https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=217.86.244.111 Wikipedia - Benutzerbeiträge [de] 2025-07-02T18:12:24Z Benutzerbeiträge MediaWiki 1.45.0-wmf.7 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafen_D%C3%BCsseldorf&diff=131631221 Flughafen Düsseldorf 2014-06-26T10:28:27Z <p>217.86.244.111: /* Einrichtungen */</p> <hr /> <div>{{Infobox Flughafen<br /> |Logo=Flughafen Düsseldorf International 2013 logo.svg<br /> |Bild=Düsseldorf International Airport2.jpg|Luftaufnahme des Flughafens Düsseldorf<br /> |IATA=DUS<br /> |ICAO=EDDL<br /> |Flugplatztyp=Verkehrsflughafen<br /> |Breitengrad=51/16/51.33/N<br /> |Längengrad=6/45/26.32/E<br /> |Region-ISO=DE-NW<br /> |Höhe in Meter=36<br /> |Entfernung in Kilometer1=6<br /> |Entfernung Richtung1=nördlich<br /> |Entfernung Ort1=Düsseldorf<br /> |Entfernung in Kilometer2=4<br /> |Entfernung Richtung2=südwestlich<br /> |Entfernung Ort2=Ratingen<br /> |Schiene=[[Intercity-Express|ICE]], [[InterCity|IC]], [[EuroCity|EC]]<br /> |Nahverkehr='''am [[Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal|Terminal]]:'''&lt;br /&gt;[[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S-Bahn-Linie 11]]&lt;br /&gt;Buslinien SB51, 721, 760 und 896&lt;br /&gt;'''[[Bahnhof Düsseldorf Flughafen|Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen:]]'''&lt;br /&gt;[[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#Linien 1–10|Regionalexpress-Linien 1, 2, 3, 5 und 6]]&lt;br /&gt;[[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S-Bahn-Linie 1]]&lt;br /&gt;Buslinien SB51, 729, 759 und 776<br /> |Straße=Autobahn [[Bundesautobahn 44|A 44]]<br /> |Eröffnung=1927<br /> |Betreiber=Flughafen Düsseldorf GmbH<br /> |Fläche in Hektar=613<br /> |Terminals=A, B; C<br /> |Passagiere=21.23 Mio. (2013)<br /> |Fracht=115.024 Tonnen (2013)<br /> |Bewegungen=210.828 (2013)<br /> |Kapazität=22 Millionen Passagiere<br /> |Beschäftigte=17.500<br /> |Bahn1=05R/23L<br /> |Bahnlänge in Meter1=3000<br /> |Bahnbreite in Meter1=45<br /> |Bahnbelag1=Beton<br /> |Bahn2=05L/23R<br /> |Bahnlänge in Meter2=2700<br /> |Bahnbreite in Meter2=45<br /> |Bahnbelag2=Beton<br /> }}<br /> [[Datei:Aéroport de Düsseldorf.jpg|miniatur|Blick von Nordosten auf das Flughafengebäude und seine Umgebung ''(Airport City)'']]<br /> [[Datei:Blick aus dem Düsseldorfer DFS Kontrollturm.jpg|miniatur|Blick vom DFS-Kontrollturm auf das Flughafengebäude]]<br /> Der '''Düsseldorf Airport''' ist der [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland|drittgrößte]] [[Flughafen]] [[Deutschland]]s und das wichtigste internationale [[Luftfahrt-Drehkreuz|Drehkreuz]] des Landes [[Nordrhein-Westfalen]]. Gemessen am Passagieraufkommen liegt der Düsseldorfer Flughafen hinter [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]] und [[Flughafen München|München]], gemessen am Frachtaufkommen liegt er an sechster Stelle.&lt;ref&gt;[[Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)|Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen]]: [http://www.adv.aero/fileadmin/pdf/statistiken/2010/ADV_Monatsstatistik_Dez_2010_final.pdf Verkehrszahlen 2010 (PDF; 130&amp;nbsp;kB)] abgerufen am 7. September 2011&lt;/ref&gt; Der Flughafen wurde am 19. April 1927 eröffnet. Er liegt unmittelbar am nördlichen Siedlungsrand der Landeshauptstadt, in kurzer Distanz zur [[Messe Düsseldorf]], im Stadtteil [[Lohausen]] und unweit der Stadtgrenzen zu [[Duisburg]], [[Ratingen]] und [[Meerbusch]].<br /> <br /> Im Jahre 2011 nutzten über 20 Millionen Passagiere den Flughafen,&lt;ref&gt;[http://www.airportzentrale.de/flughafen-dusseldorf-international-verkehrsbilanz-2011-erstmals-uber-20-millionen-passagiere-an-nordrhein-westfalens-einzigem-luftverkehrsdrehkreuz/12190/ Verkehrszahlen 2011] abgerufen am 7. September 2011&lt;/ref&gt; der von 77 [[Fluggesellschaft]]en mit 180 Zielen in 50 Ländern verbunden wird. Mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro und einem Ergebnis von 57 Millionen Euro zählte er im Geschäftsjahr 2010 zu den sechs profitabel wirtschaftenden Flughäfen Deutschlands.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://wayback.archive.org/web/20110809123316/http://www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/Eine-Million-Gaeste-mehr-jaehrlich-id4812947.html| autor= Ulf Meinke, Thomas Wels|titel=Eine Million Gäste mehr – jährlich|hrsg=Artikel im Online-Portal [[DerWesten]]|datum=2011-06-27| kommentar=Im [[Internet Archive|Internet Archiv]], Layout leicht beschädigt| zugriff=2014-05-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Düsseldorf ist der Heimatflughafen der Fluggesellschaft [[Eurowings]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Dusseldorf Airport.jpg|mini|Ankunftsebene C innerhalb des Flughafens]]<br /> [[Datei:Duesseldorf-international.svg|mini|2013 abgelöstes Logo]]<br /> <br /> === Erste Jahre ===<br /> [[Datei:LZ 8 Deutschland II 1911.jpg|mini|links|[[Zeppelin]] „Deutschland“ (LZ 8), 1911]]<br /> [[Datei:LZ 10 Schwaben Ausgebrannt 1912.jpg|mini|links|Wrack des ausgebrannten Zeppelins „Schwaben“ (LZ 10), 1912]]<br /> Der erste Flughafen wurde auf dem Gelände der Golzheimer Heide im Ortsteil [[Stockum (Düsseldorf)|Stockum]] gebaut. Die Heide lag auf Sandanwehungen aus der letzten [[Weichsel-Kaltzeit|Eiszeit]]. Das Gebiet war zuvor als Übungsgelände für [[Ulanen]] und [[Husaren]] aus [[Derendorf]] und [[Golzheim (Düsseldorf)|Golzheim]] genutzt worden. Am späteren Ort der LTU-Wartungshalle stand ein [[Kartäuser]]-Kloster. Die Luftschiffbegeisterung des Oberbürgermeisters [[Wilhelm Marx (Düsseldorf)|Wilhelm Marx]] führte 1909 zum Bau der ersten städtischen [[Luftschiffhalle]] südlich des heutigen Flughafengewerbeparks.&lt;ref&gt;[http://www.luftschiff.de/1_hangar/1_hduesseldorf-golzheim11.htm Bild der ersten Luftschiffhalle] im Bereich [[Stockum (Düsseldorf)|Düsseldorf-Stockum]]: Unten ist der Siedlungsansatz Stockumer Kirchweg/[[Kaiserswerther Straße]] zu sehen.&lt;/ref&gt; Diese Halle wurde von der ersten [[Fluggesellschaft]] der Welt, der [[DELAG|Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG)]], an der auch die Stadt Düsseldorf beteiligt war, genutzt. Hier konstruierte [[Albert Paul Veeh]] ab 1911 das Luftschiff ''[[Albert Paul Veeh#Luftschiff „Veeh 1“|Veeh&amp;nbsp;1]]''. Am 22.&amp;nbsp;Juni 1911 besuchte [[Ferdinand Graf von Zeppelin|Graf Zeppelin]] die Anlagen, nachdem das ab dem 11. April 1911 hier stationierte [[Liste der Zeppeline#Vor dem Ersten Weltkrieg gebaut|Luftschiff Zeppelin 8 ''Deutschland'']] unter dem Kommando von [[Hugo Eckener]]&lt;ref&gt;[http://www.airships.net/hugo-eckener ''Airships: The Hindenburg and other Zeppelins: Hugo Eckener'']. Artikel im Blog ''airships.net'' (2009) mit Bild des Unfalls am 16. Mai 1911, abgerufen am 6. August 2013&lt;/ref&gt; am 16. Mai 1911 bei der Ausfahrt aus der Luftschiffhalle von einer Windböe gegen dieselbe gedrückt und dabei zerstört worden war.&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/chronik/1911.shtml Chronik des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Düsseldorf: ''1911''], abgerufen am 5. August 2013&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.earlyaeroplanes.com/archive/airships01/1911.05.16.LZ8.Deutschland.II.jpg Bild des Zeppelinunfalls vom 16. Mai 1911 in Düsseldorf-Stockum (alte Luftschiffhalle „auf der Golzheimer Heide“)], abgerufen im Portal ''earlyaeroplanes.com'' am 30. Dezember 2013&lt;/ref&gt; Am 28. Juni 1912 verunglückte das [[Liste der Zeppeline#Zeppeline vor dem Ersten Weltkrieg gebaut|Luftschiff Zeppelin 10 ''Schwaben'']] der DELAG auf dem Flugfeld.&lt;ref&gt;Siehe auch Artikel in der englischsprachigen Wikipedia ''[[:en:LZ 10 Schwaben|LZ 10 Schwaben]]''&lt;/ref&gt; 1913 erfolgte der Bau der ersten militärischen Luftschiffhalle südlich von [[Kalkum|Zeppenheim]], also im nordwestlichen Gebiet des heutigen Flughafengeländes. Nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] erfolgte am 8. Oktober 1914 ein Angriff des [[Royal Flying Corps]] auf diese Halle, das erste [[Luftkrieg]]sereignis im Rheinland, bei dem das in der Halle befindliche [[Liste der Zeppeline#Vor dem Ersten Weltkrieg gebaut|Luftschiff Zeppelin 25 (Z IX)]], das ab August 1914 zu Aufklärungs- und Bombenangriffseinsätzen über Nordfrankreich und Belgien eingesetzt gewesen war, zerstört wurde. Nach dem Weltkrieg waren französische Truppen in der Golzheimer Heide stationiert. Nach deren [[Alliierte Rheinlandbesetzung|Abzug 1925]] setzte Düsseldorf dort seinen Flughafen durch, gegen die [[Freistaat Preußen|preußische]] Regierung in Berlin, die [[Flughafen Essen/Mülheim|Essen]] und [[Flughafen Köln/Bonn|Köln]] bevorzugte. Der Flughafen Düsseldorf wurde offiziell am 19.&amp;nbsp;April 1927 durch den damaligen Oberbürgermeister [[Robert Lehr]] eröffnet. Am 5.&amp;nbsp;Oktober 1927 starteten vom Flugfeld ''Golzheimer Heide'' aus die ersten Propeller-Maschinen der [[Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet]] in Richtung [[Berlin]], [[München]] und [[Malmö]]. 1933 wurden Lagerräume und Werkstätten für die Lufthansa errichtet. Ein befestigtes Hallenvorfeld erweiterte das Abfertigungszentrum um 2200 Quadratmeter. 1936 errichtete die deutsche Luftwaffe auf dem Flughafengelände einen Fliegerhorst. Am 3.&amp;nbsp;September 1939 wurde der zivile Luftverkehr eingestellt, und die Luftwaffe übernahm den gesamten Flughafen, um dem [[Jagdgeschwader]] 132 bzw. 26 ''[[Albert Leo Schlageter|Schlageter]]'' unter dem Kommando von [[Eduard von Schleich]] dort maximale Entfaltungsmöglichkeiten zu verschaffen. In Vorbereitung des [[Westfeldzug]]s lagen im Mai 1940 die [[Kampfgeschwader 77|II. und III./KG 77]] hier. Ab 1943 war der Flughafen Ziel von [[Luftangriffe auf Düsseldorf|Fliegerangriffen]] der [[Alliierte]]n. Am 23.&amp;nbsp;Dezember 1944 wurden durch die Angriffe alle Hallen des Flughafens zerstört. Am 18. April 1945 wurden der Flughafen von US-Truppen besetzt und die nicht zerstörten Gebäude als Unterkünfte genutzt.<br /> <br /> === Nach dem Zweiten Weltkrieg ===<br /> [[Datei:North rhine w Airports.svg|mini|Flughäfen in Nordrhein-Westfalen]]<br /> Im März 1949 wurde die zivile Luftfahrt nach Reparaturarbeiten an Gebäuden und Startbahnen wieder aufgenommen. Am 1.&amp;nbsp;Dezember 1950 übergaben die britischen Streitkräfte die Verwaltung des Flughafens an die Deutschen zurück. 1952 wurde die Hauptstartbahn auf 2475&amp;nbsp;Meter verlängert.<br /> <br /> Der bis dahin folgenschwerste Flugunfall ereignete sich am 3.&amp;nbsp;November 1957, als eine [[Douglas DC-4]] der Fluggesellschaft [[Karl Herfurtner Düsseldorf]] kurz nach dem Start in ein Kleingartengelände in [[Derendorf|Düsseldorf-Derendorf]] abstürzte. Sieben von zehn Insassen und eine Person am Boden starben.&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=41760002|Titel=Die Piloten-Probe|Autor=|Jahr=1957|Nr=48|Seiten=54|Datum=1957-11-27}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=43066852|Titel=Doppelte Bruchprüfung|Autor=|Jahr=1960|Nr=39|Seiten=42|Datum=1960-09-21}}&lt;/ref&gt; {{Hauptartikel|Flugzeugabsturz in Düsseldorf}}<br /> <br /> 1969 wurde mit den Bauarbeiten für die neue Abfertigungsanlage begonnen, die Hauptstartbahn wurde auf 3000&amp;nbsp;Meter verlängert. Das Terminal II (heute: Terminal B) wurde 1973 seiner Bestimmung übergeben.&lt;ref&gt;Paul Ernst Wentz: ''Architekturführer Düsseldorf'', Droste Verlag, Düsseldorf 1975, Objektnr. 90&lt;/ref&gt; Im Oktober 1975 wurde eine S-Bahn-Strecke ([[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S 7]]) von Düsseldorf Hauptbahnhof zum Flughafen („Düsseldorf Flughafen Terminal“) eröffnet (heute als [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S 11]] über [[Köln Hauptbahnhof|Köln]] bis [[Bahnhof Bergisch Gladbach|Bergisch Gladbach]]). Im Jahre 1988 erlebte der Flughafen Düsseldorf einen regen Zuwachs an Passagieren, was aufgrund einer einzigen Start- und Landebahn zu Kapazitätsproblemen führte.<br /> <br /> Im Februar 1988 stürzte eine zweimotoriges Turboprop-Flugzeug vom Typ [[Swearingen Metro]] der [[Nürnberger Flug Dienst]] bei der Landung 10&amp;nbsp;Kilometer vor der Landebahn nach einem Blitzschlag ab. Keiner der 21 Insassen überlebte das Unglück.&lt;ref name=&quot;spiegel71988&quot;&gt;{{Literatur|Titel=So ein Zischen|Sammelwerk=Der Spiegel|Nummer=7|Verlag=Spiegel-Verlag Rudolf Augstein|Ort=Hamburg|Jahr=1988|Monat=Februar|Tag=15|Seiten=107&amp;nbsp;f.|Online=[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13527984.html online abrufbar] }}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;bfu-kettwig&quot;&gt;{{Internetquelle|autor=Josef Terhünte, Axel H. Wirth, Hermann Geng, Peter Schlegel (Untersuchungskommission)|hrsg=Flugunfalluntersuchungsstelle beim Luftfahrt-Bundesamt|titel=Bericht über die Untersuchung des Flugunfalles mit dem Flugzeug SA 227-AC, Metro 111, D-CABB, am 8. Februar 1988 bei Kettwig|url=http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/1988/Bericht_88_1X001-0.pdf?__blob=publicationFile |datum=1989-06-00|zugriff=2013-01-15|kommentar=AZ 1 X 0001/88, die Flugunfalluntersuchungsstelle ist Vorgänger der heutigen BFU}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Angerland-Vergleich ===<br /> 1965 wurde zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und den umliegenden Kommunen vor dem Oberverwaltungsgericht Münster der so genannte „Angerland-Vergleich“ geschlossen. Er ist bis heute gültig und legte unter anderem die Kapazität des Flughafens (Einbahnkapazität, Endausbaukapazität) und das geltende Nachtstartverbot fest.<br /> Am 24. Juni 1986 verkündete das Verwaltungsgericht Düsseldorf das erstinstanzliche Urteil gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb einer parallelen Start- und Landebahn. Dieses Urteil führte zu der Billigung einer reinen Ersatzbahn, die jedoch nur in Spitzenzeiten zu einer schnelleren Abfertigung des [[Luftverkehr]]s genutzt werden darf.<br /> <br /> Der Flughafen Düsseldorf behauptete 1998, dass der Vergleich allmählich ungültig geworden wäre und erklärte einseitig am 31. August 1998 die Kündigung. Daraufhin reichte die Stadt Ratingen Klage ein.<br /> <br /> Am 6. September 2002 hat der 20. Senat des Oberverwaltungsgerichts in zwei Urteilen vom 5. September 2002 entschieden, dass der Angerland-Vergleich über den Ausbau und Betrieb des Flughafens Düsseldorf weiterhin rechtsgültig ist.<br /> Bei veränderten Verhältnissen, kann eine gerichtliche Anpassung im Einzelfall zulässig sein.<br /> <br /> Nach diesen juristischen Auseinandersetzungen durfte der Flughafen begrenzt expandieren, vor allem der Interkontinental- und Tourismusbetrieb, nachdem etwa die [[Lufthansa]] und [[Air Berlin]] ihre Angebote ausgebaut haben.<br /> <br /> === Brandkatastrophe 1996 ===<br /> [[Datei:Dusseldorf - International (Rhein-Ruhr - Lohausen) (DUS - EDDL) AN0062322.jpg|mini|''Flughafen Düsseldorf International'', Aufnahme von 1993]]<br /> {{Hauptartikel|Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen 1996}}<br /> <br /> Am 11. April 1996 kam es zu einem schweren [[Brand]]unglück im Terminal A, bei dem 17 Menschen starben und 88 weitere verletzt wurden. Während [[Schweißen|Schweißarbeiten]] an einer Dehnungsfuge der Fahrbahn oberhalb des Blumenladens der Ankunftsebene wurde unter Missachtung von Sicherheitsvorschriften durch Schweißperlen die Zwischendecke in Brand gesetzt. Diese enthielt vorschriftswidrig installierte Dämmungsplatten aus Polystyrol, die unter sehr starker, pechschwarzer Rauchentwicklung durchzündeten. Alle Todesopfer der Katastrophe fanden aufgrund der dichten Rauchentwicklung im Terminalgebäude den [[Erstickung]]stod. Die Air-France-Lounge in der Galerieebene wurde zur Todesfalle, und zwei Fahrstühle brachten weitere Menschen direkt auf die Ankunftsebene, die bereits im Vollbrand stand.<br /> <br /> Die Terminals A und B wurden durch den Brand sehr schwer beschädigt und mussten aufgrund starker Kontaminierung mit gefährlichen Schadstoffen im Anschluss vollständig kernsaniert (Terminal&amp;nbsp;A) bzw. abgerissen (Terminal&amp;nbsp;B) werden. Das Terminal C hingegen konnte nach Reinigungs- und Renovierungsarbeiten bereits einige Monate nach dem Brand noch im Jahre 1996 wieder in Betrieb gehen. Mit der Eröffnung des Terminals&amp;nbsp;B im Jahre 2001 fand die Brandsanierung ihren Abschluss.<br /> <br /> === Projekt ''airport 2000 plus'' ===<br /> [[Datei:DUS Tower Skytrain.jpg|mini|Kontrollturm und Skytrain]]<br /> Nach dem Flughafenbrand im April 1996 wurde von der Geschäftsleitung ein Umbau des Flughafens beschlossen.<br /> <br /> Das Projekt „airport 2000 plus“ umfasste eine Neugestaltung des Flugsteiges&amp;nbsp;A, welche 1997 und 1998 vorgenommen wurde, einen neuen Flugsteig&amp;nbsp;B, der zwischen 1999 und 2001 errichtet wurde, den Anschluss des Flughafens an das Schienennetz der Deutschen Bahn durch die Errichtung der Schwebebahn [[H-Bahn#Düsseldorf|Skytrain]] 2000 und 2001, den Bau einer neuen Tiefgarage unter dem Zentralgebäude 2001, den Ausbau des Zentralgebäudes Ost 2001/2002 sowie die Erweiterung des Flugsteiges&amp;nbsp;C 2001 bis 2003.<br /> <br /> Das bisher größte Investitionsprojekt des Düsseldorfer Flughafens hatte ein Volumen von 378 Millionen Euro und wurde am 7. Mai 2003 offiziell fertiggestellt. Die Brandkatastrophe des Rhein-Ruhr-Flughafens hatte dabei weitreichende Folgen für Brandschutzverordnungen und Vorschriften für öffentliche Gebäude. Der Neubau des Flughafens Düsseldorf zählt noch heute zu einem der Vorreiter in Sachen Brandschutz auf Flughäfen.<br /> <br /> Die beiden Fluggesellschaften mit den meisten Abflügen ab Düsseldorf sind die von Terminal&amp;nbsp;A startende Lufthansa und die von den Terminals&amp;nbsp;B startende Air Berlin. Darüber hinaus werden alle Terminals (A, B und C) von diversen Fluggesellschaften genutzt.&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf-international.de/dus/fluggesellschaften Fluggesellschaften am Flughafen Düsseldorf]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein konfessionsneutraler Gedenkraum befindet sich auf der Ebene&amp;nbsp;3 im öffentlichen Bereich des Terminals und ist täglich fast rund um die Uhr geöffnet.&lt;ref&gt;[http://skydaddy.wordpress.com/2010/01/25/gebetsraum-im-flughafen-dusseldorf/ skydaddy.wordpress.com zum Gedenkraum]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Städtebauliches Projekt ''Düsseldorf Airport City'' ===<br /> [[Datei:Visualisierung web.JPG|mini|Visualisierung des Gesamtprojekts ''Düsseldorf Airport City'']]<br /> [[Datei:A330 ltu 01.jpg|mini|LTU-Maschinen vom [[Airbus A330|Typ A330]] in Düsseldorf]]<br /> [[Datei:A380inEDDL.jpg|mini|Nur zu Besuch: [[Airbus A380|Typ A380]] in Düsseldorf]]<br /> Seit 2003 entsteht auf dem ehemaligen Kasernengelände der britischen ''[[Caernarfon|Caernarvon]] Barracks'' südwestlich des Terminals unter dem Titel ''Düsseldorf Airport City'' ein flughafenaffiner Büro- und Dienstleistungspark. Das Baurecht hierzu schuf die Stadt Düsseldorf im Jahre 2004.&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf.de/planung/bauleit/plaene/unterrath/5382_29a/b578210.pdf Anlage zur Ratvorlage Nr.&amp;nbsp;61/10/2004 – Begründung zum Bebauungsplan-Entwurf Nr.&amp;nbsp;5382/29], pdf-Dokument der Stadt Düsseldorf, abgerufen am 31. Dezember 2011&lt;/ref&gt; Auf der 23 [[Hektar]] großen, zum Stadtteil [[Unterrath]] gehörenden Fläche befinden sich bereits ein [[Maritim Hotelgesellschaft|Maritim]]-Kongresshotel und eine Tiefgarage. Daneben bezog der [[Verein Deutscher Ingenieure|VDI]] dort im August 2008 seine neue Hauptverwaltung. Zudem ist hier Deutschlands größtes [[Porsche]]-Zentrum errichtet worden. Bis 2013 soll die Airport City mit einer [[Geschossfläche|Bruttogeschossfläche]] von 250.000&amp;nbsp;m² komplett bebaut sein. Die Düsseldorfer Airport City gilt als Vorreiter einer neuen Generation von Businessparks an Flughäfen. Sie steht in regionaler Konkurrenz zu der Entwicklung entsprechender Bürostandorte an den Flughäfen Dortmund und Köln/Bonn, ist ihnen aber wesentliche Schritte voraus.&lt;ref&gt;Kai Kummert, René Barig, Fritz Breitenthaler (Hrsg.): ''Der Büroimmobilienmarkt an Metropolflughäfen.'' Beuth Hochschule für Technik Berlin, 2011, ISBN 978-3-938576-33-5 ([http://prof.beuth-hochschule.de/fileadmin/user/kummert/Der_Bueroimmobilienmarkt_an_Metropolflughaefen_2011_2.pdf PDF]), abgerufen am 17. Juni 2011&lt;/ref&gt; Nach Untersuchungen des Immobiliendienstleisters [[CBRE Group|CBRE]] nimmt die Airport City unter den vergleichbaren Bürostandorten in Europa eine Spitzenstellung ein.&lt;ref&gt;[http://www.business-on.de/duesseldorf/bueromieten-flughaefen-zaehlen-fuer-bueroflaechen-zu-dne-absoluten-top-standorten-_id29684.html ''Top-Standort Düsseldorf: Büroflächen an großen Flughäfen sind einsame Spitze'']. Artikel vom 26. September 2013 im Portal ''business-on.de'', abgerufen am 3. November 2013&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weiterer Ausbau ===<br /> [[Datei:Flugzeug entladen Duesseldorf.jpg|mini|Flugzeug wird entladen]]<br /> Folgende Baumaßnahmen zur Erweiterung der Flughafenkapazitäten wurden bis Ende des Jahres 2009 fertiggestellt:<br /> <br /> * Bau eines neuen Hangars, des sogenannten Hangars 7, zur Wartung von Flugzeugen der airberlin-Gruppe (Grundsteinlegung im April 2008, die Einweihung erfolgte am 28. April 2009)<br /> * Erweiterung des Vorfeldes im westlichen Bereich und Bau weiterer Parkpositionen<br /> * Bau eines Transfergangs zwischen den Terminals B und C<br /> * Bau eines Transfergangs zwischen den Terminals A und B<br /> * Bau eines weiteren Parkhauses (Parkhaus 7) neben dem Fernheizwerk mit 3.000 zusätzlichen Parkplätzen<br /> * Ausbau der Infrastruktur für Sicherheitskontrollen an den Terminals B und C (ein Ausbau in Terminal A wurde im März 2008 abgeschlossen)<br /> * Einrichtung weiterer Lounges am Terminal C<br /> * Bau eines neuen Mietwagenzentrums zwischen dem Parkhaus 5 und dem Kontrollturm der [[Deutsche Flugsicherung|DFS]].