https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=2OO.3OO.2OO.3OOWikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-06-03T00:44:30ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.3https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Boycott,_Divestment_and_Sanctions&diff=245918188Boycott, Divestment and Sanctions2024-06-15T03:18:05Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: www.bdsmovement.net doesn't work, correct address ist just bdsmovement.net without www.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Israel - Boycott, divest, sanction.jpg|mini|BDS-Plakat mit übermalter [[Flagge Israels|Israel-Flagge]], Melbourne 2010]]<br />
<br />
'''Boycott, Divestment and Sanctions''' („[[Boykott]], [[Desinvestition]]en und [[Sanktion]]en“, abgekürzt '''BDS''') ist eine [[transnational]]e politische [[Kampagne]], die den Staat [[Israel]] wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will, um ihre im Jahr 2005 beschlossenen Ziele durchzusetzen: Israel müsse die „[[Okkupation]] und [[Kolonialismus|Kolonisierung]] allen [[Arabische Welt|arabischen Landes]]“ beenden, das „Grundrecht seiner arabisch-[[Palästinenser|palästinensischen]] Bürger auf volle Gleichheit“ anerkennen und „das Recht der [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensischen Flüchtlinge]] auf eine [[Nahostkonflikt#Rückkehrrecht|Rückkehr]] in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum gemäß [[Resolution 194 der UN-Generalversammlung|UN-Resolution 194]] schützen und fördern.“ 171 palästinensische Organisationen unterzeichneten den Aufruf; viele [[Nichtregierungsorganisation]]en (NGOs) und Prominente unterstützen ihn. Führende BDS-Vertreter bestreiten offen das [[Existenzrecht Israels]] und wollen diesen Staat abschaffen.<br />
<br />
Manche [[Antisemitismusforschung|Antisemitismusforscher]] ordnen die Ziele der Kampagne als [[Antizionismus|antizionistisch]] (gegen einen [[Judentum|jüdischen]] Staat gerichtet) und als [[Geschichte des Antisemitismus seit 1945|antisemitisch]] ein. Die Autoren der [[Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus]] dagegen betonen, Israelboykotte an sich seien nicht antisemitisch. [[Deutschland]], [[Österreich]] und [[Tschechien]] haben die BDS-Kampagne offiziell als antisemitisch eingestuft. Das deutsche [[Bundesamt für Verfassungsschutz]] führt und beobachtet sie als „extremistischen Verdachtsfall“.<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/palaestina-gruppen-deutschland-100.html ''Wie radikal sind Palästinenser-Gruppen in Deutschland?''] Tagesschau.de, 19. Oktober 2023</ref><br />
<br />
== Historische Vorläufer ==<br />
Für mehrere Wissenschaftler schließt die BDS-Kampagne an Boykotte in der [[Geschichte des Antisemitismus bis 1945|Geschichte des Antisemitismus]] an, die Juden zurückweisen und ausschließen sollten.<ref>Anthony Julius: ''Trials of the Diaspora: A History of Anti-Semitism in England.'' Oxford University Press, Oxford 2012, ISBN 0-19-960072-4, [https://books.google.de/books?id=sHAVDAAAQBAJ&pg=PA477 S. 477].</ref> Als historische Wurzel von BDS gelten Boykotte von Arabern gegen den [[Jischuw]] in Palästina ab 1920.<ref>[[Klaus Holz]], [[Thomas Haury]]: ''Antisemitismus gegen Israel.'' Hamburger Edition, Hamburg 2021, ISBN 3-86854-355-4, S. 215, Fn. 15; Jan-Philip Anders: [https://www.ffgi.net/files/pub/working-papers/FFGI-Working-Paper-01-BDS.pdf ''BDS: Geschichte, Ideologie und Struktur der Israelboykottbewegung.''] Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam, Frankfurt am Main 2021, S. 6 (PDF); Walter E. Block, Alan G. Futerman: ''The Classical Liberal Case for Israel.'' Springer VS, Singapur 2021, ISBN 981-16-3953-1, [https://www.google.de/books/edition/The_Classical_Liberal_Case_for_Israel/vyBMEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PA204 S. 204]; William A. Jacobson: [https://legalinsurrection.com/2016/12/the-real-history-of-the-bds-movement/ ''The REAL history of the BDS movement.''] Blog legalinsurrection.com, 18. Dezember 2016; Ulrike Becker: ''Die Wurzeln des arabischen Boykotts gegen Israel.'' In: Deutsch-Israelische Gesellschaft (Hrsg.): [https://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2019/10/DIG_Boykott_gegen_Israel.pdf ''Boykottbewegungen gegen Israel.''] Berlin, November 2016; Walter Klitz, Nicolas Klein-Zirbes: ''Boykott des Friedens: Die BDS-Bewegung und der Westen.'' In: Friedrich Naumann Stiftung (Hrsg.): ''Hintergrund: Israel & Palästinensische Autonomiegebiete'', Nr. 61/2015, S. 5–7</ref> Auch BDS-Vertreter stellen ihren Aufruf von 2005 in diese Tradition.<ref>Hazem Jamjoum: ''The Global Campaign for Boycott, Divestment and Sanctions against Israel.'' In: Maia Carter Hallward, Julie M. Norman (Hrsg.): ''Nonviolent Resistance in the Second Intifada: Activism and Advocacy.'' Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 0-230-33777-5, [https://books.google.de/books?id=SbzIAAAAQBAJ&pg=PA138 S. 138].</ref><br />
<br />
Historische Vorläufer waren etwa Boykottaufrufe [[Arabischer Nationalismus|arabischer Nationalisten]] gegen jüdische Unternehmen und Landkäufe in Palästina 1920, des [[Allgemeiner Islamischer Kongress 1931|Islamischen Weltkongresses]] 1931, des Arabischen Exekutivkomitees im März 1933, der ''Arab Labour Federation'' 1934, des [[Arabisches Hohes Komitee|Arabischen Hohen Komitees]] im [[Arabischer Aufstand|arabischen Aufstand]] (1936–1939) und des Panarabisches Kongresses in Bludan (Syrien) 1937.<ref>Gil Feiler: ''From boycott to economic cooperation: the political economy of the Arab boycott of Israel.'' Frank Cass, London 1998, ISBN 0-7146-4866-3, [https://books.google.de/books?id=6U3dAAAAQBAJ&pg=PA21 S. 21–23]</ref><br />
[[Datei:Judenboykott Verzeichnis Württemberg.jpg|mini|hochkant|Nationalsozialistischer Boykottaufruf (1935)]] Ab 1933 waren solche Aufrufe auch vom nationalsozialistischen [[Judenboykott]] (1. April 1933) beeinflusst: An dessen Vortag bot Palästinas Großmufti [[Mohammed Amin al-Husseini]] dem NS-Regime an, dessen Boykottaufruf unter allen Muslimen der Welt zu verbreiten.<ref>Rolf Steininger: ''Deutschland und der Nahe Osten: Von Kaiser Wilhelms Orientreise 1898 bis zur Gegenwart.'' Lau-Verlag, Reinbek 2015, ISBN 3-95768-164-2, [https://books.google.de/books?id=96B3DwAAQBAJ&pg=PT57 S. 57].</ref><br />
<br />
Im Dezember 1945 beschloss die neugegründete [[Arabische Liga]] einen Boykott aller von Juden im britischen Mandatsgebiet Palästina hergestellten Produkte und Dienstleistungen, aus dem der ökonomische [[Boykott Israels durch die Arabische Liga]] hervorging.<ref>Anna Schürmer, Sebastian Stauss, Elfi Vomberg: ''Krise - Boykott - Skandal: Konzertierte Ausnahmezustände.'' [[Edition text + kritik]], München 2021, ISBN 978-3-9670745-9-8, [https://www.google.de/books/edition/Krise_Boykott_Skandal/u6JEEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PA96 S. 96]</ref> Dieser wurde ab 1979 von immer mehr Mitgliedsstaaten der Liga eingestellt oder begrenzt, aber formell nie aufgehoben.<ref>Keith A. Leitich: ''Arab Economic Boycott of Israel.'' In: Spencer C. Tucker (Hrsg.): ''Middle East Conflicts from Ancient Egypt to the 21st Century.'' ABC-CLIO, Santa Barbara 2019, ISBN 1-4408-5353-3, [https://books.google.de/books?id=Dm6pDwAAQBAJ&pg=PA117 S. 117f.]</ref><br />
<br />
== Entstehung ==<br />
Nach Eigenangaben entstand BDS aus Selbsthilfegruppen für die [[Erste Intifada]] in Palästina, die dann mit Hilfe ausländischer Geldgeber professionelle NGOs wurden und den Kampf die israelische Besatzung nach dem Scheitern des [[Oslo-Friedensprozess]]es im Jahr 2000 fortsetzen wollten.<ref name="SM233ff.">Suzanne Morrison: ''The Emergence of the Boycott, Divestment and Sanctions Movement.'' In: Fawaz A. Gerges (Hrsg.): ''Contentious Politics in the Middle East'', Wiesbaden 2015, [https://books.google.de/books?id=SYgYDAAAQBAJ&pg=PA233 S. 233–237]</ref> Als die [[Zweite Intifada]] begann, wollte ein Verbund antiisraelischer Organisationen Israel bei der [[Weltkonferenz gegen Rassismus#Dritte Weltkonferenz 2001|Weltkonferenz gegen Rassismus in Durban 2001]] erneut isolieren und Zionismus erneut mit [[Rassismus]] gleichsetzen.Beim Vorbereitungstreffen im Februar 2001 in [[Teheran]] warfen die Teilnehmer Israel „eine neue Form der [[Apartheid]], ein [[Verbrechen gegen die Menschlichkeit]]“ sowie „Holocausts“ (Plural) an Arabern vor. Es folgten vorbereitete antisemitische Demonstrationen und Übergriffe auf jüdische und israelische NGOs beim NGO-Forum in Durban.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Vereinte Nationen gegen Israel. Wie die UNO den jüdischen Staat delegitimiert.'' Leipzig 2018, S. 200f. und 252–256</ref> Dessen Abschlusserklärung forderte, die 1991 widerrufene [[Resolution 3379 der UN-Generalversammlung|UN-Resolution 3379]] von 1975 wiedereinzusetzen, nur gegen Israel ein Kriegsverbrechertribunal einzurichten, eine „Politik der vollständigen und totalen Isolation Israels als [[Apartheid (Recht)#Israel/Palästina|Apartheidstaat]]“ zu verhängen und jene Staaten zu verurteilen, die Israels angebliche „rassistische Verbrechen gegen die Menschheit“ unterstützten oder duldeten.<ref>[[Micha Brumlik]]: ''Der transatlantische Sklavenhandel, das Entstehen des modernen Rassismus und der Antisemitismus.'' In: [[Fritz Bauer Institut]] (Hrsg.): ''Grenzenlose Vorurteile. Antisemitismus, Nationalismus und ethnische Konflikte in verschiedenen Kulturen.'' Campus, Frankfurt am Main 2002, S. 69–86, Zitate [https://www.google.de/books/edition/Grenzenlose_Vorurteile/72VqWWfjb4wC?hl=de&gbpv=1&pg=PA71 S. 71]</ref> Alle Staaten seien auf Sanktionen und Embargos gegen Israel zu verpflichten und müssten jede diplomatische, ökonomische, soziale, humanitäre und militärische Zusammenarbeit mit Israel vollständig abbrechen. Jeder Hinweis auf [[Bürgerrecht]]e arabischer Israelis und auf Terroranschläge von Palästinensern auf israelische Zivilisten fehlte. Aus dieser „Durban-Strategie“, Israel mit Berufung auf das [[Völkerrecht]] genozidaler Verbrechen anzuklagen, entstand die BDS-Kampagne.<ref name="Bard138">Mitchell Bard: ''American Jews and the International Arena.'' In: Arnold Dashefsky, Ira M. Sheskin (Hrsg.): ''American Jewish Year Book 2016. The Annual Record of North American Jewish Communities.'' Springer VS, Wiesbaden 2017, ISBN 3-319-46122-2, [https://books.google.de/books?id=wDAtDgAAQBAJ&pg=PA138 S. 138].</ref> Die NGO-Abschlusserklärung markierte ihren Beginn.<ref>Stefan Lauer: ''BDS'', in: Nicholas Potter, Stefan Lauer (Hrsg.): ''Judenhass Underground'', Berlin / Leipzig 2023, S. 52</ref> Dies blieb infolge der [[Terroranschläge am 11. September 2001]] weithin unbeachtet.<ref>Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 59.</ref><br />
<br />
Während Israels „[[Operation Schutzschild]]“ im April 2002 riefen einige britische Akademiker zum Boykott israelischer Hochschulen auf.<ref>Suzanne Morrison: ''The Emergence of the Boycott, Divestment and Sanctions Movement.'' In: Fawaz A. Gerges (Hrsg.): ''Contentious Politics in the Middle East'', Wiesbaden 2015, S. 239</ref> Im April 2004 in [[Ramallah]] startete die ''Palestinian Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel'' (PACBI). Im Frühjahr 2005 in [[Toronto]] (Kanada) fand die erste [[Israeli Apartheid Week]] statt, die jährlich für BDS wirbt. Am 9. Juli 2005 beschlossen 171 Organisationen den BDS-Aufruf, dem alle Vorläufergruppen beitraten.<ref>Cary Nelson: ''BDS: A Brief History.'' In: Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 56–64.</ref><br />
<br />
Die am sechsten [[Weltsozialforum]] 2006 beteiligten NGOs übernahmen den Aufruf. Beim siebten Weltsozialforum 2007 riefen Palästinensergruppen zur globalen BDS-Bewegung auf.<ref name="singlestate">Cherine Hussein: ''The Re-Emergence of the Single State Solution in Palestine/Israel: Countering an Illusion.'' Taylor & Francis, London 2015, ISBN 0-415-71332-3, [https://books.google.de/books?id=mkmhBgAAQBAJ&pg=PA161 S. 161].</ref> Im November 2007 gründete die erste palästinensische BDS-Konferenz in Ramallah das ''BDS National Committee'' (BNC).<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 60.</ref> Dessen Leiter [[Omar Barghouti]] ist ein in [[Katar]] geborener Nachfahre von Palästinensern und nennt sich „Menschenrechtsaktivist“.<ref>Sean F. McMahon: ''The Boycott, Divestment, Sanctions campaign'', in: ''Race & Class'' 55, März 2014, S. 66f.</ref> Das BNC soll die BDS-Kampagne weltweit koordinieren, erlaubt aber eigene Aktionen gegen Israel „im Namen von BDS“. Zur Bewegung werden daher alle Akteure gezählt, die Boykotte und Investitionsabzug gegen Israelis und mit Israel handelnde Personen, Firmen und Institutionen starten und Regierungen zu Sanktionen und Embargos gegen Israel drängen.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare: Law as a Weapon of War.'' Oxford University Press, Oxford 2016, ISBN 0-19-026357-1, S. 240f.</ref><br />
<br />
== Ziele ==<br />
Der BDS-Aufruf von 2005 kritisierte den Bau [[Israelische Siedlung|israelischer Siedlungen]] und laut dem [[Internationaler Gerichtshof|IGH]] illegaler Sperranlagen im [[Israelische Sperranlagen (Westjordanland)|Westjordanland]] und um den [[Sperranlage um den Gazastreifen|Gazastreifen]]. Israel sei größtenteils auf „[[Ethnische Säuberung|ethnisch gesäubertes]]“ Land gegründet worden. Die Lage der arabisch-palästinensischen Israelis sei durch eine „in Israels System verwurzelte rassistische Diskriminierung“ geprägt. Israel habe seit 1948 hunderte UN-Resolutionen zum Beenden der Besatzung und Unterdrückung der Palästinenser missachtet. Darum riefen die Vertreter der palästinensischen [[Zivilgesellschaft]] nun internationale Organisationen und Menschen in aller Welt zu BDS und „[[Gewaltlosigkeit|gewaltlosen]] Strafmaßnahmen“ auf, bis Israel<br />
* die „Besatzung und Kolonisierung allen besetzten arabischen Landes“ beenden und die Mauer abreißen,<br />
* das „Grundrecht der arabisch-palästinensischen BürgerInnen Israels auf völlige Gleichheit“ anerkennen,<br />
* gemäß der [[Resolution 194 der UN-Generalversammlung|UN-Resolution 194]] das Recht der palästinensischen Flüchtlinge, in ihre Heimat und zu ihrem Eigentum zurückzukehren, respektieren, schützen und fördern werde.<ref>Angelika Timm (Hrsg.): ''100 Dokumente aus 100 Jahren. Friedensinitiativen für Israel und Palästina 1917–2017.'' AphorismA, Berlin 2017, ISBN 3-86575-063-X, S. 628</ref><br />
<br />
Die BDS-Webseite bezeichnet Israel als „[[Apartheid (Recht)|Apartheidstaat]]“, der die Herrschaft einer [[Rasse]] oder [[Ethnie]] über eine andere gesetzlich und systematisch institutionalisiert habe. Sie erklärt Israels militärische Besatzung und deren Folgen ebenso wie Privilegien für jüdische Siedler und Benachteiligung arabischer Israelis aus einem angeblich systemimmanenten Rassismus.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 52–55.</ref><br />
<br />
Die behauptete „ethnische Säuberung“ folgt dem palästinensischen Geschichtsnarrativ der [[Nakba]]. Dabei verloren die meisten Palästinenser Heimat und Eigentum erst nach Israels Staatsgründung 1948 im folgenden [[Palästinakrieg]], mit dem die angreifenden arabischen Staaten Israel vernichten wollten.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 226–236; ausführlich bei Benny Morris: ''The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited.'' Cambridge University Press, Cambridge 2004, ISBN 0-521-00967-7.</ref> Viele BDS-Anhänger verstehen unter „der Okkupation“ das 1948 eroberte, von der [[Vereinte Nationen|UNO]] anerkannte Staatsgebiet Israels, nicht nur die im [[Sechstagekrieg]] 1967 besetzten Gebiete. Sie fordern also die Abschaffung dieses Staates.<ref>Michael Lerner: ''Embracing Israel/Palestine: A Strategy to Heal and Transform the Middle East.'' North Atlantic Books, 2011, ISBN 1-58394-307-2, [https://books.google.de/books?id=guMPNhoIjY8C&pg=PA327 S. 327].</ref><br />
<br />
Im Anschluss an den [[Antiimperialismus]] der 1960er Jahre beschreibt das Stichwort „Kolonisierung“ Israel als aus dem europäischen Kolonialismus entstandenen expansiven Kolonialstaat und verschweigt, dass die Besetzung palästinensischer und arabischer Gebiete eine Folge unabgeschlossener Kriege gegen Israel ist.<ref>Sina Arnold: ''A Collision of Frames: The BDS Movement and its Opponents.'' In: David Feldman (Hrsg.): ''Boycotts Past and Present'', Wiesbaden 2019, [https://books.google.de/books?id=BtqBDwAAQBAJ&pg=PA227 S. 227].</ref> <br />
<br />
Die als „Mauer“ bezeichneten Sperranlagen (großenteils Zäune mit Grenzübergängen) werden im Kontext als Mittel einer [[Rassentrennung]] gedeutet, obwohl sie zum Schutz aller (auch arabischer) Israelis vor fortgesetzten [[Selbstmordattentat]]en gebaut wurden. Der Aufruf fordert nicht, diese einzustellen.<ref name="Salzbornpdf">Samuel Salzborn: [http://www.salzborn.de/txt/2013_Kirche-und-Israel.pdf ''Israelkritik oder Antisemitismus? Kriterien für eine Unterscheidung.''] Kirche und Israel, Neukirchener Theologische Zeitschrift, 28. Jahrgang, Heft 1/2013 (PDF).</ref><br />
<br />
Das geforderte unspezifische Rückkehrrecht setzt einen weltweit einzigartigen erblichen Flüchtlingsstatus voraus, den das [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UN-Hilfswerk für Palästinaflüchtlinge]] allen Nachkommen der historisch vertriebenen Palästinenser (derzeit mehr als fünf Millionen) zugesteht. Dagegen definierte UN-Resolution 194 nur Personen als palästinensische Flüchtlinge, die vom 1. Juni 1946 bis 15. Mai 1948 im britischen Mandatsgebiet Palästina registriert und durch den Krieg von dort vertrieben worden waren. Sie machte ihr Recht auf Rückkehr oder Entschädigung von einem [[Friedensvertrag]] mit Israel abhängig. Alle arabischen Staaten lehnten die Resolution ab. Der Friedensvertrag scheiterte im Jahr 2000 auch, weil die [[Palästinensische Befreiungsorganisation|PLO]] an einem pauschalen Rückkehrrecht festhielt. Dies lehnen Israels Regierungen ab, da die Aufnahme von Millionen außerhalb der besetzten Gebiete geborenen, meist muslimischen Palästinensern das Selbstbestimmungsrecht der jüdischen Bevölkerungsmehrheit gefährden würde. Jedoch bejahen die meisten Israelis einen Zuzug von Palästinensern, die Angehörige in Israel haben, und eine angemessene Entschädigung für historisch vertriebene Palästinenser. Weil BDS solche Kompromisse ausschließt, gilt die Auflösung oder Zerstörung Israels als eigentliches Ziel der Kampagne.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 257–259; Dan Avnon: ''BDS and Self-Righteous Moralists.'' In: Andrew Pessin, Doron S. Ben-Atar (Hrsg.): ''Anti-Zionism on Campus'', 2018, [https://books.google.de/books?id=OIdYDwAAQBAJ&pg=PA48 S. 48–50].</ref><br />
<br />
Der Aufruf lässt die in Palästina angestrebte Staatsform offen.<ref>Leandros Fischer: ''Zwischen Internationalismus und Staatsräson: Der Streit um den Nahostkonflikt in der Partei DIE LINKE.'' Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 3-658-13354-6, [https://books.google.de/books?id=5dO9CwAAQBAJ&pg=PA293 S. 293].</ref> BDS-Vertreter stellen die Kampagne als gewaltfreie [[Graswurzelbewegung]] dar, die durch ökonomisch konsequentes Verhalten Israels Besatzung zu beenden versuche. Jedoch beinhalten die BDS-Forderungen die Abkehr von der international vereinbarten [[Zweistaatenlösung]] zugunsten einer [[Ein-Staat-Lösung]] ohne jüdisches Selbstbestimmungsrecht. Ihre Erfüllung liefe auf Israels Ende als jüdisch-demokratischer Staat hinaus.<ref>Cary Nelson: ''The One-State Solution.'' In: Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 238</ref><br />
<br />
Dies bestätigen eindeutige Aussagen führender BDS-Vertreter. Für Omar Barghouti ist das Beenden israelischer Kontrolle in den besetzten Gebieten „nur der erste Schritt auf dem Weg zum Erfüllen der Vision, Israel zu demontieren.“<ref>Michael Laitman: ''New Antisemitism: Mutation of a Long-lived Hatred.'' Laitman Kabbalah Publishers, Toronto 2022, [https://www.google.de/books/edition/New_Antisemitism/C4uIEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PT91 S. 91]</ref> 2003 erklärte er die Zweistaatenlösung für „endlich tot“, die Ein-Staat-Lösung für die „eher gerechte, moralische und darum nachhaltige Alternative für friedliches Zusammenleben von Juden und Arabern im Mandatsgebiet Palästina“.<ref>William A. Cook (Hrsg.): ''The Plight of the Palestinians: A Long History of Destruction.'' Springer VS, Wiesbaden 2010, ISBN 0-230-10792-3, [https://books.google.de/books?id=KaDIAAAAQBAJ&pg=PA233 S. 233f.]; weitere Zitate auf Jewish Virtual Library: [https://www.jewishvirtuallibrary.org/bds-in-their-own-words ''BDS: In Their Own Words.'']</ref> Der Zionismus sei entschlossen, sich durch Siedlungsbau selbst umzubringen; er bevorzuge für ihn „[[Sterbehilfe|Euthanasie]]“ (2004). „Höchst definitiv lehnen wir einen jüdischen Staat in irgendeinem Teil Palästinas ab. Kein Palästinenser […] wird je einen jüdischen Staat in Palästina akzeptieren.“<ref name="HHS.219" /> „Kein Staat hat das Recht, als rassistischer Staat zu existieren.“<ref>Alvin H. Rosenfeld: ''Deciphering the New Antisemitism.'' Bloomington 2015, [https://books.google.de/books?id=ibfkCgAAQBAJ&pg=PA147 S. 147, Fn. 60]</ref> Nur Israels Rückzug aus den 1967 besetzten Gebieten zu fordern, würde die BDS-Ziele gefährden und Israel vom Apartheid- und Rassismusvorwurf auch auf eigenem Gebiet befreien.<ref>Tikva Honig-Parnass: ''The False Prophets of Peace: Liberal Zionism and the Struggle for Palestine.'' Haymarket Books, 2011, ISBN 1-60846-130-0, [https://books.google.de/books?id=fOpodwfLogMC&pg=PT211 S. 211].</ref> „Eine Rückkehr der Flüchtlinge würde Israels Existenz als jüdischer Staat beenden.“<ref name="HHS.219">Klaus Holz, Thomas Haury: ''Antisemitismus gegen Israel.'' Hamburg 2021, S. 219 und Fn. 21</ref> Dann gebe es „keine Zweistaatenlösung, sondern Palästina neben Palästina.“ Auch friedensbereite Israelis wie [[Amos Oz]] betonten daher: „Das Rückkehrrecht ist eine Beschönigung für die Vernichtung Israels.“<ref>Jutta Ditfurth: ''Haltung und Widerstand. Eine epische Schlacht um Werte und Weltbilder.'' Osburg, Hamburg 2019, ISBN 3-95510-203-3, S. 162 und 236, Fn. 351 (Zitat 1), S. 148 und 230, Fn. 303 (Zitat 2); Roger Cohen: [https://www.nytimes.com/2013/03/01/opinion/global/zero-dark-zero.html ''Zero Dark Zero.''] New York Times, 28. Februar 2013 (Zitat 2, englisch).</ref><br />
<br />
Auch für As'ad AbuKhalil ist das BDS-Ziel, „den Staat Israel niederzuringen. […] Gerechtigkeit und Freiheit für die Palästinenser sind unvereinbar mit der Existenz des Staates Israel.“<ref name="RosenfeldIIS.127">Alvin H. Rosenfeld: ''Deciphering the New Antisemitism.'' Bloomington 2015, [https://books.google.de/books?id=ibfkCgAAQBAJ&pg=PA127 S. 127]</ref> Laut [[Ali Abunimah]] ist Israels Existenz als jüdischer Staat „überhaupt kein Recht“, weil es nur „schreckliches Unrecht“ verlängere.<ref>Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 6f.</ref> Für Ahmed Moor bedeutet das Beenden der Besetzung „gar nichts, wenn sie nicht das Beenden des jüdischen Staates selbst bedeutet.“<ref>Alvin H. Rosenfeld: ''Deciphering the New Antisemitism.'' Bloomington 2015, S. 166.</ref> Ähnlich äußerten sich Laura Kiswani<ref>Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred'', Bloomington 2016, S. 7.</ref> und Ronnie Kasrils.<ref>Yitzhak Santis: [https://www.haaretz.com/1.5145058 ''Destructive ‘Agnosticism’.''] Ha’Aretz, 26. November 2010.</ref> Die Philosophin [[Judith Butler]] erklärte 2003 bei einem Auftritt mit Omar Barghouti, es sei nicht antisemitisch, Israels Existenzrecht zu bestreiten.<ref>Jutta Ditfurth: ''Haltung und Widerstand'', Hamburg 2019, S. 158f.</ref> Sie verlangt von den Israelis, ihren Einsatz für den jüdischen Staat und ein eigenes Heimatland aufzugeben.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 6f.</ref><br />
<br />
Das BDS-Logo, die Figur ''Handala'', stammt vom palästinensischen Zeichner [[Nadschi al-Ali]], dessen Cartoons antisemitische Stereotype verwenden, darunter die [[Ritualmordlegende]].<ref>Sebastian Leber: [https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/anti-israel-kampagne-wie-bds-gegen-israel-hetzt/20573168.html ''Wie BDS gegen Israel hetzt.''] Tagesspiegel, 18. November 2017.</ref> BDS verwendet die bei palästinensischen Nationalisten populäre Demonstrationsparole “[[From the River to the Sea|From the River to the Sea, Palestine will be free]]”.<ref>Cary Nelson: ''Israel Denial: Anti-Zionism, Anti-Semitism, & the Faculty Campaign Against the Jewish State.'' Indiana University Press, 2019, ISBN 0-253-04504-5, [https://books.google.de/books?id=BueODwAAQBAJ&pg=PA9 S. 9f.]</ref> Sie gilt als Ausdruck für das Ziel, Israel zu zerstören.<ref>Philip Mendes, Nick Dyrenfurth: ''Boycotting Israel is Wrong'', 2015, [https://books.google.de/books?id=iGRrCQAAQBAJ&pg=PT68 S. 68]; David Patterson: ''A Genealogy of Evil: Anti-Semitism from Nazism to Islamic Jihad.'' Cambridge University Press, 2010, ISBN 0-521-13261-4, [https://books.google.de/books?id=lMLmK-fmf8kC&pg=PA249 S. 249].</ref> Demgemäß zeigen BDS-Aktivisten oft eine Karte der Region, die nur einen Staat Palästina ohne Israel zeigt.<ref>Alvin H. Rosenfeld: ''Anti-Zionism and Antisemitism'', Bloomington 2019, [https://books.google.de/books?id=G4uFDwAAQBAJ&pg=PT80 S. 80]</ref><br />
<br />
== Methoden ==<br />
[[Datei:BDS UAB.jpg|mini|hochkant=1.5|[[Mural]] der BDS, [[Autonome Universität Barcelona]] (UAB)]]<br />
<br />
=== Akademische Boykotte ===<br />
BDS bekämpft die Zusammenarbeit von Israelis und Palästinensern als „Normalisierung“ eines vorgeblichen Unterdrückungszustands und verlangt, alle ihre gemeinsamen Veranstaltungen, Projekte und Veröffentlichungen zu boykottieren; moralisch zulässig seien nur gemeinsame Widerstandsprojekte. Das richtet sich besonders gegen liberale und progressive Projekte israelischer Hochschulen, die Israels Rückzug aus Palästinensergebieten anstreben, und kollidiert mit dem Prinzip der [[Akademische Freiheit|Freiheit von Forschung, Lehre und Studium]].<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 32–36.</ref><br />
<br />
Die ''Students for Justice in Palestine'' (SJP) in den USA einigten sich 2009 auf den akademischen und kulturellen Boykott Israels,<ref name="singlestate" /> fordern in Hochschulgremien regelmäßig BDS-Resolutionen,<ref name="Dreams59">Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 59.</ref> bereiten Abstimmungen dort publizistisch oft jahrelang vor, verschaffen ihrer Sicht des Palästinakonflikts so starke dauerhafte Beachtung und verändern so langfristig das Diskussionsklima an den Hochschulen zu ihren Gunsten.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 93–95.</ref> Der BDS-Unterstützer <br />
[[Noam Chomsky]] kritisiert den akademischen Boykott jedoch als kontraproduktiv: Wegen weit größerer Menschenrechtsverletzungen der USA müsse man eher die [[Harvard University]] als die [[Universität Tel Aviv]] boykottieren.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2014/jul/02/bds-boycott-campaign-israel-noam-chomsky ''Israel boycott campaign risks backfiring, says Noam Chomsky.''] Guardian, 2. Juli 2014.</ref><br />
<br />
=== Kulturboykotte ===<br />
Seit 2004 drängen BDS-Aktivisten im Kulturbereich tätige Personen und Ensembles aus Drittländern zu Absagen ihrer Auftritte in Israel, seltener auch Israelis zur Auftrittsabsage außerhalb ihres Landes. Einige prominente Kulturschaffende widersetzten sich dem Absagedruck, andere wurden als BDS-Unterstützer aktiv.<ref name="FMS.148-151">Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 148–151.</ref> Kulturboykotte sind leichter zu organisieren als akademische und ökonomische Boykotte, etwa über [[Twitter]], und erzielen daher rasch große Publizität. Sie sind oft mit Einschüchterung und [[Mobbing]] bis hin zu Todesdrohungen verbunden.<ref name="Dreams105ff">Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 105–107.</ref><br />
<br />
Nach solchen BDS-Kampagnen sagten die Musiker [[Elvis Costello]], [[Lauryn Hill]], [[Thurston Moore]], [[Sinéad O’Connor]], [[Tommy Sands]], [[Carlos Santana]],<ref name="Dreams105ff" /> [[Lana Del Rey]], [[Lorde]], [[Of Montreal]]<ref name="TS21Dez18">[https://www.tagesspiegel.de/kultur/boykottkampagne-wie-bds-proteste-die-konzertlandschaft-in-israel-veraendern/23787504.html ''Wie BDS-Proteste die Konzertlandschaft in Israel verändern.''] Tagesspiegel, 21. Dezember 2018</ref> sowie die [[Pixies]] Veranstaltungen in Israel ab.<ref name="Variety30Okt2013">Debra Kamin: [https://variety.com/2013/biz/global/rihanna-and-other-artists-who-play-israel-feel-the-pressure-1200729050/ ''Rihanna and Other Artists Who Play Israel Feel the Pressure.''] Variety, 30. Oktober 2013</ref> Santana trat 2016 wieder in Israel auf. BDS-Vertreter hatten seine Absage von 2010 fälschlich als Zustimmung zu ihrer Kampagne ausgegeben.<ref>Paul Miller: [https://observer.com/2016/08/bds-was-wrong-again-i-owe-carlos-santana-an-apology/ ''BDS Was Wrong Again: I Owe Carlos Santana an Apology.''] Observer, 8. Mai 2016</ref><br />
<br />
Dagegen traten [[Justin Bieber]], [[Leonard Cohen]], [[Bob Dylan]], [[Lady Gaga]], [[Joy Harjo]], [[Elton John]], [[Jon Bon Jovi]], [[Alicia Keys]], [[Cyndi Lauper]], [[Madonna (Künstlerin)|Madonna]], [[Paul McCartney]], [[The Rolling Stones]], [[Justin Timberlake]], [[Kanye West]],<ref name="Dreams105ff" /> [[Deep Purple]],<ref>[https://www.haaretz.com/israel-news/culture/2011-05-11/ty-article/deep-purple-only-wimps-cancel-concerts-in-israel/0000017f-e9ca-dea7-adff-f9fb5d840000 ''Deep Purple: Only 'Wimps' Cancel Concerts in Israel.''] Ha'aretz, 11. Mai 2005</ref> [[Linkin Park]], die [[Red Hot Chili Peppers]], [[Rihanna]],<ref name="Variety30Okt2013" /> [[Gregory Porter]],<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, S. 241f.</ref> die [[Eagles of Death Metal]],<ref>Jason Shaltiel: [https://www.jpost.com/Israel-News/Culture/Concert-review-The-Eagles-of-Death-Metal-408838#article=6020RDIxNkZEQjk4RDIwQ0RCQTY2RjhCRjBBMDNEMTBBM0M= ''Concert review: The Eagles of Death Metal.''] Jerusalem Post, 13. Juli 2015</ref> [[Radiohead]],<ref>[https://www.rollingstone.de/thom-yorke-reagiert-auf-kritik-an-israel-konzert-1256449/ ''Radiohead: Thom Yorke reagiert zornig auf Kritik an Israel-Konzert.''] Rolling Stone, 2. Juni 2017.</ref> [[Jennifer Lopez]],<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/israel/jlo-begeistert-israel/ ''JLo begeistert Israel.''] [[Jüdische Allgemeine]] (JA), 5. August 2019</ref> [[Pusha T]], [[Flying Lotus]], [[Kamasi Washington]],<ref name="TS21Dez18" /> [[Diana Krall]], [[Katy Perry]] und [[Barbra Streisand]] trotz BDS-Forderungen in Israel auf.<ref>Lawrence Solomon: [https://financialpost.com/opinion/lawrence-solomon-israel-boycott-will-fail-for-same-reason-seal-boycott-succeeded ''Israel boycott will fail for same reason seal boycott succeeded.''] Financial Post, 30. Januar 2014</ref> Prominente Gegner des Kulturboykotts sind unter anderen [[John Lydon]], Lady Gaga, Madonna, die Red Hot Chili Peppers, Rihanna, die Rolling Stones,<ref name="FMS.148-151" /> [[Joanne K. Rowling]], [[Hilary Mantel]],<ref name="TS21Dez18" /> [[Helen Mirren]]<ref>David Wolpe: [https://time.com/4385878/boycotting-israel-authors-free-speech/ ''Boycotting Israeli Authors Is an Affront to Free Speech.''] Time, 29. Juni 2016.</ref> und [[Nick Cave]]. Von Belästigungen bis hin zu Morddrohungen wegen ihrer Israelauftritte berichteten [[Eric Burdon]], Paul McCartney, Alicia Keys, Justin Timberlake, [[Sarah McTernan]] und andere Musiker.<ref name="FMS.148-151" /> [[Scarlett Johansson]] weigerte sich 2014 trotz massiven BDS-Drucks, einen Werbevertrag mit der israelischen Firma [[SodaStream]] zu kündigen.<ref name="Dreams105ff" /><br />
<br />
Der syrische BDS-Aktivist [[Omar Bakri Mohammed]] bedrohte Paul McCartney schon 2008 mit dem Tod, falls er in Israel auftrete. Bakri nannte Israel einen „Krebs im Herzen der muslimischen Welt“ und forderte, dass „alle Israelis vernichtet werden“. Er wurde 2010 wegen Terroraufrufen im Libanon inhaftiert. ''BDS France'' bedrohte den Jazzpianisten [[Jacky Terrasson]], der 2013 beim [[Red Sea Jazz Festival]] auftreten wollte. Nach monatelangen Drohungen seitens BDS-Gruppen sagte der Sänger [[Salif Keïta (Musiker)|Salif Keita]] ein Benefizkonzert und einen Krankenhausbesuch in Israel ab.<ref name="AudiaturCh20Jun2022">David Klein: [https://www.audiatur-online.ch/2022/06/20/ist-die-israel-boykott-bewegung-bds-antisemitisch-schlimmer/ ''Ist die Israel-Boykott-Bewegung «BDS» antisemitisch? Schlimmer!''] Audiatur.ch, 20. Juni 2022</ref><br />
<br />
Der Filmregisseur [[Ken Loach]] zog einen Beitrag vom Filmfestival in [[Melbourne]] 2009 zurück, weil Israel dieses mitfinanzierte. Auch [[Brian Eno]] und [[Jean-Luc Godard]] sowie [[Mira Nair]] (2013) unterstützen BDS. Die Autoren [[Alice Walker]] und [[Henning Mankell]] autorisierten keine hebräischen Übersetzungen ihrer Werke. 2009 versuchten BDS-Anhänger erfolglos, das internationale Filmfestival von [[Toronto]] wegen seines Themas Israel zu boykottieren. 2011 unterbrachen sie ein Konzert des [[Israel Philharmonic Orchestra]] in der [[Royal Albert Hall]] in London. 2014 organisierte PACBI Proteste gegen das Musikprojekt ''Heartbeat'', das israelische und palästinensische Musiker und Zuhörer zusammenbringen will, um Vertrauen zu bilden. Im Januar 2014 sagte die [[UNESCO]] eine Ausstellung in Paris zur 3500-jährigen Geschichte von Juden in Palästina nach heftigen Protesten von BDS-Anhängern und arabischen Staaten ab.<ref name="Dreams105ff" /> Der Musiker [[Roger Waters]] unterstützt BDS seit 2011 intensiv mit Boykottaufrufen und Agitation gegen den Staat Israel. Darum übertrugen im Herbst 2017 mehrere Fernsehsender der [[ARD]] keines seiner deutschen Konzerte.<ref name="FMS.148-151" /><br />
<br />
Im Februar 2015 riefen mehr als 100 britische ''Artists for Palestine'' zum kulturellen Boykott Israels auf.<ref>Eliezer Ben-Rafael und andere (Hrsg.): ''Handbook of Israel: Major Debates.'' De Gruyter, Boston 2016, ISBN 3-11-035160-9, S. 985f.</ref> Auf Druck einer lokalen BDS-Gruppe wurde der Musiker [[Matisyahu]] im August 2015 vom Festival [[Rototom Sunsplash]] in Spanien ausgeladen, weil er eine politische Erklärung für Palästina verweigert hatte. Nach internationalen Protesten zog der Veranstalter die Ausladung zurück und entschuldigte sich. Matisyahu war kein Israeli und nur wegen seines Judeseins unter Druck gesetzt worden. Solche Aktionen organisieren BDS-Anhänger öfter planlos und ohne eine besondere Rolle des bedrängten Kulturschaffenden für die Lage der Palästinenser zu begründen. So erscheint die pauschale [[Delegitimierung]] Israels, von jüdischen Israelis und Juden als ihr einziges kohärentes Ziel.<ref name="Dreams105ff" /><br />
<br />
2017 erschienen Boykottaufrufe gegen den Film [[Wonder Woman (2017)|''Wonder Woman'']] und viele antisemitische Hassposts gegen die Hauptdarstellerin [[Gal Gadot]] im Internet.<ref>Monika Schwarz-Friesel: ''Judenhass im Internet. Antisemitismus als kulturelle Konstante und kollektives Gefühl.'' Hentrich & Hentrich, Leipzig 2019, ISBN 3-95565-328-5, S. 78</ref> Beim [[Eurovision Song Contest 2018]] (ESC) riefen BDS-Unterstützer zum Boykott der israelischen Sängerin [[Netta Barzilai]], nach ihrem Sieg zum Boykott des [[Eurovision Song Contest 2019]] in Israel auf. Zugleich erschienen viele antisemitische Texte und Bilder gegen Netta, den ESC und Israel.<ref>Monika Schwarz-Friesel: ''Judenhass im Internet'', Leipzig 2019, S. 118f.</ref> Das Logo der BDS-Gegenveranstaltung ''Globalvision'' kombinierte den Schriftzug der [[Eurovision]] mit Stacheldraht und einer [[Siegrune|SS-Rune]]: Dieser Vergleich Israels mit dem NS-Regime stieß auf scharfe Kritik.<ref name="FMS.148-151" /><ref>Jan Feddersen: [https://www.eurovision.de/feddersens_kommentar/Kuenstler-rufen-zu-ESC-Boykott-2019-auf,boykott134.html ''Künstler rufen zu ESC-Boykott 2019 auf.''] ARD, 16. September 2018; [[Jens Balzer]]: [https://www.zeit.de/kultur/musik/2019-05/eurovision-song-contest-favoriten-israel-politik-bds ''Eurovision Song Contest: Lasst sie doch schreien.''] [[Zeit Online]], 18. Mai 2019.</ref><br />
<br />
=== Wirtschaftsboykotte ===<br />
Ökonomische BDS-Aufrufe gegen ganz Israel ließen offen, welche Entitäten auf welche Weise boykottiert werden sollen. Manche Akteure boykottieren nur Produkte oder Dienstleistungen aus den besetzten Gebieten im [[Westjordanland]], den [[Golanhöhen]] und Ostjerusalem.<ref>Jim Zanotti, Martin A. Weiss, Kathleen Ann Ruane: [https://fas.org/sgp/crs/mideast/R44281.pdf ''Israel and the Boycott, Divestment, and Sanctions (BDS) Movement.''] Congressional Research Service, Washington, D.C. 2015 (PDF).</ref> Omar Barghouti sieht Teilboykotte als Versuch, Israel als „Apartheidstaat“ zu retten, bejaht sie aber als Beitrag dazu, dass die Welt Israel als [[Paria]] und „Schurkenstaat“ (''rogue state'') sehe.<ref>Kiera Feldman: [https://mondoweiss.net/2011/08/barghouti-the-tent-protests-are-the-epitome-of-hysterical-denial-of-the-colonial-reality/ ''Barghouti: The tent protests ‘&#91;are&#93; the epitome of hysterical denial of the colonial reality’.''] Mondoweiss, 19. August 2011.</ref><br />
<br />
Die Auswahlkriterien und Ziele ökonomischer BDS-Aufrufe sind unklar. Viele zielten auf alle in Israel hergestellten Produkte, andere auf Unternehmen, die in Israel oder in besetzten Gebieten Palästinas produzieren oder verkaufen, oder auf von jüdischen Israelis geführte Unternehmen. So listete eine BDS-Gruppe in [[Sacramento]] (Kalifornien) unter anderem ''Sabra hummus'' ([[Strauss Group]]) auf, weil das Unternehmen Nahrungsmittel an Israels Armee verkauft (allerdings auch an Palästinenser); [[Intel]], weil es Hardwareteile für [[Personal Computer|PCs]] auch in Israel herstellen lässt; [[Teva]], weil es ein marktführendes israelisches [[Pharmaunternehmen]] ist; [[Estée Lauder]], weil dessen Vorstandsvorsitzender auch eine regierungsnahe Organisation in Israel führt; [[Ben & Jerry’s]], weil deren Eiscreme auch in illegalen Siedlungen verkauft wird; ''Naot'', weil sie eine Schuhfabrik in einer illegalen Siedlung hat. Solche Boykotte sind nicht zielgenau und konsistent durchführbar, da sie auch arabische Israelis, Palästinenser, die in israelischen Firmen arbeiten und in israelischen Krankenhäusern behandelt werden, die Israelis, die einen Palästinenserstaat an der Seite Israels bejahen, alle Käufer von Produkten mit in Israel hergestellten Teilen und alle Verbraucher von anderswo nicht erhältlichen und lebenswichtigen Produkten treffen.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 116–124.</ref><br />
<br />
=== Investitionsabzug ===<br />
''Divestment''-Aufrufe richten sich gegen Unternehmen, Organisationen und Projekte, die auf irgendeine Art in Israel investieren, an israelischen Unternehmen beteiligt sind oder ihre Produkte dorthin liefern, die dann auch von Israels Armee benutzt werden. Dies betraf unter anderen [[Caterpillar]], [[HP Inc.|Hewlett-Packard]], [[Hyundai]] und [[Volvo Car Corporation|Volvo]]. Divestmentaufrufe gegen sie und an ihre nichtisraelischen Kunden bilden den größten Anteil der BDS-Kampagne, weil 95 % der Exporte aus Israel an andere Unternehmen gehen, nicht an Konsumenten.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, S. 242</ref><br />
<br />
BDS ruft auch Gewerkschaften, Hochschulen, Kirchen, Kommunen und Pensionsfonds zum ''Divestment'' auf und greift dabei oft plakativ einzelne Firmen oder Projekte an, ohne deren konkrete Rolle für Unrecht an Palästinensern zu definieren. Die Aufrufe werden auch mit gesellschaftlich anerkannten Zielen wie Umweltschutz begründet. In den USA benutzt BDS zunehmend auch das [[Ethisches Investment|''Socially Responsible Investing'']] (SRI) als Plattform, auch wenn ethisch empfohlene Investmentfonds ohnehin nicht in Israel tätig sind. Erreicht wird kaum direkter Schaden für Israels Wirtschaft, erhöht wird jedoch die Neigung anderer Firmen, sich stillschweigend aus Israel zurückzuziehen, um öffentliche Kontroversen zu vermeiden.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 109–115</ref><br />
<br />
=== Schiffs- und Hafenblockaden ===<br />
Manche BDS-Gruppen versuchen, das Be- und Entladen von Schiffen zu verhindern, die israelischen Firmen gehören oder deren Ladung sie als für Israel bestimmt ansehen. Nach BDS-Aufrufen verweigerten Arbeiter im Februar 2009 in Südafrika, im Juni 2010 in Schweden und Norwegen eine Woche lang das Entladen einzelner solcher Schiffe. Im August 2014 blockierten 70 BDS-Unterstützergruppen im [[Hafen Oakland]] Parkplätze von Dockarbeitern, um sie an der Entladung eines Containerschiffs zu hindern. Dieses lief nicht unter israelischer Flagge und transportierte keine israelischen Güter, wurde aber von der Reederei [[Zim Integrated Shipping Services]] (ZIM) an internationale Vertragspartner vermietet, die zu 32 % israelischen Eignern gehörte. Die Aktion bewirkte nur geringe Zeitverluste beim Entladen und keine Einkommensverluste der Eigner. Keine lokale Gewerkschaft stützte die Blockade. Diese führte zu Lohneinbußen für ihre Mitglieder, da ZIM-Schiffe ab 2010 andere Häfen der Region ansteuerten.<ref name="CN74-77" /><br />
<br />
=== ''Lawfare'' ===<br />
Mit legalistischer Rhetorik werfen BDS-Aufrufe Israel stets illegale Aktivitäten, Bruch der Menschenrechte und des Völkerrechts, Kriegsverbrechen und genozidale Verbrechen vor. Israels Handelspartner wird Komplizenschaft damit vorgeworfen. Diese Rhetorik soll die eigene Glaubwürdigkeit und den internationalen Druck auf Israel erhöhen und Gegenmaßnahmen delegitimieren. Die palästinensische [[Universität Bir Zait]] publizierte 2014 eine ausführliche Anleitung zum Benutzen des Völkerrechts gegen Israels Palästinenserpolitik.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, [https://books.google.de/books?id=r1jhCgAAQBAJ&pg=PA242 S. 242]</ref><br />
<br />
Mehrfach klagten BDS-Gruppen Unternehmen nach nationalem Recht selektiv für den Verkauf ihrer Produkte nach oder in Israel an und übten so auch ohne juristische Erfolgsaussicht Druck auf sie aus, etwa die britische Sicherheitsfirma [[G4S]]. Obwohl die zuständige britische Behörde keinen Verstoß der Firma gegen die Exportrichtlinien fand, erneuerte die Firma ihre Verträge mit den israelischen Käufern nicht.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, [https://books.google.de/books?id=r1jhCgAAQBAJ&pg=PA245 S. 245]</ref><br />
<br />
Im Oktober 2010 besetzten BDS-Aktivisten einen Laden der israelischen Kosmetikfirma ''Ahava'' in [[London]] und warfen ihr vor, ihre Produkte auf besetztem Palästinensergebiet herzustellen und so von angeblichen Kriegsverbrechen Israels zu profitieren. Gegen ein Urteil auf Schadensersatz klagten sie durch alle Instanzen, bis der britische [[High Court of Justice]] Ahava endgültig Recht gab und die Vorwürfe zurückwies.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, [https://books.google.de/books?id=r1jhCgAAQBAJ&pg=PA246 S. 246f.]; [https://www.timesofisrael.com/british-high-court-rules-against-ahava-boycotters/ ''British high court rules against Ahava boycotters.''] Times of Israel, 5. Februar 2014.</ref> Jedoch hatte Ahava den Londoner Laden schon im September 2011 wegen andauernder Proteste geschlossen.<ref>Jessica Elgot: [https://www.thejc.com/news/uk-news/ahava-%EF%AC%81nally-closes-its-doors-in-london-1.28002 ''Ahava finally closes its doors in London.''] Jewish Chronicle, 27. September 2011.</ref> Auch Ahavas Ankündigung vom März 2016, eine Fabrik anderswo in Israel zu eröffnen, wurde als Rückzug aus dem besetzten Gebiet wegen der BDS-Kampagne gedeutet.<ref>Ora Coren: [http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.708194 ''BDS Target Ahava to Relocate From West Bank Into Israel.''] Haaretz, 10. März 2016.</ref><br />
<br />
== Geldgeber ==<br />
Die BDS-Kampagne wird von einem dezentralen Netzwerk von Unterstützergruppen und deren Geldgebern finanziert. Hauptsponsor antiisraelischer NGOs von 2001 (Durban-Konferenz) bis 2003 war die [[Ford Foundation]]. Seit 2011 wurde der [[Rockefeller Brothers Fund]] (RBF) zum wichtigsten Geldgeber für BDS-Unterstützergruppen. Er spendete ihnen von 2013 bis 2017 insgesamt mindestens 880.000 US-Dollar. Zu den Empfängern gehören das ''American Friends Service Committee'', ''Al-Shabaka'', ''Breaking the Silence'', ''Grassroots Jerusalem'', ''Jewish Voice for Peace'' (JVP), ''Just Vision'', die ''Middle East Children’s Alliance'', das ''Middle East Policy Network'', ''Palestine Legal'', die ''U.S. Campaign for Palestinian Rights'' (USCPR), ''Who Profits'', ''Zochrot'',<ref>Armin Rosen: [https://www.tabletmag.com/sections/news/articles/rockefeller-brothers-fund-gets-behind-bds ''The Rockefeller Brothers Fund and BDS.''] Tabletmag, 25. Mai 2017</ref> ''IfNotNow''<ref>Eliana Rudee: [https://www.jns.org/focusing-on-the-funding-and-leadership-of-ifnotnow/ ''Focusing on the funding and leadership of IfNotNow.''] Jewish News Syndicate, 29. Juni 2018; [https://www.ngo-monitor.org/ngos/if-not-now/ ''IfNotNow.''] NGO-Monitor, 2. August 2021</ref> und weitere. 2014 spendete der RBF 30 Millionen US-Dollar für Stipendien, die mit dem Israel-Palästina-Konflikt zu tun haben.<ref>Jutta Ditfurth: ''Haltung und Widerstand'', Hamburg 2019, S. 158 und Fn. 335</ref><br />
<br />
Die primär vom RBF geförderte ''USCPR'' ist seit 2001 die Dachorganisation für hunderte BDS-Gruppen in den USA und Hauptsponsor des BNC in Palästina. Laut dem [[NGO Monitor]] gab USCPR 2019 dafür 1,2 Millionen US-Dollar aus.<ref>[https://www.ngo-monitor.org/ngos/us-campaign-to-end-israeli-occupation/ ''US Campaign for Palestinian Rights.''] NGO-Monitor, 11. Januar 2022</ref><br />
<br />
Die ''JVP'' hatten 2014 ein Budget von mehr als 1,4 Millionen US-Dollar. Ihre Hauptspender neben dem RBF waren 2014 und 2015 die ''Tides Foundation'', ''Firedoll Foundation'', ''Schwab Charitable Foundation'' und der ''Jewish Communal Fund''. Weitere Großspender waren ''Bonus Fund'', ''Kaphan Foundation'', ''Violet Jabara Charitable Trust'', ''Left Tilt Fund'', ''Pomegranate Foundation'' und andere. Sie spendeten jeweils auch an andere BDS-Unterstützergruppen wie das ''Center for Constitutional Rights'', ''Electronic Intifada'', ''Grassroots International'', ''Hamoked'', ''International Jewish Anti-Zionist Network'', ''J Street'', ''Rabbis for Human Rights'', ''Tree of Life-Gaza Relief'' und die ''US Campaign to End the Israeli Occupation'' (den Vorläufer der USCPR).<ref>[http://www.ngo-monitor.org/reports/uncovering-the-jvp-funding-network/ ''Uncovering the Jewish Voice for Peace (JVP) Funding Network.''] NGO-Monitor, 1. Mai 2016</ref><br />
<br />
In den USA profitieren BDS-Hochschulgruppen stark vom ''Higher Education Opportunity Act'' (HEOA) von 2008. Danach erhielten die ''Middle East National Resource Centers'' (NRCs) an 16 Universitäten von 2014 bis 2018 mehr als 13,4 Millionen US-Dollar Fördermittel. 2015 unterstützten acht NRC-Leiter, 45 Referenten und viele Dozenten der NRC-Vorträge die BDS-Kampagne. Sie verbreiten ein israelfeindliches Geschichtsbild zum Palästinakonflikt und zur US-Außenpolitik im Mittleren Osten, etwa im Anschluss an [[Edward Said]]s Buch ''Orientalism'' (1978).<ref>Jennifer Dekel: [https://www.washingtonexaminer.com/weekly-standard/us-taxpayer-dollars-contribute-to-bds-activity-and-anti-semitism-on-campuses ''US Taxpayer Dollars Contribute to BDS Activity and Anti-Semitism on Campuses.''] Washington Examiner, 13. September 2016</ref><br />
<br />
Viele studentische BDS-Unterstützergruppen in den USA sind nicht als Vereine registriert und müssen ihre Finanzen und ihren Anteil an Studiengebühren und Spenden nicht offenlegen. Zu ihren Geldgebern gehört die 1974 gegründete ''WESPAC Foundation'' in [[Westchester County]], New York. Sie erhält ihrerseits Geld von der ''Cultures of Resistance Network Foundation'' unter [[Iara Lee]] und von der ''BDS-National Coalition.'' Auch die ''Tides Foundation'' in [[San Francisco]] finanziert BDS-Organisationen wie ''Jewish Voice for Peace'', ''Palestinian Legal Solidarity Support'', ''Rachel Corrie Foundation for Peace and Justice'', ''Code Pink for Women for Peace'' und das ''[[American Friends Service Committee]]'' mit hohen Spenden.<ref name="MBard14Okt2015">Mitchell Bard: [https://www.jta.org/2015/10/14/ny/bds-money-trail-suggests-opaque-funding-network ''BDS Money Trail Suggests Opaque Funding Network.''] Jewish Telegraphic Agency, 14. Oktober 2015</ref> Hauptsponsor der ''Students for Justice in Palestine'' (SJP) in den USA war 2016 die Gruppe ''American Muslims for Palestine'' (AMP). Sie hat Kontakte zur [[Hamas]] und gab im Jahr 2014 allein 100.000 US-Dollar für BDS-Aktivitäten an Hochschulen aus. Hinter AMP steht wiederum ein breites Spendernetz.<ref>Andrew Pessin, Doron S. Ben-Atar (Hrsg.): ''Anti-Zionism on Campus'', 2018, [https://www.google.de/books/edition/Anti_Zionism_on_Campus/OIdYDwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PA30 S. 30, Fn. 46]</ref><br />
<br />
Laut Israels Außenministerium erhielten BDS-Unterstützergruppen von der EU 2016 insgesamt fünf Millionen Euro, darunter auch Gruppen wie ''Norwegian People’s Aid'' (NPA), die die Hamas und PFLP unterstützen.<ref>Alex Feuerherdt: [https://jungle.world/artikel/2018/23/mit-der-eu-gegen-israel ''Zahlreiche antiisraelische NGOs werden von der EU gefördert: Mit der EU gegen Israel.''] jungleworld, 7. Juni 2018; [https://eipa.eu.com/publicaffairs/2018/05/25/the-money-trail-the-millions-given-by-eu-institutions-to-ngos-with-ties-to-terror-and-boycotts-against-israel-an-in-depth-analysis/ ''The Money Trail: The Millions Given by EU Institutions to NGOs with Ties to Terror and Boycotts against Israel. An In-Depth Analysis.''] EIPA.eu, 25. Mai 2018</ref> Im Juli 2018 bestritt die EU-Außenbeauftragte [[Federica Mogherini]] diese Angaben, ohne auf die Belege dafür einzugehen. Obwohl die EU Israelboykotte ablehne, könne sie Gruppen mit BDS-Kontakten fördern.<ref>Stuart Winer, Raphael Ahren: [https://www.timesofisrael.com/eu-accuses-israel-of-disinformation-campaign-on-boycott-funding/ ''EU: Israel spreads ‘disinformation’ by alleging we fund terror-tied BDS efforts.''] Times of Israel, 17. Juli 2018</ref><br />
<br />
Die [[Konrad-Adenauer-Stiftung]] und die [[Heinrich-Böll-Stiftung]] förderten die palästinensische NGO ''Miftah'' von 2008 bis 2013 zusammen mit mehr als 300.000 Euro.<ref>Kevin Zdiara: {{Webarchiv |url=https://publikative.org/2013/04/18/deutsches-stiftungsgeld-fur-antiisraelische-propaganda/ |text=''Deutsches Stiftungsgeld für antiisraelische Propaganda?'' |wayback=20170406201455 |archiv-bot=2023-06-18 07:01:38 InternetArchiveBot}} Publikative.org, 18. April 2013</ref> Laut dem NGO-Monitor förderte die [[Bundesregierung (Deutschland)|Bundesregierung]] Projekte von NGOs, die den Israelboykott und eine Ein-Staat-Lösung unterstützen, von 2012 bis 2015 mit 1.680.000 Euro, darunter die israelische ''Koalition von Frauen für den Frieden'' und das palästinensische ''Komitee zur Koordinierung des bürgerlichen Aufstands''. Die deutsche Botschaft in Israel bestritt dies.<ref>Dov Eilon: [https://www.israelheute.com/erfahren/deutschland-im-dienst-der-bds/ ''Deutschland im Dienst der BDS.''] Israel heute, 25. Juli 2016</ref><br />
<br />
Ab 2015 haben proisraelische Organisationen in den USA ihrerseits erhebliche Mittel bereitgestellt, um Studenten im Kampf gegen BDS zu unterstützen. Der ''Jewish National Fund'' kündigte dafür 100 Millionen US-Dollar an. Der Milliardär [[Sheldon Adelson]] spendete dafür 50 Millionen US-Dollar.<ref name="MBard14Okt2015" /><br />
<br />
== Ökonomische Wirkung ==<br />
Laut der [[Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung]] (UNCTAD) gingen [[ausländische Direktinvestition]]en in Israel wegen der ''[[Operation Protective Edge]]'' und der BDS-Kampagne 2014 gegenüber dem Vorjahr um rund 46 Prozent zurück.<ref>Joe Millis: [https://www.ibtimes.co.uk/israel-foreign-direct-investment-plunges-almost-50-boycott-divestment-sanctions-take-toll-1507992 ''Israel: Foreign direct investment plunges almost 50 % as Boycott Divestment and Sanctions take toll.''] International Business Times, 25. Juni 2015.</ref><br />
<br />
2015 schätzte die [[RAND Corporation]], eine erfolgreiche BDS-Kampagne könne Israel in den nächsten zehn Jahren bis zu 47 Milliarden US-Dollar kosten. Israels Regierung dagegen schätzte die Kosten aller BDS-Aktivitäten damals auf jährlich 1,4 Milliarden US-Dollar.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, [https://books.google.de/books?id=r1jhCgAAQBAJ&pg=PA241 S. 241].</ref><br />
<br />
Etwaigen zeitweisen Rückgängen der Auslandsinvestitionen durch BDS stehen ein hohes Wirtschaftswachstum und Innovationspotential Israels gegenüber, das trotz fehlender Rohstoffe dauerhaft zu den reicheren Staaten der Welt gehört. Der Anteil von ausländischem Kapital für die Entwicklung neuer Produkte in Israel betrug 2016 47 Prozent. Die [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] führt diesen hohen Anteil auch auf anhaltende israelfeindliche Boykotte zurück und betont: Die auf hohe Wertschöpfung angelegte Exportwirtschaft Israels sei kaum anfällig für BDS-Aufrufe, weil israelische Hightech-Produkte kein israelisches Herkunftslabel hätten, zu verbreitet und gerade bei amerikanischen und europäischen Konsumenten zu beliebt seien. Schon in den zu digitalen Protesten genutzten Smartphones, Laptops usw. steckten hunderte bis tausende in Israel entwickelte Technologien (siehe [[Start-up-Nation Israel]]).<ref>Matan Hodorov: [https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-die-zeitschrift/laenderportraets/ip-laenderportraet-archiv/02-2016-israel/innovativ-tel-aviv ''Innovativ in Tel Aviv. Das kleine Land ohne Ressourcen setzt auf das Know-how seiner Bevölkerung.''] IP-Die Zeitschrift, 1. Juli 2016.</ref> Da Siedlungsprodukte nur ein Prozent der gesamten Exporte Israels ausmachen, treffen darauf begrenzte Boykotte dessen Wirtschaft kaum.<ref>Susanne Knaul: [https://taz.de/Israel-und-die-BDS-Bewegung/!5386384/ ''Boykottfreunde werden abgewiesen''], [[Die Tageszeitung|taz]], 7. März 2017.</ref><br />
<br />
Laut dem Forschungs- und Informationszentrum der [[Knesset]] schädigte BDS Israels Ökonomie von 2005 bis 2015 nicht; israelische Exporte nach Europa hätten sich in diesem Zeitraum fast verdoppelt.<ref>Sabine Brandes: [https://www.juedische-allgemeine.de/israel/hasskampagne-ohne-erfolg/ ''Hasskampagne ohne Erfolg.''] JA, 8. Juni 2015</ref> Nach Angaben der [[Weltbank]] stieg Israels [[Bruttoinlandsprodukt]] von 2005 bis 2017 von 142 auf 350 Milliarden US-Dollar. 2017 erreichten die ausländischen Direktinvestitionen in Israel einen Höchststand.<ref>Anders Persson: [https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-israel-is-beating-bds-at-the-cost-of-its-own-democracy-1.6762211 ''Israel’s Crusade Against BDS Comes at the Cost of Its Own Democracy.''] Haaretz, 20. Dezember 2018.</ref><br />
<br />
Wie zwei Wirtschaftswissenschaftler der [[Brookings Institution]] herausfanden, stärkten Israelboykotte schon seit Israels Staatsgründung seine Exportwirtschaft. Israelische Firmen nutzten Drittländer für Niederlassungen und stellten zunehmend von den Käufern kaum ersetzbare Qualitätsprodukte und hochtechnologische Güter her. Bis 2015 wuchs deren Anteil auf 50 Prozent aller Exporte aus Israel. Der Boykott von Produkten mit israelischen Bauteilen, etwa Webcams und Handys, würde Konsumenten vieler Importländer und große Teile der BDS-Bewegung selbst treffen und wäre kaum wirksam zu organisieren.<ref>Dany Bahar, Natan Sachs: [https://www.brookings.edu/blog/order-from-chaos/2018/01/26/how-much-does-bds-threaten-israels-economy/ ''How much does BDS threaten Israel’s economy?''] Brookings.edu, 26. Januar 2018.</ref><br />
<br />
Nach einer Studie der Firma ''Financial Immunities'' vom Oktober 2018 trafen die Boykotte seit 2011 nur 0,75 Prozent größerer israelischer Firmen und verursachten Umsatzeinbußen von durchschnittlich 0,004 Prozent. Manche Boykottversuche erhöhten sogar Käufe und Transaktionen, die Sympathie für Israel ausdrücken sollten.<ref>Adam Reuter: [https://en.globes.co.il/en/article-bds-has-zero-impact-on-israeli-businesses-1001255776 ''BDS has zero impact on Israeli businesses.''] Globes.co.il, 9. Oktober 2018.</ref><br />
<br />
Nach einer Studie des Wirtschaftswissenschaftlers [[David Barkhausen]] zogen von Juli 2005 bis Ende 2018 jährlich im Schnitt fünf bis sechs ausländische Fonds und Firmen ihre Investitionen aus Israel oder dort tätigen Unternehmen ab. Doch nur 10 Prozent der Erklärungen dazu erwähnten BDS, die Hälfte davon distanzierend, nur vier zustimmend. 34 Prozent verwiesen ohne BDS-Bezug auf das Völkerrecht und Israels „illegale Besatzung“, 23 Prozent auf sozialethische Konzernverantwortung für die Palästinenser. Keine Erklärung erwähnte deren Rückkehrrecht. Außer 2014 nahmen ausländische Direktinvestitionen in Israel bis 2018 ständig zu. Dieser Befund entkräftete eine maßgebliche Rolle von BDS für Investitionsabzüge aus Israel. Gleichwohl können BDS-Aktivisten solche Abzüge laut Barkhausen als eigenen Erfolg ausgeben und die Reputation anderer Investoren angreifen. Investmentfonds könnten die Beteiligung von boykottierten Firmen als ökonomisches Risiko ansehen.<ref>David Barkhausen: [https://blog.prif.org/2019/04/17/desinvestitionen-die-globale-bds-kampagne-gegen-israel-warum-kehren-fonds-firmen-israel-den-ruecken/ ''Desinvestitionen & die globale BDS-Kampagne gegen Israel – Warum kehren Fonds & Firmen Israel den Rücken?''] Prif Blog, 17. April 2019.</ref><br />
<br />
== Palästina ==<br />
Zu den Erstunterzeichnern des BDS-Aufrufs von 2005 gehört das ''Council for the National and Islamic Forces in Palestine'' (PNIF) mit der Hamas, [[Volksfront zur Befreiung Palästinas]] (PFLP), deren [[Volksfront zur Befreiung Palästinas – Generalkommando|Generalkommando]] (PFLP-GC), [[Palästinensische Befreiungsfront]] (PLF) und [[Islamischer Dschihad in Palästina]] (PIJ). Hamas, PFLP und PIJ sind antisemitisch und antidemokratisch, organisieren Raketenangriffe und [[Selbstmordattentat]]e auf Israels Zivilbevölkerung, unterdrücken Meinungsvielfalt und Gleichberechtigung der Geschlechter, verletzen Menschenrechte bis hin zu systematischer [[Folter]] in ihren Gebieten. BDS kritisiert weder ihre Terrorangriffe gegen Israel noch ihre Politik gegen die eigene Bevölkerung. Omar Barghouti erklärte, er sei „stolz“ auf den „bewaffneten Widerstand“ gegen Israels Besatzung; dagegen habe die Bevölkerung ein Recht auf „Widerstand mit allen Mitteln“.<ref>Klaus Holz, Thomas Haury: ''Antisemitismus gegen Israel.'' Hamburg 2021, S. 217 und Fn. 21</ref> Judith Butler zählte Hamas und [[Hisbollah]] 2006 zum „progressiven“ „Teil der globalen Linken“, nahm dies aber später zurück.<ref>Klaus Holz, Thomas Haury: ''Antisemitismus gegen Israel.'' Hamburg 2021, S. 225, Fn. 48</ref> Einige unauffindbare Unterzeichnergruppen wurden eventuell nur als Scheinadressen für den Aufruf gegründet.<ref>Jutta Ditfurth: ''Haltung und Widerstand'', Hamburg 2019, S. 160.</ref><br />
<br />
Das BNC arbeitete wiederholt mit Vertretern palästinensischer Terrorgruppen zusammen,<ref>Armin Rosen, Liel Leibovitz: [https://www.tabletmag.com/scroll/263409/bds-umbrella-group-linked-to-palestinian-terrorist-organizations ''BDS Umbrella Group Linked to Palestinian Terrorist Organizations.''] Tablet, 1. Juni 2018</ref> ebenso BDS-Unterstützergruppen in den USA,<ref>Dan Diker, Jamie Berk: [https://jcpa.org/pdf/SJP_unmasked_2018_web.pdf ''Students for Justice in Palestine Unmasked: Terror Links, Violence, Bigotry, and Intimidation on US Campuses.''] Jerusalem Center for Public Affairs, 2018, ISBN 978-965-218-145-9 (PDF)</ref> in Deutschland, Österreich und Schweden. So organisierte ''Falestin Beytona'' 2016 eine Vortragsreise für die PFLP-Vertreterin [[Leila Chaled]], die BDS als Teil des gesamten, auch bewaffneten Widerstands beschrieb.<ref name="TheHill2Nov2016" /> Nach einem Bericht der Regierung Israels vom Februar 2019 haben Hamas und PFLP Verbindungen zu mindestens 13 BDS-Unterstützergruppen und brachten mehr als 30 ihrer Mitglieder, darunter verurteilte Mörder, in Führungspositionen von NGOs der BDS-Bewegung. Der Bericht dokumentierte das organisierte Zusammenwirken von Boykotten und Terrorgewalt mit dem gemeinsamen Ziel, Israel zu zerstören.<ref>Adam Milstein: [https://www.jpost.com/Opinion/BDS-is-face-of-old-antisemitism-What-will-we-do-to-stop-it-603519 ''BDS is Face of Old Anti-Semitism: What Will We Do to Stop it?''] Jerusalem Post, 2. Oktober 2019; Ministry of Strategic Affairs: [https://www.gov.il/BlobFolder/generalpage/terrorists_in_suits/en/De-Legitimization%20Brochure.pdf ''Terrorists in Suits. The Ties Between NGOs promoting BDS and Terrorist Organizations.''] Gov.il, Februar 2019.</ref> 2012 gründeten Aktivisten das der Terrorgruppe PFLP nahestehende Gefangenenhilfswerk ''[[Samidoun]]'',<ref>Markus Wehner: ''Parolen gegen Israel. Eine antisemitische Demonstration in Berlin wirft Fragen an Polizei und Politik auf.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 12. April 2023, S. 4.</ref> das die BDS-Kampagne in den USA unterstützt.<ref>Miriam F. Elman: ''Antisemitism on the Left: The Case of Jewish Voice for Peace''. in: Alvin H. Rosenfeld (Hrsg.): ''Contending with Antisemitism in a Rapidly Changing Political Climate.'' Indiana University Press, Indiana 2021, ISBN 0-253-05814-7, S. 116 und Fn. 21</ref><br />
<br />
Die [[al-Quds-Universität]] und die [[Hebräische Universität Jerusalem]] gaben im Mai 2005 eine gemeinsame Erklärung gegen BDS heraus: Zusammenarbeit auf der Basis gegenseitigen Respekts, Austausch und Dialog statt Konfrontation und Diskriminierung seien erzieherische Pflicht und funktional notwendig. Der Direktor der al-Quds-Universität bekräftigte 2006: Gerade an israelischen Universitäten seien fortschrittliche Sichtweisen für Frieden mit den Palästinensern und zugunsten ihrer Gleichheit verbreitet; wolle man irgendeinen Bereich strafen, dann seien diese Institutionen als letzte zu erwägen.<ref>Mitchell Bard: ''American Jews and the International Arena.'' In: Arnold Dashefsky, Ira M. Sheskin (Hrsg.): ''American Jewish Year Book 2016'', Wiesbaden 2017, [https://books.google.de/books?id=wDAtDgAAQBAJ&pg=PA141 S. 141].</ref><br />
<br />
BDS bekämpft vor allem Firmen, die in israelischen Siedlungen des [[Westjordanland]]s produzieren oder mit ihnen Handel treiben. Rund 18.000 Palästinenser arbeiten dort für deutlich höhere Löhne als in palästinensischen Firmen. Boykotte treffen vor allem diese Lohnabhängigen, da in den Autonomiegebieten hohe Arbeitslosigkeit besteht.<ref name="FMS.147f.">Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 147f.</ref> Als großen Erfolg verbuchte BDS 2015 den Umzug der Firma SodaStream aus der Siedlung [[Ma’ale Adumim]] ins Kernland Israels.<ref>Silke Mertins: [https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/ip-die-zeitschrift/laenderportraets/ip-laenderportraet-archiv/02-2016-israel/kleines ''Kleines Wirtschaftslexikon Israel.''] Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik, 1. Juli 2016</ref> Rund 500 der 600 dort beschäftigten Palästinenser verloren daher ihren Arbeitsplatz.<ref name="FMS.147f." /><br />
<br />
Laut einer Umfrage von 2015 des ''[[Palestinian Center for Policy and Survey Research]]'' unterstützten 85 Prozent der befragten Palästinenser aus den besetzten Gebieten BDS.<ref>Palestinian Center for POLICY and SURVEY, 8. April 2015: [http://www.pcpsr.org/sites/default/files/poll%2055%20fulltext%20English%20final.pdf ''Palestinian Public Opinion Poll 55''] (PDF; 538 kB).</ref> Die Palästinensische Autonomiebehörde beschränkte eigene Boykottaufrufe auf Waren aus israelischen Siedlungen in den Palästinensergebieten.<ref>Uri Savir: [https://www.al-monitor.com/pulse/originals/2016/05/bds-boycott-movement-mahmoud-abbas-dialogue-israelis.html ''Why the PA is distancing itself from BDS movement.''] Al-Monitor, 8. Mai 2016</ref> Am 15. Januar 2018 entschied die PLO, die Osloer Verträge mit Israel auszusetzen, und rief erstmals zur Unterstützung von BDS auf.<ref>[http://english.wafa.ps/page.aspx?id=COeMb5a96057575031aCOeMb5 ''UPDATE: PLO Central Council decides to suspend Oslo agreement.''] Wafal, 15. Januar 2018.</ref><br />
<br />
Das BNC lehnte den [[Friedensvertrag zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten]] (VAE) vom 13. August 2020 als Verkauf der Palästinenserrechte an Israel strikt ab.<ref name="JP1Sep2020">Emily Schrader: [https://www.jpost.com/opinion/with-the-uae-deal-the-boycott-divestment-and-sanctions-movement-is-over-640622 ''With the UAE deal, the BDS movement is over.''] Jerusalem Post, 1. September 2020.</ref> Am 29. August 2020 hob VAE-Regent Scheich [[Muhammad bin Zayid Al Nahyan]] ein seit 1972 bestehendes Gesetz zum Boykott Israels per Dekret auf. Die damalige PLO-Vertreterin [[Hanan Aschrawi]] und die Hamas lehnten das Dekret und den Vertrag mit Israel ab; beides unterlaufe die BDS-Kampagne.<ref>Jon Gamgrell: {{Webarchiv |url=https://time.com/5884735/uae-ends-israel-boycott/ |text=''United Arab Emirates Formally Ends Israel Boycott Amid U.S.-Brokered Deal.'' |wayback=20200902165300 |archiv-bot=2022-10-13 09:51:27 InternetArchiveBot}} Time / Associated Press, 29. August 2020.</ref><br />
<br />
Seit 2015 organisierte der palästinensische Friedensaktivist Rami Aman im Gazastreifen Videokonferenzen mit jungen israelischen Friedensaktivisten (“Skype with your Enemy”). Im April 2020 nahm die Hamas ihn deswegen fest.<ref>Jochen Stahnke: [https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/israel-skype-mit-deinem-feind-verboten-festnahme-in-gaza-16723265.html ''Das Ende von „Skype mit deinem Feind“.''] FAZ, 13. April 2020</ref> Um seine Aktion zu verhindern, hatte eine palästinensische BDS-Aktivistin die Hamas darüber informiert.<ref name="TzK">Saba-Nur Cheema: [https://www.textezurkunst.de/de/119/kritik-und-kritik-der-kritik/ ''Kritik und Kritik an der Kritik: Warum die BDS-Debatte in eine Sackgasse führt.''] In: Texte zur Kunst, Heft Nr. 119, September 2020, S. 47</ref><br />
<br />
Im März 2021 veranstaltete das BDS-Netzwerk ''The Global Campaign to Return to Palestine'' in [[Teheran]] eine Konferenz gegen Israels Verträge von 2020 mit der VAE, [[Bahrain]], [[Marokko]] und [[Sudan]]. Dabei trafen sich Delegierte von mehr als 60 BDS-Unterstützergruppen mit Vertretern des [[Iran]]-Regimes, der Hamas, der PIJ, Samidoun und Parlamentariern des Libanon, der Türkei, Syriens und des [[Yemen]]s. Hamasführer [[Ismail Haniyya]] lobte Fortschritte der BDS-Kampagne gegen Israel. Fernsehsender des Iran, der Hisbollah und der Hamas berichteten gleichzeitig über die Konferenz.<ref>Lahav Harkov: [https://www.jpost.com/arab-israeli-conflict/western-bds-groups-team-up-with-iran-hamas-islamic-jihad-661301 ''BDS groups from US and Europe team up with Iran and Hamas against Israel.''] JP, 8. März 2021</ref><br />
<br />
Den [[Terrorangriff der Hamas auf Israel 2023]] (7. Oktober) bezeichnete das BDS-Büro am selben Tag als „machtvolle bewaffnete Reaktion der unterdrückten Palästinenser in Gaza“ auf eine angebliche Eskalation „ethnischer Säuberungen“ Israels. Ohne die grausamen Morde an israelischen Zivilisten zu erwähnen, lobten BDS-Erklärungen die Hamas als „Freiheitskämpfer“ und nannten ihre Massaker „heroische“ und „vernünftige“ Taten zur Befreiung des „gestohlenen Landes“. BDS-Unterstützergruppen wiesen die Verantwortung für alle Gewalt im aktuellen Gazakrieg nur Israels Regierung zu.<ref>David May: [https://www.fdd.org/analysis/2023/10/13/the-bds-campaign-embraces-hamas-massacre-and-the-world-will-remember/ ''The BDS Campaign Embraces Hamas’ Massacre — and the World Will Remember.''] Foundation for Defense of Democracies (FDD), 13. Oktober 2023; englische Originalzitate bei ADL: [https://www.adl.org/resources/blog/anti-israel-activists-celebrate-hamas-attacks-have-killed-hundreds-israelis ''Anti-Israel Activists Celebrate Hamas Attacks that Have Killed Hundreds of Israelis.''] Oktober 2023; NGO-Monitor: [https://www.ngo-monitor.org/reports/compilation-of-ngo-statements-on-october-7-massacre-and-aftermath/ ''Compilation of NGO Statements on October 7 Massacre and Aftermath.''] 17.–29. Oktober 2023</ref><br />
<br />
== Israel ==<br />
Die israelische Friedensinitiative [[Gusch Schalom]] rief 1997 erstmals zum Boykott der Produkte israelischer Siedlungen auf. Ihr Leiter [[Uri Avnery]] lehnte die BDS-Kampagne jedoch ab, da sie Israels Abschaffung anstrebe und die geforderte Rückkehr der Palästinensernachkommen allenfalls mit Krieg erreichen könne.<ref>Uri Avnery: [https://www.eurasiareview.com/13032016-the-great-bds-debate-oped/ ''The Great BDS Debate.''] Eurasia Review, 13. März 2016.</ref><br />
<br />
Am 11. Juli 2011 verbot die Knesset den Israelis per Gesetz öffentliche, mittelbar schädigende Boykottaufrufe gegen ihren Staat und die besetzten Gebiete.<ref>Jonathan Lis: [http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/israel-passes-law-banning-calls-for-boycott-1.372711 ''Israel passes law banning calls for boycott.''] Haaretz, 11. Juli 2011.</ref> Im April 2015 erklärte Israels [[Oberstes Gericht (Israel)|Oberstes Gericht]] wesentliche Gesetzesteile für gültig, auch das Verbot von auf besetzte Gebiete begrenzten Boykotten,<ref>Yonah Jeremy Bob: [http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/How-will-High-Courts-ruling-on-anti-boycott-law-affect-BDS-398401 ''How will the latest anti-boycott law ruling affect BDS?''] Jerusalem Post, 17. April 2015</ref> nicht aber Schadenersatzforderungen bei Verstößen.<ref>Yonah Jeremy Bob: [http://www.jpost.com/Israel-News/Politics-And-Diplomacy/High-Court-rules-on-boycott-law-398206 ''High Court upholds part of Anti-Boycott Law, strikes part and splits on ‘1967 Israel’.''] Jerusalem Post, 15. April 2015.</ref><br />
<br />
Im Frühjahr 2015 bezeichnete Israels Premierminister [[Benjamin Netanjahu]] BDS als größte aktuelle Bedrohung Israels.<ref>Peter Münch: [https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-das-gespenst-1.2530892 ''Friedlicher Protest: Israels Angst vor dem Boykott-Gespenst.''] SZ, 21. Juni 2015</ref> Das [[Ministerium für strategische Angelegenheiten (Israel)]] unter [[Gilad Erdan]] begann eine internationale Kampagne gegen BDS.<ref>Gil Stern Hoffman : [http://www.jpost.com/Israel-News/Politics-And-Diplomacy/Israels-answer-to-the-BDS-movement-Gilad-Erdan-404038 ''Israel's answer to the BDS movement – Gilad Erdan.''] Jerusalem Post, 25. Mai 2015</ref> 2016 bewilligte die Regierung 32 Millionen Euro<ref>Barak Ravid: [http://www.haaretz.com/israel-news/.premium-1.744708 ''Israeli Ministries Feud Over anti-BDS Warfare in U.K.''] Haaretz, 29. September 2016</ref> zum Eindämmen von BDS-Aktivitäten, Aufdecken ihrer Finanzquellen und intensiver Israelwerbung im Internet.<ref>[https://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4767932,00.html ''Israel prepares to fight boycott activists online.''] Ynet News, 18. Februar 2016.</ref><br />
<br />
Omar Barghouti hatte seit 1994 unbefristetes Aufenthaltsrecht in Israel. Ab Mai 2016 erlaubte ihm Israels Ausländerbehörde keine Auslandsreisen mehr.<ref>Jack Khoury: [http://www.haaretz.com/israel-news/1.719009 ''Israel Bars BDS Founder Omar Barghouti From Travel Abroad.''] Haaretz, 10. Mai 2016</ref> Barghouti wurde im März 2017 wegen angeblicher Steuerhinterziehung verhaftet und erhielt erneut eine befristete Ausreisesperre.<ref>[http://www.haaretz.com/israel-news/1.778748 ''Israel Arrests BDS Founder Omar Barghouti for Tax Evasion.''] Haaretz, 21. März 2017</ref> Im Oktober 2019 forderte Israels Innenminister [[Arje Deri]] ein Rechtsgutachten an, um Barghouti das ständige Aufenthaltsrecht in Israel zu entziehen und ihn ausweisen zu können.<ref>[https://www.timesofisrael.com/interior-minister-moves-to-deport-palestinian-bds-founder/ ''Interior minister moves to deport Palestinian BDS founder.''] Times of Israel, 6. Oktober 2019</ref><br />
<br />
Im Mai 2016 veranstalteten Israels Regierung und etwa zwölf pro-israelische Organisationen in New York City eine internationale Konferenz gegen BDS.<ref>Cathryn J. Prince: [https://www.timesofisrael.com/israel-hosts-first-ever-anti-bds-conference-at-un-headquarters/ ''Israel hosts first-ever anti-BDS conference at UN.''] Times of Israel, 1. Juni 2016</ref> Dass drei europäische Staaten BDS-Aktivitäten als von der Meinungsfreiheit gedeckt erklärten, wertete Israels Regierung als Rückschlag für diese Gegenkampagne.<ref>[http://www.haaretz.com/world-news/europe/1.721888 ''Dutch Foreign Minister: Calls to Boycott Israel Protected Free Speech by the Constitution.''] Haaretz, 27. Mai 2016</ref> Im März 2017 beschloss die Knesset ein Einreiseverbot für ausländische BDS-Mitglieder und BDS-Unterstützer.<ref>[https://www.theguardian.com/world/2017/mar/06/israel-law-barring-entry-supporters-jewish-state-boycott ''Israel passes law barring entry for supporters of boycott of Jewish state.''] Guardian, 6. März 2017</ref> Die Anti-Defamation League, das [[American Jewish Committee]] und andere jüdische Organisationen in den USA lehnten das Gesetz ab.<ref>[https://www.tachles.ch/product/10661/payment ''ADL lehnt „Anti-BDS“-Gesetz Israels ab.''] Tachles, 9. März 2017 (kostenpflichtig); Laurie Goodstein: [https://www.nytimes.com/2017/03/07/world/middleeast/israel-knesset-vote-boycott-bds-reform-judaism.html ''New Israel Law Bars Foreign Critics From Entering the Country.''] New York Times, 7. März 2017</ref><br />
<br />
Die Autorin [[Ilana Hammerman]] hatte im Juni 2015 für Boykotte aller israelischen Siedlungen in den 1967 besetzten Gebieten geworben, sich aber von BDS abgegrenzt.<ref>[http://m.taz.de/Boykott-Streit-in-Israel/!5203079;m/ ''Boykott-Streit in Israel: Besatzung soll nicht 50 werden.''] taz, 8. Juni 2015.</ref> Gegen das geplante staatliche Einreiseverbot für ausländische BDS-Aktivisten rief sie ihre Mitbürger am 29. Januar 2017 dazu auf, die internationale Staatengemeinschaft um einen vollständigen Israelboykott zu bitten.<ref>Ilana Hammerman: [http://www.haaretz.com/opinion/.premium-1.767900 ''Why I, as a Proud Israeli, Want the World to Boycott Us.''] Haaretz, 29. Januar 2017.</ref><br />
<br />
Im Januar 2018 kündigte Israels Regierung ein Einreiseverbot für rund 20 BDS-Unterstützergruppen an, darunter ''War on Want'' und das ''American Friends Service Committee''.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/wegen-boykottkampagne-israel-verwehrt-ngo-vertretern-die-einreise/20821500.html ''Israel verweigert NGO-Vertretern die Einreise.''] Tagesspiegel, 7. Januar 2018.</ref> Bis Juni 2019 wurden nach Regierungsangaben rund 30 Spenden- und Crowdfunding-Konten für BDS geschlossen.<ref>[https://www.timesofisrael.com/campaign-shutters-30-bds-fundraising-accounts-by-revealing-ties-to-terrorism/ ''Israel shutters 30 BDS fundraising accounts by revealing alleged terror ties.''] Times of Israel, 11. Juni 2019.</ref> Eine Regierungsstudie vom September 2019 führte 80 Beispiele für antisemitische Äußerungen und Karikaturen führender BDS-Aktivisten auf.<ref>[https://www.gov.il/BlobFolder/generalpage/behind_the_mask/en/strategic_affairs_Behind%20The%20MAsk_en.pdf ''Behind the Mask – The Antisemitic Nature of BDS Exposed.''] Ministerium für strategische Angelegenheiten (Israel), September 2019.</ref> Regierungsvertreter mahnten im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]] gesamteuropäisches Handeln gegen die „eindeutig antisemitische“ BDS-Bewegung und das Beenden der Finanzhilfen für BDS-nahe NGOs an.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/hass-und-boykott/ ''Hass und Boykott.''] JA, 26. September 2019.</ref><br />
<br />
== Deutschland ==<br />
=== Aktivitäten und Unterstützer ===<br />
Ab 2009 entstanden BDS-Gruppen in Berlin, Bonn, Bremen, Hamburg und München. Ab 2014 traten sie gegen Israels Militäroperation [[Protective Edge]] öffentlich stärker hervor. BDS-Berlin veranstaltete von da an bis 2016 fast monatlich Boykottaktionen.<ref>Sebastian Mohr: ''Zum Stand der Israel-Boykottkampagnen in Deutschland.'' In: Deutsch-Israelische Gesellschaft (Hrsg.): [https://www.deutsch-israelische-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2019/10/DIG_Boykott_gegen_Israel.pdf ''Boykottbewegungen gegen Israel. Widerspruch mit Informationen und Argumenten.''] Berlin 2016, S. 12f.</ref> BDS-Gruppen agierten 2011 in mehreren Großstädten gegen den Verkauf israelischer Produkte, die [[Internationale Tourismus-Börse Berlin]] (ITB), die Konzertreihe „Sounds of Israel“ in Hamburg, die [[Fruit Logistica]] in Berlin (Februar 2012), die Warenhauskette [[Galeria Kaufhof]] (März 2012), israelische Filmfestivals in Berlin und Auftritte deutscher Künstler und Musiker in Israel.<ref>[https://haolam.de/artikel/Deutschland/9302/artikel.html ''SPD´ler, `Linke´ und katholische Kreise rufen zum Israel-Boykott auf.''] Haolam, 14. Juni 2012</ref> BDS-Aktivisten unternahmen stark kritisierte „Wareninspektionstouren“ in Bremen und Bonn (November 2015).<ref>Monika Winter: [https://alt.juedischerundschau.de/wareninspektionstouren-in-bremen-und-bonn-%e2%80%a8boykottaufrufe-und-eindringen-in-deutsche-geschaefte-135910316/ ''„Wareninspektionstouren“ in Bremen und Bonn.''] Jüdische Rundschau, 4. Januar 2016</ref> Als BDS-Erfolge gelten die Ausstiege der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] aus dem israelischen Waffenkonzern [[Elbit Systems]] und der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] aus dem Bau einer Schnelltrasse in Israel, die auch über besetztes Gebiet führen sollte.<ref name="LF293f.">Leandros Fischer: ''Zwischen Internationalismus und Staatsräson'', Wiesbaden 2016, [https://books.google.de/books?id=5dO9CwAAQBAJ&pg=PA293 S. 293f.]</ref><br />
<br />
BDS-Berlin feierte 2014 die Gründung der Terrorgruppe PFLP mit<ref name="Faktenfinder8Dez17">Patrick Gensing: [https://faktenfinder.tagesschau.de/inland/bds-israel-101.html ''Kampagne gegen Israel: Was ist BDS?''] Faktenfinder / Tagesschau.de, 8. Dezember 2017</ref> und nahm 2015 am „Festival gegen Rassismus“, 2016 am „Karneval der Geflüchteten“ in Berlin teil, um seine Kampagne zu verbreitern.<ref name="Belltower17Mai2019">Jan Riebe, Sebastian Mohr: [https://www.belltower.news/die-bds-kampagne-gegen-israel-oder-die-taktik-der-diffusitaet-85185/ ''Die BDS-Kampagne gegen Israel oder die Taktik der Diffusität.''] Belltower News, 17. Mai 2019</ref> BDS-Boykottaufrufe erfolgten 2017<ref>[https://taz.de/Arabischer-Boykott-von-Berliner-Festival/!5434798/ ''Pop-Kultur als Politikum.''] taz, 16. August 2017; [https://www.tagesspiegel.de/kultur/pop-kultur-ohne-arabische-bands-klaus-lederer-findet-festival-boykott-widerlich/20198068.html ''„Pop-Kultur“ ohne arabische Bands. Klaus Lederer findet Festival-Boykott „widerlich“.''] Tagesspiegel, 17. August 2017</ref> und erneut 2022 gegen das angeblich von Israels Regierung beeinflusste Festival ''Pop-Kultur'' in Berlin,<ref>Joshua Schultheis: [https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/israel-ist-ein-apartheidstaat/ ''Berliner Festival Pop-Kultur: „Israel ist ein Apartheidstaat“.''] JA, 25. August 2022</ref> im August 2019 gegen drei Musikclubs in Berlin, Hamburg und Leipzig.<ref>Julian Weber: [https://taz.de/BDS-boykottiert-drei-deutsche-Clubs/!5616154/ ''BDS boykottiert drei deutsche Clubs: Kopfschütteln galore.''] taz, 19. August 2019</ref> Im September 2019 störten BDS-Aktivisten das deutsch-israelische Filmfestival ''Seret'' in Berlin.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 173, Fn. 389.</ref> 2017 demonstrierte BDS-Berlin zum 100. Jahrestag der [[Balfour-Deklaration]] gegen „100 Jahre des Siedler-Kolonialismus“. Dagegen forderte der deutsche BDS-Aufruf 2015 nur Israels Rückzug aus den 1967 besetzten Gebieten.<ref>Stefan Lauer: ''BDS'', in: Nicholas Potter, Stefan Lauer (Hrsg.): ''Judenhass Underground'', Berlin / Leipzig 2023, S. 55</ref><br />
<br />
Laut der [[Amadeu Antonio Stiftung]] vereint BDS in Deutschland wegen der bewusst diffusen Forderungen Unterstützer „vom linken Lager […] bis zum organisierten Neonazispektrum“.<ref name="Belltower17Mai2019" /> Nach Medienberichten gehören dazu die Neonazi-Kleinstpartei [[Der III. Weg]]<ref>Sven Ullenbruch, Franz Feyder: [https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.gaza-krieg-neonazis-und-islamisten-vereint.044c5309-8c6c-49d7-ab31-c9f114190a92.html ''Neonazis und Islamisten vereint.''] Stuttgarter Nachrichten, 6. August 2014</ref> und einige [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]-Vertreter.<ref>[https://www.timesofisrael.com/prominent-neo-nazi-spotted-at-israel-boycott-rally-in-berlin/ ''Prominent neo-Nazi spotted at Israel boycott rally in Berlin.''] Times of Israel, 9. September 2016; Klaus Wolscher: [https://taz.de/Gruener-Pastor-wird-Brauner/!5482513/ ''Grüner Pastor wird Brauner: Von der Kanzel zum NPD-Pult.''] taz, 16. Februar 2018</ref> Fünf Mitglieder der [[Alternative für Deutschland]] (AfD) forderten beim Bundesparteitag 2017, ihre Partei solle sich Boykotte und Wirtschaftssanktionen gegen Israel vorbehalten.<ref name="Faktenfinder8Dez17" /> Weitere BDS-Unterstützer sind die [[Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands]] (MLPD),<ref>[https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/verfassungsschutzbericht_nrw_2022.pdf ''Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2022''], S. 63</ref> der Verein [[Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost]] (Teil der [[European Jews for a Just Peace]]), ''F.O.R. Palestine'',<ref>Kürzt “For One State and Return in Palestine” ab: Ralf Balke: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/hitlergruss-und-drecksjuden-rufe/ ''Eklat bei antiisraelischer Kundgebung in Kreuzberg.''] JA, 7. März 2016</ref> das ''Café Palestine'' (Bern, Zürich, Freiburg, Köln), der [[Jugendwiderstand (Berliner Gruppe)|Berliner Jugendwiderstand]], das ''Kairos-Palästina-Solidaritätsnetz'', der ''Deutsche Koordinationskreis Palästina Israel'' (KoPI), die ''Deutsch-Palästinensische Gesellschaft'', das ''Palästina Portal'', die ''Jüdisch-palästinensische Dialoggruppe'', der ''Deutsche Friedensrat'', Teile von [[Linksjugend solid]] und [[IPPNW]],<ref>Jutta Ditfurth: ''Haltung und Widerstand'', Hamburg 2019, S. 155f. und 163–174.</ref> das „Heidelberger Forum gegen Militarismus und Krieg“, der „Deutsch-palästinensische Frauenverein“, das „Institut für Palästinakunde“ und einige lokale [[Attac]]-Gruppen.<ref name="JA2Nov2013">Elke Wittich: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/die-boykotteure/ ''Bewegung: Die Boykotteure.''] JA, 2. November 2013.</ref><br />
<br />
Deutsche BDS-Gruppen beteiligen sich regelmäßig an israelfeindlichen Demonstrationen, bei denen antisemitische Parolen und Gewaltaufrufe skandiert werden, etwa am jährlichen [[Al-Quds-Tag]] in Berlin<ref>Marc Röhlig: [https://www.spiegel.de/panorama/al-quds-demo-in-berlin-diese-antisemiten-stecken-hinter-der-demo-a-00000000-0003-0001-0000-000002484049 ''Wer steckt hinter der judenfeindlichen Al-Quds-Demo in Berlin?''] Spiegel Online, 8. Juni 2018</ref> und am jährlichen weltweiten ''Nakba''-Tag.<ref>Kevin Čulina: [https://taz.de/Pro-Palaestina-Demos-weltweit/!5772473/ ''Pro-Palästina-Demos weltweit: „Oh Qassam, zerstör Tel Aviv“.''] taz, 15. Mai 2021</ref> Am 8. April 2023 in Berlin demonstrierte BDS mit ''Samidoun'' gegen Israel; dabei wurde „Tod den Juden“ gerufen.<ref>Stefan Lauer: [https://www.belltower.news/antisemitische-demo-tod-den-juden-eskalation-in-berlin-neukoelln-148245/ ''Antisemitische Demo „Tod den Juden!“ – Eskalation in Berlin-Neukölln.''] Belltower, 11. April 2023</ref><br />
<br />
=== Konflikte in linksgerichteten Gruppen ===<br />
Teile der Partei [[Die Linke]] unterstützten oder unterstützen BDS, so [[Felicia Langer]], [[Jakob Moneta]], [[Die Linke Bremen]] und die Linke [[Duisburg]]. Hermann Dierkes zog seine Kandidatur für das Duisburger Bürgermeisteramt 2009 nach Kritik des Bundesvorstands und der [[Fraktion Die Linke im Bundestag|Bundestagsfraktion]] zurück.<ref name="LF293f." /> Bis April 2011 forderte ein Aufruf zum Israelboykott auf der Webseite der Duisburger Linkspartei unter dem Symbol eines mit dem Hakenkreuz verwachsenen Davidsterns, einer angeblichen „moralischen Erpressung durch den sogenannten Holocaust“ entgegenzutreten. Israel sei ein „wahrer Schurkenstaat und Kriegstreiber“. Nach Kritik löschte die Duisburger Linkspartei den Aufruf und gab an, ein Rechter habe den Text eventuell unbemerkt eingestellt.<ref>Philipp Wittrock: [https://www.spiegel.de/politik/deutschland/antisemitisches-flugblatt-duisburger-linke-verbreitet-hetze-gegen-israel-a-759367.html ''Antisemitisches Flugblatt: Duisburger Linke verbreitet Hetze gegen Israel.''] Spiegel Online, 27. April 2011</ref><br />
<br />
Nach der Teilnahme einiger Linksparteimitglieder an der [[Ship to Gaza|Gazaflottille]] 2010 lehnte die Bundestagsfraktion 2011 Aufrufe zum Israelboykott, eine Ein-Staat-Lösung und die Teilnahme an einer weiteren Gazaflottille ab. Der einstimmige Beschluss kam nur zustande, weil Fraktionschef [[Gregor Gysi]] seinen Rücktritt, andere Abgeordnete ihren Parteiaustritt androhten, und ein Fünftel der Fraktion nicht mit abstimmte.<ref>Bruno Engelin: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/10595 ''Linkspartei: Einstimmig mit Abweichlern – Bundestagsfraktion streitet über Antisemitismusbeschluss.''] JA, 16. Juni 2011.</ref><br />
<br />
Im April 2016 nahm das linke Demonstrationsbündnis [[Erster Mai in Kreuzberg|„Revolutionärer 1. Mai“ Berlin]] ''F.O.R. Palestine'' und andere BDS-Unterstützergruppen auf. Ausschlussanträge wurden mit den Stimmen der aufgenommenen BDS-Gruppen abgelehnt. Daraufhin verließen die jahrzehntelangen Bündnismitglieder [[Ökologische Linke]] und ''Antirassistische Liste'' das Bündnis und demonstrierten in einem eigenen Block.<ref>Andreas Kopietz: {{Webarchiv |url=http://www.berliner-zeitung.de/berlin/1--mai-in-berlin-linker-antisemitismus-breitet-sich-aus-23935952 |wayback=20170904201218 |text=''1. Mai in Berlin: Linker Antisemitismus breitet sich aus.''}} Berliner Zeitung, 22. April 2016 (Archivlink vom 4. September 2017); [[Martin Krauß]]: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/25356 ''1.-Mai-Demo: Revolutionärer Judenhass.''] JA, 28. April 2016; HaOlam, 27. April 2016: [https://haolam.de/artikel/Deutschland/24924/artikel.html ''Antisemitismus-Vorwürfe: Ökologische Linke verlassen unter Protest Bündnis der „Revolutionären 1. Mai-Demonstration“'']</ref> Dabei griffen einige BDS-Unterstützer pro-israelische Linke körperlich an.<ref>Tobias Maier: [https://www.nd-aktuell.de/artikel/1012543.boykott-der-boykotteure.html ''Boykott der Boykotteure.''] Neues Deutschland, 21. Mai 2016</ref><br />
<br />
Der Oldenburger BDS-Aktivist Christoph Glanz (alias „Ben Kushka“) konnte im Herbst 2016 einen Boykottaufruf in einer Zeitung der [[Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft]] (GEW) veröffentlichen. Nach Strafanzeigen dagegen erklärte die Landesschulbehörde Niedersachsens, BDS-Anhänger könnten nicht pauschal als antisemitisch bezeichnet werden, gleichwohl trage BDS „teilweise äußerst problematische bzw. kontroverse Züge“.<ref>[https://www.nwzonline.de/oldenburg/bildung/differenzierter-blick_a_31,1,3773957094.html ''Boykott-Aufruf von Christoph Glanz: Differenzierter Blick auf Kritik an Israel.''] Nordwestzeitung, 25. November 2016; Niedersächsisches Kultusministerium: [https://www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/lt-november-plenum-top-25-schriftliche-antwort-auf-die-muendliche-anfrage-nummer-12-148847.html ''LT November-Plenum TOP 25: Schriftliche Antwort auf die mündliche Anfrage Nummer 12.'']</ref> Die Oldenburger GEW zog eine Entschuldigung für den Abdruck des BDS-Aufrufs nach einem Gespräch mit Glanz von ihrer Homepage zurück und erklärte, der Artikel sei nicht antiisraelisch gewesen.<ref>Christoph Kiefer: [https://www.nwzonline.de/oldenburg/bildung/empoerung-ueber-israel-kritik_a_31,1,492626960.html ''Boykott: Empörung über Israel-Kritik.''] NWZ, 8. September 2016</ref> Die GEW-Bundesvorsitzende entschuldigte sich schriftlich bei Israels Lehrergewerkschaft für die BDS-Unterstützung der Oldenburger GEW.<ref>Alexander Will: [https://www.nwzonline.de/politik/gew-entschuldigt-sich-fuer-oldenburger-kreisverband_a_31,1,2645435687.html ''Judenhass: GEW entschuldigt sich für Oldenburger Kreisverband.''] NWZ, 27. Oktober 2016</ref><br />
<br />
=== Konflikte an Hochschulen ===<br />
Nach einem Vortrag der Londoner BDS-Aktivistin Lori Allen an der [[Universität Leipzig]] (Juni 2016) verurteilte der ''Student_innenRat der Universität Leipzig'' BDS als antisemitisch und wollte sich fortan gegen jede derartige Veranstaltung einsetzen.<ref>[http://www.fokus-jerusalem.tv/2016/08/21/leipziger-studenten-wehren-sich-gegen-antisemitische-bds-propaganda/ ''Leipziger Studierende wehren sich gegen antisemitische BDS-Propaganda.''] Fokus Jerusalem, 21. August 2016</ref> Der Antirassismusreferent des Rats hatte Israel als „Apartheidstaat“ bezeichnet und trat im August 2016 wegen Kritik daran zurück.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.lvz.de/Specials/Themenspecials/Campus-Online/Hochschulpolitik/Stura-debattiert-monatelang-ueber-Antisemitismus-Vorwuerfe-gegen-Referenten |text=''Stura debattiert monatelang über Antisemitismus-Vorwürfe gegen Referenten.'' |wayback=20170407054124 |archiv-bot=2023-06-18 07:01:38 InternetArchiveBot}} Leipziger Volkszeitung, 5. Oktober 2016</ref><br />
<br />
Die Berufung des südafrikanischen BDS-Aktivisten [[Farid Esack]] als [[Gastprofessor]] an die [[Universität Hamburg]] (Winter 2016/17) löste eine Debatte aus.<ref>Jakob Koch: [https://www.welt.de/regionales/hamburg/article161447566/Darf-ein-israelkritischer-Dozent-lehren.html ''Farid Esack: Darf ein israelkritischer Dozent lehren?''] Welt online, 23. Januar 2017</ref> Geplante Vorträge von BDS-Aktivisten in Bonn und Frankfurt am Main (März 2017) wurden nach Protesten abgesagt.<ref>Florian Leclerc: [https://www.fr.de/frankfurt/cdu-org26591/boykott-nicht-antisemitisch-11135572.html ''Israelkritische Konferenz im Ökohaus Ka Eins: „Boykott ist nicht antisemitisch“.''] FR, 20. März 2017</ref><br />
<br />
Am 22. Juni 2017 unterbrachen drei BDS-Aktivisten mit Rufen wie „Kindermörder“ ein Podiumsgespräch der Holocaustüberlebenden [[Deborah Weinstein]] und der Knesset-Abgeordneten [[Aliza Lavie]] in der [[Humboldt-Universität zu Berlin]].<ref>Gerhard Lehrke: [https://www.berliner-zeitung.de/berlin/eklat-an-humboldt-uni-knesset-abgeordnete-bei-podiumsgespraech-niedergebruellt-27845640 ''Eklat an Humboldt-Uni: Knesset-Abgeordnete bei Podiumsgespräch niedergebrüllt.''] Berliner Zeitung, 22. Juni 2017</ref> Die Universität verurteilte den Vorfall und sagte Schutz künftiger Vorträge von Israelis zu. Die Berliner [[Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus]] kritisierte: BDS grenze sich nicht von antisemitischen Akteuren ab. Deren Aktionen seien oft sehr aggressiv und manchmal gewalttätig. Der BDS-Aufruf von 2005 ziele auf Israels Beseitigung.<ref>Ralf Schönball: [https://www.tagesspiegel.de/berlin/antisemitismus-in-berlin-drei-israel-gegner-stoeren-veranstaltung-in-der-humboldt-uni/19974986.html ''Antisemitismus in Berlin: Drei Israel-Gegner stören Veranstaltung in der Humboldt-Uni.''] Tagesspiegel, 23. Juni 2017</ref><br />
<br />
Mit Bezug auf den antisemitischen [[Anschlag in Halle (Saale) 2019]] stellte sich die [[Hochschulrektorenkonferenz]] (HRK) im November 2019 gegen jeden Antisemitismus, lehnte jede BDS-Aktion an Hochschulen ab und forderte, die Antisemitismusdefinition der [[International Holocaust Remembrance Alliance]] (IHRA) an allen Hochschulstandorten zu etablieren.<ref>Michael Gardner: [https://www.universityworldnews.com/post.php?story=20191121142326931 ''University leaders voice outrage at rising anti-Semitism.''] University World News, 22. November 2019</ref><br />
<br />
=== Konflikte im Kulturbereich ===<br />
[[Datei:Preisverleihung Code Pink Bayreuth P1070380.JPG|mini|Gegenkundgebung zur Verleihung des Markgräfin-Wilhelmine-Preises in Bayreuth mit Oberbürgermeisterin [[Brigitte Merk-Erbe]]]]<br />
<br />
Die BDS-Unterstützerin Judith Butler erhielt 2012 gegen starken Protest den [[Theodor-W.-Adorno-Preis]].<ref>Birgit Schippers: ''The Political Philosophy of Judith Butler.'' Routledge, 2014, ISBN 0-415-52212-9, [https://books.google.de/books?id=yy9EAwAAQBAJ&pg=PA84 S. 84]; Lars Rensmann: ''Antisemitismus und Israelfeindschaft.'' In: Julius H. Schoeps, Olaf Glöckner (Hrsg.): ''Deutschland, die Juden und der Staat Israel: Eine politische Bestandsaufnahme.'' Georg Olms, 2016, ISBN 3-487-08580-1, [https://books.google.de/books?id=_WC_DQAAQBAJ&pg=PA280 S. 280, Fn. 25].</ref> Im Sommer 2015 erhielt die BDS-Unterstützergruppe [[Code Pink]] den [[Markgräfin-Wilhelmine-Preis der Stadt Bayreuth]]. Der Stadtrat bestätigte die Vergabe im Februar 2016.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/24781 ''Heftige Kritik an Bayreuther Entscheidung.''] JA, 25. Februar 2016.</ref> Am 9. März 2019 erhielt der Verein „Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden“ entgegen Protesten den [[Göttinger Friedenspreis]].<ref>[https://www.welt.de/regionales/niedersachsen/article190035155/Juedische-Stimme-mit-Goettinger-Friedenspreis-ausgezeichnet.html ''„Jüdische Stimme“ mit Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet.''] Welt online, 9. März 2019; [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zentralrat-der-juden-protestiert-gegen-ehrung/ ''Zentralrat der Juden protestiert gegen Ehrung.''] JA, 14. Februar 2019</ref> Der Juror der Preisvergabe [[Andreas Zumach]] verteidigte BDS öffentlich gegen Antisemitismusvorwürfe. Er ist Mitglied im [[Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern]].<ref>[https://www.goettinger-tageblatt.de/Die-Region/Goettingen/Vortrag-von-Andreas-Zumach-ueber-Israel-Palaestina-und-den-Goettinger-Friedenspreis-2019 ''Friedenspreis-Juror: „BDS ist nicht antisemitisch“.''] Göttinger Tagblatt, 11. März 2019; Michael Hollenbach: [https://www.deutschlandfunk.de/antisemitismusvorwurf-umstrittene-stimme.886.de.html?dram:article_id=442886 ''Antisemitismusvorwurf: Umstrittene Stimme.''] DLF, 7. März 2019</ref> Dessen Vorstandsmitglied Martin Breidert ist ein Aktivist der Bonner BDS-Gruppe.<ref>Margarete Fischer: [https://www.belltower.news/die-proper-bildung-der-bonner-polizei-48688/ ''Die „Proper Bildung“ der Bonner Polizei.''] Belltower News, 16. Juli 2018</ref><br />
Im September 2019 erkannte der Stadtrat von [[Dortmund]] der britisch-pakistanischen Schriftstellerin [[Kamila Shamsie]] den [[Nelly-Sachs-Preis]] wegen ihrer BDS-Unterstützung wieder ab.<ref>Michael Köhler: [https://www.deutschlandfunkkultur.de/kein-nelly-sachs-preis-fuer-kamila-shamsie-das-einzig.1013.de.html?dram:article_id=459126 ''Kein Nelly-Sachs-Preis für Kamila Shamsie: „Das einzig Richtige getan“.''] DLF, 18. September 2019</ref><br />
<br />
Am 10. und 11. Juni 2017 veranstaltete der „Koordinierungskreis Palästina-Israel“ (KoPI) in Frankfurt am Main eine Konferenz über „50 Jahre Besatzung“ seit 1967, bei der BDS-Unterstützer wie [[Norman Paech]], [[Ilan Pappe]] und [[Moshe Zuckermann]] sprachen. Der Frankfurter Bürgermeister [[Uwe Becker (Politiker)|Uwe Becker]] hatte erfolglos versucht, die Veranstaltung zu verhindern.<ref>Daniel Gräber: [https://www.fnp.de/frankfurt/schlappe-becker-umstrittene-israelkonferenz-darf-doch-stattfinden-10457285.html ''Gerichtsurteil in Frankfurt: Schlappe für Uwe Becker: Umstrittene Israelkonferenz darf doch stattfinden.''] Frankfurter Neue Presse, 5. Mai 2017</ref> Die [[Bildungsstätte Anne Frank]] veranstaltete darum am 7. Juni 2017 eine Podiumsdiskussion über „BDS, Israel-Kritik und Antisemitismus“ mit [[Jutta Ditfurth]], [[Meron Mendel]] und [[Gabriele Scherle]].<ref>[[Antje Schrupp]]: [http://www.evangelischesfrankfurtarchiv.de/2017/06/boykott-kampagnen-israelkritik-und-antisemitismus/ ''Boykott-Kampagnen, „Israelkritik“ und Antisemitismus.''] Evangelisches Frankfurt, 8. Juni 2017</ref> Am 9. Juni demonstrierten etwa 120 Anhänger mit Bannern wie „Zionismus ist Apartheid“ und dem Redner [[Abraham Melzer]] für BDS, etwa 250 Gegner um die [[Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main]], den Verein ''Honestly Concerned'' und den [[Zentralrat der Juden in Deutschland]] (ZdJ) dagegen. Die Gegenredner wandten sich besonders gegen das BDS-Ziel, Israels Existenz zu beenden. Jutta Ditfurth kritisierte BDS als „diplomatischen Arm der Hamas“. BDS-Aktivisten hätten in der Linken nichts zu suchen; auch die israelische Linke könne durch BDS „nur verlieren“. Uwe Becker kritisierte, BDS-Praktiken „von der Kaufhauspolizei bis zum Ausüben von Druck auf Musiker“ stünden nicht für eine demokratische Streitkultur. BDS „bediene sich derselben Sprache wie die Nationalsozialisten“.<ref>Danijel Majic, Oliver Teusch: [https://www.fr.de/rhein-main/westbahnhof-protest-gegen-nahost-konferenz-bleibt-friedlich-a-1294308 ''Protest gegen Nahost-Konferenz bleibt friedlich.''] FR, 9. Juni 2017; Kevin Culina: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/28800/highlight/Ditfurth ''Pro Israel und contra Hass: Gemeinde demonstriert mit breitem Bündnis gegen eine Konferenz der BDS-Bewegung.''] JA, 15. Juni 2017</ref><br />
<br />
Das [[Jüdisches Museum Berlin|Jüdische Museum Berlin]] hatte 2012 eine Podiumsdiskussion mit Judith Butler und dem deutschjüdischen Historiker [[Micha Brumlik]] durchgeführt. Im Juli 2018 sagte Museumsdirektor [[Peter Schäfer (Judaist)|Peter Schäfer]] einen Vortrag des Palästinensers Sa’ed Atshan ab, nachdem die [[Israelische Botschaft in Berlin]] diesem eine Nähe zu BDS nachgesagt hatte. Im Oktober 2018 lud das Museum Unterstützer der Gazaflottille ein. Im Dezember 2018 verlangte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu von Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]], BDS-Unterstützern wie dem Jüdischen Museum Berlin Einhalt zu gebieten. Die Bundesregierung wies das zurück. Im Mai 2019 verurteilte der Deutsche Bundestag BDS mehrheitlich als antisemitisch. Im Juni 2019 verlinkte die Pressesprecherin des Museums auf [[Twitter]] unter dem Hashtag „Mustread“ einen Bericht zum Aufruf des israelischen Historikers [[Amos Goldberg]] gegen den Bundestagsbeschluss. Nach starker Kritik daran entließ Schäfer sie und trat am 14. Juni 2019 zurück.<ref>Martin Eimermacher: [https://www.zeit.de/2019/26/juedisches-museum-berlin-peter-schaefer-ruecktritt-israel/komplettansicht ''In den Sand gesetzt.''] Zeit Nr. 26, 19. Juni 2019</ref> Rund 450 Wissenschaftler für [[Jüdische Studien]] verteidigten Schäfer und BDS gegen den Bundestagsbeschluss,<ref>Hakim Bishara: [https://hyperallergic.com/505944/peter-schafer-support/ ''Jewish Studies Scholars Support Resigned Director of Berlin’s Jewish Museum with Two Public Letters.''] 19. Juni 2019</ref> darunter Micha Brumlik.<ref>Micha Brumlik: [https://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2019/august/unter-bds-verdacht-der-neue-mccarthyismus ''Unter BDS-Verdacht: Der neue McCarthyismus.''] Blätter für deutsche und internationale Politik, August 2019, S. 13–16</ref> Dagegen verlangte eine Petition der ''[[Scholars for Peace in the Middle East]]'' (SPME), das Jüdische Museum Berlin dürfe künftig „kein Ort der Anti-Israel-Agitation, der Förderung von Antisemitismus und der Unterstützung von Israels Feinden“ sein.<ref>[https://checkpoint.tagesspiegel.de/langmeldung/4kYLbFLE8ynNR4LjDzQeMM ''500 Unterzeichner fordern Jüdisches Museum zur Rückbesinnung auf.''] Tagesspiegel, 17. September 2019</ref><br />
<br />
Weil [[Achille Mbembe]], Vertreter der Theorie des [[Postkolonialismus]], die BDS-Kampagne unterstützt und sich israelfeindlich geäußert hatte, forderten der Antisemitismusbeauftragte [[Felix Klein (Diplomat)|Felix Klein]] und andere, ihn als Redner von der [[Ruhrtriennale]] 2020 auszuladen. Der Vorgang löste eine [[Achille Mbembe#Antisemitismusdebatte 2020|bundesweite Debatte]] aus.<ref>Micha Brumlik: ''Postkolonialer Antisemitismus? Achille Mbembe, die palästinensische BDS-Bewegung und andere Aufreger.'' VSA, Hamburg 2021, ISBN 3-96488-112-0</ref> Mbembe selbst hatte 2018 die Ausladung einer israelischen Friedensaktivistin ([[Shifra Sagy]]) von einer Konferenz gefordert. Die Politikwissenschaftlerin [[Saba-Nur Cheema]] kritisierte diese „Ausladungslogik“ bei BDS-Befürwortern wie BDS-Kritikern und erinnerte dazu auch daran, dass eine BDS-Anhängerin den Palästinenser Rami Aman für seinen Dialog mit Juden bei der Hamas denunziert und so seine Festnahme bewirkt hatte.<ref name="TzK" /> Daran erinnerte im März 2023 auch der Leiter der Anne-Frank-Stiftung Meron Mendel gegenüber dem BDS-Unterstützer Roger Waters.<ref>Arno Frank: [https://www.spiegel.de/kultur/roger-waters-im-gespraech-mit-meron-mendel-ich-bin-kein-antisemit-a-2a77f92a-04d4-40a1-8b38-8f920e5ac8ea ''Israel-Kontroverse um Roger Waters: „Ich bin kein Antisemit“.''] Spiegel Online, 17. März 2023</ref><br />
<br />
Im Dezember 2020 erklärte die „[[Initiative GG 5.3 Weltoffenheit]]“, sie lehne den Israelboykott von BDS ab, aber auch „missbräuchliche Verwendungen des Antisemitismusvorwurfs“: Mit Berufung auf die Bundestagsresolution zu BDS vom Mai 2019 würden „wichtige Stimmen beiseitegedrängt und kritische Positionen verzerrt dargestellt.“ Man habe die Initiative gegründet, weil es Aufgabe von Kunst und Bildung sei, „Ambivalenzen zu ertragen und abweichende Positionen zuzulassen“, also auch Veranstaltungen zu und mit BDS.<ref>[[Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss]]: [https://www.humboldtforum.org/wp-content/uploads/2020/12/201210_PlaedoyerFuerWeltoffenheit.pdf ''Plädoyer der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“''] (PDF; 508 kB)</ref> Angesichts des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 zogen die Intendanten [[Michael Grosse]] und [[Barbara Mundel]] ihre Unterstützung der Initiative im November 2023 zurück, weil diese (so Mundel) israelbezogenen Antisemitismus normalisiert habe. Familienministerin [[Lisa Paus]] bereute, dass sie 2019 gegen die Bundestagsresolution zu BDS gestimmt hatte.<ref>Ayala Goldmann: [https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/claudia-roth-spaete-einsicht-ist-besser-als-keine/ ''Claudia Roth: Späte Einsicht ist besser als keine.''] Jüdische Allgemeine, 7. November 2023</ref><br />
<br />
[[Navanethem Pillay]], ehemalige [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|Hohe Kommissarin der UN für Menschenrechte]], erhielt im September 2022 die [[Otto-Hahn-Friedensmedaille]]. Berlins Regierende Bürgermeisterin [[Franziska Giffey]] sagte ihre Teilnahme und den geplanten Veranstaltungsort [[Rotes Rathaus]] ab, weil Pillay BDS unterstützt und Israel eine Apartheidpolitik vorgeworfen hatte.<ref>Daniel Böldt: [https://www.tagesspiegel.de/berlin/antisemitismus-vorwurfe-gegen-navanethem-pillay-berlins-regierende-burgermeisterin-giffey-sagt-teilnahme-an-preisverleihung-ab-8642566.html ''Antisemitismus-Vorwürfe gegen Navanethem Pillay: Berlins Regierende Franziska Giffey sagt Teilnahme an Preisverleihung ab.''] Tagesspiegel, 14. September 2022</ref><br />
<br />
Die [[documenta fifteen]] in [[Kassel]] (Juni bis September 2022) wurde von mehreren BDS-Unterstützern ([[Ade Darmawan]], [[Charles Esche]], [[Amar Kanwar]]) in der Findungskommission und dem Kuratorenkollektiv [[Ruangrupa]] vorbereitet. Trotz frühzeitiger Kritik ließen sie mehrere als antisemitisch eingestufte Werke präsentieren und lösten damit einen bundesweiten Eklat aus.<ref>Nils Minkmar: [https://www.sueddeutsche.de/kultur/documenta-antisemitismus-expertengremium-1.5655666 ''Documenta: Solche Leute leiten die Documenta?''] SZ, 12. September 2022 (kostenpflichtig); Caroline Fetscher: [https://www.tagesspiegel.de/kultur/documenta-fifteen-alles-nur-israelkritik-535539.html ''Alles nur Israelkritik? Der Antisemitismus-Skandal auf der Documenta war absehbar.''] Tagesspiegel, 12. Juli 2022</ref> Ein zur Aufarbeitung eingesetzter Expertenrat stellte fest, die Organisatoren hätten nicht nur einzelne antisemitische Bilder und Aussagen, sondern „eine antizionistische, antisemitische und israelfeindliche Stimmung zugelassen“. Er forderte die Entfernung jener Werke und strukturelle Konsequenzen.<ref>[https://www.kulturrat.de/presse/pressemitteilung/documenta-fifteen-sturheit-ignoranz-und-abwehr/ ''documenta fifteen: Sturheit, Ignoranz und Abwehr.''] Kulturrat.de, 14. September 2022</ref> Die Organisatoren wiesen die Kritik als Rassismus und „[[Informationskontrolle|Zensur]]“ zurück und wollten ihren „Widerstand gegen den Siedlerkolonialismus, Apartheid, ethnische Säuberung und Besatzung“ Israels fortsetzen.<ref>Alex Feuerherdt: [https://jungle.world/artikel/2022/38/das-kuenstlerische-argument ''Im postkolonialistischen Milieu hält man das Shoah-Gedenken für provinziell: Das künstlerische Argument.''] jungleworld, 22. September 2022</ref><br />
<br />
In fast allen jüngeren Antisemitismusskandalen der deutschen Kunst- und Kulturszene spielte BDS eine Rolle. Auch einige Künstler, Kulturgremien und Akademiker, die sich nicht zur Kampagne zählen, übernahmen deren Propaganda vom „Siedlerkolonialismus“ und angeblicher „Apartheid“ in Israel. Kritischen Beobachtern zeigt die BDS-Rhetorik im deutschen Kultursektor die Gefahr einer Diskursverschiebung zur Delegitimierung des Staates Israel, auch wenn Israelboykotte kaum ökonomische Schäden anrichten.<ref>Konstantin Nowotny: ''Kulturbetrieb.'' In: Nicholas Potter, Stefan Lauer (Hrsg.): ''Judenhass Underground'', Berlin / Leipzig 2023, S. 84–99, hier S. 92ff.</ref> [[Olaf Zimmermann]], Geschäftsführer des [[Deutscher Kulturrat|Deutschen Kulturrats]], erklärte gegen die „Initiative Weltoffenheit“: Um die im Grundgesetz garantierte Kunstfreiheit zu schützen, dürfe niemand im deutschen Kulturbetrieb BDS unterstützen, weil diese Bewegung Künstler ausgrenze und Kulturboykotte durchzusetzen versuche. Wie der ''documenta''-Skandal gezeigt habe, müsse dringend Klarheit um BDS im deutschen Kunstbetrieb geschaffen werden: „Wer antisemitische Kunst produziert oder ausstellt, kann nicht mit dem Begriff der Kunstfreiheit argumentieren.“<ref>Detlef David Kauschke: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/bds-ist-gegen-kunstfreiheit/ ''„BDS ist gegen Kunstfreiheit“.''] JA, 11. August 2022</ref><br />
<br />
Ab 18. Mai 2021 veröffentlichten BDS-Unterstützer auf [[Instagram]] einen ''Cultural Index for Palestine'', der Kultur- und Bildungseinrichtungen je nach ihrer Haltung zur „palästinensischen Befreiungsbewegung“ als „Supporter“, „Pro-Zionists“ oder „silent“ kategorisiert. Als vermeintliche Belege dienten meist einzelne Instagram-Posts oder Likes. Die zugehörige Instagramseite rief ihre Follower dazu auf, die gelisteten Entitäten zu beobachten, Belege zu prüfen und dann zu „handeln“, etwa als „prozionistisch“ markierte Künstler und Kultureinrichtungen zu „konfrontieren“. Die Liste gilt als weiterer Versuch der BDS-Bewegung, die Kulturszene zu polarisieren, vermeintliche politische Gegner anzuprangern und eventuell zu boykottieren.<ref>Nicholas Potter: [https://www.belltower.news/israelboykott-bds-liste-denunziert-prozionistische-kultureinrichtungen-117281/ ''BDS-Liste denunziert „prozionistische“ Kultureinrichtungen.''] Belltower.News, 14. Juni 2021</ref> Seit dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober 2023 führt die Liste auch Entitäten auf und markiert sie rot, die den Hamas-Angriff auf Israel verurteilten. Initiator der aktuellen Liste ist ein Berliner.<ref>Sebastian Leber: [https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/theater-clubs-und-unis-auf-prangerliste-wer-den-terror-verurteilt-wird-rot-markiert-10833724.html ''Theater, Clubs und Unis auf Prangerliste: Wer den Hamas-Terror verurteilt, wird rot markiert.''] Tagesspiegel, 27. November 2023; Felix Bayer: [https://www.spiegel.de/kultur/index-palestine-haltung-von-institutionen-zu-gaza-aufgelistet-was-ist-die-absicht-a-fb8f8dbc-3afc-4c21-96ad-8dbd89f0da49 ''Internettabelle »Index Palestine«: Haltung von Theatern und Museen zu Gaza aufgelistet – in denunziatorischer Absicht?''] Spiegel Online, 27. November 2023</ref><br />
<br />
Im November 2023 beendete das [[Museum Folkwang]] die Zusammenarbeit mit dem Kurator [[Anaïs Duplan]], weil dieser im Internet zur Unterstützung von BDS aufgerufen hatte.<ref>[https://www.spiegel.de/kultur/wegen-bds-unterstuetzung-museum-folkwang-beendet-kooperation-mit-kurator-a-6f353112-665b-42a9-a621-f5800166fcb4 ''Wegen BDS-Unterstützung: Museum Folkwang beendet Kooperation mit Kurator.''] Spiegel, 16. November 2023</ref><br />
<br />
Am 27. November 2023 entschied die Stadt [[Bochum]], ihren [[Peter-Weiss-Preis]] der Berliner Schriftstellerin [[Sharon Dodua Otoo]]<br />
zu verleihen. Danach wurde bekannt, dass sie 2015 einen BDS-Aufruf der britischen „Artists for Palestine“ unterzeichnet hatte. Daraufhin setzte die Stadt Bochum die geplante Preisverleihung aus. Am 29. November 2023 erklärte Odoo, sie würde heute keinen BDS-Aufruf mehr unterzeichnen, wollte ihre damalige Signatur streichen lassen, erklärte sich angesichts des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 mit Juden in Israel und Deutschland solidarisch, verzichtete auf den Bochumer Preis und schlug vor, dass Preisgeld einer gemeinnützigen Organisation zu spenden.<ref>[https://www.tagesspiegel.de/kultur/sharon-dodua-otoo-distanziert-sich-von-artists-for-palestine-10859620.html ''„Würde einen solchen Aufruf heute nicht mehr unterzeichnen“: Sharon Dodua Otoo distanziert sich von „Artists for Palestine“.''] Tagesspiegel, 29. November 2023</ref><br />
