [[A&amp;M Records|A&amp;M]]<br /> | writer = [[Burt Bacharach]], [[Hal David]]<br /> | producer =<br /> | prev_title =<br /> | prev_year =<br /> | next_title =<br /> | next_year = <br /> }}<br /> <br /> {{Infobox song<br /> | name = The Look of Love<br /> | cover =<br /> | alt =<br /> | type = [[Song]]<br /> | artist = [[Isaac Hayes]]<br /> | album = [[...To Be Continued (Isaac Hayes album)|...To Be Continued]]<br /> | released = 1970<br /> | recorded = Summer 1970<br /> | studio =<br /> | venue =<br /> | genre = [[Funk]], [[soul music|soul]]&lt;ref&gt;{{Cite web|url=https://www.discogs.com/Isaac-Hayes-The-Look-Of-Love-/release/7008798|title=Isaac Hayes – The Look Of Love (1971, Vinyl)|access-date=April 22, 2021|website=Discogs.com}}&lt;/ref&gt;<br /> | length =<br /> | label =<br /> | composer = [[Burt Bacharach]]<br /> | lyricist = [[Hal David]]<br /> | producer = <br /> }}<br /> <br /> [[Sérgio Mendes]]' hit rendition on the Sérgio Mendes &amp; [[Brasil '66]] album ''[[Look Around (Sergio Mendes album)|Look Around]]'' reached #4 on the pop charts after their performance in the [[Academy Awards]] telecast in April 1968. The lead vocal on this single was handled by [[Janis Hansen (singer)|Janis Hansen]], not [[Lani Hall]], a rarity in the early Brasil '66 canon. [[Andy Williams]] released a version in 1967 on his album, ''[[Love, Andy]]'', while [[Nancy Wilson (jazz singer)|Nancy Wilson]] included the song on her 1968 album ''[[Easy (Nancy Wilson album)|Easy]]''. Soul group [[The Delfonics]] also covered the song in 1968 on their album ''[[La La Means I Love You (album)|La La Means I Love You]]'', while the legendary Motown quartet [[Four Tops]] gave the song a sweeping Broadway-like treatment on their 1969 album ''Soul Spin''. Brazilian threesome [[Cesar Camargo Mariano|Som Três]] recorded an early instrumental version on their album ''Show'' (Odeon, 1968). [[Dorothy Ashby]] included the song in her 1968 album ''[[Afro-Harping]]''. An instrumental version of the song was included on the 1967 Burt Bacharach album ''[[Reach Out (1967 album)|Reach Out]]'',&lt;ref&gt;{{Cite web|url=https://www.allmusic.com/album/reach-out-mw0000196882|title=Reach Out - Burt Bacharach &amp;#124; Songs, Reviews, Credits &amp;#124; AllMusic|access-date=April 22, 2021|website=[[AllMusic]]}}&lt;/ref&gt; which was also featured on the soundtrack for the film ''[[The Boys in the Band (1970 film)|The Boys in the Band]]''.&lt;ref&gt;{{Cite web|url=https://www.allmusic.com/album/boys-in-the-band-mw0000893042|title=Boys in the Band - Original Soundtrack &amp;#124; Songs, Reviews, Credits &amp;#124; AllMusic|access-date=April 22, 2021|website=[[AllMusic]]}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ===Notable cover versions===<br /> {{Unreferenced|section|date=April 2021}}<br /> *[[Bobbie Gentry]] performed perhaps the first cover version on [[The Carol Burnett Show]], [https://www.imdb.com/title/tt0536566/?ref_=ttep_ep6 Season 1, Episode 6] in October 1967. <br /> *[[Dionne Warwick]], who recorded a number of [[Burt Bacharach]]/[[Hal David]] songs, performed her own cover version for her 1969 album [[Dionne Warwick discography|''Dionne Warwick's Greatest Motion Picture Hits'']].<br /> *In 1969, American rock band [[Vanilla Fudge]] released an experimental version of the song, as the band was famous for innovative rock arrangements of contemporary hit songs of the time.<br /> *[[Isaac Hayes]] covered the song for his 1970 album ''[[...To Be Continued (Isaac Hayes album)|...To Be Continued]]''. While Hayes used the same lyrics, his cover includes a unique instrumental arrangement which has been heavily sampled on R&amp;B and hip-hop records. His version of the song was also featured in the film ''[[Dead Presidents]].''<br /> * [[Gladys Knight]] covered the song in 1973 where it reached number 21 in the UK Chart.<br /> *A version performed by [[Susanna Hoffs]] was featured in the 1997 film ''[[Austin Powers: International Man of Mystery]],'' and was included on the film's soundtrack.<br /> *[[Marilyn Scott]] covered the song on her ''Avenues of Love'' 1998 album.<br /> *In 1999, smooth jazz saxophonist [[Kenny G]] recorded the song on the tenor saxophone on his album [[Classics in the Key of G]].<br /> *In 2001, Canadian jazz singer/pianist [[Diana Krall]] recorded the song as the title track of her album [[The Look of Love (Diana Krall album)|''The Look of Love'']].<br /> *[[Diana Ross]] covered the song for her 2006 album, ''[[I Love You (Diana Ross album)|I Love You]]''.<br /> *The song is covered by [[Mari Wilson]] on her 2016 release Pop Deluxe and is a regular feature of her live shows.<br /> *[[Bobby Womack]] also covered this song in his 1973 album ''[[Facts of Life (album)|Facts of Life]].''<br /> *Covered by [[Say Lou Lou]] in 2019.<br /> <br /> ==References==<br /> '''Footnotes'''<br /> {{Reflist|30em}}<br /> <br /> '''Bibliography'''<br /> {{Refbegin|30em}}<br /> *{{cite book|last=Peña-Acuña|first=Beatriz|year=2018|title=Understanding Steven Spielberg|publisher=Cambridge Scholars Publishing|isbn=9781527508187}}<br /> {{Refend}}<br /> <br /> ==External links==<br /> * [http://www.bluesandsoul.com/feature/303/bands_gets_a_brazilian/ Sérgio Mendes interview by Pete Lewis, 'Blues &amp; Soul' July 2008]<br /> * {{cite web|url=https://www.youtube.com/watch?v=SQuDaIbpA1g |archive-url=https://ghostarchive.org/varchive/youtube/20211213/SQuDaIbpA1g |archive-date=2021-12-13 |url-status=live|title=The Look Of Love, Performed Live by Diana Krall |website=YouTube.com}}{{cbignore}}<br /> <br /> {{James Bond music}}<br /> {{Gladys Knight &amp; the Pips}}<br /> {{Authority control}}<br /> <br /> {{DEFAULTSORT:Look Of Love, The}}<br /> [[Category:1960s ballads]]<br /> [[Category:1967 songs]]<br /> [[Category:1967 singles]]<br /> [[Category:1968 singles]]<br /> [[Category:1971 singles]]<br /> [[Category:Songs with music by Burt Bacharach]]<br /> [[Category:Songs with lyrics by Hal David]]<br /> [[Category:Isaac Hayes songs]]<br /> [[Category:Diana Krall songs]]<br /> [[Category:Shelby Lynne songs]]<br /> [[Category:Nancy Wilson (jazz singer) songs]]<br /> [[Category:Nina Simone songs]]<br /> [[Category:Dusty Springfield songs]]<br /> [[Category:Dionne Warwick songs]]<br /> [[Category:Gladys Knight &amp; the Pips songs]]<br /> [[Category:Shirley Bassey songs]]<br /> [[Category:Scott Walker (singer) songs]]<br /> [[Category:Andy Williams songs]]<br /> [[Category:Songs from James Bond films]]<br /> [[Category:Pop ballads]]<br /> [[Category:Anita Baker songs]]<br /> [[Category:Song recordings produced by Phil Ramone]]<br /> [[Category:Jazz ballads]]<br /> [[Category:A&amp;M Records singles]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kuchinoerabu-jima&diff=239145659 Kuchinoerabu-jima 2022-03-25T07:28:16Z <p>31.200.10.226: /* External links */Category:VEI-4 volcanoes according to the Smithsonian Global Volcanism Program website</p> <hr /> <div>{{Short description|Island within the Satsunan Islands}}<br /> {{Infobox Islands|name=Kuchinoerabu-jima|image_name=Kuchinoerabujima island from Mt.Nagatadake.jpg|native_name={{lang-ja|口永良部島}}|native_name_link=|image_caption=Kuchinoerabu-jima from Nagatadake on Yakushima|image_size=|map_image=OsumiIslands.png|map_caption=|location=[[East China Sea]]|coordinates={{coord|30|28|N|130|11|E|region:JP-46_type:isle}}|archipelago=[[Ōsumi Islands]]|total_islands=|major_islands=|area_km2=38.04|length_km=12|width_km=5|coastline_km=49.67|highest_mount=Furudake|elevation_m=657|country={{JAP}}|country_admin_divisions_title=|country_admin_divisions=[[Kagoshima Prefecture]]|population=147|population_as_of=2010|density_km2=|ethnic_groups=[[Japanese people|Japanese]]|additional_info=Last eruption date 2020}}<br /> <br /> {{Nihongo|'''Kuchinoerabu-jima'''|口永良部島|}}, is one of the [[Satsunan Islands]], usually classed with the [[Ōsumi Islands]] belonging to [[Kagoshima Prefecture]], [[Japan]]. The island, 38.04&amp;nbsp;km² in area, has a population of 147. The island can only be reached by boat as it has no airport. There is regular ferry service with [[Yakushima]], which is about 15&amp;nbsp;km to the east. Travel time is approximately 1 hour. The islanders are dependent mainly on fishing, agriculture and seasonal tourism. The entire island is within the borders of the [[Kirishima-Yaku National Park]].<br /> <br /> ==Geography==<br /> Kuchinoerabu-jima is located {{convert|130|km|nmi}} south of [[Kagoshima, Kagoshima|Kagoshima]]. The island is of volcanic origin, and has an area of approximately {{convert|38|sqkm|sqmi}} with a length of {{convert|12|km|mi}} and width of {{convert|5|km|mi}}. The highest elevations on the island are {{nihongo|Furudake|古岳|}}, with a height of {{convert|657|m|ft}} and {{nihongo|Shindake|新岳| }}, with a height of {{convert|640|m|ft}} above sea level. There are numerous hot springs on the island.<br /> [[File:Kuchinoerabujima Relief Map, SRTM-1.jpg|thumb|180px|left|Relief Map]]<br /> [[File:Kuchino-erabu island (volcano).jpg|thumb|Shindake Crater]]<br /> [[File:Eruption of Kuchinoerabu-jima 2015.jpg|thumb|The 2015 eruption of the volcano.]]<br /> The island is an active volcano which has erupted several times during the modern period, including 24 December 1933, when several people were killed when lava masses buried several villages. In 1980, multiple explosion craters appeared along an {{convert|800|m|ft|adj=on}} north-south fissure on the slope east of Shindake. Shindake erupted again on 4 August 2014, generating a [[pyroclastic flow]], but with no injuries or fatalities.&lt;ref&gt;{{cite web|title=Kuchinoerabu-Jima volcano (Ryukyu Islands, Japan): new eruption and pyroclastic flow|url=http://www.volcanodiscovery.com/kuchinoerabu-jima/news/46488/Kuchinoerabu-Jima-volcano-Ryukyu-Islands-Japan-new-eruption-and-pyroclastic-flow.html|website=www.volcanodiscovery.com|publisher=Volcano Discovery site}}&lt;/ref&gt; The main crater erupted on the morning of 29 May 2015, prompting a level 5 alert level and the evacuation of the island.&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://www.japantimes.co.jp/news/2015/05/29/national/volcano-erupts-isle-kagoshima-prompting-evacuation-order/#.VWh1cc9Vikq|title=Volcano explodes off Kyushu, forcing small island to evacuate|work=The Japan Times}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> The island’s climate is classified as subtropical, with a rainy season from May through September.<br /> <br /> ==History==<br /> During the [[Edo period]], Kuchinoerabu-jima was ruled by the [[Shimazu clan]] of [[Satsuma Domain]] and was considered part of [[Ōsumi Province]]. Following the [[Meiji restoration]], it was administered as Kuchinoerabujima Village, which encompassed part of Yakushima. It is now part of the city of [[Yakushima, Kagoshima]].<br /> <br /> Kuchinoerabu-jima is the last known location of missing American poet [[Craig Arnold]], who was visiting the island in April 2009, doing research for a book on volcanos.&lt;ref&gt;{{cite web |url=http://news.bbc.co.uk/2/hi/asia-pacific/8029103.stm |title=US poet missing on Japan volcano |publisher=[[BBC News]] |date=1 May 2009}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==Volcanic eruptions of Mount Shindake==<br /> {{redirect-distinguish|Shindake|Mount Ontake}}<br /> On May 18, 2015 Japanese scientists detected increased seismic activity and steam rising from the Shindake's crater, and on May 29, 2015 an eruption sent an ash cloud an estimated 30,000 feet (9,100 meters) into the sky.&lt;ref&gt;{{cite web|title=RAW: Volcano erupts in Japan, spews plume of ash and smoke into sky|url=https://www.youtube.com/watch?v=44ymhMbrlK8 |archive-url=https://ghostarchive.org/varchive/youtube/20211221/44ymhMbrlK8 |archive-date=2021-12-21 |url-status=live|date=28 May 2015}}{{cbignore}}&lt;/ref&gt;{{Failed verification|date=March 2016}} No deaths and only one minor injury were reported by the Japanese government. The island’s 140 residents were evacuated by Japan’s coast guard. Previous eruptions occurred in August, 2014 and in 1980.&lt;ref&gt;{{Cite web|title = Scary Beautiful Video Captures Japan Volcano's Violent Explosion|url = http://news.nationalgeographic.com/2015/05/150529-japan-volcano-shindake-kuchinoerabujima-eruption|website = National Geographic News|accessdate = 2015-05-31|first = Brian Clark|last = Howard|first2 = National Geographic PUBLISHED May|last2 = 29}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Cite web|title = Volcano in Kagoshima erupts for 1st time in 34 years, no injuries reported - AJW by The Asahi Shimbun|url = http://ajw.asahi.com/article/behind_news/social_affairs/AJ201408040039|website = AJW by The Asahi Shimbun|accessdate = 2015-05-31|archive-url = https://web.archive.org/web/20150531164835/http://ajw.asahi.com/article/behind_news/social_affairs/AJ201408040039|archive-date = 2015-05-31|url-status = dead}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Shindake crater erupted on December 18, 2018, ejecting an ash cloud 2 kilometers into above cloud coverage.&lt;ref&gt;{{Cite web|url=http://www.xinhuanet.com/english/2018-12/18/c_137682981.htm|title=Volcano in southwestern Japan erupts, residents advised to evacuate - Xinhua {{!}} English.news.cn|website=www.xinhuanet.com|access-date=2019-01-17}}&lt;/ref&gt; Thirty days later on January 17, 2019, Shindake erupted again, sending pyroclastic flows 1.5 kilometers to the southwest and northwest of the crater as well as an ash cloud 6 kilometers into the atmosphere.&lt;ref&gt;{{Cite web|url=http://www.asahi.com/ajw/articles/AJ201901170031.html|title=Volcano erupts on Kyushu isle, pyroclastic flows extend 1.5 km:The Asahi Shimbun|website=The Asahi Shimbun|language=en|access-date=2019-01-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==See also==<br /> *[[List of islands in Japan]]<br /> *[[List of volcanoes in Japan]]<br /> <br /> ==References==<br /> {{reflist}}<br /> <br /> ==Further reading==<br /> *Siebert, Lee. ''Volcanoes of the World''. University of California Press. (2008) {{ISBN|978-0-520-26877-7}}<br /> *Reed, Christina. ''Earth Science Decade by Decade''. Infobase Publishing (2008) {{ISBN|0816055335}}<br /> <br /> == External links ==<br /> {{commons category|Kuchinoerabujima}} <br /> * {{Official website|http://www.town.yakushima.kagoshima.jp/|Yakushima town official website}}<br /> * [http://www.data.jma.go.jp/svd/vois/data/fukuoka/509_Kuchierabujima/509_index.html Kuchinoerabujima] - Japan Meteorological Agency {{in lang|ja}}<br /> * {{cite web|url= http://www.data.jma.go.jp/svd/vois/data/tokyo/STOCK/souran_eng/volcanoes/095_kuchinoshima.pdf |title=Kuchinoerabujima: National catalogue of the active volcanoes in Japan }} - Japan Meteorological Agency<br /> * [https://gbank.gsj.jp/volcano/Act_Vol/kuchinoerabu/index-e.html Kuchinoerabujima Volcano] - Geological Survey of Japan<br /> * {{cite gvp|vnum=282050|name=Kuchinoerabujima}}<br /> <br /> {{Ōsumi Islands|state=collapsed}}<br /> <br /> {{Authority control}}<br /> <br /> [[Category:Ōsumi Islands]]<br /> [[Category:Stratovolcanoes of Japan]]<br /> [[Category:Active volcanoes]]<br /> [[Category:VEI-4 volcanoes]]<br /> [[Category:Volcanoes of Kagoshima Prefecture]]<br /> [[Category:20th-century volcanic events]]<br /> [[Category:Islands of Kagoshima Prefecture]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Der_Au%C3%9Fenseiter_(1992)&diff=221460108 Der Außenseiter (1992) 2022-03-24T17:31:06Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>{{Infobox Film<br /> | Bild =<br /> | Deutscher Titel = Der Außenseiter<br /> | Originaltitel = School Ties<br /> | Produktionsland = USA<br /> | Originalsprache = Englisch<br /> | Erscheinungsjahr = 1992<br /> | Länge = 106<br /> | FSK = 12<br /> | JMK =<br /> | Regie = [[Robert Mandel]]<br /> | Drehbuch = [[Darryl Ponicsan]],&lt;br /&gt;[[Dick Wolf]]<br /> | Produzent = [[Stanley R. Jaffe]],&lt;br /&gt;[[Sherry Lansing]]<br /> | Musik = [[Maurice Jarre]]<br /> | Kamera = [[Freddie Francis]]<br /> | Schnitt = [[Jacqueline Cambas]],&lt;br /&gt;[[Gerald B. Greenberg]]<br /> | Besetzung =<br /> * [[Brendan Fraser]]: David Greene<br /> * [[Matt Damon]]: Charlie Dillon<br /> * [[Chris O’Donnell]]: Chris Reece<br /> * [[Randall Batinkoff]]: Rip Van Kelt<br /> * [[Andrew Lowery]]: ‘Mac’ McGivern<br /> * [[Cole Hauser]]: Jack Connors<br /> * [[Ben Affleck]]: Chesty Smith<br /> * [[Anthony Rapp]]: Richard ‘McGoo’ Collins<br /> * [[Amy Locane]]: Sally Wheeler<br /> * [[Peter Donat (Schauspieler)|Peter Donat]]: Dr. Bartram, Schulleiter<br /> * [[Kevin Tighe]]: Coach McDevitt<br /> * [[Željko Ivanek]]: Mr. Cleary, Französisch<br /> * [[Michael Higgins (Schauspieler)|Michael Higgins]]: Mr. Gierasch, Geschichte<br /> * [[Ed Lauter]]: Alan, Davids Vater<br /> * [[Peter McRobbie]]: Kaplan<br /> | Synchronisation =<br /> }}<br /> '''Der Außenseiter''' (Originaltitel: ''School Ties'') ist ein [[Drama (Filmgenre)|Filmdrama]] aus dem Jahr [[Filmjahr 1992|1992]] von [[Robert Mandel]].<br /> <br /> == Handlung ==<br /> Der junge Arbeitersohn David Greene bekommt Mitte der [[1950er|1950er Jahre]] aufgrund seines sportlichen Talents als [[American Football|Footballspieler]] ein [[Stipendium]] an der ''St. Mathews'', ein Elite-Internat in [[Neuengland]]. Durch seinen sportlichen Erfolg gewinnt er die Aufmerksamkeit der hübschen [[Debütantin]] Sally Wheeler. Er verheimlicht, dass er [[Juden|Jude]] ist, da er Angst davor hat, ausgegrenzt zu werden, weil die meisten seiner Klassenkameraden [[Antisemitismus|Antisemiten]] sind. Doch sein Mitschüler Charlie, welchem er die Freundin ausgespannt hat, erfährt von seinem Geheimnis und will Rache. Nachdem dieser es allen Klassenkameraden erzählt hat, wird David nur noch verspottet, sein Zimmergenosse Chris Reece ist der Einzige, der hinter ihm steht. Als dann bei einem Geschichtsexamen herauskommt, dass ein Schüler gemogelt hat, droht der Professor die ganze Klasse durchfallen zu lassen wenn sich dieser nicht zu erkennen gibt. Die Mehrheit der Schüler beschuldigt David, obwohl dieser unschuldig ist. Schließlich wird Charlie als der Betrüger entlarvt und muss laut dem [[Ehrenkodex]] der Schule diese verlassen.<br /> <br /> == Kritiken ==<br /> {{Zitat|Konventionell, aber überzeugend inszenierte Internatsgeschichte, die zu mitmenschlichem Verständnis aufruft, jedoch zu sehr im Milieu der 50er Jahre verankert bleibt und sich so von vornherein durch nostalgischen Abstand, der die Annäherung erschwert, absichert.|Quelle=[[Lexikon des internationalen Films]]&lt;ref&gt;{{LdiF|50012|zugriff=2017-03-02}}&lt;/ref&gt; }}<br /> <br /> == Auszeichnungen ==<br /> Der Film wurde 1993 für den [[Political Film Society Award]]s in der Kategorie „Menschenrechte“ nominiert, da er [[Gesellschaftskritik|gesellschaftskritisch]] ist und Themen wie [[Judenfeindlichkeit]] behandelt. Er wurde außerdem 1993 für den Preis ''Artios'' der ''Casting Society of America'' nominiert.<br /> <br /> == Hintergründe ==<br /> Die meisten Szenen wurden in der ''Middlesex School'' in [[Concord (Massachusetts)|Concord]] ([[Massachusetts]]) gedreht. Zusätzlich dienten die [[Worcester Academy]] und die ''St. Mark’s School'' als Drehorte. Der Film spielte in den Kinos der USA ca. 14,7 Millionen [[US-Dollar]] ein.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{IMDb|tt0105327}}<br /> * {{Rotten Tomatoes|school_ties}}<br /> * {{OFDb|14939}}<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Aussenseiter #Der (1992)}}<br /> [[Kategorie:Filmtitel 1992]]<br /> [[Kategorie:Filmdrama]]<br /> [[Kategorie:US-amerikanischer Film]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Josef_Witternigg&diff=221365012 Josef Witternigg 2022-03-21T12:36:08Z <p>31.200.10.226: /* Leben */Wikilink hinzugefügt.</p> <hr /> <div>{{österreichbezogen}}<br /> [[Datei:Stolperstein Salzburg, Josef Witternigg (Rainerstraße 2).jpg|mini|[[Liste der Stolpersteine in der Stadt Salzburg|Stolperstein in der Stadt Salzburg]]]]<br /> '''Josef Witternigg''' (* [[12. Januar]] [[1881]] in [[Bleiburg]]&lt;ref&gt;[http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/gurk/bleiburg-pliberk/B06_017-1/?pg=14 Matricula Online – Bleiburg, Geburtsbuch IX, 1880–1899, Seite 6, 3. Zeile]&lt;/ref&gt;; † [[28. Februar]] [[1937]] in [[Salzburg]]) war ein [[österreich]]ischer Politiker der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (Österreich)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] (SDAP).<br /> <br /> == Ausbildung und Beruf ==<br /> Nach dem Besuch der [[Volksschule#Volksschule in Österreich|Volksschule]] lernte er den Beruf des [[Hutmacher]]s. Er besuchte volkstümliche Universitätskurse an der [[Universität Wien]] und absolvierte das Studium der [[Nationalökonomie]] und der [[Geschichte]] als außerordentlicher Hörer (vier Semester). Er wurde [[Fremdenführer]] und [[Parteisekretär]] der SDAP Salzburg.<br /> <br /> == Leben ==<br /> Josef Witternigg war mit der sozialdemokratischen Politikerin Anna (geborene Schwabeneder) verheiratet. Sie hatten zwei Kinder, Margarethe und Josef.<br /> <br /> Nach der Zerschlagung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) im Februar 1934 war Josef Witternigg eine der Schlüsselfiguren beim kampflosen Abgang der SDAP in Salzburg. Obwohl es ein Streikverbot gab, das die [[Austrofaschismus|autoritäre Regierung]] [[Engelbert Dollfuß]] am 21. April 1933 für alle Betriebe des Bundes und des öffentlichen Wohls verordnet hatte, rief der Parteivorstand in Wien zum Generalstreik auf. Die Landeszentrale wurde von der Polizei aus „Präventivgründen“ abgehört, und Josef Witternigg wurde als Leiter des Generalstreiks am 12. Februar 1934 wegen „Verdachtes des Verbrechens des [[Hochverrat]]es“ festgenommen, am 25. Mai 1934 aber wieder enthaftet und am 25. Februar 1935 „außer Verfolgung gesetzt“. Ein Ansuchen um Haftentschädigung wurde am 28. März 1935 abgelehnt, da der „Verdacht nicht entkräftet“ wurde. Einem Einspruch wurde am 5. Juni 1935 nicht stattgegeben, eine Zustimmung zur Ausreise in die Tschechoslowakei wurde ihm verweigert. Er starb am 28. Februar 1937, weil er durch die politische Verfolgung unter der österreichischen Diktatur schwere gesundheitliche Schädigungen erlitten hat.&lt;ref name=&quot;Stolpersteine&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> | url = http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?victim=Witternigg,Josef<br /> | titel = Josef Witternigg<br /> | hrsg = Stolpersteine Salzburg - Ein Kunstprojekt für Europa von Gunter Demnig<br /> | autor= Gert Kerschbaumer<br /> | zugriff = 2018-06-08<br /> }}&lt;/ref&gt; Seine Frau hatte aus diesem Grund nach dem 2. Weltkrieg Anspruch auf Opferfürsorge. Sie verstarb am 29. Mai 1967.<br /> <br /> == Politische Funktionen ==<br /> * 1918: Mitglied der [[Liste der Abgeordneten zur provisorischen Salzburger Landesversammlung|provisorischen Salzburger Landesversammlung]] und [[Liste der Abgeordneten zum Salzburger Landtag (1. Republik, 1. Wahlperiode)|Abgeordneter zum Salzburger Landtag]], Landesrat der [[Landesregierung Winkler]]<br /> <br /> == Politische Mandate ==<br /> * 4. März 1919 bis 9. November 1920: Mitglied der [[Liste der Abgeordneten der Konstituierenden Nationalversammlung|Konstituierenden Nationalversammlung]], SDAP<br /> * 10. November 1920 bis 1. Oktober 1930: Mitglied des [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrates]] ([[Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (I. Gesetzgebungsperiode)|I.]], [[Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (II. Gesetzgebungsperiode)|II.]] und [[Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (III. Gesetzgebungsperiode)|III. Gesetzgebungsperiode]]), SDAP<br /> * 2. Dezember 1930 bis 17. Februar 1934: Mitglied des [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrates]] ([[Liste der Abgeordneten zum Österreichischen Nationalrat (IV. Gesetzgebungsperiode)|IV. Gesetzgebungsperiode]]), SDAP<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * {{Parlament-at|01518}}<br /> * [http://www.stolpersteine-salzburg.at/de/orte_und_biographien?victim=Witternigg,Josef Biografie] auf den Webseiten von [[Stolpersteine Salzburg]]<br /> * [http://www.salzburg.com/wiki/index.php/Josef_Witternigg Josef Witternigg] im [[Salzburgwiki]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=p|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2016-12-17}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Witternigg, Josef}}<br /> [[Kategorie:Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)]]<br /> [[Kategorie:Landesrat (Land Salzburg)]]<br /> [[Kategorie:Landtagsabgeordneter (Land Salzburg)]]<br /> [[Kategorie:Person (Cisleithanien)]]<br /> [[Kategorie:SPÖ-Mitglied]]<br /> [[Kategorie:Österreicher]]<br /> [[Kategorie:Geboren 1881]]<br /> [[Kategorie:Gestorben 1937]]<br /> [[Kategorie:Mann]]<br /> <br /> {{Personendaten<br /> |NAME=Witternigg, Josef<br /> |ALTERNATIVNAMEN=<br /> |KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Politiker (SdP), Abgeordneter zum Nationalrat<br /> |GEBURTSDATUM=12. Januar 1881<br /> |GEBURTSORT=[[Bleiburg]]<br /> |STERBEDATUM=28. Februar 1937<br /> |STERBEORT=[[Salzburg]]<br /> }}</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Metro_AG&diff=221346209 Metro AG 2022-03-20T20:14:05Z <p>31.200.10.226: Metro AGs Tätigkeit in Russland muss erwähnt werden.</p> <hr /> <div>{{Belege fehlen|Weite Teile des Artikels sind mit Pressemitteilungen/Selbstdarstellung belegt oder ganz ohne Beleg, insbesondere im Abschnitt Geschichte. --[[Benutzer:Millbart|Millbart]] [[Benutzer Diskussion:Millbart|&lt;small&gt;talk&lt;/small&gt;]] 20:35, 3. Jan. 2022 (CET)}}<br /> {{Infobox Unternehmen<br /> | Name = METRO AG<br /> | Logo = Metro Wholesale &amp; Food Specialist logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = DE000BFB0019 ([[Stammaktie]])&lt;br /&gt;{{ISIN|DE000BFB0027}} ([[Vorzugsaktie]])<br /> | Gründungsdatum = 2017<br /> | Auflösungsdatum =<br /> | Auflösungsgrund =<br /> | Sitz = [[Düsseldorf]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Steffen Greubel]], [[Vorstandsvorsitz]]&lt;br /&gt;Christian Baier, Finanzvorstand&lt;br /&gt;Andrea Euenheim, Chief Human Resources Officer und Arbeitsdirektorin&lt;br /&gt;Rafael Gasset, Chief Operating Officer&lt;br /&gt;Claude Sarrailh, Chief Customer and Merchandise Officer&lt;ref&gt;<br /> [https://www.metroag.de/unternehmen/vorstand Der Vorstand der METRO AG]. Website Metro AG. Abgerufen am 8. Januar 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/32210-fokus-auf-grosshandel-metro-ordnet-fuehrungsteam-neu.html |titel=Fokus auf Großhandel. Metro ordnet Führungsteam neu |werk=https://lebensmittelpraxis.de/ |hrsg=Lebensmittel Praxis |datum=2021-11-12 |abruf=2022-01-03}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jürgen Steinemann]], [[Aufsichtsrat]]svorsitzender&lt;ref name=&quot;GB2017/18&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metroag.de/~/assets/metro/documents/financial-statements/2017-18-metro-geschaeftsbericht_de.pdf?dl=1 |titel=Geschäftsbericht 2017/18 |hrsg=Metro AG |format=PDF |abruf=2019-01-24}}&lt;/ref&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 95.141 &lt;small&gt;(2020/21)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://berichte.metroag.de/geschaeftsbericht/2020-2021/an-unsere-aktionaere/metro-in-zahlen.html|titel=Geschäftsbericht 2020/21: Metro in Zahlen |hrsg=Metro AG |abruf=2021-12-21}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 24,8 Mrd. Euro &lt;small&gt;(2020/21)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2021-09-30<br /> | Branche = Handel<br /> | Homepage = www.metroag.de<br /> }}<br /> <br /> Die '''Metro AG''' ist ein börsennotierter Konzern von [[Großhandel]]sunternehmen. Der Konzern mit Hauptsitz in [[Düsseldorf]] beschäftigt in 681&amp;nbsp;Märkten&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://berichte.metroag.de/geschaeftsbericht/2020-2021/zusammengefasster-lagebericht/grundlagen-des-konzerns/geschaeftsmodell.html |titel=Geschäftsbericht 2020/21: Geschäftsmodell |hrsg=Metro AG |abruf=2021-12-21}}&lt;/ref&gt; weltweit mehr als 95.000&amp;nbsp;Mitarbeiter&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot; /&gt;, die meisten davon in Deutschland. In Deutschland betreibt das Unternehmen vor allem die Metro-Großhandelsmärkte.<br /> <br /> Die heutige Metro entstand 2017 durch die Ausgliederung der Handelsketten Metro Cash &amp; Carry und [[Real (Handelskette)|Real]] aus der alten Metro in die ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'', die sich später selbst in Metro umbenannte. Der alte Metro-Firmenmantel, bei dem die Handelsketten [[Media-Saturn|Mediamarkt und Saturn]] verblieben, benannte sich danach in [[Ceconomy]] um. Die neue Metro verkaufte 2020 die Real-Handelskette, so dass heute nur noch die Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte im Unternehmen verblieben sind.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Kläsgen |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkauf-real-wird-zerschlagen-1.4947479 |titel=Real wird zerschlagen |werk=sueddeutsche.de |datum=2020-06-25 |abruf=2020-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Gründung und Expansion ===<br /> [[Datei:Metro-Zentrale Düsseldorf, 2015 (10).jpg|mini|Metro Group, Metro-Straße&amp;nbsp;1, Düsseldorf]]<br /> Die Geschichte der Metro begann am 8.&amp;nbsp;November&amp;nbsp;1963 in [[Essen-Vogelheim]] mit der Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter dem Namen Metro, der heute noch besteht. Der heute ebenfalls noch bestehende Markt in [[Mülheim an der Ruhr]] kam Ende&amp;nbsp;1964 als zweiter&amp;nbsp;Standort hinzu. Gründungs-Gesellschafter für den ersten&amp;nbsp;Markt in Essen waren zwei&amp;nbsp;Lebensmittel-Großhändler, die Gebrüder Ernst Schmidt und [[Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck]], die in zweiter&amp;nbsp;Generation die von ihrem Vater&amp;nbsp;1923 gegründete Firma ''Karl&amp;nbsp;Schmidt&amp;nbsp;OHG'' im Duisburger Innenhafen erfolgreich betrieben und über 500&amp;nbsp;[[Spar|SPAR-Lebensmittel-Einzelhändler]] belieferten. Ideengeber war im Wesentlichen Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck. Den Namen „Metro“ hat er wahrscheinlich von dem Begriff „Metropole“ abgeleitet. Er ließ die Namensrechte für „Metro“ frühzeitig schützen (auch nach Abstimmung mit dem damaligen Hollywoodriesen „Metro-Goldwyn-Mayer“), was seinerzeit ohne Vergütung möglich war.<br /> <br /> Der Vertriebstyp [[Abholgroßmarkt|Selbstbedienungs-Großhandel]] (Cash-and-Carry-Markt) kam Ende&amp;nbsp;der&amp;nbsp;1950er und Anfang&amp;nbsp;der&amp;nbsp;1960er&amp;nbsp;Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die [[Ratio (Handelsunternehmen)|Ratio]]-Märkte der Firma ''Terfloth&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Snoek'' in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma [[Handelshof (Großhandelsunternehmen)|Handelshof]] in [[Haan]], Köln und Mönchengladbach, aber auch durch die Märkte der Gebrüder [[Karl Albrecht|Karl]] und [[Theo Albrecht]] unter dem Namen [[Aldi]] in Neuss und Mülheim an der Ruhr wurden diese bekannt.<br /> <br /> Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter der Firmierung Metro in Essen verantwortete Walter Vieth, der von&amp;nbsp;1963 bis&amp;nbsp;1970 dort Geschäftsführer war.<br /> 1964, ein&amp;nbsp;Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma ''Stöcker&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Reinshagen'' (Inhaberfamilie&amp;nbsp;Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash-and-Carry-Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&amp;C-Aktivitäten zusammenzulegen. So gründeten sie die Metro-SB-Großmärkte&amp;nbsp;GmbH&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Co.&amp;nbsp;KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde [[Otto Beisheim]], bis&amp;nbsp;1964 Prokurist der Firma Stöcker&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten).<br /> <br /> 1966 kam als dritter&amp;nbsp;Metro-Markt ein Haus in West-Berlin hinzu. Ebenfalls&amp;nbsp;1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Friedrich Wilhelm Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens [[Franz Haniel &amp; Cie. GmbH]] in Duisburg, im Flugzeug von Berlin nach Düsseldorf kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu dieser Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette („Rheinpreußen“) neue Anlage-Möglichkeiten. Die angesehenen Unternehmerfamilien des Ruhrgebiets, Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, kannten und vertrauten einander aus Gründen privater und geschäftlicher Beziehungen. Vor diesem Hintergrund gelang es Otto Beisheim mit großem Geschick, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und im Rahmen dieser Umgründung selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab diesem Zeitpunkt zu je rund einem&amp;nbsp;Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel.<br /> <br /> {{Anker|Makro}}Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann&amp;nbsp;1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und, nach einer Verbindung mit der niederländischen Firma [[SHV Holdings]] (''Steenkolen Handels-Vereeniging'') Utrecht, dem ersten C&amp;C-Großmarkt (Firma: Makro) in den Niederlanden, sowie 1968 in Düsseldorf, eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&amp;C&amp;nbsp;Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas.<br /> Seit&amp;nbsp;1971 war [[Erwin Conradi]] Leiter der Metro, er revolutionierte das Marketing durch die Einführung von [[Postwurfsendung]]en und expandierte durch Marktöffnungen in den Niederlanden, Frankreich, Österreich und Dänemark (teils unter dem Namen ''Makro''). Im Jahr&amp;nbsp;1980 übernahm die Metro 24,9&amp;nbsp;Prozent von [[Kaufhof]], die Handelskette feierte im Jahr zuvor den 100.&amp;nbsp;Geburtstag, im gleichen&amp;nbsp;Jahr konnte das gesamte Warenwirtschaftssystem der einhundert&amp;nbsp;Metro-Märkte in Westeuropa elektronisch betrieben werden. 1992 übernimmt Metro die Asko Deutsche Kaufhaus AG,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679844.html |titel=Auf Teufel komm raus |hrsg=Der Spiegel |datum=1992-10-19 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; zu der unter anderem [[Adler Modemärkte|Adler]], [[Praktiker]], [[C+C Schaper]], [[Real (Handelskette)|real-kauf]] sowie [[Möbel Unger]] gehörten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=R. M. Whiteside, A. Wilson, S. E. Hörnig, C. P. Wilson, S. Blackburn |Titel=Major Companies of Europe 1990/91 |TitelErg=Volume 1 Major Companies of the Continental Europe Economic Community |Auflage=1 |Verlag=Graham &amp; Trotman |Ort=London |Datum=1990 |ISBN=978-94-010-6845-1 |Seiten=366}}&lt;/ref&gt; 1996&amp;nbsp;wurde zusammen mit der [[Jinjiang Group]] der erste&amp;nbsp;Markt in [[Shanghai]] eröffnet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Corinna Baier |Titel=Ist Metro noch zu retten? |Sammelwerk=[[Focus]] |Nummer=44/18 |Datum=2018-10-27 |Seiten=65}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verschmelzung mit Kaufhof ===<br /> Im März&amp;nbsp;1996 wurde die Bildung der Metro als Verschmelzung der Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte mit der ''Kaufhof Holding&amp;nbsp;AG'', der ''Deutsche SB-Kauf&amp;nbsp;AG'' (aus der Insolvenzmasse der [[co op AG]]) und der [[Asko Deutsche Kaufhaus AG]] (entstanden aus der Allgemeine Saar Konsum, an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekannt gegeben. Zum Konzern gehörten auch die ''Huma'' Einkaufszentren, die Sportfachmärkte ''Primus Sportwelt'', die ''MHB Handel&amp;nbsp;AG'' und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller [[Pelikan AG|Pelikan]], sowie [[Media-Saturn]], das Unterhaltungselektronikgeschäft von MediaMarkt und Saturn. Die Aktie der rückwirkend zum 1.&amp;nbsp;Januar gegründeten Metro&amp;nbsp;AG notierte erstmals am 22.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;1996 an der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] und war bis&amp;nbsp;2012 Bestandteil des [[DAX]].<br /> <br /> 1997 verkaufte die SHV Holdings ihre Beteiligung an den 86 europäischen Makro-Filialen an die Metro.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article630751/Koelner-Metro-kauft-Sparten-der-Holding.html |titel=Kölner Metro kauft Sparten der Holding |werk=Die Welt |datum=1998-09-17 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; SHV blieb jedoch Eigentümer der 103 Makro-Filialen in [[Südamerika]] ([[Argentinien]], [[Brasilien]], [[Kolumbien]] und [[Venezuela]]), sowie der 69 Märkte in [[Asien]] ([[Thailand]], [[Indonesien]], [[Pakistan]], [[Philippinen]] und [[China]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/Auswaertsspiel-unterm-Zuckerhut-104132 |titel=Auswärtsspiel unterm Zuckerhut |hrsg=Lebensmittel Zeitung |datum=2014-04-03 |abruf=2020-07-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1998 wurden zudem 94 [[Allkauf]]-SB-Warenhäuser übernommen, außerdem die ''Allkauf Touristik Vertriebs&amp;nbsp;GmbH'' mit 160&amp;nbsp;Reisebüros, die von der Metro wieder veräußert wurden. Die ''Allkauf Franchise&amp;nbsp;GmbH'', zu der zirka 90&amp;nbsp;Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November&amp;nbsp;1998 an ''Nina’s Bildermarkt Sommer&amp;nbsp;GmbH'', Castrop-Rauxel verkauft (2001&amp;nbsp;Insolvenz).<br /> <br /> [[Datei:METRO around the world.png|mini|Standorte der Metro Group weltweit]]<br /> <br /> 1998 wurden die Computerhandelsunternehmen [[Vobis]] und [[Maxdata]], die [[Adler Modemärkte]] und die Schuhhandelsgeschäfte von [[Reno (Schuhhandel)|Reno]], der Discounter ''TiP'', [[Roller (Möbelhaus)|Möbel Roller]] sowie unrentable Kaufhof-Filialen in das zusammen mit der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und dem [[Gerling]]-Konzern gegründete Beteiligungsunternehmen [[Divaco]] eingebracht, um hierfür neue Käufer zu finden. Die Bilanzierungspraktiken des Vorstands der Gesellschaft waren insbesondere im Zusammenhang mit der bis&amp;nbsp;2003 bestehenden Beteiligung an der Divaco der heftigen Kritik des ehemaligen Managers und Musik-[[Mäzen]]s [[Hannjörg Hereth]] ausgesetzt, der in einem aktienrechtlichen Anfechtungsprozess gegen die Wahl des langjährigen Abschlussprüfers ''Fasselt&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Partner'' erfolgreich in die Berufung ging.<br /> <br /> === Entwicklung ab 2000 ===<br /> [[Datei:Metro AG logo.svg|mini|Logo der Metro Group von 2002 bis 2010]]<br /> Ab November&amp;nbsp;2002 nannte sich das Unternehmen „Metro Group“. Im Dezember&amp;nbsp;2003 trennte sich die Metro von ihrer Beteiligung an der Divaco&amp;nbsp;KG und veräußerte ihre Anteile an den Alleinaktionär und Alleinvorstand [[Siegfried Kaske]] für einen&amp;nbsp;Euro.&lt;ref&gt;[http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,413356-2,00.html ''Nicht mehr realisierbar''], [[Manager Magazin]] online vom 28. April 2006&lt;/ref&gt;<br /> 2004&amp;nbsp;kaufte Metro von Divaco die Adler&amp;nbsp;Modemärkte wieder zurück.<br /> 2005&amp;nbsp;trennte sich Metro von der Baumarktkette [[Praktiker]], die als eigenständiges Unternehmen an die Börse ging. Mit ihr wurden auch ''Top-Bau'' und die Baumärkte von ''Extra Bau+Hobby'' aus der Gruppe herausgelöst.<br /> Im Juli&amp;nbsp;2006 kaufte Metro die 85&amp;nbsp;deutschen&amp;nbsp;Verkaufsniederlassungen des [[Wal-Mart]]-Konzerns, der damit sein verlustreiches Deutschland-Geschäft aufgab. Die Wal-Mart-Läden wurden zum großen Teil in die [[Real (Handelskette)|Real]]-Vertriebsmarke eingegliedert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=30162175 |text=FAZ.net vom 28. Juli 2006 |wayback=20070312093236}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli&amp;nbsp;2008 wurde die Vertriebsmarke Extra (Verbrauchermarktaktivitäten mit etwa 250&amp;nbsp;Standorten und zirka 1,6&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro Umsatz) durch die [[Rewe Group|Rewe-Gruppe]] übernommen. Die Extra-Märkte wurden in der zweiten&amp;nbsp;Jahreshälfte&amp;nbsp;2008 auf das Rewe-Sortiment umgestellt. Die Franchisemarken ''Comet'' und ''Bolle'', unter denen rund ein&amp;nbsp;Fünftel der zirka 250&amp;nbsp;Märkte läuft, wurden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale ging an die Rewe Group.&lt;!--&lt;ref&gt; [http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2008-03/artikel-10445009.asp Kartellamt billigt Verkauf der Extra-Märkte von Metro an Rewe], 28. März 2008&lt;/ref&gt;--&gt;<br /> Metro veräußerte im Februar&amp;nbsp;2009 die [[Adler Modemärkte]] an die Beteiligungsgesellschaft [[BluO]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-607440.html |titel=Metro verkauft Adler-Märkte |hrsg=Manager Magazin |datum=2009-02-13 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Metro AG 2010 logo.svg|mini|Logo der Metro Group von 2010 bis 2016]]<br /> Anlässlich der Bilanzpressekonferenz im März&amp;nbsp;2010 wurde der Öffentlichkeit ein neues Logo der Handelsgruppe vorgestellt.&lt;ref name=&quot;???????&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.grintsch.com/referenzen/metro_logometrogroup |titel=Logo METRO GROUP |hrsg=Grintsch Communications GmbH |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120415081230/http://www.grintsch.com/referenzen/metro_logometrogroup |archiv-datum=2012-04-15 |offline=1 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt; Durch die gestalterische Orientierung am Logo der Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte sollte nach Aussage der Unternehmensvertreter auch mehr Kundennähe signalisiert werden. Die veränderte [[Corporate Identity]] war zudem Ausdruck der neuen, durch das Reorganisationsprogramm „Shape&amp;nbsp;2012“ initialisierten Konzernstruktur.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1252450_l1/index.htm |text=METRO Group mit neuer Konzernstruktur |wayback=20100322195832}}&lt;/ref&gt;<br /> Ende&amp;nbsp;2010 zog sich Metro mit der Vertriebslinie Metro&amp;nbsp;C&amp;C aus Standorten in Rostock, Halle und Berlin zurück. Der Standort Rostock wurde von Handelshof übernommen. Die anderen Großmärkte wurden geschlossen.<br /> Im November gab Metro bekannt, dass der bisherige Vorstandschef Eckhard Cordes zum Jahresende&amp;nbsp;2011 aus dem Unternehmen ausscheiden werde. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde zum 1.&amp;nbsp;Januar&amp;nbsp;2012 Olaf Koch, zuvor im Vorstand für das Finanzressort zuständig.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2011/12/16/veraenderung-im-vorstand-der-metro-ag |titel=Veränderung im Vorstand der METRO AG |hrsg=Metro Group |datum=2011-12-16 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2012 veräußerte Metro die Makro-Filialen in Großbritannien an Booker&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thegrocer.co.uk/booker/booker-swoops-to-buy-up-beleaguered-makro/229568.article |titel=Booker swoops to buy up beleaguered Makro |werk=The Grocer |datum=2012-05-30 |sprache=en |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; sowie im Jahr 2014 das Makro Geschäft in Griechenland an Sklavenitis.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Emma Thomasson |url=https://www.reuters.com/article/metro-ag-greece-idUSL6N0TF2OA20141125 |titel=Germany's Metro sells nine Greek cash-and-carry stores |hrsg=Reuters |datum=2014-11-25 |sprache=en |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Herbst&amp;nbsp;2014 vereinbarte Metro eine internationale Kooperation mit der französischen Handelsgruppe [[Auchan]] in Form abgestimmter Verhandlungen mit Großlieferanten und gemeinsamer Beschaffung von Nonfood-Artikeln insbesondere im Bereich der Handelseigenmarken.&lt;ref&gt;[https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2014/10/23/metro-und-auchan-vereinbaren-internationale-einkaufspartnerschaft Metro und Auchan vereinbaren internationale Einkaufspartnerschaft], Pressemitteilung der Metro Group, 23. Oktober 2014&lt;/ref&gt;<br /> Im Juni&amp;nbsp;2015 gab Metro bekannt, dass der kanadische Handelskonzern [[Hudson’s Bay Company|Hudson's Bay]] die Warenhaustochter Kaufhof für 2,8&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;Euro übernehme.&lt;ref&gt;[http://www.rundschau-online.de/wirtschaft/hudson-s-bay-metro-verkauft-kaufhof-an-kanadischen-konzern,15184892,30951810.html ''Metro verkauft Kaufhof an kanadischen Konzern.''] Kölnische Rundschau vom 15. Juni 2015, abgerufen am 15. Juni 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Oktober 2019 gab Metro bekannt, eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Einzelhandelsunternehmen Wumei Technology Company einzugehen, indem sie ihre gesamte Beteiligung an der Metro China verkauft und im Gegenzug eine 20-prozentige Beteiligung an dem daraus resultierenden [[Joint Venture]] erhält. Die Transaktion wird mit 1,9 Milliarden Euro bewertet. Metro China erzielte 2017/18 einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in [[Putuo (Shanghai)|Putuo]], Schanghai, und wird von Claude Sarrrailh als [[Chief Executive Officer|CEO]] geleitet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Metro AG |url=https://www.metroag.de/mediacenter/news?q=%23pressemitteilung |titel=Pressemitteilung vom 11. Oktober 2019 |abruf=2019-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ;Metro vor der Aufteilung (2017)<br /> <br /> Die historische Metro, vor der Abspaltung von Ceconomy (im&amp;nbsp;Jahr&amp;nbsp;2017) und Verkauf von Kaufhof (im&amp;nbsp;Jahr&amp;nbsp;2015), war in vier&amp;nbsp;Vertriebslinien untergliedert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/940117.html |text=Die Geschäftsbereiche der Metro-Gruppe |wayback=20080330120141}} netzeitung.de, 18. März 2008.