&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf-international.de/dus/mietwagen Mietwagenzentrum], duesseldorf-international.de, abgerufen am 26. Mai 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Januar 2014 gab der Flughafen bekannt, nun mit der Ausschreibung für die Anpassung des Flughafens an den [[Airbus A380]] zu beginnen. Es sollen drei Fluggastbrücken angeschafft werden, eine davon mit einer Höhe von 12 Metern, um eine parallele Abfertigung ausführen zu können. Des Weiteren sollen Investitionen für neue Bodenfahrzeuge von den Dienstleistern des Flughafens getätigt werden. Auch werde es eine Anpassung der Rollbahnmarkierungen von 80 auf 101 Metern geben.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/flughafen-baut-dieses-jahr-fuer-den-a-380-um-aid-1.3922777], rp-online.de, abgerufen am 5. Januar 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Planfestsellungsantrag zur Kapazitätserweiterung ===<br /> In seiner Sitzung vom 18. Juni 2013 hat der Aufsichtsrat der Flughafen Düsseldorf beschlossen, beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV) einen Antrag auf Planfeststellung mit einer Änderung der Betriebsgenehmigung zu stellen.<br /> Demnach sollen beiden Start- und Landebahnen ohne die heutige Sperrungsregelung benutzt werden können. In den nachfragestarken Zeiten, sollen deshalb zukünftig bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde koordiniert werden dürfen. Das entspricht der vollen technischen Kapazität der beiden Pisten. Dazu sollen acht zusätzliche Abstellpositionen (die teilweise bereits gebaut sind) genehmigt werden. Dazu möchte der Flughafen die Nordbahn ohne vorherige Einzelgenehmigung nutzen dürfen.&lt;ref&gt;http://konzern.dus.com/nachbarflughafen/pf-verfahren/kernpunkte/&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Namensänderung ===<br /> <br /> Am 9. April 2013 stellte der Düsseldorfer Flughafen sein neues Logo, bestehend aus dem [[International Air Transport Association|IATA-Code]] DUS, sowie die dazugehörige Namensänderung zu Düsseldorf Airport vor. Der Flughafen selbst bezeichnet das neue Design als frischer, moderner und klarer. Begründet wird die Änderung als Anpassung an die neue Ausrichtung des Flughafens als Drehkreuz, denn von nun an lege man den Fokus auf den chinesischen, arabischen und US-amerikanischen Fluggast. Durch das Logo soll eine Verbindung mit vielen anderen Flughäfen wie [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris CDG]], [[Flughafen Los Angeles|Los Angeles LAX]] und [[John F. Kennedy International Airport|New York JFK]], welche nur durch ihren dreistelligen [[International Air Transport Association|IATA-Code]] erkannt werden, hergestellt werden.<br /> <br /> == Einrichtungen ==<br /> [[Datei:Airport Düsseldorf International - Old tower - 2013.jpg|mini|Ehemaliger Tower des Düsseldorf Airports]]<br /> Der Flughafen besitzt zwei parallele Start- und Landebahnen. Die südliche gelegene Hauptbahn hat eine Länge von 3000&amp;nbsp;m, die nördlich gelegene Ersatzbahn ist 2700&amp;nbsp;m lang. Beide Bahnen sind 45&amp;nbsp;m breit und haben einen Abstand von 500&amp;nbsp;m.&lt;ref&gt;[http://www.dus.com/dus/infrastruktur/ Angaben zur Infrastruktur des Flughafens auf www.dus.com]; abgerufen am 6. Mai 2014&lt;/ref&gt; Wegen der geringen Entfernung der Bahnen ist eine gleichzeitige Nutzung technisch nicht möglich.<br /> <br /> Für die [[Flugzeug]]e stehen 107 Abstellpositionen zur Verfügung.&lt;!-- Mit der derzeitigen Terminalkapazität können nach den Berechnungen des Flughafenbetreibers jährlich bis zu 22 Mio. [[Passagier]]e abgefertigt werden, jedoch zeigen sich bereits jetzt zu Zeiten eines hohen Passagieraufkommens Engpässe. Beispielsweise sind in den frühen Morgenstunden bei den Sicherheitskontrollen in Terminal B Wartezeiten von 30 Minuten üblich.--&gt;<br /> <br /> Der Düsseldorfer Flughafen kann als Ausweichflughafen für ankommende Großraumflugzeuge [[Airbus A380|A&amp;nbsp;380]] des Frankfurter Flughafens genutzt werden. Am 12. November 2006 landete der erste A&amp;nbsp;380 zu Testzwecken in Düsseldorf.<br /> <br /> === Terminals ===<br /> [[Datei:Düsseldorf - Flughafen - Panorama 1075 9.jpg|mini|Innenansicht der Check-in-Halle]]<br /> '''Terminal A''' dient als Basis für [[Lufthansa]], [[Germanwings]] und [[Lufthansa Regional]] sowie weiteren Mitgliedern der ''[[Star Alliance]]'' ([[Air China]], [[All Nippon Airways]], [[Austrian Airlines]], [[Croatia Airlines]], [[Polskie Linie Lotnicze LOT|LOT Polish Airlines]], [[SAS Scandinavian Airlines]], [[TAP Portugal]] und [[Swiss]]).<br /> <br /> '''Terminal B''' wird für europäische Verbindungen von [[Air Berlin]] sowie weiterer Mitglieder von ''[[Oneworld Alliance|Oneworld]]'' und ''[[SkyTeam]]'' genutzt, darunter [[British Airways]], [[KLM Royal Dutch Airlines|KLM]], [[Finnair]], [[Iberia (Fluggesellschaft)|Iberia]], [[Air France]] und [[Czech Airlines]]. Weiterhin sind am ''Terminal B'' zahlreiche [[Charterflug]]gesellschaften wie etwa [[TUIfly]] und [[Condor Flugdienst|Condor]] vertreten, aber auch Airlines der Star Alliance wie [[Aegean Airlines]] und Partner wie [[Air Malta]] fliegen in Terminal B ab. Dazu kommt noch die russische Fluggesellschaft [[Orenair]], welche ohne Partnerschaften auch von Terminal B abfliegt.<br /> <br /> '''Terminal C''' wird ausschließlich für Flüge außerhalb des [[Schengener Abkommen|Schengen-Raums]] von Fluggesellschaften genutzt, die nicht der Star Alliance angehören. Darunter fallen alle Langstreckenflüge von Air Berlin sowie beispielsweise [[Emirates]], [[Etihad Airways|Etihad]], [[Delta Air Lines]] und [[Mahan Air]]. Mit [[Turkish Airlines]] nutzt auch ein Star-Alliance-Mitglied dieses Terminal. Vom Terminal C gibt es einen direkten Zugang zum [[Maritim Hotelgesellschaft|''Maritim''-Hotel]].<br /> <br /> In den Terminals A-C wird neuerdings auch eine Gepäckversiegelung von der Firma Safer Bag angeboten. Sie verpacken Koffer,Taschen und auch Sondergepäck in eine Folie ein, welche einen zusätzlichen Schutz gibt. <br /> <br /> === Einkaufszentrum ''Airport-Arkaden'' ===<br /> Im Hauptgebäude gibt es das [[Einkaufszentrum]] ''Airport-Arkaden''. Dort kann man Kleidung, Lebensmittel, Reisebedarf und vieles andere kaufen. Da die Läden an 365 Tagen im Jahr geöffnet haben und man von den Bars, Restaurants und Cafés einen guten Blick auf das Vorfeld hat, sind sie auch bei Nichtreisenden beliebt. Auf der öffentlich zugänglichen Ankunftsebene des Flugsteigs C gibt es einen Supermarkt.<br /> <br /> === Eisenbahnanbindung ===<br /> [[Datei:Bf-d-flughafenfern.jpg|mini|Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen]]<br /> [[Datei:Bf-d-flughafenterm.jpg|mini|S-Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal]]<br /> <br /> Im Jahre 2000 wurde der neue [[Bahnhof Düsseldorf Flughafen|Bahnhof ''Düsseldorf Flughafen'']] eröffnet. Er liegt am nordöstlichen Rand des Flughafengeländes, knapp 2,5&amp;nbsp;Kilometer von den Terminals entfernt an der [[Bahnstrecke Köln–Duisburg]]. Täglich halten hier bis zu 300 Züge. Die Verbindung zwischen den Terminals und dem Fernbahnhof stellt die führerlose Schwebebahn Skytrain her.<br /> <br /> Direkt unter dem Terminal C gibt es den S-Bahnhof ''[[Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal|Düsseldorf Flughafen Terminal]]''. Er ist Endstation der S-Bahn-Linie [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S&amp;nbsp;11]], die nicht am Fernbahnhof ''Düsseldorf Flughafen'' hält. Die S11 fährt tagsüber im 20-Minuten-Takt über Düsseldorf Hauptbahnhof und Köln Hauptbahnhof nach Bergisch Gladbach S-Bahnhof und verbindet die Terminals A, B und C des Flughafens direkt mit dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Berücksichtigt man die Alternative – mit dem Skytrain zum Fernbahnhof und dann mit der S&amp;nbsp;1 weiter Richtung Hauptbahnhof – ergibt sich theoretisch eine Anbindung im 10-Minuten-Takt zwischen dem Flughafen und der Düsseldorfer Innenstadt, aufgrund der deutlich längeren Reisezeit scheidet diese Alternative allerdings in der Praxis zumeist aus.<br /> <br /> Mit der Vergrößerung des Kerosintanklagers soll zudem ein [[Gleisanschluss]] errichtet werden, um den Kerosinantransport zukünftig statt per LKW per Schiene abwickeln zu können. Aktuell (Stand Anfang 2013) verbraucht der Flughafen jährlich ca. 750.000 [[Kubikmeter]] [[Kerosin]], wodurch etwa 100 LKW-Fahrten pro Tag entstehen. Bis 2032 soll der Verbrauch u.&amp;nbsp;a. durch den verstärkten Einsatz größerer Flugzeuge auf 1,2 Mio. Kubikmeter jährlich anwachsen.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/flughafen-setzt-auf-grosse-jets-1.1190595 ''Flughafen setzt auf große Jets'']. In: ''[[Rheinische Post]]'', 28. Januar 2013. Abgerufen am 9. Februar 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Stadtbahnanschluss ===<br /> <br /> Bisher ist der Flughafen Düsseldorf nicht direkt an das Düsseldorfer [[Stadtbahn Düsseldorf|Stadtbahn-Netz]] (U-Bahn) angebunden. Es bestehen aber [[Stammstrecke 5 (Stadtbahn Düsseldorf)|konkrete Planungen]], die U-Bahnlinie vom Hauptbahnhof zur [[Messe Düsseldorf]] bis zum Flughafen zu verlängern.&lt;ref&gt;[http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/die-u-81-von-der-city-zum-flughafen-nimmt-fahrt-auf-1.1260424 Die U81 von der City zum Flughafen nimmt Fahrt auf]; WZ Online, abgerufen am 12. Juli 2013&lt;/ref&gt; In einem weiteren Ausbauschritt könnte eine direkte Verbindung Richtung [[Neuss]] und eventuell auch nach [[Ratingen]] geschaffen werden.<br /> <br /> === Straßenanbindung ===<br /> Die [[Bundesautobahn 44|Autobahn 44]] ist Teil des [[Autobahnring Düsseldorf|Autobahnrings Düsseldorf]]. Der Flughafen hat eine eigene Ausfahrt (Nr.&amp;nbsp;31). Die A 44 führt in Ost-West-Richtung am Flughafen vorbei ([[Aachen]]–Düsseldorf), sie bietet Anschlüsse zur [[Bundesautobahn 52|A 52]] nach Nordosten ([[Essen]]) und Westen ([[Roermond]] ([[Niederlande|NL]])) sowie zur [[Bundesautobahn 57|A 57]] (Köln–Nijmegen), zur [[Bundesautobahn 3|A 3]] (nach Köln und in das Ruhrgebiet) und zur autobahnähnlich ausgebauten [[Bundesstraße 8|B8n]], die parallel zur Start- und Landebahn von der Anschlussstelle der A&amp;nbsp;44 „[[Stockum (Düsseldorf)|Stockum]]“ über [[Kaiserswerth]] in die [[Bundesautobahn 59|A 59]] nach [[Duisburg]] übergeht.<br /> <br /> === Medizinische Versorgung ===<br /> Verletzte oder kranke Flugpassagiere werden ins „[[Florence Nightingale|Florence-Nightingale]]-Krankenhaus“ nach [[Kaiserswerth|Düsseldorf-Kaiserswerth]] transportiert, welches wegen seiner geringen Entfernung als erste Anlaufstelle dient. In den Arkaden des Flughafens befinden sich eine Zahnarztpraxis sowie eine Apotheke, eine weitere wurde 2009 im Sicherheitsbereich des Flugsteigs C eröffnet. Ein eigenes Flughafen-Krankenhaus gibt es in Düsseldorf nicht, auch wenn ein solches Krankenhaus bereits Gegenstand der auf dem Flughafengelände gedrehten Fernsehserie [[Abenteuer Airport]] war.<br /> <br /> == Unternehmensstruktur ==<br /> === Besitzverhältnisse ===<br /> Die Betreibergesellschaft ''Flughafen Düsseldorf GmbH'' verfügt über ein Stammkapital von 25.564.594,06&amp;nbsp;€ (früher 50 Mio.&amp;nbsp;DM). Die Gesellschafter sind:<br /> * 50 % Landeshauptstadt Düsseldorf<br /> * 50 % Airport Partners GmbH (40 % Hochtief AirPort GmbH, 20 % Hochtief AirPort Capital KGaA, 40 % [[Dublin Airport Authority#Aer Rianta|Aer Rianta]] plc, hierbei handelt es sich um eine mittelbar über die Muttergesellschaft Dublin Airport Authority plc zu 100 % in irischem Staatseigentum stehende Gesellschaft)<br /> <br /> === Tochtergesellschaften und Beteiligungen ===<br /> * Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Cargo GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Security GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Verwaltungs GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Objekt Eins GmbH<br /> * [[Verkehrslandeplatz Mönchengladbach|Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH]]<br /> * Flughafen Düsseldorf Energie GmbH<br /> <br /> Beteiligungen:<br /> * BISAWA Objekte Airport-Düsseldorf GmbH &amp; Co. KG<br /> * SITA Airport IT GmbH (30 % Kapitalanteil)<br /> * DLG Personalservice GmbH (49 % Kapitalanteil)<br /> <br /> == Flugverkehr ==<br /> === Ziele und Fluggesellschaften ===<br /> [[Datei:Düsseldorf Airport Long Haul Destinations.svg|mini|Düsseldorf Airport Non-Stop Langstreckenverbindungen]]<br /> * Deutschland: Air Berlin und Lufthansa und ihre Partnergesellschaften im Verbund der Lufthansa Regional verbinden den Düsseldorfer Flughafen mit den Flughäfen Berlin, Dresden, Frankfurt, Friedrichshafen, Hamburg, Leipzig/Halle, München, Nürnberg, Stuttgart und Westerland.<br /> * Im interkontinentalen Bereich werden Ziele in Afrika, Asien, der Karibik und Nordamerika sowie dem Nahen Osten als Direktverbindungen angeboten:<br /> ** Lufthansa bietet Nonstop-Flüge [[Newark (New York)|Newark]] und [[Chicago]] an.<br /> ** Air Berlin bietet(teils saisonalen) Direktflügen unter anderem nach [[New York City|New York JFK]], [[Los Angeles]], [[Miami]], [[Flughafen Cancún|Cancún]] und [[Abu Dhabi]].<br /> ** Das amerikanische Drehkreuz [[Atlanta]] wird von Delta Air Lines angeflogen.<br /> ** Air China fliegt die Strecke Düsseldorf–Peking vier Mal pro Woche.<br /> ** [[Emirates]] fliegt zweimal täglich nach Dubai.<br /> ** [[Etihad Airways]] fliegt seit April 2012 einmal täglich [[Abu Dhabi]] an.<br /> ** Mahan Air verbindet bis zu vier Mal wöchentlich Teheran.<br /> ** American Airlines fliegt täglich nach Chicago.<br /> ** [[All Nippon Airways]] steuert täglich den [[Flughafen Tokio-Narita]] mit einer [[Boeing 787]] (&quot;''Dreamliner''&quot;) an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.ana.co.jp/eng/aboutana/press/2013/131218.html | titel=2014 Summer Flight Schedule: Further Expansion of International Routes | zugriff=2013-12-18 }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dus.com/dus/ana_tokio/ ANA nach Tokio-dus.com]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Sommer 2014 fliegen insgesamt 62 Fluggesellschaften 188 verschiedene Ziele weltweit an.<br /> Die meisten Passagiere hatte 2011 Air Berlin (6.993.337), gefolgt von Lufthansa (5.634.027) und Condor (875.908).&lt;ref&gt;http://www.duesseldorf-international.de/dus/daten_zahlen&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Flugverkehrszahlen ===<br /> [[Datei:DUS stats.svg|mini|hochkant=2|Verkehrszahlen seit 1999]]<br /> [[Datei:Vergleich Flughafen Deutschland.png|mini|Ranking internationaler Flughäfen in Deutschland nach Passagieren, Flugbewegungen und Luftfracht, 2012: Der Flughafen Düsseldorf nimmt nach Passagierzahl und Zahl der Flugbewegungen den dritten Platz hinter den Flughäfen Frankfurt und München ein. Im Bereich Luftfracht rangiert Düsseldorf auf dem 7. Platz.]]<br /> [[Datei:Flughäfen in Deutschland.png|mini|Karte der Verkehrsflughäfen in Deutschland]]<br /> [[Datei:TUIfly Boing 737-7K5 D-AHXJ-2.jpg|mini|[[Boeing 737-700]] der [[TUIfly]] nach der Landung]]<br /> [[Datei:Airbus 320-200 DUS.JPG|mini|[[A320-200]] der [[Air Berlin]] mit angedockter [[Fluggastbrücke]]]]<br /> <br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;3&quot; style=&quot;border: 1px solid #aaa; margin-top: 0.5em; margin-bottom: 0.5em; border-collapse:collapse;&quot; class=&quot;sortable&quot;<br /> |+ Verkehrszahlen&lt;ref&gt;Flughafen Düsseldorf International: [http://www.duesseldorf-international.de/dus/daten_zahlen/ Daten und Zahlen]&lt;/ref&gt;<br /> |- bgcolor=&quot;#FFDEAD&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Fluggäste in Mio.<br /> ! Luftfracht ([[Tonne (Einheit)|t]])<br /> ! Flugzeug-Bewegungen<br /> |-<br /> |1991<br /> |11,31<br /> |45.108<br /> |153.068<br /> |-<br /> |1992<br /> |12,27<br /> |49.329<br /> |162.156<br /> |-<br /> |1993<br /> |13,05<br /> |47.466<br /> |166.601<br /> |-<br /> |1994<br /> |14,00<br /> |101.575<br /> |175.528<br /> |-<br /> |1995<br /> |15,15<br /> |111.908<br /> |184.021<br /> |-<br /> |1996<br /> |14,42<br /> |109.048<br /> |177.881<br /> |-<br /> |1997<br /> |15,53<br /> |112.648<br /> |183.979<br /> |-<br /> |1998<br /> |15,75<br /> |101.236<br /> |187.712<br /> |-<br /> |1999<br /> |15,93<br /> |61.264<br /> |194.065<br /> |-<br /> |2000<br /> |16,03<br /> |59.361<br /> |194.016<br /> |-<br /> |2001<br /> |15,40<br /> |51.441<br /> |193.514<br /> |-<br /> |2002<br /> |14,75<br /> |46.085<br /> |190.300<br /> |-<br /> |2003<br /> |14,30<br /> |48.419<br /> |186.159<br /> |-<br /> |2004<br /> |15,26<br /> |86.267<br /> |200.584<br /> |-<br /> |2005<br /> |15,51<br /> |88.058<br /> |200.619<br /> |-<br /> |2006<br /> |16,59<br /> |97.000<br /> |215.481<br /> |-<br /> |2007<br /> |17,83<br /> |89.281<br /> |227.899<br /> |-<br /> |2008<br /> |18,15<br /> |90.100<br /> |228.531<br /> |-<br /> |2009<br /> |17,79<br /> |76.916<br /> |214.024<br /> |-<br /> |2010<br /> |18,98<br /> |100.398<br /> |215.544<br /> |-<br /> |2011<br /> |20,34<br /> |97.220<br /> |221.671<br /> |-<br /> |2012<br /> |20,83<br /> |101.588<br /> |217.219<br /> |-<br /> |2013<br /> |21,23<br /> |115.024<br /> |210.828<br /> |}<br /> <br /> === Lärmbelastung ===<br /> <br /> ==== Zulässige Flugbewegungen ====<br /> <br /> Laut luftrechtlicher Genehmigung für den Verkehrsflughafen Düsseldorf sind aktuell folgende Flugbewegungen zulässig:<br /> * 06:00 Uhr – 21:00 Uhr Ortszeit 38 Slots pro Stunde<br /> * 21:00 Uhr – 22:00 Uhr Ortszeit 35 Slots pro Stunde und<br /> * 22:00 Uhr – 23:00 Uhr Ortszeit 25 Slots pro Stunde im Sommer und 15 Slots pro Stunde im Winter.<br /> * 06:00 Uhr – 22:00 Uhr Ortszeit 2 Flugbewegungen pro Stunde als ad-hoc- bzw. Überführungs-Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR).<br /> Planmäßige Starts sind in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr Ortszeit unzulässig.<br /> Planmäßige Landungen sind von 23:00 Uhr bis 06:00 Uhr Ortszeit unzulässig.<br /> &lt;!-- Zahlenwüste muss aufbereitet werden, Tabelle technisch falsch formatiert.<br /> '''Lärmbelastung'''<br /> Anzahl der in ihren Wohnungen durch [[Fluglärm]] belasteten Menschen (bezogen auf den Lärmindex L(DEN)):<br /> Tag-Abend-Nacht-Index<br /> L DEN &gt; 55 dB(A) 43.500<br /> L DEN &gt; 65 dB(A) 2.600<br /> L DEN &gt; 65 dB(A) 800<br /> Nachtlärmindex (L Night)<br /> L Night &gt; 50 dB(A)23.100<br /> L Night &gt; 55 dB(A) 7.700<br /> L Night &gt; 60 dB(A) 600<br /> Statistik Umweltbundesamt&lt;ref&gt;http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/6_tab_fluglaerm_gfh_2013-12-31.pdf&lt;/ref&gt;<br /> --&gt;<br /> <br /> ==== Lärmschutzkommission ====<br /> Eine Lärmschutzkommission, dessen Vorsitzender gegenwärtig der Bürgermeister von Meerbusch ist, wurde 2003 eingerichtet. Sie berät die Genehmigungsbehörden. Die Mitglieder der Fluglärmkommission sind unter anderem Vertreter von Städten und Gemeinden, der Deutschen Flugsicherung, der Fluggesellschaften, des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums, der Staatskanzlei, der Bundesvereinigung gegen Fluglärm und des Flughafens.<br /> <br /> === Zwischenfälle ===<br /> [[Datei:Feuerwehr am Flughafen Düsseldorf - 02-2013.jpg|mini|Feuerwehr des Düsseldorf Airports, 2013]]<br /> * Am 28. Juni 1991 brannte eine [[Lockheed L-1011 TriStar|Lockheed TriStar]] der [[LTU]] bei der Reinigung nach Wartungsarbeiten aus.&lt;ref&gt;{{ASN|19910628-4}}&lt;/ref&gt; Es gab keine Toten oder Verletzten, jedoch wurde die Maschine vollständig zerstört.<br /> * Am 24. Januar 2005 rollte eine aus Dubai kommende [[Boeing 747-200]]F (Frachtflugzeug) der US-amerikanischen [[Atlas Air]] in Düsseldorf bei der Landung über die Landebahn hinaus. Das linke innere Triebwerk brannte aus und die Maschine erlitt schwere strukturelle Beschädigungen. 15 Monate nach dem Unglück wurde das Flugzeug – ebenfalls in Düsseldorf – abgewrackt. Der abschließende Untersuchungsbericht der BFU konnte keine Mängel am Flugzeug und kein Fehlverhalten der Piloten feststellen. Möglicherweise war eine plötzliche Vereisung der Piste die Unfallursache.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.aero.de/news-18964/BFU-spricht-Atlas-Air-Piloten-von-Schuld-frei.html | titel=Bruchlandung in DUS: BFU spricht Atlas-Air-Piloten von Schuld frei | hrsg=aero.de | datum=2014-02-03 | zugriff=2014-02-04 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Am 6. Februar 2007 kam es auf dem Flughafen Düsseldorf zu einer [[Flugunfall#Störung|gefährlichen Annäherung]] ''(Near Miss)''. Eine gelandete [[Embraer 145]] missachtete die vom [[Tower (Luftfahrt)|Tower]] gegebene Haltanweisung und kreuzte die Startbahn 23L. Zur gleichen Zeit begann auf dieser Startbahn eine [[BAe 146]] ihren Startlauf. Die BAe erreichte rechtzeitig ihre Startgeschwindigkeit, konnte vor der Kreuzung abheben und überflog die Embraer in einer Höhe von ca. 17&amp;nbsp;Metern. Als Grund für den Zwischenfall gilt ein Verständnisfehler im Cockpit der Embraer.&lt;ref&gt;http://www.bfu-web.de/cln_030/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2007/Bericht__07__5X004__RI__DUS,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_07_5X004_RI_DUS.pdf&lt;/ref&gt;<br /> * Am 26. April 2013 kollidierte auf dem Flughafen Düsseldorf ein [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ900|Canadair Regional-Jet CRJ900]] während des [[Pushback]]s mit einem Passagierbus. Der Bus wurde unter dem Heck des Flugzeugs eingeklemmt. Die Maschine der Fluggesellschaft [[Eurowings]], einer Tochtergesellschaft der Lufthansa, sollte nach [[Genf]] fliegen. Alle 36 Passagiere und die vierköpfige Besatzung konnten unbeschadet das Flugzeug verlassen. Im Bus befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Passagiere.