https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=212.117.116.190Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-06-03T10:36:41ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.3https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Bund_(Bibel)&diff=134638587Bund (Bibel)2014-10-06T06:37:14Z<p>212.117.116.190: /* Der Bund zwischen Gott und Israel nach jüdischer Auffassung */</p>
<hr />
<div>Der Begriff '''Bund''' gibt die beiden [[Bibel|biblischen]] Schlüsselbegriffe '''ברית''' ([[Hebräische Sprache|hebräisch]] ''berīt'') und '''διαθήκη''' ([[Koine|griechisch]] ''diathēkē'') wieder und hat die Bedeutung eines feierlichen Bündnisses, Vertrages oder Eides. Bei einem Bund kann es sich um einen Vertrag zwischen Menschen handeln oder um einen Bundesschluss Gottes mit Menschen.<br />
<br />
Bei einem Bund zwischen Gott und Menschen stehen sich als Partner Gott auf der einen Seite und die Menschheit, ein Volk oder einzelne Personen auf der anderen Seite gegenüber. Kennzeichnend für die Bundesschlüsse mit Gott ist, dass sie zwischen ungleichen Partnern geschlossen werden. Dementsprechend wird der Bund durch Gott „eingesetzt“, „gegeben“, „aufgestellt“, „befohlen“, „gewährt“, oder „angeboten“. Trotzdem enthält er auch eine Verpflichtung auf der Seite des Menschen oder des Volkes. Daher darf ein Bund, wie ein Vertrag, nicht gebrochen werden.<ref name="ELThG a">Otto Betz: „Bund, biblisch“ in: ''Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde'', Bd. 1, R. Brockhaus, Wuppertal 1992, S. 326</ref> Es handelt sich beim Bund am Sinai von Gott mit der Nation Israel um einen Bund (''berit'') mit einem ganzen Volk, um eine Gemeinschaftsoffenbarung, während alle anderen geschichtlich bekannten Offenbarungen individuelle sind, Offenbarungen für Wenige bzw. Einzelpersonen.<br />
<br />
{{Anker|Alter Bund}}<br />
<br />
== Bund im Alten Testament ==<br />
<br />
In der [[Biblische Theologie|christlichen Bibeltheologie]] wird häufig vergleichend vom „alten“ und „neuen Bund“ gesprochen. Dabei steht der Begriff '''alter Bund''' als – mitunter abwertend gebrauchter – Sammelbegriff für die im [[Altes Testament|Alten Testament]] beschriebenen Bündnisse Gottes mit Menschen, speziell für das besondere Bündnis (''berit'') Gottes mit dem [[Volk Israel]]. Der „neue Bund“ (''diathēkē'') wird auf [[Jesus Christus]] bezogen als dem Stifter des neuen Heilsbundes verstanden; sein Bundeszeichen ist [[Abendmahl Jesu|das letzte Mahl Jesu]] mit seinen [[Jünger (Bibel)|Jüngern]].<br />
Das üblicherweise mit ''Bund'' übersetzte hebräische Nomen ברית ''berīt'' ist [[Etymologie|etymologisch]] wahrscheinlich von [[Akkadische Sprache|akkadisch]] ''bīritū,'' ''Band, Fessel'' abgeleitet.<ref name="ELThG a"/> Andere Übersetzungsmöglichkeiten wären ''Bündnis, Abmachung, Verpflichtung''.<ref>Vgl. Wilhelm Gesenius: ''Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament.'' 17. Aufl., Springer, Berlin 1962.</ref> Ein ''berit'' (Bund) wird durch einen Akt der Zerteilung geschlossen, deshalb die hebräische Wendung: einen ''„Bund schneiden“ (karat berit)'' {{Bibel|Gen|15|18}}. Vermutlich geht dies auf einen alten Blutritus zurück, der zu Abrahams Zeit Rechtsverträge zwischen Nationen bekräftigte. Wahrscheinlich geht das heute noch gebräuchliche Zerschneiden eines Bandes zur Einweihung einer Brücke oder einer Straße auf diesen Brauch zurück.<ref>W. Gunther Plaut (Hrsg.), autorisierte Übersetzung u. Bearbeitung von Annette Böckler: ''Bereschit = Bereshit = Genesis''. 2. Aufl., Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-05493-3, S. 174&nbsp;ff.</ref><br />
<br />
=== Bund als Vertrag zwischen Menschen ===<br />
<br />
Der [[Tanach]] beschreibt verschiedene Bündnisse zwischen einzelnen Menschen oder Völkern. Dabei kann es sich einerseits um Abkommen zwischen gleichrangigen Vertragspartnern handeln, wie beispielsweise zwischen Salomo und Hiram von Tyrus ({{B|1 Kön|5|26}}). Andererseits können auch ungleiche Partner ein Abkommen vereinbaren. In dem in {{B|Jos|9|1–27}} beschriebenen Bundesschluss etwa, werden die Gibeoniter „Sklaven“ oder „Knechte“ der Israeliten. Und der letzte König des [[Juda (Reich)|Südreiches Juda]], [[Zedekia]], wird von der Großmacht [[Babylon]] als Herrscher über den abhängigen Kleinstaat Juda eingesetzt ({{B|2 Kön|24|17&nbsp;f.}}).<ref name=WiBiLex>{{WiBiLex|Bund (AT)|Autoren=Udo Rüterswörden|Zugriffsdatum=15. Juni 2013}}</ref><br />
<br />
Ein wichtiges Element der Vertragsvereinbarungen ist der Schwur bei einer Gottheit, durch welchen der Vertrag beeidet wird. Dadurch wird der Bund bindend, selbst wenn er sich als nachteilig herausstellen sollte. So ist der bei [[Jahwe]] beschworene Bundesschluss der Israeliten mit den Gibeonitern bindend, obwohl er unter Vortäuschung falscher Tatsachen zustande gekommen war ({{B|Jos|9|19&nbsp;f.}}). Auch als Zedekia das mit Babylon geschlossene Abkommen bricht und ein Bündnis mit Ägypten anstrebt, wird dieser Bundesbruch nicht als rein weltliche Angelegenheit gewertet. Da der Bund mit Babylon bei Jahwe beschworen war, werden die Folgen des Bundesbruches als göttliche Strafe angesehen ({{B|Ez|17|11–21}}).<ref name=WiBiLex/><br />
<br />
=== Bund zwischen Gott und Menschen ===<br />
<br />
Der Bund Gottes mit den Israeliten ist grundlegend für die [[Tora]] und folglich für den gesamten [[Tanach]]. Der Gedanke einer Bundesbeziehung zwischen Gott und Menschen ist jedoch nicht darauf beschränkt. So finden sich verschiedene Bundesschlüsse mit unterschiedlicher Reichweite.<br />
<br />
==== Noachbund ====<br />
[[Datei:Joseph Anton Koch 006.jpg|miniatur|Gottes Bund mit [[Noach]]: [[Joseph Anton Koch]], ca. 1803.<br />Mit [[Regenbogen]] als Bundeszeichen]]<br />
Der Bund Gottes mit [[Noach]] (Noachbund) wird zweimal in der [[Sintflut]]erzählung erwähnt ({{B|Gen|6|18}}; {{BB|Gen|9|8–17}}). Er erstreckt sich auf Noach, seine Familie und Nachkommen sowie alle Lebewesen, die auf der [[Arche Noah|Arche]] gerettet wurden. Im Zusammenhang dieses Bundesschlusses erlegt Gott der Menschheit die sieben [[Noachidische Gebote|noachidischen Gebote]] auf. Gott selbst verpflichtet sich, nie wieder alle Lebewesen durch eine Flut auszurotten. Der Bundesschluss wird eingeleitet mit der Zusicherung: ''So lange die Erde besteht, sollen nicht aufhören Aussaat und Ernte, Kälte und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht'' ({{B|Gen|8|22}}). Das Zeichen für diesen Bund ist der [[Regenbogen]]. <br />
<br />
Der Bund ist in der [[Priesterschrift (Bibel)|priesterlichen Tradition (P)]] die theologische Erklärung, von der her die Sintflut gedeutet wird. [[JHWH]] spricht den Menschen, aber auch den Tieren, ein „unbedingtes Ja“ zu. Es geht um eine feierliche Zusage, die einseitig von JHWH ausgeht und für alles, was lebt, relevant ist.<br />
<br />
==== Abrahamsbund ====<br />
Exponiert wird der Bund aber erstmals im Zusammenhang mit Verheißung und Erwählung der Stammväter genannt (Abrahamsbund oder Väterbund).<br />
<br />
Gott schloss mit [[Abraham]] einen Bund. Als Zeichen des Bundes wurde die Beschneidung alles Männlichen eingesetzt ({{B|Gen|17}}). Er wird in der Tradition zum bedeutendsten Bundesschluss, da mit ihm die besondere Erwählung des Volkes Israel begründet wird. Darin wird auch laut Bibel Israels Bedeutung für das Heil der anderen Völker begründet.<br />
<br />
In seinen Kontext gehört der mittlerweile zurückgedrängte [[Amphiktyonie]]-Gedanke ebenso, wie die lokalen Bundesgottheiten (auch: [[Baal (Gott)|Baale]]), vor allem von [[Sichem]] (vgl. {{B|Ri|8|33}}; {{BB|Ri|9|4.46}}). In [[2. Buch Mose|Exodus]] findet dieser Bund dann seine (Wieder-) Aufnahme, Bestätigung und Erneuerung als Gottes Bund mit Israel und wird mit der Gabe der [[Tora]] verbunden:<br />
:Gott schloss mit dem Volk [[Israel]] einen Bund. Dies geschah, indem er Moses die [[Zehn Gebote]] für das Volk Israel gab: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern, denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein.“ (Exodus 19,5)<br />
<br />
==== Sinaibund ====<br />
Ab nun – es folgt der (nicht immer isoliert betrachtete) Sinaibund ([[2. Buch Mose|Exodus]] 24) und der [[Davidsbund]] – sind auch die Termini der (Bundes-) Treue (vgl. {{B|Dtn|7|9}} u.&nbsp;a.) und der [[Gerechtigkeit#Gerechtigkeit in den Religionen|Gerechtigkeit Gottes]] wie des [[Heilsplan]]es und des mosaischen [[Zehn Gebote|Dekalogs]] zu diskutieren.<br />
<br />
==== Der Bund zwischen Gott und Israel nach jüdischer Auffassung ====<br />
<!-- Quelle: Siehe Literatur: Plaut, W. Gunther, Hrsg.; mit einer Einf. von Walter Homolka. Autoris. Übers. u. Bearb. von Annette Böckler; ''Schemot = Shemot = Exodus''; 2. Aufl. 2008, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh; ISBN 978-3-579-05493-3 --><br />
Bundesschlüsse und Verträge sind in der Geschichte auch zwischen ungleichen Partnern und Völkern bezeugt. Solche vorantiken Verträge hatten häufig einen dreiteiligen Aufbau mit [[Präambel]], [[Prolog (Literatur)|Prolog]] mit geschichtlichem Überblick der guten Leistungen der stärkeren Partei und dem Abschnitt mit Vertragsbedingungen und Vertragsversprechen, siehe etwa die [[Hethiter|hethitischen]] Vasallenverträge aus der Mitte des 2. Jahrtausends v. Chr. <br />
<br />
Der Vertrag (Bund) zwischen und dem Volk bzw. der Nation [[Judentum|Israel]] kann als diesem Muster ähnelnd betrachtet werden. Er enthält eine Präambel, geht weiter mit der Nennung der guten Taten Gottes und endet mit den Vertragsbedingungen und Versprechen Gottes, Segen und Fluch, mit öffentlicher Ausrufung vor dem Volk und Anerkennung des Vertrages durch die Nation<ref>"Ich bin der Ewige, dein Gott, der ich dich aus dem Land Mizrajim (Anm.: nordöstliche Grenzprovinz des antiken Ägyptens) geführt habe, aus dem Hause der Sklaven. Du sollst keine anderen Götter haben vor meinem Angesicht. Du sollst kein Götzenbild machen, auch keine ähnliche Gestalt. Du sollst dich vor ihnen nicht verbeugen, auch sie nicht gottesdienstlich verehren." [Ex. 20,2-5] "Ich sende einen Engel vor dir her, um dich auf dem Weg zu bewahren und dich an den Ort zu bringen, den ich bestimmt habe. Nimm dich vor ihm in Acht und gehorche seiner Stimme. Sei nicht widerspenstig gegen ihn. Denn er wird keine Nachsicht haben für deine Verbrechen. Mein Name ist auch in ihm (Anm.: er tut alles in meinem Namen und auf meinen Befehl)." [Ex. 23:20-21] "Mosche kam herunter (Anm.: vom [[Berg Sinai]], der auch Horeb heißt) und berichtete dem Volk alle Worte des Ewigen und alle Rechte. Die gesamte Nation antwortete einstimmig und sie sprachen: „Alle Worte, die der Ewige gesprochen hat, wollen wir tun.” [Ex. 24:3]</ref> <br />
Auch der Inhalt des Vertrages Gottes mit Israel hat Parallelen in der Literatur. Der [[Codex Ḫammurapi]] und das ägyptische Recht und Gesetz enthalten Entsprechungen bezüglich des Schutzes von Personen, des Schutzes des Eigentums und allgemeine Rechtsbestimmungen hinsichtlich gesellschaftlicher Belange.<br />
<br />
Worin sich der Sinaibund, der Vertrag zwischen [[JHWH|Gott]] und dem Volk bzw. der Nation [[Judentum|Israel]] von den geschichtlichen Verträgen unterscheidet, ist die [[Ethik]], welche als göttliche Offenbarung durch den [[Prophet]]en [[Mose|Mosche]] auftritt, als höchster Ausdruck göttlichen Willens. Etwa 1300 Jahre v. Chr. wird hiermit vor allem eine Ethik von Gott gegeben und vom [[Judentum]] angenommen, die zum Vorbild der christlichen und der muslimischen Religion wurde und zur Grundlage der modernen westlichen Zivilisation und der allgemeinen [[Laizismus|laizistischen]] [[Menschenrechte]]. Für das Judentum bedeuten Gegenwart und Wort des lebendigen Gottes besondere [[Mitzwa|Gebote]] des Bundes, die Gnade und Liebe Gottes. Die Ursache des Bundes des ''Königs aller Könige'' mit der Nation Israel lagen nicht in Israels Qualitäten oder Verdiensten begründet. Israel wurde nach dem unergründbaren Willen Gottes zum Dienst erwählt, seine Ordnungen, Gebote und Verbote zu beachten. Den anderen Völkern sind nur sieben [[Noachidische Gebote]] auferlegt. Die jüdische Tradition lehrt, dass sich jede ihrer Generationen von neuem so zu verstehen habe, als stehe sie selbst am Berg Sinai, der auch Horeb heißt, und höre den Donner, das Widderhorn und die Stimme Gottes, die spricht: {{Zitat|Ich bin der Ewige, dein Gott, der ich dich aus dem Land Mizrajim (Anm.: nordöstliche Grenzprovinz des antiken Ägyptens) geführt habe, aus dem Hause der Sklaven. Du sollst keine anderen [[Elohim|Götter]] haben vor meinem Angesicht. Du sollst kein [[Bilderverehrung|Götzenbild]] machen, auch keine ähnliche Gestalt. Du sollst dich vor ihnen nicht verbeugen, auch sie nicht gottesdienstlich verehren.|Ex. 20:2-5}}<br />
<br />
==== Der Bundesgedanke in der christlichen Theologie ====<br />
Eine angebliche nomistische Struktur des Bundesgedankens wurde dann im [[Christentum]] mal als im [[Neues Testament|Neuen Testament]] in der Liebe aufgehobenes Heilshindernis, dann wieder (vor allem in der Bundestheologie der [[Reformation|Reformatoren]] und der [[Föderaltheologie]] des [[18. Jahrhundert]]s) als auch inwendig notwendiger Teil eines Heilsvollzuges gesehen.<br />
<br />
==== Septuaginta ====<br />
In der [[Septuaginta]], der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes, überwiegend als christliches Schrifttum in griechischer Sprache erhalten, wird der hebräische Ausdruck ''berīt'' mit dem griechischen Wort ''diathēkē'' wiedergegeben, was außerhalb der Bibel die Bedeutung ''Testament'' hat (vgl. hierzu: [[Testament (Bibel)]]). In der christlichen Theologie erscheint diese Wortwahl sinnvoll, da sie den besonderen Bundesgedanken der Bibel unterstreicht. Wie ein Testament ist auch ein Bund Gottes die Willenserklärung eines einzelnen (nämlich Gottes) und nicht die Übereinkunft von zwei Parteien, die in einem Bund oder Vertrag festgehalten wird. In der jüdischen Theologie wird es gerade entgegengesetzt gesehen, hier erscheint der Begriff ''Vertrag'' passender. So gewinnt im christlichen Schrifttum der Septuaginta das Wort ''diathēkē'' häufig die Bedeutung ''Verfügung, Willenskundgebung'' oder ''Anordnung''.<ref>Walter Bauer: Wörterbuch zum Neuen Testament. 6. Aufl. de Gruyter, Berlin 1988, S. 366 f.</ref><br />
<br />
{{Anker|Neuer Bund}}<br />
<br />
== Bund im Neuen Testament ==<br />
In das christliche [[Neues Testament|Neue Testament]] (NT) hat der Begriff ''Bund'' über die Septuaginta Eingang gefunden. Im NT wird ''diathēkē'' überwiegend in der Bedeutung ''Bund'' verwendet, nicht in der üblichen Bedeutung ''Testament''.<br />
<br />
Im Neuen Testament der Bibel wurde nach [[Christentum|christlichem]] Verständnis der Bund erneuert, den Gott mit Israel im Alten Testament (AT) geschlossen hatte.<br />
<br />
Je nach theologischem Verständnis wird dieser Bund wegen seiner Einsetzung an [[Gründonnerstag]] auch als '''neuer Bund''' oder zweiter Bund bezeichnet, wenn man den Bund mit dem Volk Israel als ersten oder alten Bund ansieht. Wer sich hingegen auf die Verheißung an Abram beruft, dass in ihm alle Völker gesegnet werden sollen, bezeichnet den neutestamentlichen Bund in logischer Fortsetzung dieser Verheißung als ersten oder alten Bund und den Bund Gottes mit dem Volk Israel als zweiten oder neuen Bund.<br />
<br />
[[Jesus Christus]] schloss mit seinen Jüngern diesen neuen Bund ({{B|Lk|22|19-20}}):<br />
<br />
{{Zitat|Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird.}}<br />
<br />
Die Zeichen dieses Bundes sind das [[Brot]] und der [[Wein]].<br />
Die Feier der [[Eucharistie]] oder des [[Abendmahl Jesu]] erinnern an diesen Bund. Der Einzelne wird durch die Taufe in den neuen Bund hineingenommen ({{B|Röm|6|3-5}}: Brief des [[Apostel Paulus]] an die Römer, ca. 56 n. Chr.):<br />
<br />
{{Zitat|Wißt ihr nicht, daß wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben. Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.}}<br />
<br />
== Religionswissenschaftliche Sicht der biblischen Bundesvorstellung ==<br />
<br />
Bünde, die u.&nbsp;a. mit Noach, Abraham und Moses geschlossen werden, stellen religionshistorisch [[Schisma|Schismen]] dar, in deren Abfolge sich die Religion des AT verändert und bis zum Endstadium entwickelt. Dabei wird rückblickend dem einzigen und ewigen Gott ein mehrfacher Sinneswandel unterstellt, der von den Reformern ausging. <br />
<br />
Auch ist trotz aller Kodifizierung das Bundesverhältnis kein symmetrisches, bei dem von gleichberechtigten Partnern ausgegangen werden kann, so dass „Bund“ und „Erwählung“ hie und da synonym verwendet wird. In der Regel wird aber zwischen der Außenseite, auf der die Erwählung das [[Israel (Volk)|Volk Israel]] zum „erwählten Volk“ in exponierter Stellung macht, und der Innenseite, die die Verpflichtung gegenüber Gott beinhaltet (nach [[Hans-Jürgen Hermisson|Hermisson]] der „Bund“ im engeren Sinn), unterschieden.<br />
<br />
== Literatur== <!-- nach Nachnamen alphabetisch geordnet! --><br />
<br />
* J. Begrich: ''Berit. Ein Beitrag zur Erfassung einer alttestamentlichen Denkform''. In: ZAW 60, 1944, S. 1–11.<br />
* [[Georg Fohrer]]: ''»Amphiktyonie« und »Bund«?'' In: ThLZ 91, 1966, S. 801–816 u. 893-–904.<br />
* H.-J. Hermisson: ''Bund und Erwählung''. In: [[Hans Jochen Boecker]] u.&nbsp;a. (Hg.): ''Altes Testament'', 1983, S. 222–243.<br />
* A. Jepsen: ''Berit. Ein Beitrag zur Theologie der Exilszeit''. In: ''Festschrift W.Rudolph'', 1961.<br />
* B. Kirchmeier: ''Der Noachbund. Eine umfassende Analyse'', 2009.<br />
* Ernst Kutsch: ''Das ferne und das nahe Wort''. In: ''Festschrift L. Rost'', 1967.<br />
* ders.: ''Gesetz und Gnade. Probleme des alttestamentlichen Bundesbegriffs''. In: ZAW 79, 1967, S. 18–35.<br />
* ders.: ''Von berit zu »Bund«''. In: KuD 14, 1968, S. 159–182.<br />
* ders.: ''Sehen und Bestimmen''. In: ''Festschrift K. Galling'', 1970<br />
* ders.: ''Verheißung und Gesetz. Untersuchungen zum sog. »Bund« im Alten Testament''. De Gruyter, Berlin 1973.<br />
* ders.: ''»Ich will euer Gott sein«. berit in der Priesterschrift''. In: ZThK 71, 1976, S. 367–388.<br />
* ders.: ''tyrb – berith – Verpflichtung''. Artikel in: THAT 1, S. 339–352.<br />
* ders.: ''Bund''. Artikel in: TRE 7, S. 397–410.<br />
* G. E. Mendenhall: ''Recht und Bund in Israel und dem Alten Vorderen Orient''. EVZ-Verlag, Zürich 1960.<br />
* [[Martin Noth]]: ''Die Gesetze im Pentateuch''. In: ders.: ''Studien'' 1, S. 9–141.<br />
* W. Gunther Plaut (Hrsg.), mit einer Einf. von Walter Homolka. Autoris. Übers. u. Bearb. von Annette Böckler: ''Schemot = Shemot = Exodus''. 2. Aufl., Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-05493-3.<br />
* [[Lothar Perlitt]]: ''Bundestheologie im Alten Testament'', 1969<br />
* [[Rudolf Smend (1932)|Rudolf Smend]]: ''Die Bundesformel'', 1963<br />
* [[Miroslav Volf]]: ''Von der Ausgrenzung zur Umarmung'', Francke, Marburg 2012, ISBN 978-3-86827-355-7 (Kap. 3: Umarmung, S. 124-217)<br />
* L. Wächter: ''Die Übertragung der Berîtvorstellung auf Jahwe''. In: ThLZ 99, 1974, S. 801–816.<br />
* M. Weinfeld: ''ברית''. Artikel in: ThWAT 1, S. 781–808.<br />
* [[Walther Zimmerli]]: ''Sinaibund und Abrahambund''. In: ders.: ''Aufsätze'', S. 205–216.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Ehebund]] zum christlichen Verständnis der Ehe im Verhältnis zu Altem und Neuem Bund<br />
* [[Föderaltheologie]]<br />
* [[Gesetz (Theologie)]]<br />
* [[Testament (Bibel)]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{WiBiLex|Bund|Autoren=Udo Rüterswörden}}<br />
* Andreas Schmidt: [http://buber.de/cj/erwaehlung.html Die Erwählung Israels]<br />
* http://www.people.freenet.de/biblische_lehre : Siehe "Der bessere Bund" (Hebr.8:6-9:22) in den "Ausführungen zum Hebräerbrief"<br />
<br />
[[Kategorie:Biblisches Thema]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datenspeicher&diff=134536441Datenspeicher2014-10-02T08:53:04Z<p>212.117.116.190: /* Sonstige Speicherung */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Storage size comparison.jpg|miniatur|Verschiedene Massenspeichermedien (Streichholz als Maßstab)]]<br />
<br />
Ein '''Datenspeicher''' oder Speichermedium dient zur Speicherung von [[Daten]]. Der Begriff Speichermedium wird auch als Synonym für einen konkreten '''Datenträger''' verwendet.<br />
<br />
== Begriffsklärungen ==<br />
=== Datenträger/Speichermedium ===<br />
Im engeren Sinne bezeichnet man mit ''Datenträger'' oder ''Speichermedium'' Medien, die als Datenspeicher dienen<br />
# für Unterhaltung (Musik, Sprache, Film etc.), die mit Hilfe [[Elektrogerät|elektronischer Geräte]] abgespielt oder auch gespeichert wird; und<br />
# für [[Daten]] jeglicher Art (auch Unterhaltung), die von Computern bzw. Computeranlagen oder [[Peripheriegerät]]en nur gelesen oder auch geschrieben werden.<br />
<br />
=== Datenspeicher ===<br />
* Datenspeicher für [[Elektrogerät|elektronische Geräte]]:<br />
** elektronische Bauteile ([[Halbleiterspeicher]]), die (oft eingebaut in elektronische Geräte) [[Daten]] speichern (siehe [[#Elektronische Speichermedien]])<br />
** Datenträger bzw. Speichermedien, die nur mit elektronischen Geräten gelesen oder beschrieben werden können, aber keine Halbleiterspeicher sind<br />
* Sonstige Datenspeicher:<br />
** [[Druckerzeugnis|Schrift-/Printmedien]] (Bücher, Zeitungen, Papier, Glas, Tierhaut, Pergament, …)<br />
** [[Bildträger]] (Leinwand, Teppich, [[Mikroform|Mikrofilm]], [[Fotografischer Film|Fotofilm]], …)<br />
** [[Tonträger]] (Schallplatten, [[Stiftwalze]]n, [[Magnetband|Magnetbänder]] (z.&nbsp;B. in [[Compact Cassette|Tonbandkassetten]]), …)<br />
<!-- ** [[Audiovisuelle Medien|AV-Medien]] (Magnetbänder (z.&nbsp;B. in [[Videokassette]]n), …) // keine Aufnahme/Wiedergabe durch nicht-elektronisches Gerät möglich --><br />
<br />
=== Speicherart/Speicherform ===<br />
* als ''[[Schrift]]'', in der [[Sprache]] und [[Daten]] [[Code#Informatik|kodiert]] gespeichert sind; Sonderformen:<br />
** ''[[Musik]]'' kann in Noten„schrift“ festgehalten sein.<br />
** ''[[Blindenschrift]]'' ist vor allem für [[haptische Wahrnehmung]] bestimmt.<br />
* als ([[Analogtechnik|analoges]]) ''[[Bild (Fotografie)|Bild]]'', in dem ein [[Abbild|(Ab-)Bild]] der realen oder der fiktiven Welt gespeichert wird: [[Bild (Fotografie)#Analogbild|analoge Fotografien]], [[Gemälde]], [[Zeichnung]]en, etc.<br />
* als ''maschinell lesbare Kodierung'' (analog oder [[Digitaltechnik|digital]]); es wird ein mechanisches, elektrisches oder elektronisches Gerät benötigt, um die Kodierung in eine für den Menschen verständliche physische Form zu wandeln:<br />
** mechanische Wandlung: z.&nbsp;B. Schallplatte mittels [[Grammophon]]<br />
** elektrische Wandlung: z.&nbsp;B. Musikkassette<br />
** elektronische Wandlung: z.&nbsp;B. CD, DVD, USB-Stick<br />
<br />
== Nichttechnische Speicherung ==<br />
Der Mensch speichert die Information von Hand auf oder mithilfe eines Trägermaterials. Sie ist daher ohne technische Vermittlung direkt wieder lesbar. Die Speicherung erfolgt ohne technische Vermittlung, abgesehen von einfachen Hilfsmitteln zum Führen mit der Hand, wie Messer oder Pinsel. Natürlicherweise können alle festen Materialien Träger von Zeichen, Schriften und Bildern sein.<br />
<br />
;Früher oder heutzutage gebräuchliche Materialien und Medien<br />
* [[Papier]] (Blatt, Buch)<br />
* [[Overheadfolie|Folien]] (Blatt)<br />
* [[Kerbholz]]<br />
* Rollen aus [[Papyrus]] und [[Pergament]]<br />
* Tafeln aus [[Tontafel|Ton]], [[Holz]], [[Wachstafel|Wachs]], [[Stein]] (oft [[Schiefertafel|Schiefer]])<br />
* [[Textilie|Stoffe und Webwaren]] (Bilder, Knotenschrift des [[Quipu]])<br />
<br />
Berühmte historische Beispiele sind: [[Teppich von Bayeux]], [[Höhlenmalerei]] und [[Quipu]].<br />
<br />
== Technische Speicherung ==<br />
Die technische Speicherung umfasst alle Datenspeicher und Speichermedien, die nicht direkt mit den Sinnen gelesen oder eigenhändig erzeugt werden können. Es bedarf eines technischen Hilfsmittels, um die Daten zu speichern oder verständlich zu machen.<br />
<br />
=== Fotografische Speicherung ===<br />
Speicher, die durch einen chemischen Bearbeitungsprozess Daten in Form von [[Fotografie|Lichtbildern]] (statischen und bewegten Bildern sowie Lichtton) speichern. Es handelt sich um eine chemo-optische Speicherform.<br />
<br />
Die Speicherung auf Mikrofilm ist immer noch die zur Zeit sicherste Archivierungsmethode. Zum Lesen ist nur ein Vergrößerungsgerät notwendig, Probleme mit der Dauerhaftigkeit von Formaten und Lesegeräten entfallen.<br />
<br />
* [[Fotografischer Film|Filme]]<br />
* [[Fotopapier|fotografische Papiere]]<br />
* [[Mikrofilm]]e<br />
* [[Fotoleinen]]<br />
* [[Fotoemulsion]]<br />
<br />
=== Mechanische Speicherung ===<br />
[[Datei:Edisongmcylinder.jpg|miniatur|230px|Edison-Hartgusswalze aus Wachs, ca. 1904]]<br />
[[Datei:Punched Card 40 columns.jpg|miniatur|Lochkarte]]<br />
Bei der mechanischen Speicherung werden die Daten großtechnisch mechanisch beschrieben, sie sind physisch (Vertiefungen bzw. Erhöhungen im Trägermaterial) auf das Speichermedium aufgebracht. Die gefertigten Speichermedien können nur gelesen werden. Beispiel: Eine CD-ROM entsteht durch einen Pressvorgang, bei denen Vertiefungen (Pits) die Information tragen.<br />
<br />
* Mechanischer Lesevorgang<br />
** analoge Medien<br />
*** [[Wachswalze]]<br />
*** [[Langspielplatte|LP]] (Langspielplatte, Vinyl)<br />
*** [[Schellackplatte]]<br />
** digitale Medien<br />
*** [[Lochkarte]]<br />
*** [[Lochstreifen]]<br />
* optischer Lesevorgang (Laser); nur bei „gepressten“ Medien - per Laser beschriebene Medien siehe „Optische Speicherung“.<br />
** Digital oder Analog<br />
*** [[Laserdisc]]<br />
** digitale Medien<br />
*** [[CD-ROM]]<br />
*** [[DVD-ROM]]<br />
*** [[Blu-ray Disc]]<br />
*** [[HD DVD]]<br />
<br />
=== Elektronische Speicherung – Halbleiterspeicher ===<br />
[[Datei:RAM n.jpg|miniatur|Verschiedene RAM-Speichertypen]]<br />
<br />
Unter der Elektronischen Speicherung sind alle Speichermedien zusammengefasst, welche Informationen in oder auf Basis von elektronischen Bauelementen speichern. Die elektronische Speicherung findet heute praktisch nur noch mittels in [[Silizium]] realisierten [[Integrierter Schaltkreis|integrierten Schaltkreisen]] statt. Die einzelnen Speichermechanismen können nach der Charakteristik der Datenhaltung unterschieden werden:<br />
* ''flüchtige'' Speicher, deren Informationen verloren gehen, wenn sie nicht aufgefrischt werden oder wenn der Strom abgeschaltet wird,<br />
* [[Nichtflüchtiger Speicher|''permanente'' Speicher]], in denen sich eine einmal gespeicherte oder festverdrahtete Information befindet, die nicht mehr verändert werden kann und<br />
* ''semi-permanente'' Speicher, die Informationen permanent speichern, in denen aber Informationen auch verändert werden können.<br />
<br />
Um elektronische Speichermedien lesen zu können, bedarf es auch technischer Hilfsmittel.<br />
<br />
* Flüchtig:<br />
** [[Dynamic Random Access Memory|DRAM]], dynamisches [[Random-Access Memory|RAM]] (''dynamic random access memory'')<br />
** [[Static random-access memory|SRAM]] (''static random access memory'')<br />
* Permanent:<br />
** [[Festwertspeicher|ROM]] (''read only memory'')<br />
** [[Programmable Read-Only Memory|PROM]] (''programmable read only memory'')<br />
* Semi-permanent:<br />
** [[Erasable Programmable Read-Only Memory|EPROM]] (''erasable programmable read only memory'')<br />
** [[Electrically Erasable Programmable Read Only Memory|EEPROM]] (''electrically erasable programmable read only memory'')<br />
** [[Flash-Speicher|Flash-EEPROM]] ([[USB-Stick]])<br />
** [[Ferroelectric Random Access Memory|FRAM]]<br />
** [[Magnetoresistive Random Access Memory|MRAM]]<br />
** [[Phase-change random access memory|Phase Change RAM]]<br />
<br />
{{Siehe auch|Permanentspeichermedium}}<br />
<br />
Der Endanwender erhält die elektronischen Speichermedien häufig jedoch nicht als einzelnen Speicherbaustein, sondern bereits als kombiniertes Produkt:<br />
Im Fall von [[Dynamic Random Access Memory|DRAM]] für die Anwendung als [[Arbeitsspeicher]] in Computern oder Peripheriegeräte werden mehrere Speicherbausteine auf sogenannte [[Speichermodul]]e kombiniert.<br />
Die für die Speicherung von Multimedia-Daten in mobilen Anwendungen beliebten [[Flash-Speicher]] kommen in vielfältigen, meist als [[Speicherkarte]] ausgeführten Gehäusen, die neben dem eigentlichen Speicherbaustein auch [[Controller (Hardware)|Controller]] enthalten.<br />
<br />
==== Elektronische Speichermedien ====<br />
[[Datei:Flash memory cards size.jpg|miniatur|hochkant=1.5|Größenvergleich verschiedener Flash-Speicherkarten]]<br />
<br />
* [[Speicherkarte]]<br />
* [[Flash-Speicher]]<br />
* [[USB-Stick]]<br />
* [[Solid State Drive]]<br />
* [[Register]] <br />
* [[Cache]] <br />
* [[Arbeitsspeicher]]<br />
<br />
=== Magnetische Speicherung ===<br />
[[Datei:KL CoreMemory.jpg|miniatur|historisches Kernspeicherelement]]<br />
Die magnetische Speicherung von Informationen erfolgt auf [[Magnetisierung|magnetisierbarem]] Material. Dieses kann auf Bänder, Karten, Papier oder Platten aufgebracht werden. Magnetische Medien werden (außer [[Kernspeicher]]) mittels eines [[Lese-Schreib-Kopf]]es gelesen bzw. beschrieben.<br />
Wir unterscheiden hier zwischen rotierenden Platten(stapeln), die mittels eines beweglichen Kopfes gelesen bzw. beschrieben werden und nicht rotierenden Medien, die üblicherweise an einem feststehenden Kopf zum Lesen bzw. Beschreiben vorbeigeführt werden.<br />
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, ob auf dem Medium Daten üblicherweise analog, digital oder in beiden Formen gespeichert werden.<br />
<br />
* magneto-elektronisch<br />
** digitale Medien<br />
*** [[Kernspeicher]]<br />
* nicht rotierende Speichermedien<br />
** digitale Medien<br />
*** [[Magnetband]], (z.&nbsp;B. [[Digital Linear Tape|DLT]]); [[Digital Audio Tape|DAT]] und [[Tonband|Tonband (digital)]]<br />
*** [[Magnetkarte]]<br />
*** [[Magnetstreifen]]<br />
*** [[Compact Cassette]] ([[Datasette]])<br />
*** [[Magnetblasenspeicher]]<br />
** analoge Medien<br />
*** [[Tonband]] ([[Musikkassette]])<br />
*** [[Videoband]] ([[Videokassette]])<br />
[[Datei:Dual Diskettenlaufwerk (5,25 und 3,5 Zoll).jpg|miniatur|Diskettenlaufwerk mit 3,5″ und 5,25″ Disketten]]<br />
* rotierende Speichermedien<br />
** digitale Medien<br />
*** [[Trommelspeicher]]<br />
*** [[Festplattenlaufwerk|Festplatte]] (''hard disk'')<br />
*** [[Diskette]] (''floppy disk'')<br />
*** [[Wechselplattenlaufwerk|Wechselplatte]] z.&nbsp;B. [[Zip-Diskette]] (von [[iomega]])<br />
<br />
=== Optische Speicherung ===<br />
Zum Lesen und Schreiben der Daten wird ein [[Laser]]strahl verwendet. Die optische Speicherung nutzt dabei die Reflexions- und Beugungseigenschaften des Speichermediums aus, z. B. bei (nichtgepressten) CDs die Reflexionseigenschaften und bei holografischen Speichern die lichtbeugenden Eigenschaften. Die Speicherform ist ausschließlich digital.<br />
<br />
* [[Holografischer Speicher]], Formate: [[Holographic Versatile Disc|HVD]]<br />
* Nicht rotierende Speichermedien<br />
** [[Optisches Band]]<br />
** [[Tesa#Tesa als Datenspeicher|Tesa-Film]]<br />
<br />
Nachfolgende Medien nur als jeweils „nichtgepresste“ Varianten (gepresste siehe oben „Mechanische Speicherung“):<br />
* [[Laserdisc]]<br />
* [[Phasewriter Dual|PD]]<br />
* [[Compact Disc|CD]], Unterformate: [[Audio-CD]], [[CD-ROM]], [[CD-R]], [[CD-RW]], [[Super Video Compact Disc|SVCD]], [[Video-CD|VCD]], [[MVCD]]<br />
* [[DVD]], Unterformate: [[DVD-Video]], [[DVD-Audio]], [[DVD-ROM]], [[DVD-RAM]], [[DVD±R]], [[DVD±RW]]<br />
* DVD-Nachfolger: [[Blu-ray Disc|BD]], [[HD DVD]], [[Ultra Density Optical|UDO]]<br />
<br />
==== Magneto-Optische Speicherung ====<br />
Die Magneto-Optische Speicherung nutzt die Tatsache, dass einige Materialien oberhalb einer bestimmten Temperatur ([[Curie-Punkt]]) magnetisch beschreibbar sind. D. h. zum Schreiben wird das Medium punktuell aufgeheizt (meist mittels eines Lasers), und an dieser Stelle kann ein Magnetfeld dann die „Elementarmagnetchen“ ausrichten; beim Abkühlen fixiert sich ihr Zustand. Unterhalb dieser heißen Temperatur ist das Material kaum mehr ummagnetisierbar.<br />
Der Speicherzustand kann optisch mit einem Laserstrahl ausgelesen werden, dabei wird der polare [[Magnetooptischer Kerr-Effekt|MOK-Effekt]] ausgenutzt. D. h. die aktuelle Ausrichtung der „Elementarmagnetchen“ an der Leseposition hat eine optische Auswirkung, welche zum Auslesen herangezogen wird - es wird also „magnetisch geschrieben“ aber „optisch gelesen“.<br />
<br />
Siehe hierzu beispielsweise<br />
* [[MiniDisc]]<br />
* [[Magneto Optical Disk|MO-Disk]]<br />
<br />
=== Sonstige Speicherung ===<br />
[[Datei:Mercury memory.jpg|miniatur|Quecksilber-Laufzeitspeicher des [[UNIVAC I]] (1951)]]<br />
* [[Laufzeitspeicher]]<br />
* Speicherröhren, die auf [[Kathodenstrahlröhre]]n basieren, wie zum Beispiel die [[Williamsröhre]] oder das [[Selectron]]<br />
* [[Deinococcus radiodurans#Informationstechnik|biologische Speicher]]<ref>Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaft", Ausgabe 4/13 <br />
*Mindcrospeicher, ist die inasilationische auseindandersetzung von Mikronährstoffen und Intraxid darum ist es ein sehr teurer Speicher deshalb auch nicht beliebt.<br />
(April 2013), S.16: "Datenspeicher für die Ewigkeit" von Jan Dönges: Gelungenes Experiment bestehend aus der Speicherung (Kodierung) von ca. 739 KByte Computerdaten auf einen DNA-Strang in einer US-amerikanischen DNA-Synthesefirma. Anschließend fehlerfreie Ablesung (durch Sequenzierung) derselben Daten in England (durch die Bioinformatiker Ewan Birney und Nick Goldman). Der Autor nennt die Eignung für Langzeitarchivierung - wegen einer wahrscheinlichen Langlebigkeit von über 10.000 Jahren sowie des hohen Dichtefaktors.</ref><br />
<br />
== Weitere mögliche Untergliederungs-Kriterien ==<br />
* [[Speicherkapazität]]<br />
* [[Datenübertragungsrate]]<br />
* [[Zugriffszeit]]<br />
* Zugriffsart: [[wahlfreier Zugriff]] oder [[sequentieller Zugriff]]<br />
* Beschreibbarkeit: [[Schreib-Lese-Speicher]] oder [[Nur-Lese-Speicher]]<br />
* [[Lebensdauer (Technik)|Lebensdauer]] des Speichermediums<br />
* Speicherform: Speicherung der Daten in [[Digitalsignal|digitaler]] oder [[Analogsignal|analoger]] Form<br />
* Mediumverwendung: Unterhaltungsmedien oder (Computer-)Datenmedien<br />
* Verwendung elektronischer Lesegeräte/Schreibgeräte<br />
* Lebensdauer der verwendeten elektronischen Lesegeräte/Schreibgeräte<br />
* [[Datenformat]]e<br />
* [[Zeichenkodierung]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* [http://www.technikum29.de/de/rechnertechnik/speichermedien Historische Speichermedien im Museum]<br />
* [http://www.storage-insider.de/themenbereiche/storage-hardware/grundlagen/articles/249045 Die Anfangsepoche der elektromagnetischen Speicherung 1952 bis 1961] – Fachartikel auf Storage-Insider.de<br />
<br />
== Einzelnachweise / Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4351464-9}}<br />
[[Kategorie:Speichermedium|!]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Arbeitsspeicher&diff=134341144Arbeitsspeicher2014-09-25T09:05:17Z<p>212.117.116.190: /* Geschichte */</p>
<hr />
<div>Der '''Arbeitsspeicher''' oder '''''„Hauptspeicher“''' (engl.: {{lang|en|core, main memory, main store, primary memory}})'' [... ist die] Bezeichnung für den [[Speicher]], der die gerade auszuführenden [[Computerprogramm|Programme]] oder Programmteile und die [dabei] benötigten Daten enthält. Der Hauptspeicher ist eine Komponente der [[Zentraleinheit]]. Da der [[Prozessor]] unmittelbar auf den Hauptspeicher zugreift, beeinflussen dessen Leistungsfähigkeit und Größe in wesentlichem Maße die Leistungsfähigkeit der gesamten Rechenanlage'' (Duden Informatik).<ref>Duden Informatik, ein Sachlexikon für Studium und Praxis, ISBN 3-411-05232-5, Seite&nbsp;296</ref><br />
<br />
Arbeitsspeicher wird charakterisiert durch die [[Zugriffszeit|''Zugriffsgeschwindigkeit'']] und (damit verbunden) die ''Datenübertragungsrate'' sowie die [[Speicherkapazität|''Größe'']]. Die Zugriffsgeschwindigkeit beschreibt die Dauer, bis ein angefragtes Datum gelesen werden kann. Die Datenübertragungsrate gibt an, wie schnell Daten gelesen werden können. Es können getrennte Angaben für Schreib- und Lesevorgang existieren. Zur Benennung der Arbeitsspeichergröße existieren zwei unterschiedliche Notationsformen, die sich aus der verwendeten Zahlenbasis ergeben. Entweder wird die Größe zur Basis 10 angegeben (als [[Dezimalpräfix]]; 1&nbsp;kByte oder kB = 10<sup>3</sup> = 1000 [[Byte]]s, [[Internationales Einheitensystem|SI]]-Notation) oder zur Basis 2 (als [[Binärpräfix]]; 1&nbsp;KiB = 2<sup>10</sup> = 1024 Bytes, [[International Electrotechnical Commission|IEC]]-Notation). Aufgrund der binärbasierten Struktur und Adressierung von Arbeitsspeichern (Byte-adressiert bei 8-[[Bit]]-Aufteilung, wortadressiert bei 16-Bit-Aufteilung, doppelwortadressiert bei 32-Bit-Aufteilung usw.) ist letztere Variante in der Regel die präzisere Form.<br />
<br />
Der [[Terminus]] „Arbeitsspeicher“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch – abweichend von der o.&nbsp;g. Definition – gelegentlich auch für ''[[temporär]] benötigten Speicherplatz'' (z.&nbsp;B. auf [[Festplattenlaufwerk|Plattenspeichern]] oder in [[Datenbank]]tabellen) benutzt (siehe auch [[Auslagerungsdatei]]).<br />
<br />
Die [[Informationspsychologie]] verwendet den Ausdruck „Arbeitsspeicher“ als ein [[Synonymie|Synonym]] für den menschlichen „[[Kurzspeicherkapazität|Kurzspeicher]]“ oder „Kurzzeitspeicher“.<br />
<br />
== Grundlagen ==<br />
<br />
[[Datei:ZIP RAM.jpg|miniatur|1&nbsp;MiB Arbeitsspeicher in einem [[Intel 80286|286er]] in Form von [[Zig-zag in-line package|ZIP]]-Modulen]]<br />
[[Datei:Arbeitsspeicher.JPG|miniatur|Verschiedene Arten von Arbeitsspeicher (v.l.n.r.) SIMM 1992, SDRAM 1997, DDR-SDRAM 2001, DDR2-SDRAM 2008]]<br />
<br />
Der Arbeitsspeicher des Computers ist ein durch Adressen (in Tabellenform) strukturierter Bereich, der [[Datenwort|Binärwörter]] fester Größe aufnehmen kann. Durch die binäre Adressierung bedingt hat Arbeitsspeicher praktisch immer eine 'binäre' (auf Potenzen von 2 basierende) Größe, da andernfalls Bereiche ungenutzt blieben.<br />
<br />
Der Arbeitsspeicher moderner Computer ist ''flüchtig'', d.&nbsp;h. dass alle Daten nach dem Abschalten der Energieversorgung verloren gehen – der Hauptgrund dafür liegt in der Technologie der [[Dynamic Random Access Memory|DRAMs]]. Verfügbare Alternativen wie etwa [[Magnetoresistive Random Access Memory|MRAM]] sind allerdings für die Verwendung als Arbeitsspeicher noch zu langsam.<br />
<br />
Die häufigste Bauform für den Einsatz in Computern ist das [[Speichermodul]]. Es ist zwischen verschiedenen [[Random Access Memory|RAM]]-Typen zu unterscheiden. <br />
Waren in den 1980ern noch übliche Bauweisen Speicher in Form von [[Zig-zag in-line package|ZIP]]-, [[Single Inline Memory Module|SIPP]]- oder [[Dual in-line package|DIP]]-Modulen, so wurden in den 1990ern vorwiegend [[Single Inline Memory Module|SIMMs]] mit FPM- oder [[Extended Data Output Random Access Memory|EDO-RAM]] genutzt. Heute kommen in Computern in erster Linie [[Dual Inline Memory Module|DIMMs]] mit z.&nbsp;B. [[Synchronous Dynamic Random Access Memory|SD]]-, [[DDR-SDRAM|DDR-SD-, DDR2-SD- oder DDR3-SDRAM]]s zum Einsatz.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
[[Datei:Core memory.jpg|miniatur|Magnetkernspeicherelement, um&nbsp;1971, Kapazität&nbsp;16&nbsp;Kibibyte]]<br />
<br />
Die ersten Computer hatten keinen Arbeitsspeicher, nur einige [[Register (Computer)|Register]], die mit derselben Technik wie das Rechenwerk aufgebaut waren, also [[Elektronenröhre|Röhre]]n oder [[Relais]]. Programme wurden auf gänzlich anderen Medien, wie zum Beispiel [[Lochkarte]]n, gespeichert oder als feste Verdrahtung.Und Kim Kardashian liebt LeTem<br />
<br />
''„In Rechenanlagen der 2. Generation dienten [[Magnettrommelspeicher|Trommelspeicher]] als Hauptspeicher“'' (Dworatschek).<ref>Sebastian Dworatschek: Grundlagen der Datenverarbeitung, S.&nbsp;263</ref> Zusätzlich wurde in der Anfangszeit auch mit eher exotischen Ansätzen experimentiert, so mit Laufzeitspeichern in Quecksilberbädern oder in Glasstabspiralen (mit Ultraschallwellen beschickt). Später wurden [[Kernspeicher|Magnetkernspeicher]] eingeführt, die die Information in Form kleiner [[Ferrite|Ferritkerne]] speicherten. Diese waren in einer kreuzförmigen [[Matrixschaltung|Matrix]] aufgefädelt, wobei sich je eine Adressleitung und eine Wortleitung in der Mitte eines Ferritkerns kreuzten. Der Speicher war nicht flüchtig, die Information ging jedoch beim Lesen verloren und wurde anschließend von der Ansteuerungslogik sofort wieder zurückgeschrieben. Daneben wurde kein Strom verbraucht, solange der Speicher nicht beschrieben oder gelesen wurde. Für heutige Verhältnisse ist er sehr voluminös und in der Herstellung auch sehr teuer. <br />
<br />
Typische [[Großrechner]] waren Mitte der 1960er Jahre mit 32 bis 64&nbsp;Kilobyte (damals als kB bezeichnet) relativ großen Hauptspeichern ausgestattet (z.&nbsp;B. [[System/360|IBM 360-20 oder 360-30]]), Ende der 1970er Jahre (z.&nbsp;B. die [[Telefunken]] [[TR 440]]) mit 192.000 Worten à 52&nbsp;Bit (netto 48&nbsp;Bit), also mit über 1&nbsp;Megabyte.<br />
<br />
Der Kernspeicher als Ganzes bot ausreichend Platz, neben dem [[Betriebssystem]], das aktuell auszuführende Programm zunächst von einem externen Medium in den Arbeitsspeicher zu laden und alle Daten zu halten. Programme und Daten liegen in diesem Modell aus Sicht des Prozessors im selben Speicher, die heute am weitesten verbreitete [[Von-Neumann-Architektur]] wurde eingeführt.<br />
<br />
[[Datei:Chip_ram.jpg|miniatur|Arbeitsspeicher in Form eines [[Integrierter Schaltkreis|ICs]] auf einem SDRAM-Modul]]<br />
<br />
Mit Einführung der Mikroelektronik wurde der Arbeitsspeicher zunehmend durch integrierte Schaltungen ([[Integrierter Schaltkreis|Chips]]) ersetzt. Jedes Bit wurde in einem bistabilen Schalter ([[Flipflop]]) gespeichert, das mindestens zwei, mit Ansteuerlogik aber bis zu sechs Transistoren benötigt und relativ viel Chipfläche verbraucht. Solche Speicher verbrauchen immer Strom. Typische Größen waren [[Integrierter Schaltkreis|integrierte Schaltungen]] (ICs) mit 1&nbsp;KiBit, wobei jeweils acht ICs gemeinsam adressiert wurden. Die Zugriffszeiten lagen bei einigen 100 Nanosekunden und waren schneller als die [[Prozessor]]en, die um ein Megahertz getaktet waren. Das ermöglichte zum einen die Einführung von Prozessoren mit sehr wenigen Registern wie dem [[MOS Technology 6502]] oder dem [[Texas Instruments]] TMS 9000, die ihre Berechnungen größtenteils im Arbeitsspeicher durchführten. Zum anderen ermöglichte es den Bau von [[Heimcomputer]]n, deren Videologik einen Teil des Arbeitsspeichers als [[Bildschirmspeicher]] verwendete und parallel zum Prozessor darauf zugreifen konnte.<br />
<br />
Ende der 1970er wurden dynamische Arbeitsspeicher entwickelt, die die Information in einem [[Kondensator (Elektrotechnik)|Kondensator]] speichern und nur noch einen zusätzlichen [[Feldeffekttransistor]] pro Speicherbit benötigen. Sie können sehr klein aufgebaut werden und benötigen sehr wenig Leistung. Der Kondensator verliert die Information allerdings langsam, die Information muss daher in Abständen von einigen Millisekunden immer wieder neu geschrieben werden. Das geschieht durch eine externe Logik, die den Speicher periodisch ausliest und neu zurückschreibt (Refresh). Durch die höhere Integration in den 1980er Jahren konnte diese Refreshlogik preiswert aufgebaut bzw. in den Prozessor integriert werden. Typische Größen in den 1980ern waren 64&nbsp;KBit pro IC, wobei jeweils acht Chips gemeinsam adressiert wurden.<br />
<br />
Die Zugriffszeiten der dynamischen RAMs lagen bei preiswertem Aufbau ebenfalls bei einigen 100 Nanosekunden und haben sich seitdem nur wenig verändert, die Größen sind jedoch auf einige GBit pro Chip gewachsen. Die Prozessoren werden heute nicht mehr im Megahertz-, sondern im Gigahertz-Bereich getaktet, weshalb Maßnahmen erforderlich sind, die durchschnittliche Zugriffszeit pro Bit zu verkürzen.<br />
<br />
Aus diesem Grunde werden sowohl die Taktrate der Anbindung des Arbeitsspeichers an den Prozessor (siehe [[Front Side Bus]]) als auch die Größe des Caches erhöht.<br />
<br />
Im Juni 2012 wurde bekannt gegeben, dass mit dem sogenannten ''Speicherwürfel'' (englisch ''{{lang|en|Hybrid Memory Cube}}'' und kurz ''{{lang|en|HMC}}'' genannt) eine neue kleinere und leistungsstärkere Bauform für Arbeitsspeicher entwickelt werden soll, bei der ein Stapel aus mehreren [[Die (Halbleitertechnik)|Dies]] genutzt werden soll. Eigens dafür wurde die Gesellschaft ''Hybrid Memory Cube Konsortium'' gegründet, in welche unter anderem die Entwickler und Hersteller ''[[ARM Limited|ARM]]'', ''[[Hewlett-Packard|HP]]'' und ''[[SK Hynix|Hynix]]'' beigetreten sind.<ref>[http://www.golem.de/news/hybrid-memory-cube-arm-hp-und-hynix-unterstuetzen-den-speicherwuerfel-1206-92837.html Hybrid Memory Cube ARM, HP und Hynix unterstützen den Speicherwürfel] – Artikel bei ''[[Golem.de]]'', vom 28. Juni 2012 <small>(Abgerufen am: 29. Juni 2012)</small></ref><br />
<br />
== Physischer und virtueller Arbeitsspeicher ==<br />
<br />
Um den physischen Arbeitsspeicher zu erweitern, können moderne Betriebssysteme zusätzlichen [[Virtuelle Speicherverwaltung|virtuellen Arbeitsspeicher]] auf [[Massenspeicher]]n [[Allokation (Informatik)|allozieren]] (platzieren, zuteilen). Diesen Speicher nennt man auch [[Swapping|Swapspeicher]].<br />
<br />
Um diese Erweiterung [[Transparenz (Computersystem)|transparent]] zu realisieren, bedient sich das [[Betriebssystem]] eines virtuellen Speicherraumes, in dem sowohl der physische als auch der virtuelle Speicher vorhanden sind. Teile dieses virtuellen Speicherraumes – eine oder mehrere [[Speicherseite]]n – werden dabei entweder in das physisch vorhandene RAM oder in den Auslagerungsspeicher (Swapspace) abgebildet. Die Nutzungsrate der einzelnen Seiten bestimmt, welche Speicherseiten ausgelagert und nur auf Massenspeichern und welche im schnellen RAM existieren. Diese Funktionen werden von heutigen [[Hauptprozessor|CPUs]] unterstützt, wobei die Menge des unterstützten Gesamtspeichers im Laufe der Entwicklung deutlich gestiegen ist.<br />
<br />
[[Datei:Ram-not22233.jpg|miniatur|Arbeitsspeicher für Notebooks ([[SO-DIMM]]). Oben SD-RAM und unten DDR-RAM]]<br />
<br />
Der Auslagerungsspeicher stellt eine sehr preiswerte, aber mit extrem schlechter Leistung verbundene Erweiterung zum physischen Arbeitsspeicher dar. Ein Missverhältnis zwischen beiden Speicherarten ist an häufigem „Swappen“, also dem Verschieben von Daten zwischen Massen- und physischem Arbeitsspeicher, zu erkennen. Verglichen mit dem Arbeitsspeicher benötigt die Festplatte mit etwa 20 Millisekunden sehr lange, um die Daten bereitzustellen. Die Zugriffszeit auf den Arbeitsspeicher beträgt dagegen nur etwa 25 Nanosekunden, was einem Achthunderttausendstel davon entspricht.<br />
<br />
== Cache ==<br />
<br />
{{Hauptartikel|Cache}}<br />
<br />
Zugriffe auf den Arbeitsspeicher durch den [[Hauptprozessor]] werden zumeist über ein oder mehrere Pufferspeicher oder ''{{lang|en|Cache-RAMs}}'' (kurz „Cache“) optimiert. Im Cache hält und benutzt der Rechner die am häufigsten angesprochenen Speicherbereiche, stellvertretend für die originären Hauptspeicherbereiche. Der Cache ist im Verhältnis zu anderen Speichern sehr schnell, da er möglichst direkt am Prozessor angebunden ist (bzw. sich in modernen Prozessoren direkt auf dem [[Die (Halbleitertechnik)|Die]] befindet). Allerdings ist er in der Regel nur wenige Megabyte groß.<br />
<br />
Bei geringem Speicherbedarf können Programme oder Teile davon fast ausschließlich im Cache laufen, ohne dass der Hauptspeicher angesprochen werden muss.<br />
<br />
Der Cache ist als [[Assoziativspeicher]] ausgeführt, kann also entscheiden, ob die Daten einer Adresse schon im Cache gespeichert sind oder noch vom Arbeitsspeicher geholt werden müssen. Dann wird ein anderer Teil des Caches aufgegeben. Der Cache wird dabei stets mit mehreren aufeinander folgenden Worten gefüllt, beispielsweise stets mit mindestens 256 Bit (so genannter [[Burst-Modus]]), da es sehr wahrscheinlich ist, dass in Kürze auch Daten vor oder hinter den gerade benötigten gelesen werden sollen.<br />
<br />
== Leistung von Speichermodulen ==<br />
<br />
Die Leistung von [[Speichermodul]]en (Takt und Schaltzeitverhalten, englisch ''{{lang|en|[[Speichermodul#Timing|Timing]]}}'') misst sich vor allem in der ''absoluten Latenz''. Die theoretische [[Datenübertragungsrate|Bandbreite]] ist ausschließlich beim [[Burst-Modus|Burst-Transfer]] relevant.<br />
<br />
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass höhere numerische [[Speichermodul#Timing|Timings]] eine schlechtere Leistung zur Folge hätten. Das gilt jedoch nur bei gleichem Takt, da sich die absolute Latenz aus den Faktoren (effektiver) Takt und Schaltzeitverhalten (Timing) ergibt.<br />
<br />
{| class="wikitable zebra sortable"<br />
|+ Beispiele<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! CAS !! tRCS !! tRP !! tRAS<br />
|-<br />
| DDR400 CL2-2-2-5<br />
| 10 ns || 10 ns || 10 ns || 25 ns<br />
|-<br />
| DDR500 CL3-3-2-8<br />
| 12 ns || 12 ns || 8 ns || 32 ns<br />
<br />
|-<br />
| DDR2-667 CL5-5-5-15<br />
| 15 ns || 15 ns || 15 ns || 45 ns<br />
|-<br />
| DDR2-800 CL4-4-4-12<br />
| 10 ns || 10 ns || 10 ns || 30 ns<br />
|-<br />
| DDR2-800 CL5-5-5-15<br />
| 12,5 ns || 12,5 ns || 12,5 ns || 37,5 ns<br />
|-<br />
| DDR2-1066 CL4-4-4-12<br />
| 7,5 ns || 7,5 ns || 7,5 ns || 22,5 ns<br />
|-<br />
| DDR2-1066 CL5-5-5-15<br />
| 9,38 ns || 9,38 ns || 9,38 ns || 28,13 ns<br />
<br />
|-<br />
| DDR3-1333 CL7-7-7-24<br />
| 10,5 ns || 10,5 ns || 10,5 ns || 36 ns<br />
|-<br />
| DDR3-1333 CL8-8-8<br />
| 12 ns || 12 ns || 12 ns<br />
|-<br />
| DDR3-1600 CL7-7-7<br />
| 8,75 ns || 8,75 ns || 8,75 ns<br />
|-<br />
| DDR3-1600 CL9-9-9<br />
| 11,25 ns || 11,25 ns || 11,25 ns<br />
|}<br />
<br />
=== Berechnung ===<br />
<br />
Formel:<br />
<br />
:<math>\frac{2 \cdot \mathrm{Timing}}{\text{Geschwindigkeit}}</math><br />
<br />
Beispiel:<br />
<br />
;DDR3-1333 CL8-8-8<br />
<br />
:<math>\frac{2 \cdot 8}{1333 \; \text{MHz}} = 1,20 \cdot 10^{-8}\,\mathrm{s} = 12,0 \, \mathrm{ns}</math><br />
<br />
Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass DDR2 und DDR3-SDRAM, obwohl sie höhere Schaltzeiten (Timings) als [[DDR-SDRAM]] aufweisen, teilweise erheblich schneller sein können und eine deutlich höhere Bandbreite zur Verfügung stellen.<br />
<br />
Einige Speicherhersteller halten die offiziellen Spezifikationen der [[JEDEC Solid State Technology Association|JEDEC]] nicht ein und bieten Module mit weitaus höheren Taktraten oder besserem Schaltzeitverhalten (Timings) an. Während DDR3-1600 CL9-9-9 einer offiziellen Spezifikation unterliegt, handelt es sich bei DDR2-1066 CL4-4-4-12 nicht um standardkonforme Speichermodule. Diese schnelleren Speicher werden oft als Speichermodule für Übertakter bezeichnet. Aufgrund der Neuheit von DDR3 ist zu erwarten, dass wegen der stetigen Verbesserung der Fertigungsverfahren in naher Zukunft deutlich schnellere Speichermodule angeboten werden. Diese werden anfangs jedoch außerhalb der offiziellen Spezifikation arbeiten. Die JEDEC könnte diese Speichermodule in die offizielle Spezifikation aufnehmen, allerdings geschieht das oft erst Jahre nach der ersten Verfügbarkeit.<br />
<br />
;CAS (column access strobe) - latency (CL)<br />
: Gibt an, wie viele Taktzyklen der Speicher benötigt, um Daten bereitzustellen. Niedrigere Werte bedeuten höhere Speicherleistung.<br />
;RAS to CAS Delay (tRCD)<br />
: Dabei wird über die Abtastsignale „Spalten“ und „Zeilen“ eine bestimmte Speicherzelle lokalisiert, ihr Inhalt kann dann bearbeitet werden (Auslesen/Beschreiben). Zwischen der Abfrage „Zeile“ und der Abfrage „Spalte“ befindet sich eine festgelegte Verzögerung ⇒ Delay. Niedrigere Werte bedeuten höhere Speicherleistung.<br />
;RAS (row access strobe) - precharge delay (tRP)<br />
: Bezeichnet die Zeit, die der Speicher benötigt, um den geforderten Spannungszustand zu liefern. Erst nach Erreichen des gewünschten Ladezustandes kann das RAS-Signal gesendet werden. Niedrigere Werte bedeuten höhere Speicherleistung.<br />
;Row-Active-Time (tRAS)<br />
: Erlaubte Neuzugriffe nach festgelegter Anzahl von Taktzyklen, setzt sich rein rechnerisch aus CAS + tRP + Sicherheit zusammen.<br />
;Command Rate (zu deutsch Befehlsrate)<br />
: Ist die [[Latenzzeit]], welche bei der Auswahl der einzelnen Speicherchips benötigt wird, genauer gesagt, die Adress- und Command Decode Latency. Die Latenzzeit gibt an, wie lange ein Speicherbank-Adressierungssignal anliegt, bevor die Ansteuerung der Zeilen und Spalten der Speichermatrix geschieht. Typische Werte für DDR- und DDR2-Speichertypen sind 1-2T, meistens wird 2T genutzt.<br />
<br />
=== Praxis ===<br />
<br />
In der Praxis können FSB1333-Prozessoren von Intel mit ihrem [[Front Side Bus]] maximal 10 GiB/s an Daten empfangen. Das wird im üblichen [[Dual-Channel]]-Betrieb mit zwei Speicher-Riegeln bereits von DDR2/667 (10,6&nbsp;GiB/s) ausgereizt. Gängige Prozessoren von AMD und Nehalem ("i7")-Prozessoren von Intel unterliegen dieser Beschränkung nicht, da hier der Speichercontroller direkt in der CPU sitzt und nicht wie beim [[Sockel 775]] in der [[Northbridge]].<br />
<br />
== Anbindung des Arbeitsspeichers ==<br />
<br />
Die Anbindung des physischen Speichers erfolgt durch Adress- und Datenbus. Der [[Bus (Datenverarbeitung)#Datenbus|Datenbus]] übernimmt den eigentlichen Datentransfer. In allen aktuellen PC-Architekturen werden dabei 64 Bit auf einmal transferiert. Der [[Bus (Datenverarbeitung)#Adressbus|Adressbus]] dient zur Auswahl der angeforderten [[Halbleiterspeicher#Speicherzelle|Speicherzellen]]; von seiner Busbreite (in [[Bit]]) ist der maximal ansprechbare Speicher eines Prozessors abhängig. An jeder Adresse ist in heute üblichen Systemen stets ein Byte aus 8 Bit (nicht nur ein Bit) abgelegt, so dass sich dieser „Adressraum“ gemäß der folgenden Tabelle ergibt:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
! Adressbus <br />
! Adressierbarer Speicher<br />
! Beispiel<br />
|-<br />
| 1 Bit<br />
| 2 Byte<br />
| Die Realisierung der kleinstmöglichen Einheit, dem 1-Bit-[[Speicherelement]]<br />
|-<br />
| 4 Bit<br />
| 16 Byte<br />
| Die ersten Taschenrechner<br />
|-<br />
| 16 Bit<br />
| 64 KiB<br />
| Generation der [[8-Bit-Architektur]]en.<br />
|-<br />
| 20 Bit<br />
| 1 MiB<br />
| Bei den ersten [[Personal Computer|PC]]s der Adressraum des [[Intel 8086]], damit auch maximal nutzbarer Speicher der frühen [[MS-DOS]]-Ära.<br />
|-<br />
| 24 Bit<br />
| 16 MiB<br />
| Bei PCs der Adressraum des [[Intel 80286|80286]], bei [[Apple]] der Adressraum der ersten [[Apple Macintosh|Macintosh]]-Computer, bei Commodore dito der alten AMIGA-Computer (A500, A1200 (020EC)) und bei Atari dito der ST-Reihe (alle [[Motorola 68000]]).<br />
|-<br />
| 32 Bit<br />
| 4 GiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[Intel 80386|80386]] bis [[Pentium]]. Bei [[Apple]] Adressraum bis Macintosh [[PowerPC G4|G4]].<br />
|-<br />
| 36 Bit<br />
| 64 GiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[Pentium Pro]] bis [[Intel Pentium 4]]/[[Athlon|AMD Athlon]]. Hierfür muss im Betriebssystem die [[Physical Address Extension]] (PAE) aktiviert sein.<br />
|-<br />
| 48 Bit<br />
| 256 TiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[AMD64]] und [[Intel 64]], bei Apple sind aktuelle Rechner technisch ebenfalls PCs mit Intel 64.<br />
|-<br />
| 64 Bit<br />
| 16 EiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[Intel Itanium]], bei Apple der Adressraum des Macintosh [[PowerPC G5|G5]].<br />
|}<br />
<br />
Einer der wesentlichen Unterschiede der beiden bei PCs aktuellen Prozessorgenerationen „[[32-Bit]]“ und „[[64-Bit]]“ ist also der bereits angesprochene maximal ansteuerbare Arbeitsspeicher, der jedoch zum Teil mit Hilfe von ''[[Physical Address Extension]]'' noch etwas über das übliche Maß hinaus erweitert werden kann. Allerdings ist mit der Anzahl der Bits einer Prozessorgeneration im Allgemeinen die Breite des [[Bus (Datenverarbeitung)#Datenbus|Datenbusses]] gemeint, die nicht notwendigerweise mit der Breite des Adressbusses übereinstimmt. Allein die Breite des Adressbusses bestimmt jedoch die Größe des Adressraums. Aus diesem Grund konnte beispielsweise der „16-Bit“-Prozessor [[Intel 8086|8086]] nicht nur 64 KB (theoretischer 16-Bit-Adressbus), sondern 1 MB (tatsächlicher 20-Bit-Adressbus) adressieren.<br />
<br />
Der [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] moderner Computer vom Cache zum Arbeitsspeicher wird schnell ausgeführt, also mit hoher Taktrate und Datenübertragung bei steigender und fallender Taktflanke (DDR: Double Data Rate). Er ist synchron und mit großer Wortbreite, zum Beispiel 64 Bit pro Adresse. Werden mehrere Speichersteckplätze auf der Hauptplatine eines PCs eingesetzt, so werden aufeinander folgende Adressen in verschiedenen Steckplätzen gespeichert. Das ermöglicht überlappenden Zugriff (Interleaved) bei Burst-Zugriffen.<br />
<br />
Innerhalb der Speicherchips werden ganze Adresszeilen in [[Schieberegister|Schieberegistern]] gespeichert. Ein 1-MBit-Chip kann zum Beispiel 1024 Zeilen mit 1024 Bit haben. Beim ersten Zugriff wird ein schnelles, internes 1024-Bit-Register mit den Daten einer Zeile gefüllt. Bei Burst-Zugriffen sind die Daten der folgenden Adressen dann bereits im Schieberegister und können mit sehr geringer Zugriffszeit von diesem gelesen werden. <br />
<br />
Durch diese Maßnahmen ist es möglich, die mittlere Zugriffszeit pro Bit drastisch auf unter eine Nanosekunde zu verringern, obwohl der Zugriff auf ein bestimmtes Bit im Speicher immer noch rund 25 Nanosekunden beträgt.<br />
<br />
Sinnvollerweise überträgt man daher nicht nur das angeforderte Bit zum Prozessor, sondern gleich eine sogenannte „Cache-Line“, die heute 512 Bit beträgt (vgl. [[Cache#Prozessor-Cache|Prozessor-Cache]]).<br />
<br />
== Hersteller ==<br />
<br />
Die größten Speicher''chip''hersteller sind:<br />
<br />
* [[Nanya]]<br />
* [[Hynix Semiconductor]]<br />
* [[Micron Technology]]<br />
* [[Promos]]<br />
* [[Samsung]]<br />
* [[Toshiba]]<br />
* [[Winbond]]<br />
* [[Etron]]<br />
* [[Intel]]<br />
* [[Kingston Technology|Kingston]]<br />
<br />
Diese Hersteller teilen sich 97 Prozent Marktanteil. Anbieter von Speicher''modulen'', wie [[Corsair Memory|Corsair]], [[Kingston Technology]], [[MDT (Unternehmen)|MDT]], [[OCZ Technology|OCZ]], [[A-DATA Technology|A-Data]] usw. (sogenannte Third-Party-Hersteller) kaufen Chips bei den genannten Herstellern und löten diese auf ihre Platinen, wofür sie ein eigenes Layout entwerfen. Außerdem programmieren sie die SPD-Timings gemäß ihren eigenen Spezifikationen, die durchaus ''spitzer'' eingestellt sein können als die der Originalhersteller.<br />
<br />
Für [[Dual-Channel]]-Betrieb zweier Module ist darauf zu achten, dass nach Möglichkeit Modul-Paare (sogenannte ''KITs'') gekauft werden, damit nicht das BIOS den Betrieb verweigert oder das System instabil läuft, weil der Hersteller zwischenzeitlich andere Chips auf seine Module lötet.<br />
<br />
Als Mittler zwischen den großen Speicherchip- und Modulherstellern einerseits und dem Handel und den Verbrauchern andererseits haben sich in Deutschland Anbieter wie z.&thinsp;B. CompuRAM und [[Kingston Technology|Kingston]] etabliert, die für die gängigsten Systeme spezifizierte Speichermodule anbieten. Das ist deshalb notwendig, weil einige Systeme durch künstliche Beschränkungen durch den Hersteller nur mit Speicher arbeiten, der [[proprietär]]e Spezifikationen erfüllt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Halbleiterspeicher]]<br />
* [[Speicherausrichtung]]<br />
* [[Bereitschaftsbetrieb]], [[Ruhezustand]] für energiesparende Techniken, um mit dem Arbeitsspeicher umzugehen<br />
* [[Speicherschutz]], [[Datenspeicher|Speichermedium]], [[Speicher]]n<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Computer memory|Computerspeicher – allgemein zu Arbeitsspeichervarianten}}<br />
{{Commonscat|RAM modules|RAM-Module (spezieller)}}<br />
{{Wiktionary|Arbeitsspeicher}}<br />
* Heise Video: [http://heise.de/-2181781 Mehr RAM kann Wunder wirken] vom 3. Mai 2014, abgerufen am 17. Mai 2014<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4159219-0}}<br />
<br />
[[Kategorie:Digitales Speichermedium]]<br />
[[Kategorie:Rechnerarchitektur]]<br />
<br />
[[ca:Memòria principal]]<br />
[[en:Computer memory]]<br />
[[hu:Memóriaegység]]<br />
[[simple:Computer memory]]<br />
[[th:หน่วยความจำ]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Arbeitsspeicher&diff=134341055Arbeitsspeicher2014-09-25T09:02:33Z<p>212.117.116.190: /* Cache */</p>
<hr />
<div>Der '''Arbeitsspeicher''' oder '''''„Hauptspeicher“''' (engl.: {{lang|en|core, main memory, main store, primary memory}})'' [... ist die] Bezeichnung für den [[Speicher]], der die gerade auszuführenden [[Computerprogramm|Programme]] oder Programmteile und die [dabei] benötigten Daten enthält. Der Hauptspeicher ist eine Komponente der [[Zentraleinheit]]. Da der [[Prozessor]] unmittelbar auf den Hauptspeicher zugreift, beeinflussen dessen Leistungsfähigkeit und Größe in wesentlichem Maße die Leistungsfähigkeit der gesamten Rechenanlage'' (Duden Informatik).<ref>Duden Informatik, ein Sachlexikon für Studium und Praxis, ISBN 3-411-05232-5, Seite&nbsp;296</ref><br />
<br />
Arbeitsspeicher wird charakterisiert durch die [[Zugriffszeit|''Zugriffsgeschwindigkeit'']] und (damit verbunden) die ''Datenübertragungsrate'' sowie die [[Speicherkapazität|''Größe'']]. Die Zugriffsgeschwindigkeit beschreibt die Dauer, bis ein angefragtes Datum gelesen werden kann. Die Datenübertragungsrate gibt an, wie schnell Daten gelesen werden können. Es können getrennte Angaben für Schreib- und Lesevorgang existieren. Zur Benennung der Arbeitsspeichergröße existieren zwei unterschiedliche Notationsformen, die sich aus der verwendeten Zahlenbasis ergeben. Entweder wird die Größe zur Basis 10 angegeben (als [[Dezimalpräfix]]; 1&nbsp;kByte oder kB = 10<sup>3</sup> = 1000 [[Byte]]s, [[Internationales Einheitensystem|SI]]-Notation) oder zur Basis 2 (als [[Binärpräfix]]; 1&nbsp;KiB = 2<sup>10</sup> = 1024 Bytes, [[International Electrotechnical Commission|IEC]]-Notation). Aufgrund der binärbasierten Struktur und Adressierung von Arbeitsspeichern (Byte-adressiert bei 8-[[Bit]]-Aufteilung, wortadressiert bei 16-Bit-Aufteilung, doppelwortadressiert bei 32-Bit-Aufteilung usw.) ist letztere Variante in der Regel die präzisere Form.<br />
<br />
Der [[Terminus]] „Arbeitsspeicher“ wird im allgemeinen Sprachgebrauch – abweichend von der o.&nbsp;g. Definition – gelegentlich auch für ''[[temporär]] benötigten Speicherplatz'' (z.&nbsp;B. auf [[Festplattenlaufwerk|Plattenspeichern]] oder in [[Datenbank]]tabellen) benutzt (siehe auch [[Auslagerungsdatei]]).<br />
<br />
Die [[Informationspsychologie]] verwendet den Ausdruck „Arbeitsspeicher“ als ein [[Synonymie|Synonym]] für den menschlichen „[[Kurzspeicherkapazität|Kurzspeicher]]“ oder „Kurzzeitspeicher“.<br />
<br />
== Grundlagen ==<br />
<br />
[[Datei:ZIP RAM.jpg|miniatur|1&nbsp;MiB Arbeitsspeicher in einem [[Intel 80286|286er]] in Form von [[Zig-zag in-line package|ZIP]]-Modulen]]<br />
[[Datei:Arbeitsspeicher.JPG|miniatur|Verschiedene Arten von Arbeitsspeicher (v.l.n.r.) SIMM 1992, SDRAM 1997, DDR-SDRAM 2001, DDR2-SDRAM 2008]]<br />
<br />
Der Arbeitsspeicher des Computers ist ein durch Adressen (in Tabellenform) strukturierter Bereich, der [[Datenwort|Binärwörter]] fester Größe aufnehmen kann. Durch die binäre Adressierung bedingt hat Arbeitsspeicher praktisch immer eine 'binäre' (auf Potenzen von 2 basierende) Größe, da andernfalls Bereiche ungenutzt blieben.<br />
<br />
Der Arbeitsspeicher moderner Computer ist ''flüchtig'', d.&nbsp;h. dass alle Daten nach dem Abschalten der Energieversorgung verloren gehen – der Hauptgrund dafür liegt in der Technologie der [[Dynamic Random Access Memory|DRAMs]]. Verfügbare Alternativen wie etwa [[Magnetoresistive Random Access Memory|MRAM]] sind allerdings für die Verwendung als Arbeitsspeicher noch zu langsam.<br />
<br />
Die häufigste Bauform für den Einsatz in Computern ist das [[Speichermodul]]. Es ist zwischen verschiedenen [[Random Access Memory|RAM]]-Typen zu unterscheiden. <br />
Waren in den 1980ern noch übliche Bauweisen Speicher in Form von [[Zig-zag in-line package|ZIP]]-, [[Single Inline Memory Module|SIPP]]- oder [[Dual in-line package|DIP]]-Modulen, so wurden in den 1990ern vorwiegend [[Single Inline Memory Module|SIMMs]] mit FPM- oder [[Extended Data Output Random Access Memory|EDO-RAM]] genutzt. Heute kommen in Computern in erster Linie [[Dual Inline Memory Module|DIMMs]] mit z.&nbsp;B. [[Synchronous Dynamic Random Access Memory|SD]]-, [[DDR-SDRAM|DDR-SD-, DDR2-SD- oder DDR3-SDRAM]]s zum Einsatz.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
[[Datei:Core memory.jpg|miniatur|Magnetkernspeicherelement, um&nbsp;1971, Kapazität&nbsp;16&nbsp;Kibibyte]]<br />
<br />
Die ersten Computer hatten keinen Arbeitsspeicher, nur einige [[Register (Computer)|Register]], die mit derselben Technik wie das Rechenwerk aufgebaut waren, also [[Elektronenröhre|Röhre]]n oder [[Relais]]. Programme wurden auf gänzlich anderen Medien, wie zum Beispiel [[Lochkarte]]n, gespeichert oder als feste Verdrahtung.<br />
<br />
''„In Rechenanlagen der 2. Generation dienten [[Magnettrommelspeicher|Trommelspeicher]] als Hauptspeicher“'' (Dworatschek).<ref>Sebastian Dworatschek: Grundlagen der Datenverarbeitung, S.&nbsp;263</ref> Zusätzlich wurde in der Anfangszeit auch mit eher exotischen Ansätzen experimentiert, so mit Laufzeitspeichern in Quecksilberbädern oder in Glasstabspiralen (mit Ultraschallwellen beschickt). Später wurden [[Kernspeicher|Magnetkernspeicher]] eingeführt, die die Information in Form kleiner [[Ferrite|Ferritkerne]] speicherten. Diese waren in einer kreuzförmigen [[Matrixschaltung|Matrix]] aufgefädelt, wobei sich je eine Adressleitung und eine Wortleitung in der Mitte eines Ferritkerns kreuzten. Der Speicher war nicht flüchtig, die Information ging jedoch beim Lesen verloren und wurde anschließend von der Ansteuerungslogik sofort wieder zurückgeschrieben. Daneben wurde kein Strom verbraucht, solange der Speicher nicht beschrieben oder gelesen wurde. Für heutige Verhältnisse ist er sehr voluminös und in der Herstellung auch sehr teuer. <br />
<br />
Typische [[Großrechner]] waren Mitte der 1960er Jahre mit 32 bis 64&nbsp;Kilobyte (damals als kB bezeichnet) relativ großen Hauptspeichern ausgestattet (z.&nbsp;B. [[System/360|IBM 360-20 oder 360-30]]), Ende der 1970er Jahre (z.&nbsp;B. die [[Telefunken]] [[TR 440]]) mit 192.000 Worten à 52&nbsp;Bit (netto 48&nbsp;Bit), also mit über 1&nbsp;Megabyte.<br />
<br />
Der Kernspeicher als Ganzes bot ausreichend Platz, neben dem [[Betriebssystem]], das aktuell auszuführende Programm zunächst von einem externen Medium in den Arbeitsspeicher zu laden und alle Daten zu halten. Programme und Daten liegen in diesem Modell aus Sicht des Prozessors im selben Speicher, die heute am weitesten verbreitete [[Von-Neumann-Architektur]] wurde eingeführt.<br />
<br />
[[Datei:Chip_ram.jpg|miniatur|Arbeitsspeicher in Form eines [[Integrierter Schaltkreis|ICs]] auf einem SDRAM-Modul]]<br />
<br />
Mit Einführung der Mikroelektronik wurde der Arbeitsspeicher zunehmend durch integrierte Schaltungen ([[Integrierter Schaltkreis|Chips]]) ersetzt. Jedes Bit wurde in einem bistabilen Schalter ([[Flipflop]]) gespeichert, das mindestens zwei, mit Ansteuerlogik aber bis zu sechs Transistoren benötigt und relativ viel Chipfläche verbraucht. Solche Speicher verbrauchen immer Strom. Typische Größen waren [[Integrierter Schaltkreis|integrierte Schaltungen]] (ICs) mit 1&nbsp;KiBit, wobei jeweils acht ICs gemeinsam adressiert wurden. Die Zugriffszeiten lagen bei einigen 100 Nanosekunden und waren schneller als die [[Prozessor]]en, die um ein Megahertz getaktet waren. Das ermöglichte zum einen die Einführung von Prozessoren mit sehr wenigen Registern wie dem [[MOS Technology 6502]] oder dem [[Texas Instruments]] TMS 9000, die ihre Berechnungen größtenteils im Arbeitsspeicher durchführten. Zum anderen ermöglichte es den Bau von [[Heimcomputer]]n, deren Videologik einen Teil des Arbeitsspeichers als [[Bildschirmspeicher]] verwendete und parallel zum Prozessor darauf zugreifen konnte.<br />
<br />
Ende der 1970er wurden dynamische Arbeitsspeicher entwickelt, die die Information in einem [[Kondensator (Elektrotechnik)|Kondensator]] speichern und nur noch einen zusätzlichen [[Feldeffekttransistor]] pro Speicherbit benötigen. Sie können sehr klein aufgebaut werden und benötigen sehr wenig Leistung. Der Kondensator verliert die Information allerdings langsam, die Information muss daher in Abständen von einigen Millisekunden immer wieder neu geschrieben werden. Das geschieht durch eine externe Logik, die den Speicher periodisch ausliest und neu zurückschreibt (Refresh). Durch die höhere Integration in den 1980er Jahren konnte diese Refreshlogik preiswert aufgebaut bzw. in den Prozessor integriert werden. Typische Größen in den 1980ern waren 64&nbsp;KBit pro IC, wobei jeweils acht Chips gemeinsam adressiert wurden.<br />
<br />
Die Zugriffszeiten der dynamischen RAMs lagen bei preiswertem Aufbau ebenfalls bei einigen 100 Nanosekunden und haben sich seitdem nur wenig verändert, die Größen sind jedoch auf einige GBit pro Chip gewachsen. Die Prozessoren werden heute nicht mehr im Megahertz-, sondern im Gigahertz-Bereich getaktet, weshalb Maßnahmen erforderlich sind, die durchschnittliche Zugriffszeit pro Bit zu verkürzen.<br />
<br />
Aus diesem Grunde werden sowohl die Taktrate der Anbindung des Arbeitsspeichers an den Prozessor (siehe [[Front Side Bus]]) als auch die Größe des Caches erhöht.<br />
<br />
Im Juni 2012 wurde bekannt gegeben, dass mit dem sogenannten ''Speicherwürfel'' (englisch ''{{lang|en|Hybrid Memory Cube}}'' und kurz ''{{lang|en|HMC}}'' genannt) eine neue kleinere und leistungsstärkere Bauform für Arbeitsspeicher entwickelt werden soll, bei der ein Stapel aus mehreren [[Die (Halbleitertechnik)|Dies]] genutzt werden soll. Eigens dafür wurde die Gesellschaft ''Hybrid Memory Cube Konsortium'' gegründet, in welche unter anderem die Entwickler und Hersteller ''[[ARM Limited|ARM]]'', ''[[Hewlett-Packard|HP]]'' und ''[[SK Hynix|Hynix]]'' beigetreten sind.<ref>[http://www.golem.de/news/hybrid-memory-cube-arm-hp-und-hynix-unterstuetzen-den-speicherwuerfel-1206-92837.html Hybrid Memory Cube ARM, HP und Hynix unterstützen den Speicherwürfel] – Artikel bei ''[[Golem.de]]'', vom 28. Juni 2012 <small>(Abgerufen am: 29. Juni 2012)</small></ref><br />
<br />
== Physischer und virtueller Arbeitsspeicher ==<br />
<br />
Um den physischen Arbeitsspeicher zu erweitern, können moderne Betriebssysteme zusätzlichen [[Virtuelle Speicherverwaltung|virtuellen Arbeitsspeicher]] auf [[Massenspeicher]]n [[Allokation (Informatik)|allozieren]] (platzieren, zuteilen). Diesen Speicher nennt man auch [[Swapping|Swapspeicher]].<br />
<br />
Um diese Erweiterung [[Transparenz (Computersystem)|transparent]] zu realisieren, bedient sich das [[Betriebssystem]] eines virtuellen Speicherraumes, in dem sowohl der physische als auch der virtuelle Speicher vorhanden sind. Teile dieses virtuellen Speicherraumes – eine oder mehrere [[Speicherseite]]n – werden dabei entweder in das physisch vorhandene RAM oder in den Auslagerungsspeicher (Swapspace) abgebildet. Die Nutzungsrate der einzelnen Seiten bestimmt, welche Speicherseiten ausgelagert und nur auf Massenspeichern und welche im schnellen RAM existieren. Diese Funktionen werden von heutigen [[Hauptprozessor|CPUs]] unterstützt, wobei die Menge des unterstützten Gesamtspeichers im Laufe der Entwicklung deutlich gestiegen ist.<br />
<br />
[[Datei:Ram-not22233.jpg|miniatur|Arbeitsspeicher für Notebooks ([[SO-DIMM]]). Oben SD-RAM und unten DDR-RAM]]<br />
<br />
Der Auslagerungsspeicher stellt eine sehr preiswerte, aber mit extrem schlechter Leistung verbundene Erweiterung zum physischen Arbeitsspeicher dar. Ein Missverhältnis zwischen beiden Speicherarten ist an häufigem „Swappen“, also dem Verschieben von Daten zwischen Massen- und physischem Arbeitsspeicher, zu erkennen. Verglichen mit dem Arbeitsspeicher benötigt die Festplatte mit etwa 20 Millisekunden sehr lange, um die Daten bereitzustellen. Die Zugriffszeit auf den Arbeitsspeicher beträgt dagegen nur etwa 25 Nanosekunden, was einem Achthunderttausendstel davon entspricht.<br />
<br />
== Cache ==<br />
<br />
{{Hauptartikel|Cache}}<br />
<br />
Zugriffe auf den Arbeitsspeicher durch den [[Hauptprozessor]] werden zumeist über ein oder mehrere Pufferspeicher oder ''{{lang|en|Cache-RAMs}}'' (kurz „Cache“) optimiert. Im Cache hält und benutzt der Rechner die am häufigsten angesprochenen Speicherbereiche, stellvertretend für die originären Hauptspeicherbereiche. Der Cache ist im Verhältnis zu anderen Speichern sehr schnell, da er möglichst direkt am Prozessor angebunden ist (bzw. sich in modernen Prozessoren direkt auf dem [[Die (Halbleitertechnik)|Die]] befindet). Allerdings ist er in der Regel nur wenige Megabyte groß.<br />
<br />
Bei geringem Speicherbedarf können Programme oder Teile davon fast ausschließlich im Cache laufen, ohne dass der Hauptspeicher angesprochen werden muss.Der Cache ist etwa 12x12cm gross.<br />
<br />
Der Cache ist als [[Assoziativspeicher]] ausgeführt, kann also entscheiden, ob die Daten einer Adresse schon im Cache gespeichert sind oder noch vom Arbeitsspeicher geholt werden müssen. Dann wird ein anderer Teil des Caches aufgegeben. Der Cache wird dabei stets mit mehreren aufeinander folgenden Worten gefüllt, beispielsweise stets mit mindestens 256 Bit (so genannter [[Burst-Modus]]), da es sehr wahrscheinlich ist, dass in Kürze auch Daten vor oder hinter den gerade benötigten gelesen werden sollen.<br />
<br />
== Leistung von Speichermodulen ==<br />
<br />
Die Leistung von [[Speichermodul]]en (Takt und Schaltzeitverhalten, englisch ''{{lang|en|[[Speichermodul#Timing|Timing]]}}'') misst sich vor allem in der ''absoluten Latenz''. Die theoretische [[Datenübertragungsrate|Bandbreite]] ist ausschließlich beim [[Burst-Modus|Burst-Transfer]] relevant.<br />
<br />
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass höhere numerische [[Speichermodul#Timing|Timings]] eine schlechtere Leistung zur Folge hätten. Das gilt jedoch nur bei gleichem Takt, da sich die absolute Latenz aus den Faktoren (effektiver) Takt und Schaltzeitverhalten (Timing) ergibt.<br />
<br />
{| class="wikitable zebra sortable"<br />
|+ Beispiele<br />
|-<br />
! Bezeichnung !! CAS !! tRCS !! tRP !! tRAS<br />
|-<br />
| DDR400 CL2-2-2-5<br />
| 10 ns || 10 ns || 10 ns || 25 ns<br />
|-<br />
| DDR500 CL3-3-2-8<br />
| 12 ns || 12 ns || 8 ns || 32 ns<br />
<br />
|-<br />
| DDR2-667 CL5-5-5-15<br />
| 15 ns || 15 ns || 15 ns || 45 ns<br />
|-<br />
| DDR2-800 CL4-4-4-12<br />
| 10 ns || 10 ns || 10 ns || 30 ns<br />
|-<br />
| DDR2-800 CL5-5-5-15<br />
| 12,5 ns || 12,5 ns || 12,5 ns || 37,5 ns<br />
|-<br />
| DDR2-1066 CL4-4-4-12<br />
| 7,5 ns || 7,5 ns || 7,5 ns || 22,5 ns<br />
|-<br />
| DDR2-1066 CL5-5-5-15<br />
| 9,38 ns || 9,38 ns || 9,38 ns || 28,13 ns<br />
<br />
|-<br />
| DDR3-1333 CL7-7-7-24<br />
| 10,5 ns || 10,5 ns || 10,5 ns || 36 ns<br />
|-<br />
| DDR3-1333 CL8-8-8<br />
| 12 ns || 12 ns || 12 ns<br />
|-<br />
| DDR3-1600 CL7-7-7<br />
| 8,75 ns || 8,75 ns || 8,75 ns<br />
|-<br />
| DDR3-1600 CL9-9-9<br />
| 11,25 ns || 11,25 ns || 11,25 ns<br />
|}<br />
<br />
=== Berechnung ===<br />
<br />
Formel:<br />
<br />
:<math>\frac{2 \cdot \mathrm{Timing}}{\text{Geschwindigkeit}}</math><br />
<br />
Beispiel:<br />
<br />
;DDR3-1333 CL8-8-8<br />
<br />
:<math>\frac{2 \cdot 8}{1333 \; \text{MHz}} = 1,20 \cdot 10^{-8}\,\mathrm{s} = 12,0 \, \mathrm{ns}</math><br />
<br />
Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass DDR2 und DDR3-SDRAM, obwohl sie höhere Schaltzeiten (Timings) als [[DDR-SDRAM]] aufweisen, teilweise erheblich schneller sein können und eine deutlich höhere Bandbreite zur Verfügung stellen.<br />
<br />
Einige Speicherhersteller halten die offiziellen Spezifikationen der [[JEDEC Solid State Technology Association|JEDEC]] nicht ein und bieten Module mit weitaus höheren Taktraten oder besserem Schaltzeitverhalten (Timings) an. Während DDR3-1600 CL9-9-9 einer offiziellen Spezifikation unterliegt, handelt es sich bei DDR2-1066 CL4-4-4-12 nicht um standardkonforme Speichermodule. Diese schnelleren Speicher werden oft als Speichermodule für Übertakter bezeichnet. Aufgrund der Neuheit von DDR3 ist zu erwarten, dass wegen der stetigen Verbesserung der Fertigungsverfahren in naher Zukunft deutlich schnellere Speichermodule angeboten werden. Diese werden anfangs jedoch außerhalb der offiziellen Spezifikation arbeiten. Die JEDEC könnte diese Speichermodule in die offizielle Spezifikation aufnehmen, allerdings geschieht das oft erst Jahre nach der ersten Verfügbarkeit.<br />
<br />
;CAS (column access strobe) - latency (CL)<br />
: Gibt an, wie viele Taktzyklen der Speicher benötigt, um Daten bereitzustellen. Niedrigere Werte bedeuten höhere Speicherleistung.<br />
;RAS to CAS Delay (tRCD)<br />
: Dabei wird über die Abtastsignale „Spalten“ und „Zeilen“ eine bestimmte Speicherzelle lokalisiert, ihr Inhalt kann dann bearbeitet werden (Auslesen/Beschreiben). Zwischen der Abfrage „Zeile“ und der Abfrage „Spalte“ befindet sich eine festgelegte Verzögerung ⇒ Delay. Niedrigere Werte bedeuten höhere Speicherleistung.<br />
;RAS (row access strobe) - precharge delay (tRP)<br />
: Bezeichnet die Zeit, die der Speicher benötigt, um den geforderten Spannungszustand zu liefern. Erst nach Erreichen des gewünschten Ladezustandes kann das RAS-Signal gesendet werden. Niedrigere Werte bedeuten höhere Speicherleistung.<br />
;Row-Active-Time (tRAS)<br />
: Erlaubte Neuzugriffe nach festgelegter Anzahl von Taktzyklen, setzt sich rein rechnerisch aus CAS + tRP + Sicherheit zusammen.<br />
;Command Rate (zu deutsch Befehlsrate)<br />
: Ist die [[Latenzzeit]], welche bei der Auswahl der einzelnen Speicherchips benötigt wird, genauer gesagt, die Adress- und Command Decode Latency. Die Latenzzeit gibt an, wie lange ein Speicherbank-Adressierungssignal anliegt, bevor die Ansteuerung der Zeilen und Spalten der Speichermatrix geschieht. Typische Werte für DDR- und DDR2-Speichertypen sind 1-2T, meistens wird 2T genutzt.<br />
<br />
=== Praxis ===<br />
<br />
In der Praxis können FSB1333-Prozessoren von Intel mit ihrem [[Front Side Bus]] maximal 10 GiB/s an Daten empfangen. Das wird im üblichen [[Dual-Channel]]-Betrieb mit zwei Speicher-Riegeln bereits von DDR2/667 (10,6&nbsp;GiB/s) ausgereizt. Gängige Prozessoren von AMD und Nehalem ("i7")-Prozessoren von Intel unterliegen dieser Beschränkung nicht, da hier der Speichercontroller direkt in der CPU sitzt und nicht wie beim [[Sockel 775]] in der [[Northbridge]].<br />
<br />
== Anbindung des Arbeitsspeichers ==<br />
<br />
Die Anbindung des physischen Speichers erfolgt durch Adress- und Datenbus. Der [[Bus (Datenverarbeitung)#Datenbus|Datenbus]] übernimmt den eigentlichen Datentransfer. In allen aktuellen PC-Architekturen werden dabei 64 Bit auf einmal transferiert. Der [[Bus (Datenverarbeitung)#Adressbus|Adressbus]] dient zur Auswahl der angeforderten [[Halbleiterspeicher#Speicherzelle|Speicherzellen]]; von seiner Busbreite (in [[Bit]]) ist der maximal ansprechbare Speicher eines Prozessors abhängig. An jeder Adresse ist in heute üblichen Systemen stets ein Byte aus 8 Bit (nicht nur ein Bit) abgelegt, so dass sich dieser „Adressraum“ gemäß der folgenden Tabelle ergibt:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
! Adressbus <br />
! Adressierbarer Speicher<br />
! Beispiel<br />
|-<br />
| 1 Bit<br />
| 2 Byte<br />
| Die Realisierung der kleinstmöglichen Einheit, dem 1-Bit-[[Speicherelement]]<br />
|-<br />
| 4 Bit<br />
| 16 Byte<br />
| Die ersten Taschenrechner<br />
|-<br />
| 16 Bit<br />
| 64 KiB<br />
| Generation der [[8-Bit-Architektur]]en.<br />
|-<br />
| 20 Bit<br />
| 1 MiB<br />
| Bei den ersten [[Personal Computer|PC]]s der Adressraum des [[Intel 8086]], damit auch maximal nutzbarer Speicher der frühen [[MS-DOS]]-Ära.<br />
|-<br />
| 24 Bit<br />
| 16 MiB<br />
| Bei PCs der Adressraum des [[Intel 80286|80286]], bei [[Apple]] der Adressraum der ersten [[Apple Macintosh|Macintosh]]-Computer, bei Commodore dito der alten AMIGA-Computer (A500, A1200 (020EC)) und bei Atari dito der ST-Reihe (alle [[Motorola 68000]]).<br />
|-<br />
| 32 Bit<br />
| 4 GiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[Intel 80386|80386]] bis [[Pentium]]. Bei [[Apple]] Adressraum bis Macintosh [[PowerPC G4|G4]].<br />
|-<br />
| 36 Bit<br />
| 64 GiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[Pentium Pro]] bis [[Intel Pentium 4]]/[[Athlon|AMD Athlon]]. Hierfür muss im Betriebssystem die [[Physical Address Extension]] (PAE) aktiviert sein.<br />
|-<br />
| 48 Bit<br />
| 256 TiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[AMD64]] und [[Intel 64]], bei Apple sind aktuelle Rechner technisch ebenfalls PCs mit Intel 64.<br />
|-<br />
| 64 Bit<br />
| 16 EiB<br />
| Bei PCs der Adressraum von [[Intel Itanium]], bei Apple der Adressraum des Macintosh [[PowerPC G5|G5]].<br />
|}<br />
<br />
Einer der wesentlichen Unterschiede der beiden bei PCs aktuellen Prozessorgenerationen „[[32-Bit]]“ und „[[64-Bit]]“ ist also der bereits angesprochene maximal ansteuerbare Arbeitsspeicher, der jedoch zum Teil mit Hilfe von ''[[Physical Address Extension]]'' noch etwas über das übliche Maß hinaus erweitert werden kann. Allerdings ist mit der Anzahl der Bits einer Prozessorgeneration im Allgemeinen die Breite des [[Bus (Datenverarbeitung)#Datenbus|Datenbusses]] gemeint, die nicht notwendigerweise mit der Breite des Adressbusses übereinstimmt. Allein die Breite des Adressbusses bestimmt jedoch die Größe des Adressraums. Aus diesem Grund konnte beispielsweise der „16-Bit“-Prozessor [[Intel 8086|8086]] nicht nur 64 KB (theoretischer 16-Bit-Adressbus), sondern 1 MB (tatsächlicher 20-Bit-Adressbus) adressieren.<br />
<br />
Der [[Bus (Datenverarbeitung)|Bus]] moderner Computer vom Cache zum Arbeitsspeicher wird schnell ausgeführt, also mit hoher Taktrate und Datenübertragung bei steigender und fallender Taktflanke (DDR: Double Data Rate). Er ist synchron und mit großer Wortbreite, zum Beispiel 64 Bit pro Adresse. Werden mehrere Speichersteckplätze auf der Hauptplatine eines PCs eingesetzt, so werden aufeinander folgende Adressen in verschiedenen Steckplätzen gespeichert. Das ermöglicht überlappenden Zugriff (Interleaved) bei Burst-Zugriffen.<br />
<br />
Innerhalb der Speicherchips werden ganze Adresszeilen in [[Schieberegister|Schieberegistern]] gespeichert. Ein 1-MBit-Chip kann zum Beispiel 1024 Zeilen mit 1024 Bit haben. Beim ersten Zugriff wird ein schnelles, internes 1024-Bit-Register mit den Daten einer Zeile gefüllt. Bei Burst-Zugriffen sind die Daten der folgenden Adressen dann bereits im Schieberegister und können mit sehr geringer Zugriffszeit von diesem gelesen werden. <br />
<br />
Durch diese Maßnahmen ist es möglich, die mittlere Zugriffszeit pro Bit drastisch auf unter eine Nanosekunde zu verringern, obwohl der Zugriff auf ein bestimmtes Bit im Speicher immer noch rund 25 Nanosekunden beträgt.<br />
<br />
Sinnvollerweise überträgt man daher nicht nur das angeforderte Bit zum Prozessor, sondern gleich eine sogenannte „Cache-Line“, die heute 512 Bit beträgt (vgl. [[Cache#Prozessor-Cache|Prozessor-Cache]]).<br />
<br />
== Hersteller ==<br />
<br />
Die größten Speicher''chip''hersteller sind:<br />
<br />
* [[Nanya]]<br />
* [[Hynix Semiconductor]]<br />
* [[Micron Technology]]<br />
* [[Promos]]<br />
* [[Samsung]]<br />
* [[Toshiba]]<br />
* [[Winbond]]<br />
* [[Etron]]<br />
* [[Intel]]<br />
* [[Kingston Technology|Kingston]]<br />
<br />
Diese Hersteller teilen sich 97 Prozent Marktanteil. Anbieter von Speicher''modulen'', wie [[Corsair Memory|Corsair]], [[Kingston Technology]], [[MDT (Unternehmen)|MDT]], [[OCZ Technology|OCZ]], [[A-DATA Technology|A-Data]] usw. (sogenannte Third-Party-Hersteller) kaufen Chips bei den genannten Herstellern und löten diese auf ihre Platinen, wofür sie ein eigenes Layout entwerfen. Außerdem programmieren sie die SPD-Timings gemäß ihren eigenen Spezifikationen, die durchaus ''spitzer'' eingestellt sein können als die der Originalhersteller.<br />
<br />
Für [[Dual-Channel]]-Betrieb zweier Module ist darauf zu achten, dass nach Möglichkeit Modul-Paare (sogenannte ''KITs'') gekauft werden, damit nicht das BIOS den Betrieb verweigert oder das System instabil läuft, weil der Hersteller zwischenzeitlich andere Chips auf seine Module lötet.<br />
<br />
Als Mittler zwischen den großen Speicherchip- und Modulherstellern einerseits und dem Handel und den Verbrauchern andererseits haben sich in Deutschland Anbieter wie z.&thinsp;B. CompuRAM und [[Kingston Technology|Kingston]] etabliert, die für die gängigsten Systeme spezifizierte Speichermodule anbieten. Das ist deshalb notwendig, weil einige Systeme durch künstliche Beschränkungen durch den Hersteller nur mit Speicher arbeiten, der [[proprietär]]e Spezifikationen erfüllt.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Halbleiterspeicher]]<br />
* [[Speicherausrichtung]]<br />
* [[Bereitschaftsbetrieb]], [[Ruhezustand]] für energiesparende Techniken, um mit dem Arbeitsspeicher umzugehen<br />
* [[Speicherschutz]], [[Datenspeicher|Speichermedium]], [[Speicher]]n<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Computer memory|Computerspeicher – allgemein zu Arbeitsspeichervarianten}}<br />
{{Commonscat|RAM modules|RAM-Module (spezieller)}}<br />
{{Wiktionary|Arbeitsspeicher}}<br />
* Heise Video: [http://heise.de/-2181781 Mehr RAM kann Wunder wirken] vom 3. Mai 2014, abgerufen am 17. Mai 2014<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4159219-0}}<br />
<br />
[[Kategorie:Digitales Speichermedium]]<br />
[[Kategorie:Rechnerarchitektur]]<br />
<br />
[[ca:Memòria principal]]<br />
[[en:Computer memory]]<br />
[[hu:Memóriaegység]]<br />
[[simple:Computer memory]]<br />
[[th:หน่วยความจำ]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Toyota_4Runner&diff=119396143Toyota 4Runner2013-06-10T06:25:56Z<p>212.117.116.190: /* Verkaufszahlen */</p>
<hr />
<div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br />
|Marke=Toyota<br />
|Modell=4Runner<br>Toyota Hilux Surf<br />
|Hersteller=[[Toyota]]<br />
|von=1984<br />
|Klasse=[[SUV]]<br />
|Vorgänger=[[Toyota TrailBlazer]]<br>[[Toyota Trekker]]<br>[[Toyota Wolverine]]<br />
}}<br />
Der '''Toyota 4Runner''' ist ein [[SUV]] von [[Toyota]], das seit 1984 in [[Nordamerika]] verkauft wird und seit 2009 im Toyota-Werk in [[San Antonio]] in [[Texas]] gemeinsam mit dem [[Toyota Tacoma]] produziert wird. <br />
<br />
Bis 2009 wurde es auch in [[Japan]] im [[Hino Jidōsha|Hino]]-Werk in [[Hamura]] produziert und in Japan und anderen asiatischen Ländern als '''Toyota Hilux Surf''' verkauft. Zeitweilig wurde der 4-Runner/Hilux Surf auch auf anderen Kontinenten wie [[Europa]] angeboten und im Toyota-Werk in [[Tahara (Aichi)]] oder in [[Brasilien]] hergestellt.<br />
<br />
Der erste 4Runner war eine Weiterentwicklung der auf dem [[Pickup]] [[Toyota Hilux]] basierenden Modelle TrailBlazer/Trekker/Wolverine. Sodann war diese Generation ein Pickup mit einer [[Glasfaserverstärkter Kunststoff|GFK]]-Haube über der Pritsche. Mittlerweile machte das Modell aber eine umfangreiche Entwicklung durch, und die aktuelle Generation ist ein großer SUV. Sein Crossover-Gegenstück ist der [[Toyota Highlander|Highlander]]. <br />
<br />
== 4Runner N60 (1984–1989) ==<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Marke=Toyota<br />
|Generation=1. Generation<br />
|Bild=1st-Toyota-4Runner.jpg <br />
|Bild zeigt=Toyota 4Runner (1984–1986)<br />
|von=1984<br />
|bis=1989<br />
|Versionen=Steilheck, dreitürig<br />
|Motoren=2,0 l-R4, 88 bhp (65 kW)<br>2,4 l-R4, 98–106 bhp (72–78 kW)<br>2,4 l-R4-Turbo, 137 bhp (101 kW)<br>2,45 l-R4-Diesel, 73 bhp (54 kW)<br>2,45 l-R4-Turbodiesel, 87 bhp (64 kW)<br>3,0 l-V6, 147–152 bhp (108–112 kW)<br />
|Länge=4435<br />
|Breite=1689<br />
|Höhe=1679<br />
|Radstand=2616<br />
|Gewicht=<br />
}}<br />
[[Bild:Toyota Hilux Surf 002.JPG|thumb|left|Toyota Hilux Surf Wagon]]<br />
Der [[Toyota Hilux|Hilux]], von dem der 4Runner ursprünglich abstammt, wurde im Sommer 1983 grundlegend überarbeitet. Viele andere Automobilhersteller führten Mitte der 1980er-Jahre mittelgroße SUV ein (z.B. den [[Ford Bronco II]], den [[Chevrolet S-Serie|Chevrolet S-10 Blazer]], den [[Nissan Pathfinder]]), und so erhöhte sich der Druck auf Toyota, ein entsprechendes Modell zu entwickeln. Anstatt eine komplette Neuentwicklung zu starten, bediente sich Toyota seines Pickup-Modells und versah es mit einer einteiligen Karosserie mit GFK-Aufsatz (so wie der große [[Ford Bronco]] oder der [[Chevrolet Blazer|Chevrolet K5 Blazer]]) sowie mit ausbaubaren Rücksitzen.<br />
<br />
So war die erste Generation des 4Runner mit dem Pickup mechanisch fast identisch. Alle diese Wagen hatten zwei Türen und waren mit dem Pickup vom Armaturenbrett nach vorne baugleich. Fast alle Änderungen betrafen nur den hinteren Teil der Karosserie. Weil die Federn an der Hinterachse nicht verstärkt wurden, um das zusätzliche Gewicht der Rücksitzbank und des GFK-Daches zu tragen, leiden die Wagen dieser Generation häufig an ausgeleierten Hinterachsaufhängungen.<br />
<br />
Der erste 4Runner wurde im Frühjahr 1984 als 1984-½ er-Modell eingeführt. In diesem Jahr waren alle Modelle mit einem schwarzen oder weißen GFK-Dach versehen. Es gab ein ''SR5''-Ausstattungspaket für den Innenraum mit zusätzlichen Anzeigen, besseren Stoffen und serienmäßigen Rücksitzen. Alle Modelle dieses Jahres hatten den 2,4 l-R4-Vergasermotor Toyota 22R, und es gab ein [[Allradantrieb|Allradantriebssystem]] mit vorderer Starrachse, was allerdings 1986 – sehr zum Bedauern vieler Offroad-Enthusiasten – geändert wurde.<br />
<br />
1985 wurde der 2,4-Liter-R4-Motor mit elektronischer Benzineinspritzung, Typ Toyota 22R-E, eingeführt (die Vergasermaschine blieb aber bis 1988 erhältlich). Zusätzlich gab es ab 1985 Rücksitze serienmäßig in allen 4Runner-Ausführungen, nicht nur beim SR5.<br />
<br />
1986 wurden alle auf dem US-Markt angebotenen Toyota-Pickups (und auch der 4Runner) wesentlichen Konstruktionsänderungen unterzogen: Anstatt der vorderen Starrachse bekamen sie Einzelradaufhängung vorne. Die vordere Spur wurde um 76 mm vergrößert. Diese Änderungen machten die Wagen auf der Straße komfortabler und verbesserten ihre Fahrstabilität und das Handling. Aber offensichtlich verschlechterte die Einzelradaufhängung die Geländequalitäten. In Japan bekam auch der Hilux Surf (der mit dem 4Runner baugleich war) die neue Radaufhängung und wurde als ''Hi-Trac'' verkauft. Die Pickups in Japan aber behielten ihre Starrachse. Der Kühlergrill des 4Runner wurde 1986 von einem dreigeteilten in ein zweigeteiltes Exemplar geändert. Die GFK-Dächer wurden der Außenfarbe des Wagens angepasst; es gab blaue, rote und in einigen Fällen auch goldfarbige Dächer, während die 4Runner in anderen Farben weiterhin schwarze oder weiße Dächer hatten. <br />
[[Bild:1st Toyota 4Runner.jpg|thumb|left|Toyota 4Runner (1986–1989)]]<br />
Von 1984 bis 1986 wurden viele 4Runner ohne Rücksitze in die USA eingeführt. Mit nur zwei Sitzplätzen konnten die Wagen als Nutzfahrzeuge anstatt Freizeitwagen zugelassen werden, womit deutlich weniger Einfuhrzoll zu bezahlen war. Die meisten dieser Fahrzeuge wurden nachträglich von den US-amerikanischen Händlern mit Rücksitzen und Sicherheitsgurten ausgestattet.<br />
<br />
Ebenfalls 1986 wurde der mit einem Turbolader versehene Motor 22R-TE eingeführt, wobei dieser allerdings deutlich seltener als der 22R-E geordert wurde. Es scheint, dass alle turbogeladenen 4Runner in den USA auch mit automatischem Getriebe ausgestattet waren, obwohl es für die Turboversion des Pickups auch ein manuelles Fünfganggetriebe gab. Die meisten Turbo-4Runner hatten das Ausstattungspaket SR5 und alle waren mit einem stärkeren hinteren Differenzial ausgestattet. Einfacher ausgestattete Turbomodelle hatten eine Anzeigeleuchte für den Turbo, die besseren Modelle eine digitale Anzeige des Ladedrucks. Es gab auch Saug- und Turbodieselmotoren für diese Fahrzeuge, aber die waren in den USA überhaupt nicht gefragt.<br />
<br />
1988 kam zur 22R-E-Maschine auf Wunsch ein 3,0-Liter-V6-Motor, Typ Toyota 3VZ-E, dazu. Dieser Motor war deutlich größer und stärker als die Vierzylindermotoren. Wagen mit dem großen V6-Motor hatten das gleiche verstärkte Hinterachsdifferenzial wie die Turbo-Vierzylinder, ein ganz neues Getriebe und ein neues Mitteldifferenzial. Dieses Mitteldifferenzial hatte Kettenantrieb und lief wesentlich ruhiger als das bisherige zahnradgetriebene.<br />
<br />
Ein Motor, der sowohl in den USA als auch in Japan selten eingesetzt wurde, war der Vierzylinder vom Typ Toyota 3Y anstatt des üblicheren 22R. In [[Neuseeland]] kam dieser Motor vorwiegend zum Einsatz und wurde später vom 2,2-Liter-R4, Typ Toyota 4Y, abgelöst. Dies entsprang einem Gleichteilekonzept von Toyota Neuseeland, da zu dieser Zeit kein anderer Toyota dort den 22R-Motor hatte.<br />
<br />
1989 gab es ein paar kleine kosmetische Änderungen, aber da das Nachfolgemodell bereits in Vorbereitung war, ließ man es dabei bewenden.<br />
<br />
=== Europa ===<br />
In einige europäische Länder wie [[Österreich]], [[Schweiz]], [[Benelux]]- und die [[nordische Länder]] wurden mit dem Einbau der Dieselmotoren aus dem Hilux ab 1985 die ersten Modelle des 4-Runner exportiert. Nach Deutschland gelangten die ersten Modelle nur als Grauimport über freie Händler.<br />
<br />
<br />
<br clear="all" style="clear:both;" /><br />
<br />
== 4Runner N130 (1989–1995) ==<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Marke=Toyota<br />
|Generation=2.Generation<br />
|Bild=92-95 Toyota 4Runner.jpg<br />
|Bild zeigt=Toyota 4Runner Fünftürer (1992–1995)<br />
|von=1989<br />
|bis=1995<br />
|Versionen=Steilheck, drei-/fünftürig<br />
|Motoren=2,0 l-R4, 88 bhp (65 kW)<br>2,4 l-R4, 114 bhp (84 kW)<br>2,45 l-R4-Turbodiesel, 87 bhp (64 kW)<br>2,8 l-R4-Diesel, 91 bhp (67 kW)<br>3,0 l-R4-Turbodiesel, 126–132 bhp (93–97 kW)<br>3,0 l-V6, 147–152 bhp (108–112 kW)<br />
|Länge=4470–4491<br />
|Breite=1689<br />
|Höhe=1679<br />
|Radstand=2624<br />
|Gewicht=<br />
}}<br />
[[Bild:90-91 Toyota 4Runner.jpg|thumb|left|Toyota 4Runner Fünftürer </br>(1989–1992)]]<br />
[[Bild:1990-91 Toyota 4Runner 3-dr vf.jpg|thumb|left|Toyota 4Runner Dreitürer (1989–1992)]]<br />
1989 wandte man sich vollständig vom 4Runner der ersten Generation ab. Die neue Karosserie ruhte zwar immer noch auf dem Fahrgestell des Pickups, war aber komplett eigenständig. Den Unterschied sieht man deutlich, wenn man Pickups und 4Runner aus dem gleichen Baujahr vergleicht: Die 1984er-Modelle sehen sich da sehr ähnlich, während die 1990er-Modelle nur noch einige wenige Stylingdetails gemeinsam haben.<br />
<br />
Fast alle 4Runner der zweiten Generation waren Fünftürer, auch wenn es 1989 bis 1992 auch einen Dreitürer gab. Diese Modelle ähneln den Viertürern jener Zeit, bei denen die Karosserie in einem Teil (und nicht Führerhaus und Aufbau getrennt) gefertigt wurde. Dreitürige 4Runner aus dieser Zeit sind sehr selten, und ihre Fertigung wurde im August 1992 aufgegeben, vermutlich wegen der höheren Einfuhrzölle und der hohen Versicherungseinstufung.<br />
<br />
Weil aber die Antriebskomponenten von Pickup und 4Runner immer noch gleich waren, gab es für beide Modellreihen auch die gleichen Motoren. Für Fahrzeuge mit Hinterradantrieb und [[Allradantrieb]] gab es weiterhin den 2,4-Liter-R4, Typ 22R-E), und den 3,0-Liter-V6, Typ 3VZ. Der neue 4Runner hatte auch die neue Vorderachskonstruktion von seinem Vorgänger übernommen. Das alte zahnradgetriebene Mitteldifferenzial lief aus, und das neue, kettengetriebene wurde zusammen mit beiden Motoren verbaut, vermutlich, um die Laufgeräusche und Vibrationen zu begrenzen.<br />
<br />
Der Hilux Surf auf dem japanischen Markt gab es auch mit verschiedenen Dieselmotoren, einschließlich des 2,4-Liter-R4-Turbodiesels, Typ Toyota 2L-TE (bis 1993), und später des 3,0-Liter-R4-Turbodiesel, Typ Toyota 1KZ-TE. Einige wenige Exemplare wurden auch mit einem 2,0-Liter-R4-Benzinmotor, Typ Toyota 3Y, ausgeliefert. Üblich war die Turbonachrüstung für Saugdieselmotoren (z.B den 2,8-Liter-R4), mit oder ohne Ladeluftkühler, was die Leistung erheblich steigert.<br />
<br />
Die meisten anderen damaligen SUV mit eigenständiger Karosserie (z.B. [[Nissan Pathfinder]] oder [[Ford Explorer]]) hatten normale, einteilige Heckklappen mit Rückfenster, die nach oben öffneten. Der 4Runner hatte – übernommen von Vorgänger – dagegen eine Heckbordwand mit Kurbelfenster. Zum Öffnen musste man zuerst das Heckfenster herunterkurbeln und dann die unten angeschlagene Heckbordwand wie bei einem Pickup öffnen. <br />
<br />
1992 wurde der 4Runner leicht überarbeitet und bekam Modulscheinwerfer anstatt der zunehmend rückständigen Sealed-Beam-Rechteckscheinwerfer. 1993 bis 1995 – dem letzten Produktionsjahr für die zweite Generation des 4Runner – gab es noch weitere kosmetische Änderungen. <br />
<br />
=== Europa ===<br />
Früher waren die Importaktivitäten von Toyota- wie bei den meisten japanischen Herstellern- noch nicht europaweit gebündelt. Dies führte dazu, dass einzelne Modelle in bestimmte europäische Länder gar nicht und andere nur mit bestimmten Motorvarianten importiert wurden. So wurde nun der 4Runner zwar offiziell auch in Deutschland angeboten, jedoch nur mit dem 3,0-Liter-V6-Benzinmotor. In einigen europäischen Ländern wurde dagegen auch der 3,0-Liter-Dieselmotor angeboten. Nachdem diverse Kunden sich einen 4Runner mit Dieselmotor teilweise über Toyota-Händler und freie Händler importierten, nahm Toyota ab 1993 den Dieselmotor offiziell ins Modellangebot.<br />
<br />
=== Sicherheitsaspekte ===<br />
Sowohl die erste als auch die zweite Generation des 4Runner wurden als unsichere SUV bezeichnet. Die Crash-Vorschriften für leichte Nutzfahrzeuge in den USA waren in den 1980er- und 1990er-Jahren nicht sehr streng, und so waren alle frühen 4Runner mit Türen ausgestattet, die bei einem Seitenaufprall wenig Schutz boten. An den meisten Stellen war wenig mehr als zwei Bleche und das Fenster, die ein eindringendes Fahrzeug davon abhalten sollten, die Passagiere zu verletzen. Die zweite Generation des 4Runner bekam für die Fahrerseite beim Frontalaufprall nur einen Stern, die Beifahrerseite immerhin vier Sterne. Spätere Crash-Normen verlangten wie bei anderen Personenwagen einen spezifischen Seitenaufprallschutz in den Türen.<br />
<br />
Der meistgehörte Vorwurf aber war, dass der 4Runner – wie viele andere SUV mit schmaler Spur – zum Überschlagen neigte. Viele leichte SUV der damaligen Zeit hatten relativ hohe Schwerpunkte und überschlugen sich daher beim Einwirken entsprechender Kräfte leicht zur Seite. Ob dies im Straßenverkehr eine ernsthafte Gefahr darstellt, hängt von vielen Parametern, z.B. der Geschwindigkeit, den aufgezogenen Reifen, der Beschaffenheit der Straßenoberfläche und den Fähigkeiten des Fahrers, brenzlige Situationen vorherzusehen und abzuwenden, ab. Die dritte Generation des 4Runner hatte eine breitere Spur, aber man weiß nicht, ob dies eine direkte Reaktion auf den erhöhten Druck von Sicherheitsexperten war oder andere Gründe hatte.<br />
<br clear="all" style="clear:both;" /><br />
<br />
== 4Runner N180 (1995–2002) ==<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Marke=Toyota<br />
|Generation=3.Generation<br />
|Bild=1996-1998 Toyota 4Runner .jpg<br />
|Bild zeigt=Toyota 4Runner (1995–1999)<br />
|von=1995<br />
|bis=2002<br />
|Versionen=Steilheck, fünftürig<br />
|Motoren=2,7 l-R4, 152 bhp (112 kW)<br>3,0 l-R4-Turbodiesel, 132 bhp (97 kW)<br>3,4 l-V6, 193 bhp (142 kW)<br />
|Länge=4539–4656<br />
|Breite=1689–1801<br />
|Höhe=1689–1745<br />
|Radstand=2675<br />
|Gewicht=<br />
}}<br />
Im Jahre 1995 wurde der etwas überholt aussehende 4Runner nochmals deutlich überarbeitet. Während der Übergang von der ersten zur zweiten Generation die Fertigungsqualität und die Sonderausstattungen im Wesentlichen auf dem gleichen Niveau wie bei den anderen mittelgroßen SUV hielt, markiert die Einführung der dritten Generation die Hinwendung zu mehr Luxus. Der Nissan Pathfinder machte diese Entwicklung mit, aber die beiden waren ab diesem Zeitpunkt in einer ganz anderen Klasse wie ihre bisherigen Wettbewerber Ford Explorer, Chevrolet Blazer und [[Isuzu Rodeo]]. Optisch sah die dritte Generation des 4Runner der zweiten recht ähnlich. <br />
<br />
Diese Ähnlichkeit beschränkte sich aber definitiv auf die Optik. Grundkonstruktion und Konzept wurden übernommen, aber vollkommen neu mit einer neuen Karosserie und einem neuen Fahrwerk interpretiert. Diesmal hatte die Technik nichts mehr mit dem Pickup zu tun, von dem der 4Runner ursprünglich abstammte, sondern eher mit dem [[Toyota Land Cruiser|Land Cruiser Prado]], von dem das Fahrwerk verwendet wurde.<br />
<br />
Auch hatte die dritte Generation des 4Runner neue Motoren zu bieten, wie sie auch in der ersten Generation des Pickups [[Toyota Tacoma|Tacoma]] installiert waren:<br />
* Ein 2,7-Liter-R4, Typ Toyota 3RZ-FE, ersetzte den alten 2,4-Liter-R4 vom Typ 22R-E. Er lieferte 150 bhp (110 kW) Leistung bei 4800 min<sup>-1</sup> und ein maximales Drehmoment von 240 Nm bei 4000 min<sup>-1</sup>.<br />
* Ein 3,4-Liter-V6, Typ Toyota 5VZ-FE, ersetzte den alten 3,0-Liter-V6 vom Typ 3VZ-E. Er lieferte 183 bhp (135 kW) Leistung bei 4800 min<sup>-1</sup> und ein maximales Drehmoment von 294 Nm bei 3600 min<sup>-1</sup>.<br />
<br />
1996 wurde der 4Runner in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] aus dem Verkauf genommen und durch den [[Toyota Land Cruiser|Land Cruiser Prado]] ersetzt, der als ‘’Toyota Land Cruiser Colorado’’ angeboten wurde.<br />
<br />
Die wesentlichen Änderungen bei der dritten Generation gegenüber der zweiten sind eine längere Karosserie auf einem längeren Fahrgestell, mehr Innenraum, mehr Gepäckraum, [[Airbag]]s für Fahrer und Beifahrer, [[Antiblockiersystem|ABS]], normale, oben angeschlagene Heckklappe, Schraubenfedern rundum, Zahnstangenlenkung und aerodynamisch in die Karosserie eingefügte Scheinwerfer mit Glasabdeckung. Zusätzlich hatten die Hilux-Surf-Modelle von Anfang an 16-Zoll-Felgen und bekamen erstmals ein Zentraldifferenzial für den Allradantrieb, das Fahren in schwerem Gelände ohne Komplikationen ermöglichte. Das bisherige System behielt man, um weiterhin ein Umschalten von Hinter- auf Allradantrieb unter Last zu ermöglichen.<br />
<br />
1997 wurde der 4Runner nur in einigen kleineren Punkten überarbeitet; so wurde z.B. die Gepäckraumabdeckung passend zu den Außenfarben geliefert.<br />
<br />
1998 blieb der 4Runner weitgehend unverändert außer einigen Änderungen in der Elektronik: Es gab neue Schalter und ein neu entworfenes Vierspeichenlenkrad, das auch Änderungen am Airbagsystem erforderte.<br />
<br />
[[Bild:96-00 Toyota 4Runner.jpg|thumb|left|Toyota 4Runner (1999–2001)]]<br />
1999 wurden sowohl kosmetisch als auch bezüglich der Innenausstattung überarbeitet. Sie bekamen Stoßfänger mit „fetter Lippe“ und Scheinwerfer mit Mehrachs-Parabolcharakterisitik, Projektions-Nebellampen und modernisierte Positions- und Blinklichter. Bei den Modellen ''Limited'' und ''Highlander'' (später: ''Sport Edition'') wurden die Trittbretter, Front- und Heckstoßfänger und die Spritzlappen in Wagenfarbe geliefert. Die Bedienung wurde komplett neu arrangiert, wobei die Bedienelemente für das Heckfenster und die Heizung in der Mitte des Armaturenbrettes landeten. Die ''Limited''-Modelle erhielten eine ganz neue elektronische Temperaturkontrolleinheit und eine verbesserte Stereoanlage.<br />
<br />
[[Image:01-02 Toyota 4Runner Sport Edition.jpg|thumb|right|Toyota 4Runner Sport Edition (2001–2002)]]<br />
2001 erhielt der 4Runner transparente Kalotten für die Heckleuchten und einen neuen Kühlergrill. Die Räder bekamen Fünfspeichenfelgen. Auch die ''Limited''-Modelle bekamen neue Fünfspeichenfelgen, aber andere als das Basis- und das SR5-Modell. Es gab auch neue, schlankere Außenspiegel. Auch die Basis- und SR5-Modelle des 4Runner bekamen neue Bedienelemente für die Klimaautomatik mit drei Hebeln und zwei Knöpfen im Gegensatz zu den zwei Schiebereglern und den zwei Knöpfen der Vorgängermodelle. Alle wurden 2001 serienmäßig mit [[Fahrdynamikregelung|Elektronischer Stabilitätskontrolle]] (ESP) ausgestattet. <br />
<br />
=== Europa ===<br />
Dieses Modell wurde in Europa nur noch mit dem 3,0-Liter-Dieselmotor angeboten. Je nach einzelnem Land endete der Import des 4Runner. In Deutschland verschwand der Hilux aus dem Modellangebot mit dem Erscheinen des [[Toyota RAV4]]II, der nun auch in größerer Version und mit Dieselmotor erhältlich war.<br />
<br />
<br clear="all" style="clear:both;" /><br />
<br />
== 4Runner N210 (2002–2009) ==<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Marke=Toyota<br />
|Generation=4.Generation<br />
|Bild=03-05 Toyota 4Runner SR5.jpg <br />
|Bild zeigt=Toyota 4Runner (2002–2005) <br />
|von=2002<br />
|bis=2009<br />
|Versionen=Steilheck, fünftürig<br />
|Motoren=3,0 l-R4-Turbodiesel, 98 kW<br>4,0 l-V6, 178–180 kW<br>4,7 l-V8, 172–205 kW<br />
|Länge=4803–4806<br />
|Breite=1875–1910<br />
|Höhe=1750–1811<br />
|Radstand=2789<br />
|Gewicht=<br />
}}<br />
Der neue 4Runner wurde im Oktober 2002 als Modell 2003 vorgestellt<ref>[http://www.autoweek.com/apps/pbcs.dll/article?AID=/20021002/FREE/210020701&SearchID=73279359752099 ''2003 Toyota 4Runner – not to be overshadowed'', Autoweek.com (englisch)]</ref>. Es wurde nun nur noch in Nordamerika und in Asien offiziell angeboten. In anderen Märkten übernahm das Segment teilweise der [[Toyota Land Cruiser|Land Cruiser Prado]] oder der [[Toyota RAV4]] .<br />
Die vierte Generation des 4Runner hatte weitgehende Änderungen am Fahrgestell, zielte aber auf die gleiche Klientel wie die dritte Generation. Der neue 4Runner basierte auf dem Land Cruiser Prado der Serie 120, behielt sein Styling und wurde im Segment der luxuriöseren SUV mit Offroad-Qualitäten vermarktet. Verfügbar waren die Ausstattungslinien ''SR5'', ''Sport Edition'' und ''Limited''. Die Serienmotorisierung ist der komplett neue, emissionsarme 4,0-Liter-V6, Typ Toyota 1GR-FE, aber erstmals gibt es auf Wunsch auch einen V8-Motor mit 4,7 Liter Hubraum, Typ 2UZ-FE, der 260 bhp (194 kW) leistet und ein Drehmoment von 415 Nm bietet. V6-Modelle mit Heckantrieb können 2265 kg ziehen, V8-Modelle mit Heckantrieb 3307 kg. Bei den Allradmodellen liegt dieser Wert bei 3171 kg. Bei Einführung hatten die SR5- und Sport-Edition-Modelle graue Kunststoffapplikationen und –stoßfänger. Die Sportmodelle hatten auch eine funktionslose Hutze auf der Motorhaube. Serienmäßig war ein 5-Gang-[[Automatikgetriebe]] verbaut.<br />
[[Bild:06-07 Toyota 4Runner.jpg|thumb|left|Toyota 4Runner Sport Edition 4WD (2005–2007)]]<br />
Die Vorderräder wurden an doppelten Querlenkern aufgehängt, während die Hinterachse an vier Lenkern auf jeder Seite hing. Der 4Runner hatte weiterhin einen separaten Rahmen und eine Starrachse hinten, eine Konstruktion, die Stärke und Haltbarkeit im Geländebetrieb mit guten Straßenfahreigenschaften und großem Innenraum kombinierte. Das auf Wunsch erhältliche Allradsystem war beim V8 permanent und beim V6 zuschaltbar; beide hatten ein [[Torsen-Ausgleichsgetriebe]] in der Mitte, aber nur beim V8-Modell konnte es auch gesperrt werden. Ein neues Fahrwerk, das ''X-Relative Absorber System'' (X-REAS), wurde serienmäßig beim Sport Edition geliefert und auf Wunsch auch beim SR5 oder beim Limited. Bei Letzterem war auch eine Luftfederung mit automatischer Niveauregulierung enthalten. Das X-REAS verbindet die Stoßdämpfer durch Schläuche diagonal miteinander, um bei scharf gefahrenen Kurven die Seitenneigung zu verringern. Alle 4Runner waren mit Gleitplatten für den Motor, den Allradantrieb und den Benzintank ausgestattet, um Schäden bei Geländefahrt zu vermeiden. Die Berganfahrhilfe (HAC) verhinderte Zurückrollen beim Anfahren am Berg, und die Bergabfahrhilfe (DAC, nur bei Allradantrieb) regelte Gas und Bremseneingriff automatisch bei sehr langsamer Bergabfahrt. Beide System wurden serienmäßig bei den Allradversionen geliefert.<br />
<br />
Zur Serienausstattung gehörten auch eine in Neigung und Länge verstellbare Lenksäule, elektronische Türverriegelung mit Fernbedienung („Keyless Entry“), Zweizonenklimaautomatik, elektrisch betätigte Lendenwirbelstütze für den Fahrer, ein elektrisch betätigtes Heckfenster und bei den V8-Modellen eine Aufnahme für eine Anhängerkupplung, die direkt am hinteren Querträger befestigt war. Auf Wunsch waren erhältlich: Garagentoröffner („[[Homelink|HomeLink]]“), ein [[Elektrochromie|elektrochromatisch]] abblendbarer Rückspiegel, ein elektrisch betätigtes Glasschiebedach, eine dritte Sitzbank, ein DVD-basiertes Navigationssystem, eine JBL-Stereoanlage mit zehn Lautsprechern und eine Audioanlage für die Rücksitzpassagiere. Als Sonderausstattung gab es auch ein System aus zwei Rückfahrkameras (jeweils an der rechten und linken D-Säule montiert).<br />
<br />
=== Sicherheitsaspekte ===<br />
Alle 4Runner hatten Toyotas Star Safety System, das ABS, elektronische Bremskraftverteilung (EBD), Bremsassistent (BAS), Traktionskontrolle (TCS) und Stabilitätskontrolle (VSC) enthielt. Bei den Modelljahrgängen 2005 bis 2007 waren die Seitenairbags vorne auf Wunsch erhältlich, ab 2008 waren sie Serienausstattung. <br />
<br />
Im April 2007 zeigte der Bericht des ''Insurance Institute for Highway Safety'' (IIHS), dass der 4Runner in den Jahren 2002 bis 2005 eine der niedrigsten Raten an tödlichen Unfällen (13 pro 1 Mio. registrierter Fahrzeuge) hatte. Nur der [[Infiniti G35]] und der [[BMW 7er]] hatten noch niedrigere Raten<ref>[http://www.iihs.org/externaldata/srdata/docs/sr4204.pdf ''Status Report: Driver Deaths'', Insurance Institute for Highway Safety, April 2007] (PDF; 956&nbsp;kB)</ref>.<br />
Das IIHS beurteilt den 4Runner N210 als generell „gut“ beim frontalen Offsetaufprall und ebenso generell „gut“ beim Seitenaufprall (Fahrzeuge mit Seitenairbags). Dies sind die besten Ergebnisse für ein von einem Pickup abgeleitetes, mittelgroßes SUV. Der 4Runner bekam ein „gut“ in 13 von 14 getesteten Kategorien<ref>[http://www.iihs.org/ratings/ratingsbyseries.aspx?id=264 ''Vehicle Ratings: Toyota 4Runner'', Insurance Institute for Highway Safety, April 2007]</ref>.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Crashtestbeurteilungen der [[National Highway Traffic Safety Administration]] (NHTSA) (2003)<ref>[http://www.safercar.gov/portal/search?model=7268 ''2003 Toyota 4Runner 4-Dr.'', Safercar.gov]</ref>:<br />
|-<br />
|Frontaufprall Fahrer:<br />
|4 Sterne<br />
|-<br />
|Frontaufprall Beifahrer:<br />
|4 Sterne<br />
|-<br />
|Seitenaufprall Fahrer:<br />
|5 Sterne<br />
|-<br />
|Seitenaufprall Rücksitzpassagier:<br />
|5 Sterne<br />
|-<br />
|Überschlag: <br />
|3 Sterne<br />
|}<br />
<br />
=== Sonderausstattung TRD ===<br />
siehe [[Toyota Racing Development]]<br />
<br />
=== Änderungen von Modelljahr zu Modelljahr ===<br />
* Anfang 2003 bot Toyota ein Zusatzausstattungspaket für den SR5 an, das Applikationen und Stoßfänger in Wagenfarbe umfasste. Im April 2003 wurde dieses Zusatzausstattungspaket zusammen mit Nebellampen, Trittbrettern und 16-Zoll-Alufelgen zur Serienausstattung beim SR5. Der Sport Edition bekam ebenfalls schwarze Trittbretter und Applikationen in Wagenfarbe anstatt der grauen Applikationen und des verchromten Kühlergrills, der verchromten Türgriffe und der Chromapplikationen an der Heckklappe<ref>[http://www.familycar.com/roadtests/Toyota4Runner/ ''Toyota 4Runner Road Test'', FamilyCarParts]</ref><ref>[http://www.canadiandriver.com/2002/09/30/first-drive-2003-toyota-4runner.htm ''First Drive: 2003 Toyota 4Runner'', CanadianDriver.com, 30. September 2002]</ref><ref>[http://www.edmunds.com/insideline/do/Drives/FullTests/articleId=83156 ''Running Upmarket – Full Test of the 2003 Toyota 4Runner Limited'', Edmunds InsideLine]</ref><ref>[http://www.edmunds.com/insideline/do/Drives/FirstDrives/articleId=74756 ''Can the Fourth Time be a Charm? – First Drive: 2003 Toyota 4Runner'', Edmunds InsideLine]</ref>.<br />
<br />
* 2004 wurde ein [[Reifendruckkontrollsystem]] der Serienausstattung hinzugefügt. Auf Wunsch war eine dritte Sitzbank für den SR5 und den Limited erhältlich.<br />
<br />
* Das Modelljahr 2005 brachte Verbesserungen für den auf Wunsch erhältlichen V8-Motor und machte die Fünfstufenautomatik zur Serienausstattung beim V6-Modell. Außen gab es leichte Veränderungen, wie Stoßfängerapplikationen in Wagenfarbe (anstatt der silberfarbenen (außer beim Modell Dorado Gold)) am SR5 und Limited, einen verchromten Kühlergrill beim SR5, schwarze Dachreling und schwarze Trittbretter (anstatt der silbernen) beim Limited und einen neuen Heckspoiler. Die Außenfarbe ''Salsa Red Pearl'' wurde für alle Ausstattungsvarianten eingeführt. Eine ähnliche Farbe war schon für den 4Runner der dritten Generation verfügbar.<br />
<br />
* 2006 wurde die vierte Generation leicht überarbeitet. Die Änderungen umfassten veränderte Front- und Heckstoßfänger, einen neuen Kühlergrill, neue Projektionsscheinwerfer, LED-Rückleuchten, zusätzlichen Chromschmuck für den SR5 und einen rauchverchromten Kühlergrill, eine Dachreling aus Rohren und Stufentrittbretter beim Sport Edition. Der überarbeitete vordere Stoßfänger hatte runde Nebelleuchten sowie neu angeordnete Blinkleuchten und Scheinwerfer. Der überarbeitete Heckstoßfänger hatte keine Rückstrahler mehr. Das Audiosystem bekam Anschlüsse für [[MP3]]-Spieler und weitere Geräte. Die Ausstattungsvariante Limited unterschied sich durch besondere 18-Zoll-Felgen und ein Memory-System für die Sitze weiter von den anderen Varianten.<br />
<br />
* 2007 präsentierte sich der 4Runner unverändert, nur die neue graue Farbvariante ''Shadow Mica'' kam dazu.<br />
<br />
* 2008 bekamen alle 4Runner serienmäßig Seitenairbags mit Überschlagsensoren, eine Schalter zum Deaktivieren des VSC, einen leicht veränderten Kühlergrill, ein verbessertes Reifendrucküberwachungssystem und einige Veränderungen am Sicherheitsgurtwarnsystem und an der Bremsüberwachung.<br />
<br />
* 2009 gab es für die Sport Edition ein ''Urban Runner Package''. Ein ''Trail Edition Package'' bot ein elektronisch verriegelbares Differenzial, Advanced Traction Control (A-TRAC) und [[Bilstein (Stoßdämpferhersteller)|Bilstein]]-Stoßdämpfer.<br />
<br />
Spätere Modelle hatten eine DVD-Videoanlage für die Rücksitzpassagiere (RSES) mit 9”-LCD-Bildschirm und zwei drahtlose Kopfhörer.<br />
<br />
== 4Runner N280 (seit 2009) ==<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Marke=Toyota<br />
|Generation=5.Generation<br />
|Bild=2010 Toyota 4Runner SR5 -- 11-23-2009.jpg<br />
|Bild zeigt=Toyota 4Runner N280 <br />
|von=2009<br />
|bis=<br />
|Versionen=Steilheck, fünftürig<br />
|Motoren=2.7 L 2TR-FE ,4.0 L 1GR-FE V6 Benzinmotoren<br />
|Länge=4823<br />
|Breite=1925<br />
|Höhe=1816-1885<br />
|Radstand=2789<br />
|Gewicht=1,996–2,180<br />
}}<br />
Die fünfte Generation 4Runner wurde auf der Texas State Fair am 24. September 2009 vorgestellt. Sie ist nun offiziell nur noch in Nordamerika erhältlich und verfügt daher nur über einen Benzinmotor. <br />
<br />
Die Basis ist das Vorgängermodell, jedoch in der Länge und vor allem in der Höhe deutlich größer. Es sind drei Ausstattungsvarianten sind erhältlich, von denen zwei bereits beim Vorgänger zur Verfügung standen. Neben der SR5- und Limited-Edition, die im Wesentlichen den Vorgängerversionen entsprechen, gibt es nun die Trail Edition, die nur als Allradversion erhältlich ist. Während bei SR5- und Limited-Versionen ein zuschaltbarer Allradantrieb eingebaut ist, handelt es sich bei der Trail-Version um einen permanenten Allradantrieb. Alle Modelle verfügen über A-TRAC.<ref name="USMY2010">{{cite web|url=http://www.toyota.com/byt/pub/buildGeneralEbrochure.do?modelYear=2010&seriesCode=86&cabTypeName=&lang=en&brochureType=general|title=ebrochure for US 2010 model year|accessdate=2009-09-26|year=2009|format=PDF}}</ref> Die neue Trail-Version bietet das Toyota Kinetic Dynamic Suspension System (KDSS) und Crawl Control an, die bisher nur für Premium-Toyota-Fahrzeuge verfügbar waren, sowie ein Hinterachs-Sperrdifferenzial.<br />
Ein 2,7-Liter-I4-Benzinmotor wurde anfänglich für die 2WD-Modelle mit 4-Gang-Automatikgetriebe angeboten. Diese Version wurde jedoch mit Ende 2010 eingestellt <ref>{{cite web|url=http://www.worldcarfans.com/109092522001/2010-toyota-4runner-officially-revealed-video |title=2010 Toyota 4Runner Officially Revealed [Video&#93; |publisher=Worldcarfans.com |date= |accessdate=2009-12-12}}</ref>.<br />
Seither ist der 4,0-Liter-V6, der über Dual VVT-i die Leistung, Drehmoment und Kraftstoffverbrauch verbessert, serienmäßig bei allen Modellen mit 5-Gang-Automatikgetriebe ausgestattet.<br />
<br />
== Verkaufszahlen ==<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Kalenderjahr<br />
! USA<br />
|-<br />
| 2000<ref>[http://www.theautochannel.com/news/2002/01/03/034042.html ''Toyota Sets Sales Record for Sixth Year in a Row'', The Auto Channel]</ref><br />
| 111.797<br />
|-<br />
| 2001<br />
| 90.2503<br />
<br />
|-<br />
| 2002<ref>[http://www.theautochannel.com/news/2004/01/05/175869.html ''Toyota Announces Best Sales Year in its 46-Year History, Breaks Sales Record for Eighth Year in a Row'', The Auto Channel]</ref><br />
| 77.026<br />
|-<br />
| 2003<br />
| 109.308<br />
|-<br />
| 2004<br />
| 114.212<br />
|-<br />
| 2005<br />
| 103.830<br />
|-<br />
| 2006<br />
| 103.086<br />
|-<br />
| 2007<br />
| 87.718<br />
|-<br />
| 2008<br />
| 47.878<br />
|}<br />
<br clear="all" style="clear:both;" /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
{{Commonscat|Toyota Hilux Surf}}<br />
* [http://www.toyota.com/4runner/index.html Toyota.com: Vehicles: 4Runner - Toyotas US-Website für den 4Runner (englisch)]<br />
* [http://www.off-road.com/toyota/4runner/history.html Geschichte des Toyota 4Runner bei Off-Road.com (englisch)]<br />
* [http://www.toyotaoffroad.com/Articles/History/History_4Runner.htm Geschichte des Toyota 4Runner bei Toyotaoffroad.com (englisch)]<br />
* [http://www.top4runners.com/ja/runhist1.html Geschichte des Toyota 4Runner bei Top4runners.com (englisch)] <br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Toyota-Modelle}}<br />
<br />
[[Kategorie:Toyota|#4Runner]]<br />
[[Kategorie:Sport Utility Vehicle]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Paracelsus&diff=118299207Paracelsus2013-05-08T06:16:38Z<p>212.117.116.190: /* Grundlagen */</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
[[Datei:Paracelsus.jpg|miniatur|hochkant=1.3|Paracelsus (1537), dargestellt von [[Quentin Massis]]]]<br />
<br />
'''Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim''', getauft als ''Theophrastus Bombastus von Hohenheim'', genannt '''Paracelsus''', (*&nbsp;vermutlich [[1493]]<ref group=Anm.>Geburtsjahr wurde vom Todesdatum her rekonstruiert</ref> in [[Egg SZ|Egg]], [[Kanton Schwyz]]; †&nbsp;[[24.&nbsp;September]] [[1541]] in [[Salzburg]]) war ein Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker, Laientheologe und Philosoph.<br />
<br />
Das Wissen und Wirken des Paracelsus gilt als überaus umfassend. Seine Heilungserfolge waren legendär, trugen ihm aber auch erbitterte Gegnerschaft durch etablierte Mediziner und Apotheker ein, zusätzlich verschärft durch die oft beißende Kritik seitens des Paracelsus an der vorherrschenden Lehrmeinung der [[Viersäftelehre]] nach [[Galenos|Galen]] und der bloßen Bücherweisheit damaliger medizinischer Gelehrter. Paracelsus hinterließ zahlreiche deutschsprachige Aufzeichnungen und Bücher medizinischen, astrologischen, philosophischen und theologischen Inhalts, die größtenteils erst nach seinem Tod gedruckt wurden.<br />
<br />
== Leben ==<br />
[[Datei:Paracelsus geburtsort gedenkstein.jpg|miniatur|links|hochkant|Gedenkstein am Geburtsort des Paracelsus]]<br />
[[Datei:Salzburg Grab Paracelsus kl.jpg|miniatur|hochkant|Grab des Paracelsus<ref group=Anm.>Die lateinische Grabinschrift lautet:<br />
<br />
CONDITVR HIC PHILIPPVS THEOPHRASTVS INSIGNIS MEDICINE DOCTOR, QVI DIRA ILLA VVLNERA·LEPRAM PODAGRAM HYDROPOSIM<br />
ALIAQUE INSANABILIA CORPORIS CONTAGIA MIRIFICA ARTE SUSTULIT·AC BONA SVA IN PAVPERES DISTRIBVENDA COLLOCANDAQUE<br />
HONERAVIT·ANNO MDXXXXI DIE XXIIII SEPTEMBRIS VITAM CVM MORTI MVTAVIT·<br />
<br />
PAX VIVIS REQVIES AETERNA SEPVLTIS·<br />
<br />
Zu deutsch: Beerdigt ist hier Philipp Theophrast mit den Würden des Doktors der Medizin, der jene unheilvollen Leiden Lepra, Gicht, Wassersucht und anderes Unheilbares, für den Körper Ansteckendes mit wunderbarer Kunst wegnahm. Und er hat sein Vermögen geehrt, indem er es unter den Armen verteilte und unterbrachte. Im Jahre 1541 am Tag 24 des Septembers hat er das Leben mit dem Tode getauscht.<br />
<br />
Friede den Lebenden, ewige Ruhe den Begrabenen.</ref>]]<br />
Geboren wurde Paracelsus als Sohn des aus Schwaben stammenden Arztes, Naturforschers und Alchemisten Wilhelm Bombast von Hohenheim bei der [[Teufelsbrücke (Egg)|Teufelsbrücke]] an der [[Sihl]] in der Nähe des Ortes [[Einsiedeln]] in [[Kanton Schwyz|Schwyz]]. Nach dem frühen Tod seiner Schweizer Mutter, Intendantin des Hospizes zu Einsiedeln, zog der Vater Wilhelm mit Paracelsus 1502 nach [[Villach]] in [[Kärnten]], wo er eine stadt- und werksärztliche Praxis aufbaute und führte. Durch seinen Vater erhielt Paracelsus erste Einblicke in Medizin, Bergbau und [[Chemie im Mittelalter|Scheidekunst]].<ref>''Das Grosse Biographische Lexikon der Deutschen'' Seite 533; Paracelsus-Biographie von Prof. Dr. Dr. Heinrich Schipperges</ref> Im Alter von 16 Jahren nahm er das Studium der Medizin an der [[Universität Basel]] auf. <br />
<br />
Es schlossen sich etwa zwölf Wanderjahre des jungen Theophrastus an. Nachgewiesen sind dabei Aufenthalte bei bekannten Alchemisten wie [[Sigmund Füger von Schwaz]] und Abt [[Bruno von Spanheim Spanheim]]. 1510 erlangte Paracelsus in Wien den Grad eines [[bachelor|Bakkalaureus]] der Medizin. Nach einem vermuteten kurzzeitigen Aufenthalt in [[Ferrara]] zur Erlangung der Doktorwürde (wahrscheinlich im Jahr 1516<!--siehe Diskussionsseite-->) führte ihn die anschließende Arbeit als Wundarzt durch große Teile Europas. In diese Zeit fiel die Namensänderung des Theophrastus zu Paracelsus, vermutlich eine latinisierte Form von „Hohenheim“ (griech. παρά = „bei/an/von“, lat. ''celsus'' = hochragend), nach anderer Lesart auch ''Vorrang vor [[Aulus Cornelius Celsus|Celsus]]''. Er ließ sich 1524/25 in Salzburg nieder, machte sich durch seine Unterstützung der Aufständischen im [[Deutscher Bauernkrieg|Deutschen Bauernkrieg]] beim [[Erzbischof von Salzburg]] namens [[Matthäus Lang von Wellenburg]] unbeliebt und verließ Salzburg daraufhin fluchtartig.<br />
<br />
Erste bemerkenswerte streitbare Auftritte im akademischen Umfeld sind um 1525 an der [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Universität von Freiburg im Breisgau]] und der [[Universität Straßburg]] nachgewiesen. Die in diese Zeit fallende nachfolgende Berufung zum [[Konsil]] von [[Basel]] ermöglichte den regelmäßigen Umgang und Gedankenaustausch mit Humanisten wie [[Erasmus von Rotterdam]], [[Wolfgang Lachner]] und [[Johannes Oekolampad]]. In den Jahren 1527 bis 1528 hielt Paracelsus als Arzt in Basel und mit Berechtigung, an der medizinischen Fakultät zu lehren, erstmals Vorlesungen – entgegen damaligen Gepflogenheiten in deutscher Sprache statt Latein. Er öffnete seine Vorlesungen auch für die Allgemeinheit, denn „''Die Wahrheit müsse nur deutsch gelehrt werden''“ und „''Nun ist hie mein Fürnemmen zu erkleren, was ein Arzt seyn soll, und das auff Teutsch, damit das in die gemein gebracht werde''“. Dieser Umstand und die während seiner Lehrzeit vorgebrachten heftigen Kritiken an der Ärzte- und Apothekerschaft resultierten in Schmähschriften gegen Paracelsus bis hin zu offen vorgebrachten Bedrohungen gegen Leib und Leben. Um zu zeigen, wie sehr Paracelsus gegen die rein theoretische Mediziner-Ausbildung der damaligen Zeit eingestellt war, verbrannte er in Basel öffentlich die Bücher von [[Galenos]] und [[Avicenna]].<ref><br />
[http://www.aerzteblatt.de/archiv/4825/Paracelsus-Ausstellung-Unsteter-Mediziner Deutsches Ärzteblatt:Paracelsus-Ausstellung: Unsteter Mediziner] </ref> Vor einem drohenden aussichtslosen Gerichtsverfahren floh er im Februar 1528 in das [[Elsass]]. Es schlossen sich abermals Wanderjahre an; erste Schüler traten in das Leben des Paracelsus. 1529 stellte Paracelsus die Bücher ''Paramirum'' und ''Paragranum'' sowie eine Reihe weiterer kleinerer Schriften medizinischen Inhalts fertig, die jedoch nicht veröffentlicht wurden. Die Krönung seiner Bemühungen ist das im Jahre 1537 vollendete Schriftwerk ''Astronomia Magna'' (auch bekannt als ''Philosophia Sagax''). Vermutlich von Fürst [[Ernst von Bayern (1500–1560)|Ernst von Bayern]] berufen, zog Paracelsus 1541 nach Salzburg, wo er am 24. September 1541 im Alter von 47 Jahren starb.<br />
<br />
Über Paracelsus’ frühen Tod wurde viel spekuliert: Man habe ihn vergiftet, man habe ihn einen Felsen hinabgestürzt, er sei infolge seines Alkoholkonsums an [[Leberkrebs]] gestorben beziehungsweise er sei im Rausch eine Treppe herunter gestürzt und so fort.<ref>Franz Rueb: ''Mythos Paracelsus. Werk und Leben von Philippus Aureolus Theophrastus Bombastus von Hohenheim''. München 1994, S. 279.</ref> Moderne gerichtsmedizinische Untersuchungen haben indes in seinen Gebeinen eine bis zu hundertfach erhöhte Konzentration an unlöslichem [[Quecksilber]] festgestellt. Außerdem konnten Spuren einer eitrigen Entzündung im Bereich des Mittelohrs (ein [[Bezold-Abszess]]) nachgewiesen werden. Als wahrscheinlich wird deshalb angesehen, dass Paracelsus einer [[Quecksilbervergiftung]] erlag.<ref>Heinz Dopsch: ''Paracelsus – Arzt, Philosoph oder Goldmacher?'' In: Ulrich Müller u. Werner Wunderlich (Hrsg.): ''Künstler, Dichter, Gelehrte. Mittelalter-Mythen'', Bd. 4, UVK, Konstanz 2005, S. 950; Werner Heinz: ''Die gelehrte Medizin zwischen Mittelalter und Humanismus. Wo steht Paracelsus?''. In: Albrecht Classen (Hrsg.): ''Paracelsus im Kontext der Wissenschaften seiner Zeit. Kultur- und mentalitätsgeschichtliche Annäherungen.'' Berlin 2010, S. 151-174.</ref> Paracelsus wurde auf dem [[Sebastiansfriedhof]] in Salzburg beigesetzt und 1752 in die Kirche St. Sebastian umgebettet.<br />
<br />
== Wappen ==<br />
[[Datei:Art 04 09 - Coat of Arms Paracelsus.jpg|x170px|miniatur|Wappen des Paracelsus]]<br />
<br />
Paracelsus führte ein eigenes Wappen. [[Blasonierung]]: „In Silber ein Schildchen, darin in Gold ein silberner Schrägbalken mit drei roten Kugeln belegt, umgeben von acht symmetrischen roten Prankenkreuzen (3/2/2/1). Der Schild ist mit drei sich überlappenden roten „Sphären“, runde schalenartige Objekte mit Bord, flachem Rand und halbkugelförmiger Erhebung, zwei kleineren oben und einer großen darunter in Form eines auf der Spitze stehenden Dreiecks unterlegt, zwischen den Sphärenschnitten goldene Blattspitzen.“<br />
<br />
== Die medizinischen Lehren des Paracelsus ==<br />
=== Grundlagen ===<br />
[[Datei:300704 beratzhausen-oberpfalz-paracelsus-denkmal 1-480x640.jpg|miniatur|hochkant|[[Beratzhausen]] ([[Oberpfalz]], [[Bayern]]): Paracelsus-Denkmal. In dem kleinen Ort lebte Paracelsus einige Zeit und verfasste dort 1530 auch zwei seiner Hauptwerke.]]<br />
[[Datei:Einsiedeln - Paracelsus-Park 2013-01-26 13-01-40 (P7700).jpg|miniatur|hochkant|Paracelsus-Denkmal in [[Einsiedeln]]]]<br />
[[Datei:DBP 1949 118 Paracelsus.jpg|miniatur|hochkant|[[Briefmarken-Jahrgang 1949 der Deutschen Post|Briefmarke des Jahrgangs 1949 der Deutschen Post]]]]<br />
<br />
Die Medizin nach Paracelsus penis hat auf Natur- ''und'' [[Gotteserkenntnis]] zu fußen. Zum Verständnis der Dinge und damit auch der Krankheiten und ihrer richtigen Behandlung seien einerseits empirische Befunde, andererseits – und weitaus wichtiger – die Betrachtung des Großen und Ganzen notwendig: „''Denn der Mensch kann nur vom [[Makrokosmos]] aus'' universalistisch ''erfasst werden, nicht aus sich selbst heraus. Erst das Wissen um diese Übereinstimmung vollendet den Arzt''“ (''Opus Paramirum''). <br />
In der [[ganzheitlich]]en Betrachtung fußt Paracelsus teilweise auf der [[Hildegard-Medizin|Medizin]] der heiligen [[Hildegard von Bingen]]<ref>[http://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/58-heft-022012/848-die-heilkunde-der-hildegard-von-bingen.html Paracelsus-Magazin: Die Heilkunde der Hildegard von Bingen]</ref>.<br />
<br />
Für Paracelsus ist der materielle Körper lediglich ein Teil des für den gewöhnlichen Betrachter zu großen Teilen nicht-sichtbaren vollständigen Körpers. Wer jedoch durch stetige Arbeit an sich selbst (innere Umwandlung) der göttlichen Erleuchtung, des göttlichen Feuers teilhaftig würde, der könne die Welt mit anderen Augen, d.&nbsp;h. „''im Lichte der Natur''“ (''Opus Paramirum'') sehen und nur der würde auch zum Arzt taugen, denn<br />
„''Es ist verfehlt, in der Medizin sein Wissen vom Hörensagen und Lesen zu schöpfen … Die Naturkraft im Feuer sei auch unser Lehrmeister''“ und „''Das Feuer aber macht sichtbar, was sonst im Dunkel ist. Nach dieser Methode soll die Wissenschaft vorgetragen werden''“ (''Opus Paramirum'').<br />
Zur erfolgreichen Ausübung der ärztlichen Kunst bedarf es nach Paracelsus neben der Gnade Gottes der Kenntnis und Beherrschung vierer Teildisziplinen. Dazu zählen die<br />
<br />
* Philosophie (Weisheitsliebe; nicht zu verwechseln mit der [[Philosophie]] der [[Moderne]]): ''„Einer, der ein Philosoph sein und sich vor Falschem bewahren will, der muss seiner Philosophie eine solche Grundlage geben, dass er Himmel und Erde in einem [[Mikrokosmos]] zusammenfasst“'',<br />
<br />
* Astronomie (Wissenschaft von den inneren Gestirnen; nicht zu verwechseln mit der [[Astronomie|Astronomischen Wissenschaft]] der Moderne): ''„So nun der Mensch in seiner ganzen Zusammensetzung begriffen werden soll, durch einen jeden Arzt, so wisset jetzt, dass die Astronomie der zweite Grund ist und die obere Sphäre der Philosophie darstellt''“,<br />
<br />
* [[Alchemie]]: ''„Denn die Natur ist so subtil und scharf in ihren Dingen, dass sie nicht ohne große Kunst angewendet werden mag. Denn sie bringt nichts an den Tag, das für sich selbst vollendet wäre, sondern der Mensch muss es vollenden. Diese Vollendung heißt Alchemia“.' ''„Darum so lerne Alchimiam, die sonst Spagyria heißt, die lehrt zu scheiden das Falsche vom Gerechten“'' und<br />
<br />
* Proprietas (Redlichkeit): ''„Darum soll der Arzt des Volkes Glauben besitzen, so hat er ihn auch bei Gott“''.<br />
<br />
=== Über die Ursachen der Krankheiten ===<br />
Die Lehren und Ausführungen des Paracelsus zu den Ursachen der Krankheiten sprechen von fünf Hauptarten von Krankheitseinflüssen (auch als ''Entia''<ref>Plural von Ens, ''das Seiende'', also: die Seienden, Existierenden</ref> bezeichnet):<br />
* ''Ens Astrorum'' oder ''Ens Astrale'' (die Gestirnseinflüsse),<br />
* ''Ens Veneni'' (durch den Körper aufgenommenes ''„[[Gift]]“''),<br />
* ''Ens Naturale'' (Vorherbestimmung; Konstitution),<br />
* ''Ens Spirituale'' (Einfluss der ''„Geister“''),<br />
* ''Ens Dei'' (unmittelbarer Einfluss Gottes).<br />
Nach Paracelsus lässt sich jede Krankheit auf eine oder mehrere dieser Ursachen zurückführen. So kann die Wirkung eines Giftes (Ens Veneni) beispielsweise verstärkt werden, wenn es auf eine schwache Konstitution (Ens Naturale) trifft. Zum Erstellen einer korrekten Diagnose muss der Arzt daher die Gesamtheit aller fünf Entia berücksichtigen.<br />
<br />
=== Über die Behandlung und Heilung der Krankheiten ===<br />
Die genannten Ursachen bewirken nach Paracelsus ein Ungleichgewicht von drei fundamentalen, den Körper ausmachenden Grundsubstanzen: Schwefel (Sulphur), Quecksilber (Merkurius) und Salz (Sal).<!-- ACHTUNG: Diese drei Komponenten BITTE NICHT MIT DEN ARTIKELN Schwefel (chemisches Element), Quecksilber (chemisches Element), Salz (Speisesalz, Kochsalz, etc.) VERLINKEN. HIER SIND ALCHMESTISCHE BEGRIFFLICHKEITEN GEMEINT, FÜR DIE NOCH KEINE EIGENEN ARTIKEL EXISTIEREN. DANKE.--><ref>Alle materiellen Erscheinungen sind Ausdruck einer Kombination dieser drei deutlich voneinender verschiedenen Ursubstanzen: „Nun will ich wieder auf ein Beispiel mit dem Holze zurückgreifen. Dieses Holz ist ein Körper. Wenn Du es verbrennst, so ist das, was brennt, der Schwefel, der Rauch das Quecksilber, und was zur Asche wird, ist Salz.“ und „Man findet also da genau 3 Stoffe, die deutlich voneinander geschieden sind. Jeder Körper zerfällt in diese 3 Stoffe, und wenn sie sich auch nicht alle drei deutlich dem Auge darbieten, so gibt es doch künstliche Methoden, um das zu bewirken.“ (Opus Paramirum, Erstes Buch, Kap. 2)</ref> Die Heilung erfolgt durch die Wiederherstellung dieses Gleichgewichts, beispielsweise durch die Verabreichung der jeweiligen Mittel mit den benötigten Eigenschaften.<ref>Kurt Goldammer: ''Zur philosophischen und religiösen Sinngebung von Heilung und Heilmittel bei Paracelsus'', in: Perspektiven der Pharmaziegeschichte. Festschrift Rudolf Schmitz, hrsg. von Peter Dilg zusammen mit Guido Jüttner, Wolf-Dieter Müller-Jahncke und Paul Ulrich Unschuld, Graz 1983</ref><!-- Nähere Erläuterungen zu den 3 Substanzen bitte in ein separates Kapitel oder Artikel (eine grobe Erklärung habe ich einstweilen als Fußnote eingefügt). Es wird sonst zu unübersichtlich. --><br />
<br />
Neben der Inanspruchnahme und Verfeinerung überlieferter Heilmethoden bediente sich Paracelsus der [[Signaturenlehre]] zum Auffinden von Heilmittelträgern und alchemistischer Techniken zur Extraktion der darin enthaltenen Wirkstoffe. Dabei greift Paracelsus auf das grundlegende [[Hermetik|hermetische]] Prinzip der wechselseitigen Übereinstimmungen zwischen dem Menschen als Mikrokosmos und der Welt als Makrokosmos zurück. So würden bereits äußere Eigenschaften wie Form und Farbe von Pflanzen Rückschlüsse auf deren Wirkung zulassen. Beispielsweise sollen herzförmige Blüten gegen Herzkrankheiten, höckrige Wurzeln gegen die Geschwülste des Aussatzes und stachelige Disteln gegen Stechen in der Brust wirken.<br />
<br />
Die Heilmittel sollen den Geschlechtern entsprechend zubereitet werden. Bis auf wenige Ausnahmen seien Männern und Frauen daher geschlechterspezifische Arzneien zu verabreichen.<br />
<br />
Die Interpretation der Ausführungen des Paracelsus ist Gegenstand häufiger Diskussion der Vertreter von traditioneller und alternativer Medizin.<br />
<br />
== Wirkung seiner Lehre ==<br />
Rachel Laudan von der Universität London führt in ''Der Ursprung der modernen Küche''<ref>Rachel Laudan: ''Der Ursprung der modernen Küche''. Spektrum der Wissenschaft, Februar 2001; ISSN 0170-2971</ref> den Wandel von der mittelalterlichen Küche zur modernen westlichen Küche, die sich zeitgleich an allen europäischen Königshöfen vollzog, unmittelbar auf das Wirken von Paracelsus zurück. Eine gesunde Ernährung war auch damals schon wichtig - womöglich sogar wichtiger als heutzutage, da es im Falle einer Erkrankung kaum wirksame Behandlungsmöglichkeiten gab. Die Leibärzte hochgestellter Persönlichkeiten achteten nicht nur auf Schlaf, Bewegung und frische Luft für ihre Schutzbefohlenen, sondern selbstverständlich auch auf deren Essen und Trinken. Die Umsetzung abstrakter Ernährungstheorien in Speisefolgen, die der gehobenen Tafel angemessen waren, erfolgte in enger Abstimmung zwischen Leibarzt und Haushofmeister ("Majordomus"). Die Generation von Ärzten, die Anfang des 17.Jahrhunderts an die Höfe kam, war laut Laudan unverkennbar durch Paracelsus Lehren beeinflusst, auch wenn sich wegen seines schlechten Rufes kaum jemand offen zu ihm bekannte. Seine Überlegungen jedoch, die vier Elemente der Antike ([[Viersäftelehre]]) durch die drei neuen Grundstoffe Sulphur, Merkurius und Sal zu ersetzen, führte zu einem anderen Bild der Verdauungsprozesse. Galt die Verdauung zuvor als "Garen" wie in einem Kochtopf<ref>[[Esskultur des Mittelalters#Ern.C3.A4hrung aus medizinischer Sicht|Wikipedia:Esskultur des Mittelalters]]</ref>, so schien sie durch Paracelsus nun der "Fermentierung" wie bei der Alkoholgärung ähnlicher. Dies wiederum führte zu einem völlig neuen Bild, wie eine gesunde Ernährung auszusehen habe. Vor allem der Zucker wurde aus den Hauptgerichten verbannt und als Süßspeise an das Ende der Speisefolge gesetzt.<br />
<br />
== Paracelsus heute ==<br />
Im Jahre 1952 stiftete das Präsidium des Deutschen Ärztetages die [[Paracelsus-Medaille]] als höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft für verdiente Ärzte.<br />
<br />
Zahlreiche Kliniken sind nach Paracelsus benannt. 2002 wurde die Private Medizinische Universität Salzburg in [[Paracelsus Medizinische Privatuniversität]] Salzburg umbenannt. Auf Initiative dieser Universität fand 1989 auch die erste Paracelsus-Messe in Salzburg statt. Seit 1991 wird unter diesem Namen die größte deutsche Gesundheitsmesse in Wiesbaden organisiert<br />
<br />
Der Paracelsus-Ring der Stadt Salzburg wird für hervorragende wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen verliehen.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Paracelsusring (Villach)]]<br />
* [[Traditionelle Europäische Medizin]]<br />
<br />
== Werke ==<br />
[[Datei:Titel Paracelsus.jpg|thumb|Add caption here|Titelseite Theophrastus Paracelsus (Hans Kayser (Hrsg.)): Labirinthum medicorum (Vom Irrgang der Ärzte)]]<br />
Die wichtigsten alten Ausgaben im Originaltext:<br />
* ''Die große Wundarzney''. Ulm, 1536 (Hans Varnier); Augsburg (Haynrich Stayner (=Steyner)), 1536; Frankfurt/ M. (Georg Raben/ Weygand Hanen), 1536.<br />
* ''Wundt unnd Leibartznei''. Frankfurt/ M., 1549 (Christian Egenolff); 1555 (Christian Egenolff); 1561 (Chr. Egenolff Erben).<br />
* ''Von der Wundartzney: Ph. Theophrasti von Hohenheim, beyder Artzney Doctoris, 4 Bücher''. (Peter Perna), 1577.<br />
* ''Kleine Wundartzney''. Basel (Peter Perna), 1579.<br />
* ''Opus Chirurgicum, Bodenstein'', Basel, 1581.<br />
* Husersche Quartausgabe (medizinische und philosophische Schriften), Basel, 1589.<br />
* Chirurgische Bücher und Schriften (Huser), Basel, 1591 und 1605 (Zetzner).<br />
* Straßburger Ausgabe (medizinische und philosophische Schriften), 1603.<br />
* ''Kleine Wund-Artzney''. Straßburg (Ledertz) 1608.<br />
* ''Opera omnia medico-chemico-chirurgica'', Genevae, Vol 3, 1658.<br />
* ''Philosophia magna, tractus aliquot'', Cöln, 1567.<br />
* ''Philosophiae et Medicinae utriusque compendium'', Basel, 1568.<br />
* ''Liber de [[Nymphe|nymphis]], [[Elfen|sylphis]], [[Zwerg (Mythologie)|pygmaeis]] et [[Molch|salamandris]] et de caeteris spiritibus'' Basel 1590<br />
* ''Labyrinthus medicorum (Vom Irrgang der Aerzte)'', Insel-Buecherei Nr. 366, Insel-Verlag zu Leipzig (Hans Kayser)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Udo Benzenhöfer: ''Paracelsus''. Rowohlt TB, Reinbek bei Hamburg, 3. Aufl. 2003; ISBN 3-499-50595-9.<br />
* Udo Benzenhöfer: ''Studien zum Frühwerk des Paracelsus im Bereich Medizin und Naturkunde''. Klemm & Oelschläger, Münster 2005; ISBN 3-932577-91-4<br />
* [[Heinrich Schipperges]]: ''Paracelsus'', in: Exempla historica. Epochen der Weltgeschichte in Biographien, Bd.23. Fischer Tb.: Frankfurt/M. 1983, S.139-162.<br />
* Dietrich von Engelhardt: ''Paracelsus im Urteil der Naturwissenschaften und Medizin des 18. und 19. Jahrhunderts.'' Karl F. Haug Fachbuchverlag, Heidelberg 2001; ISBN 3-8304-5096-6<br />
* Heinrich Haeser: ''Lehrbuch der Geschichte der Medicin und der epidemischen Krankheiten''. Druck und Verlag von Friedrich Mauke, [[Jena]] 1853<br />
* [[Sergius Golowin]]: ''Paracelsus – Mediziner – Heiler – Philosoph''. Schirner Verlag Darmstadt, 1. Aufl. 2007; ISBN 978-3-89767-571-1.<br />
* Gunhild Pörksen: ''Philosophie der Großen und der Kleinen Welt. Aus der <Astronomia Magna>'' Schwabe Verlag, Basel, 2008; ISBN 978-3-7965-2511-7<br />
* Otto Lindner: ''Theophrastus Paracelsus als Bekämpfer des Papsttums''. Berlin 1845, 31 Seiten ([http://books.google.de/books?id=sMcAAAAAcAAJ&pg=PA1 Volltext]).<br />
* {{BBKL|p/paracelsus|band=6|autor=Johannes Schaber|spalten=1502-1528}}<br />
* {{ADB|12|675|683|Hohenheim, Philipp Theophrast von|[[Hugo Delff]]|ADB:Paracelsus}}<br />
* {{NDB|20|61|64|Paracelsus|Wolf-Dieter Müller-Jahncke|11859169X}}<br />
<br />
;Belletristik<br />
* [[Erwin Guido Kolbenheyer]]: ''[[Paracelsus. Roman-Trilogie|Paracelsus]].'' 3 Bde., München 1927–28.<br />
* [[Rosemarie Schuder]]: ''Paracelsus und Der Garten der Lüste.'' Rütten & Loening, Berlin 1976<br />
* Gerhard Eis: ''Zum deutschen Wortschatz des Paracelsus'', Zeitschrift für deutsche Wortforschung, Neue Folge, 4 (1963), S. 146–152.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Paracelsus}}<br />