&lt;/ref&gt; Die größten Umsatzbringer werden in der folgenden Tabelle dargestellt (mit Umsatzangaben für&amp;nbsp;2011):&lt;ref name=&quot;gb2011&quot; /&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable centered&quot;<br /> !Name<br /> !Typ<br /> !Umsatz (2011)&lt;br /&gt;in Millionen Euro<br /> !Mitarbeiter (2011)<br /> |-<br /> |Cash &amp; Carry<br /> |Cash &amp; Carry Großhandel<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 31.155<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 126.350<br /> |-<br /> |[[Media-Saturn|Media Markt und Saturn]]<br /> |Elektrohandelsketten<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 20.604<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 65.904<br /> |-<br /> |[[Real (Handelskette)|Real]]<br /> |SB-Warenhaus<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 11.230<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 62.504<br /> |-<br /> |[[Galeria Kaufhof|Kaufhof]]<br /> |Warenhäuser<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 3.450<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 23.768<br /> |}<br /> <br /> === Aufteilung (2016–2017) ===<br /> ==== Vorgeschichte ====<br /> Erich Kellerhals und seine Frau Helga eröffneten&amp;nbsp;1979 zusammen mit dem ehemaligen Karstadt-Abteilungsleiter Walter Gunz den ersten Media&amp;nbsp;Markt und bauten daraus zusammen mit dem Einzelhandelskaufmann Leopold Stiefel eine Kette auf. Die Mehrheit der Anteile haben sie 1988 an den damaligen [[Galeria Kaufhof|Kaufhof]] veräußert, der seinerseits die Saturn-Märkte mit in die Verbindung einbrachte und der 1996 von Metro übernommen wurde. Im Zuge der Eingliederung hatte Kellerhals das weitgehende Mitentscheidungsrecht über [[Media-Saturn]], das Unterhaltungselektronikgeschäfts der Gruppe, eingeräumt bekommen – ab&amp;nbsp;2010 kam es zu wiederholten Spannungen zwischen Metro und Kellerhals über die Geschäftspolitik der Gruppe, die auch auf den Börsenkurs drückte.<br /> <br /> ==== Abspaltung ====<br /> Am 30.&amp;nbsp;März&amp;nbsp;2016 kündigte der Vorstand an, Metro aufzuspalten. Dabei sollten die Sparten Elektronik (''Media Markt'' und ''Saturn'') und Lebensmittel (''Real'' und ''Metro C&amp;C'') voneinander getrennt werden.&lt;ref&gt;[https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2016/09/05/aufteilung-der-metro-group-nimmt-konkrete-formen-an Aufteilung der Metro Group nimmt konkrete Formen an] Pressemitteilung des Unternehmens, 5. September 2016&lt;/ref&gt; Das Lebensmittel-Segment wurde anschließend in die Tochtergesellschaft Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG ausgegliedert,&lt;ref name=&quot;vp&quot;&gt;[https://archiv.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/investor-relations/cmd/boersenzulassungsprospekt-mwfs-ag_en.pdf?dl=1 Wertpapierverkaufsprospekt] der Metro Wholesale &amp; Food Specialist AG, 26. Juni 2017.&lt;/ref&gt; die 2006 als ''LEDA Unternehmens-Verwaltungs GmbH'' von [[Walmart]] übernommen worden war.&lt;ref name=&quot;vp&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 6.&amp;nbsp;Februar&amp;nbsp;2017 stimmten die Aktionäre fast einstimmig der geplanten Aufteilung zu.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/metro-aktionaere-stimmen-fuer-aufspaltung-a-1133440.html Metro-Aktionäre stimmen für Aufspaltung] Spiegel online, 7. Februar 2017&lt;/ref&gt;<br /> Mit Eintragung ins Handelsregister wurde am 12.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;2017 die ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'' von der Metro abgespalten.&lt;ref&gt;[https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/boersenstart-am-donnerstag-die-metro-aufspaltung-ist-vollzogen_aid-19471255 Metro Aufspaltung ist vollzogen] RP online, 12. Juli 2017&lt;/ref&gt; Jedem Besitzer von [[Stammaktie|Stamm-]] oder [[Vorzugsaktie]]n der Metro&amp;nbsp;AG wurden dabei im Verhältnis 1:1 Stamm- und Vorzugsaktien der ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'' zugeteilt,&lt;ref&gt;''[http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Metro-Aktie-Konzernchef-Koch-am-Ziel-Handelsries-wird-aufgespalten-1002167144 Metro-Aktie: Konzernchef Koch am Ziel: Handelsries &lt;!-- Sic! --&gt; wird aufgespalten]'', Börse Online, 12. Juli 2017.&lt;/ref&gt; die am nachfolgenden&amp;nbsp;Tag im Segment [[Prime Standard]] der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] sowie an der [[Börse Luxemburg]] notiert wurden. Abschließend wurde die bisherige Metro&amp;nbsp;AG in [[Ceconomy|Ceconomy AG]] umbenannt,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-gelingt-aufspaltung-a-1157469.html |titel=Zwei neue Multimilliarden-Konzerne: Geschafft: Metro gelingt Aufspaltung |abruf=2019-06-22}}&lt;/ref&gt; und die Metro Wholesale &amp; Food Specialist AG in Metro AG.&lt;ref name=&quot;pm-prospekt&quot;&gt;{{Literatur |Autor=METRO AG |Titel=Neue METRO veröffentlicht Börsenzulassungsprospekt |Datum=2017-06-26 |Online=https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2017/06/26/neue-metro-veroeffentlicht-boersenzulassungsprospekt |Abruf=2018-03-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entwicklung ab 2017 ===<br /> ==== Verkauf von Real ====<br /> Im September 2018 gab Metro bekannt, die Supermarktkette Real verkaufen zu wollen. Das Unternehmen wolle sich künftig ganz auf den Großhandel fokussieren.&lt;ref&gt;[https://www.metroag.de/mediacenter/news/2018/09/13/metro-beginnt-verkaufsprozess-fuer-real-und-fokussiert-sich-auf-grosshandel Verkaufsportess für Real beginnt] Pressemitteilung des Unternehmens, 13. September 2018.&lt;/ref&gt; Im Mai 2019 gab Metro exklusive Verhandlungen über einen Verkauf von Real als Ganzes bis zum Sommer an ein Konsortium um die Redos-Gruppe bekannt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=METRO AG |url=https://www.metroag.de/mediacenter/news/2019/05/08/metro-und-redos-vereinbaren-exklusive-verhandlungen-ueber-real-verkauf |titel=METRO und redos vereinbaren exklusive Verhandlungen über Real-Verkauf |datum=2019-05-08 |abruf=2019-05-08}}&lt;/ref&gt; Anfang Juli 2019 bestätigte das Unternehmen, ein Angebot von dem Immobilieninvestor X+Bricks gemeinsam mit dem Investor SCP Group erhalten zu haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/metro-tochter-investor-xbricks-bleibt-in-seinen-bemuehungen-um-real-hartnaeckig/24525868.html |titel=Metro-Tochter: Investor x+bricks bleibt in seinen Bemühungen um Real hartnäckig |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt; X-Bricks wurde 2018 von dem früheren CEO der [[Corestate|Corestate Capital Group]], Sascha Wilhelm, gegründet mit Fokus auf Lebensmittelhandelsimmobilien;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-verhandelt-mit-immobilieninvestor-x-bricks-a-1299809.html |titel=Überraschende Kehrtwende: Metro will Real lieber an Immobilieninvestor X+Bricks verkaufen - Redos ist raus |werk=www.manager-magazin.de |datum=2019-12-05 |abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt; die SCP Group (Sistema Capital Partners) ist eine Tochter des russischen Finanzkonzerns [[Sistema]]; die beiden Unternehmen hatten sich für das Angebot zusammengeschlossen und sich zudem die Unterstützung von [[Kaufland]] gesichert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Leon Müller |url=https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/metro-aktie-reagiert-handelt-unternehmen-entgegen-anlegerinteressen-20188039.html |titel=Metro-Aktie reagiert: Handelt Unternehmen entgegen Anlegerinteressen? |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Dezember 2019 beendete Metro die Verhandlungen mit Redos und führte fortan Gespräche exklusiv mit dem Konsortium aus X-Bricks und SCP Group. Im Unterschied zu Redos beabsichtigt das Konsortium, Real zunächst als Ganzes ohne Minderheitsbeteiligung der Metro zu übernehmen, erst später Teile an Marktteilnehmer zu veräußern und einige Märkte unter dem bisherigen Namen Real weiterzuführen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.dgap.de/dgap/News/adhocall/metro-vereinbart-mit-konsortium-aus-scp-group-und-xbricks-absichtserklaerung-und-exklusive-verhandlungen-zur-transaktion-von-real/?companyID=389700&amp;newsID=1238703 |titel=METRO AG vereinbart mit Konsortium aus SCP Group und x+bricks Absichtserklärung und exklusive Verhandlungen zur Transaktion von Real - dgap.de |werk=www.dgap.de |datum=2019-12-05 |abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt; Der Kauf wurde im Februar 2020 vereinbart&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Konstantinos Mitsis |url=https://www.chip.de/news/Real-geht-an-deutsch-russisches-KonsortiumBeim-Besuch-einer-Filiale-stossen-wir-auf-eine-Ueberraschung_181713176.html |titel=Real geht an deutsch-russisches Konsortium:Beim Besuch einer Filiale stoßen wir auf eine Überraschung |abruf=2020-02-15}}&lt;/ref&gt; und am 25. Juni 2020 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Kläsgen |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkauf-real-wird-zerschlagen-1.4947479 |titel=Real wird zerschlagen |werk=sueddeutsche.de |datum=2020-06-25 |abruf=2020-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übernahmeangebote von EP Global Commerce ====<br /> Im August&amp;nbsp;2018 verkaufte der historische Aktionär [[Franz Haniel &amp; Cie.]] ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) mit [[Kaufoption|Option auf den Erwerb]] des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) für 316&amp;nbsp;Millionen Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce der beiden Unternehmer [[Patrik Tkáč]] aus der Slowakei und [[Daniel Křetínský]] aus Tschechien. Am 21.&amp;nbsp;Juni 2019 legte die Aktionärin EP Global Commerce dann ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Metro vor. Sie bot 16&amp;nbsp;Euro je Stammaktie und 13,80&amp;nbsp;Euro je Vorzugsaktie.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/metro-117.html |titel=Kriselnder Handelskonzern: Übernahmeangebot für Metro |abruf=2019-06-22}}&lt;/ref&gt;<br /> Der Metro-Vorstand wies das Angebot als zu gering zurück und empfahl den Aktionären, vorerst keine Anteile an die Bieterin zu verkaufen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Brigitte Koch, Düsseldorf |Titel=Tschechischer Investor: Metro-Vorstand weist Übernahmeangebot zurück |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.624998Aj3 |Abruf=2019-06-23}}&lt;/ref&gt; Auch die [[Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz]] (DSW) und die [[Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger]] (SdK) rieten vom Verkauf vorerst ab.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/sdk-und-dsw-aktionaersvertreter-raten-zur-ablehnung-der-metro-offerte-kretinskys/24490382.html |titel=SdK: Aktionärsvertreter raten zur Ablehnung der Metro-Offerte |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Die Meridian-Stiftung der Familie Schmidt-Ruthenbeck wollte aus grundsätzlichen Erwägungen ihren Anteil nicht verkaufen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Frank Meßing |url=https://www.wp.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/metro-grossaktionaer-will-kretinskys-uebernahmeangebot-ablehnen-id226274583.html |titel=Metro-Großaktionär will Kretinskys Übernahmeangebot ablehnen |datum=2019-06-24 |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Kurz nach dem Übernahmeangebot verkaufte Ceconomy entsprechend einer bestehenden Option fast alle seiner restlichen Metro-Anteile an die EP Global Commerce.&lt;ref&gt;''CECONOMY schließt Veräußerung ihres rund 9-Prozent-Anteils an der METRO AG ab.'' In: ''Corporate News.'' Auf Ceconomy.de, abgerufen am 19.&amp;nbsp;Oktober 2019 ([https://www.ceconomy.de/media/ceconomy_schliesst_veraeusserung_ihres_rund9-prozent-anteils_an_der_metro_ag_ab.pdf PDF]; 143&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/handelskonzern-milliardaer-kretinsky-kommt-der-komplettuebernahme-der-metro-immer-naeher/24486574.html |titel=Metro: Daniel Kretinsky sichert sich weitere 5,4 Prozent |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Auch die Großaktionärin Haniel bekräftigte, ihren verbliebenen Metro-Anteil im Rahmen des als fair bewerteten Angebots an EPGC verkaufen zu wollen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Milliardaer-greift-fester-nach-Metro-article21105250.html |titel=Milliardär greift fester nach Metro |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt; Die Beisheim-Holding äußerte sich zunächst nicht zu ihren Absichten.&lt;ref&gt;[https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/metro-grossaktionaer-haelt-sich-zu-einstieg-von-milliardaer-bedeckt-1027489032 ''Metro-Großaktionär hält sich zu Einstieg von Milliardär bedeckt.''] 28.&amp;nbsp;August 2018. Auf Boerse-online.de, abgerufen am 19.&amp;nbsp;Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> Alle gekauften Aktien und Haniel-Optionen zusammengenommen, kam die Investmentgesellschaft EPGC rechnerisch über die Schwelle von 30 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-daniel-kretinsky-kauft-von-ceconomy-aktie-springt-a-1273994.html |titel=Metro AG: Daniel Kretinsky bei Ceconomy mit Übernahmeangebot erfolgreich |abruf=2019-06-27}}&lt;/ref&gt;<br /> Das Übernahmeangebot erreichte bis zum Ende der Annahmefrist dennoch lediglich eine Annahmequote von nur rund 42 %,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2019-08/47410038-roundup-2-kretinsky-scheitert-mit-uebernahmeangebot-fuer-metro-016.htm |titel=ROUNDUP 2: Kretinsky scheitert mit Übernahmeangebot für Metro |abruf=2019-08-09}}&lt;/ref&gt; verfehlte damit die von EPGC gesetzte Mindestannahmequote von 67,5 % deutlich, womit der Übernahmeversuch scheiterte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Michael Gassmann |Titel=Metro: Tschechischer Milliardär Křetínský verliert Kampf um deutschen Handelsriesen |Datum=2019-08-09 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article198221331/Metro-Tschechischer-Milliardaer-Kretinsky-verliert-Kampf-um-deutschen-Handelsriesen.html |Abruf=2019-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte September 2020 kündigte EP Global Commerce (EPGC) ein erneutes freiwilliges Übernahmeangebot, diesmal ohne Mindestannahmeschwelle, an; aufgrund des inzwischen stark gefallenen Aktienkurses werden 8,48 Euro je Stammaktie und 8,87 Euro je Vorzugsaktie angeboten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=DGAP-News |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-09/50686787-dgap-news-ep-global-commerce-gmbh-ep-global-commerce-kuendigt-freiwilliges-oeffentliches-uebernahmeangebot-fuer-metro-ag-an-022.htm |titel=EP Global Commerce GmbH: EP Global Commerce kündigt freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für METRO AG an |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-09-13 |abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen lehnt den Übernahmeversuch weiterhin ab.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Michael Gassmann |Titel=Metro: Tschechischer Investor Daniel Kretinsky will Großhandel übernehmen |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2020-09-14 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article215717196/Metro-Tschechischer-Investor-Daniel-Kretinsky-will-Grosshandel-uebernehmen.html |Abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Zum Ablauf der Annahmefrist am 30.&amp;nbsp;Oktober 2020 erreichte EPGC einen Anteil von 37,1 % der Stammaktien und verlängerte die Annahmefrist bis zum 17.&amp;nbsp;November 2020.&lt;ref name=&quot;Verlängerung&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Dow Jones News |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-11/51138097-epgc-haelt-37-09-an-metro-zweite-annahmefrist-bis-17-november-015.htm |titel=EPGC hält 37,09% an Metro - Zweite Annahmefrist bis 17. November |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-11-03 |abruf=2020-11-03}}&lt;/ref&gt; Nach Ablauf der erweiterten Annahmefrist erreichte EPGC einen Anteil von 40,6 % der Stammaktien.&lt;ref name=&quot;Ausbau&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-11/51304095-metro-machtkampf-kretinsky-stockt-beteiligung-weiter-auf-016.htm |titel=Metro-Machtkampf: Kretinsky stockt Beteiligung weiter auf |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-11-20 |abruf=2020-11-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sonstige Entwicklung ab 2019 ====<br /> Im März 2019 erschloss Metro mit Großhandel für Lebensmittel den Markt in Myanmar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2019/03/13/metro-startet-grosshandel-fuer-lebensmittel-myanmar/ |titel=Metro startet Großhandel für Lebensmittel in Myanmar |werk=Deutsche Wirtschaftsnachrichten |datum=2019-03-13 |abruf=2020-11-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Im August 2019 verkaufte Metro eine Mehrheit von 80 % an den Aktivitäten in China für rund 1,5 Milliarden Euro an die Wumei Technology Group;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-10/metro-wumei-china-geschaeft-anteile-grossmaerkte |titel=Metro verkauft sein China-Geschäft |werk=Zeit Online |datum=2019-10-11 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; die Transaktion wurde im April 2020 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/27136-metro-ag-schliesst-verkauf-des-china-geschaefts-ab-2020-04-23-12-30-00.html |titel=Schließt Verkauf des China-Geschäfts ab |werk=Lebensmittel Praxis |datum=2020-04-23 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2019 investierte Metro über seine Investmenttochter, LeadX Capital Partners, in das schwedische Unternehmen Matsmart, das online mit hohen Rabatten Lebensmittel verkauft, die sonst weggeworfen worden wären.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.esmmagazine.com/supply-chain/metros-leadx-capital-partners-invests-in-swedens-matsmart-81101 |titel=Metro's Leadx Capital Partners Invests In Sweden's Matsmart |werk=European Supermarket Magazine |datum=2019-10-09 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Im gleichen Monat startete Metro einen Online-Marktplatz für Gastronomie-, Hotel- und Catering-Kunden, über den es gemeinsam mit Partnern Produkte aus dem Non-Food-Bereich anbietet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.ahgz.de/news/einkauf-metro-startet-online-marktplatz-fuer-gastronomen,200012258380.html |titel=Metro startet Online-Marktplatz für Gastronomen |werk=ahgz |datum=2019-09-13 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang Oktober 2020 erwarb Metro den portugiesischen Lebensmittel-Lieferanten Aviludo Group.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://de.reuters.com/article/deutschland-metro-aviludo-idDEKBN2740OV |titel=Metro übernimmt portugiesischen Lebensmittelkonzern Aviludo |werk=Reuters |datum=2020-10-19 |abruf=2020-10-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Anfang Dezember 2020 erhält Metro ein A-Rating des [[Carbon Disclosure Project|Carbon Disclosures Projects]] im Bereich Klima.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bert Fröndhoff, Kevin Knitterscheidt, Kathrin Witsch |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/carbon-disclosure-project-deutsche-unternehmen-sichern-sich-bestnoten-beim-klimaschutz/26696694.html |titel=Deutsche Unternehmen sichern sich Bestnoten beim Klimaschutz |werk=Handelsblatt.com |datum=2020-12-08 |abruf=2020-12-09}}&lt;/ref&gt;<br /> Bereits im August 2020 kündigte Metro an, dass [[Olaf Koch (Manager)|Olaf Koch]] sein Amt als Vorstandsvorsitzender zum Ende des Jahres 2020 niederlegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Gassmann |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article214129936/Metro-Chef-Olaf-Koch-kehrt-Grosshandelsbranche-den-Ruecken.html |titel=Scheidender Metro-Chef hält seine Mission für erfüllt |werk=welt.de |datum=2020-08-24 |abruf=2020-08-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Im Januar 2021 übernahmen die Vorstandsmitglieder Christian Baier (CFO) und Rafael Gasset (COO) gemeinsam die Position des Vorstandsvorsitzenden (CEO) für eine Interimszeit.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://de.reuters.com/article/deutschland-metro-idDEKBN2831BO?il=0 |titel=Metro wird von Doppelspitze geführt - Jedoch nur für Übergangszeit |werk=reuters.com |datum=2020-11-23 |abruf=2020-11-23}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang Februar 2021 bestellte der Aufsichtsrat der Metro [[Steffen Greubel]] zum neuen Vorstandsvorsitzenden; er tritt seine neue Position zum 1. Mai 2021 an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url= https://www.zeit.de/news/2021-02/08/steffen-greubel-wird-vorstandschef-von-metro |titel= Steffen Greubel wird Vorstandschef von Metro |werk=Zeit Online |datum=2021-02-08 |abruf=2021-02-10}}&lt;/ref&gt;<br /> Im August 2021 kündigte Metro an, das operative Großhandelsgeschäft in Japan mit 10 Märkten und Belieferungsgeschäft bis Ende Oktober 2021 zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-metro-schliesst-grosshandelsmaerkte-in-japan/27485970.html |titel=Metro schließt Großhandelsmärkte in Japan |hrsg=Handelsblatt |datum=2021-08-05 |sprache=de |abruf=2021-08-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2021 kündigte Metro an, das Belieferungsgeschäft in Myanmar bis Ende Oktober 2021 zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-metro-zieht-sich-aus-myanmar-zurueck/27569910.html |titel=Metro zieht sich aus Myanmar zurück |hrsg=Handelsblatt |datum=2021-09-01 |sprache=de |abruf=2021-09-01}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2021 kündigte Metro an über ihre Gesellschaft in Österreich neun Großhandelsmärkte der [[Cash &amp; Carry|C&amp;C]] [[ADEG Österreich|Abholgroßmärkte GmbH (AGM)]], das dazugehörige Belieferungsgeschäft und die Firmenzentrale in [[Salzburg]], von der [[Rewe Group]] zu übernehmen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://kurier.at/wirtschaft/metro-uebernimmt-von-adeg-den-grossteil-der-agm-abholmaerkte/401722770 |titel=Metro übernimmt von Adeg den Großteil der AGM-Abholmärkte |hrsg=Kurier.at |datum=2021-09-02 |sprache=de |abruf=2021-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklung der Eigentumsverhältnisse und Börse ==<br /> An der Metro waren bis August&amp;nbsp;2007 [[Otto Beisheim]] mit 18,8&amp;nbsp;Prozent, die [[Franz Haniel &amp; Cie. GmbH]] mit 18,4&amp;nbsp;Prozent und die Familie [[Schmidt-Ruthenbeck]] mit 13,0&amp;nbsp;Prozent beteiligt. Es bestand eine Vereinbarung, dass die drei „Alteigentümer“ zusammen über 50&amp;nbsp;Prozent der Aktien halten müssen. Anfang September&amp;nbsp;2007 gab Haniel bekannt, dass sie ihren Anteil um 15,68&amp;nbsp;Prozent auf 34,24&amp;nbsp;Prozent erhöht hat. Gleichzeitig hat die Familie Schmidt-Ruthenbeck ihren Anteil auf 15,77&amp;nbsp;Prozent erhöht. Somit halten diese beiden Gesellschafter 50,01&amp;nbsp;Prozent der Aktien. Gemeinsam mit den 18,46&amp;nbsp;Prozent von Otto Beisheim hielten die Altgesellschafter somit 68,47&amp;nbsp;Prozent an Metro. Die Aufstockung der Aktienanteile durch die anderen beiden Altgesellschafter veranlasste Otto Beisheim (1924–2013) dazu, aus dem vorhandenen [[Poolvertrag]] auszusteigen. Anfang&amp;nbsp;Oktober&amp;nbsp;2009 wurde bekannt, dass Otto Beisheim 17&amp;nbsp;Millionen Aktien für rund 600&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;Euro verkauft habe. Damit hat er seinen Anteil von rund 18,5&amp;nbsp;Prozent auf rund 13&amp;nbsp;Prozent vermindert.&lt;ref&gt;[[Die Welt]] – [https://www.welt.de/finanzen/article4769407/Warum-Metro-Gruender-Beisheim-Aktien-versilbert.html ''Warum Metro-Gründer Beisheim Aktien versilbert''] vom 7. Oktober 2009&lt;/ref&gt; Zu Ende&amp;nbsp;Oktober&amp;nbsp;2014 löste Haniel den Poolvertrag mit Schmidt-Ruthenbeck auf.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.haniel.de/de/presse/pressemitteilungen/artikel/haniel-loest-poolvertrag-mit-der-bvg-beteiligungs-und-vermoe-gensverwaltungs-gmbh-der-familie-sch/ |text=Pressemitteilung Haniel |wayback=20141103163640}}, 31. Oktober 2014&lt;/ref&gt; Im Juni&amp;nbsp;2015 waren die Aktien wie folgt verteilt: Haniel rund 25&amp;nbsp;Prozent, Schmidt-Ruthenbeck rund 16 Prozent, Gesellschafterstamm Beisheim 9,1&amp;nbsp;Prozent und im Streubesitz 50,1&amp;nbsp;Prozent.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Metro AG |url=https://www.metrogroup.de/investor-relations/aktie |titel=Startseite |abruf=2018-03-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im August&amp;nbsp;2018 verkaufte Haniel ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) für 316&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce, die den beiden Unternehmern [[Patrik Tkáč]] (47 %) und [[Daniel Křetínský]] (53 %) gehört. Ihnen wurde zudem eine Option auf den Erwerb des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) eingeräumt, woraufhin diese ein Übernahmeangebot veröffentlichten; dabei sicherten sie sich auch die von Ceconomy gehaltenen Aktien – nachdem das Angebot gescheitert war, reduzierte EP Global seinen Anteilsbesitz auf knapp unter 30 %, der Anteil, bei dem ein Pflichtangebot fällig gewesen wäre. Nach einem erneuten Übernahmeangebot, welches im November 2020 endete, ergab sich folgende Aktionärsstruktur:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !Anteil<br /> !Anteilseigner<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 40,60 %<br /> | EP Global Commerce<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 23,94 %<br /> | Meridian Stiftung ([[Schmidt-Ruthenbeck]]) / [[Otto Beisheim|Beisheim Holding]]<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 35,46 %<br /> | [[Streubesitz]]<br /> |}<br /> &lt;small&gt;Stand: Januar 2022&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.metroag.de/investoren/aktie Investorenseite] der Metro; abgerufen am 5. Januar 2022&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2021 kündigte die [[Deutsche Börse]] den Wechsel der Metro vom [[MDAX]] in den [[SDAX]] an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutsche Börse |url=https://www.deutsche-boerse.com/dbg-de/media/pressemitteilungen/Siemens-Energy-AG-neu-im-DAX-2563286 |titel=Siemens Energy AG neu im DAX |datum=2021-03-03 |abruf=2021-03-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Unternehmensstruktur ==<br /> [[Datei:Metro AG Konzernstruktur 2019 20.png|mini|Metro AG Konzernstruktur 2019/2020]]<br /> Seit Juni 2017 führt die Metro AG als zentrale Managementholding den Metro-Konzern. Das Kerngeschäft Großhandel mit 678 Märkten (Stand Mai 2020) wird im Geschäftsbereich Metro Wholesale geführt. Darunter teilt sich das Geschäft in die Regionen Metro Deutschland, Metro Westeuropa (ohne Deutschland), Metro Russland, Metro Osteuropa (ohne Russland) sowie Metro Asien auf. Zum Geschäftsbereich Wholesale zählen auch Metros Lieferservices (METRO Lieferservice, Classic Fine Foods, Pro à Pro und Rungis Express), die das Unternehmen in 10 Ländern anbietet.<br /> <br /> Im Geschäftsbereich Others (Sonstige) fasst Metro vor allem seine Aktivitäten im Digitalisierungsbereich zusammen, wo digitale Lösungen für die Gastronomie entwickelt werden. Zusätzlich werden in dem Geschäftsbereich die Dienstleistungen des Unternehmens im Immobiliensektor, der Logistik, IT, Werbung und Beschaffung zusammengefasst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metroag.de/unternehmen/konzernstruktur |titel=Konzernstruktur |werk=Metro AG |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rechte am Namen „Metro“ ==<br /> In verschiedenen Verfahren versuchte Metro, ihre Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu sichern. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft ''MetroRail'' musste sich in ''[[Metronom Eisenbahngesellschaft]]&amp;nbsp;mbH'' umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin ''Metro'' nennen. Auch der [[Metrorapid]]-Nachfolger ''[[Rhein-Ruhr-Express|MetroExpress]]'' wurde nach Klageandrohung umbenannt. In [[Nabburg]] (Oberpfalz) wurde die Diskothek ''Metro'' verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die [[Berliner Verkehrsbetriebe]]&amp;nbsp;(BVG), die [[Hamburger Hochbahn]]&amp;nbsp;(HHA), den [[Hamburger Verkehrsverbund]]&amp;nbsp;(HVV) und die [[Münchner Verkehrsgesellschaft]]&amp;nbsp;(MVG) wegen des Namens ''Metro-Bus'' für einige Hauptbuslinien wurden in erster&amp;nbsp;Instanz abgewiesen. Die zweite&amp;nbsp;Instanz hat die Urteile zwar bestätigt,&lt;ref&gt;[https://www.aufrecht.de/urteile/markenrecht/urteile-2006/keine-verwechslungsfaehigkeit-zwischen-metro-group-und-hvv-metrobus-olg-hamburg-urteil-vom-02032006-az-3-u-20504.html aufrecht.de]&lt;/ref&gt; jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsbetriebe für den Namen&amp;nbsp;Metro deutlich eingeschränkt. Im Ruhrgebiet musste das Fahrradverleihsystem ''Metrorad&amp;nbsp;ruhr'' in ''Metropolradruhr'' umbenannt werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/region/hierundheute/heute/Metrorad-muss-Namen-aendern;art94547,1077208 |text=Ruhrnachrichten |wayback=20131104102818}}, abgerufen am 3. Januar 2013&lt;/ref&gt; Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-jähriger U-Bahn-Fan, der die [[Domain (Internet)|Domain]] ''nuernberg-metro.de'' besaß.<br /> <br /> Angesichts eines drohenden Markenkonfliktes benannte das Unternehmen [[Microsoft]] seine Benutzeroberfläche ''Metro'' im Computerbetriebssystem [[Microsoft Windows 8]] um.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/computer_nt/article108470886/Kein-Metro-in-Windows-8.html Welt.de: „Kein Metro in Windows 8“], aufgerufen am 3. August 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Im Mai&amp;nbsp;2009 machte Metro Schlagzeilen, weil im Dezember&amp;nbsp;2008 in dem Zulieferbetrieb ''R.L.&amp;nbsp;Denim'' in Bangladesch eine 18-jährige Arbeiterin gestorben war,&lt;ref&gt;spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,624685,00.html ''Metro beendet Zusammenarbeit mit Zulieferer'']&lt;/ref&gt; deren Tod in Verbindung mit den Arbeitsbedingungen in dem Betrieb gestellt wurde. Metro stellte den Zusammenhang in Frage und kündigte das Geschäftsverhältnis mit dem Betrieb.&lt;ref&gt;spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,623844,00.html ''Schwere Vorwürfe gegen Metro-Zulieferer'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Gewerkschaft [[NGWF]] (National Garment Workers Federation) in Bangladesch setzte sich daraufhin mit der [[Kampagne für Saubere Kleidung]] in Verbindung. Seit&amp;nbsp;Mai 2009 übte diese gemeinsam mit dem Verein [[Christliche Initiative Romero]], [[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft|Verdi]] und dem [[National Labor Committee]] öffentlich Druck auf Metro aus, so dass der Konzern am 18.&amp;nbsp;Juni&amp;nbsp;2009 einer Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen mit ''R.L.&amp;nbsp;Denim'' zustimmte.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nlcnet.org/article.php?id=656 |text=Pressemitteilung der Metro AG |wayback=20090713155848}}&lt;/ref&gt; R.L.&amp;nbsp;Denim hatte zwischenzeitlich die Arbeitsbedingungen in der Fabrik verbessert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nlcnet.org/article.php?id=649 |text=Meldung der Gewerkschaft |wayback=20090713201919}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar&amp;nbsp;2015 berichtete [[Der Spiegel]], dass Metro entgegen einer Selbstverpflichtung aus dem Jahr&amp;nbsp;1999 weiterhin Produkte aus Tropenhölzern ohne [[Forest Stewardship Council|FSC]]-Zertifizierung für nachhaltige Forstwirtschaft beziehe. So arbeitete das Unternehmen danach mit einem asiatischen Konzern zusammen, „der riesige Regenwaldflächen in Indonesien zerstört hatte“. Die selbstauferlegte Einschränkung ist offenbar bis ins Jahr&amp;nbsp;2015 hinein unterlaufen worden. „Die verwendeten Hölzer … kommen alle aus dem tropischen Zentral- und Westafrika. 50&amp;nbsp;bis&amp;nbsp;90&amp;nbsp;Prozent der Bäume dort werden laut [[Interpol]] illegal geschlagen. Zudem stehen fast alle Hölzer auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, sechs&amp;nbsp;Produkte waren falsch deklariert.“&lt;ref&gt;Nils Klawitter: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131927850.html ''Groteske Schlupflöcher.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' Nr. 9, 2015, S. 77.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] wird die Metro AG ihre Geschäftstätigkeit in Russland fortsetzen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Businessinsider.de |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/obi-globus-und-metro-machen-in-russland-ein-milliardengeschaeft-das-passiert-jetzt-mit-den-filialen-a/ |titel=Obi, Globus und Metro machen in Russland ein Milliardengeschäft — das passiert jetzt mit den Filialen |sprache=de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Sonstiges ==<br /> * Der [[Metro-Betrug]] war ein Betrugsfall, der sich 1980 in der Bundesrepublik Deutschland zum Nachteil der Metro ereignete.<br /> * Bis zum Jahr&amp;nbsp;2016 fand alljährlich im Mai der „[[Düsseldorf-Marathon|Metro Group Marathon]]“ in Düsseldorf statt. Seit&amp;nbsp;2017 findet die Veranstaltung als ''METRO&amp;nbsp;Marathon'' statt. Im November 2021 beendete Metro das Sponsoring des [[Düsseldorf-Marathon]]. <br /> * Metro war Namensgeber und Sponsor der [[Düsseldorfer EG|DEG Metro Stars]] (inzwischen wieder Düsseldorfer&amp;nbsp;EG).<br /> * Die [[Betriebskrankenkasse (Deutschland)|Betriebskrankenkasse]] der Metro ''(Metro&amp;nbsp;AG&amp;nbsp;Kaufhof&amp;nbsp;BKK)'' ging im Juli&amp;nbsp;2009 in der [[Kaufmännische Krankenkasse – KKH|Kaufmännischen Krankenkasse – KKH]] auf.<br /> * Im Januar 2022 wurde Metro Ernährungspartner von [[Fortuna Düsseldorf]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/sport/fussball/fortuna/fortuna-duesseldorf-das-ist-der-neuer-trainer-daniel-thioune_aid-56211687#tickaroo_event_id=ek9cDpjR3Y1c6hpDPRNZ |titel=Zusammenarbeit mindestens bis Sommer 2024 |werk=rp-online.de |hrsg=Rheinische Post |datum=2022-01-19 |abruf=2022-02-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Günter Maximilian Schotte-Natscheff: ''Das [[Metro-Betrug|Metromillionending]]: Millionär wider Willen.'' Simon, Düsseldorf 1983, ISBN 3-923883-06-4.<br /> * [[Otto Beisheim]]: ''Distribution im Aufbruch: Bestandsaufnahme und Perspektiven.'' Franz Vahlen, München 1999, ISBN 3-8006-2375-7.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Metro Group}}<br /> * [http://www.metroag.de/ Website der neuen Metro&amp;nbsp;AG]<br /> * [https://archiv.metrogroup.de/ Archiv-Website der alten Metro&amp;nbsp;Group]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2011&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/reports/geschaeftsbericht-2011_de.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2011<br /> |hrsg=Metro AG<br /> |format=PDF; 24,3&amp;nbsp;MB<br /> |abruf=2017-02-03}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste SDAX-Unternehmen}}<br /> {{Navigationsleiste DAX-Unternehmen}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10069294-1|LCCN=no/2003/118774|VIAF=154566705|GKD=10014330-1}}<br /> <br /> [[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Handelsunternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Markenname (Handel)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Roundtable on Sustainable Palm Oil]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX (ehemalig)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1963]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 2017]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im SDAX]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mas-Kom-Yah&diff=221346077 Mas-Kom-Yah 2022-03-20T20:10:10Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>'''Mas-Kom-Yah''' ist ein [[Theaterstück]], das von dem späteren [[Präsident der Republik Türkei|türkischen Präsidenten]] [[Recep Tayyip Erdoğan]] 1975 unter Vorlage des Buches ''Kızıl Pençe'' (deutsch: „rote Kralle“) geschrieben wurde. Der Name Mas-Kom-Yah bildet sich aus der Abkürzung für '''Mas'''on, '''Kom'''ünist und '''Yah'''udi (deutsch: [[Freimaurerei|Freimaurer]], [[Kommunismus|Kommunist]] und [[Juden|Jude]]).&lt;ref name=&quot;Sözçü&quot;&gt;Türkische Tageszeitung [[Sözcü]]: {{Webarchiv | url=http://sozcu.com.tr/muhtesem-yuzyili-elestiren-erdogan-usta-tiyatrocu-cikti.html | archive-is=20130418152853 | text=Muhteşem Yüzyıl’ı eleştiren Erdoğan usta tiyatrocu çıktı!}}(türkisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Handlung ==<br /> <br /> Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre später kehrt der Sohn, vom [[Islam|muslimischen Glauben]] abgefallen, zurück in die [[Türkei]]. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur gleichen Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei werden sie von einem [[Judentum|jüdischen]] Arbeiter aufgewiegelt, der sich als türkischer [[Muslim]] ausgibt. Der in dem Stück als äußerst bösartig dargestellte [[Rädelsführer]] stachelt seine Kollegen schließlich zum Mord an Ayhan Bey an.&lt;ref name=&quot;Sözçü&quot; /&gt;<br /> <br /> == Aufführung ==<br /> <br /> Erdoğan, der das Stück geschrieben hatte, wirkte auch für die Aufführung als Regisseur und Schauspieler mit. Dabei übernahm er die Rolle des Fabrikantensohnes. Das Stück wurde von 1975 bis zum [[Militärputsch in der Türkei 1980|Militärputsch 1980]] türkeiweit aufgeführt.&lt;ref name=&quot;Sözçü&quot; /&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> <br /> [[Der Spiegel]] bezeichnet das Theaterstück in einem Artikel als [[antisemitisch]]es Stück und warf Erdoğan vor, Theater unter [[Propaganda|propagandistischen]] Aspekten zu verstehen und als Ministerpräsident Theaterarbeit zu behindern, weil Theater und Bühnen in der heutigen Republik Türkei zum Teil [[Liberalismus|liberale]] und [[Säkularismus|säkulare]] Bastionen der Gesellschaft seien.&lt;ref name=&quot;Der Spiegel&quot;&gt;{{Der Spiegel|ID=85586248|Titel=Personalien: Recep Tayyip Erdogan|Jahr=2012|Nr=17|Datum=2012-05-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Maskomyah}}<br /> [[Kategorie:Literarisches Werk]]<br /> [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Literatur (Türkisch)]]<br /> [[Kategorie:Drama]]<br /> [[Kategorie:Antisemitisches Buch]]<br /> [[Kategorie:Anti-Freimaurerei]]<br /> [[Kategorie:Recep Tayyip Erdoğan]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mas-Kom-Yah&diff=221346072 Mas-Kom-Yah 2022-03-20T20:09:53Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>'''Mas-Kom-Yah''' ist ein [[Theaterstück]], das von dem späteren [[Präsident der Republik Türkei|türkischen Präsidenten]] [[Recep Tayyip Erdoğan]] 1975 unter Vorlage des Buches ''Kızıl Pençe'' (deutsch: „rote Kralle“) geschrieben wurde. Der Name Mas-Kom-Yah bildet sich aus der Abkürzung für ''Mas'''on, '''Kom'''ünist und '''Yah'''udi (deutsch: [[Freimaurerei|Freimaurer]], [[Kommunismus|Kommunist]] und [[Juden|Jude]]).&lt;ref name=&quot;Sözçü&quot;&gt;Türkische Tageszeitung [[Sözcü]]: {{Webarchiv | url=http://sozcu.com.tr/muhtesem-yuzyili-elestiren-erdogan-usta-tiyatrocu-cikti.html | archive-is=20130418152853 | text=Muhteşem Yüzyıl’ı eleştiren Erdoğan usta tiyatrocu çıktı!}}(türkisch).&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Handlung ==<br /> <br /> Der nicht religiöse Fabrikant Ayhan Bey schickt seinen Sohn zur Ausbildung ins Ausland. Jahre später kehrt der Sohn, vom [[Islam|muslimischen Glauben]] abgefallen, zurück in die [[Türkei]]. Daraufhin entzweien sich Ayhan Bey und sein Sohn. Zur gleichen Zeit begehren die Arbeiter des Fabrikanten auf und übernehmen den Besitz Ayhan Beys. Dabei werden sie von einem [[Judentum|jüdischen]] Arbeiter aufgewiegelt, der sich als türkischer [[Muslim]] ausgibt. Der in dem Stück als äußerst bösartig dargestellte [[Rädelsführer]] stachelt seine Kollegen schließlich zum Mord an Ayhan Bey an.&lt;ref name=&quot;Sözçü&quot; /&gt;<br /> <br /> == Aufführung ==<br /> <br /> Erdoğan, der das Stück geschrieben hatte, wirkte auch für die Aufführung als Regisseur und Schauspieler mit. Dabei übernahm er die Rolle des Fabrikantensohnes. Das Stück wurde von 1975 bis zum [[Militärputsch in der Türkei 1980|Militärputsch 1980]] türkeiweit aufgeführt.&lt;ref name=&quot;Sözçü&quot; /&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> <br /> [[Der Spiegel]] bezeichnet das Theaterstück in einem Artikel als [[antisemitisch]]es Stück und warf Erdoğan vor, Theater unter [[Propaganda|propagandistischen]] Aspekten zu verstehen und als Ministerpräsident Theaterarbeit zu behindern, weil Theater und Bühnen in der heutigen Republik Türkei zum Teil [[Liberalismus|liberale]] und [[Säkularismus|säkulare]] Bastionen der Gesellschaft seien.&lt;ref name=&quot;Der Spiegel&quot;&gt;{{Der Spiegel|ID=85586248|Titel=Personalien: Recep Tayyip Erdogan|Jahr=2012|Nr=17|Datum=2012-05-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Maskomyah}}<br /> [[Kategorie:Literarisches Werk]]<br /> [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]]<br /> [[Kategorie:Literatur (Türkisch)]]<br /> [[Kategorie:Drama]]<br /> [[Kategorie:Antisemitisches Buch]]<br /> [[Kategorie:Anti-Freimaurerei]]<br /> [[Kategorie:Recep Tayyip Erdoğan]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henkel_(Unternehmen)&diff=221329090 Henkel (Unternehmen) 2022-03-20T10:56:17Z <p>31.200.10.226: Dass Henkel (und auch andere Firmen) immer noch in Russland aktiv sind, muss erwähnt werden. Diese Unternehmen stehen zunehmend in der Kritik. Es ist auch quellengebunden.</p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Henkel AG &amp; Co. KGaA<br /> | Logo = Henkel-Logo.svg<br /> | ISIN = DE0006048408<br /> | Unternehmensform = [[AG &amp; Co. KGaA]]<br /> | Gründungsdatum = 26. September 1876<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Düsseldorf]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Carsten Knobel]], [[Vorstandsvorsitzender]]&lt;br&gt;Marco Swoboda&lt;br&gt;[[Sylvie Nicol]]&lt;br&gt;Jan-Dirk Auris&lt;br&gt;Wolfgang König&lt;br&gt;Bruno Piacenza&lt;ref&gt;[https://www.henkel.de/unternehmen/management-und-gremien/management-board Henkel Management Board], abgerufen am 23. Februar 2021.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Simone Bagel-Trah]], Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses<br /> | Mitarbeiterzahl = 52.450&lt;ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.henkel.de/resource/blob/1616946/766d0d00e69f5488ae25ead5409cbfca/data/2021-geschaeftsbericht.pdf |titel=Henkel Geschäftsbericht 2021 |abruf=2022-02-23 |autor=Henkel AG &amp; Co. KGaA |format=PDF}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 20,066 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2021)&lt;/small&gt;&lt;!--ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;/--&gt;<br /> | Stand = 2021-12-31<br /> | Branche = Konsumgüterindustrie<br /> | Homepage = [https://www.henkel.de/ www.henkel.de]<br /> }}<br /> Die '''Henkel AG &amp; Co. KGaA''' mit Hauptsitz in [[Holthausen (Düsseldorf)|Düsseldorf-Holthausen]] ist ein börsennotierter [[Deutschland|deutscher]] Hersteller der Konsumgüterindustrie mit weltweiten Marken und Techniken in den drei [[Geschäftsfeld]]ern ''Laundry &amp; Home Care'' ([[Waschmittel|Wasch-]]/[[Reinigungsmittel]]), ''Beauty Care'' ([[Kosmetik|Schönheitspflege]]) und ''Adhesive Technologies'' ([[Klebstoff]]e). Im Geschäftsjahr&amp;nbsp;2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 20,1 Mrd. € und ein [[EBIT|betriebliches Ergebnis]] von 2,686 Mrd.€. Mit den 52.450&amp;nbsp;Mitarbeitern mit 124 Nationalitäten ist Henkel in 79 Ländern vertreten.&lt;ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;/&gt;<br /> <br /> == Marken ==<br /> Henkel ist heute mit Marken wie ''[[Persil]]'', ''[[Pril]]'', ''Purex'', ''Weißer Riese'', ''[[Perwoll]]'', ''[[Fewa]],'' ''[[Spee (Waschmittel)|Spee]]'', ''Dixan'', ''Vernel'', ''[[Somat]]'', ''Sidolin'', [[Ata (Scheuermittel)|Ata]], ''Bref'' und ''Love Nature'' im Bereich Wasch-/Reinigungsmittel aktiv. Die Produktpalette reicht von Universalwaschmitteln über Spezialwaschmittel und Weichspüler bis hin zu Bad- und Glasreinigern.<br /> <br /> Im Bereich Schönheitspflege verkauft Henkel beispielsweise Produkte der Marken ''[[Schwarzkopf (Haarkosmetik)|Schwarzkopf]]'', ''Syoss'', ''Dial'', ''[[Fa (Marke)|Fa]]'', ''Bac'', ''[[Schauma]]'', ''Taft'', ''Gliss Kur'' und ''Diadermine'' und stellt Produkte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene her.<br /> <br /> Klebstoffe, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen von Henkel werden in einer Vielzahl von Branchen verwendet – unter anderem in den Bereichen [[Luft- und Raumfahrttechnik|Luft- und Raumfahrt]], [[Automobilfertigung|Automobilbau]], [[Elektronik]] und [[Medizintechnik]]. Die Produkte werden unter den fünf Marken ''[[Loctite]]'', ''Bonderite'', ''Technomelt'', ''Teroson'' und ''Aquence'' verkauft. Zudem produziert Henkel [[Klebstoff]]e für Heim, Schule und Beruf. Zu den bekanntesten Marken zählen: ''[[Pritt]]'', ''[[Ponal]]'', ''[[Pattex]]'', ''[[Ceresit]]'', ''[[Metylan]]'', ''Sista'' und ''Tangit''.