&lt;ref&gt;http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/bus-unter-flugzeug-eingeklemmt-1.3358889&lt;/ref&gt;<br /> * Am 24. September 2013 musste der Flugbetrieb von 17:00 Uhr bis etwa 20:30 Uhr komplett eingestellt werden, da auf der Abflugebene an einem Check-In-Schalter ein verdächtiges herrenloses Gepäckstück aufgefunden worden war. In diesem befand sich zwar keine Bombe, jedoch zunächst vermeintlich [[Rauschgift]].&lt;ref&gt;http://www.spiegel.de/reise/deutschland/flughafen-duesseldorf-nach-kofferfund-lahmgelegt-a-924326.html&lt;/ref&gt;, das sich später als Mehl und Gewürze entpuppte. Es kam zu Verspätungen und Flugausfällen, mehr als 3000 Passagiere waren betroffen.&lt;ref&gt;http://www.aero.de/news-18238/Verdaechtiges-Gepaeckstueck-legt-Flughafen-Duesseldorf-lahm.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Flugplätze in der Region ===<br /> * [[Flughafen Köln/Bonn]]<br /> * [[Flughafen Weeze]]<br /> * [[Flughafen Dortmund]]<br /> * [[Flughafen Essen/Mülheim]]<br /> * [[Verkehrslandeplatz Mönchengladbach]]<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Am 8. November 2005 erteilte das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen dem Düsseldorf Airport die so genannte Anschlussgenehmigung. Gegen diese Genehmigung wurde von den Nachbarkommunen zum Schutz der Gesundheit der eigenen Bürger geklagt. Ebenfalls hatten sich viele Privatpersonen zum Schutz ihres Vermögens und der Gesundheit zu einer Klage gegen die Genehmigung entschlossen. Im juristisch relevanten Betrachtungszeitraum der „sechs verkehrsreichsten Monate“ sollten zunächst rund 15 Prozent mehr Starts und Landungen im Linien- und Charterverkehr durchgeführt werden. Insbesondere wurde die Zahl der Landungen nach 22:00 Uhr stark erhöht. Dieser Teil der Genehmigung wurde vom OVG Münster zuerst ausgesetzt, aber schlussendlich zugelassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass der Flughafen den passiven Lärmschutz für Anwohner verbessern soll.<br /> <br /> Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat am 16. Mai 2007 einen Teil der Klagen gegen das Landesverkehrsministerium, welches dem Airport im November 2005 die sogenannte Anschlussgenehmigung erteilte, abgewiesen. Die der Entscheidung zu Grunde liegende Genehmigung zur Änderung der Betriebsregelung vom 9. November 2005 erlangte mit der Entscheidung des [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgerichtes]] Leipzig am 11. Juni 2008 Rechtskraft.&lt;ref&gt;RP-Online: [http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/577844/Betriebsgenehmigung-rechtskraeftig.html ''Betriebsgenehmigung des Flughafens erneut bestätigt''], 11. Juni 2008&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Trivia ==<br /> Mit einer Höhe von 87&amp;nbsp;Metern verfügt der Flughafen über den höchsten [[Tower (Luftfahrt)|Kontroll-Tower]] Deutschlands.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Düsseldorf Airport|Düsseldorf Airport}}<br /> {{Wikivoyage|Flughafen Düsseldorf}}<br /> * [http://www.dus.com/ Internetpräsenz des Düsseldorf Airport]<br /> * [http://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Flugsicherung/Umwelt/Flugverl%C3%A4ufe%20online/D%C3%BCsseldorf/ Flugverläufe im Regionalbereich des Flughafens Düsseldorf]<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland]]<br /> * [[Flughafenfeuerwehr Düsseldorf]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> &lt;!-- Wo kommt das her, was belegt es? Evtl. einen Literatur-Abschnitt aufmachen?<br /> Schönberg, Mirko: Flughafenstreit. Die Kontroverse um den Ausbau des Düsseldorfer Flughafens von 1952 bis zum Angerland-Vergleich, Marburg 2006. --&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Flughafen (Deutschland)<br /> |Navigationsleiste Verkehrsunternehmen im VRR<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4100336-6|LCCN=n/85/344390|VIAF=150173133}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Dusseldorf Airport}}<br /> [[Kategorie:Flughafen in Deutschland|Dusseldorf]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsunternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Düsseldorf]]<br /> [[Kategorie:Flughafen in Europa|Dusseldorf]]<br /> [[Kategorie:Lohausen]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Flughafen_D%C3%BCsseldorf&diff=131629729 Flughafen Düsseldorf 2014-06-26T09:27:51Z <p>217.86.244.111: /* Einrichtungen */</p> <hr /> <div>{{Infobox Flughafen<br /> |Logo=Flughafen Düsseldorf International 2013 logo.svg<br /> |Bild=Düsseldorf International Airport2.jpg|Luftaufnahme des Flughafens Düsseldorf<br /> |IATA=DUS<br /> |ICAO=EDDL<br /> |Flugplatztyp=Verkehrsflughafen<br /> |Breitengrad=51/16/51.33/N<br /> |Längengrad=6/45/26.32/E<br /> |Region-ISO=DE-NW<br /> |Höhe in Meter=36<br /> |Entfernung in Kilometer1=6<br /> |Entfernung Richtung1=nördlich<br /> |Entfernung Ort1=Düsseldorf<br /> |Entfernung in Kilometer2=4<br /> |Entfernung Richtung2=südwestlich<br /> |Entfernung Ort2=Ratingen<br /> |Schiene=[[Intercity-Express|ICE]], [[InterCity|IC]], [[EuroCity|EC]]<br /> |Nahverkehr='''am [[Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal|Terminal]]:'''&lt;br /&gt;[[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S-Bahn-Linie 11]]&lt;br /&gt;Buslinien SB51, 721, 760 und 896&lt;br /&gt;'''[[Bahnhof Düsseldorf Flughafen|Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen:]]'''&lt;br /&gt;[[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#Linien 1–10|Regionalexpress-Linien 1, 2, 3, 5 und 6]]&lt;br /&gt;[[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S-Bahn-Linie 1]]&lt;br /&gt;Buslinien SB51, 729, 759 und 776<br /> |Straße=Autobahn [[Bundesautobahn 44|A 44]]<br /> |Eröffnung=1927<br /> |Betreiber=Flughafen Düsseldorf GmbH<br /> |Fläche in Hektar=613<br /> |Terminals=A, B; C<br /> |Passagiere=21.23 Mio. (2013)<br /> |Fracht=115.024 Tonnen (2013)<br /> |Bewegungen=210.828 (2013)<br /> |Kapazität=22 Millionen Passagiere<br /> |Beschäftigte=17.500<br /> |Bahn1=05R/23L<br /> |Bahnlänge in Meter1=3000<br /> |Bahnbreite in Meter1=45<br /> |Bahnbelag1=Beton<br /> |Bahn2=05L/23R<br /> |Bahnlänge in Meter2=2700<br /> |Bahnbreite in Meter2=45<br /> |Bahnbelag2=Beton<br /> }}<br /> [[Datei:Aéroport de Düsseldorf.jpg|miniatur|Blick von Nordosten auf das Flughafengebäude und seine Umgebung ''(Airport City)'']]<br /> [[Datei:Blick aus dem Düsseldorfer DFS Kontrollturm.jpg|miniatur|Blick vom DFS-Kontrollturm auf das Flughafengebäude]]<br /> Der '''Düsseldorf Airport''' ist der [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland|drittgrößte]] [[Flughafen]] [[Deutschland]]s und das wichtigste internationale [[Luftfahrt-Drehkreuz|Drehkreuz]] des Landes [[Nordrhein-Westfalen]]. Gemessen am Passagieraufkommen liegt der Düsseldorfer Flughafen hinter [[Flughafen Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]] und [[Flughafen München|München]], gemessen am Frachtaufkommen liegt er an sechster Stelle.&lt;ref&gt;[[Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen)|Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen]]: [http://www.adv.aero/fileadmin/pdf/statistiken/2010/ADV_Monatsstatistik_Dez_2010_final.pdf Verkehrszahlen 2010 (PDF; 130&amp;nbsp;kB)] abgerufen am 7. September 2011&lt;/ref&gt; Der Flughafen wurde am 19. April 1927 eröffnet. Er liegt unmittelbar am nördlichen Siedlungsrand der Landeshauptstadt, in kurzer Distanz zur [[Messe Düsseldorf]], im Stadtteil [[Lohausen]] und unweit der Stadtgrenzen zu [[Duisburg]], [[Ratingen]] und [[Meerbusch]].<br /> <br /> Im Jahre 2011 nutzten über 20 Millionen Passagiere den Flughafen,&lt;ref&gt;[http://www.airportzentrale.de/flughafen-dusseldorf-international-verkehrsbilanz-2011-erstmals-uber-20-millionen-passagiere-an-nordrhein-westfalens-einzigem-luftverkehrsdrehkreuz/12190/ Verkehrszahlen 2011] abgerufen am 7. September 2011&lt;/ref&gt; der von 77 [[Fluggesellschaft]]en mit 180 Zielen in 50 Ländern verbunden wird. Mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro und einem Ergebnis von 57 Millionen Euro zählte er im Geschäftsjahr 2010 zu den sechs profitabel wirtschaftenden Flughäfen Deutschlands.&lt;ref&gt;{{Internetquelle|url=http://wayback.archive.org/web/20110809123316/http://www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/Eine-Million-Gaeste-mehr-jaehrlich-id4812947.html| autor= Ulf Meinke, Thomas Wels|titel=Eine Million Gäste mehr – jährlich|hrsg=Artikel im Online-Portal [[DerWesten]]|datum=2011-06-27| kommentar=Im [[Internet Archive|Internet Archiv]], Layout leicht beschädigt| zugriff=2014-05-17}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Düsseldorf ist der Heimatflughafen der Fluggesellschaft [[Eurowings]].<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> [[Datei:Dusseldorf Airport.jpg|mini|Ankunftsebene C innerhalb des Flughafens]]<br /> [[Datei:Duesseldorf-international.svg|mini|2013 abgelöstes Logo]]<br /> <br /> === Erste Jahre ===<br /> [[Datei:LZ 8 Deutschland II 1911.jpg|mini|links|[[Zeppelin]] „Deutschland“ (LZ 8), 1911]]<br /> [[Datei:LZ 10 Schwaben Ausgebrannt 1912.jpg|mini|links|Wrack des ausgebrannten Zeppelins „Schwaben“ (LZ 10), 1912]]<br /> Der erste Flughafen wurde auf dem Gelände der Golzheimer Heide im Ortsteil [[Stockum (Düsseldorf)|Stockum]] gebaut. Die Heide lag auf Sandanwehungen aus der letzten [[Weichsel-Kaltzeit|Eiszeit]]. Das Gebiet war zuvor als Übungsgelände für [[Ulanen]] und [[Husaren]] aus [[Derendorf]] und [[Golzheim (Düsseldorf)|Golzheim]] genutzt worden. Am späteren Ort der LTU-Wartungshalle stand ein [[Kartäuser]]-Kloster. Die Luftschiffbegeisterung des Oberbürgermeisters [[Wilhelm Marx (Düsseldorf)|Wilhelm Marx]] führte 1909 zum Bau der ersten städtischen [[Luftschiffhalle]] südlich des heutigen Flughafengewerbeparks.&lt;ref&gt;[http://www.luftschiff.de/1_hangar/1_hduesseldorf-golzheim11.htm Bild der ersten Luftschiffhalle] im Bereich [[Stockum (Düsseldorf)|Düsseldorf-Stockum]]: Unten ist der Siedlungsansatz Stockumer Kirchweg/[[Kaiserswerther Straße]] zu sehen.&lt;/ref&gt; Diese Halle wurde von der ersten [[Fluggesellschaft]] der Welt, der [[DELAG|Deutschen Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft (DELAG)]], an der auch die Stadt Düsseldorf beteiligt war, genutzt. Hier konstruierte [[Albert Paul Veeh]] ab 1911 das Luftschiff ''[[Albert Paul Veeh#Luftschiff „Veeh 1“|Veeh&amp;nbsp;1]]''. Am 22.&amp;nbsp;Juni 1911 besuchte [[Ferdinand Graf von Zeppelin|Graf Zeppelin]] die Anlagen, nachdem das ab dem 11. April 1911 hier stationierte [[Liste der Zeppeline#Vor dem Ersten Weltkrieg gebaut|Luftschiff Zeppelin 8 ''Deutschland'']] unter dem Kommando von [[Hugo Eckener]]&lt;ref&gt;[http://www.airships.net/hugo-eckener ''Airships: The Hindenburg and other Zeppelins: Hugo Eckener'']. Artikel im Blog ''airships.net'' (2009) mit Bild des Unfalls am 16. Mai 1911, abgerufen am 6. August 2013&lt;/ref&gt; am 16. Mai 1911 bei der Ausfahrt aus der Luftschiffhalle von einer Windböe gegen dieselbe gedrückt und dabei zerstört worden war.&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf.de/stadtarchiv/stadtgeschichte/chronik/1911.shtml Chronik des Stadtarchivs der Landeshauptstadt Düsseldorf: ''1911''], abgerufen am 5. August 2013&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.earlyaeroplanes.com/archive/airships01/1911.05.16.LZ8.Deutschland.II.jpg Bild des Zeppelinunfalls vom 16. Mai 1911 in Düsseldorf-Stockum (alte Luftschiffhalle „auf der Golzheimer Heide“)], abgerufen im Portal ''earlyaeroplanes.com'' am 30. Dezember 2013&lt;/ref&gt; Am 28. Juni 1912 verunglückte das [[Liste der Zeppeline#Zeppeline vor dem Ersten Weltkrieg gebaut|Luftschiff Zeppelin 10 ''Schwaben'']] der DELAG auf dem Flugfeld.&lt;ref&gt;Siehe auch Artikel in der englischsprachigen Wikipedia ''[[:en:LZ 10 Schwaben|LZ 10 Schwaben]]''&lt;/ref&gt; 1913 erfolgte der Bau der ersten militärischen Luftschiffhalle südlich von [[Kalkum|Zeppenheim]], also im nordwestlichen Gebiet des heutigen Flughafengeländes. Nach Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] erfolgte am 8. Oktober 1914 ein Angriff des [[Royal Flying Corps]] auf diese Halle, das erste [[Luftkrieg]]sereignis im Rheinland, bei dem das in der Halle befindliche [[Liste der Zeppeline#Vor dem Ersten Weltkrieg gebaut|Luftschiff Zeppelin 25 (Z IX)]], das ab August 1914 zu Aufklärungs- und Bombenangriffseinsätzen über Nordfrankreich und Belgien eingesetzt gewesen war, zerstört wurde. Nach dem Weltkrieg waren französische Truppen in der Golzheimer Heide stationiert. Nach deren [[Alliierte Rheinlandbesetzung|Abzug 1925]] setzte Düsseldorf dort seinen Flughafen durch, gegen die [[Freistaat Preußen|preußische]] Regierung in Berlin, die [[Flughafen Essen/Mülheim|Essen]] und [[Flughafen Köln/Bonn|Köln]] bevorzugte. Der Flughafen Düsseldorf wurde offiziell am 19.&amp;nbsp;April 1927 durch den damaligen Oberbürgermeister [[Robert Lehr]] eröffnet. Am 5.&amp;nbsp;Oktober 1927 starteten vom Flugfeld ''Golzheimer Heide'' aus die ersten Propeller-Maschinen der [[Luftverkehrsgesellschaft Ruhrgebiet]] in Richtung [[Berlin]], [[München]] und [[Malmö]]. 1933 wurden Lagerräume und Werkstätten für die Lufthansa errichtet. Ein befestigtes Hallenvorfeld erweiterte das Abfertigungszentrum um 2200 Quadratmeter. 1936 errichtete die deutsche Luftwaffe auf dem Flughafengelände einen Fliegerhorst. Am 3.&amp;nbsp;September 1939 wurde der zivile Luftverkehr eingestellt, und die Luftwaffe übernahm den gesamten Flughafen, um dem [[Jagdgeschwader]] 132 bzw. 26 ''[[Albert Leo Schlageter|Schlageter]]'' unter dem Kommando von [[Eduard von Schleich]] dort maximale Entfaltungsmöglichkeiten zu verschaffen. In Vorbereitung des [[Westfeldzug]]s lagen im Mai 1940 die [[Kampfgeschwader 77|II. und III./KG 77]] hier. Ab 1943 war der Flughafen Ziel von [[Luftangriffe auf Düsseldorf|Fliegerangriffen]] der [[Alliierte]]n. Am 23.&amp;nbsp;Dezember 1944 wurden durch die Angriffe alle Hallen des Flughafens zerstört. Am 18. April 1945 wurden der Flughafen von US-Truppen besetzt und die nicht zerstörten Gebäude als Unterkünfte genutzt.<br /> <br /> === Nach dem Zweiten Weltkrieg ===<br /> [[Datei:North rhine w Airports.svg|mini|Flughäfen in Nordrhein-Westfalen]]<br /> Im März 1949 wurde die zivile Luftfahrt nach Reparaturarbeiten an Gebäuden und Startbahnen wieder aufgenommen. Am 1.&amp;nbsp;Dezember 1950 übergaben die britischen Streitkräfte die Verwaltung des Flughafens an die Deutschen zurück. 1952 wurde die Hauptstartbahn auf 2475&amp;nbsp;Meter verlängert.<br /> <br /> Der bis dahin folgenschwerste Flugunfall ereignete sich am 3.&amp;nbsp;November 1957, als eine [[Douglas DC-4]] der Fluggesellschaft [[Karl Herfurtner Düsseldorf]] kurz nach dem Start in ein Kleingartengelände in [[Derendorf|Düsseldorf-Derendorf]] abstürzte. Sieben von zehn Insassen und eine Person am Boden starben.&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=41760002|Titel=Die Piloten-Probe|Autor=|Jahr=1957|Nr=48|Seiten=54|Datum=1957-11-27}}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;{{Der Spiegel|ID=43066852|Titel=Doppelte Bruchprüfung|Autor=|Jahr=1960|Nr=39|Seiten=42|Datum=1960-09-21}}&lt;/ref&gt; {{Hauptartikel|Flugzeugabsturz in Düsseldorf}}<br /> <br /> 1969 wurde mit den Bauarbeiten für die neue Abfertigungsanlage begonnen, die Hauptstartbahn wurde auf 3000&amp;nbsp;Meter verlängert. Das Terminal II (heute: Terminal B) wurde 1973 seiner Bestimmung übergeben.&lt;ref&gt;Paul Ernst Wentz: ''Architekturführer Düsseldorf'', Droste Verlag, Düsseldorf 1975, Objektnr. 90&lt;/ref&gt; Im Oktober 1975 wurde eine S-Bahn-Strecke ([[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S 7]]) von Düsseldorf Hauptbahnhof zum Flughafen („Düsseldorf Flughafen Terminal“) eröffnet (heute als [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S 11]] über [[Köln Hauptbahnhof|Köln]] bis [[Bahnhof Bergisch Gladbach|Bergisch Gladbach]]). Im Jahre 1988 erlebte der Flughafen Düsseldorf einen regen Zuwachs an Passagieren, was aufgrund einer einzigen Start- und Landebahn zu Kapazitätsproblemen führte.<br /> <br /> Im Februar 1988 stürzte eine zweimotoriges Turboprop-Flugzeug vom Typ [[Swearingen Metro]] der [[Nürnberger Flug Dienst]] bei der Landung 10&amp;nbsp;Kilometer vor der Landebahn nach einem Blitzschlag ab. Keiner der 21 Insassen überlebte das Unglück.&lt;ref name=&quot;spiegel71988&quot;&gt;{{Literatur|Titel=So ein Zischen|Sammelwerk=Der Spiegel|Nummer=7|Verlag=Spiegel-Verlag Rudolf Augstein|Ort=Hamburg|Jahr=1988|Monat=Februar|Tag=15|Seiten=107&amp;nbsp;f.|Online=[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13527984.html online abrufbar] }}&lt;/ref&gt;&lt;ref name=&quot;bfu-kettwig&quot;&gt;{{Internetquelle|autor=Josef Terhünte, Axel H. Wirth, Hermann Geng, Peter Schlegel (Untersuchungskommission)|hrsg=Flugunfalluntersuchungsstelle beim Luftfahrt-Bundesamt|titel=Bericht über die Untersuchung des Flugunfalles mit dem Flugzeug SA 227-AC, Metro 111, D-CABB, am 8. Februar 1988 bei Kettwig|url=http://www.bfu-web.de/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/1988/Bericht_88_1X001-0.pdf?__blob=publicationFile |datum=1989-06-00|zugriff=2013-01-15|kommentar=AZ 1 X 0001/88, die Flugunfalluntersuchungsstelle ist Vorgänger der heutigen BFU}}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Angerland-Vergleich ===<br /> 1965 wurde zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und den umliegenden Kommunen vor dem Oberverwaltungsgericht Münster der so genannte „Angerland-Vergleich“ geschlossen. Er ist bis heute gültig und legte unter anderem die Kapazität des Flughafens (Einbahnkapazität, Endausbaukapazität) und das geltende Nachtstartverbot fest.<br /> Am 24. Juni 1986 verkündete das Verwaltungsgericht Düsseldorf das erstinstanzliche Urteil gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb einer parallelen Start- und Landebahn. Dieses Urteil führte zu der Billigung einer reinen Ersatzbahn, die jedoch nur in Spitzenzeiten zu einer schnelleren Abfertigung des [[Luftverkehr]]s genutzt werden darf.<br /> <br /> Der Flughafen Düsseldorf behauptete 1998, dass der Vergleich allmählich ungültig geworden wäre und erklärte einseitig am 31. August 1998 die Kündigung. Daraufhin reichte die Stadt Ratingen Klage ein.<br /> <br /> Am 6. September 2002 hat der 20. Senat des Oberverwaltungsgerichts in zwei Urteilen vom 5. September 2002 entschieden, dass der Angerland-Vergleich über den Ausbau und Betrieb des Flughafens Düsseldorf weiterhin rechtsgültig ist.<br /> Bei veränderten Verhältnissen, kann eine gerichtliche Anpassung im Einzelfall zulässig sein.<br /> <br /> Nach diesen juristischen Auseinandersetzungen durfte der Flughafen begrenzt expandieren, vor allem der Interkontinental- und Tourismusbetrieb, nachdem etwa die [[Lufthansa]] und [[Air Berlin]] ihre Angebote ausgebaut haben.<br /> <br /> === Brandkatastrophe 1996 ===<br /> [[Datei:Dusseldorf - International (Rhein-Ruhr - Lohausen) (DUS - EDDL) AN0062322.jpg|mini|''Flughafen Düsseldorf International'', Aufnahme von 1993]]<br /> {{Hauptartikel|Brandkatastrophe am Düsseldorfer Flughafen 1996}}<br /> <br /> Am 11. April 1996 kam es zu einem schweren [[Brand]]unglück im Terminal A, bei dem 17 Menschen starben und 88 weitere verletzt wurden. Während [[Schweißen|Schweißarbeiten]] an einer Dehnungsfuge der Fahrbahn oberhalb des Blumenladens der Ankunftsebene wurde unter Missachtung von Sicherheitsvorschriften durch Schweißperlen die Zwischendecke in Brand gesetzt. Diese enthielt vorschriftswidrig installierte Dämmungsplatten aus Polystyrol, die unter sehr starker, pechschwarzer Rauchentwicklung durchzündeten. Alle Todesopfer der Katastrophe fanden aufgrund der dichten Rauchentwicklung im Terminalgebäude den [[Erstickung]]stod. Die Air-France-Lounge in der Galerieebene wurde zur Todesfalle, und zwei Fahrstühle brachten weitere Menschen direkt auf die Ankunftsebene, die bereits im Vollbrand stand.<br /> <br /> Die Terminals A und B wurden durch den Brand sehr schwer beschädigt und mussten aufgrund starker Kontaminierung mit gefährlichen Schadstoffen im Anschluss vollständig kernsaniert (Terminal&amp;nbsp;A) bzw. abgerissen (Terminal&amp;nbsp;B) werden. Das Terminal C hingegen konnte nach Reinigungs- und Renovierungsarbeiten bereits einige Monate nach dem Brand noch im Jahre 1996 wieder in Betrieb gehen. Mit der Eröffnung des Terminals&amp;nbsp;B im Jahre 2001 fand die Brandsanierung ihren Abschluss.<br /> <br /> === Projekt ''airport 2000 plus'' ===<br /> [[Datei:DUS Tower Skytrain.jpg|mini|Kontrollturm und Skytrain]]<br /> Nach dem Flughafenbrand im April 1996 wurde von der Geschäftsleitung ein Umbau des Flughafens beschlossen.<br /> <br /> Das Projekt „airport 2000 plus“ umfasste eine Neugestaltung des Flugsteiges&amp;nbsp;A, welche 1997 und 1998 vorgenommen wurde, einen neuen Flugsteig&amp;nbsp;B, der zwischen 1999 und 2001 errichtet wurde, den Anschluss des Flughafens an das Schienennetz der Deutschen Bahn durch die Errichtung der Schwebebahn [[H-Bahn#Düsseldorf|Skytrain]] 2000 und 2001, den Bau einer neuen Tiefgarage unter dem Zentralgebäude 2001, den Ausbau des Zentralgebäudes Ost 2001/2002 sowie die Erweiterung des Flugsteiges&amp;nbsp;C 2001 bis 2003.<br /> <br /> Das bisher größte Investitionsprojekt des Düsseldorfer Flughafens hatte ein Volumen von 378 Millionen Euro und wurde am 7. Mai 2003 offiziell fertiggestellt. Die Brandkatastrophe des Rhein-Ruhr-Flughafens hatte dabei weitreichende Folgen für Brandschutzverordnungen und Vorschriften für öffentliche Gebäude. Der Neubau des Flughafens Düsseldorf zählt noch heute zu einem der Vorreiter in Sachen Brandschutz auf Flughäfen.