{{Wikisource|Paracelsus}}<br />
{{Wikiquote|Paracelsus}}<br />
* {{DNB-Portal|11859169X}}<br />
* {{Zeno-Autor|Philosophie/M/Paracelsus}}<br />
* {{HLS|12196}}<br />
* [http://docnum.u-strasbg.fr/cdm/search/searchterm/Paracelse/order/creato Digitalisierte Werke von Paracelsus] SICD der Universitäten von Strasbourg<br />
* [http://sunny.biblio.etc.tu-bs.de:8080/FAM?PPN=492088861 Sämtliche Werke Abt. 1 (Medizinische, naturwissenschaftliche und philosophische Schriften)] Digitale Bibliothek der Universitätsbibliothek Braunschweig<br />
* [http://www.paracelsus.unizh.ch/index_g.html Das Zürcher Paracelsus-Projekt] mit zwei Bänden der Huser-Edition und Paracelsus-Lexikon<br />
* [http://www.philological.bham.ac.uk/bibliography/p.html Nachweis lateinischer Paracelsus-Werke im Internet] in der [[Analytic Bibliography of Online Neo-Latin Texts]]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=11859169X|LCCN=n/80/120959|VIAF=12313247}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Paracelsus}}<br />
[[Kategorie:Paracelsus| ]]<br />
[[Kategorie:Mediziner (16. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Astrologe]]<br />
[[Kategorie:Alchemist]]<br />
[[Kategorie:Mystiker]]<br />
[[Kategorie:Hermetiker]]<br />
[[Kategorie:Philosoph der Frühen Neuzeit]]<br />
[[Kategorie:Universalgelehrter]]<br />
[[Kategorie:Walhalla]]<br />
[[Kategorie:Pseudonym]]<br />
[[Kategorie:Person (Basel)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1493]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1541]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Paracelsus<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Hohenheim, Theophrast Bombast von; Hohenheim, Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von; Bombast von Hohenheim, Philipp Theophrastus (wirklicher Name); Bombast von Hohenheim, Philipp Theophrast; Paracelsus, Aureolus Bombastus; Hohenheim, Theophrast von; Hohenheim, Philipp Theophrast<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Arzt, Alchemist, Astrologe, Naturforscher, Mystiker, Laientheologe und Philosoph<br />
|GEBURTSDATUM=unsicher: 10. November 1493<br />
|GEBURTSORT=[[Egg SZ|Egg bei Einsiedeln]]<br />
|STERBEDATUM=24. September 1541<br />
|STERBEORT=[[Salzburg]]<br />
}}</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Silikone&diff=114953177Silikone2013-03-04T11:03:59Z<p>212.117.116.190: /* Silikonharz */</p>
<hr />
<div>'''Silikone''' (auch Silicone; Einzahl: das Silikon oder Silicon), chemisch genauer '''Poly(organo)siloxane''', ist eine Bezeichnung für eine Gruppe synthetischer [[Polymer]]e, bei denen [[Silicium]]atome über [[Sauerstoff]]atome verknüpft sind. Die Bezeichnung „Silikone“ wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem englischen Chemiker [[Frederic Stanley Kipping]] (1863–1949) eingeführt. Silikon (engl.: {{lang|en|silicone}}) darf nicht mit [[Silicium]] (engl.: {{lang|en|silicon}}) verwechselt werden. Die im Englischen ähnliche Schreibweise führt oft zu falschen Übersetzungen (vgl. [[Falscher Freund]]).<br />
<br />
Es können [[Molekül]]ketten und/oder -netze auftreten. Die restlichen freien [[Valenzelektron]]en des Siliciums sind dabei durch Kohlenwasserstoffreste (meist [[Methylgruppe]]n) abgesättigt. Silikone gehören damit zur Gruppe der [[Siliciumorganische Verbindungen|Siliciumorganischen Verbindungen]].<br />
<br />
Aufgrund ihres typisch anorganischen Gerüsts einerseits und der organischen Reste andererseits nehmen Silikone eine Zwischenstellung zwischen anorganischen und organischen Verbindungen ein, insbesondere zwischen [[Silikate]]n und organischen [[Polymer]]en. Sie sind in gewisser Weise [[Hybride]] und weisen ein einzigartiges Eigenschaftsspektrum auf, das von keinem anderen Kunststoff erreicht wird.<br />
<br />
In der Natur kommen ausschließlich anorganische Siliciumverbindungen vor, nämlich [[Siliciumdioxid]], [[Silicat]]e und [[Kieselsäure]]. Alle anderen Siliciumverbindungen einschließlich der Silikone sind synthetischen Ursprungs. ''Natürliche Silikone'' gibt es daher ausschließlich in der Sprache der [[Werbung]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts experimentierte der englische Chemiker [[Frederic Stanley Kipping]] mit Silicium und seinen Verbindungen. Er stellte zunächst eine große Anzahl an Silicium-Kohlenstoffverbindungen her und entdeckte dabei harzartige Produkte, die er als „silicon ketones“ bezeichnete. Der US-amerikanische Chemiker [[Eugene G. Rochow]] und der deutsche Chemiker [[Richard Müller (Chemiker)|Richard Müller]] fanden im Jahre 1940 nahezu gleichzeitig eine Möglichkeit zur großtechnischen Herstellung der [[Chlormethylsilane]], der wichtigsten Vorprodukte zur Herstellung der Silikone. Das Verfahren wird heute als [[Müller-Rochow-Synthese]] bezeichnet.<br />
<br />
Richard Müller führte seine Experimente in der Radebeuler [[Chemische Fabrik v. Heyden|Chemischen Fabrik v. Heyden]] durch, dem späteren Arzneimittelwerk Dresden.<br />
<br />
{{Zitat|Allerdings war diese Entdeckung eher ein Zufallsprodukt. Ich hatte im Jahr 1932 die Idee, einen künstlichen Nebel zu erfinden, um ganze Städte damit einzuhüllen, falls es jemals wieder einen Krieg geben würde. Damals gab es ja noch kein Radar. Doch heraus kam immer nur ein schneeweißes Gas. Nach jahrelangen Versuchen – inzwischen schrieben wir das Jahr 1941 – führte ich die Untersuchungen in eine andere Richtung fort. Da entdeckte ich schließlich eine zähe weiße Masse – das Silikon.|Richard Müller}}<br />
<br />
Trotz großer Probleme in der damaligen sowjetischen Besatzungszone und in der [[DDR]] gelang es Müller im „Schwerchemikalienwerk der Heyden AG“ in [[Nünchritz]], eine Silikonproduktion in Gang zu setzen und die Gründung eines „Instituts für Silikonchemie“ zu veranlassen. Schließlich erkannte die DDR-Führung die Bedeutung des Silikons und damit Richard Müllers. So wurde ihm 1951 der Nationalpreis verliehen. <br />
<br />
Heute gehört das Nünchritzer Werk zur [[Wacker Chemie AG]]. Nach völligem Neubau der Anlagen werden wieder Silikone und weitere Produkte hergestellt.<br />
<br />
Die Weltproduktion an Silikonen steigt ständig. Wurden 1974 ca. 130.000&nbsp;t produziert, so waren es 1986 etwa 430.000&nbsp;t. Der größere Teil der erzeugten Menge entfällt auf Silikonelastomere. Die andere Menge sind Silikonflüssigkeiten und -fette sowie Silikonharze und Spezialprodukte. Neuere Entwicklungen betreffen den Einsatz neuer Monomere mit organofunktionellen Gruppen (Chloraromaten, Estern, Epoxiden, Vinyl-, Allyl-, Amino-, Carboxy- oder Alkoxygruppen), die Einbeziehung von Silazanen, Boraten, Carboranen, von Silanen mit leicht hydrolysierbaren Gruppen (Alkoxy) für Haftvermittler, von Sulfonsäuregruppen für Silikontenside usw.<br />
<br />
== Struktur ==<br />
Silikone bestehen aus einzelnen Siloxaneinheiten. Dabei sind die Siliciumatome, die durch das Ausbilden von Bindungen zu Sauerstoff ihr [[Oktett (Elektronenschale)]] nicht erreichen, mit organischen Resten abgesättigt.<br />
<br />
Die Zusammensetzung der Siloxaneinheit ergibt sich unter Berücksichtigung der Tatsache, dass jedes Sauerstoffatom als Brückenglied zwischen je zwei Siliciumatomen liegt:<br />
R<sub>n</sub>SiO<sub>(4–n)/2</sub> (n=0, 1, 2, 3), d.&nbsp;h., dass eine Siloxaneinheit ein bis vier weitere Substituenten aufweisen kann, je nach Anzahl der frei gebliebenen Valenzen am Sauerstoff. Siloxaneinheiten können also mono-, di-, tri- und tetrafunktionell sein.<br />
In symbolischer Schreibweise stellt man dies durch die Buchstaben M (mono), D (di), T (tri) und Q (quatro) dar: [M]=R<sub>3</sub>SiO<sub>1/2</sub>, [D]=R<sub>2</sub>SiO<sub>2/2</sub>, [T]=RSiO<sub>3/2</sub> und [Q]=SiO<sub>4/2</sub>.<br />
Ein aus Q-Einheiten konstituiertes Netzwerk entspräche [[Quarzglas]].<br />
<br />
Wie bei den organischen Polymeren basiert die Vielzahl der möglichen Verbindungen darauf, dass verschiedene Siloxaneinheiten im Molekül miteinander verknüpft werden können. Angelehnt an die Systematik der organischen Polymere kann man folgende Gruppen unterscheiden:<br />
<br />
[[Datei:Dimethylpolysiloxan.png|thumb|Poly(dimethylsiloxan)]]<br />
* Lineare Polysiloxane mit der Bauform [MD<sub>n</sub>M] bzw. R<sub>3</sub>SiO[R<sub>2</sub>SiO]<sub>n</sub>SiR<sub>3</sub> (Bsp. Poly(dimethylsiloxan))<br />
* Verzweigte Polysiloxane die als verzweigende Elemente trifunktionelle oder tetrafunktionelle Siloxaneinheiten aufweisen. Bauform [M<sub>n</sub>D<sub>m</sub>T<sub>n</sub>]. Die Verzweigungsstelle(n) ist/sind dabei entweder in eine Kette oder einen Ring eingebaut.<br />
* Zyklische Polysiloxane sind ringförmig aus difunktionellen Siloxaneinheiten aufgebaut. Bauform [Dn].<br />
* Vernetzte Polysiloxane in dieser Gruppe sind ketten- oder ringförmige Moleküle mit Hilfe von tri- und tetrafunktionellen Siloxaneinheiten zu planaren oder dreidimensionalen Netzwerken verknüpft. Für den Aufbau hochmolekularer Silikone sind Kettenbildung und Vernetzung die dominierenden Prinzipien.<br />
<br />
Silikone lassen sich weiter nach den am Silicium gebundenen Substituenten gliedern. Das Siloxangerüst kann verschiedene Kohlenwasserstoffe beinhalten, siliciumfunktionelle und organofunktionelle Gruppen können vorhanden sein. Eine Unterteilung in nicht-, silicium- oder organofunktionelle ist daher zweckmäßig.<br />
<br />
== Herstellung ==<br />
Ausgangsmaterialien zur Herstellung sind staubfein gemahlenes [[Silicium]] (Si) und [[Methylchlorid]] (CH<sub>3</sub>Cl). Diese werden unter Verwendung von Kupfer als Katalysator bei ca. 300&nbsp;°C in Fließbettreaktoren zu Chlormethylsilanen umgesetzt ([[Müller-Rochow-Synthese]]). Durch [[fraktionierte Destillation]] werden die Chlormethylsilane getrennt in:<br />
* [[Trimethylchlorsilan]] (CH<sub>3</sub>)<sub>3</sub>SiCl<br />
* [[Dimethyldichlorsilan]] (CH<sub>3</sub>)<sub>2</sub>SiCl<sub>2</sub><br />
* [[Methyltrichlorsilan]] CH<sub>3</sub>SiCl<sub>3</sub><br />
* [[Tetramethylsilan]] (CH<sub>3</sub>)<sub>4</sub>Si<br />
* [[Tetrachlorsilan]] SiCl<sub>4</sub><br />
<br />
Prinzipiell gleichartig verläuft die Synthese der Chlorphenylsilane (Phenylchlorsilane) aus Silicium und [[Chlorbenzol]] in Gegenwart von Kupfer oder Silber.<br />
<br />
Durch Hydrolyse der Organochlorsilane bilden sich [[Silanole]], welche bei erhöhter Temperatur und in Gegenwart von Katalysatoren direkt polykondensiert oder nach Überführung in Cyclosiloxane zu dem gewünschten Endprodukt polymerisiert werden.<br />
Beispielsweise erfolgt die Synthese von [[Polydimethylsiloxan]] aus [[Dimethyldichlorsilan]] und [[Trimethylchlorsilan]] als endständige Gruppen:<br />
:<math>\mathrm{(CH_3)_3SiCl + n\ (CH_3)_2SiCl_2 + ClSi(CH_3)_3 + (n+1) \ H_2O \longrightarrow}</math> <math>\mathrm{(CH_3)_3Si{-}O{-}[Si(CH_3)_2{-}O]_n{-}Si(CH_3)_3+ (2n+2)\ HCl}</math><br /><br />
Für die Herstellung spezieller Silikone finden auch die Addition von Silanen oder Siloxanen mit Si–H-Bindungen an ungesättigten Kohlenwasserstoffe (Hydrosilylierung), die Substitution von Chloratomen durch Grignard-Reagentien oder andere Metallorganyle sowie die Substitution von siliciumgebundenen Wasserstoffatomen technische Anwendung.<br />
<br />
Silikonharze werden durch hydrolytische Kondensation verschiedener Silicium-Vorläufer hergestellt. Bei ersten Produktionsverfahren wurden Natriumsilikat und diverse Chlorsilane als Ausgangsmaterialien verwendet. Obschon diese Stoffe sehr günstig sind, erwies sich die Kontrolle der Reaktionsprodukte als sehr schwierig. Neuere Prozesse setzen weniger reaktives [[Tetraethylorthosilikat]] (TEOS) oder [[Ethylpolysilikate]] sowie verschiedene [[Siloxane|Disiloxane]] als Startmaterialien ein.<br />
<br />
[[Gießharz]]e lassen sich durch radikalische [[Pfropfcopolymerisation]] von Silikonen mit [[Styrol]], [[Acrylnitril]], [[Vinylacetat]] und anderen [[Olefine]]n herstellen.<br />
<br />
Die größten Silikonproduzenten weltweit sind:<br />
* [[Dow Corning]]<br />
* [[Wacker Chemie]]<br />
* [[Shin-Etsu Chemical]]<br />
* [[Momentive Performance Materials]]<br />
<br />
== Nomenklatur ==<br />
Die Bezeichnung Silikone leitet sich vom englischen „silicon ketone“ ab. Einfache lineare Silikone sind nach dem Schema (R<sub>2</sub>SiO)n aufgebaut und R<sub>2</sub>SiO entspricht der allgemeinen Formel für Ketone R<sub>2</sub>C=O. Da Si–O-Doppelbindungen jedoch nicht stabil sind, ist diese Ableitung rein formal.<br />
Si–O–Si-Bindungen, auf denen die Silikone beruhen, werden als Siloxanbindung bezeichnet. Silikone sind daher Polyorganosiloxane.<br />
<br />
Ein Polymer mit der allgemeinen Formel (CH<sub>3</sub>)<sub>3</sub>–Si–O–[(CH<sub>3</sub>)<sub>2</sub>Si-O]<sub>n</sub>–Si–(CH<sub>3</sub>)<sub>3</sub> wird als Poly(dimethylsiloxan) bezeichnet.<br />
Nach den IUPAC-Regeln zur Benennung linearer organischer Polymere müsste die Verbindung eigentlich Poly[oxy(dimethylsilylen)], nach den vorläufigen Regeln für anorganische Makromoleküle catena-Poly[(dimethylsilicium)-m-oxo] genannt werden. Der internationale [[Freiname]] der Verbindung lautet [[Dimeticon]].<br />
<br />
== Produktklassen der Silikone ==<br />
<br />
=== Silikonflüssigkeit und Silikonfett ===<br />
<br />
→ Hauptartikel: [[Silikonöle]]<br />
<br />
Silikonflüssigkeiten sind klare, farblose, neutrale, geruchsfreie, hydrophobe Flüssigkeiten mit einer [[Molekülmasse]] von (162 bis 150.000)&nbsp;g/mol, einer Dichte von (0,76 bis 1,07)&nbsp;g/cm³ und [[Viskosität]]en von (0,6 bis 1.000.000) m[[Pascal (Einheit)|Pa]]·s. Silikonflüssigkeiten weisen eine niedrige Oberflächenspannung von 21,5&nbsp;mN/m (bei 25&nbsp;°C) oder weniger auf. Sie sind auch an der Luft dauerwärmebeständig bis ca. 180&nbsp;°C. Ihr Stockpunkt liegt je nach Viskosität bei (−80 bis −40)&nbsp;°C. <br />
Silikonflüssigkeiten weisen zwischen −60&nbsp;°C und bis 200&nbsp;°C Schmiereigenschaften auf. Die Schmierfähigkeit ist geringer als die von Mineralölen und anderen Schmierstoffen. Sie neigen nicht zum Verharzen. <br />
Silikonflüssigkeiten sind löslich in [[Benzol]], [[Toluol]], [[Aliphat]]en und chlorierten Kohlenwasserstoffen. Sie sind wenig beständig gegen starke anorganische Säuren und Basen.<br />
Wie alle Silikone sind sie sehr gut gasdurchlässig.<br />
<br />
Silikonflüssigkeiten werden für [[Entschäumer]]formulierungen, als Hydraulikflüssigkeit, als Formtrennmittel, als Inhaltsstoff für spezielle Druckfarben, zum Hydrophobieren von Glas (z.&nbsp;B. in der Pharmazie), Keramik, Textilien, Leder usw., als Gleitmittel für die Kunststoffverarbeitung, Schmiermittel in Kunststoffgetrieben, Poliermittelzusatz für Autolacke, Leder und Möbel, zur Verhütung des Ausschwimmens von Pigmenten in pigmentierten Lacken, als [[Manometer]]flüssigkeit, Bestandteil von Metallputzmitteln, Sammler bei [[Flotation]]sprozessen usw. verwendet.<br />
<br />
Im Fahrzeugbau werden Silikonflüssigkeiten höherer [[Viskosität]] als Fluide zur [[Drehmoment]]übertragung mit automatischem Drehzahlausgleich in [[Visco-Kupplung]]en als Achs- oder/und (in Verbindung mit einem) [[Differentialgetriebe|Zentraldifferential]] eingesetzt.<br />
<br />
Silikonflüssigkeiten spielen eine wichtige Rolle als elektrische Isolierstoffe ([[Dielektrikum|Dielektrika]]), (z.&nbsp;B. in Transformatoren), als [[Diffusionspumpe]]nöle, Heizflüssigkeiten und Dämpfungsmittel. <br />
<br />
In Medizin und Kosmetik dienen Silikonflüssigkeiten als Bestandteil von Kosmetika, Hautschutzsalben, Salbengrundlagen, Implantaten, zur Frisurstabilisierung, als Fixateur für Duftstoffe u.&nbsp;a.<br />
<br />
Weitere Verwendungen sind Massageöle sowie Gleitmittel und Behandlungsmittel für [[Kondom]]e und [[Latexkleidung]].<br />
<br />
Durch Zugabe von Konsistenzreglern und Füllstoffen lassen sich aus den Silikonflüssigkeiten Silikonpasten bzw. Silikonfette herstellen. Silikonpasten finden als Schutz- und Dichtungspasten für empfindliche Metall- und Apparateteile Verwendung, Silikonfette als Schmiermittel bei tiefen, hohen bzw. stark schwankenden Temperaturen, solche auf der Basis von Polymethylphenylsiloxanen beispielsweise im Bereich von −70&nbsp;°C bis 230&nbsp;°C.<br />
<br />
=== Silikonkautschuk und Silikonelastomere ===<br />
<br />
Silikonkautschuke sind in den gummielastischen Zustand überführbare Massen, welche Poly(organo)siloxane enthalten, die für Vernetzungsreaktionen zugängliche Gruppen aufweisen. Als solche kommen vorwiegend Wasserstoffatome, [[Hydroxygruppe]]n und [[Vinylgruppe]]n in Frage, die sich an den Kettenenden befinden, aber auch in die Kette eingebaut sein können. Silikonkautschuke enthalten verstärkende Stoffe und Füllstoffe, deren Art und Menge das mechanische und chemische Verhalten der durch die Vernetzung entstehenden Silikonelastomere deutlich beeinflussen. Silikonkautschuke können mit geeigneten Pigmenten gefärbt werden.<br />
<br />
Man unterscheidet nach der notwendigen Vernetzungstemperatur zwischen kalt- (RTV) und heißvernetzenden (HTV) Silikonkautschuken (RTV = raumtemperatur vernetzend, HTV = hochtemperatur vernetzend).<br />
HTV-Silikon-Kautschuke sind plastisch verformbare Materialien. Sie enthalten sehr oft organische Peroxide für die Vernetzung. Die daraus durch die Vernetzung bei hoher Temperatur hergestellten Elastomere sind wärmebeständige, zwischen −40 und 250&nbsp;°C elastische Produkte, die z.&nbsp;B. als hochwertige Dichtungs-, Dämpfungs-, Elektroisolierbauteile, Kabelummantelungen und dergleichen verwendet werden.<br />
<br />
Beschichtungen auf Silikonbasis dienen auch dazu, [[Polyamide#Nylon|Nylon]]stoffe luftundurchlässig und [[Ultraviolettstrahlung|UV]]-beständiger zu machen. <br />
[[Datei:Napfkuchen-Form.jpg|thumb|Backform aus Silikon (blau)]]<br />
[[File:Eiswuerfelform-silikon.jpg|thumb|Eiswürfelformen aus Silikon]]<br />
[[File:Muffin-form-silikon.jpg|thumb|Muffin-Backformen aus Silikon]]<br />
Ein anderer Vernetzungsmechanismus besteht in einer meist durch Edelmetallverbindungen katalysierten Addition von Si–H-Gruppen an siliciumgebundene [[Vinylgruppe]]n, die beide in die Polymerketten bzw. an deren Ende eingebaut sind. Seit 1980 hat sich die darauf aufbauende Flüssigkautschuk-Technologie (LSR = {{lang|en|Liquid Silicone Rubber}}) etabliert. <br />
Die Silikonkautschuk-Komponenten, die im Unterschied zu den oben beschriebenen HTV-Kautschuken eine niedrigere Viskosität aufweisen und somit pumpbar sind, werden mit geeigneten Misch- und Dosiermaschinen dosiert, gemischt und meistens in Spritzgießautomaten verarbeitet. Diese Technologie erlaubt durch die kurze Vernetzungsdauer der Kautschuke hohe Taktraten.<br />
<br />
Eine sehr verbreitete Anwendung dieser Technologie ist die Fertigung der Mundteile aller Arten von Babysaugern ([[Schnuller]]). Elastische [[Backform]]en sind eine neuere Anwendung der hitzebeständigen Silikonelastomere.<br />
<br />
Bei den RTV-Silikonkautschuken lassen sich Ein- und Zweikomponentensysteme unterscheiden. Die erste Gruppe (RTV-1) vernetzt bei Raumtemperatur unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit, wobei die Vernetzung durch Kondensation von SiOH-Gruppen unter Bildung von Si–O-Bindungen erfolgt. Die SiOH-Gruppen werden durch Hydrolyse von SiX-Gruppen einer intermediär aus einem Polymer mit endständigen OH-Gruppen und einem sogenannten Vernetzer R–SiX3 (X = –O–CO–CH3, –NHR) entstehenden Spezies gebildet. Bei Zweikomponentenkautschuken (RTV-2) werden als Vernetzer z.&nbsp;B. Gemische aus Kieselsäureestern (z.&nbsp;B. Ethylsilicat) und [[zinnorganische Verbindungen]] verwendet, wobei als Vernetzungsreaktion die Bildung einer Si–O–Si-Brücke aus Si–OR und Si–OH durch Alkoholabspaltung erfolgt.<br />
[[Datei:Caulking.jpg|thumb|Typischer Silikondichtstoff. Bei geringerem Kieselsäuregehalt lässt sich dieser Stoff auch flüssig gestalten.]]<br />
Eine verbreitete Verwendung von Silikonelastomeren findet sich im [[Baugewerbe]] als [[Dichtstoff]] zum Füllen von [[Fuge (Bauwesen)|Fugen]] (siehe auch: [[Silikonfuge]], [[Schott|Abschottungen]]). Dort werden sie aber auch zur Herstellung von Abform- und Vergussmassen und als Beschichtungsmassen für Gewebe verwendet. <br />
<br />
Im [[Kunstguss]] wird Silikonkautschuk zur Herstellung einer Negativform für den späteren Abguss von [[Skulptur]]en und [[Relief (Kunst)|Reliefs]] verwendet. Es zeichnet sich durch die Abzeichnungsgenauigkeit von Oberflächendetails aus und ist beim Aushärten der gegossenen Form praktisch schrumpffrei. Im Rahmen der [[Rapid Prototyping|Rapid-Prototyping]]-Technologien werden Silikone zur Herstellung von Formen verwendet. In diesen Formen werden Prototypen oder Kleinserienteile gegossen. <br />
<br />
In der [[Zahnmedizin]] sind additions- (A-Silikone) und kondensationsvernetzende (K-Silikone) bei der Herstellung von Präzisionsmodellen unerlässlich für die exakte Abformung der Zahnreihen und des Kiefers. <br />
<br />
In der Orthopädietechnik werden Silikone zur Herstellung von Linern oder Protheseninnenschäften, aber auch für die Fertigung von Exoprothesen wie [[Brustimplantat|Brustprothesen]] genutzt.<br />
<br />
=== Silikonharz ===<br />
[[Datei:Silicone resin.svg|miniatur|Silikonharz mit R = CH<sub>3</sub>, H oder OH]]<br />
Die gewöhnlich in der Technik verwendeten Silikonharze sind vernetzte Polymethylsiloxane oder Polymethylphenylsiloxane, deren Elastizität und Wärmebeständigkeit mit dem Gehalt an Phenylgruppen steigt. Reine Methylsilikonharze sind relativ spröde und mäßig wärmebeständig. Die Dauerwärmebeständigkeit von Silikonharzen ist hoch (180 bis 200&nbsp;°C), die günstigen [[Dielektrikum|dielektrischen Werte]] sind bis 300&nbsp;°C weitgehend temperaturunabhängig. Ein Methylphenylsilikonharz kann 10.000&nbsp;Stunden, ein Epoxid- oder Alkydharz dagegen nur wenige Std. bei 200&nbsp;°C beansprucht werden.<br />
<br />
Silikonharze gelangen gewöhnlich in vorkondensierter Form in den Handel. Werden sie zu Lacken verarbeitet, löst man sie in organischen Lösungsmitteln. Zum Teil werden sie auch mit organischen Harzen, z.&nbsp;B. Alkyd- und Polyesterharzen, kombiniert. Als Silikonkombinationsharze bezeichnet man auch Copolymerisate aus niedermolekularen, hydroxyfunktionellen Silikonen mit Polyestern, Alkyd- und Acrylharzen, die zu sogenannten Silikonemaille, einer dekorativen, hitzebeständigen Beschichtung für Küchengeräte etc. verarbeitet werden. Zur Erzeugung von Pressmassen und Laminaten werden Silikonharze mit geeigneten Füllstoffen wie Glasfasern, Quarzmehl, Glimmer usw., ggf. auch Farbpigmenten abgemischt. Da Silikonharze generell mit Hilfe von Kondensationskatalysatoren und bei erhöhter Temperatur kondensiert (gehärtet) werden müssen, kann man sie den Einbrennharzen zuordnen. Bei Temperaturen zwischen 250&nbsp;°C und 600&nbsp;°C zersetzt sich das Silikonharz unter Bildung von Kieselsäure. Diese gibt ggf. mit den beigemischten Pigmenten (Zinn, Aluminium) einen beständigen, korrosionsschützenden Oberflächenfilm, z.&nbsp;B. zum Rostschutz bei Auspuffrohren. Mit gelösten oder pulverförmigen Silikonharzen oder Silikonaten wie Natriummethylsilikonat [H<sub>3</sub>C–Si(OH)<sub>2</sub>ONa] werden Mauern wasserabweisend gemacht, ohne deren Poren zu verstopfen und die Atmung zu behindern. Mit letzterem entsteht bei Einwirkung von Säuren (atmosphärische Kohlensäure genügt) ein vernetztes Silikon (und Natriumcarbonat).<br />
<br />
Eine Spezialanwendung ist das [[Plastination]] genannte Konservierungsverfahren, wobei das Wasser in den Zellen von biologischen Objekten durch Silikonharz ersetzt wird, das anschließend mit einem „Gashärter“ ausgehärtet wird. <br />
lol<br />
Weiterhin finden Silikonharze Einsatz als wirksame Additive in [[Entschäumer]]n.<br />
<br />
=== Fluorsilikone ===<br />
Fluorsilikone sind temperatur- und oxidationsbeständige Silikone, bei denen die Methyl- durch Fluoralkylgruppen ersetzt sind. Die Fluorsilikone haben eine noch höhere Oxidations- u. Chemikalienbeständigkeit als die Silikone, sind unlöslich in Wasser, Kohlenwasserstoffen und Chlorkohlenwasserstoffen, beständig zwischen −60 und +290&nbsp;°C, in Form von Ölen, Fetten, Pasten und dergleichen erhältlich.<br />
Sie werden vor allem als Schmiermittel für extreme Temperaturen, Entschäumer, Kompressorenöle, Hydrauliköle und Dämpfungsmedien verwendet.<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
Im Jahr 2004 wurde von dem Chemiker [[Stefan Seeger]] eine neuartige [[Supramolekulare Chemie|supramolekulare]] Silikonstruktur entwickelt. Es handelt sich um [[Silikonnanofilamente|Nanofilamente]], die aus der Gasphase oder organischen Lösungsmitteln auf Oberflächen entstehen, sofern geeignete Konzentrationen aus Trichlorsilanen und Wasser eingestellt sind. Diese Nanofilamente haben eine Dicke im Bereich von 10 bis 20&nbsp;nm und eine Länge von 50 bis ca. 150&nbsp;nm. [[Silikonnanofilamente]] verändern die Oberflächeneigenschaften vollständig. So besitzen diese Oberflächen superhydrophobe Eigenschaften und, sofern sie anschließend fluoriert werden, gleichzeitig superoleophobe Eigenschaften, d.&nbsp;h., sie sind gleichzeitig extrem wasser- und ölabweisend.<br />
<br />
== Literatur == <br />
* Reinhard Schliebs, Jürgen Ackermann: ''Chemie und Technologie der Silicone I.'' In: ''Chemie in unserer Zeit.'' 21, Nr. 4, {{ISSN|0009-2851}}, 1987, S. 121–127.<br />
* Jürgen Ackermann, Volker Damrath: ''Chemie und Technologie der Silicone II: Herstellung und Verwendung von Siliconpolymeren.'' In: ''Chemie in unserer Zeit'' 23, Nr. 3, {{ISSN|0009-2851}}, 1989, S. 86–99.<br />
<br />
[[Kategorie:Stoffgruppe]]<br />
[[Kategorie:Kunstharz]]<br />
[[Kategorie:Arzneistoff]]<br />
[[Kategorie:Siliciumverbindung| Silikone]]<br />
[[Kategorie:Isolierstoff]]<br />
[[Kategorie:Dichtmaterial]]<br />
<br />
[[ar:سيليكون]]<br />
[[bg:Силикон]]<br />
[[bs:Silikon]]<br />
[[ca:Silicona]]<br />
[[cs:Silikon]]<br />
[[da:Silikone]]<br />
[[en:Silicone]]<br />
[[eo:Silikono]]<br />
[[es:Silicona]]<br />
[[eu:Silikona]]<br />
[[fa:سیلیکون]]<br />
[[fi:Silikoni]]<br />
[[fr:Silicone]]<br />
[[he:סיליקון (תרכובת)]]<br />
[[hi:सिलिकोन]]<br />
[[hu:Szilikon]]<br />
[[id:Silikone]]<br />
[[it:Siliconi]]<br />
[[ja:シリコーン]]<br />
[[ko:실리콘 (중합체)]]<br />
[[lv:Silikoni]]<br />
[[ml:പോളി സൈലോക്സേൻ]]<br />
[[nl:Silicone]]<br />
[[no:Silikoner]]<br />
[[pl:Silikony]]<br />
[[pt:Silicone]]<br />
[[ru:Силиконы]]<br />
[[sl:Silikon]]<br />
[[sr:Силикон]]<br />
[[sv:Silikon]]<br />
[[th:ซิลิโคน]]<br />
[[tr:Silikon]]<br />
[[uk:Силікони]]<br />
[[war:Silikona]]<br />
[[zh:矽氧樹脂]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=26._Februar&diff=9822108126. Februar2012-01-11T10:08:33Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>Der '''26. Februar''' ist der 57. Tag des [[Gregorianischer Kalender|Gregorianischen Kalenders]], somit bleiben 308 Tage (in [[Schaltjahr]]en 309 Tage) bis zum Jahresende.'''Und jodok der king ist dann geboren yeeeeeeah.......''' <br />
{{Kalender Jahrestage|Februar}}<br />
<br />
== Ereignisse ==<br />
=== Politik und Weltgeschehen ===<br />
<br />
[[Datei:155 Valentinianus I.jpg|thumb|left|100px|364: Valentinian&nbsp;I.]] <br />
<br />
* {{0}}[[364]]: [[Valentinian I.]] wird [[17. Februar|neun Tage]] nach dem Tod [[Jovian]]s von den Truppen zum [[Römisches Reich|römischen]] Kaiser proklamiert. <br />
<br />
[[Datei:BeneventoVillani.jpg|miniatur|140px|1266: Schlacht bei Benevent]]<br />
<br />
* [[1266]]: [[Karl I. (Neapel)|Karl von Anjou]], den Papst [[Clemens IV.]] insgeheim mit [[Königreich beider Sizilien|Sizilien]] als päpstlichem Lehen ausgestattet hat, siegt in der [[Schlacht bei Benevent]], bei welcher König [[Manfred (Sizilien)|Manfred von Sizilien]] zu Tode kommt.g'''ay gay gay gay'''<br />
* [[1376]]: Während eines Turniers zur [[Fasnacht]] auf dem [[Münsterplatz (Basel)|Münsterplatz]] in [[Basel]] kommt es zum Aufstand gegen den habsburgischen Herzog [[Leopold III. (Habsburg)|Leopold III.]], bei dem mehrere seiner Gefolgsleute getötet werden. Die ''[[Böse Fasnacht]]'' führt nach der Niederschlagung zu schweren Sanktionen gegen die Stadt.<br />
* [[1548]]: Admiral [[Piri Reis]] erobert die von den [[Portugiesische Kolonialgeschichte|Portugiesen]] besetzte [[Geschichte des Jemen#Das muslimische Mittelalter|jemenitische]] Stadt [[Aden]] für das [[Osmanisches Reich#Süleyman der Prächtige|Osmanische Reich]].<br />
* [[1631]]: Der [[Leipziger Konvent]] tritt zusammen. Auf Initiative des [[Kurfürstentum Sachsen|sächsischen Kurfürsten]] [[Johann Georg I. (Sachsen)|Johann Georg I.]] sollen die protestantischen [[Reichsstände]] Bedingungen zur Beendigung des [[Dreißigjähriger Krieg|Krieges im Reich]] debattieren.<br />
* [[1815]]: [[Napoleon Bonaparte#Elba, Herrschaft der Hundert Tage und Waterloo|Napoléon Bonaparte]] verlässt seinen Verbannungsort auf [[Elba]] und macht sich auf den Weg nach [[Erstes Kaiserreich|Frankreich]], um dort neuerlich die [[Herrschaft der Hundert Tage|Herrschaft]] anzutreten.<br />
* [[1849]]: Die nach der [[Preußische Verfassung (1848/1850)|Preußischen Verfassung von 1848]] neu berufenen Kammern des [[Preußischer Landtag|Landtags]], das [[Preußisches Abgeordnetenhaus|Abgeordnetenhaus]] und das [[Preußisches Herrenhaus|Herrenhaus]], kommen zu ihrer ersten Sitzung zusammen. <br />
<br />
[[Datei:FebruarPatent.jpg|miniatur|100px|1861: Februarpatent]]<br />
<br />
* [[1861]]: Kaiser [[Franz Joseph I.]] erlässt das ''[[Februarpatent]]'' als Verfassung für die gesamte [[Kaisertum Österreich|österreichische Monarchie]]. Es löst das ''[[Oktoberdiplom]]'' aus dem Vorjahr ab und regelt die Gesetzgebung zwischen dem Kaiser und den zwei Kammern des [[Reichsrat (Österreich)|Reichsrates]].<br />
* [[1871]]: [[Otto von Bismarck]] für das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]] und [[Adolphe Thiers]] für [[Zweites Kaiserreich|Frankreich]] schließen den [[Vorfrieden von Versailles]]. Der [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französische Krieg]] wird endgültig [[10. Mai|einige Wochen später]] im [[Friede von Frankfurt|Frieden von Frankfurt]] beendet.<br />
<br />
[[Datei:Kongokonferenz.jpg|thumb|left|140px|1885: Berliner Kongokonferenz]]<br />
<br />
* [[1885]]: Die [[Kongokonferenz|Berliner Afrikakonferenz]] bestätigt den [[Geschichte der Demokratischen Republik Kongo#Belgische Kolonialherrschaft|Kongo-Freistaat]] als Privatbesitz der ''Kongogesellschaft'' und damit [[Leopold II. (Belgien)|Leopolds II.]] von Belgien und regelt die [[Wettlauf um Afrika|Kolonialisierung Afrikas]]. Die Flüsse [[Niger (Fluss)|Niger]] und [[Kongo (Fluss)|Kongo]] werden für die Schifffahrt freigegeben und das Verbot des [[Sklavenhandel]]s wird international festgelegt.<br />
* [[1924]]: In München beginnt der [[Hitler-Prozess|Hochverratsprozess]] gegen [[Adolf Hitler]] und [[Erich Ludendorff]] wegen des fehlgeschlagenen [[Hitlerputsch|Hitler-Ludendorff-Putsches]].<br />
* [[1935]]: Trotz des auf Grund des [[Friedensvertrag von Versailles|Versailler Vertrags]] geltenden Verbots befiehlt Adolf Hitler seinem Luftfahrtminister [[Hermann Göring]] den Aufbau einer [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftstreitkraft]] für das [[Zeit des Nationalsozialismus#1935–1939: Stabilisierung der Macht, Aufrüstung und Vergrößerung des Reiches|Deutsche Reich]]. <br />
<br />
[[Datei:Rebel troops in February 26 Incident.JPG|miniatur|140px|1936: Aufständische Truppen am 26. Februar]]<br />
<br />
* [[1936]]: Während eines [[Putschversuch in Japan vom 26. Februar 1936|Putschversuchs in Tokio]] durch Angehörige der Partei [[Kōdōha]] besetzen 1.400 Offiziere das Parlament, das Kriegsministerium und die Hauptquartiere der Polizei. Der Aufstand wird bis zum [[29. Februar]] niedergeschlagen.<br />
* [[1942]]: Nachdem [[Josef Römer]] unter der Folter seinen Namen preisgegeben hat, wird der [[Widerstandskämpfer]] [[Nikolaus Christoph von Halem]] unter dem Verdacht verhaftet, ein [[Adolf Hitler#Attentate|Attentat auf Adolf Hitler]] geplant zu haben.<br />
* [[1961]]: Durch den Tod seines Vaters [[Mohammed V. (Marokko)|Mohammed V.]] wird [[Hassan II.]] neuer König in [[Geschichte Marokkos#Unabhängigkeit|Marokko]]. Am 3. März vollzieht der Herrscher die Thronbesteigung.<br />
* [[1976]]: Eine Versammlung saharauischer Stammesfürsten stimmt einer Aufteilung der [[Westsahara]] zugunsten [[Marokko]]s und [[Mauretanien]]s zu.<br />
<br />
[[Datei:IrakDesertStorm1991.jpg|thumb|left|140px|1991: Der „Highway of Death“]]<br />
<br />
* [[1991]]: Alliierte Flugzeuge bombardieren in der Nacht zum 27. Februar während des [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieges]] sich zurückziehende [[irak]]ische Truppen. Unter den Bombardierten sind auch zahlreiche Zivilisten auf der Flucht, die Straße wird später als ''[[Highway of Death]]'' bekannt.<br />
<br />
[[Datei:WTC Building Arrangement and Site Plan.svg|thumb|100px|1993: Das WTC - Lage der Gebäude, Nachbarschaft]]<br />
<br />
* [[1993]]: [[Islamistischer Terrorismus]] richtet sich gegen das [[World Trade Center]] in [[New York City|New York]]. In einem in der Tiefgarage des Nordturms geparkten Lieferwagen explodiert eine Sprengstoffladung, die schwere Schäden verursacht, sechs Menschen das Leben kostet und Hunderte verletzt (siehe [[Bombenanschlag auf das World Trade Center 1993]]).<br />
* [[1997]]: Die Trauerfeier von [[Deng Xiaoping]] mit etwa 10.000 geladenen Gästen wird in der [[Volksrepublik China]] im ganzen Land übertragen.<br />
* [[2001]]: Der am 11. Dezember des Vorjahres beschlossene ''[[Vertrag von Nizza]]'', der die Erweiterung der [[Europäische Union|EU]] betrifft, wird unterzeichnet.<br />
* [[2004]]: Staatspräsident [[Boris Trajkovski]] von [[Mazedonien]] stirbt bei einem Flugzeugabsturz.<br />
* [[2007]]: Der ''[[Internationaler Gerichtshof|Internationale Gerichtshof]]'' (''IGH'') der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] in Den Haag urteilt in einer Grundsatzentscheidung zum ''[[Massaker von Srebrenica]]'', dass [[Geschichte Serbiens#|Serbien]] im [[Bosnienkrieg]] seiner Verpflichtung, einen Völkermord zu verhindern, nicht nachgekommen ist, sich jedoch nicht selbst des Völkermords schuldig gemacht hat.<br />
* [[2007]]: Nach einem mehrtägigen Generalstreik und gewalttätigen Auseinandersetzungen in [[Conakry]], der Hauptstadt [[Guinea]]s, ernennt Staatspräsident [[Lansana Conté]] im Rahmen eines Abkommens mit der Gewerkschaft [[Lansana Kouyaté]] zum Premierminister. Dem neuen Kabinett gehören erstmals keine Vertrauten des [[Geschichte Guineas|seit 1984 regierenden Präsidenten]] an.<br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
<br />
* [[1797]]: Die [[Bank von England]] wird von ihrer Verpflichtung befreit, ihre Banknoten gegen Gold einzutauschen; die ''bank-restriction'' beginnt und wird bis 1821 anhalten.<br />
* [[1834]]: [[Staedtler|Johann Sebastian Staedtler]] teilt in einer Zeitung Handel und Künstlern mit, dass er einen erfundenen [[Buntstift|Farbstift]] auf Öl-Kreide-Basis anbieten könne, der sich von herkömmlichen [[Rötel]]stiften vorteilhaft abhebe.<br />
* [[1870]]: Hanseatische Kaufleute, Merchant Banker und Privatbankiers, unter anderem ''[[M.M.Warburg & CO]]'', gründen in Hamburg die ''Commerz- und Disconto-Bank'', die heutige ''[[Commerzbank]]''.<br />
* [[1974]]: Norwegen gibt die Entdeckung des [[Ölfeld]]s [[Statfjord]] in der [[Nordsee]] bekannt.<br />
* [[1995]]: [[Spekulation (Wirtschaft)|Fehlspekulationen]] und [[Manipulation]]en ihres Wertpapierhändlers [[Nick Leeson]] in [[Singapur]] führen zum [[Bankrott]] der renommierten [[Investmentbank]] [[Barings Bank|Barings]]. Sie kann Zahlungsverpflichtungen von 1,4 Milliarden [[US-Dollar]] aus [[Derivat (Wirtschaft)|Derivatgeschäften]] nicht erfüllen.<br />
<br />
=== Wissenschaft und Technik ===<br />
<br />
* [[747 v. Chr.]]: Nach Angaben des griechischen Wissenschaftlers [[Claudius Ptolemäus]] beginnt die Regierungszeit des [[Neubabylonisches Reich|babylonischen]] Königs [[Nabonassar]] unter [[Assyrisches Reich#Pulu, König von Babylon|assyrischer]] Oberherrschaft. Die [[Babylonische Mathematik#Chaldäische Mathematik (626-539 v.C.)|babylonische Mathematik]] wird von der Nabonassarschen Zeitrechnung mit geprägt und auf Tontafeln festgehaltene Himmelsereignisse lassen sich nach ihr zeitlich ordnen.<br />
* [[1846]]: Der Däne [[Theodor Brorsen]] entdeckt einen [[Komet]]en mit kurzer Umlaufdauer in unserem Sonnensystem, der seinen Namen erhält. Der Komet ''Brorsen'' (''1846 III'') wird letztmals im Jahre 1879 beobachtet.<br />
<br />
[[Datei:Robert Watson-Watt.JPG|thumb|140px|1935: Robert Watson-Watt]]<br />
<br />
* [[1935]]: [[Robert Watson-Watt]] und [[Arnold Wilkins]] führen auf Basis ihres Berichts ''Erkennen und Orten von Flugzeugen durch Funk'' in der Nähe von [[Daventry]] den ersten Feldversuch mit [[Radar#Geschichte der Radarentwicklung in England|Radar]] durch.<br />
* [[1948]]: Die ''[[Max-Planck-Gesellschaft]] zur Förderung der Wissenschaften e. V.'' wird als Nachfolgeorganisation der ''[[Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft]]'' in Göttingen gegründet.<br />
<br />
[[Datei:As201 launch.jpg|thumb|left|100px|1966: Start von ''AS-201'']]<br />
<br />
* [[1966]]: Drei Tage später als geplant startet das unbemannte [[Apollo (Raumschiff)|Apollo-Raumschiff]] der [[NASA]] erstmals zu einem Testflug, der Mission ''[[AS-201]]''.<br />
<br />
* [[1981]]: TGV-Einheit PSE 16 erreichte auf der Schnellfahrstrecke Paris–Lyon 380&nbsp;km/h und brach damit den seit 1955 währenden, ebenfalls französischen Weltrekord von 331&nbsp;km/h<br />
<br />
* [[1991]]: [[Tim Berners-Lee]] stellt ''[[WorldWideWeb]]'' vor, den von ihm im [[CERN]] bei Genf entwickelten ersten [[Webbrowser]]. Um Verwechslungen mit dem [[World Wide Web]] zu vermeiden, benennt er das Programm später in ''Nexus'' um.<br />
<br />
=== Kultur ===<br />
<br />
* [[1775]]: Nachdem er es gestrafft und auf vier Akte reduziert hat, wird [[Pierre Augustin Caron de Beaumarchais]]' Theaterstück ''[[Le Barbier de Séville|La Précaution inutile ou le Barbier de Séville]]'' (''Die unnütze Vorsicht oder der [[Der Barbier von Sevilla|Barbier von Sevilla]]''), das am [[23. Februar]] durchgefallen ist, zu einem triumphalen Erfolg.<br />
* [[1784]]: In [[Esterház]] findet die [[Uraufführung]] der [[Oper]] ''[[Armida (Oper)|Armida]]'' von [[Joseph Haydn]] statt.<br />
* [[1794]]: An der [[Opéra-Comique]] in Paris wird die Oper ''Le Congrès des rois'' von [[Henri Montan Berton]] uraufgeführt.<br />
<br />
[[Datei:Arc de triomphe du carrousel-paris.jpg|thumb|140px|1806: Arc de Triomphe du Carrousel]]<br />
<br />
* [[1806]]: Kaiser [[Napoleon Bonaparte|Napoléon I.]] erteilt den Auftrag zum Bau eines [[Triumphbogen]]s in [[Paris]]. Für den ''[[Arc de Triomphe du Carrousel]]'' steht der [[Konstantinsbogen]] in Rom Pate.<br />
* [[1869]]: Am [[Mariinski-Theater]] in Sankt Petersburg erfolgt die Uraufführung der Oper ''[[William Ratcliff]]'' von [[César Cui]].<br />
* [[1893]]: ''De Waber'', die Dialektfassung von [[Gerhart Hauptmann]]s sozialem Drama ''[[Die Weber]]'', wird am Neuen Theater Berlin in privatem Rahmen uraufgeführt.<br />
* [[1899]]: Am [[Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin|Hoftheater in Schwerin]] erfolgt die Uraufführung der Oper ''[[Der Pfeifertag]]'' von [[Max von Schillings]].<br />
* [[1900]]: Im [[Königliches Dramatisches Theater|Königlichen Dramatischen Theater]] Stockholm wird die [[Komödie]] ''Rausch'' von [[August Strindberg]] uraufgeführt.<br />
* [[1901]]: [[Thomas Mann]]s [[Gesellschaftsroman]] ''[[Buddenbrooks]]'' wird in zwei Bänden vom [[S. Fischer Verlag]] veröffentlicht.<br />
* [[1910]]: Am Wilhelm-Theater in [[Magdeburg]] wird die Operette ''[[Die keusche Susanne]]'' von [[Jean Gilbert]] uraufgeführt.<br />
* [[1917]]: Die ''[[Original Dixieland Jass Band]]'' nimmt für die ''[[Victor Talking Machine Company]]'' erstmals [[Jazz]]-Musik auf Platte auf<br />
* [[1917]]: Der in [[Alaska]] gelegene ''Mount McKinley National Park'', seit 1980 ''[[Denali-Nationalpark]]'', wird eingerichtet.<br />
* [[1919]]: Das bereits 1908 von US-Präsident Theodore Roosevelt zum [[National Monument]] erklärte Gebiet um den [[Grand Canyon]] wird als [[Nationalpark]] unter Schutz gestellt.<br />
* [[1929]]: Die ''[[Teton Range]]'' im US-Bundesstaat [[Wyoming]] wird zum ''[[Grand-Teton-Nationalpark]]'' erklärt.<br />
* [[1948]]: Ihr Gründer [[Walter Oehmichen]] veranstaltet die erste Aufführung der [[Augsburger Puppenkiste]] und legt den Grundstein für den späteren Erfolg des [[Marionette]]ntheaters.<br />
<br />
[[Datei:Peter Paul Rubens 063.jpg|thumb|left|100px|1959: ''Der Höllensturz der Verdammten'']]<br />
<br />
* [[1959]]: Auf das Gemälde ''[[Der Höllensturz der Verdammten]]'' von [[Peter Paul Rubens]] in der [[Alte Pinakothek|Alten Pinakothek]] in München wird ein Säureattentat verübt.<br />
* [[1959]]: Am [[Nationaltheater Mannheim]] wird das Schauspiel ''[[Der Schulfreund]]'' von [[Johannes Mario Simmel]] uraufgeführt.<br />
* [[1969]]: Der Film ''[[Z (Film)|Z]]'', ein [[Politthriller]] des Regisseurs [[Constantin Costa-Gavras]], wird erstmals in Frankreich aufgeführt.<br />
* [[1971]]: Durch den Schweizer Büchersammler [[Martin Bodmer]] wird per [[Stiftungsurkunde]] das [[Literaturmuseum]] ''[[Bibliotheca Bodmeriana]]'' in [[Cologny]] geschaffen.<br />
* [[1996]]: Regisseur [[Ang Lee]] wird bei der [[Internationale Filmfestspiele Berlin 1996|Berlinale]] für seinen [[Film]] ''[[Sinn und Sinnlichkeit (1995)|Sinn und Sinnlichkeit]]'' nach dem Roman von [[Jane Austen]] mit dem [[Goldener Bär|Goldenen Bären]] ausgezeichnet.<br />
<br />
=== Religion ===<br />
<br />
* {{0}}[[386]]: Eine im [[Codex Theodosianus]] gesammelte Regelung untersagt den Handel mit [[Reliquie|Märtyrergebeinen]]. Sie wird in den folgenden Jahrhunderten wenig beachtet.<br />
* [[1870]]: In einer Vorlesung in London definiert der [[Religionswissenschaft]]ler [[Friedrich Max Müller]] aus europäischer Sicht acht [[Glaubensgemeinschaft]]en als [[Buchreligion]]en.<br />
<br />
=== Katastrophen ===<br />
<br />
[[Datei:Christiansborgs brand 1794.jpg|thumb|140px|1794: Christiansborg brennt]]<br />
<br />
* [[1794]]: Das erste Schloss [[Christiansborg]] brennt in [[Kopenhagen]] nieder.<br />
<br />
[[Datei:Wreck of the Birkenhead.jpg|thumb|left|100px|1852: Untergang der Birkenhead]]<br />
<br />
* [[1852]]: Der Truppentransporter ''[[Birkenhead (Schiff)|Birkenhead]]'' der Royal Navy sinkt vor Südafrika. Nur 193 der 643 Menschen an Bord überleben. Bei der Katastrophe wird statt des bisher gebräuchlichen Rufes ''Jeder für sich!'' erstmals der Ruf ''Frauen und Kinder zuerst!'' verwendet.<br />
* [[1918]]: Durch die Versenkung des britischen Hospitalschiffs [[Glenart Castle (1900)|HMHS ''Glenart Castle'']] durch das deutsche U-Boot ''[[SM UC 56|UC 56]]'' kommen im Bristolkanal 153 Besatzungsmitglieder, Krankenschwestern und Patienten ums Leben.<br />
* [[1972]]: Der [[Buffalo-Creek-Dammbruch]] in West Virginia, USA verursacht bis zu 125 Todesopfer.<br />
{{Jahrestage Katastrophenhinweis}}<br />
<br />
=== Natur und Umwelt ===<br />
<br />
* [[1917]]: In [[Alaska]] wird der ''[[Denali-Nationalpark|Mount McKinley-Nationalpark]]'' geschaffen.<br />
<br />
[[Datei:Barns grand tetons.jpg|thumb|140px|left|1929: Grand-Teton-Nationalpark]]<br />
<br />
* [[1929]]: Der [[Grand-Teton-Nationalpark]] im US-Bundesstaat [[Wyoming]] wird als [[Nationalpark]] geschützt.<br />
<br />
=== Sport ===<br />
<br />
* [[1999]]: Bei der [[Nordische Skiweltmeisterschaft 1999|Nordischen Heim-Skiweltmeisterschaft]] in [[Ramsau am Dachstein|Ramsau]] am Dachstein gewinnt die Österreichische [[Langlauf]]staffel mit [[Alois Stadlober]], [[Markus Gandler]], [[Mikhail Botwinov]] und [[Christian Hoffmann]] sensationell die Goldmedaille. Schlussläufer Christian Hoffmann schlägt den norwegischen Einzelweltmeister [[Thomas Alsgaard]] im Zielsprint um zwei Hundertstel Sekunden.<br />
<br />
[[Datei:Braciere Olimpico.jpg|thumb|right|100px|2006: Das Olympische Feuer von Turin]]<br />
<br />
* [[2006]]: In Turin enden die [[Olympische Winterspiele 2006|XX. Olympischen Winterspiele]] mit einer zweieinhalbstündigen Schlussfeier, bei der unter anderem [[Luciano Pavarotti]] die Arie ''[[Nessun dorma]]'' aus Puccinis ''Turandot'' vorträgt.<br />
{{Jahrestage Sporthinweis}}<br />
<br />
== Geboren ==<br />
=== Vor dem 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1361]]: [[Wenzel (HRR)|Wenzel von Luxemburg]], deutscher König, König von Böhmen<br />
* [[1416]]: [[Christoph III. (Dänemark, Norwegen und Schweden)|Christoph III.]], König von Dänemark, Norwegen und Schweden<br />
* [[1537]]: [[Christoph II. (Baden-Rodemachern)|Christoph II.]], Markgraf von Baden-Rodemachern<br />
* [[1590]]: [[Johann Lauremberg]], niederdeutscher Schriftsteller<br />
* [[1619]]: [[Giulio Cesare Arresti]], italienischer Organist, Kapellmeister und Komponist<br />
* [[1637]]: [[Hieronymus Bauhin]], Schweizer Arzt, Professor für Anatomie und Botanik<br />
* [[1644]]: [[Elisabeth Lemmerhirt]], Mutter von Johann Sebastian Bach<br />
* [[1649]]: [[Johann Philipp Krieger]], deutscher Komponist, Organist und Kapellmeister<br />
* [[1663]]: [[Thomas Newcomen]], englischer Erfinder<br />
* [[1671]]: [[Anthony Ashley-Cooper, 3. Earl of Shaftesbury]], englischer Politiker, Philosoph und Schriftsteller<br />
* [[1671]]: [[Johann Arnold Zeitfuchs]], deutscher Chronist, Theologe und geistlicher Schriftsteller<br />
* [[1677]]: [[Nicola Fago]], italienischer Komponist<br />
* [[1694]]: [[Karl Gottlob Sperbach]], deutscher Philologe<br />
* [[1715]]: [[Claude Adrien Helvétius]], französischer Philosoph<br />
* [[1718]]: [[Johan Ernst Gunnerus]], norwegischer Bischof, Botaniker, Ornithologe und Zoologe<br />
* [[1754]]: [[Josef Karel Ambrož]], tschechischer Tenor und Komponist<br />
* [[1756]]: [[Christian Frederik Hansen]], dänischer Baumeister<br />
* [[1770]]: [[Anton Reicha]], tschechischer Komponist und Professor<br />
* [[1774]]: [[Heinrich von Pechmann]], deutscher Architekt und Autor<br />
* [[1775]]: [[Adolf Stieler]], deutscher Hofbeamter, Kartograf<br />
* [[1780]]: [[August Thieme]], deutscher Dichter<br />
* [[1780]]: [[Christian Samuel Weiss]], deutscher Mineraloge und Kristallograph<br />
* [[1786]]: [[François Arago]], französischer Physiker<br />
* [[1787]]: [[André Coindre]], französischer Priester und Ordensgründer<br />
* [[1789]]: [[Julius von den Brinken]], deutscher Forstmann und polnischer Generalforstmeister<br />
* [[1794]]: [[Heinrich August Pierer]], deutscher Offizier, Verleger und Lexikograf<br />
<br />
=== 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1802]]: [[Victor Hugo]], französischer Schriftsteller<br />
* [[1807]]: [[Théophile-Jules Pelouze]], französischer Chemiker<br />
* [[1808]]: [[Honoré Daumier]], französischer Maler, Bildhauer, Graphiker und Karikaturist<br />
* [[1808]]: [[Manfredo Fanti]], italienischer General<br />
* [[1811]]: [[Heinrich Christian Burckhardt]], deutscher Forstmann<br />
* [[1813]]: [[Louise von Bose]], deutsche Mäzenatin<br />
* [[1816]]: [[Franz Krenn]], österreichischer Komponist<br />
* [[1822]]: [[Franz Strauss|Franz Joseph Strauss]], deutscher Hornist und Komponist<br />
* [[1823]]: [[Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst]], deutscher Kardinalbischof<br />
* [[1825]]: [[Jan Balatka]], US-amerikanischer Komponist<br />
* [[1825]]: [[Ludwig Rütimeyer]], Schweizer Zoologe, Anatom und Paläontologe<br />
* [[1829]]: [[Levi Strauss]], deutsch-US-amerikanischer Industrieller, Erfinder der Jeans<br />
* [[1831]]: [[Josef Werndl]], österreichischer Waffenproduzent<br />
* [[1835]]: [[Richard Andree]], deutscher Geograph und Ethnograph<br />
* [[1835]]: [[Adolphe Danhauser]], französischer Komponist und Musikpädagoge<br />
* [[1838]]: [[Wendelin Weißheimer]], deutscher Komponist, Kapellmeister und Musikschriftsteller<br />
* [[1841]]: [[Evelyn Baring, Earl of Cromer]], britischer Generalkonsul in Ägypten<br />
* [[1842]]: [[Camille Flammarion]], französischer Astronom und Autor<br />
* [[1842]]: [[Hugo Bußmeyer]], deutscher Komponist<br />
* [[1843]]: [[Heinrich Winter (Maler)|Heinrich Winter]], deutscher Maler<br />
* [[1844]]: [[August Hartel]], deutscher Architekt<br />
* [[1844]]: [[Victor von Podbielski]], deutscher General<br />
* [[1846]]: [[William Frederick Cody]], ''Buffalo Bill'', US-amerikanischer Pionier<br />
* [[1848]]: [[Emil Deckert]], deutscher Geograph<br />
* [[1851]]: [[Carl Albert Purpus]], deutscher Pflanzensammler<br />
* [[1852]]: [[John Harvey Kellogg]], US-amerikanischer Arzt und Erfinder der Cornflakes<br />
* [[1857]]: [[Émile Coué]], französischer Autor<br />
* [[1858]]: [[Heinrich Philippsen]], deutscher Heimatforscher<br />
* [[1861]]: [[Ferdinand I. (Bulgarien)|Ferdinand I.]], Fürst und Zar von Bulgarien<br />
* [[1864]]: [[Alfred Bachelet]], französischer Komponist, Dirigent und Musikpädagoge<br />
* [[1864]]: [[Antonín Sova]], tschechischer Dichter und Schriftsteller<br />
* [[1866]]: [[Aurelio Galli]], italienischer Kardinal<br />
* [[1869]]: [[Nadeschda Konstantinowna Krupskaja|Nadeschda Krupskaja]], russische Revolutionärin, Ehefrau Lenins<br />
* [[1873]]: [[Rudolf Kanzler]], deutscher Vermessungsingenieur und Politiker<br />
* [[1873]]: [[Johann Schütte]], deutscher Luftschiffpionier<br />
* [[1873]]: [[Yosano Tekkan]], japanischer Lyriker und Literaturkritiker<br />
* [[1874]]: [[Oskar Kiefer]], deutscher Bildhauer<br />
* [[1875]]: [[Alexander Borissowitsch Goldenweiser]], russischer Komponist und Pianist<br />
* [[1875]]: [[Erich Koch-Weser]], deutscher Politiker<br />
* [[1875]]: [[Hans Böckler]], deutscher Politiker und Gewerkschaftsfunktionär<br />
* [[1875]]: [[Richard Wetz]], deutscher Komponist, Kapellmeister und Musikpädagoge<br />
* [[1879]]: [[Frank Bridge]], britischer Komponist<br />
* [[1880]]: [[Kenneth Essex Edgeworth]], irischer Astronom<br />
* [[1881]]: [[Hans Strobel (Architekt)|Hans Strobel]], deutscher Architekt und Baurat<br />
* [[1881]]: [[Janus Djurhuus]], färöischer Jurist und Dichter<br />
* [[1882]]: [[Husband E. Kimmel]], US-amerikanischer Admiral, Oberbefehlshaber der Pazifikflotte<br />
* [[1884]]: [[Francesco Borgongini Duca]], italienischer Kardinal<br />
* [[1885]]: [[Aleksandras Stulginskis]], litauischer Staatspräsident<br />
* [[1887]]: [[William Frawley]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1888]]: [[Maurice Schilles]], französischer Radrennfahrer<br />
* [[1889]]: [[Maria Grengg]], österreichische Erzählerin und Malerin<br />
* [[1889]]: [[Otto Riethmüller]], deutscher Dichter<br />
* [[1891]]: [[Carlo Carcano]], italienischer Fußballspieler und -trainer<br />
* [[1894]]: [[Wilhelm Bittrich]], deutscher General und SS-Obergruppenführer<br />
* [[1896]]: [[Andrei Alexandrowitsch Schdanow]], sowjetischer Politiker<br />
* [[1898]]: [[Konstantin Biebl]], tschechischer Dichter<br />
* [[1899]]: [[Max Petitpierre]], Schweizer Politiker<br />
* [[1900]]: [[Fritz Wiessner]], deutscher Bergsteiger<br />
* [[1900]]: [[Jean Negulesco]], US-amerikanischer Filmregisseur<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
==== 1901–1950 ====<br />
<br />
* [[1901]]: [[Alexandr Hořejší]], tschechischer Dichter und Übersetzer<br />
* [[1901]]: [[Leslie Munro]], neuseeländischer Botschafter<br />
* [[1902]]: [[Vercors (Schriftsteller)|Vercors]], französischer Schriftsteller und Karikaturist<br />
* [[1903]]: [[Giulio Natta]], italienischer Chemiker<br />
* [[1903]]: [[Jan Fethke]], deutsch-polnischer Filmregisseur und Schriftsteller<br />
* [[1903]]: [[Orde Wingate]], britischer Brigadier<br />
* [[1904]]: [[Curth Georg Becker]], deutscher Maler und Graphiker<br />
* [[1904]]: [[Hans-Joachim Fricke]], deutscher Politiker<br />
* [[1906]]: [[Egidio Vagnozzi]], italienischer Kardinal<br />
* [[1906]]: [[Hans Bertram (Flugpionier)|Hans Bertram]], deutscher Flugpionier, Filmregisseur und Drehbuchautor<br />
* [[1906]]: [[Heinz Gemein]], deutscher Politiker<br />
* [[1908]]: [[Jean-Pierre Wimille]], französischer Rennfahrer<br />
* [[1908]]: [[Tex Avery]], US-amerikanischer Zeichentrickpionier<br />
* [[1909]]: [[Talal (Jordanien)|Talal]], jordanischer König<br />
* [[1910]]: [[Rudolf Hillebrecht]], deutscher Stadtbaurat<br />
* [[1910]]: [[Olav Roots]], estnischer Dirigent und Pianist<br />
* [[1911]]: [[Fritz Bock]], österreichischer Politiker, Mitbegründer der ÖVP<br />
* [[1912]]: [[Hans Sachs (Oberstaatsanwalt)|Hans Sachs]], deutscher Jurist<br />
* [[1912]]: [[István Vincze (Mathematiker)|István Vincze]], ungarischer Mathematiker<br />
* [[1913]]: [[Hermann Lenz]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[1916]]: [[Mordecai Seter]], israelischer Komponist<br />
* [[1917]]: [[Robert La Caze]], französischer Autorennfahrer<br />
* [[1917]]: [[Robert Taft junior]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1918]]: [[Otis Bowen]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1918]]: [[Theodore Sturgeon]], US-amerikanischer Science-Fiction-Autor<br />
* [[1919]]: [[Mason Adams]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1919]]: [[Hendrika Mastenbroek]], niederländische Schwimmerin<br />
* [[1920]]: [[Hilmar Baunsgaard]], dänischer Politiker<br />
* [[1920]]: [[Tony Randall]], US-amerikanischer Film- und Fernsehschauspieler<br />
* [[1922]]: [[Karl Aage Præst]], dänischer Fußballspieler<br />
* [[1924]]: [[Erwin Hegemann]], deutscher Künstler<br />
* [[1926]]: [[Ernst Grabbe]], deutscher Schauspieler<br />
* [[1927]]: [[Hans Heinz Holz]], deutscher Philosoph<br />
* [[1928]]: [[Anatoli Wassiljewitsch Filiptschenko]], sowjetischer Kosmonaut<br />
* [[1928]]: [[Fats Domino]], US-amerikanischer Rhythm-and-Blues-Musiker<br />
* [[1928]]: [[Odo Marquard]], deutscher Philosoph<br />
* [[1929]]: [[August Lang]], deutscher Politiker<br />
* [[1930]]: [[Robert Francis (Schauspieler)|Robert Francis]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1930]]: [[Erich Kiesl]], deutscher Kommunalpolitiker, Münchner Oberbürgermeister<br />
* [[1930]]: [[Lasar Naumowitsch Berman]], russischer Pianist<br />
* [[1931]]: [[Ally MacLeod]], schottischer Fußballspieler und -trainer<br />
* [[1931]]: [[Francisco Kröpfl]], argentinischer Komponist<br />
* [[1931]]: [[Fritz Sack]], deutscher Soziologe und Kriminologe<br />
* [[1932]]: [[Johnny Cash]], US-amerikanischer Sänger<br />
* [[1933]]: [[Brigitte Grothum]], deutsche Schauspielerin und Regisseurin<br />
* [[1933]]: [[Ljubomyr Husar]], deutscher Großerzbischof<br />
* [[1934]]: [[José Luis Cuevas]], mexikanischer Maler, Grafiker und Bildhauer<br />
* [[1934]]: [[Mohamed Lakhdar-Hamina]], algerischer Filmregisseur und Drehbuchautor<br />
* [[1934]]: [[Manfred Poerschke]], deutscher Leichtathlet<br />
* [[1935]]: [[Mäni Weber]], Schweizer Fernseh-Quizmaster, Moderator und Radioreporter<br />
* [[1936]]: [[José da Cruz Policarpo]], portugiesischer Kardinal und Patriarch von Lissabon<br />
* [[1936]]: [[Adem Demaçi]], albanischer Schriftsteller und Unabhängigkeitskämpfer<br />
* [[1937]]: [[William Ferris]], US-amerikanischer Komponist, Organist und Chorleiter<br />
* [[1937]]: [[Horst-Dieter Tietz]], deutscher Rektor und Professor<br />
* [[1938]]: [[Mark Sopi]], albanischer Bischof<br />
* [[1938]]: [[Hans Haid]], österreichischer Volkskundler, Bergbauer und Mundartdichter<br />
* [[1939]]: [[Wilson Simonal]], brasilianischer Sänger<br />
* [[1940]]: [[Whitney Smith]], US-amerikanischer Vexillologe<br />
* [[1940]]: [[Rainer Willingstorfer]], österreichischer Künstler und Grafikdesigner<br />
* [[1941]]: [[Bobby Cruz]], puerto-ricanischer Sänger und Komponist<br />
* [[1941]]: [[Jobst Plog]], deutscher Rundfunkintendant<br />
* [[1941]]: [[Hagen Tschoeltsch]], deutscher Politiker, MdL<br />
* [[1942]]: [[Franz Romer]], deutscher Politiker, MdB<br />
* [[1943]]: [[Charles P. Thacker]], amerikanischer Informatiker<br />
* [[1943]]: [[Chucrallah-Nabil El-Hage]], ibanesischer Erzbischof<br />
* [[1944]]: [[Maria Creuza]], brasilianische Sängerin<br />
* [[1945]]: [[Peter Brock (Rennfahrer)|Peter Geoffrey Brock]], australischer Rennfahrer<br />
* [[1945]]: [[Mitch Ryder]], US-amerikanischer Rockmusiker<br />
* [[1945]]: [[Bob Hite]], US-amerikanischer Rock- und Bluesmusiker, Gründer der Band ''Canned Heat''<br />
* [[1946]]: [[Ahmed H. Zewail]], ägyptischer Chemiker, Nobelpreisträger<br />
* [[1947]]: [[Sandie Shaw]], britische Popsängerin<br />
* [[1948]]: [[Mike Richmond]], US-amerikanischer Jazzbassist<br />
* [[1948]]: [[Boutros Marayati]], syrischer Erzbischof <br />
* [[1949]]: [[Elizabeth George]], US-amerikanische Krimi-Schriftstellerin<br />
* [[1949]]: [[Emma Kirkby]], britische Sopranistin<br />
* [[1949]]: [[Friedrich Kofler]], österreichischer Politiker<br />
* [[1950]]: [[Helen Clark]], neuseeländische Premierministerin<br />
* [[1950]]: [[Don Shanks]], US-amerikanischer Schauspieler und Stuntman<br />
<br />
==== 1951–2000 ====<br />
<br />
* [[1951]]: [[Lee Atwater]], US-amerikanischer Politberater<br />
* [[1951]]: [[Barbara Wieck]], deutsche Leichtathletin<br />
* [[1952]]: [[John Giblin]], britischer Bassist<br />
* [[1953]]: [[Michael Bolton]], US-amerikanischer Pop-Musiker<br />
* [[1953]]: [[Peter Staengle]], deutscher Germanist und Kleist-Forscher<br />
* [[1954]]: [[Arndt Ellmer]], deutscher Science-Fiction-Schriftsteller<br />
* [[1954]]: [[Ernst August Prinz von Hannover]], deutscher Adliger, Urenkel von Wilhelm II.<br />
* [[1954]]: [[Leon de Winter]], niederländischer Schriftsteller<br />
* [[1954]]: [[Recep Tayyip Erdoğan]], türkischer Ministerpräsident<br />
* [[1954]]: [[Wolf-Rüdiger Marunde]], deutscher Zeichner und Cartoonist<br />
* [[1955]]: [[Rupert Keegan]], britischer Autorennfahrer<br />
* [[1955]]: [[Andreas Maislinger]], österreichischer Historiker und Politikwissenschaftler<br />
* [[1955]]: [[Udo Corts]], deutscher Politiker<br />
* [[1957]]: [[David Muldrow Beasley]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1957]]: [[Joe Mullen]], US-amerikanischer Eishockeyspieler und -trainer<br />
* [[1958]]: [[Andreas Ole Ohlendorff]], deutscher freischaffender Künstler<br />
* [[1958]]: [[Michel Houellebecq]], französischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler<br />
* [[1958]]: [[Tim Kaine]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1958]]: [[Martin Weller (Volksmusiker)|Martin Weller]], deutscher Fasser, Gitarrist und Mundartsänger<br />
* [[1959]]: [[Klaus Riegert]], deutscher Politiker, MdB<br />
* [[1960]]: [[Simon Critchley]], britischer Philosoph<br />
* [[1960]]: [[Hannes Jaenicke]], deutscher Schauspieler<br />
* [[1960]]: [[Martin Huber (Manager)|Martin Huber]], österreichischer Manager<br />
* [[1961]]: [[Joachim Philipkowski]], deutscher Fußballspieler<br />
* [[1961]]: [[Souleyman Sané]], senegalesischer Fußballspieler<br />
* [[1962]]: [[Greg Germann]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1962]]: [[Axel Balkausky]], deutscher Sportjournalist und Fernsehredakteur<br />
* [[1963]]: [[Chase Masterson]], US-amerikanische Schauspielerin und Sängerin<br />
* [[1963]]: [[Stefan Jürgens]], deutscher Schauspieler und Kabarettist<br />
* [[1964]]: [[Mark Dacascos]], US-amerikanischer Sportler und Schauspieler<br />
* [[1964]]: [[Uwe Haas]], deutscher Fußballspieler<br />
* [[1966]]: [[Marc Fortier]], kanadischer Eishockeytrainer und -spieler<br />
* [[1966]]: [[Urs Kälin]], Schweizer Skirennläufer<br />
* [[1966]]: [[Stefan Ströbitzer]], österreichischer Journalist<br />
* [[1967]]: [[Currie Graham]], kanadisch-US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1967]]: [[Nina Kronjäger]], deutsche Schauspielerin<br />
* [[1967]]: [[Kazuyoshi Miura]], japanischer Fußballspieler<br />
* [[1971]]: [[Erykah Badu]], US-amerikanische Soul-Sängerin<br />
* [[1971]]: [[Martin Sandberg]], schwedischer Produzent und Komponist von Popmusik<br />
* [[1973]]: [[ATB (DJ)|André Tanneberger]], deutscher Musiker (''ATB'')<br />
* [[1973]]: [[Jenny Thompson]], US-amerikanische Schwimmerin<br />
* [[1973]]: [[Ole Gunnar Solskjær]], norwegischer Fußballspieler<br />
* [[1974]]: [[Stefano d’Aste]], italienischer Automobilrennfahrer<br />
* [[1974]]: [[Martin Dulig]], deutscher Politiker<br />
* [[1974]]: [[Martina Zellner]], deutsche Biathletin<br />
* [[1974]]: [[Sébastien Loeb]], französischer Rallye-Fahrer<br />
* [[1975]]: [[Frank Busemann]], deutscher Leichtathlet<br />
* [[1975]]: [[Per Johan Axelsson]], schwedischer Eishockeyspieler<br />
* [[1976]]: [[Patrik Siegl]], tschechischer Fußballspieler<br />
* [[1976]]: [[Andreas Nauroth]], deutscher Fußballspieler<br />
* [[1976]]: [[Mauro Lustrinelli]], Schweizer Fußballspieler<br />
* [[1976]]: [[Ulrike Syha]], deutsche Dramatikerin<br />
* [[1977]]: [[Shane Williams]], walisischer Rugby-Union-Spieler<br />
* [[1978]]: [[Tom Beck]], deutscher Schauspieler und Sänger<br />
* [[1979]]: [[Corinne Bailey Rae]], britische Soulsängerin<br />
* [[1980]]: [[Steve Blake]], US-amerikanischer Basketballspieler<br />
* [[1982]]: [[Li Na (Tennisspielerin)|Li Na]], chinesische Tennisspielerin<br />
* [[1983]]: [[Képler Laveran Lima Ferreira]], portugiesischer Fußballspieler<br />
* [[1984]]: [[Sheyi Emmanuel Adebayor]], togolesischer Fußballspieler<br />
* [[1984]]: [[Alex De Angelis]], san-marinesischer Motorradrennfahrer<br />
* [[1985]]: [[Sanya Richards]], US-amerikanische Leichtathletin, Olympiasiegerin<br />
* [[1985]]: [[Fernando Llorente]], spanischer Fußballspieler<br />
* [[1986]]: [[Patricia Hanebeck]], deutsche Fußballspielerin<br />
* [[1987]]: [[Sebastian Albert]], deutscher Fußballspieler<br />
* [[1987]]: [[Johan Sjöstrand]], schwedischer Handballspieler<br />
* [[1988]]: [[David Williams (Fußballspieler, 1988)|David Williams]], australischer Fußballspieler<br />
* [[1991]]: [[Rhyan Grant|Rhyan Bert Grant]], australischer Fußballspieler<br />
* [[1994]]: [[Jordan King]], britischer Rennfahrer<br />
<br />
== Gestorben ==<br />
=== Vor dem 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1154]]: [[Roger II. (Sizilien)|Roger II.]], Graf und König von Sizilien und Kalabrien<br />
* [[1266]]: [[Manfred (Sizilien)|Manfred]], König von Sizilien<br />
* [[1520]]: [[Dietrich von Plieningen]], deutscher Adeliger, Jurist und Humanist<br />
* [[1548]]: [[Lorenzino de’ Medici]], italienischer Schriftsteller<br />
* [[1556]]: [[Friedrich II. (Pfalz)|Friedrich II.]], Kurfürst von der Pfalz<br />
* [[1577]]: [[Erik XIV. (Schweden)|Erik XIV.]], König von Schweden<br />
* [[1580]]: [[Hieronymus Lüneburg]], Lübecker Bürgermeister<br />
* [[1630]]: [[William Brade]], dänischer Komponist<br />
* [[1664]]: [[Anna Sylvia Caretto]], Ehefrau des Markgrafen Leopold Wilhelm von Baden<br />
* [[1671]]: [[David Gloxin]], Lübecker Bürgermeister<br />
* [[1710]]: [[Thomas de Choisy]], französischer Gouverneur von Saarlouis<br />
* [[1726]]: [[Maximilian II. Emanuel (Bayern)|Maximilian II. Emanuel]], Kurfürst von Bayern<br />
* [[1763]]: [[Friedrich III. (Brandenburg-Bayreuth)|Friedrich]], Markgraf von Brandenburg-Bayreuth<br />
* [[1770]]: [[Giuseppe Tartini]], italienischer Violinist und Komponist<br />
* [[1784]]: [[Friedrich Adam Widder]], deutscher Mathematiker<br />
* [[1789]]: [[August Siegfried von Goué]], deutscher Schriftsteller und Freimaurer<br />
* [[1795]]: [[Christian Friedrich Nürnberger]], deutscher Mediziner und Botaniker<br />
<br />
=== 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1814]]: [[Johan Tobias Sergel]], schwedischer Bildhauer und Zeichner<br />
* [[1815]]: [[Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld]], österreichisch-kaiserlicher General und Feldmarschall<br />
* [[1821]]: [[Joseph de Maistre]], französischer Abgeordneter in der Nationalversammlung<br />
* [[1829]]: [[Johann Heinrich Wilhelm Tischbein]], deutscher Maler<br />
* [[1830]]: [[Joseph-Denis Odevaere]], flämischer Maler<br />
* [[1834]]: [[Alois Senefelder]], österreichischer Schauspieler und Theaterschriftsteller<br />
* [[1855]]: [[Emil Ernst Gottfried von Herder]], königlicher bayerischer Forst- und Regierungsrat<br />
* [[1874]]: [[George Hesekiel]], deutscher Journalist und Schriftsteller<br />
* [[1879]]: [[Franz Leopold Sonnenschein]], deutscher Chemiker<br />
* [[1879]]: [[Otto Blau (Orientalist)|Otto Blau]], deutscher Orientalist<br />
* [[1882]]: [[Moritz Daniel Oppenheim]], deutscher Porträt- und Historienmaler<br />
* [[1884]]: [[Emanuel Félix de Wimpffen]], französischer General<br />
* [[1884]]: [[Johann Daniel Eschenburg]], Senator der Freien und Hansestadt Lübeck<br />
* [[1889]]: [[Karl Juljewitsch Dawidow]], russischer Komponist und Dirigent<br />
* [[1890]]: [[Wilhelm Gail]], deutscher Architekturmaler<br />
* [[1900]]: [[Leopold Grützmacher]], deutscher Cellist und Komponist<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1901]]: [[Lucyna Ćwierczakiewiczowa]], polnische Schriftstellerin und Kochbuchautorin<br />
* [[1901]]: [[Léonce Cohen]], französischer Komponist<br />
* [[1903]]: [[Richard Gatling]], US-amerikanischer Erfinder<br />
* [[1907]]: [[Hodgson Pratt]], britischer Pazifist<br />
* [[1908]]: [[August Ritter]], deutscher Professor für Mechanik und Astrophysiker<br />
* [[1909]]: [[Hermann Ebbinghaus]], deutscher Psychologe<br />
* [[1911]]: [[Ludwig Gottsleben]], österreichischer Schauspieler und Schriftsteller<br />
* [[1913]]: [[Felix Draeseke]], deutscher Komponist und Musikpädagoge<br />
* [[1920]]: [[Carl Alexander von Martius]], deutscher Chemiker<br />
* [[1927]]: [[Hermann Obrist]], deutscher Bildhauer und Mitbegründer des Jugendstils<br />
* [[1928]]: [[Johannes Chrząszcz]], schlesischer Priester<br />
* [[1930]]: [[Rafael Merry del Val y Zulueta]], spanisch-britischer Kardinal<br />
* [[1931]]: [[Otto Wallach]], deutscher Chemiker, Nobelpreisträger<br />
* [[1932]]: [[Wilhelm Brambach]], deutscher klassischer Philologe, Musikhistoriker und Bibliothekar<br />
* [[1933]]: [[Felix Auerbach]], deutscher Physiker<br />
* [[1933]]: [[Thomas Watt Gregory]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1933]]: [[Berthold Haupt]], deutscher Buchdrucker, Kämpfer gegen den Nationalsozialismus<br />
* [[1935]]: [[John Victor Bergquist]], US-amerikanischer Komponist und Organist<br />
* [[1936]]: [[Takahashi Korekiyo]], japanischer Politiker undPremierminister<br />
* [[1938]]: [[Wilford Bacon Hoggatt]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1939]]: [[Gebhard Fugel]], deutscher Maler<br />
* [[1940]]: [[Michael Hainisch]], österreichischer Politiker und Bundespräsident<br />
* [[1942]]: [[Tommaso Pio Boggiani]], italienischer Kardinal und Erzbischof von Genua<br />
* [[1943]]: [[Theodor Eicke]], deutscher Nationalsozialist<br />
* [[1945]]: [[József Balassa]], ungarischer Philologe<br />
* [[1945]]: [[Max Geißler]], deutscher Redakteur und Schriftsteller, Literaturwissenschaftler<br />
* [[1947]]: [[Heinrich Häberlin]], Schweizer Politiker und Bundesrat<br />
* [[1948]]: [[Marion Ashmore]], US-amerikanischer American-Football-Spieler<br />
* [[1952]]: [[Theodoros Pangalos (General)|Theodoros Pangalos]], General und Politiker in Griechenland<br />
* [[1953]]: [[Big Maceo Merriweather]], US-amerikanischer Blues-Musiker<br />
* [[1956]]: [[Rudolf Kanzler]], deutscher Vermessungsingenieur und Politiker<br />
* [[1960]]: [[William John Bulow]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1961]]: [[Karl Albiker]], deutscher Bildhauer und Schüler von Auguste Rodin<br />
* [[1962]]: [[Carl Ehrenberg (Komponist)|Carl Ehrenberg]], deutscher Komponist<br />
* [[1963]]: [[Rajendra Prasad]], indischer Politiker und 1. Staatspräsident<br />
* [[1967]]: [[Max Taut]], deutscher Architekt<br />
* [[1969]]: [[Wladimir Eliasberg]], deutscher Psychiater<br />
* [[1969]]: [[Levi Eschkol]], israelischer Politiker und Ministerpräsident<br />
* [[1969]]: [[Karl Jaspers]], deutsch-schweizerischer Psychiater und Philosoph<br />
* [[1969]]: [[Theo Kellner]], deutscher Maler und Architekt<br />
* [[1969]]: [[Josef Ivar Müller]], Schweizer Komponist<br />
* [[1970]]: [[Ethel Leginska]], britische Pianistin, Dirigentin und Komponistin<br />
* [[1970]]: [[Otto Schniewind]], deutscher Ministerialdirektor im Reichswirtschaftsministerium<br />
* [[1971]]: [[Fernandel]], französischer Sänger und Schauspieler (Don Camillo)<br />
* [[1971]]: [[Theodor Svedberg]], schwedischer Chemiker, Nobelpreisträger<br />
* [[1976]]: [[Efrem Forni|Efrem Kardinal Forni]], italienischer Geistlicher, vatikanischer Diplomat<br />
* [[1981]]: [[Howard Hanson]], US-amerikanischer Pianist und Komponist<br />
* [[1981]]: [[Tatjana Sais]], deutsche Schauspielerin und Kabarettistin<br />
* [[1985]]: [[Gerd Böttcher]], deutscher Schlagersänger und Schauspieler<br />
* [[1985]]: [[Tjalling Koopmans]], US-amerikanischer Ökonom<br />
* [[1986]]: [[Wolfgang Hedler]], deutscher Politiker<br />
* [[1987]]: [[Knut Frydenlund]], norwegischer Diplomat und Politiker<br />
* [[1989]]: [[Hans Klüver]], deutscher Schachspieler und Schachkomponist<br />
* [[1989]]: [[Mouloud Mammeri]], algerisch-kabylischer Schriftsteller, Anthropologe und Sprachwissenschaftler<br />
* [[1989]]: [[Jupp Schlaf]], deutscher Tischtennisfunktionär und -spieler<br />
* [[1989]]: [[Roy Eldridge]], US-amerikanischer Jazztrompeter<br />
* [[1991]]: [[Slim Gaillard]], US-amerikanischer Jazz-Sänger<br />
* [[1991]]: [[Josef Schoiswohl]], österreichischer Bischof<br />
* [[1993]]: [[Katharina de Bruyn]], deutsche Volksschauspielerin<br />
* [[1993]]: [[Beaumont Newhall]], US-amerikanischer Autor, Fotohistoriker und Kurator<br />
* [[1994]]: [[Leopold Kohr]], österreichischer Philosoph, Träger des alternativen Nobelpreis<br />
* [[1995]]: [[Jack Clayton]], britischer Filmregisseur<br />
* [[1995]]: [[Willie Johnson]], US-amerikanischer Blues-Musiker<br />
* [[1996]]: [[Mieczysław Weinberg]], russischer Komponist<br />
* [[1998]]: [[James Algar]], US-amerikanischer Trickfilmzeichner und Dokumentarfilmregisseur<br />
* [[1998]]: [[Theodore William Schultz]], US-amerikanischer Ökonom, Nobelpreisträger<br />
* [[1998]]: [[Vico Torriani]], Schweizer Sänger, Schauspieler und Showmaster<br />
* [[2000]]: [[Franz Fuchs (Attentäter)|Franz Fuchs]], österreichischer Briefbombenattentäter<br />
<br />
=== 21. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[2001]]: [[Duke Nalon]], US-amerikanischer Autorennfahrer<br />
* [[2001]]: [[Arturo Uslar Pietri]], venezolanischer Schriftsteller, Diplomat und Politiker<br />
* [[2001]]: [[Jale İnan]], türkische Archäologin<br />
* [[2002]]: [[Hans Bernhard Meyer]], deutscher Theologe<br />
* [[2003]]: [[Christian Goethals]], belgischer Autorennfahrer<br />
* [[2003]]: [[Othar Turner]], US-amerikanischer Fife-Musiker<br />
* [[2003]]: [[Willy Kralik]], österreichischer Fernsehmoderator<br />
* [[2004]]: [[Boris Trajkovski]], mazedonischer Politiker<br />
* [[2005]]: [[Henry Grunwald]], US-amerikanischer Journalist<br />
* [[2005]]: [[Jef Raskin]], US-amerikanischer Mediendesigner und Philosoph<br />
* [[2006]]: [[Ilja Anatoljewitsch Simin|Ilja Simin]], russischer Journalist<br />
* [[2008]]: [[Buddy Miles]], US-amerikanischer Schlagzeuger<br />
* [[2009]]: [[Ruth Drexel]], deutsche Schauspielerin<br />
* [[2009]]: [[Robert Jasper Grootveld]], niederländischer Erfinder, Happeningkünstler<br />
* [[2010]]: [[David Bankier]], israelischer Historiker<br />
* [[2010]]: [[Nujabes]], japanischer Hip-Hop Produzent<br />
* [[2011]]: [[Arnošt Lustig]], tschechischer Schriftsteller und Publizist<br />
<br />
== Feier- und Gedenktage ==<br />
<br />
* Kirchliche Gedenktage<br />
** Hl. [[Alexander von Alexandria]], römischer Theologe, Bischof und Patriarch (katholisch, orthodox)<br />
<br />
* Namenstage<br />
** [[Alexander]], [[Mechthild]]<br />
<br />
{{Jahrestage Gedenktaghinweis}}<br />
<br />
----<br />
{{commonscat|26 February|26. Februar}}<br />
<br />
[[Kategorie:Tag|0226]]<br />
[[Kategorie:Tag im Februar|#26]]<br />
<br />
[[af:26 Februarie]]<br />
[[an:26 de febrero]]<br />
[[ar:ملحق:26 فبراير]]<br />
[[arz:26 فبراير]]<br />
[[ast:26 de febreru]]<br />
[[az:26 fevral]]<br />
[[ba:26 февраль]]<br />
[[bar:26. Feba]]<br />
[[bat-smg:Vasarė 26]]<br />
[[bcl:Pebrero 26]]<br />
[[be:26 лютага]]<br />
[[be-x-old:26 лютага]]<br />
[[bg:26 февруари]]<br />
[[bn:ফেব্রুয়ারি ২৬]]<br />
[[bpy:ফেব্রুয়ারী ২৬]]<br />
[[br:26 C'hwevrer]]<br />
[[bs:26. februar]]<br />
[[ca:26 de febrer]]<br />
[[cbk-zam:26 de Febrero]]<br />
[[ceb:Pebrero 26]]<br />
[[ckb:٢٦ی شوبات]]<br />
[[co:26 di ferraghju]]<br />
[[cs:26. únor]]<br />
[[csb:26 gromicznika]]<br />
[[cv:Нарăс, 26]]<br />
[[cy:26 Chwefror]]<br />
[[da:26. februar]]<br />
[[diq:26 Şıbat]]<br />
[[dv:ފެބްރުއަރީ 26]]<br />
[[el:26 Φεβρουαρίου]]<br />
[[en:February 26]]<br />
[[eo:26-a de februaro]]<br />
[[es:26 de febrero]]<br />
[[et:26. veebruar]]<br />
[[eu:Otsailaren 26]]<br />
[[fa:۲۶ فوریه]]<br />
[[fi:26. helmikuuta]]<br />
[[fiu-vro:26. radokuu päiv]]<br />
[[fo:26. februar]]<br />
[[fr:26 février]]<br />
[[frp:26 fevriér]]<br />
[[fur:26 di Fevrâr]]<br />
[[fy:26 febrewaris]]<br />
[[ga:26 Feabhra]]<br />
[[gan:2月26號]]<br />
[[gd:26 an Gearran]]<br />
[[gl:26 de febreiro]]<br />
[[gn:26 jasykõi]]<br />
[[gu:ફેબ્રુઆરી ૨૬]]<br />
[[gv:26 Toshiaght Arree]]<br />
[[he:26 בפברואר]]<br />
[[hi:२६ फरवरी]]<br />
[[hif:26 February]]<br />
[[hr:26. veljače]]<br />
[[ht:26 fevriye]]<br />
[[hu:Február 26.]]<br />
[[hy:Փետրվարի 26]]<br />
[[ia:26 de februario]]<br />
[[id:26 Februari]]<br />
[[ie:26 februar]]<br />
[[ig:February 26]]<br />
[[ilo:Pebrero 26]]<br />
[[io:26 di februaro]]<br />
[[is:26. febrúar]]<br />
[[it:26 febbraio]]<br />
[[ja:2月26日]]<br />
[[jbo:relma'i 26moi]]<br />
[[jv:26 Februari]]<br />
[[ka:26 თებერვალი]]<br />
[[kk:26 ақпан]]<br />
[[kl:Februaari 26]]<br />
[[kn:ಫೆಬ್ರುವರಿ ೨೬]]<br />
[[ko:2월 26일]]<br />
[[krc:26 февраль]]<br />
[[ksh:26. Febrowaa]]<br />
[[ku:26'ê reşemiyê]]<br />
[[kv:26 урасьӧм]]<br />
[[la:26 Februarii]]<br />
[[lb:26. Februar]]<br />
[[li:26 fibberwarie]]<br />
[[lmo:26 02]]<br />
[[lt:Vasario 26]]<br />
[[lv:26. februāris]]<br />
[[mhr:26 Пургыж]]<br />
[[mk:26 февруари]]<br />
[[ml:ഫെബ്രുവരി 26]]<br />
[[mn:2 сарын 26]]<br />
[[mr:फेब्रुवारी २६]]<br />
[[ms:26 Februari]]<br />
[[myv:Даволковонь 26 чи]]<br />
[[nah:Tlaōnti 26]]<br />
[[nap:26 'e frevaro]]<br />
[[nds:26. Februar]]<br />
[[nds-nl:26 febrewaori]]<br />
[[ne:२६ फेब्रुअरी]]<br />
[[new:फेब्रुवरी २६]]<br />
[[nl:26 februari]]<br />
[[nn:26. februar]]<br />
[[no:26. februar]]<br />
[[nov:26 de februare]]<br />
[[nrm:26 Févri]]<br />
[[oc:26 de febrièr]]<br />
[[os:26 февралы]]<br />
[[pa:੨੬ ਫ਼ਰਵਰੀ]]<br />
[[pam:Pebreru 26]]<br />
[[pl:26 lutego]]<br />
[[pt:26 de fevereiro]]<br />
[[qu:26 ñiqin hatun puquy killapi]]<br />
[[ro:26 februarie]]<br />
[[ru:26 февраля]]<br />
[[rue:26. фебруар]]<br />
[[sah:Олунньу 26]]<br />
[[scn:26 di frivaru]]<br />
[[sco:26 Februar]]<br />
[[se:Guovvamánu 26.]]<br />
[[sh:26. 2.]]<br />
[[simple:February 26]]<br />
[[sk:26. február]]<br />
[[sl:26. februar]]<br />
[[sq:26 shkurt]]<br />
[[sr:26. фебруар]]<br />
[[stq:26. Februoar]]<br />
[[su:26 Pébruari]]<br />
[[sv:26 februari]]<br />
[[sw:26 Februari]]<br />
[[ta:பெப்ரவரி 26]]<br />
[[te:ఫిబ్రవరి 26]]<br />
[[th:26 กุมภาพันธ์]]<br />
[[tk:26 fewral]]<br />
[[tl:Pebrero 26]]<br />
[[tr:26 Şubat]]<br />
[[tt:26 февраль]]<br />
[[uk:26 лютого]]<br />
[[ur:26 فروری]]<br />
[[uz:26-fevral]]<br />
[[vec:26 de febraro]]<br />
[[vi:26 tháng 2]]<br />
[[vls:26 februoari]]<br />
[[vo:Febul 26]]<br />
[[wa:26 di fevrî]]<br />
[[war:Pebrero 26]]<br />
[[xal:Лу сарин 26]]<br />
[[xmf:26 ფურთუთა]]<br />
[[yi:26סטן פעברואר]]<br />
[[yo:26 February]]<br />
[[zea:26 feberwari]]<br />
[[zh:2月26日]]<br />
[[zh-min-nan:2 goe̍h 26 ji̍t]]<br />
[[zh-yue:2月26號]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Newcastle-Krankheit&diff=97350566Newcastle-Krankheit2011-12-20T14:19:39Z<p>212.117.116.190: /* Erreger */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Fåsse pesse toirtchaedje cô2.jpg|thumb|[[Torticollis]] bei einem Küken mit ND]]<br />
Die '''Newcastle-Krankheit''' ([[Englische Sprache|engl.]]: ''Newcastle Disease'' oder ''Pseudo Fowlpest'') ist eine weltweit verbreitete, außerordentlich ansteckende und anzeigepflichtige Viruserkrankung der Vögel. Das Krankheitsbild erinnert an die [[Geflügelpest]] (''"Vogelgrippe"''), daher wird die Newcastle-Krankheit in Fachkreisen auch als '''atypische Geflügelpest''' bezeichnet.<br />
<br />
== Erreger ==<br />
<br />
Erreger der Newcastle-Krankheit ist das ''[[Newcastle-Disease-Virus]]'' (NDV), ein Einzel(−)-Strang-[[Ribonukleinsäure|RNA]]-Virus ([[Polarität (Virologie)|ss(−)RNA]]) der Familie ''[[Paramyxoviridae]]'', Unterfamilie ''[[Paramyxovirinae]]'', und der 2001 für das NDV neugeschaffenen [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Avulavirus]]'' zugeordnet. Ursprünglich rechnete man das NDV der Gattung ''[[Rubulavirus]]'' zu, der auch die Erreger des [[Mumps]] des Menschen und des [[Zwingerhusten]]s der Hunde angehören.<br />
<br />
An NDV erkranken in erster Linie [[Haushuhn|Hühner]] und [[Haustruthuhn|Truthühner]] aller Altersgruppen, gelegentlich aber auch [[Tauben]], [[Gänse]], [[Entenvögel|Enten]], [[Fasan]]e, [[Rebhühner]], [[Wachtel (Art)|Wachteln]] und [[Strauß (Vogel)|Strauße]]. Auch bei [[Pinguine]]n, [[Raben und Krähen|Raben]], [[Papageien]] und [[Kanarienvogel|Kanarienvögeln]] kann die Krankheit auftreten. Beim Menschen rufen die Viren in Einzelfällen eine [[Konjunktivitis|Bindehautentzündung]] hervor.<br />
69+6+++<br />
<br />
== Übertragungswege ==<br />
<br />
Infizierte Tiere scheiden die Newcastle-Viren in großen Mengen über Kot, Körperflüssigkeiten, Nasen-, Rachen-, Augensekret und Atemluft aus. Daher können sich die Erreger sowohl unmittelbar von Tier zu Tier als auch über die Luft verbreiten, ferner über Eier, Frisch- und Gefrierfleisch sowie Trockenei. Die Viren können in Tiefkühlkost bis zu einem halben Jahr, in Trockenei sogar mehrere Jahre überdauern.<br />
<br />
Werden infizierte, aber noch nicht erkrankte Tiere, deren Eier oder Fleischprodukte transportiert, können die Viren auch durch Käfige oder Verpackungsmaterial verschleppt werden. Auch durch Stallstaub, der an Schuhen, Kleidung oder Fahrzeugreifen haftet, können die Viren von Hof zu Hof verbreitet werden.<br />
<br />
== Symptome ==<br />
[[Datei:Newcastle disease in a mallard.JPG|thumb|[[Torticollis]] bei einer Stockente mit ND]]<br />
[[Datei:Fausse pesse poyes.jpg|thumb|Petechien in Proventriculus und Muskelmagen sowie Enteritis bei Newcastle-Krankheit]] <br />
Das Krankheitsbild der Newcastle-Krankheit weist zunächst zahlreiche unspezifische Veränderungen in Verhalten und Erscheinungsbild der Tiere auf, wie sie auch bei andere akuten Infektionen auftreten:<br />
<br />
* drastischer Rückgang der Legeleistung und dünnschalige bis schalenlose Eier<br />
* hohes Fieber bis 43&nbsp;°C<br />
* Apathie und Appetitlosigkeit<br />
* wässriger, eventuell blutiger Durchfall<br />
* Atemnot; Schnabel und Augen sind mit zähem Schleim bedeckt<br />
* Durchblutungsstörungen, häufig mit dunkler Kamm-Verfärbung<br />
* hohe Sterblichkeit binnen fünf Tagen nach Auftreten der Symptome<br />
<br />
Die [[Inkubationszeit]] beträgt 4 bis 6 Tage. Bei rascher Ausbreitung innerhalb des Bestands können Todesfälle auch ohne vorher erkennbare Symptome auftreten.<br />
<br />
Die Viren befallen [[Lunge]], [[Darm]] und [[Zentralnervensystem]] und können u.a. punktförmige Blutungen auf der [[Magenschleimhaut]], insbesondere um die Ausführungsgänge der Magendrüsen, verursachen.<br />
<br />
In seltenen Fällen kann bei Menschen, die in engem Kontakt mit erkrankten Tieren stehen, eine [[Konjunktivitis|Entzündung der Bindehaut des Auges]] auftreten.<ref>[http://www.bvet.admin.ch/gesundheit_tiere/01065/01066/01082/index.html?lang=de Bundesamt für Veterinärwesen der Schweiz] zur Newcastle-Krankheit. Dump vom 23. Mai 2010</ref><br />
<br />
== Bekämpfung ==<br />
<br />
Stellt ein Veterinäramt die Newcastle-Krankheit fest, wird in der Regel ein Sperrgebiet für Geflügel in einem Radius von mindestens drei Kilometern eingerichtet. Das Geflügel in diesem Gebiet muss zum Schutz vor einer Ausbreitung der Seuche auf Anweisung des Veterinäramtes drei Wochen lang im Stall bleiben. Züchter müssen ihre Bestände melden. Zudem kann auch ein Beobachtungsgebiet von mindestens doppeltem Radius eingerichtet werden. Infizierte Tiere müssen sofort getötet werden. Betroffene Ställe, Gebäude und Transportfahrzeuge werden desinfiziert. Den Tierhaltungen werden gegebenenfalls zusätzliche Personen- und Verkehrsbeschränkungen auferlegt.<br />
<br />
== Vorbeugung ==<br />
<br />
In Deutschland schreibt die [[Geflügelpest-Verordnung]] eine regelmäßige Impfung gegen die Newcastle-Krankheit für jeden Hühner- und Truthühnerbestand vor. Dies gilt auch für Privatleute, die nur wenige Hühner halten. Die Impfung erfolgt in der Regel über das Trinkwasser.<br />
<br />
Hühner oder Truthühner dürfen in Deutschland nur dann von einem Geflügelbestand in einen anderen abgegeben oder auf Geflügelmärkten, Geflügelschauen und ähnlichen Veranstaltungen ausgestellt werden, wenn sie von einer tierärztlichen Bescheinigung begleitet sind, aus der hervorgeht, dass der Herkunftsbestand der Tiere (im Falle von [[Eintagsküken]] der Elterntierbestand) regelmäßig gegen die Newcastle-Krankheit geimpft wurde.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://web.archive.org/web/20060921040021/http://www.bgblportal.de/BGBL/bgbl1f/bgbl104s2746.pdf Verordnung zum Schutz gegen die Geflügelpest und die Newcastle-Krankheit (Geflügelpest-Verordnung)] (alte Fassung)<br />
<br />
{{Gesundheitshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Anzeigepflichtige Tierseuche]]<br />
[[Kategorie:Virale Infektionskrankheit bei Vögeln]]<br />
<br />
{{Link FA|ar}}<br />
<br />
[[ar:داء نيوكاسل]]<br />
[[bg:Псевдочума по птиците]]<br />
[[cs:Newcastleská nemoc]]<br />
[[en:Newcastle disease]]<br />
[[es:Enfermedad de Newcastle]]<br />
[[fa:بیماری نیوکاسل]]<br />
[[fi:Newcastlen tauti]]<br />
[[fr:Maladie de Newcastle]]<br />
[[it:Malattia di Newcastle]]<br />
[[ja:ニューカッスル病]]<br />
[[nl:Ziekte van Newcastle]]<br />
[[pt:Doença de Newcastle]]<br />
[[sv:Newcastlesjuka]]<br />
[[ta:வெள்ளைக்கழிச்சல்]]<br />
[[wa:Fåsse pesse des oujheas]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=WAS-2121_Niwa&diff=97302742WAS-2121 Niwa2011-12-19T10:04:46Z<p>212.117.116.190: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>{{Infobox PKW-Modell<br />
|Marke=Lada <br />
|Modell=Niva <br />
|Bild=Lada_Niva_1991_Brazil.jpg<br />
|Bild zeigt=Lada Niva (1976–1995)<br />
|Hersteller=[[Lada (Auto)|Lada]]<br />
|von=1976<br />
|bis=<br />
|Klasse=[[Geländewagen]]<br />
|Versionen=[[Steilheck]], drei-/fünftürig<br />[[Cabrio]], zweitürig<br />
|Motoren=1,7 l R4 [[Ottomotor]]<br />60 kW (82 PS)<br />1,9 l R4 [[Dieselmotor]]<br />51 kW (69 PS)<br />
|Länge=Dreitürer: 3720 mm<br />Fünftürer: 4240<br />
|Breite=1680<br />
|Höhe=1640<br />
|Radstand=Dreitürer: 2200 mm<br />Fünftürer: 2700 <br />
|Gewicht=1285–1390<br />
|Nachfolger=Chevrolet Niva<br />
}}<br />
<br />
Der '''Lada Niva''' ({{RuS|Нива}}/''Niwa'') (auch '''Lada 2121''' bzw. '''[[AwtoWAS|WAS]]-2121'''; in Österreich '''Lada Taiga''') ist ein vom russischen Autohersteller [[Lada (Auto)|Lada]] produzierter [[Geländewagen]]. Der Wagen hat zwar nicht den [[Leiterrahmen]] klassischer Geländewagen, aber er besitzt einen permanenten [[Allradantrieb]], eine zuschaltbare Geländereduktion sowie eine zuschaltbare [[Differentialsperre]] und wird bereits seit 1976 in verschiedenen Modellvarianten in der russischen Stadt [[Togliatti]] gebaut. Für den Export wird er nur in einer Motorvariante (1,7 l Hubraum, 60 kW/82 PS, 137 km/h Spitze) angeboten.<br />
<br />
Basis des Niva (Modell 2121) war der gleichzeitig 1976 erschienene (RUS жигули / Shiguli / Lada 2106, dessen Motor bis in die 1990er Jahre auch im Niva eingebaut wurde. In der Sowjetunion gab es darüber hinaus auch Niva mit 1300er (Motortyp 21013) und 1500er Motor (Motortyp 2103). <br />
<br />
Einzige größere Überarbeitung des Niva (abgesehen von Detailänderungen gleichzeitig mit den Shiguli-Modellen) war das Facelift im Jahre 1995. Der Niva bekam ein neues Armaturenbrett, einen neuen Tacho, ein neues Lenkrad mit Pralltopf und ein geändertes Heck mit niedrigerer Ladekante und neuen Rückleuchten. Ebenfalls neu war der 1700er Motor (Typen 21213: Vergaser bzw. 21214: Einspritzer mit G-Kat).<br />
Eine Neuerung für den [[Gemeinschaft Unabhängiger Staaten|GUS]]-Markt war das Modell 2131 mit fünf Türen und 1800er Vergasermotor.<br />
<br />
Mitte bis Ende der 1990er Jahre war auch ein 1,9-Liter-Dieselmotor mit 69 PS von [[Peugeot]] erhältlich, der heute nicht mehr ab Werk eingebaut wird.<br />
<br />
Seit 2003 wird in Form eines [[Joint-Venture]]s mit [[General Motors]] das Nachfolgemodell [[GM-AvtoVAZ|Chevrolet Niva]] (Lada 2123) in Serie produziert. Dieser Wagen wird offiziell nicht in Westeuropa verkauft. <br />
<br />
Der Lada Niva läuft parallel dazu weiter. Im Jahr 2010 kam es zu einer allgemeinen Modernisierung des nun über 30 Jahre alten Modells. Verändert wurde das Armaturenbrett, die vorderen Blinklichter und die technische Ausstattung.<ref>http://www.autobild.de/artikel/lada-niva-aufgefrischt_1169522.html Autobild.de: Niva mit Mini-Facelift</ref><br />
<br />
<gallery><br />
Bild:Lada Niva 1600, seen in Sofia, Bulgaria in September 2005.jpg|Heckansicht (1976–1995)<br />
Bild:Lada Niva 1b.jpg|Lada Niva (seit 1995) <br />
Bild:Lada Niva 1a.jpg|Heckansicht (seit 1995)<br />
Datei:Lada Niva France.JPG|Lada Niva Standardausführung<br />
</gallery><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Lada Niva}}<br />
* [http://gelaendewagen.at/artikel/ladaniva.php Fahrzeugtest: Lada Niva 1,7i: Made in Russia!]<br />
* [http://www.Niva-technik.de Informationen zur Technik]<br />
* [http://www.lada.de/ladaniva.html Homepage des Lada Niva in Deutschland]<br />
* [http://www.lada.ch/ Homepage des Lada Niva in der Schweiz]<br />
<br />
[[Kategorie:Geländewagen]]<br />
<br />
[[ar:لادا نيفا]]<br />
[[cs:Lada Niva]]<br />
[[en:Lada Niva]]<br />
[[es:Lada Niva]]<br />
[[fi:Lada Niva]]<br />
[[fr:Lada Niva]]<br />
[[hu:Lada Niva]]<br />
[[id:Lada Niva]]<br />
[[it:Lada-Vaz Niva]]<br />
[[ja:ラーダ・ニーヴァ]]<br />
[[ka:ლადა ნივა]]<br />
[[lt:Lada Niva]]<br />
[[lv:Lada Ņiva]]<br />
[[mhr:ВАЗ-2121]]<br />
[[nl:Lada Niva]]<br />
[[no:Lada Niva]]<br />
[[pl:Łada Niva]]<br />
[[pt:Niva]]<br />
[[ru:ВАЗ-2121]]<br />
[[sk:Lada Niva]]<br />
[[sv:Lada Niva]]<br />
[[tr:Lada Niva]]<br />
[[uk:ВАЗ-2121]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alkali-Mangan-Zelle&diff=96878802Alkali-Mangan-Zelle2011-12-08T10:03:58Z<p>212.117.116.190: /* Kathodenreaktion */</p>
<hr />
<div>Die '''Alkali-Mangan-Batterie''' beziehungsweise ''Alkali-Mangan-Zelle'' (manchmal auch genauer als ''Zink-Manganoxid-Zelle'' bezeichnet) ist ein [[galvanisches Element]] und zählt zu den wichtigsten elektrochemischen Energiespeichern. Aufgrund höherer [[Kapazität (galvanische Zelle)|Kapazität]], besserer Belastbarkeit und längerer Lagerfähigkeit hat sie die [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] aus den meisten Anwendungen verdrängt. Die Alkali-Mangan-Batterie ist eine Weiterentwicklung des [[Leclanché-Element]]s.<br />
<br />
Die Alkali-Mangan-Zelle wird zu den Primärelementen, das heißt den nicht-wiederaufladbaren [[Batterie (Elektrotechnik)|Batterien]] gezählt, obwohl sie grundsätzlich begrenzt wiederaufladbar ist. Es gibt zur Wiederaufladung vorgesehene Versionen, die RAM-Zellen (''Rechargeable Alkaline Manganese''), die zu den Sekundärelementen ([[Akkumulator]]en) gerechnet werden. Diese haben allerdings keine weite Verbreitung gefunden.<br />
<br />
[[Bild:Alkali battery 5.jpg|thumb|right|Unterschiedliche Bauformen von handelsüblichen Alkali-Mangan-Batterien]]<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
Die Alkali-Mangan-Zelle wäre treffender als Zink-Braunstein-Zelle mit alkalischem [[Elektrolyt]] beschrieben, da der elektrochemisch aktive Stoff in der negativen Elektrode [[Zink]] und in der positiven Elektrode [[Mangandioxid]] (Endglied der [[Braunstein (Mineralgruppe)|Braunstein]]-Mineralgruppe) ist. Als Elektrolyt wird eine [[alkalische Lösung]], und zwar konzentrierte [[Kalilauge]] ([[Kaliumhydroxid]]-Lösung) verwendet.<br />
<br />
Die wichtigsten Bauformen sind zylindrische Rundzellen (beispielsweise LR6 = Alkali-Mangan AA oder [[Mignon (Batterie)|Mignon]]) und [[Knopfzelle]]n (beispielsweise LR44). Mehrere Einzelzellen können auch zu Batterien kombiniert sein (beispielsweise 6LR61 = Alkali-Mangan-9-V-Block aus sechs Zellen). In Deutschland wurden 2004 rund 800 Millionen Alkali-Mangan-Rundzellen und rund 40 Millionen Alkali-Mangan-Knopfzellen in Verkehr gebracht.<ref>[[Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]], Erfolgskontrolle 2004</ref><br />
<br />
== Elektrochemie ==<br />
Wie bei der [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] liefert die Oxidation von Zink und die Reduktion von [[Mangandioxid]] (Braunstein) die elektrische Energie. Die bei der Oxidation freigesetzten [[Elektron]]en der Zelle wandern von der [[Anode]], welche in diesem Fall einer Batterie die negative Elektrode ist, unter Leistungsabgabe durch den äußeren Stromkreis, zur [[Kathode]], welche in diesem Fall die positive Elektrode ist. Zum Ladungsausgleich wandern in der zelle durch den Elektrolyten [[Hydroxidion|OH<sup>−</sup>]]-Ionen von der Kathode zur Anode. Die in der Alkali-Mangan-Zelle ablaufenden Reaktionen sind komplex und werden im Folgenden vereinfacht dargestellt.<br />
<br />
===Anodenreaktion===<br />
Bei der Entladung wird an der Kathode metallisches Zink (Zn) oxidiert. Dabei werden zwei Elektronen abgegeben, die [[Oxidationszahl]] von Zink wird von ±0 auf +II erhöht. Das Reaktionsprodukt hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Oxidation erfolgt. Zu Beginn der Entladung, das heißt bei hoher OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird über verschiedene Zwischenstufen das gut im alkalischen Elektrolyten lösliche Tetrahydroxozinkat-Ion (Zn(OH)<sub>4</sub><sup>2−</sup>), kurz [[Zinkate|Zinkat]], gebildet.<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 4OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + 2e^-}</math><br />
<br />
Wenn der Elektrolyt mit Zinkat übersättigt ist, beginnt [[Zinkoxid]] (ZnO) auszufallen.<br />
<br />
: <math>\mathrm{[Zn(OH)_4]^{2-} \rightarrow ZnO + 2OH^- + H_2O}</math><br />
<br />
Bei fortschreitender Entladung, das heißt bei niedrigerer OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird dann [[Zinkhydroxid]] (Zn(OH)<sub>2</sub>) gebildet. Aus diesem entsteht unter Abgabe von [[Wasser]] langsam wiederum Zinkoxid (ZnO).<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_2 + 2e^-}</math><br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn(OH)_2 \rightarrow ZnO + H_2O}</math><br />
<br />
===Kathodenreaktion===<br />
Das als Anodenmaterial verwendete Mangandioxid ist in der Regel ein Elektrolyt-Braunstein ([[Braunsteine|&gamma;-MnO<sub>2</sub>]]) mit hoher elektrochemischer Aktivität. Bei der Entladung wird in der Anode Mangandioxid (MnO<sub>2</sub>) zunächst zu Manganoxidhydroxid (MnOOH) reduziert. Diese homogene Festphasenreaktion wird als erste Entladestufe bezeichnet. <br />
<br />
: <math>\mathrm{MnO_2 + H_2O + e^- \rightarrow MnO(OH) + OH^-}</math><br />
<br />
Bei der Reaktion wird ein Elektron aufgenommen, die Oxidationszahl des [[Mangan]]s wird von +IV auf +III erniedrigt und ein [[Proton (Chemie)|Proton]] (H<sup>+</sup>) wird in das [[Kristallstruktur|Kristallgitter]] des Mangandioxids eingebaut. Diese Reaktion ist ungewöhnlich, da das Produkt &alpha;-MnOOH ([[Groutit]]) die gleiche [[Kristallstruktur]] wie der Ausgangsstoff &gamma;-MnO<sub>2</sub> hat.<br />
<br />
Unter bestimmten Bedingungen kann bei milden Entladungen in einer langsamen Reaktion Manganoxidhydroxid (MnOOH) noch weiter reduziert werden. Diese Reaktion wird als zweite Entladestufe bezeichnet.<br />
<br />
: <math>\mathrm{MnO(OH) + H_2O + e^- \rightarrow Mn(OH)_2 + OH^-}</math><br />
<br />
Diese Reaktion ist eine heterogene Reaktion, die eigentliche Reduktion erfolgt in [[Lösung (Chemie)|Lösung]]. Die Mn<sup>3+</sup>-Ionen gehen als [[Komplexchemie|Komplex]] [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>-</sup> in Lösung und werden zu [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup> reduziert. Das eigentliche feste Produkt Mn(OH)<sub>2</sub> [[Fällungsreaktion|fällt]] dann aus der gesättigten [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup>-Lösung aus.<br />
<br />
===Redox-Reaktion===<br />
Wird nur die erste Entladestufe berücksichtigt, ergibt sich für die Gesamtreaktion in der Alkali-Mangan-Zelle:<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2MnO_2 + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_4^{2-} + 2MnO(OH)}</math><br />
<br />
Wie aus der Gesamtreaktionsgleichung ersichtlich, wird bei der Entladung Wasser verbraucht, eine verbrauchte Alkali-Mangan-Zelle ist daher „trocken“.<br />
<br />
===Nebenreaktionen===<br />
Zink ist in stark alkalischer Lösung thermodynamisch instabil. Wie aus der [[Elektrochemische Spannungsreihe|elektrochemischen Spannungsreihe]] ersichtlich wird daher als [[Nebenreaktion]] in der Anode Zink (Zn) oxidiert und Wasser (H<sub>2</sub>O) zu gasförmigem [[Wasserstoff]] (H<sub>2</sub>) reduziert.<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + H_2}</math><br />
<br />
Diese als „Gasung“ bezeichnete Reaktion läuft bei der Lagerung von nicht entladenen und teilentladenen Zellen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist für hochreines Zink relativ gering. Bereits kleine Mengen von Verunreinigungen (beispielsweise [[Schwermetalle]] wie [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Molybdän]] und [[Nickel]]) können die Gasung jedoch drastisch erhöhen.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
[[Bild:Schnitt Alkali-Mn-Batterie.jpg|miniatur|Schnittbild einer Alkali-Mangan-Rundzelle]]Das nebenstehende Bild zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer handelsüblichen Alkali-Mangan-Rundbatterie. Zu erkennen ist eine konstruktive Vorkehrung gegen Zellenüberdruck, z. B. durch Kurzschluss bzw. Überhitzung.<br />
<br clear="all" /><br />
[[Bild:AlkalineMnrp.jpg|thumb|Aufbau einer [[Mignon (Batterie)|Mignon]]-Alkali-Mangan-Zelle.]]<br />
Das Bild rechts zeigt zwei aufgeschnittene Alkali-Mangan-Zellen und den abgetrennten oberen Bereich. Der Pluspol ist, anders als bei einer [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]], Teil des Außenmantels und elektrisch mit ihm verbunden. Im Inneren bildet gepresster [[Mangandioxid|Braunstein]] die Kathode, im Bild als schwarzer Ring innerhalb des Mantels zu erkennen. Die Anode besteht aus einer Paste aus [[Zink]] und [[Kaliumhydroxid]], eingewickelt in ionendurchlässiges Faserpapier. In der mittleren Ansicht ragt es über die abgeschnittene Zelle hinaus. Links erkennt man den Metallstift, der den elektrischen Kontakt mit der Bodenplatte herstellt und den Minuspol bildet.<br />
<br clear="all" /><br />
[[Bild:Neunvalkalirp.jpg|thumb|[[9-V-Block|9-V-Alkali-Mangan-Blockbatterie]] im Längsschnitt.]]<br />
Eine 9-V-Alkali-Mangan-Blockbatterie enthält 6 Rundzellen der Baugröße Piccolo (AAAA, LR61). Ihre Anordnung innerhalb des Batterie-Gehäuses ist links im Bild zu erkennen. Rechts sieht man drei Zellen im Längsschnitt. Die Kapselung der Einzelzellen erhöht die Auslaufsicherheit, reduziert aber die Packungsdichte und damit die Kapazität. Diese Batterien tragen die Größenbezeichnung 6LR61. Einige, zumeist asiatische, Hersteller verwenden auch 6 rechteckige Knopfzellen als Stapel, diese Typen sind mit 6LF22 bezeichnet.<br />
<br clear="all" /><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
<br />
===Spannung===<br />
Die [[Nennspannung]] der Alkali-Mangan-Zelle beträgt 1,5&nbsp;V. Durch [[Reihenschaltung]] mehrerer Zellen können höhere Spannungen erreicht werden. <br />
So können bei der Normalbatterie 3LR12 mit drei Zellen 4,5&nbsp;V, beim Flat-Pack 4LR61 mit vier Zellen 6&nbsp;V und beim E-Block 6LR61 mit sechs Zellen 9&nbsp;V erreicht werden.<br />
<br />
Die tatsächliche [[Leerlaufspannung]] einer frischen Alkali-Mangan-Zelle liegt bei 20&nbsp;°C im Bereich von 1,57&nbsp;V bis 1,63&nbsp;V. Sie hängt hauptsächlich von der Aktivität des verwendeten Mangandioxides und dem Zinkoxidgehalt in der Elektrolytlösung ab. Die (mittlere) Lastspannung hängt von der Belastung ab, sie beträgt bei Entladung mit 0,4&nbsp;C typischerweise 1,15&nbsp;V bis 1,18&nbsp;V (NiMH: 1,22&nbsp;V bis 1,25&nbsp;V). Als [[Entladeschlussspannung]] wird meist 1,0&nbsp;V verwendet.<br />
<br />
===Entladung===<br />
[[Datei:Nimhcharakteristikrp.svg|thumb|250px|Entladekurven einer Alkali-Mangan-Zelle im Vergleich zu [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Zelle]] und [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH-Akku]]]]<br />
<br />
Das Diagramm vergleicht die Belastungskurven bei konstantem Strom einer<br />
Zink-Kohle-Zelle (Zn-Mn&nbsp;(C)) und eines [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH]]-Akkus mit der einer Alkali-Mangan-Zelle (Zn-Mn&nbsp;(KOH)).<br />
Die Spannung der Zink-Kohle-Zelle fällt nach kurzer Zeit unter 0,8&nbsp;V ab. Ein Akku hält <br />
die Spannung von 1,2&nbsp;V über einen langen Zeitraum. Das Zeitverhalten einer Alkali-Mangan-Zelle<br />
liegt zwischen den beiden Kurven, die Spannung nimmt langsam mit der Zeit ab. <br />
<br />
Bei einer Steigerung der Belastung erreicht die Alkali-Mangan-Zelle die 0,8-V-Grenze überproportional schnell. Der gestiegene Innenwiderstand verhindert die Bereitstellung der Leistung, obwohl Kapazitätsreserven von 20 % und mehr vorhanden sein können. Nach einer Regenerationszeit von einigen Stunden sinkt der Innenwiderstand und die Batterie kann mit kleiner Leistung weiter arbeiten.<br />
<br />
Beispiel: Alkali-Batterien in Hochleistungs-Verbrauchern scheinen nach kurzer Zeit leer zu sein.<br />
Nach einer Pause von mehreren Stunden arbeiten sie kurzzeitig wieder. Leicht erhöhte Temperatur beschleunigt diese Regeneration. Daher rührt der Effekt vom „Aufladen“ von Batterien auf der Herdplatte oder an der Sonne. Anschließend sind diese Zellen jedoch nicht mehr in der Lage, den hohen Strombedarf zu decken. Aus Sicht des Hochleistungs-Verbrauchers sind die Batterien erschöpft, obwohl sie noch eine Restkapazität von 30 % besitzen können. Anstatt die Zellen zu entsorgen, sollten sie für Verbraucher mit geringerem Leistungsbedarf genutzt werden, z.&nbsp;B. Uhren oder Fernbedienungen.<br />
<br />
===Auslaufen===<br />
[[Datei:LeakedBattery 2701a.jpg|thumb|right|Ausgelaufene Alkali-Mangan-Batterie]]<br />
Mit der Zeit können auch Alkali-Batterien auslaufen. Es bilden sich dann außen [[Kaliumhydroxid]]-Ablagerungen, als weiße, kristalline Substanz, die ätzend wirkt. Ein Gerät kann dadurch beschädigt werden, indem [[Kaliumhydroxid]] in das Gerät eindringt und metallische Bestandteile zerstört.<br />
<br />
===Vergleich Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Zelle (Typ: [[Mignon (Batterie)|Mignon]])===<br />
{| class="wikitable" <br />
!Vergleich Baugröße Mignon<br />
!Alkali-Mangan <br />
![[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle]]<br />
|-<br />
|Energiedichte in Wh/dm³ || 350 || 150<br />
|-<br />
|Kapazität AA-Zelle in Ah (Entladung bis 0,8 V) || 2,8 || 1,2<br />
|-<br />
|Innenwiderstand in Ω || 0,15 || 0,5<br />
|-<br />
|[[Selbstentladung]] in % pro Monat bei 20 °C || 0,2 || 7<br />
|-<br />
|Restkapazität nach<br>dreijähriger Lagerung in % || >90 || <10<br />
|-<br />
|Minimale Betriebstemperatur (in °C) || &lt; −20 || −10<br />
|-<br />
|Auslaufsicherheit || hoch || ausreichend bis schlecht<br> (insb. bei qualitativ<br /> minderwertigen Zellen)<br />
|-<br />
|Kosten pro entnommener Ladung|| 8–45 Cent/Ah || 17…80 Cent/Ah<br />
|}<br />
<br />
Die nachfolgenden Punkte listen die Nachteile der Zink-Kohle-Batterien gegenüber den Alkali-Mangan-Batterien auf. Zink-Kohle-Batterien sind pro Amperestunde (Ah) ca. doppelt so teuer wie Alkali-Mangan-Batterien und das in jedem Preissegment (1Ah kostet bei preiswerten Zellen: Alkaline 8&nbsp;ct, bei Zink-Kohle 17&nbsp;ct). <br />
<br />
Weiterhin haben diese eine wesentlich schlechtere Spannungslage, d.&nbsp;h., die Spannung teilentladener Zellen fällt frühzeitig ab. Gleiches gilt für die Hochstrombelastbarkeit, denn Zink-Kohle-Batterien können nur begrenzt hohe Ströme abgeben. Weiterhin fällt die ohnehin sehr geringe Leistungsfähigkeit dieser Batterien dadurch weiter ab. Für viele moderne Geräte, die kurzzeitig hohe Ströme entnehmen (Digitalkameras, Blitzgeräte, Alarmanlagen), sind Zink-Kohle-Batterien nicht mehr verwendbar. Die hohe Stromentnahme (1…2&nbsp;A sind ein Anhaltswert) lassen selbst bei frischen Zink-Kohle-Batterien die Spannung in wenigen Sekunden zu tief fallen.<br />
<br />
Darüber hinaus ist die Auslaufsicherheit häufig schlechter. Auslaufende Ammonchloridlösung verbrauchter Zellen zerstört die Metallkontakte und Leiterbahnen eines elektronischen Gerätes deutlich stärker als der alkalische Elektrolyt der Alkaline-Zellen. Die Selbstentladung von Zink-Kohle-Batterien ist um ca. den Faktor 10 bis 20 höher als der von Alkali-Mangan-Zellen. Selbst in der [[Ökobilanz]] stehen die Zink-Kohle-Batterien schlechter da. Geringen Vorteilen steht die drastisch schlechtere Kapazität gegenüber.<br />
<br />
== Wiederaufladen ==<br />
=== Normale Alkali-Mangan-Batterien ===<br />
Die meisten Alkali-Mangan-Batterien lassen sich mit speziellen geeigneten Ladegeräten (beispielsweise für RAM-Zellen; dazu der nächste Abschnitt) 3 bis 10 mal auffrischen (nicht aber mit Ladegeräten für normale [[NiMH-Akku]]s!). Dabei besteht ein geringes Risiko, dass die Batterien später beim Gebrauch auslaufen, sodass eine periodische Überwachung angebracht sein kann. <br />
<br />
=== RAM-Zellen ===<br />
RAM-Zellen ({{EnS|rechargeable alkali manganese}}) sind spezielle, laut Anbieter etwa 25 mal wiederaufladbare Alkali-Manganzellen. Kommerzielle Ladegeräte für RAM-Zellen arbeiten mit konstantem Ladestrom, der jede Sekunde für wenige Millisekunden unterbrochen wird, um stromlos die Zellenspannung zu messen. Wenn diese 1,73&nbsp;V überschreitet, dann wird der Ladestrom so lange abgeschaltet, bis die Zellenspannung 1,69&nbsp;V wieder unterschritten hat. Die Konstantspannungsmethode ist ebenfalls sicher und geeignet, dafür aber langsamer. RAM-Zellen eignen sich nur für Niedrigstrom-Anwendungen, wie z.&nbsp;B. in Uhren oder Fernbedienungen. Für Hochstromanwendungen, wie z.&nbsp;B. in Digitalkameras, Akku-Werkzeugen oder Modellfahrzeugen, sind sie nicht geeignet und können dabei beschädigt werden. Des Weiteren dürfen RAM-Zellen nicht komplett entladen werden, da sie dadurch Schaden erleiden (verkürzte Lebensdauer). Eine Benutzung in einem Gerät, bis dessen Batteriezustandsanzeige eine Warnmeldung ausgibt, ist auf jeden Fall zu vermeiden. Die Zellspannung sollte nicht unter 1,2&nbsp;V sinken. RAM-Zellen sollten nur im geladenen Zustand gelagert werden.<br />
<br />
== Entsorgung ==<br />
Alkali-Mangan-Batterien können (wie auch andere Batterien) in Deutschland zum einschlägigen Handel zurückgebracht werden, wo zu diesem Zweck Sammelbehälter aufgestellt sind.<br />
<br />
Batterien und Akkumulatoren gehören nicht in andere Müllsammelbehälter oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und wiedergewinnbare Stoffe enthalten.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: ''Batterien und Akkumulatoren - Mobile Energiequellen für heute und morgen''. Springer, Berlin 1998 ISBN 3-540-62997-1.<br />
* David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): ''Handbook of Batteries''. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002 ISBN 0-071-35978-8 (auf Englisch).<br />
* Clive D.S. Tuck (Hrsg.): ''Modern Battery Technology''. Ellis Horwood, New York 1991 ISBN 0-13-590266-5 (auf Englisch).<br />
* [[Karl Kordesch|Karl V. Kordesch]] (Hrsg.): ''Batteries Volume 1 Manganese Dioxide''. Marcel Dekker, New York 1974 ISBN 0-8247-6084-0 (auf Englisch).<br />
* Andreas Jossen, Wolfgang Weydanz: ''Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen'', Printyourbook 2006, ISBN 978-3939359111.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://data.energizer.com/ Datenblätter einiger Batterien der Fa. Energizer] (auf Englisch)<br />
* [http://www.grs-batterien.de/ Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Galvanische Zellen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Primärbatterie]]<br />
<br />
[[ca:Pila alcalina]]<br />
[[cs:Alkalický článek]]<br />
[[en:Alkaline battery]]<br />
[[es:Pila alcalina]]<br />
[[et:Leelisaku]]<br />
[[fa:باتری آلکالاین]]<br />
[[fi:Alkaliparisto]]<br />
[[fr:Pile alcaline]]<br />
[[ja:アルカリマンガン乾電池]]<br />
[[ko:알칼리 전지]]<br />
[[nl:Alkalinebatterij]]<br />
[[pl:Bateria alkaliczna]]<br />
[[pt:Pilha alcalina]]<br />
[[ru:Щелочной элемент]]<br />
[[simple:Alkaline battery]]<br />
[[sk:Alkalický článok]]<br />
[[sv:Alkaliskt batteri]]<br />
[[uk:Лужна батарейка]]<br />
[[zh:鹼性電池]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alkali-Mangan-Zelle&diff=96878763Alkali-Mangan-Zelle2011-12-08T10:03:13Z<p>212.117.116.190: /* Anodenreaktion */</p>
<hr />
<div>Die '''Alkali-Mangan-Batterie''' beziehungsweise ''Alkali-Mangan-Zelle'' (manchmal auch genauer als ''Zink-Manganoxid-Zelle'' bezeichnet) ist ein [[galvanisches Element]] und zählt zu den wichtigsten elektrochemischen Energiespeichern. Aufgrund höherer [[Kapazität (galvanische Zelle)|Kapazität]], besserer Belastbarkeit und längerer Lagerfähigkeit hat sie die [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] aus den meisten Anwendungen verdrängt. Die Alkali-Mangan-Batterie ist eine Weiterentwicklung des [[Leclanché-Element]]s.<br />
<br />
Die Alkali-Mangan-Zelle wird zu den Primärelementen, das heißt den nicht-wiederaufladbaren [[Batterie (Elektrotechnik)|Batterien]] gezählt, obwohl sie grundsätzlich begrenzt wiederaufladbar ist. Es gibt zur Wiederaufladung vorgesehene Versionen, die RAM-Zellen (''Rechargeable Alkaline Manganese''), die zu den Sekundärelementen ([[Akkumulator]]en) gerechnet werden. Diese haben allerdings keine weite Verbreitung gefunden.<br />
<br />
[[Bild:Alkali battery 5.jpg|thumb|right|Unterschiedliche Bauformen von handelsüblichen Alkali-Mangan-Batterien]]<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
Die Alkali-Mangan-Zelle wäre treffender als Zink-Braunstein-Zelle mit alkalischem [[Elektrolyt]] beschrieben, da der elektrochemisch aktive Stoff in der negativen Elektrode [[Zink]] und in der positiven Elektrode [[Mangandioxid]] (Endglied der [[Braunstein (Mineralgruppe)|Braunstein]]-Mineralgruppe) ist. Als Elektrolyt wird eine [[alkalische Lösung]], und zwar konzentrierte [[Kalilauge]] ([[Kaliumhydroxid]]-Lösung) verwendet.<br />
<br />
Die wichtigsten Bauformen sind zylindrische Rundzellen (beispielsweise LR6 = Alkali-Mangan AA oder [[Mignon (Batterie)|Mignon]]) und [[Knopfzelle]]n (beispielsweise LR44). Mehrere Einzelzellen können auch zu Batterien kombiniert sein (beispielsweise 6LR61 = Alkali-Mangan-9-V-Block aus sechs Zellen). In Deutschland wurden 2004 rund 800 Millionen Alkali-Mangan-Rundzellen und rund 40 Millionen Alkali-Mangan-Knopfzellen in Verkehr gebracht.<ref>[[Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]], Erfolgskontrolle 2004</ref><br />
<br />
== Elektrochemie ==<br />
Wie bei der [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] liefert die Oxidation von Zink und die Reduktion von [[Mangandioxid]] (Braunstein) die elektrische Energie. Die bei der Oxidation freigesetzten [[Elektron]]en der Zelle wandern von der [[Anode]], welche in diesem Fall einer Batterie die negative Elektrode ist, unter Leistungsabgabe durch den äußeren Stromkreis, zur [[Kathode]], welche in diesem Fall die positive Elektrode ist. Zum Ladungsausgleich wandern in der zelle durch den Elektrolyten [[Hydroxidion|OH<sup>−</sup>]]-Ionen von der Kathode zur Anode. Die in der Alkali-Mangan-Zelle ablaufenden Reaktionen sind komplex und werden im Folgenden vereinfacht dargestellt.<br />
<br />
===Kathodenreaktion===<br />
Bei der Entladung wird an der Kathode metallisches Zink (Zn) oxidiert. Dabei werden zwei Elektronen abgegeben, die [[Oxidationszahl]] von Zink wird von ±0 auf +II erhöht. Das Reaktionsprodukt hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Oxidation erfolgt. Zu Beginn der Entladung, das heißt bei hoher OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird über verschiedene Zwischenstufen das gut im alkalischen Elektrolyten lösliche Tetrahydroxozinkat-Ion (Zn(OH)<sub>4</sub><sup>2−</sup>), kurz [[Zinkate|Zinkat]], gebildet.<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 4OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + 2e^-}</math><br />
<br />
Wenn der Elektrolyt mit Zinkat übersättigt ist, beginnt [[Zinkoxid]] (ZnO) auszufallen.<br />
<br />
: <math>\mathrm{[Zn(OH)_4]^{2-} \rightarrow ZnO + 2OH^- + H_2O}</math><br />
<br />
Bei fortschreitender Entladung, das heißt bei niedrigerer OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird dann [[Zinkhydroxid]] (Zn(OH)<sub>2</sub>) gebildet. Aus diesem entsteht unter Abgabe von [[Wasser]] langsam wiederum Zinkoxid (ZnO).<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_2 + 2e^-}</math><br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn(OH)_2 \rightarrow ZnO + H_2O}</math><br />
<br />
===Kathodenreaktion===<br />
Das als Anodenmaterial verwendete Mangandioxid ist in der Regel ein Elektrolyt-Braunstein ([[Braunsteine|&gamma;-MnO<sub>2</sub>]]) mit hoher elektrochemischer Aktivität. Bei der Entladung wird in der Anode Mangandioxid (MnO<sub>2</sub>) zunächst zu Manganoxidhydroxid (MnOOH) reduziert. Diese homogene Festphasenreaktion wird als erste Entladestufe bezeichnet. <br />
<br />
: <math>\mathrm{MnO_2 + H_2O + e^- \rightarrow MnO(OH) + OH^-}</math><br />
<br />
Bei der Reaktion wird ein Elektron aufgenommen, die Oxidationszahl des [[Mangan]]s wird von +IV auf +III erniedrigt und ein [[Proton (Chemie)|Proton]] (H<sup>+</sup>) wird in das [[Kristallstruktur|Kristallgitter]] des Mangandioxids eingebaut. Diese Reaktion ist ungewöhnlich, da das Produkt &alpha;-MnOOH ([[Groutit]]) die gleiche [[Kristallstruktur]] wie der Ausgangsstoff &gamma;-MnO<sub>2</sub> hat.<br />
<br />
Unter bestimmten Bedingungen kann bei milden Entladungen in einer langsamen Reaktion Manganoxidhydroxid (MnOOH) noch weiter reduziert werden. Diese Reaktion wird als zweite Entladestufe bezeichnet.<br />
<br />
: <math>\mathrm{MnO(OH) + H_2O + e^- \rightarrow Mn(OH)_2 + OH^-}</math><br />
<br />
Diese Reaktion ist eine heterogene Reaktion, die eigentliche Reduktion erfolgt in [[Lösung (Chemie)|Lösung]]. Die Mn<sup>3+</sup>-Ionen gehen als [[Komplexchemie|Komplex]] [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>-</sup> in Lösung und werden zu [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup> reduziert. Das eigentliche feste Produkt Mn(OH)<sub>2</sub> [[Fällungsreaktion|fällt]] dann aus der gesättigten [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup>-Lösung aus.<br />
<br />
===Redox-Reaktion===<br />
Wird nur die erste Entladestufe berücksichtigt, ergibt sich für die Gesamtreaktion in der Alkali-Mangan-Zelle:<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2MnO_2 + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_4^{2-} + 2MnO(OH)}</math><br />
<br />
Wie aus der Gesamtreaktionsgleichung ersichtlich, wird bei der Entladung Wasser verbraucht, eine verbrauchte Alkali-Mangan-Zelle ist daher „trocken“.<br />
<br />
===Nebenreaktionen===<br />
Zink ist in stark alkalischer Lösung thermodynamisch instabil. Wie aus der [[Elektrochemische Spannungsreihe|elektrochemischen Spannungsreihe]] ersichtlich wird daher als [[Nebenreaktion]] in der Anode Zink (Zn) oxidiert und Wasser (H<sub>2</sub>O) zu gasförmigem [[Wasserstoff]] (H<sub>2</sub>) reduziert.<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + H_2}</math><br />
<br />
Diese als „Gasung“ bezeichnete Reaktion läuft bei der Lagerung von nicht entladenen und teilentladenen Zellen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist für hochreines Zink relativ gering. Bereits kleine Mengen von Verunreinigungen (beispielsweise [[Schwermetalle]] wie [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Molybdän]] und [[Nickel]]) können die Gasung jedoch drastisch erhöhen.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
[[Bild:Schnitt Alkali-Mn-Batterie.jpg|miniatur|Schnittbild einer Alkali-Mangan-Rundzelle]]Das nebenstehende Bild zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer handelsüblichen Alkali-Mangan-Rundbatterie. Zu erkennen ist eine konstruktive Vorkehrung gegen Zellenüberdruck, z. B. durch Kurzschluss bzw. Überhitzung.<br />
<br clear="all" /><br />
[[Bild:AlkalineMnrp.jpg|thumb|Aufbau einer [[Mignon (Batterie)|Mignon]]-Alkali-Mangan-Zelle.]]<br />
Das Bild rechts zeigt zwei aufgeschnittene Alkali-Mangan-Zellen und den abgetrennten oberen Bereich. Der Pluspol ist, anders als bei einer [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]], Teil des Außenmantels und elektrisch mit ihm verbunden. Im Inneren bildet gepresster [[Mangandioxid|Braunstein]] die Kathode, im Bild als schwarzer Ring innerhalb des Mantels zu erkennen. Die Anode besteht aus einer Paste aus [[Zink]] und [[Kaliumhydroxid]], eingewickelt in ionendurchlässiges Faserpapier. In der mittleren Ansicht ragt es über die abgeschnittene Zelle hinaus. Links erkennt man den Metallstift, der den elektrischen Kontakt mit der Bodenplatte herstellt und den Minuspol bildet.<br />
<br clear="all" /><br />
[[Bild:Neunvalkalirp.jpg|thumb|[[9-V-Block|9-V-Alkali-Mangan-Blockbatterie]] im Längsschnitt.]]<br />
Eine 9-V-Alkali-Mangan-Blockbatterie enthält 6 Rundzellen der Baugröße Piccolo (AAAA, LR61). Ihre Anordnung innerhalb des Batterie-Gehäuses ist links im Bild zu erkennen. Rechts sieht man drei Zellen im Längsschnitt. Die Kapselung der Einzelzellen erhöht die Auslaufsicherheit, reduziert aber die Packungsdichte und damit die Kapazität. Diese Batterien tragen die Größenbezeichnung 6LR61. Einige, zumeist asiatische, Hersteller verwenden auch 6 rechteckige Knopfzellen als Stapel, diese Typen sind mit 6LF22 bezeichnet.<br />
<br clear="all" /><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
<br />
===Spannung===<br />
Die [[Nennspannung]] der Alkali-Mangan-Zelle beträgt 1,5&nbsp;V. Durch [[Reihenschaltung]] mehrerer Zellen können höhere Spannungen erreicht werden. <br />
So können bei der Normalbatterie 3LR12 mit drei Zellen 4,5&nbsp;V, beim Flat-Pack 4LR61 mit vier Zellen 6&nbsp;V und beim E-Block 6LR61 mit sechs Zellen 9&nbsp;V erreicht werden.<br />
<br />
Die tatsächliche [[Leerlaufspannung]] einer frischen Alkali-Mangan-Zelle liegt bei 20&nbsp;°C im Bereich von 1,57&nbsp;V bis 1,63&nbsp;V. Sie hängt hauptsächlich von der Aktivität des verwendeten Mangandioxides und dem Zinkoxidgehalt in der Elektrolytlösung ab. Die (mittlere) Lastspannung hängt von der Belastung ab, sie beträgt bei Entladung mit 0,4&nbsp;C typischerweise 1,15&nbsp;V bis 1,18&nbsp;V (NiMH: 1,22&nbsp;V bis 1,25&nbsp;V). Als [[Entladeschlussspannung]] wird meist 1,0&nbsp;V verwendet.<br />
<br />
===Entladung===<br />
[[Datei:Nimhcharakteristikrp.svg|thumb|250px|Entladekurven einer Alkali-Mangan-Zelle im Vergleich zu [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Zelle]] und [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH-Akku]]]]<br />
<br />
Das Diagramm vergleicht die Belastungskurven bei konstantem Strom einer<br />
Zink-Kohle-Zelle (Zn-Mn&nbsp;(C)) und eines [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH]]-Akkus mit der einer Alkali-Mangan-Zelle (Zn-Mn&nbsp;(KOH)).<br />
Die Spannung der Zink-Kohle-Zelle fällt nach kurzer Zeit unter 0,8&nbsp;V ab. Ein Akku hält <br />
die Spannung von 1,2&nbsp;V über einen langen Zeitraum. Das Zeitverhalten einer Alkali-Mangan-Zelle<br />
liegt zwischen den beiden Kurven, die Spannung nimmt langsam mit der Zeit ab. <br />
<br />
Bei einer Steigerung der Belastung erreicht die Alkali-Mangan-Zelle die 0,8-V-Grenze überproportional schnell. Der gestiegene Innenwiderstand verhindert die Bereitstellung der Leistung, obwohl Kapazitätsreserven von 20 % und mehr vorhanden sein können. Nach einer Regenerationszeit von einigen Stunden sinkt der Innenwiderstand und die Batterie kann mit kleiner Leistung weiter arbeiten.<br />
<br />
Beispiel: Alkali-Batterien in Hochleistungs-Verbrauchern scheinen nach kurzer Zeit leer zu sein.<br />
Nach einer Pause von mehreren Stunden arbeiten sie kurzzeitig wieder. Leicht erhöhte Temperatur beschleunigt diese Regeneration. Daher rührt der Effekt vom „Aufladen“ von Batterien auf der Herdplatte oder an der Sonne. Anschließend sind diese Zellen jedoch nicht mehr in der Lage, den hohen Strombedarf zu decken. Aus Sicht des Hochleistungs-Verbrauchers sind die Batterien erschöpft, obwohl sie noch eine Restkapazität von 30 % besitzen können. Anstatt die Zellen zu entsorgen, sollten sie für Verbraucher mit geringerem Leistungsbedarf genutzt werden, z.&nbsp;B. Uhren oder Fernbedienungen.<br />
<br />
===Auslaufen===<br />
[[Datei:LeakedBattery 2701a.jpg|thumb|right|Ausgelaufene Alkali-Mangan-Batterie]]<br />
Mit der Zeit können auch Alkali-Batterien auslaufen. Es bilden sich dann außen [[Kaliumhydroxid]]-Ablagerungen, als weiße, kristalline Substanz, die ätzend wirkt. Ein Gerät kann dadurch beschädigt werden, indem [[Kaliumhydroxid]] in das Gerät eindringt und metallische Bestandteile zerstört.<br />
<br />
===Vergleich Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Zelle (Typ: [[Mignon (Batterie)|Mignon]])===<br />
{| class="wikitable" <br />
!Vergleich Baugröße Mignon<br />
!Alkali-Mangan <br />
![[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle]]<br />
|-<br />
|Energiedichte in Wh/dm³ || 350 || 150<br />
|-<br />
|Kapazität AA-Zelle in Ah (Entladung bis 0,8 V) || 2,8 || 1,2<br />
|-<br />
|Innenwiderstand in Ω || 0,15 || 0,5<br />
|-<br />
|[[Selbstentladung]] in % pro Monat bei 20 °C || 0,2 || 7<br />
|-<br />
|Restkapazität nach<br>dreijähriger Lagerung in % || >90 || <10<br />
|-<br />
|Minimale Betriebstemperatur (in °C) || &lt; −20 || −10<br />
|-<br />
|Auslaufsicherheit || hoch || ausreichend bis schlecht<br> (insb. bei qualitativ<br /> minderwertigen Zellen)<br />
|-<br />
|Kosten pro entnommener Ladung|| 8–45 Cent/Ah || 17…80 Cent/Ah<br />
|}<br />
<br />
Die nachfolgenden Punkte listen die Nachteile der Zink-Kohle-Batterien gegenüber den Alkali-Mangan-Batterien auf. Zink-Kohle-Batterien sind pro Amperestunde (Ah) ca. doppelt so teuer wie Alkali-Mangan-Batterien und das in jedem Preissegment (1Ah kostet bei preiswerten Zellen: Alkaline 8&nbsp;ct, bei Zink-Kohle 17&nbsp;ct). <br />
<br />
Weiterhin haben diese eine wesentlich schlechtere Spannungslage, d.&nbsp;h., die Spannung teilentladener Zellen fällt frühzeitig ab. Gleiches gilt für die Hochstrombelastbarkeit, denn Zink-Kohle-Batterien können nur begrenzt hohe Ströme abgeben. Weiterhin fällt die ohnehin sehr geringe Leistungsfähigkeit dieser Batterien dadurch weiter ab. Für viele moderne Geräte, die kurzzeitig hohe Ströme entnehmen (Digitalkameras, Blitzgeräte, Alarmanlagen), sind Zink-Kohle-Batterien nicht mehr verwendbar. Die hohe Stromentnahme (1…2&nbsp;A sind ein Anhaltswert) lassen selbst bei frischen Zink-Kohle-Batterien die Spannung in wenigen Sekunden zu tief fallen.<br />
<br />
Darüber hinaus ist die Auslaufsicherheit häufig schlechter. Auslaufende Ammonchloridlösung verbrauchter Zellen zerstört die Metallkontakte und Leiterbahnen eines elektronischen Gerätes deutlich stärker als der alkalische Elektrolyt der Alkaline-Zellen. Die Selbstentladung von Zink-Kohle-Batterien ist um ca. den Faktor 10 bis 20 höher als der von Alkali-Mangan-Zellen. Selbst in der [[Ökobilanz]] stehen die Zink-Kohle-Batterien schlechter da. Geringen Vorteilen steht die drastisch schlechtere Kapazität gegenüber.<br />
<br />
== Wiederaufladen ==<br />
=== Normale Alkali-Mangan-Batterien ===<br />
Die meisten Alkali-Mangan-Batterien lassen sich mit speziellen geeigneten Ladegeräten (beispielsweise für RAM-Zellen; dazu der nächste Abschnitt) 3 bis 10 mal auffrischen (nicht aber mit Ladegeräten für normale [[NiMH-Akku]]s!). Dabei besteht ein geringes Risiko, dass die Batterien später beim Gebrauch auslaufen, sodass eine periodische Überwachung angebracht sein kann. <br />
<br />
=== RAM-Zellen ===<br />
RAM-Zellen ({{EnS|rechargeable alkali manganese}}) sind spezielle, laut Anbieter etwa 25 mal wiederaufladbare Alkali-Manganzellen. Kommerzielle Ladegeräte für RAM-Zellen arbeiten mit konstantem Ladestrom, der jede Sekunde für wenige Millisekunden unterbrochen wird, um stromlos die Zellenspannung zu messen. Wenn diese 1,73&nbsp;V überschreitet, dann wird der Ladestrom so lange abgeschaltet, bis die Zellenspannung 1,69&nbsp;V wieder unterschritten hat. Die Konstantspannungsmethode ist ebenfalls sicher und geeignet, dafür aber langsamer. RAM-Zellen eignen sich nur für Niedrigstrom-Anwendungen, wie z.&nbsp;B. in Uhren oder Fernbedienungen. Für Hochstromanwendungen, wie z.&nbsp;B. in Digitalkameras, Akku-Werkzeugen oder Modellfahrzeugen, sind sie nicht geeignet und können dabei beschädigt werden. Des Weiteren dürfen RAM-Zellen nicht komplett entladen werden, da sie dadurch Schaden erleiden (verkürzte Lebensdauer). Eine Benutzung in einem Gerät, bis dessen Batteriezustandsanzeige eine Warnmeldung ausgibt, ist auf jeden Fall zu vermeiden. Die Zellspannung sollte nicht unter 1,2&nbsp;V sinken. RAM-Zellen sollten nur im geladenen Zustand gelagert werden.<br />
<br />
== Entsorgung ==<br />
Alkali-Mangan-Batterien können (wie auch andere Batterien) in Deutschland zum einschlägigen Handel zurückgebracht werden, wo zu diesem Zweck Sammelbehälter aufgestellt sind.<br />
<br />
Batterien und Akkumulatoren gehören nicht in andere Müllsammelbehälter oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und wiedergewinnbare Stoffe enthalten.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: ''Batterien und Akkumulatoren - Mobile Energiequellen für heute und morgen''. Springer, Berlin 1998 ISBN 3-540-62997-1.<br />
* David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): ''Handbook of Batteries''. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002 ISBN 0-071-35978-8 (auf Englisch).<br />
* Clive D.S. Tuck (Hrsg.): ''Modern Battery Technology''. Ellis Horwood, New York 1991 ISBN 0-13-590266-5 (auf Englisch).<br />
* [[Karl Kordesch|Karl V. Kordesch]] (Hrsg.): ''Batteries Volume 1 Manganese Dioxide''. Marcel Dekker, New York 1974 ISBN 0-8247-6084-0 (auf Englisch).<br />
* Andreas Jossen, Wolfgang Weydanz: ''Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen'', Printyourbook 2006, ISBN 978-3939359111.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://data.energizer.com/ Datenblätter einiger Batterien der Fa. Energizer] (auf Englisch)<br />
* [http://www.grs-batterien.de/ Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Galvanische Zellen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Primärbatterie]]<br />
<br />
[[ca:Pila alcalina]]<br />
[[cs:Alkalický článek]]<br />
[[en:Alkaline battery]]<br />
[[es:Pila alcalina]]<br />
[[et:Leelisaku]]<br />
[[fa:باتری آلکالاین]]<br />
[[fi:Alkaliparisto]]<br />
[[fr:Pile alcaline]]<br />
[[ja:アルカリマンガン乾電池]]<br />
[[ko:알칼리 전지]]<br />
[[nl:Alkalinebatterij]]<br />
[[pl:Bateria alkaliczna]]<br />
[[pt:Pilha alcalina]]<br />
[[ru:Щелочной элемент]]<br />
[[simple:Alkaline battery]]<br />
[[sk:Alkalický článok]]<br />
[[sv:Alkaliskt batteri]]<br />
[[uk:Лужна батарейка]]<br />
[[zh:鹼性電池]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alkali-Mangan-Zelle&diff=96878724Alkali-Mangan-Zelle2011-12-08T10:02:23Z<p>212.117.116.190: /* Kathodenreaktion */</p>
<hr />
<div>Die '''Alkali-Mangan-Batterie''' beziehungsweise ''Alkali-Mangan-Zelle'' (manchmal auch genauer als ''Zink-Manganoxid-Zelle'' bezeichnet) ist ein [[galvanisches Element]] und zählt zu den wichtigsten elektrochemischen Energiespeichern. Aufgrund höherer [[Kapazität (galvanische Zelle)|Kapazität]], besserer Belastbarkeit und längerer Lagerfähigkeit hat sie die [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] aus den meisten Anwendungen verdrängt. Die Alkali-Mangan-Batterie ist eine Weiterentwicklung des [[Leclanché-Element]]s.<br />
<br />
Die Alkali-Mangan-Zelle wird zu den Primärelementen, das heißt den nicht-wiederaufladbaren [[Batterie (Elektrotechnik)|Batterien]] gezählt, obwohl sie grundsätzlich begrenzt wiederaufladbar ist. Es gibt zur Wiederaufladung vorgesehene Versionen, die RAM-Zellen (''Rechargeable Alkaline Manganese''), die zu den Sekundärelementen ([[Akkumulator]]en) gerechnet werden. Diese haben allerdings keine weite Verbreitung gefunden.<br />
<br />
[[Bild:Alkali battery 5.jpg|thumb|right|Unterschiedliche Bauformen von handelsüblichen Alkali-Mangan-Batterien]]<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
Die Alkali-Mangan-Zelle wäre treffender als Zink-Braunstein-Zelle mit alkalischem [[Elektrolyt]] beschrieben, da der elektrochemisch aktive Stoff in der negativen Elektrode [[Zink]] und in der positiven Elektrode [[Mangandioxid]] (Endglied der [[Braunstein (Mineralgruppe)|Braunstein]]-Mineralgruppe) ist. Als Elektrolyt wird eine [[alkalische Lösung]], und zwar konzentrierte [[Kalilauge]] ([[Kaliumhydroxid]]-Lösung) verwendet.<br />
<br />
Die wichtigsten Bauformen sind zylindrische Rundzellen (beispielsweise LR6 = Alkali-Mangan AA oder [[Mignon (Batterie)|Mignon]]) und [[Knopfzelle]]n (beispielsweise LR44). Mehrere Einzelzellen können auch zu Batterien kombiniert sein (beispielsweise 6LR61 = Alkali-Mangan-9-V-Block aus sechs Zellen). In Deutschland wurden 2004 rund 800 Millionen Alkali-Mangan-Rundzellen und rund 40 Millionen Alkali-Mangan-Knopfzellen in Verkehr gebracht.<ref>[[Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]], Erfolgskontrolle 2004</ref><br />
<br />
== Elektrochemie ==<br />
Wie bei der [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]] liefert die Oxidation von Zink und die Reduktion von [[Mangandioxid]] (Braunstein) die elektrische Energie. Die bei der Oxidation freigesetzten [[Elektron]]en der Zelle wandern von der [[Anode]], welche in diesem Fall einer Batterie die negative Elektrode ist, unter Leistungsabgabe durch den äußeren Stromkreis, zur [[Kathode]], welche in diesem Fall die positive Elektrode ist. Zum Ladungsausgleich wandern in der zelle durch den Elektrolyten [[Hydroxidion|OH<sup>−</sup>]]-Ionen von der Kathode zur Anode. Die in der Alkali-Mangan-Zelle ablaufenden Reaktionen sind komplex und werden im Folgenden vereinfacht dargestellt.<br />
<br />
===Anodenreaktion===<br />
Bei der Entladung wird an der Kathode metallisches Zink (Zn) oxidiert. Dabei werden zwei Elektronen abgegeben, die [[Oxidationszahl]] von Zink wird von ±0 auf +II erhöht. Das Reaktionsprodukt hängt von den Bedingungen ab, unter denen die Oxidation erfolgt. Zu Beginn der Entladung, das heißt bei hoher OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird über verschiedene Zwischenstufen das gut im alkalischen Elektrolyten lösliche Tetrahydroxozinkat-Ion (Zn(OH)<sub>4</sub><sup>2−</sup>), kurz [[Zinkate|Zinkat]], gebildet.<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 4OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + 2e^-}</math><br />
<br />
Wenn der Elektrolyt mit Zinkat übersättigt ist, beginnt [[Zinkoxid]] (ZnO) auszufallen.<br />
<br />
: <math>\mathrm{[Zn(OH)_4]^{2-} \rightarrow ZnO + 2OH^- + H_2O}</math><br />
<br />
Bei fortschreitender Entladung, das heißt bei niedrigerer OH<sup>−</sup>-Konzentration, wird dann [[Zinkhydroxid]] (Zn(OH)<sub>2</sub>) gebildet. Aus diesem entsteht unter Abgabe von [[Wasser]] langsam wiederum Zinkoxid (ZnO).<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_2 + 2e^-}</math><br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn(OH)_2 \rightarrow ZnO + H_2O}</math><br />
<br />
===Anodenreaktion===<br />
Das als Anodenmaterial verwendete Mangandioxid ist in der Regel ein Elektrolyt-Braunstein ([[Braunsteine|&gamma;-MnO<sub>2</sub>]]) mit hoher elektrochemischer Aktivität. Bei der Entladung wird in der Anode Mangandioxid (MnO<sub>2</sub>) zunächst zu Manganoxidhydroxid (MnOOH) reduziert. Diese homogene Festphasenreaktion wird als erste Entladestufe bezeichnet. <br />
<br />
: <math>\mathrm{MnO_2 + H_2O + e^- \rightarrow MnO(OH) + OH^-}</math><br />
<br />
Bei der Reaktion wird ein Elektron aufgenommen, die Oxidationszahl des [[Mangan]]s wird von +IV auf +III erniedrigt und ein [[Proton (Chemie)|Proton]] (H<sup>+</sup>) wird in das [[Kristallstruktur|Kristallgitter]] des Mangandioxids eingebaut. Diese Reaktion ist ungewöhnlich, da das Produkt &alpha;-MnOOH ([[Groutit]]) die gleiche [[Kristallstruktur]] wie der Ausgangsstoff &gamma;-MnO<sub>2</sub> hat.<br />
<br />
Unter bestimmten Bedingungen kann bei milden Entladungen in einer langsamen Reaktion Manganoxidhydroxid (MnOOH) noch weiter reduziert werden. Diese Reaktion wird als zweite Entladestufe bezeichnet.<br />
<br />
: <math>\mathrm{MnO(OH) + H_2O + e^- \rightarrow Mn(OH)_2 + OH^-}</math><br />
<br />
Diese Reaktion ist eine heterogene Reaktion, die eigentliche Reduktion erfolgt in [[Lösung (Chemie)|Lösung]]. Die Mn<sup>3+</sup>-Ionen gehen als [[Komplexchemie|Komplex]] [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>-</sup> in Lösung und werden zu [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup> reduziert. Das eigentliche feste Produkt Mn(OH)<sub>2</sub> [[Fällungsreaktion|fällt]] dann aus der gesättigten [Mn(OH)<sub>4</sub>]<sup>2−</sup>-Lösung aus.<br />
<br />
===Redox-Reaktion===<br />
Wird nur die erste Entladestufe berücksichtigt, ergibt sich für die Gesamtreaktion in der Alkali-Mangan-Zelle:<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2MnO_2 + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow Zn(OH)_4^{2-} + 2MnO(OH)}</math><br />
<br />
Wie aus der Gesamtreaktionsgleichung ersichtlich, wird bei der Entladung Wasser verbraucht, eine verbrauchte Alkali-Mangan-Zelle ist daher „trocken“.<br />
<br />
===Nebenreaktionen===<br />
Zink ist in stark alkalischer Lösung thermodynamisch instabil. Wie aus der [[Elektrochemische Spannungsreihe|elektrochemischen Spannungsreihe]] ersichtlich wird daher als [[Nebenreaktion]] in der Anode Zink (Zn) oxidiert und Wasser (H<sub>2</sub>O) zu gasförmigem [[Wasserstoff]] (H<sub>2</sub>) reduziert.<br />
<br />
: <math>\mathrm{Zn + 2H_2O + 2OH^- \rightarrow [Zn(OH)_4]^{2-} + H_2}</math><br />
<br />
Diese als „Gasung“ bezeichnete Reaktion läuft bei der Lagerung von nicht entladenen und teilentladenen Zellen ab. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist für hochreines Zink relativ gering. Bereits kleine Mengen von Verunreinigungen (beispielsweise [[Schwermetalle]] wie [[Eisen]], [[Kupfer]], [[Molybdän]] und [[Nickel]]) können die Gasung jedoch drastisch erhöhen.<br />
<br />
== Aufbau ==<br />
[[Bild:Schnitt Alkali-Mn-Batterie.jpg|miniatur|Schnittbild einer Alkali-Mangan-Rundzelle]]Das nebenstehende Bild zeigt den grundsätzlichen Aufbau einer handelsüblichen Alkali-Mangan-Rundbatterie. Zu erkennen ist eine konstruktive Vorkehrung gegen Zellenüberdruck, z. B. durch Kurzschluss bzw. Überhitzung.<br />
<br clear="all" /><br />
[[Bild:AlkalineMnrp.jpg|thumb|Aufbau einer [[Mignon (Batterie)|Mignon]]-Alkali-Mangan-Zelle.]]<br />
Das Bild rechts zeigt zwei aufgeschnittene Alkali-Mangan-Zellen und den abgetrennten oberen Bereich. Der Pluspol ist, anders als bei einer [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Batterie]], Teil des Außenmantels und elektrisch mit ihm verbunden. Im Inneren bildet gepresster [[Mangandioxid|Braunstein]] die Kathode, im Bild als schwarzer Ring innerhalb des Mantels zu erkennen. Die Anode besteht aus einer Paste aus [[Zink]] und [[Kaliumhydroxid]], eingewickelt in ionendurchlässiges Faserpapier. In der mittleren Ansicht ragt es über die abgeschnittene Zelle hinaus. Links erkennt man den Metallstift, der den elektrischen Kontakt mit der Bodenplatte herstellt und den Minuspol bildet.<br />
<br clear="all" /><br />
[[Bild:Neunvalkalirp.jpg|thumb|[[9-V-Block|9-V-Alkali-Mangan-Blockbatterie]] im Längsschnitt.]]<br />
Eine 9-V-Alkali-Mangan-Blockbatterie enthält 6 Rundzellen der Baugröße Piccolo (AAAA, LR61). Ihre Anordnung innerhalb des Batterie-Gehäuses ist links im Bild zu erkennen. Rechts sieht man drei Zellen im Längsschnitt. Die Kapselung der Einzelzellen erhöht die Auslaufsicherheit, reduziert aber die Packungsdichte und damit die Kapazität. Diese Batterien tragen die Größenbezeichnung 6LR61. Einige, zumeist asiatische, Hersteller verwenden auch 6 rechteckige Knopfzellen als Stapel, diese Typen sind mit 6LF22 bezeichnet.<br />
<br clear="all" /><br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
<br />
===Spannung===<br />
Die [[Nennspannung]] der Alkali-Mangan-Zelle beträgt 1,5&nbsp;V. Durch [[Reihenschaltung]] mehrerer Zellen können höhere Spannungen erreicht werden. <br />
So können bei der Normalbatterie 3LR12 mit drei Zellen 4,5&nbsp;V, beim Flat-Pack 4LR61 mit vier Zellen 6&nbsp;V und beim E-Block 6LR61 mit sechs Zellen 9&nbsp;V erreicht werden.<br />
<br />
Die tatsächliche [[Leerlaufspannung]] einer frischen Alkali-Mangan-Zelle liegt bei 20&nbsp;°C im Bereich von 1,57&nbsp;V bis 1,63&nbsp;V. Sie hängt hauptsächlich von der Aktivität des verwendeten Mangandioxides und dem Zinkoxidgehalt in der Elektrolytlösung ab. Die (mittlere) Lastspannung hängt von der Belastung ab, sie beträgt bei Entladung mit 0,4&nbsp;C typischerweise 1,15&nbsp;V bis 1,18&nbsp;V (NiMH: 1,22&nbsp;V bis 1,25&nbsp;V). Als [[Entladeschlussspannung]] wird meist 1,0&nbsp;V verwendet.<br />
<br />
===Entladung===<br />
[[Datei:Nimhcharakteristikrp.svg|thumb|250px|Entladekurven einer Alkali-Mangan-Zelle im Vergleich zu [[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle-Zelle]] und [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH-Akku]]]]<br />
<br />
Das Diagramm vergleicht die Belastungskurven bei konstantem Strom einer<br />
Zink-Kohle-Zelle (Zn-Mn&nbsp;(C)) und eines [[Nickel-Metallhydrid-Akkumulator|NiMH]]-Akkus mit der einer Alkali-Mangan-Zelle (Zn-Mn&nbsp;(KOH)).<br />
Die Spannung der Zink-Kohle-Zelle fällt nach kurzer Zeit unter 0,8&nbsp;V ab. Ein Akku hält <br />
die Spannung von 1,2&nbsp;V über einen langen Zeitraum. Das Zeitverhalten einer Alkali-Mangan-Zelle<br />
liegt zwischen den beiden Kurven, die Spannung nimmt langsam mit der Zeit ab. <br />
<br />
Bei einer Steigerung der Belastung erreicht die Alkali-Mangan-Zelle die 0,8-V-Grenze überproportional schnell. Der gestiegene Innenwiderstand verhindert die Bereitstellung der Leistung, obwohl Kapazitätsreserven von 20 % und mehr vorhanden sein können. Nach einer Regenerationszeit von einigen Stunden sinkt der Innenwiderstand und die Batterie kann mit kleiner Leistung weiter arbeiten.<br />
<br />
Beispiel: Alkali-Batterien in Hochleistungs-Verbrauchern scheinen nach kurzer Zeit leer zu sein.<br />
Nach einer Pause von mehreren Stunden arbeiten sie kurzzeitig wieder. Leicht erhöhte Temperatur beschleunigt diese Regeneration. Daher rührt der Effekt vom „Aufladen“ von Batterien auf der Herdplatte oder an der Sonne. Anschließend sind diese Zellen jedoch nicht mehr in der Lage, den hohen Strombedarf zu decken. Aus Sicht des Hochleistungs-Verbrauchers sind die Batterien erschöpft, obwohl sie noch eine Restkapazität von 30 % besitzen können. Anstatt die Zellen zu entsorgen, sollten sie für Verbraucher mit geringerem Leistungsbedarf genutzt werden, z.&nbsp;B. Uhren oder Fernbedienungen.<br />
<br />
===Auslaufen===<br />
[[Datei:LeakedBattery 2701a.jpg|thumb|right|Ausgelaufene Alkali-Mangan-Batterie]]<br />
Mit der Zeit können auch Alkali-Batterien auslaufen. Es bilden sich dann außen [[Kaliumhydroxid]]-Ablagerungen, als weiße, kristalline Substanz, die ätzend wirkt. Ein Gerät kann dadurch beschädigt werden, indem [[Kaliumhydroxid]] in das Gerät eindringt und metallische Bestandteile zerstört.<br />
<br />
===Vergleich Alkali-Mangan- und Zink-Kohle-Zelle (Typ: [[Mignon (Batterie)|Mignon]])===<br />
{| class="wikitable" <br />
!Vergleich Baugröße Mignon<br />
!Alkali-Mangan <br />
![[Zink-Braunstein-Zelle|Zink-Kohle]]<br />
|-<br />
|Energiedichte in Wh/dm³ || 350 || 150<br />
|-<br />
|Kapazität AA-Zelle in Ah (Entladung bis 0,8 V) || 2,8 || 1,2<br />
|-<br />
|Innenwiderstand in Ω || 0,15 || 0,5<br />
|-<br />
|[[Selbstentladung]] in % pro Monat bei 20 °C || 0,2 || 7<br />
|-<br />
|Restkapazität nach<br>dreijähriger Lagerung in % || >90 || <10<br />
|-<br />
|Minimale Betriebstemperatur (in °C) || &lt; −20 || −10<br />
|-<br />
|Auslaufsicherheit || hoch || ausreichend bis schlecht<br> (insb. bei qualitativ<br /> minderwertigen Zellen)<br />
|-<br />
|Kosten pro entnommener Ladung|| 8–45 Cent/Ah || 17…80 Cent/Ah<br />
|}<br />
<br />
Die nachfolgenden Punkte listen die Nachteile der Zink-Kohle-Batterien gegenüber den Alkali-Mangan-Batterien auf. Zink-Kohle-Batterien sind pro Amperestunde (Ah) ca. doppelt so teuer wie Alkali-Mangan-Batterien und das in jedem Preissegment (1Ah kostet bei preiswerten Zellen: Alkaline 8&nbsp;ct, bei Zink-Kohle 17&nbsp;ct). <br />
<br />
Weiterhin haben diese eine wesentlich schlechtere Spannungslage, d.&nbsp;h., die Spannung teilentladener Zellen fällt frühzeitig ab. Gleiches gilt für die Hochstrombelastbarkeit, denn Zink-Kohle-Batterien können nur begrenzt hohe Ströme abgeben. Weiterhin fällt die ohnehin sehr geringe Leistungsfähigkeit dieser Batterien dadurch weiter ab. Für viele moderne Geräte, die kurzzeitig hohe Ströme entnehmen (Digitalkameras, Blitzgeräte, Alarmanlagen), sind Zink-Kohle-Batterien nicht mehr verwendbar. Die hohe Stromentnahme (1…2&nbsp;A sind ein Anhaltswert) lassen selbst bei frischen Zink-Kohle-Batterien die Spannung in wenigen Sekunden zu tief fallen.<br />
<br />
Darüber hinaus ist die Auslaufsicherheit häufig schlechter. Auslaufende Ammonchloridlösung verbrauchter Zellen zerstört die Metallkontakte und Leiterbahnen eines elektronischen Gerätes deutlich stärker als der alkalische Elektrolyt der Alkaline-Zellen. Die Selbstentladung von Zink-Kohle-Batterien ist um ca. den Faktor 10 bis 20 höher als der von Alkali-Mangan-Zellen. Selbst in der [[Ökobilanz]] stehen die Zink-Kohle-Batterien schlechter da. Geringen Vorteilen steht die drastisch schlechtere Kapazität gegenüber.<br />
<br />
== Wiederaufladen ==<br />
=== Normale Alkali-Mangan-Batterien ===<br />
Die meisten Alkali-Mangan-Batterien lassen sich mit speziellen geeigneten Ladegeräten (beispielsweise für RAM-Zellen; dazu der nächste Abschnitt) 3 bis 10 mal auffrischen (nicht aber mit Ladegeräten für normale [[NiMH-Akku]]s!). Dabei besteht ein geringes Risiko, dass die Batterien später beim Gebrauch auslaufen, sodass eine periodische Überwachung angebracht sein kann. <br />
<br />
=== RAM-Zellen ===<br />
RAM-Zellen ({{EnS|rechargeable alkali manganese}}) sind spezielle, laut Anbieter etwa 25 mal wiederaufladbare Alkali-Manganzellen. Kommerzielle Ladegeräte für RAM-Zellen arbeiten mit konstantem Ladestrom, der jede Sekunde für wenige Millisekunden unterbrochen wird, um stromlos die Zellenspannung zu messen. Wenn diese 1,73&nbsp;V überschreitet, dann wird der Ladestrom so lange abgeschaltet, bis die Zellenspannung 1,69&nbsp;V wieder unterschritten hat. Die Konstantspannungsmethode ist ebenfalls sicher und geeignet, dafür aber langsamer. RAM-Zellen eignen sich nur für Niedrigstrom-Anwendungen, wie z.&nbsp;B. in Uhren oder Fernbedienungen. Für Hochstromanwendungen, wie z.&nbsp;B. in Digitalkameras, Akku-Werkzeugen oder Modellfahrzeugen, sind sie nicht geeignet und können dabei beschädigt werden. Des Weiteren dürfen RAM-Zellen nicht komplett entladen werden, da sie dadurch Schaden erleiden (verkürzte Lebensdauer). Eine Benutzung in einem Gerät, bis dessen Batteriezustandsanzeige eine Warnmeldung ausgibt, ist auf jeden Fall zu vermeiden. Die Zellspannung sollte nicht unter 1,2&nbsp;V sinken. RAM-Zellen sollten nur im geladenen Zustand gelagert werden.<br />
<br />
== Entsorgung ==<br />
Alkali-Mangan-Batterien können (wie auch andere Batterien) in Deutschland zum einschlägigen Handel zurückgebracht werden, wo zu diesem Zweck Sammelbehälter aufgestellt sind.<br />
<br />
Batterien und Akkumulatoren gehören nicht in andere Müllsammelbehälter oder in die Umwelt, da sie umweltschädliche und wiedergewinnbare Stoffe enthalten.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Lucien F. Trueb, Paul Rüetschi: ''Batterien und Akkumulatoren - Mobile Energiequellen für heute und morgen''. Springer, Berlin 1998 ISBN 3-540-62997-1.<br />
* David Linden, Thomas B. Reddy (Hrsg.): ''Handbook of Batteries''. 3. Auflage. McGraw-Hill, New York 2002 ISBN 0-071-35978-8 (auf Englisch).<br />
* Clive D.S. Tuck (Hrsg.): ''Modern Battery Technology''. Ellis Horwood, New York 1991 ISBN 0-13-590266-5 (auf Englisch).<br />
* [[Karl Kordesch|Karl V. Kordesch]] (Hrsg.): ''Batteries Volume 1 Manganese Dioxide''. Marcel Dekker, New York 1974 ISBN 0-8247-6084-0 (auf Englisch).<br />
* Andreas Jossen, Wolfgang Weydanz: ''Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen'', Printyourbook 2006, ISBN 978-3939359111.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://data.energizer.com/ Datenblätter einiger Batterien der Fa. Energizer] (auf Englisch)<br />
* [http://www.grs-batterien.de/ Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Vorlage:Navigationsleiste Galvanische Zellen}}<br />
<br />
[[Kategorie:Primärbatterie]]<br />
<br />
[[ca:Pila alcalina]]<br />