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Gesamtansicht der Henkel Fabrik (1913).jpg|mini|Gesamtansicht der Henkel Fabrik in Düsseldorf-Holthausen (1913)]]<br /> [[Datei:Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916.jpg|mini|Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916]]<br /> [[Datei:Henkel Düsseldorf HolthausenP8190172.JPG|mini|Gebäude in Düsseldorf-Holthausen]]<br /> <br /> Im Jahre&amp;nbsp;1876 gründete [[Friedrich Karl Henkel]], allgemein bekannt als Fritz Henkel die Waschmittelfabrik Henkel &amp; Cie in [[Aachen]]. Als erstes Produkt stellte er ein Pulver-[[Waschmittel]] auf Basis von [[Wasserglas]] her, das er Universalwaschmittel nannte. Wegen besserer Verkehrsanbindungen und höherer Absatzchancen verlegte er seine Firma 1878 nach [[Düsseldorf]] am [[Rhein]]. Im selben Jahr hatte das Unternehmen mit ''Henkel’s Bleich-Soda'' den ersten Markenerfolg: Während alle andere Waschmittel damals lose angeboten wurden, verkaufte Henkel sein Universalwaschmittel in handlichen Päckchen. Der Absatz von ''Henkel's Bleich-Soda'' wuchs so stark, dass innerhalb eines Jahres die gemietete Fabrik nicht mehr ausreichte. Fritz Henkel beschloss, eine eigene Fabrik mit Bahnanschluss zu bauen, und erwarb an der Gerresheimer Straße 171 im Stadtteil [[Düsseldorf-Flingern Süd|Flingern Süd]] ein Grundstück. Der erhoffte und dringend erforderliche Bahnanschluss konnte jedoch aufgrund von Geländeproblemen nicht gelegt werden. Die Transportprobleme sowie Grundsätze der Unternehmenspolitik veranlassten Fritz Henkel zu einem neuerlichen Standortwechsel. Seit März&amp;nbsp;1900 produzierte Henkel in [[Holthausen (Düsseldorf)|Düsseldorf-Holthausen]]; noch heute befinden sich dort die Firmenzentrale und der zweitgrößte Produktionsstandort des weltweit agierenden Konzerns.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot;&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/unternehmensgeschichte-10075.htm Unternehmensgeschichte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1903 brachte die Firma [[Schwarzkopf (Haarkosmetik)|Schwarzkopf]] – die seit 1995 eine [[Tochtergesellschaft]] von Henkel ist – das erste Haarwaschpulver in Deutschland&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/264388/0fde75475ee97e29074487919b9d9360/data/chronik-140-jahre-henkel.pdf Chronik 130 Jahre Henkel], S. 28 (PDF; 8,4&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; auf den Markt und bot somit eine Alternative zu der bis dahin üblichen Haarwäsche mit [[Kernseife]] oder teuren Ölen. 1906 wurde in [[Minden an der Weser]] die Firma Cordes &amp; Co GmbH gegründet. Sie entwickelte sich zu einem Spezialisten für [[Klebstoff]]e, später vor allem bei Kunstharzdispersionen für die Tapetenindustrie. Cordes kam 1970 zu Henkel. Im Juni&amp;nbsp;1907 brachte Henkel ''[[Persil]]'' auf den Markt. Dieses Produkt wurde als „erstes selbsttätiges Waschmittel der Welt“ beworben. 1918 wurde ''Sil'' als Wäsche-Nachspülmittel eingeführt. Zwei&amp;nbsp;Jahre später erschloss Henkel mit dem Scheuermittel der Marke ''[[Ata (Scheuermittel)|Ata]]'' das Marktsegment der Putz- und Reinigungsmittel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Jahr&amp;nbsp;1921 wurde der Grundstein für ein Zweigwerk in [[Genthin]] gelegt. Hier entstand in den Zwanzigerjahren die modernste Waschmittelproduktion in Deutschland. 1945 enteignet, wurde das Werk 1949 zu einem [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb (VEB)]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. 1990 kaufte Henkel das Werk zurück. 1922 wurde mit der Produktion von Klebstoff für den Eigenbedarf begonnen. 1929 startete Henkel mit der Vermarktung von ''P3''-Reinigern für Industrie und Handwerk. [[Oberflächentechnik]] wurde zu einem bedeutenden Geschäftsbereich bei Henkel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1930 übernahm [[Hugo Henkel]], Sohn des Firmengründers Fritz Henkel, die alleinige Leitung des Unternehmens. 1933 trat er nach der [[Machtergreifung]] der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 2.266.961) und diente von 1934 an als Ratsherr der Stadt Düsseldorf.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ulrich Viehöver |Titel=Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co - wer in Deutschland Geld und Macht hat |Verlag=Campus |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2006 |ISBN=3-593-37667-9 |Seiten=208 |Online=https://books.google.de/books?id=qFpwAgAAQBAJ&amp;printsec=frontcover&amp;hl=de&amp;source=gbs_atb#v=onepage&amp;q&amp;f=false |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Auch die anderen Aufsichtsratsmitglieder des Unternehmens wurden Parteimitglieder. Mit mehrfachen Auszeichnungen galt Henkel als [[Nationalsozialistischer Musterbetrieb]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wulf D. Hund |Titel=Wie die Deutschen weiß wurden: Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus |Verlag=Springer Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2017 |ISBN=978-3-476-04500-3 |Seiten=152 |Online=https://books.google.de/books?id=uDIyDwAAQBAJ&amp;hl=de&amp;source=gbs_navlinks_s |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen nahm 1934 in Düsseldorf die erste Fabrik für Dextrin, einen alternativen Rohstoff für Klebstoffe, in Betrieb. 1935 übernahm Henkel die [[Chemnitz]]er Firma [[VEB Fettchemie Chemnitz|Böhme Fettchemie GmbH]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wer-zu-wem.de/firma/henkel.html |titel=Henkel Haushaltschemie/Körperhygiene aus Düsseldorf in der Firmendatenbank wer-zu-wem.de |abruf=2021-10-08}}&lt;/ref&gt; und konnte hierdurch ''[[Fewa]]'', das erste vollsynthetische Feinwaschmittel der Welt, in sein Produktprogramm aufnehmen. 1937 besaß Henkel Produktionsfirmen in elf europäischen Ländern – nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Firmen beschlagnahmt oder unter öffentliche Verwaltung gestellt. Nachdem Henkel bereits 1935 ein Patent für ein „Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten“ erhalten hatte, kamen 1938 erste Kunstharzleime in der Buchbindung zum Einsatz.<br /> <br /> Auf Druck der [[Gauleitung]] in Düsseldorf musste Firmenleiter Hugo Henkel 1938 in den Aufsichtsrat weichen. An seiner statt wurde Werner Lüps, ältester Enkel des Unternehmensgründers Fritz Henkel, zum Führer des Betriebs ernannt. Lüps hatte sich schon vor der Machtergreifung zum Nationalsozialismus bekannt und nutzte seine entfernten Verwandtschaftsbeziehungen zu [[Hermann Göring]] für seinen beruflichen Aufstieg.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger |Titel=Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001 |Hrsg=Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA |Ort=Düsseldorf |Datum=2001 |ISBN=3-923324-79-0 |Seiten=69 |Online=https://www.henkel.de/resource/blob/264392/0c65103fb9ed05c33c6511fc1ade9f15/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Unter seiner Leitung wurden insbesondere nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] die Aktienanteile von Henkel an der [[Evonik Degussa|Degussa AG]] aufgestockt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Hayes |Titel=Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft |Verlag=C.H. Beck |Ort=München |Datum=2004 |ISBN=3-406-52204-1 |Seiten=77 |Online=https://books.google.de/books?id=3a2_aeEBKLAC&amp;printsec=frontcover&amp;source=gbs_atb#v=onepage&amp;q&amp;f=false |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Direkt nach Kriegsbeginn&amp;nbsp;1939 musste Persil vom Markt genommen werden, da vom Deutschen Reich die Produktion eines Einheitswaschpulvers für Weiß-, Grob- und Buntwäsche verordnet worden war.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Während des Zweiten Weltkriegs kamen bei Henkel in Düsseldorf-Holthausen und den anderen Tochtergesellschaften jährlich hunderte [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] zum Einsatz, von denen 1944 am Düsseldorfer Standort drei ums Leben kamen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger |Titel=Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001 |Hrsg=Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA |Ort=Düsseldorf |Datum=2001 |ISBN=3-923324-79-0 |Seiten=94–98 |Online=https://www.henkel.de/resource/blob/264392/0c65103fb9ed05c33c6511fc1ade9f15/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Am 16.&amp;nbsp;April&amp;nbsp;1945 wurde das Werk in Düsseldorf durch US-amerikanische Truppen besetzt, die britische Militärregierung erteilte ab Juli die Produktionserlaubnis für Waschmittel, P3-Reiniger, Wasserglas und Klebstoffe von Henkel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1946 wurde in Düsseldorf die „Polycolor chemisch-pharmazeutische Gesellschaft&amp;nbsp;mbH“ gegründet (ab&amp;nbsp;1948 TheraChemie, [[Ohligs]]). Sie führte ein&amp;nbsp;Jahr später das flüssige Haarfärbemittel ''[[Poly Color]]'' auf den Markt ein. Die TheraChemie wurde 1950 von Henkel erworben. 1951 wurde das Spülmittel ''[[Pril]]'' in Pulverform durch die (ehemals [[Chemnitz]]er) Henkel-Tochter „Böhme Fettchemie GmbH“ auf dem Markt eingeführt. Drei Jahre später führte die Tochterfirma Dreiring-Werke die Feinseife ''[[Fa (Marke)|Fa]]'' ein. 1956 wurde mit Werbung für ''Persil'' der erste kommerzielle [[TV-Spot]] im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.&lt;ref&gt;SPIEGEL ONLINE: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,445953,00.html 50 Jahre Fernsehwerbung: Wenn Xaver kleckert, hilft Persil]&lt;/ref&gt; 1958 wurde die Dr.-Jost-Henkel-Stiftung gegründet, anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums von [[Jost Henkel]], einem Enkel des Firmengründers. 1962 führte der Konzern den Geschirrspülmaschinenreiniger ''Somat'' ein. Im selben Jahr ging in Hannover der schärfste deutsche Klebstoff-Konkurrent [[Ferdinand Sichel|Sichel]]-Werke AG in den Besitz von Henkel über. 1969 kam der erste Klebestift, ''[[Pritt]]'', auf den Markt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.prittworld.de/de/about-pritt/history.html |titel=Geschichte |sprache=de-DE |abruf=2021-10-06}}&lt;/ref&gt; Unter dieser Marke führte Henkel im Laufe der Zeit weitere Produkte für Papier-, Büro- und Schreibwaren ein.<br /> <br /> 1986 erwarb Henkel das Bauchemie-Geschäft von der [[Beecham Group]] mit verschiedenen Unternehmen und Marken: In [[Frankreich]] ''Rubson'', in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] Unibond-Copydex Ltd sowie in Deutschland die 1905 gegründete Ceresit GmbH.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfons Oebbeke |url=https://www.baulinks.de/webplugin/2004/1489.php4 |titel=100 Jahre Ceresit - Henkel Bautechnik feiert Geburtstag ihrer ältesten Marke |sprache=de |abruf=2021-10-06}}&lt;/ref&gt; ''[[Ceresit]]'' wurde 1990 in die Henkel Bautechnik integriert. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 kaufte Henkel die enteigneten Persil-Werke in Genthin zurück. Sie wurden 2009 allerdings wieder verkauft. Ein Jahr später wurde das europäische [[Joint Venture]] Henkel-Ecolab zwischen Henkel und der US-amerikanischen [[Ecolab]] gegründet, welches das Gemeinschaftsunternehmen Ende&amp;nbsp;2001 vollständig übernommen hat. 1995 übernahm Henkel die Firma Dorus. Die Übernahme machte Henkel laut eigenen Angaben zum größten Anbieter von Klebstoffen im Bereich Bauwesen und Möbelindustrie. 1997 folgte die Übernahme des Klebstoffherstellers ''Loctite''. 1999 wurde der Unternehmensbereich Chemieprodukte und rechtliche Verselbstständigung unter dem Firmennamen [[Cognis]] ausgegliedert und 2001 an eine Gruppe Finanzinvestoren verkauft.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 2002 führte Henkel erstmals ein weltweit einheitliches [[Corporate Design]] ein. 2003 trat der Konzern der Initiative [[Global Compact]] der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. 2004 übernahm Henkel in der bis dahin größten [[Unternehmensübernahme|Akquisition]] der Firmengeschichte die ''Dial Corporation'' in [[Scottsdale]]/[[Arizona]] ([[USA]]). In das Jahr&amp;nbsp;2006 fiel das 130-jährige Firmenjubiläum, das unter dem Motto „Jahr der Innovationen“ begangen wurde. Dabei seien im Lauf des Jahres mehr als 80.000&amp;nbsp;Ideen von Mitarbeitern aus der ganzen Welt für neue Markenprodukte oder die Verbesserung von Produkten und Geschäftsprozessen zusammengekommen.<br /> <br /> 2008 erwarb Henkel mit der Übernahme von ICI durch Akzo Nobel die ICI-Geschäftsfelder „Adhesives“ und „Electronic Materials“ (National Starch) für rund 3,7&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro. Die hinzugekauften Geschäftsfelder hatten einen Umsatz von rund 1,83&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Im gleichen&amp;nbsp;Jahr startete Henkel ein Einsparprogramm, das den Abbau von 3.000&amp;nbsp;Stellen weltweit vorsah.&lt;ref&gt;FAZ: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/sparprogramm-henkel-streicht-3000-stellen-1280676.html Sparprogramm: Henkel streicht 3000 Stellen]&lt;/ref&gt; Im selben&amp;nbsp;Jahr wurde aus der Henkel KGaA die Henkel [[AG &amp; Co. KGaA]], mit der Henkel Management AG als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin. Neuer Vorsitzender wurde der Unternehmer [[Kasper Rorsted]]. Er folgte auf [[Ulrich Lehner]].&lt;ref&gt;W&amp;V: [http://www.wuv.de/leute/personalien/kasper_rorsted_neuer_henkel_vorstandsvorsitzender Kasper Rorsted neuer Henkel Vorstandsvorsitzender]&lt;/ref&gt; Am 22.&amp;nbsp;September&amp;nbsp;2009 wurde [[Simone Bagel-Trah]] zur Vorsitzenden des [[Aufsichtsrat]]es der Henkel AG &amp; Co. KGaA gewählt.&lt;ref&gt;sueddeutsche.de: [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/henkel-simone-bagel-trah-die-erste-chefin-deutscher-aufsichtsraete-1.37139 Simone Bagel-Trah – Die erste Chefin deutscher Aufsichtsräte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2011 führte das Unternehmen weltweit ein neues Corporate Design ein, verbunden mit dem [[Slogan|Werbespruch]] „Henkel – Excellence is our Passion“.&lt;ref&gt;horizont.net: [http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Henkel-will-mit-neuem-Corporate-Design-Marke-staerken_97990.html Henkel will mit neuem Corporate Design Marke stärken]&lt;/ref&gt; Im darauffolgenden Jahr stellte Henkel seine Strategie und Finanzziele bis 2016 vor.&lt;ref&gt;morgenpost.de: [http://www.morgenpost.de/newsticker/finanzen_nt/Standardwerte_nt/article111184868/Konzern-stellt-Wachstumsstrategie-und-Finanzziele-bis-2016-vor.html Konzern stellt Wachstumsstrategie und Finanzziele bis 2016 vor] (16. November 2012)&lt;/ref&gt; Henkel erwarb 2012 außerdem das Geschäft mit Hochleistungs-Haftklebstoffen von [[Cytec]] Industries.&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/maerkte-henkel-verstaerkt-klebstoffgeschaeft_aid_751363.html Henkel verstärkt Klebstoffgeschäft] (11. Mai 2012)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 eröffnete Henkel in [[Shanghai]] (China) die weltgrößte Klebstoff-Fabrik, die für das Unternehmen zur zentralen Produktionsstätte für Industrieklebstoffe in [[China]] und der gesamten Asien-Pazifik-Region wird.&lt;ref&gt;faz.net: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/expansion-in-fernost-henkel-eroeffnet-groesstes-klebstoffwerk-der-welt-in-china-12571288.html Henkel eröffnet größtes Klebstoffwerk der Welt in China] (13. September 2013)&lt;/ref&gt; Im gleichen Jahr wurden vier neue Forschungs- und Entwicklungszentren in [[Dubai]] (Vereinigte Arabische Emirate), [[Johannesburg]] (Südafrika), [[Pune]] (Indien) und [[Seoul]] (Südkorea) eröffnet.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/19318/c29b79513a66f57fc9c37fb6cb68ecea/data/2013-geschaeftsbericht.pdf Geschäftsbericht 2013], S. 15 (PDF; 9,1&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Im Folgejahr erwarb Henkel alle Anteile an der [[Spotless Group]], die hauptsächlich in den Bereichen Waschhilfsmittel, Insektenschutz und Haushaltspflege in Westeuropa tätig ist.&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/spotless-henkel-kauft-franzoesisches-waschmittel/9994460.html Spotless: Henkel kauft französisches Waschmittel] (5. Juni 2014)&lt;/ref&gt; Außerdem übernahm Henkel 2014 die drei US-amerikanischen Haarpflegeunternehmen Sexy Hair, Alterna und Kenra&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/unternehmen-henkel-kauft-drei-us-hersteller-fuer-profi-haarprodukte_id_3888675.html Henkel kauft drei US-Hersteller für Profi Haarprodukte] (2. Juni 2014)&lt;/ref&gt; sowie das US-amerikanische Unternehmen Bergquist, einen Hersteller von wärmeableitenden Lösungen für die Elektroindustrie.&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/milliardeninvestition-henkel-setzt-uebernahme-reigen-fort/10719002.html Milliardeninvestition: Henkel setzt Übernahme-Reigen fort] (18. September 2014)&lt;/ref&gt; 2015 erwarb Henkel alle Waschmittelmarken sowie Waschhilfsmittel von [[Colgate-Palmolive]] in Australien und Neuseeland.&lt;ref&gt;boerse-online.de: [http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Henkel-setzt-Einkaufstour-fort-Uebernahme-in-Australien-1000625922 Henkel setzt Einkaufstour fort – Übernahme in Australien] (12. Mai 2015)&lt;/ref&gt; Seit dem 1.&amp;nbsp;Mai&amp;nbsp;2016 ist Hans Van Bylen Vorstandsvorsitzender von Henkel.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2016-04-29-hans-van-bylen-ist-neuer-vorstandsvorsitzender-von-henkel/675688 Hans Van Bylen ist neuer Vorstandsvorsitzender von Henkel] (1. Mai 2016)&lt;/ref&gt; Im gleichen&amp;nbsp;Jahr übernahm das Unternehmen für 3,2&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro den nordamerikanischen Wasch- und Reinigungsmittelkonzern Sun Products&lt;ref&gt;Handelsblatt: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/us-waschmittelmarkt-henkel-kuendigt-milliarden-zukauf-an/13782016.html Henkel kündigt Milliarden-Zukauf an] (24. Juni 2016)&lt;/ref&gt; und stellte im November seine neuen strategischen Prioritäten und Finanzziele bis 2020 vor.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2016-11-17-henkel-2020-wachstum-digitalisierung-und-agilitaet-im-fokus/724720 Henkel 2020+: Wachstum, Digitalisierung und Agilität im Fokus] (17. November 2016)&lt;/ref&gt; Am 24. Oktober 2019 gab Henkel bekannt, dass Hans Van Bylen das Unternehmen zum Jahresende 2019 verlässt und Carsten Knobel, zurzeit Finanz- und Einkaufsvorstand von Henkel, am 1. Januar 2020 der neue Vorstandsvorsitzende wird.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/henkel-vorstandschef-hans-van-bylen-verlaesst-persil-hersteller-a-1293244.html Van Bylen hört auf. Henkel bekommt neuen Vorstandschef.] Spiegel Online, abgerufen am 24. Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Januar 2022 kündigte Henkel an, dass die beiden Geschäftsbereiche Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik zusammengelegt werden sollen, um durch Synergieeffekte Kosten einzusparen. Als Begründung nannte das Unternehmen die während der Corona-Krise stark angestiegenen Preise für Rohstoffe und Transport. Eine Abspaltung der Klebstoff-Sparte sei nicht geplant.&lt;ref&gt;Benedikt Müller-Arnold: [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/henkel-aktie-news-1.5517479 ''Konsumgüter. Krise im Reich von Schwarzkopf und Persil.''] In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 28. Januar 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Öffentliche Wahrnehmung ==<br /> === Nachhaltigkeit ===<br /> Seit den 1980er&amp;nbsp;Jahren verpflichtete sich Henkel in den „Grundsätzen und Zielen zu Umweltschutz und Sicherheit“ zu Arbeitsschutz, Ressourcenschonung und Emissionsminderung.&lt;ref name=&quot;nachhaltigkeitsbericht&quot; /&gt;<br /> <br /> 1992 veröffentlichte das Unternehmen seinen ersten Umweltbericht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/reporting-center/berichte-und-publikationen |titel=Berichte &amp; Publikationen |werk=henkel.de |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; 1997 wurden integrierte Managementsysteme und konzernweit verbindliche Standards zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SHE) eingeführt, außerdem wurde mit der Durchführung weltweiter SHE-Audits begonnen.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/47268/0c4dd50c7b08e4c3e44b1c0f8456b221/data/1998-she-report.pdf Umwelt, Sicherheit, Gesundheit] (SHE Report 1998; PDF; 2,18&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Henkel ist Gründungsmitglied im „[[World Business Council for Sustainable Development]]“ (WBCSD)&lt;ref&gt;World Business Council for Sustainable Development: {{Webarchiv |url=http://oldwww.wbcsd.org/templates/TemplateWBCSD4/layout.asp?type=p&amp;MenuId=MzM5&amp;doOpen=1&amp;ClickMenu=LeftMenu |wayback=20150518092133 |text=About the WBCSD – Membership &amp; governance}}&lt;/ref&gt; und hat sich im Jahr&amp;nbsp;1995 der internationalen Initiative „[[Responsible Care]]“ der chemischen Industrie angeschlossen. Im Jahr&amp;nbsp;2003 ist Henkel dem [[Global Compact]] der Vereinten Nationen beigetreten und hat sich damit zur Einhaltung der dort heute festgelegten zehn Prinzipien bekannt. Seit April&amp;nbsp;2008 ist Henkel offiziell Mitglied des „[[Roundtable on Sustainable Palm Oil]]“ (RSPO). Dieser wurde im Jahr&amp;nbsp;2003 in [[Kuala Lumpur]], [[Malaysia]], gegründet und setzt sich für die nachhaltige Gewinnung und Verwendung von [[Palmöl]] ein.&lt;ref&gt;[http://www.rspo.org/ Roundtable on Sustainable Palm Oil]&lt;/ref&gt; Henkel war im Jahr&amp;nbsp;2008 außerdem als eines von 10&amp;nbsp;Unternehmen am Pilotprojekt [[Product Carbon Footprint]] beteiligt, in dem Partner aus Forschung, Industrie und Nichtregierungsorganisationen gemeinsam an einer einheitlichen Methodik zur Berechnung von [[Kohlenstoffdioxid|Kohlendioxid]]-Fußabdrücken für Produkte und deren Kommunikation arbeiteten.&lt;ref&gt;pcf-project.de: [http://www.pcf-project.de/ Product Carbon Footprint]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als konkreten Fortschritt im Bereich Nachhaltigkeit betrachtete Henkel den 2008 erfolgten Start der neuen Reinigungsmittelserie [[Terra (Marke)|Terra Activ]] – im Oktober&amp;nbsp;2010 ohne den Zusatz „Activ“ relaunched und zum Ende des Jahres&amp;nbsp;2013 wieder eingestellt – die zu einem Großteil auf nachwachsenden Rohstoffen basierte.&lt;ref&gt;TERRA – Für ein sauberes Heute und Morgen: [http://www.terra-henkel.de/das-neue-terra/fragen-und-antworten/ Fragen und Antworten]&lt;/ref&gt; Weiterhin senkte man von 2007 bis 2010 nach eigenen Angaben den Energieverbrauch um 21&amp;nbsp;Prozent, den Wasserverbrauch um 26&amp;nbsp;Prozent, die Abfallproduktion um 24&amp;nbsp;Prozent und die Zahl der Arbeitsunfälle um 29&amp;nbsp;Prozent.&lt;ref name=&quot;nachhaltigkeitsbericht&quot;&gt;finanztreff.de: [http://nachhaltigkeitsbericht2010.henkel.de/strategie/ziele.html Unsere Nachhaltigkeitsziele – Unsere Fortschritte 2010: Ziele vorzeitig erreicht]&lt;/ref&gt; Von 2011 bis 2015 beabsichtigte Henkel in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall weitere 15&amp;nbsp;Prozent pro Produktionseinheit einzusparen. Gleichzeitig sollte der Umsatz pro Produktionseinheit um 10&amp;nbsp;Prozent steigen und die Unfallrate um weitere 20&amp;nbsp;Prozent sinken. Bis zum Jahr&amp;nbsp;2030 soll sich das Verhältnis zwischen dem Wert, der geschaffen wird und dem [[ökologischer Fußabdruck|ökologischen Fußabdruck]] um den Faktor&amp;nbsp;3 verbessern.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsstrategie/ziele Ziele]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im September&amp;nbsp;2013 wurde das Unternehmen zum siebten&amp;nbsp;Mal in Folge Gewinner im Welt- und Europa-Index des [[Dow Jones Sustainability Index]] in der Kategorie „Kurzlebige Konsumgüter“. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr&amp;nbsp;2010 belegte das Unternehmen Platz&amp;nbsp;61 in der Liste der 100&amp;nbsp;nachhaltigsten Unternehmen weltweit.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/externe-bewertungen Externe Bewertungen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Mitinitiator der Initiative [[Energiepolitischer Appell]] – „Energiezukunft für Deutschland“ setzte sich Henkel 2010 für einen verantwortungsvollen Einsatz modernster [[Kohlekraftwerk]]e und eine Laufzeitverlängerung von [[Kernkraftwerk]]en ein, die ein preiswertes und schnelles Erreichen der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Minderungsziele gewährleisten.&lt;ref&gt;FAZ: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/energiepolitischer-appell-40-manager-greifen-roettgens-politik-an-1643264.html Energiepolitischer Appell: 40 Manager greifen Röttgens Politik an]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die von Henkel gefahrene Nachhaltigkeitsstrategie ist allerdings auch umstritten. Henkel setzt zwar bei der Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln nachwachsende Rohstoffe wie Palmöl ein. Allerdings sind die Anbaumethoden der [[Ölpalme]] problematisch, weil teilweise Regenwaldgebiete gerodet oder Torfmoore trockengelegt werden, um weitere Anbauflächen zu gewinnen. Um sicherzustellen, dass Henkel nur solches Palmöl bezieht, das ökologisch verträglich und sozial verantwortlich hergestellt wurde, engagiert sich das Unternehmen in der Organisation RSPO ([[Roundtable on Sustainable Palm Oil]]). Sie hat unter anderem ein Zertifizierungsmodell für Palmöl aus nachhaltigem Anbau verabschiedet. Die RSPO besteht jedoch zum Großteil aus Industrievertretern (von 303&amp;nbsp;Mitgliedern sind 282&amp;nbsp;Wirtschaftsunternehmen gegenüber 21&amp;nbsp;Umwelt- und Sozialorganisationen).&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://klima-media.de/2009/11/02/fuer-das-angebliche-bio-produkt-terra-aktiv-wird-regenwald-fuer-palmkernoel-zerstoert/|text=Für das angebliche Bio-Produkt Terra-Aktiv wird Regenwald für Palmkernöl zerstört|wayback=|webciteID=|archive-is=|archive-today=2012.07.12-071646}}&lt;/ref&gt; Selbst die eigenen, minimalen Richtlinien scheint die RSPO nicht strikt durchzusetzen. Greenpeace berichtete beispielsweise im November&amp;nbsp;2008, dass ein Palmöllieferant und Mitglied der RSPO massiv gegen Zertifizierungskriterien verstößt und gesetzeswidrig Regenwald in Indonesien zerstört.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.greenpeace.de/presse/presseerkl%C3%A4rungen/etikettenschwindel-bei-palmoellieferung-nach-europa |titel=Etikettenschwindel bei Palmöllieferung nach Europa |hrsg=[[Greenpeace]] |datum=2008-11-11 |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; Im September&amp;nbsp;2018 verkündete Henkel neue Ziele für die globale Verpackungsstrategie, um die Entwicklung hin zur [[Kreislaufwirtschaft]] voranzutreiben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://globalcosmeticsnews.com/circular-economy-henkel-commits-to-100-percent-recyclable-reusable-or-compostable-packaging-by-2025/ |titel=CIRCULAR ECONOMY: HENKEL COMMITS TO 100 PERCENT RECYCLABLE, REUSABLE OR COMPOSTABLE PACKAGING BY 2025 |hrsg=[[Global Cosmetics News]] |datum=2018-09-05 |abruf=2018-10-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gesellschaftliches Engagement ===<br /> Henkel hat sein gesellschaftliches Engagement in der Fritz Henkel Stiftung gebündelt und in vier&amp;nbsp;Bereiche gegliedert. Dazu gehören die Förderung des ehrenamtlichen Engagements von Mitarbeitern und Pensionären (MIT-Initiative: '''M'''iteinander '''i'''m '''T'''eam), gesellschaftliche Partnerschaften, Markenengagement und die schnelle Soforthilfe bei Katastrophen.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/corporate-citizenship Corporate Citizenship]&lt;/ref&gt; Seit Beginn der MIT-Initiative im Jahr&amp;nbsp;1998 haben sich nach eigenen Angaben Mitarbeiter und Pensionäre von Henkel in über 50&amp;nbsp;Ländern in mehr als 12.800&amp;nbsp;Projekten engagiert.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/737010/f58b43b47fbc3566a5aa79973eb46491/data/2016-nachhaltigkeitsbericht.pdf Nachhaltigkeitsbericht 2016]&lt;/ref&gt; Henkel betreibt unter anderem Nachwuchsförderung durch die Mitgliedschaft als Förderkreisteilnehmer der [[Bonding-Studenteninitiative]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://bonding.de/ueberuns/partner/foerderkreis/ |titel=Förderkreis |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170321170920/https://bonding.de/ueberuns/partner/foerderkreis/ |archiv-datum=2017-03-21 |abruf=2017-03-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während der [[COVID-19-Pandemie]] änderte der Chemiekonzern in Düsseldorf seine Produktion und stellte Handdesinfektionsmittel her. Dieses ging als Spende an Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen in der Region. Damit wollten sie nach eigenen Aussagen einen Beitrag zur Bekämpfung des [[SARS-CoV-2]]-Virus leisten. Innerhalb der ersten Woche konnten so bereits 25.000 Liter hergestellt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christoph Schroeter |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/corona-krise-in-duesseldorf-henkel-spendet-50000-liter-desinfektionsmittel_aid-49881913 |titel=Corona-Krise in Düsseldorf: Henkel spendet 50.000 Liter Desinfektionsmittel |werk=rp-online.de |abruf=2020-04-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kartellbildung ===<br /> Zwischen 2002 und 2005 bestand nach Erkenntnissen der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] ein Kartell mehrerer internationaler Waschmittelhersteller in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Portugal und Griechenland. Es wurde zu systematischen Absprachen bei der Preisgestaltung für Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche genutzt. Gegen Henkel wurde aufgrund der umfassenden Zusammenarbeit mit der Kartellbehörde kein Bußgeld verhängt.&lt;ref&gt;Werner Mussler: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/315-millionen-euro-hohe-strafe-fuer-waschmittel-kartell-1623140.html ''Hohe Strafe für Waschmittel-Kartell'']. In: ''FAZ.NET'' vom 13. April 2011, abgerufen am 28. April 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch in dem Verfahren um Absprachen mit [[Reckitt Benckiser]] zu illegalen Preiserhöhungen von Spülmaschinentabs blieb Henkel straffrei. Das Unternehmen hatte sich selbst angezeigt.&lt;ref&gt;[[Mitteldeutsche Zeitung]]: [https://www.mz.de/deutschland-und-welt/bundeskartellamt-verbraucher-zahlten-zu-viel-fur-calgonit-und-somat-2304392 ''Verbraucher zahlten zu viel für Calgonit und Somat''], 24. November 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vermeidung der EEG-Umlage ===<br /> Henkel führte über Jahre Umlagen nach dem [[Erneuerbare-Energien-Gesetz#Sonderregelung für den Eigenverbrauch aus selbst betriebenen Kraftwerken|Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)]] nicht ab. Henkel griff dabei auf ein sogenanntes ''Scheibenpachtmodell'' zurück, das eine [[Gesetzeslücke]] ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Frank Dohmen |Titel=Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+) |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-evonik-und-daimler-umgingen-eeg-umlage-die-milliarden-abzocke-a-5aba20ea-0b94-41a9-9725-6386706887f8 |Abruf=2021-11-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Aktie ==<br /> Die Henkel GmbH wurde 1975 in eine [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]] (KGaA) umgewandelt und zur Dachgesellschaft von Henkel. Diese umfasste zu dieser Zeit rund 70&amp;nbsp;Töchter und angeschlossene Unternehmen. Die Rechtsform KGaA ermöglichte 1985 den Gang an die Börse.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Dabei wurden rund 178&amp;nbsp;Millionen [[Vorzugsaktie]]n für 50&amp;nbsp;DM angeboten. Diese Vorzugsaktien wurden 1996 auf 5&amp;nbsp;DM abgewertet. Seitdem sind auch die [[Stammaktie]]n an der Börse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.henkel.com/investors-and-analysts/shares |titel=Shares |werk=henkel.com |sprache=en |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; Stand&amp;nbsp;2018 ist das Grundkapital der Gesellschaft aufgeteilt in rund 260&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Stammaktien und rund 178&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Vorzugsaktien.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Henkel |url=https://www.henkel.de/investoren-und-analysten/aktien |titel=Aktien |abruf=2018-12-17}}&lt;/ref&gt; Von den Stammaktien (ISIN DE0006048408) sind 61,2 % über einen [[Aktionärsbindungsvertrag|Aktienbindungsvertrag]] in den Händen der Familie Henkel (132&amp;nbsp;Mitglieder).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&amp;id=40001086 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2018-12-17}}&lt;/ref&gt; Die übrigen Stammaktien befinden sich im [[Streubesitz]]. Die Aktien des Unternehmens sind seit 1.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;1988 bis heute ununterbrochen im [[DAX]] vertreten (Vorzugsaktien aktuell unter der ISIN DE0006048432).<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! [[Jahr]]<br /> ! [[Erlös|Umsatz]]<br /> ! [[Gewinn- und Verlustrechnung|Ergebnis]] vor [[Steuer]]n<br /> ! [[Gewinn|Jahresüberschuss]]<br /> ! [[Mitarbeiter]]<br /> |-<br /> | 2001 || align=&quot;right&quot; | 9.082 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 734 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 426 Mio. Euro || 47.362<br /> |-<br /> | 2002 || align=&quot;right&quot; | 9.656 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 664 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 431 Mio. Euro || 47.203<br /> |-<br /> | 2003 || align=&quot;right&quot; | 9.436 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 768 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 530 Mio. Euro || 48.328<br /> |-<br /> | 2004 || align=&quot;right&quot; | 10.592 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 808 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 551 Mio. Euro || 49.947<br /> |-<br /> | 2005 || align=&quot;right&quot; | 11.974 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.042 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 770 Mio. Euro || 51.724<br /> |-<br /> | 2006 || align=&quot;right&quot; | 12.740 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.176 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 871 Mio. Euro || 51.716<br /> |-<br /> | 2007 || align=&quot;right&quot; | 13.074 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.250 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 941 Mio. Euro || 52.303<br /> |-<br /> | 2008 || align=&quot;right&quot; | 14.131 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.627 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.233 Mio. Euro || 55.513<br /> |-<br /> | 2009 || align=&quot;right&quot; | 13.573 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 885 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 628 Mio. Euro || 51.361<br /> |-<br /> | 2010 || align=&quot;right&quot; | 15.092 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.552 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.143 Mio. Euro || 48.141<br /> |-<br /> | 2011 || align=&quot;right&quot; | 15.605 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.610 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.191 Mio. Euro || 47.265<br /> |-<br /> | 2012 || align=&quot;right&quot; | 16.510 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.058 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.556 Mio. Euro || 46.610<br /> |-<br /> | 2013 || align=&quot;right&quot; | 16.355 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.172 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.625 Mio. Euro || 46.850<br /> |-<br /> | 2014 || align=&quot;right&quot; | 16.428 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.195 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.662 Mio. Euro || 49.750<br /> |-<br /> | 2015 || align=&quot;right&quot; | 18.089 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.645 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.968 Mio. Euro || 49.450<br /> |-<br /> | 2016 || align=&quot;right&quot; | 18.714 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.775 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.093 Mio. Euro || 51.350<br /> |-<br /> | 2017 || align=&quot;right&quot; | 20.029 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 3.055 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.541 Mio. Euro || 53.700<br /> |-<br /> | 2018 || align=&quot;right&quot; | 19.899 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 3.116 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.330 Mio. Euro || 53.450<br /> |-<br /> | 2019 || align=&quot;right&quot; | 20.114 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.899 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.103 Mio. Euro || 52.650 <br /> |-<br /> | 2020 || align=&quot;right&quot; | 19.250 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.019 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.424 Mio. Euro || 52.950 <br /> |}<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] wird Henkel ihre Geschäftstätigkeit in Russland fortsetzen, was zu Kritik geführt hat.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/russland-geschaeft-firmen-101.html |titel=Welche Firmen in Russland bleiben wollen |sprache=de |datum=2022-03-14 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verwandte Themen ==<br /> * Die [[Gerda Henkel Stiftung]] in Düsseldorf widmet sich der Wissenschaftsförderung.<br /> * Die [[Dr.-Jost-Henkel-Stiftung]] betreut und unterstützt talentierte Studenten aller gesellschaftlich und wirtschaftlich zukunftsweisenden Fakultäten.<br /> * Die [[Genealogie]] der Unternehmerfamilie ist im Eintrag [[Henkel (Unternehmerfamilie)]] dargestellt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Wilfried Feldenkirchen]], Susanne Hilger<br /> |Hrsg=Ernst Primosch und Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA<br /> |Titel=Menschen und Marken: 125 Jahre Henkel, 1876–2001<br /> |Verlag=Henkel KGaA<br /> |Ort=Düsseldorf<br /> |Datum=2001<br /> |ISBN=978-3-923324-79-8<br /> |Online=[http://www.henkel.de/blob/264392/0ea06046e1ceb4fe3a0f125a0e0c6383/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf henkel.de]<br /> |Format=PDF<br /> |Umfang=404}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Bernd Kaiser<br /> |Titel=Die Implikationen wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen für die Rohstoffbeschaffung internationaler Industrieunternehmen und sich hieraus ergebende Unternehmensstrategien am Beispiel der Henkel-Gruppe<br /> |TitelErg=Dissertation<br /> |Ort=Nürnberg<br /> |Datum=2009<br /> |Online=[http://d-nb.info/1015474683/34 PDF-Datei; 4,94 MB]}}<br /> * Rüdiger Liedtke: ''Wem gehört die Republik? 2007. Die Konzerne und ihre Verflechtungen in der globalisierten Wirtschaft. Namen, Zahlen, Fakten.'' Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-8218-5658-2, S. 213–219.<br /> * Manfred Schöne: ''Henkel 70 Jahre in Holthausen.'' (= Reihe ''Schriften des Werksarchivs'' Nr. 1.) Henkel GmbH, Düsseldorf 1969.<br /> * Ulrich Viehöver: ''Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co – Wer in Deutschland Geld und Macht hat.'' Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-404-60587-3, S. 192–217.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Henkel AG}}<br /> * [https://www.henkel.de/ Website der Henkel AG &amp; Co. KGaA], dort findet sich auch eine umfassende [https://www.henkel.de/unternehmen/meilensteine-und-errungenschaften/geschichte Unternehmensgeschichte]<br /> * [http://www.sustainability-index.com/ Dow Jones Sustainability Indexes]<br /> * {{Pressemappe|FID=co/042989|TEXT=Frühe Zeitungsartikel zu|NAME=}}<br /> * [http://www.rheinische-industriekultur.de/objekte/duesseldorf/Henkel_geamt/henkel.html Walter Buschmann: ''Fa. Henkel: Werks- und Baugeschichte''], auf rheinische-industriekultur.de, abgerufen am 31. Mai 2019<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste DAX-Unternehmen}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10368955-2|LCCN=n/84/097834|VIAF=148265230}}<br /> <br /> [[Kategorie:Drogerieartikelhersteller]]<br /> [[Kategorie:Haushaltswarenhersteller]]<br /> [[Kategorie:Chemieunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Aachen)]]<br /> [[Kategorie:Markenname]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Henkel (Konzern)]]<br /> [[Kategorie:Königlicher Hoflieferant (Schweden)]]<br /> [[Kategorie:Holthausen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Aachen im 19. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Roundtable on Sustainable Palm Oil]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1876]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Metro_AG&diff=221323772 Metro AG 2022-03-20T07:48:25Z <p>31.200.10.226: /* Kritik */</p> <hr /> <div>{{Belege fehlen|Weite Teile des Artikels sind mit Pressemitteilungen/Selbstdarstellung belegt oder ganz ohne Beleg, insbesondere im Abschnitt Geschichte. --[[Benutzer:Millbart|Millbart]] [[Benutzer Diskussion:Millbart|&lt;small&gt;talk&lt;/small&gt;]] 20:35, 3. Jan. 2022 (CET)}}<br /> {{Infobox Unternehmen<br /> | Name = METRO AG<br /> | Logo = Metro Wholesale &amp; Food Specialist logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = DE000BFB0019 ([[Stammaktie]])&lt;br /&gt;{{ISIN|DE000BFB0027}} ([[Vorzugsaktie]])<br /> | Gründungsdatum = 2017<br /> | Auflösungsdatum =<br /> | Auflösungsgrund =<br /> | Sitz = [[Düsseldorf]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Steffen Greubel]], [[Vorstandsvorsitz]]&lt;br /&gt;Christian Baier, Finanzvorstand&lt;br /&gt;Andrea Euenheim, Chief Human Resources Officer und Arbeitsdirektorin&lt;br /&gt;Rafael Gasset, Chief Operating Officer&lt;br /&gt;Claude Sarrailh, Chief Customer and Merchandise Officer&lt;ref&gt;<br /> [https://www.metroag.de/unternehmen/vorstand Der Vorstand der METRO AG]. Website Metro AG. Abgerufen am 8. Januar 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/32210-fokus-auf-grosshandel-metro-ordnet-fuehrungsteam-neu.html |titel=Fokus auf Großhandel. Metro ordnet Führungsteam neu |werk=https://lebensmittelpraxis.de/ |hrsg=Lebensmittel Praxis |datum=2021-11-12 |abruf=2022-01-03}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jürgen Steinemann]], [[Aufsichtsrat]]svorsitzender&lt;ref name=&quot;GB2017/18&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metroag.de/~/assets/metro/documents/financial-statements/2017-18-metro-geschaeftsbericht_de.pdf?dl=1 |titel=Geschäftsbericht 2017/18 |hrsg=Metro AG |format=PDF |abruf=2019-01-24}}&lt;/ref&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 95.141 &lt;small&gt;(2020/21)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://berichte.metroag.de/geschaeftsbericht/2020-2021/an-unsere-aktionaere/metro-in-zahlen.html|titel=Geschäftsbericht 2020/21: Metro in Zahlen |hrsg=Metro AG |abruf=2021-12-21}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 24,8 Mrd. Euro &lt;small&gt;(2020/21)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2021-09-30<br /> | Branche = Handel<br /> | Homepage = www.metroag.de<br /> }}<br /> <br /> Die '''Metro AG''' ist ein börsennotierter Konzern von [[Großhandel]]sunternehmen. Der Konzern mit Hauptsitz in [[Düsseldorf]] beschäftigt in 681&amp;nbsp;Märkten&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://berichte.metroag.de/geschaeftsbericht/2020-2021/zusammengefasster-lagebericht/grundlagen-des-konzerns/geschaeftsmodell.html |titel=Geschäftsbericht 2020/21: Geschäftsmodell |hrsg=Metro AG |abruf=2021-12-21}}&lt;/ref&gt; weltweit mehr als 95.000&amp;nbsp;Mitarbeiter&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot; /&gt;, die meisten davon in Deutschland. In Deutschland betreibt das Unternehmen vor allem die Metro-Großhandelsmärkte.<br /> <br /> Die heutige Metro entstand 2017 durch die Ausgliederung der Handelsketten Metro Cash &amp; Carry und [[Real (Handelskette)|Real]] aus der alten Metro in die ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'', die sich später selbst in Metro umbenannte. Der alte Metro-Firmenmantel, bei dem die Handelsketten [[Media-Saturn|Mediamarkt und Saturn]] verblieben, benannte sich danach in [[Ceconomy]] um. Die neue Metro verkaufte 2020 die Real-Handelskette, so dass heute nur noch die Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte im Unternehmen verblieben sind.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Kläsgen |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkauf-real-wird-zerschlagen-1.4947479 |titel=Real wird zerschlagen |werk=sueddeutsche.de |datum=2020-06-25 |abruf=2020-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Gründung und Expansion ===<br /> [[Datei:Metro-Zentrale Düsseldorf, 2015 (10).jpg|mini|Metro Group, Metro-Straße&amp;nbsp;1, Düsseldorf]]<br /> Die Geschichte der Metro begann am 8.&amp;nbsp;November&amp;nbsp;1963 in [[Essen-Vogelheim]] mit der Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter dem Namen Metro, der heute noch besteht. Der heute ebenfalls noch bestehende Markt in [[Mülheim an der Ruhr]] kam Ende&amp;nbsp;1964 als zweiter&amp;nbsp;Standort hinzu. Gründungs-Gesellschafter für den ersten&amp;nbsp;Markt in Essen waren zwei&amp;nbsp;Lebensmittel-Großhändler, die Gebrüder Ernst Schmidt und [[Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck]], die in zweiter&amp;nbsp;Generation die von ihrem Vater&amp;nbsp;1923 gegründete Firma ''Karl&amp;nbsp;Schmidt&amp;nbsp;OHG'' im Duisburger Innenhafen erfolgreich betrieben und über 500&amp;nbsp;[[Spar|SPAR-Lebensmittel-Einzelhändler]] belieferten. Ideengeber war im Wesentlichen Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck. Den Namen „Metro“ hat er wahrscheinlich von dem Begriff „Metropole“ abgeleitet. Er ließ die Namensrechte für „Metro“ frühzeitig schützen (auch nach Abstimmung mit dem damaligen Hollywoodriesen „Metro-Goldwyn-Mayer“), was seinerzeit ohne Vergütung möglich war.<br /> <br /> Der Vertriebstyp [[Abholgroßmarkt|Selbstbedienungs-Großhandel]] (Cash-and-Carry-Markt) kam Ende&amp;nbsp;der&amp;nbsp;1950er und Anfang&amp;nbsp;der&amp;nbsp;1960er&amp;nbsp;Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die [[Ratio (Handelsunternehmen)|Ratio]]-Märkte der Firma ''Terfloth&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Snoek'' in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma [[Handelshof (Großhandelsunternehmen)|Handelshof]] in [[Haan]], Köln und Mönchengladbach, aber auch durch die Märkte der Gebrüder [[Karl Albrecht|Karl]] und [[Theo Albrecht]] unter dem Namen [[Aldi]] in Neuss und Mülheim an der Ruhr wurden diese bekannt.