<br /> <br /> Die beiden Fluggesellschaften mit den meisten Abflügen ab Düsseldorf sind die von Terminal&amp;nbsp;A startende Lufthansa und die von den Terminals&amp;nbsp;B startende Air Berlin. Darüber hinaus werden alle Terminals (A, B und C) von diversen Fluggesellschaften genutzt.&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf-international.de/dus/fluggesellschaften Fluggesellschaften am Flughafen Düsseldorf]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Ein konfessionsneutraler Gedenkraum befindet sich auf der Ebene&amp;nbsp;3 im öffentlichen Bereich des Terminals und ist täglich fast rund um die Uhr geöffnet.&lt;ref&gt;[http://skydaddy.wordpress.com/2010/01/25/gebetsraum-im-flughafen-dusseldorf/ skydaddy.wordpress.com zum Gedenkraum]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Städtebauliches Projekt ''Düsseldorf Airport City'' ===<br /> [[Datei:Visualisierung web.JPG|mini|Visualisierung des Gesamtprojekts ''Düsseldorf Airport City'']]<br /> [[Datei:A330 ltu 01.jpg|mini|LTU-Maschinen vom [[Airbus A330|Typ A330]] in Düsseldorf]]<br /> [[Datei:A380inEDDL.jpg|mini|Nur zu Besuch: [[Airbus A380|Typ A380]] in Düsseldorf]]<br /> Seit 2003 entsteht auf dem ehemaligen Kasernengelände der britischen ''[[Caernarfon|Caernarvon]] Barracks'' südwestlich des Terminals unter dem Titel ''Düsseldorf Airport City'' ein flughafenaffiner Büro- und Dienstleistungspark. Das Baurecht hierzu schuf die Stadt Düsseldorf im Jahre 2004.&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf.de/planung/bauleit/plaene/unterrath/5382_29a/b578210.pdf Anlage zur Ratvorlage Nr.&amp;nbsp;61/10/2004 – Begründung zum Bebauungsplan-Entwurf Nr.&amp;nbsp;5382/29], pdf-Dokument der Stadt Düsseldorf, abgerufen am 31. Dezember 2011&lt;/ref&gt; Auf der 23 [[Hektar]] großen, zum Stadtteil [[Unterrath]] gehörenden Fläche befinden sich bereits ein [[Maritim Hotelgesellschaft|Maritim]]-Kongresshotel und eine Tiefgarage. Daneben bezog der [[Verein Deutscher Ingenieure|VDI]] dort im August 2008 seine neue Hauptverwaltung. Zudem ist hier Deutschlands größtes [[Porsche]]-Zentrum errichtet worden. Bis 2013 soll die Airport City mit einer [[Geschossfläche|Bruttogeschossfläche]] von 250.000&amp;nbsp;m² komplett bebaut sein. Die Düsseldorfer Airport City gilt als Vorreiter einer neuen Generation von Businessparks an Flughäfen. Sie steht in regionaler Konkurrenz zu der Entwicklung entsprechender Bürostandorte an den Flughäfen Dortmund und Köln/Bonn, ist ihnen aber wesentliche Schritte voraus.&lt;ref&gt;Kai Kummert, René Barig, Fritz Breitenthaler (Hrsg.): ''Der Büroimmobilienmarkt an Metropolflughäfen.'' Beuth Hochschule für Technik Berlin, 2011, ISBN 978-3-938576-33-5 ([http://prof.beuth-hochschule.de/fileadmin/user/kummert/Der_Bueroimmobilienmarkt_an_Metropolflughaefen_2011_2.pdf PDF]), abgerufen am 17. Juni 2011&lt;/ref&gt; Nach Untersuchungen des Immobiliendienstleisters [[CBRE Group|CBRE]] nimmt die Airport City unter den vergleichbaren Bürostandorten in Europa eine Spitzenstellung ein.&lt;ref&gt;[http://www.business-on.de/duesseldorf/bueromieten-flughaefen-zaehlen-fuer-bueroflaechen-zu-dne-absoluten-top-standorten-_id29684.html ''Top-Standort Düsseldorf: Büroflächen an großen Flughäfen sind einsame Spitze'']. Artikel vom 26. September 2013 im Portal ''business-on.de'', abgerufen am 3. November 2013&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Weiterer Ausbau ===<br /> [[Datei:Flugzeug entladen Duesseldorf.jpg|mini|Flugzeug wird entladen]]<br /> Folgende Baumaßnahmen zur Erweiterung der Flughafenkapazitäten wurden bis Ende des Jahres 2009 fertiggestellt:<br /> <br /> * Bau eines neuen Hangars, des sogenannten Hangars 7, zur Wartung von Flugzeugen der airberlin-Gruppe (Grundsteinlegung im April 2008, die Einweihung erfolgte am 28. April 2009)<br /> * Erweiterung des Vorfeldes im westlichen Bereich und Bau weiterer Parkpositionen<br /> * Bau eines Transfergangs zwischen den Terminals B und C<br /> * Bau eines Transfergangs zwischen den Terminals A und B<br /> * Bau eines weiteren Parkhauses (Parkhaus 7) neben dem Fernheizwerk mit 3.000 zusätzlichen Parkplätzen<br /> * Ausbau der Infrastruktur für Sicherheitskontrollen an den Terminals B und C (ein Ausbau in Terminal A wurde im März 2008 abgeschlossen)<br /> * Einrichtung weiterer Lounges am Terminal C<br /> * Bau eines neuen Mietwagenzentrums zwischen dem Parkhaus 5 und dem Kontrollturm der [[Deutsche Flugsicherung|DFS]].&lt;ref&gt;[http://www.duesseldorf-international.de/dus/mietwagen Mietwagenzentrum], duesseldorf-international.de, abgerufen am 26. Mai 2010&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Januar 2014 gab der Flughafen bekannt, nun mit der Ausschreibung für die Anpassung des Flughafens an den [[Airbus A380]] zu beginnen. Es sollen drei Fluggastbrücken angeschafft werden, eine davon mit einer Höhe von 12 Metern, um eine parallele Abfertigung ausführen zu können. Des Weiteren sollen Investitionen für neue Bodenfahrzeuge von den Dienstleistern des Flughafens getätigt werden. Auch werde es eine Anpassung der Rollbahnmarkierungen von 80 auf 101 Metern geben.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/flughafen-baut-dieses-jahr-fuer-den-a-380-um-aid-1.3922777], rp-online.de, abgerufen am 5. Januar 2014&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Planfestsellungsantrag zur Kapazitätserweiterung ===<br /> In seiner Sitzung vom 18. Juni 2013 hat der Aufsichtsrat der Flughafen Düsseldorf beschlossen, beim Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MBWSV) einen Antrag auf Planfeststellung mit einer Änderung der Betriebsgenehmigung zu stellen.<br /> Demnach sollen beiden Start- und Landebahnen ohne die heutige Sperrungsregelung benutzt werden können. In den nachfragestarken Zeiten, sollen deshalb zukünftig bis zu 60 Flugbewegungen pro Stunde koordiniert werden dürfen. Das entspricht der vollen technischen Kapazität der beiden Pisten. Dazu sollen acht zusätzliche Abstellpositionen (die teilweise bereits gebaut sind) genehmigt werden. Dazu möchte der Flughafen die Nordbahn ohne vorherige Einzelgenehmigung nutzen dürfen.&lt;ref&gt;http://konzern.dus.com/nachbarflughafen/pf-verfahren/kernpunkte/&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Namensänderung ===<br /> <br /> Am 9. April 2013 stellte der Düsseldorfer Flughafen sein neues Logo, bestehend aus dem [[International Air Transport Association|IATA-Code]] DUS, sowie die dazugehörige Namensänderung zu Düsseldorf Airport vor. Der Flughafen selbst bezeichnet das neue Design als frischer, moderner und klarer. Begründet wird die Änderung als Anpassung an die neue Ausrichtung des Flughafens als Drehkreuz, denn von nun an lege man den Fokus auf den chinesischen, arabischen und US-amerikanischen Fluggast. Durch das Logo soll eine Verbindung mit vielen anderen Flughäfen wie [[Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle|Paris CDG]], [[Flughafen Los Angeles|Los Angeles LAX]] und [[John F. Kennedy International Airport|New York JFK]], welche nur durch ihren dreistelligen [[International Air Transport Association|IATA-Code]] erkannt werden, hergestellt werden.<br /> <br /> == Einrichtungen ==<br /> [[Datei:Airport Düsseldorf International - Old tower - 2013.jpg|mini|Ehemaliger Tower des Düsseldorf Airports]]<br /> Der Flughafen besitzt zwei parallele Start- und Landebahnen. Die südliche gelegene Hauptbahn hat eine Länge von 3000&amp;nbsp;m, die nördlich gelegene Ersatzbahn ist 2700&amp;nbsp;m lang. Beide Bahnen sind 45&amp;nbsp;m breit und haben einen Abstand von 500&amp;nbsp;m.&lt;ref&gt;[http://www.dus.com/dus/infrastruktur/ Angaben zur Infrastruktur des Flughafens auf www.dus.com]; abgerufen am 6. Mai 2014&lt;/ref&gt; Wegen der geringen Entfernung der Bahnen ist eine gleichzeitige Nutzung technisch nicht möglich.<br /> <br /> Für die [[Flugzeug]]e stehen 107 Abstellpositionen zur Verfügung.&lt;!-- Mit der derzeitigen Terminalkapazität können nach den Berechnungen des Flughafenbetreibers jährlich bis zu 22 Mio. [[Passagier]]e abgefertigt werden, jedoch zeigen sich bereits jetzt zu Zeiten eines hohen Passagieraufkommens Engpässe. Beispielsweise sind in den frühen Morgenstunden bei den Sicherheitskontrollen in Terminal B Wartezeiten von 30 Minuten üblich.--&gt;<br /> <br /> Der Düsseldorfer Flughafen kann als Ausweichflughafen für ankommende Großraumflugzeuge [[Airbus A380|A&amp;nbsp;380]] des Frankfurter Flughafens genutzt werden. Am 12. November 2006 landete der erste A&amp;nbsp;380 zu Testzwecken in Düsseldorf.<br /> <br /> === Terminals ===<br /> [[Datei:Düsseldorf - Flughafen - Panorama 1075 9.jpg|mini|Innenansicht der Check-in-Halle]]<br /> '''Terminal A''' dient als Basis für [[Lufthansa]], [[Germanwings]] und [[Lufthansa Regional]] sowie weiteren Mitgliedern der ''[[Star Alliance]]'' ([[Air China]], [[All Nippon Airways]], [[Austrian Airlines]], [[Croatia Airlines]], [[Polskie Linie Lotnicze LOT|LOT Polish Airlines]], [[SAS Scandinavian Airlines]], [[TAP Portugal]] und [[Swiss]]).<br /> <br /> '''Terminal B''' wird für europäische Verbindungen von [[Air Berlin]] sowie weiterer Mitglieder von ''[[Oneworld Alliance|Oneworld]]'' und ''[[SkyTeam]]'' genutzt, darunter [[British Airways]], [[KLM Royal Dutch Airlines|KLM]], [[Finnair]], [[Iberia (Fluggesellschaft)|Iberia]], [[Air France]] und [[Czech Airlines]]. Weiterhin sind am ''Terminal B'' zahlreiche [[Charterflug]]gesellschaften wie etwa [[TUIfly]] und [[Condor Flugdienst|Condor]] vertreten, aber auch Airlines der Star Alliance wie [[Aegean Airlines]] und Partner wie [[Air Malta]] fliegen in Terminal B ab. Dazu kommt noch die russische Fluggesellschaft [[Orenair]], welche ohne Partnerschaften auch von Terminal B abfliegt.<br /> <br /> '''Terminal C''' wird ausschließlich für Flüge außerhalb des [[Schengener Abkommen|Schengen-Raums]] von Fluggesellschaften genutzt, die nicht der Star Alliance angehören. Darunter fallen alle Langstreckenflüge von Air Berlin sowie beispielsweise [[Emirates]], [[Etihad Airways|Etihad]], [[Delta Air Lines]] und [[Mahan Air]]. Mit [[Turkish Airlines]] nutzt auch ein Star-Alliance-Mitglied dieses Terminal. Vom Terminal C gibt es einen direkten Zugang zum [[Maritim Hotelgesellschaft|''Maritim''-Hotel]].<br /> <br /> In den Terminals A-C wird neuerdings auch eine Gepäckversiegelung von der Firma Safer Bag angeboten. Sie verpacken Koffer,Taschen und auch Sondergepäck in eine Folie ein, welche einen zusätzlichen Schutz gibt. <br /> <br /> === Einkaufszentrum ''Airport-Arkaden'' ===<br /> Im Hauptgebäude gibt es das [[Einkaufszentrum]] ''Airport-Arkaden''. Dort kann man Kleidung, Lebensmittel, Reisebedarf und vieles andere kaufen. Da die Läden an 365 Tagen im Jahr geöffnet haben und man von den Bars, Restaurants und Cafés einen guten Blick auf das Vorfeld hat, sind sie auch bei Nichtreisenden beliebt. Auf der öffentlich zugänglichen Ankunftsebene des Flugsteigs C gibt es einen Supermarkt.<br /> <br /> === Eisenbahnanbindung ===<br /> [[Datei:Bf-d-flughafenfern.jpg|mini|Fernbahnhof Düsseldorf Flughafen]]<br /> [[Datei:Bf-d-flughafenterm.jpg|mini|S-Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal]]<br /> <br /> Im Jahre 2000 wurde der neue [[Bahnhof Düsseldorf Flughafen|Bahnhof ''Düsseldorf Flughafen'']] eröffnet. Er liegt am nordöstlichen Rand des Flughafengeländes, knapp 2,5&amp;nbsp;Kilometer von den Terminals entfernt an der [[Bahnstrecke Köln–Duisburg]]. Täglich halten hier bis zu 300 Züge. Die Verbindung zwischen den Terminals und dem Fernbahnhof stellt die führerlose Schwebebahn Skytrain her.<br /> <br /> Direkt unter dem Terminal C gibt es den S-Bahnhof ''[[Bahnhof Düsseldorf Flughafen Terminal|Düsseldorf Flughafen Terminal]]''. Er ist Endstation der S-Bahn-Linie [[Liste der SPNV-Linien in Nordrhein-Westfalen#S-Bahn-Verkehr|S&amp;nbsp;11]], die nicht am Fernbahnhof ''Düsseldorf Flughafen'' hält. Die S11 fährt tagsüber im 20-Minuten-Takt über Düsseldorf Hauptbahnhof und Köln Hauptbahnhof nach Bergisch Gladbach S-Bahnhof und verbindet die Terminals A, B und C des Flughafens direkt mit dem Düsseldorfer Hauptbahnhof. Berücksichtigt man die Alternative – mit dem Skytrain zum Fernbahnhof und dann mit der S&amp;nbsp;1 weiter Richtung Hauptbahnhof – ergibt sich theoretisch eine Anbindung im 10-Minuten-Takt zwischen dem Flughafen und der Düsseldorfer Innenstadt, aufgrund der deutlich längeren Reisezeit scheidet diese Alternative allerdings in der Praxis zumeist aus.<br /> <br /> Mit der Vergrößerung des Kerosintanklagers soll zudem ein [[Gleisanschluss]] errichtet werden, um den Kerosinantransport zukünftig statt per LKW per Schiene abwickeln zu können. Aktuell (Stand Anfang 2013) verbraucht der Flughafen jährlich ca. 750.000 [[Kubikmeter]] [[Kerosin]], wodurch etwa 100 LKW-Fahrten pro Tag entstehen. Bis 2032 soll der Verbrauch u.&amp;nbsp;a. durch den verstärkten Einsatz größerer Flugzeuge auf 1,2 Mio. Kubikmeter jährlich anwachsen.&lt;ref&gt;[http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/flughafen-setzt-auf-grosse-jets-1.1190595 ''Flughafen setzt auf große Jets'']. In: ''[[Rheinische Post]]'', 28. Januar 2013. Abgerufen am 9. Februar 2013.&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Stadtbahnanschluss ===<br /> <br /> Bisher ist der Flughafen Düsseldorf nicht direkt an das Düsseldorfer [[Stadtbahn Düsseldorf|Stadtbahn-Netz]] (U-Bahn) angebunden. Es bestehen aber [[Stammstrecke 5 (Stadtbahn Düsseldorf)|konkrete Planungen]], die U-Bahnlinie vom Hauptbahnhof zur [[Messe Düsseldorf]] bis zum Flughafen zu verlängern.&lt;ref&gt;[http://www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/die-u-81-von-der-city-zum-flughafen-nimmt-fahrt-auf-1.1260424 Die U81 von der City zum Flughafen nimmt Fahrt auf]; WZ Online, abgerufen am 12. Juli 2013&lt;/ref&gt; In einem weiteren Ausbauschritt könnte eine direkte Verbindung Richtung [[Neuss]] und eventuell auch nach [[Ratingen]] geschaffen werden.<br /> <br /> === Straßenanbindung ===<br /> Die [[Bundesautobahn 44|Autobahn 44]] ist Teil des [[Autobahnring Düsseldorf|Autobahnrings Düsseldorf]]. Der Flughafen hat eine eigene Ausfahrt (Nr.&amp;nbsp;31). Die A 44 führt in Ost-West-Richtung am Flughafen vorbei ([[Aachen]]–Düsseldorf), sie bietet Anschlüsse zur [[Bundesautobahn 52|A 52]] nach Nordosten ([[Essen]]) und Westen ([[Roermond]] ([[Niederlande|NL]])) sowie zur [[Bundesautobahn 57|A 57]] (Köln–Nijmegen), zur [[Bundesautobahn 3|A 3]] (nach Köln und in das Ruhrgebiet) und zur autobahnähnlich ausgebauten [[Bundesstraße 8|B8n]], die parallel zur Start- und Landebahn von der Anschlussstelle der A&amp;nbsp;44 „[[Stockum (Düsseldorf)|Stockum]]“ über [[Kaiserswerth]] in die [[Bundesautobahn 59|A 59]] nach [[Duisburg]] übergeht.<br /> <br /> === Medizinische Versorgung ===<br /> Verletzte oder kranke Flugpassagiere werden ins „[[Florence Nightingale|Florence-Nightingale]]-Krankenhaus“ nach [[Kaiserswerth|Düsseldorf-Kaiserswerth]] transportiert, welches wegen seiner geringen Entfernung als erste Anlaufstelle dient. In den Arkaden des Flughafens befinden sich eine Zahnarztpraxis sowie eine Apotheke, eine weitere wurde 2009 im Sicherheitsbereich des Flugsteigs C eröffnet. Ein eigenes Flughafen-Krankenhaus gibt es in Düsseldorf nicht, auch wenn ein solches Krankenhaus bereits Gegenstand der auf dem Flughafengelände gedrehten Fernsehserie [[Abenteuer Airport]] war.<br /> <br /> == Unternehmensstruktur ==<br /> === Besitzverhältnisse ===<br /> Die Betreibergesellschaft ''Flughafen Düsseldorf GmbH'' verfügt über ein Stammkapital von 25.564.594,06&amp;nbsp;€ (früher 50 Mio.&amp;nbsp;DM). Die Gesellschafter sind:<br /> * 50 % Landeshauptstadt Düsseldorf<br /> * 50 % Airport Partners GmbH (40 % Hochtief AirPort GmbH, 20 % Hochtief AirPort Capital KGaA, 40 % [[Dublin Airport Authority#Aer Rianta|Aer Rianta]] plc, hierbei handelt es sich um eine mittelbar über die Muttergesellschaft Dublin Airport Authority plc zu 100 % in irischem Staatseigentum stehende Gesellschaft)<br /> <br /> === Tochtergesellschaften und Beteiligungen ===<br /> * Flughafen Düsseldorf Ground Handling GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Cargo GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Security GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Immobilien GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Verwaltungs GmbH<br /> * Flughafen Düsseldorf Objekt Eins GmbH<br /> * [[Verkehrslandeplatz Mönchengladbach|Flughafengesellschaft Mönchengladbach GmbH]]<br /> * Flughafen Düsseldorf Energie GmbH<br /> <br /> Beteiligungen:<br /> * BISAWA Objekte Airport-Düsseldorf GmbH &amp; Co. KG<br /> * SITA Airport IT GmbH (30 % Kapitalanteil)<br /> * DLG Personalservice GmbH (49 % Kapitalanteil)<br /> <br /> == Flugverkehr ==<br /> === Ziele und Fluggesellschaften ===<br /> [[Datei:Düsseldorf Airport Long Haul Destinations.svg|mini|Düsseldorf Airport Non-Stop Langstreckenverbindungen]]<br /> * Deutschland: Air Berlin und Lufthansa und ihre Partnergesellschaften im Verbund der Lufthansa Regional verbinden den Düsseldorfer Flughafen mit den Flughäfen Berlin, Dresden, Frankfurt, Friedrichshafen, Hamburg, Leipzig/Halle, München, Nürnberg, Stuttgart und Westerland.<br /> * Im interkontinentalen Bereich werden Ziele in Afrika, Asien, der Karibik und Nordamerika sowie dem Nahen Osten als Direktverbindungen angeboten:<br /> ** Lufthansa bietet Nonstop-Flüge [[Newark (New York)|Newark]] und [[Chicago]] an.<br /> ** Air Berlin bietet(teils saisonalen) Direktflügen unter anderem nach [[New York City|New York JFK]], [[Los Angeles]], [[Miami]], [[Flughafen Cancún|Cancún]] und [[Abu Dhabi]].<br /> ** Das amerikanische Drehkreuz [[Atlanta]] wird von Delta Air Lines angeflogen.<br /> ** Air China fliegt die Strecke Düsseldorf–Peking vier Mal pro Woche.<br /> ** [[Emirates]] fliegt zweimal täglich nach Dubai.<br /> ** [[Etihad Airways]] fliegt seit April 2012 einmal täglich [[Abu Dhabi]] an.<br /> ** Mahan Air verbindet bis zu vier Mal wöchentlich Teheran.<br /> ** American Airlines fliegt täglich nach Chicago.<br /> ** [[All Nippon Airways]] steuert täglich den [[Flughafen Tokio-Narita]] mit einer [[Boeing 787]] (&quot;''Dreamliner''&quot;) an.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.ana.co.jp/eng/aboutana/press/2013/131218.html | titel=2014 Summer Flight Schedule: Further Expansion of International Routes | zugriff=2013-12-18 }}&lt;/ref&gt;&lt;ref&gt;[http://www.dus.com/dus/ana_tokio/ ANA nach Tokio-dus.com]&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Im Sommer 2014 fliegen insgesamt 62 Fluggesellschaften 188 verschiedene Ziele weltweit an.<br /> Die meisten Passagiere hatte 2011 Air Berlin (6.993.337), gefolgt von Lufthansa (5.634.027) und Condor (875.908).&lt;ref&gt;http://www.duesseldorf-international.de/dus/daten_zahlen&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Flugverkehrszahlen ===<br /> [[Datei:DUS stats.svg|mini|hochkant=2|Verkehrszahlen seit 1999]]<br /> [[Datei:Vergleich Flughafen Deutschland.png|mini|Ranking internationaler Flughäfen in Deutschland nach Passagieren, Flugbewegungen und Luftfracht, 2012: Der Flughafen Düsseldorf nimmt nach Passagierzahl und Zahl der Flugbewegungen den dritten Platz hinter den Flughäfen Frankfurt und München ein. Im Bereich Luftfracht rangiert Düsseldorf auf dem 7. Platz.]]<br /> [[Datei:Flughäfen in Deutschland.png|mini|Karte der Verkehrsflughäfen in Deutschland]]<br /> [[Datei:TUIfly Boing 737-7K5 D-AHXJ-2.jpg|mini|[[Boeing 737-700]] der [[TUIfly]] nach der Landung]]<br /> [[Datei:Airbus 320-200 DUS.JPG|mini|[[A320-200]] der [[Air Berlin]] mit angedockter [[Fluggastbrücke]]]]<br /> <br /> {| border=&quot;1&quot; cellpadding=&quot;3&quot; style=&quot;border: 1px solid #aaa; margin-top: 0.5em; margin-bottom: 0.5em; border-collapse:collapse;&quot; class=&quot;sortable&quot;<br /> |+ Verkehrszahlen&lt;ref&gt;Flughafen Düsseldorf International: [http://www.duesseldorf-international.de/dus/daten_zahlen/ Daten und Zahlen]&lt;/ref&gt;<br /> |- bgcolor=&quot;#FFDEAD&quot;<br /> ! Jahr<br /> ! Fluggäste in Mio.<br /> ! Luftfracht ([[Tonne (Einheit)|t]])<br /> ! Flugzeug-Bewegungen<br /> |-<br /> |1991<br /> |11,31<br /> |45.108<br /> |153.068<br /> |-<br /> |1992<br /> |12,27<br /> |49.329<br /> |162.156<br /> |-<br /> |1993<br /> |13,05<br /> |47.466<br /> |166.601<br /> |-<br /> |1994<br /> |14,00<br /> |101.575<br /> |175.528<br /> |-<br /> |1995<br /> |15,15<br /> |111.908<br /> |184.021<br /> |-<br /> |1996<br /> |14,42<br /> |109.048<br /> |177.881<br /> |-<br /> |1997<br /> |15,53<br /> |112.648<br /> |183.979<br /> |-<br /> |1998<br /> |15,75<br /> |101.236<br /> |187.712<br /> |-<br /> |1999<br /> |15,93<br /> |61.264<br /> |194.065<br /> |-<br /> |2000<br /> |16,03<br /> |59.361<br /> |194.016<br /> |-<br /> |2001<br /> |15,40<br /> |51.441<br /> |193.514<br /> |-<br /> |2002<br /> |14,75<br /> |46.085<br /> |190.300<br /> |-<br /> |2003<br /> |14,30<br /> |48.419<br /> |186.159<br /> |-<br /> |2004<br /> |15,26<br /> |86.267<br /> |200.584<br /> |-<br /> |2005<br /> |15,51<br /> |88.058<br /> |200.619<br /> |-<br /> |2006<br /> |16,59<br /> |97.000<br /> |215.481<br /> |-<br /> |2007<br /> |17,83<br /> |89.281<br /> |227.899<br /> |-<br /> |2008<br /> |18,15<br /> |90.100<br /> |228.531<br /> |-<br /> |2009<br /> |17,79<br /> |76.916<br /> |214.024<br /> |-<br /> |2010<br /> |18,98<br /> |100.398<br /> |215.544<br /> |-<br /> |2011<br /> |20,34<br /> |97.220<br /> |221.671<br /> |-<br /> |2012<br /> |20,83<br /> |101.588<br /> |217.219<br /> |-<br /> |2013<br /> |21,23<br /> |115.024<br /> |210.828<br /> |}<br /> <br /> === Lärmbelastung ===<br /> <br /> ==== Zulässige Flugbewegungen ====<br /> <br /> Laut luftrechtlicher Genehmigung für den Verkehrsflughafen Düsseldorf sind aktuell folgende Flugbewegungen zulässig:<br /> * 06:00 Uhr – 21:00 Uhr Ortszeit 38 Slots pro Stunde<br /> * 21:00 Uhr – 22:00 Uhr Ortszeit 35 Slots pro Stunde und<br /> * 22:00 Uhr – 23:00 Uhr Ortszeit 25 Slots pro Stunde im Sommer und 15 Slots pro Stunde im Winter.