<br />
=== Kommunale Gegenmaßnahmen ===<br />
Am 11. Juli 2017 beschloss der Stadtrat von [[München]], BDS oder BDS-Unterstützern keine städtischen Räume mehr zu geben.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29105 ''BDS ist verschleierter Antisemitismus.''] JA, 11. Juli 2017</ref> Im September 2017 urteilte das [[Landgericht München I]], das Münchner Kulturzentrum [[Gasteig]] müsse einer BDS-Unterstützergruppe einen vertraglich gemieteten Raum überlassen. Die „Landesarbeitsgemeinschaft Frieden“ der Linkspartei Bayerns hatte den Raum ohne Angabe des tatsächlichen Nutzungszwecks gemietet.<ref>Jakob Wetzel: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landgericht-gasteig-verliert-nahost-streit-1.3689901 ''Gasteig verliert Nahost-Streit.''] SZ, 29. September 2017</ref> Daraufhin verbot Münchens Stadtrat am 13. Dezember 2017 mit großer Mehrheit Veranstaltungen in städtischen Räumen, die sich mit der BDS-Kampagne „befassen, diese unterstützen, diese verfolgen oder für diese werben“.<ref name="taz19Nov2020">Christian Rath: [https://taz.de/Urteil-des-VGH-Muenchen-zu-BDS/!5730147/ ''Urteil des VGH München zu BDS: Gegen Boykott des Israel-Boykotts.''] taz, 19. November 2020</ref><br />
<br />
Am 25. August 2017 beschloss die Stadtverwaltung von [[Frankfurt am Main]] einen analogen Antrag wie in München und rief städtische Firmen und private Vermieter auf, ebenso zu handeln.<ref>[http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/Frankfurt-becomes-first-German-city-to-ban-antisemitic-BDS-movement-503399 ''Frankfurt becomes first german city to ban antisemitic BDS movement.''] Jerusalem Post, 25. August 2017</ref> Im September 2017 ließ der [[Regierender Bürgermeister von Berlin|Regierende Bürgermeister Berlins]] [[Michael Müller (Politiker, 1964)|Michael Müller]] wegen BDS-Aktionen mit „antisemitischen Schildern vor jüdischen Geschäften“ ein Verbot der Raumvergabe an BDS-Unterstützer durch die [[Berliner Bezirke]] rechtlich prüfen und schlug ein [[Vereinsgesetz (Deutschland)#Vereinsverbot|Vereinsverbot]] von BDS durch den Bundesinnenminister vor.<ref>Philipp Peyman Engel: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29539 ''„Methoden aus der Nazizeit“.''] JA, 7. September 2017</ref> Am 15. März 2019 verbot der Berliner Senat einen für denselben Tag geplanten Auftritt der verurteilten PFLP-Terroristin Rasmea Odeh bei BDS-Berlin.<ref>Alexander Fröhlich: [https://www.tagesspiegel.de/berlin/rasmea-odeh-verurteilte-terroristin-soll-in-kreuzberg-auftreten/24095070.html ''Rasmea Odeh: Verurteilte Terroristin soll in Kreuzberg auftreten.''] Tagesspiegel, 12. März 2019; Ralf Batke: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/auftritt-von-verurteilter-terroristin-untersagt/ ''Auftritt von verurteilter Terroristin untersagt.''] JA, 15. März 2019</ref> Seitdem verlangte Berlins Innensenator [[Andreas Geisel]], BDS mit gesetzlichen Mitteln zu bekämpfen und vom Verfassungsschutz bundesweit beobachten zu lassen.<ref name="Stark" /><br />
<br />
Das ''Open Source Festival'' in [[Düsseldorf]] zog eine Einladung des Rappers [[Talib Kweli]] 2019 zurück, nachdem er BDS öffentlich verteidigt und die Aussage des Bundestagsbeschlusses, BDS sei antisemitisch, als Lüge bezeichnet hatte.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/kultur/bds-rapper-ausgeladen-1.4477567 ''BDS: Rapper ausgeladen.''] SZ, 6. Juni 2019; [https://www.welt.de/regionales/nrw/article194814295/Open-Source-Festival-laedt-US-Rapper-Talib-Kweli-aus.html ''Open Source Festival lädt US-Rapper Talib Kweli aus.''] Welt Online, 5. Juni 2019</ref> BDS-Deutschland forderte daraufhin alle übrigen eingeladenen Künstler schriftlich auf, ihren Auftritt abzusagen; keiner folgte dem Aufruf. Der Vorgang löste eine Debatte über den Umgang mit BDS im Kulturbereich aus.<ref>[https://www.wz.de/nrw/wie-sollen-kulturveranstalter-mit-bds-umgehen_aid-44047827 ''Antisemitismus-Debatte:: Wie sollen Kulturveranstalter mit BDS umgehen?''] Westdeutsche Zeitung, 14. Juli 2019</ref><br />
<br />
Im August 2018 klagten die Münchner Klaus Ried und [[Michael Meyen]] gegen das städtische Raumverbot, um im Stadtmuseum über den BDS-Beschluss des Stadtrats diskutieren zu dürfen.<ref>Jakob Wetzel: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/antisemitismus-debatte-darf-das-rathaus-die-raumvergabe-der-stadt-einschraenken-1.4083518 ''Antisemitismus-Debatte: Darf das Rathaus die Raumvergabe der Stadt einschränken?''] SZ, 7. August 2018</ref> Im Dezember 2018 urteilte das [[Bayerisches Verwaltungsgericht München|Verwaltungsgericht München]]: Der Stadtratsbeschluss sei rechtsgültig, Diskussion zu BDS widerspreche dem Zweck des Stadtmuseums.<ref>Stephan Handel: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29539 ''Stadt muss BDS-Kampagne keine Räume zur Verfügung stellen.''] SZ, 19. Dezember 2018</ref> Einer [[Revision (Recht)|Berufungsklage]] gab der [[Bayerischer Verwaltungsgerichtshof|Bayerische Verwaltungsgerichtshof]] (VGH) am 17. November 2020 Recht: In städtischen Räumen dürfe über BDS diskutiert werden. Das generelle Raumverbot sei „nicht meinungsneutral“, sondern aufgrund einer negativen Bewertung erfolgt. Nicht ersichtlich sei, dass bei BDS-Veranstaltungen strafbare Volksverhetzung, Beleidigungen oder Aufstacheln zum Hass gegen Juden üblich seien. Dabei komme es nicht darauf an, ob BDS als antisemitisch einzustufen sei. Zwar verstoße Antisemitismus gegen die Menschenwürde und sei somit verfassungswidrig, doch Meinungsfreiheit umfasse auch extremistische, rassistische und antisemitische Äußerungen.<ref name="taz19Nov2020" /> Am 20. Januar 2022 bestätigte das [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgericht]] (BVerwG) das VGH-Urteil: Städte dürften Diskussionen über Israelboykotte in kommunalen Räumen nicht pauschal verbieten, weil dies unzulässig in die Meinungsfreiheit eingreife. Dies sei nur aufgrund allgemeiner Gesetze möglich, etwa zum Schutz vor drohenden Straftaten wie Volksverhetzung und Beleidigungen.<ref>[https://taz.de/BDS-Bewegung-gewinnt-Rechtsstreit/!5825904/ ''BDS-Bewegung gewinnt Rechtsstreit: Kein Raumverbot für Israelboykott.''] taz, 20. Januar 2022.</ref> Das Urteil gab laut Hessens Antisemitismusbeauftragtem Uwe Becker aus Unkenntnis der BDS-Bewegung faktisch „grünes Licht für die Verbreitung von israelbezogenem Judenhass in Deutschlands Städten“.<ref>Uwe Becker: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/bds-die-justiz-laeuft-der-realitaet-meilenweit-hinterher/ ''BDS: Die Justiz läuft der Realität meilenweit hinterher.''] JA, 3. Februar 2022.</ref> Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter forderte von der Landes- und Bundesregierung eine solide gesetzliche Grundlage für ein Saalverbot für BDS-Veranstaltungen.<ref>Michael Thaidigsmann: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/urteil-mit-folgen-3/ ''BDS: Ein Urteil mit Folgen.''] JA, 27. Januar 2022</ref><br />
<br />
=== Bundesweite Gegenmaßnahmen ===<br />
Zum 1. November 1992 verbot die staatliche [[Außenwirtschaftsverordnung]] deutschen Firmen, [[Boykotterklärung|Boykottklauseln]] gegen israelische Zulieferteile in ihre Handelsverträge mit arabischen Staaten aufzunehmen. Doch vor Inkrafttreten dieses Verbots entwarf die Bundesregierung Musterverträge, die arabische Einfuhrverbote respektieren sollten. Dies wurde als Unterlaufen des beschlossenen Verbots von Israelboykotten kritisiert.<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13689894.html ''Verbotene Klauseln.''] Der Spiegel 35, 24. August 1992</ref><br />
<br />
Im März 2015 gab die Bundesregierung an, sie habe keine Erkenntnisse, dass BDS antisemitisch sei.<ref>Deutscher Bundestag: [https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/041/1804173.pdf ''Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Özcan Mutlu, Monika Lazar, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.''] Drucksache 18/4173, 3. März 2015</ref> Im April 2016 erklärten Vertreter aller Bundestagsfraktionen, BDS müsse wegen fortgesetzter antisemitischer Vorfälle gestoppt werden, lehnten ein Verbot jedoch ab.<ref>André Anchuelo: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/25130 ''Anti-BDS ohne Gesetz: Politiker wollen Israel-Boykotte politisch bekämpfen.''] JA, 7. April 2016</ref> Der [[Antisemitismusbericht des Deutschen Bundestages]] vom April 2017 stellte fest: Die BDS-Kampagne diene „unter dem Vorwand, den Kauf israelischer Waren unterbinden zu wollen, als Plattform für antisemitische Haltungen“ und benutze sprachlich antisemitische Stereotype. Unterstützergruppen riefen unterschiedslos dazu auf, jüdische Siedlungen und ganz Israel zu boykottieren.<ref>BMI / Unabhängiger Expertenkreis Antisemitismus: [https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/heimat-integration/expertenkreis-antisemitismus/expertenbericht-antisemitismus-in-deutschland.pdf?__blob=publicationFile&v=4 ''Antisemitismus in Deutschland – aktuelle Entwicklungen.''] 7. April 2017, PDF S. 126, 155, 186 und Fn. 547</ref><br />
<br />
In seinem Jahresbericht für 2017 nannte der [[Verfassungsschutz Berlin]] die BDS-Angriffe in Berlin auf eine Holocaustüberlebende und einen weiteren Vorfall als Beispiele für Antisemitismus.<ref>Senatsverwaltung für Inneres und Sport des Landes Berlin: [https://www.berlin.de/sen/inneres/verfassungsschutz/publikationen/verfassungsschutzberichte/ Verfassungsschutzberichte]: Verfassungsschutzbericht 2017, Berlin 2018, S. 178.</ref> Der [[Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen]] erklärte in seinem Jahresbericht 2018, der BDS-Kampagne müsse wegen der NS-Geschichte („Kauft nicht bei Juden“) „der Antisemitismusvorwurf gemacht werden“.<ref>[https://www.im.nrw/system/files/media/document/file/VS_Bericht_2018.pdf ''Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2018.''] Düsseldorf 2019, PDF S. 57.</ref> Seit Anfang 2019 prüft eine Arbeitsgruppe deutscher Verfassungsschutzämter, ob BDS bundesweit beobachtet oder verboten werden soll. Ihren Lageberichten zufolge stellt der BDS-Gründungsaufruf von 2005 implizit Israels Existenzrecht infrage. Manche Verfassungsschützer geben zu bedenken: Stufe man Antisemiten als Verfassungsfeinde ein, müsse man auch Islamhasser beobachten. Am 24. September 2019 berieten alle Nachrichtendienstleiter über BDS.<ref name="Stark">[[Holger Stark (Journalist)|Holger Stark]]: [https://www.zeit.de/2019/40/bds-bewegung-aktivismus-israel-antisemitismus-verfassungsschutz/komplettansicht ''Was hat diese Avocado mit Antisemitismus zu tun?''] Die Zeit, 25. September 2019.</ref><br />
<br />
{{Anker|BT-Beschluss-170519}}Am 17. Mai 2019 beschloss der Bundestag mit großer Mehrheit den fraktionsübergreifenden Antrag ''Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen''. Dieser stellt fest: „Die Argumentationsmuster und Methoden der BDS-Bewegung sind antisemitisch.“ Der allumfassende BDS-Boykottaufruf führe zur Brandmarkung aller jüdischen Israelis. ‚Don't Buy‘-Aufkleber auf israelischen Produkten weckten „unweigerlich Assoziationen zu der NS-Parole ‚Kauft nicht bei Juden!‘“ Dies sei scharf zu verurteilen. Man begrüße kommunale Raumverbote für BDS-Veranstaltungen.<ref name="APT149f">Armin Pfahl-Traughber: ''Die BDS-Kampagne zum Israel-Boykott.'' In: Hochschulinitiative Demokratischer Sozialismus (Hrsg.): ''Aufbruch in unsicherer Zeit. Perspektiven ds 2/2021.'' Marburg 2022, [https://www.google.de/books/edition/Aufbruch_in_unsicherer_Zeit/LgNWEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PA149 S. 149 f.]; Deutscher Bundestag: [https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/101/1910191.pdf ''Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen: Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antisemitismus bekämpfen.''] Drucksache 19/10191, 15. Mai 2019</ref> Zudem beschloss der Bundestag, BDS die finanzielle Förderung zu entziehen.<ref name="Zeit17Mai19">[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-05/israel-boykott-bds-bundestag-foerderung-entzug ''Israel-Boykott: Bundestag verurteilt BDS-Bewegung.''] Zeit Online, 17. Mai 2019.</ref> Bereits im Januar 2018 hatte der Bundestag ebenfalls mit breiter Mehrheit der Resolution ''Antisemitismus entschlossen bekämpfen'' zugestimmt, in der die Bundesregierung aufgefordert wurde, „der weltweiten Bewegung ‚Boycott, Divestment, Sanctions‘ entschlossen entgegenzutreten“.<ref>[https://dserver.bundestag.de/btd/19/004/1900444.pdf ''Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antisemitismus entschlossen bekämpfen''], Deutscher Bundestag, Drucksache 19/444, 17. Januar 2018.</ref> Dass 2019 die nächste Resolution folgte, hatte nach Einschätzung [[Meron Mendel]]s parteitaktische Gründe: Die [[AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag|AfD-Fraktion]] hatte am 29. April 2019 den Antrag ''BDS-Bewegung verurteilen – Existenz des Staates Israel schützen'' eingebracht, in dem unter anderem gefordert wurde, BDS-nahen Gruppen jegliche Förderung zu entziehen und die BDS-Bewegung mit den Mitteln des [[Vereinsrecht (Deutschland)|Vereinsrechts]] zu verbieten.<ref>[https://dserver.bundestag.de/btd/19/097/1909757.pdf Antrag der Abgeordneten Jürgen Braun, Beatrix von Storch, […]: BDS-Bewegung verurteilen – Existenz des Staates Israel schützen]. Deutscher Bundestag, Drucksache 19/9757, 29. April 2019.</ref> Diesen Antrag lehnte die große Mehrheit der Abgeordneten am 17. Mai 2019 mit großer Mehrheit ab und beschlossen stattdessen die oben erwähnte Resolution.<ref>Meron Mendel: ''Über Israel reden: Eine deutsche Debatte.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, ISBN 978-3-462-00351-2, S. 86–89.</ref><br />
<br />
Der Beschluss war von Anfang an umstritten. Die Linksfraktion und einige Grüne stimmten gegen den Beschluss. Die AfD-Fraktion enthielt sich.<ref>Martin Niewendick: [https://www.welt.de/politik/deutschland/article193718523/BDS-Warum-die-Linke-bei-Israel-Boykotteuren-keinen-Antisemitismus-sieht.html ''Warum die Linke bei Israel-Boykotteuren keinen Antisemitismus sieht.''] Welt Online, 17. Mai 2019</ref> Ein von [[Amos Goldberg]] initiierter Aufruf von 240 Akademikern erklärte, die Einstufung von BDS als antisemitisch sei eine „trügerische Behauptung“. Der Bundestagsbeschluss sei „von den politischen Interessen […] der Regierung Israels angetrieben“ und benutze den Antisemitismusvorwurf, um deren Menschenrechtsverletzungen zu schützen. Ähnlich kritisierten einige deutsche Nahostexperten, der Beschluss diskreditiere Kritik an Israels Politik pauschal als antisemitisch.<ref name="APT149f" /><ref>Jannis Hagmann: [https://taz.de/Bundestagsbeschluss-zu-Israel-Boykott/!5601030&s=BDS/ ''Bundestagsbeschluss zu Israel-Boykott: 240 Akademiker gegen BDS-Votum.''] Taz, 5. Juni 2019.</ref> Er helfe „der am weitesten rechts stehenden Regierung in der Geschichte Israels, jeden Diskurs über palästinensische Rechte und jede internationale Solidarität mit den Palästinensern […] zu delegitimieren“.<ref>Christoph Schult, Christoph Sydow: [https://www.spiegel.de/politik/deutschland/israel-streit-um-anti-bds-beschluss-im-bundestag-a-1267584.html ''Antrag von Union, SPD, FDP und Grünen. Streit um Israel-Beschluss im Bundestag.''] Spiegel Online, 15. Mai 2019.</ref> Der Antisemitismus-Forscher [[Wolfgang Benz]] meint: „Wenn der Deutsche Bundestag unter der Flagge ‚Antisemitismus bekämpfen‘ einen Beschluss gegen die BDS-Boykott-Aktion fasst und meint, er habe damit jetzt ein starkes Zeichen gegen den Antisemitismus gesetzt“ sei das ein Irrtum und sei „Teil einer Verweigerungshaltung, historischen Realitäten ins Auge zu sehen.“<ref>Michael Hesse: [https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/antisemitismus-forscher-wolfgang-benz-aus-vorsicht-sagt-man-lieber-nichts-92492470.html ''Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz: „Aus Vorsicht sagt man lieber nichts“''] Frankfurter Rundschau, 21. August 2023.</ref><br />
<br />
Der [[Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestages|Wissenschaftliche Dienst des Bundestags]] stufte den BDS-Beschluss des Bundestags auf Anfrage im Dezember 2020 als politische Meinungsäußerung ohne [[rechtliche Verbindlichkeit]] ein, daher beeinträchtige der Beschluss die Grundrechte nicht.<ref>Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestags: [https://www.bundestag.de/resource/blob/814894/cf6a69d010a1cc9b4a18e5f859a9bd42/WD-3-288-20-pdf-data.pdf BDS-Beschluss des Deutschen Bundestages (Drucksache 19/10191)], 21. Dezember 2020; Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestags: [https://www.bundestag.de/resource/blob/822426/2becb6b18e82e62acfdc5c8fe70a84c4/WD-3-287-20-pdf-data.pdf ''BDS-Rechtswirkungen des BDS-Beschlusses des Deutschen Bundestages (WD 3 - 3000 - 287/20).''] 18. Dezember 2020</ref><br />
<br />
2021 klagten Judith Bernstein („Jüdisch-Palästinensische Dialoggruppe“), Amir Ali („Palästina spricht“) und Christoph Glanz („BDS-Initiative Oldenburg“) gegen den Bundestag, um dessen BDS-Beschluss für nichtig erklären zu lassen. Er verletze ihre Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit, habe Auftrittsverbote und Verleumdungen, sie seien Antisemiten, bewirkt. Das [[Verwaltungsgericht Berlin]] wies die Klage am 7. Oktober 2021 zurück: Der Bundestagsbeschluss sei eine rechtmäßige Positionsbestimmung in einer kontroversen Debatte. Er sei sachbezogen, nicht personenbezogen, und treffe keine Aussage, dass alle Unterstützer von BDS Antisemiten seien. Er greife somit nicht in die Persönlichkeitsrechte der Kläger ein. Das Gericht ließ eine Berufung gegen das Urteil zu.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/bds-scheitert-mit-klage-gegen-bundestag-17574978.html ''BDS-Kampagne: Israel-Boykott-Bewegung scheitert mit Klage gegen Bundestag.''] dpa / FAZ, 7. Oktober 2021; Verwaltungsgericht Berlin: [https://www.berlin.de/gerichte/verwaltungsgericht/presse/pressemitteilungen/2021/pressemitteilung.1133827.php ''Beschluss des Deutschen Bundestags zur BDS-Bewegung rechtmäßig (Nr. 52/2021).''] Pressemitteilung vom 7. Oktober 2021</ref><br />
<br />
Meron Mendel von der [[Bildungsstätte Anne Frank]] kritisiert, dass durch den BDS-Beschluss alle Stimmen zum [[Nahostkonflikt]] auf die binäre Alternative reduziert würden, ob sie antisemitisch seien oder nicht. Es handle sich aber um einen überaus komplexen, gewaltvollen nationalen Konflikt, in dem man schwerlich der einen Seite verbieten könne, die andere zu hassen. Vielmehr hätten Palästinenser oft nachvollziehbare Gründe für einen Boykottaufruf. Israel und Juden gleichzusetzen, wie es die Bundestagsresolution tue, sei falsch. In der Folge müssten nun vor sämtlichen Veranstaltungen, die ganz oder teilweise öffentlich finanziert seien, alle Teilnehmer darauf überprüft werden, ob ihnen in irgendeiner Weise eine Nähe zur BDS-Bewegung nachgewiesen werden könne. Das sei aber praktisch undurchführbar. Durch die Resolution würden vielmehr friedensbereite palästinensische Stimmen ausgeschlossen. Eine gemeinsame Debatte sei dadurch nicht mehr möglich.<ref>Meron Mendel: ''Über Israel reden: Eine deutsche Debatte.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, S. 79–86, 110 f.</ref><br />
<br />
== Österreich ==<br />
In [[Österreich]] entstand „BDS Austria“ 2014 aus einem älteren Netzwerk antizionistischer und islamischer Gruppen, darunter die „Palästinensische Jugend Österreich“ und „Dar al-Janub“. Dieser Verein verbreitete 2011 bei einem Symposium ''Remapping Palestine'' laut der Österreichisch-Israelischen Gesellschaft „antiisraelische Hetze“. Ab Mai 2014 führte BDS Austria in [[Wien]] Boykottaktionen durch, etwa gegen das Restaurant ''Tel Aviv Beach'', das von Israel unterstützte [[Jüdisches Filmfestival Wien|Jüdische Filmfestival]], einen Israelworkshop an der [[Universität Wien]] und einen Staatsbesuch des Knessetvorsitzenden [[Yuli Edelstein]]. Im August 2014 führten BDS-Aktivisten ein Straßentheater auf, das eine Exekution palästinensischer Kinder durch israelische Soldaten darstellte. So behaupteten sie in antisemitischer Tradition, Israels Armee begehe im damaligen Gazakrieg gezielte Kindermorde. Seit 2015 organisiert BDS Austria jährlich eine „Israeli Apartheid Week“ in Wien. Dagegen bildeten sich Bündnisse um die [[Israelitische Kultusgemeinde Wien]], das „Forum gegen Antisemitismus“, die „Initiative Liberaler Muslime“, die „Jungen Grünen Wien“ und verschiedene Universitätsgruppen. Sie erreichten, dass ein Kulturzentrum und mehrere Hotels BDS keine Räume gaben.<ref name="FMS.133f.">Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 133f.</ref> Zudem sperrte die [[Erste Bank]] 2016 das Spendenkonto von BDS Austria.<ref>[[Helga Embacher]], Bernadette Edtmaier, Alexandra Preitschopf: ''Antisemitismus in Europa. Fallbeispiele eines globalen Phänomens im 21. Jahrhundert.'' Böhlau, Wien 2019, S. 289</ref><br />
<br />
Im Herbst 2017 sprach sich die Studentenvertretung der Universität Wien gegen BDS aus. Die [[Österreichische Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft]] beschloss, keine BDS-Unterstützergruppen mehr zu finanzieren. Im Juni 2018 beschloss die Stadt Wien, der „antisemitischen BDS-Kampagne“ und ihren Unterstützern keine Veranstaltungsräume zu geben. Darum sagte das Wiener Volkskundemuseum einen Vortrag des BDS-Unterstützers [[Ronnie Kasrils]] im März 2019 ab.<ref name="FMS.133f." /> Der [[Österreichischer Presserat|Österreichische Presserat]] entschied im Februar 2020, Medienartikel, die BDS als antisemitisch bezeichnen, seien keine Verstöße gegen den Ehrenkodex der österreichischen Presse.<ref>[https://www.derstandard.de/story/2000114848286/presserat-artikel-ueber-antisemitische-bds-kein-ethikverstoss ''Presserat: Artikel über „antisemitische BDS“ kein Ethikverstoß.''] Standard.at, 21. Februar 2020</ref><br />
<br />
Am 14. November 2019 beschloss der Gemeinderat der Stadt [[Graz]] eine Erklärung gegen Antisemitismus und BDS, die in Punkt 3 Gruppierungen, die BDS befürworten, die Unterstützung städtischer Dienststellen untersagt. Diese „Richtlinie“ wurde einzig von der [[KPÖ]] wegen der gegen BDS gerichteten Regeln abgelehnt.<ref>[https://www.graz.at/cms/beitrag/10340694/7765198/Erklaerung_gegen_Antisemitismus_und_BDS.html Erklärung gegen Antisemitismus und BDS] vom Grazer Gemeinderat am 14. November 2019</ref><br />
<br />
Am 27. Februar 2020 verurteilte der [[Nationalrat (Österreich)|Nationalrat Österreichs]] geschlossen jeden Antisemitismus und BDS. Er forderte die Regierung auf, Organisationen und Vereinen, die sich antisemitisch äußern oder Israels Existenzrecht in Frage stellen, keine Räume und Infrastruktur zu geben und BDS keinerlei Förderung zu gewähren.<ref>[https://www.parlament.gv.at/PAKT/VHG/XXVII/A/A_00141/index.shtml ''Verurteilung von Antisemitismus und der BDS-Bewegung (141/A(E)).''] Parlament Österreich; Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 135.</ref> Bewegungen wie BDS seien ein Angriff auf das jüdische Leben und die offene Gesellschaft. Damit reagierte der Rat auf die Ergebnisse einer von ihm beantragten Antisemitismusstudie. Er wollte zudem ein Forschungszentrum zu Antisemitismus einrichten und das Thema in die [[OSZE]] und den [[Europarat]] einbringen.<ref>[https://www.parlament.gv.at/PAKT/PR/JAHR_2020/PK0167/ ''Nationalrat tritt geschlossen gegen Antisemitismus auf – BDS-Bewegung ist Anlass der Forderung an Bundesregierung nach konsequentem Vorgehen.''] Parlamentskorrespondenz Nr. 167, 27. Februar 2020</ref><br />
<br />
Im August 2020 beschuldigte BDS Austria die Jüdischen österreichischen HochschülerInnen (JöH) ohne Belege, sie seien rassistisch, und verglich sie mit den rechtsextremen türkischen [[Graue Wölfe|Grauen Wölfen]]. BDS-Anhänger störten die Rede einer JöH-Vertreterin bei einer Gedenkkundgebung für die Opfer des rechtsextremen [[Anschlag in Hanau 2020|Terroranschlags in Hanau]] (19. Februar 2020). Der anwesende Präsident der ''European Union of Jewish Students'' (EUJS) Bini Guttmann kritisierte, BDS verfolge unverändert die „perfide Taktik“, „linke Strukturen zu unterwandern“. Der Vergleich jüdischer mit faschistischen Organisationen, um erstere aus antirassistischen Kundgebungen auszuschließen, sei antisemitisch.<ref>Bini Guttmann: [https://www.juedische-allgemeine.de/meinung/bds-missbraucht-gedenken/ ''BDS missbraucht Gedenken.''] JA, 3. September 2020</ref><br />
<br />
== Schweiz ==<br />
''BDS [[Schweiz]]'' entstand ab 2005 als Bündnis älterer Palästina-Solidaritätsgruppen wie ''Urgence Palestine'' in [[Genf]], die sich dem BDS-Aufruf anschlossen. Ab 2010 unterstützten auch einige amtierende und frühere [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalräte]] den Israelboykottaufruf von BDS Schweiz, darunter [[Carlo Sommaruga]], [[Margret Kiener Nellen]], [[Andrea Hämmerle]], [[Geri Müller]], [[Therese Frösch]],<ref name="Audiatur11Okt2018">Stefan Frank: [https://www.audiatur-online.ch/2018/10/11/antisemitische-boykottbewegung-bds-schweiz-hand-in-hand-mit-linksextremisten/ ''Antisemitische Boykottbewegung: “BDS Schweiz” Hand in Hand mit Linksextremisten.''] Audiatur.ch, 11. Oktober 2018</ref> [[Jean-Nils de Dardel]], [[André Daguet]], [[Daniel Vischer]] sowie die Journalisten [[Erich Gysling]] und [[Arnold Hottinger]] (verstorben).<ref name="AudiaturCh20Jun2022" /><br />
<br />
2018 wollte ''BDS [[Zürich]]'' im städtischen Gemeinschaftszentrum eine Veranstaltung mit als linksextrem eingestuften Gruppen wie ''Partei der Arbeit'', ''Revolutionärer Aufbau'', ''Kommunistische Jugend'', ''Revolutionäre Jugend Zürich '' durchführen. Nachdem der Veranstalter durch Medienanfragen vom politischen Zweck erfuhr, stornierte er den Mietvertrag.<ref name="Audiatur11Okt2018" /><br />
<br />
Im [[Ständerat]] beantragte [[Marina Carobbio Guscetti]] 2017 ein allgemeines „Einfuhrverbot für Güter aus israelischen Siedlungen“. Die Nationalrätin [[Stefania Prezioso Batou]], Mitglied bei ''SolidaritéS'' und BDS-Unterstützerin, sprach in zwei Anfragen an den Bundesrat von 2021 und 2022 von „Apartheid-Politik“ Israels und forderte, die Schweiz solle Handel mit Waffen und Kriegsmaterial mit Israel stoppen. Israel habe den Raketenbeschuss der Hamas als Vorwand für eine brutale Bombardierung des Gazastreifens missbraucht. BDS-Unterstützer unter Schweizer Parlamentariern unterschrieben einen Aufruf von Nationalrat [[Cédric Wermuth]], israelische Fußballvereine aus der [[FIFA]] auszuschließen. Weitere unterstützten die von BDS mitgetragene Kampagne „Nakba-2018“.<ref>David Klein: [https://www.audiatur-online.ch/2022/05/19/schweizer-parlamentarier-gegen-israel/ ''Schweizer Parlamentarier gegen Israel.''] Audiatur.ch, 19. Mai 2022</ref><br />
<br />
Die Aktivistin Birgit Althaler (Basel), eine frühere Redakteurin der trotzkistischen Zeitung [[Inprekorr]], koordiniert die BDS-Aktivitäten der Schweiz, darunter das Anprangern israelischer Produkte in Supermärkten. Sie erreichte, dass die [[WOZ Die Wochenzeitung|Wochenzeitung WOZ]] unter der damaligen Redakteurin [[Susan Boos]] einen BDS-Flyer als kostenlose Beilage verbreitete. Auch eine Beschwerde Altthalers beim [[Schweizer Presserat]] hatte Erfolg: Dieser rügte das Online-Medium ''Prime News'' im Sommer 2022 für einen Text, der die BDS-Kampagne „antisemitisch“ genannt hatte, als Verstoß gegen die journalistische Wahrheitspflicht. Der Bericht habe die BDS-Ziele nicht erläutert und nicht erwähnt, „dass andere Experten und Institutionen den Antisemitismus-Vorwurf an BDS in Frage stellen“. Er vergleiche den BDS-Aktivismus historisch inkorrekt mit der Judenverfolgung im Dritten Reich. Der damalige Judenboykott habe sich gegen „Individuen“ gerichtet, BDS-Boykotte dagegen würden als politisches Druckmittel auf den Staat Israel eingesetzt. Damit widersprach der Presserat unter anderem deutschen Antisemitismusexperten und dem deutschen Bundestag. Leiterin des Presserats war Susan Boos; zu den Mitgliedern gehörte die BDS-Unterstützerin Anne-Frédérique Widmann ([[Radio Télévision Suisse]]).<ref name="AudiaturCh20Jun2022" /><br />
<br />
Schweizer BDS-Gruppen organisierten zum 28. August 2022 Gegenkundgebungen zur Feier des 125. Jahrestags des historischen ersten Zionistenkongresses in [[Basel]]. Zu den Schweizer Teilnehmern gehörten:<br />
* ''Apartheid Free Zone Switzerland'' (AFZ),<br />
* ''CETIM Europäisches Zentrum – Dritte Welt'',<br />
* ''Collectif Sud Global'',<br />
* ''Maison collective de Malagnou'', militante Hausbesetzer aus der Region [[Genf]],<br />
* ''Nouvelles générations Chile'',<br />
* ''solidaritéS'',<br />
* ''Revolutionärer Aufbau'',<br />
* ''Bewegung für den Sozialismus'' (BFS/MPS).<br />
Aus anderen Staaten nahmen teil:<br />
* ''Intal Globalize Solidarity'', Belgien,<br />
* ''Palestina Solidariteit vzw'', Belgien,<br />
* ''Vlaams-Socialistische Beweging'', Belgien,<br />
* ''Association France Palestine Solidarité'' (AFPS), Frankreich,<br />
* ''Israeli Committee against House Demolitions'' (ICAHD), Israel.<br />
Viele teilnehmende BDS-Gruppen sind Mitglied der ''European Coordination of Committees and Associations For Palestine'' (ECCP). Etliche unterstützen den „bewaffneten Kampf“ zur „Befreiung der Palästinenser“. BDS-Aktivisten organisierten eine Konferenz mit Wieland Hoban (Vorsitzender des Vereins „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“), Mohammed Khatib (PFLP-Mitglied und Europa-Koordinator von ''Samidoun''), Jodie Jones (''Palestine Action'', Großbritannien). Online zugeschaltet waren Noura Saleh Erakat (USA) und Ilan Pappe (Israel / Großbritannien).<ref>Gerardo Raffa: [https://www.audiatur-online.ch/2022/08/24/linksextreme-anti-israelische-organisationen-gegen-den-zionistenkongress/ ''Linksextreme Anti-Israelische Organisationen gegen den Zionistenkongress.''] Audiatur.ch, 24. August 2022</ref><br />
<br />
== Frankreich ==<br />
In [[Frankreich]] kritisierte BDS [[Veolia Transport]] für seine Beteiligung am Bau der Straßenbahn von Jerusalem.<ref>Orde F. Kittrie: ''Lawfare'', Oxford 2016, S. 265f.</ref> Weil nach dem Antirassismusgesetz auch Boykottaufrufe gegen Staaten als „Aufstachelung zu Diskriminierung, Hass oder Gewalt“ betrachtet werden können, wurden BDS-Aktivisten in Frankreich mehrmals danach verurteilt. So erhielt der Bürgermeister von [[Seclin]] 2003 eine Geldstrafe von 1000 Euro, weil er die örtlichen Gastronomen über die städtische Webseite zum Boykott israelischer Waren aufgerufen hatte. Im Juli 2009 wies der [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäische Gerichtshof für Menschenrechte]] (EGMR) seine Berufungsklage dagegen ab. Im September 2009 und Mai 2010 räumten elf BDS-Aktivisten israelische Waren aus den Regalen eines [[Carrefour (Unternehmen)|Carrefour]]-Supermarkts in [[Illzach]], riefen dabei „Israel Mörder, Carrefour Komplize“ und forderten die Kunden zum Israelboykott auf. 2013 erhielt jeder Beteiligte dafür eine Geldstrafe von 5.000 Euro. 2015 bestätigte das französische Kassationsgericht das Urteil. Im Juni 2020 hob der EGMR das Urteil jedoch als Verletzung der Meinungsfreiheit auf und erlegte dem Staat Frankreich Schadensersatz für jeden Angeklagten und die gesamten Prozesskosten auf. Als Folge des Urteils befürchtete der [[Conseil Représentatif des Institutions juives de France|Dachverband der jüdischen Organisationen Frankreichs]] eine erhebliche „Zunahme von Hassreden und Aktionen gegen französische Juden“.<ref name="FMS.136f.">Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 136f.</ref> Dagegen lobte [[Amnesty International]] Frankreich das Urteil als Zeichen gegen den „Missbrauch von Anti-Diskriminierungsgesetzen“ gegen Aktivisten, die israelische Menschenrechtsverletzungen anprangern.<ref>[https://www.israelnetz.com/politik-wirtschaft/politik/2020/06/12/sieg-fuer-bds-vor-europaeischem-gerichtshof-fuer-menschenrechte/ ''Sieg für BDS vor Europäischem Gerichtshof für Menschenrechte.''] Israelnetz, 12. Juni 2020</ref><br />
<br />
Die Schriftstellerin [[Annie Ernaux]] und viele weitere Kulturschaffende in Frankreich unterstützten zwei BDS-Boykottaufrufe, so 2018 gegen ein gemeinsames Kulturprogramm Israels und Frankreichs und 2019 gegen den Eurovision Song Contest in Tel Aviv. Ernaux und andere unterzeichneten 2021 auch einen offenen Brief „gegen Apartheid“, der Israel im damaligen Israel-Gaza-Konflikt als „kolonisierende Macht“ darstellte, ohne die Terrorangriffe der Hamas auf Israel zu erwähnen.<ref>Tzi Joffre: [https://www.jpost.com/bds-threat/article-719059 ''New Nobel laureate Annie Ernaux's repeatedly supported BDS.''] Jerusalem Post, 6. Oktober 2022.</ref> Der Brief rief zum weltweiten Boykott Israels auf mit den Zielen, die auch BDS anstrebt.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/politik/documenta-antisemitismus-skandal-weitet-sich-noch-mehr-aus/ ''documenta: Antisemitismus-Skandal weitet sich noch mehr aus.''] Jüdische Allgemeine, 14. Juli 2022</ref> Darum stieß die Vergabe des [[Literaturnobelpreis]]es an Ernaux im Oktober 2022 auf Kritik.<ref>[https://www.ynetnews.com/culture/article/bkixmo2go ''BDS supporter awarded Nobel Prize in Literature.''] Ynet, 7. Oktober 2022; [https://www.t-online.de/unterhaltung/literatur/id_100063000/annie-ernaux-antisemitismus-vorwuerfe-gegen-literaturnobelpreistraegerin.html ''Annie Ernaux: Antisemitismus-Vorwürfe gegen Literaturnobelpreisträgerin.''] Tagesspiegel, 7. Oktober 2022</ref> In der Debatte dazu wurde betont, dass ihr Werk keine antisemitischen Passagen enthält und von ihrer BDS-Sympathie unberührt sei.<ref>Suzanne Cords: [https://www.dw.com/en/what-are-the-antisemitism-claims-linked-to-nobel-prize-winner-annie-ernaux/a-63403179 ''What are the antisemitism claims linked to Annie Ernaux?''] Deutsche Welle, 10. November 2022</ref><br />
<br />
== Großbritannien ==<br />
In Großbritannien sind christliche, jüdische, muslimische und andere Antizionisten, auch aus dem Ausland, traditionell als eine Art „Anti-Israel-Lobby“ stark aktiv. Sie haben dabei auch antisemitische Sprache benutzt oder sich mit offenen Antisemiten verbündet.<ref name="AJS.443f.">Anthony Julius: ''Trials of the Diaspora. A History of Anti-Semitism in England.'' Oxford University Press, Oxford 2012, ISBN 0-19-960072-4, [https://books.google.de/books?id=sHAVDAAAQBAJ&pg=PA443 S. 443f.]</ref><br />
<br />
Im April 2002 forderten 123 Akademiker um das Ehepaar [[Steven P. Rose]] und Hilary Rose in einem Brief an die Zeitung [[The Guardian]], britische und europäische Hochschulen und Kultureinrichtungen müssten ihre Zusammenarbeit mit israelischen Institutionen wegen Israels Unterdrückung der Palästinenser stoppen. Im Juni 2002 entfernte [[Mona Baker]], die den Brief unterzeichnet hatte, ihre Fachkollegen [[Miriam Shlesinger]] und [[Gideon Toury]] gegen deren Willen aus dem Herausgeberteam von zwei sprachwissenschaftlichen Zeitschriften: Sie wolle derzeit „keine offizielle Verbindung mit einem Israeli fortsetzen“.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 108.</ref><br />
<br />
Seitdem riefen viele britische Akademiker- und Gewerkschaftsverbände zu Israelboykotten auf, so im April 2005 die ''Association of University Teachers'' (AUT). Nach heftigen Protesten zog sie ihren Boykottbeschluss wieder zurück. Die ''National Association of Teachers in Further and Higher Education'' (NAFTE) beschloss im Mai 2006 einen Boykott aller israelischen Akademiker, die sich nicht ausdrücklich gegen Israels Regierung aussprachen. Die aus AUT und NAFTE vereinte ''University and College Union'' (UCU) rief britisches Lehrpersonal im Mai 2007 auf, „die moralischen Implikationen“ ihrer Verbindungen zu Israel zu bedenken, also akademische Boykotte zu erwägen. 2009 forderte die UCU ein Ende jeder Zusammenarbeit mit Akademikern und Hochschulen in Israel. Auf Anraten von Rechtsberatern zog die UCU diese Resolution wegen befürchteter Diskriminierungsklagen zurück. 2010 beschloss der UCU-Vorstand den Abbruch der Kontakte zum israelischen Gewerkschaftsverband [[Histadrut]], weil dieser angeblich „den israelischen Angriff auf Zivilisten in Gaza unterstützt“ habe. Zudem schloss sich die UCU BDS mit dem Ziel der „Isolation Israels“ an. 2011 wies die UCU auch die Antisemitismusdefinition zurück, die die [[Europäische Stelle zur Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit]] formuliert hatte. Dachverbände britischer Juden erklärten dazu gemeinsam, die UCU habe Austritte und Warnungen vor Antisemitismus jahrelang nie ernst genommen. „Nun, in einer finalen Beleidigung ihrer jüdischen Mitglieder und in einem Akt des Zynismus, hat die UCU den Antisemitismus einfach so umdefiniert, dass ihre eigenen tief verwurzelten Probleme und Ressentiments damit nichts mehr zu tun haben.“<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 108–110; Zitat S. 110.</ref><br />
<br />
Auch die ''National Union of Journalists'', ''Transport and General Workers’ Union'', ''UNISON'' und [[War on Want]] beschlossen im Jahr 2007 Israelboykotte. Der Schriftsteller [[John Berger (Schriftsteller)|John Berger]] rief in der Zeitung [[The Guardian]] zum Kulturboykott und Boykott der ''Israel Medical Association'' auf.<ref name="AJS.443f." /><br />
<br />
Im April 2016 wählte die ''National Union of Students'', die rund 600 britische Studentenschaften vertritt, die BDS-Aktivistin Malia Bouattia zur Vorsitzenden. Sie nannte palästinensische Terrorangriffe gegen Israel „legitimen Widerstand“ und erklärte, sie würde es begrüßen, wenn studentische BDS-Aktivitäten Befehlen bewaffneter Palästinensergruppen folgten. Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästinensern würden nur das „koloniale Projekt“ stärken. Ihre [[University of Birmingham]] und britische Medien seien „zionistisch“ gelenkt. Auch Bouattias 2019 gewählte Amtsnachfolgerin Zamzam Ibrahim unterstützt BDS. Im Januar 2016 verhinderten antiisraelische Studenten und BDS-Anhänger am [[King’s College London]] gewaltsam den Gastauftritt von [[Ami Ayalon]] über eine friedliche Lösung des Israel-Palästina-Konflikts. Im Oktober 2016 verhinderten sie am [[University College London]] eine Rede des Israelis Hen Mazzig über seine humanitäre Arbeit im Westjordanland und bedrohten ihn und andere Teilnehmer körperlich, so dass sie mit Polizeischutz vom Campus evakuiert werden mussten.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 106–108.</ref><br />
<br />
2014 beschloss der Stadtrat von [[Leicester]] einen Boykott gegen Produkte israelischer Siedlungen. Die Kommunalparlamente von [[London Borough of Tower Hamlets]], [[Swansea]] und [[Bristol]] unterstützen BDS,<ref>Megan Hanna: [https://www.aljazeera.com/indepth/features/2016/02/bds-movement-lessons-south-africa-boycott-160223072813078.html ''BDS movement: Lessons from the South Africa boycott.''] In: ''Al Jazeera English'', 23. Februar 2016</ref> ebenso die nordirische Aktivistin [[Mairead Corrigan]]<ref>Marie-Violaine Louvet: ''Civil Society, Post-Colonialism and Transnational Solidarity: The Irish and the Middle East Conflict.'' Springer VS, Wiesbaden 2016, ISBN 1-137-55109-7, [https://books.google.de/books?id=TvWODAAAQBAJ&pg=PA153 S. 153]</ref> und der Schriftsteller [[Iain Banks]].<ref>Iain M. Banks: [https://www.theguardian.com/books/2013/apr/05/iain-banks-cultural-boycott-israel ''Why I'm supporting a cultural boycott of Israel.''] Guardian, 19. Juni 2014</ref> Der in England lebende britisch-israelische Historiker [[Avi Shlaim]] warb 2017 für BDS und für eine Ein-Staat-Lösung.<ref>[https://bibjetzt.files.wordpress.com/2017/11/avi-shlaim_interview_dt.pdf ''Avi Shlaim über Israels Neue Historiker, die Hamas und die BDS Bewegung.''] Jadaliyyaam, 23. Oktober 2017. Deutsch von Rudi Scholten (PDF).</ref><br />
<br />
Im Februar 2016 untersagte die britische Regierung allen öffentlich geförderten Institutionen eigenmächtige Boykotte einzelner Staaten. Die oppositionelle [[Labour Party]], [[Amnesty International]] und andere kritisierten das Verbot.<ref>Valentina Azarova: [https://www.jurist.org/forum/2016/04/valentina-azarova-uk-note.php ''Boycotts, International Law Enforcement and the UK's 'Anti-Boycott' Note.''] In: Jurist, 12. April 2016; Jon Stone: [https://www.independent.co.uk/news/uk/politics/boycott-israel-ban-bds-illegal-british-government-tories-palestine-procurement-a6879421.html ''Banning boycotts of Israel will protect Britain's national security, Government says.''] The Independent, 17. Februar 2016.</ref><br />
<br />
== Vereinigte Staaten ==<br />
=== Kämpfe an den Hochschulen ===<br />
In den [[Vereinigte Staaten|USA]] rief der Völkerrechtler Francis A. Boyle im Jahr 2000 dazu auf, die Methoden der [[Anti-Apartheid-Bewegung]] gegen Israel anzuwenden. Daraus entstanden die ''Students for Justice in Palestine'' (SJP). Sie starteten 2001 in [[Berkeley]] die erste Desinvestitionskampagne. Bis 2004 bildeten sich SJP-Gruppen an 40 Universitäten der USA.<ref>Suzanne Morrison: ''The Emergence of the Boycott, Divestment and Sanctions Movement.'' In: Fawaz A. Gerges (Hrsg.): ''Contentious Politics in the Middle East'', Wiesbaden 2015, [https://books.google.de/books?id=SYgYDAAAQBAJ&pg=PA241 S. 241]</ref><br />
<br />
In den USA riefen SJP-Gruppen 2002 die [[University of California]], die [[Harvard University]] und das [[Massachusetts Institute of Technology]] zum Verkauf ihrer Aktienanteile an Unternehmen auf, die in Israel investierten. Die erfolglosen Vorstöße dienten späteren BDS-Aktionen als Vorbild.<ref name="Dreams59" /> Bis 2014 erreichten die SJP-Gruppen Divestmentkampagnen an 24 Universitäten. Sie bilden Allianzen mit Gruppen für Rassen- und Gender-Gerechtigkeit und konfrontieren israelfreundliche Gruppen mit ihren Forderungen. Ali Abunimah sprach von einem „Krieg auf dem Campus“ um BDS.<ref>Bill V. Mullen, Ashley Dawson: ''Against Apartheid: The Case for Boycotting Israeli Universities.'' Haymarket Books, 2015, [https://books.google.de/books?id=hnsOCwAAQBAJ&pg=PA13 S. 13f.]</ref><br />
<br />
Nach SJP-Vorstößen seit 2006 beschloss die ''American Studies Association'' (ASA) im Dezember 2013 mit Zweidrittelmehrheit des Nationalrats einen akademischen Israelboykott, den ersten Staatsboykott seit Gründung der ASA 1951. Dem folgten weitere Akademikervereine, so die ''African Literature Association'' (ALA), ''Critical Ethnic Studies Association'' (CESA), ''Middle East Studies Association'' (MESA) und ''Native American and Indigenous Studies Association'' (NAISA). Dagegen traten das [[Bard College]], die [[Brandeis University]], die [[Indiana University]], das [[Kenyon College]], die [[Pennsylvania State University#Standorte|Penn State Harrisburg]] und die [[University of Texas]] wegen des Beschlusses aus der ASA aus. 134 Abgeordnete im [[Kongress der Vereinigten Staaten]] warfen der ASA 2014 eine „Doppelmoral“ und „kaum verhohlene Bigotterie“ vor, weil ihr Beschluss Israel hervorhebe, aber die Beziehungen zu Universitäten autokratischer und repressiver Staaten intakt lasse. Mehr als 250 Hochschulleitungen sowie große Akademikervereine erklärten öffentlich, dass sie Israelboykotte ablehnen.<ref name="FMS.114ff.">Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 114–116.</ref> Darunter waren das [[American Council on Education]] (ACE), die [[Association of American Universities]] (AAU), die ''American Association of University Professors'' (AAUP) und die ''Association of Public and Land-Grant Universities'' (APLGU). An vielen Hochschulen entstanden Webseiten wie ''Stopbds.com'', ''buycottisrael.com'' und ''BuyIsraeliProducts.com''. Sie starten „Buycott“-Gegenkampagnen, die die von BDS boykottierten Firmen und Produkte zum Kauf empfehlen, und bieten dazu Informationen und ein ''BDS Cookbook'' an.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 61f.</ref><br />
<br />
Die ''National Women’s Studies Association'' (NWSA), die größte [[Feminismus|feministische]] Organisation in Nordamerika, fordert seit November 2015 einen vollständigen Boykott Israels und aller von Israel gesponserten Projekte und Einrichtungen, weil Israel angeblich „sexuelle und geschlechtsspezifische Gewalt“ gegen Palästinenser und andere Araber begehe.<ref>Mitchell Bard: ''American Jews and the International Arena.'' In: Arnold Dashefsky, Ira M. Sheskin (Hrsg.): ''American Jewish Year Book 2016'', Wiesbaden 2017, [https://books.google.de/books?id=wDAtDgAAQBAJ&pg=PA140 S. 140f.]</ref> Die ''American Anthropological Association'' (AAA) beschloss im Dezember 2014 einen Israelboykott und bestätigte den Beschluss 2015, nachdem BDS-Unterstützergruppen wie ''Friends of Sabeel, North America'' (FOSNA) und ''Jewish Voice for Peace'' (JVP) stark zur Jahreskonferenz mobilisiert hatten. Ein von der AAA-Leitung beantragter Studienbericht machte Israel unter anderem für die hohe Kindersterblichkeit in Palästina verantwortlich, fand aber keine Belege für eine Komplizenschaft von Anthropologen Israels mit Unterdrückung der Palästinenser.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 80–86.</ref> 2016 nahm eine knappe Mehrheit der AAA-Mitgliederversammlung den Boykottbeschluss zurück. Dabei spielte Kritik am Palästinabericht von 2014 eine wichtige Rolle,<ref>Elizabeth Redden: [https://www.insidehighered.com/news/2016/06/07/anthropology-group-rejects-resolution-boycott-israeli-academic-institutions ''Anthropology Group Won't Boycott Israel.''] Insidehighered.com, 7. Juni 2016</ref> ebenso die Mobilisierung der 2014 unterlegenen Teilgruppe ''Anthropologists for Dialogue on Israel and Palestine'' (ADIP).<ref>[https://www.adl.org/news/press-releases/adl-american-anthropological-association-rejection-of-israel-boycott-an ''ADL: American Anthropological Association Rejection of Israel Boycott an Important Milestone in Efforts to Counter BDS.''] ADL, 7. Juni 2016</ref> Die [[Modern Language Association]] (MLA) verpflichtete sich 2017 mit großer Mehrheit, Israelboykotte dauerhaft abzulehnen.<ref>[https://www.mla.org/About-Us/Governance/Delegate-Assembly/Motions-and-Resolutions/Resolutions-Ratified-by-the-Membership/Resolutions-from-the-2017-Delegate-Assembly ''Resolutions from the 2017 Delegate Assembly: Resolution 2017-1.''] Modern Language Association 2017</ref> Jährliche BDS-Vorstöße in der [[American Historical Association]] (AHA) scheiterten bis 2020 viermal in Folge.<ref>Shiri Moshe: [https://www.algemeiner.com/2020/01/06/american-historical-association-rejects-anti-israel-resolutions-for-fourth-time/ ''American Historical Association Rejects Anti-Israel Resolutions for Fourth Time.''] Algemeiner, 6. Januar 2020</ref><br />
<br />
Bis Ende 2013 hatten erst fünf Studentenparlamente ihre Universitäten zu Israelboykotten aufgefordert; keine der rund 4000 Hochschulen der USA hatte diese beschlossen.<ref>Herb Keinon: [http://www.jpost.com/Diplomacy-and-Politics/Native-American-Studies-association-joins-academic-boycott-of-Israel-335388 ''Native American Studies association joins academic boycott of Israel.''] Jerusalem Post, 18. Dezember 2013</ref> 2014 unterstützten 938 Dozenten an 316 Hochschulen der USA akademische Israelboykotte. Davon gehörten 84 % zu den Human- und Sozialwissenschaften, 21 % davon zum Fach Englisch, 7 % zu Naturwissenschaften, 4 % zu künstlerischen Fächern. Die Unterstützung wuchs in einzelnen Fachbereichen, nicht aber bei Hochschulen insgesamt.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 62f.</ref> Vom BDS-Aufruf im Juli 2005 bis August 2020 stimmten Studentenschaften an 68 Hochschulen der USA insgesamt 133 mal (öfter mehrfach) über Resolutionsentwürfe von BDS-Aktivisten ab. 42 mal (31,6 %) wurden die Entwürfe angenommen, 91 mal (68,4 %) abgelehnt, an elf der am besten bewerteten Hochschulen zu 73 %. Die Universitätsleitungen lehnten BDS-Beschlüsse meist weiterhin als Angriff auf die akademische Freiheit ab. Einen Professor, der einer Studentin eine Empfehlung für ein Studium in Israel verweigern wollte und sich dazu auf die studentische Boykottresolution berief, bestrafte die [[University of Michigan]] mit einer Gehaltskürzung: Er dürfe ausschließlich die akademische Leistung zum Maßstab machen.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 116f.</ref><br />
<br />
BDS-Aktivisten stören und verhindern mit organisierten Zwischenrufen und Parolen öfter Vorträge von Israelis an ihren Hochschulen. So brüllten sie 2010 eine Rede des Botschafters [[Michael B. Oren]] nieder, 2015 einen Vortrag des Vorsitzenden des Obersten Gerichtshof Israels [[Aharon Barak]], 2016 eine Diskussion mit dem Menschenrechtler [[Bassam Eid]] und einen Vortrag des Jerusalemer Bürgermeisters [[Nir Barkat]]. An Hochschulen mit aktiven BDS- oder SJP-Gruppen nahmen antisemitische Vorfälle deutlich zu. So wurden jüdische Kandidaten für Hochschulämter an den Universitäten von Kalifornien und Stanford selektiv nach ihrer „Loyalität“ zu Israel befragt. Jüdische Studenten und Professoren berichteten von massiven Einschüchterungsversuchen, Bedrohungen und Beleidigungen durch BDS-Anhänger. Jüdische Teilnehmer der ''Students of Color Conference'' 2015 in Berkeley bezeugten, BDS-Anhänger hätten ihnen vorgeworfen, Israel vergifte das Trinkwasser der Palästinenser, ein Lebensrecht von Juden in Israel bestritten, deren Ermordung gerechtfertigt und den Holocaust geleugnet. Proteste dagegen seien mit der Parole “Free, free Palestine” übertönt worden.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 112–114.</ref> Das ''David Project'', die [[AMCHA Initiative]] und das [[Committee for Accuracy in Middle East Reporting in America]] (CAMERA) berichteten im Dezember 2016 über eine erhebliche Zunahme antisemitischer Übergriffe im Kontext von BDS-Aktivitäten auf dem Campus.<ref name="Algemeiner 9Dez2016">Sean Savage: [https://www.algemeiner.com/2016/12/09/academics-unpack-bds-antisemitism-at-media-watchdogs-annual-conference/ ''Academics Unpack BDS, Antisemitism at Media Watchdog’s Annual Conference.''] Algemeiner, 9. Dezember 2016.</ref> Nach empirischen Studien von 2015 und 2016 gingen die antisemitischen Vorfälle mit BDS-Veranstaltungen einher und wurden meist von SJP-Hochschulgruppen initiiert.<ref>Leonard Saxe, Theodore Sasson, Graham Wright, Shahar Hecht: [https://bir.brandeis.edu/bitstream/handle/10192/30810/AntisemitismCampus072715.pdf ''Antisemitism and the College Campus: Perceptions and Realities.''] Brandeis University, Juli 2015; Leonard Saxe et al.: [https://bir.brandeis.edu/bitstream/handle/10192/33070/AntisemitismCampuses102016.pdf ''Hotspots of Antisemitism and Anti-Israel Sentiment on US Campuses.''] Brandeis University, Oktober 2016</ref> Die [[Northeastern University]] hatte die lokale SJP-Gruppe daher 2014 für ein Jahr verboten.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 60.</ref> AMCHAs Antisemitismusdefinition und eine Namensliste von BDS-Unterstützern unter Akademikern der USA stießen jedoch auf Kritik.<ref>Judy Maltz: [http://www.haaretz.com/us-news/1.780297 ''Jewish Group Releases Blacklist of U.S. Professors Who Back Academic Boycott of Israel.''] Haaretz, 30. März 2017; Paul Berger: [https://forward.com/news/israel/206628/jewish-professors-hit-back-against-pro-israel-camp/ ''Jewish Professors Hit Back Against Pro-Israel Campus ‘Blacklist’.''] The Forward, 1. Oktober 2014.</ref><br />
<br />
=== Unterstützer ===<br />
Zum Unterstützernetz von BDS gehören ferner ''Al-Haq'', ''American Muslims for Palestine'', ''Dream Defenders'', ''[[Jewish Voice for Peace]]'', ''Palestine Legal'', ''The US Coalition to Boycott Israel'' und die ''Coalition for Justice in Palestine''. Diese Gruppen pflegen auch Kontakte zu PFLP-Vertretern und unterstützten die PFLP-Terroristin [[Rasmea Odeh]] mit Spendenaufrufen für ihren Strafprozess. Der PFLP-Aktivist Shawn Jabarin hielt 2013 BDS-Vorträge in Frankreich, sein Mitstreiter Senan Shaqdeh koordinierte 2014 BDS und antiisraelische Proteste in den USA.<ref name="TheHill2Nov2016">Jonathan Schanzer, Kate Havard: [https://thehill.com/blogs/congress-blog/foreign-policy/303970-boycott-divestment-and-sanctions-movement-attracting ''Boycott, Divestment and Sanctions movement attracting groups with terrorist ties.''] The Hill, 2. November 2016.</ref><br />
<br />
Über 800 Akademiker der USA unterstützten bis 2016 die BDS-Gruppe ''US Campaign for the Academic and Cultural Boycott of Israel'' (USACBI).<ref name="Slater72">Sean Collins: ''BDS: Demonising Israel, Destroying Free Speech.'' In: Tom Slater (Hrsg.): ''Unsafe Space: The Crisis of Free Speech on Campus.'' Springer VS, Wiesbaden 2016, S. 68–80, hier [https://books.google.de/books?id=vdP7CwAAQBAJ&pg=PA72 S. 72].</ref> Nach Angaben der [[Anti-Defamation League]] (ADL) erhält USACBI seit 2013 Finanzmittel von der Gruppe ''Al Awda'' („Die Rückkehr“), die seit 2000 auch Terrorgruppen wie die Hamas und Hisbollah unterstützt.<ref>Max Samarov, Shahar Azani: [https://www.algemeiner.com/2017/01/16/whos-really-behind-the-academic-boycott-against-israel/ ''Who’s Really Behind the Academic Boycott Against Israel?''] Algemeiner, 16. Januar 2017</ref><br />
<br />
Der Aktivist [[Ward Churchill]] tritt häufig als Redner bei ''Israel-Apartheid-Wochen'' auf. Er spricht von einem Völkermord Israels an den Palästinensern und behauptet, viele jüdische Autoren verdeckten diesen mit Schriften zum Holocaust.<ref>Benjamin Ginsberg: ''How the Jews Defeated Hitler: Exploding the Myth of Jewish Passivity in the Face of Nazism.'' Rowman & Littlefield, Lanham 2013, ISBN 1-4422-2238-7, [https://books.google.de/books?id=pUjFFxUoiA0C&pg=PA153 S. 153]</ref><br />
<br />
Die [[Green Party (Vereinigte Staaten)|Green Party]] unterstützt BDS. Ihre Kandidatin [[Jill Stein]] nahm die Forderung, die USA sollten ihre militärische und ökonomische Unterstützung Israels beenden, in ihr Programm zur [[Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2016|Präsidentschaftswahl 2016]] auf. [[Bernie Sanders]], Präsidentschaftskandidat der Demokraten bei den Vorwahlen 2016, anerkennt zwar antisemitische Motive von BDS, nahm jedoch den BDS-Unterstützer [[Cornel West]] in die Programmkommission der Demokraten auf. Auch [[Linda Sarsour]], eine prominente Organisatorin des [[Women’s March on Washington]] vom 21. Januar 2017, unterstützt BDS, so ab 2018 auch [[Ilhan Omar]] und [[Rashida Tlaib]], die ersten beiden Muslimas im [[Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten|US-Repräsentantenhaus]].<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 118</ref><br />
<br />
Für mehr Zustimmung zu Israelboykotten verknüpften BDS-Aktivisten ihre Kampagne ab August 2014 mit der Bewegung [[Black Lives Matter]] (BLM). Mit Slogans wie ''From [[Ferguson (Missouri)|Ferguson]] to Palestine'' verknüpften sie den [[Todesfall Michael Brown]] mit Antiterrormaßnahmen der IDF in Gaza und behaupteten identische Ursachen: Afroamerikaner und Palästinenser kämpften gegen dasselbe System eines „Staatsrassismus“, den eine gewalttätige Polizei schütze und durchsetze. Die BDS-Aktivistin Rania Khalek machte umgekehrt den Zionismus für Polizeigewalt gegen Afroamerikaner und rassistische Unterdrückung weltweit verantwortlich. Bei einer BDS-Demonstration im Januar 2015 in [[Nazareth]] verwendete BLM-Redner Mark Lamont Hill antisemitische Stereotype: „Habgier“ raube den Palästinensern das Land und Israels Gesetze würden „mit dem Blut von Unschuldigen geschrieben“. Im August 2015 fand ein Aufruf der Gruppe ''Blacks for Palestine'' zur Solidarität mit den Palästinensern rund 1000 Unterschriften. Die BLM-Vertreterinnen [[Angela Davis]], Sandra Tamari und Tara Thompson unterstützen BDS und begründen dies mit der Theorie der [[Intersektionalität]]. Diese ist jedoch auf einander überlappende Unterdrückung von Klassen, Rassen, Geschlechtern in derselben Gesellschaft bezogen. Die Verbindung deutet den Palästinakonflikt ahistorisch als Rassenkonflikt, setzt dabei Palästinenser mit Schwarzen, Juden mit Weißen und Zionismus mit Rassismus gleich. Die BDS-Kampagne will BLM auf einen Antizionismus verpflichten: Dies würde viele progressive und jüdische BLM-Unterstützer ausgrenzen, die traditionellen Bezüge von Juden zur [[Bürgerrechtsbewegung]] und die für Israel und gegen Antisemitismus gerichtete Haltung von [[Martin Luther King]] ausblenden. Dies erzeugte anhaltende Konflikte in BLM.<ref>Cary Nelson: ''From Ferguson to Palestine.'' In: Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred'', Bloomington 2016, S. 128–136.</ref><br />
<br />
Nach einer repräsentativen Umfrage vom Juli 2015 zur „Meinungselite“ in den USA kannten 60 % die BDS-Kampagne nicht. 19 % derer, die sie kannten, unterstützten sie, davon 31 % der befragten [[Demokratische Partei (Vereinigte Staaten)|Demokraten]] und 3 % [[Republikanische Partei|Republikaner]]. Der Meinungsforscher [[Frank Luntz]] folgerte, Israel müsse mit stark wachsender Zustimmung zur BDS-Kampagne in den USA rechnen und könne keine parteiübergreifende Unterstützung mehr erwarten.<ref>David Horovitz: [https://www.timesofisrael.com/israel-losing-democrats-cant-claim-bipartisan-us-support-top-pollster-warns/ ''Israel losing Democrats, ‘can’t claim bipartisan US support,’ top pollster warns.''] Times of Israel, 5. Juli 2015.</ref><br />
<br />
Im Juni 2022 präsentierte ''BDS [[Boston]]'' eine Karte, die jüdische Einrichtungen, Stiftungen, Schulen, Synagogen und Privatpersonen als „Unterstützer Israels“ und „führende Zionisten“ markierte und zu ihrer „Demontage“ aufrief. Das FBI leitete Ermittlungen zu diesem „Mapping-Project“ ein.<ref name="AudiaturCh20Jun2022" /><br />
<br />
=== Gegner ===<br />
Prominente BDS-Gegner in den USA sind [[Alan M. Dershowitz]],<ref>Andrew Pessin: [https://www.algemeiner.com/2016/04/12/major-international-anti-bds-conference-concludes-in-los-angeles/ ''Major International Anti-BDS Conference Concludes in Los Angeles.''] The Algemeiner, 12. April 2016; Alan Dershowitz : [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/18962 ''Judenhass 2.0: Europäische Boykottaufrufe gegen Israel stehen in antisemitischer Tradition.''] JA, 25. April 2014</ref> [[Ethan und Joel Coen]],<ref name="haaretz.com">Amit Kling: [http://www.haaretz.com/israel-news/culture/coen-brothers-boycotting-israel-is-a-mistake-1.361926 ''Coen Brothers: Boycotting Israel is a mistake.''] Haaretz, 15. Mai 2012</ref> [[Jon Bon Jovi]] und [[Howard Stern]].<ref>Miranda Levingston: [http://www.jpost.com/Not-Just-News/Which-celebs-are-proanti-Israel-the-Complete-Guide-434404 ''Which celebs are pro/anti Israel: The complete guide.''] Jerusalem Post, 17. November 2015</ref><br />
<br />
Die Organisation ''[[WoMen for All]]''/''WoMen Fight AntiSemitism'' stellt sich dezidiert gegen BDS.<ref>Karin Stögner: ''Wie inklusiv ist Intersektionalität? Neue soziale Bewegungen, Identitätspolitik und Antisemitismus.'' In: Samuel Salzborn (Hrsg.): ''Antisemitismus seit 9/11'', Baden-Baden 2019, S. 390</ref> Einige prominente Intellektuelle lehnen die BDS-Kampagne ab und unterstützen stattdessen zielgenaue Druckmittel auf Israel. Seit 2012 befürwortet der jüdische Journalist [[Peter Beinart]] auf die jüdischen Siedlungen und deren Produkte begrenzte Boykotte, nicht aber BDS: Deren Ziele und Methoden gefährdeten die Zweistaatenlösung.<ref>Peter Beinhart: [https://www.nytimes.com/2012/03/19/opinion/to-save-israel-boycott-the-settlements.html ''To Save Israel, Boycott the Settlements.''] New York Times, 18. März 2012</ref> Im September 2016 befürworteten über 70 Intellektuelle in einem offenen Brief einen auf die jüdischen Siedlungen begrenzten Boykott sowie deren Ausschluss von Handelsvorteilen und Steuerbefreiung in den USA. Dies solle die Verhandlungsbereitschaft beider Seiten für eine Zweistaatenlösung stärken. Zu den bekannteren Unterzeichnern gehörten Peter Beinart, [[Adam Hochschild]] und [[Michael Walzer]].<ref>Haaretz, 25. September 2016: [http://www.haaretz.com/israel-news/1.744238 ''Over 70 American Intellectuals Call for 'Targeted Boycott' of Israeli Settlements'']</ref> Während manche BDS-Anhänger die Teilzustimmung liberaler Zionisten begrüßen und Kompromisse anstreben, betonen andere den konfrontativen Charakter der Kampagne: Sie ziele auf das Ende des jüdischen Staates und sei unvereinbar mit jedem Zionismus. Liberale Juden sollen diesen aufgeben und für die Menschenrechte der Palästinenser Partei ergreifen.<ref>Adam Horowitz (Mondo Weiss, 18. April 2010): [https://mondoweiss.net/2010/04/will-liberal-zionists-come-around-to-bds/ ''Will liberal Zionists come around to BDS?'']; Ahmed Moor: [https://mondoweiss.net/2010/04/bds-is-a-long-term-project-with-radically-transformative-potential/ ''BDS is a long term project with radically transformative potential Israel.''] Mondo Weiss, 22. April 2010</ref><br />
<br />
=== Staatliche Maßnahmen ===<br />
Im Juni 2015 unterzeichnete US-Präsident [[Barack Obama]] ein Gesetz, das die ausdrückliche Ablehnung der BDS-Kampagne in Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union anstrebt.<ref>Rebecca Shimoni Stoil: [https://www.timesofisrael.com/obama-signs-anti-bds-bill-into-law/ ''Obama signs anti-BDS bill into law.''] Times of Israel, 30. Juni 2015</ref> Im Juli 2015 versprach [[Hillary Clinton]] als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, die BDS-Bewegung politisch zu bekämpfen. Diese versuche Israel zu bestrafen und beiden Konfliktparteien die Konfliktlösungen zu diktieren. Das sei kontraproduktiv für Frieden und schädlich für beide Seiten.<ref>Ben Jacobs: [https://www.theguardian.com/us-news/2015/jul/07/hillary-clinton-anti-israel-boycott-bds-movement ''Hillary Clinton condemns anti-Israel boycotts as 'counter-productive'.''] The Guardian, 7. Juli 2015</ref> Im März 2016 vor dem [[American Israel Public Affairs Committee]] (AIPAC) nannte sie BDS-Taktiken antisemitisch, warf BDS-Aktivisten vor, jüdische Studenten zu schikanieren, und ermutigte jüngere Zuhörer, alle Versuche zurückzuweisen, Israel zu verleumden, zu isolieren und zu untergraben.<ref>Axel Emmons: [https://theintercept.com/2016/03/22/clinton-attacks-israeli-boycott-movement-in-aipac-speech/ ''Hillary Clinton Attacks Israel Boycott Movement in AIPAC Speech.''] The Intercept, 22. März 2016; Ryan Teague Beckwith: [https://time.com/4265947/hillary-clinton-aipac-speech-transcript/ ''Read Hillary Clinton's Speech to AIPAC.''] Time, 21. März 2016</ref><br />
<br />
Bis August 2020 erließen 32 Bundesstaaten der USA Gesetze, Verordnungen oder Resolutionen gegen BDS-Aktivitäten. Die meisten dieser Beschlüsse verbieten Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen, die BDS und Israelboykotte unterstützen, zuerst in [[Tennessee]] (April 2015). Wegen Verstößen gegen die freie Rede vor allem von Individuen und Kleinbetrieben hoben Gerichte in [[Arizona]], [[Kansas]] und [[Texas]] die Beschlüsse zeitweise auf. Diese wurden dann angepasst und erneut verabschiedet. Das US-Repräsentantenhaus beschloss am 23. Juli 2019 mit 398 zu 16 Stimmen bei fünf Enthaltungen eine parteiübergreifende Resolution, die BDS verurteilt und für Verhandlungen, eine Zweistaatenlösung und das Recht auf freie Rede eintritt.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 120; [https://www.congress.gov/bill/116th-congress/house-resolution/246/text?q=%7B%22search%22%3A%5B%22H.Res.+246%22%5D%7D&r=1&s=2 Resolution 246] des US-Repräsentantenhauses, 23. Juli 2019</ref><br />
<br />
Seit 11. Dezember 2019 droht ein Dekret von US-Präsident [[Donald Trump]] Hochschulen Finanzkürzungen an, die Antisemitismus auf ihrem Campus nicht konsequent genug bekämpfen. Die linksliberale jüdische Organisation [[J Street]] fürchtete einen „abschreckenden Effekt“ des Dekrets auf Studenten, die mit Israels Palästinapolitik nicht einverstanden seien.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/trump-unterzeichnet-dekret-gegen-judenhass-an-hochschulen/ ''Trump unterzeichnet Dekret gegen Judenhass an Hochschulen.''] JA, 12. Dezember 2019</ref><br />
<br />
== Andere Staaten ==<br />
In [[Kanada]] unterstützt die Globalisierungskritikerin und Umweltaktivistin [[Naomi Klein]] BDS.<ref>Donatella della Porta, Mario Diani (Hrsg.): ''The Oxford Handbook of Social Movements.'' Oxford University Press, 2015, ISBN 0-19-967840-5, [https://books.google.de/books?id=mHrOCgAAQBAJ&pg=PT579 S. 579]</ref> Die [[Grüne Partei Kanadas]] unterstützte im August 2016 Boykotte, die sich gegen von der Besatzung profitierende Bereiche von Israels Wirtschaft und Gesellschaft richten, und befristete sie bis zu einem Stopp des Siedlungsbaus in den Palästinensergebieten und bis zur Aufnahme von bilateralen Verhandlungen über eine Konfliktlösung.<ref>Jillian D'Amours: [https://www.middleeasteye.net/news/canadas-green-party-adopts-israel-bds-its-platform-623013685 ''Canada's Green Party adopts Israel BDS into its platform.''] Middle East Eye, 8. August 2016</ref> Im Februar 2016 verurteilte [[Unterhaus (Kanada)|Kanadas Unterhaus]] die BDS-Kampagne. Im Dezember 2016 distanzierte sich die Grüne Partei von den BDS-Zielen, da diese Israels Existenzrecht nicht anerkennen.<ref>Dave Dormer: [https://www.cbc.ca/news/canada/calgary/green-party-elizabeth-may-bds-israel-boycott-1.3881269 ''Green Party votes to replace controversial Israel boycott policy.''] CBC News, 4. Dezember 2016</ref><br />
<br />
In [[Spanien]] erklärten bis 2020 mehr als 50 Städte und Gemeinden ihre Unterstützung für BDS. Besonders die Partei [[Podemos]] und von ihr kontrollierte Institutionen arbeiten eng mit BDS zusammen. Der Vorsitzende [[Pablo Iglesias Turrión]] nennt Israel einen „Verbrecherstaat“, gegen den „mit äußerster Härte“ vorzugehen sei. Der Stadtrat von [[Valencia]] erklärte die Stadt im Juni 2018 zur „Israel-Apartheid-freien Zone“ und verbot städtischen Einrichtungen und Mitarbeitern jeden Kontakt mit Israel. Spanische Gerichte hoben diesen und mindestens 23 weitere kommunale BDS-Beschlüsse als verfassungswidrige Diskriminierung auf. Einige Gemeinden zogen ihre BDS-Beschlüsse zurück, nachdem die proisraelische NGO “Acción y Comunicación sobre Oriente Medio” (ACOM) mit Klagen drohte.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 137.</ref> Die Partei [[Candidatura d’Unitat Popular]] (CUP) lud die BDS-Gegnerin Jutta Ditfurth im Mai 2017 von einer internationalen Konferenz in [[Katalonien]] wieder aus, weil man den Kampf des BDS „gegen kolonialistische und rassistische Politik“ für „eine zentrale und entscheidende Frage“ hielt.<ref>Benjamin Weinthal: [https://www.jpost.com/diaspora/spanish-party-disinvites-german-activist-from-conference-citing-her-support-of-israel-492280 ''Spanish party disinvites German activist from conference citing her support of Israel.''] Jerusalem Post, 19. Mai / 4. Juni 2017</ref><br />
<br />
Das in den [[Niederlande]]n ansässige Unternehmen Vitens beendete 2013 die erst kurz zuvor vereinbarte Zusammenarbeit mit dem israelischen Wasserversorger [[Mekorot]], weil diese „nicht vom politischen Kontext getrennt“ gesehen werden könne. Die Entscheidung wurde auch auf BDS-Druck zurückgeführt.<ref>[[Amira Hass]], Barak Ravid: [http://www.haaretz.com/news/diplomacy-defense/.premium-1.562769 ''Dutch water giant severs ties with Israeli water company due to settlements.''] Haaretz, 10. Dezember 2013</ref> Anfang 2014 zog der niederländische Pensionsfonds PGGM seine Investitionen bei fünf israelischen Banken ab, weil diese illegale israelische Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten unterstützten.<ref>Lola Fraser, Ronnie Fraser: ''Challenging the Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) Movement'', London 2023, [https://www.google.de/books/edition/Challenging_the_Boycott_Divestment_and_S/RGOoEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PT96 S. 96]</ref><br />
<br />
[[Irland]], die Niederlande und [[Schweden]] erkennen BDS seit 2016 als legitime, von Rede- und Versammlungsfreiheit geschützte zivilgesellschaftliche Bewegung an. Das irische Parlament wollte zudem einen Boykott israelischer Waren aus Palästinensergebieten gesetzlich beschließen, doch die neue Regierung wies das Vorhaben im Juni 2020 zurück. [[Tschechien]]s Parlament verurteilte am 22. Oktober 2019 mit großer Mehrheit „alle Manifestationen des Antisemitismus, die sich gegen Einzelpersonen, religiöse Institutionen, Organisationen sowie den Staat Israel richten, einschließlich der Leugnung des Holocaust“. Zugleich lehnte es „jede Infragestellung des Existenz- und Verteidigungsrechts des Staates Israel“ ab und verurteilte „alle Aktivitäten und Äußerungen von Gruppen, die zum Boykott des Staates Israel, seiner Waren, Dienstleistungen oder Bürger auffordern“. Die Prager Regierung solle Gruppen, die einen Israelboykott befürworten, finanziell nicht unterstützen.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 139f.</ref><br />
<br />
== Europäische Institutionen ==<br />
Die 2002 gegründete Organisation [[European Jews for a Just Peace]] mit Sitz in Amsterdam unterstützt BDS in mehreren europäischen Staaten.<ref>[http://www.haaretz.com/news/pro-palestinian-groups-urge-h-m-boycott-after-israel-branch-opens-1.264655 ''Pro-Palestinian groups urge H&M boycott after Israel branch opens.''] Haaretz, 11. März 2010</ref> Im Herbst 2012 forderten 22 BDS-Unterstützergruppen in einer Broschüre unter anderem eine Kennzeichnung von israelischen Waren aus besetzten und umstrittenen Gebieten Palästinas. Im November 2015 beschloss die [[Europäische Union]] (EU) eine Richtlinie, wonach Waren aus Ostjerusalem, israelischen Ortschaften im Westjordanland und den Golanhöhen besonders zu kennzeichnen sind und nicht mehr die Herkunftsangabe „Israel“ tragen dürfen. Der Richtlinientext stimmt teils wörtlich mit der BDS-Forderung überein. Für keinen anderen Gebietskonflikt erließen EU-Gremien eine solche Kennzeichnungspflicht. Diese wird daher als Eingehen auf BDS-Wünsche und „Boykott light“ kritisiert, der von israelischen Firmen hergestellte Waren als mängelbehaftet und für Käufer unattraktiv erscheinen lasse.<ref>Alex Feuerherdt, Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung'', Leipzig 2020, S. 151f.</ref><br />
<br />
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte im September 2016, BDS sei geschützte freie Rede. Jedoch lehne die EU die BDS-Versuche, Israel zu isolieren, und jeglichen Boykott Israels ab.<ref>Europäisches Parlament, 15. September 2016: [http://www.europarl.europa.eu/sides/getAllAnswers.do?reference=E-2016-005122&language=EN#ref1 ''Answer given by Vice-President Mogherini on behalf of the Commission.'']; Raphael Ahren: [https://www.timesofisrael.com/eu-declares-israel-boycott-protected-as-free-speech/ ''EU declares Israel boycott protected as free speech.''] Times of Israel, 31. Oktober 2016</ref><br />
<br />
Am 28. Februar 2018 durfte BDS-Sprecher Omar Barghouti im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]] eine Konferenz zum Verhältnis der EU zu den israelischen Siedlungen in Palästina abhalten. Eingeladen hatte ihn die [[Progressive Allianz]] der Sozialdemokraten (S&D). Daraufhin erinnerten jüdische Organisationen und Gemeinden in Europa den damaligen Parlamentspräsidenten [[Antonio Tajani]] in einem offenen Protestbrief an antisemitische, auf Abschaffung Israels gerichtete Aussagen Barghoutis und forderten, ihn gemäß EU-Beschlüssen gegen Israelboykotte und Antisemitismus wieder auszuladen.<ref>[https://elnetwork.eu/country/eu/letter-to-european-parliament-president-mr-antonia-tajani/ ''Letter to European Parliament President Mr. Antonio Tajani.''] Elnet, 14. Februar 2018</ref><br />
<br />
Der EGMR urteilte über zwei Einzelfälle aus Frankreich gegensätzlich: Im Jahr 2009 bestätigte er, ein Aufruf zum Boykott israelischer Waren auf einer städtischen Webseite sei diskriminierend gewesen, die Strafe dafür verletze nicht die Meinungsfreiheit. Im Jahr 2020 dagegen urteilte er, ein Aufruf zum Israelboykott in einem Supermarkt sei eine zulässige „politische Meinungsäußerung“, die Strafe dafür also unzulässig gewesen.<ref name="FMS.136f." /><br />
<br />
== UN ==<br />
Der [[UN-Sonderberichterstatter für Religions- oder Glaubensfreiheit]] [[Ahmed Shaheed]] behandelte in einem Zwischenbericht an die [[Generalversammlung der Vereinten Nationen]] vom 23. September 2019 auch BDS: Er habe zur Kenntnis genommen, dass die Bewegung als fundamental antisemitisch gelte. Laut Kritikern hätten die BDS-Gründer angezeigt, dass ihr Hauptziel sei, das Ende des Staates Israel herbeizuführen. Einigen BDS-Unterstützern werde vorgeworfen, antisemitische Narrative, Verschwörungen und Sprachbilder zu verwenden. Die BDS-Bewegung weise diese Vorwürfe zurück. Ein Hauptakteur versichere, die Bewegung sei inspiriert von der südafrikanischen Anti-Apartheid-Bewegung und der [[Bürgerrechtsbewegung]] in den USA; BDS lehne alle Formen von Rassismus ab, treffe Maßnahmen gegen jene, die antisemitische Sprache im Verlauf der Kampagne benutzten, und strebe Israels Befolgung internationalen Rechts nur gewaltfrei an. Auch Sorgen über Gesetze, die Unterstützung für BDS bestrafen, einschließlich negativer Wirkung solcher Gesetze für den Kampf gegen Antisemitismus seien dem Sonderberichterstatter mitgeteilt worden. Das internationale Recht erkenne Boykotte als legitime politische Ausdrucksform und gewaltlose Boykott-Unterstützung als legitime schützenswerte Meinungsäußerung an. Jedoch seien antisemitische Sprachbilder und Stereotype, die Ablehnung des Existenzrechts Israels und die Diskriminierung jüdischer Personen wegen ihrer Religion zu verurteilen.<ref>[https://www.ohchr.org/Documents/Issues/Religion/A_74_47921ADV.pdf ''Promotion and protection of human rights''], OHCHR, 23. September 2019.</ref><br />
<br />
Im Oktober 2019 kritisierten fünf Sonderberichterstatter des [[Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte|UN-Kommissariats für Menschenrechte]] ([[David Kaye (Jurist)|David Kaye]], Michel Forst, Michael Lynk, Ahmed Shaheed, [[Clément Nyaletsossi Voule]]) in einem Brief an Bundesaußenminister [[Heiko Maas]]: Der Bundestagsbeschluss zu BDS vom Mai 2019 setze einen besorgniserregenden Trend, „die Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit unverhältnismäßig einzuschränken“, und greife in das Recht auf politische Meinungsäußerung in Deutschland ein, die BDS-Bewegung zu unterstützen. Fraglich sei, warum der Satz „Der kritische Umgang mit israelischer Regierungspolitik ist von Meinungs-, Presse- und Äußerungsfreiheit geschützt“ nicht in den Beschluss gelangt sei. Die Bundesregierung solle innerhalb von 60 Tagen erklären, welche rechtlichen Folgen der Beschluss habe, wie er sich mit Deutschlands Verpflichtungen zum Schutz der internationalen Menschenrechte vertrage und wie sichergestellt werde, dass BDS-Aktivisten Menschenrechtsverletzungen „ohne unzulässige Einschränkungen“ benennen können.<ref>Raniah Salloum, Christoph Schult: [https://www.spiegel.de/politik/deutschland/vereinte-nationen-uno-ruegt-antisemitismus-beschluss-des-bundestags-a-1293375.html ''Uno rügt Antisemitismus-Beschluss des Bundestags''], [[Spiegel Online]], 25. Oktober 2019.</ref><br />
<br />
Im Auftrag des [[UN-Menschenrechtsrat]]s veröffentlichte das UN-Menschenrechtsbüro am 12. Februar 2020 eine Liste von 112 Firmen, die in israelischen Siedlungen des Westjordanlands aktiv sein sollen. Die Liste soll auf als illegal eingestufte Praktiken jener Firmen aufmerksam machen, darunter Siedlungsbau, Sicherheitsdienste, Banken, Supermärkte, Telefondienste, Touristik und Geräte zum Zerstören palästinensischen Eigentums. Obwohl die Liste keine Sanktionen fordert, gilt sie als Druckmittel auf jene Firmen, ihre Aktivitäten dort einzustellen. Regierungsmitglieder Israels kritisierten, damit sei der Menschenrechtsrat vor der BDS-Kampagne eingeknickt; diese werde die Liste für Boykotte jener Firmen und weiteren Druck auf sie nutzen. Das BDS-Büro forderte weitere Aktionen gegen jene Firmen. Einige davon bestritten die ihnen zugeschriebenen Praktiken, andere kündigten ihren Rückzug aus den Siedlungen an.<br />
Eine Sprecherin des [[NGO Monitor]] erklärte, die UN-Behörde habe sich mit der diffamierenden Liste für die antisemitische BDS-Bewegung entschieden.<ref>Josef Federman, Jamey Keaten: [https://apnews.com/article/5c4eb3c4dd04a1ea0880dd735ebb0544 ''UN list targets firms linked to Israeli settlements.''] Associated Press, 12. Februar 2020.</ref><br />
<br />
== Gewerkschaften ==<br />
Einige Gewerkschaften und Gewerkschaftsverbände haben BDS-Resolutionen beschlossen und/oder ihre Beziehungen zu israelischen Gewerkschaften abgebrochen: so in Großbritannien die ''UNISON'', die ''National Union of Journalists'' (2007), der ''[[Trades Union Congress]]'' (2009), die ''University and College Union'' (2010), ''UNITE'' (Juli 2014) und die ''National Union of Students'' (August 2014); in Irland der Gewerkschaftskongress und IMPACT, in [[Nordirland]] die ''Public Service Alliance'', in [[Schottland]] der ''[[Scottish Trades Union Congress]]'' (2010).<ref name="CN74-77">Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 74–77.</ref> Die UNITE nannte „Verbrechen der Apartheid“ Israels und Siedlungsbau, angebliche [[Folter]] palästinensischer Kinder, „ethnische Säuberungen“ und „rassistische Gesetze“ gegen palästinensische Israelis als Gründe und Veolia, G4S und Sainsbury’s als Beispiele für zu boykottierende Firmen.<ref>Memo, 4. Juli 2014: [https://www.middleeastmonitor.com/20140704-britains-biggest-trade-union-slams-israeli-apartheid-commits-to-bds-campaigning/ ''Britain’s biggest trade union slams Israeli apartheid, commits to BDS campaigning'']</ref><br />
<br />
In Kanada forderten Mitglieder der ''Canadian Union of Public Employees'' (CUPE) in [[Ontario]] 2006 einen Israelboykott. 2009 forderten sie, israelische Akademiker von Universitäten Ontarios zu verbannen. Die CUPE-Führung unterband derartige Ausschlussversuche. 2010 schloss sich die ''Confederation des syndikats nationaux'' (CSN) in [[Montreal]], 2015 CSN in [[Québec]] BDS an. In den USA forderten die kalifornische Abteilung der ''[[United Auto Workers]]'' (UAW; Dezember 2014), die ''United Electric Workers Union'' (August 2015) und die ''[[American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations]]'' (AFL-CIO) von Connecticut (November 2015) BDS-Resolutionen. Die nationalen und internationalen Gewerkschaftsleitungen lehnten diese ab.<ref name="CN74-77" /> Die UAW widerrief eine BDS-Resolution der ''Graduate Student Union'' der Universität Kalifornien 2015 als unvereinbar mit ihren Statuten und bekräftigte einen Beschluss gegen Israelboykotte von 2007.<br />
<br />
Die [[DGB-Jugend]] beschloss auf ihrer Bundeskonferenz am 11. November 2017 mit der Resolution „Boykotte boykottieren“ eine strikte Ablehnung der antiisraelischen Kampagnen BDS und „F.O.R. Palestine“. Am 13. Juni 2018 bekräftigte der Bundesjugendausschuss des DGB diesen Beschluss gegen Versuche, BDS-Forderungen in internationalen Gewerkschaftsgremien durchzusetzen: Man setze weiter auf eine Zwei-Staaten-Lösung, suche zur Befriedung des Palästinakonflikts den Dialog mit vielen Organisationen und distanziere sich darum von Boykottkampagnen gegen Israel und von jeder Zusammenarbeit mit antisemitischen Organisationen.<ref>Bundesjugendausschuss (BJA) der DGB-Jugend: [https://jugend.dgb.de/dgb_jugend/material/magazin-soli/soli-archiv-2018/soli-aktuell-8-9-2018/++co++78eaa846-79f4-11e8-bf1f-525400d8729f ''Beschluss Israel''], 27. Juni 2018 (Wortlaut im PDF-Link).</ref><br />
<br />
Vorstandsmitglied Josef Holnburger nannte als Gründe dafür: BDS und F.O.R. Palestine stellten Israels Existenzrecht in Frage, kooperierten mit antisemitischen Organisationen und tolerierten antisemitische Aktionen und Positionen in ihren Reihen. Ihre Forderungen seien nur durch die Abschaffung Israels erfüllbar, die Omar Barghouti als Ziel formuliert habe. Zudem komme es bei diesen Kampagnen immer wieder zu antisemitischen Übergriffen und Gewalt. Weil BDS Zulauf habe und international für seine destruktive Strategie werbe, sei es notwendig geworden, den Ablehnungsbeschluss von 2017 zu bekräftigen. Die DGB-Jugend stehe im Austausch mit der [[Histadrut]] und der ''Palestinian General Federation of Trade Unions'' (PGFTU). Diese arbeiteten eng zusammen, rieten von BDS und F.O.R. Palestine ab und wendeten sich statt gegen Israel gegen die Arbeitgeber in Palästina. Entgegen der Behauptung auf der BDS-Webseite sei die PGFTU kein Gründungsmitglied von BDS. Weil BDS die Erfolge des Dialogs palästinensischer, israelischer und anderer Gewerkschaften bedrohe und zerstöre, seien diese in der Ablehnung der Kampagne einig. Palästinensische und israelische Arbeiter bekämen die Folgen der Boykotte besonders zu spüren. Daher habe die Histadrut 2008 mit der PGFTU einen Schutz palästinensischer Arbeiter vereinbart. Bisher haben sich nur sieben der 340 Mitgliedsorganisationen des Internationalen Gewerkschaftsbundes der BDS-Kampagne angeschlossen; die knappe mehrheitliche Zustimmung der norwegischen Gewerkschaftsverbands zu BDS habe die DGB-Jugend zu ihrem erneuten Ablehnungsbeschluss motiviert. Darüber diskutiere man im [[Europäischer Gewerkschaftsbund|EGB]].<ref>[https://jugend.dgb.de/dgb_jugend/material/magazin-soli/soli-archiv-2018/soli-aktuell-8-9-2018/++co++b813dfcc-90ad-11e8-a678-525400d8729f ''Boykottiert die Boykotte! Josef Holnburger über DGB-Jugend und BDS.''] DGB, 15. August 2018.</ref><br />
<br />
== Kirchen ==<br />
Viele Christen nehmen den Palästinakonflikt seit 1967 verstärkt als Unterdrückung der Palästinenser durch militärische Übermacht Israels wahr und sehen BDS als Gegenmittel. Einige westliche Kirchen haben eine antizionistische Tradition und langjährige Beziehungen zu palästinensischen Christen wie dem 1989 gegründeten ''Sabeel Ecumenical Liberation Theology Center'' in Ostjerusalem. Den Boykottaufruf der NGO-Konferenz von Durban 2001 unterstützten 35 christliche Organisationen. Um diese werben BDS-Vertreter besonders, um deren moralische Autorität zur öffentlichen Beachtung und Legitimierung der Kampagne zu nutzen. Manche Kirchen, besonders in Europa, leiten staatliche, für die Palästinensergebiete bestimmte humanitäre Hilfen an BDS-Unterstützergruppen weiter. Das zum [[Quäkertum]] gehörige ''American Friends Service Committee'', das die USA schon 1973 zum Boykott von Militärhilfen an Israel aufgerufen hatte, ist aktiv an BDS beteiligt und bildet studentische BDS-Aktivisten aus.<ref>Cary Nelson: ''BDS and Christian Churches.'' In: Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 65–67.</ref><br />
<br />
Den BDS-Aufruf von 2005 unterzeichneten auch das ''Near East Council of Churches Committee for Refugee Work'' (NECCCRW), das ''Network of Christian Organizations – Bethlehem'' (NCOB) und der [[Christlicher Verein Junger Menschen|CVJM]] in Ostjerusalem.<ref name="10yearslater">Amanda Borschel-Dan: [https://www.timesofisrael.com/10-years-later-how-bds-became-the-politically-correct-way-to-delegitmize-israel/ ''10 years later, how BDS became the politically correct way to delegitimize Israel.''] Times of Israel, 9. Juli 2015.</ref> Im selben Jahr riet der [[Ökumenischer Rat der Kirchen|ÖRK]] seinen 342 Mitgliedskirchen zum „gestaffelten, selektiven Divestment von [[Multinationales Unternehmen|multinationalen Unternehmen]]“, die an Israels Besetzung von Palästinensergebieten beteiligt seien. Einige britische und US-amerikanische Kirchen, die Pensionsfonds und Aktienanteile an solchen Firmen besaßen, beschlossen das Divestment, so erstmals 2004 die [[Presbyterian Church (U.S.A.)]]. 2014 verkaufte sie ihre Anteile an drei Firmen, die sie als Profiteure und Komplizen der Besetzung ansah. Die Beschlüsse kamen durch intensive Einflussnahme von BDS-Unterstützern wie dem ''Israel Palestine Mission Network'', ''Jewish Voice for Peace'', ''Friends of Sabeel in North America'' und der von [[Mark Braverman (Psychologe)|Mark Braverman]] geleiteten Gruppe ''Kairos USA'' zustande. Die ''Presbyterians for Middle East Peace'' lehnten BDS dagegen weiterhin ab. Die [[Methodist Church of Great Britain]] beschloss 2010 einen Boykott von Produkten israelischer Siedlungen. Die [[Evangelisch-methodistische Kirche|United Methodist Church]] (UMC) beschloss 2014 ein Divestment von der Sicherheitsfirma G4S, widersprach aber Medienberichten, die dies auf Sicherheitsdienste für spezifische israelische Gefängnisse zurückführten. Die Generalsynode der [[United Church of Christ]] (UCC) in den USA beschloss 2015 eine BDS-Resolution; eine weitere Resolution, die Israels Militärverwaltung der Westbank als „Apartheid“ brandmarkte, verfehlte die nötige Zweidrittelmehrheit. Die [[Episkopalkirche]] lehnte 2015 drei BDS-Beschlussvorlagen ab.<ref>Cary Nelson: ''BDS and Christian Churches.'' In: Cary Nelson: ''Dreams Deferred.'' Bloomington 2016, S. 67–70.</ref> Die [[Mennonite Church USA]] beschloss 2017 einen Verkauf ihrer Aktien von an israelischer Besetzung beteiligten Firmen.<ref>[https://www.haaretz.com/us-news/2017-07-07/ty-article/u-s-mennonite-church-votes-to-divest-over-israeli-policy/0000017f-e59e-dea7-adff-f5ff04060000 ''U.S. Mennonite Church Votes to Divest From Firms With Ties to Israeli Occupation.''] AP / Ha'Aretz, 7. Juli 2017 (kostenpflichtig)</ref><br />
<br />
2009 forderte das von einer Gruppe palästinensischer Christen um Naim Ateek (''Sabeel Center'') und [[Mitri Raheb]] verfasste [[Kairos-Palästina-Dokument]] BDS als ethische Pflicht aller Christen. Da der ÖRK es in viele Sprachen übersetzte und allen Mitgliedskirchen zuleitete, verstärkte es die innerkirchliche Debatte um die Kampagne enorm. Obwohl jüdische und christliche Theologen die einseitige Schuldzuweisung an Israel und die beabsichtigte Analogie zu früheren Boykottaufrufen gegen Südafrikas Apartheidsystem meist ablehnten, stellten dutzende Kirchen und kirchliche Vereine sich teilweise oder ganz hinter den Boykottaufruf. Darunter sind die [[United Church of Canada]], der Kirchenrat Südafrikas, einige Kirchen und christliche Hilfswerke in Skandinavien und der Schweiz,<ref name="Mohr2017">Sebastian Mohr: [https://www.compass-infodienst.de/Sebastian-Mohr-Israel-Boykottkampagnen-in-den-deutschen-Kirchen.16270.0.html ''Zur Aktualität der Israel-Boykottkampagnen in den deutschen Kirchen.''] Kirche und Israel 1 / 2017</ref> die römisch-katholische Organisation [[Pax Christi]], die katholische ''Associazione Papa Giovanni XXIII'' und die ÖRK-Initiative ''Ecumenical Accompaniment Programme in Palestine and Israel'' (EAPPI).<ref>Giovanni Matteo Quer: ''Christian BDS: An Act of Love?'' In: Alvin H. Rosenfeld (Hrsg.): ''Anti-Zionism and Antisemitism: The Dynamics of Delegitimization.'' Indiana 2019, S. 184–220, hier [https://www.google.de/books/edition/Anti_Zionism_and_Antisemitism/G4uFDwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PT190 S. 190]</ref> Auch der Friedensnobelpreisträger Bischof [[Desmond Tutu]], der Israel schon 2002 mit Südafrikas Apartheidsregime verglichen hatte, unterstützte BDS.<ref>Kirsten Dierolf: ''Roger Waters, das Schwein und BDS.'' In: Samuel Salzborn (Hrsg.): ''Antisemitismus seit 9/11'', Baden-Baden 2019, [https://www.google.de/books/edition/Antisemitismus_seit_9_11/zKi5DwAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PA437 S. 437]</ref> Die kirchlichen BDS-Beschlüsse verliehen den säkularen BDS-NGOs kulturelle Akzeptanz.<ref>Petra Heldt: ''Antisemitism and Protestant Churches: A Quest for Reform.'' In: Armin Lange, Dina Porat, Kerstin Mayerhofer, Lawrence H. Schiffman (Hrsg.): ''Confronting Antisemitism from the Perspectives of Christianity, Islam, and Judaism.'' De Gruyter, Berlin / Boston 2020, ISBN 3-11-067188-3, S. 247–254, hier [https://www.google.de/books/edition/Confronting_Antisemitism_from_the_Perspe/S8gAEAAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&pg=PT247 S. 247]</ref><br />
<br />
Die [[Evangelische Kirche in Deutschland|EKD-Kirchenkonferenz]] wies einen Totalboykott Israels 2010 wegen der Analogie zum nationalsozialistischen Judenboykott von 1933 zurück und betonte Israels Existenzrecht. Sie fragte jedoch auch: „Wie können wir die Lebensgrundlage von Palästinensern verbessern und vermeiden, dass Waren aus den widerrechtlichen Siedlungen gekauft werden?“<ref>[https://www.ekd.de/EMOK-Texte-22521.htm ''Die Stunde der Wahrheit (Kairos Palästina): Stellungnahme der Kirchenkonferenz der EKD (22. April 2010) und des Exekutivausschusses der EMOKS (31. August 2011).''] EKD.de</ref> Der Theologe Michael Volkmann erläuterte: Ein Boykott bedeute wirtschaftlich wenig, wirke aber propagandistisch „als Einfallstor des Antisemitismus“ und sei „mit einer einseitigen Schuldzuweisung an Israel verbunden“, die die politische Mitverantwortung der Palästinenser und vieler arabischer Staaten für die Lage ausblende. „Um Frieden zu erreichen, müssen sich beide Seiten bewegen, nicht nur eine.“<ref>Michael Volkmann: ''Das „Kairos-Palästina-Dokument“ palästinensischer Christinnen und Christen.'' In: {{Webarchiv |url=http://www.deutscher-koordinierungsrat.de/sites/default/files/downloads/DKR/Kirchen-und-Israel.pdf |text=''Kirchen und Israel.'' |wayback=20170312055419 |archiv-bot=2023-06-18 07:01:38 InternetArchiveBot}} epd-Dokumentation 7/2012, S. 10–14; Zitate S. 12</ref><br />
<br />
In deutschen Kirchen unterstützen der [[Jerusalemsverein]] des Berliner Missionswerks, die ''Solidarische Kirche im Rheinland'' und das ''Nürnberger Evangelische Forum für den Frieden'' BDS.<ref name="Mohr2017" /> Die deutsche Sektion von Pax Christi ruft seit 2012 mit der Kampagne „Besatzung schmeckt bitter“ zum Boykott („Kaufverzicht“) von Waren ''Made in Israel'' auf, weil diese auch in den besetzten Gebieten Palästinas hergestellt worden sein könnten, und will eine gesetzliche „Kennzeichnungspflicht“ für israelische Produkte aus den besetzten Gebieten.<ref name="JA2Nov2013" /> Pax Christi kooperiert mit dem ''Arab Educational Institute'' (AEI), das den BDS-Aufruf 2005 unterzeichnete. Pax Christi, der Jerusalemverein und [[Brot für die Welt]] gehören zur deutschen EAPPI-Sektion, die das [[Evangelisches Missionswerk|Evangelische Missionswerk]] leitet. Das 2009 gebildete „Kairos-Palästina-Solidaritätsnetz“ verpflichtet seine Mitglieder ebenso wie der 1989 gegründete ökumenische Verein [[Kairos Europa]] zu BDS. Mitgründer und Vorsitzender des Vereins ist der evangelische Theologe [[Ulrich Duchrow]], der auch zum Wissenschaftlichen Beirat von [[Attac#Attac Deutschland|Attac Deutschland]] gehört.<ref name="Mohr2017" /> Er unterstützt BDS mit einer antiimperialistischen Variante der [[Substitutionstheologie]], so 2017 in einem Sammelband zum Reformationsjubiläum, den die EKD, fünf deutsche Landeskirchen und Brot für die Welt mitfinanzierten.<ref>Klaus Holz, Thomas Haury: ''Antisemitismus gegen Israel.'' Hamburger Edition, Hamburg 2021, ISBN 3-86854-454-2, [https://books.google.de/books?id=m7YwEAAAQBAJ&pg=PA288 S. 288–291]</ref> Ein Auftritt Duchrows und Farid Esacks beim [[Deutscher Evangelischer Kirchentag 2019|Deutschen Evangelischen Kirchentag 2019]] wurde nach Kritik der [[Ruhrbarone]] kurzfristig abgesagt.<ref>Stefan Frank: [https://www.audiatur-online.ch/2019/06/20/evangelischer-kirchentag-laedt-umstrittene-referenten-aus/ ''Evangelischer Kirchentag lädt „umstrittene Referenten“ aus.''] Audiatur.ch, 20. Juni 2019</ref><br />
<br />
Die [[Evangelische Akademie Bad Boll]] führt öfter Tagungen mit BDS-Befürwortern durch.<ref>Martin Kloke: ''Israelkritik und Antizionismus in der deutschen Linken: ehrbarer Antisemitismus?'' In: Monika Schwarz-Friesel, Evyatar Friesel, Jehuda Reinharz (Hrsg.): ''Aktueller Antisemitismus – ein Phänomen der Mitte.'' De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 3-11-023010-0, S. 73–92</ref> 2010 lud die Akademie einen Referenten der Hamas ein und zog dies erst nach starken Protesten zurück.<ref name="Welt21Sep2018">Martin Niewendick: [https://www.welt.de/politik/deutschland/article181605610/Antisemitische-BDS-Kampagne-Israel-Feinde-zu-Gast-bei-der-evangelischen-Kirche.html ''Antisemitische BDS-Kampagne: Israel-Feinde zu Gast bei der evangelischen Kirche.''] Welt Online, 21. September 2018</ref> 2011 forderte die Einladung zu einer Tagung zum Kairos-Palästina-Dokument „wirtschaftliche Maßnahmen gegen die Besatzungsmacht Israel“.<ref>Martin Krauss: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/zeit-zu-handeln/ ''Boykott: „Zeit zu handeln“.''] JA, 16. Mai 2011</ref> Zur Tagung ''Shrinking Space im Israel-Palästina-Konflikt'' im September 2018 lud die Akademie fast nur BDS-Befürworter als Referenten ein.<ref name="Welt21Sep2018" /><ref>Thomas Klatt: [https://www.evangelisch.de/inhalte/152350/21-09-2018/kritische-solidaritaet-nahost-tagung-bad-boll-wird-zum-politikum ''Kritische Solidarität? Nahost-Tagung in Bad Boll wird zum Politikum.''] evangelisch.de, 21. September 2018; Volker Beck: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/die-kirche-muss-stellung-beziehen/ ''Die Kirche muss Stellung beziehen.''] JA, 21. September 2018; Stefan Frank: [https://www.audiatur-online.ch/2018/09/26/evangelische-akademie-bad-boll-verweigert-den-dialog/ ''Evangelische Akademie Bad Boll verweigert den Dialog.''] Audiatur-online, 26. September 2018</ref> Auch die [[Evangelische Akademie Tutzing]] lud 2017 zu einer Tagung zum Nahostkonflikt überwiegend BDS-Befürworter ein, sagte die Tagung aber nach öffentlicher Kritik ab.<ref>Jakob Wetzel: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/evangelische-akademie-tutzing-ausgewogen-oder-antisemitisch-tagung-zum-nahost-konflikt-abgesagt-1.3471508 ''Ausgewogen oder antisemitisch? Tagung zum Nahost-Konflikt abgesagt.''] SZ, 21. April 2017</ref><br />
<br />
== Internationale Bürgermeister-Koalition ==<br />
Am 27. Februar 2019 gründeten die Bürgermeister Haim Bibas ([[Gemeindeverwaltung (Israel)|Gemeindeverwaltungen Israels]]), Uwe Becker (Frankfurt am Main) und Gabriel Groisman ([[Bal Harbour]], Florida) in Tel Aviv eine internationale Bürgermeisterkoalition gegen Hass, Antisemitismus und antisemitische Gruppen wie BDS. Das Bündnis erhielt schon bei der Bekanntgabe hunderte Mitglieder in Europa, Südamerika, Israel und den USA.<ref>Paul Miller: [https://www.dailywire.com/news/florida-mayor-leads-international-coalition-paul-miller ''Florida Mayor Leads International Coalition Of Colleagues To Combat Anti-Semitism.''] Dailywire, 27. Februar 2019.</ref><br />
<br />
== Wissenschaftliche Debatte ==<br />
=== Delegitimation Israels ===<br />
Die BDS-Kampagne zielt für einige britische Politikwissenschaftler eindeutig auf Israels Isolation und [[Delegitimierung]]. Deren Vertreter würden Zionismus mit Rassismus gleichsetzen, die Sperranlagen als Beweis für [[Rassentrennung|Segregation]] zwischen Juden und Palästinensern deuten und würden die reale Situation der arabischen Israelis verkennen. Das Rückkehrrecht für alle Palästinenser würde diesen eine Mehrheit verschaffen, Israel seines jüdischen Charakters berauben und zu seinem Untergang führen. BDS sei daher als antizionistische Organisation mit dem Ziel der Zerstörung Israels zu beschreiben.<ref>Rusi Jaspal: ''Antisemitism and Anti-Zionism: Representation, Cognition and Everyday Talk.'' Routledge, London 2014, ISBN 1-4094-5437-1, [https://books.google.de/books?id=PgcHDAAAQBAJ&pg=PA58 S. 58–62].</ref><br />
<br />
Ähnlich kritisierte [[Norman Finkelstein]] die BDS-Anhänger 2012: Man könne Israels Rückzug nur fordern und sich dazu auf völkerrechtlich bindende UN-Beschlüsse berufen, indem man zugleich Israels Existenz anerkenne. Er verabscheue die Unaufrichtigkeit, eigentlich Israels Ende anzustreben, die Zahl palästinensischer Flüchtlinge zu übertreiben und Terror in den Herzen jedes Israelis zu erzeugen, statt den Konflikt lösen zu helfen. Er halte das für einen sektiererischen linken Kult.<ref>Jordan Michael Smith: [https://newrepublic.com/article/122257/unpopular-man-norman-finkelstein-comes-out-against-bds-movement ''An Unpopular Man. Norman Finkelstein was a rock star of the pro-Palestinian movement. Then he came out against BDS.''] New Republic, 8. Juli 2015.</ref><br />
<br />
Daphna Kaufman, Vorsitzende der partei- und staatsunabhängigen [[Denkfabrik]] ''Reut'' (Tel Aviv), beurteilt den BDS-Appell an Menschenrechte und gewaltfreien Protest als Fassade für Werbung. Die Gefahr liege darin, dass die Bewegung die Grenze zwischen Delegitimierung des Staates Israel und Kritik an Israels Politik verwische. Die von ihren Führern angestrebte Einstaatenlösung würde das Ende von Israels politisch-ökonomischem Modell bedeuten. Viele Unterstützer wollten dagegen die Zweistaatenlösung, also die Koexistenz Israels mit einem Palästinenserstaat fördern. Ihnen seien die Ziele der Organisatoren nicht immer bewusst. Diese verstünden sich als Ideengeber, nicht als Lenker. Die Bewegung entwickle sich als stark dezentralisiertes Netzwerk ohne zentrale Befehls- und Kontrollstruktur, ohne Eigentümer oder einzelne Geldgeber.<ref name="10yearslater" /><br />
<br />
Manche BDS-Unterstützer erklären, der Gründungsaufruf sei ungenau formuliert und ziele nur auf Israels Rückzug. Das Rückkehrrecht beinhalte keine israelische Schuldanerkennung für die [[Nakba]] und solle nur für die seit 1967 besetzten Gebiete gelten. Cary Nelson, ehemaliger Präsident der „American Association of University Professors“, weist „BDS lite“ jedoch als Täuschungsmanöver zurück und nennt als Haupteinwände:<br />
* BDS stelle sein Ziel falsch dar: Tatsächlich werde keine andere Regierungspolitik, sondern die Auflösung des jüdischen Staates angestrebt.<br />
* Der BDS-Anspruch eines gewaltfreien Wegs zur Konfliktlösung sei irreführend, da der jüdische Staat nicht gewaltfrei aufgelöst werden könne.<br />
* BDS dämonisiere, antagonisiere und delegitimiere eine der beiden Konfliktparteien, idealisiere die andere und blockiere damit die zur Lösung notwendigen beidseitigen Verhandlungen.<br />
* BDS biete keine besonderen Schritte zur Konfliktlösung und keinen detaillierten Friedensplan an, sondern nur eine umfassende Verdammung Israels.<br />
* BDS wolle kein Rückkehrrecht von Palästinensern in die Westbank aushandeln, sondern ein Rückkehrrecht für alle Palästinenser nach Israel in dessen Grenzen vor 1967 erzwingen.<br />
* BDS fordere ein Ende aller Mühen, gegenseitige Empathie und Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern aufzubauen, und verwerfe somit bedingungslosen Austausch, Dialog und Verhandeln als Weg zum Frieden.<br />
* BDS behaupte fälschlich, nur Institutionen, nicht Einzelne anzugreifen. Die BDS-Richtlinien bewiesen das Gegenteil.<br />
* Der akademische Boykott begrenze Kontakte mit Kritikern der Politik Israels, darunter arabischen Israelis an Hochschulen Israels, unterhöhle den freien Austausch von Ideen und die freie Wahl von Studiengebieten und Mitarbeitern für Studenten und Dozenten.<br />
* BDS biete den Palästinensern selbst keine realistischen und greifbaren Hilfen an, sondern versuche Amerikaner und Europäer für eine Hassbotschaft zu gewinnen.<ref>Cary Nelson: ''Dreams Deferred'', Bloomington 2016, S. 57 und 63f.</ref><br />
<br />
Die aktuelle Antisemitismusforschung sieht in der Bezeichnung Israels als Apartheidstaat ein Mittel der Diffamierung.<ref>Matthias J. Becker: ''Analogien der „Vergangenheitsbewältigung“: Antiisraelische Projektionen in Leserkommentaren der Zeit und des Guardian.'' Nomos, 2018, ISBN 3-8487-4946-7, [https://books.google.de/books?id=irGBDwAAQBAJ&pg=PA172 S. 172]</ref> Laut [[Samuel Salzborn]] und Kirsten Dierolf zielt BDS damit auf die Dämonisierung, Delegitimation und Abschaffung Israels. Der Vergleich mit dem Apartheidregime des früheren Südafrika unterstelle, Israel sei ein rassistischer, auf Unrecht und „ethnische Säuberungen“ gegründeter Staat. Sie verweisen dagegen auf historische Fakten, etwa dass Israels Staatsgründung großenteils auf geordnete Landverkäufe von Arabern an Juden in Palästina folgte und die in Israel gebliebenen Araber nach dem [[Palästinakrieg]] gleiche Bürgerrechte und Zugang zu Bildung, Arbeitsmarkt und Politik erhielten. Der Apartheidvergleich offenbare daher den antisemitischen Charakter der BDS-Kampagne, die Palästinenser nur als Druckmittel zum Diffamieren Israels benutze.<ref>Kirsten Dierolf: ''Roger Waters, das Schwein und BDS.'' In: Samuel Salzborn (Hrsg.): ''Antisemitismus seit 9/11'', Baden-Baden 2019, [https://books.google.de/books?id=zKi5DwAAQBAJ&pg=PA433 S. 433–436]</ref> Für die Sozialwissenschaftler Philip Mendes und Nick Dyrenfurth soll der Vergleich Israel als „[[Paria]]-Staat“ markieren. Sie verweisen auf seinen historischen Ursprung: Er gehe auf die antizionistische Kampagne der [[Sowjetunion]] von 1967 zurück, die Zionismus als Werkzeug des westlichen [[Imperialismus]] und dem [[Nationalsozialismus]] gleichende rassistische Ideologie darstellte. Der Vergleich beruhe auf einem [[Verschwörungstheorie|verschwörungstheoretischen]] Antisemitismus.<ref>Philip Mendes, Nick Dyrenfurth: ''Boycotting Israel is Wrong'', 2015, [https://books.google.de/books?id=iGRrCQAAQBAJ&pg=PT44 S. 44f.]</ref> Laut der Sozialwissenschaftlerin Jutta Ditfurth blendet der Vergleich die historischen Gründe der Entstehung Israels, seine [[rechtsstaat]]liche Verfassung, die demokratischen Rechte arabischer Israelis und ihre Möglichkeiten, gegen Diskriminierung vorzugehen, aus und verharmlost Südafrikas Apartheidssystem stark.<ref>Jutta Ditfurth: ''Haltung und Widerstand'', Hamburg 2019, S. 151; Nkululeko Nkosi: [https://africansforpeace.com/reclaiming-word-apartheid/ ''Reclaiming the word “apartheid”.''] Africans For Peace, 3. Februar 2017; deutsch: [https://www.iz3w.org/zeitschrift/ausgaben/359_rechtspopulismus/apartheid ''Wir fordern das Wort »Apartheid« zurück! Warum die Gleichsetzung von Israel mit dem rassistischen Südafrika falsch ist.''] Informationszentrum 3. Welt</ref> Der antizionistische Historiker und BDS-Befürworter [[Ilan Pappé]] dagegen hält den Vergleich für legitim und wissenschaftlich diskutabel, bestätigt aber zugleich, dass er auf Delegitimation von Israels Existenzrecht und Ersetzung seiner Verfassung, nicht nur auf politische Reformen zielt.<ref>Ilan Pappé (Hrsg.): ''Israel and South Africa: The Many Faces of Apartheid.'' ISBN 1-78360-589-8, Introduction S. 8–18, hier [https://books.google.de/books?id=ohJkDgAAQBAJ&pg=PT9 S. 9].</ref><br />
<br />
Laut den Politikwissenschaftlerinnen [[Yasmeen Abu-Laban]] und Abigail Bakan sind Studien, die Israel mit Südafrika und anderen Siedlergesellschaften vergleichen, eine etablierte Wissenschaftstradition.<ref>Yasmeen Abu-Laban, Abigail B. Bakan: ''Israel, Palestine, and the Politics of Race. Exploring Identity and Power in a Global Context.'' London/New York 2020, S. 225.</ref><br />
<br />
=== Antisemitismus ===<br />
[[Datei:On April 1, 1933, the boycott which was announced by the Nationalsocialistic party began. Placard reads, "Germans... - NARA - 541929.tif|mini|Parallelen zur Kampagne „[[Kauft nicht bei Juden]]“ im [[NS-Staat|nationalsozialistischen Deutschland]] werden gezogen.]]<br />
<br />
Die [[Antisemitismusforschung]] erörtert seit langem das Verhältnis von Antizionismus zu Antisemitismus und untersucht in diesem Kontext seit einigen Jahren auch die BDS-Bewegung. Dabei orientieren sich die Forscher an historischen Analogien und Vorläufern, den erklärten Zielen, dem empirischen Verhalten und der Rhetorik der BDS-Vertreter. Kenneth L. Marcus, Gründer des [[Louis Brandeis|Louis D. Brandeis Center for Human Rights under Law]], sieht die primäre BDS-Strategie in der Tradition früherer Judenboykotte auf Abwehr jeder Normalisierung der Beziehungen zu Israel ausgerichtet, konträr zur Hoffnung früher Zionisten, mit dem jüdischen Staat dem Antisemitismus den Boden zu entziehen. Bewusste Antipathie gegen Juden habe die BDS-Kampagne wachsen lassen. Marcus erinnert daran, dass<br />
* zum ''Council for the National and Islamic Forces in Palestine'', das den BDS-Aufruf unterzeichnete, die Hamas und andere Terrorgruppen gehören,<br />
* bei BDS-Veranstaltungen öfter Juden körperlich angegriffen wurden,<br />
* einige BDS-Anhänger [[Holocaustleugnung]] vertreten oder Leugner unterstützen,<br />
* auch andere BDS-Anhänger durch Herabsetzen Israels unbewusst Feindseligkeit gegen Juden ausdrücken;<br />
* BDS-Anhänger oft antijüdische Stereotype, Bilder und Mythen verbreiten, etwa durch Ausdrücke wie „Israelisches Kreuzigungs-System“, die den antisemitischen [[Gottesmord]]-Vorwurf wiederbeleben;<br />
* die Forderung von BDS-Anhängern, Israel zu zensieren, das Stereotyp einer jüdischen Medienkontrolle ausdrückt.<ref>Kenneth L. Marcus: ''The Definition of Anti-Semitism.'' Oxford 2015, [https://books.google.de/books?id=8uHXCQAAQBAJ&pg=PA27 S. 27–32] und [https://books.google.de/books?id=8uHXCQAAQBAJ&pg=PA206 206–208]</ref><br />
<br />
Für das Forscherteam um [[Monika Schwarz-Friesel]] und [[Martin Kloke]] ist die BDS-Kampagne Teil des „gebildeten Antisemitismus“, der heutigen Bedingungen gemäß als Anti-Israelismus erscheine. Gemessen am [[3-D-Test für Antisemitismus]] betreibe BDS eine Dämonisierung und Delegitimierung des Staates Israel mit Doppelstandards und leugne letztlich Israels Existenzrecht. Das Verhalten von BDS-Anhängern zeige vielfach die für Judenhass typische Virulenz und Obsessivität.<ref>Monika Schwarz-Friesel (Hrsg.): ''Gebildeter Antisemitismus. Eine Herausforderung für Politik und Zivilgesellschaft.'' Nomos, Baden-Baden 2015, ISBN 3-8487-1679-8, S. 31 (Vorwort) und S. 165–168</ref> Wie eine umfassende Studie empirisch nachwies, benutzen Israelfeinde beliebige, auch unpolitische Anlässe im Internet zu Boykottaufrufen gegen Juden, Israelis und den Staat Israel. Diese sind immer verbunden mit und gefolgt von antisemitischen Hassposts, die boykottierte Einzelpersonen als Vertreter aller Juden und Israelis, als „zionistische Rassisten“, Massen- und Kindermörder usw. verteufeln und ihre Vernichtung fordern oder wünschen. Boykottaufrufe, Verweise auf BDS und Vernichtungsrhetorik treten im Internet miteinander und mit weitgehend identischer Semantik auf. Diese greift zu großen Anteilen auf altbekannte antisemitische Stereotype zurück und reaktiviert sie. Die spezifischen Ausdrucksmittel und Argumentationsmuster weisen dabei eine typische Gleichförmigkeit auf.<ref>Monika Schwarz-Friesel: ''Judenhass im Internet'', Leipzig 2019, S. 78, S. 85 und Fn. 63</ref><br />
<br />
Auch der Sozialwissenschaftler Samuel Salzborn hält die BDS-Kampagne für „ihrer Intention nach antisemitisch“. Die Forderung des sogenannten Rückkehrrechts beruhe auf einer „‚Vererbbarkeit‘ des Flüchtlingsstatus“ und beinhalte Israels Vernichtung. BDS habe die Nazi-Parole „Kauft nicht bei Juden“ erneuert und auf Israel übertragen. Die Kampagne betreibe eine [[Victim blaming|Täter-Opfer-Umkehr]], insofern die palästinensischen Organisationen, mit denen sich die Kampagne solidarisiere, eine Vernichtung Israels anstrebten, die Menschenrechte verachteten, ein [[Totalitarismus|totalitäres]] System einer [[Islamismus|islamistischen]] [[Umma]] sich zum Ziel gesetzt und von Anfang an jede Form der Koexistenz abgelehnt hätten. BDS bekämpfe in einer „Kollektivhaftung“ Individuen, um den jüdischen Staat zu treffen: Sie bestrafe einzelne Personen oder Institutionen nicht dafür, was sie getan hätten, sondern dafür, was sie sind bzw. wofür sie von der Kampagne gehalten werden. Dies weise auf „ein [[völkisch]]es Verständnis von Strafrecht“ hin.<ref>Samuel Salzborn: [http://www.salzborn.de/txt/2013_Kirche-und-Israel.pdf ''Israelkritik oder Antisemitismus? Kriterien für eine Unterscheidung.''] In: ''Kirche und Israel. Neukirchener Theologische Zeitschrift'' 28, Heft 1, 2013, S. 5–16 (PDF); derselbe: ''Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne.'' Weinheim 2018, S. 150–156.</ref> Weitere Autoren argumentieren ähnlich.<ref>[[Martin Altmeyer]]: [http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=me&dig=2009%2F01%2F23%2Fa0120 ''Antisemitismus von links.''] taz, 23. Januar 2009; [[Thomas Assheuer]]: [http://www.zeit.de/2009/04/Spitze-4 ''Nahost-Konflikt: Verblendet.''] Die Zeit, 15. Januar 2009; Gil Troy: [https://spme.org/spme-research/analysis/gil-troy-delegitimizing-the-delegitimizers/7631/ ''Delegitimizing the delegitimizers.''] Scholars for Peace in the Middle East, 14. November 2009; Ira M. Sheskin, Ethan Felson: ''Is the Boycott, Divestment, and Sanctions Movement Tainted by Anti-Semitism?'' Geographical Review 106 (2), April 2016, S. 270–275; [[Karl Pfeifer (Journalist)|Karl Pfeifer]]: [http://www.hagalil.com/2015/12/bds/ ''Die Israel-Boykott-Bewegung: Antisemitismus und gefälschte Zitate.''] HaGalil, 6. Dezember 2015</ref><br />
<br />
Mitchell Bard (Leiter der [[Jewish Virtual Library]]) beurteilt BDS als antisemitisch, weil die Bewegung Israel als einzigen Staat boykottiere, offen auch einzelne Juden angreife, das Recht des jüdischen Volks auf Selbstbestimmung in einem eigenen Heimatland bestreite, das sie den Palästinensern zugestehe, Israel alle Schuld am Konflikt mit den Palästinensern gebe, es zur Verdammung auswähle und die schlimmsten Menschenrechtsverletzer der Welt ignoriere. Zudem hätten BDS-Führer klargemacht, dass Israels Zerstörung ihr letztes Ziel sei.<ref>Mitchell Bard: ''American Jews and the International Arena.'' In: Arnold Dashefsky, Ira M. Sheskin (Hrsg.): ''American Jewish Year Book 2016. The Annual Record of North American Jewish Communities.'' Wiesbaden 2017, [https://books.google.de/books?id=wDAtDgAAQBAJ&pg=PA139 S. 139] und [https://books.google.de/books?id=wDAtDgAAQBAJ&pg=PA142 S. 142].</ref><br />