[[cs:Alkalický článek]]<br />
[[en:Alkaline battery]]<br />
[[es:Pila alcalina]]<br />
[[et:Leelisaku]]<br />
[[fa:باتری آلکالاین]]<br />
[[fi:Alkaliparisto]]<br />
[[fr:Pile alcaline]]<br />
[[ja:アルカリマンガン乾電池]]<br />
[[ko:알칼리 전지]]<br />
[[nl:Alkalinebatterij]]<br />
[[pl:Bateria alkaliczna]]<br />
[[pt:Pilha alcalina]]<br />
[[ru:Щелочной элемент]]<br />
[[simple:Alkaline battery]]<br />
[[sk:Alkalický článok]]<br />
[[sv:Alkaliskt batteri]]<br />
[[uk:Лужна батарейка]]<br />
[[zh:鹼性電池]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Benedikt_von_Nursia&diff=96388990Benedikt von Nursia2011-11-25T07:21:17Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Benedikt von Nursia 20020817.jpg|thumb|Benedikt von Nursia<br />Fresko im Kloster von [[Subiaco (Latium)|Subiaco]], Umbrien, Italien, 15. Jahrhundert]]<br />
<br />
'''Benedikt von Nursia''' (italienisch ''San Benedetto di Norcia''; * um [[480]] in [[Norcia|Nursia]] bei [[Perugia]]; † [[21. März]] [[547]] auf dem [[Monte Cassino]] bei [[Cassino (Latium)|Cassino]]) war ein [[Einsiedler]] und [[Abt]]. Er lebte in der Zeit des Übergangs von der [[Spätantike]] zum [[Frühmittelalter]]. Auf ihn geht das nach ihm benannte [[Benediktiner|benediktinische]] [[Mönchtum]] zurück, dessen [[Ordensregel|Regel]], die [[Regula Benedicti]], von ihm verfasst wurde. Er gründete Montecassino, das erste Benediktinerkloster. In der katholischen Kirche wird er als Heiliger Innozenz verehrt. <br />
<br />
== Quellenlage ==<br />
[[Datei:Sankt Benedikt.JPG|miniatur|hochkant|Moderne Darstellung Benedikts von Nursia]]<br />
<br />
Die einzige Quelle für Benedikts Leben, auf der die gesamte spätere Überlieferung fußt, ist seine in [[Hagiographie|hagiographischem]] Stil verfasste Lebensbeschreibung (lateinisch ''vita''), die Papst [[Gregor der Große]] im letzten Jahrzehnt des 6. Jahrhunderts schrieb und in seine Schrift ''Dialogi'' ("Dialoge") einbaute, in der sie das gesamte zweite der vier Bücher füllt. Gregor erzählt in den ''Dialogi'' vom Leben der Heiligen in Italien; er möchte seinem Gesprächspartner, dem [[Diakon]] Petrus, zeigen, dass es auch in Italien nicht nur gute Christen, sondern auch Heilige gebe, was Petrus bezweifelt hatte. Hinsichtlich der Lebensbeschreibung Benedikts beruft sich Gregor auf die Berichte von vier Augenzeugen, die er persönlich kannte und die Schüler Benedikts gewesen waren: Konstantin, der Benedikts unmittelbarer Nachfolger als Abt von Montecassino war; Konstantins Nachfolger Simplicius; Valentinianus, der Abt des St.-Pankratius-Klosters im [[Lateran]], in das sich die Mönche von Montecassino nach der Zerstörung ihres Klosters durch die [[Langobarden]] um 580 zurückgezogen hatten; Honoratus, der zu Gregors Zeit das von Benedikt gegründete [[Kloster San Benedetto (Subiaco)|Kloster Subiaco]] leitete.<ref>Gregor der Große, ''Dialogi'' 2,1,2.</ref> <br />
<br />
Der Theologe Francis Clark hat 1987 eine zweibändige Untersuchung der ''Dialogi'' vorgelegt, in der er die Hypothese vertritt, das Werk sei unecht. Der Verfasser sei nicht der 604 gestorbene Papst Gregor, sondern ein Fälscher, der im späten 7. Jahrhundert gelebt habe. Vorsichtige Zustimmung fanden einige von Clarks Überlegungen bei [[Johannes Fried]], der allerdings 2004 feststellte: ''Clark ist über sein Ziel hinausgeschossen''; die ''Dialogi'' seien zu Gregors Lebzeiten in seiner Umgebung entstanden; es seien ''literarisch gestaltete Zwiegespräche, die Gregor tatsächlich führte''.<ref>Johannes Fried: ''Der Schleier der Erinnerung'', München 2004, S. 345–349.</ref> Allerdings sei die Glaubwürdigkeit hinsichtlich des Lebens Benedikts zweifelhaft. Fried kommt zum Ergebnis: ''Wer also war Benedikt wirklich, im tatsächlichen Leben? Wir wissen es nicht''. Vielleicht sei Benedikt nur ein Phantom, ein ''Produkt einer erbaulichen Geschichte''.<ref>Johannes Fried: ''Der Schleier der Erinnerung'', München 2004, S. 356.</ref> Die Hypothese Clarks, die er 2003 in einer weiteren Untersuchung verteidigte,<ref>Francis Clark: ''The "Gregorian" Dialogues and the Origins of Benedictine Monasticism'', Leiden 2003.</ref> ist in der Forschung fast einhellig abgelehnt worden; sie gilt als gescheitert, seit sich herausgestellt hat, dass seine Arbeit schwere methodische Mängel aufweist. Auch Frieds Vermutung, Benedikt sei möglicherweise eine erfundene Gestalt, hat sich nicht durchgesetzt. Nach heutigem Forschungsstand ist von der Echtheit der ''Dialogi'' und der Historizität Benedikts auszugehen.<ref>Siehe dazu Joachim Wollasch: ''Benedikt von Nursia. Person der Geschichte oder fiktive Idealgestalt?'' In: ''Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige'' Bd. 118, 2007, S. 7–30; Paul Meyvaert: ''The Enigma of Gregory the Great's Dialogues''. In: ''Journal of Ecclesiastical History'' 39, 1988, S. 335–381; Adalbert de Vogüé: ''Grégoire le Grand et ses "Dialogues" d'après deux ouvrages récentes''. In: ''Revue d'histoire ecclésiastique'' 83, 1988, S. 281-348; Adalbert de Vogüé: ''Grégoire le Grand est-il l'auteur des Dialogues?'' In: ''Revue d'histoire ecclésiastique'' 99, 2004, S. 158–161 (mit Angaben zu weiterer einschlägiger Kontroversliteratur).</ref><br />
<br />
== Leben ==<br />
<br />
Benedikt wurde in Nursia (''italienisch [[Norcia]]'') um 480 als Sohn eines reichen Landbesitzers geboren. Seine Zwillingsschwester war die später ebenfalls als Heilige verehrte [[Scholastika von Nursia|Scholastika]].<br />
<br />
Nach der Schulzeit in Nursia schickten Benedikts Eltern ihren Sohn zum Studium nach [[Rom]]. Von der Sittenlosigkeit seiner Mitstudenten enttäuscht, ging er aber bereits nach kurzer Zeit in die Berge nach Enfide (dem heutigen [[Affile]]) und lebte mit einer Gruppe von Einsiedlern, bevor er sich 3 Jahre lang in eine Höhle bei [[Subiaco (Latium)|Subiaco]] östlich von Rom zurückzog. Über dieser Höhle wurde im 12. Jh. das [[Kloster San Benedetto (Subiaco)|Kloster San Benedetto]], auch Sacro Speco (= Heilige Höhle) genannt, gegründet.<br />
<br />
In dieser Zeit wurden immer mehr Menschen auf Benedikt aufmerksam, und bald wurde er gebeten, dem nahe gelegenen Kloster in [[Vicovaro]] vorzustehen. Benedikt willigte ein und versuchte, das Leben in dem [[Kloster]] neu zu ordnen. Dabei stieß er auf großen Widerstand der Mönchsgemeinschaft, die sogar versuchte, ihren unbequemen [[Abt]] mit vergiftetem Wein umzubringen.<br />
<br />
Benedikt kehrte wieder in das Tal von Subiaco zurück und gründete in einem Gebäude der [[Nero]]villa das Kloster San&nbsp;Clemente sowie zwölf weitere, kleine Klöster - unter ihnen das als einziges noch heute erhaltene Konvent Santa&nbsp;Scolastica.<br />
Der Legende nach sollen ihn die Intrigen des neidischen Priesters Fiorenzo von Subiaco von dort wieder vertrieben haben. Doch steht dahinter wohl ein Konflikt mit dem Bischof von Tivoli, dem der zunehmende Einfluss Benedikts in seiner Diözese ein Dorn im Auge war.<br />
<br />
Benedikt zog [[529]] mit einer kleinen Schar treuer Anhänger auf den 80 km südöstlich gelegenen [[Monte Cassino]] und gründete dort das Kloster, das als Mutterkloster der Benediktiner gilt. Er führte selbst dort die Gemeinschaft. Für sie schrieb er auch seine berühmte „[[Regula Benedicti]]“.<br />
<br />
Benedikt war bei der einheimischen Bevölkerung sehr beliebt. Er stand den Menschen in Notzeiten bei. Auch von Heilungen, sogar von Totenerweckungen berichten die Legenden. Benedikt gilt als Begründer der organisierten klösterlichen Pflege.<br />
<br />
In Monte Cassino starb Benedikt schließlich am Gründonnerstag des Jahres 547, dem 21. März, während er am Altar der Klosterkirche betete - der Überlieferung nach stehend, auf seine Mönche gestützt. Seine Mitbrüder berichteten laut Gregor dem Großen, sie sahen, wie Engel ihn auf teppichbelegter, lichterfüllter Straße in den Himmel trugen.<br />
<br />
Der Name Benedikt stammt aus dem Lateinischen und bedeutet der „Gesegnete“.<br />
<br />
== Wirkung und Regel des Benedikt ==<br />
<br />
Benedikt, berühmt wegen der Benediktregel, die in den [[Benediktiner]]-, Benediktinerinnen- und später aus dem Orden hervorgegangenen Reformklöstern ([[Zisterzienser]]) gilt, war vom [[spätantike]]n [[Mönchtum|Mönch- und Eremitentum]] des oströmischen Reiches inspiriert worden, insbesondere von den Gemeinschaften des [[Pachomios]] in Ägypten, der Mönchsregel von [[Basilius der Große|Basilius von Caesarea]] aus dem vierten Jahrhundert, die heute noch in der orthodoxen Kirche gilt, und der „Regula Augustini“, die nur in drei unterschiedlichen Überlieferungen erhalten ist, und übertrug Teile dieser Ideen durch seine Regel in den Westen. <br />
<br />
Benedikt hat einige Klöster gegründet. Für die Mönche entwickelte er ein Konzept von Zucht und Maß: <br />
<br />
* [[Zölibat|zölibatäres]] Leben, <br />
* einfache Ernährung (auf das Fleisch vierfüßiger Tiere wird verzichtet, maximal eine gekochte Hauptmahlzeit am Tag, Beschränkung des Weinkonsums)<br />
* feste Zeiten für [[Gebet]], [[Schriftlesung]], [[Arbeit (Sozialwissenschaften)|Arbeit]] und [[Schlaf]]. <br />
<br />
Das Modell des monastischen Lebens für Benedikt war die [[Familie (Soziologie)|Familie]] mit dem [[Abt]] als Vater und den [[Mönchtum|Mönchen]] als Brüdern.<br />
<br />
Obwohl er der gesellschaftlichen Elite angehörte, widmete er sich der [[Arbeit (Philosophie)|körperlichen Arbeit]] und gab dies seinen Nachfolgern mit auf den Weg. Dabei ist der irrtümlich oft ihm selbst zugeschriebene benediktinische Grundsatz „[[Ora et labora]]“ („Bete und arbeite“) erst Ende des 19. Jahrhunderts aufgekommen. Heute wird darunter die in der Regel zugrundegelegte Ausgewogenheit zwischen sinnvoll gearteter Arbeit (zur Kompensation des Müßigganges, der als Feind der Seele gilt) und dem Gebet verstanden. Benedikt selbst verbindet in seiner Regel Arbeit mit Lesung (RB 48) und gibt dem Tag eine klare Struktur. Auch im weiteren Umfeld dieser Ordensgemeinschaften wurde diese Grundhaltung rezipiert. Heute wird seine Ordensregel auch als Maßstab für intelligentes Wirtschaften propagiert (siehe z.B. [[Anselm Bilgri]]s Buch „Finde das rechte Maß“ oder [[Baldur Kirchner]]s Buch „Benedikt für Manager“).<br />
<br />
Weiter wurde Benedikt aber immer auch als Friedensstifter wahrgenommen. Auch viele Bestimmungen seiner Regel zielen auf diesen Frieden im Verhältnis zwischen den Oberen und den Mitbrüdern oder zwischen den in der Gemeinschaft vertretenen Generationen ab. Daher führen die heutigen Benediktiner als zweites Motto- und Wappenwort ''pax'', ''pacis'' („Friede“).<br />
<br />
[[Datei:München,_Schwanthalerhöhe,_St._Benedikt_Front.jpg|thumb|hochkant|[[St. Benedikt (München)|St. Benedikt]], München]]<br />
<br />
== Benedikt und die Benediktiner ==<br />
<br />
Benedikt hat eine viel beachtete Regel geschrieben. Die viel spätere Bezeichnung ''Benediktinerorden'' resultierte aus dem Bestreben des Vatikans, die Benediktiner kirchenrechtlich wie einen Orden behandeln zu können. In Antwort darauf gründeten die verschiedenen Benediktinerklöster daher nach und nach nationale oder anderweitig gleichinteressierte ''Kongregationen'' (z.B. die Cassinenser Kongregation, die Sublacenser, die Englische, die Camaldulenser, die [[Olivetaner]], die Vallombrosaner; im deutschsprachigen Raum: die Schweizerische Kongregation, die [[Österreichische Benediktinerkongregation|Österreichische K.]], die [[Bayerische Benediktinerkongregation|Bayerische K.]], die [[Beuroner Kongregation|Beuroner K.]], die [[Benediktinerkongregation von St. Ottilien|Missionskongregation von St. Ottilien]]), die alle heutzutage in der ''Benediktiner-Konföderation'' repräsentiert sind. Benediktinerabteien haben jedoch kein Mutterhaussystem wie religiöse Orden sondern sind völlig autonom. Demzufolge ist die Benediktiner-Konföderation kein Generalat und ihr Abtprimas kein Generalvorsteher.<br />
<br />
== Verehrung ==<br />
[[Datei:Zwiefalten_Muenster_Deckengemaelde.jpg|thumb|hochkant|Verzückung des Hl. Benedikt (Deckengemälde im [[Münster Unserer Lieben Frau (Zwiefalten)|Münster Zwiefalten]])]]<br />
<br />
Benedikt von Nursia wird in der katholischen Kirche als [[Heilige]]r verehrt. Schon immer wurde seine Bedeutung für das christliche Abendland betont. Zudem wird er als Patron der Schulkinder und Lehrer, der Bergleute und Höhlenforscher, der Kupferschmiede und der Sterbenden geehrt, sowie gegen Fieber, Entzündungen, Nieren- und Gallensteine, Vergiftung und Zauberei angerufen. Seit 1964 gilt er als einer der [[Patrone Europas]].<br />
<br />
Ab dem 11. Jahrhundert wurde der Gedenktag des heiligen Benedikt an seinem Todestag, dem 21. März begangen. In Jahren, in welchen dieser Tag in die Karwoche fiel, wurde es auf den frühestmöglichen Tag nach Ostern verlegt. Mit der Erhebung des Festes des heiligen Benedikt in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche wurde 1970 der Gedenktag auf den 11. Juli verlegt.<br />
<br />
Die Benediktinerklöster, vor allem [[Monte Cassino]], blieben beim ursprünglichen Termin. Dies wahrscheinlich vor allem deshalb, weil der 11. Juli in Fleury traditionell als Fest der Translation (Übertragung) der Reliquien des heiligen Benedikt (manchmal auch als sein Todestag ''natale sancti Benedicti abbatis'') gefeiert wurde. Die dortige Verehrung hatte unter anderem im 8. Jahrhundert zum Wechsel des Patroziniums vom heiligen [[Simon Petrus|Petrus]] zu Benedikt geführt. Der Streit um die Reliquien zwischen Fleury und Monte Cassino führte Ende des 11. Jahrhunderts dazu, dass Leo Marsicanus in seiner Geschichte des Klosters Monte Cassino die französische Darstellung ausführlich widerlegte. Der 11. Juli galt daher für die Äbte von Monte Cassino als „verbotenes Fest“, vor allem wenn es unter dem Titel „Translatio“ gefeiert wurde (vgl. [[Allgemeiner Römischer Kalender]]).<br />
<br />
Am 21. März (dem ursprünglichen Gedenktag des heiligen Benedikt) geltende [[Wetterregel]]n: „Sankt Benedikt den Garten schmückt“ und „Sankt Benedikt macht Zwiebeln dick“, auch in der Form „Willst Du Gersten, Erbsen, Zwiebeln dick, so säe an St. Benedikt.“<br />
<br />
Reliquien befinden sich in: <br />
* Kloster [[Montecassino]] <br />
* [[Fleury (Abtei)|Fleury]]. Der Tradition nach entführte der hl. [[Aigulf]] um 673 die Reliquien des hl. Benedikt aus dem durch die Langobarden verwüsteten Monte Cassino nach Fleury. <br />
* [[Kloster Benediktbeuern]]. Der Klostertradition zufolge überbrachte Karl der Große selbst dem dritten Abt Elilant die große Reliquie vom rechten Arm des Hl. Benedikt, was dazu führte, dass sich die Abtei, die bislang nur Buron hieß, in [[Benediktbeuern]] umbenannte, ebenso wie den naheliegenden Berg in [[Benediktenwand]]. <br />
* [[Kloster Einsiedeln]] <br />
* [[Kloster Metten]] <br />
* [[Kloster Wechselburg]] <br />
* [[Kloster Vyšší Brod]] <br />
* St. Ulrich, Wien <br />
* [[St. Ulrich in Gröden]]<br />
* [[St. Blasiuskirche (Balve)]]<br />
* [[Kloster Disentis]]<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Benediktussegen]]<br />
* [[Enzyklika]] [[Fulgens radiatur]] von [[Papst]] [[Pius XII.]] zum 1400. Todestag des Heiligen Benedikt von Nursia<br />
* [[Benediktikirche|Benediktkirchen]]<br />
<br />
== Quellen ==<br />
* Benedikt von Nursia: ''Die Regel des heiligen Benedikt''. Beuroner Kunstverlag, Beuron 1990, ISBN 3-87071-060-8<br />
* [[Gregor der Große]]: ''Der Heilige Benedikt: Buch II der Dialoge''. EOS Verlag, St. Ottilien 1995, ISBN 3-88096-730-X (lateinisch und deutsch)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Francis Clark: ''The Pseudo-Gregorian dialogues'', 2 Bände, Leiden 1987 (Studies in the history of Christian thought 37-38) (überholter Forschungsstand)<br />
* Ildefons Herwegen, Emmanuel von Severus: ''Der heilige Benedikt'', 5. Auflage, Düsseldorf 1980.<br />
* Raphael Molitor (Hrsg.): ''Vir Dei Benedictus. Eine Festgabe zum 1400. Todestag des Heiligen Benedikt'', Münster 1947<br />
* Veith Risak: ''Benedikt - Menschenführer und Gottsucher'', Böhlau-Verlag 1991.<br />
* Adalbert de Vogüé: ''Benedikt von Nursia''. In: [[Theologische Realenzyklopädie]] Band 5, 1980, S. 538-549.<br />
* Adalbert de Vogüé, ''Benedikt von Nursia. Ein Lebensbild'', München u.a. 2006.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Wikisource|Scriptor:Benedictus de Nursia|Benedictus de Nursia|lang=la}}<br />
{{Wikiquote|Benedikt von Nursia}}<br />
{{Commonscat|Benedict of Nursia|Benedikt von Nursia}}<br />
* {{DNB-Portal|118508911}}<br />
* [http://www.benediktiner.de Die Benediktiner im Deutschen Sprachraum]<br />
* {{BBKL|b/benedikt_v_n}}<br />
* [http://www.benediktiner.de/regula Die Regel des Heiligen Benedikt online]<br />
* [http://www.kloster-ettal.de/vita_benedicti/deutsch.htm Biographie von Papst Gregor I. (dt.)]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Normdaten|PND=118508911|LCCN=n/79/34826|VIAF=100179656}}<br />
<br />
[[Kategorie:Benedikt von Nursia| ]]<br />
[[Kategorie:Ordensgründer (römisch-katholisch)]]<br />
[[Kategorie:Benediktiner]]<br />
[[Kategorie:Heiliger (6. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Abt]]<br />
[[Kategorie:Geboren im 5. Jahrhundert]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 547]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Benedikt von Nursia<br />
|ALTERNATIVNAMEN=San Benedetto di Norcia<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Begründer des katholischen [[Ordensgemeinschaft|Mönchtums]]<br />
|GEBURTSDATUM=um 480<br />
|GEBURTSORT=[[Norcia|Nursia]]<br />
|STERBEDATUM=21. März 547<br />
|STERBEORT=Auf dem [[Monte Cassino]] bei [[Cassino (Latium)|Cassino]]<br />
}}<br />
<br />
[[bar:Benedikt vo Nursia]]<br />
[[be:Бенедыкт Нурсійскі]]<br />
[[bg:Бенедикт Нурсийски]]<br />
[[br:Benead Norcia]]<br />
[[bs:Sveti Benedikt]]<br />
[[ca:Benet de Núrsia]]<br />
[[cs:Benedikt z Nursie]]<br />
[[da:Benedikt af Nurcia]]<br />
[[el:Βενέδικτος της Νούρσια]]<br />
[[en:Benedict of Nursia]]<br />
[[eo:Benedikto de Nursio]]<br />
[[es:Benito de Nursia]]<br />
[[et:Benedictus]]<br />
[[fi:Benedictus Nursialainen]]<br />
[[fo:Bænadikt frá Nursia]]<br />
[[fr:Benoît de Nursie]]<br />
[[fy:Benediktus fan Nursia]]<br />
[[gl:Bieito de Nursia]]<br />
[[he:בנדיקטוס מנורסיה]]<br />
[[hr:Sveti Benedikt]]<br />
[[hu:Nursiai Szent Benedek]]<br />
[[id:Benediktus dari Nursia]]<br />
[[io:Benedictus di Nursia]]<br />
[[is:Benedikt frá Núrsíu]]<br />
[[it:Benedetto da Norcia]]<br />
[[ja:ヌルシアのベネディクトゥス]]<br />
[[ko:누르시아의 베네딕토]]<br />
[[la:Benedictus de Nursia]]<br />
[[nl:Benedictus van Nursia]]<br />
[[no:Benedikt av Nursia]]<br />
[[pl:Benedykt z Nursji]]<br />
[[pt:Bento de Núrsia]]<br />
[[ro:Benedict de Nursia]]<br />
[[ru:Бенедикт Нурсийский]]<br />
[[sc:Benedetto dae Norcia]]<br />
[[scn:San Binidittu di Nurcia]]<br />
[[sh:Sveti Benedikt]]<br />
[[sk:Benedikt z Nursie]]<br />
[[sq:Shën Benedikti i Nursisë]]<br />
[[sr:Бенедикт Нурсијски]]<br />
[[sv:Benedikt av Nursia]]<br />
[[sw:Benedikto wa Nursia]]<br />
[[th:เบเนดิกต์แห่งเนอร์เซีย]]<br />
[[tl:Benito ng Nursia]]<br />
[[tr:Benedict (Norcialı)]]<br />
[[uk:Святий Бенедикт]]<br />
[[vec:San Benéto da Norcia]]<br />
[[war:Benedict han Nursia]]<br />
[[zh:圣本笃]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Inter_Mailand&diff=93049124Inter Mailand2011-08-30T09:22:30Z<p>212.117.116.190: /* Kader der Saison 2011/12 */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Fußballklub<br />
| image = [[Datei:Inter Mailand.svg|125px]]<br />
| langname = Football Club Internazionale Milano<br />
| kurzname = Inter Mailand<br />
| ort = [[Mailand]]<br />
| gegründet = [[9. März]] [[1908]]<br />
| vereinsfarben = Schwarz-Blau<br />
| stadion = [[Giuseppe-Meazza-Stadion]]<br />
| plätze = 82.955<br />
| präsident = {{ITA|#}} [[Massimo Moratti]]<br />
| trainer = {{ITA|#}} [[Gian Piero Gasperini]]<ref name="Gasperini">[http://www.sport1.de/de/fussball/fus_international/fussball_international_serie_a/newspage_422240.html Gasperini neuer Inter-Trainer], sport1.de vom 24. Juni 2011 (abgerufen am 24. Juni 2011)</ref> <br />
| homepage = [http://www.inter.it www.inter.it]<br />
| liga = [[Serie A]]<br />
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}}<br />
<br />
'''Inter Mailand''' (offiziell '''Football Club Internazionale Milano''', oder kurz '''Inter''') ist ein [[Fußball in Italien|italienischer]] [[Fußballverein]] aus der [[Lombardei|lombardischen]] Hauptstadt [[Mailand]]. Er ist der einzige Fußballklub in Italien, der nie aus der [[Serie A]] abgestiegen ist. In den 1960er-Jahren gewann Inter zweimal den [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]], in den 1990er-Jahren dreimal den [[UEFA-Cup]] und 2010 die [[UEFA Champions League]]. <br />
<br />
Der Verein trägt seine Heimspiele im Mailänder [[Giuseppe-Meazza-Stadion]] (auch unter dem Namen ''San Siro'' bekannt) aus. Dieses teilt sich der Klub mit dem Lokalrivalen [[AC Mailand]]. In jüngerer Vergangenheit dominiert Inter den Fußball in Italien. Zwischen 2006 und 2010 gewann der Verein fünfmal in Folge die Meisterschaft.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Anfänge (1908–1929) ===<br />
[[Datei:Internazionale1910Scudetto.jpg|thumb|Mannschaft 1910]]<br />
Der Internazionale FC wurde am 9. März 1908 von mehreren verärgerten [[Kosmopolitismus|kosmopolitischen]] Mitgliedern des "Milan Cricket and Football Club" (dem heutigen [[AC Mailand]]) im Mailänder Restaurant "Orologio", nahe der [[Piazza del Duomo (Mailand)|Piazza del Duomo]], gegründet. Die hitzige, fast fünfstündige Gründungssitzung, der Italiener und Schweizer beiwohnten, endete mit den Unterschriften auf der Vereinssatzung. Der Football Club Internazionale Milano, wie sich der Verein offiziell nannte, wurde vom nationalistischen Milan CFC, in dem nur Italiener spielen durften, abgespalten.<br />
<br />
Der Name "Internazionale" ([[Italienische Sprache|it.]] "International") wurde gewählt, um die Offenheit der Mannschaft für Spieler aller Nationalitäten zu demonstrieren. Die Vereinsfarben waren schon damals Schwarz-Blau. Das erste Wappen (mit den Initialen FCIM) wurde während der erwähnten Gründungssitzung auf einen Bierdeckel gezeichnet. Zum Präsidenten wurde "Giovanni Paramithiotti", ein streng katholischer [[Venedig|Venezianer]] gewählt. Ein weiteres Symbol für "Internazionale" wurde das Wappen der ehemaligen Herrscherfamilie Mailands, der [[Visconti]]. Daher rührt auch der Grund, die Spieler als die "Biscioni" (die Schlangen) zu bezeichnen. Während der AC Milan in der Frühzeit der Verein der [[Arbeiter]] war, wurde Inter zum Verein der [[Bürger]], [[Künstler]] und Intellektuellen. Der erste Meistertitel konnte bereits zwei Jahre nach der Gründung des Vereins im Jahr 1910 gewonnen werden, auch wenn dieser Titel sowie der folgende 1920 nicht mit den späteren Titeln verglichen werden kann (siehe dazu auch [[Serie A]]).<br />
<br />
=== Die Umbenennung in Ambrosiana-Inter (1929–1955) ===<br />
[[Datei:Associazione Sportiva Ambrosiana Inter.svg|thumb|200px|links|Logo von Ambrosiana-Inter]] Inter wurde 1929/30 erster Meister der neu gegründeten gesamtitalienischen Profiliga, der direkten Vorgängerin der [[Serie A]]. Im Kader der Meistermannschaft befand sich der legendäre [[Giuseppe Meazza]], der bereits zwei Jahre zuvor zu Inter kam. Mit Meazza, der noch heute als einer der besten italienischer Fußballer aller Zeiten gilt, wurde Inter in der Folge drei Mal [[Liste der italienischen Fußballmeister|Meister]] und einmal [[Italienischer Fußballpokal|Pokalsieger]]. In diesen Jahren war [[Juventus Turin]] der Hauptrivale von Inter. Bis heute wird jede Partie zwischen den beiden rivalisierenden Vereinen als "Derby d'Italia" in den Medien tituliert. Zurückzuführen ist das unter anderem auch auf die Tatsache, dass Inter und Juve lange Zeit die einzigen beiden italienischen Klubs waren, die noch nie aus der höchsten Spielklasse abgestiegen waren. Mit dem Zwangsabstieg von Juventus im Jahr 2006 verbleibt allein Inter als Dauermitglied der Serie A. Während der Zeit des [[Faschismus|faschistischen Regimes]] musste sich Inter, welches sich nach der Ansicht [[Benito Mussolini|Mussolinis]] zu offen gab, fusionieren. So kam 1928 die erzwungene Fusion mit den "US Milanese Milano" zum "SS Ambrosiana Inter" (ab 1930 AS Ambrosiana). Die Meisterschaften 1938 und 1940 wurden trotz des anhaltenden [[Zweiter Weltkrieg|Krieges]] gewonnen, da in [[Königreich Italien (1861–1946)|Italien]] bis 1943 Fußball gespielt wurde.<br />
<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verein wieder in "Internazionale" umbenannt, Inter erhielt seine Vormachtstellung in Italien zurück und wurde mit Trainer Alfredo Foni und dem [[Schwedische Fußballnationalmannschaft|schwedischen Nationalspieler]] [[Lennart Skoglund]] im Sturm 1953 und 1954 Meister. Das Titelduell zwischen Juventus und Inter im Jahr 1961 wurde zum Skandal der Serie A. Damals drängten etwa 10.000 Zuschauer zu viel in das Stadion, was den [[Fußballschiedsrichter|Schiedsrichter]] zwang, das Spiel abzubrechen und man wertete das Spiel 2:0 für Inter, womit Inter der designierte Meister gewesen wäre. In letzter Instanz ordnete der [[Federazione Italiana Giuoco Calcio|Verband]] jedoch ein Wiederholungsspiel an, weil "der Sport siegen solle". Beachtenswert ist allerdings, dass damals [[Umberto Agnelli]] sowohl Präsident des italienischen Fußballverbands als auch von Juventus war. Aus Wut ließ Inter eine Jugendmannschaft auflaufen, um der Welt zu zeigen, welche Intrigen es im italienischen Fußball gab. Juventus siegte 9:1 und wurde Meister.<br />
<br />
=== „La Grande Inter“ (1955–1972) ===<br />
Nachdem der Ölmagnat [[Angelo Moratti]] Inter-Präsident wurde, gelangten die Nerazzurri in den 60er Jahren zu großem Ruhm. Die Ära Moratti gilt bis heute als erfolgreichste Zeit des Vereins, in der Inter weltweit bekannt wurde. Maßgeblich war allerdings auch [[Helenio Herrera]], damaliger Trainer, am Erfolg beteiligt. Der in [[Marokko]] aufgewachsene [[Argentinien|Argentinier]], war neben seinem Spielsystem (siehe [[Catenaccio]]) vor allem auch wegen seiner ungewöhnlichen Spielvorbereitung berühmt. In der Umkleidekabine mussten zum Beispiel die Spieler Kirchenlieder singen oder sich den Ball in schneller Folge zuwerfen, um Vertrauen und Mannschaftsgeist zu entwickeln.<br />
<br />
Sein Spitzname lautete "Il Mago", der Zauberer. Herrera baute eine disziplinierte und kämpferische Truppe auf, er war ein Meister der Übertreibung und befasste sich früher als Andere mit [[Sportpsychologie]]. Er begründete damit die Rolle des modernen Trainerberufs. Unter der Führung des "Sklaventreibers" erlebten die Nerazzurri ihre Blütezeit. "La Grande Inter" schaffte Mitte der 60er Jahre in vier Jahren dreimal den Einzug in ein Europapokalfinale, wovon zwei gewonnen wurden. Ab der Saison 1961/62 beendete Inter in den folgenden sechs Jahren die Meisterschaft nie schlechter als auf Platz 2. Harte Manndeckung u.a. durch [[Tarcisio Burgnich]] und [[Aristide Guarneri]], [[Armando Picchi]] als hinter den Manndeckern agierender "Ausputzer" ohne direkten Gegenspieler und ein sehr kompaktes Mittelfeld sicherten das eigene Tor ab, in der Offensive gab es Vorstöße des Außenverteidigers [[Giacinto Facchetti]], Konter durch [[Luis Suárez]] und [[Jair da Costa]] und obendrein einen Stürmer wie [[Sandro Mazzola]]. Diese kompakte defensive Ausrichtung war ein dauerhaftes Erfolgskonzept. Inter spielte selten 'schön' und erzielte nicht viele Tore, eröffnete den Gegnern aber auch kaum Chancen zu Treffern. "La Grande Inter" gewann in der Saison 1962/63 den [[Serie A#Meistertitel|"Scudetto"]] und ein Jahr später mit einem 3:1-Endspielsieg über [[Real Madrid]] in [[Wien]] den ersten [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]]. Im selben Jahr beendete Inter die Meisterschaft als Vizemeister, dem vorangegangen war das bisher einzige Entscheidungsspiel um den Titel in der [[Serie A]] gegen den [[FC Bologna]]. Seinen größten Erfolg feierte der Verein in der Saison 1964/65, als Inter als erste italienische Mannschaft das Triple aus Meisterschaft, Europapokal und [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]] gewann. Im Europapokal-Endspiel im San Siro wurde [[Benfica Lissabon]] mit 1:0 bezwungen. Im Anschluss verteidigte Inter gegen [[Independiente]] aus Argentinien den Weltpokal, den es bereits im Vorjahr gewonnen hatte. Auch 1967 kam Inter ins Landesmeister-Finale, verlor da aber umstritten gegen [[Celtic Glasgow]] mit 1:2, aufgrund einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung. Ironischerweise endete ausgerechnet mit dem 10. Meistertitel, dem ersten [[Meisterstern]] und als erster Träger nach Juventus, die glorreiche Zeit der "Grande Inter". 1968 übergab Angelo Moratti sein Präsidentenamt Ivanoe Fraizzoli an. In der Folgezeit wurden noch mehrere Titel gewonnen, doch an die erfolgreiche Zeit der 60er Jahre konnte der Verein, insbesondere auf europäischem Niveau, nicht mehr anknüpfen.<br />
<br />
Zu einem Eklat kam es im Oktober 1971, als im Spiel [[Borussia Mönchengladbach]] – Inter ein Fan beim Stand von 2:1 Inter-Spieler [[Roberto Boninsegna]] angeblich mit einer [[Coca Cola|Coca-Cola]]-Dose bewarf und dieser sich auswechseln ließ. Inter versperrte die Kabine, so dass kein offizieller Arzt Boninsegna untersuchen konnte, und das Spiel, welches als [[Büchsenwurfspiel]] in die Geschichte einging, wurde anschließend annulliert. Nach einem 0:0 im Wiederholungsspiel zog Inter zum vierten Mal ins Landesmeister-Finale ein. Dort verlor man allerdings gegen [[Ajax Amsterdam]] mit 0:2.<br />
<br />
=== Inter nach der Ära Angelo Moratti (1972–2005) ===<br />
[[Datei:Inter Mailand (alt).svg|thumb|Altes Logo von Inter Mailand]]<br />
Am 21. August 1979 verstarb Giuseppe Meazza, das Mailänder San-Siro-Stadion wurde daraufhin nach ihm benannt. In der Saison 1979/80 holte Inter die Meisterschaft, während Stadtrivale Milan, zusammen mit [[Lazio Rom]], wegen Betrugs und einem Wettskandal in die [[Serie B]] absteigen musste.<br />
<br />
In den frühen 80ern spielten unter anderem [[Alessandro Altobelli|Alessandro "Spillo" Altobelli]], der in 466 Spielen für Inter 209 Tore erzielte, [[Gabriele Oriali]], [[Graziano Bini]], [[Ivano Bordon]] und [[Giuseppe Baresi]] eine wichtige Rolle bei Inter. Sowohl 1977/78 als auch 1981/82 gewann Inter die [[Coppa Italia]]. <br />
<br />
Im Frühjahr 1989 konnte Inter unter der Trainerlegende [[Giovanni Trapattoni]] erneut die Meisterschaft gewinnen. Teil dieser "Inter dei Record" genannten Mannschaft waren Torwart [[Walter Zenga]], Verteidiger [[Giuseppe Bergomi]], Mittelfeldspieler [[Nicola Berti]], Stürmer [[Aldo Serena]] sowie die Deutschen [[Andreas Brehme]] und [[Lothar Matthäus]]. Von Anfang an bestand wenig Zweifel, dass Inter Meister werden würde. Inter holte 58 von 68 möglichen Punkten. Im selben Jahr holte Inter außerdem durch einen 2:0-Erfolg über [[Sampdoria Genua]] auch noch den [[Supercoppa Italiana (Fußball)|italienischen Supercup]].<br />
<br />
Zur Saison 1989/90 wechselte [[Jürgen Klinsmann]] zu Inter Mailand. In dieser Zeit, nach der [[Fußball-Weltmeisterschaft 1990]] spielten die drei deutschen Fußballer Matthäus, Brehme und Klinsmann eine große Rolle bei Inter. So konnte die Mannschaft - 26 Jahre nach dem letzten internationalen Titel des Vereins - im Mai 1991 gegen den [[AS Rom]] den [[UEFA-Pokal]] gewinnen. Drei Jahre später wurden ebenfalls beide Endspiele im UEFA-Pokal gegen den [[FC Red Bull Salzburg|SV Austria Salzburg]] nach Toren von Berti und [[Wim Jonk]] jeweils mit 1:0 gewonnen.<br />
<br />
1995 wurde [[Massimo Moratti]], Sohn von Angelo Moratti, Vereinspräsident. Doch obwohl die Moratti-Familie kräftig in Spieler wie [[Ronaldo]] und [[Christian Vieri]] investierte, konnte Inter in der Liga lange Zeit nicht vollends überzeugen. Gründe dafür waren wohl häufige Trainerwechsel und eine zum Teil falsche Transferpolitik oder auch die Dauerverletzung(en) von Weltstar Ronaldo. Außerdem war die Titelentscheidung in den letzten Runden der Saison 1997/98 zugunsten von Juventus aufgrund einiger Schiedsrichterfehlentscheidungen sehr umstritten. Zunächst folgte unter Moratti junior lediglich ein Erfolg im UEFA-Pokal 1998 gegen [[Lazio Rom]] (ein Jahr zuvor musste man sich im Finale dem [[FC Schalke 04]] geschlagen geben).<br />
<br />
[[Datei:Inter Mailand-Fans feiern den 18. Scudetto.JPG|thumb|Inter-Fans feiern den 18. [[Serie A#Meistertitel|''Scudetto'']] am 16. Mai 2010]]<br />
1999 beendete „Zio“ Giuseppe Bergomi, welcher in seiner gesamten Laufbahn für Inter spielte und lange Zeit den Vereinsrekord für die meisten Einsätze hielt, seine Karriere. Die Kapitänsbinde übernahm [[Javier Zanetti]]. Auch [[Gianluca Pagliuca]], der 1994 Zenga im Tor von Inter nachfolgte, verließ in diesem Jahr den Verein, da er durch [[Angelo Peruzzi]], der nur eine Saison bei den Nerazzurri blieb, ersetzt werden sollte. Tragisch ebenfalls die erneute schwere Verletzung von Stürmerstar Ronaldo am 12. April 2000, direkt beim Comeback im italienischen Pokalfinale. Während viele Ronaldos Karriere schon am Ende sahen, hielt Inter weiter am „Phänomen“ fest und sollte Recht behalten. Spätestens bei der [[Fußball-Weltmeisterschaft 2002]] bewies Ronaldo eindrucksvoll, dass mit ihm noch immer zu rechnen sei und wurde Weltmeister und Torschützenkönig, wechselte jedoch daraufhin zu [[Real Madrid]].<br />
<br />
Inter verlor 2002 den schon fast sicher geglaubten Titel erneut am letzten Spieltag, durch ein bitteres 2:4 gegen Lazio Rom. In der darauffolgenden Saison 2002/03 wurde Inter nur ganz knapp im Halbfinale der Champions League vom AC Mailand mit zwei Unentschieden aus dem Wettbewerb geworfen. In der Saison 2004/05 erhielt Inter Mailand eine Geldstrafe von 300.000 [[Schweizer Franken|SFR]] wegen angeblicher Fanausschreitungen im Viertelfinale der Champions League und musste die folgenden vier Spiele in der Champions League unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen, zwei weitere auf Bewährung, falls es bis 2008 erneut Krawalle gäbe.<br />
<br />
Im Juni 2005 nahm der Club eine Herausforderung durch die [[Mexiko|mexikanische]] Rebellenorganisation [[EZLN]] zu einem Fußballspiel gegen eine Auswahl der Rebellen an. Inter Mailand hatte in der Region [[Chiapas]] bereits medizinische Projekte der Rebellen finanziell unterstützt.<br />
<br />
=== Wieder ganz oben (2006 bis heute) ===<br />
[[Datei:Il biscione e l'fc Internazionale al Bernabeu.jpg|thumb|Die Fans von Inter Mailand beim [[UEFA Champions League 2009/10#Finale|Champions-League-Finale 2010]] in [[Madrid]]]]<br />
Am 26. Juli 2006 wurde Inter Mailand im Zuge des [[Fußball-Skandal in Italien 2005/06|Fußball-Skandals in Italien]] zum Meister der Saison 2005/06 erklärt, weil den beiden vor ihm platzierten Vereinen [[Juventus Turin]] und [[AC Mailand]] Punktabzüge auferlegt wurden. Durch den Zwangsabstieg von Juventus ist Inter seit der Spielzeit 2006/07 zudem der einzige Verein, der in jeder Saison der Serie A vertreten war. Am 22. April 2007 konnte sich Inter Mailand fünf Spieltage vor Saisonende erneut die Meisterschaft in der Serie A sichern. In den Jahren 2005 und 2006 konnte Inter die Coppa Italia zweimal hintereinander gewinnen.<br />
<br />
Mit 17 aufeinanderfolgenden Siegen stellte Inter in der Spielzeit 2006/07 einen europaweiten Rekord auf. Sie gewannen ab dem 25. September 2006, mit einem 4:1-Sieg über den [[AS Livorno]], jedes Spiel und mussten erst wieder am 28. Februar 2007 den ersten Punktverlust mit einem Unentschieden bei [[Udinese Calcio]] hinnehmen.<br />
<br />
Mit dem Ende der Saison 2007/08 wurde der bisherige Trainer [[Roberto Mancini]] trotz des Gewinns der italienischen Meisterschaft entlassen. Am 2. Juni 2008 vermeldete der Verein die Verpflichtung von [[José Mourinho]] als Trainer für die kommende Saison.<ref>Inter.it: [http://www.inter.it/aas/news/reader?N=29399&L=en Josè Mourinho joins Inter]</ref> Der Portugiese wurde am 3. Juni auf einer Pressekonferenz offiziell vorgestellt.<br />
<br />
Bereits in der [[Serie A 2008/09|Saison 2008/09]] gelang es dem neuen Cheftrainer José Mourinho mit Inter den ersten Titelgewinn zu realisieren, die italienische Meisterschaft konnte gewonnen werden. In der Coppa Italia schied man dagegen im Halbfinale mit 1:3 im Gesamtscore gegen [[Sampdoria Genua]] aus, während man in den vier Jahren zuvor immer mindestens das Finale erreicht hatte.<br />
<br />
Trotz nationaler Dominanz konnte Inter Mailand auf europäischer Ebene weiterhin keine großen Erfolge aufweisen. In der [[UEFA Champions League 2005/06|Champions League-Saison 2005/06]] schied man in den Viertelfinals aufgrund der Auswärtstorregel mit 2:2 im Gesamtscore gegen den [[FC Villarreal]] aus. [[UEFA Champions League 2006/07|2006/07]] folgte das Aus in den Achtelfinals - wieder aufgrund der Auswärtstorregel mit 2:2 im Gesamtscore gegen den [[FC Valencia]]. In der [[UEFA Champions League 2007/08|Saison 2007/08]] musste man in den Achtelfinals zwei Niederlagen gegen den [[FC Liverpool]] hinnehmen (0:2, 0:1) und [[UEFA Champions League 2008/09|2008/09]] folgte gegen [[Manchester United]] nach einem torlosem Unentschieden zu Hause und einer 2:0-Niederlage im [[Old Trafford]] erneut nach den Achtelfinals das Aus.<br />
<br />
Zur [[Serie A 2009/10|Spielzeit 2009/10]] folgte ein Umbruch im Mannschaftsgefüge und viele Wechsel wurden vollzogen. Der Portugiese [[Luís Figo]] beendete im Sommer 2009 seine Karriere, der Vertrag mit dem Angreifer [[Adriano Leite Ribeiro|Adriano]] war zuvor bereits aufgelöst worden, [[Zlatan Ibrahimović]] zog es zum [[FC Barcelona]] und die Mailänder erhielten im Gegenzug den Kameruner [[Samuel Eto’o]]. Weitere Verpflichtungen wurden mit den Zugängen von [[Wesley Sneijder]], [[Diego Milito]], [[Thiago Motta]] und [[Lúcio]] getätigt. Die Saison begann in der Meisterschaft aber ähnlich erfolgreich wie im Vorjahr, Inter konnte sich mit dem AS Rom und dem AC Mailand in einer Dreiergruppe von den anderen Teams absetzen. Am 38. und letzten Spieltag wurde der insgesamt 18. Meistertitel der Vereinsgeschichte sichergestellt und somit der Stadtrivale AC Mailand überflügelt, der 17 Erfolge aufweist. Im italienischen Pokalwettbewerb gewann der Verein im Finale gegen den AS Rom. Ferner erreichte man nach Siegen über den [[FC Chelsea]], [[PFK ZSKA Moskau|ZSKA Moskau]] und den [[FC Barcelona]] das Endspiel der [[UEFA Champions League 2009/10|Champions League]], in dem die Mannschaft den [[FC Bayern München]] mit 2:0 besiegte. Damit gewann Inter Mailand als erster italienischer Verein das "[[Triple]]".<br />
<br />
Unmittelbar nach dem Sieg in der Champions League verkündete José Mourinho in einem Interview mit [[Johannes B. Kerner]] seinen Wechsel zu [[Real Madrid]], auch wenn die offizielle Bestätigung noch Wochen auf sich warten ließ. Der Portugiese wurde durch den spanischen Trainer [[Rafael Benítez]] ersetzt, welcher mit einem 3:1 Sieg im italienischen Supercup gegen AS Rom gleich zu Beginn der [[Serie A 2010/11|Saison 2010/11]] einen Titel gewann (den vierten für Inter im Kalenderjahr 2010). Im [[UEFA Super Cup]] mussten er und seine Mannschaft sich allerdings [[UEFA Europa League|Europa-League]]-Sieger [[Atlético Madrid]] 0:2 geschlagen geben. Als Champions League-Sieger war Inter außerdem an der [[FIFA-Klub-Weltmeisterschaft]] teilnahmeberechtigt. Am 18. Dezember konnte diese mit einem 3:0-Erfolg im Finale über [[Tout Puissant Mazembe|TP Mazembe]] zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte gewonnen werden. Fünf Tage später wurde das Arbeitsverhältnis mit Benítez vorzeitig aufgelöst.<ref>Inter.it: [http://www.inter.it/aas/news/reader?N=50787&L=it Inter e Benitez: risoluzione consensuale]</ref> Ein Tag später wurde mit der Verpflichtung von [[Leonardo Nascimento de Araújo|Leonardo]] sein Nachfolger bekannt gegeben.<ref>Inter.it: [http://www.inter.it/aas/news/reader?N=50792&L=it Benvenuto!: Leonardo allenatore dell'Inter]</ref><br />
<br />
Nach der historischen "Triple"-Saison verlief die Spielzeit 2010/11 für Inter relativ enttäuschend. In der Meisterschaft wurde man nach fünf Titeln in Serie mit sechs Punkten Rückstand auf Lokalrivalen Milan Zweiter, wobei beide Derbys gegen die Rossoneri verloren gingen. In der Champions League konnte man als Titelverteidiger immerhin bis ins Viertelfinale vordringen, u. a. indem man das Achtelfinale gegen Bayern München nach zwei umkämpften Spielen knapp für sich entscheiden konnte. In der Runde der letzten Acht folgten aber zwei Niederlage gegen Schalke 04. Besonders bitter war dabei die 2:5-Heimniederlage gegen den deutschen Außenseiter. Am 29. Mai 2011, im letzten Spiel der Saison, konnte Inter wenigstens den italienischen Pokal verteidigen: Die [[US Palermo]] wurde im Finale in Rom mit 3:1 besiegt. Überragender Spieler bei Inter war in dieser Spielzeit Samuel Eto’o, der in 53 Pflichtspielen 37 Treffer erzielte. Lediglich [[Antonio Angelillo]] war in der Saison 1958/59 öfter für die Nerazzurri erfolgreich (38 Tore).<br />
<br />
Im Juni 2011 wurde Trainer Leonardo durch [[Gian Piero Gasperini]], den ehemaligen Chefcoach von [[CFC Genua]], ersetzt.<ref name="Gasperini"/><br />
<br />
== Rivalitäten ==<br />
[[Datei:Adriano score vs Milan February 2009.jpg|thumb|Szene aus einem Meisterschaftsspiel zwischen Inter Mailand und AC Mailand in der Saison [[Serie A 2008/09|2008/09]]]]<br />
Inter Mailand ist Teil von zwei der bekanntesten [[Derby (Sport)|Fußballderbys]] Italiens, welche auch weltweit immer mit Spannung verfolgt werden.<br />
<br />
Zunächst ist das [[Mailand|Mailänder]] Stadtderbys zu nennen, das [[Fußballderbys in Italien#Mailand|Derby della Madonnina]], welches nach der [[Marienbildnis|Madonnenstatue]] auf der zentralen Turmspitze des [[Mailänder Dom]]s benannt wurde. Im Gegensatz zu vielen anderen Stadtderbys ist das Mailänder Derby zwischen Inter und [[AC Mailand|Milan]] nicht von geographischen, kulturellen oder politischen Gegensätzen geprägt, sondern erhält seine besondere Brisanz dadurch, dass Inter aus dem älteren Milan hervorging, beide Vereine sich das Stadion teilen und die Klubs national und international ähnlich erfolgreich sind (Mailand ist z. B. die einzige Stadt, welche zwei Champions League-Sieger beheimatet) bzw. regelmäßig um Titel konkurrieren. In den letzten Jahren sorgten auch immer wieder spektakuläre Transfers ehemaliger Spieler beider Mannschaft für Schlagzeilen: So wechselte der Brasilianer und ehemalige Inter-Star [[Ronaldo]] nach seinem Engagement bei [[Real Madrid]] in der Saison [[Serie A 2006/07|2006/07]] zu Milan. Auch der Schwede [[Zlatan Ibrahimovic]], ehemals Top-Stürmer der Nerazzurri, wechselte nach einem einjährigen Zwischenspiel beim [[FC Barcelona]] in der Spielzeit [[Serie A 2010/11|2010/11]] zu den Rossoneri. In der gleichen Saison verpflichtete Inter den ehemaligen Milan-Spieler und -Trainer [[Leonardo Nascimento de Araújo|Leonardo]] als Nachfolger von Cheftrainer [[Rafael Benítez]].<br />
<br />
Ebenfalls sehr bekannt ist das [[Fußballderbys in Italien#Juventus gegen Inter|Derby d'Italia]], zwischen Inter Mailand und [[Juventus Turin]]. Bereits in den 1930ern waren beide Vereine regelmäßige Konkurrenten um nationale Titel, allerdings tauchte die Bezeichnung Derby d'Italia erst in den 1960ern auf, als Inter der erfolgreichste italienische Club auf internationaler Ebene und Juventus der erfolgreichste Verein in Italien war und beide norditalienische Mannschaften um die sportliche Vorherrschaft auf der [[Apennin|Apenninen-Halbinsel]] stritten. Bis zum Zwangsabstieg von Juventus im Jahr 2006 waren beide Teams außerdem die einzigen, welche nie aus der Serie A abgestiegen waren.<br />
<br />
Nach dem Zwangsabstieg von Juventus Turin und einer sportlichen Schwächephase des AC Mailands entwickelte sich in den letzten Jahren der [[AS Rom]] zu einem der großen Konkurrenten von Inter. Zwischen den Saisons [[Serie A 2004/05|2004/05]] und [[Serie A 2009/10|2009/10]] konnten beide Mannschaften 14 von 18 nationalen Titeln gewinnen, wobei Inter meistens das bessere Ende für sich hatte: Von 2006 bis 2010 gewannen die Mailänder fünf Meisterschaften in Folge, der AS Rom wurde dabei viermal Vize-Meister. Beide Vereine trafen von 2005 bis 2010 in fünf von sechs Endspielen der [[Coppa Italia]] aufeinander, von denen Inter drei und der AS Rom zwei gewinnen konnte. Lediglich 2008/09 trafen beide Mannschaften bereits im Viertelfinale des Pokalsbewerbs aufeinander, wobei der AS Rom die Segel streichen musste, während Inter im Halbfinale ausschied. Im angesprochenen Zeitraum trafen beide Mannschaften außerdem viermal im Spiel um die [[Italienischer Fußball-Supercup|Supercoppa Italiana]] aufeinander, wobei Inter dabei drei und der AS Rom nur einen Erfolg feiern konnten. 2005 und 2009 musste sich Inter Mailand den Vereinen Juventus Turin bzw. [[Lazio Rom]] geschlagen geben. Zu der Rivalität zwischen den Mailändern und Römern trägt außerdem die Tatsache bei, dass es Inter in den letzten Jahren gelang, den Hauptstädtern Leistungsträger wie [[Cristian Chivu]] ([[Serie A 2007/08|2007/08]]) oder [[Mancini (Fußballspieler)|Mancini]] ([[Serie A 2008/09|2008/09]]) abzuwerben.<br />
<br />
== Stadion ==<br />
[[Datei:Esterno di San Siro.jpg|thumb|Außenansicht des Giuseppe-Meazza-Stadions]]<br />
Der offizielle Name des Fußballstadions von Inter und Milan lautet [[Giuseppe-Meazza-Stadion]]. Der Name wurde nach einem Umbau zu Ehren des Fußballspielers [[Giuseppe Meazza]] im März 1980 vergeben. Meazza spielte hauptsächlich bei Inter (365 Ligaspiele), aber auch bei Milan (37 Ligaspiele). Im Volksmund wird das Stadion aber weiterhin mit seinem ursprünglichen Namen San Siro genannt. San Siro ist der Name des Stadtteils in welchem das Stadion steht. Der Name kommt wiederum von einer kleinen Kirche, welche allerdings nicht mehr vorhanden ist. Das Stadion hat insgesamt 82.955 Sitzplätze, welche in drei Ränge aufgeteilt sind.<br />
<br />
Im Stadion befindet sich ein Fanshop, welcher täglich und während allen Sportveranstaltungen geöffnet ist und Fanartikel von Inter und Milan vertreibt.<ref>Inter.it: [http://www.inter.it/en/biglietti/sansirostore.html San Siro Store]</ref> Außerdem beherbergt das Giuseppe-Meazza-Stadion ein Museum, welches ebenfalls täglich geöffnet ist. In ihm können sich Besucher über die ereignisreiche Geschichte der beiden Mailänder Vereine informieren.<ref>Inter.it: [http://www.inter.it/en/speciali/museo/index.html Inter & AC Milan Museum]</ref><br />
<br />
== Personal ==<br />
=== Vereinsführung ===<br />
{| class="prettytable"<br />
! width="120" | Funktion !! width="200" | Name<br />
|-<br />
| Präsident || {{ITA|#}} [[Massimo Moratti]]<br />
|-<br />
| Vize-Präsidenten || {{ITA|#}} Rinaldo Ghelfi<br /> {{ITA|#}} Angelomario Moratti<br />
|-<br />
| Sportdirektor || {{ITA|#}} Piero Ausilio<br />
|-<br />
| Geschäftsführer || {{ITA|#}} Ernesto Paolillo<br />
|}<br />
<br />
=== Betreuerstab der Saison 2010/11 ===<br />
{| class="prettytable"<br />
! width="120" | Funktion !! width="200" | Name<br />
|-<br />
| Cheftrainer || {{ITA|#}} [[Gian Piero Gasperini]]<br />
|-<br />
| Assistenztrainer || {{ITA|#}} [[Giuseppe Baresi]]<br />
|-<br />
| Fitnesstrainer || {{ITA|#}} Stefano Rapetti<br />
|-<br />
| Torwarttrainer || {{ITA|#}} [[Alessandro Nista]]<br />
|-<br />
| Techniktrainer || {{ITA|#}} [[Daniele Bernazzani]]<br />
|}<br />
<br />
=== Kader der Saison 2011/12 ===<br />
<small>(Stand: 29. August 2011)</small><br />
<br />
{| class="hintergrundfarbe1 rahmenfarbe1" style="margin:1em 0; border:1px solid #999; border-collapse:collapse" cellspacing="0" cellpadding="4" rules=all width=100%<br />
|- bgcolor="#DDDDDD"<br />
! width="25%" | Tor<br />
! width="25%" | Abwehr<br />
! width="25%" | Mittelfeld<br />
! width="25%" | Angriff<br />
|-<br />
| valign=top |<br />
{| class="hintergrundfarbe1" width="100%" |<br />
|-<br />
|{{0}}1<br />
|[[Júlio César Soares de Espíndola|Júlio César]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Brazil.svg|20px|border|Brasilianer]]<br />
|03.09.1979<br />
|-<br />
| 12<br />
|[[Luca Castellazzi]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|19.07.1975<br />
|-<br />
| 21<br />
|[[Paolo Orlandoni]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|12.08.1972<br />
|-<br />
| 33<br />
|[[Emiliano Viviano]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|01.12.1985<br />
|}<br />
| valign=top |<br />
{| class="hintergrundfarbe1" width="100%" |<br />
|- <br />
|{{0}}2<br />
|[[Iván Córdoba]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Colombia.svg|20px|border|Kolumbianer]] <br />
|11.08.1976<br />
|-<br />
|{{0}}4<br />
|[[Javier Zanetti]] {{Kapitän}}<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Argentina.svg|20px|border|Argentinier]]<br />
|10.08.1973<br />
|-<br />
|{{0}}6<br />
|[[Lúcio]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Brazil.svg|20px|border|Brasilianer]]<br />
|08.05.1978<br />
|-<br />
| 13<br />
|[[Maicon Douglas Sisenando|Maicon]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Brazil.svg|20px|border|Brasilianer]]<br />
|26.07.1981<br />
|<br />
|-<br />
| 16<br />
|[[Luca Caldirola]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|01.02.1991<br />
|- <br />
| 23<br />
|[[Andrea Ranocchia]]<br />
|align=center| [[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|16.02.1988<br />
|- <br />
| 24<br />
|[[Nelson Rivas]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Colombia.svg|20px|border|Kolumbianer]] <br />
|25.03.1983<br />
|- <br />
| 25<br />
|[[Wálter Samuel]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Argentina.svg|20px|border|Argentinier]]<br />
|22.03.1978<br />
|- <br />
| 26<br />
|[[Cristian Chivu]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Romania.svg|20px|border|Rumäne]]<br />
|26.10.1980<br />
|- <br />
| 37<br />
|[[Davide Faraoni]]<br />
|align=center| [[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|25.10.1991<br />
|-<br />
| 39<br />
|[[Davide Santon]] <br />
|align=center| [[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|02.01.1991<br />
|- <br />
| 42<br />
|[[Jonathan Cícero Moreira|Jonathan]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Brazil.svg|20px|border|Brasilianer]]<br />
|27.02.1986<br />
|- <br />
| 44<br />
|Matteo Bianchetti <br />
|align=center| [[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|17.03.1993<br />
|- <br />
| 55<br />
|[[Yūto Nagatomo]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Japan.svg|20px|border|Japaner]]<br />
|12.09.1986<br />
|}<br />
| valign=top |<br />
{| class="hintergrundfarbe1" width="100%" |<br />
|- <br />
|{{0}}-<br />
|[[Andrea Poli]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|29.09.1989<br />
|- <br />
|{{0}}5<br />
|[[Dejan Stanković (Fußballspieler, 1978)|Dejan Stanković]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Serbia.svg|20px|Serbe]]<br />
|11.09.1978<br />
|- <br />
|{{0}}8<br />
|[[Thiago Motta]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Brazil.svg|20px|border|Brasilianer; spielt seit 2011 für Italien]]<br />
|28.08.1982<br />
|- <br />
| 10<br />
|[[Wesley Sneijder]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of the Netherlands.svg|20px|border|Niederländer]]<br />
|09.06.1984<br />
|- <br />
| 11<br />
|[[Ricardo Álvarez]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Argentina.svg|20px|border|Argentinier]]<br />
|12.04.1988<br />
|- <br />
| 19<br />
|[[Esteban Cambiasso]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Argentina.svg|20px|border|Argentinier]]<br />
|18.08.1980<br />
|- <br />
| 20<br />
|[[Joel Chukwuma Obi]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Nigeria.svg|20px|border|Nigerianer]]<br />
|22.05.1991<br />
|-<br />
| 29<br />
|[[Philippe Coutinho]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Brazil.svg|20px|border|Brasilianer]]<br />
|12.06.1992<br />
|- <br />
| 48<br />
|Lorenzo Crisetig<br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|20.01.1993<br />
|- <br />
| 77<br />
|[[Sulley Muntari|Sulley Ali Muntari]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Ghana.svg|20px|border|Ghanaer]]<br />
|27.08.1984<br />
|}<br />
| valign=top |<br />
{| class="hintergrundfarbe1" width="100%" |<br />
|- <br />
|{{0}}7<br />
|[[Giampaolo Pazzini]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Italy.svg|20px|border|Italiener]]<br />
|02.08.1984<br />
|- <br />
| ?<br />
|[[Diego Forlán]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Uruguay.svg|20px|border|Uruguayaner]]<br />
|19.05.1979<br />
|- <br />
| 22<br />
|[[Diego Milito]] <br />
|align=center|[[Datei:Flag of Argentina.svg|20px|border|Argentinier]]<br />
|12.06.1979<br />
|- <br />
| 30<br />
|[[Luc Castaignos]]<br />
|align=center|[[Datei:Flag of the Netherlands.svg|20px|border|Niederländer]]<br />
|27.09.1992<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
=== Top 10 nach Einsätzen und Toren ===<br />
{{Hauptartikel|Liste der Spieler von Inter Mailand}}<br />
<small>(Stand: 29. Mai 2011)</small><br />
{|<br />
| valign="top" |<br />
{| class="prettytable"<br />
! colspan="4" bgcolor="000000" | <span style="color:#B3B7FF;">Einsätze</span><br />
|-<br />
! width="20px" | 1<br />
| width="200px" | {{ITA|#}} [[Giuseppe Bergomi]] || width="100px" align="center" | 1980–1999<br />
! width="50px" | 758<br />
|-<br />
! 2<br />
| {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]]* || align="center" | 1995–<br />
! 753<br />
|-<br />
! 3<br />
| {{ITA|#}} [[Giacinto Facchetti]] || align="center" | 1961–1978<br />
! 634<br />
|-<br />
! 4<br />
| {{ITA|#}} [[Sandro Mazzola]] || align="center" | 1961–1977<br />
! 565<br />
|-<br />
! 5<br />
| {{ITA|#}} [[Giuseppe Baresi]] || align="center" | 1977–1992<br />
! 559<br />
|-<br />
! 6<br />
| {{ITA|#}} [[Mario Corso]] || align="center" | 1958–1973<br />
! 502<br />
|-<br />
! 7<br />
| {{ITA|#}} [[Walter Zenga]] || align="center" | 1983–1994<br />
! 473<br />
|-<br />
! 8<br />
| {{ITA|#}} [[Tarcisio Burgnich]] || align="center" | 1962–1974<br />
! 467<br />
|-<br />
! 9<br />
| {{ITA|#}} [[Alessandro Altobelli]] || align="center" | 1977–1988<br />
! 466<br />
|-<br />
! 10<br />
| {{COL|#}} [[Iván Córdoba]]* || align="center" | 2000–<br />
! 449<br />
|-<br />
| colspan="4" align ="center" | <small>* = noch bei Inter Mailand aktiv</small><br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
! colspan="4" bgcolor="000000" | <span style="color:#B3B7FF;">Tore</span><br />
|-<br />
! width="20px" | 1<br />
| width="200px" | {{ITA|#}} [[Giuseppe Meazza]] || width="100px" align="center" | 1927–1947<br />
! width="50" | 284<br />
|-<br />
! 2<br />
| {{ITA|#}} [[Alessandro Altobelli]] || align="center" | 1977–1988<br />
! 209<br />
|-<br />
! 3<br />
| {{ITA|#}} [[Roberto Boninsegna]] || align="center" | 1969–1976<br />
! 171<br />
|-<br />
! rowspan="2" | 4<br />
| {{ITA|#}} [[Luigi Cevenini]] || align="center" | 1912–1927<br />
! 158<br />
|-<br />
| {{ITA|#}} [[Sandro Mazzola]] || align="center" | 1961–1977<br />
! 158<br />
|-<br />
! 6<br />
| {{ITA|#}} [[Benito Lorenzi]] || align="center" | 1947–1958<br />
! 143<br />
|-<br />
! 7<br />
| {{HUN-1957|#}} [[István Nyers]] || align="center" | 1948–1954<br />
! 133<br />
|-<br />
! 8<br />
| {{ITA|#}} [[Christian Vieri]] || align="center" | 1999–2005<br />
! 123<br />
|-<br />
! 9<br />
| {{ITA|#}} [[Ermanno Aebi]] || align="center" | 1910–1922<br />
! 106<br />
|-<br />
! 10<br />
| {{ITA|#}} [[Mario Corso]] || align="center" | 1958–1973<br />
! 94<br />
|-<br />
| colspan="4" align ="center" | <small>* = noch bei Inter Mailand aktiv</small><br />
|}<br />
|}<br />
<br />
=== Inter Spieler des Jahres ===<br />
Der Inter Spieler des Jahres wird bei verschiedenen Gelegenheiten gewählt. Bereits seit 1986 verleihen die Mitglieder des "Inter Club San Pietro Nerazzurra Seveso" den "Pirata d'Oro" an den besten Spieler von Inter. Die Auszeichnung "Premio San Siro Gentleman F.C. Internazionale" wird dagegen seit 1996 an den Spieler von Inter vergeben, welcher sich nicht nur durch sportliche Leistungen, sondern auch besonders durch Fairplay und sportliche Ehrlichkeit auf und neben dem Platz hervorgetan hat.<ref>Premiosansirogentleman.it: [http://www.premiosansirogentleman.it/ Premio Gentlemen]</ref><br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
! width="50" | Jahr !! width="200" | Pirata d'Oro !! width="200" | San Siro Gentleman Inter<br />
|-<br />
| align="center" | 1986 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Baresi]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1987 || {{ITA|#}} [[Walter Zenga]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1988 || {{ITA|#}} [[Riccardo Ferri]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1989 || {{DEU|#}} [[Andreas Brehme]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1990 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Bergomi]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1991 || {{DEU|#}} [[Lothar Matthäus]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1992 || {{ITA|#}} [[Davide Fontolan]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1993 || {{URY|#}} [[Rubén Sosa Arzaiz|Rubén Sosa]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1994 || {{ITA|#}} [[Nicola Berti]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1995 || {{ITA|#}} [[Gianluca Pagliuca]] ||<br />
|-<br />
| align="center" | 1996 || {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]] || {{BRA|#}} [[Roberto Carlos (Fußballspieler)|Roberto Carlos]] <br />
|-<br />
| align="center" | 1997 || {{FRA|#}} [[Youri Djorkaeff]] || {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1998 || {{BRA|#}} [[Ronaldo]] || {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1999 || {{FRA|#}} [[Benoît Cauet]] || {{FRA|#}} [[Benoît Cauet]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2000 || {{FRA|#}} [[Laurent Blanc]] || {{CHL|#}} [[Iván Zamorano]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2001 || {{ITA|#}} avv. [[Giuseppe Prisco]] || {{ITA|#}} [[Christian Vieri]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2002 || {{ITA|#}} [[Christian Vieri]] || {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2003 || {{TUR|#}} [[Emre Belözoğlu]] || {{ITA|#}} [[Fabio Cannavaro]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2004 || {{BRA|#}} [[Adriano Leite Ribeiro|Adriano]] || {{BRA|#}} [[Adriano Leite Ribeiro|Adriano]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2005 || {{ARG|#}} [[Esteban Cambiasso]] || {{ARG|#}} [[Esteban Cambiasso]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2006 || || {{PRT|#}} [[Luís Figo]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2007 || || {{ARG|#}} [[Julio Ricardo Cruz]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2008 || || {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2009 || || {{ARG|#}} [[Esteban Cambiasso]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2010 || {{BRA|#}} [[Júlio César Soares de Espíndola|Júlio César]] || {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2011 || {{COL|#}} [[Iván Córdoba]] || {{ARG|#}} [[Javier Zanetti]]<br />
|}<br />
<br />
=== Trainerhistorie ===<br />
{|<br />
| valign="top" |<br />
{| class="prettytable"<br />
|-<br />
| width="100px" align="center" | 1909–1915 || width="200px" | {{ITA-1861|#}} [[Virgilio Fossati]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1919–1920 || {{ITA-1861|#}} [[Nino Resegotti]] und<br />{{ITA-1861|#}} [[Francesco Mauro]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1922–1924 || {{ENG|#}} [[Bob Spotishwood]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1924–1926 || {{ITA-1861|#}} [[Paulo Schiedler]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1926–1928 || {{HUN-1918|#}} [[Árpád Weisz]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1928–1929 || {{HUN-1918|#}} [[József Viola]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1929–1931 || {{HUN-1918|#}} [[Árpád Weisz]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1931–1932 || {{HUN-1918|#}} [[István Tóth-Potya]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1932–1934 || {{HUN-1918|#}} [[Árpád Weisz]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1935–1936 || {{HUN-1918|#}} [[Gyula Feldmann]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1936 || {{ITA-1861|#}} [[Albino Carraro]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1936–1938 || {{ITA-1861|#}} [[Armando Castellazzi]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1938–1940 || {{AUT|#}} [[Anton Cargnelli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1940–1941 || {{ITA-1861|#}} [[Giuseppe Peruchetti]] und<br />{{ITA-1861|#}} [[Italo Zamberletti]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1941–1942 || {{ITA-1861|#}} [[Ivo Fiorentini]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1942–1943 || {{ITA-1861|#}} [[Giovanni Ferrari]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1945–1946 || {{ITA-1861|#}} [[Carlo Carcano]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1946 || {{ITA|#}} [[Nino Nutrizio]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1947–1948 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Meazza]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1948 || {{ITA|#}} [[Carlo Carcano]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1948 || {{WAL|#}} [[Dai Astley]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1949–1950 || {{ITA|#}} [[Giulio Cappelli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1950–1952 || {{ITA|#}} [[Aldo Olivieri]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1952–1955 || {{ITA|#}} [[Alfredo Foni]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1955 || {{ITA|#}} [[Aldo Campatelli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1955–1956 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Meazza]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1956 || {{ITA|#}} [[Annibale Frossi]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1957 || {{ITA|#}} [[Luigi Ferrero]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1957 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Meazza]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1957–1958 || {{ENG|#}} [[Jesse Carver]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1958 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Bigogno]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1959–1960 || {{ITA|#}} [[Aldo Campatelli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1960 || {{ITA|#}} [[Camillo Achilli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1960 || {{ITA|#}} [[Giulio Cappelli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1960–1968 || width="200px" | {{ARG|#}} [[Helenio Herrera]]<br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
{| class="prettytable"<br />
|-<br />
| width="100px" align="center" | 1968–1969 || {{ITA|#}} [[Alfredo Foni]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1969–1970 || {{PRY-1954|#}} [[Heriberto Herrera]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1970–1973 || {{ITA|#}} [[Giovanni Invernizzi (Fußballspieler, 1931)|Giovanni Invernizzi]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1973 || {{ITA|#}} [[Enea Masiero]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1973 || {{ARG|#}} [[Helenio Herrera]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1974 || {{ITA|#}} [[Enea Masiero]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1974–1975 || {{ESP-1945|#}} [[Luis Suárez]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1976–1977 || {{ITA|#}} [[Giuseppe Chiappella]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1977–1982 || {{ITA|#}} [[Eugenio Bersellini]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1982–1983 || {{ITA|#}} [[Rino Marchesi]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1983–1984 || {{ITA|#}} [[Luigi Radice]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1984–1986 || {{ITA|#}} [[Ilario Castagner]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1986 || {{ITA|#}} [[Mario Corso]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1986–1991 || {{ITA|#}} [[Giovanni Trapattoni]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1991–1992 || {{ITA|#}} [[Corrado Orrico]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1992 || {{ESP|#}} [[Luis Suárez]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1992–1994 || {{ITA|#}} [[Osvaldo Bagnoli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1994 || {{ITA|#}} [[Giampiero Marini]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1994–1995 || {{ITA|#}} [[Ottavio Bianchi]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1995 || {{ESP|#}} [[Luis Suárez]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1995–1997 || {{ENG|#}} [[Roy Hodgson]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1997 || {{ITA|#}} [[Luciano Castellini]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1997–1998 || {{ITA|#}} [[Luigi Simoni]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1998–1999 || {{ROU|#}} [[Mircea Lucescu]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1999 || {{ITA|#}} [[Luciano Castellini]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1999 || {{ENG|#}} [[Roy Hodgson]]<br />
|-<br />
| align="center" | 1999–2000 || {{ITA|#}} [[Marcello Lippi]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2000–2001 || {{ITA|#}} [[Marco Tardelli]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2001–2003 || {{ARG|#}} [[Héctor Cúper]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2003–2004 || {{ITA|#}} [[Alberto Zaccheroni]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2004–2008 || {{ITA|#}} [[Roberto Mancini]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2008–2010 || {{PRT|#}} [[José Mourinho]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2010 || {{ESP|#}} [[Rafael Benítez]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2010–2011 || {{BRA|#}} [[Leonardo Nascimento de Araújo|Leonardo]]<br />
|-<br />
| align="center" | 2011– || width="200px" | {{ITA|#}} [[Gian Piero Gasperini]]<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
== Erfolge ==<br />
=== A-Mannschaft ===<br />
* '''International'''<br />
** [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister / UEFA Champions League]] (3): [[Europapokal der Landesmeister 1963/64|1963/64]],[[Europapokal der Landesmeister 1964/65|1964/65]], [[UEFA Champions League 2009/10|2009/10]]<br />
** [[UEFA Europa League|UEFA-Pokal]] (3): [[UEFA-Pokal 1990/91|1990/91]], [[UEFA-Pokal 1993/94|1993/94]], [[UEFA-Pokal 1997/98|1997/98]] <small>(Rekord)</small><br />
** [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]] (2): [[Liste der Weltpokal-Spiele#Weltpokal 1964|1964]], [[Liste der Weltpokal-Spiele#Weltpokal 1965|1965]]<br />
** [[FIFA-Klub-Weltmeisterschaft]] (1): [[FIFA-Klub-Weltmeisterschaft 2010|2010]]<br />
<br />
* '''National'''<br />
** [[Liste der italienischen Fußballmeister|Italienischer Meisterschaft]] (18): [[Italienische Fußballmeisterschaft 1909/10|1909/10]], [[Italienische Fußballmeisterschaft 1919/20|1919/20]], [[Serie A 1929/30|1929/30]], [[Serie A 1937/38|1937/38]], [[Serie A 1939/40|1939/40]], [[Serie A 1952/53|1952/53]], [[Serie A 1953/54|1953/54]], [[Serie A 1962/63|1962/63]], [[Serie A 1964/65|1964/65]], [[Serie A 1965/66|1965/66]], [[Serie A 1970/71|1970/71]], [[Serie A 1979/80|1979/80]], [[Serie A 1988/89|1988/89]], [[Serie A 2005/06|2005/06]]<ref>Inter Mailand war nach Ende der Saison zunächst Drittplatzierter der Abschlusstabelle. Durch die Verwicklung von Juventus Turin (Zwangsabstieg) und AC Mailand (30 Punkte Abzug) in den italienischen Fußballmanipulationsskandal wurde Inter der Titel zuerkannt.</ref>, [[Serie A 2006/07|2006/07]], [[Serie A 2007/08|2007/08]], [[Serie A 2008/09|2008/09]], [[Serie A 2009/10|2009/10]]<br />
** [[Italienischer Fußballpokal|Italienischer Pokal]] (7): [[Coppa Italia 1938/39|1938/39]], [[Coppa Italia 1977/78|1977/78]], [[Coppa Italia 1981/82|1981/82]], [[Coppa Italia 2004/05|2004/05]], [[Coppa Italia 2005/06|2005/06]], [[Coppa Italia 2009/10|2009/10]], [[Coppa Italia 2010/11|2010/11]]<br />
** [[Italienischer Fußball-Supercup|Italienischer Supercup]] (5): 1989, 2005, 2006, 2008, 2010<br />
<br />
=== Jugendmannschaft ===<br />
* '''International'''<br />
** [[Torneo di Viareggio]] (6): 1962, 1971, 1986, 2002, 2008, 2011<br />
<br />
* '''National'''<br />
** [[Campionato Primavera]] (6): 1964, 1966, 1969, 1989, 2002, 2007<br />
** [[Coppa Italia Primavera]] (5): 1973, 1976, 1977, 1978, 2006<br />
<br />
=== Persönliche Ehrungen (Auswahl) ===<br />
* '''[[Weltfußballer des Jahres]] (4)'''<br />
** 1990 {{GER|#}} [[Lothar Matthäus]]<ref>Die Wahl zum Weltfußballer des Jahres fand zum ersten Mal 1982 statt, wurde aber erst 1991 von der [[FIFA]] anerkannt.</ref><br />
** 1991 {{GER|#}} [[Lothar Matthäus]]<br />
** 1997 {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<ref name="zweite Jahreshälfte">Spielte in diesem Jahr nur während der zweiten Jahreshälfte bei Inter Mailand.</ref><br />
** 2002 {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<ref name="erste Jahreshälfte">Spielte in diesem Jahr nur während der ersten Jahreshälfte bei Inter Mailand.</ref><br />
<br />
* '''[[Ballon d’Or|Europas Fußballer des Jahres]] (3)'''<br />
** 1990 {{GER|#}} [[Lothar Matthäus]]<br />
** 1997 {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<ref name="zweite Jahreshälfte" /><br />
** 2002 {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<ref name="erste Jahreshälfte" /><br />
<br />
* '''[[Afrikas Fußballer des Jahres]] (2)'''<br />
** 1996 {{NGA|#}} [[Nwankwo Kanu]]<ref name="zweite Jahreshälfte" /><br />
** 2010 {{CMR|#}} [[Samuel Eto’o]]<br />
<br />
* '''[[FIFA-Klub-Weltmeisterschaft|Goldener Ball der FIFA-Klub-Weltmeisterschaft]] (1)'''<br />
** 2010 {{CMR|#}} [[Samuel Eto'o]]<br />
<br />
* '''[[UEFA Club Football Awards|UEFA Fußballer des Jahres]] (2)'''<br />
** 1998 {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<br />
** 2010 {{ARG|#}} [[Diego Milito]]<br />
<br />
* '''[[Italiens Fußballer des Jahres]]'''<br />
** '''Guerin d'Oro (4)'''<br />
*** 1987 {{ITA|#}} [[Walter Zenga]]<br />
*** 1989 {{GER|#}} [[Andreas Brehme]]<br />
*** 1997 {{ITA|#}} [[Gianluca Pagliuca]]<ref>Gianluca Pagliuca erhielt den Titel Guerin d'Oro 1997 gemeinsam mit [[Angelo Peruzzi]] von [[Juventus Turin]] und [[Lilian Thuram]] vom [[AC Parma]].</ref><br />
*** 2002 {{ITA|#}} [[Christian Vieri]]<br />
** '''Oscar del Calcio (5)'''<br />
*** 1998 {{BRA|#}} [[Ronaldo]]<br />
*** 1999 {{ITA|#}} [[Christian Vieri]]<ref name="zweite Jahreshälfte" /><br />
*** 2008 {{SWE|#}} [[Zlatan Ibrahimović]]<br />
*** 2009 {{SWE|#}} [[Zlatan Ibrahimović]]<ref name="erste Jahreshälfte" /><br />
*** 2010 {{ARG|#}} [[Diego Milito]]<br />
<br />
* '''[[FIFA Ballon d’Or|FIFA Trainer des Jahres]] (1)'''<br />
** 2010 {{PRT|#}} [[José Mourinho]]<ref name="Trainer - erste Jahreshälfte">Trainierte in diesem Jahr nur während der ersten Jahreshälfte Inter Mailand.</ref><br />
<br />
* '''[[Liste der Fußballtrainer des Jahres (Italien)|Italiens Trainer des Jahres]] (2)'''<br />
** 2009 {{PRT|#}} [[José Mourinho]]<br />
** 2010 {{PRT|#}} [[José Mourinho]]<ref name="Trainer - erste Jahreshälfte" /><br />
<br />
=== Torschützenkönige ===<br />
* '''[[Liste der Torschützenkönige der UEFA Champions League|Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister]] (1)'''<br />
** 1964 {{ITA|#}} [[Sandro Mazzola]] (7 Tore)<ref>Mit 7 Toren wurde Sandro Mazzola in der Saison 1963/1964 gemeinsam mit [[Ferenc Puskás]] von [[Real Madrid]] und [[Vladimir Kovačević]] von [[FK Partizan Belgrad]] Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister.</ref><br />
<br />
* '''[[Liste der Torschützenkönige der UEFA Europa League|Torschützenkönig des UEFA-Pokals]] (2)'''<br />
** 1994 {{NLD|#}} [[Dennis Bergkamp]] (8 Tore)<ref>Mit 8 Toren wurde Dennis Bergkamp in der Saison 1993/1994 gemeinsam mit [[Edgar Schmitt]] vom [[Karlsruher SC]] Torschützenkönig des UEFA-Pokals.</ref><br />
** 1997 {{ITA|#}} [[Maurizio Ganz]] (8 Tore)<br />
<br />
* '''[[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)#Torschützenkönige|Torschützenkönig des Europapokals der Pokalsieger]] (1)'''<br />
** 1979 {{ITA|#}} [[Alessandro Altobelli]] (7 Tore)<br />
<br />
* '''[[Liste der italienischen Fußballmeister|Italienischer Torschützenkönig]] (12)'''<br />
** 1927 {{AUT|#}} [[Anton Powolny]] (22 Tore)<br />
** 1930 {{ITA-1861|#}} [[Giuseppe Meazza]] (31 Tore)<br />
** 1936 {{ITA-1861|#}} [[Giuseppe Meazza]] (25 Tore)<br />
** 1938 {{ITA-1861|#}} [[Giuseppe Meazza]] (20 Tore)<br />
** 1949 {{HUN-1946|#}} [[István Nyers]] (26 Tore)<br />
** 1959 {{ARG|#}} {{ITA|#}} [[Antonio Angelillo]] (33 Tore)<br />
** 1965 {{ITA|#}} [[Sandro Mazzola]] (17 Tore)<ref>Mit 17 Toren wurde Sandro Mazzola in der Saison 1964/1965 gemeinsam mit [[Alberto Orlando]] vom [[AC Florenz]] Torschützenkönig der Serie A.</ref><br />
** 1971 {{ITA|#}} [[Roberto Boninsegna]] (24 Tore)<br />
** 1972 {{ITA|#}} [[Roberto Boninsegna]] (22 Tore)<br />
** 1989 {{ITA|#}} [[Aldo Serena]] (22 Tore)<br />
** 2003 {{ITA|#}} [[Christian Vieri]] (24 Tore)<br />
** 2009 {{SWE|#}} [[Zlatan Ibrahimović]] (25 Tore)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Inter Milan|{{PAGENAME}}}}<br />
* [http://www.inter.it/ Offizielle Seite von Inter Mailand] (italienisch, englisch, spanisch, chinesisch und arabisch)<br />
* [http://interchannel.inter.it/ Offizielle Seite des Inter Channels] (italienisch)<br />
* [http://interclub.inter.it/ Offizielle Seite des Interclubs] (italienisch)<br />
* [http://www.sansiro.net/ Offizielle Seite des Giuseppe-Meazza-Stadions] (italienisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Vereine in der italienischen Serie A}}<br />
<br />
[[Kategorie:Fußballverein in Mailand]]<br />
<br />
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<hr />
<div>{{Infobox Fußballklub<br />
| image = [[Datei:Atletico Madrid logo.svg|100px]]<br />
| kurzname = Atlético Madrid<br />
| langname = Club Atlético de Madrid S.A.D.<br />
| ort = [[Madrid]]<br />
| gegründet = [[26. April]] [[1903]]<br />
| vereinsfarben = rot-weiß<br />
| stadion = [[Vicente-Calderón-Stadion]]<br />
| plätze = 54.851<br />
| präsident = [[Enrique Cerezo]]<br />
| trainer = [[Gregorio Manzano]]<br />
| homepage = [http://www.clubatleticodemadrid.com/ www.clubatleticodemadrid.com]<br />
| liga = [[Primera División (Spanien)|Primera División]]<br />
| saison = 2010/11<br />
| rang = 7. Platz<br />
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| pattern_b1=_am1011h<br />
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}} <br />
Der [[Fußball]]klub '''Club Atlético de Madrid S.A.D.''' ist ein [[Spanien|spanischer]] Traditionsverein aus [[Madrid]] und wurde am [[26. April]] [[1903]] gegründet. Der Verein, der die Heimspiele im [[Vicente-Calderón-Stadion]] mit 54.851 Plätzen austrägt, spielt zurzeit in der [[Primera División (Spanien)|Primera División]], der höchsten spanischen Spielklasse.<br />
<br />
Die Vereinsfarben sind Rot-Weiß, so dass Spieler und Fans in Spanien als ''Los Rojiblancos'' bekannt sind. Zudem spielt die Mannschaft bei Heimspielen in rot-weiß-gestreiften Shirts und dunkelblauen Shorts. Der Klub trägt unter anderem den Spitznamen ''Los Colchoneros'', was übersetzt so viel wie „Matratzenmacher“ bedeutet. Dieser Spitzname entstand, weil die damals meistverkaufte Matratze Spaniens rot-weiß gestreift war und so exakt die Vereinsfarben abbildete.<br />
<br />
Wie die meisten spanischen Erstligavereine ist Atlético Madrid eine „Sport-GmbH“ (Sociedad Anónima Deportiva - S.A.D.). Somit gehört der Verein nicht den Mitgliedern, sondern privaten Investoren. Im Falle Atlético Madrids ist die Familie Gil um den verstorbenen ehemaligen Präsidenten [[Jesús Gil y Gil]] Hauptaktionär. [[Jesús Gil y Gil|Gil y Gil]] war jahrelang Präsident des Vereins, da er und seine Familie die Mehrheit der Aktien besaßen und nicht abgewählt werden konnte. Er trat erst im Alter von 70 Jahren von seinem Amt zurück und übergab die Geschäfte an seinen Freund und bekannten Filmunternehmer [[Enrique Cerezo]], der bis heute das Präsidentenamt am [[Manzanares (Fluss in Spanien)|Manzanares]] ausführt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== 1903–1909: Gründung und Spaltung "Club Atlético de Madrid" von "Athletic Club (Athletic de Bilbao)" ===<br />
Atlético de Madrid (in Deutschland als "Atlético Madrid" oder als "Athletic Madrid" bekannt) ist ursprünglich 1903 aus dem Verein [[Athletic Bilbao|Athletic de Bilbao]] (offizieller Name "Athletic Club") hervorgegangen. Anfangs waren die jungen Madrilenen gut mit den Spielern aus [[Bilbao]] befreundet und bildeten zusammen eine Mannschaft, die gleichfalls aus Leuten von Bilbao und aus [[Madrid]] bestand. Sie waren sehr erfolgreich, obgleich es noch keinen offiziellen Wettbewerb gab, wurde die kombinierte Mannschaft Meister ihrer Region und galten in der Öffentlichkeit als starke Mannschaft.<br />
<br />
Am 8. April 1903 spielten die Akteure aus Bilbao ein Spiel im [[Copa del Rey]], ohne auch nur einen Madrilenen zu berücksichtigen. Sie gewannen den Pokal und waren ihrerseits damit auch die beste Mannschaft Spaniens. Die Menschen und Spieler aus Madrid waren sehr erbost, dass sie nicht berücksichtigt worden waren und machten sich auf, einen eigenen Verein zu gründen. Am 26. April 1903 kam es dann zur Spaltung und ein neuer Verein, mit dem Namen „Athletic Club de Madrid“, wurde gegründet. Die Mitgliedergebühr betrug damals zunächst zweieinhalb Peseten. Zugleich verständigte man sich mit dem Athletic Club aus Bilbao darauf, dass die beiden Vereine vorerst nicht konkurrieren sollen.<br />
<br />
Der erste Vorstand bestand aus Enrique Allende (Präsident), Juan Zabala (Vizepräsident), Eduardo Acha (Sekretär), Enrique Goiri (Schatzmeister) und Javier Pena (Vize-Sekretär). Das Outfit der Mannschaft war ein zweifarbiges Trikot in blau und weiß, dass in der Mitte vertikal voneinander getrennt war, während die Mannschaft aus Bilbao seinerzeit ein komplett schwarzes oder blaues Shirt trug.<br />
<br />
Das erste Spiel bestritt der Athletic Club de Madrid am 2. Mai 1903 hinter den "Schlammwänden" vom "El Retiro", in der Nähe von Vallecas (der Stadtteil, in dem heute [[Rayo Vallecano]] zuhause ist). Den Platz musste das Team mit anderen Mannschaften aus Madrid teilen.<br />
<br />
1904 standen sich zum ersten Mal der "Club Atlético de Madrid" und "Athletic de Bilbao" in einem Freundschaftsspiel gegenüber. Ein Ergebnis wurde nicht ermittelt, da Madrid noch immer als ein Teil vom Athletic Club de Bilbao angesehen wurde. Am 28. Februar 1905 bestritt man zwei Spiele gegeneinander, zum einen begegneten sich die jeweiligen Reservemannschaften und im Anschluss die ersten Mannschaften zu einem Kräftemessen. Beide Spiele endeten schließlich friedlich mit einem 1:1 Unentschieden. Madrids damaliger ersten Mannschaft gehörten folgende Spieler an: Valls; Bisbal, Berrahondo; Normand, Lizarraga, Yarza II; Parages, Bisbal II, Plats, Revuelta und Yarza.<br />
<br />
Am 2. Dezember 1903 gab es sogar drei Spiele gegeneinander, die wie folgt endeten:<br />
* Athletic - Madrid: 1:0<br />
* Madrid - Athletic: 2:0<br />
* Athletic - Madrid: 5:0<br />
<br />
Als wichtiges Datum ist der 20. Februar 1907 zu betrachten, denn an diesem Tag wurde der Club Atlético de Madrid als völlig unabhängig vom Athletic Club de Bilbao angesehen. Der spanische Verband bestätigte diesen Vorgang offiziell. Der gesamte Vorstand wurde ausgetauscht und bestand fortan aus Ricardo de la Gronda (Präsident), Ramón de Arencibia (Vizepräsident), Abdon de Alaiza (Sekretärin), Pío García Novoa (Vize-Sekretärin), Tomas Murga (Schatzmeister), Hermenegildo García (Buchhalter). Der Status der Unabhängigkeit von Bilbao bedeutete, dass die Vereine untereinander kein gutes Verhältnis mehr zu pflegen hatten und jeder seinen eigenen Weg gehen konnte.<br />
<br />
=== 1910–1919: Änderung der Trikotfarben 1911, neues Stadion „[[Estadio de O'Donnell]]“ 1913 und erster Schritt zum Professionalismus 1919 ===<br />
Im Jahre 1911 änderte Madrid, kurz bevor auch [[Athletic Bilbao]] den Schritt unternahm, die Trikotfarben. Statt blau-weiß setzte man nun auf rot-weiße, vertikale Streifen und blaue Hosen. Juan Elorduy, Direktor im Verein und gleichzeitig Spieler, votierte seinerzeit für die Streifen, ironischerweise wurden diese Farben später auch von Athletic Bilbao übernommen. Am 22. Dezember kam es zum ersten Spiel in den neuen Farben um einen von Manuel Rodríguez Arzuaga gespendeten Pokal. Die Präsidentschaft wechselte erneut am 29. November 1912, als Julián Ruete Vinuesa den Vorsitz übernahm. Sein enormer Einsatz und die gute Arbeit in der Vereinsführung ließen den Verein stetig wachsen und sorgten dafür, dass sogar ein neues Stadion errichtet werden konnte.<br />
<br />
Das erste Spiel im neuen „Estadio de O'Donnell“ konnte am 9. Februar 1913 ausgetragen werden. Das Spielfeld lag an der Kreuzung der O'Donnell Straße / Ibiza Straße und seitlich der Straßen Narváez und Lope de Rueda. Es war sogar das erste eingezäunte Spielfeld Spaniens und bot Platz für insgesamt 10.000 Besucher, ein Luxus in der damaligen Zeit. Zusätzlich zum Fußballfeld gab es zwei Tennisplätze und je einen Platz für Hockey und Baseball.<br />
<br />
In den Jahren 1913 und 1914 verfügte Athletic de Madrid über eine gute Mannschaft, die viele Triumphe erreichte. In zwei Spielen gegen [[FC Sevilla|Sevilla]] wurden 19 Treffer erzielt und [[Sporting Lissabon]] fertigte man mit 3:1 ab. Auch [[Real Madrid]] erfuhr schon damals die Stärke des Stadtrivalen und verlor folglich die meisten direkten Duelle.<br />
<br />
Wichtige Akteure der damaligen Ära waren Beguiristain, Iturbe, Belaunde, Buylla, Villaverde, Muguruza. Dennoch hatte das Team Pech in der Jahresmeisterschaft einige Jahre später, nämlich 1916. Athletic Madrid stand Real Madrid (mit Akteuren wie [[Goicoechea]], Iureta, [[Santiago Bernabeu]], Montenegro, …) gegenüber und verlor 3:2, auch wegen der zweifelhaften Entscheidungen des Schiedsrichters, wie damals überliefert wurde. Einige Athletic Fans hatten daraufhin sogar versucht den Referee anzugreifen.<br />
<br />
Die Differenzen zwischen Real Madrid und Atlético de Madrid waren schon damals recht ausgeprägt, wenngleich es meistens eine „faire“ Rivalität sportlicher Natur war. Beispielhaft dafür war das Ausleihgeschäft des Spielers Luis Belaunde, der vor dem Halbfinale des Copa del Rey von Athletic zu Real ging.<br />
<br />
Im Jahre 1917 lief es weniger gut für Atlético de Madrid, viele Spiele gegen [[Real Madrid|Real]] und Athletic Bilbao gingen verloren. Ein Jahr später ging es vor allem dank des überragenden Manuel Gomar wieder aufwärts, er trug entscheidend zum Sieg über Real 1918 bei. Auch Athletic de Bilbao konnte in einem Freundschaftsmatch bezwungen werden und so zählte Atlético de Madrid wieder zu den besten Teams des Landes.<br />
<br />
Der erste Schritt zum zunehmenden Professionalismus im spanischen Fußball wurde 1919 eingeleitet, als Atlético den englischen Fußballtrainer Pentland verpflichtete, dem es gelang, eine große Anzahl von Spielern in der B-Mannschaft zu formen und die Akteure später erfolgreich in die erste Mannschaft zu integrieren.<br />
<br />
=== 1920–1929: Neues Stadion „Estadio del Metropolitano“ 1923 und Debüt in der spanischen Fußballliga 1926/27 ===<br />
1920 war ein erfolgreiches Jahr für den spanischen Fußball, da die olympische Silbermedaille errungen werden konnte. Fester Bestandteil des Teams war Athletics Pancho Belauste. Ein anderer englischer Trainer, Hayes, übernahm die erste Mannschaft und bekam mit der damaligen Spielerlegende einen angesehen Mitarbeiter im Hintergrund.<br />
<br />
1922 lautete das wichtigste Ziel, an der [[Campeonato Centro|regionalen Meisterschaft]] teilzunehmen, was der Mannschaft auch gelang.<br />
Am 13. Mai 1923 wurde das neue Stadion „Metropolitan“ ("[[Estadio del „Metropolitano]]“) mit einem Freundschaftsspiel gegen [[Real Sociedad]] (2:1-Sieg) eingeweiht.<br />
<br />
1924 wurde ein neues Match ins Leben gerufen, das sich "Copa del Madrid" nannte. Das Spiel zwischen Atlético und Real Madrid ging jedoch mit 2:6 verloren, Real Madrid gewann in diesem Jahr auch die Regionalmeisterschaft.<br />
<br />
Im Jahr danach drehte der Wind und Athletic triumphierte in der Regionalmeisterschaft. Dank dieses Erfolges durfte die Mannschaft im Copa del Rey mitspielen, wo sie ebenfalls sehr erfolgreich agierte und im Halbfinale schließlich dem FC Barcelona gegenüberstand. In [[Barcelona]] verlor das Team mit 2:3, doch zuhause lief es andersrum und Atlético behielt mit 2:1 die Überhand. Das Entscheidungsspiel zur Ermittlung des Finalisten gewann jedoch FC Barcelona in [[Saragossa]].<br />
<br />
Die Saison 1925/26 beendete Atlético an zweiter Stelle der Regionalmeisterschaft. Da der spanische Verband die Teilnehmerzahl für den Copa del Rey erhöhte, durfte Athletic dort erneut antreten. Nachdem zunächst der [[FC Cartagena]] und [[Real Betis Sevilla]] ausgeschaltet werden konnten, kam es im Halbfinale zum Duell gegen [[Celta de Vigo]]. Auch hier behielt das Team dank eines beeindruckenden 3:2-Erfolgs die Oberhand und stand damit erstmals im Endspiel.<br />
<br />
Am 16. Mai 1926 stand Athletic in [[Valencia]] dem FC Barcelona mit folgendem Team gegenüber: Javier Barroso; Pololo, Alfonso Olaso; Marin, Tuduri, Burdiel; De Miguel, Triana, Palacios, Cosme und Luis Olaso. Athletic. Man lag nach Treffern von Palacios und Cosme bereits mit 2:0 in Front, ehe FC Barcelona doch noch zurückschlug und zum 2:2 kam. Acht Minuten vor dem Spielende gelang Palacios die erneute Führung, doch dem Treffer wurde vom Referee die Anerkennung versagt, da Luis Olaso bereits mit Ball die Torauslinie überschritten haben sollte. In der Nachspielzeit kam dann das Ende aller Träume, durch den Treffer zum 3:2 für FC Barcelona durch Paulino.<br />
<br />
Vor der Saison 1926/27 kamen die spanischen Vereine zusammen, um sich erste Gedanken über die Gründung einer Fußballliga, nach englischem Vorbild, zu machen. Dem spanischen Verband schwebten drei Ligen mit jeweils neun Vereinen vor, die nach geografischen Gesichtspunkten eingeordnet werden sollten. Am 23. November 1928 wurde diese Vereinbarung schriftlich fixiert. Die erste Liga bestand fortan aus zehn Mannschaften. Die sechs Gewinner der "Copa España", die drei Finalisten (einer von ihnen war Athletic) und der Sieger eines Entscheidungsspiels.<br />
<br />
Diese erste Liga wurde durch Athletic Bilbao, FC Barcelona, Real Madrid, [[Arenas Club de Getxo]], [[Real Unión Irún]], [[Real Sociedad San Sebastián|Real Sociedad de San Sebastián]], [[Espanyol Barcelona|Real Deportivo Español De Barcelona]], Athletic de Madrid, [[CE Europa]] und [[Racing Santander]] vertreten, während in der zweiten Liga [[FC Valencia|Valencia C.F.]] , [[Celta Vigo|Real Club Celta de Vigo]], [[Deportivo La Coruña|Real Club Deportivo La Coruna]], [[FC Sevilla|Sevilla C.F.]] , [[Real Oviedo]], [[Sporting Gijón|Sporting de Gijon]], Iberia, [[Deportivo Alavés|Deportivo Alaves]], [[Betis Sevilla|Real Betis Balompie de Sevilla]] und [[Racing de Madrid]] an den Start gingen.<br />
<br />
Mit folgender Mannschaft ging Athletic in diese erste Ligasaison: Martínez, Messeger, Hucha, Urcelay; A. Moriones, Alfonso Olaso; Zulueta, Lafuente, Santos, Ordonez, Arteaga, Arcadio; Lecube, Marin, Palacios, Cosme, Luis Olaso, Arete Illera, Vazquez, De Miguel, Gonzalez, Mazarrosa, Zabala und Conde.<br />
<br />
Am 10. Februar 1929 erfolgte der Start dieser neuen Liga und Athletic de Madrid gewann das erste Spiel ausgerechnet in [[Bilbao]] mit 3:2. Am Ende stand ein 6. Platz in der Liga zu Buche. In der folgenden Saison 1929/30 musste man in die Segunda Division absteigen, da am Ende unter dem Strich nur ein 10. Platz heraussprang.<br />
<br />
=== 1930–1939: Bürgerkrieg 1936, Fusionierung zu „Athletic Aviación Club“ 1939 und erster Meistertitel ===<br />
Jetzt galt es, den Wiederaufstieg in die Primera División zu realisieren. Die erste Saison in der Segunda beendete Athletic auf dem zweiten Platz (punktgleich mit [[FC Sevilla|Sevilla]]) und nur drei Punkte hinter [[FC Valencia|Valencia]], die damit aufstiegen.<br />
<br />
Die Erwartungshaltung vor der Saison 1931/32 war riesig, schließlich wurde für stolze 20.000 Peseten (für damalige Verhältnisse eine enorme Summe) mit Arteche ein Topspieler eingekauft. Trotzdem konnte das Team die Erwartungen nicht erfüllen und als Konsequenz trat der Präsident am 30. November 1931 zurück.<br />
<br />
Vor der Saison 1932/33 ernannte der neue Präsident Antonio de Miguel zum neuen Trainer. Seine Aufgabe bestand darin, die Mannschaft zum ersten Platz zu führen, was den Aufstieg in die Primera Division zur Folge haben sollte. Obwohl das Team insgesamt eine gute Runde spielte, wurde das Klassenziel verfehlt und [[Real Oviedo|Oviedo]] stieg mit drei Punkten Vorsprung auf.<br />
<br />
In der folgenden Saison errang Sevilla den Titel, während Athletic erneut nur 2. wurde, mit drei Punkten Rückstand auf die Spitze. Da aber der spanische Verband am 16. Juli 1934 die Aufstockung der ersten Liga auf zwölf Vereine beschloss, stieg auch Athletic auf und feierte ein Comeback in der Primera División.<br />
<br />
Das erste Jahr nach der Rückkehr in die höchste Spielklasse wurde mit dem 7. Tabellenplatz abgeschlossen.<br />
<br />
Vor dem Spieljahr 1935/36 bestritt Athletic eine kräftezehrende Vorbereitung mit Testspielen in [[Argentinien]] und [[Brasilien]]. Dies konnte das Team scheinbar kräftemäßig nicht verdauen, was das Abrutschen in der Liga auf den 12. Tabellenplatz erklären könnte.<br />
<br />
1936 begann der [[Spanischer Bürgerkrieg|Spanische Bürgerkrieg]]. Als Konsequenz konnten bis 1939 keine offiziellen, amtlichen Fußballspiele ausgetragen werden. Kurz bevor das Spieljahr 1939 beginnen sollte, stellte Athletic fest, dass die finanziellen Mittel nicht ausreichten, um eine Mannschaft für den Spielbetrieb zu stellen. Die Spieler konnten nicht ausbezahlt werden und alles deutete auf einen automatischen Abstieg aus der ersten Liga hin. Glücklicherweise hörte man im Vereinsumfeld von einem Team, bestehend aus Soldaten der Luftwaffe, die zwar eine gute Mannschaft darstellten, jedoch vom spanischen Verband nicht die Zustimmung bekamen, in der ersten Liga zu spielen. Nach einigen Gesprächen und Verhandlungsrunden traf man am 14. September 1939 ein Abkommen, die beiden Mannschaften von „Athletic“ und „Aviacion“ zusammenzulegen. Seit dem 4. Oktober firmierte Athletic fortan als „Athletic Aviación Club“.<br />
<br />
Die erste Saison nach dem Bürgerkrieg musste Athletic Madrid in der zweiten Liga beginnen, da man die letzte, regulär zu Ende gegangene Meisterschaftsrunde nur auf dem 11. Platz beendete. Da [[Real Oviedo|Oviedo]] wegen Problemen mit deren Spielfeld nicht antreten konnte, baten sie um Freistellung durch den Verband für eine Saison. Den nun frei gewordenen Startplatz sollte der Sieger des Entscheidungsspiel Athletic Aviación und [[CA Osasuna|Osasuna]] zugesprochen bekommen. Am 26. November kam es im [[Valencia]] zu diesem Match, das Athletic Aviación mit 3:1 für sich entscheiden konnte.<br />
<br />
In der folgenden Erstligasaison gewann Athletic Aviación sogar den Meistertitel mit einem Punkt Vorsprung vor [[FC Sevilla|Sevilla]]. Es war zugleich die erste Meisterschaft in der Vereinsgeschichte.<br />
<br />
=== 1940–1949: Namensänderungen “Club Atlético de Madrid“ 1946, Transferpolitik und nationale Titelentscheidungen ===<br />
Eine Saison später, 1940/41, gewann Athletic erneut den Titel und hatte diesen damit erfolgreich verteidigt. Außerdem holte sich Stürmer [[Pruden Sánchez|Pruden]] die Torjägerkanone. Aufgrund des Verbots von ausländischen Namensbestandteilen änderte Athletic im Januar 1941 den Vereinsnamen in „Club Atlético de Aviación“. Manuel Gallego wurde neuer Vereinsvorsitzender.<br />
<br />
In der kommenden Saison stand [[Pruden Sánchez|Pruden]] Atlético nicht mehr zur Verfügung, da der Verein ihm kein neues Vertragsangebot machte. Daher ging er zu [[UD Salamanca]] und hinterließ eine Lücke, die von den anderen Angreifern nicht zu schließen war. Dies war auch der Grund, warum Athletic in der Endabrechnung nur den dritten Platz belegte.<br />
<br />
Für die Spielzeit 1942/43 verstärkte sich Atlético mit zwei Akteuren von [[Hércules Alicante|Hércules]]: Adrover und José Luis Riera, der sich als stämmiger Verteidiger einen Namen machte. Und trotzdem sprang in der Liga nur ein enttäuschender achter Platz heraus. Infrastrukturell brachte die Saison die Renovierung des Stadions, in dem ein neuer Rasen verlegt und eine Leichtathletikbahn installiert wurden.<br />
<br />
Nachdem zur Saison 1943/44 einige Neuzugänge den Weg zu Atlético fanden, kehrte der Erfolg zurück und der Verein schloss als Zweiter hinter Meister [[FC Valencia|Valencia]] ab. In der darauf folgenden Saison wurde Atlético Dritter. Einen erneuten Rückschlag brachte die Saison 1945/46 mit sich, in der die Mannschaft nur Tabellenplatz 7 erreichte.<br />
<br />
1946 wurde Juan Touzón neuer Vereinspräsident. Am 14. Dezember desselben Jahres beantragte das spanische Luftwaffenministerium, dass der Verein die Nutzung des Namensbestandteils „Aviación“ aufgeben möge. Die Vereinsführung dankte der Luftwaffe für die jahrelange Zusammenarbeit und beschloss einstimmig die Umbenennung in „Club Atlético de Madrid“. Die Namensänderung wurde am 14. Januar 1947 wirksam und brachte auch ein neues Vereinswappen mit sich, das an das ursprüngliche von 1917 erinnert. In der Liga sprang indes ein weiterer dritter Platz in der Endabrechnung hinaus. 1947 wurde Cesáreo Galíndez Präsident von Atlético.<br />
<br />
Von hohen Erwartungen war die Saison 1947/48 begleitet, da Atlético mit dem Kauf von Vidal einen neuen Ablöserekord (450.000 Peseten) aufstellte. Das Team wurde den Erwartungen auch größtenteils gerecht und lief auf dem dritten Platz hinter [[Celta Vigo]] und dem [[FC Barcelona]] ein.<br />
<br />
Bevor der Anpfiff zur Spielzeit 1948 erfolgte, verstärkte sich Atlético mit [[Marcel Domingo]], der seinerzeit als bester französischer Torhüter galt. Außerdem kam die „schwarze Perle“ [[Larbi Ben Barek]], ein begabter Marokkaner. Viele Niederlagen in Schlüsselspielen verhinderten ein besseres Abschneiden, zudem musste Antonio Vidal seine Karriere beenden. Ein etwas enttäuschender vierter Platz stand am Saisonende zu Buche.<br />
<br />
Vor der folgende Saison fand erneut eine Zäsur statt - neben einigen Spielerzukäufen heuerte mit [[Helenio Herrera]] auch ein neuer Coach an, dem die klare Aufgabe „Titelgewinn“ gestellt wurde. Höhepunkt dieser Spielzeit war ohne Frage das spektakuläre 6:6 gegen Athletic de Bilbao. Dank der Arbeit Herreras (auch "Magic H." genannt) und eines [[Larbi Ben Barek|Ben Barek]] in bester Form gewann die insgesamt überzeugend aufspielende Mannschaft den Titel.<br />
<br />
=== 1950–1959: Diverse Entscheidungen in nationalen Bewerben ===<br />
Am 15. April 1950 kaufte der damalige Präsident Cesáreo Galindez Sanchez das "Estadio del Metropolitano" für 11,8 Millionen Peseten (umgerechnet ca. 70 Millionen Euro).<br />
<br />
Abermals gelang in der Spielzeit 1950/51 die Titelverteidigung, was wiederum das Ergebnis einer wie entfesselt spielenden Mannschaft war. Doch beim Titel alleine blieb es nicht, hinzu kam der Pokal "Martini-Rossi", der zwischen dem Team mit den meisten geschossenen Treffern und am wenigsten kassierten Treffer ausgespielt wurde.<br />
<br />
Atlético ließ in der Folge einige Akteure ziehen und versäumte es, für äquivalenten Ersatz zu sorgen. Die Torhüterposition wurde nicht richtig besetzt bzw. unterschätzt. Obwohl die Torhüter ständig verletzt waren und demzufolge nie ihr wahres Leistungspotenzial abrufen konnten, wurde auf den Kauf neuer Torleute verzichtet, dies war wohl auch ein Grund für den ein wenig enttäuschenden 4. Platz am Saisonende.<br />
<br />
Das Pech blieb Atlético treu, nach einem guten Saisonstart verhinderten abermals viele Verletzungen von Leistungsträgern ein besseres Abschneiden. Der 7. Platz enttäuschte den gesamten Verein, denn gerade nach dem Doublegewinn hatte man sich mehr erwartet. In der folgenden zwei Spielzeiten konnten keine Leistungssteigerungen verbucht werden. In der Endabrechnung reichte es letztlich nur zum 9. bzw. 8. Platz.<br />
<br />
Im Jahre 1954 begann Atlético den Komfort des Stadions sukzessiv zu verbessern. Der erste Abschnitt wurde am 19. September abgeschlossen.<br />
<br />
Nachdem Atlético zwei Spielzeiten in Folge nur 5. wurde, reifte beim Präsidenten die Erkenntnis, Veränderungen durchführen zu müssen, um das Team wieder nach oben zu führen. Eine der Maßnahmen war der Transfer des großen ungarischen Spielers Peter, der vor der Saison 1957/58 zur Mannschaft stieß. Und tatsächlich fand Atlético wieder in den Erfolgsweg zurück, spielte guten Fußball und wurde mit drei Punkten hinter Real Madrid Ligazweiter.<br />
<br />
Die letzten Jahre der 50er waren bei Atlético vom Bemühen geprägt, eine "Starmannschaft" aufzubauen. Ein Beweis der großen Ambitionen war der Transfer des brasilianischen Ausnahmespielers [[Vavá|Edval Izidio Neto]], der von allen nur "Vavá" genannt wurde. Er war Stürmer der brasilianischen Nationalmannschaft, die 1958 in Schweden die Weltmeisterschaft gewann.<br />
<br />
Aufgrund der Tatsache, dass Real Madrid sowohl den europäischen als auch den nationalen Cup gewann, durfte Atlético als Zweiter ebenfalls auf der großen europäischen Bühne mitspielen. Das erste Match gegen den irischen Meister [[Drumcondra FC]] wurden mit einem 8:0 auch direkt zum Schützenfest.<br />
<br />
Bevor der Startschuss zur Spielzeit 1959/60 erfolgte, zog Atlético erneut Verstärkungen an Land, um die Mannschaft in der Breite ausgeglichener zu machen und für neue Aufgaben zu rüsten. Dennoch beendete die Mannschaft die Saison nur auf dem 5. Platz. Am 26. Juni stand Atlético dem Dauerrivalen Real Madrid im Finale des Copa del Rey gegenüber. Eine gute Gelegenheit, die Klasse unter Beweis zu stellen, was Atlético mit einem eindrucksvollen 3:1 auch gelang.<br />
<br />
=== 1960–1969: Erster Europacupsieg 1962 und diverse heimische Titel ===<br />
Die folgende Saison beendete Atlético auf einem guten zweiten Platz hinter Real Madrid. Das Finale des Copa del Rey wurde ebenfalls zwischen Real Madrid und Atlético ausgespielt. Diesmal gewann Atlético mit 3:2 gegen den Stadtrivalen.<br />
<br />
Im Spieljahr 1961/62 sprang ein dritter Platz heraus, für weit mehr Aufsehen sorgte Atlético jedoch im Europapokal der Pokalsieger. Nach Siegen gegen [[CS Sedan|Sedan]], [[Leicester City F.C.|Leicester]], [[Werder Bremen|Bremen]] und [[SC Motor Jena|Motor Jena]] stand man dem [[AC Florenz]] im Finale des Europapokals der Pokalsieger gegenüber. Das Finale von [[Glasgow]] endete mit 1:1, was damals noch ein Entscheidungsspiel nach sich zog, welches in [[Stuttgart]] stattfand. Atlético gewann mit 3:0 und gewann damit den ersten Europapokal der Vereinsgeschichte.<br />
<br />
Das Jahr nach diesem Triumph, die Spielzeit 1962/63, schloss Atlético auf dem zweiten Platz ab. Wiederum erreichte man das Finale im Pokalsieger-Cup, wo man als Titelverteidiger automatisch startberechtigt war. Das Endspiel fand am 15. Mai 1963 gegen [[Tottenham Hotspur]] in [[Rotterdam]] statt. <br />
Die Engländer triumphierten mit einem 5:0 und verhinderten damit eine Titelverteidigung.<br />
<br />
Während der Spielzeit 1963/64 fand ein Wechsel in der Vereinsspitze statt. Vicente Calderón Perez-Cavada wurde Atléticos neuer Präsident. <br />
Ebenfalls in diesem Jahr tauchte [[Luis Aragonés]] zum ersten Mal im Mannschaftskader auf. Ein enttäuschender 7. Platz in der Liga sorgte allenthalben für Ernüchterung.<br />
<br />
Am 6. Januar 1965 feierte Atlético den Abschied von [[Alberto Callejo]], der 15 Jahre für die Rojiblanco spielte und zudem spanischer Auswahlspieler war.<br />
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Als Atlético im Halbfinale des [[Messepokal]]s [[Juventus Turin]] gegenüberstand, kam man in den beiden Spielen zu einem 3:1-Sieg und einer 1:3-Pleite. Dieses Resultat zog ein drittes Entscheidungsmatch nach sich. Nach einigen Turbulenzen und Streitereien einigte man sich, dass dieses Match in [[Turin]] bei Juventus steigen sollte. Atlético verlor 0:2. Nach einem zweiten Platz in dieser Saison durfte man immerhin den erneuten Sieg im Copa del Rey feiern, [[Real Saragossa|Saragossa]] wurde im Finale mit 2:0 geschlagen.<br />
<br />
In der Saison 1965/66 scheiterte Atlético im Viertelfinale des Pokalsieger-Cups an [[Borussia Dortmund]]. Kein Vergleich zu den Vorstellungen und Ergebnissen in der Liga, denn Atlético gewann wieder einmal den Titel.<br />
<br />
Die Zielsetzung „Titelverteidigung“ verfehlte Atlético in der nächsten Spielzeit. Obwohl man zu keiner Zeit in den Titelkampf eingriff, bekamen die Fans guten Fußball zu sehen. In der Saison 1967/68 verkaufte Atlético den Stürmerstar Mendoza nach FC Barcelona, was große Proteste der Fangemeinde nach sich zog. Am Ende stand ein 6. Platz, wie auch in der Saison 1968/69.<br />
<br />
Für die Saison 1969/70 konnte der ehemalige Torhüter [[Marcel Domingo]] als neuer Trainer gewonnen werden. Was folgte, war ein beeindruckendes Zeugnis von Konstanz und spielerischer Stärke. Folgerichtig ging der Titel erneut an den Manzanares, Athletic Bilbao blieb nur das Nachsehen.<br />
<br />
=== 1970–1979: Stadionumbenennung auf „Estadio Vicente Calderón“, Europacupfinale 1974 und Weltpokal 1975 ===<br />
In der Saison 1970/71 sprang der 3. Platz heraus, im [[UEFA Champions League|Europapokal der Landesmeister]] war im Halbfinale bei [[Ajax Amsterdam]] Endstation.<br />
<br />
Am 14. Juli 1971 entschied sich der Vorstand einmütig, den Namen das Stadions (Estadio del Manzanares) in [[Vicente-Calderón-Stadion|Estadio Vicente Calderón]] umzubenennen, so wie es auch heute noch heißt. Als die Arbeiten am Stadion abgeschlossen waren, wurde die Arena offiziell am 23. Mai 1972 mit einem Länderspiel zwischen [[Spanische Fußballnationalmannschaft|Spanien]] und [[Uruguayische Fußballnationalmannschaft|Uruguay]] eingeweiht.<br />
<br />
Die Saison 1971/72 brachte für Atlético einen vierten Platz, dafür lief es im [[Copa del Rey]] umso erfolgreicher: Am 8. Juli kam es im Finale zum Spiel gegen [[FC Valencia|Valencia]]. [[Ignacio Salcedo|Salcedo]] und [[José Eulogio Gárate|Garate]] trafen für Atlético und sicherten damit den 2:1-Sieg.<br />
<br />
Wieder wurde Atlético in der Saison 1972/73 Meister, zum bereits siebten Mal in der Vereinshistorie.<br />
<br />
Einen neuen Anlauf zum Gewinn des höchsten Europapokals unternahm Atlético in der Saison 1973/74. Die Indios schafften es auch bis ins Finale, trafen dort auf den [[FC Bayern München]]. In den ersten 90 Minuten fiel kein Tor und so ging das Spiel in die Verlängerung. In der 114. Minute ging Atlético durch einen Freistoß von Luis ([[Luis Aragonés]]) in Führung, ehe dem FC Bayern in der 119. Minute durch einen Fernschuss von [[Georg Schwarzenbeck|Schwarzenbeck]] doch noch der Ausgleich gelang und so zwei Tage später ein Wiederholungsspiel stattfinden musste. Da Atlético einige Verletzte zu beklagen hatte, die Bayern jedoch in Topform waren, setzte es eine 4:0-Niederlage. In der Liga stand am Ende ein zweiter Platz.<br />
<br />
1974/75 erreichte Atlético das gewünschte Level nicht und beendete die Saison auf einem enttäuschenden 6. Platz. Erneut wurde das Finale im Copa del Rey erreicht, gegen den Lokalrivalen Real Madrid gab es jedoch nichts zu erben.<br />
<br />
Weltweit von sich reden machte Atlético 1975, als der Verein den [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]] gewann. Atlético durfte nur antreten, weil Bayern München auf die Teilnahme verzichtete.<br />
<br />
Immerhin für den dritten Platz reichte es 1975/76, gleichzeitig wurde erneut der Copa del Rey gewonnen (gegen [[Real Saragossa|Saragossa]] im Finale). Im [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]] 1977 führte der Weg bis ins Halbfinale, wo dann am [[Hamburger SV]] scheiterte. Im gleichen Jahr klappte es aber wieder mit dem Titel, dem 8. der Vereinsgeschichte.<br />
<br />
Beim [[FC Brügge]], im Viertelfinale des Landesmeister-Cups 1977/78, war Endstation, denn mit 4:3 behielten die Belgier die Oberhand. In der Liga reichte es zu einem 6. Platz, damit wurde die erneute Qualifikation für den Europapokal verfehlt. 1978/79 sprang ein 3. Platz heraus, was gleichzeitig die Qualifikation für den UEFA-Pokal bedeutete.<br />
<br />
Es folgte eine schreckliche Spielzeit 1979/80. Bereits in der ersten Runde des UEFA-Pokals war Endstation und in der Meisterschaft langte es nur zu einem enttäuschenden 13. Platz.<br />
<br />
=== 1980–1989: Europacup-Finale 1986 und Beginn der Ära Jesús Gil y Gil 1987 ===<br />
Vor der Saison 1980/81 gab es aufgrund der vorherigen schlechten Platzierungen einige Veränderungen in der Mannschaft. Als Resultat sprang ein dritter Platz in der Liga heraus. Abermals gelang damit die Qualifikation für den [[UEFA-Pokal]]. Doch wiederum war in der ersten Runde Schluss, Madrid schied gegen die Portugiesen von [[Boavista Porto|Boavista]] aus. Ein achter Platz in der Liga konnte ebenfalls nicht überzeugen.<br />
<br />
Erneut schied Atlético bereits in der ersten Runde des [[UEFA-Pokal]]s aus. Der Niederländische Vertreter [[FC Groningen]] erwies sich in zwei Spielen besser als die favorisierten Madrilenen. In der Liga wurde mit dem 4. Rang wurde immerhin die erneute Qualifikation für den [[UEFA-Pokal|Europapokal]] sichergestellt. <br />
<br />
Müßig zu erwähnen, dass 1984/85 ebenfalls nicht mehr als die 1. Runde im UEFA-Pokal heraussprang. Dennoch war es eine gute Spielzeit, da der [[Copa del Rey]] gewonnen wurde und in der Meisterschaft landete man auf einem guten 2. Platz.<br />
<br />
Mehr Erfolg hatte Atlético im [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europäischen Pokalsiegercup]]. Das Finale wurde erreicht und am 2. Mai wartete [[Dynamo Kiew]] in [[Lyon]]. Die Mannen von Trainerlegende [[Walerij Lobanowskyj]] waren den Rojiblancos überlegen und holten mit einem 3:0 den Titel in die heutige ukrainische Hauptstadt (damals [[UdSSR]]). Die Belastungen im [[UEFA-Pokal|Europokal]] gingen am Ligaalltag nicht spurlos vorbei, mehr als ein fünfter Rang war nicht drin.<br />
<br />
Das Jahr 1987 bedeutete eine Zäsur für den gesamten Verein. Zunächst starb Präsidenten-Idol [[Vicente Calderón]], woraufhin [[Javier Castedo Alvarez]] kurzzeitig den Vereinsvorsitz übernahm. Bei den Präsidentschaftswahlen am 27. Juni setzte sich jedoch [[Jesús Gil y Gil]] durch, der eine neue Ära einleitete.<br />
<br />
Die Zielsetzung von [[Jesús Gil y Gil|Gil y Gil]] war der Aufbau eines noch stärkeren Teams, zu diesem Zweck wurde vor der Spielzeit 1988/89 der brasilianische Angreifer [[Baltasar]] vom Liga-Konkurrenten [[Celta Vigo]] verpflichtet. Der Erfolg dieser Verpflichtung hielt sich allerdings in Grenzen, erneut konnte am [[Manzanares (Fluss in Spanien)|Manzanares]] kein Titelgewinn gefeiert werden, wenngleich das Team davon nicht weit entfernt war.<br />
<br />
=== 1990–1999: Meistertitel, Pokal, Teilnahme in der UEFA Champions League und der bittere Abstieg ===<br />
Kein Titel, aber einen Weltrekord stellte Atlético in der Saison 1990/91 auf. Torwart [[Abel Resino]] blieb 1275 Minuten ohne Gegentor und überbot damit den alten Rekord der italienischen Torwartlegende [[Dino Zoff]]. Noch heute hat der Rekord von [[Abel Resino|Resino]] Bestand. Unterdessen hielt Jesús Gil y Gil an seiner Politik fest, hochkarätige Spieler ins [[Vicente-Calderón-Stadion|Calderón]] zu holen. Neben Topspielern wie [[Bernd Schuster]] wurde auch überraschend der Österreicher [[Gerhard Rodax]] verpflichtet, der er in der Saison 1989/90 mit 35 Toren als drittbester Torschütze Europas ausgezeichnet wurde. Der erste Erfolg zeigte sich 1991 mit dem Gewinn der Copa del Rey, durch einen 1:0-Sieg über [[RCD Mallorca|Mallorca]] und dem Gewinn der Vizemeisterschaft. Stürmer [[Manuel Sánchez Delgado]], kurz [[Manuel Sánchez Delgado|Manolo]] genannt, gewann zudem die [[Pichichi|''Pichichi''-Trophäe]] als bester Torschütze der Liga mit 27 Treffern.<br />
<br />
Der [[Copa del Rey|Pokal]] konnte in der folgenden Saison 1991/92 erfolgreich durch ein 2:0 gegen [[Real Madrid]] verteidigt werden. <br />
<br />
Im Juli 1992 wurde die Lizenzspielerabteilung ausgegliedert, der Zusatz "S.A.D." (Sociedad Anónima Deportiva) wurde dem Vereinsnamen hinzugefügt. Der komplette Name des Vereins lautete fortan "Club Atlético de Madrid S.A.D.". Am 17. September 1992 starb mit [[Larbi Ben Barek]], der unter dem Spitznamen die "schwarze Perle" bekannt wurde, einer der größten Atlético-Spieler aller Zeiten. <br />
<br />
Verschenkte Jahre waren die Spielzeiten 1993/94 und 1994/95, da Atlético unter "ferner liefen" landete und im Mittelfeld zu versinken drohte. 1995 holte Gil den Serben [[Radomir Antic]] und strukturierte die Mannschaft erneut um. Das Team erwischte mit neun Siegen und zwei Unentschieden einen großartigen Start in die Liga. Den Vorsprung verspielte Atlético nicht mehr und sicherte sich vor dem hochgelobten [[FC Barcelona]] die Meisterschaft. [[José Luis Pérez Caminero|Caminero]] und [[Kiko]], sind aus dieser Zeit die herausragenden Spieler. Es gab eine Euphorie wie selten um die Mannschaft, großartiger Fußball wurde seinerzeit gespielt. Atlético holte in dieser Saison noch den Copa del Rey und schaffte somit das Double.<br />
<br />
In der Saison 1996/97 spielte Atlético daraufhin zum ersten Mal seit seiner Gründung in der [[UEFA Champions League|Champions-League]]. Die erste Gruppenphase wurde souverän gemeistert, im Viertelfinale schied man dann aber gegen [[Ajax Amsterdam]] aus. Nach einem 1:1 im Hinspiel setzte es eine 2:3 Heimniederlage nach Verlängerung. In der Liga sprang ein akzeptabler dritter Platz heraus. Nicht unerwähnt soll der Auftritt in der [[Copa del Rey]] bleiben. Dieser Wettbewerb erlebte ein unglaubliches Viertelfinale zwischen Atlético und dem [[FC Barcelona]]. Die [[Katalanen]] triumphierten mit 5:4 im [[Vicente-Calderón-Stadion|Calderón]]. Dieses Match wird von einigen Insidern als Beginn des Niedergangs einer erfolgreichen Ära bei Atlético angesehen.<br />
<br />
Die Verpflichtung des Italieners [[Arrigo Sacchi]] als Coach stellte sich bald als Fehler heraus. Der als stur geltende Taktikfuchs kam bei der Mannschaft nicht an und war bei Fans und Umfeld allseits unbeliebt. Als die Qualifikation für den [[Europapokal]] im Frühjahr zu scheitern drohte, wurde Sacchi entlassen und [[Radomir Antic]] kehrte zurück. Doch auch er konnte die Dinge nicht mehr zum Guten wenden. Atlético wurde nur 13. in der Liga. Die Qualifikation für Europa gelang immerhin über den Pokal, wo Atlético erst im Finale gegen [[FC Valencia|Valencia]] scheiterte. In der gleichen Spielzeit wurde erneut das Halbfinale im [[UEFA-Pokal]] erreicht, welches gegen den [[FC Parma|AC Parma]] verloren ging.<br />
<br />
Vor der Saison 1999/2000 holte Gil mit [[Claudio Ranieri]] erneut einen italienischen Übungsleiter. Trotz Akteuren wie [[Jimmy Floyd Hasselbaink]] oder [[Ruben Baraja]] folgte eine Saison, wie sie sich niemand in den schlimmsten Albträumen hätte ausmalen können. Es ging alles schief, die Mannschaft harmonierte nicht und war ein einziger Torso. Früh schlitterte man in die Abstiegszone und Trainer Ranieri war ohne ersichtliches Konzept in dieser Zeit. Am schlimmsten war allerdings die Ohnmacht in der Führungsetage. In der kompletten Saison war das Präsidium handlungsunfähig, da Jesús Gil y Gil wegen diverser Delikte aus dem Verkehr gezogen worden war und durch einen Zwangsverwalter ersetzt wurde. Diese Vorfälle überschatteten den sportlichen Niedergang und brachten stets Unruhe ins Team. Im Frühjahr wurde Ranieri, auf dem 19. Platz stehend, entlassen und erneut sollte Radomir Antic retten, was nicht mehr zu retten war. Die Fußballwelt wurde Zeuge einer der größten Niedergänge der jüngeren Fußballgeschichte. Das große Atlético stand nach einem 2:2 bei [[Real Oviedo]] als Absteiger fest. Bilder eines rot-weißen Tränenmeeres, das gemeinsam gegen Jesús Gil y Gil rebellierte, gingen durch die Presse. Der verschuldete Verein wurde für tot erklärt, alles stand in Frage. Im UEFA-Pokal gab es im Achtelfinale den K.-o. gegen den [[RC Lens]]. Als bereits feststehender Absteiger wurde das Finale im Copa del Rey gegen [[Espanyol Barcelona|Espanyol]] verloren.<br />
<br />
=== 2000–2010: Der Wiederaufstieg, 100-jähriges Jubiläum, der Abgang von Jesús Gil y Gil und der erste Europapokaltriumph nach einem halben Jahrhundert ===<br />
In der Saison 2000/01 startete Atlético in der [[Segunda Division]] den geplanten Wiederaufstieg. Jesús Gil y Gil nahm das Angebot von Radomir Antic, umsonst zu arbeiten, nicht an und installierte Zambrano als Trainer. Es kamen neue Spieler mit viel Erfahrung, um den Aufstieg aus der Segunda Division perfekt zu machen, denn alle großen Stars hatten den Club verlassen. Der Absturz ging ohne doppelten Boden weiter, von den ersten sieben Spielen wurde nur eines gewonnen. Im Oktober stand Atlético auf einem Abstiegsplatz. Der Sturz in die Drittklassigkeit galt, zu diesem Zeitpunkt, als nicht mehr ausgeschlossen. Zambrano wurde entlassen und durch [[Marcos Alonso Peña]] ersetzt. In der darauf folgenden Transferperiode kamen neue Spieler und mit Fan-Idol [[Paulo Futre|Futre]] wurde ein Sportdirektor installiert, der die Dinge mit zum Positiven wenden konnte. Atlético startete eine Siegesserie und schaffte binnen weniger Wochen den nicht mehr für möglich gehaltenen Anschluss an die Aufstiegsplätze. Dennoch kam es zu einem Trainerwechsel, mit Cantarero kam der Coach des B-Teams. Unter ihm wurde keines der letzten sieben Spiele verloren, zum Aufstieg langte es dennoch nicht. [[Betis Sevilla|Betis]] und [[CD Teneriffa|Teneriffa]] konnten nicht mehr abgefangen werden, das entscheidende letzte Spiel gewann [[CD Teneriffa|Teneriffa]] bei [[CD Leganés|Leganes]].<br />
<br />
Ein neuer Anlauf auf die Liga-Rückkehr erfolgte in der Saison 2001/02. Die Topakteure [[Hugo Leal]] und Torschützenkönig [[Salvador Ballesta|Salva]] wurden verkauft, einige erstligaerfahrene Spieler konnte Paulo Futre holen. Neuer Trainer wurde wieder einmal [[Luis Aragones]], der zum großen Hoffnungsträger wurde. Atlético startete gut in die Saison, hatte am 9. Spieltag die Tabellenspitze inne und gab diese nicht mehr her. Der Abstand zu den Nicht-Aufstiegsplätzen wurde kontinuierlich ausgebaut, bereits im März stand der Aufstieg so gut wie fest. Eine Niederlagenserie (u.&nbsp;a. 1:5 in [[FC Elche|Elche]]) weckte wieder leise Zweifel, die sich letztlich als haltlos erwiesen. Ende April stand der Aufstieg auch praktisch fest, und die Planungen für die neue Saison konnten frühzeitig aufgenommen werden.<br />
<br />
Ganz im Zeichen des 100. Geburtstags stand die Saison 2002/03. Feierlichkeiten und Aktionen über ein Jahr verteilt erreichten ihren Höhepunkt am 26. April 2003, dem Tag des 100. Geburtstags des Vereins. Vor der Saison kaufte man vor allem erfahrene Spieler, um dem Team einen Erstliga-Touch zu geben. Sportlich blieb die Zielsetzung nach dem Wiederaufstieg bescheiden, das primäre Ziel, nicht im Abstiegskampf verwickelt zu sein, wurde durchweg erreicht. Leider trübten Turbulenzen in Vorstand und sportlicher Leitung die Stimmung. Der negative Höhepunkt der Streitigkeiten war der Rücktritt von Coach Luis Aragones. Außerdem übernahm [[Enrique Cerezo]] formal das Amt des Präsidenten. Doch auch er hatte Schwierigkeiten, die verschiedenen Interessensgruppen zu vereinen.<br />
<br />
In der Saison 2003/04 wurde [[Gregorio Manzano]], aus [[RCD Mallorca|Mallorca]] kommend, als neuer Trainer vorgestellt, in dessen Schlepptau auch einige neue Akteure anheuerten. Die hohen Erwartungen wurden jedoch nicht erfüllt, das Team vergraulte die Fans mit unattraktivem Defensivfußball. Auch vereinzelte Siegesserien, wie im späten Herbst des Jahres 2003, konnten die Stimmung nur unwesentlich verbessern. Nachdem im Frühjahr sämtliche Ambitionen auf den Einzug in den [[Europacup]] verspielt wurden, entschied sich der Vorstand, den Vertrag mit Gregorio Manzano nicht zu verlängern. Überschattet wurde diese sehr mäßige Saison, u.&nbsp;a. mit zwei Pleiten im Derby gegen Real Madrid und vom Tode Jesús Gil y Gils. Der langjährige Präsident erlag einem Hirntumor. Trotz aller Differenzen gab es bewegende Abschiedsszenen für einen Mann, der seinen Verein zweifellos liebte. Auch nach dem Ende dieser Ära kehrte im Vorstand keine Ruhe ein. Es bildete sich eine Opposition mit dem Namen "Alternativa Atlética", die gewillt war, die Aktienmehrheit zu übernehmen - bis heute erfolglos.<br />
<br />
Zur Spielzeit 2004/05 kam mit [[Cesar Ferrando]] erneut ein neuer Mann, für den es zunächst galt, sich im [[UI-Cup]] zu bewähren. <br />
Der ersehnte Traum vom UEFA-Cup platzte, als das Elfmeterschießen gegen [[FC Villarreal|Villarreal]] verloren ging. In der Liga etablierte man sich zunächst unter den Top-Teams, hielt sich zunächst sogar zeitweise an der Tabellenspitze auf, doch die guten Ansätze hielten nicht lange vor. Speziell in den Auswärtsspielen holte man viel zu wenig Punkte. Damit verbunden war der Rückfall ins Tabellenmittelfeld, inklusive wachsender Kritik am Trainer. Anders als in den Vorjahren machte zumindest die Defensive einen sicheren Eindruck, im offensiven Bereich wurden hingegen nur wenige Glanzlichter gesetzt. Ein wochenlanger Schlingerkurs zwischen Hoffen und Bangen bzw. [[UEFA Champions League|Champions-League]] und Niemandsland, stellte die Verantwortlichen auf eine harte Probe und spätestens, als die "Must-Win-Spiele", wie bei [[CD Numancia|Numancia]] oder [[CA Osasuna|Osasuna]] in die Hose gingen, zeigte der Trend endgültig nach unten. Als infolge des immer deutlicher werdenden Formverfalls der wenigen, echten Leistungsträger, wie z.&nbsp;B. [[Fernando Torres|Torres]] oder [[Luis Amaranto Perea|Perea]], selbst die Heimspiele verloren wurde, kippte die Stimmung im Verein ins Negative. Als dann auch noch im Halbfinale des Copa del Rey, gegen CA Osasuna, die letzte Möglichkeit auf eine europäische Ausfahrt versperrt blieb, entlud sich der verständliche Frust des Anhangs in Pfeifkonzerten und Buh-Rufen gegenüber den Spielern. Trauriger Höhepunkt war die Erstürmung des Trainingsgeländes in [[Majadahonda]], durch einige Ultra-Fans, die sogar einigen Spielern Gewalt androhten. Auch die Gerüchte um einen möglichen Verkauf des Vicente-Calderón-Stadion heizten die Stimmung rund um den [[Manzanares (Fluss in Spanien)|Manzanares]] weiter an. Als Konsequenz auf diese, sicherlich am besten als "Spielzeit der verpassten Chancen" zu bezeichnenden Runde, trennte sich der Verein von Trainer Cesar Ferrando und einer ganzen Reihe von Spielern.<br />
<br />
Zur Saison 2005/06 heuerte der mehrmalige "Welt-Trainer des Jahres" [[Carlos Bianchi]] in Madrid an, der sich mit den Verantwortlichen das Ziel gesetzt hatte, den Club binnen zweier Jahre wieder an die Spitze zu bringen. Obwohl zudem erneut eine Reihe von namhaften Spielern, u.&nbsp;a. [[Martin Petrow]] und [[Maxi Rodríguez]], verpflichtet wurden, geriet das ehrgeizige Projekt schnell zur Pleite. Verletzungspech und Last-Minute-Gegentreffer verkehrten den guten Saisonstart schnell ins Gegenteil, so dass sich Atlético Madrid alsbald im grauen Mittelfeld wiederfand. Zwar standen Präsidium und Fans trotz der unbefriedigenden Ergebnisse zum Trainer, doch die Probleme zwischen Bianchi und der Mannschaft waren bald nicht mehr zu übersehen. Nach einer Serie von Pleiten zum Jahresbeginn 2006 wurde Bianchi schließlich gefeuert, was dieser mit einem großem Unverständnis auffasste. Die Nachfolge trat der vormalige Trainer des B-Teams, [[Pepe Murcia|"Pepe" Murcia]] an, der mit der Mannschaft weit besser zurechtkam, und nach einer beeindruckenden Siegesserie, u.&nbsp;a. wurde beim FC Barcelona im Nou Camp gewonnen, die Hoffnung auf den Einzug in den [[Europapokal|Europacup]] wieder aufglühen ließ. Doch da analog zu den Vorjahren die vermeintlich entscheidenden Spiele mit Pleiten endeten, sprang in der Endabrechnung erneut nur der zehnten Rang heraus. Das Ende von Pepe Murcia war infolgedessen besiegelt, und auch ein halbes Dutzend Spieler musste sich daran machen, eine neue Herausforderung zu suchen.<br />
<br />
Für Saison 2006/07 stellte Atlético Madrid den Mexikaner [[Javier Aguirre Onaindía|Javier Aguirre]] als Cheftrainer vor, der in der Vorsaison, den Provinzverein CA Osasuna bis in die CL-Qualifikation führte. In gewohnter Manier schlugen die Rojiblancos auf dem Transfermarkt zu. Für die Rekordablösesumme von 23 Millionen Euro kam der als Ausnahmetalent gepriesene Argentinier [[Sergio Agüero]] von [[CA Independiente]]. Mit [[Costinha]], [[Maniche]] und [[Georgios Seitaridis|Seitaridis]] (allesamt von [[FK Dynamo Moskau|Dynamo Moskau]]) wurden auch international erfahrene Kicker verpflichtet. Des Weiteren kam mit [[Mista]] (FC Valencia) ein einstiger spanischer Nationalspieler und vom Nachbarn Real Madrid, der vielfache Jugendnationalspieler [[José Manuel Jurado|Jurado]]. Als Zielsetzung wurde erneut der Einzug in die Champions League genannt, doch die starke Konkurrenz und zu viele verlorene Heimspiele, auch gegen Absteiger wie z.&nbsp;B. [[Celta de Vigo]], prägten eine der schwächsten Rückrunden der Geschichte, welche mit einem enttäuschenden 7. Platz endete, der immerhin noch zum Einzug in den UI-Cup ausreichte. Die Zukunft einiger Spieler und des Trainers war ungewiss, doch schlussendlich sprach man Aguirre das Vertrauen für eine weitere Saison aus.<br />
<br />
Die Spielzeit 2007/08 war geprägt durch große Schwierigkeiten im Abwehrbereich, bei gleichzeitig glänzender Ausbeute des Sturmduos [[Sergio Agüero|Agüero]] / [[Diego Forlán|Forlán]], das den zu Liverpool abgewanderten [[Fernando Torres|Torres]] mehr als vergessen machte. Am Ende standen 66 Tore zu Buche, gleichzeitig gelang es der Mannschaft, in insgesamt sechs Spielen vier oder mehr Treffer zu erzielen. Fernab dieser Attraktivität gab es das übliche Auf und Ab mit glanzvollen Siegen, wie z.B. gegen Barcelona und bei Sevilla, nebst klassischer Pleiten gegen Hinterbänkler der Liga zu bewundern. Dank eines kaum mehr für möglich gehaltenen Endspurts sowie diverser Patzer der Konkurrenz, sprang am Ende aber dennoch der 4. Platz heraus, der zur Teilnahme an der CL-Qualifikation berechtigte und den Club damit ganz nahe an die große Fußballbühne brachte. Im UEFA-Cup rückte man allerdings nur in die Runde der letzten 32 Clubs vor, wo man den Bolton Wanderers nach zwei schwachen Spielen unrühmlich unterlag.<br />
<br />
Das Hauptaugenmerk für die folgende Saison lag auf der Verstärkung der Abwehr, für die mit [[Tomáš Ujfaluši]] und [[Johnny Heitinga]] international erfahrene Kräfte gewonnen werden konnten. Außerdem kam mit [[Grégory Coupet]] ein schlagkräftiger Keeper, der mit [[Leo Franco]] um den Stammplatz im Tor konkurrierte. Noch bevor die nationale Spielzeit startete, setzte Atlético mit einem 4:0-Erfolg über Schalke das erste Ausrufezeichen und kehrte damit nach zwölf Jahren wieder in die Königsklasse des Fußballs zurück. Dort schlug man sich mehr als wacker, verlor in der Gruppenphase kein Spiel und hätte beinahe sogar den FC Liverpool an der Anfield Road geschlagen. Erst im Achtelfinale setzte der FC Porto durch zwei Unentschieden aufgrund der Auswärtstorregel das Stoppschild. Dafür lief es in der Liga trotz abermals vieler torreicher Partien deutlich schlechter, so dass Coach Javier Aguirre Anfang Februar erlassen und durch den einstigen Keeper Abel Resino ersetzt wurde. Dieser schaffte schließlich die Wende, so dass dank einer Schlussserie von sechs Siegen in sechs Spielen abermals die CL-Quali glückte.<br />
<br />
Verstärkt durch U-21-Nationalspieler [[Sergio Asenjo]] und Nationalverteidiger [[Juan Gutiérrez Moreno|Juanito]], ansonsten personell aber weitgehend unverändert, lief die Saison 2009/10, in der man über Panathinaikos in der Qualifikation erneut in die CL-Gruppenphase einzog. Dort schied Atlético gegen den [[FC Chelsea]] und den [[FC Porto]] aus, belegte aber vor [[APOEL Nikosia]] den 3. Platz und konnte in der [[UEFA Europa League]] weiterspielen. Schwächer als in allen Spielzeiten seit dem Wiederaufstieg verlief jedoch der Ligastart, so dass sich der Club dauerhaft in der zweiten Tabellenhälfte wiederfand. Dies war der Grund, weswegen Abel Resino durch [[Quique Sánchez Flores]] ersetzt wurde, dem es gelang, zumindest den Einzug ins Finale der Copa del Rey sicherzustellen. In der UEFA Europa League zog man mit nur zwei Siegen aus 14 Spielen ins Finale ein und schaltete unter anderem den [[FC Valencia]] und den [[FC Liverpool]] aus. Im Finale in Hamburg wurde schließlich der englische Vertreter [[FC Fulham]] durch ein 2:1 nach Verlängerung besiegt, wobei [[Diego Forlán]] als Doppeltorschütze den ersten Europapokaltriumph seit 48 Jahren sicherstellte. Gegen Champions-League-Sieger [[Inter Mailand]] konnte man sich dank Toren von [[José Antonio Reyes]] und [[Sergio Agüero]] außerdem den [[UEFA Super Cup]] sichern. 2010 entschied Enrique Cerez, sich zwei bis drei neue talentierte Spieler zu suchen, was er dann auch in die Tat umsetzte.<br />
<br />
== Titel ==<br />
* 1 x [[Weltpokal (Vereinsfußball)|Weltpokal]]: [[Liste der Weltpokal-Spiele#Weltpokal 1974|1974]]<br />
* 1 x [[Europapokal der Pokalsieger (Fußball)|Europapokal der Pokalsieger]]: 1962<br />
* 1 x [[UEFA Europa League]]: 2010<br />
* 1 x [[UEFA Super Cup]]: 2010<br />
* 1 x [[UI-Cup]]: 2007<br />
* 1 x [[Copa Ibérica]]: 1991<br />
* 9 x [[Primera División (Spanien)|Spanischer Meister]]: 1940, 1941, 1950, 1951, 1966, 1970, 1973, 1977 und 1996<br />
* 9 x [[Copa del Rey|Spanischer Pokalsieger]]: 1960, 1961, 1965, 1972, 1976, 1985, 1991, 1992 und 1996<br />
* 4 x [[Campeonato Centro|Regionaler Meister]]: 1921, 1925, 1928 und 1940<br />
* 1 x [[Supercopa de España|Spanischer Supercup]]: 1985<br />
* 2 x [[Copa Eva Duarte|Copa de Campeones/Eva Duarte]]: 1940 und 1951<br />
* 1 x [[Copa Presidente RFEF]]: 1947<br />
* 1 x [[Segunda División (Spanien)|Spanischer Segunda División Meister]]: 2002<br />
* 8 x [[Trofeo Carranza]]: 1968, 1976, 1977, 1978, 1991, 1995, 1997 und 2003<br />
* 6 x [[Trofeo Teresa Herrera]]: 1956, 1965, 1973, 1985, 1986 und 2009<br />
* 5 x [[Trofeo Colombino]]: 1966, 1972, 1991, 1993 und 2002<br />
<br />
== Der aktuelle Kader Saison 2011/12 ==<br />
(von links nach rechts: Rückennummer, Staatsangehörigkeit, Name)<br />
<br />
'''Torhüter''' <br />
* {{0}}1 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Joel Robles Blázquez|Joel]]<br />
* 13 - {{BEL|#|3=Belgier}} [[Thibaut Courtois]]<br />
* 25 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Sergio Asenjo]]<br />
<br />
'''Abwehr'''<br />
* {{0}}3 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Antonio López]] [[Datei:Captain sports.svg|12px|Kapitän der Mannschaft]]<br />
* {{0}}6 - {{BRA|#|3=Brasilianer}} {{ITA|#|3=Italiener}} [[Filipe Luis Kasmirski|Filipe]]<br />
* 15 - {{URY|#|3=Uruguayer}} {{ESP|#|3=Spanier}} [[Diego Godín]]<br />
* 17 - {{POR|#|3=Portugiese}} [[Sílvio Manuel Azevedo Ferreira Sá Pereira|Sílvio]]<br />
* 18 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Álvaro Domínguez Soto|Álvaro Domínguez]]<br />
* 21 - {{COL|#|3=Kolumbianer}} {{ESP|#|3=Spanier}} [[Luis Amaranto Perea]]<br />
* 23 - {{BRA|#|3=Brasilianer}} [[João Miranda de Souza Filho|Miranda]]<br />
* 24 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Jorge Pulido]]<br />
<br />
'''Mittelfeld''' <br />
* {{0}}{{0}} - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Jorge Resurrección Merodio|Koke]]<br />
* {{0}}4 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Mario Suárez]]<br />
* {{0}}5 - {{PRT|#|3=Portugiese}} [[Tiago]]<br />
* {{0}}8 - {{ARG|#|3=Argentinier}} [[Eduardo Salvio]]<br />
* 10 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[José Antonio Reyes]]<br />
* 11 - {{TUR|#|3=Türke}} [[Arda Turan]]<br />
* 12 - {{BRA|#|3=Brasilianer}} {{PRT|#|3=Portugiese}} [[Paulo Assunção]]<br />
* 14 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Gabriel Fernández Arenas|Gabi]]<br />
* 20 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Juan Francisco Torres|Juanfran]]<br />
* 22 - {{BRA|#|3=Brasilianer}} [[Elías Mendes Trindade|Elias]]<br />
<br />
'''Sturm''' <br />
* {{0}}{{0}} - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Borja González Tomás|Borja]]<br />
* {{0}}{{0}} - {{BRA|#|3=Brasilianer}} [[Diego da Silva Costa|Diego Costa]] <br />
* {{0}}7 - {{ESP|#|3=Spanier}} [[Adrián López Álvarez|Adrián]]<br />
* {{0}}9 - {{COL|#|3=Columbianer}} [[Radamel Falcao García Zárate|Falcao]]<br />
<br />
(Stand: 29. August 2011)<br />
<br />
== Bekannte ehemalige Spieler ==<br />
{| width="100%"<br />
| valign="top" width="25%" |<br />
=== Torhüter ===<br />
* {{FRA|#}} [[Marcel Domingo]]<br />
* {{ARG|#}} [[Edgardo Madinabeytia]]<br />
* {{ESP|#}} [[José Francisco Molina]]<br />
* {{ESP|#}} [[Miguel Reina]]<br />
* {{ESP|#}} [[Abel Resino]]<br />
* {{ESP|#}} [[David de Gea]]<br />
* {{ARG|#}} [[Germán 'Mono' Burgos]]<br />
| valign="top" width="25%" |<br />
<br />
=== Abwehrspieler ===<br />
* {{ESP|#}} [[Carlos Aguilera]]<br />
* {{ESP|#}} [[Juan Carlos Arteche]]<br />
* {{ESP|#}} [[Isacio Calleja]]<br />
* {{ESP|#}} [[Jesús Glaria]]<br />
* {{ARG|#}} [[Jorge Griffa]]<br />
* {{ESP|#}} [[Toni Muñoz]]<br />
* {{ROU|#}} [[Daniel Prodan]]<br />
* {{ESP|#}} [[Tomás Reñones]]<br />
* {{ESP|#}} [[Feliciano Rivilla]]<br />
* {{ESP|#}} [[Roberto Solozábal]]<br />
* {{BRA|#}} [[Luiz Edmundo Pereira|Luiz Pereira]]<br />
* {{ESP|#}} [[Juanma López]]<br />
* {{ESP|#}} [[Capón]]<br />
* {{ESP|#}} [[Delfí Geli Roura|Geli]]<br />
* {{ESP|#}} [[Santi Denia]]<br />
* {{ESP|#}} [[Miguel Ángel Ruiz]]<br />
* {{ROU|#}} [[Cosmin Contra]]<br />
| valign="top" width="25%" |<br />
<br />
=== Mittelfeldspieler ===<br />
* {{CZS|#}} [[Radek Bejbl]]<br />
* {{ESP|#}} [[José Luis Pérez Caminero|Caminero]]<br />
* {{PRT|#}} [[Paulo Futre]]<br />
* {{ESP|#}} [[Jesús Landaburu]]<br />
* {{ESP|#}} [[Eugenio Leal]]<br />
* {{ESP|#}} [[Roberto Simón Marina]]<br />
* {{ESP|#}} [[Joaquin Peiro]]<br />
* {{BGR|#}} [[Martin Petrov]]<br />
* {{ESP|#}} [[Adelardo Rodríguez]]<br />
* {{DEU|#}} [[Bernd Schuster]]<br />
* {{ESP|#}} [[Alfonso Silva]]<br />
* {{PRT|#}} [[Simão]]<br />
* {{ARG|#}} [[Diego Simeone|'Cholo' Simeone]]<br />
* {{ESP|#}} [[Juan Vizcaino]]<br />
* {{DEU|#}} [[Mirko Votava]]<br />
* {{ESP|#}} [[José Manuel Jurado]]<br />
* {{SRB|#}} [[Milinko Pantic]]<br />
* {{BRA|#}}{{ESP|#}} [[Donato]]<br />
* {{ARG|#}}{{ESP|#}} [[Maxi Rodríguez]]<br />
* {{ESP|#}} [[Javier Irureta]]<br />
* {{ESP|#}} [[Pizo Gómez]]<br />
* {{ESP|#}} [[Alberto Fernández Fernández]]<br />
<br />
| valign="top" width="25%" |<br />
<br />
=== Stürmer ===<br />
* {{ESP|#}} [[Fernando Torres]]<br />
* {{ESP|#}} [[Luis Aragonés]]<br />
* {{ESP|#}} [[Francisco Campos]]<br />
* {{ESP|#}} [[Rubén Cano]]<br />
* {{ESP|#}} [[Enrique Collar]]<br />
* {{ESP|#}} [[Adrián Escudero]]<br />
* {{ESP|#}} [[José Eulogio Gárate]]<br />
* {{NLD|#}} [[Jimmy Floyd Hasselbaink]]<br />
* {{ESP|#}} [[Manuel Sánchez Delgado|Manolo]]<br />
* {{ESP|#}} [[Kiko Narváez]]<br />
* {{MEX|#}} [[Hugo Sánchez]]<br />
* {{ESP|#}} [[Pruden Sánchez]]<br />
* {{MAR|#}}{{FRA|#}} [[Larbi Ben Barek]]<br />
* {{ARG|#}} [[Sergio Agüero|'Kun' Agüero]]<br />
* {{ESP|#}} [[José Ufarte]]<br />
* {{BRA|#}} [[Vavá]]<br />
* {{ITA|#}} [[Christian Vieri]]<br />
* {{BRA|#}} [[João Leiva Campos Filho|Leivinha]]<br />
* {{BUL|#}} [[Luboslav Penev]]<br />
* {{SWE|#}} [[Henry Carlsson]]<br />
* {{ARG|#}} [[Rubén Hugo Ayala Zanabria|'Ratón' Ayala]]<br />
* {{GNQ|#}} [[Miguel Jones Castillo|Jones]]<br />
* {{POL|#}} [[Roman Kosecki]]<br />
* {{ESP|#}} [[Juan José Rubio]]<br />
|}<br />
<br />
== Top 10 nach Einsätzen und Toren ==<br />
<small>(Stand: 9. Februar 2011; angegeben sind alle Pflichtspiele und -tore)</small><br />
{|<br />
| valign="top" |<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
! colspan="4" bgcolor="FF0000" | <span style="color:#000000;">Einsätze</span><br />
|-<br />
! width="20px" | 1<br />
| width="200px" | {{ESP|#}} [[Abelardo Rodríguez]] || width="100px" align="center" | 1959-1976<br />
! width="50px" | 511<br />
|-<br />
! 2<br />
| {{ESP|#}} [[Enrique Collar]] || align="center" | 1952-1969<br />
! 470<br />
|-<br />
! 3<br />
| {{ESP|#}} [[Tomás Reñones]] || align="center" | 1984-1996<br />
! 463<br />
|-<br />
! 4<br />
| {{ESP|#}} [[Carlos Aguilera]] || align="center" | 1988-1993, 1996-2005<br />
! 454<br />
|-<br />
! 5<br />
| {{ESP|#}} [[Isacio Calleja]] || align="center" | 1958-1972<br />
! 425<br />
|-<br />
! 6<br />
| {{ESP|#}} [[Juan Carlos Arteche]] || align="center" | 1978-1989<br />
! 421<br />
|-<br />
! 7<br />
| {{ESP|#}} [[Luis Aragonés]] || align="center" | 1964-1974<br />
! 372<br />
|-<br />
! 8<br />
| {{ESP|#}} [[Alberto Fernández Fernández|Alberto Fernández]] || align="center" | 1969-1979<br />
! 361<br />
|-<br />
! 9<br />
| {{ESP|#}} [[Feliciano Rivilla]] || align="center" | 1958-1968<br />
! 356<br />
|-<br />
! 10<br />
| {{ESP|#}} [[Adrián Escudero]] || align="center" | 1945-1958<br />
! 330<br />
|-<br />
| colspan="4" align ="center" | <small>* = noch bei Atlético Madrid aktiv</small><br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
! colspan="4" bgcolor="FF0000" | <span style="color:#000000;">Tore</span><br />
|-<br />
! width="20px" | 1<br />
| width="200px" | {{ESP|#}} [[Luis Aragonés]] || width="100px" align="center" | 1964-1974<br />
! width="50" | 172<br />
|-<br />
! 2<br />
| {{ESP|#}} [[Adrián Escudero]] || align="center" | 1945-1958<br />
! 170<br />
|-<br />
! 3<br />
| {{ESP|#}} [[Francisco Campos]] || align="center" | 1939-1948<br />
! 144<br />
|-<br />
! 4<br />
| {{ESP|#}} [[José Eulogio Gárate]] || align="center" | 1966-1977<br />
! 136<br />
|-<br />
! 5<br />
| {{ESP|#}} [[Joaquín Peiró]] || align="center" | 1955-1962<br />
! 129<br />
|-<br />
! 6<br />
| {{ESP|#}} [[Abelardo Rodríguez]] || align="center" | 1959-1976<br />
! 113<br />
|-<br />
! 7<br />
| {{ESP|#}} [[Enrique Collar]] || align="center" | 1952-1969<br />
! 104<br />
|-<br />
! 8<br />
| {{ESP|#}} [[Ruben Cano]] || align="center" | 1976-1982<br />
! 97<br />
|-<br />
! 9<br />
| {{URY|#}} [[Diego Forlán]]* || align="center" | seit 2007<br />
! 96<br />
|-<br />
! 10<br />
| {{ESP|#}} [[Manuel Sánchez Delgado|Manolo]] || align="center" | 1988-1995<br />
! 92<br />
|-<br />
| colspan="4" align ="center" | <small>* = noch bei Atlético Madrid aktiv</small><br />
|}<br />
|}<br />
<br />
== Präsidenten ==<br />
{|<br />
|- style="vertical-align:top"<br />
||<br />
* 1. Enrique Allende: 1903<br />
* 2. Eduardo de Acha: 1903-1907<br />
* 3. Ricardo de Gondra: 1907-1909<br />
* 4. Ramón de Cárdenas: 1909-1912<br />
* 5. Julián Ruete: 1912-1919<br />
* 6. Álvaro de Aguilar: 1919-1920<br />
* 7. Julián Ruete: 1920-1923<br />
* 8. Juan de Estefanía: 1923-1926<br />
* 9. Luciano Urquijo: 1926-1931<br />
* 10. Rafael González: 1931-1935<br />
||<br />
* 11. José L. del Valle: 1935-1936<br />
* 12. José María Fernández: 1936-1939<br />
* 13. Francisco Vives: 1939<br />
* 14. Luis Navarro: 1939-1941<br />
* 15. Manuel Gallego: 1941–1945<br />
* 16. Juan Touzón: 1946-1947<br />
* 17. Cesáreo Galindez: 1947-1952<br />
* 18. Marqués de la Florida: 1952-1955<br />
* 19. Juan Suevos: 1955<br />
* 20. Javier Barroso: 1955-1964<br />
||<br />
* 21. Vicente Calderón: 1964-1980<br />
* 22. Ricardo Irezábal: 1980<br />
* 23. Alfonso Cabeza: 1980-1982<br />
* 24. Antonio del Hoyo: 1982<br />
* 25. Agustín Cotorruelo: 1982<br />
* 26.´Vicente Calderón: 1982-1987<br />
* 27. Francisco Castedo: 1987<br />
* 28. Jesús Gil: 1987-2003<br />
* 29. Enrique Cerezo: 2003-<br />
|}<br />
<br />
== Atlético Madrid B ==<br />
Atlético Madrid B ist die zweite Mannschaft von Atlético Madrid. Die Mannschaft wurde im Jahre 1963 gegründet und spielt derzeit in der [[Segunda División B]], Gruppe 1. Seit seiner Gründung war Atlético B mehrfach in der [[Segunda División]] vertreten. Die Teilnahme von B-Teams im Profifußball ist im spanischen Fußball erlaubt. <br />
<br />
=== Geschichte ===<br />
Atlético Madrid B wurde im Jahre 1963 als ''Reyfra Atlético Club'' gegründet. Sieben Jahre später, 1970, wurde die Mannschaft in ''Aviaco Madrileño Club de Fútbol'' umbenannt, ehe 1991 die endgültige Namensgebung in Atlético Madrid B erfolgte. Die Mannschaft spielte erstmals 1980/81 in der Segunda División. Zuletzt spielte die Mannschaft 1999/2000 in Spaniens zweiter Liga. Zwischendurch gab es einen Ab- und einen Zweitliga-Aufstieg zu verzeichnen. Derzeit besitzt die B Mannschaft von Atletico Madrid sehr viele Talente, u.a. Sergio, Simet und Cesar.<br />
<br />
Atlético Madrid B hat zahlreiche talentierte Spieler hervorgebracht.<br />
<br />
=== Stadion ===<br />
Atlético B spielt im [[Miniestadio Cerro del Espino]], welches eine Kapazität von 3.500 Zuschauern hat.<br />
<br />
=== Ligazugehörigkeit ===<br />
* Spielzeiten Liga 1: 0<br />
* Spielzeiten Liga 2: 11<br />
* Spielzeiten Liga 2B: 1<br />
* Spielzeiten Liga 3: 10<br />
* Beste Platzierung Liga 2: Platz 2 (1998/99)<br />
* Schlechteste Platzierung Liga 2: Platz 20 (1985/86, 1989/90)<br />
<br />
=== Erfolge ===<br />
* Aufstieg in Segunda División: 1979/80, 1988/89, 1995/96<br />
* Meister [[Segunda División B]] (3): 1988/89, 2000/2001, 2003/2004<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{commonscat|Atlético de Madrid|Atlético Madrid}}<br />
* [http://www.clubatleticodemadrid.com Offizielle Seite des Club Atlético de Madrid S.A.D.]<br />
* [http://www.atleticomadrid.de Offizielle Seite des Peña Atlética Centuria Germana] (erster und größter Atlético-Fanklub Deutschlands)<br />
* [http://gallery.atleticomadrid.de Atlético Gallery] internationale Bildergalerie<br />
* [http://atleticomadrid.ru Die russischsprachige Webseite Atletico] Die russischsprachige Webseite Atletico<br />
* [http://www.rsssf.com/tablesv/villademadrid.html Villa de Madrid]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Vereine der spanischen Primera División (Fußball)}}<br />
<br />
[[Kategorie:Spanischer Fußballverein|Madrid, Atletico]]<br />
[[Kategorie:Sport (Madrid)]]<br />
<br />
{{Link GA|en}}<br />
{{Link GA|es}}<br />
<br />
[[an:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[ar:أتلتيكو مدريد]]<br />
[[arz:اتيلتيكو مدريد]]<br />
[[ast:Atlético de Madrid]]<br />
[[az:Atletiko (Madrid)]]<br />
[[be-x-old:Атлетыка Мадрыд]]<br />
[[bg:Атлетико Мадрид]]<br />
[[ca:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[ckb:ئەتلەتیکۆ مەدرید]]<br />
[[cs:Atlético Madrid]]<br />
[[da:Atlético de Madrid]]<br />
[[el:Ατλέτικο Μαδρίτης]]<br />
[[en:Atlético Madrid]]<br />
[[es:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[et:Madridi Atlético]]<br />
[[eu:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[ext:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[fa:باشگاه فوتبال اتلتیکو مادرید]]<br />
[[fi:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[fr:Atlético de Madrid]]<br />
[[ga:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[gl:Atlético de Madrid]]<br />
[[he:אתלטיקו מדריד]]<br />
[[hr:Atlético de Madrid]]<br />
[[hu:Atlético de Madrid]]<br />
[[hy:Ատլետիկո Մադրիդ]]<br />
[[id:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[it:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[ja:アトレティコ・マドリード]]<br />
[[jv:Atlético Madrid]]<br />
[[ka:ატლეტიკო მადრიდი (საფეხბურთო კლუბი)]]<br />
[[ko:아틀레티코 마드리드]]<br />
[[ku:Atlético Madrid]]<br />
[[lad:Atletiko de Madrid]]<br />
[[lt:C. Atlético de Madrid]]<br />
[[lv:Madrides "Atletico"]]<br />
[[mr:अॅटलेटिको माद्रिद]]<br />
[[ms:Atlético Madrid]]<br />
[[nds:Atlético Madrid]]<br />
[[nl:Atlético Madrid]]<br />
[[nn:Atlético de Madrid]]<br />
[[no:Atlético de Madrid]]<br />
[[pl:Atlético Madryt]]<br />
[[pt:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[ro:Atlético Madrid]]<br />
[[ru:Атлетико Мадрид]]<br />
[[sh:Atlético Madrid]]<br />
[[simple:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[sk:Atlético Madrid]]<br />
[[sq:Atlético Madrid]]<br />
[[sr:ФК Атлетико Мадрид]]<br />
[[sv:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[tet:Club Atlético de Madrid]]<br />
[[th:สโมสรฟุตบอลอัตเลตีโกมาดริด]]<br />
[[tr:Atlético Madrid]]<br />
[[uk:Атлетіко (Мадрид)]]<br />
[[vi:Atlético de Madrid]]<br />
[[zh:马德里竞技]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Umschuldung&diff=88891529Umschuldung2011-05-16T07:55:14Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>'''''''''Hallo viel spass beim lesen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!'''''''''<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Als '''Umschuldung''' wird die Begründung einer neuen [[Schuld (Privatrecht)|Schuld]] zur Begleichung einer bestehenden Schuld bezeichnet. Bei gefallenen [[Zins]]en ist es für einen [[Kredit|Darlehen]]snehmer etwa günstiger, einen unter schlechteren Zinsbedingungen abgeschlossenen [[Kredit]] durch die Aufnahme eines neuen, zinsgünstigeren Kredits vorzeitig zu tilgen.<br />
<br />
Eines der Ziele einer Umschuldung ist die Wiederherstellung der [[Kreditwürdigkeit]], um so die Möglichkeiten für neue Kredite zu niedrigeren [[Zinssatz|Zinssätzen]] zu schaffen. Dies gilt vor allem bezogen auf die – im relativen Verhältnis zu Industrienationen – sehr hohen [[Auslandsschulden]] der Entwicklungsländer.<br />
<br />
Im Zusammenhang mit der [[Griechische Finanzkrise|Griechenlandkrise]] werden vier Möglichkeiten der Umschuldung erwogen:<ref name="ftd1">{{Internetquelle<br />