<br /> * 06:00 Uhr – 22:00 Uhr Ortszeit 2 Flugbewegungen pro Stunde als ad-hoc- bzw. Überführungs-Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR).<br /> Planmäßige Starts sind in der Zeit von 22:00 Uhr bis 06:00 Uhr Ortszeit unzulässig.<br /> Planmäßige Landungen sind von 23:00 Uhr bis 06:00 Uhr Ortszeit unzulässig.<br /> &lt;!-- Zahlenwüste muss aufbereitet werden, Tabelle technisch falsch formatiert.<br /> '''Lärmbelastung'''<br /> Anzahl der in ihren Wohnungen durch [[Fluglärm]] belasteten Menschen (bezogen auf den Lärmindex L(DEN)):<br /> Tag-Abend-Nacht-Index<br /> L DEN &gt; 55 dB(A) 43.500<br /> L DEN &gt; 65 dB(A) 2.600<br /> L DEN &gt; 65 dB(A) 800<br /> Nachtlärmindex (L Night)<br /> L Night &gt; 50 dB(A)23.100<br /> L Night &gt; 55 dB(A) 7.700<br /> L Night &gt; 60 dB(A) 600<br /> Statistik Umweltbundesamt&lt;ref&gt;http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/dateien/6_tab_fluglaerm_gfh_2013-12-31.pdf&lt;/ref&gt;<br /> --&gt;<br /> <br /> ==== Lärmschutzkommission ====<br /> Eine Lärmschutzkommission, dessen Vorsitzender gegenwärtig der Bürgermeister von Meerbusch ist, wurde 2003 eingerichtet. Sie berät die Genehmigungsbehörden. Die Mitglieder der Fluglärmkommission sind unter anderem Vertreter von Städten und Gemeinden, der Deutschen Flugsicherung, der Fluggesellschaften, des Umwelt- und Wirtschaftsministeriums, der Staatskanzlei, der Bundesvereinigung gegen Fluglärm und des Flughafens.<br /> <br /> === Zwischenfälle ===<br /> [[Datei:Feuerwehr am Flughafen Düsseldorf - 02-2013.jpg|mini|Feuerwehr des Düsseldorf Airports, 2013]]<br /> * Am 28. Juni 1991 brannte eine [[Lockheed L-1011 TriStar|Lockheed TriStar]] der [[LTU]] bei der Reinigung nach Wartungsarbeiten aus.&lt;ref&gt;{{ASN|19910628-4}}&lt;/ref&gt; Es gab keine Toten oder Verletzten, jedoch wurde die Maschine vollständig zerstört.<br /> * Am 24. Januar 2005 rollte eine aus Dubai kommende [[Boeing 747-200]]F (Frachtflugzeug) der US-amerikanischen [[Atlas Air]] in Düsseldorf bei der Landung über die Landebahn hinaus. Das linke innere Triebwerk brannte aus und die Maschine erlitt schwere strukturelle Beschädigungen. 15 Monate nach dem Unglück wurde das Flugzeug – ebenfalls in Düsseldorf – abgewrackt. Der abschließende Untersuchungsbericht der BFU konnte keine Mängel am Flugzeug und kein Fehlverhalten der Piloten feststellen. Möglicherweise war eine plötzliche Vereisung der Piste die Unfallursache.&lt;ref&gt;{{Internetquelle | url=http://www.aero.de/news-18964/BFU-spricht-Atlas-Air-Piloten-von-Schuld-frei.html | titel=Bruchlandung in DUS: BFU spricht Atlas-Air-Piloten von Schuld frei | hrsg=aero.de | datum=2014-02-03 | zugriff=2014-02-04 }}&lt;/ref&gt;<br /> <br /> * Am 6. Februar 2007 kam es auf dem Flughafen Düsseldorf zu einer [[Flugunfall#Störung|gefährlichen Annäherung]] ''(Near Miss)''. Eine gelandete [[Embraer 145]] missachtete die vom [[Tower (Luftfahrt)|Tower]] gegebene Haltanweisung und kreuzte die Startbahn 23L. Zur gleichen Zeit begann auf dieser Startbahn eine [[BAe 146]] ihren Startlauf. Die BAe erreichte rechtzeitig ihre Startgeschwindigkeit, konnte vor der Kreuzung abheben und überflog die Embraer in einer Höhe von ca. 17&amp;nbsp;Metern. Als Grund für den Zwischenfall gilt ein Verständnisfehler im Cockpit der Embraer.&lt;ref&gt;http://www.bfu-web.de/cln_030/nn_223970/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2007/Bericht__07__5X004__RI__DUS,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_07_5X004_RI_DUS.pdf&lt;/ref&gt;<br /> * Am 26. April 2013 kollidierte auf dem Flughafen Düsseldorf ein [[Bombardier Canadair Regional Jet#CRJ900|Canadair Regional-Jet CRJ900]] während des [[Pushback]]s mit einem Passagierbus. Der Bus wurde unter dem Heck des Flugzeugs eingeklemmt. Die Maschine der Fluggesellschaft [[Eurowings]], einer Tochtergesellschaft der Lufthansa, sollte nach [[Genf]] fliegen. Alle 36 Passagiere und die vierköpfige Besatzung konnten unbeschadet das Flugzeug verlassen. Im Bus befanden sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Passagiere.&lt;ref&gt;http://www.rp-online.de/region-duesseldorf/duesseldorf/nachrichten/bus-unter-flugzeug-eingeklemmt-1.3358889&lt;/ref&gt;<br /> * Am 24. September 2013 musste der Flugbetrieb von 17:00 Uhr bis etwa 20:30 Uhr komplett eingestellt werden, da auf der Abflugebene an einem Check-In-Schalter ein verdächtiges herrenloses Gepäckstück aufgefunden worden war. In diesem befand sich zwar keine Bombe, jedoch zunächst vermeintlich [[Rauschgift]].&lt;ref&gt;http://www.spiegel.de/reise/deutschland/flughafen-duesseldorf-nach-kofferfund-lahmgelegt-a-924326.html&lt;/ref&gt;, das sich später als Mehl und Gewürze entpuppte. Es kam zu Verspätungen und Flugausfällen, mehr als 3000 Passagiere waren betroffen.&lt;ref&gt;http://www.aero.de/news-18238/Verdaechtiges-Gepaeckstueck-legt-Flughafen-Duesseldorf-lahm.html&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Flugplätze in der Region ===<br /> * [[Flughafen Köln/Bonn]]<br /> * [[Flughafen Weeze]]<br /> * [[Flughafen Dortmund]]<br /> * [[Flughafen Essen/Mülheim]]<br /> * [[Verkehrslandeplatz Mönchengladbach]]<br /> <br /> == Kritik ==<br /> Am 8. November 2005 erteilte das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen dem Düsseldorf Airport die so genannte Anschlussgenehmigung. Gegen diese Genehmigung wurde von den Nachbarkommunen zum Schutz der Gesundheit der eigenen Bürger geklagt. Ebenfalls hatten sich viele Privatpersonen zum Schutz ihres Vermögens und der Gesundheit zu einer Klage gegen die Genehmigung entschlossen. Im juristisch relevanten Betrachtungszeitraum der „sechs verkehrsreichsten Monate“ sollten zunächst rund 15 Prozent mehr Starts und Landungen im Linien- und Charterverkehr durchgeführt werden. Insbesondere wurde die Zahl der Landungen nach 22:00 Uhr stark erhöht. Dieser Teil der Genehmigung wurde vom OVG Münster zuerst ausgesetzt, aber schlussendlich zugelassen. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass der Flughafen den passiven Lärmschutz für Anwohner verbessern soll.<br /> <br /> Das Oberverwaltungsgericht in Münster hat am 16. Mai 2007 einen Teil der Klagen gegen das Landesverkehrsministerium, welches dem Airport im November 2005 die sogenannte Anschlussgenehmigung erteilte, abgewiesen. Die der Entscheidung zu Grunde liegende Genehmigung zur Änderung der Betriebsregelung vom 9. November 2005 erlangte mit der Entscheidung des [[Bundesverwaltungsgericht (Deutschland)|Bundesverwaltungsgerichtes]] Leipzig am 11. Juni 2008 Rechtskraft.&lt;ref&gt;RP-Online: [http://www.rp-online.de/public/article/duesseldorf-stadt/577844/Betriebsgenehmigung-rechtskraeftig.html ''Betriebsgenehmigung des Flughafens erneut bestätigt''], 11. Juni 2008&lt;/ref&gt;<br /> <br /> == Trivia ==<br /> Mit einer Höhe von 87&amp;nbsp;Metern verfügt der Flughafen über den höchsten [[Tower (Luftfahrt)|Kontroll-Tower]] Deutschlands.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commonscat|Düsseldorf Airport|Düsseldorf Airport}}<br /> {{Wikivoyage|Flughafen Düsseldorf}}<br /> * [http://www.dus.com/ Internetpräsenz des Düsseldorf Airport]<br /> * [http://www.dfs.de/dfs_homepage/de/Flugsicherung/Umwelt/Flugverl%C3%A4ufe%20online/D%C3%BCsseldorf/ Flugverläufe im Regionalbereich des Flughafens Düsseldorf]<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Liste der Verkehrsflughäfen in Deutschland]]<br /> * [[Flughafenfeuerwehr Düsseldorf]]<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> &lt;!-- Wo kommt das her, was belegt es? Evtl. einen Literatur-Abschnitt aufmachen?<br /> Schönberg, Mirko: Flughafenstreit. Die Kontroverse um den Ausbau des Düsseldorfer Flughafens von 1952 bis zum Angerland-Vergleich, Marburg 2006. --&gt;<br /> <br /> {{NaviBlock<br /> |Navigationsleiste Flughafen (Deutschland)<br /> |Navigationsleiste Verkehrsunternehmen im VRR<br /> }}<br /> <br /> {{Normdaten|TYP=g|GND=4100336-6|LCCN=n/85/344390|VIAF=150173133}}<br /> <br /> {{SORTIERUNG:Dusseldorf Airport}}<br /> [[Kategorie:Flughafen in Deutschland|Dusseldorf]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsunternehmen (Düsseldorf)]]<br /> [[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Düsseldorf]]<br /> [[Kategorie:Flughafen in Europa|Dusseldorf]]<br /> [[Kategorie:Lohausen]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Brachypelma_smithi&diff=111898821 Brachypelma smithi 2012-12-20T14:42:06Z <p>217.86.244.111: </p> <hr /> <div>&lt;!-- Für Informationen zum Umgang mit dieser Tabelle siehe bitte [[Wikipedia:Taxoboxen]]. --&gt;<br /> {{Taxobox<br /> | Taxon_Name = ''Brachypelma smithi''<br /> | Taxon_WissName = Brachypelma smithi<br /> | Taxon_Rang = Art<br /> | Taxon_Autor = ([[Frederick Octavius Pickard-Cambridge|F. O. P.-Cambridge]] 1897)<br /> | Taxon2_WissName = Brachypelma<br /> | Taxon2_Rang = Gattung<br /> | Taxon3_WissName = Theraphosinae<br /> | Taxon3_Rang = Unterfamilie<br /> | Taxon4_Name = Vogelspinnen<br /> | Taxon4_LinkName = Vogelspinnen<br /> | Taxon4_WissName = Theraphosidae<br /> | Taxon4_Rang = Familie<br /> | Taxon5_Name = Vogelspinnenartige<br /> | Taxon5_WissName = Mygalomorphae<br /> | Taxon5_Rang = Unterordnung<br /> | Taxon6_Name = Webspinnen<br /> | Taxon6_WissName = Araneae<br /> | Taxon6_Rang = Ordnung<br /> | Bild = Brachypelma smithi 2.jpg<br /> | Bildbeschreibung = <br /> }}<br /> <br /> [[Bild:Distribution.Brachypelma.smithi.Mexico.png|thumb|Verbreitung in Mexiko]]<br /> Die '''''Brachypelma smithi''''' (im Deutschen '''Mexikanische Rotknie-Vogelspinne''' oder auch nur '''Rotknie-Vogelspinne''' genannt) gehört zur Gattung ''[[Brachypelma]]'', diese wiederum zur Familie der [[Vogelspinnen]]. Sie wurde durch [[Frederick Octavius Pickard-Cambridge]] im Jahre 1897 erstbeschrieben. Die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne, manchmal auch nur Rotknie-Vogelspinne oder Smithi genannt, ist aufgrund ihrer vielen Auftritte in den Medien, vor allem in [[Hollywood]]-Filmen, die berühmteste Vogelspinne.<br /> <br /> == Verbreitung ==<br /> Diese Vogelspinne kommt in [[Mexiko]] vor. Dort findet man sie in [[Trockenwald|regengrünen Trockenwäldern]] und [[Trockensavanne]]n. Ihre Höhlen baut sie in Hängen oder unter Steinen. Ihr Verbreitungsgebiet liegt im Süd-Westen von Mexiko, am Fuße der Sierra Madre del Sur (Bundesstaat [[Guerrero (Mexiko)|Guerrero]]). Es gibt auch noch eine zweite Population, im nördlicher gelegenen Bundesstaat [[Colima (Bundesstaat)|Colima]].<br /> <br /> Durch ihre Auftritte in den Medien ist diese Art sehr bekannt geworden, so dass viele Menschen sie auch zu Hause halten wollen. Deshalb wurden in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts sehr viele Tiere in der Natur gefangen und als Haustiere verkauft. Die meisten Halter wussten nichts über die Bedürfnisse des Tieres, so dass sehr viele Tiere starben. Der Bedarf stieg sehr schnell und bald waren viele Gegenden leer gefangen. Aus diesem Grund wurde sie im Jahre 1985 in den Anhang II des [[Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen]]s (WA) aufgenommen und war damit die erste Vogelspinnenart, die unter dieses Abkommen fiel. Besitzer dieser Tiere benötigen einen Herkunftsnachweis. Durch die Aufnahme in das Washingtoner Artenschutzabkommen sind Exporte aus ihrem Herkunftsland Mexiko reguliert. <br /> <br /> Inzwischen gibt es genug Nachzuchten in Terrarien, so dass keine Wildfänge mehr nötig sind. Heute sind sie vor allem durch die Zerstörung ihres natürlichen Habitats bedroht.<br /> <br /> == Aussehen ==<br /> <br /> Die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne kann bei einem Gewicht von ca. 15 [[Gramm]] etwa vier bis acht Zentimeter groß werden. Vorderkörper (Prosoma) und Hinterkörper (Opisthosoma) sind deutlich voneinander getrennt. Am Vorderleib befinden sich die vier Laufbeinpaare, die [[Pedipalpus|Pedipalpen]], die Beißklauen ([[Chelicere]]n) mit ihren Giftdrüsen und die acht Augen. Am Hinterleib sind die vier Spinnwarzen erkennbar. Auf der Unterseite befinden sich die Geschlechtsöffnung und vier Lungeneingänge.<br /> <br /> Der Vorderkörper ist schwarz gefärbt und beige-farben umrandet. Die Beißklauen und die Beine sind ebenfalls schwarz. Das vierte Beinglied, vom Körper aus gesehen, das Knie, gab der Art ihren deutschen Namen, denn dieses ist orange-rot. Das vom Körper aus gesehen fünfte und sechste Beinglied (Schiene und Mittelfuß) haben am unteren Rand einen orange-roten Ring.<br /> <br /> Der Hinterkörper ist schwarz, und hat ebenso wie die Beine längere orange und rötliche Haare. Hier sitzen auch die Brennhaare, die diese Spinnenart als „Bombardierspinne“ kennzeichnen.<br /> <br /> Die Mexikanische Rotknie-Vogelspinne ist für Unkundige leicht mit ''Brachypelma annitha'' zu verwechseln. Im Gegensatz zu dieser sind bei ''Brachypelma smithi'' Knie und die Beinringe komplett gefärbt. Bei ''Brachypelma annitha'' dagegen gehen die Farbringe nicht komplett um das ganze Bein.<br /> <br /> == Verhalten ==<br /> Die Vogelspinne hat ein sehr ruhiges Wesen, aber auch bei ihr bestätigen Ausnahmen die Regel. Da sie für ihre Gutmütigkeit bekannt ist, wurde sie auch in diversen Filmen, in denen es um angriffs-, und blutrünstige Spinnen geht, eingesetzt. Auch zur Bekämpfung von [[Arachnophobie]] (Spinnenangst) wird sie benutzt. In diversen Reportagen sieht man sie auf Händen oder anderen Körperteilen des Menschen herumlaufen. Deshalb sei hier erwähnt, dass sie kein Kuscheltier ist. Fühlt sich die Spinne angegriffen oder gereizt, streift sie mit den hinteren Laufbeinen die lose auf dem Hinterleib sitzenden Brennhaare ab und schleudert sie gegen den Angreifer (bombardieren). Diese Brennhaare verursachen einen starken Juckreiz auf der Haut und Entzündungen der Schleimhäute. Abgestreifte Brennhaare werden mit jeder Häutung ersetzt. Spinnen, die bereits Brennhaare abgestreift haben, sind an der so genannten „Glatze“ erkennbar. Dabei handelt es sich um die durch das Abstreifen entstandene kahle Stelle auf dem Hinterleib. Unmittelbar vor einer Häutung färbt sich der Hinterleib von ''Brachypelma smithi'' dunkel. Insbesondere an der Glatze schimmern dann die neuen Brennhaare unter der Oberfläche durch.<br /> <br /> [[Datei:Häutung einer Brachypelma Smithi 0788.jpg|miniatur|3. Haut einer B. smithi]]<br /> <br /> Wird die Spinne zu sehr bedrängt, kann sie auch zubeißen, was sehr schmerzhaft sein kann. Das Gift hat auf den Menschen jedoch keine große Wirkung und wird mit der Wirkung von Wespenstichen verglichen. Der Biss kann zu lokaler Rötung und Entzündung führen.<br /> <br /> Eine weitere Abwehrreaktion ist das &quot;Abwerfen&quot; der Beine. Ist die Spinne eingeklemmt oder wird von einem Angreifer festgehalten, kann sie das Bein zwischen Coxa und Trochanter abwerfen und so entkommen. Nach den nächsten Häutungen sind die verlorenen Gliedmaßen vollständig wieder hergestellt.<br /> <br /> == Ernährung ==<br /> Die Spinne überwältigt alles, was ihr in die Höhle und vor die Beißklauen läuft. Dies sind alle Arten von Insekten (Grillen, Heuschrecken), andere Spinnen (auch Artgenossen), kleine Echsen und bis zu einer bestimmten Größe auch Kleinsäuger (hauptsächlich Nagetiere). Hat das Tier seine Beute gefangen, wird oft ein „Fressteppich“ gewoben. Dabei wird das erbeutete Tier mit den Beißklauen und teilweise mit den Tastern festgehalten. Die Spinne dreht sich dann einigermaßen gleichmäßig im Kreis. Mit den am Hinterleib befindlichen Spinnwarzen wird immer wieder auf den Boden getippt. So wird die Spinnseide am Boden befestigt. Teilweise wird die Beute dann auf diesem Teppich abgelegt und auch etwas eingesponnen. Anschließend wird sie wieder aufgenommen und durch Einbringen von Verdauungsflüssigkeit verflüssigt und aufgesaugt. Die Funktion und der Zweck des Fressteppichs sind noch nicht eindeutig geklärt.<br /> <br /> == Fortpflanzung ==<br /> [[Bild:Brachypelma smithi 2009 G09.jpg|thumb|300px|Ein erwachsenes Weibchen]]<br /> <br /> Nach seiner Erwachsenen-Häutung (Reifehäutung) geht das Männchen auf Brautschau. Dies ist für ihn mit die gefährlichste Zeit. Viele Männchen werden Opfer des Straßenverkehrs. Die Reifehäutung ist beim Männchen die letzte Häutung seines Lebens. Weibchen häuten sich auch weiterhin etwa jährlich. Nach der Reifehäutung hat das Männchen noch etwa ein bis zwei Jahre zu leben, wenn alles gut läuft. Findet das Männchen den Höhleneingang eines Weibchens, trommelt es mit den Tastern, um auf sich aufmerksam zu machen. Ist das Weibchen paarungswillig, wird es mit Trommeln antworten. Nach einer Weile wird das Weibchen aus der Höhle kommen. Das Männchen nähert sich trommelnd dem Weibchen. Oft richtet das Weibchen den Vorderkörper auf, um dem Männchen das Einhaken seiner Schienbeinhaken in ihre Beißklauen zu ermöglichen. Durch dieses Einhaken werden die Beißklauen des Weibchens blockiert, so dass sie nicht mehr zubeißen kann, und es ermöglicht dem Männchen das weitere Hochstemmen des Weibchens. Die Männchen sind in der Regel etwas bis deutlich kleiner als die Weibchen. Mit einem Taster beklopft das Männchen die Unterseite des Weibchens. Mit dem anderen Taster begattet er sie. Beide Taster werden abwechselnd eingeführt. Am Ende seiner Taster besitzt das Männchen artspezifische Begattungsorgane. Diese Begattungsorgane sind, bis auf den Paarungsakt, nach innen eingeklappt. Bevor ein Männchen ein Weibchen erfolgreich befruchten kann, muss er die Taster befüllen. Dazu wird zwischen zwei Gegenständen ein dichtes Netz gesponnen. Dann kriecht das Männchen rücklings unter das Netz und gibt aus seiner Geschlechtsöffnung, auf der Unterseite seines Hinterleibes, einen Spermatropfen ab. Die Geschlechtsöffnung befindet sich zwischen den vier Öffnungen der Buchlungen. Danach klettert das Männchen auf das Netz und nimmt mit Pumpbewegungen der Begattungsorgane die Samenflüssigkeit auf.<br /> <br /> Nach der Begattung beklopft das Männchen die Unterseite des weiblichen Vorderkörpers noch ein wenig und sprintet dann sehr schnell weg, um nicht als Zwischenmahlzeit für das Weibchen zu enden.<br /> <br /> Je länger die Reifehäutung des Männchens her ist, desto geringer ist die Fähigkeit des Männchens, artspezifisch zu trommeln. Dies führt in der Regel dann zum Tod des Männchens. Er wird vom Weibchen nicht mehr als Paarungspartner, sondern nur noch als Futterquelle erkannt.<br /> <br /> Nach erfolgreicher Paarung baut das Weibchen nach etwa vier bis zwölf Wochen in der Wohnröhre einen Kokon. Der Kokon wird bewacht. Häutet sich das Weibchen zwischendurch, sind die Eier nicht befruchtet: Der Samenvorratsbehälter, in den das Männchen seine Samenflüssigkeit abgibt, wird beim Weibchen bei jeder Häutung mitgehäutet, so dass sie danach wieder als jungfräulich gilt. <br /> <br /> Hat das Weibchen einen Kokon gebaut, sind je nach Alter und Ernährungszustand zwischen 300 bis 1000 Eier darin enthalten. Im Kokon durchlaufen die Jungtiere zwei Entwicklungsstufen vom Ei zur Prälarve und dann zur Larve. Teilweise noch vor dem Öffnen des Kokons durch das Muttertier, nach etwa acht bis elf Wochen, häuten sich die Jungtiere im Kokon zu Nymphen. Die Nymphen sind nach dem Verlassen des Kokons auf sich allein gestellt und verlassen die mütterliche Behausung. <br /> <br /> Es dauert je nach Nahrungsangebot etwa fünf bis zehn Jahre, bis die Jungtiere geschlechtsreif sind. Dabei durchlaufen sie etwa zehn Häutungen. Die Jungtiere verlassen als unscheinbare Spinnen den Kokon. Vorderleib, Beine, Taster und Beißklauen sind hellbraun gefärbt. Der Hinterleib ist dunkelbraun bis schwarz. Ab etwa der dritten Häutung färben sich die Jungtiere langsam, mit jeder Häutung, zur schönen erwachsenen Färbung um. Auch die Jungspinnen besitzen bereits Brennhaare auf dem Hinterleib.<br /> <br /> == Wissenschaftliche Beschreibung ==<br /> Die Erstbeschreibung erfolgte [[1897]] durch [[Frederick Octavius Pickard-Cambridge|F. O. P.-Cambridge]] unter dem Namen ''Eurypelma smithi'' anhand zweier Weibchen aus [[Dos Arroyos (Guerrero)|Dos Arroyos]] in [[Guerrero (Mexiko)|Guerrero]]. Er benannte das Tier nach [[Herbert Huntington Smith|H. H. Smith]]. Den heutigen Namen erhielt die Spinne [[1903]] durch [[Reginald Innes Pocock]].<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * &lt;span class=&quot;Person&quot;&gt;Picard-Cambridge, Frederick O.&lt;/span&gt;: ''Arachnida. Araneidea and Opiliones. Volume II''. [London : Pub. for the editors by R. H. Porter]: 1897–1905 [http://www.sil.si.edu/digitalcollections/bca/navigation/bca_08_00_00/bca_08_00_00display.cfm]<br /> * &lt;span class=&quot;Person&quot;&gt;Pocock, R.I.&lt;/span&gt; (1903): ''On Some Genera and Species of South American Aviculariidae.'' In: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser.7, vol.Xl, S. 81–115<br /> * &lt;span class=&quot;Person&quot;&gt;Locht, A., Yáñez, M. &amp; Vãzquez, I.&lt;/span&gt; (1999): ''Distribution and natural history of mexican species of Brachypelma and Brachypelmides (Theraphosidae, Theraphosinae) with morphological evidence for their synonymy'', in: The Journal of Arachnology 27: 196–200.<br /> * &lt;span class=&quot;Person&quot;&gt;Peter Klaas&lt;/span&gt; (2003): ''Vogelspinnen: Herkunft, Pflege, Arten'', Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-800-13696-1<br /> * &lt;span class=&quot;Person&quot;&gt;Striffler, B. &amp; Graminske, A.