<br />
Der Antisemitismusforscher [[Wolfgang Benz]] hält BDS nicht für antisemitisch, sondern für eine „politische, israelkritische Bewegung“, was „Antisemiten aber nicht an der Teilnahme hindere“.<ref>[https://www.deutschlandfunk.de/geplante-resolution-bundestag-will-sich-zur-bds-kampagne.1773.de.html?dram:article_id=449017 ''Bundestag will sich zur BDS-Kampagne positionieren.''] DLF, 17. Mai 2019.</ref> Wer BDS dagegen pauschal „als antisemitisch abstempelt“, habe „primär ein politisches Interesse – und kein Interesse an Aufklärung und Frieden.“<ref name="Benz2019">Elisabeth Zoll: [https://www.swp.de/politik/inland/interview-mit-antisemitismusforscher-wolfgang-benz-30241771.html ''Antisemitismusforscher Benz zu Israel-Kritik.''] Südwest Presse, 9. März 2019.</ref><br />
<br />
Laut dem Politikwissenschaftler [[Floris Biskamp]] ist BDS als Ganzes antisemitisch, da es der Bewegung um einen Boykott nicht nur der Regierung, sondern aller israelischen Unternehmen, Kulturschaffenden sowie der gesamten Gesellschaft gehe. Auch eine insgesamt antisemitische Kampagne könne zugleich von Juden unterstützt werden.<ref>Matthias Lohr: [https://www.hna.de/kassel/eurovision-song-contest-ere25867/esc-bds-fordert-israel-boykott-und-gilt-als-antisemitisch-onl-12290540.html ''„Boykottiert den ESC!“ – Darum ist die BDS-Bewegung, die Israel isolieren will, antisemitisch.''] HNA, 17. Mai 2019.</ref><br />
<br />
Die Diskriminierungs- und Inklusionsforscherin [[Julia Bernstein]] bezeichnet BDS als „antisemitische[] Bewegung“ und nennt die Kampagne als Beispiel für „die Gleichzeitigkeit und Verschränkung der diskriminatorischen und liquidatorischen Dimension des Antisemitismus“.<ref>Julia Bernstein: ''Antisemitismus an Schulen in Deutschland. Befund – Analysen – Handlungsoptionen.'' Beltz Juventa, Weinheim 2020, S. 489.</ref><br />
<br />
Der Politikwissenschaftler [[Jakob Baier]] attestiert BDS, dass es der Kampagne um weit mehr gehe als eine internationale Isolierung Israels. Mit der „Deutung des Zionismus und des Staates Israel als rassistisches, imperialistisches und (neo)koloniales Projekt“ werde „die historische und gegenwärtige Notwendigkeit eines staatlich und demokratisch organisierten Schutzraumes für Jüdinnen und Juden vor dem weltweit grassierenden Antisemitismus in Abrede gestellt“. Durch die „bewusst vage formulierten Kernforderungen der BDS-Kampagne“ würden „breite Interpretationsspielräume“ eröffnet und eine Anschlussfähigkeit für unterschiedliche gesellschaftliche und politische Milieus geschaffen.<ref>Jakob Baier: [https://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/328693/antisemitismus-in-der-bds-kampagne ''Antisemitismus in der BDS-Kampagne''], [[Bundeszentrale für politische Bildung]], 22. März 2021.</ref><br />
<br />
Der transnationale BDS-Aktivismus für die Menschenrechte der Palästinenser, so die Sozialwissenschaftlerin [[Natascha Müller]], legitimiere „Boykottaktivismus gegen Israel, während israelische Sichtweisen, Rechte und Forderungen delegitimiert, dämonisiert und zum Schweigen gebracht werden“. Die normative Unterscheidung zwischen legitimen und illegitimen Rechten folge „der tradierten antisemitischen Fantasie von ‚Juden‘ als dem Anderen, dem ‚Bösen‘ der Menschheit“. Diese Fantasien mobilisierten transnationale Protestakteure „für eine vermeintlich moralisch zwingende Positionierung in einem existenziellen Kampf um ‚gut‘ und ‚böse‘“.<ref>Natascha Müller: „Antisemitismus im Menschenrechtskostüm: eine Fallanalyse der globalen Boykott-, Desinvestitionen- und Sanktionskampagne (BDS) gegen Israel.“ In: Institut für Zivilgesellschaft und Demokratie (Hrsg.): [https://www.idz-jena.de/fileadmin/user_upload/PDFS_WSD8/WsD8_Beitrag_Natascha_Mueller.pdf ''Wissen schafft Demokratie.'' Schwerpunkt Antisemitismus, Band 8]. Jena 2020, S. 188</ref><br />
<br />
BDS-Vertreter berufen sich auf die Menschenrechte und erklären, Kritik am Zionismus könne sich nicht gegen alle Juden richten, da sie nicht alle Zionisten seien. Antisemitismusvorwürfe gegen BDS seien selbst antisemitisch, da sie Juden mit Zionisten gleichsetzten. Es handele sich um eine von Zionisten gezielt benutzte Strategie, um die Kampagne zum Schweigen zu bringen.<ref>Mary-Jo Nadeau, Alan Sears: ''The Palestine Test: Countering the Silencing Campaign.'' Studies in Political Economy Band 85, Nr. 1, 2010, {{ISSN|0707-8552}}, [[doi:10.1080/19187033.2010.11675033]], S. 7–33</ref> Der israelische Historiker und Antisemitismusforscher [[Moshe Zimmermann]] betont, nicht jeder BDS-Unterstützer sei automatisch Antisemit und nicht jeder Boykotteur ein BDS-Anhänger. Er sieht in diesen Zuordnungen eine „Technik des Mundtotmachens“ im Interesse der israelischen Regierung.<ref name="Hagmann2019">Jannis Hagmann: [https://taz.de/Moshe-Zimmermann-ueber-Israel-Kritik/!5561349&s=%E2%80%9ENicht+jeder+BDS-Unterst%C3%BCtzer+ist+Antisemit%E2%80%9C./ ''Moshe Zimmermann über Israel-Kritik: „Nicht jeder Boykott ist antisemitisch“.''] taz, 10. Januar 2019</ref><br />
<br />
Die von rund 200 Akademikern unterstützte [[Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus]] vom März 2021 soll die Antisemitismusdefinition der [[International Holocaust Remembrance Alliance#Arbeitsdefinition|International Holocaust Remembrance Alliance]] (IHRA) mit 15 Leitlinien verbessern, ergänzen oder korrigieren. Leitlinie 14 lautet: „Boykott, Desinvestition und Sanktionen sind gängige, gewaltfreie Formen des politischen Protests gegen Staaten. Im Falle Israels sind sie nicht per se antisemitisch.“ Dies bedeute jedoch noch keine politische Zustimmung; die Unterzeichner hätten verschiedene Ansichten dazu.<ref name="JE">[https://jerusalemdeclaration.org/ The Jerusalem Declaration on Antisemitism]</ref> Die Erklärung fand Zustimmung<ref name="Galor">Beispiele: [[Katharina Galor]]: [https://www.zeit.de/kultur/2021-03/antisemitismus-jerusalemer-deklaration-holocaust-juedisches-kulturerbe-rassismus-diskriminierung ''Der Versuch einer neuen Definition.''] Zeit Online, 29. März 2021; [[Harry Nutt]]: [https://www.fr.de/kultur/gesellschaft/jerusalemer-erklaerung-faktenbasierte-aufmerksamkeit-bei-der-definition-von-antisemitismus-90269366.html ''„Jerusalemer Erklärung“: Faktenbasierte Aufmerksamkeit bei der Definition von Antisemitismus:''] [[Frankfurter Rundschau]], 29. März 2021</ref> und Kritik.<ref>Beispiele: Matthias Küntzel: [https://www.audiatur-online.ch/2021/03/30/nicht-per-se-antisemitisch-aber-irgendwie-doch-zur-jerusalemer-erklaerung-zum-antisemitismus/ ''Nicht per se antisemitisch, aber irgendwie doch. Zur „Jerusalemer Erklärung zum Antisemitismus“.''] Audiatur-online.ch, 30. März 2021; [[Lars Rensmann]], [[Julia Bernstein]], Monika Schwarz-Friesel: [https://www.juedische-allgemeine.de/politik/faktisch-falsche-praemissen/ ''»Jerusalemer Erklärung«: Faktisch falsche Prämissen.''] JA, 8. April 2021</ref><br />
<br />
2023 bezeichneten die Soziologen [[Thomas Haury]] und [[Klaus Holz]] die BDS-Bewegung als „zu relevanten Teilen von Antisemitismus durchzogen“.<ref>Thomas Haury, Klaus Holtz: [https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/israel-2023/520481/israelbezogener-antisemitismus/ ''Israelbezogener Antisemitismus''] www.bpb.de, 28. April 2023</ref> Der Historiker [[Sebastian Voigt]] benannte sowohl die BDS-Bewegung als auch deren Kampagne als antisemitisch.<ref>Sebastian Voigt: ''Der Judenhass. Eine Geschichte ohne Ende?'' Hirzel, Stuttgart 2023, S. 212, 217</ref><br />
<br />
== Weiterführende Informationen ==<br />
=== Siehe auch ===<br />
* [[Bündnis für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern]]<br />
<br />
=== Literatur ===<br />
'''Allgemein'''<br />
* [[Meron Mendel]]: ''Drei Buchstaben mit Schlagkraft. Der BDS-Streit.'' In: Meron Mendel: ''Über Israel reden. Eine deutsche Debatte.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2023, ISBN 978-3-462-00351-2, S. 67–112.<br />
* Stefan Lauer: ''BDS.'' In: Nicholas Potter, Stefan Lauer (Hrsg.): ''Judenhass Underground: Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen.'' Hentrich & Hentrich, Berlin / Leipzig 2023, ISBN 978-3-95565-615-7, S. 45–60<br />
* [[Volker Beck]] (Hrsg.), Tikvah Institut (Hrsg.), [[Nathan Gelbart|Norman Nathan Gelbart]] u.&nbsp;a.: ''Mögliche juristische und rechtspolitische Antworten auf BDS.'' Verlag Hentrich & Hentrich, Leipzig, 2023 (E-Book). ISBN 978-3-95565-605-8<br />
* [[Armin Pfahl-Traughber]]: ''Die BDS-Kampagne zum Israel-Boykott.'' In: Hochschulinitiative Demokratischer Sozialismus (Hrsg.): ''Aufbruch in unsicherer Zeit. Perspektiven ds 2/2021.'' Schüren Verlag, Marburg 2022, ISBN 3-7410-0150-3, S. 149–170<br />
* David Feldman (Hrsg.): ''Boycotts Past and Present: From the American Revolution to the Campaign to boycott Israel.'' Springer VS, Wiesbaden 2019, ISBN 3-319-94872-5.<br />
* Sean F. McMahon: ''The Boycott, Divestment, Sanctions campaign: contradictions and challenges.'' In: ''Race & Class'' Band 55, Ausgabe 4 / Nr. 5, 31. März 2014, [[doi:10.1177/0306396813519939]], S. 65–81.<br />
* Maria Carter Hallward: ''Transnational Activism and the Israeli-Palestinian Conflict.'' Palgrave Macmillan, Basingstoke 2013, ISBN 1-137-34985-9.<br />
* Julia Chaitin, Shoshana Steinberg, Sharon Steinberg: ''Polarized words: Discourse on the Boycott of Israel, Social Justice and Conflict Resolution.'' In: ''International Journal of Conflict Management.'' Band 28, 2017, Nr. 3, [[doi:10.1108/IJCMA-05-2016-0029]].<br />
* Karen Culcasi: ''Engaging in the Boycott, Divestment, and Sanctions (BDS) Debate.'' In: ''Geographical Review.'' Band 106, 2016, Nr. 2, S. 258–263.<br />
* Mazim Qumbiyeh: ''A critical and historical assessment of Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) in Palestine.'' In: Alpaslan Ozerdem, Chuck Thiessen, Mufid Qassoum (Hrsg.): ''Conflict Transformation and the Palestinians: The Dynamics of Peace and Justice under Occupation.'' Taylor & Francis, London 2016, ISBN 1-138-66653-X, S. 98<br />
* [[Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus|Bundesverband RIAS e. V.]]: [https://www.report-antisemitism.de/documents/2024-03-14_Antisemitismus-bei-BDS.pdf ''Antisemitismus bei BDS. Akteure - Aktionsformen - Wirkungen''], 2024<br />
<br />
'''Antisemitismusforschung'''<br />
* [[Julia Bernstein]]: ''Die antisemitische Boykottkampagne BDS.'' In: Julia Bernstein: ''Israelbezogener Antisemitismus: Erkennen – Handeln – Vorbeugen.'' Beltz Juventa, Weinheim 2021, ISBN 3-7799-6359-0, S. 51–56<br />
* [[Alvin H. Rosenfeld]] (Hrsg.): ''Anti-Zionism and Antisemitism: The Dynamics of Delegitimization.'' Indiana University Press, Indiana 2019, ISBN 0-253-04002-7<br />
* Kirsten Dierolf: ''Roger Waters, das Schwein und BDS. Antisemitische Argumentationsmuster in der Boykottkampagne gegen Israel.'' In: Samuel Salzborn (Hrsg.): ''Antisemitismus seit 9/11: Ereignisse, Debatten, Kontroversen.'' Nomos, Baden-Baden 2019, ISBN 3-8487-5417-7, S. 427–448<br />
* [[Samuel Salzborn]]: ''Die antisemitische Internationale: BDS.'' In: Samuel Salzborn: ''Globaler Antisemitismus. Eine Spurensuche in den Abgründen der Moderne.'' 2., überarbeitete und ergänzte Auflage, Beltz Juventa, Weinheim 2018, ISBN 3-7799-6098-2, S. 150–156.<br />
* Alvin H. Rosenfeld: ''Was ist Israelkritik?'' In: Marc Grimm, Bodo Kahmann (Hrsg.): ''Antisemitismus im 21. Jahrhundert: Virulenz einer alten Feindschaft in Zeiten von Islamismus und Terror.'' De Gruyter / Oldenbourg, München 2018, ISBN 3-11-053471-1, S. 51–63<br />
* Simon Gansinger: ''Antizionistische Identität. Der Kampf am US-amerikanischen Campus.'' In: Marc Grimm, Bodo Kahmann (Hrsg.): ''Antisemitismus im 21. Jahrhundert'', München 2018, S. 411–426<br />
* David Hirsh: ''Contemporary Left Antisemitism.'' Routledge, London 2017, ISBN 1-138-23531-8, besonders S. 95–134 (''The Campaign for an academic Boycott of Israel'').<br />
* Asaf Romirowski: ''The Growth of Anti-Israel Sentiment in the American Intellectual Community: Some Cautionary Tales.'' In: Steven K. Baum, Neil J. Kressel, Florette Cohen, Steven Leonard Jacobs (Hrsg.): ''Antisemitism in North America: New World, Old Hate.'' Brill, Leiden 2016, ISBN 90-04-30713-3, S. 81–93<br />
* Milton Shain: ''South Africa, Apartheid, and the Road to BDS.'' In: [[Robert S. Wistrich]] (Hrsg.): ''Anti-Judaism, Antisemitism, and Delegitimizing Israel.'' University of Nebraska, 2016, ISBN 0-8032-9671-1, S. 66–78.<br />
* Ira M. Sheskin, Ethan Felson: ''Is the Boycott, Divestment, and Sanctions Movement Tainted by Anti-Semitism?'' In: ''Geographical Review.'' Band 106, 2016, Nr. 2, S. 270–275.<br />
* Alvin H. Rosenfeld (Hrsg.): ''Deciphering the New Antisemitism.'' Indiana University Press, Bloomington 2015, ISBN 0-253-01865-X, darin:<br />
::Cary Nelson: ''Conspiracy Pedagogy on Campus: BDS-Advocacy, Antisemitism and Academic Freedom.'' S. 221–254<br />
::Giovanni Matteo Quer: ''Christian BDS: An Act of Love?'', S. 302–340<br />
* [[Deborah Lipstadt]]: ''BDS: Antisemitismus oder Politik?'' In: Deborah Lipstadt: ''Antisemitismus heute. Wie Hass und Vorurteile global erstarken. Aus dem Englischen von Stephan Pauli.'' Piper, München 2020, ISBN 3-492-31622-0, S. 201–207<br />
<br />
'''Befürworter'''<br />
* Judith Butler: ''Antisemitismus und Rassismus: Für eine Allianz der sozialen Gerechtigkeit.'' In: Christian Heilbronn, Doron Rabinovici, Natan Sznaider (Hrsg.): ''Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte.'' 2. erweiterte und überarbeitete Auflage, Suhrkamp, Berlin 2019, ISBN 3-518-12740-3, S. 73–91.<br />
* Richard Silverstein: ''Israel and the Closing of the American Jewish Mind.'' In: John Ehrenberg, Yoav Peled: ''Israel and Palestine: Alternative Perspectives on Statehood.'' Rowman & Littlefield, London 2016, ISBN 1-4422-4507-7, S. 41–62.<br />
* Bill V. Mullen, Ashley Dawson (Hrsg.): ''Against Apartheid: The Case for Boycotting Israeli Universities.'' Haymarket Books, Chicago 2015, ISBN 1-60846-526-8.<br />
* Suzanne Morrison: ''The Emergence of the Boycott, Divestment and Sanctions Movement.'' In: Fawaz A. Gerges (Hrsg.): ''Contentious Politics in the Middle East: Popular Resistance and Marginalized Activism beyond the Arab Uprisings.'' Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 1-137-53086-3, [https://books.google.de/books?id=SYgYDAAAQBAJ&pg=PA229 S. 229–255].<br />
* Rich Wiles (Hrsg.): ''Generation Palestine: Voices from the Boycott, Divestment and Sanctions Movement.'' Pluto Press, London 2013, ISBN 0-7453-3243-9.<br />
* Brian Aboud: ''Organizing and the Boycott, Divestment, Sanctions (BDS) Strategy: The Turn to BDS in Palestine Politics in Montreal.'' In: Aziz Choudry et al. (Hrsg.): ''Organize! Building from the Local for Global Justice.'' PM Press, Oakland 2012, ISBN 1-60486-433-8.<br />
* Kim Bullimore: ''BDS and the Struggle for a free Palestine.'' In: Antony Loewenstein, Jeff Sparrow: ''Left Turn: Political Essays for the New Left.'' Melbourne University Press, Melbourne 2012, ISBN 0-522-86143-1, [https://books.google.de/books?id=W665zTYbWm8C&pg=PA196 S. 196–210].<br />
* Audrea Lim (Hrsg.): ''The Case for Sanctions Against Israel.'' Verso Books, London 2012, ISBN 1-84467-450-9.<br />
* Omar Barghouti: ''BDS – Boycott, Divestment, Sanctions: The Global Struggle for Palestinian Rights.'' Haymarket Books, Chicago 2011, ISBN 1-60846-114-9.<br />
* Hazem Jamjoum: ''The Global Campaign for Boycott, Divestment, and Sanctions against Israel.'' In: Maia Carter Hallward, Julie M. Norman (Hrsg.): ''Nonviolent Resistance in the Second Intifada: Activism and Advocacy.'' Springer VS, Wiesbaden 2011, ISBN 0-230-33777-5, S. 133–142.<br />
<br />
'''Kritiker'''<br />
* Ronnie Fraser, Lola Fraser: ''Challenging the Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) Movement: 20 Years of Responding to Anti-Israel Campaigns.'' Taylor & Francis, London 2023, ISBN 978-1-032-21880-9.<br />
* [[Alex Feuerherdt]], Florian Markl: ''Die Israel-Boykottbewegung: Alter Hass in neuem Gewand.'' Hentrich & Hentrich, Berlin und Leipzig 2020, ISBN 3-95565-396-X.<br />
* Cary Nelson: ''Israel Denial: Anti-Zionism, Anti-Semitism, & the Faculty Campaign Against the Jewish State.'' Indiana University Press, Bloomington / Indiana 2019, ISBN 0-253-04504-5.<br />
* Alan Dershowitz: ''The Case Against BDS: Why Singling Out Israel for Boycott Is Anti-Semitic and Anti-Peace.'' CreateSpace, North Charleston 2018, ISBN 1-9849-5669-8.<br />
* Andrew Pessin, Doron S. Ben-Atar (Hrsg.): ''Anti-Zionism on Campus: The University, Free Speech, and BDS.'' Indiana University Press, Bloomington / Indiana 2018, ISBN 0-253-03406-X.<br />
* Cary Nelson (Hrsg.): ''Dreams Deferred: A Concise Guide to the Israeli-Palestinian Conflict and the Movement to Boycott Israel.'' Indiana University Press, Bloomington / Indiana 2016, ISBN 0-253-02517-6.<br />
* Cary Nelson, Gabriel Noah Brahm: ''The Case Against Academic Boycotts of Israel.'' Wayne State University Press, Detroit 2015, ISBN 0-9903316-0-1.<br />
* Philip Mendes, Nick Dyrenfurth: ''Boycotting Israel is Wrong: The progressive path to peace between Palestinians and Israelis.'' University of New South Wales Press, Randwick 2015, ISBN 1-74223-414-3.<br />
* Jed Babbin, Herbert London: ''The BDS War Against Israel: The Orwellian Campaign to Destroy Israel Through the Boycott, Divestment and Sanctions Movement.'' CreateSpace, Scotts Valley 2014, ISBN 1-4996-0645-1.<br />
* Philip Mendes: [http://www.academia.edu/3555112/A_Case_Study_of_Ethnic_Stereotyping_The_Campaign_for_an_Academic_Boycott_of_Israel_by_Philip_Mendes_Australian_Journal_of_Jewish_Studies_Volume_20_2006_pp.141-168 ''A Case Study of Ethnic Stereotyping: The Campaign for an Academic Boycott of Israel.''] In: ''Australian Journal of Jewish Studies'' Band 20, 2006, S. 141–168.<br />
<br />
=== Weblinks ===<br />
{{Commonscat|Boycott, Divestment and Sanctions|audio=1|video=0}}<br />
* [http://bdsmovement.net/ bdsmovement.net] (englisch)<br />
* [http://bds-kampagne.de/ bds-kampagne.de] (private Website von Doris Ghannam)<br />
* Bundesverband RIAS e.&nbsp;V.: [https://www.report-antisemitism.de/documents/2024-03-14_Antisemitismus-bei-BDS.pdf ''Antisemitismus bei BDS: Akteure –Aktionsformen – Wirkungen.''] März 2024<br />
* Jakob Baier: [https://www.bpb.de/politik/extremismus/antisemitismus/328693/antisemitismus-in-der-bds-kampagne ''Antisemitismus in der BDS-Kampagne.''] Bpb, 22. März 2021<br />
* Remko Leemhuis: [https://ajcgermany.org/de/broschuere/ajc-broschuere-2019-die-antisemitische-boykottkampagne-gegen-israel-inhalte-ziele ''Die antisemitische Boykottkampagne gegen Israel - Inhalte, Ziele, Gegenstrategien.''] AJC Germany, 2019 (Download)<br />
* Jim Zanotti, Martin A. Weiss, Kathleen Ann Ruane: [https://www.hsdl.org/?view&did=801662 ''Israel and the Boycott, Divestment, and Sanctions (BDS) Movement.''] In: [[Congressional Research Service]]: ''CRS Report for Congress'', R44281, 9. Juni 2017 (PDF; 889 kB; englisch).<br />
* Mitchell Bard: [https://www.jewishvirtuallibrary.org/bds-movement#_ednref1 ''Anti-Semitism: History of the Boycott, Divestment, Sanctions (BDS) Movement''.] In: ''Jewish Virtual Library'', Februar 2017 (englisch).<br />
* Marc Greendorfer: [https://ssrn.com/abstract=2531130 ''The BDS Movement: That Which We Call a Foreign Boycott, by Any Other Name, Is Still Illegal.''] Zachor Legal Institute, 7. Januar 2015 (PDF zum Download)<br />
* NGO Monitor: [http://www.ngo-monitor.org/article/ngo_leadership_in_boycott_and_divestment_campaigns/ ''Boycotts, Divestment, and Sanctions (BDS) Resource Page'']<br />
* David Hirsh: [https://research.gold.ac.uk/id/eprint/19315/1/David%20Hirsh%20pamphlet.pdf ''Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) and Antisemitism.''] University of London, Academic Engagement Network, Goldsmiths 2016<br />
* Harold Brackman: [https://web.archive.org/web/20190214052941/http://www.wiesenthal.com/atf/cf/%7B54d385e6-f1b9-4e9f-8e94-890c3e6dd277%7D/REPORT_313.PDF ''Boycott Divestment Sanctions (BDS) Against Israel: An Anti-Semitic, Anti-Peace Poison Pill.''] [[Simon Wiesenthal Center]], März 2013<br />
* International Institute for Education and Research on Antisemitism (IIBSA): [https://iibsa.org/wp-content/uploads/2018/11/Die-antisemitische-Boykottkampagne-BDS-Eine-Handreichung_IIBSA.pdf.pdf ''Die antisemitische Boykottkampagne BDS. Handreichung Juni 2020.''] (PDF; 713 kB)<br />
* Dan Diker: [https://jcpa.org/pdf/Unmasking_.pdf ''BDS Unmasked: Radical Roots, Extremist Ends.''] Jerusalem Center for Public Affairs, 2016<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1091565643|LCCN=nb2012017977|VIAF=260111984}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Boycott Divestment and Sanctions}}<br />
[[Kategorie:Soziale Bewegung]]<br />
[[Kategorie:Antizionismus]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Antisemitismus)]]<br />
[[Kategorie:Internationale Sanktion]]<br />
[[Kategorie:Nahostkonflikt]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Frau_Welt&diff=245292470Diskussion:Frau Welt2024-05-25T07:45:10Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Neutralität */</p>
<hr />
<div>== Neutralität ==<br />
<br />
Interessanter Artikel, nur vielleicht etwas einseitig dargestellt. Eine andere mögliche Sichtweise wäre "verunglimpfende Darstellung" (technisch gesehen ist das bei einer Kritik ausdrückenden Darstellung auch sinnvoll, die Frage ist bloß, wie die Kritik als solche bewertet wird).<br />
<br />
Oder, wie Sabine Ley schreibt, eine "negative Bewertung der Welt, der Menschen und ihrer gesamten diesseitigen Existenz".<br />
<br />
Der Bezug zu Voluptas mag stimmen, wobei die Meinungen eventuell etwas auseinandergehen, ob Voluptas für Lebenslust oder für Ins-Verderben-führen steht...? --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 09:03, 25. Mai 2024 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Frau_Welt&diff=245291533Diskussion:Frau Welt2024-05-25T07:03:59Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Neuer Abschnitt /* Neutralität */</p>
<hr />
<div>== Neutralität ==<br />
<br />
Interessanter Artikel, nur vielleicht etwas einseitig dargestellt. Eine andere mögliche Sichtweise wäre "verunglimpfende Darstellung".<br />
Oder, wie Sabine Ley schreibt, eine "negative Bewertung der Welt, der Menschen und ihrer gesamten diesseitigen Existenz".<br />
Der Bezug zu Voluptas mag stimmen, wobei die Meinungen eventuell etwas auseinandergehen, ob Voluptas für Lebenslust oder für Ins-Verderben-führen steht...? --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 09:03, 25. Mai 2024 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frau_Welt&diff=245290558Frau Welt2024-05-25T06:12:40Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Männliches Gegenstück</p>
<hr />
<div>[[Datei:Frau Welt Wormser Dom von vorne und hinten.jpg|miniatur|Frau Welt am Wormser Dom von vorne und von hinten]]<br />
'''Frau Welt''' ist eine mittelalterliche Personifikation weltlicher Sinnenfreude und weltlichen Glückes. Sie erscheint von vorn als schöne betörende Frau, ihr Rücken aber ist voller Eiter und grässlichem Ungeziefer. Verführungskraft und Vergänglichkeit werden in dieser [[Allegorie]] wiedergegeben, die mit lehrhaftem Ziel vielfach in der Literatur und bildenden Kunst des Mittelalters erscheint. Diesem Sinnbild der Verlockung und Versuchung entspricht [[Voluptas]], die römische [[Personifikation]] der Lust und Begierde, die den Menschen blind macht und ins Verderben führt.<br />
<br />
Beispielsweise wird Frau Welt am [[Wormser Dom]] an der rechten Seite des Südportals in einer Figurengruppe dargestellt, die kurz nach [[1298]] nach dem Vorbild des [[Straßburger Münster]]s entstand. Vor Frau Welt kniet anbetend ein Ritter, der von ihrer äußeren Erscheinung geblendet ist. Frau Welt offenbart ihre wahre Natur aber nur dem, der ihre Rückseite mit Kröten und Schlangen und dem ganzen Unrat der Welt sieht, also ‚hinter die Dinge schauen‘ kann.<br />
<br />
[[Eugen Drewermann]] interpretiert im Märchen [[Frau Holle]] die Stiefmutter als die Frau Welt, die für die Schlechtigkeit der äußeren, materiellen Welt steht, als Gegenspielerin von Frau Holle (siehe auch: [[Mutter Courage]]).<br />
<br />
Männliche Darstellungen mit ähnlich verunstaltetem Rücken sind als ''Fürst der Welt'' bekannt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Konrad von Würzburg]] (um 1225 bis 31.&nbsp;August 1287): ''Der Welt Lohn''. Verserzählung. In: H. de Boor (Hrsg.): ''Die deutsche Literatur. Texte und Zeugnisse''. Bd. I: Mittelalter. München 1965, S.&nbsp;486–489.<br />
* [[Walther von der Vogelweide]]: ''Frau Welt, ich hab von dir getrunken''. Herausgegeben und übertragen von Hubert Witt. Berlin 1979.<br />
* Walther von der Vogelweide: ''Frô Welt, ir sult dem wirte sagen'' (Lachmann 100,24).<br />
* [[Meinolf Schumacher]]: Die Welt im Dialog mit dem „alternden Sänger“? Walthers Absagelied ''Frô Welt, ir sult dem wirte sagen'' (L. 100,24). In: ''Wirkendes Wort'', 50, 2000, S.&nbsp;169–188 ([https://pub.uni-bielefeld.de/download/1860108/2906368 Digitalisat]).<br />
* Dieter Kartschoke: ''Walther von der Vogelweide: „Gedenke an mangen liehten tac“''. Walthers Abschied von Frau Welt. (Lachmann 100,24ff.). In: Volker Mertens, Ulrich Müller (Hrsg.): ''Walther lesen. Interpretationen und Überlegungen zu Walther von der Vogelweide''. Göppingen 2001 (GAG 692), S.&nbsp;147–166.<br />
* [[Sabine Ley]]: ''Frau Welt – eine motivgenetische Studie''. München 2004.<br />
* [[Wolfgang Stammler]]: ''Frau Welt: Eine mittelalterliche Allegorie''. Freiburg in der Schweiz 1959.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Frau Welt am Wormser Dom [http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/staedte/worms/frauwlt.htm Teil 1] und [http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/staedte/worms/frauwlt2.htm Teil 2] – [[Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet]], abgerufen 10. August 2010<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=119119145|VIAF=77118620}}<br />
<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Kultur (Mittelalter)]]<br />
[[Kategorie:Literarische Figur|Welt]]<br />
[[Kategorie:Vanitas-Allegorie]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Benediktussegen&diff=244316581Diskussion:Benediktussegen2024-04-23T03:04:59Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Hexenverfolgung */ Antwort</p>
<hr />
<div>== Ausdruck ==<br />
Eine wunderschöne und verblüffende Eigenschaft der deutschen Sprache ist es, daß man Wörter zusammenfügen kann. Also sollte man nicht Benedikt-Medaille schreiben, sondern '''Benediktmedaille''' [[Benutzer:87.176.214.50|87.176.214.50]] 18:30, 15. Feb. 2007 (CET)<br />
:: Und da fehlt dann noch das Fugen-S: '''Benediktsmedaille''', wodurch der Sprachgebrauch den Bindestrich als falsch belegt. Gruß --[[Benutzer:Namensknappheit|Namensknappheit]] ([[Benutzer Diskussion:Namensknappheit|Diskussion]]) 11:06, 22. Sep. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Weihe der Medaille nach korrekter Vorschrift mit Segen und Exorzismus ==<br />
Für die kirchliche Segnung /volkstümlich "Weihe" der Benediktusmedaillen und -Kreuze<br />
gibt es auch Segensformeln die manchmal an Wallfahrtsorten<br />
gespendet werden.<br />
<br />
(Die Medaillen für kostenlose Verteilung sind aus Kostengründen jetzt meisst aus Aluminium)<br />
<br />
Diese Segensformeln beinhalten auch heute noch "exorzistische Elemente"<br />
(nachkonziliar "Befreiungsgebete")<br />
wie gestern in der Messe auf "K-TV" zu sehen war: "Weiche Satan !..."<br />
<br />
Der dem "Träger" vom Priester persönlich gespendete "exorzistische" Segen<br />
soll symbolisch gesehen dauerhaft auf dem Benediktuskreuz / der Medaille verbleiben<br />
und ihn vor "dämonischem Einfluss" bewahren. <br />
<br />
Signatur:Pontifex maximus.<br />
<br />
== Verwechslung von Vorder- und Rückseite ==<br />
<br />
In diesem Fall ist die Seite mit dem Kreuz die Vorderseite. Es handelt sich nämlich nicht einfach um eine Heiligenmedaille, sondern das Kreuz mit dem 'Segen' steht im Vordergrund. Dies ist z.B. schön zu sehen, wenn eine Medaille in einem Kreuz eingearbeitet ist. Wenn kein Widerspruch kommt, stelle ich die Bildunterschrift entsprechend um. 'Segen' bedeutet bezogen auf die Abkürzung auf den Kreuzesbalken auch nicht Segen im geläufigen Sinn, sondern tendiert zum Zauberspruch, um es kurz zu formulieren. Gruß --[[Benutzer:Namensknappheit|Namensknappheit]] ([[Benutzer Diskussion:Namensknappheit|Diskussion]]) 11:15, 22. Sep. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Hexenverfolgung ==<br />
<br />
Zu dem "Straubinger Hexenprozess von 1647": Die aktuelle italienische Quelle scheint wenig brauchbare Daten zu enthalten (ich kann kein Italienisch, aber der Text scheint nicht mal die Jahreszahl 1647 zu nennen). Es gibt aber auch verschiedene deutsch- und englischsprachige Quellen. Passende Suchbegriffe sind "Ortsname Hexen 1647":<br />
* Metten Hexen 1647 - das Kloster, welches angeblich vor Hexen geschützt gewesen sein soll<br />
* Natternberg Hexen 1647 - der Ort wo die Hexen verhaftet worden sein sollen<br />
* Straubing Hexen 1647 - der Hexenprozess mag dort stattgefunden haben, liefert aber wenig Suchergebnisse<br />
Die Texte die ich bisher gefunden habe reden davon, daß die Frauen oder Hexen angeklagt und verurteilt wurden, geben aber keine Auskunft darüber, wie das Urteil genau aussah (vermutlich irgendwas mit Ertränken oder Verbrennen, aber vielleicht täusche ich mich da auch).<br />
Angesichts dessen, daß dieser Benediktussegen vor 1647 offenbar nahezu unbekannt war, sollte in der Einleitung so etwas erwähnt werden: "fand ab 1647 anlässlich der damaligen Hexenverfolgung große Verbreitung". --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:03, 23. Apr. 2024 (CEST)<br />
<br />
:PS. Es gibt offenbar mehrere Ortsnamen und wenigstens drei Daten für den Ursprung der Verbreitung des Benediktssegens.<br />
:* "zwei alte Männer von Natternberg zu sich beschieden, und von denselben erfahren, daß die besagten Hexen ungefähr um das Jahr 1622 verbrannt wurden. Seitdem sei der Gebrauch der Benediktenpfenige..." Quelle: Das Kloster Metten und seine Aebt: ein Überblick über die Geschichte<br />
:* "1643 in Straubing in Niederbayern stattgefunden haben soll. Die Hexen und Zauberer, die der Folter unterworfen und dann zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt worden seien" sowie "nicht 1643 und auch nicht in Straubing, sondern erst vier Jahre später auf dem Schloss Natternberg" (also 1647) mit der Anmerkung "der vermeintliche Widerspruch lässt sich aber ganz einfach mit der Annahme erklären, dass es eben zwei solcher Prozesse gegeben hat." Quelle: https://dokumen.pub/kulturtechnik-aberglaube-zwischen-aufklrung-und-spiritualitt-strategien-zur-rationalisierung-des-zufalls-1-aufl-9783839421109.html<br />
:--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 05:04, 23. Apr. 2024 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Benediktussegen&diff=244316271Diskussion:Benediktussegen2024-04-23T02:03:18Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Neuer Abschnitt /* Hexenverfolgung */</p>
<hr />
<div>== Ausdruck ==<br />
Eine wunderschöne und verblüffende Eigenschaft der deutschen Sprache ist es, daß man Wörter zusammenfügen kann. Also sollte man nicht Benedikt-Medaille schreiben, sondern '''Benediktmedaille''' [[Benutzer:87.176.214.50|87.176.214.50]] 18:30, 15. Feb. 2007 (CET)<br />
:: Und da fehlt dann noch das Fugen-S: '''Benediktsmedaille''', wodurch der Sprachgebrauch den Bindestrich als falsch belegt. Gruß --[[Benutzer:Namensknappheit|Namensknappheit]] ([[Benutzer Diskussion:Namensknappheit|Diskussion]]) 11:06, 22. Sep. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Weihe der Medaille nach korrekter Vorschrift mit Segen und Exorzismus ==<br />
Für die kirchliche Segnung /volkstümlich "Weihe" der Benediktusmedaillen und -Kreuze<br />
gibt es auch Segensformeln die manchmal an Wallfahrtsorten<br />
gespendet werden.<br />
<br />
(Die Medaillen für kostenlose Verteilung sind aus Kostengründen jetzt meisst aus Aluminium)<br />
<br />
Diese Segensformeln beinhalten auch heute noch "exorzistische Elemente"<br />
(nachkonziliar "Befreiungsgebete")<br />
wie gestern in der Messe auf "K-TV" zu sehen war: "Weiche Satan !..."<br />
<br />
Der dem "Träger" vom Priester persönlich gespendete "exorzistische" Segen<br />
soll symbolisch gesehen dauerhaft auf dem Benediktuskreuz / der Medaille verbleiben<br />
und ihn vor "dämonischem Einfluss" bewahren. <br />
<br />
Signatur:Pontifex maximus.<br />
<br />
== Verwechslung von Vorder- und Rückseite ==<br />
<br />
In diesem Fall ist die Seite mit dem Kreuz die Vorderseite. Es handelt sich nämlich nicht einfach um eine Heiligenmedaille, sondern das Kreuz mit dem 'Segen' steht im Vordergrund. Dies ist z.B. schön zu sehen, wenn eine Medaille in einem Kreuz eingearbeitet ist. Wenn kein Widerspruch kommt, stelle ich die Bildunterschrift entsprechend um. 'Segen' bedeutet bezogen auf die Abkürzung auf den Kreuzesbalken auch nicht Segen im geläufigen Sinn, sondern tendiert zum Zauberspruch, um es kurz zu formulieren. Gruß --[[Benutzer:Namensknappheit|Namensknappheit]] ([[Benutzer Diskussion:Namensknappheit|Diskussion]]) 11:15, 22. Sep. 2021 (CEST)<br />
<br />
== Hexenverfolgung ==<br />
<br />
Zu dem "Straubinger Hexenprozess von 1647": Die aktuelle italienische Quelle scheint wenig brauchbare Daten zu enthalten (ich kann kein Italienisch, aber der Text scheint nicht mal die Jahreszahl 1647 zu nennen). Es gibt aber auch verschiedene deutsch- und englischsprachige Quellen. Passende Suchbegriffe sind "Ortsname Hexen 1647":<br />
* Metten Hexen 1647 - das Kloster, welches angeblich vor Hexen geschützt gewesen sein soll<br />
* Natternberg Hexen 1647 - der Ort wo die Hexen verhaftet worden sein sollen<br />
* Straubing Hexen 1647 - der Hexenprozess mag dort stattgefunden haben, liefert aber wenig Suchergebnisse<br />
Die Texte die ich bisher gefunden habe reden davon, daß die Frauen oder Hexen angeklagt und verurteilt wurden, geben aber keine Auskunft darüber, wie das Urteil genau aussah (vermutlich irgendwas mit Ertränken oder Verbrennen, aber vielleicht täusche ich mich da auch).<br />
Angesichts dessen, daß dieser Benediktussegen vor 1647 offenbar nahezu unbekannt war, sollte in der Einleitung so etwas erwähnt werden: "fand ab 1647 anlässlich der damaligen Hexenverfolgung große Verbreitung". --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:03, 23. Apr. 2024 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hausbesetzungen_in_Hamburg&diff=240390907Hausbesetzungen in Hamburg2023-12-21T05:21:18Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Liste der Hausbesetzungen */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Finanzamt-altona2.JPG|miniatur|Besetzung des ehemaligen Finanzamts Altona am 23. April 2011]]<br />
<br />
'''Hausbesetzungen in Hamburg''' finden seit Anfang der 1970er-Jahre in unterschiedlicher Form und aus verschiedenen Beweggründen statt. Wie in anderen Städten auch, ist die Hauptmotivation der Erhalt von Gebäuden und bezahlbarem [[Wohnung|Wohnraum]] und die Errichtung von Gemeinschaftseinrichtungen, [[Kulturzentrum|Kultur-]] und Stadtteilzentren. [[Hausbesetzung|Besetzungen]] richten sich oft gegen die [[Stadtplanung]]s- und [[Sanierung (Bauwesen)|Sanierungspolitik]] der Stadt [[Hamburg]], teilweise aber auch direkt gegen Hauseigentümer, wenn gekündigte und von Räumung bedrohte Mieter die Häuser nicht verlassen.<ref name="pauli">[http://www.20359hamburg.de/strassenverzeichnis/ausgabe.php?query=a%DFe Straßen in St. Pauli], abgerufen am 24. April 2011</ref><br />
<br />
== Entwicklung ==<br />
Eine der ersten Besetzungen, die große öffentliche Aufmerksamkeit erregte, fand im April und Mai 1973 in [[Hamburg-Hohenfelde|Hohenfelde]] in der Ekhofstraße statt. Dort wollten etwa zweihundert zumeist junge Menschen in einem von Abbruch bedrohten Sanierungsgebiet ein leerstehendes Haus als ''Studenten-, Lehrlings- und Gastarbeiterwohnhaus'' sowohl zum [[Geschichte des Wohnens|Wohnen]] wie als Begegnungszentrum einrichten. Das Haus wurde nach fünf Wochen der Besetzung von einem Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Hansestadt geräumt.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-42602674.html Der Spiegel, 30. April 1973], abgerufen am 24. April 2011</ref> Gegen die Hausbesetzer wurde anschließend ein umfangreiches juristisches Verfahren eingeleitet, das in drei Fällen zu Freiheitsstrafen von 12, 14 und 16 Monaten führte.<ref>Freie-Radios.net: {{Internetquelle | url=https://www.freie-radios.net/55852 | titel=Zur Geschichte der Hausbesetzung der Hamburger Ekhofstraße | abruf=2020-06-09}}</ref> Einige der Hausbesetzer ([[Susanne Albrecht]], [[Wolfgang Beer (RAF-Mitglied)|Wolfgang Beer]], [[Karl-Heinz Dellwo]], [[Bernd Rössner]] und drei weitere) schlossen sich später terroristischen Gruppen wie der [[Bewegung 2. Juni]] und der [[RAF]] an und waren an [[Terroranschlag|Terroranschlägen]] beteiligt, bei denen auch Menschen ermordet wurden.<br />
<br />
Andere Besetzungen der 1970er-Jahre sind durch Mieterkämpfe entstanden. Die Bewohner des Hauses Haynstraße 1–3 in [[Hamburg-Eppendorf|Eppendorf]] werden oft als die ältesten Hausbesetzer in Hamburg bezeichnet, sie schlossen sich bereits 1970 zusammen, um eine drohende Räumung zu verhindern. Dies gelang den fünfzig Mietern nur deshalb, weil sie sich trotz unterschiedlichster politischer Vorstellungen, die das gesamte linke Spektrum abdeckten, in einer Art rätedemokratischem Modell organisierten.<ref>Vgl. [[Natias Neutert]]: ''Der Mieteraufstand von Hamburg''. In: [[Der Stern]], Nr. 25. v. 10. Juni 1976.</ref> Auf diese Weise gelang es der „Mieterinitiative Haynstraße“ schließlich 1975/1976, sich mit einem Gemeinschaftsmietvertrag derart abzusichern, dass jedem Kündigungsbegehren seitens der Eigentümer Paroli geboten werden konnte und weiterhin kann.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/haynstrasse-1-hamburg-hausbesetzer-mit-grauen-haaren-1490433.html ''Hausbesetzer mit grauen Haaren''. Artikel FAZ vom 13. Dezember 2007], abgerufen am 24. April 2011.</ref> Darüber hinaus wurde ein Ratgeber für Betroffene erarbeitet und 1976 im Selbstverlag publiziert, bevor das Werk in einem regulären Verlag herauskam und zu einem Bestseller wurde.<ref>Mietrecht für Mieter. Juristische Ratschläge zur Selbsthilfe. Hg., Mieterinitiative Eppendorf; Eimsbüttel; Initiativkomitee Arbeiterhilfe e.V. (IKAH), Vereinigung Demokratischer Juristen (VDJ)</ref> Inzwischen hat sich allerdings ein Großteil der einstigen Mietkämpfer der Hausgemeinschaft Haynstraße längst in Eigentümer der dortigen Wohnungen verwandelt.<br />
<br />
Zu einer Hochphase von Hausbesetzungen kam es in den 1980er-Jahren, die allerdings oft nur ein kurzes politisches Aufflackern darstellten. In den meisten Fällen stellten die Eigentümer, staatliche wie private, Strafanzeigen wegen [[Hausfriedensbruch (Deutschland)|Hausfriedensbruchs]] und die besetzten Häuser wurden umgehend geräumt. In dieser Zeit prägte der Hamburger Innensenator [[Alfons Pawelczyk]] eine sogenannte „24-Stunden-Doktrin“ (''Pawelczyk-Doktrin''): um „Berliner Verhältnisse“ zu verhindern, sollte jedes besetzte Haus in Hamburg innerhalb von 24 Stunden geräumt werden. Über Hamburg hinaus bekannt wurden die Besetzungen der [[Hafenstraße]] ab 1981, die seit 1995 als Wohnprojekt legalisiert ist, und die Besetzung der [[Rote Flora|Roten Flora]] als autonomes Stadtteilzentrum seit 1989.<br />
Ab Ende der 1980er-Jahre gingen die Akteure der Hausbesetzerbewegung mehr und mehr dazu über, sich in oftmals öffentlich geförderten [[Wohnprojekt]]en zu organisieren. Mit Hilfe der Unterstützung alternativer [[Sanierungsträger]] wie ''Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH'' oder der [[Johann Daniel Lawaetz#Lawaetz-Stiftung|''Lawaetz-Stiftung'']] wurden über leerstehende Häuser von Wohngruppen Verhandlungen mit der Stadt geführt und nach zustandegekommenem Vertrag in teilweiser Eigenleistung saniert.<ref>[http://www.stattbau-hamburg.de/index.php/stattbau-ueber-uns.html Stattbau Hamburg: ''Wir über uns''], abgerufen am 24. April 2011</ref> Hausbesetzungen gingen in Hamburg daraufhin zurück.<br />
<br />
Seit 2009 kommt es im Zuge der Debatte um die [[Gentrifizierung]], vor dem Hintergrund einer Wohnungsnot durch das Fehlen preiswerten Wohnraums, bei gleichzeitig verstärkt auftretendem Wohnungsleerstand, erneut zu öffentlich beachteten Hausbesetzungen. Hervorgehobenes Beispiel hierfür ist die erfolgreiche Besetzung des [[Gängeviertel (Hamburg)|Gängeviertels]].<ref>Spiegel online vom 8. September 2011, [http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/besetzte-haeuser-bleiben-selbstverwaltet-sektlaune-in-hamburgs-gaengeviertel-a-784970.html Besetzte Häuser bleiben selbstverwaltet: Sektlaune in Hamburgs Gängeviertel], abgerufen am 13. Juli 2013</ref><br />
<br />
== Liste der Hausbesetzungen ==<br />
Die folgende Liste der ''Hausbesetzungen in Hamburg'' zählt öffentlich bekannt gewordene [[Hausbesetzung]]en seit den 1970er-Jahren in der Stadt [[Hamburg]] wie in seinem direkten [[Umland]] in chronologischer Reihenfolge auf. Dabei handelt es sich um politische Aktionen mit verschiedenen Ausgangsbasen, unterschiedlichen Zielsetzungen, Zeiträumen, Bedeutungen und Wirkungen. Einbezogen sind sowohl sogenannte [[Instandbesetzung]]en leerstehender Häuser zum Erhalt von Wohnraum, zur Schaffung öffentlicher Räume oder zur Verhinderung stadtpolitischer Umstrukturierungsmaßnahmen, wie auch Mieterkämpfe, in deren Verlauf die [[Mietvertrag (Deutschland)|Mieter]] gegen den Willen der [[Eigentümer]] ein Haus nicht räumten.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable centered toptextcells"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Haus !! Stadtteil / Ort !! Datum !! class="unsortable" | Anmerkung !! class="unsortable" | Abbildung<br />
|-<br />
|Haynstraße&nbsp;1–3, Hegestraße&nbsp;41<br />
|[[Hamburg-Eppendorf|Eppendorf]]<br />
|data-sort-value=1970|seit 1970<br />
|Als ''Hochburg des Hamburger Mieterkampfes'' bezeichnet, Abriss verhindert, 1975 Gemeinschaftsmietvertrag durchgesetzt, wiederholte Räumungsklagen blieben erfolglos.<ref>Hayn-Hegestr.de: {{Internetquelle | url=http://www.hayn-hegestr.de/index.php?c=chronik | titel=Die Geschichte – Chronik der Mietergemeinschaft | abruf=2020-06-09}}</ref><br />
|[[Datei:Haynstraße 1 (Hamburg-Eppendorf).jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Karolinenviertel<br />
|St. Pauli / [[Karoviertel]]<br />
|data-sort-value=1970|Dezember 1970<br />
|Studenten besetzen 25 leerstehende Wohnungen, wollen ein Stadtteilbüro sowie einen Kindergarten einrichten und erklären sich auch bereit, Miete zu bezahlen. Nach Strafanträgen räumt die Polizei die zwei besetzten Häuser.<ref>Hamburger Abendblatt, 2. Dezember 1970, S. 4 und 3. Dezember 1970, S. 5</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Alte Posthalterei<br />
|[[Ahrensburg]]<ref group="Anm.">Die Stadt Ahrensburg gehört zu [[Schleswig-Holstein]], als Vorort von Hamburg kann die Gemeinde im Kontext gerade dieser Hausbesetzung im kulturpolitischen Einflussbereich der Hansestadt gesehen werden.</ref><br />
|data-sort-value=1971-04|April 1971<br />
|Versuchte Besetzung nach einem Konzert der Rockgruppe [[Ton Steine Scherben]], für ein [[Neue Soziale Bewegungen#Jugendzentrumsbewegung|Jugendzentrum]]; das Haus wurde abgerissen, aber eine Alternative angeboten: die sogenannte ''Baracke''.<ref>Rio Reiser: ''König von Deutschland'', 1997, S. 230f.; Auszug unter: [http://www.riolyrics.de/artikel/id:475 riolyrics]</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Glashüttenstraße 96<br />
|St. Pauli / [[Karoviertel]]<br />
|data-sort-value=1972-01|Januar 1972<br />
|Das Stadtteilbüro Karolinenviertel besetzt am 28. Januar 1972 das baufällige, zum Abriss vorgesehene Haus, das in städtischem Besitz ist, und fordert den Erhalt als Kindergarten und Räume für Jugendgruppen. Am 31. Januar 1972 wird das Haus ohne Zwischenfälle geräumt.<ref>Hamburger Abendblatt, 29./30. Januar 1972, S. 1 und 31. Januar 1972, S. 3</ref><br />
|<br />
|-<br />
|St.-Georgs-Kirchhof<br />
|[[Hamburg-St. Georg]]<br />
|data-sort-value=1972-12|Dezember 1972<br />
|Studenten besetzen das seit Monaten leerstehende, vom Abriss bedrohte ehemalige Siechenheim, um auf ihre Wohnungsnot aufmerksam zu machen und den Erhalt des Gebäudes als Studentenwohnheim zu fordern. Die Polizei schreitet zunächst nicht ein, das Gebäude wurde von der Stadt kurz zuvor an die ''[[Volksfürsorge]]'' verkauft.<ref>Hamburger Abendblatt, 5. Dezember 1972, S. 4</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Ekhofstraße&nbsp;37/39<br />
|[[Hamburg-Hohenfelde|Hohenfelde]]<br />
|data-sort-value=1973-04|April/Mai 1973<br />
|Das leerstehende Haus wurde von etwa 200 Menschen fünf Wochen lang besetzt. Unter dem Motto „Kampf dem [[Mietwucher]]“ sollte ein ''Studenten-, Lehrlings- und Gastarbeiterwohnhaus'' entstehen. Zur Räumung am 23. Mai 1973 waren 500 Polizeibeamte eingesetzt. Das Haus wurde abgerissen<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=146v6DRIelM Polizeibericht aus dem Jahr 1973 auf youtube: ''Hamburg Ekhofstrasse 1973''], abgerufen am 24. April 2011</ref><br />
|<br />
|-<br />
|[[Schröderstift]]<br />
|[[Hamburg-Rotherbaum|Rotherbaum]]<br />
|data-sort-value=1974|seit 1974<br />
|Eine 1974 gegründete Mieterinitiative setzte sich ab 1980 gegen Räumungs- und Abrisspläne zur Wehr und nahm die Instandsetzung durch Selbsthilfe vor. 1981 wurden eine Überlassung durch langfristige Verträge geregelt.<br />
|[[Datei:Hamburg Schröderstift 002.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Alte Holstenstraße 18<br />
|Bergedorf-Lohbrügge<br />
|data-sort-value=1980-01-25|25. Januar 1980<br />
|Besetzung eines zum Abriss vorgesehenen Hauses durch rund 30 Jugendliche, Forderung nach selbstverwaltetem Jugendzentrum, Verhandlungen mit Besitzer, der auf Anzeige verzichtet, freiwillige Beendigung der Besetzung am selben Abend und Abschluss mit Demonstrationszug von 300 Jugendlichen zum Bergedorfer Rathaus.<ref>Hamburger Abendblatt, 26. Januar 1980, S. 3</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Hospitalstraße&nbsp;6<br />
|[[Hamburg-Altona-Altstadt|Altona-Altstadt]]<br />
|data-sort-value=1980-09-27|27. September 1980<br />
|Das Haus stand mehrere Jahre leer, nach der Besetzung wurde umgehend geräumt (Pawelczyk-Doktrin), das Haus am 29. September 1980 abgerissen.<ref name="thede">[http://www.diethede.de/diethede/films/detail/weitere.html die thede: filmographie]</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Müggenkampstraße / Methfesselstraße<br />
|[[Hamburg-Eimsbüttel|Eimsbüttel]]<br />
|data-sort-value=1980-10-11|11. Oktober 1980<br />
|Besetzung eines Abbruchhauses (ehemalige Diskothek) durch rund 40 Jugendliche aus Protest „gegen die Jugendfreizeitmisere“, Polizei hielt sich zurück. Freiwillige Räumung nach drei Stunden, Besitzer vernagelte anschließend Türen und Fenster.<ref>Arbeiterkampf, Nr. 187, 20. Oktober 1980, S. 22; Hamburger Abendblatt, 13. Oktober 1980, S. 3</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Kampchaussee 73 / Brink-Schule<br />
|Bergedorf<br />
|data-sort-value=1980-12-19|19./21. Dezember 1980<br />
|Besetzung eines teilweise leerstehenden Fabrikgebäudes in der Kampchaussee durch Jugendliche des Jugendzentrums-Vereins ''Unser Haus'', polizeiliche Räumung am 20. Dezember mit anschließender Demonstration von 200 Jugendlichen. Am 21. Dezember vorübergehende Besetzung der Brink-Schule durch 150 Jugendliche der Initiative und anschließende Demonstration.<ref>Hamburger Abendblatt, 22. Dezember 1980, S. 3</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Billrothstraße&nbsp;55<br />
|Altona-Altstadt<br />
|1981<br />
|Besetzung und umgehende Räumung (Pawelczyk-Doktrin), das Haus wurde erhalten und saniert.<ref name="thede"/><br />
|[[Datei:Billrothstraße 55 - Altona.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Virchowstraße&nbsp;56<br />
|Altona-Altstadt<br />
|1981<br />
|Besetzung und umgehende Räumung (Pawelczyk-Doktrin), das Haus wurde abgerissen.<ref name="thede"/><br />
|<br />
|-<br />
|Kellinghusenstraße 10<ref>Abendblatt.de: {{Internetquelle | url=https://www.abendblatt.de/archiv/1981/article203242151/Hausbesetzung-Keine-Strafen.html | titel=Hausbesetzung: Keine Strafen | abruf=2020-06-09}}</ref><br />
|Eppendorf<br />
|data-sort-value=1981-03-20|20./21. März 1981<br />
|Besetzung eines leerstehenden Hauses aus einem 150köpfigen Demonstrationszug heraus, Eigentümer: Heinz Ruppert. Polizei wartete bereits im Haus auf Besetzer, mehrere Festnahmen. Besetzung einer Straßenkreuzung durch 200 Personen aus Protest gegen Festnahmen. Am 21.3. erneute Demonstration von 200 Personen, darunter viele DKP-Anhänger; dabei Besetzung eines leerstehenden Hauses, polizeiliche Räumung nach 20 Minuten.<ref>Arbeiterkampf, Nr. 198, 30. März 1981, S. 8</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Virchowstraße&nbsp;65<br />
|Altona-Altstadt<br />
|data-sort-value=1981-04-06|6. April 1981<br />
|„Heimliche“ Besetzung leerstehender Wohnungen durch Wohnungssuchende, Protest gegen geplante Umwandlung in Eigentumswohnungen. Nach vier Tagen Aufhängen von Transparenten und Einladung zum „Tag der offenen Tür“. Bei Räumung durch Polizei und MEK werden keine Personen angetroffen.<ref>Arbeiterkampf, Nr. 199, 13. April 1981, S. 6</ref><br />
|[[Datei:Virchowstraße 65.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Kloksweg<br />
|[[Hamburg-Eimsbüttel|Eimsbüttel]]<br />
|1981<br />
|Die [[Wohnterrasse|Hinterhofterrasse]] sollte Anfang der 1980er-Jahre abgerissen werden, die Mieter widersetzten sich der Räumung, gründeten einen Verein und setzten durch, dass die Stadt die Häuser dem Eigentümer abkaufte und diese so erhalten blieben.<br />
|[[Datei:Klocksweg Wohnterrasse Hamburg-Eimsbüttel.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Amandastraße&nbsp;73<br />
|Eimsbüttel/Schanzenviertel<br />
|data-sort-value=1981-04-04|4. April 1981<br />
|Besetzung eines zum Abriss vorgesehenen [[SAGA Unternehmensgruppe|SAGA]]-Hauses. Besetzer werden u.&nbsp;a. von Bunter Liste und DKP unterstützt. Umgehende Räumung (Pawelczyk-Doktrin), Abdrängen der Unterstützer vor dem Haus mit Schlagstöcken, Stürmung über Leitern, anschließend Spontandemo von 300–400 Personen zum Sitz der SAGA, dabei Zerstörung von Fensterscheiben von Banken.<ref>Arbeiterkampf, Nr. 199, 13. April 1981, S. 6</ref> Das Haus wurde erhalten und saniert.<ref name="thede"/><br />
|[[Datei:Amandastraße 73 Hamburg-Eimsbüttel.jpg|120px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Jenckelhaus (Max-Brauer-Allee/Holstenstraße)<br />
|Altona-Altstadt<br />
|data-sort-value=1981-04-14|14. April 1981<br />
|Das Haus, das als Teil des ehem. Altonaer Krankenhauskomplexes u.&nbsp;a. die Fachschule für Sozialpädagogik beherbergte, sollte Neubauten weichen. Besetzung richtete sich gegen „diese Kahlschlagpolitik“, über 200 Studierende beschlossen „Begehung“, ca. 80 Personen blieben den Abend über. Solidarisierung durch Lehrerschaft, Schulleiter setzt sich für Verhandlungslösung ein, in Verhandlung wird ein Abrissaufschub von 4 Wochen erreicht. Räumung nach sieben Stunden.<ref>Arbeiterkampf, Nr. 200, 27. April 1981, S. 8</ref><br />
|[[Datei:Jenckelhaus Altona.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Grüner Jäger<br />
|[[Hamburg-St. Pauli|St. Pauli]]<br />
|data-sort-value=1981-05-29|29. Mai 1981<br />
|Die Initiative ''Ein Haus für Alle'' besetzte ein Hinterhaus am Grünen Jäger und forderte ein Stadtteilzentrum. Das Haus wurde in der folgenden Nacht geräumt (Pawelczyk-Doktrin). Das ''Haus für Alle'' entstand später in der Amandastraße in Eimsbüttel.<br />
|<br />
|-<br />
|[[Hafenstraße]]<br />St.Pauli-Hafenstraße, Bernhard-Nocht-Straße<br />
|St. Pauli<br />
|data-sort-value=1981-10|ab Oktober 1981<br />
|Ab Oktober 1981 wurde der Häuserkomplex „schleichend besetzt“, am 23. Februar 1982 fand die erste offizielle Besetzung statt. Im November 1987 kam es nach gescheiterten Vertragsverhandlungen zu sogenannten „Barrikaden-Tagen“, die mit dem ''Dohnanyi-Ehrenwort'' und der Erneuerung der Verträge endeten. 1995 wurden die Häuser an die Genossenschaft ''Alternativen am Elbufer'' verkauft, anschließend saniert. Heute bestehen die Häuser als Wohnprojekt.<ref>St. Pauli Archiv e.V.: Im Schatten des großen Geldes. Wohnen auf St. Pauli, Hamburg 1990, S. 61</ref><br />
|[[Datei:Hamburg hafenstrasse von hafen aus.JPG|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Bartelsstraße 58<br />
|St. Pauli<br />heute [[Hamburg-Sternschanze|Sternschanze]]<br />
|1982<br />
|Besetzung und umgehende Räumung (Pawelczyk-Doktrin) der Hinterhofterrasse, Abriss im September 1984, heute Erweiterungsbau der Schule Altonaer Straße<br />
|<br />
|-<br />
|Chrysanderstr. 142 und Sanderstr. 19a<br />
|Bergedorf<br />
|data-sort-value=1982-04-03|3. April 1982<br />
|Besetzung durch Jugendliche, Wohnungssuchende und Instandbesetzer, um die Zerstörung von Wohnraum in Hamburg zu kritisieren; Räumung durch MEK und erkennungsdienstliche Behandlung der Besetzer<ref>Rundbrief Koordinationsbüro für Initiativgruppen der Jugendzentrumsbewegung e.V., 4/1982, S. 5, in: Archiv der deutschen Jugendbewegung, A202, Nr. 893</ref><br />
|<br />
|-<br />
|ehemaligen Polizeiwache 93<br />
|Billstedt<br />
|data-sort-value=1982-08-17|7. August 1982<br />
|Die „Initiative für ein selbstverwaltetes Stadtteilzentrum Billstedt-Horn“, die sich seit ca. 1979 um Räumlichkeiten bemüht, besetzt nach einem Rockkonzert eine ehemalige Polizeiwache, dessen Mieter ein Galeristen war. Die Anzeige wegen Hausfriedensbruchs kam jedoch vom [[Bezirk Hamburg-Mitte#Politik und Verwaltung|Bezirksamt Mitte]] als Hauseigentümer. Die Presse berichtet im Anschluss über eine Aktion der GAL, Abgeordnete der Liste, darunter Thomas Ebermann als „Rädelsführer“; angeklagt wurden 57 Personen, der Prozess endete mit einer Verwarnung für alle Angeklagten.<ref>[https://www.abendblatt.de/archiv/1983/article202687881/Auch-Ebermann-soll-vor-Gericht-erscheinen.html ''Auch Ebermann soll vor Gericht erscheinen''], abendblatt.de vom 8. Februar 1983</ref><ref>[https://www.abendblatt.de/archiv/1983/article202690663/Geldstrafen-fuer-die-Hausbesetzer-von-Billstedt.html ''Geldstrafen für die Hausbesetzer von Billstedt''], abendblatt.de vom 18. Februar 1983</ref><ref>Arbeiterkampf, Nr. 224, 23. August 1982, S. 17</ref><ref>[https://www.abendblatt.de/archiv/1983/article202713729/Gericht-verwarnte-den-Abgeordneten-Ebermann.html '' Mildes Urteil für die Hausbesetzer von Billstedt. Gericht verwarnte den Abgeordneten Ebermann''], abendblatt.de vom 27. Mai 1983</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Pinnasberg 74–76<br />Heidritterstraße<br />
|St. Pauli<br />
|1984<br />
|Ab 1984 wurde der Gebäudekomplex wiederholt besetzt und umgehend geräumt (Pawelczyk-Doktrin), 1986 fanden Vertragsverhandlungen mit einer Hausgruppe statt, wurden aber kurz vor Abschluss abgebrochen. Die Stadt wollte kein weiteres Wohnprojekt in der unmittelbaren Nähe der Hafenstraße dulden. Im August 1992 wurden die Häuser letztmals besetzt, anschließend abgerissen und durch eine Neubebauung ersetzt.<br />
|<br />
|-<br />
|Jägerpassage<br />Wohlwillstraße<br />
|St. Pauli<br />
|data-sort-value=1984-05-01|1. Mai 1984<br />
|Die Terrasse gilt als ältestes Zeugnis des sozialen Wohnungsbaus in Hamburg, ab 1977 Entmietung und geplanter Abriss: sowohl Denkmalschützer wie eine Hausgruppe setzten sich für den Erhalt ein. 1982 Abriss eines Teils der Nordterrasse, die Südterrasse wurde am 1. Mai 1984 erstmals besetzt (''Verein Mieterselbstverwaltung Jägerpassage'') und umgehend geräumt (Pawelczyk-Doktrin), weitere Besetzungen folgten. Ab 1988 Instandsetzung der Mittelterrasse, ab 1990 Instandsetzung der Südterrasse und Vertragsabschluss, heute besteht hier ein Wohnprojekt.<ref>St. Pauli Archiv e.V.: Im Schatten des großen Geldes. Wohnen auf St. Pauli, Hamburg 1990, S. 62; [http://www.20359hamburg.de/strassenverzeichnis/ausgabe.php?str=jaegerstrasse Straßen in St. Pauli: Jägerpassage], abgerufen am 6. April 2011</ref><br />
|[[Datei:Jägerpassage in Hamburg-Sankt Pauli 1.jpg|120px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Feuerwache<br />
|[[Hamburg-Billstedt|Billstedt]]<br />
|1984<br />
|Besetzung von Künstlern, um ein Wohn- und Atelierhaus aufzubauen; die Stadt bot den Besetzern als Alternative das ''Vorwerkstift'' im [[Karolinenviertel]] an, das in Eigenleistung saniert und seit 1990 vom ''Freiraum e.V.'' als Künstlerhaus betrieben wird.<ref>St. Pauli Archiv e.V.: Im Schatten des großen Geldes. Wohnen auf St. Pauli, Hamburg 1990, S. 66; [http://www.stiftung-freiraum.de/ Website Stiftung Freiraum], abgerufen am 7. April 2011</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Chemnitzstraße 3–7<br />
|Altona-Altstadt<br />
|1985<br />
|Ab Mitte der 1970er-Jahre entmietet und zum Abriss vorgesehen, ab 1985 mehrfache Besetzungen, Einrichtung einer Brandwache (''Café Feuerwache''), 1986 Vertragsschluss mit der Stadt und anschließende Instandsetzung. Besteht seitdem als Wohnprojekt.<br />
|<br />
|-<br />
|Wohlwillstraße 15<br />
|St. Pauli<br />
|1986<br />
|Verein „Wohnwerkstatt e.V.“, im Eigentum der Schiffszimmerergenossenschaft, 1986 kurzzeitige Besetzung und anschließende Räumung durch ein Frauenkollektiv; 1988 Verhandlungen über die Johann-Daniel-Lawaetz-Stiftung. Am 12. Januar 1989 wurde der Abbruch durch eine Einstweilige Verfügung gestoppt, einen Tag später das Haus unter Denkmalschutz gestellt. Ab Mitte Juli 1989 fand die Wiederherstellung statt, das Haus wurde nicht an das Frauenkollektiv gegeben.<ref>St. Pauli Archiv e.V.: Im Schatten des großen Geldes. Wohnen auf St. Pauli, Hamburg 1990, S. 63</ref><br />
|[[Datei:Wohlwillstraße 15 Hamburg St. Pauli.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Adolph-Passage – Bernstorffstraße 160/164<br />
|St. Pauli<br />
|1986<br />
|Das Haus sollte von den Mietern geräumt und anschließend abgerissen werden. Die Mieter widersetzten sich der Räumung und konnten letztlich den Abriss verhindern<br />
|[[Datei:Adolph-Passage Hamburg St. Pauli.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Große Freiheit 73/75<br />
|St. Pauli<br />
|1986<br />
|Mehrfache symbolische Besetzungen der ehemaligen Kirchengebäude der Altonaer Mennoniten, der Hauptinitiator zum Erhalt des Gebäudes war das Denkmalschutzamt; Instandsetzung ab Oktober 1988, seitdem Wohnprojekt.<ref>St. Pauli Archiv e.V.: Im Schatten des großen Geldes. Wohnen auf St. Pauli, Hamburg 1990, S. 64</ref><br />
|[[Datei:Grosse Freiheit 75.JPG|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Große Freiheit 84<br />
|St. Pauli<br />
|1987<br />
|Die Hofbebauung ist eine der letzten Budenreihen in St. Pauli und sollten abgerissen werden, nach einigen symbolischen Besetzungen wurden die Häuser als Selbsthilfeprojekt durch die Autonomen Jugendwerkstätten saniert.<br />
|[[Datei:Grenzgang Gr.Freiheit.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Schanzenstraße 41a<br />
|St. Pauli<br />heute: Sternschanze<br />
|data-sort-value=1987-06-27|27. Juni 1987<br />
|Der Hinterhofkomplex, im Eigentum eines Privatbesitzers, wurde im Juni 1987 erstmals besetzt und nach zwei Tagen geräumt. Die anschließende Wiederbesetzung wurde geduldet, im September 1987 konnten die Häuser durch die für diesen Zweck gegründete „Schanze e.G.“ gekauft werden. Anschließende Instandsetzung, seitdem Wohnprojekt<br />
|[[Datei:Schanzenstraße 41a Hamburg-Sternschanze.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Bergiusstraße<br />
|[[Hamburg-Ottensen|Ottensen]]<br />
|1988<br />
|mehrfache Besetzungen des Hauses und umgehende Räumungen, das Haus wurde abgerissen, das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Laeiszstraße 18 / Marktstraße 95<br />
|St. Pauli / [[Karoviertel]]<br />
|1988<br />
|Ab September 1987 versuchte der Eigentümer Nikolai Rabels die Häuser zu entmieten, erlangte gerichtliche Räumungstitel gegen die Mieter und ließ eine Zwangsräumung unter Polizeiaufgebot vollstrecken. Ab Juni 1989 wurden die Häuser mehrfach besetzt und geräumt. Es kam zu einer Zerstörung der Bausubstanz durch Bauarbeiter sowie mehrfachen ungeklärten Bränden. 1996 wird das Haus Laeiszstraße abgerissen, das Haus Marktstraße saniert.<ref>[http://www.karo4tel.de/4TEL/LAMA/PREIS.HTM karo4tel: ''Durch Spekulation zum politischen Preis''], abgerufen am 11. April 2011.</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Greves Garten Mohnhof 20<br />
|[[Hamburg-Bergedorf|Bergedorf]]<br />
|data-sort-value=1989-01|Januar 1989<br />
|Besetzung als Protest gegen den geplanten Abriss eines historischen Ensembles; das Haus wurde erhalten, saniert und von einem Wohnprojekt bezogen.<br />
|<br />
|-<br />
|Kleiner Schäferkamp 46<br />
|Eimsbüttel<br />
|data-sort-value=1989-05|Mai 1989<br />
|Besetzung einer von Abriss bedrohten [[Wohnterrasse|Hinterhofreihe]]; die Häuser wurden saniert und von einem Wohnprojekt bezogen.<br />
|[[Datei:Kleiner Schäferkamp 46 Hamburg-Eimsbüttel.jpg|120px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Lobuschstraße 28<br />
|[[Hamburg-Ottensen|Ottensen]]<br />
|data-sort-value=1989-07-06|6. Juni 1989<br />
|Eintägige Besetzung des Hauses Nummer 28 in der Lobuschstraße in Ottensen durch rund 30 Personen, um auf dessen Leerstand seit 1985 hinzuweisen, etwa 150 weitere demonstrierten auf der Straße.<ref>Hamburger Abendblatt, ''Haus besetzt in Ottensen'', Historisches Archiv Nr. 130 vom 7. Juni 1989, S. 3</ref><ref group="Anm.">Die Besetzung des Hauses in der Lobuschstraße 1989 bildet den Ausgangspunkt des Kriminalromans [[Ilja Bohnet#Werke|''Freitags isst man Fisch'']] von [[Ilja Bohnet|Bohnet]] [[Ann-Monika Pleitgen|Pleitgen]], siehe [[Reinhard Jahn (Autor)|Reinhard Jahn]] in Focus online, [http://www.focus.de/kultur/buecher/krimikolumne/freitags-isst-man-fisch-ich-weiss-was-du-1989-getan-hast_aid_448268.html ‘‘Ich weiß, was du 1989 getan hast‘‘], 27. Oktober 2009, abgerufen am 12. Juli 2013</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Knickweg 8<br />
|[[Hamburg-Winterhude|Winterhude]]<br />
|data-sort-value=1989-08|August 1989<br />
|Es handelte sich um ein leerstehendes Haus aus städtischen Bestand der SAGA, die Besetzung wurde umgehend geräumt, das Haus später zu Wohnzwecken saniert.<br />
|<br />
|-<br />
|Keplerstraße 12<br />
|Ottensen<br />
|data-sort-value=1989-11|November 1989<br />
|Besetzung und umgehende Räumung, das Haus wurde anschließend verkauft und zu Wohnzwecken saniert.<br />
|<br />
|-<br />
|Winkelmann'scher Hof – Tangstedter Landstraße 509<br />
|[[Hamburg-Langenhorn|Langenhorn]]<br />
|data-sort-value=1989-11|November 1989<br />
|Symbolische Besetzung; heute Wohnprojekt<br />
|[[Datei:Winkelmann'scher Hof (4).jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|[[Rote Flora]] Schulterblatt<br />
|Altona-Altstadt<br />heute Sternschanze<br />
|data-sort-value=1989-11|1. November 1989<br />
|Stadtteilzentrum, nach wie vor besetzt<br />
|[[Datei:Rote Flora juli 07.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Klausstraße 12/14<br />
|Ottensen<br />
|data-sort-value=1989-12|Dezember 1989<br />
|Das Haus wurde von einem Wohnprojekt bezogen und saniert.<br />
|<br />
|-<br />
|Kampstraße 40<br />
|St. Pauli<br />heute Sternschanze<br />
|data-sort-value=1990-02-05|5. Februar 1990<br />
|Das Haus wurde besetzt und umgehend geräumt, zwei Tage später, am 7. Februar 1990, wurde das Haus durch Brandstiftung zerstört.<br />
|<br />
|-<br />
|Sternstraße 107<br />
|St. Pauli<br />heute Sternschanze<br />
|data-sort-value=1990-02-25|25. Februar 1990<br />
|Besetzung und umgehende Räumung; das Haus wurde abgerissen, das Grundstück neu bebaut<br />
|<br />
|-<br />
|Schanzenstraße 56–62 (Lauekomplex)<br />
|St. Pauli<br />heute Sternschanze<br />
|data-sort-value=1990-03-17|17. März 1990<br />
|Das Gründerzeithaus, bis 1990 im Eigentum der benachbarten [[Hela Gewürzwerk Hermann Laue|Gewürzfabrik Hermann Laue]], verfiel über Jahre und stand teilweise leer. Ab 1990 wurde es mehrfach besetzt, die letzte Besetzung fand vom 25. bis 27. Juli 1992 statt und wurde geräumt. Das Haus wurde 1997 aufwändig saniert und die Wohnungen mit zehnjähriger [[Sozialer Wohnungsbau|Mietpreisbindung]] vermietet.<br />
|[[Datei:Schanzenstraße 56-62 Hamburg-Sternschanze.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Müggenkampstraße 15<br />
|Eimsbüttel<br />
|data-sort-value=1991-03|März 1991<br />
|Die Besetzung wurde umgehend geräumt, das Haus abgerissen, das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Carsten-Rehder-Straße 81–83<br />
|Altona-Altstadt<br />
|data-sort-value=1991-05|Mai 1991<br />
|Umgehende Räumung, das Haus wurde abgerissen, das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Emilienstraße 31/33<br />
|Eimsbüttel<br />
|data-sort-value=1991-05|Mai 1991<br />
|Umgehende Räumung, das Haus wurde abgerissen, das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Stangestraße 10/12<br />
|Ottensen<br />
|data-sort-value=1991-05|Mai 1991<br />
|Umgehende Räumung, das Haus wurde für Wohnzwecke saniert.<br />
|<br />
|-<br />
|Tegetthoffstraße 1<br />
|Eimsbüttel<br />
|data-sort-value=1991-06|Juni 1991<br />
|Umgehende Räumung, das Haus wurde abgerissen, das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Budapester Straße 8<br />
|St. Pauli<br />
|data-sort-value=1991-09-07|7. September 1991<br />
|mehrfache Besetzungen bis 1995, anschließend wurde das Haus abgerissen, das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Ottersbekallee 10<br />
|Eimsbüttel<br />
|data-sort-value=1993-06-26|26. Juni 1993<br />
|Bis 1991 diente das Haus als Flüchtlingsunterkunft, anschließend stand es leer. Die Besetzung war begleitet von öffentlichen Aktionen am ''Tag der Obdachlosen'': „Sleep out auf dem Gerhart-Hauptmann-Platz - sleep in in der Ottersbekallee 10“. Das Haus wurde saniert und ist heute Studentenwohnheim.<br />
|[[Datei:Studentenwohnheim Ottersbekallee.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Bierpalast<br />Gustav-Mahler-Park / Dammtorstraße<br />
|Neustadt<br />
|data-sort-value=1993-11|November 1993<br />
|Besetzung zum Erhalt des historischen Gebäudes, das von 1978 bis 1989 der provisorische Unterbringung der [[Ballettschule des Hamburg Ballett|Ballettschule]] diente; Räumung, Abriss und Neubebauung mit dem Großkino [[Cinemaxx]]<br />
|<br />
|-<br />
|Kampstraße / Ecke Schanzenstraße<br />
|St. Pauli<br />heute Sternschanze<br />
|data-sort-value=1995-05-01|1. Mai 1995<br />
|Die Mieter, die dieses Haus räumen sollten, da der Abriss geplant war, versuchten sich mit einer Besetzung zu wehren. Das Haus wurde geräumt, abgerissen und das Grundstück neu bebaut.<br />
|<br />
|-<br />
|Vereinsstraße 28<br />
|Eimsbüttel<br />
|1998<br />
|Mieter dieses Hauses aus dem städtischen Bestand sollten es wegen anstehender Sanierungsarbeiten räumen. Mit einer Besetzung erwirkten sie die Zusage, nach der Sanierung wieder einziehen zu können.<br />
|[[Datei:Hausfassade Vereinsstraße 52 Hamburg-Eimsbüttel.jpg|120px|zentriert]]<br />
|-<br />
|[[Gängeviertel (Hamburg)#„Gängeviertel“ am Valentinskamp|Gängeviertel]]<br />Valentinskamp, Caffamacherreihe, Speckstraße<br />
|Neustadt<br />
|data-sort-value=2009-08-24|24. August 2009<br />
|Das Ensemble historischer Terrassenhäuser und Hinterhoffabriken, im Besitz einer Investmentfirma, sollte teilweise abgerissen werden. Es wurde von der Künstlergemeinschaft ''Komm in die Gänge'' besetzt und von der Stadt Hamburg zurückgekauft. Die Erhaltung ist angestrebt.<ref>[http://www.das-gaengeviertel.info/ Homepage ''Komm in die Gänge''], abgerufen am 24. April 2011</ref><br />
|[[Datei:Gängeviertel 1.jpg|120px|zentriert]]<br />
|-<br />
|[[Erotic Art Museum Hamburg|Erotic-Art-Museum]]<br />Bernhard-Nocht-Straße<br />
|St. Pauli<br />
|data-sort-value=2010-05-30|30. Mai 2010<br />
|Das zum Abriss vorgesehene historische Gebäude wurde von [[Gentrifizierung]]sgegnern besetzt. Die Räumung erfolgte wenige Stunden später.<ref>[http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/?dig=2010%2F05%2F31%2Fa0160&cHash=d0826b0e32 TAZ Artikel vom 31. Mai 2010], abgerufen am 24. April 2011</ref><br />
|[[Datei:Hamburg Erotic Art Museum.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Juliusstraße 40 / Ecke Schulterblatt<br />
|Sternschanze<br />
|data-sort-value=2010-10-16|16. Oktober 2010<br />
|Das Gründerzeithaus, nach Kriegszerstörungen nur provisorisch hergerichtet, wurde ab 2006 umfassend saniert und teilweise im alten Stil wieder aufgebaut. Auch nach Abschluss der Sanierungen stand es weiterhin leer. Der private Eigentümer wurde wegen [[Nutzung (Gebäude)|''Zweckentfremdung von Wohnraum'']] angezeigt. Im Oktober 2010 wurde es symbolisch besetzt und umgehend geräumt.<ref>[http://www.taz.de/1/nord/hamburg/artikel/1/das-ist-hier-kein-kinderspiel/ TAZ Artikel vom 18. Oktober 2010], abgerufen am 24. April 2011</ref><br />
|[[Datei:Juliusstraße-schulterblatt.JPG|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Finanzamt Altona / Kleine Bergstraße<br />
|Altona-Altstadt<br />
|data-sort-value=2011-04-23|23. April 2011<br />
|Das über mehrere Jahre leerstehende Gebäude des ehemaligen Finanzamtes wurde mit der Forderung nach einem Stadtteilzentrum besetzt und binnen weniger Stunden von der Polizei geräumt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.ndr.de/regional/hamburg/finanzamt109.html | wayback=20110427074827 | text=NDR.de ''Polizei beendet Hausbesetzung in Altona''}}, abgerufen am 24. April 2011</ref><br />
|[[Datei:Finanzamt-altona.JPG|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Horner Landstraße 369<br />
|Horn<br />
|data-sort-value=2012-11-03|3. November 2012<br />
|Die seit mehreren Jahren leerstehende Villa wurde besetzt und durch einen massiven Polizeieinsatz geräumt.<ref>[http://www.mopo.de/polizei/gebaeude-stand-seit-jahren-leer-horn--polizei-raeumt-besetzte-villa-behnke,7730198,20783502.html mopo.de ''Horn: Polizei räumt besetzte Villa Behnke''], abgerufen am 10. November 2012</ref><br />
|[[Datei:Besetzung Horner Landstraße 3.11.12.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Bleicherstraße 14<br />
|St. Pauli<br />
|data-sort-value=2012-11-10|10. November 2012<br />
|Das alte Hufschmiedgebäude im Hinterhof wurde im Rahmen einer Mieterdemonstration und der 25-jährigen Jubiläums-Feier der sogenannten [[Hafenstraße#Geschichte|''Barrikadentage 1987'']] besetzt und nach vier Stunden, unter zum Teil massiven Einsatz von [[Pfefferspray]], von der Polizei geräumt.<ref>Elbe-Wochenblatt.de: {{Webarchiv|url=http://www.elbe-wochenblatt.de/altona/lokales/schlaflos-in-hamburg-demonstration-gegen-mietenwahnsinn-d13305.html |wayback=20160304104812 |text=''Schlaflos in Hamburg? Demonstration gegen Mietenwahnsinn''}}</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Weidenallee 52<br />
|Eimsbüttel<br />
|data-sort-value=2013-04-01|1. April 2013<br />
|Die Gründerzeitvilla sollte gegen den Willen der ehemaligen Mieter abgerissen werden und einem Neubau mit Tiefgarage weichen. Ostermontag wurde das leerstehende Gebäude für kurze Zeit besetzt, als die Polizei eintraf, hatten die Besetzer das Gebäude bereits verlassen.<ref>[https://taz.de/!5128984/ Taz: ''Aus alt mach neu''], abgerufen am 2. April 2013</ref> Im Sommer 2013 wurde das Haus abgerissen.<br />
|[[Datei:HausbesetzungWeidenallee.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Breite Straße 114 und 116<br />
|Altona<br />
|data-sort-value=2013-05-11|11. Mai 2013<br />
|Die beiden Gründerzeithäuser wurden besetzt und mit Redebeiträgen auf die Situation des seit drei Jahren bestehenden und vom Verein Mieter helfen Mietern angezeigten Leerstands hingewiesen.<ref>[http://www.mopo.de/polizei/im-karoviertel---altona--hausbesetzung--protest-gegen-sanierung-und-abriss,7730198,22750858.html Hamburger Morgenpost: ''Hausbesetzung: Protest gegen Sanierung und Abriss''], abgerufen am 15. Mai 2013</ref> Nach wenigen Stunden wurde die Aktion durch die Polizei unter Anwendung von Gewalt beendet.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=ZBAgA86WsjM Utopie TV: ''Hausbesetzung /- belebung, Polizeieinsatz Breite Straße Hamburg Altona, 11. Mai 2013''], abgerufen am 15. Mai 2013</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Marktstraße 137<br />
|Karolinenviertel<br />
|data-sort-value=2013-05-12|12. Mai 2013<br />
|Das Haus wurde von vier Personen besetzt und noch am selben Nachmittag von der Polizei wieder geräumt.<ref>[http://www.mopo.de/polizei/im-karoviertel---altona--hausbesetzung--protest-gegen-sanierung-und-abriss,7730198,22750858.html Hamburger Morgenpost: ''Hausbesetzung: Protest gegen Sanierung und Abriss''], abgerufen am 16. Mai 2013</ref><br />
|[[Datei:Hausbesetzung marktstraße 2013.jpg|150px|zentriert]]<br />
|-<br />
|Lilienstraße 8<br />
|Nähe Hauptbahnhof<br />
|data-sort-value=2013-09-28|28. September 2013<br />
|Nachdem am Nachmittag eine große Demonstration für bezahlbaren Wohnraum für alle stattgefunden hatte<ref>[http://www.mopo.de/nachrichten/2500-teilnehmer-demo-gegen-mietwucher-in-hamburg,5067140,24471800.html Hamburger Morgenpost: ''Demo gegen Mietwucher in Hamburg''], abgerufen am 29. September 2013</ref>, wurde das Haus am Abend besetzt. Binnen weniger Stunden räumte die Polizei das Gebäude wieder<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=XrgIsQ9zoL4 Utopie TV: ''Hausbesetzung und Polizeigewalt in Hamburg''], abgerufen am 29. September 2013</ref>.<br />
|<br />
|-<br />
|Laeiszstraße, ehemalige Grundschule<br />
|Karolinenviertel<br />
|data-sort-value=2014-05-01|1. Mai 2014<br />
|Im Verlauf einer Demonstration unter dem Motto „Recht auf Stadt kennt keine Grenzen“ wurde die leer stehende Schule besetzt und im Zusammenhang mit der Gruppe [[Lampedusa in Hamburg]] als ''Refugee Welcome Center'' ausgewiesen. Am Abend stellte die Polizei den im Gebäude Anwesenden ein Ultimatum und erreichte mit der Androhung der Räumung die Beendigung der Aktion.<ref>HH-Mittendrin.de: {{Webarchiv | text=''Nachnutzung geplant: Aus für das Refugee Welcome Center'' |url=http://hh-mittendrin.de/2014/05/nachnutzung-geplant-aus-fuer-das-refugee-welcome-center/ |wayback=20140517234214}}</ref><br />
|<br />
|-<br />
|Breite Straße 114 und 116<br />
|Altona<br />
|data-sort-value=2014-08-27|27. August 2014<br />
|Im Rahmen der sogenannten Squatting-Days wurde das Gebäude erneut besetzt und nach wenigen Stunden polizeilich geräumt.<ref>[http://hh-mittendrin.de/2014/08/squatting-days-demo-fuehrt-zu-hausbesetzung/ Squatting Days: Demo führt zu Hausbesetzung], mittendrin – Nachrichtenmagazin für Hamburg-Mitte, 28. August 2014</ref><br />
|<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Andere Besetzungen ==<br />
Eine alternative Wohnform mit politischer und sozialer Nähe zu der Hausbesetzerbewegung sind die [[Wagenplatz|Wagenplätze]], in der Wohnsiedlungen zumeist aus mobilen [[Bauwagen]] geschaffen wurden. Diese entstanden oftmals auf Brachgeländen innerhalb der Stadt oder in unmittelbarer Nähe besetzter oder ehemals besetzter Häuser. Es gab zeitweise auch Wagenplätzen, die sich als konkrete Initiativen in politischen Auseinandersetzungen verstanden, so besetzten ab 1979 mehrfach Bauwagenbewohner Plätze im ehemaligen Fischerdorf [[Hamburg-Altenwerder|Altenwerder]], das zu [[Geschichte des Hamburger Hafens#Der Containerhafen zum Ende des 20. Jahrhunderts|Hafenerweiterungszwecken]] entsiedelt wurde.<ref>[http://www.abendblatt.de/hamburg/article584484/Wir-wollen-einfach-nur-anders-wohnen.html Artikel Hamburger Abendblatt vom 17. Dezember 2008: ''Wir wollen einfach nur anders wohnen ...''], abgerufen am 24. April 2010</ref><br />
<br />
Obwohl das Wohnen in mobilen Heimen nach dem ''Hamburger Wohnwagengesetz'' grundsätzlich verboten ist, wurde und wird diese Wohnform teilweise geduldet. Zu einer öffentlich spektakulären Räumung kam es im November 2002, als der Wagenplatz [[Bambule (Wagenplatz)|Bambule]] im [[Karolinenviertel]] aufgelöst wurde.<ref group="Anm.">Der unter der Regie von [[Skrollan Alwert]] im Rahmen einer Arbeit der [[Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg]] produzierte und vielfach beachtete Dokumentarfilm ''Schillernde Zeiten'' schildert eindringlich die gesellschaftspolitischen Ereignisse rund um den Bauwagenplatz Bambule im Karoviertel in Hamburg, die mit Räumung des Geländes am 4. November 2002 ihren Höhepunkt fanden, siehe [http://www.schillerndezeiten.de/web/shillzeiten/html/index.html ''Schillernde Zeiten – Ein Film über Bauwagen, Bambule, Senat und Meinungen''], abgerufen am 12. Juli 2013</ref><br />
<br />
Langzeitige Besetzungen als politische Protestform gingen auch in Hamburg über Hausbesetzungen hinaus. So waren wochenlange [[Kirchenbesetzung]]en Mittel von Atomkraftgegnern um auf ihren Protest aufmerksam zu machen oder auch Mittel der Schaffung von öffentlicher Aufmerksamkeit und Zuflucht für abschiebungsbedrohte Migranten.<ref>Ernst Christian Schütt u.&nbsp;a.: ''Chronik Hamburg.'' 2., aktualisierte Auflage. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh/München 1997, ISBN 3-577-14443-2, S. 577.</ref> [[Platzbesetzung]]en richteten sich gegen Bauvorhaben, so zum Beispiel 1991 die Besetzung des Flora-Parks, mit der eine Randbebauung zugunsten eines Stadtteilparks verhindert werden sollte.<br />
[[Datei:Altonaer Zeitzeichen.jpg|mini|Altonaer Zeitzeichen vom 24. April 2010: Erinnerung an die erfolgreiche Baumbesetzung im Gählerpark]]<br />
Im Winter 2009 / 2010 kam es im [[Grünzug Neu-Altona|Gählerpark]], heute Emil-Wendt-Park, in Altona-Altstadt zu einer [[Baumbesetzung]]. Eine Anwohnerinitiative, unterstützt von [[Robin Wood]], errichtete mehrere Baumhäuser und bewohnte diese über drei Monate bzw. 105 Tage von Anfang Dezember 2009 bis zum März 2010. Sie protestierten damit erfolgreich gegen die von [[Vattenfall Europe]] geplanten Fällungen von rund 400 Bäumen für den Bau der sogenannten ''Moorburgtrasse'', einer Fernwärmeleitung vom im Bau befindlichen [[Kohlekraftwerk Moorburg]] in die Stadt. Die Baumaßnahme wurde letztlich durch ein Urteil des [[Oberverwaltungsgericht]]es gestoppt.<ref>TU-Cottbus.de: {{Webarchiv|url=http://www-docs.tu-cottbus.de/umweltmanagement/public/blicklicht-0410s12-13.pdf |wayback=20160123110238 |text=''Moorburgtrasse gestoppt – Baumbesetzung beendet''}} (PDF; 286&nbsp;kB)</ref><br />
<br />
Am 25. Oktober 2013 wurde im Zuge der [[Lampedusa in Hamburg]] Proteste ein eingerüsteter Schornstein in der Bleicherstraße 14 besetzt. Die Besetzer rollten Transparente mit der Aufschrift ''[[Kein Mensch ist illegal]]'' aus und machten in einem Redebeitrag auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam. Die Besetzung dauerte zwei Tage und wurde am 27. Oktober 2013 von den Besetzern selbst beendet.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=7h_JpID9gyk&feature=youtu.be, Videotagebuch "LampedusaHH" Nahkampf im Namen der Flüchtlinge], abgerufen am 8. November 2013.</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Almut Gross, Thomas Schultze: ''Die Autonomen. Ursprünge, Entwicklung und Profil der Autonomen'', Konkret-Literatur-Verlag, Hamburg 1997, ISBN 3-89458-154-9<br />
* Michael Hermann u.&nbsp;a.: ''Hafenstraße. Chronik und Analysen eines Konfliktes'', Verlag am Galgenberg, Hamburg 1987, ISBN 3-925387-34-X<br />
* Projektgruppe Wohnen im Stadtteil: ''Der Schulterblatt. Ein Viertel verändert sich''. Hamburg 1982<br />
* Werner Skrentny (Hrsg.): ''Zu Fuß durch Hamburg. 20 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart'', Hamburg 2001, ISBN 3-434-52590-4<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.zeit.de/2009/37/WMIH Hanseatische Hausbesetzung. Artikel Die Zeit vom 21. September 2009]<br />
* [http://www.rechtaufstadt.net/ Recht auf Stadt]<br />
* [http://www.mhmhamburg.de/mieterhelfenmietern/zeitung--138/artikel.html Archiv Mieter helfen Mieter]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Hausbesetzung (Deutschland)| ]]<br />
[[Kategorie:Soziale Bewegung (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Hamburger Geschichte (20. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Politikgeschichte (Hamburg)]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Silikose&diff=240353322Silikose2023-12-19T21:08:27Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Küchenarbeitsplatten aus künstlichem Quarzstein</p>
<hr />
<div>{{Infobox ICD<br />
| 01-CODE = J62<br />
| 01-BEZEICHNUNG = Pneumokoniose durch Quarzstaub<br />
| 02-CODE = J62.0<br />
| 02-BEZEICHNUNG = Pneumokoniose durch Talkum-Staub<br />
| 03-CODE = J62.8<br />
| 03-BEZEICHNUNG = Pneumokoniose durch sonstigen Quarzstaub <br /> – Silikose o.n.A.}}<br />
<br />
[[Datei:Silikose im Roentgenbild.jpg|mini|Röntgenaufnahme eines an Silikose erkrankten Mannes]]<br />
[[Datei:8.- Miner's lung with silicosis and tuberculosis.jpg|mini|In Kunstharz gegossene Lunge mit Siliko-Tuberkulose]]<br />
Die '''Silikose''' (von {{laS|silex}} [Genitiv {{lang|la|''silicis''}}] „Kiesel, harter Stein“) oder '''Quarzstaublunge''' ist eine sogenannte [[Pneumokoniose]] (Staublunge). Sie wird durch das Einatmen von [[Quarzfeinstaub|Feinstaub]] mit [[Quarz|α-Quarz]] oder einer anderen kristallinen [[Polymorphie (Stoffeigenschaft)|Modifikation]] des [[Siliciumdioxid]]s hervorgerufen, die zu einer [[Lungenfibrose]] führt.<ref name="Konietzko">[[Nikolaus Konietzko]] u.&nbsp;a.: ''Erkrankungen der Lunge.'' De Gruyter, 1994, ISBN 3-11-012130-1, S. 444–455.</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Die Geschichte der Staublunge (im Falle der Silikose unter anderem auch '''Staubinhalationskrankheit''', '''Steinhauerlunge''', '''Schleiferlunge''' und '''Bergmannslunge''' genannt<ref>[[Joachim Frey]]: ''Silikose (Pneumokoniose).'' In: [[Ludwig Heilmeyer]] (Hrsg.): ''Lehrbuch der Inneren Medizin.'' Springer-Verlag, Berlin/Göttingen/Heidelberg 1955; 2. Auflage ebenda 1961, S. 699–705.</ref>) als Gewerbekrankheit der [[Bergleute]] reicht bis ins [[Altertum]] zurück. Die ersten schriftlichen Hinweise der frühen Neuzeit darauf findet man bei [[Georgius Agricola|Agricola]] (1494–1555) in seinem Werk ''De Re Metallica Libri XII''.<ref>Georgius Agricola: ''De Re Metallica Libri XII''. Übersetzung in Deutsch von Carl Schiffer, VDI-Verlag GmbH, Düsseldorf 1977, S. 183, ISBN 3-18-400383-3</ref> Auch [[Paracelsus]] (1493–1541) berichtet als bedeutendster Arzt des 16. Jahrhunderts in seinen klinischen und anatomischen Schriften ausführlich von der ''Bergsucht und anderen Bergkrankheiten''. Als Pionier der Arbeitsmedizin befasste sich besonders auch [[Bernardino Ramazzini]] (1633–1714) mit dem Problem der Staublunge. Bis zur Entdeckung der [[Röntgenstrahlung|Röntgenstrahlen]] 1895 konnte man eine Staublungenerkrankung nur erkennen, wenn der Bergmann bereits gestorben war. Bei der [[Pathologie]] sah man dann immer das gleiche Bild von Veränderungen des Gewebes einer fast schwarzen Lunge. Der Begriff Silikose – verursacht durch feine Quarzstaubpartikel – stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die Silikose wird als anerkannte Berufserkrankung seit 1929 in der Berufskrankheitenverordnung als Berufskrankheit Nr. 4101 aufgeführt. Die mit ihr einhergehende Siliko-Tuberkulose wird ebenfalls seit 1929 als Berufskrankheit Nr. 4102 geführt.<ref name=Gesellschaft>{{AWMF|https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-010.html|Quarzstaublungenerkrankung (Silikose), Diagnostik und Begutachtung der Berufskrankheit Nr. 4101|S2|Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP)|2008}}</ref> Im Jahr 2002 kam [[Lungenkrebs]] mit Quarz als Berufskrankheit Nr. 4112 hinzu.<ref>Universität Rostock – Medizinische Fakultät Institut für Arbeitsmedizin, Merkblatt zur Berufskrankheit Nr. 4112, Lungenkrebs bei nachgewiesener Quarzstaublungenerkrankung (Lungenkrebs mit Quarz)</ref><br />
<br />
Erste Arbeiten zur Diagnose der Silikose stammten von [[Viktor Reichmann]], der mit seiner 1931 erschienenen Arbeit ''Über die Diagnose und Begutachtung der Silicose'' den Weg für die moderne Silikoseforschung bereitete.<br />
<br />
== Entstehung und Wirkung ==<br />
Die Staublunge entsteht durch die Einlagerung von Staub in die [[Lunge]] und die Reaktion des Gewebes auf seine Anwesenheit. Die frühere mechanische Theorie, basierend auf Härte und Scharfkantigkeit des Quarzstaubes, ist heute überholt. In neuerer Zeit geht man stärker von der Immuntheorie der Silikoseentstehung aus. Übereinstimmung herrscht über die zentrale Bedeutung von [[Morphologie (Biologie)|morphologisch]] und [[Biochemie|biochemisch]] nachgewiesenen Funktionsstörungen der [[Alveolarmakrophage]]n (auch Staubzellen genannte [[Phagozyten]] auf der Oberfläche der [[Lungenbläschen]]) und der [[Pneumozyten Typ II]] (so genannte Nischenzellen) für die Entstehung der Silikose.<ref name= Konietzko /> Den im [[Quarzfeinstaub]] potentiell enthaltenen Siliciumdioxid-Modifikationen [[Cristobalit]] oder [[Tridymit]] wird ein besonders hohes Risiko für die Entstehung einer Silikose unterstellt.<ref>Joachim Bruch, Frank Seiler, Bernd Rehn: ''Primäre und sekundäre Genotoxizität von Quarzfeinstaub.'' In: ''[[Gefahrstoffe – Reinhaltung der Luft|Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft]].'' 61, Nr. 9, 2001, {{ISSN|0949-8036}}, S.&nbsp;365–370.</ref><br />
<br />
Die Alveolarmakrophagen einverleiben die Quarzpartikel und lösen dadurch Entzündungen verbunden mit einer nachfolgenden Fibrose (krankhafte Vermehrung des Bindegewebs) aus. Bei dieser [[Fremdkörperreaktion]] verhärtet sich das Gewebe. Nur quarzhaltige Staubteilchen mit einem Durchmesser von ≤ 5 μm können die Alveolarmakrophagen erreichen. Größere Partikel werden durch das [[Bronchialsystem]] aufgehalten.<ref name= Konietzko /><br />
<br />
Die Quarzteilchen werden von den Alveolarmakrophagen aufgenommen, können jedoch nicht abgebaut werden, so dass die [[Makrophage]]n zugrunde gehen. Dadurch wird eine chronische Entzündung in Gang gesetzt, die zur [[Granulom]]bildung und zur Neubildung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den sie umgebenden [[Blutgefäßen]] führt. Als Folge davon wird die Oberfläche der Lunge, die den [[Sauerstoff]] aufzunehmen hat, immer kleiner, so dass sich die Aufnahmefähigkeit von Sauerstoff verringert.<ref name= Konietzko /> Eine so geschädigte Lunge ist auch Nährboden für weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel Lungenkrebs und [[Tuberkulose]]. In diesen Fällen spricht man von Lungenkrebs mit Quarz und Siliko-Tuberkulose.<ref name=Gesellschaft /><br />
<br />
== Auftreten ==<br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-13287-0004, Bergarbeiter und Lehrling bohrend.jpg|mini|Bergarbeiter, 1952]]<br />
Silikose ist eine typische [[Berufskrankheit]] von Bergleuten, insbesondere bei [[Hauer (Bergbau)|Hauern]], die vorwiegend im [[Streckenauffahrung|Streckenvortrieb]] tätig waren. Besonders häufig tritt diese Erkrankung beim Abbau von [[Bims]]stein auf.<br />
<br />
Silikose ist auch ein großes Problem für die Arbeiter in chinesischen [[Edelsteinschleifer]]eien, die bereits nach wenigen Jahren daran erkranken. Die Betreiber, [[Hongkong]]er Stein- und Schmuckfirmen, lehnen jede Entschädigung für ihre Arbeiter ab. Mittlerweile haben sich Betroffene organisiert und tragen ihren Protest sogar bis nach Europa auf Schmuckmessen.<ref>[https://www.presseportal.ch/de/pm/100003695/100506576/schweizerischer_gewerkschaftsbund_sgb Info des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes vom 24. März 2006]</ref><ref>Dominique Schärer: [http://www.swissinfo.org/ger/suche/detail/Schattenseiten_der_Basler_Schmuckmesse.html?siteSect=881&sid=6587746&cKey=1144142186000 ''Schattenseiten der Basler Schmuckmesse''.] Internetportal swissinfo.org vom 31. März 2006.</ref><br />
<br />
Presseberichten zufolge sind auch Arbeiter in der türkischen Textilindustrie, die im Rahmen der Jeansproduktion mit [[Sandstrahlgebläse|Sandstrahlgeräten]] Hosen ausbleichen, akut betroffen.<ref>Peter Hell: [https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,614541,00.html ''Türkische Textilfabriken – Tödlicher Sand in der Jeans-Maschine''.] Spiegel Online vom 22. März 2009.</ref> Daher wurde 2009 in der Türkei das Sandstrahlen in der Textilindustrie verboten. Die Produktion wurde daraufhin in andere Länder verlagert.<ref>Carsten Hoffmann: [https://www.n-tv.de/panorama/Jeans-toeten-Sandstrahlarbeiter-article2026646.html ''Mörderische Modeindustrie: Jeans töten Sandstrahlarbeiter''.] n-tv.de vom 28. November 2010.</ref><br />
<br />
Silikose tritt seit etwa 2009 aufrund der gestiegene Nachfrage nach Küchenarbeitsplatten aus künstlich hergestelltem Quarzstein vermehrt in Steinmetzbetrieben auf. Die Erkrankung tritt häufig bereits bei unter 35-jährigen auf, zu den betroffenen Ländern zählen Spanien, Israel, und Australien.<ref>https://biermann-medizin.de/silikose-unheilvolle-rueckkehr-einer-berufsbedingten-lungenerkrankung/</ref><ref>https://www.stone-ideas.com/58293/feinstaubbelastung-in-naturstein-betrieben/</ref> Australien hat ein im Juli 2024 in Kraft tretendes Verbot derartigem Kunststeins angekündig.<ref>https://www.abc.net.au/news/2023-12-13/engineered-stone-ban-discussed-at-ministers-meeting/103224362</ref><br />
<br />
Auch eingeatmeter, feinkörniger bzw. pulvriger [[Talk (Mineral)|Talk]] ''(Talkum)'', der unter anderem in der Gummi- und Papierindustrie, in Kosmetikprodukten oder beim Geräteturnen verwendet wird, kann eine Lungenfibrose auslösen ''(Talkstaublunge, Talkose)''. Nach vorherrschender Meinung sind dafür Verunreinigungen durch Quarz oder Asbest verantwortlich, so dass die Erkrankung als modifizierte Silikose oder [[Asbestose]] eingeordnet wird.<ref>Nikolaus Konietzko u.&nbsp;a.: ''Erkrankungen der Lunge''. 1994, S. 472.</ref><br />
<br />
Die Silikose ist ein großes Problem für Arbeiter in indischen Natursteinminen bei Budhpura, einem Dorf im Süden des indischen Bundesstaats [[Rajasthan]], insbesondere im Zusammenhang mit [[Kinderarbeit]].<ref>Petra Sorge und Julia Wadhawan: [https://www.spiegel.de/spiegel/die-foerderung-von-natursteinen-aus-indien-bringt-viele-menschen-um-a-1185553.html ''Das Blut, das an Ihrer Natursteinterrasse klebt''.] Spiegel-Online-Artikel vom 4. Januar 2018.</ref><br />
<br />
== Anerkennung als Berufskrankheit ==<br />
Die Silikose und Siliko-[[Tuberkulose]] sind seit 1929 als [[Berufskrankheit|Berufserkrankungen]] anerkannt. Doch dauerte es noch lange bis zur Umsetzung im Einzelfall. In der Schweiz werden Silikosen durch die [[Schweizerische Unfallversicherungsanstalt]] seit 1932 als Berufskrankheit anerkannt.<ref>Michael F. Koller, Claudia Pletscher: ''Quarzstaubbelastung und Silikosen in der Schweiz.'' In: ''Gefahrstoffe – Reinhalt. Luft.'' 79, Nr. 7/8, 2019, {{ISSN|0949-8036}}, S.&nbsp;261–267.</ref><br />
<br />
Beispielsweise bestreitet ein ''Fritz Herbst'' in seiner [[Dissertation]] ''Der Ramsbecker Bergbau, Entwicklung und Aussichten unter Berücksichtigung der natürlichen Grundlagen des Bergbaus, (Großenhain i. Sa. 1931: Plasnick), Clausthal BA.'' 1931, dass die Bergleute aus [[Ramsbeck]] im Alter von 40 bis 45 an der Silikose sterben. Als Ursache für den schlechten Gesundheitszustand komme der Grubenbetrieb erst an zweiter Stelle in Betracht. Maßgebend sei als Grund dafür vielmehr die schlechte Lebenshaltung wie die Unsauberkeit der Leute, die ihre Kleider nicht wechselten, unmäßige Lebensführung mit [[Inzucht]] und besonders der exzessive Branntweingenuss. Das raue Klima des [[Sauerland]]s könne zudem leicht Erkältungen hervorrufen, die in tückische Krankheiten wie der [[Auszehrung|Schwindsucht]] ausarteten, die mit der Grubenarbeit nichts zu tun habe. Zur Zeit der Doktorarbeit hatte Fritz Herbst bereits Kontakt mit der [[Stolberger Zink|Stolberger Zink AG]], bei der er später zum Vorstandsmitglied avancierte.<br />
<br />
Noch weit nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] hatten es die Bergleute und deren Witwen schwer, gerecht verrentet zu werden.<ref>[[Herbert Stahl]] (Herausgeber): ''Das Erbe des Erzes''. Band 5: ''Neue Nachrichten und Geschichten zum [[Erzrevier Bensberg]]''. Bergisch Gladbach 2014, ISBN 978-3-00-044826-3, Abschnitt 11: ''Die Silikose und das Obrigkeitsdenken'', S. 114&nbsp;ff.</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{AWMF|https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-010.html|Quarzstaublungenerkrankung (Silikose), Diagnostik und Begutachtung der Berufskrankheit Nr. 4101|S2| [[Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin|Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin]] (DGP)|2008}}<br />
* {{Literatur<br />
| Autor = Marvin I. Schwarz, Talmadge E. King<br />
| Titel = Interstitial Lung Disease<br />
| Verlag = PMPH-USA<br />
| Jahr = 2011<br />
| ISBN = 978-1-60795-024-0<br />
| Seiten = 499–542<br />
| Online =<br />
{{Google Buch<br />
| BuchID = MHfnRWo-WtoC | Seite=499<br />
}}<br />
}}<br />
* {{Literatur<br />
| Autor = Walter Siegenthaler<br />
| Titel = Siegenthalers Differenzialdiagnose. Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose<br />
| Auflage= 19 | Verlag = Georg Thieme Verlag<br />
| ISBN = 3-13-344819-6<br />
| Jahr = 2005<br />
| Online =<br />
{{Google Buch<br />
| BuchID = mm9su5fuL58C<br />
| Seite = 566<br />
}}<br />
}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Gesundheitshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Krankheitsbild in der Pneumologie]]<br />
[[Kategorie:Berufskrankheit]]<br />
[[Kategorie:Staub und Gesundheit]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Atlantischer_Dreieckshandel&diff=232642884Diskussion:Atlantischer Dreieckshandel2023-04-10T02:40:18Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Neuer Abschnitt /* Gesamteindruck */</p>
<hr />
<div>== Menschenverachtende Bezeichnung im ersten Satz ==<br />
<br />
Der Begriff Atlantischer Dreieckshandel bezeichnet ein Erklärungsmodell für den über den Atlantischen Ozean betriebenen Warenhandel zwischen Europa, Afrika und Amerika in der Frühen Neuzeit.<br />
<br />
'''ich denke wohl, dass man den Sklavenhandel nicht als Warenhandel bezeichnen kann''' <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/188.23.215.79|188.23.215.79]] ([[Benutzer Diskussion:188.23.215.79|Diskussion]])<nowiki/> 21:29, 20. Jun. 2012 (CEST)) </small><br />
<br />
Warum ist dieser Hinweis auf den immanenten Rassismus der Formulierung, die doch jedem ins Auge stechen müsste - bin deshalb selber auf die Diskussonsseite gegangen - immer noch nicht korrigiert? Wäre doch so einfach: <br />
alt:Warenhandel neu: Waren- und Sklavenhandel<br />
<br />
schlägt Übersetzer vor<br />
<br />
und wenn man schon mal beim Verbessern des Einleitungstextes ist, sollte auch der sprachliche Lapsus am Ende korrigiert werden: das "auch" von "auch dies" muss vor Brasilien, "auch Brasilien" - sonst nur durch extrem ungewöhnliche Betonung richtig zu verstehen, also missverständlich<br />
Übersetzer <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/84.135.123.115|84.135.123.115]] ([[Benutzer Diskussion:84.135.123.115|Diskussion]])<nowiki/> 23:52, 9. Apr. 2013 (CEST))</small><br />
<br />
== Hinweis zum Überarbeiten-Baustein vom 22. Dezember 2005 ==<br />
Der Artikel in der [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atl'''Fetter Text'''antischer_Dreieckshandel&oldid=11898930 Version vom 22. Dezember] enthält Fehler und ist lückenhaft. Beispielhaft eine Liste der wichtigsten Unzulänglichkeiten:<br />
<br />
* nur etwa 2/3 der europäischen Afrikafahrten liefen im Rahmen des Dreieckshandels ab<br />
* vor 1700 war Gold und nicht etwa Sklaven das wichtigste afrikanische Exportgut<br />
* die Hervorhebung „Schiffe aus Europa, ''besonders aus Spanien, Portugal und Großbritannien''“ ist nicht nachzuvollziehen<br />
* die Beispielrechnung ist nicht belegt; die Verwendung des US-Dollars als Währungseinheit ist Unfug; die Verlustrate auf den Sklavenschiffen erscheint zu niedrig angesetzt (außerdem fehlen die Kosten für die Besatzung und eventuelle andere Kosten wie Hafengebühren, usw. die vom Gewinn noch abziehen sind [[Benutzer:Sven-steffen arndt|Sven-steffen arndt]] 16:41, 23. Dez 2005 (CET))<br />
<br />
Am ehesten ist wohl eine Neufassung angeraten. --[[Benutzer:Frank Schulenburg|Frank Schulenburg]] 20:07, 22. Dez 2005 (CET)<br />
<br />
== Hinweis zum Überarbeiten-Baustein vom 14. April 2006 ==<br />
Die am 14. April [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atlantischer_Dreieckshandel&diff=15646459&oldid=15356018 neu eingestellte Version] ist noch größerer Unsinn als der vorangegangene Text. Eine Detailkritik erübrigt sich und wäre reine Zeitverschwendung. Angesichts des jetzigen Artikelzustandes weiß man nicht, ob man eher lachen oder weinen soll. Jeder neue Versuch sollte auf der Grundlage einer soliden Recherche stattfinden. Bitte kein Googeln, keine Übersetzung aus einer anderen Wikipedia und auch kein Einstellen von halbgaren oder verdrehten Trivialitäten, die irgendwo aufgeschnappt wurden. Danke für die Rücksichtnahme. --[[Benutzer:84.132.245.247|84.132.245.247]] 10:42, 14. Apr 2006 (CEST)<br />
<br />
Das wurde an der fh unterrichtet, von einem erfahrerenen professor, das ist meine quelle, bist du professor ? woher hast du dein<br />
wissen? das hab ich so gelernt, und naja wem soll ich jetzt glauben, einem prof. der 67 jahre ist, der 7 sprachen beherscht ( darunter englisch, franz. spanisch, arabisch, italienisch), der für die Dresdner bank, Deutsche Bank und Bank of Arab gearbeitet hat, verschiedene Entwicklungprojekte geleitet hat, der vor der UNO , vor allen Präsidenten der Welt vorträge gehalten hat. Oder dir 84.132.245.247 . Wie alt bist du ? Was ist deine tätigkeit, kennst du die geschichte der menschheit überhaupt ? hast du dich damit befasst, nen mir bitte deine quellen.<br />
<br />
:Meine Person tut hier nichts zur Sache. Einen Tipp möchte ich Dir aber noch geben: Du solltest den Namen Deines Professors noch aus dem Artikel entfernen. Ich bin mir recht sicher, daß er mit einer namentlichen Erwähnung im Zusammenhang mit diesem Text nicht einverstanden ist :-D --[[Benutzer:84.132.247.157|84.132.247.157]] 14:19, 14. Apr 2006 (CEST)<br />
<br />
Deine Person tut sehr wohl zur Sache, da man darraus schliessen kann ob du dich damit ernsthaft auseinandergesetzt hast. Ich tat das ebenfalls nicht bevor ich studierte und tat das umsomehr nach der vorlesung internationale beziehungen. Ich bin mir sicher er würde es sogar sehr begrüßen das ich seinen namen erwähne, nicht aus prestige sondern ganz einfach als quellen angabe. Du kannst auf jede andere Uni gehen und einen Professor für Geschichte, Politik oder Soziologie fragen, dannach können wir uns weiterunterhalten, vorher hat das <br />
keinen Sinn.<br />
<br />
:In einem Punkt gebe ich Dir recht: wir sollten unsere kleine Brieffreundschaft an dieser Stelle beenden; in dieser Form macht sie wirklich wenig Sinn. --[[Benutzer:84.132.223.240|84.132.223.240]] 17:11, 14. Apr 2006 (CEST)<br />
<br />
<br />
==<br />
:2) der Inhalt des Bildes (Rumhandel) besser in den Artikel eingebettet wird.<br />
<br />
:Apropos Diskussion: Die meisten Sachverhalte, die den Artikel betreffen sind heute Lehrmeinungen und sollten meines Erachtens nicht peinlich bibliografisch belegt werden, wie jemand vor mir an dieser Stelle erwähnt hat. [[Utente:LucaLuca|LucaLuca]]<br />
<br />
== Neue Version ==<br />
<br />
Wenn jemand Zeit hat soll er die Neue Version anstelle der Alten setzen und die Alte Version löschen. Falls die alte Version besser ist, könnt ihr auch meine löschen.<br />
Ich habe diese Version selber geschrieben, sie ist aus keinem Buch o. ä. abgeschrieben, deshalb auch keine Quell- und Literaturverweise.<br />
<br />
--[[Benutzer:83.78.208.17|83.78.208.17]] 21:40, 18. Dez. 2006 (CET)<br />
<br />
== Überarbeiten Dezember 2006 ==<br />
<br />
Zwei Versionen in einem Artikel sind irgendwie nicht so berauschend, vielleicht kann da jemand aus Beiden das Beste herausholen? - [[Benutzer:Sven-steffen arndt|Sven-steffen arndt]] 01:11, 26. Dez. 2006 (CET)<br />
:Erledigt. --[[Benutzer:Frank Schulenburg|Frank Schulenburg]] 11:48, 26. Dez. 2006 (CET)<br />
<br />
==Länder==<br />
<br />
Könnte jemand mal erwähnen im Artikel, welche europäischen Länder am Dreieckshandel beteiligt waren? MfG<br />
<br />
== endete er ==<br />
<br />
ich habe diese beiden Worte eingefügt. mit freundlichen Grüßen<br />
[[Benutzer:82.83.93.103|82.83.93.103]] 01:07, 12. Sep. 2007 (CEST<br />
<br />
Was Passiert mit den sklaven am ende??? <small>(''Der vorstehende, {{{ALT|nicht}}} [[Hilfe:Signatur|signierte]] Beitrag stammt von'' [[Benutzer:Diddi94|Diddi94]] ([[Benutzer Diskussion:Diddi94|Diskussion]] • [[Spezial:Beiträge/Diddi94|Beiträge]]) 17:43, 12. Sep 2007) [[Benutzer: Bücherwürmlein|buecherwuermlein]] <small><sup>[[Benutzer Diskussion:Bücherwürmlein|Disk]]</sup>-[[Benutzer:Bücherwürmlein/Bewertung|+/-]]</small> 17:46, 12. Sep. 2007 (CEST)</small><br />
<br />
== Hinzufügung am 3. Nov 2011==<br />
<br />
Ich nahm die Information zu der Änderung aus dem Geschichtsbuch VG3.<br />
--[[Benutzer:Retep00|Retep00]] ([[Benutzer Diskussion:Retep00|Diskussion]]) 15:43, 28. Jun. 2012 (CEST)<br />
== Eurozentrismus ==<br />
<br />
Eurozentrische (und somit verbesserungswürdige) Aspekte des Eintrags sind:<br />
* Slaven werden als Handelsware/ Handelsobjekt bezeichnet.<br />
* Der Handel ist nur aus der Sicht der europäischen Handelsschiffe dargestellt.<br />
* Der Eintrag ist neutral geschrieben ohne jeglichen Verweis auf das Leid und den Tod, unter den Sklaven, während des Transports. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/46.234.56.43|46.234.56.43]] ([[Benutzer Diskussion:46.234.56.43|Diskussion]])<nowiki/> 10:14, 20. Jan. 2015 (CET))</small><br />
<br />
== {{Anker|deadurl_2015-10}} Defekter Weblink ==<br />
{{nicht archivieren|Zeigen=nein}}{{Defekter Weblink|Bot=GiftBot|Lauf=2015-10<br />
|1=wba=20090408084744 2012 http://afroamhistory.about.com/od/slavery/a/slavery_2.htm<br />
}}<br />
– [[Benutzer:GiftBot|GiftBot]] ([[Benutzer Diskussion:GiftBot|Diskussion]]) 05:15, 21. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
== Abschnitt Begriff ==<br />
<br />
Bis jetzt steht hier vollkommen unreflektiert ein Zitat "verschleiert zugleich die prozessualen Ausmaße von Versklavung und deren rassistische Grundlage" unter [[Sklavenhandel]] steht unter dem Punkt "Preis der Sklaven" Folgender Satz: "Es gehört zu den weit verbreiteten Mythen, dass die Europäer die Afrikaner mit drittklassigen Waren und billigem Tand übertölpelt und so zum Verkauf ihrer Landsleute bewogen hätten."<br />
<br />
Wenn das so stimmt, dann kann wohl kaum bei der Versklavung davon die Rede sein, dass diese auf "rassistischer Grundlage" beruhte. Oder hab ich hier etwas falsch verstanden? --[[Benutzer:Christian b219|Christian b219]] ([[Benutzer Diskussion:Christian b219|Diskussion]]) 10:35, 21. Jan. 2018 (CET)<br />
<br />
== Wann begann der Dreieckshandel? ==<br />
<br />
Schon im 15. Jahrhundert? Das möchte ich doch bezweifeln, da Karl V. erstmals 1517 Sklavenimport nach Spanisch-Amerika genehmigte. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 11:41, 5. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
:Das war [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atlantischer_Dreieckshandel&diff=197285010&oldid=196718987&diffmode=source diese] von mir nicht erkannt IP-Änderung. Ich hab jetzt auf die Vor-Fassung zurückgesetzt, die 17. Jhd sagt. Gruß --[[Benutzer:Logograph|Logo]] 11:45, 5. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Segelschiffwinde ==<br />
<br />
[[Datei:Map prevailing winds on earth.png|mini|hochkant=2.5|Die [[Passat (Windsystem)|Passatwinde]] (Nordosandel&diff=208099770&oldid=208099647 Änderung] ''(Die letzte Textänderung von 81.10.221.11 wurde verworfen und die Version 207334358 von Gerhardvalentin wiederhergestellt. '''die Schiffe fuhren nicht im Dreieck''')''.<br />
<br />
Die Schiffe fuhren nicht im Dreieck? War das gar ein ''Zweieckhandel'' oder ein ''Viereckhandel''?. Bin ich im falschen Artikel?<br />
tpassat gelb, Südostpassat braun) und die [[Westwindzone|nordatlantischen Westwinde]] begünstigten die Transporte im Dreieck mithilfe der [[Segelschiff]]e]]<br />
Betreff [[Benutzer:Phi]]s [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Atlantischer_Dreiecksh<br />
Es steht ja auch im Artikel "In zeitlicher Anpassung an die sich jahreszeitlich verlagernden [[Passat (Windsystem)|Passat]]zonen wurden dabei die ''Trade Winds'', die [[Meeresströmung]]en und die sich ebenfalls verlagernde [[Westwindzone]] genutzt."<br />
<br />
Die [[Westwindzone#Ursachen_der_Unbeständigkeit|Unbeständigkeit der Westwinde]] führt zu einer Schwächung dieser im Sommer und die [[Passat_(Windsystem)#Verschiebungen_im_Jahreslauf|Passatwinddriften und Regenzeiten verschieben sich]] jahreszeitlich bedingt nach Norden oder Süden aber bleiben immer in derselben Richtung.<br />
<br />
Man könnte sich auch in dieser Quelle zur Segelschiffahrt schlaumachen ''The Trade Winds.'' Routledge, 2013, ISBN 1136607501 S. 157 ({{Google Buch|BuchID=hcb5AQAAQBAJ|Seite=157}}).<br />
<br />
Der Artikel [[Sklavenhandel]] spart den innerafrikanischen Sklavenhandel aus, da muss man schon https://en.wikipedia.org/wiki/Slavery#Early_modern_period lesen.<br />
<br />
Warum passen denn das Bild oder der Bildtext nicht? Oder läuft das hier unter "IPs immer ganz schnell revertieren"?<br />
<br />
Ich ersuche um die zweifellos spannende Aufklärung! --[[Spezial:Beiträge/81.10.221.11|81.10.221.11]] 16:55, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
: [[Sklavenschiff]]e waren hochspezialisierte Fahrzeuge, die für den Transport anderer Ware nicht geeignet waren. Die fuhren nur zwischen der Karibik und Afrika hin und her. Es gab auch Unternehmer, die Sklaven nur von einer Region Afrikas in eine andere transportierten. Die pendelten also. Lies den Abschnitt [[Atlantischer Dreieckshandel#Kritik]]. MfG --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 17:20, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::Die sind tatsächlich gegen den Wind gekreuzt? Statt mit den Winden?<br />
<br />
Zitat "Die rahgetakelten Großsegler früherer Handelsmarinen hatten oft sehr schlechte Kreuzeigenschaften, man zog es deshalb unter Umständen vor, bessere Windverhältnisse abzuwarten." aus [[Kreuzen (Segeln)]]<br />
<br />
--[[Spezial:Beiträge/81.10.221.11|81.10.221.11]] 21:01, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
::"Von den insgesamt nur 229 bis zum Jahr 1754 unternommenen Fahrten waren noch 87 auf der Dreiecksroute verlaufen." also "nur" oder "doch" mehr als ein Drittel? --[[Spezial:Beiträge/81.10.221.11|81.10.221.11]] 21:38, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
::Gibt sogar ein Buch darüber: [http://books.google.at/books?id=G7bVDBPFWrwC&printsec=frontcover&dq=slavery+triangular+trade&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiL0pmyurruAhVI1xoKHXSXCtAQ6AEwAXoECAMQAg#v=onepage&q=slavery%20triangular%20trade&f=false Colonial Triangular Trade].'' Applewood Books, 1995, ISBN 187866848X ({{Google Buch|BuchID=G7bVDBPFWrwC}}). Es ist auch nicht plausibel, warum die innerafrikanischen Sklavenhändler als Bezahlung Münzen genommen hätten und dann aufs nächste Handelsschiff gewartet hätten. Und die Sklavenschiffe eine Leerfahrt gegen den Wind gemacht hätten. --[[Spezial:Beiträge/81.10.221.11|81.10.221.11]] 21:49, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
::: Ja, aber nur eines, das ein Vierteljahrhundert alt ist. Den aktuellen Forscungsstand referieren c: ''„Dreieckshandel“, Glasperlen und Gender. Mythische Narrative zum transatlantischen Sklavenhandel in aktuellen deutschen und österreichischen Schulbüchern.'' In: ''[[Geschichte in Wissenschaft und Unterricht]]'' 70, Heft 3/4 (2019), S. 149–164. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 22:25, 26. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
A) Der Dreieckshandel kam vor, weil kaum ein Schiff leer weg fuhr und Fracht Profite versprach. Am ehesten vom Heimathafen England weg.<br />
<br />
B) Laut Artikel war er "in der Minderheit". Weil auch Plantagen an der Ostküste Brasiliens beliefert wurden und mit den südpolaren Westwinden war man schneller wieder in Afrika. Siehe die 1.Karte bei [https://www.slavevoyages.org/voyage/maps#introductory- slavevoyages.org]<br />
<br />
C) Je nach Verfügbarkeit wurden Waren zurück nach Europa mitgenommen, speziell jene Schiffe, die Plantagen in der Karibik belieferten. Oder wenn das Geld abgeführt wurde. Man fuhr ja nicht jahrelang Geld spazieren.<br />
<br />
Zurück zum Bild. Die Winde wurden sehr wohl genutzt, wenn Dreieckshandel stattfand. --[[Spezial:Beiträge/178.165.130.193|178.165.130.193]] 11:43, 27. Jan. 2021 (CET)<br />
: Dem aktuellen Forschungsstand entspricht das nicht und da die Winde im Text gar nicht vorkommen, ist die Karte wohl kaum repräsentativ dafür. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 14:17, 27. Jan. 2021 (CET)<br />
::Der Meister irrt noch immer, im Artikel steht "In zeitlicher Anpassung an die sich jahreszeitlich verlagernden [[Passat (Windsystem)|Passat]]zonen wurden dabei die ''Trade Winds'', die [[Meeresströmung]]en und die sich ebenfalls verlagernde [[Westwindzone]] genutzt." (und das argumentierte ich schon früher, weiter oben!). Wie gesagt, <br />