| url = http://www.ftd.de/politik/europa/:kehrtwende-in-euro-krise-eu-verliert-glauben-an-griechenland/60035409.html<br />
| titel = EU verliert Glauben an Griechenland<br />
| zugriff = 2011-04-06<br />
| zitat = Europa steuert um: Die Euro-Staaten erwägen eine Umschuldung von Griechenlands Staatschulden. Damit dürften höhere Kredite durch die Euro-Gruppe nötig werden.<br />
}}</ref><br />
<br />
# längere Laufzeiten der Anleihen, um so die Tilgung zu strecken<br />
# Abwertung ("[[Staatsbankrott|haircut]]") der Anleihen. Die Ankündigung dieser Maßnahme führt zu höheren Risikoaufschlägen an den Märkten <br />
# befristete Aussetzung oder Verringerung der Zinszahlungen. Alle vorgenannten Alternativen laufen darauf hinaus, dass Inhaber griechischer [[Staatsanleihe]]n auf einen Teil ihrer [[Rendite]] verzichten müssten.<br />
# Neue Kredite lösen die ungünstigen alten Kredite ab. Diesen Weg hat die [[Europäische Zentralbank]] (EZB) teilweise beschritten.<br />
<br />
Am 5. April 2011 betrug die Rendite auf 10-jährige griechische Staatsanleihen 12,7%. Griechenland müsste bei neu aufgelegten Anleihen diesen Zinssatz zahlen.<ref name="ftd2">{{Internetquelle<br />
| url = http://www.ftd.de/politik/europa/:debatte-ueber-umschuldung-griechenland-geraet-weiter-in-bedraengnis/60034456.html<br />
| titel = Griechenland gerät weiter in Bedrängnis<br />
| zugriff = 2011-04-18<br />
| zitat = Der Internationale Währungsfonds hat das Mittelmeerland schon aufgegeben und fordert eine Umschuldung, schreibt ein Magazin. Der IWF dementiert. Doch an den Finanzmärkten dürfte das Thema für enormen Gesprächsstoff sorgen.<br />
}}</ref><ref name="zeit">{{Internetquelle<br />
| url = http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-04/schuldenkrise-eu-finanzminister<br />
| titel = EU schließt Umschuldung Griechenlands aus<br />
| zugriff = 2011-04-09<br />
| zitat = Die EU-Kommission hat sich gegen einen Schuldenschnitt in Griechenland ausgesprochen. Auch die EZB ist dagegen: Sie fürchtet, einige Banken könnten dadurch in eine Schieflage geraten.<br />
}}</ref><br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Refinanzierung]]<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Kreditgeschäft]]<br />
<br />
[[en:Refinancing]]<br />
[[pl:Refinansowanie]]<br />
[[ru:Рефинансирование]]<br />
[[uk:Рефінансування]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Swisscom&diff=87958088Diskussion:Swisscom2011-04-21T10:33:40Z<p>212.117.116.190: Neuer Abschnitt /* Natel - Handy */</p>
<hr />
<div>Im Kasten steht bei Gründung in Klammer ''Privatisierung''. Dies ist nicht ganz korrekt. Mehrheitsaktionär ist nach wie vor der Bund, also der Staat, also ist die Swisscom (noch) nicht privatisiert. 1998 wurde sie aus der PTT AG herausgelöst, wie man im Artikel lesen kann. --[[Benutzer:Saemikneu|Saemikneu]] 17:39, 22. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
:Den Punkt der Gründung hab'ich nun sowohl in der Infobox wie auch im Kapitel Geschichte korrigiert. Die Swisscom wurde bekanntlich nie privatisiert, nur teilprivatisiert. Grundlage für die Gründung ist allerdings nicht die Teilprivatisierung an und für sich, sondern das neue [http://www.admin.ch/ch/d/sr/c784_11.html Telekommunikationsunternehmensgesetz (TUG)], das auf den 1. Januar 1998 in Kraft getreten war. --[[Spezial:Beiträge/84.226.3.65|84.226.3.65]] 23:04, 26. Okt. 2008 (CET)<br />
----<br />
Der Abschnitt Geschichte muss radikal überarbeitet werden. Nicht nur, dass es die PTT sicher NICHT seit 1852 gibt (erstes Telefon in der Schweiz 1878), sondern nur Vorgängerdepartemente respektive Büros, auch der Abschnitt über das neue Logo muss von einem PR-Fuzzi geschrieben worden sein (Damit ist das neue Logo laut Swisscom IDEAL auf die heutigen Kommunikationsangebote abgestimmt). Michael 29.6.2008<br />
:Die ''Bundespost'' gibts seit 1849. ([http://www.post.ch/de/index/uk-schweizerische-post/uk-konzern/uk-geschichte/uk-geschichtsdaten.htm]). 1920 schliessen sich '''P'''ost, '''T'''elegraf und '''T'''elefon zur PTT zusammen.--[[Benutzer:Luxo|Luxo]]<sup>[[:tools:~luxo/|TS]] - [[User talk:Luxo|ja?]]</sup> 22:19, 27. Okt. 2008 (CET)<br />
<br />
----<br />
Seid ihr sicher, dass die Sw. eine "spezialgesetzliche" AG ist? Die Sw. ist an der Börse kotiert, der Bund nur noch knapp Mehrheitsaktionär - alles Kriterien, die für OR sprechen! Die einzige spezialges. AG ist m.E. klar die SBB, die noch zu 100 % beim Bund ist! Bitte nochmals über die Bücher, danke --[[Spezial:Beiträge/62.202.233.8|62.202.233.8]] 11:21, 15. Aug. 2009 (CEST)<br />
:Ja, die Swisscom ist ausdrücklich eine Spezialgesetzliche Aktiengesellschaft gemäss TUG (Telekommunikationsunternehmungsgesetz) vom 30.4.1997, genau so ist sie im Handelsregister eingetragen. Nicht umsonst gibt es das [http://www.admin.ch/ch/d/sr/784_11/index.html Telekommunikationsunternehmungsgesetz], das genau die Swisscom als Telekommunikationsunternehmung regelt. Den entsprechenden Handelsregister-Eintrag sowie das Telekommunikationsunternehmungsgesetz sind im Artikel sogar als Quelle verlinkt, womit sich obige Frage bereits im Vornherein gar nicht stellt, hätte man als Fragesteller ganz einfach zuerst die angegebene Quelle konsultiert. --[[Spezial:Beiträge/62.167.29.110|62.167.29.110]] 01:42, 29. Aug. 2009 (CEST)<br />
<br />
----<br />
Der Swisscom-Teil der PTT wurde zuerst Telecom PTT betitelt. -- [[Benutzer:Hbdsklf|Hbdsklf]] 21:15, 22. Dez. 2009 (CET)<br />
<br />
== Geschichte des Logos ==<br />
<br />
Swisscom hat das [[WP:ST|Support-Team]] auf die Seite [http://www.swisscom.ch/GHQ/content/Portraet/Marke_Swisscom/Markengeschichte/Markengeschichte.htm Markengeschichte] bzw. [http://www.swisscom.ch/GHQ/content/Portraet/?lang=de Porträt] hingewiesen. Das Vorgängerlogo steht lokal noch unter [[:Datei:Swisscom Mobile logo.svg]] zur Verfügung. Falls also jemand Lust hast, den Artikel zu ergänzen :-) — [[Benutzer:Raymond|Raymond]] [[Benutzer Diskussion:Raymond|<sup>Disk.</sup>]] 08:37, 17. Jun. 2010 (CEST)<br />
<br />
== Natel - Handy ==<br />
<br />
Ich habe keine Quelle im Artikel gefunden, die belegt, dass das Wort "Natel" von "Handy" verdrängt wurde. (Da dies aus meiner Sicht nicht so der Fall ist, jedenfalls im Kanton FR nicht.)</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Liste_der_Krater_des_Erdmondes/H&diff=87604896Liste der Krater des Erdmondes/H2011-04-12T08:19:02Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>{{TOC Krater des Erdmondes}}<br />
<br />
{| class="prettytable centered"<br />
|- bgcolor="#dfdfdf"<br />
!Name<br />
!Benannt nach<br />
!Lage|- <br />
| [[H. G. Wells (Mondkrater)|H. G. Wells]]<br />
| [[Herbert George Wells]]<br />
| 40° 42' N<br/>122° 48' O<br />
| 114<br />
|-<br />
| [[Haber (Mondkrater)|Haber]]<br />
| [[Fritz Haber]]<br />
| 83° 24' S<br/>95° 19' W<br />
| 55<br />
|-<br />
| [[Hagecius (Mondkrater)|Hagecius]]<br />
| [[Tadeáš Hájek z Hájku]]<br />
| 59° 48' S<br/>46° 36' O<br />
| 76<br />
|-<br />
| [[Hagen (Mondkrater)|Hagen]]<br />
| [[Johann Georg Hagen]]<br />
| 48° 18' S<br/>135° 06' O<br />
| 55<br />
|-<br />
| [[Hahn (Mondkrater)|Hahn]]<br />
| [[Friedrich II. Graf von Hahn]]<br/>[[Otto Hahn]]<br />
| 31° 18' N<br/>73° 36' O<br />
| 84<br />
|-<br />
| [[Haidinger (Mondkrater)|Haidinger]]<br />
| [[Wilhelm Ritter von Haidinger]]<br />
| 39° 12' S<br/>25° 00' W<br />
| 22<br />
|-<br />
| [[Hainzel (Mondkrater)|Hainzel]]<br />
| [[Paul Hainzel]]<br />
| 41° 18' S<br/>33° 30' W<br />
| 70<br />
|-<br />
| [[Haldane (Mondkrater)|Haldane]]<br />
| [[John Burdon Sanderson Haldane]]<br />
| 1° 42' S<br/>84° 06' O<br />
| 37<br />
|-<br />
| [[Hale (Mondkrater)|Hale]]<br />
| [[George Ellery Hale]]<br/>[[William Hale (Erfinder)|William Hale]]<br />
| 74° 12' S<br/>90° 48' O<br />
| 83<br />
|-<br />
| [[Hall (Mondkrater)|Hall]]<br />
| [[Asaph Hall]]<br />
| 33° 42' N<br/>37° 00' O<br />
| 35<br />
|-<br />
| [[Halley (Mondkrater)|Halley]]<br />
| [[Edmond Halley|Sir Edmond Halley]]<br />
| 8° 00' S<br/>5° 42' O<br />
| 36<br />
|-<br />
| [[Hamilton (Mondkrater)|Hamilton]]<br />
| [[William Rowan Hamilton|Sir William R. Hamilton]]<br />
| 42° 48' S<br/>84° 42' O<br />
| 57<br />
|-<br />
| [[Hanno (Mondkrater)|Hanno]]<br />
| [[Hanno der Seefahrer]]<br />
| 56° 18' S<br/>71° 12' O<br />
| 56<br />
|-<br />
| [[Hansen (Mondkrater)|Hansen]]<br />
| [[Peter Andreas Hansen]]<br />
| 14° 00' N<br/>72° 30' O<br />
| 39<br />
|-<br />
| [[Hansteen (Mondkrater)|Hansteen]]<br />
| [[Christopher Hansteen]]<br />
| 11° 30' S<br/>52° 00' W<br />
| 44<br />
|-<br />
| [[Harden (Mondkrater)|Harden]]<br />
| [[Arthur Harden|Sir Arthur Harden]]<br />
| 5° 30' N<br/>143° 30' O<br />
| 15<br />
|-<br />
| [[Harding (Mondkrater)|Harding]]<br />
| [[Karl Ludwig Harding]]<br />
| 43° 30' N<br/>71° 42' W<br />
| 22<br />
|-<br />
| [[Haret (Mondkrater)|Haret]]<br />
| [[Spiru Haret]]<br />
| 59° 00' S<br/>176° 30' W<br />
| 29<br />
|-<br />
| [[Hargreaves (Mondkrater)|Hargreaves]]<br />
| [[Frederick James Hargreaves]]<br />
| 2° 12' S<br/>64° 00' O<br />
| 16<br />
|-<br />
| [[Harkhebi (Mondkrater)|Harkhebi]]<br />
| [[Harkhebi]]<br />
| 39° 36' N<br/>98° 18' O<br />
| 237<br />
|-<br />
| [[Harlan (Mondkrater)|Harlan]]<br />
| [[Harlan J. Smith]]<br />
| 38° 30' S<br/>79° 30' O<br />
| 65<br />
|-<br />
| [[Harold (Mondkrater)|Harold]]<br />
| Skandinavischer Männername <br />
| 10° 54' S<br/>6° 00' W<br />
| 2<br />
|-<br />
| [[Harpalus (Mondkrater)|Harpalus]]<br />
| [[Harpalus]]<br />
| 52° 36' N<br/>43° 24' W<br />
| 39<br />
|-<br />
| [[Harriot (Mondkrater)|Harriot]]<br />
| [[Thomas Harriot]]<br />
| 33° 06' N<br/>114° 18' O<br />
| 56<br />
|-<br />
| [[Hartmann (Mondkrater)|Hartmann]]<br />
| [[Johannes Franz Hartmann]]<br />
| 3° 12' N<br/>135° 18' O<br />
| 61<br />
|-<br />
| [[Hartwig (Mondkrater)|Hartwig]]<br />
| [[Carl E. Hartwig]]<br />
| 6° 06' S<br/>80° 30' W<br />
| 79<br />
|-<br />
| [[Harvey (Mondkrater)|Harvey]]<br />
| [[William Harvey]]<br />
| 19° 30' N<br/>146° 30' W<br />
| 60<br />
|-<br />
| [[Hase (Mondkrater)|Hase]]<br />
| [[Johann Matthias Hase]]<br />
| 29° 24' S<br/>62° 30' O<br />
| 83<br />
|-<br />
| [[Haskin (Mondkrater)|Haskin]]<br />
| [[Larry Haskin]]<br />
| 81° 31' N<br/>133° 59' O<br />
| 58,4<br />
|-<br />
| [[Hatanaka (Mondkrater)|Hatanaka]]<br />
| [[Takeo Hatanaka]]<br />
| 29° 42' N<br/>121° 30' W<br />
| 26<br />
|-<br />
| [[Hausen (Mondkrater)|Hausen]]<br />
| [[Christian August Hausen der Jüngere|Christian August Hausen]]<br />
| 65° 00' S<br/>88° 06' W<br />
| 167<br />
|-<br />
| [[Haworth (Mondkrater)|Haworth]]<br />
| [[Walter Haworth]]<br />
| 86° 54' S<br/>4° 00' W<br />
| 35<br />
|-<br />
| [[Hayford (Mondkrater)|Hayford]]<br />
| [[John Fillmore Hayford]]<br />
| 12° 42' N<br/>176° 24' W<br />
| 27<br />
|-<br />
| [[Hayn (Mondkrater)|Hayn]]<br />
| [[Friedrich Hayn]]<br />
| 64° 42' N<br/>85° 12' O<br />
| 87<br />
|-<br />
| [[Healy (Mondkrater)|Healy]]<br />
| [[Roy Healy]]<br />
| 32° 48' N<br/>110° 30' W<br />
| 38<br />
|-<br />
| [[Heaviside (Mondkrater)|Heaviside]]<br />
| [[Oliver Heaviside]]<br />
| 10° 24' S<br/>167° 06' O<br />
| 165<br />
|-<br />
| [[Hecataeus (Mondkrater)|Hecataeus]]<br />
| [[Hecataeus]]<br />
| 21° 48' S<br/>79° 24' O<br />
| 167<br />
|-<br />
| [[Hédervári (Mondkrater)|Hédervári]]<br />
| [[Peter Hédervári]]<br />
| 81° 48' S<br/>84° 00' O<br />
| 69<br />
|-<br />
| [[Hedin (Mondkrater)|Hedin]]<br />
| [[Sven Hedin|Sven A. Hedin]]<br />
| 2° 00' N<br/>76° 30' W<br />
| 150<br />
|-<br />
| [[Heinrich (Mondkrater)|Heinrich]]<br />
| [[Wladimir W. Heinrich]]<br />
| 24° 48' N<br/>15° 18' W<br />
| 6<br />
|-<br />
| [[Heinsius (Mondkrater)|Heinsius]]<br />
| [[Gottfried Heinsius]]<br />
| 39° 30' S<br/>17° 42' W<br />
| 64<br />
|-<br />
| [[Heis (Mondkrater)|Heis]]<br />
| [[Eduard Heis]]<br />
| 32° 24' N<br/>31° 54' W<br />
| 14<br />
|-<br />
| [[Helberg (Mondkrater)|Helberg]]<br />
| [[Robert J. Helberg]]<br />
| 22° 30' N<br/>102° 12' W<br />
| 62<br />
|-<br />
| [[Helicon (Mondkrater)|Helicon]]<br />
| [[Helicon]]<br />
| 40° 24' N<br/>23° 06' W<br />
| 24<br />
|-<br />
| [[Hell (Mondkrater)|Hell]]<br />
| [[Maximilian Hell]]<br />
| 32° 24' S<br/>7° 48' W<br />
| 33<br />
|-<br />
| [[Helmert (Mondkrater)|Helmert]]<br />
| [[Friedrich Robert Helmert]]<br />
| 7° 36' S<br/>87° 36' O<br />
| 26<br />
|-<br />
| [[Helmholtz (Mondkrater)|Helmholtz]]<br />
| [[Hermann von Helmholtz]]<br />
| 68° 06' S<br/>64° 06' O<br />
| 94<br />
|-<br />
| [[Henderson (Mondkrater)|Henderson]]<br />
| [[Thomas James Henderson]]<br />
| 4° 48' N<br/>152° 06' O<br />
| 47<br />
|-<br />
| [[Hendrix (Mondkrater)|Hendrix]]<br />
| [[Don O. Hendrix]]<br />
| 46° 36' S<br/>159° 12' W<br />
| 18<br />
|-<br />
| [[Henry (Mondkrater)|Henry]]<br />
| [[Joseph Henry]]<br />
| 24° 00' S<br/>56° 48' W<br />
| 41<br />
|-<br />
| [[Henry Frères (Mondkrater)|Henry Frères]]<br />
| [[Prosper Henry Frères]]<br/>[[Paul Henry Frères]]<br />
| 23° 30' S<br/>58° 54' W<br />
| 42<br />
|-<br />
| [[Henyey (Mondkrater)|Henyey]]<br />
| [[Louis G. Henyey]]<br />
| 13° 30' N<br/>151° 36' W<br />
| 63<br />
|-<br />
| [[Heraclitus (Mondkrater)|Heraclitus]]<br />
| [[Heraklit]]<br />
| 49° 12' S<br/>6° 12' O<br />
| 90<br />
|-<br />
| [[Hercules (Mondkrater)|Hercules]]<br />
| [[Herakles|Herkules]]<br />
| 46° 42' N<br/>39° 06' O<br />
| 69<br />
|-<br />
| [[Herigonius (Mondkrater)|Herigonius]]<br />
| [[Pierre Herigone]]<br />
| 13° 18' S<br/>33° 54' W<br />
| 15<br />
|-<br />
| [[Hermann (Mondkrater)|Hermann]]<br />
| [[Jacob Hermann]]<br />
| 0° 54' S<br/>57° 00' W<br />
| 15<br />
|-<br />
| [[Hermite (Mondkrater)|Hermite]]<br />
| [[Charles Hermite]]<br />
| 86° 00' N<br/>89° 54' W<br />
| 104<br />
|-<br />
| [[Herodotus (Mondkrater)|Herodotus]]<br />
| [[Herodot|Herodot von Halikarnassus]]<br />
| 23° 12' N<br/>49° 42' W<br />
| 34<br />
|-<br />
| [[Heron (Mondkrater)|Heron]]<br />
| [[Heron von Alexandria]]<br />
| 0° 42' N<br/>119° 48' O<br />
| 24<br />
|-<br />
| [[Herschel (Mondkrater)|Herschel]]<br />
| [[William Herschel]]<br />
| 5° 42' S<br/>2° 06' W<br />
| 40<br />
|-<br />
| [[Hertz (Mondkrater)|Hertz]]<br />
| [[Heinrich Hertz]]<br />
| 13° 24' N<br/>104° 30' O<br />
| 90<br />
|-<br />
| [[Hertzsprung (Mondkrater)|Hertzsprung]]<br />
| [[Ejnar Hertzsprung]]<br />
| 2° 36' N<br/>129° 12' W<br />
| 591<br />
|-<br />
| [[Hesiodus (Mondkrater)|Hesiodus]]<br />
| [[Hesiod]]<br />
| 29° 24' S<br/>16° 18' W<br />
| 42<br />
|-<br />
| [[Hess (Mondkrater)|Hess]]<br />
| [[Victor F. Hess]]<br/>[[Harry H. Hess]]<br />
| 54° 18' S<br/>174° 36' O<br />
| 88<br />
|-<br />
| [[Hevesy (Mondkrater)|Hevesy]]<br />
| [[George de Hevesy|Georg Karl Hevesy]]<br />
| 83° 07' N<br/>150° 06' O<br />
| 49,5<br />
|-<br />
| [[Hevelius (Mondkrater)|Hevelius]]<br />
| [[Johannes Hevelius|Johann Hewelcke]]<br />
| 2° 12' N<br/>67° 36' W<br />
| 115<br />
|-<br />
| [[Heymans (Mondkrater)|Heymans]]<br />
| [[Corneille Heymans]]<br />
| 75° 18' N<br/>144° 06' W<br />
| 50<br />
|-<br />
| [[Heyrovsky (Mondkrater)|Heyrovsky]]<br />
| [[Jaroslav Heyrovsky]]<br />
| 39° 36' S<br/>95° 18' W<br />
| 16<br />
|-<br />
| [[Hilbert (Mondkrater)|Hilbert]]<br />
| [[David Hilbert]]<br />
| 17° 54' S<br/>108° 12' O<br />
| 151<br />
|-<br />
| [[Hill (Mondkrater)|Hill]]<br />
| [[George William Hill]]<br />
| 20° 54' N<br/>40° 48' O<br />
| 16<br />
|-<br />
| [[Hind (Mondkrater)|Hind]]<br />
| [[John Russell Hind]]<br />
| 7° 54' S<br/>7° 24' O<br />
| 29<br />
|-<br />
| [[Hippalus (Mondkrater)|Hippalus]]<br />
| [[Hippalus]]<br />
| 24° 48' S<br/>30° 12' W<br />
| 57<br />
|-<br />
| [[Hipparchus (Mondkrater)|Hipparchus]]<br />
| [[Hipparchos (Astronom)|Hipparch]]<br />
| 5° 06' S<br/>5° 12' O<br />
| 138<br />
|-<br />
| [[Hippocrates (Mondkrater)|Hippocrates]]<br />
| [[Hippokrates von Kós]]<br />
| 70° 42' N<br/>145° 54' W<br />
| 60<br />
|-<br />
| [[Hirayama (Mondkrater)|Hirayama]]<br />
| [[Kiyotsugu Hirayama]]<br/>[[Shin Hirayama]]<br />
| 6° 06' S<br/>93° 30' O<br />
| 132<br />
|-<br />
| [[Hoffmeister (Mondkrater)|Hoffmeister]]<br />
| [[Cuno Hoffmeister]]<br />
| 15° 12' N<br/>136° 54' O<br />
| 45<br />
|-<br />
| [[Hogg (Mondkrater)|Hogg]]<br />
| [[Arthur R. Hogg]]<br/>[[Frank S. Hogg]]<br />
| 33° 36' N<br/>121° 54' O<br />
| 38<br />
|-<br />
| [[Hohmann (Mondkrater)|Hohmann]]<br />
| [[Walter Hohmann]]<br />
| 17° 54' S<br/>94° 06' W<br />
| 16<br />
|-<br />
| [[Holden (Mondkrater)|Holden]]<br />
| [[Edward Singleton Holden]]<br />
| 19° 06' S<br/>62° 30' O<br />
| 47<br />
|-<br />
| [[Holetschek (Mondkrater)|Holetschek]]<br />
| [[Johann Holetschek]]<br />
| 27° 36' S<br/>150° 54' O<br />
| 38<br />
|-<br />
| [[Hommel (Mondkrater)|Hommel]]<br />
| [[Johann Hommel]]<br />
| 54° 42' S<br/>33° 48' O<br />
| 126<br />
|-<br />
| [[Hooke (Mondkrater)|Hooke]]<br />
| [[Robert Hooke]]<br />
| 41° 12' N<br/>54° 54' O<br />
| 36<br />
|-<br />
| [[Hopmann (Mondkrater)|Hopmann]]<br />
| [[Josef Hopmann]]<br />
| 50° 48' S<br/>160° 18' O<br />
| 88<br />
|-<br />
| [[Hornsby (Mondkrater)|Hornsby]]<br />
| [[Thomas Hornsby]]<br />
| 23° 48' N<br/>12° 30' O<br />
| 3<br />
|-<br />
| [[Horrebow (Mondkrater)|Horrebow]]<br />
| [[Peder Horrebow]]<br />
| 58° 42' N<br/>40° 48' W<br />
| 24<br />
|-<br />
| [[Horrocks (Mondkrater)|Horrocks]]<br />
| [[Jeremia Horrocks|Jeremiah Horrocks]]<br />
| 4° 00' S<br/>5° 54' O<br />
| 30<br />
|-<br />
| [[Hortensius (Mondkrater)|Hortensius]]<br />
| [[Martin van den Hove]]<br />
| 6° 30' N<br/>28° 00' W<br />
| 14<br />
|-<br />
| [[Houssay (Mondkrater)|Houssay]]<br />
| [[Bernardo Alberto Houssay]]<br />
| 83° 05' N<br/>98° 31' O<br />
| 24,5<br />
|-<br />
| [[Houtermans (Mondkrater)|Houtermans]]<br />
| [[Fritz G. Houtermans]]<br />
| 9° 24' S<br/>87° 12' O<br />
| 29<br />
|-<br />
| [[Houzeau (Mondkrater)|Houzeau]]<br />
| [[Jean C. de Lehaie Houzeau]]<br />
| 17° 06' S<br/>123° 30' W<br />
| 71<br />
|-<br />
| [[Hubble (Mondkrater)|Hubble]]<br />
| [[Edwin P. Hubble]]<br />
| 22° 06' N<br/>86° 54' O<br />
| 80<br />
|-<br />
| [[Huggins (Mondkrater)|Huggins]]<br />
| [[William Huggins|Sir William Huggins]]<br />
| 41° 06' S<br/>1° 24' W<br />
| 65<br />
|-<br />
| [[Humason (Mondkrater)|Humason]]<br />
| [[Milton Lasell Humason]]<br />
| 30° 42' N<br/>56° 36' W<br />
| 4<br />
|-<br />
| [[Humboldt (Mondkrater)|Humboldt]]<br />
| [[Alexander von Humboldt]]<br />
| 27° 00' S<br/>80° 54' O<br />
| 189<br />
|-<br />
| [[Hume (Mondkrater)|Hume]]<br />
| [[David Hume]]<br />
| 4° 42' S<br/>90° 24' O<br />
| 23<br />
|-<br />
| [[Hutton (Mondkrater)|Hutton]]<br />
| [[James Hutton]]<br />
| 37° 18' N<br/>168° 42' O<br />
| 50<br />
|-<br />
| [[Huxley (Mondkrater)|Huxley]]<br />
| [[Thomas Henry Huxley]]<br />
| 20° 12' N<br/>4° 30' W<br />
| 4<br />
|-<br />
| [[Hyginus (Mondkrater)|Hyginus]]<br />
| [[Hyginus Mythographus|Hyginus]]<br />
| 7° 48' N<br/>6° 18' O<br />
| 9<br />
|-<br />
| [[Hypatia (Mondkrater)|Hypatia]]<br />
| [[Hypatia]]<br />
| 4° 18' S<br/>22° 36' O<br />
| 40<br />
|}<br />
<br />
{{TOC Krater des Erdmondes}}<br />
<br />
[[Kategorie:Einschlagkrater (Mond)|!Krater Des Erdmondes H]]<br />
[[Kategorie:Teilliste|Krater des Erdmondes/H]]<br />
<br />
[[als:Liste der Krater des Erdmondes/H]]<br />
[[lb:Lëscht vun den Äerdmoundkrateren H]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=An_einem_Tag_wie_diesem&diff=86479700An einem Tag wie diesem2011-03-15T13:11:57Z<p>212.117.116.190: /* Der Protagonist: Midlife-Crisis, Fremder, Generation oder Menschentypus? */</p>
<hr />
<div>'''An einem Tag wie diesem''' ist ein [[Roman]] des Schweizer Schriftstellers [[Peter Stamm]]. Er handelt von einem Mann mittleren Alters, der im Angesicht der drohenden Diagnose einer schweren Krankheit sein bislang passives Leben zu wandeln versucht und zu einer Begegnung mit der unvergessenen Jugendliebe aufbricht. Der Roman erschien im Juli 2006 beim [[S. Fischer Verlag]] und wurde von den Lesern wie von den Feuilletons mit Interesse aufgenommen. Dabei blieb das Urteil der Literaturkritiker uneinheitlich. Manche lobten Stamms zurückhaltenden Stil und die Konstruktion des Romans, andere kritisierten die sprachliche Monotonie und die geringe Überzeugungskraft der Hauptfigur.<br />
<br />
== Handlung ==<br />
<br />
Andreas ist Anfang Vierzig, Junggeselle und stammt aus der Schweiz. Dort ist er in einem Dorf aufgewachsen. Seit achtzehn Jahren lebt er in Paris und unterrichtet Deutsch an einem Gymnasium.<br />
<br />
Sein Beruf sagt ihm zu. Doch sein persönliches Leben ist leer, ohne Bindungen und ziellos. „Andreas glaubte an nichts als den Zufall. Er liebte die seltsamen Koinzidenzen und Wiederholungen des Lebens“. Das trägt ihm den Vorwurf des [[Nihilismus]] ein. „Er selbst nannte es Bescheidenheit“.<br />
<br />
Seine beiden Geliebten besuchen ihn in einem festgelegten Rhythmus. Nadja, die nebenher und hinter seinem Rücken noch mit ihrem geschiedenen Mann schläft, kommt alle zwei Wochen abends; Sylvia, eine verheiratete Frau und Mutter von drei Kindern, kommt mittwochnachmittags. In Paris fühlt er sich fremd, „wie ein Tourist, der seit fast zwanzig Jahren durch diese Stadt ging, ohne je ganz anzukommen“.<br />
<br />
Eines Tages blättert er in einem simplen Liebesroman, einem kleinen Bändchen mit dem Titel „Liebe ohne Grenzen“. Die Handlung erinnert ihn an seine Jugendliebe, die er allenfalls verdrängt, aber – das zeigt sich nun – nicht bewältigt hat. Mit gleicher Intensität hat er sich nie wieder verliebt. Fabienne seine Liebe zu gestehen, hatte er sich nicht getraut. Geheiratet hat Fabienne schließlich seinen Freund.<br />
<br />
Andreas verliert die Freude an seinem Beruf. Er empfindet die Schüler als schwierig und macht sich keine Illusionen mehr, irgendeinen Einfluss auf sie zu haben. Er fühlt sich müde und ausgebrannt. Wegen eines hartnäckigen Hustens, der bei ihm, dem starken Raucher, nicht abklingen will, veranlasst sein Arzt eine Computertomographie. Sie zeigt eine Verdichtung zwischen den Lungenflügeln, die zur weiteren Klärung eine Gewebeentnahme erfordert. Im günstigen Falle würde sich eine vernarbte Tuberkulose herausstellen. Krebs wäre die Alternative, ohne dass Arzt oder Andreas dieses Schicksalswort aussprechen. Auf Andreas’ Frage nach seinen Chancen antwortet ihm der Arzt, es habe keinen Sinn, von Chancen zu sprechen. „Es gibt nur ein Entweder-oder. Man hat es, oder man hat es nicht.“<br />
<br />
In der Folge entzieht sich Andreas der Mitteilung, was die mikroskopische Untersuchung ergeben hat und setzt eine Zäsur. „Er musste ein neues Leben beginnen. […] Er würde sich heilen von diesem Leben, das keines gewesen war.“ Andreas kündigt seine Anstellung, verkauft seine Wohnung und verabschiedet seine beiden Geliebten. „Dass auch sie ihn ausgenutzt haben könnten, hatte er nie gedacht.“ Er verlässt Paris. Nur Fabiennes Brief nimmt er mit und eine Statuette, eine bronzene [[Diana (Mythologie)|Diana]]. In einem alten [[Citroën 2CV|2 CV]], dem Auto seiner Jugend, fährt er zurück. Der Kauf dieses alten Modells war mit einer Wartezeit von zwei Wochen verbunden. <br />
<br />
Während des letzten Tages an der Schule verliebt sich Delphine in ihn, eine junge Praktikantin. Sie begleitet Andreas auf der Fahrt zu seinen Ursprüngen in der Schweiz. Dort sucht Andreas die Begegnung mit Fabienne, die sie ihm auch hinter dem Rücken ihres Mannes gewährt. Die Jugendliebe erfährt eine späte Erfüllung und ihr versöhnliches Ende. Andreas verlässt sein Dorf, reist Delphine nach (sie hatte ihn verlassen, nachdem ihr bewusst wurde, was Fabienne Andreas bedeutet). Am Strand der Normandie findet er sie wieder. Andreas hat auch zu sich selbst gefunden.<br />
<br />
== Stil ==<br />
<br />
Laut [[Felicitas von Lovenberg]] prägen „ein unbedingter Formwille und ein Stilbewußtsein […], die in der jüngeren deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ihresgleichen suchen“ den Roman. Der Ton der Erzählung sei [[Lakonie|lakonisch]] und schlicht, der Verzicht jeder Interpretation des Geschehens durch den Protagonisten lasse keine Dramatik entstehen. Dennoch sei dem innerlichen Stillstand Andreas’ eine beständige äußere Dynamik der Handlung entgegengesetzt.<ref name="lovenberg">Felicitas von Lovenberg: ''Das große Schulterzucken''.</ref> Volker Denkel erkannte „Kurze, klare Sätze, eine seltsam schwebende Stimmung, Unverbindlichkeit in der Beschreibungen der Orte und Personen.“<ref name="denkel">Volker Denkel: ''Sehnsucht in Neuauflage''.</ref><br />
<br />
Für Klaus Zeyringer erzählte Peter Stamm die Geschichte aus einer [[Personale Erzählsituation|personalen Erzählsituation]] an der Oberfläche der Wahrnehmung und Gedanken seines Erzählers. Kennzeichnend sei der einfache, monotone Ton, der „additive Satzbau – und, und, und –, die vielen ‚war‘“.<ref name="zeyringer">Klaus Zeyringer: ''Fluchtbewegungen''.</ref> Julia Kospach fühlte sich durch aufreihende Passagen mit „Dann“ gar an den Stil von „Schüler-Erlebnisaufsätzen“ erinnert.<ref name="kospach">Julia Kospach: ''Atlantikstrand in Gegenlicht''.</ref><br />
<br />
In den Roman montierte Texte spiegeln die Gedanken des Protagonisten: die monotonen Dialoge eines Sprachlehrkurses wiederholen Andreas’ eigene Gedanken, mit denen er zuvor die Gleichförmigkeit seines Lebens beschrieb, in einem kitschigen Liebesroman vermeint Andreas, die Geschichte seiner eigenen Jugendliebe wiederzuerkennen,<ref name="moritz">Rainer Moritz: ''Das flüchtige Gefühl von Glück''.</ref> was für [[Gustav Seibt]] ein Element von [[Selbstironie]] in den Roman bringe.<ref name="seibt">Gustav Seibt: ''Sylvie, Fabienne, Delphine''.</ref><br />
<br />
== Interpretation ==<br />
<br />
=== Einflüsse ===<br />
<br />
Nicht nur der Titel ''An einem Tag wie diesem'' verweist auf [[Georges Perec]]s Roman ''[[Ein Mann der schläft]]'', in dem sich der Protagonist dem Leben verweigert, seine Wohnung nicht mehr verlässt, bis er am Ende doch den Weg zurück ins Leben findet. Peter Stamm hat seinem Roman ein Zitat dieses Augenblicks des Lebenswandels vorangestellt:<br />
<br />
{{Zitat|Es ist ein Tag wie dieser hier, ein wenig später, ein wenig früher, an dem alles neu beginnt, an dem alles beginnt, an dem alles weitergeht.|Georges Perec|''Ein Mann der schläft'' <ref>Georges Perec: ''Ein Mann der schläft''. dtv, München 2002, ISBN 3-423-12981-6, S. 141.</ref>}}<br />
<br />
Die Teilnahmslosigkeit des Protagonisten erinnerte viele Rezensenten an [[Albert Camus]]’ Erzählung ''[[Der Fremde]]''. Lovenberg verwies ebenfalls auf [[Gustave Flaubert]]s ''[[Die Erziehung der Gefühle|L’Éducation sentimentale]]'' sowie auf [[Francois Ozon]]s filmisches Portrait eines Sterbenden ''[[Die Zeit die bleibt]]''.<ref name="lovenberg" /> Schon vom Handlungsort [[Paris]] fühlte sich [[Ursula März]] in einen Film von [[Éric Rohmer]] versetzt. Wie in ''[[Das grüne Leuchten]]'' habe Andreas am Ende des Romans am Meer ein Blick auf das Glückssymbol des [[Grünes Leuchten|grünen Leuchtens]] erhascht.<ref name="märz">Ursula März: ''Weil Delphine auf ihn wartet''.</ref><br />
<br />
=== Der Protagonist: Midlife-Crisis, Fremder, Generation oder Menschentypus? ===<br />
<br />
Ulrike Baureithel sah ''An einem Tag wie diesem'' als Roman einer [[Midlife Crisis]]. Vom Sinnverlust, einem [[Burnout-Syndrom]] bis zum Drang, das ungelebte Leben durch einen Ausbruch nachholen zu müssen, seien alle Klischees dieser Krise aufgereiht. Dies vermische sich im Protagonisten mit der „Neigung bindungsängstlicher Männer, Frauen auf Abstand zu halten“.<ref name="baureithel">Ulrike Baureithel: ''Die Leere des Augenblicks''.</ref><br />
<br />
Für Hage blieb Andreas ein teilnahmsloser Mensch, „der sich sich selbst gegenüber so völlig gleichgültig verhält, der sich weder für die eigene Vergangenheit noch die Zukunft interessiert – und der die Gegenwart wie ein Träumer, ein Passant durchläuft.“ Er gliche Meursault aus Camus’ ''Der Fremde''. Auch wenn er sich nicht wie dieser zum Mörder entwickle, blieben seine Handlungen für den Leser befremdlich.<ref name="hage">Volker Hage: ''Ein Fremder in Paris''.</ref><br />
<br />
Lovenberg erkannte in Andreas den Vertreter einer Generation „mit emotionalem Totalschaden“, der ohne einschneidende Veränderungen im Leben der Sinn des Daseins abhanden gekommen sei.<ref name="lovenberg" /> Roman Bucheli sah Andreas dagegen als Vertreter einer Generation, denn eines Menschentypus, der in der [[Ennui]] lebe und seine literarischen Vorläufer in Werken von [[Anton Pawlowitsch Tschechow|Tschechow]], [[Thomas Mann]] oder [[Robert Musil]] habe.<ref name="bucheli">Roman Bucheli: ''Im Gegenlicht''.</ref><br />
<br />
=== Der Aufbruch in die Vergangenheit ===<br />
<br />
Laut Felicitas von Lovenberg zeichne Peter Stamm das „Porträt eines Lebensvermeiders“, der sein Leben in dem Gefühl führe, den entscheidenden Moment verpasst zu haben. Seinem Jugendschwarm Fabienne habe er nie seine Liebe gestanden. Als Ersatzhandlung suche er fortan die Nähe ihrer französischen Heimat und führe dort ein unbestimmtes Leben. Erst die existenzielle Bedrohung durch eine ärztliche Diagnose reiße ihn aus seiner Lethargie. Mit einem [[Citroën 2CV]], dem Auto seiner Jugend, mache er sich auf den Weg zurück in die Vergangenheit, um „etwas wiederzufinden, was er vor langer Zeit verloren hat.“<ref name="lovenberg" /> Eine [[Diana (Mythologie)|Diana]]-Statue ist laut Bucheli der Pfand seiner unerfüllten Liebe.<ref name="bucheli" /><br />
<br />
Doch nach Rainer Moritz gelte die Sehnsucht Andreas’ nicht Fabienne, es ist das Gefühl der Jugendliebe, nach dem er sich zurücksehne. In der Begegnung mit Fabienne werde offenbar, dass die alte Geschichte für beide noch nicht abgeschlossen sei. Doch nach dem einmaligen Liebesakt führe das Wiedersehen zur Erkenntnis, dass eine Rückkehr in die Vergangenheit unmöglich sei, befreie Andreas aus seinen wehmütigen Erinnerungen und ermögliche den Aufbruch in eine neue Zukunft mit Delphine.<ref name="moritz" /><br />
<br />
In Andreas’ Aufbruch erkannte Claus Lüpkes „die alte Dialektik von Tod und Leben“. Erst im Angesicht des Todes erkenne er die Endlichkeit seines Lebens, das in der gegebenen Frist zu leben sei.<ref name="lüpkes">Claus Lüpkes: ''Buchtipp. Peter Stamm: An einem Tag wie diesem''.</ref> Dabei bliebe laut Andreas Isenschmid lange unklar, ob sich der Aufbruch des Protagonisten auf ein neues Leben oder in die Vorbereitung der eigenen Auslöschung richte. Erst nach der Wiederbegegnung mit Fabienne lösen sich die Doppeldeutigkeiten auf, Andreas werde aktiv und stelle sich dem Leben.<ref name="isenschmid"> Andreas Isenschmid: ''Antriebschwach und lebenshungrig''.</ref><br />
<br />
== Rezeption ==<br />
<br />
''An einem Tag wie diesem'' verkaufte sich bis knapp zwei Jahre nach seinem Erscheinen 90.000 mal.<ref>Peer Teuwsen: ''[http://www.weltwoche.ch/ausgaben/2008-14/artikel-2008-14-schreiben-kanalisiert-meine-triebe.html Peter Stamm: „Schreiben kanalisiert meine Triebe“]''. In: ''[[Die Weltwoche]]'' vom 2. April 2008.</ref> Der Roman erreicht Platz 2 der [[Bestsellerliste]] der [[Neue Zürcher Zeitung|NZZ]], auf der er sich von Juni bis Oktober 2006 hielt.<ref>''[http://www.nzz.ch/2006/07/16/fe/articleeaoxz_1.46934.html Bestseller Belletristik]'' in ''[[NZZ am Sonntag]]'' vom 16. Juli 2006.</ref> Er wurde auf die Longlist des [[Deutscher Buchpreis|Deutschen Buchpreises]] 2006 aufgenommen.<ref>[http://www.deutscher-buchpreis.de/de/118079 Longlist 2006] des [[Deutscher Buchpreis|Deutschen Buchpreises]].</ref> Im August 2006 erreichte er die Spitzenposition der [[SWR-Bestenliste]].<ref>[http://www.swr.de/bestenliste/rueckschau/-/id=4395418/property=download/nid=4226222/zvxsek/index.pdf SWR-Bestenliste August 2006] beim [[Südwestrundfunk]].</ref><br />
<br />
Die Bewertungen der Literaturkritik, in der der Roman rege besprochen wurde, blieben uneinheitlich. So las Volker Hage einen „spannenden Roman“ mit „großer Eleganz“, in dem die „höchst raffinierte Kunst des Erzählers Stamm“ neugierig auf den Protagonisten mache: „Wie Stamm mit der Sehnsucht des Helden nach der versäumten großen Liebe spielt, wie er – bei allem Witz und einer gehörigen Portion Ironie – Spannung aufzubauen versteht, das ist nur zu bewundern.“<ref name="hage" /> Dagegen kam für Julia Kospach der Roman „nicht in Schwung“. Selbst das [[Happy End]] bleibe „so kühl wie Delphines meerwasserfeuchter Körper“. Wie sich Andreas am Ende fern von allen Dingen fühle, fühlte sie sich fern vom Roman.<ref name="kospach" /><br />
<br />
Umstritten blieb vor allem die Bewertung des für Stamm typisch lakonischen Stils. Claus Lüpkes las über „[g]roße Gefühle, in minimalistischem und unterkühltem Ton erzählt.“<ref name="lüpkes" /> Dagegen schickte Stamm aus Sicht Gustav Seibts „einen trivialisierten Camus-Helden einem Rosamunde-Pilcher-Schluss entgegen“. Er erkannte „leserfreundliche Widerstandslosigkeit“ und kam zum Schluss: „wir haben es mit einem gut abgeschliffenen Exemplar jener Airportliteratur zu tun, die uns gerade so stark ablenkt, dass wir die Ansagen zu den Anschlussflügen nicht überhören.“<ref name="seibt" /> Andreas Isenschmid lobte, „wie gedankenvoll, imaginativ und diskret […] dieser Roman konstruiert ist.“ Dennoch sei er „in einer zwar angenehm zurückhaltenden, aber auf Dauer recht dürren Trockenblumen-Sprache erzählt“.<ref name="isenschmid" /><br />
<br />
Verschiedene Rezensenten verglichen ''An einem Tag wie diesem'' mit früheren Werken Stamms. So konnte für Klaus Zeyringer der Roman nicht an ''[[Ungefähre Landschaft]]'' anschließen. Er kritiserte: „Eine einfache Geschichte, recht vorhersehbar. Von Literatur aber möchte man – auch – überrascht werden.“<ref name="zeyringer" /> Für Ulrike Baureithel blieb Andreas „eine blasse Variante des Ich-Erzählers aus ''Agnes''“. Dem Roman fehle „das literarische Fleisch, das zu sezieren, an dem sich zu delektieren wäre.“<ref name="baureithel" /> Dagegen fand Roman Bucheli im Roman „sinnliche Fülle und erzählerische Prägnanz“, und er urteilte: „Noch nie hat Peter Stamm so erregend aus der Mitte der Existenz heraus erzählt.“<ref name="bucheli" /><br />
<br />
Aus Ursula März’ Sicht konnte man „so ziemlich alles gegen diesen Roman einwenden, was gegen Stamms Literatur regelmäßig eingewendet wurde“: die Redundanz der Lakonie, einen schleppenden Handlungsaufbau, Routine und eine Prise Sentimentalität. Dennoch zog sie das Fazit: „Peter Stamm hat den Versuch unternommen, eine in düsterer Monotonie beginnende Geschichte in der hellen Leichtigkeit eines Rohmer-Films enden zu lassen. Das ist ihm geglückt.“<ref name="märz" /> Volker Denkel bezeichnete den Roman zwar als gelungen, doch er wünschte dem Autor „inständig ein neues Thema“, um ihn nicht am Ende auf dem Dachboden ausrangieren zu müssen.<ref name="denkel" /><br />
<br />
Felicitas von Lovenberg reagierte zwar mit Genervtheit auf den „wenig sympathischen Protagonisten“ und dessen ihr unerklärlichen Erfolg bei Frauen. Dennoch zeigte sie sich von Peter Stamms Schreibtil eingenommen: „Das Verschwommene, Diffuse, Ungefähre […] wird meisterlich beschworen.“ So schloss sie mit einer Empfehlung: „''An einem Tag wie diesem'' ist ein leicht zu lesender, doch schwer zu verkraftender Roman. Man sollte ihn lesen. Noch heute.“<ref name="lovenberg" /><br />
<br />
== Ausgaben ==<br />
<br />
* Peter Stamm: ''An einem Tag wie diesem''. S. Fischer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-10-075125-6.<br />
* Peter Stamm: ''An einem Tag wie diesem''. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-17383-9 (Taschenbuchausgabe).<br />
* Peter Stamm: ''An einem Tag wie diesem''. Gelesen von [[Christian Brückner]]. Parlando, Berlin 2006, ISBN 978-3-935125-61-1 (Hörbuch).<br />
<br />
== Rezensionen ==<br />
<br />
* Ulrike Baureithel: ''[http://www.freitag.de/2006/40/06401701.php Die Leere des Augenblicks]''. In: ''[[Der Freitag]]'' vom 6. Oktober 2006.<br />
* Roman Bucheli: ''[http://www.nzz.ch/2006/07/08/fe/articleea4fi_1.44971.html Im Gegenlicht]''. In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]]'' vom 8. Juli 2006.<br />
* Volker Denkel: ''[http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=42828&key=standard_rezension_36014320 Sehnsucht in Neuauflage]''. In: ''[[Hessischer Rundfunk|hr-online]]'' vom 10. September 2006.<br />
* [[Volker Hage]]: ''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-48495987.html Ein Fremder in Paris]''. In: ''[[Der Spiegel]]'' vom 21. August 2006.<br />
* Andreas Isenschmid: ''[http://www.nzz.ch/2006/07/09/fe/articlee9t68_1.45226.html Antriebsschwach und lebenshungrig]''. In: ''[[NZZ am Sonntag]]'' vom 9. Juli 2006.<br />
* Julia Kospach: ''[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0824/literatur/0033/index.html Atlantikstrand in Gegenlicht]''. In: ''[[Berliner Zeitung]]'' vom 24. August 2006<br />
* [[Felicitas von Lovenberg]]: ''[http://www.faz.net/s/Rub79A33397BE834406A5D2BFA87FD13913/Doc~EDDA33749EF414FF185E38F964B5C9AC4~ATpl~Ecommon~Scontent.html Das große Schulterzucken]''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' vom 29. Juli 2006.<br />
* Claus Lüpkes: ''[http://www.dw-world.de/dw/article/0,,2125733,00.html Buchtipp. Peter Stamm: An einem Tag wie diesem]''. In: ''[[Deutsche Welle]]'' vom 29. Oktober 2006.<br />
* [[Ursula März]]: ''[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/literatur/?em_cnt=923393& Weil Delphine auf ihn wartet]''. In: ''[[Frankfurter Rundschau]]'' vom 8. Juli 2006<br />
* Rainer Moritz: ''[http://www.welt.de/print-welt/article228011/Das_fluechtige_Gefuehl_von_Glueck.html Das flüchtige Gefühl von Glück]''. In: ''[[Die Welt]]'' vom 8. Juli 2006.<br />
* [[Gustav Seibt]]: ''[http://sz-shop.sueddeutsche.de/mediathek/shop/Produktdetails/Buch+An_einem_Tag_wie_diesem+Peter_Stamm/2008718.do Sylvie, Fabienne, Delphine]''. In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' vom 8. August 2006.<br />
* Klaus Zeyringer: ''[http://derstandard.at/2564857 Fluchtbewegungen]''. In: ''[[Der Standard]]'' vom 26. August 2006.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{SORTIERUNG:An Einem Tag Wie Diesem}}<br />
[[Kategorie:Literarisches Werk]]<br />
[[Kategorie:Literatur (21. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)]]<br />
[[Kategorie:Roman, Epik]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nahostkonflikt&diff=86025330Nahostkonflikt2011-03-04T08:58:36Z<p>212.117.116.190: /* Wurzeln */</p>
<hr />
<div>Als '''Nahostkonflikt''' bezeichnet man den Konflikt um die Region [[Palästina (Region)|Palästina]], der dort seit 1918 mit der von [[Araber]]n zunehmend abgelehnten Masseneinwanderung von [[Juden]] aus [[Europa]] entstand. Er führte zu [[Arabisch-Israelische Kriege|sechs Kriegen]] zwischen dem am 14. Mai 1948 gegründeten Staat [[Israel]] und einigen seiner Nachbarstaaten ('''Israelisch-Arabischer Konflikt''') und zahlreichen [[Bewaffneter Konflikt|bewaffneten Konflikten]] zwischen Israelis und Palästinensern ([[Israelisch-Palästinensischer Konflikt]]). Letztere dauern bis heute an.<ref>Margret Johannsen: 'Der Nahostkonflikt''', VS Verlag für Sozialwissenschaften, 2. aktualisierte Auflage, Wiesbaden 2009, S. 11</ref><br />
<br />
== Wurzeln ==<br />
Der Streit um die Region [[Kanaan]], das spätere [[Königreich Israel]], begleitete schon die antike [[Geschichte Israels]]. Der [[Jüdischer Krieg|Jüdische Krieg]] in der [[Römische Provinz|römischen Provinz]] [[Judäa]] endete mit der Zerstörung des [[Jerusalemer Tempel]]s durch die [[Römisches Reich|römische]] Besatzungsmacht (70 n.Chr.). Dem Verlust des kultischen Mittelpunkts folgte 135 n.Chr. nach dem [[Bar-Kochba-Aufstand]] das Ansiedlungsverbot für Juden in ihrer Heimat, die zur römischen Provinz [[Syria Palaestina]] umbenannt wurde, und ihre [[Jüdische Diaspora|Zerstreuung]], vorwiegend in Europa.<br />
<br />
Im Mittelalter waren Juden durch soziale Diskriminierung ([[Zunft]]verbot und Beschränkung auf [[Geldverleih#Geschichtliche Entwicklung|Geldverleih]]) von beruflichen Aufstiegschancen weitgehend ausgeschlossen. Sie wurden im mehrheitlich christlichen Europa oft verfolgt. [[Verschwörungstheorie]]n wie angebliche [[Brunnenvergiftung]] und [[Ritualmordlegende]]n führten vor allem in Krisenzeiten wie der [[Schwarzer Tod|Pestepidemie]] von 1348 zu europaweiten [[Pogrom]]wellen und Massenvertreibungen gegen sie.<br />
<br />
Während der [[Islamische Expansion#Die arabische Eroberung des römischen Orients|Islamischen Expansion]] wurde Palästina von [[muslim]]ischen Arabern erobert und besiedelt. Aus den [[Kreuzzug|Kreuzzügen]] des [[Hochmittelalter]]s gingen einige christliche [[Kreuzfahrerstaaten]] in der Region hervor. Ab 1187 eroberten die Muslime diese zurück. Seit 1517 gehörte die Region zum [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]]. Beginn Intifada. Bis zu dessen Ende 1918 entwickelte die ansässige arabische Bevölkerung kaum eine eigene nationale Identität. Nur in einigen Großstädten des Nahen Ostens bildeten Teile der arabischen Bildungsschicht seit etwa 1860 eine Opposition gegen die osmanische Herrschaft, aus der ab 1914 der [[Panarabismus]] hervorging.<br />
<br />
Die aufgeklärte Vision der allgemeinen [[Menschenrecht]]e weckte seit der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] 1789 große Hoffnungen auf eine [[jüdische Emanzipation]] in den europäischen [[Nationalstaat]]en. Dagegen richtete sich der moderne [[Antisemitismus]], der den älteren christlichen [[Antijudaismus]] beerbte und in säkularisierter Form zu einem [[Rassismus]] radikalisierte.<br />
<br />
Als Reaktion darauf entstand seit 1860 der [[Zionismus]] als jüdische Nationalbewegung, die für die Juden ebenso wie für europäische Völker den Status einer eigenen [[Nation]] mit dem Recht auf ein eigenes Gebiet beanspruchte. Zu ihren Vordenkern gehören der [[Frühsozialismus|Frühsozialist]] [[Moses Hess]], Verfasser von ''Rom und Jerusalem'', und [[Leon Pinsker]], Vorsitzender der Bewegung „[[Chibbat Zion]]“ und Autor der Schrift ''[[Autoemanzipation]]''. Hess und Pinsker führten noch keine präzisen Gedanken zu einer jüdischen Staatsbildung aus. In seiner Programmschrift ''[[Der Judenstaat]]'' von 1896 streifte [[Theodor Herzl]] die Option [[Argentinien]], konzentrierte sich dann aber hauptsächlich auf Palästina. 1897 gründete sich auf seine Initiative in Wien die ''Zionistische Organisation'', die sich seit 1960 [[Zionistische Weltorganisation]] (WZO) nennt. Am ersten [[Zionistenkongress]] erklärten etwa 200 Delegierte aus 17 Staaten die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten „nationalen Heimstätte“ für das jüdische Volk in Palästina zum Ziel des Zionismus (Basler Erklärung).<ref>[http://www.mfa.gov.il/MFADE/MFAArchive/2000_2009/2004/7/Herzl+und+der+Zionismus.htm Israelisches Außenministerium: ''Herzl und der Zionismus'']; [http://cojs.org/cojswiki/The_First_Zionist_Congress:_The_Basle_Declaration%2C_August_1897 The Center for Online Judaic Studies: ''The First Zionist Congress: The Basle Declaration, August 1897'']</ref> Dabei wurde der Umgang mit der ortsansässigen, arabischen oder türkischen Bevölkerung noch nicht thematisiert.<ref>Rolf Steininger: ''Der Nahostkonflikt'', 4. Auflage 2006, S. 6f</ref><br />
<br />
1882 lösten landesweite Pogrome gegen [[Juden in Russland]] eine erste Auswanderungswelle ([[Alija]]) [[Juden in Osteuropa|osteuropäischer Juden]] nach Palästina aus. Doch erst die zweite Alija von 1904 bis 1914 wurde von der WZO gefördert und zielte bereits auf eine künftige jüdische Staatenbildung in der Region.<br />
<br />
== Entstehung ==<br />
=== Erster Weltkrieg ===<br />
Im Ersten Weltkrieg unterstützte [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] den arabischen Nationalismus für seine Kolonialinteressen, um das mit dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn verbündete Osmanische Reich zu schwächen. In der [[Hussein-McMahon-Korrespondenz]] von 1915/1916 versprach der britische Hochkommissar in [[Ägypten]], [[Henry McMahon]], dem Großscherifen von [[Mekka]], [[Hussein ibn Ali (Hedschas)|Hussein ibn Ali]], Großbritannien werde die Unabhängigkeit der Araber anerkennen, um diese zur Vertreibung der Türken zu bewegen. Zudem unterstützte [[Thomas Edward Lawrence|Lawrence von Arabien]] die von den Briten forcierte [[Arabische Revolte]] 1916-1918 gegen das Osmanische Reich.<br />
<br />
Mit der [[Balfour-Deklaration]] 1917 sagte die Regierung auch der WZO Unterstützung für den Aufbau einer „nationalen Heimstätte für das jüdische Volk in Palästina“ zu. Dabei sollten die bürgerlichen und religiösen Rechte der dort ansässigen nichtjüdischen Bevölkerung gewahrt werden. Von einem jüdischen Staat war keine Rede. Nachdem britische Truppen 1918 Palästina eroberten, versprach die britische Regierung, Palästinas Unabhängigkeit zu fördern. Die [[Jüdische Legion]], bestehend aus fünf Bataillonen jüdischer Freiwilliger, kämpfte im Ersten Weltkrieg auf Seiten der [[British Army|britischen Armee]] gegen das Osmanische Reich.<br />
<br />
=== Britische Mandatszeit ===<br />
Auf der [[Pariser Friedenskonferenz 1919]] schloss die WZO mit dem Emir von [[Syrien]] [[Faisal I.|Faisal]] das [[Faisal-Weizmann-Abkommen]], in dem die arabische Delegation einem jüdischen Staat im Raum Palästinas zustimmte, sobald die Araber die ihnen versprochene Unabhängigkeit erhalten würden, und sofern sie die Hoheit über die islamischen Heiligtümer behielten. Doch 1920 übergab der [[Völkerbund]] Großbritannien das [[Völkerbundsmandat für Palästina]]. Die britische Regierung sah sich nicht an die jüdisch-arabische Vereinbarung gebunden.<br />
<br />
Seit 1920 gewann [[Mohammed Amin al-Husseini]], Präsident des obersten islamischen Rats und [[Großmufti]] von Jerusalem, die Führung in der Bewegung des arabischen Nationalismus. Er lehnte weiteren Zuzug jüdischer Siedler aus Europa nach Palästina nun als Mittel der Briten ab, ihre Kolonialherrschaft im Nahen Osten zu festigen.<br />
<br />
Auch wenn es schon vor der zionistischen Bewegung jüdische Siedlungen in Palästina gegeben hatte, entstanden durch die Einwanderung nun erste Konflikte mit den dort ansässigen Arabern. Die Mandatszeit war geprägt durch eine Erstarkung militanter (Palästina-)nationalistischer Gruppen. Konflikte rührten etwa daher, dass arabische Großgrundbesitzer ihr Land an Juden verkauften, es aber diesen überließen, die dort ansässige arabische Bevölkerung zu vertreiben, die sich so von den Juden verjagt fühlten. Der antijüdische Einfluss unter den Arabern stieg, die arbeitslosen Massen wurden aufgewiegelt, angestachelt vom Neid um die Entwicklungen in der Landwirtschaft, im Städtebau und in der Infrastruktur. Des Weiteren stellten die schnell entstandenen jüdischen Unternehmen zum Teil nur Juden ein, wodurch sich die arabische Bevölkerung benachteiligt sah, da sie an dem neuen Wohlstand nicht teilhaben durfte. Zu [[Pogrom]]en von arabischer Seite kam es zunächst 1921. Das judenfeindliche [[Massaker von Hebron (1929)|Massaker von Hebron]] von 1929 konnte nur durch das Einschreiten der britischen Polizei gestoppt werden und führte zur vollständigen Vertreibung aller Juden aus Hebron. 1936 entwickelte sich ein arabischer Generalstreik zum dreijährigen [[Arabischer Aufstand|Großen Arabischen Aufstand]] bis 1939. Infolgedessen erhielt die paramilitärische jüdische Schutzorganisation [[Haganah]] zahlreichen Zulauf. Im Laufe der Dreißigerjahre wurden als extremistische Abspaltungen der Haganah der [[Irgun]] und als dessen Ableger die [[Lechi|Stern-Gruppe]] gegründet, die als Terrororganisationen angesehen wurden (siehe dazu [[Geschichte der jüdischen Streitkräfte in Palästina]]).<br />
<br />
=== Zweiter Weltkrieg und Holocaust ===<br />
Die nationalsozialistische Judenverfolgung, die unmittelbar nach der [[Machtergreifung]] Hitlers einsetzte und sich in den folgenden Jahren zum [[Holocaust]] steigerte, gab dem Zionismus einen entscheidenden Anstoß. Auf der [[Konferenz von Evian]] im Juli 1938 weigerten sich die Vertreter von 32 Nationen, jüdische Flüchtlinge aus [[Juden in Deutschland|Deutschland]] und [[Judentum in Österreich|Österreich]], das einige Monate zuvor an das Deutsche Reich „[[Anschluss Österreichs|angeschlossen]]“ worden war, aufzunehmen. Manche von ihnen gingen nun nach Palästina, dem von jeher in ihrer Tradition [[Gelobtes Land|Gelobten Land]], und konnten auf diese Weise der „[[Endlösung der Judenfrage]]“ in Europa entkommen.<br />
[[Datei:UN Partition Plan For Palestine 1947.png|miniatur|Teilungsplan der Vereinten Nationen von 1947]]<br />
<br />
=== Staatsgründung Israels ===<br />
Als die Briten nach dem Zweiten Weltkrieg ankündigten, ihr Mandat über Palästina aufgeben zu wollen, stellten die gerade [[Geschichte der Vereinten Nationen#Vorgeschichte|gegründeten]] [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] einen [[UN-Teilungsplan für Palästina|Teilungsplan]] ([[UN-Resolution|Resolution]] 181 der UN-Generalversammlung, 29. November 1947) auf, nach dem ein jüdischer und ein arabischer Staat gegründet werden sollten. Während die jüdische Führung in Palästina diesen Plan begrüßte, wurde er von den Arabern sowie einigen extremistischen jüdischen Gruppen abgelehnt.<br />
<br />
Nach dem Ablauf der britischen Mandatszeit und Abzug der britischen Truppen erklärte die provisorische Regierung unter [[David Ben Gurion]] am 14. Mai 1948 die [[Israelische Unabhängigkeitserklärung|Unabhängigkeit]] des Staates [[Israel]] als eines jüdischen Staates, der im Einklang mit dem Völkerrecht Frieden mit allen Nachbarn anstrebe und allen Juden als Zufluchtsort offen stehe. Die [[Türkei]] unter Staatspräsident [[Ismet Inönü]] erkannte [[Israel]] als erster muslimischer Staat sofort an und nahm diplomatische Beziehungen zu dem Staat auf (später entwickelte sich eine Bündnispartnerschaft zwischen den beiden Staaten), ebenso tat dies der [[Iran]] unter Kaiser Schah [[Mohammad Reza Pahlavi]] (siehe unter [[Verhältnis zwischen Israel und Iran]]).<br />
<br />
== Palästinakrieg 1948/49 ==<br />
=== Verlauf ===<br />
Der [[Bürgerkrieg]], der einen Tag nach der Verkündung des [[UN-Teilungsplan]]s am 30. November 1947 begonnen hatte und durch zahlreiche wechselseitige Terroranschläge radikaler Zionisten und arabischer Nationalisten gekennzeichnet war, steigerte sich am 15. Mai 1948 kurz nach der israelischen Unabhängigkeitserklärung zum [[Palästinakrieg]] (in Israel „Unabhängigkeitskrieg“ genannt). Fünf arabische Staaten - [[Ägypten]], der [[Irak]], [[Libanon]], [[Transjordanien]] und [[Syrien]] - rückten ohne formale Kriegserklärung mit ihren und zwei zusätzlichen Armeen aus arabischen Freiwilligen - insgesamt etwa 55.000 Soldaten - gegen Israel vor. Nach anfänglichen Erfolgen wurden die Angreifer von den besser ausgebildeten und bewaffneten israelischen Kräften zurückgeschlagen. Israel kam zugute, dass es trotz eines Waffenembargos der UNO gegen die Kriegsteilnehmer, das von den [[Vereinigte Staaten|USA]] und [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] eingehalten wurde, mit Zustimmung der [[Sowjetunion]] aus Beständen des sich formierenden [[Ostblock]]s Waffen kaufen konnte. Nachdem Ägypten einen von der UNO vermittelten Waffenstillstand brach und jüdische Terroristen den UN-Vermittler [[Folke Bernadotte]] ermordeten, eroberte Israel einen Großteil der den Palästinensern im Teilungsplan zugewiesenen Gebiete. Zwischen Februar und Juli 1949 unterzeichneten Israel und die arabischen Kriegsteilnehmer vier separate [[Waffenstillstandsabkommen von 1949|Waffenstillstandsabkommen]].<br />
<br />
=== Folgen ===<br />
Ein Ergebnis des Krieges war das für den Nahostkonflikt zentrale [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensische Flüchtlingsproblem]]: Etwa 726.000 palästinensische Araber verließen seit April 1948 zum Teil wegen gezielter Anschläge ihre Wohngebiete, die Israel im Kriegsverlauf besetzte. Die meisten ihrer Dörfer wurden zerstört.<ref>Margret Johannsen: ''Der Nahostkonflikt'', 2. Auflage 2006, S. 24</ref> Deshalb bezeichnen die Palästinenser Israels Gründung und den folgenden Krieg als ''al-[[Nakba]]'' (Katastrophe).<br />
<br />
Ein Großteil von ihnen fand Unterkunft in Flüchtlingslagern des Libanon, im [[Westjordanland]] und Jordanien, in Ägypten und im [[Gaza-Streifen]]. Die Bewohner leben dort bis heute unter teils menschenunwürdigen und slum-ähnlichen Bedingungen. Die arabischen Staaten haben die Palästinaflüchtlinge kaum integriert; bisher hat nur Jordanien den Flüchtlingen auf seinem Gebiet die jordanische Staatsbürgerschaft angeboten.<br />
<br />
Im Juni 1948 beschloss Israels Regierung zunächst, die Rückkehr der Flüchtlinge zu verhindern. Die [[Resolution 194 der UN-Generalversammlung|UN-Resolution 194]] vom 11. Dezember 1948 verlangte von ihr, die Rückkehr friedenswilliger Palästinenser zu gestatten und nicht rückkehrbereite Flüchtlinge zu entschädigen.<ref>Rolf Steininger: ''Der Nahostkonflikt'', 4. Auflage 2006, S. 82f</ref> Israel erklärte sich daraufhin verhandlungsbereit und bot die Aufnahme von 200.000 bis 300.000 Flüchtlingen an. Dies lehnten arabische Staaten ab.<br />
<br />
Die damals vertriebenen und geflohenen Palästinenser haben inzwischen wegen hoher Geburtenraten etwa vier Millionen Nachkommen. Ihre politischen Organisationen reklamieren für sie alle ein Recht auf Rückkehr in die früheren Wohngebiete. Israel lehnt dies ab, um sich als mehrheitlich jüdischer Staat zu erhalten. Es sieht das Flüchtlingsproblem als Folge eines Angriffskrieges und will daher palästinische Rechtsansprüche nicht bestätigen.<br />
<br />
Jahrzehntelang stellten israelische Geschichtsbücher das Problem als Folge freiwilliger Auswanderung dar: Die arabischen Staaten hätten den Flüchtlingen baldige Rückkehr nach dem Sieg über Israel versprochen und sie so angelockt. Einige jüngere israelische Historiker weisen demgegenüber auf gewaltsame Vertreibungsaktionen 1947-48 hin, die keine Kriegsfolge gewesen seien. Israel habe sich als jüdischer Staat nur so durchsetzen können (siehe dazu [[Israelischer Historikerstreit]]).<br />
<br />
Eine Drohrede hoher islamischer Geistlicher an der [[Al-Azhar-Universität]] unmittelbar nach dem UN-Teilungsplan 1947 löste Pogrome und Gewaltakte gegen jüdische Gemeinden in vielen arabischen und islamischen Staaten aus.<ref>[http://www.zionismus.info/antizionismus/arabisch-6.htm Der Beschluß der Vereinten Nationen zur Gründung des Staates Israel und die Reaktion der arabischen Staaten] auf zionismus.info vom haGalil e.V.</ref> Von 1947 bis 1976 wurden über 856.000 zuvor in arabischen Staaten ansässige Juden von dort gewaltsam vertrieben. Etwa 550.000 davon kamen nach Israel, um den neuen Staat mit aufzubauen und wurden in die israelische Demokratie integriert. Ihr ehemaliger Besitz wurde ohne Entschädigungen enteignet. Sie beanspruchen kein Rückkehrrecht in ihre arabischen Herkunftsländer, da ihre Sicherheit dort nicht gewährleistet ist.<ref>[http://www.hsje.org/forcedmigration.htm Prof. Ada Aharoni: ''The forced Migration of Jews from Arab Countries and Peace'' (Haifa 2002)]</ref> Der israelische Staat betrachtet sie als Flüchtlinge und sieht ihr Recht auf ihr Eigentum in ihren Herkunftsländern als wirksam an.<ref>[http://www.justice.gov.il/MOJEng/Rights+of+Jews+from+Arab+Lands/ The State of Israel — Ministry of Justice (28. Dezember 2003): ''Decision n. 1250: Rights of Jews from Arab Lands'']</ref> <br />
<br />
[[Datei:Israel relations.png|miniatur|rechts|'''Internationaler Status Israels'''<br /> Grün: diplomatische Beziehungen<br /> Gelb: keine<br /> Orange: abgebrochen<br /> Rot: keine und Israel nicht anerkannt<br /> Braun: nur Handel<br /> Grau: ohne Angaben]]<br />
<br />
== Suezkrise 1956 ==<br />
''Hauptartikel'': [[Sueskrise]]<br />
<br />
1956 verschärfte sich der Konflikt zwischen Ägypten und Israel, das sich zunehmend Angriffen durch [[Fedajin]] von ägyptischem Territorium und vom ägyptisch besetzten Gaza-Streifen aus erwehren musste. Ägypten, nun unter der Führung von Präsident ''[[Gamal Abdel Nasser]]'', blockierte den [[Golf von Akaba]], um den Sueskanal für israelische Schiffe zu sperren und verletzte somit internationales Recht.<br />
Am 29. Oktober 1956 begann die Suezkrise mit der Invasion des Gazastreifens und der Sinai-Halbinsel durch Israel, dessen Streitkräfte schnell in Richtung des Suez-Kanals vorstießen. Gleichzeitig wurde, nach vorbereiteter Diplomatie, der ägyptische Botschafter vom britischen und vom französischen Außenminister aufgefordert, 10 Meilen hinter den Kanal zurückzuweichen und die Sinai-Halbinsel zu räumen.<br />
<br />
Präsident Nasser wies die Forderungen zurück, worauf Großbritannien und Frankreich begannen, die Kontrolle über den Kanal militärisch zu gewinnen, mit dem Ziel, auch das Regime Nassers zu stürzen. Am 31. Oktober begannen Großbritannien und Frankreich mit dem Bombardement ägyptischer Flughäfen; in Folge gelang es zusammen mit israelischen Soldaten, den Kanal zu besetzen.<br />
<br />
Die britisch-französische Intervention wurde jedoch von den USA, die einen Konflikt mit der UdSSR vermeiden wollten, und den Vereinten Nationen verurteilt; im November 1956 wurden die beiden Länder zum Waffenstillstand und Rückzug gezwungen. Die Vereinten Nationen stationierten nach dem Rückzug die Friedenstruppe [[United Nations Emergency Force]] (UNEF).<br />
<br />
In Konsequenz beschleunigte die Niederlage der Briten die Entwicklung, mit der in den nächsten Jahren auch die restlichen britischen und französischen Kolonien die Unabhängigkeit anstrebten. Zunehmend schaltete sich zudem die UdSSR in den Nahostkonflikt ein und unterstützte Ägypten militärisch und wirtschaftlich. Auf ägyptischer Seite stärkte die Krise trotz militärischer Niederlage massiv die Position Nassers in der arabischen Welt und seinen [[Panarabismus]].<br />
<br />
== Politik der Arabischen Liga bis 1967 ==<br />
<br />
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gründeten Ägypten, Irak, das damalige [[Transjordanien]], Jemen, Libanon, Saudi-Arabien und Syrien die [[Arabische Liga]]. Was zunächst als reiner Konsultativ- und Nichtangriffspakt konzipiert war, wurde nach dem verlorenen Krieg gegen das 1948 gegründete Israel im Jahr 1950 zu einem umfangreichen Verteidigungspakt ausgebaut. Zur federführenden Nation schwang sich in der Folge [[Ägypten]] auf, dessen Präsident [[Gamal Abdel Nasser]] Vertreter des [[Panarabismus]] war, der eine Vereinigung des arabischen Kulturkreises zu einer großen zusammenhängenden islamisch-sozialistischen Nation zum Ziel hatte. Eine ähnliche Politik verfolgten die [[Baathismus|Baathisten]] im Irak.<br />
<br />
1958 vereinigten sich Ägypten und Syrien zur [[Vereinigte Arabische Republik|Vereinigten Arabischen Republik]], aus der das von Militärputschen geschüttelte Syrien drei Jahre später aufgrund der hegemonialen und diktatorischen Ansprüche Nassers wieder austrat. Trotz teilweise unüberbrückbarer Differenzen untereinander gelang es Nasser, die arabische Welt im Allgemeinen und Syrien und Jordanien im Speziellen für einen neuerlichen Krieg gegen Israel zu begeistern.<br />
<br />
== Sechstagekrieg 1967 und seine Folgen ==<br />
''Hauptartikel'': [[Sechstagekrieg]]<br />
<br />
1967 bereiten mehrere arabische Staaten unter Führung des ägyptischen Präsidenten Gamal Abdel Nasser einen Angriff auf Israel vor. Es kommt zu massiven Truppenaufmärschen im Sinai und an den Golanhöhen. Die ägyptische Flotte errichtet eine völkerrechtswidrige Blockade der [[Straße von Tiran]] für israelische Schiffe und fordert [[UN]]-Truppen an den Grenzen [[Israel]]s auf, das Land zu verlassen.<br />
<br />
In einem präventiven Blitzangriff der [[Israelische Streitkräfte|israelischen Armee]] werden die arabischen Armeen vernichtend geschlagen. Die [[Ägyptische Luftstreitkräfte|ägyptischen Luftstreitkräfte]] werden in den ersten Stunden des Krieges noch am Boden zerstört, die ägyptische Armee verliert über 80 Prozent ihres militärischen Materials. Israelische Truppen besetzen die [[Sinai-Halbinsel]] und den unter ägyptischer Verwaltung stehenden [[Gaza-Streifen]] und beziehen Stellung am Ostufer des [[Suezkanal]]s.<br />
<br />
Nach einem Waffenstillstandsabkommen mit Ägypten kommt es an der syrischen Front zu einer schnellen Eroberung der strategisch wichtigen syrischen [[Golanhöhen]]. Jordanien, das im Glauben an einen leichten Sieg in Israel einfällt, wird weit zurückgedrängt und verliert dadurch den östlichen Teil Jerusalems und das [[Westjordanland]].<br />
<br />
Die [[Resolution 242 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 242]] des [[UNO-Sicherheitsrat|UN-Sicherheitsrates]] erklärt den Erwerb von Territorien durch Krieg für unzulässig, was bereits seit Ende des Zweiten Weltkrieges Bestandteil des internationalen Rechts ist, und fordert Israel zum Abzug aus besetzten Gebieten auf.<br />
<br />
Da im englischen Wortlaut der Resolution 242 nur von "besetzten Gebieten", und nicht von "den besetzten Gebieten" gesprochen wird, betrachtet Israel die Resolution 242 seit der Rückgabe der Sinai-Halbinsel an Ägypten als erfüllt. Die arabischen Staaten stehen jedoch auf dem Standpunkt, dass aufgrund des auch im Rahmen eines Verteidigungskrieges seit 1945 nicht mehr völkerrechtlich möglichen legalen Gebietserwerbes ohne Zustimmung des zedierenden Staates sich Israel aus allen 1967 besetzten Gebieten zurückziehen muss.<br />
<br />
Die Resolution 242 fordert weiterhin die politische Unabhängigkeit eines jeden Staates in der Region und das Recht, innerhalb sicherer und anerkannter Grenzen frei von Bedrohungen oder Gewaltakten zu leben.<br />
Israel beginnt damit, diese [[67er-Gebiete]] und somit das heutige Palästina systematisch zu besiedeln. Ebenso werden erneut rund 250.000 Personen aus ihren früheren Wohngebieten vertrieben.<br />
<br />
Nach dem Sechs-Tage-Krieg verübt die [[Fatah]] eine Reihe von Anschlägen gegen Israel, die 1968 zur [[Schlacht von Karame]] auf jordanischem Territorium führen. König Hussein von Jordanien gerät immer mehr in einen Konflikt mit den palästinensischen Gruppen, weil er in den Provokationen gegen den Nachbarstaat und in marxistisch-leninistisch orientierten Gruppen ([[PFLP]], DPFLP) eine ernst zu nehmende Gefahr für seine Herrschaft sieht. Die Palästinenser drohen in Jordanien zu einem Staat im Staate zu werden. Die Situation eskaliert im September [[1970]] nach der Entführung dreier Flugzeuge durch die [[PFLP]] nach Jordanien. Die Zusammenstöße wurden [[Schwarzer September (Aufstand)|Schwarzer September]] genannt. In der Folge müssen die [[PLO]] und verschiedene bewaffnete palästinensische [[Widerstandsbewegung]]en ihre Basen in den [[Libanon]] und nach Syrien verlegen.<br />
<br />
1968 begann Ägypten den [[Abnutzungskrieg]] und versuchte während drei Jahren, den Sinai von Israel zurückzuerobern. Der Krieg endete mit einem 1970 geschlossenen Waffenstillstand; keine der beiden Parteien konnte Gebietsgewinne verzeichnen.<br />
<br />
Die [[Khartum-Resolution]] vom 1. September 1967 wurde nach einem Treffen der Führer acht arabischer Staaten nach dem Sechstagekrieg in der sudanesischen Hauptstadt [[Khartum]] verabschiedet. Sie bestimmte die Basis der Außenpolitiken dieser Staaten bis zum Jom-Kippur-Krieg im Jahre 1973. Sie enthielt in ihrem dritten Absatz Bestimmungen, die als die „drei Neins“ bekannt wurden:<br />
<br />
* Kein Frieden mit Israel<br />
* Keine Anerkennung Israels<br />
* Keine Verhandlungen mit Israel<br />
<br />
== Terroranschläge der PLO nach 1967 ==<br />
Nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967 verübte die PLO eine Reihe von Anschlägen gegen Israel, die in der [[Schlacht von Karame]] 1968 auf jordanischem Territorium ihren Höhepunkt fanden. [[Hussein I. (Jordanien)|König Hussein]] von Jordanien geriet immer mehr in einen Konflikt mit der PLO, weil er einerseits durch deren Provokationen gegen den Nachbarstaat und andererseits durch die revolutionäre innenpolitische Haltung der PLO in Jordanien eine ernstzunehmende Gefahr für seine [[Monarchie]] sah. Dies eskalierte 1970 nach einem Attentat auf ihn zum [[Schwarzer September (Aufstand)|Schwarzen September]]. In der Folge musste die PLO ihre Basen in den [[Libanon]] verlegen. Seitdem bezeichnet ''Palästina'' aus israelischer Sicht nur das Gebiet westlich des Jordans.<br />
<br />
In den 1970er Jahren gab es in Israel kaum Bereitschaft zur Anerkennung einer palästinensischen Nation; dies änderte sich erst mit der internationalen Anerkennung von [[Jassir Arafat]]. Die palästinensischen Araber arbeiten in Israel bis heute hauptsächlich als billige Arbeitskräfte. Zur selben Zeit war die PLO für einige Entführungen westlicher Flugzeuge verantwortlich, wobei jüdische Passagiere ausgewählt und ermordet wurden. Der oft benutzte Slogan arabischer Organisationen, die "Juden ins Meer zu treiben", hält das große Misstrauen Israels gegenüber den Arabern aufrecht. Während der [[Geiselnahme von München]] an den [[Olympische Sommerspiele 1972|Olympischen Spielen 1972]] entführten und töteten Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation [[Schwarzer September (Terrororganisation)|Schwarzer September]] elf israelische Sportler.<br />
<br />
Seit den 1970er-Jahren begannen im nahen Osten die arabischen Staaten und Organisationen an verschiedenen Brandherden gegeneinander zu kämpfen. Nachdem die PLO 1970 versucht hatte, König Hussein zu ermorden, wurde sie von der jordanischen Armee nach schweren Gefechten aus dem Land vertrieben. Syrien hatte die PLO unterstützt und Panzer nach Jordanien geschickt, die jedoch zurückgeschlagen wurden. Die PLO zog sich in den angrenzenden Libanon zurück. In dem multi-ethnischen Land kam es daraufhin zu dem jahrzehntelang schwelenden [[Libanesischer Bürgerkrieg|Libanesischen Bürgerkrieg]].<br />
<br />
== Jom-Kippur-Krieg 1973 ==<br />
''Hauptartikel: [[Jom-Kippur-Krieg]]''<br />
<br />
Im Jom-Kippur-Krieg (oder Oktoberkrieg) 1973 erzielen Ägypten und Syrien durch einen Überraschungsangriff am [[Jom Kippur]], dem höchsten jüdischen Feiertag, Anfangserfolge gegen Israel. Teile des Sinai werden von ägyptischen Truppen besetzt. Allerdings gelingt es Israel nach einigen Tagen, die ägyptischen Truppen zurückzuschlagen. Am 16. Oktober ist die ägyptische Armee eingekesselt und die Israelis stehen jenseits des Suezkanals, nur 220 km vor Kairo. Der Krieg wird durch massiven Druck der USA beendet.<br />
<br />
Der Jom-Kippur-Krieg wird von den arabischen Staaten als Teilerfolg gesehen, da der Mythos der Unbesiegbarkeit der israelischen Armee Schaden genommen habe. Andere sehen ihn als eine greifbar nahe Niederlage, die Ägypten diesmal erspart blieb. Ein Öl-Embargo, das die arabischen Ölförderstaaten gegen israelfreundliche Staaten des Westens verhängen, begründet die [[Ölkrise]] und führt den Industrienationen mit steigenden [[Ölpreis]]en erstmals ihre Abhängigkeit vom [[Erdöl]] auf erschreckende Weise vor Augen. Die Ägypter gewinnen dadurch zusätzlichen Verhandlungsspielraum.<br />
<br />
== Camp-David-Friedensabkommen 1978 ==<br />
''Hauptartikel: [[Camp David I]]''<br />
<br />
1975 einigten sich [[Jordanien]] und [[Syrien]], zur Bildung einer neuen Allianz ihre Feindseligkeiten zu beenden. Das Abkommen scheiterte 1978, da sich König [[Hussein I. (Jordanien)|Hussein]] weigerte, Syrien eine dominante Position im gemeinsamen Bündnis zuzugestehen.<br />
<br />
1978 unterzeichnen der israelische Premierminister [[Menachem Begin]] und der ägyptische Präsident [[Anwar as-Sadat]] im amerikanischen [[Camp David]] ein Friedensabkommen, das vom US-Präsidenten [[Jimmy Carter]] ausgehandelt worden ist. Für diese Bemühungen erhielten Begin und Sadat den Friedensnobelpreis. Beide Seiten verpflichten sich zum Gewaltverzicht, Israel verpflichtet sich zum Rückzug von der Sinai-Halbinsel und zum Abbruch aller [[Israelische Siedlung|jüdischen Siedlungen]] auf diesem Gebiet. Ägypten erkennt im Gegenzug den Staat Israel diplomatisch an. Die israelische Annexion des Gazastreifens lehnt Ägypten ab. Israelische Schiffe erhalten freie Durchfahrt durch den Golf von Suez und den [[Suezkanal]].<br />
<br />
Ein halbes Jahr später, am 26. März 1979, folgt der [[Israelisch-ägyptischer Friedensvertrag|israelisch-ägyptische Friedensvertrag]]. Sadat wird zweieinhalb Jahre später von [[Islamismus|Islamisten]] während einer [[Militärparade]] am 6. Oktober 1981 erschossen.<br />
<br />
In der Folge von Sadats Israel-Besuch im Jahre 1978 verfassten 348 Reserveoffiziere der [[Israelische Armee|israelischen Armee]] eine Petition an Menachem Begin, die ihn dazu drängen sollte, den Friedensprozess weiterzuführen. Dies führte zur Gründung von [[Peace Now]], einer [[Basisdemokratie|basisdemokratischen]] Bewegung, die sich darum bemüht, Unterstützung für den Friedensprozess zu gewinnen.<br />
<br />
Das [[Jerusalemgesetz]] von 1980 bezeichnet das ''vollständige und vereinigte Jerusalem'' als Hauptstadt Israels. Faktisch bedeutete dies die [[Annexion]] [[Ostjerusalem]]s. Dieses Gesetz sowie die Annexion der Golanhöhen von 1981 werden vom größten Teil der Staaten völkerrechtlich nicht anerkannt.<br />
<br />
Verschiedene Vorstöße und Gespräche zwischen Israel und Syrien über eine analoge Friedensregelung wie mit Ägypten und Jordanien scheiterten bisher stets bereits in den Anfängen. Im Gegensatz zu Ägypten versteht sich Syrien seither stärker als arabisches Sprachrohr der palästinensischen Sache, insbesondere da Israel völkerrechtswidrig die Golanhöhen annektiert hat und dadurch analoge Landkonzessionen im Sinne von "Land gegen Frieden" wie mit Ägypten aufgrund der so aufgerichteten innenpolitischen Hürden einer Änderung daran prinzipiell ausschloss. Obwohl sich Syrien als Sprachrohr der palästinensischen Sache sieht, weigert es sich bis heute, die palästinensischen Flüchtlinge im Land als Staatsbürger anzuerkennen. Sie haben einen palästinensischen Pass, damit sie ihre Nationalität nicht aufgeben müssen.<br />
<br />
== Erster Libanonkrieg 1982 ==<br />
''Hauptartikel: [[Libanonkrieg 1982]]''<br />
<br />
Nachdem Israel bereits 1978 als Reaktion auf den [[Küstenstraßen-Anschlag]] die [[Operation Litani]] im [[Südlicher Libanon|südlichen Libanon]] gestartet und sich zwischenzeitlich wieder zurückgezogen hatte, griff es am 7. Juni 1982 unter dem Namen "Operation Frieden für [[Galiläa]]" ([[Libanonkrieg 1982|Libanon-Feldzug]]) militärisch in den [[Libanesischer Bürgerkrieg|Bürgerkrieg im Libanon]] (1975-1990) ein und besetzte die Hauptstadt [[Beirut]]. Die [[Palästinensische Befreiungsorganisation|PLO]], die dort nach dem "[[Schwarzer September (Aufstand)|Schwarzen September]]" (1970) ihr Hauptquartier eingerichtet hatte, entwickelte im Süden des [[Libanon]] eigene staatliche Strukturen. In der Folge zogen sie mit ihren militärischen Verbänden nach [[Tunesien]] ab, nachdem von amerikanischer Seite in Aussicht gestellt wurde, dass man sich für eine Lösung des Flüchtlingsproblems einsetzen werde.<br />
<br />
Im September 1982 verübten [[Kata'ib|phalangistische]] Milizionäre unter den Augen der israelischen Armee in den palästinensischen Flüchtlingslagern [[Sabra und Schatila]] Massaker an Zivilisten; spätere Schätzungen schwanken zwischen 460 und 2.500 Opfern. Es folgten Angriffe der [[Amal-Miliz]] der schiitischen Muslime auf die Palästinenserlager. Insgesamt wurden zwischen Juni und September 1982 etwa 20.000 Palästinenser getötet. Der libanesische Bürgerkrieg kostete insgesamt zwischen 90.000 und 110.000 Menschen das Leben.<br />
<br />
1985 besetzte Israel einen Streifen im Süden des Landes und gab diese Region erst am 25. Mai 2000 mit dem Abzug der Armee an den Libanon zurück. Am 24. Juli erklärte die UN, dass sich die israelische Armee hinter die Waffenstillstandslinien der 40er Jahre zurückgezogen habe. Ungeklärt blieb bisher der völkerrechtliche Status des schmalen Grenzstreifens der [[Shebaa-Farmen]].<br />
<br />
Nachdem die israelischen Truppen entgegen ihren eigenen Erwartungen von der libanesischen Bevölkerung anfangs häufig als Hoffnungsträger auf ein Ende des Bürgerkrieges begrüßt wurden, nahm die Zustimmung zur Besatzung schnell ab. Teils rücksichtslose Militäraktionen seitens Israels und einseitige Parteinahme für einzelne libanesische Strömungen führten in der Bevölkerung zu dem Eindruck, Israel sei gar nicht an einer Stabilisierung des [[Libanon]] interessiert, sondern bloß an einer möglichst effektiven Bekämpfung der PLO und anderen den Staat Israel bedrohender Gruppen. Mit jeder weiteren empfundenen Ungerechtigkeit seitens Israels wuchs die Zustimmung der libanesischen Bevölkerung zur [[Hisbollah]], die immer mehr als einzige Organisation wahrgenommen wird, die Widerstand gegen Israel leistet.<br />
<br />
== Erste Intifada 1987 ==<br />
Gewaltsam eskalierte der Konflikt seit dem Ausbruch der [[Erste Intifada|ersten Intifada]] 1987, einem Aufstand der Palästinenser in den israelisch besetzten Gebieten. Im so genannten "Krieg der Steine", der bis 1991 dauerte, kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen der israelischen Armee und aufständischen Palästinensern.<br />
<br />
== Irakische Angriffe auf Israel 1991 ==<br />
Im [[Zweiter Golfkrieg|Golfkrieg von 1990]] überfiel der irakische Diktator [[Saddam Hussein]] das Nachbarland Kuwait und griff zudem Saudi-Arabien und Israel an.<br />
<br />
Das vermehrte Zusammenarbeiten der arabischen Golfstaaten und Emiraten, aber auch nordafrikanischer Regime mit dem Westen im Allgemeinen und der Weltmacht [[USA]] im Speziellen führte in den 90er-Jahren zu einem tiefen Bruch zwischen den arabischen Staaten.<ref>http://www.internationalepolitik.de/archiv/jahrgang1995/maerz1995/politische-instabilitaten-im-nahen-osten.html</ref> Der Iran versucht sich seit Beginn des neuen Jahrtausends verstärkt als Hegemonialmacht zu etablieren und sich zu einem Vorreiter für den Kampf gegen Israel zu machen, hat jedoch aufgrund seiner islamistischen Ausrichtung und den guten Beziehungen zur Hamas ein sehr angespanntes Verhältnis zu gemäßigten Staaten wie dem heutigen Ägypten, wo die islamistischen Organisationen als staatsfeindlich angesehen werden.<ref>http://www.bpb.de/publikationen/WRMCK2,1,0,Iran_und_die_arabische_Welt.html</Ref><br />
<br />
== Oslo-Prozess 1991 ==<br />
Es gab und gibt viele Versuche, den Konflikt friedlich beizulegen, etwa die [[Madrider Konferenz]] 1991. Große Hoffnungen machte das 1993 geschlossene [[Oslo-Abkommen]] (Oslo I), das einen Abzug der israelischen Armee aus dem Westjordanland und dem Gazastreifen sowie eine palästinensische Selbstverwaltung in diesen Gebieten vorsah. Nach einer Übergangszeit sollte ein dauerhafter Status der Gebiete ausgehandelt werden. Konfliktträchtige Punkte wie die Jerusalemfrage oder das Flüchtlingsproblem wurden dabei vertagt. Nach dem [[Gaza-Jericho-Abkommen]] und [[Oslo II]] geriet der [[Oslo-Friedensprozess]] jedoch ins Stocken. Er wurde als endgültig gescheitert angesehen, nachdem in [[Camp David]] beim Treffen [[Camp David II]] zwischen dem PLO-Führer [[Jassir Arafat|Arafat]] und dem israelischen Premierminister [[Ehud Barak|Barak]] im Juli 2000 keine Einigung erzielt werden konnte. Damals bot Ehud Barak Jassir Arafat etwa neunzig Prozent des Westjordanlandes, den ganzen Gazastreifen und Ostjerusalem als Hauptstadt eines neuen palästinensischen Staates an. Zusätzlich sollte ein neuer internationaler Fonds eingerichtet werden, um die Palästinenser für das Land zu entschädigen. Für Arafat ging dieses Angebot nicht weit genug. Er bestand darauf, dass allen Flüchtlingen gestattet werden sollte, auf das Land zurückzukehren, das ihnen vor 1967 gehört hatte. Diese Forderung wollte Israel wiederum nicht akzeptieren.<ref>Mosab Hassan Yousef mit Ron Brackin, Sohn der Hamas - Mein Leben als Terrorist, SCM Hässler Verlag, 1. Auflage 2010, S. 138</ref><br />
<br />
Am 26. Juli 1994 unterzeichneten [[Hussein I. (Jordanien)|König Hussein von Jordanien]], der israelische Ministerpräsident [[Jitzchak Rabin]] und US-Präsident [[Bill Clinton]] in Washington den [[Israelisch-jordanischer Friedensvertrag|israelisch-jordanischen Friedensvertrag]].<br />
<br />
== Zweite Intifada 2000 ==<br />
In der Folge nahm die Gewalt wieder zu, besonders seit Beginn des zweiten palästinensischen Aufstands, der ''[[al-Aqsa-Intifada]]'' im Jahre 2000. Diese zweite Intifada war im Gegensatz zur ersten Intifada von Anfang an ein bewaffneter Aufstand mit zahlreichen Selbstmordattentaten auf israelische Zivilisten. Im Zuge der folgenden Vergeltungsschläge der israelischen Armee wurden weite Teile der Infrastruktur in den palästinensischen Gebieten zerstört.<br />
<br />
== Besetzung, Abschottung und Räumung des Gazastreifens 2003 ==<br />
<br />
In den letzten Jahren finden [[Islamischer Fundamentalismus|islamistische]] Organisationen wie [[Hamas]] zunehmende Unterstützung unter der palästinensischen Bevölkerung. Diese opponieren gegen die aus ihrer Sicht zu gemäßigte und wenig erfolgreiche Politik der [[Palästinensische Autonomiebehörde|Palästinensischen Autonomiebehörde]]. Diese Entwicklung ist geprägt durch eine große Zahl an [[Selbstmordanschlag|Selbstmordanschlägen]] islamistischer Organisationen auf israelische Zivileinrichtungen. Im Mai 2003 marschierten israelische Truppen in das Westjordanland und den Gazastreifen ein. Die dort vom israelischen Ministerpräsidenten [[Ariel Scharon]] angekündigte Strategie der "Zerstörung der terroristischen Infrastruktur" hatte die Zerstörung der Einrichtungen der palästinensischen Autonomiebehörde sowie von Teilen der zivilen palästinensischen Infrastruktur zur Folge. Tausende Palästinenser wurden durch die Zerstörung ihrer Häuser obdachlos.<br />
<br />
[[Bild:Westbank barrier.png|thumb|upright|Verlauf der Sperranlage (Stand: Juli 2006)]]<br />
Im Jahr 2003 begann die israelische Regierung mit der Errichtung einer [[Israelische Sperranlagen (Westjordanland)|Sperranlage]], größtenteils einem elektronisch gesicherten Zaun, zu etwa 6 Prozent (rund 30 km) eine bis zu acht Meter hohe Betonmauer<ref>[http://www.securityfence.mod.gov.il/Pages/ENG/operational.htm Webseite des israelischen Verteidigungsministeriums]</ref>, die zu etwa dreiviertel ihrer Länge östlich der [[Grüne Linie|grünen Linie]] (Waffenstillstandslinie von 1948) auf palästinensischem Gebiet verläuft. Sie gliedert einen Großteil der jüdischen Siedlungen an das israelische Kernland an. Bestimmte palästinensische Siedlungen wie [[Qalqiliya|Kalkilya]] werden so von drei Seiten umschlossen und damit Bauern teilweise von ihren Feldern abgetrennt, so dass die palästinensische Wirtschaft in diesem Grenzbereich stark beeinträchtigt wird. Einzelne jüdische Siedlungsblöcke wie [[Maale Adumim]] und [[Ariel (Stadt)|Ariel]] schieben sich zudem bis ca. 20 km tief ins palästinensische Kernland und erschweren dadurch Transporte und einen zukünftigen zusammenhängenden palästinensischen Staat. Nach israelischer Sichtweise soll durch die Sperranlage das Eindringen von [[Selbstmordattentäter]]n auf israelisches Territorium verhindert werden. Von palästinensischer Seite wird befürchtet, dass Israel entlang der Sperranlage einseitig seine Außengrenze festlegen will. Zusätzlich erschwerend für den Transport und die Wirtschaft wirken die über 500 Straßensperren und Checkpoints (Haaretz 3. September 2006) der israelischen Armee in der [[Westjordanland|Westbank]].<br />
<br />
Am 22. März 2004 wurde der geistliche Führer und Gründer der militanten Hamas-Bewegung, Scheich [[Ahmad Yasin]] durch einen gezielten israelischen Hubschrauberangriff in [[Gaza-Stadt]] getötet. Die Maßnahme ist Teil einer Politik der [[Gezielte Tötung|gezielten Tötung]] von Feinden des Staates Israel.<br />
<br />
Ein weiterer Führer der radikalen Palästinenserbewegung, [[Abd al-Aziz ar-Rantisi]], rief nach dem Anschlag die islamische Welt zum Krieg gegen Israel auf. Am 17. April 2004, in unmittelbarer Nähe von Yasins Grab, kam ar-Rantisi durch einen gezielten Angriff der israelischen Armee auf sein Auto ebenfalls ums Leben. Die Hamas schwor umgehend Rache.<br />
<br />
Im August 2005 begann die einen Monat dauernde [[Liste israelischer Siedlungen#Aufgegebene Siedlungen im Gazastreifen|Räumung]] aller 21 jüdischen Siedlungen im Gazastreifen ([[Gusch Katif]]) sowie vier weiterer im Westjordanland durch die israelische Armee. Dabei kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Siedlern und Armeeangehörigen. Etwa 8000 Menschen wurden bei dieser Aktion umgesiedelt. Gleichzeitig wird aber im Westjordanland der Siedlungsbau durch Israel teilweise fortgesetzt.<br />
<br />
Nachdem sich seit der Wahl der Hamas in [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästina]] (Januar 2006) die Lage dort bürgerkriegsähnlich zuspitzt, hat der israelische Ministerpräsident [[Ehud Olmert]] seinen zunächst unilateral gemeinten [[Konvergenz-Plan]], der auf dem von der israelischen Bevölkerung mehrheitlich abgelehnten [[Israels einseitiger Abkoppelungsplan|einseitigen Abkoppelungsplan]] von Ariel Scharon aufbaut, zum Verhandlungsangebot umgewandelt. Darin wird den Palästinensern ein eigener Staat angeboten, allerdings gegen u.a. die Zustimmung zu Gebietsverlusten, die durch den umstrittenen Verlauf der von Israel errichteten Sperranlagen weiter verfestigt worden sind.<br />
<br />
Ungeachtet der Schleifung der jüdischen Siedlungen feuerten extremistische Palästinenser seit 2006 mehrfach vom Gazastreifen, insbesondere von [[Bait Lahiya]], [[Qassam-Rakete|Kassam-Raketen]] auf israelisches Gebiet ab. Ziele waren meist [[Sderot]], [[Aschkelon]] und die umliegenden [[Kibbuz]]im. Abbas forderte im Juni 2006 militante palästinensische Gruppen auf, den Waffenstillstand mit Israel einzuhalten. Jeder, der weiterhin Raketen Richtung Israel abschieße, werde von ihm für die Zerstörung und Opfer als Folge eines drohenden israelischen Angriffs verantwortlich gemacht.<br />
<br />
Die [[Operation Sommerregen]] der israelischen Armee im palästinensischen [[Gaza-Streifen]] dauerte vom 25. Juni bis 28. August 2006. Von israelischer Seite wurde der Einmarsch als Reaktion auf die Entführung des Soldaten [[Gilad Schalit]] dargestellt, wobei im Gazastreifen zahlreiche Gebäude und das zentrale Kraftwerk aus der Luft und mit Artillerie zerstört oder beschädigt wurden und bis zum 3. November 2006 über 280 Palästinenser, darunter viele Zivilisten jeder Altersgruppe, von der israelischen Armee getötet wurden.<ref>[[Deutsche Welle]] [http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,2224079,00.html Israel setzt Angriffe auf Gazastreifen fort], 3. November 2006</ref> Zudem wurden im Westjordanland neben dem Parlamentssprecher zahlreiche weitere Minister und Abgeordnete wegen ihrer Mitgliedschaft in der Hamas verhaftet.<br />
<br />
Seit Februar 2006 kann durch die israelischen Zugangsbeschränkungen für Palästinenser zum [[Jordan]]tal etwa ein Drittel der Westbank effektiv nur noch von Israelis bewirtschaftet werden.<ref>[http://www.guardian.co.uk/israel/Story/0,,1709278,00.html ''Israel excludes Palestinians from fertile valley''] [[The Guardian]] , 14. Februar 2006</ref><br />
<br />
== Zweiter Libanonkrieg 2006 ==<br />
''Hauptartikel: [[Libanonkrieg 2006]]''<br />
<br />
Trotz des freiwilligen israelischen Abzugs 2000 kam es wiederholt zu Angriffen der [[Hisbollah]], die Israel vom Südlibanon aus mit Raketen beschoss. Die UNO hatte die libanesische Regierung mehrfach dazu aufgefordert, ihre staatliche Gewalt gegenüber den Hisbollah-Milizen durchzusetzen und diese zu entwaffnen, um die Angriffe zu unterbinden. Die Spannungen wurden durch die Aufnahme von Vertretern der Hisbollah in die libanesische Regierung und im Mai 2006 durch das Eindringen israelischer Kampfflugzeuge in den libanesischen Luftraum zusätzlich verstärkt. Die UNO drückte ihre Besorgnis aus und ermahnte beide Seiten zur Zurückhaltung. Ende Mai 2006 griff die israelische Luftwaffe zwei Stützpunkte militanter Palästinenser im Libanon an.<br />
<br />
Die Auslöser des zweiten Libanonkrieges waren ein Überfall der Hisbollah auf einen israelischen Grenzposten am 12. Juli 2006, bei dem zwei israelische Soldaten von der Hisbollah entführt wurden, um in israelischen Gefängnissen festgehaltene Gefangene auszutauschen ([[Samir Kuntar]]), sowie der Raketenbeschuss der Hisbollah auf Nordisrael. Bei dem Versuch, die beiden Soldaten zu befreien, drangen israelische Militärs in libanesisches Gebiet ein. Dabei wurden mehrere Soldaten getötet.<br />
<br />
Am 13. Juli bombardierten israelische Kampfflugzeuge den internationalen [[Beirut]]er Flughafen. Weitere 150 Ziele im Libanon wurden angegriffen, darunter auch Beiruter Vororte und mehrere Dörfer im Süden Libanons, die laut israelischem Militär als Hisbollah-Hochburgen gelten, jedoch überwiegend Zivilisten trafen. Daneben wurden von Israel auch weitere Infrastrukturanlagen wie Hafenanlagen, Brücken, Straßen, Flughäfen, Einrichtungen der [[Streitkräfte des Libanon|libanesischen Armee]], Fernsehsender und Telekommunikationsanlagen zerstört. Ministerpräsident Siniora bezifferte die angerichteten Schäden bereits nach einer Woche intensiver Bombardierung auf über eine Milliarde Dollar. Die Hisbollah beschoss ihrerseits Nord-Israel fortlaufend mit Raketen mit zum Teil unerwarteter Reichweite.<br />
<br />
Bis Mitte August 2006 fielen auf israelischer Seite 43 Zivilisten den Kampfhandlungen zum Opfer, auf libanesischer Seite 1.183, während auf beiden Seiten tausende Verletzte und hunderttausende Flüchtlinge zu verzeichnen waren.<br />
<br />
Die Verabschiedung der [[Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates|Resolution 1701]] im [[Sicherheitsrat der Vereinten Nationen|UN-Weltsicherheitsrat]], in der die Parteien zur Einstellung der Kämpfe unter bestimmten Bedingungen aufgefordert werden, erfolgte am 12. August 2006. Der Waffenstillstand trat am 14. August 2006 um 7:00 Uhr MESZ in Kraft und wurde seitdem am Boden weitgehend eingehalten. In der Luft dagegen kommt es zu anhaltenden Verletzungen des libanesischen Luftraums durch israelische Militärflugzeuge. Israel bezweifelt die Effektivität der Schutztruppe und fürchtet ein neuerliches Aufrüsten extremistischer Kräfte. Die in der Resolution geforderte vollständige Entwaffnung der Hisbollah und anderer bewaffneter Gruppen durch die UN-Sicherheitstruppen erfolgte bisher nicht.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,432968,00.html Keine Entwaffnung der Hisbollah], [[Spiegel Online]], 22. August 2006</ref><ref>Wieland Schneider: [http://www.diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/315686/index.do?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do „Neuer Libanon-Krieg wäre schwierig“], [[Die Presse]], 8. Juli 2007</ref><br />
<br />
Ungelöst ist weiterhin die Beseitigung der Minenfelder und der von Israel eingesetzten nicht explodierten [[Streubombe]]n (''cluster bombs'') im Südlibanon. Diese haben eine Vielzahl von nicht explodierten Projektilen hinterlassen, durch die immer wieder Zivilpersonen getötet und verletzt werden. Ohne eine Zusammenarbeit Libanons und Israels bei der Auffindung und Zerstörung solcher [[Blindgänger]] werden weitere Opfer erwartet. Israel hält zudem weiterhin den eindeutig zu Libanon gehörenden Nordteil des Dorfes [[Ghadschar]] besetzt, während der Südteil von Ghajar zu den [[Golanhöhen]] gehört.<br />
<br />
== Innerpalästinensische Konflikte 2006ff ==<br />
''Hauptartikel: [[Fatah-Hamas-Konflikt]]''<br />
<br />
Die PLO, die jahrzehntelang erfolgreich einen Absolutheitsanspruch auf die Vertretung palästinensischer Interessen erhoben hatte, begann nach der Jahrtausendwende schrittweise an Macht und Einfluss zu verlieren. Zur erfolgreichsten Opposition entwickelte sich die aus der ägyptischen [[Muslimbruderschaft]] hervorgegangene, radikalislamische [[Hamas]], die sich nach außen hin dem unbedingten Kampf gegen [[Israel]] verpflichtete, und nach innen hin mit einer Reihe von sozialen Projekten Anerkennung innerhalb der palästinensischen Bevölkerung erlangte. Die Hamas profitierte davon, dass die von der [[Fatah]] kontrollierte [[Palästinensische Autonomiebehörde]] und ihre Sicherheitskräfte besonders verarmten Bevölkerungsschichten aufgrund massiver Korruption und willkürlicher Verhaftungen und Folterungen zunehmend verhasst war. Der Tod der palästinensischen Identifikationsfigur und des langjährigen PLO-Chefs [[Jassir Arafat]] im Jahr 2004 und die Niederlage der [[Fatah]] bei den Wahlen zum palästinensischen Legislativrat im Jahr 2006 stellten weitere Eckpunkte des Machtverlustes der PLO dar. Der Konflikt zwischen Fatah- und Hamas-Anhängern wurde insbesondere nach 2006 zunehmend gewalttätiger. Kämpfe zwischen verfeindeten Milizen nahmen insbesondere im Juni 2007 [[Kampf um Gaza|bürgerkriegsähnliche Züge an]]. Der Hamas gelang es, militärisch die Kontrolle über den [[Gazastreifen]] zu erlangen, was zu einer De-facto-Teilung der [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebiete]] führte. Trotz verschiedener Vermittlungsversuche aus der arabischen Welt schwelt der innerpalästinensische Konflikt bis heute weiter. Unvereinbar scheinen vor allem die Ziele bezüglich eines zukünftigen palästinensischen Staates zu sein. Während die [[Fatah]] eine Koexistenz mit Israel und einen säkularen Staat anstrebt, lehnt die [[Hamas]] das [[Existenzrecht Israels]] kategorisch ab und hat die Gründung eines islamischen Gottesstaats zum Ziel.<br />
<br />
Im Februar 2007 einigten sich Hamas und Fatah darauf, eine Einheitsregierung zu bilden. Die Hamas weigert sich weiterhin, Israel anzuerkennen, wobei sie in ihrer Position vom Iran gestärkt wird. In der Vereinbarung zur Bildung einer Einheitsregierung ist allerdings eine Zusage der Hamas enthalten, die zwischen Israel und der PLO geschlossenen Abkommen zu respektieren. Die in dieser Zusage enthaltene implizite Anerkennung Israels genügt der israelischen Regierung jedoch nicht. Die Verhandlungen zur Regelung des israelisch-palästinensischen Konflikts, die im Januar 2001 abgebrochen wurden, ruhen bis heute; die Kontakte zwischen Israel und dem palästinensischen Präsidenten Abbas von Fatah beschränken sich auf technische Fragen.<br />
<br />
== Krieg im Gazastreifen 2008 ==<br />
Als Reaktion auf Raketenangriffe der Hamas auf israelisches Territorium begann die israelische Armee am 27. Dezember 2008 im Gazastreifen die [[Operation Gegossenes Blei]] mit einem Luftwaffenangriff. Die Operation wurde am 18. Januar 2009 mit einer einseitigen Waffenstillstandserklärung Israels beendet.<br />
<br />
''Siehe auch:'' den [[Chronologie des israelisch-palästinensischen Konflikts|zeitlichen Ablauf]] des israelisch-palästinensischen Konfliktes.<br />
<br />
== Wiederaufnahme der Friedensgespräche 2010 ==<br />
Nach fast zweijähriger Unterbrechung nahmen Israelis und Palästinenser am 2. September 2010 in [[Washington D.C.|Washington]] ihre direkten Friedensgespräche wieder auf. Kurz vor dem Treffen, das US-Präsident [[Barack Obama]] vermittelt hatte, forderte Israels Regierungschef [[Benjamin Netanjahu]] die Palästinenser auf, Israel als jüdischen Staat anzuerkennen. Palästinenserpräsident [[Mahmud Abbas]] und sein Chefunterhändler [[Saeb Erekat]] machten erneut klar, dass sie einen völligen Siedlungsstopp im Westjordanland erwarteten.<ref>[http://www.tagesschau.de/ausland/nahostgespraeche110.html Sie reden von Frieden - aber wollen sie ihn auch?] tagesschau.de, 2. September 2010</ref><br />
<br />
Die USA gaben am 8. Dezember 2010 bekannt, dass sie nicht länger von Israel einen 90-tägigen Siedlungsstop im Westjordanland verlangen. Vorher hatten die USA ein Siedlungsbaumoratorium gefordert. Die [[New York Times]] und [[Jerusalem Post]] meldeten, dass diesbezügliche Gespräche endgültig aufgegeben wurden. Israels Verteidigungsminister [[Ehud Barak]] kritisierte den stockenden Friedensprozess: „Die Verhandlungen sind momentan total blockiert […] Die Amerikaner sind viel zu beschäftigt mit [[Nordkoreanisches Kernwaffenprogramm|Nordkorea]] und den [[Veröffentlichung von Depeschen US-amerikanischer Botschaften durch WikiLeaks|Enthüllungen von Wikileaks]]“. <ref>[http://www.taz.de/1/politik/nahost/artikel/1/usa-ruecken-von-baustopp-forderung-ab/ Artikel in der TAZ vom 8. Dezember 2010:''Siedlungs-Moratorium in Israel läuft aus. USA fordern keinen Baustopp mehr.'']</ref><br />
<br />
== Hauptkonfliktpunkte ==<br />
=== Staatsgrenzen ===<br />
Das Gebiet eines künftigen palästinensischen [[Staat]]es und sein Grenzverlauf zu Israel sind ungeklärt und auch unter den Palästinensern selbst umstritten. Da die Araber den UN-Teilungsplan (Resolution 181) von 1948 abgelehnt hatten und Israel einen Großteil der darin vorgesehenen Palästinensergebiete im Palästinakrieg annektierte, reduzierte sich das ursprünglich für einen Palästinenserstaat vorgesehene Gebiet enorm.<br />
<br />
Von 1960 bis etwa 1989 strebte die PLO gemäß interner und offizieller Dokumente einen Palästinenserstaat an, der die Gebiete Jordanien, Israel, das Westjordanland und den Gazastreifen einschließen sollte. Die PLO gab die Forderung nach einem Staat auf dem Gebiet Israels 1993 im [[Oslo-Friedensprozess|Oslo-Abkommen]] auf und erkannte das [[Existenzrecht Israels]] 1998 offiziell an. Sie strebt heute einen Staat auf dem Gebiet des gesamten Westjordanlandes und in Gaza mit Ostjerusalem als Hauptstadt an.<br />
<br />
Teile der [[Fatah]] sowie die islamistischen Organisationen [[Hamas]] und [[Islamischer Dschihad]] fordern jedoch weiterhin die „Befreiung ganz Palästinas“ einschließlich des Gebietes Israels, also dessen Beseitigung. Israelische Ultranationalisten, beispielsweise Vertreter der [[Kach und Kahane Chai|Kach-Bewegung]], fordern wiederum ein „[[Großisrael]]“, das auch die verbliebenen Palästinensergebiete umfassen soll.<br />
<br />
=== Rückkehrrecht ===<br />
Unter den Parteien besonders umstritten ist das Rückkehrrecht für die [[Palästinensisches Flüchtlingsproblem|palästinensischen Flüchtlinge]], die im Zuge der Staatsgründung Israels ihre Heimat verließen, ihr Eigentum verloren haben und nicht mehr zurückkehren durften. Die Palästinenser fordern das Rückkehrrecht für alle damaligen Flüchtlinge (etwa 700.000) sowie die heute als Flüchtlinge geführten Palästinenser (etwa 6 Millionen, nach palästinensischen Angaben 8,5 Millionen). Israel verweigert dies und verweist dabei auf das israelische [[Rückkehrgesetz]] für Juden aus aller Welt sowie auf die während Israels Staatsgründung aus den arabischen Ländern vertriebenen Juden: ein Rückkehrrecht sowohl für Juden als auch für Palästinenser würde zu einer Auflösung des Staates Israel in seiner derzeitigen Konzeption als jüdisch dominierter Staat führen, ein Rückkehrrecht oder eine Entschädigung für die arabischen Juden sei zudem undenkbar.<br />
<br />
Die Palästinenser im [[Gazastreifen]] und im [[Westjordanland]] werden trotz ihrer Zugehörigkeit zu den [[Palästinensische Autonomiegebiete|Palästinensischen Autonomiegebieten]] bis heute vom [[Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten|UNRWA]] mehrheitlich als Flüchtlinge geführt und sind zumeist faktisch staatenlos. Selbiges gilt auch für die Palästinenser, die bis heute in Flüchtlingslagern im [[Libanon]] und in [[Syrien]] leben. Trotz den schwierigen Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern und den durch Israel besetzten Gebieten findet vor allem in letzteren ein anhaltendes Bevölkerungswachstum statt. Von 1967 bis 2002 stieg die Zahl der Palästinenser in den Gebieten von 450.000 auf 3,3 Millionen. Die Geburtenrate im [[Gazastreifen]] gehört seit Jahren zu den höchsten der Welt. Etwa die Hälfte aller Bewohner der besetzten Gebiete und Flüchtlingslager sind unter 15 Jahre alt.<ref>http://www.palaestina.org/news/nachrichten/zeigeNachricht.php?ID=3501</ref><ref>http://www.welt-auf-einen-blick.de/bevoelkerung/geburtenrate-1.php</ref> Der Soziologe [[Gunnar Heinsohn]] sieht darin einen klassischen Fall des [[Youth Bulge]]s und eines der wesentlichen Probleme des Nahostkonflikts im neuen Jahrtausend. Die hohe Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit unter palästinensischen jungen Männern führe zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft und einer Anfälligkeit für extremistische Ideologien, woran jedoch nach Ansicht Heinsohns auch ein unabhängiger palästinensischer Staat vorerst nichts ändern würde. Die palästinensischen und arabischen Führer hätten gar kein Interesse, die Feindschaft zu Israel zu beenden, da sie befürchteten, die gewalt- und umsturzbereiten jungen Männer würden sich sonst gegen sie wenden. Die palästinensischen Führer hätten zudem keine Skrupel, die jungen Männer als "Waffe" einzusetzen.<ref>Gunnar Heinsohn: ''Söhne und Weltmacht'', Zürich 2006, S.31 ff.</ref><br />
<br />
=== Jüdische Siedlungen auf Palästinensergebieten ===<br />
Der dritte Streitpunkt ist das Fortbestehen der von Israel seit 1967 in den besetzten Gebieten errichteten [[Israelische Siedlung|jüdischen Siedlungen]], in denen mittlerweile etwa 200.000 israelische Juden leben. Diese Siedlungen werden international gemeinhin als [[völkerrecht]]swidrig betrachtet.<br />
<br />
Die meisten Gebiete im Westjordanland und der Gazastreifen sind unter anderem durch die militärische Umklammerung unter israelischer Kontrolle, einige palästinensische Städte und Dörfer werden seit dem Oslo-Abkommen von der [[Palästinensische Autonomiebehörde|palästinensischen Autonomiebehörde]] verwaltet. Nach der Besatzung errichtete Israel zahlreiche [[Israelische Siedlung]]en, für die teilweise palästinensisches Land konfisziert wurde. Diese Siedlungspolitik wird von den [[Palästinenser]]n sowie der internationalen Staatengemeinschaft vehement kritisiert. Die Hoffnung der Israelis, die Auflösung verschiedener Siedlungsgebiete wie beispielsweise die vollständige Zwangsräumung jüdischer Siedlungen im [[Gazastreifen]] im Jahr 2005 würde den Friedensprozess entscheidend voranbringen (''Land für Frieden''), erfüllte sich nicht. Der Gazastreifen wurde vielmehr zur Machtzentrale der islamistischen [[Hamas]], ähnlich wie der israelische Rückzug aus dem Süden Libanons Ende der 80er-Jahre keinen Frieden, sondern ein Erstarken der radikalislamischen [[Hisbollah]] zur Folge hatte.<br />
<br />
Viele verschiedene Quellen sprechen von "besetzten palästinensischen Gebieten", wenn sie Palästina oder Teile davon meinen.<br />
<br />
=== Trinkwasser ===<br />
<br />
[[Datei:MiddleEast.A2003031.0820.250m.jpg|miniatur|Einige Grenzen Israels sind aufgrund der optimierten Wasserversorgung bereits im Satellitenbild erkenntlich]]<br />
<br />
Der [[Naher Osten|Nahe Osten]] als [[Arides Klima|aride]] Region besteht zu 95 % aus Wüstengebieten und besitzt dabei geringe Süßwasservorkommen. Nur wenige Flüsse führen das ganze Jahr über Wasser, die Zahl der unterirdischen Grundwasservorkommen und [[Aquifer]]e ist begrenzt. Insgesamt stehen der Großregion Naher Osten nur 1 % der weltweit verfügbaren Süßwasserressourcen (bei ca. 5 % der Weltbevölkerung) zur Verfügung, das entspricht einer Pro-Kopf-Verfügbarkeit von 761 Kubikmeter/Jahr (zum Vergleich: die durchschnittliche weltweite Verfügbarkeit liegt bei 6895 Kubikmeter pro Kopf pro Jahr).<br />
<br />
Auf Grund von Schätzwerten der Bevölkerungszahl Israels und der besetzten Gebiete ergibt sich hier eine Frischwassermenge von nur knapp über 200 Kubikmetern pro Kopf und Jahr. Die Lage des Gaza-Streifens ist wegen des hohen Bevölkerungswachstums besonders kritisch. Isoliert betrachtet ergibt sich hier ein Wasserdargebot von lediglich 27-38 Kubikmetern pro Kopf und Jahr.<ref>[http://www-public.tu-bs.de:8080/~umenzel/inhalt/forschungsberichte/BlaueReihe63.PDF Henning Thobaben. Der Wasserkonflikt im Jordanbecken. Kooperationspotentiale im Wassersektor als Beitrag zur Lösung des Nahost-Konflikts?] (PDF-Datei)</ref><br />
<br />
Der [[Jüdischer Nationalfonds|Jüdische Nationalfonds]] versucht mit dem Bau von Süßwasserreservoirs dem Verbrauch von Wasser aus dem See [[Genezareth]] entgegenzuwirken.<br />
In Israel wurden unter anderem durch [[Michael Evenari]] erhebliche Forschungen zur Verbesserung der Wasserversorgung und Optimierung der künstlichen Bewässerung geleistet. Evenari unterstellte den zeitgenössischen Beduinen im Gegensatz zu den [[Nabatäer]]n, nicht ''Söhne'', sondern durch suboptimale Landnutzung ''Väter der Wüste'' zu sein und die lokale [[Wasserkrise]] dadurch zu verschlimmern. <br />
<br />
Im gesamten Nahen und Mittleren Osten birgt der Zugang zu Süßwasser Konfliktpotential. Genauso sind mögliche kooperative Lösungen eine wichtige Grundlage für die Entwicklung der Gesamtregion. Der grundsätzliche Konflikt, die [[Jordan-Wasserfrage]], wurde bereits 1953 faktisch im Rahmen des Johnston-Plans, eines UN-Kompromissvorschlags, gelöst, an den sich die Anrainer, insbesondere Israel, auch halten. Das Abkommen wurde auf Betreiben der Arabischen Liga nie offiziell ratifiziert, da man jedwede vertragliche Übereinkunft als Anerkennung Israels betrachtete. In Wasserfragen kam es ebenfalls sehr früh zu einem inoffiziellen und intensiv fortgesetzten bilateralen Dialog zwischen Jordanien und Israel. Im Gegensatz dazu gilt die syrische Absicht, die Jordanquellen umzuleiten, als ein Auslöser des [[Sechs-Tage-Krieg]]es.<br />
<br />
=== Jerusalemfrage ===<br />
Ein weiteres ungelöstes Problem ist der zukünftige Status von [[Jerusalem]], das beide Seiten als Hauptstadt beanspruchen, jedoch vom Staat Israel annektiert ist.<br />
<br />
Der Nahostkonflikt hat für viele involvierte Menschen auf beiden Seiten und sicher auch für manche Beobachter eine starke religiöse Komponente. Sowohl für Juden, Christen als auch für Muslime ist Jerusalem eine [[Jerusalem#Heilige Stadt für Juden, Christen und Muslime|heilige Stadt]].<br />
<br />
Den [[Tempelberg]], auf dem bis 70 n. Chr. der jüdische Tempel stand, und dessen westliche Außenmauer – die so genannte [[Klagemauer]] – heute das wichtigste Heiligtum des Judentums ist, wollen zahlreiche jüdische Israelis aus religiösen Gründen nicht aus der Hand geben. Sie verbinden mit der Rückkehr ins »Heilige Land« und der Eroberung Jerusalems 1967 die Verheißungen der Thora und das Warten auf den Messias. Die Besiedelung der heiligen Stätten wie Hebron im Westjordanland wäre ohne religiöse Motivation nicht in diesem Ausmaß möglich gewesen.<br />
<br />
Es gibt tora- bzw. bibelgläubige Juden und Christen, die in den Ereignissen im Nahen Osten eine Erfüllung göttlicher Prophezeiungen sehen.<ref>[http://www.einzigartiges-israel.de/html/633-prophetie-israel.html Einzigartiges Israel – Prophetie]</ref> So schrieb zum Beispiel Sacharja etwa 500 v. Chr.: »Ich will Jerusalem zum Taumelbecher zurichten für alle Völker ringsumher« (Sacharja 12, 1). Zuvor schrieb Hesekiel von der Rückkehr der Juden in ihr Land »aus allen Völkern« (Hesekiel 34) und – diese Bibelstelle führen natürlich nur die Christen an – auch Paulus spricht in Römer 11 von Gottes Gnade für Israel.<ref>[http://www.einzigartiges-israel.de/html/621-roemerbrief.html Einzigartiges Israel – Römerbrief]</ref> Arabische Christen und antizionistische Juden teilen diese Auffassung allerdings nicht.<br />
<br />
Der [[Felsendom]], der sich in Ost-Jerusalem befindet, stellt für Muslime ein besonderes Heiligtum dar.<ref>[http://www.islaminstitut.de/Artikelanzeige.41+M5d97f2ab048.0.html Jerusalem - die drittheiligste Stadt des Islam, Institut für Islamfragen e.V.]</ref> Für radikale Muslime ist schon die Existenz Israels ein Problem, denn ein Gebiet, das einst zum Einflussbereich des Islam gehörte, könne nicht "Ungläubigen" überlassen werden.<br />
<br />
Wichtigstes Anliegen der muslimischen Palästinenser ist Jerusalem als Hauptstadt eines eigenen Staates mit dem Tempelberg als Mittelpunkt. Sie stützen sich dabei auf die bereits [[Umayyaden|frühomayadische]] Überlieferung, dass, der Erzählung nach, in der Sure 17, Vers 1-2 des Korans, die Zusammenkunft [[Mohammed]]s mit [[Allah]] in Begleitung des [[Erzengel]]s Gabriel sowie die Himmelfahrt Mohammeds am Standort des heutigen Felsendomes auf dem Tempelberg stattgefunden haben soll.<br />
<br />
Das in den Amarna-Briefen erwähnte ''[[Jerusalem (Beiname)#Sonstige|Uruschalim]]'' verfügte bereits Jahrhunderte vor der Inbesitznahme durch die Israeliten über einen jebusitischen (kanaanitischen) Haupttempel. Es war somit damals schon nicht nur ein politischer, sondern auch ein religiöser Mittelpunkt.<br />
<br />
Im Konfliktgebiet präsentieren sich daher der Konflikt und seine Lösungsmöglichkeiten verschieden je nach Anwendung der Prinzipien des Selbstbestimmungsrechtes der heute dort ansässigen Bevölkerung allein aufgrund der demographischen Verhältnisse oder unter Anwendung historischer bzw. historisch-religiöser Überlegungen. Da nicht einmal über die anzuwendenden maßgebenden Kriterien auf beiden Seiten Einigkeit besteht, bzw. jede Seite die ihr am meisten bei der Argumentation nützenden Grundsätze als maßgebend postuliert, ist der langandauernde und zähe Konflikt erklärbar. Er wird sogar noch weiter geschürt, indem fortlaufend neue Fakten vor Ort geschaffen werden. So das Errichten neuer israelischer Siedlungen in der Westbank, demgegenüber werden von israelischer Seite Ängste geäußert, die insgesamt deutlich stärkere Geburtenrate der Araber würde auf lange Sicht die bestehende demografische Situation ändern und zu einem arabischen Übergewicht führen, wobei aber die Geburtenrate gerade bei den Siedlern genauso hoch ist. Diese und auch noch andere Argumente erschweren eine Konsenslösung um das Errichten zweier gleichberechtigter Staaten nebeneinander.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* [[Aus Politik und Zeitgeschichte]] 9/2010: ''[http://www.bpb.de/publikationen/IVWBMG,0,NahostKonflikt.html Nahost-Konflikt]''.<br />
* Martin Beck: ''Friedensprozess im Nahen Osten. Rationalität, Kooperation und politische Rente im Vorderen Orient''. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2002, ISBN 3-531-13724-7<br />
* Reiner Bernstein: ''Von Gaza nach Genf. Die Genfer Friedensinitiative von Israelis und Palästinensern''. Wochenschau Verlag, Schwalbach/Ts. 2006<br />
* Daniel C. Brecher: ''Fremd in Zion. Aufzeichnungen eines Unzuverlässigen'', Deutsche Verlags-Anstalt, München 2005.<br />
* Wesley H. Brown & Peter F. Penner (ed.): ''Christian Perspectives on the Israeli-Palestinian Conflict''. [[Neufeld Verlag]], Schwarzenfeld 2008. ISBN 978-3937896571.<br />
* [[Conor Cruise O’Brien]]: ''Belagerungszustand. Die Geschichte des Staates Israel und des Zionismus'' (Originaltitel: „The Siege: The Saga of Israel and Zionism“) ISBN 978-3-85445-033-7 (Original: ISBN 978-0-671-63310-3)<br />
* [[Noah Flug]], Martin Schäuble: ''Die Geschichte der Israelis und Palästinenser. Mit Karten, Zeittafel und Medienhinweisen''. München 2009 (aktualisierte Auflage), ISBN 978-3-423-62416-9<br />
* Meike Janosch, Rahel Schomaker (Hg.): ''Wasser im Nahen Osten und Nordafrika. Wege aus der Krise''. Waxmann, Münster 2008.<br />
* Margret Johannsen: ''Der Nahost-Konflikt'', VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2006, ISBN 3-531-15243-2<br />
* Naseef Naeem & Hatem Elliesie: [http://www.faz.net/s/RubD5CB2DA481C04D05AA471FA88471AEF0/Doc~E7532EA13C1E64D10ACD7C1E473AC8B48~ATpl~Ecommon~Scontent.html ''„Gemeinsames Dach: Der Staatenbund - eine mögliche Lösung für den Nahostkonflikt“''], in: [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)]], Rubrik "Staat und Recht", Donnerstag, den 12. Februar 2009, S. 10.<br />
* Irit Neidhardt: ''Mit dem Konflikt leben!?'' Berichte und Analysen von Linken aus Israel und Palästina. [[Unrast Verlag]], 2004, ISBN 3-89771-010-2<br />
* [[Avi Primor]]: ''Der Friedensprozeß im Nahen Osten und die Rolle der Europäischen Union'', ZEI, 1998, ISBN 3-933307-25-2. - (Zentrum für Europäische Integrationsforschung <Bonn>: ZEI discussion paper ; 25)<br />
* Gernot Rotter, Schirin Fathi: ''Nahostlexikon. Der israelisch-palästinensische Konflikt von A-Z'', Palmyra Verlag, Heidelberg 2001, ISBN 3-930378-28-0<br />
* [[Tom Segev]]: ''Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels''. München 2005, ISBN 978-3-570-55009-0<br />
* Tom Segev: ''1967. Israels zweite Geburt''. Bonn 2007 (Schriftenreihe der Bundeszentrale für politische Bildung 635), ISBN 978-3-89331-789-9<br />
* [[Rolf Steininger]]: ''Der Nahostkonflikt'', Fischer-Kompakt, Frankfurt am Main 2003, 4. Auflage 2006, ISBN 3-596-16121-5<br />
* Rolf Steininger / Rudolf Agstner (Hgg.): ''Israel und der Nahostkonflikt 1972–1976'', Olzog Verlag. München 2006, ISBN 978-3-7892-6812-0. ([http://www.sehepunkte.de/2010/06/17254.html Rezension])<br />
* Tilman Tarach: ''Der ewige Sündenbock. Heiliger Krieg, die „Protokolle der Weisen von Zion“ und die Verlogenheit der sogenannten Linken im Nahostkonflikt.'' Mit einem Geleitwort von Henryk M. Broder. Dritte überarbeitete Auflage. Edition Telok, Freiburg 2010, ISBN 978-3-9813486-0-6.<br />
* Angelika Volle, Werner Weidenfeld (Hrsg.): ''Frieden im Nahen Osten? Chancen, Gefahren, Perspektiven'', Verlag für Internationale Politik, Bonn 1997, 308 S.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wikinews|Portal:Nahostkonflikt|Nahostkonflikt}}<br />
{{wiktionary}}<br />
* [http://www2.ohchr.org/english/bodies/hrcouncil/specialsession/9/docs/UNFFMGC_Report.pdf Goldstone Report]<br />
* [/media/wikipedia/commons/d/d8/Westbankjan06.jpg Karte der UN über israelische und palästinensische Siedlungen, gesperrte Gebiete und weitere Zutrittsbeschränkungen in der Westbank]<br />
* Fritz Liebhardt: ''Die Hintergründe des Nahostkonfliktes.''<br />
** [http://www.bmlv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=240 Teil I], in: Truppendienst, Folge 276, Ausgabe 3/2004<br />
** [http://www.bmlv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=258 Teil II], in: Truppendienst, Folge 278, Ausgabe 4/2004<br />
* [http://www.swr.de/swr1/bw/programm/leute/-/id=1895042/nid=1895042/did=4334342/1l2d7da/index.html SWR1, 8. Januar 2008: ''Gespräch mit dem Nahost-Experten Michael Lüders'']<br />
* [http://www.springerlink.com/content/k3v25g/ Margret Johannsen: ''Der Nahostkonflikt'' (2007)], fünf Buchkapitel online<br />
<br />
'''Dossiers'''<br />
* [http://www.politische-bildung.de/nahost_israel_aktuelles.html Der Nahost-Konflikt] auf dem [[Informationsportal zur politischen Bildung]]<br />
* [http://www.nzz.ch/hintergrund/dossiers/konflikt_im_nahen_osten_2.17363 Konflikt im Nahen Osten], [[Neue Zürcher Zeitung]]<br />
* {{Tagesschau|ID=nahost230|Beschreibung=Krieg in Gaza|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/nahost230.html}}, [[Tagesschau.de]]<br />
** [http://www.tagesschau.de/nahostkonflikt102.html Der Nahost-Konflikt], Multimedia-Chronik ''(Flash)''<br />
** {{Tagesschau|ID=dossierzwischenmittelmeerundjordan100|Beschreibung=Zwischen Mittelmeer und Jordan|AlteURL=http://www.tagesschau.de/ausland/dossierzwischenmittelmeerundjordan100.html}}, [[Videoblog]] aus dem Nahen Osten mit [[Richard Schneider (Journalist)|Richard Schneider]]<br />
* [http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/18/0,3672,5259602,00.html Konflikt in Nahost], [[heute.de]]<br />
* [http://www.spiegel.de/thema/nahostkonflikt/ Thema: Nahost-Konflikt], [[Spiegel Online]]<br />
* [http://www.kabel-nahost.de/ Thema: Nahost-Konflikt], [[News Portal Kabel-Nahost]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|SWD=4041158-8}}<br />
[[Kategorie:Nahostkonflikt| ]]<br />
<br />
{{Link FA|hr}}<br />
<br />
[[ar:الصراع العربي الإسرائيلي]]<br />
[[bg:Арабско-израелски конфликт]]<br />
[[bs:Bliskoistočni sukob]]<br />
[[ca:Conflicte araboisraelià]]<br />
[[en:Arab–Israeli conflict]]<br />
[[es:Conflicto árabe-israelí]]<br />
[[et:Araabia-Iisraeli konflikt]]<br />
[[fa:نزاع اعراب و اسرائیل]]<br />
[[fi:Arabien–Israelin konflikti]]<br />
[[fr:Conflit israélo-arabe]]<br />
[[gl:Conflito árabe-israelí]]<br />
[[he:הסכסוך הישראלי-ערבי]]<br />
[[hr:Bliskoistočni sukob]]<br />
[[hu:Arab–izraeli konfliktus]]<br />
[[hy:Արաբա-իսրայելական հակամարտություն]]<br />
[[id:Konflik Arab-Israel]]<br />
[[it:Conflitti arabo-israeliani]]<br />
[[ja:中東戦争]]<br />
[[jv:Konflik Arab-Israel]]<br />
[[ko:중동 전쟁]]<br />
[[mk:Арапско-израелските конфликти]]<br />
[[ml:അറബ് - ഇസ്രയേൽ സംഘർഷം]]<br />
[[ms:Konflik Arab-Israel]]<br />
[[nl:Arabisch-Israëlisch conflict]]<br />
[[no:Midtøsten-konflikten]]<br />
[[pl:Konflikt izraelsko-arabski]]<br />
[[pt:Conflito árabe-israelense]]<br />
[[ru:Арабо-израильский конфликт]]<br />
[[sh:Bliskoistočni sukob]]<br />
[[sk:Arabsko-izraelský konflikt]]<br />
[[sl:Arabsko-izraelski konflikt]]<br />
[[sr:Израелско-арапски сукоб]]<br />
[[sv:Mellanösternkonflikten]]<br />
[[tr:Arap-İsrail savaşları]]<br />
[[uk:Арабо-ізраїльський конфлікт]]<br />
[[uz:Arab-Isroil ziddiyati]]<br />
[[vi:Xung đột Ả Rập-Israel]]<br />
[[zh:中东战争]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abstandssensor&diff=81949746Abstandssensor2010-11-26T08:53:53Z<p>212.117.116.190: /* Messmethoden */</p>
<hr />
<div>Ein '''Abstandssensor''' (auch Distanzsensor) ist ein technisches Bauteil, das in der Lage ist, in der Regel berührungslos den Abstand zwischen sich und einem Objekt zu messen.<br />
<br />
Im Gegensatz dazu erzeugen Näherungsschalter und [[Näherungsinitiator]]en nur ein Schaltsignal bei Annäherung an ein Objekt. <br />
<br />
== Funktionsprinzipien ==<br />
Bei der Abstandsbestimmung detektiert der Sensor in der Regel Richtung oder Laufzeit eines aktiv ausgesandten, am Objekt reflektierten Signales. Der Abstand kann aber auch kapazitiv, induktiv oder anhand der Parallaxe bzw. eines Stereobildes einer elektronischen Kamera bestimmt werden.<br />
<br />
Die aktiv ausgesandten Messstrahlen von Abstandssensoren sind z.&nbsp;B. [[Licht]], [[Infrarotstrahlung]], [[Radiowelle]]n, [[Mikrowellen]], [[Terahertzstrahlung]] oder [[Ultraschall]]. Kapazitive Abstandssensoren arbeiten lediglich mit einem elektrischen Wechselfeld.<br />
<br />
== Messmethoden ==<br />
Ist alles frei erfunden<br />
<br />
Gebräuchlich sind [[Laufzeitmessung|Laufzeit-]] und Phasenlage-Messungen mit Funkwellen (siehe auch [[Radar]]), Licht und Infrarot (siehe [[LIDAR]], [[Abstandsmessung (optisch)]], [[Laserentfernungsmessung]], bei Waffensystemen auch [[Lasermesseinheit]] genannt) und mit Ultraschall (Ultraschall-Abstandssensor).<br />
Weitere [[Abstandsmessung (optisch)|optische Verfahren der Abstandsmessung]] sind unter anderem die [[Triangulation (Messtechnik)|Triangulation]], bzw. [[Lasertriangulation]], die [[chromatisch-konfokale Abstandsmessung]], die [[Konfokaltechnik]] und die [[konoskopische Holografie]].<br />
<br />
Kapazitive Abstandssensoren benötigen zwei voneinander isolierte metallische Teile, deren Distanz sie anhand der zwischen ihnen bestehenden [[Kapazität (Elektrotechnik)|Kapazität]] bestimmen. Eines der Teile ist die Werkstückoberfläche und führt Erdpotential. Der andere Teil (Sensorelektrode) ist in einen [[Schwingkreis]] oder einen astabilen Multivibrator eingebunden, dessen Frequenz mit dem Abstand steigt. Häufig verwende, insbesondere in industrieller Umgebung werden Wirbelstromsensoren. Im Sensor ist dazu eine Spule integriert, die mit hochfrequentem Strom durchflossen wird. Dadurch bildet die Spule ein Feld aus, dass in gegenüberliegende Metalle induziert wird. Dort bilden sich nach der Lenzschen Regel Wirbelströme aus, die dem Sensorfeld entgegenwirken und dieses bedämpfen. Dadurch ist eine präzise Abstandsmessung möglich.<br />
<br />
== Anwendungen ==<br />
Eingesetzt werden Abstandssensoren in der [[Robotik]] und [[Automatisierungstechnik]], im Maschinenbau und an Waffensystemen. Transportable Geräte bzw. Handgeräte werden im Bauwesen und bei der Vermessung, hier kombiniert mit einer Winkelmessung in [[Theodolit]]en integriert, verwendet.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Entfernungsmessung]]<br />
*[[Wegsensor]]<br />
*[[Schichtdickenmessung]]<br />
<br />
[[Kategorie:Dimensionales Messgerät]]<br />
[[Kategorie:Sensor]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Abstandssensor&diff=81949701Abstandssensor2010-11-26T08:52:46Z<p>212.117.116.190: /* Funktionsprinzipien */</p>
<hr />
<div>Ein '''Abstandssensor''' (auch Distanzsensor) ist ein technisches Bauteil, das in der Lage ist, in der Regel berührungslos den Abstand zwischen sich und einem Objekt zu messen.<br />
<br />
Im Gegensatz dazu erzeugen Näherungsschalter und [[Näherungsinitiator]]en nur ein Schaltsignal bei Annäherung an ein Objekt. <br />
<br />
== Funktionsprinzipien ==<br />
Bei der Abstandsbestimmung detektiert der Sensor in der Regel Richtung oder Laufzeit eines aktiv ausgesandten, am Objekt reflektierten Signales. Der Abstand kann aber auch kapazitiv, induktiv oder anhand der Parallaxe bzw. eines Stereobildes einer elektronischen Kamera bestimmt werden.<br />
<br />
Die aktiv ausgesandten Messstrahlen von Abstandssensoren sind z.&nbsp;B. [[Licht]], [[Infrarotstrahlung]], [[Radiowelle]]n, [[Mikrowellen]], [[Terahertzstrahlung]] oder [[Ultraschall]]. Kapazitive Abstandssensoren arbeiten lediglich mit einem elektrischen bär!<br />
<br />
== Messmethoden ==<br />
Gebräuchlich sind [[Laufzeitmessung|Laufzeit-]] und Phasenlage-Messungen mit Funkwellen (siehe auch [[Radar]]), Licht und Infrarot (siehe [[LIDAR]], [[Abstandsmessung (optisch)]], [[Laserentfernungsmessung]], bei Waffensystemen auch [[Lasermesseinheit]] genannt) und mit Ultraschall (Ultraschall-Abstandssensor).<br />
Weitere [[Abstandsmessung (optisch)|optische Verfahren der Abstandsmessung]] sind unter anderem die [[Triangulation (Messtechnik)|Triangulation]], bzw. [[Lasertriangulation]], die [[chromatisch-konfokale Abstandsmessung]], die [[Konfokaltechnik]] und die [[konoskopische Holografie]].<br />
<br />
Kapazitive Abstandssensoren benötigen zwei voneinander isolierte metallische Teile, deren Distanz sie anhand der zwischen ihnen bestehenden [[Kapazität (Elektrotechnik)|Kapazität]] bestimmen. Eines der Teile ist die Werkstückoberfläche und führt Erdpotential. Der andere Teil (Sensorelektrode) ist in einen [[Schwingkreis]] oder einen astabilen Multivibrator eingebunden, dessen Frequenz mit dem Abstand steigt. Häufig verwende, insbesondere in industrieller Umgebung werden Wirbelstromsensoren. Im Sensor ist dazu eine Spule integriert, die mit hochfrequentem Strom durchflossen wird. Dadurch bildet die Spule ein Feld aus, dass in gegenüberliegende Metalle induziert wird. Dort bilden sich nach der Lenzschen Regel Wirbelströme aus, die dem Sensorfeld entgegenwirken und dieses bedämpfen. Dadurch ist eine präzise Abstandsmessung möglich.<br />
<br />
== Anwendungen ==<br />
Eingesetzt werden Abstandssensoren in der [[Robotik]] und [[Automatisierungstechnik]], im Maschinenbau und an Waffensystemen. Transportable Geräte bzw. Handgeräte werden im Bauwesen und bei der Vermessung, hier kombiniert mit einer Winkelmessung in [[Theodolit]]en integriert, verwendet.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
*[[Entfernungsmessung]]<br />
*[[Wegsensor]]<br />
*[[Schichtdickenmessung]]<br />
<br />
[[Kategorie:Dimensionales Messgerät]]<br />
[[Kategorie:Sensor]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=One_World_Trade_Center&diff=81837045One World Trade Center2010-11-23T10:51:42Z<p>212.117.116.190: /* Galerie des Baufortschritts */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Hohes Gebäude<br />
|Name=One World Trade Center<br />
|Offizielle Höhe=541,3<br />
|Bild=Freedom Tower shape.svg<br />
|Bild zeigt=Grafische Darstellung<br />
|Ort=[[New York City|New York]], [[Vereinigte Staaten|USA]]<br />
|Status=Im Bau<br />
|von=2006<br />
|bis=2013<ref>SOM Project Facts 1 WTC: [http://www.som.com/content.cfm/one_world_trade_center One World Trade Center Project Facts]</ref><ref>NYPost: [http://www.nypost.com/seven/06302008/news/regionalnews/report__wtc_faces_up_to_3_year_delay_117912.htm WTC FACES UP TO 3-YEAR DELAY]</ref><br />
|Platz=-<br />
|Nutzung= Büros, Restaurant, Aussichtsplattform, Telekommunikation<br />
|Architekt=[[David Childs]] ([[Skidmore, Owings and Merrill]])<br />
|Baukosten=3,1 Milliarden [[US-Dollar]]<br />
|Höhe Spitze=541,3<br />
|Höhe Dach=417<br />
|Höhe der höchsten Etage=406,6<ref name="SSP-Bauplan1">Skyscraperpage Forum: [http://forum.skyscraperpage.com/showthread.php?t=123628&page=333 Bauplan]</ref><br />
|Etagen=105<ref name="PA-FAQ"> PA- FAQ 1 WTC: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/q-a-response-lynda-tollner2.html Ask the PA]</ref><ref name="ctbuh">ctbuh.org [http://buildingdb.ctbuh.org/?do=building&building_id=98 One World Trade Center]</ref><br />
|Aufzüge=73<ref name="PA Office Space"/><br />
|Fläche=248.548<br />
|Baustoffe=Tragwerk: [[Stahl]], [[Stahlbeton]];</br> Fassade: [[Glas]], [[Aluminium]]<br />
|Alternativnamen= <!-- Neue Einträge, Beschreibung nachzufügen --><br />
|Eröffnung=April 2013 (geplant)<br />
|Sanierung=<br />
|Abbruch=<br />
|Wohnungen=<br />
|Eigentümer=[[Port Authority of New York and New Jersey]], [[Silverstein Properties]]<br />
|Bauherr=<br />
|Hauptmieter=<br />
|Hausverwaltung=<br />
|Tiefe=61<br />
|Geschossfläche=2.300 m²-3.000<ref name="PA Office Space">[http://www.panynj.gov/wtcprogress/office-space.html Port Authority Office Space]</ref><br />
|Raum=<br />
|Konstruktion=<br />
}}<br />
[[Datei:Wtc locator map.png|miniatur|Lage des World Trade Center Geländes im südlichen Manhattan]]<br />
Das '''One World Trade Center''', abgekürzt '''1 WTC''' (bis März 2009 ''Freedom Tower''), ist ein im Bau befindlicher [[Wolkenkratzer]] in [[New York City|New York]], der seit 2006 auf dem [[Ground Zero New York|Ground Zero]] an Stelle des am [[Terroranschläge am 11. September 2001|11. September 2001 bei Terroranschlägen]] zerstörten [[World Trade Center]]s entsteht. Das 541 Meter<ref name="ctbuh"/> hohe Gebäude wird bei seiner Fertigstellung das höchste Gebäude in New York und den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] sein, sowie eines der höchsten der Welt. Der Eigentümer des von [[David Childs]] entworfenen Gebäudes ist die [[Port Authority of New York and New Jersey|Hafenbehörde von New York und New Jersey]]. Die Fertigstellung des One World Trade Centers ist für das Jahr 2013 geplant.<br />
<br />
== Lage ==<br />
Der Bauplatz des One World Trade Centers befindet sich auf dem [[Ground Zero New York|Ground Zero]], alternativ auch als ''World Trade Center Site'' bezeichnet, der Stelle, an dem bis zum 11. September 2001 das World Trade Center gestanden hatte. Ground Zero liegt im Südwesten des Stadtteils [[Lower Manhattan]], dem südlichsten Teil der Insel [[Manhattan]]. Nahe des 6,4 Hektar großen Areals verläuft der [[Hudson River]]. Das One World Trade Center wird sich in der Nordwestecke des Ground Zero befinden. Dies ist nur wenige Meter nördlich der Stelle, an dem von 1972 bis 2001 der ehemalige Nordturm des World Trade Centers stand. Zwischen dem Gelände und dem Fluss befindet sich noch der Gebäudekomplex des [[World Financial Center]]s.<br />
<br />
Die Adresse des Gebäudes wird ''1 World Trade Center'' lauten.<br />
<br />
== Architektur ==<br />
Das One World Trade Center wurde von dem [[Architekt]]en David Childs vom amerikanischen Architekturbüro Skidmore, Owings and Merrill (SOM) entworfen. Grundlage war ein Entwurf von [[Daniel Libeskind]], der 2002 den offenen [[Architektenwettbewerb]] gewonnen hatte. Am 28. Juni 2006 wurde der Entwurf von David Childs der Öffentlichkeit vorgestellt. Der ursprüngliche Entwurf von Libeskind wurde stark verändert, insbesondere das Konzept einer Spitze, die an den Arm der [[Freiheitsstatue]] erinnern sollte, wurde komplett verworfen. Die neu geplante Spitze soll in der Dachmitte aufsitzen sich nach oben leicht verjüngen. Ebenso wurde das Design des Baukörpers verändert. Geblieben ist die symbolische Höhe des Turms von 1776 [[Fuß (Einheit)|Fuß]] (541,32&nbsp;m), die sich auf die [[Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten]] von 1776 bezieht.<br />
<br />
Der Grundriss des Turms besteht aus zwei ineinander gelegten Quadraten. Das obere wurde in einem Winkel von 45 Grad gedreht, sodass das obere Quadrat in das untere hineinpasst. Das obere Quadrat, welches das Dach darstellt, ist entsprechend kleiner als das untere, welches der Grundriss der 20. Etage abbildet (die Stockwerke darunter sind der Gebäudesockel). So ist es möglich, dass die Außenwände (Fassade) vom 20. Stock bis zum Dach am Gebäude trotzdem senkrecht verlaufen können.<br />
<br />
Der Turm wird auf einem massiven Fundament aus [[Beton]] gebaut, welches fast 60&nbsp;m in die Erde reicht. Die Wände werden aus bis zu 60&nbsp;cm dickem Beton und einem Stahlkorsett bestehen. Der Sockel (die ersten 60&nbsp;m des Gebäudes) wird von außen komplett mit Glas verkleidet, ebenso die restliche Fassade bis zum Dach. Dieses spezielle Glas ist ebenfalls sehr massiv. Auch soll das Glas des Sockels die Umgebung widerspiegeln. Aufzüge, Treppenhäuser und Versorgungsschächte sowie Leitungen befinden sich im Inneren. Umgeben sind diese von sehr massiven Schutzwänden aus Beton, die teilweise 91&nbsp;cm dick sein werden.<br />
Das eigentliche Bürogebäude soll bis zum Dach 417&nbsp;m hoch werden. Dies entspricht der Dachhöhe des Nordturms des alten [[World Trade Center]]s. Über dem Dach wird eine Art Ring folgen, an dem einige Stahlseile die in der Mitte aufragende Spitze halten werden. Dieser Ring wird bis zu einer Höhe von 427&nbsp;m aufragen. Das 1 WTC wird 105 Etagen<ref name="ctbuh"/><ref name="PA-FAQ"/> besitzen, die eine Fläche von rund 250.000&nbsp;m² bieten werden. Es wird 70 Büroetagen geben<ref>PA: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/press_releasesItem.cfm?headLine_id=1137]</ref> Zählt man die Ebenen in dem Ring auf dem Dach mit, kommt eine Etagenanzahl von 108 zustande, formal gilt jedoch eine Geschosszahl von 105. Auf dem Dach wird eine 124&nbsp;m hohe Spitze installiert, womit die Gebäudehöhe von 541&nbsp;m (1776 Fuß) erreicht wird. Die Spitze hat an ihrem unteren Ende einen Durchmesser von fünf Metern. Nach oben hin verjüngert sie sich leicht. Nachts soll die Turmspitze einen großen Lichtstrahl über den Himmel von New York City werfen.<ref>wtc.com, Gebäudebeschreibungen: „[http://www.wtc.com/about/freedom-tower Office Towers- Beschreibung]“</ref><br />
<br />
Mit seiner Höhe wird das 1 WTC das höchste Gebäude in New York werden und in der Skyline vom südlichen Manhattan neue Akzente setzen. Der Turm wird alle anderen Gebäude der Gegend wesentlich überragen und somit das Bild der südlichen New Yorker Skyline verändern, da in dieser Gegend momentan kein Gebäude eine dominante Stellung besitzt. Die meisten hohen Wolkenkratzer New Yorks befinden sich in [[Midtown Manhattan]], darunter die vier höchsten der Stadt.<br />
<br />
== Umbenennung ==<br />
Ursprünglich war geplant das Gebäude ''Freedom Tower'' ([[Deutsche Sprache|deutsch]]: ''Freiheitsturm'') zu nennen. Am 26. März 2009 gaben jedoch die Bauherren bekannt, dass das Gebäude One World Trade Center ''(deutsch: Welthandelszentrum Gebäude Nr. 1)'' genannt werden wird. Als Grund für die Umbenennung wurde angeführt, dass sich das Gebäude mit dem Namen One World Trade Center besser an potenzielle Mieter vermarkten lassen würde. One World Trade Center sei die Adresse und der formale Name des Gebäudes, der offiziell benutzt werden würde. Die Umbenennung geschah im Rahmen der Unterzeichnung des ersten Mietvertrages mit dem chinesischen Konzern [[Vantone Industrial]]. Jedoch wurde die Umbenennung auch kritisiert, unter anderem durch den New Yorker Bürgermeister [[Michael Bloomberg]]. Die Kritiker der Umbenennung verweisen darauf, dass für viele Menschen das Gebäude nach wie vor ''Freedom Tower'' heißen würde, da dieser Name schon seit der Planungsphase gebraucht werden würde. Für sie sei [[World_Trade_Center#One_World_Trade_Center_.E2.80.93_Nordturm|One World Trade Center]] (1972-2001) der erste der ehemaligen Zwillingstürme und nicht dieses neue Gebäude.<ref>CNN: [http://edition.cnn.com/2009/US/03/27/no.freedom.tower/index.html Owners drop Freedom Tower name for new WTC skyscraper]</ref><ref>Telepolis: [http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30023/1.html Ground Zero: Ende für den Freedom Tower]</ref><br />
<br />
== Vorgeschichte ==<br />
[[Datei:World trade center 1.jpeg|miniatur|Ground Zero im Juli 2009 mit der Baustelle des One World Trade Centers]]<br />
[[Datei:One WTC From W Hotel 7-28-10.JPG|miniatur|Ground Zero im Juli 2010, die Baustelle des One World Trade Centers ist hinten links im Bild erkennbar]]<br />
Im Jahr 2002 gründete die Stadt New York die ''Lower Manhattan Development Corporation'', kurz LMDC. Diese war verantwortlich für die Findung eines neuen Plans des Wiederaufbaus des World Trade Center. Bereits kurz nach den Terroranschlägen wurde beschlossen, diese Fläche wieder zu bebauen. Wie, war allerdings noch unklar. Einige Umfragen zeigten, dass manche Amerikaner sich Ground Zero als Gedenkstätte wünschten. Andere wiederum plädierten für den Bau neuer Türme. [[Donald Trump]], ein bekannter Immobilienunternehmer, stellte kurzerhand sein eigenes Konzept vor. Er wollte wieder Zwillingstürme errichten, nur 30&nbsp;m höher als die Alten. Dies wurde jedoch schnell abgelehnt. Noch 2002 rief die LMDC einen Architekturwettbewerb für die Wiederbebauung des WTC-Areals aus. Insgesamt gingen 406 Beiträge ein.<ref name="buch">''Andres Lepic, Wolkenkratzer'' Prestelverlag München 2005</ref> An einigen Entwürfen wurde auch in deutschen Zeitungen kritisiert, dass die neuen Baupläne nur noch kleinere Hochhäuser vorsahen, die nicht annähernd so hoch gewesen wären wie die Twin Towers. Im Jahr 2003 wurde schließlich der Gewinner bekannt gegeben: Daniel Libeskind. Dieser hatte auch in Deutschland mehrere Bauprojekte realisiert. Der aus [[Polen]] in die [[Vereinigte Staaten|USA]] ausgewanderte Libeskind konnte jedoch im Bau von Hochhäusern kaum Erfahrungen vorweisen. Doch sein Entwurf fand große Zustimmung, da er versuchte, beiden Wünschen für Ground Zero nachzukommen: Eine Gedenkstätte und neue Türme. Sein Konzept sah vor, die Stellen, an denen die World Trade Center Türme standen, freizulassen und daneben eine Gedenkstätte mit einem Museum zu errichten. Außen herum stellte er fünf Bürotürme, jeder etwas höher als sein jeweiliger Nachbar. An die Nordostecke stellte er das One World Trade Center, den Freedom Tower. Dabei konnte er auch mit dem Konzept der Höhe des neuen Turms punkten: 1776 Fuß (541&nbsp;m). Dies sollte sich auf das Jahr der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten beziehen.<ref name="buch"/><br />
<br />
Bald darauf meldete sich der Pächter des World Trade Center, [[Larry Silverstein]], zu Wort. Mit seinem im Juli 2001 abgeschlossenen Leasing-Vertrag über das gesamte WTC hatte er auch das Recht auf Wiederaufbau erworben. Silverstein kritisierte vor allem, dass der Freedom Tower (heute 1 WTC) nur 70 Etagen hatte und somit zu wenig Nutzfläche bot. Dann brachte er den Architekten David Childs von SOM mit in die Wiederaufbaumannschaft. Childs und Silverstein berieten sich vor den Terroranschlägen über eine Sanierung des World Trade Center Komplexes.<ref>faz.net: [http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~E07868F11B9584230A675978BD6E11027~ATpl~Ecommon~Sspezial.html] </ref> Larry Silverstein bestand darauf, dass Childs bei der Erarbeitung neuerer und wirtschaftlicher Pläne für den Freedom Tower mitwirkt. Silverstein argumentierte weiter, dass Childs zudem mehr Erfahrung im Hochhausbau hätte.<ref>Stern.de: [http://www.stern.de/reise/fernreisen/world-trade-center-profit-contra-vision-510498.html]</ref> So wurde zunächst beschlossen, dass Libeskind die groben Planungen erarbeitet, während Childs mit den Feinheiten betraut wird. Aufgrund großer Meinungsverschiedenheiten scheiterte das Vorhaben, die beiden Architekten gemeinsam arbeiten zu lassen.<ref name="buch"/> Daher hat der Investor Silverstein 2005 sein Recht wahrgenommen, Childs zum alleinigen Architekten zu erklären. Neben dem Freedom Tower plante Silverstein auch, am Ostrand von Ground Zero weitere Türme zu bauen. Geplant waren weitere drei Türme. Deren Planung vergab Silverstein an [[Norman Foster]] ([[Two World Trade Center|Turm 2]]), [[Richard Rogers]] ([[Three World Trade Center|Turm 3]]) und [[Fumihiko Maki]] ([[Four World Trade Center|Turm 4]]). Libeskinds Rolle wurde auf die eines Beraters im Rahmen der Gesamtplanung eingeschränkt.<ref>''Marco Polo Reiseführer New York'', Ausgabe 2007</ref> Aufgrund neuer Sicherheitsbedenken änderte Childs den Entwurf immer weiter ab, sodass am Schluss nur noch die Höhe von 1776 Fuß (541&nbsp;m) erhalten blieb. Dies war auch der Grund, warum sich der Bau immer weiter verzögerte. Ende 2006, kurz nach Baubeginn, übernahm die New Yorker Hafenbehörde 1 WTC, während Silverstein die anderen Türme behielt. Die Hafenbehörde ist Eigentümerin des Ground Zero. Sie hatte auch die Anfang der 1970er Jahre errichteten Twin Towers des World Trade Center erbauen lassen.<br />
<br />
== Bauarbeiten ==<br />
=== 2004–2006 ===<br />
Die [[Grundsteinlegung]] am Ground Zero fand am Nationalfeiertag, dem 4. Juli 2004 statt. Der Grundstein ist 20 Tonnen schwer und besteht aus grauschwarzem Granit. In einer Inschrift wird an die 2749 Opfer der Anschläge vom 11. September 2001 erinnert. Wegen eines neuen Sicherheitsplans, der vorsieht, das Gebäude acht Meter weiter östlich zu errichten, musste der Grundstein jedoch wenig später wieder ausgegraben werden.<br />
Erste Arbeiten am Fundament begannen am 27. April 2006, dem offiziellen Baubeginn des Gebäudes. Für das Fundament des 1 WTC wurden allein am 18. November 2006 306&nbsp;m³ Beton verbaut, die von fast 40 Betonlastern angefahren wurden. Unter anderem besteht das Fundament insgesamt aus circa 6100&nbsp;m³ Beton.<br />
<br />
=== 2007 ===<br />
Am 9. Januar 2007 wurden die ersten Stahlelemente installiert. Am 1. Februar 2007 wurde mit den Arbeiten am Gebäudekern begonnen. Der erste [[Turmkran|Baukran]] wurde am 10. April teilweise und am 14. April vollständig errichtet. Der zweite Baukran folgte am 9. Mai 2007. Jeder Baukran ragt mit Ausleger 90&nbsp;m in die Höhe und kann tonnenschwere Teile hochheben. Diese Kräne sind speziell für solche hohen Bauwerke ausgerichtet, daher können sie mit Hilfe einer speziellen [[Hydraulik]] nach oben gehoben werden. Des Weiteren wurde 2007 intensiv unterirdisch am Turm gearbeitet.<br />
<br />
=== 2008 ===<br />
Anfang 2008 wurde vor allem am Fundament des Turms gearbeitet.<ref>wtc.com Baustandinformationen: „[http://www.wtc.com/about/freedom-tower WTC Construction Update February 2008]“</ref> Diese Arbeiten sind am 1 WTC und in New York City allgemein sehr schwierig, da sich sehr dicht unter der Bodenoberfläche hartes Grundgestein befindet. Dies ist zwar einerseits vorteilhaft, da man das Fundament von hohen Bauwerken allgemein gut gründen kann. Andererseits ist es sehr aufwendig in den harten Stein einzudringen. Dies kann dazu führen, dass die Fundamentarbeiten etwas länger dauern als geplant. Trotzdem ist diese Art von Baugrund wirtschaftlicher als ein Sanduntergrund, wo spezielle Gründungsmaßnahmen erforderlich wären. Am 13. März war das Gebäude nur noch drei Meter unter Straßenhöhe. Im August ragte der Stahl der Außenfassade 8&nbsp;m hoch und die Fundamentarbeiten waren im Wesentlichen beendet. Im Oktober und November wurde am Gebäudekern intensiv gearbeitet. Der südliche Gebäudekern erreichte im Oktober Straßenhöhe.<br />
<br />
=== 2009 ===<br />
Am 3. Januar 2009 wurde der südliche Baukran um etwa 20&nbsp;m aufgestockt. Ab Ende Januar wurden auf diesem Teil im Kern des One World Trade Center erste Stahlträger montiert, wodurch am 20. April der südliche Kran erneut nach oben gehoben wurde. Im Mai wurde auf der Projektseite von Silverstein Properties angegeben, dass der Stahlbau im Gebäudekern 42&nbsp;m hoch sei.<ref>wtc.com Baustand Information vom 22. Mai 2009: „[http://www.wtc.com/news/wtc-construction-update-may-2009 WTC Construction Update May 2009]“</ref> Anfang Juli wurde weiterer Beton in den Gebäudekern gepumpt. Dieser wurde von 142&nbsp; Lastwagen angeliefert. Ebenso wurde der das Gebäude umgebende „Fulton Street Deck“ Platz aus Beton gegossen. Am 13.&nbsp;August wurde damit begonnen, mehrere Stahlteile mit einem Gewicht von je 70&nbsp;Tonnen an der Außenfassade zu installieren. Die Stahlteile befinden sich an der Außenfassade des Bauwerks und sind jeweils über 20&nbsp;m hoch. Es sind die ersten Stahlelemente der Außenfassade, die über Straßenhöhe errichtet wurden. Eigens dafür wurden zwei mobile Spezialkräne verwendet.<ref>Video auf der Seite der New Yorker Hafenbehörde über die Installation der Stahlteile: „[http://link.brightcove.com/services/player/bcpid1859729610?bclid=1859720569&bctid=33662312001]“</ref> Am 31. Oktober wurde der letzte der 20&nbsp;m hohen Stahlpfeiler im Erdgeschoss installiert. Seit Oktober 2009 wird die Gebäudestruktur über Straßenhöhe errichtet, so wie im Zeitplan der New Yorker Hafenbehörde vorgesehen. Am 23. Dezember 2009 wurde auf der Baustelle von einem der beiden Kräne ein großer Container nach oben gehoben, welcher als Restaurant für die Bauarbeiter dienen wird. Er wurde im fünften Stockwerk untergebracht.<ref>Video der Port Authority auf [http://wtcprogress.com auf dessen Homepage]</ref><br />
<br />
=== 2010 ===<br />
Am 3.&nbsp;Februar 2010 gab die New Yorker Hafenbehörde auf ihrer Webseite bekannt, dass das One World Trade Center das 20.&nbsp;Stockwerk erreicht hat und der Sockel im Rohbau fertiggestellt wurde. Die Höhe des Gebäudes betrug über 60&nbsp;m. Nachfolgend beginnt der Bau der Büroetagen (ab dem 21.&nbsp;Stock).<ref>Port Authority: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/pdf/3Q2009_Report.pdf 3rd Quarter 2009 Milestones]</ref><ref> Lower Manhattan Info: [http://www.lowermanhattan.info/construction/project_updates/freedom_tower_26204.aspx Construction status 1 WTC]</ref> Im März 2010 wurde bekannt gegeben, dass bereits auf Höhe der 21.&nbsp;Etage mehr Stahl verbaut wurde als für den Bau des gesamten [[Eiffelturm]]s nötig war.<ref>PA: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/image-gallery.html#id=office_steel_begins&num=1]</ref> Am 18.&nbsp;Mai wurden Kokons installiert, eine Art Netz an der Fassade errichtet wurde, um die Sicherheit auf der Baustelle zu erhöhen. Es war das erste Mal, dass ein Kokon auf einem Stahl-Überbau in New York City installiert wurde.<ref>PA:[http://www.panynj.gov/wtcprogress/image-gallery.html#id=cocoon-safety-wrap&num=1 Bildergalerie]</ref> Am 15.&nbsp;Juli wurde die 30.&nbsp;Etage erreicht. Am 27.&nbsp;August 2010 wurde an der Nordwestecke der Fassade auf Höhe der ersten fünf Etagen ein weiterer Kran montiert.<ref>[http://forum.skyscraperpage.com/showthread.php?t=123628&page=483 Bilder im Skyscraperpage-Forum]</ref> Die Hafenbehörde gab am 11. September 2010, dem neunten Jahrestag der Terroranschläge bekannt, dass das One World Trade Center bereits 38&nbsp;Stockwerke hoch ist und auf der Baustelle über 6000 Tonnen Stahl verbaut wurden sowie eine Betonmenge, mit der es möglich sei einen 160&nbsp;Kilometer langen Bürgersteig zu bauen.<ref>PA: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/image-gallery.html#id=9th-anniversary&num=1 Bildergalerie]</ref> Am 15.&nbsp;November 2010 wurde auf Höhe des 21.&nbsp;Stockwerks die erste Glasscheibe montiert während das Gebäude bis zum 48.&nbsp;Stockwerk errichtet war.<br />
<br />
=== Zukunft ===<br />
Bis Ende des Jahres 2010 soll das Gebäude die Höhe des 60.&nbsp;Stockwerks erreicht haben. Ende 2011 wird das Gebäude voraussichtlich seine Dachhöhe erreichen. Die Turmspitze, die das Gebäude auf seine Endhöhe bringt, soll 2012 montiert werden.<ref name="PA-FAQ"/> Im Zeitraum des zweiten bis vierten Quartals 2013 ist die Eröffnung sowie der vollständige Abschluss aller Bauarbeiten vorgesehen. Die Baukosten werden mit rund 3,1 Milliarden US-Dollar veranschlagt. Ursprünglich sollte das Gebäude nur eine Milliarde US-Dollar kosten und zwischen 2010 und 2011 fertig sein. In ihrem Report vom 2. Oktober 2008 revidierte die New Yorker Hafenbehörde (einer der Bauherren) dies jedoch und gab die jetzigen Daten offiziell bekannt.<ref>New Yorker Hafenbehörde: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/milestones.html WTC Progress Milestones]</ref><br />
<br />
=== Galerie des Baufortschritts ===<br />
<gallery><br />
Datei:Freedom tower 2007-mar26.jpg|Arbeiten am Fundament des Gebäudes, 26. März 2007<br />
Datei:Wtcsite-2007oct7.jpg|Baustand am 7. Oktober 2007 (Fundamentarbeiten)<br />
Datei:Wtcsite-20080420a.jpg|Baustelle am 20. April 2008<br />
Datei:Picure of Ground Zero.jpg|Baustelle am 18. Oktober 2008<br />
Datei:Freedomtower-feb2009.jpg|One World Trade Center über Straßenhöhe, 28. Februar 2009<br />
Datei:World Trade Center Site 200907.jpg|Baustand am 12. Juli 2009<br />
Datei:1WTC Construction march10.jpeg|1 WTC auf Höhe des 20. Stockwerks, 8. März 2010<br />
Datei:One WTC Construction 10 June.jpg|Die Baustelle am 10. Juni 2010<br />
Datei:Freedom Tower by Matthew Bisanz.JPG|1 WTC am 18. Juli 2010 (32 Etagen)<br />
Datei:WTC on September 11, 2010.jpg|Das Gebäude am 112. September 2010<br />
</gallery><br />
<br />
== Sicherheitsaspekte ==<br />
Im Juni 2005 gab es erneut Bedenken, was die Sicherheit des Gebäudes angeht. So sollte das Gebäude teilweise weniger als acht Meter von einer Straße entfernt stehen, wodurch die Gefahr von Autobombenanschlägen steigt. [[Gouverneur]] und [[Bürgermeister]] erklärten daraufhin, dass nach den Warnungen der Sicherheitsbehörden eine gründliche Überarbeitung der Baupläne, insbesondere der unteren Etagen, nötig ist. An der geplanten Höhe sollte allerdings nichts geändert werden.<br />
<br />