<br /> <br /> Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter der Firmierung Metro in Essen verantwortete Walter Vieth, der von&amp;nbsp;1963 bis&amp;nbsp;1970 dort Geschäftsführer war.<br /> 1964, ein&amp;nbsp;Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma ''Stöcker&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Reinshagen'' (Inhaberfamilie&amp;nbsp;Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash-and-Carry-Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&amp;C-Aktivitäten zusammenzulegen. So gründeten sie die Metro-SB-Großmärkte&amp;nbsp;GmbH&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Co.&amp;nbsp;KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde [[Otto Beisheim]], bis&amp;nbsp;1964 Prokurist der Firma Stöcker&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten).<br /> <br /> 1966 kam als dritter&amp;nbsp;Metro-Markt ein Haus in West-Berlin hinzu. Ebenfalls&amp;nbsp;1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Friedrich Wilhelm Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens [[Franz Haniel &amp; Cie. GmbH]] in Duisburg, im Flugzeug von Berlin nach Düsseldorf kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu dieser Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette („Rheinpreußen“) neue Anlage-Möglichkeiten. Die angesehenen Unternehmerfamilien des Ruhrgebiets, Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, kannten und vertrauten einander aus Gründen privater und geschäftlicher Beziehungen. Vor diesem Hintergrund gelang es Otto Beisheim mit großem Geschick, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und im Rahmen dieser Umgründung selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab diesem Zeitpunkt zu je rund einem&amp;nbsp;Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel.<br /> <br /> {{Anker|Makro}}Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann&amp;nbsp;1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und, nach einer Verbindung mit der niederländischen Firma [[SHV Holdings]] (''Steenkolen Handels-Vereeniging'') Utrecht, dem ersten C&amp;C-Großmarkt (Firma: Makro) in den Niederlanden, sowie 1968 in Düsseldorf, eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&amp;C&amp;nbsp;Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas.<br /> Seit&amp;nbsp;1971 war [[Erwin Conradi]] Leiter der Metro, er revolutionierte das Marketing durch die Einführung von [[Postwurfsendung]]en und expandierte durch Marktöffnungen in den Niederlanden, Frankreich, Österreich und Dänemark (teils unter dem Namen ''Makro''). Im Jahr&amp;nbsp;1980 übernahm die Metro 24,9&amp;nbsp;Prozent von [[Kaufhof]], die Handelskette feierte im Jahr zuvor den 100.&amp;nbsp;Geburtstag, im gleichen&amp;nbsp;Jahr konnte das gesamte Warenwirtschaftssystem der einhundert&amp;nbsp;Metro-Märkte in Westeuropa elektronisch betrieben werden. 1992 übernimmt Metro die Asko Deutsche Kaufhaus AG,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679844.html |titel=Auf Teufel komm raus |hrsg=Der Spiegel |datum=1992-10-19 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; zu der unter anderem [[Adler Modemärkte|Adler]], [[Praktiker]], [[C+C Schaper]], [[Real (Handelskette)|real-kauf]] sowie [[Möbel Unger]] gehörten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=R. M. Whiteside, A. Wilson, S. E. Hörnig, C. P. Wilson, S. Blackburn |Titel=Major Companies of Europe 1990/91 |TitelErg=Volume 1 Major Companies of the Continental Europe Economic Community |Auflage=1 |Verlag=Graham &amp; Trotman |Ort=London |Datum=1990 |ISBN=978-94-010-6845-1 |Seiten=366}}&lt;/ref&gt; 1996&amp;nbsp;wurde zusammen mit der [[Jinjiang Group]] der erste&amp;nbsp;Markt in [[Shanghai]] eröffnet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Corinna Baier |Titel=Ist Metro noch zu retten? |Sammelwerk=[[Focus]] |Nummer=44/18 |Datum=2018-10-27 |Seiten=65}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verschmelzung mit Kaufhof ===<br /> Im März&amp;nbsp;1996 wurde die Bildung der Metro als Verschmelzung der Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte mit der ''Kaufhof Holding&amp;nbsp;AG'', der ''Deutsche SB-Kauf&amp;nbsp;AG'' (aus der Insolvenzmasse der [[co op AG]]) und der [[Asko Deutsche Kaufhaus AG]] (entstanden aus der Allgemeine Saar Konsum, an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekannt gegeben. Zum Konzern gehörten auch die ''Huma'' Einkaufszentren, die Sportfachmärkte ''Primus Sportwelt'', die ''MHB Handel&amp;nbsp;AG'' und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller [[Pelikan AG|Pelikan]], sowie [[Media-Saturn]], das Unterhaltungselektronikgeschäft von MediaMarkt und Saturn. Die Aktie der rückwirkend zum 1.&amp;nbsp;Januar gegründeten Metro&amp;nbsp;AG notierte erstmals am 22.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;1996 an der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] und war bis&amp;nbsp;2012 Bestandteil des [[DAX]].<br /> <br /> 1997 verkaufte die SHV Holdings ihre Beteiligung an den 86 europäischen Makro-Filialen an die Metro.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article630751/Koelner-Metro-kauft-Sparten-der-Holding.html |titel=Kölner Metro kauft Sparten der Holding |werk=Die Welt |datum=1998-09-17 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; SHV blieb jedoch Eigentümer der 103 Makro-Filialen in [[Südamerika]] ([[Argentinien]], [[Brasilien]], [[Kolumbien]] und [[Venezuela]]), sowie der 69 Märkte in [[Asien]] ([[Thailand]], [[Indonesien]], [[Pakistan]], [[Philippinen]] und [[China]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/Auswaertsspiel-unterm-Zuckerhut-104132 |titel=Auswärtsspiel unterm Zuckerhut |hrsg=Lebensmittel Zeitung |datum=2014-04-03 |abruf=2020-07-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1998 wurden zudem 94 [[Allkauf]]-SB-Warenhäuser übernommen, außerdem die ''Allkauf Touristik Vertriebs&amp;nbsp;GmbH'' mit 160&amp;nbsp;Reisebüros, die von der Metro wieder veräußert wurden. Die ''Allkauf Franchise&amp;nbsp;GmbH'', zu der zirka 90&amp;nbsp;Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November&amp;nbsp;1998 an ''Nina’s Bildermarkt Sommer&amp;nbsp;GmbH'', Castrop-Rauxel verkauft (2001&amp;nbsp;Insolvenz).<br /> <br /> [[Datei:METRO around the world.png|mini|Standorte der Metro Group weltweit]]<br /> <br /> 1998 wurden die Computerhandelsunternehmen [[Vobis]] und [[Maxdata]], die [[Adler Modemärkte]] und die Schuhhandelsgeschäfte von [[Reno (Schuhhandel)|Reno]], der Discounter ''TiP'', [[Roller (Möbelhaus)|Möbel Roller]] sowie unrentable Kaufhof-Filialen in das zusammen mit der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und dem [[Gerling]]-Konzern gegründete Beteiligungsunternehmen [[Divaco]] eingebracht, um hierfür neue Käufer zu finden. Die Bilanzierungspraktiken des Vorstands der Gesellschaft waren insbesondere im Zusammenhang mit der bis&amp;nbsp;2003 bestehenden Beteiligung an der Divaco der heftigen Kritik des ehemaligen Managers und Musik-[[Mäzen]]s [[Hannjörg Hereth]] ausgesetzt, der in einem aktienrechtlichen Anfechtungsprozess gegen die Wahl des langjährigen Abschlussprüfers ''Fasselt&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Partner'' erfolgreich in die Berufung ging.<br /> <br /> === Entwicklung ab 2000 ===<br /> [[Datei:Metro AG logo.svg|mini|Logo der Metro Group von 2002 bis 2010]]<br /> Ab November&amp;nbsp;2002 nannte sich das Unternehmen „Metro Group“. Im Dezember&amp;nbsp;2003 trennte sich die Metro von ihrer Beteiligung an der Divaco&amp;nbsp;KG und veräußerte ihre Anteile an den Alleinaktionär und Alleinvorstand [[Siegfried Kaske]] für einen&amp;nbsp;Euro.&lt;ref&gt;[http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,413356-2,00.html ''Nicht mehr realisierbar''], [[Manager Magazin]] online vom 28. April 2006&lt;/ref&gt;<br /> 2004&amp;nbsp;kaufte Metro von Divaco die Adler&amp;nbsp;Modemärkte wieder zurück.<br /> 2005&amp;nbsp;trennte sich Metro von der Baumarktkette [[Praktiker]], die als eigenständiges Unternehmen an die Börse ging. Mit ihr wurden auch ''Top-Bau'' und die Baumärkte von ''Extra Bau+Hobby'' aus der Gruppe herausgelöst.<br /> Im Juli&amp;nbsp;2006 kaufte Metro die 85&amp;nbsp;deutschen&amp;nbsp;Verkaufsniederlassungen des [[Wal-Mart]]-Konzerns, der damit sein verlustreiches Deutschland-Geschäft aufgab. Die Wal-Mart-Läden wurden zum großen Teil in die [[Real (Handelskette)|Real]]-Vertriebsmarke eingegliedert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=30162175 |text=FAZ.net vom 28. Juli 2006 |wayback=20070312093236}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli&amp;nbsp;2008 wurde die Vertriebsmarke Extra (Verbrauchermarktaktivitäten mit etwa 250&amp;nbsp;Standorten und zirka 1,6&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro Umsatz) durch die [[Rewe Group|Rewe-Gruppe]] übernommen. Die Extra-Märkte wurden in der zweiten&amp;nbsp;Jahreshälfte&amp;nbsp;2008 auf das Rewe-Sortiment umgestellt. Die Franchisemarken ''Comet'' und ''Bolle'', unter denen rund ein&amp;nbsp;Fünftel der zirka 250&amp;nbsp;Märkte läuft, wurden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale ging an die Rewe Group.&lt;!--&lt;ref&gt; [http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2008-03/artikel-10445009.asp Kartellamt billigt Verkauf der Extra-Märkte von Metro an Rewe], 28. März 2008&lt;/ref&gt;--&gt;<br /> Metro veräußerte im Februar&amp;nbsp;2009 die [[Adler Modemärkte]] an die Beteiligungsgesellschaft [[BluO]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-607440.html |titel=Metro verkauft Adler-Märkte |hrsg=Manager Magazin |datum=2009-02-13 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Metro AG 2010 logo.svg|mini|Logo der Metro Group von 2010 bis 2016]]<br /> Anlässlich der Bilanzpressekonferenz im März&amp;nbsp;2010 wurde der Öffentlichkeit ein neues Logo der Handelsgruppe vorgestellt.&lt;ref name=&quot;???????&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.grintsch.com/referenzen/metro_logometrogroup |titel=Logo METRO GROUP |hrsg=Grintsch Communications GmbH |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120415081230/http://www.grintsch.com/referenzen/metro_logometrogroup |archiv-datum=2012-04-15 |offline=1 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt; Durch die gestalterische Orientierung am Logo der Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte sollte nach Aussage der Unternehmensvertreter auch mehr Kundennähe signalisiert werden. Die veränderte [[Corporate Identity]] war zudem Ausdruck der neuen, durch das Reorganisationsprogramm „Shape&amp;nbsp;2012“ initialisierten Konzernstruktur.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1252450_l1/index.htm |text=METRO Group mit neuer Konzernstruktur |wayback=20100322195832}}&lt;/ref&gt;<br /> Ende&amp;nbsp;2010 zog sich Metro mit der Vertriebslinie Metro&amp;nbsp;C&amp;C aus Standorten in Rostock, Halle und Berlin zurück. Der Standort Rostock wurde von Handelshof übernommen. Die anderen Großmärkte wurden geschlossen.<br /> Im November gab Metro bekannt, dass der bisherige Vorstandschef Eckhard Cordes zum Jahresende&amp;nbsp;2011 aus dem Unternehmen ausscheiden werde. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde zum 1.&amp;nbsp;Januar&amp;nbsp;2012 Olaf Koch, zuvor im Vorstand für das Finanzressort zuständig.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2011/12/16/veraenderung-im-vorstand-der-metro-ag |titel=Veränderung im Vorstand der METRO AG |hrsg=Metro Group |datum=2011-12-16 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2012 veräußerte Metro die Makro-Filialen in Großbritannien an Booker&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thegrocer.co.uk/booker/booker-swoops-to-buy-up-beleaguered-makro/229568.article |titel=Booker swoops to buy up beleaguered Makro |werk=The Grocer |datum=2012-05-30 |sprache=en |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; sowie im Jahr 2014 das Makro Geschäft in Griechenland an Sklavenitis.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Emma Thomasson |url=https://www.reuters.com/article/metro-ag-greece-idUSL6N0TF2OA20141125 |titel=Germany's Metro sells nine Greek cash-and-carry stores |hrsg=Reuters |datum=2014-11-25 |sprache=en |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Herbst&amp;nbsp;2014 vereinbarte Metro eine internationale Kooperation mit der französischen Handelsgruppe [[Auchan]] in Form abgestimmter Verhandlungen mit Großlieferanten und gemeinsamer Beschaffung von Nonfood-Artikeln insbesondere im Bereich der Handelseigenmarken.&lt;ref&gt;[https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2014/10/23/metro-und-auchan-vereinbaren-internationale-einkaufspartnerschaft Metro und Auchan vereinbaren internationale Einkaufspartnerschaft], Pressemitteilung der Metro Group, 23. Oktober 2014&lt;/ref&gt;<br /> Im Juni&amp;nbsp;2015 gab Metro bekannt, dass der kanadische Handelskonzern [[Hudson’s Bay Company|Hudson's Bay]] die Warenhaustochter Kaufhof für 2,8&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;Euro übernehme.&lt;ref&gt;[http://www.rundschau-online.de/wirtschaft/hudson-s-bay-metro-verkauft-kaufhof-an-kanadischen-konzern,15184892,30951810.html ''Metro verkauft Kaufhof an kanadischen Konzern.''] Kölnische Rundschau vom 15. Juni 2015, abgerufen am 15. Juni 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Oktober 2019 gab Metro bekannt, eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Einzelhandelsunternehmen Wumei Technology Company einzugehen, indem sie ihre gesamte Beteiligung an der Metro China verkauft und im Gegenzug eine 20-prozentige Beteiligung an dem daraus resultierenden [[Joint Venture]] erhält. Die Transaktion wird mit 1,9 Milliarden Euro bewertet. Metro China erzielte 2017/18 einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in [[Putuo (Shanghai)|Putuo]], Schanghai, und wird von Claude Sarrrailh als [[Chief Executive Officer|CEO]] geleitet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Metro AG |url=https://www.metroag.de/mediacenter/news?q=%23pressemitteilung |titel=Pressemitteilung vom 11. Oktober 2019 |abruf=2019-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ;Metro vor der Aufteilung (2017)<br /> <br /> Die historische Metro, vor der Abspaltung von Ceconomy (im&amp;nbsp;Jahr&amp;nbsp;2017) und Verkauf von Kaufhof (im&amp;nbsp;Jahr&amp;nbsp;2015), war in vier&amp;nbsp;Vertriebslinien untergliedert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/940117.html |text=Die Geschäftsbereiche der Metro-Gruppe |wayback=20080330120141}} netzeitung.de, 18. März 2008.&lt;/ref&gt; Die größten Umsatzbringer werden in der folgenden Tabelle dargestellt (mit Umsatzangaben für&amp;nbsp;2011):&lt;ref name=&quot;gb2011&quot; /&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable centered&quot;<br /> !Name<br /> !Typ<br /> !Umsatz (2011)&lt;br /&gt;in Millionen Euro<br /> !Mitarbeiter (2011)<br /> |-<br /> |Cash &amp; Carry<br /> |Cash &amp; Carry Großhandel<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 31.155<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 126.350<br /> |-<br /> |[[Media-Saturn|Media Markt und Saturn]]<br /> |Elektrohandelsketten<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 20.604<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 65.904<br /> |-<br /> |[[Real (Handelskette)|Real]]<br /> |SB-Warenhaus<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 11.230<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 62.504<br /> |-<br /> |[[Galeria Kaufhof|Kaufhof]]<br /> |Warenhäuser<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 3.450<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 23.768<br /> |}<br /> <br /> === Aufteilung (2016–2017) ===<br /> ==== Vorgeschichte ====<br /> Erich Kellerhals und seine Frau Helga eröffneten&amp;nbsp;1979 zusammen mit dem ehemaligen Karstadt-Abteilungsleiter Walter Gunz den ersten Media&amp;nbsp;Markt und bauten daraus zusammen mit dem Einzelhandelskaufmann Leopold Stiefel eine Kette auf. Die Mehrheit der Anteile haben sie 1988 an den damaligen [[Galeria Kaufhof|Kaufhof]] veräußert, der seinerseits die Saturn-Märkte mit in die Verbindung einbrachte und der 1996 von Metro übernommen wurde. Im Zuge der Eingliederung hatte Kellerhals das weitgehende Mitentscheidungsrecht über [[Media-Saturn]], das Unterhaltungselektronikgeschäfts der Gruppe, eingeräumt bekommen – ab&amp;nbsp;2010 kam es zu wiederholten Spannungen zwischen Metro und Kellerhals über die Geschäftspolitik der Gruppe, die auch auf den Börsenkurs drückte.<br /> <br /> ==== Abspaltung ====<br /> Am 30.&amp;nbsp;März&amp;nbsp;2016 kündigte der Vorstand an, Metro aufzuspalten. Dabei sollten die Sparten Elektronik (''Media Markt'' und ''Saturn'') und Lebensmittel (''Real'' und ''Metro C&amp;C'') voneinander getrennt werden.&lt;ref&gt;[https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2016/09/05/aufteilung-der-metro-group-nimmt-konkrete-formen-an Aufteilung der Metro Group nimmt konkrete Formen an] Pressemitteilung des Unternehmens, 5. September 2016&lt;/ref&gt; Das Lebensmittel-Segment wurde anschließend in die Tochtergesellschaft Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG ausgegliedert,&lt;ref name=&quot;vp&quot;&gt;[https://archiv.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/investor-relations/cmd/boersenzulassungsprospekt-mwfs-ag_en.pdf?dl=1 Wertpapierverkaufsprospekt] der Metro Wholesale &amp; Food Specialist AG, 26. Juni 2017.&lt;/ref&gt; die 2006 als ''LEDA Unternehmens-Verwaltungs GmbH'' von [[Walmart]] übernommen worden war.&lt;ref name=&quot;vp&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 6.&amp;nbsp;Februar&amp;nbsp;2017 stimmten die Aktionäre fast einstimmig der geplanten Aufteilung zu.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/metro-aktionaere-stimmen-fuer-aufspaltung-a-1133440.html Metro-Aktionäre stimmen für Aufspaltung] Spiegel online, 7. Februar 2017&lt;/ref&gt;<br /> Mit Eintragung ins Handelsregister wurde am 12.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;2017 die ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'' von der Metro abgespalten.&lt;ref&gt;[https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/boersenstart-am-donnerstag-die-metro-aufspaltung-ist-vollzogen_aid-19471255 Metro Aufspaltung ist vollzogen] RP online, 12. Juli 2017&lt;/ref&gt; Jedem Besitzer von [[Stammaktie|Stamm-]] oder [[Vorzugsaktie]]n der Metro&amp;nbsp;AG wurden dabei im Verhältnis 1:1 Stamm- und Vorzugsaktien der ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'' zugeteilt,&lt;ref&gt;''[http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Metro-Aktie-Konzernchef-Koch-am-Ziel-Handelsries-wird-aufgespalten-1002167144 Metro-Aktie: Konzernchef Koch am Ziel: Handelsries &lt;!-- Sic! --&gt; wird aufgespalten]'', Börse Online, 12. Juli 2017.&lt;/ref&gt; die am nachfolgenden&amp;nbsp;Tag im Segment [[Prime Standard]] der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] sowie an der [[Börse Luxemburg]] notiert wurden. Abschließend wurde die bisherige Metro&amp;nbsp;AG in [[Ceconomy|Ceconomy AG]] umbenannt,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-gelingt-aufspaltung-a-1157469.html |titel=Zwei neue Multimilliarden-Konzerne: Geschafft: Metro gelingt Aufspaltung |abruf=2019-06-22}}&lt;/ref&gt; und die Metro Wholesale &amp; Food Specialist AG in Metro AG.&lt;ref name=&quot;pm-prospekt&quot;&gt;{{Literatur |Autor=METRO AG |Titel=Neue METRO veröffentlicht Börsenzulassungsprospekt |Datum=2017-06-26 |Online=https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2017/06/26/neue-metro-veroeffentlicht-boersenzulassungsprospekt |Abruf=2018-03-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entwicklung ab 2017 ===<br /> ==== Verkauf von Real ====<br /> Im September 2018 gab Metro bekannt, die Supermarktkette Real verkaufen zu wollen. Das Unternehmen wolle sich künftig ganz auf den Großhandel fokussieren.&lt;ref&gt;[https://www.metroag.de/mediacenter/news/2018/09/13/metro-beginnt-verkaufsprozess-fuer-real-und-fokussiert-sich-auf-grosshandel Verkaufsportess für Real beginnt] Pressemitteilung des Unternehmens, 13. September 2018.&lt;/ref&gt; Im Mai 2019 gab Metro exklusive Verhandlungen über einen Verkauf von Real als Ganzes bis zum Sommer an ein Konsortium um die Redos-Gruppe bekannt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=METRO AG |url=https://www.metroag.de/mediacenter/news/2019/05/08/metro-und-redos-vereinbaren-exklusive-verhandlungen-ueber-real-verkauf |titel=METRO und redos vereinbaren exklusive Verhandlungen über Real-Verkauf |datum=2019-05-08 |abruf=2019-05-08}}&lt;/ref&gt; Anfang Juli 2019 bestätigte das Unternehmen, ein Angebot von dem Immobilieninvestor X+Bricks gemeinsam mit dem Investor SCP Group erhalten zu haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/metro-tochter-investor-xbricks-bleibt-in-seinen-bemuehungen-um-real-hartnaeckig/24525868.html |titel=Metro-Tochter: Investor x+bricks bleibt in seinen Bemühungen um Real hartnäckig |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt; X-Bricks wurde 2018 von dem früheren CEO der [[Corestate|Corestate Capital Group]], Sascha Wilhelm, gegründet mit Fokus auf Lebensmittelhandelsimmobilien;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-verhandelt-mit-immobilieninvestor-x-bricks-a-1299809.html |titel=Überraschende Kehrtwende: Metro will Real lieber an Immobilieninvestor X+Bricks verkaufen - Redos ist raus |werk=www.manager-magazin.de |datum=2019-12-05 |abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt; die SCP Group (Sistema Capital Partners) ist eine Tochter des russischen Finanzkonzerns [[Sistema]]; die beiden Unternehmen hatten sich für das Angebot zusammengeschlossen und sich zudem die Unterstützung von [[Kaufland]] gesichert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Leon Müller |url=https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/metro-aktie-reagiert-handelt-unternehmen-entgegen-anlegerinteressen-20188039.html |titel=Metro-Aktie reagiert: Handelt Unternehmen entgegen Anlegerinteressen? |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Dezember 2019 beendete Metro die Verhandlungen mit Redos und führte fortan Gespräche exklusiv mit dem Konsortium aus X-Bricks und SCP Group. Im Unterschied zu Redos beabsichtigt das Konsortium, Real zunächst als Ganzes ohne Minderheitsbeteiligung der Metro zu übernehmen, erst später Teile an Marktteilnehmer zu veräußern und einige Märkte unter dem bisherigen Namen Real weiterzuführen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.dgap.de/dgap/News/adhocall/metro-vereinbart-mit-konsortium-aus-scp-group-und-xbricks-absichtserklaerung-und-exklusive-verhandlungen-zur-transaktion-von-real/?companyID=389700&amp;newsID=1238703 |titel=METRO AG vereinbart mit Konsortium aus SCP Group und x+bricks Absichtserklärung und exklusive Verhandlungen zur Transaktion von Real - dgap.de |werk=www.dgap.de |datum=2019-12-05 |abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt; Der Kauf wurde im Februar 2020 vereinbart&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Konstantinos Mitsis |url=https://www.chip.de/news/Real-geht-an-deutsch-russisches-KonsortiumBeim-Besuch-einer-Filiale-stossen-wir-auf-eine-Ueberraschung_181713176.html |titel=Real geht an deutsch-russisches Konsortium:Beim Besuch einer Filiale stoßen wir auf eine Überraschung |abruf=2020-02-15}}&lt;/ref&gt; und am 25. Juni 2020 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Kläsgen |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkauf-real-wird-zerschlagen-1.4947479 |titel=Real wird zerschlagen |werk=sueddeutsche.de |datum=2020-06-25 |abruf=2020-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übernahmeangebote von EP Global Commerce ====<br /> Im August&amp;nbsp;2018 verkaufte der historische Aktionär [[Franz Haniel &amp; Cie.]] ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) mit [[Kaufoption|Option auf den Erwerb]] des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) für 316&amp;nbsp;Millionen Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce der beiden Unternehmer [[Patrik Tkáč]] aus der Slowakei und [[Daniel Křetínský]] aus Tschechien. Am 21.&amp;nbsp;Juni 2019 legte die Aktionärin EP Global Commerce dann ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Metro vor. Sie bot 16&amp;nbsp;Euro je Stammaktie und 13,80&amp;nbsp;Euro je Vorzugsaktie.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/metro-117.html |titel=Kriselnder Handelskonzern: Übernahmeangebot für Metro |abruf=2019-06-22}}&lt;/ref&gt;<br /> Der Metro-Vorstand wies das Angebot als zu gering zurück und empfahl den Aktionären, vorerst keine Anteile an die Bieterin zu verkaufen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Brigitte Koch, Düsseldorf |Titel=Tschechischer Investor: Metro-Vorstand weist Übernahmeangebot zurück |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.624998Aj3 |Abruf=2019-06-23}}&lt;/ref&gt; Auch die [[Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz]] (DSW) und die [[Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger]] (SdK) rieten vom Verkauf vorerst ab.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/sdk-und-dsw-aktionaersvertreter-raten-zur-ablehnung-der-metro-offerte-kretinskys/24490382.html |titel=SdK: Aktionärsvertreter raten zur Ablehnung der Metro-Offerte |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Die Meridian-Stiftung der Familie Schmidt-Ruthenbeck wollte aus grundsätzlichen Erwägungen ihren Anteil nicht verkaufen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Frank Meßing |url=https://www.wp.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/metro-grossaktionaer-will-kretinskys-uebernahmeangebot-ablehnen-id226274583.html |titel=Metro-Großaktionär will Kretinskys Übernahmeangebot ablehnen |datum=2019-06-24 |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Kurz nach dem Übernahmeangebot verkaufte Ceconomy entsprechend einer bestehenden Option fast alle seiner restlichen Metro-Anteile an die EP Global Commerce.&lt;ref&gt;''CECONOMY schließt Veräußerung ihres rund 9-Prozent-Anteils an der METRO AG ab.'' In: ''Corporate News.'' Auf Ceconomy.de, abgerufen am 19.&amp;nbsp;Oktober 2019 ([https://www.ceconomy.de/media/ceconomy_schliesst_veraeusserung_ihres_rund9-prozent-anteils_an_der_metro_ag_ab.pdf PDF]; 143&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/handelskonzern-milliardaer-kretinsky-kommt-der-komplettuebernahme-der-metro-immer-naeher/24486574.html |titel=Metro: Daniel Kretinsky sichert sich weitere 5,4 Prozent |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Auch die Großaktionärin Haniel bekräftigte, ihren verbliebenen Metro-Anteil im Rahmen des als fair bewerteten Angebots an EPGC verkaufen zu wollen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Milliardaer-greift-fester-nach-Metro-article21105250.html |titel=Milliardär greift fester nach Metro |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt; Die Beisheim-Holding äußerte sich zunächst nicht zu ihren Absichten.&lt;ref&gt;[https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/metro-grossaktionaer-haelt-sich-zu-einstieg-von-milliardaer-bedeckt-1027489032 ''Metro-Großaktionär hält sich zu Einstieg von Milliardär bedeckt.''] 28.&amp;nbsp;August 2018. Auf Boerse-online.de, abgerufen am 19.&amp;nbsp;Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> Alle gekauften Aktien und Haniel-Optionen zusammengenommen, kam die Investmentgesellschaft EPGC rechnerisch über die Schwelle von 30 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-daniel-kretinsky-kauft-von-ceconomy-aktie-springt-a-1273994.html |titel=Metro AG: Daniel Kretinsky bei Ceconomy mit Übernahmeangebot erfolgreich |abruf=2019-06-27}}&lt;/ref&gt;<br /> Das Übernahmeangebot erreichte bis zum Ende der Annahmefrist dennoch lediglich eine Annahmequote von nur rund 42 %,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2019-08/47410038-roundup-2-kretinsky-scheitert-mit-uebernahmeangebot-fuer-metro-016.htm |titel=ROUNDUP 2: Kretinsky scheitert mit Übernahmeangebot für Metro |abruf=2019-08-09}}&lt;/ref&gt; verfehlte damit die von EPGC gesetzte Mindestannahmequote von 67,5 % deutlich, womit der Übernahmeversuch scheiterte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Michael Gassmann |Titel=Metro: Tschechischer Milliardär Křetínský verliert Kampf um deutschen Handelsriesen |Datum=2019-08-09 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article198221331/Metro-Tschechischer-Milliardaer-Kretinsky-verliert-Kampf-um-deutschen-Handelsriesen.html |Abruf=2019-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte September 2020 kündigte EP Global Commerce (EPGC) ein erneutes freiwilliges Übernahmeangebot, diesmal ohne Mindestannahmeschwelle, an; aufgrund des inzwischen stark gefallenen Aktienkurses werden 8,48 Euro je Stammaktie und 8,87 Euro je Vorzugsaktie angeboten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=DGAP-News |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-09/50686787-dgap-news-ep-global-commerce-gmbh-ep-global-commerce-kuendigt-freiwilliges-oeffentliches-uebernahmeangebot-fuer-metro-ag-an-022.htm |titel=EP Global Commerce GmbH: EP Global Commerce kündigt freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für METRO AG an |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-09-13 |abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen lehnt den Übernahmeversuch weiterhin ab.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Michael Gassmann |Titel=Metro: Tschechischer Investor Daniel Kretinsky will Großhandel übernehmen |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2020-09-14 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article215717196/Metro-Tschechischer-Investor-Daniel-Kretinsky-will-Grosshandel-uebernehmen.html |Abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Zum Ablauf der Annahmefrist am 30.&amp;nbsp;Oktober 2020 erreichte EPGC einen Anteil von 37,1 % der Stammaktien und verlängerte die Annahmefrist bis zum 17.&amp;nbsp;November 2020.&lt;ref name=&quot;Verlängerung&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Dow Jones News |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-11/51138097-epgc-haelt-37-09-an-metro-zweite-annahmefrist-bis-17-november-015.htm |titel=EPGC hält 37,09% an Metro - Zweite Annahmefrist bis 17. November |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-11-03 |abruf=2020-11-03}}&lt;/ref&gt; Nach Ablauf der erweiterten Annahmefrist erreichte EPGC einen Anteil von 40,6 % der Stammaktien.&lt;ref name=&quot;Ausbau&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-11/51304095-metro-machtkampf-kretinsky-stockt-beteiligung-weiter-auf-016.htm |titel=Metro-Machtkampf: Kretinsky stockt Beteiligung weiter auf |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-11-20 |abruf=2020-11-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sonstige Entwicklung ab 2019 ====<br /> Im März 2019 erschloss Metro mit Großhandel für Lebensmittel den Markt in Myanmar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2019/03/13/metro-startet-grosshandel-fuer-lebensmittel-myanmar/ |titel=Metro startet Großhandel für Lebensmittel in Myanmar |werk=Deutsche Wirtschaftsnachrichten |datum=2019-03-13 |abruf=2020-11-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Im August 2019 verkaufte Metro eine Mehrheit von 80 % an den Aktivitäten in China für rund 1,5 Milliarden Euro an die Wumei Technology Group;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-10/metro-wumei-china-geschaeft-anteile-grossmaerkte |titel=Metro verkauft sein China-Geschäft |werk=Zeit Online |datum=2019-10-11 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; die Transaktion wurde im April 2020 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/27136-metro-ag-schliesst-verkauf-des-china-geschaefts-ab-2020-04-23-12-30-00.html |titel=Schließt Verkauf des China-Geschäfts ab |werk=Lebensmittel Praxis |datum=2020-04-23 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2019 investierte Metro über seine Investmenttochter, LeadX Capital Partners, in das schwedische Unternehmen Matsmart, das online mit hohen Rabatten Lebensmittel verkauft, die sonst weggeworfen worden wären.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.esmmagazine.com/supply-chain/metros-leadx-capital-partners-invests-in-swedens-matsmart-81101 |titel=Metro's Leadx Capital Partners Invests In Sweden's Matsmart |werk=European Supermarket Magazine |datum=2019-10-09 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Im gleichen Monat startete Metro einen Online-Marktplatz für Gastronomie-, Hotel- und Catering-Kunden, über den es gemeinsam mit Partnern Produkte aus dem Non-Food-Bereich anbietet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.ahgz.de/news/einkauf-metro-startet-online-marktplatz-fuer-gastronomen,200012258380.html |titel=Metro startet Online-Marktplatz für Gastronomen |werk=ahgz |datum=2019-09-13 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang Oktober 2020 erwarb Metro den portugiesischen Lebensmittel-Lieferanten Aviludo Group.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://de.reuters.com/article/deutschland-metro-aviludo-idDEKBN2740OV |titel=Metro übernimmt portugiesischen Lebensmittelkonzern Aviludo |werk=Reuters |datum=2020-10-19 |abruf=2020-10-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Anfang Dezember 2020 erhält Metro ein A-Rating des [[Carbon Disclosure Project|Carbon Disclosures Projects]] im Bereich Klima.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bert Fröndhoff, Kevin Knitterscheidt, Kathrin Witsch |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/carbon-disclosure-project-deutsche-unternehmen-sichern-sich-bestnoten-beim-klimaschutz/26696694.html |titel=Deutsche Unternehmen sichern sich Bestnoten beim Klimaschutz |werk=Handelsblatt.com |datum=2020-12-08 |abruf=2020-12-09}}&lt;/ref&gt;<br /> Bereits im August 2020 kündigte Metro an, dass [[Olaf Koch (Manager)|Olaf Koch]] sein Amt als Vorstandsvorsitzender zum Ende des Jahres 2020 niederlegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Gassmann |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article214129936/Metro-Chef-Olaf-Koch-kehrt-Grosshandelsbranche-den-Ruecken.html |titel=Scheidender Metro-Chef hält seine Mission für erfüllt |werk=welt.de |datum=2020-08-24 |abruf=2020-08-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Im Januar 2021 übernahmen die Vorstandsmitglieder Christian Baier (CFO) und Rafael Gasset (COO) gemeinsam die Position des Vorstandsvorsitzenden (CEO) für eine Interimszeit.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://de.reuters.com/article/deutschland-metro-idDEKBN2831BO?il=0 |titel=Metro wird von Doppelspitze geführt - Jedoch nur für Übergangszeit |werk=reuters.com |datum=2020-11-23 |abruf=2020-11-23}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang Februar 2021 bestellte der Aufsichtsrat der Metro [[Steffen Greubel]] zum neuen Vorstandsvorsitzenden; er tritt seine neue Position zum 1. Mai 2021 an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url= https://www.zeit.de/news/2021-02/08/steffen-greubel-wird-vorstandschef-von-metro |titel= Steffen Greubel wird Vorstandschef von Metro |werk=Zeit Online |datum=2021-02-08 |abruf=2021-02-10}}&lt;/ref&gt;<br /> Im August 2021 kündigte Metro an, das operative Großhandelsgeschäft in Japan mit 10 Märkten und Belieferungsgeschäft bis Ende Oktober 2021 zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-metro-schliesst-grosshandelsmaerkte-in-japan/27485970.html |titel=Metro schließt Großhandelsmärkte in Japan |hrsg=Handelsblatt |datum=2021-08-05 |sprache=de |abruf=2021-08-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2021 kündigte Metro an, das Belieferungsgeschäft in Myanmar bis Ende Oktober 2021 zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-metro-zieht-sich-aus-myanmar-zurueck/27569910.html |titel=Metro zieht sich aus Myanmar zurück |hrsg=Handelsblatt |datum=2021-09-01 |sprache=de |abruf=2021-09-01}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2021 kündigte Metro an über ihre Gesellschaft in Österreich neun Großhandelsmärkte der [[Cash &amp; Carry|C&amp;C]] [[ADEG Österreich|Abholgroßmärkte GmbH (AGM)]], das dazugehörige Belieferungsgeschäft und die Firmenzentrale in [[Salzburg]], von der [[Rewe Group]] zu übernehmen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://kurier.at/wirtschaft/metro-uebernimmt-von-adeg-den-grossteil-der-agm-abholmaerkte/401722770 |titel=Metro übernimmt von Adeg den Großteil der AGM-Abholmärkte |hrsg=Kurier.at |datum=2021-09-02 |sprache=de |abruf=2021-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklung der Eigentumsverhältnisse und Börse ==<br /> An der Metro waren bis August&amp;nbsp;2007 [[Otto Beisheim]] mit 18,8&amp;nbsp;Prozent, die [[Franz Haniel &amp; Cie. GmbH]] mit 18,4&amp;nbsp;Prozent und die Familie [[Schmidt-Ruthenbeck]] mit 13,0&amp;nbsp;Prozent beteiligt. Es bestand eine Vereinbarung, dass die drei „Alteigentümer“ zusammen über 50&amp;nbsp;Prozent der Aktien halten müssen. Anfang September&amp;nbsp;2007 gab Haniel bekannt, dass sie ihren Anteil um 15,68&amp;nbsp;Prozent auf 34,24&amp;nbsp;Prozent erhöht hat. Gleichzeitig hat die Familie Schmidt-Ruthenbeck ihren Anteil auf 15,77&amp;nbsp;Prozent erhöht. Somit halten diese beiden Gesellschafter 50,01&amp;nbsp;Prozent der Aktien. Gemeinsam mit den 18,46&amp;nbsp;Prozent von Otto Beisheim hielten die Altgesellschafter somit 68,47&amp;nbsp;Prozent an Metro. Die Aufstockung der Aktienanteile durch die anderen beiden Altgesellschafter veranlasste Otto Beisheim (1924–2013) dazu, aus dem vorhandenen [[Poolvertrag]] auszusteigen. Anfang&amp;nbsp;Oktober&amp;nbsp;2009 wurde bekannt, dass Otto Beisheim 17&amp;nbsp;Millionen Aktien für rund 600&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;Euro verkauft habe. Damit hat er seinen Anteil von rund 18,5&amp;nbsp;Prozent auf rund 13&amp;nbsp;Prozent vermindert.&lt;ref&gt;[[Die Welt]] – [https://www.welt.de/finanzen/article4769407/Warum-Metro-Gruender-Beisheim-Aktien-versilbert.html ''Warum Metro-Gründer Beisheim Aktien versilbert''] vom 7. Oktober 2009&lt;/ref&gt; Zu Ende&amp;nbsp;Oktober&amp;nbsp;2014 löste Haniel den Poolvertrag mit Schmidt-Ruthenbeck auf.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.haniel.de/de/presse/pressemitteilungen/artikel/haniel-loest-poolvertrag-mit-der-bvg-beteiligungs-und-vermoe-gensverwaltungs-gmbh-der-familie-sch/ |text=Pressemitteilung Haniel |wayback=20141103163640}}, 31. Oktober 2014&lt;/ref&gt; Im Juni&amp;nbsp;2015 waren die Aktien wie folgt verteilt: Haniel rund 25&amp;nbsp;Prozent, Schmidt-Ruthenbeck rund 16 Prozent, Gesellschafterstamm Beisheim 9,1&amp;nbsp;Prozent und im Streubesitz 50,1&amp;nbsp;Prozent.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Metro AG |url=https://www.metrogroup.de/investor-relations/aktie |titel=Startseite |abruf=2018-03-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im August&amp;nbsp;2018 verkaufte Haniel ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) für 316&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce, die den beiden Unternehmern [[Patrik Tkáč]] (47 %) und [[Daniel Křetínský]] (53 %) gehört. Ihnen wurde zudem eine Option auf den Erwerb des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) eingeräumt, woraufhin diese ein Übernahmeangebot veröffentlichten; dabei sicherten sie sich auch die von Ceconomy gehaltenen Aktien – nachdem das Angebot gescheitert war, reduzierte EP Global seinen Anteilsbesitz auf knapp unter 30 %, der Anteil, bei dem ein Pflichtangebot fällig gewesen wäre. Nach einem erneuten Übernahmeangebot, welches im November 2020 endete, ergab sich folgende Aktionärsstruktur:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !Anteil<br /> !Anteilseigner<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 40,60 %<br /> | EP Global Commerce<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 23,94 %<br /> | Meridian Stiftung ([[Schmidt-Ruthenbeck]]) / [[Otto Beisheim|Beisheim Holding]]<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 35,46 %<br /> | [[Streubesitz]]<br /> |}<br /> &lt;small&gt;Stand: Januar 2022&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.metroag.de/investoren/aktie Investorenseite] der Metro; abgerufen am 5. Januar 2022&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2021 kündigte die [[Deutsche Börse]] den Wechsel der Metro vom [[MDAX]] in den [[SDAX]] an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutsche Börse |url=https://www.deutsche-boerse.com/dbg-de/media/pressemitteilungen/Siemens-Energy-AG-neu-im-DAX-2563286 |titel=Siemens Energy AG neu im DAX |datum=2021-03-03 |abruf=2021-03-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Unternehmensstruktur ==<br /> [[Datei:Metro AG Konzernstruktur 2019 20.png|mini|Metro AG Konzernstruktur 2019/2020]]<br /> Seit Juni 2017 führt die Metro AG als zentrale Managementholding den Metro-Konzern. Das Kerngeschäft Großhandel mit 678 Märkten (Stand Mai 2020) wird im Geschäftsbereich Metro Wholesale geführt. Darunter teilt sich das Geschäft in die Regionen Metro Deutschland, Metro Westeuropa (ohne Deutschland), Metro Russland, Metro Osteuropa (ohne Russland) sowie Metro Asien auf. Zum Geschäftsbereich Wholesale zählen auch Metros Lieferservices (METRO Lieferservice, Classic Fine Foods, Pro à Pro und Rungis Express), die das Unternehmen in 10 Ländern anbietet.<br /> <br /> Im Geschäftsbereich Others (Sonstige) fasst Metro vor allem seine Aktivitäten im Digitalisierungsbereich zusammen, wo digitale Lösungen für die Gastronomie entwickelt werden. Zusätzlich werden in dem Geschäftsbereich die Dienstleistungen des Unternehmens im Immobiliensektor, der Logistik, IT, Werbung und Beschaffung zusammengefasst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metroag.de/unternehmen/konzernstruktur |titel=Konzernstruktur |werk=Metro AG |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rechte am Namen „Metro“ ==<br /> In verschiedenen Verfahren versuchte Metro, ihre Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu sichern. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft ''MetroRail'' musste sich in ''[[Metronom Eisenbahngesellschaft]]&amp;nbsp;mbH'' umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin ''Metro'' nennen. Auch der [[Metrorapid]]-Nachfolger ''[[Rhein-Ruhr-Express|MetroExpress]]'' wurde nach Klageandrohung umbenannt. In [[Nabburg]] (Oberpfalz) wurde die Diskothek ''Metro'' verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die [[Berliner Verkehrsbetriebe]]&amp;nbsp;(BVG), die [[Hamburger Hochbahn]]&amp;nbsp;(HHA), den [[Hamburger Verkehrsverbund]]&amp;nbsp;(HVV) und die [[Münchner Verkehrsgesellschaft]]&amp;nbsp;(MVG) wegen des Namens ''Metro-Bus'' für einige Hauptbuslinien wurden in erster&amp;nbsp;Instanz abgewiesen. Die zweite&amp;nbsp;Instanz hat die Urteile zwar bestätigt,&lt;ref&gt;[https://www.aufrecht.de/urteile/markenrecht/urteile-2006/keine-verwechslungsfaehigkeit-zwischen-metro-group-und-hvv-metrobus-olg-hamburg-urteil-vom-02032006-az-3-u-20504.html aufrecht.de]&lt;/ref&gt; jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsbetriebe für den Namen&amp;nbsp;Metro deutlich eingeschränkt. Im Ruhrgebiet musste das Fahrradverleihsystem ''Metrorad&amp;nbsp;ruhr'' in ''Metropolradruhr'' umbenannt werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/region/hierundheute/heute/Metrorad-muss-Namen-aendern;art94547,1077208 |text=Ruhrnachrichten |wayback=20131104102818}}, abgerufen am 3. Januar 2013&lt;/ref&gt; Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-jähriger U-Bahn-Fan, der die [[Domain (Internet)|Domain]] ''nuernberg-metro.de'' besaß.<br /> <br /> Angesichts eines drohenden Markenkonfliktes benannte das Unternehmen [[Microsoft]] seine Benutzeroberfläche ''Metro'' im Computerbetriebssystem [[Microsoft Windows 8]] um.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/computer_nt/article108470886/Kein-Metro-in-Windows-8.html Welt.de: „Kein Metro in Windows 8“], aufgerufen am 3. August 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Im Mai&amp;nbsp;2009 machte Metro Schlagzeilen, weil im Dezember&amp;nbsp;2008 in dem Zulieferbetrieb ''R.L.&amp;nbsp;Denim'' in Bangladesch eine 18-jährige Arbeiterin gestorben war,&lt;ref&gt;spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,624685,00.html ''Metro beendet Zusammenarbeit mit Zulieferer'']&lt;/ref&gt; deren Tod in Verbindung mit den Arbeitsbedingungen in dem Betrieb gestellt wurde. Metro stellte den Zusammenhang in Frage und kündigte das Geschäftsverhältnis mit dem Betrieb.&lt;ref&gt;spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,623844,00.html ''Schwere Vorwürfe gegen Metro-Zulieferer'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Gewerkschaft [[NGWF]] (National Garment Workers Federation) in Bangladesch setzte sich daraufhin mit der [[Kampagne für Saubere Kleidung]] in Verbindung. Seit&amp;nbsp;Mai 2009 übte diese gemeinsam mit dem Verein [[Christliche Initiative Romero]], [[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft|Verdi]] und dem [[National Labor Committee]] öffentlich Druck auf Metro aus, so dass der Konzern am 18.&amp;nbsp;Juni&amp;nbsp;2009 einer Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen mit ''R.L.&amp;nbsp;Denim'' zustimmte.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nlcnet.org/article.php?id=656 |text=Pressemitteilung der Metro AG |wayback=20090713155848}}&lt;/ref&gt; R.L.