die Winde wurden sehr wohl genutzt, '''wenn Dreieckshandel stattfand''' (und er fand ja statt) Und eigentlich bei jeder Fahrt unter Segel. Ist das für Schwerölschifffahrer so schwer verständlich?!? Kannst du deinen Fehler (Revert) patout nicht zugeben? --[[Spezial:Beiträge/178.115.130.2|178.115.130.2]] 16:51, 27. Jan. 2021 (CET)<br />
::: Nach der mir vorliegenden Sekundärliteratur ist der Dreieckshandel ein Mythos. Den muss man nicht illustrieren. Hol von mir aus [[WP:3M|dritte Meinungen]] ein, denen würde ich mich fügen. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 17:01, 27. Jan. 2021 (CET)<br />
<br />
[[Benutzer:Phi]], bei [[Sklavenhandel]] steht:<br />
<br />
"So ergab eine auf entsprechenden Quellen basierende Untersuchung der Fahrten von 195 niederländischen Sklavenschiffen des 18. Jahrhunderts, dass nur 69 von ihnen auf ihrer Rückfahrt von Amerika Kolonialwaren geladen hatten. 65 segelten nur mit dem nötigen Ballast (Sand, Wasser) heim, 52 weitere hatten eine nur geringe Frachtmenge an Bord. Der Grund für dieses eher unerwartete Ergebnis ist auch in der speziellen Bauweise der Sklavenschiffe zu suchen, die im Vergleich zu den herkömmlichen Handelsschiffen eine deutlich geringere Ladekapazität aufwiesen und daher weit weniger Güter transportieren konnten. Anders als bei einem gewöhnlichen Handelsschiff vergleichbarer Größe war aber die durchschnittliche Mannschaftszahl eines Sklavenschiffes mit 30 bis 40 Mann etwa doppelt so hoch, da für die Abwicklung des Einkaufes und die Bewachung der Sklaven entsprechend mehr Besatzung gebraucht wurde. Dies zeigt, dass der Handel mit Menschen äußerst einträglich gewesen sein muss.<ref>J. Meissner, U. Mücke, K. Weber: ''Schwarzes Amerika. Eine Geschichte der Sklaverei.'' München 2008, S. 84, 88.</ref>"<br />
<references /><br />
<br />
Ich lese daraus, "nur" 69 von 195 = rund ein Drittel, also kein "Mythos", aber auch nicht die Masse. --[[Spezial:Beiträge/178.115.130.2|178.115.130.2]] 19:11, 27. Jan. 2021 (CET)<br />
: Wenn es stimmt, was in dem Wikipedia-Artikel steht ([[WP:WPIKQ]]), dann war die Fahrt im Dreieck die deutliche Ausnahme. Es ist also ein Mythos anzunehmen, dieses ganze Welthandelssystem wäre im Dreieck verlaufen. Daher brauchen wir deine Windkarte nicht, denn sie betrifft nur eine Minderheit der Fahrten. MfG --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 16:09, 28. Jan. 2021 (CET)<br />
:: Da eine Woche lang kein Gegenargument mehr kam, nehm ich die irreführende Kaete jetzt raus. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 08:24, 4. Feb. 2021 (CET)<br />
<br />
Was passt denn an dem Bildtext nicht?<br />
<br />
::Für die beim [[Sklavenhandel]] eingesetzten [[Segelschiff|Segler]] waren die am Alantik vorherrschenden Winde die vorantreibende Kraft. Die [[Passat (Windsystem)|Passatwinde]] (Nordostpassat gelb, Südostpassat braun) ermöglichten die direkten Fahrten nach Westen, die [[Westwindzone]]n die direkten Fahrten nach Osten. Auf der Südhalbkugel Pendelverkehr zwischen der Westküste [[Zentralafrika]]s und Brasilien, auf der Nordhalbkugel (unter Nutzung [[auflandig|auf-]] und [[ablandig]]er Küstenwinde) im Dreieck Nordeuropa - Afrika - Karibik - Nordeuropa.<br />
<br />
Wenn man die 1.Karte bei [https://www.slavevoyages.org/voyage/maps#introductory- slavevoyages.org] ansieht, sieht man, dass rund 50% der "Handelsware" nach Südamerika verschifft wurde. Das lief unter Ausnutzung der "trade winds" der Südhalbkugel, das ist doch trivial. --[[Spezial:Beiträge/81.10.221.11|81.10.221.11]] 17:54, 14. Feb. 2021 (CET)<br />
: Du willst unbedingt im Artikel haben, dass diese Winde den Dreieckshandel ermöglichten. Dann bringe eine Quelle bei, in der das genaus so steht. Dürfte ja nicht so schwer sein,wenn du recht hast. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 18:43, 14. Feb. 2021 (CET)<br />
<br />
:: {{Ping|Phi}} Ich habe den Beitrag erst jetzt gesehen, aber die IP hat recht. Die moderne Quelle scheint zu übersehen, dass es mit Segelschiffen gar nicht möglich war (und noch immer praktisch augeschlossen ist), direkt von der Karibik nach Westafrika zu segeln. Selbst mit modernen Bermudariggs fährt kaum jemand eine Atlantiküberquerung gegen den Passat. Mit den Rahseglern von damals war das schlicht nicht möglich. Aktuelle Literatur wie ''Rod Heikell, Andy O’Grady: Blauwasserrouten: Törnplanung – Wetterrouting – Landfall;'' oder ''Jimmy Cornel: Segelrouten um die Welt'' (Volltext des Atlantik-Kapitels [https://www.delius-klasing.de/media/pdf/83/0a/0e/9783667100061.pdf hier]) zeigen diese Routenempfehlungen noch heute. <br />
:: Ich habe die Quelle aus ''Geschichte in Wissenschaft und Unterricht'' nicht vorliegen, ich vermute aber, der Widerspruch zur älteren Quelle ist gar nicht so gross, wie er zunächst scheint. Relativ unbestritten scheint ja zu sein, dass die Sklavenschiffe von Westafrika mit dem Passat in die Karibik oder nach Brasilien gefahren sind. Zurück hatten sie zwei Optionen: Sie konnten mit Fracht nach Europa segeln (und dabei noch etwas dazuverdienen) oder direkt auf der Nordroute, vielleicht über die Azoren, wieder zurück nach Afrika fahren. In diesem Fall wären sie bezüglich der angelaufenen Häfen tatsächlich nicht im Dreieck gesegelt, auf der Karte und bezüglich des Windes aber sehr wohl. Und auch wenn (wie aktuell im Artikel steht) einige Schiffe auf dem Rückweg nur Balast geladen hatten, widerspricht das ja nicht unbeding der Theorie, dass sie damit einen nördlicheren Kurs gewählt haben. <br />
:: Ich denke, wir brauchen hier eine Quelle, die beide Aspekte, den wirtschaftlichen und den seefahrerischen, zusammenbringt. Beispielsweise widerspricht die relativ aktuelle Quelle 4 im Artikel der Mythostheorie ja auch. --[[Benutzer:PaterMcFly|PaterMcFly]] <small>[[Benutzer_Diskussion:PaterMcFly|Diskussion]]</small> <sup><small>[[Spezial:Beiträge/PaterMcFly|Beiträge]]</small></sup> 13:54, 19. Feb. 2023 (CET)<br />
::: Nautisch mag das alles sachlich nachvollziehbar sein, hier geht es aber um [[WP:Q#Was sind zuverlässige Informationsquellen?]]. Ich habe wissenschaftliche Fachliteratur genannt, die den Dreieckshandel einen Mythos nennt, die kann man nicht mit [https://web.archive.org/web/20220710064009/https://www.bpb.de/themen/kolonialismus-imperialismus/postkolonialismus-und-globalgeschichte/242213/transatlantischer-sklavenhandel-und-dreieckshandel/ so einer] Seite aus web.archive.org ("1 Minute zu lesen") entkräften. Weitere wissenschaftliche Quellen wäre sicher gut, da stimme ich dir zu. Sonntagsgrüße --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 15:43, 19. Feb. 2023 (CET)<br />
:::: Klar, das wollte ich auch nicht ausdrücken. Ich habe mir das oben genannte Buch "Colonial Triangular Trade" jetzt mal genauer angesehen. Das belegt zwar mit Originalquellen die ersten zwei Abschnitte (Europa nach Afrika und Afrika nach Westindien) sehr gut, aber über den dritten Abschnitt, die Reise zurück nach Osten, steht auch nur, dass er manchmal nach England, manchmal aber auch wieder direkt nach Afrika führte. Originalquellen hierzu habe ich jetzt keine gesehen (was also weder die eine noch die andere Theorie bestätigt). In der Zusammenfassung wird dort auch angedeutet, dass der Dreieckshandel nicht notwendigerweise mit den gleichen Schiffen geschah. Es könnte also sein, dass der wirtschaftliche Dreieckshandel und die tatsächlichen Lieferketten nicht identisch waren. Da aber die Schiffe (wahrscheinlich) tatsächlich in einer Art Dreieck fuhren, wäre es möglich, dass hier eine Verschmelzung dieser zwei Dinge zum Mythos geführt hat. --[[Benutzer:PaterMcFly|PaterMcFly]] <small>[[Benutzer_Diskussion:PaterMcFly|Diskussion]]</small> <sup><small>[[Spezial:Beiträge/PaterMcFly|Beiträge]]</small></sup> 17:05, 19. Feb. 2023 (CET)<br />
:::::: So sehe ich das auch. <br />
:::::: Vielleicht sollte man diesen Artikel mit [[Atlantischer Sklavenhandel]] zusammenführen, was meinst du? Grüße --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 17:29, 19. Feb. 2023 (CET)<br />
::::::: Diese Idee ist auf jeden Fall zu prüfen, ja. Dort steht bereits: ''Die Vorstellung eines Dreieckshandels gilt heute als überholt, weil es nicht dieselben Schiffe waren, die von Europa über Afrika in die Karibik und von dort zurück nach Europa fuhren'' (belegt mit derselben Quelle wie hier). Andererseits steht dort auch: ''Um seine Kolonien zu unterstützen, verfügte Großbritannien auch über die größte Flotte von Sklavenschiffen, die zumeist über Liverpool und Bristol verkehrten'', was wiederum einen Dreieckshandel voraussetzen würde. <br />
::::::: Es gibt auch noch ein paar andere Punkte, die mir an diesem Artikel in der aktuellen Form nicht sehr gefallen. ABer das bringe ich besser separat vor, sonst wird das unübersichtlich. --[[Benutzer:PaterMcFly|PaterMcFly]] <small>[[Benutzer_Diskussion:PaterMcFly|Diskussion]]</small> <sup><small>[[Spezial:Beiträge/PaterMcFly|Beiträge]]</small></sup> 19:39, 19. Feb. 2023 (CET)<br />
<br />
== "Der Sklavenhandel setzte am Ende des 17. Jahrhunderts ein" ==<br />
<br />
Der Satz hat zwei Probleme: erstens ist er an dieser Stelle unpassend, weil der Sklavenhandel nur ein Teil des Modells "Dreieckshandel" war. Zweitens ist er sehr ungenau, denn Sklavenhandel gibt es seit mindestens 3000 Jahren in den verschiedensten Weltregionen. Es wäre also zu spezifizieren, wer mit wem nun begonnen hat, Sklaven zu handeln. Und daraus würde ich folgern, dass die Datierung in die Beschreibung des Modells gehört, nicht an den Anfang. -- Generell wechseln im Artikel Aussagen über das Modell und Aussagen über die Kritik an dem Modell, der Artikel würde gewinnen, wenn das deutlich getrennt würde. -- Ebenso gibt es Abschnitte, in denen das Modell als realistisch dargestellt wird, und solche, die es als empirisch unhaltbar bezeichnen. Es wäre leserfreundlich, da zu einer gemeinsamen Aussage zu kommen. -- Es wäre auch interessant, die Entstehung des Begriffs "Dreieckshandel" datieren zu können. -- Der Artikel ist also ''inhaltlich'' im Widerspruch mit sich selbst und auch an wichtigen Stellen lückenhaft, daneben ist er ''formal'' verwirrend. Mit Blick auf die Diskussionsseite stellt sich die Frage ein, ob er ein Schauplatz eines edit wars ist? Das wäre sehr schade, das Thema ist wichtig... --[[Benutzer:Fah|Fah]] ([[Benutzer Diskussion:Fah|Diskussion]]) 10:27, 6. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Hab jetzt mal die angemerkten Punkte umgesetzt. Gliederung umgebaut und paar Sachen ergänzt, v.a. genauere historische Daten und mehr über die räumliche Verteilung. --[[Benutzer:Fah|Fah]] ([[Benutzer Diskussion:Fah|Diskussion]]) 10:34, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Mythos Dreieckshandel ==<br />
<br />
[[Benutzer:Fah]], Diskussionen zum Artikel gehören auf die Diskussionsseite des Artikels, nicht auf Benutzerdiskussionsseiten, wo sie Interessierte allenfalls zufällig finden. Dafür, dass der Dreieckshandel ein Mythos ist, habe ich jetzt ein paar weitere Belege angeführt. Wichtiger finde ich die Frage, welche reputable Quelle denn heute noch diesen Mythos pflegt. [[Michael Zeuske]]: ''Handbuch Geschichte der Sklaverei. Eine Globalgeschichte von den Anfängen bis heute.'' De Gruyter, New York/ Berlin 2019, ISBN 978-3-11-055884-5, schreibt auf S. 1044 nur von einem „sogenannten Dreieckshandel“, im Text kommt er ansonsten nicht vor. [[Sven Beckert]]: ''King Cotton: Eine Globalgeschichte des Kapitalismus''. C.H. Beck, München 2014, ISBN 978-3-406-65921-8, verwendet den Begriff gar nicht. Du hast bei deinen Bearbeitungen leider keine wissenschaftliche Fachliteratur angegeben.<br />
<br />
Zudem möchte ich dich auf den Artikel [[Atlantischer Sklavenhandel]] hinweisen, wo die Details eigentlich hingehören. Dieser Artikel beschäftigt sich nur mit der geometrischen Metapher - du hastm, fürchte ich, einige Redudanzen geschaffen. Sonntagsgrüße --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 14:05, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
:Moin Phi, da war ich wohl missverständlich - ich hatte mir nur ein Statement Deinerseits hier gewünscht. In Zukunft äussere ich das dann immer auf der jeweiligen Artikel-Diskussionsseite. - Danke für Deine interessanten Quellen, die tun dem Artikel gut. - Zum Hinweis auf den Artikel Atlantischer Sklavenhandel: mag sein, dass das eine oder andere an Details eher dorthin gehört, ich schau mir das gerne dennächst noch mal an. Aber grundsätzlich überschneiden diese Artikel sich nur, sie decken sich nicht. Sklavenhandel macht nur einen Teil dessen aus, was mit dem Modell "Dreieckshandel" versucht wurde zu beschreiben, nämlich der transatlantischen Handelsströme generell. Die Angaben über die Exportprodukte aus den Amerikas nach Europa wirst Du vermutlich nicht unter "Sklavenhandel" einsortieren wollen? Im übrigen war mein Impuls bei der Überarbeitung mehr auf die Gliederung als auf den Inhalt des Artikels gerichtet, ich kann mich bei letzterem auch zurückhalten und den Spezialisten das Feld überlassen. --[[Benutzer:Fah|Fah]] ([[Benutzer Diskussion:Fah|Diskussion]]) 14:33, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
:: Ich bin da wenig leidenschaftlich. Mir wäre es lieb, wenn du bei deinen Bearbeitungen WP:NPOV beachten würdest: Das Modell vom Dreieckshandel darf nicht als feststehende Tatsache dargestellt werden, es wird von der aktuellen Forschungsliteratur nämlich nicht mehr verwendet. Daher bitte immer mit distanzierenden Floskeln, indrekter Rede usw. Grüße --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 15:01, 10. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::Mach ich bei meinen eigenen Formulierungen auch - aber ich überarbeite nicht jeden vorgefundenen Text darauf hin, denn wie gesagt ist mein Hauptinteresse eine stringente Gliederung. Kann schon vorkommen, dass dann paar "Findlinge" mit anderem Sprachstil übrig bleiben. - Danke für die weiteren Ergänzungen, der Abschnitt Kritik ist nun sehr gehaltvoll und gut belegt. Nur zur Reihenfolge der Aussagen möcht ich noch was ändern, die Aussagen zu verschiedenen Quellentypen zusammenzuhalten macht Sinn (Aussagen zu Schiffsbauweise und solche zu den dokumentierten Routen). --[[Benutzer:Fah|Fah]] ([[Benutzer Diskussion:Fah|Diskussion]]) 08:51, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::: Mach nur. Grüße [[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 08:58, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
:::::Erledigt. Weisst Du vielleicht, wer den Begriff "Dreieckshandel" zuerst verwendete? Konnte zur Herkunft des Begriffs nichts finden. Wäre nicht schlecht, eine erstmalige Verwendung am Anfang des Artikels anführen zu können. --[[Benutzer:Fah|Fah]] ([[Benutzer Diskussion:Fah|Diskussion]]) 09:10, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::: Das müsste in Ostranders Aufsatz stehen, zugänglich über JSTOR. --[[Benutzer:Phi|Φ]] ([[Benutzer Diskussion:Phi|Diskussion]]) 09:20, 11. Jul. 2022 (CEST)<br />
::::::::Ok, erledigt, schau mal rein. --[[Benutzer:Fah|Fah]] ([[Benutzer Diskussion:Fah|Diskussion]]) 00:04, 12. Jul. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Ostasiatische Nachfrage nach Potosí-Silber ==<br />
<br />
Im Abschnitt zur Kritik an der allzu vereinfachenden Vorstellung eines "Dreieckshandels" wird als ein Kritikpunkt ein Einwand referiert, der darauf abstellt, dass „die ostasiatische Nachfrage nach dem Silber aus den Bergwerken Südamerikas“ als „die eigentliche Antriebskraft des Vorgangs“ angesehen werden könne (allerdings in der simplifizierenden Vorstellung eines "Dreieckshandels" unberücksichtigt bleibe). Das klingt interessant, bleibt aber mangels näherer Ausführung zu unklar und leuchtet deshalb in dieser verkürzten Darstellung schwer ein. M.E. müsste das mit ein, zwei Sätzen näher erläutert werden. Wie genau soll dieser Mechanismus gelaufen sein? Inwiefern trieb die Silbernachfrage aus Ostasien den atlantischen Sklavenhandel an und wer brauchte in Ostasien überhaupt das Silber und was wurde im Gegenzug dafür aus Ostasien exportiert? Ganz grob müsste man das hier schon sagen, sonst bleibt das zu rätselhaft.--[[Benutzer:Jordi|Jordi]] ([[Benutzer Diskussion:Jordi|Diskussion]]) 14:08, 1. Sep. 2022 (CEST)<br />
<br />
== Gesamteindruck ==<br />
<br />
Dreieckshandel in Bezug auf Sklaverei bedeutet für mich in erster Linie, daß europäische Länder Sklaverei durch den Kauf von von Sklaven produzierter Baumwolle und ähnlichem mitfinanziert haben, selbst (und umso mehr) nachdem die Sklaverei in den jeweiligen Ländern bereits abgeschafft war. Nach dem Lesen des Artikels entsteht für mich irritierenderweise aber eher folgender Eindruck:<br />
* Der Dreieckshandel hat zwischen Afrika, Nord- und Südamerika stattgefunden.<br />
* Europa war daran weitgehend unbeteiligt, wurde aber mit billigem Rum überschwemmt.<br />
* Die Hauptschuldigen sind die Ostasiaten mit ihrer Gier nach Silber.<br />
* Transatlantischer Sklavenhandel ist technisch unmöglich, weil speziell für den Sklaventransport gebaute Schiffe die Sklaven sonst auf der Rückreise wieder zurück nach Afrika hätten bringen müssen. <br />
* Der Begriff Dreieckshandel legt zwingend fest, daß jedes daran beteiligte Schiffe die gesamte Dreiecksroute im Uhrzeigersinn abfahren muss.<br />
* Sklaverei ist insgesamt ein Mythos und historisch nicht ausreichend belegt.<br />
Besonders der Abschnitt "Kritik" ist recht verwirrend und wild zusammengwürfelt. Einige Stimmen scheinen den Begriff als zu verharmlosend zu empfinden, bei anderen frage ich mich ob sie die Sache lieber verharmlosen würden, manche Kritikpunkte sind vollkommen unklar (zB. der Vorschlag, auf die Verwendung des Begriffes zu verzichten, ist ohne Gegenvorschläge für alternative Begriffe unmöglich einzuordnen). Und der Großteil der Kritik verrennt sich in technischen Fragen die eigentlich wenig mit Kritik zu tun haben, sondern eher in die Rubriken "Wortdefinition(en)" und "Schiffsrouten" passen würden.<br />
<br />
Im einfachsten Fall sind zwei Routen ausreichend: Amerika-Afrika und Amerika-Europa, damit sind bereits die drei Eckpunkte für ein Dreieck gegeben. Alles darüber hinaus ist natürlich auch interessant, sollte aber auch nicht davon ablenken, daß Europa über drei Ecken an der Sklaverei beteiligt war. --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:40, 10. Apr. 2023 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Treideln&diff=232495541Diskussion:Treideln2023-04-05T03:39:11Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Wie wird gezogen? */ Antwort</p>
<hr />
<div>== Wie wird gezogen? ==<br />
Wie wird es vermieden, daß durch das fortwährende Ziehen zu einer Seite das Schiff schließlich zum Ufer und damit auf Grund gezogen wird? --[[Spezial:Beiträge/84.44.219.249|84.44.219.249]] 01:42, 3. Jan. 2008 (CET)<br />
:Da fallen mir spontan 2 Moeglichkeiten ein: <br />
:Das Schiff steuert dem entgegen und/oder<br />
:es wird von beiden Ufern gezogen. [[User:Tomeasy|<span style="color:#0000f1;font-family:Papyrus;cursor:help">'''''T<span style="color:#009ef2">om<span style="color:#6bd5f5">ea</span>s</span>y'''''</span>]]<sub>[[User talk:Tomeasy|talk]]</sub> 22:53, 15. Mär. 2009 (CET)<br />
<br />
Die Antwort ist relativ einfach. Das Tau wird nicht am Bug des Schiffes befestigt, sondern an der Seite. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:85.3.112.38|85.3.112.38]] ([[Benutzer Diskussion:85.3.112.38|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/85.3.112.38|Beiträge]]) 12:28, 8. Aug. 2009 (CEST)) </small><br />
<br />
:Und einfach falsch. Das Boot/Schiff würde trotzdem zur Seite driften (Kräfteparalellogramm?). Da hilft nur, dem seitlichen Zug entgegenzusteuern.--[[Benutzer:Mideal|Mideal]] ([[Benutzer Diskussion:Mideal|Diskussion]]) 12:48, 27. Sep. 2016 (CEST)<br />
::Das Seil vorne seitlich anbringen ist schon richtig, bzw. Auf den Photos im Artikel ist es am Vormast angebracht, und läuft von dort seitlich über die Bordwand. Wichtig ist, daß der Bug etwas zum gegenüberliegenden Ufer ausgerichtet bleibt, dann sorgen Wasserwiederstand und Form des Schiffsrumpfes dafür, daß das Schiff ohne zusätzliches Steuern in die richtige Richtung fährt. Das funktioniert ähnlich wie beim Segeln: Ein Segelboot fährt auch bei Seitenwind vorwärts anstatt einfach zur Seite zu driften. --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 05:39, 5. Apr. 2023 (CEST)<br />
<br />
== Uebersetzung ==<br />
Die Übersetzung für Treideln ins französische ist übrigens nicht Coche (bateau) sondern halage. Bitte ändern. Ich kann das nicht.<br />
Fritz aus Olten <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:85.3.112.38|85.3.112.38]] ([[Benutzer Diskussion:85.3.112.38|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/85.3.112.38|Beiträge]]) 12:28, 8. Aug. 2009 (CEST)) </small><br />
<br />
==Treideln an weiteren Flüssen==<br />
<br />
Man könnte einen Abschnitt zum Treideln am [[Jangtse]] ergänzen, immerhin dem längsten Fluss Asiens. Hier wurde meines Wissens im Bereich des heutigen Drei-Schluchten-Stausees noch in den vergangenen Jahren von Menschenhand getreidelt. Diese Arbeit wurde durch die Aufstauung entbehrlich, da reißende Flussabschnitte nun dem Stausee gewichen sind, was wohl auch etliche Treidler den Arbeitsplatz gekostet hat. --[[Spezial:Beiträge/88.68.42.62|88.68.42.62]] 00:53, 31. Dez. 2009 (CET)<br />
:Das passt aber nicht so recht hierher. Unter dem Lemma soll erklärt werden, was Treideln ist. Wer es nach den bisherigen Beispielen nicht verstanden hat, wird es auch nicht durch ein weiteres Beispiel verstehen (''"Ah - Treideln ist das, was ich immer am XY gesehen habe!"''). Es ist nicht sinnvoll, hier unter dem Lemma eine Komplettliste aller Orte zu beginnen, an denen einmal getreidelt wurde. Treideln am Jangtse sollte besser direkt bei [[Jangtse]] stehen. --[[Benutzer:Wikipeder|Wikipeder]] 19:37, 1. Jan. 2010 (CET)<br />
:: Ok, verstehe. Das wäre aber auch ein Argument, die vorhandenen Abschnitte über Rhein, Wolga, Gudenå und das Emsland zu entfernen. Vielleicht sollte deshalb eher das Ziel sein, mit einer möglichst repräsentativen Auswahl in der gebotenen Kürze zu illustrieren, in welchen Kulturen, unter welchen Umständen und zu welchen historischen Zeiten getreidelt wurde. Das gehört meines Erachtens ebenso zum Verständnis dieses Handwerks wie die reine Tätigkeitsbeschreibung. Interessant finde ich, dass es diesen Beruf nicht nur in Europa, sondern auch im fernen China gab und dort offenbar sogar noch in neuester Zeit. Ausführlichere Darstellungen gehören sicher zu den Artikeln der jeweiligen Flüsse, da stimme ich dir zu. --[[Spezial:Beiträge/94.219.185.99|94.219.185.99]] 21:05, 1. Jan. 2010 (CET)<br />
<br />
<br />
<br />
Auch am Inn soll getreidelt worden sein, Silber wurde von Schwaz nach Hall transportiert.<br />
<br />
== Das einsame Anführungszeichen vor ==<br />
<br />
"Silkeborg Papirfabrik<br />
<br />
ist vermutlich zu streichen --[[Benutzer:Helium4|Helium4]] 08:39, 29. Mär. 2010 (CEST)<br />
:Keineswegs - das zweite fehlte!--[[Benutzer:Agp|Agp]] 10:22, 29. Mär. 2010 (CEST)<br />
<br />
== Treideln schon in römischer Zeit ==<br />
<br />
Mir ist eine kleine Ungenauigkeit aufgefallen: Das Treideln war im Rhein-Main-Gebiet schon in römischer Zeit bekannt, da es einige spätrömische Releifs gibt, auf denen der Vorgang abgebildet ist. z. B. auf einem Grabrelief aus Igel im Trierer Land. (hb) <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:62.206.244.242|62.206.244.242]] ([[Benutzer Diskussion:62.206.244.242|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/62.206.244.242|Beiträge]]) 08:50, 14. Apr. 2010 (CEST)) </small><br />
:Allerdings: Eine Führung durch das LWL-Römermuseum in Haltern am See hat mir das Treideln am letzten Wochenende näher gebracht. In Haltern am See (an der Lippe in Westfalen) and noch weiter stromaufwärts in Anreppen gab es römische Militärkomplexe ca. 4-5 n. Chr.. Vor dem Hintergrund ist es interessant, dass der englische Begriff sich scheinbar ausschließlich auf die spätere, russische Variante stützt. Im Museum in Haltern gibt es einen ca. 10-minütigen Einführungsfilm, in dem das Treideln mehrfach gezeigt und beschrieben wird. --[[Benutzer:Claim|Claim]] 12:32, 4. Jul. 2011 (CEST)<br />
<br />
Treideln gab es auch schon unter den Pharaonen. Männer zogen die Totenbarken flussaufwärts.--[[Benutzer:Caedmon12|Caedmon12]] ([[Benutzer Diskussion:Caedmon12|Diskussion]]) 19:34, 5. Nov. 2015 (CET)<br />
<br />
== Weser ==<br />
<br />
Wieso steht da, das '''talwärts''' getreidelt wurde? Die Weser fließt wohl überall schneller, als man geht - geschweige denn treidelt?--[[Benutzer:Mideal|Mideal]] ([[Benutzer Diskussion:Mideal|Diskussion]]) 12:50, 27. Sep. 2016 (CEST)<br />
::Flussabwärts wurde gestakt ''oder'' getreidelt. Das kann auch bedeuten, dass ''talwärts'' nie getreidelt, sondern immer nur gestakt wurde. Vermutlich waren die Staker immer mit auf dem Schiff. Nur so konnte die Geschwindigkeit vergrößert werden. Der Wikipediatext ist hier wohl wirklich verbesserungsbedürftig. --[[Benutzer:Dr. Hartwig Raeder|Dr. Hartwig Raeder]] ([[Benutzer Diskussion:Dr. Hartwig Raeder|Diskussion]]) 14:33, 27. Sep. 2016 (CEST)<br />
:Moin, ich habe es mal sortiert. Getreidelt, sehr selten gestakt wurde immer nur zu Berg, bzw. manchmal auch im Stauwasser, also in Bereichen ohne Strömung, wie vor Schleusen und Wehren. Talwärts ließen die Schiffer ihre Kähne frei fahren, siehe [[Stiefeln]]. Sie hätten sich gar keine zusätzlichen Leute leisten können weil schon das Treideln für damalige Verhältnisse sehr teuer war und sie so die Kosten reduzieren konnten. Manchmal war es günstiger das Schiff nur einmal, siehe [[Einwegschiff]] zu nutzen als die schwierige und teure Bergfahrt mit dutzenden Pferden und Treidelknechten. Gruß -- [[Benutzer:Biberbaer|Biberbaer]] ([[Benutzer Diskussion:Biberbaer|Diskussion]]) 18:53, 27. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Tierquälerei? ==<br />
<br />
Aus dem Artikel [[Kripp]] wo es seit 2005 fast unverändert stand und sich nur einmal jemand auf der Diskussionsseite gewundert hat. Belegt ist's nicht und würde sowieso besser hierher passen. [[Benutzer:TomK32|TomK32]] ([[Benutzer Diskussion:TomK32|Diskussion]]) 15:50, 30. Sep. 2016 (CEST)<br />
<br />
Aus heutiger Sicht würde man Treideln als Tierquälerei bezeichnen. Die Pferde wurden auf dem linken Auge blind wegen der Reflexion der Sonne auf dem Wasser. Außerdem wurden sie nach wenigen Jahren kreuzlahm wegen des seitlichen Zuges des Seiles. Bisweilen wurden sie auch ins Wasser gerissen, wenn der Steuermann das Schiff in die Strömung geraten ließ und der Pferdeführer es nicht schaffte, das Seil rechtzeitig zu kappen. Auch sonst war es ein mühsames Geschäft, weil die Schiffe häufig auf Grund liefen. Dann musste die Ladung auf ein Beiboot umgeladen werden, bis das Hauptschiff wieder loskam.</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Instex&diff=212744403Instex2021-06-07T04:01:16Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Öffentlichkeitsarbeit (soweit vorhanden)</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Unternehmensform = [[Société par actions simplifiée]]<br />
| Gründungsdatum = 29. Januar 2019<br />
| Auflösungsdatum =<br />
| Auflösungsgrund =<br />
| Sitz = [[Paris]], [[Frankreich]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl =<br />
| Umsatz =<br />
| Stand =<br />
| Homepage = https://instex-europe.com/<br />
}}<br />
<br />
'''Instex''' steht für {{lang|en|''Instrument in Support of Trade Exchanges''|de=Instrument zur Unterstützung von Handelsaktivitäten}}, eine im Jahr 2019 von [[Mitgliedsstaaten der Europäischen Union]] gegründete [[Zweckgesellschaft]] in der französischen Rechtsform der [[Société par actions simplifiée|SAS]] zum [[Tauschhandel]] mit dem [[Iran]]. Sie ist als [[Barter-Clearing]]stelle angelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/en/what-is-the-eu-iran-payment-vehicle-instex/a-47306401 |titel=What is the EU-Iran payment vehicle INSTEX? |datum=2019-01-31 |autor=Chase Winter |werk=dw.com |zugriff=2019-02-10 |sprache=en }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nytimes.com/2019/01/31/world/europe/europe-trade-iran-nuclear-deal.html |titel=3 European Nations Create Firm to Trade With Iran, but Will Anyone Use It? |autor=Steven Erlanger |werk=nytimes.com |datum=2019-01-31 |zugriff=2019-02-10 |sprache=en }}</ref> Bisher hat Instex erst ein Geschäft abgewickelt und ein weiteres Fortbestehen des Zahlungskanals ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt fraglich.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer, Christoph Schult |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutscher-diplomat-michael-bock-soll-spezialbank-fuer-iran-handel-leiten-a-1285482.html |titel=Umgehung von US-Sanktionen: Deutscher Diplomat Bock soll Institut für Iran-Handel leiten |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-09-05 |zugriff=2019-09-05 }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Peter Kapern |url=https://www.deutschlandfunk.de/zahlungskanal-fuer-irangeschaefte-ist-instex-ein.766.de.html?dram:article_id=467513 |titel=Zahlungskanal für Irangeschäfte: Ist Instex ein Rohrkrepierer? |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2020-01-09 |zugriff=2020-01-11 }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Markus Becker, Peter Müller und Christoph Schult |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/der-iran-deal-ist-kaum-zu-retten-a-005fe26b-2fec-40bb-9455-0b3a703de097 |titel=Europa: Der Iran-Deal ist kaum zu retten |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2020-01-10 |zugriff=2020-01-11 }}</ref><ref name="spiegelerst">{{Internetquelle|url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/institut-fuer-iran-handel-wickelt-erstes-geschaeft-ab-a-948912f4-37c0-4653-95e5-6f2fd4b1e1cf|autor=Henning Jauernig|werk=[[Der Spiegel]]|datum=2020-03-31|zugriff=2020-03-31|titel=Institut für Iran-Handel wickelt erstes Geschäft ab}}</ref><br />
<br />
== Hintergründe ==<br />
Dem Iran wurde für den Ausstieg aus [[Iranisches Atomprogramm|seinem Atomprogramm]] die Aufhebung von [[Wirtschaftssanktion]]en versprochen. Nachdem die USA ihren Ausstieg aus diesem [[Atomabkommen mit dem Iran|Wiener Atomabkommen]] von 2015 verkündeten, beschlossen [[Deutschland]], [[Frankreich]] und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], an dem Abkommen festzuhalten. Sie betonen, dass der Iran alle schriftlich eingegangenen Verpflichtungen einhielt. Dies bestätigte die [[Internationale Atomenergiebehörde]] (IAEA) 13 mal nach unabhängigen Untersuchungen. Um Wirtschaftssanktionen der [[Vereinigte Staaten|USA]] gegen dieses Bestreben zu vermeiden, wurde zunächst ein bereits 1996 von der EU beschlossenes [[Blockade-Statut]] herangezogen. Zur praktischen Umsetzung in diesem Kontext, wurde im Januar 2019 ''Instex'' als eine [[Zweckgesellschaft]] initiiert, die den Zahlungsverkehr für Iran-Geschäfte abzuwickeln ermöglichen solle, ohne dass sich private Banken durch die Verwendung der Währung der USA Strafen ausgesetzt sehen. Die Zweckgesellschaft soll europäischen Unternehmen trotz strenger US-Sanktionen Geschäfte mit dem Iran ermöglichen. Als Vermittlungsstelle verrechnet sie Forderungen europäischer und iranischer Unternehmen miteinander. So kann der Iran Öl oder andere Produkte ausführen. Geld dafür fließt nicht über Banken in den Iran, sondern an europäische Unternehmen, die Waren in den Iran verkaufen.<br />
<br />
Die Zweckgesellschaft mit Sitz in [[Paris]] ist für Unternehmen interessant, die den Handel mit dem Iran gegenüber dem Handel mit den USA bevorzugen und den Marktausschluss in den USA nicht fürchten. Die Leitung übernahm zunächst der Deutsche [[Per Fischer (Manager)|Per Fischer]], ein ehemaliger Manager der [[Commerzbank]],<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Schult |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-sanktionen-deutscher-banker-leitet-iran-zweckgesellschaft-a-1250864.html |titel=Deutscher Banker leitet EU-Zahlungssystem für Iran-Handel |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-01-31 |zugriff=2019-06-10 }}</ref> der den Posten nach sechs Monaten aufgab. Das Vereinigte Königreich soll den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen.<br />
<br />
Am 28. Juni 2019 wurde seitens der EU mitgeteilt, dass Instex funktionsfähig ist und die ersten Transaktionen bearbeitet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomson Reuters |url=http://news.trust.org/item/20190628181924-3xr0i/|titel=Europe says Iran trade channel operational -statement|zugriff=2019-07-15|sprache=en}}</ref> Mitte Juli 2019 bekundeten Vertreter der [[Russische Föderation|Russischen Föderation]] Interesse an einer russischen Partizipation bei Instex.<ref>{{Internetquelle |autor=Anja Holtschneider |url=https://www.handelsblatt.com/politik/international/atomkonflikt-russland-bekundet-interesse-am-europaeischen-zahlungssystem-instex/24675484.html |titel=Russland bekundet Interesse am europäischen Zahlungssystem Instex |hrsg=Handelsblatt |datum=2019-07-18 |zugriff=2019-07-30 |sprache=de }}</ref> Im August 2019 wurde bekannt, dass [[Bernd Erbel]] nicht wie geplant die Leitung von Instex übernehmen wird.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/politik/designierter-chef-der-iran-gesellschaft-zieht-sich-zurueck/ Designierter Chef der Iran‐Gesellschaft zieht sich zurück], [[Jüdische Allgemeine]], 9. August 2019</ref> Stattdessen wurde [[Michael Bock (Diplomat)|Michael Bock]] als neuer Präsident ausgesucht.<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Gebauer, Christoph Schult |Titel=Umgehung von US-Sanktionen: Deutscher Diplomat Bock soll Institut für Iran-Handel leiten |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2019-09-05 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutscher-diplomat-michael-bock-soll-spezialbank-fuer-iran-handel-leiten-a-1285482.html |Abruf=2019-09-05}}</ref><br />
<br />
Nach der Tötung von [[Qasem Soleimani]] durch die USA zeigte [[Nathalie Tocci]] im Januar 2020 auf, dass Instex für den Monat nur ein Volumen von 2 Millionen Dollar hatte. Die Europäische Union sei schlicht nicht mutig genug bei der Umsetzung gewesen und zusätzlich habe eine französische Sonderinitiative durch Präsident [[Emmanuel Macron]] Instex weiter verzögert. Es gebe nun kaum noch etwas, was man tun könne um das Atomabkommen zu retten.<ref>Steven Erlanger: [https://www.nytimes.com/2020/01/03/world/europe/soleimani-iran-nuclear.html „Suleimani’s Gone, and the Iran Nuclear Deal May Be Next“], NYT, 3. Januar 2020.</ref> Wenige Tage später kündigte der Iran an, sich nicht mehr an das Abkommen von 2015 halten zu wollen.<ref>Martin Chulov und Ghaith Abdul-Ahad: [https://www.theguardian.com/world/2020/jan/05/iran-ends-nuclear-deal-commitments-suleimani-killing-iraqi-parliament-us-troops „Iran ends nuclear deal commitments as fallout from Suleimani killing spreads“], theguardian.com, 5. Januar 2019.</ref><br />
<br />
Die USA versuchten offenbar die Umsetzung von Instex nach Kräften zu verhindern. Es sei nach Presserecherchen nicht nur den teilnehmenden Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitern von Instex mit Sanktionen gedroht worden.<ref name="TG130220" /><br />
<br />
=== Prognostizierte Wirkung ===<br />
Das Blockade-Statut erweist sich nach Einschätzungen des Kolumnisten [[Leonid Bershidsky]] vom Mai 2019 als weitgehend wirkungslos gegenüber den US-Sanktionen, weil keine staatliche Kompensation für Unternehmen verankert wurde, die von den USA wegen Iranhandels bestraft werden. Das Blockade-Statut habe bisher – mit Ausnahme einer Anwendung in Bezug auf [[Kuba]] 1997 und 1998 – nicht die erhoffte Wirkung gehabt. Instex für sich genommen sei für EU-Firmen in der Praxis riskant, da dessen Benutzung in Konflikt mit US-[[Geldwäsche]]-Normen und dem US-Vorwurf der Finanzierung von [[Terrorismus]] stünde.<ref>{{Internetquelle |autor=Leonid Bershidsky |url=https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-05-08/europe-should-challenge-the-u-s-sanctions-on-iran |titel=Europe Should Challenge the U.S. Sanctions on Iran |hrsg=Bloomberg |datum=2019-05-08 |zugriff=2019-06-10 |sprache=en }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Francois Murphy |url=https://en.radiofarda.com/a/instex-unlikely-to-meet-anti-money-laundering-norms--u-s-/29927203.html |titel=INSTEX Unlikely To Meet Anti-Money-Laundering Norms -U.S. |hrsg=Radio Farda |datum=2019-05-07 |zugriff=2019-07-15 |sprache=en }}</ref> Weiter wurde in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] der Ausstieg aus dem Iranhandel für Konzerne nach entsprechender Meldung straffrei gestellt, so dass viele Unternehmen diese Option wählen. Effektiver sei nach Meinung von Bershidsky, auf dem Rechtsweg unter Bezug auf das geltende Völkerrecht gegen US-Sanktionen vor einem amerikanischen Gericht Klage einzureichen.<ref>{{Internetquelle |autor=Leonid Bershidsky |url=https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-05-08/europe-should-challenge-the-u-s-sanctions-on-iran |titel=Europe Should Challenge the U.S. Sanctions on Iran |hrsg=Bloomberg |datum=2019-05-08 |zugriff=2019-06-10 |sprache=en }}</ref><br />
<br />
== Umsetzung ==<br />
In Deutschland wurde das erste Geschäft über Instex im Februar 2020 angekündigt und im März 2020 abgewickelt. Es soll sich um eine Medikamentenlieferung im Umfang von unter 1 Million Euro handeln.<ref name="TG130220">Anna Sauerbrey: [https://www.tagesspiegel.de/politik/iran-sanktionen-der-usa-erster-erfolg-fuer-europas-trotzdem-politik/25531102.html „Erster Erfolg für Europas ‚Trotzdem‘-Politik“], ''Tagesspiegel.de'', 13. Februar 2020.</ref><ref name="spiegelerst" /> Der deutsche Bundesaußenminister [[Heiko Maas]] gab bei [[Maybrit Illner (Fernsehsendung)|Maybrit Illner]] an, eine Lieferung von Medikamenten im Wert von 10 Millionen Euro sollte über INSTEX mit dem Iran abgewickelt werden. Jedoch kam es zu keiner Transaktion, da die iranische Regierung nicht auf das Angebot eingegangen sei.<ref>{{Internetquelle |url=https://youtu.be/-gjI4LUFzLQ |titel=Thema der Sendung: "Iran und die Bombe – war Europa zu naiv?" |datum=16.01.2020 |abruf=28.02.2021}}</ref><br />
<br />
Instex betreibt keine nennenswerte Öffentlichkeitsarbeit. So war die homepage bis August 2020 dem Internet Archive unbekannt<ref>https://web.archive.org/web/20200806201604/https://instex-europe.com/</ref>, und bis zu dem Zeitpunkt auch über gängige Suchmaschinen nicht auffindbar. Informationen waren (und sind) fast nur über Dritte erhältlich: Allgemeine Informationen in Zeitungsartikeln und Fernsehen, sowie weiterführende Kontaktdaten von der Industrie- und Handelskammer (IHK) <ref>https://www.ihk-muenchen.de/de/Service/Internationalisierung/L%C3%A4nder-M%C3%A4rkte/Nordafrika-Nah-und-Mittelost/Iran/</ref> und dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<ref>https://www.bafa.de/DE/Aussenwirtschaft/Ausfuhrkontrolle/Embargos/Iran/iran_node.html</ref>. Die Adresse der Instex homepage ließ sich ursprünglich anhand der vom BAFA veröffentlichten email Adresse rekonstruieren (durch weglassen von "operations@"). Mittlerweile hat die IHK auch einen direkten link auf die homepage veröfflicht, allerdings wird auf selbiger darauf hingewiesen, daß der Inhalt der homepage als vertraulich gilt, und nur von einem bestimmten Empfängerkreis eingesehen werden solle <ref>https://instex-europe.com/privacy-policy/</ref>.<br />
<br />
== Mitglieder ==<br />
Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich arbeiten mit dem Iran in dem EU-Zahlungssystem für den Iran-Handel zusammen. Am 29. November 2019 erklärten Belgien, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Norwegen und Schweden gemeinsam, mit der Zweckgesellschaft zu kooperieren.<ref>[https://www.regjeringen.no/no/aktuelt/instex_fellesuttalelse/id2680468/ ''Gemeinsame Stellungnahme Belgiens, Dänemarks, Finnlands, der Niederlande, Norwegens und Schwedens zum Anschluss an den Instex-Zahlungsmechanismus''.] 29. November 2019, abgerufen am 29. November 2019 (norwegisch).</ref><br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Länder !! Beitrittsdatum !! Bemerkungen<br />
|- style="background:LightSkyBlue"<br />
| {{Iran}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Deutschland}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Frankreich}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Vereinigtes Königreich}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Belgien}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Dänemark}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Finnland}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Niederlande}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Norwegen}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Schweden}} || 29. November 2019 || <br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste privatrechtlicher Unternehmen mit Bundesbeteiligung in Deutschland]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.zeit.de/news/2019-01/31/eu-staaten-gruenden-system-zur-umgehung-von-iran-sanktionen-190131-99-792280 ''EU-Staaten gründen System zur Umgehung von Iran-Sanktionen.''] In: ''[[Zeit Online]].'' 31. Januar 2019.<br />
* [https://www.societe.com/societe/instex-sas-847923398.html Unternehmensregister], 10. Februar 2019<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1204760713}}<br />
<br />
[[Kategorie:Internationale Wirtschaftsorganisation]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2019]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Paris)]]<br />
[[Kategorie:Britisch-iranische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Deutsch-iranische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Französisch-iranische Beziehungen]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benutzer_Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO&diff=212742901Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO2021-06-07T00:34:49Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Willkommen! */</p>
<hr />
<div></div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Umsatzsteuergesetz_(Deutschland)&diff=212742855Diskussion:Umsatzsteuergesetz (Deutschland)2021-06-07T00:29:19Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Neuer Abschnitt /* Lieferung */</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
<br />
== Gregorianischer Kalender ==<br />
Ich finde es nicht sehr hilfreich, Datumsangaben zu Gesetzen mit dem Gregorianischen Kalender zu verknüpfen! <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:217.235.200.45|217.235.200.45]] ([[Benutzer Diskussion:217.235.200.45|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/217.235.200.45|Beiträge]]) 10:23, 26. Dez. 2004 (CET)) </small><br />
<br />
== Verwirrend ==<br />
Kann mir hier ggf. jemand plausibel erklären, warum es neben der Seite ''Umsatzsteuer (Deutschland)'' noch diese Seite ''Umsatzsteuergesetz'' geben sollte? Das lässt sich doch mühelos auf eine Seite bringen und egal worüber man sucht findet man alles an einer Stelle und nicht nur den einen oder anderen Teil und vielleicht dann auch per Zufall, so wie ich, noch den anderen. [[Benutzer:Walter Rademacher|Walter Rademacher]] 10:42, 23. Jun. 2009 (CEST)<br />
<br />
:Der angesprochene deutschlandspezifische Artikel [[Umsatzsteuer (Deutschland)]] war zu unübesichtlich und verwirrend geworden, dass ich heute Teile daraus, welche das Gesetz bzw. dessen Auslegung betreffen, nach hier ausgelagert habe. --[[Benutzer:JARU|JARU]] [[Benutzer Diskussion:JARU|Postfach]] <sup> [[Benutzer:JARU/Bewertung|Feedback?]]</sup> 22:18, 17. Jun. 2010 (CEST)<br />
<br />
== Reduzierte Sätze ==<br />
<br />
Nicht nur weil es wieder in der aktuellen Diskussion ist: Die reduzierte Umsatzsteuer gilt (seit ...) auch für Übernachtungskosten (aber bitte ohne Frühstück!).<br />
<br />
Es gibt noch den reduzierten Satz von 5,5%, ich glaube für Holz, und letzthin habe ich Blumenzwiebeln in einer Gärtnerei gekauft, da stand "einschl. 10,7% Umsatzsteuer".<br />
<br />
Meine Suche dazu hat zumindest in der Wp nicht zum Erfolg geführt. —[[Benutzer:Ulz|Ulz]] [[Benutzer Diskussion:Ulz|<small>Bescheid!</small>]] 12:52, 6. Apr. 2011 (CEST)<br />
<br />
== GG-Verletzung ==<br />
<br />
Ich bin kein Jurist, doch scheint mir das Umsatzsteuergesetz vom 01.01.2001 verfassungswidrig und damit ungültig zu sein. So fordert das Grundgesetz: <br />
<br />
Artikel 19 GG<br />
<br />
(1) Soweit nach diesem Grundgesetz ein Grundrecht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes eingeschränkt werden kann, muß das Gesetz allgemein und nicht nur für den Einzelfall gelten. '''Außerdem muß das Gesetz das Grundrecht unter Angabe des Artikels nennen.'''<br />
<br />
An mindestens zwei Stellen des UStG werden Grundrechte eingeschränkt, ohne allerdings das eingeschränkte Grundrecht unter Angabe des Artikels, wie gefordert, zu nennen. Da sich der Wortlaut des oben zitierten GG-Satzes eindeutig auf das gesamte Gesetz und nicht nur die verfassungswidrige Stelle bezieht, wäre somit das UStG seit nunmehr 10 Jahren ohne rechtliche Grundlage angewendet worden. <br />
<br />
§ 26c UStG<br />
<br />
Gewerbsmäßige oder bandenmäßige Schädigung des Umsatzsteueraufkommens<br />
<br />
Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer in den Fällen des § 26b gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande, die sich zur fortgesetzten Begehung solcher Handlungen verbunden hat, handelt.<br />
<br />
Schränkt ein: <br />
<br />
Artikel 2 GG<br />
<br />
(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.<br />
<br />
Heißt das wir zahlen ab sofort keine MwSt mehr und fügen dem Artikel einen Punkt "Kritik" hinzu? Und wie konnte so ein blöder Patzer in das Gesetz kommen, ohne das es irgendwem aufgefallen wäre? Danke für Eure Meinungen! <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Oafauninyos|Oafauninyos]] ([[Benutzer Diskussion:Oafauninyos|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Oafauninyos|Beiträge]]) 06:11, 19. Okt. 2011 (CEST)) </small><br />
<br />
: Interessante Idee. Aber dann wäre nicht nur das UStG GG-widrig. Im übrigen ist dies m.E. auch nicht der Fall, da Art 2 Abs.2 S. 3 GG eben gerade das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit der Person nicht durch das GG schützt, solange ein Gesetz es anders will (Gewaltmonopol des Staates). --[[Benutzer:Philipp1977|Philipp1977]] ([[Benutzer Diskussion:Philipp1977|Diskussion]]) 16:22, 30. Sep. 2013 (CEST)<br />
<br />
== 10,7% USt ==<br />
<br />
... die gibts auch noch, z.B. für Imkerei-Produkte -- S. Dobrick [[Spezial:Beiträge/77.185.176.171|77.185.176.171]] 12:00, 7. Dez. 2012 (CET)<br />
<br />
== Abgrenzungsprobleme ==<br />
<br />
Medizinische und zahnmedizinische Leistungen (Zahntechnik 7%) sind zwar steuerbefreit, jedoch gibt es Probleme bei der Abgrenzung zu ärztlichen (und zahnärztlichen) Leistungen, die nicht medizinisch indiziert sind, sondern aus anderen Inikationen (Kosmetik, Wellness u.ä.) erfolgen.<br />
<br />
Ein umfangreiches Thema ist auch die Abgrenzung von ermäßigtem und vollem MwSt-Satz bei Nahrungsmitteln, die im Rahmen von Dienstleitungen geleifert werden (typischerweise Restaurantbesuch u.ä.) So wurden Fastfood-Ketten, bei denen traditionell viele Kunden die Speisen zum Mitnehmen kaufen, dazu verpflichtet exakt abzurechnen, welche Speisen sie außer Haus verkaufen (ermäßigter Steuersatz) und welche in der Einrichtung konsumiert werden (voller Steuersatz). Trotz der unterschiedlichen Steuersätze verkaufen Fastfoodunternehmen ihre Speisen zu einem einheitlichen Peis, unabhängig davon, wo der Kunde sie verzehrt. In der Vergangenheit tendierten diese Unternehmen aber eher dazu, den Verkauf als Außer-Haus-Verkauf zu verbuchen, um einen günstigeren Steuersatz zu erhalten.<br />
<br />
Um grundsätzliche Fragen hinsichtlich vollem oder ermäßigtem Steuersatz bei den vielfältigen Fragestellungen beim Verkauf von Speisen zu beantworten, hat das Bundesministerium für Finanzen (BMF)(als Reaktion aufdie Rechtssprechung des EuGH und des BFH) mit Schreiben vom 20. März 2013 festgestellt: "Die Abgabe von Speisen unterliegt nur dann dem ermäßigten Steuersatz von 7 %, wenn es sich um eine Lieferung i. S. d. § 3 Abs. 1 UStG handelt." Werden Speisen im Rahmen von sonstigen Leistungen i. S. D. § 3 Abs. 9 abgegeben, greift der reguläre Steuersatz von 19 %. Nahezu jede Abgabe von Speisen ist mit einem Dienstleistungselement verbunden. Dienstleistungen<br />
sind aber nur dann schädlich für den ermäßigten Steuersatz, wenn sie bei einer<br />
Gesamtbetrachtung des Vorgangs im Umsatz qualitativ überwiegen. Steuerunschädlich sind nach Ansicht des BMF beispielsweise Dienstleistungen, die notwendig mit der<br />
Vermarktung verzehrfertiger Speisen verbunden sind, wie beispielsweise: Zubereitung der Speisen, Transport der Speisen zum Ort des Verzehrs einschließlich der damit im Zusammenhang<br />
stehenden Leistungen wie Kühlen oder Wärmen, Vereinbarung eines festen Lieferzeitpunkts, übliche Nebenleistungen (z. B. Verpackungen, Beigabe von Einweggeschirr oder -besteck), Bereitstellung von Vorrichtungen, die in erster Linie dem Verkauf von Waren dienen (z. B.<br />
Ablagebretter an Kiosken). Die bisherige Unterscheidung in<br />
Standardspeisen und andere Speisen hat keine umsatzsteuerrechtliche Bedeutung mehr.<br />
Nicht notwendig mit der Vermarktung der Speisen verbunden und damit Steuerschädlich für den<br />
ermäßigten Steuersatz sind hingegen beispielsweise: Bereitstellung einer die Bewirtung fördernden Infrastruktur (Tische und Stühle, Biertischgarnituren), Servieren der Speisen und Getränke, Reinigung und Entsorgung von Gegenständen, Individuelle Beratung bei der Auswahl der Speisen und Getränke. Erfüllen überlassene Gegenstände (Geschirr, Platten etc.) lediglich Verpackungsfunktion, stellt deren Überlassung kein berücksichtigungsfähiges Dienstleistungselement dar. Stellt der speisenabgebende Unternehmer eine die Bewirtung fördernde Infrastruktur bereit, ist dies bereits schädlich für den ermäßigten Steuersatz. Ob der Kunde diese Infrastruktur auch tatsächlich nutzt, ist unerheblich. Anders verhält es sich, wenn der Kunde bereits bei Vertragsschluss erklärt, dass er die Speisen und Getränke nicht vor Ort verzehren, sondern mitnehmen möchte. Dann bleibt eine die Bewirtung fördernde Infrastruktur unberücksichtigt. Die bekannte Frage „zum Hieressen oder zum Mitnehmen“ behält also ihre umsatzsteuerrechtliche Bedeutung. Dienen Vorrichtungen in erster Linie anderen Zwecken, als den Verzehr von Speisen und Getränken zu erleichtern (z. B. Stehtische, Bestuhlung in Kino, Theater oder Stadion, Sitzgelegenheiten in Wartebereichen von Kinofoyers etc.), bleiben auch diese unberücksichtigt. Dazu hat das BMF 16 konkrete Beispielfälle aufgeführt für Imbissstände, Catering-/Partyservice-Unternehmer, Mittagsverpflegung an Schulen, Verpflegung in Krankenhäusern, Mahlzeitendienste (= Essen auf Rädern) und „Food Courts“ (= mehrere Unternehmer stellen z. B. in Einkaufszentren gemeinsam Tische und Stühle zur Verfügung).<br />
--[[Benutzer:Bin im Garten|Bin im Garten]] ([[Benutzer Diskussion:Bin im Garten|Diskussion]]) 15:25, 29. Jun. 2013 (CEST)<br />
<br />
==Nullsumme der Umsatzsteuer==<br />
<br />
Die Nachzahlungszinsen stellen nur auf den Vorteil des konkreten Unternehmers ab. Es ist dabei unerheblich, ob eine Vorsteuer gezogen wird. Denn es ist nur auf den Vorteil des konkreten Unternehmers abzustellen. Wenn die USt in 01 entsteht, aber mangels tauglicher Rechnung erst in 04 die Vorsteuer gezogen werden kann, entstehen trotzdem die Nachzahlungszinsen.--[[Spezial:Beiträge/89.204.135.192|89.204.135.192]] 00:20, 30. Sep. 2013 (CEST)<br />
<br />
== Vorsteuerabzug ==<br />
<br />
Der angegebene § 14c UStG (unrichtiger ... Steuerabzug) erscheint offensichtlich falsch. Die notwendigen Rechnungsdetails werden in §14 UStG genannt. --[[Benutzer:Alossola|Alossola]] ([[Benutzer Diskussion:Alossola|Diskussion]]) 06:30, 9. Feb. 2014 (CET)<br />
:Richtig. Der ganze Abschnitt gehört eigentlich überarbeitet. Den Gesetzesverweis habe ich gleich mal richtig gestellt. Das war übrigens an zwei Stellen falsch. {{erledigt|[[Benutzer:Michael Metschkoll|Michael Metschkoll]] ([[Benutzer Diskussion:Michael Metschkoll|Diskussion]]) 13:34, 10. Feb. 2014 (CET)}}<br />
<br />
== Vorsteuerabzug ==<br />
<br />
Diesen Satz möchte ich entfernen, da er sachlich falsch ist, obwohl er sich in vielen Lehrbüchern tatsächlich so wiederfindet:<br />
<br />
Nur der Mehrwert, der auf jeder Herstellungs- oder Handelsstufe eines Produktes oder sonstigen Leistung entsteht, ist der Besteuerung unterworfen. <br />
<br />
Zum einen geht dieser Satz aus dem Gesetzestext nicht hervor und auch in der Praxis findet diese: "Nur Mehrwertbesteuerung auf jeder Stufe", faktisch nicht statt.<br />
Das jeweilige Produkt ist durch den Vorsteuerabzug während der gesamten Herstellung Umsatzsteuerfrei. Besonders deutlich wird dies bei Investitionsgütern oder Vorleistungen, die länger in einem Unternehmen verweilen, bevor sie veräußert werden.<br />
<br />
Begründung:<br />
Diese ist schon mit dem vorherigen Satz gegeben:<br />
"Durch den Vorsteuerabzug wird sichergestellt, dass die Umsatzsteuer wirtschaftlich nur vom Endverbraucher getragen wird."<br />
<br />
Diese Steuerfreiheit während der Herstellung ist die Folge der Einführung des Vorsteuerabzuges gewesen. Auslöser dieser Veränderung (1967/68), war die preisverzerrende Wirkung der allphasen Brutto Umsatzsteuer.<br />
<br />
Was bedeutet dies in der Praxis?<br />
Das Unternehmen bekommt alle, für Vorleistungen und Investitionen, die innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gezahlten Umsatzsteuer Beträge vom Finanzamt zu 100% erstattet. Dass besagt Satz 1 des §15 USTG http://www.gesetze-im-internet.de/ustg_1980/__15.html<br />
<br />
Demgegenüber stehen die Eingenommenen Umsatzsteuerbeträge innerhalb des gleichen Zeitraumes für verkaufte Produkte und Dienstleistungen, die nicht mit den Vorleistungen Identisch sein müssen. <br />
Diese Beträge müßte das Unternehmen zu 100% an das Finanzamt überweisen, werden aber mithilfe der Umsatzsteuervoranmeldung http://www.finanzamt.bayern.de/Informationen/Formulare/Weitere_Themen_A_bis_Z/Umsatzsteuer-Voranmeldung/USt_1_A-2014.pdf miteinander verrechnet. Nur der Saldo wird an das Finanzamt überwiesen oder vom Finanzamt erstattet.<br />
--[[Benutzer:W Heimann|W Heimann]] ([[Benutzer Diskussion:W Heimann|Diskussion]]) 15:06, 14. Jun. 2014 (CEST)<br />
<br />
== Neuordnung der Umsatzsteuerartikel ==<br />
<br />
Ich habe unter [[Diskussion:Mehrwertsteuer#Belege für die Eigenständigkeit des Artikels fehlen]] eine Neuordnung der Umsatzsteuerartikel<br />
angeregt. Mit der Redaktion Recht stimme ich das unter [[Portal Diskussion:Recht|Portal Diskussion:Recht#Neuordnung der Umsatzsteuerartikel]] ab. Helfer sind willkommen. ----[[Benutzer:Mundanus|Mundanus]] ([[Benutzer Diskussion:Mundanus|Diskussion]]) 18:23, 9. Nov. 2015 (CET)<br />
<br />
== Voraussetzungen Vorsteuerabzug ==<br />
<br />
An der ein oder anderen Stelle wird oder/und verwechselt.<br />
Es muss unter anderem heißen:<br />
1. Empfang der Leistung für das Unternehmen oder Anzahlung<br />
'''und'''<br />
2. Besitz einer ordnungsgemäßen Rechnung nach §§ 14, 14 a UStG.<br />
oder<br />
Elektronische Rechnung oder Quittung mit allen Pflichtangeben<br />
...<br />
3. Berechtigung zum Vorsteuerabzug <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/188.210.55.12|188.210.55.12]] ([[Benutzer Diskussion:188.210.55.12|Diskussion]])<nowiki/> 20:58, 18. Mär. 2016 (CET))</small><br />
: Wenn auch spät, trotzdem danke für den Hinweis. Hatte erst probiert die Auflistung passend umzuformulieren, glaube aber dass es besser wäre den ganzen Absatz umzuformulieren. Ich habe mal einen entsprechenden Baustein eingefügt, damit das möglichst jemand bearbeitet. --[[Benutzer:Indeedous|Indeedous]] ([[Benutzer Diskussion:Indeedous|Diskussion]]) 23:39, 29. Okt. 2018 (CET)<br />
<br />
== Differenzbesteuerung MWSt / USt ==<br />
<br />
In dem Artikel taucht sehr oft das Wort Mehrwertsteuer auf, ich glaube das sollte Umsatzsteuer heißen.<br />
Denn im § 25a UStG: Differenzbesteuerung<br />
taucht das Wort Mehrwertsteuer auch nicht auf.<br />
Vielleicht kann dies jemand mit Sachverstand überprüfen. --[[Benutzer:Wolf passau|Wolf passau]] ([[Benutzer Diskussion:Wolf passau|Diskussion]]) 10:43, 24. Jan. 2018 (CET)<br />
<br />
== Differenzbesteuerung bei Silber ==<br />
<br />
Schönen Guten Abend,<br />
auf der Homepage von feingoldhandel.de <br />
<br />
( https://feingoldhandel.de/was-sie-bei-der-investition-in-silber-und-gold-ueber-die-mehrwertsteuer-wissen-sollten )<br />
<br />
ist u.a. zu lesen:<br />
<br />
''"Unsere Silbermünzen sind aber differenzbesteuert und liegen damit bei einem ähnlichen Satz wie dem verminderten. Bei der Einfuhr aus dem Ausland wird eine Einfuhrumsatzsteuer von 7 Prozent fällig. Wenn wir als Händler das Silber nun weiterverkaufen, müssen wir die 19 Prozent Mehrwertsteuer nicht auf den vollen Nettoverkaufspreis aufschlagen, sondern auf die Differenz, die sich aus Einkaufspreis und Bruttoverkaufspreis ergibt. Man spricht von der Differenzbesteuerung."''<br />
<br />
Kann es sein, dass sich in der letzten Zeile ein Fehler eingeschlichen hat und es statt Bruttoverkaufspreis Nettoverkaufspreis heißen müsste? <br />
Ferner würde mich interessieren, ob hier der Netto- oder der Bruttoeinkaufspreis gemeint ist, ob also die Einfuhrumsatzsteuer beim EK enthalten ist.<br />
--[[Spezial:Beiträge/2A02:8109:8CC0:3D54:C418:96F0:CF9D:3A7F|2A02:8109:8CC0:3D54:C418:96F0:CF9D:3A7F]] 21:11, 25. Jan. 2018 (CET)<br />
<br />
== sofortiger, voller vorsteuerabzug bei zahlungen für (nicht geringwertige) investitionsgüter?? ==<br />
<br />
könnte bitte geklärt werden, wie's mit der berechtigung zum sofortigen, vollen vorsteuerabzug bei größeren investitionsgütern aussieht...? in der EA- bzw. EÜ-rechnung dürfen diese nur scheibchenweise via afa veranschlagt werden. wie sieht es dann aber mit der in einer großen zahlung für eine investition enthaltenen umsatzsteuer bzw. vorsteuer aus? kann man die gleich im selben jahr voll mit vereinnahmter umsatzsteuer gegenrechnen, oder wird auch die gemäß den afa-anteilen gestückelt und über die jahre verteilt??? in "Mehrwertsteuer: Erläuterungen für die Praxis mit zahlreichen Beispielen", Hans-Joachim Krebs, 2013, heißt es: "daß im Prinzip auch die Vorsteuern für Investitionsgüter voll abgezogen werden können." S. 192. richtig? ferner: "Hat jemand die durch objektive Anhaltspunkte belegte Absicht ... eine wirtschaftliche T&auml;tigkeit auszu&uuml;ben und t&auml;tigt er f&uuml;r diese Zwecke Investitionsausgaben, dann handelt er als Steuerpflichtiger und hat das Recht zum sofortigen Vorsteuerabzug f&uuml;r diese Investitionen, sofern die beabsichtigten Ums&auml;tze das Abzugsrecht er&ouml;ffnen." > https://www.smartsteuer.de/online/lexikon/v/vorsteuerabzug-lexikon-des-steuerrechts/<br />
<br />
in §15 UstG taucht das schlagwort investitionsgüter nicht auf...<br />
<br />
danke! --[[Benutzer:HilmarHansWerner|HilmarHansWerner]] ([[Benutzer Diskussion:HilmarHansWerner|Diskussion]]) 19:20, 15. Jan. 2019 (CET)<br />
:Die Vorsteuer ist für den Voranmeldungszeitraum in voller Höhe abziehbar, in dem die Rechnung vorliegt (vorausgesetzt, die Leistung wurde auch schon erbracht). Etwaige Einschränkungen des Einkommenssteuerrechtes aus §4(3)EStG haben keinen Einfluss darauf. Die Vorsteuerverbindlichkeit gegenüber dem Lieferanten ist bei Rechnungserhalt in voller Höhe entstanden und ist auch bei Fälligkeit in voller Höhe zu zahlen. Es gibt keinen umsatzsteuerlichen Grund, den Vorsteuerabzug zu stückeln. Anderenfalls wäre der EÜR-Kaufmann gegenüber dem bilanzierenden Kaufmann ungebührlich benachteiligt (der die Vorsteuer ebenfalls unter o.g. Voraussetzungen voll abziehen kann). [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 09:43, 16. Jan. 2019 (CET)<br />
<br />
==2b Umsatzsteuerpflicht der öffentlichen Hand==<br />
Trotz bereits bestehender für die bereits gestehenden BgA. Finanzwirtschaftlich unsinnig, da Steuerkreislauf (Einnahmen der öffentlichen Hand). Wettbewerbspolitisch unsinnig, da BgAs der öffentlichen Hand bereits umsatzsteuerpflichtig sind. Andere Anstalten sind ausschließlich für die öffentliche Hand tätig (keine Konkurrenz auf dem Markt). Konsequenz wäre eine Vermehrung der Verwaltung durch Wiedereingliederung der Anstalten als Behörde (bspw. IT-Dienstleister wird wieder zur IT-Dienststelle). Begründet wurde 2b mit einer EU-Harmonisierung. In welchen EU-Ländern besteht eine umfassende Umsatzsteuerpflicht der öffentlichen Hand?--[[Benutzer:Wikiseidank|Wikiseidank]] ([[Benutzer Diskussion:Wikiseidank|Diskussion]]) 07:14, 28. Feb. 2019 (CET)<br />
<br />
== mehrwertsteuer als steuerlich abziehbare kosten? ==<br />
<br />
unternehmerisch ist der gewinn (vor steuern [körperschaftsteuer, gewerbesteuer]), wenn ich nicht irre, der nettogewinn (also nach abzug der mehrwertsteuer [umsatzsteuer - vorsteuer]) minus kosten. aber ist das auch steuerlich so? ist der mit KSt und GSt zu versteuernde gewinn umsatz - mehrwertsteuer - kosten, oder umsatz - kosten? danke für klärung. --[[Benutzer:HilmarHansWerner|HilmarHansWerner]] ([[Benutzer Diskussion:HilmarHansWerner|Diskussion]]) 03:13, 13. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Die verkürzte Antwort: Die Umsatzsteuer wird bei der unternehmerischen (wie auch der steuerlichen) Gewinnermittlung nicht berücksichtigt. <br>Ausführlicher / technisch korrekter - aber mit dem selben Ergebnis: Die Einnahme der Umsatzsteuer bewirkt tatsächlich eine Erhöhung des Betriebsvermögens und würde zunächst eine Gewinnerhöhung und somit auch eine höhere Steuerbelastung bedingen (Steuerlicher Gewinn = Betriebsvermögen am Ende des Veranlagungszeitraumes - Betriebsvermögen zu Beginn des Vermögenszeitraumes (zuzüglich Entnahmen abzüglich Einlagen). Tatsächlich verursacht die USt-Einnahme die Bildung einer Umsatzsteuerverbindlichkeit (Bank an Verbindlichkeiten aus Steuern). Diese Verbindlichkeit verringert natürlich wieder das Betriebsvermögen, somit den steuerlichen Gewinn, somit die Steuerlast. Effekt = Null.<br>Für die Vorsteuer gilt das Gleiche mit umgekehrtem Vorzeichen. Siehe auch §9b EStG. <br>Buchhalterische Betrachtung: Die Umsatzsteuer wird (idR.) nicht auf GuV-Konten sondern auf Bestandskonten gebucht, hat also keinen Effekt auf den Gewinn. <br>Diese durchaus komplexe Betrachtungsweise birgt den Vorteil, dass sie die Ausnahmefälle berücksichtigen kann, in denen die Umsatzsteuer (oder Vorsteuer) tatsächlich Kosten darstellen (Gestellung eines Firmenwagens, nichtabziehbare Vorsteuer etc.), die nicht an andere weitergereicht werden können oder für die ein Erstattungsanspruch gegenüber dem Finanzamt bestünde. <br>Für die Wald- und Wiesensachverhalte kann man aber mit der verkürzten Erläuterung ganz gut zurechtkommen: Umsatzsteuer - egal mit welchem Vorzeichen - hat in der Einkommenssteuerermittlung nichts zu suchen. [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 20:24, 17. Jul. 2019 (CEST)<br />
::Addendum: Das oben beschriebene betrifft die Sachverhalte bei Sollbesteuerung. Bei Ist-Besteuerung sieht es ein klein wenig anders aus. [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 20:27, 17. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
== "Vorsteuerbeträge von anderen Unternehmern"?? ==<br />
<br />
frage zu folgender tabelle:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|<br />
! Bemessungsgrundlage<br />
! Steuer<br />
|-<br />
| Steuerpflichtige Umsätze<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| + Zum Steuersatz von 19 %<br />
| style="text-align:right" | 1000,00&nbsp;€<br />
| style="text-align:right" | 190,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| + Zum Steuersatz von 7 %<br />
| style="text-align:right" | 1000,00&nbsp;€<br />
| style="text-align:right" | 70,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| = Umsatzsteuer<br />
|<br />
| style="text-align:right" | 260,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| ./. Vorsteuerbeträge von anderen Unternehmern<br />
|<br />
| style="text-align:right" | 140,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| = Umsatzsteuer-Vorauszahlung<br />
|<br />
| style="text-align:right" | 120,00&nbsp;€<br />
|}<br />
<br />
sollte es nicht - zum besseren verständnis für den einsteiger - heißen: "Vorsteuer (gezahlt an andere Unternehmen)" und davor "Umsatzsteuer (gezahlt an eigenes Unternehmen)"?? <br />
<br />
und: "= Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer - Vorsteuer)"<br />
<br />
also:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
|<br />
! Bemessungsgrundlage<br />
! Steuer<br />
|-<br />
| Steuerpflichtige Umsätze<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
| + Zum Steuersatz von 19 %<br />
| style="text-align:right" | 1000,00&nbsp;€<br />
| style="text-align:right" | 190,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| + Zum Steuersatz von 7 %<br />
| style="text-align:right" | 1000,00&nbsp;€<br />
| style="text-align:right" | 70,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| = Umsatzsteuer (gezahlt an eigenes Unternehmen)<br />
|<br />
| style="text-align:right" | 260,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| ./. Vorsteuer (gezahlt an andere Unternehmen)<br />
|<br />
| style="text-align:right" | 140,00&nbsp;€<br />
|-<br />
| = Mehrwertsteuer (Umsatzsteuer - Vorsteuer)<br />
|<br />
| style="text-align:right" | 120,00&nbsp;€<br />
|}<br />
<br />
--[[Benutzer:HilmarHansWerner|HilmarHansWerner]] ([[Benutzer Diskussion:HilmarHansWerner|Diskussion]]) 03:22, 13. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Ein guter Ansatz, das Thema für Laien verständlicher zu machen. <br>Bei der Formulierung "Gezahlt an eigenes Unternehmen" ist noch nicht klar, wer hier gezahlt hat. Man könnte - analog zur Vorsteuer - annehmen, das Unternehmen selbst habe gezahlt. Verständlicher wäre hier: "Erhalten von Kunden" oder "vereinnahmt / eingenommen aus Umsätzen". <br>Auch die begriffliche Vermischung von Mehrwertsteuer / Umsatzsteuer ist unglücklich. Mehrwertsteuer ist die umgangssprachliche Bezeichnung der deutschen Umsatzsteuer, Excel würde jetzt über einen Zirkelbezug jammern. Der Differenzbetrag aus vereinnahmter Umsatzsteuer und gezahlter Vorsteuer ist nicht die Mehrwertsteuer, sondern der Nettosteuerbetrag, der als Umsatzsteuervorauszahlung an das Finanzamt abzuführen ist. Kerniger für den Laien wäre hier vielleicht die Formulierung: "An das Finanzamt zu zahlen / Steuerlast / Steuerschuld". [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 20:07, 17. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
::hallo [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]])! was hälst du von "gezahlt vom Kunden" statt "gezahlt an eigenes Unternehmen"? zu deiner unterscheidung "Der Differenzbetrag aus vereinnahmter Umsatzsteuer und gezahlter Vorsteuer ist nicht die Mehrwertsteuer, sondern der Nettosteuerbetrag, der als Umsatzsteuervorauszahlung an das Finanzamt abzuführen ist." - hier stimme ich nicht zu - auch wenn die wörter in der praxis total unscharf verwendet bzw. durcheinander geworfen werden. ich habe irgendwo gelesen - was für mich sinn machte -: es gibt/gab auch die variante einer umsatzsteuer ohne vorsteuerabzug, eben einfach eine steuer auf den ganzen umsatz. nun will man aber nicht den umsatz besteuern, sondern den "mehrwert"! der vom unterneh/men/mer geschaffene mehrwert ergibt sich aus dem wert der eigenen leistung minus dem wert vorausgehender, gewissermaßen eingebauter fremdleistungen; analog im bereich der steuer: steuer auf den umsatz des unternehmens minus steuer auf den umsatz der fremdunternehmer, die man selber bezahlt hat; das ist die vorsteuer. ergo: umsatzsteuer - vorsteuer = mehrwertsteuer. ...wenn man die wörter so verwenden will, dass sie sinn machen (und der sinn entgeht einem oft in steuerangelegenheiten...)... ;-)<br />
<br />
::wenn man nämlich ein wenig über den sinn der ganzen operationen nachdenkt, versteht man besser - und kann besser kritisieren! also der kunde, der konsument zahlt die volle umsatzsteuer. das unternehmen zahlt nur die mehrwertsteuer, leitet also nur einen teil der vom konsumenten gezahlten umsatzsteuer an das finanzamt durch. die steuer auf die fremdleistungen (waren, dienste...), die in anspruch genommenen wurden, um die eigene leistung zu produzieren, gibt der staat dem unternehmen wieder, entlastet es also etwas, im unterschied zum konsumenten. was macht der staat damit? er 'bestraft' das, was jede wirtschaft braucht: die mehrwertproduktion... man sollte statt dessen besser ein unternehmen belohnen, das eine leistung herstellt, und dabei wenig oder keine fremdleistung in anspruch nehmen muss, ein unternehmen, das also hoch produktiv ist bzw. großen mehrwert erzeugt. deshalb sollte eher die differenz zwischen umsatzsteuer und vorsteuer einbehalten werden dürfen, und statt dessen - als eine "kostensteuer"! - der vorsteueranteil weitergeleitet (also doppelt bezahlt) werden! oder irre ich? --[[Benutzer:HilmarHansWerner|HilmarHansWerner]] ([[Benutzer Diskussion:HilmarHansWerner|Diskussion]]) 15:24, 23. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
:::Hallo Hilmar. Du meinst das Richtige (und ziehst auch die richtigen Schlüsse) verwendest aber die falschen / irreführenden Begriffe. Die deutsche Umsatzsteuer ist dem Wesen nach eine Mehrwertsteuer. Sie zielt darauf ab, bei den Unternehmen lediglich den Mehrwert zu besteuern, also die Differenz aus abgegebenen und erhaltenen Leistungen. Die Steuer auf den Mehrwert ist aber keine Steuer, die sich in der Sache von der deutschen Umsatzsteuer unterscheidet. Sie ist ein und dieselbe. Ausschließlich die Besteuerung des Mehrwertes Mehrwertsteuer zu nennen ist im deutschem Rechtsraum irreführend, da Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer synonym sind. Es sind nicht deine Gedankengänge, die ich moniere, die halte ich für absolut zutreffend. Lediglich die Begrifflichkeiten.<br>"Gezahlt vom Kunden" halte ich auch für geeignet, Missverständnisse auszuschließen. [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 12:12, 29. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Wer hats erhöht? Die Mehrwertsteuererhöhungspartei! ==<br />
<br />
In [[Umsatzsteuergesetz_(Deutschland)#Umsatzsteuersätze]] wird zwar angeben wann eine Erhöhung ist Kraft trat, aber nicht vom wem sie wann beschlossen wurde. Also die realpolitische Verkündigung vor Pressemikrofonen, und weniger der Zeitpunkt an dem der irgendwo im Parteienkämmerchen gefasste Beschluss von den untergeordneten Bundesorganen nachgeäfft wird. Die 19% gelten seit 1.1.2007, wem haben wir sie zu verdanken? Noch rot-grün, oder schon Merkel? [https://www.focus.de/politik/deutschland/19-statt-16-prozent_aid_101291.html Verhandlungen zur GroKo im November 2005] waren es offenbar. Die beiden Erhöhungen 1968 sind dem GroKo-[[Kabinett_Kiesinger]] und Finanzminister FJS zuzuschreiben, 1978&79 dem rot-gelben [[Kabinett Schmidt II]], 1993 und der Aprilscherz für 1998 den jeweiligen schwarz-gelben Kohlkabinetten. Aber 14% ab Juli 1983? Das war besonders schön. In der Opposition war die CDU gegen eine Erhöhung, nach dem Sturz von Schmidt aber an den Hebeln der Macht und urplötzlich dafür. Daher heißt [https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-mehrwertsteuererhoehungspartei/681336.html Die Mehrwertsteuererhöhungspartei] CDU/CSU. Und gesenkt wurde die Mwst nie. --[[Benutzer:Matthead|Matthead]] ([[Benutzer Diskussion:Matthead|Diskussion]]) 15:43, 22. Sep. 2019 (CEST)<br />
:Herzlichen Dank für diesen konstruktiven Beitrag. Wie könnte man das gewinnbringend in den Artikel einbauen? [[Benutzer:Kleinalrik|Kleinalrik]] ([[Benutzer Diskussion:Kleinalrik|Diskussion]]) 09:33, 23. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Lieferung ==<br />
<br />
Lieferung bedeutet umgangssprachlich Warenversand, bzw. heutzutage meist online-Bestellungen. Soweit klar. Ich kann mir bloß absolut nicht vorstellen, daß der ermäßigte Steuersatz für "Lieferung von Lebensmitteln" bedeutet, daß Kartoffeln umsatzsteuerlich günstiger sind, wenn sie online (anstatt im Supermarkt) gekauft werden.<br />
<br />
Ich vermute mal, daß "Lieferung" in diesem Fall eher allgemein "Übereignung" (also Verkauf, oder ggf. auch Tausch, Schenkung) bedeutet? Falls ja, wären folgende Änderungen hilfreich:<br />
* In der Einleitung kurz (und verständlich) erklären, was mit "Lieferung" gemeint ist.<br />
* Dies im Abschnitt [[Umsatzsteuergesetz_(Deutschland)#Lieferung]] ebenfalls verständlich erklären.<br />
* Dabei jeweils darauf hinweisen, daß "Lieferung" sich in diesem Fall nicht ausschliesslich auf Versandhandel bezieht.<br />
* Den link nach [[Lieferung]] am besten komplett entfernen (da wird gleich in der Einleitung von "Versendungskauf" geredet, und kurz darauf behauptet "...beim Kauf im Supermarkt), handelt es sich im engeren Sinne nicht um eine Lieferung".<br />
* Ein link zum Unterabschnitt [[Lieferung#Umsatzsteuerrecht]] wäre potentiell sinnvoll (der Abschnitt ist bloß so unverständlich verklausuliert, daß es unklar bleibt, ob beim Lebensmittelkauf an der Supermarktkasse womöglich doch eine "Lieferung" stattfindet (im umsatzsteuerlich vergünstigtem Sinne, entgegen dem vorher genannten engeren Sinne).<br />
--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:29, 7. Jun. 2021 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wirsol&diff=207618035Wirsol2021-01-13T21:52:09Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Broken link fixed</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = WIRSOL – Die Marke der WIRCON GmbH (seit 2014)<br />
| Logo = Wirsol Solar Logo.svg<br />
| Unternehmensform = GmbH<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 2013<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Mannheim]], [[Deutschland]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.wirsol.de/ |titel=WIRCON |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-05-27 |sprache=}}</ref><br />
| Leitung = [[Matthias Brückmann]]<br />
| Mitarbeiterzahl = 30 <small>(Dezember 2019)</small><br />
| Umsatz = ca. 150 Mio. [[Euro]] <small>(2015)</small><br />
| Stand = <br />
| Branche = [[Photovoltaik]], [[Solartechnik]], [[Windenergie]], [[E-Mobilität]]<br />
| Homepage = [https://wirsol.com/ wirsol.com]<br />
}}<br />
<br />
'''Wirsol''' (Eigenschreibweise ''WIRSOL'') ist die Marke des Projektierers und [[Energiedienstleistung|Energiedienstleisters]] Wircon GmbH.<ref name="Wirsol_Markenübernahme" /> Die Wircon GmbH wurde im Dezember 2013 gegründet. Tätigkeitsschwerpunkte sind die Erbringung von Erneuerbare-Energien-Projekten vorwiegend auf dem deutschen Markt. Der Fokus der Wircon-Gruppe liegt im Bereich Wind- und Photovoltaik-Großprojekten, Photovoltaik-Kleindachanlagen für Privatkunden, Photovoltaik-Großdachanlagen für vorwiegend gewerbliche Kunden sowie auf der nachhaltigen Betriebsführung von erneuerbaren Energieanlagen der vorstehenden Erzeugungsarten. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben etwa 11.000 Kunden (Stand Februar 2017).<br />
<br />
Die ehemalige Wirsol-Gruppe war eine internationale Projektgesellschaft für Planung, Bau und Finanzierung von Anlagen auf Basis [[Erneuerbare Energie|erneuerbarer Energien]], insbesondere [[Solarkraftwerk]]en. Der Firmenhauptsitz war in [[Deutschland]]. Weitere Unternehmensstandorte befanden sich in [[Spanien]], [[Italien]], [[Belgien]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], der [[Schweiz]], [[Kanada]], den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Brasilien]], [[Japan]], [[China]], [[Malaysia]] und auf den [[Malediven]]. Weltweit war das Unternehmen für die Installation von mehr als 7.000 Solaranlagen bei einer Gesamtleistung von mehr als 450 [[Watt Peak|MWp]] verantwortlich. Für die Unternehmensgruppe Wirsol wurde im Herbst 2013 ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Im März 2014 übernahm die Wircon GmbH Teile der Gruppe.<br />
<br />
== Tätigkeitsfelder ==<br />
Die Wircon GmbH mit ihrer Marke Wirsol deckt von der Beratung, Planung, Handel, Installation, Wartung bis hin zur technischen und kaufmännischen Betriebsführung, Service, und Finanzierung alle technischen und kaufmännischen Aspekte der Solarenergie ab. Dies schließt sowohl Solaranlagen für private Haushalte als auch Sonnenkraftwerke für Unternehmen / institutionelle Investoren ein.<br />
<br />
In vergleichsweise geringem Umfang widmet sich Wirsol neben der Solarenergie auch anderen Formen von erneuerbaren Energien sowie [[Hybridanlage|Hybridsystemen]] und [[Dieselmotor|Dieselsubstitution]].<br />
<br />
== Firmengeschichte ==<br />
Die im Dezember 2013 mit Unterstützung von [[Dietmar Hopp]] gegründete Wircon GmbH hat zum 3. März 2014 einzelne Teile des Deutschland-Geschäfts der in Schwierigkeiten geratenen Wirsol-Gruppe übernommen. Die Marke Wirsol<ref name="Wirsol_Markenübernahme">{{Internetquelle |titel=Nach der Insolvenz: "Wirsol hat das Tal der Tränen hinter sich" |werk=rnz.de |url=https://www.rnz.de/wirtschaft/wirtschaft-regional_artikel,-Wirtschaft-Regional-Nach-der-Insolvenz-Wirsol-hat-das-Tal-der-Traenen-hinter-sich-_arid,8210.html |zugriff=2017-05-31}}</ref> wird weitergeführt und neu positioniert.<br />
<br />
== Firmengeschichte vor Insolvenz der Wirsol-Gruppe ==<br />
Gegründet wurde das Unternehmen am 1. Februar 2003 von Markus Wirth, Hans Wirth und Stefan Riel als „Die Hausrenovierer GmbH“ in [[Waghäusel]] ([[Landkreis Karlsruhe]]), wo sich auch der Hauptsitz des Unternehmens befindet. Nachdem sich die Firma zunehmend auf den Bereich [[Photovoltaik]] spezialisierte, wurde sie im Januar 2004 in „Wirth Solar GmbH“ umbenannt. Aufgrund drohender Streitigkeiten mit der [[Würth-Gruppe|Würth Solar GmbH]] trafen die Verantwortlichen 2007 die Entscheidung für eine Umbenennung in „Wirsol Deutschland GmbH“. Diese wurde zum Tochterunternehmen der neu gegründeten Holding „Wirsol Solar AG“. 2010 wurde der Vorstand des Unternehmens von den Firmengründern erweitert. Bernd Kästner ist seitdem Finanzvorstand. Nikolaus Krane, zuvor bei [[Conergy]] im Vorstand, verantwortet bei Wirsol die Bereiche internationale Finanzprodukte, Großprojekte und Kommunikation.<br />
<br />
Um die Geschäftsbeziehungen mit Asien voranzutreiben hat das Unternehmen mit der Wirsol Solar Technology Beijing Ltd. einen Firmenstandort in China geschaffen. Im Juni 2012 eröffnete Wirsol in [[Kuala Lumpur]], Malaysia einen Standort für Südostasien.<br />
<br />
Auf Initiative der Wirsol-Gruppe wurde im Oktober 2013 ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet. Dem Antrag wurde am 24. Oktober 2013 vom Amtsgericht Karlsruhe stattgegeben und ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Nach wie vor verfolgt die Geschäftsleitung das Ziel, die Sanierung im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens voranzutreiben. Von dieser Planinsolvenz betroffen sind die Wirsol Solar AG, die Wirsol Deutschland GmbH und die Wirsol Solar System GmbH.<br />
<br />
Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten beabsichtigte die Wirsol-Gruppe die Liquidation ihres im November 2012 gegründeten Geschäftsfelds „Windenergie“. Acht Mitarbeiter der Gesellschaft wurden mit Wirkung zum 4. November 2013 freigestellt.<br />
<br />
Im Dezember 2013 stellte die Wirsol E-Mobility GmbH einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Das Amtsgericht Karlsruhe hat dem Antrag stattgegeben und einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Betroffen sind drei Mitarbeiter.<br />
<br />
Im März 2014 wurden Teile des Deutschlandgeschäfts von der Wirsol GmbH übernommen. Wircon führt die Marke Wirsol weiter und übernimmt 80 von 300 Mitarbeitern. Eigentümer von Wircon ist [[Dietmar Hopp]].<ref>[https://www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/Wircon-uebernimmt-Teile-von-Wirsol,QUlEPTU3NzkwNiZNSUQ9MTEwOTQ5.html ''Wircon übernimmt Teile von Wirsol.''] In: ''photovoltaik.eu'', 4. März 2014, Abgerufen am 31. Mai 2017</ref><br />
<br />
== Projekte (Auswahl) ==<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:Wirsol Solartestpark Bruhrain.png|mini|Wirsol Solartestpark Bruhrain]]<br />
Im Jahr 2007 eröffnete das Unternehmen in unmittelbarer Nähe zum Firmengelände den Solartestpark [[Bruhrain]], der zu diesem Zeitpunkt mit einer Gesamtfläche von zwölf Hektar der größte [[Solarpark]] Baden-Württembergs war.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:trotz-branchenkrise-erfolgreich-als-solar-dienstleister/70096146.html | wayback=20120928001349 | text=''Erfolgreich als Solar-Dienstleister'', Financial Times Deutschland, 26. September 2012}} Abgerufen am 2. Oktober 2012</ref> Mit fast 31.000 verbauten Modulen erreicht die Anlage eine Leistung von bis zu 2,258 [[MWp]].<br />
<br />
Im April 2010 hat das Unternehmen auf dem [[Hockenheimring]] eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 848,88 kWp installiert. Entlang der Rennstrecke wurden auf 405 Meter Länge insgesamt 4.716 Solarmodule verbaut.<ref>[http://www.hockenheimring.net/news/solar-nutzung-macht-den-hockenheimring-zur-ersten-gruenen-f1-rennstrecke-der-welt ''Solar-Nutzung macht den Hockenheimring zur ersten grünen F1 Rennstrecke der Welt.''] In: ''Hockenheimring.net'', 15. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
Eines der größten Projekte im Geschäftsjahr 2011 schloss Wirsol im brandenburgischen [[Mixdorf]] ab. Auf dem 81 Hektar großen Gelände eines ehemaligen russischen Tanklagers baute das Unternehmen eine Anlage mit 24,1 MWp Spitzenleistung.<ref>[http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/286824 ''Solarpark wird in Mixdorf Steuern zahlen.''] In: ''Märkische Oderzeitung'', 19. März 2011, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
Ebenfalls auf einer Konversionsfläche in Brandenburg brachte Wirsol 2012 den mit knapp 21 MWp leistungsstarken Solarpark [[Luckau]] ans Netz. Das Solarkraftwerk entstand auf dem ehemaligen Militärflugplatz [[Alteno]].<ref>{{Webarchiv|text=''Solarpark bei Luckau in Betrieb genommen.'' |url=http://www.rbb-online.de/nachrichten/wirtschaft/2012_01/solarpark_bei_luckau.html |wayback=20120328201237 }} In: ''Rundfunk Berlin-Brandenburg Online'', 11. Januar 2012, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
Ende Juli 2013 stellte das Unternehmen den Bau der bislang größten kristallinen Aufdach-Solaranlage Europas fertig. Die Photovoltaik-Anlage auf dem elf Hektar großen Verteilungszentrum der Firma [[Pfenning Logistics]] im nordbadischen [[Heddesheim]] hat eine Spitzenleistung von 8,1 MWp.<ref>[https://www.morgenweb.de/region/mannheimer-morgen/heddesheim/auf-lagerhallen-wird-solarstrom-erzeugt-1.1160113 ''Auf Lagerhallen wird Solarstrom erzeugt.''] In: ''Mannheimer Morgen'', 16. August 2013, abgerufen am 19. August 2013</ref><br />
<br />
2015 erreichte Wirsol mit seinen Projekten eine Solarleistung von über 150 Megawatt.<br />
<br />
2016 startete Wirsol seine ersten Mieterstromprojekte in Baden-Württemberg und Bayern in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorgern.<br />
<br />
Seit Februar 2017 arbeitet Wirsol in Baden-Württemberg am intelligenten Stromnetz mit. Das Unternehmen beteiligt sich an C/sells, dem „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG), einem Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums.<br />
<br />
Im August 2017 realisierte Wirsol zwei neue Großdachanlagen für den traditionsreichen Weltmarktführer SEW -EURODRIVE. Die insgesamt vier Anlagen an zwei Standorten verfügen nun über eine Gesamtleistung von mehr als zwei Megawatt.<br />
<br />
Im März 2018 ging der Wirsol Windpark Straubenhardt mit 11 Windenergieanlagen und eine Gesamtleistung von rund 33 Megawatt ans Netz. Er kann rund 22.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen.<br />
<br />
=== International ===<br />
Mit der Renewable Energy Maldives (REM) gründete Wirsol 2012 das [[Joint Venture]] „Wirsol RE Maldives“, das auf den [[Malediven]] Solarkraftwerke installierte.<ref>[http://www.sonnewindwaerme.de/content/gr%C3%B6%C3%9Ftes-solarkraftwerk-der-malediven-geht-ans-netz-deutsches-unternehmen-hilft-inselstaat ''Größtes Solarkraftwerk der Malediven geht ans Netz.''] In: ''Sonne, Wind & Wärme'', 18. Juli 2012, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><ref>[https://www.rnz.de/wirtschaft/wirtschaft-magazin_artikel,-Wirtschaftsmagazin-Deutsche-Solaranlagen-fuer-das-Paradies-_arid,43355.html ''Deutsche Solaranlagen für das Paradies.''] In: ''Rhein-Neckar-Zeitung'', 25. September 2012, abgerufen am 31. Mai 2017</ref> Weitere internationale Projekte gab es in Spanien (Bovera, [[Barcelona]], [[Cáceres (Spanien)|Cáceres]]), England ([[Cornwall]]), Italien ([[Mola di Bari]]), Belgien (Wilrijk) und dem US-Staat [[Colorado]] (Fort Collins).<ref>[http://www.denverpost.com/headlines/ci_14208620 ''2nd Fort Collins brewer adds solar panels.''] In: ''Denver Post'', 17. Januar 2010, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
2013 vermeldete das Unternehmen den Baubeginn eines 22 MWp großen Solarparks auf der japanischen Insel [[Honschu]] und den Startschuss für den Solarpark [[Monte Plata]] auf der Dominikanischen Republik.<ref>[http://www.wiwo.de/unternehmen/energie/fotovoltaik-jetzt-geht-die-solar-party-richtig-los-seite-all/8785408-all.html ''Jetzt geht die Solar-Party richtig los.''] In: ''Wirtschaftswoche'', 13. September 2013, abgerufen am 5. Januar 2014</ref> Der Park wurde inzwischen an Soventix verkauft.<ref>{{Internetquelle |url=https://renewablesnow.com/news/german-soventix-buys-64-mw-solar-plant-in-dominican-republic-417430/ |titel=German Soventix buys 64-MW solar plant in Dominican Republic |abruf=2019-12-31 |sprache=en}}</ref> Mit dem Bau des Parks in Japan sollte 2014 begonnen werden.{{Zukunft|2014}}<br />
<br />
2015 errichtete das Unternehmen mit dem [[Solarpark Lerchenborg]] (61 MWp) den zu diesem Zeitpunkt größten Solarpark Skandinaviens.<ref>[http://www.sonnewindwaerme.de/photovoltaik/wirsol-eroeffnet-groessten-solarpark-skandinaviens ''Wirsol eröffnet größten Solarpark Skandinaviens.''] In: ''[[Sonne Wind & Wärme]]'', 21. Dezember 2015. Abgerufen am 17. August 2016.</ref><br />
<br />
2015 errichtete Wirsol die sechste große Aufdachanlage auf Einkaufsmärkten in der Schweiz. Insgesamt haben die Anlagen eine Leistung von rund 1,94 MWp<br />
<br />
Im Januar 2017 vermeldete das Unternehmen die Inbetriebnahme des größten Solarparks in den Niederlanden, welches als Vorzeigeprojekt gilt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.de/2017/01/20/wirsol-nimmt-30-megawatt-solarpark-in-holland-in-betrieb/ |titel=Wirsol nimmt 30-Megawatt-Solarpark in Holland in Betrieb |werk=chun.yang |datum=2017-01-19 |zugriff=2017-04-19}}</ref>, mit einer Gesamtleistung von 30 MWp.<br />
<br />
Im Februar 2017 refinanzierte Wirsol Energy Ltd zehn Solarparks mit insgesamt 61 MWp und mit Finanzierungen in Höhe von 46 Millionen Pfund.<br />
<br />
Im März 2017 startete Wirsol seinen Eintritt in den australischen Markt mit Investitionen in Höhe von 380 Millionen Dollar und der Gründung eines Tochterunternehmens mit Büro in Sydney. Den Auftakt des Engagements machten die drei Solarfarmen Whitsunday und Hamilton in Queensland und Gannawarra in Victoria mit einer Leistung von 198 MWp.<br />
<br />
Im April 2017 konnte das Unternehmen den Anschluss von 19 Solarparks melden. Die 19 Solarstandorte in England und Nordirland erzeugen jeweils zwischen 20,5 MWp und 2,5 MWp und liefern insgesamt eine Energiemenge von 105,5 MWp. Sie sind mit Krediten in einer Gesamthöhe von ca. GBP 88 Millionen finanziert.<br />
<br />
Im Mai 2017 veräußerte die Wirsol einen Teil des Portfolios ihrer Solarparks im Vereinigten Königreich an den Investor Rockfire Capital. Das Portfolio besteht aus 19 Solarparks, von denen zwei in Nordirland liegen. Die 19 Solarstandorte, mit jeweils zwischen 2,5 MWp und 20,5 MWp, haben eine Gesamtkapazität von rund 105 MWp. Kumuliert produziert das veräußerte Portfolio genügend Energie, um jährlich fast 100 Gigawattstunden Strom zu erzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.solarpowerportal.co.uk/news/rockfire_doubles_its_pipeline_target_after_105mw_portfolio_purchase |titel=Rockfire doubles purchase pipeline to 400MW after 105MW portfolio purchase |zugriff=2019-02-11 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Im November 2017 ist Wirsol mit einem Marktanteil von knapp zwölf Prozent der größte Solarparkprojektierer in Australien. An den Projekten, die in Australien zu diesem Zeitpunkt landesweit realisiert wurden, hat Wirsol einen Anteil von 19,5 Prozent.<br />
<br />
Im Dezember 2017 erwarb Wirsol Energy Ltd zwei subventionsfreie Solarkraftwerke im Vereinigten Königreich, den Outwood Solar Park, Essex mit 7 MWp Leistung und den Trowse-Newton Solar Park, Norfolk mit einer Leistung von 9 MWp.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.solarpowerportal.co.uk/news/wirsol_moves_towards_150mw_subsidy_free_target_with_two_new_projects |titel=Wirsol moves towards 150MW subsidy-free target with two new projects |zugriff=2019-02-11 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Im März 2018 erhielten in Australien Wirsol Energy und Edify Energy den Zuschlag bei einer staatlichen Ausschreibung für Großspeicher. Ein 25&nbsp;MW/50&nbsp;MWh Tesla Lithium-Ionen-Batteriespeicher – das Gannawarra Energiespeichersystem – wird in den 50-MW-Solarpark Gannawarra integriert.<ref>{{Internetquelle |autor=Author |url=https://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2018/kw47/wirsol-nimmt-170-mw-solarparks-in-australien-in-betrieb.html |titel=Wirsol nimmt 170-MW-Solarparks in Australien in Betrieb |zugriff=2019-02-11 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Sponsoring ==<br />
Die Wirsol Solar AG war seit der Bundesliga-Saison 2011/2012 offizieller Sponsor der [[TSG 1899 Hoffenheim]] und Namensgeber der [[Rhein-Neckar-Arena]] (''WIRSOL Rhein-Neckar-Arena'') in [[Sinsheim]], wo die TSG ihre Heimspiele austrägt. Die Wircon GmbH mit ihrer Marke Wirsol führte das Engagement als offizieller Sponsor der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim bis Januar 2019 fort. Seit Januar 2019 trägt die Arena den Namen [[Prezero-Arena]]. WIRCON setzt sein Engagement bei der TSG in anderer Form fort.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://wirsol.com/ Website der Wircon GmbH]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Wirsol Solar AG}}<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Solarenergie)]]<br />
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Karlsruhe)]]<br />
[[Kategorie:Waghäusel]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2003]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wirsol&diff=207617984Wirsol2021-01-13T21:50:41Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Weblinks */ broken link fixed</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = WIRSOL – Die Marke der WIRCON GmbH (seit 2014)<br />
| Logo = Wirsol Solar Logo.svg<br />
| Unternehmensform = GmbH<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = 2013<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Auflösungsgrund = <br />
| Sitz = [[Mannheim]], [[Deutschland]]<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.wirsol.de/ |titel=WIRCON |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-05-27 |sprache=}}</ref><br />
| Leitung = [[Matthias Brückmann]]<br />
| Mitarbeiterzahl = 30 <small>(Dezember 2019)</small><br />
| Umsatz = ca. 150 Mio. [[Euro]] <small>(2015)</small><br />
| Stand = <br />
| Branche = [[Photovoltaik]], [[Solartechnik]], [[Windenergie]], [[E-Mobilität]]<br />
| Homepage = [https://wirsol.com/de/ wirsol.com]<br />
}}<br />
<br />
'''Wirsol''' (Eigenschreibweise ''WIRSOL'') ist die Marke des Projektierers und [[Energiedienstleistung|Energiedienstleisters]] Wircon GmbH.<ref name="Wirsol_Markenübernahme" /> Die Wircon GmbH wurde im Dezember 2013 gegründet. Tätigkeitsschwerpunkte sind die Erbringung von Erneuerbare-Energien-Projekten vorwiegend auf dem deutschen Markt. Der Fokus der Wircon-Gruppe liegt im Bereich Wind- und Photovoltaik-Großprojekten, Photovoltaik-Kleindachanlagen für Privatkunden, Photovoltaik-Großdachanlagen für vorwiegend gewerbliche Kunden sowie auf der nachhaltigen Betriebsführung von erneuerbaren Energieanlagen der vorstehenden Erzeugungsarten. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben etwa 11.000 Kunden (Stand Februar 2017).<br />
<br />
Die ehemalige Wirsol-Gruppe war eine internationale Projektgesellschaft für Planung, Bau und Finanzierung von Anlagen auf Basis [[Erneuerbare Energie|erneuerbarer Energien]], insbesondere [[Solarkraftwerk]]en. Der Firmenhauptsitz war in [[Deutschland]]. Weitere Unternehmensstandorte befanden sich in [[Spanien]], [[Italien]], [[Belgien]], [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]], der [[Schweiz]], [[Kanada]], den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], [[Brasilien]], [[Japan]], [[China]], [[Malaysia]] und auf den [[Malediven]]. Weltweit war das Unternehmen für die Installation von mehr als 7.000 Solaranlagen bei einer Gesamtleistung von mehr als 450 [[Watt Peak|MWp]] verantwortlich. Für die Unternehmensgruppe Wirsol wurde im Herbst 2013 ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Im März 2014 übernahm die Wircon GmbH Teile der Gruppe.<br />
<br />
== Tätigkeitsfelder ==<br />
Die Wircon GmbH mit ihrer Marke Wirsol deckt von der Beratung, Planung, Handel, Installation, Wartung bis hin zur technischen und kaufmännischen Betriebsführung, Service, und Finanzierung alle technischen und kaufmännischen Aspekte der Solarenergie ab. Dies schließt sowohl Solaranlagen für private Haushalte als auch Sonnenkraftwerke für Unternehmen / institutionelle Investoren ein.<br />
<br />
In vergleichsweise geringem Umfang widmet sich Wirsol neben der Solarenergie auch anderen Formen von erneuerbaren Energien sowie [[Hybridanlage|Hybridsystemen]] und [[Dieselmotor|Dieselsubstitution]].<br />
<br />
== Firmengeschichte ==<br />
Die im Dezember 2013 mit Unterstützung von [[Dietmar Hopp]] gegründete Wircon GmbH hat zum 3. März 2014 einzelne Teile des Deutschland-Geschäfts der in Schwierigkeiten geratenen Wirsol-Gruppe übernommen. Die Marke Wirsol<ref name="Wirsol_Markenübernahme">{{Internetquelle |titel=Nach der Insolvenz: "Wirsol hat das Tal der Tränen hinter sich" |werk=rnz.de |url=https://www.rnz.de/wirtschaft/wirtschaft-regional_artikel,-Wirtschaft-Regional-Nach-der-Insolvenz-Wirsol-hat-das-Tal-der-Traenen-hinter-sich-_arid,8210.html |zugriff=2017-05-31}}</ref> wird weitergeführt und neu positioniert.<br />
<br />
== Firmengeschichte vor Insolvenz der Wirsol-Gruppe ==<br />
Gegründet wurde das Unternehmen am 1. Februar 2003 von Markus Wirth, Hans Wirth und Stefan Riel als „Die Hausrenovierer GmbH“ in [[Waghäusel]] ([[Landkreis Karlsruhe]]), wo sich auch der Hauptsitz des Unternehmens befindet. Nachdem sich die Firma zunehmend auf den Bereich [[Photovoltaik]] spezialisierte, wurde sie im Januar 2004 in „Wirth Solar GmbH“ umbenannt. Aufgrund drohender Streitigkeiten mit der [[Würth-Gruppe|Würth Solar GmbH]] trafen die Verantwortlichen 2007 die Entscheidung für eine Umbenennung in „Wirsol Deutschland GmbH“. Diese wurde zum Tochterunternehmen der neu gegründeten Holding „Wirsol Solar AG“. 2010 wurde der Vorstand des Unternehmens von den Firmengründern erweitert. Bernd Kästner ist seitdem Finanzvorstand. Nikolaus Krane, zuvor bei [[Conergy]] im Vorstand, verantwortet bei Wirsol die Bereiche internationale Finanzprodukte, Großprojekte und Kommunikation.<br />
<br />
Um die Geschäftsbeziehungen mit Asien voranzutreiben hat das Unternehmen mit der Wirsol Solar Technology Beijing Ltd. einen Firmenstandort in China geschaffen. Im Juni 2012 eröffnete Wirsol in [[Kuala Lumpur]], Malaysia einen Standort für Südostasien.<br />
<br />
Auf Initiative der Wirsol-Gruppe wurde im Oktober 2013 ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet. Dem Antrag wurde am 24. Oktober 2013 vom Amtsgericht Karlsruhe stattgegeben und ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Nach wie vor verfolgt die Geschäftsleitung das Ziel, die Sanierung im Rahmen eines Insolvenzplanverfahrens voranzutreiben. Von dieser Planinsolvenz betroffen sind die Wirsol Solar AG, die Wirsol Deutschland GmbH und die Wirsol Solar System GmbH.<br />
<br />
Aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten beabsichtigte die Wirsol-Gruppe die Liquidation ihres im November 2012 gegründeten Geschäftsfelds „Windenergie“. Acht Mitarbeiter der Gesellschaft wurden mit Wirkung zum 4. November 2013 freigestellt.<br />
<br />
Im Dezember 2013 stellte die Wirsol E-Mobility GmbH einen Insolvenzantrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit. Das Amtsgericht Karlsruhe hat dem Antrag stattgegeben und einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Betroffen sind drei Mitarbeiter.<br />
<br />
Im März 2014 wurden Teile des Deutschlandgeschäfts von der Wirsol GmbH übernommen. Wircon führt die Marke Wirsol weiter und übernimmt 80 von 300 Mitarbeitern. Eigentümer von Wircon ist [[Dietmar Hopp]].<ref>[https://www.photovoltaik.eu/Archiv/Meldungsarchiv/Wircon-uebernimmt-Teile-von-Wirsol,QUlEPTU3NzkwNiZNSUQ9MTEwOTQ5.html ''Wircon übernimmt Teile von Wirsol.''] In: ''photovoltaik.eu'', 4. März 2014, Abgerufen am 31. Mai 2017</ref><br />
<br />
== Projekte (Auswahl) ==<br />
=== Deutschland ===<br />
[[Datei:Wirsol Solartestpark Bruhrain.png|mini|Wirsol Solartestpark Bruhrain]]<br />
Im Jahr 2007 eröffnete das Unternehmen in unmittelbarer Nähe zum Firmengelände den Solartestpark [[Bruhrain]], der zu diesem Zeitpunkt mit einer Gesamtfläche von zwölf Hektar der größte [[Solarpark]] Baden-Württembergs war.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:trotz-branchenkrise-erfolgreich-als-solar-dienstleister/70096146.html | wayback=20120928001349 | text=''Erfolgreich als Solar-Dienstleister'', Financial Times Deutschland, 26. September 2012}} Abgerufen am 2. Oktober 2012</ref> Mit fast 31.000 verbauten Modulen erreicht die Anlage eine Leistung von bis zu 2,258 [[MWp]].<br />
<br />
Im April 2010 hat das Unternehmen auf dem [[Hockenheimring]] eine Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von 848,88 kWp installiert. Entlang der Rennstrecke wurden auf 405 Meter Länge insgesamt 4.716 Solarmodule verbaut.<ref>[http://www.hockenheimring.net/news/solar-nutzung-macht-den-hockenheimring-zur-ersten-gruenen-f1-rennstrecke-der-welt ''Solar-Nutzung macht den Hockenheimring zur ersten grünen F1 Rennstrecke der Welt.''] In: ''Hockenheimring.net'', 15. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
Eines der größten Projekte im Geschäftsjahr 2011 schloss Wirsol im brandenburgischen [[Mixdorf]] ab. Auf dem 81 Hektar großen Gelände eines ehemaligen russischen Tanklagers baute das Unternehmen eine Anlage mit 24,1 MWp Spitzenleistung.<ref>[http://www.moz.de/lokales/artikel-ansicht/dg/0/1/286824 ''Solarpark wird in Mixdorf Steuern zahlen.''] In: ''Märkische Oderzeitung'', 19. März 2011, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
Ebenfalls auf einer Konversionsfläche in Brandenburg brachte Wirsol 2012 den mit knapp 21 MWp leistungsstarken Solarpark [[Luckau]] ans Netz. Das Solarkraftwerk entstand auf dem ehemaligen Militärflugplatz [[Alteno]].<ref>{{Webarchiv|text=''Solarpark bei Luckau in Betrieb genommen.'' |url=http://www.rbb-online.de/nachrichten/wirtschaft/2012_01/solarpark_bei_luckau.html |wayback=20120328201237 }} In: ''Rundfunk Berlin-Brandenburg Online'', 11. Januar 2012, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
Ende Juli 2013 stellte das Unternehmen den Bau der bislang größten kristallinen Aufdach-Solaranlage Europas fertig. Die Photovoltaik-Anlage auf dem elf Hektar großen Verteilungszentrum der Firma [[Pfenning Logistics]] im nordbadischen [[Heddesheim]] hat eine Spitzenleistung von 8,1 MWp.<ref>[https://www.morgenweb.de/region/mannheimer-morgen/heddesheim/auf-lagerhallen-wird-solarstrom-erzeugt-1.1160113 ''Auf Lagerhallen wird Solarstrom erzeugt.''] In: ''Mannheimer Morgen'', 16. August 2013, abgerufen am 19. August 2013</ref><br />
<br />
2015 erreichte Wirsol mit seinen Projekten eine Solarleistung von über 150 Megawatt.<br />
<br />
2016 startete Wirsol seine ersten Mieterstromprojekte in Baden-Württemberg und Bayern in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und Energieversorgern.<br />
<br />
Seit Februar 2017 arbeitet Wirsol in Baden-Württemberg am intelligenten Stromnetz mit. Das Unternehmen beteiligt sich an C/sells, dem „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG), einem Förderprogramm des Bundeswirtschaftsministeriums.<br />
<br />
Im August 2017 realisierte Wirsol zwei neue Großdachanlagen für den traditionsreichen Weltmarktführer SEW -EURODRIVE. Die insgesamt vier Anlagen an zwei Standorten verfügen nun über eine Gesamtleistung von mehr als zwei Megawatt.<br />
<br />
Im März 2018 ging der Wirsol Windpark Straubenhardt mit 11 Windenergieanlagen und eine Gesamtleistung von rund 33 Megawatt ans Netz. Er kann rund 22.000 Haushalte mit Ökostrom versorgen.<br />
<br />
=== International ===<br />
Mit der Renewable Energy Maldives (REM) gründete Wirsol 2012 das [[Joint Venture]] „Wirsol RE Maldives“, das auf den [[Malediven]] Solarkraftwerke installierte.<ref>[http://www.sonnewindwaerme.de/content/gr%C3%B6%C3%9Ftes-solarkraftwerk-der-malediven-geht-ans-netz-deutsches-unternehmen-hilft-inselstaat ''Größtes Solarkraftwerk der Malediven geht ans Netz.''] In: ''Sonne, Wind & Wärme'', 18. Juli 2012, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><ref>[https://www.rnz.de/wirtschaft/wirtschaft-magazin_artikel,-Wirtschaftsmagazin-Deutsche-Solaranlagen-fuer-das-Paradies-_arid,43355.html ''Deutsche Solaranlagen für das Paradies.''] In: ''Rhein-Neckar-Zeitung'', 25. September 2012, abgerufen am 31. Mai 2017</ref> Weitere internationale Projekte gab es in Spanien (Bovera, [[Barcelona]], [[Cáceres (Spanien)|Cáceres]]), England ([[Cornwall]]), Italien ([[Mola di Bari]]), Belgien (Wilrijk) und dem US-Staat [[Colorado]] (Fort Collins).<ref>[http://www.denverpost.com/headlines/ci_14208620 ''2nd Fort Collins brewer adds solar panels.''] In: ''Denver Post'', 17. Januar 2010, abgerufen am 1. Oktober 2012</ref><br />
<br />
2013 vermeldete das Unternehmen den Baubeginn eines 22 MWp großen Solarparks auf der japanischen Insel [[Honschu]] und den Startschuss für den Solarpark [[Monte Plata]] auf der Dominikanischen Republik.<ref>[http://www.wiwo.de/unternehmen/energie/fotovoltaik-jetzt-geht-die-solar-party-richtig-los-seite-all/8785408-all.html ''Jetzt geht die Solar-Party richtig los.''] In: ''Wirtschaftswoche'', 13. September 2013, abgerufen am 5. Januar 2014</ref> Der Park wurde inzwischen an Soventix verkauft.<ref>{{Internetquelle |url=https://renewablesnow.com/news/german-soventix-buys-64-mw-solar-plant-in-dominican-republic-417430/ |titel=German Soventix buys 64-MW solar plant in Dominican Republic |abruf=2019-12-31 |sprache=en}}</ref> Mit dem Bau des Parks in Japan sollte 2014 begonnen werden.{{Zukunft|2014}}<br />
<br />
2015 errichtete das Unternehmen mit dem [[Solarpark Lerchenborg]] (61 MWp) den zu diesem Zeitpunkt größten Solarpark Skandinaviens.<ref>[http://www.sonnewindwaerme.de/photovoltaik/wirsol-eroeffnet-groessten-solarpark-skandinaviens ''Wirsol eröffnet größten Solarpark Skandinaviens.''] In: ''[[Sonne Wind & Wärme]]'', 21. Dezember 2015. Abgerufen am 17. August 2016.</ref><br />
<br />
2015 errichtete Wirsol die sechste große Aufdachanlage auf Einkaufsmärkten in der Schweiz. Insgesamt haben die Anlagen eine Leistung von rund 1,94 MWp<br />
<br />
Im Januar 2017 vermeldete das Unternehmen die Inbetriebnahme des größten Solarparks in den Niederlanden, welches als Vorzeigeprojekt gilt<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pv-magazine.de/2017/01/20/wirsol-nimmt-30-megawatt-solarpark-in-holland-in-betrieb/ |titel=Wirsol nimmt 30-Megawatt-Solarpark in Holland in Betrieb |werk=chun.yang |datum=2017-01-19 |zugriff=2017-04-19}}</ref>, mit einer Gesamtleistung von 30 MWp.<br />
<br />
Im Februar 2017 refinanzierte Wirsol Energy Ltd zehn Solarparks mit insgesamt 61 MWp und mit Finanzierungen in Höhe von 46 Millionen Pfund.<br />
<br />
Im März 2017 startete Wirsol seinen Eintritt in den australischen Markt mit Investitionen in Höhe von 380 Millionen Dollar und der Gründung eines Tochterunternehmens mit Büro in Sydney. Den Auftakt des Engagements machten die drei Solarfarmen Whitsunday und Hamilton in Queensland und Gannawarra in Victoria mit einer Leistung von 198 MWp.<br />
<br />
Im April 2017 konnte das Unternehmen den Anschluss von 19 Solarparks melden. Die 19 Solarstandorte in England und Nordirland erzeugen jeweils zwischen 20,5 MWp und 2,5 MWp und liefern insgesamt eine Energiemenge von 105,5 MWp. Sie sind mit Krediten in einer Gesamthöhe von ca. GBP 88 Millionen finanziert.<br />
<br />
Im Mai 2017 veräußerte die Wirsol einen Teil des Portfolios ihrer Solarparks im Vereinigten Königreich an den Investor Rockfire Capital. Das Portfolio besteht aus 19 Solarparks, von denen zwei in Nordirland liegen. Die 19 Solarstandorte, mit jeweils zwischen 2,5 MWp und 20,5 MWp, haben eine Gesamtkapazität von rund 105 MWp. Kumuliert produziert das veräußerte Portfolio genügend Energie, um jährlich fast 100 Gigawattstunden Strom zu erzeugen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.solarpowerportal.co.uk/news/rockfire_doubles_its_pipeline_target_after_105mw_portfolio_purchase |titel=Rockfire doubles purchase pipeline to 400MW after 105MW portfolio purchase |zugriff=2019-02-11 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Im November 2017 ist Wirsol mit einem Marktanteil von knapp zwölf Prozent der größte Solarparkprojektierer in Australien. An den Projekten, die in Australien zu diesem Zeitpunkt landesweit realisiert wurden, hat Wirsol einen Anteil von 19,5 Prozent.<br />
<br />
Im Dezember 2017 erwarb Wirsol Energy Ltd zwei subventionsfreie Solarkraftwerke im Vereinigten Königreich, den Outwood Solar Park, Essex mit 7 MWp Leistung und den Trowse-Newton Solar Park, Norfolk mit einer Leistung von 9 MWp.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.solarpowerportal.co.uk/news/wirsol_moves_towards_150mw_subsidy_free_target_with_two_new_projects |titel=Wirsol moves towards 150MW subsidy-free target with two new projects |zugriff=2019-02-11 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
Im März 2018 erhielten in Australien Wirsol Energy und Edify Energy den Zuschlag bei einer staatlichen Ausschreibung für Großspeicher. Ein 25&nbsp;MW/50&nbsp;MWh Tesla Lithium-Ionen-Batteriespeicher – das Gannawarra Energiespeichersystem – wird in den 50-MW-Solarpark Gannawarra integriert.<ref>{{Internetquelle |autor=Author |url=https://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2018/kw47/wirsol-nimmt-170-mw-solarparks-in-australien-in-betrieb.html |titel=Wirsol nimmt 170-MW-Solarparks in Australien in Betrieb |zugriff=2019-02-11 |sprache=de}}</ref><br />
<br />
== Sponsoring ==<br />
Die Wirsol Solar AG war seit der Bundesliga-Saison 2011/2012 offizieller Sponsor der [[TSG 1899 Hoffenheim]] und Namensgeber der [[Rhein-Neckar-Arena]] (''WIRSOL Rhein-Neckar-Arena'') in [[Sinsheim]], wo die TSG ihre Heimspiele austrägt. Die Wircon GmbH mit ihrer Marke Wirsol führte das Engagement als offizieller Sponsor der Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim bis Januar 2019 fort. Seit Januar 2019 trägt die Arena den Namen [[Prezero-Arena]]. WIRCON setzt sein Engagement bei der TSG in anderer Form fort.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://wirsol.com/ Website der Wircon GmbH]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Wirsol Solar AG}}<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Solarenergie)]]<br />
[[Kategorie:Produzierendes Unternehmen (Landkreis Karlsruhe)]]<br />
[[Kategorie:Waghäusel]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2003]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Instex&diff=202557428Instex2020-08-06T20:30:25Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Homepage, gemäß der auf https://www.bafa.de/DE/Aussenwirtschaft/Ausfuhrkontrolle/Embargos/Iran/iran_node.html genannten email adresse</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Unternehmensform = [[Société par actions simplifiée]]<br />
| Gründungsdatum = 29. Januar 2019<br />
| Auflösungsdatum =<br />
| Auflösungsgrund =<br />
| Sitz = [[Paris]], [[Frankreich]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl =<br />
| Umsatz =<br />
| Stand =<br />
| Homepage = https://instex-europe.com/<br />
}}<br />
<br />