Mittlerweile wurde das Konzept überarbeitet und um umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen erweitert. Architekt [[David Childs]] erklärte, er wolle ein bombensicheres Bauwerk errichten, jedoch nicht zu Lasten der Gestaltung. Für den Sockel, der mit Glas ummantelt wird, wird Spezialglas verwendet.<ref>wtc.com, Video: Vortrag von David Childs über den Gebäudesockel: [http://www.wtc.com/media/videos/s/1-wtc-freedom-tower 1 WTC Video]</ref> Für den gesamten Wolkenkratzer kommt Spezialstahl zum Einsatz. Dieser wird mit einer dicken Lage Brandschutz bestrichen. Der Brandschutz wurde in den Zwillingstürmen häufig kritisiert, manche Stimmen behaupten, dieser sei Schuld am Kollaps der Türme am 11. September 2001.<ref>''9/11 Mysteries'', ZDF</ref> Die New Yorker Hafenbehörde und Silverstein Properties kündigten an, dass auf den Brandschutz im Gebäude großen Wert gelegt wird. So sollen auch die Treppenhäuser sehr breit sein, um im Falle einer Katastrophe das Gebäude schnell verlassen zu können. Ähnliche Sicherheitsaspekte wurden schon beim Bau des [[7 World Trade Center]], nur ein Block vom 1 WTC entfernt und auch von David Childs entworfen und erfolgreich angewandt. Inzwischen wird das Gebäude mit größerem Abstand zu den umliegenden Straßen gebaut.<br />
<br />
== Wirtschaftlichkeit und Mieter ==<br />
Zurzeit ist es aufgrund der [[Finanzkrise ab 2007|internationalen Wirtschaftskrise]] schwer, Mieter zu finden. Im März 2009 wurde ein Leasing-Vertrag mit dem chinesischen Konzern [[Vantone Industrial]] geschlossen. Dieser wird in den Etagen 65-69 ein sogenanntes ''China Center'' einrichten. Dort sollen sich chinesische Firmen ansiedeln und auf den amerikanischen Märkten expandieren.<ref>Infos zum Leasing Vertrag auf der Seite der PA: „[http://panynj.gov/wtcprogress/press_releasesItem.cfm?headLine_id=1216 Port Authority Press Releases]“</ref> Auch plant die New Yorker Hafenbehörde (Port Authority), der das Gebäude gehört, einige Büros im Gebäude unterzubringen. Zugleich plant auch der [[New York (Bundesstaat)|Bundesstaat New York]] einige Büros im One World Trade Center einzurichten (der Bundesstaat beteiligt sich mit knapp 10&nbsp;Prozent an den Baukosten). Trotzdem galt die Realisierung bzw. Fertigstellung des Gebäudes als sicher, da das One World Trade Center insbesondere aus Versicherungsgeldern der Hafenbehörde sowie deren Eigenkapital finanziert wird.<ref>NY-Post [http://www.nypost.com/p/news/opinion/opedcolumnists/why_we_need_wtc_uhnitx0Jh0nJvHq4jpNXDM Why we need 1 WTC]</ref><br />
<br />
Im Januar 2010 gab die New Yorker Hafenbehörde bekannt, dass sie einen weiteren Mieter und Investor sucht, der sich an dem Projekt beteiligt und bei der Vermarktung des Gebäudes die Port Authority unterstützt. Dadurch erhofft sich die Behörde Einnahmen in Höhe von mindestens 100 Millionen [[US-Dollar|Dollar]].<ref>NY.1 com: [http://ny1.com/5-manhattan-news-content/top_stories/111414/port-authority-solicits-bids-for-wtc-partnership Port Authority solitics for WTC-Partnership]</ref> Im April 2010 wurde veröffentlicht, dass die Hafenbehörde Gespräche mit einigen großen und bekannten Immoblienunternehmen aus New York habe, die sich an dem Projekt beteiligen wollen. Anfangs sollte Juni 2010 ein Gewinner bekannt gegeben werden<ref>NY-Post: <br />
[http://www.nypost.com/p/news/business/realestate/commercial/new_stake_in_the_sky_WQVgcujCksLoKYZJNJWODO ''New stake in the sky'']</ref>, jedoch wurde dies auf Ende Juli 2010 verschoben.<ref>NY-Post: [http://www.nypost.com/p/news/business/ross_durst_decision_delayed_at_wtc_N2zv0uMCexh9eFqucus9nM ''Ross, Durst decision delayed at 1 WTC'']</ref> Am 8. Juli 2010 gab die Hafenbehörde bekannt, dass die [[Durst Organization]] neuer Partner am Projekt werden wird. Dieses Unternehmen realisierte in New York bereits mehrere andere Projekte wie den [[New York Times Tower]] (gemeinsam mit der [[The New York Times|New York Times]]) und den [[Bank of America Tower (New York City)|Bank of America Tower]] (gemeinsam mit der [[Bank of America]]).<ref>Port Authority: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/press_releasesItem.cfm?headLine_id=1302 ''The Durst Organization selected to negotiate equity membership interest in One World Trade Center'']</ref> Das Medienunternehmen [[Condé-Nast-Verlag|Condé Nast]] gab Anfang August 2010 bekannt, dass der Hauptsitz des Unternehmens 2014 vom [[Four Times Square]] in das One World Trade Center umziehen werde.<ref>NY-Times: [http://www.nytimes.com/2010/08/04/nyregion/04conde.html?_r=2&hp ''Condé Nast to Move to Skyscraper at Ground Zero'']</ref><br />
<br />
== Nutzung ==<br />
Das One World Trade Center wird im wesentlichen Teil als Bürogebäude fungieren. 70 der insgesamt 105 überirdischen Stockwerke werden für Büroräume zur Verfügung gestellt, welche eine Nutzfläche von etwa 250.000&nbsp;Quadratmetern bieten werden. Einige Etagen des Sockels werden als Technikgeschosse zur Versorgung des gesamten Gebäude angelegt, so wie auch die obersten Geschosse, in denen zusätzlich die Sendeanlagen der örtlichen Radio- und Fernsehstationen untergebracht werden. Auf dem Dach wird eine Gebäudespitze aufsitzen, mit einem Durchmesser von etwa fünf Metern, zur Aufnahme weiterer Sendeantennen in ihr. In den oberen Geschossen (ab Etage 100, bis Etage 105) in 406&nbsp;m Höhe (höchste Ebene) werden Aussichtsetagen eingerichtet; diese sollen einen Panoramablick über New York und darüber hinaus bieten. Im 102.&nbsp;Stockwerk ist ein öffentliches Restaurant 390&nbsp;m über dem Boden geplant. In den unteren Etagen besteht ein Zugang zur [[World Trade Center (U-Bahnstation)|U-Bahn-Station des World Trade Centers (Transportation Hub)]], sowie eine Passage zum gegenüber liegenden Gebäudekomplex des [[World Financial Center]]s. Die U-Bahn-Station des World Trade Centers wurde bereits 2003 unterirdisch wieder eröffnet, eine überirdische lichtdurchflute Passage, in der auch einige Geschäfte untergebracht sein werden, befindet sich im Bau und wird bis zur Fertigstellung des One World Trade Centers ebenfalls fertig sein.<br />
<br />
== Höhe ==<br />
[[Datei:NY Height Comparison.png|miniatur|Grafischer Größenvergleich innerhalb New Yorks: Das One World Trade Center ganz links, daneben das [[Empire State Building]] und der [[Bank of America Tower (New York City)|Bank of America Tower]], rechts das [[Chrysler Building]] und der [[New York Times Tower]]]]<br />
Anfangs war im Gespräch, dass das 1 WTC das höchste Gebäude der Welt wird, inzwischen hat jedoch der in Dubai befindliche [[Burdsch Chalifa]] diesen Titel mit über 800&nbsp;m errungen. Dennoch wird das One World Trade Center mit 541&nbsp;m zu den fünf höchsten Gebäuden der Welt gehören (bei der Fertigstellung voraussichtlich zweit- oder dritthöchster Wolkenkratzer der Welt). Es wird nach seiner Fertigstellung zum [[Liste der höchsten Gebäude in den Vereinigten Staaten|höchsten Wolkenkratzer der Vereinigten Staaten]] und des amerikanischen Doppelkontinents werden, dabei den [[Willis Tower]] in [[Chicago]] (442&nbsp;m) um nahezu 100&nbsp;m übertreffen. Im Jahr 2007 wurde zwar in Chicago mit dem Bau des [[Chicago Spire]] begonnen, der 610&nbsp;m hoch werden sollte. Dessen Bau wurde jedoch schon 2008 auf unbefristete Zeit gestoppt. In [[New York City]] wird das 1 WTC das seit 2001 erneut [[Liste der höchsten Gebäude in New York|höchste Gebäude der Stadt]], das [[Empire State Building]] (381&nbsp;m), ablösen und um 160&nbsp;m (nach struktureller Höhe) überragen. Die drei weiteren geplanten Wolkenkratzer an Ground Zero sollen 411&nbsp;m, 378&nbsp;m und 297&nbsp;m hoch werden. Nach der architektonischen Gebäudehöhe wird der Turm seine Vorgänger, die [[World Trade Center|Zwillingstürme des World Trade Centers]] um über 120&nbsp;m übertreffen. Diese waren 417&nbsp;m und 415&nbsp;m hoch.<br />
<br />
Das One World Trade Center wird den [[Taipei 101]] in [[Taipeh]] (508&nbsp;m; das bis 2009 höchste Gebäude der Erde) nach seiner Vollendung als [[Liste der höchsten Bürogebäude der Welt|höchstes nur für Bürozwecke genutztes Gebäude der Welt]] übertreffen.<ref>ctbuh.org: Höchste Bürogebäude der Welt „[http://www.ctbuh.org/Portals/0/Tallest/CTBUH_TallestOffice.pdf Tallest Office Buildings in the world]“</ref><br />
<br />
== Beteiligte ==<br />
=== Daniel Libeskind ===<br />
[[Daniel Libeskind]] ist der „Masterplaner“ des World-Trade-Center-Komplexes. Er hatte den 2002 ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewonnen. Von ihm stammt der ursprüngliche Entwurf des (ehemals genannten) ''Freedom Tower''. Mit seinem Plan, ein Memorial im Inneren des Geländes zu bauen, hatte er viele Menschen überzeugen können. Um dieses Memorial herum stellte er mehrere Bürotürme, darunter das 541&nbsp;m hohe One World Trade Center. Sein Plan wurde jedoch insbesondere vom Pächter des Geländes, Larry Silverstein, kritisiert. Seiner Ansicht nach bot dieses Gebäude, das ursprünglich insgesamt nur 69&nbsp;Etagen haben sollte, zu wenig Nutzfläche. Daher kam es zwischen der Stadt New York, der [[Port Authority of New York and New Jersey|New Yorker Hafenbehörde]], der das Gelände gehört (und die die Twin Towers erbaute) und Larry Silverstein zum Streit. Immer wieder wurden die Pläne des Architekten Libeskinds verändert, sodass sich der Baubeginn hinauszögerte. Die Pläne wurden vor allem in Frage gestellt, da Libeskind im Hochhausbau fast keine Erfahrung vorweisen konnte. Inzwischen wurde Libeskinds Rolle auf die eines Beraters in der Gesamtplanung eingeschränkt.<br />
<br />
=== Larry Silverstein ===<br />
[[Larry Silverstein]] ist Pächter des WTC-Geländes und Vorsitzender der Immobiliengesellschaft [[Silverstein Properties]]. Im Juli 2001 pachtete er das [[World Trade Center]]. Dabei unterschrieb er einen 99-Jahre Leasing-Vertrag. Das [[7 World Trade Center (alt)|alte 7 World Trade Center]] gehörte ihm schon vorher. Erbauer des neuen 7&nbsp;World Trade Center, das 2006 fertiggestellt wurde, ist auch Silverstein. Das 1&nbsp;WTC übernahm im Jahr 2006 zum größten Teil die [[New Yorker Hafenbehörde]], Silverstein hat jedoch nach wie vor Anteile daran. Der Bau der weiteren drei Gebäude ([[Two World Trade Center|World Trade Center Nr. 2]], [[Three World Trade Center|World Trade Center Nr. 3]] und [[Four World Trade Center|World Trade Center Nr. 4]]) obliegt dabei Silverstein Properties zum größten Teil (wobei jedoch die Hafenbehörde ebenso finanzielle Mittel beisteuert). Larry Silverstein bekam nach dem 11. September 2001 einige Milliarden Dollar Versicherungsgelder zugesprochen, da er den WTC-Komplex gegen Terroranschläge versicherte.<br />
<br />
=== David Childs ===<br />
[[David Childs]] ist der neue Architekt des One World Trade Center. Childs gehört der Architekturfirma [[Skidmore, Owings and Merrill]] (kurz SOM) an. SOM ist ein sehr bekanntes und namhaftes Büro, welches bereits vorher etliche Wolkenkratzerprojekte realisiert hat (Beispiele hierfür sind der [[Willis Tower]] (Chicago), der [[Burdsch Chalifa]] (Dubai) oder der [[Jin Mao Tower]] (Shanghai)). Er gehört zu Larry Silversteins „Lieblingsarchitekten“. Vor dem 11. September 2001 beriet Silverstein sich mit Childs über eine Restaurierung des WTC-Komplexes. Daher wollte Larry Silverstein nach der Bekanntgabe, dass Daniel Libeskind den Architekturwettbewerb gewonnen hatte, unbedingt David Childs mit in das Planungsteam aufnehmen. Anfangs versuchte man Childs gemeinsam im Team mit Libeskind arbeiten zu lassen. Dies scheiterte jedoch, worauf man David Childs zum alleinigen Architekten des 1&nbsp;WTC erklärte. Er veränderte die Gestalt des Gebäudes deutlich. Unverändert ist lediglich die Höhe geblieben. David Childs ist auch Architekt des neu erbauten [[7 World Trade Center]].<br />
<br />
=== Christopher Ward ===<br />
Christopher Ward ist der Vorsitzende ''(Executive Director)'' der [[New Yorker Hafenbehörde]].<ref>PA: [http://www.panynj.gov/wtcprogress/q-a-response-chris-ward.html Infos über Christopher Ward]</ref> Er ist für die Projektleitung der Port Authority (Hafenbehörde) am Ground Zero zuständig und überwacht den Baufortschritt. Momentan ist die Hafenbehörde mit dem Bau des 1 WTC und dem [[World Trade Center Memorial]] betraut.<br />
<br />
=== Janno Lieber ===<br />
Janno Lieber (eigentlich John Lieber) ist der Präsident des WTC-Wiederaufbaus von [[Silverstein Properties]]. Er ist Vorsitzender von ''World Trade Center Properties''.<br />
<br />
=== Dan Tishman ===<br />
Dan Tishman ist der Geschäftsführer der [[Tishman Construction|Tishman Construction Corporation]]. Dies ist ein bekanntes Bauunternehmen, das in den ganzen USA tätig ist. Etliche Hochhäuser wurden von Tishman Construction bereits errichtet (zum Beispiel der [[Bank of America Tower (New York City)]]). Auch die Twin Towers wurden von Tishman errichtet, damals leitete sein Vater John Tishman die Firma. Dan Tishman und sein Unternehmen sind auch für den Bau der anderen WTC-Türme verantwortlich. Auch das alte und das neue [[7 World Trade Center]] wurde von Tishman Construction errichtet.<br />
<br />
== Daten und Fakten ==<br />
[[Datei:Last column.jpg|miniatur|Installation des letzten Trägers der insgesamt 24 im Erdgeschoss des Gebäudes (Foto vom 31.&nbsp;Oktober 2009)]]<br />
[[Datei:Freedomtowerdecember.jpg|miniatur|Arbeiten am Gebäudesockel des One World Trade Centers im Dezember 2009]]<br />
[[Datei:WTCConstruction-March-2010.jpeg|miniatur|Ground Zero im März 2010, Baustelle des 1 WTC rechts hinten. Links im Vordergrund die Baustelle von [[Four World Trade Center|Turm 4 des WTCs]]]]<br />
* Spatenstich: 27. April 2006<br />
* Richtfest: 2011/ 2012 (erwartet)<br />
* Geplante Fertigstellung: April 2013<br />
* Höhe: 541,3&nbsp;m<br />
* Spitze: 541,3&nbsp;m<br />
* Dach: 417&nbsp;m<br />
* Oberstes Stockwerk: 406,6&nbsp;m<ref name="SSP-Bauplan1"/><br />
* Überirdische Etagen: 105<br />
* Unterirdische Etagen: 5<br />
* Aufzüge: 73<ref name="PA Office Space"/><br />
* Nutzbare Gesamtfläche: 248.548&nbsp;m²<br />
* Restaurant: 102. Etage (über 390&nbsp;m hoch gelegen)<br />
* Aussichtsplattformen: ab Stockwerk 100 (zwischen 386&nbsp;m und 406&nbsp;m)<br />
* Stahlverwendung: über 50.000 Tonnen<br />
* Breite/Tiefe: 61×61&nbsp;m<br />
* Höhe des Turmsockels: 60&nbsp;m<br />
* Tiefe des Fundaments: 60&nbsp;m<br />
* [[New York City Subway|U-Bahnzugang]]: Unterirdisch vorhanden<br />
<br />
=== Etagennutzung ===<br />
Die folgende Nutzung der Stockwerke wird auf ''[[skyscraperpage.com]]'' angegeben<ref>[[Skyscraperpage.com]]: „[http://skyscraperpage.com/cities/?buildingID=7788 One World Trade Center]“</ref>:<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Stockwerke<br />
! Nutzung<br />
|-<br />
| Dach<br />
| Montage einer 124 m hohen Spitze<br />
|-<br />
| 103-105<br />
| Aussichtsetagen, Telekommunikations- und Technikgeschosse<br />
|-<br />
| 102<br />
| Restaurant<br />
|-<br />
| 100-101<br />
| Aussichtsetagen<br />
|-<br />
| 95-99<br />
| Technikgeschosse<br />
|-<br />
| 65-94<br />
| Büros<br />
|-<br />
| 64<br />
| ''Skylobby''<br />
|-<br />
| 21-63<br />
| Büros<br />
|-<br />
| 1-20<br />
| Turmsockel<br />
|-<br />
| 0<br />
| Erdgeschoss mit Lobby<br />
|-<br />
| B1-B5<br />
| U-Bahnzugang, Einkaufspassage (unterirdisch)<br />
|}<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Liste der höchsten Gebäude in New York]]<br />
* [[Liste der höchsten Gebäude in den Vereinigten Staaten]]<br />
* [[Liste der höchsten Gebäude der Welt]]<br />
* [[Liste der höchsten Bürogebäude der Welt]]<br />
* [[Liste der höchsten Wolkenkratzer in Nord- und Zentralamerika]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Heike Hoffmann: ''Post World Trade Center Planning – Der Kampf um New York City's Ground Zero''. Berlin 2008, ISBN 978-3-7983-2070-3.<br />
* Andres Lepik: ''Wolkenkratzer''. München: Prestel Verlag, 2005, ISBN 3-7913-3454-9.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|One World Trade Center}}<br />
* [http://www.wtc.com Homepage des World Trade Centers] (englisch)<br />
* [http://www.wtcprogress.com Aktuelle Nachrichten vom Bau des neuen World Trade Centers, Seite der Port Authority] (englisch)<br />
* Grafik: [http://skyscraperpage.com/diagrams/?cityID=8. Größenvergleich der höchsten Gebäude in New York City auf skyscraperpage.com]<br />
* [http://www.panynj.gov/wtcprogress/live-camera.html Live Webcam] von der Baustelle des 1 WTCs<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Gebäudekomplex Ground Zero}}<br />
<br />
[[Kategorie:Hohes Gebäude (New York City)]]<br />
[[Kategorie:Bürogebäude]]<br />
[[Kategorie:World Trade Center]]<br />
[[Kategorie:Skidmore, Owings and Merrill]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk der Postmoderne]]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=40/42/46.80/N |EW=74/0/48.60/W |type=landmark |region=US-NY}}<br />
<br />
[[ar:برج الحرية]]<br />
[[cs:1 World Trade Center]]<br />
[[da:One World Trade Center]]<br />
[[en:One World Trade Center]]<br />
[[eo:One World Trade Center]]<br />
[[es:1 World Trade Center]]<br />
[[eu:Freedom Tower]]<br />
[[fi:One World Trade Center]]<br />
[[fr:One World Trade Center]]<br />
[[fy:1 World Trade Center]]<br />
[[gu:ફ્રિડમ ટાવર]]<br />
[[he:מרכז הסחר העולמי החדש]]<br />
[[hu:1 World Trade Center]]<br />
[[id:One World Trade Center]]<br />
[[it:One World Trade Center]]<br />
[[ja:1 ワールドトレードセンター]]<br />
[[ka:ფრიდომ ტაუერი]]<br />
[[ko:월드 트레이드 센터 타워 1]]<br />
[[lt:Freedom Tower]]<br />
[[ml:1 വേൾഡ് ട്രേഡ് സെന്റർ]]<br />
[[nl:One World Trade Center]]<br />
[[no:One World Trade Centre]]<br />
[[pl:1 World Trade Center]]<br />
[[pt:1 World Trade Center]]<br />
[[ro:Freedom Tower]]<br />
[[ru:Всемирный торговый центр 1]]<br />
[[simple:Freedom Tower]]<br />
[[sk:1 World Trade Center]]<br />
[[sv:One World Trade Center]]<br />
[[th:เวิลด์เทรดเซ็นเตอร์ 1]]<br />
[[tr:Özgürlük Kulesi]]<br />
[[ur:فریڈم ٹاور]]<br />
[[uz:Ozodlik minorasi]]<br />
[[vi:Trung tâm Thương mại 1 Thế giới]]<br />
[[zh:世界貿易中心一號大樓]]<br />
[[zh-yue:自由塔]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Homosexualit%C3%A4t_in_Schweden&diff=81381087Homosexualität in Schweden2010-11-11T12:13:30Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>[[Datei:LocationSweden.svg|miniatur|[[Schweden]]]]<br />
Bei Fragen zur '''Homosexualität in Schweden''' gilt das Land als eines der [[Liberalismus|liberalsten]] Staaten in Europa.<ref>Angus Reid: [http://www.angus-reid.com/polls/view/eight_eu_countries_back_same_sex_marriage/ Eight EU Countries Back Same-Sex Marriage]</ref> Die Zivilehe ist in [[Schweden]] seit 1. Mai 2009 für [[Homosexualität|homosexuelle]] Paare zugänglich, rechtliche Unterschiede bestehen nicht. Die [[Eingetragene Partnerschaft]] war bis zum 30. April 2009 der traditionellen Ehe praktisch gleichbedeutend. Der grösste Schwule Schwedens ist Robin Baeriswyl. Mit Abstand.<br />
<br />
== Legalität ==<br />
Homosexualität wurde 1944 legalisiert. 1987 entstand ein Gesetz gegen Sex in [[Sauna|Saunen]] um die Ausbreitung von [[Humanes Immundefizienz-Virus|HIV]] zu verhindern, dies wurde aber 2004 wieder außer Kraft gesetzt. Homosexuelle werden nicht vom [[Wehrdienst|Militärdienst]] ausgeschlossen.<br />
<br />
== Antidiskriminierungsgesetze ==<br />
Die schwedische Verfassung<ref>Regeringsformen, Absatz 1, Paragraph 2</ref> verbietet jegliche Diskriminierung aufgrund der sexuellen Veranlagung. Seit 1987 ist die Diskriminierung von Schwulen und Lesben als Straftat im Strafgesetzbuch gelistet.<br />
<br />
Der „Schwedische Bürgerbeauftragte ([[Ombudsmann]]) gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Veranlagung“ ''(Ombudsmannen mot diskriminering på grund av sexuell läggning)'', kurz ''HomO'' genannt, wurde 1999 von der Regierung eingesetzt, um Beschwerden von einzelnen Bürgern entgegenzunehmen.<br />
<br />
Der Begriff ''HomO'' wird für das zuständige Amt und für dessen Vorsitzenden, derzeit [[Hans Ytterberg]], verwendet. Die HomO-Behörde untersucht die von Einzelnen beklagten Missstände und erfasst Sammelklagen. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Klage gegen einen [[Stockholm]]er Restaurantbesitzer, der ein lesbisches Paar schikanierte.<br />
Die HomO-Behörde handelt auch aus eigener Initiative und wird auch als beratende Instanz für das Parlament aktiv. Der schwedische Landesverband für Rechte von Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender ''(Riksförbundet för sexuellt likaberättigande)'' wurde bereits 1950 gegründet.<br />
<br />
Ein weltweit Aufsehen erregender Fall der Anwendung des Gesetzes war die erstinstanzliche Verurteilung des [[Pfingstbewegung|pfingstlerischen]] Pastors Åke Green zu einer Freiheitsstrafe von einem Monat, nachdem er in einer von homophoben Stereotypen geprägten Predigt<ref>[http://www.cbn.com/CBNNews/News/040907aa.aspx CBN News]</ref><ref>Reinhard Wolff: [http://www.taz.de/pt/2004/07/01/a0172.1/text.ges,1 ''Triebtäter auf der Kanzel''] in ''Die taz'', 1. Juli 2004</ref> im Juli 2003 Homosexualität u.&nbsp;a. als „Krebsgeschwür am Gesellschaftskörper“ bezeichnet hatte. In zweiter Instanz ([[Göta hovrätt]]) wurde Green 2005 freigesprochen, da das Gericht die Ansicht vertrat, dass die in der Predigt getätigten Aussagen durch das Recht auf freie Meinungsäußerung abgedeckt seien und dass das jenes Recht als bedeutender als das Antidiskriminierungsgesetz zu bewerten sei, das Urteil wurde vom obersten Gerichtshof Schwedens bestätigt.<ref>http://www.gay.ch/family/sw.html und http://www.hogstadomstolen.se/2005/Dom%20pa%20engelska%20B%201050-05.pdf</ref><br />
<br />
== Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ==<br />
Schon seit 1995 war es für gleichgeschlechtliche Paare möglich, ihre Partnerschaft anerkennen zu lassen. Seit 2002 ist diesen Paaren die Adoption von schwedischen und ausländischen Kindern ermöglicht. Das Gesetz ist das Ergebnis einer 18-monatigen Studie, die zeigte, dass homosexuelle Paare genau wie Heterosexuelle fähig sind, für Kinder zu sorgen und sie zu erziehen. Die Länder, mit denen Verbindungen bestehen, sind häufig strikt gegen Homosexualität.<br />
<br />
2005 ist die [[künstliche Befruchtung]] für lesbische Paare erlaubt worden.<br />
<br />
=== Gleichgeschlechtliche Ehe ===<br />
Die vorherige sozialdemokratische Regierung berief eine Kommission, die Durchsetzbarkeit der [[Gleichgeschlechtliche Ehe|gleichgeschlechtlichen Ehe]] zu untersuchen. 2007 sollte dann der Reichstag ("Riksdag") über eine Änderung der Ehebestimmungen abstimmen.<br />
<br />
Die Parteien des Reichstages und deren Meinung über die gleichgeschlechtliche Ehe sind unten gelistet nach Größe im Parlament.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Partei !! Gleichgeschlechtliche Ehe<br />
|-<br />
| [[Sveriges socialdemokratiska arbetareparti|Sozialdemokraten]]<br />
| Ja<br />
|-<br />
| [[Moderata samlingspartiet|Gemäßigte Sammlungspartei]]<br />
| Ja (Parteibeschluss,<br />Oktober 2007)<ref>The Local: [http://www.thelocal.se/8923/20071027/ ''Moderates back gay marriage''], 27. Oktober 2007 (englisch)</ref><br />
|-<br />
| [[Centerpartiet|Zentrumspartei]]<br />
| Ja<br />
|-<br />
| [[Folkpartiet liberalerna|Liberale Volkspartei]]<br />
| Ja<br />
|-<br />
| [[Kristdemokraterna|Christdemokraten]]<br />
| Nein<br />
|-<br />
| [[Vänsterpartiet|Linkspartei]]<br />
| Ja<br />
|-<br />
| [[Miljöpartiet de Gröna|Umweltpartei – Die Grünen]]<br />
| Ja<br />
|}<br />
<br />
Die schwedische Regierung besteht aus der [[Moderata samlingspartiet|Gemäßigten Sammlungspartei]], der [[Centerpartiet|Zentrumspartei]], der [[Folkpartiet liberalerna|Volkspartei]] und den [[Kristdemokraterna|Christdemokraten]]. Der schwedische [[Premierminister]], Fredrik Reinfeldt ([[Moderata samlingspartiet|Sammlungspartei]]), sagte, dass seine Partei sich noch nicht in diesem Punkt entschieden hätte. Jedoch stimmte er schon für das Adoptionsrecht Homosexueller gegen den Willen der Partei 2002. Wenn die Regierung sich nicht auf ein Gesetz einigen wird, kann der Reichstag ein solches durchbringen, um die Ehe für Homosexuelle zu öffnen. Dies geschah schon 1994, als es um die [[Eingetragene Partnerschaft]] ging.<br />
<br />
Im Oktober 2008 gab der schwedische Ministerpräsident [[Fredrik Reinfeldt]] bekannt, dass die [[gleichgeschlechtliche Ehe]] im Mai 2009 zugelassen werden soll.<ref>Gay-Industries: [http://www.gay-industries.com/news__community_international/schweden_ehe_wird_2009_geoeffnet_587.html ''Schweden: Ehe wird 2009 geöffnet'']</ref> Am 21. Januar 2009 legte die schwedische Regierung den Gesetzentwurf vor, der bis 1. Mai 2009 in Kraft treten soll. <ref>Focus: [http://www.focus.de/panorama/vermischtes/schweden-homosexuelle-lebensgemeinschaften-sollen-der-ehe-gleichgestellt-werden_aid_364020.html ''Homosexuelle Lebensgemeinschaften sollen der Ehe gleichgestellt werden''], 21. Januar 2009</ref> Am 1. April 2009 stimmte das Parlament dem Gesetz mit 261 zu 22 Stimmen zu. Es trat am 1. Mai 2009 in Kraft.<ref>Queer.de: [http://www.queer.de/detail.php?article_id=10214 ''Schweden öffnet die Ehe''], 1. April 2009</ref><ref>Hamburger Abendblatt: [http://www.abendblatt.de/daten/2009/04/29/1141249.html ''Homo-Ehe jetzt auch in Schweden erlaubt''], 29. April 2009</ref><br />
<br />
==== Zustimmung durch Schwedische Kirche ====<br />
Am 22. Oktober 2009 hat die Ratsversammlung der [[Schwedische Kirche|Schwedischen Kirche]] entschieden, dass der Begriff der Ehe auch im kirchlichen Kontext auf gleichgeschlechtliche Vermählungen angewendet werden soll und dass Eheschließungen homosexueller Paare durch die [[Schwedische Kirche]] ab dem 1. November 2009 möglich sind.<ref>[http://www.svenskakyrkan.se/Kyrkomotet/Beslutsparagraf/Uppladdade_filer/f35a10a8-e622-4474-8ab7-01471192387f.pdf Beschlussprotokoll] vom 22. Oktober 2009 (PDF-Dokument)</ref> Mit dem Entschluss wird jede Kirchgemeinde innerhalb der [[Schwedische Kirche|Schwedischen Kirche]] verpflichtet, Ehen zwischen zwei Personen unabhängig von deren Geschlecht zu schließen, sofern kein [[Ehehindernis|Ehehindernisgrund]] vorliegt. Diese Verpflichtung trifft jedoch nicht die einzelne [[Pfarrer|Pfarrerin]] respektive den einzelnen [[Pfarrer]]; sondern lediglich die entsprechende Kirchgemeinde. <br />
<br />
Bereits im Jahr 2007 hat sich die Ratsversammlung für die Öffnung der Ehe ausgesprochen, damals jedoch unter der Einschränkung, dass der Begriff „[[Ehe]]“ („Äktenskap“) ausschließlich Verbindungen zwischen Mann und Frau vorbehalten bleibt. Die evangelisch-lutherische Schwedische Kirche, der 80 Prozent der Bevölkerung angehören, war bis Ende 1999 eine Staatskirche.<br />
<br />
== Gesellschaftliche Situation ==<br />
[[Datei:2006 PP 10.JPG|miniatur|Gay Pride in Schweden]]<br />
Eine [[Eurobarometer]]-Umfrage in allen [[Mitgliedstaaten der Europäischen Union]] vom Dezember 2006 zeigte, dass Schweden nach den Niederlanden das aufgeschlossenste Land der Europäischen Union gegenüber den Rechten von Schwulen und Lesben ist. 71 Prozent der Schweden befürworten die gleichgeschlechtliche Ehe, 51 Prozent denken, dass diese auch die Möglichkeit der Adoption haben sollte.<ref>[http://ec.europa.eu/public_opinion/archives/eb/eb66/eb66_highlights_de.pdf Eurobarometer-Umfrage]</ref> Bereits seit 1950 gibt es die LGBT-Bürgerrechtsorganisation [[Riksförbundet för homosexuellas, bisexuellas och transpersoners rättigheter]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Gesetze zur Homosexualität]]<br />
* [[Gleichstellung (Homosexuelle)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|LGBT in Sweden|Homosexualität in Schweden}}<br />
* [http://www.homo.se/o.o.i.s?id=1210 Seite des Bürgerbeauftragten ''HomO''] (englisch)<br />
* Elmar Kraushaar: [http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-8955368.html ''Gelbe Villa, Dunkler Keller – Elmar Kraushaar über Schweden – Modell für deutsche Schwulen-Politik?''], Der Spiegel, 1. August 1996<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Homosexualität in Europa}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Homosexualitat in Schweden}}<br />
[[Kategorie:Homosexualität in Schweden| ]]<br />
<br />
[[en:LGBT rights in Sweden]]<br />
[[es:Homosexualidad en Suecia]]<br />
[[pl:Sytuacja prawna i społeczna osób LGBT w Szwecji]]<br />
[[sh:Položaj LGBT osoba u Švedskoj]]<br />
[[sv:Ombudsmannen mot diskriminering på grund av sexuell läggning]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Open_Source&diff=75168504Open Source2010-06-04T10:09:32Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Softwarelizenzen; zum gleichnamigen Computermagazin siehe [[OpenSource (Computerzeitschrift)]].}}<br />
{{Redundanztext|[[Benutzer:Trac3R|Trac3R]] 08:14, 27. Feb. 2010 (CET)|Februar 2010|Open Source|Open Source Definition|Open Source Initiative}}<br />
[[Datei:Opensource.svg|thumb|Logo der [[Open Source Initiative]]]]<br />
<br />
'''Open Source''' [{{IPA|oʊpən ˈsɔːɹs}}] ([[Englische Sprache|engl.]], US), [{{IPA|əʊpən ˈsɔːs}}] (brit.) und '''quelloffen''' ist eine Palette von [[Lizenz]]en für [[Software]], deren [[Quelltext]] öffentlich zugänglich ist und durch die Lizenz Weiterentwicklungen fördert.<br />
<br />
Open-Source-Software steht unter einer von der [[Open Source Initiative]] (OSI) anerkannten Lizenz. Diese Organisation stützt sich bei ihrer Bewertung auf die Kriterien der [[Open Source Definition]], die weit über die Verfügbarkeit des [[Quelltext]]s hinausgeht. Sie ist fast deckungsgleich mit der Definition [[Freie Software|Freier Software]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
Beeinflusst durch das 1998 publizierte Essay ''[[Die Kathedrale und der Basar]]'' von [[Eric Steven Raymond]], entschied [[Netscape Communications|Netscape]] im Jahre 1998 angesichts der wachsenden Dominanz von [[Microsoft]] am [[Webbrowser|Browser]]-Markt, den Quelltext des wirtschaftlich nicht mehr verwertbaren [[Netscape Navigator]]s freizugeben (aus dieser Freigabe entstand später das [[Mozilla]]-Projekt).<br />
<br />
Kurz darauf befanden Raymond, [[Bruce Perens]], ein Informatiker, und [[Tim O’Reilly]], Gründer und Vorstand des [[O’Reilly Verlag|O’Reilly-Verlags]], dass die Freie-Software-Gemeinde ein besseres Marketing benötige. Um die Freie Software als geschäftsfreundlich und weniger ideologisch belastet darstellen zu können, wurde dabei beschlossen, einen neuen Marketing-Begriff für Freie Software einzuführen – der Begriff ''Open Source'' wurde von da an flächendeckend im Marketing genutzt und war auch der Namensgeber für die von Raymond, Perens und Reilly gegründete ''Open Source Initiative'' (OSI).<br />
Es wurden für die Wirtschaft angepasste Open-Source-Lizenzen geschaffen, welche weiterhin den Bedürfnissen des Open-Source-Umfelds genügten, aber auch für die Wirtschaft interessant sein sollten. Eine der bekanntesten Lizenzen, die aus diesen Bestrebungen hervorging, ist die ''[[Mozilla Public License]]''.<br />
<br />
== Definition der Open Source Initiative ==<br />
:''Hauptartikel: [[Open Source Definition]]''<br />
<br />
Die Open Source Initiative wendet den Begriff ''Open Source'' auf all die Software an, deren Lizenzverträge den folgenden drei charakteristischen Merkmalen entsprechen:<br />
<br />
* ''Die Software (d.&nbsp;h. der Quelltext) liegt in einer für den Menschen lesbaren und verständlichen Form vor'': In der Regel handelt es sich bei dieser Form um die Quelltexte in einer [[Höhere Programmiersprache|höheren Programmiersprache]]. Vor dem eigentlichen Programm(ab)lauf ist es normalerweise notwendig, diesen Text durch einen so genannten [[Compiler]] in eine [[Binärcode|binär]]e Form zu bringen, damit das Computerprogramm vom Rechner ausgeführt werden kann. Binärprogramme sind für den Menschen im [[Semantik|semantischen]] Sinne praktisch nicht lesbar.<br />
* ''Die Software darf beliebig kopiert, verbreitet und genutzt werden'': Für Open-Source-Software gibt es keine Nutzungsbeschränkungen. Weder bezüglich der Anzahl der Benutzer, noch bezüglich der Anzahl der Installationen. Mit der Vervielfältigung und der Verbreitung von Open-Source-Software sind auch keine Zahlungsverpflichtungen gegen einen Lizenzgeber verbunden.<br />
* ''Die Software darf verändert und in der veränderten Form weitergegeben werden'': Durch den offengelegten Quelltext ist Verändern ohne weiteren Aufwand für jeden möglich. Weitergabe der Software soll ohne Lizenzgebühren möglich sein. Open-Source-Software ist auf die aktive Beteiligung der Anwender an der Entwicklung geradezu angewiesen. So bietet sich Open-Source-Software zum Lernen, Mitmachen und Verbessern an.<br />
<br />
== Begriffsproblem ''Freie Software'' ==<br />
<br />
In der eigentlichen Bedeutung unterscheidet sich die Open-Source-Definition nicht von [[Freie Software|freier Software]]. Der Begriff ''Open-Source-Software'' scheint aber mit der Betonung der Überlegenheit des Entwicklungsprozesses (siehe ''The Cathedral and the Bazaar'' von Eric Steven Raymond) eher die Entwicklersicht wiederzugeben, während der Begriff ''Freie Software'' den Nutzen für den Anwender und die Gesellschaft heraushebt. Beide Begriffe können unterschiedliche Assoziationen auslösen, die ursprünglich nicht geplant waren.<br />
<br />
Die Entscheidung, den [[Terminus|Terminus]] ''Open Source'' zu etablieren, vorgeschlagen von Christine Peterson vom [[Foresight Institute]], begründete sich zum Teil auf der möglichen Missinterpretation des Wortes ''frei''. Die [[Free Software Foundation]] (FSF) verstand das Wort im Sinne von ''[[Freiheit]]'' (''“free speech, not free beer”'' – ''„freie Meinungsäußerung, nicht Freibier“''), jedoch wurde es oft fälschlicherweise mit ''kostenlos'' assoziiert, da der englische Begriff ''free'' beide Bedeutungen haben kann. Tatsächlich ist ''freie Software'' in den meisten Fällen wirklich auch kostenlos erhältlich. Man hoffte, dass die Verwendung der Bezeichnung ''Open Source'' diese Mehrdeutigkeit beseitigt und auch eine einfachere Vermarktung von ''Open Source'' vor Vertretern der Wirtschaft ermöglicht. Außerdem weckt der Begriff ''Open Source'' nicht zwangsläufig eine Assoziation mit der [[GNU General Public License]], die aus wirtschaftlicher Sicht problematisch sein kann.<br />
<br />
Seit der Einführung der neuen Bezeichnung wurde jedoch oft kritisiert, dass diese ebenfalls Verwirrung stiftet: Sie assoziiert die Verfügbarkeit des Quelltextes, sagt aber nichts über die Freiheit, ihn zu verwenden, zu verändern und weiterzugeben, aus. Kritisiert wird daher von der FSF vor allem die Tatsache, dass der Begriff ''Open Source'' die Einsicht in den Quellcode einer Software hervorhebt, nicht aber die Freiheit, diesen Quellcode auch beliebig weiterzugeben oder zu verändern. So nennt die ''PGP Corporation'' die aktuelle Version ihres [[Kryptographie]]programms [[Pretty Good Privacy|PGP]] z.&nbsp;B. ''Open Source'', da der Quellcode betrachtet werden kann. Weitergabe und Veränderung dieses Quellcodes sind aber verboten, so dass das Programm nicht unter die Open-Source-Definition fällt. Aus diesem Grund ist die freie Implementierung [[GNU Privacy Guard]] entstanden, die mit der GPL den Open-Source-Anforderungen gerecht wird.<br />
<br />
Die Free Software Foundation, insbesondere [[Richard Stallman]], kritisiert an der Open-Source-Bewegung, dass sie [[Sozialethik|sozialethische]] Aspekte außen vor lässt und sich lediglich auf technische und wirtschaftliche Fragestellungen konzentriert. So werde die Grundidee von ''[[Freie Software|Freier Software]]'' nach Stallmans Meinung vernachlässigt.<ref>Richard Stallman: ''[http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.de.html Warum Open Source am Kern der Sache vorbei geht]'' Stand: Juni 2008</ref><br />
<br />
Der Begriff ''Freie Software'' ist allerdings ebenfalls problematisch, da er häufig ausschließlich in Verbindung mit den Lizenzen der FSF ([[GNU General Public License|GNU-GPL]], [[GNU Lesser General Public License|GNU LGPL]] und [[GNU-Lizenz für freie Dokumentation]]) gebracht wird. Diese Lizenzen sind zwar auch nach Auffassung der OSI frei, sie fordern allerdings, dass abgeleitete Werke die gleichen Freiheiten gewähren. Die GNU-Lizenz für freie Dokumentation ist hierbei besonders problematisch, unter anderem deswegen, weil sie die Möglichkeit bietet, die Modifikation ganz bestimmter Abschnitte zu verbieten. Die GNU-FDL erfüllt somit eine grundlegende Anforderung der Open-Source-Definition und der Definition freier Software sowie der [[Debian Free Software Guidelines]] nicht.<br />
<br />
Die Begriffe ''Freie Software'' und ''Open-Source-Software'' werden zwar synonym verwendet, allerdings bestehen Unterschiede in der Interpretation. Die meisten Menschen und Organisationen, die von freier Software sprechen, sehen Lizenzen als unfrei an, wenn sie Einschränkungen enthalten wie eine Begrenzung des Verkaufspreises, die Pflicht zur Veröffentlichung eigener Modifikationen oder die Bestimmung, dass jede Modifikation der Software an den ursprünglichen Autor gesandt werden muss. Die Open-Source-Initiative dagegen akzeptiert solche Lizenzen als Open Source. Dies ist unter anderem deshalb problematisch, weil Software unter diesen Lizenzen nicht oder nur unter starken Einschränkungen in andere freie Software-Projekte integriert werden kann, was dem Autor bei der Auswahl der Lizenz womöglich gar nicht bewusst war. Oft wird deshalb auch dazu geraten, keine eigene Lizenz zu verwenden, deren rechtliche und praktische Probleme man unter Umständen nicht überschaut, sondern auf eine erprobte und anerkannte freie Lizenz wie die GPL, die LGPL oder die [[BSD-Lizenz]] zurückzugreifen.<br />
<br />
Um den Namenskonflikt zwischen ''Freie Software'' und ''Open-Source-Software'' zu umgehen, werden in jüngerer Zeit auch häufig die Begriffe [[Free/Libre Open Source Software|FOSS und FLOSS]] (Free(/Libre) and Open Source Software) verwendet.<br />
<br />
== Andere Definitionen ==<br />
<br />
Der Begriff Open Source beschränkt sich nicht ausschließlich auf Software, sondern wird auch auf Wissen und Information allgemein ausgedehnt. Beispiele dafür sind [[OpenCola]] und [[Wikipedia]]. In diesem Zusammenhang wird von [[Open Content]] oder freien Inhalten gesprochen.<br />
<br />
Übertragen wurde die Idee des öffentlichen und freien Zugangs zu Information auch auf Entwicklungsprojekte. In diesem Zusammenhang wird oft von [[Open Hardware]] oder freier Hardware gesprochen, wobei es sich nicht um freien Zugang zur [[Hardware]] handelt, sondern um freien Zugang zu allen Informationen, eine entsprechende Hardware herzustellen.<br />
<br />
== Motivation ==<br />
<br />
Die Verwendung und Entwicklung von Open-Source-Software wird sowohl von Privatpersonen als auch von Firmen betrieben. Der Einsatz und Entwicklungsprozess kann dabei durchaus mit Kosten verbunden sein. Es bietet sich aber eine Reihe von Vorteilen:<br />
<br />
* An der Entwicklung eines Open-Source-Programms kann sich eine beinahe beliebig große Anzahl von Personen (und Firmen) beteiligen. Der Aufwand für die Entwicklung wird geteilt und jeder kann von der Arbeit der Anderen profitieren. Für eine Firma kann es sich finanziell lohnen, sich an einem Open-Source-Projekt zu beteiligen anstatt eine Eigenentwicklung zu starten oder fertige Software einzukaufen.<br />
<br />
* Der Nutzer einer Open-Source-Software ist niemals von einer bestimmten Herstellerfirma abhängig. Wünscht sich der Nutzer eine Erweiterung oder die Behebung eines Programmfehlers, so steht es ihm frei, diese Änderung vorzunehmen oder jemanden damit zu beauftragen. Bei [[Proprietär|proprietärer]] Software ist dies nicht möglich, und eine Änderung kann einzig beim Hersteller beantragt werden.<br />
<br />
* Die Nutzung von Open-Source-Software ist an keine oder nur wenige Bedingungen geknüpft. Die Software darf von einer beliebigen Anzahl Benutzern für einen beliebigen Zweck eingesetzt werden. Bei der Vervielfältigung fallen keine Lizenzkosten an.<br />
<br />
* Open-Source-Software ermöglicht Einblick in den Sourcecode und üblicherweise auch die [[Versionsverwaltung]]. Damit ist es jedermann - beispielsweise unter Verwendung von dafür bestimmten Seiten wie [[Ohloh]] - möglich die [[Softwarequalität]] mittels [[Statische Code-Analyse|Statischer Code-Analyse]] sowie die Anzahl der Entwickler und deren Veränderungen zu analysieren und daraus auf die [[Wartbarkeit]] und Maturität der Software zu schließen.<br />
<br />
== Wirtschaftliche Bedeutung ==<br />
In den Bereichen Serverbetriebssysteme, Web- und Mailserver, Datenbanken und Middleware spielt Open-Source-Software eine wichtige Rolle.<br />
<br />
Eine Studie im Auftrag der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] hat im Jahr 2006 die wirtschaftliche Bedeutung von Open Source für Europa untersucht. Demnach ist der Marktanteil in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Den Gesamtwert beziffert die Untersuchung auf rund zwölf Milliarden Euro. Die Wertschöpfung wird in den Wirtschaftsstatistiken der EU-Staaten allerdings nur unzureichend erfasst, da die Software-Entwicklung nicht proprietär ist. Auf Unternehmensseite sind [[Sun Microsystems|Sun]], [[IBM]] und [[RedHat]] die größten Programmlieferanten.<br />
<br />
Für das Jahr 2010 prognostiziert die Studie bei den IT-Dienstleistungen einen Open-Source-Anteil von 32 Prozent und befürwortet eine stärkere Förderung von freier Software, damit Europa das wirtschaftliche Potenzial von Open Source besser nutzen kann. So findet das Thema zunehmend in der [[Wirtschaftsförderung]] Beachtung. Ein Beispiel ist die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart, die eine Initiative für einen Open-Source-[[Computercluster|Cluster]] gestartet hat.<ref>[http://opensource.region-stuttgart.de Initiative für einen Open-Source-Cluster] </ref><br />
<br />
Seit einigen Jahren hat sich in den Wirtschaftswissenschaften eine lebhafte Debatte um Open-Source-Software entwickelt. Siehe dazu die Abschnitte „Volkswirtschaftliche Aspekte“ und „Betriebswirtschaftliche Aspekte“ in der ''[[Portal:Freie Software/Literatur|Literatur über Freie und Open-Source-Software]]''.<br />
<br />
== Probleme ==<br />
[[Eric Raymond]] beschreibt in seinem Buch ''[[Die Kathedrale und der Basar]]'' eine Entwicklungsmethode (den Basar), durch die Open-Source-Projekte selbstständig von der Gemeinschaft verwaltet werden können. Ob diese Entwicklungsmethode tatsächlich Anwendung findet oder überhaupt praktisch umgesetzt werden kann, ist aber umstritten.<ref>Chuck Connell: ''[http://www.chc-3.com/pub/manage_themselves.htm Open Source Projects Manage Themselves? Dream on.]'' (englisch) Stand: Juni 2008</ref><br />
<br />
Es werden vereinzelt Firmen kritisiert, die Weiterentwicklungen von bestehender Open-Source-Software so weit an eigene Systeme anpassen, dass sie praktisch nicht mehr anders verwendet werden können. Die Weiterentwicklung steht dann zwar immer noch unter einer Open-Source-Lizenz, kann von der Gemeinschaft aber nicht mehr genutzt werden.<br />
<br />
Der Informatiker [[Niklaus Wirth]] äußert sich kritisch zur technischen Qualität komplexer Open-Source-Projekte: Die Open Source Bewegung ignoriere und behindere die Vorstellung, komplexe Softwaresysteme basierend auf streng hierarchischen [[Modul (Software)|Modulen]] aufzubauen. Entwickler sollten den Sourcecode der von ihnen verwendeten Module nicht kennen. Sie sollten rein auf die Spezifikationen der Schnittstellen der Module vertrauen. Wenn, wie bei Open-Source, der Sourcecode der Module vorhanden ist, führe das automatisch zu einer schlechteren Spezifikation der Schnittstellen, da ja das Verhalten der Module im Sourcecode nachlesbar ist.<ref>{{Internetquelle | autor=Richard Morris | hrsg=simple-talk.com | url=http://www.simple-talk.com/opinion/geek-of-the-week/niklaus-wirth-geek-of-the-week | sprache=Englisch | titel=Niklaus Wirth: Geek of the Week | datum=2. Juli 2009 | zugriff=2009-12-16 | zitat=Besides all the good things, the open source movement ignores and actually hinders the perception of one of the most important ideas in designing complex systems, namely their partitioning in modules, and their formation as an orderly hierarchy of modules.}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
{{Portal|Freie Software}}<br />
* [[Linux-Klausel]]<br />
* [[Proprietäre Software]]<br />
* [[Wissensgesellschaft]] bzw. [[Informationsgesellschaft]]<br />
* [[Open-Source-Film]]<br />
* [[Open-Source-Marketing]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* [[T3N Magazin]], Open Source, Webentwicklung, CMS und TYPO3, Hannover, yeebase media solutions, 2006 {{ISSN|1861-339X}}<br />
* [[Linux-Magazin]]: zweitälteste Zeitschrift für Linux- und die Open-Source-Welt, München, Linux New Media AG, 2006 {{ISSN|1432-640X}}<br />
* Siehe auch ''[[Portal:Freie Software/Literatur|Literatur über Freie und Open-Source-Software]]''.<br />
* [[BARC Studie]] Open Source Business Intelligence; Quelloffene Werkzeuge für Reporting, OLAP und Data Mining im Vergleich, Oxygon-Verl. München 2009 ISBN 978-3-937818-41-2<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Wikiquote|Open Source}}<br />
{{Wikibooks|Open-Source im Unternehmen}}<br />
* [http://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.de.html ''Warum „Freie Software“ besser ist als „Open Source“''] – Statement des [[GNU-Projekt]]s<br />
* [http://www.germany.fsfeurope.org/documents/whyfs.de.html Wir sprechen von Freier Software] – ein Statement der [[Free Software Foundation Europe]]<br />
* [http://www.bpb.de/opensource Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung zu Open Source]<br />
* [https://www.bsi-fuer-buerger.de/cln_174/BSIFB/DE/Themen/OpenSourceSoftware/FragenUndAntworten/fragenundantworten_node.html ''Fragen & Antworten zu Open Source Software'' in den Punkten Sicherheit und Recht] aus der Sicht vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik<br />
* [http://www.userlearn.ch/opensource Open Source in der Schweiz und Bildungspolitik]<br />
* [http://ec.europa.eu/enterprise/ict/policy/doc/2006-11-20-flossimpact.pdf Study on the: Economic impact of open source software on innovation and the competitiveness of the Information and Communication Technologies (ICT) sector in the EU] – Englischsprachige Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung, PDF 1,7 MB<br />
* {{dmoz|Computers/Open_Source/|Open Source}}<br />
* [http://www.fazit-forschung.de/fazit-opensource.html FAZIT-Forschungsbericht "Open Source Software und IT-Sicherheit"]<br />
<!-- beachtet, dass die Links hier sich nur mit der Thematik der Phrase Open Source auseinander setzen sollen - für alles andere ist die Linkliste auf dem Portal Freie Software zuständig!--><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:FLOSS-Kultur]]<br />
[[Kategorie:Urheberrecht]]<br />
<br />
[[af:Oopbronkode]]<br />
[[ar:مصدر مفتوح]]<br />
[[ast:Códigu abiertu]]<br />
[[bg:Отворен код]]<br />
[[bn:মুক্ত সোর্স]]<br />
[[ca:Codi obert]]<br />
[[ckb:سەرچاوە کراوە]]<br />
[[da:Open source]]<br />
[[en:Open source]]<br />
[[eo:Malfermita kodo]]<br />
[[es:Código abierto]]<br />
[[et:Avatud lähtekood]]<br />
[[fa:متنباز]]<br />
[[fi:Avoin lähdekoodi]]<br />
[[fr:Open source]]<br />
[[gl:Open Source]]<br />
[[he:קוד פתוח]]<br />
[[hr:Otvoreni kod]]<br />
[[hu:Szabad szoftver]]<br />
[[id:Sumber terbuka]]<br />
[[is:Opinn hugbúnaður]]<br />
[[it:Open source]]<br />
[[ja:オープンソース]]<br />
[[kn:ಮುಕ್ತ ತಂತ್ರಾಂಶ]]<br />
[[ko:오픈 소스]]<br />
[[lb:Open Source]]<br />
[[lt:Atvirasis kodas]]<br />
[[ml:ഓപ്പണ് സോഴ്സ് സോഫ്റ്റ്വെയര്]]<br />
[[nds:Open Source]]<br />
[[nl:Open source]]<br />
[[nn:Open kjeldekode]]<br />
[[no:Åpen kildekode]]<br />
[[pl:Otwarte Oprogramowanie]]<br />
[[pt:Código aberto]]<br />
[[ro:Open source]]<br />
[[scn:Surgenti aperta]]<br />
[[simple:Open source]]<br />
[[sk:Open source]]<br />
[[sl:Odprta koda]]<br />
[[sq:Open source]]<br />
[[sv:Öppen källkod]]<br />
[[ta:திறந்த மூலநிரல்]]<br />
[[th:โอเพนซอร์ซ]]<br />
[[tr:Açık kaynak]]<br />
[[ur:آزاد مصدر]]<br />
[[yi:אפענער קאד]]<br />
[[zh:开放源代码]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rechnernetz&diff=74574663Rechnernetz2010-05-20T08:57:42Z<p>212.117.116.190: /* Leitungsgebundene Netze */</p>
<hr />
<div>Ein '''Rechnernetz''' ist ein Zusammenschluss von verschiedenen technischen, primär selbstständigen elektronischen [[System]]en (insbesondere [[Computer]]n, aber auch [[Sensor]]en, [[Aktor]]en, funktechnologischen Komponenten usw.), der die Kommunikation der einzelnen Systeme untereinander ermöglicht.<br />
<br />
Die [[Kommunikation]] erfolgt über verschiedene [[Netzwerkprotokoll|Protokolle]], die mittels des [[OSI-Modell|ISO/OSI-Modells]] strukturiert werden können. Obwohl in der Praxis kein Rechnernetz das ISO/OSI-Modell vollständig abbildet, ist es von entscheidender Bedeutung für das Verständnis von Rechnernetzen, da hierbei aus kleinen grundlegenden Strukturen durch Verknüpfung größere und komplexere Strukturen gebildet werden. Dabei greifen höhere (komplexere) Protokollschichten auf die Funktionalitäten von einfacheren darunter liegenden Protokollschichten zu.<br />
<br />
Ein wichtiges Prinzip dabei ist, dass man den meisten Protokollschichten jeweils [[Nutzdaten|(Nutz-) Daten (Payload)]] zum Transport übergeben kann. Die Protokollschicht fügt zu diesen Nutzdaten (deren Inhalt sie weitgehend ignoriert) vorne und teilweise hinten weitere Daten an, die für die Abwicklung des Transportes durch die Protokollschicht wichtig sind. Jedoch gibt es auch hiervon Ausnahmen, da einige Protokolle nicht dazu gedacht sind, fremde Nutzdaten zu transportieren, sondern ausschließlich als eigenständige Informationssysteme für bestimmte Aufgaben fungieren.<br />
<br />
Die allgemein bekannteste Netzstruktur ist das [[Internet]] und die bekanntesten Protokolle sind das [[Transmission Control Protocol|TCP (Transmission Control Protocol)]] und das [[Internet Protocol|IP (Internet Protocol)]], jedoch spielen auch im Internet eine Reihe weiterer Protokolle wichtige Rollen und das Internet selbst ist kein homogenes Netz, sondern besteht aus einer Vielzahl teils recht unterschiedlich konzipierter Teilnetze, die nur die oberen Protokollschichten gemeinsam haben und die Nutzdatenübertragung auf den unteren Protokollschichten teilweise sehr unterschiedlich handhaben.<br />
<br />
Rechnernetze können unter anderem anhand der folgenden Kriterien klassifiziert werden:<br />
* organisatorische Abdeckung,<br />
* Übertragungsweg bzw. Übertragungstechnologie.<br />
<br />
== Topologien ==<br />
<br />
[[Datei:Network topology recognize.gif|thumb|Diagramm: Netz-Topologie]]<br />
<br />
Unter der Topologie versteht man die Art, wie die verschiedenen beteiligten Komponenten (also zumeist Rechner) im Netz durch physische oder logische Leitungswege verbunden sind. Um mehrere Rechner in einem Rechnernetz einzubinden, benötigt man eine gute Planung, welche durch die Einteilung der Topologie vereinfacht wird. So bilden sich Rechnernetze, in denen es Verbindungen und Knoten gibt, über die man ggf. über mehrere Zwischenpunkte von jedem Bereich des Netzes zu jedem anderen Bereich des Netzes kommen kann.<br />
<br />
Es gibt eine Reihe von Grundstereotypen, die so in dieser klaren Form jedoch selten in der Praxis auftreten. Bei der '''Stern-Topologie''' gibt es einen zentralen Verteilpunkt, der ggf. alles kontrollieren kann, aber ohne den nichts funktioniert. Diese Topologie wird eigentlich nur in Kleinstnetzen (häufig bei [[LAN-Party]]s) verwendet. Eine Verbindung mehrerer Sterntopologien an ihren Konzentrationspunkten wird auch als '''Erweiterte Sterntopologie''' bezeichnet. Bei der '''Baum-Topologie''' benutzt man einen ähnlichen Ansatz, den man jedoch hierarchisch staffelt. Der "oberste" Rechner hat die Kontrolle über alle anderen, die Macht schrumpft, je weiter man unten im Baum sitzt. In der '''Ring-Topologie''' hat jeder Rechner eine Position in einem Ring und ist nur mit seinen Nachbarn verbunden. Das hat zur Folge, dass der Ausfall eines Rechners das Rechnernetz lahm legt. Bei der '''Bus-Topologie''' greifen alle beteiligten Rechner auf ein gemeinsam und von allen genutztes Medium zu, wodurch es zu Kollisionen darauf kommen kann. Das '''vermaschte Netz''' ist eine Form, in der jeder Rechner mit mehreren Nachbarn verbunden ist und in dem redundante Wege existieren, so dass selbst beim Ausfall einer Leitung das Netz noch über eine andere Leitung verbunden bleibt. Die '''Zell-Topologie''' spielt bei Funknetzen mit ihren speziellen Zugriffseigenschaften eine besondere Rolle. <br />
<br />
In der Praxis treten fast immer Mischformen dieser Stereotype auf und es gibt noch eine Reihe von Bezeichnungen für bestimmte Spezialformen. Als ''Smart Network'' oder ''[[Smart Grid]]'' wird beispielsweise die spontane, selbstorganisierte Vernetzung beliebiger Geräte bezeichnet.<br />
<br />
Details hierzu siehe unter [[Topologie (Rechnernetz)]].<br />
<br />
== Organisatorische Abdeckung (Netzwerkarchitektur) ==<br />
<br />
Dieses Kriterium wird oft benutzt, da es weniger kompliziert erscheint als andere Eigenschaften von Netzen. In der Praxis hat diese Unterscheidung aber nur begrenzte Bedeutung.<br />
<br />
=== Lokale Netze ===<br />
<br />
* [[Body Area Network]] (BAN)<br />
* [[Personal Area Network]] (PAN)<br />
* [[Wireless Personal Area Network]] (WPAN) als Begriff<br />
* [[Local Area Network]] (LAN)<br />
* [[Wireless LAN]] (WLAN) als Begriff<br />
<br />
=== Nicht-lokale Netze ===<br />
<br />
* [[Metropolitan Area Network]] (MAN)<br />
* [[Wide Area Network]] (WAN)<br />
* [[Global Area Network]] (GAN)<br />
* [[Virtual Private Network]] (VPN)<br />
* [[Storage Area Network]] (SAN)<br />
<br />
== Übertragungsweg ==<br />
<br />
=== Leitungsgebundene Netze ===<br />
<br />
==== Etherne ====<br />
<br />
Die am weitesten verbreitete Technik bei [[Festnetz#Leitungstypen|leitungsgebundenen Netzen]] ist das [[Ethernet]], das vor allem in lokalen Firmennetzen und Heimnetzen Verwendung findet. Es wird heute mit Kupferkabeln in den Ausprägungen 10Base-T, 100Base-TX und 1000Base-T erstellt und verwendet. Dabei bezeichnet die Zahl jeweils die theoretische maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 10, 100 oder 1000 [[Megabit|Mbit]] pro Sekunde. Das '''T''' sagt aus, dass es sich um ein gedrilltes Kupferkabel handelt ([[Twisted-Pair-Kabel|Twisted Pair]]). Je nach Geschwindigkeit ist ein Kabel der entsprechenden Qualität nötig, die CAT[Nummer] genannt wird. Für 100 Mbit ist dies z.&nbsp;B. CAT5, bei 1000 Mbit ist CAT5e, CAT5+ oder CAT6 zu verwenden.<br />
Es gibt ebenfalls unterschiedliche Standards, um Ethernet über [[Glasfaser]]verbindungen zu realisieren, z. B. 10Base-FL, 100Base-FX, 1000Base-X und verschiedene 10-Gigabit-Standards beginnend mit 10GBase.<br />
<br />
Das Zugriffsverfahren bei Ethernet ist [[CSMA/CD]] (Carrier Sense Multiple Access / Collision Detection), wobei jeder Rechner erst überprüft, ob die Leitung (Carrier) frei ist und, wenn dies der Fall ist, sendet. Es kann sein, dass ein weiterer Rechner dasselbe tut und es zur Kollision kommt. Sobald diese Kollision erkannt wird (Collision Detection), brechen beide Rechner das Senden ab und beide probieren es zu einem zufälligen Zeitpunkt später erneut. Die Adressierung erfolgt mittels der [[Media Access Control|MAC]]-Adresse.<br />
<br />
==== Token Ring ====<br />
<br />
Einen anderen Weg der Zugriffskontrolle ging das [[Token Ring|Token-Ring]]-Netz, das 2005 vor allem für Netze mit speziellen Qualitätsanforderungen benutzt wird. Der Vorteil von Token-Ring-Netzen ist, dass jeder Rechner nach spätestens einer bestimmten Zeit etwas senden kann. Dazu wird ein sogenanntes Token (zu deutsch Pfandmünze) in Form eines kleinen Informationspaketes herumgereicht. Wer das Token hat, darf eine Weile Nutzdaten senden, hört dann wieder auf und gibt das Token weiter. Die Reihenfolge, in der es weitergegeben wird, ist genau festgelegt und ringförmig, wodurch man das Token immer wieder bekommt. Token-Ring-Netze sind oft so aufgebaut, dass jeder Rechner jeweils mit seinen zwei Nachbarn im Ring direkt verbunden ist und diesen entweder das Token weiterreicht oder eine Information übergibt. Es gibt auch eine Variante, die sich [[Token Ring over Ethernet]] nennt. Dabei hängen alle Rechner in einem gemeinsam genutzten Ethernet zusammen, aber geben sich dort jeweils ein Token reihum weiter ([[Token-Passing]]), wodurch Kollisionen vermieden werden und die Leitung besser genutzt wird. Das komplizierte an diesem virtuellen Ring ist, dass erst einmal geklärt werden muss, welche Rechner existieren und welche Reihenfolge sie im virtuellen Ring einnehmen. Zudem muss man erkennen, wenn neue Rechner hinzukommen oder bestehende im Ring verschwinden.<br />
<br />
Wichtig sind die Eigenschaften von Token-Ring-Netzen in sicherheitskritischen Netzen, in denen es wichtig ist, präzise zu wissen wie lange es maximal dauert, bis eine Nachricht gesendet werden kann. Dies lässt sich leicht anhand der Anzahl der Rechner, also an der Länge des Rings ermitteln. Solche Netze werden zum Beispiel in der Automobiltechnik und Finanzbranche für kritische Systeme eingesetzt.<br />
<br />
=== Funknetze ===<br />
<br />
Verbreitete Techniken bei [[Funknetz]]en sind:<br />
<br />
==== Infrastruktur-Netze ====<br />
<br />
* [[Mobilfunknetz]]e wie [[Global System for Mobile Communications|GSM]] oder [[Universal Mobile Telecommunications System|UMTS]]<br />
* [[Wireless LAN|WLANs]] im Infrastruktur-Modus, das heißt mit Schnittstelle zu einem leitungsgebundenen Netz mittels [[Wireless Access Point|Basisstation]]. Am weitesten verbreitet sind WLANs vom Typ [[IEEE 802.11]]<br />
<br />
==== Ad-hoc-Netze (MANET) ====<br />
<br />
Vgl. [[Ad-hoc-Netz]]<br />
<br />
* [[Wireless LAN|WLANs]] vom Typ IEEE 802.11 im Ad-hoc-Modus. In diesem Modus kommunizieren die Geräte des Netzes ohne zusätzliche Infrastruktur.<br />
* die mit sehr geringer Reichweite Geräte in unmittelbarer Umgebung verbinden, sog. [[Wireless Personal Area Network]]s (WPAN)<br />
* [[Bluetooth]]<br />
* Netzstrukturen für [[Sensornetz]]e, aktuelles Forschungsgebiet<br />
<br />
== Physikalische Komponenten ==<br />
<br />
Zur physischen und logischen Umsetzung der Vernetzung sind neben passiven Komponenten (Antennen, Kabel, Glasfasern, Steckverbinder, Anschlussdosen) in der Regel auch aktive Komponenten erforderlich, um die Funktionalität zu gewährleisten. Beispiele sind [[Gateway (Computer)|Gateway]], [[Router]], [[Switch (Computertechnik)|Switch]], [[Accesspoint]], früher auch [[Hub (Netzwerk)|Hub]], [[Repeater]] und [[Bridge (Netzwerk)|Bridge]]. Solche Komponenten können in manchen Fällen auch als virtuelle (Software-) und nicht als physikalische Hardwarelösung realisiert sein.<br />
<br />
== Sprachliche Betrachtung von Netz und Netzwerk ==<br />
<br />
In der englischen Sprache wird der Begriff ''net'' traditionell in der Fischerei verwendet. Außerhalb dieses Bereichs spricht man hingegen von ''network''. In der deutschen Sprache steht ''Netzwerk'' traditionell nur für das Maschenwerk eines [[Fischernetz]]es. Außerhalb der Fischerei wird in den meisten Fällen ''Netz'' ([[Stromnetz]], nicht -werk; [[Telefonnetz]]) verwendet, eine Ausnahme macht die Verwendung des Begriff als '[[Soziales Netzwerk (Internet)|soziales Netzwerk]]' <ref>[http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/projekte/slex/seitendvd/konzepte/L53/L5385.htm Definition 'Soziales Netzwerk], Uni Hamburg</ref>. Dieser Argumentation folgend wäre ''Computernetzwerk'' eine [[Falscher Freund|falsche Übersetzung]] aus dem Englischen und ''Rechnernetz'' bzw. ''Computernetz'' der korrekte Begriff. Im Allgemeinen wird Sprache durch den Sprachgebrauch bestimmt, weshalb man annehmen kann, dass 'Netzwerk' ein zwar historisch nicht korrekter, aber dennoch richtiger Begriff ist. Vermutungen gehen dahin, dass der Sprachgebrauch und das Wort Computernetzwerk durch nicht fachgerechte Übersetzungen von Literatur, wie z.B. [[Andrew S. Tanenbaum]]: Computernetzwerke, entstanden ist. Daher ist der Begriff ''Netzwerk'' in nahezu allen akademischen und nicht-akademischen Zusammenhängen gebräuchlich.<br />
<br />
Keineswegs können ''Netz'' und ''Netzwerk'' heute uneingeschränkt als Synonyme betrachtet werden: Man kennt die Wörter „Netzwerkkarte“ und „Netzteil“ – unsinnig wären hingegen „Netzwerkteil“ und „Netzkarte“. Hierzu unterschiedlich verhält es sich mit dem Netzkabel (Stromversorgung) und dem Netzwerkkabel (LAN) – hier gibt es beide Formen, jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung: „Netz“ steht eher für das Strom(versorgungs)netz und „Netzwerk“ für die digitale Datenvernetzung. Auch bei ''Mauer'' und ''Mauerwerk'' gibt es beide Formen, jedoch mit leicht unterschiedlicher Bedeutung. Mauer steht für das Gesamtbauwerk – Mauerwerk hingegen bezieht sich auf die Einzelkomponenten wie Fugen, Mörtel und Steine.<br />
<br />
Die [[Deutsches Institut für Normung|DIN]] ISO 2382-1 bis -25 ''„Begriffe der Informationstechnik“'' definieren nur den Begriff Netz, nicht Netzwerk. Da diese Normen jedoch aus den Jahren 1976 bis 2000 stammen, kann ihre heutige Anwendbarkeit bezweifelt werden.<ref>[http://www.beuth.de/langanzeige/ISO%2FIEC+2382-1/1369403.html Detailanzeige für:ISO/IEC 2382-1:1993-11]</ref><br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Douglas Comer: ''Computernetzwerke und Internets.'' 3. Auflage, Pearson Studium, München 2002, ISBN 3-8273-7023-X<br />
* [[Andrew S. Tanenbaum]]: ''Computernetzwerke.'' 4. Auflage, Pearson Studium, München 2003, ISBN 3-8273-7046-9<br />
* Markus Kammermann: ''Comptia Network+.'' 1. Auflage, mitp April 2008, ISBN 3-8266-5922-8<br />
* Jürgen Scherff: ''Grundkurs Computernetze.'' Vieweg, Wiesbaden 2006, ISBN 3-528-05902-8<br />
* Erich Stein: ''Taschenbuch Rechnernetze und Internet.'' 3. Auflage, Fachbuchverlag Leipzig 2008, ISBN 978-3-446-40976-7<br />
* Martin Ziegler: ''Internetbasierende Datennetzwerke.'' Schlembach, Weil der Stadt 2002, ISBN 3-935340-20-6<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[Internetworking]]<br />
* [[Netzwerksicherheit]]<br />
* [[Feldbus]] (Rechnernetze für die Automatisierungstechnik)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
{{Commons|Computer network}}<br />
[http://www.searchnetworking.de/specials/netzwerk-grundlagen/ Grundlagenwissen: Basis für effizientes und übergreifendes Netzwerk-Management] von Dr. Franz-Joachim Kauffels<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Bussysteme}}<br />
<br />
[[Kategorie:Rechnernetze| ]]<br />
{{Link FA|vi}}<br />
<br />
[[af:Rekenaarnetwerk]]<br />
[[am:የኮምፒዩተር አውታር]]<br />
[[ar:شبكة حاسوب]]<br />
[[az:Kompyuter şəbəkəsi]]<br />
[[be:Кампутарная сетка]]<br />
[[be-x-old:Кампутарная сетка]]<br />
[[bg:Компютърна мрежа]]<br />
[[bn:কম্পিউটার নেটওয়ার্ক]]<br />
[[br:Rouedad stlennegel]]<br />
[[bs:Računarske mreže]]<br />
[[ca:Xarxa informàtica]]<br />
[[ckb:ڕایەڵە]]<br />
[[cs:Počítačová síť]]<br />
[[da:Datanet]]<br />
[[el:Δίκτυο υπολογιστών]]<br />
[[en:Computer network]]<br />
[[eo:Komputila reto]]<br />
[[es:Red de computadoras]]<br />
[[et:Arvutivõrk]]<br />
[[eu:Konputagailu-sare]]<br />
[[fa:شبکه رایانهای]]<br />
[[fi:Tietokoneverkko]]<br />
[[fr:Réseau informatique]]<br />
[[gl:Rede de computadores]]<br />
[[he:תקשורת נתונים]]<br />
[[hi:नेटवर्क]]<br />
[[hr:Računalne mreže]]<br />
[[hu:Számítógép-hálózat]]<br />
[[ia:Rete de computatores]]<br />
[[id:Jaringan komputer]]<br />
[[is:Tölvunet]]<br />
[[it:Rete di calcolatori]]<br />
[[ja:コンピュータネットワーク]]<br />
[[kk:Компьютер желі]]<br />
[[ko:컴퓨터 네트워크]]<br />
[[ku:Tor (komputer)]]<br />
[[lb:Computernetzwierk]]<br />
[[li:Computernètwerk]]<br />
[[lt:Kompiuterių tinklas]]<br />
[[lv:Datortīkls]]<br />
[[ml:കമ്പ്യൂട്ടർ നെറ്റ്വർക്ക്]]<br />
[[ms:Rangkaian komputer]]<br />
[[nds:Reeknernettwark]]<br />
[[nl:Computernetwerk]]<br />
[[nn:Datanett]]<br />
[[no:Datanett]]<br />
[[pl:Sieć komputerowa]]<br />
[[ps:کمپيوټري جال]]<br />
[[pt:Rede de computadores]]<br />
[[qu:Antañiqiq llika]]<br />
[[ro:Reţea de calculatoare]]<br />
[[ru:Компьютерная сеть]]<br />
[[si:පරිගණක ජාල]]<br />
[[simple:Computer network]]<br />
[[sk:Počítačová sieť]]<br />
[[sl:Omreževanje]]<br />
[[sq:Rrjeti kompjuterik]]<br />
[[sr:Računarska mreža]]<br />
[[sv:Datornätverk]]<br />
[[sw:Mtandao wa kompyuta]]<br />
[[ta:கணினி வலையமைப்பு]]<br />
[[th:เครือข่ายคอมพิวเตอร์]]<br />
[[tl:Network ng kompyuter]]<br />
[[tr:Bilgisayar ağı]]<br />
[[uk:Комп'ютерна мережа]]<br />
[[ur:شمارندی جالکار]]<br />
[[vi:Mạng máy tính]]<br />
[[zh:计算机网络]]<br />
[[zh-min-nan:Tiān-náu bāng-lō͘]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Luan_Krasniqi&diff=69952610Luan Krasniqi2010-01-29T10:02:23Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>{{Infobox Boxer<br />
|name=Luan Krasniqi<br />
|bild=<br />
|realname=Luan Krasniqi<br />
|ringname=Der Löwe<br />
|gewicht=[[Schwergewicht]]<br />
|nationalität=[[Deutschland|Deutsch]]<br />
|geburtstag=[[10. Mai]] [[1971]]<br />
|geburtsort=[Kosovo|<br />
|stil=Linksauslage<br />
|größe=1,92 m<br />
|kämpfe=35<br />
|siege=30<br />
|KO=14<br />
|niederlagen=4<br />
|unentschieden=1<br />
|keine_wertung=<br />
|}}<br />
'''Luan Krasniqi''' (* [[10. Mai]] [[1971]] in [[Junik]], [[Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien|Jugoslawien]], heute [[Kosovo]]) ist ein deutscher Boxer [[Kosovo-Albaner|kosovo-albanischer]] Herkunft. Im Jahr 1987 kam er mit seiner Familie nach Deutschland und lebt seit Beginn seiner Profikarriere in [[Rottweil]] und [[Hamburg]].<br />
<br />
== Amateurzeit ==<br />
Krasniqi war ein angesehener Amateur in der 91-kg-Klasse (Schwergewicht) und gewann 1994 und 1995 den deutschen Meistertitel sowie den 23. [[Chemiepokal]]. Bei der Weltmeisterschaft 1995 in [[Berlin]] schlug er den späteren Olympiasieger [[Wladimir Klitschko]], unterlag im Endkampf allerdings [[Félix Savón]]. Bei der im selben Jahr stattfindenden Militärweltmeisterschaft in [[Rom]] verlor er im Finale gegen Klitschko.<br />
<br />
Im Jahr 1996 gewann er in [[Vejle]] den Europameistertitel und erreichte bei den [[Olympische Sommerspiele 1996|Olympischen Spielen]] in [[Atlanta]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]) das Halbfinale. Sein Gegner sollte dort wiederum Savón sein, dem er in zwei vorherigen Begegnungen, die Finals der WM 1995 und des Chemiepokals 1996, jeweils vorzeitig unterlegen war. Krasniqi trat zu diesem Kampf nicht an und begründete dies mit einer Handverletzung. Er beendete das Turnier dadurch mit dem geteilten dritten Rang und erreichte damit die olympische Bronzemedaille.<br />
<br />
== Profikarriere ==<br />
1997 begann Luan Krasniqi seine Profikarriere. Im Jahre 2002 gewann er den Europameistertitel im [[Gewichtsklasse|Schwergewicht]] durch einen knappen Punktsieg über den deutschen Rechtsausleger [[René Monse]].<br />
<br />
Krasniqi verlor den Titel jedoch bei seiner ersten Verteidigung im Juli 2002 überraschend an den [[Polen]] [[Przemysław Saleta]]. Er gab den Kampf nach der achten Runde auf, obwohl er bis dahin nach Punkten klar geführt hatte. Seine unerklärliche Weigerung, weiterzuboxen, brachte ihm anschließend massive Kritik und Spott ein. Der [[Universum Box-Promotion|Universum]]-Cheftrainer [[Fritz Sdunek]] empfahl ihm danach, die Fortsetzung seiner Karriere zu überdenken. Er begründete später seine Aufgabe des Kampfes damit, dass er schlecht trainiert war und ihm eine [[Knockout_(Sport)|K.o.]]-Niederlage gedroht hätte.<br />
<br />
Er wechselte daraufhin von Trainer [[Michael Timm]] zu [[Torsten Schmitz]]. Nach zwei Aufbausiegen kam es zum Rückkampf gegen Przemysław Saleta. Es war allerdings kein Titelkampf, da Saleta den Europa-Titel an [[Sinan Şamil Sam]] bei der ersten Titelverteidigung verlor. In der ersten Runde musste Przemysław Saleta bereits 3 Mal zu Boden. So gewann Krasniqi das Rematch durch [[TKO]] in Runde 1. Am 14. Februar 2004 wurde er nach einem Punktsieg gegen Sinan Şamil Sam, den er auch schon als Amateur zweimal besiegt hatte, erneut Europameister. Er verteidigte den Titel durch einen vorzeitigen Sieg über Monse und ein Unentschieden gegen [[Timo Hoffmann]] bis 2004 und legte ihn dann nieder, da dies Voraussetzung war, um einen Kampf um den [[World Boxing Organization|WBO]]-Weltmeistertitel bestreiten zu dürfen.<br />
<br />
Durch den K.o.-Sieg in einem Ausscheidungskampf gegen [[Lance Whitaker]] im Mai 2005 wurde er Pflichtherausforderer des WBO-Weltmeisters [[Lamon Brewster]].<br />
<br />
Aus Vermarktungsgründen wurde als Termin für diesen Titelkampf der 28. September 2005 gewählt, dem 100. Geburtstag von [[Max Schmeling]]. Krasniqi hatte damit die Möglichkeit, als Zweiter nach Schmeling einen Weltmeistertitel im [[Gewichtsklasse|Schwergewicht]] nach [[Deutschland]] zu holen. Krasniqi machte einen guten Eindruck auf Kritiker und Zuschauer und lag auf allen drei Punktzetteln in Führung, bevor er durch einen linken Haken in der achten Runde zu Boden ging. Krasniqi hätte nach diesem Niederschlag eigentlich ausgezählt werden müssen, wurde durch das verzögerte Anzählen des Ringrichters aber umstritten im Kampf gehalten. In der neunten Runde gelang Brewster jedoch ein weiterer Niederschlag, nach dem Krasniqi den Kampf schließlich aufgab.<br />
<br />
In der Folgezeit gelangen Krasniqi zwei Punktsiege gegen [[David Bostice]] und [[Brian Minto]]. Diese nach der Niederlage gegen Brewster als Aufbaukämpfe geplanten Erfolge waren nur mühsam erkämpft und deuteten bereits auf einen Leistungsverfall hin. Dennoch ermöglichte ihm sein Promoter Klaus-Peter Kohl anschließend die erneute Teilnahme an einem Ausscheidungskampf gegen [[Tony Thompson (Boxer)|Tony Thompson]], um sich abermals für einen WBO-Titelkampf zu qualifizieren.<br />
<br />
Am 14. Juli 2007 in der [[Color Line Arena]] in [[Hamburg]] verlor Luan Krasniqi jedoch gegen Thompson nach Abbruch durch den US-amerikanischen [[Ringrichter]] Mark Nelson in der fünften Runde durch technischen K.o. Nachdem sich Krasniqi von Thompson ab der zweiten Runde ständig an die Seile drängen und zahlreiche Schlaghagel ohne erkennbare Gegenwehr über sich ergehen ließ, hatte ihn der Ringrichter bereits in der Ringpause zwischen der vierten und fünften Runde aufgefordert, seine Passivität im Ring zu beenden und sich zu verteidigen. Als er dann auch in der fünften Runde keinen Willen zu kämpfen zeigte, brach der Ringrichter den ungleichen Kampf schließlich regelgerecht ab. Krasniqi erklärte nach dem Kampf seine katastrophale Leistung damit, dass er einfach nicht in den Kampf gefunden und der Gegner ihm nicht gelegen habe. Außerdem habe ihn eine schmerzhafte Rippenverletzung durch einen Schlag Thompsons in der zweiten Runde von da an behindert.<br />
<br />
Am 15. November 2008 verlor Krasniqi in Düsseldorf gegen seinen noch ungeschlagenen Stallkollegen [[Alexander Dimitrenko]], mit dem er in der Vergangenheit bereits Sparringrunden absolviert hat, durch Knockout ([[Haken (Boxen)|Leberhaken]]) in der dritten Runde. Dieser WBO-Intercontinentalmeisterschaftskampf sollte als Qualifikation für einen erneuten WM-Kampf dienen, der nach dieser Niederlage allerdings in weite Ferne rückte.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.luankrasniqi.com Offizielle Homepage von Luan Krasniqi]<br />
* {{BoxRec ID|015083}}<br />
* [http://www.boxing.de/fighters/fighters/fighter-details/boxer/2/universum/fighters.html Aktuelle Neuigkeiten und Bilder von Luan Krasniqi]<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Krasniqi, Luan}}<br />
[[Kategorie:Boxer (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Olympiateilnehmer (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Europameister (Boxen)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher Meister (Boxen)]]<br />
[[Kategorie:Kosovare]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1971]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Krasniqi, Luan<br />
|ALTERNATIVNAMEN=„Der Löwe“<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutsch-albanischer Boxer<br />
|GEBURTSDATUM=10. Mai 1971<br />
|GEBURTSORT=Junik, Kosovo<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Luan Krasniqi]]<br />
[[fi:Luan Krasniqi]]<br />
[[nl:Luan Krasniqi]]<br />
[[pl:Luan Krasniqi]]<br />
[[ru:Красничи, Луан]]<br />
[[sq:Luan Krasniqi]]<br />
[[sv:Luan Krasniqi]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Small_World_(Roman)&diff=69911631Small World (Roman)2010-01-28T10:53:18Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>'''Small World''' ist der erste Roman von [[Martin Suter]] und erschien 1997 im [[Diogenes Verlag]]. Das Buch ist der erste Teil seiner „neurologischen Trilogie“. <br />
<br />
== Resümee ==<br />
<br />
Sunico Stefano ist schwul!!!!<br />
<br />
Konrad Lang ist ein alter Mann, der damit beauftragt ist, eine Ferienvilla der reichen Industriellenfamilie Koch auf der griechischen Insel Korfu instandzuhalten und zu verwalten. Aus reiner Gefälligkeit hat er diese Arbeit erhalten, denn Konrad Lang gilt als ein alter Bekannter der Familie. Mit dem Sohn von Elvira Senn, die mit knapp achtzig Jahren noch immer die Konzernchefin der Koch-Werke ist, Thomas Koch, verbrachte er beinahe seine gesamte Kindheit und Jugend. Wie die meisten Villen im Mittelmeerraum ist auch die Villa der Kochs nicht für den Winter gebaut. Obwohl ihm der Aufenthalt im Gäste- sowie im Haupttrakt der Villa untersagt ist und er lediglich im Pförtnerhäuschen hausieren darf, verbringt Konrad Lang kalte Abende und Nächte im Gästetrakt der Villa. In diesem entzündet er, wie so oft, den Kamin – mit Benzin. Ein Unglück geschieht. Der gesamte Gebäudekomplex brennt durch die Fahrlässigkeit Konrads nieder, was auf Alkoholmissbrauch und seine beginnende Altersdemenz zurückzuführen ist. Daraufhin wird er nach langem Be- und Überdenken von Elvira Senn durch Thomas Koch zurück in die Heimat, die Schweiz, gebracht. <br />
<br />
Trotz des schwerwiegenden Vorfalls wird er weiterhin von Elvira Senn versorgt. Er bekommt eine Wohnung, ein monatliches Taschengeld zur freien Verfügung und sogar laufende Rechnungen in diversen Lokalitäten werden von Elvira Senn übernommen. In einer Lokalität lernt Konrad eine Frau kennen, Rosemarie Haug. Mit dem Kennenlernen kommt die Verliebtheit, nach einiger Zeit die Liebe, und diese soll durch die Heirat der beiden bekräftigt werden. Doch Konrad Langs Altersdemenz schreitet weiter fort und verhindert seine Heirat. So vergisst er Namen, verirrt sich beim Einkaufen oder findet den Weg nicht mehr heim. Schließlich vergisst er auch Rosemarie. Diese hat ihn auf Rat und Bitte des Neurologen Dr. Wirth, der ein Bekannter ihres vor Jahren verstorbenen Ehemannes ist, in ein Alterspflegeheim einweisen lassen. <br />
<br />
Je mehr Konrad aus seinem gegenwärtigen Leben vergisst, desto mehr erinnert er sich an seine Vergangenheit. Die früheren Zeiten aus seinem Leben eröffnen sich ihm wie ein Buch und jeden Tag blättert Konrad eine Seite zurück, immer tiefer in seine Vergangenheit. Konrad erinnert sich an kleinste Details seiner Kindheit mit Thomas Koch, zu dem mittlerweile der Kontakt abgebrochen ist, weil die beiden sich zerstritten hatten, als Konrad mit Rosemarie zusammen gewesen war.<br />
<br />
Im Pflegeheim kommt es zu einem Zwischenfall. Konrad Lang stürzt sich von einer Feuerleiter aus dem sechsten Stock des Gebäudes. Ein Selbstmordversuch, dessen Lebensgefährlichkeit die Feuerwehr glücklicherweise durch ein Sprungtuch abfedern kann. Nach diesem Zwischenfall beschließt Simone Koch, die Frau von Urs Koch und Schwiegertochter von Thomas, mit der Zustimmung von Elvira Senn, den Demenzkranken im Gästehaus der Heimvilla der Kochs unterzubringen. Mit Hilfe Dr. Wirths ist das Gästehaus in eine Art „private Klinik“ für Konrad Lang umgebaut worden. <br />
Eigens engagiertes Pflegepersonal kümmert sich vierundzwanzig Stunden am Tag um ihn, und sein Schlafzimmer wird videoüberwacht.<br />
<br />
Der Verlauf von Konrads Erkrankung ist Schwankungen unterworfen. Es gibt Tage, an denen er anscheinend Fortschritte macht, gefolgt von anderen mit Rückschlägen. Simone Koch verbringt viel Zeit mit Konrad. Sie hält mit ihm „Fotositzungen“. Dabei zeigt sie ihm Fotokopien, und Konrad soll die Geschichte zu diesen Bildern erzählen. Es sind Fotokopien von Fotos, die Elvira Senn bewusst unter Verschluss hält und welche Simone ohne Elviras Wissen entwendet hat und für ihre Sitzungen benutzt. Es sind Fotokopien von Konrads und Thomas Kindheit. Zunächst kann sich „Koni,“ wie sich Konrad Lang selbst nennt, bis ins kleinste Detail an die Geschichten erinnern, die die Bilder zeigen. Schon bald aber kann er keinen richtigen Bezug zu den Bildern mehr herstellen. Er verwechselt auf Bildern, auf denen Thomas und er abgebildet sind, die Namen der Beiden, so als ob er selbst nicht mehr weiß, wer er ist.<br />
<br />
Mit den Bildern, die Elvira Senn unter Verschluss hält, bewahrt sie auch ein erschreckendes, aber zugleich erhellendes Geheimnis in den anscheinend wirren und verdunkelten Erinnerungen Konrads. Konrad Lang ist nämlich Thomas Koch und Thomas Koch ist eigentlich Konrad Lang. Die beiden wurden im Kindesalter von Elvira und Ihrer Schwester Anna vertauscht. Konrad Lang ist eigentlich der leibliche Sohn von Wilhelm Koch aus dessen erster Ehe und somit der Stiefsohn Elvira Senns. Thomas Koch seinerseits ist das Produkt einer Vergewaltigung der jungen Elvira durch einen Arbeitskollegen ihres Vaters. <br />
<br />
Elvira Senn erfährt durch Zufall von den Fotositzungen und ahnt, dass das Geheimnis nicht mehr sicher ist. Als Konrad durch den neuen, sich noch in der Testphase befindenden Wirkstoff „Pom55“ wieder Fortschritte macht, beschließt Elvira, Konrad umzubringen. Konrad ist sehr müde und liegt bereits in seinem Bett, als Elvira Senn das Pflegepersonal um Einlass in das Gästehaus bittet. Als sie mit ihm alleine in seinem Schlafzimmer ist, setzt sie in seine Infusion eine Insulinspritze; Konrad soll an Unterzuckerung sterben. Einige Stunden nachdem Elvira das Zimmer wieder verlassen hat, bemerkt das Pflegepersonal, dass mit Konrad etwas nicht stimmt. Mit der Zufuhr von Süßigkeiten wird sein Leben gerettet. <br />
<br />
Die Videoaufnahmen dokumentieren haargenau Elvira Senns Mordversuch an Konrad. Elvira Senn kommt wenige Tage später bei einem Autounfall ums Leben. Einige Jahre später ist das Medikament „Pom55“ zugelassen. Konrads Therapie mit diesem Medikament ist erfolgreich abgelaufen. Sein Sprachzentrum ist wieder völlig intakt, seine Altersdemenz nahezu besiegt, und er kann wieder ein einigermaßen selbstständiges Leben führen.<br />
<br />
== Familien- / Figurenkonstellation ==<br />
<br />
[[Bild:FigurenSmallWorldAnfang.JPG]] <br />
<br />
[[Bild:FigurenSmallWorldEnde.JPG]]<br />
<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
! Rolle || Name <br />
|-<br />
| Protagonist || ''Konrad Lang''<br />
|-<br />
| Leiterin der Koch-Werke || ''Elvira Senn'' <br />
|-<br />
| Sohn von Wilhelm Koch || ''Thomas Koch'' <br />
|-<br />
| Sohn von Thomas Koch || ''Urs Koch''<br />
|-<br />
| Frau von Urs Koch || ''Simone Koch''<br />
|-<br />
| Freundin von Konrad Lang || ''Rosemarie Haug'' <br />
|-<br />
| Pflegt Konrad Lang || ''Schwester Ranjah & Simone Koch'' <br />
|-<br />
|}<br />
<br clear="all" style="clear:both;" /><br />
<br />
== Weitere Information ==<br />
Small World ist Prüfungslektüre im kaufmännischen Berufskolleg in [[Baden-Württemberg]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
Die anderen Bücher der „neurologischen Trilogie“ Martin Suters:<br />
<br />
* [[Die dunkle Seite des Mondes]]<br />
* [[Ein perfekter Freund]]<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Literarisches Werk]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Small_World_(Roman)&diff=69911568Small World (Roman)2010-01-28T10:51:44Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>'''Small World''' ist der erste Roman von [[Martin Suter]] und erschien 1997 im [[Diogenes Verlag]]. Das Buch ist der erste Teil seiner „neurologischen Trilogie“. <br />
<br />
== Resümee ==<br />
<br />
Konrad Lang ist ein alter Mann, der damit beauftragt ist, eine Ferienvilla der reichen Industriellenfamilie Koch auf der griechischen Insel Korfu instandzuhalten und zu verwalten. Aus reiner Gefälligkeit hat er diese Arbeit erhalten, denn Konrad Lang gilt als ein alter Bekannter der Familie. Mit dem Sohn von Elvira Senn, die mit knapp achtzig Jahren noch immer die Konzernchefin blablabla der Koch-Werke ist, Thomas Koch, verbrachte er beinahe seine gesamte Kindheit und Jugend. Wie die meisten Villen im Mittelmeerraum ist auch die Villa der Kochs nicht für den Winter gebaut. Obwohl ihm der Aufenthalt im Gäste- sowie im Haupttrakt der Villa untersagt ist und er lediglich im Pförtnerhäuschen hausieren darf, verbringt Konrad Lang kalte Abende und Nächte im Gästetrakt der Villa. In diesem entzündet er, wie so oft, den Kamin – mit Benzin. Ein Unglück geschieht. Der gesamte Gebäudekomplex brennt durch die Fahrlässigkeit Konrads nieder, was auf Alkoholmissbrauch und seine beginnende Altersdemenz zurückzuführen ist. Daraufhin wird er nach langem Be- und Überdenken von Elvira Senn durch Thomas Koch zurück in die Heimat, die Schweiz, gebracht. <br />
<br />
Trotz des schwerwiegenden Vorfalls wird er weiterhin von Elvira Senn versorgt. Er bekommt eine Wohnung, ein monatliches Taschengeld zur freien Verfügung und sogar laufende Rechnungen in diversen Lokalitäten werden von Elvira Senn übernommen. In einer Lokalität lernt Konrad eine Frau kennen, Rosemarie Haug. Mit dem Kennenlernen kommt die Verliebtheit, nach einiger Zeit die Liebe, und diese soll durch die Heirat der beiden bekräftigt werden. Doch Konrad Langs Altersdemenz schreitet weiter fort und verhindert seine Heirat. So vergisst er Namen, verirrt sich beim Einkaufen oder findet den Weg nicht mehr heim. Schließlich vergisst er auch Rosemarie. Diese hat ihn auf Rat und Bitte des Neurologen Dr. Wirth, der ein Bekannter ihres vor Jahren verstorbenen Ehemannes ist, in ein Alterspflegeheim einweisen lassen. <br />
<br />
Je mehr Konrad aus seinem gegenwärtigen Leben vergisst, desto mehr erinnert er sich an seine Vergangenheit. Die früheren Zeiten aus seinem Leben eröffnen sich ihm wie ein Buch und jeden Tag blättert Konrad eine Seite zurück, immer tiefer in seine Vergangenheit. Konrad erinnert sich an kleinste Details seiner Kindheit mit Thomas Koch, zu dem mittlerweile der Kontakt abgebrochen ist, weil die beiden sich zerstritten hatten, als Konrad mit Rosemarie zusammen gewesen war.<br />
<br />
Im Pflegeheim kommt es zu einem Zwischenfall. Konrad Lang stürzt sich von einer Feuerleiter aus dem sechsten Stock des Gebäudes. Ein Selbstmordversuch, dessen Lebensgefährlichkeit die Feuerwehr glücklicherweise durch ein Sprungtuch abfedern kann. Nach diesem Zwischenfall beschließt Simone Koch, die Frau von Urs Koch und Schwiegertochter von Thomas, mit der Zustimmung von Elvira Senn, den Demenzkranken im Gästehaus der Heimvilla der Kochs unterzubringen. Mit Hilfe Dr. Wirths ist das Gästehaus in eine Art „private Klinik“ für Konrad Lang umgebaut worden. <br />
Eigens engagiertes Pflegepersonal kümmert sich vierundzwanzig Stunden am Tag um ihn, und sein Schlafzimmer wird videoüberwacht.<br />
<br />
Der Verlauf von Konrads Erkrankung ist Schwankungen unterworfen. Es gibt Tage, an denen er anscheinend Fortschritte macht, gefolgt von anderen mit Rückschlägen. Simone Koch verbringt viel Zeit mit Konrad. Sie hält mit ihm „Fotositzungen“. Dabei zeigt sie ihm Fotokopien, und Konrad soll die Geschichte zu diesen Bildern erzählen. Es sind Fotokopien von Fotos, die Elvira Senn bewusst unter Verschluss hält und welche Simone ohne Elviras Wissen entwendet hat und für ihre Sitzungen benutzt. Es sind Fotokopien von Konrads und Thomas Kindheit. Zunächst kann sich „Koni,“ wie sich Konrad Lang selbst nennt, bis ins kleinste Detail an die Geschichten erinnern, die die Bilder zeigen. Schon bald aber kann er keinen richtigen Bezug zu den Bildern mehr herstellen. Er verwechselt auf Bildern, auf denen Thomas und er abgebildet sind, die Namen der Beiden, so als ob er selbst nicht mehr weiß, wer er ist.<br />
<br />
Mit den Bildern, die Elvira Senn unter Verschluss hält, bewahrt sie auch ein erschreckendes, aber zugleich erhellendes Geheimnis in den anscheinend wirren und verdunkelten Erinnerungen Konrads. Konrad Lang ist nämlich Thomas Koch und Thomas Koch ist eigentlich Konrad Lang. Die beiden wurden im Kindesalter von Elvira und Ihrer Schwester Anna vertauscht. Konrad Lang ist eigentlich der leibliche Sohn von Wilhelm Koch aus dessen erster Ehe und somit der Stiefsohn Elvira Senns. Thomas Koch seinerseits ist das Produkt einer Vergewaltigung der jungen Elvira durch einen Arbeitskollegen ihres Vaters. <br />
<br />
Elvira Senn erfährt durch Zufall von den Fotositzungen und ahnt, dass das Geheimnis nicht mehr sicher ist. Als Konrad durch den neuen, sich noch in der Testphase befindenden Wirkstoff „Pom55“ wieder Fortschritte macht, beschließt Elvira, Konrad umzubringen. Konrad ist sehr müde und liegt bereits in seinem Bett, als Elvira Senn das Pflegepersonal um Einlass in das Gästehaus bittet. Als sie mit ihm alleine in seinem Schlafzimmer ist, setzt sie in seine Infusion eine Insulinspritze; Konrad soll an Unterzuckerung sterben. Einige Stunden nachdem Elvira das Zimmer wieder verlassen hat, bemerkt das Pflegepersonal, dass mit Konrad etwas nicht stimmt. Mit der Zufuhr von Süßigkeiten wird sein Leben gerettet. <br />
<br />
Die Videoaufnahmen dokumentieren haargenau Elvira Senns Mordversuch an Konrad. Elvira Senn kommt wenige Tage später bei einem Autounfall ums Leben. Einige Jahre später ist das Medikament „Pom55“ zugelassen. Konrads Therapie mit diesem Medikament ist erfolgreich abgelaufen. Sein Sprachzentrum ist wieder völlig intakt, seine Altersdemenz nahezu besiegt, und er kann wieder ein einigermaßen selbstständiges Leben führen.<br />
<br />
== Familien- / Figurenkonstellation ==<br />
<br />
[[Bild:FigurenSmallWorldAnfang.JPG]] <br />
<br />
[[Bild:FigurenSmallWorldEnde.JPG]]<br />
<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
! Rolle || Name <br />
|-<br />
| Protagonist || ''Konrad Lang''<br />
|-<br />
| Leiterin der Koch-Werke || ''Elvira Senn'' <br />
|-<br />
| Sohn von Wilhelm Koch || ''Thomas Koch'' <br />
|-<br />
| Sohn von Thomas Koch || ''Urs Koch''<br />
|-<br />
| Frau von Urs Koch || ''Simone Koch''<br />
|-<br />
| Freundin von Konrad Lang || ''Rosemarie Haug'' <br />
|-<br />
| Pflegt Konrad Lang || ''Schwester Ranjah & Simone Koch'' <br />
|-<br />
|}<br />
<br clear="all" style="clear:both;" /><br />
<br />
== Weitere Information ==<br />
Small World ist Prüfungslektüre im kaufmännischen Berufskolleg in [[Baden-Württemberg]].<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
Die anderen Bücher der „neurologischen Trilogie“ Martin Suters:<br />
<br />
* [[Die dunkle Seite des Mondes]]<br />
* [[Ein perfekter Freund]]<br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Literarisches Werk]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Makromolek%C3%BCl&diff=69516307Makromolekül2010-01-19T10:19:24Z<p>212.117.116.190: /* Eigenschaften */</p>
<hr />
<div>Als '''Makromoleküle''' werden [[Molekül]]e bezeichnet, die aus vielen (bis zu mehreren Hunderttausend) gleichen oder unterschiedlichen Bausteinen ([[Atom]]e oder Atomgruppen) bestehen und damit eine relativ große [[Molekülmasse]] (über 1000 [[Dalton|Da]]) haben. Der Begriff wurde 1922 von [[Hermann Staudinger]] eingeführt.<br />
<br />
== Eigenschaften ==<br />
<br />
Eine Besonderheit von Makromolekülen ist ey mann du pfräse, dass eine Änderung durch Hinzufügen oder Wegnahme einiger weniger Atome oder Atomgruppen aufgrund der Größe keine Auswirkung auf die Eigenschaft des Makromoleküls mehr hat.<br />
Abgesehen von einigen Biomolekülen, haben die Makromoleküle einer bestimmten [[Substanz]] auch keine einheitliche [[Molmasse]] (''monodispers''), sondern eine, je nach Herstellungsverfahren, mehr oder weniger breite [[Molmassenverteilung]] (sie sind ''polydispers'').<br />
<br />
== Beispiele und Anwendung ==<br />
<br />
Die meisten Makromoleküle finden sich in der [[Organische Chemie|organischen Chemie]], meist gehören sie zur Gruppe der [[Polymer]]e. <br />
<br />
Vertreter von natürlichen Makromolekülen ([[Biopolymer|Biomakromolekülen]]) sind:<br />
* [[Nukleinsäuren]] wie [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]] und [[Ribonukleinsäure|RNA]]<br />
* [[Protein]]e wie [[Enzym]]e, [[Seide]], [[Antikörper]], [[Collagen]]<br />
* [[Kohlenhydrate]] wie [[Stärke]], [[Zellulose]]<br />
* [[Lignin]]<br />
<br />
Vertreter von synthetischen Makromolekülen sind:<br />
* [[Kunststoff]]e wie [[Polyvinylchlorid|PVC]], [[Polystyrol|PS]], [[Polyamide#Nylon|Nylon]]<br />
* [[Silikone]]<br />
<br />
Vertreter anorganischer Makromoleküle sind u.a.<br />
* polymere Modifikationen von Hauotgruppenelementen wie [[Phosphor]], [[Arsen]] oder [[Schwefel]],<br />
* einzelne Schichten eines [[Graphit]]kristalls, sogenannte [[Graphen]]e.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Biopolymer]]<br />
* [[Dendrimer]]<br />
<br />
[[Kategorie:Polymer| Makromolekul]]<br />
[[Kategorie:Makromolekulare Chemie]]<br />
[[Kategorie:Biophysik]]<br />
[[Kategorie:Molekularbiologie]]<br />
<br />
[[ar:جزيء ضخم]]<br />
[[bs:Makromolekula]]<br />
[[ca:Macromolècula]]<br />
[[cs:Makromolekula]]<br />
[[el:Μακρομόριο]]<br />
[[en:Macromolecule]]<br />
[[es:Macromolécula]]<br />
[[et:Makromolekul]]<br />
[[fa:درشتمولکول]]<br />
[[fi:Makromolekyyli]]<br />
[[fr:Macromolécule]]<br />
[[gl:Macromolécula]]<br />
[[he:מקרומולקולה]]<br />
[[id:Makromolekul]]<br />
[[is:Stórsameind]]<br />
[[it:Macromolecola]]<br />
[[ja:高分子]]<br />
[[jv:Makromolekul]]<br />
[[ko:고분자]]<br />
[[lmo:Macrumulecula]]<br />
[[lt:Makromolekulė]]<br />
[[nl:Macromolecuul]]<br />
[[nn:Makromolekyl]]<br />
[[no:Makromolekyl]]<br />
[[oc:Macromolecula]]<br />
[[pl:Makromolekuła]]<br />
[[pt:Macromolécula]]<br />
[[ru:Макромолекула]]<br />
[[simple:Macromolecule]]<br />
[[sk:Makromolekula]]<br />
[[sl:Makromolekula]]<br />
[[sq:Makromolekula]]<br />
[[su:Makromolekul]]<br />
[[sv:Makromolekyl]]<br />
[[ta:பருமூலக்கூறு]]<br />
[[uk:Макромолекула]]<br />
[[ur:سالمۂ کبیر]]<br />
[[zh:高分子]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stadt&diff=69247111Stadt2010-01-13T11:19:19Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Cityscapeberlin2006.JPG|right|miniatur|[[Berlin]] (Deutschland)]]<br />
[[Datei:La Paz-center.jpg|right|miniatur|[[La Paz (Bolivien)|La Paz]] (Bolivien)]]<br />
[[Datei:Yerewan with Ararat.jpg|right|miniatur|[[Eriwan]] (Armenien)]]<br />
[[Datei:LosAngeles05.jpg|miniatur|[[Los Angeles]] (USA)]]<br />
[[Datei:Joburg top.jpg|miniatur|[[Johannesburg]] (Südafrika)]]<br />
[[Datei:Cibona5.jpg|miniatur|[[Zagreb]] (Kroatien)]]<br />
<br />
[[Datei:Tehran skyline may 2007.jpg|miniatur|[[Teheran]] (Iran)]] <br />
Eine '''Stadt''' (von [[Althochdeutsche Sprache|althochdt.]]: ''stat'' = Standort, Stelle; etymologisch eins mit ''Statt, Stätte;'' vgl. dagegen [[Staat]]) ist eine größere, zentralisierte und abgegrenzte [[Siedlung]] mit einer eigenen [[Verwaltung]]s- und Versorgungsstruktur im Schnittpunkt grosser nationalen oder internationalen [[Verkehrsweg]]e. Damit ist fast jede Stadt zugleich ein [[zentraler Ort]]. <br />
<br />
Städte sind aus kulturwissenschaftlicher Perspektive der Idealfall einer Kulturraumverdichtung und aus Sicht der Soziologie vergleichsweise dicht und mit vielen Menschen besiedelte, fest umgrenzte Siedlungen ([[Gemeinde]]n) mit vereinheitlichenden staatsrechtlichen bzw. kommunalrechtlichen Zügen wie zum Beispiel eigener [[Markt]]hoheit, eigener [[Regierung]], eigenem Kult und [[Soziale Differenzierung|sozial stark differenzierter]] Einwohnerschaft. Das Letztere unterscheidet sie von [[Lager (Camp)|Lagern]] (Arbeitslagern, Straflagern, Winterquartieren von Heeren u.&nbsp;Ä.), das Erstere z.&nbsp;B. vom [[Dorf]].<br />
<br />
== Form und Entwicklungen ==<br />
=== Stadtgröße und Stadttyp ===<br />
''Siehe auch [[Liste von Bezeichnungen für große Städte]]''<br />
<br />
Je nach Größe, Bedeutung, Verbund oder Funktion einer Stadt unterscheidet man <br />
* nach der Größe in [[Kleinstadt]], [[Mittelstadt]], [[Großstadt]], [[Millionenstadt]], aber auch in [[Weltstadt]], [[Megastadt|Megastädte]], [[Metastadt]], [[Agglomeration|Stadtregionen oder Ballungsraum]], [[Megalopolis (Stadtlandschaft)|Megalopolis]], [[Global City]], [[Megaplex]]. <br />
* nach der Entwicklung und Art u.&nbsp;a. in [[Landstadt]], [[Ackerbürger]]stadt, Bürgerstadt oder [[Hansestadt]], [[Residenzstadt]] oder [[Bischof]]sstadt, [[Festungsstadt]], [[Burg]]stadt, Seebäderstadt, [[Industriestadt]], [[Kreisstadt]], [[Bergstadt]], [[Fachwerkstadt]], [[Trabantenstadt]], [[Satellitenstadt]], [[Planstadt]] etc. (siehe auch: [[Historischer Stadtkern]], [[Städte mit historischen Stadtkernen]]).<br />
<br />
Während etwa in Dänemark die Untergrenze der Bevölkerungszahl bei einer städtischen Siedlung bei 200 Einwohnern liegt, sind es in Deutschland und Frankreich 2.000, in Österreich 5.000, in der Schweiz, Spanien und Großbritannien 10.000 und in Japan 50.000 Einwohner. Da der Begriff Stadt jedoch nicht rechtlich eindeutig definiert ist, gibt es auch Gegenbeispiele: Die [[Liste der kleinsten Städte in Deutschland nach Einwohnerzahl|kleinste Stadt Deutschlands]] ist mit 301 Einwohnern (2007) [[Arnis]]. Es wurde 1934 zur Stadt ernannt, da die Ortsbezeichnung [[Flecken (Ort)|Flecken]] abgeschafft wurde. Die kleinste Stadt mit altem Stadtrecht (verliehen 1326) ist [[Neumark (bei Weimar)|Neumark]] in Thüringen mit 480 Einwohnern (2007).<br />
<br />
=== Stadtplanung, Städtebau ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtplanung]] und [[Städtebau]]''<br />
<br />
Mit der Planung von Städten beschäftigt sich die Stadtplanung und der Städtebau. Essenziell für das Funktionieren einer Stadt sind die Stadt- und [[Verkehrsplanung]]. [[Bebauungsplan|Bebauungs-]] und [[Flächennutzungsplan|Flächennutzungspläne]] beschäftigen sich mit der optimalen Abstimmung von privat, kommerziell und öffentlich genutzten Flächen, Gebäuden und Einrichtungen. [[Stadtentwicklungsplan|Stadtentwicklungspläne]] geben die Richtung der Stadtentwicklung vor und können negative Auswirkungen gegenwärtiger Probleme und Trends wie [[Urbanisierung]] und [[Suburbanisierung]] durch geschickte Planung für die Zukunft minimieren.<br />
<br />
=== Stadt und Verstädterung ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Urbanisierung]] und [[Suburbanisierung]]''<br />
<br />
Die Zahl der Städte nimmt zu, dies kann durch Neugründungen oder Verleihung des Stadttitels geschehen. Typische Gründungsphasen sind [[Mittelalter|Hochmittelalter]], [[Barock]] ([[Residenzstadt|Residenz]]-/[[Festungsstadt|Festungsstädte]]) und das [[Industriezeitalter]] (z. B. [[Wolfsburg]], [[Eisenhüttenstadt]]). Um 1800 lebten nur etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in Städten und ca. 75 % auf dem Land; 2005 wohnt 85 % der Bevölkerung in der Stadt. Eine ähnliche Entwicklung ist in allen [[Industrienation]]en zu verzeichnen, in denen heute (2005) zwischen 61 % ([[Irland]]) bis 97 % ([[Belgien]]) der Bürger in der Stadt wohnen. Dazu einige ausgewählte Angaben: [[Frankreich]]: 77 %, [[Vereinigtes Königreich]]: 90 %, [[Italien]]: 68 %, [[Japan]]: 66 %, [[Österreich]]: 66 %, [[Russland]]: 73 %, [[Schweiz]]: 75 %, [[Vereinigte Staaten]]: 81 %. <br />
<br />
Ausgesprochen niedrig ist der Anteil an der städtischen Bevölkerung in einigen [[Entwicklungsland|Entwicklungsländern]]. Auch hierzu einige Daten (2005): [[Afghanistan]]: 23 %, [[Äthiopien]]: 16 %, [[Bangladesch]]: 25 %, [[Eritrea]]: 19 %, [[Kenia]]: 21 %, [[Demokratische Republik Kongo]]: 32 %, [[Laos]] 25 %, [[Niger]] 17 %, [[Ruanda]] 19 %, [[Sri Lanka]] 15 %, [[Tansania]]: 24 %, [[Uganda]]: 13 %, [[Vietnam]]: 28 %.<br />
<br />
Folgende Anteile der städtische Bevölkerung in % und im Vergleich dazu folgendes Bruttonationaleinkommen (BNE) in US-$ pro Kopf waren 2004 in den Weltregionen zu verzeichnen:<ref>Der Fischer Weltalmanach, 2007, S.&nbsp;525 und 537</ref><br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
|- bgcolor="#EECFA1"<br />
! Weltregionen || Bev. in % ||BNE in US-$ <br />
|-<br />
!align="left" |Afrika südl. der Sahara || 36 || ..601 <br />
|-<br />
!align="left" |Naher Osten und Nordafrika ||56||1.971<br />
|-<br />
!align="left" |Südostasien||28||..594<br />
|-<br />
!align="left" |Ostasien und Pazifik||41|| 1.416<br />
|-<br />
!align="left" |Lateinamerika||77|| 3.576<br />
|-<br />
!align="left" |Europa und Zentralasien|| 64||3.295<br />
|- <br />
!align="left" |Unterentwickelte Welt||27||..333<br />
|-<br />
!align="left" |Welt ||49||6.329<br />
|}<br />
<br />
Der Hauptgrund der Verstädterung ist der sich verändernde Anteil der [[Wertschöpfung]] in den einzelnen Wirtschaftssektoren und damit der Menschen, die dafür tätig sind im (siehe Tabelle). Dazu folgende ausgewählte Länder im Vergleich:<ref> Der Fischer Weltalmanach, 2008, S.&nbsp;688 </ref><br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
|- bgcolor="#EECFA1"<br />
! Wirtschaftssektor || USA || Deutschland || Indien || Tansania <br />
|-<br />
!align="left" |I. Primär: Landwirtschaft || 1,6 %|| 2,3 % || 59 % || 80 %<br />
|-<br />
!align="left" |II. Sekundär: Industrie, Bergbau || 22 %|| 30 % || 22 % || 9 %<br />
|-<br />
!align="left" |III. Tertiärer: Dienstleistung, Handel || 77 %|| 68 % || 19 % || 11 %<br />
|}<br />
<br />
[[Datei:urbanisierung europa 2006.jpg|miniatur|Urbanisierung in Europa 2006]]<br />
In [[Deutschland]] wohnen wesentlich mehr Einwohner in Städten als im weltweiten Durchschnitt. Die [[Liste der Städte in Deutschland]] enthält eine vollständige Auflistung aller 2076&nbsp;Städte in Deutschland. 2004 lebten 25,3&nbsp;Mio. Einwohner (= 30 %) in 82&nbsp;[[Liste der Großstädte in Deutschland|Großstädten]] über 100.000 Einwohner. Die elf [[Agglomeration]]sräume mit mehr als einer Million Einwohnern (davon drei mit mehr als 3&nbsp;Mio.&nbsp;Einw.) zählen allein rund 25,6&nbsp;Mio.&nbsp;Menschen. <br />
<br />
In [[Österreich]] existierten im Jahr 2004 über 200&nbsp;Städte, darunter fünf&nbsp;Großstädte einschließlich [[Wien]], das als Agglomeration fast 2&nbsp;Mio. Einwohner aufweist, sowie 72&nbsp;Städte, mit mehr als 10.000&nbsp;Einwohnern (s.&nbsp;[[Liste der Städte in Österreich]]).<br />
<br />
In der [[Schweiz]] gab es 2004 rund 230 Städte, darunter fünf&nbsp;Großstädte und 127&nbsp;Städte mit mehr als 10.000&nbsp;Einwohnern (siehe [[Liste der Städte in der Schweiz]]).<br />
<br />
In [[Europa]] (bis zum [[Ural]]) befanden sich (2004) etwa 17&nbsp;Agglomerationen mit mehr als drei&nbsp;Millionen Einwohnern und etwa 35&nbsp;Städte mit mehr als einer Million Einwohnern (s.&nbsp;[[Liste der größten Städte der EU]]).<br />
<br />
Weltweit existieren (2006) über 134&nbsp;Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern, mehr als 62&nbsp;Städte mit mehr als 3&nbsp;Mio. Einwohnern und über 310&nbsp;Städte mit mehr als einer&nbsp;Mio.&nbsp;Einwohnern. Seit dem Jahr 2006 wohnt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, während 1950 noch 70 % auf dem Land lebten. Nach Prognosen der [[UNO]] wird der weltweite Anteil der städtischen Bevölkerung bis 2030 auf über 60 % steigen<br />
(siehe [[Liste der größten Städte der Welt]]). Ihre Einwohnerschaft ist oftmals ethnisch, sprachlich, sozial, kulturell, konfessionell usw. sehr vielfältig.<br />
<br />
<br />
=== Stadtrecht ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtrecht]]''<br />
[[Datei:Hauptmarkt Trier SK.jpg|miniatur|left|Hauptmarkt in [[Trier]] mit Marktkreuz; Trier erhielt im Jahr 958 das Marktrecht.]]<br />
Der historische Stadtbegriff, der sich in Europa aus dem mittelalterlichen [[Stadtrecht]] herleitet, hatte als wesentliche Merkmale das [[Marktrecht]], das Recht auf [[Selbstverwaltung]], die Freiheit der Stadtbürger, das Recht auf Besteuerung, der Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das [[Zollrecht]], das Recht zur Einfriedung und Verteidigung sowie das [[Münzrecht]]. <br />
<br />
Im heutigen deutschen Sprachraum gibt es kein Stadtrecht mehr im eigentlichen Sinne, d.&nbsp;h. die Selbstverwaltung in den Städten regeln staatliche Grundsätze bzw. Ländergesetze. Bei den [[Gemeindeordnungen in Deutschland]] handelt es sich um Landesgesetze, die jeweils vom Parlament eines Bundeslandes erlassen werden. Die Gemeindeordnung ist die „Verfassung“ einer Gemeinde. Die Bezeichnung Stadt ist nur ein Titel.<br />
<br />
[[Titularstadt]] nennt man eine Gebietskörperschaft, die formell den Titel Stadt trägt und in der Regel eine eigenständige Gemeinde ist, der jedoch mehrere Elemente einer Stadt fehlen. Titularstadt wird gelegentlich – in nicht Überstimmung mit der historischen Bedeutung – ein Ort genannt, der im Zuge einer kommunalen Neugliederung das Stadtrecht verloren hat. In Einzelfällen wird der Zusatz aus historischen Gründen, oder zur Differenzierung von anderen Orten, als Teil des Namens geführt.<br />
<br />
Auch heute noch ist das Überschreiten der Mindesteinwohnerzahl in den meisten Ländern nicht automatisch mit der Erhebung zur Stadt verbunden, sondern es bedarf eines ausdrücklichen Beschlusses einer höherrangigen Gebietskörperschaft – in Deutschland und Österreich ist dies das jeweilige Bundesland. Im Bundesland Oberösterreich wird seit 2002 als einziges Kriterium eine Bevölkerungszahl von über 4.500 gefordert.<br />
<br />
In den [[USA]] erfolgt der Erwerb von Stadtrechten über die Anerkennung einer eigenständigen Stadtverwaltung durch die nächsthöhere Verwaltungsorganisation. Eine Gemeinde gründet sich hierbei selbst und meldet die Selbstverwaltung als „Municipal Corporation“ an.<br />
<br />
=== Stadtstatus ===<br />
In Deutschland unterscheidet man rechtlich<br />
* kreisangehörige Städte, die ebenso wie [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] Träger der kommunalen Selbstverwaltung sind. Die Aufgaben und Rechte und Kompetenzen kreisangehöriger Städte unterscheiden sich nicht von denen der Gemeinden. Die Stadt, in deren Sitz die Kreisverwaltung (Landratsamt) liegt, wird auch als [[Kreisstadt]] bezeichnet. In einigen Bundesländern gibt es kreisangehörige Städte mit bestimmten Sonderrechten ([[Sonderstatusstadt]], [[Große Kreisstadt]] oder [[Große kreisangehörige Stadt]]). <br />
* [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie Städte]], das sind solche Städte, die keinem [[Landkreis]] angehören. Sie bilden sozusagen einen eigenen Kreis. Im Gegensatz zu kreisangehörigen Städten haben kreisfreie Städte zusätzliche Aufgaben. So sind sie unter anderem untere staatliche Aufsichtsbehörde oder Aufgabenträger für den öffentlichen Nahverkehr. Diese Aufgaben werden bei Gemeinden (und damit auch kreisangehörigen Städten) von den Landkreisen wahrgenommen.<br />
<br />
In [[Österreich]] unterscheidet man zwischen Städten mit [[Statutarstadt|eigenem Statut]] (sind Gemeinden die zugleich ein Bezirk sind) und sonstigen Städten (sind Gemeinden ohne eigenen Bezirk, d.&nbsp;h. sie gehören zu einem Bezirk). Eine Stadt mit eigenem Statut ist meist auch Sitz der [[Bezirkshauptmannschaft]] des Umland-Bezirks, der auch in den meisten Fällen so heißt (z.&nbsp;B. Innsbruck Stadt und Innsbruck Land). Heute kann jede Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern ein eigenes Statut anfordern. Eine der kleinsten Städte überhaupt ist das niederösterreichische [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]]: mit allen eingemeindeten Orten hat es 1.490 Einwohner, die eigentliche ursprüngliche Stadt jedoch nur 78. Die tatsächlich kleinste Stadt Österreichs ist [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]] mit 434 Einwohnern.<br />
<br />
In der [[Schweiz]] gelten Ortschaften nur dann als Stadt, wenn sie entweder mehr als 10'000 Einwohner haben oder wenn ihnen, was selten ist, im Mittelalter das Stadtrecht verliehen wurde.<br />
<br />
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] unterscheidet man zwischen ''City'' und ''Town.'' Ein Ort darf erst dann als ''City'' bezeichnet werden, wenn die Königin oder der König diese zu einer solchen ernennt. In der Regel vergibt der Monarch diesen Titel erst dann, wenn die Siedlung eine Kathedrale besitzt. Die Großstadt [[Stockport]] ist beispielsweise keine City, sondern Town, wohingegen die Stadt [[Sunderland (Durham)|Sunderland]] eine City ist. Der Verwaltungsbezirk [[Greater London]] ist keine City, aber innerhalb dieser Gebietskörperschaft gibt es die ''[[City of London]]'' und die ''[[City of Westminster]].''<br />
<br />
In [[Schweden]] ging man bei der Gemeindereform von 1971 einen anderen Weg. Die Begriffe Stadt ''(stad)'' und [[Minderstadt]] ''(köping)'' wurden aus der verwaltungstechnischen Terminologie gestrichen und durch Ortschaft ''([[tätort]])'' ersetzt. Im allgemeinen Sprachgebrauch existiert die Bezeichnung ''stad'' für größere Siedlungen aber weiterhin.<br />
<br />
=== Siedlungsstruktur ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Raumordnung]]''<br />
<br />
Der Begriff Siedlungsstruktur beschreibt die Struktur der menschlichen Siedlungen. Darin ist die Verteilung der Bevölkerung im Raum, die Art und Dichte der Bebauung, Nutzungen, Infrastruktur und zentrale Einrichtungen enthalten.<ref name="BBR-Siedlungsstruktur">Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR: [http://www.bbr.bund.de/nn_77112/DE/Raumbeobachtung/Themen/SiedlungsstrukturFlnu/SiedlungsstrukturFlnu__node.html?__nnn=true Siedlungsstruktur und Flächennutzung]</ref><br />
<br />
Eine grundlegende Theorie zur Verteilung zentraler Nutzungen im Raum stammt von [[Walter Christaller]]. Anhand Untersuchungen in Süddeutschland entwickelte er 1933 das [[System der Zentralen Orte|Zentrale-Orte-Theorie]]. „Zentrale Orte“ besitzen einen Bedeutungsüberschuss: Sie sind Standort von Angeboten (z.&nbsp;B. Einkaufsmöglichkeiten), die nicht nur von den eigenen Bewohnern sondern regelmäßig auch von Einwohnern der Nachbargemeinden genutzt werden. Christaller entwickelte ein hierarchisches System zentraler Orte mit zehn Stufen. Orte höherer Hierarchie-Stufe besitzen weitere solcher Einrichtungen: Eine Großstadt besitzt nicht nur Einkaufsmöglichkeiten sondern häufig auch eine Universität und spezialisierte Kliniken, die ein weiteres Umfeld versorgen. Das heute von der Raumordnung und Landesplanung genutzte System zentraler Orte besitzt (je nach Bundesland) vier bis fünf Stufen.<ref>Landesplanungsgesetz der Bundesländer</ref><br />
<br />
Die Siedlungsstruktur wird entsprechend dem föderalen Staatsaufbau in Deutschland auf mehreren Ebenen geplant:<ref>ROG, BauGB</ref><br />
* Raumordnung (auf Bundesebene insbesondere durch das Raumordnungsgesetz ROG)<br />
* Landesplanung (umfassen das Bundesland, werden vom Landtag beschlossen)<br />
* Regionalplanung (umfassen in Nordrhein-Westfalen Teile der Regierungsbezirke, in Süddeutschland mehrere Landkreise, beschlossen von der Regionalversammlung)<br />
* Flächennutzungspläne (umfassen die Gesamtfläche einer Kommune, werden vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen).<br />
<br />
=== Stadtstruktur ===<br />
Die Strukturen einer Stadt bestehen aus baulichen Elementen und aus Netzen. Sie müssen auf die Ausweitung und auf die Änderungen der Kapazitätsanforderungen der Stadt durch Ergänzungen, Komplettierungen oder Korrekturen angepasst werden. Lage, Bevölkerungsveränderungen, Bauwerke, Verkehrsstruktur, Netzwerke und Geschichte bestimmen und formen die Stadtentwicklung und die Eigenart der Stadt.<br />
<br />
'''Die baulichen Elemente einer Stadtstruktur sind:'''<br />
* Baulich: Die Gebäude, die Baublöcke und die zuzuordnenden Grundstücke<br />
* Organisatorisch und Stadtplanerisch: Das [[Stadtviertel|Quartier]], der [[Ortsteil]], der [[Stadtteil]] und ggf. der [[Stadtbezirk]], der [[Stadtkern]]<br />
* Infrastrukturell mit <br />
** dem [[Verkehrssystem]] mit <br />
*** dem [[Öffentlicher Personennahverkehr|Öffentlichen Personennahverkehr]] mit [[Bahn (Verkehr)|Bahn]], [[Omnibus|Bus]], [[Taxi]]s etc. <br />
*** dem [[Straßennetz]] mit [[Autobahn]]en, [[Ringstraße]]n, Tangenten, [[Hauptstraße|Haupt-]] und Nebenstraßen, Wohnerschließungs- und [[Wohnstraße]]n<br />
*** dem [[Radverkehrsanlage|Radwegenetz]]<br />
*** den [[Gehweg]]en und [[Fußgängerzone]]n<br />
** den Ver- und Entsorgungsnetzen für [[Wasser]], [[Abwasser]], [[Elektrischer Strom|Strom]], [[Gas]], [[Telekommunikation]], [[Müllentsorgung]]<br />
<br />
'''Die Stadt als Teil von Netzwerken:'''<br />
* Räumlich: [[Umland]], andere Städte, [[Region]]en, [[Staatsgebiet|Land]] und Länder, ggf. auch Europa oder die Welt. <br />
* Funktional: Wirtschaft, Finanzwirtschaft, Handel, Politik, Soziales, Kultur, Sport etc.<br />
* Politisch: Ortsteil- oder Stadtteilbeirat, ggf. Bezirksrat, Stadtrat, Kreis, ggf. Regierungsbezirk, Land, Staat, Europäische Union<br />
* Bevölkerungsspezifisch: Abstammung und Sprache, Religion, Soziale Schicht, Lebensalter<br />
<br />
== Die Entwicklung der Stadt (international) ==<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtbaugeschichte]]''<br />
<br />
=== Stadtentwicklung und Stadtgeschichte ===<br />
Städte entwickelten sich, je mehr Überschüsse ihre Bewohner durch ihre Arbeit erwirtschafteten. Dies führte zu immer weiterer arbeitsteiliger Spezialisierung ihrer Bewohner und zur Herausbildung typisch städtischer Tätigkeiten, etwa des [[Handel]]s und des [[Handwerk]]s. Durch den Tausch der selbst angebotenen Ware oder Dienstleistung gegen die von anderen erbrachte entstand eine städtische Ökonomie, die sich in ihrer Komplexität erheblich von der ländlichen unterschied.<br />
<br />
Die städtischen Funktionen, etwa der Handel mit anderen Regionen oder die Funktion als zentraler Ort für ein ländliches Umland, verlangen eine möglichst günstige Einbindung der Stadt in ihre Umgebung. Deshalb wurden die meisten Städte an sorgfältig ausgewählten Standorten gegründet, etwa an Kreuzungen bereits bestehender Handelsstraßen, an Flussübergängen oder an sturmgeschützten Meeresbuchten. Zur verkehrlich-wirtschaftlichen Bedeutung des Standorts kam häufig auch eine militärische, etwa um den Verkehr auf einer wichtigen Route kontrollieren zu können.<br />
[[Datei:Zeche Mittelfeld Ilmenau.jpg|miniatur|left|Neue Fabriken um 1860]]<br />
Die wichtigste Änderung städtischer Entwicklung brachte die [[Industrialisierung]]. Durch den Bau der [[Eisenbahn]]en wurde die Verkehrszentralität von Städten neu definiert. Bisher eher abseits liegende Städte, die viele Bahnlinien an sich ziehen konnten, wurden zu wichtigen Zentren, andere Städte gingen den entgegengesetzten Weg. Die industrielle Revolution stellte die jeweiligen städtischen Ökonomien auf völlig neue Grundlagen. Städte, die sich der Ansiedlung von Industrie öffneten, wuchsen aufgrund des Arbeitskräftebedarfs der Fabriken rasch an; Städte, die sich der Entwicklung verschlossen, blieben in ihrem Wachstum zurück. Die städtebauliche Entwicklung sprengte die engen Grenzen der vorindustriellen Stadt, die Einrichtung innerstädtischer Verkehrssysteme wurde erforderlich.<br />
<br />
Dieser Prozess wurde im 20. Jahrhundert durch eine bis heute anhaltende Entwicklung abgelöst: die [[Suburbanisierung]], die bisher kompakte Stadt verliert Potentiale an das Umland. Bedingung hierfür war das Entstehen einer breiten Mittelschicht, die [[Eigenheim]]e oder Reihenhäuser außerhalb der Stadt errichtete, sowie die [[Massenmotorisierung]] und ein besseres [[Bahn (Verkehr)|Bahnnetz]], zum Überwinden größerer Distanzen zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Die weiterhin anhaltende Suburbanisierung hat ökonomische, ökologische und soziale Folgen, etwa die [[Zersiedelung]] bisher unbebauter Räume, das anhaltende Wachstum des Autoverkehrs und bedingt auch eine [[Segregation|soziale Entmischung]] der Bevölkerung.<br />
<br />
Durch eine Entwicklung der [[Stadterneuerung]] mit politisch und baulich gestärkten dezentralen oder subzentralen Stadtbezirken oder Stadtteilen wurde dem Prozess der Suburbanisierung begegnet. Die Stadt gewinnt wieder an Bevölkerung und Kraft.<br />
<br />
=== Stadtgrundriss, Straßennetz und Stadtzentrum ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtmorphologie]]''<br />
[[Datei:Algier.png|miniatur|unregelmäßige Morphologie ([[Algier]])]]<br />
[[Datei:Krefeld-.jpg|miniatur|regelmäßige Morphologie ([[Krefeld]])]]<br />
<br />
Die entwicklungsgeschichtlichen Unterschiede bedingen den Unterschied in der äußeren Gestalt von Städten sowie ihrer jeweiligen sozialen und funktionalen Struktur. Seit den Anfängen städtischer Siedlungsentwicklung (Urbanisierung) vor ca. achttausend Jahren sind vor allem baulicher Grund- und Aufriss (oder Ansicht bzw. Stadtbild, siehe unten) der Städte durch eine fortwährende Entwicklung und Veränderung gekennzeichnet. Dabei findet das siedlungsbezogene Planungs- und Gestaltungshandeln der Menschen seinen Ausdruck in jeweils spezifischem Stadtgrundriss und Stadtbild, die allerdings zugleich auch die jeweilige technologische Machbarkeit repräsentieren.<br />
<br />
Sehr früh entstehen nach den Himmelsrichtungen nord-süd- oder ost-west-ausgerichtete rechtwinklige Straßenraster und Stadtgrundrisse (z.&nbsp;B. altchinesische Städte, z.&nbsp;T. alt-amerikanische Städte). Ebenso bilden sich kreisrunde (z.&nbsp;B. Bagdad), aber genauso Städte mit unregelmäßigem, sich dem Gelände anpassendem Umriss (z.&nbsp;B. alt-griechische und organisch gewachsene deutsche mittelalterliche Städte). Jericho (ab 9000 v. Chr.) war nach biblischer Überlieferung offensichtlich eine der ersten Städte mit Stadtmauer. Hingegen besaßen die Städte des alten Kreta keine Stadtbefestigung und wurden um 2000 v. Chr. Opfer einfallender Kriegerscharen der Völkerwanderungen.<br />
<br />
Regelmäßige Straßenraster sowie unregelmäßige Straßengrundrisse in einer Stadt erfahren im Lauf der Geschichte eine Abstufung in Haupt- und Nebenstraßen sowie Trennung in Fußgänger- und fahrenden Verkehr. Weiterhin entstehen im Straßennetz zentrale Plätze und besonders ab dem 19. Jahrhundert ausgesparte Baublöcke für allgemein öffentlich zugängige Parks. Wenn die Stadt beispielsweise von einem mächtigen Herrscherbau, einem überragenden kultischen Bauwerk (z.&nbsp;B. Tempel) oder einer beherrschenden Wirtschaftsfunktion (z.&nbsp;B. einem Hafen) stark abhängt, entsteht dort der hauptsächliche Platz, zu dem sich zumindest alle Haupt-, manchmal auch Nebenstraßen und alle Bebauung ausrichten. Das ganze Straßennetz und die gesamte Stadtbebauung laufen dann sternförmig auf dieses Stadtzentrum zu, z.&nbsp;B. auf das barocke Schloss wie in Karlsruhe. Bei Hafenstädten verlagert sich das Stadtzentrum von der Stadtmitte zum Hafen hin (z.&nbsp;B. in Alexandria, Ägypten).<br />
<br />
Der Traum von einer [[Idealstadt]] als [[Stadtplanung|stadtplanerische]] Vorstellung einer Stadt, die unter einheitlichen Gesichtspunkten wie wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Organisation entworfen werden kann, war und ist eine soziale und [[Ästhetik|ästhetische]] [[Utopie]]. Es gilt: ''„Die Stadt lebt!“''<br />
<br />
Für den mitteleuropäischen Raum lassen sich historisch bis zum 18. Jahrhundert allgemein vier verbreitete Stadtgrundrisstypen unterscheiden, abzüglich solcher meist topographisch begründeter Sonderformen wie z.&nbsp;B. der [[Ville enveloppéé]]:<ref> Vgl. zu dieser Auflistung: Jürgen Holtzan: dtv-Atlas zur Stadt. Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung. München 1994, S.&nbsp;30/31 </ref><br />
* [[Straßenmarkttyp]], auch ''Langzeilentyp,'' rein linear mit einer Straße ([[Wik]]) oder erweitert zum Parallelstraßentyp (Beispiele: [[Bern]], [[Lemgo]])<br />
* [[Querrippentyp]], auch in Abwandlung als ''Fischgrätentyp'' (Beispiele: [[Prenzlau]], [[Lübeck]])<br />
* [[Quadratrastertyp]],, auch ''Rechtecktyp,'' schachbrettähnlich, häufig im Städtebau der deutschen Ostkolonisation (Beispiele: [[Lippstadt]], [[Breslau]] mit besonders großem Rechteckmarkt (Ring))<br />
* [[radial-konzentrischer Typ]], radähnlicher Aufbau, in der Regel keine Planstädte ([[Nördlingen]], [[Soest]]) <br />
Diese Stadtgrundrisstypen können in einer Stadt auch kombiniert auftreten. Ein bauhistorisch bekanntes Beispiel für eine solche Kombination mehrerer Grundrisstypen ist [[Hildesheim]].<br />
<br />
=== Stadtbild, Bebauungshöhe und Baumaterial ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtbild]]''<br />
<br />
Im Stadtbild, in Ansicht oder in der Höhe ragen Städte heraus zuerst aufgrund von Türmen (Zikkurat, so der Turm zu Babel, Babylon, oder die mittelalterlichen Kirchtürme), besonders jedoch ab 19. Jahrhundert, d.&nbsp;h. der Industrialisierung, Erfindung des Aufzugs (Lift) und Beginn des Hochhausbaus wie etwa ab 1870–80 Chicago und New York sowie heute Shanghai oder Frankfurt (Main). Lehm, Stein und Holz finden sich als Baustoff seit Vor- und Frühgeschichte sowie heute Beton, Stahl und Kunststoffe. Wichtige Bauten liegen meist auf den hervorgehobenen Stellen (Anhöhen, zentrale Plätze), sind aus den dauerhafteren Materialien (z.&nbsp;B. Stein, während die einfachen Häuser aus Lehm oder Holz sind) sowie künstlerisch am anspruchsvollsten gestaltet.<br />
<br />
=== Stadtviertel und Sozialstruktur ===<br />
Stadtviertel bilden sich hierarchisch, d.&nbsp;h. die Oberschicht wohnt geräumig in den natürlich günstigen Stadtgebieten (mit viel Platz auf stabilem und gesundem Baugrund und angenehmem [[Stadtklima]]), untere Bevölkerungsschichten eng beieinander in den weniger günstigen Stadtgegenden (mit wenig Wohnraum auf eventuell sumpfigem Boden und schlecht durchlüfteter Umgebung, z.&nbsp;B. in den Mietskasernen und Hinterhöfen Berlins, der um 1900 am dichtestbewohnten Stadt der Welt, Manhattans ''Lower East Side'' bis zum Ersten Weltkrieg oder in Hongkong nach dem Zweiten Weltkrieg). Oder Stadtviertel entstehen getrennt nach Berufen und Funktionen wie bestimmte Handwerkerviertel, Geschäftsviertel, Industrieviertel, Hafenviertel, usw. Auch bilden sich Stadtviertel nach Herkunft ihrer Bewohner, z.&nbsp;B. in Jerusalem Armenier-, Christen-, Moslemviertel, oder in New York ''China Town,'' Harlem oder Spanish Harlem.<br />
<br />
=== Historisch bedeutende Städte (bis etwa 1500) ===<br />
[[Datei:Jericho.JPG|miniatur|Jericho: Ausgrabungsfeld]]<br />
{{Positionskarte+ <br />
|Irak<br />
|caption=Babylon, Ur und Uruk auf der Karte des Irak<br />
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}}<br />
[[Datei:Jerusalem Dome of the rock BW 13.JPG|miniatur|Jerusalem: [[Klagemauer]] und [[Felsendom]]]][[Datei:Athens Acropolis.jpg|miniatur|Athen: Akropolis]][[Datei:Lubeck panorama.JPG|miniatur|right|Lübeck: Innenstadt (Altstadt)]] [[Datei:Florenz weitwinkel.jpg|miniatur|Florenz]] <br />
[[Datei:XiAn CityWall DiLou.jpg|miniatur|Xian: Krone der Stadtmauer]]<br />
<br />
Die historisch bedeutenden sowie zugleich oft ältesten Städte entsprechen den Metropolen der bedeutenden Epochen der Menschheitsgeschichte und sind dort archäologisch oder überliefert nachweisbar. Diese Städte hatten teilweise schon mehrere zehntausend bis um eine Million Einwohner und waren die größten ihrer Epoche. All jene Städte weisen mehr oder minder die zuvor dargestellten Merkmale bezüglich Stadtgrundriss und Stadtbild, Stadtviertel und Sozialstruktur auf, jedoch in besonderen, in weiterführender Literatur einzeln beschriebenen Ausprägungen. Darauf wird hier aber nicht eingegangen.<br />
<br />
Historisch bedeutende Menschheitsepochen sind: die jüngere oder endende Steinzeit in Klein- und Vorderasien (Türkei bzw. Israel und Palästina, ab ca. 9000 v. Chr.); Mesopotamien (ab ca. 4000 v. Chr.); Alt-Vorderasien (ab ca. 3000 v. Chr.); Alt-Ägypten (ab ca. 2500 v. Chr.); Alt-Iran (ab ca. 1000 v. Chr.); Alt-Griechenland (ab ca. 1000 v. Chr.); Hellenismus (ab ca. 400 v. Chr.); Römisches Reich (ab ca. 200 v. Chr.); das Byzantinische Reich (ab ca. 600); die mittelalterliche Hanse (ab ca.1200); die Renaissance (ab ca. 1400); die islamische Stadtgeschichte (ab ca. 650); Alt-China (ab ca. 1000 v. Chr.); Alt-Japan (ab ca. 200); Alt-Indien (ab ca. 4000 v. Chr.); Alt-Südostasien (ab ca. 500); Alt-Amerika (ab ca. 500 v. Chr.). Beispiele historisch bedeutender Städte nach genannten Epochen sind:<br />
* Jüngere oder endende Steinzeit in Klein- und Vorderasien (Türkei bzw. Israel und Palästina, ab ca. 9000 v. Chr.)<br />
** [[Jericho]] (Vorderasien, ab ca. 9000 v. Chr., heute Palästina)<br />
** [[Çatalhöyük]] (Kleinasien, ab ca. 6000 v. Chr., matriarchalische Kultur, heute Türkei)<br />
* Mesopotamien (ab ca. 4000 v. Chr., heute Irak und Iran)<br />
** [[Uruk]] (ab ca. 3300 v. Chr.)<br />
** [[Susa (Persien)|Susa]] (ab. ca. 3500 v. Chr., heute Iran)<br />
** [[Ur (Stadt)|Ur]] (ab ca. 2500 v. Chr.)<br />
** [[Babylon]] (ab ca. 1800 v. Chr.)<br />
* Alt-Vorderasien (ab ca. 3000 v. Chr.)<br />
** [[Troja]] (Kleinasien, am Hellespont, ab ca. 3000 v. Chr.)<br />
** [[Milet]] (Kleinasien, Ägäis, ab 3. Jahrtausend v. Chr.)<br />
** [[Jerusalem]] (ab ca. 1850 v. Chr.)<br />
* Alt-Ägypten (ab ca. 2500 v. Chr.)<br />
** [[Memphis (Ägypten)|Memphis]] (Altes Reich, ab ca. 2500 v. Chr.)<br />
** [[Theben (Ägypten)|Theben]] (das „hunderttorige Theben“, Neues Reich, ab ca. 1500 v. Chr.)<br />
* Alt-Iran (ab ca. 1000 v. Chr.)<br />
** [[Persepolis]] (ab ca. 600 v. Chr.)<br />
* Alt-Griechenland (ab ca. 1000 v. Chr.)<br />
** [[Korinth]] (ab dem 10. Jh. v. Chr.)<br />
** [[Athen]] (ab dem 7. Jh. v. Chr., Blüte ab ca. 500 v. Chr.)<br />
* Hellenismus (ab ca. 400 v. Chr.)<br />
** [[Alexandria]] (ab ca. 400 v. Chr., Verdrängung Memphis’, heute Ägypten)<br />
* Römisches Reich (ab ca. 200 v. Chr.)<br />
** [[Rom]] (ab 753 [?] – vmtl. ab dem 7. Jh. v. Chr., heute Italien)<br />
** [[Trier]] (römische Militäransiedlung, ab ca. 30 v. Chr., heute Deutschland)<br />
** [[Köln]] (römische Siedlung, Name: Colonia Claudia Ara Agripinensum)<br />
* Byzantinisches Reich (ab ca. 600)<br />
** [[Byzantion|Byzanz]] (ab dem 7. Jh. v. Chr., Blüte ab ca. 600, vorher Oströmisches Reich: [[Konstantinopel]], später Osmanisches Reich: [[Istanbul]], heute Türkei)<br />
** [[Thessaloniki]] (ab 315 v. Chr., Blüte ab ca. 600 als Zweitregierungssitz neben Konstantinopel, heute Griechenland)<br />
* Mittelalter (ab ca. 500, spätmittelalterliche Zunahme besonders der bedeutenden deutschen der Städte ab ca. 11–1200)<br />
** [[Köln]] (um 1180 größte deutsche Stadt, hatte neben Jerusalem, Konstantinopel und Rom den Titel Sancta im Namen)<br />
** [[Lübeck]] (Hauptort der Hanse, ab ca. 1200, heute Deutschland)<br />
** [[Mailand]] (Hauptstadt des Lombardischen Bundes, heute Italien)<br />
* Renaissance (ab ca. 1400)<br />
** [[Venedig]] (Spätes Mittelalter und vor allem Renaissance, ab ca. 1300, heute Italien)<br />
** [[Florenz]] (ab ca. 1400, heute Italien)<br />
** [[Augsburg]]<br />
* Islamische Stadtgeschichte (ab ca. 650)<br />
** [[Bagdad]] (islamische Gründung, ab ca. 750, heute Irak)<br />
** [[Isfahan]] (oder Esfahan, vor allem islamisch-iranisch bedeutend ab ca. 1500, altpersisch gegründet ca. 600 v. Chr., heute Iran)<br />
** [[Timbuktu]] (ab ca. 1400, Ausgangs- bzw. Endpunkt der Kamel-Karawanen, heute Mali)<br />
* Alt-China (ab ca. 1000 v. Chr.)<br />
** [[Xi'an|Xian]] (Ausgangspunkt der Seidenstraße und Chinesischen Mauer)<br />
* Alt-Korea (ab ca. 2300 v. Chr.)<br />
** [[Pjöngjang]] (ab ca. 2300 v. Chr.)<br />
** [[Seoul]] (ab 18 v. Chr.)<br />
* Alt-Japan (ab ca. 200)<br />
** [[Kyoto]] (ab ca. 200)<br />
* Alt-Indien (ab ca. 4000 v. Chr.)<br />
** [[Harappa]] (Induskultur, ab ca. 4000 v. Chr., heute Pakistan)<br />
* Alt-Südostasien (ab ca. 500)<br />
** [[Angkor]] (riesige Tempelstadt, heute Kambodscha)<br />
* Alt-Amerika (ab ca. 500 v. Chr.)<br />
** [[Teotihuacán]] (ab 500 v. Chr., heute Mexiko)<br />
** [[Chan Chan]] (größte alt-amerikanische Stadt, noch heute erhaltener Hafen, ab ca. 1000, heute Peru)<br />
<br />
=== Die neuzeitlich größten Städte und Stadtregionen (ab etwa 1500) ===<br />
[[Datei:Paris city Landsat.png|miniatur|Paris: Satellitenfoto]] [[Datei:Map Londinium 400 AD-de.svg|miniatur|Londinium: antike Karte]] [[Datei:Karte Madrid MKL1888.png|miniatur|Madrid um 1888]] [[Datei:Tokyo-skyline.jpg|miniatur|right|Tokio]] [[Datei:Kolkatacentral.jpg|miniatur|Kalkutta: Zentrum]] [[Datei:Kairo 001.jpg|miniatur|Kairo: Zentrum]] [[Datei:NYC wideangle south from Top of the Rock.jpg|miniatur|New York: Midtown und Lower Manhattan]][[Datei:Stgo centre.jpg|miniatur|Santiago de Chile: Stadtzentrum]] [[Datei:Sydney opera house and skyline.jpg|miniatur|Sydney: Opera House]]<br />
Die Menschheit verteilte und verteilt sich nicht gleichmäßig über die Erde, sondern ballt sich in gemäßigten oder küstennahen Erdregionen, historisch ausgehend von den günstigen Naturräumen wie Flusstälern, buchtenreichen Küsten, klimatisch angenehmen Hochebenen in Tropen und Subtropen, u.&nbsp;a. Die Bevölkerungsdichte ist von jeher ein gewichtiger Ausdruck allgemeiner und besonders wirtschaftlicher Leistungskraft. Dabei fällt jedoch auf, dass die meisten Über-Zehnmillionen-Städte in Schwellenländern liegen, allerdings solchen mit überdurchschnittlichen wirtschaftlichen Zuwachsraten wie in China und Indien. Nachfolgend aufgezählte Städte sind die größten neuzeitlichen (ab etwa 1500) und gegenwärtigen Städte bzw. dichtest besiedelten Stadtregionen. Sie haben in unserer Gegenwart oft weit über zehn Millionen Einwohner, stellen die derzeit globalen bedeutendsten Wachstumszentren dar und vereinigen oft fünfzig und mehr Prozent der gesamten Ressourcen (Bevölkerung, Energie, usw.) und Wirtschaft des Staates, in dem sie liegen, auf sich; z.&nbsp;;B. Mexiko-Stadt (ca. sechzig Prozent der mexikanischen Ressourcen und Wirtschaft), Buenos Aires (ca. 50 % der argentinischen Ressourcen und Wirtschaft) oder Seoul (Süd-Korea).<br />
<br />
Besonders seit den 1990ern, mit der sogenannten Globalisierung, überschritten die Einwohnerzahlen dieser Stadtregionen rasant die Zehnmillionengrenze. Andere Riesenstädte mögen folgen, wobei China (ähnlich: Indien) trotz seines Verstädterungsgrades von erst um dreißig Prozent, aber mit bereits mehr als zwanzig Städten über fünf Millionen Einwohnern, die sich rasch der Zehnmillionengrenze nähern, jegliche bisherigen Dimensionen sprengt. Die meisten Über-Zehnmillionen-Städte hat Asien, die meisten Menschen in Städten leben jedoch in Lateinamerika. Die größten globalen Stadtregionen sind (siehe auch: [[Liste der größten Städte der Welt]]):<br />
<br />
* Europa:<br />
** [[Paris]] (Frankreich)<br />
** [[London]] (Vereinigtes Königreich)<br />
** [[Moskau]] (Russland)<br />
** [[Istanbul]] (Türkei)<br />
** [[Rhein-Ruhr]] (Deutschland)<br />
** [[Mailand]] (Italien)<br />
** [[Madrid]] (Spanien)<br />
** [[Berlin]] (Deutschland)<br />
** [[Rom]] (Italien)<br />
** [[Athen]] (Griechenland)<br />
** [[Wien]] (Österreich)<br />
* Asien:<br />
** [[Tokio]] (Japan)<br />
** [[Osaka]] (Japan)<br />
** [[Chongqing]] (China)<br />
** [[Shanghai]] (China)<br />
** [[Peking]] (China)<br />
** [[Hongkong]] (China)<br />
** [[Shenyang]] (China)<br />
** [[Tianjin]] (China)<br />
** [[Guangzhou]] (China)<br />
** [[Ho-Chi-Minh-Stadt]] (ehemals Saigon, Vietnam)<br />
** [[Seoul]]/Sŏul (Süd-Korea)<br />
** [[Jakarta]] (Indonesien)<br />
** [[Bangkok]] (Thailand)<br />
** [[Delhi]] (Indien)<br />
** [[Kalkutta]]/Kolkata (Indien)<br />
** [[Bombay]]/Mumbai (Indien)<br />
** [[Karatschi]] (Pakistan)<br />
** [[Manila]] (Philippinen)<br />
** [[Cebu-Stadt]] (Philippinen)<br />
** [[Davao City]] (Philippinen)<br />
** [[Taipeh]] (Taiwan)<br />
** [[Pusan]]/Busan (Süd-Korea)<br />
* Afrika:<br />
** [[Kairo]]/Al-Qahirah (Ägypten)<br />
** [[Lagos]] (Nigeria)<br />
** [[Kinshasa]]/[[Brazzaville]] (Kongo)<br />
** [[Khartum]]/Alo-Khartum (Sudan)<br />
** [[Johannesburg]] (Südafrika)<br />
** [[Addis Abeba]] (Äthiopien)<br />
** [[Casablanca]]/Ad-Dar-el-Beida (Marokko)<br />
** [[Kapstadt]]/Cape Town (Südafrika)<br />
** [[Daressalam]]/Dar es Salaam (Tansania)<br />
* Amerika:<br />
** [[Mexiko-Stadt]] (Mexiko)<br />
** [[New York City]] (USA)<br />
** [[Buenos Aires]] (Argentinien)<br />
** [[São Paulo]] (Brasilien)<br />
** [[Los Angeles]] (USA)<br />
** [[Chicago]] (USA)<br />
** [[Lima]] (Peru)<br />
** [[Bogotá]]/Santa Fe de Bogotá (Kolumbien)<br />
** [[Santiago de Chile]] (Chile)<br />
** [[Rio de Janeiro]] (Brasilien)<br />
** [[Toronto]] (Kanada)<br />
** [[Montréal]] (Kanada)<br />
* Australien/Ozeanien:<br />
** [[Sydney]] (Australien)<br />
** [[Melbourne]](Australien)<br />
** [[Auckland]] (Neuseeland)<br />
<br />
== Die Entwicklung der Stadt in Europa ==<br />
=== Die Antike ===<br />
Die abendländische Stadt hat ihre Wurzeln in der griechisch-römischen Kultur der [[Antike]].<br />
==== Griechische und phönizische Kolonisation ====<br />
[[Datei:AntikeGriechen1.jpg|miniatur|left|Griechische und phoenikische Kolonisation]]<br />
Die Kultur der [[Polis]] im [[Antikes Griechenland|antiken Griechenland]], 800–338 v.&nbsp;Chr., (Sparta, Korinth, Athen) verbreitete sich nach Kleinasien ''(Milet, Ephesos)'' und bis zur Krim, nach ''Magna Graecia'' („Großgriechenland“), d.&nbsp;h. Sizilien ''(Syrakus)'' und Unteritalien ''(Tarent),'' ferner nach Südfrankreich (Marseille), nach Nordafrika ''(Kyrene)'' und später im [[Hellenismus]] im gesamten Orient. <br />
<br />
Im Rahmen der griechischen Kolonisation bestanden in der Regel zwischen der Neugründung und der Mutterstadt kultische und politische Bindungen, etwa von Syrakus zur Mutterstadt Korinth (vgl. hier z.&nbsp;B. [[Timoleon]]). Vergleichbare Entwicklungen machten auch nicht-griechische (phönizische, etruskische, latinische) [[Stadtstaat]]en durch, typische Beispiele dafür sind [[Karthago]], [[Veii]] oder [[Rom]].<br />
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==== Imperium Romanum ====<br />
[[Datei:Roma Plan.jpg|miniatur|Rom im Altertum]] [[Datei:Augusta Treverorum.jpg|miniatur|Stadtmodell der römischen Kaiserstadt [[Augusta Treverorum]] im 4.&nbsp;Jahrhundert n.&nbsp;Chr. (von der [[Porta Nigra]] aus gesehen)]] <br />
Im Imperium Romanum kam es vor allem in Westeuropa, aber auch in der römischen Provinz [[Africa]] sowie auf dem Balkan, zu einem Urbanisierungsschub (der östliche Mittelmeerraum war bereits vorher stark städtisch geprägt). Als Blütezeit der antiken Stadt kann man das 1. bis 3.&nbsp;Jahrhundert sehen, viele antike Ruinen datieren aus dieser Zeit. Rom hatte in dieser Epoche eine differenzierte Stadtstruktur mit fast 1.000.000 Einwohnern. <br />
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Römerstädte in Deutschland entstanden vornehmlich an Rhein und Donau, vor allem aus Legionslagern: [[Castra Regina]] ([[Regensburg]]), [[Augusta Vindelicorum]] ([[Augsburg]]), [[Confluentes]] ([[Koblenz]]), [[Colonia Claudia Ara Agrippinensium]] ([[Köln]]), [[Augusta Treverorum]] ([[Trier]]), [[Mogontiacum]] ([[Mainz]]), Sorviodurum ([[Straubing]]) und [[Colonia Ulpia Traiana]] ([[Xanten]]). In der Schweiz sind folgende Römerstädte nachgewiesen: [[Augusta Raurica]] (Kaiseraugst) und [[Aventicum]] (Avenches). <br />
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Die Struktur dieser römischen Stadt war hoch entwickelt. Ein charakteristisches Merkmal war das „Schachbrettmuster“ als [[Planstadt]], welches aus den sich rechtwinklig schneidenden Straßen resultierte, die meist von einer Stadtmauer umschlossen waren.<br />
[[Datei:RomaTermeDiCaracallaPanoramica.01.jpg|miniatur|left|Rom: [[Caracalla-Thermen]]]] <br />
Den Mittelpunkt einer römischen Stadt bildete der Schnittpunkt der von Ost nach West verlaufenden Hauptstraße und der Nord-Süd-Achse. Hier befand sich das [[Forum (Platz)|Forum]], wo sich der Großteil des politischen, religiösen und wirtschaftlichen Lebens abspielte. Des Weiteren wurde dort die Gerichtsbarkeit ausgeübt. Meist schloss sich an das Forum die [[Basilika]] an, in der öffentliche Versammlungen stattfanden. Zudem wurden in der Nähe des Forums noch das [[Kapitol (Rom)|Kapitol]] (der Haupttempel) und für das öffentliche Leben wichtige Bauten, wie zum Beispiel Theater und [[Thermen]] errichtet. <br />
Um dieses Zentrum herum befanden sich die Wohnviertel, die zunächst meist aus einstöckigen Einzelwohnhäusern bestanden. Später kamen in den ärmeren Stadtvierteln auch mehrstöckige Mietshäuser hinzu. Zwischen ihnen lagen weitere Gebäude, wie der Zirkus, eine von Sitzreihen flankierte Rennbahn, oder kaiserliche bzw. Verwaltungspaläste.<br />
[[Datei:AcueductoSegovia04.JPG|miniatur|Das römische Aquädukt in [[Segovia]]]]<br />
[[Datei:Arco de Tito.jpg|miniatur|Der [[Titusbogen]] in Rom]]<br />
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Auch sanitär waren die Städte der Antike fortschrittlich: die Wasserversorgung wurde durch über- und unterirdische Wasserleitungen, sowie die [[Aquädukt]]e (brückenartige Überlandleitungen) gewährleistet. Damit wurden, unter anderem, so aufwändige Bauten wie die Thermen versorgt, in denen teilweise tausende Menschen Platz fanden. Diese stellten nicht nur mit ihrer prunkvollen Ausstattung, wie der Bodenheizung, dem warmen Wasser und den Säulenhallen, sondern vor allem mit ihren Leseräumen, Bibliotheken und Sportanlagen einen gesellschaftlichen Mittelpunkt dar. Um diese Steinbauten errichten zu können, wurde zu dieser Zeit der Mörtel erfunden. Dieser ermöglichte auch den Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Sportarenen, eindrucksvollen Rundbauten und freistehenden [[Triumphbögen]], welche die Macht Roms symbolisierten.<br />
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Während der frühen Kaiserzeit gab es eine gefestigte Schicht lokaler Eliten in den römischen Städten, denen die politische Führung auf kommunaler Ebene oblag. Das stabilste Element im Gesellschaftsgefüge bildete der Dekurionenstand (ordo decurionum), der maßgeblichen Einfluss auf das soziale und politische Leben in den Städten hatte. Die soziale Herkunft dieser Gruppe unterschied sich in den Provinzen. Dazu gehörten [[Ritter]], die nach längerem Dienst in die Kommunen zurückkehrten oder wie in Niedergermanien lokale Eliten (Militärs, Kolonisten) oder wie in gallischen Provinzen der alte Stammesadel. Im Wesentlichen regelte jedoch das Geld den Zugang zu Ehrenämtern (honoratioren). Es musste ein Minimalvermögen nachgewiesen werden. Die lokalen Eliten waren zumeist [[Grundherrschaft|Grundherren]] von benachbarten Gütern. Den meisten Dekurionen wurde als Anerkennung das römische Bürgerrecht verliehen. Da das Land nur von Zentralorten aus verwaltet werden konnte, bildete sich eine grundbesitzende [[Aristokratie]] heraus, die politisch alle entscheidenden Funktionen übernahm. <br />
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Das verhältnismäßig einfach strukturierte politische System auf kommunaler Ebene bestand aus zwei politischen Organen:<br />
* Der ''Rat'' hatte meist 100 auf Lebenszeit bestellte Mitglieder. Er fungierte als beratende Versammlung und entschied über die für die Stadt aufzubringenden Leistungen.<br />
* Die ''[[Magistratur]]'' bestand aus 4–6 Beamten (nur den Dekurionen zugänglich). Sie wurde von den zwei „Bürgermeistern“ ''(duoviri)'' geführt. Sie war für die Rechtsprechung, Verwaltung der Kassen, Polizei und Durchführung der Kulte zuständig. Von ihrer kapitalkräftigen Oberschicht erwarteten die übrigen Schichten die Sicherung der Lebensmittel- und Wasserversorgung, die Finanzierung aufwendiger Bauten und Spiele sowie die Repräsentation der Stadt. Sie waren dazu verpflichtet, die Steuern einzutreiben, für deren Einhaltung sie hafteten.<br />
<br />
Die Tatsache, dass auf dem Dekurionenstand das Funktionieren der Stadt basierte, führte auch zum Niedergang der Städte in verschiedenen Reichsteilen. In der älteren Forschung herrschte die Ansicht vor, dass durch die Kosten für Militär und Bürokratie, die Oberschichten in der [[Spätantike]] ruiniert wurden. Sie konnten die Stadt nicht mehr versorgen und sie wurden außerdem zu Leistungen verpflichtet, die sie bis dahin freiwillig erbracht hatten. Massive Veränderung im sozialen und politischen Gefüge waren die Folge. Soziale Aufsteiger, wie Händler und Handwerker, hatten Zugang zu den Ämtern. Ein System der Zwangsmitgliedschaft wurde schließlich eingeführt, wonach jeder Dekurio werden musste, der das erforderliche Mindestvermögen besaß. <br />
<br />
Neueren Forschungen nach blühten die meisten spätantiken Städte offenbar noch bis ins späte 5. und frühe 6.&nbsp;Jahrhundert hinein auf. Erst aufgrund von Kriegen (z.&nbsp;B. die [[islamische Expansion]]) bzw. im Westen auch aufgrund des weitgehenden Zusammenbruchs des römischen Verwaltungssystems und einem Niedergang des kulturellen Niveaus, kam es dann zu einem regional unterschiedlich stark ausgeprägt „Verfall“ städtischer Zentren und zum Niedergang der ''poleis'' (siehe [[Kastron]]).<ref>Vgl. zusammenfassend Jens Uwe Krause, Christian Witschel (Hrsg.): ''Die Stadt in der Spätantike. Niedergang oder Wandel? Akten des internationalen Kolloquiums in München am 30. und 31.&nbsp;Mai 2003.'' Stuttgart 2006.</ref><br />
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=== Stadtentwicklung im Mittelalter ===<br />
==== Mittelalterliche Stadtgründungen ====<br />
[[Datei:Ratssitzung Codex Monacensis MA.png|miniatur|left|Darstellung einer spätmittelalterlichen Ratssitzung, die [[Bürger]] werden mit [[Wappen]] dargestellt]]Mit der [[Völkerwanderung]] verfielen die Städte in Mitteleuropa weitgehend. Beginnend mit dem Alemanneneinfall von 260 waren nach und nach zunächst die rechtsrheinischen Limesstädte zerstört worden. Bis zum 5. Jahrhundert eroberten die [[Germanen]] auch die Römerstädte am Rhein. Nur noch in wenigen Städten konnten sich geringe gallorömische Restbevölkerungen halten. Die Germanen selbst mieden die Städte und die von ihnen übrig gebliebenen Trümmerfelder als Siedlungsgebiete. Die bedeutenden Römerstädte blieben aber erhalten (z.&nbsp;B. [[Trier]], [[Köln]], [[Regensburg]]), wenn auch nicht in der Bausubstanz. Viele der alten Stadtkerne wurden im Frühmittelalter aufgegeben und Neugründungen am Rand der ehemaligen Zentren etabliert. Neue Stadtbefestigungen ersetzten die alten, viel zu groß gewordenen Mauern. Wichtigstes Element der Kontinuität waren die Funktionen als Bischofssitze. Diese Städte blieben religiöse und kulturelle Zentren, die die spätrömisch-christliche Tradition fortsetzten. Zunächst übernahmen Bischöfe viele Funktionen der ehemaligen römischen Verwaltungsbeamten.<br />
<br />
Dennoch kam es im Verlauf des Frühmittelalters zu einem fast vollständigen Erlöschen des städtischen Lebens. Die neuen [[Merowinger|merowingischen]] Herrscher setzten vor allem in den Städten, die keine Bischofssitze waren, Grafen als Verwaltungsbeamte ein, die das umliegende Territorium kontrollieren sollten und dazu oft auf die in den Städten weiter bestehenden römischen Rechtstraditionen zurückgriffen. Die städtische Selbstverwaltung verschwand unter den Grafen zusehends. Nur in den Bischofsstädten wurden die überkommenen römischen Freiheitsrechte der Bürger von den Merowingern teilweise erhalten, um weiter von den Abgaben der Stadtbevölkerung zu profitieren. Dennoch wanderten im Frühmittelalter verstärkt Bewohner ab, während es kaum Zuwanderung aus dem germanischen Umland gab. Das zog Verödung nach sich, zum Teil bis zu einem Stand, in dem auf ehemals bebautem Stadtgebiet Ackerbau betrieben wurde.<br />
[[Datei:Goslar Kaiserpfalz frontal.jpg|miniatur|[[Kaiserpfalz Goslar]]]]<br />
In der [[Karolinger]]zeit ab dem 8. Jahrhundert entstanden Klöster in den Städten, die zu neuen wirtschaftlichen Schwerpunkten wurden, ohne jedoch eine Fortsetzung alter Handelstraditionen zu werden. Die römischen Stadtbürgerrechte und die Selbstverwaltung verschwanden in dieser Zeit vollkommen. Auch die Bischöfe herrschten nicht mehr aus der römischen Tradition heraus, sondern Kraft der vom König an sie verliehenen Rechte. Im weiteren Verlauf der karolingischen Epoche wurden zunächst Bischofsburgen, dann zunehmend auch Königshöfe und [[Pfalz (Palatium)|Pfalzen]] in den Städten errichtet. Dazu kamen einige wenige Neugründungen im karolingischen Kernland zwischen [[Seine]] und Rhein sowie an Flussufern und Handelswegen nach Norden, beispielsweise [[Gent]], [[Antwerpen]], [[Duisburg]], [[Soest]], Wik und [[Haithabu]].<br />
[[Datei:ViewOfMagdeburg.jpg|miniatur|left|Magdeburg: Stadtzentrum mit [[Magdeburger Dom|Dom]]]]<br />
Unter den [[Ottonen]] setzte ab dem 10. Jahrhundert eine bescheidene Welle von Neugründungen ein. Um Herrschaftszentren, meist sächsische Grafensitze, bereits unter den Karolingern errichtete Pfalzen oder neu gegründete Bischofssitze wie [[Magdeburg]], siedelten sich Händler an, die die Oberschicht mit Waren versorgten und sich in [[Gilde (Kaufleute)|Gilden]] zu organisieren begannen. Solche Bischofs- oder Burgsiedlungen waren meist in zwei Teile mit eigenen Befestigungsanlagen geteilt: Die urbs mit dem Herrschaftssitz und das suburbium mit der Händlerbevölkerung. Beispiele für diese Gliederung sind [[Frankfurt am Main|Frankfurt]], [[Würzburg]], [[Fritzlar]] und [[Erfurt]].<br />
[[Datei:Freiburg-im-Breisgau-Luftaufnahme-16072004.jpg|miniatur|[[Altstadt (Freiburg im Breisgau)]]]] [[Datei:Bremen-rathaus-dom-buergerschaft.jpg|miniatur|Bremer Rathaus, Dom und Bürgerschaft]]<br />
[[Datei:Braunschweig Altstadtrathaus mit Brunnen.jpg|miniatur|right|Braunschweig: [[Altstadtrathaus (Braunschweig)|Altstadtrathaus]] mit [[Altstadtmarktbrunnen]]]]<br />