&amp;nbsp;Denim hatte zwischenzeitlich die Arbeitsbedingungen in der Fabrik verbessert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nlcnet.org/article.php?id=649 |text=Meldung der Gewerkschaft |wayback=20090713201919}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar&amp;nbsp;2015 berichtete [[Der Spiegel]], dass Metro entgegen einer Selbstverpflichtung aus dem Jahr&amp;nbsp;1999 weiterhin Produkte aus Tropenhölzern ohne [[Forest Stewardship Council|FSC]]-Zertifizierung für nachhaltige Forstwirtschaft beziehe. So arbeitete das Unternehmen danach mit einem asiatischen Konzern zusammen, „der riesige Regenwaldflächen in Indonesien zerstört hatte“. Die selbstauferlegte Einschränkung ist offenbar bis ins Jahr&amp;nbsp;2015 hinein unterlaufen worden. „Die verwendeten Hölzer … kommen alle aus dem tropischen Zentral- und Westafrika. 50&amp;nbsp;bis&amp;nbsp;90&amp;nbsp;Prozent der Bäume dort werden laut [[Interpol]] illegal geschlagen. Zudem stehen fast alle Hölzer auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, sechs&amp;nbsp;Produkte waren falsch deklariert.“&lt;ref&gt;Nils Klawitter: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131927850.html ''Groteske Schlupflöcher.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' Nr. 9, 2015, S. 77.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] wird die Metro AG ihre Geschäftstätigkeit in Russland fortsetzen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Businessinsider.de |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/obi-globus-und-metro-machen-in-russland-ein-milliardengeschaeft-das-passiert-jetzt-mit-den-filialen-a/ |titel=Obi, Globus und Metro machen in Russland ein Milliardengeschäft — das passiert jetzt mit den Filialen |sprache=de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Sonstiges ==<br /> * Der [[Metro-Betrug]] war ein Betrugsfall, der sich 1980 in der Bundesrepublik Deutschland zum Nachteil der Metro ereignete.<br /> * Bis zum Jahr&amp;nbsp;2016 fand alljährlich im Mai der „[[Düsseldorf-Marathon|Metro Group Marathon]]“ in Düsseldorf statt. Seit&amp;nbsp;2017 findet die Veranstaltung als ''METRO&amp;nbsp;Marathon'' statt. Im November 2021 beendete Metro das Sponsoring des [[Düsseldorf-Marathon]]. <br /> * Metro war Namensgeber und Sponsor der [[Düsseldorfer EG|DEG Metro Stars]] (inzwischen wieder Düsseldorfer&amp;nbsp;EG).<br /> * Die [[Betriebskrankenkasse (Deutschland)|Betriebskrankenkasse]] der Metro ''(Metro&amp;nbsp;AG&amp;nbsp;Kaufhof&amp;nbsp;BKK)'' ging im Juli&amp;nbsp;2009 in der [[Kaufmännische Krankenkasse – KKH|Kaufmännischen Krankenkasse – KKH]] auf.<br /> * Im Januar 2022 wurde Metro Ernährungspartner von [[Fortuna Düsseldorf]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/sport/fussball/fortuna/fortuna-duesseldorf-das-ist-der-neuer-trainer-daniel-thioune_aid-56211687#tickaroo_event_id=ek9cDpjR3Y1c6hpDPRNZ |titel=Zusammenarbeit mindestens bis Sommer 2024 |werk=rp-online.de |hrsg=Rheinische Post |datum=2022-01-19 |abruf=2022-02-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Günter Maximilian Schotte-Natscheff: ''Das [[Metro-Betrug|Metromillionending]]: Millionär wider Willen.'' Simon, Düsseldorf 1983, ISBN 3-923883-06-4.<br /> * [[Otto Beisheim]]: ''Distribution im Aufbruch: Bestandsaufnahme und Perspektiven.'' Franz Vahlen, München 1999, ISBN 3-8006-2375-7.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Metro Group}}<br /> * [http://www.metroag.de/ Website der neuen Metro&amp;nbsp;AG]<br /> * [https://archiv.metrogroup.de/ Archiv-Website der alten Metro&amp;nbsp;Group]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2011&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/reports/geschaeftsbericht-2011_de.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2011<br /> |hrsg=Metro AG<br /> |format=PDF; 24,3&amp;nbsp;MB<br /> |abruf=2017-02-03}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste SDAX-Unternehmen}}<br /> {{Navigationsleiste DAX-Unternehmen}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10069294-1|LCCN=no/2003/118774|VIAF=154566705|GKD=10014330-1}}<br /> <br /> [[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Handelsunternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Markenname (Handel)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Roundtable on Sustainable Palm Oil]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX (ehemalig)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1963]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 2017]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im SDAX]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henkel_(Unternehmen)&diff=221323711 Henkel (Unternehmen) 2022-03-20T07:45:30Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Henkel AG &amp; Co. KGaA<br /> | Logo = Henkel-Logo.svg<br /> | ISIN = DE0006048408<br /> | Unternehmensform = [[AG &amp; Co. KGaA]]<br /> | Gründungsdatum = 26. September 1876<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Düsseldorf]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Carsten Knobel]], [[Vorstandsvorsitzender]]&lt;br&gt;Marco Swoboda&lt;br&gt;[[Sylvie Nicol]]&lt;br&gt;Jan-Dirk Auris&lt;br&gt;Wolfgang König&lt;br&gt;Bruno Piacenza&lt;ref&gt;[https://www.henkel.de/unternehmen/management-und-gremien/management-board Henkel Management Board], abgerufen am 23. Februar 2021.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Simone Bagel-Trah]], Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses<br /> | Mitarbeiterzahl = 52.450&lt;ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.henkel.de/resource/blob/1616946/766d0d00e69f5488ae25ead5409cbfca/data/2021-geschaeftsbericht.pdf |titel=Henkel Geschäftsbericht 2021 |abruf=2022-02-23 |autor=Henkel AG &amp; Co. KGaA |format=PDF}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 20,066 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2021)&lt;/small&gt;&lt;!--ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;/--&gt;<br /> | Stand = 2021-12-31<br /> | Branche = Konsumgüterindustrie<br /> | Homepage = [https://www.henkel.de/ www.henkel.de]<br /> }}<br /> Die '''Henkel AG &amp; Co. KGaA''' mit Hauptsitz in [[Holthausen (Düsseldorf)|Düsseldorf-Holthausen]] ist ein börsennotierter [[Deutschland|deutscher]] Hersteller der Konsumgüterindustrie mit weltweiten Marken und Techniken in den drei [[Geschäftsfeld]]ern ''Laundry &amp; Home Care'' ([[Waschmittel|Wasch-]]/[[Reinigungsmittel]]), ''Beauty Care'' ([[Kosmetik|Schönheitspflege]]) und ''Adhesive Technologies'' ([[Klebstoff]]e). Im Geschäftsjahr&amp;nbsp;2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 20,1 Mrd. € und ein [[EBIT|betriebliches Ergebnis]] von 2,686 Mrd.€. Mit den 52.450&amp;nbsp;Mitarbeitern mit 124 Nationalitäten ist Henkel in 79 Ländern vertreten.&lt;ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;/&gt;<br /> <br /> == Marken ==<br /> Henkel ist heute mit Marken wie ''[[Persil]]'', ''[[Pril]]'', ''Purex'', ''Weißer Riese'', ''[[Perwoll]]'', ''[[Fewa]],'' ''[[Spee (Waschmittel)|Spee]]'', ''Dixan'', ''Vernel'', ''[[Somat]]'', ''Sidolin'', [[Ata (Scheuermittel)|Ata]], ''Bref'' und ''Love Nature'' im Bereich Wasch-/Reinigungsmittel aktiv. Die Produktpalette reicht von Universalwaschmitteln über Spezialwaschmittel und Weichspüler bis hin zu Bad- und Glasreinigern.<br /> <br /> Im Bereich Schönheitspflege verkauft Henkel beispielsweise Produkte der Marken ''[[Schwarzkopf (Haarkosmetik)|Schwarzkopf]]'', ''Syoss'', ''Dial'', ''[[Fa (Marke)|Fa]]'', ''Bac'', ''[[Schauma]]'', ''Taft'', ''Gliss Kur'' und ''Diadermine'' und stellt Produkte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene her.<br /> <br /> Klebstoffe, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen von Henkel werden in einer Vielzahl von Branchen verwendet – unter anderem in den Bereichen [[Luft- und Raumfahrttechnik|Luft- und Raumfahrt]], [[Automobilfertigung|Automobilbau]], [[Elektronik]] und [[Medizintechnik]]. Die Produkte werden unter den fünf Marken ''[[Loctite]]'', ''Bonderite'', ''Technomelt'', ''Teroson'' und ''Aquence'' verkauft. Zudem produziert Henkel [[Klebstoff]]e für Heim, Schule und Beruf. Zu den bekanntesten Marken zählen: ''[[Pritt]]'', ''[[Ponal]]'', ''[[Pattex]]'', ''[[Ceresit]]'', ''[[Metylan]]'', ''Sista'' und ''Tangit''.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Gesamtansicht der Henkel Fabrik (1913).jpg|mini|Gesamtansicht der Henkel Fabrik in Düsseldorf-Holthausen (1913)]]<br /> [[Datei:Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916.jpg|mini|Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916]]<br /> [[Datei:Henkel Düsseldorf HolthausenP8190172.JPG|mini|Gebäude in Düsseldorf-Holthausen]]<br /> <br /> Im Jahre&amp;nbsp;1876 gründete [[Friedrich Karl Henkel]], allgemein bekannt als Fritz Henkel die Waschmittelfabrik Henkel &amp; Cie in [[Aachen]]. Als erstes Produkt stellte er ein Pulver-[[Waschmittel]] auf Basis von [[Wasserglas]] her, das er Universalwaschmittel nannte. Wegen besserer Verkehrsanbindungen und höherer Absatzchancen verlegte er seine Firma 1878 nach [[Düsseldorf]] am [[Rhein]]. Im selben Jahr hatte das Unternehmen mit ''Henkel’s Bleich-Soda'' den ersten Markenerfolg: Während alle andere Waschmittel damals lose angeboten wurden, verkaufte Henkel sein Universalwaschmittel in handlichen Päckchen. Der Absatz von ''Henkel's Bleich-Soda'' wuchs so stark, dass innerhalb eines Jahres die gemietete Fabrik nicht mehr ausreichte. Fritz Henkel beschloss, eine eigene Fabrik mit Bahnanschluss zu bauen, und erwarb an der Gerresheimer Straße 171 im Stadtteil [[Düsseldorf-Flingern Süd|Flingern Süd]] ein Grundstück. Der erhoffte und dringend erforderliche Bahnanschluss konnte jedoch aufgrund von Geländeproblemen nicht gelegt werden. Die Transportprobleme sowie Grundsätze der Unternehmenspolitik veranlassten Fritz Henkel zu einem neuerlichen Standortwechsel. Seit März&amp;nbsp;1900 produzierte Henkel in [[Holthausen (Düsseldorf)|Düsseldorf-Holthausen]]; noch heute befinden sich dort die Firmenzentrale und der zweitgrößte Produktionsstandort des weltweit agierenden Konzerns.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot;&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/unternehmensgeschichte-10075.htm Unternehmensgeschichte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1903 brachte die Firma [[Schwarzkopf (Haarkosmetik)|Schwarzkopf]] – die seit 1995 eine [[Tochtergesellschaft]] von Henkel ist – das erste Haarwaschpulver in Deutschland&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/264388/0fde75475ee97e29074487919b9d9360/data/chronik-140-jahre-henkel.pdf Chronik 130 Jahre Henkel], S. 28 (PDF; 8,4&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; auf den Markt und bot somit eine Alternative zu der bis dahin üblichen Haarwäsche mit [[Kernseife]] oder teuren Ölen. 1906 wurde in [[Minden an der Weser]] die Firma Cordes &amp; Co GmbH gegründet. Sie entwickelte sich zu einem Spezialisten für [[Klebstoff]]e, später vor allem bei Kunstharzdispersionen für die Tapetenindustrie. Cordes kam 1970 zu Henkel. Im Juni&amp;nbsp;1907 brachte Henkel ''[[Persil]]'' auf den Markt. Dieses Produkt wurde als „erstes selbsttätiges Waschmittel der Welt“ beworben. 1918 wurde ''Sil'' als Wäsche-Nachspülmittel eingeführt. Zwei&amp;nbsp;Jahre später erschloss Henkel mit dem Scheuermittel der Marke ''[[Ata (Scheuermittel)|Ata]]'' das Marktsegment der Putz- und Reinigungsmittel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Jahr&amp;nbsp;1921 wurde der Grundstein für ein Zweigwerk in [[Genthin]] gelegt. Hier entstand in den Zwanzigerjahren die modernste Waschmittelproduktion in Deutschland. 1945 enteignet, wurde das Werk 1949 zu einem [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb (VEB)]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. 1990 kaufte Henkel das Werk zurück. 1922 wurde mit der Produktion von Klebstoff für den Eigenbedarf begonnen. 1929 startete Henkel mit der Vermarktung von ''P3''-Reinigern für Industrie und Handwerk. [[Oberflächentechnik]] wurde zu einem bedeutenden Geschäftsbereich bei Henkel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1930 übernahm [[Hugo Henkel]], Sohn des Firmengründers Fritz Henkel, die alleinige Leitung des Unternehmens. 1933 trat er nach der [[Machtergreifung]] der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 2.266.961) und diente von 1934 an als Ratsherr der Stadt Düsseldorf.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ulrich Viehöver |Titel=Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co - wer in Deutschland Geld und Macht hat |Verlag=Campus |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2006 |ISBN=3-593-37667-9 |Seiten=208 |Online=https://books.google.de/books?id=qFpwAgAAQBAJ&amp;printsec=frontcover&amp;hl=de&amp;source=gbs_atb#v=onepage&amp;q&amp;f=false |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Auch die anderen Aufsichtsratsmitglieder des Unternehmens wurden Parteimitglieder. Mit mehrfachen Auszeichnungen galt Henkel als [[Nationalsozialistischer Musterbetrieb]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wulf D. Hund |Titel=Wie die Deutschen weiß wurden: Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus |Verlag=Springer Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2017 |ISBN=978-3-476-04500-3 |Seiten=152 |Online=https://books.google.de/books?id=uDIyDwAAQBAJ&amp;hl=de&amp;source=gbs_navlinks_s |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen nahm 1934 in Düsseldorf die erste Fabrik für Dextrin, einen alternativen Rohstoff für Klebstoffe, in Betrieb. 1935 übernahm Henkel die [[Chemnitz]]er Firma [[VEB Fettchemie Chemnitz|Böhme Fettchemie GmbH]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wer-zu-wem.de/firma/henkel.html |titel=Henkel Haushaltschemie/Körperhygiene aus Düsseldorf in der Firmendatenbank wer-zu-wem.de |abruf=2021-10-08}}&lt;/ref&gt; und konnte hierdurch ''[[Fewa]]'', das erste vollsynthetische Feinwaschmittel der Welt, in sein Produktprogramm aufnehmen. 1937 besaß Henkel Produktionsfirmen in elf europäischen Ländern – nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Firmen beschlagnahmt oder unter öffentliche Verwaltung gestellt. Nachdem Henkel bereits 1935 ein Patent für ein „Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten“ erhalten hatte, kamen 1938 erste Kunstharzleime in der Buchbindung zum Einsatz.<br /> <br /> Auf Druck der [[Gauleitung]] in Düsseldorf musste Firmenleiter Hugo Henkel 1938 in den Aufsichtsrat weichen. An seiner statt wurde Werner Lüps, ältester Enkel des Unternehmensgründers Fritz Henkel, zum Führer des Betriebs ernannt. Lüps hatte sich schon vor der Machtergreifung zum Nationalsozialismus bekannt und nutzte seine entfernten Verwandtschaftsbeziehungen zu [[Hermann Göring]] für seinen beruflichen Aufstieg.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger |Titel=Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001 |Hrsg=Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA |Ort=Düsseldorf |Datum=2001 |ISBN=3-923324-79-0 |Seiten=69 |Online=https://www.henkel.de/resource/blob/264392/0c65103fb9ed05c33c6511fc1ade9f15/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Unter seiner Leitung wurden insbesondere nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] die Aktienanteile von Henkel an der [[Evonik Degussa|Degussa AG]] aufgestockt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Hayes |Titel=Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft |Verlag=C.H. Beck |Ort=München |Datum=2004 |ISBN=3-406-52204-1 |Seiten=77 |Online=https://books.google.de/books?id=3a2_aeEBKLAC&amp;printsec=frontcover&amp;source=gbs_atb#v=onepage&amp;q&amp;f=false |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Direkt nach Kriegsbeginn&amp;nbsp;1939 musste Persil vom Markt genommen werden, da vom Deutschen Reich die Produktion eines Einheitswaschpulvers für Weiß-, Grob- und Buntwäsche verordnet worden war.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Während des Zweiten Weltkriegs kamen bei Henkel in Düsseldorf-Holthausen und den anderen Tochtergesellschaften jährlich hunderte [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] zum Einsatz, von denen 1944 am Düsseldorfer Standort drei ums Leben kamen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger |Titel=Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001 |Hrsg=Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA |Ort=Düsseldorf |Datum=2001 |ISBN=3-923324-79-0 |Seiten=94–98 |Online=https://www.henkel.de/resource/blob/264392/0c65103fb9ed05c33c6511fc1ade9f15/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Am 16.&amp;nbsp;April&amp;nbsp;1945 wurde das Werk in Düsseldorf durch US-amerikanische Truppen besetzt, die britische Militärregierung erteilte ab Juli die Produktionserlaubnis für Waschmittel, P3-Reiniger, Wasserglas und Klebstoffe von Henkel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1946 wurde in Düsseldorf die „Polycolor chemisch-pharmazeutische Gesellschaft&amp;nbsp;mbH“ gegründet (ab&amp;nbsp;1948 TheraChemie, [[Ohligs]]). Sie führte ein&amp;nbsp;Jahr später das flüssige Haarfärbemittel ''[[Poly Color]]'' auf den Markt ein. Die TheraChemie wurde 1950 von Henkel erworben. 1951 wurde das Spülmittel ''[[Pril]]'' in Pulverform durch die (ehemals [[Chemnitz]]er) Henkel-Tochter „Böhme Fettchemie GmbH“ auf dem Markt eingeführt. Drei Jahre später führte die Tochterfirma Dreiring-Werke die Feinseife ''[[Fa (Marke)|Fa]]'' ein. 1956 wurde mit Werbung für ''Persil'' der erste kommerzielle [[TV-Spot]] im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.&lt;ref&gt;SPIEGEL ONLINE: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,445953,00.html 50 Jahre Fernsehwerbung: Wenn Xaver kleckert, hilft Persil]&lt;/ref&gt; 1958 wurde die Dr.-Jost-Henkel-Stiftung gegründet, anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums von [[Jost Henkel]], einem Enkel des Firmengründers. 1962 führte der Konzern den Geschirrspülmaschinenreiniger ''Somat'' ein. Im selben Jahr ging in Hannover der schärfste deutsche Klebstoff-Konkurrent [[Ferdinand Sichel|Sichel]]-Werke AG in den Besitz von Henkel über. 1969 kam der erste Klebestift, ''[[Pritt]]'', auf den Markt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.prittworld.de/de/about-pritt/history.html |titel=Geschichte |sprache=de-DE |abruf=2021-10-06}}&lt;/ref&gt; Unter dieser Marke führte Henkel im Laufe der Zeit weitere Produkte für Papier-, Büro- und Schreibwaren ein.<br /> <br /> 1986 erwarb Henkel das Bauchemie-Geschäft von der [[Beecham Group]] mit verschiedenen Unternehmen und Marken: In [[Frankreich]] ''Rubson'', in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] Unibond-Copydex Ltd sowie in Deutschland die 1905 gegründete Ceresit GmbH.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfons Oebbeke |url=https://www.baulinks.de/webplugin/2004/1489.php4 |titel=100 Jahre Ceresit - Henkel Bautechnik feiert Geburtstag ihrer ältesten Marke |sprache=de |abruf=2021-10-06}}&lt;/ref&gt; ''[[Ceresit]]'' wurde 1990 in die Henkel Bautechnik integriert. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 kaufte Henkel die enteigneten Persil-Werke in Genthin zurück. Sie wurden 2009 allerdings wieder verkauft. Ein Jahr später wurde das europäische [[Joint Venture]] Henkel-Ecolab zwischen Henkel und der US-amerikanischen [[Ecolab]] gegründet, welches das Gemeinschaftsunternehmen Ende&amp;nbsp;2001 vollständig übernommen hat. 1995 übernahm Henkel die Firma Dorus. Die Übernahme machte Henkel laut eigenen Angaben zum größten Anbieter von Klebstoffen im Bereich Bauwesen und Möbelindustrie. 1997 folgte die Übernahme des Klebstoffherstellers ''Loctite''. 1999 wurde der Unternehmensbereich Chemieprodukte und rechtliche Verselbstständigung unter dem Firmennamen [[Cognis]] ausgegliedert und 2001 an eine Gruppe Finanzinvestoren verkauft.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 2002 führte Henkel erstmals ein weltweit einheitliches [[Corporate Design]] ein. 2003 trat der Konzern der Initiative [[Global Compact]] der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. 2004 übernahm Henkel in der bis dahin größten [[Unternehmensübernahme|Akquisition]] der Firmengeschichte die ''Dial Corporation'' in [[Scottsdale]]/[[Arizona]] ([[USA]]). In das Jahr&amp;nbsp;2006 fiel das 130-jährige Firmenjubiläum, das unter dem Motto „Jahr der Innovationen“ begangen wurde. Dabei seien im Lauf des Jahres mehr als 80.000&amp;nbsp;Ideen von Mitarbeitern aus der ganzen Welt für neue Markenprodukte oder die Verbesserung von Produkten und Geschäftsprozessen zusammengekommen.<br /> <br /> 2008 erwarb Henkel mit der Übernahme von ICI durch Akzo Nobel die ICI-Geschäftsfelder „Adhesives“ und „Electronic Materials“ (National Starch) für rund 3,7&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro. Die hinzugekauften Geschäftsfelder hatten einen Umsatz von rund 1,83&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Im gleichen&amp;nbsp;Jahr startete Henkel ein Einsparprogramm, das den Abbau von 3.000&amp;nbsp;Stellen weltweit vorsah.&lt;ref&gt;FAZ: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/sparprogramm-henkel-streicht-3000-stellen-1280676.html Sparprogramm: Henkel streicht 3000 Stellen]&lt;/ref&gt; Im selben&amp;nbsp;Jahr wurde aus der Henkel KGaA die Henkel [[AG &amp; Co. KGaA]], mit der Henkel Management AG als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin. Neuer Vorsitzender wurde der Unternehmer [[Kasper Rorsted]]. Er folgte auf [[Ulrich Lehner]].&lt;ref&gt;W&amp;V: [http://www.wuv.de/leute/personalien/kasper_rorsted_neuer_henkel_vorstandsvorsitzender Kasper Rorsted neuer Henkel Vorstandsvorsitzender]&lt;/ref&gt; Am 22.&amp;nbsp;September&amp;nbsp;2009 wurde [[Simone Bagel-Trah]] zur Vorsitzenden des [[Aufsichtsrat]]es der Henkel AG &amp; Co. KGaA gewählt.&lt;ref&gt;sueddeutsche.de: [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/henkel-simone-bagel-trah-die-erste-chefin-deutscher-aufsichtsraete-1.37139 Simone Bagel-Trah – Die erste Chefin deutscher Aufsichtsräte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2011 führte das Unternehmen weltweit ein neues Corporate Design ein, verbunden mit dem [[Slogan|Werbespruch]] „Henkel – Excellence is our Passion“.&lt;ref&gt;horizont.net: [http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Henkel-will-mit-neuem-Corporate-Design-Marke-staerken_97990.html Henkel will mit neuem Corporate Design Marke stärken]&lt;/ref&gt; Im darauffolgenden Jahr stellte Henkel seine Strategie und Finanzziele bis 2016 vor.&lt;ref&gt;morgenpost.de: [http://www.morgenpost.de/newsticker/finanzen_nt/Standardwerte_nt/article111184868/Konzern-stellt-Wachstumsstrategie-und-Finanzziele-bis-2016-vor.html Konzern stellt Wachstumsstrategie und Finanzziele bis 2016 vor] (16. November 2012)&lt;/ref&gt; Henkel erwarb 2012 außerdem das Geschäft mit Hochleistungs-Haftklebstoffen von [[Cytec]] Industries.&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/maerkte-henkel-verstaerkt-klebstoffgeschaeft_aid_751363.html Henkel verstärkt Klebstoffgeschäft] (11. Mai 2012)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 eröffnete Henkel in [[Shanghai]] (China) die weltgrößte Klebstoff-Fabrik, die für das Unternehmen zur zentralen Produktionsstätte für Industrieklebstoffe in [[China]] und der gesamten Asien-Pazifik-Region wird.&lt;ref&gt;faz.net: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/expansion-in-fernost-henkel-eroeffnet-groesstes-klebstoffwerk-der-welt-in-china-12571288.html Henkel eröffnet größtes Klebstoffwerk der Welt in China] (13. September 2013)&lt;/ref&gt; Im gleichen Jahr wurden vier neue Forschungs- und Entwicklungszentren in [[Dubai]] (Vereinigte Arabische Emirate), [[Johannesburg]] (Südafrika), [[Pune]] (Indien) und [[Seoul]] (Südkorea) eröffnet.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/19318/c29b79513a66f57fc9c37fb6cb68ecea/data/2013-geschaeftsbericht.pdf Geschäftsbericht 2013], S. 15 (PDF; 9,1&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Im Folgejahr erwarb Henkel alle Anteile an der [[Spotless Group]], die hauptsächlich in den Bereichen Waschhilfsmittel, Insektenschutz und Haushaltspflege in Westeuropa tätig ist.&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/spotless-henkel-kauft-franzoesisches-waschmittel/9994460.html Spotless: Henkel kauft französisches Waschmittel] (5. Juni 2014)&lt;/ref&gt; Außerdem übernahm Henkel 2014 die drei US-amerikanischen Haarpflegeunternehmen Sexy Hair, Alterna und Kenra&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/unternehmen-henkel-kauft-drei-us-hersteller-fuer-profi-haarprodukte_id_3888675.html Henkel kauft drei US-Hersteller für Profi Haarprodukte] (2. Juni 2014)&lt;/ref&gt; sowie das US-amerikanische Unternehmen Bergquist, einen Hersteller von wärmeableitenden Lösungen für die Elektroindustrie.&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/milliardeninvestition-henkel-setzt-uebernahme-reigen-fort/10719002.html Milliardeninvestition: Henkel setzt Übernahme-Reigen fort] (18. September 2014)&lt;/ref&gt; 2015 erwarb Henkel alle Waschmittelmarken sowie Waschhilfsmittel von [[Colgate-Palmolive]] in Australien und Neuseeland.&lt;ref&gt;boerse-online.de: [http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Henkel-setzt-Einkaufstour-fort-Uebernahme-in-Australien-1000625922 Henkel setzt Einkaufstour fort – Übernahme in Australien] (12. Mai 2015)&lt;/ref&gt; Seit dem 1.&amp;nbsp;Mai&amp;nbsp;2016 ist Hans Van Bylen Vorstandsvorsitzender von Henkel.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2016-04-29-hans-van-bylen-ist-neuer-vorstandsvorsitzender-von-henkel/675688 Hans Van Bylen ist neuer Vorstandsvorsitzender von Henkel] (1. Mai 2016)&lt;/ref&gt; Im gleichen&amp;nbsp;Jahr übernahm das Unternehmen für 3,2&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro den nordamerikanischen Wasch- und Reinigungsmittelkonzern Sun Products&lt;ref&gt;Handelsblatt: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/us-waschmittelmarkt-henkel-kuendigt-milliarden-zukauf-an/13782016.html Henkel kündigt Milliarden-Zukauf an] (24. Juni 2016)&lt;/ref&gt; und stellte im November seine neuen strategischen Prioritäten und Finanzziele bis 2020 vor.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2016-11-17-henkel-2020-wachstum-digitalisierung-und-agilitaet-im-fokus/724720 Henkel 2020+: Wachstum, Digitalisierung und Agilität im Fokus] (17. November 2016)&lt;/ref&gt; Am 24. Oktober 2019 gab Henkel bekannt, dass Hans Van Bylen das Unternehmen zum Jahresende 2019 verlässt und Carsten Knobel, zurzeit Finanz- und Einkaufsvorstand von Henkel, am 1. Januar 2020 der neue Vorstandsvorsitzende wird.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/henkel-vorstandschef-hans-van-bylen-verlaesst-persil-hersteller-a-1293244.html Van Bylen hört auf. Henkel bekommt neuen Vorstandschef.] Spiegel Online, abgerufen am 24. Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Januar 2022 kündigte Henkel an, dass die beiden Geschäftsbereiche Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik zusammengelegt werden sollen, um durch Synergieeffekte Kosten einzusparen. Als Begründung nannte das Unternehmen die während der Corona-Krise stark angestiegenen Preise für Rohstoffe und Transport. Eine Abspaltung der Klebstoff-Sparte sei nicht geplant.&lt;ref&gt;Benedikt Müller-Arnold: [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/henkel-aktie-news-1.5517479 ''Konsumgüter. Krise im Reich von Schwarzkopf und Persil.''] In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 28. Januar 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Öffentliche Wahrnehmung ==<br /> === Nachhaltigkeit ===<br /> Seit den 1980er&amp;nbsp;Jahren verpflichtete sich Henkel in den „Grundsätzen und Zielen zu Umweltschutz und Sicherheit“ zu Arbeitsschutz, Ressourcenschonung und Emissionsminderung.&lt;ref name=&quot;nachhaltigkeitsbericht&quot; /&gt;<br /> <br /> 1992 veröffentlichte das Unternehmen seinen ersten Umweltbericht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/reporting-center/berichte-und-publikationen |titel=Berichte &amp; Publikationen |werk=henkel.de |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; 1997 wurden integrierte Managementsysteme und konzernweit verbindliche Standards zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SHE) eingeführt, außerdem wurde mit der Durchführung weltweiter SHE-Audits begonnen.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/47268/0c4dd50c7b08e4c3e44b1c0f8456b221/data/1998-she-report.pdf Umwelt, Sicherheit, Gesundheit] (SHE Report 1998; PDF; 2,18&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Henkel ist Gründungsmitglied im „[[World Business Council for Sustainable Development]]“ (WBCSD)&lt;ref&gt;World Business Council for Sustainable Development: {{Webarchiv |url=http://oldwww.wbcsd.org/templates/TemplateWBCSD4/layout.asp?type=p&amp;MenuId=MzM5&amp;doOpen=1&amp;ClickMenu=LeftMenu |wayback=20150518092133 |text=About the WBCSD – Membership &amp; governance}}&lt;/ref&gt; und hat sich im Jahr&amp;nbsp;1995 der internationalen Initiative „[[Responsible Care]]“ der chemischen Industrie angeschlossen. Im Jahr&amp;nbsp;2003 ist Henkel dem [[Global Compact]] der Vereinten Nationen beigetreten und hat sich damit zur Einhaltung der dort heute festgelegten zehn Prinzipien bekannt. Seit April&amp;nbsp;2008 ist Henkel offiziell Mitglied des „[[Roundtable on Sustainable Palm Oil]]“ (RSPO). Dieser wurde im Jahr&amp;nbsp;2003 in [[Kuala Lumpur]], [[Malaysia]], gegründet und setzt sich für die nachhaltige Gewinnung und Verwendung von [[Palmöl]] ein.&lt;ref&gt;[http://www.rspo.org/ Roundtable on Sustainable Palm Oil]&lt;/ref&gt; Henkel war im Jahr&amp;nbsp;2008 außerdem als eines von 10&amp;nbsp;Unternehmen am Pilotprojekt [[Product Carbon Footprint]] beteiligt, in dem Partner aus Forschung, Industrie und Nichtregierungsorganisationen gemeinsam an einer einheitlichen Methodik zur Berechnung von [[Kohlenstoffdioxid|Kohlendioxid]]-Fußabdrücken für Produkte und deren Kommunikation arbeiteten.&lt;ref&gt;pcf-project.de: [http://www.pcf-project.de/ Product Carbon Footprint]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als konkreten Fortschritt im Bereich Nachhaltigkeit betrachtete Henkel den 2008 erfolgten Start der neuen Reinigungsmittelserie [[Terra (Marke)|Terra Activ]] – im Oktober&amp;nbsp;2010 ohne den Zusatz „Activ“ relaunched und zum Ende des Jahres&amp;nbsp;2013 wieder eingestellt – die zu einem Großteil auf nachwachsenden Rohstoffen basierte.&lt;ref&gt;TERRA – Für ein sauberes Heute und Morgen: [http://www.terra-henkel.de/das-neue-terra/fragen-und-antworten/ Fragen und Antworten]&lt;/ref&gt; Weiterhin senkte man von 2007 bis 2010 nach eigenen Angaben den Energieverbrauch um 21&amp;nbsp;Prozent, den Wasserverbrauch um 26&amp;nbsp;Prozent, die Abfallproduktion um 24&amp;nbsp;Prozent und die Zahl der Arbeitsunfälle um 29&amp;nbsp;Prozent.&lt;ref name=&quot;nachhaltigkeitsbericht&quot;&gt;finanztreff.de: [http://nachhaltigkeitsbericht2010.henkel.de/strategie/ziele.html Unsere Nachhaltigkeitsziele – Unsere Fortschritte 2010: Ziele vorzeitig erreicht]&lt;/ref&gt; Von 2011 bis 2015 beabsichtigte Henkel in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall weitere 15&amp;nbsp;Prozent pro Produktionseinheit einzusparen. Gleichzeitig sollte der Umsatz pro Produktionseinheit um 10&amp;nbsp;Prozent steigen und die Unfallrate um weitere 20&amp;nbsp;Prozent sinken. Bis zum Jahr&amp;nbsp;2030 soll sich das Verhältnis zwischen dem Wert, der geschaffen wird und dem [[ökologischer Fußabdruck|ökologischen Fußabdruck]] um den Faktor&amp;nbsp;3 verbessern.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsstrategie/ziele Ziele]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im September&amp;nbsp;2013 wurde das Unternehmen zum siebten&amp;nbsp;Mal in Folge Gewinner im Welt- und Europa-Index des [[Dow Jones Sustainability Index]] in der Kategorie „Kurzlebige Konsumgüter“. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr&amp;nbsp;2010 belegte das Unternehmen Platz&amp;nbsp;61 in der Liste der 100&amp;nbsp;nachhaltigsten Unternehmen weltweit.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/externe-bewertungen Externe Bewertungen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Mitinitiator der Initiative [[Energiepolitischer Appell]] – „Energiezukunft für Deutschland“ setzte sich Henkel 2010 für einen verantwortungsvollen Einsatz modernster [[Kohlekraftwerk]]e und eine Laufzeitverlängerung von [[Kernkraftwerk]]en ein, die ein preiswertes und schnelles Erreichen der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Minderungsziele gewährleisten.&lt;ref&gt;FAZ: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/energiepolitischer-appell-40-manager-greifen-roettgens-politik-an-1643264.html Energiepolitischer Appell: 40 Manager greifen Röttgens Politik an]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die von Henkel gefahrene Nachhaltigkeitsstrategie ist allerdings auch umstritten. Henkel setzt zwar bei der Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln nachwachsende Rohstoffe wie Palmöl ein. Allerdings sind die Anbaumethoden der [[Ölpalme]] problematisch, weil teilweise Regenwaldgebiete gerodet oder Torfmoore trockengelegt werden, um weitere Anbauflächen zu gewinnen. Um sicherzustellen, dass Henkel nur solches Palmöl bezieht, das ökologisch verträglich und sozial verantwortlich hergestellt wurde, engagiert sich das Unternehmen in der Organisation RSPO ([[Roundtable on Sustainable Palm Oil]]). Sie hat unter anderem ein Zertifizierungsmodell für Palmöl aus nachhaltigem Anbau verabschiedet. Die RSPO besteht jedoch zum Großteil aus Industrievertretern (von 303&amp;nbsp;Mitgliedern sind 282&amp;nbsp;Wirtschaftsunternehmen gegenüber 21&amp;nbsp;Umwelt- und Sozialorganisationen).&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://klima-media.de/2009/11/02/fuer-das-angebliche-bio-produkt-terra-aktiv-wird-regenwald-fuer-palmkernoel-zerstoert/|text=Für das angebliche Bio-Produkt Terra-Aktiv wird Regenwald für Palmkernöl zerstört|wayback=|webciteID=|archive-is=|archive-today=2012.07.12-071646}}&lt;/ref&gt; Selbst die eigenen, minimalen Richtlinien scheint die RSPO nicht strikt durchzusetzen. Greenpeace berichtete beispielsweise im November&amp;nbsp;2008, dass ein Palmöllieferant und Mitglied der RSPO massiv gegen Zertifizierungskriterien verstößt und gesetzeswidrig Regenwald in Indonesien zerstört.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.greenpeace.de/presse/presseerkl%C3%A4rungen/etikettenschwindel-bei-palmoellieferung-nach-europa |titel=Etikettenschwindel bei Palmöllieferung nach Europa |hrsg=[[Greenpeace]] |datum=2008-11-11 |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; Im September&amp;nbsp;2018 verkündete Henkel neue Ziele für die globale Verpackungsstrategie, um die Entwicklung hin zur [[Kreislaufwirtschaft]] voranzutreiben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://globalcosmeticsnews.com/circular-economy-henkel-commits-to-100-percent-recyclable-reusable-or-compostable-packaging-by-2025/ |titel=CIRCULAR ECONOMY: HENKEL COMMITS TO 100 PERCENT RECYCLABLE, REUSABLE OR COMPOSTABLE PACKAGING BY 2025 |hrsg=[[Global Cosmetics News]] |datum=2018-09-05 |abruf=2018-10-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gesellschaftliches Engagement ===<br /> Henkel hat sein gesellschaftliches Engagement in der Fritz Henkel Stiftung gebündelt und in vier&amp;nbsp;Bereiche gegliedert. Dazu gehören die Förderung des ehrenamtlichen Engagements von Mitarbeitern und Pensionären (MIT-Initiative: '''M'''iteinander '''i'''m '''T'''eam), gesellschaftliche Partnerschaften, Markenengagement und die schnelle Soforthilfe bei Katastrophen.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/corporate-citizenship Corporate Citizenship]&lt;/ref&gt; Seit Beginn der MIT-Initiative im Jahr&amp;nbsp;1998 haben sich nach eigenen Angaben Mitarbeiter und Pensionäre von Henkel in über 50&amp;nbsp;Ländern in mehr als 12.800&amp;nbsp;Projekten engagiert.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/737010/f58b43b47fbc3566a5aa79973eb46491/data/2016-nachhaltigkeitsbericht.pdf Nachhaltigkeitsbericht 2016]&lt;/ref&gt; Henkel betreibt unter anderem Nachwuchsförderung durch die Mitgliedschaft als Förderkreisteilnehmer der [[Bonding-Studenteninitiative]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://bonding.de/ueberuns/partner/foerderkreis/ |titel=Förderkreis |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170321170920/https://bonding.de/ueberuns/partner/foerderkreis/ |archiv-datum=2017-03-21 |abruf=2017-03-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während der [[COVID-19-Pandemie]] änderte der Chemiekonzern in Düsseldorf seine Produktion und stellte Handdesinfektionsmittel her. Dieses ging als Spende an Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen in der Region. Damit wollten sie nach eigenen Aussagen einen Beitrag zur Bekämpfung des [[SARS-CoV-2]]-Virus leisten. Innerhalb der ersten Woche konnten so bereits 25.000 Liter hergestellt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christoph Schroeter |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/corona-krise-in-duesseldorf-henkel-spendet-50000-liter-desinfektionsmittel_aid-49881913 |titel=Corona-Krise in Düsseldorf: Henkel spendet 50.000 Liter Desinfektionsmittel |werk=rp-online.de |abruf=2020-04-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kartellbildung ===<br /> Zwischen 2002 und 2005 bestand nach Erkenntnissen der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] ein Kartell mehrerer internationaler Waschmittelhersteller in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Portugal und Griechenland. Es wurde zu systematischen Absprachen bei der Preisgestaltung für Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche genutzt. Gegen Henkel wurde aufgrund der umfassenden Zusammenarbeit mit der Kartellbehörde kein Bußgeld verhängt.&lt;ref&gt;Werner Mussler: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/315-millionen-euro-hohe-strafe-fuer-waschmittel-kartell-1623140.html ''Hohe Strafe für Waschmittel-Kartell'']. In: ''FAZ.NET'' vom 13. April 2011, abgerufen am 28. April 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch in dem Verfahren um Absprachen mit [[Reckitt Benckiser]] zu illegalen Preiserhöhungen von Spülmaschinentabs blieb Henkel straffrei. Das Unternehmen hatte sich selbst angezeigt.&lt;ref&gt;[[Mitteldeutsche Zeitung]]: [https://www.mz.de/deutschland-und-welt/bundeskartellamt-verbraucher-zahlten-zu-viel-fur-calgonit-und-somat-2304392 ''Verbraucher zahlten zu viel für Calgonit und Somat''], 24. November 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vermeidung der EEG-Umlage ===<br /> Henkel führte über Jahre Umlagen nach dem [[Erneuerbare-Energien-Gesetz#Sonderregelung für den Eigenverbrauch aus selbst betriebenen Kraftwerken|Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)]] nicht ab. Henkel griff dabei auf ein sogenanntes ''Scheibenpachtmodell'' zurück, das eine [[Gesetzeslücke]] ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Frank Dohmen |Titel=Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+) |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-evonik-und-daimler-umgingen-eeg-umlage-die-milliarden-abzocke-a-5aba20ea-0b94-41a9-9725-6386706887f8 |Abruf=2021-11-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Aktie ==<br /> Die Henkel GmbH wurde 1975 in eine [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]] (KGaA) umgewandelt und zur Dachgesellschaft von Henkel. Diese umfasste zu dieser Zeit rund 70&amp;nbsp;Töchter und angeschlossene Unternehmen. Die Rechtsform KGaA ermöglichte 1985 den Gang an die Börse.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Dabei wurden rund 178&amp;nbsp;Millionen [[Vorzugsaktie]]n für 50&amp;nbsp;DM angeboten. Diese Vorzugsaktien wurden 1996 auf 5&amp;nbsp;DM abgewertet. Seitdem sind auch die [[Stammaktie]]n an der Börse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.henkel.com/investors-and-analysts/shares |titel=Shares |werk=henkel.com |sprache=en |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; Stand&amp;nbsp;2018 ist das Grundkapital der Gesellschaft aufgeteilt in rund 260&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Stammaktien und rund 178&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Vorzugsaktien.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Henkel |url=https://www.henkel.de/investoren-und-analysten/aktien |titel=Aktien |abruf=2018-12-17}}&lt;/ref&gt; Von den Stammaktien (ISIN DE0006048408) sind 61,2 % über einen [[Aktionärsbindungsvertrag|Aktienbindungsvertrag]] in den Händen der Familie Henkel (132&amp;nbsp;Mitglieder).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&amp;id=40001086 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2018-12-17}}&lt;/ref&gt; Die übrigen Stammaktien befinden sich im [[Streubesitz]]. Die Aktien des Unternehmens sind seit 1.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;1988 bis heute ununterbrochen im [[DAX]] vertreten (Vorzugsaktien aktuell unter der ISIN DE0006048432).<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! [[Jahr]]<br /> ! [[Erlös|Umsatz]]<br /> ! [[Gewinn- und Verlustrechnung|Ergebnis]] vor [[Steuer]]n<br /> ! [[Gewinn|Jahresüberschuss]]<br /> ! [[Mitarbeiter]]<br /> |-<br /> | 2001 || align=&quot;right&quot; | 9.082 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 734 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 426 Mio. Euro || 47.362<br /> |-<br /> | 2002 || align=&quot;right&quot; | 9.656 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 664 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 431 Mio. Euro || 47.203<br /> |-<br /> | 2003 || align=&quot;right&quot; | 9.436 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 768 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 530 Mio. Euro || 48.328<br /> |-<br /> | 2004 || align=&quot;right&quot; | 10.592 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 808 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 551 Mio. Euro || 49.947<br /> |-<br /> | 2005 || align=&quot;right&quot; | 11.974 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.042 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 770 Mio. Euro || 51.724<br /> |-<br /> | 2006 || align=&quot;right&quot; | 12.740 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.176 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 871 Mio. Euro || 51.716<br /> |-<br /> | 2007 || align=&quot;right&quot; | 13.074 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.250 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 941 Mio. Euro || 52.303<br /> |-<br /> | 2008 || align=&quot;right&quot; | 14.131 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.627 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.233 Mio. Euro || 55.513<br /> |-<br /> | 2009 || align=&quot;right&quot; | 13.573 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 885 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 628 Mio. Euro || 51.361<br /> |-<br /> | 2010 || align=&quot;right&quot; | 15.092 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.552 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.143 Mio. Euro || 48.141<br /> |-<br /> | 2011 || align=&quot;right&quot; | 15.605 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.610 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.191 Mio. Euro || 47.265<br /> |-<br /> | 2012 || align=&quot;right&quot; | 16.510 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.058 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.556 Mio. Euro || 46.610<br /> |-<br /> | 2013 || align=&quot;right&quot; | 16.355 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.172 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.625 Mio. Euro || 46.850<br /> |-<br /> | 2014 || align=&quot;right&quot; | 16.428 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.195 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.662 Mio. Euro || 49.750<br /> |-<br /> | 2015 || align=&quot;right&quot; | 18.089 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.645 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.968 Mio. Euro || 49.450<br /> |-<br /> | 2016 || align=&quot;right&quot; | 18.714 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.775 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.093 Mio. Euro || 51.350<br /> |-<br /> | 2017 || align=&quot;right&quot; | 20.029 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 3.055 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.541 Mio. Euro || 53.700<br /> |-<br /> | 2018 || align=&quot;right&quot; | 19.899 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 3.116 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.330 Mio. Euro || 53.450<br /> |-<br /> | 2019 || align=&quot;right&quot; | 20.114 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.899 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.103 Mio. Euro || 52.650 <br /> |-<br /> | 2020 || align=&quot;right&quot; | 19.250 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.019 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.424 Mio. Euro || 52.950 <br /> |}<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] wird Henkel ihre Geschäftstätigkeit in Russland fortsetzen, was zu Kritik geführt hat.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/russland-geschaeft-firmen-101.html |titel=Welche Firmen in Russland bleiben wollen |sprache=de |datum=2022-03-14 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verwandte Themen ==<br /> * Die [[Gerda Henkel Stiftung]] in Düsseldorf widmet sich der Wissenschaftsförderung.<br /> * Die [[Dr.-Jost-Henkel-Stiftung]] betreut und unterstützt talentierte Studenten aller gesellschaftlich und wirtschaftlich zukunftsweisenden Fakultäten.