'''Instex''' steht für {{lang|en|''Instrument in Support of Trade Exchanges''|de=Instrument zur Unterstützung von Handelsaktivitäten}}, eine im Jahr 2019 von [[Mitgliedsstaaten der Europäischen Union]] gegründete [[Zweckgesellschaft]] in der französischen Rechtsform der [[Société par actions simplifiée|SAS]] zum [[Tauschhandel]] mit dem [[Iran]]. Sie ist als [[Barter-Clearing]]stelle angelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dw.com/en/what-is-the-eu-iran-payment-vehicle-instex/a-47306401 |titel=What is the EU-Iran payment vehicle INSTEX? |datum=2019-01-31 |autor=Chase Winter |werk=dw.com |zugriff=2019-02-10 |sprache=en }}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nytimes.com/2019/01/31/world/europe/europe-trade-iran-nuclear-deal.html |titel=3 European Nations Create Firm to Trade With Iran, but Will Anyone Use It? |autor=Steven Erlanger |werk=nytimes.com |datum=2019-01-31 |zugriff=2019-02-10 |sprache=en }}</ref> Bisher hat Instex erst ein Geschäft abgewickelt und ein weiteres Fortbestehen des Zahlungskanals ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt fraglich.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Gebauer, Christoph Schult |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutscher-diplomat-michael-bock-soll-spezialbank-fuer-iran-handel-leiten-a-1285482.html |titel=Umgehung von US-Sanktionen: Deutscher Diplomat Bock soll Institut für Iran-Handel leiten |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-09-05 |zugriff=2019-09-05 }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Peter Kapern |url=https://www.deutschlandfunk.de/zahlungskanal-fuer-irangeschaefte-ist-instex-ein.766.de.html?dram:article_id=467513 |titel=Zahlungskanal für Irangeschäfte: Ist Instex ein Rohrkrepierer? |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2020-01-09 |zugriff=2020-01-11 }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Markus Becker, Peter Müller und Christoph Schult |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/der-iran-deal-ist-kaum-zu-retten-a-005fe26b-2fec-40bb-9455-0b3a703de097 |titel=Europa: Der Iran-Deal ist kaum zu retten |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2020-01-10 |zugriff=2020-01-11 }}</ref><ref name="spiegelerst">{{Internetquelle|url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/institut-fuer-iran-handel-wickelt-erstes-geschaeft-ab-a-948912f4-37c0-4653-95e5-6f2fd4b1e1cf|autor=Henning Jauernig|werk=[[Der Spiegel]]|datum=2020-03-31|zugriff=2020-03-31|titel=Institut für Iran-Handel wickelt erstes Geschäft ab}}</ref><br />
<br />
== Hintergründe ==<br />
Dem Iran wurde für den Ausstieg aus [[Iranisches Atomprogramm|seinem Atomprogramm]] die Aufhebung von [[Wirtschaftssanktion]]en versprochen. Nachdem die USA ihren Ausstieg aus diesem [[Atomabkommen mit dem Iran|Wiener Atomabkommen]] von 2015 verkündeten, beschlossen [[Deutschland]], [[Frankreich]] und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]], an dem Abkommen festzuhalten. Sie betonen, dass der Iran alle schriftlich eingegangenen Verpflichtungen einhielt. Dies bestätigte die [[Internationale Atomenergiebehörde]] (IAEA) 13 mal nach unabhängigen Untersuchungen. Um Wirtschaftssanktionen der [[Vereinigte Staaten|USA]] gegen dieses Bestreben zu vermeiden, wurde zunächst ein bereits 1996 von der EU beschlossenes [[Blockade-Statut]] herangezogen. Zur praktischen Umsetzung in diesem Kontext, wurde im Januar 2019 ''Instex'' als eine [[Zweckgesellschaft]] initiiert, die den Zahlungsverkehr für Iran-Geschäfte abzuwickeln ermöglichen solle, ohne dass sich private Banken durch die Verwendung der Währung der USA Strafen ausgesetzt sehen. Die Zweckgesellschaft soll europäischen Unternehmen trotz strenger US-Sanktionen Geschäfte mit dem Iran ermöglichen. Als Vermittlungsstelle verrechnet sie Forderungen europäischer und iranischer Unternehmen miteinander. So kann der Iran Öl oder andere Produkte ausführen. Geld dafür fließt nicht über Banken in den Iran, sondern an europäische Unternehmen, die Waren in den Iran verkaufen.<br />
<br />
Die Zweckgesellschaft mit Sitz in [[Paris]] ist für Unternehmen interessant, die den Handel mit dem Iran gegenüber dem Handel mit den USA bevorzugen und den Marktausschluss in den USA nicht fürchten. Die Leitung übernahm zunächst der Deutsche [[Per Fischer (Manager)|Per Fischer]], ein ehemaliger Manager der [[Commerzbank]],<ref>{{Internetquelle |autor=Christoph Schult |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/us-sanktionen-deutscher-banker-leitet-iran-zweckgesellschaft-a-1250864.html |titel=Deutscher Banker leitet EU-Zahlungssystem für Iran-Handel |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2019-01-31 |zugriff=2019-06-10 }}</ref> der den Posten nach sechs Monaten aufgab. Das Vereinigte Königreich soll den Vorsitz im Aufsichtsrat übernehmen.<br />
<br />
Am 28. Juni 2019 wurde seitens der EU mitgeteilt, dass Instex funktionsfähig ist und die ersten Transaktionen bearbeitet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomson Reuters |url=http://news.trust.org/item/20190628181924-3xr0i/|titel=Europe says Iran trade channel operational -statement|zugriff=2019-07-15|sprache=en}}</ref> Mitte Juli 2019 bekundeten Vertreter der [[Russische Föderation|Russischen Föderation]] Interesse an einer russischen Partizipation bei Instex.<ref>{{Internetquelle |autor=Anja Holtschneider |url=https://www.handelsblatt.com/politik/international/atomkonflikt-russland-bekundet-interesse-am-europaeischen-zahlungssystem-instex/24675484.html |titel=Russland bekundet Interesse am europäischen Zahlungssystem Instex |hrsg=Handelsblatt |datum=2019-07-18 |zugriff=2019-07-30 |sprache=de }}</ref> Im August 2019 wurde bekannt, dass [[Bernd Erbel]] nicht wie geplant die Leitung von Instex übernehmen wird.<ref>[https://www.juedische-allgemeine.de/politik/designierter-chef-der-iran-gesellschaft-zieht-sich-zurueck/ Designierter Chef der Iran‐Gesellschaft zieht sich zurück], [[Jüdische Allgemeine]], 9. August 2019</ref> Stattdessen wurde [[Michael Bock (Diplomat)|Michael Bock]] als neuer Präsident ausgesucht.<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Gebauer, Christoph Schult |Titel=Umgehung von US-Sanktionen: Deutscher Diplomat Bock soll Institut für Iran-Handel leiten |Sammelwerk=Spiegel Online |Datum=2019-09-05 |Online=https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/deutscher-diplomat-michael-bock-soll-spezialbank-fuer-iran-handel-leiten-a-1285482.html |Abruf=2019-09-05}}</ref><br />
<br />
Nach der Tötung von [[Qasem Soleimani]] durch die USA zeigte [[Nathalie Tocci]] im Januar 2020 auf, dass Instex für den Monat nur ein Volumen von 2 Millionen Dollar hatte. Die Europäische Union sei schlicht nicht mutig genug bei der Umsetzung gewesen und zusätzlich habe eine französische Sonderinitiative durch Präsident [[Emmanuel Macron]] Instex weiter verzögert. Es gebe nun kaum noch etwas, was man tun könne um das Atomabkommen zu retten.<ref>Steven Erlanger: [https://www.nytimes.com/2020/01/03/world/europe/soleimani-iran-nuclear.html „Suleimani’s Gone, and the Iran Nuclear Deal May Be Next“], NYT, 3. Januar 2020.</ref> Wenige Tage später kündigte der Iran an, sich nicht mehr an das Abkommen von 2015 halten zu wollen.<ref>Martin Chulov und Ghaith Abdul-Ahad: [https://www.theguardian.com/world/2020/jan/05/iran-ends-nuclear-deal-commitments-suleimani-killing-iraqi-parliament-us-troops „Iran ends nuclear deal commitments as fallout from Suleimani killing spreads“], theguardian.com, 5. Januar 2019.</ref><br />
<br />
Die USA versuchten offenbar die Umsetzung von Instex nach Kräften zu verhindern. Es sei nach Presserecherchen nicht nur den teilnehmenden Unternehmen, sondern auch den Mitarbeitern von Instex mit Sanktionen gedroht worden.<ref name="TG130220" /><br />
<br />
=== Prognostizierte Wirkung ===<br />
Das Blockade-Statut erweist sich nach Einschätzungen des Kolumnisten [[Leonid Bershidsky]] vom Mai 2019 als weitgehend wirkungslos gegenüber den US-Sanktionen, weil keine staatliche Kompensation für Unternehmen verankert wurde, die von den USA wegen Iranhandels bestraft werden. Das Blockade-Statut habe bisher – mit Ausnahme einer Anwendung in Bezug auf [[Kuba]] 1997 und 1998 – nicht die erhoffte Wirkung gehabt. Instex für sich genommen sei für EU-Firmen in der Praxis riskant, da dessen Benutzung in Konflikt mit US-[[Geldwäsche]]-Normen und dem US-Vorwurf der Finanzierung von [[Terrorismus]] stünde.<ref>{{Internetquelle |autor=Leonid Bershidsky |url=https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-05-08/europe-should-challenge-the-u-s-sanctions-on-iran |titel=Europe Should Challenge the U.S. Sanctions on Iran |hrsg=Bloomberg |datum=2019-05-08 |zugriff=2019-06-10 |sprache=en }}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Francois Murphy |url=https://en.radiofarda.com/a/instex-unlikely-to-meet-anti-money-laundering-norms--u-s-/29927203.html |titel=INSTEX Unlikely To Meet Anti-Money-Laundering Norms -U.S. |hrsg=Radio Farda |datum=2019-05-07 |zugriff=2019-07-15 |sprache=en }}</ref> Weiter wurde in der [[Europäische Union|Europäischen Union]] der Ausstieg aus dem Iranhandel für Konzerne nach entsprechender Meldung straffrei gestellt, so dass viele Unternehmen diese Option wählen. Effektiver sei nach Meinung von Bershidsky, auf dem Rechtsweg unter Bezug auf das geltende Völkerrecht gegen US-Sanktionen vor einem amerikanischen Gericht Klage einzureichen.<ref>{{Internetquelle |autor=Leonid Bershidsky |url=https://www.bloomberg.com/opinion/articles/2019-05-08/europe-should-challenge-the-u-s-sanctions-on-iran |titel=Europe Should Challenge the U.S. Sanctions on Iran |hrsg=Bloomberg |datum=2019-05-08 |zugriff=2019-06-10 |sprache=en }}</ref><br />
<br />
== Umsetzung ==<br />
In Deutschland wurde das erste Geschäft über Instex im Februar 2020 angekündigt und im März 2020 abgewickelt. Es soll sich um eine Medikamentenlieferung im Umfang von unter 1 Million Euro handeln.<ref name="TG130220">Anna Sauerbrey: [https://www.tagesspiegel.de/politik/iran-sanktionen-der-usa-erster-erfolg-fuer-europas-trotzdem-politik/25531102.html „Erster Erfolg für Europas ‚Trotzdem‘-Politik“], ''Tagesspiegel.de'', 13. Februar 2020.</ref><ref name="spiegelerst" /><br />
<br />
== Mitglieder ==<br />
Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich arbeiten mit dem Iran in dem EU-Zahlungssystem für den Iran-Handel zusammen. Am 29. November 2019 erklärten Belgien, Dänemark, Finnland, die Niederlande, Norwegen und Schweden gemeinsam, mit der Zweckgesellschaft zu kooperieren.<ref>[https://www.regjeringen.no/no/aktuelt/instex_fellesuttalelse/id2680468/ ''Gemeinsame Stellungnahme Belgiens, Dänemarks, Finnlands, der Niederlande, Norwegens und Schwedens zum Anschluss an den Instex-Zahlungsmechanismus''.] 29. November 2019, abgerufen am 29. November 2019 (norwegisch).</ref><br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Länder !! Beitrittsdatum !! Bemerkungen<br />
|- style="background:LightSkyBlue"<br />
| {{Iran}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Deutschland}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Frankreich}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Vereinigtes Königreich}} || 29. Januar 2019 || Gründungsmitglied<br />
|-<br />
| {{Belgien}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Dänemark}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Finnland}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Niederlande}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Norwegen}} || 29. November 2019 || <br />
|-<br />
| {{Schweden}} || 29. November 2019 || <br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.zeit.de/news/2019-01/31/eu-staaten-gruenden-system-zur-umgehung-von-iran-sanktionen-190131-99-792280 ''EU-Staaten gründen System zur Umgehung von Iran-Sanktionen.''] In: ''[[Zeit Online]].'' 31. Januar 2019.<br />
* [https://www.societe.com/societe/instex-sas-847923398.html Unternehmensregister], 10. Februar 2019<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1204760713}}<br />
<br />
[[Kategorie:Internationale Wirtschaftsorganisation]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2019]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Paris)]]<br />
[[Kategorie:Britisch-iranische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Deutsch-iranische Beziehungen]]<br />
[[Kategorie:Französisch-iranische Beziehungen]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:L%C3%B6we&diff=201760343Diskussion:Löwe2020-07-10T20:28:04Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Neuer Abschnitt /* Rangordnung im deutschsprachigen Raum */</p>
<hr />
<div>{{War AdT|1=23. Juli 2006}}<br />
{{Wikipedia:Redaktion Biologie/Artikelbewertung/Vorlage|2014-01-31|126813172|Wertung=A1}}{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv<br />
|Alter=100<br />
|Ziel='Diskussion:Löwe/Archiv'<br />
|Mindestbeiträge=1<br />
|Mindestabschnitte=3<br />
|Frequenz=monatlich<br />
}}<br />
{{Archivübersicht|1=<br />
* [[/Archiv|<tt>Archiv</tt>]]<br />
}}<br />
<br />
== {{Anker|deadurl_2015-10}} Defekte Weblinks ==<br />
{{nicht archivieren|Zeigen=nein}}{{Defekter Weblink|Bot=GiftBot|Lauf=2015-10<br />
|1=wba=20130923030717 http://info.bergianska.se/pub/publikationer/Eriksson/Burger_et_al_2004_1.pdf<br />
|2=006 +109772 wba=20140201185631 http://africanzoology.journals.ac.za/pub/article/view/444/418<br />
|3=410 http://animalcreativity.webs.com/Funston%20et%20al%201998%20Hunting%20by%20male%20lions%20Ecological%20influences%20and%20socioecological%20implications.pdf<br />
}}<br />
– [[Benutzer:GiftBot|GiftBot]] ([[Benutzer Diskussion:GiftBot|Diskussion]]) 08:47, 27. Nov. 2015 (CET)<br />
<br />
Aus dem Absatz Bestand:<br />
<br />
"Etwa 60 bis 70 Prozent der Löwen sind mit dem Felinen Immundefizienz-Virus (FIV) infiziert, einem dem menschlichen HI-Virus sehr ähnlichen Krankheitserreger, der die Immunabwehr der Tiere lahmlegt und so der Tuberkulose den Weg ebnet. Gegen beide Erreger gibt es keine Impfstoffe."<br />
<br />
Den Absatz kann man nicht mehr so stehen lassen, da es dort klingt als würde diese Krankheit bei jedem Tier in der Form ausbrechen. Das ist aber nicht der Fall.<br />
<br />
Weiter gibt es Berichte dazu:<br />
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/auch-mit-immunschwaechevirus-geht-es-vielen-wildkatzen-gut--wie-das-moeglich-ist--interessiert-hiv-forscher-von-loewen-lernen,10810590,10586824.html<br />
<br />
"Wir vermuten, dass Löwen und andere Wildkatzen schon vor sehr, sehr langer Zeit mit FIV infiziert wurden", sagt Pecon-Slattery. Dadurch habe ihr Immunsystem Zeit gehabt, sich an den Eindringling zu gewöhnen. Hauskatzen hingegen haben sich wahrscheinlich erst vor vergleichsweise kurzer Zeit mit FIV infiziert, weswegen sie dem Virus wenig Widerstand entgegensetzen können. Ähnliches gilt für den Menschen: Die ersten HIV-Infektionen liegen 60 bis 100 Jahre zurück - evolutionsbiologisch betrachtet ein Wimpernschlag. Wie das Immunsystem der Löwen mit FIV fertig wird, ist noch unklar. Allerdings ist der Erreger selbst für die Großkatzen nicht ungefährlich.<br />
<br />
Auch mit Immunschwächevirus geht es vielen Wildkatzen gut."<br />
<br />
Siehe auch hier:<br />
https://de.wikipedia.org/wiki/Felines_Immundefizienz-Virus#FIV-Impfstoff<br />
<br />
Der Absatz sollte überarbeitet werden. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/87.145.139.162|87.145.139.162]] ([[Benutzer Diskussion:87.145.139.162|Diskussion]])<nowiki/> 11:20, 20. Jan. 2016 (CET))</small><br />
<br />
== Kein Abschnitt zum Genom des Löwen? ==<br />
<br />
Ich finde gar keine Information zum Genom. Anzahl der Chromosomen, Besonderheiten, Erbkrankheiten, etc. Aber geben müsste es doch da was, oder? --[[Benutzer:Ariser|Ariser]] ([[Benutzer Diskussion:Ariser|Diskussion]]) 12:33, 5. Apr. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Vorname Leon ==<br />
<br />
Es fehlt im Artikel ein Verweis auf [[Leon (Vorname)]], in dem Verweise auf weitere Namensvarianten zu finden sind. Könnte man notfalls unter "Siehe auch" einfügen. Besser wäre der Vorname im letzten Teil des Abschnitts [[Löwe #Löwen_in_Religion_und_Mythologie]] aufgehoben, in dem steht, "dass sich bis in die Gegenwart Menschen nach ihm benennen". Eigentlich bräuchte der entsprechende Absatz ohnehin einen eigenen Unterabschnitt, da [[Heinrich der Löwe]] und andere weder mythologische Gestalten noch Religionsführer waren sondern reale Staatsoberhäupter.--[[Spezial:Beiträge/95.118.79.116|95.118.79.116]] 01:25, 25. Jun. 2020 (CEST)<br />
:Ich habe mal etwas Entsprechendes im Abschnitt ''Löwe in Sprache und Werbung'' ergänzt.--[[Benutzer:Kmhkmh|Kmhkmh]] ([[Benutzer Diskussion:Kmhkmh|Diskussion]]) 08:42, 25. Jun. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Rangordnung im deutschsprachigen Raum ==<br />
<br />
Deutschsprachige Artikel über Löwen (auch wikipedia) scheinen meist davon auszugehen, daß Männchen in der Rangordnung über den Weibchen stehen. Englischsprachige Artikel erwähnen ein derartiges Phänomen überhaupt nicht. Was davon ist nun richtig, und wodurch äußern sich etwaige Rangunterschiede überhaupt?<br />
<br />
Eine mögliche Erklärung: https://mobil.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikatiionen-PDF/WWF-Arten-Portraet-Loewe.pdf sagt dazu "In einem Rudel gibt es keine Hierarchie. Lediglich in Hungerzeiten haben die Männchen aufgrund ihrer größeren Stärke beim Fressen Vorrang." --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 22:28, 10. Jul. 2020 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Instex&diff=198336624Diskussion:Instex2020-04-01T08:44:18Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Neuer Abschnitt /* Wie geht das? */</p>
<hr />
<div>== Quellbeleg ==<br />
<br />
''Weiter wurde in der Europäischen Union der Ausstieg aus dem Iranhandel für Konzerne nach entsprechender Meldung straffrei gestellt, so dass viele Unternehmen diese Option wählten.'' Es wäre schön wenn Quellbelege dafür angeführt würden. --[[Benutzer:Max schwalbe|Max schwalbe]] ([[Benutzer Diskussion:Max schwalbe|Diskussion]]) 03:29, 13. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
:Du hast also den Beleg, der hinter dem Abschnitt angegeben ist, gelesen und bist damit nicht einverstanden, aber dieser Umstand soll in einer ausladenden Diskussion möglichst wirksam enthüllt werden? Für sowas habe ich heute keine Zeit. Das ist der Abschnitt aus dem Beleg - wenn du ihn anders übersetzen willst, versuch es. Ohne Wortmeldung, wenn es sich einrichten lässt.<br />
:*The blocking statute doesn’t guarantee European firms (...). (...) In any case, the statute provides firms with an easy way out: They don’t even have to pay small fines in Europe for complying with U.S. trade restrictions if they can prove to the European Commission that trying to bust the sanctions would result in serious damage to their operations or to EU interests. Most large firms have taken this path.<br />
:[[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 09:12, 13. Jul. 2019 (CEST)<br />
:: Immer mit der Ruhe bitte, nur weil Du vielleicht gerade wenig Zeit hast, ist das kein Grund, Diskussionen auf Wikipedia als unerwünscht zu betrachten. Hier hetzt doch niemand. Worauf ich hinaus möchte ist vermutlich eher die Zeitform. Denn Instex ist noch gar nicht praktisch umgesetzt, wie auch in der Quelle in Bezug auf Frankreich erwähnt wird: ''Besides, it’s not even implemented, for example, in French national law''. Demzufolge kann es nicht sein, dass bereits jetzt jemand die Wirksamkeit von Instex rückblickend bewertet und demzufolge auch kann man aktuell gar nicht sagen, wie sich Firmen angesichts von (praktiziertem) Instex verhalten haben. Ich füge mal eine Quelle ein, die deutlich macht, auf welchem Entwicklungsstand sich Instex eigentlich befindet. --[[Benutzer:Max schwalbe|Max schwalbe]] ([[Benutzer Diskussion:Max schwalbe|Diskussion]]) 14:57, 15. Jul. 2019 (CEST)<br />
::: P.S. es müsste in dem Artikel grundsätzlich klarer zwischen Instex und dem bereits seit 1996 existierenden Blockade-Statut unterschieden werden, auf das sich Leonid Bershidsky vorwiegend bezieht. Offenbar gibt es in der deutschen Wikipedia noch gar keinen Artikel zu Blockade-Statuten der EU, in der englischen ja [https://en.wikipedia.org/wiki/Blocking_statute]. Dazu komme ich vorerst zeitlich auch nicht, wenn das jemand schon mal machen könnte wäre top, da es ja ein relativ aktuelles und nicht gerade irrelevantes Thema ist. --[[Benutzer:Max schwalbe|Max schwalbe]] ([[Benutzer Diskussion:Max schwalbe|Diskussion]]) 15:17, 15. Jul. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Quelle Financial Tribune ==<br />
<br />
Gibt es keine bessere Quelle für die weiteren acht Teilnehmer als "Eight More Countries Joining INSTEX. Financial Tribune, 1. Oktober 2019", wo ein Log-In nötig ist, um den Artikel tatsächlich lesen zu können? --[[Spezial:Beiträge/188.102.38.50|188.102.38.50]] 10:54, 22. Nov. 2019 (CET)<br />
<br>...erledigt --[[Benutzer:J744|J744]] ([[Benutzer Diskussion:J744|Diskussion]]) 21:28, 30. Nov. 2019 (CET)<br />
<br />
== Wie geht das? ==<br />
<br />
Schön und gut, aber wie funktioniert das? Hat dieses Instex irgendwo eine homepage, kann man sich mit Instex irgendwie in Verbindung setzen um eine Zahlung abzuwickeln? Na gut, in diesem französischen Handelsregistereintrag ist eine Postadresse... falls das die einzige Kontaktmöglichkeit ist, wirkt das nicht gerade wie ein halbwegs ansatzweise ernstgemeintes Angebot.<br />
Das klingt jetzt blöd, aber sinngemäß sollte im Artikel stehen: "Instex richtet sich an europäische Unternehmen, bietet diesen allerdings keine Kontaktmöglichkeut." Oder, ergänze zumindest jemand unter weblinks "Homepage (keine)"--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 10:44, 1. Apr. 2020 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Qasem_Soleimani&diff=195555166Diskussion:Qasem Soleimani2020-01-06T08:31:15Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: </p>
<hr />
<div>== Anmerkungen ==<br />
Sollte nicht besser von getötet statt ermordet gesprochen werden? Es handelt sich hier schlieslich um einen militär. {{unsigniert|Rocketman5004|04:55, 6. Jan. 2020 (CET)}}<br />
:Militär ja, und wohl zusätzlich sowas wie Botschafter/Einflußausüber. Daß er "destabilisiert" und amerikanische "Interessen" verletzt hat, und "schon vor Jahren hätte rausgenommen werden müssen", klingt als legaler Tötungsgrund ziemlich diffus, zumal mit militärischen Waffen aber ohne Kriegserklärung. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 09:31, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
=== noch ne Anmerkung ===<br />
im Abschnitt Tod steht: <br />
"...Die Drohenangriffe waren wiederum die Reaktion auf einen Raketenangriff auf eine irakische Militärbasis in Kirkuk am 29. Dezember 2019, bei der ein US-Söldner starb und für die die USA die Miliz verantwortlich machten..."<br />
Ist es korrekt von einem US-Söldner zu sprechen? Haben die USA Söldner in ihrer Armee? <br />
und Änderung von "die" in "den" => "für '''den''' die USA die Miliz verantwortlich machten", weil, sie hielten die Miliz für den Raketenangriff verantwortlich --[[Benutzer:2fel|2fel]] ([[Benutzer Diskussion:2fel|Diskussion]]) 08:06, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Schreibweise 1 ==<br />
Schreibweise siehe: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/atomabkommen-teherans-staerke-reizt-riad-13704388.html<br />
<br />
Wie kommt die FAZ auf "Qassem" (statt "Qasem", "Kasem", "Qasim", "Kasim")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 21:33, 2. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: vielleicht haben sie es ja vom Guardian übernommen, siehe [https://www.theguardian.com/world/2011/jul/28/qassem-suleimani-iran-iraq-influence] ? - im Ernst: das weiß vielleicht nichtmal die FAZ selber. jetzt schreibt die FAZ "Ghassem Soleimani", Spiegel online "Kassim". --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:15, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:: PS: vielleicht hatte es die FAZ 2015 tatsächlich von der WP übernommen, die sich wiederum seit 2013 am Guardian orientiert. --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:31, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::Wäre er ein Araber, müsste "Qasim" Lemma sein (vgl. [http://www.namepedia.org/de/firstname/Kasim_(126809) namepedia]), als Perser/Iraner eher "Qasem" (oder "Ghasem"?) - jedenfalls ohne Doppel-s. Vgl. auch [https://en.wikipedia.org/wiki/Qasim_(name) englische WP zum Namen Qasim]). --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 15:17, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Nun verschoben zu einer Form mit einfachem "s". --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:33, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Gemäß [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]] wäre auch "Ghasem" statt "Qasem" möglich. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:54, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Als Muttersprachler beider Sprachen weiß ich: der persischen Aussprache kommt "Ghassem" am nächsten.-[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 17:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:Und warum Doppel-s? Nur um es von einem stimmhaften "s" zu unterscheiden? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::{{ping|Georg Hügler}} Genau! -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:32, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Nun, für das stimmhafte "s" stünde ja "z" zur Verfügung, und da keine Schadda über dem Buchstaben zu finden ist, dürfte ein Einzel-s etwas korrekter sein. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Stimmt, Verzeihung. Siehe: ز bei [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]]. Im Übrigen Regel D159 (https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/doppel-s-und-scharfes-s): das A in "Ghasem" ist lang, daher wohl lieber doch ein S. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::Was soll hier nun entscheidend sein: Die Schreibweisen-Häufigkeit in der internationalen (oder gar deutschsprachigen) Presse, die DMG-Umschrift (mit "Q"), eine DIN-Norm (ebenfalls mit "Q") oder die WP-Namenskonvention (mit "Gh")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:43, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Ich denke, wir können es bei Q belassen. Das kommt zwar der Aussprache nicht so nahe (s. o.). Andererseits: غ und ق werden zwar gleich ausgesprochen, sind aber doch zwei verschiedene Buchstaben. Die DMG und DIN nehmen darauf besser Rücksicht, indem sie für den einen Q und den anderen GH ansetzen. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::Bei der WP-Konvention bin ich wohl in die falsche Spalte geraten. Da steht ja (zumindest in der [[DIN 31635#Umschrifttabelle DMG und Wikipedia|DIN 31635]] für die WP) tatsächlich ebenfalls "q" für "ق". Bliebt also nur noch die die Frage ob (eher persisch) "Qasem" oder (eher arabisch) "Qasim" besser ist. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Dieses Mal eine eindeutige Antwort: Qasem. Hier unterscheiden sich persische und arabische Aussprache deutlich. Das persische E wird auch stets so ausgesprochen, wie im Deutschen. Das i sollte ausschließlich für ی benutzt werden. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:02, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::Danke, das bestätigt die heutige Verschiebung. Passt "Soleimani" (oder kommt auch "Suleimani" oder anderes in Frage)? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:05, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::Erneut eindeutig: "Soleimani" ist korrekt. Das O ist hier ein hochgestellter Vokal, der (so auch im Arabischen und Hebräischen) nicht geschrieben wird (wie das tiefgestellte E in "Qasem"). Das hochgestellte O wird stets gesprochen wie im deutschen Wort "Ohr". U sollte nur verwendet werden, wenn der Buchstabe و in einem Wort vorkommt, dann gesprochen wie das U in "Uhr" (in seltenen Ausnahmefällen aber auch als O).<br />
<br />
:::::::::: Damit bleibt nur noch die Frage, wozu der Zusatz '''Qasim Sulaimani''' (arabische/türkische Schreibweise) hinter dem ausgeschriebenen Namen im persischen Alphabet dient? -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::: "ai" englisch für "ei"? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::: Den fett-kursiven Zusatz haben Sie richtigerweise nun entfernt. Der englische Artikel (https://en.wikipedia.org/wiki/Qasem_Soleimani) schreibt es so wie wir aktuell. Jedenfalls im deutschen Artikel finde ich "ei" auch besser. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::::: Und wenn nun "Qāsim Sulaimānī" korrekt DMG-umschrieben ist, ist ja beinahe alles geklärt. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 20:01, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::::: Für die DMG ist dieser Artikel aufschlussreicher: [[Deutsche_Morgenländische_Gesellschaft#Umschrifttabelle]]. Für die oben diskutierten e und ei sind laut Tabelle mehrere Schreibweisen möglich. Meiner Meinung nach wäre die zutreffenste persische DMG: "Qāsem Soleimānī". -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 20:37, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Syrien ==<br />
*http://www.reuters.com/article/us-russia-iran-soleimani-idUSKCN0QC1KM20150807<br />
*https://www.businessinsider.com/strange-bedfellows-the-war-on-isis-is-getting-weird-in-iraq-2015-3?IR=T<br />
*http://economictimes.indiatimes.com/news/defence/irans-general-qassem-soleimani-in-moscow-for-talks-sources/articleshow/51839973.cms --[[Spezial:Beiträge/91.10.21.232|91.10.21.232]] 19:34, 17. Apr. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Erweitern ==<br />
Der Artikel sollte dringend erweitert werden, etwa nach Vorbild der englischen Seite. Wer hat Lust? --[[Benutzer:Naukratios|Naukratios]] ([[Benutzer Diskussion:Naukratios|Diskussion]]) 06:46, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Schreibweise Name 2 ==<br />
Aus gegebenem Anlass hab ich heute mal [https://www.google.com/search?q=Ghassem+Soleimani&rlz=1C1CHBF_deDE868DE868&sxsrf=ACYBGNSv8Zq76t8P1sUPpsnmeSQ-2aL2LQ:1578055764969&source=lnms&tbm=nws&sa=X&ved=2ahUKEwjt6Lnqu-fmAhWOLlAKHQunAlIQ_AUoAXoECBEQAw&biw=1050&bih=1537 die Zeitungen aufgerufen] und festgestellt, dass die offenbar durchgängige Schreibweise der deutschen Zeitungen '''''Ghassem''' Soleimani'' ist. Übertragungsvorschriften der WP hin oder her, man sollte das zumindest erwähnen, finde ich. --[[Benutzer:Delabarquera|Delabarquera]] ([[Benutzer Diskussion:Delabarquera|Diskussion]]) 13:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Siehe auch oben. Abgesehen vom Doppel-s, wäre "Ghasem" eine (wohl regelkonforme) Option. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:44, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Nachrichtensperre? ==<br />
<br />
Der Artikel wurde gerade administrativ wegen "Newstickeritis" für die nächsten Tage gesperrt. Ein Nachtrag der [https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html internationalen Reaktionen] wird hier unterdrückt. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:03, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Dieses Zitat ist vermutlich das Bedeutsamste ([https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html FAZ], [https://www.nytimes.com/2020/01/02/world/middleeast/qassem-soleimani-iraq-iran-attack.html NY Times]): {{"|Robert Malley, Nahostkoordinator des Weißen Hauses unter Präsident Obama, sagte, es sei schwer vorstellbar, dass Iran nicht hoch aggressiv auf die Tötung reagieren werde. Ob Präsident Trump das wollte oder nicht, es ist im Grunde genommen eine Kriegserklärung, so Malley weiter.}} ({{"|Whether President Trump intended it or not, it is, for all practical purposes, a declaration of war.}} ([https://twitter.com/rob_malley Twitter]) -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:19, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Hallo Edgequeen, ist nichts persönliches gegen dich. Artikel zu aktuellen Themen laufen aber immer Gefahr, zu einem Newsticker zu verkommen. Bei Wikipedia haben wir es nicht zwingend eilig. Nicht jede brandaktuelle Information muss sofort in den Artikel. Es reicht aus, wenn sich das Thema nach ein paar Tagen, Wochen und manchmal Monaten beruhigt hat und die Quellenlage übersichtlicher und seriöser wird.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:23, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Vielleicht dazu auch nochmal Punkt 8 aus [[WP:NICHT]].--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Der Artikel steht gerade auf der Hauptseite verlinkt. Die Biographie sollte ergänzt werden. Die Ergänzung sollte schon allein deshalb gemacht werden, um die politische Implikation verständlicher zu machen. <br />
:Der Artikel spricht von einem Flugkörper. Die Presse spricht von drei [https://www.spiegel.de/video/quasem-soleimani-us-militaer-toetet-iranischen-top-general-video-99031431.html].<br />
:Der Artikel erwähnt einen Angriff auf die US-amerikanische Botschaft, nennt aber nicht mal ein Datum und einen Ort dieses Vorfalls. <br />
:Die Position der Demokraten, etwa von Joe Biden, kann man nicht aus dem Artikel rauslassen. In dieser Form ist das eine Nachrichtensperre, anders kann ich das nicht sehen. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:35, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::'''+1''' für meinen Vorredner; ich plädiere dafür, den Artikel wieder zu öffnen. Z.B. gehört imo da hinein: US-Außenminister [[Mike Pompeo]] [https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/us-aussenminister-pompeo-will-keinen-krieg-mit-iran-16563891.html rechtfertigt als erstes Mitglied der Regierung Trump die Tötung von Soleimani als „strategisch richtig“ und fordert Iran zur Deeskalation auf. Das Mullah-Regime ernennt Soleimanis Nachfolger] : Es ist sein bisheriger Stellvertreter General Ismaeil Gha'ani ([[:en:Esmail Ghaani]]).<br />
::[[:en:Qasem Soleimani]] hat inzwischen 82 kB, unserer hat 8 kB :-/ <br />
::Übrigens gibt es einen Artikel [[:en:2020 Baghdad International Airport airstrike]]. --[[Benutzer:Neun-x|Neun-x]] ([[Benutzer Diskussion:Neun-x|Diskussion]]) 15:13, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Der englische Artikel hat übrigens auch einen Schutzstatus.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:48, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Die Ansichten der US-Opposition ? Wer rezipiert die denn? Der Iran oder die arabische Welt? Wir machen keinen US-Wahlkampf. Solche Meinungen sind, ähnlich den Reaktionen diverser ausländischer Regierungen, kaum relevant. Lieber echte Experten, die irgendeiner Form von redaktioneller Kontrolle unterworfen wurden. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 15:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::: Ich habe den Vorlagebaustein Laufendes Ereignis eingefügt. Damit ist klar, dass der Artikel ggf. nicht topaktuell ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:58, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
"Newstickeritis" ist kein gültiger Sperrgrund. Siehe [[Wikipedia:Geschützte Seiten]] wo "Vandalismus" und "Edit-War" als Grund angegeben sind. Es ist IMHO ein Versuch eines Admistrators !inhaltlich! auf den Artikel einzuwirken indem er versucht den Artikel administrativ in die von ihm bevorzugte Richtung zu lenken. '''Entsperren''' [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 15:59, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Ne, ist kein Versuch eines Admins. Ich bin kein Admin und ich habe um die Halbsperrung des Artikels gebeten, damit es nicht zu Newstickeritis kommt. Ich verweise hiermit nochmal auf Punkt 8 aus [[WP:NICHT]], welcher ein Grundsatz der Wikipedia ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:00, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Ich habe eine Entsperrwunsch plaziert. Siehe [[Wikipedia:Entsperrwünsche#Qassem Soleimani]]. [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 16:07, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Dienstgrad ==<br />
<br />
Im Text wird Soleimani als Generalmajor bezeichnet. Das Bild zeigt ihn, verglichen mit der WP-Dienstgradtabelle, mit den Dienstgradabzeichen eines Generalleutnant. -- Ulath {{unsigniert|2A02:908:F12:42C0:1D71:FFA6:E8AB:DCC5|14:09, 3. Jan. 2020 (CET)}}<br />
: Den WP gibt es nicht mehr, und Iran war kein Mitglied. Der russische General-leitenant entspricht hierzulande einem Generalmajor bzw. ''Major general''. Hier wie dort sind das Zweisterngenerale, und hier wie dort kommandieren solche Offiziere normalerweise eine Division. Man übersetzt das englische mist auch nicht mit dem deutschen Mist, sondern richtigerweise mit Nebel. Der russische General-maior entspricht einem Brigadegeneral, darum führt er auch eine Brigade, während der westliche Generalmajor eine Division führt. --[[Benutzer:Fraknö|Fraknö]] ([[Benutzer Diskussion:Fraknö|Diskussion]]) 08:56, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== In seiner Freizeit stemmte er also Gewichte ==<br />
Was soll so eine trivia hier und wer will das wissen ? --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 22:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Guter Punkt [[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 22:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
*...''und hörte den Predigten von A. C. zu''...Flapsig, schlampig und interesselos (höchst lückenhaft) abgeschrieben aus dem en wikipedia Artikel (wen interessiert schon der achtjährige Krieg Irak-Iran, könnte man noch sagen). --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 23:47, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Das stammt aus dem Al-Jazeera Artikel wie verlinkt und das Hören der Predigten zeigt, dass er schon früh mit Kamenei verbunden war.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 01:07, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Das wiederum wäre natürlich sehr relevant. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 09:49, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
[[File:Zurkhuneh quilles.JPEG|mini|Zurchaneh]]<br />
::Möglicherweise hob er keine Gewichte und Hanteln, sondern hantierte in einem [[Zurchaneh]] mit ziemlich schweren Keulen. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:59, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Die Predigten, die er als Jugendlicher hörte, stammten offenbar nicht von Chamenei selbst, sondern von einem seiner Anhänger. Aber wie dem auch sei, sein Krafttraining schildert jedenfalls seinen Ehrgeiz auch auf physischer Ebene. Er hat sich seit früher Jugend von sehr weit unten hochgearbeitet. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 20:33, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation ==<br />
<br />
Die Quelle in der Einleitung belegt die Einstufung der IRGC als Terrororganisation alleine durch die USA, geschrieben steht in der Einleitung aber "von mehreren Staaten". Ist das so eine Art Pluralis Majestatis? Könnte das jemand bitte anpassen (oder andere Quelle finden)?--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 04:29, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
: Erst mal auf USA beschränkt. Falls es mehrere Staaten sind, kann es mit passender Quelle korrigiert werden.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 12:32, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Das gehört aber trotzdem nicht in die Einleitung, da das allein die Einschätzung der USA ist. Er ist natürlich ein Gegner der USA, jedenfalls was den Nahen Osten angeht, und Vertreter asymmetrischer Kriegsführung, das als "Terrorismus" einzustufen könnte man aber auch umgekehrt auf die USA mit ihrem Drohnenkrieg anwenden. Wie sich heute herausstellte hatten die USA nicht die Rückendeckung der irakischen Regierung und diese nicht einmal informiert, weshalb der scheidende Ministerpräsident schon den Abzug amerikanischer Truppen in seiner Parlamentsrede forderte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:06, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::: Fakt ist, dass die USA die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Insofern ist die Aussage im Artikel erst mal nicht falsch. Wenn man die Aussage in diesem Artikel wiederholt, rückt man Soleimani in ein bestimmtes Licht. Das ist der eigentliche Punkt. Soll er in dem Licht stehen, bezüglich der Wahl seines "Arbeitgebers"? Irgendwann hat er sich wahrscheinlich mal entschieden, diesen Weg zu gehen. Und wie man diesen Schein seiner Wahl wertet, ist jedem selbst überlassen, wenn man betrachtet, wer die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Zusammengefasst ist es subjektiv, ob man die Einstufung der USA hier nochmal wiederholt sehen will. Oder gibt es objektive Kriterien, die uns helfen?--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::: Dann müsste aber eigentlich auch im selben Satz erwähnt werden, dass die US Army vom Iran als Terrororganisation eingestuft wird [https://www.aljazeera.com/news/2019/04/iran-parliament-approves-bill-labeling-army-terrorist-190423111221587.html] - auch da kann sich ja jeder selbst die Gedanken zu machen. --[[Benutzer:Carlos-X|Carlos]]-[[BD:Carlos-X|X]] 17:07, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::: Und an der Stelle würde es subjektiv betrachtet albern. Wenn man von dem Standpunkt aus das eine nicht erwähnen würde, sollte man vielleicht das andere auch nicht erwähnen? Mir persönlich ist es gleich. Wenn es erwähnt wird, ist es nicht falsch und wenn nicht, steht es an anderer Stelle.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 17:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::PS: in seiner Parlamentsrede gab er auch an, dass Soleimani in diplomatischer Mission in Bagdad war und dass er ihn kurz vor seiner Ermordung empfangen hatte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:09, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::: Die Terrorismus-Einordnung durch die USA gehört mMn in den Artikel, aber nicht in die Einleitung. Diese zwanghafte "einordnen"/labeln politischer Positionen oder Personen direkt in der Einleitung, damit auch jedem Leser sofort eine Denkhilfe mitgegeben wird, was er davon zu denken/halten habe, grassiert v.a. in der de-Wikipedia und ist freundlich betrachtet unenzyklopädisch, und weniger freundlich einfach my-side-Bias/POV bis hin zu freiwilliger Verbreitung von Propaganda. (Das dies nicht selten dann noch dazu mehr oder weniger isolierte US-Positionen sind, macht es nicht besser.)--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:05, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ich finde auch, daß der Link auf [[Terrororganisation]] in der Einleitung stark nach Meinungsmache aussieht, das sollte aus der Einleitung raus. Es kann weiter unten als Hintergrund zum Drohnenanschlag erwähnt werden, und das liesse sich dann auch so formulieren: "ausschließlich von der Trump-Regierung (oder: der USA) als Terrororganisation angesehen, eine Einschätzung der sich keine weiteren Staaten angeschlossen haben".<br />
:Neben der Einleitung am Anfang ist da auch noch die "Wertung" am Ende des Artikels. Die kommt auch sehr einseitig negativ daher. Diese "Wertung" sollte weg, oder in "Einseitige Einschätzung" umbenannt werden, oder mit ausgewogeneren Ansichten ergänzt werden. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:04, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
::"''liesse sich dann auch so formulieren''" ff.: falls für eine der Formulierungen eine Quelle exisitiert, ansonsten halte ich das für TF, weil Selbstauswertung der politischen Situation.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 07:28, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Wie auch immer es genau formuliert wird, es sollte dazu erwähnt werden, daß die USA mit der Bezeichnung Terrororganisation ziemlich alleine dastehen.<br />
:::Ich sehe gerade, die englische wikipedia [https://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_Revolutionary_Guard_Corps] sagt "designated as a terrorist organization by the governments of Bahrain, Saudi Arabia and the United States." Und andere Quellen sagen zumindest "Bahrain welcomes U.S. blacklisting of Iran Revolutionary Guards", was auch immer "welcome" genau meint. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 08:35, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== ZDF-Dok einfügen ==<br />
<br />
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/der-schattengeneral-irans-maechtiger-drahtzieher-102.html<br />
--[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 01:33, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ist erledigt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:10, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Familie ==<br />
<br />
Ist das Absicht, dass seine Familie nicht erwähnt wird? Im Times-Nachruf steht, er war verheiratet und hatte vier Kinder.--[[Spezial:Beiträge/77.3.99.35|77.3.99.35]] 01:38, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Füg es einfach mit Quellenangabe ein.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 12:41, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::kann er nicht, weil IP. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 15:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Dann ist er hiermit eingeladen sich anzumelden.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:24, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Aktives Sicherrecht wird verlangt. Daher scheitere ich auch an [[Diskussion:Qasem_Soleimani#ZDF-Dok_einfügen]]. Gibt es hier jemand, mit aktivem Sichterrecht, der statt Diskussionsbeiträge absondern, auch den Artikel verbessern möchte? Danke! --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 20:03, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Wenn du mir die genaue Quelle angibst.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 20:15, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::::::Der ZDF-Doku-Link oben muss unter Weblinks eingefügt werden.<br />
:::::::Ehe und Kinder: Google News ergibt [https://www.nytimes.com/2020/01/03/obituaries/qassem-soleimani-dead.html NYTimes]: "According to a 2012 profile in The New Yorker, General Suleimani’s father became burdened with debt under the Shah. When the revolution came he was sympathetic to the cause, and joined the Revolutionary Guards soon after. He was married and had children, although there were conflicting stories in the Iranian news media about how many." <br />
:::::::Der erwähnte [https://www.newyorker.com/magazine/2013/09/30/the-shadow-commander New Yorker-Artikel] stammt aus 2013, nicht 2012. Dort wird ein "Iraqi politician, who has known him for many years" zitiert mit: "... He’s “respectful of his wife,” the Middle Eastern security official told me, sometimes taking her along on trips. He has three sons and two daughters, and is evidently a strict but loving father." <br />
:::::::Die oben zitierte New-York-Times-Quelle ist neuer, Textvorschlag mit dieser Referenz: "Soleimani soll verheiratet und Vater von mehreren Kindern gewesen sein." --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 21:13, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Ist ergänzt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:25, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Mordanschlag ==<br />
<br />
Laut en-Artikel starben 10 Personen.--[[Benutzer:Falkmart|Falkmart]] ([[Benutzer Diskussion:Falkmart|Diskussion]]) 20:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Werden dort sogar namentlich mit Quellenangaben aufgelistet. Zehn (Soleimani, al-Muhandis und "eight more") steht auch in vielen englischen Medien, bspw. hier: https://www.ibtimes.com/iran-threatens-revenge-it-mourns-guards-killed-us-2895702 und auch deutschen wie hier: https://www.rnd.de/politik/tausende-menschen-bei-trauerzug-in-bagdad-fur-iranischen-general-soleimani-EQFQIR6I35HO5CBFSFIOTXL54I.html ("Soleimani, al-Muhandis und acht weitere Personen") und hier: https://www.nzz.ch/international/iran-droht-den-amerikanern-mit-vergeltung-ld.1531863 ("Zusammen mit den beiden wurden mindestens acht weitere Personen getötet, je vier Iraner und Iraker.")<br />
<br />
Die Süddeutsche hat inzwischen eine dpa-Meldung im Blatt, in der von "sieben weiteren Opfern" (insgesamt also acht) die Rede ist: https://www.sueddeutsche.de/politik/konflikte-tausende-bei-trauerzug-fuer-general-soleimani-in-bagdad-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200104-99-343334 {{unsigniert|109.42.2.187|07:03, 6. Jan. 2020 (CET)}}<br />
h<br />
<br />
== Irans Verantwortung für Proteste im Irak ==<br />
<br />
"''Die Proteste waren nach Ansicht der USA und von Beobachtern durch den Iran inszeniert.''": Welcher Beobachter? Alle? Viele? Zwei? -> undefiniert und damit eigentlich eine Sprechblase, oder? Darüberhinaus von der Quelle (falls ich nichts überlesen habe) nicht gedeckt, da finde ich nichts von "Beobachtern". Oder ist der Autor selbst gemeint? Das könnte man zumindest dann so in den Text einbauen. Ohne konkrete Standpunktzuweisungen finde ich das jedenfalls bisschen holprig.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:30, 5. Jan. 2020 (CET) PS: "inszeniert" finde ich auch komisch. Das waren ja keine Schauspieler, und auch keine Iraner. Initiiert? Finde selbst gerade keine passende Formulierung.<br />
:Peinlich ist im Artikel vor allem die mehrfache Verwechslung von Irak und Iran. Bin gespannt, was bei genauerer Lektüre noch alles zum Vorschein kommen würde. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 22:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:"Das Pentagon" sagt das - laut FAZ EW.[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/irak-hoher-iranischer-general-bei-us-raketenangriff-getoetet-16563233.html] [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 22:44, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:: Nach diesem FAZ-Artikel ist es Ansicht des Pentagons, dass Iran die Proteste "gebilligt" habe. Ich hätte Schwierigkeiten, das in den Artikel einzubauen, ohne dass es absurd klingt. Weiter hinten steht dann "Washington macht Iran für die Proteste verantwortlich." Der genaue Wortlaut eines US-Regierungs-Statments wäre vermutlich noch am geeignetsten. Und solange keine anderen Regierungen dazu zitierbar Stellung nehmen, wäre es vllt. das beste, es bei diesem Statement auch erstmal zu belassen? Die Medien-Spekulationen zu dem Thema fahren ja derzeit noch Karussell.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 23:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Man müsste den englischen Text haben um festzustellen, aus welcher Formulierung man bei der FAZ "gebilligt" gemacht hat. Ich vermute es war "approved" - was eher "genehmigt" bedeutet. Im Zweifelsfall sollte man den Satz hier entfernen. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 23:35, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Aufenthalt im Irak ==<br />
Soweit ich verstehe, war er legal im Irak, sogar in offizieller Funktion, und aus Sicht der irakische Polizei lag kein Haft-, geschweige denn Hinrichtungsbefehl vor? Oder wenigstens ein Auslieferungsgesuch? Die Zeitungsmeldungen haben dazu keine allzu klaren Infos.<br />
<br />
Und, auch unklar, aber weniger wichtig: Läßt sich noch mehr als "am Flughafen" sagen? Das kann alles mögliche heissen: "Wollte gerade den Flughafen in die Luft sprengen", oder "ist gerade als Tourist/Diplomat/Militär/Staatsgast eingereist", oder "war zufällig in der Nähe des Flughafens"? [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:51, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
::Nach der gestrigen Rede des irakischen Ministerpräsidenten, nach der das Parlament beschloss dass die Amerikaner und andere ausländische Truppen abziehen sollten, war er zu offiziellen Gesprächen in Bagdad und hatte sich dafür auch mit dem Ministerpräsidenten selbst getroffen.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 09:19, 6. Jan. 2020 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Qasem_Soleimani&diff=195554285Diskussion:Qasem Soleimani2020-01-06T07:35:28Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation */</p>
<hr />
<div>== Anmerkungen ==<br />
Sollte nicht besser von getötet statt ermordet gesprochen werden? Es handelt sich hier schlieslich um einen militär. {{unsigniert|Rocketman5004|04:55, 6. Jan. 2020 (CET)}}<br />
=== noch ne Anmerkung ===<br />
im Abschnitt Tod steht: <br />
"...Die Drohenangriffe waren wiederum die Reaktion auf einen Raketenangriff auf eine irakische Militärbasis in Kirkuk am 29. Dezember 2019, bei der ein US-Söldner starb und für die die USA die Miliz verantwortlich machten..."<br />
Ist es korrekt von einem US-Söldner zu sprechen? Haben die USA Söldner in ihrer Armee? <br />
und Änderung von "die" in "den" => "für '''den''' die USA die Miliz verantwortlich machten", weil, sie hielten die Miliz für den Raketenangriff verantwortlich --[[Benutzer:2fel|2fel]] ([[Benutzer Diskussion:2fel|Diskussion]]) 08:06, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Schreibweise 1 ==<br />
Schreibweise siehe: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/atomabkommen-teherans-staerke-reizt-riad-13704388.html<br />
<br />
Wie kommt die FAZ auf "Qassem" (statt "Qasem", "Kasem", "Qasim", "Kasim")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 21:33, 2. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: vielleicht haben sie es ja vom Guardian übernommen, siehe [https://www.theguardian.com/world/2011/jul/28/qassem-suleimani-iran-iraq-influence] ? - im Ernst: das weiß vielleicht nichtmal die FAZ selber. jetzt schreibt die FAZ "Ghassem Soleimani", Spiegel online "Kassim". --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:15, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:: PS: vielleicht hatte es die FAZ 2015 tatsächlich von der WP übernommen, die sich wiederum seit 2013 am Guardian orientiert. --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:31, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::Wäre er ein Araber, müsste "Qasim" Lemma sein (vgl. [http://www.namepedia.org/de/firstname/Kasim_(126809) namepedia]), als Perser/Iraner eher "Qasem" (oder "Ghasem"?) - jedenfalls ohne Doppel-s. Vgl. auch [https://en.wikipedia.org/wiki/Qasim_(name) englische WP zum Namen Qasim]). --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 15:17, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Nun verschoben zu einer Form mit einfachem "s". --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:33, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Gemäß [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]] wäre auch "Ghasem" statt "Qasem" möglich. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:54, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Als Muttersprachler beider Sprachen weiß ich: der persischen Aussprache kommt "Ghassem" am nächsten.-[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 17:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:Und warum Doppel-s? Nur um es von einem stimmhaften "s" zu unterscheiden? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::{{ping|Georg Hügler}} Genau! -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:32, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Nun, für das stimmhafte "s" stünde ja "z" zur Verfügung, und da keine Schadda über dem Buchstaben zu finden ist, dürfte ein Einzel-s etwas korrekter sein. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Stimmt, Verzeihung. Siehe: ز bei [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]]. Im Übrigen Regel D159 (https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/doppel-s-und-scharfes-s): das A in "Ghasem" ist lang, daher wohl lieber doch ein S. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::Was soll hier nun entscheidend sein: Die Schreibweisen-Häufigkeit in der internationalen (oder gar deutschsprachigen) Presse, die DMG-Umschrift (mit "Q"), eine DIN-Norm (ebenfalls mit "Q") oder die WP-Namenskonvention (mit "Gh")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:43, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Ich denke, wir können es bei Q belassen. Das kommt zwar der Aussprache nicht so nahe (s. o.). Andererseits: غ und ق werden zwar gleich ausgesprochen, sind aber doch zwei verschiedene Buchstaben. Die DMG und DIN nehmen darauf besser Rücksicht, indem sie für den einen Q und den anderen GH ansetzen. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::Bei der WP-Konvention bin ich wohl in die falsche Spalte geraten. Da steht ja (zumindest in der [[DIN 31635#Umschrifttabelle DMG und Wikipedia|DIN 31635]] für die WP) tatsächlich ebenfalls "q" für "ق". Bliebt also nur noch die die Frage ob (eher persisch) "Qasem" oder (eher arabisch) "Qasim" besser ist. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Dieses Mal eine eindeutige Antwort: Qasem. Hier unterscheiden sich persische und arabische Aussprache deutlich. Das persische E wird auch stets so ausgesprochen, wie im Deutschen. Das i sollte ausschließlich für ی benutzt werden. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:02, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::Danke, das bestätigt die heutige Verschiebung. Passt "Soleimani" (oder kommt auch "Suleimani" oder anderes in Frage)? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:05, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::Erneut eindeutig: "Soleimani" ist korrekt. Das O ist hier ein hochgestellter Vokal, der (so auch im Arabischen und Hebräischen) nicht geschrieben wird (wie das tiefgestellte E in "Qasem"). Das hochgestellte O wird stets gesprochen wie im deutschen Wort "Ohr". U sollte nur verwendet werden, wenn der Buchstabe و in einem Wort vorkommt, dann gesprochen wie das U in "Uhr" (in seltenen Ausnahmefällen aber auch als O).<br />
<br />
:::::::::: Damit bleibt nur noch die Frage, wozu der Zusatz '''Qasim Sulaimani''' (arabische/türkische Schreibweise) hinter dem ausgeschriebenen Namen im persischen Alphabet dient? -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::: "ai" englisch für "ei"? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::: Den fett-kursiven Zusatz haben Sie richtigerweise nun entfernt. Der englische Artikel (https://en.wikipedia.org/wiki/Qasem_Soleimani) schreibt es so wie wir aktuell. Jedenfalls im deutschen Artikel finde ich "ei" auch besser. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::::: Und wenn nun "Qāsim Sulaimānī" korrekt DMG-umschrieben ist, ist ja beinahe alles geklärt. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 20:01, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::::: Für die DMG ist dieser Artikel aufschlussreicher: [[Deutsche_Morgenländische_Gesellschaft#Umschrifttabelle]]. Für die oben diskutierten e und ei sind laut Tabelle mehrere Schreibweisen möglich. Meiner Meinung nach wäre die zutreffenste persische DMG: "Qāsem Soleimānī". -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 20:37, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Syrien ==<br />
*http://www.reuters.com/article/us-russia-iran-soleimani-idUSKCN0QC1KM20150807<br />
*https://www.businessinsider.com/strange-bedfellows-the-war-on-isis-is-getting-weird-in-iraq-2015-3?IR=T<br />
*http://economictimes.indiatimes.com/news/defence/irans-general-qassem-soleimani-in-moscow-for-talks-sources/articleshow/51839973.cms --[[Spezial:Beiträge/91.10.21.232|91.10.21.232]] 19:34, 17. Apr. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Erweitern ==<br />
Der Artikel sollte dringend erweitert werden, etwa nach Vorbild der englischen Seite. Wer hat Lust? --[[Benutzer:Naukratios|Naukratios]] ([[Benutzer Diskussion:Naukratios|Diskussion]]) 06:46, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Schreibweise Name 2 ==<br />
Aus gegebenem Anlass hab ich heute mal [https://www.google.com/search?q=Ghassem+Soleimani&rlz=1C1CHBF_deDE868DE868&sxsrf=ACYBGNSv8Zq76t8P1sUPpsnmeSQ-2aL2LQ:1578055764969&source=lnms&tbm=nws&sa=X&ved=2ahUKEwjt6Lnqu-fmAhWOLlAKHQunAlIQ_AUoAXoECBEQAw&biw=1050&bih=1537 die Zeitungen aufgerufen] und festgestellt, dass die offenbar durchgängige Schreibweise der deutschen Zeitungen '''''Ghassem''' Soleimani'' ist. Übertragungsvorschriften der WP hin oder her, man sollte das zumindest erwähnen, finde ich. --[[Benutzer:Delabarquera|Delabarquera]] ([[Benutzer Diskussion:Delabarquera|Diskussion]]) 13:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Siehe auch oben. Abgesehen vom Doppel-s, wäre "Ghasem" eine (wohl regelkonforme) Option. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:44, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Nachrichtensperre? ==<br />
<br />
Der Artikel wurde gerade administrativ wegen "Newstickeritis" für die nächsten Tage gesperrt. Ein Nachtrag der [https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html internationalen Reaktionen] wird hier unterdrückt. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:03, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Dieses Zitat ist vermutlich das Bedeutsamste ([https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html FAZ], [https://www.nytimes.com/2020/01/02/world/middleeast/qassem-soleimani-iraq-iran-attack.html NY Times]): {{"|Robert Malley, Nahostkoordinator des Weißen Hauses unter Präsident Obama, sagte, es sei schwer vorstellbar, dass Iran nicht hoch aggressiv auf die Tötung reagieren werde. Ob Präsident Trump das wollte oder nicht, es ist im Grunde genommen eine Kriegserklärung, so Malley weiter.}} ({{"|Whether President Trump intended it or not, it is, for all practical purposes, a declaration of war.}} ([https://twitter.com/rob_malley Twitter]) -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:19, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Hallo Edgequeen, ist nichts persönliches gegen dich. Artikel zu aktuellen Themen laufen aber immer Gefahr, zu einem Newsticker zu verkommen. Bei Wikipedia haben wir es nicht zwingend eilig. Nicht jede brandaktuelle Information muss sofort in den Artikel. Es reicht aus, wenn sich das Thema nach ein paar Tagen, Wochen und manchmal Monaten beruhigt hat und die Quellenlage übersichtlicher und seriöser wird.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:23, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Vielleicht dazu auch nochmal Punkt 8 aus [[WP:NICHT]].--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Der Artikel steht gerade auf der Hauptseite verlinkt. Die Biographie sollte ergänzt werden. Die Ergänzung sollte schon allein deshalb gemacht werden, um die politische Implikation verständlicher zu machen. <br />
:Der Artikel spricht von einem Flugkörper. Die Presse spricht von drei [https://www.spiegel.de/video/quasem-soleimani-us-militaer-toetet-iranischen-top-general-video-99031431.html].<br />
:Der Artikel erwähnt einen Angriff auf die US-amerikanische Botschaft, nennt aber nicht mal ein Datum und einen Ort dieses Vorfalls. <br />
:Die Position der Demokraten, etwa von Joe Biden, kann man nicht aus dem Artikel rauslassen. In dieser Form ist das eine Nachrichtensperre, anders kann ich das nicht sehen. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:35, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::'''+1''' für meinen Vorredner; ich plädiere dafür, den Artikel wieder zu öffnen. Z.B. gehört imo da hinein: US-Außenminister [[Mike Pompeo]] [https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/us-aussenminister-pompeo-will-keinen-krieg-mit-iran-16563891.html rechtfertigt als erstes Mitglied der Regierung Trump die Tötung von Soleimani als „strategisch richtig“ und fordert Iran zur Deeskalation auf. Das Mullah-Regime ernennt Soleimanis Nachfolger] : Es ist sein bisheriger Stellvertreter General Ismaeil Gha'ani ([[:en:Esmail Ghaani]]).<br />
::[[:en:Qasem Soleimani]] hat inzwischen 82 kB, unserer hat 8 kB :-/ <br />
::Übrigens gibt es einen Artikel [[:en:2020 Baghdad International Airport airstrike]]. --[[Benutzer:Neun-x|Neun-x]] ([[Benutzer Diskussion:Neun-x|Diskussion]]) 15:13, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Der englische Artikel hat übrigens auch einen Schutzstatus.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:48, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Die Ansichten der US-Opposition ? Wer rezipiert die denn? Der Iran oder die arabische Welt? Wir machen keinen US-Wahlkampf. Solche Meinungen sind, ähnlich den Reaktionen diverser ausländischer Regierungen, kaum relevant. Lieber echte Experten, die irgendeiner Form von redaktioneller Kontrolle unterworfen wurden. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 15:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::: Ich habe den Vorlagebaustein Laufendes Ereignis eingefügt. Damit ist klar, dass der Artikel ggf. nicht topaktuell ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:58, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
"Newstickeritis" ist kein gültiger Sperrgrund. Siehe [[Wikipedia:Geschützte Seiten]] wo "Vandalismus" und "Edit-War" als Grund angegeben sind. Es ist IMHO ein Versuch eines Admistrators !inhaltlich! auf den Artikel einzuwirken indem er versucht den Artikel administrativ in die von ihm bevorzugte Richtung zu lenken. '''Entsperren''' [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 15:59, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Ne, ist kein Versuch eines Admins. Ich bin kein Admin und ich habe um die Halbsperrung des Artikels gebeten, damit es nicht zu Newstickeritis kommt. Ich verweise hiermit nochmal auf Punkt 8 aus [[WP:NICHT]], welcher ein Grundsatz der Wikipedia ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:00, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Ich habe eine Entsperrwunsch plaziert. Siehe [[Wikipedia:Entsperrwünsche#Qassem Soleimani]]. [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 16:07, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Dienstgrad ==<br />
<br />
Im Text wird Soleimani als Generalmajor bezeichnet. Das Bild zeigt ihn, verglichen mit der WP-Dienstgradtabelle, mit den Dienstgradabzeichen eines Generalleutnant. -- Ulath {{unsigniert|2A02:908:F12:42C0:1D71:FFA6:E8AB:DCC5|14:09, 3. Jan. 2020 (CET)}}<br />
: Den WP gibt es nicht mehr, und Iran war kein Mitglied. Der russische General-leitenant entspricht hierzulande einem Generalmajor bzw. ''Major general''. Hier wie dort sind das Zweisterngenerale, und hier wie dort kommandieren solche Offiziere normalerweise eine Division. Man übersetzt das englische mist auch nicht mit dem deutschen Mist, sondern richtigerweise mit Nebel. Der russische General-maior entspricht einem Brigadegeneral, darum führt er auch eine Brigade, während der westliche Generalmajor eine Division führt. --[[Benutzer:Fraknö|Fraknö]] ([[Benutzer Diskussion:Fraknö|Diskussion]]) 08:56, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== In seiner Freizeit stemmte er also Gewichte ==<br />
Was soll so eine trivia hier und wer will das wissen ? --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 22:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Guter Punkt [[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 22:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
*...''und hörte den Predigten von A. C. zu''...Flapsig, schlampig und interesselos (höchst lückenhaft) abgeschrieben aus dem en wikipedia Artikel (wen interessiert schon der achtjährige Krieg Irak-Iran, könnte man noch sagen). --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 23:47, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Das stammt aus dem Al-Jazeera Artikel wie verlinkt und das Hören der Predigten zeigt, dass er schon früh mit Kamenei verbunden war.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 01:07, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Das wiederum wäre natürlich sehr relevant. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 09:49, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
[[File:Zurkhuneh quilles.JPEG|mini|Zurchaneh]]<br />
::Möglicherweise hob er keine Gewichte und Hanteln, sondern hantierte in einem [[Zurchaneh]] mit ziemlich schweren Keulen. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:59, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Die Predigten, die er als Jugendlicher hörte, stammten offenbar nicht von Chamenei selbst, sondern von einem seiner Anhänger. Aber wie dem auch sei, sein Krafttraining schildert jedenfalls seinen Ehrgeiz auch auf physischer Ebene. Er hat sich seit früher Jugend von sehr weit unten hochgearbeitet. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 20:33, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation ==<br />
<br />
Die Quelle in der Einleitung belegt die Einstufung der IRGC als Terrororganisation alleine durch die USA, geschrieben steht in der Einleitung aber "von mehreren Staaten". Ist das so eine Art Pluralis Majestatis? Könnte das jemand bitte anpassen (oder andere Quelle finden)?--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 04:29, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
: Erst mal auf USA beschränkt. Falls es mehrere Staaten sind, kann es mit passender Quelle korrigiert werden.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 12:32, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Das gehört aber trotzdem nicht in die Einleitung, da das allein die Einschätzung der USA ist. Er ist natürlich ein Gegner der USA, jedenfalls was den Nahen Osten angeht, und Vertreter asymmetrischer Kriegsführung, das als "Terrorismus" einzustufen könnte man aber auch umgekehrt auf die USA mit ihrem Drohnenkrieg anwenden. Wie sich heute herausstellte hatten die USA nicht die Rückendeckung der irakischen Regierung und diese nicht einmal informiert, weshalb der scheidende Ministerpräsident schon den Abzug amerikanischer Truppen in seiner Parlamentsrede forderte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:06, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::: Fakt ist, dass die USA die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Insofern ist die Aussage im Artikel erst mal nicht falsch. Wenn man die Aussage in diesem Artikel wiederholt, rückt man Soleimani in ein bestimmtes Licht. Das ist der eigentliche Punkt. Soll er in dem Licht stehen, bezüglich der Wahl seines "Arbeitgebers"? Irgendwann hat er sich wahrscheinlich mal entschieden, diesen Weg zu gehen. Und wie man diesen Schein seiner Wahl wertet, ist jedem selbst überlassen, wenn man betrachtet, wer die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Zusammengefasst ist es subjektiv, ob man die Einstufung der USA hier nochmal wiederholt sehen will. Oder gibt es objektive Kriterien, die uns helfen?--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::: Dann müsste aber eigentlich auch im selben Satz erwähnt werden, dass die US Army vom Iran als Terrororganisation eingestuft wird [https://www.aljazeera.com/news/2019/04/iran-parliament-approves-bill-labeling-army-terrorist-190423111221587.html] - auch da kann sich ja jeder selbst die Gedanken zu machen. --[[Benutzer:Carlos-X|Carlos]]-[[BD:Carlos-X|X]] 17:07, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::: Und an der Stelle würde es subjektiv betrachtet albern. Wenn man von dem Standpunkt aus das eine nicht erwähnen würde, sollte man vielleicht das andere auch nicht erwähnen? Mir persönlich ist es gleich. Wenn es erwähnt wird, ist es nicht falsch und wenn nicht, steht es an anderer Stelle.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 17:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::PS: in seiner Parlamentsrede gab er auch an, dass Soleimani in diplomatischer Mission in Bagdad war und dass er ihn kurz vor seiner Ermordung empfangen hatte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:09, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::: Die Terrorismus-Einordnung durch die USA gehört mMn in den Artikel, aber nicht in die Einleitung. Diese zwanghafte "einordnen"/labeln politischer Positionen oder Personen direkt in der Einleitung, damit auch jedem Leser sofort eine Denkhilfe mitgegeben wird, was er davon zu denken/halten habe, grassiert v.a. in der de-Wikipedia und ist freundlich betrachtet unenzyklopädisch, und weniger freundlich einfach my-side-Bias/POV bis hin zu freiwilliger Verbreitung von Propaganda. (Das dies nicht selten dann noch dazu mehr oder weniger isolierte US-Positionen sind, macht es nicht besser.)--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:05, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ich finde auch, daß der Link auf [[Terrororganisation]] in der Einleitung stark nach Meinungsmache aussieht, das sollte aus der Einleitung raus. Es kann weiter unten als Hintergrund zum Drohnenanschlag erwähnt werden, und das liesse sich dann auch so formulieren: "ausschließlich von der Trump-Regierung (oder: der USA) als Terrororganisation angesehen, eine Einschätzung der sich keine weiteren Staaten angeschlossen haben".<br />
:Neben der Einleitung am Anfang ist da auch noch die "Wertung" am Ende des Artikels. Die kommt auch sehr einseitig negativ daher. Diese "Wertung" sollte weg, oder in "Einseitige Einschätzung" umbenannt werden, oder mit ausgewogeneren Ansichten ergänzt werden. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:04, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
::"''liesse sich dann auch so formulieren''" ff.: falls für eine der Formulierungen eine Quelle exisitiert, ansonsten halte ich das für TF, weil Selbstauswertung der politischen Situation.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 07:28, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Wie auch immer es genau formuliert wird, es sollte dazu erwähnt werden, daß die USA mit der Bezeichnung Terrororganisation ziemlich alleine dastehen.<br />
:::Ich sehe gerade, die englische wikipedia [https://en.wikipedia.org/wiki/Islamic_Revolutionary_Guard_Corps] sagt "designated as a terrorist organization by the governments of Bahrain, Saudi Arabia and the United States." Und andere Quellen sagen zumindest "Bahrain welcomes U.S. blacklisting of Iran Revolutionary Guards", was auch immer "welcome" genau meint. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 08:35, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== ZDF-Dok einfügen ==<br />
<br />
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/der-schattengeneral-irans-maechtiger-drahtzieher-102.html<br />
--[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 01:33, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ist erledigt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:10, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Familie ==<br />
<br />
Ist das Absicht, dass seine Familie nicht erwähnt wird? Im Times-Nachruf steht, er war verheiratet und hatte vier Kinder.--[[Spezial:Beiträge/77.3.99.35|77.3.99.35]] 01:38, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Füg es einfach mit Quellenangabe ein.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 12:41, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::kann er nicht, weil IP. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 15:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Dann ist er hiermit eingeladen sich anzumelden.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:24, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Aktives Sicherrecht wird verlangt. Daher scheitere ich auch an [[Diskussion:Qasem_Soleimani#ZDF-Dok_einfügen]]. Gibt es hier jemand, mit aktivem Sichterrecht, der statt Diskussionsbeiträge absondern, auch den Artikel verbessern möchte? Danke! --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 20:03, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Wenn du mir die genaue Quelle angibst.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 20:15, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::::::Der ZDF-Doku-Link oben muss unter Weblinks eingefügt werden.<br />
:::::::Ehe und Kinder: Google News ergibt [https://www.nytimes.com/2020/01/03/obituaries/qassem-soleimani-dead.html NYTimes]: "According to a 2012 profile in The New Yorker, General Suleimani’s father became burdened with debt under the Shah. When the revolution came he was sympathetic to the cause, and joined the Revolutionary Guards soon after. He was married and had children, although there were conflicting stories in the Iranian news media about how many." <br />
:::::::Der erwähnte [https://www.newyorker.com/magazine/2013/09/30/the-shadow-commander New Yorker-Artikel] stammt aus 2013, nicht 2012. Dort wird ein "Iraqi politician, who has known him for many years" zitiert mit: "... He’s “respectful of his wife,” the Middle Eastern security official told me, sometimes taking her along on trips. He has three sons and two daughters, and is evidently a strict but loving father." <br />
:::::::Die oben zitierte New-York-Times-Quelle ist neuer, Textvorschlag mit dieser Referenz: "Soleimani soll verheiratet und Vater von mehreren Kindern gewesen sein." --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 21:13, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Ist ergänzt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:25, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Mordanschlag ==<br />
<br />
Laut en-Artikel starben 10 Personen.--[[Benutzer:Falkmart|Falkmart]] ([[Benutzer Diskussion:Falkmart|Diskussion]]) 20:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Werden dort sogar namentlich mit Quellenangaben aufgelistet. Zehn (Soleimani, al-Muhandis und "eight more") steht auch in vielen englischen Medien, bspw. hier: https://www.ibtimes.com/iran-threatens-revenge-it-mourns-guards-killed-us-2895702 und auch deutschen wie hier: https://www.rnd.de/politik/tausende-menschen-bei-trauerzug-in-bagdad-fur-iranischen-general-soleimani-EQFQIR6I35HO5CBFSFIOTXL54I.html ("Soleimani, al-Muhandis und acht weitere Personen") und hier: https://www.nzz.ch/international/iran-droht-den-amerikanern-mit-vergeltung-ld.1531863 ("Zusammen mit den beiden wurden mindestens acht weitere Personen getötet, je vier Iraner und Iraker.")<br />
<br />
Die Süddeutsche hat inzwischen eine dpa-Meldung im Blatt, in der von "sieben weiteren Opfern" (insgesamt also acht) die Rede ist: https://www.sueddeutsche.de/politik/konflikte-tausende-bei-trauerzug-fuer-general-soleimani-in-bagdad-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200104-99-343334 {{unsigniert|109.42.2.187|07:03, 6. Jan. 2020 (CET)}}<br />
h<br />
<br />
== Irans Verantwortung für Proteste im Irak ==<br />
<br />
"''Die Proteste waren nach Ansicht der USA und von Beobachtern durch den Iran inszeniert.''": Welcher Beobachter? Alle? Viele? Zwei? -> undefiniert und damit eigentlich eine Sprechblase, oder? Darüberhinaus von der Quelle (falls ich nichts überlesen habe) nicht gedeckt, da finde ich nichts von "Beobachtern". Oder ist der Autor selbst gemeint? Das könnte man zumindest dann so in den Text einbauen. Ohne konkrete Standpunktzuweisungen finde ich das jedenfalls bisschen holprig.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:30, 5. Jan. 2020 (CET) PS: "inszeniert" finde ich auch komisch. Das waren ja keine Schauspieler, und auch keine Iraner. Initiiert? Finde selbst gerade keine passende Formulierung.<br />
:Peinlich ist im Artikel vor allem die mehrfache Verwechslung von Irak und Iran. Bin gespannt, was bei genauerer Lektüre noch alles zum Vorschein kommen würde. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 22:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:"Das Pentagon" sagt das - laut FAZ EW.[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/irak-hoher-iranischer-general-bei-us-raketenangriff-getoetet-16563233.html] [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 22:44, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:: Nach diesem FAZ-Artikel ist es Ansicht des Pentagons, dass Iran die Proteste "gebilligt" habe. Ich hätte Schwierigkeiten, das in den Artikel einzubauen, ohne dass es absurd klingt. Weiter hinten steht dann "Washington macht Iran für die Proteste verantwortlich." Der genaue Wortlaut eines US-Regierungs-Statments wäre vermutlich noch am geeignetsten. Und solange keine anderen Regierungen dazu zitierbar Stellung nehmen, wäre es vllt. das beste, es bei diesem Statement auch erstmal zu belassen? Die Medien-Spekulationen zu dem Thema fahren ja derzeit noch Karussell.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 23:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Man müsste den englischen Text haben um festzustellen, aus welcher Formulierung man bei der FAZ "gebilligt" gemacht hat. Ich vermute es war "approved" - was eher "genehmigt" bedeutet. Im Zweifelsfall sollte man den Satz hier entfernen. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 23:35, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Aufenthalt im Irak ==<br />
Soweit ich verstehe, war er legal im Irak, sogar in offizieller Funktion, und aus Sicht der irakische Polizei lag kein Haft-, geschweige denn Hinrichtungsbefehl vor? Oder wenigstens ein Auslieferungsgesuch? Die Zeitungsmeldungen haben dazu keine allzu klaren Infos.<br />
<br />
Und, auch unklar, aber weniger wichtig: Läßt sich noch mehr als "am Flughafen" sagen? Das kann alles mögliche heissen: "Wollte gerade den Flughafen in die Luft sprengen", oder "ist gerade als Tourist/Diplomat/Militär/Staatsgast eingereist", oder "war zufällig in der Nähe des Flughafens"? [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:51, 6. Jan. 2020 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Qasem_Soleimani&diff=195551573Diskussion:Qasem Soleimani2020-01-06T03:51:51Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: </p>
<hr />
<div>== Schreibweise 1 ==<br />
Schreibweise siehe: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/atomabkommen-teherans-staerke-reizt-riad-13704388.html<br />
<br />
Wie kommt die FAZ auf "Qassem" (statt "Qasem", "Kasem", "Qasim", "Kasim")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 21:33, 2. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: vielleicht haben sie es ja vom Guardian übernommen, siehe [https://www.theguardian.com/world/2011/jul/28/qassem-suleimani-iran-iraq-influence] ? - im Ernst: das weiß vielleicht nichtmal die FAZ selber. jetzt schreibt die FAZ "Ghassem Soleimani", Spiegel online "Kassim". --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:15, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:: PS: vielleicht hatte es die FAZ 2015 tatsächlich von der WP übernommen, die sich wiederum seit 2013 am Guardian orientiert. --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:31, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::Wäre er ein Araber, müsste "Qasim" Lemma sein (vgl. [http://www.namepedia.org/de/firstname/Kasim_(126809) namepedia]), als Perser/Iraner eher "Qasem" (oder "Ghasem"?) - jedenfalls ohne Doppel-s. Vgl. auch [https://en.wikipedia.org/wiki/Qasim_(name) englische WP zum Namen Qasim]). --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 15:17, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Nun verschoben zu einer Form mit einfachem "s". --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:33, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Gemäß [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]] wäre auch "Ghasem" statt "Qasem" möglich. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:54, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Als Muttersprachler beider Sprachen weiß ich: der persischen Aussprache kommt "Ghassem" am nächsten.-[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 17:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:Und warum Doppel-s? Nur um es von einem stimmhaften "s" zu unterscheiden? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::{{ping|Georg Hügler}} Genau! -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:32, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Nun, für das stimmhafte "s" stünde ja "z" zur Verfügung, und da keine Schadda über dem Buchstaben zu finden ist, dürfte ein Einzel-s etwas korrekter sein. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Stimmt, Verzeihung. Siehe: ز bei [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]]. Im Übrigen Regel D159 (https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/doppel-s-und-scharfes-s): das A in "Ghasem" ist lang, daher wohl lieber doch ein S. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::Was soll hier nun entscheidend sein: Die Schreibweisen-Häufigkeit in der internationalen (oder gar deutschsprachigen) Presse, die DMG-Umschrift (mit "Q"), eine DIN-Norm (ebenfalls mit "Q") oder die WP-Namenskonvention (mit "Gh")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:43, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Ich denke, wir können es bei Q belassen. Das kommt zwar der Aussprache nicht so nahe (s. o.). Andererseits: غ und ق werden zwar gleich ausgesprochen, sind aber doch zwei verschiedene Buchstaben. Die DMG und DIN nehmen darauf besser Rücksicht, indem sie für den einen Q und den anderen GH ansetzen. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::Bei der WP-Konvention bin ich wohl in die falsche Spalte geraten. Da steht ja (zumindest in der [[DIN 31635#Umschrifttabelle DMG und Wikipedia|DIN 31635]] für die WP) tatsächlich ebenfalls "q" für "ق". Bliebt also nur noch die die Frage ob (eher persisch) "Qasem" oder (eher arabisch) "Qasim" besser ist. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Dieses Mal eine eindeutige Antwort: Qasem. Hier unterscheiden sich persische und arabische Aussprache deutlich. Das persische E wird auch stets so ausgesprochen, wie im Deutschen. Das i sollte ausschließlich für ی benutzt werden. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:02, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::Danke, das bestätigt die heutige Verschiebung. Passt "Soleimani" (oder kommt auch "Suleimani" oder anderes in Frage)? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:05, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::Erneut eindeutig: "Soleimani" ist korrekt. Das O ist hier ein hochgestellter Vokal, der (so auch im Arabischen und Hebräischen) nicht geschrieben wird (wie das tiefgestellte E in "Qasem"). Das hochgestellte O wird stets gesprochen wie im deutschen Wort "Ohr". U sollte nur verwendet werden, wenn der Buchstabe و in einem Wort vorkommt, dann gesprochen wie das U in "Uhr" (in seltenen Ausnahmefällen aber auch als O).<br />
<br />
:::::::::: Damit bleibt nur noch die Frage, wozu der Zusatz '''Qasim Sulaimani''' (arabische/türkische Schreibweise) hinter dem ausgeschriebenen Namen im persischen Alphabet dient? -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::: "ai" englisch für "ei"? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::: Den fett-kursiven Zusatz haben Sie richtigerweise nun entfernt. Der englische Artikel (https://en.wikipedia.org/wiki/Qasem_Soleimani) schreibt es so wie wir aktuell. Jedenfalls im deutschen Artikel finde ich "ei" auch besser. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::::: Und wenn nun "Qāsim Sulaimānī" korrekt DMG-umschrieben ist, ist ja beinahe alles geklärt. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 20:01, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::::: Für die DMG ist dieser Artikel aufschlussreicher: [[Deutsche_Morgenländische_Gesellschaft#Umschrifttabelle]]. Für die oben diskutierten e und ei sind laut Tabelle mehrere Schreibweisen möglich. Meiner Meinung nach wäre die zutreffenste persische DMG: "Qāsem Soleimānī". -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 20:37, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Syrien ==<br />
*http://www.reuters.com/article/us-russia-iran-soleimani-idUSKCN0QC1KM20150807<br />
*https://www.businessinsider.com/strange-bedfellows-the-war-on-isis-is-getting-weird-in-iraq-2015-3?IR=T<br />
*http://economictimes.indiatimes.com/news/defence/irans-general-qassem-soleimani-in-moscow-for-talks-sources/articleshow/51839973.cms --[[Spezial:Beiträge/91.10.21.232|91.10.21.232]] 19:34, 17. Apr. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Erweitern ==<br />
Der Artikel sollte dringend erweitert werden, etwa nach Vorbild der englischen Seite. Wer hat Lust? --[[Benutzer:Naukratios|Naukratios]] ([[Benutzer Diskussion:Naukratios|Diskussion]]) 06:46, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Schreibweise Name 2 ==<br />
Aus gegebenem Anlass hab ich heute mal [https://www.google.com/search?q=Ghassem+Soleimani&rlz=1C1CHBF_deDE868DE868&sxsrf=ACYBGNSv8Zq76t8P1sUPpsnmeSQ-2aL2LQ:1578055764969&source=lnms&tbm=nws&sa=X&ved=2ahUKEwjt6Lnqu-fmAhWOLlAKHQunAlIQ_AUoAXoECBEQAw&biw=1050&bih=1537 die Zeitungen aufgerufen] und festgestellt, dass die offenbar durchgängige Schreibweise der deutschen Zeitungen '''''Ghassem''' Soleimani'' ist. Übertragungsvorschriften der WP hin oder her, man sollte das zumindest erwähnen, finde ich. --[[Benutzer:Delabarquera|Delabarquera]] ([[Benutzer Diskussion:Delabarquera|Diskussion]]) 13:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Siehe auch oben. Abgesehen vom Doppel-s, wäre "Ghasem" eine (wohl regelkonforme) Option. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:44, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Nachrichtensperre? ==<br />
<br />
Der Artikel wurde gerade administrativ wegen "Newstickeritis" für die nächsten Tage gesperrt. Ein Nachtrag der [https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html internationalen Reaktionen] wird hier unterdrückt. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:03, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Dieses Zitat ist vermutlich das Bedeutsamste ([https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html FAZ], [https://www.nytimes.com/2020/01/02/world/middleeast/qassem-soleimani-iraq-iran-attack.html NY Times]): {{"|Robert Malley, Nahostkoordinator des Weißen Hauses unter Präsident Obama, sagte, es sei schwer vorstellbar, dass Iran nicht hoch aggressiv auf die Tötung reagieren werde. Ob Präsident Trump das wollte oder nicht, es ist im Grunde genommen eine Kriegserklärung, so Malley weiter.}} ({{"|Whether President Trump intended it or not, it is, for all practical purposes, a declaration of war.}} ([https://twitter.com/rob_malley Twitter]) -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:19, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Hallo Edgequeen, ist nichts persönliches gegen dich. Artikel zu aktuellen Themen laufen aber immer Gefahr, zu einem Newsticker zu verkommen. Bei Wikipedia haben wir es nicht zwingend eilig. Nicht jede brandaktuelle Information muss sofort in den Artikel. Es reicht aus, wenn sich das Thema nach ein paar Tagen, Wochen und manchmal Monaten beruhigt hat und die Quellenlage übersichtlicher und seriöser wird.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:23, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Vielleicht dazu auch nochmal Punkt 8 aus [[WP:NICHT]].--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Der Artikel steht gerade auf der Hauptseite verlinkt. Die Biographie sollte ergänzt werden. Die Ergänzung sollte schon allein deshalb gemacht werden, um die politische Implikation verständlicher zu machen. <br />
:Der Artikel spricht von einem Flugkörper. Die Presse spricht von drei [https://www.spiegel.de/video/quasem-soleimani-us-militaer-toetet-iranischen-top-general-video-99031431.html].<br />
:Der Artikel erwähnt einen Angriff auf die US-amerikanische Botschaft, nennt aber nicht mal ein Datum und einen Ort dieses Vorfalls. <br />
:Die Position der Demokraten, etwa von Joe Biden, kann man nicht aus dem Artikel rauslassen. In dieser Form ist das eine Nachrichtensperre, anders kann ich das nicht sehen. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:35, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::'''+1''' für meinen Vorredner; ich plädiere dafür, den Artikel wieder zu öffnen. Z.B. gehört imo da hinein: US-Außenminister [[Mike Pompeo]] [https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/us-aussenminister-pompeo-will-keinen-krieg-mit-iran-16563891.html rechtfertigt als erstes Mitglied der Regierung Trump die Tötung von Soleimani als „strategisch richtig“ und fordert Iran zur Deeskalation auf. Das Mullah-Regime ernennt Soleimanis Nachfolger] : Es ist sein bisheriger Stellvertreter General Ismaeil Gha'ani ([[:en:Esmail Ghaani]]).<br />
::[[:en:Qasem Soleimani]] hat inzwischen 82 kB, unserer hat 8 kB :-/ <br />
::Übrigens gibt es einen Artikel [[:en:2020 Baghdad International Airport airstrike]]. --[[Benutzer:Neun-x|Neun-x]] ([[Benutzer Diskussion:Neun-x|Diskussion]]) 15:13, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Der englische Artikel hat übrigens auch einen Schutzstatus.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:48, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Die Ansichten der US-Opposition ? Wer rezipiert die denn? Der Iran oder die arabische Welt? Wir machen keinen US-Wahlkampf. Solche Meinungen sind, ähnlich den Reaktionen diverser ausländischer Regierungen, kaum relevant. Lieber echte Experten, die irgendeiner Form von redaktioneller Kontrolle unterworfen wurden. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 15:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::: Ich habe den Vorlagebaustein Laufendes Ereignis eingefügt. Damit ist klar, dass der Artikel ggf. nicht topaktuell ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:58, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
"Newstickeritis" ist kein gültiger Sperrgrund. Siehe [[Wikipedia:Geschützte Seiten]] wo "Vandalismus" und "Edit-War" als Grund angegeben sind. Es ist IMHO ein Versuch eines Admistrators !inhaltlich! auf den Artikel einzuwirken indem er versucht den Artikel administrativ in die von ihm bevorzugte Richtung zu lenken. '''Entsperren''' [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 15:59, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Ne, ist kein Versuch eines Admins. Ich bin kein Admin und ich habe um die Halbsperrung des Artikels gebeten, damit es nicht zu Newstickeritis kommt. Ich verweise hiermit nochmal auf Punkt 8 aus [[WP:NICHT]], welcher ein Grundsatz der Wikipedia ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:00, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Ich habe eine Entsperrwunsch plaziert. Siehe [[Wikipedia:Entsperrwünsche#Qassem Soleimani]]. [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 16:07, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Dienstgrad ==<br />
<br />
Im Text wird Soleimani als Generalmajor bezeichnet. Das Bild zeigt ihn, verglichen mit der WP-Dienstgradtabelle, mit den Dienstgradabzeichen eines Generalleutnant. -- Ulath {{unsigniert|2A02:908:F12:42C0:1D71:FFA6:E8AB:DCC5|14:09, 3. Jan. 2020 (CET)}}<br />
: Den WP gibt es nicht mehr, und Iran war kein Mitglied. Der russische General-leitenant entspricht hierzulande einem Generalmajor bzw. ''Major general''. Hier wie dort sind das Zweisterngenerale, und hier wie dort kommandieren solche Offiziere normalerweise eine Division. Man übersetzt das englische mist auch nicht mit dem deutschen Mist, sondern richtigerweise mit Nebel. Der russische General-maior entspricht einem Brigadegeneral, darum führt er auch eine Brigade, während der westliche Generalmajor eine Division führt. --[[Benutzer:Fraknö|Fraknö]] ([[Benutzer Diskussion:Fraknö|Diskussion]]) 08:56, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== In seiner Freizeit stemmte er also Gewichte ==<br />
Was soll so eine trivia hier und wer will das wissen ? --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 22:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Guter Punkt [[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 22:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
*...''und hörte den Predigten von A. C. zu''...Flapsig, schlampig und interesselos (höchst lückenhaft) abgeschrieben aus dem en wikipedia Artikel (wen interessiert schon der achtjährige Krieg Irak-Iran, könnte man noch sagen). --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 23:47, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Das stammt aus dem Al-Jazeera Artikel wie verlinkt und das Hören der Predigten zeigt, dass er schon früh mit Kamenei verbunden war.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 01:07, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Das wiederum wäre natürlich sehr relevant. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 09:49, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
[[File:Zurkhuneh quilles.JPEG|mini|Zurchaneh]]<br />
::Möglicherweise hob er keine Gewichte und Hanteln, sondern hantierte in einem [[Zurchaneh]] mit ziemlich schweren Keulen. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:59, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Die Predigten, die er als Jugendlicher hörte, stammten offenbar nicht von Chamenei selbst, sondern von einem seiner Anhänger. Aber wie dem auch sei, sein Krafttraining schildert jedenfalls seinen Ehrgeiz auch auf physischer Ebene. Er hat sich seit früher Jugend von sehr weit unten hochgearbeitet. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 20:33, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation ==<br />
<br />
Die Quelle in der Einleitung belegt die Einstufung der IRGC als Terrororganisation alleine durch die USA, geschrieben steht in der Einleitung aber "von mehreren Staaten". Ist das so eine Art Pluralis Majestatis? Könnte das jemand bitte anpassen (oder andere Quelle finden)?--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 04:29, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
: Erst mal auf USA beschränkt. Falls es mehrere Staaten sind, kann es mit passender Quelle korrigiert werden.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 12:32, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Das gehört aber trotzdem nicht in die Einleitung, da das allein die Einschätzung der USA ist. Er ist natürlich ein Gegner der USA, jedenfalls was den Nahen Osten angeht, und Vertreter asymmetrischer Kriegsführung, das als "Terrorismus" einzustufen könnte man aber auch umgekehrt auf die USA mit ihrem Drohnenkrieg anwenden. Wie sich heute herausstellte hatten die USA nicht die Rückendeckung der irakischen Regierung und diese nicht einmal informiert, weshalb der scheidende Ministerpräsident schon den Abzug amerikanischer Truppen in seiner Parlamentsrede forderte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:06, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::: Fakt ist, dass die USA die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Insofern ist die Aussage im Artikel erst mal nicht falsch. Wenn man die Aussage in diesem Artikel wiederholt, rückt man Soleimani in ein bestimmtes Licht. Das ist der eigentliche Punkt. Soll er in dem Licht stehen, bezüglich der Wahl seines "Arbeitgebers"? Irgendwann hat er sich wahrscheinlich mal entschieden, diesen Weg zu gehen. Und wie man diesen Schein seiner Wahl wertet, ist jedem selbst überlassen, wenn man betrachtet, wer die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Zusammengefasst ist es subjektiv, ob man die Einstufung der USA hier nochmal wiederholt sehen will. Oder gibt es objektive Kriterien, die uns helfen?--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::: Dann müsste aber eigentlich auch im selben Satz erwähnt werden, dass die US Army vom Iran als Terrororganisation eingestuft wird [https://www.aljazeera.com/news/2019/04/iran-parliament-approves-bill-labeling-army-terrorist-190423111221587.html] - auch da kann sich ja jeder selbst die Gedanken zu machen. --[[Benutzer:Carlos-X|Carlos]]-[[BD:Carlos-X|X]] 17:07, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::: Und an der Stelle würde es subjektiv betrachtet albern. Wenn man von dem Standpunkt aus das eine nicht erwähnen würde, sollte man vielleicht das andere auch nicht erwähnen? Mir persönlich ist es gleich. Wenn es erwähnt wird, ist es nicht falsch und wenn nicht, steht es an anderer Stelle.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 17:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::PS: in seiner Parlamentsrede gab er auch an, dass Soleimani in diplomatischer Mission in Bagdad war und dass er ihn kurz vor seiner Ermordung empfangen hatte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:09, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::: Die Terrorismus-Einordnung durch die USA gehört mMn in den Artikel, aber nicht in die Einleitung. Diese zwanghafte "einordnen"/labeln politischer Positionen oder Personen direkt in der Einleitung, damit auch jedem Leser sofort eine Denkhilfe mitgegeben wird, was er davon zu denken/halten habe, grassiert v.a. in der de-Wikipedia und ist freundlich betrachtet unenzyklopädisch, und weniger freundlich einfach my-side-Bias/POV bis hin zu freiwilliger Verbreitung von Propaganda. (Das dies nicht selten dann noch dazu mehr oder weniger isolierte US-Positionen sind, macht es nicht besser.)--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:05, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ich finde auch, daß der Link auf [[Terrororganisation]] in der Einleitung stark nach Meinungsmache aussieht, das sollte aus der Einleitung raus. Es kann weiter unten als Hintergrund zum Drohnenanschlag erwähnt werden, und das liesse sich dann auch so formulieren: "ausschließlich von der Trump-Regierung (oder: der USA) als Terrororganisation angesehen, eine Einschätzung der sich keine weiteren Staaten angeschlossen haben".<br />
:Neben der Einleitung am Anfang ist da auch noch die "Wertung" am Ende des Artikels. Die kommt auch sehr einseitig negativ daher. Diese "Wertung" sollte weg, oder in "Einseitige Einschätzung" umbenannt werden, oder mit ausgewogeneren Ansichten ergänzt werden. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:04, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== ZDF-Dok einfügen ==<br />
<br />
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/der-schattengeneral-irans-maechtiger-drahtzieher-102.html<br />
--[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 01:33, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ist erledigt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:10, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Familie ==<br />
<br />
Ist das Absicht, dass seine Familie nicht erwähnt wird? Im Times-Nachruf steht, er war verheiratet und hatte vier Kinder.--[[Spezial:Beiträge/77.3.99.35|77.3.99.35]] 01:38, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Füg es einfach mit Quellenangabe ein.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 12:41, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::kann er nicht, weil IP. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 15:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Dann ist er hiermit eingeladen sich anzumelden.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:24, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Aktives Sicherrecht wird verlangt. Daher scheitere ich auch an [[Diskussion:Qasem_Soleimani#ZDF-Dok_einfügen]]. Gibt es hier jemand, mit aktivem Sichterrecht, der statt Diskussionsbeiträge absondern, auch den Artikel verbessern möchte? Danke! --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 20:03, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Wenn du mir die genaue Quelle angibst.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 20:15, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::::::Der ZDF-Doku-Link oben muss unter Weblinks eingefügt werden.<br />
:::::::Ehe und Kinder: Google News ergibt [https://www.nytimes.com/2020/01/03/obituaries/qassem-soleimani-dead.html NYTimes]: "According to a 2012 profile in The New Yorker, General Suleimani’s father became burdened with debt under the Shah. When the revolution came he was sympathetic to the cause, and joined the Revolutionary Guards soon after. He was married and had children, although there were conflicting stories in the Iranian news media about how many." <br />
:::::::Der erwähnte [https://www.newyorker.com/magazine/2013/09/30/the-shadow-commander New Yorker-Artikel] stammt aus 2013, nicht 2012. Dort wird ein "Iraqi politician, who has known him for many years" zitiert mit: "... He’s “respectful of his wife,” the Middle Eastern security official told me, sometimes taking her along on trips. He has three sons and two daughters, and is evidently a strict but loving father." <br />
:::::::Die oben zitierte New-York-Times-Quelle ist neuer, Textvorschlag mit dieser Referenz: "Soleimani soll verheiratet und Vater von mehreren Kindern gewesen sein." --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 21:13, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Ist ergänzt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:25, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Mordanschlag ==<br />
<br />
Laut en-Artikel starben 10 Personen.--[[Benutzer:Falkmart|Falkmart]] ([[Benutzer Diskussion:Falkmart|Diskussion]]) 20:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Irans Verantwortung für Proteste im Irak ==<br />
<br />
"''Die Proteste waren nach Ansicht der USA und von Beobachtern durch den Iran inszeniert.''": Welcher Beobachter? Alle? Viele? Zwei? -> undefiniert und damit eigentlich eine Sprechblase, oder? Darüberhinaus von der Quelle (falls ich nichts überlesen habe) nicht gedeckt, da finde ich nichts von "Beobachtern". Oder ist der Autor selbst gemeint? Das könnte man zumindest dann so in den Text einbauen. Ohne konkrete Standpunktzuweisungen finde ich das jedenfalls bisschen holprig.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:30, 5. Jan. 2020 (CET) PS: "inszeniert" finde ich auch komisch. Das waren ja keine Schauspieler, und auch keine Iraner. Initiiert? Finde selbst gerade keine passende Formulierung.<br />
:Peinlich ist im Artikel vor allem die mehrfache Verwechslung von Irak und Iran. Bin gespannt, was bei genauerer Lektüre noch alles zum Vorschein kommen würde. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 22:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:"Das Pentagon" sagt das - laut FAZ EW.[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/irak-hoher-iranischer-general-bei-us-raketenangriff-getoetet-16563233.html] [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 22:44, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:: Nach diesem FAZ-Artikel ist es Ansicht des Pentagons, dass Iran die Proteste "gebilligt" habe. Ich hätte Schwierigkeiten, das in den Artikel einzubauen, ohne dass es absurd klingt. Weiter hinten steht dann "Washington macht Iran für die Proteste verantwortlich." Der genaue Wortlaut eines US-Regierungs-Statments wäre vermutlich noch am geeignetsten. Und solange keine anderen Regierungen dazu zitierbar Stellung nehmen, wäre es vllt. das beste, es bei diesem Statement auch erstmal zu belassen? Die Medien-Spekulationen zu dem Thema fahren ja derzeit noch Karussell.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 23:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Man müsste den englischen Text haben um festzustellen, aus welcher Formulierung man bei der FAZ "gebilligt" gemacht hat. Ich vermute es war "approved" - was eher "genehmigt" bedeutet. Im Zweifelsfall sollte man den Satz hier entfernen. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 23:35, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Aufenthalt im Irak ==<br />
Soweit ich verstehe, war er legal im Irak, sogar in offizieller Funktion, und aus Sicht der irakische Polizei lag kein Haft-, geschweige denn Hinrichtungsbefehl vor? Oder wenigstens ein Auslieferungsgesuch? Die Zeitungsmeldungen haben dazu keine allzu klaren Infos.<br />
<br />
Und, auch unklar, aber weniger wichtig: Läßt sich noch mehr als "am Flughafen" sagen? Das kann alles mögliche heissen: "Wollte gerade den Flughafen in die Luft sprengen", oder "ist gerade als Tourist/Diplomat/Militär/Staatsgast eingereist", oder "war zufällig in der Nähe des Flughafens"? [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:51, 6. Jan. 2020 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Qasem_Soleimani&diff=195551064Diskussion:Qasem Soleimani2020-01-06T03:04:46Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation */</p>
<hr />
<div>== Schreibweise 1 ==<br />
Schreibweise siehe: http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/atomabkommen-teherans-staerke-reizt-riad-13704388.html<br />
<br />