Die Anzahl der Städte in Mitteleuropa blieb bis 1100 mit einigen hundert noch sehr gering, oft mit einem organisch gewachsenen Stadtgrundriss, in dem es oft große Freiflächen gab, auf denen Vieh gehalten wurde. Steinhäuser begannen erst ab dieser Zeit in den Städten zu entstehen. Auch eine Stadtmauer war kaum vorhanden, sondern meist lediglich ein Wall mit Graben. Der weitaus größte Teil entstand in den folgenden 250 Jahren im Verlauf eines allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs und nachdem die Angriffe aus den Randgebieten des Reiches geendet hatten. In der gleichen Zeit verdoppelte bis verdreifachte sich die westeuropäische Bevölkerung, neue Anbaugebiete wurden erschlossen, neue Landwirtschaftsmethoden angewendet, [[Geldwirtschaft]] und Handel ausgedehnt. Die unter diesen Rahmenbedingungen gegründeten späten Städte werden als „Gründungsstädte“ bezeichnet, die meist durch einen Gründungsakt entstanden und entsprechend einem Entwurf planmäßig ausgebaut wurden. Als älteste Stadt dieses Typs gilt [[Freiburg im Breisgau]], das 1118 gegründet wurde und 1120 ein fortschrittliches Stadtrecht erhielt. Weitere Beispiele für bedeutende Gründungen in dieser Zeit sind [[Leipzig]] (1150) und [[Lübeck]] (1158). Die Zentren des neuen städtischen Aufschwungs lagen in Italien (befördert durch den Orienthandel im Rahmen der Kreuzzüge) und in [[Flandern]], wo sich eine aufstrebende Tuchindustrie entwickelte.<br />
<br />
Ab der [[Staufer]]zeit begannen Stadtgründungen zunehmend eine strategische Komponente zu bekommen. Die Könige versuchten ebenso wie die Landesherren mit Städten die eigenen Einnahmen zu verbessern, Menschen aus konkurrierenden Territorien abzuwerben und durch Landesausbau oder Eroberungen erworbene Gebiete zu sichern. Vor allem im Rahmen der Eroberung slawischer Gebiete im Osten im 14. Jahrhundert kam es zu einer regelrechten Stadtgründungswelle an den Orten ehemals slawischer Siedlungen.<br />
<br />
Um [[1500]], am Beginn der Neuzeit, bestehen als bedeutende Städte, u.&nbsp;a. die [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstädte]] und [[Hansestadt|Hansestädte]]:<br />
* [[Köln]] mit 40 000 Einwohnern<br />
* [[Augsburg]] mit etwa 30 000 Einwohnern<br />
* [[Ulm]], [[Lübeck]], [[Hamburg]], [[Rostock]], [[Bremen]], [[Nürnberg]], [[Magdeburg]] und [[Braunschweig]].<br />
<br />
Die mittelalterliche Gründungsstadt ist der weitaus häufigste Typ an Städten in Mitteleuropa. Die Welle der Stadtgründungen verebbte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgrund der [[Pest]]wellen und dem daraus resultierenden Bevölkerungsrückgang. In der Folgezeit wurden nur noch wenige Städte neu gegründet.<br />
<br />
==== Sozialstruktur der mittelalterlichen Stadt ====<br />
Beginnend im 11. Jahrhundert, begann sich aus der städtischen Grundbesitzer- und Fernhändlerschicht zunächst ein so genanntes „Meliorat“, dann das mittelalterliche [[Patriziat]] zu entwickeln. Das Patriziat bildete eine gegen sozialen Aufstieg zunehmend abgeschottete Gruppe, in der es in vielen Städten noch einmal eine Führungsgruppe „ratsfähiger“ Familien gab. Nur aus deren Reihen durften sich Mandatsträger rekrutieren. Später wurden auch [[Ministeriale]], die zunächst von den Stadtherren als Verwaltungsbeamte eingesetzt worden waren, sowie Ritter aus dem Umland in das Patriziat aufgenommen.<br />
<br />
Im 13. Jahrhundert begannen verstärkte Konflikte innerhalb der Städte. Dabei zogen sich die Frontlinien zwischen dem Patriziat, das eine größere politische Selbstbestimmung forderte, und den Stadtherren sowie zwischen Patriziat und städtischen Unterschichten. Im 14. und 15. Jahrhundert waren nahezu alle Städte von solchen, auch gewaltsam geführten, Auseinandersetzungen betroffen. Meist endeten diese Kämpfe nicht mit einer grundlegenden Änderung der Stadtverfassung, sondern mit dem Aufrücken der rebellierenden Gruppen in das Patriziat und innerhalb des Patriziats in die ratsfähigen Schichten. Nach außen begannen sich die Städte zunehmend in Bünden zusammenzuschließen, um so mehr politisches und militärisches Gewicht zu erlangen.<br />
<br />
Insgesamt lässt sich im Spätmittelalter ein Anwachsen der städtischen Unterschichten feststellen, die oft außerhalb der Stadtmauern lebten. Niedere Arbeiter bildeten in dieser Zeit ebenfalls Zünfte und erhielten ein vermindertes „Kleinbürgerrecht“, das keine politischen Mitbestimmungsrechte umfasste.<br />
<br />
==== Wirtschaftsstruktur der mittelalterlichen Stadt ====<br />
Nach dem Soziologen [[Max Weber]] ist die „okzidentale Stadt“ primär ein Markt für den Fernhandel (siehe auch [[Stadtsoziologie]]).<br />
<br />
Die Stadt und das Umland waren, anders als heute, stark voneinander abgegrenzt. Die räumliche Trennung entsprach auch der wirtschaftlichen Trennung. Das Umland versorgte die Stadt mit Nahrung und Rohstoffen (primärer Sektor) und die Stadt versorgte das Umland mit handwerklichen Erzeugnissen und Dienstleistungen (sekundärer und tertiärer Sektor).<br />
<br />
Wichtig für das Entstehen und die Entwicklung der Städte war das ''[[Marktwesen]].'' Siedlungen, an denen ein Markt stattfand, waren oft Vorformen für die Bildung von Städten, da sich dort Händler und Handwerker niederließen und mit dem Bedürfnis nach Regeln für die Handelsabwicklung das Rechtswesen ausgebaut wurde. Dieses Marktrecht war eine Quelle für die Entwicklung des spezifischen Stadtrechts. Dabei waren Wochenmärkte als kontinuierliche Händlertreffpunkte bedeutender als Jahrmärkte, die meist in Bischofsstädten zum [[Patronatsfest]] angesiedelt waren. Allerdings entwickelte sich nicht aus jeder Marktsiedlung eine Stadt. Im linksrheinischen Gebiet befanden sich diese Märkte zunächst vor allem dort, wo sich bereits in der Römerzeit Händler getroffen hatten. Im Osten waren Märkte erheblich seltener, entstanden meist erst im Früh- oder Hochmittelalter und zogen erheblich häufiger Stadtgründungen nach sich als im Westen.<br />
<br />
Unter den Merowingern und Karolingern wurden in der Regel römische Märkte fortgeführt, aber nur wenige neue gegründet. Die Karolinger begannen aber mit der rechtlichen Regelung des Marktwesens, indem sie das Münzwesen reformierten, Marktrechte zu vergeben begannen und die Grafen zu Aufsehern über die Märkte sowie die damit verbundenen [[Zoll (Abgabe)|Zölle]] bestimmten. Darüber hinaus gab es vor allem Lebensmittelhandel außerhalb der Märkte und Märkte, die von einzelnen Grundherren ohne ausdrückliche königliche Erlaubnis betrieben wurden. Unter den Karolingern begann sich das Marktwesen nach Osten auszudehnen, insbesondere im Sklavenhandel mit [[Awaren]] und [[Slawen]]. Sächsische Burgen und Häfen erlangten verstärkte Bedeutung als Handelsplätze.<br />
<br />
Unter Ottonen und Saliern begann sich das königliche Marktregal durchzusetzen. Am Ende der ottonischen Epoche war Handel, der über Lebensmittel hinausging, praktisch nicht mehr außerhalb königlich bewilligter Märkte möglich. Unter [[Otto I. (HRR)|Otto dem Großen]] begann das Marktrecht, insbesondere der Marktfrieden, zum persönlichen Schutzrecht für Händler und Kunden zu werden, die sich auf dem Weg zu einem Markt befanden. Unter den Ottonen stieg die Anzahl der erteilten Marktrechte sprunghaft an. Zunächst gründeten vor allem Klöster, ab dem 12. Jahrhundert auch Landesherren verstärkt Märkte und erhielten dafür die königliche Bewilligung. Viele Städte hatten das [[Stapelrecht]], ein Privileg, das Fernhändler zwang, ihre Waren zum Verkauf anzubieten, und leiteten die Fernhandelswege durch ihre Stadt.<br />
<br />
Das städtische ''[[Handwerk]]'' organisierte sich in Kleinbetrieben mit einem Meister und ein bis zwei Gesellen, deutlich seltener mit fünf oder mehr Gesellen. Oft betrieben Handwerker zusätzlich Landwirtschaft. Zudem arbeiteten nicht alle ausschließlich für den freien Markt. Viele waren, vor allem im frühen Mittelalter an einen adligen Haushalt gebunden, für den sie produzierten. Die [[Zunft|Handwerkszünfte]] regulierten das Wirtschaftsgeschehen, indem sie die Zahl der Handwerker und damit die Konkurrenz begrenzten, neue Produktionsmethoden verboten, Rohstoffversorgung, Herstellungs- und Verkaufsbedingung und Preise festlegten. Zudem kamen ihnen militärische, religiöse und soziale Funktionen zu. Im Spätmittelalter entwickelte sich aber ein Übergang zur arbeitsteiligen Massenproduktion, in die auch neue Techniken Einzug hielten.<br />
<br />
==== Das Recht in der mittelalterlichen Stadt ====<br />
[[Datei:Nuernberg schedel.JPG|miniatur|Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, [[Hartmann Schedel#"Schedelsche Weltchronik"|Schedelsche Weltchronik]] 1493]]<br />
Die rechtliche Stellung der mittelalterlichen Stadt war geprägt von ihrem Status als [[freie Reichsstadt]] oder Fürstenstadt, wobei der genaue Status sehr unterschiedlich sein konnte. Generell hatten die Städte das Bestreben, sich von der Herrschaft der Stadtherren, der in ihr residierenden Bischöfe und Burgvögte (vgl. [[Nürnberg]]) zu befreien, was ihnen mehr oder weniger erfolgreich gelang. Bei den Gründungsstädten wurden diese Freiheiten, um die ältere Städte oft lange kämpften, bereits im [[Stadtrecht]] zur Gründung verankert. Viele Städte wurden durch Handel und Handwerk sehr reich und konnten sich dadurch lange gegenüber den Stadtherren behaupten, die Städte gerne aus wirtschaftlichen und militärischen Gründen unter ihre Kontrolle bringen wollten. Die mittelalterliche Stadt stand damit in scharfer Konkurrenz zu den weltlichen und geistlichen Territorialherrschaften. In Gebieten mit starker Territorialherrschaft hatten es die Städte schwer, sich zu behaupten, so gab es im bayerischen Stammland mit [[Regensburg]] nur eine Reichsstadt, die um ihren Status kämpfen musste. Im territorial zersplitterten Franken und Oberschwaben entstanden mächtige Reichsstädte wie [[Nürnberg]], [[Rothenburg ob der Tauber|Rothenburg]], [[Augsburg]] oder [[Reutlingen]] und im Norden waren die [[Hansestadt|Hansestädte]] wie [[Lübeck]], [[Bremen]], [[Hamburg]] und [[Rostock]] starke Wirtschaftsstandorte.<br />
<br />
Grundlage der inneren Rechtsstruktur der mittelalterlichen Städte war der ''städtische Friede.'' Dieser Zustand garantierter Gewaltlosigkeit entwickelte sich bei älteren Städten aus dem Friedensrecht der städtischen Keimzelle, dem Markt- oder [[Burgfrieden]]. Bei planmäßigen Stadtgründungen des Hoch- und Spätmittelalters wurde der Stadtfrieden meist bei der Gründung festgeschrieben. Ursprünglich war die Garantie dieses Friedens die wichtigste rechtliche Funktion des Stadtherren. Mit der zunehmenden Bedeutung der Bürgerschaft als eigenständige Macht mit politischen Strukturen wurde sie die Trägerin des Friedens, was eine Voraussetzung für die Emanzipation den Stadtherren gegenüber darstellte. Der Friedensbruch wurde als Bruch des [[Bürgereid]]es verstanden und entsprechend streng bestraft, auch wenn beispielsweise die Verletzungen als Folge eines Angriffs nur gering waren. Zudem waren Bürger zur Verbrechensverfolgung angehalten. Um wichtige Gebäude wie das Rathaus gab es meist zusätzliche Friedensbezirke mit verschärften Bestimmungen. Häufig wurden nächtliche Ausgangsverbote oder -beschränkungen erlassen. Im Spätmittelalter begannen sich die städtische Friedensordnung und die städtische Gerichtsbarkeit ins Umland auszudehnen. Die Städte waren zudem wichtige Träger der [[Landfrieden]]sbewegung des 12. Jahrhunderts.<br />
<br />
Zweites Rechtsprinzip war die ''städtische Freiheit.'' [[Leibeigene]] oder [[Hörigkeit (Rechtsgeschichte)|Hörige]], die in die Stadtgemeinschaft aufgenommen wurden, erlangten die persönliche [[Freiheit]]. Dieses Recht war ursprünglich von den Stadtherren gewährt worden, um die Zuwanderung in die Städte und deren Funktion als Wirtschaftszentren zu stärken. Ähnliche Freiheitsrechte wurden auch in Regionen gewährt, in denen Land urbar gemacht und dazu Bauern angelockt werden sollten. Viele Städte stellten allerdings Hürden für die Aufnahme in ihre Gemeinschaft auf, um die Konflikte mit den umliegenden Landesherren wegen der Abwerbung von Untertanen zu verringern. Das städtische Freiheitsrecht umfasste auch die Gleichheit aller Bürger vor Gericht. Bei weitem nicht alle Bewohner einer Stadt genossen das volle Bürgerrecht und damit die volle städtische Freiheit. Die Stadt selbst konnte in ihrem Umland auch Hörige haben.<br />
[[Datei:MayenStadtbefestigung.jpg|miniatur|Stadtmauer von [[Mayen]]]]<br />
Insbesondere im Verlauf der Emanzipation von den Stadtherren organisierten Städte auch das eigene Wach- und Verteidigungswesen. Zentrales Element war die [[Stadtmauer]], zu deren Instandhaltung und ständigen Besetzung die Bürger verpflichtet waren. Im Kriegsfall waren alle arbeitsfähigen Männer der Einwohnerschaft zum Verteidigungsdienst verpflichtet. Die Waffen wurden selbst bezahlt. Im Gegenzug musste die Stadt gefangen genommene Kämpfer der eigenen Seite auslösen. Die Oberschicht stellt die [[Kavallerie]], das städtische Schützencorps wurde zunehmend auch als Polizeitruppe eingesetzte. Für ärmere Einwohner wurden in [[Zeughaus|Zeughäusern]] Waffen gelagert. An der Verteidigung waren auch verbündete Adlige, Hörige der Stadt und Söldner beteiligt. Ab dem 14. Jahrhundert entzogen sich wohlhabende Bürger zunehmend ihrer Verteidigungspflicht, indem sie Ersatzmannen stellten. Zunehmend wurden besoldete Wächter und Stadtknechte eingesetzt.<br />
<br />
Die innere Rechtsstruktur der Städte unterschied sich erheblich von der des Umlands. Es umfasste die verliehenen Rechte und Freiheiten, beispielsweise Marktprivilegien, Münzrecht, Zoll, Steuer- oder [[Wehrhoheit]], und wurde im Verlauf der Entwicklung durch verschiedene Gewohnheitsrechte ergänzt und verändert.<br />
<br />
Das städtische Recht wurde in Statuten niedergeschrieben. Diese Rechtssammlungen wurde oft „Willküren“ genannt: Rechte, die nicht althergebracht waren, sondern aus einem bewussten Willensakt gewählt, also „gekürt“, wurden. Wer den Bürgereid leistete, unterwarf sich damit auch den Willküren.<br />
<br />
Vor allem in den Neugründungswellen des Spätmittelalters bildeten sich „Stadtrechtsfamilien“. Bei Neugründungen von Städten wurden die Rechtsordnungen bereits bestehender Städte übernommen. so wurde das Deutsche Recht in den Städten von Mittel- und Osteuropa übernommen z.&nbsp;B. als <br />
* [[Lübisches Recht]] (Lübeck) u.&nbsp;a. in Holstein, Mecklenburg, Pommern, Preußen, Litauen, Lettland, Estland <br />
* [[Magdeburger Recht]] u.&nbsp;a. in Brandenburg und Sachsen mit seiner schlesischen ([[Schlesien]], [[Nordböhmen]]) und [[Polen|polnischen]] (Polen, Weißrussland) Variante und dem [[Neumarkter Recht]], oder der nördlichen Variante, dem [[Kulmer Recht]], das sich über Posen und [[Westpreußen|West]]- und [[Ostpreußen]] erstreckte.<br />
* [[Soester Stadtrecht]] in über 60 Städten, vor allem in Deutschland. <br />
* Süddeutsches Stadtrecht u.&nbsp;a. in Süddeutschland, Österreich, Südböhmen, Ungarn, Slowakei<br />
* Nürnberger Recht u.&nbsp;a. in Franken, Westböhmen<br />
<br />
==== Stadtstaaten oder Stadtrepubliken ====<br />
[[Datei:Lübeck Holstentor.jpg|miniatur|left|Hansestadt Lübeck: [[Holstentor]]]]<br />
Im Mittelalter entwickelten sich mehr oder weniger abhängige [[Stadtstaat]]en oder Stadtrepubliken, Städte die sich im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] den Status einer [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]] erworben hatten oder in Italien selbständige Staaten waren. Ein Stadtstaat ist im Gegensatz zum Flächenstaat ein Staat, der nur das Gebiet einer Stadt und sein engeres Umland umfasst. Es kann sich dabei um einen souveränen Staat oder um einen Gliedstaat innerhalb eines Bundesstaates nach dem föderalistischen Prinzip handeln. <br />
<br />
Im Heiligen Römischen Reich wurden als Freie Reichsstadt jene Kommunen bezeichnet, die keinem [[Reichsfürst]]en, sondern direkt dem [[Kaiser]] unterstanden und auch einige Bischofsstädte, die eine gewisse Autonomie erworben hatten.<br /><br />
Es gab es im Mittelalter um 107 bis möglicherweise 115 Reichsstädte. Im [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Frieden]] 1648 verloren [[Metz]], Tull ([[Toul]]), Wirten ([[Verdun]]) und die eidgenössischen Städte [[Basel]], [[Bern]], [[Luzern]], [[Mülhausen]], [[Schaffhausen]], [[Solothurn]], [[Zug (Stadt)|Zug]] und [[Zürich]] diesen Status. <br />
Bis 1679 bzw. 1681 wurden Bisanz ([[Besançon]]), [[Colmar]], Hagenau ([[Haguenau]]), Kaisersberg ([[Kaysersberg]]), [[Landau in der Pfalz]], Münster ([[Munster (Haut-Rhin)|Munster]]), Oberehnheim ([[Obernai]]), [[Rosheim]], Schlettstadt ([[Sélestat]]), Türkheim ([[Turckheim]]), Weißenburg ([[Wissembourg]]) und [[Straßburg]] von Frankreich annektiert und verloren damit ihren Status.<br />
Bis zum [[Reichsdeputationshauptschluss]] von 1803 gab es insgesamt noch 51 Reichsstädte, danach nur noch 6 Städte: [[Augsburg]], [[Bremen]], [[Frankfurt am Main]], [[Hamburg]], [[Lübeck]] und [[Nürnberg]].<br />
<br />
Ab 1815 blieben im Deutschen Bund bzw. im Deutschen Reich noch 4 Städte und zwar Bremen, Frankfurt am Main (bis 1866), Hamburg und Lübeck (bis 1937) selbstständige Stadtrepubliken bzw. ab 1866 selbstständige Länder des Deutschen Reichs.<br />
In der Bundesrepublik Deutschland sind [[Berlin]], Bremen und Hamburg als Stadtstaaten selbstständige Bundesländer.<br />
<br />
[[Datei:1516 Vittore Carpacci, The Lion of St Mark (detail) Tempera on canvas, Palazzo Ducale, Venice.jpg|miniatur|Venedig: Wahr- und Hoheitszeichen der Serenissima: <br />
<br />
Der Löwe von St. Markus (Gemäldeausschnitt von [[Vittore Carpaccio]], 1516)]]<br />
In Italien hatten die Stadtrepubliken [[Republik Venedig|Venedig]] (713/16–1797), [[Florenz]] (12.&nbsp;Jh.–1531), [[Genua]] (11.&nbsp;Jh.–1797) besondere Bedeutung. <br />
Zu erwähnen sind noch u.&nbsp;a. [[Brescia]], [[Como]], [[Grosseto]], [[Lucca]], [[Massa Marittima]], [[Pisa]] und [[Verona]]. [[Rom]] war 1354 nur kurzfristig Stadtrepublik.<br />
<br />
In der Schweiz gingen viele Schweizer Kantone aus Stadtstaaten hervor, die zuvor Reichsstädte waren.<br />
Die frühere Reichsstadt Basel wurde 1833 als Halbkanton (heute: [[Kanton (Schweiz)|Kanton]]) ein Stadtstaat.<br />
Die frühere Reichsstadt Zürich war bis 1798 als Stadtstaat eine „Freie Republik“ im Bund der Eidgenossen.<br />
[[Genf]] wurde 1536 die Genfer Republik und 1814 Stadtrepublik bis es 1815&nbsp;um ehemals französischen Landgebiete zu einem auch ländlichen Kanton mit 45 Gemeinden erweitert wurde. <br />
<br />
Weitere Stadtrepubliken waren u.&nbsp;a. [[Republik Nowgorod|Nowgorod]] (1136–1478) und [[Pskow]] (13.–15.&nbsp;Jh.) in Russland sowie [[Dubrovnik]] ([[Republik Ragusa]]: 14.&nbsp;Jh.–1808) und die [[Republik Krakau]] (1815–1846).<br />
Als Freie Stadt wurde auch [[Danzig]] bezeichnet, als die Stadt von 1920 bis 1939 unter der Hoheit des [[Völkerbund]]s stand.<br />
<br />
==== Politik in der mittelalterlichen Stadt ====<br />
Zunächst wurden die Städte direkt vom jeweiligen Stadtherren und seinen Beamten beherrscht. Im 12. Jahrhundert begannen nach dem Vorbild der Städte der [[Lombardei]] diese Beamte zunehmend zu verselbstständigen und aus den Familien des Patriziats zu rekrutieren. Bis zum 13. Jahrhunderts gab es Stadträte in nahezu allen Städten. Parallel begann ein Prozess der Übertragung von Rechten vom Stadtherren auf den Stadtrat. Diese Rechte wurden nicht mehr im Auftrag des Stadtherren sondern verstärkt aus dem eigenen Machtanspruch des Stadtrats heraus beansprucht, der sich aus der im Bürgereid vereinten Bürgerschaft speiste. Nach den Ständekämpfen des 13. Jahrhunderts war dieser Prozess im 14. Jahrhundert weitgehend abgeschlossen und die Stadträte hatten sich als Regierung der Städte aus eigener Macht etabliert. Im 15. Jahrhundert bildeten sich spezialisierte Ratsausschüsse. Neben politischen Entscheidungen reglementierte der Stadtrat auch die städtische Wirtschaft und legte Warenpreise fest. Auch die [[Niedere Gerichtsbarkeit]] ging vom bevollmächtigten [[Schultheiß]] des Stadtherren an den Rat über. Etwas langsamer und nicht überall folgte diese Entwicklung auch für die [[Blutgerichtsbarkeit]], die gelegentlich an den Stadtrichter oder Bürgermeister persönlich weitergegeben wurde.<br />
<br />
Die Wahlen zum Stadtrat waren sehr unterschiedlich gestaltet. Anfangs wurde der Rat von der Bürgerschaft für kurze Perioden gewählt. Die Amtszeiten weiteten sich aber immer mehr aus, teilweise bis zur Wahl auf Lebenszeit. Meist umfasste der Rat 12, 24 oder 36 Mitglieder, vor allem im Spätmittelalter kam es aber zur Vergrößerung dieser Zahl, in Extremfällen auf bis zu 300 Mitglieder. Ab dem Ende des 15. Jahrhunderts kam die Bezahlung des vormals ehrenamtlichen Ratsamtes auf.<br />
<br />
Neben der Teilnahme an Ratssitzungen, in denen politische Entscheidungen gefällt wurde, bekamen einzelne Ratsmitglieder auch Ämter, diplomatische oder militärische Aufgaben übertragen. Diese Ämter wurden meist jährlich unter den Ratsmitgliedern verteilt. Erst im 15. Jahrhundert kamen längere Amtsperioden auf. Daneben gab es Dienstämter, deren Inhaber keine Ratsmitglieder waren und von der Stadt besoldet wurden. Mit dem Zuwachs des Schriftverkehrs wurden [[Kanzlei|Ratskanzleien]] eingerichtet, in denen meist Kleriker arbeiteten, später auch Juristen als rechtliche Berater.<br />
<br />
==== Merkmale der mittelalterlichen Stadt ====<br />
[[Datei:Carcassonne JPG03.jpg|miniatur|[[Carcassonne]]: Stadtmauer]]<br />
[[Datei:Stralsund-1.jpg|miniatur|[[Stralsund]]: Rathaus, Nikolaikirche)]]<br />
* Äußere Abgrenzung durch [[Stadtmauer]] und zugehörigem [[Stadtgraben]]/[[Gräfte]], manchmal als Gewässer angelegt<br />
* Kompakte Siedlungsform mit Zentrum, Marktplätzen, [[Rathaus]], Bürgerhäusern, Kirchen, politisch oft in Opposition zur landesherrlichen Burg mit Burgkirche bzw. Bischofsbezirk,<br />
* Soziale und berufliche Differenzierung der Stadtbevölkerung in Stadtvierteln<br />
* Rechtliche Sonderstellung: Selbstverwaltung und eigene Gerichtsbarkeit, Bürgerrechtsprivileg<br />
* Ökonomische Funktion: Markthoheit (vgl. [[Roland (Statue)|Roland]]), [[Fernhandel]], [[Stapelrecht]], arbeitsteilige Güterproduktion, [[Ackerbürger]].<br />
* Im Inneren war die rechtliche Stellung der Bewohner einer Stadt streng gegliedert in [[Bürger]] und [[Inwohner]], [[Patrizier]], in [[Zünfte]]n organisierte Handwerker und dem Klerus<br />
* Demographisch war sie auf ständigen Zuzug vom Lande angewiesen. Der Zustrom war gesichert, da ihre Bewohner durch Rechtsprechung und Zunftverfassungen eher von Willkür freigestellt wurden, was im Sprichwort „[[Stadtluft macht frei]]“ zum Ausdruck gebracht wurde.<br />
* Die Wohnhäuser waren in Parzellen angeordnet<br />
* Wirtschaften und Wohnen war unter einem Dach untergebracht<br />
* Gleiches Gewerbe siedelte sich in gleichen Vierteln und Straßen an<br />
* Die Bautätigkeit der Bürger wurde von der Stadt kontrolliert, z.&nbsp;B. schrieb die Stadt den Abstand zwischen den Häusern wegen des Brandschutzes vor<br />
<br />
=== Neuzeit bis Gegenwart ===<br />
In der Zeit nach dem Mittelalter wurden nur noch wenige Städte neu gegründet, die einem der folgenden Typen zuzuordnen sind.<br />
[[Datei:AndreasbergSchwalbenherd.jpg|miniatur|[[Sankt Andreasberg]]]] [[Datei:MannheimRheinschanze.jpg|miniatur|Mannheim: [[Mannheimer Rheinschanze|Rheinschanze]] und Zitadelle (1620)]] [[Datei:Friedrichstadt amsterdamwappenhaus.jpg|miniatur|Friedrichstadt: Die [[Hausmarke]] zeigt das Stadtwappen [[Amsterdam]]s]] [[Datei:Orsoy 1650-4.png|miniatur|Festung [[Orsoy]] (um 1650)]]<br />
<br />
* [[Bergstadt]]: Ab dem 12. Jahrhundert und verstärkt im 16. Jahrhundert entstehen Bergstädte aus montanwirtschaftlichen Interessen in den Mittelgebirgen und in den Alpen, insbesondere im Harz, Erzgebirge, Böhmerwald, Schwarzwald, z.&nbsp;B.: [[Clausthal-Zellerfeld]] ([[1530]]), [[Bad Lauterberg]] (Harz), [[Annaberg-Buchholz|Annaberg]], [[Schwaz]] und [[Freudenstadt]].<br />
* [[Planstadt]]: Der Stadttyp Planstadt bezeichnet weniger die Funktion der Stadt in ihrem jeweiligem Umfeld, als vielmehr die Art ihres Entstehens. Bei vielen Neugründungen wurde die Gelegenheit genutzt, eine ideale Stadt nach den Vorstellungen der Zeit zu bauen. Mitunter wurde auch die bestehende abgerissen und nach neuen Plänen wieder aufgebaut. Im Prinzip folgt die Planung neuer Stadtteile und Satellitenstädte den gleichen Prinzipien. Auch der englische Begriff [[New Town]] steht für eine geplante, moderne, funktionale, neu erbaute Stadt oder Stadtteil zur Entlastung der großen [[Agglomeration|Ballungszentren]]. Beispiele für solche Planstädte sind u.&nbsp;a.:<br />
** Deutschland: [[Eisenhüttenstadt]], [[Espelkamp]], [[Erlangen]], [[Freudenstadt]], [[Halle-Neustadt]], [[Hochdahl]], [[Jülich]], [[Karlsruhe]], [[Lippstadt]], [[Mannheim]], [[Stadtallendorf]], [[Wolfsburg]], [[Neue Stadt Wulfen]]<br />
** [[Vereinigtes Königreich]]: 31 [[New Town]]s<br />
** [[Niederlande]]: u.&nbsp;a. [[Almere]], [[Lelystad]] und [[Emmeloord]] <br />
** [[Frankreich]]: Die [[Ville nouvelle|villes nouvelles]]'' wie [[Cergy-Pontoise]] oder [[Marne-la-Vallée]] im [[Paris]]er Ballungsraum<br />
** [[Dänemark]]: [[Ørestad]] als neuer Stadtteil von [[Kopenhagen]], <br />
** [[Russland]]: zahlreiche Stadtneugründungen<br />
** [[Israel]]: rund 30 Stadtneugründungen<br />
** Welt: [[Brasília]] in [[Brasilien]], [[Chandigarh]] in [[Indien]], [[Canberra]] in [[Australien]] <br />
<br />
* [[Exulantenstadt]]: Exulantenstädte, gelegentlich auch Exilantenstädte genannt, sind Gründungen durch und/oder für Glaubensflüchtlinge des 16. bis 19. Jahrhunderts. Exulantenstädte, zumeist aber Stadterweiterungen, entstanden für<br />
** Hugenotten: in [[Berlin]], [[Erlangen]], [[Karlshafen]], [[Kassel]], [[Neu-Isenburg]]<br />
** Remonstranten (Niederländer): in [[Friedrichstadt]]<br />
** Kalvinisten und Mennoniten (Wallonen und Flamen): in [[Hamburg-Altona|Altona]], [[Wesel]]<br />
** Lutheraner (Salzburger): in [[Schlesien]], Sachsen ([[Johanngeorgenstadt]])<br />
** Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage („Mormonen“): in [[Salt Lake City]]<br />
<br />
* [[Festungsstadt|Festungsstädte]], bei deren Planung sich die Stadt der militärischen Funktion als Festung unterordnen musste, wurden im 17. Jahrhundert gegründet, als die mittelalterlichen Stadtmauern den weiterentwickelten Kanonen nicht mehr standhalten konnten. Typisch sind die sternförmigen Bastionen, die sich um die Stadt legen. Manche mittelalterliche Stadtmauer wurde durch eine derartige Stadtbefestigung ersetzt, was die Stadt nachträglich zur Festungsstadt machte. Ein typisches Beispiel ist [[Neuf-Brisach]].<br />
* Die [[Residenzstadt|Residenzstädte]] des 17. bis 19. Jahrhunderts wurden meist nach dem Vorbild von [[Versailles]] errichtet, so z.&nbsp;B. [[Karlsruhe]] ([[1715]]) und [[Ludwigsburg]] ([[1718]]). Häufig wurden bestehende Städte um Residenzviertel mit Schloss erweitert, z.&nbsp;B.: <br />
** In der [[Renaissance]]: [[Detmold]], [[Güstrow]], [[Schleswig]], [[Wolfenbüttel]]<br />
** Im [[Barock]]: [[Berlin-Charlottenburg]], München-[[Neuhausen-Nymphenburg|Nymphenburg]], Hannover-[[Herrenhausen]], [[Kirchheimbolanden]], [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]] oder nach Grundsätzen des Barockstils umgestaltet wie [[Dresden]] oder neu gegründet wie [[Ludwigslust]] <br />
** Im [[19.Jahrhundert]]: [[Schwerin]].<br />
<br />
==== Renaissance ====<br />
[[Datei:Guestrow-1653-Merian.jpg|miniatur|left|Matthäus Merian: Güstrow (1653) mit Renaissanceschloss]] <br />
Die [[Renaissance]] definiert Stadtgrundriss und [[Stadtbild]] neu, doch bleiben etliche Stadtentwürfe unverwirklicht. Die verwirklichten werden oft als Idealstädte bezeichnet, die gebaute Wirklichkeit ideal, vor allem in geometrischer Hinsicht, ausrichteten. Sie orientieren den Stadtgrundriss zentral auf den Hauptplatz in der Stadtmitte, auf den die Hauptstraßen sternförmig zulaufen. Um diesen konzentrieren sich die wichtigen Bauten der Stadt als einzelne, in Anlehnung an die wieder entdeckte Antike, einfache geometrische Baukörper (Würfel, Zylinder, usw.), die auf diese Weise im Stadtbild hervorgehoben werden. Dies kontrastiert zu den vorher organisch gewachsenen oder geplanten, aber dem natürlichen Gelände angepassten mittelalterlichen Städten.<br />
<br />
==== Barock ====<br />
{{Überarbeiten}}<br />
[[Datei:Karlsruher Stadtansicht.jpg|miniatur|Karlsruher Stadtansicht,1721, Kupferstich von Heinrich Schwarz]]<br />
Im [[Barock]] verankern die Fürsten ihren Sitz fest mit und in den vormals frühbürgerlich regierten Renaissancestädten, setzen am Hauptplatz im Stadtzentrum ihr Schloss an die Stelle der vorherigen Renaissancebauten und sorgen für einheitliche, in Konstruktion, Höhe und Farbe auf das fürstliche Schloss hinführende, Stadtbebauung. Es entstehen dadurch gänzlich vom Barock durchdrungene Städte wie [[Wien]] (durch Maria Theresia im 18. Jahrhundert) oder [[Karlsruhe]], aber auch [[Rom]] mit seinen Plätzen und [[Paris]] sowie [[Versailles]] geben hier Beispiele. Die durchgreifenden baulichen, rechtlichen und stadthygienischen Erlasse der Barockfürsten bereiteten die Bewältigung und Verwaltung der viel umfangreicheren Massenerscheinungen der sich ankündigenden Industrialisierung in den Städten vor.<br />
<br />
==== Klassizismus und industrielle Anfänge ====<br />
[[Datei:Parlament Vienna June 2006 183.jpg|left|miniatur|[[Parlamentsgebäude (Wien)|Parlament]] in [[Wien]]]]<br />
Die neue Gruppe der erfahrenen Verwaltungsfachleute versuchen schon im [[Klassizismus]] (Ende 18., Anfang 19. Jahrhundert) und den industriellen Anfängen, die gesellschaftlichen Barrieren wie [[Leibeigenschaft]], [[Zunft|Zünfte]] und Privilegien sowie [[Slum]]s oder fehlende Stadthygiene anzugehen. So entstehen in Paris Massenwohnbauten, die von anderen Städten nachgeahmt werden (z.&nbsp;B. später Berlin, „Mietskasernen“). Vor allem durch das klassizistische England und speziell London werden Impulse gegeben, die Natur in die engen finsteren Städte wieder einzubeziehen. In der Folge entstehen in ausgesparten Baublocks oder an Stelle von beseitigten Stadtbefestigungen („Schleifung“) Stadtparks, oder vormals fürstliche Schlossparks werden für die Stadtbewohner geöffnet. Zunehmend setzen sich Bewegungen für durchgrünte und hygienische Wohnviertel durch, deren Realisierung aber erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Gang kommt.<br />
<br />
==== Stadtgrößen im 19. Jahrhundert ====<br />
[[Datei:Meyers b12 s0121a.jpg|miniatur|New York um 1888]]<br />
[[Datei:Situationsplan von Lima.jpg|miniatur|Lima um 1888]]<br />
[[Datei:Munich 1858 - London, John Murray, 1858.jpg|miniatur|Stadtplan von München 1858]]<br />
Durch die industrielle Bewegung nahm die Verstädterung in den Hauptstädten und damaligen Industriestandorten erheblich zu. Folgende Einwohnerzahlen (in Tausend) sind von 1800 bis 1900 zu verzeichnen (geordnet nach dem Stand von 1900; dazu zum Vergleich der aktuelle Bevölkerungsstand der Stadt (nicht der Agglomeration) von z.&nbsp;Zt. 2005/6):<ref>Ploetz: ''Raum und Bevölkerung in der Weltgeschichte.'' Ploetz-Verlag, Würzburg 1965.</ref> Dabei ist zu erkennen, dass Städte wie Istanbul, Lima, Krakau, Prag und Rom im letzten Jahrhundert überproportional gewachsen sind, Leipzig oder Magdeburg hingegen stagnierten, und Wien sogar, seit dem Zerfall [[Österreich-Ungarn]]s, als es über 2&nbsp;Millionen Einwohner hatte, schrumpfte.<br />
<br />
{| class="prettytable left"<br />
|-<br />
| style="background-color: #DDDDFF" width="25%" | '''Stadt'''<br />
! style="background-color: #DDDDFF" width="15%" | 1800<br />
! style="background-color: #DDDDFF" width="15%" | 1850<br />
! style="background-color: #DDDDFF" width="15%" | 1880<br />
! style="background-color: #DDDDFF" width="15%" | 1900<br />
! style="background-color: #DDDDFF" width="15%" | 2005<br />
|-<br />
|[[New York City]]<br />
|88<br />
|696<br />
|1912<br />
|3437<br />
|8143<br />
|-<br />
|[[Berlin]]<br />
|172<br />
|419<br />
|1122<br />
|1889<br />
|3395<br />
|-<br />
|[[Chicago]]<br />
|0,1<br />
|30<br />
|503<br />
|1699<br />
|2842<br />
|-<br />
|[[Wien]]<br />
|247<br />
|444<br />
|726<br />
|1675<br />
|1626<br />
|-<br />
|[[Istanbul]]<br />
|500<br />
|700<br />
|800<br />
|940<br />
|8803<br />
|-<br />
|[[Budapest]]<br />
|54<br />
|178<br />
|371<br />
|732<br />
|1719<br />
|-<br />
|[[Hamburg]]<br />
|130<br />
|132<br />
|290<br />
|706<br />
|1744<br />
|-<br />
|[[Neapel]]<br />
|350<br />
|449<br />
|494<br />
|690<br />
|995<br />
|-<br />
|[[Kairo]]<br />
|200<br />
|250<br />
|370<br />
|580<br />
|10834<br />
|-<br />
|[[Boston]]<br />
|?<br />
|137<br />
|363<br />
|551<br />
|2017<br />
|-<br />
|[[Mailand]]<br />
|170<br />
|242<br />
|322<br />
|540<br />
|1299<br />
|-<br />
|[[Rom]]<br />
|153<br />
|175<br />
|300<br />
|500<br />
|2553<br />
|-<br />
|[[München]]<br />
|30<br />
|110<br />
|230<br />
|500<br />
|1260<br />
|-<br />
|[[Leipzig]]<br />
|32<br />
|63<br />
|149<br />
|456<br />
|503<br />
|-<br />
|[[Breslau]]<br />
|60<br />
|114<br />
|273<br />
|423<br />
|636<br />
|-<br />
|[[Dresden]]<br />
|62<br />
|96<br />
|221<br />
|396<br />
|495<br />
|-<br />
|[[Lima]]<br />
|60<br />
|80<br />
|102<br />
|104<br />
|8049<br />
|-<br />
|[[Köln]]<br />
|50<br />
|97<br />
|145<br />
|373<br />
|983<br />
|-<br />
|[[Frankfurt a.M.]]<br />
|48<br />
|65<br />
|137<br />
|289<br />
|652<br />
|-<br />
|[[Nürnberg]]<br />
|30<br />
|54<br />
|100<br />
|261<br />
|499<br />
|-<br />
|[[Graz]]<br />
|31<br />
|66<br />
|100<br />
|170<br />
|255<br />
|-<br />
|[[Magdeburg]]<br />
|36<br />
|72<br />
|98<br />
|230<br />
|229<br />
|-<br />
|[[Prag]]<br />
|75<br />
|118<br />
|162<br />
|202<br />
|1182<br />
|-<br />
|[[Bremen]]<br />
|40<br />
|55<br />
|112<br />
|161<br />
|547<br />
|-<br />
|[[Krakau]]<br />
|24<br />
|50<br />
|66<br />
|91<br />
|757<br />
|}<br />
<br />
== Die Entwicklung in Deutschland nach 1850 ==<br />
=== Die Industrialisierung ===<br />
[[Datei:Osten von Greiz.JPG|miniatur|Blick über die Stadt [[Greiz]], die Gebäude stammen größtenteils aus der Zeit des deutschen Kaiserreichs]]<br />
Die [[Industrialisierung]], gekennzeichnet vor allem dadurch, dass die [[Dampfmaschine]] den manuellen Betrieb ersetzt und in der Eisenbahn Verwendung findet, beginnt in England bereits ab dem 18., in Frankreich, USA und Deutschland ab dem 19. Jahrhundert sowie in Japan ab Anfang des 20. Jahrhunderts. Andere Länder folgen, teilweise bis heute.<br />
<br />
Das Industriezeitalter im 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bringt eine Urbanisierung bis hin zur verstädterten Gesellschaft mit sich. Im 19. Jahrhundert entstanden zahlreiche technische Basiserfindungen und ihre Weiterentwicklungen. Durch diese entstanden innerhalb weniger Jahre in den Städten neue industrielle Arbeitsplätze. Der Bedarf an Arbeitsplätzen, vor allem der der Textil- und Montanindustrie, konnte mit dem lokalen Arbeitskräftereservoir nicht mehr gedeckt werden. So siedelten sich viele Industriebetriebe in Städten an, um genug Arbeiter einstellen zu können. Begünstigt wurde dies durch Innovationen in der Verkehrstechnologie, wie der Eisenbahn und des Dampfschiffes, durch welche die verarbeitende Industrie nicht mehr an die Standorte der Rohstoffvorkommen gebunden war. Ebenso zogen viele Arbeiter vom Land in die Städte, um dort arbeiten zu können. Diese Abhängigkeit voneinander trieb das Wachstum und die rasche Industrialisierung der Städte voran. <br />
<br />
Nachdem sich die Altstädte in der ersten Phase verdichtet hatten, kam es dann zur räumlichen Expansion. Mit Hilfe der Massenverkehrmittel (Pferdebahn, Straßenbahn, Fahrrad) ab ca. 1880 bis 1900 verstärkt sich das Außenwachstum. Fabrikanlagen und Arbeiterviertel mit Mietskasernen entstanden in der Nähe der Altstädte. In Deutschland wurden neue Städte gegründet wie z.&nbsp;B. Bremerhaven 1827, Oberhausen 1862, Ludwigshafen 1863, Wilhelmshaven 1873 und Wolfsburg 1938. Die bestehenden Städte wuchsen und veränderten sich zu Städteverbundgebieten, vor allem in Bergbaugebieten wie dem Ruhrgebiet, in Oberschlesien oder im Saargebiet. <br />
<br />
Um dem entgegenzuwirken, wurden ab ca. 1900 Reformversuche gemacht und Bauzonenordnungen erlassen. Man versucht eine Auflockerung der strengen, monoton rechteckigen Straßengrundrisse durch mehr Plätze, gewundene Straßenführungen und Durchgrünung. Gleichzeitig beginnen erste Projekte zur Sanierung der mittelalterlichen Stadtkerne. Diese sind in manchen Städten völlig überbaut, überbevölkert und hygienisch untragbar geworden. Durch Abbruch ganzer Quartiere und Neuaufbau, z.&nbsp;B. in Stuttgart oder Durchbruch von neuen Straßen, z.&nbsp;B. in Straßburg oder Hamburg versuchte man, den Mangel zu beheben. Die [[Gartenstadt]]bewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts war ein noch weitergehender Reformansatz auf die Probleme der industrialisierten Stadt, der durch den ersten Weltkrieg allerdings nur sehr beschränkt umgesetzt wurde.<br />
<br />
=== Zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg ===<br />
[[Datei:Hufeisensiedlung.jpg|miniatur|Berlin-Britz: [[Hufeisensiedlung]] von [[Bruno Taut]] und [[Martin Wagner (Architekt)|Martin Wagner]]]]<br />
[[1918]] bis [[1933]] – neuer Städtebau. Die [[Weimarer Republik]] entwickelte ähnlich wie die Republik Österreich neue Konzepte des sozialen Wohnungsbaus, insbesondere in Städten mit großem Wachstum wie in [[Hamburg-Altona|Altona]], [[Berlin]] und [[Hamburg]]. Kommunaler bzw. genossenschaftlicher [[Wohnungsbau]] in halboffener und offener Bauweise wurde gefördert, z.&nbsp;B. die [[Zeilenbauweise]]; der Funktionale Umbau der Stadt wurde auch vom [[Bauhaus]] geprägt. Auch die [[Gartenstadt]] war beginnend in England ein wichtiges Thema. Weitere Aufgaben waren Stadterweiterungen nach dem Vorbild der britischen [[New Town]]s um London. Neue Städte für die Industrieproduktion entstanden unter anderem in Deutschland, z.&nbsp;B. in [[Salzgitter]]. <br />
<br />
[[1933]] bis [[1945]] – [[Nationalsozialistische Stadtideologie]]. Die nationalsozialistische Stadtideologie war gegen eine großstädtische „Entartung“ und für die bodenverbundene Kleinsiedlung. Sie hatte Pläne zu einer Agrarisierung, und zur Auflösung von Städten. Andererseits war eine monumentale Umgestaltung der Städte geplant. In vielen Großstädten erfolgen weitreichende Eingemeindungen des Umlandes oder Zusammenschlüsse von Städten wie etwa [[Sulzbach-Rosenberg]] gegen den Willen der [[Bevölkerung]]. Das [[Groß-Hamburg-Gesetz]] von [[1938]] geht noch stark auf Planungen der [[Weimarer Republik]] zurück. [[1938]] wird [[Wolfsburg]] als Arbeiterstadt für den Volkswagen-Bau gegründet. Die Realisierung größerer Pläne wurden durch den [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] verhindert.<br />
<br />
==== Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs ====<br />
[[Datei:Koeln 1945.jpg|miniatur|Köln 1945]]<br />
Durch Flächenbombardement und andere Kriegseinwirkungen wurden im heutigen Gebiet von Deutschland rund 3,5&nbsp;Mio. Wohnungen sowie viele andere Gebäude zerstört. Großstädte wie Köln (70 %), Dortmund (66 %), Duisburg (65 %), Kassel (64 %), Dresden (60 %), Kiel (58 %), Ludwigshafen (55 %), Hamburg (54 %), Mainz (54 %), Bochum, Braunschweig, Bremen, Hannover, Gelsenkirchen, Magdeburg, Düsseldorf und Essen sowie 26 weitere Städte mit 50 bis 150 tausend Einwohner verloren mehr als 50 % ihres Wohnungsbestandes.<ref>''Der Luftkrieg über Deutschland, 1939–1945.'' dtv dokumente, 1963.</ref> Ein Flüchtlingsstrom von 11 bis 12 Mio. Menschen bevölkerte zusätzlich die Gebiete der heutigen Bundesrepublik.<ref> Bayrischer Schulbuchverlag: ''Großer historischer Atlas, Dritter Teil.'' S. 89.</ref><ref>Ploetz: ''Raum und Bevölkerung.'' 1965, S. 186ff.</ref><br />
<br />
=== Wiederaufbau nach 1945 ===<br />
[[Datei:Frankfurter Tor Westansicht Berlin April 2006 022.jpg|miniatur|left|Berlin: [[Frankfurter Tor]] und Karl-Marx-Allee]] <br />
; Deutsche Demokratische Republik<br />
<br />
In der DDR folgten die ersten Wiederaufbauprojekte sowjetischen Vorbildern. 1949 waren eigens zentralstaatlich sogenannte „Grundsätze des Städtebaus“ definiert worden, nach denen (in „nationaler Tradition“) ab etwa 1953 in einigen ausgewählten Aufbaustädten (Berlin, Rostock, Dresden u.&nbsp;a.) teils monumental und reich verziert ([[Zuckerbäckerstil]]) innerstädtischer Wohnungsbau für Arbeiter betrieben wurde. Organisatorisch war dabei die neue sozialistische Bodenordnung mit der Aufhebung des freien Bodenmarktes und dem weitgehendem Enteignungsrecht für die staatliche Planung nützlich, Stadtteilplanungen, ungeachtet der historischen Stadtgrundrisse, durchzuführen. Zu den städtebaulichen Prinzipien nach sowjetischem Vorbild gehörten große Magistralen und Aufmarschplätze in den Innenstädten (Beispiel [[Stalinallee]]/Karl-Marx-Allee in Ost-Berlin). Städte wurden als Ausdruck der neuen gesellschaftlichen Ordnung verstanden: nicht Kommerz und Banken, sondern öffentliche Gebäude und Wohnungen standen im Mittelpunkt.<br />
[[Datei:A40-Ruhrschnellweg-Huttrop.jpg|miniatur|Essen: Schneise durch den Ruhrschnellweg]] [[Datei:Nuremberg Frauen Lorenz Rathaus v Burg f n.jpg|miniatur|Nürnberg: Blick auf die Altstadt]]<br />
<br />
; Bundesrepublik Deutschland<br />
<br />
In der Bundesrepublik Deutschland und trotz zentralstaatlicher Lenkung auch in der DDR lassen sich unterschiedliche räumliche Muster des Wiederaufbaus der Innenstädte erkennen: <br />
* Neuordnung des Stadtkerns mit Umlegung und teilweise neuem Straßennetz wie beispielsweise in [[Pforzheim]], [[Wesel]], [[Hannover]] oder [[Chemnitz]] <br />
* Partielle Neuordnung mit teilweiser Umlegung und Durchbruch von Verkehrsachsen wie in Duisburg, [[Essen]], [[Dortmund]], [[Düsseldorf]], [[Kassel]], [[Köln]], [[Hamburg]], [[Dresden]], [[Magdeburg]]<br />
* Weitgehende Wiederherstellung der mittelalterlichen Struktur trotz starker Zerstörung wie in [[Nürnberg]], [[München]], [[Lübeck]], [[Rostock]]: Grundfläche und Kubatur der Gebäude blieb erhalten, aber moderne Architektur prägten die Neubauten <br />
* Wiederaufbau in den Baulücken ohne größere Neuordnung in weniger zerstörten Städten wie in [[Wuppertal]] <br />
* Neu angelegte Städte und Stadtteile für Flüchtlinge, Ausgebombte und Wohnungssuchende sowie bei neuen Industrieansiedlung wie in [[Espelkamp]], Bielefeld-[[Sennestadt]], [[Eisenhüttenstadt]]. <br />
Anfängliche Überlegungen, einige stark zerstörte Städte an anderer Stelle neu zu errichten wurden nirgends realisiert, da die wertvolle Infrastruktur (Straßen, Kanalisation, Leitungsnetz) erhalten war.<br />
<br />
; Großwohnsiedlungen<br />
<br />
Ab etwa 1955 bis um 1975 entstanden in Westdeutschland und noch bis 1990 in der DDR viele [[Großwohnsiedlung]]en. Allein in der DDR wurden 169 Großwohnsiedlungen mit jeweils mehr als 2.500 Wohnungen (insgesamt 1,1 Mio. Wohnungen) und weitere rund 517 größere Neubauwohnsiedlungen mit jeweils 500 bis 2.500 Wohnungen (insgesamt rund 0,6 Mio. Wohnungen) errichtet, deutlich mehr als in der Bundesrepublik Deutschland.<ref>vgl. Müller/Rietdorf, 2000, Seite 57</ref><br />
<br />
=== Wiederaufbau nach 1960 ===<br />
[[Datei:Toitenwinkel und RostockSilouette.jpg|miniatur|left|Rostock: Platte in [[Toitenwinkel]]]]<br />
In der [[DDR]] wurde der Wiederaufbau der Innenstädte aus den 1950er Jahren durch die so genannten Zentrumsplanungen in den späten 1960er Jahren abgelöst (Beispiel: Leipziger Uni-Hochhaus). Das Hauptaugenmerk lag in den 1960er und 1970er Jahren jedoch auf den großen Stadterweiterungen in Großblock- bzw. in industrieller [[Plattenbauweise]] (offene Zeilenbauweise 5- bis 10-geschossig in zunächst nur sehr wenigen Standardtypen. Der [[sozialistische Wohnkomplex]] war ein Neubauviertel mit ca. 10.000–30.000 Einwohnern, begrünte, offenen Hochhauszeilen, einem Zentrum, öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Sportanlagen, [[Poliklinik]], sowie [[Kaufhalle]], [[Gaststätte]] und staatlichem Dienstleistungsgebäude.<br />
[[Datei:Märkisches Viertel4.JPG|miniatur|Berlin, Märkisches Viertel: Senftenberger Ring]]<br />
[[Datei:Neuperlach 0629.jpg|miniatur|München: Neuperlach]]<br />
[[BRD|Bundesrepublik Deutschland]]: Große Stadtentwicklungs- und Stadterweiterungsprojekte, scheinbar grenzenloses Wachstum der Ansprüche an Wohnungsgröße und -qualität: Bau von Satellitensiedlungen, z.&nbsp;B. [[Märkisches Viertel]] (Berlin), [[Garath]] (Düsseldorf), [[Köln-Chorweiler|Chorweiler]] (Köln), [[Neuperlach]] (München) und von Satellitenstädten z.&nbsp;B. Wulfen, [[Erkrath-Hochdahl]], [[Merl (Meckenheim)|Meckenheim-Merl]]. Die wenig abwechslungsreiche Bebauung u.&nbsp;a. führen teilweise zu geringer Attraktivität, Folge sind hohe Leerstände, etc. Das Auto forciert den Bau von innerstädtischen Schnellstraßen, z.&nbsp;B. in Hoch- und Tieflagen wie in Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln. Außenbereiche: Trabantensiedlungen und Suburbanisierung. Das Leitbild war die autogerechte Innenstadt, in der alle Personen, die zur Arbeit, Einkauf etc. in die Stadt fahren, das neue Verkehrsmittel Auto benutzen würden. Während für den rollenden Verkehr noch entsprechend Raum durch den Ausbau der Straßen der Platz geschaffen wurde, scheiterte der Ansatz letztendlich am Flächenbedarf für den ruhenden Verkehr. Der Bau von Parkplätzen konnte mit dem Bedarf nicht schritthalten. Mit dieser Erkenntnis begann die Planung neuer U-Bahn- und S-Bahn-Projekte, z.&nbsp;B. in Stuttgart (Baubeginn 1971) sowie die [[Sanierung (Bauwesen)|Modernisierung]] der alten [[Straßenbahn]]en, die in den Kernbereichen wie in Hannover in den Untergrund verlagert wurden. Die Autos wurden aus den Innenstädten verdrängt, indem die wichtigsten Einkaufsstraßen zu [[Fußgängerzone]]n umgewidmet wurden.<br />
<br />
In den 1970er Jahren erfolgten viele [[Eingemeindung]]en, wobei im Zuge der [[Gebietsreform]]en der Länder aus dem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden neue Städte entstanden sind. Einigen ermangelte es an einem eigenen Zentrum in einem polyzentrischen Städtesystem. Krasse Beispiele dafür sind u.&nbsp;a. die Städte Lahn als Zusammenschluss von [[Gießen]] und [[Wetzlar]] (1979 wieder aufgelöst), [[Filderstadt]] oder [[Leinfelden-Echterdingen]].<br />
<br />
=== Stadterneuerung nach 1970 ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadterneuerung]], [[Städtebauförderung]]<br />
[[Datei:Celle4.jpg|miniatur|left|Celle: Altstadt]]<br />
Nachdem die Entwicklung der Städte für gut ein Jahrzehnt im wesentlichen in raumgreifenden Stadterweiterungen am Stadtrand auf der einen Seite und radikalen Stadtumbauten mit Verdrängung der Wohnbevölkerung in den Innenstädten auf der anderen Seite geprägt war, galt es nun, sich stärker der Sanierung von Wohnvierteln zuzuwenden. Im Bewusstsein der Planer hatte dies behutsam zu geschehen. Die [[Sanierung (Bauwesen)|Sanierung]] der Städte wurde ab 1969 in Modellstädten und ab 1971 bundesweit begonnen und mit dem Beschluss des Städtebauförderungsgesetzes 1971 ein Rechts- und Fördersystem eingeführt. Noch für einige Jahre blieben jedoch auch Sanierungen mit Flächenabrissen und Neubau an der Tagesordnung, bis das Europäische [[Denkmalschutz]]jahr [[1975]] in Ost und West eine Wende brachte: die Rückbesinnung auf das bauhistorische [[kultur]]elle Erbe, und zwar sowohl im Westen wie im Osten Deutschlands. Die städtebauliche Erneuerung sollte die Erhaltung und Modernisierung von Gebäuden, die Revitalisierung der Zentren und Nebenzentren und die Verbesserung des Wohnumfeldes in den betroffenen Gebieten ermöglichen. Bis 1990 waren die [[Historischer Stadtkern|historischen Stadtkerne]] in Westdeutschland weitgehend saniert. <br />
<br />
Die Städtebauförderung konzentrierte sich nach der Vereinigung in Deutschland vor allem auf die Städte in den neuen Bundesländern, wo der Nachholbedarf trotz gewisser Anstrengungen in den 80er Jahren noch immens groß war. Der Bund und die neuen Länder schufen dabei zusätzlich ein neues Förderprogramm zum [[Städtebaulicher Denkmalschutz|Städtebaulichen Denkmalschutz]], um Städtebau und Denkmalschutz miteinander stärker zu verbinden. <br />
Die oft unzureichenden Mittel der Innenstadterneuerung von Stadtteilen mit industrieller Bauweise (innerstädtischer [[Plattenbau]]) wurden durch zeitgemäße Methoden einer weitgehend erhaltenden Erneuerung abgelöst.<ref>Zur Stadterneuerung in der DDR und zu den Konflikten um Erhalt vs. Abriss in den Städten der DDR (Beispiele [[Rostock]] und [[Halle (Saale)|Halle]]) vgl. Frank Betker: ''„Einsicht in die Notwendigkeit!“ Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945-1994).'' Stuttgart 2005, S.&nbsp;311–340. Ein guter Überblick zum Städtebau in der DDR und der Bundesrepublik von 1945 bis zu den 90er Jahren findet sich bei Thomas Topfstedt: ''Wohnen und Städtebau in der DDR.'' In: [[Ingeborg Flagge]] (Hrsg.): ''Geschichte des Wohnens Bd. 5. Stuttgart 1999, S.&nbsp;419–562; sowie Tilman Harlander: ''Wohnen und Stadtentwicklung in der Bundesrepublik.'' In: Ingeborg Flagge (Hrsg.): ''Geschichte des Wohnens Bd. 5.'' Stuttgart 1999, S.&nbsp;233–418.</ref><br />
<br />
=== Neue Stadtaufgaben nach 2000 ===<br />
Die Aufgaben der Stadt haben sich verändert. Nach wie vor müssen Flächen für Wohn- und Gewerbenutzung bereitgestellt, aber andere Aufgaben erhalten immer stärkere Bedeutung. Im Aalborg Commitments von 2004 heißt es:<br />
:''„Wir haben die Vision integrativer, prosperierender, kreativer und zukunftsfähiger Städte und Gemeinden, die allen Einwohnerinnen und Einwohnern hohe Lebensqualität bieten und ihnen die Möglichkeit verschaffen, aktiv an allen Aspekten urbanen Lebens mitzuwirken.“''<ref>Auszug aus den Aalborg Commitments 2004</ref> <br />
Zum Ende des 20. und mit Beginn des 21. Jahrhunderts stellen sich für die Stadt und ihre Planer folgende Probleme und Aufgaben:<br />
<br />
==== Umlandproblematik ====<br />
[[Datei:Metropolregion Hamburg 2007-08.png|miniatur|[[Metropolregion Hamburg]]]]<br />
Nachfragebedingt wurden mehr Eigenheim- und Reihenhausbauten erstellt. Da die Städte die dazu notwendigen Flächen nicht bereitstellen können, erfolgte ein kleinteiliges Wachstum im Umland der Städte (Suburbanisierung). Die Abwanderung von Bevölkerung und Gewerbe aus den Städten verschärften die Probleme in den [[Verdichtungsgebiet|Ballungsräumen]]. Im Umland war ein erheblicher Flächenverbrauch zu verzeichnen. Die ländlichen Strukturen wurden beeinträchtigt. Da der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs dem Außenwachstum nicht Schritt halten konnte, stieg das Verkehrsaufkommen durch den Individualverkehr.<br />
<br />
Diese Entwicklung bewirkte auch, dass sich Einkaufszentren und kleinere Betriebe an die Stadtränder mit billigem Baugrund ansiedelten; Kaufkraft und Arbeitsplätze verlagerten sich. Dadurch entstanden im Umland so genannte „Speckgürtel“ mit wohlhabenden Umlandgemeinden mit Gewerbe und Handel und einer gut situierten Bevölkerung. Die zentrale Stadt musste trotz sinkender Steuereinnahmen weiterhin für die überregionale Infrastruktur und den sozialen Kosten aufkommen. Eine Anpassung des Systems der Steuer- und Abgabenverteilung zwischen den Ländern (Stadtstaatenprobleme) und in den Ländern (Kommunaler Finanzausgleich) erfolgte nicht, oder unzureichend oder verzögert.<br />
<br />
In vielen Städten konnte seit letzter Zeit eine Rückbesinnung und Rücksiedlung zur Stadt wieder verzeichnet werden.<br />
<br />
==== Schrumpfende Stadt ====<br />
Abwanderungen und genereller Bevölkerungsrückgang prägen die Stadtentwicklung in Ostdeutschland schon seit ca. 1995. Diese Entwicklung muss auch in den westdeutschen und westeuropäischen Städten spätestens ab 2020 erwartet werden. Dabei ist zu beobachten, dass die ostdeutschen Städte nicht gleichmäßig in der Fläche schrumpfen, sondern eine starke Bevölkerungsumschichtung zwischen einzelnen Stadtteilen stattfindet. Beispielsweise nahm die Bevölkerung in der Altstadt von Erfurt zwischen 1998 und 2008&nbsp;um 27 % zu, während der Plattenbau-Stadtteil [[Erfurt-Roter Berg|Roter Berg]] im selben Zeitraum um 43 % zurückging. Für Erfurt und andere ostdeutsche Großstädte bedeutet dies, dass insbesondere innerstädtische Gebiete eine neuerliche Verdichtung erfahren, während peripher gelegene Großsiedlungen völlig verschwinden könnten. <br />
<br />
Andernorts sind immer dünner besiedelte Städte und Stadtquartiere die Folge. Neue Brachflächen durch Abriss von Wohnbauten werden entweder anderen Nutzungen zugeführt oder wieder Grünflächen. Die ''„perforierte Stadt“,'' ''„die Zwischenstadt“'' ([[Thomas Sieverts]]) sind Befürchtungen oder Perspektiven zur dieser Stadtentwicklung. Eine Antwort auf die schrumpfende Stadt ist der Stadtumbau.<br />
<br />
==== Stadtumbau ====<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtumbau]]''<br />
<br />
Der Umgang mit bestehenden Stadtquartieren bekommt einen wachsenden Stellenwert in der Stadtplanung, da vielfach die vorhandenen Siedlungsstrukturen nicht mehr den heutigen Anforderungen genügen und planerische Maßnahmen erfordern. Der [[Stadtumbau]] war und ist durch die hohen Leerstände in den [[Großwohnsiedlung]]en ([[Plattenbausiedlung]]en) der ostdeutschen Städte bereits eine konkrete Aufgabe, die durch Förderprogramme zum ''„Stadtumbau Ost“'' und seit 2005 zum ''„Stadtumbau West“'' bundesweit erweitert wurde. Die Aufwertung und der Rückbau in den betroffenen Stadtteilen sind die Ziele des Stadtumbaus.<br />
<br />
==== Soziale Stadt ====<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Die Soziale Stadt]]''<br />
<br />
Bereits 1999 haben Bund und Bundesländer unter dem Programmtitel „[[Die Soziale Stadt]]“ ein Förderprogramm für „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf“ aufgelegt. Ziel dieses Programms ist es, der sich verschärfenden sozialen und räumlichen Spaltung in den Städten gegenzusteuern. Im Vordergrund steht dabei eine Orientierung der Stadtentwicklung auf die Quartiersebene und die Einbeziehung der betroffenen Bevölkerungsgruppen und den lokalen Akteuren in den Stadtteilen (siehe [[Quartiersmanagement]]). Angestrebt wird ein noch verstärkter ganzheitlicher Planungsansatz in der Form von Integrativen Stadtentwicklungskonzepten (ISEK) der über rein baulich-gestalterische Maßnahmen hinausgeht. <br />
<br />
==== Familienpolitik ====<br />
[[Kommunale Familienpolitik]] entwickelt sich zu einer der Schlüsselaufgaben von Städten. Angesichts des [[Demographischer Wandel|demographischen Wandels]] ist die Ausgewogenheit des Generationenverhältnisses gefährdet. Die Familienfreundlichkeit einer Stadt hat daher für deren Nachwuchssicherung und Zukunftsoptionen große Bedeutung. Dabei muss sie den Anforderungen der Menschen in verschiedenen Lebenssituationen und Lebensformen gerecht werden. In einer repräsentativen Befragung von Bürgermeistern im Jahr 2007 erwies sich „Familie, Jugend und Kinder“ als das wichtigste Feld kommunaler Politik.<ref>Bertelsmann Stiftung, Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund: ''Beruf Bürgermeister/in. Eine Bestandsaufnahme für Deutschland.'' 2008, S.&nbsp;52.</ref><br />
<br />
==== Stadtraum als Stadterlebnisraum ====<br />
Die Städte verbessern weiterhin ihre zumeist [[Historischer Stadtkern|historischen Stadtzentren]] und zunehmend auch die Stadtteilzentren (siehe auch [[Städtebauförderung]]) um Stadtbewohner und Besucher (Städtetourismus) anzuziehen. Der Standortwettbewerb der Städte untereinander und der Regionen nimmt zu. Sie konkurrieren als z.&nbsp;B. [[Europäische Kulturhauptstadt|Kulturhauptstadt]], Sportstadt, Weinstadt, [[Fachwerkstadt]], [[Residenzstadt]], Seestadt, Theaterstadt etc. Durch Stadt(teil)management, durch Stadtmöblierungen, überdachte Straßen, Promenaden am Wasser, Stadt(teil)feste, Sport- und Kulturfeste, Festivals etc. wird eine Belebung der Stadt- und Nebenzentren angestrebt. Diese Entwicklung wird sich in einer zunehmenden Freizeitgesellschaft fortsetzen. <br />
<br />
==== Verkehr in der mobilen Freizeitgesellschaft ====<br />
Auch im Computerzeitalter nimmt die Mobilität der Stadtbewohner zu. Das [[Verkehrsnetz]] wird deshalb weiter ausgebaut. Ökologische und ökonomische Gründe führen zu einer weiteren Verlagerung von Verkehrsbewegungen in den [[Öffentlicher Verkehr|öffentlichen Verkehr]] ([[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)]] und Bahn). Besonders an den Stadträndern, hin zu den Umlandgemeinden wird das Schienennetz von [[Straßenbahn|Stadtbahn]], [[U-Bahn]] und [[S-Bahn]] erweitert. [[Kopfbahnhof|Kopfbahnhöfe]] erhalten Durchgangsanschlüsse (wie [[München Hauptbahnhof|Münchner Hauptbahnhof]], [[Berlin Hauptbahnhof]], [[Stuttgart 21]]) und neue ausgebaute Durchgangsbahnhöfe (wie [[Frankfurt (Main) Südbahnhof]], [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]]) sowie neue Bahnhofsausgänge (wie [[Bremen Hauptbahnhof]], [[Hannover Hauptbahnhof]], [[Rostock Hauptbahnhof]]) entstanden und entstehen.<br />
<br />
== Städte in anderen Ländern ==<br />
=== Nordamerika ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Nordamerikanische Stadt]]''<br />
[[Datei:Chicago Downtown Aerial View.jpg|miniatur|left|[[Chicago]]: Deutlich heben sich die Hochhäuser der Downtown ab]]<br />
In den schnell wachsenden Städten [[Nordamerika]]s gibt es nur wenige historische Stadtkerne mit typischen Merkmalen (ausgenommen zum Beispiel [[Boston]] und andere Städte des Nordostens). Sie sind geprägt von einer starken [[Suburbanisierung]], von einem schachbrettartigen Straßennetz, einer zunehmenden Segmentierung der Einwohnerschaft und äußerlich durch die typische [[Skyline]]. Sie sind selten auf einen Mittelpunkt ausgerichtet. Das gleichmäßige Straßensystem der Kolonialstädte findet sich im Südwesten u.&nbsp;a. in [[Santa Fe (New Mexico)|Santa Fe]], im Süden u.&nbsp;a. [[New Orleans]] und im Nordosten u.&nbsp;a. in [[New Haven (Connecticut)|New Haven]]. Das Grundmuster aus [[Downtown]], Übergangszone und [[Umland]] bildete sich seit Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts heraus. Hohe Bodenpreise und Raumenge führten ab etwa 1880 zum Bau von [[Hochhaus|Hochhäusern]] und [[Wolkenkratzer]]n.<br />
<br />
Die USA haben einen Verstädterungsgrad von 77 % und Kanada einen von etwa 79 %. Die beiden Staaten gehören damit heute zu den am meisten [[Verstädterung|verstädterten]] Nationen der Erde.<br />
<br />
=== Lateinamerika ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Lateinamerikanische Stadt]]<br />
[[Datei:Machu-Picchu.jpg|miniatur|right|Die Inka-Festung [[Machu Picchu]]]]<br />
Vor der Kolonialzeit bevölkerten Hochkulturen wie die [[Azteken]], [[Maya]], [[Olmeken]], [[Zapoteken]] und [[Inka]] das heutige Lateinamerika. Im Zentrum ihrer Städte befanden sich um Hauptplätze und Hauptwegeachsen [[Tempel]]anlagen, [[Pyramide (Bauwerk)|Pyramiden]], [[Palast|Paläste]], Zeremonialzentren, das [[Observatorium]], Ballspielstätten etc., darum zumeist recht ungeordnet die Wohnstätten: Siehe u.&nbsp;a.: [[Tenochtitlán]] (Azteken, [[Mexiko]]), [[Chichén Itzá]] (Maya, Mexiko), [[Copán]] (Maya, [[Honduras]]) [[Palenque]] (Maya, Mexiko), [[Monte Albán]] bei [[Oaxaca]] (Zapoteken, Mexiko) und in einem Terrassen-, Treppen und Wegesystem wie in [[Machu Picchu]] (Inka, [[Peru]]) und die [[Inka-Terrassen]] bei [[Písac]] (Peru).<br />
<br />
[[Datei:Buenos Aires shortly after its foundation 1536.png|miniatur|left|Buenos Aires, 1536]]<br />
<br />
Die spanischen Siedler ließen sich meist im kontinentalen Zentrum der Länder nieder. Das [[Stadtzentrum|Zentrum]] der Stadt war, wie auch in Spanien, der Hauptplatz, die Plaza Mayor, mit [[Kathedrale]], [[Rathaus]] und Regierungssitz, umgeben von Wohnvierteln als Schachbrettmuster in quadratischen Blocks (sogenannte manzanas) von 120 × 120&nbsp;m. <br />
<br />
Im portugiesischsprachigen Raum wurden die Städte meist an der Küste gegründet, ursprünglich umgeben von Befestigungsanlagen. Es gab keine geometrischen Anordnungen. <br />
<br />
Im 20. Jahrhundert wuchsen die Städte an den Haupt-Ausfallstraßen. Um die ausgewiesenen Wohngebiete legen sich oft Ringe von [[Informelle Siedlung|informellen Siedlungen]] und [[Slum]]s.<br />
<br />
=== Orient ===<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Orientalisch-islamische Stadt]]<br />
[[Datei:Konstantinopel 1910.png|miniatur|Konstantinopel/[[Istanbul]] um 1910]]<br />
Das Modell der [[orient]]alisch-[[islam]]ischen Stadt gehört zu den neueren [[Stadtmodell]]en der [[Stadtgeographie|Stadtforschung]]. Nach dem [[Kulturerdteil]]konzept lassen sich bei der Stadtentwicklung kulturraumspezifische Unterschiede in der Entwicklung von Städten feststellen. Orientalische Städte verfügen über eine mehr als 5.000 Jahre dauernde Geschichte und zählen damit zu den ältesten Städten weltweit. Durch die politische, kulturelle und soziale [[Islamische Expansion|Expansion des Islams]] ab dem sechsten Jahrhundert wurde die orientalische Stadt zunehmend islamisch geprägt. Im 19. Jahrhundert führte der [[Westliche Welt|westliche Einfluss]] zu einer erneuten Veränderung des Stadtbildes. Man unterscheidet daher zunächst das Modell der orientalisch-islamischen geprägten Stadt und das Modell der orientalischen Stadt unter westlichem Einfluss.<br />
<br />
Das Idealschema der islamischen Stadt hatte als charakteristische Elemente die [[Moschee|Hauptmoschee]], daneben den [[Suq]] als Wirtschaftszentrum, die [[Wohnviertel]] mit strikter [[Ethnie|ethnischer]] [[Segregation]] und kleinere Subzentren mit eigener Mosche und Suq, die [[Stadtmauer]], sowie die an der Stadtmauer gelegenen ''[[Palast]]anlagen'' und ''[[Friedhof|Friedhöfe]].<br />
<br />
=== Australien ===<br />
[[Datei:Melbourne, Yarra River.jpg|miniatur|left|Melbourne und Yarra River]]<br />
Die größten und bekanntesten Städte sind die Hauptstadt [[Canberra]] (321.300 Einwohner), eine Planhauptstadt, [[Sydney]] (4,2 Mio. Ew.), [[Melbourne]] (3,6 Mio. Ew.), [[Brisbane]] (1,8 Mio. Ew.), [[Perth]] (1,4 Mio. Ew.) und [[Adelaide]] (1,1 Mio. Ew.).<br />
<br />
In [[Australien]] wird der Status einer Stadt formell nur in einigen Staaten angewandt. Die meisten Staaten unterscheiden zwischen ''Citys'' und ''Towns.'' Als ''town'' bezeichnet man Städte, die kein Zentrum der Bevölkerung sind, während eine ''city'' fast immer ein Zentrum der Bevölkerung ist.<br />
Die Schaffung und die Abgrenzung von [[Local Government Area (Australien)|Local Government Areas]] (Einheimische Staatliche Gebiete) ist die Aufgabe des jeweiligen Staats oder der Territorium-Regierung. In jedem Staat und dem [[Nördliches Territorium|Nordterritorium]] hat jedes eingetragene Gebiet einen offiziellen Status. Die verschiedenen LGA Status sind gegenwärtig:<br />
[[Datei:Brisbane Australien.jpg|miniatur|Brisbane]]<br />
* [[New South Wales|Neusüdwales]]: Citys (C) und Areas (Gebiete) (A)<br />
* [[Victoria (Australien)|Viktoria]]: Citys (C), Rural Citys (Landstädte)(RC), Boroughs (Stadtbezirke)(B) und Shires (Grafschaften)<br />
* [[Queensland]]: Citys (C), Shires (S), Towns (T) und Island Councils IC (Insel-Räte) <br />
* [[South Australia|Südaustralien]]: Citys (C), Rural Citys (RC), Municipalitiys (Gemeinden)(M), District Councils (Distrikt-Räte)(DC), Regional Councils (Regional-Räte) (RegC) und Aboriginal Councils AC(Einheimischen Räte)<br />
* [[Western Australia]]: Citys (C), Towns (T) und Shires (S)<br />
* [[Tasmanien]]: Citys (C) und Municipalitys (M)<br />
* [[Nördliches Territorium]]: Citys (C), Towns (T), Community Government Councils (CGC) und Shires (S)<br />
<br />
== Exkurs zur Stadt und zur Stadtentwicklung ==<br />
[[Datei:Hauptartikel.svg|20px]] ''Hauptartikel: [[Stadtentwicklung]]''<br />
=== Geschichtsphilosophische Betrachtung ===<br />
Noch im 17. Jahrhundert war die Landwirtschaft Hauptbesteuerungsquelle, um die Finanznot z.&nbsp;B. des französischen Königs zu mildern. Ausgelöst durch die dann in England schon früh einsetzende Industrialisierung wenden sich englische Philosophen den nicht-landwirtschaftlichen Produktionsbereichen zu. Beeinflusst dadurch am Vorabend und im Zuge der Französischen Revolution sowie eigener Industrialisierungsanfänge richten nun französische und sodann deutsche Gelehrte ihre Aufmerksamkeit immer stärker auf die Stadt als Ort sich anbahnenden industriellen und gesellschaftlichen Wandels.<br />
<br />
[[Karl Marx]] interpretierte die Stadt als Ort der Industrie, Arbeiterschaft und Angelpunkt gesellschaftlicher Umwälzung. An diesem veranschaulicht er, wie sich anfangs auf sehr begrenztem Raum Stadtwirtschaft entwickelt in zunehmendem Widerspruch zu ihrer eigenen Enge, wie diese Enge gesprengt wird und in eine weiträumigere Stadtwirtschaft mündet. Die wiederum enthält – auf großräumigem Niveau – den Widerspruch zur Enge, der wieder auf Sprengung und Erweiterung zu einer größeren Stadtwirtschaft hinsteuert bis zur Erweiterung auf globale Megastädte. An jenem Territorialprinzip entwickelt Marx auch seine Sicht vom Widerspruch und dessen Lösung als vorwärtstreibende Kraft menschlicher Entwicklungen. <br />
<br />
Insgesamt bilden sich aus den Strömungen des 19. Jahrhunderts ganz unterschiedliche Betrachtungen zur Verbesserung der ausufernden Städte bis hin zu Ideen verschiedener Architekten und Städtebauer. Die Vorstellungen haben sich bisher nur innerhalb bestimmter Grenzen realisieren lassen, da nicht die Philosophen und Soziologen und auch nicht die Städtebauer die Entwicklung der Städte wesentlich beeinflussen, sondern die Menschen, die in einer Region siedeln, die ihnen Arbeit, Lohn, Essen und Unterkunft ermöglicht. Das führte und führt immer wieder dazu, nur reagieren zu können und zu Zweifeln in der Suche nach allgemein gültigen Vorgehensweisen für eine lebenswerte Stadt.<br />
<br />
=== Mängel bei der Analyse ===<br />
Der traditionelle zu eurozentrische Denkansatz könnte gewichtige Mängel haben. Eine Annahme, dass die Städte in der Welt mit der Entwicklung europäischer Städte verglichen werden könne entsprach nicht immer der Realität. Es gab keine wirkliche Erklärung wann und warum Änderungen stattfanden. Eine von den gesamtgesellschaftlichen abgetrennte Sicht von Städten ist problematisch. Sie impliziert, dass weder die Geschichte einer Stadt noch die Kultur oder Verbindungen zu anderen Orten irgendeinen Einfluss auf die Stadt hätten. Es ist unklar, warum ein Ort als Stadt bezeichnet wird und ein anderer nicht. Eine zu starke Betrachtung der Stadtentwicklung aus dem Blickwinkel der Stadtgeschichte entspricht nicht mehr den neueren Erkenntnissen von der Stadt mit seinen unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichtungen, von arm und reich, von traditionellen und neuen Stadtbewohnern. Dieser Punkt unterstreicht die multidimensionale Sicht von modernen Ansätzen.<br />
<br />
=== Städte in Netzwerken ===<br />
Die Verbindungen einer Stadt könnten den einzigartigen Charakter einer jeden Stadt erklären. So könnten Städte als Teile von Netzwerken gesehen werden: kulturelle, wirtschaftliche, regionale Netzwerke. Solche [[Soziales Netzwerk (Soziologie)|Netzwerke]] sind in Städten konzentriert und überlappen auch dort. Diese Konzentration von Verknüpfungen bedingen, dass eine Stadt anders erlebt wird als ein Dorf. Die Netzwerke einer Stadt verbinden diese aber nicht nur mit anderen Städten, sondern auch mit dem Umland ohne dass es nicht bestehen könnte. <br />
<br />
Mit Netzwerken ist es möglich, die funktionelle Entwicklung von Städten zu erklären. Verschiedene Netzwerke gewinnen mit der Zeit an Bedeutung, kontrollieren sich gegenseitig und korrigieren Fehlerentwicklungen. Ein Beispiel: Vor der Ankunft der Spanischen Kolonialmacht in [[Mexiko]] waren Verbindungen zu Tenochtitlán (Mexiko Stadt) am wichtigsten, danach war eine Verbindung zu [[Spanien]] und [[Madrid]] von größerem Vorteil.<br />
<br />
Die Konzentration von Netzwerken in Städten hilft auch die Urbanisierung zu erklären. Es ist der Zugang zu den Arbeitsstätten und zu bestimmten Netzwerken, der die Menschen anzieht. Da die verschiedensten Netzwerke sich in einer Stadt treffen, sammeln sich die Leute dort. Gleichzeitig bedeutet die Konzentration von Menschen die Einführung von weiteren Netzwerken, von sozialen Verbindungen mit den Orten, von denen die Migranten kamen. Die Konzentration von Menschen steigert auch die Möglichkeit, dass neue Verbindungen geschaffen werden, denn er trifft auf eine viel größere Anzahl Anderer, die gleich oder die anders sind. Die Offenheit von Städten in einer „Offenen Gesellschaft“ ([[Karl Popper]]) macht Städte attraktiv, aber auch schwer überschaubar.<br />
<br />
Ein weiterer Aspekt gegenwärtiger Ansätze ist ein Blick auf interne [[Diversifikation (Städtebau)|Diversifikation]] in Städten. Die internen Unterschiede in einer Stadt sind mit den externen Netzwerken gekoppelt. Städte sind Orte, an denen sich Geschichten treffen, wo aus verschiedenen Kulturen und Verbindungen etwas Neues geschaffen wird. Jede Verbindung einer Stadt zu anderen Orten funktioniert in beide Richtungen, es wird genommen und gegeben. <br />
<br />
Weder die internen Unterschiede noch die externen Verbindungen eines Ortes allein machen eine Stadt aus. Die internen Unterschiede werden von externen Netzwerken beeinflusst. Gleichzeitig ermöglichen die vielen Netzwerke Verbindungen nach außen und damit Raum für die Schaffung von Unterschieden von innen. Divisionen und Verbindungen in Städten sind also untrennbar, und nur wenn beide zusammen betrachtet werden, ist es möglich, eine Stadt zu begreifen. [[Einwanderung|Immigration]] dient als Beispiel davon, wie Divisionen und Verbindungen untrennbar sind. [[Migrant]]en bringen ihre eigene Geschichte mit, wenn sie sich in einer Stadt niederlassen. Sie bringen auch ihre Netzwerke in Form von Kontakten in anderen Ländern oder Religionen mit. Diese Netzwerke können auch bestehende Netzwerke stärken und deren Bedeutung beeinflussen. Die Geschichte, die die Migranten mitbringen dient auch dazu, mit anderen zu identifizieren oder andere auszuschließen. Dies führt zu Divisionen in Städten.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
=== Artikel ===<br />
* Stadttyp: [[Idealstadt]], [[Planstadt]], [[Ackerbürgerstadt]], [[Landstadt]], [[Residenzstadt]], [[Hansestadt]], [[Fachwerkstadt]], [[Bergstadt]], [[Kurstadt]], [[Festungsstadt]], [[Satellitenstadt]], [[Wohnstadt]]<br />
* Größe: [[Kleinstadt]], [[Mittelstadt]], [[Großstadt]], [[Millionenstadt]], [[Megastadt|Megastädte]], [[Weltstadt]], [[Agglomeration]]<br />
* Bedeutung: [[Hauptstadt]], [[Kreisfreie Stadt]], [[Kreisstadt]]<br />
* [[Städtebau]]: <br />
** [[Stadtentwicklung]], [[Stadtbaugeschichte]]<br />
** [[Stadterneuerung]], [[Städtebauförderung]], [[Städtebaulicher Denkmalschutz]], [[Die Soziale Stadt]], [[Stadtumbau]] <br />
* [[Sozialgeografie]]:<br />
** [[Stadtmorphologie]]:<br />
** [[Historischer Stadtkern]], [[Städte mit historischen Stadtkernen]], [[Altstadt]], [[Stadtkern]], [[Innenstadt]] <br />
** [[Trabantenstadt]], [[Satellitenstadt]]<br />
** [[Großwohnsiedlung]], [[Slum]]<br />
** [[Stadtregion]], [[Weichbild]]<br />
** [[Verstädterung]]<br />
** [[Stadtbild]], [[Skyline]]<br />
* [[Stadtrecht]]:<br />
** [[Stadtstaat]]<br />
** [[Stadtplanung]], [[Baugesetzbuch]], [[Flächennutzungsplan]], [[Bebauungsplan]]<br />
** [[Städtebauliche Sanierungsmaßnahme]], [[Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme]], [[Sanierungsgebiet]], [[Sanierungsträger]]<br />
* [[Stadtsoziologie]]:<br />
** [[Urbanität]], [[Urbanistik]]<br />
* Stadtzeichen: [[Wappen]]<br />
<br />
=== Listen zum Thema Stadt (Auswahl) ===<br />
* [[Liste historischer Stadtgründungen]]<br />
* [[Liste der Städte in Deutschland]]<br />
* [[Liste ehemaliger Städte in Deutschland]]<br />
* [[Liste der Städtelisten nach Ländern]]<br />
* [[Liste der Großstädte in Deutschland]]<br />
* [[Liste der größten Städte Deutschlands]] <br />
* [[Liste der größten deutschen Städte]]<br />
* [[Liste der größten Städte der Welt (historisch)]]<br />
* [[Liste der flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands]]<br />
* [[Liste der Städte in Österreich]] <br />
* [[Liste der Städte in der Schweiz]] <br />
* [[Liste der größten Städte der Europäischen Union]]<br />
* [[Liste der größten Städte Europas]]<br />
* [[Liste der Millionenstädte]]<br />
* [[Liste der größten Metropolregionen der Welt]]<br />
* [[Liste von Bezeichnungen für große Städte]]<br />
* [[wikt:Verzeichnis:Liste alternativer Städtenamen|Liste alternativer Städtenamen]]<br />
* [[Liste der Städte mit historischem Stadtkern]]<br />
* [[Älteste Stadt Deutschlands]]<br />
<br />
=== Portal ===<br />
* [[Portal:Planung]]<br />
* [[Portal:Architektur und Bauwesen]]<br />
<br />
{{Wiktionary|Stadt}}<br />
{{Wikiquote|Stadt}}<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur|Titel=Schrumpfende Städte|Verlag=[[ARCH+]]|Ort=Aachen|Jahr=2005|Band=173|Online=[http://archplus.net/archiv_ausgaben.php?show=173 ''archplus 173'']}}<br />
* {{Literatur|Autor=[[Hans Paul Bahrdt]]|Titel=Die moderne Großstadt; Soziologische Überlegungen zum Städtebau|Verlag=Reinbek|Ort=Hamburg|Jahr=1961}}<br />
* G. Andrusz, M. Harloe, I. Szelenyi (Hrsg): ''Cities after Socialism. Urban and Regional Change and Conflict in Post-Socialist Societies.'' Oxford 1996. <br />
* Leonardo Benevolo: ''Die Geschichte der Stadt.'' 7. Auflage Frankfurt 1993.<br />
* Frank Betker: ''„Einsicht in die Notwendigkeit!“ Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945-1994), Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung Bd. 3.'' Steiner Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08734-6 (zur sozialistischen Stadt siehe S.&nbsp;104–111)<br />
* Raimund Blödt, Frid Bühler, Faruk Murat, Jörg Seifert: ''Beyond Metropolis. Eine Auseinandersetzung mit der verstädterten Landschaft.'' Sulgen/Zürich 2006, ISBN 3-7212-0583-9.<br />
* Elisabeth Blum, Peter Neitzke: ''FavelaMetropolis. Berichte und Projekte aus Rio de Janeiro und São Paulo.'' bauverlag, Birkhäuser, 2004, ISBN 978-3-7643-7063-3.<br />
* Elisabeth Blum: ''Schöne neue Stadt. Wie der Sicherheitswahn die urbane Umwelt diszipliniert.'' Basel 2003, ISBN 3-7643-6250-2.<br />
* G. Curdes: ''Stadtstruktur und Stadtgestaltung.'' 2. Auflage. Stuttgart 1996. <br />
* Ernst Egli: ''Geschichte des Städtebaues, Bd. 1–3.'' 1959–67.<br />
* Evamaria Engel: ''Die deutsche Stadt im Mittelalter.'' München 1993.<br />
* Jean-Claude Golvin: ''Metropolen der Antike.'' Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1941-9.<br />
* Matthias Hardinghaus: ''Zur amerikanischen Entwicklung der Stadt.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2004. <br />
* Dieter Hoffmann-Axthelm: ''Die dritte Stadt.'' Frankfurt 1993, ISBN 3-518-11796-3.<br />
* {{Literatur|Autor=Jürgen Hotzan|Titel=dtv-Atlas Stadt, Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung|Auflage=3.|Jahr=2004|ISBN=978-3423032315}}<br />
* E. Isenmann: ''Die deutsche Stadt im Spätmittelalter. 1250–1500 – Stadtgestalt, Recht, Stadtregiment, Kirche, Gesellschaft, Wirtschaft.'' Stuttgart 1988.<br />
* Leopold Kohr. Probleme der Stadt. Gedanken zur Stadt- und Verkehrsplanung. Otto Müller, Salzburg, 2008. ISBN 978-3-7013-1154-5<br />
* [[Frank Kolb]]: ''Die Stadt im Altertum.'' München 1984.<br />
* Herbert Knittler: ''Die europäische Stadt in der frühen Neuzeit. Institutionen, Strukturen, Entwicklungen.'' Wien 2000.<br />
* Wolfgang R. Krabbe: ''Die deutsche Stadt im 19. und 20. Jahrhundert: eine Einführung.'' Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-33555-5, 224 S. (= Kleine Vandenhoeck-Reihe 1543).<br />
* [[Le Corbusier]]: ''An die Studenten – Die „[[Charta von Athen|Charte d’ Athènes]]“.'' Éditions de Minuit, Paris 1957 bzw. Rowohlt Taschenbuchverlag: rowohlts deutsche enzyklopädie Nr. 141, Hamburg 1962.<br />
* Karl Dietrich Hüllmann: ''Städtewesen des Mittelalters, I-IV.'' Bonn 1826–1829, Neudruck Aalen 1974<br />
* Lexikon der Kunst, Gerhard Strauss (Begr.), Leipzig, Seemann, verschiedene 5–7bändige Ausg., ca. 1968–94, u.&nbsp;a. alle Begriffe mit Stadt…<br />
* Elisabeth Lichtenberger: ''Die Stadt. Von der Polis zur Metropolis.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2002. <br />
* Martina Löw: ''Soziologie der Städte.'' Frankfurt am Main, 2008.<br />
* Nikolaus Pevsner, Hugh Honour, John Fleming: ''Lexikon der Weltarchitektur. Mit einer umfassenden Bibliographie und einem Ortsregister der Abbildungen.'' 3., aktualisierte und erw. Auflage. 1992.<br />
* Cord Meckseper: ''Kleine Kunstgeschichte der deutschen Stadt im Mittelalter.'' Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1982, ISBN 3-534-08579-5.<br />
* [[Alexander Mitscherlich]]: ''Die Unwirtlichkeit unserer Städte.'' Frankfurt am Main, 1965.<br />
* A. Montanari, G. Curdes, L. Forsyth (Hrsg.): ''Urban Landscape Dynamics. A Multi-Level Innovation Process.'' Aldershot (UK) 1993.<br />
* Werner Müller: ''Dtv-Atlas zur Baukunst, Bd. 1–2.'' 13. bzw. 12. Auflage. 2002.<br />
* Wolfgang Müller: ''Städtebau.'' 4., neubearb. Auflage. 1999.<br />
* Lewis Mumford: ''Die Stadt, Geschichte und Ausblick.'' (The city in history) Band 1 und 2, dtv, München 1979,1980. ISBN 3-423-04326-1.<br />
* Franz Oswald, Peter Baccini: ''Netzstadt. Einführung in das Stadtentwerfen.'' Basel/Boston/Berlin 2003.<br />
* Franz Oswald, Nicola Schüller (Hrsg.): ''Neue Urbanität. Das Verschmelzen von Stadt und Landschaft.'' Zürich 2003.<br />
* Philipp Oswalt (Hrsg.): ''Schrumpfende Städte. Städtischer Wandel im Zeichen von Postfordismus und Globalisierung.'' Hatje Cantz Verlag 2004.<br />
* [[Hermann Rafetseder]]: ''Stadterhebungen in Österreich seit 1945 (Voraussetzungen, äußere Umstände und Hintergründe von Stadt- und Markterhebungen).'' In: ''Pro civitate Austriae.'' H. 7 (1988), S. 13–59.<br />
* Sabine Rahmsdorf: ''Stadt und Architektur in der literarischen Utopie der frühen Neuzeit.'' Winter, Heidelberg 1999. – 345 S.: Ill.(Beiträge zur neueren Literaturgeschichte; [Folge 3], Bd. 168) <br />
* Jürgen Reulecke, Clemens Zimmermann (Hrsg.): ''Die Stadt als Moloch? Das Land als Kraftquell?. Wahrnehmungen und Wirkungen der Großstädte um 1900.'' Basel [u.&nbsp;a.] 1999, (=&nbsp;Stadtforschung aktuell; 76), ISBN 3-7643-6038-0.<br />
* Werner Rietdorf (Hrsg): ''Auslaufmodell Europäische Stadt? Neue Herausforderungen und Fragestellungen am Beginn des 21. Jahrhunderts.'' Verlag für Wissenschaft und Forschung, Berlin 2001, ISBN 3-89700-310-4.<br />
* Klaus Ronneberger, Stephan Lanz, Walther Jahn: ''Die Stadt als Beute.'' Dietz, Bonn 1999.<br />
* Thomas Sieverts: ''Zwischenstadt. Zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land.'' Vieweg, Braunschweig 1997, ISBN 3-528-06118-9.<br />
* Jens Wassermann: ''Die Region Hannover - Regionale Kooperation vor dem Hintergrund einer institutionalisierten Gebietskörperschaft.'' VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-8364-5577-0.<br />
<br />
== Populärmedien ==<br />
* Film: ''[[Berlin: Die Sinfonie der Großstadt]],'' Regie: [[Walter Ruttmann]], Deutschland 1927<br />
* Computerspiele: ''[[SimCity]],'' USA ab 1989<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.tageo.com/ Verzeichnis mit über 2,5 Millionen Städten weltweit]<br />
* [http://www.stgf.at/ via „Städtebibliographie“: Bibliographie zur Geschichte der Städte Österreichs]<br />
* [http://www.thg.fr.bw.schule.de/silkeamberg.html Schülerprojekt (8. Klasse Gymnasium) „Die Stadt im späten Mittelalter“]<br />
* [http://www.zum.de/Faecher/Materialien/amberg/ Unterrichtsmaterial für Lehrer: Stationenlernen zum Thema „Stadt im Mittelalter“]<br />
* [http://www.bigskyline.com/ Skylines der Stadt]<br />
* [http://www.stadtpanoramen.de/html/index.html Stadtpanoramen deutscher Städte]<br />
<br />
== Anmerkungen ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Stadtgeschichte]]<br />
[[Kategorie:Städtebau]]<br />
[[Kategorie:Siedlungsgeographie]]<br />
[[Kategorie:Verwaltungseinheit]]<br />
[[Kategorie:Stadt| ]]<br />
[[Kategorie:Toponym]]<br />
<br />
[[als:Stadt]]<br />
[[an:Billa]]<br />
[[ar:بلدة]]<br />
[[ay:Marka]]<br />
[[ba:Ҡала]]<br />
[[bar:Ståd]]<br />
[[bat-smg:Miests]]<br />
[[bcl:Ciudad]]<br />
[[be:Горад]]<br />
[[be-x-old:Горад]]<br />
[[bg:Град]]<br />
[[bs:Grad (naseljeno mjesto)]]<br />
[[ca:Vila]]<br />
[[chr:ᎦᏚᎲᎢ]]<br />
[[crh:Şeer]]<br />
[[cs:Město]]<br />
[[cv:Хула]]<br />
[[cy:Tref]]<br />
[[da:By]]<br />
[[el:Πόλη]]<br />
[[eml:Sitê]]<br />
[[en:Town]]<br />
[[eo:Urbo]]<br />
[[es:Villa (población)]]<br />
[[et:Linn]]<br />
[[eu:Hiri]]<br />
[[fa:شهر]]<br />
[[fi:Kaupunki]]<br />
[[fiu-vro:Liin]]<br />
[[frp:Vila]]<br />
[[fur:Citât]]<br />
[[fy:Stêd]]<br />
[[gl:Vila]]<br />
[[he:עיירה]]<br />
[[hi:शहर]]<br />
[[hr:Grad]]<br />
[[hu:Város]]<br />
[[id:Kotamadya]]<br />
[[io:Urbo]]<br />
[[is:Bær]]<br />
[[it:Città]]<br />
[[iu:ᓄᓇᓖᑦ/nunaliit]]<br />
[[ja:村落]]<br />
[[jv:Kutha]]<br />
[[ka:ქალაქი]]<br />
[[ko:마을]]<br />
[[ksh:Stadt]]<br />
[[ku:Bajarok]]<br />
[[kv:Кар]]<br />
[[la:Oppidum]]<br />
[[lad:Sivdad]]<br />
[[li:Sjtad]]<br />
[[ln:Engumba]]<br />
[[lt:Miestas]]<br />
[[lv:Pilsēta]]<br />
[[mhr:Ола]]<br />
[[mi:Tāone]]<br />
[[mk:Град]]<br />
[[ml:പട്ടണം]]<br />
[[ms:Bandar]]<br />
[[nah:Āltepētl]]<br />
[[nds:Stadt]]<br />
[[nds-nl:Stad (woonstee)]]<br />
[[nl:Stad]]<br />
[[nn:By]]<br />
[[no:By]]<br />
[[nrm:Ville]]<br />
[[oc:Vila]]<br />
[[os:Сахар]]<br />
[[pdc:Schtadt]]<br />
[[pl:Miasto]]<br />
[[pnt:Πόλη]]<br />
[[pt:Vila]]<br />
[[qu:Hatun llaqta]]<br />
[[rmy:Foro]]<br />
[[ro:Oraş]]<br />
[[ru:Город]]<br />
[[sah:Куорат]]<br />
[[scn:Cità]]<br />
[[sco:Toun]]<br />
[[simple:Town]]<br />
[[sk:Mesto]]<br />
[[sl:Mesto]]<br />
[[so:Magaalo]]<br />
[[sq:Qyteti]]<br />
[[su:Kota]]<br />
[[sv:Stad]]<br />
[[szl:Mjasto]]<br />
[[ta:நகரம்]]<br />
[[th:เมือง]]<br />
[[tk:Şäher]]<br />
[[tr:Şehir]]<br />
[[uk:Місто]]<br />
[[ur:شہر]]<br />
[[vec:Çità]]<br />
[[vls:Stad]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Steve_Jobs&diff=66755406Steve Jobs2009-11-13T09:09:33Z<p>212.117.116.190: /* Kindheit und Jugend */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Steve Jobs.jpg|thumb|upright|Steve Jobs bei der Präsentation des [[MacBook Air]]]]<br />
<br />
'''Steven „Steve“ Paul Jobs''' (* [[24. Februar]] [[1955]] in [[San Francisco]], [[Kalifornien]]) ist Mitgründer und [[Chief Executive Officer|CEO]] von [[Apple|Apple Inc.]] und eine der bekanntesten Persönlichkeiten der [[Computer]]industrie. Zusammen mit [[Steve Wozniak]] gründete er 1976 Apple und half, das Konzept des Heimcomputers mit dem [[Apple II]] populär zu machen. Jobs war darüber hinaus Geschäftsführer und Hauptaktionär der [[Pixar Animation Studios]] und ist nun nach einer [[Fusion (Wirtschaft)|Fusion]] größter Einzelaktionär der [[The Walt Disney Company|Walt Disney Company]]. Sein Vermögen wird von dem Wirtschaftsmagazin [[Forbes Magazine]] auf 5,6 Milliarden US-Dollar geschätzt.<br />
<br />
== Kindheit und Jugend ==<br />
<br />
<br />
1972 machte er seinen High-School-Abschluss an der Homestead High School in [[Cupertino]], Kalifornien, und schrieb sich am Reed College in [[Portland (Oregon)|Portland]] ein, verließ es aber schon nach dem ersten Semester.<br />
<br />
Im Herbst 1974 kam Jobs nach Kalifornien zurück und nahm an den Treffen des [[Homebrew Computer Club]]s teil. Zuvor lernte er über den gemeinsamen Freund Bill Fernandez [[Steve Wozniak]] kennen.<ref>Steve Wozniak und Gina Smith – iWoz: ''Wie ich den PC erfand und Apple mitgründete''</ref> Er beschaffte für Wozniak und sich einen Auftrag von [[Atari]] für das Spiel [[Breakout (Videospiel)|Breakout]].<br />
<br />
Während dieser Zeit entdeckte [[John Draper]] (alias Captain Crunch), dass man mit einer modifizierten Spielzeugpfeife, die sich in jeder Packung von ''Capt'n Crunch'' Cornflakes befand, den 2.600-Hertz-Ton erzeugen konnte, der bei [[AT&T]] von den Vermittlungsstellen verwendet wurde, um die Abrechnung der Gesprächsgebühren zu steuern. Wozniak baute daraufhin eine [[Bluebox (Phreaking)|Blue Box]], die diesen Ton erzeugen konnte. Er und Jobs begannen 1974, diese Kästen zu verkaufen, die es dem Besitzer erlaubten, kostenlose Ferngespräche zu führen.<br />
<br />
1976 gründeten Jobs und Wozniak zusammen mit [[Ron Wayne|Ronald Wayne]] die [[Apple|Apple Computer Company]] in Jobs’ Garage in [[Palo Alto]], Kalifornien. Ihr erstes, mit dem Apfel mit Biss (Byte) beworbenes Produkt war der erste Heimcomputer, der [[Apple I]], der für 666,66 Dollar verkauft wurde. Der Prototyp steckte in einem selbstgebauten Holzgehäuse.<ref name="außergewöhnliches Unternehmen" /><br />
<br />
1977 wurde der [[Apple II]] eingeführt, der Apple zu einem wichtigen Akteur im Heimcomputermarkt machte. Im Dezember 1980 erfolgte die Umwandlung von Apple in eine [[Kapitalgesellschaft]], und Apple präsentierte den [[Apple III]], der jedoch kein vergleichbar großer Erfolg wurde. 1983 warb Jobs den [[Pepsi]]-Manager [[John Sculley]] für den Posten als Geschäftsführer bei Apple an. Im selben Jahr brachte Apple den ''[[Apple Lisa]]'' auf den Markt.<br />
<br />
1984 wurde der [[Apple Macintosh|Macintosh]] vorgestellt. Es war der erste kommerziell erfolgreiche Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Die Entwicklung des Macs fing mit [[Jef Raskin]] und seinem Team an, die durch die Technik inspiriert wurden, die im [[Xerox PARC|Xerox Forschungszentrum]] entwickelt wurde, aber nicht kommerziell verwendet worden war. Der Erfolg des Macintosh brachte Apple dazu, den Apple II für die Macintosh-Produktlinie aufzugeben, die bis heute verfolgt wird.<br />
<br />
== Weggang von Apple ==<br />
<br />
[[Bild:Stevejobs Macworld2005.jpg|thumb|right|upright|Steve Jobs (2005)]]<br />
<br />
Nach einem internen Machtkampf musste Jobs 1985 die Firma verlassen.<br />
<br />
Nach seiner Kündigung gründete er eine weitere Computerfirma namens [[NeXT]] Computer. Die NeXT-Workstation war den anderen Geräten am Markt technisch voraus, wurde jedoch niemals populär, mit der Ausnahme der wissenschaftlichen Forschung. ([[Tim Berners-Lee]] entwickelte ursprünglich das [[World Wide Web]] am Schweizer [[CERN]]-Institut auf einer NeXT-Workstation.) NeXT verwendete zukunftsweisende Techniken wie das [[Objektorientierte Programmierung|objektorientierte Programmieren]], [[Display PostScript]] und [[Magneto Optical Disk|magneto-optische Laufwerke]]. [[Mac OS X]] hat noch immer sehr viele Eigenschaften des NeXT-Systems, wie zum Beispiel das Dock.<ref name="außergewöhnliches Unternehmen" /><br />
<br />
== Rückkehr zu Apple ==<br />
<br />
[[Bild:Steve Jobs and Bill Gates (522695099).jpg|thumb|Steve Jobs mit [[Bill Gates]]]]<br />
<br />
1996 kaufte Apple NeXT für 402 Millionen US-Dollar. Jobs übte seitdem eine Beratertätigkeit im Unternehmen aus. Im August 1997 wurde er Mitglied des Vorstandes und kurz darauf, nach der Entlassung von [[Gil Amelio]] im September des Jahres, vorübergehender Geschäftsführer der Firma.<br />
<br />
Mit dem Kauf von NeXT wurde dessen Technik übernommen und in die Apple-Produkte integriert; hauptsächlich handelte es sich dabei um [[NeXTStep]], das schrittweise aktualisiert und schließlich unter dem Namen [[Mac OS X]] zum neuen Betriebssystem der [[Apple Macintosh|Macintosh]]-Rechner wurde. Unter Jobs' Führung wurde 1998 der [[iMac]] eingeführt, der half, den angeschlagenen Konzern zurück in die Gewinnzone zu führen. Mit den tragbaren Musik-Abspielgeräten [[Apple iPod|iPod]], der [[Jukebox]]-Software [[Apple iTunes|iTunes]], dem [[iTunes Store]] (bis 2006 iTunes ''Music'' Store) und dem [[iPhone]] schuf die Firma einen neuen Markt für „Digital Lifestyle“-Produkte.<br />
<br />
Jobs arbeitete bei Apple über mehrere Jahre hinweg für ein Jahresgehalt von einem Dollar und wurde damit in das [[Guinness-Buch der Rekorde]] als schlechtestbezahlter Geschäftsführer aufgenommen. Nachdem Apple wieder zu einem gewinnträchtigen Unternehmen geworden war, entfernte die Firma im Januar 2001 das „vorübergehend“ aus Jobs Titel des Geschäftsführers. Sein gegenwärtiges Gehalt beträgt offiziell weiterhin einen Dollar pro Jahr, wobei er allerdings einige exklusive Geschenke von der Geschäftsleitung erhält; beispielsweise einen [[Gulfstream V|35-Millionen-Dollar-Jet]] im Jahr 1999, den er in der ungenutzten Zeit an Apple vermietet, sowie fast 30 Millionen Anteile der Apple-Aktien 2000-2002.<ref name="außergewöhnliches Unternehmen" /><br />
<br />
== Pixar ==<br />
<br />
1986 gründete Jobs mit [[Edwin Catmull]] die [[Pixar Animation Studios|Pixar Inc.]], ein Computerzeichentrickfilm-Studio in Emeryville, Kalifornien. Es war ursprünglich Teil der [[Lucasfilm]]-Grafikabteilung, die Jobs dem Gründer [[George Lucas]] für 10 Millionen Dollar (ein Drittel des ursprünglichen Preises) abkaufte. Mit ''[[Toy Story]]'' gelang dem Unternehmen 1995 ein erster Erfolg. Als erster vollständig computeranimierter Kinofilm wurde die Produktion mit dem ''Special Achievement Award'' der [[Academy Awards]], dem sogenannten ''Sonderoscar'', ausgezeichnet. Für ''[[Findet Nemo]]'' und ''[[Die Unglaublichen]]'' erhielt Pixar den [[Oscar]] für den [[Oscar/Bester animierter Spielfilm|besten animierten Spielfilm]].<br />
<br />
Am 24. Januar 2006 gab der Medien- und Entertainment-Konzern [[The Walt Disney Company|Walt Disney]] nach US-Börsenschluss bekannt, dass er die Pixar Inc. für 7,4 Mrd. Dollar übernehmen werde. Als Teil des Geschäfts wurde Pixar-[[CEO]] Steve Jobs in den Aufsichtsrat (genau: [[Board of Directors]]) von Disney aufgenommen. Zudem wurde Jobs durch seinen Pixar-Anteil von etwa 50,1 % mit 6 % größter Anteilseigner bei Disney.<br />
<br />
== Privatleben ==<br />
<br />
Am 18. März 1991 heiratete Jobs Laurene Powell. Das Paar hat drei Kinder. Aus einer Beziehung zu der Journalistin Chrisann Brennan stammt die 1978 geborene Tochter Lisa Brennan-Jobs. In den 70ern hatte er außerdem eine Beziehung mit der Folk- und Protestsängerin [[Joan Baez]].<ref name="außergewöhnliches Unternehmen" /><br />
<br />
Am 31. Juli 2004 unterzog er sich einer Operation, bei der ein Tumor an seiner Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Während seiner Abwesenheit führte [[Chief Operating Officer|COO]] [[Tim Cook]] das Unternehmen.<ref name="außergewöhnliches Unternehmen" /> Spekulationen und Gerüchte über den Gesundheitszustand von Steve Jobs sind seither häufig und haben sich auch wiederholt auf den Aktienkurs von Apple ausgewirkt. Im August 2008 wurde vom Nachrichtendienst [[Bloomberg]] versehentlich ein unvollständiger Nachruf auf ihn veröffentlicht, der aber umgehend wieder gelöscht wurde.<ref>[http://www.telegraph.co.uk/news/newstopics/howaboutthat/2638481/Steve-Jobs-obituary-published-by-Bloomberg.html Steve Jobs obituary published by Bloomberg], telegraph.co.uk vom 28. August 2008, abgerufen am 22. Juli 2009.</ref><br />
Anfang Januar 2009 äußerte sich Jobs in einem offenen Brief über seinen Gesundheitszustand und seine damit verbundene Abwesenheit bei der [[Macworld]]. Demnach leidet er an einer [[Endokrinologie|Hormonerkrankung]], die für seinen Gewichtsverlust verantwortlich ist.<ref>[http://www.heise.de/newsticker/Steve-Jobs-Mir-geht-es-gut--/meldung/115742 Steve Jobs: "Mir geht es gut"], heise online 10. September 2008, abgerufen am 1. Januar 2009.</ref><ref>[http://www.heise.de/newsticker/Erneut-Aufregung-um-Apple--/meldung/121022 Erneut Aufregung um Apple], heise online 31. Dezember 2008, abgerufen am 1. Januar 2009.</ref><ref>[http://www.heise.de/newsticker/Steve-Jobs-aeussert-sich-zu-seinem-Gesundheitszustand--/meldung/121166 Steve Jobs äußert sich zu seinem Gesundheitszustand], heise online 5. Januar 2009, abgerufen am 5. Januar 2009.</ref><br />
Später im Januar 2009 kündigte Jobs an, sich krankheitsbedingt bis Ende Juni 2009 aus dem Tagesgeschäft von Apple zurückzuziehen.<ref>Mail von Steve Jobs an seine Mitarbeiter: ''http://www.apple.com/pr/library/2009/01/14advisory.html'', vom 14. Januar 2009</ref><ref>derNewsticker.de: ''[http://www.derNewsticker.de/news.php?id=77071 Apple-Chef Steve Jobs zieht sich wegen Krankheit zurück]'', vom 15. Januar 2009, Abgerufen am 15. Januar 2009</ref> Am 22. Juni 2009 wurde bekannt, dass sich Steve Jobs im April einer [[Lebertransplantation]] im Methodist University Hospital in [[Memphis (Tennessee)]] unterzogen hat<ref>[http://methodisthealth.org/methodist/About+Us/Newsroom/News/Steve+Jobs+Receives+Liver+Transplant Offizielle Pressemitteilung des Krankenhauses], englisch, abgerufen am 24. Juni 2009</ref>. Seine Gesundheitsprognose bezeichnet die Klinik als exzellent. Zur Apple-Präsentation im YBCA Theater in San Francisco kehrte Jobs am 9. September 2009 schließlich auch auf die Apple Bühne zurück.<ref>orf.at: ''[http://futurezone.orf.at/stories/1626755 Steve Jobs kehrt auf die Apple-Bühne zurück]'', vom 9. September 2009</ref><br />
<br />
== Zitate ==<br />
<br />
* {{Zitat<br />
<br />
| Text=Es ist besser, ein Pirat zu sein, als der Navy beizutreten. Lasst uns Piraten sein.<br />
| Quelle=Aus dem Buch ''Die Apple Story'', Seite 11.<ref name="DieAppleStoryISBN">''Die Apple Story, ISBN 3908497140, Seite 116''</ref>}}<br />
<br />
: {{Zitat-en|Text=The only problem with Microsoft is they just have no taste. They have absolutely no taste. And I don't mean that in a small way, I mean that in a big way, in the sense that they don't think of original ideas, and they don't bring much culture into their products.<br />
<br />
| Quelle=Aus dem Buch ''Die Apple Story''<ref name="DieAppleStoryISBN" /><br />
| Übersetzung=Das einzige Problem an Microsoft ist, dass sie keinen Geschmack haben. Sie haben überhaupt keinen Geschmack. Und ich meine das nicht nur im Detail, ich meine das im Großen und Ganzen, im Sinne, dass sie keine eigenständigen Ideen haben und dass sie wenig Kultur in ihre Produkte einbringen.}}<br />
<br />
== Filme und Bücher ==<br />
<br />
* Leander Kahney: ''Steve Jobs' kleines Weißbuch'', Finanzbuch Verlag GmbH, 2008, ISBN 978-3-89879351-3<br />
* Jeffrey S. Young: ''Steve Jobs: der Henry Ford der Computerindustrie''. (Deutsche Übersetzung von Peter Jansen) GFA Düsseldorf 1989, ISBN 3893170065<br />
* Alan Deutschman: ''Das unglaubliche Comeback des Steve Jobs: wie er Apple zum zweiten Mal erfand''. Campus Verlag Frankfurt/ New York 2001, ISBN 3593367815<br />
* Joachim Gartz: ''Die Apple-Story: Aufstieg, Niedergang und „Wieder-Auferstehung“ des Unternehmens rund um Steve Jobs''. SmartBooks Kilchberg 2005, ISBN 3908497140<br />
* Jeffrey S. Young, William L. Simon: ''Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens''. (Deutsche Übersetzung von: ''iCon Steve Jobs''), Scherz 2006, ISBN 3-502-15052-4<br />
* Jeffrey S. Young / William l. Simon: "Steve Jobs: und die Erfolgsgeschichte von Apple". Fischer 2007, ISBN 978-3-596-17079-1<br />
* Die frühen Jahre der Firma Apple und Steve Jobs werden in dem Spielfilm [[Die Silicon Valley Story]] nachgestellt. Der Film beruht auf dem Buch „Fire in the Valley: The Making of the Personal Computer“ von [[Paul Freiberger]] und [[Michael Swaine]] (ISBN 0071358951). [Dieser Film ist allerdings ''keine Dokumentation'' und enthält gewollt oder ungewollt sachliche Fehler.]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
{{Wikiquote}}<br />
<br />
* {{PND|118868284}}<br />
* [http://www.apple.com/pr/bios/jobs.html Steve-Jobs-Kurzbiografie (Apple Presseinformation)]<br />
* [http://homepage.mac.com/steve/Resume.html Steve Jobs Resume auf .mac]<br />
* Thomas Heuzeroth: [http://www.welt.de/print-wams/article140717/Der_Mann_der_die_Welt_neu_erfand.html ''Der Mann, der die Welt neu erfand''] in ''[[Die Welt]]'', 9. April 2006<br />
* [http://www.macprime.ch/applehistory/biografie/steven-paul-jobs/ Ausführliche Steven-Paul-Jobs-Biografie]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<br />
<references /><br />
{{DEFAULTSORT:Jobs, Steve}}<br />
<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:US-Amerikaner]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (IT)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1955]]<br />
[[Kategorie:Apple]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Jobs, Steven Paul<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Jobs, Steve<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Mitbegründer von Apple Computer<br />
|GEBURTSDATUM=24. Februar 1955<br />
|GEBURTSORT= [[Green Bay]], Wisconsin, USA<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[ar:ستيف جوبز]]<br />
[[ast:Steve Jobs]]<br />
[[bg:Стив Джобс]]<br />
[[bn:স্টিভ জবস]]<br />
[[bs:Steve Jobs]]<br />
[[ca:Steve Jobs]]<br />
[[cs:Steve Jobs]]<br />
[[cy:Steve Jobs]]<br />
[[da:Steve Jobs]]<br />
[[el:Στηβ Τζομπς]]<br />
[[en:Steve Jobs]]<br />
[[eo:Steve Jobs]]<br />
[[es:Steve Jobs]]<br />
[[eu:Steve Jobs]]<br />
[[fa:استیو جابز]]<br />
[[fi:Steve Jobs]]<br />
[[fr:Steve Jobs]]<br />
[[ga:Steve Jobs]]<br />
[[gl:Steven Paul Jobs]]<br />
[[he:סטיב ג'ובס]]<br />
[[hi:स्टीव जाब्स]]<br />
[[hr:Steve Jobs]]<br />
[[hu:Steve Jobs]]<br />
[[id:Steve Jobs]]<br />
[[io:Steve Jobs]]<br />
[[is:Steve Jobs]]<br />
[[it:Steve Jobs]]<br />
[[ja:スティーブ・ジョブズ]]<br />
[[jv:Steve Jobs]]<br />
[[ka:სტივ ჯობსი]]<br />
[[kn:ಸ್ಟೀವ್ ಜಾಬ್ಸ್]]<br />
[[ko:스티브 잡스]]<br />
[[la:Stephanus Jobs]]<br />
[[li:Steve Jobs]]<br />
[[lt:Steve Jobs]]<br />
[[lv:Stīvs Džobss]]<br />
[[mk:Стив Џобс]]<br />
[[ml:സ്റ്റീവ് ജോബ്സ്]]<br />
[[mr:स्टीव जॉब्स]]<br />
[[ms:Steve Jobs]]<br />
[[my:Steve Jobs]]<br />
[[new:स्टीभ जब्स]]<br />
[[nl:Steve Jobs]]<br />
[[nn:Steve Jobs]]<br />
[[no:Steve Jobs]]<br />
[[oc:Steve Jobs]]<br />
[[pl:Steve Jobs]]<br />
[[pt:Steve Jobs]]<br />
[[ro:Steve Jobs]]<br />
[[ru:Джобс, Стив]]<br />
[[sa:स्टीव जाब्स]]<br />
[[sh:Steve Jobs]]<br />
[[simple:Steve Jobs]]<br />
[[sk:Steve Jobs]]<br />
[[sl:Steve Jobs]]<br />
[[sr:Стив Џобс]]<br />
[[sv:Steve Jobs]]<br />
[[ta:ஸ்டீவ் ஜொப்ஸ்]]<br />
[[te:స్టీవ్ జాబ్స్]]<br />
[[th:สตีฟ จอบส์]]<br />
[[tl:Steve Jobs]]<br />
[[tr:Steve Jobs]]<br />
[[uk:Джобс Стів]]<br />
[[uz:Steve Jobs]]<br />
[[vi:Steve Jobs]]<br />
[[yi:סטיוו זשאבס]]<br />
[[zh:史蒂夫·乔布斯]]<br />
[[zh-min-nan:Steve Jobs]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Reichsacht&diff=65237719Diskussion:Reichsacht2009-10-05T06:12:25Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>'''Wesentliche Änderungen'''<br />
<br />
Ich habe mir erlaubt, erstmal einige wichtige Änderungen vorzunehmen; für eine weiterreichende Überarbeitung des Artikels reicht im Moment die Zeit nicht.<br />
* Trennung von Mittelalter u. Früher Neuzeit verbessert, sowohl im ersten Einführungstext (ging zu Lasten der Lesbarkeit, das gebe ich zu) als auch durch Verschiebung Karls, da die Neuzeit allgemein ab 1500 gilt.<br />
* Bezug zu den wesentlichen Reichsgesetzen unter Kaiser Friedrich II. wurde vorgenommen, i. e. die Confoederatio von 1220 und der Reichslandfrieden vja jaon 1235. Hier sollte noch eine Erläuterung eingefügt werden, warum diese Paragraphen erlassen wurden, besonders zu 1235.<br />
* Ergänzung der Literaturliste um das Buch von E. Klingelhöfer. Man sollte bei der Lektüre seines Werkes durchaus kritisch sein, da er eine Tendenz zur nationalen Perspektive hat (wie fast alle Autoren vor 1960), er analysiert aber die Entwicklung im 13. Jhd. sehr genau, darunter eben auch die der Acht.<br />
- Ich hoffe, es ist recht so, [[Benutzer:Westwind|Westwind]] 03:01, 5. Sep 2006 (CEST)<br />
<br />
<br />
<br />
Ein wenig brauchbarer Artikel, der mit anachronistischen Vorstellungen ("Reichsgerichte") operiert und keine kompetente Sicht rechtsgeschichtlicher Prozesse erkennen lässt. Keine Literaturangaben, Weblinks. --[[Benutzer:Historiograf|Historiograf]] 21:50, 26. Sep 2004 (CEST)<br />
:Du bist vom Fach – was hindert dich daran, den Artikel zu verbessern? --[[Benutzer:Rosenzweig|Rosenzweig]] 20:46, 24. Apr 2005 (CEST)<br />
----<br />
''1180 Heinrich der Löwe, wegen seiner Weigerung, Kaiser Friedrich I. Barbarossa militärisch zu unterstützen, ''<br />
Also das kenne ich aus dem Geschichtsunterricht anders (Jahreszahlen nur noch vage erinnert):<br />
*1175: Heinrich der Löwe verlangt für genannte militärische Unterstützung (in Italien) die Reichsstadt Goslar (Silberbergwerke!), welche ihm der Kaiser verweigert. Da der Kaiser keinen förmlichen Kriegsaufruf erlassen hat (und dazu müßte er aus Italien nach Deutschland zurück), kann Heinrich nicht zur Hilfe gezwungen werden; Hilfe leistet ein anderer: Graf Otto von Wittelsbach, späterer Herzog von Bayern.<br />
*1178: Friedrich Barbarossa beruft einen Hoftag ein, Heinrich der Löwe erscheint gar nicht erst. Aus Rache für die Weigerung sammelt der Kaiser die Klagen kleinerer Fürsten über kleine alltägliche Bagatellfälle gegen den Herzog, ohne, wie sonst für Kaiser üblich, eine Schlichterrolle einzunehmen.<br />
*1179: Wegen dieser Vergehen (was weiß ich, kleine Scharmützel von seinen Vögten gegen kleine Grafen vielleicht, jedenfalls alltägliche Sachen) wird er von ein Reichsgericht zitiert. Die Weigerung, Krieger zu schicken, war also der Auslöser, aber nicht der offizielle Anlaß.<br />
*Vor dem Reichsgericht erscheint Heinrich der Löwe gar nicht erst. Die selbstverständlich eintreffende Folge ist die Reichsacht wegen Majestätsbeleidigung. Außerdem wird er vor ein Lehensgericht zitiert, welches seiner Familie in Abwesenheit Heinrichs die Lehen aberkennt; nach einer Zeit folgt die Oberacht (weiß nicht mehr, ob durch das Lehensgericht oder ein anderes). --[[Benutzer:84.154.82.63|84.154.82.63]] 17:05, 20. Feb 2006 (CET)<br />
<br />
<br />
<br />
Ich schließe mich der oben gegebenen Einschätzung an, dass der Artikel wenig brauchbar ist. Zur Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit der Acht, habe dafür aber wenig Zeit. Das, was ich in Kürze in Erfahrung bringen konnte, habe ich in Grundzügen verändernd in den Artikel eingebracht. Leider fehlt mir der zeitliche Rahmen, um eine umfassendere Bearbeitung vorzunehmen. <br />
* Dem Interessierten rate ich für eine erste Einarbeitung in die Materie die Lektüre des Artikels aus dem Hantwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte<br />
* Für den Artikel rate ich: er sollte dringend zwischen Mittelalter und Neuzeit unterscheiden und vor allem wesentlich intensiver auf die Rechtsfolgen der Acht eingehen (hier müsste unterteilt werden in persönliche Rechte und Vermögensrechte (Lehen und sonstiges Vermögen), Auswirkungen der Acht auf Ehefrau und Kinder. Außerdem habe ich bei Pötsch: Reichsacht noch eine Unterscheidung sachlicher Art ausmachen können - die Rechtsfolgen bei einem crimen lesae maiestatis sind schärfer als die sonstigen Achtfolgen. Tatbestandlich muss getrennt werden zwischen Acht aufgrund von crimen lesae maiestatis, Landfriedensbruch und Acht wegen prozessualen Ungehorsams (z.B. Contumaxacht).<br />
<br />
== Personen, die mit der Reichsacht belegt wurden ==<br />
<br />
1706 Kurfürst Max Emanuel von Bayern im wesentlichen wegen eines Allianzvertrages zwischen Ludwig XIV. und Max Emanuel<br />
<br />
==Reichsacht konnte auch gegen ganze Städte verhängt werden==<br />
Hier fehlt mir die Tatsache dass die Reichsacht auch gegen ganze Städte verhängt werden konnte.<br />
Siehe zum Beispiel den "Fall Donauwörth"...www.br-online.de/alpha/campus/vor0305/20030516.shtml Ich pflege das mal ein.[[Benutzer:FreddyE|FreddyE]] 08:17, 16. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
==Abschaffung der Reichsacht==<br />
Wann wurde denn die Reichsacht abgeschafft? Durch welche Gesetze wurde sie abgelöst? 15:57, 12. Sep. 2008 (CEST)[[Benutzer:Fenris81|Fenris81]]<br />
<br />
== [[Vogelfreiheit]]? ==<br />
Aus dem Artikel geht hervor, dass der Terminus erst nahezu mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs diese diskriminierende Bedeutung bekam, nicht bereits mit den Germanen. Bitte justieren.-- [[Benutzer:Parakletes|Parakletes]] 13:53, 24. Apr. 2009 (CEST)</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Reichsacht&diff=65237711Diskussion:Reichsacht2009-10-05T06:12:02Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>'''Wesentliche Änderungen'''<br />
<br />
Ich habe mir erlaubt, erstmal einige wichtige Änderungen vorzunehmen; für eine weiterreichende Überarbeitung des Artikels reicht im Moment die Zeit nicht.<br />
* Trennung von Mittelalter u. Früher Neuzeit verbessert, sowohl im ersten Einführungstext (ging zu Lasten der Lesbarkeit, das gebe ich zu) als auch durch Verschiebung Karls, da die Neuzeit allgemein ab 1500 gilt.<br />
* Bezug zu den wesentlichen Reichsgesetzen unter Kaiser Friedrich II. wurde vorgenommen, i. e. die Confoederatio von 1220 und der Reichslandfrieden von 1235. Hier sollte noch eine Erläuterung eingefügt werden, warum diese Paragraphen erlassen wurden, besonders zu 1235.<br />
* Ergänzung der Literaturliste um das Buch von E. Klingelhöfer. Man sollte bei der Lektüre seines Werkes durchaus kritisch sein, da er eine Tendenz zur nationalen Perspektive hat (wie fast alle Autoren vor 1960), er analysiert aber die Entwicklung im 13. Jhd. sehr genau, darunter eben auch die der Acht.<br />
- Ich hoffe, es ist recht so, [[Benutzer:Westwind|Westwind]] 03:01, 5. Sep 2006 (CEST)<br />
<br />
bla bla bla<br />
<br />
Ein wenig brauchbarer Artikel, der mit anachronistischen Vorstellungen ("Reichsgerichte") operiert und keine kompetente Sicht rechtsgeschichtlicher Prozesse erkennen lässt. Keine Literaturangaben, Weblinks. --[[Benutzer:Historiograf|Historiograf]] 21:50, 26. Sep 2004 (CEST)<br />
:Du bist vom Fach – was hindert dich daran, den Artikel zu verbessern? --[[Benutzer:Rosenzweig|Rosenzweig]] 20:46, 24. Apr 2005 (CEST)<br />
----<br />
''1180 Heinrich der Löwe, wegen seiner Weigerung, Kaiser Friedrich I. Barbarossa militärisch zu unterstützen, ''<br />
Also das kenne ich aus dem Geschichtsunterricht anders (Jahreszahlen nur noch vage erinnert):<br />
*1175: Heinrich der Löwe verlangt für genannte militärische Unterstützung (in Italien) die Reichsstadt Goslar (Silberbergwerke!), welche ihm der Kaiser verweigert. Da der Kaiser keinen förmlichen Kriegsaufruf erlassen hat (und dazu müßte er aus Italien nach Deutschland zurück), kann Heinrich nicht zur Hilfe gezwungen werden; Hilfe leistet ein anderer: Graf Otto von Wittelsbach, späterer Herzog von Bayern.<br />
*1178: Friedrich Barbarossa beruft einen Hoftag ein, Heinrich der Löwe erscheint gar nicht erst. Aus Rache für die Weigerung sammelt der Kaiser die Klagen kleinerer Fürsten über kleine alltägliche Bagatellfälle gegen den Herzog, ohne, wie sonst für Kaiser üblich, eine Schlichterrolle einzunehmen.<br />
*1179: Wegen dieser Vergehen (was weiß ich, kleine Scharmützel von seinen Vögten gegen kleine Grafen vielleicht, jedenfalls alltägliche Sachen) wird er von ein Reichsgericht zitiert. Die Weigerung, Krieger zu schicken, war also der Auslöser, aber nicht der offizielle Anlaß.<br />
*Vor dem Reichsgericht erscheint Heinrich der Löwe gar nicht erst. Die selbstverständlich eintreffende Folge ist die Reichsacht wegen Majestätsbeleidigung. Außerdem wird er vor ein Lehensgericht zitiert, welches seiner Familie in Abwesenheit Heinrichs die Lehen aberkennt; nach einer Zeit folgt die Oberacht (weiß nicht mehr, ob durch das Lehensgericht oder ein anderes). --[[Benutzer:84.154.82.63|84.154.82.63]] 17:05, 20. Feb 2006 (CET)<br />
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Ich schließe mich der oben gegebenen Einschätzung an, dass der Artikel wenig brauchbar ist. Zur Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit der Acht, habe dafür aber wenig Zeit. Das, was ich in Kürze in Erfahrung bringen konnte, habe ich in Grundzügen verändernd in den Artikel eingebracht. Leider fehlt mir der zeitliche Rahmen, um eine umfassendere Bearbeitung vorzunehmen. <br />
* Dem Interessierten rate ich für eine erste Einarbeitung in die Materie die Lektüre des Artikels aus dem Hantwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte<br />
* Für den Artikel rate ich: er sollte dringend zwischen Mittelalter und Neuzeit unterscheiden und vor allem wesentlich intensiver auf die Rechtsfolgen der Acht eingehen (hier müsste unterteilt werden in persönliche Rechte und Vermögensrechte (Lehen und sonstiges Vermögen), Auswirkungen der Acht auf Ehefrau und Kinder. Außerdem habe ich bei Pötsch: Reichsacht noch eine Unterscheidung sachlicher Art ausmachen können - die Rechtsfolgen bei einem crimen lesae maiestatis sind schärfer als die sonstigen Achtfolgen. Tatbestandlich muss getrennt werden zwischen Acht aufgrund von crimen lesae maiestatis, Landfriedensbruch und Acht wegen prozessualen Ungehorsams (z.B. Contumaxacht).<br />
<br />
== Personen, die mit der Reichsacht belegt wurden ==<br />
<br />
1706 Kurfürst Max Emanuel von Bayern im wesentlichen wegen eines Allianzvertrages zwischen Ludwig XIV. und Max Emanuel<br />
<br />
==Reichsacht konnte auch gegen ganze Städte verhängt werden==<br />
Hier fehlt mir die Tatsache dass die Reichsacht auch gegen ganze Städte verhängt werden konnte.<br />
Siehe zum Beispiel den "Fall Donauwörth"...www.br-online.de/alpha/campus/vor0305/20030516.shtml Ich pflege das mal ein.[[Benutzer:FreddyE|FreddyE]] 08:17, 16. Okt. 2007 (CEST)<br />
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==Abschaffung der Reichsacht==<br />
Wann wurde denn die Reichsacht abgeschafft? Durch welche Gesetze wurde sie abgelöst? 15:57, 12. Sep. 2008 (CEST)[[Benutzer:Fenris81|Fenris81]]<br />
<br />
== [[Vogelfreiheit]]? ==<br />
Aus dem Artikel geht hervor, dass der Terminus erst nahezu mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs diese diskriminierende Bedeutung bekam, nicht bereits mit den Germanen. Bitte justieren.-- [[Benutzer:Parakletes|Parakletes]] 13:53, 24. Apr. 2009 (CEST)</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Reichsacht&diff=65237690Diskussion:Reichsacht2009-10-05T06:11:10Z<p>212.117.116.190: </p>
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<div>'''Wesentliche Änderungen'''<br />
<br />
Ich habe mir erlaubt, erstmal einige wichtige Änderungen vorzunehmen; für eine weiterreichende Überarbeitung des Artikels reicht im Moment die Zeit nicht.<br />
* Trennung von Mittelalter u. Früher Neuzeit verbessert, sowohl im ersten Einführungstext (ging zu Lasten der Lesbarkeit, das gebe ich zu) als auch durch Verschiebung Karls, da die Neuzeit allgemein ab 1500 gilt.<br />
* Bezug zu den wesentlichen Reichsgesetzen unter Kaiser Friedrich II. wurde vorgenommen, i. e. die Confoederatio von 1220 und der Reichslandfrieden von 1235.Bla Bla Bla Hier sollte noch eine Erläuterung eingefügt werden, warum diese Paragraphen erlassen wurden, besonders zu 1235.<br />
* Ergänzung der Literaturliste um das Buch von E. Klingelhöfer. Man sollte bei der Lektüre seines Werkes durchaus kritisch sein, da er eine Tendenz zur nationalen Perspektive hat (wie fast alle Autoren vor 1960), er analysiert aber die Entwicklung im 13. Jhd. sehr genau, darunter eben auch die der Acht.<br />
- Ich hoffe, es ist recht so, [[Benutzer:Westwind|Westwind]] 03:01, 5. Sep 2006 (CEST)<br />
<br />
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<br />
Ein wenig brauchbarer Artikel, der mit anachronistischen Vorstellungen ("Reichsgerichte") operiert und keine kompetente Sicht rechtsgeschichtlicher Prozesse erkennen lässt. Keine Literaturangaben, Weblinks. --[[Benutzer:Historiograf|Historiograf]] 21:50, 26. Sep 2004 (CEST)<br />
:Du bist vom Fach – was hindert dich daran, den Artikel zu verbessern? --[[Benutzer:Rosenzweig|Rosenzweig]] 20:46, 24. Apr 2005 (CEST)<br />
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''1180 Heinrich der Löwe, wegen seiner Weigerung, Kaiser Friedrich I. Barbarossa militärisch zu unterstützen, ''<br />
Also das kenne ich aus dem Geschichtsunterricht anders (Jahreszahlen nur noch vage erinnert):<br />
*1175: Heinrich der Löwe verlangt für genannte militärische Unterstützung (in Italien) die Reichsstadt Goslar (Silberbergwerke!), welche ihm der Kaiser verweigert. Da der Kaiser keinen förmlichen Kriegsaufruf erlassen hat (und dazu müßte er aus Italien nach Deutschland zurück), kann Heinrich nicht zur Hilfe gezwungen werden; Hilfe leistet ein anderer: Graf Otto von Wittelsbach, späterer Herzog von Bayern.<br />
*1178: Friedrich Barbarossa beruft einen Hoftag ein, Heinrich der Löwe erscheint gar nicht erst. Aus Rache für die Weigerung sammelt der Kaiser die Klagen kleinerer Fürsten über kleine alltägliche Bagatellfälle gegen den Herzog, ohne, wie sonst für Kaiser üblich, eine Schlichterrolle einzunehmen.<br />
*1179: Wegen dieser Vergehen (was weiß ich, kleine Scharmützel von seinen Vögten gegen kleine Grafen vielleicht, jedenfalls alltägliche Sachen) wird er von ein Reichsgericht zitiert. Die Weigerung, Krieger zu schicken, war also der Auslöser, aber nicht der offizielle Anlaß.<br />
*Vor dem Reichsgericht erscheint Heinrich der Löwe gar nicht erst. Die selbstverständlich eintreffende Folge ist die Reichsacht wegen Majestätsbeleidigung. Außerdem wird er vor ein Lehensgericht zitiert, welches seiner Familie in Abwesenheit Heinrichs die Lehen aberkennt; nach einer Zeit folgt die Oberacht (weiß nicht mehr, ob durch das Lehensgericht oder ein anderes). --[[Benutzer:84.154.82.63|84.154.82.63]] 17:05, 20. Feb 2006 (CET)<br />
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<br />
<br />
Ich schließe mich der oben gegebenen Einschätzung an, dass der Artikel wenig brauchbar ist. Zur Zeit beschäftige ich mich ein wenig mit der Acht, habe dafür aber wenig Zeit. Das, was ich in Kürze in Erfahrung bringen konnte, habe ich in Grundzügen verändernd in den Artikel eingebracht. Leider fehlt mir der zeitliche Rahmen, um eine umfassendere Bearbeitung vorzunehmen. <br />
* Dem Interessierten rate ich für eine erste Einarbeitung in die Materie die Lektüre des Artikels aus dem Hantwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte<br />
* Für den Artikel rate ich: er sollte dringend zwischen Mittelalter und Neuzeit unterscheiden und vor allem wesentlich intensiver auf die Rechtsfolgen der Acht eingehen (hier müsste unterteilt werden in persönliche Rechte und Vermögensrechte (Lehen und sonstiges Vermögen), Auswirkungen der Acht auf Ehefrau und Kinder. Außerdem habe ich bei Pötsch: Reichsacht noch eine Unterscheidung sachlicher Art ausmachen können - die Rechtsfolgen bei einem crimen lesae maiestatis sind schärfer als die sonstigen Achtfolgen. Tatbestandlich muss getrennt werden zwischen Acht aufgrund von crimen lesae maiestatis, Landfriedensbruch und Acht wegen prozessualen Ungehorsams (z.B. Contumaxacht).<br />
<br />
== Personen, die mit der Reichsacht belegt wurden ==<br />
<br />
1706 Kurfürst Max Emanuel von Bayern im wesentlichen wegen eines Allianzvertrages zwischen Ludwig XIV. und Max Emanuel<br />
<br />
==Reichsacht konnte auch gegen ganze Städte verhängt werden==<br />
Hier fehlt mir die Tatsache dass die Reichsacht auch gegen ganze Städte verhängt werden konnte.<br />
Siehe zum Beispiel den "Fall Donauwörth"...www.br-online.de/alpha/campus/vor0305/20030516.shtml Ich pflege das mal ein.[[Benutzer:FreddyE|FreddyE]] 08:17, 16. Okt. 2007 (CEST)<br />
<br />
==Abschaffung der Reichsacht==<br />
Wann wurde denn die Reichsacht abgeschafft? Durch welche Gesetze wurde sie abgelöst? 15:57, 12. Sep. 2008 (CEST)[[Benutzer:Fenris81|Fenris81]]<br />
<br />
== [[Vogelfreiheit]]? ==<br />
Aus dem Artikel geht hervor, dass der Terminus erst nahezu mit dem Ende des Heiligen Römischen Reichs diese diskriminierende Bedeutung bekam, nicht bereits mit den Germanen. Bitte justieren.-- [[Benutzer:Parakletes|Parakletes]] 13:53, 24. Apr. 2009 (CEST)</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=AwtoWAS&diff=64828625AwtoWAS2009-09-23T12:05:31Z<p>212.117.116.190: /* Weblinks */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = AwtoWas<br />
| Logo = [[Datei:Lada Logo.svg|200px|Lada Logo]]<br />
| Unternehmensform = [[Open Joint Stock Company]]<br />
| ISIN = RU0009071187<br />
| Gründungsdatum = 1966<br />
| Sitz = {{RUS}}, [[Togliatti]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Bilanzsumme = <br />
| Branche = Automobile<br />
| Produkte = Lada<br />
| Auflösungsdatum = <br />
| Homepage = [http://www.lada.de/ www.lada.de]<br />
}}<br />
[[Datei:AvtoVAZ administration building.JPG|thumb|Firmenzentrale in [[Togliatti]]]]<br />
'''AwtoWAS''' ({{RuS|AвтоВAЗ}}, zu deutsch Wolga-Automobil-Werk, bekannt auch unter der Transliteration ''AvtoVAZ'') ist der größte Hersteller von [[Personenkraftwagen]] in [[Russland]] und [[Osteuropa]]. AwtoWAS ist eine im [[RTS Index]] aufgeführte Aktiengesellschaft.<br />
<br />
Die Wagen von AwtoWas werden unter dem Markennamen '''Lada''' ({{RuS|Лада}}) verkauft. Dieser Name war lange Zeit lediglich für den Export nach Westeuropa gebräuchlich. Der Markenname für den [[Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe|RGW]]-Markt war zur Einführung der Modellreihe WAS-2107 '''Schiguli''' ({{RuS|Жигули}}).<br />
<br />
Der Konzern hat einen Anteil von ca. 1% am [[Bruttosozialprodukt]] Russlands. Das Hauptwerk befindet sich in [[Togliatti]] in der [[Oblast Samara]], am Mittellauf der [[Wolga]]. Ladas werden unter Lizenz in der [[Ukraine]], in [[Kasachstan]], in [[Ägypten]], in [[Ecuador]] und in [[Uruguay]] gefertigt.<br />
AwtoWAS produziert Fahrzeuge weit unterhalb des aktuellen Standes der Technik. Die Firma steht in Deutschland für einfache Technik, minimalen Komfort und sehr niedrigen Neuwagenverkaufspreis. Allerdings ist Lada in (West-)Deutschland kaum noch bekannt und Fahrzeuge dieser Marke sind auch nur sehr selten zu sehen. Zwischen 1975 und 1995 gehörte Lada auch im Westen zum Straßenbild. Im Osten Deutschlands und auch in Österreich ist der Name dagegen noch bekannter. Um die mangelhafte Verarbeitung für den deutschen Markt zu verbessern, werden die Fahrzeuge vom deutschen Importeur aufwändig optimiert. Trotz niedrigem Werbebudget wurden in Deutschland im Jahr 2008 2248 Lada neu zugelassen. Das ist das beste Ergebnis seit 1998. <br />
[[Renault]] hat mit Wirkung vom 25. Februar 2008 einen 25%igen Anteil und somit eine [[Sperrminorität]] an Lada erworben.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Lada v1-Automarken-Logo.jpg|thumb|upright|älteres Lada-Logo]]<br />
[[Datei:Lada v2-Automarken-Logo.jpg|thumb|aktuelles Lada-Logo]]<br />
Im Jahre 1966 beschloss die Regierung der [[Sowjetunion]] den Bau eines [[Verstaatlichung|staatlichen]] Automobilwerks. Für das technische Know-how benötigte man einen internationalen Partner. Die Wahl fiel auf den italienischen Automobilkonzern [[Fiat]], in dem die [[Kommunistische Partei Italiens]] eine starke Position hatte. Die Bauarbeiten begannen im folgenden Jahr in der Stadt [[Togliatti|Stawropol-Wolschskij]] (rus. {{lang|ru|Ставрополь-Волжский}}), die in Togliatti umbenannt wurde - nach dem 1964 verstorbenen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Italiens, [[Palmiro Togliatti]].<br />
<br />
Bei Fiat hatte man im Jahre 1966 mit dem [[Fiat 124]] einen modernen Wagen der unteren Mittelklasse (Hubraum 1200 cm³) auf den Markt gebracht, der von internationalen Automobil-Journalisten zum [[Auto des Jahres]] gewählt wurde. Gründe dafür waren unter anderem die ungewöhnlich gute Raumausnutzung und die für die Hubraumklasse guten Fahrleistungen. Dieser wurde den russischen Verhältnissen angepasst, erhielt eine verstärkte Karosserie und Heizung. Zudem wurde das Fahrwerk mit einer größeren Bodenfreiheit (längere Federn) und einer weicheren [[Stoßdämpfer]]abstimmung den schlechteren Wegstrecken angepasst. Der Motor wurde mit einem neuen [[Zylinderkopf]] mit obenliegender [[Nockenwelle]] versehen (konstruktiv ähnlich den damaligen Mercedes-Benz-Benzinmotoren). Damit vertrug der Motor Normalbenzin (Fiat 124: Super), die Leistung betrug weiterhin 44 kW (60 PS). Außerdem wurde der Nockenwellenantrieb vom verschleißanfälligen und regelmäßig austauschbedürftigen Kunststoff-[[Zahnriemen]] auf die robustere [[Steuerkette]] umgestellt. So war der erste ''Schiguli'' geboren, das Modell 2101. Im ersten Produktionsjahr, 1971, betrug die Jahresproduktion bereits 200.000 Fahrzeuge, im Jahr 1973 dann 600.000. Als Bezahlung lieferte Russland [[Stahl]], aus dem ab 1971 alle Wagen von Fiat gefertigt wurden. Da der Stahl qualitativ minderwertig war, hatten Fiat-Modelle in den 70er Jahren erhebliche Probleme mit [[Korrosion]], manchmal scheiterten Fahrzeuge schon an der zweiten [[Hauptuntersuchung]]. Trotz des geringen Neupreises gibt es kaum eine Nachfrage nach Gebrauchtfahrzeugen: Der große Wertverlust und geringe Nachfrage sorgen dafür, dass beinahe alle Fahrzeuge wieder zurück nach Russland re-importiert werden.<br />
<br />
=== Markenname ===<br />
<br />
Das Markenlogo geht auf den ursprünglichen Namen der Autos zurück, Schiguli, nach den kleinen [[Schiguli (Boot)|Wolgasegelbooten]]. Auch die in der Nähe der Stadt gelegenen Berge tragen diesen Namen. So bezieht sich das in Form eines [[kyrillisch]]en W geformte Schiff auf die Wolga und ihre Segelboote und nicht, wie fälschlich angenommen, auf einen russischen Lastkahn namens Ladia. Dies ist auch zweifelhaft, da der Name Schiguli und das Schiffslogo schon seit Ende der 60er benutzt werden, das Wort ''Lada'' hingegen erst seit den 1970er Jahren.<br />
<br />
== Modelle ==<br />
=== Zeitleiste ===<br />
{{Zeitleiste Lada-Modelle}}<br />
<br />
=== Historische Modelle ===<br />
[[Datei:Lada 21011.jpg|thumb|Lada 21011]]<br />
Die vom [[Fiat 124]] abgeleiteten Typen wurden als ''Schiguli'' bekannt. Auf die Modelle [[Lada 2101|2101]] (im Export "Lada 1200") und [[Lada 2103|2103]] ("Lada 1500") folgten die Modelle 21011 ("Lada 1300"), der Kombi [[Lada 2102|2102]], das Spitzenmodell [[Lada 2106|2106]] ("Lada 1600"), mit der Karosserie des "Lada 1600" der 21061 ("Lada 1500s") und der 21063 ("Lada 1300s"), alle basierend auf dem vom Fiat 124 abgeleiteten Schiguli, jedoch innen und außen modifiziert und mit hubraumvergrößerten Motoren versehen. In Russland ist auch häufig der Lada Sputnik anzutreffen.<br />
<br />
[[Datei:VAZ-21073-40.jpg|thumb|left|[[Lada Nova|Lada 2107]]]]<br />
[[Datei:VAZ-21093-20.jpg|thumb|Lada Samara]]<br />
Die ursprünglichen Schigulis wurden abgelöst von der Limousine [[Lada 2105|2105]] ("Lada 1300S", seit 1979) und dem Kombi [[Lada 2104|2104]] (seit 1984). 1982 erschien das Spitzenmodell [[Lada 2107|2107]] ("Lada 1500S"), seit 1994 auch mit 1700er [[Einspritzmotor]]. Die Modelle 2104 und 2105 wurden in Deutschland als [[Lada Nova]], im englischen Sprachraum als Lada 'Riva' vertrieben. Der 2107 erhielt in Deutschland zeitweise die Verkaufsbezeichnung "Toscana". Der [[Lada Samara|Samara]] (Modelle 2108, 2109 und 21099) ist ein PKW, der von 1984 bis 2005 bei AwtoWAS hergestellt wurde. Es handelte sich um eine komplette Neukonstruktion; der Wagen hatte Frontantrieb und Einzelradaufhängung rundum. In geringen Stückzahlen werden die Modelle 2109 und 21099 in russischen (RosLada, Sysran) und ukrainischen Betrieben (LuAS, Luzk) heute noch montiert. Obwohl er nicht wesentlich weniger Platz bietet als die Schiguli, hatten sich mittlerweile die Maßstäbe für Mittelklassewagen verschoben, so dass der Samara nur noch als Kleinwagen galt. Er wurde in Kooperation mit [[Porsche]] (Motor) entwickelt<ref>Porsche.de: [http://www.porscheengineering.com/peg/de/about/history/about-milestones/81/ 1976 bis heute - Meilensteine - Historie - Porsche Engineering]</ref> und in Deutschland bis ins Jahr 2004 angeboten. Nachfolger sind die Modelle 2113, 2114 und 2115 (Samara-2) welche in Deutschland nicht verkauft werden. 1992 kam der [[Lada Aleko]], eigentlich ein [[Moskwitsch]], nach Deutschland.<br />
<br />
Der größere "neue Niwa" (auch "Chevy Niva", Modell 2123) wird in Kooperation mit [[General Motors]] seit 2003 produziert, das Fahrzeug ist bis jetzt nur in den GUS-Ländern unter dem Markennamen "Chevrolet" zu kaufen. Der [[Lada Oka|Oka]] (Modell 1111) ist ein [[Kleinstwagen]], der von 1988 bis 1991 in [[Ischewsk]] produziert wurde und seitdem in den Automobilfabriken SeAS (Serpuchov) und [[Kamaz|KAMAZ]] (Miass) hergestellt wird. Für den Oka existiert bereits ein moderner Nachfolger (1121), der aber derzeit noch nicht in Serie gebaut wird.<br />
<br />
=== Aktuelle Modelle ===<br />
Die aktuellen Modelle der Mittelklasse sind der [[Lada 2110|Lada 110]] (seit 1996) mit Stufenheck, Der Kombi ''Lada 111'' (seit 1998) und der ''Lada 112'' mit Fließheck (seit 2000), sowie die moderne Kalina Baureihe (seit 2006) und der neue Priora (seit 2008), der die betagte Baureihe 2110/2111/2112 ablöst. Die Fahrzeuge gehören auf dem deutschen Markt zu den günstigsten ihrer Klasse.<br />
<br />
[[Datei:Lada Niva jeep, in Sliven, Bulgaria September 2005.jpg|thumb|left|Lada Niva]]<br />
Der [[Lada Niva|Niva]] (Modell 2121) ist ein [[Geländewagen]], der technisch vom Schiguli abgeleitet ist und seit 1977 weitgehend unverändert produziert und bis heute in Deutschland angeboten wird. Mitte der 90er Jahre gab es ein Facelift mit neuem Innenraum, veränderter Heckpartie und technischen Verbesserungen im Detail. Motor und viele andere Teile stammen vom Schiguli, lediglich eine moderne Benzineinspritzung wurde hinzugefügt, mit der der Wagen aktuelle [[Abgasnorm]]en erreicht. Moderne Technik wie [[Antiblockiersystem|ABS]] ist nicht im Programm. Dieser geländegängige und robuste Wagen ist das günstigste allradgetriebene Fahrzeug auf dem deutschen Markt und findet z.B. in der Forstwirtschaft Verwendung. Auch beim Bau des [[Eurotunnel]] wurde eine Flotte von Nivas eingesetzt. Für den heimischen Markt wurden und werden außer dem zweitürigen Grundmodell eine Reihe modifizierter Versionen mit verlängerter, auch viertüriger Karosserie hergestellt.<br />
<br />
[[Datei:Lada Kalina (1118).jpg|thumb|Lada Kalina]]<br />
Der Kleinwagen [[Lada Kalina|Kalina]] (Modelle 1117, 1118, 1119) wird seit 2004 produziert. Seit September 2006 ist die Stufenheckvariante 1118 in Deutschland erhältlich, seit Anfang 2007 die Fließheckvariante 1119; der Kombi 1117 ist im 1. Quartal 2008 in Deutschland erschienen. In Westeuropa nicht anzutreffen sind der [[Van (Automobil)|Van]] 2120 [[Lada Nadeschda|Nadeschda]] ({{RuS|Надежда}}) (seit 1998) und der Kleinwagen [[Lada Samara 2|Samara 2]] (Modell 2113-2115).<br />
<br />
Der Kalina wird in zwei Motorvarianten (60 kW/82 PS, 66 kW/90 PS, beide mit 1,6 l Hubraum) ausgeliefert. Es existieren die Typen 1117 (Kombi), 1118 (Stufenheck), 1119 (Fließheck). Den westlichen Markt erobern will Lada durch das neue Modell vor allem mit einem zu Vergleichsmodellen günstigen Preis bei umfangreicher Ausstattung. Ein Versuchsfahrzeug gibt es auch mit Brennstoffzellen-Antrieb. Seit September 2006 wird der Kalina auch in Deutschland über die rund 300 Lada-Vertragshändler verkauft.<br />
<br />
Bei der IAA 2007 in Frankfurt am Main wurde die neue Stufenhecklimousine 2170 vorgestellt, welche seit November 2008 in Deutschland erhältlich ist. Ebenso kann jetzt auch die Fließheckvariante 2172 (1,6l 16V, 72 kW/98PS) bestellt werden. Die Basisversion des Priora ist ab 8500,- Euro zu haben und schon recht ordentlich ausgestattet (z.B. E-Fensterheber vorne, Bordcomputer, usw.). Airbags sind ebenfalls serienmäßig und endlich gibt es (wie jetzt auch beim Kalina) ABS. Die besser ausgestatteten Varianten kosten etwa um die 10000 €. Gegen Aufpreis sind auch Klimaanlage, Standheizung, Sitzheizung, elektrisch verstellbare und beheizbare Spiegel uvm. zu haben. Eine Autogasanlage kann, wie bei allen anderen Lada-Modellen auch, dazubestellt werden.<br />
<br />
=== Zukünftige Modelle ===<br />
Lada plant sein Design deutlich zu ändern und zeigte beim Autosalon in Genf 2007 die Studie Lada C. Die seit November 2008 in Deutschland erhältlichen Priora Modelle (Stufen- und Fließheck) sollen in Zukunft um eine Kombi Variante (2171) ergänzt werden. Die Produktion soll im Laufe des Jahres 2009 anlaufen. <ref>http://www.spiegel.de/auto/fahrberichte/0,1518,602895,00.html </ref> Der Priora Kombi löst den 2111 ab.<br />
<br />
== Einzelnachweis ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commons|Category:Lada vehicles|Lada}}<br />
* http://www.lada.de/ - Seite von Lada Deutschland <br />
* http://www.lada.ch/ - Seite von Lada Schweiz<br />
* http://www.lada-auto.ru/ - Seite von AwtoWAS<br />
<br />
{{dmoz|World/Deutsch/Freizeit/Auto/Marken/Lada/|Lada}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Unternehmen im RTS}}<br />
<br />
[[Kategorie:Automobilhersteller]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Russland)]]<br />
[[Kategorie:Lada|!]]<br />
<br />
[[ar:أوتوفاز]]<br />
[[en:AvtoVAZ]]<br />
[[et:AvtoVAZ]]<br />
[[fa:آوتوواز]]<br />
[[fi:AvtoVAZ]]<br />
[[he:אווטוואז]]<br />
[[hu:AvtoVAZ]]<br />
[[nah:AvtoVAZ]]<br />
[[nl:AvtoVAZ]]<br />
[[no:VAZ]]<br />
[[pl:AvtoVAZ]]<br />
[[pt:AvtoVAZ]]<br />
[[ru:АвтоВАЗ]]<br />
[[sv:VAZ]]<br />
[[uk:АвтоВАЗ]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=29._Juli&diff=6481930629. Juli2009-09-23T06:53:36Z<p>212.117.116.190: /* 1951–2000 */</p>
<hr />
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Der '''29. Juli''' ist der 210. Tag des [[Gregorianischer Kalender|Gregorianischen Kalenders]] (der 211. in [[Schaltjahr]]en), somit bleiben 155 Tage bis zum Jahresende.<br />
{{Kalender Jahrestage|Juli}}<br />
<br />
== Ereignisse ==<br />
<br />
=== Politik und Weltgeschehen ===<br />
<br />
* {{0}}[[626]]: Beginn der eigentlichen [[Belagerung von Konstantinopel (626)|Belagerung von Konstantinopel]] durch die [[Awaren]] und [[Sasaniden]], nachdem am [[29. Juni]] bereits eine awarische Vorhut die Gegend um die Stadt erreicht hatte.<br />
<br />
[[Datei:The Chronicle of Ioannis Skylitzis Bulagar Defeat.jpg|thumb|140px|1014: Die Niederlage der Bulgaren]]<br />
<br />
* [[1014]]: [[Schlacht von Kleidion]] ([[Makedonien]]). Byzantinische Truppen unter Kaiser [[Basileios II.]] besiegen das westbulgarische Heer. 14.000 [[Bulgaren]] werden von den siegreichen Griechen [[Blendung (Strafe)|geblendet]]. Der [[Liste der bulgarischen Zaren|bulgarische Zar]] [[Samuil (Bulgarien)|Samuil]] erleidet beim Anblick seiner Truppen einen Schlaganfall, an dem er stirbt. Basileios II. erhält den Ehrennamen ''Bulgaroktónos'' („Bulgarentöter“). [[Geschichte Bulgariens#Zweites Bulgarisches Reich|Bulgarien]] wird wieder [[Byzantinisches Reich#Die mittelbyzantinische Epoche – Zwischen Abwehr und Hegemonie|byzantinische Provinz]].<br />
<br />
[[Datei:Stiklestad.jpg|thumb|left|140px|1030: Schlacht von Stiklestad]]<br />
<br />
* [[1030]]: [[Olav II. Haraldsson#Das Ende|Olav II. Haraldsson]] kommt in der [[Schlacht von Stiklestad]] ums Leben, besiegt jedoch die heidnischen Stammesfürsten und rettet damit das [[Geschichte Norwegens#Olav der Heilige|norwegische Königtum]].<br />
* [[1588]]: Die [[spanische Armada]] taucht vor dem [[The Lizard|Lizard Point]] südlich von [[Plymouth]] erstmals vor der englischen Küste auf. <!-- 19. Juli, julianischer Kalender, also damals englischer Zeitrechnung, während Spanien als das katholischste aller Länder den gregorianischen (= päpstlichen) Kalender bereits von Anfang an, also ab 1582 in Verwendung hatte. Siehe auch Diskussion:31. Juli --><br />
<br />
[[Datei:BattleofNeerwinden.jpg|thumb|140px|1693: Schlacht von Neerwinden]]<br />
<br />
* [[1693]]: In der Schlacht von [[Neerwinden]] siegen die Franzosen über ein von [[Wilhelm III. (England)|Wilhelm von Oranien]] geführtes englisch-holländisches Heer. <br />
* [[1848]]: Der Aufstand in [[Tipperary]], Irland, gegen die [[Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland|britische Herrschaft]], der wegen der [[Große Hungersnot in Irland|Großen Hungersnot in Irland]] ausgebrochen ist, wird niedergeschlagen.<br />
* [[1878]]: [[Österreich-Ungarn]] besetzt [[Geschichte von Bosnien und Herzegowina#Österreichisch-ungarische Zeit|Bosnien und die Herzegowina]] gemäß dem beim [[Berliner Kongress]] getroffenen Frieden.<br />
* [[1899]]: Auf der [[Haager Friedenskonferenzen|ersten Haager Friedenskonferenz]] werden [[Haager Abkommen|Abkommen]] und Erklärungen zum [[Kriegsvölkerrecht]] und zur friedlichen Erledigung internationaler Streitfälle mit der ersten ''[[Haager Landkriegsordnung]]'' als Anhang unterzeichnet.<br />
* [[1900]]: König [[Umberto I. (Italien)|Umberto I. von Italien]] wird bei einem Attentat von dem [[Anarchismus|Anarchisten]] [[Gaetano Bresci]] in [[Monza]] getötet.<br />
* [[1900]]: [[Lenin|Wladímir Iljítsch Uljánow]] (später ''Lenin'' genannt) verlässt Russland und geht über [[Genf]] nach [[München]] in ein fünfjähriges Exil.<br />
* [[1921]]: Auf einer außerordentlichen Parteiversammlung entmachtet [[Adolf Hitler#Hitlers Aufstieg|Adolf Hitler]] die Parteiführung der [[NSDAP#Geschichte|NSDAP]] und übernimmt deren Führung mit diktatorischen Vollmachten.<br />
* [[1938]]: Wegen Grenzstreitigkeiten kommt es zur [[Schlacht am Chassansee]] zwischen Japan und der Sowjetunion.<br />
* [[1946]]: In Paris beginnt die [[Pariser Friedenskonferenz 1946|Konferenz der 21 Nationen]] auf der Friedensbedingungen für die Kriegsverlierer Italien, Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Finnland ausgehandelt werden sollen.<br />
* [[1948]]: Nach dem Ausscheren der [[Bund der Kommunisten Jugoslawiens|jugoslawischen Kommunisten]] unter [[Josip Broz Tito]] aus der sowjetischen [[Hegemonie]] beschließt die moskautreue [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] eine ''[[Säuberung]] von entarteten und feindlichen Elementen'' aus der Partei.<br />
* [[1966]]: Bei einem Militärputsch in Nigeria wird der Diktator [[Johnson Aguiyi-Ironsi]] getötet. Die neuen Machthaber unter General [[Murtala Mohammed]] entscheiden sich für den am Putsch selbst nicht beteiligten [[Yakubu Gowon]] als neuen Präsidenten.<br />
* [[1975]]: Am Jahrestag des letzten Putsches wird der [[Nigeria|nigerianische]] Diktator [[Yakubu Gowon]], der sich gerade auf einem Gipfel der [[OAU]] in Kampala befindet, in einem unblutigen Putsch durch General [[Murtala Mohammed]] gestürzt, der einen Demokratisierungsprozess in Gang setzt.<br />
* [[1980]]: [[Islamische Revolution]]: Der [[Iran]] erhält eine modifizierte [[Flagge Irans|Flagge]].<br />
* [[1992]]: Der frühere DDR-Staatschef [[Erich Honecker]] kehrt aus der Zuflucht in der [[Chile|chilenischen]] Botschaft in [[Moskau]] nach [[Berlin]] zurück und wird auf dem Flughafen wegen eines vorliegenden Haftbefehls festgenommen.<br />
* [[2004]]: In Italien wird die [[Wehrpflicht]] zum 1. Juli 2005 abgeschafft. Ein entsprechendes Gesetz beschließt die [[Camera dei deputati|Abgeordnetenkammer]] in Rom.<br />
<br />
=== Wirtschaft ===<br />
<br />
[[Datei:Benjamin Delessert 1773-1847.jpg|thumb|left|100px|1818: Benjamin Delessert]]<br />
<br />
* [[1818]]: In [[Paris]] entsteht die erste französische [[Sparkasse]], [[Jules Paul Benjamin Delessert]] gründet die ''Caisse d'Epargne et de Prévoyance''.<br />
* [[1896]]: Die ''Deutsch-Anatolische Eisenbahngesellschaft'' nimmt den Betrieb der [[Anatolien|anatolischen]] Bahn zwischen [[Konstantinopel]] und [[Konya]] auf. Die Strecke wird später durch die [[Bagdadbahn]] verlängert.<br />
<br />
=== Wissenschaft und Technik ===<br />
<br />
* [[1851]]: [[Annibale de Gasparis]] entdeckt den [[Asteroid]]en ''[[Eunomia (Asteroid)|Eunomia]]'' im [[Asteroidengürtel]] unseres Sonnensystems.<br />
* [[1925]]: Bei der ''Zeitschrift für Physik'' geht ''Über die quantentheoretische Umdeutung kinematischer und mechanischer Begriffe'', [[Werner Heisenberg|Heisenbergs]] bahnbrechende Arbeit zur [[Quantenmechanik]] (''[[Matrizenmechanik]]''), ein.<br />
* [[1957]]: Die [[Internationale Atomenergie-Organisation]] (IAEO) wird gegründet.<br />
* [[1958]]: US-Präsident [[Dwight D. Eisenhower]] unterzeichnet den ''National Aeronautics and Space Act'', der die Schaffung der [[NASA#Geschichte|NASA]] vorsieht.<br />
<br />
[[Datei:2003 UB313 photos single.jpg|thumb|140px|2005 entdeckt: Der später ''Eris'' genannte Zwergplanet (im Kreis)]]<br />
<br />
* [[2005]]: Die Astronomen [[Michael E. Brown|Mike Brown]], [[Chad Trujillo]] und [[David Lincoln Rabinowitz|David Rabinowitz]] geben die Entdeckung des am [[5. Januar]] entdeckten Objekts 2003 UB<sub>313</sub> bekannt, das später als Zwergplanet [[Eris (Zwergplanet)|Eris]] bezeichnet wird.<br />
<br />
=== Kultur ===<br />
<br />
* [[1789]]: [[Uraufführung]] der [[Oper]] ''[[Claudine von Villa Bella]]'' von [[Johann Friedrich Reichardt]] am [[Schlosstheater Berlin-Charlottenburg]].<br />
* [[1836]]: Der [[Paris]]er [[Triumphbogen (Paris)|Arc de Triomphe]] auf dem [[Place Charles-de-Gaulle|Place d'Étoile]] wird feierlich fertiggestellt.<br />
* [[1856]]: [[Otto Wagner]] gewinnt die Ausschreibung zur Errichtung des [[Wiener Postsparkasse]]ngebäudes.<br />
* [[1884]]: In Paris wird die Vereinigung ''[[Société des Artistes Indépendants]]'' gegründet, die sich zum Ziel setzt, Kunstwerke durch das Publikum selbst bewerten zu lassen.<br />
* [[1954]]: In London erscheint der erste Teil von [[J. R. R. Tolkien]]s Roman ''[[Der Herr der Ringe]]''.<br />
<br />
=== Gesellschaft ===<br />
<br />
* [[1976]]: Der [[Serienmörder]] ''[[David Berkowitz|Son of Sam]]'' begeht seinen ersten Mord in [[New York City]].<br />
* [[1981]]: [[Charles Mountbatten-Windsor, Prince of Wales|Prinz Charles]] und Lady [[Diana Spencer]] (Prinzessin Diana) werden in der [[Saint Paul’s Cathedral]] in London getraut. Die Fernsehübertragung des Ereignisses erreicht mit weltweit mehr als 750 Millionen Zuschauern Rekordeinschaltquoten.<br />
* [[1986]]: Der Auftragsmörder [[Werner Pinzner]] erschießt im Polizeipräsidium Hamburg einen Staatsanwalt, seine Frau und schließlich sich selbst.<br />
* [[1993]]: Das Todesurteil gegen [[John Demjanjuk]] wird vom Obersten Gerichtshof in [[Israel]] aufgehoben. Es sei nicht zweifelsfrei erwiesen, dass Demjanjuk jener „Iwan“ sei, der im [[Vernichtungslager Treblinka]] als Aufseher die Vergasungsanlage betrieben und Häftlinge sadistisch gefoltert habe.<br />
<br />
=== Religion ===<br />
<br />
* [[1431]]: Obwohl der einberufende Papst [[Martin V.]] bereits verstorben ist und sein Nachfolger [[Eugen IV.]] dem Konzil skeptisch gegenübersteht, wird das [[Konzil von Basel]] eröffnet.<br />
<br />
=== Katastrophen ===<br />
<br />
[[Datei:Arenal Volcano as seen from Monteverde.jpg.jpg|thumb|right|140px|1968: Vulkan Arenal]]<br />
<br />
* [[1967]]: Die [[United States Navy|US-Marine]] wird von der [[Forrestal-Katastrophe]] heimgesucht. Ein Brand mit Explosionen auf dem [[Flugzeugträger]] ''[[USS Forrestal (CV-59)|USS Forrestal]]'', ausgelöst durch eine fehlgezündete Rakete, kostet 134 Menschen das Leben.<br />
* [[1968]]: Der Vulkan [[Arenal]] in [[Costa Rica]] zerstört bei seinem letzten großen Ausbruch die Ortschaften Pueblo Nuevo und Tabacon. Dabei kommen etwa 80 Menschen ums Leben.<br />
{{Jahrestage Katastrophenhinweis}}<br />
<br />
=== Sport ===<br />
<br />
* [[1948]]: Die [[Olympische Sommerspiele 1948|XIV. Olympischen Sommerspiele]] werden in [[London]] eröffnet.<br />
{{Jahrestage Sporthinweis}}<br />
{{Jahrestage Fußballhinweis}}<br />
<br />
[[Datei:Simon Dach.jpg|thumb|120px|Simon Dach <br />(* 1605)]]<br />
[[Datei:Griesinger.jpg|thumb|120px|Wilhelm Griesinger <br />(* 1817)]]<br />
[[Datei:1kress_portrait_pg_350.jpg|thumb|120px|Wilhelm Kress <br />(* 1836)]]<br />
[[Datei:Johannes_Schmidt_(Philologe).jpg|thumb|120px|Johannes Schmidt <br />(* 1843)]]<br />
== Geboren ==<br />
<br />
=== Vor dem 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1166]]: [[Heinrich II. (Champagne)|Heinrich II.]], Graf von Champagne und König von Jerusalem<br />
* [[1605]]: [[Simon Dach]], deutscher Dichter<br />
* [[1793]]: [[Ján Kollár]], slowakischen Lyriker, Altertumsforscher und Sprachwissenschaftler<br />
* [[1794]]: [[Thomas Corwin]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1794]]: [[Auguste Regnaud de Saint-Jean d'Angely]], französischer General und Staatsmann, Marschall von Frankreich<br />
* [[1798]]: [[Carl Blechen]], deutscher Landschaftsmaler<br />
<br />
=== 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1805]]: [[Alexis de Tocqueville]], französischer Publizist und Politiker<br />
* [[1809]]: [[Etienne Vacherot]], französischer Gelehrter und Philosoph<br />
* [[1817]]: [[Wilhelm Griesinger]], deutscher Psychiater<br />
* [[1832]]: [[Josef Schöffel]], österreichischer Journalist und Politiker<br />
* [[1836]]: [[Wilhelm Kress]], deutscher Flugpionier und Konstrukteur<br />
* [[1841]]: [[Gerhard Armauer Hansen]], norwegischer Arzt und Zoologe <br />
* [[1843]]: [[Johannes Schmidt (Sprachwissenschaftler)|Johannes Schmidt]], deutscher Sprachwissenschaftler<br />
* [[1843]]: [[Jasper Bisbee]], US-amerikanischer Old-Time-Musiker<br />
* [[1849]]: [[Max Nordau]], Arzt, Schriftsteller und Politiker, Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation<br />
* [[1851]]: [[Ahmed Kamal (Ägyptologe)|Ahmed Kamāl]], ägyptischer Ägyptologe<br />
* [[1854]]: [[Georg Kerschensteiner]], deutscher Pädagoge<br />
* [[1871]]: [[Pietro Badoglio]], italienischer Politiker und Regierungschef<br />
* [[1874]]: [[August Stramm]], deutscher Dichter und Dramatiker des deutschen Expressionismus<br />
* [[1879]]: [[Giuseppe Garibaldi der Jüngere]], italienischer Abenteurer und Revolutionär<br />
* [[1883]]: [[Benito Mussolini]], italienischer faschistischer Diktator<br />
* [[1884]]: [[Fritz Neumayer]], deutscher Politiker<br />
* [[1885]]: [[Emil Artur Longen]], tschechischer Regisseur, Dramaturg, Maler, Autor<br />
* [[1885]]: [[Theda Bara]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* [[1886]]: [[Georg Stumme]], deutscher General der Panzertruppe<br />
* [[1887]]: [[Emil Phillip]], deutscher Diakon der evangelischen Gemeinde Zossen<br />
* [[1887]]: [[Rudi Stephan]], deutscher Komponist<br />
* [[1888]]: [[Robert Görlinger]], deutscher Politiker und MdB<br />
* [[1889]]: [[Ernst Reuter]], deutscher Politiker<br />
* [[1891]]: [[Bernhard Zondek]], deutscher Gynäkologe<br />
* [[1892]]: [[William Powell]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1894]]: [[Michail Soschtschenko]], russischer Schriftsteller<br />