&lt;/span&gt; (2003): ''Brachypelma – die bunten Vogelspinnen Mexikos'', DRACO 4(16): 52–61.<br /> * &lt;span class=&quot;Person&quot;&gt;Boris Striffler&lt;/span&gt; (2004): ''Die Rotknievogelspinne'', Natur und Tier-Verlag, Münster, ISBN 3-937-28510-5<br /> * West, R. C. (2006): Die Brachypelma-Arten aus Mexiko. ARACHNE 11(1): 4-17 <br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Commons|Brachypelma smithi|Mexikanische Rotknie-Vogelspinne}}<br /> [http://www.reptilienland.com/index.php?id=229 Reptilienland.com] Infos zur Terrarienhaltung und Nachzucht der Rotknievogelspinne<br /> [http://www.brachypelma-smithi.de brachypelma-smithi.de] Alle Infos und Forum zur Rotknievogelspinne B. smithi<br /> {{Lesenswert}}<br /> <br /> [[Kategorie:Vogelspinnen]]<br /> [[Kategorie:Theraphosidae]]<br /> <br /> [[be:Мексіканскі чырвонакаленны павук-птушкаед]]<br /> [[be-x-old:Мэксыканскі чырвонакаленны павук-птушкаед]]<br /> [[bg:Мексиканска червеноколенеста тарантула]]<br /> [[cs:Brachypelma smithi]]<br /> [[en:Mexican redknee tarantula]]<br /> [[es:Brachypelma smithi]]<br /> [[fa:رتیل زانوقرمز مکزیکی]]<br /> [[fi:Meksikonpunapolvitarantula]]<br /> [[fr:Brachypelma smithi]]<br /> [[he:טרנטולה אדומת ברכיים מקסיקנית]]<br /> [[hu:Mexikói vöröstérdű tarantula]]<br /> [[nl:Mexicaanse roodknievogelspin]]<br /> [[pl:Brachypelma smithi]]<br /> [[pt:Brachypelma smithi]]<br /> [[ru:Brachypelma smithi]]<br /> [[sl:Brachypelma smithi]]<br /> [[sr:Euathlus smithi]]<br /> [[sv:Rödknäad fågelspindel]]<br /> [[tr:Kırmızı bacaklı Meksika tarantulası]]<br /> [[vi:Brachypelma smithi]]<br /> [[zh:墨西哥紅膝蜘蛛]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thesaurus&diff=102818910 Thesaurus 2012-05-04T15:32:17Z <p>217.86.244.111: /* Siehe auch */</p> <hr /> <div>{{Dieser Artikel|erläutert den Thesaurus in der Dokumentationswissenschaft; zu der Bedeutung ''Schatzhaus'' siehe [[Thesauros]].}}<br /> <br /> Ein '''Thesaurus''' ([[Altgriechische Sprache|altgriechisch]] θησαυρός ''thesaurós'' ,Schatz, Schatzhaus‘; [[Latein|lat.]] dann ''thesaurus'', daher auch ''[[Tresor]]'') bzw. '''Wortnetz''' ist in der [[Dokumentationswissenschaft]] ein [[kontrolliertes Vokabular]], dessen [[Begriff (Philosophie)|Begriffe]] durch Relationen miteinander verbunden sind. Die Bezeichnung wird gelegentlich auch für '''linguistische Thesauri''' oder wissenschaftliche [[Wortschatz]]-Sammlungen verwendet.<br /> <br /> == Allgemein ==<br /> <br /> Als Thesaurus bezeichnet man ein Modell, das versucht, ein Themengebiet genau zu beschreiben und zu repräsentieren. Es besteht aus einer systematisch geordneten Sammlung von Begriffen, die in thematischer Beziehung zueinander stehen. Der Thesaurus ist ein kontrolliertes Vokabular, auch Attributwertebereich genannt, für das jeweils zu beschreibende [[Attribut (Grammatik)|Attribut]]. Es werden in erster Linie [[ Synonymie|Synonyme]], aber auch [[Oberbegriff|Ober]]- und [[Hyponymie|Unterbegriffe]] verwaltet. <br /> <br /> Beispiel: Bildnis (Synonym: Abbild, Bild, Spiegelbild), Tischler (Oberbegriff: Handwerker)<br /> <br /> == Geschichte ==<br /> Der Begriff ''Thesaurus'' lässt sich neuzeitlich erstmals 1736 im Englischen nachweisen&lt;ref name=history&gt;Jean Aitchison, Stella Dextre Clarke: ''The Thesaurus: A Historical Viewpoint, with a Look to the Future''. In: Cataloging &amp; Classification Quarterly 37, 3/4, 2004, S. 5-21.&lt;/ref&gt;. Im allgemeinen Wortsinn bezeichnete es zunächst einen „Wissensspeicher“ wie beispielsweise ein Wörterbuch oder eine Enzyklopädie. Der vor allem im Englischen Sprachraum einflussreiche, 1852 von [[Peter Mark Roget]] veröffentlichte ''[[Roget's Thesaurus]] of English Words and Phrases'' rückte die Bedeutung des Begriffs in die Richtung eines linguistischen Thesaurus. Im Bereich des [[Information-Retrieval]] wurde der Begriff erstmals 1957 von [[Hans Peter Luhn]] verwendet als in den 1950er Jahren verschiedene Systeme zur [[Indexierung]] entwickelt wurden. Zu den ersten Thesauri, die in der Praxis zur Erschließung eingesetzt wurden, gehören das System von Du Punt (1959) und der ''Thesaurus of ASTIA Descriptors'' (1960). Ein einheitliches Format für Thesauri wurde 1967 mit dem ''Thesaurus of Engineering and Scientific Terms'' (TEST) vorgelegt. Aus den bereits von Anfang an entwickelten Regeln für den Aufbau von Thesauri entwickelten sich mit der Zeit allgemeine Standards, die die Form des klassischen Thesaurus zur Dokumentation festlegen. Dazu gehören die von Derek Austin und Dale entworfenen ''UNESCO's Guidelines for the Establishment and Development of Monolingual Thesauri'' deren Inhalte in den ISO-Standard 2788 (1986) einflossen.<br /> <br /> == Thesaurus zur Dokumentation ==<br /> [[Bild:MeSH-example.svg|thumb|[[Polyhierarchie|Polyhierarchische]] Thesaurus-Relationen am Beispiel des [[Deskriptor]]s ''Stomach Cancer'' der [[Medical Subject Headings]] 2005 mit allen seinen Oberbegriffen]]<br /> In der [[Dokumentationswissenschaft]] hat sich der Thesaurus als geeignetes Hilfsmittel zur [[Sacherschließung]] und zum Auffinden von Dokumenten erwiesen. Dabei dienen Relationen zwischen den einzelnen Begriffen zum Auffinden bei der [[Indexierung]] (Vergabe von Schlagworten) und bei der [[Recherche]]. Im Gegensatz zu einem linguistischen Thesaurus enthält ein Thesaurus zur Dokumentation ein ''[[kontrolliertes Vokabular]]'', d.&amp;nbsp;h. eindeutige Benennungen ([[Deskriptor]]en) für jeden Begriff. Unterschiedliche Schreibweisen (''Photo''/''Foto''), [[Synonym]]e bzw. als gleichbedeutend behandelte Quasi-Synonyme, [[Abkürzung]]en, Übersetzungen etc. werden durch [[Äquivalenzrelation]]en miteinander in Beziehung gesetzt. Begriffe werden außerdem durch [[Assoziation (Psychologie)|Assoziation]]srelationen und [[Hierarchie|hierarchische]] Relationen vernetzt. <br /> <br /> Der Thesaurus dient als Dokumentationssprache zum Indexieren, Speichern und Finden von Dokumenten. Die Relationen ermöglichen es, bei der Indexierung und Recherche passende [[Benennung]]en für gesuchte Begriffe zu finden. Bei der Suche können Thesauri durch die automatische Erweiterung der Suchanfrage durch Synonyme und Unterbegriffe hilfreich sein.<br /> <br /> Ein Thesaurus kann damit auch allgemein zur Begriffsklärung dienen und hat im besten Fall die Funktion einer Normdatei inne. <br /> Im Gegensatz zu einer monohierarchischen Tabelle oder Datenbank kann der Thesaurus eine polyhierarchische Struktur besitzen (d.&amp;nbsp;h. ein Unterbegriff kann mehrere Oberbegriffe haben). <br /> <br /> Die Thesaurusnormen DIN 1463-1 bzw. das internationale Äquivalent ISO 2788 sehen folgende Relationsarten und dazugehörige Abkürzungen vor:<br /> {| class=&quot;prettytable&quot;<br /> ! colspan=&quot;4&quot; | Kürzel und Bezeichnung<br /> |-<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | DIN 1463-1<br /> ! colspan=&quot;2&quot; | ISO 2788<br /> |-<br /> ! BF<br /> | Benutzt für <br /> ! UF<br /> | Used for<br /> |-<br /> ! BS<br /> | Benutze Synonym <br /> ! USE/SYN<br /> | Use synonym<br /> |-<br /> ! OB <br /> | Oberbegriff<br /> ! BT<br /> | Broader term<br /> |-<br /> ! UB<br /> | Unterbegriff<br /> ! NT<br /> | Narrower term<br /> |-<br /> ! VB<br /> | Verwandter Begriff <br /> ! RT<br /> | Related term<br /> |-<br /> ! SB<br /> | Spitzenbegriff <br /> ! TT<br /> | Top term<br /> |}<br /> <br /> Die häufigsten Relationen in einem Thesaurus sind<br /> Äquivalenz-, [[Assoziation (Psychologie)|Assoziation]]s- und [[Hierarchie|hierarchisch]]e<br /> [[Relation]]en.<br /> <br /> In der Regel wird ein Element einer Äquivalenzrelation, also eine Benennung, als<br /> Vorzugsbenennung festgelegt. Die Nicht-Vorzugsbenennungen erhalten<br /> einen Verweis auf die ihnen äquivalente Vorzugsbenennung.<br /> <br /> :Beispiel:<br /> ::''Fahrzeug'' verweist auf die Unterbegriffe ''LKW'' und ''PKW''.<br /> ::''Auto'' verweist auf die Vorzugsbenennung ''PKW'' und mit einer Assoziationsbeziehung („siehe auch“) auf ''LKW''.<br /> <br /> ''Siehe auch: [[semantisches Netz]]''<br /> <br /> == Thesaurus als Sammelwerk ==<br /> ===Verschiedene Formen von Thesauri===<br /> Früher verstand man unter einem Thesaurus ein wissenschaftliches [[Sammelwerk]] mit dem gesamten Wortschatz einer [[Sprache]]. Bekannt sind unter anderem der ''Thesaurus Linguae Graecae'' und der ''Thesaurus Linguae Latinae''. Bei diesen Werken handelt es sich genaugenommen um [[Wörterbuch|Wörterbücher]].<br /> <br /> Die ersten in der Elektronischen Textverarbeitung ([[EDV]]) verwendeten Thesauri waren ebenfalls einfache Wörterbücher, welche eingegebene Vokabeln mit enthaltenen Einträgen abgleichen und dem Anwender Rückmeldungen geben konnten. Die Rückmeldungen ließen sich zunächst nur für die Erkennung von einfachen [[Rechtschreibfehler]]n verwenden und konnten mit Suchläufen, später aber in [[Echtzeit]] angeboten werden, was dem heutigen Standard entspricht. Ursprünglich entstanden die dazu benötigten Datenbanken aus manuell in Datenformat konvertierten Wort-Sammlungen, die für kommerzielle Programme zunächst fortlaufend durch den Hersteller ergänzt und mit [[update]]s an den Kunden ausgeliefert wurden. Mit dem Aufkommen von individuell durch den Benutzer ergänzbaren Worteinträgen entstand die Möglichkeit, große, quasi-kollaborative nutzerbasierte Plattformen zur Sammlung neuer Einträge zu verwenden, wobei die auf einem Server gelagerte Datenbank durch Rücksendung der individuellen Arbeitskopien von Thesauri verschiedener Benutzer kurzzeitig sehr stark wuchsen. Auch dabei war aber eine Handsichtung notwendig, um den Eintrag häufig falsch geschriebener und deshalb irrtümlich häufig eingesendeter falscher Vokabeln zu verhindern. Aufgrund des begrenzten Vokabulars jeder Sprache sind heute jedoch für die meisten Sprachen nahezu komplette Datensätze verfügbar, die die jeweilige Sprache erschöpfend wieder geben. Der Eintrag neuer Wörter entspricht heute nur noch dem ''natürlichen'' Wachstum der jeweiligen Sprachen.<br /> <br /> Zeitgleich wurden die elektronischen Thesauri zu immer komplexeren Programmen weiterentwickelt, welche auch grammatikalische Regeln und Stilregeln kontrollieren sowie Synonyme anbieten können. An ihren Grenzbereichen geben moderne Thesauri heute auch Übersetzungshilfen und lassen Texte vollständig automatisch durchsichten, wobei der Anwender zuvor zahlreiche Optionen anwählen kann.<br /> <br /> ===Interkulturelle Thesauri===<br /> <br /> Eine besondere Form der Thesauri bedient Eingabehilfen für [[Piktogrammschrift]]en wie beispielsweise die [[Chinesische Schrift]] mithilfe der westlichen Computer-[[Tastatur]]. Diese Schriftzeichen lassen sich aufgrund ihrer Vielzahl oft nicht auf praktisch handhabbaren Tastaturen abbilden, weshalb die Thesauri dem Anwender Zeichen vorschlagen, die dann von ihm angenommen oder abgelehnt werden können. So gibt es für die Eingabe [[Japanische_Schrift#R.C5.8Dmaji|japanischer]] oder [[Chinesische_Schrift#Computer|chinesischer]] Schriftzeichen zahlreiche Methoden, die Silben oder Abkürzungen nach thesauriden Datenbankeinträgen in Schriftzeichen umwandeln. Von diesen Methoden konnte sich jedoch bislang keine standardisiert durchsetzen, weil die asiatischen Schriftsprachen sehr komplex aufgebaut sind und die Bedeutung der Zeichen oftmals vom Kontext abhängig ist. Der Lernaufwand zur Nutzung dieser Thesauri-basierten Programmlösungen ist für Asiaten extrem hoch und native Sprecher benutzen meist nur jeweils eine Softwarelösung, mit der sie akzeptabel hohe Schreibgeschwindigkeiten erreichen können, welche jedoch hinter der der lateinischen Buchstabenschrift weit zurück bleibt. Lateinische Schreiber schreiben wesentlich schneller als asiatische, obgleich die Lesegeschwindigkeit bei Piktogrammschriften für kundige Leser höher ist als bei lateinischen Schriften. Einem einheitlichen Thesaurus für Piktogrammschriften stehen traditionelle, konzeptionelle und syntaktische Probleme entgegen.<br /> <br /> == Linguistische Thesauri ==<br /> <br /> In einem linguistischen Thesaurus sind statt Begriffen [[Wort|Wörter]] ähnlicher und verwandter Bedeutung durch [[Querverweis|Verweise]] verknüpft. Diese Art von lexikalisch-semantisch organisiertem Nachschlagewerk kann unter anderem als Formulierungshilfe benutzt werden. Es gibt Nachschlagewerke dieser Art in gedruckter Form&lt;ref&gt; ''Duden. Das Synonymwörterbuch. Ein Wörterbuch sinnverwandter Wörter.'' 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006. ISBN 978-3-411-04084-1. &lt;/ref&gt; oder in elektronischer Form, hier zumeist als Hintergrundressource von [[Textverarbeitung]]sprogrammen.<br /> <br /> == Beispiele ==<br /> <br /> * [[Europäischer Thesaurus Internationale Beziehungen und Länderkunde]]<br /> * [[Eurovoc|Eurovoc Thesaurus]] der Europäischen Union<br /> * [[Getty Thesaurus of Geographic Names]]<br /> * [[INFODATA Thesaurus]]<br /> * [[Medical Subject Headings]] (MeSH)<br /> * [[OpenThesaurus]] - Projekt zur Erstellung eines deutschsprachigen linguistischen Thesaurus<br /> * [[Thesaurus Linguae Latinae]] - Wörterbuch der gesamten lateinischen Sprache von den Anfängen bis etwa 600 n. Chr.<br /> * [[Thesaurus Linguae Graecae]] - Projekt zur digitalen Erfassung der gesamten griechischen Literatur vom Altertum bis in die Neuzeit<br /> * [[UNESCO Thesaurus]]<br /> <br /> == Siehe auch ==<br /> * [[Terminologische Datenbank]]<br /> * [[Simple Knowledge Organisation System]]<br /> * [[Ontologie (Informatik)]]<br /> <br /> == Quellen ==<br /> &lt;references/&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * ''Guidelines for the construction, format, and management of monolingual Controlled Vocabularies'' (''ANSI/NISO Z39.19-2005) [http://www.niso.org/apps/group_public/project/details.php?project_id=46]<br /> * ''The Thesaurus: Review, Renaissance, and Revision''. Haworth, 2004 ISBN 0-7890-1978-7 / ISBN 0-7890-1979-5 (entspricht der Ausgabe 3/4, Jahrgang 37, 2004 der Fachzeitschrift ''Cataloging &amp; Classification Quarterly'')<br /> * [[Gernot Wersig]]: ''Thesaurus-Leitfaden: eine Einführung in das Thesaurus-Prinzip in Theorie und Praxis''. 2. erg. Aufl., Saur, 1985, ISBN 3-598-21252-6<br /> * Leonard Will: ''Publications on thesaurus construction and use''. [http://www.willpowerinfo.co.uk/thesbibl.htm]<br /> * Bettina Brühl: Thesauri und Klassifikationen. Naturwissenschaften – Technik – Wirtschaft; 1. Aufl., Verlag für Berlin-Brandenburg, 2005, 354 S.ISBN 3-935035-63-2<br /> * ISO/FDIS 25964-1: Information and documentation — Thesauri and interoperability with other vocabularies — Part 1: Thesauri for information retrieval, 2011-04<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wiktionary|Thesaurus}}<br /> * [http://www.openthesaurus.de/ OpenThesaurus - linguistischer Thesaurus für die deutsche Sprache]<br /> <br /> [[Kategorie:Dokumentationssprache]]<br /> [[Kategorie:Bibliothekswissenschaft]]<br /> [[Kategorie:Thesaurus| ]]<br /> <br /> [[ar:مكنز]]<br /> [[bg:Тезаурус]]<br /> [[ca:Tesaurus]]<br /> [[cs:Tezaurus]]<br /> [[da:Tesaurus]]<br /> [[en:Thesaurus]]<br /> [[eo:Tezaŭro]]<br /> [[es:Tesauro]]<br /> [[fa:اصطلاحنامه]]<br /> [[fi:Tesaurus]]<br /> [[fr:Thésaurus]]<br /> [[he:אגרון]]<br /> [[hi:समान्तर कोश]]<br /> [[hr:Tezaurus]]<br /> [[hu:Tezaurusz]]<br /> [[hy:Թեզաուրուս]]<br /> [[id:Tesaurus]]<br /> [[io:Tezauro]]<br /> [[is:Samheitaorðabók]]<br /> [[it:Thesaurus]]<br /> [[ja:シソーラス]]<br /> [[kk:Тезаурус]]<br /> [[ko:시소러스]]<br /> [[lb:Thesaurus]]<br /> [[lt:Tezauras]]<br /> [[mk:Тезаурус]]<br /> [[ml:തെസോറസ്]]<br /> [[nl:Thesaurus]]<br /> [[nn:Tesaurus]]<br /> [[no:Tesaurus]]<br /> [[pl:Tezaurus]]<br /> [[pt:Tesauro]]<br /> [[ru:Тезаурус]]<br /> [[simple:Thesaurus]]<br /> [[sk:Tezaurus]]<br /> [[sl:Tezaver]]<br /> [[sv:Synonymordbok]]<br /> [[th:อรรถาภิธาน]]<br /> [[tr:Tesarus]]<br /> [[uk:Тезаурус]]<br /> [[zh:索引典]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Staatliche_Zentralstelle_f%C3%BCr_Fernunterricht&diff=102153000 Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht 2012-04-17T12:42:25Z <p>217.86.244.111: </p> <hr /> <div>Die '''Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht''' (ZFU) in Köln ist die zuständige Behörde für die Prüfung und Zulassung aller in Deutschland zulassungspflichtigen Fernlehrgänge nach dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Fernunterrichtsschutzgesetz Fernunterrichtsschutzgesetz].<br /> <br /> Weitere Aufgaben der ZFU sind die Beobachtung und Förderung des Fernunterrichtswesens, die Beratung der Länder in Fragen des Fernunterrichts und die Erteilung von Auskünften über [[Fernunterricht]]. Die ZFU informiert Interessierte über das Fernunterrichtswesen und führt ein aktuelles Verzeichnis der zugelassenen Fernlehrgänge.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * http://www.zfu.de/<br /> <br /> [[Kategorie:Erwachsenenbildung in Deutschland|Fernunterricht]]<br /> [[Kategorie:Behörde (Deutschland)]]<br /> <br /> [[pl:Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Enterprise_Wiki&diff=98876945 Enterprise Wiki 2012-01-26T18:16:37Z <p>217.86.244.111: </p> <hr /> <div>Ein '''Enterprise Wiki''' (auch '''Corporate Wiki''', '''Firmenwiki''' oder '''Organisationswiki''') ist ein [[Wiki#Wikis_in_Organisationen:_Entwicklung_ab_2007|Wiki]], welches typische Funktionalitäten bietet, die für Unternehmensanwendungen notwendig sind. Enterprise Wikis sind ein wesentlicher Baustein im Gesamtkontext von [[Enterprise 2.0]].<br /> <br /> == Entwicklung ==<br /> Erste Enterprise Wikis wurden bereits Mitte der 1990er Jahre zur Produktverwaltung in IT-Projekten eingesetzt.&lt;ref&gt;{{cite web|url=http://www.wiki.org/wiki.cgi?WhatIsWiki|title=What is a Wiki|accessdate=2008-06-15|publisher=[[WikiWikiWeb]]|author=[[Ward Cunningham|Cunningham, Ward]]|date=2002-06-27}}&lt;/ref&gt;. <br /> <br /> Wikis bieten den Unternehmen die Möglichkeit, dass:<br /> * Mitarbeiter ihr Wissen teilen und gemeinsam arbeiten können. <br /> * Das [[Implizites Wissen|implizite Wissen]] des einzelnen Mitarbeiters zu [[Explizites Wissen|explizitem]] Gruppen- oder Unternehmenswissen wird.<br /> <br /> Einige typische Einsatzgebiete von Enterprise Wikis sind:<br /> * Interne Knowledge Base für die IT-Abteilungen.<br /> * Zentrale Projektdokumentation und Kommunikation für Projekte.<br /> * Anforderungsmanagement.<br /> * Kommunikationsplattform für Organisationsprojekte, die auch standortübergreifend sein können (z.&amp;nbsp;B. Unternehmensfusion).<br /> * Unternehmensweites Intranet für die Mitarbeiter mit CMS-Funktionalität. <br /> <br /> In vielen Unternehmen ist die Organisationsstruktur sehr starr. Durch den Einsatz von Enterprise Wikis können informelle, soziale Netzwerke gefördert und der Informationsfluss im Unternehmen verbessert werden.<br /> <br /> == Merkmale von Enterprise Wikis ==<br /> Enterprise Wikis besitzen eine größere Funktionalität als herkömmliche Wikis. Die Eigenschaften von Wikisystemen im Allgemeinen treffen auch auf Enterprise Wikis zu. Folgende Eigenschaften und Merkmale erweitern Wikis zu Enterprise Wikis&lt;ref&gt;http://www.cmswatch.com/Feature/145-Wikis-in-the-enterprise&lt;/ref&gt;:<br /> ; Einfache Erstellung und Bearbeitung von Inhalten<br /> : Die Erstellung und [[Manipulation]] in Enterprise Wikis soll so einfach wie möglich erfolgen, deshalb sind [[WYSIWYG]]-Editoren meist ein Standard in diesen Wikisystemen.<br /> ; Strukturierung und Navigation<br /> : Eine erweiterte Strukturierungsfunktionalität muss für Enterprise Wikis vorhanden sein, um die Unternehmensorganisation (oder Teilorganisationen eines Unternehmens) abbilden zu können.<br /> ; Schnittstellen<br /> : Informationen sind für Unternehmen von großer Bedeutung. Deshalb sollte es möglich sein, Enterprise Wikis in andere (bereits vorhandene) Systeme des Unternehmens zu integrieren bzw. zu verknüpfen (z.&amp;nbsp;B. [[Lightweight Directory Access Protocol|LDAP]]-Anbindung, Export in bestimmte Formate, etc.).<br /> ; Skalierbarkeit<br /> : Ein wesentlicher Aspekt für Unternehmen ist es, dass Systeme [[Skalierbarkeit|skalierbar]] sind.<br /> ; Versionierung und Nachvollziehbarkeit<br /> : Die Änderungskontrolle in Enterprise Wikis besteht einerseits aus der Versionierung, die schon aus Wikis bekannt ist und zusätzlich aus der Darstellung der letzten Änderungen im Wikisystem. Diese hat aber primär die Aufgabe, dass man die neusten Informationen erhält und erkennen kann, ob die Information oder Änderung für einen selber relevant ist.<br /> : Der Spamschutz spielt in der betrieblichen Praxis keine Rolle, da Mitarbeiter einer Firma für gewöhnlich keine Inhalte böswillig löschen oder verändern. Einige Firmen erlauben sogar anonyme Änderungen der Inhalte. Das Zulassen von anonymen Änderungen hat den Vorteil, dass Tabuthemen im Unternehmen angesprochen und thematisiert werden müssen, ist also eine Entscheidung die im Wesentlichen von einer gelebten [[Organisationskultur|Vertrauenskultur]] abhängt.<br /> ; Benutzerzugriffskontrolle<br /> : Enterprise Wikis unterstützen eine weitaus umfassendere Benutzerzugriffskontrolle als offene Wikis. Zu der üblichen Zugriffskontrolle nach Bearbeitungsaktionen (z.&amp;nbsp;B. bearbeiten, lesen, löschen, etc.) ist es bei Unternehmens-Wikis notwendig Projekte, Abteilungen - also inhaltliche Gebiete - voneinander zu trennen. Dies begründet sich zum einen auf Sicherheitsvorgaben, gesetzlichen Datenschutzgründen (zum Beispiel personenbezogene Daten), aber auch auf Rücksicht auf die vorhandene Unternehmens- und Kommunikationskultur.<br /> <br /> Zusätzlich sind viele Enterprise Wikis durch eine besondere Nutzerfreundlichkeit und einer erweiterten Suchfunktionalität, die auch Inhalte von Anhängen durchsuchen kann (z.