Wie kommt die FAZ auf "Qassem" (statt "Qasem", "Kasem", "Qasim", "Kasim")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 21:33, 2. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: vielleicht haben sie es ja vom Guardian übernommen, siehe [https://www.theguardian.com/world/2011/jul/28/qassem-suleimani-iran-iraq-influence] ? - im Ernst: das weiß vielleicht nichtmal die FAZ selber. jetzt schreibt die FAZ "Ghassem Soleimani", Spiegel online "Kassim". --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:15, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:: PS: vielleicht hatte es die FAZ 2015 tatsächlich von der WP übernommen, die sich wiederum seit 2013 am Guardian orientiert. --[[Benutzer:Cholo Aleman|Cholo Aleman]] ([[Benutzer Diskussion:Cholo Aleman|Diskussion]]) 07:31, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::Wäre er ein Araber, müsste "Qasim" Lemma sein (vgl. [http://www.namepedia.org/de/firstname/Kasim_(126809) namepedia]), als Perser/Iraner eher "Qasem" (oder "Ghasem"?) - jedenfalls ohne Doppel-s. Vgl. auch [https://en.wikipedia.org/wiki/Qasim_(name) englische WP zum Namen Qasim]). --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 15:17, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Nun verschoben zu einer Form mit einfachem "s". --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:33, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Gemäß [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]] wäre auch "Ghasem" statt "Qasem" möglich. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:54, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Als Muttersprachler beider Sprachen weiß ich: der persischen Aussprache kommt "Ghassem" am nächsten.-[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 17:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:Und warum Doppel-s? Nur um es von einem stimmhaften "s" zu unterscheiden? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::{{ping|Georg Hügler}} Genau! -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:32, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Nun, für das stimmhafte "s" stünde ja "z" zur Verfügung, und da keine Schadda über dem Buchstaben zu finden ist, dürfte ein Einzel-s etwas korrekter sein. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Stimmt, Verzeihung. Siehe: ز bei [[Wikipedia:Namenskonventionen/Arabisch#Persische Transkription]]. Im Übrigen Regel D159 (https://www.duden.de/sprachwissen/rechtschreibregeln/doppel-s-und-scharfes-s): das A in "Ghasem" ist lang, daher wohl lieber doch ein S. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::Was soll hier nun entscheidend sein: Die Schreibweisen-Häufigkeit in der internationalen (oder gar deutschsprachigen) Presse, die DMG-Umschrift (mit "Q"), eine DIN-Norm (ebenfalls mit "Q") oder die WP-Namenskonvention (mit "Gh")? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:43, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Ich denke, wir können es bei Q belassen. Das kommt zwar der Aussprache nicht so nahe (s. o.). Andererseits: غ und ق werden zwar gleich ausgesprochen, sind aber doch zwei verschiedene Buchstaben. Die DMG und DIN nehmen darauf besser Rücksicht, indem sie für den einen Q und den anderen GH ansetzen. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 18:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::Bei der WP-Konvention bin ich wohl in die falsche Spalte geraten. Da steht ja (zumindest in der [[DIN 31635#Umschrifttabelle DMG und Wikipedia|DIN 31635]] für die WP) tatsächlich ebenfalls "q" für "ق". Bliebt also nur noch die die Frage ob (eher persisch) "Qasem" oder (eher arabisch) "Qasim" besser ist. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:57, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Dieses Mal eine eindeutige Antwort: Qasem. Hier unterscheiden sich persische und arabische Aussprache deutlich. Das persische E wird auch stets so ausgesprochen, wie im Deutschen. Das i sollte ausschließlich für ی benutzt werden. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:02, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::Danke, das bestätigt die heutige Verschiebung. Passt "Soleimani" (oder kommt auch "Suleimani" oder anderes in Frage)? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:05, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::Erneut eindeutig: "Soleimani" ist korrekt. Das O ist hier ein hochgestellter Vokal, der (so auch im Arabischen und Hebräischen) nicht geschrieben wird (wie das tiefgestellte E in "Qasem"). Das hochgestellte O wird stets gesprochen wie im deutschen Wort "Ohr". U sollte nur verwendet werden, wenn der Buchstabe و in einem Wort vorkommt, dann gesprochen wie das U in "Uhr" (in seltenen Ausnahmefällen aber auch als O).<br />
<br />
:::::::::: Damit bleibt nur noch die Frage, wozu der Zusatz '''Qasim Sulaimani''' (arabische/türkische Schreibweise) hinter dem ausgeschriebenen Namen im persischen Alphabet dient? -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:27, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::: "ai" englisch für "ei"? --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 19:50, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::: Den fett-kursiven Zusatz haben Sie richtigerweise nun entfernt. Der englische Artikel (https://en.wikipedia.org/wiki/Qasem_Soleimani) schreibt es so wie wir aktuell. Jedenfalls im deutschen Artikel finde ich "ei" auch besser. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 19:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::::::::::: Und wenn nun "Qāsim Sulaimānī" korrekt DMG-umschrieben ist, ist ja beinahe alles geklärt. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 20:01, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::::::::: Für die DMG ist dieser Artikel aufschlussreicher: [[Deutsche_Morgenländische_Gesellschaft#Umschrifttabelle]]. Für die oben diskutierten e und ei sind laut Tabelle mehrere Schreibweisen möglich. Meiner Meinung nach wäre die zutreffenste persische DMG: "Qāsem Soleimānī". -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 20:37, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Syrien ==<br />
*http://www.reuters.com/article/us-russia-iran-soleimani-idUSKCN0QC1KM20150807<br />
*https://www.businessinsider.com/strange-bedfellows-the-war-on-isis-is-getting-weird-in-iraq-2015-3?IR=T<br />
*http://economictimes.indiatimes.com/news/defence/irans-general-qassem-soleimani-in-moscow-for-talks-sources/articleshow/51839973.cms --[[Spezial:Beiträge/91.10.21.232|91.10.21.232]] 19:34, 17. Apr. 2016 (CEST)<br />
<br />
== Erweitern ==<br />
Der Artikel sollte dringend erweitert werden, etwa nach Vorbild der englischen Seite. Wer hat Lust? --[[Benutzer:Naukratios|Naukratios]] ([[Benutzer Diskussion:Naukratios|Diskussion]]) 06:46, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Schreibweise Name 2 ==<br />
Aus gegebenem Anlass hab ich heute mal [https://www.google.com/search?q=Ghassem+Soleimani&rlz=1C1CHBF_deDE868DE868&sxsrf=ACYBGNSv8Zq76t8P1sUPpsnmeSQ-2aL2LQ:1578055764969&source=lnms&tbm=nws&sa=X&ved=2ahUKEwjt6Lnqu-fmAhWOLlAKHQunAlIQ_AUoAXoECBEQAw&biw=1050&bih=1537 die Zeitungen aufgerufen] und festgestellt, dass die offenbar durchgängige Schreibweise der deutschen Zeitungen '''''Ghassem''' Soleimani'' ist. Übertragungsvorschriften der WP hin oder her, man sollte das zumindest erwähnen, finde ich. --[[Benutzer:Delabarquera|Delabarquera]] ([[Benutzer Diskussion:Delabarquera|Diskussion]]) 13:55, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Siehe auch oben. Abgesehen vom Doppel-s, wäre "Ghasem" eine (wohl regelkonforme) Option. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 18:44, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Nachrichtensperre? ==<br />
<br />
Der Artikel wurde gerade administrativ wegen "Newstickeritis" für die nächsten Tage gesperrt. Ein Nachtrag der [https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html internationalen Reaktionen] wird hier unterdrückt. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:03, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Dieses Zitat ist vermutlich das Bedeutsamste ([https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/angriff-in-irak-reaktionen-auf-toetung-von-qassem-soleimani-16563393.html FAZ], [https://www.nytimes.com/2020/01/02/world/middleeast/qassem-soleimani-iraq-iran-attack.html NY Times]): {{"|Robert Malley, Nahostkoordinator des Weißen Hauses unter Präsident Obama, sagte, es sei schwer vorstellbar, dass Iran nicht hoch aggressiv auf die Tötung reagieren werde. Ob Präsident Trump das wollte oder nicht, es ist im Grunde genommen eine Kriegserklärung, so Malley weiter.}} ({{"|Whether President Trump intended it or not, it is, for all practical purposes, a declaration of war.}} ([https://twitter.com/rob_malley Twitter]) -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:19, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Hallo Edgequeen, ist nichts persönliches gegen dich. Artikel zu aktuellen Themen laufen aber immer Gefahr, zu einem Newsticker zu verkommen. Bei Wikipedia haben wir es nicht zwingend eilig. Nicht jede brandaktuelle Information muss sofort in den Artikel. Es reicht aus, wenn sich das Thema nach ein paar Tagen, Wochen und manchmal Monaten beruhigt hat und die Quellenlage übersichtlicher und seriöser wird.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:23, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Vielleicht dazu auch nochmal Punkt 8 aus [[WP:NICHT]].--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 14:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:Der Artikel steht gerade auf der Hauptseite verlinkt. Die Biographie sollte ergänzt werden. Die Ergänzung sollte schon allein deshalb gemacht werden, um die politische Implikation verständlicher zu machen. <br />
:Der Artikel spricht von einem Flugkörper. Die Presse spricht von drei [https://www.spiegel.de/video/quasem-soleimani-us-militaer-toetet-iranischen-top-general-video-99031431.html].<br />
:Der Artikel erwähnt einen Angriff auf die US-amerikanische Botschaft, nennt aber nicht mal ein Datum und einen Ort dieses Vorfalls. <br />
:Die Position der Demokraten, etwa von Joe Biden, kann man nicht aus dem Artikel rauslassen. In dieser Form ist das eine Nachrichtensperre, anders kann ich das nicht sehen. -- [[Benutzer:Edgequeen|Edgequeen]] ([[Benutzer Diskussion:Edgequeen|Diskussion]]) 14:35, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::'''+1''' für meinen Vorredner; ich plädiere dafür, den Artikel wieder zu öffnen. Z.B. gehört imo da hinein: US-Außenminister [[Mike Pompeo]] [https://www.faz.net/aktuell/politik/trumps-praesidentschaft/us-aussenminister-pompeo-will-keinen-krieg-mit-iran-16563891.html rechtfertigt als erstes Mitglied der Regierung Trump die Tötung von Soleimani als „strategisch richtig“ und fordert Iran zur Deeskalation auf. Das Mullah-Regime ernennt Soleimanis Nachfolger] : Es ist sein bisheriger Stellvertreter General Ismaeil Gha'ani ([[:en:Esmail Ghaani]]).<br />
::[[:en:Qasem Soleimani]] hat inzwischen 82 kB, unserer hat 8 kB :-/ <br />
::Übrigens gibt es einen Artikel [[:en:2020 Baghdad International Airport airstrike]]. --[[Benutzer:Neun-x|Neun-x]] ([[Benutzer Diskussion:Neun-x|Diskussion]]) 15:13, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Der englische Artikel hat übrigens auch einen Schutzstatus.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:48, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::Die Ansichten der US-Opposition ? Wer rezipiert die denn? Der Iran oder die arabische Welt? Wir machen keinen US-Wahlkampf. Solche Meinungen sind, ähnlich den Reaktionen diverser ausländischer Regierungen, kaum relevant. Lieber echte Experten, die irgendeiner Form von redaktioneller Kontrolle unterworfen wurden. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 15:36, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
::: Ich habe den Vorlagebaustein Laufendes Ereignis eingefügt. Damit ist klar, dass der Artikel ggf. nicht topaktuell ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 15:58, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
"Newstickeritis" ist kein gültiger Sperrgrund. Siehe [[Wikipedia:Geschützte Seiten]] wo "Vandalismus" und "Edit-War" als Grund angegeben sind. Es ist IMHO ein Versuch eines Admistrators !inhaltlich! auf den Artikel einzuwirken indem er versucht den Artikel administrativ in die von ihm bevorzugte Richtung zu lenken. '''Entsperren''' [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 15:59, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
: Ne, ist kein Versuch eines Admins. Ich bin kein Admin und ich habe um die Halbsperrung des Artikels gebeten, damit es nicht zu Newstickeritis kommt. Ich verweise hiermit nochmal auf Punkt 8 aus [[WP:NICHT]], welcher ein Grundsatz der Wikipedia ist.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:00, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Ich habe eine Entsperrwunsch plaziert. Siehe [[Wikipedia:Entsperrwünsche#Qassem Soleimani]]. [[Benutzer:Jean Cartan|Jean Cartan]] ([[Benutzer Diskussion:Jean Cartan|Diskussion]]) 16:07, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Dienstgrad ==<br />
<br />
Im Text wird Soleimani als Generalmajor bezeichnet. Das Bild zeigt ihn, verglichen mit der WP-Dienstgradtabelle, mit den Dienstgradabzeichen eines Generalleutnant. -- Ulath {{unsigniert|2A02:908:F12:42C0:1D71:FFA6:E8AB:DCC5|14:09, 3. Jan. 2020 (CET)}}<br />
: Den WP gibt es nicht mehr, und Iran war kein Mitglied. Der russische General-leitenant entspricht hierzulande einem Generalmajor bzw. ''Major general''. Hier wie dort sind das Zweisterngenerale, und hier wie dort kommandieren solche Offiziere normalerweise eine Division. Man übersetzt das englische mist auch nicht mit dem deutschen Mist, sondern richtigerweise mit Nebel. Der russische General-maior entspricht einem Brigadegeneral, darum führt er auch eine Brigade, während der westliche Generalmajor eine Division führt. --[[Benutzer:Fraknö|Fraknö]] ([[Benutzer Diskussion:Fraknö|Diskussion]]) 08:56, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== In seiner Freizeit stemmte er also Gewichte ==<br />
Was soll so eine trivia hier und wer will das wissen ? --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 22:25, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
Guter Punkt [[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 22:40, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
*...''und hörte den Predigten von A. C. zu''...Flapsig, schlampig und interesselos (höchst lückenhaft) abgeschrieben aus dem en wikipedia Artikel (wen interessiert schon der achtjährige Krieg Irak-Iran, könnte man noch sagen). --[[Spezial:Beiträge/2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5|2001:A61:2B66:7E01:DCE8:9EB:79A3:A9D5]] 23:47, 3. Jan. 2020 (CET)<br />
::Das stammt aus dem Al-Jazeera Artikel wie verlinkt und das Hören der Predigten zeigt, dass er schon früh mit Kamenei verbunden war.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 01:07, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
::: Das wiederum wäre natürlich sehr relevant. -[[Benutzer:Abzo|Abzo]] ([[Benutzer Diskussion:Abzo|Diskussion]]) 09:49, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
[[File:Zurkhuneh quilles.JPEG|mini|Zurchaneh]]<br />
::Möglicherweise hob er keine Gewichte und Hanteln, sondern hantierte in einem [[Zurchaneh]] mit ziemlich schweren Keulen. --[[Benutzer:Georg Hügler|Georg Hügler]] ([[Benutzer Diskussion:Georg Hügler|Diskussion]]) 17:59, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Die Predigten, die er als Jugendlicher hörte, stammten offenbar nicht von Chamenei selbst, sondern von einem seiner Anhänger. Aber wie dem auch sei, sein Krafttraining schildert jedenfalls seinen Ehrgeiz auch auf physischer Ebene. Er hat sich seit früher Jugend von sehr weit unten hochgearbeitet. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 20:33, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Einstufung der iranischen Revolutionsgarde als Terrororganisation ==<br />
<br />
Die Quelle in der Einleitung belegt die Einstufung der IRGC als Terrororganisation alleine durch die USA, geschrieben steht in der Einleitung aber "von mehreren Staaten". Ist das so eine Art Pluralis Majestatis? Könnte das jemand bitte anpassen (oder andere Quelle finden)?--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 04:29, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
: Erst mal auf USA beschränkt. Falls es mehrere Staaten sind, kann es mit passender Quelle korrigiert werden.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 12:32, 4. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Das gehört aber trotzdem nicht in die Einleitung, da das allein die Einschätzung der USA ist. Er ist natürlich ein Gegner der USA, jedenfalls was den Nahen Osten angeht, und Vertreter asymmetrischer Kriegsführung, das als "Terrorismus" einzustufen könnte man aber auch umgekehrt auf die USA mit ihrem Drohnenkrieg anwenden. Wie sich heute herausstellte hatten die USA nicht die Rückendeckung der irakischen Regierung und diese nicht einmal informiert, weshalb der scheidende Ministerpräsident schon den Abzug amerikanischer Truppen in seiner Parlamentsrede forderte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:06, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::: Fakt ist, dass die USA die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Insofern ist die Aussage im Artikel erst mal nicht falsch. Wenn man die Aussage in diesem Artikel wiederholt, rückt man Soleimani in ein bestimmtes Licht. Das ist der eigentliche Punkt. Soll er in dem Licht stehen, bezüglich der Wahl seines "Arbeitgebers"? Irgendwann hat er sich wahrscheinlich mal entschieden, diesen Weg zu gehen. Und wie man diesen Schein seiner Wahl wertet, ist jedem selbst überlassen, wenn man betrachtet, wer die Revolutionsgarden als Terrororganisation einstuft. Zusammengefasst ist es subjektiv, ob man die Einstufung der USA hier nochmal wiederholt sehen will. Oder gibt es objektive Kriterien, die uns helfen?--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 16:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::: Dann müsste aber eigentlich auch im selben Satz erwähnt werden, dass die US Army vom Iran als Terrororganisation eingestuft wird [https://www.aljazeera.com/news/2019/04/iran-parliament-approves-bill-labeling-army-terrorist-190423111221587.html] - auch da kann sich ja jeder selbst die Gedanken zu machen. --[[Benutzer:Carlos-X|Carlos]]-[[BD:Carlos-X|X]] 17:07, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::::: Und an der Stelle würde es subjektiv betrachtet albern. Wenn man von dem Standpunkt aus das eine nicht erwähnen würde, sollte man vielleicht das andere auch nicht erwähnen? Mir persönlich ist es gleich. Wenn es erwähnt wird, ist es nicht falsch und wenn nicht, steht es an anderer Stelle.--[[Benutzer:Dermartinrockt|Scientia potentia est]] ([[Benutzer Diskussion:Dermartinrockt|Diskussion]]) 17:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::PS: in seiner Parlamentsrede gab er auch an, dass Soleimani in diplomatischer Mission in Bagdad war und dass er ihn kurz vor seiner Ermordung empfangen hatte.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:09, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::: Die Terrorismus-Einordnung durch die USA gehört mMn in den Artikel, aber nicht in die Einleitung. Diese zwanghafte "einordnen"/labeln politischer Positionen oder Personen direkt in der Einleitung, damit auch jedem Leser sofort eine Denkhilfe mitgegeben wird, was er davon zu denken/halten habe, grassiert v.a. in der de-Wikipedia und ist freundlich betrachtet unenzyklopädisch, und weniger freundlich einfach my-side-Bias/POV bis hin zu freiwilliger Verbreitung von Propaganda. (Das dies nicht selten dann noch dazu mehr oder weniger isolierte US-Positionen sind, macht es nicht besser.)--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:05, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ich finde auch, daß der Link auf [[Terrororganisation]] in der Einleitung stark nach Meinungsmache aussieht, das sollte aus der Einleitung raus. Es kann weiter unten als Hintergrund zum Drohnenanschlag erwähnt werden, und das liesse sich dann auch so formulieren: "ausschließlich von der Trump-Regierung (oder: der USA) als Terrororganisation angesehen, eine Einschätzung der sich keine weiteren Staaten angeschlossen haben".<br />
:Neben der Einleitung am Anfang ist da auch noch die "Wertung" am Ende des Artikels. Die kommt auch sehr einseitig negativ daher. Diese "Wertung" sollte weg, oder in "Einseitige Einschätzung" umbenannt werden, oder mit ausgewogeneren Ansichten ergänzt werden. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:04, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== ZDF-Dok einfügen ==<br />
<br />
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/der-schattengeneral-irans-maechtiger-drahtzieher-102.html<br />
--[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 01:33, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Ist erledigt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:10, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Familie ==<br />
<br />
Ist das Absicht, dass seine Familie nicht erwähnt wird? Im Times-Nachruf steht, er war verheiratet und hatte vier Kinder.--[[Spezial:Beiträge/77.3.99.35|77.3.99.35]] 01:38, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:Füg es einfach mit Quellenangabe ein.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 12:41, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::kann er nicht, weil IP. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 15:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Dann ist er hiermit eingeladen sich anzumelden.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 16:24, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::Aktives Sicherrecht wird verlangt. Daher scheitere ich auch an [[Diskussion:Qasem_Soleimani#ZDF-Dok_einfügen]]. Gibt es hier jemand, mit aktivem Sichterrecht, der statt Diskussionsbeiträge absondern, auch den Artikel verbessern möchte? Danke! --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 20:03, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::Wenn du mir die genaue Quelle angibst.--[[Benutzer:Claude J|Claude J]] ([[Benutzer Diskussion:Claude J|Diskussion]]) 20:15, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:::::::Der ZDF-Doku-Link oben muss unter Weblinks eingefügt werden.<br />
:::::::Ehe und Kinder: Google News ergibt [https://www.nytimes.com/2020/01/03/obituaries/qassem-soleimani-dead.html NYTimes]: "According to a 2012 profile in The New Yorker, General Suleimani’s father became burdened with debt under the Shah. When the revolution came he was sympathetic to the cause, and joined the Revolutionary Guards soon after. He was married and had children, although there were conflicting stories in the Iranian news media about how many." <br />
:::::::Der erwähnte [https://www.newyorker.com/magazine/2013/09/30/the-shadow-commander New Yorker-Artikel] stammt aus 2013, nicht 2012. Dort wird ein "Iraqi politician, who has known him for many years" zitiert mit: "... He’s “respectful of his wife,” the Middle Eastern security official told me, sometimes taking her along on trips. He has three sons and two daughters, and is evidently a strict but loving father." <br />
:::::::Die oben zitierte New-York-Times-Quelle ist neuer, Textvorschlag mit dieser Referenz: "Soleimani soll verheiratet und Vater von mehreren Kindern gewesen sein." --[[Benutzer:MrGarfield23|MrGarfield23]] ([[Benutzer Diskussion:MrGarfield23|Diskussion]]) 21:13, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
::::::::Ist ergänzt. --[[Benutzer:Johannnes89|Johannnes89]] ([[Benutzer Diskussion:Johannnes89|Diskussion]]) 02:25, 6. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Mordanschlag ==<br />
<br />
Laut en-Artikel starben 10 Personen.--[[Benutzer:Falkmart|Falkmart]] ([[Benutzer Diskussion:Falkmart|Diskussion]]) 20:51, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
== Irans Verantwortung für Proteste im Irak ==<br />
<br />
"''Die Proteste waren nach Ansicht der USA und von Beobachtern durch den Iran inszeniert.''": Welcher Beobachter? Alle? Viele? Zwei? -> undefiniert und damit eigentlich eine Sprechblase, oder? Darüberhinaus von der Quelle (falls ich nichts überlesen habe) nicht gedeckt, da finde ich nichts von "Beobachtern". Oder ist der Autor selbst gemeint? Das könnte man zumindest dann so in den Text einbauen. Ohne konkrete Standpunktzuweisungen finde ich das jedenfalls bisschen holprig.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 21:30, 5. Jan. 2020 (CET) PS: "inszeniert" finde ich auch komisch. Das waren ja keine Schauspieler, und auch keine Iraner. Initiiert? Finde selbst gerade keine passende Formulierung.<br />
:Peinlich ist im Artikel vor allem die mehrfache Verwechslung von Irak und Iran. Bin gespannt, was bei genauerer Lektüre noch alles zum Vorschein kommen würde. --[[Benutzer:Khatschaturjan|Khatschaturjan]] ([[Benutzer Diskussion:Khatschaturjan|Diskussion]]) 22:18, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
<br />
:"Das Pentagon" sagt das - laut FAZ EW.[https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/irak-hoher-iranischer-general-bei-us-raketenangriff-getoetet-16563233.html] [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 22:44, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:: Nach diesem FAZ-Artikel ist es Ansicht des Pentagons, dass Iran die Proteste "gebilligt" habe. Ich hätte Schwierigkeiten, das in den Artikel einzubauen, ohne dass es absurd klingt. Weiter hinten steht dann "Washington macht Iran für die Proteste verantwortlich." Der genaue Wortlaut eines US-Regierungs-Statments wäre vermutlich noch am geeignetsten. Und solange keine anderen Regierungen dazu zitierbar Stellung nehmen, wäre es vllt. das beste, es bei diesem Statement auch erstmal zu belassen? Die Medien-Spekulationen zu dem Thema fahren ja derzeit noch Karussell.--[[Benutzer:AllIC|AllIC]] ([[Benutzer Diskussion:AllIC|Diskussion]]) 23:27, 5. Jan. 2020 (CET)<br />
:::Man müsste den englischen Text haben um festzustellen, aus welcher Formulierung man bei der FAZ "gebilligt" gemacht hat. Ich vermute es war "approved" - was eher "genehmigt" bedeutet. Im Zweifelsfall sollte man den Satz hier entfernen. [[Benutzer:Alexpl|Alexpl]] ([[Benutzer Diskussion:Alexpl|Diskussion]]) 23:35, 5. Jan. 2020 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Tiny_House_Movement&diff=192566147Diskussion:Tiny House Movement2019-09-25T02:44:33Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Solar</p>
<hr />
<div>== Notiz: Minihäuser ==<br />
<br />
[http://orf.at/stories/2367755/2366994/ Leben in der Wohnbox : „Es gibt keine Tabus“] orf.at, 3. Dezember 2016. --[[Benutzer:Helium4|Helium4]] ([[Benutzer Diskussion:Helium4|Diskussion]]) 06:21, 4. Dez. 2016 (CET)<br />
<br />
== Recht? ==<br />
<br />
Der Artikel sagt nicht aus über rechtliche Aspekte.<br />
Auch für ein Modulhaus wird man wohl eine Baugenehmigung benötigen; ebenso wenn man weitere Module "einfach dazustellen" möchte.<br />
Vmtl. sieht's anders aus, wenn das Teil Räder dran hat und fahrbereit gehalten wird - natürlich mit Straßenzulassung/gültigem TÜV, was den Aspekt "kostengünstig" schnell deutlich relativieren kann.<br />
<br />
Ach ja, ein billiger alter Wohnwagen ist übrigens scheußlich-schlecht wärmeisoliert, von wegen "Umweltschutz" u. ä. ...<br />
<br />
--[[Benutzer:Arilou|arilou]] ([[Benutzer Diskussion:Arilou|Diskussion]]) 15:24, 24. Jan. 2017 (CET)<br />
<br />
:@arilou : [[wp:DS|Diskussionsseiten zu Artikeln (und sonstige Diskussionsseiten im Artikelnamensraum) dienen allein der Verbesserung des Inhaltes des dazugehörenden Artikels]] (bitte verkneife dir Spekulationen). Bitte nutze <br />
* die [[Wikipedia:Auskunft|Auskunft]] für allgemeine Wissensfragen<br />
* [[Wikipedia:Fragen zur Wikipedia|Fragen zur Wikipedia]]<br />
** [[Wikipedia:Fragen von Neulingen|Fragen von Neulingen]]<br />
:Zu deinen Spekulationen: <br />
:* Volumen = Länge * Breite * Höhe. Ein Wohnwagen 5 * 2 * 2,1 Meter hat 21 cbm Volumen. Ein Haus von z.B. 8 * 8 * 8 m = 512 cbm hat das 25-fache Volumen ...<br />
:* schon Mitte der 1970er bot das schwedische Unternehmen [https://polarvagnen.com/ POLAR] einen Wohnwagen mit Polyurethan-Dämmung an; nach der zweiten Ölpreiskrise 1979/80 verbesserten auch andere Hersteller die Dämmung ihrer Wohnwagen. <br />
:* auf Campingplätzen etc. brauchen Wohnwagen und Wohnmobile afaik nicht 'fahrbereit gehalten' werden => keine Kosten. <br />
:--[[Benutzer:Neun-x|Neun-x]] ([[Benutzer Diskussion:Neun-x|Diskussion]]) 23:28, 20. Jul. 2018 (CEST)<br />
<br />
== Vorschlag: Seite verschieben zu "Tiny House Movement" ==<br />
<br />
Ich schlage vor, die Seite von "Small House Movement" zu "Tiny House Movement" zu verschieben.<br />
<br />
Begründung: <br />
<br />
Die Bewegung hat ihren Ursprung in den USA und wird auch in der englischen Wiki-Fassung unter "Tiny House Movement" geführt.<br />
Insofern macht es m.E. wenig Sinn, einen englischen Begriff im Deutschen anders zu benennen, ohne dass es dafür eine sinnvolle oder gar zwingende Notwendigkeit gibt.<br />
Zudem ist der Begriff "Small House" im Deutschen völlig unüblich und kommt in der öffentlichen deutschsprachigen Diskussion faktisch nicht vor.<br />
<br />
Hingegen hat der Begriff "Tiny House" sehr wohl in den deutschen Sprachgebrauch Einzug gehalten, worunter im Allgmeinen ein kleines bzw. Minihaus verstanden wird.<br />
Im deutschen Wiki ist der Begriff "Tiny House" aber noch nicht als eigenständiger Begriff enthalten, so dass ich alternativ vorschlagen würde, die Seite komplett auf "Tiny House" - also ohne "Movement" zu verschieben und dem "Movement in den USA" nur eine historische Beschreibung innerhalb der Seite zukommen zu lassen.<br />
<br />
Ich bitte um Diskussionsbeiträge<br />
<br />
--[[Benutzer: Küste|Küste]] ([[Benutzer Diskussion:Küste|Diskussion]]) 13:45, 18. Dez. 2017 (CET)<br />
<br />
:Ich persönlich würde es beim »Tiny House Movement« belassen, da sich zum einen die anderen Wiki-Sprachversionen mit der Bewegung und nicht der Hausart an sich befassen und zum anderen gerade die Bewegung hin zum Minihaus trotz immer größer werdender Wohnflächen in Industrieländern das Besondere an der Thematik ist. Häuser mit kleiner Wohnfläche gab es dagegen schon immer. — [[Benutzer:Kowsalat|Kowsalat]] ([[Benutzer Diskussion:Kowsalat|Diskussion]]) 21:32, 21. Dez. 2017 (CET)<br />
::Danke. Seite nach "Tiny House Movement" verschoben. --[[Benutzer: Küste|Küste]] ([[Benutzer Diskussion:Küste|Diskussion]]) 12:20, 26. Dez. 2017 (CET)<br />
<br />
== Solar ==<br />
Was soll denn das hier heissen: "geringe Dachfläche ... weniger geeignet, zudem... prüfenswert"?<br />
<br />
Soweit ich weiß, sind Solaranlagen schon ab 1 qm ziemlich leistungsfähig. Und bei einem einstöckigen Haus verfügt der gesamte Wohnraum über Dachfläche - noch mehr Dachfläche geht gar nicht.<br />
<br />
Weniger geeignet '''und zudem''' prüfenswert, klingt in der Kombination negativ (auch wenn damit das Gegenteil gemeint sein mag, dann sollte es eher trotzdem prüfenswert heissen).<br />
<br />
Falls Solar Nachteile hat, dann würde ich eher an die dazugehörigen Batterien denken: Wie lange halten die, und wie ökologisch sind die in Herstellung/Recycling/Entsorgung... Und für Nachtmenschen: Kann man tags 12 Stunden aufladen, und nachts ansatzweise gleichwertig 12 Stunden Strom ziehen? --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:44, 25. Sep. 2019 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Entf%C3%BChrung_von_Ursula_Herrmann&diff=192565557Entführung von Ursula Herrmann2019-09-25T01:46:48Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Kiste stand aufrecht, also 139cm hoch. Und, siehe "Luftrohr" auf Diskussionsseite.</p>
<hr />
<div>Die '''Entführung von Ursula Herrmann''' ist ein Fall der Kriminalgeschichte in der Bundesrepublik Deutschland. Ein im Jahr 2008 festgenommener Mann wurde im Rahmen eines Indizienprozesses 2010 zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Seine [[Revision (Recht)|Revision]] blieb erfolglos.<br />
<br />
== Tathergang und polizeiliche Ermittlungen ==<br />
Die zehnjährige Schülerin Ursula Herrmann aus [[Eching am Ammersee]] in Bayern war am 15. September 1981 gegen 19:35 Uhr mit dem Fahrrad auf dem Heimweg von ihrem Onkel in [[Schondorf am Ammersee]], als sie entführt und in ein präpariertes Versteck, eine in einem Waldstück namens „Weingarten“ (zwischen Schondorf und Eching) im Waldboden vergrabenen Kiste, gebracht wurde. Die Kiste hatte eine Grundfläche von 72&nbsp;cm × 60&nbsp;cm und eine Höhe von 139&nbsp;cm und verfügte über Beleuchtung, Lebensmittelvorräte und einen Toiletteneimer. Zur Belüftung sollte ein Rohrsystem dienen. Es war jedoch ungeeignet, einen Luftaustausch zu ermöglichen, so dass das Mädchen schon nach wenigen Stunden erstickte.<br />
<br />
Die Entführer forderten ein Lösegeld von zwei Millionen DM. Der oder die Täter nahmen mittels Telefonanrufen, bei denen die [[Jingle|Erkennungsmelodie]] von [[Bayern 3]] abgespielt wurde, ohne dass es zu Gesprächen kam, Kontakt zu den Eltern auf. Am 18.&nbsp;September traf ein Brief mit der Lösegeldforderung ein. Am 21.&nbsp;September traf ein weiterer Brief mit Anweisungen zur Geldübergabe ein. Danach brach der Kontakt ab. Die Kiste mit der Leiche des Kindes wurde am 4.&nbsp;Oktober gefunden.<br />
<br />
Die Polizei verfolgte mehrere Spuren und zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung, jedoch ohne Erfolg. Da die Tat juristisch gesehen nicht unbedingt den Tatbestand des [[Mord]]es, sondern möglicherweise den des [[Erpresserischer Menschenraub|erpresserischen Menschenraub]]es mit Todesfolge erfüllte, drohte die [[Verjährung (Deutschland)|Verjährung]] nach 30 Jahren.<br />
<br />
Der Fall war 1982, 1986 und 2002 Thema in der ZDF-Fernsehserie [[Aktenzeichen XY … ungelöst]], ohne dass ein Täter überführt werden konnte.<br />
<br />
2005 wurde der Fall wieder aufgenommen, indem mehrere Haare, die seinerzeit in der Kiste gefunden worden waren und die nicht von Ursula Herrmann stammten, mittels [[DNA-Analyse]] untersucht wurden. Der [[genetischer Fingerabdruck|genetische Abdruck]] gehörte aber zu einem Kriminaltechniker, der mit dem Fall befasst gewesen war.<ref>[[Abendzeitung]] vom 8. November 2005, Titel und Seite 7: ''Mordverdacht trieb Polizisten in den Tod''</ref><br />
<br />
2006 verfolgten die Ermittler einen Hinweis genauer. Er bezog sich auf einen 42-jährigen Mann aus dem Raum Amberg, der seit 2005 in [[Republik China (Taiwan)|Taiwan]] wegen Drogenhandels inhaftiert ist. Er bestritt eine Beteiligung an der Tat und gab freiwillig eine [[Speichelprobe]] ab. Ein Abgleich seiner DNA mit seinerzeit gesicherten Spuren gelang nicht.<ref>Gemeinsame Pressemitteilung 41/2006 der [[Staatsanwaltschaft Augsburg]] und des [[Bayerisches Landeskriminalamt|Bayerischen Landeskriminalamts]]</ref><ref>[http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/Welt;art118,1873647 Deutscher Drogenschmuggler entgeht der Todesstrafe]</ref><br />
<br />
== Der Prozess gegen Werner M. vor dem Augsburger Schwurgericht ==<br />
Im Mai 2008 wurde ein 58-jähriger Mann in [[Kappeln]] festgenommen. Er wohnte Anfang der 1980er Jahre ebenfalls in Eching und betrieb in einem Nachbarort ein Radio- und Fernsehgeschäft. Die Ermittler hielten ihn für hoch verschuldet. Es war schon kurz nach der Tat gegen ihn ermittelt worden. Zeugen lieferten damals aber ein [[Alibi]]. Der Beschuldigte bestreitet die Tat bis heute. In seiner Wohnung wurde 2007 ein [[Tonbandgerät]] Fabrikat [[Grundig AG|Grundig]] Modell TK 248 beschlagnahmt, für das im April 2008 ein aufwendiges [[Phonetik]]gutachten erstellt wurde. Dem Gutachten zufolge weist das Tonbandgerät technische Auffälligkeiten auf, die es erlaubten, Telefonanrufe vorzubereiten, deren charakteristische Merkmale den im Hause Herrmann von der Polizei aufgezeichneten ähnlich seien. Im Oktober 2008 wurde Anklage gegen den 58-jährigen Fernsehtechniker und seine Ehefrau erhoben.<br />
<br />
Im Februar 2009 begann die Hauptverhandlung gegen den Hauptverdächtigen Werner M. und seine Frau.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.sueddeutsche.de/bayern/230/458878/text/ |wayback=20090925030844 |text=Spuren einer fast vergessenen Tat. Mordfall Herrmann: Prozessbeginn |archiv-bot=2019-04-09 00:12:11 InternetArchiveBot }}. sueddeutsche.de vom 18. Februar 2009, abgerufen am 27. August 2009</ref> Ein mutmaßlicher Tathelfer Klaus P. war inzwischen verstorben.<ref name="ELZB">[http://www.sueddeutsche.de/bayern/ursula-herrmann-prozess-ein-letzter-zweifel-bleibt-1.6228 Ursula-Herrmann-Prozess Ein letzter Zweifel bleibt] [[sueddeutsche.de]], 25. März 2010 ''(abgerufen am 3. August 2011)''</ref> Der [[München|Münchner]] Gerichtsmediziner [[Wolfgang Eisenmenger]] wurde in dem Verfahren als Gutachter vernommen.<ref>[https://www.merkur.de/bayern/mm-ursula-herrmannprozess-gerichtsmediziner-berichtet-110090.html Gerichtsmediziner: "Ursula muss furchtbare Angst gehabt haben"]. [[merkur-online.de]] vom 28. März 2009, abgerufen am 27. August 2009</ref> Nach 55 Verhandlungstagen forderte die Augsburger Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer lebenslange Freiheitsstrafe für den Angeklagten wegen [[Erpresserischer Menschenraub|erpresserischen Menschenraubs]] mit Todesfolge.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Die-Familie-von-Ursula-Herrmann-zweifelt-noch-immer-_arid,2099725_regid,2_puid,2_pageid,4289.html |wayback=20100327235336 |text=Herrmann-Prozess: Der Angeklagte beharrt auf seiner Unschuld |archiv-bot=2018-08-28 12:46:51 InternetArchiveBot }}. [[Augsburger Allgemeine]] vom 18. März 2010, abgerufen am 18. März 2010</ref> Das Strafgericht glaubte einem Geständnis des Klaus P., der im Auftrag für Werner M. das Loch im Wald gegraben haben wollte, obwohl dieser sein Geständnis widerrufen hatte. Klaus P. verfügte nach Auffassung des Gerichts über [[Täterwissen]]. Das Gutachten über das Tonbandgerät überzeugte das Gericht aufgrund der angesehenen Gutachter. Am 25. März 2010 wurde Werner M. wegen erpresserischen Menschenraubs mit Todesfolge zu lebenslanger Haft verurteilt, womit das [[Landgericht Augsburg]] dem Antrag der Staatsanwaltschaft folgte. Seine Ehefrau wurde freigesprochen.<ref name="ELZB"/><ref>[[Der Spiegel|Spiegel Online]]: [http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,556469,00.html Spektakulärer Mord nach 27 Jahren aufgeklärt]</ref> Indem der [[Bundesgerichtshof]] am 25. Januar 2011 das Urteil bestätigte, wurde es [[Rechtskraft (Deutschland)|rechtskräftig]].<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Ursula-Herrmann-Urteil-rechtskraeftig-_arid,2352514_regid,2_puid,2_pageid,4289.html ''Urteil gegen Entführer von Ursula Herrmann rechtskräftig'']{{Toter Link|url=http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Ursula-Herrmann-Urteil-rechtskraeftig-_arid,2352514_regid,2_puid,2_pageid,4289.html |date=2018-08 |archivebot=2018-08-28 12:46:51 InternetArchiveBot }} Meldung der Augsburger Allgemeinen vom 25. Januar 2011</ref><br />
<br />
== Zivilprozess Michael H. gegen Werner M. ==<br />
Seit 2013 klagt der Bruder<ref name= "BMH">[https://www.ursulaherrmann.org/ Internetsite des Bruders Michael Herrmann]</ref> der entführten Ursula Herrmann in einem Zivilprozess vor dem Landgericht Augsburg gegen den verurteilten Täter auf 20.000 Euro Schmerzensgeld, weil er durch den nervenaufreibenden Strafprozess nachhaltige gesundheitliche Schäden erlitten habe.<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Fall-wird-neu-aufgerollt-Wer-entfuehrte-Ursula-Herrmann-id40565076.html Augsburger Allgemeine: Fall wird neu aufgerollt: Wer entführte Ursula Herrmann]</ref><ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Zweifel-und-Verzweiflung-Bruder-verklagt-den-Verurteilten-id33130527.html Augsburger Allgemeine: Zweifel und Verzweiflung: Bruder verklagt den Verurteilten]</ref><br />
<br />
Die erste Zeugenbefragung erfolgte am 7. September 2017. Es hatte sich herumgesprochen, dass ein inzwischen angegriffenes Gutachten über ein altes Tonbandgerät das wichtigste Beweismittel im Strafprozess des Jahres 2009 war. Allgemein war unbekannt, dass außer dem Gutachten auch ein Geständnis Grundlage der Verurteilung war: das Geständnis des 1992 verstorbenen Klaus P., der laut seiner Aussage im Auftrag des verurteilten M. das Loch für Ursula Herrmanns Verlies gegraben hatte. Deshalb widmete sich die zweistündige Verhandlung allein der Befragung eines Kriminalbeamten im Ruhestand, der damals an den Ermittlungen beteiligt war. Es gab allerdings kein Vernehmungsprotokoll über das Geständnis mit Unterschrift des Klaus P. Es gab lediglich ein Gedächtnisprotokoll des Beamten, das dieser nach eigener Angabe am Tage der Vernehmung angefertigt hat. Vorher jedoch hatte Klaus P. sein Geständnis widerrufen, nachdem er der Polizei nicht die Stelle im Wald abseits des am Ammersee entlang führenden Seewegs hatte zeigen können, an der er angab, gegraben zu haben. Überdies besteht der Verdacht, dass das Gedächtnisprotokoll in Wirklichkeit erst zwei Monate später geschrieben wurde. Erst dann nämlich tauchte es auf Druck des Leiters der Sonderkommission auf. Den Inhalt seines Geständnisses schilderte P. danach noch mehrmals mit weiteren Details, aber immer mit dem Hinweis, dass es seine Erfindung sei. Das Strafgericht glaubte diesem Geständnis, das Werner M. schwer belastete. Nach Ansicht des Gerichts enthielt es nämlich Täterwissen, also Details, die nur der Täter oder Mittäter wissen konnten. Klaus P.s Widerruf berücksichtigte das Strafgericht nicht.<ref>[http://www.werner-mazurek.de/index.html Informationen zur Entführung von Ursula Herrmann]</ref><br />
<br />
Bei der aktuellen Befragung des ehemaligen Beamten ging es um die Glaubwürdigkeit des Geständnisses und vor allem das Täterwissen, auf das sich das Strafgericht damals gestützt hatte. Nach und nach zeigte sich, dass der damals vernommene Klaus P. in Wahrheit nicht über Täterwissen verfügte. Die von P. geschilderten Details waren so gut wie allen Presseberichten zu entnehmen. Eine fehlerhafte Tatortskizze, die P. damals angefertigt hatte, ließ sich auf eine fehlerhafte Pressemitteilung der Kriminalpolizei zurückverfolgen. Letztlich wurde dem Zeugen vorgehalten, bei seiner Vernehmung durch das Bayerische Landeskriminalamt im Oktober 2008 angegeben zu haben, P. nach der erfolglosen Suche die tatsächliche Vergrabungsstelle selbst gezeigt zu haben.<ref>[http://www.augsburger-allgemeine.de/bayern/Neue-Fragen-im-Fall-Ursula-Herrmann-id42605731.html Augsburger Allgemeine: Neue Fragen im Fall Ursula-Herrmann]</ref><br />
<br />
Am zweiten Verhandlungstag, dem 23. November 2017, wurde der im Ruhestand befindliche erste Sachbearbeiter der nach der Entführung Ursula Herrmanns neu eingerichteten Sonderkommission befragt. Es ging noch immer um die Glaubwürdigkeit der Aussagen des 1992 verstorbenen Klaus P. Der Beamte bekundete, dass er Klaus P. für einen psychopathischen Alkoholiker hielt, dem man nichts glauben dürfe.<br />
<br />
Während der Zivilverhandlung konnte der Beamte nicht plausibel machen, auf welche Weise Klaus P. an das Täterwissen gelangen konnte, auf das das Strafgericht sich gestützt hatte. Er beharrte darauf, dass es Klaus P. unmöglich von anderer Seite außer von ihm selbst erlangt haben konnte. Werner M.s Rechtsanwalt legte eine Presseerklärung der Kriminalpolizei vom Oktober 1981 vor, in der nahezu sämtliche Details enthalten waren, die Klaus P. in seinen Verhören bis in das Frühjahr 1982 mehrfach erwähnte. Der erste Sachbearbeiter hatte diese Erklärung sogar mit seinem Vermerk als gelesen gekennzeichnet. Dieses Dokument existierte zwar auch schon während des Strafprozesses in den umfangreichen Ermittlungsakten, war offenbar damals aber nicht zur Kenntnis genommen worden.<br />
<br />
Am Ende des zweiten Verhandlungstags teilte das Gericht mit, dass es sich dem existierenden Gutachten über das Tonbandgerät vom 14. April 2008 anschließe und keine weiteren Ausführungen dazu als notwendig erachte. Am 8. Februar 2018 wollte das Gericht seine Entscheidung verkünden. Nach dem zweiten Verhandlungstag beantragten beide Parteien, die Sachverständige, die in den Jahren 2008 und 2009 das Gutachten zum Tonbandgerät Grundig TK 248 erstellt hatte, zur mündlichen Erläuterung des Gutachtens zu laden. Das Gericht ordnete daraufhin die Anhörung der Sachverständigen an. Den Parteien wurde aufgegeben, ihre Fragen an die Sachverständige vorab bei Gericht einzureichen. Während der Befragung am 21. Juni 2018 änderte die Gutachterin gegenüber früher in einigen wichtigen Punkten, auf die die Parteien gezielt hatten, ihre Meinung.<br />
<br />
Am 2. August 2018 verkündete das Gericht sein Endurteil mit folgendem Inhalt:<br />
<br />
• Werner M. wird verurteilt, an Michael H. 7.000 EUR zu zahlen. Von den Kosten des Verfahrens haben der Beklagte 35 % und der Kläger 65 % zu tragen.<br />
<br />
Das Michael H. zugesprochene Schmerzensgeld ist niedriger als die ursprünglich geforderten 20 000 EUR. Es ist gleichzeitig auch deutlich niedriger als die auf Michael H. entfallenden Kosten des Rechtsstreits. Man hielt es für wahrscheinlich, dass die beklagte Partei gegen das Urteil Berufung einlegen würde<ref>[https://www.sueddeutsche.de/bayern/ursula-herrmann-werner-mazurek-landgericht-augsburg-michael-herrmann-prozess-1.4078839 Süddeutsche Zeitung: Die Zweifel im Fall Herrmann halten sich hartnäckig]</ref>.<br />
<br />
== Offener Brief des Bruders an die Bayerische Justiz ==<br />
In einem Offenen Brief<ref>[https://www.radonmaster.de/werner-mazurek/offener-brief_herrmann/offener-brief_zum_fall_ursula-herrmann.pdf Offener Brief von Michael Herrmann]</ref><br />
an das Bayerische Justizministerium, das Landgericht Augsburg und die Staatsanwaltschaft Augsburg rekapitulierte Michael Herrmann<ref name="BMH"/> zunächst die Entführung seiner kleinen Schwester Ursula. Vieles spreche dafür, dass ein Unschuldiger seit 10 Jahren im Gefängnis sitze und die wahren Täter in Freiheit lebten. Dem Zivilgericht wirft Herrmann vor, dass es dem von ihm selbst angeordneten Gutachten nicht glaubte, das Herrmanns gesundheitliche Beeinträchtigung (Tinnitus) als Folge des Strafverfahrens mit den für ihn unglaubwürdigen Beweisen einstuft. Außerdem habe das Gericht weniger an der Wahrheitsfindung, sondern am Zeitgewinn Interesse gehabt. Das mache seine Hoffnung auf Besserung des Tinnitus durch eine unabhängige Bewertung zunichte. „… wenn die Kammer den sprichwörtlichen "Deckel auf die Kiste" machen will, so soll sie wissen, dass die Wahrheit sich nicht einsperren lässt.“<br />
<br />
Im Mai 2019 legte der Bruder des Opfers den Justizbehörden neue Indizien vor: auf der Rückseite der Erpresserbriefe konnten Druckspuren von mathematischen Skizzen nachgewiesen werden, wie sie an der gymnasialen Oberstufe gelehrt werden. Außerdem gingen weitere Indizien in diese Richtung. Einer Wiederaufnahme stehen jedoch hohe Hürden im Weg.<ref>{{cite web | url=https://www.sueddeutsche.de/bayern/fall-ursula-herrmann-spuren-1.4373879 | title=Neue Indizien im Fall Ursula Herrmann | publisher=Süddeutsche Zeitung | date=2019-03-19 | accessdate=2019-08-02}}</ref><br />
<br />
== Mordfall Charlotte Böhringer ==<br />
Im Mai 2007 geriet der Fall Herrmann wieder in die Schlagzeilen, als DNA-Spuren im Zusammenhang mit der Tötung der wohlhabenden 59-jährigen Parkhausbesitzerin [[Mordfall Charlotte Böhringer|Charlotte Böhringer]] gesichert wurden, die dem Fall Herrmann zugeordnet werden konnten. Man geht mittlerweile von einer Verunreinigung aus. Im Mai 2006 wurde Böhringers Neffe Benedikt Toth festgenommen und in einem Indizienprozess im August 2008 wegen Mordes an seiner Tante zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.<br />
<br />
== Der Fall in den Medien ==<br />
* [[Gunther Scholz]]: ''Ich war es nicht! Zwei Urteile und viele Zweifel.'' Dokumentarfilm, 2016<br />
* Aktenzeichen xy Filmfall [https://www.youtube.com/watch?v=hYc-WG3KxMg]<br />
* [https://www.zdf.de/nachrichten/hallo-deutschland/der-fall-ursula-herrmann-100.html Gunther Scholz, Der Fall Ursula Herrmann]<br />
<br />
== Einzelbelege ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Entfuhrung von Ursula Herrmann}}<br />
[[Kategorie:Entführungsfall|Herrmann, Ursula]]<br />
[[Kategorie:Kriminalfall 1981]]<br />
[[Kategorie:Mordfall|Herrmann, Ursula]]<br />
[[Kategorie:Kriminalfall in Deutschland]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Entf%C3%BChrung_von_Ursula_Herrmann&diff=192565556Diskussion:Entführung von Ursula Herrmann2019-09-25T01:46:39Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Luftrohr */</p>
<hr />
<div>{{War Löschkandidat|9. November 2005|Ursula_Herrmann_.28bleibt.29}}<br />
<br />
==Brutal?==<br />
Ich kann nicht erkennen, was diesen Fall zu einem der brutalsten der Geschichte machen soll. Im Gegenteil: Anscheinend wollten die Mörder das Kind ja nicht umbringen. Das hätten sie einfacher haben können. --[[Benutzer:Eike sauer|Eike]] 19:17, 9. Nov 2005 (CET)<br />
:Da steht ja auch nicht "... einem der brutalsten Fälle der Geschichte" sondern "... der bundesrepublikanischen Kriminalgeschichte" -- kleiner Unterschied. Die Brutalität liegt offensichtlich in dieser abartigen Kerkerkiste in der man ein kleines Mädchen tagelang gefangen halten wollte, die geradewegs einem bösen Grimm'schen Märchen entwachsen zu sein scheint, sowie in der Tatsache dass das Mädchen langsam erstickte. --[[Benutzer:Maikel|Maikel]] 14:25, 10. Nov 2005 (CET)<br />
:: Brutalität ist meines Erachtens etwas, was jemand jemandem absichtlich antut. Zum Ertstickungstod passt das nicht. Der wird wohl kaum Absicht gewesen sein. Auch bei der Kiste passt "brutal" nicht so gut. Ich würde es eher "grausam" nennen. --[[Benutzer:Eike sauer|Eike]] 19:16, 10. Nov 2005 (CET)<br />
:::Stimmt, "grausam" passt besser. Danke für die Verbesserung. --[[Benutzer:Maikel|Maikel]] 14:19, 13. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
== Ursula Herrmann ==<br />
<br />
"grausam", "brutal"? Dieses 11-jährige Mädchen wurde mit Gewalt gefangen, rund 800 m im Wald verschleppt, in eine enge, vergrabene Kiste gepferrcht. Als die Kiste nach 19 Tagen geöffnet wurde, starrten die weitaufgerissen, verzweifelten toten Augen des Mädchens hilfesuchend nach oben. Als sie noch lebte, hatte sie unglaublich panische Angst, wußte nicht, ob sie je wieder lebend rauskommt. Keiner kann sich diese Panik vorstellen! Zu der Tat: Der/die Täter vergruben dieses Mädchen skrupellos für lange Zeit in der Kiste - eine Entführung mit Lösegelderpressung dauert meist sehr lange: Tage, Wochen. Der Strom der Batterie hätte für das Licht vielleicht 1 Tag gereicht und dann? Sie nahmen billigend in Kauf, daß sie dort unten bei völliger Dunkelheit krepierte. "grausam" und "brutal" können hier das Erleben dieses Mädchens gar nicht zum Ausdruck bringen. von G.K.<br />
<br />
: Es sagt keiner, dass es nicht schlimm war. Trotzdem müssen wir uns bemühen, das Geschehen im Artikel sachlich und [[WP:NPOV|neutral]] zu beschreiben. Wir sind hier nicht die Bild-"Zeitung". --[[Benutzer:Eike sauer|Eike]] 21:54, 23. Nov 2005 (CET)<br />
:Woher hast Du denn diese Geschichte von wegen "weitaufgerissene, verzweifelte, tote Augen"? --[[Benutzer:Maikel|Maikel]] 18:42, 24. Nov 2005 (CET)<br />
::Dieses Zitat stammt von keinem Geringeren als von [[Eduard Zimmermann]], dem Initiator von [[XY-ungelöst]]. Er selber sagt, dass der Mordfall Herrmann das scheußlichste aller Verbrechen war, über das er in seiner gesamten Laufbahn berichtet hatte und es ihn bis zum heutigen Tage wurmt, dass der Täter bis dato nicht auffindbar war. Das ist in seinen Memoiren nachzulesen. Bin ja mal gespannt, ob der heute festgesetzte mutmaßliche Täter auch derjenige war, der dieses furchtbare Verbrechen begangen hat. Nachweis: Interview mit Eduard zimmermann auf der Website www.e110.de MfG [[Benutzer:Bruce Marvin|Bruce Marvin]] 13:18, 30. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
== Namensnennung Harald Wilhelm ==<br />
<br />
Ich finde nicht, dass wir den Namen eines Menschen veröffentlichen sollten, dessen Schuld nicht bewiesen ist.<br />
:Das geht in Ordnung weil der Fall eingestellt wurde &ndash; demnach gilt der Mann offiziell als unschuldig, der Fall wurde bereits mit Namensnennung und offensichtlicher Zustimmung des Bruders in den Medien veröffentlicht (siehe "Quellen"), der Artikel stellt ihn dementsprechend als Opfer dar, und letztlich ist er auch &ndash; leider &ndash; tot. --[[Benutzer:Maikel|Maikel]] 18:53, 24. Nov 2005 (CET)<br />
:: Ok, das wusste ich natürlich nicht. --[[Benutzer:Eike sauer|Eike]] 20:14, 24. Nov 2005 (CET)<br />
:::No problemo. --[[Benutzer:Maikel|Maikel]] 13:33, 26. Nov 2005 (CET)<br />
<br />
== Ergänzungen ==<br />
<br />
Ich habe ein paar Ergänzungen zur aktuellen Entwicklung vorgenommen. zudem habe ich mir erlaubt, den Satz "man traute ihm als ehemaligem Polizisten die nötige Sachkunde und Kaltblütigkeit zu" etwas umzustellen. Polizisten sollten in einem Lexikon nicht per se als "kaltblütig" bezeichnet werden.<br />
Grüße, nic (04.07.2006)<br />
<br />
: ...außer, sie haben sich entsprechend verhalten - was ja bekanntlich auch vorkommt. --[[Benutzer:Eike sauer|Eike]] 12:55, 4. Jul 2006 (CEST)<br />
:: [ ] Sie wissen, was 'per se' bedeutet. --[[Spezial:Beiträge/130.83.200.84|130.83.200.84]] 10:53, 24. Nov. 2008 (CET)<br />
<br />
<br />
Es scheint wieder [http://www.tz-online.de/tzlive/aktuelles/muenews/art1860,292920.html aktuelle Entwicklungen] in diesem Fall zu geben: DNA-Spuren entdeckt.<br />
:Noch aktueller: [http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Startseite/Artikel,Ursula-Herrmann:-T%F6tete-ihr-M%F6rder-auch-die-Million%E4rin%3F_arid,945005_regid,2_puid,2_pageid,4288.html Augsburger Allgemeine] --[[Benutzer:Mutunus.tutunus|Mutunus.tutunus]] 17:16, 10. Mai 2007 (CEST)<br />
<br />
==Verjährung? Kein Mord?==<br />
"Da es sich juristisch gesehen nicht um Mord sondern um erpresserischen Menschenraub mit Todesfolge handelt, droht die Verjährung (30 Jahre)."<br />
<br />
Diesen Satz finde ich eigenartig:<br />
<br />
Bisher ist juristisch in dem Fall ja nocht nichts entschieden. D.h. es gibt keinen Täter und folglich ist auch noch nicht festgestellt, ob es sich nicht doch um Mord handelt. Entsprechende Mordmerkmale sind in jedem Fall gegeben – nämlich Grausamkeit und Habgier. Insofern scheint mir die Möglichkeit einer Verjährung unwahrscheinlich. Die Frage, die sich mir stellt, ist allerdings, inwiefern sich das Ganze auf die Ermittlungsarbeit der Polizei auswirkt. Die kann sich ja schlecht sagen "Unserer Meinung nach ist das kein Mord und deswegen hören mit den Ermittlungen nach 30 Jahren auf", wenn noch kein Urteil ergangen ist. --[[Benutzer:Pygmalion|&lt;&#124;&gt; Pygmalion &lt;&#124;&gt;]] 21:54, 16. Jun. 2007 (CEST)<br />
:Grausamkeit und Habgier grenzen nur den Mord vom Totschlag ab, nicht vom "erpresserischen Menschenraub mit Todesfolge", die entscheide Frage hier ist, ob es vorsätzlich war. Danach sieht es nun eben kaum aus, und es ist unwahrscheinlich, daß sich selbst durch die Festnahme des Täters in diesem Punkt etwas ändert, außer dieser ist blöd genug, selbst zuzugeben, daß es Absicht war --[[Benutzer:Mondmotte|Mondmotte]] 00:10, 8. Feb. 2008 (CET)<br />
<br />
== DNA-Spuren ==<br />
Hat sich was mit den Spuren von 2006 getan, oder warum konnte man 2007 woanders welche zuordnen? --Gruß, [[Benutzer:Conspiration|Con]]<sup>[[Benutzer Diskussion:Conspiration|structor]]</sup> 05:47, 21. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Mordfall Ursula Herrmann: Polizei verhaftet Verdächtigen ==<br />
<br />
[http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Mordfall-Ursula-Herrmann-Polizei-verhaftet-Verdaechtigen-_arid,1233970_regid,2_puid,2_pageid,4289.html Mordfall Ursula Herrmann: Polizei verhaftet Verdächtigen]<br />
<br />
Kam vor etwa ne Stunde in den Nachrichten.<br />
--[[Spezial:Beiträge/87.78.67.138|87.78.67.138]] 22:42, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
:Das wäre ein großer Erfolg für die Polizei und die Gewißheit für die Angehörigen von Ursula Herrmann, wer damals ihre Tochter ermordet hat. Mal sehen, ob es morgen ne Pressekonferenz der Polizei gibt, wo man näheres erfährt. --[[Benutzer:Holger1974|Holger]] 23:18, 29. Mai 2008 (CEST)<br />
<br />
Habe gerade noch eine zuverlässige Quelle gefunden: [Bayerische Polizei http://www.polizei.bayern.de/news/presse/aktuell/index.html/69944] Darin nicht nur Aktuelles, sondern auch Details, die noch gar nicht im Artikel stehen.<br />
<br />
::Deshalb liebe ich Wikipedia! Die Aktualität ist ungeschlagen - ich habe erst von [http://www.e110.de/artikel/detail.cfm?pageid=65&id=88238 e110.de] davon erfahren. Vielleicht könnt ihr ja schauen, ob da noch was Neues steht? --[[Benutzer:Conspiration|Con]]<sup>[[Benutzer Diskussion:Conspiration|structor]]</sup> 22:47, 1. Jun. 2008 (CEST)<br />
:::"Nach Pressemeldungen steht die Tat kurz vor der Aufklärung." Wie ist der aktuelle Stand? Sollte dieser Satz nicht lieber doch wieder entfernt werden? --[[Benutzer:Asdert|Asdert]]<br />
::::Nun wurde ein dringend Tatverdächtiger zu lebenslanger Haftstrafe verurteilt, aber angesichts des langen Zeitraums und der offenen Fragen stellt sich mir die Frage, ob er es wirklich war. Ein angeblicher weiterer Mittäter, der die Grube gegraben haben soll, ist 1992 verstorben. Wenn man bedenkt, dass es 29 Jahre gedauert hat, bis jemand verurteilt wurde, dann habe ich Hoffnung, dass zwei hier in Stuttgart stattgefundene Verbrechen an jungen Mädchen aus den Jahren 1985 und 1987 noch aufgeklärt werden (und hoffentlich der/die wahren Täter in den Bau wandern). Was ist nun eigentlich mit der Belohnung von EUR 50.000?? ist die nun hinfällig? das sollte dann im Text raus. --[[Benutzer:Holger1974|H.A.]] 16:14, 25. Mär. 2010 (CET)<br />
<br />
== Löschantrag ==<br />
Ich spreche mich entschieden dagegen aus. Der Tod von Ursula Herrmann hat die Öffentlichkeit schockiert und ist jahrzehntelang Gegenstand der Medienberichterstattung. Mit der Festnahme eines Tatdedächtigen im Jahr 2008 entscheidet sich nun, ob es zu einer Anklage und Verurteilung kommt oder ob die Tat wegen der Verjährung strafrechtlich für immer ungesühnt bleibt.<br />
--[[Benutzer:Martin67|Martin67]] 11:24, 14. Sep. 2008 (CEST)<br />
<br />
== Belohnung ==<br />
Ist der Hinweis auf die Belohnung mit der Verurteilung von Werner M. nicht obsolet?<br />
--[[Benutzer:Caramac|Caramac]] 16:56, 25. Mär. 2010 (CET)<br />
<br />
<br />
== 42-jährigen ==<br />
<br />
''2006 verfolgten die Ermittler einen der vielen Hinweise genauer. Er '''bezog sich auf einen 42-jährigen Mann aus dem Raum Amberg''', der seit dem Jahr 2005 in Taiwan wegen Drogenhandels im Gefängnis sitzt. Er leugnet eine Beteiligung an der Tat und gab freiwillig eine Speichelprobe ab. Ein Abgleich seiner DNA mit seinerzeit gesicherten Spuren ist bislang nicht gelungen.''<br />
<br />
Es stellt sich jetzt natürlich die Frage, wann dieser Mann 42 Jahre alt war ?<br />
<br />
*1: Zum Tatzeitpunkt<br />
*2: im Jahr 2006<br />
*3: jetzt<br />
<br />
[[Benutzer:Rainer E.|Rainer E.]] 20:10, 25. Mär. 2010 (CET)<br />
----------------------<br />
Hier wurden Daten mit einem später verhafteten Dealer verwechselt. G. R., der richtige Mann wurde am 26.12.2002 in Taipeh, Taiwan verhaftet. Er wurde dann zu "lebenslänglich" verurteilt. R. war bei der Entführung 1981 21 Jahre alt (jetzt 50 Jahre). Sein Homopartner und 2. Haupttäter H. T., der Planer, war damals 40 Jahre alt. R. hat seit der DNS-Untersuchung ab 2007 dem Vertrauensanwalt der Deutschen Botschaft immer mehr Details an der Entführung gestanden - mit Täterwissen! Er nannte auch den Namen des Mädchens, das eigentlich hätte entführt werden sollen, und dessen vermögender Vater hätte erpresst werden sollen (diese wohnten nur 250 m neben Herrmanns). R.: "Es war dann leider eine Verwechslung mit der Ursula". <br />
<br />
Er nannte auch weitere 3 Mittäter, teils mit detaillierten Angaben über deren Tatbeteiligung. Äußerst eigenartig ist, dass niemand davon wissen will! Der Innenminister Beckstein hatte 2007 Zeugenaussagen sogar als "GEHEIM" eingestuft! Von der Justiz kam die Anweisung, dass in diese Richtung nicht mehr ermittelt werden darf! Wer oder was soll geschützt werden?!<br />
<br />
Der jetzt verurteilte Werner M. ist ganz offensichtlich unschuldig. Das ihn angeblich belastenden netzabhängige Tonbandgerät 'Grundig TK248' konnte gar nicht in Telefonzellen verwendet werden - dort gibt es keine Steckdosen! (Außerdem wäre es mit 11 kg, 43x36x17 cm viel groß und auffällig gewesen - so dumm wäre niemand). Es wurde ein kleines, batteriebetriebenes Diktiergerät verwendet. Und dessen Aufnahme- und Abspielgeräusche hätten jedes vorherige andere Geräusch übertönt. Das Tonbandgutachten ist falsch! Und Zeugen für seine Unschuld wurden absichtlich nicht benannt und verschwiegen - wenn diese vor Gericht ausgesagt hätten, wäre der ganze Justizschwindel aufgeflogen!<br />
<br />
Weitere Angaben möchte ich hier nicht machen (es kann auch sein, dass dieser Beitrag wieder gelöscht wird. Im Sinne der Gerechtigkeit hoffe ich, dass dieser Beitrag doch veröffentlicht wird). Die Familie Herrmann hat zu Recht erhebliche Zweifel an der Schuld des Verurteilten. Der Fall beginnt jetzt erst richtig - bis die richtigen Täter vor Gericht stehen - und der Justizskandal aufgedeckt wird.<br />
<br />
siehe auch (der dort benannte 'Fachmann' bin ich): <br />
http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Nachrichten/Bayern/Artikel,-Ursulas-Entfuehrung-War-alles-eine-tragische-Verwechslung-_arid,1577922_regid,2_puid,2_pageid,4289.html.<br />
<br />
Der vom Gericht bestellte Pflichtverteidiger hat aber absolut nichts getan, "um der Sache auf den Grund zu gehen." Er weigerte sich strikt, Zeugen für die Unschuld seines Mandanten zu benennen! <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Allge|Allge]] ([[Benutzer Diskussion:Allge|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Allge|Beiträge]]) 19:55, 16. Apr. 2010 (CEST)) </small><br />
<br />
== Verschieben nach [[Entführung Ursula Herrmanns]] oder [[Entführung der Ursula Herrmann]] ==<br />
<br />
Der Artikel sollte vom Dativ in den Genitiv verschoben werden. Den Dativ mit "von" verwendet man nur, wenn zwei Genitive sonst aufeinandertreffen würden: z.B. "Entführung der Mutter Ursulas" &rarr; "Entführung der Mutter von Ursula". [[Spezial:Beiträge/85.179.137.163|85.179.137.163]] 14:16, 3. Jun. 2011 (CEST)<br />
<br />
== Luftrohr ==<br />
<br />
Warum musste das den Tätern bekannt sein, dass das Rohr keinen ausreichenden Luftaustausch zulässt? Ich wüsste jetzt auch nicht, was da die Mindestmaße wären... --[[Spezial:Beiträge/87.140.193.22|87.140.193.22]] 17:14, 10. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
<br />
Der Grund war total einfach. Das Rohr war nachweislich beim Eingraben aus der Kiste gesprungen. Daher fanden sich auch Erde und Wasser in der Kiste. Im Skript zu dem Fall an der LMU wird auch davon geschrieben, dass der/die Täter die Rohre zwar ineinander korrekt verstärkt hatte/hatten, jedoch die Verankerung nicht verschraubt war. Dadurch konnte das Opfer keine Luft bekommen; schlimmer: das Erdreich machte es selbst den Spürhunden fast unmöglich Leichengewebe zu entdecken. (Skript Jur 1334 / Kapitel III / Seite 120-185 ). --[[Benutzer:DrLMUSabrinaM|DrLMUSabrinaM]] ([[Benutzer Diskussion:DrLMUSabrinaM|Diskussion]]) 09:29, 17. Aug. 2017 (CEST)<br />
<br />
:Die Formulierung ''"...ungeeignet, einen Luftaustausch zu ermöglichen ... dies den Entführern bekannt gewesen sein muss..."'' finde ich auch etwas unlogisch und unklar. Im Sinne von unverantwortlich fahrlässig stimmt es natürlich. Davon abgesehen werden die Entführer sich wohl eingebildet haben, daß die Lüftung funktionieren würde. Das Gegenteil mögen sie Tage später festgestellt haben (falls sie sich überhaupt an den Tatort zurückgetraut haben). Ich nehme deswegen den Teil mit ''"bekannt gewesen sein muss"'' mal aus dem Artikel raus.<br />
:Zum Luftrohr an sich: Das waren offenbar dicke Abflußrohre, aber ziemlich lang und (zur Schalldämmung?) in Schlangenlinien verlegt. In einem englischen Text hab ich gelesen, daß das ganze mangels eingebautem Ventilator nicht genug Luftzirkulation gebracht hätte. Das das Rohr beim Eingraben rausgesprungen wäre hab ich bisher nicht gelesen, gibt es dazu wirklich einen Nachweis... in diesem Jur 1334 Skript? --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 03:46, 25. Sep. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Mordfall Charlotte Böhringer ==<br />
<br />
"Im Mai 2007 geriet der Fall Herrmann wieder in die Schlagzeilen, als DNA-Spuren im Zusammenhang mit der Tötung der wohlhabenden 59-jährigen Parkhausbesitzerin Charlotte Böhringer gesichert wurden, die dem Fall Herrmann zugeordnet werden konnten. '''Man geht mittlerweile von einer Verunreinigung aus'''." <br />
<br />
Gibt es dafür eine Quelle?<br />
<br />
== Ungenaue Informationen und Neue Erkenntnisse ==<br />
<br />
Hallo zusammen,<br />
zum Fall Ursula Herrmann habe ich erst seit Frühjahr 2017 Verbindung. Nachdem in den Zeitungen über das Zivilverfahren des Bruders von Ursula Herrmann gegen den verurteilten Werner M. berichtet wurde, habe ich der Verteidigung meine Hilfe bei der Widerlegung des Tonbandgutachtens angeboten. Damit habe ich mich ungefähr ein halbes Jahr lang (ehrenamtlich) beschäftigt. Bei der Gelegenheit habe ich auch jede Menge andere Details erfahren, die nicht den Informationen dieser Wiki-Seite entsprechen. Diese neuen bzw. korrigierten Informationen will ich in der nächsten Zeit behutsam in den Text einfügen.<br />
<br />
Ich bin Physiker im Ruhestand und Hobbyelektroniker. Mit der Tonbandtechnik beschäftige ich mich seit der Schulzeit. Inzwischen habe ich eine Gegendarstellung zum Gutachten des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) verfasst. Die Gutachter habe jede Menge eklatanter Fehler gemacht. Prinzipiell ist das Gutachten aus technischer Sicht widerlegt. Einzelheiten dazu habe ich auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite aufgeschrieben, die ich in der Liste ergänze.<br />
<br />
Zuletzt wurde hier über die Brutalität des Täters diskutiert. Dazu einige Hinweise:<br />
Zweifellos ist es brutal, ein Kind zu kidnappen und einzusperren. Das wurde in den Medien durch überzogene Informationen besonders betont.<br />
Ursula ist nicht in der Kiste erstickt. Sie wurde während der Entführung betäubt und ist in der Kiste nicht gar nicht aufgewacht.<br />
Der verurteilte Werner M. wohnte nicht im Nachbarort sondern in einem Nachbarhaus und kannte die Familie Herrmann. Er kannte also auch Ursula.<br />
Ursula Herrmann ist ein Zufallsopfer. Ursprünglich war es offenbar vorgesehen, einen älteren Jungen aus dem nahe gelegenen Landschulheim zu entführen.<br />
Die in dem Verlies vorgefundene Kleidung war wesentlich größere Jungenkleidung. Es gab auch Abenteuerromane für Jungen.<br />
Am Entführungstag war Anreisetag der Schüler des Heims. Eine Entführung eines Schülers wäre vermutlich erst in ein oder zwei Tagen aufgefallen.<br />
Diese Informationen stammen zu großen Teil vom Bruder des Opfers.<br />
Gruß radonmaster<br />
<br />
== Klage wurde 2013 eingereicht, Erstickungstot ==<br />
<br />
Was immer auch ein Journalist besser wissen möge. Michael Herrmann hat mir persönlich mitgeteilt, dass seine Klage 2013 eingereicht wurde. Am 16.02.2017 hat das LG Augsburg mitgeteilt, dass es in die Beweisaufnahme einsteigen wird.<br />
Für mich ist es sehr wohl ein Unterschied, ob das Mädchen in dem Verlies erst wach geworden ist und dann in Panik erstickt ist, oder ob es dazu gar nicht gekommen ist. Ursula ist aus der Betäubung nicht aufgewacht.<br />
Gruß radonmaster<br />
<br />
== Werner M. ==<br />
<br />
Werner M. hatte nicht nur den Radio und Fernsehladen betrieben sondern auch bei BMW in München ausgerechnet die Metallstücke bearbeitet und zugeschnitten wurden die an der Kiste montiert waren. Laut KTU Protokoll geschah dies mit Abfallstücken die daher nie vermisst wurden. Außerdem war Werner M. laut Gutachten sehr menschenfeindlich eingestellt und wegen diversen Übergriffen vorbestraft- weshalb er bereits unmittelbar nach der Tat ins Visier der Ermittler geraten war. Den ganzen Vorgang kann man frei zugänglich im Prozessprotokoll nachlesen. --[[Spezial:Beiträge/91.45.199.183|91.45.199.183]] 10:15, 22. Aug. 2019 (CEST)--[[Spezial:Beiträge/91.45.199.183|91.45.199.183]] 10:15, 22. Aug. 2019 (CEST)<br />
<br />
== Public school boys ==<br />
Sorry, dont speak German. Just studied this case: it seems to me that the kidnap was likely committed by two boys from the 'public school' and not by the chap who has been found guilty. Surprised the German authorities have not taken this angle seriously. [[Spezial:Beiträge/86.241.53.184|86.241.53.184]] 20:29, 24. Sep. 2019 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:%C3%96kologische_D%C3%A4mmung&diff=192565158Diskussion:Ökologische Dämmung2019-09-25T00:44:44Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: AZ: Die Seite wurde neu angelegt: == Weiterleitung geändert == Ich hab die Weiterleitung von (patentiertem) Zellstoffverbundelement…</p>
<hr />
<div>== Weiterleitung geändert ==<br />
Ich hab die Weiterleitung von (patentiertem) [[Zellstoffverbundelement]] auf allgemein [[Naturdämmstoff]] geändert, weil, das war irgendwie schon spam, oder?<br />
<br />
Was der Begriff "Ökologische Dämmung" überhaupt meinen soll ist mir nicht ganz klar. Kuhdung wär vom Material her öko. Styropor wär vom Energiespareffekt her auch öko. Dieses Zellstoffverbundelement will wohl sogar beide Kriterien erfüllen. Aber ein Artikel mit Namen "Ökologische Dämmung" sollte mehrere Alternativen aufzählen - und nicht auf ein bestimmtes Produkt weiterleiten.<br />
<br />
Noch ökologischer wäre auf Dämmung und Heizung möglichst ganz zu verzichten, und sich einen bequemen Hausmantel zuzulegen. --[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:44, 25. Sep. 2019 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=%C3%96kologische_D%C3%A4mmung&diff=192565027Ökologische Dämmung2019-09-25T00:23:13Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Die alte Weiterleitung auf ein patentiertes Produkt fand ich irgendwie doch ziemlich dreist, sorry.</p>
<hr />
<div>#WEITERLEITUNG [[Naturdämmstoff]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Ramses_II.&diff=188222434Diskussion:Ramses II.2019-05-04T18:16:42Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Anekdote bei "Tod und Mumifizierung" */</p>
<hr />
<div>{{War AdT|1=31. Januar 2005}}<br />
{{Diskussionsseite}}<br />
{{Autoarchiv|Alter=90|Frequenz=ständig|Ziel='Diskussion:Ramses II./Archiv/1'|Mindestbeiträge=1|Mindestabschnitte=3}}<br />
{{Archivübersicht|<br />
* [[/Archiv/1|ab 2004]]<br />
}}<br />
<br />
== Anekdote bei "Tod und Mumifizierung" ==<br />
<br />
Entweder ich bin blind, oder finde ich in der verlinkten Quelle wirklich keine Aussage darüber, <br />
dass während des Transports "weinende und schreiende Frauen" am Nilufer standen oder mit Gewehren in die Luft geschossen wurde?<br />
Könnte das nochmal jemand überprüfen?<br />
<br />
Liebe Grüße!<br />
{{Unsigniert|2a02:908:c30:85c0:a894:16d4:f6a8:1951|01:09, 7. Nov. 2017 (CET)}}<br />
<br />
:das sind allgemeine Bestattungssitten im Alten Ägypten. Das gehört eher nicht in diese Biographie. Das wäre sp, als ob ich eine Biographie von Frau Merkel schreibe und vermerke, dass sie jedes Jahr Gebursttag feiere. Gruss -- [[Benutzer:Udimu|Udimu]] ([[Benutzer Diskussion:Udimu|Diskussion]]) 11:54, 7. Nov. 2017 (CET)<br />
<br />
::Wie bitte, im alten Ägypten wurde bei Beerdigungen mit dem Gewehr in die Luft geschossen, {{Ping|Udimu|p=?}} Und es ist ganz normal, dass man – angeblich 3000 Jahre alte – Beerdigungsriten wiederholt, wenn jemand ausgegraben wird? --[[Benutzer:Uwe_Lück|Lückenlos]]<sup><small>[[Benutzer Diskussion:Uwe_Lück|wecken!]]</small></sup> 23:32, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
:::bitte den Text richtig lesen, es geht um die Auffindung der Mumie im 19. Jahrhundert und nicht ums alte Ägypten. -- [[Benutzer:Udimu|Udimu]] ([[Benutzer Diskussion:Udimu|Diskussion]]) 23:36, 29. Dez. 2018 (CET)<br />
:::: Irgendwie ist Dir die schöne Situationskomik bisher entgangen. Ich glaube, Du hast in der ursprünglichen Frage den Teil mit den "Gewehren" überlesen, und Deine Antwort fiel deswegen recht merkwürdig aus. Merkel als "wiederentdeckte Mumie mit altägyptischem Schießgewehr" gibt allerdings ein schönes Bild.<br />
:::: Zur Frage: Der link stammt ursprünglich aus [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ramses_II.&oldid=3192543#Wiederentdeckung dieser version] und bezieht sich offenbar den Satzteil mit der Räumung des Depots (ich hab den link dorthin verschoben, und die sechs Tage in zwei Tage geändert). Die Anekdote mit den Gewehren wäre schon erwähnenswert, Quelle dazu hab ich aber nicht gefunden.--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 20:16, 4. Mai 2019 (CEST)<br />
<br />
== Die Stele für Pharaon Ramses II ==<br />
<br />
== Die [[Stele]] für Pharaon [[Ramses II]] == <br />
{{Bedřich Hrozný| “Während der Erkundung des [[Sheikh Saad]]-Schreins durch den [[Orientalisten]] [[Bedřich Hrozný]], einen [[Stele]] der ägyptischen Pharaon [[Ramses II]]”}}<br />
link web: https://ro.wikipedia.org/wiki/Bed%C5%99ich_Hrozn%C3%BD#Biografie<br />
--[[Benutzer:Kiss de Băbeni|Kiss de Băbeni]] ([[Benutzer Diskussion:Kiss de Băbeni|Diskussion]]) 12:41, 6. Jan. 2019 (CET) --[[Benutzer:Kiss de Băbeni|Kiss de Băbeni]] ([[Benutzer Diskussion:Kiss de Băbeni|Diskussion]]) 12:41, 6. Jan. 2019 (CET) --[[Benutzer:Kiss de Băbeni|Kiss de Băbeni]] ([[Benutzer Diskussion:Kiss de Băbeni|Diskussion]]) 12:41, 6. Jan. 2019 (CET) --[[Benutzer:Kiss de Băbeni|Kiss de Băbeni]] ([[Benutzer Diskussion:Kiss de Băbeni|Diskussion]]) 12:41, 6. Jan. 2019 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ramses_II.&diff=188221782Ramses II.2019-05-04T17:50:38Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: zeitangabe korrigiert (2 tage) und quelle uni-muenster an entsprechende textstelle verschoben und durch aktuelle pdf version ersetzt</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt den Pharao Ramses II., für den gleichnamigen ägyptischen Panzer siehe [[Ramses II (Panzer)]].}}<br />
{{überarbeiten}}<br />
{{Infobox Pharao<br />
|TITEL_BILD = [[Datei:Ramesses II in the Turin Museum24.jpg|200px]]<br />
|TITEL_BILDBESCHREIBUNG = Sitzstatue von Ramses II.; [[Museo Egizio]], [[Turin]]<br />
|EIGENNAME = <hiero>i-mn:n:N36-ra:Z1-ms-s-sw</hiero><br />
|EIGENNAME-ERKLÄRUNG = Ramesisu meri Amun <br /> ''Rˁ msj sw mrj Jmn''<br /> ''[[Re (ägyptische Mythologie)|Re]] ist der, der ihn geboren hat, Geliebter des [[Amun]]''<br />
|EIGENNAME2 = <hiero>S29-S29-X1-M23-V1</hiero><br />
|EIGENNAME2-ERKLÄRUNG = Sessu<br /> ''Ss-sw''<br />
|EIGENNAME3 = <hiero>S29-X1-M23-V1</hiero><br />
|EIGENNAME3-ERKLÄRUNG = Sesu<br /> ''S-sw''<br />
|THRONNAME = <hiero>N5-F12-C10-</hiero><br />
|THRONNAME-ERKLÄRUNG = User-maat-Re<br /> ''Wsr-m3ˁ.t-Rˁ''<br /> ''Stark/mächtig ist die Maat des Re''<br />
|THRONNAME2 = <hiero>N5-F12-C10-N5-U21:N35</hiero><br />
|THRONNAME2-ERKLÄRUNG = User-maat-Re-setep-en-Re<br /> ''Wsr-m3ˁ.t-Rˁ-stp.n-Rˁ''<br /> ''Stark/Mächtig ist die Maat des Re, Erwählter des Re''<br />
|HORUSNAME = <hiero>E1:D40-P11:X1-C10-N36</hiero><br />
|HORUSNAME-ERKLÄRUNG = ('''auf [[Obelisk]] in [[Luxor]]''')<br /> Ka-nechet-meri-maat<br /> ''K3-nḫt-mrj-m3ˁ.t''<br /> ''Starker Stier, Geliebter der [[Maat (ägyptische Mythologie)|Maat]]''<br />
|HORUSNAME2 = <hiero>E1:D40-C2-U6</hiero><br />
|HORUSNAME2-ERKLÄRUNG = ('''auf Obelisk in Luxor''')<br /> Ka-nechet-meri-Re<br /> ''K3-nḫt-mrj-Rˁ''<br /> ''Starker Stier, Geliebter des Re''<br />
|NEBTINAME = <hiero>G37:D21-F7:X1-G20-V31:Aa16-X1:O49</hiero><br />
|NEBTINAME-ERKLÄRUNG = Wer-schefit-mek-kemet<br /> ''Wr-šfjt-mk-kmt''<br /> ''Mit großen Ansehen, Beschützer Ägyptens''<br />
|GOLDNAME = <hiero>O29:F23-U6-M17-M17-N17:N17:N21*N21</hiero><br />
|GOLDNAME-ERKLÄRUNG = Aa-chepesch-meri-taui<br /> ''ˁ3-ḫpš-mrj-t3.w(j)''<br /> ''Groß an Schlagkraft, Geliebter der Beiden Länder''<br />
|GRIECHISCH = [[Herodot]], möglicherweise: Ῥαμψίνιτος ''Rhampsínitos''<ref>Herodots Historiae oder Historien, Buch 2, Kapitel 121 – z.&nbsp;B. ''Herodoti Historiae edidit [[Karl Ernst Abicht|Carolus Abicht]]. Vol. I. Editio stereotypa'', Leipzig, 1869, S. 145 u. S. 148 oder ''Herodoti Historiae. Recensuit Heinricus Stein. Tomus I.'', Berlin, 1869, S. 212 u. 216 – in Verbindung mit ''Meyers Großem Konversations-Lexikon'', Stichwort ''Ramses'' ([http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Ramses zeno.org]). ''Rhampsínitos'' wird von anderen mit Ramses III. identifiziert, manchmal mit einem Zusatz wie ''wahrscheinlich'', etwa in ''Herders Conversations-Lexikon'', Stichwort ''Ramses'' ([http://www.zeno.org/Herder-1854/A/Ramses zeno.org]) und in ''Brockhaus' Kleinem Konversations-Lexikon'', 5. Aufl., Stichwort ''Rhampsinít'' ([http://www.www.zeno.org/Brockhaus-1911/A/Rhampsinít zeno.org]).</ref><br /> [[Diodor]]: Ὀσυμανδύας ''Osymandýas''<ref>''Bibliotheca historica ex recensione Ludovici Dindorfii [= [[Ludwig Dindorf]]]. Vol. I. Pars I. L. I.–V.'' Leipzig, 1828, S. 66, 67, 69 – in Verbindung mit ''Meyers Großem Konversations-Lexikon'', Stichwort ''Osymandias'' ([http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Osymandias zeno.org]).</ref><br /> Hermapion (nach [[Ammianus Marcellinus]]): Ῥαμέστης ''Rhaméstēs''<ref>Hermapion zitiert in Ammianus Marcellinus' ''rerum gestarum libri qui supersunt'' lib. XVII., cap. IV.<br />
* ''Ammiani Marcellini rerum gestarum qui de XXXI supersunt, libri XVIII. Ope MSS. codicum emendati ab [[Friedrich Lindenbrog|Frederico Lindenbrogio]] & Henrico Hadrianoque Valesiis cum eorundem integris Observationibus & Annotationibus, item Excertpa vetera de Gestis Constantini & Regum Italiae. Omnia nunc recognita ab [[Jakob Gronovius|Jacobo Gronovio]].'' Lugduni Batavorum, 1693, S. 176–178 (Schreibung: Ραμέϛης - defektiv ohne Spiritus bei Großbuchstaben - und in einer Anmerkung lateinisch übersetzt Rhamestes)<br />
* ''The Loeb Classical Library. Edited by T. E. Page, E. Capps, W. H. D. Rouse. Ammianus Marcellinus I. – Ammianus Marcellinus with an English translation by John C. Rolfe in three volumes I.'' 1935, S. 326–331 und 568 (Schreibung: Ῥαμέστης). Im ''Index of Names'' auf S. 568 wird Ῥαμέστης mit Ramses II. identifiziert.</ref><br /> [[Manetho]]-Varianten:<ref>Baker: ''The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs.'' Band 1, London 2008, S. 308.</ref><br />[[Flavius Josephus|Josephus]]: Ἁρμέσσης Μιαμοῦν ''Harméssēs Miamoûn''<ref>''Flavii Iosephi opera edidit et apparatu critico instruxit Benedictus Niese [= [[Benedikt Niese]]]. Vol. V De iudaeorum vetustate sive contra Apionem libri II.'' Berlin, 1889, S. 17 (Z. 7f.) in 97</ref> (Ἀρμέσσης Μιαμοῦ ''Arméssēs Miamoû'')<ref>''Flavii Josephi Opera. Graece et latine. Recognovit Guilelmus Dindorfius [= [[Wilhelm Dindorf]]]. Volumen secundum.'' Paris, 1847 (S. 337ff. enthält ''Flavii Josephi de antiquitate judaeorum, contra Aprionem''), S. 346</ref>, Ῥάμψης ''Rhámpsēs''<br /> [[Sextus Iulius Africanus|Africanus]] (nach [[Georgios Synkellos|Synkellos]]): Ῥαμεσσῆς ''Rhamessē̂s'', Ῥαψάκης ''Rhapsákes''<ref>''Corpus scriptorum historiae byzantinae. Editio emendatior et copiosior, consilio B. G. Niebuhrii C. F. instituta Georgius Syncellus et Nicephorus CP. Ex Recensione Guilielmi Dindorfii. Volumen I.'' Bonnae, 1829, S. 133f.</ref><br />[[Eusebius von Caesarea|Eusebius]] (nach [[Georgios Synkellos|Synkellos]]): Ῥαμψής ''Rhampsḗs''<ref>''Corpus scriptorum historiae byzantinae. Editio emendatior et copiosior, consilio B. G. Niebuhrii C. F. instituta Georgius Syncellus et Nicephorus CP. Ex Recensione Guilielmi Dindorfii. Volumen I.'' Bonnae, 1829, S. 135f.</ref><br />Eusebius, [[Aegyptiaca (Manetho)#Die Abschriften<!-- teils passender: Eusebius von Caesarea#Chronik -->|<abbr title="aramäische Version (also mit aramäischen und nicht mit griechischen Namen)">A-Version</abbr>]]: Ռամփսէս ''Ṙamp'sēs'', Ռամեսէս ՄԻամուն ''Ṙamesēs Miamown''<ref>''Եւսեբի Պամփիլեայ կեսարացւոյ Ժամանակականք երկմասնեայ [...] Մասն Ա. Ժամանակագրութիւն պատմական / Մասն Բ. Քրոնիկոն կանոն<!-- Ewsebi Pamp'ileaj kesarac'wsj žamanakakank' erkmasneaj [...] Masn I. Žamanakagrowt'iwn patmakan / Masn II. K'ronikon kanon --> – Eusebii Pamphili<!-- [Nom.: Eusebius Pamphili] --> caesariensis episcopi chronicon bipartitum <small>nunc primum ex armeniaco textu in latinum conversum adnotationibus auctum graecis fragmentis exornatum</small> opera P. Jo: Baptistae Aucher Ancyrani. Pars I. Historico-Chronographica. / Pars II. Chronicus canon.'' Venetiis (՚Ի Վէնէտիկ<!-- 'I Vēnētik -->), 1818, pars I. S. 216 u. 231f. und pars II. S. 14</ref><br />
}}<br />
<br />
'''Ramses II.''', auch ''Ramses der Große'' genannt (* um 1303 v. Chr.; † [[27. Juni]] [[1213 v. Chr.]]), war der dritte [[Altes Ägypten|altägyptische]] König ([[Pharao]]) aus der 19. Dynastie des [[Neues Reich|Neuen Reichs]]. Er regierte rund 66 Jahre von 1279 bis 1213 v. Chr. und ist damit eines der [[Liste der Staatsoberhäupter nach Amtszeiten#Staatsoberhäupter mit der längsten Amtszeit vor dem 20. Jahrhundert (Auswahl)|am längsten amtierenden Staatsoberhäupter der Welt]]. Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Alten Ägypten.<ref>Zur Orientierung lässt sich das [[Mittleres Reich|Mittlere Reich]] (etwa 2000–1650 v.&nbsp;Chr.) als Mittlere [[Bronzezeit#Ägypten|Bronzezeit]] und das [[Neues Reich|Neue Reich]] (etwa 1550–1070 v.&nbsp;Chr.) als Späte Bronzezeit bezeichnen (siehe auch [[13. Jahrhundert v. Chr.]]).</ref><br />
<br />
Während seiner Regierungszeit erreichte Ägypten eine [[wirtschaft]]liche und [[kultur]]elle Blüte, wie sie nach ihm unter keinem Pharao mehr erreicht wurde. Durch sein [[Diplomatie|diplomatisches]] Handeln gelang es ihm, einen fast fünfzigjährigen [[Frieden]] mit seinen Nachbarvölkern, darunter auch mit den [[Hethiter]]n, zu halten.<br />
<br />
== Zur Person ==<br />
Ramses war der Sohn von [[Sethos I.]] und dessen [[Hemet-nisut|Großer königlicher Gemahlin]] [[Tuja (19. Dynastie)|Tuja]].<ref name="ReferenceA">Heike C. Schmidt, Alberto Siliotti, Joachim Willeitner: ''Nefertari. Gemahlin Ramses' II'' (= ''Zaberns Bildbände zur Archäologie.'') 2. Auflage, von Zabern, Mainz 1997, S. 26–27.</ref> Er hatte wahrscheinlich zwei Geschwister: einen Bruder, der [[Nebchasetnebet]] hieß und schon in jungen Jahren verstarb, sowie eine Schwester mit dem Namen [[Tia (Prinzessin)|Tia]].<ref>K. A. Kitchen: ''Pharao Triumphant: The Life and Times of Ramesses II.'' Warminster 1982, S. 18.</ref> Lange Zeit wurde auch [[Henutmire]]<ref>H. C. Schmidt, A. Siliotti, J. Willeitner: ''Nefertari. Gemahlin Ramses' II.'' Mainz 1997, S. 34–35.</ref> für eine Tochter von Sethos I. und damit eine Schwester von Ramses II. gehalten. Sie war aber tatsächlich die zur ''Großen königlichen Gemahlin'' erhobene Tochter von Ramses II.<br />
<br />
Von seinen drei Großen königlichen Gemahlinnen [[Nefertari (19. Dynastie)|Nefertari]], [[Isisnofret]]<ref name="ReferenceA" /> und [[Maathorneferure]] hatte er möglicherweise mehr als 15 Kinder. In der Zuordnung sind sich die [[Ägyptologie|Ägyptologen]] nur bei den folgenden sicher:<br />
* Nefertari gebar mehrere Söhne, den Erstgeborenen und Kronprinzen [[Amunherchepeschef]] (ab Jahr 20: ''Sethherchepeschef''), [[Paraherwenemef]], Seti und [[Meriatum]], sowie die Töchter [[Meritamun]] (weitere Große königliche Gemahlin), [[Henuttaui]],<ref>H. C. Schmidt, A. Siliotti, J. Willeitner: ''Nefertari. Gemahlin Ramses' II.'' Mainz 1997, S. 17–18.</ref> Baketmut und Nefertari.<br />
* Isisnofret brachte die Töchter [[Bintanat]] (weitere Große königliche Gemahlin), [[Nebettaui]] (weitere Große königliche Gemahlin) und Isisnofret sowie die Söhne [[Ramses (Sohn von Ramses II.)|Ramses]], [[Chaemwaset (Sohn von Ramses II.)|Chaemwaset]] und [[Merenptah]], den Nachfolger Ramses II., zur Welt.<br />
* In der Mitte seiner Regierungszeit, um das 34. Regierungsjahr, heiratete Ramses die hethitische Prinzessin [[Maathorneferure|Sauškanu]], die den ägyptischen Namen ''Maat-Hor-Neferu-Re'' erhielt. Von ihr ist wenig bekannt, obwohl sie noch im 61. Regierungsjahr des Herrschers lebte. Kinder aus dieser Verbindung sind nicht bekannt.<ref>H. C. Schmidt, A. Siliotti, J. Willeitner: ''Nefertari. Gemahlin Ramses' II.'' Mainz 1997, S. 33.</ref><br />
<br />
Von Ramses II. sind als Nachkommen 40 Töchter und 45 Söhne bekannt. Designierte Nachfolger sind der Reihe nach Amunherchepeschef (Sohn der Nefertari), Ramses (erster Sohn der Isisnofret) und Chaemwaset (zweiter Sohn der Isisnofret). Sein wirklicher Nachfolger wurde dann Merenptah, der dritte Sohn von Isisnofret.<br />
<br />
Seiner Mumie nach zu urteilen war Ramses II. hellhäutig, etwa 172&nbsp;cm groß und hatte bei seinem Tod weiße Haare (heute gelb verfärbt).<ref>G. E. Smith: ''Catalogue General Antiquites Egyptinnes du Musee du Caire, nos 61051–61100, The Royal Mummies.'' Cairo 1912, S. 62.</ref> Während seiner letzten 20 Lebensjahre litt er an einer Versteifung der [[Wirbelsäule]], die auch mit öfter auftretenden [[Entzündung]]en einherging. Aus diesem Grund konnte er im Alter nur noch tief gebückt und vermutlich an einem Stock gehen. Bei seinem Tod war er rund 85 bis 90&nbsp;Jahre alt.<br />
<br />
== Die Kindheit ==<br />
Das erste große Ereignis im jungen Leben des Ramses dürfte die Thronbesteigung seines Großvaters [[Ramses I.]] gewesen sein. Zu diesem Zeitpunkt war Ramses etwa fünf Jahre alt. Da seinem Großvater bis zu seinem Tod nur knapp zwei Regierungsjahre verblieben, war das nächste Großereignis die Krönung seines Vaters Sethos I. im Jahr 1290 v. Chr. Als Ramses noch jung war, heiratete seine Schwester [[Tia (Prinzessin)|Tia]] einen Mann mit demselben Namen, [[Tia (Schatzhausvorsteher)|Tia]].<br />
<br />
Tia war der Sohn des königlichen [[Schreiber]]s und damit [[Vorratshaltung|Vorratsverwalters]], Amunwahsu, am pharaonischen Hof. Tia wurde Schreiber des Königs und [[Schatzhausvorsteher]] und erreichte bei Ramses eine so hohe Vertrauensstellung, dass er später der Verwalter des [[Millionenjahrhaus|Tempels der Millionen Jahre]] des Ramses wurde. Das Doppelgrab ''Tia und Tia'' wurde später direkt neben dem Grab des [[Haremhab]] in [[Sakkara|Saqqara]] entdeckt.<ref>K. A. Kitchen: ''Pharao Triumphant: The Life and Times of Ramesses II.'' Warminster 1982, S. 28.</ref><br />
<br />
[[Datei:Ramses II as kid N522 mp3h8999.jpg|mini|hochkant|Ramses II. als Kind]]<br />
<br />
Als Zehnjähriger bekam Ramses von seinem Vater den Ehrentitel ''[[Oberbefehlshaber|Oberkommandierender]] des [[Militärwesen im Alten Ägypten|Heeres]]'' verliehen. Seine ersten Schlachten erlebte er rund zwei Jahre später im [[Nil]]delta, als sein Vater gegen die [[Tjehenu]] und [[Meschwesch]] in den Kampf zog und der junge Prinz ihn begleitete. Im Folgejahr zog das ägyptische Heer in Richtung [[Syrien]], um die Hethiter zurückzudrängen und die Stadt [[Kadesch]] am [[Orontes (Fluss)|Orontes]] wieder unter ägyptische Kontrolle zu bekommen.<br />
<br />
Nach dem Friedensschluss mit den Hethitern kehrte wieder Ruhe am ägyptischen Hof ein und mit knapp 15&nbsp;Jahren erhob Sethos I. seinen Sohn zum Mitregenten.<br />
<br />
== Als Mitregent ==<br />
Mit großer Wahrscheinlichkeit stand der [[Palast]] des Ramses, der ihm als Mitregent seines Vaters erbaut wurde, in [[Memphis (Ägypten)|Memphis]]. Die beiden Königsgemahlinnen Nefertari und Isisnofret sind seit der Mitregentenzeit belegt. Ramses wurde mit ihnen in seinem 15.&nbsp;Lebensjahr verheiratet. Über die Herkunft beider ist nichts bekannt. Vermutungen der [[Ägyptologe]]n gehen in die Richtung, dass Isisnofret möglicherweise eine syrische Prinzessin gewesen sein könnte, da die erste Tochter Bintanat genannt wurde. Der Name bedeutet ''Tochter der Göttin Anat''. [[Anat (Göttin)|Anat]] war eine asiatische Göttin aus dem syrischen Raum.<br />
<br />
1287 v. Chr. erlebte Ramses die Niederschlagung eines Aufstandes im Land [[Nubien|Kusch]] mit. Seinem Vater gelang dies innerhalb nur einer Woche. Dabei machte er fast eintausend Gefangene. In seinem 22.&nbsp;Lebensjahr wurde Ramses von seinem Vater Sethos I. offiziell mit der Entgegennahme der [[Tribut]]zahlungen aus den Ländern [[Unternubien|Wawat]] und Kusch betraut. Zudem zog er gegen aufständische [[Beduine]]n im Land [[Kanaan]] zu Felde. Nun tauchte der junge Mitregent auch als vollwertiger Pharao erstmals auf Tempelinschriften auf. In einer [[Seeschlacht]] gelang es Ramses, die in das Nildelta eingedrungenen [[Scherden]] zurückzuschlagen, die sich mit den [[Libyer]]n verbündet hatten.<br />
<br />
== Regierungsübernahme ==<br />
Als kurz darauf sein Vater Sethos im 25.&nbsp;Lebensjahr von Ramses am [[Schemu#Datierungen|26.&nbsp;Schemu&nbsp;III]] 1279&nbsp;v.&nbsp;Chr. starb, übernahm Ramses einen Tag später am 27.&nbsp;Schemu&nbsp;III (31.&nbsp;Mai<sup>[[Julianischer Kalender|jul.]]</sup>/&nbsp;20.&nbsp;Mai<sup>[[Gregorianischer Kalender|greg.]]</sup>) die alleinige Herrschaft.<ref>[[Wolfgang Helck]]: ''Geschichte des alten Ägypten.'' Brill, Leiden 1981, ISBN 90-04-06497-4, S.&nbsp;186.</ref> Einen sogenannten „chronologischen Anker“ stellt nach Meinung zahlreicher Ägyptologen das [[Neumond]]datum im 52.&nbsp;Regierungsjahr von Ramses dar. Der erste Tag des [[Mondkalender (Altes Ägypten)|Mondkalenders]] fiel in jenem Jahr auf den [[Peret (Altes Ägypten)|27.&nbsp;Peret&nbsp;II]].<br />
<br />
Altägyptischen Quellen ist zu entnehmen, wann der erste Mondmonatstag begann. In den [[Sargtexte]]n gilt der zweite Mondmonatstag als „Tag, an dem der Mond klein ist“. Ein [[Ptolemäer|ptolemäischer Text]] aus dem [[Chons|Chonsu-Tempel]] in [[Karnak]] beschreibt die beiden ersten Mondmonatstage: „Der Mond wird am Tag der Nichtsichtbarkeit empfangen und am zweiten Mondmonatstag geboren.“<ref>Winfried Barta In: ''Studien zur altägyptischen Kultur (SAK) 8''. Buske, Hamburg 1980, S.&nbsp;39.</ref> [[Jürgen von Beckerath]] berechnete das Neumonddatum und entschied sich von den für ihn in Frage kommenden Jahren 1203, 1228 sowie 1253&nbsp;v.&nbsp;Chr. für die mittlere Möglichkeit, da er bezüglich der Thronbesteigung das Jahr 1304&nbsp;v.&nbsp;Chr. als „zu früh“ und das Jahr 1254&nbsp;v.&nbsp;Chr. als „zu spät“ einstufte. Ausgehend vom Jahr 1228&nbsp;v.&nbsp;Chr. ergaben die Berechnungen von Beckeraths in Rückrechnung somit das Jahr 1279&nbsp;v.&nbsp;Chr. als Regierungsantrittsdatum. Die Ermittlung des Neumonddatums ist allerdings umstritten, da auch andere Berechnungsgrundlagen vorliegen.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="width: 98%; border: 2px solid gray;"<br />
|- {{Ägyptologie TblHighlight}}<br />
! colspan="7" align="center" style="background:#FFE39B"|'''Datum des [[Neumond]]festes im Jahr 1228 v. Chr. (Berechnung: Jürgen von Beckerath)'''<br />
|- {{Ägyptologie TblHighlight}}<br />
! style="background:#FFE39B"|Ereignis<br />
! style="background:#FFE39B"|[[Bezugsort der kalendarischen Sothis-Aufgänge|Bezugsort]]<br />
! style="background:#FFE39B"|[[Gregorianischer Kalender]]<br />
! style="background:#FFE39B"|[[Ägyptischer Kalender]]<br />
|- style="background:#F0F0F0"<br />
|style="text-align:center" | Letzte sichere [[Neulicht|Altlichtsichtbarkeit]]<br />7. Dezember gegen 5:50 Uhr Ortszeit<br />
|style="text-align:center" | [[Altes Ägypten|Ägypten]]<br />
|style="text-align:center" | 6.–7. Dezember<br />
|style="text-align:center" | [[Peret (Altes Ägypten)#Datierungen|25. Peret II]]<br />
|- style="background:#F5F5F5"<br />
|style="text-align:center" | Tag des [[Neumond]]festes:<ref>Neumond am {{Webarchiv | url=http://eclipse.gsfc.nasa.gov/phase/phases-1299.html | wayback=20080323103149 | text=9. Dezember (20. Dezember) um 6:20 Uhr}}.</ref><br />Beginn mit [[Sonnenaufgang]] des 8. Dezember<br />
|style="text-align:center" | Ägypten<br />
|style="text-align:center" | 8.–9. Dezember<br />
|style="text-align:center" | [[Peret (Altes Ägypten)#Datierungen|27. Peret II]]<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
Gemäß neuen Ermittlungen von Rita Gautschy fiel der astronomische Neumondtag im Jahr 1228&nbsp;v.&nbsp;Chr. auf den 28.&nbsp;Peret&nbsp;II. Aufgrund der nur knappen Sichtbarkeitsdauer der Altlicht-Mondsichel im Monat Peret&nbsp;II des Jahres 1228&nbsp;v.&nbsp;Chr. besteht die Möglichkeit, dass am 19.&nbsp;Dezember<sup>[[Julianischer Kalender|jul.]]</sup>/&nbsp;8.&nbsp;Dezember<sup>[[Gregorianischer Kalender|greg.]]</sup>noch eine Sichtung vorgenommen werden konnte. Eine sichere Aussage kann jedoch nicht getroffen werden, so dass lediglich für den 18.&nbsp;Dezember<sup>[[Julianischer Kalender|jul.]]</sup>/&nbsp;7.&nbsp;Dezember<sup>[[Gregorianischer Kalender|greg.]]</sup> von einer zweifelsfreien Sichtung des Altlichts ausgegangen werden kann. Ein alternatives astronomisches Neumonddatum bezüglich des 27.&nbsp;Peret&nbsp;II liegt nach Gautschys Zuweisung für das Jahr 1239&nbsp;v.&nbsp;Chr. vor. Allerdings ist jenes Datum mit ähnlichen Sichtbarkeitsproblemen des Jahres 1228&nbsp;v.&nbsp;Chr. verbunden.<ref>Rita Gautschy: ''Projekt Monddaten und Finsternisse: Anwendung astronomischer Chronologie in den Altertumswissenschaften.'' ''([http://www.gautschy.ch/~rita/archast/mond/mond.html#download Monddaten aus dem Archiv von Illahun: Chronologie des Mittleren Reiches)]''. Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde 178, Band&nbsp;1. 2011.</ref><br />
<br />
== Krönung ==<br />
[[Datei:Egypte louvre 127.jpg|mini|hochkant|Ring des Ramses II. mit seinen Lieblingspferden ([[Louvre]])]]<br />
<br />
Etwa am 7.&nbsp;August<sup>[[Gregorianischer Kalender|greg.]]</sup> ([[Achet#Datierungen|12.&nbsp;Achet&nbsp;II]]) 1279&nbsp;v.&nbsp;Chr. erfolgte wohl die Beerdigung seines Vaters Sethos, die traditionsgemäß mindestens 70&nbsp;Tage nach dem Tod vorgenommen wurde und zumeist an den mythologischen [[Himmelsaufstieg (Altes Ägypten)|Himmelsaufstieg des Königs]] am [[Mondkalender (Altes Ägypten)#Erster und zweiter Mondmonatstag|zweiten Mondmonatstag]] gekoppelt war.<ref>Winfried Barta: ''Thronbesteigung und Krönungsfeier als unterschiedliche Zeugnisse königlicher Herrschaftsübernahme''. In: ''Studien zur altägyptischen Kultur (SAK), Nr.&nbsp;8''. Buske, Hamburg 1980, S.&nbsp;47.</ref> Anschließend wurde der junge Prinz auf seine [[Krönung (Pharao)|Krönungszeremonie]] vorbereitet. Als Ramses schließlich die straußenfederne [[Chepreschkrone]] trug, wurde seine aus fünf Namen bestehende Königstitulatur verkündet.<br />
<br />
Usermaatre Setepenre (Stark ist die [[Maat (Ägyptische Mythologie)|Maat]] des [[Re (Ägyptische Mythologie)|Re]], Auserwählt von Re; auch mit Beinamen: Zeichen des Re, Plan des Re, Herrscher von Theben, Erbe des Re, Geliebter des Re, Besitzer von Schlagkraft, stark wie [[Month]].)<br />
<br />
;[[Horusname]]n<br />
Mächtiger Stier, geliebt von Maat, Herr von [[Sedfest]]en wie sein Vater [[Ptah]]-[[Tatenen]], Geliebter des Re, der jedes Fremdland niedertritt unter seinen Sohlen, der sich über die Maat freut, der Theben erhebt mit mächtiger Kraft, Reich an Kraft, Sohn des [[Atum]] mit großen Siegen, der mit seiner Schlagkraft kämpft, mit großem Königtum, mit großem Ansehen, der die Maat erhebt, Reich an Schlagkraft mit spitzen Hörnern, der jedes Land schlägt, der die beiden Länder vereint, mit beständigem Willen und mächtiger Kraft, mit großen Sedfesten, Geliebter der beiden Länder, Starker Stier des Re, der die Asiaten zerschlägt, Stier der Herrscher, Groß an Sedfesten wie Tatenen.<br />
<br />
;[[Nebtiname]]n<br />
Beschützer Ägyptens, der die beiden Länder unterwirft, Re der die Götterstatuen hervorbringt, der die beiden Länder begründet, Göttliches Abbild des Chepri, mit großem Ansehen, Beschützer Ägyptens, der die Denkmäler in Luxor hervorragend ausführt für seinen Vater Amun, der ihn auf seinen Thron gesetzt hat, der sich über die Maat freut wie der Horizontische, Kämpfer für Millionen, Löwe mit starkem Willen, der mit seiner Schlagkraft kämpft, der seine Armee beschützt, der den ihn Angreifenden zu Fall bringt, der das Ende der Welt erreicht.<br />
<br />
;[[Goldname]]n<br />
Goldhorus, reich an Jahren, groß an Siegen, reich an Schlagkraft, Geliebter der beiden Länder, ein Pfeiler wie Derjenige-der-in-Theben-ist, der Nützliches ausführt für den, der ihn erschaffen hat, mit mächtiger Schlagkraft, der die neun Bogen (Ägyptischer Feind) unterwirft, mit großen Siegen in jedem Fremdland, mit großem Ansehen und mächtiger Kraft, der die Fremdländer bezwingt und die Rebellen niederwirft.<br />
<br />
Nach einer anschließenden erneuten Salbung schloss ein Priester die Inthronisierung ab. Es folgten noch eine Nachtzeremonie und eine Zeremonie im [[Lebenshaus]]. Dann konnte der neue Pharao endlich seinen goldbeschlagenen Wagen besteigen und sich in einem großen Umzug seinem jubelnden Volk zeigen.<br />
<br />
== Pharao Ramses II. ==<br />
[[Datei:Kolosstatue Ramses II Memphis.jpg|mini|Liegende Kolossalstatue in [[Memphis (Ägypten)|Memphis]]]]<br />
Ramses Mutter Tuja regierte in den ersten Jahren der Herrschaft zusammen mit seinen beiden Hauptfrauen Nefertari und Isisnofret als Große königliche Gemahlin an seiner Seite. Dies ist auf vielen Inschriften, die aus den frühen Regierungsjahren stammen, belegt. Tuja starb dann aber im Jahr 1258 v. Chr. und wurde im [[Tal der Königinnen]] im Grab [[QV80]] bestattet. Ramses erhob seine Tochter Bintanat im Folgejahr zur Großen königlichen Gemahlin. 1255 v. Chr. bekam auch Meritamun dieses hohe Amt angetragen.<br />
<br />
Im Jahr 1255 v. Chr. verstarb die Große königliche Gemahlin [[Nefertari (19. Dynastie)|Nefertari]], die Ramses auf vielen Inschriften wegen ihrer Schönheit und seiner Liebe zu ihr förmlich vergötterte. Ihr Tod muss ein schwerer Schlag für den Pharao gewesen sein. Die Beisetzung fand im Tal der Königinnen statt. Das Grab ([[QV66]]) der Nefertari wurde 1904 von [[Ernesto Schiaparelli]] entdeckt und gilt heute als eines der schönsten und besterhaltenen Gräber ganz Ägyptens.<br />
<br />
Als die Große königliche Gemahlin [[Isisnofret]] im Jahr 1246 v. Chr. starb, heiratete Ramses wohl aus politischen Gründen eine hethitische Prinzessin, die von ihm den Namen ''Maathorneferure'' erhielt.<br />
<br />
Wenn der auf späteren Inschriften erwähnte Sohn des Ramses Sethherchepeschef mit Amunherchepeschef identisch ist, starb dieser um das Jahr 1244 v. Chr. Er wurde im Grab [[KV5]] im [[Tal der Könige]] beigesetzt.<br />
<br />
Für das Jahr 1239 v. Chr. verzeichnen Inschriften die Heirat mit einer weiteren hethitischen Prinzessin, deren Name aber nicht erwähnt wird.<br />
<br />
Prinz [[Chaemwaset (Sohn von Ramses II.)|Chaemwaset]], der im Jahr 1230 v. Chr. als Ramses Nachfolger proklamiert wurde, starb aber schon fünf Jahre später, so dass 1225 v. Chr. Prinz Merenptah als neuer Thronfolger eingesetzt wurde.<br />
<br />
=== Politik ===<br />
Ein sehr wichtiges Mitglied am Hofe des Pharaos war der [[Tjati|Wesir]] [[Paser]]. Er hatte dieses Amt schon unter Ramses Vater Sethos I. inne. Auch unter Ramses II. spielte Paser im ägyptischen Reich eine große Rolle. Er unterstützte den Pharao nicht nur in [[Innenpolitik|innenpolitischen]] Angelegenheiten, auch [[Außenpolitik|außenpolitisch]] besaß Paser durchaus ein Mitspracherecht.<br />
<br />
Schon unter der Regierung von Sethos I. waren die Hauptfeinde die libyschen Stämme im Nordwesten sowie die syrischen [[Vasall]]enstaaten, die sich immer wieder gegen die ägyptische Herrschaft erhoben. Gegen Ende der Regierungszeit traf das Heer Sethos’ I. hier auch erstmals auf das [[Hethiter|Hethitische Großreich]], das begonnen hatte, sich in Richtung Ägypten auszudehnen, und die Stadt Kadesch in Nordsyrien eroberte.<br />
<br />
So war auch Ramses II. gezwungen, sich gegen dieselben Gegner zur Wehr zu setzen. Gerade die Hethiter bereiteten ihm zu Beginn seiner Regierungszeit große Schwierigkeiten.<br />
<br />
In der Regierungszeit von Ramses II. setzte im Gebiet des östlichen Mittelmeeres ein Klimawandel ein, der zu extremen Trockenphasen führte und sich über einen Zeitraum von 1250 bis 1100 v. Chr.erstreckte.<ref>{{Internetquelle |url=http://israel21c.org/headlines/ancient-pollen-yields-dramatic-finds-at-sea-of-galilee/ |titel=Ancient pollen yields dramatic finds at Sea of Galilee |autor=Karin Kloosterman |hrsg=Israel21c |datum=2013-11-10 |zugriff=2013-12-29 |sprache=en}}</ref> In der ausgehenden [[Bronzezeit]] ergaben sich ab ca. 1220 v.&nbsp;Chr. einschneidende Veränderungen im Seehandel des Mittelmeerraums. Diese Schwierigkeiten zeigten bereits bei den Hethitern um 1210 v.&nbsp;Chr. erste Wirkungen, da [[Altes Ägypten|Ägypten]] die in einen Versorgungsengpass geratenen Hethiter mit Getreidelieferungen unterstützte. Anscheinend konnte die wirtschaftliche Lage nicht lange stabilisiert werden. Nur einige Jahre später suchten die Hethiter bereits nach neuen Siedlungsmöglichkeiten. Archäologische Funde und schriftliche Dokumente zeigen einheitlich den sich abzeichnenden Zusammenbruch des gesamten Handels bis in die Gebiete der [[Ägäis]] auf.<br />
==== Feldzüge nach Syrien ====<br />
[[Datei:Egypt Abou Simbel1.jpg|mini|Ramses II. im Streitwagen (Abu Simbel)]]<br />
[[Datei:Egypt Abou Simbel6.jpg|mini|Ramses II. erschlägt einen Feind (Abu Simbel)]]<br />
<br />
Schon im Sommer des vierten Jahres seiner Regierung, 1276 v. Chr., zog Ramses mit [[Militärwesen im Alten Ägypten|seinem Heer]] gegen Syrien. Das Heer schlug den Weg ins Landesinnere ein und eroberte das [[Fürstentum]] [[Amurru (Staat)|Amurru]], das unter der Herrschaft des [[Bentešina]] stand, zurück. Mit diesem Schlag forderte Ramses die Hethiter förmlich auf, sich einer Entscheidungsschlacht um die Vorherrschaft im syrischen Raum zu stellen.<br />
<br />
Ramses rüstete eine Armee von etwa 20.000 Mann aus und zog mit ihr 1274 v. Chr. den heutigen [[Gazastreifen]] entlang nach Syrien. Rund 16&nbsp;Kilometer vor der Stadt Kadesch am Orontes im Wald von [[Labwi]] kam das Heer Anfang Mai zum Stehen. Auch der Hethiterkönig [[Muwatalli II.]] hatte ein Heer aufgestellt, das mit zwei [[Division (Militär)|Divisionen]] von jeweils fast 19.000 Mann und einer Streitmacht von 2.500 bis 3.500 [[Streitwagen|Kampfwagenlenkern]] angeblich fast doppelt so groß war wie das ägyptische Heer. Hier kam es am 12. Mai 1274 v. Chr. zur Entscheidungsschlacht bei Kadesch, die die bestdokumentierte Konfrontation zweier Staaten der Antike bis zu diesem Zeitpunkt ist, da ihr Verlauf in vielen Tempelinschriften Ramses II. erhalten ist.<br />
<br />
{{Hauptartikel|Schlacht bei Kadesch}}<br />
<br />
Die Schlacht brachte keinem der beteiligten Gegner einen eindeutigen Vorteil, auch wenn Ramses das Ziel des Feldzugs, die Einnahme von [[Kadesch]], klar verfehlte. Zurück in Ägypten ließ er jedoch die Schlacht als einen großen Sieg seiner Truppen darstellen. In den Folgejahren stabilisierte sich der hethitische Einfluss im Norden, aber die Hethiter konnten nicht bis nach Ägypten vordringen. Ramses führte noch dreimal sein Heer nach Norden (Siehe: [[Schlacht von Dapur]]). Nach etwa 15&nbsp;Jahren sahen sich die Hethiter jedoch von einem neuen Feind, den [[Assyrer]]n, bedroht, so dass der König [[Hattušili III.]] Ramses einen Friedensschluss, ja sogar einen [[Bündnis]]pakt anbot.<br />
<br />
Während an dieser Front relative Ruhe herrschte, musste sich Ramses aber durchaus bemühen, die anderen Landesgrenzen zu sichern. So unternahm er beispielsweise 1236 v. Chr. eine Strafexpedition in den Süden nach Nubien.<br />
<br />
==== Frieden ====<br />
{{Hauptartikel|Ägyptisch-Hethitischer Friedensvertrag}}<br />
<br />
Nach monatelangen Verhandlungen gelang es schließlich am 21. November 1259 v. Chr., den Friedensvertrag zwischen Ramses II. und [[Hattušili III.]] zu unterzeichnen.<br />
<br />
1246 v. Chr. schlug Hattusili III. zusätzlich die Heirat Ramses’ mit einer seiner Töchter, Maathorneferure, vor, um das Bündnis zwischen den beiden Ländern noch zu vertiefen. Zwei weitere Hochzeiten sollten folgen.<br />
<br />
Der Frieden mit den Hethitern, der als ältester bekannter schriftlicher Friedensschluss gilt, hielt bis über den Tod Ramses’ II. hinaus. Sogar sein Sohn und Nachfolger auf dem Pharaonenthron, Merenptah, lieferte [[Getreide]] an den hethitischen König [[Šuppiluliuma II.]], als in dessen Reich eine Hungersnot ausbrach.<br />
Doch gegen Feinde der Hethiter zog Merenptah nicht zu Felde, wie es der Friedensvertrag eigentlich vorsah. Kurz darauf ging das hethitische Reich unter.<br />
<br />
=== Der Hofstaat ===<br />
Der Hofstaat des Herrschers ist relativ gut dokumentiert. Viele seiner Beamten sind durch zahlreiche und bedeutende Denkmäler belegt. An erster Stelle sind hier die Wesire zu nennen: [[Nebamun]], [[Paser]], [[Rahotep (Wesir)|Rahotep]], [[Chay (Wesir)|Chay]] und [[Neferrenpet (Wesir, 19. Dynastie)|Neferrenpet]]. Vor allem Paser scheint eine bedeutende Persönlichkeit gewesen zu sein, der sogar einen Brief an den Großkönig [[Hattušili III.]] sandte. Von den anderen Beamten sei der Vizekönig von Kusch, [[Setau]], erwähnt, der selbst an Tempelbauten des Herrschers seinen Namen anbringen ließ.<br />
<br />
=== Bauten ===<br />
Durch Ramses' rege Bautätigkeit, die mit der Vollendung der begonnenen Bauwerke seines Vaters begann, ist uns im Wesentlichen seine Geschichte überliefert. Dies resultiert aus der gewaltigen Zahl an Inschriften, die er in die Tempel, Paläste und Stelen einmeißeln ließ.<br />
<br />
Ramses hatte eine Vorliebe für Bauten von außerordentlichem Umfang und Imposanz, die jedoch schon nach einigen Jahrhunderten wegen schlechter Fundamente und anderer Baufehler/-flüchtigkeiten einiges von ihrer Wirkung einbüßten.<br />
<br />
Nachfolgend eine kleine Auswahl der Bauten und Ausbauten:<br />
* [[Tempel des Ramses II. von Abydos]]<br />
* [[Akscha-Tempel]]<br />
* [[Amara (Nubien)|Amara]] (Tempel)<br />
* [[Beit el-Wali]] (Felsentempel – [[Speos]])<br />
* [[Derr (Nubien)|Derr]] (Felsentempel)<br />
* [[Dschabal as-Silsila]] (Felsstele)<br />
* [[Gerf Hussein]] (Haus des Ptah)<br />
* [[Heliopolis]] (Ausbau des [[Sonnentempel]]s, [[Obelisk]]en)<br />
* [[Herakleopolis Magna]] (Heiligtum des Herischef)<br />
* [[Hermopolis Magna]] (Erweiterung des Thot-Tempel)<br />
* [[Karnak-Tempel]] (viele Tempelerweiterungen)<br />
* [[Luxor-Tempel]] (Tempelerweiterung, Obelisken)<br />
* [[Memphis (Ägypten)|Memphis]] (Erweiterung des [[Tempel des Ptah (Memphis)|Ptah-Tempels]])<br />
* [[Serapeum (Sakkara)|Serapeum]] in [[Sakkara]] (ausgebaut)<br />
* [[Wadi as-Subu']] (Amun-Tempel)<br />
<br />
==== Pi-Ramesse ====<br />
{{Hauptartikel|Pi-Ramesse}}<br />
<br />
Schon kurz nach dem Tod seines Vaters erklärte Ramses den bei der alten [[Hyksos]]stadt Auaris im östlichen Nildelta gelegenen Sommerpalast, der von seinem Vater erbaut wurde, zum Kern seiner neuen Hauptstadt. Er ließ ihn zu einer gewaltigen Metropole am Pelusischen Nilarm ausbauen, die wahrscheinlich eine Fläche von über 30 [[Quadratmeter|km²]] bedeckte.<br />
<br />
Die Tempelanlagen der Stadt wurden von späteren Dynastien, hier besonders der [[Dritte Zwischenzeit (Ägypten)|22. Dynastie]], abgebaut und zum Bau von deren Hauptstadt [[Tanis]] weiterverwendet, da der Pelusische Nilarm schon zu Zeiten der [[Neues Reich|20. Dynastie]] zu versanden begann und die Hafenanlagen nutzlos wurden.<br />
<br />
==== Abu Simbel ====<br />
{{Hauptartikel|Tempel von Abu Simbel}}<br />
<br />
[[Datei:Panorama Abu Simbel.jpg|mini|[[Abu Simbel]]]]<br />
<br />
Das wohl bekannteste Bauwerk, das Ramses II. hat bauen lassen, ist der [[Tempel von Abu Simbel]]. Die aus zwei Tempeln bestehende Tempelanlage liegt etwa 300&nbsp;km südlich von [[Assuan]], am Rande des [[Assuan-Staudamm|Nasser-Stausees]], im damaligen Nubien. Es wird vermutet, dass er dieses prunkvolle Bauwerk bewusst zur Abschreckung der unterworfenen Nubier dort bauen ließ. Die Außenwand des größeren Tempels (altäg. Meha) zieren vier überlebensgroße Sitzstatuen von Ramses II. und mehrere kleinere seiner Frauen und Kinder. Der kleine Tempel von Abu Simbel (altäg. Ibschek) ist Ramses' erster Hauptfrau Nefertari gewidmet.<br />
<br />
In einer großen internationalen Aktion konnte die Tempelanlage ab 1964 vor den durch den neu angelegten [[Nassersee]] immer höher steigenden Nilfluten gerettet werden, indem sie auf ein 64&nbsp;m höheres Niveau versetzt wurde.<br />
<br />
==== Das Ramesseum ====<br />
{{Hauptartikel|Ramesseum}}<br />
<br />
[[Datei:Egypt.Ramesseum.02.jpg|mini|Das Ramesseum]]<br />
<br />
An der Stelle in [[Theben (Ägypten)|Theben-West]], wo schon sein Vater Sethos I. einen [[Schrein]] errichtet hatte, baute Ramses den ''Palast des Ramses II. vereint mit Theben im Reich des Amun''.<br />
<br />
Schon in der Antike wurde der Palast als [[Steinbruch]] benutzt und andere ägyptische [[Dynastie]]n benutzten dessen Steine zum Bau ihrer eigenen Tempel. Im frühen 19. Jahrhundert, während der [[Ägyptische Expedition|Ägyptischen Expedition]], erforschte [[Jean-François Champollion|Champollion]] die Anlage und gab ihr den Namen Ramesseum.<br />
<br />
== Tod und Mumifizierung ==<br />
[[Datei:Rammumy.jpg|mini|hochkant=0.6|Mumie Ramses II., [[Ägyptisches Museum (Kairo)|Ägyptisches Museum Kairo]] (JdE 61078)]]<br />
<br />
Ramses II. starb im Jahr 1213 v.&nbsp;Chr. nach 66&nbsp;Jahren und zwei Monaten Herrschaft am 27.&nbsp;Juni<sup>[[Gregorianischer Kalender|greg.]]</sup> ([[Achet#Datierungen|18.&nbsp;Achet&nbsp;I]]) in seiner Hauptstadt [[Pi-Ramesse]]. Nach seinem Tod bestieg sein Sohn [[Merenptah]] einen Tag später (19.&nbsp;Achet&nbsp;I) den Thron.<ref>Wolfgang Helck: ''Geschichte des alten Ägypten.'' Brill, Leiden 1981, ISBN 90-04-06497-4, S.&nbsp;191.</ref> Nachdem die Mumienpriester den Leichnam übernahmen, um die siebzigtägige [[Mumifizierung]] durchzuführen, legte die Priesterschaft Ramses&nbsp;II. auf den Balsamierungstisch. Seine linke Seite wurde geöffnet, um die Organe zu entnehmen. Da nach dem ägyptischen Glauben das Herz als Lebenszentrum galt,<ref>B. Geßler-Löhr: {{Webarchiv | url=http://www2.hu-berlin.de/nilus/net-publications/ibaes1/GesslerLoehr/text1.html | wayback=20021031200446 | text=''Mumifizierung und Ausstattung von Mumien im Alten Ägypten.''}}</ref> wurde dieses Organ wieder in den Körper zurückgegeben. Die restlichen Organe wurden dann in eigens dafür erstellte [[Kanope]]nkrüge gegeben und beigesetzt.<br />
<br />