<br /> * Die [[Genealogie]] der Unternehmerfamilie ist im Eintrag [[Henkel (Unternehmerfamilie)]] dargestellt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Wilfried Feldenkirchen]], Susanne Hilger<br /> |Hrsg=Ernst Primosch und Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA<br /> |Titel=Menschen und Marken: 125 Jahre Henkel, 1876–2001<br /> |Verlag=Henkel KGaA<br /> |Ort=Düsseldorf<br /> |Datum=2001<br /> |ISBN=978-3-923324-79-8<br /> |Online=[http://www.henkel.de/blob/264392/0ea06046e1ceb4fe3a0f125a0e0c6383/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf henkel.de]<br /> |Format=PDF<br /> |Umfang=404}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Bernd Kaiser<br /> |Titel=Die Implikationen wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen für die Rohstoffbeschaffung internationaler Industrieunternehmen und sich hieraus ergebende Unternehmensstrategien am Beispiel der Henkel-Gruppe<br /> |TitelErg=Dissertation<br /> |Ort=Nürnberg<br /> |Datum=2009<br /> |Online=[http://d-nb.info/1015474683/34 PDF-Datei; 4,94 MB]}}<br /> * Rüdiger Liedtke: ''Wem gehört die Republik? 2007. Die Konzerne und ihre Verflechtungen in der globalisierten Wirtschaft. Namen, Zahlen, Fakten.'' Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-8218-5658-2, S. 213–219.<br /> * Manfred Schöne: ''Henkel 70 Jahre in Holthausen.'' (= Reihe ''Schriften des Werksarchivs'' Nr. 1.) Henkel GmbH, Düsseldorf 1969.<br /> * Ulrich Viehöver: ''Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co – Wer in Deutschland Geld und Macht hat.'' Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-404-60587-3, S. 192–217.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Henkel AG}}<br /> * [https://www.henkel.de/ Website der Henkel AG &amp; Co. KGaA], dort findet sich auch eine umfassende [https://www.henkel.de/unternehmen/meilensteine-und-errungenschaften/geschichte Unternehmensgeschichte]<br /> * [http://www.sustainability-index.com/ Dow Jones Sustainability Indexes]<br /> * {{Pressemappe|FID=co/042989|TEXT=Frühe Zeitungsartikel zu|NAME=}}<br /> * [http://www.rheinische-industriekultur.de/objekte/duesseldorf/Henkel_geamt/henkel.html Walter Buschmann: ''Fa. Henkel: Werks- und Baugeschichte''], auf rheinische-industriekultur.de, abgerufen am 31. Mai 2019<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste DAX-Unternehmen}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10368955-2|LCCN=n/84/097834|VIAF=148265230}}<br /> <br /> [[Kategorie:Drogerieartikelhersteller]]<br /> [[Kategorie:Haushaltswarenhersteller]]<br /> [[Kategorie:Chemieunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Aachen)]]<br /> [[Kategorie:Markenname]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Henkel (Konzern)]]<br /> [[Kategorie:Königlicher Hoflieferant (Schweden)]]<br /> [[Kategorie:Holthausen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Aachen im 19. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Roundtable on Sustainable Palm Oil]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1876]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henkel_(Unternehmen)&diff=221316763 Henkel (Unternehmen) 2022-03-19T22:32:54Z <p>31.200.10.226: /* Aktie */</p> <hr /> <div><br /> {{Infobox Unternehmen<br /> | Name = Henkel AG &amp; Co. KGaA<br /> | Logo = Henkel-Logo.svg<br /> | ISIN = DE0006048408<br /> | Unternehmensform = [[AG &amp; Co. KGaA]]<br /> | Gründungsdatum = 26. September 1876<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Düsseldorf]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Carsten Knobel]], [[Vorstandsvorsitzender]]&lt;br&gt;Marco Swoboda&lt;br&gt;[[Sylvie Nicol]]&lt;br&gt;Jan-Dirk Auris&lt;br&gt;Wolfgang König&lt;br&gt;Bruno Piacenza&lt;ref&gt;[https://www.henkel.de/unternehmen/management-und-gremien/management-board Henkel Management Board], abgerufen am 23. Februar 2021.&lt;/ref&gt;<br /> * [[Simone Bagel-Trah]], Aufsichtsratsvorsitzende und Vorsitzende des Gesellschafterausschusses<br /> | Mitarbeiterzahl = 52.450&lt;ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.henkel.de/resource/blob/1616946/766d0d00e69f5488ae25ead5409cbfca/data/2021-geschaeftsbericht.pdf |titel=Henkel Geschäftsbericht 2021 |abruf=2022-02-23 |autor=Henkel AG &amp; Co. KGaA |format=PDF}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 20,066 [[Milliarde|Mrd.]] [[Euro]] &lt;small&gt;(2021)&lt;/small&gt;&lt;!--ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;/--&gt;<br /> | Stand = 2021-12-31<br /> | Branche = Konsumgüterindustrie<br /> | Homepage = [https://www.henkel.de/ www.henkel.de]<br /> }}<br /> Die '''Henkel AG &amp; Co. KGaA''' mit Hauptsitz in [[Holthausen (Düsseldorf)|Düsseldorf-Holthausen]] ist ein börsennotierter [[Deutschland|deutscher]] Hersteller der Konsumgüterindustrie mit weltweiten Marken und Techniken in den drei [[Geschäftsfeld]]ern ''Laundry &amp; Home Care'' ([[Waschmittel|Wasch-]]/[[Reinigungsmittel]]), ''Beauty Care'' ([[Kosmetik|Schönheitspflege]]) und ''Adhesive Technologies'' ([[Klebstoff]]e). Im Geschäftsjahr&amp;nbsp;2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 20,1 Mrd.€ und ein [[EBIT|betriebliches Ergebnis]] von 2,686 Mrd.€. Mit den 52.450&amp;nbsp;Mitarbeitern mit 124 Nationalitäten ist Henkel in 79 Ländern vertreten.&lt;ref name=&quot;Henkel Geschäftsbericht 2021&quot;/&gt;<br /> <br /> == Marken ==<br /> Henkel ist heute mit Marken wie ''[[Persil]]'', ''[[Pril]]'', ''Purex'', ''Weißer Riese'', ''[[Perwoll]]'', ''[[Fewa]],'' ''[[Spee (Waschmittel)|Spee]]'', ''Dixan'', ''Vernel'', ''[[Somat]]'', ''Sidolin'', [[Ata (Scheuermittel)|Ata]], ''Bref'' und ''Love Nature'' im Bereich Wasch-/Reinigungsmittel aktiv. Die Produktpalette reicht von Universalwaschmitteln über Spezialwaschmittel und Weichspüler bis hin zu Bad- und Glasreinigern.<br /> <br /> Im Bereich Schönheitspflege verkauft Henkel beispielsweise Produkte der Marken ''[[Schwarzkopf (Haarkosmetik)|Schwarzkopf]]'', ''Syoss'', ''Dial'', ''[[Fa (Marke)|Fa]]'', ''Bac'', ''[[Schauma]]'', ''Taft'', ''Gliss Kur'' und ''Diadermine'' und stellt Produkte für Haare, Körper, Haut und Mundhygiene her.<br /> <br /> Klebstoffe, Dichtstoffe und Funktionsbeschichtungen von Henkel werden in einer Vielzahl von Branchen verwendet – unter anderem in den Bereichen [[Luft- und Raumfahrttechnik|Luft- und Raumfahrt]], [[Automobilfertigung|Automobilbau]], [[Elektronik]] und [[Medizintechnik]]. Die Produkte werden unter den fünf Marken ''[[Loctite]]'', ''Bonderite'', ''Technomelt'', ''Teroson'' und ''Aquence'' verkauft. Zudem produziert Henkel [[Klebstoff]]e für Heim, Schule und Beruf. Zu den bekanntesten Marken zählen: ''[[Pritt]]'', ''[[Ponal]]'', ''[[Pattex]]'', ''[[Ceresit]]'', ''[[Metylan]]'', ''Sista'' und ''Tangit''.<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Gesamtansicht der Henkel Fabrik (1913).jpg|mini|Gesamtansicht der Henkel Fabrik in Düsseldorf-Holthausen (1913)]]<br /> [[Datei:Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916.jpg|mini|Hugo Henkel (1881–1952), Friedrich Karl Henkel (1848–1930) und Fritz Henkel (1875–1930) in 1916]]<br /> [[Datei:Henkel Düsseldorf HolthausenP8190172.JPG|mini|Gebäude in Düsseldorf-Holthausen]]<br /> <br /> Im Jahre&amp;nbsp;1876 gründete [[Friedrich Karl Henkel]], allgemein bekannt als Fritz Henkel die Waschmittelfabrik Henkel &amp; Cie in [[Aachen]]. Als erstes Produkt stellte er ein Pulver-[[Waschmittel]] auf Basis von [[Wasserglas]] her, das er Universalwaschmittel nannte. Wegen besserer Verkehrsanbindungen und höherer Absatzchancen verlegte er seine Firma 1878 nach [[Düsseldorf]] am [[Rhein]]. Im selben Jahr hatte das Unternehmen mit ''Henkel’s Bleich-Soda'' den ersten Markenerfolg: Während alle andere Waschmittel damals lose angeboten wurden, verkaufte Henkel sein Universalwaschmittel in handlichen Päckchen. Der Absatz von ''Henkel's Bleich-Soda'' wuchs so stark, dass innerhalb eines Jahres die gemietete Fabrik nicht mehr ausreichte. Fritz Henkel beschloss, eine eigene Fabrik mit Bahnanschluss zu bauen, und erwarb an der Gerresheimer Straße 171 im Stadtteil [[Düsseldorf-Flingern Süd|Flingern Süd]] ein Grundstück. Der erhoffte und dringend erforderliche Bahnanschluss konnte jedoch aufgrund von Geländeproblemen nicht gelegt werden. Die Transportprobleme sowie Grundsätze der Unternehmenspolitik veranlassten Fritz Henkel zu einem neuerlichen Standortwechsel. Seit März&amp;nbsp;1900 produzierte Henkel in [[Holthausen (Düsseldorf)|Düsseldorf-Holthausen]]; noch heute befinden sich dort die Firmenzentrale und der zweitgrößte Produktionsstandort des weltweit agierenden Konzerns.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot;&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/unternehmensgeschichte-10075.htm Unternehmensgeschichte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1903 brachte die Firma [[Schwarzkopf (Haarkosmetik)|Schwarzkopf]] – die seit 1995 eine [[Tochtergesellschaft]] von Henkel ist – das erste Haarwaschpulver in Deutschland&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/264388/0fde75475ee97e29074487919b9d9360/data/chronik-140-jahre-henkel.pdf Chronik 130 Jahre Henkel], S. 28 (PDF; 8,4&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; auf den Markt und bot somit eine Alternative zu der bis dahin üblichen Haarwäsche mit [[Kernseife]] oder teuren Ölen. 1906 wurde in [[Minden an der Weser]] die Firma Cordes &amp; Co GmbH gegründet. Sie entwickelte sich zu einem Spezialisten für [[Klebstoff]]e, später vor allem bei Kunstharzdispersionen für die Tapetenindustrie. Cordes kam 1970 zu Henkel. Im Juni&amp;nbsp;1907 brachte Henkel ''[[Persil]]'' auf den Markt. Dieses Produkt wurde als „erstes selbsttätiges Waschmittel der Welt“ beworben. 1918 wurde ''Sil'' als Wäsche-Nachspülmittel eingeführt. Zwei&amp;nbsp;Jahre später erschloss Henkel mit dem Scheuermittel der Marke ''[[Ata (Scheuermittel)|Ata]]'' das Marktsegment der Putz- und Reinigungsmittel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> Im Jahr&amp;nbsp;1921 wurde der Grundstein für ein Zweigwerk in [[Genthin]] gelegt. Hier entstand in den Zwanzigerjahren die modernste Waschmittelproduktion in Deutschland. 1945 enteignet, wurde das Werk 1949 zu einem [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb (VEB)]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]]. 1990 kaufte Henkel das Werk zurück. 1922 wurde mit der Produktion von Klebstoff für den Eigenbedarf begonnen. 1929 startete Henkel mit der Vermarktung von ''P3''-Reinigern für Industrie und Handwerk. [[Oberflächentechnik]] wurde zu einem bedeutenden Geschäftsbereich bei Henkel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1930 übernahm [[Hugo Henkel]], Sohn des Firmengründers Fritz Henkel, die alleinige Leitung des Unternehmens. 1933 trat er nach der [[Machtergreifung]] der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei ([[Liste von NSDAP-Parteimitgliedsnummern|Mitgliedsnummer]] 2.266.961) und diente von 1934 an als Ratsherr der Stadt Düsseldorf.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Ulrich Viehöver |Titel=Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co - wer in Deutschland Geld und Macht hat |Verlag=Campus |Ort=Frankfurt am Main |Datum=2006 |ISBN=3-593-37667-9 |Seiten=208 |Online=https://books.google.de/books?id=qFpwAgAAQBAJ&amp;printsec=frontcover&amp;hl=de&amp;source=gbs_atb#v=onepage&amp;q&amp;f=false |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Auch die anderen Aufsichtsratsmitglieder des Unternehmens wurden Parteimitglieder. Mit mehrfachen Auszeichnungen galt Henkel als [[Nationalsozialistischer Musterbetrieb]].&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wulf D. Hund |Titel=Wie die Deutschen weiß wurden: Kleine (Heimat)Geschichte des Rassismus |Verlag=Springer Verlag |Ort=Stuttgart |Datum=2017 |ISBN=978-3-476-04500-3 |Seiten=152 |Online=https://books.google.de/books?id=uDIyDwAAQBAJ&amp;hl=de&amp;source=gbs_navlinks_s |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen nahm 1934 in Düsseldorf die erste Fabrik für Dextrin, einen alternativen Rohstoff für Klebstoffe, in Betrieb. 1935 übernahm Henkel die [[Chemnitz]]er Firma [[VEB Fettchemie Chemnitz|Böhme Fettchemie GmbH]]&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.wer-zu-wem.de/firma/henkel.html |titel=Henkel Haushaltschemie/Körperhygiene aus Düsseldorf in der Firmendatenbank wer-zu-wem.de |abruf=2021-10-08}}&lt;/ref&gt; und konnte hierdurch ''[[Fewa]]'', das erste vollsynthetische Feinwaschmittel der Welt, in sein Produktprogramm aufnehmen. 1937 besaß Henkel Produktionsfirmen in elf europäischen Ländern – nach dem Zweiten Weltkrieg wurden alle Firmen beschlagnahmt oder unter öffentliche Verwaltung gestellt. Nachdem Henkel bereits 1935 ein Patent für ein „Verfahren zur Herstellung von harzartigen Kondensationsprodukten“ erhalten hatte, kamen 1938 erste Kunstharzleime in der Buchbindung zum Einsatz.<br /> <br /> Auf Druck der [[Gauleitung]] in Düsseldorf musste Firmenleiter Hugo Henkel 1938 in den Aufsichtsrat weichen. An seiner statt wurde Werner Lüps, ältester Enkel des Unternehmensgründers Fritz Henkel, zum Führer des Betriebs ernannt. Lüps hatte sich schon vor der Machtergreifung zum Nationalsozialismus bekannt und nutzte seine entfernten Verwandtschaftsbeziehungen zu [[Hermann Göring]] für seinen beruflichen Aufstieg.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger |Titel=Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001 |Hrsg=Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA |Ort=Düsseldorf |Datum=2001 |ISBN=3-923324-79-0 |Seiten=69 |Online=https://www.henkel.de/resource/blob/264392/0c65103fb9ed05c33c6511fc1ade9f15/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Unter seiner Leitung wurden insbesondere nach der [[Novemberpogrome 1938|Reichspogromnacht]] die Aktienanteile von Henkel an der [[Evonik Degussa|Degussa AG]] aufgestockt.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Peter Hayes |Titel=Die Degussa im Dritten Reich. Von der Zusammenarbeit zur Mittäterschaft |Verlag=C.H. Beck |Ort=München |Datum=2004 |ISBN=3-406-52204-1 |Seiten=77 |Online=https://books.google.de/books?id=3a2_aeEBKLAC&amp;printsec=frontcover&amp;source=gbs_atb#v=onepage&amp;q&amp;f=false |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Direkt nach Kriegsbeginn&amp;nbsp;1939 musste Persil vom Markt genommen werden, da vom Deutschen Reich die Produktion eines Einheitswaschpulvers für Weiß-, Grob- und Buntwäsche verordnet worden war.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Während des Zweiten Weltkriegs kamen bei Henkel in Düsseldorf-Holthausen und den anderen Tochtergesellschaften jährlich hunderte [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] zum Einsatz, von denen 1944 am Düsseldorfer Standort drei ums Leben kamen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Wilfried Feldenkirchen, Susanne Hilger |Titel=Menschen und Marken. 125 Jahre Henkel 1876–2001 |Hrsg=Ernst Primosch, Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA |Ort=Düsseldorf |Datum=2001 |ISBN=3-923324-79-0 |Seiten=94–98 |Online=https://www.henkel.de/resource/blob/264392/0c65103fb9ed05c33c6511fc1ade9f15/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf |Abruf=2020-04-24}}&lt;/ref&gt; Am 16.&amp;nbsp;April&amp;nbsp;1945 wurde das Werk in Düsseldorf durch US-amerikanische Truppen besetzt, die britische Militärregierung erteilte ab Juli die Produktionserlaubnis für Waschmittel, P3-Reiniger, Wasserglas und Klebstoffe von Henkel.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 1946 wurde in Düsseldorf die „Polycolor chemisch-pharmazeutische Gesellschaft&amp;nbsp;mbH“ gegründet (ab&amp;nbsp;1948 TheraChemie, [[Ohligs]]). Sie führte ein&amp;nbsp;Jahr später das flüssige Haarfärbemittel ''[[Poly Color]]'' auf den Markt ein. Die TheraChemie wurde 1950 von Henkel erworben. 1951 wurde das Spülmittel ''[[Pril]]'' in Pulverform durch die (ehemals [[Chemnitz]]er) Henkel-Tochter „Böhme Fettchemie GmbH“ auf dem Markt eingeführt. Drei Jahre später führte die Tochterfirma Dreiring-Werke die Feinseife ''[[Fa (Marke)|Fa]]'' ein. 1956 wurde mit Werbung für ''Persil'' der erste kommerzielle [[TV-Spot]] im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.&lt;ref&gt;SPIEGEL ONLINE: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,445953,00.html 50 Jahre Fernsehwerbung: Wenn Xaver kleckert, hilft Persil]&lt;/ref&gt; 1958 wurde die Dr.-Jost-Henkel-Stiftung gegründet, anlässlich des 25-jährigen Dienstjubiläums von [[Jost Henkel]], einem Enkel des Firmengründers. 1962 führte der Konzern den Geschirrspülmaschinenreiniger ''Somat'' ein. Im selben Jahr ging in Hannover der schärfste deutsche Klebstoff-Konkurrent [[Ferdinand Sichel|Sichel]]-Werke AG in den Besitz von Henkel über. 1969 kam der erste Klebestift, ''[[Pritt]]'', auf den Markt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.prittworld.de/de/about-pritt/history.html |titel=Geschichte |sprache=de-DE |abruf=2021-10-06}}&lt;/ref&gt; Unter dieser Marke führte Henkel im Laufe der Zeit weitere Produkte für Papier-, Büro- und Schreibwaren ein.<br /> <br /> 1986 erwarb Henkel das Bauchemie-Geschäft von der [[Beecham Group]] mit verschiedenen Unternehmen und Marken: In [[Frankreich]] ''Rubson'', in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] Unibond-Copydex Ltd sowie in Deutschland die 1905 gegründete Ceresit GmbH.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Alfons Oebbeke |url=https://www.baulinks.de/webplugin/2004/1489.php4 |titel=100 Jahre Ceresit - Henkel Bautechnik feiert Geburtstag ihrer ältesten Marke |sprache=de |abruf=2021-10-06}}&lt;/ref&gt; ''[[Ceresit]]'' wurde 1990 in die Henkel Bautechnik integriert. Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 kaufte Henkel die enteigneten Persil-Werke in Genthin zurück. Sie wurden 2009 allerdings wieder verkauft. Ein Jahr später wurde das europäische [[Joint Venture]] Henkel-Ecolab zwischen Henkel und der US-amerikanischen [[Ecolab]] gegründet, welches das Gemeinschaftsunternehmen Ende&amp;nbsp;2001 vollständig übernommen hat. 1995 übernahm Henkel die Firma Dorus. Die Übernahme machte Henkel laut eigenen Angaben zum größten Anbieter von Klebstoffen im Bereich Bauwesen und Möbelindustrie. 1997 folgte die Übernahme des Klebstoffherstellers ''Loctite''. 1999 wurde der Unternehmensbereich Chemieprodukte und rechtliche Verselbstständigung unter dem Firmennamen [[Cognis]] ausgegliedert und 2001 an eine Gruppe Finanzinvestoren verkauft.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt;<br /> <br /> 2002 führte Henkel erstmals ein weltweit einheitliches [[Corporate Design]] ein. 2003 trat der Konzern der Initiative [[Global Compact]] der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] bei. 2004 übernahm Henkel in der bis dahin größten [[Unternehmensübernahme|Akquisition]] der Firmengeschichte die ''Dial Corporation'' in [[Scottsdale]]/[[Arizona]] ([[USA]]). In das Jahr&amp;nbsp;2006 fiel das 130-jährige Firmenjubiläum, das unter dem Motto „Jahr der Innovationen“ begangen wurde. Dabei seien im Lauf des Jahres mehr als 80.000&amp;nbsp;Ideen von Mitarbeitern aus der ganzen Welt für neue Markenprodukte oder die Verbesserung von Produkten und Geschäftsprozessen zusammengekommen.<br /> <br /> 2008 erwarb Henkel mit der Übernahme von ICI durch Akzo Nobel die ICI-Geschäftsfelder „Adhesives“ und „Electronic Materials“ (National Starch) für rund 3,7&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro. Die hinzugekauften Geschäftsfelder hatten einen Umsatz von rund 1,83&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Im gleichen&amp;nbsp;Jahr startete Henkel ein Einsparprogramm, das den Abbau von 3.000&amp;nbsp;Stellen weltweit vorsah.&lt;ref&gt;FAZ: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/sparprogramm-henkel-streicht-3000-stellen-1280676.html Sparprogramm: Henkel streicht 3000 Stellen]&lt;/ref&gt; Im selben&amp;nbsp;Jahr wurde aus der Henkel KGaA die Henkel [[AG &amp; Co. KGaA]], mit der Henkel Management AG als alleinige persönlich haftende Gesellschafterin. Neuer Vorsitzender wurde der Unternehmer [[Kasper Rorsted]]. Er folgte auf [[Ulrich Lehner]].&lt;ref&gt;W&amp;V: [http://www.wuv.de/leute/personalien/kasper_rorsted_neuer_henkel_vorstandsvorsitzender Kasper Rorsted neuer Henkel Vorstandsvorsitzender]&lt;/ref&gt; Am 22.&amp;nbsp;September&amp;nbsp;2009 wurde [[Simone Bagel-Trah]] zur Vorsitzenden des [[Aufsichtsrat]]es der Henkel AG &amp; Co. KGaA gewählt.&lt;ref&gt;sueddeutsche.de: [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/henkel-simone-bagel-trah-die-erste-chefin-deutscher-aufsichtsraete-1.37139 Simone Bagel-Trah – Die erste Chefin deutscher Aufsichtsräte]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2011 führte das Unternehmen weltweit ein neues Corporate Design ein, verbunden mit dem [[Slogan|Werbespruch]] „Henkel – Excellence is our Passion“.&lt;ref&gt;horizont.net: [http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Henkel-will-mit-neuem-Corporate-Design-Marke-staerken_97990.html Henkel will mit neuem Corporate Design Marke stärken]&lt;/ref&gt; Im darauffolgenden Jahr stellte Henkel seine Strategie und Finanzziele bis 2016 vor.&lt;ref&gt;morgenpost.de: [http://www.morgenpost.de/newsticker/finanzen_nt/Standardwerte_nt/article111184868/Konzern-stellt-Wachstumsstrategie-und-Finanzziele-bis-2016-vor.html Konzern stellt Wachstumsstrategie und Finanzziele bis 2016 vor] (16. November 2012)&lt;/ref&gt; Henkel erwarb 2012 außerdem das Geschäft mit Hochleistungs-Haftklebstoffen von [[Cytec]] Industries.&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/maerkte-henkel-verstaerkt-klebstoffgeschaeft_aid_751363.html Henkel verstärkt Klebstoffgeschäft] (11. Mai 2012)&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2013 eröffnete Henkel in [[Shanghai]] (China) die weltgrößte Klebstoff-Fabrik, die für das Unternehmen zur zentralen Produktionsstätte für Industrieklebstoffe in [[China]] und der gesamten Asien-Pazifik-Region wird.&lt;ref&gt;faz.net: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/expansion-in-fernost-henkel-eroeffnet-groesstes-klebstoffwerk-der-welt-in-china-12571288.html Henkel eröffnet größtes Klebstoffwerk der Welt in China] (13. September 2013)&lt;/ref&gt; Im gleichen Jahr wurden vier neue Forschungs- und Entwicklungszentren in [[Dubai]] (Vereinigte Arabische Emirate), [[Johannesburg]] (Südafrika), [[Pune]] (Indien) und [[Seoul]] (Südkorea) eröffnet.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/19318/c29b79513a66f57fc9c37fb6cb68ecea/data/2013-geschaeftsbericht.pdf Geschäftsbericht 2013], S. 15 (PDF; 9,1&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Im Folgejahr erwarb Henkel alle Anteile an der [[Spotless Group]], die hauptsächlich in den Bereichen Waschhilfsmittel, Insektenschutz und Haushaltspflege in Westeuropa tätig ist.&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/spotless-henkel-kauft-franzoesisches-waschmittel/9994460.html Spotless: Henkel kauft französisches Waschmittel] (5. Juni 2014)&lt;/ref&gt; Außerdem übernahm Henkel 2014 die drei US-amerikanischen Haarpflegeunternehmen Sexy Hair, Alterna und Kenra&lt;ref&gt;focus.de: [http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/unternehmen-henkel-kauft-drei-us-hersteller-fuer-profi-haarprodukte_id_3888675.html Henkel kauft drei US-Hersteller für Profi Haarprodukte] (2. Juni 2014)&lt;/ref&gt; sowie das US-amerikanische Unternehmen Bergquist, einen Hersteller von wärmeableitenden Lösungen für die Elektroindustrie.&lt;ref&gt;handelsblatt.com: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/milliardeninvestition-henkel-setzt-uebernahme-reigen-fort/10719002.html Milliardeninvestition: Henkel setzt Übernahme-Reigen fort] (18. September 2014)&lt;/ref&gt; 2015 erwarb Henkel alle Waschmittelmarken sowie Waschhilfsmittel von [[Colgate-Palmolive]] in Australien und Neuseeland.&lt;ref&gt;boerse-online.de: [http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Henkel-setzt-Einkaufstour-fort-Uebernahme-in-Australien-1000625922 Henkel setzt Einkaufstour fort – Übernahme in Australien] (12. Mai 2015)&lt;/ref&gt; Seit dem 1.&amp;nbsp;Mai&amp;nbsp;2016 ist Hans Van Bylen Vorstandsvorsitzender von Henkel.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2016-04-29-hans-van-bylen-ist-neuer-vorstandsvorsitzender-von-henkel/675688 Hans Van Bylen ist neuer Vorstandsvorsitzender von Henkel] (1. Mai 2016)&lt;/ref&gt; Im gleichen&amp;nbsp;Jahr übernahm das Unternehmen für 3,2&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro den nordamerikanischen Wasch- und Reinigungsmittelkonzern Sun Products&lt;ref&gt;Handelsblatt: [http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/us-waschmittelmarkt-henkel-kuendigt-milliarden-zukauf-an/13782016.html Henkel kündigt Milliarden-Zukauf an] (24. Juni 2016)&lt;/ref&gt; und stellte im November seine neuen strategischen Prioritäten und Finanzziele bis 2020 vor.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2016-11-17-henkel-2020-wachstum-digitalisierung-und-agilitaet-im-fokus/724720 Henkel 2020+: Wachstum, Digitalisierung und Agilität im Fokus] (17. November 2016)&lt;/ref&gt; Am 24. Oktober 2019 gab Henkel bekannt, dass Hans Van Bylen das Unternehmen zum Jahresende 2019 verlässt und Carsten Knobel, zurzeit Finanz- und Einkaufsvorstand von Henkel, am 1. Januar 2020 der neue Vorstandsvorsitzende wird.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/henkel-vorstandschef-hans-van-bylen-verlaesst-persil-hersteller-a-1293244.html Van Bylen hört auf. Henkel bekommt neuen Vorstandschef.] Spiegel Online, abgerufen am 24. Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende Januar 2022 kündigte Henkel an, dass die beiden Geschäftsbereiche Wasch-/Reinigungsmittel und Kosmetik zusammengelegt werden sollen, um durch Synergieeffekte Kosten einzusparen. Als Begründung nannte das Unternehmen die während der Corona-Krise stark angestiegenen Preise für Rohstoffe und Transport. Eine Abspaltung der Klebstoff-Sparte sei nicht geplant.&lt;ref&gt;Benedikt Müller-Arnold: [https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/henkel-aktie-news-1.5517479 ''Konsumgüter. Krise im Reich von Schwarzkopf und Persil.''] In: ''Süddeutsche Zeitung.'' 28. Januar 2022, abgerufen am 29. Januar 2022.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Öffentliche Wahrnehmung ==<br /> === Nachhaltigkeit ===<br /> Seit den 1980er&amp;nbsp;Jahren verpflichtete sich Henkel in den „Grundsätzen und Zielen zu Umweltschutz und Sicherheit“ zu Arbeitsschutz, Ressourcenschonung und Emissionsminderung.&lt;ref name=&quot;nachhaltigkeitsbericht&quot; /&gt;<br /> <br /> 1992 veröffentlichte das Unternehmen seinen ersten Umweltbericht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/reporting-center/berichte-und-publikationen |titel=Berichte &amp; Publikationen |werk=henkel.de |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; 1997 wurden integrierte Managementsysteme und konzernweit verbindliche Standards zu Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz (SHE) eingeführt, außerdem wurde mit der Durchführung weltweiter SHE-Audits begonnen.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/47268/0c4dd50c7b08e4c3e44b1c0f8456b221/data/1998-she-report.pdf Umwelt, Sicherheit, Gesundheit] (SHE Report 1998; PDF; 2,18&amp;nbsp;MB).&lt;/ref&gt; Henkel ist Gründungsmitglied im „[[World Business Council for Sustainable Development]]“ (WBCSD)&lt;ref&gt;World Business Council for Sustainable Development: {{Webarchiv |url=http://oldwww.wbcsd.org/templates/TemplateWBCSD4/layout.asp?type=p&amp;MenuId=MzM5&amp;doOpen=1&amp;ClickMenu=LeftMenu |wayback=20150518092133 |text=About the WBCSD – Membership &amp; governance}}&lt;/ref&gt; und hat sich im Jahr&amp;nbsp;1995 der internationalen Initiative „[[Responsible Care]]“ der chemischen Industrie angeschlossen. Im Jahr&amp;nbsp;2003 ist Henkel dem [[Global Compact]] der Vereinten Nationen beigetreten und hat sich damit zur Einhaltung der dort heute festgelegten zehn Prinzipien bekannt. Seit April&amp;nbsp;2008 ist Henkel offiziell Mitglied des „[[Roundtable on Sustainable Palm Oil]]“ (RSPO). Dieser wurde im Jahr&amp;nbsp;2003 in [[Kuala Lumpur]], [[Malaysia]], gegründet und setzt sich für die nachhaltige Gewinnung und Verwendung von [[Palmöl]] ein.&lt;ref&gt;[http://www.rspo.org/ Roundtable on Sustainable Palm Oil]&lt;/ref&gt; Henkel war im Jahr&amp;nbsp;2008 außerdem als eines von 10&amp;nbsp;Unternehmen am Pilotprojekt [[Product Carbon Footprint]] beteiligt, in dem Partner aus Forschung, Industrie und Nichtregierungsorganisationen gemeinsam an einer einheitlichen Methodik zur Berechnung von [[Kohlenstoffdioxid|Kohlendioxid]]-Fußabdrücken für Produkte und deren Kommunikation arbeiteten.&lt;ref&gt;pcf-project.de: [http://www.pcf-project.de/ Product Carbon Footprint]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als konkreten Fortschritt im Bereich Nachhaltigkeit betrachtete Henkel den 2008 erfolgten Start der neuen Reinigungsmittelserie [[Terra (Marke)|Terra Activ]] – im Oktober&amp;nbsp;2010 ohne den Zusatz „Activ“ relaunched und zum Ende des Jahres&amp;nbsp;2013 wieder eingestellt – die zu einem Großteil auf nachwachsenden Rohstoffen basierte.&lt;ref&gt;TERRA – Für ein sauberes Heute und Morgen: [http://www.terra-henkel.de/das-neue-terra/fragen-und-antworten/ Fragen und Antworten]&lt;/ref&gt; Weiterhin senkte man von 2007 bis 2010 nach eigenen Angaben den Energieverbrauch um 21&amp;nbsp;Prozent, den Wasserverbrauch um 26&amp;nbsp;Prozent, die Abfallproduktion um 24&amp;nbsp;Prozent und die Zahl der Arbeitsunfälle um 29&amp;nbsp;Prozent.&lt;ref name=&quot;nachhaltigkeitsbericht&quot;&gt;finanztreff.de: [http://nachhaltigkeitsbericht2010.henkel.de/strategie/ziele.html Unsere Nachhaltigkeitsziele – Unsere Fortschritte 2010: Ziele vorzeitig erreicht]&lt;/ref&gt; Von 2011 bis 2015 beabsichtigte Henkel in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall weitere 15&amp;nbsp;Prozent pro Produktionseinheit einzusparen. Gleichzeitig sollte der Umsatz pro Produktionseinheit um 10&amp;nbsp;Prozent steigen und die Unfallrate um weitere 20&amp;nbsp;Prozent sinken. Bis zum Jahr&amp;nbsp;2030 soll sich das Verhältnis zwischen dem Wert, der geschaffen wird und dem [[ökologischer Fußabdruck|ökologischen Fußabdruck]] um den Faktor&amp;nbsp;3 verbessern.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsstrategie/ziele Ziele]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im September&amp;nbsp;2013 wurde das Unternehmen zum siebten&amp;nbsp;Mal in Folge Gewinner im Welt- und Europa-Index des [[Dow Jones Sustainability Index]] in der Kategorie „Kurzlebige Konsumgüter“. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Jahr&amp;nbsp;2010 belegte das Unternehmen Platz&amp;nbsp;61 in der Liste der 100&amp;nbsp;nachhaltigsten Unternehmen weltweit.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/externe-bewertungen Externe Bewertungen]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Als Mitinitiator der Initiative [[Energiepolitischer Appell]] – „Energiezukunft für Deutschland“ setzte sich Henkel 2010 für einen verantwortungsvollen Einsatz modernster [[Kohlekraftwerk]]e und eine Laufzeitverlängerung von [[Kernkraftwerk]]en ein, die ein preiswertes und schnelles Erreichen der CO&lt;sub&gt;2&lt;/sub&gt;-Minderungsziele gewährleisten.&lt;ref&gt;FAZ: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/energiepolitischer-appell-40-manager-greifen-roettgens-politik-an-1643264.html Energiepolitischer Appell: 40 Manager greifen Röttgens Politik an]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die von Henkel gefahrene Nachhaltigkeitsstrategie ist allerdings auch umstritten. Henkel setzt zwar bei der Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln nachwachsende Rohstoffe wie Palmöl ein. Allerdings sind die Anbaumethoden der [[Ölpalme]] problematisch, weil teilweise Regenwaldgebiete gerodet oder Torfmoore trockengelegt werden, um weitere Anbauflächen zu gewinnen. Um sicherzustellen, dass Henkel nur solches Palmöl bezieht, das ökologisch verträglich und sozial verantwortlich hergestellt wurde, engagiert sich das Unternehmen in der Organisation RSPO ([[Roundtable on Sustainable Palm Oil]]). Sie hat unter anderem ein Zertifizierungsmodell für Palmöl aus nachhaltigem Anbau verabschiedet. Die RSPO besteht jedoch zum Großteil aus Industrievertretern (von 303&amp;nbsp;Mitgliedern sind 282&amp;nbsp;Wirtschaftsunternehmen gegenüber 21&amp;nbsp;Umwelt- und Sozialorganisationen).&lt;ref&gt;{{Webarchiv|url=http://klima-media.de/2009/11/02/fuer-das-angebliche-bio-produkt-terra-aktiv-wird-regenwald-fuer-palmkernoel-zerstoert/|text=Für das angebliche Bio-Produkt Terra-Aktiv wird Regenwald für Palmkernöl zerstört|wayback=|webciteID=|archive-is=|archive-today=2012.07.12-071646}}&lt;/ref&gt; Selbst die eigenen, minimalen Richtlinien scheint die RSPO nicht strikt durchzusetzen. Greenpeace berichtete beispielsweise im November&amp;nbsp;2008, dass ein Palmöllieferant und Mitglied der RSPO massiv gegen Zertifizierungskriterien verstößt und gesetzeswidrig Regenwald in Indonesien zerstört.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.greenpeace.de/presse/presseerkl%C3%A4rungen/etikettenschwindel-bei-palmoellieferung-nach-europa |titel=Etikettenschwindel bei Palmöllieferung nach Europa |hrsg=[[Greenpeace]] |datum=2008-11-11 |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; Im September&amp;nbsp;2018 verkündete Henkel neue Ziele für die globale Verpackungsstrategie, um die Entwicklung hin zur [[Kreislaufwirtschaft]] voranzutreiben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=https://globalcosmeticsnews.com/circular-economy-henkel-commits-to-100-percent-recyclable-reusable-or-compostable-packaging-by-2025/ |titel=CIRCULAR ECONOMY: HENKEL COMMITS TO 100 PERCENT RECYCLABLE, REUSABLE OR COMPOSTABLE PACKAGING BY 2025 |hrsg=[[Global Cosmetics News]] |datum=2018-09-05 |abruf=2018-10-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Gesellschaftliches Engagement ===<br /> Henkel hat sein gesellschaftliches Engagement in der Fritz Henkel Stiftung gebündelt und in vier&amp;nbsp;Bereiche gegliedert. Dazu gehören die Förderung des ehrenamtlichen Engagements von Mitarbeitern und Pensionären (MIT-Initiative: '''M'''iteinander '''i'''m '''T'''eam), gesellschaftliche Partnerschaften, Markenengagement und die schnelle Soforthilfe bei Katastrophen.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/nachhaltigkeit/corporate-citizenship Corporate Citizenship]&lt;/ref&gt; Seit Beginn der MIT-Initiative im Jahr&amp;nbsp;1998 haben sich nach eigenen Angaben Mitarbeiter und Pensionäre von Henkel in über 50&amp;nbsp;Ländern in mehr als 12.800&amp;nbsp;Projekten engagiert.&lt;ref&gt;Henkel: [http://www.henkel.de/blob/737010/f58b43b47fbc3566a5aa79973eb46491/data/2016-nachhaltigkeitsbericht.pdf Nachhaltigkeitsbericht 2016]&lt;/ref&gt; Henkel betreibt unter anderem Nachwuchsförderung durch die Mitgliedschaft als Förderkreisteilnehmer der [[Bonding-Studenteninitiative]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://bonding.de/ueberuns/partner/foerderkreis/ |titel=Förderkreis |offline=ja |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170321170920/https://bonding.de/ueberuns/partner/foerderkreis/ |archiv-datum=2017-03-21 |abruf=2017-03-21}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Während der [[COVID-19-Pandemie]] änderte der Chemiekonzern in Düsseldorf seine Produktion und stellte Handdesinfektionsmittel her. Dieses ging als Spende an Krankenhäuser und öffentliche Einrichtungen in der Region. Damit wollten sie nach eigenen Aussagen einen Beitrag zur Bekämpfung des [[SARS-CoV-2]]-Virus leisten. Innerhalb der ersten Woche konnten so bereits 25.000 Liter hergestellt werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Christoph Schroeter |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/corona-krise-in-duesseldorf-henkel-spendet-50000-liter-desinfektionsmittel_aid-49881913 |titel=Corona-Krise in Düsseldorf: Henkel spendet 50.000 Liter Desinfektionsmittel |werk=rp-online.de |abruf=2020-04-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Kartellbildung ===<br /> Zwischen 2002 und 2005 bestand nach Erkenntnissen der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] ein Kartell mehrerer internationaler Waschmittelhersteller in den Ländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Belgien, Portugal und Griechenland. Es wurde zu systematischen Absprachen bei der Preisgestaltung für Vollwaschmittelpulver für die Maschinenwäsche genutzt. Gegen Henkel wurde aufgrund der umfassenden Zusammenarbeit mit der Kartellbehörde kein Bußgeld verhängt.&lt;ref&gt;Werner Mussler: [http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/315-millionen-euro-hohe-strafe-fuer-waschmittel-kartell-1623140.html ''Hohe Strafe für Waschmittel-Kartell'']. In: ''FAZ.NET'' vom 13. April 2011, abgerufen am 28. April 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Auch in dem Verfahren um Absprachen mit [[Reckitt Benckiser]] zu illegalen Preiserhöhungen von Spülmaschinentabs blieb Henkel straffrei. Das Unternehmen hatte sich selbst angezeigt.&lt;ref&gt;[[Mitteldeutsche Zeitung]]: [https://www.mz.de/deutschland-und-welt/bundeskartellamt-verbraucher-zahlten-zu-viel-fur-calgonit-und-somat-2304392 ''Verbraucher zahlten zu viel für Calgonit und Somat''], 24. November 2011&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Vermeidung der EEG-Umlage ===<br /> Henkel führte über Jahre Umlagen nach dem [[Erneuerbare-Energien-Gesetz#Sonderregelung für den Eigenverbrauch aus selbst betriebenen Kraftwerken|Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)]] nicht ab. Henkel griff dabei auf ein sogenanntes ''Scheibenpachtmodell'' zurück, das eine [[Gesetzeslücke]] ausnutzt, um die EEG-Umlage zu umgehen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Frank Dohmen |Titel=Bayer, Evonik und Daimler: Die Milliarden-Abzocke beim Strom (S+) |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2021-10-29 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/bayer-evonik-und-daimler-umgingen-eeg-umlage-die-milliarden-abzocke-a-5aba20ea-0b94-41a9-9725-6386706887f8 |Abruf=2021-11-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Aktie ==<br /> Die Henkel GmbH wurde 1975 in eine [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]] (KGaA) umgewandelt und zur Dachgesellschaft von Henkel. Diese umfasste zu dieser Zeit rund 70&amp;nbsp;Töchter und angeschlossene Unternehmen. Die Rechtsform KGaA ermöglichte 1985 den Gang an die Börse.&lt;ref name=&quot;geschichte henkel&quot; /&gt; Dabei wurden rund 178&amp;nbsp;Millionen [[Vorzugsaktie]]n für 50&amp;nbsp;DM angeboten. Diese Vorzugsaktien wurden 1996 auf 5&amp;nbsp;DM abgewertet. Seitdem sind auch die [[Stammaktie]]n an der Börse.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.henkel.com/investors-and-analysts/shares |titel=Shares |werk=henkel.com |sprache=en |abruf=2017-03-11}}&lt;/ref&gt; Stand&amp;nbsp;2018 ist das Grundkapital der Gesellschaft aufgeteilt in rund 260&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Stammaktien und rund 178&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Vorzugsaktien.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Henkel |url=https://www.henkel.de/investoren-und-analysten/aktien |titel=Aktien |abruf=2018-12-17}}&lt;/ref&gt; Von den Stammaktien (ISIN DE0006048408) sind 61,2 % über einen [[Aktionärsbindungsvertrag|Aktienbindungsvertrag]] in den Händen der Familie Henkel (132&amp;nbsp;Mitglieder).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://portal.mvp.bafin.de/database/AnteileInfo/aktiengesellschaft.do?cmd=zeigeAktiengesellschaft&amp;id=40001086 |titel=BaFin - Bedeutende Stimmrechtsanteile nach § 33, § 38 und § 39 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) |abruf=2018-12-17}}&lt;/ref&gt; Die übrigen Stammaktien befinden sich im [[Streubesitz]]. Die Aktien des Unternehmens sind seit 1.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;1988 bis heute ununterbrochen im [[DAX]] vertreten (Vorzugsaktien aktuell unter der ISIN DE0006048432).<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> |-<br /> ! [[Jahr]]<br /> ! [[Erlös|Umsatz]]<br /> ! [[Gewinn- und Verlustrechnung|Ergebnis]] vor [[Steuer]]n<br /> ! [[Gewinn|Jahresüberschuss]]<br /> ! [[Mitarbeiter]]<br /> |-<br /> | 2001 || align=&quot;right&quot; | 9.082 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 734 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 426 Mio. Euro || 47.362<br /> |-<br /> | 2002 || align=&quot;right&quot; | 9.656 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 664 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 431 Mio. Euro || 47.203<br /> |-<br /> | 2003 || align=&quot;right&quot; | 9.436 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 768 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 530 Mio. Euro || 48.328<br /> |-<br /> | 2004 || align=&quot;right&quot; | 10.592 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 808 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 551 Mio. Euro || 49.947<br /> |-<br /> | 2005 || align=&quot;right&quot; | 11.974 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.042 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 770 Mio. Euro || 51.724<br /> |-<br /> | 2006 || align=&quot;right&quot; | 12.740 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.176 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 871 Mio. Euro || 51.716<br /> |-<br /> | 2007 || align=&quot;right&quot; | 13.074 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.250 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 941 Mio. Euro || 52.303<br /> |-<br /> | 2008 || align=&quot;right&quot; | 14.131 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.627 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.233 Mio. Euro || 55.513<br /> |-<br /> | 2009 || align=&quot;right&quot; | 13.573 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 885 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 628 Mio. Euro || 51.361<br /> |-<br /> | 2010 || align=&quot;right&quot; | 15.092 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.552 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.143 Mio. Euro || 48.141<br /> |-<br /> | 2011 || align=&quot;right&quot; | 15.605 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.610 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.191 Mio. Euro || 47.265<br /> |-<br /> | 2012 || align=&quot;right&quot; | 16.510 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.058 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.556 Mio. Euro || 46.610<br /> |-<br /> | 2013 || align=&quot;right&quot; | 16.355 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.172 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.625 Mio. Euro || 46.850<br /> |-<br /> | 2014 || align=&quot;right&quot; | 16.428 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.195 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.662 Mio. Euro || 49.750<br /> |-<br /> | 2015 || align=&quot;right&quot; | 18.089 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.645 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.968 Mio. Euro || 49.450<br /> |-<br /> | 2016 || align=&quot;right&quot; | 18.714 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.775 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.093 Mio. Euro || 51.350<br /> |-<br /> | 2017 || align=&quot;right&quot; | 20.029 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 3.055 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.541 Mio. Euro || 53.700<br /> |-<br /> | 2018 || align=&quot;right&quot; | 19.899 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 3.116 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.330 Mio. Euro || 53.450<br /> |-<br /> | 2019 || align=&quot;right&quot; | 20.114 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.899 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.103 Mio. Euro || 52.650 <br /> |-<br /> | 2020 || align=&quot;right&quot; | 19.250 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 2.019 Mio. Euro || align=&quot;right&quot; | 1.424 Mio. Euro || 52.950 <br /> |}<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] wird Henkel ihre Geschäftstätigkeit in Russland fortsetzen, was zu Kritik geführt hat.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/russland-geschaeft-firmen-101.html |titel=Welche Firmen in Russland bleiben wollen |sprache=de |datum=2022-03-14 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Verwandte Themen ==<br /> * Die [[Gerda Henkel Stiftung]] in Düsseldorf widmet sich der Wissenschaftsförderung.<br /> * Die [[Dr.-Jost-Henkel-Stiftung]] betreut und unterstützt talentierte Studenten aller gesellschaftlich und wirtschaftlich zukunftsweisenden Fakultäten.<br /> * Die [[Genealogie]] der Unternehmerfamilie ist im Eintrag [[Henkel (Unternehmerfamilie)]] dargestellt.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=[[Wilfried Feldenkirchen]], Susanne Hilger<br /> |Hrsg=Ernst Primosch und Wolfgang Zengerling im Auftrag der Henkel KGaA<br /> |Titel=Menschen und Marken: 125 Jahre Henkel, 1876–2001<br /> |Verlag=Henkel KGaA<br /> |Ort=Düsseldorf<br /> |Datum=2001<br /> |ISBN=978-3-923324-79-8<br /> |Online=[http://www.henkel.de/blob/264392/0ea06046e1ceb4fe3a0f125a0e0c6383/data/menschen-und-marken-125-jahre-henkel.pdf henkel.de]<br /> |Format=PDF<br /> |Umfang=404}}<br /> * {{Literatur<br /> |Autor=Bernd Kaiser<br /> |Titel=Die Implikationen wirtschaftspolitischer Rahmenbedingungen für die Rohstoffbeschaffung internationaler Industrieunternehmen und sich hieraus ergebende Unternehmensstrategien am Beispiel der Henkel-Gruppe<br /> |TitelErg=Dissertation<br /> |Ort=Nürnberg<br /> |Datum=2009<br /> |Online=[http://d-nb.info/1015474683/34 PDF-Datei; 4,94 MB]}}<br /> * Rüdiger Liedtke: ''Wem gehört die Republik? 