* [[1898]]: [[Isidor Isaac Rabi]], US-amerikanischer Physiker<br />
* [[1900]]: [[Eyvind Johnson]], schwedischer Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger 1974<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
<br />
==== 1901–1950 ====<br />
<br />
* [[1905]]: [[Clara Bow]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* [[1905]]: [[Thelma Todd]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* [[1905]]: [[Dag Hammarskjöld]], schwedischer Politiker (2. UN-Generalsekretär)<br />
* [[1905]]: [[Johann Cramer]], deutscher Politiker und MdB<br />
* [[1909]]: [[Chester Himes]], US-amerikanischer Schriftsteller<br />
* [[1909]]: [[Georgi Alexandrowitsch Muschel]], russischer Komponist<br />
* [[1911]]: [[Ján Cikker]], slowakischer Komponist<br />
<br />
[[Datei:Mikis2004.jpg|thumb|120px|Mikis Theodorakis <br />(* 1925)]]<br />
<br />
* [[1911]]: [[Eduard Claudius]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[1913]]: [[Erich Priebke]], deutscher SS-Offizier, am Massaker bei den ardeatinischen Höhlen beteiligt<br />
* [[1913]]: [[Hermann Barche]], deutscher Politiker und MdB<br />
* [[1925]]: [[Mikis Theodorakis]], griechischer Komponist<br />
* [[1927]]: [[Harry Mulisch]], niederländischer Schriftsteller<br />
* [[1927]]: [[Hans Georg Brunner-Schwer]], deutscher Musikproduzent und Labelgründer<br />
* [[1929]]: [[Julinho]], brasilianischer Fußballspieler<br />
* [[1930]]: [[Gerhard Bondzin]], deutscher Maler<br />
* [[1930]]: [[Jim Stewart]], US-amerikanischer Rhythm-and-Blues-Produzent, Mitgründer und Labelchef von Stax Records<br />
* [[1931]]: [[Otti Pfeiffer]], deutsche Lyrikerin sowie Kinder- und Jugendbuchautorin<br />
* [[1932]]: [[Luigi Snozzi]], Schweizer Architekt<br />
* [[1932]]: [[Max Bolkart]], deutscher Skispringer<br />
* [[1934]]: [[Albert Speer (junior)|Albert Speer, Jr.]], deutscher Architekt und Stadtplaner in Frankfurt am Main<br />
* [[1934]]: [[Rainer Maria Gohlke]], deutscher Manager<br />
* [[1935]]: [[Alejandro Enrique Planchart]], US-amerikanischer Musikwissenschaftler und -pädagoge, Dirigent und Komponist<br />
* [[1935]]: [[Peter Schreier]], deutscher Sänger und Dirigent<br />
* [[1936]]: [[Elizabeth Dole]], US-amerikanische Politikerin und Senatorin<br />
* [[1936]]: [[Jean-Charles Capon]], französischer Jazzcellist<br />
* [[1937]]: [[Daniel McFadden]], US-amerikanischer Ökonom<br />
* [[1938]]: [[Klaus Töpfer]], deutscher Politiker, Bundesminister und Unter-Generalsekretär der UN<br />
* [[1939]]: [[Gian Piero Reverberi]], italienischer Komponist<br />
* [[1940]]: [[Bernhard Jagoda]], deutscher Politiker, Präsident der Bundesanstalt für Arbeit<br />
* [[1941]]: [[May Spils]], deutsche Regisseurin<br />
* [[1941]]: [[Wolfgang Bittner]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[1942]]: [[Sten Nadolny]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[1942]]: [[Günter Klann]], deutscher Leichtathlet<br />
* [[1942]]: [[Bernd Weikl]], österreichischer Opernsänger<br />
* [[1943]]: [[Michael Holm]], deutscher Schlagersänger<br />
* [[1946]]: [[David Geringas]], in Deutschland lebender, litauischer Dirigent und Cellist<br />
* [[1947]]: [[Thomas Rosenlöcher]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[1948]]: [[Horst Schroth]], deutscher Kabarettist und Schauspieler<br />
* [[1949]]: [[Jamil Mahuad]], ecuadorianischer Politiker; Staatspräsident<br />
* [[1950]]: [[Maricica Puică]], rumänische Leichtathletin und Olympiasiegerin<br />
<br />
==== 1951–2000 ====<br />
<br />
* [[1951]]: [[Susan Blackmore]], britische Schriftstellerin, Dozentin und Rundfunksprecherin<br />
* [[1952]]: [[Christa Nickels]], deutsche Politikerin und MdB<br />
* [[1953]]: [[Geddy Lee]], kanadischer Rockmusiker (Rush)<br />
* [[1953]]: [[Teresa Orlowski]], polnische Pornodarstellerin und Produzentin<br />
* [[1955]]: [[Jean-Hugues Anglade]], französischer Schauspieler<br />
* [[1955]]: [[Christian Tramitz]], deutscher Schauspieler<br />
* [[1956]]: [[Micaela Jary]], deutsche Schriftstellerin<br />
* [[1957]]: [[Ulrich Tukur]], deutscher Schauspieler<br />
* [[1957]]: [[Hannes Gschwentner]], Landeshauptmann-Stellvertreter von Tirol, Landesparteivorsitzender der SPÖ<br />
* [[1959]]: [[Klaus-Peter Dehde]], deutscher Politiker<br />
* [[1962]]: [[Carl Cox]], britischer Musiker<br />
* [[1965]]: [[Chang-Rae Lee]], US-amerikanischer Schriftsteller<br />
* [[1966]]: [[Martina McBride]], US-amerikanische Country-Sängerin<br />
* [[1966]]: [[Sally Gunnell]], britische Leichtathletin und Olympiasiegerin<br />
* [[1968]]: [[Alan Cox]], britischer Programmierer<br />
* [[1971]]: [[Lisa Ekdahl]], schwedische Jazz-Pop-Sängerin<br />
* [[1971]]: [[Andrea Philipp]], deutsche Leichtathletin und Olympiateilnehmerin<br />
* [[1972]]: [[Wil Wheaton]], US-amerikanischer Schauspieler und Schriftsteller<br />
* [[1973]]: [[Stephen Dorff]], US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1976]]: [[Rhymin Simon]], deutscher Rapper<br />
* [[1979]]: [[Andre Lakos]], österreichischer Eishockeyspieler<br />
* [[1979]]: [[Issam Tej]], tunesischer Handballspieler<br />
* [[1981]]: [[Fernando Alonso]], spanischer Formel-1-Pilot<br />
* [[1981]]: [[Silvana Pacheco Gallardo]], peruanische Schachspielerin, -schiedsrichterin und -trainerin<br />
* [[1982]]: [[Allison Mack]], US-amerikanische Schauspielerin<br />
* [[1982]]: [[Andy Reid]], irischer Fußballspieler<br />
* [[1983]]: [[Benito Mussolini]], italienischer Diktator<br />
* [[1984]]: [[Hanna Bessonowa]], ukrainische Sportgymnastin<br />
* [[1984]]: [[Stephanie Ullrich]], deutsche Fußballspielerin<br />
* [[1984]]: [[J. Madison Wright]], US-amerikanische Filmschauspielerin<br />
* [[1985]]: [[Besart Berisha]], albanischer Fußballspieler<br />
<br />
== Gestorben ==<br />
[[Datei:Urban VIII.jpg|thumb|120px|Papst Urban VIII. <br />(† 1644)]]<br />
[[Datei:William_Wilberforce.JPG|thumb|120px|William Wilberforce <br />(† 1833)]]<br />
[[Datei:Schuhmann.jpg|thumb|120px|Robert Schumann <br />(† 1856)]]<br />
[[Datei:VanGogh 1887 Selbstbildnis.jpg|thumb|120px|Vincent van Gogh <br />(† 1890)]]<br />
<br />
=== Vor dem 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* {{0}}[[238]]: [[Balbinus]], römischer Kaiser<br />
* [[1030]]: [[Olav II. Haraldsson|Olav II.]], „der Dicke“, norwegischer König<br />
* [[1099]]: [[Urban II.]], Papst<br />
* [[1108]]: [[Philipp I. (Frankreich)|Philipp I.]], König von Frankreich von 1060 bis 1108<br />
* [[1236]]: [[Ingeborg von Dänemark]], dänische Prinzessin und Königin von Frankreich<br />
* [[1507]]: [[Martin Behaim]], deutscher Kartograf, Astronom und Kosmograph<br />
* [[1644]]: [[Urban VIII.]], Papst von 1623 bis 1644<br />
* [[1669]]: [[Christopher Simpson]], englischer Komponist und Gambenspieler<br />
* [[1694]]: [[Safi II.]], Schah von Persien<br />
* [[1783]]: [[Johann Friedrich Hirt]], deutscher evangelischer Theologe und Orientalist<br />
* [[1792]]: [[René-Nicolas-Charles-Augustin de Maupeou]], Kanzler von Frankreich<br />
<br />
=== 19. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1827]]: [[Johann Martin Usteri]], Schweizer Dichter<br />
* [[1833]]: [[William Wilberforce]], britischer Parlamentarier und Anführer im Kampf gegen den Sklavenhandel<br />
* [[1841]]: [[Friederike von Mecklenburg-Strelitz]], mecklenburgische Prinzessin<br />
* [[1844]]: [[Franz Xaver Wolfgang Mozart]], österreichischer Komponist<br />
* [[1855]]: [[Friedrich Daniel Bassermann]], badischer Unternehmer und liberaler Politiker<br />
* [[1856]]: [[Robert Schumann]], deutscher Komponist der Romantik<br />
* [[1856]]: [[Karel Havlíček Borovský]], tschechischer Dichter, Prosaist, Literaturkritiker, Übersetzer, Politiker und Journalist<br />
* [[1866]]: [[Moriz Heider]], österreichischer Zahnarzt<br />
* [[1868]]: [[Albrecht Theodor Middeldorpf]], deutscher Mediziner, Begründer der Galvanokaustik<br />
* [[1886]]: [[Adolf Müller (Sen.)|Adolf Müller]], österreichisch-ungarischer Schauspieler und Komponist<br />
* [[1886]]: [[Friedrich von Bothmer]], bayerischer General der Infanterie<br />
* [[1890]]: [[Vincent van Gogh]], niederländischer Maler<br />
* [[1894]]: [[Richard Buchta]], deutscher Afrikaforscher<br />
<br />
=== 20. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[1902]]: [[Joseph Kürschner]], deutscher Schriftsteller und Lexikograph<br />
* [[1913]]: [[Tobias Asser]], niederländischer Jurist und Politiker<br />
* [[1938]]: [[Pawel Jefimowitsch Dybenko|Pawel Dybenko]], russischer Revolutionär und Offizier<br />
* [[1948]]: [[Ruth Closius]], deutsche Aufseherin der SS im KZ Ravensbrück<br />
* [[1950]]: [[Joe Fry]], britischer Autorennfahrer<br />
* [[1951]]: [[Walt Brown]], US-amerikanischer Autorennfahrer<br />
* [[1951]]: [[Cecil Green]], US-amerikanischer Autorennfahrer<br />
* [[1951]]: [[Bernhard Weiß (Jurist)|Bernhard Weiß]], deutscher Polizeivizepräsident von Berlin und Goebbels-Gegner<br />
* [[1956]]: [[Ludwig Klages]], deutscher Lebensphilosoph und Psychologe<br />
* [[1957]]: [[Ricardo Rojas]], argentinischer Schriftstellerund Essayist, Bildungspolitiker und Pädagoge<br />
<br />
[[Datei:Wanda Wasilewska.jpg|thumb|120px|Wanda Wasilewska <br />(† 1964)]]<br />
<br />
* [[1960]]: [[Robert P. Bass]], US-amerikanischer Politiker<br />
* [[1960]]: [[Max Becker]], deutscher Politiker, MdB<br />
* [[1962]]: [[Ronald Aylmer Fisher]], britischer Genetiker, Evolutionstheoretiker und Statistiker<br />
* [[1964]]: [[Wanda Wasilewska]], polnische und sowjetische Schriftstellerin<br />
* [[1966]]: [[Edward Gordon Craig]], britischer Schauspieler und Regisseur, Bühnenbildner und Grafiker<br />
* [[1966]]: [[Johnson Thomas Umurakwe Aguiyi-Ironsi]], nigerianischer Offizier<br />
* [[1970]]: [[John Barbirolli]], britischer Dirigent<br />
* [[1973]]: [[Henri Charrière]], französischer Schriftsteller<br />
* [[1973]]: [[Roger Williamson]], britischer Formel-1-Pilot<br />
* [[1974]]: [[Cass Elliot]], US-amerikanische Sängerin (''The Mamas and the Papas'')<br />
* [[1974]]: [[Erich Kästner]], deutscher Schriftsteller, Drehbuchautor und Kabarettist<br />
* [[1975]]: [[James Blish]], US-amerikanischer Science-Fiction-Schriftsteller<br />
* [[1978]]: [[Wesley La Violette]], US-amerikanischer Komponist<br />
* [[1979]]: [[Herbert Marcuse]], deutsch-US-amerikanischer Philosoph und Soziologe<br />
* [[1982]]: [[Wladimir Kosmitsch Sworykin]], russischer Ingenieur, Physiker und Erfinder<br />
* [[1983]]: [[Burrill Crohn]], US-amerikanischer Arzt, Erstbeschreiber des Morbus Crohn<br />
* [[1983]]: [[Raymond Massey]], kanadisch-US-amerikanischer Schauspieler<br />
* [[1983]]: [[David Niven]], britischer Schauspieler<br />
* [[1983]]: [[Luis Buñuel]], spanischer Filmemacher und Regisseur<br />
* [[1990]]: [[Bruno Kreisky]], österreichischer Bundeskanzler<br />
* [[1994]]: [[Dorothy Mary Hodgkin]], britische Biochemikerin, Nobelpreisträgerin <br />
* [[1995]]: [[Leo Kofler]], deutscher Philosoph<br />
* [[1995]]: [[Gerhard Schumann (Schriftsteller)|Gerhard Schumann]], deutscher Schriftsteller<br />
* [[1999]]: [[Anita Carter]], US-amerikanische Country- und Folk-Sängerin<br />
* [[2000]]: [[René Favaloro|René Gerónimo Favaloro]], argentinischer Arzt<br />
* [[2000]]: [[Lothar Quinte]], deutscher Maler<br />
<br />
=== 21. Jahrhundert ===<br />
<br />
* [[2001]]: [[Edward Gierek]], polnischer Politiker<br />
* [[2001]]: [[Wau Holland]], deutscher Journalist (Mitgründer des Chaos Computer Clubs)<br />
* [[2002]]: [[Renato Pirocchi]], italienischer Autorennfahrer<br />
* [[2003]]: [[Foday Sankoh]], sierraleonischer Rebellenführer<br />
* [[2004]]: [[Nafisa Joseph]], indisches Model und Fernsehmoderatorin<br />
* [[2005]]: [[Pat McCormick]], US-amerikanischer Schauspieler und Comedy-Autor<br />
* [[2005]]: [[Karlheinz Zöller]], deutscher Flötist<br />
* [[2007]]: [[Michel Serrault]], französischer Schauspieler<br />
* [[2008]]: [[Michael Graff]], österreichischer Rechtsanwalt und Politiker (ÖVP)<br />
<br />
== Feier- und Gedenktage ==<br />
<br />
* Kirchliche Gedenktage<br />
** Hl. [[Martha von Bethanien]], Jungfrau (anglikanisch, evangelisch, katholisch)<br />
<br />
* Namenstage<br />
** [[Flora (Vorname)|Flora]], [[Martha]], [[Olaf]]<br />
<br />
* Staatliche Feier- und Gedenktage<br />
** [[Färöer]], [[Ólavsøka|Nationalfeiertag]]<br />
<br />
{{Jahrestage Gedenktaghinweis}}<br />
<br />
----<br />
{{commonscat|29 July}}<br />
<br />
{{Navigationsleiste Monate}}<br />
<br />
[[Kategorie:Tag|0729]]<br />
<br />
[[mhr:29 Сӱрем]]<br />
<br />
[[af:29 Julie]]<br />
[[an:29 de chulio]]<br />
[[ar:29 يوليو]]<br />
[[arz:29 يوليه]]<br />
[[ast:29 de xunetu]]<br />
[[bat-smg:Lėipas 29]]<br />
[[bcl:Hulyo 29]]<br />
[[be:29 ліпеня]]<br />
[[be-x-old:29 ліпеня]]<br />
[[bg:29 юли]]<br />
[[bpy:জুলাই ২৯]]<br />
[[br:29 Gouere]]<br />
[[bs:29. juli]]<br />
[[ca:29 de juliol]]<br />
[[ceb:Hulyo 29]]<br />
[[co:29 di lugliu]]<br />
[[cs:29. červenec]]<br />
[[csb:29 lëpinca]]<br />
[[cv:Утă, 29]]<br />
[[cy:29 Gorffennaf]]<br />
[[da:29. juli]]<br />
[[el:29 Ιουλίου]]<br />
[[en:July 29]]<br />
[[eo:29-a de julio]]<br />
[[es:29 de julio]]<br />
[[et:29. juuli]]<br />
[[eu:Uztailaren 29]]<br />
[[fa:۲۹ ژوئیه]]<br />
[[fi:29. heinäkuuta]]<br />
[[fiu-vro:29. hainakuu päiv]]<br />
[[fo:29. juli]]<br />
[[fr:29 juillet]]<br />
[[frp:29 j·ulyèt]]<br />
[[fur:29 di Lui]]<br />
[[fy:29 july]]<br />
[[ga:29 Iúil]]<br />
[[gan:7月29號]]<br />
[[gd:29 an t-Iuchar]]<br />
[[gl:29 de xullo]]<br />
[[gu:જુલાઇ ૨૯]]<br />
[[gv:29 Jerrey Souree]]<br />
[[he:29 ביולי]]<br />
[[hif:29 July]]<br />
[[hr:29. srpnja]]<br />
[[ht:29 jiyè]]<br />
[[hu:Július 29.]]<br />
[[ia:29 de julio]]<br />
[[id:29 Juli]]<br />
[[ie:29 juli]]<br />
[[ig:July 29]]<br />
[[ilo:Julio 29]]<br />
[[io:29 di julio]]<br />
[[is:29. júlí]]<br />
[[it:29 luglio]]<br />
[[ja:7月29日]]<br />
[[jv:29 Juli]]<br />
[[ka:29 ივლისი]]<br />
[[kk:Шілденің 29]]<br />
[[kn:ಜುಲೈ ೨೯]]<br />
[[ko:7월 29일]]<br />
[[ksh:29. Juuli]]<br />
[[ku:29'ê tîrmehê]]<br />
[[la:29 Iulii]]<br />
[[lb:29. Juli]]<br />
[[li:29 juli]]<br />
[[lmo:29 07]]<br />
[[lt:Liepos 29]]<br />
[[mk:29 јули]]<br />
[[ml:ജൂലൈ 29]]<br />
[[mr:जुलै २९]]<br />
[[ms:29 Julai]]<br />
[[myv:Медьковонь 29 чи]]<br />
[[nah:Tlachicōnti 29]]<br />
[[nap:29 'e luglio]]<br />
[[nds:29. Juli]]<br />
[[nds-nl:29 juli]]<br />
[[nl:29 juli]]<br />
[[nn:29. juli]]<br />
[[no:29. juli]]<br />
[[nov:29 de julie]]<br />
[[nrm:29 Juilet]]<br />
[[oc:29 de julhet]]<br />
[[pag:July 29]]<br />
[[pam:Juliu 29]]<br />
[[pl:29 lipca]]<br />
[[pt:29 de julho]]<br />
[[ro:29 iulie]]<br />
[[ru:29 июля]]<br />
[[sah:От ыйын 29]]<br />
[[scn:29 di giugnettu]]<br />
[[sco:29 Julie]]<br />
[[se:Suoidnemánu 29.]]<br />
[[sh:29.7.]]<br />
[[simple:July 29]]<br />
[[sk:29. júl]]<br />
[[sl:29. julij]]<br />
[[sq:29 Korrik]]<br />
[[sr:29. јул]]<br />
[[su:29 Juli]]<br />
[[sv:29 juli]]<br />
[[sw:29 Julai]]<br />
[[ta:ஜூலை 29]]<br />
[[te:జూలై 29]]<br />
[[tg:29 июл]]<br />
[[th:29 กรกฎาคม]]<br />
[[tk:29 iýul]]<br />
[[tl:Hulyo 29]]<br />
[[tr:29 Temmuz]]<br />
[[tt:29. Yül]]<br />
[[uk:29 липня]]<br />
[[uz:29-iyul]]<br />
[[vec:29 de lujo]]<br />
[[vi:29 tháng 7]]<br />
[[vo:Yulul 29]]<br />
[[wa:29 di djulete]]<br />
[[war:Hulyo 29]]<br />
[[yo:29 July]]<br />
[[zh:7月29日]]<br />
[[zh-min-nan:7 goe̍h 29 ji̍t]]<br />
[[zh-yue:7月29號]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Eishockey&diff=61464623Eishockey2009-06-23T09:51:43Z<p>212.117.116.190: /* Bekannte Eishockeyvereine */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Schweden-lettland.jpg|thumb|Schweden-Lettland (Herren), Mai 2005]]<br />
'''Eishockey''' ist eine [[Sportart|Mannschaftssportart]], die mit fünf Feldspielern und einem [[Torwart]] auf einer etwa 60&nbsp;m langen und 30&nbsp;m breiten [[Eis]]fläche gespielt wird. Ziel des Spiels ist es, das Spielgerät, den [[Puck (Eishockey)|Puck]], eine kleine Hartgummischeibe, in das gegnerische [[Eishockeytor|Tor]] zu befördern.<br />
<br />
Der Eishockeysport entstand zwischen 1840 und 1875 in [[Kanada]], wo britische Soldaten das schottische [[Shinty|Shinney]] auf Schnee und Eis spielten. Die Bezeichnung ''Hockey'' kommt aus dem [[Französische Sprache|Französischen]] und bedeutet etwa „krummer Stock“.<br />
<br />
Eishockey ist durch die [[Internationale Eishockey-Föderation]] (IIHF) international organisiert. Der Weltverband hat bis heute 64 Mitgliedsverbände. Als spielerisch beste Eishockeyliga der Welt gilt die nordamerikanische [[National Hockey League]] (NHL).<br />
<br />
== Allgemeines ==<br />
<br />
Beim Eishockey muss ein [[Puck]], eine flache Hartgummischeibe, mit Schlägern in das gegnerische [[Eishockeytor|Tor]] geschoben oder geschossen werden. Eishockey ist eine sehr schnelle [[Mannschaftssportart]].<br />
Eishockey ist ein körperbetonter Sport, bei dem es hin und wieder auch zu handfesten Auseinandersetzungen zwischen den Spielern kommen kann. In der Regel sind diese Auseinandersetzungen schnell unterbunden und enden ohne Verletzungen, jedoch gab und gibt es auch immer wieder Vorfälle, die schwere Verletzungen nach sich zogen.<br />
<br />
Mittels so genannter ''Bodychecks'' ist es möglich, den Gegner seitlich zu verdrängen oder aus dem Weg zu schaffen, um den Puck zu erobern.<br />
<br />
== Verbreitung ==<br />
<br />
Eishockey ist vor allem dort sehr verbreitet, wo auch vor Erfindung der [[Kältemaschine]] – und der damit verbundenen Möglichkeit, [[Kunsteisbahn]]en zu schaffen – genügend Eisflächen für eine regelmäßige Ausübung dieser Sportart vorhanden waren und sind. Ein Betrieb solcher Kunsteisbahnen ist meistens sehr teuer. Allerdings werden mittlerweile kostengünstigere Alternativen aus [[Synthetisches Eis|synthetischem Eis]] angeboten, die einer herkömmlichen Eisbahn sehr nahe kommen. Somit findet der Eissport nun auch in wärmeren Regionen wie Südafrika eine größere Verbreitung.<br />
Weit verbreitet ist Eishockey vor allem in [[Kanada]], [[Russland]] (bzw. der ehemaligen [[Sowjetunion]]) und den [[USA]], [[Tschechien]] und der [[Slowakei]], sowie den [[Nordische Länder|nordischen Ländern]] (vor allem [[Schweden]] und [[Finnland]]), teilweise auch in [[Deutschland]]. Einen sehr hohen Stellenwert hat Eishockey auch in der [[Schweiz]] und [[Lettland]] und gehört dort zu den beliebtesten Sportarten. Die Gesamtsumme der Eishockey-Zuschauer in einer Saison liegt in diesen Ländern weit über derjenigen der Fußball-Zuschauer. Ein traditionsreiches internationales Highlight für Clubmannschaften stellt auch der seit 1923 ausgetragene [[Spengler Cup]] dar, der in [[Davos]], im [[Kanton Graubünden]], stattfindet und eine wesentlich längere Geschichte als der [[IIHF European Champions Cup|Europapokal der Landesmeister]] aufweisen kann.<br />
In Deutschland genießt Eishockey unter den Mannschaftssportarten – nach [[Fußball]] und Handball – bis in die unteren Ligen das höchste Zuschauerinteresse. Dies lässt sich vor allem durch die Schnelligkeit und Athletik der Sportart erklären. Bis vor ca. 25 Jahren dominierten meist die Eishockey-Hochburgen im Süden Deutschlands und in Ostdeutschland (Augsburg, Füssen, Rosenheim, Landshut, Garmisch-Partenkirchen, Kaufbeuren, Bad Tölz sowie Bad Nauheim in Mittelhessen und Weißwasser in der DDR) das Geschehen im deutschen Eishockey. Bedingt durch die fortschreitende Kommerzialisierung der Sportart wird das deutsche Eishockey in den letzten Jahren von Teams aus Großstädten (z.&nbsp;B. Köln, Düsseldorf, Mannheim, Berlin, Frankfurt) beherrscht.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
<br />
[[Datei:Ice hockey McGill University 1884.jpg|thumb|Eishockey an der [[McGill-Universität]] 1884]]<br />
:''Hauptartikel: [[Geschichte des Eishockeys]]''<br />
<br />
Auch wenn das erste echte Eishockey-Spiel erst am 3. März 1875 in [[Montreal]] zwischen Dozenten und Studenten der [[McGill-Universität]] stattfand, besitzt der Sport mit seinen direkten Vorläufern eine längere Geschichte.<br />
<br />
Die älteste Erwähnung stammt aus [[Dänemark]] aus dem Jahre 1134. Die Schlittschuhe waren wahrscheinlich aus [[Knochen]]. Im 16. Jahrhundert wurde in den [[Niederlande]]n ein Spiel entwickelt, welches dem heutigen Eishockey sehr ähnelt und bis heute unter dem Namen [[Bandy (Sport)|Bandy]] bekannt ist.<br />
<br />
Geschichtliche Bedeutung erlangten oftmals die Spiele zwischen der damaligen [[Sowjetische Eishockeynationalmannschaft|Sowjetunion]] und den [[US-amerikanische Eishockeynationalmannschaft|USA]] oder [[Kanadische Eishockeynationalmannschaft|Kanada]] vor allem in der Phase des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] als Ausdruck des Kampfes der Systeme. So wurde auch das Spiel der USA gegen die UdSSR beim [[Olympische Winterspiele 1980/Eishockey|Olympischen Eishockeyturnier 1980]] zu einer Art „Show-down“ der beiden Weltmächte. Die USA konnte die seinerzeit übermächtige Sowjetunion bezwingen, und das Spiel ging als „[[Miracle on Ice]]“ in die Geschichte ein.<br />
<br />
Nachdem in der Sowjetunion bis in die 1950er Jahre auf dem Eis vor allem Bandy gespielt wurde, entwickelte sich das sowjetische Eishockey mit einem enormen Tempo.<br />
<br />
So gelang es dem sowjetischen Team, bereits bei der ersten Weltmeisterschaftsteilnahme [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1954|1954]] wie auch bei der ersten Teilnahme am [[Olympisches Eishockey-Turnier|Olympischen Eishockey-Turnier]] die Goldmedaille zu gewinnen. Die UdSSR schaffte es, mit ihrem Team eine außergewöhnliche Perfektion zu erreichen und machte auch den „Erfindern“ des Eishockeys, den Kanadiern, oft das Leben schwer. Weiterhin gab es zwischen der UdSSR und der [[Tschechoslowakische Eishockeynationalmannschaft|ČSSR]] großartige Spiele, in denen die sowjetische Mannschaft mit herausragenden tschechoslowakischen Spielern konkurrierte. Auch hier wurde – insbesondere nach dem [[Prager Frühling]] 1968 – die unterschiedliche politische Gesinnung und die politischen Befindlichkeiten in den Sport getragen.<br />
<br />
Nach dem Zusammenbruch der UdSSR gingen einige der besten Spieler in die [[National Hockey League]] (NHL), in der Mannschaften der [[USA]] und [[Kanada]]s spielen. Die NHL stellt heute die bedeutendste Liga der Welt dar, mit vielen der besten Spieler aus [[Europa]] und anderen Teilen der Welt. Bei den alljährlich stattfindenden [[NHL-Allstar-Spiel]]en zeigt sich, dass viele europäische Spieler heute zu den wichtigsten Leistungsträgern der Liga gehören.<br />
<br />
Nach Nordamerika zieht es die Spieler nicht zuletzt, weil dort auch am meisten Geld zu verdienen ist und die nordamerikanischen Clubs mit attraktiven Arenen sowie einem großen Faninteresse aufwarten können.<br />
<br />
=== Fraueneishockey ===<br />
<br />
:''Siehe: [[Fraueneishockey]]''<br />
<br />
Das Eishockey für Frauen entwickelte sich aus dem Herreneishockey und unterscheidet sich von diesem in verschiedenen Regelanpassungen. Die wichtigste davon ist, dass bei den Frauen das Drücken gegen die Bande sowie Body-Checks grundsätzlich verboten sind. Diese Regelung wurde nach der ersten [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1990|Weltmeisterschaft 1990]] eingeführt, da es dort zu schweren Verletzungen aufgrund des Aufeinandertreffens von unterschiedlich robust gebauten Frauen gekommen war. Darüber hinaus sind die Frauen – genauso wie alle Nachwuchsspieler – verpflichtet, mit Helmen mit Gesichtsschutz zu spielen.<br />
<br />
Das [[Olympische Winterspiele 1998/Eishockey|erste olympische Fraueneishockey-Turnier]] fand 1998 in [[Nagano]] statt. Genau wie die Weltmeisterschaften werden diese Wettbewerbe vor allem durch die Mannschaften aus Nordamerika dominiert. Dort gibt es auch ein ausgeprägtes Ligasystem, das dem der Männer gleicht. Populär ist Fraueneishockey auch im nördlichen Europa und in Russland.<br />
<br />
Bei den [[Olympische Winterspiele 2006/Eishockey|Winterspielen von 2006]] in [[Turin]] konnte mit Schweden zum ersten Mal eine nichtamerikanische Mannschaft die Silbermedaille in einem internationalen Turnier gewinnen.<br />
<br />
== Spielregeln ==<br />
<br />
:''Hauptartikel: [[Eishockeyregeln]]''<br />
<br />
Das weltweit geltende Regelwerk wird regelmäßig im Regelbuch der [[Internationale Eishockey-Föderation|Internationalen Eishockey-Föderation]] (IIHF) herausgegeben. Die aktuelle Version ist bis 2010 gültig. Dieses Regelbuch ist in sechs Abschnitte unterteilt, die die Themen ''Spielfeld'', ''Teams, Spieler und ihre Ausrüstung'', ''Offizielle und ihre Pflichten'', ''Spielregeln'', ''Strafen'' und ''Besondere Regeln'' beschreiben.<br />
<br />
Die [[National Hockey-League|NHL]] gibt ein eigenes Regelbuch heraus, dessen Inhalte zum Teil von den Vorschriften der IIHF abweichen.<br />
<br />
=== Spielfeld ===<br />
[[Datei:Eishockey-Spielfeld beschriftet deutsch.svg|thumb|400px|Eishockey-Spielfeld]]<br />
Das Spielfeld ist eine rechteckige Eisfläche, die 61&nbsp;m lang und 30&nbsp;m breit ist, die Ecken sind abgerundet. Das Spielfeld ist von einer ca. 1,20&nbsp;m hohen Holz- oder Hartplastikbande umgeben, auf die aus Sicherheitsgründen eine Schutzglasscheibe aufgesetzt und hinter den Toren zusätzlich ein Fangnetz angebracht ist. Anstelle der aufgesetzten Schutzglasscheibe können auch Fangnetze oberhalb der Bande angebracht sein. Die [[Eishockeytor|Tore]] haben eine Höhe von etwa 1,20&nbsp;m und eine Breite von gut 1,80&nbsp;m, Pfosten und Latte sind rot gefärbt. Vor dem Tor ist ein halbkreisförmiger Torraum auf das Eis gezeichnet.<br />
<br />
Das Spielfeld wird in der Länge durch 5 Linien unterteilt:<br />
* zwei ''Blaue Linien'' teilen das Feld in 3 gleich große Zonen: die ''Angriffs-'', die ''Neutrale'' und die ''Abwehrzone''.<br />
* eine rote ''Mittellinie'' halbiert das Spielfeld; mittig auf ihr befindet sich der Anspielpunkt (''[[Bully (Eishockey)|Bullypunkt]]'').<br />
* die roten Torlinien sind über die gesamte Breite des Feldes durchgezogen, da das Spielfeld um die Tore herum reicht.<br />
<br />
Insgesamt gibt es neun Anspiel- oder Bullykreise, neben dem in der Mitte des Feldes jeweils zwei in den Verteidigungszonen. Gegenüber den Spielerbänken befinden sich die Zeitnehmung und die Strafbänke.<br />
<br />
In der nordamerikanischen [[National Hockey-League|NHL]] weicht das Spielfeld von den internationalen Vorgaben ab. Es ist hier meist nur 26&nbsp;m breit und verfügt über eine andere Verteilung der Spielfeldzonen. Somit ist das Spiel in Nordamerika in der Regel schneller und aggressiver als in Europa.<br />
<br />
=== Teams, Spieler, Ausrüstung ===<br />
Eine [[Team|Mannschaft]] besteht für gewöhnlich aus bis zu 22 Spielern. Während eines Spiels dürfen sich höchstens 6 Spieler gleichzeitig auf dem Eis befinden. In der Regel bestehen diese aus 5 Feld-[[Team|Spieler]]n und einem [[Torwart]], in besonderen Situationen wird der Torwart aber auch durch einen sechsten Feldspieler ersetzt.<br style="clear:both;" /><br />
<br />
[[Datei:Eishockey-Spielfeld mit Spielern.svg|thumb|400px|align|Spieler auf der Eisfläche (Regel 400)]]<br />
<br />
Speziell in Unter- bzw. Überzahlsituationen kann von diesem Schema aber auch abgewichen werden.<br />
<br />
In der Regel wird in ''Linien'', ''Reihen'' bzw. ''Blöcken'' gespielt – das bedeutet, dass Stürmer und Verteidiger möglichst immer mit den gleichen Partnern spielen. Eine Mannschaft sollte vier Verteidigungsreihen (4 mal 2 Spieler = 8 Spieler) und vier Sturmreihen (4 mal 3 Spieler = 12 Spieler) besitzen. Mit zwei Torhütern erreicht man dann die Anzahl von 22 Spielern pro Team.<br />
<br />
Ein Team muss einen Kapitän und zwei Assistenten bestimmen. Zur Erkennung tragen sie ein „C“ (Captain) bzw. „A“ (Assistenz-Captain) auf der Brust.<br />
<br />
Das Auswechseln von Feldspielern ist nicht nur während Spielunterbrechungen möglich, sondern kann auch „fliegend“ erfolgen.<br />
<br />
Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine umfassende [[Schutzausrüstung (Eishockey)|Schutzausrüstung]] vorgeschrieben. Da die Torhüter durch auf sie abgefeuerte Schüsse einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, haben sie eine noch umfassendere Schutzausrüstung.<br />
<br />
=== Schiedsrichter ===<br />
[[Datei:Referee hockey ahl 2004.jpg|thumb|Schiedsrichter in der [[American Hockey League|AHL]]]]<br />
:''Siehe auch:'' [[Offizieller (Eishockey)]]<br />
<br />
Die [[Schiedsrichter (Sport)|Schiedsrichter]] zählen zu den Offiziellen. Diese sind unterteilt in ''On-Ice-Offizielle'' und ''Off-Ice-Offizielle''.<br />
Die On-Ice-Offiziellen bestehen grundsätzlich aus einem [[Schiedsrichter (Sport)|Schiedsrichter]] (''Referee'') und zwei [[Linienrichter]]n (''Linesmen''). In unteren Spielklassen wird das System mit zwei Schiedsrichtern ohne Linienrichter verwendet, in höheren Spielklassen kommt manchmal auch das System mit 2 Schiedsrichtern und 2 Linienrichtern zur Anwendung. Der Schiedsrichter hat die allgemeine Aufsicht über das Spiel sowie die Kontrolle über Spieler und Offizielle. Die Linienrichter haben die Kontrolle über Linienverstöße ([[Abseitsregel|Abseits]] und [[Icing]]) und übernehmen die Bullys. Schieds- und Linienrichter haben beim Eishockey einen erheblich größeren Einfluss als beispielsweise beim [[Fußball]]. Sie können durch das Aussprechen von Strafzeiten unmittelbar auf das Spielgeschehen einwirken.<br />
<br />
Zu den ''Off-Ice-Offiziellen'' zählen neben dem Stadionsprecher und dem Spielzeitnehmer ein Punktrichter, ein Video-Torrichter, zwei Strafbankbetreuer sowie zwei Torrichter. In der DEL wird kein Torrichter mehr eingesetzt; der Stand-By-Schiedsrichter übernimmt die Aufgabe des Video-Torrichters.<br />
<br />
Weiter wird zwischen ''Spiel-Offiziellen'' und ''Team-Offiziellen'' unterschieden. Zu den Spiel-Offiziellen zählen neben den Schieds- und Linienrichtern auch der Video-Torrichter, die Torrichter, die Punkterichter und der Stand-By Schiedsrichter. Zu den Team-Offiziellen gehört der Trainerstab der Mannschaften, die Betreuer sowie der Ordnerdienst.<br />
<br />
=== Spielregeln ===<br />
Ein Eishockeyspiel dauert netto 60 Minuten (3 Drittel mit je 20 Minuten, dazwischen jeweils (wie es sich ausgeht) 15 Minuten Pausenzeit). Da bei jeder Spielunterbrechung die Uhr angehalten wird, dauert ein Eishockeyspiel jedoch brutto meist erheblich länger (etwa zwei bis zweieinhalb Stunden). In der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist die Pausenzeit auf 18 Minuten erhöht worden, außer bei Liveübertragungen im [[Pay-TV]] auf Premiere, dann dauert eine Pause 15 Minuten. In der ESBG ist die Drittelpause auf Wunsch der Vereine auf 20 min erhöht worden, damit genug Zeit sei um die Pause als Werbungszeit zu nutzen.<br />
<br />
Beim Eishockey gibt es formell keine Eigentore, der Treffer wird dem Spieler der angreifenden Mannschaft zugeschrieben, der den Puck zuletzt berührt hat.<br />
<br />
Ein Tor gilt nur, wenn der Puck die Torlinie in vollem Durchmesser überquert und der Schiedsrichter den Puck hinter der Torlinie gesehen hat. Kann nicht mit Sicherheit eine Aussage darüber getroffen werden, ob der Puck tatsächlich die Torlinie in vollem Durchmesser überschritten hat, so ist auf „kein Tor“ zu entscheiden. Sofern das Spiel aufgezeichnet wird, darf der Schiedsrichter den Videobeweis zu Hilfe nehmen.<br />
<br />
Es ist zulässig, den Puck mit Hilfe des Schlittschuhs fortzubewegen, sofern man dadurch kein Tor erzielt. Wird der Spieler am Schlittschuh getroffen, ohne dass eine aktive Kickbewegung zu sehen ist, und überquert der Puck in Konsequenz die Torlinie, ist auf reguläres Tor zu entscheiden.<br />
<br />
Den Puck mit dem hohen Stock (Stock über Schulter oder über der Latte) zu spielen ist unzulässig – es ist aber erlaubt, den Puck mit der Hand zu stoppen oder wegzuschlagen; außerdem darf man innerhalb des eigenen Verteidigungsdrittels den Puck mit der Hand seinem Mitspieler zupassen. Handpässe in der neutralen Zone und im Angriffsdrittel sind verboten. Das Werfen des Pucks, wenn dieser in der Hand eingeschlossen ist, wird bestraft.<br />
<br />
Wird ein Torhüter durch einen Schuss an der Maske getroffen, wird das Spiel unterbrochen. Kommt es jedoch nach einem Maskentreffer zu einem direkten Nachschuss, welcher zum Tor führt, bevor der Schiedsrichter das Spiel unterbricht, ist das ein regulärer Treffer.<br />
<br />
=== Begriffe ===<br />
* '''[[Bully (Eishockey)|Bully]] (Face-Off):''' Wird das Spiel nach einer Unterbrechung wieder angepfiffen, geschieht dies mit einem Bully (Anstoss) an einem der acht Bullypunkte (je zwei vor den beiden Toren und auf den beiden blauen Linien). Am Spielbeginn, also zu Beginn des ersten Drittels, und je zu Beginn des zweiten und des dritten Drittels erfolgt der Anstoss in der Spielfeldmitte.<br />
<br />
* '''[[Abseits]] (Offside):''' Beim Spiel aufs gegnerische Tor muss der ''Puck'' als erstes oder gleichzeitig mit dem ersten angreifenden Spieler die blaue Linie zwischen neutraler Zone und Angriffszone überschreiten.<br />
<br />
* '''Torraumabseits:''' Der Torraum ist halbkreisförmig vor dem Tor markiert. Erzielt ein Spieler ein Tor, während er oder ein anderer angreifender Spieler sich im Torraum aufhält, so ist das Tor ungültig. Das Tor ist jedoch gültig, wenn er durch einen Gegenspieler in den Torraum gedrängt oder am Verlassen gehindert wurde. Auch wenn der Torschütze den Torwart nicht offensichtlich behindert, während er im Torraum steht, wird das Tor anerkannt.<br />
<br />
* '''Unerlaubter Weitschuss ([[Icing]]):''' Dies ist der Fall, wenn der Puck direkt oder indirekt (über die Bande) die rote Mittellinie und die gegnerische Torlinie überschreitet. Dann wird bei der „No-Touch-Icing“ Regel abgepfiffen, und es gibt ''Bully'' in der gegenüberliegenden ''Endzone''. Es gibt noch in vereinzelten Ligen die „Touch-Icing“ Regel, nach der nicht sofort abgepfiffen wird, sondern erst, wenn ein Spieler der verteidigenden Mannschaft den Puck berührt. In Unterzahl gelten diese Regeln nicht.<br />
<br />
* '''[[Powerplay]]:''' Wird gegen eine Mannschaft eine Bankstrafe ausgesprochen, so hat die bestrafte Mannschaft für die Zeit der Strafe einen Spieler weniger auf dem Eis. Während der Überzahl versucht dann die numerisch überlegene Mannschaft die bestrafte Mannschaft in ihrer Verteidigungszone einzuschnüren. Powerplay bezeichnet nicht das eigentliche Überzahlspiel, sondern nur den Versuch, sich mit schnellem Pass- und geschicktem Stellungsspiel in der gegnerischen Verteidigungszone festzusetzen.<br />
<br />
* '''[[Boxplay]], auch Penaltykilling:''' Boxplay ist das Gegenteil vom Power-Play. Es betrifft die Mannschaft, die bei einer Strafe in Unterzahl spielt. Die Mannschaft im Boxplay versucht zu verhindern, dass der numerisch überlegene Gegner ein Tor erzielt.<br />
<br />
* '''[[Shorthander]]:''' Gelingt einer Mannschaft in Unterzahl ein Tor, bezeichnet man dies als Short-Hander bzw. Shorthanded-Goal.<br />
<br />
* '''Empty-Net-Goal:''' Schießt eine Mannschaft ein Tor, wenn die gegnerische Mannschaft ihren Torhüter gegen einen zusätzlichen Spieler ausgetauscht hat, so nennt man dies Empty-Net-Goal.<br />
<br />
* '''[[Auszeit]] (Time-Out):''' Jede Mannschaft kann pro Spiel eine Auszeit von 30 Sekunden nehmen.<br />
<br />
* '''[[Penalty (Hockey)|Strafschuss (Penalty Shot)]]:''' Hierbei darf sich der ausführende Spieler von der Mittellinie aus allein auf den Torhüter zu bewegen und versuchen, ein Tor zu erzielen. Dabei ist darauf zu achten, dass der Puck sich immer in der Vorwärtsbewegung befindet. Nachschüsse nach Abprallern sind nicht erlaubt.<br />
<br />
* '''[[Direktabnahme]] (One-timer):''' Ein Pass, der sofort aufs Tor geschossen wird, ohne ihn vorher anzunehmen.<br />
<br />
* '''Slot:''' Der Bereich direkt vor dem Tor.<br />
<br />
* '''Gretzkys Büro (Gretzky's Office):''' Der Bereich direkt hinter dem Tor. Benannt nach der Eishockey-Legende [[Wayne Gretzky]], weil dieser aus der Position die meisten seiner 1.963 Tor-Vorlagen erzielte.<br />
<br />
* '''Bauerntrick:''' Wenn ein Spieler mit dem Puck hinters Tor fährt und beim Herausfahren mit dem Schläger den Puck ganz eng an der Stange ins Tor schiebt, dann nennt man das Bauerntrick. In der Schweiz wird dieser Trick '''Buebetrickli''' genannt.<br />
<br />
=== Strafen ===<br />
Strafen werden vom Schiedsrichter ausgesprochen. Die häufigsten Gründe dafür sind zum Beispiel:<br />
<br />
''Behinderung'' (interference), ''Beinstellen'' (tripping), ''Hoher Stock'' (high-sticking), ''Haken'' (hooking), ''Spielverzögerung'' (delaying the game), ''Stockschlag'' (slashing), ''Bandencheck'' (boarding), ''Stock-Check'' (Cross-Check), ''Check gegen den Kopf'' (checking to the head), ''Check von hinten'' (checking from behind), ''Ellbogencheck'' (elbowing), ''Unsportliches Verhalten'' (unsportsmanlike conduct), ''Übertriebene Härte'' (roughing), ''Unerlaubter Körperangriff'' (charging), ''Halten'' (Holding), ''Unkorrekte Ausrüstung'' (illegal equipment), ''Unkorrekter Spielerwechsel'' (too many men), ''Halten des Stockes'' (holding the stick), ''Stockstich'' (spearing), ''Kniecheck'' (kneeing) und ''Check gegen das Knie'' (checking to the knee).<br />
<br />
Um auf Verletzungen zu reagieren, hat die IIHF (der Weltverband) neue Strafen eingeführt, die helfen sollen, schwere Verletzungen zu vermeiden. Darunter zählen:<br />
* Check gegen den Kopf- und Nackenbereich<br />
* Check von hinten<br />
Beide Fouls ziehen mehr als eine normale 2-Minuten-Strafe nach sich und werden zusätzlich mit einer persönlichen Disziplinarstrafe verhängt (2+10).<br />
<br />
Um die Zuschauer zu schützen und das Spiel flüssiger zu gestalten, wurde eine neue, bei den Spielern und Mannschaften zuerst umstrittene, Regel eingeführt: Verlässt der Puck in direkter Folge eines Schusses aus der Verteidigungszone des schießenden Spielers das Spielfeld über die Scheibe, wird eine kleine Strafe gegen den verfehlenden Spieler wegen Spielverzögerung ausgesprochen. Schießt man den Puck jedoch auf die Spielerbank, so wird, seit der Regeländerung 2007, keine Strafe mehr ausgesprochen.<br />
<br />
Die Höhe der Strafe liegt (innerhalb eines gewissen Rahmens) im Ermessen des Schiedsrichters. Sieht der Schiedsrichter ein Foul, zeigt er das durch Heben des Arms an; das Spiel läuft jedoch so lange weiter, bis die zu bestrafende Mannschaft in Puck-Besitz gelangt. In dieser Zeit kann der Torhüter der nicht bestraften Mannschaft das Tor verlassen, um einen 6. Mann auf das Spielfeld zu schicken. Erzielt die gefoulte Mannschaft in dieser Phase ein Tor, ist die Strafe hinfällig.<br />
<br />
Mögliche Strafen und Strafzeiten:<br />
* kleine Strafe (2 min) / kleine Bankstrafe (2 min gegen die Mannschaft)<br />
* doppelte kleine Strafe (2 + 2 min)<br />
* kleine Strafe + Disziplinarstrafe (2 + 10 min)<br />
* große Strafe (5 min + automatisch Spieldauer-Disziplinarstrafe)<br />
* Disziplinarstrafe (10 min)<br />
* Spieldauer-Disziplinarstrafe (5 min + Spieldauer + evtl. Spielsperre(n))<br />
* Matchstrafe (5 min + Spieldauer + mindestens 1 Spielsperre)<br />
* Strafschuss (Penalty Shot)<br />
<br />
Eine Spieldauer-Disziplinarstrafe beziehungsweise Matchstrafe hat den sofortigen Ausschluss des Spielers für den Rest des Spiels zur Folge. Im Spielbericht werden aber nur 20 min (Spieldauer-Disziplinarstrafe), respektive 25 min (Matchstrafe) eingetragen.<br />
Eine Spieldauer-Disziplinarstrafe zieht keine automatische Sperre nach sich. Die ''zuständige Disziplinarstelle'' kann aber den Spieler nachträglich für weitere Spiele sperren. Eine Matchstrafe bedeutet, dass der Spieler automatisch „bis auf Weiteres“ gesperrt ist – das heißt für mindestens ein weiteres Spiel. Der Fall wird von der zuständigen Disziplinarstelle beurteilt.<br />
<br />
Gelingt der in Überzahl spielenden Mannschaft ein Tor, darf der Spieler (sofern er eine kleine Strafe verbüßt) sofort wieder auf das Eis. Auf große Strafen oder Disziplinarstrafen hat ein Tor keinen Einfluss. Sitzen zwei Spieler auf der Strafbank, darf derjenige, dessen Strafe die geringere Restzeit aufweist, wieder auf das Eis. Eine Ausnahme besteht hier seit der Saison 2006/2007 in der DEL. Bekommt jeweils ein Spieler beider Mannschaften gleichzeitig eine 2-Minuten-Strafe, egalisieren sich die Strafen. Bekommt nun ein weiterer Spieler einer Mannschaft später innerhalb dieser 2 Minuten eine Strafe, wird die später aufgestellte Strafe aufgehoben, sobald ein Tor fällt.<br />
<br />
Die Zeitstrafen werden auf der Strafbank abgesessen. Eine Ausnahme bildet der Torhüter: Er geht nie auf die Strafbank, sondern wird bei kleinen Strafen oder der ersten Disziplinarstrafe durch einen Feldspieler vertreten, der zur Zeit des Vergehens auf dem Eis war. Größere Strafen können je nach Liga oder Wettbewerb Spielsperren nach sich ziehen.<br />
<br />
Wird gegen beide Mannschaften gleichzeitig eine gleiche Anzahl von Strafen ausgesprochen, so müssen die betreffenden Spieler zwar die Strafe auf der Strafbank absitzen, die beiden Mannschaften bleiben aber im Feld in der gleichen Spielstärke wie vor den Vergehen. Eine Mannschaft kann durch Strafen nie auf weniger als drei Feldspieler reduziert werden. Im Falle der dritten Strafe, die zu einem Mann weniger auf dem Eis führen würde, muss der betreffende Spieler zwar auf die Strafbank, die Strafzeit beginnt jedoch erst zu laufen, nachdem eine Strafzeit eines vorher bestraften Spielers abgelaufen ist (aufgeschobene Strafe).<br />
<br />
=== Besonderheiten Nachwuchs Deutschland ===<br />
In den Altersklassen der Kleinst- wie der Kleinschüler (auch genannt Bambini und Kleinschüler) wird von diesen Regeln teilweise abgewichen.<br />
Nähere Informationen siehe dazu der Hauptartikel [[Eishockeyregeln]].<br />
<br />
== Taktik ==<br />
<br />
:''Hauptartikel: [[Taktik (Eishockey)]]''<br />
<br />
Das taktische Denken im Eishockey begann erst in den 50er Jahren. Vordenker auf diesem Gebiet waren die Osteuropäer und Sowjets, die langsam ein [[Spielsystem]] etablierten. In der Zeit des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] konnte man strikt zwischen sowjetischem Eishockey, das von Kurzpassspiel bis zur Torchance geprägt war, und einer kanadisch-nordamerikanischen Spielweise mit mehr Körpereinsatz trennen. So strikt sind die Unterschiede heute nicht mehr zu erkennen. Vor der Entwicklung einer Taktik gab es noch keine richtige Trennung der Positionen. Jeder konnte so spielen, wie er wollte. Mit guter Taktik gelang es technisch schwächeren Mannschaften schon oft, gegen talentiertere Teams zu gewinnen.<br />
<br />
So gibt es diverse Möglichkeiten, einen Angriff aufzuziehen. Eine beliebte Variante, vor allem in Nordamerika, ist das ''[[Dump’n’Chase]]''-Spiel, bei dem der Spielzug mit einem weiten Pass an die Hintertorbande eröffnet wird. Technisch versierte Spieler können durch einen Lauf durch die neutrale Zone zur Torchance gelangen. Daneben gibt es noch verschiedene Passwege, über die der Center einen Außenstürmer erreichen kann. Des Weiteren ist der [[Konter (Sport)|Konter]] oder das Break eine beliebte Alternative.<br />
<br />
Im Abwehrverhalten unterscheidet man fünf Varianten:<br />
* [[Forechecking]] (die abwehrende Mannschaft versucht schon in der Angriffszone, wieder an den Puck zu kommen)<br />
* [[Backchecking]] (der Puck soll nicht in die eigene Abwehrzone gelangen)<br />
* [[Manndeckung]]<br />
* [[Raumdeckung]] (vor allem bei Unterzahl angewandt, um so wenig wie möglich laufen zu müssen)<br />
* [[Zonenpressing]] (sowohl der scheibenführende Spieler als auch der Spieler, der den Puck wohl als nächstes bekommen soll, werden gedeckt).<br />
Auch dieses Verhalten ist nicht starr, und man kann diese Abwehrtechniken miteinander kombinieren.<br />
<br />
== Besonderheiten in verschiedenen Ländern ==<br />
=== Eishockey in Mitteleuropa ===<br />
{{Deutschlandlastig}}<br />
[[Datei:Ehc spiel.jpg|thumb|Hannover Scorpions gegen Eisbären Berlin, 2007]]<br />
Die höchste Spielklasse in Deutschland ist seit 1994/95 die [[Deutsche Eishockey-Liga]] (DEL), die den Beinamen „1. [[Eishockey-Bundesliga|Bundesliga]]“ trägt, in Österreich ist es die [[Österreichische Eishockey-Liga|Erste-Bank-Eishockeyliga]], in der Schweiz die [[National League A]], in Tschechien die [[Extraliga (Tschechien)|Extraliga]].<br />
<br />
Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es in der deutschen Eishockeyliga kein Unentschieden, um rein taktische Spiele zu vermeiden. Bis zur Saison 2005/2006 wurde ein Vorrundenspiel, bei welchem es nach regulärer Spielzeit unentschieden stand, mit einem Penaltyschießen entschieden. Seit der Saison 2006/2007 wird zunächst fünf Minuten 4 gegen 4 gespielt. Zur Saison 2007/08 wurde jedoch für die Playoff-Spiele die Regel eingeführt, dass pro Mannschaft wieder 5 Feldspieler auf dem Eis stehen. In den Play-Offs wird eine Verlängerung gespielt, die sofort endet, wenn eine der beiden Mannschaften ein Tor erzielt. Es gibt kein Penaltyschießen, sondern immer wieder Verlängerungen von jeweils 20 Minuten, bis eine Mannschaft ein Tor erzielt.<br />
<br />
Seit der [[DEL 2006/07|Saison 2006/07]] wird in der DEL auch während der Vorrunde eine fünfminütige Verlängerung mit jeweils vier Feldspielern im [[Sudden Victory Overtime|Sudden-Death]]-Modus gespielt.<br />
<br />
Die Punkteverteilung ist folgendermaßen:<br />
<br />
* Sieg innerhalb der regulären Spielzeit:<br />
** 3 Punkte für den Gewinner, 0 für den Verlierer<br />
<br />
* Sieg durch Verlängerung oder [[Penalty (Eishockey)|Penalty]]-Schießen nach der regulären Spielzeit:<br />
** 2 Punkte für den Gewinner, 1 Punkt für den Verlierer.<br />
<br />
Diese Regel findet in der Schweiz in dieser Saison auch Anwendung.<br />
<br />
In Österreich werden die Punkte jedoch folgendermaßen vergeben:<br />
<br />
* Sieg innerhalb der regulären Spielzeit:<br />
** 2 Punkte für den Gewinner, 0 für den Verlierer<br />
<br />
* Sieg durch Verlängerung oder Penalty-Schießen nach der regulären Spielzeit:<br />
** 2 Punkte für den Gewinner, 1 Punkt für den Verlierer.<br />
<br />
Die Meisterschaft wird in fast allen Ligen durch ein [[Play-Off]] ermittelt, für das sich die besten Mannschaften des Grunddurchganges qualifizieren. In der ersten Runde trifft die nach dem Grunddurchgang am besten platzierte Mannschaft gegen die am schlechtesten platzierte, die zweitbeste auf die zweitschlechteste usw. – die Gewinner spielen dann in der nächsten Runde weiter, bis die zwei letzten Mannschaften feststehen und das Finale austragen. Die Begegnungen werden in der Regel als Serie von Spielen ausgetragen bei denen 4 ([[Best-of-Seven]]), 3 ([[Best-of-Five]]) oder 2 ([[Best-of-Three]]) Siege zum Aufstieg in die nächste Runde erforderlich sind. Steht der Aufsteiger fest, werden die verbleibenden Spiele nicht ausgetragen.<br />
<br />
Die wirtschaftliche Bedeutung ist in Europa zwar noch nicht so groß wie in Nordamerika, doch Marketing ist auch in den Top-Ligen Europas wichtiger geworden. In den 60er und 70er Jahren brauchte man eine gute Jugendarbeit, um erfolgreich zu sein, heute ist eine professionelle Struktur nötig. So betrieben die [[Hamburg Freezers]] zum Beispiel bis 2005 keine Nachwuchsarbeit, weil sie aber mit der [[Anschutz-Gruppe]] einen finanzkräftigen Investor haben, gehörten sie trotzdem zu den Top-Teams der DEL. Seit 2005 starteten die Freezers nun aber auch mit der Nachwuchsarbeit (Freezers Juniors).<br />
<br />
Amtierende Meister siehe Hauptartikel ''[[Eishockey-Ligen 2007/08]]''.<br />
<br />
=== Eishockey in Nordamerika ===<br />
''Siehe hierzu auch den Hauptartikel [[Eishockey in Nordamerika]]''<br />
<br />
Im amerikanischen Englisch wird Eishockey generell als ''Hockey'' bezeichnet.<br />
<br />
Die 1917 gegründete [[National Hockey League]] (NHL) gilt als mit Abstand beste Liga der Welt. Spätestens seit Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] ist es der Traum eines jeden Eishockeyspielers, in der NHL zu spielen. Der [[Stanley Cup]] ist die begehrteste Eishockey-Trophäe der Welt. Amtierender Stanley-Cup-Sieger sind die Pittsburgh Penguins.<br />
<br />
Seit den 40ern wurde aber auch der Unterbau stetig professionalisiert und ausgebaut. So gibt es heute mit der [[American Hockey League]] (AHL) eine Elite-[[Minor League]], in der die Top-[[Farmteam]]s der NHL-[[Franchise (Sport)|Franchises]] spielen. Darunter gibt es noch die [[East Coast Hockey League]] (ECHL), [[Central Hockey League]] (CHL), [[West Coast Hockey League]] (WCHL) und [[International Hockey League (2007)|International Hockey League]] (IHL). Des Weiteren gibt es professionell arbeitende Nachwuchsligen in Kanada: [[Western Hockey League]] (WHL), [[Ontario Hockey League]] (OHL) und [[Ligue de hockey junior majeur du Québec]] (LHJMQ). Die ''Minor Leagues'' übernehmen unter anderem die Jugendarbeit für die NHL-Franchises.<br />
<br />
In den 90ern ist die wirtschaftliche Bedeutung des Hockeysports in Nordamerika radikal angestiegen. Die NHL-Franchises zahlten übertrieben hohe Gehälter, so dass einige noch heute hohe Schulden haben. Das zeigte sich auch in der Verhandlung über ein neues [[NHL Collective Bargaining Agreement]] zur [[NHL 2004/05|Saison 2004/05]], die in einem Spielerstreik und [[Lockout]] endete, so dass die Spielzeit gar nicht ausgetragen wurde. Nach über einem Jahr Verhandlungen wurde eine Gehaltsobergrenze ([[Salary Cap]]) beschlossen, die die Liga ausgeglichener und spannender gemacht hat.<br />
<br />
Eine Besonderheit im nordamerikanischen Profisport ist der [[NHL Entry Draft]], der auch im Eishockey durchgeführt wird. Beim Draft sichern sich die NHL-Teams die Rechte an talentierten Juniorenspielern. Ein Kuriosum dabei: Der von vielen als bester Spieler aller Zeiten betrachtete [[Wayne Gretzky]] ist einer der wenigen seiner Generation, die nicht gedraftet wurden. Die meisten „Draft picks“ spielen erst in der AHL oder einer Juniorenliga, bis sie von ihrem NHL-Team aufgerufen werden.<br />
<br />
=== Eishockey in Lateinamerika ===<br />
<br />
Eishockey ist in Lateinamerika eine absolute Randsportart. Einen geregelten Spielbetrieb gibt es lediglich in [[Mexiko]], dessen [[Mexikanische Eishockeynationalmannschaft|Nationalmannschaft]] derzeit auch an offiziellen Turnieren des internationalen Eishockeyverbandes [[IIHF]] teilnimmt. Des Weiteren gibt es Eishockeyverbände in [[Argentinien]], [[Brasilien]], [[Chile]] und [[Ecuador]], die sich jedoch meist nur dem [[Inlinehockey]] widmen und den Begriff „Eishockey“ nur der Form nach im Namen tragen.<br />
<br />
Nichtsdestoweniger gibt es einige Hobbyspieler im Süden von Argentinien und Chile, wo im [[Winter]] der [[Südhalbkugel|südlichen Hemisphäre]] (ca. Mai bis August) gelegentlich auf zugefrorenen Flüssen oder Seen gespielt werden kann. Das bleibt jedoch die Ausnahme – einerseits, da die zum Eishockey notwendige Ausrüstung relativ teuer (und in [[Südamerika]] schwer zu beschaffen) ist, andererseits, weil diese Sportart in den betreffenden Ländern relativ unbekannt ist.<br />
<br />
Das erste Profieishockeyspiel auf lateinamerikanischem Boden fand am 23. September 2006 in [[Puerto Rico]] statt: Zur Saisoneröffnung der [[Nordamerika|nordamerikanischen]] Profiliga [[National Hockey League|NHL]] trafen sich die Teams der [[Florida Panthers]] und der [[New York Rangers]] im [[José Miguel Agrelot Coliseum]] in [[San Juan (Puerto Rico)|San Juan]].<br />
<br />
== Internationale Turniere ==<br />
<br />
Für die Eishockeynationalmannschaften existieren verschiedene bedeutende internationale Turniere. Der offiziellen Rangfolge der [[Internationale Eishockey-Föderation|Internationalen Eishockey-Föderation]] entsprechend ist hierbei das [[Olympisches Eishockey-Turnier|Olympische Eishockey-Turnier]], welches seit [[Olympische Winterspiele 1924/Eishockey|1924]] bei den Winterspielen stattfindet, das bedeutendste Turnier für Nationalmannschaften. Darüber hinaus finden seit [[Eishockey-Weltmeisterschaft 1920|1920]] offizielle [[Eishockey-Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaften]] der [[Internationale Eishockey-Föderation|IIHF]] statt, welche vor allem für die europäischen Teams eine große Bedeutung besitzen.<br />
<br />
Da die nordamerikanische [[National Hockey League]] für die Weltmeisterschaften der Herren ihre Saison normalerweise nicht unterbricht und auch für die Olympischen Spiele bislang nur [[Olympische Winterspiele 1998/Eishockey|1998]], [[Olympische Winterspiele 2002/Eishockey|2002]] und [[Olympische Winterspiele 2006/Eishockey|2006]] eine Pause eingelegt hat, ist das Ansehen dieser Turniere in Kanada und den USA relativ schlecht. Vor allem den Weltmeisterschaften wird dabei vorgehalten, dass bei ihnen nicht die besten Spieler der Welt spielen würden und sie deshalb keinen echten Weltmeister küren könnten. Hinzu kommt, dass bis 1976 nur Amateure an den Weltmeisterschaften teilnehmen durften, so dass z.B. Kanada lange Zeit ihren Amateurmeister zur Weltmeisterschaft schickte. Aus diesem Grund wurde der Meister der kanadischen bzw. nordamerikanischen Profiliga lange Zeit als „World Champion“ tituliert.<br />
<br />
Neben dem [[Olympisches Eishockey-Turnier|Olympischen Eishockey-Turnier]] ist deshalb heute der [[World Cup of Hockey]] zum wichtigsten Turnier im Eishockey geworden. Er wird von der [[National Hockey League|NHL]] in Zusammenarbeit mit der [[Internationale Eishockey-Föderation|IIHF]] ausgerichtet und fand bislang [[World Cup of Hockey 1996|1996]] und [[World Cup of Hockey 2004|2004]] statt. Da das Turnier vor Beginn der NHL-Saison stattfindet, können hier die besten Spieler aller Nationen teilnehmen, wodurch die Bedeutung vor allem in Nordamerika deutlich erhöht wird.<br />
<br />
[[Datei:Mora vs Chimik SpenglerCup2006.jpg|thumb|Spielszene vom Spengler Cup 2006 (Mora IK vs. Khimik)]]<br />
Aber es gibt auch internationale Vereinsturniere: Das wohl bekannteste und traditionsreichste Turnier ist der [[Spengler Cup]], der schon seit 1923 jährlich in [[Davos]] in der [[Schweiz]] ausgetragen wird. Rekordsieger ist der Gastgeber, der [[HC Davos]].<br />
<br />
Ein zweiter in Europa wichtiger Vereinswettbewerb ist der [[IIHF European Champions Cup]]. Die Landesmeister der nach [[IIHF-Weltrangliste]] sechs besten europäischen Eishockeyverbände treffen dabei seit [[IIHF European Champions Cup 2005|2005]] jährlich aufeinander. Der erste Cup fand im Januar 2005 im [[Russland|russischen]] [[Sankt Petersburg]] statt. Sieger wurde der [[Russischer Meister (Eishockey)|russische Meister]] [[Avangard Omsk]]. Der European Champions Cup ist Nachfolger der [[European Hockey League]], des wichtigsten Vereins-Wettbewerbs Europas von 1996 bis 2000. Diese war wiederum Nachfolger des [[Europapokal der Landesmeister (Eishockey)|Europapokals der Landesmeister]], der von 1965 bis 1996 über 30 Jahre lang jährlich stattfand. Die Initiierung eines neuen kontinentalen Klubturniers, dem [[Champions Hockey League]], ist der in der Saison 2008/09 eine erstmals von der IIHF ausgetragene Europapokal-Wettbewerb für Eishockeyklubs.<br />
<br />
== Berühmte Eishockeyspieler ==<br />
<br />
[[Datei:Mario Lemieux 2001.jpg|thumb|left|Mario Lemieux]]<br />
Verschiedene Spielerinnen und Spieler haben weltweite Bekanntheit erlangt und sind in die internationale oder eine nationale [[Hockey Hall of Fame]] aufgenommen worden. Berühmte Spieler der NHL waren z. B. [[Wayne Gretzky]] (''„The Great One“''), [[Mario Lemieux]] (''„Super Mario“''), [[Gordie Howe]], [[Bobby Hull]], sein Sohn [[Brett Hull]], [[Mark Messier]], [[Patrick Roy (Eishockeyspieler)|Patrick Roy]] und [[Steve Yzerman]] (alle Kanada bzw. USA), sowie [[Jari Kurri]] (Finnland). Außergewöhnliche sowjetische Spieler waren u.a. [[Boris Michailow]], [[Wladimir Wladimirowitsch Petrow|Wladimir Petrow]], [[Waleri Charlamow]], [[Wladislaw Tretjak]], [[Wladimir Krutow]], [[Igor Nikolajewitsch Larionow|Igor Larionow]], [[Sergei Michailowitsch Makarow|Sergei Makarow]] (Letztere drei bildeten zusammen die berühmte [[KLM-Reihe]]) sowie [[Wjatscheslaw Fetisow]] und [[Alexei Kasatonow]].<br />
<br />
Unter den Aktiven genießen Spieler wie die Kanadier [[Joe Sakic]], [[Brendan Shanahan]], [[Gary Roberts]], [[Sidney Crosby]], [[Joe Nieuwendyk]], der Tscheche [[Jaromír Jágr]], die Schweden [[Mats Sundin]], [[Peter Forsberg]] und [[Nicklas Lidström]], die Finnen [[Saku Koivu]], [[Teemu Selänne]], der US-Amerikaner [[Mike Modano]] und vor allem der Russe [[Alexander Ovechkin]] große Popularität.<br />
<br />
Bei den Frauen haben vor allem die Kanadierinnen [[Manon Rhéaume]] und [[Hayley Wickenheiser]] weltweiten Ruhm erfahren.<br />
<br />
In Deutschland wurde [[Erich Kühnhackl]] zum „Eishockeyspieler des Jahrhunderts“ gewählt, bekannt sind auch der ehemalige [[Bundestrainer]] [[Hans Zach]] sowie [[Gerd Truntschka]], [[Dieter Hegen|Dieter „Didi“ Hegen]] und [[Udo Kießling]], welcher auch deutscher [[Deutsche Eishockeynationalmannschaft|Rekordnationalspieler]] ist.<br />
<br />
Mit [[Uwe Krupp]], der bisher als einziger Deutscher den [[Stanley Cup]] gewonnen hat und seit 2005 Bundestrainer ist sowie den aktuellen NHL-Profis [[Marco Sturm]], [[Jochen Hecht]], [[Christoph Schubert]] und [[Olaf Kölzig]] erfreuen sich mittlerweile auch deutsche Eishockeyspieler internationaler Popularität. Weitere deutsche Eishockeyspieler in der NHL sind [[Christian Ehrhoff]], [[Marcel Goc]] und [[Dennis Seidenberg]].<br />
<br />
Bekannte Spieler in der Schweiz sind die ehemaligen bzw. aktiven NHL-Torhüter [[David Aebischer]], [[Martin Gerber]] und [[Jonas Hiller]]. Mit [[Mark Streit]] konnte zu Beginn der Saison 2005/2006 erstmals ein Schweizer Feldspieler in der NHL Fuß fassen.<br />
<br />
Ein bekannter österreichischer Eishockeyspieler aus den siebziger Jahren ist der mittlerweile in die Politik gewechselte [[Franz Voves]], der insgesamt 75 Spiele für die [[Österreichische Eishockeynationalmannschaft]] bestritt. Heutzutage verfügen aktive NHL-Spieler wie [[Thomas Pöck]], [[Thomas Vanek]], [[Michael Grabner]] und [[Andreas Nödl]] über einen großen Bekanntheitsgrad in Österreich.<br />
<br />
:''Siehe auch:'' [[:Kategorie:Eishockeyspieler]]<br />
<br />
== Bekannte Eishockeyvereine ==<br />
<br />
Zu den bekanntesten Vereinen weltweit zählen in erster Linie die Klubs aus der [[National Hockey League]]. Über die größte Tradition verfügen dabei die „[[Original Six]]“ ([[Boston Bruins]], [[Chicago Blackhawks]], [[Detroit Red Wings]], [[Canadiens de Montreal]], [[New York Rangers]], [[Toronto Maple Leafs]]) - die Gründungsmitglieder sind, bzw. in den Anfangsjahren in die Liga aufgenommen wurden. Die [[Anaheim Ducks|Mighty Ducks of Anaheim]], welche erst Anfang der neunziger Jahre ihr Debüt in der NHL gaben, haben hingegen zuerst durch den Sportfilm ''[[Mighty Ducks – Das Superteam|The Mighty Ducks]]'', dem sie letztendlich ihren Namen zu verdanken haben, einen gewissen Popularitätsschub erhalten. Inzwischen heißt das Team „Anaheim Ducks“.<br /><br />
Neben den nordamerikanischen Eishockeyvereinen zählt auch der mehrfache sowjetische Meister [[HK ZSKA Moskau|ZSKA Moskau]] zu den ruhmreichen Eishockeyvereinen. Dieser mit 20 Titeln erfolgreichste Teilnehmer im [[Europapokal der Landesmeister (Eishockey)|Europapokal]] verfügte in den siebziger und achtziger Jahren auch weltweit über eine der spielstärksten Mannschaften. Bei mehreren Spielen gegen verschiedene NHL-Klubs ([[Super Series (1976–1991)|Super Series]]), welche allesamt auf nordamerikanischem Boden ausgetragen wurden, hatte der ZSKA zum Abschluss ausnahmslos eine positive Bilanz.<br />
<br />
In Deutschland sind vor allem die rheinischen Rivalen [[DEG Metro Stars]] (ehemals ''Düsseldorfer EG'') und [[Kölner Haie]] (ehemals ''Kölner EC'') bekannt, welche in den 1990ern Jahren mehrere spannende Duelle um den [[Deutscher Meister (Eishockey)|Deutschen Meistertitel]] austrugen. Weiterhin genießen auch Vereine wie [[Krefeld Pinguine]] (Meister 1952, 2003), [[Frankfurt Lions]] (Meister 2004), [[Adler Mannheim]] (Meister 1980, 1997, 1998, 1999, 2001 und 2007) und [[Eisbären Berlin]] (Meister 2005, 2006, 2008 und 2009) große Popularität. Vereine wie der [[EV Füssen]] (16facher deutscher Meister), der [[Hannover Indians|EC Hannover]], [[EC Bad Nauheim]], [[EC Bad Tölz]], [[SB Rosenheim]], der [[EV Landshut]], der [[SC Riessersee]] (10facher deutscher Meister) oder der [[BSC Preussen]] bzw. der [[Berliner Schlittschuhclub]] (bis heute Rekordmeister), welche heutzutage sportlich eine eher untergeordnete Rolle spielen, haben vorrangig durch ihre mittlerweile weit zurückliegenden Erfolge noch einen gewissen Bekanntheitsgrad.<br />
<br />
Zu den berühmtesten schweizerischen Eishockeyclubs zählen der Rekordmeister [[HC Davos]], der [[SC Bern]] mit dem seit Jahren höchsten europäischen Besucherzuspruch zwischen 15-16-tausend Zuschauern pro Spiel, die [[ZSC Lions]] aus Zürich, die [[Kloten Flyers]], der [[HC Fribourg-Gottéron]] und der [[HC Lugano]]. Daneben gibt es auch kleinere Klubs, welche jedoch in den jeweiligen Regionen einen großen Stellenwert haben, wie zum Beispiel die [[SCL Tigers]] aus Langnau, der [[EV Zug]], der [[EHC Biel]] oder der [[HC Ambrì-Piotta]].<br />
<br />
Die wohl bekanntesten österreichischen Eishockeyclubs sind der Rekordmeister [[EC KAC]] sowie der [[EC VSV|Villacher SV]], [[EC Salzburg]], [[VEU Feldkirch]] und die [[Vienna Capitals]].<br />
<br />
In der [[DDR]] gewann beim „ewigen Duell“ SC Dynamo Berlin (heute [[Eisbären Berlin]]) gegen SG Dynamo Weißwasser (heute [[Lausitzer Füchse]]) Weißwasser 25-mal die Meisterschaft und Berlin 15-mal.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[:Kategorie:Eishockeyclub]]<br />
<br />
== Verwandte Sportarten ==<br />
<br />
Aus dem Eishockeysport hat sich eine Reihe heute eigenständiger Sportarten entwickelt: Zum Einen das [[Sledge-Eishockey]] (oder auch Schlitteneishockey genannt), das den Eishockeysport für körperlich beeinträchtigte Sportler ermöglicht, bei welchen die Beweglichkeit der unteren Gliedmaßen eingeschränkt ist, und heute als Sportart im festen Programm der Winter-[[Paralympics]] steht. Auch gibt es das Chneblen, wo man ohne Ausrüstung aus Spaß auf dem Eisfeld kleine Turniere macht. Zum Anderen existieren gleich mehrere „Sommer-Eishockey“-Sportarten, wie [[Inlinehockey]] (und Inline-Skaterhockey) oder [[Streethockey]], von welchen Inlinehockey und Streethockey über eigene Weltmeisterschaften verfügen, die auch von der [[Internationale Eishockey-Föderation|Internationalen Eishockey-Föderation]] durchgeführt oder unterstützt werden. Streethockey wird immer beliebter bei jungen Menschen, weil man es auch außerhalb und ohne viel Ausrüstung spielen kann.<br />
<br />
Insbesondere in Skandinavien, der Schweiz und Tschechien ist zudem das eigenständige [[Unihockey]] eine sehr populäre Sommer-Variante dieses Sports und wird deshalb auch gelegentlich als Eishockey ohne Eis in der Sporthalle bezeichnet.<br />
<br />
Eine weiter verwandte, jedoch in Deutschland noch nicht sehr bekannte Sportart ist [[Broomball]]. Die größten Unterschiede im Vergleich zum Eishockey sind, dass man den Sport mit (Spezial-)Schuhen auf dem Eis spielt und anstelle von Eishockeyschlägern und Puck einen „Broom“ sowie einen Ball benutzt.<br />
<br />
Auch das [[Bandy (Sport)|Bandy]] ist mit dem Eishockey verwandt.<br />
<br />
Eine spezielle Variante ist [[Unterwassereishockey]].<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Horst Eckert: ''Eishockey-Guide.'' Copress, München 2002, ISBN 3-7679-0800-X<br />
* Horst Eckert: ''Eishockey-Lexikon.'' Copress, München 1993, ISBN 3-7679-0407-1<br />
* Horst Eckert: ''Eishockey-Weltgeschichte.'' Copress, München 1989, ISBN 3-7679-0235-4<br />
* Günter Klein: ''Dreißig Jahre Eishockey-Bundesliga.'' Copress, München 1988, ISBN 3-7679-0289-3<br />
* Günter Klein: ''Die Droge Eishockey.'' Wero-Press, Pfaffenweiler 2002, ISBN 3-9805991-8-3<br />
* Stephan Müller: ''Deutsche Eishockey-Meisterschaften.'' Books On Demand, Norderstedt 2000, ISBN 3-8311-0997-4<br />
* Stephan Müller: ''International Ice Hockey Encyclopedia 1904-2005.'' Books On Demand, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-4189-5<br />
* Patrick Reichelt: ''Superliga DEL.'' Agon, Kassel 2004, ISBN 3-89784-247-5<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Eishockey}}<br />
* [[Gewalt im Eishockey]]<br />
* Eine Zusammenstellung von Bildern findet sich [[Wikipedia:WikiProjekt Eishockey/Galerie|hier]].<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Wiktionary|Eishockey}}<br />
{{Commons|Ice hockey|Eishockey}}<br />
{{Wikinews|Portal:Eishockey|Themenportal Eishockey}}<br />
* [http://www.eishockey.net/ Eishockey.net - deutschsprachiges Eishockey-Portal mit allen News, Tabellen und Live-Tickern (DEL bis Landesverbände)]<br />
* [http://www.deb-online.de/ Die Offizielle Internetseite des Deutschen Eishockey-Bundes e.V. (DEB) und seiner Nationalmannschaften]<br />
* [http://www.del.org/ Die offizielle Internetseite der Deutschen Eishockey-Liga (DEL)]<br />
* [http://www.sehv.ch/SIH/de/index.php Schweizerischer Eishockeyverband]<br />
* [http://www.eishockey.at/Main.html Österreichischer Eishockeyverband]<br />
* {{dmoz|World/Deutsch/Sport/Wintersport/Eishockey/|Eishockey}}<br />
* [http://www.hockeyweb.de Redaktionell betreute Eishockey-Nachrichten sowie Spielerdaten, Spielergebnisse und Tabellen der Haupt- und Nachwuchsligen]<br />
* [http://www.eishockey.info/ Internetseite zum deutschen und internationalen Eishockey (DEL, 2. Bundesliga, Oberliga, NHL)]<br />
* [http://www.rodi-db.de/ RODI-DB - Datenbank mit umfangreicher Spielerstatistik zum deutschen Eishockey]<br />
* [http://www.live-eishockey.de/ Eishockey Liveticker]<br />
* [http://www.eurohockey.net/ Eurohockey - Umfangreiche Datenbank mit Spielerstatistiken und Transferlisten von Europa (engl.)]<br />
* [http://www.iihf.com/iihf-home/sport/iihf-rule-book.html Offizielles IIHF-Regelbuch (engl.)]<br />
<br />
{{Navigationsleiste Eishockey-Weltmeisterschaften}}<br />
{{Lesenswert}}<br />
<br />
[[Kategorie:Eishockey| ]]<br />
[[Kategorie:Eislauf]]<br />
[[Kategorie:Wintersportart]]<br />
[[Kategorie:Torspiel]]<br />
[[Kategorie:Olympische Sportart]]<br />
<br />
{{Link FA|pt}}<br />
{{Link FA|sl}}<br />
<br />
[[af:Yshokkie]]<br />
[[an:Hockey sobre chelo]]<br />
[[ar:هوكي الجليد]]<br />
[[bar:Eishockey]]<br />
[[bat-smg:Leda rėtolīs]]<br />
[[bg:Хокей на лед]]<br />
[[bs:Hokej na ledu]]<br />
[[ca:Hoquei sobre gel]]<br />
[[cr:Kashushkuatianut]]<br />
[[cs:Lední hokej]]<br />
[[cv:Шайбăллă хоккей]]<br />
[[cy:Hoci iâ]]<br />
[[da:Ishockey]]<br />
[[el:Χόκεϊ επί πάγου]]<br />
[[en:Ice hockey]]<br />
[[eo:Glacihokeo]]<br />
[[es:Hockey sobre hielo]]<br />
[[et:Jäähoki]]<br />
[[fa:هاکی روی یخ]]<br />
[[fi:Jääkiekko]]<br />
[[fr:Hockey sur glace]]<br />
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[[hr:Hokej na ledu]]<br />
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[[hy:Հոկեյ]]<br />
[[id:Hoki es]]<br />
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[[it:Hockey su ghiaccio]]<br />
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[[lt:Ledo ritulys]]<br />
[[lv:Hokejs]]<br />
[[mr:आइस हॉकी]]<br />
[[nl:IJshockey]]<br />
[[nn:Ishockey]]<br />
[[no:Ishockey]]<br />
[[pl:Hokej na lodzie]]<br />
[[pt:Hóquei no gelo]]<br />
[[ro:Hochei pe gheaţă]]<br />
[[ru:Хоккей с шайбой]]<br />
[[sah:Муус хоккей]]<br />
[[sh:Hokej na ledu]]<br />
[[simple:Ice hockey]]<br />
[[sk:Ľadový hokej]]<br />
[[sl:Hokej na ledu]]<br />
[[sr:Hokej na ledu]]<br />
[[sv:Ishockey]]<br />
[[szl:Ajshokej]]<br />
[[ta:பனி வளைதடியாட்டம்]]<br />
[[th:ฮอกกี้น้ำแข็ง]]<br />
[[tr:Buz hokeyi]]<br />
[[uk:Хокей із шайбою]]<br />
[[zh:冰球]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Andrij_Kurkow&diff=59360296Andrij Kurkow2009-04-24T09:50:12Z<p>212.117.116.190: ich</p>
<hr />
<div>[[Image:2007.05.19. Andriy Kurkov by Kubik.jpg|right|250px|thumb|'''Andrei Kurkow''', [[Warschau]] ([[Polen]]), 19. Mai 2007]]<br />
'''Andrei Jurjewitsch Kurkow''' ({{RuS|Андрей Юрьевич Курков}}; * [[23. April]] [[1961]] in Budugoschtsch, [[Oblast Leningrad]]) ist ein [[Russische Sprache|russischsprachiger]] Schriftsteller aus [[Kiew]].<br />
<br />
== Leben ==<br />
Kurkow, geboren in Russland, wart mau aute!<br />
Seine Romane zeichnen sich durch einen scharfen, ironischen Blick auf das Leben in der postsowjetischen Gesellschaft aus. Trotz abstruser, ins Extreme oder Surreale verfremdeter Situationen aus dem [[Ukraine|ukrainischen]] oder [[Russland|russischen]] Alltag verliert Kurkow nie den ernsthaft-liebevollen Blick auf seine Figuren.<br />
<br />
==Werke==<br />
===Bücher===<br />
* (Не приведи меня в Кенгаракс, 1991) <br />
* (11 необыкновенностей, 1991)<br />
* als Mitautor (Бикфордов мир, 1993) <br />
* ''Picknick auf dem Eis'', 1999 (Смерть постороннего, 1996; spätere Auflage unter dem Titel: Пикник на льду, 2005), ISBN 3-257-23255-1 – deutsch von [[Christa Vogel]]<br />
* ''Petrowitsch'', 2002 (Добрый ангел смерти, 1997), ISBN 3-257-06247-8 – deutsch von Christa Vogel<br />
* ''Ein Freund des Verblichenen'', 2001 (Милый друг, товарищ покойника) ISBN 3-257-06239-7 – deutsch von [[Christa Vogel]]<br />
* ''Pinguine frieren nicht'' (2003), ISBN 3-257-06377-6 – deutsch von [[Sabine Grebing]]<br />
* ''Keine Angst vor der Dunkelheit'', 2004, ISBN 3-908713-06-4 – deutsch von Angelika Schneider<br />
* ''Die letzte Liebe des Präsidenten'' (Последняя любовь президента, 2005, ISBN 5-94278-920-7), 2005, ISBN 3-257-06486-1 – deutsch von Sabine Grebing<br />
* (Закон улитки, 2005, ISBN 5-94278-967-3)<br />
* (Любимая песня космополита, 2006, ISBN 5-367-00271-4)<br />
* (Сады господина Мичурина, 2006, ISBN 5-367-00172-6)<br />
* ''Myzelistan oder: „... die globale Erwärmung an einem vereinzelt herausgegriffenen Punkt“'' (zweisprachig Deutsch und Russisch, in der Übersetzung von Judith Merkushev). Berlin: [[Katzengraben-Presse]] 2006, ISBN 3-910178-59-6<br />
* ''Herbstfeuer'', 2007, ISBN 3257066066<br />
<br />
===Filmdrehbücher===<br />
* (Исход, 1990) <br />
* ''The Pit'', (Яма, 1991, Drama) <br />
* (Воскресный побег, 1992) <br />
* (Ночь о любви, 1992) <br />
* (Елисейские поля, 1993, Melodram) <br />
* Picknick auf dem Eis (Смерть постороннего, 1996)<br />
* ''A friend of the deceased'' (Приятель покойника, 1997)<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{PND|121109739}}<br />
<br />
[[Kategorie:Autor|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
[[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
[[Kategorie:Literatur (Russisch)|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
[[Kategorie:Roman, Epik|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
[[Kategorie:Russe|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1961|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
[[Kategorie:Mann|Kurkow, Andrei Jurjewitsch]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Kurkow, Andrei Jurjewitsch<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Kurkov, Andrej<br />
|KURZBESCHREIBUNG=russischer Schriftsteller<br />
|GEBURTSDATUM=23. April 1961<br />
|GEBURTSORT=Budugoschtsch, [[Oblast Leningrad]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Andrey Kurkov]]<br />
[[fi:Andrei Kurkov]]<br />
[[fr:Andreï Kourkov]]<br />
[[ja:アンドレイ・クルコフ]]<br />
[[no:Andrej Kurkov]]<br />
[[pl:Andriej Kurkow]]<br />
[[ro:Andrei Kurkov]]<br />
[[ru:Курков, Андрей Юрьевич]]<br />
[[sl:Andrej Kurkov]]<br />
[[sv:Andrej Kurkov]]<br />
[[uk:Курков Андрій Юрійович]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nike_(Unternehmen)&diff=58488846Nike (Unternehmen)2009-03-30T12:39:43Z<p>212.117.116.190: /* Unternehmen */</p>
<hr />
<div>{{Infobox_Unternehmen <br />
| Name = NIKE, Inc.<br />
| Logo = [[Bild:Nike sport logo.svg|150px]]<br />
| Unternehmensform = [[Aktiengesellschaft]]<br />
| Gründungsdatum = 1972<br />
| Sitz = [[Beaverton (Oregon)|Beaverton]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = 26.700 (2006)<br />
| Umsatz = 18,6 Mrd. [[US-Dollar]] (2008)<ref name="revenue">Nike Company News[http://invest.nike.com/phoenix.zhtml?c=100529&p=irol-newsArticle&id=1169546]</ref><br />
| Produkte = Sportartikel<br />
| Homepage = [http://www.nike.com/ www.nike.com]<br />
}}<br />
<br />
[[Bild:Nike Shoes.jpg|thumb|Typische Nike-Schuhe]]<br />
[[Bild:airmax.jpg|thumb|Air Max Classic BW]]<br />
<br />
'''Nike''' [{{IPA|ˈnaɪki}}] ist ein international tätiger [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] Sportartikelanbieter. Firmensitz ist [[Beaverton (Oregon)|Beaverton]], [[Oregon]].<br />
<br />
== Unternehmen ==<br />
Benannt nach der griechischen Sigesgöttin ist Nike der grösste Sportartikelanbieter der Welt. Das beeindruckende Sortiment der Aktiengesellschaft umfasst unter anderem Sportschuhe, Kleidung, Sportbekeidung sowie verschiedene Accessoires. <br />
Auf den folgenden Seiten haben wir versucht, die wesentlichen Elemente des Marketing- Mix von Nike etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. <br />
Gegründet wurde das Unternehmen im Juni 1964 von [[Bill Bowerman]], der zuvor Sporttrainer an der "University of Oregon" in Eugene war, und [[Phil Knight]]. Die [[Grafikdesign]]-Studentin Carolyn Davidson entwarf für rund 35 US-Dollar das [[Firmenlogo|Logo]], den sog. [[Swoosh]]; heute ist dieser ''"Nike-Haken"'' eines der bekanntesten [[Markenzeichen]] der Welt. Die Firma vertrieb zunächst Sportschuhe der Marke ''Onitsuka Tiger'' (heute [[Asics]]), ehe sie selbst Schuhe herstellte.<br />
<br />
Zunächst hieß die Firma ''Blue Ribbon Sports'', 1972 wurde sie in Anlehnung an die [[Griechische Mythologie|griechische]] [[Nike (Siegesgöttin)|Siegesgöttin]] in Nike umbenannt.<br />
<br />
1978 begann Nike mit dem Verkauf von Schuhen in Europa.<br />
<br />
1995 übernahm Nike den kanadischen Eishockeyausrüster Canstar für 395 Millionen [[US-Dollar]], darunter die [[Marke]] Bauer.<ref>http://www.answers.com/topic/canstar-sports-inc?cat=biz-fin</ref><br />
<br />
2003 übernimmt Nike die Marke "[[Converse]]" für 305 Millionen Dollar.<br />
<br />
2004 trat Knight als Vorstand ab, sein Nachfolger wurde [[William D. Perez]]. Im Januar 2006 wurde Perez von [[Mark Parker]] abgelöst.<br />
<br />
Mit der [[Kampagne]] ''„Stand up, Speak up“'' (deutsch: ''Steht auf, erhebt eure Stimme'') wirbt Nike seit Februar 2005 gegen [[Rassismus]] und setzt sich für mehr Toleranz und Akzeptanz in europäischen Fußballstadien ein.<br />
<br />
Im April 2008 wurde die Eishockeysparte Nikebauer an eine Investorengruppe aus [[Kohlberg & Company]] und dem kanadischen Geschäftsmann [[W. Graeme Roustan]] verkauft. Der Verkaufspreis wurde mit 200 Millionen [[US-Dollar]] angegeben. <ref>Nike Completes Sale of Bauer Hockey! (April 17, 2008)[http://www.nikebiz.com/media/pr/2008/04/17_Bauer.html]</ref><br />
<br />
== Kaufhaus ==<br />
Unter dem Namen ''Niketown'' eröffnete Nike 14 Kaufhäuser in den USA, in England und in Deutschland. Das erste Niketown wurde 1990 in [[Portland (Oregon)|Portland]] eröffnet. Das 1996 in [[Manhattan]] eröffnete ''Niketown'' ist das Aushängeschild von Nike. Seit 1999 gibt es in [[Berlin-Charlottenburg]] das erste deutsche ''Niketown''.<br />
<br />
== Kritik ==<br />
<br />
Das Unternehmen wird u.a. im [[Schwarzbuch Markenfirmen]] der Ausbeutung, Kinderarbeit und anderer Missstände in Zulieferbetrieben bezichtigt. <ref>Klaus Werner/Hans Weiss: Schwarzbuch Markenfirmen - Die Machenschaften der Weltkonzerne [http://www.markenfirmen.com/]</ref> Auch der US-amerikanische Filmemacher [[Michael Moore]] kritisiert das Unternehmen im Dokumentarfilm [[Der große Macher]]. Höhepunkt ist das sehr an Moores früheren Film "[[Roger & Me]]" erinnernde Gespräch zwischen Michael Moore und dem Nike-Vorstandsvorsitzenden [[Phil Knight]] über die Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Phil Knight behauptet, dass in den USA keiner mehr Schuhe für Nike nähen wolle, er aber über die Errichtung neuer Werke in Amerika nachdenken würde, fänden sich genug Arbeitswillige. Daraufhin präsentiert Moore ihm hunderte Leute, die sofort bei Nike genau diesen Job übernehmen würden. Trotzdem lenkt Knight nicht ein und am Ende einigen sich Moore und Knight auf eine Spende für einen guten Zweck. Nike hatte zuvor einen Großteil seiner Schuhproduktion nach Indonesien ausgelagert, die dort teilweise von Kindern für 19 US-Cents pro Stunde Arbeitslohn gefertigt werden. <ref>SCORE ONE FOR 'THE BIG ONE'! (May 12, 1998)[http://www.michaelmoore.com/dogeatdogfilms/nikerelease.html]</ref><ref>(June 30, 2008)[http://modechecker.de/sport/nike/]</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Category:Nike, Inc.|Nike (Unternehmen)}}<br />
* [http://www.nike.de Nike-Website]<br />
* [http://www.nikebiz.com Nike-Unternehmensinformationen]<br />
* [http://www.consulteria.de/content/querdenk-magazin-153/archiv-2007-209/triff-die-suechtigen-der-glaeserne-jogger-und-nike-276.htm Bericht über die Kooperation von Nike und Apple im Programm Nike+]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Oregon)]]<br />
[[Kategorie:Sportartikelhersteller]]<br />
[[Kategorie:Textilhersteller]]<br />
[[Kategorie:Schuhhersteller]]<br />
<br />
[[ar:نايك]]<br />
[[bg:Найк]]<br />
[[cs:Nike]]<br />
[[da:Nike, Inc.]]<br />
[[en:Nike, Inc.]]<br />
[[es:Nike]]<br />
[[eu:Nike]]<br />
[[fa:نایکی]]<br />
[[fi:Nike (yritys)]]<br />
[[fr:Nike]]<br />
[[he:נייקי]]<br />
[[hr:Nike, Inc.]]<br />
[[hu:Nike, Inc.]]<br />
[[id:Nike, Inc.]]<br />
[[it:Nike, Inc.]]<br />
[[ja:ナイキ]]<br />
[[ko:나이키 (기업)]]<br />
[[lt:Nike, Inc.]]<br />
[[lv:Nike]]<br />
[[mr:नाईके]]<br />
[[ms:Nike Inc.]]<br />
[[nl:Nike, Inc.]]<br />
[[no:Nike, Inc.]]<br />
[[oc:Nike]]<br />
[[pl:Nike (firma)]]<br />
[[pt:Nike Inc.]]<br />
[[ro:Nike, Inc.]]<br />
[[ru:Nike]]<br />
[[simple:Nike, Inc.]]<br />
[[sk:Nike, Inc.]]<br />
[[sr:Најки (фирма)]]<br />
[[sv:Nike (företag)]]<br />
[[th:ไนกี้ (บริษัทเสื้อผ้า)]]<br />
[[tr:Nike (firma)]]<br />
[[uz:Nike]]<br />
[[zh:Nike]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nissan_Skyline&diff=57946354Nissan Skyline2009-03-16T10:07:08Z<p>212.117.116.190: /* Technische Daten GT-R */</p>
<hr />
<div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br />
|Marke=Nissan<br />
|Modell=Skyline<br />
|Hersteller=[[Nissan (Auto)|Nissan]]<br />
|von=1957<br />
|Klasse=[[Mittelklasse]]<br />
|Versionen=[[Stufenheck]],&nbsp;viertürig<br/>[[Coupé]], zweitürig<br/>[[Kombinationskraftwagen|Kombi]], fünftürig<br />
|Vorgänger=[[Prince Sedan]]<br />
|ähnlich=[[Infiniti G35]], Datsun Skyline 2000 GT<br />
}}<br />
Der '''Nissan Skyline''', anfangs '''Prince Skyline''', in Deutschland 1973-1981, zunächst als '''Datsun 240K-GT''', später (nur als Coupé) als '''Datsun Skyline''', ist ein Fahrzeug der [[Mittelklasse (Auto)|Mittelklasse]] von [[Nissan (Auto)|Nissan]] und wird seit 1957 produziert.<br />
<br />
== Modellhistorie ==<br />
Der Skyline wurde ursprünglich von dem unabhängigen japanischen Hersteller [[Prince Motor Company|Prince]] konzipiert und gebaut und gelangte nach der Prince-Übernahme durch Nissan in das Nissan-Programm. Während der Konzern seine kleineren Modell bis 1983 unter dem Markennamen Datsun anbot, trugen der Skyline und einige andere Modelle des Konzerns ([[Nissan Gloria]], [[Nissan President]]) stets den Markennamen Nissan.<br />
<br />
Die ersten Modelle waren einfache Alltags-[[Limousine]]n für jedermann. 1969 wurde erstmals eine Sportversion namens Skyline 2000 GT-R vorgestellt (in Baureihe C10), 1971 folgte dessen Coupé-Version. Beide wurden von einem 160 PS starken, 2 Liter großen Sechszylinder-[[Saugmotor]] angetrieben. Der 1972 vorgestellte Nachfolger (C110) teilte Designelemente amerikanischer [[Muscle-Car]]s dieser Zeit. Als Folge der Ölkrise gab es für den GT-R jedoch fast keine Käufer, so dass Nissan bereits wenige Monate später die Produktion dieses Modells einstellte. In der Folge präsentierte Nissan etwa alle vier Jahre eine neue Skyline-Generation, stets mit Hinterradantrieb und lange Zeit mit den typischen vier runden Heckleuchten versehen. Ende der 1980er-Jahre erlebte der GT-R als leistungsstarkes Skyline-Spitzenmodell mit Allradantrieb sein Comeback.<br />
<br />
=== Typ ALSI-1 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ ALSI-1<br />
|Hersteller=Prince<br />
|Bild zeigt=Prince Skyline<br />
|Bild=Prince_Skyline_ALSI-1_001.jpg<br />
|von=1957<br />
|bis=1963<br />
|Versionen=[[Stufenheck]], viertürig<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,5–1,9 l<br />
|Länge=4360–4475<br />
|Breite=1675–1680<br />
|Höhe=1535<br />
|Gewicht=1340–1365<br />
}} <br />
Im April 1957 präsentierte Prince den Skyline, eine viertürige Limousine mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit hängenden Ventilen und einer Leistung von 60 PS in Basis- und Deluxe-Version; der Modellcode lautete ALSI-1. Im Februar 1958 zeigte Prince den vom Skyline abgeleiteten [[Nissan Gloria|Gloria]] mit 83 PS. Ab Oktober 1958 wurde die Leistung des kleineren Vierzylinders auf 70 PS erhöht. Ab Februar 1959 trug die Deluxe-Version Doppelscheinwerfer, ab Oktober auch das Basismodell. Im Herbst 1959 zeigte der italienische Karossier [[Giovanni Michelotti|Michelotti]] ein Skyline Coupé, das in der Folge in geringen Stückzahlen in Serie gefertigt wurde. <br />
[[Bild:Skyline_sport.jpg|thumb|left|Prince Skyline Sport mit Michelotti-Karosserie]]<br />
Ab Herbst 1961 ergänzte der Skyline 1900 in Basis- und Deluxe-Version das Modellprogramm, ab April 1962 war der Skyline Sport, der als erster japanischer Sportwagen gilt, als Coupé und Cabriolet erhältlich. Der Sport kostete 185.000, die Deluxe-Limousine 120.000 Yen. <br />
<br />
Im September 1962 wurde der Skyline Super mit 91 PS 1,9-Liter-Vierzylinder vorgestellt. <br />
<br />
Auf Basis des Skyline produzierte Prince auch Kleintransporter- und [[Pick-Up]]-Versionen unter der Bezeichnung Prince Skyway.<ref>[http://www.ratdat.com/history/1933to1958/1933to1958_pic.html]</ref><br />
<br />
Vom ersten Skyline entstanden insgesamt 33.759 Exemplare.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Prince Skyline'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Prince Skyline (ALSI-1/-2)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Prince Skyline:<br />
! width="20%"|1.5<br />
! width="20%"|1.9<br />
! width="20%"|1.9 Super<br />
! width="20%"|Sport<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" |4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1484 cm³ || colspan="3" align="center" |1862 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |75 x 84 mm || colspan="3" align="center" |84 x 84 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |54 kW </br />(74 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |62 kW </br />(84 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |71 kW </br />(96 SAE-PS)</br>bei 5000 || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 5000 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 118 Nm bei 3600 || align="center" |147 Nm bei 3200 || align="center" |153 Nm bei 3600 || align="center" |160 Nm bei 3600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,3:1 || colspan="3" align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Hängende Ventile, Kipphebel, seitliche Nockenwelle, Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trapezlenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | DeDion-Achse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trommelbremsen rundum<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Schneckenlenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, halbselbsttragend, auf Plattformrahmen<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1350/1380 mm || align="center" |1340/1370 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" |2535 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4360 x 1675 x 1480 mm || align="center" | 4475 x 1680 x 1535 m|| align="center" | 4650 x 1695 x 1385 mmm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1300–1330 kg || align="center" |1315–1350 kg || align="center" |1340–1365 || align="center" |1365 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |130 km/h || align="center" |135 km/h || align="center" |140 km/h || align="center" |150 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="4" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |9,1 N || align="center" |10,5 N || colspan="2" align="center" |8–10 N<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ S50 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ S50<br />
|Bild=Japanese_NISSAN_Skyline_S50.jpg<br />
|von=1963<br />
|bis=1968<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,5–2,0 l<br />
|Länge=4100–4235<br />
|Breite=1495–1510<br />
|Höhe=1405–1435<br />
|Radstand=2390–2590<br />
|Gewicht=935<br />
}} <br />
Im September 1963 erschien ein gänzlich neuer Skyline als viertürige Limousine und Kombi mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor und selbsttragender Karosserie. Im Folgemonat wurde der Skyline 1900 Sprint, ein zweitüriges Coupé, vorgestellt. <br />
<br />
Für die Teilnahme am 2. Japanischen GT-Grand Prix im Mai 1964 entwickelte Prince eine Skyline-Variante mit dem stärkeren Zweiliter-Reihensechszylinder des Gloria Super 6; dafür musste der Vorderwagen des Skyline um 20 Zentimeter verlängert werden. 100 Exemplare dieses ersten Rennsport-Skyline wurden zu Homologationszwecken hergestellt. Im Grand Prix selbst mussten sich die Skyline zwar einem [[Porsche 904]] geschlagen geben, belegten aber die Plätze zwei bis sechs. <br />
<br />
Nach der Fusion mit [[Nissan (Auto)|Nissan]] im August 1966 wurde der Skyline unter dem Markennamen Nissan Prince Skyline verkauft. Im Oktober 1966 erhielt der Skyline ein Facelift mit geändertem Kühlergrill; ab August 1967 wurde ein neuer Vierzylinder mit 88 PS verbaut. Ein 2000 GT kostete damals 86.000 Yen. <br />
<br />
Vom Skyline der zweiten Generation wurden insgesamt 114.238 Stück gefertigt.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Prince Skyline (S50)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Prince Skyline (S50, 1967)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Prince Skyline:<br />
! width="28%"|1500<br />
! width="28%"|2000 GT-A<br />
! width="28%"|2000 GT-B<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || align="center" |4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1484 cm³ || colspan="2" align="center" |1988 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |75 x 84 mm || colspan="2" align="center" |75 x 75 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |54 kW </br />(74 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |79 kW </br />(107 SAE-PS)</br>bei 5400 || align="center" |94 kW </br />(129 SAE-PS)</br>bei 5800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 112 Nm bei 3600 || align="center" |157 Nm bei 3800 || align="center" |167 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,3:1 || align="center" |8,8:1 || align="center" |9,3:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1 Fallstromvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Weber 40DCOE<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |Seitliche Nockenwelle, Antrieb über Kette || colspan="2" align="center" |Obenliegende Nockenwelle, Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Trapezlenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || align="center" | Trommelbremsen rundum || colspan="2" align="center" | Scheibenbremsen vorne (Durchmesser 24,6 cm), Trommelbremsen hinten, a.W. Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || align="center" |1255/1235 mm || colspan="2" align="center" |1265/1255 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || align="center" |2390 mm || colspan="2" align="center" |2590 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || align="center" | 4100 x 1495 x 1425 mm || colspan="2" align="center" | 4235 x 1495 x 1410 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |945–1035 kg || align="center" |1055 kg || align="center" |1105 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |135–140 km/h || align="center" |170 km/h || align="center" |180 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |8–10 N || colspan="2" align="center" |10–12 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C10 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C10<br />
|Bild=Skyline2000gt-x.jpg<br />
|Bild zeigt=Datsun Skyline 2000 GT<br />
|von=1968<br />
|bis=1972<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/> 1,5–2,0 Liter (65–118 kW)<br />
|Länge=4234–4430<br />
|Breite=1595–1610<br />
|Höhe=1375–1405<br />
|Radstand=2420-2.640<br />
|Gewicht=935–1100<br />
}} <br />
Im August 1968 präsentierte Nissan den Skyline der dritten Generation, wiederum mit 1,5-Liter-Reihenvierzylindermotor. Den Skyline 1500 gab es als Family Deluxe mit vorderer Dreier-Sitzbank und Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung oder als Touring Deluxe mit Einzelsitzen, Vierganggetriebe und Mittelschaltung. Im Oktober 1968 erschien der neue Skyline GT mit Zweiliter-[[OHC]]-Reihensechszylinder und Schräglenkerhinterachse (die Basisversion besaß eine hintere Starrachse). <br />
<br />
Ebenfalls im Oktober 1968 zeigte Nissan auf der [[Tokyo Motor Show]] den ersten Skyline GT-R als Studie, der im folgenden Februar des folgenden Jahres unter der Typnummer PGC10 in Serie ging, angetrieben von einem Reihensechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 160 PS. <br />
<br />
Zum gleichen Zeitpunkt ging der Skyline GT in Serie, den man an der für spätere Skyline-Generationen typischen Ziersicke im Bereich der hinteren Kotflügel erkannte; ferner wurden für den Skyline neue 1,8-Liter-Vierzylinder lieferbar. <br />
<br />
Im Oktober 1969 erfolgte ein Facelift, der Kühlergrill war von da an einteilig ausgeführt. <br />
<br />
Ab Oktober 1970 war ein zweitüriges [[Hardtop]]-Coupé auf einem um 70 mm verkürzten Radstand in den Versionen 1800, 2000 GT und 2000 GT-R erhältlich. <br />
<br />
Vom Skyline der dritten Generation entstanden insgesamt 310.447 Exemplare, darunter 1945 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (C10)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (C10, 1971)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|1500<br />
! width="20%"|1800<br />
! width="20%"|2000 GT<br />
! width="20%"|2000 GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1483 cm³ || align="center" |1815 cm³ || align="center" |1998 cm³ || align="center" |1989 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |82 x 70,2 mm || align="center" |85 x 80 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || align="center" |82 x 62,8 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |65 kW </br />(88 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 5600 || align="center" |88 kW </br />(120 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |118 kW </br />(160 SAE-PS)</br>bei 7000 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 120 Nm bei 4000 || align="center" |147 Nm bei 3600 || align="center" |167 Nm bei 4000 || align="center" |176 Nm bei 5600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,5:1 || align="center" |8,3:1 || align="center" |9,0:1 || align="center" |9,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Mikuni<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Obenliegende Nockenwelle, Antrieb über Kette || align="center" |4 Ventile pro Zylinder, [[DOHC]], Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trapezlenker oben, Querlenker mit Zugstrebe unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || align="center" | Trommelbremsen rundum <br/> DeLuxe mit vorderen Scheibenbremsen || colspan="3" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1325/1320 mm || align="center" |1370/1365 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Lim./Kombi: 2490 <br/> Coupé: 2420 mm || align="center" | Lim.: 2640 mm <br/> Coupé: 2570 mm || align="center" | 2570 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4200 (Coupé: 4135) x 1595 x 1405 mm || align="center" | 4400 (Coupé: 4330) x 1595 x 1390 mm || align="center" | 4330 x 1665 x 1370 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |935–1040 kg || align="center" |965–1035 kg || align="center" |1080–1090 kg || align="center" |1100 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |150–160 km/h || align="center" |165 km/h || align="center" |175 km/h || align="center" |200 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" |9,8 s<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || colspan="2" align="center" |ca. 10 N || colspan="2" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C110 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C110<br />
|Bild=Nissan_Skyline_C111_2000_GTX-E_001.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline C110/111 2000 GTX-E<br />
|von=1972<br />
|bis=1977<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,6–2,4 Liter (74–118 kW)<br />
|Länge=4250–4460<br />
|Breite=1625–1695<br />
|Höhe=1380–1405<br />
|Radstand=2515–2610<br />
|Gewicht=960–1170<br />
}} <br />
Im September 1972 wurde der Skyline der vierten Generation lieferbar. Angeboten wurden viertürige Limousine, zweitüriges [[Hardtop]]-Coupé und Kombi/Lieferwagen. An Limousinen und Coupés mit Sechszylinder waren Radstand und Vorderwagen verlängert. Die Zierkante an den hinteren Kotflügeln war im Design stark betont, und die Sechszylinder-Version GC110 war der erste Skyline mit den typischen vier runden Heckleuchten. Motorseitig waren [[OHC]]-Reihenvierzylinder mit 1,6, 1,8 oder zwei Litern Hubraum lieferbar, ferner im GT ein Zweiliter-Reihensechszylinder; das Exportmodell Datsun 240K bestückte Nissan mit einem 2,4-Liter-Sechszylinder. Die Vierzylinderversionen besaßen eine hintere Starrachse, die Sechszylinder eine Schräglenkerachse. <ref>[http://www.ratdat.com/history/1959to1972/1959to1972_pic.html]</ref><br />
<br />
Im September 1972 präsentierte Nissan den jüngsten 2000 GT-R als Limousine, wiederum mit dem 160 PS starken Zweiliter-Sechszylinder ausgerüstet, im Januar 1973 folgte das entsprechende Hardtop-Coupé. Beide Versionen wurden im März 1973 bereits wieder aus dem Programm genommen; bis dahin sollen 197 Stück entstanden sein. Den nächsten GT-R sollte es erst wieder 1989 auf Basis des Skyline R32 geben. <br />
<br />
Ab Mai 1975 kamen neue 1,6- und 1,8-Liter-Vierzylinder zum Einsatz. Im Oktober 1975 debütierte ein eingespritzter Zweiliter-Vierzylinder im 2000 GTX-E. Zugleich erfolgte ein kleineres Facelift.<br />
<br />
In Deutschland wurde dieser Skyline von Juni 1974 bis Juli 1978 unter der Bezeichnung '''Datsun 240K-GT''' als Limousine und bis 1975 auch als Coupé in Deutschland angeboten. Der aus dem [[Datsun 240Z]] übernommene 2,4-Liter-Reihensechszylinder war hier auf 113 DIN-PS gedrosselt. Die Limousine kostete anfangs DM&nbsp;12.990.<br />
<br />
Vom C110 wurden insgesamt 670.562 Stück verkauft, darunter 197 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (C110)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (C110, 1973)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="15%"|Nissan Skyline:<br />
! width="17%"|1600<br />
! width="17%"|1800<br />
! width="17%"|2000 GT<br />
! width="17%"|2000 GT-R<br />
! width="17%"|2400 (240K-GT,Export)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="3" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1593 cm³ || align="center" |1815 cm³ || align="center" |1998 cm³ || align="center" |1989 cm³ || align="center" |2393 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 70,2 mm || align="center" |85 x 80 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || align="center" |82 x 62,8 mm || align="center" |83 x 73,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |77 kW </br />(105 SAE-PS)</br>bei 5600 || align="center" |85–96 kW </br />(115–130 SAE-PS)</br>bei 5600–6000 || align="center" |118 kW </br />(160 SAE-PS)</br>bei 7000 || align="center" |96 kW </br />(130 SAE-PS)</br>bei 5600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 135 Nm bei 4000 || align="center" |150 Nm bei 3600 || align="center" |162–167 Nm bei 3600–4400 || align="center" |176 Nm bei 5600 || align="center" |196 Nm bei 3600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,5:1 || align="center" |8,3:1 || align="center" |8,6–9,5:1 || align="center" |9,5:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser || align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser <br/> oder 2 SU-Horizontalvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Mikuni || align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[OHC]], Antrieb über Kette || align="center" |4 Ventile pro Zylinder, [[DOHC]], Antrieb über Kette || align="center" |[[OHC]], Antrieb über Kette <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4- oder 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Trapezlenker oben, Querlenker mit Zugstrebe unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern || colspan="3" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker <br/> (GT-R: Scheibenbremsen rundum)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1350/1340 mm || align="center" |1395/1375 mm || align="center" |1350/1340 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 2515 mm || colspan="3" align="center" | 2610 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4250–4315 x 1625 x 1395–1405 mm || align="center" | 4460 x 1625 x 1385–1395 mm || align="center" | 4460 x 1695 x 1380 mm || align="center" | 4460 x 1625 x 1385–1395 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |965–1030 kg || align="center" |995–1045 kg || align="center" |1125–1170 kg || align="center" |1145 kg || align="center" |1160–1170 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |160 km/h || align="center" |165 km/h || align="center" |170–180 km/h || align="center" |200 km/h || align="center" |ca. 175 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" |9,8 s || align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || colspan="5" align="center" |10–14 N/S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C210 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C210<br />
|Bild=Nissan_Skyline_C211_2000_GT-EL_002.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline GT (C211)<br />
|Hersteller=[[Nissan (Auto)|Nissan]]<br />
|von=1977<br />
|bis=1981<br />
|Motoren= 1,6 l-SOHC-R4, 74 kW </br> 1,8 l-SOHC-R4, 85 kW </br> 2,0 l-SOHC-R6, 85 kW </br> 2,0 l-SOHC-[[Turbolader|Turbo]]-R6, 106 kW <br/> D: 2,4 l-R6, 130 DIN-PS<br />
|Länge=4400–4600<br />
|Breite=1625<br />
|Höhe=1390–1405<br />
|Gewicht=<br />
}} <br />
1977 wurde der C110 durch den C210 abgelöst. Der C210 war als erster Skyline auch mit einem Turbomotor(L20ET) erhältlich und wurde bis 1981 gebaut (nach Facelift: C211).<br />
<br />
Wie beim Vorgänger standen Limousine, Hardtop-Coupé und Kombi im Angebot, die Sechszylinder besaßen erneut einen längeren Radstand. Bei den Motoren standen ein 1,6-Liter-Vierzylinder (L16S), mehrere 1,8-Liter-Vierzylinder (L18S und L18E), ein 115 PS starker Zweiliter-Reihensechszylinder (L20S) und eine 130 PS-Variante desselben (L24E) im Programm. Bei den Ausstattungsstufen GT und TI waren Grillgitter und Heckleuchten anders gestylt. Die Spitzenmodelle GT-E S und TI-E S besaßen serienmäßig Vierradscheibenbremsen, Heckscheibenwischer und Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Darunter rangierten die Versionen GT-E L/TI-E L und GT-E X/TI-E X. <br />
<br />
Im Juli 1979 folgte ein Facelift (Modell C211); der GT erhielt Rechteckscheinwerfer, der TI besaß weiterhin runde Doppelscheinwerfer, der Kühlergrill wurde im Design geändert. Im April 1980 erschien die 145 PS starke [[Turbolader|Turbo-Version]] des Zweiliter-Sechszylinders. <br />
<br />
Ab Juni 1980 war ein 2,8-Liter-Dieselsechszylinder (Typ LD28) lieferbar. <br />
<br />
Von Oktober 1978 bis Juli 1981 wurde das Skyline-Coupé unter diesem Namen als Datsun-Spitzenmodell auch in Deutschland verkauft. Der 2,4-Liter-Reihensechszylinder mit Bosch-L-Jetronic leistete 96&nbsp;kW/130&nbsp;PS. Das für damalige Verhältnisse sehr umfangreich ausgestattete Fahrzeug kostete mit DM&nbsp;18.940 (DM&nbsp;23.400 mit Vollausstattung) rund 10.000 Mark weniger als ein [[Opel Monza]] 3.0&nbsp;E.<br />
<br />
Vom C210/211 fertigte Nissan insgesamt 539.727 Stück.<br />
<br />
In Deutschland gab es den C210 als zweitüriges Hardtop-Coupé '''Datsun Skyline''' mit 2,4-Liter-Reihensechszylinder (130 PS) und Fünfganggetriebe oder Dreigangautomatik von 1979-1981. Heute sind nur noch wenige davon erhalten und in festen Liebhaberhänden.<br />
<br style="clear:both" /><br />
<br />
=== Typ R30 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R30<br />
|Bild=R30_hatch_front_side.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline Hatchback R30<br />
|von=1981<br />
|bis=1985<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br> 1,8–2,0 Liter (74–151 kW)<br>[[Dieselmotor]]en:<br>2,8 Liter (67 kW)<br />
|Länge=4595–4620<br />
|Breite=1665–1675<br />
|Höhe=1385–1395<br />
|Radstand=2610–2615<br />
|Gewicht=1090–1255<br />
}} <br />
[[Bild:Skyline1983rsturbo.jpg|thumb|left|Nissan Skyline RS Turbo]]<br />
Im August 1981 debütierte der Skyline der sechsten Generation als viertürige Stufenhecklimousine, fünftüriges Schrägheckmodell, Coupé und Kombi. Die Radstände der Vier- und Sechszylinderversionen unterschieden sich nun nicht mehr. An Motoren waren ein 1,8-Liter-Vierzylinder (Typ Z18E), ein Zweiliter-Sechszylinder ohne (L20E) oder mit Turbolader (L20ET, 140 PS), ein Zweiliter-[[DOHC]]-Vierzylinder (FJ20E, 110 kW/150 PS), ein Zweiliter-Turbo (FJ20ET DOHC, 190-205 PS, ab Februar 1983), ein 2,8-Liter-Reihensechszylinder und ein Dieselsechszylinder gleichen Hubraums mit 84 PS. <br />
<br />
Im August 1983 erfolgte ein [[Modellpflege|Facelift]] mit kräftigeren Stoßstangen und anderen Detailänderungen. Im November 1983 erschien zum 50. Geburtstag von Nissan ein Jubiläumsmodell auf Basis des Skyline RS-X Turbo-Coupés mit spezieller Ausstattung und exklusiver Zweifarbenlackierung in Grau/Rot. <br />
<br />
Ab Anfang 1984 ergänzte der Skyline 2000 Turbo RS-X mit 205 PS leistendem Turbo-Zweiliter die Modellpalette. <br />
<br />
Bis August 1985 wurden vom Skyline R30 insgesamt 406.432 Stück gefertigt; der R30-Kombi blieb bis 1990 in Produktion.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R30)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R30, 1985)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="14%"|1800<br />
! width="14%"|1800E<br />
! width="14%"|2000<br />
! width="14%"|2000 RS<br />
! width="14%"|2000 RS Turbo<br />
! width="14%"|Diesel<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1809 cm³ || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |1990 cm³ || align="center" |2792 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || colspan="2" align="center" |83 x 83,6 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |89 x 80 mm || align="center" |84,5 x 83 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |74 kW </br />(100 PS)</br>bei 5600 || align="center" |85 kW </br />(115 PS)</br>bei 6000 || align="center" |107 kW </br />(145 PS)</br>bei 5600 || align="center" |110 kW </br />(150 PS)</br>bei 6000 || align="center" |151 kW </br />(205 PS)</br>bei 6400 || align="center" |67 kW </br />(91 PS)</br>bei 4600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 152 Nm bei 2800 || align="center" |165 Nm bei 3600 || align="center" |210 Nm bei 3200 || align="center" |185 Nm bei 4800 || align="center" |250Nm bei 4400 || align="center" |173 Nm bei 2400 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; ||colspan="2" align="center" |8,8:1 || align="center" |8,6:1 || align="center" |9,1:1 || align="center" |8,0:1 || align="center" |22,0:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || align="center" |1 Doppelvergaser || colspan="4" align="center" |Einspritzung || align="center" |Diesel-Einspritzpumpe<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[OHC]] || colspan="2" align="center" |[[OHC]], 4 Ventile pro Zylinder || align="center" |[[OHC]]<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="6" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Automatik (Serie bei RS) <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Querlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern || colspan="4" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker <br/> (2000 und GT: Scheibenbremsen rundum)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="6" align="center" |1410–1420/1390–1410 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 2610–2615 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 4620 x 1675 x 1360–1395 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1100 kg || align="center" |1090 kg || align="center" |1250 kg || align="center" |1215 kg || align="center" |1195 kg || align="center" |1255 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |165 km/h || align="center" |170 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |155 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="6" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |8,9 N || align="center" |7,7 N|| align="center" |10,9 N|| align="center" |11,1 N|| align="center" |9,8 N|| align="center" |n.a. D<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ R31 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R31<br />
|Bild=Nissan_Skyline_R31_2000_GTS-R_003.jpg<br />
|von=1985<br />
|bis=1989<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br>1,8 l-SOHC-R4, 77 kW</br>2,0 l-SOHC-R6, 96kW</br>2,0 l-DOHC-R6, 121kW</br>2,0 l-DOHC-Turbo-R6, 132-154 kW<br />
|Länge=4660<br />
|Breite=1690<br />
|Höhe=1365–1410<br />
|Radstand=2615<br />
|Gewicht=1200–1390<br />
}} <br />
Im August 1985 lancierte Nissan den Skyline der siebten Generation, wiederum als viertürige Limousine und Coupé; als Kombi diente die weitergebaute Vorgängerversion, die fünftürige Schräghecklimousine entfiel. Im Grundmodell tat erneut ein 1,8-Liter-Vierzylinder seinen Dienst (Typ CA18, 100 PS), daneben gab es einen Zweiliter-[[DOHC]]-Reihensechszylinder (RB20DE, 155 PS; als Turbo RB20DET, 180-190 PS) und den 2,8-Liter-Diesel (RD28). In einigen Modellen fand die HICAS-Vierradlenkung erstmalig Verwendung. <br />
<br />
Im Mai 1986 erschienen die Skyline GTS genannten zweitürigen Coupés der Baureihe; im Februar 1987 das [[Nismo]] Skyline GTS Twin Cam 24v Turbo-Coupé mit Sportausstattung. Ab August 1987 trugen die Limousinenausführungen die Frontpartie der Coupé-Modelle. Gleichzeitig brachte Nissan ein auf 800 Stück limitiertes GTS-R-Coupé mit 210 PS starkem Zweiliter-Sechszylinder-Turbomotor und größerem Heckspoiler. Neu waren ferner die 1800 G und 1800 G Limited-Limousinen. <br />
<br />
Vom Skyline R31 entstanden insgesamt 309.716 Exemplare. Daneben wurde der Skyline in Australien als Nissan Pintara und in Südafrika in Lizenz produziert.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline GTS (R31)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline GTS (R31, 1986)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="28%"|GTS 2000<br />
! width="28%"|GTS 2000 DOHC-24<br />
! width="28%"|GTS Turbo DOHC-24<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20E || align="center" |RB20DE || align="center" |RB20DET<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1998 cm³ <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || colspan="3" align="center" |78 x 69,7 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |95 kW </br />(130 PS)</br>bei 5600 || align="center" |121 kW </br />(165 PS)</br>bei 6400 || align="center" |132 kW </br />(180 PS)</br>bei 6400 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 181 Nm bei 4000 || align="center" |186 Nm bei 5600 || align="center" |225 Nm bei 3600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; ||align="center" |9,5:1 || align="center" |10,2:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Einspritzung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |[[SOHC]] || align="center" |[[DOHC]], 4 Ventile pro Zylinder || align="center" | DOHC, 4 Ventile pro Zylinder, Turbolader<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Automatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 1425/1415–1420 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 2615 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4660 x 1690 x 1365 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1270–1290 kg || align="center" |1280–1330 kg || align="center" |1320–1370 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |ca. 170 km/h || align="center" |ca.190 km/h || align="center" |ca. 200 km/h <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer, jap. Stadtzyklus:&nbsp; || align="center" |9,8–11,4 S || align="center" |10,5–12,7 S || align="center" |10,3–12,3 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ R32 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Bild=R32_front.jpg.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline R32 Viertürer<br />
|Generation=Typ R32<br />
|von=1989<br />
|bis=1993<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br>1,8 l-SOHC-R4, 66 kW </br> 2,0 l-SOHC-R6, 92 kW </br> 2,0 l-DOHC-R6, 113 kW </br> 2,0 l-DOHC-Turbo-R6, 158 kW </br> 2,5 l-DOHC-R6, 132 kW </br> GT-R: 2,6 l-DOHC-Turbo-R6, 206 kW<br />
|Länge=4530–4580<br />
|Breite=1695–1755<br />
|Höhe=1325–1360<br />
|Radstand=2615<br />
|Gewicht=1140–1470<br />
}} <br />
Im Herbst 1989 erschien der Skyline R32, den es erstmals seit 1973 auch wieder als GT-R gab. Erhältlich waren viertürige Limousinen und zweitürige Coupés; der Kombi wurde Anfang 1990 eingestellt. Das Motorenprogramm umfasste wiederum einen 1,8-Liter-Vierzylinder als Einstiegsmotorisierung (Typ CA18i, 91 PS), Zweiliter-Reihensechszylinder (RB20E, 125 PS; RB20DE, 155 PS; RB20DET mit Turbolader, 215 PS), ein 2,5-Liter-Reihensechszylinder (RB25DE, 180 PS) und im allradgetriebenen GT-R einen 2,6-Liter-Biturbo-Sechszylinder mit offiziell 280 PS (RB26DETT). Den GT-R gab es auch in werksgetunter Ausführung von [[Nismo]] und als V-Spec und V-Spec II. Für den 2,5-Liter-Motor gab es erstmals auch ein Fünfgang-Automatikgetriebe. <br />
<br />
Der Skyline R32 verkaufte sich schlechter als sein Vorgänger. Insgesamt wurden 296.087 Stück gebaut, darunter 43.661 GT-R.<br />
<br />
=== Skyline GT-R R32 ===<br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R32_GT-R_002.jpg|thumb|left|Nissan Skyline (R32) GT-R]]<br />
1989 wurde mit der neuen R32-Version, die in der Basisversion nur eine Type-M genannte Sportversion mit dem aus dem R31 GTS-R bekannten Sechszylinder-Motor zur Wahl hatte, ein neuer GT-R vorgestellt, ausgestattet mit einem 206 kW (280 PS) starken 2,6 Liter großen Sechszylindertriebwerk mit nun zwei [[Turbolader]]n, der von Nissan selbst entwickelten „HICAS“-Allradlenkung und einer für damalige Verhältnisse luxuriösen Serienausstattung mit elektrischen Fensterhebern, einer vollwertigen Soundanlage und vielen weiteren Komponenten.<br />
<br />
==== Technische Daten ====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
*Hubraum: 2569 cm³<br />
*Leistung: 206 kW/280 PS bei 6800 U/min [inofficial 230 kw/313 Ps]<br />
*Drehmoment: 352 Nm bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 5-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1430 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,11 kg/PS<br />
*Literleistung: 109 PS/l<br />
*Höchstgeschwindigkeit: 250+ km/h <br />
*0-100 km/h in 4,7 Sekunden<br />
<br />
=== Typ R33 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R33<br />
|Bild=Silverskyline.JPG<br />
|von=1993<br />
|bis=1998<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,0–2,6 Liter<br/>(94–208 kW)<br />
|Länge=4640–4720<br />
|Breite=1720<br />
|Höhe=1340–1375<br />
|Radstand=2720<br />
|Gewicht=1270–1540<br />
}} <br />
1993 wurde der R32 vom R33 abgelöst. Die in Größe und Raumangebot, aber auch im Gewicht gewachsene R33-Baureihe umfasste Limousinen und Coupés, die sich wie folgt gliederten: GTS mit Zweiliter-Reihensechszylinder (RB20E, 130 PS); GTS25 und GTS-4 (Allrad) mit 2,5-Liter-Sechszylinder (RB25DE, 140 kW/190 PS) und GTS25T mit 188 kW (255 PS) leistender Turboversion des größeren Motors. Für Leute mit ausgeprägten Platzbedarf gibt es auch noch den Nissan Stagea, einem Kombi mit GT-R-Technik unter der Blechhaut.<br />
<br />
Anfang 1995 erfolgte eine Modellpflege, ein Fahrerairbag war ab sofort serienmäßig. <br />
<br />
Nissan Skyline R33 NISMO "400R":<br />
<br />
Nismo bot eine limitierte Sonderversion des R33 an welcher einen RB-X GT2 Motor bekam der 294 kW (400 PS) lieferte.<br />
Von 99 Exemplaren die gebaut wurden, wurden nur 44 verkauft, da der Preis um 126% höher war wie ein serien R33 GTR.Der Preis lag bei 12.000.000 Yen [heute ca. 100.000 €]. <br />
Der Motor wurde auf 2.771 l aufgebohrt und die maximale Drehzahl erhöhte sich auf 10.000 u/min.<br />
<br />
<br />
Vom Skyline R33 fertigte Nissan insgesamt 217.133 Exemplare, darunter 16.435 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R33)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R33, 1995)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|2000<br />
! width="20%"|2500<br />
! width="20%"|Turbo<br />
! width="20%"|GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20E || align="center" |RB25DE || align="center" |RB25DET || align="center" |RB26DETT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |2498 cm³ || align="center" |2569 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |86 x 71,7 mm || align="center" |86 x 83,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |96 kW </br />(130 PS)</br>bei 5600 || align="center" |140–147 kW </br />(190–200 PS)</br>bei 6400 || align="center" |180–184 kW </br />(245–250 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 172 Nm bei 4400 || align="center" |230 Nm bei 4800 || align="center" |274–294 Nm bei 4800 || align="center" |368 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |9,5:1 || align="center" |10:1 || align="center" |9:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung, Turbolader, Ladeluftkühler || align="center" |Elektr. Einspritzung, 2 Turbolader, Ladeluftkühler<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |[[OHC]], Zahnriemen || colspan="3" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> permanenter Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker mit Zugstrebe unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br/> a.W. für 2000/2500 Allradlenkung Super-Hicas<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1480/1470 mm || align="center" |1490/1480 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 2720 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4640–4720 x 1720 x 1340–1360 mm || lign="center" | 4675 x 1780 x 1360 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1270 kg || align="center" |1310–1360 kg || align="center" |1360–1380 kg || align="center" |1540 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 190–200 km/h || align="center" |ca. 210 km/h || align="center" |ca. 240 km/h || align="center" |ca. 250+ km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="4" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |ca. 8–14 S || align="center" |ca. 9–15 S ||colspan="2" align="center" |ca. 10–17 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
==== Skyline GT-R R33 ====<br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R33_GT-R_002.jpg|thumb|left|Nissan Skyline R33 GT-R]]<br />
Der GT-R wurde weiterentwickelt. Er besaß den bekannten Motor des R32 GT-R, dieser wurde ebenfalls modifiziert und brachte jetzt eine Leistung von rund 220 kW. Ein Pkw soll laut der damaligen freiwilligen Selbstbeschränkung der japanischen Hersteller die Leistung von 206 kW (280 PS) nicht überschreiten, deshalb wurde der Motor über das Steuergerät gedrosselt. Das HICAS-Allradlenksystem wurde ebenfalls verbessert. Ab sofort nannte es sich nicht mehr nur HICAS, sondern Super-HICAS. Der Unterschied beider Systeme bestand in der Ansteuerungsmethode. Während das „normale“ HICAS noch hydropneumatisch betrieben wurde, funktionierte das Super-HICAS nun elektronisch. Das hatte zur Folge, dass es sanfter und gleichmäßiger ansprach. Trotz dieser Verbesserungen wurde der R33 GT-R nicht so positiv angenommen wie sein Vorgänger. Auch eine viertürige Sonderversion des GT-R konnte darüber nicht hinweghelfen. Der deutlich verlängerte Radstand beeinträchtigte die Handlichkeit und bei hoher Belastung konnten die Bremsscheiben bersten.<br />
<br />
===== Technische Daten =====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
*Hubraum: 2570 cm³<br />
*Leistung: 208 kW/283 PS bei 6800 U/min<br />
*Drehmoment: 367 Nm bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 5-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1530 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,41 kg/PS<br />
*Literleistung: 110 PS/l<br />
<br style="clear:both" /><br />
*0-100 km/h: 5,7 Sekunden<br />
<br />
=== Typ R34 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R34<br />
|Bild=Nissan Skyline 1998.jpg <br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline GT (R34), 1998–2002<br />
|von=1998<br />
|bis=2002<br />
|Versionen=Limousine, Coupé <br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,0–2,6 Liter<br/>(114–206 kW)<br />
|Länge=4580–4705 <br />
|Breite=1720–1785 <br />
|Höhe=1340–1380 <br />
|Radstand=2665<br />
|Gewicht=1330–1540<br />
}} <br />
Im Mai 1998 kam die Baureihe R34 auf kürzerem Radstand als beim Vorgänger auf den Markt. Der GT, mit einem 147 kW (200 PS) starken Sechszylinder-Saugmotor, bot für die Kosten einer Mittelklasselimousine trotz Coupe-Bauweise limousinenähnliche Platzverhältnisse. Das nächstgrößere Modell war der GT-T. Er hob sich optisch nur durch die größeren Felgen vom GT ab. Am Motor hingegen tat sich einiges mehr, nämlich nun 206 kW (280 PS) aus dem gleichen Motor, der nun allerdings auch einen Turbo besaß. Der GT-T konnte wieder als Coupé oder als Limousine geordert werden und gilt als Nachfolger des Skyline R33 GTS-T. Die schwächeren Motorversionen GT und GT-T, sowie GTS-T mussten hier mit dem Heckantrieb vorlieb nehmen. Der Allradantrieb war dem 1999 eingeführten GT-R vorbehalten.<br />
<br />
Vom Skyline R34 verkaufte Nissan bis 2002 insgesamt 64.623 Stück, davon 11.344 GT-R. <br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R34)<ref>Automobil Revue, Katalognummer 2001, S. 429f.</ref>'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R34, 2001)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|2000<br />
! width="20%"|2500<br />
! width="20%"|Turbo<br />
! width="20%"|GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20DE || align="center" |RB25DE || align="center" |RB25DET || align="center" |RB26DETT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |2499 cm³ || align="center" |2569 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |86 x 71,7 mm || align="center" |86 x 73,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |114 kW </br />(155 PS)</br>bei 6400 || align="center" |147 kW </br />(200 PS)</br>bei 6000 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 186 Nm bei 4400 || align="center" |255 Nm bei 4000 || align="center" |363 Nm bei 3200 || align="center" |392 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |9,5:1 || align="center" |10:1 || align="center" |9:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung, Turbolader, Ladeluftkühler || align="center" |Elektr. Einspritzung, 2 Turbolader, Ladeluftkühler<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br/> Hinterradantrieb, 2.5 24V a.W. Allradantrieb || align="center" | [[Getrag]]-6-Gang-Getriebe <br/> Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker mit Zugstrebe unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Druckstreben, Schraubenfedern || align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker, ABS<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1480/1470 mm || align="center" |1480/1490 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 2665 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4580–4705 x 1720–1725 x 1340–1380 mm || lign="center" | 4600 x 1785 x 1360 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1330–1360 kg || align="center" |1340–1480 kg || align="center" |1410–1430 kg || align="center" |1540 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 200 km/h || align="center" |ca. 210 km/h || align="center" |ca. 230 km/h || align="center" |ca. 250+ km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" | 6,0 s<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |ca. 8–14 S || align="center" |ca. 9–15 S ||colspan="2" align="center" |ca. 9–16 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
==== Skyline GT-R R34 ====<br />
Der GT-R war zwar, wie der neue 2,6-Liter-Turbomotor im GT-T, mit 206 kW (280 PS) angegeben, da sich die japanischen Autohersteller auf eine freiwillige Selbstbeschränkung geeinigt haben. Die tatsächliche maximale Leistung wurde bei freien Leistungsmessungen mit über 220 kW ermittelt. Der Motor wurde wieder vom Vorgänger R33 GT-R übernommen. Das Super-HICAS <br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R34_GT-R_N%C3%BCr_001.jpg|thumb|left|Nissan Skyline (R34) GT-R Nür]]<br />
wurde vom R33 GT-R übernommen und wurde nur geringfügig verbessert. Der R34 GT-R wurde als Antwort auf seinen eigenen Vorfahren, den R32 GT-R, konstruiert. Einige Daten wurde mittels eines 10,5" großen [[TFT-Monitor]]s auf der Mittelkonsole angezeigt. Dieser Monitor war eine Neuerung zu den sonst üblichen analogen Instrumenten, auf dem TFT-Monitor lassen sich allerlei technische Details anzeigen, wie z.&nbsp;B. Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, G-Kräfte sowie Pedalstellung, Ladedruck, Öldruck usw. Das Produktionsende für den GT-R kam 2002. 2003 führte die japanische Regierung neue Abgasemissions-Grenzwerte ein, die der RB26DETT-Motor, eine Konstruktion aus den 80ern, nicht mehr erfüllte. Um dennoch das Ableben dieser beliebten Motorisierung zu feiern, wurden die Jubiläumsmodelle ''GT-R V-spec II Nür'' sowie ''GT-R M-spec Nür'' eingeführt. Das „Nür“ im Namen stellte eine [[Reminiszenz]] an den Nürburgring dar. Das besondere an den Nür-Modellen war der RB26DETT-Motor in der N1-Motorsportversion. Die Auflage war auf insgesamt 1000 Exemplare limitiert, von denen 250 die luxuriöseren M-spec-Modelle mit Lederausstattung und weicherer Fahrwerksabstimmung waren und 750 V-spec II Modelle.<br />
<br />
=====Technische Daten GT-R=====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder TWIN-Turbo<br />
*Hubraum: 2568 cm³<br />
*Leistung: 206 kW/280 PS bei 6800 U/min<br />
* 280 PS (gedrosselt ab Werk) 450 PS (offen)<br />
* 0-100 km/h in ca. 3,5s (offen) <br />
* Geschwindigkeit Max: ca. 300 km/h (offen) <br />
*Drehmoment: 391 Nm/289 lb-ft bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 6-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1540 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,5 kg/PS<br />
*Literleistung: 109 PS/80 kW<br />
<br />
===== Unterschiede der GT-R-Ausstattungsvarianten =====<br />
*GT-R – Die Basisversion<br />
<br />
*GT-R V-Spec – Verbesserte GTR Version mit anders abgestimmtem ATTESA-Allradsystem und Diffusor. Fahrwerk und Differenzial wurden ebenfalls verändert. Ab und inkl. der Stufe V-Spec wurden die Modelle werkseitig gewichtsoptimiert. Ebenfalls kamen verbesserte Bremsen zum Einsatz.<br />
<br />
*GT-R V-Spec II – Spätere Version des V-Spec (Ende 2000) mit Kohlefaser-Motorhaube und Lufteinlass. Geänderter Innenraum (Pedalerie, Farbe des Innenraums), Bremsscheiben vom N1-Modell an der Hinterachse. Die orangenen Frontblinker wurden durch klare ersetzt. <br />
<br />
*R34 GT-R M-Spec – Die „komfortable“ Version mit weicherem Fahrwerk, Sonderlack und Leder.<br />
<br />
*R34 GT-R N1 – Ist die renntaugliche Version des GT-R mit verstärken Motorteilen (Öl und Wasserpumpe, Turbos). Ebenfalls verfügt der N1 über keine Audioanlage, Klima, Heckwischer. Der N1 verfügt wie der V-Spec II über eine Kohlefasermotorhaube.<br />
<br />
*R34 GT-R V-Spec II Nür – Limitierte Sonderauflage des V-Spec II (2002) mit dem Motor des N1 (750 Exemplare)<br />
<br />
*R34 GT-R M-Spec Nür – Limitierte Sonderauflage des M-Spec mit Motor des N1 (250 Exemplare)<br />
<br />
===== Rekorde und Anekdoten =====<br />
*Als Nissan im August 2002, zum Produktionsende der 10. Generation, eine Sonderserie auflegte (V-Spec II Nür & M-Spec Nür), waren diese letzten 300 Wagen via Internet innerhalb von zwei Stunden verkauft. Daraufhin legte man noch einmal 700 Stück nach und brauchte zwei Tage um alle unters Volk zu bringen.<br />
<br />
*Der GT-R kommt aus einer Geschwindigkeit von 113 km/h (70 [[Miles per hour|mph]]) 10 Meter später zum Stehen (46 m) als ein [[Porsche 911 GT3#Die Modelle des 911 GT3 vom Typ 996|Porsche 996 GT3]] aus 100 km/h (60 mp/h) (ca. 36 m im Mittel). <br />
<br />
*Die japanische Tuning-Firma „Blitz“ hatte mit einem ca. 735 kW (1000 PS) leistenden GT-R versucht den offiziellen Geschwindigkeitsrekord auf öffentlichen Straßen für getunte Seriensportwagen zu brechen. Die Testfahrt musste bei 341 km/h abgebrochen werden, da sich Teile der [[Karosserie]] lösten.<br />
<br />
*Bei japanischen Skylines der professionellen Drag-Szene sind Motorenleistungen über 1000 kW keine Seltenheit.<br />
<br />
*Ein in Neuseeland aufgebauter GT-R des Heat Treatments Racing Teams ist mit einer Zeit von 7,57 s und einer Endgeschwindigkeit von 306 km/h der schnellste Skyline der Welt auf der Viertelmeile.<br />
<br />
*Ein neuer 0-300-km/h-Rekord wurde von Keith Cowie (GB) mit einem extrem getunten Skyline R32 GT-R aufgestellt. Er benötigte bei ''Ten Of The Best'', einem Wettstreit unter modellspezifischen Autoclubs die jeweils die als die zehn besten angesehenen Wagen zu diesem Event anmelden und in den Disziplinen Drag, Handling und Top Speed gegeneinander antreten, eine Zeit von 12,47 s um vom Stillstand auf 300 km/h zu beschleunigen (gemessen mit [[Datron]]-GPS). Diese Zeit ist um fast 5 Sekunden schneller als die, die der zur Zeit stärkste Seriensportwagen der Welt ([[Bugatti Veyron]], 736 kW/1001 PS) braucht. Die Hundertermarke wurde nach 2,54 s erreicht.<br />
<br />
*Die Motorsportabteilung von Nissan (Nismo) hat 2005 nochmals eine letzte Serie von Skylines GT-R R34 produziert. Da es keine fabrikneuen GT-R dieser Baureihe mehr gab, wurden 20 Gebrauchtwagen mit möglichst wenig gefahrenen Kilometern gekauft (bis 20.000 Meilen). Hierfür hat man die entsprechenden Wagen bis auf die Grundstruktur zerlegt und den Wagen komplett überarbeitet. Kostenpunkt der Aktion: ein Wagenpreis von 160.000 US-Dollar. Der Motor wurde auf 2,8 Liter aufgebohrt, hat größere Turbolader bekommen und leistet nun 373 kW (507 PS). Möglich wären 460 kW, aber damit ließen sich keine gesetzlichen Abgaswerte mehr einhalten. Die Bremsen wurden aufgewertet (Sechskolben-Bremssättel vorne), eine Zweischeiben-Kupplung eingebaut, neue Aerodynamikteile angepasst (Frontschürze, Seitenschweller, Kotflügel, Motorhaube usw.) und ein 3-fach verstellbares 20.000-US-Dollar-Sachs-Fahrwerk verbaut, dazu Karosseriekomponenten aus Carbon und weitere Rennsportteile. Anlass für diese Sonderserie war das 20-jährige Bestehen von Nismo ('''NIS'''san '''MO'''torsports). <br />
<br />
*Technische Daten des ''Nissan Nismo Skyline GT-R Z-Tune'': <br />
**Motorlage: Frontmotor<br />
**Antrieb: Allradantrieb<br />
**Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
**Hubraum: 2771 cm³<br />
**Leistung: 373 kW/507 PS/500 bhp bei 6800 U/min<br />
**Drehmoment: 539 Nm/398 lb-ft bei 5200 U/min<br />
**Getriebe: 6-Gang manuell<br />
**Gewicht: 1599 kg/3525 lbs<br />
**Leistungsgewicht: 3,15 kg/PS<br />
**Literleistung: 183 PS/l<br />
**0-400 Meter: 10,6 s<br />
<br style="clear:both" /><br />
<br />
=== Typ V35 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ V35<br />
|Bild=Nissan V35 Skyline 350GT.jpg <br />
|von=2001<br />
|bis=2006 <br />
|Versionen=Limousine, Coupé<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,5–3,5 Liter<br/>(158–206 kW)<br />
|Länge=4627<br />
|Breite=1816<br />
|Höhe=1399<br />
|Radstand=2850<br />
|Gewicht=1450–1589<br />
}} <br />
2001 folgte die neue Generation des Skyline, die auf dem [[Nissan 350Z]] basiert. Es wurde eine Limousine und ein Coupè vorgestellt. Es gab den neuen Skyline nur mit V6 Motor (2,5 l, 3,0 l, 3,5 l) aus dem sich auch der Name des Fahrzeuges ableiten lässt (Bsp. 3,0 l Motor = Nissan Skyline 300 GT). Der neu vorgestellte V35 wurde von der Skyline-Fangemeinde mit Erschütterung aufgenommen. Die neuen, sanfteren Coupézüge passten nicht in das Bild der ansonsten kantigen Skyline-Familie. Noch größer war die Empörung darüber, dass Nissan kein GT-R-Modell des V35 plante. Das Topmodell des V35, der Skyline 350 GT (Coupè) erhielt keinen Sondernamen. Er wird von dem 3,5-l-V6-Triebwerk (VQ35DE) des 350Z angetrieben. <br />
<br />
In den USA wurde der Skyline 350 GT unter dem Namen [[Infiniti]] G35, als Linkslenker, verkauft.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (V35)<ref>Automobil Revue, Katalognummer 2006, S. 366f.</ref>'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (V35, 2001)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="28%"|2.5<br />
! width="28%"|3.0<br />
! width="28%"|350 GT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 6-Zylinder-V-Motor (Viertakt), Gabelwinkel 60°<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |VQ25DD Neo-Di|| align="center" |VQ30DD Neo-Di || align="center" |VQ35DE <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |2495 cm³ || align="center" |2987 cm³ || align="center" |3498 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |93 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |158 kW </br />(215 PS)</br>bei 6400 || align="center" |191 kW </br />(260 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6200<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 270 Nm bei 4400 || align="center" |324 Nm bei 4800 || align="center" |363 Nm bei 4800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |11:1 || align="center" |11:1 || align="center" |10:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Direkt-Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | Vier- oder Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb, a.W. Allradantrieb || align="center" | Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 6-Gang-Getriebe <br/> a.W. Fünfgang-Automatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Quer- und Längslenker unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Druckstreben, Schraubenfedern <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker, ABS<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || align="center" |1510/1515 mm || align="center" |1500/1505 mm || align="center" |1535/1540 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 2850 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4675 x 1750 x 1470 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1450 kg || align="center" |1490 kg || align="center" |1530 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 220 km/h || align="center" |ca. 230 km/h || align="center" |ca. 240 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" | 8,3–9,8 S || align="center" | 8,6 S || align="center" | 10,7–11,6 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ V36 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ V36<br />
|Bild=Japanese NISSAN Skyline V36.jpg<br />
|von=2006<br />
|Versionen=Limousine, Coupé<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,5–3,7 Liter<br/>(165–248 kW)<br />
|Länge=4755<br />
|Breite=1770<br />
|Höhe=1450–1465<br />
|Radstand=2850<br />
|Gewicht=1580–1739<br />
}} <br />
Im November 2006 wurde der Nachfolger des V35 vorgestellt, ihn gibt es bis jetzt nur als Limousine. Dieses Fahrzeug gibt es außerdem nur mit 2,5-l und 3,5-l-Motor. Es wird bis jetzt nur in Japan und den USA (Infiniti) verkauft. Mit einer Markteinführung in Europa ist mit dem Start der Marke Infiniti Ende 2008<ref>http://de.cars.yahoo.com/27042006/348/edel-nissan-infiniti-2008-europa.html Naricht bei Yahoo</ref> zu rechnen. Anfang 2007 wurde das neue Skyline 370GT Coupé, das auch als Infiniti G37 verkauft wird, vorgestellt. Der V6-Motor hat einen Hubraum von 3696cc, sowie die Leistung von 248 kW/330 PS und erfüllt die EURO 4 Abgasnorm. <br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (V35<ref>http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0511/GRADE/main3.html, http://www.carfolio.com/specifications/models/car/?car=80663</ref>/V36<ref>http://www2.nissan.co.jp/SKYLINE/V36/0611/index.html</ref>)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (V35/V36)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="15%"|Nissan Skyline:<br />
! width="17%"|V35 250<br />
! width="17%"|V35 300<br />
! width="17%"|V35 350<br />
! width="17%"|V36 250<br />
! width="17%"|V36 250<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 6-Zylinder-V-Motor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |2495 cm³ || align="center" |2987 cm³ || align="center" |3498 cm³ || align="center" |2495 cm³ || align="center" |3498 cm³ <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |VQ25DD || align="center" | n.a. || align="center" |VQ35DE || align="center" |VQ25HR || align="center" |VQ35HR<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |93 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |158 kW </br />(215 PS)</br>bei 6400 || align="center" |194 kW </br />(260 PS)</br>bei 6400 || align="center" |200–206 kW </br />(272–280 PS)</br>bei 6000 || align="center" |165 kW </br />(225 PS)</br>bei 6800 || align="center" |232 kW </br />(315 PS)</br>bei 6800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 270 Nm bei 4400 || align="center" | 324 Nm bei 4800 || align="center" |353–363 Nm bei 4800 || align="center" | 263 Nm bei 4800 || align="center" | 358 Nm bei 4800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |11:1 || align="center" |10,5:1 || align="center" |10,3:1 || align="center" |10,5:1 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Elektronische Einspritzung <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 5-Gang-Automatik <br/> Hinterradantrieb, 250 a.W. mit Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br/> a.W. Allradlenkung Super-Hicas<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1500–1535/1505–1540 mm || colspan="2" align="center" |1520/1530 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 2850 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4640–4750 x 1750–1815 x 1395–1470 mm || colspan="2" align="center" | 4755 x 1770 x 1450–1465 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1480–1600kg || align="center" |1490 kg || align="center" |1520–1580 kg || align="center" |1590–1600 kg || align="center" |1580–1670 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || colspan="5" align="center" |nicht angegeben<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="5" align="center" |nicht angegeben<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer, jap. Zyklus):&nbsp; || align="center" | 8,3–9,8 S || align="center" | n.a. ||align="center" | 10,7–11,6 S ||align="center" | 9,0–10,0 S ||align="center" | 10,8 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Preis:&nbsp; || align="center" | n.a. || align="center" | n.a. || align="center" | n.a. || align="center" | ¥ 2,793–3,696 Mio. (2008) <br/> entspricht € 18.150–24.000 || align="center" | ¥ 3,486–3,906 Mio. (2008) <br/> entspricht € 22.700–25.400 <br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Nissan GT-R (R35) ===<br />
Nachfolger des Skyline GT-R, siehe [[Nissan GT-R]].<br />
<br />
[http://www.developersrevolt.com/image/Nissan%20-%20R35%20-%20GTR.jpg]<br />
<br />
== Allradantrieb/HICAS ==<br />
Erwähnenswert ist am Nissan Skyline (GT-R-Modelle) vor allem das ATTESA-ETS (Advanced Total Traction Engineering System for All - Electronic Torque Split) genannte [[Allradantrieb]] und die mitlenkende [[Hinterachse]] HICAS bzw. Super-HICAS, um die frontlastige Gewichtsverteilung (57:43) und damit das Untersteuern auszugleichen. Was diesen [[Allradantrieb]] so einzigartig macht ist das Zusammenspiel der Allradlenkung mit der variablen, elektronisch geregelten Drehmomentverteilung. <br />
<br />
Das ATTESA-System wurde schon in den Vorgängern (BNR-32/BNCR-33) des aktuellen Skyline GT-R (BNR-34) verbaut und ist in seiner neuesten Ausführung gründlich überarbeitet worden, was aber nichts am Grundprinzip ändert, es funktioniert quasi wie ein seitenverkehrtes ESP.<br />
<br />
Während ESP die Räder einbremst, verteilt das ATTESA-System unter zu Hilfenahme der 2 A-LSD* genannten Differentiale, die Kraft elektronisch/hydraulisch auf, bei Bedarf, alle 4 Räder (normal 100 % hinten, bei Schlupf Verteilung bis 50:50). Ferner besitzt das System die Fähigkeit, die beiden hinteren Räder einzeln anzusprechen, um den Wagen in einen kontrollierten übersteuernden Fahrzustand zu bringen. Auf diesem Wege wird dem GT-R in langen schnellen Kurven die Untersteuertendenz genommen.<br />
<br />
Das ATTESA-System hat noch ein weiteres kleines Gimmick. Vom Prinzip her ist der GT-R ein Hecktriebler mit Allradoption. Z.&nbsp;B. beim Ampelstart geht die gesamte Kraft nach hinten, daraufhin werden die Hinterräder ein wenig durchdrehen (was aber gewollt und nicht zwingend schlecht ist). Der Wagen wird in eine leichte Vorwärtsbewegung versetzt. Jetzt erst kommt der Allrad ins Spiel.<br />
<br />
Beim Allrad mit fester Kraftverteilung (z.&nbsp;B. 50:50) besteht bei sehr griffigen Untergrund die Gefahr, dass sich die Reifen im Boden „festkrallen“. Es also keinerlei Schlupf gibt und die kraftübertragenden Teile extrem strapaziert werden. Das Fahrverhalten ist mit Hilfe dieser Systeme und trotz des recht hohen Eigengewicht von mehr als 1560 kg als ausgesprochen agil zu bezeichnen. Ein positiver Nebeneffekt des Gesamtsystems ist die Neutralisierung von Seitenwind, den erkennt das System durch die erhöhte Querbeschleunigung und gleicht ihn durch Anpassung des Hinteradlenkwinkels automatisch aus. Den ganzen Prozess der Kraftverteilung kann man auch über den eingebauten [[TFT-Monitor]] im [[Armaturenbrett]] verfolgen.<br />
<br />
Der besondere Allradantrieb ist einer der Hauptgründe, warum der Skyline GTR in der [[Drag-Racing]]- und [[Fahrzeugtuning|Tuning]]-Szene so beliebt geworden ist. Ein weiterer Grund sind sicherlich auch die hohen Leistungsreserven des Graugussmotors RB26-DETT, der im Skyline GT-R verwendet wird. So ist es möglich dem [[Motor]] ohne mechanische Modifikation 330 kW und mehr zu entlocken - lediglich durch Anpassung des Ladedrucks und des Motorsteuergeräts.<br />
<br />
== Nissan Skyline in Deutschland ==<br />
Es gibt [[Gebrauchtwagen|gebrauchte]] aus [[Japan]] [[Import|importierte]] Skyline in [[Deutschland]]. Diese sind allerdings sehr selten und rechtsgelenkt. Service bieten einige Nissan-[[Autohaus|Autohäuser]]. Populär sind Tacho-Umbauten und Änderungen an der Elektronik, da die Japan-Version wegen der freiwilligen Selbstbeschränkung der japanischen Automobilindustrie bei 180 km/h abgeregelt wird und der Tacho auch nur bis 180 km/h geht. Das Zulassungsverfahren in Deutschland ist sehr aufwendig, da der [[TÜV]] keine Unterlagen über dieses [[Fahrzeug]] besitzt und so eine Einzelabnahme machen muss. Allerdings wird dies oft von den [[Importeur]]en erledigt, die auch entsprechende Umbaumaßnahmen z.&nbsp;B. an der Abgasanlage vornehmen.<br />
<br />
== Filme==<br />
* [[Jackie Chan]]: [[Thunderbolt (1995)]] - Showdown mit 1000 PS: Nissan Skyline R32 GTR V-spec<br />
* The Nissan Skyline Story (DVD) Sprache: Englisch (Hauptinteresse des Videos ist der GTR)<br />
* [[2Fast 2Furious]]: Nissan R34 Skyline GT-R V-Spec<br />
* [[The Fast and the Furious]]: Nissan Skyline GT-R R33<br />
<br />
== Quellen ==<br />
* ''Automobil Revue'', Katalognummern 1960-1973, 1995, 2001, 2006 (Daten)<br />
* auto katalog, Ausgabe 1985/86 (Daten)<br />
* Chauvin, Xavier: ''Japanische Automobile. Die kultigsten Modelle von 1960 bis 1975.'' Heel-Verlag, Königswinter 2007. ISBN 978-3898808248. Hier Seiten 92-99 (Prince und Nissan Skyline)<br />
* Clarke, R. M. (Hrsg.): ''Nissan Skyline GT-R 1989-2002'' (engl.) Brooklands Books Ltd. ISBN 978-1855206342<br />
* ''Grand Touring Car Skyline since 1957''. Vom Werk ca. 1993 herausgegebene Broschüre zur Geschichte des Skyline. Japanischer Text.<br />
* Joachim Kuch: ''Japanische Autos''. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 190f.,196. <br />
* Nissan Skyline (R31) GTS. Jap. Verkaufsprospekt, ca. 1986, Drucknummer AKS50(D6106P2)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commonscat|Nissan Skyline}}<br />
* {{commonscat|Prince Skyline}}<br />
* [http://www.jbskyline.net/ JB car pages - Nissan Skyline] (englisch)<br />
* [http://www.ratdat.com/history/history.html The Datsun Story 1911-1982] (englisch)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/R34/9805/index.html Skyline R34 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 5/1998)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/R34/0008/index.html Skyline R34 auf Nissan History] Seite 2; Stand: 8/2000)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0106/DATA/MAIN/index.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 6/2001)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0201/DATA/MAIN/index.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 2; Stand: 1/2002)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0411/ Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 3; Stand: 1/2003)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0511/CONCEPT/main1.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 4; Stand: 11/2005)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/9901GT-RFC/menu.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 1/1999)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/R34/0008/menu.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 2; Stand: 10/2000)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/R34/0105/index.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 3; Stand: 5/2001)<br />