In einem [[Natriumhydrogencarbonat|Natronbad]] wurde nun die Leiche des Ramses gereinigt. Nachdem sie mit Palmwein abgerieben worden war, begann der eigentliche Mumifizierungsvorgang. Der Körper wurde mit kleinen [[Leder]]kissen wieder in seine vorherige Form gebracht. Die Mumie wurde anschließend mit unzähligen [[Krautige Pflanze|Kräutern]] und [[Blüte]]n ausgestopft. Schließlich wurde, wie in der [[Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] bei [[Osiris]], der [[Penis des Menschen|Penis]] entfernt, gesondert mumifiziert und wieder angesetzt. Der Körper wurde mit Binden aus feinstem [[Flachsfaser|Leinen]] eingehüllt. Alles geschah unter den Gesängen und Beschwörungsformeln des Vorlesepriesters.<br />
<br />
Vor der Bestattung wurden der Mumie Schmuckstücke und [[Totenmaske]] angelegt. Dann wurde sie komplett mit langen Leinenbinden in das Grabtuch verschnürt und vom Kinn abwärts halbkreisförmig mit [[Persea]]blättern und [[Nymphaea caerulea|blauen Lotusblüten]] bedeckt.<ref>Christiane Desroches Noblecourt: ''Ramsès II. La Véritable Histoire.'' Éditions Pygmalion, Paris 1996, ISBN 2-85704-481-X, S. 23.</ref><ref>Philip Swindells: ''The Master book of the Water garden.'' Salamander, London 1997, S. 15.</ref><ref>Es handelt sich um den sog. ''Kranz der Rechtfertigung''. Er belegt, dass der Verstorbene ein ''Gerechtfertigter'' ist, der die Prüfung des [[Totengericht]]s erfolgreich bestanden hat: Siehe Christiane Desroches Noblecourt: ''Ramses. Sonne Ägyptens.'' Bergisch Gladbach 1997, S. 23.</ref> Anschließend wurde der tote König in den [[Sarkophag]] gebettet.<br />
<br />
{{Siehe auch|Mumifizierung im Alten Ägypten}}<br />
<br />
=== Das Grab ===<br />
Ramses II. wurde im [[Tal der Könige]] ([[KV7]]) beigesetzt. Bereits unter [[Ramses III.]] versuchten nach Angabe des ''[[Streik-Papyrus]]'' des Turiner [[Museo Egizio]] [[Grabraub|Plünderer]] in das Grab einzudringen, indem sie ein paar Steinblöcke über dem Eingang wegräumten.<br />
<br />
Eine erste Umbettung des Leichnams fand in der [[Dritte Zwischenzeit (Ägypten)|21. Dynastie]] statt. Ramses II. wurde in das Grab [[KV17]] seines Vaters Sethos I. verlegt, jedoch kurz darauf in das Grab der Königin [[Inhapi (Königin)|Inhapi]] und danach nach TT320, der sogenannten [[Cachette von Deir el-Bahari]], gebracht.<br />
<br />
Sein altes Grab KV7 liegt an einer sehr ungünstigen tiefen Stelle im Tal der Könige. Immer wieder wurde es durch Sturzfluten in schwere Mitleidenschaft gezogen, so dass der Schutt den Eingang verschloss. Es wird angenommen, dass KV7 Zerstörungen von mindestens zehn großen Sturzfluten ausgesetzt war.<br />
<br />
1798 wurde es von den Forschern, die während der [[Ägyptische Expedition|Ägyptischen Expedition]] in das Tal der Könige kamen, als aufgefülltes Grab beschrieben. [[Henry Salt (Ägyptologe)|Henry Salt]] war der erste, der Grabungen dort ausführte. Die Beseitigung des Schutts der Überflutungen verursachten aber eine Austrocknung der Wände, so dass Salz aus den Wänden in die Reliefs und Malereien zog. Auch [[Ippolito Rosellini|Rosellini]] und [[Jean-François Champollion|Champollion]] untersuchten das Grab. 1845 besuchte [[Karl Richard Lepsius]] das Grab und zeichnete den ersten genauen Lageplan. Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert setzten wieder Sturzfluten dem Grab zu und verschütteten es erneut. Derzeit gräbt [[Christian Leblanc]] das Grab aus. Er versucht, es von Schutt zu befreien, damit es besser untersucht werden kann.<ref>Theban Mapping Project: ''[http://www.thebanmappingproject.com/sites/browse_tomb_821.html Das Grab KV 7].'' Auf: ''thebanmappingproject.com'' ; zuletzt abgerufen am 23. Juni 2017.</ref><ref>Theban Mapping Project: ''[http://www.thebanmappingproject.com/sites/pdfs/kv07.pdf Grabpläne, 2D und 3D].'' (PDF-Datei; 512&nbsp;kB)</ref><br />
<br />
=== Wiederentdeckung ===<br />
[[Datei:Ramses II - The mummy.jpg|mini|hochkant|Kopf der Mumie Ramses II.]]<br />
<br />
Am 5. Juli 1881 führte der angeklagte Grabräuber Muhammad Abd el-Rassul aus dem oberägyptischen Dorf [[Scheich Abd el-Qurna#Geschichte von el-Qurna|Qurna]] Beamte der ägyptischen Altertumsverwaltung und den deutschen Ägyptologen [[Emil Brugsch]] zu dem ihm und seiner Familie schon lange bekannten Grab des Hohepriesters [[Pinudjem II.]] ([[Cachette von Deir el-Bahari|TT 320 bei Deir el-Bahari]]). Dort fanden sich etliche Mumien der bekanntesten Pharaonen der ägyptischen Antike aus der 18. bis 20. Dynastie, darunter die von Ramses II.<br />
<br />
Aus Angst vor Grabräubern ließ Brugsch das Depot innerhalb von zwei Tagen räumen<ref>''Abgeschlossene Projekte (Erhart Graefe). Cachette TT 320.'' ([http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/iaek/_v/fo2.pdf PDF-Datei])</ref> und mit Hilfe von dreihundert Arbeitern alles auf einem Dampfschiff nach [[Kairo]] in das dortige Museum von Boulaq abtransportieren. Die Nachricht über den Transport, der offiziell als ''Trockenfisch'' deklariert worden war, breitete sich unter der ägyptischen Bevölkerung wie ein Lauffeuer aus. Am Nilufer standen während der Fahrt weinende und schreiende Frauen sowie Männer, die mit ihren [[Gewehr]]en wie bei einer Begräbniszeremonie Salutschüsse in den Himmel feuerten.<br />
<br />
Am 1. Juni 1886 wurde die Mumie Ramses II. von [[Gaston Maspero]] im Museum von Boulaq innerhalb von nur einer Viertelstunde ausgewickelt. Dabei entstanden etliche Beschädigungen an der Mumie. Seit 1902 lagerte sie im [[Ägyptisches Museum (Kairo)|Ägyptischen Museum]] in Kairo.<br />
<br />
=== Ramses II. in Paris ===<br />
Während der Ausstellungszeit im Ägyptischen Museum in Kairo herrschten für die Aufbewahrung der Mumie Ramses II. keine optimalen Bedingungen, so dass sie immer mehr verfiel. So wurde beschlossen, die Mumie im [[Paris]]er [[Louvre]] eingehend zu untersuchen und neu für die Ausstellung zu präparieren.<br />
<br />
Für die legale Einreise von Rames II. nach Frankreich benötigte dieser, obwohl er schon über 3000 Jahre tot war, einen gültigen Reisepass.<ref>''[http://www.landesmuseum.de/website/dyndata/09_SOA_2016_Ramses_Fakten_Mumie.pdf Ramses II. Mumie - 12 Fakten]'', [[Badisches Landesmuseum]]</ref> Dieser wurde ihm 1974 von der Arabischen Republik Ägypten ausgestellt.<ref>''[https://www.radio.ch/podcasts/aktuell/ramses-ii-erhielt-1974-einen-agyptischen-reisepass-21986/ Ramses II. erhielt 1974 einen ägyptischen Reisepass]'', Radio Zürisee, 3. Januar 2019</ref><br />
<br />
Die [[Transall C-160|Transall]]-Maschine mit der Mumie landete am 26. September 1976 nachmittags um 17 Uhr auf der französischen Militärbasis du Bourget, wo sie mit allen militärischen Ehren empfangen wurde. Der französische Präsident hatte die Ministerin für Bildung und Forschung, ''Madame Saunier-Seité'', entsandt, um den Pharao zu begrüßen. Ein fast hundertköpfiges Team aus französischen und ägyptischen Wissenschaftlern begleitete die Mumie in ein Speziallabor, in dem konstant eine Temperatur von 19,5&nbsp;°C und die Luftfeuchte bei 55 % bis 60 % gehalten wurde.<br />
<br />
Bei den folgenden Untersuchungen wurde festgestellt, dass Ramses von Natur aus rothaarig war.<ref>Bob Brier: ''Egyptian Mummies: Unravelling the Secrets of an Ancient Art.'' London 1996, S. 200–201.</ref> Im Alter hatte er ein Rückenleiden, das ihn zwang, am Stock zu gehen. Bei seinem Tod war er wahrscheinlich um die 85&nbsp;Jahre alt. (Wente und Harris geben das geschätzte Alter der Mumie von Ramses&nbsp;II. allerdings mit rund 55 Jahren an, was in krassem Widerspruch zur Chronologie steht.<ref>Erik Hornung: ''The New Kingdom.'' In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): ''Ancient Egyptian Chronology.'' Brill, Leiden/ Boston 2006; hier S. 197.</ref>) Weitere Untersuchungen erbrachten erhebliche zusätzliche Kenntnisse über die altägyptischen Techniken zur Mumifizierung.<br />
<br />
Die Mumie war in einem schlechten Zustand, weil sie von mehreren Pilzarten befallen war, die beseitigt werden konnten. Anschließend wurde sie einer [[Cobalt|Kobalt-60]]-Bestrahlung unterzogen, um sie zu [[Sterilisation|sterilisieren]]. Dann wurde sie neu konserviert und am 10. Mai 1977 wieder in ihre Heimat nach Kairo geflogen, wo sie heute einen herausragenden Platz unter den Mumien im Ägyptischen Museum einnimmt.<br />
<br />
== Die Bedeutung Ramses’ II. in der Geschichte ==<br />
=== Überlieferung ===<br />
Die Bedeutung Ramses II. in der Geschichtsschreibung bezieht sich nicht nur auf das Alte Ägypten. Als bedeutender Herrscher seiner Zeit im [[Orient|Vorderen Orient]] taucht sein Name in etlichen Variationen in vielen unterschiedlichen Schriften auf. In der [[Bibel]] wird sein Name indirekt als Bestandteil der Hauptstadt ''[[Pi-Ramesse#Zur Identifizierung mit dem biblischen Ramses|Pi-Ramesse]]'' erwähnt. Der ägyptische Priester [[Manetho]] schrieb in griechischer Sprache über ''Ramesses Miamun'', bzw. ''Rapsakes'', während der griechische Historiker [[Herodot]] den Namen ''Rhampsinitus'' benutzte. [[Diodor]]us Siculus, der besonders von den Bauten, die heute als Ramesseum bekannt sind, beeindruckt war, benannte ihn um 60 v. Chr. ''Osymandyas'', was eine Fehldeutung des ersten Teils des Thronnamens ''Usermaatre'' war. Die Geschichtsschreiber [[Plinius der Ältere|Plinius]] und [[Publius Cornelius Tacitus|Gaius Cornelius Tacitus]] schrieben in späteren Jahren über den König ''Rhamsesis'' oder auch ''Rhamses''.<br />
<br />
Der Name ''Ozymandias'' erlangte eine gewisse Berühmtheit, als [[Percy Bysshe Shelley]] 1818 sein [[Gedicht]] über den ägyptischen König ''[[Ozymandias]]'' veröffentlichte. Ozymandias wurde aber zu der Zeit nicht unbedingt mit Ramses II. gleichgesetzt, sondern für seinen unbekannten Vorgänger oder sogar Nachfolger gehalten.<br />
<br />
Erst als mit der Entschlüsselung der [[Ägyptische Hieroglyphen|Hieroglyphen]] durch [[Jean-François Champollion|Jean Francois Champollion]] 1822 die vielen Tempelinschriften Ägyptens deutbar wurden, nahm auch die Person des Ramses II. eine greifbare Gestalt an. Durch immer wieder neue Entdeckungen, die ihm zugeordnet werden konnten, wurde sein Name mit der Zeit legendär.<br />
<br />
=== Exodus ===<br />
Ramses II. wird von einigen Forschern als der Pharao des [[Auszug aus Ägypten|Exodus]] angesehen, unter dem das [[Israeliten|Volk Israel]] aus Ägypten auszog. Diese These wird vielfach sehr kontrovers diskutiert. Andere Kandidaten sind [[Ahmose I.]], der sich rühmt, die [[Hyksos]] vertrieben zu haben, und die [[Unwetterstele]] aufgerichtet hat, wie auch [[Thutmosis III.]], auf den der Zeit nach {{Bibel|1 Kön|6|1|LUT}} verweist. Da es keine ägyptischen Quellen gibt, die den Vorgang eines Exodus zur Zeit von Ramses, oder auch von Thutmosis, beschreiben oder auch nur erwähnen, verbleibt er bislang im Bereich der Spekulation. Ob es ihn jemals gegeben hat, wird mittlerweile von einigen Archäologen und Althistorikern stark bezweifelt.<br />
<br />
In diesem Zusammenhang wurde beispielsweise von den [[Chronologiekritik]]ern [[David Rohl]] und [[Immanuel Velikovsky]] eine Anpassung der ägyptischen Chronologie an den [[Altes Testament|biblischen]] Zeitrahmen vorgeschlagen. Wissenschaftliche Auswertungen altägyptischer [[Astronomie|astronomischer]] Texte und der [[Amarna-Briefe]] sowie bestehende [[Synchronismus|Synchronismen]] mit anderen [[Mesopotamien|mesopotamischen]] Königen schließen jedoch die von Rohl und Velikovsky publizierten Theorien der Epochenverschiebung aus.<br />
<br />
=== Heutige Sicht ===<br />
[[Datei:Ramses II 001.jpg|mini|hochkant|Kolossalstatue Ramses II.]]<br />
<br />
Unumstritten ist, dass in der Regierungszeit seines Vaters Sethos I. die ägyptische Wirtschaft und Kultur auf einem Höhepunkt angelangt war. Ramses war bemüht, dieses Niveau zu halten, was sich nicht nur in der Vollendung der von seinem Vater begonnenen Bauten niederschlägt. Trotzdem sind die unter seiner Herrschaft ausgeführten Arbeiten qualitativ nicht so hochwertig wie die unter seinen Vorfahren ausgeführten.<br />
<br />
Unter den forschenden Ägyptologen war die Person Ramses II. nicht unumstritten. So beschrieb ihn der Ägyptologe Banson in den 1950er Jahren als „ungezügelten Despoten mit einer Regierungszeit, die keinerlei Parallelen besitzt, die Errungenschaften seines Vaters und seiner Vorfahren usurpierend, um seine eigene Bedeutung herauszustellen.“<br />
<br />
1959 bezeichnete ihn [[William C. Hayes]] als „aufdringlichen jungen Mann, der mit nicht viel Intelligenz, dafür aber Geschmacklosigkeit versehen war, aber eine enorme Energie und Anziehungskraft hatte“.<ref>William C. Hayes: ''The Scepter of Egypt II.'' New York 1959, S. 334: „A brash young man…not overburdened with intelligence and singularly lacking in taste […] tremendous energy and magnestism…“</ref><br />
<br />
[[Kenneth A. Kitchen]], der sich während seiner Forschungen viel mit Ramses II. beschäftigte, meinte, dass „seine Taten und sein Verhalten im Konsens unserer eigenen sozialen Werte als überheblich und größenwahnsinnig erscheinen, aber in seinem eigenen Umfeld und den Normen und Idealen der damaligen Zeit gesehen werden müssten“.<br />
<br />
Die französische Ägyptologin [[Claire Lalouette]] sieht in ihm bei näherer Betrachtung nur einen „Blender“, dessen antike Beschreibungen nur Idealisierungen der Person des Ramses II. darstellen.<br />
<br />
Es gibt jedoch auch andere Stimmen: er sei ein „weitsichtiger Politiker und Meister in der Kunst der Diplomatie“ (H. Schlögl), ein „Symbol dieser Zivilisation wie die Pyramiden. Seine Regierung ist bei weitem die ruhmreichste“ ([[Nicolas Grimal]]).<br />
<br />
== Rezeption in Kunst und Literatur ==<br />
Für den Ägyptologen [[Christian Jacq]] war das Leben Ramses II. Vorbild für seine fünfbändige historische Romanreihe.<br />
<br />
[[Percy Bysshe Shelley]] ließ sich von einem ab 1816 in London ausgestellten Kopf einer Kolossalstatue Ramses II. zu seinem Gedicht ''[[Ozymandias]]'' inspirieren.<br />
<br />
Die beiden amerikanischen Filme ''[[Die Zehn Gebote (1923)|Die Zehn Gebote]]'' (1923) und ''[[Die zehn Gebote (1956)|Die zehn Gebote]]'' (1956) spielen zur Zeit Ramses II., der im letzteren Film von [[Yul Brynner]] verkörpert wird. Ebenso der Film ''[[Exodus: Götter und Könige]]'' (2014), in dem [[Joel Edgerton]] den Herrscher darstellt.<br />
<br />
In der [[Graphic Novel]] ''[[Watchmen]]'' benennt der Charakter Ozymandias sein [[Superheld]]en-[[Alter Ego|Alter-Ego]] nach Ramses II.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<small>(chronologisch sortiert)</small><br />
=== Allgemein ===<br />
* [[Kenneth A. Kitchen]]: ''Pharao Triumphant: The Life and Times of Ramesses II.'' Aris & Phillips, Warminster 1982, ISBN 0-85668-215-2.<br />
* [[Christiane Desroches Noblecourt]]: ''Ramses. Sonne Ägyptens.'' Lübbe, Bergisch Gladbach 1997, ISBN 3-7857-0899-8.<br />
* [[Hermann A. Schlögl]]: ''Ramses II.'' Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-50425-1.<br />
* [[Thomas Schneider (Ägyptologe)|Thomas Schneider]]: ''Lexikon der Pharaonen.'' Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 228–233.<br />
* [[Joyce Tyldesley]]: ''Ramses. Das Leben des Pharao.'' Ullstein, Berlin 2002, ISBN 3-550-07529-4.<br />
* [[Philipp Vandenberg]]: ''Ramses der Große.'' Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2003, ISBN 3-404-61494-1.<br />
* Darrell D. Baker: ''The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs, Volume I: Predynastic to the Twentieth Dynasty (3300-1069 BC).'' Bannerstone Press, London 2008, ISBN 978-1-905299-37-9, S. 308–312.<br />
* [[Manfred Clauss]]: ''Ramses der Große.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-534-15410-4.<br />
* Susanne Martinssen-von Falck: ''Die großen Pharaonen. Vom Neuen Reich bis zur Spätzeit.'' Marix, Wiesbaden 2018, ISBN 978-3-7374-1057-1, S. 140–148.<br />
<br />
=== Zur Mumie ===<br />
* L. Balout, C. Roubet, [[Christiane Desroches Noblecourt]], u.&nbsp;a.: ''La momie de Ramsès II. Contribution scientifique à l’égyptologie.'' Paris 1985.<br />
* [[Bob Brier]]: ''Egyptian Mummies: Unravelling the Secrets of an Ancient Art.'' Michael O'Mara, London 1996, ISBN 1-85479-799-9, S. 195–207.<br />
* Renate Germer: ''Das Geheimnis der Mumien.'' Rowohlt Taschenbuch, Hamburg 1994, ISBN 3-499-19357-4, S. 109–111, 154–155.<br />
* [[Grafton Elliot Smith]]: ''Catalogue général des Antiquités égyptiennes du Musée du Caire, nos 61051–61100, The Royal Mummies.'' Cairo 1912, S. 62.<br />
<br />
=== Weitere Detailfragen ===<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=[[Calice (Adelsgeschlecht)#Franz Alfred Heinrich Graf von Calice|Franz Graf Calice]]<br />
|Hrsg=[[Georg Steindorff]]<br />
|Titel=Der Name Ramses<br />
|Sammelwerk=Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde<br />
|Band=Sechsundvierzigster Band<br />
|Verlag=Hinrichs’sche Buchhandlung<br />
|Ort=Leipzig<br />
|Datum=1909<br />
|Seiten=110–111<br />
|Online={{archive.org|zeitschriftfr46brug|Ausgabe=DS|Fragment=page/110/mode/2up}}<br />
|Abruf=2016-04-12}}<br />
* Klaus-Peter Kuhlmann: ''Der Tempel Ramses II. in Abydos. Vorbericht über eine Neuaufnahme.'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' (MDAIK) Band 35, 1979, S. 189–193.<br />
* [[Rainer Stadelmann]]: ''Die lange Regierung Ramses’ II.'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' (MDAIK) Band 37, 1981, S. 457–463.<br />
* Klaus-Peter Kuhlmann: ''Der Tempel Ramses II. in Abydos. Zweiter Bericht über die Neuaufnahme.'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' (MDAIK) Band 38, 1982, S. 355–362.<br />
* Gerhard Fecht: ''Ramses II. und die Schlacht bei Qadesch (Quidsa).'' In: ''[[Göttinger Miszellen]].'' (GM) Band 80, 1984, S. 23–54.<br />
* Hourig Sourouzian: ''Standing Royal Colossi of the Middle Kingdom Reused by Ramesses II.'' In: ''Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Abteilung Kairo.'' (MDAIK) Band 44, 1988, S. 229–254.<br />
* [[Horst Klengel]]: ''Hattuschili und Ramses, Hethiter und Ägypter – ihr langer Weg zum Frieden''. von Zabern, Mainz 2002, ISBN 3-8053-2917-2.<br />
* [[Erik Hornung]]: ''The New Kingdom.'' In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): ''Ancient Egyptian Chronology'' (= ''Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East.'' Band 83). Brill, Leiden/Boston 2006, ISBN 978-90-04-11385-5, S. 197–217 ({{archive.org|AncientEgyptianChronology}}).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Ramses II|Kategorie:Ramses II.}}<br />
{{Commons|Ramses II|Ramses II.}}<br />
* {{DNB-Portal|118598171}}<br />
* {{WiBiLex|Ramses II.|Autoren=Claudia Maderna-Sieben|Zugriffsdatum=26. Mai 2012}}<br />
* [http://www.usermaatre.de/zentrum.htm Ausführlich zu Ramses II.]<br />
* [http://www.touregypt.net/19dyn03.htm Ramses II.] (englisch)<br />
* [http://www.homestead.com/wysinger/hair2.html Egyptology: Hanging in the Hair] Über die Haarfarbe von Ramses II. (Anm. afrozentrische Sicht)<br />
* [http://www.eglyphica.de/egpharaonen/inhalt/kings/ramses2/king.html Weitere Namen von Ramses II.]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Folgenleiste<br />
|AMT=[[Liste der Pharaonen|Pharao von Ägypten]]<br />
|ZEIT=[[19. Dynastie]]<br />
|VORGÄNGER=[[Sethos I.]]<br />
|NACHFOLGER=[[Merenptah]]<br />
}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118598171|LCCN=n/50/54443|NDL=00621345|VIAF=7363190}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Ramses 02}}<br />
[[Kategorie:Ramses II.| Ramses 02]]<br />
[[Kategorie:Altägyptischer König (Neues Reich)]]<br />
[[Kategorie:Geboren im 14. Jahrhundert v. Chr.]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1213 v. Chr.]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Ramses II.<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Ramessu Meriamun; Usermaatre Setepenre<br />
|KURZBESCHREIBUNG=ägyptischer Pharao der 19. Dynastie<br />
|GEBURTSDATUM=um 1303 v. Chr.<br />
|GEBURTSORT=<br />
|STERBEDATUM=27. Juni 1213 v. Chr.<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mose&diff=187951119Mose2019-04-27T04:07:47Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: "Zehn Gebote" anstelle "Dekalog" (mit Anmerkung auf Diskussionsseite)</p>
<hr />
<div>{{Weiterleitungshinweis|Moses|Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Mose (Begriffsklärung)]] und [[Moses (Begriffsklärung)]].}}<br />
[[Datei:'Moses' by Michelangelo JBU160.jpg|mini|hochkant=1.2|[[Michelangelo Buonarroti]]: [[Moses (Michelangelo)|Statue des Mose]] (1513–1515), Teil des [[Juliusgrabmal]]s in [[San Pietro in Vincoli]], Rom]]<br />
<br />
'''Mose(s)''' ({{heS|'''מֹשֶׁה'''|Mosche}}; {{grcS|Μωϋσῆς, Μωσῆς|Mō(y)sēs}}; {{arS|مُوسَى|}} ''Mūsā'') ist die Zentralfigur im [[Pentateuch]]. Nach biblischer Überlieferung führte der [[Prophetie|Prophet]] Mose als von [[JHWH|Gott]] Beauftragter das Volk der [[Israeliten]] auf einer vierzig Jahre währenden Wanderung aus der [[Altes Ägypten|ägyptischen]] [[Sklaverei]] in das [[kanaan]]äische Land.<br />
<br />
Bis in die Zeit der [[Aufklärung]] galt Mose als Verfasser der Bücher des Pentateuch ([[1. Buch Mose|1.]] bis [[5. Buch Mose]] die Bücher [[1. Buch Mose|Genesis]], [[2. Buch Mose|Exodus]], [[3. Buch Mose|Levitikus]], [[4. Buch Mose|Numeri]] und [[5. Buch Mose|Deuteronomium]]) sowie des [[Psalm 90|Psalms 90]]. Bei aller Unklarheit über eine mögliche historische Persönlichkeit Moses ist die heutige biblische Wissenschaft einig darüber, dass ein solcher historischer Moses nicht als Autor des Pentateuch in Frage kommt.<br />
<br />
== Die Mosegeschichte ==<br />
Die Erzählungen um Mose sind im Alten Testament eng mit den Traditionen des [[Auszug aus Ägypten|Auszuges aus Ägypten]], der Gesetzgebung während der Wanderung durch die Wüste und dem Aufenthalt der Israeliten in [[Kadesch-Barnea]] verbunden. Sie sind über weite Teile der Bücher Mose verstreut und gehören nach der traditionellen [[Urkundenhypothese]] verschiedenen Überlieferungsschichten an, die vorwiegend zwischen dem 10. und dem 6. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.<br />
<br />
[[Datei:Dura Europos fresco Moses from river.jpg|mini|Auffindung des Mose (Wandmalerei aus der [[Synagoge von Dura Europos]])]]<br />
<br />
=== Geburt, Aussetzung und Errettung ===<br />
[[Datei:Upphittandet av Moses, målning av Sébastien Bourdon (ca 1650).jpg|mini|[[Sébastien Bourdon]]: ''Auffindung des Mose'' (um 1650; [[National Gallery of Art]])]]<br />
[[Datei:1904 Lawrence Alma-Tadema - The Finding of Moses.jpg|mini|[[Lawrence Alma-Tadema]]: ''The finding of Mose'' (1904; Privatsammlung)]]<br />
<br />
Die Erzählung der Geburt des Mose befindet sich in {{B|Ex|2|1–10}}, der keine Personennamen enthält und Moses Eltern dem [[Stamm Levi]] zurechnet. Der Stammbaum des Mose wird in {{B|Ex|6|14–27}} angegeben. Dieser Passus wird der [[Priesterschrift (Bibel)|priesterschriftlichen]] Redaktion zugerechnet<ref name="njb62">Vgl. ''Neue Jerusalemer Bibel'', Herder, Freiburg im Breisgau, 1985, zu Ex&nbsp;6,2–7.7.</ref> und nennt [[Amram]] als Vater, dessen Tante<ref>„Cousine“ nach der Septuaginta, vgl.: {{B|Ex|6|20|LXX}}</ref> [[Jochebed (Bibel)|Jochebed]] als Mutter und [[Aaron (biblische Person)|Aaron]] als Bruder Mose (6,20; vgl. {{BB|Ex|4|17}}), die Schwester der beiden hieß [[Mirjam (Prophetin)|Mirjam]].<ref>'''Num 26,59''': Die Frau Amrams hieß Jochebed; sie war die Tochter Levis, die dem Levi noch in Ägypten geboren wurde. Sie gebar dem Amram die Söhne Aaron und Mose sowie deren Schwester Mirjam.</ref> Der Erzählung in Ex&nbsp;2,1–10 zufolge sei Mose nach seiner Geburt am Ufer des [[Nil]]s ausgesetzt worden, die Tochter des [[Pharao]] habe ihn gefunden und eine hebräische Frau – die leibliche Mutter des Kindes – als Amme bestellen lassen. Nach der Stillzeit habe die Tochter des Pharao das Kind als Sohn angenommen und ihm den Namen Mose gegeben.<br />
<br />
In dem biblischen Bericht von der Geburt Mose ist das gleiche Motiv der Aussetzung und Errettung des „Heldenkindes“, „Königskindes“ oder jedenfalls „Schicksalskindes“ erkannt worden, das in allen Mythologien des Altertums mit je anderen Merkmalen vorkommt und dessen bekannteste Beispiele die Kindheitsgeschichten von [[Romulus und Remus]], [[Ödipus]], [[Sargon von Akkad]] und [[Kyros II.]] sind. Die Aussetzung des Kindes, die in diesen Mythen oft mit einem kultischen Vergehen oder mit einem Unheilsorakel in Verbindung steht, ist im Fall von Mose in den Rahmen der vom Pharao angeordneten Tötung der männlichen Kinder der Israeliten {{Bibel|Ex|1|15f.}} eingefügt und stellt einen Versuch dar, das Kind zu retten – wie es auch in anderen Legenden des antiken Nahen Ostens der Fall ist.<ref name="redford">Donald B. Redford, ''The literary motif of the exposed child (cf. Ex.&nbsp;ii.&nbsp;1–10)'', ''Numen'', 14, 1967, 209–228 (zit. in: J. K. Hoffmeier, ''Ancient Israel in Egypt'', S. 136).</ref> Von einem Unheilsorakel in Verbindung mit der Geburt des Mose berichten jedoch das ''[[Targum]] Pseudo Jonathan''<ref>''TgPsJon'' zu Ex 1–6. Englische Übersetzung durch J. W. Etheridge: http://www.targum.info/pj/pjex1-6.htm.</ref> und – davon wahrscheinlich abhängig – [[Flavius Josephus]] (''Ant'' II, 205<ref name="ant201">''Ant'' [http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=J.+AJ+2.201&redirect=true 201–237 (en)].</ref>).<br />
<br />
Von mehreren [[Exegese|Exegeten]] ist die Auffassung vertreten worden, dass die aus neuassyrischen Texten (um das 8. Jahrhundert vor Chr.) bekannte Legende von Sargon von Akkad die Vorlage oder die „nächste Parallele“ von Ex&nbsp;2,1–10 sei.<ref>Vgl. M. Noth, ''Das zweite Buch Mose. Exodus'', ''Das Alte Testament Deutsch'' 5, 1958; John Van Seters, ''The Life of Moses'', Philadelphia: 1994 (zit. in: J. K. Hoffmeier, ''Ancient Israel in Egypt'', S. 137); W. H. Schmidt, ''Exodus …'', S. 34; E. Otto, ''Mose und das Gesetz'', in: ders. (Hrsg.), ''Mose'', S. 50&nbsp;ff.</ref><ref name="redford" /> Die Ähnlichkeiten sind vor allem darin gesehen worden, dass in beiden Fällen das Kind in einem wasserdichten Röhrichtkästchen in dem Fluss gefunden wird und dass der Retter es adoptiert (Zeilen 5–9):<br />
<br />
{{Zitat<br />
|Text=Meine Mutter, eine Hohepriesterin, wurde mit mir schwanger. Insgeheim gebar sie mich.<br />
Sie legte mich in ein Schilfkästchen. Mit [[Bitumen]] dichtete sie meine Behausung ab.<br />
Sie setzte mich am Fluß aus, der (mich) nicht überspülte.<br />
Akki, der Wasserschöpfer, zog mich heraus, als er seinen Wassereimer eintauchte.<br />
Akki, der Wasserschöpfer, zog mich als sein Adoptivkind groß.<br />
|Autor=<br />
|Quelle=<br />
|ref=<ref>Aus E. Otto, ''Mose und das Gesetz'', in: ders. (Hrsg.), ''Mose'', S. 53.</ref>}}<br />
<br />
Andere Autoren haben Analogien mit einer aus späten Texten der griechisch-römischen Zeit bekannten Version der [[Hor-pa-chered#Philae|Horuslegende]] gesehen, nach der Horus gemäß dem [[Osirismythos]] durch seine Mutter [[Isis]] geschützt vor [[Seth (ägyptische Mythologie)|Seth]] in [[Chemmis]] aufgezogen wird, oder haben für eine frühe Entstehung des Kerns der Erzählung in ägyptischem Kontext plädiert, die ihren Niederschlag in der Verwendung von ägyptischen Wörtern in der [[Perikope (Liturgie)|Perikope]] der Geburt Mose – insbesondere in {{B|Ex|2|3}}<ref>{{He|תֵּבַת}}, ''tēbath'' – „Kästchen“, äg.: ''<u>d</u>bʒt'';<br />
{{He|גֹּמֶא}}, ''gōmæ'' – „Schilfrohr“, „Binse“, äg.: ''ḳmʒ'' bzw. ''ḳmy'';<br />
{{He|סוּף}}, ''sūph'', – „Schilf“ (vgl. „Schilfmeer“), äg.: ''<u>t</u>wfy'';<br />
{{He|יְאֹר}}, ''y<sup>e</sup>᾿ōr'' – der ägyptische Name für „Nil“, ''jtrw''.</ref> – und nicht in der Entlehnung von Motiven der [[Ägyptische Mythologie|ägyptischen Mythologie]] haben.<ref>J. K. Hoffmeier, ''Ancient Israel in Egypt'', S. 138–140.</ref><br />
<br />
=== Der Name Mose ===<br />
Die in der Geburtserzählung vorgenommene [[Etymologie|volksetymologische]] Namensableitung, die sich auf die hebräische Wurzel ''mšh'' („ziehen“<ref>Vgl. ''Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen'' – {{B|Ex|2|10}}</ref>) bezieht, ist fehlerhaft. So versuchten [[antike]] Autoren den Namen ''Mose'' mit der [[Altägyptische Sprache|altägyptischen]] Entsprechung ''mu-wedja'' („Wasser-unversehrt“) in Verbindung zu bringen. Aus historischer Sicht sind jene [[Hypothese]]n jedoch unbelegt. Nach neueren Untersuchungen ist der Name ''Mose'' mit der altägyptischen Wurzel ''*mesi/mesa/mes''<ref><hiero>ms-s-B3</hiero></ref> („gebären“) verwandt, die in zahlreichen Personennamen oft in Verbindung mit einem Gottesnamen belegt ist, beispielsweise steht [[Ramses II.]] (''Rˁ msj sw'' – Ra-mesi-su) für ''Ramses'' oder ''Ramose'' („[[Re (ägyptische Mythologie)|Re]] ist der, der ihn geboren hat“ bzw. „der von Re geborene“), [[Thutmosis]] (''Ḏḥwtj msj sw – Djehuti mes'', „[[Thot]] ist der, der ihn geboren hat“).<ref>Manfred Görg: ''Mose – Name und Namensträger. Versuch einer historischen Annäherung'', S. 24&nbsp;ff. In: Eckart Otto (Hrsg.): ''Mose. Ägypten und das Alte Testament.'' Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 2000, S. 17–42; Herbert Donner: ''Geschichte des Volkes Israel 4.1''. S.&nbsp;125–126.</ref><br />
<br />
Eines der Probleme, die sich aus dieser Erklärung ergeben, ist die [[Masora|masoretische]] Schreibung des Namens Mose mit dem [[Zischlaut]] ''š'' ({{He|שׁ}}) statt ''s'' ({{He|ס}}). Letzterer wird sonst für die Umschreibung des ägyptischen Lautes ''š'' im [[Tanach]] regelmäßig verwendet.<ref>Zum Beispiel in der Schreibung des Namens ''(Pi-)Ramesse'' mit {{He|רַעַמְסֵס}}, ''Raʿamsēs'' in {{B|Ex|1|11|OT}} u.&nbsp;v.&nbsp;a.</ref> Einige Autoren haben anhand dieser Schreibung, die unter anderem analog zu der [[keilschrift]]lichen Umschreibung von „Ramses“ ist, einen frühen „Eingang“ des Namens Mose in die hebräische Tradition vermutet. Nach anderen könnte aber die spätere Deutung nach dem hebräischen ''mšh'' („ziehen“) in Ex&nbsp;2,10 für diese Schreibung Rechnung tragen.<ref>Görg: ''Mose – Name und Namensträger'', S. 32–37. Dort zitiert: E. A. Knauf: ''Midian''. In: ''Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins'', 1988.</ref><br />
<br />
=== Flucht nach Midian und Sendung ===<br />
[[Datei:Bouts moses.jpg|mini|[[Dirk Bouts]]: ''Moses und der brennende Dornbusch'' (1450–1475)]]<br />
<br />
In {{B|Ex|2|11–22}} wird von der Flucht Mose nach [[Midian]] erzählt, die Mose ergriffen habe, nachdem er einen ägyptischen Aufseher getötet habe, weil dieser einen „[[Hebräer]]“ (er)schlug. Dort habe ihm „der Priester von Midian“, dessen Name Reguel nach {{BB|Ex|2|18}} und [[Jitro (Person)|Jitro]] nach {{BB|Ex|18|2}} lautete, seine Tochter [[Zippora]] zur Frau gegeben.<br />
Angeleitet von der Episode des brennenden Dornenbusches im Berg [[Horeb]], dem „Berg Gottes“, wird in {{B|Ex|3|1}}–{{BB|Ex|4|17}} von der Offenbarung [[JHWH]]s an Mose und von dem ihm auferlegten Auftrag, nach Ägypten zurückzukehren und das Volk Israel von der Knechtschaft zu befreien, berichtet: JHWH habe sich im Horeb als „der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“ zu erkennen gegeben ({{BB|Ex|3|6}}) und Mose damit beauftragt, „die Ältesten Israels“ zu versammeln, um die Befreiung aus Ägypten und den Auszug in das „Land der Kanaaniter“ zu verkündigen ({{BB|Ex|3|16f.}}). Mose trat damit als Verkünder des Namens vom Gott JHWH auf. In der Vergangenheit hatte JHWH nie seinen Namen genannt ({{B|Ex|6|6}}–{{B|Ex|6|8}}). Dem Pharao soll Mose die Aufforderung stellen, die „Hebräer“ drei Tage lang in der Wüste dem eigenen Gott opfern zu lassen.<br />
<br />
Dieser erste Bericht von der Berufung wird als eine Mischung von [[jahwist]]ischen und [[elohist]]ischen Quellen betrachtet. Als Priesterschrift gelten die Wiederholungen der Offenbarung [[JHWH]]s und der Sendung Mose, die losgelöst vom Gottesberg und Midian in {{B|Ex|6|2–13}} und in {{BB|Ex|6|28}}–{{BB|Ex|7|7}} enthalten sind.<ref name="njb62" /><ref>Vgl. ''Neue Jerusalemer Bibel'', Herder, Freiburg im Breisgau, 1985, zu Ex&nbsp;3,1–4.31.</ref><br />
<br />
Das Motiv der Flucht ins fremde Land und der verheißungsvollen Rückkehr hat in vielen Legenden des Nahen Osten eine Entsprechung und wurde vielfach auch auf die Biographie etlicher historischer Persönlichkeiten des 2. und des 1. Jahrtausends angewandt (z.&nbsp;B. [[Ḫattušili III.|Hattusili]], [[Assurhaddon]], [[Nabonid]] u.&nbsp;a.). Eines der bekanntesten Beispiele, in dem enge Parallelen mit der Geschichte Mose gesehen worden sind, ist die ägyptische [[Die Geschichte von Sinuhe|Geschichte von Sinuhe]], in der der Protagonist aus Furcht vor dem neuen Pharao in die Fremde flieht, bei Beduinen Gastfreundschaft findet, die Tochter eines syrischen Herrschers heiratet und abschließend nach Ägypten zurückkehrt.<ref>Vgl. J. K. Hoffmeier, ''Ancient Israel in Egypt'', S. 143&nbsp;f.</ref><br />
<br />
=== Auszug aus Ägypten und Wanderung durch die Wüste ===<br />
{{Hauptartikel|Auszug aus Ägypten}}<br />
<br />
Die Aufforderung Mose, die Israeliten in die Wüste ziehen zu lassen, damit sie „ein Fest feiern können“, habe der Pharao abgelehnt, bis die letzte der wegen dieser Ablehnung über Ägypten gesandten [[Plagen]] – der Tod aller ägyptischen Erstgeborenen – gekommen sei ({{B|Ex|7|14}}–{{BB|Ex|11|10}}; {{BB|Ex|12|29–34}}). Der darauffolgende Bericht in {{B|Ex|12|37ff.}} vom Aufbruch der Israeliten bricht mit der Ausführung der Vorschriften für das [[Pessach|Passafest]] und anderer Gesetze ({{BB|Ex|12|43}}–{{BB|Ex|13|16}}) ab und wird in {{BB|Ex|13|17ff.}} wieder aufgenommen. Es folgen die Erzählungen des Meerwunders am [[Schilfmeer]] in {{B|Ex|14}}, die die Wüstenwanderung ({{BB|Ex|15|22}}–{{BB|Ex|18|27}}) einleiten; die Einsetzung durch Mose vom „Richter“ über die Stämme Israels ({{BB|Ex|18|13-27}}) und – in {{BB|Ex|19}}–{{BB|Ex|40}} – die vorwiegend aus der Priesterschrift stammenden Ausführungen um den Bundesschluss am Berg Sinai ({{BB|Ex|24}}) mit der Erteilung der [[Zehn Gebote]] ({{BB|Ex|20|1–21}}; vgl. {{B|Lev|19|1–37}}) und der sonstige Auflistung der Gesetze.<br />
<br />
[[Datei:Carl Gottlieb Peschel Mose Moses.jpg|mini|''Mose und die Zehn Gebote'', Bleistiftzeichnung von [[Carl Gottlieb Peschel]] auf Papier]]<br />
<br />
Das Motiv des Rückfalls in den Götzendienst, der Unzufriedenheit der Israeliten und der Revolte gegen die Autorität Mose taucht in mehreren Episoden innerhalb der Erzählungen vom Auszug aus Ägypten, der Wanderung durch die Wüste und dem Aufenthalt in [[Kadesch-Barnea]] auf. So in den Episoden der Teilung des Roten Meeres {{Bibel|Ex|14|10–14}}, der [[Quellwunder des Mose|Wasserwunder]] ({{BB|Ex|15|22–26}}; {{BB|Ex|17|1–7}} und {{B|Num|20|1–13}}), der [[Wachtelwunder|Wachteln]] und des [[Manna]] {{Bibel|Ex|16}}, in denen Notlage und Unzufriedenheit durch wundersame Ereignisse und Handlungen überwunden werden. Eine der bekanntesten dieser Begebenheiten ist die Geschichte des [[Goldenes Kalb|goldenen Kalbs]] {{Bibel|Ex|32|1–6;15–29}}: Auf Druck des Volkes hin und Aarons Anweisung haben die Israeliten allerhand Schmuck und [[Gold]] geschmolzen und sich ein goldenes Kalb als göttliches Bild erschaffen. Als Strafe für diese Tat habe Mose befohlen, diejenigen, die JHWH untreu gewesen waren, zu töten: Dieser Befehl sei von den [[Leviten]] vollzogen worden, die dabei um die 3000 Mann erschlagen haben sollen ({{BB|Ex|32|25–28}}). Von einer weiteren Rebellion gegen Mose wird in {{B|Num|16|35}} berichtet. Demnach hätten sich 250 Leviten unter der Führung [[Korach (biblische Figur)|Korachs]], [[Datan (Bibel)|Datans]] und [[Abiram]]s gegen Mose aufgelehnt und seien dafür mit dem Tod bestraft worden {{Bibel|Num|16|35}}. Auch Moses Schwester Mirjam habe ihre Anzweifelung der Autorität Mose durch göttliche Bestrafung mit Aussatz büßen müssen, bevor sie reuig wieder davon genesen sei {{Bibel|Num|12}}.<br />
<br />
=== Der Tod des Mose ===<br />
Nach {{B|Dtn|34}} sei Mose mit 120 Jahren auf dem [[Nebo|Berg Nebo]] im [[Transjordanien|Ostjordanland]] gestorben, nachdem er von diesem Berg aus das Land jenseits des Jordans erblickt hatte: In dieses Land habe er wie alle anderen Israeliten seiner Generation nicht eintreten dürfen (vgl. {{B|Num|14}}; {{BB|Num|20|12}}; {{B|Dtn|4|21f.}}). Mose sei „gegenüber Bet-Pegor“ an einem unbekannten Ort beigesetzt worden.<br />
<br />
Der Theologe und Archäologe [[Ernst Sellin]] stellte Anfang des 20. Jahrhunderts die These auf, Mose sei als „Märtyrer“ von den Israeliten getötet worden. Im späteren 20. Jahrhundert hat die These eines kollektiven Mordes an Mose vereinzelt bei Autoren wie [[Sigmund Freud]] (vgl. unten: [[#Mose und der Ursprung der Religion bei Sigmund Freud|Mose und der Ursprung der Religion bei Sigmund Freud]]) und [[René Girard]]<ref>Vgl. R. Girard, ''Der Sündenbock'', Benziger, Zürich: 1988, S. 128.253&nbsp;f.</ref> ein Echo gefunden. Von einem durch [[Josua, der Sohn Nuns|Josua]] und [[Kaleb]] vollbrachten Mord an Mose war auch [[Johann Wolfgang von Goethe|J. W. Goethe]] in einer frühen Schrift ausgegangen.<ref>''Israel in der Wüste''; Text online in der Seite: http://www.wissen-im-netz.info/literatur/goethe/diwan/14.htm.</ref><br />
<br />
Nach Auffassung Sellins sei bei den Propheten eine – hauptsächlich bei Hosea, [[Deuterojesaja]] und [[Sacharja|Deuterosacharja]] zu entnehmen, aber auch bei allen anderen Propheten wahrnehmbar – „Mosetradition“ lebendig gewesen, die weitgehend unabhängig von der deuteronomischen und priesterschriftlichen Überlieferungen des Pentateuch war und im Wesentlichen mit den ältesten der jahwistischen und elohistischen Quellen übereinstimmte.<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 6.</ref> Diese Tradition sei größtenteils von der Verwerfung des blutigen Opferkults und von dem Verständnis der Gottesgebote als Gebote der Liebe und des Rechts geprägt gewesen. Ein beständiger Teil dieser Mosetradition sei ferner der Märtyrertod des Mose gewesen.<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 7.</ref> Sellin stützte seine These des Märtyrertods auf eine Reihe von Anspielungen, die er den Büchern der Propheten entnommen hatte.<br />
Ausschlaggebend war für ihn die eigene Auslegung einiger Stellen bei [[Hosea]] ({{BB|Hos|5|1}}; {{BB|Hos|9|7–14}}<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 49.</ref> und {{BB|Hos|12|14}}–{{BB|Hos|13|1}}<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 51.</ref>), die nach Sellin auf die Episode von [[Schittim]] in {{B|Num|25}} anspielen, in der Mose befohlen haben soll, diejenigen Israeliten zu pfählen, die zu dem Götzendienst für Baal Peor abgefallen waren. In Num&nbsp;25 ist von einer Ausführung dieses Befehls nicht die Rede, sondern von einer „Plage“, die 24.000 Mann das Leben kostete. Diese „Plage“ sei durch die Tötung eines Mannes beendet worden, welcher sich in sein Zelt zusammen mit „der Midianiterin“<ref>Vgl. den hebr. Text in {{B|Num|25|6|OT}}.</ref> begeben hatte. Für Sellin war das der verstümmelte und unkenntlich gemachte Bericht der Tötung des Mose: In Schittim – aber die Episode hätte auch in Kadesch-Barnea beheimatet gewesen sein können<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 137.</ref> – sei Mose als Schuldopfer für die Sünden des Volkes getötet worden.<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 43–52.</ref><br />
<br />
Sellin zufolge waren auch die in Deuterojesaja enthaltenen Lieder von dem leidenden Gottesknecht ({{B|Jes|42|1–10}}; {{BB|Jes|49|1–13}}; {{BB|Jes|50|4–9}} und {{BB|Jes|52|13}}–{{BB|Jes|53|12}}) von dem individuellen Schicksal des Mose inspiriert, selbst wenn diese Stücke nicht auf die Anspielungen auf den Märtyrertod Mose zu reduzieren waren.<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 81–113.</ref> Ebenfalls als Anspielungen auf die Tötung Mose legte Sellin einige Passagen im 2. Teil des Buchs Sacharja aus: das sogenannte „Hirtenbüchlein“ in {{B|Sach|11|4–17}} (vgl. {{B|Jes|63|11}}), das „Schwerterlied“ in {{BB|Sach|13|7ff.}} und die Klage in {{BB|Sach|12|10}}.<ref>E. Sellin, ''Mose'', S. 116–125.</ref><br />
<br />
== Mose in der hellenistischen Geschichtsschreibung ==<br />
Etliche Autoren der griechisch-römischen Antike erwähnen Mose in Verbindung mit dem Auszug aus Ägypten (vgl. →&nbsp;[[Auszug aus Ägypten#Spätere Texte griechischer und römischer Autoren|Auszug aus Ägypten]]). In fast allen dieser Texte kommen die Motive der Pest bzw. der Vertreibung von „Aussätzigen“ (Juden oder Ägypter) vor: Diese wählen Mose als ihr Oberhaupt, der ihnen eine neue Religion gab und sie ins kanaanäische Land führte. Dabei handelt es sich fast immer um verleumderische Erzählungen, in denen mit wenigen Ausnahmen – wie zum Beispiel bei [[Hekataios von Abdera]] und [[Strabon|Strabo]]<ref>Fragmente der ''Aigyptiaka'' bei Diodor, ''Bibl. Hist.'' 40,3; ''Geographica'' XVI,35 ([http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Strabo/16B*.html englische Übersetzung] bei [[LacusCurtius]]). Vgl. J. Assmann, ''Moses der Ägypter'', S. 61.65&nbsp;f.</ref> – die neue Religion Moses als Gottlosigkeit, Umkehrung der „richtigen“ Religion oder gar als Lehre des Hasses beschrieben wird. Die Regelmäßigkeit, mit der diese Motive in den griechischen und römischen Dokumenten der Geschichtsschreibung auftauchen, hat zwar die Vermutung nahegelegt, dass diesen Texten nicht immer unabhängige Überlieferungen zugrunde liegen. Nach manchen Interpreten ist dennoch offenkundig, dass viele dieser Erzählungen auf sehr alte, mündlich tradierte Legenden zurückgreifen.<ref>Vgl. J. Assmann, ''Moses der Ägypter'', S. 60. Dort zitiert: Raymond Weill, ''La fin du moyen empire egyptien'', Paris: 1918.</ref><br />
<br />
Die Darstellung der Person des Mose weist in diesen Berichten einige Abweichungen auf. Die vermeintliche Erwähnung des Mose als ''altägyptischer Priester aus [[Heliopolis]]'' in den [[Aegyptiaca (Manetho)|Aegyptiaca]] von [[Manetho]] wurde erst nachträglich ergänzt und ist nicht Manethos verschollenem Originalwerk zuzurechnen. Bei zahlreichen anderen Autoren, die nur den Namen Mose angeben, gilt er als Ägypter.<ref name="assmann6063">Vgl. J. Assmann, ''Moses der Ägypter'', S. 60–63.</ref> Nach Chairemon war er ein Schriftgelehrter, und sein ägyptischer Name sei Tisithen gewesen.<ref>Zitiert in Flavius Josephus, ''Ap.'' 1,291 ([http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?lookup=J.+Ap.+1.288 1,288ff (en)]).</ref> In [[Pompeius Trogus]]' ''Historiæ Philippicæ'' kommt Mose als Sohn des [[Josef (Sohn Jakobs)|Joseph]] vor und soll die ägyptischen Kultobjekte gestohlen haben. Nach Tacitus sei er einfach einer der Vertriebenen gewesen.<ref>''Hist'' 5,3 ([http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/ptext?lookup=Tac.+Hist.+5.3 en]).</ref><br />
<br />
Von jüdischen Autoren wurden zusätzliche Episoden von dem Leben des Mose überliefert. So berichteten Flavius Josephus<ref>''Ant'' II, 238–253 [http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=J.+AJ+2.238&redirect=true J. AJ 2.238 (en.)].</ref> und [[Artapanos]]<ref>''Über die Juden'', indirekt von Eusebius ''Praep. euang.'' 9,27,7–10 zitiert (englische Übersetzung des Fragments: {{Webarchiv | url=http://ccat.sas.upenn.edu/humm/Resources/OT/Artapanus.html | wayback=20070502150628 | text=http://ccat.sas.upenn.edu/humm/Resources/OT/Artapanus.html}}).</ref> von einem Krieg, den Mose gegen die Äthiopier geführt habe. Josephus berichtet, dass der kurze Krieg mit der Heirat zwischen Mose und der Tochter des äthiopischen Königs beendet worden sei (''Ant'' II, 251–253), während Artapanos von einem zehnjährigen Krieg berichtet, im Zuge dessen Mose die Stadt Hermopolis gegründet, den [[Ibisse|Ibis]] geheiligt, und den Äthiopiern die Beschneidung beigebracht haben soll. Diese Überlieferung scheint unabhängig von der Notiz der kuschitischen Frau des Mose zu sein, die in {{B|Num|12|1}} erwähnt wird.<ref>Vgl. Étienne Nodet (Text, Übers. und Komm.), ''Flavius Josèphe. Les Antiquités juives (I-IX)'', Vol. I–IV, Les Édition du Cerf, Paris: 1990, 1995, 2001, 2005, Bd. IB, S. 110, Anm. 3.</ref><br />
<br />
== Die Fragestellung um die Figur des Mose ==<br />
[[Datei:Rembrandt - Moses Smashing the Tablets of the Law - WGA19132.jpg|mini|[[Rembrandt van Rijn]]: ''Moses zerbricht die Gesetzestafeln'' (1659; [[Gemäldegalerie (Berlin)|Gemäldegalerie]], Berlin)]]<br />
<br />
Die Deutung der Figur des Mose und die Versuche, sie historisch zu verorten, haben über die letzten Jahrhunderte nicht nur Exegeten beschäftigt, sondern auch Historiker, Literaten, Philosophen, Ägyptologen usw. Im 20. Jahrhundert haben Exegeten und vor allem Bibelhistoriker vorwiegend die Funktion und die Rolle des Mose in der Entstehung Israels und seiner Religion in den Mittelpunkt der Fragestellung gerückt. Dagegen ist ein Verständnis des Mose als „mythologisches Konstrukt“ von führenden Alttestamentlern wie Harrison weitgehend aufgegeben worden.<ref name='Harrison'>R.K.Harrison, ''Introduction to the Old Testament''. Grand Rapids: Eerdmanns Publishing Co., 1996, S. 541</ref> Eine solche Auffassung war seit der Aufklärung noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts durch Autoren wie [[Wilhelm Martin Leberecht de Wette|de Wette]], [[Hugo Winckler|Winckler]], [[Peter Christian Albrecht Jensen|Jensen]] vertreten worden.<ref>Vgl. H. Donner, ''Geschichte des Volkes Israel'', I, S. 126.</ref><br />
<br />
=== Über die Rolle des Mose ===<br />
In der neueren historischen Forschung wurde Mose vorwiegend als Volks- oder Religionsgründer, als Gesetzgeber oder Reformator aufgefasst.<ref>Vgl. H. Donner, ''Geschichte des Volkes Israel'', I, S. 126–128.</ref> Für [[Martin Noth]] war jedoch das Verständnis des Mose als Gesetzgeber und Religionsstifter an die „deuteronomisch-deuteronomistische Literatur“ gebunden, und zwar hauptsächlich an die Episode des Bundesschlusses am Sinai.<ref>M. Noth, ''Geschichte Israels'', S. 127.</ref> Die Erzählungen des Pentateuch seien das Ergebnis einer nachträglichen „Angleichung“, die unter anderem die Figur des Mose in alle Episoden vom Auszug aus Ägypten bis zur Ankunft in Palästina mitaufgenommen habe – auch in Erzählstoffe also, die ursprünglich nichts mit Mose zu tun hatten. Somit sei mit Bezug auf den historischen Gehalt keine der im Pentateuch enthaltenen Episoden besonders hervorzuheben. Noth zufolge sei jedoch die Notiz von dem jenseits des Jordans gelegenen Grab Mose {{Bibel|Dtn|34|5.6a.8}} diejenige, die am ehesten einen historischen Kern besitze: Demzufolge gehöre Mose „in den Zusammenhang der Vorbereitung der [[Landnahme Kanaans#Migrationsmodell|Landnahme]] der mittelpalästinischen Stämme“ hinein.<ref>M. Noth, ''Geschichte Israels'', S. 128 mit Anm. 2; dort zitiert: ders. ''Überlieferungsgeschichte des Pentateuch'', 1948, 172&nbsp;ff.</ref><br />
<br />
=== Mose und der Ursprung der Religion bei Sigmund Freud ===<br />
In seinem letzten Werk ''[[Der Mann Moses und die monotheistische Religion]]'' (1939) stellte Sigmund Freud neben der These, Mose sei ein Ägypter gewesen, weitreichende Hypothesen über den Ursprung des „jüdischen“ Monotheismus und das Wesen des Judentums auf. Die in diesem Buch vorgeführten Überlegungen wurden von Freud selbst als „Konstrukt“ bezeichnet. Sie basierten aber auf dem damals neuesten Stand der ägyptologischen ([[James H. Breasted]] u.&nbsp;a.) und der alttestamentlichen Forschung ([[Eduard Meyer]], Ernst Sellin u.&nbsp;a.). Mose wird als Ägypter dargestellt, vielleicht Statthalter des Distrikts Gosen im [[Nildelta]], aber jedenfalls als Anhänger [[Echnaton]]s (um 1350 v.&nbsp;Chr.). Als solcher habe er nach dem Scheitern von dessen Reform die monotheistische [[Aton]]religion den „Juden“ auferlegt und sie aus Ägypten geführt. Dies erkläre die Bildlosigkeit, die Geistigkeit und die Ideale der Gerechtigkeit, welche die spätere (nachexilische) Religion Israels prägten, sowie die Auffassung, von Gott auserwählt und den anderen Völkern überlegen zu sein. Dabei handle es sich um Hauptmerkmale des Judentums, welche spätere antijüdische Vorstellungen mitverursacht hätten.<br />
<br />
Freud zufolge wurde Moses von den Israeliten ermordet. Dieser Mord sei der Gründungsakt der nachfolgenden religiösen und gesellschaftlichen Ordnung. Diese These wiederholt den bereits in ''[[Totem und Tabu]]'' formulierten „Vatermord“ als Entwicklungsmoment der Religion. Die Vollstreckung dieses Mords habe „Zwangscharakter“ gehabt. Nach der Ermordung des Mose habe allmählich die israelitische Religion die wesentlichen Merkmale der anderen kanaanäischen Religionen übernommen. Erst einige Jahrhunderte später sei die „Mosereligion“ die Religion Israels geworden, und zwar durch das Wirken der Propheten. Analog zu den Vorgängen der individuellen Psychologie habe dabei zuerst eine Verdrängung stattgefunden, die ihren unbewussten Ausdruck in dem Schuldgefühl und in der Thematisierung der israelischen Geschichte als zeitlicher Folge von Bestrafungen durch Gott gehabt habe. Später in der Geschichte habe sich langsam die „Wiederkehr des Verdrängten“ vollzogen, indem sich die „Vaterreligion“ etablierte.<ref>Vgl.: S. Freud, ''Der Mann Moses'', insbes.: S. 106–133 (''Zusammenfassung und Wiederholung'').</ref><br />
<br />
=== Mose als Figur der Geschichte ===<br />
Zahlreiche Historiker und Ägyptologen haben versucht, Mose mit aus ägyptischen Quellen bekannten Figuren zu identifizieren. Einer der Vorschläge, der große Resonanz hatte, ist die auf E. A. Knauf zurückgehende Gleichsetzung Mose mit [[Bay (Schatzmeister)|Bay]] (auch Beja oder Baja), einem Würdenträger der 19. Dynastie, der unter [[Sethos II.]] (um 1200 v. Chr.) amtierte und bei der Inthronisation von dessen Nachfolger [[Siptah]] eine wichtige Rolle gespielt haben soll.<ref>Görg: ''Mose – Name und Namensträger'', S. 32–37. Dort zitiert: E. A. Knauf: ''Midian''. In: ''Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins'', 1988.</ref> Sein Titel ist als „[[Schatzmeister (Altes Ägypten)|Großer Schatzmeister des ganzen Landes]]“ überliefert, und er soll unter Sethos auch die Funktion des Kanzlers ausgeübt haben. Nach den Interpreten könne der Name ''B3-jj'', „By“ oder „Beja“ ein semitischer Name sein, wahrscheinlich eine Zusammensetzung mit dem Gottesnamen ''Ja(hwe)'', dessen Form ''b<sup>e</sup>-ja'' („in JHWH (ist mein Trost)“, De Moor) oder ein Analogon des hebräischen Personennamens {{He|אֲבִיָּה}} (''abī-ja'', „JHWH (ist) mein Vater“) gewesen sein könnte.<ref>Görg: ''Mose – Name und Namensträger'', S. 33; dort zitiert: J. C. De Moor: ''The Rise of Yahwism''. Leuven 1997.</ref> Neben diesem Namen soll Beja auch einen Hofnamen getragen haben, dessen erster Teil „Ramses“ war ''(Rˁw-msj-sw-hˁ-m-n<u>t</u>rw)''. Dieser Beja ist ferner mit dem in der Stele von [[Elephantine]] als „Irsu“ – vielleicht ein Spottname – genannten Anführer der Asiaten identifiziert worden, die in der Zeit von [[Ramses III.]] gegen die ägyptische Herrschaft einen Aufstand versuchten und aus dem Land vertrieben wurden.<ref>Görg: ''Mose – Name und Namensträger'', S. 37.</ref> Die Entsprechungen der Notizen über Beja-Ramses-Irsu mit den Moseüberlieferungen seien in einigen Texten des Exodus zu suchen, die Mose als „Groß im Land Ägypten“ angeben {{Bibel|Ex|11|3b}} und von einer „Plünderung“ der Ägypter von Seiten der ausziehenden Israeliten berichten {{Bibel|Ex|12|35.36b}}.<ref>Vgl. H. Donner, ''Geschichte des Volkes Israel'', I, S. 128.</ref><br />
<br />
Als Persönlichkeit der ägyptischen Geschichte, die die biblische Beschreibung des Mose beeinflusst haben kann, ist ein „königlicher Butler“ oder „erster [[Truchsess (Hofamt)|Truchsess]] des Königs“ semitischer Herkunft in Erwägung gezogen worden, der in Dokumenten aus der Zeit von Ramses II. und Ramses III. mit dem ägyptischen Namen Ramsesemperre (''Rˁw-msj-sw-m-pr-Rˁ'', „Ramses im Haus des Ra“) vorkommt und hauptsächlich diplomatische Funktionen gehabt haben soll. Von ihm werden auch [[Baschan]] als Herkunftsort, ''Jwpʿ'' als Vatersname,<ref>Vgl. die hebräische Wurzel {{He|יפע}}, ''ypʿ'', „leuchten (lassen)“.</ref> und die Bezeichnung ''Bn-’zn'' überliefert, die als „Sohn der Gehorsamkeit“ als Ehrentitel oder als Bezeichnung einer Stammesangehörigkeit<ref>Vgl. den hebräischen Personennamen Ozni ({{He|אָזְנִי}}).</ref> interpretiert worden ist. Als Diplomat soll Ramsesemperre die ägyptischen Interessen gegenüber den [[Schasu]] oder in deren Stammesgebieten vertreten haben.<ref>Görg: ''Mose – Name und Namensträger'', S. 38–41.</ref><br />
<br />
Der Ägyptologe [[Rolf Krauss]] stellte die Hypothese auf, die biblische Mosegeschichte könnte nach dem Vorbild der Geschichte von [[Amenmesse]] um 500 v.&nbsp;Chr. verfasst sein. Amenmesse (13. Jahrhundert v.&nbsp;Chr.) sei ein Sohn des Pharao [[Merenptah]], für den er einen Krieg gegen Aufständische führte, und identisch mit dem Vizekönig von [[Reich von Kusch|Kusch]] (Kurzname: ''Mase-saja'' – vollständiger Name: ''Amun-masesa''). Seine Biographie weise weitestgehende Übereinstimmungen zu der Biographie Moses auf.<ref>Rolf Krauss: ''Das Moses-Rätsel. Auf den Spuren einer biblischen Erfindung''. Ullstein, 2001.</ref><br />
<br />
Kontrovers diskutiert wird die von [[Jan Assmann]] und [[Donald Bruce Redford|Donald B. Redford]]<ref>Jan Assmann: ''Moses the Egyptian, The Memory of Egypt in Western Monotheism.'' Harvard University Press, Cambridge/MA 1997, S. 150; dt. Ausgabe: ''Moses der Ägypter: Entzifferung einer Gedächtnisspur.'' Fischer, Frankfurt am Main 2000.</ref><ref>Donald B. Redford: ''Egypt, Canaan, and Israel in Ancient Times.'' Princeton University Press, 1992.</ref> vertretene These, die die biblische [[2. Buch Mose|Exoduserzählung]] mit der archäologisch nachweisbaren Herrschaft von Pharao [[Ahmose I.|Ahmose I. [Jˁḥ ms(j.w)] ]] in Verbindung bringt.<ref>[http://fontes.lstc.edu/~rklein/Documents/Memories.html Pharao Ahmose I. und der biblische Moses], Zusammenfassung von Ansätzen, die versuchen, die biblischen Erzählungen mit archäologischen Daten in Übereinstimmung zu bringen, abgerufen am 29. Dezember 2012.</ref><ref>Israel Finkelstein, Neil Asher Silberman: ''Keine Posaunen vor Jericho. Die archäologische Wahrheit über die Bibel''. C. H. Beck, München 2002.</ref> In der Tat existieren Ähnlichkeiten zwischen dem [[Auszug aus Ägypten|Exodus]] und der archäologisch belegten Vertreibung der [[Hyksos]] aus Ägypten durch Pharao Ahmose I. Während der Regierungszeit Ahmoses I. ereignete sich eine Naturkatastrophe, die auf der [[Unwetterstele]] beschrieben wird. Die Beschreibung dieser Naturkatastrophe erinnert stark an die Beschreibung der biblischen [[zehn Plagen]]. Das [[Papyrus Leiden I 344|Papyrus Ipuwer]] enthält eine weitere Beschreibung dieser Naturkatastrophe, es gibt aber in der ägyptischen Chronologie Ungereimtheiten in der Datierung, die Unwetterstele wird etwa 100 Jahre später datiert als das Papyrus Ipuwer.<br />
<br />
== Der gehörnte Mose ==<br />
[[Datei:Tübingen Stiftskirche Chorgestühl Mose 2013-08-31.jpg|mini|Darstellung des gehörnten Mose ([[Stiftskirche (Tübingen)|Stiftskirche zu St. Georg]], [[Tübingen]])]]<br />
[[Datei:Moses in San Pietro in Vincoli, Rom.jpg|mini|Gehörnter Mose von Michelangelo (Kirche [[San Pietro in Vincoli]], [[Rom]])]]<br />
<br />
<br />
Die Darstellung des Mose mit Hörnern in manchen älteren christlichen Kunstwerken der Westkirche (z.&nbsp;B. die Skulptur von [[Michelangelo]] in [[San Pietro in Vincoli]]) geht auf die Übersetzung des hebräischen Verbs „qāran“ ({{He|קָרַן}}) in der [[Vulgata]] mit ''cornuta'' („gehörnt“) statt ''coronata'' („strahlend“) zurück. In dem masoretischen Text von {{B|Ex|34|29}} wird von Mose geschrieben:<br />
: {{He|כִּי קָרַן עוֹר פָּנָיו}},<br />
was in allen alten und neuen Übersetzungen – mit der Ausnahme der Vulgata und der Aquila-Version – sinngemäß mit „dass sein Antlitz strahlte“ übersetzt wird. Dieses Strahlen als Zeichen des göttlichen Glanzes flößte den Israeliten Furcht ein {{Bibel|Ex|34|30}}. Mose legte nach seiner Rede einen Schleier über sein Gesicht. Er legte den Schleier ab, wenn er mit Gott sprach; er verschleierte sein Gesicht, wenn er zu den Israeliten sprach und sie das Strahlen bemerkten {{Bibel|Ex|34|33–35}}.<br />
<br />
== Mose in den abrahamitischen Religionen ==<br />
[[Datei:Moses041.jpg|mini|[[José de Ribera]]: ''Moses mit den Gesetzestafeln'' (1638)]]<br />
Ausgehend von den verschiedenen Darstellungen im Alten Testament hat das Bild des Mose ein lang andauerndes Echo in den aus dem Tanach hervorgegangenen oder von ihr beeinflussten Religionen – sowie in der theologischen Reflexion innerhalb derselben – gefunden. Eine bedeutende Rolle spielt dabei die Verheißung des Mose, die Israel einen Propheten ankündigt {{Bibel|Dtn|18|15}}: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, unter deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.“ Zuvor hatte Mose diese Verheißung selbst empfangen {{Bibel|Dtn|18|18}}.<br />
<br />
=== Im Alten Testament ===<br />
[[Datei:Paris psaulter gr139 fol419v.jpg|mini|[[Pariser Psalter]]: ''Durchquerung des Roten Meers'' (Buchillustration, zehntes Jahrhundert)]]<br />
{{Lückenhaft}}<br />
<br />
Mose wird im Tanach insgesamt 767 Mal erwähnt, größtenteils im Rahmen der Überlieferungen von dem [[Auszug aus Ägypten]] und der Wüstenwanderung (647 Mal in den Büchern 2. bis 5. Mose), und 80 Mal im Neuen Testament.<ref>Zahlen nach der Software-Konkordanz ''Tnach Ver. 5,2'' (http://www.koenigsmuenster.de/rsk/index.shtml).</ref><br />
Das Bündel von Themen, die die biblische Tradition mit Mose verbindet, hat seine Schwerpunkte in der Tradition des Mose als direkter Empfänger der Offenbarung Gottes, als Befreier des israelitischen Volkes aus der Sklaverei und Führer auf seiner Wanderung ins verheißene Land, als Prophet und Heilsfigur und als Vermittler der Worte Gottes und des Gesetzes.<ref>Vgl.: G. Fischer, ''Das Mosebild der Hebräischen Bibel'', in E. Otto (Hrsg.), ''Mose'', S. 84–120.</ref><br />
<br />
=== In der christlichen und jüdischen Theologie ===<br />
<br />
In der modernen Theologie des Christentums wird teilweise angenommen, dass die biblische Darstellung des Mose redaktionell erweitert worden sei. Auch die Historizität der Persönlichkeit und ihre Verbindung mit dem [[Auszug aus Ägypten]] wird von Wissenschaftlern betroffener Fachdisziplinen unterschiedlich bewertet. Orthodoxe Juden und verschiedene christliche Konfessionen halten seine führende Rolle beim Auszug wie bei der Vermittlung des JHWH-Glaubens für historisch<ref name='Harrison' />. Sie erachten entsprechend die teilweise sehr stark ausgestalteten Mosetraditionen als zuverlässige Erinnerungen an eine bedeutende geschichtliche Persönlichkeit.<br />
<br />
Die [[Römisch-katholische Kirche|katholische Kirche]] und die [[Orthodoxe Kirchen|Orthodoxie]] verehren Mose als [[Patriarch]]en des Alten Testaments und [[Heiliger|Heiligen]]. Bestimmte Kirchen sind ihm geweiht (z.&nbsp;B. die [[Šuplja crkva]] in Kroatien).<br />
<br />
[[Gedenktag]]e:<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/KalenderSeptember/4.htm 4. September im Ökumenischen Heiligenlexikon]</ref><br />
<br />
* römisch-katholisch: [[4. September]]<br />
* orthodox: [[4. September]]<br />
* evangelisch: [[4. September]] im Kalender der [[Lutheran Church – Missouri Synod|Lutherischen Kirche – Missouri-Synode]]<br />
<br />
Manche Juden und Christen sehen in Mose dagegen eine Symbolfigur, die wesentlich die Israeliten und das jüdische Volk zu einer Einheit formte, den Kultus und die zu beachtenden Gebote begründete und den Weg zum wahren Gottesglauben wies. Für diese Christen und Juden spielt die Historizität Moses keine wesentliche Rolle, soweit sie nicht überhaupt abgestritten wird, sondern er ist eine Figur, aus der Kraft für den Glauben geschöpft werden kann.<br />
<br />
Als Identitätsstifter ist Mose neben den Erzvätern [[Abraham]] und [[Jakob]] sowie dem König [[David]] eine der wichtigsten Figuren nicht nur für das religiöse, sondern auch für das nationale Selbstverständnis der Juden.<br />
<br />
=== Im Islam ===<br />
{{Hauptartikel|Moses im Islam}}<br />
Für den [[islam]]ischen Glauben ist Mose (''Mūsā'') neben [[Abraham im Islam|Abraham (''Ibrāhīm'')]], [[Isa bin Maryam|Jesus (''ʿĪsā'')]] und [[Mohammed]] ein bedeutender [[Propheten des Islam|Prophet]] [[Allah|Gottes]] und wird im [[Koran]] als Empfänger „des Buches“ bezeichnet ([[Sure 2]], 53.87; [[Sure 28]], 43; vgl. [[Tora#Die Tora im Islam|Die Tora im Islam]]). Einer Legende zufolge sei der Stock des Mose nach der Eroberung von [[Mekka]] durch die Osmanen in der [[Kaaba|Kaʿba]] gefunden worden.<br />
<br />
Die biblischen Episoden der Mosegeschichte und des Exodus werden im Koran wiederholt erwähnt. So sind in der Sure 2 (49–71) etliche Erzählungen und Anekdoten vorhanden, die auf die Gesetzgebung, auf den Bundesschluss am Sinai und auf die Ungehorsamkeit der Israeliten anspielen. Von dem Misstrauen der Israeliten Mose und „seinem Gott“ gegenüber und von deren Bestrafung ist auch in der [[Sure 5]] (20–26) die Rede. In der [[Sure 20]] befinden sich die Erzählungen von der Geburt (39–40), von der Flucht nach Midian (40), der Offenbarung Gottes und der Sendung des Mose (9–37; 42–48), die auch in der Sure 28 (3–35) vorkommen. Die über Ägypten gesandten Plagen kommen nur in der [[Sure 7]] (133–135) vor – ohne den Tod der Erstgeborenen. Am häufigsten wiederkehrend ist das Motiv der Konfrontation Mose mit den ägyptischen Magiern, die von der Bestrafung des Pharao und der Ägypter durch das Wunder am Schilfmeer gefolgt wird (Sure 7, 103–136; 10, 75–92; 20, 57–79; 28, 36–40; 43, 46–56). Von den übrigen Episoden der Wüstenwanderung kommen im Koran die Wunder vom Manna und den Wachteln (Sure 2, 57), das Wasserwunder (2, 60) und der Verfall der Israeliten in den Götzendienst in Zusammenhang mit der Begegnung Mose mit Gott (Sure 7, 138–156; 20, 83–98) vor.<br />
<br />
[[Datei:Verschaffelt Moses von Michelangelo (cropped).jpg|mini|Peter Anton von Verschaffelt: ''Statue des Mose von [[Michelangelo]]'' (nach 1737)]]<br />
<br />
== Rezeption in den Künsten ==<br />
=== Bildende Kunst ===<br />
<br />
[[Michelangelo]] schuf zu Beginn des 16. Jahrhunderts in der Kirche [[San Pietro in Vincoli]] im Zentrum des [[Juliusgrabmal|Grabmals]] für Papst [[Julius II.]] die Skulptur des [[Moses (Michelangelo)|Mose]], die als eines seiner bekanntesten bildhauerischen Werke einzuordnen ist.<br />
{{Siehe auch|Mosesbrunnen}}<br />
<br />
=== Musik ===<br />
[[Giovanni Battista Bassani]] schrieb 1694 das [[Oratorium]] ''Mosè risorto dalle acque''. Weitere Oratorien, die den Moses-Stoff bearbeiten, stammen von [[Georg Friedrich Händel]] (''Israel in Ägypten'', 1739), [[Franz Lachner]] (''Moses'', op. 45, 1833) und [[Max Bruch]] (''Moses'', op. 67, 1893/94).<br />
<br />
[[Arnold Schönberg]] stellte die Figur des Mose in seinem Opernfragment ''[[Moses und Aron]]'' dar. Das Libretto geht ebenfalls auf den jüdischen Komponisten zurück. Die Handlung orientiert sich am zweiten Buch Mose.<br />
<br />
Im 1985 geschaffenen Rock-Oratorium ''Moses'' von [[Tobias Seyb]] und [[Richard Geppert]] begegnet die Figur ebenso wie im Pop-Oratorium ''[[Die 10 Gebote (Musical)|Die 10 Gebote]]'' des Jahres 2010 von [[Dieter Falk]]. Ferner produzierte der Musicalverein in [[Jägerwirth]] im Jahr 2005 ein ''Moses''-Musical.<ref>Musicalverein Jägerwirth: [http://www.musicalverein.de/Projekte_Moses.php Moses – das Musical]</ref><br />
<br />
=== Filme ===<br />
* 1923: ''[[Die Zehn Gebote (1923)|Die zehn Gebote]]'' – 1. Verfilmung von Cecil B. DeMille<br />
* 1956: ''[[Die zehn Gebote (1956)|Die zehn Gebote]]'' ([[Charlton Heston]])<br />
* 1975: ''[[Moses (1975)]]'' ([[Burt Lancaster]])<br />
* 1996: ''[[Die Bibel – Moses]]'' ([[Ben Kingsley]])<br />
* 1998: ''[[Der Prinz von Ägypten]]'' (Stimme: [[Val Kilmer]])<br />
* 2000: ''[[Am Anfang]]'' (Episode des Films) ([[Billy Campbell]])<br />
* 2006: ''[[Die Zehn Gebote (2006)|Die Zehn Gebote]]'' ([[Dougray Scott]])<br />
* 2014: ''[[Exodus: Götter und Könige]]'' ([[Christian Bale]])<br />
<br />
== Literatur ==<br />
'''Zur Frage nach dem historischen Mose'''<br />
* [[Herbert Donner]], ''Geschichte des Volkes Israel und seiner Nachbarn in Grundzügen'' (Grundrisse zum Alten Testament, Band 4/1), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 3-525-51679-7<br />
* [[Sigmund Freud]], ''Der Mann Moses und die monotheistische Religion'' (de Lange, Amsterdam: 1939), Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main: 1975, (14. Aufl.) 2006. ISBN 3-596-26300-X<br />
* Meik Gerhards, ''Über die Herkunft der Frau des Mose'', in: ''Vetus Testamentum.'' Brill, Leiden 55.2005, 162–175. {{ISSN|0042-4935}}<br />
* [[Martin Noth]], ''Geschichte Israels'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen: 1956<br />
* [[Hartmut Gese]], Vom Sinai zum Zion. Alttestamentliche Beiträge zur biblischen Theologie (Beiträge zur evangelischen Theologie; 64), München 1974 ISBN 3-459-00866-0<br />
* [[Eckart Otto]] (Hrsg.), ''Mose. Ägypten und das Alte Testament'', Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart: 2000, ISBN 3-460-04891-3<br />
* Eckart Otto, ''Moses – Geschichte und Legende'', C.H. Beck, München: 2006. ISBN 3-406-53600-X<br />
* [[Rudolf Smend (Theologe, 1932)|Rudolf Smend]], ''Mose als geschichtliche Gestalt.'' in: R.Smend: ''Bibel, Theologie, Universität.'' Kleine Vandenhoeck-Reihe. Bd. 1582. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, 5–20.<br />
* Peter van der Veen, ''Biblische Archäologie am Scheideweg?'' Hänssler, Holzgerlingen: 2002, 2004. ISBN 3-7751-3851-X<br />
<br />
'''Zur Wirkungsgeschichte'''<br />
* [[Jan Assmann]], ''Moses der Ägypter'' Hanser, München 2000, 2001. ISBN 3-446-19302-2<br />
* Jan Assmann, ''Die Mosaische Unterscheidung'' Hanser, München 2003. ISBN 3-446-20367-2<br />
* Sigmund Freud, ''Der Moses des Michelangelo'' (1914). Insel, Frankfurt am Main 1964.<br />
* John G. Gager, ''Moses in Greco-Roman Paganism'' (SBLMS 16), Abingdon, Nashville/New York: 1972 ISBN 1-58983-216-7<br />
* [[Martin Buber]], ''Moses'', Verlag Lambert Schneider, Heidelberg: 2. Auflage 1952 ''(Erste Auflage hebräisch)''<br />
* [[Friedrich Schiller]], ''Die Sendung Moses'', Leipzig: 1772–1801, 1934; Hamburger Kulturverlag, Hamburg: 1960; Verlag für Ganzheitliche Forschung: Viöl 1998; (Repr.) Neckargemünd: 2001; (Online: http://www.wissen-im-netz.info/literatur/schiller/prosa/13.htm)<br />
* [[Ernst Sellin]], ''Mose und seine Bedeutung für die israelitisch-jüdische Religionsgeschichte'', A. Deichersche Verlagsbuchhandlung Dr. Werner Scholl, Leipzig: 1922<br />
<br />
'''Sonstige Literatur'''<br />
* C.Böttrich/B. Ego/F. Eißler (Hrsg.): ''Mose in Judentum, Christentum und Islam'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010, ISBN 978-3-525-63018-1.<br />
* [[Friedemann W. Golka]], ''Mose – Biblische Gestalt und literarische Figur: Thomas Manns Novelle „Das Gesetz“ und die biblische Überlieferung'', Calwer Verlag, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-7668-3944-2.<br />
* Rolf Krauss: ''Das Moses Rätsel. Auf den Spuren einer biblischen Erfindung.'' Ullstein, München 2001. ISBN 3-550-07172-8<br />
* Richard Müller: ''Mose, der Knecht Gottes''. Christl. Verl.-Ges., Dillenburg, 2. Aufl. 1991. ISBN 3-921292-51-4<br />
* Moshe Pearlman, Mordecai Raanan (Hrsg.): ''Aus der Wüste brachen sie auf. Auf den Spuren des Moses.'' Walter Verlag, Olten 1973. ISBN 3-530-63600-2<br />
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629191148/http://www.bautz.de/bbkl/m/mose.shtml |band=6|spalten=151-169|autor=Frank Schumann|artikel=Mose}}<br />
<br />
'''Belletristik'''<br />
* [[Thomas Mann]]: ''[[Das Gesetz]]'' (Erzählung, 1944)<br />
* Wolfram zu Mondfeld: ''Mose. Sohn der Verheißung'' (Roman, 1999)<ref>Wolfram zu Mondfeld: ''Mose. Sohn der Verheißung.'' Gustav Lübbe, Bergisch Gladbach 1999, ISBN 978-3-404-15615-3 (Bastei Lübbe Verlag 2006).</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Moses|Mose}}<br />
* {{WiBiLex|Mose|Autoren=Jan Christian Gertz}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118641190|LCCN=n/79/058331|VIAF=13586858}}<br />
<br />
[[Kategorie:Person im 2. Buch Mose]]<br />
[[Kategorie:3. Buch Mose]]<br />
[[Kategorie:Person im 4. Buch Mose]]<br />
[[Kategorie:5. Buch Mose]]<br />
[[Kategorie:Person des evangelischen Namenkalenders]]<br />
[[Kategorie:Religionsstifter]]<br />
[[Kategorie:Moses| ]]<br />
[[Kategorie:Prophet des Islam]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Mose<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Mose(s) (vollständiger Name); מֹשֶׁה; Mūsā; Μωσῆς, Μωϋσῆς (grcS); مُوسَى (arabisch)<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Zentralfigur im Pentateuch<br />
|GEBURTSDATUM=<br />
|GEBURTSORT=[[kanaan]]äische Land<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Mose&diff=187951116Diskussion:Mose2019-04-27T04:07:26Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: </p>
<hr />
<div>{{Autoarchiv<br />
| Alter = 90<br />
| Ziel = 'Diskussion:Mose/Archiv'<br />
| Mindestbeiträge = 3<br />
| Mindestabschnitte = 3<br />
}}<br />
{{Archiv Tabelle}}<br />
<br />
== Exegeten ==<br />
<br />
"Von mehreren Exegeten ist die ..." - Bitte Link zu de.wikipedia.org/wiki/Exeget einfügen oder entsprechend erklären. Danke. mh [[Spezial:Beiträge/91.36.203.158|91.36.203.158]] <small>(10:17, 26. Jun. 2014 (CEST), ''Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe [[Hilfe:Signatur]]'')</small><br />
<br />
== Etymologie des Namens "Moses" (deutsche Aussprache) ==<br />
<br />
"Moses", "Mose", "Mosche", ist kein Eigennamen einer Person. Es bedeutet schlichtweg "Greis", im Sine von "alter weiser Mann", of auch als Bezeichnung für den Anführer einer Sippe, Stamm, Volksgruppe gebraucht.<br />
:Kannst Du das belegen?<br />
:Das "Lexikon zur Bibel" (Hrsg.: F. Rienecker, G. Maier), erschienen bei R. Brockhaus (Wuppertal), 3. Aufl. 2003, schreibt auf S. 1086: "Im Ägypt. wohl "Kind, Sohn", d.h. "Sohn eines unbekannten Vaters". Andere vermuten in M. eine Abkürzung von Ramses = "Sohn des (Gottes) Re". Im Hebr. bedeutet der Name "Herauszieher", viell. umgestaltet aus "Herausgezogenener". Diese Umgestaltung kann man als unabsichtliche Weissagung verstehen, denn der Herausgezogene wurde in der Tat zum Herauszieher."<br />
:--[[Benutzer:LepoRello|LepoRello]] ([[Benutzer Diskussion:LepoRello|Diskussion]]) 06:06, 9. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
== Moses als Autor "umstritten" ? ==<br />
<br />
Im ersten Abschnitt steht zur Zeit, dass Moses als Autor des Pentateuch "umstritten" sei, und zwar ausdrücklich "in der biblischen Wissenschaft".<br />
Das ist Unfug. Dass Moses, so er denn eine reale historische Person als Vorbild gehabt hat, den pentateuch nicht geschrieben haben kann, ist in der biblischen Wissenschaft ziemlich unstrittig. Wer etwas anderes behauptet, soll bitte einen Beleg liefern, nach dem in wissenschaftlich halbwegs seriöser Weise behauptet wird, Moses sei der Verfasser des Pentateuch.<br />
<br />
Ich finde, etwas anderes ist auch nicht mit dem Rest des Artikels, v.a. über den historischen Moses, vereinbar. Keine der angebotenen Erklärungen eines historischen Moses lässt sich mit einer Autorenschaft des Pentateuch auch nur ansatzweise in Einklang bringen.<br />
<br />
Mein Vorschlag, den ich mal gemäß WP:SM einfach einfüge, über dessen Wortlaut ich aber gerne diskutiere, lautet daher:<br />
"Bei aller Unklarheit über eine mögliche historische Perslönlichkeit Moses ist die heutige biblische Wissenschaft einig darüber, dass ein solcher historischer Moses nicht als Autor des Pentateuch in Frage kommt."<br />
[[Benutzer:Maddes8cht|Maddes8cht]] ([[Benutzer Diskussion:Maddes8cht|Diskussion]]) 19:47, 30. Dez. 2017 (CET)<br />
<br />
== "Das Gesetz" von Thomas Mann ==<br />
<br />
Ist eine wunderschöne Erzählung über Moses und dem Auszug aus Ägytpten von einen der wichtigsten deutschen Autoren und sollte deshalb hier meiner Ansicht nach Erwähnung finden - entweder unter Rezenssionen oder Literatur.<br />
<br />
== Der Dekalog und sonst was? ==<br />
<br />
Im bisherigen Artikel vermisse ich den Begriff "Zehn Gebote" (abgesehen von diversen links auf entsprechende Bilder, Filme, Musicals). Beziehungsweise, erwähnt werden das Thema (als Dekalog bezeichnet) in diesem Satzteil:<br />
:''...mit der Erteilung des Dekalogs (...) und der sonstige Auflistung der Gesetze.''<br />
Ich ändere mal "Dekalog" in "Zehn Gebote", das sollte umgangssprachlich geläufiger sein. Falls der Begriff Dekalog nötig ist: Dann bitte als Zusatz, zum Beispiel "(auch als Dekalog bezeichnet)".<br />
<br />
Sinn und Grammatik des Teils am Satzende verstehe ich überhaupt nicht. Ich glaube es müßte "sonstigen" mit "n" heißen? Und die Bedeutung wäre dann Auflistung ansonsten/anstelle des Dekalogs? Oder Auflistung der sonstigen/weiteren Gesetze? Und was für Gesetze überhaupt? Mein Vorschlag wäre, das Satzende näher zu erläutern, oder es einfach ganz zu löschen. [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:07, 27. Apr. 2019 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Magellanstra%C3%9Fe&diff=174770128Diskussion:Magellanstraße2018-03-07T05:59:04Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: </p>
<hr />
<div>== Vorteil ==<br />
m.E. fehlt der Hinweis weshalb es vorteilhaft ist durch die enge Magellanstrasse zu fahren statt etwas südlicher einfacher um's Kap Horn.<br />
JK<br />
<br />
:Bitte Frage genauer stellen. im Artikel heißt es bereits: ''"Auch nachdem Francis Drake auf seiner Weltumsegelung Kap Hoorn entdeckte und Willem Cornelisz Schouten 1616 die Drakestraße zum ersten Mal befuhr, blieb die Magellanstraße die bevorzugte Verbindung in den Pazifischen Ozean. An ihren Ufern konnten sich die Seefahrer bequem mit Proviant und Trinkwasser versorgen und waren nicht den unberechenbaren Naturgewalten vor Kap Hoorn ausgesetzt."'' --[[Benutzer:Lencer|Lencer]] 14:25, 28. Nov. 2006 (CET)<br />
<br />
::Kap Hoorn gilt ja wirklich nicht gerade als "einfach". Allerdings haben spätestens die moderneren Windjammer tatsächlich Kap Hoorn bevorzugt (oder vielleicht auch schon vorher andere Schiffstypen?), die Verbreitung der Längeuhr ab 1759 wird wohl auch eine Rolle gespielt haben (damit die Schiffe bei schlechter Sicht wissen wann sie wieder nordwärts drehen dürfen). Ich ergänz das mal.--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:59, 7. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== Formulierung ==<br />
Im Artikel steht, dass Magellan die nach ihm benannte Straße eher zufällig entdeckt hat - im Artikel [[Ferdinand Magellan|Magellan]] steht allerdings dass er genau dannach gesucht hat, schon vorher hätte er genaustens die Ostküste Südamerikas abgesucht - das scheint mir glaubhafter, ich nehme den Hinweis "zufällig" raus. -- [[Benutzer:Jarling|<span style="font-variant:small-caps;font-family:Garamond; letter-spacing:0.12em; font-style:normal;">Jarling</span>]] 22:10, 16. Jan. 2007 (CET)<br />
: Absolut korrekt, Magellan hat auf seiner Reise die Küste sehr intensiv abgesucht und dabei jede Bucht genauestens unter die Lupe genommen. --[[Benutzer:Lencer|Lencer]] 22:58, 16. Jan. 2007 (CET)<br />
<br />
== Nur für Dampfschiffe? ==<br />
<br />
Im Artikel [[Kap_Hoorn]] steht:<br />
Bis zur Fertigstellung des Panamakanals im Jahr 1914 war für Handelssegler die <br />
Umschiffung des Kaps die einzige Möglichkeit, vom Atlantik in den Pazifik zu gelangen, <br />
denn die Magellanstraße kam wegen der schwierigen Wetter- und Strömungsverhältnisse nur für <br />
Dampfschiffe in Frage. <br />
Das wirkt in dem Artikel hier anders. --[[Benutzer:StYxXx|StYxXx]] [[Benutzer Diskussion:StYxXx|&#8855;]] 00:53, 27. Feb. 2007 (CET)<br />
<br />
:das mit den Dampfschiffen hat wohl schon jemand rausgenommen - der Rest ist offenbar im Artikel Kap Horn nicht korrekt, da dieses nicht die einzige Möglichkeit bis 1914 war vom Atlantik in den Pazifik zu kommen, nämlich eben durch die Magellanstraße. So wie ich es lese und verstehe ist sowohl die Magellanstraße als auch das Kap Horn schwierig zu befahren, der Hinweis auf "einzige Möglichkeit ... bis zur Fertigstellung des Panamakanals ..." nehme ich in Kürze mal raus -- [[Benutzer:Jarling|<span style="font-variant:small-caps;font-family:Garamond; letter-spacing:0.12em; font-style:normal;">Jarling</span>]] 01:27, 4. Mär. 2007 (CET)<br />
<br />
== Abkürzung wie gross? ==<br />
<br />
Interessant fände ich die Abkürzungsverhältnisse, Entfernungsunterschiede. Magellan statt Kap Hoorn, auch [[Panamakanal]] statt Magellan. Je nach Start und Ziel. Natürlich wird die Magellan-Abkürzung gegenüber Hoorn geringer, wenn man von Afrika nach Australien segelt und nicht von Brasilien nach Peru. Klar dass Wind, Wasserströmung, Wetter, Wellen zusätzliche Faktoren sind, die die Attraktivität von Strecken heben oder senken. --[[Benutzer:Helium4|Helium4]] 20:05, 20. Jan. 2011 (CET)<br />
<br />
== Widerspruch mit Artikel Kap Hoorn ==<br />
<br />
Im Artikel über das Kap Hoorn wird detailliert begründet warum Francis Drake nicht der Entdecker des Kap Hoorn sein kann.<br />
Dies widerspricht sich mit der Aussage in diesem Artikel. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Spezial:Beiträge/93.132.74.33|93.132.74.33]] ([[Benutzer Diskussion:93.132.74.33|Diskussion]]) 11:24, 24. Okt. 2011 (CEST)) </small><br />
:Entfernt. [[Spezial:Beiträge/77.245.47.30|77.245.47.30]] 18:00, 11. Okt. 2012 (CEST)<br />
<br />
== Zugehörigkeit zum Pazifik ==<br />
Laut [[International Hydrographic Organization|IHO]] ist die Magellanstraße Teil des Südpazifiks ([http://www.iho.int/iho_pubs/standard/S-23/S-23_Ed3_1953_EN.pdf] S. 35), wogegen es – im Gegensatz zum [[:es:Canal Beagle]] – offenbar auch von argentinischer Seite keine Einwände gibt. Konsequenterweise würde daraus folgen, dass man den Artikel aus der [[:Kategorie:Meerenge (Atlantischer Ozean)]] und die (heute von mir wegen ebendieser Doppelkategorisierung angelegte) [[:Kategorie:Gewässersystem Magellanstraße]] aus der [[:Kategorie:Gewässersystem Atlantischer Ozean]] herausnimmt. Bevor ich die Zuordnung im Artikel eintrage, möchte ich gerne wissen, ob es nicht doch abweichende Meinungen von Hydrographen dazu gibt. -- [[Benutzer:Olaf Studt|Olaf Studt]] ([[Benutzer Diskussion:Olaf Studt|Diskussion]]) 20:29, 27. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
::Ich habe starke Zweifel, daran, dass man die Straße klar einem der Ozeane zuordnen kann. Die Ufer gehören komplett zu Chile und Chile liegt mit seiner ganzen übrigen Länge am Pazifik. Die Zuordnung wäre also politisch begründet. Die Lage lässt das nicht zu. Die Magellanstraße gerhört m. E. entweder zu beiden Ozeanen oder zu keinem. [[Benutzer:Antonsusi| '''Å'''ñŧóñŜûŝî]]&nbsp;[[Benutzer_Diskussion:Antonsusi|'''(Ð)''']] 22:05, 28. Dez. 2015 (CET)<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
<br />
Feuerland wurde von deren Entdeckern nicht als "tierra del fuego" bezeichnet, sondern als "tierra de humo", Land des Rauchs. Auf Veranlassung des Königs wurde es dann "tierra del fuego" genannt.--[[Benutzer:CabrioTop|CabrioTop]] ([[Benutzer Diskussion:CabrioTop|Diskussion]]) 02:08, 17. Mär. 2017 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Magellanstra%C3%9Fe&diff=174770127Magellanstraße2018-03-07T05:58:38Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Bedeutung */ mehr dazu bis wann die Magellanstraße am bedeutensten war</p>
<hr />
<div>{{Infobox Meerenge<br />
|NAME= Magellanstraße<br />
|BILD1=StraitOfMagellan.jpg<br />
|BILD1-TEXT=Satellitenaufnahme der Südspitze Südamerikas mit der Magellanstraße<br />
|BILD2=South America southern tip pol.png<br />
|BILD2-TEXT=Südpatagonien, die Magellanstraße und Feuerland<br />
|GEWAESSER1= [[Atlantischer Ozean]]<br />
|GEWAESSER2= [[Pazifischer Ozean]]<br />
|LANDMASSE1= [[Patagonien]], [[Isla Riesco]], [[Isla Manuel Rodriguez]], [[Isla Parker]]<br />
|LANDMASSE2= [[Isla Grande de Tierra del Fuego]], [[Isla Dawson]], [[Isla Cap Aracena]], [[Isla Clarence]], [[Isla Santa Inés]], [[Isla Desolación]]<br />
|BREITENGRAD= 53/28/51/S <br />
|LAENGENGRAD= 70/47/0/W<br />
|REGION-ISO=AR/CL/XA/XP<br />
|KARTE=<br />
|POSKARTE=Feuerland<br />
|LAENGE=570<br />
|BREITE= 3.5<br />
|TIEFE=<br />
|STAEDTE=<br />
|INSELN=<br />
|BRUECKEN=<br />
|DAEMME=<br />
|TUNNEL=<br />
}}<br />
Die '''Magellanstraße''' ({{laS|''Fretum Magellanicum''}}, {{EsS|''Estrecho de Magallanes''}}) ist eine [[Meerenge]] mit zahlreichen [[Insel]]n und Seitenarmen zwischen dem [[südamerika]]nischen Festland und südlichen Inseln, vornehmlich der Insel [[Isla Grande de Tierra del Fuego|Feuerland]]. Sie verbindet nördlich Südamerikas Südspitze den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean. Seit dem [[Grenzvertrag von 1881 zwischen Chile und Argentinien|Grenzvertrag von 1881]] gehört die Magellanstraße zum [[chile]]nischen Hoheitsgebiet.<br />
<br />
== Nautische Daten ==<br />
Die Magellanstraße hat über ihren schiffbaren Verlauf von der Punta Dungeness nahe dem [[Cabo Virgenes]] am Atlantik bis zur Nordspitze der [[Isla Desolación]] im Pazifik eine Länge von knapp 570 Kilometern bzw. 310 Seemeilen und ist an der engsten Stelle etwa 3,5 km (2,2 Seemeilen) breit. Beide Enden liegen nahezu auf gleicher [[Geographische Breite|geografischer Breite]] von 52°30' Süd, wobei der Verlauf jedoch einen Knick zu einem etwa 160 km südlicher gelegenen Punkt bei etwa 54° Süd macht. Von diesem Punkt aus ist das [[Kap Hoorn]] noch etwa 350 km südöstlich gelegen. Etwa 200 km von der Atlantikmündung der Wasserstraße entfernt befindet sich die Hafenstadt [[Punta Arenas]].<br />
<br />
Der unterschiedliche Wasserstand in den durch den südamerikanischen Kontinent getrennten Ozeanen sowie die in [[Patagonien]] herrschenden starken Winde verursachen starke Strömungen, gefährliche [[Fallwind]]e und Wellen.<br />
<br />
== Entdeckung ==<br />
Der [[Portugal|Portugiese]] [[Ferdinand Magellan|Fernão de Magalhães]], der 1519 im Dienste der [[Spanien|spanischen]] Krone als [[Generalkapitän (Spanien)|Generalkapitän]] mit einer Schiffsflotte zu einer Weltumsegelung aufgebrochen war, fand 1520 diese Durchfahrt. Am 21. Oktober, dem [[Ursula von Köln|Tag der 11.000 Jungfrauen]], sichtete Magalhães in der Nähe des 52. Breitengrades ein Kap und nannte es „Kap der Jungfrauen“ – Cabo Virgenes. Ein schwerer, mehr als 36 Stunden dauernder Sturm trieb am 1. November, dem [[Allerheiligen]]tag, zwei seiner Schiffe in eine Bucht, die sich im weiteren Verlauf als Durchfahrt vom Atlantischen zum Pazifischen Ozean erwies. Magalhães gab diesem Gewässer nach dem Kalendertag zunächst den portugiesischen Namen ''Estreito de Todos os Santos'' (Meerenge Aller Heiligen), was später vom spanischen König in ''Estrecho de Magallanes'' (Magallanmeerenge) geändert wurde.<br />
[[Datei:Doppelherzförmige Weltkarte 1531.jpg|miniatur|links|Oronce Fine (1494–1555)<br />
Auf dieser Karte ist erstmals das westliche Meer als Mare Magellanicum bezeichnet und die Magellanstraße beschriftet.]]<br />
Ein Landungstrupp wurde zur Nordküste geschickt, in jene raue und kalte Gegend, die Magalhães zuvor [[Patagonien]] genannt hatte. Doch außer einer alten Grabstätte mit zweihundert menschlichen Skeletten konnten die Matrosen nichts Wesentliches entdecken. Im Süden der Meerenge hingegen, berichtet [[Antonio Pigafetta]], der Chronist Magalhães', „erblickten wir des Nachts viele Feuer“. Der Generalkapitän nannte das Land entsprechend „[[Feuerland|Tierra del Fuego]]“, Land des Feuers.<br />
<br />
== Fauna ==<br />
Die vielfältige Tierwelt besteht unter anderem aus [[Albatrosse]]n, [[Robben]], [[Pinguine]]n und [[Ohrenrobben|Seelöwen]] in den zahlreichen Seitenarmen der Meerespassage.<br />
<br />
== Bedeutung ==<br />
Ihre größte Bedeutung hatte die Magellanstraße vor dem Bau des [[Panamakanal]]s, aber auch heute noch wird sie von vielen Schiffen befahren.<br />
<br />
Die Verbindung zwischen dem [[Atlantischer Ozean|Atlantischen]] und dem [[Pazifischer Ozean|Pazifischen Ozean]] öffnete im 16. Jahrhundert einen Westweg zu den wirtschaftlich bedeutenden Gewürzinseln ([[Molukken]]). Die schnelle Besiedlung der [[südamerika]]nischen Westküste wurde erst durch die Entdeckung dieser Wasserstraße ermöglicht. Auch nachdem [[Willem Cornelisz Schouten]] 1616 [[Kap Hoorn]] entdeckt und die [[Drakestraße]] zum ersten Mal befahren hatte, blieb die Magellanstraße vorerst die bevorzugte Verbindung in den Pazifischen Ozean. An ihren Ufern konnten sich die Seefahrer bequem mit Proviant und Trinkwasser versorgen und waren nicht den unberechenbaren Naturgewalten vor Kap Hoorn ausgesetzt.<br />
<br />
Mit dem Aufkommen modernerer Segelschiffe wie den [[Windjammer]]n und der [[Längenuhr]] zur sicherern Navigation ließ sich die Route um Kap Hoorn zunehmend leichter bewältigen, während Dampfschiffe ab 1914 in den neu eröffneten Panamakanal auswichen. Für das ansonsten pazifische Chile bietet die Magellanstraße bis heute einen direkten Zugang zum Atlantik, was der chilenischen Wirtschaft einen direkten Weg zu den europäischen Handelspartnern bietet.<br />
<br />
== Städte und Gemeinden ==<br />
*[[Porvenir (Chile)|Porvenir]]<br />
*[[Primavera (Chile)|Primavera]]<br />
*[[Punta Arenas]]<br />
*[[San Gregorio (Chile)|San Gregorio]]<br />
*[[Timaukel]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Strait of Magellan|Magellanstraße}}<br />
*{{ONC-Karte|t-18|Luftfahrtkarte 1:1&nbsp;000&nbsp;000, Auflösung 182 m/Pixel}} (JPG, 8,7&nbsp;MiB)<!-- Gute, über den Geohack nicht erreichbare (!) Karte der Region --><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=g|GND=4114910-5|VIAF=235069100}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Magellanstrasse}}<br />
[[Kategorie:Meerenge (Pazifischer Ozean)]]<br />
[[Kategorie:Meerenge (Atlantischer Ozean)]]<br />
[[Kategorie:Gewässer in Chile]]<br />
[[Kategorie:Feuerland]]<br />
[[Kategorie:Ferdinand Magellan als Namensgeber]]<br />
[[Kategorie:Región de Magallanes y de la Antártica Chilena]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Passat_(Schiff,_1911)&diff=174769661Passat (Schiff, 1911)2018-03-07T04:36:52Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Vom Beginn des Zweiten Weltkriegs bis 1959 */ chronologisch etwas entwirrt</p>
<hr />
<div>{{Infobox Schiff<br />
| Schiffskategorie = Segelschiff<br />
| Name = ''Passat''<br />
| Bild = Viermastbark Passat in Travemuende-1.jpg<br />
| Bildtext = <br />
|{{Infobox Schiff/Basis<br />
| AbJahr = <br />
| Land ={{DEU-1871}}<br />{{FIN}}<BR /> {{DEU}}<br />
| andere Schiffsnamen = <br />
| Schiffstyp = [[Bark (Schiffstyp)|Viermast-Stahlbark]]<br />
| Schiffsklasse = Frachtsegler, Segelschulschiff (ab&nbsp;1925)<br />
| Rufzeichen = DKEG<br />
| Heimathafen = Travemünde<br />
| Eigner = Hansestadt Lübeck<br />
| Reederei = <br />
| Bestellung = <br />
| Bauwerft = [[Blohm + Voss|Blohm & Voss]], [[Hamburg]]<br />
| Baunr = 206<br />
| Baukosten = 680.000 [[Goldmark|Mark]]<br />
| Kiellegung = 2. März 1911<br />
| Stapellauf = 20. September 1911<br />
| Taufe = <br />
| Übernahme = <br />
| Indienststellung = 24. Dezember 1911<br />
| Reaktivierung = <br />
| Außerdienststellung = 1957<br />
| Streichung = <br />
| Verbleib = <br />
}}<br />
|{{Infobox Schiff/Daten<br />
| AbJahr = <br />
| Länge = 115<br />
| Lpp = 96,1<ref>[http://www.myheimat.de/burgdorf/kultur/travemuende-i-d872563.html myheimat.de: Travemünde I]</ref><br />
| KWL = <br />
| Breite = 14,4<br />
| Seitenhöhe = 8,53<br />
| Tiefgang = 7,24<br />
| Verdrängung = 6.280 t<br />
| Vermessung = 3.091 [[Bruttoregistertonne|BRT]]<br />
| Besatzung = 25-35 Mann Stammbesatzung (86&nbsp;Kadetten)<br />
}}<br />
|{{Infobox Schiff/Antrieb<br />
| AbJahr = <br />
| Antrieb = [[Dieselmotor|Hilfsdiesel]] Krupp 6-Zyl. (ab 1951)<br />
| Maschinenleistung = 900<br />
| Geschwindigkeit_M = 6,5<br />
| Propeller = <br />
}}<br />
|{{Infobox Schiff/Rigg<br />
| AbJahr = <br />
| Takelung = [[Bark (Schiffstyp)|Bark]]<br />
| Masten = 4<br />
| Segelanzahl = 34<br />
| Segelfläche = 4.100<br />
| Geschwindigkeit_S = 17,4<br />
}}<br />
|{{Infobox Schiff/Transport<br />
| AbJahr = <br />
| Tragfähigkeit = 4.700<br />
| Container = <br />
| KühlContainer = <br />
| Rauminhalt = <br />
| RoRo = <br />
| PaxPlätze = 102<br />
| PaxKabinen = <br />
| PaxKojen = <br />
| Fahrzeugkapazität = <br />
| Tiere = <br />
}}<br />
}}<br />
<br />
Die '''''Passat''''' ist eine [[Viermastbark|Viermast-Stahlbark]], die als einer der legendären [[Flying P-Liner]] der [[Reederei]] [[F. Laeisz]] 1911 bei [[Blohm + Voss|Blohm & Voss]] vom [[Stapellauf|Stapel]] lief und heute im Hafen von [[Travemünde]] liegt.<br />
<br />
Sie wurde zunächst als [[Frachtsegler]] von F.&nbsp;Laeisz zwischen Europa und Südamerika eingesetzt. Im Eigentum von [[Gustaf Erikson]] diente sie vor allem für den Weizentransport zwischen Australien und Europa (siehe [[Weizenregatta]]). Der damalige Kapitän war Otto Piper. In den 1950er Jahren wurde sie als Fracht[[segelschulschiff]] zwischen Europa und Südamerikas Ostküste eingesetzt. Insgesamt umrundete sie 39-mal das wegen seiner Wetterbedingungen berüchtigte [[Kap Hoorn]] (sogenannter [[Kap Hoornier]]). Als 1957 das Schwesterschiff ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]'' in einem Hurrikan sank und die Passat selbst kurz danach nur knapp dem Untergang in einem Orkan entging, wurde das Schiff vor dem Hintergrund sinkender [[Rentabilität]] außer Dienst gestellt.<br />
<br />
Heute dient die ''Passat'' als Museum, Übernachtungsort und Veranstaltungsort.<ref name="wissensorte">Faltblatt „Schiffe als Wissensorte. Treffen der Flying P-Liner [[Kruzenshtern (Schiff)|Kruzensthern]] (Padua) und Passat. Do 09. - So 12. Juni 2016. (...) Konzept und Idee: Dr. Iris Klaßen und Susanne Kasimir“</ref><br />
<br />
== Nutzung als Museumsschiff ==<br />
1959 wurde die ''Passat'' von der Stadt [[Lübeck]] gekauft, und seit 1960 ist sie als stationäres [[Museumsschiff]], [[Jugendherberge]] und Veranstaltungsort in Travemünde im Segelschiffhafen an der [[Trave]]mündung [[Auflieger (Schifffahrt)|aufgelegt]]. Seit 1978 steht die ''Passat'' unter [[Denkmalschutz]] und gilt heute als das Wahrzeichen von Travemünde. Die ''Passat'' steht als Veranstaltungsort, Museumsschiff (60.000 Besucher, Stand 1996)<ref name="Stadtzeitung" /> und im Sommer für Schulklassen als Jugendherberge zur Verfügung und bietet 106 Betten in 35 [[Kajüte]]n<ref>[http://www.ss-passat.com/aktiv.html Benutzungshinweise (JavaScript nötig)]</ref>, ferner drei Gruppenräume.<ref name="Gruppenfahrten">[http://www.gruppenfahrten.com/Hausseite.php?UID=DidUIdTb&Hnr=3272&sSqlSelect=+and+LAND%3D%27D%27+ Übernachtungsdaten für die ''Passat'' auf gruppenfahrten.com] (abgerufen am 14. November 2006)</ref> Auf der ''Passat'' kann standesamtlich geheiratet werden. Daneben gibt es auch die nicht-standesamtliche zeremonielle Kapitänstrauung.<ref>''Ja-Wort an Bord.'' In: Travemünde aktuell 07/2014, S. 8. Autorenkürzel HN.</ref><ref>[http://www.ss-passat.com/aktuell.html Aktuelle Nutzung].</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Bis zum Zweiten Weltkrieg ===<br />
[[Datei:Typenschild Passat.jpg|mini|Typenschild mit Baunummer]]<br />
1910 ging das Fünfmast[[vollschiff]] ''[[Preußen (Schiff, 1902)|Preußen]]'' der Reederei F.&nbsp;Laeisz verloren. Wegen des Rückgangs der Frachtsegelschifffahrt und mangelnden Frachtangebots für Großsegler auf den Ausreisen nach Südamerika gab F.&nbsp;Laeisz bei der Hamburger Werft [[Blohm + Voss|Blohm & Voss]] als Ersatz die beiden kleineren Viermastbarken ''Passat'' und ''[[Peking (Schiff)|Peking]]'' in Auftrag, deren Ladekapazitäten nur etwa halb so groß waren. Am 2.&nbsp;März 1911 wurde der Kiel der ''Passat'' gelegt.<br />
<br />
Beim [[Stapellauf]] am 20.&nbsp;September 1911 wurde das Schiff nach dem [[Passat (Windsystem)|Passatwind]] benannt. [[Schiffstaufe|Taufpatin]] war Gertrud Grau, der Taufspruch der ''Passat'' lautete:<br />
<br />
<poem><br />
:Der Sturm bedroht in der Nordsee den Segler.<br />
:Dichter Nebel im verkehrsreichen Kanal bereitet Gefahr.<br />
:Des Ozeans ganze Wucht trifft ihn in der Biscaya.<br />
:Erst wenn der Wendekreis überschritten,<br />
:zieht mit den vom Passat geschwellten Segeln das Schiff in schnellem Lauf seinem Ziele zu.<br />
:Mögen günstige Winde Dich, Du stolzes Schiff,<br />
:stets schnell und sicher in den schützenden Hafen geleiten.<br />
:Diesem Wunsche soll Dein Name Ausdruck geben.<br />
:Ich taufe Dich ''Passat''.<ref name="Luebeck">[http://www.luebeck.de/tourismus_freizeit/passat/geschichte.html Webseite von Luebeck: Tourismus] (abgerufen am 14. November 2006; einige Passagen der Seite sind wortgleich mit der Webseite des Vereins [http://www.ss-passat.com/ ''Rettet die Passat e.V.''])</ref><br />
</poem><br />
<br />
Für einen Preis von 680.000&nbsp;[[Goldmark]]<ref name="ss-passat">[http://www.ss-passat.com/ Webseite des Vereins ''Rettet die Passat e.V.''] (abgerufen am 14. November 2006)</ref> war das Schiff am 25.&nbsp;November 1911 seefertig. Am 24.&nbsp;Dezember 1911 lief die ''Passat'' unter Kapitän J. Wendler zu ihrer [[Jungfernfahrt]] von Hamburg um [[Kap Hoorn]] nach [[Chile]] aus. In der Folge wurde die ''Passat'' zwischen [[Europa]] und [[Lateinamerika]] eingesetzt. Sie zeigte dabei ausgezeichnete Segeleigenschaften<ref name="ss-passat" />, erreichte unter 4.100&nbsp;m² [[Segelfläche]] eine Geschwindigkeit von bis zu 18&nbsp;[[Knoten (Einheit)|Knoten]]<ref name="Luebeck" /> und bot dadurch der zunehmenden Dampfschifffahrt eine ernstzunehmende Konkurrenz.<ref name="ss-passat" /><br />
<br />
1914 blieb das Schiff in der Folge des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] sieben Jahre (nach anderen Angaben fünf Jahre<ref name="esys">[http://www.esys.org/bigship/passat.html Private Webseite „Europäisches Segel-Informationssystem“] (abgerufen am 14. November 2006)</ref>) im Hafen von [[Iquique]] in Chile und kehrte erst im Mai 1921 nach Europa ([[Marseille]]) zurück. Dort wurde die ''Passat'' als Kriegsentschädigung an Frankreich abgetreten. Weil der französische Staat keinen Bedarf an dem Schiff hatte, wurde es zum Kauf angeboten, im Dezember 1921 erwarb die Reederei Laeisz ihr Schiff zum Preis von 13.000 [[Pfund Sterling|Britischen Pfund]] zurück und setzte es ab dem folgenden Jahr wieder im [[Nitrate#Salpeter|Salpeterhandel]] ein.<ref name="ss-passat" /><br />
<br />
[[Datei:Segel einer Viermastbark.png|mini|[[Rahsegel|Segelbezeichnung]] der [[Viermastbark]] ''Passat'']]<br />
1925 wurde sie zum frachttragenden [[Schulschiff]] umgebaut. Durch ihre Geschwindigkeit war die ''Passat'' in dieser Zeit rentabler als jedes [[Dampfschiff]].<ref name="luebeck">[http://www.luebeck.de/tourismus/sightseeing/passat/geschichte.html Offizielle Webseite von Lübeck: Geschichte der ''Passat''] (abgerufen am 14. November 2006)</ref> Am 28.&nbsp;August 1928 kollidierte sie unter Kapitän Eilert Müller mit dem französischen Dampfschiff ''Daphne''. Müller ließ die Besatzung der ''Daphne'' über den [[Klüverbaum]] auf die ''Passat'' kommen, dann ließ er [[backbrassen]] (zurückfahren) und fuhr das Schiff damit frei. Die ''Daphne'' sank mit ihrer Ladung von 2.000 Tonnen Erz, während die ''Passat'' mit kleineren Schäden zur Reparatur auf die Werft nach [[Rotterdam]] musste und schon am 2.&nbsp;September ihre Reise nach Chile fortführen konnte. Am 25.&nbsp;Juni 1929 kam es erneut zu einem Unfall, die ''Passat'' stieß an Backbord mit dem englischen Dampfschiff ''British Governor'' zusammen. Wieder wurde sie auf die Werft nach Rotterdam gebracht, diesmal mit schwereren Schäden, so dass sie erst am 18.&nbsp;Juli weitersegeln konnte.<ref name="Rettet-historic">[http://www.ss-passat.com/historical.html ''Geschichte Viermastbark „Passat“'' auf der Webseite des Vereins ''Rettet die Passat e.V.''] (abgerufen 3.&nbsp;Oktober 2012)</ref><br />
<br />
Als die [[Salpeterfahrt]]en durch die großtechnische Herstellung ([[Haber-Bosch-Verfahren]], [[Ostwald-Verfahren]]) von [[Natriumnitrat|Salpeter]] (als Stickstoffdünger und Sprengstoff anstatt des Chilesalpeters) unrentabel wurden, verkaufte F.&nbsp;Laeisz die ''Passat'' 1932 an den finnischen Reeder [[Gustaf Erikson]]. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff auf sieben Fahrten nach Australien eingesetzt. 1934, 1937 und 1938 gewann sie dabei die [[Weizenregatta]], ein inoffizielles, aber prestigeträchtiges Wettrennen der frachtfahrenden Großsegler von Europa nach Australien und, mit einer Weizenladung, über [[Kap Hoorn]] zurück nach Europa.<br />
<br />
=== Vom Beginn des Zweiten Weltkriegs bis 1959 ===<br />
1939 ging das Schiff auf der Reede seines Heimathafens vor Anker und wurde 1944 nach [[Stockholm]] geschleppt und dort während dem Krieg als Getreidespeicher eingesetzt.<br />
<br />
Nach dem Krieg blieben Erikson nur drei Großsegler, die ''Pommern'', die ''Viking'' und die ''Passat''. Nachdem Erikson 1947 gestorben war, erhielt seine Reederei zusätzlich 1948 die im Krieg beschlagnahmten Schiffe ''Pamir'' und ''Archibald Russell'' zurück. Die ''Passat'' gewann daraufhin 1949 noch einmal die Weizenregatta. Danach bemühte sich Eriksons's Sohn sämtliche Großsegler abzustossen und die Reederei ausschliesslich auf Dampfschiffe umzustellen. So wurde die ''Passat'' ebenso wie die ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]'' vorerst als Lagerraum an die britische Regierung verchartert.<br />
<br />
Als die Charter 1951 ablief, wurden die beiden Schiffe an belgische Abwracker verkauft. Eine Interessengemeinschaft um Kapitän Helmut Grubbe und den Lübecker Reeder Heinz Schliewen rettete die beiden Schiffe und überführte sie nach Kiel, wo sie am 25.&nbsp;September 1951 ankamen. In der Folge wurden die Schiffe bei den [[Howaldtswerke-Deutsche Werft|Howaldtswerken]] in [[Kiel]] zu frachttragenden Segelschulschiffen umgebaut. Um in Zukunft Schlepperkosten zu sparen, erhielt die ''Passat'' einen Hilfsmotor – einen früheren U-Boot-Dieselmotor von 1000&nbsp;PS.<ref name="luebeck" /> Größere Veränderungen waren außerdem nötig, um den Sicherheitsstandards des neugegründeten Arbeitsausschusses „Segelschulschiffe“ des Bundesverkehrsministeriums zu genügen.<!--<ref name="WP Pamir">[[Pamir (Schiff)|Wikipedia-Artikel „Pamir“]]</ref> keine zitierbare Quelle--><br />
<br />
Die Viermastbarken wurden wieder in Betrieb genommen. Auf den Fahrten wurden nun zusätzlich Berufsschiffer seemännisch ausgebildet. Unter Kapitän Herrmann Heuer brach die ''Passat'' am 12.&nbsp;Februar 1952 zu ihrer ersten Fahrt als deutsches Segelschulschiff auf und fuhr mit 54 Kadetten an Bord von Brake nach Südamerika. Im Dezember 1952 ging es unter Kapitän Günther von der Ostküste Südamerikas nach [[Aarhus]] ([[Dänemark]]). Doch es kam zu Finanzierungsschwierigkeiten. Im Februar 1953 musste die Reederei Schliewen Konkurs anmelden, die ''Passat'' wurde nach Travemünde überführt.<br />
<br />
Im Dezember 1954 wurde die ''Passat'' von der „[[Stiftung Pamir und Passat]]“ übernommen, die von einem Konsortium von 40 deutschen Reedern gegründet worden war. Unter der Kontorflagge von Zerssen & Co. wurde die ''Passat'' wieder zwischen Europa und Südamerika ([[Argentinien]] und [[Uruguay]]) eingesetzt.<br />
<br />
Wenige Wochen nach dem Untergang der ''Pamir'' 1957 überstand die ''Passat'' Anfang November auf der Heimreise von [[Buenos Aires]] (Argentinien) nur knapp einen schweren Sturm: Südwestlich der [[Biscaya]] geriet sie in einen [[Orkan]], den sie vier Tage lang abreiten musste. Dabei verrutschte ihre Gersteladung, und sie erhielt zunehmend starke [[Backbord]]-Schlagseite bis zu 50–55°.<ref name="Arlt">Angabe von Klaus Arlt, damals Jungmann auf der ''Passat'', in einem {{Webarchiv | url=http://www.perfect4all.de/1271.html | wayback=20120822024957 | text=Interview mit dem Magazin „perfect4all“}} (abgerufen am 15. November 2006)</ref> Anders als auf der ''Pamir'' konnte auf der ''Passat'' aber unter anderem der [[Steuerbord]]-Tieftank geflutet werden (5.&nbsp;November 1957). Das Schiff behielt zwar weiterhin eine gefährliche Schräglage und lief die letzten eineinhalb Tage unter Kentergefahr. Am 8.&nbsp;November 1957 lief die ''Passat'' in [[Lissabon]] als Nothafen ein. Nach Umladen der Gerste konnte das Schiff aus eigener Kraft nach Hamburg weitersegeln. Dort wurde sie nach Löschen der Ladung ausgemustert und aufgelegt. Der ''Passat'' drohte erneut das Abwracken.<br />
<br />
=== Seit 1959: Im Eigentum von Lübeck ===<br />
[[Datei:Course 108.jpg|mini|links|[[Seemannsschulen in Deutschland|Priwall-Lehrgang 108 Steuerbordwache]] auf der ''Passat'' – Nov 1961 bis Feb 1962]]<br />
[[Datei:060715 Passat.jpg|mini|Die ''Passat'' in [[Travemünde]] 2006]]<br />
[[Datei:Viermastbark passat bei nacht.jpg|mini|Die ''Passat'' bei Nacht]]<br />
1959 wurde die ''Passat'' für 315.000 [[Deutsche Mark|DM]] von der [[Hansestadt]] [[Lübeck]] gekauft,<ref name="Stadtzeitung">{{Webarchiv | url=http://stadtzeitung.luebeck.de/artikelarchiv/1997/001/0010801.html | wayback=20070929102748 | text=Lübecker Stadtzeitung (18. November 1997). ''Masten verlassen das Schiff. Zweite Phase der Sanierung des Großseglers – ''Passat'' – beginnt.''}}</ref> in deren Eigentum sie bis heute geblieben ist. - Im Januar 1960 wurde die ''Passat'' unter Führung von Kapitän [[Robert Clauß]] von Hamburg zu ihrem heutigen Liegeplatz am [[Priwall]]ufer in Travemünde, nahe der Mündung der [[Trave]] überführt.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.nordzine.de/2010/06/05/ | wayback=20140201200308 | text=}}</ref> Die ''Passat'' wurde zunächst als Schulstätte für die [[Seemannsschulen in Deutschland|Schleswig-Holsteinische Seemannsschule]] und 1966 als Museum und internationale Begegnungsstätte –&nbsp;zum Beispiel im Rahmen des [[Jugendaustausch]]es des [[Deutsch-Französisches Jugendwerk|Deutsch-Französischen Jugendwerkes]]&nbsp;– in Betrieb genommen.<ref name="Luebeck Tourist">[http://www.luebeck-tourismus.de/index.php?option=com_content&task=view&id=88&Itemid=152 Offizielle Webseite der Stadt Lübeck (Travemünde Tourismus): ''Die Passat: Rahsegler in Rente. Der letzte echte Kap-Horn-Segler wurde zum Wahrzeichen Travemündes''] (abgerufen am 14. November 2006)</ref><br />
<br />
In späteren Jahren diente das Schiff als Jugendherberge. Die ''Passat'' wurde mit Toiletten, Waschräumen und Duschen ausgerüstet. Da die ''Passat'' nun festlag, wurde auch permanent Frischwasser (Trinkwasser) vom Land genutzt. Dennoch erinnert weiterhin viel an das frühere Leben auf dem Schiff, nicht nur die Enge der Gruppen-Unterkünfte. So sind noch immer die Schweineställe auf dem [[Vorschiff]] zu sehen, in denen in den aktiven Zeiten des Schiffs Lebendvieh als Ergänzung des Proviants gehalten wurde.<ref name="Luebeck Tourist" /><br />
<br />
1978 wurde das Schiff als Beispiel deutscher Seefahrtsgeschichte unter Denkmalschutz gestellt.<ref name="Luebeck" /> Ein Jahr später wurde von Mitgliedern des Lübecker Sportausschusses der Verein „Rettet die ''Passat'' e.V.“ gegründet, der seither für den Erhalt der ''Passat'' arbeitet.<br />
<br />
1997 bis 1998 wurde die ''Passat'' für 7,2&nbsp;Mio. DM auf der Flender-Werft im Auftrag der Stadt Lübeck einer Grundinstandsetzung unterzogen.<ref name="Luebeck Tourist" /> Unter anderem wurden 5.000 der 24.000 Nietköpfe des Schiffes von außen nachgeschweißt, und rund 1000 Löcher in Blechen auf dem Schiff repariert. Außerdem barg man die beiden rund 4&nbsp;t schweren [[Anker]] des Schiffes, die seit Jahren auf dem Grund der Trave lagen.<ref name="Stadtzeitung" /><br />
<br />
Das Schiff ist nach wie vor schwimmfähig, aber nicht mehr fahrtüchtig – der mit Schweißarbeiten reparierte Stahlrumpf ist nicht mehr flexibel genug, um der Gewalt von Wellen auf der offenen See standzuhalten.<ref name="Luebeck Tourist" /> Viele Lübecker und Besucher haben den Wunsch geäußert, das Schiff wieder in einen fahrttüchtigen Zustand zu versetzen und als Segelschiff einzusetzen. Es wurde auch ein Verein zu diesem Zweck gegründet. Die Stadt Lübeck hat vor allem wegen der ungewissen Finanzierung entsprechende Pläne stets abgelehnt. Der Verein ''Passatwind e.&nbsp;V.'' hat sich daraufhin den Neubau einer Dreimastbark unter dem Namen ''Passatwind'' zum Ziel gesetzt; die Konstruktionspläne nehmen sich das 1953 in Hamburg gebaute indonesische Schulschiff ''[[Dewaruci]]'' zum Vorbild.<ref name="Passatwind">[http://passatwind-sailing.de/ Verein Passatwind e.V.: ''Das Projekt. Das Schiff''] (abgerufen 17. Dezember 2010)</ref> Zurzeit soll außerdem von einem wohlhabenden Reeder eine Kopie des Schiffes gebaut werden, das anstatt der ''Passat'' als aktives Segelschiff auf Fahrt gehen soll.<ref name="Luebeck" /><br />
<br />
Im Mai 2011 wurde der 100. „Geburtstag“ des Schiffs begangen.<ref>sueddeutsche.de 9. Mai 2011: [http://www.sueddeutsche.de/auto/jubilaeum-viermastbark-passat-der-fliegende-hamburger-1.1095527 ''Der fliegende Hamburger'']</ref><br />
<br />
Die jährlichen Erhaltungskosten der ''Passat'' liegen pro Jahr bei ca. 350.000 Euro, gemeinsam getragen von der Stadt Lübeck und durch Spenden (Stand 2016).<ref name="wissensorte"/><br />
<br />
== Schwesterschiffe: „Die acht Schwestern“ ==<br />
[[Datei:Travemuende-Kruzenstern-Passat.JPG|mini|Die ''Kruzenshtern'' trifft die ''Passat'' anlässlich deren hundertsten Geburtstags (2011)]]<br />
Wegen der Ähnlichkeit in Bauart und Größe hießen die letzten acht Viermastbarken von F.&nbsp;Laeisz „Die acht Schwestern“: ''[[Pangani (Schiff)|Pangani]]'' (1903), ''[[Petschili]]'' (1903), ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]'' (1905), ''[[Peking (Schiff)|Peking]]'' (1911), ''Passat'' (1911), ''[[Pola (Schiff, 1916)|Pola]]'' (1918), ''[[Priwall (Schiff)|Priwall]]'' (1920) und ''[[Kruzenshtern (Schiff)|Padua]]'' (1926; heute ''Krusenstern''), obwohl streng genommen nicht alle von ihnen echte [[Schwesterschiff]]e waren. Echte Schwesterschiffe waren ''Peking'' und ''Passat'' bzw. ''Pola'' und ''Priwall'', die jeweils nach gleichen Bauplänen erstellt waren. Die ''Pamir'' hatte abweichende Hauptabmessungen, die auch auf den Versuch zurückgingen, die Rumpfform des Seglers im Verhältnis zur Ladefähigkeit zu optimieren.<br />
<br />
Nach sehr unterschiedlichen Schicksalen sind von den „acht Schwestern“ heute noch die ''Passat'' (Travemünde), die ''Peking'' ([[Hamburg]]/[[Brunsbüttel]]) und die ''Krusenstern'' (ex ''Padua'') erhalten. Die ''Krusenstern'' ist das einzige der Schiffe, das –&nbsp;als Segelschulschiff des russischen Ministeriums für Fischwirtschaft mit Heimathafen [[Kaliningrad]]&nbsp;– heute noch zur See fährt.<br />
<br />
Die Stahl[[viermastbark]] ''Pangani'' wurde 1913 im Ärmelkanal von einem französischen Dampfer gerammt und sank nach nur zehn Betriebsjahren; nur vier der vierunddreißig Besatzungsmitglieder überlebten das Unglück. Die Stahlviermastbark ''Petschili'' strandete durch einen Norder (nördlicher Sturm an der Südwestküste Südamerikas) nach einem Bruch der Ankerkette am 12.&nbsp;Juli 1919 bei [[Valparaíso]]. Die ''Pola'' kam für F. Laeisz nie in Fahrt, sondern ging direkt als [[Reparation]]szahlung nach Frankreich und fuhr dort als ''Richelieu''; sie wurde nach einem Brand 1926 in [[Baltimore]] abgewrackt. Die ''Priwall'' wurde 1941 an die [[chile]]nische Regierung verschenkt, die sie als Schulschiff ''Lautaro'' einsetzte; 1945 ging das Schiff nach einem Ladungsbrand ([[Guano]]) verloren. Die ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]'' sank am 21.&nbsp;September 1957 in einem Hurrikan.<br />
<br />
== Vom Deck der Passat ==<br />
<gallery widths=160px heights=120px perrow=4><br />
Travemünde Passat 2013 01.jpg<br />
Travemünde Passat 2013 04.jpg<br />
Travemünde Passat 2013 05.jpg<br />
Travemünde Passat 2013 06.jpg<br />
</gallery><br />
<br />
== Ehrungen ==<br />
Der Stamm der [[Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder|Christlichen Pfadfinder]] aus dem Württembergischen [[Ottmarsheim (Besigheim)|Ottmarsheim]] ist nach der Passat benannt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
Weitere erhaltene [[Viermastbark]]en sind die ''[[Viking (Schiff, 1907)|Viking]]'' im [[Göteborg]]er Hafen und die ''[[Pommern (Schiff, 1903)|Pommern]]'' im finnischen [[Mariehamn]] auf den [[Åland]]-Inseln und die heute noch fahrende ''[[Sedov (Schiff)|Sedov]]'' (Murmansk), die als Kulisse für den Film ''[[Der Untergang der Pamir]]'' diente und dafür die Farben der Pamir / Reederei F. Laeisz erhielt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* {{Literatur|Autor=Thomas Böttcher|Titel=Viermastbark Passat, eine Baudokumentation|Verlag=Oceanum Verlag e.K.|Ort=Wiefelstede|Jahr=2013|Auflage=1.|ISBN=978-3-86927-012-8}}<br />
* {{Literatur|Autor=Uwe Hansen, Dirk Poppinga|Titel=100 Jahre Viermastbark Passat|Verlag=Oceanum Verlag e.K.|Ort=Wiefelstede|Jahr=2011|Auflage=1.|ISBN=978-3-86927-006-7}}<br />
* {{Literatur|Autor=Hans-Jörg Furrer|Titel=Die Vier- und Fünfmast-Rahsegler der Welt|Verlag=Koehler|Ort=Herford|Jahr=1984|Seiten=161|ISBN=3-7822-0341-0}}<br />
* Andreas Gondesen: ''Die letzten Flying P-Liner'', Schriften des Deutschen Schifffahrtsmuseums, Bremerhaven, Band 69. Oceanum Verlag 2010 ISBN 978-3-86927-069-2.<br />
* {{Literatur|Autor=Kurt Grobecker|Titel=Passat. Das abenteuerliche Leben eines Windjammers|Ort=Lübeck|Verlag=LN-Verlag|Jahr=1982|ISBN=3-87498-321-8}}<br />
* {{Literatur|Autor=Peter Klingbeil|Titel=Flying P-Liner – Die Segelschiffe der Reederei F. Laeisz|Verlag=„Die Hanse“|Ort=Hamburg|Jahr=2000|Auflage=2.|ISBN=3-434-52562-9}}<br />
* {{Literatur|Autor=Hellmut Jebens|Titel=Passat im Novembersturm|Verlag=Koehler|Ort=Herford|Jahr=1977|Auflage=4.|ISBN=3-7822-0126-4}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commonscat|Passat (ship, 1911)|''Passat''}}<br />
* [http://www.ss-passat.com/ Webseite des Vereins „Rettet die ''Passat'' e.V.“] mit vielen Informationen zum Schiff<br />
* [http://www.perfect4all.de/1274.html Historische Photos von Klaus Arlt]<br />