2007. Die Konzerne und ihre Verflechtungen in der globalisierten Wirtschaft. Namen, Zahlen, Fakten.'' Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-8218-5658-2, S. 213–219.<br /> * Manfred Schöne: ''Henkel 70 Jahre in Holthausen.'' (= Reihe ''Schriften des Werksarchivs'' Nr. 1.) Henkel GmbH, Düsseldorf 1969.<br /> * Ulrich Viehöver: ''Die EinflussReichen. Henkel, Otto und Co – Wer in Deutschland Geld und Macht hat.'' Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2007, ISBN 978-3-404-60587-3, S. 192–217.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Henkel AG}}<br /> * [https://www.henkel.de/ Website der Henkel AG &amp; Co. KGaA], dort findet sich auch eine umfassende [https://www.henkel.de/unternehmen/meilensteine-und-errungenschaften/geschichte Unternehmensgeschichte]<br /> * [http://www.sustainability-index.com/ Dow Jones Sustainability Indexes]<br /> * {{Pressemappe|FID=co/042989|TEXT=Frühe Zeitungsartikel zu|NAME=}}<br /> * [http://www.rheinische-industriekultur.de/objekte/duesseldorf/Henkel_geamt/henkel.html Walter Buschmann: ''Fa. Henkel: Werks- und Baugeschichte''], auf rheinische-industriekultur.de, abgerufen am 31. Mai 2019<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste DAX-Unternehmen}}<br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10368955-2|LCCN=n/84/097834|VIAF=148265230}}<br /> <br /> [[Kategorie:Drogerieartikelhersteller]]<br /> [[Kategorie:Haushaltswarenhersteller]]<br /> [[Kategorie:Chemieunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Aachen)]]<br /> [[Kategorie:Markenname]]<br /> [[Kategorie:Automobilzulieferer]]<br /> [[Kategorie:Henkel (Konzern)]]<br /> [[Kategorie:Königlicher Hoflieferant (Schweden)]]<br /> [[Kategorie:Holthausen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Aachen im 19. Jahrhundert]]<br /> [[Kategorie:Roundtable on Sustainable Palm Oil]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1876]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Metro_AG&diff=221316616 Metro AG 2022-03-19T22:25:41Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>{{Belege fehlen|Weite Teile des Artikels sind mit Pressemitteilungen/Selbstdarstellung belegt oder ganz ohne Beleg, insbesondere im Abschnitt Geschichte. --[[Benutzer:Millbart|Millbart]] [[Benutzer Diskussion:Millbart|&lt;small&gt;talk&lt;/small&gt;]] 20:35, 3. Jan. 2022 (CET)}}<br /> {{Infobox Unternehmen<br /> | Name = METRO AG<br /> | Logo = Metro Wholesale &amp; Food Specialist logo.svg<br /> | Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]]<br /> | ISIN = DE000BFB0019 ([[Stammaktie]])&lt;br /&gt;{{ISIN|DE000BFB0027}} ([[Vorzugsaktie]])<br /> | Gründungsdatum = 2017<br /> | Auflösungsdatum =<br /> | Auflösungsgrund =<br /> | Sitz = [[Düsseldorf]], {{DEU}}<br /> | Leitung = * [[Steffen Greubel]], [[Vorstandsvorsitz]]&lt;br /&gt;Christian Baier, Finanzvorstand&lt;br /&gt;Andrea Euenheim, Chief Human Resources Officer und Arbeitsdirektorin&lt;br /&gt;Rafael Gasset, Chief Operating Officer&lt;br /&gt;Claude Sarrailh, Chief Customer and Merchandise Officer&lt;ref&gt;<br /> [https://www.metroag.de/unternehmen/vorstand Der Vorstand der METRO AG]. Website Metro AG. Abgerufen am 8. Januar 2020.&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/32210-fokus-auf-grosshandel-metro-ordnet-fuehrungsteam-neu.html |titel=Fokus auf Großhandel. Metro ordnet Führungsteam neu |werk=https://lebensmittelpraxis.de/ |hrsg=Lebensmittel Praxis |datum=2021-11-12 |abruf=2022-01-03}}&lt;/ref&gt;<br /> * [[Jürgen Steinemann]], [[Aufsichtsrat]]svorsitzender&lt;ref name=&quot;GB2017/18&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metroag.de/~/assets/metro/documents/financial-statements/2017-18-metro-geschaeftsbericht_de.pdf?dl=1 |titel=Geschäftsbericht 2017/18 |hrsg=Metro AG |format=PDF |abruf=2019-01-24}}&lt;/ref&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 95.141 &lt;small&gt;(2020/21)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://berichte.metroag.de/geschaeftsbericht/2020-2021/an-unsere-aktionaere/metro-in-zahlen.html|titel=Geschäftsbericht 2020/21: Metro in Zahlen |hrsg=Metro AG |abruf=2021-12-21}}&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 24,8 Mrd. Euro &lt;small&gt;(2020/21)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2021-09-30<br /> | Branche = Handel<br /> | Homepage = www.metroag.de<br /> }}<br /> <br /> Die '''Metro AG''' ist ein börsennotierter Konzern von [[Großhandel]]sunternehmen. Der Konzern mit Hauptsitz in [[Düsseldorf]] beschäftigt in 681&amp;nbsp;Märkten&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://berichte.metroag.de/geschaeftsbericht/2020-2021/zusammengefasster-lagebericht/grundlagen-des-konzerns/geschaeftsmodell.html |titel=Geschäftsbericht 2020/21: Geschäftsmodell |hrsg=Metro AG |abruf=2021-12-21}}&lt;/ref&gt; weltweit mehr als 95.000&amp;nbsp;Mitarbeiter&lt;ref name=&quot;GB2020/21&quot; /&gt;, die meisten davon in Deutschland. In Deutschland betreibt das Unternehmen vor allem die Metro-Großhandelsmärkte.<br /> <br /> Die heutige Metro entstand 2017 durch die Ausgliederung der Handelsketten Metro Cash &amp; Carry und [[Real (Handelskette)|Real]] aus der alten Metro in die ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'', die sich später selbst in Metro umbenannte. Der alte Metro-Firmenmantel, bei dem die Handelsketten [[Media-Saturn|Mediamarkt und Saturn]] verblieben, benannte sich danach in [[Ceconomy]] um. Die neue Metro verkaufte 2020 die Real-Handelskette, so dass heute nur noch die Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte im Unternehmen verblieben sind.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Kläsgen |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkauf-real-wird-zerschlagen-1.4947479 |titel=Real wird zerschlagen |werk=sueddeutsche.de |datum=2020-06-25 |abruf=2020-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> === Gründung und Expansion ===<br /> [[Datei:Metro-Zentrale Düsseldorf, 2015 (10).jpg|mini|Metro Group, Metro-Straße&amp;nbsp;1, Düsseldorf]]<br /> Die Geschichte der Metro begann am 8.&amp;nbsp;November&amp;nbsp;1963 in [[Essen-Vogelheim]] mit der Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter dem Namen Metro, der heute noch besteht. Der heute ebenfalls noch bestehende Markt in [[Mülheim an der Ruhr]] kam Ende&amp;nbsp;1964 als zweiter&amp;nbsp;Standort hinzu. Gründungs-Gesellschafter für den ersten&amp;nbsp;Markt in Essen waren zwei&amp;nbsp;Lebensmittel-Großhändler, die Gebrüder Ernst Schmidt und [[Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck]], die in zweiter&amp;nbsp;Generation die von ihrem Vater&amp;nbsp;1923 gegründete Firma ''Karl&amp;nbsp;Schmidt&amp;nbsp;OHG'' im Duisburger Innenhafen erfolgreich betrieben und über 500&amp;nbsp;[[Spar|SPAR-Lebensmittel-Einzelhändler]] belieferten. Ideengeber war im Wesentlichen Wilhelm Schmidt-Ruthenbeck. Den Namen „Metro“ hat er wahrscheinlich von dem Begriff „Metropole“ abgeleitet. Er ließ die Namensrechte für „Metro“ frühzeitig schützen (auch nach Abstimmung mit dem damaligen Hollywoodriesen „Metro-Goldwyn-Mayer“), was seinerzeit ohne Vergütung möglich war.<br /> <br /> Der Vertriebstyp [[Abholgroßmarkt|Selbstbedienungs-Großhandel]] (Cash-and-Carry-Markt) kam Ende&amp;nbsp;der&amp;nbsp;1950er und Anfang&amp;nbsp;der&amp;nbsp;1960er&amp;nbsp;Jahre aus den USA nach Deutschland. Insbesondere durch die [[Ratio (Handelsunternehmen)|Ratio]]-Märkte der Firma ''Terfloth&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Snoek'' in Münster und Bochum sowie die Märkte der Firma [[Handelshof (Großhandelsunternehmen)|Handelshof]] in [[Haan]], Köln und Mönchengladbach, aber auch durch die Märkte der Gebrüder [[Karl Albrecht|Karl]] und [[Theo Albrecht]] unter dem Namen [[Aldi]] in Neuss und Mülheim an der Ruhr wurden diese bekannt.<br /> <br /> Planung und Eröffnung des ersten SB-Großmarktes unter der Firmierung Metro in Essen verantwortete Walter Vieth, der von&amp;nbsp;1963 bis&amp;nbsp;1970 dort Geschäftsführer war.<br /> 1964, ein&amp;nbsp;Jahr nach Eröffnung des ersten Metro-Marktes in Essen, plante die Firma ''Stöcker&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Reinshagen'' (Inhaberfamilie&amp;nbsp;Schell) in der Nachbarstadt Mülheim/Ruhr am Heifeskamp ebenfalls einen Cash-and-Carry-Markt. Während der Bauphase lernten sich die Kaufleute Schmidt-Ruthenbeck, Schmidt und Schell kennen und beschlossen, ihre C&amp;C-Aktivitäten zusammenzulegen. So gründeten sie die Metro-SB-Großmärkte&amp;nbsp;GmbH&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Co.&amp;nbsp;KG mit Sitz in Mülheim, später in Düsseldorf. Alleinverantwortlicher Geschäftsführer wurde [[Otto Beisheim]], bis&amp;nbsp;1964 Prokurist der Firma Stöcker&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Reinshagen (Großhandel mit Elektro- und Hausgeräten).<br /> <br /> 1966 kam als dritter&amp;nbsp;Metro-Markt ein Haus in West-Berlin hinzu. Ebenfalls&amp;nbsp;1966 lernte Otto Beisheim durch Zufall Friedrich Wilhelm Lenz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung des Unternehmens [[Franz Haniel &amp; Cie. GmbH]] in Duisburg, im Flugzeug von Berlin nach Düsseldorf kennen und konnte ihm von den erfolgreichen Metro-Aktivitäten berichten. Haniel suchte zu dieser Zeit nach dem Verkauf einer Tankstellen-Kette („Rheinpreußen“) neue Anlage-Möglichkeiten. Die angesehenen Unternehmerfamilien des Ruhrgebiets, Haniel und Schmidt-Ruthenbeck, kannten und vertrauten einander aus Gründen privater und geschäftlicher Beziehungen. Vor diesem Hintergrund gelang es Otto Beisheim mit großem Geschick, Haniel als Gesellschafter der Metro zu gewinnen und im Rahmen dieser Umgründung selbst zum Gesellschafter aufzusteigen. Die Anteile lagen ab diesem Zeitpunkt zu je rund einem&amp;nbsp;Drittel bei der Gründerfamilie Schmidt-Ruthenbeck und den Gesellschaftern Beisheim und Haniel.<br /> <br /> {{Anker|Makro}}Unter der alleinigen Führung von Otto Beisheim begann&amp;nbsp;1967 mit der Eröffnung der Metro-Märkte in Godorf bei Köln, Hamburg, München und, nach einer Verbindung mit der niederländischen Firma [[SHV Holdings]] (''Steenkolen Handels-Vereeniging'') Utrecht, dem ersten C&amp;C-Großmarkt (Firma: Makro) in den Niederlanden, sowie 1968 in Düsseldorf, eine rasche, sehr erfolgreiche Expansion der C&amp;C&amp;nbsp;Märkte in die Fläche Deutschlands und Europas.<br /> Seit&amp;nbsp;1971 war [[Erwin Conradi]] Leiter der Metro, er revolutionierte das Marketing durch die Einführung von [[Postwurfsendung]]en und expandierte durch Marktöffnungen in den Niederlanden, Frankreich, Österreich und Dänemark (teils unter dem Namen ''Makro''). Im Jahr&amp;nbsp;1980 übernahm die Metro 24,9&amp;nbsp;Prozent von [[Kaufhof]], die Handelskette feierte im Jahr zuvor den 100.&amp;nbsp;Geburtstag, im gleichen&amp;nbsp;Jahr konnte das gesamte Warenwirtschaftssystem der einhundert&amp;nbsp;Metro-Märkte in Westeuropa elektronisch betrieben werden. 1992 übernimmt Metro die Asko Deutsche Kaufhaus AG,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679844.html |titel=Auf Teufel komm raus |hrsg=Der Spiegel |datum=1992-10-19 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; zu der unter anderem [[Adler Modemärkte|Adler]], [[Praktiker]], [[C+C Schaper]], [[Real (Handelskette)|real-kauf]] sowie [[Möbel Unger]] gehörten.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=R. M. Whiteside, A. Wilson, S. E. Hörnig, C. P. Wilson, S. Blackburn |Titel=Major Companies of Europe 1990/91 |TitelErg=Volume 1 Major Companies of the Continental Europe Economic Community |Auflage=1 |Verlag=Graham &amp; Trotman |Ort=London |Datum=1990 |ISBN=978-94-010-6845-1 |Seiten=366}}&lt;/ref&gt; 1996&amp;nbsp;wurde zusammen mit der [[Jinjiang Group]] der erste&amp;nbsp;Markt in [[Shanghai]] eröffnet.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Corinna Baier |Titel=Ist Metro noch zu retten? |Sammelwerk=[[Focus]] |Nummer=44/18 |Datum=2018-10-27 |Seiten=65}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Verschmelzung mit Kaufhof ===<br /> Im März&amp;nbsp;1996 wurde die Bildung der Metro als Verschmelzung der Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte mit der ''Kaufhof Holding&amp;nbsp;AG'', der ''Deutsche SB-Kauf&amp;nbsp;AG'' (aus der Insolvenzmasse der [[co op AG]]) und der [[Asko Deutsche Kaufhaus AG]] (entstanden aus der Allgemeine Saar Konsum, an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekannt gegeben. Zum Konzern gehörten auch die ''Huma'' Einkaufszentren, die Sportfachmärkte ''Primus Sportwelt'', die ''MHB Handel&amp;nbsp;AG'' und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller [[Pelikan AG|Pelikan]], sowie [[Media-Saturn]], das Unterhaltungselektronikgeschäft von MediaMarkt und Saturn. Die Aktie der rückwirkend zum 1.&amp;nbsp;Januar gegründeten Metro&amp;nbsp;AG notierte erstmals am 22.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;1996 an der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] und war bis&amp;nbsp;2012 Bestandteil des [[DAX]].<br /> <br /> 1997 verkaufte die SHV Holdings ihre Beteiligung an den 86 europäischen Makro-Filialen an die Metro.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/print-welt/article630751/Koelner-Metro-kauft-Sparten-der-Holding.html |titel=Kölner Metro kauft Sparten der Holding |werk=Die Welt |datum=1998-09-17 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; SHV blieb jedoch Eigentümer der 103 Makro-Filialen in [[Südamerika]] ([[Argentinien]], [[Brasilien]], [[Kolumbien]] und [[Venezuela]]), sowie der 69 Märkte in [[Asien]] ([[Thailand]], [[Indonesien]], [[Pakistan]], [[Philippinen]] und [[China]]).&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/Auswaertsspiel-unterm-Zuckerhut-104132 |titel=Auswärtsspiel unterm Zuckerhut |hrsg=Lebensmittel Zeitung |datum=2014-04-03 |abruf=2020-07-14}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 1998 wurden zudem 94 [[Allkauf]]-SB-Warenhäuser übernommen, außerdem die ''Allkauf Touristik Vertriebs&amp;nbsp;GmbH'' mit 160&amp;nbsp;Reisebüros, die von der Metro wieder veräußert wurden. Die ''Allkauf Franchise&amp;nbsp;GmbH'', zu der zirka 90&amp;nbsp;Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November&amp;nbsp;1998 an ''Nina’s Bildermarkt Sommer&amp;nbsp;GmbH'', Castrop-Rauxel verkauft (2001&amp;nbsp;Insolvenz).<br /> <br /> [[Datei:METRO around the world.png|mini|Standorte der Metro Group weltweit]]<br /> <br /> 1998 wurden die Computerhandelsunternehmen [[Vobis]] und [[Maxdata]], die [[Adler Modemärkte]] und die Schuhhandelsgeschäfte von [[Reno (Schuhhandel)|Reno]], der Discounter ''TiP'', [[Roller (Möbelhaus)|Möbel Roller]] sowie unrentable Kaufhof-Filialen in das zusammen mit der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und dem [[Gerling]]-Konzern gegründete Beteiligungsunternehmen [[Divaco]] eingebracht, um hierfür neue Käufer zu finden. Die Bilanzierungspraktiken des Vorstands der Gesellschaft waren insbesondere im Zusammenhang mit der bis&amp;nbsp;2003 bestehenden Beteiligung an der Divaco der heftigen Kritik des ehemaligen Managers und Musik-[[Mäzen]]s [[Hannjörg Hereth]] ausgesetzt, der in einem aktienrechtlichen Anfechtungsprozess gegen die Wahl des langjährigen Abschlussprüfers ''Fasselt&amp;nbsp;&amp;&amp;nbsp;Partner'' erfolgreich in die Berufung ging.<br /> <br /> === Entwicklung ab 2000 ===<br /> [[Datei:Metro AG logo.svg|mini|Logo der Metro Group von 2002 bis 2010]]<br /> Ab November&amp;nbsp;2002 nannte sich das Unternehmen „Metro Group“. Im Dezember&amp;nbsp;2003 trennte sich die Metro von ihrer Beteiligung an der Divaco&amp;nbsp;KG und veräußerte ihre Anteile an den Alleinaktionär und Alleinvorstand [[Siegfried Kaske]] für einen&amp;nbsp;Euro.&lt;ref&gt;[http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/0,2828,413356-2,00.html ''Nicht mehr realisierbar''], [[Manager Magazin]] online vom 28. April 2006&lt;/ref&gt;<br /> 2004&amp;nbsp;kaufte Metro von Divaco die Adler&amp;nbsp;Modemärkte wieder zurück.<br /> 2005&amp;nbsp;trennte sich Metro von der Baumarktkette [[Praktiker]], die als eigenständiges Unternehmen an die Börse ging. Mit ihr wurden auch ''Top-Bau'' und die Baumärkte von ''Extra Bau+Hobby'' aus der Gruppe herausgelöst.<br /> Im Juli&amp;nbsp;2006 kaufte Metro die 85&amp;nbsp;deutschen&amp;nbsp;Verkaufsniederlassungen des [[Wal-Mart]]-Konzerns, der damit sein verlustreiches Deutschland-Geschäft aufgab. Die Wal-Mart-Läden wurden zum großen Teil in die [[Real (Handelskette)|Real]]-Vertriebsmarke eingegliedert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=30162175 |text=FAZ.net vom 28. Juli 2006 |wayback=20070312093236}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Juli&amp;nbsp;2008 wurde die Vertriebsmarke Extra (Verbrauchermarktaktivitäten mit etwa 250&amp;nbsp;Standorten und zirka 1,6&amp;nbsp;Mrd.&amp;nbsp;Euro Umsatz) durch die [[Rewe Group|Rewe-Gruppe]] übernommen. Die Extra-Märkte wurden in der zweiten&amp;nbsp;Jahreshälfte&amp;nbsp;2008 auf das Rewe-Sortiment umgestellt. Die Franchisemarken ''Comet'' und ''Bolle'', unter denen rund ein&amp;nbsp;Fünftel der zirka 250&amp;nbsp;Märkte läuft, wurden dagegen zunächst weitergeführt. Die Franchise-Zentrale ging an die Rewe Group.&lt;!--&lt;ref&gt; [http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2008-03/artikel-10445009.asp Kartellamt billigt Verkauf der Extra-Märkte von Metro an Rewe], 28. März 2008&lt;/ref&gt;--&gt;<br /> Metro veräußerte im Februar&amp;nbsp;2009 die [[Adler Modemärkte]] an die Beteiligungsgesellschaft [[BluO]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-607440.html |titel=Metro verkauft Adler-Märkte |hrsg=Manager Magazin |datum=2009-02-13 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> [[Datei:Metro AG 2010 logo.svg|mini|Logo der Metro Group von 2010 bis 2016]]<br /> Anlässlich der Bilanzpressekonferenz im März&amp;nbsp;2010 wurde der Öffentlichkeit ein neues Logo der Handelsgruppe vorgestellt.&lt;ref name=&quot;???????&quot;&gt;{{Internetquelle |url=http://www.grintsch.com/referenzen/metro_logometrogroup |titel=Logo METRO GROUP |hrsg=Grintsch Communications GmbH |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120415081230/http://www.grintsch.com/referenzen/metro_logometrogroup |archiv-datum=2012-04-15 |offline=1 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt; Durch die gestalterische Orientierung am Logo der Metro-Cash-&amp;-Carry-Märkte sollte nach Aussage der Unternehmensvertreter auch mehr Kundennähe signalisiert werden. Die veränderte [[Corporate Identity]] war zudem Ausdruck der neuen, durch das Reorganisationsprogramm „Shape&amp;nbsp;2012“ initialisierten Konzernstruktur.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1252450_l1/index.htm |text=METRO Group mit neuer Konzernstruktur |wayback=20100322195832}}&lt;/ref&gt;<br /> Ende&amp;nbsp;2010 zog sich Metro mit der Vertriebslinie Metro&amp;nbsp;C&amp;C aus Standorten in Rostock, Halle und Berlin zurück. Der Standort Rostock wurde von Handelshof übernommen. Die anderen Großmärkte wurden geschlossen.<br /> Im November gab Metro bekannt, dass der bisherige Vorstandschef Eckhard Cordes zum Jahresende&amp;nbsp;2011 aus dem Unternehmen ausscheiden werde. Neuer Vorstandsvorsitzender wurde zum 1.&amp;nbsp;Januar&amp;nbsp;2012 Olaf Koch, zuvor im Vorstand für das Finanzressort zuständig.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2011/12/16/veraenderung-im-vorstand-der-metro-ag |titel=Veränderung im Vorstand der METRO AG |hrsg=Metro Group |datum=2011-12-16 |abruf=2017-02-07}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Jahr 2012 veräußerte Metro die Makro-Filialen in Großbritannien an Booker&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.thegrocer.co.uk/booker/booker-swoops-to-buy-up-beleaguered-makro/229568.article |titel=Booker swoops to buy up beleaguered Makro |werk=The Grocer |datum=2012-05-30 |sprache=en |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; sowie im Jahr 2014 das Makro Geschäft in Griechenland an Sklavenitis.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Emma Thomasson |url=https://www.reuters.com/article/metro-ag-greece-idUSL6N0TF2OA20141125 |titel=Germany's Metro sells nine Greek cash-and-carry stores |hrsg=Reuters |datum=2014-11-25 |sprache=en |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Herbst&amp;nbsp;2014 vereinbarte Metro eine internationale Kooperation mit der französischen Handelsgruppe [[Auchan]] in Form abgestimmter Verhandlungen mit Großlieferanten und gemeinsamer Beschaffung von Nonfood-Artikeln insbesondere im Bereich der Handelseigenmarken.&lt;ref&gt;[https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2014/10/23/metro-und-auchan-vereinbaren-internationale-einkaufspartnerschaft Metro und Auchan vereinbaren internationale Einkaufspartnerschaft], Pressemitteilung der Metro Group, 23. Oktober 2014&lt;/ref&gt;<br /> Im Juni&amp;nbsp;2015 gab Metro bekannt, dass der kanadische Handelskonzern [[Hudson’s Bay Company|Hudson's Bay]] die Warenhaustochter Kaufhof für 2,8&amp;nbsp;Milliarden&amp;nbsp;Euro übernehme.&lt;ref&gt;[http://www.rundschau-online.de/wirtschaft/hudson-s-bay-metro-verkauft-kaufhof-an-kanadischen-konzern,15184892,30951810.html ''Metro verkauft Kaufhof an kanadischen Konzern.''] Kölnische Rundschau vom 15. Juni 2015, abgerufen am 15. Juni 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Oktober 2019 gab Metro bekannt, eine strategische Partnerschaft mit dem chinesischen Einzelhandelsunternehmen Wumei Technology Company einzugehen, indem sie ihre gesamte Beteiligung an der Metro China verkauft und im Gegenzug eine 20-prozentige Beteiligung an dem daraus resultierenden [[Joint Venture]] erhält. Die Transaktion wird mit 1,9 Milliarden Euro bewertet. Metro China erzielte 2017/18 einen Jahresumsatz von 2,7 Milliarden Euro. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in [[Putuo (Shanghai)|Putuo]], Schanghai, und wird von Claude Sarrrailh als [[Chief Executive Officer|CEO]] geleitet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Metro AG |url=https://www.metroag.de/mediacenter/news?q=%23pressemitteilung |titel=Pressemitteilung vom 11. Oktober 2019 |abruf=2019-10-11}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ;Metro vor der Aufteilung (2017)<br /> <br /> Die historische Metro, vor der Abspaltung von Ceconomy (im&amp;nbsp;Jahr&amp;nbsp;2017) und Verkauf von Kaufhof (im&amp;nbsp;Jahr&amp;nbsp;2015), war in vier&amp;nbsp;Vertriebslinien untergliedert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.netzeitung.de/wirtschaft/unternehmen/940117.html |text=Die Geschäftsbereiche der Metro-Gruppe |wayback=20080330120141}} netzeitung.de, 18. März 2008.&lt;/ref&gt; Die größten Umsatzbringer werden in der folgenden Tabelle dargestellt (mit Umsatzangaben für&amp;nbsp;2011):&lt;ref name=&quot;gb2011&quot; /&gt;<br /> <br /> {| class=&quot;wikitable centered&quot;<br /> !Name<br /> !Typ<br /> !Umsatz (2011)&lt;br /&gt;in Millionen Euro<br /> !Mitarbeiter (2011)<br /> |-<br /> |Cash &amp; Carry<br /> |Cash &amp; Carry Großhandel<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 31.155<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 126.350<br /> |-<br /> |[[Media-Saturn|Media Markt und Saturn]]<br /> |Elektrohandelsketten<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 20.604<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 65.904<br /> |-<br /> |[[Real (Handelskette)|Real]]<br /> |SB-Warenhaus<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 11.230<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 62.504<br /> |-<br /> |[[Galeria Kaufhof|Kaufhof]]<br /> |Warenhäuser<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 3.450<br /> |style=&quot;text-align:right&quot;| 23.768<br /> |}<br /> <br /> === Aufteilung (2016–2017) ===<br /> ==== Vorgeschichte ====<br /> Erich Kellerhals und seine Frau Helga eröffneten&amp;nbsp;1979 zusammen mit dem ehemaligen Karstadt-Abteilungsleiter Walter Gunz den ersten Media&amp;nbsp;Markt und bauten daraus zusammen mit dem Einzelhandelskaufmann Leopold Stiefel eine Kette auf. Die Mehrheit der Anteile haben sie 1988 an den damaligen [[Galeria Kaufhof|Kaufhof]] veräußert, der seinerseits die Saturn-Märkte mit in die Verbindung einbrachte und der 1996 von Metro übernommen wurde. Im Zuge der Eingliederung hatte Kellerhals das weitgehende Mitentscheidungsrecht über [[Media-Saturn]], das Unterhaltungselektronikgeschäfts der Gruppe, eingeräumt bekommen – ab&amp;nbsp;2010 kam es zu wiederholten Spannungen zwischen Metro und Kellerhals über die Geschäftspolitik der Gruppe, die auch auf den Börsenkurs drückte.<br /> <br /> ==== Abspaltung ====<br /> Am 30.&amp;nbsp;März&amp;nbsp;2016 kündigte der Vorstand an, Metro aufzuspalten. Dabei sollten die Sparten Elektronik (''Media Markt'' und ''Saturn'') und Lebensmittel (''Real'' und ''Metro C&amp;C'') voneinander getrennt werden.&lt;ref&gt;[https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2016/09/05/aufteilung-der-metro-group-nimmt-konkrete-formen-an Aufteilung der Metro Group nimmt konkrete Formen an] Pressemitteilung des Unternehmens, 5. September 2016&lt;/ref&gt; Das Lebensmittel-Segment wurde anschließend in die Tochtergesellschaft Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG ausgegliedert,&lt;ref name=&quot;vp&quot;&gt;[https://archiv.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/investor-relations/cmd/boersenzulassungsprospekt-mwfs-ag_en.pdf?dl=1 Wertpapierverkaufsprospekt] der Metro Wholesale &amp; Food Specialist AG, 26. Juni 2017.&lt;/ref&gt; die 2006 als ''LEDA Unternehmens-Verwaltungs GmbH'' von [[Walmart]] übernommen worden war.&lt;ref name=&quot;vp&quot; /&gt;<br /> <br /> Am 6.&amp;nbsp;Februar&amp;nbsp;2017 stimmten die Aktionäre fast einstimmig der geplanten Aufteilung zu.&lt;ref&gt;[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/metro-aktionaere-stimmen-fuer-aufspaltung-a-1133440.html Metro-Aktionäre stimmen für Aufspaltung] Spiegel online, 7. Februar 2017&lt;/ref&gt;<br /> Mit Eintragung ins Handelsregister wurde am 12.&amp;nbsp;Juli&amp;nbsp;2017 die ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'' von der Metro abgespalten.&lt;ref&gt;[https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/boersenstart-am-donnerstag-die-metro-aufspaltung-ist-vollzogen_aid-19471255 Metro Aufspaltung ist vollzogen] RP online, 12. Juli 2017&lt;/ref&gt; Jedem Besitzer von [[Stammaktie|Stamm-]] oder [[Vorzugsaktie]]n der Metro&amp;nbsp;AG wurden dabei im Verhältnis 1:1 Stamm- und Vorzugsaktien der ''Metro Wholesale &amp; Food Specialist&amp;nbsp;AG'' zugeteilt,&lt;ref&gt;''[http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Metro-Aktie-Konzernchef-Koch-am-Ziel-Handelsries-wird-aufgespalten-1002167144 Metro-Aktie: Konzernchef Koch am Ziel: Handelsries &lt;!-- Sic! --&gt; wird aufgespalten]'', Börse Online, 12. Juli 2017.&lt;/ref&gt; die am nachfolgenden&amp;nbsp;Tag im Segment [[Prime Standard]] der [[Frankfurter Wertpapierbörse]] sowie an der [[Börse Luxemburg]] notiert wurden. Abschließend wurde die bisherige Metro&amp;nbsp;AG in [[Ceconomy|Ceconomy AG]] umbenannt,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-gelingt-aufspaltung-a-1157469.html |titel=Zwei neue Multimilliarden-Konzerne: Geschafft: Metro gelingt Aufspaltung |abruf=2019-06-22}}&lt;/ref&gt; und die Metro Wholesale &amp; Food Specialist AG in Metro AG.&lt;ref name=&quot;pm-prospekt&quot;&gt;{{Literatur |Autor=METRO AG |Titel=Neue METRO veröffentlicht Börsenzulassungsprospekt |Datum=2017-06-26 |Online=https://www.metrogroup.de/presse/pressemitteilungen/2017/06/26/neue-metro-veroeffentlicht-boersenzulassungsprospekt |Abruf=2018-03-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Entwicklung ab 2017 ===<br /> ==== Verkauf von Real ====<br /> Im September 2018 gab Metro bekannt, die Supermarktkette Real verkaufen zu wollen. Das Unternehmen wolle sich künftig ganz auf den Großhandel fokussieren.&lt;ref&gt;[https://www.metroag.de/mediacenter/news/2018/09/13/metro-beginnt-verkaufsprozess-fuer-real-und-fokussiert-sich-auf-grosshandel Verkaufsportess für Real beginnt] Pressemitteilung des Unternehmens, 13. September 2018.&lt;/ref&gt; Im Mai 2019 gab Metro exklusive Verhandlungen über einen Verkauf von Real als Ganzes bis zum Sommer an ein Konsortium um die Redos-Gruppe bekannt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=METRO AG |url=https://www.metroag.de/mediacenter/news/2019/05/08/metro-und-redos-vereinbaren-exklusive-verhandlungen-ueber-real-verkauf |titel=METRO und redos vereinbaren exklusive Verhandlungen über Real-Verkauf |datum=2019-05-08 |abruf=2019-05-08}}&lt;/ref&gt; Anfang Juli 2019 bestätigte das Unternehmen, ein Angebot von dem Immobilieninvestor X+Bricks gemeinsam mit dem Investor SCP Group erhalten zu haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/metro-tochter-investor-xbricks-bleibt-in-seinen-bemuehungen-um-real-hartnaeckig/24525868.html |titel=Metro-Tochter: Investor x+bricks bleibt in seinen Bemühungen um Real hartnäckig |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt; X-Bricks wurde 2018 von dem früheren CEO der [[Corestate|Corestate Capital Group]], Sascha Wilhelm, gegründet mit Fokus auf Lebensmittelhandelsimmobilien;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-verhandelt-mit-immobilieninvestor-x-bricks-a-1299809.html |titel=Überraschende Kehrtwende: Metro will Real lieber an Immobilieninvestor X+Bricks verkaufen - Redos ist raus |werk=www.manager-magazin.de |datum=2019-12-05 |abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt; die SCP Group (Sistema Capital Partners) ist eine Tochter des russischen Finanzkonzerns [[Sistema]]; die beiden Unternehmen hatten sich für das Angebot zusammengeschlossen und sich zudem die Unterstützung von [[Kaufland]] gesichert.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Leon Müller |url=https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/metro-aktie-reagiert-handelt-unternehmen-entgegen-anlegerinteressen-20188039.html |titel=Metro-Aktie reagiert: Handelt Unternehmen entgegen Anlegerinteressen? |abruf=2019-07-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Dezember 2019 beendete Metro die Verhandlungen mit Redos und führte fortan Gespräche exklusiv mit dem Konsortium aus X-Bricks und SCP Group. Im Unterschied zu Redos beabsichtigt das Konsortium, Real zunächst als Ganzes ohne Minderheitsbeteiligung der Metro zu übernehmen, erst später Teile an Marktteilnehmer zu veräußern und einige Märkte unter dem bisherigen Namen Real weiterzuführen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.dgap.de/dgap/News/adhocall/metro-vereinbart-mit-konsortium-aus-scp-group-und-xbricks-absichtserklaerung-und-exklusive-verhandlungen-zur-transaktion-von-real/?companyID=389700&amp;newsID=1238703 |titel=METRO AG vereinbart mit Konsortium aus SCP Group und x+bricks Absichtserklärung und exklusive Verhandlungen zur Transaktion von Real - dgap.de |werk=www.dgap.de |datum=2019-12-05 |abruf=2019-12-07}}&lt;/ref&gt; Der Kauf wurde im Februar 2020 vereinbart&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Konstantinos Mitsis |url=https://www.chip.de/news/Real-geht-an-deutsch-russisches-KonsortiumBeim-Besuch-einer-Filiale-stossen-wir-auf-eine-Ueberraschung_181713176.html |titel=Real geht an deutsch-russisches Konsortium:Beim Besuch einer Filiale stoßen wir auf eine Überraschung |abruf=2020-02-15}}&lt;/ref&gt; und am 25. Juni 2020 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Kläsgen |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkauf-real-wird-zerschlagen-1.4947479 |titel=Real wird zerschlagen |werk=sueddeutsche.de |datum=2020-06-25 |abruf=2020-06-26}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Übernahmeangebote von EP Global Commerce ====<br /> Im August&amp;nbsp;2018 verkaufte der historische Aktionär [[Franz Haniel &amp; Cie.]] ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) mit [[Kaufoption|Option auf den Erwerb]] des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) für 316&amp;nbsp;Millionen Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce der beiden Unternehmer [[Patrik Tkáč]] aus der Slowakei und [[Daniel Křetínský]] aus Tschechien. Am 21.&amp;nbsp;Juni 2019 legte die Aktionärin EP Global Commerce dann ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für die Metro vor. Sie bot 16&amp;nbsp;Euro je Stammaktie und 13,80&amp;nbsp;Euro je Vorzugsaktie.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/metro-117.html |titel=Kriselnder Handelskonzern: Übernahmeangebot für Metro |abruf=2019-06-22}}&lt;/ref&gt;<br /> Der Metro-Vorstand wies das Angebot als zu gering zurück und empfahl den Aktionären, vorerst keine Anteile an die Bieterin zu verkaufen.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Brigitte Koch, Düsseldorf |Titel=Tschechischer Investor: Metro-Vorstand weist Übernahmeangebot zurück |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.624998Aj3 |Abruf=2019-06-23}}&lt;/ref&gt; Auch die [[Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz]] (DSW) und die [[Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger]] (SdK) rieten vom Verkauf vorerst ab.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/sdk-und-dsw-aktionaersvertreter-raten-zur-ablehnung-der-metro-offerte-kretinskys/24490382.html |titel=SdK: Aktionärsvertreter raten zur Ablehnung der Metro-Offerte |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Die Meridian-Stiftung der Familie Schmidt-Ruthenbeck wollte aus grundsätzlichen Erwägungen ihren Anteil nicht verkaufen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Frank Meßing |url=https://www.wp.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/metro-grossaktionaer-will-kretinskys-uebernahmeangebot-ablehnen-id226274583.html |titel=Metro-Großaktionär will Kretinskys Übernahmeangebot ablehnen |datum=2019-06-24 |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Kurz nach dem Übernahmeangebot verkaufte Ceconomy entsprechend einer bestehenden Option fast alle seiner restlichen Metro-Anteile an die EP Global Commerce.&lt;ref&gt;''CECONOMY schließt Veräußerung ihres rund 9-Prozent-Anteils an der METRO AG ab.'' In: ''Corporate News.'' Auf Ceconomy.de, abgerufen am 19.&amp;nbsp;Oktober 2019 ([https://www.ceconomy.de/media/ceconomy_schliesst_veraeusserung_ihres_rund9-prozent-anteils_an_der_metro_ag_ab.pdf PDF]; 143&amp;nbsp;kB).&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://app.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/handelskonzern-milliardaer-kretinsky-kommt-der-komplettuebernahme-der-metro-immer-naeher/24486574.html |titel=Metro: Daniel Kretinsky sichert sich weitere 5,4 Prozent |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Auch die Großaktionärin Haniel bekräftigte, ihren verbliebenen Metro-Anteil im Rahmen des als fair bewerteten Angebots an EPGC verkaufen zu wollen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=n-tv NACHRICHTEN |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Milliardaer-greift-fester-nach-Metro-article21105250.html |titel=Milliardär greift fester nach Metro |abruf=2019-06-25}}&lt;/ref&gt; Die Beisheim-Holding äußerte sich zunächst nicht zu ihren Absichten.&lt;ref&gt;[https://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/metro-grossaktionaer-haelt-sich-zu-einstieg-von-milliardaer-bedeckt-1027489032 ''Metro-Großaktionär hält sich zu Einstieg von Milliardär bedeckt.''] 28.&amp;nbsp;August 2018. Auf Boerse-online.de, abgerufen am 19.&amp;nbsp;Oktober 2019.&lt;/ref&gt;<br /> Alle gekauften Aktien und Haniel-Optionen zusammengenommen, kam die Investmentgesellschaft EPGC rechnerisch über die Schwelle von 30 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/metro-daniel-kretinsky-kauft-von-ceconomy-aktie-springt-a-1273994.html |titel=Metro AG: Daniel Kretinsky bei Ceconomy mit Übernahmeangebot erfolgreich |abruf=2019-06-27}}&lt;/ref&gt;<br /> Das Übernahmeangebot erreichte bis zum Ende der Annahmefrist dennoch lediglich eine Annahmequote von nur rund 42 %,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2019-08/47410038-roundup-2-kretinsky-scheitert-mit-uebernahmeangebot-fuer-metro-016.htm |titel=ROUNDUP 2: Kretinsky scheitert mit Übernahmeangebot für Metro |abruf=2019-08-09}}&lt;/ref&gt; verfehlte damit die von EPGC gesetzte Mindestannahmequote von 67,5 % deutlich, womit der Übernahmeversuch scheiterte.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Michael Gassmann |Titel=Metro: Tschechischer Milliardär Křetínský verliert Kampf um deutschen Handelsriesen |Datum=2019-08-09 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article198221331/Metro-Tschechischer-Milliardaer-Kretinsky-verliert-Kampf-um-deutschen-Handelsriesen.html |Abruf=2019-08-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Mitte September 2020 kündigte EP Global Commerce (EPGC) ein erneutes freiwilliges Übernahmeangebot, diesmal ohne Mindestannahmeschwelle, an; aufgrund des inzwischen stark gefallenen Aktienkurses werden 8,48 Euro je Stammaktie und 8,87 Euro je Vorzugsaktie angeboten.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=DGAP-News |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-09/50686787-dgap-news-ep-global-commerce-gmbh-ep-global-commerce-kuendigt-freiwilliges-oeffentliches-uebernahmeangebot-fuer-metro-ag-an-022.htm |titel=EP Global Commerce GmbH: EP Global Commerce kündigt freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für METRO AG an |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-09-13 |abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Das Unternehmen lehnt den Übernahmeversuch weiterhin ab.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=Michael Gassmann |Titel=Metro: Tschechischer Investor Daniel Kretinsky will Großhandel übernehmen |Sammelwerk=DIE WELT |Datum=2020-09-14 |Online=https://www.welt.de/wirtschaft/article215717196/Metro-Tschechischer-Investor-Daniel-Kretinsky-will-Grosshandel-uebernehmen.html |Abruf=2020-09-15}}&lt;/ref&gt; Zum Ablauf der Annahmefrist am 30.&amp;nbsp;Oktober 2020 erreichte EPGC einen Anteil von 37,1 % der Stammaktien und verlängerte die Annahmefrist bis zum 17.&amp;nbsp;November 2020.&lt;ref name=&quot;Verlängerung&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Dow Jones News |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-11/51138097-epgc-haelt-37-09-an-metro-zweite-annahmefrist-bis-17-november-015.htm |titel=EPGC hält 37,09% an Metro - Zweite Annahmefrist bis 17. November |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-11-03 |abruf=2020-11-03}}&lt;/ref&gt; Nach Ablauf der erweiterten Annahmefrist erreichte EPGC einen Anteil von 40,6 % der Stammaktien.&lt;ref name=&quot;Ausbau&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-11/51304095-metro-machtkampf-kretinsky-stockt-beteiligung-weiter-auf-016.htm |titel=Metro-Machtkampf: Kretinsky stockt Beteiligung weiter auf |werk=finanznachrichten.de |datum=2020-11-20 |abruf=2020-11-23}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> ==== Sonstige Entwicklung ab 2019 ====<br /> Im März 2019 erschloss Metro mit Großhandel für Lebensmittel den Markt in Myanmar.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2019/03/13/metro-startet-grosshandel-fuer-lebensmittel-myanmar/ |titel=Metro startet Großhandel für Lebensmittel in Myanmar |werk=Deutsche Wirtschaftsnachrichten |datum=2019-03-13 |abruf=2020-11-25}}&lt;/ref&gt;<br /> Im August 2019 verkaufte Metro eine Mehrheit von 80 % an den Aktivitäten in China für rund 1,5 Milliarden Euro an die Wumei Technology Group;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2019-10/metro-wumei-china-geschaeft-anteile-grossmaerkte |titel=Metro verkauft sein China-Geschäft |werk=Zeit Online |datum=2019-10-11 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt; die Transaktion wurde im April 2020 abgeschlossen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://lebensmittelpraxis.de/handel-aktuell/27136-metro-ag-schliesst-verkauf-des-china-geschaefts-ab-2020-04-23-12-30-00.html |titel=Schließt Verkauf des China-Geschäfts ab |werk=Lebensmittel Praxis |datum=2020-04-23 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2019 investierte Metro über seine Investmenttochter, LeadX Capital Partners, in das schwedische Unternehmen Matsmart, das online mit hohen Rabatten Lebensmittel verkauft, die sonst weggeworfen worden wären.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.esmmagazine.com/supply-chain/metros-leadx-capital-partners-invests-in-swedens-matsmart-81101 |titel=Metro's Leadx Capital Partners Invests In Sweden's Matsmart |werk=European Supermarket Magazine |datum=2019-10-09 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Im gleichen Monat startete Metro einen Online-Marktplatz für Gastronomie-, Hotel- und Catering-Kunden, über den es gemeinsam mit Partnern Produkte aus dem Non-Food-Bereich anbietet.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.ahgz.de/news/einkauf-metro-startet-online-marktplatz-fuer-gastronomen,200012258380.html |titel=Metro startet Online-Marktplatz für Gastronomen |werk=ahgz |datum=2019-09-13 |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang Oktober 2020 erwarb Metro den portugiesischen Lebensmittel-Lieferanten Aviludo Group.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://de.reuters.com/article/deutschland-metro-aviludo-idDEKBN2740OV |titel=Metro übernimmt portugiesischen Lebensmittelkonzern Aviludo |werk=Reuters |datum=2020-10-19 |abruf=2020-10-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Anfang Dezember 2020 erhält Metro ein A-Rating des [[Carbon Disclosure Project|Carbon Disclosures Projects]] im Bereich Klima.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Bert Fröndhoff, Kevin Knitterscheidt, Kathrin Witsch |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/carbon-disclosure-project-deutsche-unternehmen-sichern-sich-bestnoten-beim-klimaschutz/26696694.html |titel=Deutsche Unternehmen sichern sich Bestnoten beim Klimaschutz |werk=Handelsblatt.com |datum=2020-12-08 |abruf=2020-12-09}}&lt;/ref&gt;<br /> Bereits im August 2020 kündigte Metro an, dass [[Olaf Koch (Manager)|Olaf Koch]] sein Amt als Vorstandsvorsitzender zum Ende des Jahres 2020 niederlegt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Michael Gassmann |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article214129936/Metro-Chef-Olaf-Koch-kehrt-Grosshandelsbranche-den-Ruecken.html |titel=Scheidender Metro-Chef hält seine Mission für erfüllt |werk=welt.de |datum=2020-08-24 |abruf=2020-08-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Im Januar 2021 übernahmen die Vorstandsmitglieder Christian Baier (CFO) und Rafael Gasset (COO) gemeinsam die Position des Vorstandsvorsitzenden (CEO) für eine Interimszeit.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Reuters Staff |url=https://de.reuters.com/article/deutschland-metro-idDEKBN2831BO?il=0 |titel=Metro wird von Doppelspitze geführt - Jedoch nur für Übergangszeit |werk=reuters.com |datum=2020-11-23 |abruf=2020-11-23}}&lt;/ref&gt;<br /> Anfang Februar 2021 bestellte der Aufsichtsrat der Metro [[Steffen Greubel]] zum neuen Vorstandsvorsitzenden; er tritt seine neue Position zum 1. Mai 2021 an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url= https://www.zeit.de/news/2021-02/08/steffen-greubel-wird-vorstandschef-von-metro |titel= Steffen Greubel wird Vorstandschef von Metro |werk=Zeit Online |datum=2021-02-08 |abruf=2021-02-10}}&lt;/ref&gt;<br /> Im August 2021 kündigte Metro an, das operative Großhandelsgeschäft in Japan mit 10 Märkten und Belieferungsgeschäft bis Ende Oktober 2021 zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-metro-schliesst-grosshandelsmaerkte-in-japan/27485970.html |titel=Metro schließt Großhandelsmärkte in Japan |hrsg=Handelsblatt |datum=2021-08-05 |sprache=de |abruf=2021-08-24}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2021 kündigte Metro an, das Belieferungsgeschäft in Myanmar bis Ende Oktober 2021 zu beenden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-metro-zieht-sich-aus-myanmar-zurueck/27569910.html |titel=Metro zieht sich aus Myanmar zurück |hrsg=Handelsblatt |datum=2021-09-01 |sprache=de |abruf=2021-09-01}}&lt;/ref&gt;<br /> Im September 2021 kündigte Metro an über ihre Gesellschaft in Österreich neun Großhandelsmärkte der [[Cash &amp; Carry|C&amp;C]] [[ADEG Österreich|Abholgroßmärkte GmbH (AGM)]], das dazugehörige Belieferungsgeschäft und die Firmenzentrale in [[Salzburg]], von der [[Rewe Group]] zu übernehmen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://kurier.at/wirtschaft/metro-uebernimmt-von-adeg-den-grossteil-der-agm-abholmaerkte/401722770 |titel=Metro übernimmt von Adeg den Großteil der AGM-Abholmärkte |hrsg=Kurier.at |datum=2021-09-02 |sprache=de |abruf=2021-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Entwicklung der Eigentumsverhältnisse und Börse ==<br /> An der Metro waren bis August&amp;nbsp;2007 [[Otto Beisheim]] mit 18,8&amp;nbsp;Prozent, die [[Franz Haniel &amp; Cie. GmbH]] mit 18,4&amp;nbsp;Prozent und die Familie [[Schmidt-Ruthenbeck]] mit 13,0&amp;nbsp;Prozent beteiligt. Es bestand eine Vereinbarung, dass die drei „Alteigentümer“ zusammen über 50&amp;nbsp;Prozent der Aktien halten müssen. Anfang September&amp;nbsp;2007 gab Haniel bekannt, dass sie ihren Anteil um 15,68&amp;nbsp;Prozent auf 34,24&amp;nbsp;Prozent erhöht hat. Gleichzeitig hat die Familie Schmidt-Ruthenbeck ihren Anteil auf 15,77&amp;nbsp;Prozent erhöht. Somit halten diese beiden Gesellschafter 50,01&amp;nbsp;Prozent der Aktien. Gemeinsam mit den 18,46&amp;nbsp;Prozent von Otto Beisheim hielten die Altgesellschafter somit 68,47&amp;nbsp;Prozent an Metro. Die Aufstockung der Aktienanteile durch die anderen beiden Altgesellschafter veranlasste Otto Beisheim (1924–2013) dazu, aus dem vorhandenen [[Poolvertrag]] auszusteigen. Anfang&amp;nbsp;Oktober&amp;nbsp;2009 wurde bekannt, dass Otto Beisheim 17&amp;nbsp;Millionen Aktien für rund 600&amp;nbsp;Mio.