&amp;nbsp;B. [[Lucene]]), geprägt. Diese Merkmale und Funktionen werden durch den Einsatz neuer Softwaretechnologien wie beispielsweise Ajax unterstützt.<br /> <br /> === Unterschiede zwischen Enterprise Wikis und öffentlichen Wikis ===<br /> Enterprise-Wikis weisen gegenüber öffentlichen Wikis (wie z.&amp;nbsp;B. [[Wikipedia]]) Besonderheiten auf. Der Einsatz von Wikis innerhalb von Unternehmen kann deshalb spezifische Herausforderungen mit sich bringen:<br /> <br /> ''Motivation zur Beteiligung''&lt;ref name=&quot;Mayer&quot;&gt; Mayer, F.; Schoeneborn D.: WikiWebs in der Organisationskommunikation. In: Stegbauer, Ch. und Jäckel, M. H.: Social Software. Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken: 137-153. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2008. &lt;/ref&gt;: Beiträge zu öffentlichen Wikis werden ohne äußere Verpflichtung geleistet. Diese Freiwilligkeit ist in Unternehmen nur bedingt gegeben. Die Motivation zur Teilnahme an der unternehmensinternen Wissenskommunikation geben nach einer Studie von Bartel&lt;ref name=&quot;Bartel&quot;&gt; Bartel, T.: Nutzung von Wikis als Wissensmanagement unterstützende Systeme in Unternehmen. Vortrag am 25. Oktober 2006 bei KnowTech 2006, München. [Online]. Erhältlich: http://www.slideshare.net/avataryt/nutzung-von-wikis-als-wissensmanagement-untersttzende-systeme-in-unternehmen [25. Oktober 2006]. &lt;/ref&gt; 50% der Befragten als größtes Problem beim Einsatz von Enterprise-Wikis an.<br /> <br /> ''Qualitätsmanagement und Strukturierung''&lt;ref name=&quot;Mayer&quot; /&gt; : Die große Nutzerschaft öffentlicher Wikis ermöglicht eine selbstorganisierte Strukturierung und Qualitätssicherung des Wiki. Aufgrund zumeist kleinerer Nutzerzahlen in Enterprise-Wikis werden die Admin- und Redakteursrollen hier häufig gezielt konkreten Personen zugewiesen.<br /> <br /> ''Zugänglichkeit des Wikis''&lt;ref name=&quot;Mayer&quot; /&gt;,&lt;ref name=&quot;Schmalz&quot;&gt; Schmalz, J. S.: Zwischen Kooperation und Kollaboration, zwischen Hierarchie und Heterarchie. Organisationsprinzipien und -strukturen von Wikis. kommunikation@gesellschaft, 8/5, 2007. http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B5_2007_Schmalz.pdf (abgerufen am 12. August 2011) &lt;/ref&gt;: Unternehmensinterne Wikis weisen zumeist einen höheren Grad sozialer Schließung als öffentliche Wikis auf, das heißt sie sind nicht jedem Mitglied des Unternehmens in gleicher Weise zugänglich. Einschränkungen von Zugriffsrechten in Enterprise-Wikis können zum Beispiel aus juristischen Gründen notwendig sein.<br /> <br /> ''Nutzbarmachung von Wissen''&lt;ref name=&quot;Mayer&quot; /&gt;&lt;ref name=&quot;Schmalz&quot; /&gt;: Unternehmensinterne Wikis dienen häufig der Bearbeitung einer bestimmten Aufgabe bzw. eines bestimmten Projekts und die innerhalb des Wikis generierten Inhalte werden direkt in organisationsrelevante Entscheidungen umgesetzt. Diese Ziel- und Anwendungsorientierung unternehmensinterner Wikis geht mit einer stärkeren zeitlichen Beschränkung und thematischen Schließung gegenüber öffentlichen Wikis einher.<br /> <br /> ''Anonymität''&lt;ref name=&quot;Schmalz&quot; /&gt;: Öffentliche Wikis ermöglichen eine anonyme Nutzung. Die Nutzer unternehmensinterner Wikis sind sich dahingegen häufig bekannt. So kommt es im Rahmen unternehmensinterner Wikis beispielsweise zu einer „räumlichen Rückkoppelung“ an reale Orte, wenn sich die Nutzer eines Enterprise-Wikis anlässlich eines Meetings begegnen. <br /> <br /> ''Kontrast zu bestehenden Hierarchien'': Die Nutzer öffentlicher Wikis stehen in [[Heterarchie| heterarchischer Beziehung]] zueinander. Durch Wiki-interne Kommunikationsprozesse können sich temporäre Rollen herausbilden und einzelne Nutzer können durch die Qualität und die Anzahl ihrer Beiträge einen Status innerhalb der Wiki-Gemeinschaft erlangen. Enterprise-Wikis werden im Rahmen einer bereits bestehenden organisationalen Struktur mit zumeist [[Hierarchie|hierarchischen Beziehungssystemen]] implementiert. Diese bestehenden Hierarchien können Wiki-interne Kommunikationsprozessen beeinflussen. <br /> <br /> <br /> Diese Besonderheiten von Enterprise-Wikis gegenüber öffentlichen Wikis können einen Einfluss auf die Zusammenarbeit innerhalb des Wikis haben. Als Formen der Zusammenarbeit können [[Kooperation]] und [[Kollaboration]] voneinander abgegrenzt werden&lt;ref name=&quot;Schmalz&quot; /&gt;:<br /> <br /> Bei ''kooperativer Zusammenarbeit'' wird die gemeinsam zu bearbeitende Aufgabe in Teilaufgaben gegliedert. Einzelnen Personen oder Personengruppen werden bestimmte Teilaufgaben zugeordnet. Diese Zuordnung kann hierarchisch durch Zuweisung oder heterarchisch durch Verhandlung vorgenommen werden. Die feste Koppelung von Person und Teilaufgabe findet vor Beginn der Aufgabenbearbeitung statt.<br /> <br /> Bei ''kollaborativer Zusammenarbeit'' beteiligt sich jeder entsprechend seiner Fähigkeiten und Fertigkeiten an allen Schritten der Aufgabenbearbeitung. Es findet keine Zuordnung von Personen oder Personengruppe zu Teilaufgaben statt, eine temporäre und dynamische Koppelung ist jedoch möglich. Kollaborativer Zusammenarbeit liegen heterarchische Beziehungen zu Grunde.<br /> <br /> Entsprechend der beschriebenen Besonderheiten unternehmensinterner Wikis begünstigen diese eine kooperative Zusammenarbeit. Kollaborative Wissensproduktion ist dahingegen in öffentlichen Wikis wahrscheinlicher&lt;ref name=&quot;Schmalz&quot; /&gt;.<br /> <br /> == Anwendungsbeispiele ==<br /> * Unternehmensglossar<br /> * Projektmanagement<br /> * CMS-Funktionalität<br /> ** interne News<br /> ** Adressbücher<br /> ** Diskussionen dokumentieren<br /> ** Ideen austauschen<br /> ** persönliche Blogs führen<br /> ** Abstimmungen durchführen<br /> ** Bücherlisten führen<br /> ** Zentraler Kalender<br /> ** Prozesse dokumentieren<br /> ** Richtlinien publizieren<br /> <br /> == Enterprise Wiki-Applikationen ==<br /> Es gibt viele Anbieter von Enterprise Wikis (vergleiche [[Liste von Wiki-Software]]). Einige bekannte Wikis, welche die benötigten Eigenschaften besitzen sind beispielsweise [[TWiki]], [[PmWiki]], [[MoinMoin Wiki]], [[TikiWiki]], [[Foswiki]], [[Confluence (Atlassian)]], [[Socialtext]] und [[SMW+]].<br /> <br /> Bisher hat sich kein System durchgesetzt, da sich je nach Anwendungsfall z.B. im Kontext des [[Wissensmanagement]]s die Stärken und Schwächen verschiedener Wiki-Systeme unterschiedlich auswirken&lt;ref&gt;[http://www.community-of-knowledge.de/beitrag/die-qual-der-wiki-wahl/ K. Grzeganek, I. Frost, D. Gross: Die Qual der Wiki-Wahl, Wikis für Wissensmanagement in Organisationen (2011)]&lt;/ref&gt;.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Literatur ==<br /> * Blaschke, S.: Wikis in Organisationen: Von der Kommunikation zu Kollaboration. In: Alpar, P. und Blaschke, S., Web 2.0: Eine empirische Bestandsaufnahme: 183-203. Vieweg+Teubner, Wiesbaden, 2008.<br /> * Ebersbach, A. et al: Kooperationen im Web, 2. Auflage, Springer Verlag Berlin-Heidelberg, 2008.<br /> * Edmonds, R.: Up to the grassroots. e.learning age, 10/2006, S. 14-16.<br /> * Lange, C: Wikis und Blogs - Planen einrichten und verwalten, C&amp;L Computer und Literaturverlag, Böblingen, 2007.<br /> * Mayer, F.; Schoeneborn D.: WikiWebs in der Organisationskommunikation. In: Stegbauer, Ch. und Jäckel, M. H.: Social Software. Formen der Kooperation in computerbasierten Netzwerken: 137-153. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, 2008.<br /> * Müller, C.; Dibbern, P.: Selbstorganisiertes Wissensmanagement in Unternehmen auf Basis der Wiki-Technologie – ein Anwendungsfall. HMD - Praxis der Wirtschaftsinformatik, Heft 252/2006, S. 45-54.<br /> * Schmalz, J. S.: Zwischen Kooperation und Kollaboration, zwischen Hierarchie und Heterarchie. Organisationsprinzipien und -strukturen von Wikis. kommunikation@gesellschaft, 8/5, 2007. Erhältlich: http://www.soz.uni-frankfurt.de/K.G/B5_2007_Schmalz.pdf [12. August 2011]<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> {{Wikibooks|Wikis in Organisationen}}<br /> * [http://mediawiki.htw-berlin.de/wiki/Unternehmenssicht_auf_Wikis] - Unternehmenssicht auf Wikis. [[HTW Berlin]]<br /> * [http://www.cmswatch.com/Feature/145-Wikis-in-the-enterprise] - Choate, M.: What makes an enterprise wiki?. cmswatch.com. 4/2006<br /> * [http://wiki.computerwoche.de/doku.php/web_2.0/enterprise-wikis] - Computerwoche: Enterprise Wikis<br /> * [http://doi.ieeecomputersociety.org/10.1109/COLCOM.2006.361852] - Soobaek Jang, T.M. Green: Best Practices on Delivering A Wiki Collaborative Solution for Enterprise Applications<br /> * [http://twiki.org/p/pub/Codev/TWikiPresentation2007x10x22/TWikiPresentation2007x10x22.pdf] - Thoeny, P.: Tutorial: &quot;Wikis in the Workplace&quot; for Wiki Symposium, Montreal, Canada, 22 Oct 2007.<br /> * [http://www.wiki4enterprise.org Initiative &quot;Nutzertreffen MediaWiki in Organisationen und Unternehmen&quot;], [http://www.wikimedia.de/fileadmin/wiki/images/Downloads/Wikimedium_2009-04.pdf &quot;Wikimedium&quot; Ausgabe 1/2010, S.3]<br /> <br /> [[Kategorie:Wiki-Software]]<br /> [[Kategorie:Kollaborationssoftware]]<br /> <br /> [[en:Wiki software#Enterprise wikis]]<br /> [[fa:ویکی شرکتی]]<br /> [[fr:Wiki d'entreprise]]<br /> [[ja:企業向けウィキ]]<br /> [[nl:Bedrijfswiki]]<br /> [[pt:Wiki empresarial]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Matrixorganisation&diff=98005102 Matrixorganisation 2012-01-06T11:39:08Z <p>217.86.244.111: /* Anwendung */</p> <hr /> <div>[[Datei:Matrixorganisation.png|miniatur|400px|Skizze einer Matrixorganisation]]<br /> <br /> Eine '''Matrixorganisation''' ist ein mögliches Strukturprinzip in der [[Organisation (Wirtschaft)|Organisation]] eines [[Betrieb]]es, nach dem Zuständigkeit und Verantwortlichkeit aufgebaut werden können.<br /> Dabei werden zwei Leitungssysteme miteinander kombiniert. Die Mitarbeiter stehen in mehreren Weisungsbeziehungen, z.&amp;nbsp;B. sind sie den Leitern der ''verrichtungsbezogenen'' Abteilungen Beschaffung, Produktion und Absatz und gleichzeitig den ''objektbezogenen'' [[Produktmanagement|Produktmanagern]] unterstellt. Eine Matrixorganisation ist damit eine Form der [[Mehrlinienorganisation]].<br /> <br /> Die hierbei entstehenden Zuständigkeits-Überkreuzungen führen in der Praxis jedoch häufig zu so großen Problemen, dass in aller Regel die personelle [[Weisungsbefugnis]] (die letztlich die ausschlaggebende ist) auf eine einzige Linie beschränkt wird, jeder Mitarbeiter also nur einen unmittelbar weisungsberechtigten Vorgesetzten hat. Die überkreuzenden Zuständigkeiten der anderen Linie werden dann meist dadurch aufgelöst, dass Mitarbeiter temporär aufgabenbezogen für die andere Linie freigestellt werden; der Anteil der Arbeitszeit, der hierfür bereitzustellen ist, wird dann meist zwischen den Vorgesetzten der jeweiligen Linien verhandelt.<br /> <br /> Die heute übliche und vielfach sehr erfolgreiche Umsetzung einer Matrixorganisation unterscheidet zwischen der ''disziplinarischen Linienfunktion'', üblicherweise in der Senkrechten dargestellt, und der ''fachlichen Weisungsbefugnis'' in der horizontalen. Die fachliche Führung ist dabei sehr oft projektbezogen und somit für einen bestimmten Projektzeitraum angelegt.<br /> <br /> == Ausführliche Definition ==<br /> Die Matrixorganisation zählt zu den möglichen Modellen der Organisation von Stellenbeziehungen in einem Unternehmen und ähnelt dem Projektmanagement. Dabei geht es nicht um die Regelung einzelner [[Arbeitsprozess]]e, sondern um die für alle Arbeitsprozesse gültige Rahmenstruktur, häufig auch als '''[[Aufbauorganisation]]''' bezeichnet.<br /> Die Matrixorganisation ist ein [[Mehrliniensystem]] mit gleichzeitiger Verrichtungs- und Objektgliederung.<br /> Die Verrichtungsgliederung, das heißt die Gliederung nach [[Funktionale Organisation|Funktionsbereichen]] wie beispielsweise [[Beschaffung]], Produktion, [[Marketing]] bildet typischerweise die vertikale Dimension (Linieninstanz), während die [[Divisionale Organisation|Objektgliederung]] – beispielsweise die Gliederung nach Märkten, Produkten oder Regionen – die horizontale Dimension (Matrixinstanz) bildet. Durch diese Anordnung entsteht die namengebende Matrix.<br /> Die Matrixorganisation bringt hohe bzw. neue Anforderungen besonders für:<br /> <br /> * Leitende Manager wie Geschäftsführer, da sie für zwei Linien bezüglich Führung verantwortlich sind.<br /> * Gleichberechtigte Matrixmanager, die mit der Koordination betraut sind.<br /> * Doppelt berichtende Mitarbeiter, da sie an zwei Vorgesetzte berichten müssen.<br /> <br /> Bei der Matrixorganisation leitet der Projektmanager das Projektteam und der disziplinarisch Vorgesetzte (Personalverantwortlicher) bestimmt über die Ressourcen und Technologie.<br /> <br /> === Starke Matrix ===<br /> Die starke Matrix ähnelt der projektbezogenen Organisation. Der Projektmanager kann über die Ressourcen bestimmen und das Projekt ist nicht aus der übergeordneten Organisation ausgegliedert.<br /> <br /> === Schwache Matrix ===<br /> Die schwache Matrix ähnelt der fachbezogenen Organisation. Hier ist nur der Projektmanager in Vollzeit für das Projekt abgestellt und die Fachabteilungen erbringen Dienstleistungen für das Projekt.<br /> <br /> == Vor- und Nachteile ==<br /> {{QS-Antrag|26. Dezember 2011|2=Einsetig und keine belastbaren objektiven Quellen, eher Auszüge aus Werbetexten --[[Spezial:Beiträge/90.186.75.23|90.186.75.23]] 10:30, 26. Dez. 2011 (CET)}}<br /> <br /> {{Quelle||Dieser Artikel}}<br /> <br /> === Vorteile ===<br /> Als Vorteile können unter anderem genannt werden:<br /> * kürzere [[Kommunikationsweg]]e,<br /> * die flexible Berücksichtigung von wettbewerbsrelevanten Aspekten,<br /> * die Spezialisierung der Leitungsfunktion bei gleichzeitiger Entlastung der obersten Unternehmensleitung,<br /> * Problemlösungen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Standpunkte und der Vorrang der Sachkompetenz vor der hierarchischen Stellung sowie die Förderung von [[Teamwork]].<br /> <br /> Aus Mitarbeitersicht ergeben weitere Vorteile:<br /> * bei geeigneter Umsetzung der Matrix ergibt sich eine enge fachliche Steuerung des Mitarbeiters auf der horizontalen Ebene<br /> * es steht ein permanenter Ansprechpartner in der Linienorganisation zur Verfügung, der im Sinne des Mitarbeiters und dessen Entwicklung agieren und vermitteln kann<br /> * das soziale Umfeld wird gefördert.<br /> <br /> Durch diese klare Trennung von fachlichen und disziplinarischen Kompetenzen gestaltet sich die Führung größerer Organisationen einfacher. Es ist zudem leichter, Führungskräfte mit klarem Fokus auf technisch/inhaltliche oder disziplinarische Führungsaufgaben zu finden als Allround-Manager, die beides in einer Person leisten können.<br /> <br /> === Nachteile ===<br /> zu den Nachteilen und Gefahren dieser Organisation von Stellenbeziehungen zählen:<br /> <br /> * [[Kompetenz]]konflikte, d.&amp;nbsp;h.<br /> ** Machtkämpfe und unbefriedigende Kompromisse,<br /> ** Zurechnungsprobleme von Erfolgen und Misserfolgen,<br /> ** ein Mangel an Transparenz und notwendigen, klaren Regelungen der Kompetenzen,<br /> * ein hoher Kommunikationsaufwand,<br /> * eine schwerfällige und lang andauernde Entscheidungsfindung,<br /> * die Unsicherheit der Ausführungsstellen infolge der Mehrfachunterstellung<br /> * herausfordernde Leistungskontrolle durch <br /> ** Abnahme der Leistungsbereitschaft, wenn diese durch die Linienführung nicht anerkannt wird<br /> ** von außen nur schwer abschätzbare Auslastung des Mitarbeiters, da Gesamtbild oft nicht vorhanden<br /> <br /> == Anwendung ==<br /> Anwendung findet dieses Modell hauptsächlich in großen Unternehmen, bei denen mindestens zwei Gliederungsdimensionen für die [[Wettbewerbsfähigkeit]] wichtig sind – dies ist häufig bei international tätigen Unternehmen der Fall. Oft wird die Matrixorganisation auch zur Ergänzung der [[Linienorganisation]] um zusätzliche koordinationsrelevante Aspekte herangezogen.<br /> <br /> In der Verwaltung und in der Massenproduktion (z.B. Großbäckerenen) sind reine Matrixorganisationen dagegen kaum anzutreffen.<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.jp-consulting.de/Managementberatung-News-Archiv/Fuehrungin-einer-Matrixorganisation-E1451.htm Führung in einer Matrixorganisation]<br /> * [http://www.ethistory.ethz.ch/besichtigungen/objekte/matrix Die Einführung der Matrixstruktur an der ETH Zürich] Artikel auf ETHistory<br /> <br /> [[Kategorie:Organisationstheorie]]<br /> [[Kategorie:Planung und Organisation]]<br /> <br /> [[bg:Матрична организация]]<br /> [[en:Matrix management]]<br /> [[fi:Matriisiorganisaatio]]<br /> [[fr:Organisation matricielle]]<br /> [[ja:マトリックス組織]]<br /> [[nl:Matrixorganisatie]]<br /> [[pl:Struktura macierzowa]]<br /> [[pt:Departamentalização matricial]]<br /> [[vi:Cấu trúc ma trận]]</div> 217.86.244.111 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Aufbauorganisation&diff=97961258 Aufbauorganisation 2012-01-05T11:20:31Z <p>217.86.244.111: /* Stellengestaltung */</p> <hr /> <div>Die '''Aufbauorganisation''' bildet das [[Hierarchie|hierarchische]] Gerüst einer [[Organisation (Wirtschaft)|Organisation]] (z.&amp;nbsp;B. einer Behörde oder eines Unternehmens). Während die Aufbauorganisation die Rahmenbedingungen festlegt, d.&amp;nbsp;h. welche Aufgaben von welchen Menschen und Sachmitteln zu bewältigen sind, regelt die [[Ablauforganisation]] die innerhalb dieses Rahmens ablaufenden [[Arbeitsprozess (Betriebswirtschaft)|Arbeits]]- und [[Informationsprozess]]e.<br /> <br /> == Gestaltungsziele ==<br /> <br /> Grundlegend für jedes strategische Vorgehen ist die Festlegung von Zielen. So sind auch bei der Planung einer Aufbauorganisation Gestaltungsziele zu definieren. Grundsätzlich können drei Interessengruppen unterschieden werden. Die Kunden, das Unternehmen und die Mitarbeiter stellen jeweils unterschiedliche Forderungen. Diese können voneinander abhängen oder sogar miteinander konkurrierend sein.&lt;ref name=&quot;Schmidt42f&quot;&gt;Schmidt 2000, S. 42f&lt;/ref&gt;<br /> Erst wenn die einzelnen Ziele bekannt sind, kann beurteilt werden, ob die Aufbauorganisation auch zielführend gelöst wurde. Dabei müssen konträre Ziele gegeneinander aufgewogen werden. Eine sinnvolle Gewichtung der einzelnen Forderungen ist dabei von entscheidender Bedeutung.&lt;ref name=&quot;Schmidt4&quot;&gt;Schmidt 2000, S. 4&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Ziele der Kunden ===<br /> <br /> Zuerst müssen die Ziele der Kunden durchleuchtet werden, da diese maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden. Dazu zählen externe Kunden sowie im weiteren Sinne auch interne Kunden. Als Beispiel könnte die Fertigung als interner Kunde des Einkaufs gesehen werden oder ein Computeruser als interner Kunde der IT-Abteilung. <br /> <br /> Die Ziele der Kunden sind im Wesentlichen:&lt;ref name=&quot;Schmidt46f&quot;&gt;Schmidt 2000, S. 46f&lt;/ref&gt; ''hohe Qualität'' (das Produkt oder die Dienstleistung soll den Anforderungen entsprechen), ''niedrige Preise'' (sowohl externe als auch interne Kunden verfolgen dieses Ziel; die Aufbauorganisation kann hier allerdings nur bedingt zur Zielerreichung beitragen; es können lediglich Rahmenbedingungen so vorgegeben werden, dass Kosten gesenkt werden; Preispolitik ist nicht Teil der Aufbauorganisation), ''schnelle Leistung'' (kurze Lieferzeiten wie auch die hohe Liefertreue sind Wettbewerbsvorteile; die Aufbauorganisation kann zur Vermeidung von Zeitverlusten beitragen), ''individuelle Produkte'' (Kunden möchten auf ihre Wünsche passend zugeschnittenes Produkt; diese Forderung kann mit der Unternehmensstrategie konkurrieren); ''eindeutige Ansprechpartner'' (bei jeglicher Kontaktaufnahme soll eindeutig geklärt sein, wer für was zuständig ist; der Kunde möchte einen kompetenten Ansprechpartner und nicht von einer Stelle zur nächsten verwiesen werden).<br /> <br /> === Ziele des Unternehmens ===<br /> <br /> Die Ziele des Unternehmens sind ausschlaggebend von der Wertschöpfung getrieben. Es sollen Gewinne erzielt und Verschwendung vermieden werden.<br /> <br /> Folgende Ziele sind aus Unternehmenssicht zu gestalten:&lt;ref name=&quot;Schmidt44&quot;&gt;Schmidt 2000, S. 44&lt;/ref&gt; ''Produktivität'' (eine Leistung oder ein Produkt soll unter möglichst geringem Aufwand erzeugt werden), ''Wirtschaftlichkeit'' (der Erlös für ein Produkt soll die Kosten so hoch wie möglich übersteigen), ''Zukunftssicherung'' (das Unternehmen soll sich auch in Zukunft am Markt durchsetzen können), ''Ansehen'' (durch gezielte Maßnahmen, etwa des Marketings, soll das Unternehmen einen guten Ruf erhalten und langfristig behalten), ''Koordination'' (die Aufbauorganisation soll sicherstellen, dass „die rechte Hand weiß was die Linke tut“; Reibungsverluste sind so gering wie möglich zu halten), ''Kontrollierbarkeit'' (die oberste Ebene soll im Bedarfsfall schnell eingreifen können), ''Transparenz'' (die Unternehmensspitze muss über das Unternehmen ausreichend informiert sein), ''Flexibilität'' (bei unerwarteten Veränderungen der Umwelt oder bei Kundenwünschen soll das Unternehmen schnell reagieren können).<br /> <br /> === Ziele der Mitarbeiter ===<br /> <br /> Da es sich bei Mitarbeitern um eigenständig denkende Individuen handelt, ist eine genaue Einschätzung der jeweils angestrebten Ziele kaum möglich. Dennoch sind gewisse Zielsetzungen bei einem Großteil der Mitarbeiter gleich.