* [https://plus.google.com/photos/102593357357511681844/albums/6068922804282357377 Fotoalbum] (Tagesbesichtigung und Nachtaufnahmen vom Oktober 2014)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate|article=DMS|NS=53/57/28.839318/N|EW=10/52/51.147823/E|type=landmark|dim=100|region=DE-SH}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4277812-8|VIAF=143865011}}<br />
<br />
[[Kategorie:Frachtsegler]]<br />
[[Kategorie:Viermaster]]<br />
[[Kategorie:Segelschulschiff]]<br />
[[Kategorie:Museumsschiff]]<br />
[[Kategorie:Lübecker Hafen]]<br />
[[Kategorie:Museum in Lübeck]]<br />
[[Kategorie:Kulturdenkmal in Lübeck-Travemünde]]<br />
[[Kategorie:Großsegler aus Deutschland]]<br />
[[Kategorie:Schiff (F. Laeisz)]]<br />
[[Kategorie:Bark]]<br />
[[Kategorie:Blohm + Voss]]<br />
[[Kategorie:Schiff (Deutschland)]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Weizenregatta&diff=174767921Diskussion:Weizenregatta2018-03-07T01:31:13Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: </p>
<hr />
<div>== Prämie ==<br />
Stimmt das: "wurde von den einzelnen Reedereien für die schnellste Heimreise auch eine Prämie gezahlt"?<br />
<br />
Der englische Artikel zitiert ein Buch aus dem Jahr 2000, demnach waren die Schiffseigner weniger angetan (weil beim schnell Segeln mehr kaputtginge, und die Fahrt dadurch teurer würde). Vielleicht ist beides richtig, und es war von Reederei zu Reederei unterschiedlich, oder in späteren Jahren aus Kostengründen anders gehandhabt (zumal wenn die letzten Schiffe eh für die selbe Reederei liefen und sicht bestfalls 'selbst überholen' konnen).<br />
<br />
== 1932 und 1937 ==<br />
In den Jahren sind jeweils zwei Gewinner(innen) mit unterschiedlichen Fahrtzeiten angegeben. Im deutschen Artikel liest sich das so, als ob es in den Jahren zwei Fahrten gegeben hat. Die englische Version des Artikels nennt auch zwei Schiffe pro Jahr, aber jeweils mit der selben Fahrtzeit (was - wenn's stimmt - nur eine Fahrt pro Jahr nahelegt, mit zwei Schiffen die jeweils gleich schnell waren).--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:20, 7. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== 1940er Jahre ==<br />
Die 1940er Jahre fehlen in der Liste "Beteiligte Schiffe der Jahre 1921–1939" (die bei Erweiterung natürlich in "-1949" umbenannt werden sollte.<br />
*1949 wären die Schiffe Pamir und Passat (laut Einleitung des bestehenden Artikels).<br />
*1946 haben welche Schiffe teilgenommen? Und stimmt das Jahr überhaupt? Die englische Version gibt 1948 anstelle von 1946 an, eins von beiden ist wohl falsch.<br />
--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:05, 7. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== Gender (traditionell) ==<br />
<br />
Zu den Bildunterschriften: Müßten die Schiffe nicht eher als Siegerinnen (anstelle Sieger) bezeichnet werden?--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:05, 7. Mär. 2018 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Weizenregatta&diff=174767818Diskussion:Weizenregatta2018-03-07T01:20:51Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: </p>
<hr />
<div>== 1932 und 1937 ==<br />
In den Jahren sind jeweils zwei Gewinner(innen) mit unterschiedlichen Fahrtzeiten angegeben. Im deutschen Artikel liest sich das so, als ob es in den Jahren zwei Fahrten gegeben hat. Die englische Version des Artikels nennt auch zwei Schiffe pro Jahr, aber jeweils mit der selben Fahrtzeit (was - wenn's stimmt - nur eine Fahrt pro Jahr nahelegt, mit zwei Schiffen die jeweils gleich schnell waren).--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:20, 7. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== 1940er Jahre ==<br />
Die 1940er Jahre fehlen in der Liste "Beteiligte Schiffe der Jahre 1921–1939" (die bei Erweiterung natürlich in "-1949" umbenannt werden sollte.<br />
*1949 wären die Schiffe Pamir und Passat (laut Einleitung des bestehenden Artikels).<br />
*1946 haben welche Schiffe teilgenommen? Und stimmt das Jahr überhaupt? Die englische Version gibt 1948 anstelle von 1946 an, eins von beiden ist wohl falsch.<br />
--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:05, 7. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== Gender (traditionell) ==<br />
<br />
Zu den Bildunterschriften: Müßten die Schiffe nicht eher als Siegerinnen (anstelle Sieger) bezeichnet werden?--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:05, 7. Mär. 2018 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Weizenregatta&diff=174767633Diskussion:Weizenregatta2018-03-07T01:05:21Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: AZ: Die Seite wurde neu angelegt: == 1940er Jahre == Die 1940er Jahre fehlen in der Liste "Beteiligte Schiffe der Jahre 1921–1939" (di…</p>
<hr />
<div>== 1940er Jahre ==<br />
Die 1940er Jahre fehlen in der Liste "Beteiligte Schiffe der Jahre 1921–1939" (die bei Erweiterung natürlich in "-1949" umbenannt werden sollte.<br />
*1949 wären die Schiffe Pamir und Passat (laut Einleitung des bestehenden Artikels).<br />
*1946 haben welche Schiffe teilgenommen? Und stimmt das Jahr überhaupt? Die englische Version gibt 1948 anstelle von 1946 an, eins von beiden ist wohl falsch.<br />
--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:05, 7. Mär. 2018 (CET)<br />
<br />
== Gender (traditionell) ==<br />
<br />
Zu den Bildunterschriften: Müßten die Schiffe nicht eher als Siegerinnen (anstelle Sieger) bezeichnet werden?--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:05, 7. Mär. 2018 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Weizenregatta&diff=174767328Weizenregatta2018-03-07T00:31:27Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Beteiligte Schiffe der Jahre 1921–1939 */ Schreibweise Russell mit doppel-L, entsprechend dem Namen am Bug auf diversen Photos (Schreibweise mit einem L scheint allerdings aus irgendeinem Grund aus recht gebräuchlich zu sein)</p>
<hr />
<div>[[Datei:ClipperRoute.png|miniatur|Typische Segelroute für den Weizentransport]]<br />
[[Datei:Herzogin Cecilie SLV AllenGren.jpg|miniatur|Mehrfacher Sieger: [[Viermastbark]] ''[[Herzogin Cecilie]]'']]<br />
[[Datei:Pommern ship image 2005.jpg|miniatur|Viermastbark ''[[Pommern (Schiff, 1903)|Pommern]]'']]<br />
[[Datei:Viermastbark passat in luebeck travemuende.jpg|miniatur|Mehrfacher Sieger Viermastbark ''[[Passat (Schiff, 1911)|Passat]]'']]<br />
<br />
'''Weizenregatten''' waren [[Regatta|Regatten]] mit [[Großsegler]]n und wurden von [[Australien]] nach [[Europa]] ausgetragen. Bei diesen Regatten ging es hauptsächlich um den Ruhm, das Prestige und die Ehre des Schiffes, auf dem der Seemann fuhr. Um eine schnelle Heimreise mit Ladung zu fördern, wurde von den einzelnen [[Reederei]]en für die schnellste Heimreise auch eine Prämie gezahlt. Nach der Beladung mit [[Weizen]] in den Häfen des [[Spencer-Golf]]s mussten die Schiffe im Juni des Jahres zeitgleich das Wettrennen antreten. Verpflichtend für die Heimreise nach Europa war der Weg um [[Kap Hoorn]] (Südamerika).<br />
<br />
Die letzte Weizenregatta via [[Kap Hoorn]] für Handelsschiffe unter [[Segel]]n fand im Jahr 1949 statt. Die Schiffe waren die ''[[Passat (Schiff, 1911)|Passat]]'' und die ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]''.<br />
<br />
== Weizenregatten-Gewinner ==<br />
<br />
{| class="prettytable sortable" <br />
|- style="background-color:#dfdfdf"<br />
! style="width:10%"|Jahr <br />
! style="width:20%"|Land<br />
! style="width:20%"|Schiff<br />
! style="width:35%"|von/nach<br />
! style="width:15%"|Reisetage <br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1921<br />
| [[Finnland]]<br />
| ''Marlborough Hill''<br />
| [[Port Lincoln]] – [[Cobh|Queenstown]]<br />
| 91<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1922<br />
| Finnland<br />
| ''Milverton''<br />
| [[Melbourne]] – [[London]]<br />
| 90 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1923<br />
| [[Schweden]]<br />
| ''Beatrice''<br />
| Melbourne – London<br />
| 88 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1924<br />
| [[Deutschland]]<br />
| ''Greif''<br />
| [[Port Lincoln]] – [[Falmouth (Cornwall)|Falmouth]]<br />
| 110 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1925<br />
| Schweden<br />
| ''Beatrice''<br />
| [[Adelaide]] – Falmouth<br />
| 103<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1926<br />
| [[Frankreich]]<br />
| ''L’Avenir''<br />
| [[Geelong]] – [[Cap Lizard]]<br />
| 110 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1927<br />
| Finnland<br />
| ''[[Herzogin Cecilie]]''<br />
| Port Lincoln – Queenstown<br />
| 98<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1928<br />
| Finnland<br />
| ''Herzogin Cecilie''<br />
| Port Lincoln – Falmouth<br />
| 96<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1929<br />
| Finnland<br />
| ''Archibald Russell''<br />
| Melbourne – Queenstown<br />
| 93<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1930<br />
| Finnland<br />
| ''[[Pommern (Schiff, 1903)|Pommern]]''<br />
| [[Wallaroo_(South_Australia)|Wallaroo]] – Falmouth<br />
| 105<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1931<br />
| Finnland<br />
| ''Herzogin Cecilie''<br />
| Wallaroo – Falmouth<br />
| 93<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1932<br />
| Finnland<br />
| ''Parma''<br />
| [[Port Broughton]] – Falmouth<br />
| 103<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1932<br />
| Finnland<br />
| ''[[Pamir (Schiff)|Pamir]]''<br />
| Port Victoria – Falmouth<br />
|83<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1933<br />
| Finnland<br />
| ''Parma''<br />
| Port Victoria – Falmouth<br />
| 83<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1934<br />
| Finnland<br />
| ''[[Passat (Schiff, 1911)|Passat]]''<br />
| Wallaroo – Cap Lizard<br />
| 106<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1935<br />
| Deutschland<br />
| ''[[Priwall (Schiff)|Priwall]]''<br />
| Port Victoria – Falmouth<br />
| 91<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1936<br />
| Finnland<br />
| ''Herzogin Cecilie''<br />
| Wallaroo – Falmouth<br />
| 86<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1937<br />
| Finnland<br />
| ''Pommern''<br />
| Port Victoria – Falmouth<br />
| 94<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1937<br />
| Finnland<br />
| ''Passat''<br />
| Port Victoria – Falmouth<br />
| 98<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1938<br />
| Finnland<br />
| ''Passat''<br />
| Port Victoria – Queenstown<br />
| 91<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1939<br />
| Finnland<br />
| ''[[Moshulu]]''<br />
| Port Victoria – Queenstown<br />
| 91<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1946<br />
| Finnland<br />
| ''[[Viking (Schiff, 1907)|Viking]]''<br />
| Port Victoria – London<br />
| 93<br />
|- style="text-align:center"<br />
| 1949<br />
| Finnland<br />
| ''Passat''<br />
| Port Victoria – Falmouth<br />
| 110 <br />
|}<br />
<br />
== Beteiligte Schiffe der Jahre 1921–1939 ==<br />
<br />
{| class="prettytable sortable" <br />
|- style="background-color:#dfdfdf"<br />
! style="width:20%"|Schiff <br />
! style="width:20%"|Reisen<br />
! style="width:20%"|Beteiligte Jahre <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Passat''<br />
| 7<br />
| 1933–1939<br />
|- style="text-align:center"<br />
| Pamir <br />
| 7<br />
| 1932–1939 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Moshulu''<br />
| 4<br />
| 1936–1939 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Herzogin Cecilie''<br />
| 11<br />
| 1926–1936 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Pommern''<br />
| 11<br />
| 1929–1939<br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''L’Avenir''<br />
| 5<br />
| 1933–1937 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Ponape''<br />
| 7<br />
| 1929–1936 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Parma''<br />
| 5<br />
| 1932–1936<br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Archibald Russell''<br />
| 14<br />
| 1925–1939 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Viking''<br />
| 9<br />
| 1931–1939 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Lawhill''<br />
| 14<br />
| 1921–1939 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Killoran''<br />
| 10<br />
| 1927–1939 <br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Grace Harwar''<br />
| 8<br />
| 1921–1936<br />
|- style="text-align:center"<br />
| ''Winterhude''<br />
| 8<br />
| 1932–1939 <br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Salpeterfahrt]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://pamir.chez-alice.fr/Voiliers/Classe_A/Grainwe.htm The grain races] (englisch)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* [[Eric Newby]]: ''The Last Grain Race''. London, Picador 1990. ISBN 0330318853<br />
* Eric Newby: ''Learning the Ropes – An Apprentice in the Last of the Windjammers''. Deutsch: ''Lehrjahre vor dem Mast.'' Ed. Maritim, Hamburg 2001. ISBN 3892254222 (Newby war 1938/39 Besatzungsmitglied der [[Moshulu]].)<br />
<br />
[[Kategorie:Segelwettbewerb]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Trampeltier&diff=154024904Diskussion:Trampeltier2016-05-02T08:11:53Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Name */</p>
<hr />
<div>{{Diskussionsseite}}<br />
<br />
== Fliegen ==<br />
<br />
Bei dem Bild<br />
"Ein Dromedar und 5 Fliegen"<br />
is die Bennenung fehlerhaft.<br />
Meine jungen Augen sehen noch eine 6. Fliege.<br />
Mit Freundlichen Grüßen,<br />
Pascal {unsigniert}<br />
<br />
== Höcker ==<br />
<br />
Hallo, warum hat das Tier zwei Höcker ausgebildet? Ist das nicht unpraktischer, als sein Fett direkt am Körper (z.B. Bauch) auszubilden, wie es andere Säugetiere (und der Mensch :-) machen? [[unbekannter Nutzer]]<br />
:Sorry für die späte Antwort: Ich schätze mal, dass man mit einer "Wampe" ziemlich langsam ist, und da die Kamele außer Weglaufen wenig Möglichkeiten zur Feindabwehr haben, tragen sie das Fett halt dort, wo es am wenigsten im Weg ist: auf dem Rücken. --[[Benutzer:Bradypus|Bradypus]] 19:39, 21. Jan. 2007 (CET)<br />
<br />
Kamele sind eigentlich keine Fluchttiere. Sie haben in ihren Ursprungsgebieten ab ca. 2 Jahren Lebensgröße keine natürlichen Feinde mehr. Somit ist die "Wampe stört beim Laufen-Theorie" eher unwahrscheinlich. Da auch Dromedare ihr Fett nur auf dem Rücken herumschleppen, vermute ich, dass die Höcker mit den extremen Lebensräumen zu erklären sind. Sie dienen als Energie- und "Wasser"-Speicher (beim Abbau von Fett ensteht Wasser) für lange schlechte Zeiten und ich vermute, dass die Engergie/ Wassergewinnung aus reinem Fettspeicher (Höcker) effektiver funktioniert, als aus einem Fettabbau, von Fett, das am ganzen Körper gleichmäßig verteilt ist. [[unbekannter Nutzer]]<br />
<br />
:: Na ja. Trampeltiere sind sicher Fluchttiere, auch wenn in ihren kargen Lebensräumen Raubtiere wohl schon immer in verhältnimäßig geringer Dichte vorkommen. Zu bedenken sei aber, dass der Löwe bis ins späte Pleistozän (vor etwa 10.000 Jahren) in weiten Teilen Nordasiens vorkam und höchstwahrscheinlich die Evolution des Trampeltieres mit beeinflusste. Daher ist die Wampe schon ein denkbarer Grund. Ich könnte mir auch vorstellen, dass in den heißen zentralasiatischen Sommern ein Rundum-Fett-Polster sehr schlecht für den Wärmehaushalt der Tiere wäre.--[[Benutzer:Altaileopard|Altai]] 15:13, 14. Feb. 2007 (CET)<br />
<br />
Auch Wölfe reißen bekanntlich Wildpferde, Saigaantilopen und Wildrinder und sind über große Teile Asiens verbreitet. / Anatomisch ähnlich ist das Phänomen der Buckelrinder, die auch in Asien evolvierten. -- [[Spezial:Beiträge/147.142.186.54|147.142.186.54]] 20:40, 23. Feb. 2011 (CET)<br />
<br />
== Geschwindigkeit ==<br />
Gerade erzählte mir mein Freund Esche am Telefon davon, das letztes Jahr in Saarbrücken beim Pferderennen auch ein Kamelrennen stattfand. Er fand, dass die Kamele schneller als die Pferde wirkten. Ich sagte, kein Problem, das lese ich bei Wikipedia nach. Aber [[Pustekuchen]], keine Tempoangaben im Artikel. Weiß da jemand mehr? [[Benutzer:Rolz-reus|Rolz-reus]] 11:57, 8. Apr. 2007 (CEST)<br />
<br />
== Bild ==<br />
<br />
Zeigt das Bild tatsächlich ein "reinrassiges" (oder wie auch immer man sowas nennt) Dromedar?<br />
Mich erinnert das eher an etwas was ich bei Kamele unter Hybride gelesen habe: <br />
"Hybridbildungen kommen sowohl bei Altwelt- als auch bei Neuweltkamelen vor. Dromedare und Trampeltiere sind untereinander kreuzbar, die Hybride sind fortpflanzungsfähig und werden Tulus oder Bukhts genannt. Sie haben entweder einen einzelnen, lang gezogenen oder einen '''größeren und einen kleineren Höcker'''. Auch die Neuweltkamelarten sind untereinander kreuzbar und bringen fruchtbare Nachkommen zur Welt." Nun hab ich keine Ahnung, aber ich dachte eigentlich, die Höcker seien normalerweise leidlich gleich groß<br />
::Falls du das Taxoboxbild meinst, das dürfte meiner Meinung nach ein astreines Haus-[[Trampeltier]] (nicht [[Dromedar]]!) sein, der vordere Höcker hängt nur etwas herab.--[[Benutzer:Altaileopard|Altai]] 18:31, 14. Jan. 2008 (CET)<br />
:::: Ah ok jetzt erkenne ich es, danke. @ Dromedar/Trampeltier: ja klar, war bescheuert {unsigniert}<br />
<br />
== Name ==<br />
Woher stammt der Name "Trampeltier"? Doch bestimmt nicht, weil dieses Tier trampelt. --[[Benutzer:Didispandau|Didispandau]] 15:55, 13. Jul. 2008 (CEST)<br />
:Täte mich auch interessieren. Hinsichtlich Gewicht und Fußgröße könnte ich mir schon vorstellen, daß so ein Tier trampelt, aber vielleicht liege auch falsch, und die Tiere sind in Wahrheit sehr leise und vorsichtig. Gibt es dazu irgendwelche infos?<br />
:In anderen europäischen Sprachen scheinen Begriffe wie "Bactrian camel" und "chameau de Bactriane" gebräuchlicher zu sein. In sofern scheint "Trampeltier" eher ein deutscher Begriff zu sein. Es sei denn, es gäbe zum Beispiel in Asien ähnliche Bezeichnungen?<br />
:Ein paar internetseiten geben an, daß das Tier alternativ (ursprünglich?) "Trumeltier" heißt, und von "Dromedar" (bzw. "Tromedar") und/oder von "Trampeln" abgeleitet sein soll (wobei, bei "Trumel" würde ich persönlich eher auf https://de.wiktionary.org/wiki/Trommel anstelle von "Trampel" als ursprüngliche Wortherkunft tippen).--[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 10:11, 2. Mai 2016 (CEST)<br />
<br />
== Frage==<br />
"Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Trampeltiere dürfte sich über weite Teile [[Zentralasien]]s erstreckt haben ..." ist eine unschöne Spekulation. Wenn es kein Faktum ist, was ist es dann? [[Benutzer:Gamal|Gamal]] 14:53, 21. Jun. 2009 (CEST)<br />
:Natürlich ist es eine Spekulation. Aber es ist nicht genau bekannt, wo diese Tiere ursprünglich vorkamen, und diese Unsicherheit der Forschung wird im Artikel wiedergegeben. Die von dir gemachte Umwandlung in eine faktische Aussage ist durch keine Quellen abgedeckt und darum hier unzulässig. Mfg --[[Benutzer:Bradypus|Bradypus]] 17:02, 21. Jun. 2009 (CEST)<br />
<br />
::Spekulationen sollten in einer Enzyklopädie nicht vorkommen. Allenfalls als Ausnahme mag dies geschehen, wenn man die Spekulation einer Koriphäe zuschreiben kann. Von wo genau stammt also die Infor und ihrer Einschränkung durch "dürfte"? --[[Benutzer:Gamal|Gamal]] 17:16, 21. Jun. 2009 (CEST)<br />
:::Wissenschaftlich fundierte Annahmen dürfen sehr wohl dargestellt werden, müssen dann aber so formuliert sein, dass klar wird, dass es sich um eine nicht 100%ig gesicherte Annahme handelt. Eben das wird im Artikel getan. -- [[Benutzer:Cymothoa exigua|Cymothoa]] <sup>[[Benutzer Diskussion:Cymothoa exigua|Reden?]]</sup> 18:26, 21. Jun. 2009 (CEST)<br />
::::Der mitlerweile von [[Benutzer:Bradypus|Bradypus]] erarbeiteten Variante stimme ich zu. --[[Benutzer:Gamal|Gamal]] 08:15, 24. Jun. 2009 (CEST)<br />
<br />
== Nomenklatur==<br />
"Zwar findet sich bis heute die Bezeichnung C. ferus manchmal als wissenschaftlicher Name des Trampeltiers, doch ist laut den Prioritätsregeln des ICZN C. bactrianus als älterer der gültige Name."<br />
<br />
Das ist so nicht korrekt. Die ICZN sieht Ausnahmen vor bei Wildtierspezies von denen es domestizierte Formen gibt. In diesen Fällen ist stringent die Bezeichnung der Wildtierform anzuwenden, auch wenn die Bezeichnung der Haustierform die Ältere ist (siehe [http://www.iczn.org/BZNMar2003opinions.htm Opinion 2027]). Die korrekte Bezeichnung ist daher eindeutig [http://www.iucnredlist.org/apps/redlist/details/63543/0 Camelus ferus] --[[Benutzer:Didi 69|DJ]] 12:01, 24. Nov. 2009 (CET)<br />
<br />
:Die aktuelle Verwendung des Namens ''Camelus ferus'' in Kombination mit dem Autorennamen Linnaeus und dem Jahr 1758 ist in jedem Fall falsch! Linné hat in seinem Systema Naturae 1758 nicht den Namen ''ferus'' sondern den Namen ''bactrianus'' publiziert. Der Autor des Namens ''ferus'' ist Przewalski und auch nicht mit der Jahreszahl 1883 wie im Text vermerkt, sondern 1878. Als "''Camelus ferus'' Przewalski, 1878" wäre der Name richtig zu zitieren, wie es übrigens auch [http://www.iucnredlist.org/details/63543/0 IUCN] tut. Die Prioritätsregel ist in diesem Fall nach [http://www.biodiversitylibrary.org/item/107012#page/9 ICZN Opinion 2027] außer Kraft gesetzt.<br />
:Die Einschränkung ''"...stellen die wildlebenden Tiere nach Meinung mancher Forscher eine eigene Art oder Unterart dar"'' ist zur Zeit die Mehrheitsmeinung. Lediglich das deutsche und das spanische Wikipedia verwenden den Namen ''Camelus ferus''. Es ist zu überlegen, ob es sinnvoll ist Minderheitenmeinungen in einer Enzyklopädie als Mehrheitsmeinungen auzugeben. Fast alle anderen Wikipedia-Sprachen folgen nämlich [http://www.bucknell.edu/msw3/browse.asp?id=14200112 Mammal species of the world] als anerkanner Autorität der Säugetiersystematik und sehen die Wildform und die domestizierte Form als verschiedene Unterarten an. In diesem Fall tritt nämlich wieder das Prioritätsprinzip ein und der Name ''Camelus bactrianus'' erhält erneut Gültigkeit. Die Wildform ''Camelus bactrianus ferus'' wird dann als offizielle Unterart und nicht nur als Form betrachtet. Das ist zwar ein Kniff, der von der ICZN so möglicherweise nicht vorhergesehen war. Jedoch wurde der Name ''bactrianus'' Linnaeus bewusst nicht für ungültig erklärt. Beide Auffassungen lassen sich also mit guten Argumenten vertreten, aber die Nomenklaturregeln sollten in jedem Fall korrekt angewandt werden. Ich persönlich finde das Unterartkonzept auch ein wenig gekünstelt, und neige der deutschen Interpretation zu, doch im der Wissenschaft sind oft Kompromisse nötig. Aus diesem Grund wäre ich dafür sich dem internationalen Standard anzupassen und den Namen ''Camelus bactrianus'' verwenden. [[Benutzer:Kheller|Kheller]] ([[Benutzer Diskussion:Kheller|Diskussion]]) 23:18, 30. Jul. 2012 (CEST)<br />
:: Leider habe ich nach meinem Revert von Linnaeus auf Przewalski diese Disk zu spät entdeckt. Ich bin keineswegs Verfechter der neuen Artansprachen, welche nach meiner Ansicht auch nicht reglementiert, sondern empfohlen und freigestellt werden, der Revert bezog sich auf die falsche Zuweisung zum Erstbeschreiber der wiss. Art (wie immer die auch benannt ist), ähnlich wie du habe ich versucht, für den Afrikanischer Esel ([http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia_Diskussion:Redaktion_Biologie/Archiv/Juni_2012#Wildform_vs._Haustierform]] zu argumentieren. Ich persönlich halte die neuartigen Trennungen nach Haus- und Wildform für nicht korrekt und als willkürlich, dies müßte man aber in der Bio-Red. größer diskutieren!--[[Benutzer:DagdaMor|DagdaMor]] ([[Benutzer Diskussion:DagdaMor|Diskussion]]) 01:20, 2. Aug. 2012 (CEST)<br />
<br />
== Verbreitung und Lebensraum ==<br />
<br />
Unter "Verbreitung und Lebensraum" befindet sich eine falsche geografische Information.<br />
Omsk liegt nicht am Baikalsee, sondern viel weiter westlich,<br />
am Zusammenfluss von Om und Irtysch.<br />
<small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:202.72.242.77|202.72.242.77]] ([[Benutzer Diskussion:202.72.242.77|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/202.72.242.77|Beiträge]]) 12:19, 2. Mai 2010 (CEST)) </small><br />
<br />
== Systematik und Benennung ==<br />
<br />
In diesem Abschnitt steht als Vergleich, daß sich Mensch und Schimpanse genetisch um 5% unterscheiden. Nach allem, was ich bisher gelesen und gehört habe, liegt der Unterschied bei unter 2%.--[[Spezial:Beiträge/89.245.207.86|89.245.207.86]] 17:47, 26. Jul. 2010 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herr&diff=141683569Herr2015-05-02T06:01:54Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Überschrift "Geschichte". Braucht der Artikel zusätzlich eine Einleitung (die von ursprünglich höhergestellt zur heutigen Anrede reicht)?</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Herr als Ausdruck eines Über- oder Unterstellungsverhältnisses; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Herr (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
==Geschichte==<br />
<br />
'''Herr''' ([[Althochdeutsch|althochd.]] ''heriro, hèrero, hèrro'') ist die schon im [[9. Jahrhundert]] substantivisch gebrauchte Komparativform von ''hehr (her)'' und bezeichnete zunächst nur den Höhergestellten gegenüber dem Geringeren, den Befehlenden gegenüber dem [[Knecht]]e.<br />
<br />
Das Wort fand bald – als Eindeutschung des griechischen [[Kyrios (Christentum)|Kyrios]] und des lateinischen DOMINUS – Anwendung auf den himmlischen Herrscher ([[Gott]] oder [[Christus]]). <br />
<br />
In der höfischen Periode wurde ''Herr'' [[Ständeordnung|Standesname]] für die [[Adlige]]n, besonders die [[reichsunmittelbar]]en, die in der Würde nach den [[Fürst]]en und [[Graf]]en kamen und regierende Inhaber einer [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] waren. Der unerwachsene Sohn solcher Herren hieß ''Junc-he:rre'' ([[Junker]]). <br />
<br />
In den Städten ging der Name Herr auf die obrigkeitlichen Personen über; allgemeiner wurde er auch für [[Familienoberhaupt|Familienoberhäupter]], für [[Geistlich]]e, überhaupt für Personen, die Gewalt über etwas hatten, gebraucht. Der noch heute verwendete Begriff [[Dienstherr]] macht das Unterstellungsverhältnis eines Beamten deutlich.<br />
<br />
Noch heute wird ein Angehöriger eines Chorherren-Ordens (z. B. [[Prämonstratenser]], [[Augustiner-Chorherren]]) häufig als „Herr“ und nicht als „[[Pater]]“ [[Anrede|tituliert]].<br />
<br />
Die mit Herr verbundene [[Ständeordnung|Standesauszeichnung]] verwischte sich allmählich, und das Wort sank mit Beginn des 17.&nbsp;Jahrhunderts zu einer bloßen [[Höflichkeit]]sbezeigung herab. <br />
<br />
== Anrede ==<br />
{{Hauptartikel|Anrede}}<br />
{{Belege fehlen}}<br />
Heute ist „Herr“ die einfachste, allgemein übliche [[Anrede]]form für männliche Personen im Gegensatz zu „[[Frau]]“ für weibliche Personen. Dabei wird „Herr“ gewöhnlich nur in Verbindung mit dem [[Siezen]] angewandt, meist in Verbindung mit dem [[Familienname]]n. Sich selbst als „Herr“ zu bezeichnen (z.B.: „Ich bin Herr Schmidt“), ist im Deutschen unüblich.<br />
<br />
Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit „Herr“, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen. Ist ein ehemaliges [[Adelsprädikat]] Bestandteil des Namens, wird z. B. statt von „Herrn Grafen Lambsdorff“<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40615934.html Spiegel.de: Personalien] Verschiedenste Formen der Anrede von Otto Graf Lambsdorff, 1978</ref> oft vom „Grafen Lambsdorff“ gesprochen. Ihn dagegen mit „Herr Graf“ anzureden, drückt aus, dass der Anredende sich einer niedrigeren [[Klasse (Soziologie)|sozialen Klasse]] als der Angeredete zugehörig fühlt. Andere Interpretationen deuten die Anrede "Herr Graf" als Gleichstellung des Grafen in der bürgerlich-republikanischen Gesellschaft mit dem Otto Normalbürger "Herrn Müller".<br />
<br />
Beispiele für die Kombination der Anrede „Herr“ mit einer Funktion:<br />
* „Herr Richter“ oder „Herr Vorsitzender“ (mündlich zu einem [[Richter]])<br />
* auf Briefen „Herrn Abteilungsleiter [Eigenname]“ als schriftliche Destination (zu ergänzen „dem Herrn Abteilungsleiter“)<br />
* „Herr Pfarrer“ zu einem Pfarrer <br />
* "Herr Wachtmeister" oder "Herr Kommissar" zu einem Polizisten<br />
<br />
Des Weiteren ist es teilweise noch gängig, dass eine Person anstatt mit dem Familiennamen mit einem [[Akademischer Grad|akademischen Grad]] oder [[Berufstitel]] (z.&nbsp;B. „Herr [[Doktor]]“, insbesondere für praktizierende Ärzte), mit seiner [[Amtsbezeichnung]] (z. B. „Herr [[Inspektor]]“) oder [[Dienstgrad]] (z.&nbsp;B. „Herr [[General]]“) angeredet wird.<br />
<br />
Im englischen Sprachgebrauch wird ''Sir'' im Mündlichen mitunter synonym als Höflichkeitsfloskel für einen Mann verwendet, ohne dass der Angesprochene ein wirklicher geadelter [[Knight|Sir]] ist. Altertümlich steht „Herr“ sowohl für den [[Hausherr]]n, [[latein]]isch ''dominus'', wie auch für den [[Meister]], ''[[magister]]'', den Dienstherren. Im Kontext der [[Leibeigenschaft]] und [[Sklaverei]] kann die Anrede des Herrn dann im Englischen als ''Master'' übersetzt werden.<br />
<br />
== Begriffsumfeld ==<br />
* „Herr“ ist ein christliches [[Synonymie|Synonym]] für [[Gott]] (z. B. im Gebet ''Herr, vergib mir meine Sünden'').<br />
* „Herr der Finsternis“ wird synonym für den [[Teufel]] verwendet.<br />
* „Herr der Lage sein“ ist eine Bezeichnung für eine Person, die ein Ereignis unter Kontrolle hat.<br />
* „Herrchen“ ist ein [[Diminutiv|‚verniedlichendes‘]] Synonym für einen männlichen Haustierbesitzer.<br />
* Bisweilen wird „Herr“ im Deutschen auch als Synonym für [[Gentleman]] verwendet. <ref>[http://www.sueddeutsche.de/leben/der-moderne-gentleman-ein-herr-sollte-keine-plastiktuete-tragen-1.489439-4 ''Der moderne Gentleman: Ein Herr sollte keine Plastiktüte tragen.'']</ref><br />
* Außerdem wird „Herr“ auch synonym zu „Mann“ gebraucht.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* weibliche Formen<br />
** [[Herrin]]<br />
** [[Dame]]<br />
** [[Frau]]<br />
** [[Frouwe]]<br />
* verwandte Begriffe<br />
** [[Herrenzimmer]]<br />
** [[Gutsherr]]<br />
** [[Schirmherr]]<br />
** [[Hausherr]]<br />
** [[Dienstherr]]<br />
* fremdsprachige Formen<br />
** [[Señor]]<br />
** [[Signor]]<br />
** [[Mister]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Herr}}<br />
<br />
[[Kategorie:Titel]]<br />
[[Kategorie:Herr| ]]<br />
[[Kategorie:Anrede]]<br />
[[Kategorie:Mann (Bezeichnung)]]<br />
[[Kategorie:Standesbezeichnung]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herr&diff=141683423Herr2015-05-02T05:56:17Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Synonyme in den Abschnitt mit den übrigen Synonymen sortiert</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Herr als Ausdruck eines Über- oder Unterstellungsverhältnisses; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Herr (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
'''Herr''' ([[Althochdeutsch|althochd.]] ''heriro, hèrero, hèrro'') ist die schon im [[9. Jahrhundert]] substantivisch gebrauchte Komparativform von ''hehr (her)'' und bezeichnete zunächst nur den Höhergestellten gegenüber dem Geringeren, den Befehlenden gegenüber dem [[Knecht]]e.<br />
<br />
Das Wort fand bald – als Eindeutschung des griechischen [[Kyrios (Christentum)|Kyrios]] und des lateinischen DOMINUS – Anwendung auf den himmlischen Herrscher ([[Gott]] oder [[Christus]]). <br />
<br />
In der höfischen Periode wurde ''Herr'' [[Ständeordnung|Standesname]] für die [[Adlige]]n, besonders die [[reichsunmittelbar]]en, die in der Würde nach den [[Fürst]]en und [[Graf]]en kamen und regierende Inhaber einer [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] waren. Der unerwachsene Sohn solcher Herren hieß ''Junc-he:rre'' ([[Junker]]). <br />
<br />
In den Städten ging der Name Herr auf die obrigkeitlichen Personen über; allgemeiner wurde er auch für [[Familienoberhaupt|Familienoberhäupter]], für [[Geistlich]]e, überhaupt für Personen, die Gewalt über etwas hatten, gebraucht. Der noch heute verwendete Begriff [[Dienstherr]] macht das Unterstellungsverhältnis eines Beamten deutlich.<br />
<br />
Noch heute wird ein Angehöriger eines Chorherren-Ordens (z. B. [[Prämonstratenser]], [[Augustiner-Chorherren]]) häufig als „Herr“ und nicht als „[[Pater]]“ [[Anrede|tituliert]].<br />
<br />
Die mit Herr verbundene [[Ständeordnung|Standesauszeichnung]] verwischte sich allmählich, und das Wort sank mit Beginn des 17.&nbsp;Jahrhunderts zu einer bloßen [[Höflichkeit]]sbezeigung herab. <br />
<br />
== Anrede ==<br />
{{Hauptartikel|Anrede}}<br />
{{Belege fehlen}}<br />
Heute ist „Herr“ die einfachste, allgemein übliche [[Anrede]]form für männliche Personen im Gegensatz zu „[[Frau]]“ für weibliche Personen. Dabei wird „Herr“ gewöhnlich nur in Verbindung mit dem [[Siezen]] angewandt, meist in Verbindung mit dem [[Familienname]]n. Sich selbst als „Herr“ zu bezeichnen (z.B.: „Ich bin Herr Schmidt“), ist im Deutschen unüblich.<br />
<br />
Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit „Herr“, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen. Ist ein ehemaliges [[Adelsprädikat]] Bestandteil des Namens, wird z. B. statt von „Herrn Grafen Lambsdorff“<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40615934.html Spiegel.de: Personalien] Verschiedenste Formen der Anrede von Otto Graf Lambsdorff, 1978</ref> oft vom „Grafen Lambsdorff“ gesprochen. Ihn dagegen mit „Herr Graf“ anzureden, drückt aus, dass der Anredende sich einer niedrigeren [[Klasse (Soziologie)|sozialen Klasse]] als der Angeredete zugehörig fühlt. Andere Interpretationen deuten die Anrede "Herr Graf" als Gleichstellung des Grafen in der bürgerlich-republikanischen Gesellschaft mit dem Otto Normalbürger "Herrn Müller".<br />
<br />
Beispiele für die Kombination der Anrede „Herr“ mit einer Funktion:<br />
* „Herr Richter“ oder „Herr Vorsitzender“ (mündlich zu einem [[Richter]])<br />
* auf Briefen „Herrn Abteilungsleiter [Eigenname]“ als schriftliche Destination (zu ergänzen „dem Herrn Abteilungsleiter“)<br />
* „Herr Pfarrer“ zu einem Pfarrer <br />
* "Herr Wachtmeister" oder "Herr Kommissar" zu einem Polizisten<br />
<br />
Des Weiteren ist es teilweise noch gängig, dass eine Person anstatt mit dem Familiennamen mit einem [[Akademischer Grad|akademischen Grad]] oder [[Berufstitel]] (z.&nbsp;B. „Herr [[Doktor]]“, insbesondere für praktizierende Ärzte), mit seiner [[Amtsbezeichnung]] (z. B. „Herr [[Inspektor]]“) oder [[Dienstgrad]] (z.&nbsp;B. „Herr [[General]]“) angeredet wird.<br />
<br />
Im englischen Sprachgebrauch wird ''Sir'' im Mündlichen mitunter synonym als Höflichkeitsfloskel für einen Mann verwendet, ohne dass der Angesprochene ein wirklicher geadelter [[Knight|Sir]] ist. Altertümlich steht „Herr“ sowohl für den [[Hausherr]]n, [[latein]]isch ''dominus'', wie auch für den [[Meister]], ''[[magister]]'', den Dienstherren. Im Kontext der [[Leibeigenschaft]] und [[Sklaverei]] kann die Anrede des Herrn dann im Englischen als ''Master'' übersetzt werden.<br />
<br />
== Begriffsumfeld ==<br />
* „Herr“ ist ein christliches [[Synonymie|Synonym]] für [[Gott]] (z. B. im Gebet ''Herr, vergib mir meine Sünden'').<br />
* „Herr der Finsternis“ wird synonym für den [[Teufel]] verwendet.<br />
* „Herr der Lage sein“ ist eine Bezeichnung für eine Person, die ein Ereignis unter Kontrolle hat.<br />
* „Herrchen“ ist ein [[Diminutiv|‚verniedlichendes‘]] Synonym für einen männlichen Haustierbesitzer.<br />
* Bisweilen wird „Herr“ im Deutschen auch als Synonym für [[Gentleman]] verwendet. <ref>[http://www.sueddeutsche.de/leben/der-moderne-gentleman-ein-herr-sollte-keine-plastiktuete-tragen-1.489439-4 ''Der moderne Gentleman: Ein Herr sollte keine Plastiktüte tragen.'']</ref><br />
* Außerdem wird „Herr“ auch synonym zu „Mann“ gebraucht.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* weibliche Formen<br />
** [[Herrin]]<br />
** [[Dame]]<br />
** [[Frau]]<br />
** [[Frouwe]]<br />
* verwandte Begriffe<br />
** [[Herrenzimmer]]<br />
** [[Gutsherr]]<br />
** [[Schirmherr]]<br />
** [[Hausherr]]<br />
** [[Dienstherr]]<br />
* fremdsprachige Formen<br />
** [[Señor]]<br />
** [[Signor]]<br />
** [[Mister]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Herr}}<br />
<br />
[[Kategorie:Titel]]<br />
[[Kategorie:Herr| ]]<br />
[[Kategorie:Anrede]]<br />
[[Kategorie:Mann (Bezeichnung)]]<br />
[[Kategorie:Standesbezeichnung]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herr&diff=141683374Herr2015-05-02T05:53:20Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Anrede */ Verweis auf Hauptartikel Anrede, eventuell könnte der Abschnitt Anrede mit Beispielen entsprechend gekürzt werden</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Herr als Ausdruck eines Über- oder Unterstellungsverhältnisses; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Herr (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
'''Herr''' ([[Althochdeutsch|althochd.]] ''heriro, hèrero, hèrro'') ist die schon im [[9. Jahrhundert]] substantivisch gebrauchte Komparativform von ''hehr (her)'' und bezeichnete zunächst nur den Höhergestellten gegenüber dem Geringeren, den Befehlenden gegenüber dem [[Knecht]]e.<br />
<br />
Das Wort fand bald – als Eindeutschung des griechischen [[Kyrios (Christentum)|Kyrios]] und des lateinischen DOMINUS – Anwendung auf den himmlischen Herrscher ([[Gott]] oder [[Christus]]). <br />
<br />
In der höfischen Periode wurde ''Herr'' [[Ständeordnung|Standesname]] für die [[Adlige]]n, besonders die [[reichsunmittelbar]]en, die in der Würde nach den [[Fürst]]en und [[Graf]]en kamen und regierende Inhaber einer [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] waren. Der unerwachsene Sohn solcher Herren hieß ''Junc-he:rre'' ([[Junker]]). <br />
<br />
In den Städten ging der Name Herr auf die obrigkeitlichen Personen über; allgemeiner wurde er auch für [[Familienoberhaupt|Familienoberhäupter]], für [[Geistlich]]e, überhaupt für Personen, die Gewalt über etwas hatten, gebraucht. Der noch heute verwendete Begriff [[Dienstherr]] macht das Unterstellungsverhältnis eines Beamten deutlich.<br />
<br />
Noch heute wird ein Angehöriger eines Chorherren-Ordens (z. B. [[Prämonstratenser]], [[Augustiner-Chorherren]]) häufig als „Herr“ und nicht als „[[Pater]]“ [[Anrede|tituliert]].<br />
<br />
Die mit Herr verbundene [[Ständeordnung|Standesauszeichnung]] verwischte sich allmählich, und das Wort sank mit Beginn des 17.&nbsp;Jahrhunderts zu einer bloßen [[Höflichkeit]]sbezeigung herab. <br />
<br />
Bisweilen wird „Herr“ im Deutschen auch als Synonym für [[Gentleman]] verwendet. <ref>[http://www.sueddeutsche.de/leben/der-moderne-gentleman-ein-herr-sollte-keine-plastiktuete-tragen-1.489439-4 ''Der moderne Gentleman: Ein Herr sollte keine Plastiktüte tragen.'']</ref><br />
<br />
Außerdem wird „Herr“ auch synonym zu „Mann“ gebraucht.<br />
<br />
== Anrede ==<br />
{{Hauptartikel|Anrede}}<br />
{{Belege fehlen}}<br />
Heute ist „Herr“ die einfachste, allgemein übliche [[Anrede]]form für männliche Personen im Gegensatz zu „[[Frau]]“ für weibliche Personen. Dabei wird „Herr“ gewöhnlich nur in Verbindung mit dem [[Siezen]] angewandt, meist in Verbindung mit dem [[Familienname]]n. Sich selbst als „Herr“ zu bezeichnen (z.B.: „Ich bin Herr Schmidt“), ist im Deutschen unüblich.<br />
<br />
Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit „Herr“, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen. Ist ein ehemaliges [[Adelsprädikat]] Bestandteil des Namens, wird z. B. statt von „Herrn Grafen Lambsdorff“<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40615934.html Spiegel.de: Personalien] Verschiedenste Formen der Anrede von Otto Graf Lambsdorff, 1978</ref> oft vom „Grafen Lambsdorff“ gesprochen. Ihn dagegen mit „Herr Graf“ anzureden, drückt aus, dass der Anredende sich einer niedrigeren [[Klasse (Soziologie)|sozialen Klasse]] als der Angeredete zugehörig fühlt. Andere Interpretationen deuten die Anrede "Herr Graf" als Gleichstellung des Grafen in der bürgerlich-republikanischen Gesellschaft mit dem Otto Normalbürger "Herrn Müller".<br />
<br />
Beispiele für die Kombination der Anrede „Herr“ mit einer Funktion:<br />
* „Herr Richter“ oder „Herr Vorsitzender“ (mündlich zu einem [[Richter]])<br />
* auf Briefen „Herrn Abteilungsleiter [Eigenname]“ als schriftliche Destination (zu ergänzen „dem Herrn Abteilungsleiter“)<br />
* „Herr Pfarrer“ zu einem Pfarrer <br />
* "Herr Wachtmeister" oder "Herr Kommissar" zu einem Polizisten<br />
<br />
Des Weiteren ist es teilweise noch gängig, dass eine Person anstatt mit dem Familiennamen mit einem [[Akademischer Grad|akademischen Grad]] oder [[Berufstitel]] (z.&nbsp;B. „Herr [[Doktor]]“, insbesondere für praktizierende Ärzte), mit seiner [[Amtsbezeichnung]] (z. B. „Herr [[Inspektor]]“) oder [[Dienstgrad]] (z.&nbsp;B. „Herr [[General]]“) angeredet wird.<br />
<br />
Im englischen Sprachgebrauch wird ''Sir'' im Mündlichen mitunter synonym als Höflichkeitsfloskel für einen Mann verwendet, ohne dass der Angesprochene ein wirklicher geadelter [[Knight|Sir]] ist. Altertümlich steht „Herr“ sowohl für den [[Hausherr]]n, [[latein]]isch ''dominus'', wie auch für den [[Meister]], ''[[magister]]'', den Dienstherren. Im Kontext der [[Leibeigenschaft]] und [[Sklaverei]] kann die Anrede des Herrn dann im Englischen als ''Master'' übersetzt werden.<br />
<br />
== Begriffsumfeld ==<br />
* „Herr“ ist ein christliches [[Synonymie|Synonym]] für [[Gott]] (z. B. im Gebet ''Herr, vergib mir meine Sünden'').<br />
* „Herr der Finsternis“ wird synonym für den [[Teufel]] verwendet.<br />
* „Herr der Lage sein“ ist eine Bezeichnung für eine Person, die ein Ereignis unter Kontrolle hat.<br />
* „Herrchen“ ist ein [[Diminutiv|‚verniedlichendes‘]] Synonym für einen männlichen Haustierbesitzer.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* weibliche Formen<br />
** [[Herrin]]<br />
** [[Dame]]<br />
** [[Frau]]<br />
** [[Frouwe]]<br />
* verwandte Begriffe<br />
** [[Herrenzimmer]]<br />
** [[Gutsherr]]<br />
** [[Schirmherr]]<br />
** [[Hausherr]]<br />
** [[Dienstherr]]<br />
* fremdsprachige Formen<br />
** [[Señor]]<br />
** [[Signor]]<br />
** [[Mister]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Herr}}<br />
<br />
[[Kategorie:Titel]]<br />
[[Kategorie:Herr| ]]<br />
[[Kategorie:Anrede]]<br />
[[Kategorie:Mann (Bezeichnung)]]<br />
[[Kategorie:Standesbezeichnung]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Herr&diff=141683190Diskussion:Herr2015-05-02T05:44:39Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Herr und Frau, oder Herr und Herrin */</p>
<hr />
<div>==Abkürzung==<br />
Vielleicht könnte man in diesem Artikel noch die offizielle Abkürzung (Hr.) mit angeben? Bin auch schon Hrn. begegnet. Ist das die Abkürung für Herren? Wie sagt man richtig: Gespräch mit Herrn Muster? oder: Gespräch mit Herr Muster? Unterschied Herr/Herrn... Wirres Zeug, aber vielleicht weiß ja jemand bescheid. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:93.194.139.4|93.194.139.4]] ([[Benutzer Diskussion:93.194.139.4|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/93.194.139.4|Beiträge]]) 12:17, 24. Jul 2009 (CEST)) </small><br />
<br />
==Familienname==<br />
''Herr'' ist mein Familienname. Meine Vorfahren (katholisch) wanderten Ende des 18. Jahrhunderts aus Kahl am Main (damals Hessen, heute Bayern) in die Ukraine aus. <br />
<br />
Da der Name ziemlich selten ist, interessiere ich mich besonders für alle möglichen Geschichten und Informationen, die mit diesem Namen verbunden sind. Vieleicht melden sich Menschen, die etwas darüber wissen oder jemanden kennen, der/die auch Herr heißen und aus Kahl am Main oder Umgebung stammen. <br />
<br />
Stationen meiner Vorfahren in "Russland": <br />
-Ukraine bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Dörfer "Werder", "Großwerder", "Grünfeld");<br />
-Russland bis in die 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts (Gebiet Omsk);<br />
-Kasachstan bis 1991 (Gebiet Pavlodar Dorf Sladkowodsk, später Seletinski).<br />
<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus bei allen Beteiligten dieser Diskussionsseite!<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Vitali Herr<br />
<br />
:Vielleicht hilft Dir das ja überhaupt nicht weiter, aber mir ist dieser österreichische Skispringer [[Alexander Herr]] eingefallen. Ist der womöglich mit Dir (eventuell um ein paar Ecken) verwandt? -- [[Benutzer:Sarazyn|Sarazyn]] 6 Dez 2005, 09:25 (CEST)<br />
<br />
Der Alexander Herr ist ein deutscher Skispringer :-). Der Name ist auch nicht so selten, fast in jeder Ortschaft im Süden von Deutschland und öffters auch im Osten gibt es Familien Herr.<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Vitali Herr<br />
<br />
==Herr und Frau, oder Herr und Herrin==<br />
Also ich finde, dass Herr als Anrede für einen Mann unpassend ist bzw. erniedrigend für Frauen. Warum wird der Mann heute noch (im Zeitalter der Gleichberechtigung) unbewusst höhergestellt? Es gibt so viele Dinge, die geändert wurden, wegen der Gleichberechtigung (z.B. Frisöse zu Frisörin), aber die alltäglichen, immer in Gebrauch benutzten Dinge wie die Anrede HERR ändert man nicht.<br />
Lisica<br />
: Lisicas Aussage ist etymologisch unhaltbar -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:12, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
<br />
::Ich habe mich auch sehr gewundert, daß der Artikel die weibliche Form "Herrin" unerwähnt läßt. Dabei allerdings auch auch gemerkt, daß das bei wikipedia allgemein üblich ist (zB. Herrscher und Maurer, aber keine Herrscherin und Maurerin). Selbst wenn das so gewollt sein sollte: Da "Herr" oft mit "Mann" gleichgesetzt wird, müßte "Herrin" eigentlich explizit erwähnt werden. Der separate Artikel [[Herrin]] behandelt lediglich Ortsnamen und Dominas.<br />
::Kritik an den deutschen Anredeformen "Herr" und "Frau" hielte ich ebenfalls für angebracht und erwähnenswert (sofern Kritik denn vorhanden ist. Ich wundere mich, daß Männer und Frauen nicht lautstärker dagegen protestieren). Wobei für die Kritik nicht die Wortentstehung, sondern vor allem der heutige Sprachgebrauch ausschlaggebend sein sollte. Und da steht "Herr" gleichermaßen für Mann, wie für Herrscher/Meister. Währenddessen "Frau" einfach nur für Frau steht.<br />
::Betreffs der Wortentstehung: Ursprünglich soll "[[Frouwe]]" tatsächlich eine Bedeutung ähnlich wie "Herrin" gehabt haben (was bloß arg in Vergessenheit geraten ist). Dagegen, das Wort "Herrin" ist in modernen Texten über das Mittelalter gebräuchlich - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Begriff auch in echten mittelalterlichen Texten verwendet wurde - weiß das jemand?<br />
::[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:23, 2. Mai 2015 (CEST) PS. habe ein paar Querverweise unter "Siehe auch" eingefügt.[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:39, 2. Mai 2015 (CEST) PPS. laut https://de.wiktionary.org/wiki/Herrin ist die Wortherkunft für Herrin: "im 16. Jahrhundert von Herr" [[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 07:44, 2. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
==Anreden==<br />
''Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit Herr, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei Adelsprädikaten (z. B. „Graf Lambsdorff“ – mit „Herr Graf“ reden ihn nur seine Domestiken an), kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen.'' <br />
- dieser Passus ist Unsinn. Einen Titel "Graf" gibt es überhaupt nicht (mehr), der Kerl heißt einfach nur "Herr Lambsdorff" und wird auch so angeredet.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 00:57, 10. Okt. 2009 (CEST)<br />
: "der Kerl heißt einfach nur "Herr Lambsdorff" und wird auch so angeredet." Dieser Teil Aussage ist zwar für Österreich richtig, für Deutschland jedoch falsch. Der Ton ist unpassend. -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:09, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
:: Schwachsinn. Wie Leute angeredet werden, ist nirgendwo explizit festgelegt. Niemand hat Anspruch darauf, mit irgendwelchen verstaubten Titeln aus dem vorletzten Jahrhundert angeredet zu werden. "Graf" mag Namensbestandteil sein. Anredebestandteil ist es deswegen noch lange nicht.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 21:13, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
::: Das Ihr Umgangston mangelhaft ist hatten Sie ja schon bewiesen, außerdem hatten Sie behauptet, daß "der Kerl" einfach nur "Herr Lambsdorff" heißt, daß stimmt aber nicht mit dem deutschen Namensrecht überein. -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:21, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
:::: Oh mein Gott, ein mangelhafter Umgangston, wir werden alle sterben. Deiner pseudo-geschliffenen Ausdrucksweise nach versuchst du dich wohl (von der Grammatik einmal abgesehen) den sogenannten adeligen Kreisen anzubiedern. Wie auch immer, du wirst feststellen, dass der Kerl tatsächlich "Herr Lambsdorff" heißt, wenn er von fremden angeredet wird, genau so, wie er "Otto" heißt, wenn er von Freunden angesprochen wird, und wie er "Otto Graf Lambsdorff" heißt, wenn sein vollständiger Name geschrieben oder gesprochen wird.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 21:30, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
: Da "Graf Lambsdorff" sein Name ist, ist m.E. die korrekte Anrede "Herr Graf Lambsdorff", wenn er nicht selbst seinen Rufnamen ändert. Das ist wie bei Herrn Müller-Lüdenscheidt, der sich normal als "Herr Müller-Lüdenscheidt", wahlweise aber auch als "Herr Müller" oder als "Herr Lüdenscheidt" anreden lassen kann. Gibt es hier vielleicht jemand vom Fach, der die Frage vom Namensrecht her klären kann? Die Frage ist keine der reinen Etikette, sondern z.B. für Bibliothekskataloge wichtig. Wird dort nach "Graf" oder nach "Lambsdorff" sortiert? Dadurch, dass "Graf Lambsdorff" der Name ist, sollte Ersteres richtig sein. In der DNB (=Deutsche Nationalbibliothek) firmiert er allerdings als "Otto Lambsdorff". -- [[Benutzer:Kaubuk|kaubuk]] 17:45, 14. Feb. 2011 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Zwi_Zamir&diff=141682285Diskussion:Zwi Zamir2015-05-02T04:53:05Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Transkription (Umbennung des Artikles von Zvi Zamir nach Tzwi Zamir) */</p>
<hr />
<div>==Transkription (Umbennung des Artikles von [[Zvi Zamir]] nach [[Tzwi Zamir]])==<br />
Wieso eigentlich Anpassung auf arabische Transkription? Müsste es wenn überhaupt nicht auf die Ivrit-Transkription angepasst werden? [[Benutzer:Asdrubal|Asdrubal]] 11:26, 7. Mär. 2007 (CET)<br />
:"Zvi Zamir" ist auf jeden Fall die gängigere Schreibweise (sowohl im deutschen, als auch im englischen; unter anderem gibt es eine englischsprachige "offizielle" Seite vom Mossad über "Zvi Zamir", da sollte wenigstens die Schreibweise stimmen). "Twzi Zamir" mag alternativ auch richtig sein, ist aber wenig gebräuchlich - gab es die Schreibweise überhaupt bevor der wikipedia artikel im März 2007 umbenannt wurde?<br />
:Ich finde, der Artikel sollte dringend nach "Zvi Zamir" zurück umbenannt werden.[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:46, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
::Bite [[Wikipedia:Namenskonventionen/Hebräisch]] beachten.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:42, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
:::Danke. Oh, das ist schwierig. Ich hab versucht die einzelnen Zeichen zu übersetzen, bin mir aber nichtmal sicher, ob ich den Vor- oder Nachnamen zu übersetzen versucht habe. Wie sollte es denn gemäß der Namenskonvention lauten, wirklich Tzwi?<br />
:::Davon unabhängig, die gängige Schreibweise ist auch wichtig (zB für Suchmaschinen erwähnenswert) und wird auch als Artikelname verwendet (zB. deutsch "[[Ludwig XIV.]]" anstelle von französisch "Louis XIV"). Außerdem gibt es Interviews in denen er jedenfalls nicht gegen die Schreibweise "Zvi" protestiert. Selbst wenn's falsch transkribiert sein sollte, er scheint damit einverstanden zu sein (und verwendet die Schreibweise womöglich selbst?)[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:15, 2. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
== 48 war ==<br />
<br />
בתחילת מלחמת העצמאות הקים את הגדוד השישי של הפלמ"ח, שהיה אחראי על אבטחת השיירות לירושלים, ופיקד עליו[4]. הוא פיקד על שיירת נבי דניאל שנסעה לגוש עציון וכשהשיירה הותקפה בדרכה חזרה לירושלים הורה לכל הנהגים המסוגלים לעשות זאת לחזור לגוש עציון והוא שב איתם תוך שהוא משאיר את הפיקוד על השיירה בידי אחד ממפקדי המחלקות. תחת פיקודו לחם הגדוד במבצע דני, מבצע ההר ומבצע חורב.<br />
he was commandor of the 6th battlion of the palmach.<br />
he was in charge of keeping the road from tel aviv to jerusalem open.<br />
he had problems when he was in charge of keeping gush etzion getting food.<br />
he and his battlion fought in dany operation. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:18, 22. Sep. 2014 (CEST))</small><br />
<br />
http://info.palmach.org.il/show_item.asp?levelId=38612&itemId=5608<br />
try to translate it. if you cant- write here. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:18, 22. Sep. 2014 (CEST))</small><br />
:is this section the cituation for the upper section?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 13:56, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
::it is all the story behind the activity of zamir in the 48 war. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 16:53, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::I put the sections together. Now is it your wish to put that in the articel with the palmach.org.il page as cituation?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 17:29, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
::::it is ok like this. later i will add few facts about 1948. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 08:39, 23. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::::OK just tell us when u have more.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 19:33, 23. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
== more about zamir ==<br />
<br />
בחודש דצמבר 1947, יומיים אחרי שריפת המרכז המסחרי בירושלים, נשלח לשם כדי לארגן ולפקד על פלוגה ח', וכן לארגן את הרזרבה הירושלמית. המשימות הוטלו עליו ועל אנשיו, מטעם מטה הפלמ"ח ומטעם הפיקוד העליון של ה"הגנה": הקמת הגדוד השישי ואבטחת אספקה סדירה מן השפלה לירושלים, הפעלת ה"פורמנים" והפעלת פעולות עונשים על הכפרים הערביים.<br />
בסוף אפריל 1948 ירד צביקה עם גדודו למחנה 80 שבשרון, למנוחה ולהתארגנות. לאחר ההפוגה הראשונה עלה הגדוד לירושלים והצטרף לחטיבת הראל. הגדוד בפיקודו של צביקה , ובמסגרת החטיבה, לקח חלק במבצע "דני" במבצע "ההר" ובמבצע "חורב". <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 14:14, 13. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
:{{ping|Nachum}}: Google transted it for english like this (german is verison is even worse):In December, 1947, two days after the burning of the commercial center, was sent there to organize and command the 'H' company, and organize the reserve Jerusalem. Tasks assigned to him and his people, by the Palmach and from the high command of the Haganah ": the establishment of the Sixth Battalion and regular supply security from the coast to Jerusalem, running H"formnim" and running operations penalties for Arab villages. At the end of April 1948 fell Zvika with his battalion camp 80 Sharon region, rest and organization. after the first break came to Jerusalem and joined the regiment Harel brigade. the battalion commanded by Zvika, and under this division, taking part in the "Danny" operation "mountain" and "Operation Horev"</br>Ok What's up with the comercial center. Is that the city of Jerusalem? The what is H"formnim"? Goolge sais that this this word is the origin: ה"פורמנים". And then what is the "camp 80 Sharon region"?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 17:54, 13. Nov. 2014 (CET)<br />
;;first thing first- the formens is something that not clear for us today so it will be better to forget it.<br />
<br />
At the end of April 1948 Zvika with his battalion were sent to camp 80 in the Sharon region, rest and organization. this is VERY important- they got time to get new soldiers and to re- think the palmach way that was much more of youth movment and not really army.<br />
<br />
after the first break they were sent to Jerusalem.<br />
<br />
the burning of the center of west jerusalem.<br />
<br />
camp 80- is and was a big camp not so far away from chedera.<br />
<br />
ask more question and start writing it in german, i will fix it. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 15:22, 19. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== furmans ==<br />
<br />
-שמעון פורמן בירושלים ואנשי הכוח בבסיס ירושלים נקראו "פורמנים" the people that were situated in jeruselem in 1948 and helped the trucks that come to jerusalem with food and army needs took there name -furmans- from a man- shimon furman- that was in charge of counting what come to the city. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 15:44, 19. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== the first break 10/6/1948- a break for 4 weeks. ==<br />
<br />
ב-10 ביוני 1948 הסכימו הצדדים להצעת המתווך מטעם האו"ם, הרוזן פולקה ברנדוט, להפסיק את האש. למחרת היום נכנסה לתוקפה הפוגה בת ארבעה שבועות. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 15:44, 19. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== German text ==<br />
<br />
{{ping|Nachum|}}Here is my suggested german text:<br />
<br />
:Im Dezember 1947, kurz nach dem Aufstand im Geschäftszentrum von Jerusalem, sollte Zamir dem H Komapnie des 6. Battalions leiten und sollte Reserveeinheiten organisieren. Daneben sollten die Nachschublinien nach Jerusalem sichergestellt werden. Das Battalion wurde Ende April 1948 ins Camp 80 (heute Camp Dotan) verlegt um sich zu reorganisieren. Gleichzeitig wurde das Battalion der Harel Brigade unterstellt. Sie kehrten im Juni desselben Jahres wieder nach Jerusalem zurück und nahmen dort unter anderem an der Operation Dany Operation HaHar und später der Operation Horev teil.<br />
<br />
Now i just need to knoow whne Zamir became leader of the battalion and i need a source which i can refere to, otherwise soembody will come in a half year and ask where he can check the information.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 08:51, 20. Nov. 2014 (CET)<br />
::next week i will do the job. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 13:12, 20. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== tzwi zamir bio ==<br />
<br />
im dezember 1947, sofort nach dem brand des geschäfrszentrums des jüdischen teils von jerusalem, wurde zamir entsandt die 6. bataillon der palmach aufzubauen.<br />
<br />
die aufgabe des bataillons war die straße von tel aviv nach jerusalem zu schützen und die araber anzugreifen, die die juden attackieren.<br />
<br />
ende april 1948, nach schweren kämpfen, ging das bataillon in die armeebasis in der nähe von chedera.<br />
<br />
in juni 1948 kehrte die bataillon nach jerusalem zurück.<br />
<br />
die bataillon nahm an den operationen dany, hahar und chorev teil.<br />
<br />
seit juni 1948 war die battillon teil der harel brigade. <br />
<br />
<br />
few words- the palmach was not an army but much more something like youth movment.<br />
<br />
the info come from the offical site of the palmach. you can call them and speak with them in english.<br />
<br />
[[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 09:02, 25. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== www.palmach.org.il ==<br />
<br />
<br />
The Dor Hapalmach Association<br />
Phone No.: 972-3-6416484, 972-3-6438460.<br />
Fax.: 972-3-6414716. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:05, 25. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== Text Added ==<br />
<br />
Now the Text is inside. Sry took me a little bit.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 12:25, 14. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
== Im 1948 hat er bereits hochrangige Offiziere ausgebildet ==<br />
<br />
this sentence is not clear and to my humble opinion not true. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 08:34, 15. Dez. 2014 (CET)<br />
:Ask Kippi70 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tzwi_Zamir&diff=134243202&oldid=134241176 he] added the Text.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:09, 15. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
==Inhalt/Grammatik==<br />
Das Wort "bereits" könnte durchweg weggelassen werden. "Es war die Aufgabe des Battalions..." klingt irgendwie altmodisch, und könnte als Nebensatz besser formuliert werden. Außerdem frage ich mich,<br />
* warum er "verhaftet" wurde,<br />
* wieso er danach "So" "entsandt" wurde,<br />
* nachdem welches "Geschäftsviertel" brannte,<br />
* ob er sich wirklich "vor" (oder "von") schweren Kämpfen erholt hat,<br />
* wohin er nach seinem Abschluss "zurückkehrte",<br />
* hat er als 25 jähriger wirklich "hochrangige Offiziere" ausgebildet (und sollen die schon während ihrer Ausbildung "hochrangig" gewesen sein, oder irgendwann danach)?<br />
[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:48, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Also ich bin nicht der Beste Schreiber daher kannst du gerne auch selbst Hand anlegen. Und die anderen Sachen:<br />
*warum weiss ich nicht<br />
*das habe ich geschrieben damit der Text nicht so eintönig ist.<br />
*mit diesem Geschäftsviertel ist [[:en:1947 Jerusalem riots]] gemeint.<br />
*Ich weiss jetzt nicht genau was du mir dem "vor" und "von" schweren Kämpfen erhöhlen genau beanstanden willst<br />
*nach Israel<br />
*das wurde oben schon mal beanstandet<br />
--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:36, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Wie wär's mit "Brand des Jüdischen Geschäftsviertel (im englischen als "1947 Jerusalem riots" bezeichnet)"? Dann wär viel klarer was/wann/wo gemeint ist, ohne aus dem deutschen Text auf einen englischen Artikel zu verlinken. "kehrte er nach Israel zurück" klänge viel besser als "kehrte er zurück" (man kann sich's zwar auch so einigermassen denken, aber der Satz wirkt zumindest unvollständig).<br />
:Mir von/vor meinte ich: Sich von (vorhergehenden) Kämpfen zu erholen ist eine Sache (und verdient vielleicht sogar Mitgefühl). Sich vor (folgenden) Kämpfen zu erholen wäre was ganz anderes (im Sinne von sich ein paar nette Tage machen um danach ordentlich rumzuballern). Bin mir nicht sicher welches davon hier gemeint ist.<br />
:Eintönig ist natürlich auch doof. Entsandt klingt aber fast etwas überwichtig (ala Himmelsbote), und das "So" kann etwas irritierend wirken: Meint das "Aufgrund etwaiger Kontakte aus dem vorher erwähnten Lager", oder ist das nur so als Bindewort gedacht?<br />
:[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:52, 2. Mai 2015 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Zwi_Zamir&diff=141682279Diskussion:Zwi Zamir2015-05-02T04:52:21Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Inhalt/Grammatik */</p>
<hr />
<div>==Transkription (Umbennung des Artikles von [[Zvi Zamir]] nach [[Tzwi Zamir]])==<br />
Wieso eigentlich Anpassung auf arabische Transkription? Müsste es wenn überhaupt nicht auf die Ivrit-Transkription angepasst werden? [[Benutzer:Asdrubal|Asdrubal]] 11:26, 7. Mär. 2007 (CET)<br />
:"Zvi Zamir" ist auf jeden Fall die gängigere Schreibweise (sowohl im deutschen, als auch im englischen; unter anderem gibt es eine englischsprachige "offizielle" Seite vom Mossad über "Zvi Zamir", da sollte wenigstens die Schreibweise stimmen). "Twzi Zamir" mag alternativ auch richtig sein, ist aber wenig gebräuchlich - gab es die Schreibweise überhaupt bevor der wikipedia artikel im März 2007 umbenannt wurde?<br />
:Ich finde, der Artikel sollte dringend nach "Zvi Zamir" zurück umbenannt werden.[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:46, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
::Bite [[Wikipedia:Namenskonventionen/Hebräisch]] beachten.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:42, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
:::Danke. Oh, das ist schwierig. Ich hab versucht die einzelnen Zeichen zu übersetzen, bin mir aber nichtmal sicher, ob ich den Vor- oder Nachnamen zu übersetzen versucht habe. Wie sollte es denn gemäß der Namenskonvention lauten, wirklich Tzwi?<br />
:::Davon unabhängig, die gängige Schreibweise ist auch wichtig (zB für Suchmaschinen erwähnenswert) und wird auch als Artikelname verwendet (zB. deutsch "[[Ludwig XIV.]]" anstelle von französisch "Louis XIV"). Außerdem gibt es Interviews in denen er jedenfalls nicht gegen die Schreibweise "Zvi" protestiert. Selbst wenn's falsch transkribiert sein sollte, er scheint damit einverstanden zu sein (und verwendet Schreibweise womöglich selbst?)[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:15, 2. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
== 48 war ==<br />
<br />
בתחילת מלחמת העצמאות הקים את הגדוד השישי של הפלמ"ח, שהיה אחראי על אבטחת השיירות לירושלים, ופיקד עליו[4]. הוא פיקד על שיירת נבי דניאל שנסעה לגוש עציון וכשהשיירה הותקפה בדרכה חזרה לירושלים הורה לכל הנהגים המסוגלים לעשות זאת לחזור לגוש עציון והוא שב איתם תוך שהוא משאיר את הפיקוד על השיירה בידי אחד ממפקדי המחלקות. תחת פיקודו לחם הגדוד במבצע דני, מבצע ההר ומבצע חורב.<br />
he was commandor of the 6th battlion of the palmach.<br />
he was in charge of keeping the road from tel aviv to jerusalem open.<br />
he had problems when he was in charge of keeping gush etzion getting food.<br />
he and his battlion fought in dany operation. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:18, 22. Sep. 2014 (CEST))</small><br />
<br />
http://info.palmach.org.il/show_item.asp?levelId=38612&itemId=5608<br />
try to translate it. if you cant- write here. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:18, 22. Sep. 2014 (CEST))</small><br />
:is this section the cituation for the upper section?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 13:56, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
::it is all the story behind the activity of zamir in the 48 war. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 16:53, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::I put the sections together. Now is it your wish to put that in the articel with the palmach.org.il page as cituation?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 17:29, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
::::it is ok like this. later i will add few facts about 1948. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 08:39, 23. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::::OK just tell us when u have more.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 19:33, 23. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
== more about zamir ==<br />
<br />
בחודש דצמבר 1947, יומיים אחרי שריפת המרכז המסחרי בירושלים, נשלח לשם כדי לארגן ולפקד על פלוגה ח', וכן לארגן את הרזרבה הירושלמית. המשימות הוטלו עליו ועל אנשיו, מטעם מטה הפלמ"ח ומטעם הפיקוד העליון של ה"הגנה": הקמת הגדוד השישי ואבטחת אספקה סדירה מן השפלה לירושלים, הפעלת ה"פורמנים" והפעלת פעולות עונשים על הכפרים הערביים.<br />
בסוף אפריל 1948 ירד צביקה עם גדודו למחנה 80 שבשרון, למנוחה ולהתארגנות. לאחר ההפוגה הראשונה עלה הגדוד לירושלים והצטרף לחטיבת הראל. הגדוד בפיקודו של צביקה , ובמסגרת החטיבה, לקח חלק במבצע "דני" במבצע "ההר" ובמבצע "חורב". <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 14:14, 13. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
:{{ping|Nachum}}: Google transted it for english like this (german is verison is even worse):In December, 1947, two days after the burning of the commercial center, was sent there to organize and command the 'H' company, and organize the reserve Jerusalem. Tasks assigned to him and his people, by the Palmach and from the high command of the Haganah ": the establishment of the Sixth Battalion and regular supply security from the coast to Jerusalem, running H"formnim" and running operations penalties for Arab villages. At the end of April 1948 fell Zvika with his battalion camp 80 Sharon region, rest and organization. after the first break came to Jerusalem and joined the regiment Harel brigade. the battalion commanded by Zvika, and under this division, taking part in the "Danny" operation "mountain" and "Operation Horev"</br>Ok What's up with the comercial center. Is that the city of Jerusalem? The what is H"formnim"? Goolge sais that this this word is the origin: ה"פורמנים". And then what is the "camp 80 Sharon region"?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 17:54, 13. Nov. 2014 (CET)<br />
;;first thing first- the formens is something that not clear for us today so it will be better to forget it.<br />
<br />
At the end of April 1948 Zvika with his battalion were sent to camp 80 in the Sharon region, rest and organization. this is VERY important- they got time to get new soldiers and to re- think the palmach way that was much more of youth movment and not really army.<br />
<br />
after the first break they were sent to Jerusalem.<br />
<br />
the burning of the center of west jerusalem.<br />
<br />
camp 80- is and was a big camp not so far away from chedera.<br />
<br />
ask more question and start writing it in german, i will fix it. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 15:22, 19. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== furmans ==<br />
<br />
-שמעון פורמן בירושלים ואנשי הכוח בבסיס ירושלים נקראו "פורמנים" the people that were situated in jeruselem in 1948 and helped the trucks that come to jerusalem with food and army needs took there name -furmans- from a man- shimon furman- that was in charge of counting what come to the city. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 15:44, 19. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== the first break 10/6/1948- a break for 4 weeks. ==<br />
<br />
ב-10 ביוני 1948 הסכימו הצדדים להצעת המתווך מטעם האו"ם, הרוזן פולקה ברנדוט, להפסיק את האש. למחרת היום נכנסה לתוקפה הפוגה בת ארבעה שבועות. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 15:44, 19. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== German text ==<br />
<br />
{{ping|Nachum|}}Here is my suggested german text:<br />
<br />
:Im Dezember 1947, kurz nach dem Aufstand im Geschäftszentrum von Jerusalem, sollte Zamir dem H Komapnie des 6. Battalions leiten und sollte Reserveeinheiten organisieren. Daneben sollten die Nachschublinien nach Jerusalem sichergestellt werden. Das Battalion wurde Ende April 1948 ins Camp 80 (heute Camp Dotan) verlegt um sich zu reorganisieren. Gleichzeitig wurde das Battalion der Harel Brigade unterstellt. Sie kehrten im Juni desselben Jahres wieder nach Jerusalem zurück und nahmen dort unter anderem an der Operation Dany Operation HaHar und später der Operation Horev teil.<br />
<br />
Now i just need to knoow whne Zamir became leader of the battalion and i need a source which i can refere to, otherwise soembody will come in a half year and ask where he can check the information.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 08:51, 20. Nov. 2014 (CET)<br />
::next week i will do the job. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 13:12, 20. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== tzwi zamir bio ==<br />
<br />
im dezember 1947, sofort nach dem brand des geschäfrszentrums des jüdischen teils von jerusalem, wurde zamir entsandt die 6. bataillon der palmach aufzubauen.<br />
<br />
die aufgabe des bataillons war die straße von tel aviv nach jerusalem zu schützen und die araber anzugreifen, die die juden attackieren.<br />
<br />
ende april 1948, nach schweren kämpfen, ging das bataillon in die armeebasis in der nähe von chedera.<br />
<br />
in juni 1948 kehrte die bataillon nach jerusalem zurück.<br />
<br />
die bataillon nahm an den operationen dany, hahar und chorev teil.<br />
<br />
seit juni 1948 war die battillon teil der harel brigade. <br />
<br />
<br />
few words- the palmach was not an army but much more something like youth movment.<br />
<br />
the info come from the offical site of the palmach. you can call them and speak with them in english.<br />
<br />
[[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 09:02, 25. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== www.palmach.org.il ==<br />
<br />
<br />
The Dor Hapalmach Association<br />
Phone No.: 972-3-6416484, 972-3-6438460.<br />
Fax.: 972-3-6414716. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:05, 25. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== Text Added ==<br />
<br />
Now the Text is inside. Sry took me a little bit.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 12:25, 14. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
== Im 1948 hat er bereits hochrangige Offiziere ausgebildet ==<br />
<br />
this sentence is not clear and to my humble opinion not true. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 08:34, 15. Dez. 2014 (CET)<br />
:Ask Kippi70 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tzwi_Zamir&diff=134243202&oldid=134241176 he] added the Text.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:09, 15. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
==Inhalt/Grammatik==<br />
Das Wort "bereits" könnte durchweg weggelassen werden. "Es war die Aufgabe des Battalions..." klingt irgendwie altmodisch, und könnte als Nebensatz besser formuliert werden. Außerdem frage ich mich,<br />
* warum er "verhaftet" wurde,<br />
* wieso er danach "So" "entsandt" wurde,<br />
* nachdem welches "Geschäftsviertel" brannte,<br />
* ob er sich wirklich "vor" (oder "von") schweren Kämpfen erholt hat,<br />
* wohin er nach seinem Abschluss "zurückkehrte",<br />
* hat er als 25 jähriger wirklich "hochrangige Offiziere" ausgebildet (und sollen die schon während ihrer Ausbildung "hochrangig" gewesen sein, oder irgendwann danach)?<br />
[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:48, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Also ich bin nicht der Beste Schreiber daher kannst du gerne auch selbst Hand anlegen. Und die anderen Sachen:<br />
*warum weiss ich nicht<br />
*das habe ich geschrieben damit der Text nicht so eintönig ist.<br />
*mit diesem Geschäftsviertel ist [[:en:1947 Jerusalem riots]] gemeint.<br />
*Ich weiss jetzt nicht genau was du mir dem "vor" und "von" schweren Kämpfen erhöhlen genau beanstanden willst<br />
*nach Israel<br />
*das wurde oben schon mal beanstandet<br />
--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:36, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
:Wie wär's mit "Brand des Jüdischen Geschäftsviertel (im englischen als "1947 Jerusalem riots" bezeichnet)"? Dann wär viel klarer was/wann/wo gemeint ist, ohne aus dem deutschen Text auf einen englischen Artikel zu verlinken. "kehrte er nach Israel zurück" klänge viel besser als "kehrte er zurück" (man kann sich's zwar auch so einigermassen denken, aber der Satz wirkt zumindest unvollständig).<br />
:Mir von/vor meinte ich: Sich von (vorhergehenden) Kämpfen zu erholen ist eine Sache (und verdient vielleicht sogar Mitgefühl). Sich vor (folgenden) Kämpfen zu erholen wäre was ganz anderes (im Sinne von sich ein paar nette Tage machen um danach ordentlich rumzuballern). Bin mir nicht sicher welches davon hier gemeint ist.<br />
:Eintönig ist natürlich auch doof. Entsandt klingt aber fast etwas überwichtig (ala Himmelsbote), und das "So" kann etwas irritierend wirken: Meint das "Aufgrund etwaiger Kontakte aus dem vorher erwähnten Lager", oder ist das nur so als Bindewort gedacht?<br />
:[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:52, 2. Mai 2015 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Zwi_Zamir&diff=141681915Diskussion:Zwi Zamir2015-05-02T04:15:24Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Transkription (Umbennung des Artikles von Zvi Zamir nach Tzwi Zamir) */</p>
<hr />
<div>==Transkription (Umbennung des Artikles von [[Zvi Zamir]] nach [[Tzwi Zamir]])==<br />
Wieso eigentlich Anpassung auf arabische Transkription? Müsste es wenn überhaupt nicht auf die Ivrit-Transkription angepasst werden? [[Benutzer:Asdrubal|Asdrubal]] 11:26, 7. Mär. 2007 (CET)<br />
:"Zvi Zamir" ist auf jeden Fall die gängigere Schreibweise (sowohl im deutschen, als auch im englischen; unter anderem gibt es eine englischsprachige "offizielle" Seite vom Mossad über "Zvi Zamir", da sollte wenigstens die Schreibweise stimmen). "Twzi Zamir" mag alternativ auch richtig sein, ist aber wenig gebräuchlich - gab es die Schreibweise überhaupt bevor der wikipedia artikel im März 2007 umbenannt wurde?<br />
:Ich finde, der Artikel sollte dringend nach "Zvi Zamir" zurück umbenannt werden.[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:46, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
::Bite [[Wikipedia:Namenskonventionen/Hebräisch]] beachten.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:42, 29. Apr. 2015 (CEST)<br />
:::Danke. Oh, das ist schwierig. Ich hab versucht die einzelnen Zeichen zu übersetzen, bin mir aber nichtmal sicher, ob ich den Vor- oder Nachnamen zu übersetzen versucht habe. Wie sollte es denn gemäß der Namenskonvention lauten, wirklich Tzwi?<br />
:::Davon unabhängig, die gängige Schreibweise ist auch wichtig (zB für Suchmaschinen erwähnenswert) und wird auch als Artikelname verwendet (zB. deutsch "[[Ludwig XIV.]]" anstelle von französisch "Louis XIV"). Außerdem gibt es Interviews in denen er jedenfalls nicht gegen die Schreibweise "Zvi" protestiert. Selbst wenn's falsch transkribiert sein sollte, er scheint damit einverstanden zu sein (und verwendet Schreibweise womöglich selbst?)[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 06:15, 2. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
== 48 war ==<br />
<br />
בתחילת מלחמת העצמאות הקים את הגדוד השישי של הפלמ"ח, שהיה אחראי על אבטחת השיירות לירושלים, ופיקד עליו[4]. הוא פיקד על שיירת נבי דניאל שנסעה לגוש עציון וכשהשיירה הותקפה בדרכה חזרה לירושלים הורה לכל הנהגים המסוגלים לעשות זאת לחזור לגוש עציון והוא שב איתם תוך שהוא משאיר את הפיקוד על השיירה בידי אחד ממפקדי המחלקות. תחת פיקודו לחם הגדוד במבצע דני, מבצע ההר ומבצע חורב.<br />
he was commandor of the 6th battlion of the palmach.<br />
he was in charge of keeping the road from tel aviv to jerusalem open.<br />
he had problems when he was in charge of keeping gush etzion getting food.<br />
he and his battlion fought in dany operation. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:18, 22. Sep. 2014 (CEST))</small><br />
<br />
http://info.palmach.org.il/show_item.asp?levelId=38612&itemId=5608<br />
try to translate it. if you cant- write here. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:18, 22. Sep. 2014 (CEST))</small><br />
:is this section the cituation for the upper section?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 13:56, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
::it is all the story behind the activity of zamir in the 48 war. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 16:53, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::I put the sections together. Now is it your wish to put that in the articel with the palmach.org.il page as cituation?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 17:29, 22. Sep. 2014 (CEST)<br />
::::it is ok like this. later i will add few facts about 1948. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 08:39, 23. Sep. 2014 (CEST)<br />
:::::OK just tell us when u have more.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 19:33, 23. Sep. 2014 (CEST)<br />
<br />
== more about zamir ==<br />
<br />
בחודש דצמבר 1947, יומיים אחרי שריפת המרכז המסחרי בירושלים, נשלח לשם כדי לארגן ולפקד על פלוגה ח', וכן לארגן את הרזרבה הירושלמית. המשימות הוטלו עליו ועל אנשיו, מטעם מטה הפלמ"ח ומטעם הפיקוד העליון של ה"הגנה": הקמת הגדוד השישי ואבטחת אספקה סדירה מן השפלה לירושלים, הפעלת ה"פורמנים" והפעלת פעולות עונשים על הכפרים הערביים.<br />
בסוף אפריל 1948 ירד צביקה עם גדודו למחנה 80 שבשרון, למנוחה ולהתארגנות. לאחר ההפוגה הראשונה עלה הגדוד לירושלים והצטרף לחטיבת הראל. הגדוד בפיקודו של צביקה , ובמסגרת החטיבה, לקח חלק במבצע "דני" במבצע "ההר" ובמבצע "חורב". <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 14:14, 13. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
:{{ping|Nachum}}: Google transted it for english like this (german is verison is even worse):In December, 1947, two days after the burning of the commercial center, was sent there to organize and command the 'H' company, and organize the reserve Jerusalem. Tasks assigned to him and his people, by the Palmach and from the high command of the Haganah ": the establishment of the Sixth Battalion and regular supply security from the coast to Jerusalem, running H"formnim" and running operations penalties for Arab villages. At the end of April 1948 fell Zvika with his battalion camp 80 Sharon region, rest and organization. after the first break came to Jerusalem and joined the regiment Harel brigade. the battalion commanded by Zvika, and under this division, taking part in the "Danny" operation "mountain" and "Operation Horev"</br>Ok What's up with the comercial center. Is that the city of Jerusalem? The what is H"formnim"? Goolge sais that this this word is the origin: ה"פורמנים". And then what is the "camp 80 Sharon region"?--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 17:54, 13. Nov. 2014 (CET)<br />
;;first thing first- the formens is something that not clear for us today so it will be better to forget it.<br />
<br />
At the end of April 1948 Zvika with his battalion were sent to camp 80 in the Sharon region, rest and organization. this is VERY important- they got time to get new soldiers and to re- think the palmach way that was much more of youth movment and not really army.<br />
<br />
after the first break they were sent to Jerusalem.<br />
<br />
the burning of the center of west jerusalem.<br />
<br />
camp 80- is and was a big camp not so far away from chedera.<br />
<br />
ask more question and start writing it in german, i will fix it. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 15:22, 19. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== furmans ==<br />
<br />
-שמעון פורמן בירושלים ואנשי הכוח בבסיס ירושלים נקראו "פורמנים" the people that were situated in jeruselem in 1948 and helped the trucks that come to jerusalem with food and army needs took there name -furmans- from a man- shimon furman- that was in charge of counting what come to the city. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 15:44, 19. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== the first break 10/6/1948- a break for 4 weeks. ==<br />
<br />
ב-10 ביוני 1948 הסכימו הצדדים להצעת המתווך מטעם האו"ם, הרוזן פולקה ברנדוט, להפסיק את האש. למחרת היום נכנסה לתוקפה הפוגה בת ארבעה שבועות. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 15:44, 19. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== German text ==<br />
<br />
{{ping|Nachum|}}Here is my suggested german text:<br />
<br />
:Im Dezember 1947, kurz nach dem Aufstand im Geschäftszentrum von Jerusalem, sollte Zamir dem H Komapnie des 6. Battalions leiten und sollte Reserveeinheiten organisieren. Daneben sollten die Nachschublinien nach Jerusalem sichergestellt werden. Das Battalion wurde Ende April 1948 ins Camp 80 (heute Camp Dotan) verlegt um sich zu reorganisieren. Gleichzeitig wurde das Battalion der Harel Brigade unterstellt. Sie kehrten im Juni desselben Jahres wieder nach Jerusalem zurück und nahmen dort unter anderem an der Operation Dany Operation HaHar und später der Operation Horev teil.<br />
<br />
Now i just need to knoow whne Zamir became leader of the battalion and i need a source which i can refere to, otherwise soembody will come in a half year and ask where he can check the information.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 08:51, 20. Nov. 2014 (CET)<br />
::next week i will do the job. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 13:12, 20. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== tzwi zamir bio ==<br />
<br />
im dezember 1947, sofort nach dem brand des geschäfrszentrums des jüdischen teils von jerusalem, wurde zamir entsandt die 6. bataillon der palmach aufzubauen.<br />
<br />
die aufgabe des bataillons war die straße von tel aviv nach jerusalem zu schützen und die araber anzugreifen, die die juden attackieren.<br />
<br />
ende april 1948, nach schweren kämpfen, ging das bataillon in die armeebasis in der nähe von chedera.<br />
<br />
in juni 1948 kehrte die bataillon nach jerusalem zurück.<br />
<br />
die bataillon nahm an den operationen dany, hahar und chorev teil.<br />
<br />
seit juni 1948 war die battillon teil der harel brigade. <br />
<br />
<br />
few words- the palmach was not an army but much more something like youth movment.<br />
<br />
the info come from the offical site of the palmach. you can call them and speak with them in english.<br />
<br />
[[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 09:02, 25. Nov. 2014 (CET)<br />
<br />
== www.palmach.org.il ==<br />
<br />
<br />
The Dor Hapalmach Association<br />
Phone No.: 972-3-6416484, 972-3-6438460.<br />
Fax.: 972-3-6414716. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]&nbsp;&#124;&nbsp;[[Spezial:Beiträge/Nachum|Beiträge]])<nowiki/> 09:05, 25. Nov. 2014 (CET))</small><br />
<br />
== Text Added ==<br />
<br />
Now the Text is inside. Sry took me a little bit.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 12:25, 14. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
== Im 1948 hat er bereits hochrangige Offiziere ausgebildet ==<br />
<br />
this sentence is not clear and to my humble opinion not true. [[Benutzer:Nachum|Nachum]] ([[Benutzer Diskussion:Nachum|Diskussion]]) 08:34, 15. Dez. 2014 (CET)<br />
:Ask Kippi70 [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tzwi_Zamir&diff=134243202&oldid=134241176 he] added the Text.--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:09, 15. Dez. 2014 (CET)<br />
<br />
==Inhalt/Grammatik==<br />
Das Wort "bereits" könnte durchweg weggelassen werden. "Es war die Aufgabe des Battalions..." klingt irgendwie altmodisch, und könnte als Nebensatz besser formuliert werden. Außerdem frage ich mich,<br />
* warum er "verhaftet" wurde,<br />
* wieso er danach "So" "entsandt" wurde,<br />
* nachdem welches "Geschäftsviertel" brannte,<br />
* ob er sich wirklich "vor" (oder "von") schweren Kämpfen erholt hat,<br />
* wohin er nach seinem Abschluss "zurückkehrte",<br />
* hat er als 25 jähriger wirklich "hochrangige Offiziere" ausgebildet (und sollen die schon während ihrer Ausbildung "hochrangig" gewesen sein, oder irgendwann danach)?<br />
[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 02:48, 27. Apr. 2015 (CEST)<br />
<br />
Also ich bin nicht der Beste Schreiber daher kannst du gerne auch selbst Hand anlegen. Und die anderen Sachen:<br />
*warum weiss ich nicht<br />
*das habe ich geschrieben damit der Text nicht so eintönig ist.<br />
*mit diesem Geschäftsviertel ist [[:en:1947 Jerusalem riots]] gemeint.<br />
*Ich weiss jetzt nicht genau was du mir dem "vor" und "von" schweren Kämpfen erhöhlen genau beanstanden willst<br />
*nach Israel<br />
*das wurde oben schon mal beanstandet<br />
--[[Benutzer:Sanandros|Sanandros]] ([[Benutzer Diskussion:Sanandros|Diskussion]]) 23:36, 29. Apr. 2015 (CEST)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herrin&diff=141681552Herrin2015-05-02T03:17:00Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: Anrede/Bezeichnung für höhergestellte Frauen - wieso fehlte das denn jetzt im Gegensatz zu Herr bzw. Herr (Begriffsklärung) !</p>
<hr />
<div>'''Herrin''' ist eine auch als (unterwürfige) Anrede verwendete Bezeichnung für höhergestellte [[Frau|Frauen]], hierzu siehe auch:<br />
* [[Frouwe]], veraltete Form von Frau, ursprünglich nur für Frauen höheren Standes verwendet<br />
* [[Dame]], von französisch "[[Madame]]", bzw. lateinisch "domina" (Hausherrin)<br />
* [[Herr]], männliche Form zu Herrin<br />
<br />
<br />
'''Herrin''' steht auch für:<br />
* [[Herrin (Illinois)]], eine Gemeinde in den Vereinigten Staaten<br />
* [[Herrin (Nord)]], eine Gemeinde in Frankreich<br />
* [[Judith Herrin]] (* 1942), britische Byzantinistin<br />
<br />
<br />
'''Siehe auch:'''<br />
* [[Domina]]<br />
* [[Herrin des Ermittlungsverfahrens]]<br />
* [[Herin]]<br />
<br />
{{Begriffsklärung}}</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Herr&diff=141681309Diskussion:Herr2015-05-02T02:39:13Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Herr und Frau, oder Herr und Herrin */</p>
<hr />
<div>==Abkürzung==<br />
Vielleicht könnte man in diesem Artikel noch die offizielle Abkürzung (Hr.) mit angeben? Bin auch schon Hrn. begegnet. Ist das die Abkürung für Herren? Wie sagt man richtig: Gespräch mit Herrn Muster? oder: Gespräch mit Herr Muster? Unterschied Herr/Herrn... Wirres Zeug, aber vielleicht weiß ja jemand bescheid. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:93.194.139.4|93.194.139.4]] ([[Benutzer Diskussion:93.194.139.4|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/93.194.139.4|Beiträge]]) 12:17, 24. Jul 2009 (CEST)) </small><br />
<br />
==Familienname==<br />
''Herr'' ist mein Familienname. Meine Vorfahren (katholisch) wanderten Ende des 18. Jahrhunderts aus Kahl am Main (damals Hessen, heute Bayern) in die Ukraine aus. <br />
<br />
Da der Name ziemlich selten ist, interessiere ich mich besonders für alle möglichen Geschichten und Informationen, die mit diesem Namen verbunden sind. Vieleicht melden sich Menschen, die etwas darüber wissen oder jemanden kennen, der/die auch Herr heißen und aus Kahl am Main oder Umgebung stammen. <br />
<br />
Stationen meiner Vorfahren in "Russland": <br />
-Ukraine bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Dörfer "Werder", "Großwerder", "Grünfeld");<br />
-Russland bis in die 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts (Gebiet Omsk);<br />
-Kasachstan bis 1991 (Gebiet Pavlodar Dorf Sladkowodsk, später Seletinski).<br />
<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus bei allen Beteiligten dieser Diskussionsseite!<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Vitali Herr<br />
<br />
:Vielleicht hilft Dir das ja überhaupt nicht weiter, aber mir ist dieser österreichische Skispringer [[Alexander Herr]] eingefallen. Ist der womöglich mit Dir (eventuell um ein paar Ecken) verwandt? -- [[Benutzer:Sarazyn|Sarazyn]] 6 Dez 2005, 09:25 (CEST)<br />
<br />
Der Alexander Herr ist ein deutscher Skispringer :-). Der Name ist auch nicht so selten, fast in jeder Ortschaft im Süden von Deutschland und öffters auch im Osten gibt es Familien Herr.<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Vitali Herr<br />
<br />
==Herr und Frau, oder Herr und Herrin==<br />
Also ich finde, dass Herr als Anrede für einen Mann unpassend ist bzw. erniedrigend für Frauen. Warum wird der Mann heute noch (im Zeitalter der Gleichberechtigung) unbewusst höhergestellt? Es gibt so viele Dinge, die geändert wurden, wegen der Gleichberechtigung (z.B. Frisöse zu Frisörin), aber die alltäglichen, immer in Gebrauch benutzten Dinge wie die Anrede HERR ändert man nicht.<br />
Lisica<br />
: Lisicas Aussage ist etymologisch unhaltbar -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:12, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
<br />
::Ich habe mich auch sehr gewundert, daß der Artikel die weibliche Form "Herrin" unerwähnt läßt. Dabei allerdings auch auch gemerkt, daß das bei wikipedia allgemein üblich ist (zB. Herrscher und Maurer, aber keine Herrscherin und Maurerin). Selbst wenn das so gewollt sein sollte: Da "Herr" oft mit "Mann" gleichgesetzt wird, müßte "Herrin" eigentlich explizit erwähnt werden. Der separate Artikel [[Herrin]] behandelt lediglich Ortsnamen und Dominas.<br />
::Kritik an den deutschen Anredeformen "Herr" und "Frau" hielte ich ebenfalls für angebracht und erwähnenswert (sofern Kritik denn vorhanden ist. Ich wundere mich, daß Männer und Frauen nicht lautstärker dagegen protestieren). Wobei für die Kritik nicht die Wortentstehung, sondern vor allem der heutige Sprachgebrauch ausschlaggebend sein sollte. Und da steht "Herr" gleichermaßen für Mann, wie für Herrscher/Meister. Währenddessen "Frau" einfach nur für Frau steht.<br />
::Betreffs der Wortentstehung: Ursprünglich soll "[[Frouwe]]" tatsächlich eine Bedeutung ähnlich wie "Herrin" gehabt haben (was bloß arg in Vergessenheit geraten ist). Dagegen, das Wort "Herrin" ist in modernen Texten über das Mittelalter gebräuchlich - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Begriff auch in echten mittelalterlichen Texten verwendet wurde - weiß das jemand?<br />
::[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:23, 2. Mai 2015 (CEST) PS. habe ein paar Querverweise unter "Siehe auch" eingefügt.[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:39, 2. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
==Anreden==<br />
''Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit Herr, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei Adelsprädikaten (z. B. „Graf Lambsdorff“ – mit „Herr Graf“ reden ihn nur seine Domestiken an), kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen.'' <br />
- dieser Passus ist Unsinn. Einen Titel "Graf" gibt es überhaupt nicht (mehr), der Kerl heißt einfach nur "Herr Lambsdorff" und wird auch so angeredet.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 00:57, 10. Okt. 2009 (CEST)<br />
: "der Kerl heißt einfach nur "Herr Lambsdorff" und wird auch so angeredet." Dieser Teil Aussage ist zwar für Österreich richtig, für Deutschland jedoch falsch. Der Ton ist unpassend. -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:09, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
:: Schwachsinn. Wie Leute angeredet werden, ist nirgendwo explizit festgelegt. Niemand hat Anspruch darauf, mit irgendwelchen verstaubten Titeln aus dem vorletzten Jahrhundert angeredet zu werden. "Graf" mag Namensbestandteil sein. Anredebestandteil ist es deswegen noch lange nicht.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 21:13, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
::: Das Ihr Umgangston mangelhaft ist hatten Sie ja schon bewiesen, außerdem hatten Sie behauptet, daß "der Kerl" einfach nur "Herr Lambsdorff" heißt, daß stimmt aber nicht mit dem deutschen Namensrecht überein. -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:21, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
:::: Oh mein Gott, ein mangelhafter Umgangston, wir werden alle sterben. Deiner pseudo-geschliffenen Ausdrucksweise nach versuchst du dich wohl (von der Grammatik einmal abgesehen) den sogenannten adeligen Kreisen anzubiedern. Wie auch immer, du wirst feststellen, dass der Kerl tatsächlich "Herr Lambsdorff" heißt, wenn er von fremden angeredet wird, genau so, wie er "Otto" heißt, wenn er von Freunden angesprochen wird, und wie er "Otto Graf Lambsdorff" heißt, wenn sein vollständiger Name geschrieben oder gesprochen wird.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 21:30, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
: Da "Graf Lambsdorff" sein Name ist, ist m.E. die korrekte Anrede "Herr Graf Lambsdorff", wenn er nicht selbst seinen Rufnamen ändert. Das ist wie bei Herrn Müller-Lüdenscheidt, der sich normal als "Herr Müller-Lüdenscheidt", wahlweise aber auch als "Herr Müller" oder als "Herr Lüdenscheidt" anreden lassen kann. Gibt es hier vielleicht jemand vom Fach, der die Frage vom Namensrecht her klären kann? Die Frage ist keine der reinen Etikette, sondern z.B. für Bibliothekskataloge wichtig. Wird dort nach "Graf" oder nach "Lambsdorff" sortiert? Dadurch, dass "Graf Lambsdorff" der Name ist, sollte Ersteres richtig sein. In der DNB (=Deutsche Nationalbibliothek) firmiert er allerdings als "Otto Lambsdorff". -- [[Benutzer:Kaubuk|kaubuk]] 17:45, 14. Feb. 2011 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Herr&diff=141681284Herr2015-05-02T02:36:47Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Siehe auch */ weibliche formen</p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Herr als Ausdruck eines Über- oder Unterstellungsverhältnisses; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Herr (Begriffsklärung)]].}}<br />
<br />
'''Herr''' ([[Althochdeutsch|althochd.]] ''heriro, hèrero, hèrro'') ist die schon im [[9. Jahrhundert]] substantivisch gebrauchte Komparativform von ''hehr (her)'' und bezeichnete zunächst nur den Höhergestellten gegenüber dem Geringeren, den Befehlenden gegenüber dem [[Knecht]]e.<br />
<br />
Das Wort fand bald – als Eindeutschung des griechischen [[Kyrios (Christentum)|Kyrios]] und des lateinischen DOMINUS – Anwendung auf den himmlischen Herrscher ([[Gott]] oder [[Christus]]). <br />
<br />
In der höfischen Periode wurde ''Herr'' [[Ständeordnung|Standesname]] für die [[Adlige]]n, besonders die [[reichsunmittelbar]]en, die in der Würde nach den [[Fürst]]en und [[Graf]]en kamen und regierende Inhaber einer [[Herrschaft (Territorium)|Herrschaft]] waren. Der unerwachsene Sohn solcher Herren hieß ''Junc-he:rre'' ([[Junker]]). <br />
<br />
In den Städten ging der Name Herr auf die obrigkeitlichen Personen über; allgemeiner wurde er auch für [[Familienoberhaupt|Familienoberhäupter]], für [[Geistlich]]e, überhaupt für Personen, die Gewalt über etwas hatten, gebraucht. Der noch heute verwendete Begriff [[Dienstherr]] macht das Unterstellungsverhältnis eines Beamten deutlich.<br />
<br />
Noch heute wird ein Angehöriger eines Chorherren-Ordens (z. B. [[Prämonstratenser]], [[Augustiner-Chorherren]]) häufig als „Herr“ und nicht als „[[Pater]]“ [[Anrede|tituliert]].<br />
<br />
Die mit Herr verbundene [[Ständeordnung|Standesauszeichnung]] verwischte sich allmählich, und das Wort sank mit Beginn des 17.&nbsp;Jahrhunderts zu einer bloßen [[Höflichkeit]]sbezeigung herab. <br />
<br />
Bisweilen wird „Herr“ im Deutschen auch als Synonym für [[Gentleman]] verwendet. <ref>[http://www.sueddeutsche.de/leben/der-moderne-gentleman-ein-herr-sollte-keine-plastiktuete-tragen-1.489439-4 ''Der moderne Gentleman: Ein Herr sollte keine Plastiktüte tragen.'']</ref><br />
<br />
Außerdem wird „Herr“ auch synonym zu „Mann“ gebraucht.<br />
<br />
== Anrede ==<br />
{{Belege fehlen}}<br />
Heute ist „Herr“ die einfachste, allgemein übliche [[Anrede]]form für männliche Personen im Gegensatz zu „[[Frau]]“ für weibliche Personen. Dabei wird „Herr“ gewöhnlich nur in Verbindung mit dem [[Siezen]] angewandt, meist in Verbindung mit dem [[Familienname]]n. Sich selbst als „Herr“ zu bezeichnen (z.B.: „Ich bin Herr Schmidt“), ist im Deutschen unüblich.<br />
<br />
Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit „Herr“, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen. Ist ein ehemaliges [[Adelsprädikat]] Bestandteil des Namens, wird z. B. statt von „Herrn Grafen Lambsdorff“<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40615934.html Spiegel.de: Personalien] Verschiedenste Formen der Anrede von Otto Graf Lambsdorff, 1978</ref> oft vom „Grafen Lambsdorff“ gesprochen. Ihn dagegen mit „Herr Graf“ anzureden, drückt aus, dass der Anredende sich einer niedrigeren [[Klasse (Soziologie)|sozialen Klasse]] als der Angeredete zugehörig fühlt. Andere Interpretationen deuten die Anrede "Herr Graf" als Gleichstellung des Grafen in der bürgerlich-republikanischen Gesellschaft mit dem Otto Normalbürger "Herrn Müller".<br />
<br />
Beispiele für die Kombination der Anrede „Herr“ mit einer Funktion:<br />
* „Herr Richter“ oder „Herr Vorsitzender“ (mündlich zu einem [[Richter]])<br />
* auf Briefen „Herrn Abteilungsleiter [Eigenname]“ als schriftliche Destination (zu ergänzen „dem Herrn Abteilungsleiter“)<br />
* „Herr Pfarrer“ zu einem Pfarrer <br />
* "Herr Wachtmeister" oder "Herr Kommissar" zu einem Polizisten<br />
<br />
Des Weiteren ist es teilweise noch gängig, dass eine Person anstatt mit dem Familiennamen mit einem [[Akademischer Grad|akademischen Grad]] oder [[Berufstitel]] (z.&nbsp;B. „Herr [[Doktor]]“, insbesondere für praktizierende Ärzte), mit seiner [[Amtsbezeichnung]] (z. B. „Herr [[Inspektor]]“) oder [[Dienstgrad]] (z.&nbsp;B. „Herr [[General]]“) angeredet wird.<br />
<br />
Im englischen Sprachgebrauch wird ''Sir'' im Mündlichen mitunter synonym als Höflichkeitsfloskel für einen Mann verwendet, ohne dass der Angesprochene ein wirklicher geadelter [[Knight|Sir]] ist. Altertümlich steht „Herr“ sowohl für den [[Hausherr]]n, [[latein]]isch ''dominus'', wie auch für den [[Meister]], ''[[magister]]'', den Dienstherren. Im Kontext der [[Leibeigenschaft]] und [[Sklaverei]] kann die Anrede des Herrn dann im Englischen als ''Master'' übersetzt werden.<br />
<br />
== Begriffsumfeld ==<br />
* „Herr“ ist ein christliches [[Synonymie|Synonym]] für [[Gott]] (z. B. im Gebet ''Herr, vergib mir meine Sünden'').<br />
* „Herr der Finsternis“ wird synonym für den [[Teufel]] verwendet.<br />
* „Herr der Lage sein“ ist eine Bezeichnung für eine Person, die ein Ereignis unter Kontrolle hat.<br />
* „Herrchen“ ist ein [[Diminutiv|‚verniedlichendes‘]] Synonym für einen männlichen Haustierbesitzer.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* weibliche Formen<br />
** [[Herrin]]<br />
** [[Dame]]<br />
** [[Frau]]<br />
** [[Frouwe]]<br />
* verwandte Begriffe<br />
** [[Herrenzimmer]]<br />
** [[Gutsherr]]<br />
** [[Schirmherr]]<br />
** [[Hausherr]]<br />
** [[Dienstherr]]<br />
* fremdsprachige Formen<br />
** [[Señor]]<br />
** [[Signor]]<br />
** [[Mister]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Herr}}<br />
<br />
[[Kategorie:Titel]]<br />
[[Kategorie:Herr| ]]<br />
[[Kategorie:Anrede]]<br />
[[Kategorie:Mann (Bezeichnung)]]<br />
[[Kategorie:Standesbezeichnung]]</div>2OO.3OO.2OO.3OOhttps://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Herr&diff=141681214Diskussion:Herr2015-05-02T02:23:44Z<p>2OO.3OO.2OO.3OO: /* Herr und Frau, oder Herr und Herrin */</p>
<hr />
<div>==Abkürzung==<br />
Vielleicht könnte man in diesem Artikel noch die offizielle Abkürzung (Hr.) mit angeben? Bin auch schon Hrn. begegnet. Ist das die Abkürung für Herren? Wie sagt man richtig: Gespräch mit Herrn Muster? oder: Gespräch mit Herr Muster? Unterschied Herr/Herrn... Wirres Zeug, aber vielleicht weiß ja jemand bescheid. <small>(''nicht [[Hilfe:Signatur|signierter]] Beitrag von'' [[Benutzer:93.194.139.4|93.194.139.4]] ([[Benutzer Diskussion:93.194.139.4|Diskussion]]&nbsp;|&nbsp;[[Spezial:Beiträge/93.194.139.4|Beiträge]]) 12:17, 24. Jul 2009 (CEST)) </small><br />
<br />
==Familienname==<br />
''Herr'' ist mein Familienname. Meine Vorfahren (katholisch) wanderten Ende des 18. Jahrhunderts aus Kahl am Main (damals Hessen, heute Bayern) in die Ukraine aus. <br />
<br />
Da der Name ziemlich selten ist, interessiere ich mich besonders für alle möglichen Geschichten und Informationen, die mit diesem Namen verbunden sind. Vieleicht melden sich Menschen, die etwas darüber wissen oder jemanden kennen, der/die auch Herr heißen und aus Kahl am Main oder Umgebung stammen. <br />
<br />
Stationen meiner Vorfahren in "Russland": <br />
-Ukraine bis Anfang des 20. Jahrhunderts (Dörfer "Werder", "Großwerder", "Grünfeld");<br />
-Russland bis in die 20-er Jahre des 20. Jahrhunderts (Gebiet Omsk);<br />
-Kasachstan bis 1991 (Gebiet Pavlodar Dorf Sladkowodsk, später Seletinski).<br />
<br />
Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus bei allen Beteiligten dieser Diskussionsseite!<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Vitali Herr<br />
<br />
:Vielleicht hilft Dir das ja überhaupt nicht weiter, aber mir ist dieser österreichische Skispringer [[Alexander Herr]] eingefallen. Ist der womöglich mit Dir (eventuell um ein paar Ecken) verwandt? -- [[Benutzer:Sarazyn|Sarazyn]] 6 Dez 2005, 09:25 (CEST)<br />
<br />
Der Alexander Herr ist ein deutscher Skispringer :-). Der Name ist auch nicht so selten, fast in jeder Ortschaft im Süden von Deutschland und öffters auch im Osten gibt es Familien Herr.<br />
<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
<br />
Vitali Herr<br />
<br />
==Herr und Frau, oder Herr und Herrin==<br />
Also ich finde, dass Herr als Anrede für einen Mann unpassend ist bzw. erniedrigend für Frauen. Warum wird der Mann heute noch (im Zeitalter der Gleichberechtigung) unbewusst höhergestellt? Es gibt so viele Dinge, die geändert wurden, wegen der Gleichberechtigung (z.B. Frisöse zu Frisörin), aber die alltäglichen, immer in Gebrauch benutzten Dinge wie die Anrede HERR ändert man nicht.<br />
Lisica<br />
: Lisicas Aussage ist etymologisch unhaltbar -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:12, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
<br />
::Ich habe mich auch sehr gewundert, daß der Artikel die weibliche Form "Herrin" unerwähnt läßt. Dabei allerdings auch auch gemerkt, daß das bei wikipedia allgemein üblich ist (zB. Herrscher und Maurer, aber keine Herrscherin und Maurerin). Selbst wenn das so gewollt sein sollte: Da "Herr" oft mit "Mann" gleichgesetzt wird, müßte "Herrin" eigentlich explizit erwähnt werden. Der separate Artikel [[Herrin]] behandelt lediglich Ortsnamen und Dominas.<br />
::Kritik an den deutschen Anredeformen "Herr" und "Frau" hielte ich ebenfalls für angebracht und erwähnenswert (sofern Kritik denn vorhanden ist. Ich wundere mich, daß Männer und Frauen nicht lautstärker dagegen protestieren). Wobei für die Kritik nicht die Wortentstehung, sondern vor allem der heutige Sprachgebrauch ausschlaggebend sein sollte. Und da steht "Herr" gleichermaßen für Mann, wie für Herrscher/Meister. Währenddessen "Frau" einfach nur für Frau steht.<br />
::Betreffs der Wortentstehung: Ursprünglich soll "[[Frouwe]]" tatsächlich eine Bedeutung ähnlich wie "Herrin" gehabt haben (was bloß arg in Vergessenheit geraten ist). Dagegen, das Wort "Herrin" ist in modernen Texten über das Mittelalter gebräuchlich - ich bin mir allerdings nicht sicher, ob der Begriff auch in echten mittelalterlichen Texten verwendet wurde - weiß das jemand?<br />
::[[Benutzer:2OO.3OO.2OO.3OO|2OO.3OO.2OO.3OO]] ([[Benutzer Diskussion:2OO.3OO.2OO.3OO|Diskussion]]) 04:23, 2. Mai 2015 (CEST)<br />
<br />
==Anreden==<br />
''Personen mit einer herausgehobenen Position in der Gesellschaft werden nicht mit Herr, sondern mit ihrem Titel oder ihrer Position angeredet. Dies ist der Fall bei Adelsprädikaten (z. B. „Graf Lambsdorff“ – mit „Herr Graf“ reden ihn nur seine Domestiken an), kirchlichen Würdenträgern, Akademikern und anderen.'' <br />
- dieser Passus ist Unsinn. Einen Titel "Graf" gibt es überhaupt nicht (mehr), der Kerl heißt einfach nur "Herr Lambsdorff" und wird auch so angeredet.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 00:57, 10. Okt. 2009 (CEST)<br />
: "der Kerl heißt einfach nur "Herr Lambsdorff" und wird auch so angeredet." Dieser Teil Aussage ist zwar für Österreich richtig, für Deutschland jedoch falsch. Der Ton ist unpassend. -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:09, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
:: Schwachsinn. Wie Leute angeredet werden, ist nirgendwo explizit festgelegt. Niemand hat Anspruch darauf, mit irgendwelchen verstaubten Titeln aus dem vorletzten Jahrhundert angeredet zu werden. "Graf" mag Namensbestandteil sein. Anredebestandteil ist es deswegen noch lange nicht.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 21:13, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
::: Das Ihr Umgangston mangelhaft ist hatten Sie ja schon bewiesen, außerdem hatten Sie behauptet, daß "der Kerl" einfach nur "Herr Lambsdorff" heißt, daß stimmt aber nicht mit dem deutschen Namensrecht überein. -- [[Benutzer:Siard|Siard]] 21:21, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
:::: Oh mein Gott, ein mangelhafter Umgangston, wir werden alle sterben. Deiner pseudo-geschliffenen Ausdrucksweise nach versuchst du dich wohl (von der Grammatik einmal abgesehen) den sogenannten adeligen Kreisen anzubiedern. Wie auch immer, du wirst feststellen, dass der Kerl tatsächlich "Herr Lambsdorff" heißt, wenn er von fremden angeredet wird, genau so, wie er "Otto" heißt, wenn er von Freunden angesprochen wird, und wie er "Otto Graf Lambsdorff" heißt, wenn sein vollständiger Name geschrieben oder gesprochen wird.--[[Benutzer:Pvanderloewen|Pvanderloewen]] 21:30, 21. Apr. 2010 (CEST)<br />
: Da "Graf Lambsdorff" sein Name ist, ist m.E. die korrekte Anrede "Herr Graf Lambsdorff", wenn er nicht selbst seinen Rufnamen ändert. Das ist wie bei Herrn Müller-Lüdenscheidt, der sich normal als "Herr Müller-Lüdenscheidt", wahlweise aber auch als "Herr Müller" oder als "Herr Lüdenscheidt" anreden lassen kann. Gibt es hier vielleicht jemand vom Fach, der die Frage vom Namensrecht her klären kann? Die Frage ist keine der reinen Etikette, sondern z.B. für Bibliothekskataloge wichtig. Wird dort nach "Graf" oder nach "Lambsdorff" sortiert? Dadurch, dass "Graf Lambsdorff" der Name ist, sollte Ersteres richtig sein. In der DNB (=Deutsche Nationalbibliothek) firmiert er allerdings als "Otto Lambsdorff". -- [[Benutzer:Kaubuk|kaubuk]] 17:45, 14. Feb. 2011 (CET)</div>2OO.3OO.2OO.3OO