&amp;nbsp;Euro verkauft habe. Damit hat er seinen Anteil von rund 18,5&amp;nbsp;Prozent auf rund 13&amp;nbsp;Prozent vermindert.&lt;ref&gt;[[Die Welt]] – [https://www.welt.de/finanzen/article4769407/Warum-Metro-Gruender-Beisheim-Aktien-versilbert.html ''Warum Metro-Gründer Beisheim Aktien versilbert''] vom 7. Oktober 2009&lt;/ref&gt; Zu Ende&amp;nbsp;Oktober&amp;nbsp;2014 löste Haniel den Poolvertrag mit Schmidt-Ruthenbeck auf.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.haniel.de/de/presse/pressemitteilungen/artikel/haniel-loest-poolvertrag-mit-der-bvg-beteiligungs-und-vermoe-gensverwaltungs-gmbh-der-familie-sch/ |text=Pressemitteilung Haniel |wayback=20141103163640}}, 31. Oktober 2014&lt;/ref&gt; Im Juni&amp;nbsp;2015 waren die Aktien wie folgt verteilt: Haniel rund 25&amp;nbsp;Prozent, Schmidt-Ruthenbeck rund 16 Prozent, Gesellschafterstamm Beisheim 9,1&amp;nbsp;Prozent und im Streubesitz 50,1&amp;nbsp;Prozent.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Metro AG |url=https://www.metrogroup.de/investor-relations/aktie |titel=Startseite |abruf=2018-03-10}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im August&amp;nbsp;2018 verkaufte Haniel ein Stammaktienpaket (7,3 % der Metro-Aktien) für 316&amp;nbsp;Millionen&amp;nbsp;Euro an die Gesellschaft EP Global Commerce, die den beiden Unternehmern [[Patrik Tkáč]] (47 %) und [[Daniel Křetínský]] (53 %) gehört. Ihnen wurde zudem eine Option auf den Erwerb des restlichen Haniel-Anteils (15,2 %) eingeräumt, woraufhin diese ein Übernahmeangebot veröffentlichten; dabei sicherten sie sich auch die von Ceconomy gehaltenen Aktien – nachdem das Angebot gescheitert war, reduzierte EP Global seinen Anteilsbesitz auf knapp unter 30 %, der Anteil, bei dem ein Pflichtangebot fällig gewesen wäre. Nach einem erneuten Übernahmeangebot, welches im November 2020 endete, ergab sich folgende Aktionärsstruktur:<br /> {| class=&quot;wikitable&quot;<br /> !Anteil<br /> !Anteilseigner<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 40,60 %<br /> | EP Global Commerce<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 23,94 %<br /> | Meridian Stiftung ([[Schmidt-Ruthenbeck]]) / [[Otto Beisheim|Beisheim Holding]]<br /> |-<br /> | align=&quot;right&quot; | 35,46 %<br /> | [[Streubesitz]]<br /> |}<br /> &lt;small&gt;Stand: Januar 2022&lt;/small&gt;&lt;ref&gt;[https://www.metroag.de/investoren/aktie Investorenseite] der Metro; abgerufen am 5. Januar 2022&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im März 2021 kündigte die [[Deutsche Börse]] den Wechsel der Metro vom [[MDAX]] in den [[SDAX]] an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Deutsche Börse |url=https://www.deutsche-boerse.com/dbg-de/media/pressemitteilungen/Siemens-Energy-AG-neu-im-DAX-2563286 |titel=Siemens Energy AG neu im DAX |datum=2021-03-03 |abruf=2021-03-04}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Unternehmensstruktur ==<br /> [[Datei:Metro AG Konzernstruktur 2019 20.png|mini|Metro AG Konzernstruktur 2019/2020]]<br /> Seit Juni 2017 führt die Metro AG als zentrale Managementholding den Metro-Konzern. Das Kerngeschäft Großhandel mit 678 Märkten (Stand Mai 2020) wird im Geschäftsbereich Metro Wholesale geführt. Darunter teilt sich das Geschäft in die Regionen Metro Deutschland, Metro Westeuropa (ohne Deutschland), Metro Russland, Metro Osteuropa (ohne Russland) sowie Metro Asien auf. Zum Geschäftsbereich Wholesale zählen auch Metros Lieferservices (METRO Lieferservice, Classic Fine Foods, Pro à Pro und Rungis Express), die das Unternehmen in 10 Ländern anbietet.<br /> <br /> Im Geschäftsbereich Others (Sonstige) fasst Metro vor allem seine Aktivitäten im Digitalisierungsbereich zusammen, wo digitale Lösungen für die Gastronomie entwickelt werden. Zusätzlich werden in dem Geschäftsbereich die Dienstleistungen des Unternehmens im Immobiliensektor, der Logistik, IT, Werbung und Beschaffung zusammengefasst.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.metroag.de/unternehmen/konzernstruktur |titel=Konzernstruktur |werk=Metro AG |abruf=2020-07-15}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Rechte am Namen „Metro“ ==<br /> In verschiedenen Verfahren versuchte Metro, ihre Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu sichern. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft ''MetroRail'' musste sich in ''[[Metronom Eisenbahngesellschaft]]&amp;nbsp;mbH'' umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin ''Metro'' nennen. Auch der [[Metrorapid]]-Nachfolger ''[[Rhein-Ruhr-Express|MetroExpress]]'' wurde nach Klageandrohung umbenannt. In [[Nabburg]] (Oberpfalz) wurde die Diskothek ''Metro'' verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die [[Berliner Verkehrsbetriebe]]&amp;nbsp;(BVG), die [[Hamburger Hochbahn]]&amp;nbsp;(HHA), den [[Hamburger Verkehrsverbund]]&amp;nbsp;(HVV) und die [[Münchner Verkehrsgesellschaft]]&amp;nbsp;(MVG) wegen des Namens ''Metro-Bus'' für einige Hauptbuslinien wurden in erster&amp;nbsp;Instanz abgewiesen. Die zweite&amp;nbsp;Instanz hat die Urteile zwar bestätigt,&lt;ref&gt;[https://www.aufrecht.de/urteile/markenrecht/urteile-2006/keine-verwechslungsfaehigkeit-zwischen-metro-group-und-hvv-metrobus-olg-hamburg-urteil-vom-02032006-az-3-u-20504.html aufrecht.de]&lt;/ref&gt; jedoch die Nutzungsmöglichkeiten der Verkehrsbetriebe für den Namen&amp;nbsp;Metro deutlich eingeschränkt. Im Ruhrgebiet musste das Fahrradverleihsystem ''Metrorad&amp;nbsp;ruhr'' in ''Metropolradruhr'' umbenannt werden.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/region/hierundheute/heute/Metrorad-muss-Namen-aendern;art94547,1077208 |text=Ruhrnachrichten |wayback=20131104102818}}, abgerufen am 3. Januar 2013&lt;/ref&gt; Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-jähriger U-Bahn-Fan, der die [[Domain (Internet)|Domain]] ''nuernberg-metro.de'' besaß.<br /> <br /> Angesichts eines drohenden Markenkonfliktes benannte das Unternehmen [[Microsoft]] seine Benutzeroberfläche ''Metro'' im Computerbetriebssystem [[Microsoft Windows 8]] um.&lt;ref&gt;[https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/computer_nt/article108470886/Kein-Metro-in-Windows-8.html Welt.de: „Kein Metro in Windows 8“], aufgerufen am 3. August 2012&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Im Mai&amp;nbsp;2009 machte Metro Schlagzeilen, weil im Dezember&amp;nbsp;2008 in dem Zulieferbetrieb ''R.L.&amp;nbsp;Denim'' in Bangladesch eine 18-jährige Arbeiterin gestorben war,&lt;ref&gt;spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,624685,00.html ''Metro beendet Zusammenarbeit mit Zulieferer'']&lt;/ref&gt; deren Tod in Verbindung mit den Arbeitsbedingungen in dem Betrieb gestellt wurde. Metro stellte den Zusammenhang in Frage und kündigte das Geschäftsverhältnis mit dem Betrieb.&lt;ref&gt;spiegel.de: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,623844,00.html ''Schwere Vorwürfe gegen Metro-Zulieferer'']&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die Gewerkschaft [[NGWF]] (National Garment Workers Federation) in Bangladesch setzte sich daraufhin mit der [[Kampagne für Saubere Kleidung]] in Verbindung. Seit&amp;nbsp;Mai 2009 übte diese gemeinsam mit dem Verein [[Christliche Initiative Romero]], [[Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft|Verdi]] und dem [[National Labor Committee]] öffentlich Druck auf Metro aus, so dass der Konzern am 18.&amp;nbsp;Juni&amp;nbsp;2009 einer Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen mit ''R.L.&amp;nbsp;Denim'' zustimmte.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nlcnet.org/article.php?id=656 |text=Pressemitteilung der Metro AG |wayback=20090713155848}}&lt;/ref&gt; R.L.&amp;nbsp;Denim hatte zwischenzeitlich die Arbeitsbedingungen in der Fabrik verbessert.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.nlcnet.org/article.php?id=649 |text=Meldung der Gewerkschaft |wayback=20090713201919}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Februar&amp;nbsp;2015 berichtete [[Der Spiegel]], dass Metro entgegen einer Selbstverpflichtung aus dem Jahr&amp;nbsp;1999 weiterhin Produkte aus Tropenhölzern ohne [[Forest Stewardship Council|FSC]]-Zertifizierung für nachhaltige Forstwirtschaft beziehe. So arbeitete das Unternehmen danach mit einem asiatischen Konzern zusammen, „der riesige Regenwaldflächen in Indonesien zerstört hatte“. Die selbstauferlegte Einschränkung ist offenbar bis ins Jahr&amp;nbsp;2015 hinein unterlaufen worden. „Die verwendeten Hölzer … kommen alle aus dem tropischen Zentral- und Westafrika. 50&amp;nbsp;bis&amp;nbsp;90&amp;nbsp;Prozent der Bäume dort werden laut [[Interpol]] illegal geschlagen. Zudem stehen fast alle Hölzer auf der Roten Liste der gefährdeten Arten, sechs&amp;nbsp;Produkte waren falsch deklariert.“&lt;ref&gt;Nils Klawitter: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-131927850.html ''Groteske Schlupflöcher.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' Nr. 9, 2015, S. 77.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] wird die Metro AG ihre Geschäftstätigkeit in Russland fortsetzen.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Businessinsider.de |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/obi-globus-und-metro-machen-in-russland-ein-milliardengeschaeft-das-passiert-jetzt-mit-den-filialen-a/ |titel=Obi, Globus und Metro machen in Russland ein Milliardengeschäft — das passiert jetzt mit den Filialen |sprache=de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt; Dies hat in der Ukraine für Kritik gesorgt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Businessinsider.de |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/mitarbeiterin-kritisiert-metro-fuer-anhaltendes-russland-geschaeft-a/ |titel=Aktuelle und ehemalige Metro-Mitarbeiter teilen die Kritik Podorozhnas |sprache=de |datum=2022-03-11 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt; Auch der Wirtschafsethiker Thomas Beschorner kritisierte die Fortführung der Metro-Geschäfte in Russland.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Tagesschau.de |url=https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/russland-geschaeft-firmen-101.html |titel=Welche Firmen in Russland bleiben wollen |sprache=de |datum=2022-03-14 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Sonstiges ==<br /> * Der [[Metro-Betrug]] war ein Betrugsfall, der sich 1980 in der Bundesrepublik Deutschland zum Nachteil der Metro ereignete.<br /> * Bis zum Jahr&amp;nbsp;2016 fand alljährlich im Mai der „[[Düsseldorf-Marathon|Metro Group Marathon]]“ in Düsseldorf statt. Seit&amp;nbsp;2017 findet die Veranstaltung als ''METRO&amp;nbsp;Marathon'' statt. Im November 2021 beendete Metro das Sponsoring des [[Düsseldorf-Marathon]]. <br /> * Metro war Namensgeber und Sponsor der [[Düsseldorfer EG|DEG Metro Stars]] (inzwischen wieder Düsseldorfer&amp;nbsp;EG).<br /> * Die [[Betriebskrankenkasse (Deutschland)|Betriebskrankenkasse]] der Metro ''(Metro&amp;nbsp;AG&amp;nbsp;Kaufhof&amp;nbsp;BKK)'' ging im Juli&amp;nbsp;2009 in der [[Kaufmännische Krankenkasse – KKH|Kaufmännischen Krankenkasse – KKH]] auf.<br /> * Im Januar 2022 wurde Metro Ernährungspartner von [[Fortuna Düsseldorf]].&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/sport/fussball/fortuna/fortuna-duesseldorf-das-ist-der-neuer-trainer-daniel-thioune_aid-56211687#tickaroo_event_id=ek9cDpjR3Y1c6hpDPRNZ |titel=Zusammenarbeit mindestens bis Sommer 2024 |werk=rp-online.de |hrsg=Rheinische Post |datum=2022-01-19 |abruf=2022-02-09}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Günter Maximilian Schotte-Natscheff: ''Das [[Metro-Betrug|Metromillionending]]: Millionär wider Willen.'' Simon, Düsseldorf 1983, ISBN 3-923883-06-4.<br /> * [[Otto Beisheim]]: ''Distribution im Aufbruch: Bestandsaufnahme und Perspektiven.'' Franz Vahlen, München 1999, ISBN 3-8006-2375-7.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Metro Group}}<br /> * [http://www.metroag.de/ Website der neuen Metro&amp;nbsp;AG]<br /> * [https://archiv.metrogroup.de/ Archiv-Website der alten Metro&amp;nbsp;Group]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references responsive&gt;<br /> &lt;ref name=&quot;gb2011&quot;&gt;<br /> {{Internetquelle<br /> |url=https://www.metrogroup.de/~/assets/mag/documents/reports/geschaeftsbericht-2011_de.pdf<br /> |titel=Geschäftsbericht 2011<br /> |hrsg=Metro AG<br /> |format=PDF; 24,3&amp;nbsp;MB<br /> |abruf=2017-02-03}}<br /> &lt;/ref&gt;<br /> &lt;/references&gt;<br /> <br /> {{Navigationsleiste SDAX-Unternehmen}}<br /> {{Navigationsleiste DAX-Unternehmen}}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=k|GND=10069294-1|LCCN=no/2003/118774|VIAF=154566705|GKD=10014330-1}}<br /> <br /> [[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]<br /> [[Kategorie:Handelsunternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Markenname (Handel)]]<br /> [[Kategorie:Mitglied der Europäischen Bewegung Deutschland]]<br /> [[Kategorie:Roundtable on Sustainable Palm Oil]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im DAX (ehemalig)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1963]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 2017]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen im SDAX]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Obi_(Baumarkt)&diff=221316538 Obi (Baumarkt) 2022-03-19T22:22:12Z <p>31.200.10.226: </p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = OBI Group Holding SE &amp; Co. KGaA&lt;ref name=&quot;imp&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.com/imprint/ |titel=OBI - Corporate Information |abruf=2020-09-04}}&lt;/ref&gt;<br /> | Logo = Obi.svg<br /> | Unternehmensform = [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]]<br /> | ISIN = <br /> | Gründungsdatum = 1970<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Wermelskirchen]], {{DEU}}<br /> | Leitung = Sergio Giroldi (Vorsitzender), Oliver Geiling&lt;ref name=&quot;imp&quot; /&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 34.476 &lt;small&gt;(Konzern 2019; einschließlich Franchisepartnern: 47.550)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2019&quot;&gt;Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2019 der OBI Group Holding SE &amp; Co. KGaA. In: ''Bundesanzeiger'', 16. September 2020, abgerufen im Unternehmensregister am 8. April 2021.&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 5,78 Mrd. Euro &lt;small&gt;(Konzern 2019; einschließlich Franchisepartnern: 6,86 Mrd. Euro)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2019&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2019-12-31<br /> | Branche = Baustoffhandel<br /> | Homepage = www.obi.de<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Favoriten (Wien) - OBI Baumarkt.JPG|mini|2014 eröffneter Obi-Baumarkt in [[Wien]] an der [[Triester Straße]]]]<br /> [[Datei:OBI-aussen.jpg|mini|Außenansicht eines [[Köln]]er Obi-Baumarktes]]<br /> [[Datei:2012-05-28 Fotoflug Cuxhaven Wilhelmshaven DSCF9372.jpg|mini|Luftbild eines Obi-Baumarktes in [[Bremerhaven]] (2012)]]<br /> [[Datei:17-07-06-Roller-Obi RR75195 2.jpg|mini|Obi in [[Finowfurt]]]]<br /> <br /> Die '''Obi Group Holding SE &amp; Co. KGaA''' (Eigenschreibweise: ''OBI'') ist eine europaweit tätige deutsche [[Baumarkt]]-[[Handelskette (Unternehmen)|Handelskette]] mit Sitz in [[Wermelskirchen]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Gegründet wurde Obi 1970 von [[Emil Lux]], [[Manfred Maus]] und Klaus Birker mit der Eröffnung des ersten Obi-Marktes im [[Einkaufszentrum Alstertal]] in [[Hamburg-Poppenbüttel]].&lt;ref&gt;[http://www.kundenservice.de/company/obi-kundenservice/ ''OBI - KUNDENSERVICE.''] In: ''kundenservice.de''&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://handel-nrw.verdi.de/einzelhandel/konzern-und-unternehmensdaten/++co++3a30ac62-472f-11e6-948b-52540066e5a9 |titel=Obi |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt; Den Firmennamen ''Obi'' kaufte Maus für 3.000 Francs (umgerechnet rund 460 €) von Geschäftsleuten, die in [[Frankreich]] einen Baumarkt mit diesem Namen betrieben; der Name geht auf die französische Aussprache des Wortes ''Hobby'' zurück.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.obi.com/de/company/de/Unternehmen/Historie/index.html |wayback=20180302024835 |text=Historie}}&lt;/ref&gt; Laut Kaufvertrag dürfen in Frankreich keine weiteren Obi-Märkte eröffnet werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.com/ |titel=OBI - Corporate Information |werk=obi.com |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt; Die in Frankreich bestehenden Obi-Märkte gehören zur französischen Leroy-Merlin-Baumarktgruppe.<br /> <br /> 1985 übernahm die [[Tengelmann (Unternehmen)|Unternehmensgruppe Tengelmann]] die Mehrheit an Obi,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20200114221900/https://tengelmann.de/unternehmen/unternehmensgeschichte.html |titel=Unternehmensgeschichte - Tengelmann |datum=2020-01-14 |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt; der Anteil wurde im Jahr 2007 durch Kauf der Anteile der Gründerfamilie Lux von 63 % auf 74 % erhöht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-498644.html |titel=Umbau: Tengelmann erhöht Anteil an Obi |werk=manager-magazin.de |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende der 1990er Jahre wurde die Kette IMO-Markt Baumarkt mit sechs Märkten erster Franchisepartner in [[Österreich]]. 2010 verkaufte IMO-Markt Baumarkt die Obi-Baumärkte an Obi. Die Immobilien blieben bei IMO-Markt Baumarkt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.baustoffmarkt-online.de/aktuell/einzelansicht/browse/11/article/imo-neun-obi-maerkte-an-zentrale-verkauft/?tx_ttnews |wayback=20130326104850 |text=Imo: Neun OBI-Märkte an Zentrale verkauft}} auf OBI vom 4. Juni 2010, abgerufen am 25. Juli 2012.&lt;/ref&gt; Weiterhin betreiben acht Franchisepartner insgesamt 32 Märkte. Einer dieser Partner ist der seit 1894 bestehende Baustoffhändler A. Sochor, der 2006 selbst einen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro erwirtschaftete.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.leitbetriebe.at/index.asp?p=staatswappen&amp;m=78040&amp;lang=d |wayback=20111112204433 |text=Sochor A. &amp; Co GmbH}} auf [[Staatliche Auszeichnung|Staatswappenträger]] abgerufen am 1. Oktober 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die zehn Schweizer Märkte&lt;ref&gt;Stand September 2020: [https://www.obi.ch/de/baumarkt/markt-finder/ ''Markt Finder''.] In: ''obi.ch'', abgerufen am 15. März 2020.&lt;/ref&gt; werden seit der Kooperation mit der [[Migros]] als Franchisepartner betrieben, die bereits seit 2005 versucht, einen Obi-Baumarkt in [[Pratteln#Wirtschaft und Verkehr|Pratteln]] zu bauen.&lt;ref&gt;Michel Ecklin: [https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/baselbiet/velowege-fehlen-baumarkt-kommt-immer-noch-nicht-133504145 ''Velowege fehlen: Baumarkt kommt immer noch nicht''] In: [[Basellandschaftliche Zeitung|basellandschaftlichezeitung.ch]], 25. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2015 übernahm Obi insgesamt 68 Filialen des österreichischen Konkurrenten [[Baumax]] in [[Österreich]], [[Tschechien]], der [[Slowakei]] und in [[Slowenien]]. Die [[Bundeswettbewerbsbehörde]] (BWB) erlaubte Obi im September 2015 (nach vierwöchiger Prüfung), 48 der 65 österreichischen Baumax-Filialen zu übernehmen. Obi hatte die Übernahme von 49 Filialen geplant. Alle Standorte in der Slowakei (14) und in Slowenien (2) wurden übernommen, ausgewählte 4 von 24 in Tschechien.&lt;ref&gt;[http://noe.orf.at/news/stories/2734196/ ''Obi darf bauMax-Filialen übernehmen.''] In: ''orf.at'', 30. September 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] setzte Obi zunächst seine Geschäftsaktivitäten in Russland fort, was zu Kritik führte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Businessinsider.de |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/obi-globus-und-metro-machen-in-russland-ein-milliardengeschaeft-das-passiert-jetzt-mit-den-filialen-a/ |titel=Obi, Globus und Metro machen in Russland ein Milliardengeschäft — das passiert jetzt mit den Filialen |sprache=de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt; Auf öffentlichen Druck hin stellte Obi drei Wochen nach Beginn der Invasion seine Geschäfte in Russland ein.&lt;ref name=&quot;Spiegel&quot;&gt;{{Internetquelle |autor=Spiegel.de |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ukraine-krieg-obi-stellt-geschaefte-in-russland-endgueltig-ein-a-dfba11e7-fdf5-4691-852f-b4c18c533a0e |titel=Obi stellt Geschäfte in Russland »endgültig« ein |sprache=de |datum=2022-03-17 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur ==<br /> Im Jahr 2013 betrieb Obi Baumärkte in [[Deutschland]] (338),&lt;ref&gt;[http://www.obi.com/de/company/de/Unternehmen/Das_Unternehmen/index.html Anzahl Märkte], obi.de, abgerufen 12. Oktober 2013&lt;/ref&gt; [[Italien]] (52), [[Polen]] (44), [[Österreich]] (82), [[Tschechien]] (33), [[Ungarn]] (28), der [[Slowakei]] (14), der [[Schweiz]] (10), [[Slowenien]] (9). <br /> <br /> Ein zeitweiliges Engagement in [[China]] wurde wieder aufgegeben. Im April 2015 wurde ebenfalls das Engagement in Rumänien aufgegeben.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.obi.ro/ro/index.html |wayback=20151203083251 |text=Archivierte Kopie }}&lt;/ref&gt; <br /> Im Zuge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischen Überfall auf die Ukraine]] schließte Obi die 27 Russischen Filialen dauerhaft.&lt;ref name=&quot;Spiegel&quot;/&gt;<br /> <br /> Die deutschen Märkte werden gesteuert von der ''Deutsche Heimwerkermarkt Holding GmbH'' (Wermelskirchen).<br /> <br /> Viele Obi-Märkte werden von eigenständigen Unternehmern in [[Franchising|Franchise]] betrieben; sie sind also nicht Teil des Obi-Konzerns.<br /> <br /> Zu dem Unternehmen gehören mehrere Servicegesellschaften:<br /> * Obi Mietprofi (Werkzeug- und Maschinenverleih)<br /> * Obi MachbarMacher (Handwerkerservice)<br /> * Obi Smart Technologies ehemals GfD – Gesellschaft für Datenverarbeitung (IT-Dienstleistungen)<br /> * Obi E-Commerce GmbH (Verantwortung für Online-Shop)&lt;ref&gt;[http://www.obi.de/de/impressum/index.html Impressum obi.de], OBI E-Commerce GmbH Verantwortlich und Vertragspartner für den Online-Shop&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Neben Produkten für den Bau- und Heimwerkerbedarf bietet das Unternehmen auch Haushaltswaren und Gartenbedarfsartikel an. Zu Werbe- und Marketingzwecken nutzt das Unternehmen einen comicartig gestalteten [[Biber]] als Markensymbol. Mittlerweile steht die Baumarktbranche in einem starken Verdrängungs- und [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Konkurrenzkampf]], so wurde auch die [[Werbung|Werbeintensität]] deutlich erhöht, unter anderem auch als Co-Sponsor bei Sportsendungen und Sportveranstaltungen. Obi war beispielsweise das einzige [[Einzelhandel]]sunternehmen, das als offizieller [[Sponsor]] der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] auftrat.<br /> <br /> == Eigentümerstruktur ==<br /> Obi Deutschland ist Teil der ''Obi Group Holding GmbH Wermelskirchen'', die ihrerseits zu 100 % von der ''Olympics Baumarkt Holding GmbH Wermelskirchen'' gehalten wird.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=eBundesanzeiger |Titel=Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 der Olympics Baumarkt Holding GmbH |Datum=2010}}&lt;/ref&gt; An der Olympics Baumarkt Holding GmbH sind die [[Tengelmann (Unternehmen)|Unternehmensgruppe Tengelmann]] mit 74,23 %&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=eBundesanzeiger |Titel=Anteil laut Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG |Datum=}}&lt;/ref&gt; und die [[Fahrzeug-Werke Lueg|Lueg-Gruppe]]&lt;ref&gt;[http://www.wer-zu-wem.de/firma/obi.html ''Obi.''] In: ''wer-zu-wem.de''&lt;/ref&gt; beteiligt.<br /> <br /> == Ranking ==<br /> Obi Deutschland gehört zu den größten Baumarktunternehmen in Europa und führt die Top-Liste der Baumärkte in Deutschland an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.lebensmittelzeitung.net/business/daten-fakten/rankings/Top-10-Baumaerkte-Deutschland-2012_264.html |titel=Top 10 Baumärkte Deutschland 2012 (nach Umsatz in 2011) |werk=lebensmittelzeitung.net |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130120142243/http://www.lebensmittelzeitung.net/business/daten-fakten/rankings/Top-10-Baumaerkte-Deutschland-2012_264.html|abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> Baumärkte werden an 654 Standorten in 11 Ländern, davon 354 in Deutschland, unterhalten.&lt;ref name=&quot;GJ2015&quot;&gt;[http://www.obi.com/de/company/de/Unternehmen/Das_Unternehmen/index.html ''Das Unternehmen.''] In: ''obi.com''&lt;/ref&gt; Im Geschäftsjahr 2015 erzielten die Obi-Märkte mit 46.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 6,7 Mrd. Euro.&lt;ref name=&quot;GJ2015&quot; /&gt;<br /> <br /> == Kooperationen ==<br /> Obi kooperiert im Ausbauhaus-Geschäft mit der ''B.O.S. Haus GmbH'', einer Vertriebstochter von [[Bien-Zenker]].<br /> <br /> Mit ''Obi@Otto'' war Obi eine Kooperation mit dem [[Otto-Versand|Otto]] in [[Hamburg]] eingegangen. Ziel war es, die Vorteile eines [[Onlineshop]]s und einem hauseigenen [[Lieferservice]], [[Hermes Europe|Hermes]] sowie mit [[Schenker (Unternehmen)|Schenker]] für Großsendungen (wie z.&amp;thinsp;B. Gartenhäuser), mit dem gängigen Obi-Sortiment zu verknüpfen. Otto führte seinen Markenauftritt jedoch zwischen Anfang 2007 und Mitte 2019 ohne die Obi-Baumarktgruppe unter dem Namen ''OTTO Baumarkt direkt,'' bis zur Auflösung des Joint-Ventures&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=RM Handelsmedien GmbH &amp; Co KG, Rudolf Müller Mediengruppe Köln |url=https://www.baumarktmanager.de/hagebau-und-otto-group-gehen-getrennte-wege-01102018 |titel=Hagebau und Otto Group gehen getrennte Wege |sprache=de |abruf=2022-01-06}}&lt;/ref&gt;, in Zusammenarbeit mit der [[Hagebau]] in Soltau weiter.<br /> <br /> == Kundenbindungsprogramme ==<br /> In Deutschland war Obi dem [[Kundenbindung]]sprogramm [[Payback (Bonusprogramm)|Payback]] bis zum 30. Juni 2007 angeschlossen. Danach hatte Obi in Deutschland ein eigenes [[Bonussystem|Bonusprogramm]] für Kunden aufgebaut, die Top-Kunden-Karte, die je nach Jahresumsatz verschiedene Rückvergütungen anbietet, ab 1500 Euro 3 %, ab 2500 Euro 5 % und ab 5000 Euro 10 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.de/obi-top-kunden-karte/ |titel=OBI Top-Kunden-Karte - OBI |werk=obi.de |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Neuausgabe von Top-Kundenkarten wurde 2020 eingestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.de/obi-top-kunden-karte/#panel-Kundendaten |titel=OBI Top-Kunden-Karte - OBI |werk=obi.de |abruf=2020-09-01}}&lt;/ref&gt; In der Schweiz ist Obi an das [[Migros#«M-Cumulus»|Cumulus]]-Programm angeschlossen.<br /> <br /> '''heyObi'''<br /> <br /> Im Sommer 2020 wurde die ''heyObi App'' eingeführt. Diese ist für [[Apple]] [[IOS (Betriebssystem)|iOS]] und [[Android (Betriebssystem)|Android]] Geräte verfügbar und kann im Apple [[App Store (iOS)|App Store]] und im [[Google Play Store]] kostenlos heruntergeladen werden.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.de/pages/heyobi-karte |titel=heyOBI Karte |werk=obi.de |abruf=2020-09-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Innerhalb der App werden als registrierter Nutzer Angebote, wie z. B. die digitale Beratung von Fachberatern, zielgerichtete Navigation in Obi Märkten und einen [[Rabatt|Sofortrabatt]] von 1 % bei jedem Einkauf in teilnehmenden Obi Märkten und Obi Online-Shop sowie individuelle Coupons und Aktionen angeboten.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> == Kritik in Deutschland ==<br /> * Der TÜV Rheinland warf Obi 2013 vor, seit 2009 die Kunden durch missbräuchlich verwendete Prüfsiegel bei sicherheitstechnisch heiklen Geräten getäuscht zu haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,730229,00.html |titel=TÜV wirft Obi Täuschungsmanöver mit Gütesiegeln vor |werk=spiegel.de |abruf=2013-10-12}}&lt;/ref&gt;<br /> * Ende 2013 waren in München und Umgebung 8 von 18 Obi-Märkten zu [[Hagebau]] gewechselt, „weil sich Münchner Franchise-Nehmer dem Diktat der Unternehmensleitung [von Obi] nicht beugen“ wollten.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/baumaerkte-in-muenchen-von-obi-zu-hagebau-1.1581526 ''Baumärkte in München. Von Obi zu Hagebau.''] In: ''sueddeutsche.de'', 24. Januar 2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|3=S}}<br /> * [http://www.obi.com/ Website des Unternehmens]<br /> * Marktauftritt: [http://www.obi.de/ Deutschland], [http://www.obi.at/ Österreich], [https://www.obi.ch/ Schweiz]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=51.146485|EW=7.2484|type=landmark|region=DE-NW}}<br /> <br /> [[Kategorie:Baumarkt]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Rheinisch-Bergischer Kreis)]]<br /> [[Kategorie:Franchiser]]<br /> [[Kategorie:Organisation (Wermelskirchen)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1970]]<br /> [[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]</div> 31.200.10.226 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Obi_(Baumarkt)&diff=221315560 Obi (Baumarkt) 2022-03-19T21:35:20Z <p>31.200.10.226: /* Geschichte */</p> <hr /> <div>{{Infobox Unternehmen<br /> | Name = OBI Group Holding SE &amp; Co. KGaA&lt;ref name=&quot;imp&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.com/imprint/ |titel=OBI - Corporate Information |abruf=2020-09-04}}&lt;/ref&gt;<br /> | Logo = Obi.svg<br /> | Unternehmensform = [[Kommanditgesellschaft auf Aktien]]<br /> | ISIN = <br /> | Gründungsdatum = 1970<br /> | Auflösungsdatum = <br /> | Auflösungsgrund = <br /> | Sitz = [[Wermelskirchen]], {{DEU}}<br /> | Leitung = Sergio Giroldi (Vorsitzender), Oliver Geiling&lt;ref name=&quot;imp&quot; /&gt;<br /> | Mitarbeiterzahl = 34.476 &lt;small&gt;(Konzern 2019; einschließlich Franchisepartnern: 47.550)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2019&quot;&gt;Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2019 der OBI Group Holding SE &amp; Co. KGaA. In: ''Bundesanzeiger'', 16. September 2020, abgerufen im Unternehmensregister am 8. April 2021.&lt;/ref&gt;<br /> | Umsatz = 5,78 Mrd. Euro &lt;small&gt;(Konzern 2019; einschließlich Franchisepartnern: 6,86 Mrd. Euro)&lt;/small&gt;&lt;ref name=&quot;GB2019&quot; /&gt;<br /> | Stand = 2019-12-31<br /> | Branche = Baustoffhandel<br /> | Homepage = www.obi.de<br /> }}<br /> <br /> [[Datei:Favoriten (Wien) - OBI Baumarkt.JPG|mini|2014 eröffneter Obi-Baumarkt in [[Wien]] an der [[Triester Straße]]]]<br /> [[Datei:OBI-aussen.jpg|mini|Außenansicht eines [[Köln]]er Obi-Baumarktes]]<br /> [[Datei:2012-05-28 Fotoflug Cuxhaven Wilhelmshaven DSCF9372.jpg|mini|Luftbild eines Obi-Baumarktes in [[Bremerhaven]] (2012)]]<br /> [[Datei:17-07-06-Roller-Obi RR75195 2.jpg|mini|Obi in [[Finowfurt]]]]<br /> <br /> Die '''Obi Group Holding SE &amp; Co. KGaA''' (Eigenschreibweise: ''OBI'') ist eine europaweit tätige deutsche [[Baumarkt]]-[[Handelskette (Unternehmen)|Handelskette]] mit Sitz in [[Wermelskirchen]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Gegründet wurde Obi 1970 von [[Emil Lux]], [[Manfred Maus]] und Klaus Birker mit der Eröffnung des ersten Obi-Marktes im [[Einkaufszentrum Alstertal]] in [[Hamburg-Poppenbüttel]].&lt;ref&gt;[http://www.kundenservice.de/company/obi-kundenservice/ ''OBI - KUNDENSERVICE.''] In: ''kundenservice.de''&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://handel-nrw.verdi.de/einzelhandel/konzern-und-unternehmensdaten/++co++3a30ac62-472f-11e6-948b-52540066e5a9 |titel=Obi |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt; Den Firmennamen ''Obi'' kaufte Maus für 3.000 Francs (umgerechnet rund 460 €) von Geschäftsleuten, die in [[Frankreich]] einen Baumarkt mit diesem Namen betrieben; der Name geht auf die französische Aussprache des Wortes ''Hobby'' zurück.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.obi.com/de/company/de/Unternehmen/Historie/index.html |wayback=20180302024835 |text=Historie}}&lt;/ref&gt; Laut Kaufvertrag dürfen in Frankreich keine weiteren Obi-Märkte eröffnet werden.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.com/ |titel=OBI - Corporate Information |werk=obi.com |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt; Die in Frankreich bestehenden Obi-Märkte gehören zur französischen Leroy-Merlin-Baumarktgruppe.<br /> <br /> 1985 übernahm die [[Tengelmann (Unternehmen)|Unternehmensgruppe Tengelmann]] die Mehrheit an Obi,&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://web.archive.org/web/20200114221900/https://tengelmann.de/unternehmen/unternehmensgeschichte.html |titel=Unternehmensgeschichte - Tengelmann |datum=2020-01-14 |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt; der Anteil wurde im Jahr 2007 durch Kauf der Anteile der Gründerfamilie Lux von 63 % auf 74 % erhöht.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor= |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-498644.html |titel=Umbau: Tengelmann erhöht Anteil an Obi |werk=manager-magazin.de |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ende der 1990er Jahre wurde die Kette IMO-Markt Baumarkt mit sechs Märkten erster Franchisepartner in [[Österreich]]. 2010 verkaufte IMO-Markt Baumarkt die Obi-Baumärkte an Obi. Die Immobilien blieben bei IMO-Markt Baumarkt.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.baustoffmarkt-online.de/aktuell/einzelansicht/browse/11/article/imo-neun-obi-maerkte-an-zentrale-verkauft/?tx_ttnews |wayback=20130326104850 |text=Imo: Neun OBI-Märkte an Zentrale verkauft}} auf OBI vom 4. Juni 2010, abgerufen am 25. Juli 2012.&lt;/ref&gt; Weiterhin betreiben acht Franchisepartner insgesamt 32 Märkte. Einer dieser Partner ist der seit 1894 bestehende Baustoffhändler A. Sochor, der 2006 selbst einen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro erwirtschaftete.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.leitbetriebe.at/index.asp?p=staatswappen&amp;m=78040&amp;lang=d |wayback=20111112204433 |text=Sochor A. &amp; Co GmbH}} auf [[Staatliche Auszeichnung|Staatswappenträger]] abgerufen am 1. Oktober 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Die zehn Schweizer Märkte&lt;ref&gt;Stand September 2020: [https://www.obi.ch/de/baumarkt/markt-finder/ ''Markt Finder''.] In: ''obi.ch'', abgerufen am 15. März 2020.&lt;/ref&gt; werden seit der Kooperation mit der [[Migros]] als Franchisepartner betrieben, die bereits seit 2005 versucht, einen Obi-Baumarkt in [[Pratteln#Wirtschaft und Verkehr|Pratteln]] zu bauen.&lt;ref&gt;Michel Ecklin: [https://www.basellandschaftlichezeitung.ch/basel/baselbiet/velowege-fehlen-baumarkt-kommt-immer-noch-nicht-133504145 ''Velowege fehlen: Baumarkt kommt immer noch nicht''] In: [[Basellandschaftliche Zeitung|basellandschaftlichezeitung.ch]], 25. September 2018, abgerufen am 26. September 2018.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> 2015 übernahm Obi insgesamt 68 Filialen des österreichischen Konkurrenten [[Baumax]] in [[Österreich]], [[Tschechien]], der [[Slowakei]] und in [[Slowenien]]. Die [[Bundeswettbewerbsbehörde]] (BWB) erlaubte Obi im September 2015 (nach vierwöchiger Prüfung), 48 der 65 österreichischen Baumax-Filialen zu übernehmen. Obi hatte die Übernahme von 49 Filialen geplant. Alle Standorte in der Slowakei (14) und in Slowenien (2) wurden übernommen, ausgewählte 4 von 24 in Tschechien.&lt;ref&gt;[http://noe.orf.at/news/stories/2734196/ ''Obi darf bauMax-Filialen übernehmen.''] In: ''orf.at'', 30. September 2015.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Trotz der [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Invasion der Ukraine durch Russland in 2022]] setzte Obi zunächst seine Geschäftsaktivitäten in Russland fort, was zu Kritik führte.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Businessinsider.de |url=https://www.businessinsider.de/wirtschaft/handel/obi-globus-und-metro-machen-in-russland-ein-milliardengeschaeft-das-passiert-jetzt-mit-den-filialen-a/ |titel=Obi, Globus und Metro machen in Russland ein Milliardengeschäft — das passiert jetzt mit den Filialen |sprache=de |datum=2022-03-02 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt; Auf öffentlichen Druck hin stellte Obi drei Wochen nach Beginn der Invasion seine Geschäfte in Russland ein.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=Spiegel.de |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ukraine-krieg-obi-stellt-geschaefte-in-russland-endgueltig-ein-a-dfba11e7-fdf5-4691-852f-b4c18c533a0e |titel=Obi stellt Geschäfte in Russland »endgültig« ein |sprache=de |datum=2022-03-17 |abruf=2022-03-19}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Konzernstruktur ==<br /> Im Jahr 2013 betrieb Obi Baumärkte in [[Deutschland]] (338),&lt;ref&gt;[http://www.obi.com/de/company/de/Unternehmen/Das_Unternehmen/index.html Anzahl Märkte], obi.de, abgerufen 12. Oktober 2013&lt;/ref&gt; [[Italien]] (52), [[Polen]] (44), [[Österreich]] (82), [[Tschechien]] (33), [[Ungarn]] (28), der [[Slowakei]] (14), der [[Schweiz]] (10), [[Slowenien]] (9). <br /> <br /> Ein zeitweiliges Engagement in [[China]] wurde wieder aufgegeben. Im April 2015 wurde ebenfalls das Engagement in Rumänien aufgegeben.&lt;ref&gt;{{Webarchiv |url=http://www.obi.ro/ro/index.html |wayback=20151203083251 |text=Archivierte Kopie }}&lt;/ref&gt; <br /> Im Zuge des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Russischen Überfall auf die Ukraine]] schließt Obi die 27 Russischen Filialen dauerhaft.&lt;ref&gt;[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ukraine-krieg-obi-stellt-geschaefte-in-russland-endgueltig-ein-a-dfba11e7-fdf5-4691-852f-b4c18c533a0e Obi stellt Geschäfte in Russland endgültig ein], Spiegel.de, abgerufen 17. März 2022&lt;/ref&gt; <br /> <br /> Die deutschen Märkte werden gesteuert von der ''Deutsche Heimwerkermarkt Holding GmbH'' (Wermelskirchen).<br /> <br /> Viele Obi-Märkte werden von eigenständigen Unternehmern in [[Franchising|Franchise]] betrieben; sie sind also nicht Teil des Obi-Konzerns.<br /> <br /> Zu dem Unternehmen gehören mehrere Servicegesellschaften:<br /> * Obi Mietprofi (Werkzeug- und Maschinenverleih)<br /> * Obi MachbarMacher (Handwerkerservice)<br /> * Obi Smart Technologies ehemals GfD – Gesellschaft für Datenverarbeitung (IT-Dienstleistungen)<br /> * Obi E-Commerce GmbH (Verantwortung für Online-Shop)&lt;ref&gt;[http://www.obi.de/de/impressum/index.html Impressum obi.de], OBI E-Commerce GmbH Verantwortlich und Vertragspartner für den Online-Shop&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Neben Produkten für den Bau- und Heimwerkerbedarf bietet das Unternehmen auch Haushaltswaren und Gartenbedarfsartikel an. Zu Werbe- und Marketingzwecken nutzt das Unternehmen einen comicartig gestalteten [[Biber]] als Markensymbol. Mittlerweile steht die Baumarktbranche in einem starken Verdrängungs- und [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Konkurrenzkampf]], so wurde auch die [[Werbung|Werbeintensität]] deutlich erhöht, unter anderem auch als Co-Sponsor bei Sportsendungen und Sportveranstaltungen. Obi war beispielsweise das einzige [[Einzelhandel]]sunternehmen, das als offizieller [[Sponsor]] der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006]] auftrat.<br /> <br /> == Eigentümerstruktur ==<br /> Obi Deutschland ist Teil der ''Obi Group Holding GmbH Wermelskirchen'', die ihrerseits zu 100 % von der ''Olympics Baumarkt Holding GmbH Wermelskirchen'' gehalten wird.&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=eBundesanzeiger |Titel=Jahresabschluss zum 31. Dezember 2010 der Olympics Baumarkt Holding GmbH |Datum=2010}}&lt;/ref&gt; An der Olympics Baumarkt Holding GmbH sind die [[Tengelmann (Unternehmen)|Unternehmensgruppe Tengelmann]] mit 74,23 %&lt;ref&gt;{{Literatur |Autor=eBundesanzeiger |Titel=Anteil laut Konzernabschluss zum 31. Dezember 2010 der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG |Datum=}}&lt;/ref&gt; und die [[Fahrzeug-Werke Lueg|Lueg-Gruppe]]&lt;ref&gt;[http://www.wer-zu-wem.de/firma/obi.html ''Obi.''] In: ''wer-zu-wem.de''&lt;/ref&gt; beteiligt.<br /> <br /> == Ranking ==<br /> Obi Deutschland gehört zu den größten Baumarktunternehmen in Europa und führt die Top-Liste der Baumärkte in Deutschland an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.lebensmittelzeitung.net/business/daten-fakten/rankings/Top-10-Baumaerkte-Deutschland-2012_264.html |titel=Top 10 Baumärkte Deutschland 2012 (nach Umsatz in 2011) |werk=lebensmittelzeitung.net |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130120142243/http://www.lebensmittelzeitung.net/business/daten-fakten/rankings/Top-10-Baumaerkte-Deutschland-2012_264.html|abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> Baumärkte werden an 654 Standorten in 11 Ländern, davon 354 in Deutschland, unterhalten.&lt;ref name=&quot;GJ2015&quot;&gt;[http://www.obi.com/de/company/de/Unternehmen/Das_Unternehmen/index.html ''Das Unternehmen.''] In: ''obi.com''&lt;/ref&gt; Im Geschäftsjahr 2015 erzielten die Obi-Märkte mit 46.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 6,7 Mrd. Euro.&lt;ref name=&quot;GJ2015&quot; /&gt;<br /> <br /> == Kooperationen ==<br /> Obi kooperiert im Ausbauhaus-Geschäft mit der ''B.O.S. Haus GmbH'', einer Vertriebstochter von [[Bien-Zenker]].<br /> <br /> Mit ''Obi@Otto'' war Obi eine Kooperation mit dem [[Otto-Versand|Otto]] in [[Hamburg]] eingegangen. Ziel war es, die Vorteile eines [[Onlineshop]]s und einem hauseigenen [[Lieferservice]], [[Hermes Europe|Hermes]] sowie mit [[Schenker (Unternehmen)|Schenker]] für Großsendungen (wie z.&amp;thinsp;B. Gartenhäuser), mit dem gängigen Obi-Sortiment zu verknüpfen. Otto führte seinen Markenauftritt jedoch zwischen Anfang 2007 und Mitte 2019 ohne die Obi-Baumarktgruppe unter dem Namen ''OTTO Baumarkt direkt,'' bis zur Auflösung des Joint-Ventures&lt;ref&gt;{{Internetquelle |autor=RM Handelsmedien GmbH &amp; Co KG, Rudolf Müller Mediengruppe Köln |url=https://www.baumarktmanager.de/hagebau-und-otto-group-gehen-getrennte-wege-01102018 |titel=Hagebau und Otto Group gehen getrennte Wege |sprache=de |abruf=2022-01-06}}&lt;/ref&gt;, in Zusammenarbeit mit der [[Hagebau]] in Soltau weiter.<br /> <br /> == Kundenbindungsprogramme ==<br /> In Deutschland war Obi dem [[Kundenbindung]]sprogramm [[Payback (Bonusprogramm)|Payback]] bis zum 30. Juni 2007 angeschlossen. Danach hatte Obi in Deutschland ein eigenes [[Bonussystem|Bonusprogramm]] für Kunden aufgebaut, die Top-Kunden-Karte, die je nach Jahresumsatz verschiedene Rückvergütungen anbietet, ab 1500 Euro 3 %, ab 2500 Euro 5 % und ab 5000 Euro 10 %.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.de/obi-top-kunden-karte/ |titel=OBI Top-Kunden-Karte - OBI |werk=obi.de |abruf=2020-09-02}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Eine Neuausgabe von Top-Kundenkarten wurde 2020 eingestellt.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.de/obi-top-kunden-karte/#panel-Kundendaten |titel=OBI Top-Kunden-Karte - OBI |werk=obi.de |abruf=2020-09-01}}&lt;/ref&gt; In der Schweiz ist Obi an das [[Migros#«M-Cumulus»|Cumulus]]-Programm angeschlossen.<br /> <br /> '''heyObi'''<br /> <br /> Im Sommer 2020 wurde die ''heyObi App'' eingeführt. Diese ist für [[Apple]] [[IOS (Betriebssystem)|iOS]] und [[Android (Betriebssystem)|Android]] Geräte verfügbar und kann im Apple [[App Store (iOS)|App Store]] und im [[Google Play Store]] kostenlos heruntergeladen werden.&lt;ref name=&quot;:0&quot;&gt;{{Internetquelle |url=https://www.obi.de/pages/heyobi-karte |titel=heyOBI Karte |werk=obi.de |abruf=2020-09-01}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Innerhalb der App werden als registrierter Nutzer Angebote, wie z. B. die digitale Beratung von Fachberatern, zielgerichtete Navigation in Obi Märkten und einen [[Rabatt|Sofortrabatt]] von 1 % bei jedem Einkauf in teilnehmenden Obi Märkten und Obi Online-Shop sowie individuelle Coupons und Aktionen angeboten.&lt;ref name=&quot;:0&quot; /&gt;<br /> <br /> == Kritik in Deutschland ==<br /> * Der TÜV Rheinland warf Obi 2013 vor, seit 2009 die Kunden durch missbräuchlich verwendete Prüfsiegel bei sicherheitstechnisch heiklen Geräten getäuscht zu haben.&lt;ref&gt;{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,730229,00.html |titel=TÜV wirft Obi Täuschungsmanöver mit Gütesiegeln vor |werk=spiegel.de |abruf=2013-10-12}}&lt;/ref&gt;<br /> * Ende 2013 waren in München und Umgebung 8 von 18 Obi-Märkten zu [[Hagebau]] gewechselt, „weil sich Münchner Franchise-Nehmer dem Diktat der Unternehmensleitung [von Obi] nicht beugen“ wollten.&lt;ref&gt;[http://www.sueddeutsche.de/muenchen/baumaerkte-in-muenchen-von-obi-zu-hagebau-1.1581526 ''Baumärkte in München. Von Obi zu Hagebau.''] In: ''sueddeutsche.de'', 24. Januar 2014.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|3=S}}<br /> * [http://www.obi.com/ Website des Unternehmens]<br /> * Marktauftritt: [http://www.obi.de/ Deutschland], [http://www.obi.at/ Österreich], [https://www.obi.ch/ Schweiz]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> {{Coordinate|article=/|NS=51.146485|EW=7.2484|type=landmark|region=DE-NW}}<br /> <br /> [[Kategorie:Baumarkt]]<br /> [[Kategorie:Unternehmen (Rheinisch-Bergischer Kreis)]]<br /> [[Kategorie:Franchiser]]<br /> [[Kategorie:Organisation (Wermelskirchen)]]<br /> [[Kategorie:Gegründet 1970]]<br /> [[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Deutschland)]]</div> 31.200.10.226