<br /> <br /> Fundamentale Ziele von Mitarbeitern sind in der Regel:&lt;ref name=&quot;Schmidt45f&quot;&gt;Schmidt 2000, S. 45f&lt;/ref&gt; ''Arbeitszufriedenheit'' (fast alle Mitarbeiter wünschen sich eine Tätigkeit, die ihnen Freude bereitet; dies ist unter anderem durch die Teilziele abwechslungsreiche Aufgaben, anspruchsvolle Aufgaben, Autonomie, Beteiligung, Macht beeinflusst), ''Abschirmung'' (oft ist es für einen Mitarbeiter von Vorteil, wenn er vor äußeren Einflüssen zum Teil abgeschirmt wird; vor allem im Bezug auf störungsfreie Arbeit und gleichmäßige Auslastung), ''Sicherheit'' (das Streben nach Sicherheit ist wohl in allen Menschen verankert. So auch in beruflicher Hinsicht; ein Sicherheitsgefühl kann forciert werden durch ausreichende Information, klare Zuständigkeiten, Klarheit über Anforderungen), ''Aufstiegschancen'' (die meisten Mitarbeiter streben danach, die Karriereleiter hinauf zu klettern), ''Konfliktfreiheit'' (Harmonie ist ein starkes Bedürfnis von Menschen; Konflikte sind wohl nicht auszuschließen, sollen aber so gut wie möglich vermieden werden).<br /> <br /> == Stellengestaltung ==<br /> <br /> Eine Stelle ist die kleinste organisatorische Einheit im Unternehmen.<br /> Zu den ersten Schritten der Aufbauorganisation gehört, unter Berücksichtigung der Ziel- und Aufgabenerledigung des Unternehmens, die Stellengestaltung. Die Stellengestaltung erfolgt in zwei Stufen, der [[#Die Aufgabenanalyse|Aufgabenanalyse]] und [[#Die Aufgabensynthese|Aufgabensynthese]].&lt;ref&gt;Olfert 2009, S. 76&lt;/ref&gt;<br /> <br /> Bei der Stellungsbildung muss der Grundsatz der Deckungsgleichheit von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung beachtet werden.<br /> <br /> Unter Aufgabe wird die dauerhafte wirksame Aufforderung etwas bestimmtes zu tun verstanden. Dies kann als zweckbezogenes Handeln verstanden werden und stellt damit die Soll-Leistung der Stelle dar.<br /> Damit die Aufgabe erfolgreich bewältigt werden kann, benötigt der Stelleninhaber die verschiedensten Kompetenzen wie Ausführungskompetenz, Verfügungskompetenz, Antragskompetenz, Entscheidungskompetenz, Mitsprachekompetenz, Anordnungs- oder Weisungskompetenz, Richlinienkompetenz, Vertregungskompetenz und Kontrollkompetenz. Dabei ist der Grundsatz der Ausschließlichkeit zu beachten. Gemäß diesem Grundsatz, dürfen die einer Stelle zugewiesenen Kompetenzen, nicht zusätzlich von anderen Stellen wahrgenommen werden.<br /> Dem Stelleninhaber werden mit der Übertragung der Aufgabe auch verschiedene Verantwortungen wie Eigenverantwortung, Fremdverantwortung, Gesamtverantwortung, Vollzugsverantwortung und Ergebisverantwortung übertragen, damit er die Aufgabe auch ordnungsgemäß ausführen kann.<br /> <br /> === Die Aufgabenanalyse ===<br /> <br /> Hierbei wird die Gesamtaufgabe, die eindeutig festgelegt ist, in viele Teilaufgaben zerlegt. Dies soll unabhängig von der späteren Arbeitssynthese erfolgen.<br /> <br /> Die Aufgabenanalyse kann unterschiedlich erfolgen:<br /> <br /> ==== Fünf Gesichtspunkte nach Kosiol&lt;ref&gt;Olfert 2009, S. 77&lt;/ref&gt; ====<br /> Kosiol empfiehlt die Zerlegung der Gesamtaufgabe in ihre einzelnen Bestandteile entsprechend diesen fünf Gesichtspunkten:<br /> <br /> ;Verrichtungsanalyse: Es beschreibt den sachlichen Aspekt. Die zentrale Frage lautet dabei ''Was soll getan werden?'' Dabei wird nach Tätigkeiten oder Arbeisstufen differenziert. Eine grobe Differenzierung könnte z.b. nach Einkauf, Produktion, Verkauf,... erfolgen. Hingegen wird bei einer &quot;feineren&quot; Differenzierung z.b. nach Angebot einholen, bestellen und Prüfung gegliedert.<br /> ;Objektanalyse: Es beschreibt den formalen Aspekt. Auch hier lautet die zentrale Frage '' Woran soll etwas getan werden?'' Ein Objekte kann ein Ausgangs- oder Endprodukt, Personen, Märkte, usw. sein. Dabei wird zwischen einer logischen „ODER“ und „UND“ –Objektgliederung unterschieden. Bei einer „ODER“ Gliederung wird ein übergeordnetes Objekt in Teilobjekte untergliedert. Z.b. das Objekt „Auto“ wird in „Kleinwagen“, „Sportwagen“ und „Luxusauto“ unterteilt. Bei einer „UND“ Gliederung wird ein Objekt in Unterobjekte gegliedert. (z.&amp;nbsp;B. Wagenfarbe, Ausstattung, Zubehör).<br /> ;Ranganalyse: Dies ist ebenfalls ein formaler Aspekt. Die zentrale Frage lautet ''Wer hat was zu tun?'' Dabei lehnt sich die Ranganalyse an die Verrichtungsanalyse, indem sie beschreibt, welche Aufgabe eine Entscheidungsbefugnis hat, und welche für die Ausführung zuständig ist. Die Entscheidungshierarchie zieht sich dabei von „oben“ nach „unten“ durch. Als Beispiel Produzieren – Montieren – Bohren, Fräsen.<br /> ;Phasenanalyse: Dieser formale Aspekt behandelt die Frage '' Wann muss etwas getan werden?'' Auch die Phasenanalyse steht in einer Beziehung zu der Verrichtungsanalyse, indem sie die zeitliche Abfolge der Aufgaben berücksichtigt. Somit werden die Aufgaben logisch nacheinander angeordnet. Die dabei typische Gliederung erfolgt in 3 Schritten: Planung → Durchführen → Kontrolle.<br /> ;Zweckanalyse: Der sachliche Aspekt behandelt die Frage ''Welche Beziehung hat die Aufgabe zur Gesamtaufgabe?'' Im konkreten geht es um die Beziehung der (Teil-) Aufgabe zur Gesamtaufgabe. D. h. Produktion, Beschaffung oder der Verkauf stehen in einer direkten Beziehung zur Hauptaufgabe. Hingegen hat die Verwaltung, Kantine, usw. eines Unternehmens eine indirekte Beziehung zur Gesamtaufgabe.<br /> <br /> Diese Betrachtung erfordert einen hohen Zeitaufwand, ist sehr unübersichtlich und das Prinzip der Synthese-Neutralität die kann durch die Vorstellungen der Unternehmensleitung nicht immer eingehalten werden.<br /> <br /> ==== Drei Dimensionen nach Schwarz ====<br /> <br /> Schwarz schlägt deshalb vor die Analyse auf die drei wesentlichen Dimensionen zu reduzieren.Er unterteilt die Aufgabe folgendermaßen:<br /> <br /> ;Sachgliederung: Verrichtungen und Objekt werden nicht getrennt, sondern gemeinsam analysiert, Aufgabe: Beschaffung von Rohstoffen<br /> ;Phasengliederung: Planung, Durchführung und Kontrolle werden gemeinsam analysiert, Aufgabe: Beschaffungsplanung, Beschaffungsdurchführung und Beschaffungskontrolle von Rohstoffen<br /> ;Ranggliederung: Entsprechend der Ranganalyse wird hier in Entscheidungsaufgaben und Ausführungsaufgaben unterschieden, z.B. die Entscheidungsaufgabe über die Durchführung der Beschaffung von Rohstoffen bzw. deren Ausführung.<br /> <br /> ==== Erweiterung durch Gaugler ====<br /> <br /> Gaugler erweitert diese Analyse durch weitere Kriterien, beispielsweise:<br /> <br /> * Regionen<br /> * Branchen<br /> * Sektoren<br /> <br /> ==== Verrichtungs- und Objektanalyse nach Olfert ====<br /> <br /> Olfert sieht in der betrieblichen Organisationspraxis nur die Anwendung der '''Verrichtungs- und Objektanalyse''', da die Neustrukturierung unter Zeitdruck geschieht.<br /> &lt;ref&gt;Olfert 2009, S. 77f&lt;/ref&gt;<br /> <br /> === Die Aufgabensynthese ===<br /> <br /> Bei der Aufgabensynthese werden die bei der Aufgabenanalyse ermittelten Teilaufgaben zu koordinierbaren Aufgabenkomplexen zusammengefasst. Dabei erstehen je nach Umfang der Teilaufgabe:<br /> <br /> * '''Stellen''' - Aufgaben mit oder ohne Leitungsbefugnis<br /> * '''Instanzen''' - Stellen mit Leitungsbefugnis<br /> <br /> Bei der Aufgabensynthese wird zuerst die Basisstelle gebildet, mehrere Basisstellen werden dann zu Gruppeninstanzen zusammengefasst, die Teilaufgaben erfüllen, mehrere Gruppeninstanzen zu Bereichsinstanzen, die wieder Teilaufgaben erfüllen, die wiederum zur Gesamtleitungsinstanz zusammengefasst werden.<br /> <br /> Je nach Aufgabenträger ist die Zahl, der Umfang und die Art der Aufgaben unterschiedlich.Deshalb sollten, nach Gaugler, bei der Aufgabenkombination nach folgenden Organisationsprinzipien verfahren werden:<br /> <br /> ;Orientierung am '''normalen Leistungspotential''': Ein Aufgabenträger mit Normaleignung sollte die Aufgabe in normalem Arbeitstempo bewältigen können. <br /> <br /> ;Ausrichtung an'''normaler Leistungsbereitschaft''': Es sollten möglichst homogene Aufgaben gebildet werden, ohne störende Nebenaufgaben.<br /> <br /> ;Orientierung an'''aufgabendebingten Grundsätzen''': Die Stellen sollten immer wieder angepasst werden können und die Übereinstimmung von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung sollte eingehalten werden. (Olfert 2009, S.79-80)<br /> <br /> == Aufbaufestlegungen ==<br /> <br /> === Organisationseinheiten ===<br /> <br /> ;Linienstellen: sind vertikal und mit Weisungsbefugnis der jeweiligen Aufgabenträger in eine Hierarchie eingebunden. Sie bestehen aus Instanzen (Stellen mit Weisungsbefugnis, Führungsaufgaben werden ausgeführt und Entscheidungen getroffen) und Ausführungsstellen (erhalten von den Instanzen die Weisungen und haben sie umzusetzen)<br /> ;Stabsstellen: sind horizontal und ohne Weisungsbefugnis. Sie bestehen aus Stäben (sind einer Instanz oder mehreren Instanzen zugeordnet, keine Entscheidungs- oder Weisungsbefugnisse, nur Vorschlagsrecht) und Assistenzen(keine ständigen sondern nur fallweise Aufgaben, zugeordnet zu Instanz)<br /> ;Hauptamtliche Gremien: haben Weisungsbefugnis. Sie bestehen aus Leitungsgruppen (z.B. Gruppe zur Leitung eines Unternehmens – Vorstand der AG) und Projektgruppen (Personen aus unterschiedlichen Tätigkeitsbereichen die zeitlich befristet miteinander Projekte durchführen).<br /> ;Nebenamtliche Gremien: haben keine Weisungsbefugnis. Sie bestehen aus Kollegium (Organisationseinheiten zur Erfüllung von Sonderaufgaben, zeitlich befristet) und Ausschüssen (Organisationseinheiten zur nebenamtlichen Verrichtung von Daueraufgaben, zeitlich unbefristet).<br /> <br /> === Zentralisation/Dezentralisation ===<br /> <br /> ;Zentralisation: Die Zentralisation ist die Zusammenfassung gleichartiger Teilaufgaben zu einem Zentrum als Mittelpunkt. Sie kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen (z.B. Verrichtungs-, Phasen-, Entscheidungs- oder Verwaltungszentralisation). Vorteile sind z.B. Verringerung dezentraler Abteilungsegoismen oder Straffung der Aufgabenerfüllung.<br /> ;Dezentralisation: Die Dezentralisation ist die Verteilung gleichartiger Aufgaben auf mehrere Abteilungen bzw. Stellen. Unterschieden werden Objekt-, Entscheidungs-, Phasen- oder Verwaltungsdezentralisation. Ein Vorteil ist z. B., dass das Wissen der Mitarbeiter vor Ort besser genützt und deren Motivation gesteigert werden kann.<br /> <br /> === Tätigkeiten ===<br /> <br /> Bei den Tätigkeiten der Aufgabenträger wird in zeitbezogene und aufgabenbezogene Tätigkeiten unterschieden.<br /> Zeitbezogene Tätigkeiten: Dabei muss berücksichtig werden ob der Aufgabenträger seine Tätigkeit vollzeitlich (der Aufgabenträger benötigt zur Aufgabenerfüllung die gesamte Arbeitszeit) oder teilzeitlich (das Arbeitsvolumen der Stelle wird von mehreren Aufgabenträgern wahrgenommen) ausübt.<br /> Aufgabenbezogene Tätigkeiten: Die Tätigkeitsarten lassen sich in hauptamtliche Tätigkeit (der Aufgabenträger bearbeitet ausschließlich die Aufgaben einer bestimmten Stelle), nebenamtliche Tätigkeit (der Aufgabenträger hat neben den Sachaufgaben seiner Stelle auch noch zu einem kleineren Teil andere Tätigkeiten zu erledigen) und halbamtliche Tätigkeit (der Aufgabenträger erledigt Tätigkeiten in zwei verschiedenen Bereichen zu je 50%).<br /> <br /> === Aufgabenträger ===<br /> <br /> Ein Aufgabenträger ist eine Person die eine Stelle besetzt. Es werden Einzelpersonen, Personengruppen oder Mensch-Maschinen-Kombinationen unterschieden. Zur Aufgabenerfüllung gehören Initiativ- und Verantwortungsfunktion, daher können Maschinen alleine nicht zu Aufgabenträgern gehören. Den ermittelten Stellen sind nicht nur die Aufgabenträger als Personen zuzuordnen sondern auch deren Bezeichnung (Sachbezeichnung, z.B. Einkaufsleiter oder Verkäufer) und Befähigung (z.B. Bildungsabschluss, Erfahrungen, Kenntnisse, Fertigkeiten oder Verhalten).<br /> <br /> === Aufgabe, Kompetenz, Verantwortung ===<br /> <br /> Bei der Übertragung von Zuständigkeiten der Aufgabenträger ist auf die Übereinstimmung von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung zu achten (Prinzip der Kongruenz).<br /> <br /> ;Aufgabe: Sie ist eine dauerhaft wirksame Aufforderung an den Aufgabenträger, festgelegte Verrichtungen wahrzunehmen und leitet sich aus Zielen ab. Unterschieden werden unternehmensbezogene, marktbezogene und gesellschaftsbezogene Aufgaben.<br /> <br /> ;Kompetenz: Sie ist die Befugnis einer Person, auf Basis fachlicher Zuständigkeit Maßnahmen zur Erfüllung von Aufgaben zu ergreifen und für deren Bewältigung die Verantwortung zu übernehmen. Unterschieden wird in sachbezogene Kompetenz (fachliche Zuständigkeit des Stelleninhabers) und persönliche Kompetenz (persönliche Zuständigkeit des Stelleninhabers). Arten von Kompetenz sind Entscheidungs-, Weisungs-, Verpflichtungs-, Verfügungs-, Informations-, Antrags- und Vertretungskompetenz.<br /> <br /> ;Verantwortung: Ist das persönliche Einstehen für die Folgen von selbstständigen Handlungen und Entscheidungen. Sie bezieht sich auf erfolgreiches und erfolgloses Handeln. Arten von Verantwortung sind Erfolgs-, Ergebnis-, Budget-, Personal-, Sachmittel- oder Terminverantwortung. Verantwortung muss übertragen werden, um eine Person verantwortlich machen zu können.<br /> <br /> === Verbindungen ===<br /> <br /> Der Organisator hat die Aufgabe die einzelnen Organisationseinheiten miteinander in Verbindung zu bringen. Diese Verbindungswege werden auch Informations- bzw. Kommunikationswege genannt. Folgende Verbindungswege werden unterschieden:<br /> <br /> ;Längsverbindungen: Ausdruck von Über- und Unterordnungsverhältnisse, mit Weisungsbefugnissen<br /> ;Querverbindungen: Gehen nicht von einer Über- oder Unterordnung aus, keine Weisungsbefugnisse<br /> ;Diagonalverbindungen: Bringen dem Stelleninhaber auf einem begrenzten Teilsektor ein endgültiges Entscheidungsrecht, nur begrenzte Weisungsbefugnis<br /> ;Richtlinienverbindungen: Gibt dem Aufgabenträger die Gelegenheit, auf Mitarbeiter anderer Bereiche starken Einfluss auszuüben wenn diese gegen vereinbarte Prinzipien verstoßen, keine Weisungsbefugnisse<br /> ;Außenverbindungen: Beziehungen zu externen Organisationen ohne die das Unternehmen nicht lebensfähig wäre<br /> <br /> === Hierarchie ===<br /> <br /> Nach der Teilung der Gesamtaufgabe in der Aufgabenanalyse und neuerlichen Zusammenfassung in Stellen durch die Aufgabensynthese ergibt sich ein hierarchisches Gefüge, in dem einzelne Stellen bzw. Abteilungen miteinander in Beziehung stehen. Dieses Gefüge wird meist als [[Organigramm]] bezeichnet. Bezüglich der Formen der Über- und Unterordnung, welche eine Aufbauorganisation kennzeichnen, kann zwischen Ein- und Mehrfachunterstellung unterschieden werden.<br /> <br /> == Primärorganisation und Sekundärorganisation ==<br /> <br /> Die [[Primärorganisation]] stellt die ''hierarchische Grundstruktur'' einer Organisation dar und besteht aus ''dauerhaften Organisationseinheiten'' wie zum Beispiel [[Stelle (Organisation)|Stellen]] und [[Abteilung (Organisation)|Abteilungen]]. Die Kommunikation innerhalb der Primärorganisation verläuft in der Regel vertikal. Beschreiben lässt sie sich am besten anhand der verwendeten Gestaltungsparameter, deren Ausprägungen unterschiedlich kombiniert werden können. Diese wurden in der Organisationslehre standardisiert, um zu einer überschaubaren Anzahl von Grundformen zu gelangen.<br /> <br /> Aufgrund des hierarchischen Aufbaus der Primärorganisation ist es oft nicht möglich Schnittstellenprobleme und komplexe andere Probleme effizient zu lösen. Dies geschieht deswegen häufig mit Hilfe einer, die Primärorganisation überlagernden [[Sekundärorganisation]].<br /> Sekundärorganisationen sind hierarchieübergreifende oder hierarchieergänzende Organisationseinheiten, die zur Lösung eben solcher Probleme eingesetzt werden.<br /> <br /> == Organisationsformen ==<br /> {{Hauptartikel|Primärorganisation}}<br /> <br /> {{Überarbeiten}}<br /> <br /> Folgende Organisationsformen lassen sich anhand der Unterstellungsverhältnisse (Einfach- bzw. Mehrfachunterstellung) und anhand der Befugnisse (Vollkompetenzen, Teilkompetenzen) unterscheiden:<br /> <br /> * [[Linienorganisation#Einliniensystem|Einliniensystem]]<br /> * [[Linienorganisation#Mehrliniensystem|Mehrliniensystem]]<br /> * [[Stablinienorganisation]]<br /> <br /> === Grundstruktur von Organisationen ===<br /> <br /> Hinsichtlich Art und Umfang der Spezialisierung von Stellen (funktionell und objektorientiert) ist grundsätzlich zwischen zwei Organisationsprinzipien zu unterscheiden:<br /> <br /> * [[Funktionale Organisation]]<br /> * [[Divisionale Organisation]]<br /> <br /> === Weitergehende Organisationsformen ===<br /> <br /> Darüber hinaus lassen sich folgende Organisationsprinzipien unterscheiden:<br /> <br /> * [[Matrixorganisation]]<br /> * [[Tensororganisation]]<br /> * [[Holding]]<br /> * [[Netzwerk]]<br /> * [[Modulare Organisation]]<br /> <br /> === AAO und BAO in der Öffentlichen Verwaltung ===<br /> <br /> Die ''Allgemeine Aufbauorganisation'' (AAO) soll so gestaltet sein, dass grundsätzlich alle [[Personaleinsatz|Einsatzaufgaben]] bewältigt werden können. Darüber hinaus muss sie die ersten Maßnahmen für die Bewältigung solcher Lagen gewährleisten, die eine ''Besondere Aufbauorganisation'' (BAO) erfordern.<br /> Die Einrichtung einer BAO ist erforderlich, wenn eine Lage durch die AAO wegen des<br /> <br /> * erhöhten Kräftebedarfs bzw. der erforderlichen Konzentration von Kräften oder [[Führungs- und Einsatzmittel]] (z.&amp;nbsp;B. Großveranstaltungen),<br /> * der Einsatzdauer,<br /> * der notwendigen einheitlichen Führung, insbesondere bei verschiedenen Zuständigkeiten,<br /> <br /> nicht bewältigt werden kann. Ziel einer BAO ist die koordinierte Bearbeitung sehr umfangreicher Sachverhalte unter Einbindung aller [[Sicherheitsbehörde]]n. Die BAO ist hinsichtlich Art, Umfang und Intensität der Maßnahmen sowohl für Sofortlagen als auch für Zeitlagen anlassbezogen vorzubereiten. Bei Sofortlagen entwickelt sich die BAO schrittweise und aufbauend auf den Sofortmaßnahmen der AAO. Bisher in den Einsatz eingebundene Kräfte und Kräfte mit besonderer Orts- und Sachkenntnis sollen grundsätzlich integriert werden (z.&amp;nbsp;B. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der für die Hochwasserbekämpfung zuständigen Behörden bei Hochwasserlagen).<br /> <br /> Entwickelt sich die BAO in mehreren Phasen, insbesondere bei Sofortlagen, sind jederzeit klare Führungsverhältnisse zu gewährleisten.<br /> <br /> Die BAO kann - ggf. in Kombination - raumbezogen oder aufgabenorientiert in Einsatzabschnitte (EA) gegliedert werden.<br /> Besonders geeignet sind raumbezogene Einsatzabschnitte, wenn sich verschiedene taktische Maßnahmen an stationären oder mobilen Objekten konzentrieren und eine einheitliche Führung sinnvoll erscheint.<br /> Aufgabenorientierte Einsatzabschnitte bieten sich an, wenn Spezialkräfte (z.&amp;nbsp;B. Einsatztaucher zur Deichsicherung oder Bootsgruppen zur Evakuierung) zur Aufgabenerfüllung erforderlich sind oder Querschnittsaufgaben geleistet werden sollen.<br /> Eine möglichst geringe Gliederungstiefe und Gliederungsbreite ist anzustreben, v.a. um kurze Informationswege zu gewährleisten.<br /> <br /> Werden Einsatzabschnitte nach unterschiedlichen Kriterien gebildet, ist Schnittstellenproblemen durch eindeutige Abgrenzung des Raumes und der Aufgaben oder durch ablauforganisatorische Regelungen entgegenzuwirken.<br /> <br /> Nicht vorhersehbare Lageentwicklungen erfordern ggf. die Einrichtung weiterer Einsatzabschnitte. Vorstehende Regelungen gelten analog für Unterabschnitte (EUA) bzw. Unterunterabschnitte (UUA).<br /> <br /> Die BAO ist so lange und in dem Umfang aufrechtzuerhalten, wie dies zur Lagebewältigung erforderlich ist; die Aufhebung der BAO ist den Einsatzkräften unverzüglich mitzuteilen. Einige BAO bestehen für viele Jahre.<br /> <br /> == Literatur ==<br /> <br /> * Friedrich Hoffmann: ''Aufbauorganisation.'' In: Georg Schreyögg (Hrsg): ''Handwörterbuch Unternehmensführung und Organisation.'' Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-7910-8050-4.<br /> * Hans Jung: ''Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.'' Oldenbourg Verlag, München/Wien 2004, ISBN 3-486-27587-9.<br /> * Alfred Kieser, Peter Walgenbach: ''Organisation.'' Schäffer Poeschel Verlag, Stuttgart 2003. ISBN 3-7910-2242-3.<br /> * [[Erich Kosiol]]: ''Einführung in die Betriebswirtschaftslehre.'' Gabler Verlag, Wiesbaden 1968.<br /> * Klaus Olfert, Horst-J. Rahn: ''Kompakt-Training Organisation.'' Ludwigshafen/Rhein, Kiehl-Verlag 2009, ISBN 3-470-49865-2.<br /> * {{Literatur| Autor=Götz Schmidt | Titel=Organisation – Aufbauorganisatorische Strukturen | Auflage= 5| Ort=Gießen | Jahr=2011 | ISBN=978-3-921313-79-4}}<br /> <br /> * Götz Schmidt: ''Grundlagen der Aufbauorganisation.'' 4. Auflage. Gießen 2000.<br /> * Manfred Schulte-Zurhausen: ''Organisation.'' Vahlen Verlag, München 2002, ISBN 3-8006-2825-2.<br /> * Dietmar Vahs: ''Organisation.'' Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-7910-2357-8.<br /> <br /> == Einzelnachweise ==<br /> &lt;references /&gt;<br /> <br /> == Weblinks ==<br /> * [http://www.lehrer-online.de/aufbauorganisation.php Unterrichtsreihe zur Aufbauorganisation]<br /> <br /> [[Kategorie:Organisationstheorie]]<br /> <br /> [[az:Təşkilati struktur]]<br /> [[en:Organizational structure]]<br /> [[fi:Organisaatiorakenne]]<br /> [[he:מבנה הארגון]]<br /> [[hu:Szervezeti felépítés]]<br /> [[id:Struktur organisasi]]<br /> [[kn:ಸಾಂಸ್ಥಿಕ ರಚನೆ]]<br /> [[nl:Organisatiestructuur]]<br /> [[pl:Struktura organizacyjna]]<br /> [[pt:Estrutura organizacional]]<br /> [[ru:Организационная структура]]<br /> [[uk:Організаційна структура управління]]<br /> [[zh:组织结构]]</div> 217.86.244.111