*[http://specs.amayama.com/nissan/skyline/ Spezifikationen der Skyline-Modelle]<br />
*[http://www.nissan.co.jp/MUSEUM/SKYLINE/ Der '''Skyline''' im Nissan Mueseum]<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Prince-Modelle<br />
|Navigationsleiste Datsun-Modelle<br />
|Navigationsleiste Nissan-Modelle<br />
}}<br />
<br />
[[Kategorie:Pkw-Modell]]<br />
[[Kategorie:Fahrzeug der Mittelklasse]]<br />
[[Kategorie:Nissan|Skyline]]<br />
<br />
[[ca:Nissan Skyline]]<br />
[[en:Nissan Skyline]]<br />
[[es:Nissan Skyline]]<br />
[[fi:Nissan Skyline]]<br />
[[fr:Nissan Skyline]]<br />
[[id:Nissan Skyline]]<br />
[[ja:日産・スカイライン]]<br />
[[ms:Nissan Skyline]]<br />
[[nah:Nissan Skyline GT-R R34]]<br />
[[nl:Nissan Skyline]]<br />
[[no:Nissan Skyline]]<br />
[[pl:Nissan Skyline]]<br />
[[pt:Nissan Skyline]]<br />
[[ru:Nissan Skyline]]<br />
[[sv:Nissan Skyline]]<br />
[[th:นิสสัน สกายไลน์]]<br />
[[zh:日產Skyline]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nissan_Skyline&diff=57946345Nissan Skyline2009-03-16T10:06:45Z<p>212.117.116.190: /* Technische Daten GT-R */</p>
<hr />
<div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br />
|Marke=Nissan<br />
|Modell=Skyline<br />
|Hersteller=[[Nissan (Auto)|Nissan]]<br />
|von=1957<br />
|Klasse=[[Mittelklasse]]<br />
|Versionen=[[Stufenheck]],&nbsp;viertürig<br/>[[Coupé]], zweitürig<br/>[[Kombinationskraftwagen|Kombi]], fünftürig<br />
|Vorgänger=[[Prince Sedan]]<br />
|ähnlich=[[Infiniti G35]], Datsun Skyline 2000 GT<br />
}}<br />
Der '''Nissan Skyline''', anfangs '''Prince Skyline''', in Deutschland 1973-1981, zunächst als '''Datsun 240K-GT''', später (nur als Coupé) als '''Datsun Skyline''', ist ein Fahrzeug der [[Mittelklasse (Auto)|Mittelklasse]] von [[Nissan (Auto)|Nissan]] und wird seit 1957 produziert.<br />
<br />
== Modellhistorie ==<br />
Der Skyline wurde ursprünglich von dem unabhängigen japanischen Hersteller [[Prince Motor Company|Prince]] konzipiert und gebaut und gelangte nach der Prince-Übernahme durch Nissan in das Nissan-Programm. Während der Konzern seine kleineren Modell bis 1983 unter dem Markennamen Datsun anbot, trugen der Skyline und einige andere Modelle des Konzerns ([[Nissan Gloria]], [[Nissan President]]) stets den Markennamen Nissan.<br />
<br />
Die ersten Modelle waren einfache Alltags-[[Limousine]]n für jedermann. 1969 wurde erstmals eine Sportversion namens Skyline 2000 GT-R vorgestellt (in Baureihe C10), 1971 folgte dessen Coupé-Version. Beide wurden von einem 160 PS starken, 2 Liter großen Sechszylinder-[[Saugmotor]] angetrieben. Der 1972 vorgestellte Nachfolger (C110) teilte Designelemente amerikanischer [[Muscle-Car]]s dieser Zeit. Als Folge der Ölkrise gab es für den GT-R jedoch fast keine Käufer, so dass Nissan bereits wenige Monate später die Produktion dieses Modells einstellte. In der Folge präsentierte Nissan etwa alle vier Jahre eine neue Skyline-Generation, stets mit Hinterradantrieb und lange Zeit mit den typischen vier runden Heckleuchten versehen. Ende der 1980er-Jahre erlebte der GT-R als leistungsstarkes Skyline-Spitzenmodell mit Allradantrieb sein Comeback.<br />
<br />
=== Typ ALSI-1 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ ALSI-1<br />
|Hersteller=Prince<br />
|Bild zeigt=Prince Skyline<br />
|Bild=Prince_Skyline_ALSI-1_001.jpg<br />
|von=1957<br />
|bis=1963<br />
|Versionen=[[Stufenheck]], viertürig<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,5–1,9 l<br />
|Länge=4360–4475<br />
|Breite=1675–1680<br />
|Höhe=1535<br />
|Gewicht=1340–1365<br />
}} <br />
Im April 1957 präsentierte Prince den Skyline, eine viertürige Limousine mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit hängenden Ventilen und einer Leistung von 60 PS in Basis- und Deluxe-Version; der Modellcode lautete ALSI-1. Im Februar 1958 zeigte Prince den vom Skyline abgeleiteten [[Nissan Gloria|Gloria]] mit 83 PS. Ab Oktober 1958 wurde die Leistung des kleineren Vierzylinders auf 70 PS erhöht. Ab Februar 1959 trug die Deluxe-Version Doppelscheinwerfer, ab Oktober auch das Basismodell. Im Herbst 1959 zeigte der italienische Karossier [[Giovanni Michelotti|Michelotti]] ein Skyline Coupé, das in der Folge in geringen Stückzahlen in Serie gefertigt wurde. <br />
[[Bild:Skyline_sport.jpg|thumb|left|Prince Skyline Sport mit Michelotti-Karosserie]]<br />
Ab Herbst 1961 ergänzte der Skyline 1900 in Basis- und Deluxe-Version das Modellprogramm, ab April 1962 war der Skyline Sport, der als erster japanischer Sportwagen gilt, als Coupé und Cabriolet erhältlich. Der Sport kostete 185.000, die Deluxe-Limousine 120.000 Yen. <br />
<br />
Im September 1962 wurde der Skyline Super mit 91 PS 1,9-Liter-Vierzylinder vorgestellt. <br />
<br />
Auf Basis des Skyline produzierte Prince auch Kleintransporter- und [[Pick-Up]]-Versionen unter der Bezeichnung Prince Skyway.<ref>[http://www.ratdat.com/history/1933to1958/1933to1958_pic.html]</ref><br />
<br />
Vom ersten Skyline entstanden insgesamt 33.759 Exemplare.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Prince Skyline'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Prince Skyline (ALSI-1/-2)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Prince Skyline:<br />
! width="20%"|1.5<br />
! width="20%"|1.9<br />
! width="20%"|1.9 Super<br />
! width="20%"|Sport<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" |4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1484 cm³ || colspan="3" align="center" |1862 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |75 x 84 mm || colspan="3" align="center" |84 x 84 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |54 kW </br />(74 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |62 kW </br />(84 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |71 kW </br />(96 SAE-PS)</br>bei 5000 || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 5000 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 118 Nm bei 3600 || align="center" |147 Nm bei 3200 || align="center" |153 Nm bei 3600 || align="center" |160 Nm bei 3600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,3:1 || colspan="3" align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Hängende Ventile, Kipphebel, seitliche Nockenwelle, Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trapezlenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | DeDion-Achse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trommelbremsen rundum<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Schneckenlenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, halbselbsttragend, auf Plattformrahmen<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1350/1380 mm || align="center" |1340/1370 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" |2535 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4360 x 1675 x 1480 mm || align="center" | 4475 x 1680 x 1535 m|| align="center" | 4650 x 1695 x 1385 mmm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1300–1330 kg || align="center" |1315–1350 kg || align="center" |1340–1365 || align="center" |1365 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |130 km/h || align="center" |135 km/h || align="center" |140 km/h || align="center" |150 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="4" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |9,1 N || align="center" |10,5 N || colspan="2" align="center" |8–10 N<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ S50 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ S50<br />
|Bild=Japanese_NISSAN_Skyline_S50.jpg<br />
|von=1963<br />
|bis=1968<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,5–2,0 l<br />
|Länge=4100–4235<br />
|Breite=1495–1510<br />
|Höhe=1405–1435<br />
|Radstand=2390–2590<br />
|Gewicht=935<br />
}} <br />
Im September 1963 erschien ein gänzlich neuer Skyline als viertürige Limousine und Kombi mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor und selbsttragender Karosserie. Im Folgemonat wurde der Skyline 1900 Sprint, ein zweitüriges Coupé, vorgestellt. <br />
<br />
Für die Teilnahme am 2. Japanischen GT-Grand Prix im Mai 1964 entwickelte Prince eine Skyline-Variante mit dem stärkeren Zweiliter-Reihensechszylinder des Gloria Super 6; dafür musste der Vorderwagen des Skyline um 20 Zentimeter verlängert werden. 100 Exemplare dieses ersten Rennsport-Skyline wurden zu Homologationszwecken hergestellt. Im Grand Prix selbst mussten sich die Skyline zwar einem [[Porsche 904]] geschlagen geben, belegten aber die Plätze zwei bis sechs. <br />
<br />
Nach der Fusion mit [[Nissan (Auto)|Nissan]] im August 1966 wurde der Skyline unter dem Markennamen Nissan Prince Skyline verkauft. Im Oktober 1966 erhielt der Skyline ein Facelift mit geändertem Kühlergrill; ab August 1967 wurde ein neuer Vierzylinder mit 88 PS verbaut. Ein 2000 GT kostete damals 86.000 Yen. <br />
<br />
Vom Skyline der zweiten Generation wurden insgesamt 114.238 Stück gefertigt.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Prince Skyline (S50)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Prince Skyline (S50, 1967)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Prince Skyline:<br />
! width="28%"|1500<br />
! width="28%"|2000 GT-A<br />
! width="28%"|2000 GT-B<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || align="center" |4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1484 cm³ || colspan="2" align="center" |1988 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |75 x 84 mm || colspan="2" align="center" |75 x 75 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |54 kW </br />(74 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |79 kW </br />(107 SAE-PS)</br>bei 5400 || align="center" |94 kW </br />(129 SAE-PS)</br>bei 5800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 112 Nm bei 3600 || align="center" |157 Nm bei 3800 || align="center" |167 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,3:1 || align="center" |8,8:1 || align="center" |9,3:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1 Fallstromvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Weber 40DCOE<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |Seitliche Nockenwelle, Antrieb über Kette || colspan="2" align="center" |Obenliegende Nockenwelle, Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Trapezlenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || align="center" | Trommelbremsen rundum || colspan="2" align="center" | Scheibenbremsen vorne (Durchmesser 24,6 cm), Trommelbremsen hinten, a.W. Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || align="center" |1255/1235 mm || colspan="2" align="center" |1265/1255 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || align="center" |2390 mm || colspan="2" align="center" |2590 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || align="center" | 4100 x 1495 x 1425 mm || colspan="2" align="center" | 4235 x 1495 x 1410 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |945–1035 kg || align="center" |1055 kg || align="center" |1105 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |135–140 km/h || align="center" |170 km/h || align="center" |180 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |8–10 N || colspan="2" align="center" |10–12 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C10 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C10<br />
|Bild=Skyline2000gt-x.jpg<br />
|Bild zeigt=Datsun Skyline 2000 GT<br />
|von=1968<br />
|bis=1972<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/> 1,5–2,0 Liter (65–118 kW)<br />
|Länge=4234–4430<br />
|Breite=1595–1610<br />
|Höhe=1375–1405<br />
|Radstand=2420-2.640<br />
|Gewicht=935–1100<br />
}} <br />
Im August 1968 präsentierte Nissan den Skyline der dritten Generation, wiederum mit 1,5-Liter-Reihenvierzylindermotor. Den Skyline 1500 gab es als Family Deluxe mit vorderer Dreier-Sitzbank und Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung oder als Touring Deluxe mit Einzelsitzen, Vierganggetriebe und Mittelschaltung. Im Oktober 1968 erschien der neue Skyline GT mit Zweiliter-[[OHC]]-Reihensechszylinder und Schräglenkerhinterachse (die Basisversion besaß eine hintere Starrachse). <br />
<br />
Ebenfalls im Oktober 1968 zeigte Nissan auf der [[Tokyo Motor Show]] den ersten Skyline GT-R als Studie, der im folgenden Februar des folgenden Jahres unter der Typnummer PGC10 in Serie ging, angetrieben von einem Reihensechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 160 PS. <br />
<br />
Zum gleichen Zeitpunkt ging der Skyline GT in Serie, den man an der für spätere Skyline-Generationen typischen Ziersicke im Bereich der hinteren Kotflügel erkannte; ferner wurden für den Skyline neue 1,8-Liter-Vierzylinder lieferbar. <br />
<br />
Im Oktober 1969 erfolgte ein Facelift, der Kühlergrill war von da an einteilig ausgeführt. <br />
<br />
Ab Oktober 1970 war ein zweitüriges [[Hardtop]]-Coupé auf einem um 70 mm verkürzten Radstand in den Versionen 1800, 2000 GT und 2000 GT-R erhältlich. <br />
<br />
Vom Skyline der dritten Generation entstanden insgesamt 310.447 Exemplare, darunter 1945 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (C10)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (C10, 1971)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|1500<br />
! width="20%"|1800<br />
! width="20%"|2000 GT<br />
! width="20%"|2000 GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1483 cm³ || align="center" |1815 cm³ || align="center" |1998 cm³ || align="center" |1989 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |82 x 70,2 mm || align="center" |85 x 80 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || align="center" |82 x 62,8 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |65 kW </br />(88 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 5600 || align="center" |88 kW </br />(120 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |118 kW </br />(160 SAE-PS)</br>bei 7000 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 120 Nm bei 4000 || align="center" |147 Nm bei 3600 || align="center" |167 Nm bei 4000 || align="center" |176 Nm bei 5600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,5:1 || align="center" |8,3:1 || align="center" |9,0:1 || align="center" |9,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Mikuni<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Obenliegende Nockenwelle, Antrieb über Kette || align="center" |4 Ventile pro Zylinder, [[DOHC]], Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trapezlenker oben, Querlenker mit Zugstrebe unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || align="center" | Trommelbremsen rundum <br/> DeLuxe mit vorderen Scheibenbremsen || colspan="3" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1325/1320 mm || align="center" |1370/1365 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Lim./Kombi: 2490 <br/> Coupé: 2420 mm || align="center" | Lim.: 2640 mm <br/> Coupé: 2570 mm || align="center" | 2570 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4200 (Coupé: 4135) x 1595 x 1405 mm || align="center" | 4400 (Coupé: 4330) x 1595 x 1390 mm || align="center" | 4330 x 1665 x 1370 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |935–1040 kg || align="center" |965–1035 kg || align="center" |1080–1090 kg || align="center" |1100 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |150–160 km/h || align="center" |165 km/h || align="center" |175 km/h || align="center" |200 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" |9,8 s<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || colspan="2" align="center" |ca. 10 N || colspan="2" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C110 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C110<br />
|Bild=Nissan_Skyline_C111_2000_GTX-E_001.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline C110/111 2000 GTX-E<br />
|von=1972<br />
|bis=1977<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,6–2,4 Liter (74–118 kW)<br />
|Länge=4250–4460<br />
|Breite=1625–1695<br />
|Höhe=1380–1405<br />
|Radstand=2515–2610<br />
|Gewicht=960–1170<br />
}} <br />
Im September 1972 wurde der Skyline der vierten Generation lieferbar. Angeboten wurden viertürige Limousine, zweitüriges [[Hardtop]]-Coupé und Kombi/Lieferwagen. An Limousinen und Coupés mit Sechszylinder waren Radstand und Vorderwagen verlängert. Die Zierkante an den hinteren Kotflügeln war im Design stark betont, und die Sechszylinder-Version GC110 war der erste Skyline mit den typischen vier runden Heckleuchten. Motorseitig waren [[OHC]]-Reihenvierzylinder mit 1,6, 1,8 oder zwei Litern Hubraum lieferbar, ferner im GT ein Zweiliter-Reihensechszylinder; das Exportmodell Datsun 240K bestückte Nissan mit einem 2,4-Liter-Sechszylinder. Die Vierzylinderversionen besaßen eine hintere Starrachse, die Sechszylinder eine Schräglenkerachse. <ref>[http://www.ratdat.com/history/1959to1972/1959to1972_pic.html]</ref><br />
<br />
Im September 1972 präsentierte Nissan den jüngsten 2000 GT-R als Limousine, wiederum mit dem 160 PS starken Zweiliter-Sechszylinder ausgerüstet, im Januar 1973 folgte das entsprechende Hardtop-Coupé. Beide Versionen wurden im März 1973 bereits wieder aus dem Programm genommen; bis dahin sollen 197 Stück entstanden sein. Den nächsten GT-R sollte es erst wieder 1989 auf Basis des Skyline R32 geben. <br />
<br />
Ab Mai 1975 kamen neue 1,6- und 1,8-Liter-Vierzylinder zum Einsatz. Im Oktober 1975 debütierte ein eingespritzter Zweiliter-Vierzylinder im 2000 GTX-E. Zugleich erfolgte ein kleineres Facelift.<br />
<br />
In Deutschland wurde dieser Skyline von Juni 1974 bis Juli 1978 unter der Bezeichnung '''Datsun 240K-GT''' als Limousine und bis 1975 auch als Coupé in Deutschland angeboten. Der aus dem [[Datsun 240Z]] übernommene 2,4-Liter-Reihensechszylinder war hier auf 113 DIN-PS gedrosselt. Die Limousine kostete anfangs DM&nbsp;12.990.<br />
<br />
Vom C110 wurden insgesamt 670.562 Stück verkauft, darunter 197 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (C110)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (C110, 1973)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="15%"|Nissan Skyline:<br />
! width="17%"|1600<br />
! width="17%"|1800<br />
! width="17%"|2000 GT<br />
! width="17%"|2000 GT-R<br />
! width="17%"|2400 (240K-GT,Export)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="3" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1593 cm³ || align="center" |1815 cm³ || align="center" |1998 cm³ || align="center" |1989 cm³ || align="center" |2393 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 70,2 mm || align="center" |85 x 80 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || align="center" |82 x 62,8 mm || align="center" |83 x 73,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |77 kW </br />(105 SAE-PS)</br>bei 5600 || align="center" |85–96 kW </br />(115–130 SAE-PS)</br>bei 5600–6000 || align="center" |118 kW </br />(160 SAE-PS)</br>bei 7000 || align="center" |96 kW </br />(130 SAE-PS)</br>bei 5600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 135 Nm bei 4000 || align="center" |150 Nm bei 3600 || align="center" |162–167 Nm bei 3600–4400 || align="center" |176 Nm bei 5600 || align="center" |196 Nm bei 3600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,5:1 || align="center" |8,3:1 || align="center" |8,6–9,5:1 || align="center" |9,5:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser || align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser <br/> oder 2 SU-Horizontalvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Mikuni || align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[OHC]], Antrieb über Kette || align="center" |4 Ventile pro Zylinder, [[DOHC]], Antrieb über Kette || align="center" |[[OHC]], Antrieb über Kette <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4- oder 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Trapezlenker oben, Querlenker mit Zugstrebe unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern || colspan="3" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker <br/> (GT-R: Scheibenbremsen rundum)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1350/1340 mm || align="center" |1395/1375 mm || align="center" |1350/1340 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 2515 mm || colspan="3" align="center" | 2610 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4250–4315 x 1625 x 1395–1405 mm || align="center" | 4460 x 1625 x 1385–1395 mm || align="center" | 4460 x 1695 x 1380 mm || align="center" | 4460 x 1625 x 1385–1395 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |965–1030 kg || align="center" |995–1045 kg || align="center" |1125–1170 kg || align="center" |1145 kg || align="center" |1160–1170 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |160 km/h || align="center" |165 km/h || align="center" |170–180 km/h || align="center" |200 km/h || align="center" |ca. 175 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" |9,8 s || align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || colspan="5" align="center" |10–14 N/S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C210 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C210<br />
|Bild=Nissan_Skyline_C211_2000_GT-EL_002.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline GT (C211)<br />
|Hersteller=[[Nissan (Auto)|Nissan]]<br />
|von=1977<br />
|bis=1981<br />
|Motoren= 1,6 l-SOHC-R4, 74 kW </br> 1,8 l-SOHC-R4, 85 kW </br> 2,0 l-SOHC-R6, 85 kW </br> 2,0 l-SOHC-[[Turbolader|Turbo]]-R6, 106 kW <br/> D: 2,4 l-R6, 130 DIN-PS<br />
|Länge=4400–4600<br />
|Breite=1625<br />
|Höhe=1390–1405<br />
|Gewicht=<br />
}} <br />
1977 wurde der C110 durch den C210 abgelöst. Der C210 war als erster Skyline auch mit einem Turbomotor(L20ET) erhältlich und wurde bis 1981 gebaut (nach Facelift: C211).<br />
<br />
Wie beim Vorgänger standen Limousine, Hardtop-Coupé und Kombi im Angebot, die Sechszylinder besaßen erneut einen längeren Radstand. Bei den Motoren standen ein 1,6-Liter-Vierzylinder (L16S), mehrere 1,8-Liter-Vierzylinder (L18S und L18E), ein 115 PS starker Zweiliter-Reihensechszylinder (L20S) und eine 130 PS-Variante desselben (L24E) im Programm. Bei den Ausstattungsstufen GT und TI waren Grillgitter und Heckleuchten anders gestylt. Die Spitzenmodelle GT-E S und TI-E S besaßen serienmäßig Vierradscheibenbremsen, Heckscheibenwischer und Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Darunter rangierten die Versionen GT-E L/TI-E L und GT-E X/TI-E X. <br />
<br />
Im Juli 1979 folgte ein Facelift (Modell C211); der GT erhielt Rechteckscheinwerfer, der TI besaß weiterhin runde Doppelscheinwerfer, der Kühlergrill wurde im Design geändert. Im April 1980 erschien die 145 PS starke [[Turbolader|Turbo-Version]] des Zweiliter-Sechszylinders. <br />
<br />
Ab Juni 1980 war ein 2,8-Liter-Dieselsechszylinder (Typ LD28) lieferbar. <br />
<br />
Von Oktober 1978 bis Juli 1981 wurde das Skyline-Coupé unter diesem Namen als Datsun-Spitzenmodell auch in Deutschland verkauft. Der 2,4-Liter-Reihensechszylinder mit Bosch-L-Jetronic leistete 96&nbsp;kW/130&nbsp;PS. Das für damalige Verhältnisse sehr umfangreich ausgestattete Fahrzeug kostete mit DM&nbsp;18.940 (DM&nbsp;23.400 mit Vollausstattung) rund 10.000 Mark weniger als ein [[Opel Monza]] 3.0&nbsp;E.<br />
<br />
Vom C210/211 fertigte Nissan insgesamt 539.727 Stück.<br />
<br />
In Deutschland gab es den C210 als zweitüriges Hardtop-Coupé '''Datsun Skyline''' mit 2,4-Liter-Reihensechszylinder (130 PS) und Fünfganggetriebe oder Dreigangautomatik von 1979-1981. Heute sind nur noch wenige davon erhalten und in festen Liebhaberhänden.<br />
<br style="clear:both" /><br />
<br />
=== Typ R30 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R30<br />
|Bild=R30_hatch_front_side.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline Hatchback R30<br />
|von=1981<br />
|bis=1985<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br> 1,8–2,0 Liter (74–151 kW)<br>[[Dieselmotor]]en:<br>2,8 Liter (67 kW)<br />
|Länge=4595–4620<br />
|Breite=1665–1675<br />
|Höhe=1385–1395<br />
|Radstand=2610–2615<br />
|Gewicht=1090–1255<br />
}} <br />
[[Bild:Skyline1983rsturbo.jpg|thumb|left|Nissan Skyline RS Turbo]]<br />
Im August 1981 debütierte der Skyline der sechsten Generation als viertürige Stufenhecklimousine, fünftüriges Schrägheckmodell, Coupé und Kombi. Die Radstände der Vier- und Sechszylinderversionen unterschieden sich nun nicht mehr. An Motoren waren ein 1,8-Liter-Vierzylinder (Typ Z18E), ein Zweiliter-Sechszylinder ohne (L20E) oder mit Turbolader (L20ET, 140 PS), ein Zweiliter-[[DOHC]]-Vierzylinder (FJ20E, 110 kW/150 PS), ein Zweiliter-Turbo (FJ20ET DOHC, 190-205 PS, ab Februar 1983), ein 2,8-Liter-Reihensechszylinder und ein Dieselsechszylinder gleichen Hubraums mit 84 PS. <br />
<br />
Im August 1983 erfolgte ein [[Modellpflege|Facelift]] mit kräftigeren Stoßstangen und anderen Detailänderungen. Im November 1983 erschien zum 50. Geburtstag von Nissan ein Jubiläumsmodell auf Basis des Skyline RS-X Turbo-Coupés mit spezieller Ausstattung und exklusiver Zweifarbenlackierung in Grau/Rot. <br />
<br />
Ab Anfang 1984 ergänzte der Skyline 2000 Turbo RS-X mit 205 PS leistendem Turbo-Zweiliter die Modellpalette. <br />
<br />
Bis August 1985 wurden vom Skyline R30 insgesamt 406.432 Stück gefertigt; der R30-Kombi blieb bis 1990 in Produktion.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R30)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R30, 1985)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="14%"|1800<br />
! width="14%"|1800E<br />
! width="14%"|2000<br />
! width="14%"|2000 RS<br />
! width="14%"|2000 RS Turbo<br />
! width="14%"|Diesel<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1809 cm³ || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |1990 cm³ || align="center" |2792 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || colspan="2" align="center" |83 x 83,6 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |89 x 80 mm || align="center" |84,5 x 83 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |74 kW </br />(100 PS)</br>bei 5600 || align="center" |85 kW </br />(115 PS)</br>bei 6000 || align="center" |107 kW </br />(145 PS)</br>bei 5600 || align="center" |110 kW </br />(150 PS)</br>bei 6000 || align="center" |151 kW </br />(205 PS)</br>bei 6400 || align="center" |67 kW </br />(91 PS)</br>bei 4600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 152 Nm bei 2800 || align="center" |165 Nm bei 3600 || align="center" |210 Nm bei 3200 || align="center" |185 Nm bei 4800 || align="center" |250Nm bei 4400 || align="center" |173 Nm bei 2400 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; ||colspan="2" align="center" |8,8:1 || align="center" |8,6:1 || align="center" |9,1:1 || align="center" |8,0:1 || align="center" |22,0:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || align="center" |1 Doppelvergaser || colspan="4" align="center" |Einspritzung || align="center" |Diesel-Einspritzpumpe<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[OHC]] || colspan="2" align="center" |[[OHC]], 4 Ventile pro Zylinder || align="center" |[[OHC]]<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="6" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Automatik (Serie bei RS) <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Querlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern || colspan="4" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker <br/> (2000 und GT: Scheibenbremsen rundum)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="6" align="center" |1410–1420/1390–1410 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 2610–2615 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 4620 x 1675 x 1360–1395 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1100 kg || align="center" |1090 kg || align="center" |1250 kg || align="center" |1215 kg || align="center" |1195 kg || align="center" |1255 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |165 km/h || align="center" |170 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |155 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="6" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |8,9 N || align="center" |7,7 N|| align="center" |10,9 N|| align="center" |11,1 N|| align="center" |9,8 N|| align="center" |n.a. D<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ R31 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R31<br />
|Bild=Nissan_Skyline_R31_2000_GTS-R_003.jpg<br />
|von=1985<br />
|bis=1989<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br>1,8 l-SOHC-R4, 77 kW</br>2,0 l-SOHC-R6, 96kW</br>2,0 l-DOHC-R6, 121kW</br>2,0 l-DOHC-Turbo-R6, 132-154 kW<br />
|Länge=4660<br />
|Breite=1690<br />
|Höhe=1365–1410<br />
|Radstand=2615<br />
|Gewicht=1200–1390<br />
}} <br />
Im August 1985 lancierte Nissan den Skyline der siebten Generation, wiederum als viertürige Limousine und Coupé; als Kombi diente die weitergebaute Vorgängerversion, die fünftürige Schräghecklimousine entfiel. Im Grundmodell tat erneut ein 1,8-Liter-Vierzylinder seinen Dienst (Typ CA18, 100 PS), daneben gab es einen Zweiliter-[[DOHC]]-Reihensechszylinder (RB20DE, 155 PS; als Turbo RB20DET, 180-190 PS) und den 2,8-Liter-Diesel (RD28). In einigen Modellen fand die HICAS-Vierradlenkung erstmalig Verwendung. <br />
<br />
Im Mai 1986 erschienen die Skyline GTS genannten zweitürigen Coupés der Baureihe; im Februar 1987 das [[Nismo]] Skyline GTS Twin Cam 24v Turbo-Coupé mit Sportausstattung. Ab August 1987 trugen die Limousinenausführungen die Frontpartie der Coupé-Modelle. Gleichzeitig brachte Nissan ein auf 800 Stück limitiertes GTS-R-Coupé mit 210 PS starkem Zweiliter-Sechszylinder-Turbomotor und größerem Heckspoiler. Neu waren ferner die 1800 G und 1800 G Limited-Limousinen. <br />
<br />
Vom Skyline R31 entstanden insgesamt 309.716 Exemplare. Daneben wurde der Skyline in Australien als Nissan Pintara und in Südafrika in Lizenz produziert.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline GTS (R31)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline GTS (R31, 1986)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="28%"|GTS 2000<br />
! width="28%"|GTS 2000 DOHC-24<br />
! width="28%"|GTS Turbo DOHC-24<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20E || align="center" |RB20DE || align="center" |RB20DET<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1998 cm³ <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || colspan="3" align="center" |78 x 69,7 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |95 kW </br />(130 PS)</br>bei 5600 || align="center" |121 kW </br />(165 PS)</br>bei 6400 || align="center" |132 kW </br />(180 PS)</br>bei 6400 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 181 Nm bei 4000 || align="center" |186 Nm bei 5600 || align="center" |225 Nm bei 3600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; ||align="center" |9,5:1 || align="center" |10,2:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Einspritzung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |[[SOHC]] || align="center" |[[DOHC]], 4 Ventile pro Zylinder || align="center" | DOHC, 4 Ventile pro Zylinder, Turbolader<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Automatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 1425/1415–1420 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 2615 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4660 x 1690 x 1365 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1270–1290 kg || align="center" |1280–1330 kg || align="center" |1320–1370 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |ca. 170 km/h || align="center" |ca.190 km/h || align="center" |ca. 200 km/h <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer, jap. Stadtzyklus:&nbsp; || align="center" |9,8–11,4 S || align="center" |10,5–12,7 S || align="center" |10,3–12,3 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ R32 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Bild=R32_front.jpg.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline R32 Viertürer<br />
|Generation=Typ R32<br />
|von=1989<br />
|bis=1993<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br>1,8 l-SOHC-R4, 66 kW </br> 2,0 l-SOHC-R6, 92 kW </br> 2,0 l-DOHC-R6, 113 kW </br> 2,0 l-DOHC-Turbo-R6, 158 kW </br> 2,5 l-DOHC-R6, 132 kW </br> GT-R: 2,6 l-DOHC-Turbo-R6, 206 kW<br />
|Länge=4530–4580<br />
|Breite=1695–1755<br />
|Höhe=1325–1360<br />
|Radstand=2615<br />
|Gewicht=1140–1470<br />
}} <br />
Im Herbst 1989 erschien der Skyline R32, den es erstmals seit 1973 auch wieder als GT-R gab. Erhältlich waren viertürige Limousinen und zweitürige Coupés; der Kombi wurde Anfang 1990 eingestellt. Das Motorenprogramm umfasste wiederum einen 1,8-Liter-Vierzylinder als Einstiegsmotorisierung (Typ CA18i, 91 PS), Zweiliter-Reihensechszylinder (RB20E, 125 PS; RB20DE, 155 PS; RB20DET mit Turbolader, 215 PS), ein 2,5-Liter-Reihensechszylinder (RB25DE, 180 PS) und im allradgetriebenen GT-R einen 2,6-Liter-Biturbo-Sechszylinder mit offiziell 280 PS (RB26DETT). Den GT-R gab es auch in werksgetunter Ausführung von [[Nismo]] und als V-Spec und V-Spec II. Für den 2,5-Liter-Motor gab es erstmals auch ein Fünfgang-Automatikgetriebe. <br />
<br />
Der Skyline R32 verkaufte sich schlechter als sein Vorgänger. Insgesamt wurden 296.087 Stück gebaut, darunter 43.661 GT-R.<br />
<br />
=== Skyline GT-R R32 ===<br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R32_GT-R_002.jpg|thumb|left|Nissan Skyline (R32) GT-R]]<br />
1989 wurde mit der neuen R32-Version, die in der Basisversion nur eine Type-M genannte Sportversion mit dem aus dem R31 GTS-R bekannten Sechszylinder-Motor zur Wahl hatte, ein neuer GT-R vorgestellt, ausgestattet mit einem 206 kW (280 PS) starken 2,6 Liter großen Sechszylindertriebwerk mit nun zwei [[Turbolader]]n, der von Nissan selbst entwickelten „HICAS“-Allradlenkung und einer für damalige Verhältnisse luxuriösen Serienausstattung mit elektrischen Fensterhebern, einer vollwertigen Soundanlage und vielen weiteren Komponenten.<br />
<br />
==== Technische Daten ====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
*Hubraum: 2569 cm³<br />
*Leistung: 206 kW/280 PS bei 6800 U/min [inofficial 230 kw/313 Ps]<br />
*Drehmoment: 352 Nm bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 5-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1430 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,11 kg/PS<br />
*Literleistung: 109 PS/l<br />
*Höchstgeschwindigkeit: 250+ km/h <br />
*0-100 km/h in 4,7 Sekunden<br />
<br />
=== Typ R33 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R33<br />
|Bild=Silverskyline.JPG<br />
|von=1993<br />
|bis=1998<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,0–2,6 Liter<br/>(94–208 kW)<br />
|Länge=4640–4720<br />
|Breite=1720<br />
|Höhe=1340–1375<br />
|Radstand=2720<br />
|Gewicht=1270–1540<br />
}} <br />
1993 wurde der R32 vom R33 abgelöst. Die in Größe und Raumangebot, aber auch im Gewicht gewachsene R33-Baureihe umfasste Limousinen und Coupés, die sich wie folgt gliederten: GTS mit Zweiliter-Reihensechszylinder (RB20E, 130 PS); GTS25 und GTS-4 (Allrad) mit 2,5-Liter-Sechszylinder (RB25DE, 140 kW/190 PS) und GTS25T mit 188 kW (255 PS) leistender Turboversion des größeren Motors. Für Leute mit ausgeprägten Platzbedarf gibt es auch noch den Nissan Stagea, einem Kombi mit GT-R-Technik unter der Blechhaut.<br />
<br />
Anfang 1995 erfolgte eine Modellpflege, ein Fahrerairbag war ab sofort serienmäßig. <br />
<br />
Nissan Skyline R33 NISMO "400R":<br />
<br />
Nismo bot eine limitierte Sonderversion des R33 an welcher einen RB-X GT2 Motor bekam der 294 kW (400 PS) lieferte.<br />
Von 99 Exemplaren die gebaut wurden, wurden nur 44 verkauft, da der Preis um 126% höher war wie ein serien R33 GTR.Der Preis lag bei 12.000.000 Yen [heute ca. 100.000 €]. <br />
Der Motor wurde auf 2.771 l aufgebohrt und die maximale Drehzahl erhöhte sich auf 10.000 u/min.<br />
<br />
<br />
Vom Skyline R33 fertigte Nissan insgesamt 217.133 Exemplare, darunter 16.435 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R33)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R33, 1995)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|2000<br />
! width="20%"|2500<br />
! width="20%"|Turbo<br />
! width="20%"|GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20E || align="center" |RB25DE || align="center" |RB25DET || align="center" |RB26DETT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |2498 cm³ || align="center" |2569 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |86 x 71,7 mm || align="center" |86 x 83,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |96 kW </br />(130 PS)</br>bei 5600 || align="center" |140–147 kW </br />(190–200 PS)</br>bei 6400 || align="center" |180–184 kW </br />(245–250 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 172 Nm bei 4400 || align="center" |230 Nm bei 4800 || align="center" |274–294 Nm bei 4800 || align="center" |368 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |9,5:1 || align="center" |10:1 || align="center" |9:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung, Turbolader, Ladeluftkühler || align="center" |Elektr. Einspritzung, 2 Turbolader, Ladeluftkühler<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |[[OHC]], Zahnriemen || colspan="3" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> permanenter Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker mit Zugstrebe unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br/> a.W. für 2000/2500 Allradlenkung Super-Hicas<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1480/1470 mm || align="center" |1490/1480 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 2720 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4640–4720 x 1720 x 1340–1360 mm || lign="center" | 4675 x 1780 x 1360 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1270 kg || align="center" |1310–1360 kg || align="center" |1360–1380 kg || align="center" |1540 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 190–200 km/h || align="center" |ca. 210 km/h || align="center" |ca. 240 km/h || align="center" |ca. 250+ km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="4" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |ca. 8–14 S || align="center" |ca. 9–15 S ||colspan="2" align="center" |ca. 10–17 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
==== Skyline GT-R R33 ====<br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R33_GT-R_002.jpg|thumb|left|Nissan Skyline R33 GT-R]]<br />
Der GT-R wurde weiterentwickelt. Er besaß den bekannten Motor des R32 GT-R, dieser wurde ebenfalls modifiziert und brachte jetzt eine Leistung von rund 220 kW. Ein Pkw soll laut der damaligen freiwilligen Selbstbeschränkung der japanischen Hersteller die Leistung von 206 kW (280 PS) nicht überschreiten, deshalb wurde der Motor über das Steuergerät gedrosselt. Das HICAS-Allradlenksystem wurde ebenfalls verbessert. Ab sofort nannte es sich nicht mehr nur HICAS, sondern Super-HICAS. Der Unterschied beider Systeme bestand in der Ansteuerungsmethode. Während das „normale“ HICAS noch hydropneumatisch betrieben wurde, funktionierte das Super-HICAS nun elektronisch. Das hatte zur Folge, dass es sanfter und gleichmäßiger ansprach. Trotz dieser Verbesserungen wurde der R33 GT-R nicht so positiv angenommen wie sein Vorgänger. Auch eine viertürige Sonderversion des GT-R konnte darüber nicht hinweghelfen. Der deutlich verlängerte Radstand beeinträchtigte die Handlichkeit und bei hoher Belastung konnten die Bremsscheiben bersten.<br />
<br />
===== Technische Daten =====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
*Hubraum: 2570 cm³<br />
*Leistung: 208 kW/283 PS bei 6800 U/min<br />
*Drehmoment: 367 Nm bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 5-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1530 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,41 kg/PS<br />
*Literleistung: 110 PS/l<br />
<br style="clear:both" /><br />
*0-100 km/h: 5,7 Sekunden<br />
<br />
=== Typ R34 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R34<br />
|Bild=Nissan Skyline 1998.jpg <br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline GT (R34), 1998–2002<br />
|von=1998<br />
|bis=2002<br />
|Versionen=Limousine, Coupé <br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,0–2,6 Liter<br/>(114–206 kW)<br />
|Länge=4580–4705 <br />
|Breite=1720–1785 <br />
|Höhe=1340–1380 <br />
|Radstand=2665<br />
|Gewicht=1330–1540<br />
}} <br />
Im Mai 1998 kam die Baureihe R34 auf kürzerem Radstand als beim Vorgänger auf den Markt. Der GT, mit einem 147 kW (200 PS) starken Sechszylinder-Saugmotor, bot für die Kosten einer Mittelklasselimousine trotz Coupe-Bauweise limousinenähnliche Platzverhältnisse. Das nächstgrößere Modell war der GT-T. Er hob sich optisch nur durch die größeren Felgen vom GT ab. Am Motor hingegen tat sich einiges mehr, nämlich nun 206 kW (280 PS) aus dem gleichen Motor, der nun allerdings auch einen Turbo besaß. Der GT-T konnte wieder als Coupé oder als Limousine geordert werden und gilt als Nachfolger des Skyline R33 GTS-T. Die schwächeren Motorversionen GT und GT-T, sowie GTS-T mussten hier mit dem Heckantrieb vorlieb nehmen. Der Allradantrieb war dem 1999 eingeführten GT-R vorbehalten.<br />
<br />
Vom Skyline R34 verkaufte Nissan bis 2002 insgesamt 64.623 Stück, davon 11.344 GT-R. <br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R34)<ref>Automobil Revue, Katalognummer 2001, S. 429f.</ref>'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R34, 2001)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|2000<br />
! width="20%"|2500<br />
! width="20%"|Turbo<br />
! width="20%"|GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20DE || align="center" |RB25DE || align="center" |RB25DET || align="center" |RB26DETT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |2499 cm³ || align="center" |2569 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |86 x 71,7 mm || align="center" |86 x 73,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |114 kW </br />(155 PS)</br>bei 6400 || align="center" |147 kW </br />(200 PS)</br>bei 6000 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 186 Nm bei 4400 || align="center" |255 Nm bei 4000 || align="center" |363 Nm bei 3200 || align="center" |392 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |9,5:1 || align="center" |10:1 || align="center" |9:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung, Turbolader, Ladeluftkühler || align="center" |Elektr. Einspritzung, 2 Turbolader, Ladeluftkühler<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br/> Hinterradantrieb, 2.5 24V a.W. Allradantrieb || align="center" | [[Getrag]]-6-Gang-Getriebe <br/> Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker mit Zugstrebe unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Druckstreben, Schraubenfedern || align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker, ABS<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1480/1470 mm || align="center" |1480/1490 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 2665 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4580–4705 x 1720–1725 x 1340–1380 mm || lign="center" | 4600 x 1785 x 1360 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1330–1360 kg || align="center" |1340–1480 kg || align="center" |1410–1430 kg || align="center" |1540 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 200 km/h || align="center" |ca. 210 km/h || align="center" |ca. 230 km/h || align="center" |ca. 250+ km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" | 6,0 s<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |ca. 8–14 S || align="center" |ca. 9–15 S ||colspan="2" align="center" |ca. 9–16 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
==== Skyline GT-R R34 ====<br />
Der GT-R war zwar, wie der neue 2,6-Liter-Turbomotor im GT-T, mit 206 kW (280 PS) angegeben, da sich die japanischen Autohersteller auf eine freiwillige Selbstbeschränkung geeinigt haben. Die tatsächliche maximale Leistung wurde bei freien Leistungsmessungen mit über 220 kW ermittelt. Der Motor wurde wieder vom Vorgänger R33 GT-R übernommen. Das Super-HICAS <br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R34_GT-R_N%C3%BCr_001.jpg|thumb|left|Nissan Skyline (R34) GT-R Nür]]<br />
wurde vom R33 GT-R übernommen und wurde nur geringfügig verbessert. Der R34 GT-R wurde als Antwort auf seinen eigenen Vorfahren, den R32 GT-R, konstruiert. Einige Daten wurde mittels eines 10,5" großen [[TFT-Monitor]]s auf der Mittelkonsole angezeigt. Dieser Monitor war eine Neuerung zu den sonst üblichen analogen Instrumenten, auf dem TFT-Monitor lassen sich allerlei technische Details anzeigen, wie z.&nbsp;B. Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, G-Kräfte sowie Pedalstellung, Ladedruck, Öldruck usw. Das Produktionsende für den GT-R kam 2002. 2003 führte die japanische Regierung neue Abgasemissions-Grenzwerte ein, die der RB26DETT-Motor, eine Konstruktion aus den 80ern, nicht mehr erfüllte. Um dennoch das Ableben dieser beliebten Motorisierung zu feiern, wurden die Jubiläumsmodelle ''GT-R V-spec II Nür'' sowie ''GT-R M-spec Nür'' eingeführt. Das „Nür“ im Namen stellte eine [[Reminiszenz]] an den Nürburgring dar. Das besondere an den Nür-Modellen war der RB26DETT-Motor in der N1-Motorsportversion. Die Auflage war auf insgesamt 1000 Exemplare limitiert, von denen 250 die luxuriöseren M-spec-Modelle mit Lederausstattung und weicherer Fahrwerksabstimmung waren und 750 V-spec II Modelle.<br />
<br />
=====Technische Daten GT-R=====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder TWIN-Turbo<br />
*Hubraum: 2568 cm³<br />
*Leistung: 206 kW/280 PS bei 6800 U/min<br />
* 280 PS (gedrosselt ab Werk) 450 PS (offen)<br />
0-100 km/h in ca. 3,5s (offen) <br />
Geschwindigkeit Max: ca. 300 km/h (offen) <br />
*Drehmoment: 391 Nm/289 lb-ft bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 6-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1540 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,5 kg/PS<br />
*Literleistung: 109 PS/80 kW<br />
<br />
===== Unterschiede der GT-R-Ausstattungsvarianten =====<br />
*GT-R – Die Basisversion<br />
<br />
*GT-R V-Spec – Verbesserte GTR Version mit anders abgestimmtem ATTESA-Allradsystem und Diffusor. Fahrwerk und Differenzial wurden ebenfalls verändert. Ab und inkl. der Stufe V-Spec wurden die Modelle werkseitig gewichtsoptimiert. Ebenfalls kamen verbesserte Bremsen zum Einsatz.<br />
<br />
*GT-R V-Spec II – Spätere Version des V-Spec (Ende 2000) mit Kohlefaser-Motorhaube und Lufteinlass. Geänderter Innenraum (Pedalerie, Farbe des Innenraums), Bremsscheiben vom N1-Modell an der Hinterachse. Die orangenen Frontblinker wurden durch klare ersetzt. <br />
<br />
*R34 GT-R M-Spec – Die „komfortable“ Version mit weicherem Fahrwerk, Sonderlack und Leder.<br />
<br />
*R34 GT-R N1 – Ist die renntaugliche Version des GT-R mit verstärken Motorteilen (Öl und Wasserpumpe, Turbos). Ebenfalls verfügt der N1 über keine Audioanlage, Klima, Heckwischer. Der N1 verfügt wie der V-Spec II über eine Kohlefasermotorhaube.<br />
<br />
*R34 GT-R V-Spec II Nür – Limitierte Sonderauflage des V-Spec II (2002) mit dem Motor des N1 (750 Exemplare)<br />
<br />
*R34 GT-R M-Spec Nür – Limitierte Sonderauflage des M-Spec mit Motor des N1 (250 Exemplare)<br />
<br />
===== Rekorde und Anekdoten =====<br />
*Als Nissan im August 2002, zum Produktionsende der 10. Generation, eine Sonderserie auflegte (V-Spec II Nür & M-Spec Nür), waren diese letzten 300 Wagen via Internet innerhalb von zwei Stunden verkauft. Daraufhin legte man noch einmal 700 Stück nach und brauchte zwei Tage um alle unters Volk zu bringen.<br />
<br />
*Der GT-R kommt aus einer Geschwindigkeit von 113 km/h (70 [[Miles per hour|mph]]) 10 Meter später zum Stehen (46 m) als ein [[Porsche 911 GT3#Die Modelle des 911 GT3 vom Typ 996|Porsche 996 GT3]] aus 100 km/h (60 mp/h) (ca. 36 m im Mittel). <br />
<br />
*Die japanische Tuning-Firma „Blitz“ hatte mit einem ca. 735 kW (1000 PS) leistenden GT-R versucht den offiziellen Geschwindigkeitsrekord auf öffentlichen Straßen für getunte Seriensportwagen zu brechen. Die Testfahrt musste bei 341 km/h abgebrochen werden, da sich Teile der [[Karosserie]] lösten.<br />
<br />
*Bei japanischen Skylines der professionellen Drag-Szene sind Motorenleistungen über 1000 kW keine Seltenheit.<br />
<br />
*Ein in Neuseeland aufgebauter GT-R des Heat Treatments Racing Teams ist mit einer Zeit von 7,57 s und einer Endgeschwindigkeit von 306 km/h der schnellste Skyline der Welt auf der Viertelmeile.<br />
<br />
*Ein neuer 0-300-km/h-Rekord wurde von Keith Cowie (GB) mit einem extrem getunten Skyline R32 GT-R aufgestellt. Er benötigte bei ''Ten Of The Best'', einem Wettstreit unter modellspezifischen Autoclubs die jeweils die als die zehn besten angesehenen Wagen zu diesem Event anmelden und in den Disziplinen Drag, Handling und Top Speed gegeneinander antreten, eine Zeit von 12,47 s um vom Stillstand auf 300 km/h zu beschleunigen (gemessen mit [[Datron]]-GPS). Diese Zeit ist um fast 5 Sekunden schneller als die, die der zur Zeit stärkste Seriensportwagen der Welt ([[Bugatti Veyron]], 736 kW/1001 PS) braucht. Die Hundertermarke wurde nach 2,54 s erreicht.<br />
<br />
*Die Motorsportabteilung von Nissan (Nismo) hat 2005 nochmals eine letzte Serie von Skylines GT-R R34 produziert. Da es keine fabrikneuen GT-R dieser Baureihe mehr gab, wurden 20 Gebrauchtwagen mit möglichst wenig gefahrenen Kilometern gekauft (bis 20.000 Meilen). Hierfür hat man die entsprechenden Wagen bis auf die Grundstruktur zerlegt und den Wagen komplett überarbeitet. Kostenpunkt der Aktion: ein Wagenpreis von 160.000 US-Dollar. Der Motor wurde auf 2,8 Liter aufgebohrt, hat größere Turbolader bekommen und leistet nun 373 kW (507 PS). Möglich wären 460 kW, aber damit ließen sich keine gesetzlichen Abgaswerte mehr einhalten. Die Bremsen wurden aufgewertet (Sechskolben-Bremssättel vorne), eine Zweischeiben-Kupplung eingebaut, neue Aerodynamikteile angepasst (Frontschürze, Seitenschweller, Kotflügel, Motorhaube usw.) und ein 3-fach verstellbares 20.000-US-Dollar-Sachs-Fahrwerk verbaut, dazu Karosseriekomponenten aus Carbon und weitere Rennsportteile. Anlass für diese Sonderserie war das 20-jährige Bestehen von Nismo ('''NIS'''san '''MO'''torsports). <br />
<br />
*Technische Daten des ''Nissan Nismo Skyline GT-R Z-Tune'': <br />
**Motorlage: Frontmotor<br />
**Antrieb: Allradantrieb<br />
**Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
**Hubraum: 2771 cm³<br />
**Leistung: 373 kW/507 PS/500 bhp bei 6800 U/min<br />
**Drehmoment: 539 Nm/398 lb-ft bei 5200 U/min<br />
**Getriebe: 6-Gang manuell<br />
**Gewicht: 1599 kg/3525 lbs<br />
**Leistungsgewicht: 3,15 kg/PS<br />
**Literleistung: 183 PS/l<br />
**0-400 Meter: 10,6 s<br />
<br style="clear:both" /><br />
<br />
=== Typ V35 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ V35<br />
|Bild=Nissan V35 Skyline 350GT.jpg <br />
|von=2001<br />
|bis=2006 <br />
|Versionen=Limousine, Coupé<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,5–3,5 Liter<br/>(158–206 kW)<br />
|Länge=4627<br />
|Breite=1816<br />
|Höhe=1399<br />
|Radstand=2850<br />
|Gewicht=1450–1589<br />
}} <br />
2001 folgte die neue Generation des Skyline, die auf dem [[Nissan 350Z]] basiert. Es wurde eine Limousine und ein Coupè vorgestellt. Es gab den neuen Skyline nur mit V6 Motor (2,5 l, 3,0 l, 3,5 l) aus dem sich auch der Name des Fahrzeuges ableiten lässt (Bsp. 3,0 l Motor = Nissan Skyline 300 GT). Der neu vorgestellte V35 wurde von der Skyline-Fangemeinde mit Erschütterung aufgenommen. Die neuen, sanfteren Coupézüge passten nicht in das Bild der ansonsten kantigen Skyline-Familie. Noch größer war die Empörung darüber, dass Nissan kein GT-R-Modell des V35 plante. Das Topmodell des V35, der Skyline 350 GT (Coupè) erhielt keinen Sondernamen. Er wird von dem 3,5-l-V6-Triebwerk (VQ35DE) des 350Z angetrieben. <br />
<br />
In den USA wurde der Skyline 350 GT unter dem Namen [[Infiniti]] G35, als Linkslenker, verkauft.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (V35)<ref>Automobil Revue, Katalognummer 2006, S. 366f.</ref>'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (V35, 2001)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="28%"|2.5<br />
! width="28%"|3.0<br />
! width="28%"|350 GT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 6-Zylinder-V-Motor (Viertakt), Gabelwinkel 60°<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |VQ25DD Neo-Di|| align="center" |VQ30DD Neo-Di || align="center" |VQ35DE <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |2495 cm³ || align="center" |2987 cm³ || align="center" |3498 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |93 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |158 kW </br />(215 PS)</br>bei 6400 || align="center" |191 kW </br />(260 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6200<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 270 Nm bei 4400 || align="center" |324 Nm bei 4800 || align="center" |363 Nm bei 4800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |11:1 || align="center" |11:1 || align="center" |10:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Direkt-Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | Vier- oder Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb, a.W. Allradantrieb || align="center" | Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 6-Gang-Getriebe <br/> a.W. Fünfgang-Automatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Quer- und Längslenker unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Druckstreben, Schraubenfedern <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker, ABS<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || align="center" |1510/1515 mm || align="center" |1500/1505 mm || align="center" |1535/1540 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 2850 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4675 x 1750 x 1470 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1450 kg || align="center" |1490 kg || align="center" |1530 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 220 km/h || align="center" |ca. 230 km/h || align="center" |ca. 240 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" | 8,3–9,8 S || align="center" | 8,6 S || align="center" | 10,7–11,6 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ V36 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ V36<br />
|Bild=Japanese NISSAN Skyline V36.jpg<br />
|von=2006<br />
|Versionen=Limousine, Coupé<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,5–3,7 Liter<br/>(165–248 kW)<br />
|Länge=4755<br />
|Breite=1770<br />
|Höhe=1450–1465<br />
|Radstand=2850<br />
|Gewicht=1580–1739<br />
}} <br />
Im November 2006 wurde der Nachfolger des V35 vorgestellt, ihn gibt es bis jetzt nur als Limousine. Dieses Fahrzeug gibt es außerdem nur mit 2,5-l und 3,5-l-Motor. Es wird bis jetzt nur in Japan und den USA (Infiniti) verkauft. Mit einer Markteinführung in Europa ist mit dem Start der Marke Infiniti Ende 2008<ref>http://de.cars.yahoo.com/27042006/348/edel-nissan-infiniti-2008-europa.html Naricht bei Yahoo</ref> zu rechnen. Anfang 2007 wurde das neue Skyline 370GT Coupé, das auch als Infiniti G37 verkauft wird, vorgestellt. Der V6-Motor hat einen Hubraum von 3696cc, sowie die Leistung von 248 kW/330 PS und erfüllt die EURO 4 Abgasnorm. <br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (V35<ref>http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0511/GRADE/main3.html, http://www.carfolio.com/specifications/models/car/?car=80663</ref>/V36<ref>http://www2.nissan.co.jp/SKYLINE/V36/0611/index.html</ref>)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (V35/V36)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="15%"|Nissan Skyline:<br />
! width="17%"|V35 250<br />
! width="17%"|V35 300<br />
! width="17%"|V35 350<br />
! width="17%"|V36 250<br />
! width="17%"|V36 250<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 6-Zylinder-V-Motor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |2495 cm³ || align="center" |2987 cm³ || align="center" |3498 cm³ || align="center" |2495 cm³ || align="center" |3498 cm³ <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |VQ25DD || align="center" | n.a. || align="center" |VQ35DE || align="center" |VQ25HR || align="center" |VQ35HR<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |93 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |158 kW </br />(215 PS)</br>bei 6400 || align="center" |194 kW </br />(260 PS)</br>bei 6400 || align="center" |200–206 kW </br />(272–280 PS)</br>bei 6000 || align="center" |165 kW </br />(225 PS)</br>bei 6800 || align="center" |232 kW </br />(315 PS)</br>bei 6800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 270 Nm bei 4400 || align="center" | 324 Nm bei 4800 || align="center" |353–363 Nm bei 4800 || align="center" | 263 Nm bei 4800 || align="center" | 358 Nm bei 4800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |11:1 || align="center" |10,5:1 || align="center" |10,3:1 || align="center" |10,5:1 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Elektronische Einspritzung <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 5-Gang-Automatik <br/> Hinterradantrieb, 250 a.W. mit Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br/> a.W. Allradlenkung Super-Hicas<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1500–1535/1505–1540 mm || colspan="2" align="center" |1520/1530 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 2850 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4640–4750 x 1750–1815 x 1395–1470 mm || colspan="2" align="center" | 4755 x 1770 x 1450–1465 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1480–1600kg || align="center" |1490 kg || align="center" |1520–1580 kg || align="center" |1590–1600 kg || align="center" |1580–1670 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || colspan="5" align="center" |nicht angegeben<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="5" align="center" |nicht angegeben<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer, jap. Zyklus):&nbsp; || align="center" | 8,3–9,8 S || align="center" | n.a. ||align="center" | 10,7–11,6 S ||align="center" | 9,0–10,0 S ||align="center" | 10,8 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Preis:&nbsp; || align="center" | n.a. || align="center" | n.a. || align="center" | n.a. || align="center" | ¥ 2,793–3,696 Mio. (2008) <br/> entspricht € 18.150–24.000 || align="center" | ¥ 3,486–3,906 Mio. (2008) <br/> entspricht € 22.700–25.400 <br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Nissan GT-R (R35) ===<br />
Nachfolger des Skyline GT-R, siehe [[Nissan GT-R]].<br />
<br />
[http://www.developersrevolt.com/image/Nissan%20-%20R35%20-%20GTR.jpg]<br />
<br />
== Allradantrieb/HICAS ==<br />
Erwähnenswert ist am Nissan Skyline (GT-R-Modelle) vor allem das ATTESA-ETS (Advanced Total Traction Engineering System for All - Electronic Torque Split) genannte [[Allradantrieb]] und die mitlenkende [[Hinterachse]] HICAS bzw. Super-HICAS, um die frontlastige Gewichtsverteilung (57:43) und damit das Untersteuern auszugleichen. Was diesen [[Allradantrieb]] so einzigartig macht ist das Zusammenspiel der Allradlenkung mit der variablen, elektronisch geregelten Drehmomentverteilung. <br />
<br />
Das ATTESA-System wurde schon in den Vorgängern (BNR-32/BNCR-33) des aktuellen Skyline GT-R (BNR-34) verbaut und ist in seiner neuesten Ausführung gründlich überarbeitet worden, was aber nichts am Grundprinzip ändert, es funktioniert quasi wie ein seitenverkehrtes ESP.<br />
<br />
Während ESP die Räder einbremst, verteilt das ATTESA-System unter zu Hilfenahme der 2 A-LSD* genannten Differentiale, die Kraft elektronisch/hydraulisch auf, bei Bedarf, alle 4 Räder (normal 100 % hinten, bei Schlupf Verteilung bis 50:50). Ferner besitzt das System die Fähigkeit, die beiden hinteren Räder einzeln anzusprechen, um den Wagen in einen kontrollierten übersteuernden Fahrzustand zu bringen. Auf diesem Wege wird dem GT-R in langen schnellen Kurven die Untersteuertendenz genommen.<br />
<br />
Das ATTESA-System hat noch ein weiteres kleines Gimmick. Vom Prinzip her ist der GT-R ein Hecktriebler mit Allradoption. Z.&nbsp;B. beim Ampelstart geht die gesamte Kraft nach hinten, daraufhin werden die Hinterräder ein wenig durchdrehen (was aber gewollt und nicht zwingend schlecht ist). Der Wagen wird in eine leichte Vorwärtsbewegung versetzt. Jetzt erst kommt der Allrad ins Spiel.<br />
<br />
Beim Allrad mit fester Kraftverteilung (z.&nbsp;B. 50:50) besteht bei sehr griffigen Untergrund die Gefahr, dass sich die Reifen im Boden „festkrallen“. Es also keinerlei Schlupf gibt und die kraftübertragenden Teile extrem strapaziert werden. Das Fahrverhalten ist mit Hilfe dieser Systeme und trotz des recht hohen Eigengewicht von mehr als 1560 kg als ausgesprochen agil zu bezeichnen. Ein positiver Nebeneffekt des Gesamtsystems ist die Neutralisierung von Seitenwind, den erkennt das System durch die erhöhte Querbeschleunigung und gleicht ihn durch Anpassung des Hinteradlenkwinkels automatisch aus. Den ganzen Prozess der Kraftverteilung kann man auch über den eingebauten [[TFT-Monitor]] im [[Armaturenbrett]] verfolgen.<br />
<br />
Der besondere Allradantrieb ist einer der Hauptgründe, warum der Skyline GTR in der [[Drag-Racing]]- und [[Fahrzeugtuning|Tuning]]-Szene so beliebt geworden ist. Ein weiterer Grund sind sicherlich auch die hohen Leistungsreserven des Graugussmotors RB26-DETT, der im Skyline GT-R verwendet wird. So ist es möglich dem [[Motor]] ohne mechanische Modifikation 330 kW und mehr zu entlocken - lediglich durch Anpassung des Ladedrucks und des Motorsteuergeräts.<br />
<br />
== Nissan Skyline in Deutschland ==<br />
Es gibt [[Gebrauchtwagen|gebrauchte]] aus [[Japan]] [[Import|importierte]] Skyline in [[Deutschland]]. Diese sind allerdings sehr selten und rechtsgelenkt. Service bieten einige Nissan-[[Autohaus|Autohäuser]]. Populär sind Tacho-Umbauten und Änderungen an der Elektronik, da die Japan-Version wegen der freiwilligen Selbstbeschränkung der japanischen Automobilindustrie bei 180 km/h abgeregelt wird und der Tacho auch nur bis 180 km/h geht. Das Zulassungsverfahren in Deutschland ist sehr aufwendig, da der [[TÜV]] keine Unterlagen über dieses [[Fahrzeug]] besitzt und so eine Einzelabnahme machen muss. Allerdings wird dies oft von den [[Importeur]]en erledigt, die auch entsprechende Umbaumaßnahmen z.&nbsp;B. an der Abgasanlage vornehmen.<br />
<br />
== Filme==<br />
* [[Jackie Chan]]: [[Thunderbolt (1995)]] - Showdown mit 1000 PS: Nissan Skyline R32 GTR V-spec<br />
* The Nissan Skyline Story (DVD) Sprache: Englisch (Hauptinteresse des Videos ist der GTR)<br />
* [[2Fast 2Furious]]: Nissan R34 Skyline GT-R V-Spec<br />
* [[The Fast and the Furious]]: Nissan Skyline GT-R R33<br />
<br />
== Quellen ==<br />
* ''Automobil Revue'', Katalognummern 1960-1973, 1995, 2001, 2006 (Daten)<br />
* auto katalog, Ausgabe 1985/86 (Daten)<br />
* Chauvin, Xavier: ''Japanische Automobile. Die kultigsten Modelle von 1960 bis 1975.'' Heel-Verlag, Königswinter 2007. ISBN 978-3898808248. Hier Seiten 92-99 (Prince und Nissan Skyline)<br />
* Clarke, R. M. (Hrsg.): ''Nissan Skyline GT-R 1989-2002'' (engl.) Brooklands Books Ltd. ISBN 978-1855206342<br />
* ''Grand Touring Car Skyline since 1957''. Vom Werk ca. 1993 herausgegebene Broschüre zur Geschichte des Skyline. Japanischer Text.<br />
* Joachim Kuch: ''Japanische Autos''. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 190f.,196. <br />
* Nissan Skyline (R31) GTS. Jap. Verkaufsprospekt, ca. 1986, Drucknummer AKS50(D6106P2)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commonscat|Nissan Skyline}}<br />
* {{commonscat|Prince Skyline}}<br />
* [http://www.jbskyline.net/ JB car pages - Nissan Skyline] (englisch)<br />
* [http://www.ratdat.com/history/history.html The Datsun Story 1911-1982] (englisch)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/R34/9805/index.html Skyline R34 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 5/1998)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/R34/0008/index.html Skyline R34 auf Nissan History] Seite 2; Stand: 8/2000)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0106/DATA/MAIN/index.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 6/2001)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0201/DATA/MAIN/index.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 2; Stand: 1/2002)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0411/ Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 3; Stand: 1/2003)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0511/CONCEPT/main1.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 4; Stand: 11/2005)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/9901GT-RFC/menu.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 1/1999)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/R34/0008/menu.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 2; Stand: 10/2000)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/R34/0105/index.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 3; Stand: 5/2001)<br />
*[http://specs.amayama.com/nissan/skyline/ Spezifikationen der Skyline-Modelle]<br />
*[http://www.nissan.co.jp/MUSEUM/SKYLINE/ Der '''Skyline''' im Nissan Mueseum]<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Prince-Modelle<br />
|Navigationsleiste Datsun-Modelle<br />
|Navigationsleiste Nissan-Modelle<br />
}}<br />
<br />
[[Kategorie:Pkw-Modell]]<br />
[[Kategorie:Fahrzeug der Mittelklasse]]<br />
[[Kategorie:Nissan|Skyline]]<br />
<br />
[[ca:Nissan Skyline]]<br />
[[en:Nissan Skyline]]<br />
[[es:Nissan Skyline]]<br />
[[fi:Nissan Skyline]]<br />
[[fr:Nissan Skyline]]<br />
[[id:Nissan Skyline]]<br />
[[ja:日産・スカイライン]]<br />
[[ms:Nissan Skyline]]<br />
[[nah:Nissan Skyline GT-R R34]]<br />
[[nl:Nissan Skyline]]<br />
[[no:Nissan Skyline]]<br />
[[pl:Nissan Skyline]]<br />
[[pt:Nissan Skyline]]<br />
[[ru:Nissan Skyline]]<br />
[[sv:Nissan Skyline]]<br />
[[th:นิสสัน สกายไลน์]]<br />
[[zh:日產Skyline]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Nissan_Skyline&diff=57946313Nissan Skyline2009-03-16T10:06:14Z<p>212.117.116.190: /* Technische Daten GT-R */</p>
<hr />
<div>{{Infobox PKW-Modell Generationen<br />
|Marke=Nissan<br />
|Modell=Skyline<br />
|Hersteller=[[Nissan (Auto)|Nissan]]<br />
|von=1957<br />
|Klasse=[[Mittelklasse]]<br />
|Versionen=[[Stufenheck]],&nbsp;viertürig<br/>[[Coupé]], zweitürig<br/>[[Kombinationskraftwagen|Kombi]], fünftürig<br />
|Vorgänger=[[Prince Sedan]]<br />
|ähnlich=[[Infiniti G35]], Datsun Skyline 2000 GT<br />
}}<br />
Der '''Nissan Skyline''', anfangs '''Prince Skyline''', in Deutschland 1973-1981, zunächst als '''Datsun 240K-GT''', später (nur als Coupé) als '''Datsun Skyline''', ist ein Fahrzeug der [[Mittelklasse (Auto)|Mittelklasse]] von [[Nissan (Auto)|Nissan]] und wird seit 1957 produziert.<br />
<br />
== Modellhistorie ==<br />
Der Skyline wurde ursprünglich von dem unabhängigen japanischen Hersteller [[Prince Motor Company|Prince]] konzipiert und gebaut und gelangte nach der Prince-Übernahme durch Nissan in das Nissan-Programm. Während der Konzern seine kleineren Modell bis 1983 unter dem Markennamen Datsun anbot, trugen der Skyline und einige andere Modelle des Konzerns ([[Nissan Gloria]], [[Nissan President]]) stets den Markennamen Nissan.<br />
<br />
Die ersten Modelle waren einfache Alltags-[[Limousine]]n für jedermann. 1969 wurde erstmals eine Sportversion namens Skyline 2000 GT-R vorgestellt (in Baureihe C10), 1971 folgte dessen Coupé-Version. Beide wurden von einem 160 PS starken, 2 Liter großen Sechszylinder-[[Saugmotor]] angetrieben. Der 1972 vorgestellte Nachfolger (C110) teilte Designelemente amerikanischer [[Muscle-Car]]s dieser Zeit. Als Folge der Ölkrise gab es für den GT-R jedoch fast keine Käufer, so dass Nissan bereits wenige Monate später die Produktion dieses Modells einstellte. In der Folge präsentierte Nissan etwa alle vier Jahre eine neue Skyline-Generation, stets mit Hinterradantrieb und lange Zeit mit den typischen vier runden Heckleuchten versehen. Ende der 1980er-Jahre erlebte der GT-R als leistungsstarkes Skyline-Spitzenmodell mit Allradantrieb sein Comeback.<br />
<br />
=== Typ ALSI-1 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ ALSI-1<br />
|Hersteller=Prince<br />
|Bild zeigt=Prince Skyline<br />
|Bild=Prince_Skyline_ALSI-1_001.jpg<br />
|von=1957<br />
|bis=1963<br />
|Versionen=[[Stufenheck]], viertürig<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,5–1,9 l<br />
|Länge=4360–4475<br />
|Breite=1675–1680<br />
|Höhe=1535<br />
|Gewicht=1340–1365<br />
}} <br />
Im April 1957 präsentierte Prince den Skyline, eine viertürige Limousine mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor mit hängenden Ventilen und einer Leistung von 60 PS in Basis- und Deluxe-Version; der Modellcode lautete ALSI-1. Im Februar 1958 zeigte Prince den vom Skyline abgeleiteten [[Nissan Gloria|Gloria]] mit 83 PS. Ab Oktober 1958 wurde die Leistung des kleineren Vierzylinders auf 70 PS erhöht. Ab Februar 1959 trug die Deluxe-Version Doppelscheinwerfer, ab Oktober auch das Basismodell. Im Herbst 1959 zeigte der italienische Karossier [[Giovanni Michelotti|Michelotti]] ein Skyline Coupé, das in der Folge in geringen Stückzahlen in Serie gefertigt wurde. <br />
[[Bild:Skyline_sport.jpg|thumb|left|Prince Skyline Sport mit Michelotti-Karosserie]]<br />
Ab Herbst 1961 ergänzte der Skyline 1900 in Basis- und Deluxe-Version das Modellprogramm, ab April 1962 war der Skyline Sport, der als erster japanischer Sportwagen gilt, als Coupé und Cabriolet erhältlich. Der Sport kostete 185.000, die Deluxe-Limousine 120.000 Yen. <br />
<br />
Im September 1962 wurde der Skyline Super mit 91 PS 1,9-Liter-Vierzylinder vorgestellt. <br />
<br />
Auf Basis des Skyline produzierte Prince auch Kleintransporter- und [[Pick-Up]]-Versionen unter der Bezeichnung Prince Skyway.<ref>[http://www.ratdat.com/history/1933to1958/1933to1958_pic.html]</ref><br />
<br />
Vom ersten Skyline entstanden insgesamt 33.759 Exemplare.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Prince Skyline'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Prince Skyline (ALSI-1/-2)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Prince Skyline:<br />
! width="20%"|1.5<br />
! width="20%"|1.9<br />
! width="20%"|1.9 Super<br />
! width="20%"|Sport<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" |4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1484 cm³ || colspan="3" align="center" |1862 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |75 x 84 mm || colspan="3" align="center" |84 x 84 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |54 kW </br />(74 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |62 kW </br />(84 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |71 kW </br />(96 SAE-PS)</br>bei 5000 || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 5000 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 118 Nm bei 3600 || align="center" |147 Nm bei 3200 || align="center" |153 Nm bei 3600 || align="center" |160 Nm bei 3600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,3:1 || colspan="3" align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Hängende Ventile, Kipphebel, seitliche Nockenwelle, Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trapezlenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | DeDion-Achse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trommelbremsen rundum<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Schneckenlenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, halbselbsttragend, auf Plattformrahmen<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1350/1380 mm || align="center" |1340/1370 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" |2535 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4360 x 1675 x 1480 mm || align="center" | 4475 x 1680 x 1535 m|| align="center" | 4650 x 1695 x 1385 mmm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1300–1330 kg || align="center" |1315–1350 kg || align="center" |1340–1365 || align="center" |1365 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |130 km/h || align="center" |135 km/h || align="center" |140 km/h || align="center" |150 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="4" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |9,1 N || align="center" |10,5 N || colspan="2" align="center" |8–10 N<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ S50 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ S50<br />
|Bild=Japanese_NISSAN_Skyline_S50.jpg<br />
|von=1963<br />
|bis=1968<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,5–2,0 l<br />
|Länge=4100–4235<br />
|Breite=1495–1510<br />
|Höhe=1405–1435<br />
|Radstand=2390–2590<br />
|Gewicht=935<br />
}} <br />
Im September 1963 erschien ein gänzlich neuer Skyline als viertürige Limousine und Kombi mit 1,5-Liter-Vierzylindermotor und selbsttragender Karosserie. Im Folgemonat wurde der Skyline 1900 Sprint, ein zweitüriges Coupé, vorgestellt. <br />
<br />
Für die Teilnahme am 2. Japanischen GT-Grand Prix im Mai 1964 entwickelte Prince eine Skyline-Variante mit dem stärkeren Zweiliter-Reihensechszylinder des Gloria Super 6; dafür musste der Vorderwagen des Skyline um 20 Zentimeter verlängert werden. 100 Exemplare dieses ersten Rennsport-Skyline wurden zu Homologationszwecken hergestellt. Im Grand Prix selbst mussten sich die Skyline zwar einem [[Porsche 904]] geschlagen geben, belegten aber die Plätze zwei bis sechs. <br />
<br />
Nach der Fusion mit [[Nissan (Auto)|Nissan]] im August 1966 wurde der Skyline unter dem Markennamen Nissan Prince Skyline verkauft. Im Oktober 1966 erhielt der Skyline ein Facelift mit geändertem Kühlergrill; ab August 1967 wurde ein neuer Vierzylinder mit 88 PS verbaut. Ein 2000 GT kostete damals 86.000 Yen. <br />
<br />
Vom Skyline der zweiten Generation wurden insgesamt 114.238 Stück gefertigt.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Prince Skyline (S50)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Prince Skyline (S50, 1967)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Prince Skyline:<br />
! width="28%"|1500<br />
! width="28%"|2000 GT-A<br />
! width="28%"|2000 GT-B<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || align="center" |4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1484 cm³ || colspan="2" align="center" |1988 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |75 x 84 mm || colspan="2" align="center" |75 x 75 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |54 kW </br />(74 SAE-PS)</br>bei 4800 || align="center" |79 kW </br />(107 SAE-PS)</br>bei 5400 || align="center" |94 kW </br />(129 SAE-PS)</br>bei 5800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 112 Nm bei 3600 || align="center" |157 Nm bei 3800 || align="center" |167 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,3:1 || align="center" |8,8:1 || align="center" |9,3:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1 Fallstromvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Weber 40DCOE<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |Seitliche Nockenwelle, Antrieb über Kette || colspan="2" align="center" |Obenliegende Nockenwelle, Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Trapezlenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || align="center" | Trommelbremsen rundum || colspan="2" align="center" | Scheibenbremsen vorne (Durchmesser 24,6 cm), Trommelbremsen hinten, a.W. Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || align="center" |1255/1235 mm || colspan="2" align="center" |1265/1255 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || align="center" |2390 mm || colspan="2" align="center" |2590 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || align="center" | 4100 x 1495 x 1425 mm || colspan="2" align="center" | 4235 x 1495 x 1410 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |945–1035 kg || align="center" |1055 kg || align="center" |1105 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |135–140 km/h || align="center" |170 km/h || align="center" |180 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |8–10 N || colspan="2" align="center" |10–12 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C10 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C10<br />
|Bild=Skyline2000gt-x.jpg<br />
|Bild zeigt=Datsun Skyline 2000 GT<br />
|von=1968<br />
|bis=1972<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/> 1,5–2,0 Liter (65–118 kW)<br />
|Länge=4234–4430<br />
|Breite=1595–1610<br />
|Höhe=1375–1405<br />
|Radstand=2420-2.640<br />
|Gewicht=935–1100<br />
}} <br />
Im August 1968 präsentierte Nissan den Skyline der dritten Generation, wiederum mit 1,5-Liter-Reihenvierzylindermotor. Den Skyline 1500 gab es als Family Deluxe mit vorderer Dreier-Sitzbank und Dreiganggetriebe mit Lenkradschaltung oder als Touring Deluxe mit Einzelsitzen, Vierganggetriebe und Mittelschaltung. Im Oktober 1968 erschien der neue Skyline GT mit Zweiliter-[[OHC]]-Reihensechszylinder und Schräglenkerhinterachse (die Basisversion besaß eine hintere Starrachse). <br />
<br />
Ebenfalls im Oktober 1968 zeigte Nissan auf der [[Tokyo Motor Show]] den ersten Skyline GT-R als Studie, der im folgenden Februar des folgenden Jahres unter der Typnummer PGC10 in Serie ging, angetrieben von einem Reihensechszylinder mit zwei obenliegenden Nockenwellen und 160 PS. <br />
<br />
Zum gleichen Zeitpunkt ging der Skyline GT in Serie, den man an der für spätere Skyline-Generationen typischen Ziersicke im Bereich der hinteren Kotflügel erkannte; ferner wurden für den Skyline neue 1,8-Liter-Vierzylinder lieferbar. <br />
<br />
Im Oktober 1969 erfolgte ein Facelift, der Kühlergrill war von da an einteilig ausgeführt. <br />
<br />
Ab Oktober 1970 war ein zweitüriges [[Hardtop]]-Coupé auf einem um 70 mm verkürzten Radstand in den Versionen 1800, 2000 GT und 2000 GT-R erhältlich. <br />
<br />
Vom Skyline der dritten Generation entstanden insgesamt 310.447 Exemplare, darunter 1945 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (C10)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (C10, 1971)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|1500<br />
! width="20%"|1800<br />
! width="20%"|2000 GT<br />
! width="20%"|2000 GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1483 cm³ || align="center" |1815 cm³ || align="center" |1998 cm³ || align="center" |1989 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |82 x 70,2 mm || align="center" |85 x 80 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || align="center" |82 x 62,8 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |65 kW </br />(88 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 5600 || align="center" |88 kW </br />(120 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |118 kW </br />(160 SAE-PS)</br>bei 7000 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 120 Nm bei 4000 || align="center" |147 Nm bei 3600 || align="center" |167 Nm bei 4000 || align="center" |176 Nm bei 5600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,5:1 || align="center" |8,3:1 || align="center" |9,0:1 || align="center" |9,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Mikuni<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Obenliegende Nockenwelle, Antrieb über Kette || align="center" |4 Ventile pro Zylinder, [[DOHC]], Antrieb über Kette<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Trapezlenker oben, Querlenker mit Zugstrebe unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || align="center" | Trommelbremsen rundum <br/> DeLuxe mit vorderen Scheibenbremsen || colspan="3" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1325/1320 mm || align="center" |1370/1365 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Lim./Kombi: 2490 <br/> Coupé: 2420 mm || align="center" | Lim.: 2640 mm <br/> Coupé: 2570 mm || align="center" | 2570 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4200 (Coupé: 4135) x 1595 x 1405 mm || align="center" | 4400 (Coupé: 4330) x 1595 x 1390 mm || align="center" | 4330 x 1665 x 1370 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |935–1040 kg || align="center" |965–1035 kg || align="center" |1080–1090 kg || align="center" |1100 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |150–160 km/h || align="center" |165 km/h || align="center" |175 km/h || align="center" |200 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" |9,8 s<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || colspan="2" align="center" |ca. 10 N || colspan="2" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C110 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C110<br />
|Bild=Nissan_Skyline_C111_2000_GTX-E_001.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline C110/111 2000 GTX-E<br />
|von=1972<br />
|bis=1977<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>1,6–2,4 Liter (74–118 kW)<br />
|Länge=4250–4460<br />
|Breite=1625–1695<br />
|Höhe=1380–1405<br />
|Radstand=2515–2610<br />
|Gewicht=960–1170<br />
}} <br />
Im September 1972 wurde der Skyline der vierten Generation lieferbar. Angeboten wurden viertürige Limousine, zweitüriges [[Hardtop]]-Coupé und Kombi/Lieferwagen. An Limousinen und Coupés mit Sechszylinder waren Radstand und Vorderwagen verlängert. Die Zierkante an den hinteren Kotflügeln war im Design stark betont, und die Sechszylinder-Version GC110 war der erste Skyline mit den typischen vier runden Heckleuchten. Motorseitig waren [[OHC]]-Reihenvierzylinder mit 1,6, 1,8 oder zwei Litern Hubraum lieferbar, ferner im GT ein Zweiliter-Reihensechszylinder; das Exportmodell Datsun 240K bestückte Nissan mit einem 2,4-Liter-Sechszylinder. Die Vierzylinderversionen besaßen eine hintere Starrachse, die Sechszylinder eine Schräglenkerachse. <ref>[http://www.ratdat.com/history/1959to1972/1959to1972_pic.html]</ref><br />
<br />
Im September 1972 präsentierte Nissan den jüngsten 2000 GT-R als Limousine, wiederum mit dem 160 PS starken Zweiliter-Sechszylinder ausgerüstet, im Januar 1973 folgte das entsprechende Hardtop-Coupé. Beide Versionen wurden im März 1973 bereits wieder aus dem Programm genommen; bis dahin sollen 197 Stück entstanden sein. Den nächsten GT-R sollte es erst wieder 1989 auf Basis des Skyline R32 geben. <br />
<br />
Ab Mai 1975 kamen neue 1,6- und 1,8-Liter-Vierzylinder zum Einsatz. Im Oktober 1975 debütierte ein eingespritzter Zweiliter-Vierzylinder im 2000 GTX-E. Zugleich erfolgte ein kleineres Facelift.<br />
<br />
In Deutschland wurde dieser Skyline von Juni 1974 bis Juli 1978 unter der Bezeichnung '''Datsun 240K-GT''' als Limousine und bis 1975 auch als Coupé in Deutschland angeboten. Der aus dem [[Datsun 240Z]] übernommene 2,4-Liter-Reihensechszylinder war hier auf 113 DIN-PS gedrosselt. Die Limousine kostete anfangs DM&nbsp;12.990.<br />
<br />
Vom C110 wurden insgesamt 670.562 Stück verkauft, darunter 197 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (C110)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (C110, 1973)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="15%"|Nissan Skyline:<br />
! width="17%"|1600<br />
! width="17%"|1800<br />
! width="17%"|2000 GT<br />
! width="17%"|2000 GT-R<br />
! width="17%"|2400 (240K-GT,Export)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="3" align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1593 cm³ || align="center" |1815 cm³ || align="center" |1998 cm³ || align="center" |1989 cm³ || align="center" |2393 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 70,2 mm || align="center" |85 x 80 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || align="center" |82 x 62,8 mm || align="center" |83 x 73,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |74 kW </br />(100 SAE-PS)</br>bei 6000 || align="center" |77 kW </br />(105 SAE-PS)</br>bei 5600 || align="center" |85–96 kW </br />(115–130 SAE-PS)</br>bei 5600–6000 || align="center" |118 kW </br />(160 SAE-PS)</br>bei 7000 || align="center" |96 kW </br />(130 SAE-PS)</br>bei 5600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 135 Nm bei 4000 || align="center" |150 Nm bei 3600 || align="center" |162–167 Nm bei 3600–4400 || align="center" |176 Nm bei 5600 || align="center" |196 Nm bei 3600<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |8,5:1 || align="center" |8,3:1 || align="center" |8,6–9,5:1 || align="center" |9,5:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser || align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser <br/> oder 2 SU-Horizontalvergaser || align="center" |3 Horizontalvergaser Mikuni || align="center" |1 Fallstrom-Doppelvergaser<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[OHC]], Antrieb über Kette || align="center" |4 Ventile pro Zylinder, [[DOHC]], Antrieb über Kette || align="center" |[[OHC]], Antrieb über Kette <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 3- oder 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4- oder 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 4-Gang-Getriebe <br/> a.W. Dreigangautomatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Trapezlenker oben, Querlenker mit Zugstrebe unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern || colspan="3" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker <br/> (GT-R: Scheibenbremsen rundum)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1350/1340 mm || align="center" |1395/1375 mm || align="center" |1350/1340 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 2515 mm || colspan="3" align="center" | 2610 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4250–4315 x 1625 x 1395–1405 mm || align="center" | 4460 x 1625 x 1385–1395 mm || align="center" | 4460 x 1695 x 1380 mm || align="center" | 4460 x 1625 x 1385–1395 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |965–1030 kg || align="center" |995–1045 kg || align="center" |1125–1170 kg || align="center" |1145 kg || align="center" |1160–1170 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |160 km/h || align="center" |165 km/h || align="center" |170–180 km/h || align="center" |200 km/h || align="center" |ca. 175 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" |9,8 s || align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || colspan="5" align="center" |10–14 N/S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ C210 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ C210<br />
|Bild=Nissan_Skyline_C211_2000_GT-EL_002.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline GT (C211)<br />
|Hersteller=[[Nissan (Auto)|Nissan]]<br />
|von=1977<br />
|bis=1981<br />
|Motoren= 1,6 l-SOHC-R4, 74 kW </br> 1,8 l-SOHC-R4, 85 kW </br> 2,0 l-SOHC-R6, 85 kW </br> 2,0 l-SOHC-[[Turbolader|Turbo]]-R6, 106 kW <br/> D: 2,4 l-R6, 130 DIN-PS<br />
|Länge=4400–4600<br />
|Breite=1625<br />
|Höhe=1390–1405<br />
|Gewicht=<br />
}} <br />
1977 wurde der C110 durch den C210 abgelöst. Der C210 war als erster Skyline auch mit einem Turbomotor(L20ET) erhältlich und wurde bis 1981 gebaut (nach Facelift: C211).<br />
<br />
Wie beim Vorgänger standen Limousine, Hardtop-Coupé und Kombi im Angebot, die Sechszylinder besaßen erneut einen längeren Radstand. Bei den Motoren standen ein 1,6-Liter-Vierzylinder (L16S), mehrere 1,8-Liter-Vierzylinder (L18S und L18E), ein 115 PS starker Zweiliter-Reihensechszylinder (L20S) und eine 130 PS-Variante desselben (L24E) im Programm. Bei den Ausstattungsstufen GT und TI waren Grillgitter und Heckleuchten anders gestylt. Die Spitzenmodelle GT-E S und TI-E S besaßen serienmäßig Vierradscheibenbremsen, Heckscheibenwischer und Scheinwerfer-Reinigungsanlage. Darunter rangierten die Versionen GT-E L/TI-E L und GT-E X/TI-E X. <br />
<br />
Im Juli 1979 folgte ein Facelift (Modell C211); der GT erhielt Rechteckscheinwerfer, der TI besaß weiterhin runde Doppelscheinwerfer, der Kühlergrill wurde im Design geändert. Im April 1980 erschien die 145 PS starke [[Turbolader|Turbo-Version]] des Zweiliter-Sechszylinders. <br />
<br />
Ab Juni 1980 war ein 2,8-Liter-Dieselsechszylinder (Typ LD28) lieferbar. <br />
<br />
Von Oktober 1978 bis Juli 1981 wurde das Skyline-Coupé unter diesem Namen als Datsun-Spitzenmodell auch in Deutschland verkauft. Der 2,4-Liter-Reihensechszylinder mit Bosch-L-Jetronic leistete 96&nbsp;kW/130&nbsp;PS. Das für damalige Verhältnisse sehr umfangreich ausgestattete Fahrzeug kostete mit DM&nbsp;18.940 (DM&nbsp;23.400 mit Vollausstattung) rund 10.000 Mark weniger als ein [[Opel Monza]] 3.0&nbsp;E.<br />
<br />
Vom C210/211 fertigte Nissan insgesamt 539.727 Stück.<br />
<br />
In Deutschland gab es den C210 als zweitüriges Hardtop-Coupé '''Datsun Skyline''' mit 2,4-Liter-Reihensechszylinder (130 PS) und Fünfganggetriebe oder Dreigangautomatik von 1979-1981. Heute sind nur noch wenige davon erhalten und in festen Liebhaberhänden.<br />
<br style="clear:both" /><br />
<br />
=== Typ R30 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R30<br />
|Bild=R30_hatch_front_side.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline Hatchback R30<br />
|von=1981<br />
|bis=1985<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br> 1,8–2,0 Liter (74–151 kW)<br>[[Dieselmotor]]en:<br>2,8 Liter (67 kW)<br />
|Länge=4595–4620<br />
|Breite=1665–1675<br />
|Höhe=1385–1395<br />
|Radstand=2610–2615<br />
|Gewicht=1090–1255<br />
}} <br />
[[Bild:Skyline1983rsturbo.jpg|thumb|left|Nissan Skyline RS Turbo]]<br />
Im August 1981 debütierte der Skyline der sechsten Generation als viertürige Stufenhecklimousine, fünftüriges Schrägheckmodell, Coupé und Kombi. Die Radstände der Vier- und Sechszylinderversionen unterschieden sich nun nicht mehr. An Motoren waren ein 1,8-Liter-Vierzylinder (Typ Z18E), ein Zweiliter-Sechszylinder ohne (L20E) oder mit Turbolader (L20ET, 140 PS), ein Zweiliter-[[DOHC]]-Vierzylinder (FJ20E, 110 kW/150 PS), ein Zweiliter-Turbo (FJ20ET DOHC, 190-205 PS, ab Februar 1983), ein 2,8-Liter-Reihensechszylinder und ein Dieselsechszylinder gleichen Hubraums mit 84 PS. <br />
<br />
Im August 1983 erfolgte ein [[Modellpflege|Facelift]] mit kräftigeren Stoßstangen und anderen Detailänderungen. Im November 1983 erschien zum 50. Geburtstag von Nissan ein Jubiläumsmodell auf Basis des Skyline RS-X Turbo-Coupés mit spezieller Ausstattung und exklusiver Zweifarbenlackierung in Grau/Rot. <br />
<br />
Ab Anfang 1984 ergänzte der Skyline 2000 Turbo RS-X mit 205 PS leistendem Turbo-Zweiliter die Modellpalette. <br />
<br />
Bis August 1985 wurden vom Skyline R30 insgesamt 406.432 Stück gefertigt; der R30-Kombi blieb bis 1990 in Produktion.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R30)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R30, 1985)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="14%"|1800<br />
! width="14%"|1800E<br />
! width="14%"|2000<br />
! width="14%"|2000 RS<br />
! width="14%"|2000 RS Turbo<br />
! width="14%"|Diesel<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || colspan="2" align="center" | 4-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) || align="center" |6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || colspan="2" align="center" |1809 cm³ || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |1990 cm³ || align="center" |2792 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || colspan="2" align="center" |83 x 83,6 mm || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |89 x 80 mm || align="center" |84,5 x 83 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |74 kW </br />(100 PS)</br>bei 5600 || align="center" |85 kW </br />(115 PS)</br>bei 6000 || align="center" |107 kW </br />(145 PS)</br>bei 5600 || align="center" |110 kW </br />(150 PS)</br>bei 6000 || align="center" |151 kW </br />(205 PS)</br>bei 6400 || align="center" |67 kW </br />(91 PS)</br>bei 4600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 152 Nm bei 2800 || align="center" |165 Nm bei 3600 || align="center" |210 Nm bei 3200 || align="center" |185 Nm bei 4800 || align="center" |250Nm bei 4400 || align="center" |173 Nm bei 2400 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; ||colspan="2" align="center" |8,8:1 || align="center" |8,6:1 || align="center" |9,1:1 || align="center" |8,0:1 || align="center" |22,0:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || align="center" |1 Doppelvergaser || colspan="4" align="center" |Einspritzung || align="center" |Diesel-Einspritzpumpe<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[OHC]] || colspan="2" align="center" |[[OHC]], 4 Ventile pro Zylinder || align="center" |[[OHC]]<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="6" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Automatik (Serie bei RS) <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Querlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="2" align="center" | Starrachse, halbelliptische Blattfedern || colspan="4" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Scheibenbremsen vorne, Trommelbremsen hinten, Bremskraftverstärker <br/> (2000 und GT: Scheibenbremsen rundum)<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="6" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="6" align="center" |1410–1420/1390–1410 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 2610–2615 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="6" align="center" | 4620 x 1675 x 1360–1395 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1100 kg || align="center" |1090 kg || align="center" |1250 kg || align="center" |1215 kg || align="center" |1195 kg || align="center" |1255 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |165 km/h || align="center" |170 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |180 km/h || align="center" |155 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="6" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |8,9 N || align="center" |7,7 N|| align="center" |10,9 N|| align="center" |11,1 N|| align="center" |9,8 N|| align="center" |n.a. D<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ R31 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R31<br />
|Bild=Nissan_Skyline_R31_2000_GTS-R_003.jpg<br />
|von=1985<br />
|bis=1989<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br>1,8 l-SOHC-R4, 77 kW</br>2,0 l-SOHC-R6, 96kW</br>2,0 l-DOHC-R6, 121kW</br>2,0 l-DOHC-Turbo-R6, 132-154 kW<br />
|Länge=4660<br />
|Breite=1690<br />
|Höhe=1365–1410<br />
|Radstand=2615<br />
|Gewicht=1200–1390<br />
}} <br />
Im August 1985 lancierte Nissan den Skyline der siebten Generation, wiederum als viertürige Limousine und Coupé; als Kombi diente die weitergebaute Vorgängerversion, die fünftürige Schräghecklimousine entfiel. Im Grundmodell tat erneut ein 1,8-Liter-Vierzylinder seinen Dienst (Typ CA18, 100 PS), daneben gab es einen Zweiliter-[[DOHC]]-Reihensechszylinder (RB20DE, 155 PS; als Turbo RB20DET, 180-190 PS) und den 2,8-Liter-Diesel (RD28). In einigen Modellen fand die HICAS-Vierradlenkung erstmalig Verwendung. <br />
<br />
Im Mai 1986 erschienen die Skyline GTS genannten zweitürigen Coupés der Baureihe; im Februar 1987 das [[Nismo]] Skyline GTS Twin Cam 24v Turbo-Coupé mit Sportausstattung. Ab August 1987 trugen die Limousinenausführungen die Frontpartie der Coupé-Modelle. Gleichzeitig brachte Nissan ein auf 800 Stück limitiertes GTS-R-Coupé mit 210 PS starkem Zweiliter-Sechszylinder-Turbomotor und größerem Heckspoiler. Neu waren ferner die 1800 G und 1800 G Limited-Limousinen. <br />
<br />
Vom Skyline R31 entstanden insgesamt 309.716 Exemplare. Daneben wurde der Skyline in Australien als Nissan Pintara und in Südafrika in Lizenz produziert.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline GTS (R31)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline GTS (R31, 1986)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="28%"|GTS 2000<br />
! width="28%"|GTS 2000 DOHC-24<br />
! width="28%"|GTS Turbo DOHC-24<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20E || align="center" |RB20DE || align="center" |RB20DET<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1998 cm³ <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || colspan="3" align="center" |78 x 69,7 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |95 kW </br />(130 PS)</br>bei 5600 || align="center" |121 kW </br />(165 PS)</br>bei 6400 || align="center" |132 kW </br />(180 PS)</br>bei 6400 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 181 Nm bei 4000 || align="center" |186 Nm bei 5600 || align="center" |225 Nm bei 3600 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; ||align="center" |9,5:1 || align="center" |10,2:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Einspritzung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |[[SOHC]] || align="center" |[[DOHC]], 4 Ventile pro Zylinder || align="center" | DOHC, 4 Ventile pro Zylinder, Turbolader<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Automatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Einzelradaufhängung, Längslenker, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Kugelumlauflenkung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 1425/1415–1420 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 2615 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4660 x 1690 x 1365 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1270–1290 kg || align="center" |1280–1330 kg || align="center" |1320–1370 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || align="center" |ca. 170 km/h || align="center" |ca.190 km/h || align="center" |ca. 200 km/h <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer, jap. Stadtzyklus:&nbsp; || align="center" |9,8–11,4 S || align="center" |10,5–12,7 S || align="center" |10,3–12,3 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ R32 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Bild=R32_front.jpg.jpg<br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline R32 Viertürer<br />
|Generation=Typ R32<br />
|von=1989<br />
|bis=1993<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br>1,8 l-SOHC-R4, 66 kW </br> 2,0 l-SOHC-R6, 92 kW </br> 2,0 l-DOHC-R6, 113 kW </br> 2,0 l-DOHC-Turbo-R6, 158 kW </br> 2,5 l-DOHC-R6, 132 kW </br> GT-R: 2,6 l-DOHC-Turbo-R6, 206 kW<br />
|Länge=4530–4580<br />
|Breite=1695–1755<br />
|Höhe=1325–1360<br />
|Radstand=2615<br />
|Gewicht=1140–1470<br />
}} <br />
Im Herbst 1989 erschien der Skyline R32, den es erstmals seit 1973 auch wieder als GT-R gab. Erhältlich waren viertürige Limousinen und zweitürige Coupés; der Kombi wurde Anfang 1990 eingestellt. Das Motorenprogramm umfasste wiederum einen 1,8-Liter-Vierzylinder als Einstiegsmotorisierung (Typ CA18i, 91 PS), Zweiliter-Reihensechszylinder (RB20E, 125 PS; RB20DE, 155 PS; RB20DET mit Turbolader, 215 PS), ein 2,5-Liter-Reihensechszylinder (RB25DE, 180 PS) und im allradgetriebenen GT-R einen 2,6-Liter-Biturbo-Sechszylinder mit offiziell 280 PS (RB26DETT). Den GT-R gab es auch in werksgetunter Ausführung von [[Nismo]] und als V-Spec und V-Spec II. Für den 2,5-Liter-Motor gab es erstmals auch ein Fünfgang-Automatikgetriebe. <br />
<br />
Der Skyline R32 verkaufte sich schlechter als sein Vorgänger. Insgesamt wurden 296.087 Stück gebaut, darunter 43.661 GT-R.<br />
<br />
=== Skyline GT-R R32 ===<br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R32_GT-R_002.jpg|thumb|left|Nissan Skyline (R32) GT-R]]<br />
1989 wurde mit der neuen R32-Version, die in der Basisversion nur eine Type-M genannte Sportversion mit dem aus dem R31 GTS-R bekannten Sechszylinder-Motor zur Wahl hatte, ein neuer GT-R vorgestellt, ausgestattet mit einem 206 kW (280 PS) starken 2,6 Liter großen Sechszylindertriebwerk mit nun zwei [[Turbolader]]n, der von Nissan selbst entwickelten „HICAS“-Allradlenkung und einer für damalige Verhältnisse luxuriösen Serienausstattung mit elektrischen Fensterhebern, einer vollwertigen Soundanlage und vielen weiteren Komponenten.<br />
<br />
==== Technische Daten ====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
*Hubraum: 2569 cm³<br />
*Leistung: 206 kW/280 PS bei 6800 U/min [inofficial 230 kw/313 Ps]<br />
*Drehmoment: 352 Nm bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 5-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1430 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,11 kg/PS<br />
*Literleistung: 109 PS/l<br />
*Höchstgeschwindigkeit: 250+ km/h <br />
*0-100 km/h in 4,7 Sekunden<br />
<br />
=== Typ R33 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R33<br />
|Bild=Silverskyline.JPG<br />
|von=1993<br />
|bis=1998<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,0–2,6 Liter<br/>(94–208 kW)<br />
|Länge=4640–4720<br />
|Breite=1720<br />
|Höhe=1340–1375<br />
|Radstand=2720<br />
|Gewicht=1270–1540<br />
}} <br />
1993 wurde der R32 vom R33 abgelöst. Die in Größe und Raumangebot, aber auch im Gewicht gewachsene R33-Baureihe umfasste Limousinen und Coupés, die sich wie folgt gliederten: GTS mit Zweiliter-Reihensechszylinder (RB20E, 130 PS); GTS25 und GTS-4 (Allrad) mit 2,5-Liter-Sechszylinder (RB25DE, 140 kW/190 PS) und GTS25T mit 188 kW (255 PS) leistender Turboversion des größeren Motors. Für Leute mit ausgeprägten Platzbedarf gibt es auch noch den Nissan Stagea, einem Kombi mit GT-R-Technik unter der Blechhaut.<br />
<br />
Anfang 1995 erfolgte eine Modellpflege, ein Fahrerairbag war ab sofort serienmäßig. <br />
<br />
Nissan Skyline R33 NISMO "400R":<br />
<br />
Nismo bot eine limitierte Sonderversion des R33 an welcher einen RB-X GT2 Motor bekam der 294 kW (400 PS) lieferte.<br />
Von 99 Exemplaren die gebaut wurden, wurden nur 44 verkauft, da der Preis um 126% höher war wie ein serien R33 GTR.Der Preis lag bei 12.000.000 Yen [heute ca. 100.000 €]. <br />
Der Motor wurde auf 2.771 l aufgebohrt und die maximale Drehzahl erhöhte sich auf 10.000 u/min.<br />
<br />
<br />
Vom Skyline R33 fertigte Nissan insgesamt 217.133 Exemplare, darunter 16.435 GT-R.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R33)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R33, 1995)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|2000<br />
! width="20%"|2500<br />
! width="20%"|Turbo<br />
! width="20%"|GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20E || align="center" |RB25DE || align="center" |RB25DET || align="center" |RB26DETT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |2498 cm³ || align="center" |2569 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |86 x 71,7 mm || align="center" |86 x 83,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |96 kW </br />(130 PS)</br>bei 5600 || align="center" |140–147 kW </br />(190–200 PS)</br>bei 6400 || align="center" |180–184 kW </br />(245–250 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 172 Nm bei 4400 || align="center" |230 Nm bei 4800 || align="center" |274–294 Nm bei 4800 || align="center" |368 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |9,5:1 || align="center" |10:1 || align="center" |9:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung, Turbolader, Ladeluftkühler || align="center" |Elektr. Einspritzung, 2 Turbolader, Ladeluftkühler<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || align="center" |[[OHC]], Zahnriemen || colspan="3" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br> Hinterradantrieb || align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> permanenter Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker mit Zugstrebe unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br/> a.W. für 2000/2500 Allradlenkung Super-Hicas<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1480/1470 mm || align="center" |1490/1480 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 2720 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4640–4720 x 1720 x 1340–1360 mm || lign="center" | 4675 x 1780 x 1360 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1270 kg || align="center" |1310–1360 kg || align="center" |1360–1380 kg || align="center" |1540 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 190–200 km/h || align="center" |ca. 210 km/h || align="center" |ca. 240 km/h || align="center" |ca. 250+ km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="4" align="center" |n.a. <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |ca. 8–14 S || align="center" |ca. 9–15 S ||colspan="2" align="center" |ca. 10–17 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
==== Skyline GT-R R33 ====<br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R33_GT-R_002.jpg|thumb|left|Nissan Skyline R33 GT-R]]<br />
Der GT-R wurde weiterentwickelt. Er besaß den bekannten Motor des R32 GT-R, dieser wurde ebenfalls modifiziert und brachte jetzt eine Leistung von rund 220 kW. Ein Pkw soll laut der damaligen freiwilligen Selbstbeschränkung der japanischen Hersteller die Leistung von 206 kW (280 PS) nicht überschreiten, deshalb wurde der Motor über das Steuergerät gedrosselt. Das HICAS-Allradlenksystem wurde ebenfalls verbessert. Ab sofort nannte es sich nicht mehr nur HICAS, sondern Super-HICAS. Der Unterschied beider Systeme bestand in der Ansteuerungsmethode. Während das „normale“ HICAS noch hydropneumatisch betrieben wurde, funktionierte das Super-HICAS nun elektronisch. Das hatte zur Folge, dass es sanfter und gleichmäßiger ansprach. Trotz dieser Verbesserungen wurde der R33 GT-R nicht so positiv angenommen wie sein Vorgänger. Auch eine viertürige Sonderversion des GT-R konnte darüber nicht hinweghelfen. Der deutlich verlängerte Radstand beeinträchtigte die Handlichkeit und bei hoher Belastung konnten die Bremsscheiben bersten.<br />
<br />
===== Technische Daten =====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
*Hubraum: 2570 cm³<br />
*Leistung: 208 kW/283 PS bei 6800 U/min<br />
*Drehmoment: 367 Nm bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 5-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1530 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,41 kg/PS<br />
*Literleistung: 110 PS/l<br />
<br style="clear:both" /><br />
*0-100 km/h: 5,7 Sekunden<br />
<br />
=== Typ R34 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ R34<br />
|Bild=Nissan Skyline 1998.jpg <br />
|Bild zeigt=Nissan Skyline GT (R34), 1998–2002<br />
|von=1998<br />
|bis=2002<br />
|Versionen=Limousine, Coupé <br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,0–2,6 Liter<br/>(114–206 kW)<br />
|Länge=4580–4705 <br />
|Breite=1720–1785 <br />
|Höhe=1340–1380 <br />
|Radstand=2665<br />
|Gewicht=1330–1540<br />
}} <br />
Im Mai 1998 kam die Baureihe R34 auf kürzerem Radstand als beim Vorgänger auf den Markt. Der GT, mit einem 147 kW (200 PS) starken Sechszylinder-Saugmotor, bot für die Kosten einer Mittelklasselimousine trotz Coupe-Bauweise limousinenähnliche Platzverhältnisse. Das nächstgrößere Modell war der GT-T. Er hob sich optisch nur durch die größeren Felgen vom GT ab. Am Motor hingegen tat sich einiges mehr, nämlich nun 206 kW (280 PS) aus dem gleichen Motor, der nun allerdings auch einen Turbo besaß. Der GT-T konnte wieder als Coupé oder als Limousine geordert werden und gilt als Nachfolger des Skyline R33 GTS-T. Die schwächeren Motorversionen GT und GT-T, sowie GTS-T mussten hier mit dem Heckantrieb vorlieb nehmen. Der Allradantrieb war dem 1999 eingeführten GT-R vorbehalten.<br />
<br />
Vom Skyline R34 verkaufte Nissan bis 2002 insgesamt 64.623 Stück, davon 11.344 GT-R. <br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (R34)<ref>Automobil Revue, Katalognummer 2001, S. 429f.</ref>'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="5" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (R34, 2001)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="20%"|Nissan Skyline:<br />
! width="20%"|2000<br />
! width="20%"|2500<br />
! width="20%"|Turbo<br />
! width="20%"|GT-R<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 6-Zylinder-Reihenmotor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |RB20DE || align="center" |RB25DE || align="center" |RB25DET || align="center" |RB26DETT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |1998 cm³ || colspan="2" align="center" |2499 cm³ || align="center" |2569 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |78 x 69,7 mm || colspan="2" align="center" |86 x 71,7 mm || align="center" |86 x 73,7 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |114 kW </br />(155 PS)</br>bei 6400 || align="center" |147 kW </br />(200 PS)</br>bei 6000 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 186 Nm bei 4400 || align="center" |255 Nm bei 4000 || align="center" |363 Nm bei 3200 || align="center" |392 Nm bei 4400<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |9,5:1 || align="center" |10:1 || align="center" |9:1 || align="center" |8,5:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung, Turbolader, Ladeluftkühler || align="center" |Elektr. Einspritzung, 2 Turbolader, Ladeluftkühler<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="4" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 5-Gang-Getriebe <br/> a.W. Viergangautomatik <br/> Hinterradantrieb, 2.5 24V a.W. Allradantrieb || align="center" | [[Getrag]]-6-Gang-Getriebe <br/> Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Querlenker mit Zugstrebe unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Druckstreben, Schraubenfedern || align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker, ABS<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="4" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1480/1470 mm || align="center" |1480/1490 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="4" align="center" | 2665 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4580–4705 x 1720–1725 x 1340–1380 mm || lign="center" | 4600 x 1785 x 1360 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1330–1360 kg || align="center" |1340–1480 kg || align="center" |1410–1430 kg || align="center" |1540 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 200 km/h || align="center" |ca. 210 km/h || align="center" |ca. 230 km/h || align="center" |ca. 250+ km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a. || align="center" | 6,0 s<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" |ca. 8–14 S || align="center" |ca. 9–15 S ||colspan="2" align="center" |ca. 9–16 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
==== Skyline GT-R R34 ====<br />
Der GT-R war zwar, wie der neue 2,6-Liter-Turbomotor im GT-T, mit 206 kW (280 PS) angegeben, da sich die japanischen Autohersteller auf eine freiwillige Selbstbeschränkung geeinigt haben. Die tatsächliche maximale Leistung wurde bei freien Leistungsmessungen mit über 220 kW ermittelt. Der Motor wurde wieder vom Vorgänger R33 GT-R übernommen. Das Super-HICAS <br />
[[Bild:Nissan_Skyline_R34_GT-R_N%C3%BCr_001.jpg|thumb|left|Nissan Skyline (R34) GT-R Nür]]<br />
wurde vom R33 GT-R übernommen und wurde nur geringfügig verbessert. Der R34 GT-R wurde als Antwort auf seinen eigenen Vorfahren, den R32 GT-R, konstruiert. Einige Daten wurde mittels eines 10,5" großen [[TFT-Monitor]]s auf der Mittelkonsole angezeigt. Dieser Monitor war eine Neuerung zu den sonst üblichen analogen Instrumenten, auf dem TFT-Monitor lassen sich allerlei technische Details anzeigen, wie z.&nbsp;B. Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse, G-Kräfte sowie Pedalstellung, Ladedruck, Öldruck usw. Das Produktionsende für den GT-R kam 2002. 2003 führte die japanische Regierung neue Abgasemissions-Grenzwerte ein, die der RB26DETT-Motor, eine Konstruktion aus den 80ern, nicht mehr erfüllte. Um dennoch das Ableben dieser beliebten Motorisierung zu feiern, wurden die Jubiläumsmodelle ''GT-R V-spec II Nür'' sowie ''GT-R M-spec Nür'' eingeführt. Das „Nür“ im Namen stellte eine [[Reminiszenz]] an den Nürburgring dar. Das besondere an den Nür-Modellen war der RB26DETT-Motor in der N1-Motorsportversion. Die Auflage war auf insgesamt 1000 Exemplare limitiert, von denen 250 die luxuriöseren M-spec-Modelle mit Lederausstattung und weicherer Fahrwerksabstimmung waren und 750 V-spec II Modelle.<br />
<br />
=====Technische Daten GT-R=====<br />
*Motorlage: Frontmotor<br />
*Antrieb: Allradantrieb<br />
*Motor: Reihensechszylinder TWIN-Turbo<br />
*Hubraum: 2568 cm³<br />
*Leistung: 206 kW/280 PS bei 6800 U/min<br />
280 PS (gedrosselt ab Werk) 450 PS (offen)<br />
0-100 km/h in ca. 3,5s (offen) <br />
Geschwindigkeit Max: ca. 300 km/h (offen) <br />
*Drehmoment: 391 Nm/289 lb-ft bei 4400 U/min<br />
*Getriebe: 6-Gang manuell<br />
*Gewicht: 1540 kg<br />
*Leistungsgewicht: 5,5 kg/PS<br />
*Literleistung: 109 PS/80 kW<br />
<br />
===== Unterschiede der GT-R-Ausstattungsvarianten =====<br />
*GT-R – Die Basisversion<br />
<br />
*GT-R V-Spec – Verbesserte GTR Version mit anders abgestimmtem ATTESA-Allradsystem und Diffusor. Fahrwerk und Differenzial wurden ebenfalls verändert. Ab und inkl. der Stufe V-Spec wurden die Modelle werkseitig gewichtsoptimiert. Ebenfalls kamen verbesserte Bremsen zum Einsatz.<br />
<br />
*GT-R V-Spec II – Spätere Version des V-Spec (Ende 2000) mit Kohlefaser-Motorhaube und Lufteinlass. Geänderter Innenraum (Pedalerie, Farbe des Innenraums), Bremsscheiben vom N1-Modell an der Hinterachse. Die orangenen Frontblinker wurden durch klare ersetzt. <br />
<br />
*R34 GT-R M-Spec – Die „komfortable“ Version mit weicherem Fahrwerk, Sonderlack und Leder.<br />
<br />
*R34 GT-R N1 – Ist die renntaugliche Version des GT-R mit verstärken Motorteilen (Öl und Wasserpumpe, Turbos). Ebenfalls verfügt der N1 über keine Audioanlage, Klima, Heckwischer. Der N1 verfügt wie der V-Spec II über eine Kohlefasermotorhaube.<br />
<br />
*R34 GT-R V-Spec II Nür – Limitierte Sonderauflage des V-Spec II (2002) mit dem Motor des N1 (750 Exemplare)<br />
<br />
*R34 GT-R M-Spec Nür – Limitierte Sonderauflage des M-Spec mit Motor des N1 (250 Exemplare)<br />
<br />
===== Rekorde und Anekdoten =====<br />
*Als Nissan im August 2002, zum Produktionsende der 10. Generation, eine Sonderserie auflegte (V-Spec II Nür & M-Spec Nür), waren diese letzten 300 Wagen via Internet innerhalb von zwei Stunden verkauft. Daraufhin legte man noch einmal 700 Stück nach und brauchte zwei Tage um alle unters Volk zu bringen.<br />
<br />
*Der GT-R kommt aus einer Geschwindigkeit von 113 km/h (70 [[Miles per hour|mph]]) 10 Meter später zum Stehen (46 m) als ein [[Porsche 911 GT3#Die Modelle des 911 GT3 vom Typ 996|Porsche 996 GT3]] aus 100 km/h (60 mp/h) (ca. 36 m im Mittel). <br />
<br />
*Die japanische Tuning-Firma „Blitz“ hatte mit einem ca. 735 kW (1000 PS) leistenden GT-R versucht den offiziellen Geschwindigkeitsrekord auf öffentlichen Straßen für getunte Seriensportwagen zu brechen. Die Testfahrt musste bei 341 km/h abgebrochen werden, da sich Teile der [[Karosserie]] lösten.<br />
<br />
*Bei japanischen Skylines der professionellen Drag-Szene sind Motorenleistungen über 1000 kW keine Seltenheit.<br />
<br />
*Ein in Neuseeland aufgebauter GT-R des Heat Treatments Racing Teams ist mit einer Zeit von 7,57 s und einer Endgeschwindigkeit von 306 km/h der schnellste Skyline der Welt auf der Viertelmeile.<br />
<br />
*Ein neuer 0-300-km/h-Rekord wurde von Keith Cowie (GB) mit einem extrem getunten Skyline R32 GT-R aufgestellt. Er benötigte bei ''Ten Of The Best'', einem Wettstreit unter modellspezifischen Autoclubs die jeweils die als die zehn besten angesehenen Wagen zu diesem Event anmelden und in den Disziplinen Drag, Handling und Top Speed gegeneinander antreten, eine Zeit von 12,47 s um vom Stillstand auf 300 km/h zu beschleunigen (gemessen mit [[Datron]]-GPS). Diese Zeit ist um fast 5 Sekunden schneller als die, die der zur Zeit stärkste Seriensportwagen der Welt ([[Bugatti Veyron]], 736 kW/1001 PS) braucht. Die Hundertermarke wurde nach 2,54 s erreicht.<br />
<br />
*Die Motorsportabteilung von Nissan (Nismo) hat 2005 nochmals eine letzte Serie von Skylines GT-R R34 produziert. Da es keine fabrikneuen GT-R dieser Baureihe mehr gab, wurden 20 Gebrauchtwagen mit möglichst wenig gefahrenen Kilometern gekauft (bis 20.000 Meilen). Hierfür hat man die entsprechenden Wagen bis auf die Grundstruktur zerlegt und den Wagen komplett überarbeitet. Kostenpunkt der Aktion: ein Wagenpreis von 160.000 US-Dollar. Der Motor wurde auf 2,8 Liter aufgebohrt, hat größere Turbolader bekommen und leistet nun 373 kW (507 PS). Möglich wären 460 kW, aber damit ließen sich keine gesetzlichen Abgaswerte mehr einhalten. Die Bremsen wurden aufgewertet (Sechskolben-Bremssättel vorne), eine Zweischeiben-Kupplung eingebaut, neue Aerodynamikteile angepasst (Frontschürze, Seitenschweller, Kotflügel, Motorhaube usw.) und ein 3-fach verstellbares 20.000-US-Dollar-Sachs-Fahrwerk verbaut, dazu Karosseriekomponenten aus Carbon und weitere Rennsportteile. Anlass für diese Sonderserie war das 20-jährige Bestehen von Nismo ('''NIS'''san '''MO'''torsports). <br />
<br />
*Technische Daten des ''Nissan Nismo Skyline GT-R Z-Tune'': <br />
**Motorlage: Frontmotor<br />
**Antrieb: Allradantrieb<br />
**Motor: Reihensechszylinder Bi-Turbo<br />
**Hubraum: 2771 cm³<br />
**Leistung: 373 kW/507 PS/500 bhp bei 6800 U/min<br />
**Drehmoment: 539 Nm/398 lb-ft bei 5200 U/min<br />
**Getriebe: 6-Gang manuell<br />
**Gewicht: 1599 kg/3525 lbs<br />
**Leistungsgewicht: 3,15 kg/PS<br />
**Literleistung: 183 PS/l<br />
**0-400 Meter: 10,6 s<br />
<br style="clear:both" /><br />
<br />
=== Typ V35 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ V35<br />
|Bild=Nissan V35 Skyline 350GT.jpg <br />
|von=2001<br />
|bis=2006 <br />
|Versionen=Limousine, Coupé<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,5–3,5 Liter<br/>(158–206 kW)<br />
|Länge=4627<br />
|Breite=1816<br />
|Höhe=1399<br />
|Radstand=2850<br />
|Gewicht=1450–1589<br />
}} <br />
2001 folgte die neue Generation des Skyline, die auf dem [[Nissan 350Z]] basiert. Es wurde eine Limousine und ein Coupè vorgestellt. Es gab den neuen Skyline nur mit V6 Motor (2,5 l, 3,0 l, 3,5 l) aus dem sich auch der Name des Fahrzeuges ableiten lässt (Bsp. 3,0 l Motor = Nissan Skyline 300 GT). Der neu vorgestellte V35 wurde von der Skyline-Fangemeinde mit Erschütterung aufgenommen. Die neuen, sanfteren Coupézüge passten nicht in das Bild der ansonsten kantigen Skyline-Familie. Noch größer war die Empörung darüber, dass Nissan kein GT-R-Modell des V35 plante. Das Topmodell des V35, der Skyline 350 GT (Coupè) erhielt keinen Sondernamen. Er wird von dem 3,5-l-V6-Triebwerk (VQ35DE) des 350Z angetrieben. <br />
<br />
In den USA wurde der Skyline 350 GT unter dem Namen [[Infiniti]] G35, als Linkslenker, verkauft.<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (V35)<ref>Automobil Revue, Katalognummer 2006, S. 366f.</ref>'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="4" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (V35, 2001)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="16%"|Nissan Skyline:<br />
! width="28%"|2.5<br />
! width="28%"|3.0<br />
! width="28%"|350 GT<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 6-Zylinder-V-Motor (Viertakt), Gabelwinkel 60°<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |VQ25DD Neo-Di|| align="center" |VQ30DD Neo-Di || align="center" |VQ35DE <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |2495 cm³ || align="center" |2987 cm³ || align="center" |3498 cm³<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |93 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |158 kW </br />(215 PS)</br>bei 6400 || align="center" |191 kW </br />(260 PS)</br>bei 6400 || align="center" |206 kW </br />(280 PS)</br>bei 6200<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 270 Nm bei 4400 || align="center" |324 Nm bei 4800 || align="center" |363 Nm bei 4800<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || align="center" |11:1 || align="center" |11:1 || align="center" |10:1<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |Elektronische Direkt-Einspritzung || align="center" |Elektr. Einspritzung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="3" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || align="center" | Vier- oder Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb, a.W. Allradantrieb || align="center" | Fünfgangautomatik <br/> Hinterradantrieb || align="center" | 6-Gang-Getriebe <br/> a.W. Fünfgang-Automatik <br/> Hinterradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Quer- und Längslenker unten, Dreiecklenker oben, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Querlenker oben, Dreiecklenker unten, Druckstreben, Schraubenfedern <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Innenbelüftete Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker, ABS<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="3" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || align="center" |1510/1515 mm || align="center" |1500/1505 mm || align="center" |1535/1540 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 2850 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4675 x 1750 x 1470 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1450 kg || align="center" |1490 kg || align="center" |1530 kg<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit (Redaktionsangaben):&nbsp; || align="center" |ca. 220 km/h || align="center" |ca. 230 km/h || align="center" |ca. 240 km/h<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="3" align="center" |n.a.<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer:&nbsp; || align="center" | 8,3–9,8 S || align="center" | 8,6 S || align="center" | 10,7–11,6 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Typ V36 ===<br />
{{Infobox PKW-Modell Generationen 2<br />
|Generation=Typ V36<br />
|Bild=Japanese NISSAN Skyline V36.jpg<br />
|von=2006<br />
|Versionen=Limousine, Coupé<br />
|Motoren=[[Ottomotor]]en:<br/>2,5–3,7 Liter<br/>(165–248 kW)<br />
|Länge=4755<br />
|Breite=1770<br />
|Höhe=1450–1465<br />
|Radstand=2850<br />
|Gewicht=1580–1739<br />
}} <br />
Im November 2006 wurde der Nachfolger des V35 vorgestellt, ihn gibt es bis jetzt nur als Limousine. Dieses Fahrzeug gibt es außerdem nur mit 2,5-l und 3,5-l-Motor. Es wird bis jetzt nur in Japan und den USA (Infiniti) verkauft. Mit einer Markteinführung in Europa ist mit dem Start der Marke Infiniti Ende 2008<ref>http://de.cars.yahoo.com/27042006/348/edel-nissan-infiniti-2008-europa.html Naricht bei Yahoo</ref> zu rechnen. Anfang 2007 wurde das neue Skyline 370GT Coupé, das auch als Infiniti G37 verkauft wird, vorgestellt. Der V6-Motor hat einen Hubraum von 3696cc, sowie die Leistung von 248 kW/330 PS und erfüllt die EURO 4 Abgasnorm. <br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
<div style="clear: both;" class="NavFrame"><br />
<div class="NavHead"><br />
<div align="left">'''Technische Daten Nissan Skyline (V35<ref>http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0511/GRADE/main3.html, http://www.carfolio.com/specifications/models/car/?car=80663</ref>/V36<ref>http://www2.nissan.co.jp/SKYLINE/V36/0611/index.html</ref>)'''</div><br />
</div><br />
<div class="NavContent"><br />
{| class="prettytable"<br />
|-bgcolor="#FFDEAD"<br />
| colspan="6" align="center" | '''Technische Daten Nissan Skyline (V35/V36)'''<br />
|- bgcolor="#FFDEAD"<br />
! width="15%"|Nissan Skyline:<br />
! width="17%"|V35 250<br />
! width="17%"|V35 300<br />
! width="17%"|V35 350<br />
! width="17%"|V36 250<br />
! width="17%"|V36 250<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motor:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 6-Zylinder-V-Motor (Viertakt) <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Hubraum:&nbsp; || align="center" |2495 cm³ || align="center" |2987 cm³ || align="center" |3498 cm³ || align="center" |2495 cm³ || align="center" |3498 cm³ <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Motortyp:&nbsp; || align="center" |VQ25DD || align="center" | n.a. || align="center" |VQ35DE || align="center" |VQ25HR || align="center" |VQ35HR<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bohrung x Hub:&nbsp; || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |93 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm || align="center" |85 x 73,3 mm || align="center" |95,5 x 81,4 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leistung bei 1/min:&nbsp; || align="center" |158 kW </br />(215 PS)</br>bei 6400 || align="center" |194 kW </br />(260 PS)</br>bei 6400 || align="center" |200–206 kW </br />(272–280 PS)</br>bei 6000 || align="center" |165 kW </br />(225 PS)</br>bei 6800 || align="center" |232 kW </br />(315 PS)</br>bei 6800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Max. Drehmoment bei 1/min:&nbsp; || align="center" | 270 Nm bei 4400 || align="center" | 324 Nm bei 4800 || align="center" |353–363 Nm bei 4800 || align="center" | 263 Nm bei 4800 || align="center" | 358 Nm bei 4800 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verdichtung:&nbsp; || colspan="2" align="center" |11:1 || align="center" |10,5:1 || align="center" |10,3:1 || align="center" |10,5:1 <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Gemischaufbereitung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Elektronische Einspritzung <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Ventilsteuerung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |[[DOHC]], Zahnriemen, 4 Ventile pro Zylinder<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Kühlung:&nbsp; || colspan="5" align="center" |Wasserkühlung<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Getriebe:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 5-Gang-Automatik <br/> Hinterradantrieb, 250 a.W. mit Allradantrieb <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung vorn:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radaufhängung hinten:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Mehrlenkerachse, Schraubenfedern<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Bremsen:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Scheibenbremsen rundum, Bremskraftverstärker<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Lenkung:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Zahnstangenlenkung, servounterstützt <br/> a.W. Allradlenkung Super-Hicas<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Karosserie:&nbsp; || colspan="5" align="center" | Stahlblech, selbsttragend<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Spurweite vorn/hinten:&nbsp; || colspan="3" align="center" |1500–1535/1505–1540 mm || colspan="2" align="center" |1520/1530 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Radstand:&nbsp; || colspan="5" align="center" | 2850 mm<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Abmessungen:&nbsp; || colspan="3" align="center" | 4640–4750 x 1750–1815 x 1395–1470 mm || colspan="2" align="center" | 4755 x 1770 x 1450–1465 mm <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Leergewicht:&nbsp; || align="center" |1480–1600kg || align="center" |1490 kg || align="center" |1520–1580 kg || align="center" |1590–1600 kg || align="center" |1580–1670 kg <br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Höchstgeschwindigkeit:&nbsp; || colspan="5" align="center" |nicht angegeben<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| 0–100 km/h:&nbsp; || colspan="5" align="center" |nicht angegeben<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Verbrauch (Liter/100 Kilometer, jap. Zyklus):&nbsp; || align="center" | 8,3–9,8 S || align="center" | n.a. ||align="center" | 10,7–11,6 S ||align="center" | 9,0–10,0 S ||align="center" | 10,8 S<br />
|- bgcolor="#EEEEEE"<br />
| Preis:&nbsp; || align="center" | n.a. || align="center" | n.a. || align="center" | n.a. || align="center" | ¥ 2,793–3,696 Mio. (2008) <br/> entspricht € 18.150–24.000 || align="center" | ¥ 3,486–3,906 Mio. (2008) <br/> entspricht € 22.700–25.400 <br />
|}<br />
</div><br />
</div><br />
</div><br />
<br />
=== Nissan GT-R (R35) ===<br />
Nachfolger des Skyline GT-R, siehe [[Nissan GT-R]].<br />
<br />
[http://www.developersrevolt.com/image/Nissan%20-%20R35%20-%20GTR.jpg]<br />
<br />
== Allradantrieb/HICAS ==<br />
Erwähnenswert ist am Nissan Skyline (GT-R-Modelle) vor allem das ATTESA-ETS (Advanced Total Traction Engineering System for All - Electronic Torque Split) genannte [[Allradantrieb]] und die mitlenkende [[Hinterachse]] HICAS bzw. Super-HICAS, um die frontlastige Gewichtsverteilung (57:43) und damit das Untersteuern auszugleichen. Was diesen [[Allradantrieb]] so einzigartig macht ist das Zusammenspiel der Allradlenkung mit der variablen, elektronisch geregelten Drehmomentverteilung. <br />
<br />
Das ATTESA-System wurde schon in den Vorgängern (BNR-32/BNCR-33) des aktuellen Skyline GT-R (BNR-34) verbaut und ist in seiner neuesten Ausführung gründlich überarbeitet worden, was aber nichts am Grundprinzip ändert, es funktioniert quasi wie ein seitenverkehrtes ESP.<br />
<br />
Während ESP die Räder einbremst, verteilt das ATTESA-System unter zu Hilfenahme der 2 A-LSD* genannten Differentiale, die Kraft elektronisch/hydraulisch auf, bei Bedarf, alle 4 Räder (normal 100 % hinten, bei Schlupf Verteilung bis 50:50). Ferner besitzt das System die Fähigkeit, die beiden hinteren Räder einzeln anzusprechen, um den Wagen in einen kontrollierten übersteuernden Fahrzustand zu bringen. Auf diesem Wege wird dem GT-R in langen schnellen Kurven die Untersteuertendenz genommen.<br />
<br />
Das ATTESA-System hat noch ein weiteres kleines Gimmick. Vom Prinzip her ist der GT-R ein Hecktriebler mit Allradoption. Z.&nbsp;B. beim Ampelstart geht die gesamte Kraft nach hinten, daraufhin werden die Hinterräder ein wenig durchdrehen (was aber gewollt und nicht zwingend schlecht ist). Der Wagen wird in eine leichte Vorwärtsbewegung versetzt. Jetzt erst kommt der Allrad ins Spiel.<br />
<br />
Beim Allrad mit fester Kraftverteilung (z.&nbsp;B. 50:50) besteht bei sehr griffigen Untergrund die Gefahr, dass sich die Reifen im Boden „festkrallen“. Es also keinerlei Schlupf gibt und die kraftübertragenden Teile extrem strapaziert werden. Das Fahrverhalten ist mit Hilfe dieser Systeme und trotz des recht hohen Eigengewicht von mehr als 1560 kg als ausgesprochen agil zu bezeichnen. Ein positiver Nebeneffekt des Gesamtsystems ist die Neutralisierung von Seitenwind, den erkennt das System durch die erhöhte Querbeschleunigung und gleicht ihn durch Anpassung des Hinteradlenkwinkels automatisch aus. Den ganzen Prozess der Kraftverteilung kann man auch über den eingebauten [[TFT-Monitor]] im [[Armaturenbrett]] verfolgen.<br />
<br />
Der besondere Allradantrieb ist einer der Hauptgründe, warum der Skyline GTR in der [[Drag-Racing]]- und [[Fahrzeugtuning|Tuning]]-Szene so beliebt geworden ist. Ein weiterer Grund sind sicherlich auch die hohen Leistungsreserven des Graugussmotors RB26-DETT, der im Skyline GT-R verwendet wird. So ist es möglich dem [[Motor]] ohne mechanische Modifikation 330 kW und mehr zu entlocken - lediglich durch Anpassung des Ladedrucks und des Motorsteuergeräts.<br />
<br />
== Nissan Skyline in Deutschland ==<br />
Es gibt [[Gebrauchtwagen|gebrauchte]] aus [[Japan]] [[Import|importierte]] Skyline in [[Deutschland]]. Diese sind allerdings sehr selten und rechtsgelenkt. Service bieten einige Nissan-[[Autohaus|Autohäuser]]. Populär sind Tacho-Umbauten und Änderungen an der Elektronik, da die Japan-Version wegen der freiwilligen Selbstbeschränkung der japanischen Automobilindustrie bei 180 km/h abgeregelt wird und der Tacho auch nur bis 180 km/h geht. Das Zulassungsverfahren in Deutschland ist sehr aufwendig, da der [[TÜV]] keine Unterlagen über dieses [[Fahrzeug]] besitzt und so eine Einzelabnahme machen muss. Allerdings wird dies oft von den [[Importeur]]en erledigt, die auch entsprechende Umbaumaßnahmen z.&nbsp;B. an der Abgasanlage vornehmen.<br />
<br />
== Filme==<br />
* [[Jackie Chan]]: [[Thunderbolt (1995)]] - Showdown mit 1000 PS: Nissan Skyline R32 GTR V-spec<br />
* The Nissan Skyline Story (DVD) Sprache: Englisch (Hauptinteresse des Videos ist der GTR)<br />
* [[2Fast 2Furious]]: Nissan R34 Skyline GT-R V-Spec<br />
* [[The Fast and the Furious]]: Nissan Skyline GT-R R33<br />
<br />
== Quellen ==<br />
* ''Automobil Revue'', Katalognummern 1960-1973, 1995, 2001, 2006 (Daten)<br />
* auto katalog, Ausgabe 1985/86 (Daten)<br />
* Chauvin, Xavier: ''Japanische Automobile. Die kultigsten Modelle von 1960 bis 1975.'' Heel-Verlag, Königswinter 2007. ISBN 978-3898808248. Hier Seiten 92-99 (Prince und Nissan Skyline)<br />
* Clarke, R. M. (Hrsg.): ''Nissan Skyline GT-R 1989-2002'' (engl.) Brooklands Books Ltd. ISBN 978-1855206342<br />
* ''Grand Touring Car Skyline since 1957''. Vom Werk ca. 1993 herausgegebene Broschüre zur Geschichte des Skyline. Japanischer Text.<br />
* Joachim Kuch: ''Japanische Autos''. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-613-01365-7, S. 190f.,196. <br />
* Nissan Skyline (R31) GTS. Jap. Verkaufsprospekt, ca. 1986, Drucknummer AKS50(D6106P2)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commonscat|Nissan Skyline}}<br />
* {{commonscat|Prince Skyline}}<br />
* [http://www.jbskyline.net/ JB car pages - Nissan Skyline] (englisch)<br />
* [http://www.ratdat.com/history/history.html The Datsun Story 1911-1982] (englisch)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/R34/9805/index.html Skyline R34 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 5/1998)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/R34/0008/index.html Skyline R34 auf Nissan History] Seite 2; Stand: 8/2000)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0106/DATA/MAIN/index.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 6/2001)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0201/DATA/MAIN/index.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 2; Stand: 1/2002)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0411/ Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 3; Stand: 1/2003)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/SKYLINE/V35/0511/CONCEPT/main1.html Skyline V35 auf Nissan History] (Seite 4; Stand: 11/2005)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/9901GT-RFC/menu.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 1; Stand: 1/1999)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/R34/0008/menu.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 2; Stand: 10/2000)<br />
*[http://history.nissan.co.jp/GT-R/R34/0105/index.html Skyline GT-R R34 auf Nissan History] (Seite 3; Stand: 5/2001)<br />
*[http://specs.amayama.com/nissan/skyline/ Spezifikationen der Skyline-Modelle]<br />
*[http://www.nissan.co.jp/MUSEUM/SKYLINE/ Der '''Skyline''' im Nissan Mueseum]<br />
<br />
{{NaviBlock<br />
|Navigationsleiste Prince-Modelle<br />
|Navigationsleiste Datsun-Modelle<br />
|Navigationsleiste Nissan-Modelle<br />
}}<br />
<br />
[[Kategorie:Pkw-Modell]]<br />
[[Kategorie:Fahrzeug der Mittelklasse]]<br />
[[Kategorie:Nissan|Skyline]]<br />
<br />
[[ca:Nissan Skyline]]<br />
[[en:Nissan Skyline]]<br />
[[es:Nissan Skyline]]<br />
[[fi:Nissan Skyline]]<br />
[[fr:Nissan Skyline]]<br />
[[id:Nissan Skyline]]<br />
[[ja:日産・スカイライン]]<br />
[[ms:Nissan Skyline]]<br />
[[nah:Nissan Skyline GT-R R34]]<br />
[[nl:Nissan Skyline]]<br />
[[no:Nissan Skyline]]<br />
[[pl:Nissan Skyline]]<br />
[[pt:Nissan Skyline]]<br />
[[ru:Nissan Skyline]]<br />
[[sv:Nissan Skyline]]<br />
[[th:นิสสัน สกายไลน์]]<br />
[[zh:日產Skyline]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Thabo_Sefolosha&diff=57341802Thabo Sefolosha2009-03-02T12:26:35Z<p>212.117.116.190: /* NBA */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Basketballspieler<br />
| kurzname = Thabo Sefolosha<br />
| bild = [[Bild:Thabo Sefolosha.jpg|200px|Thabo Sefolosha]]<br />
| langname = Thabo Patrick Sefolosha<br />
| spitzname = <br />
| geburtstag = [[2. Mai]] [[1984]]<br />
| geburtsort = [[Vevey]]<br />
| geburtsland = [[Schweiz]]<br />
| sterbedatum =<br />
| sterbeort =<br />
| sterbeland =<br />
| größe = 201 cm<br />
| position = [[Shooting Guard]] /<br>[[Small Forward]]<br />
| college = <br />
| draft = [[NBA Draft 2006|2006]], 13. Pick, [[Philadelphia 76ers]]<br />
| jetztverein = {{flagicon|the United States}} [[Oklahoma City Thunder]]<br />
| liga = [[National Basketball Association|NBA]]<br />
| trikotnummer = 2<br />
| jahre-vereine =2001-2002 {{flagicon|Switzerland}} Tege Riviera Basket<br>2003-2005 {{flagicon|France}} ÉS Chalon-sur-Saône<br>2003-2006 {{flagicon|Italy}} Angelico Biella<br>2006-2009 {{flagicon|USA}} Chicago Bulls<br>Seit {{0}}2009 {{flagicon|USA}} Oklahoma City Thunder<br />
| nationalmannschaft =<br />
| nationaljahre = <br />
| nationalspiele = <br />
| trainerjahre-trainervereine = <br />
| nmupdate = <br />
}}<br />
<br />
<!--schweizbezogen-->'''Thabo Patrick Sefolosha''' (* [[2. Mai]] [[1984]] in [[Vevey]]) ist ein [[Schweizer]] [[Basketball]]spieler.<br />
Er spielt für die [[Oklahoma City Thunder]] in der [[National Basketball Association|NBA]]. Thabo Sefolosha ist der erste Schweizer in der NBA. <br />
<br />
== Kindheit und Jugend ==<br />
Sefolosha ist der Sohn eines südafrikanischen Musikers und einer Schweizer Künstlerin. Schon früh werden [[Scout (Sport)|Scouts]] auf das Ausnahmetalent aufmerksam. Besonders seine Leistung als [[Rookie]] in der ersten Schweizer Liga und seine Auftritte in der Nationalmannschaft machten Sefolosha früh zu einem Talent mit NBA-Potential. Allerdings wurde es auch immer offensichtlicher, dass Thabo eine neue Herausforderung brauchte und diese bei [[Élan Sportif Chalonnais]] - einem Basketballverein aus der ersten französischen Liga, fand.<br />
<br />
== Zeit in Frankreich und Italien ==<br />
Während seiner Zeit in [[Chalon-sur-Saône]] bekam Thabo Sefolosha anfangs kaum Spielminuten und stellte sich später der U-21 Mannschaft zur Verfügung. Mit der Zeit jedoch setzte er sich durch und mit seinem Wechsel zum italienischen Erstligisten [[Pallacanestro Biella]], tauchte der junge Schweizer mehr und mehr auf dem Radar amerikanischer Scouts auf.<br />
<br />
== NBA ==<br />
Mit 22 Jahren war er somit fast automatisch im [[NBA Draft 2006]] vertreten, wodurch ihn die Clubs der NBA verpflichten konnten. Die [[Chicago Bulls]] waren schon lange an dem 2,01 Meter grossen [[Guard]] interessiert und so kam er über den Umweg der [[Philadelphia 76ers]], die ihn an 13. Stelle gedraftet hatten, durch einen [[Trade]] zu den Bulls. Chicago konnte das Saisonauftaktspiel bei Titelverteidiger Miami mit 108:66 für sich entscheiden ; Sefolosha trug elf Punkte, ohne einen einzigen Fehlversuch bei.<br />
<br />
Der Waadtländer hatte von allen zwölf eingesetzten Spielern der Bulls die geringste Spielzeit (10:34 Minuten), war allerdings viertbester Punktesammler und übertraf sogar drei seiner Manschaftkameraden aus der [[Ersten Fünf]]. Sefolosha traf mit vier Zwei-Punkte Versuchen und drei Freiwürfen, zudem gelangen ihm zwei Rebounds in der Offensive. In der Spielkritik auf der NBA-Homepage wurde er als "athletischer Rookie" erwähnt, der das Team aus Chicago "stärker mache".<br />
<br />
Thabo wurde am 18. Februar von den Bulls zu Oklahoma City Thunder transferiert. Die Bulls erhielten im Gegenzug für Thabo Sefolosha ein Erstrunden-Draftrecht für 2009. Sefolosha dürfte in Oklahoma City zu deutlich mehr Einsatzzeit kommen als zuletzt in Chicago.<br />
<br />
== Persönliche Rekorde ==<br />
Der Waadtländer war der zweitbeste Scorer seines Teams. Während der Einsatzzeit von über 23 Minuten glückten ihm 19 Punkte überdies je zwei Rebounds in der Offensive und in der Defensive, welche für ihn einen neuen Rekord darstellten. Am 4. April 2007 angelte sich Sefolosha gegen die [[Detroit Pistons]] 10 Rebounds, womit er seinen alten Rekord übertraf. <br />
Im selben Spiel erzielte er überdies auch noch 11 Punkte und hatte somit sein erstes [[Double-double]] in seiner Karriere erreicht.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{NBA-Spielerprofil}}<br />
*[http://www.thabosefolosha.com ThaboSefolosha.com] – Official site<br />
*[http://www.thabosefolosha.ch ThaboSefolosha.ch] – Fanpage<br />
<br />
<br />
{{DEFAULTSORT:Sefolosha, Thabo}}<br />
[[Kategorie:Basketballspieler (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1984]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Sefolosha, Thabo<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Basketballspieler<br />
|GEBURTSDATUM=2. Mai 1984<br />
|GEBURTSORT=[[Vevey]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}<br />
<br />
[[en:Thabo Sefolosha]]<br />
[[es:Thabo Sefolosha]]<br />
[[fr:Thabo Sefolosha]]<br />
[[it:Thabo Sefolosha]]<br />
[[ja:ターボ・セフォロシャ]]<br />
[[no:Thabo Sefolosha]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schweizer_Franken&diff=56738788Schweizer Franken2009-02-16T15:03:07Z<p>212.117.116.190: /* 7. Serie von 1984 */</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
{{Dieser Artikel|behandelt die Währung Schweizer Franken; zu weiteren Bedeutungen der Abkürzung ''CHF'' siehe [[CHF (Begriffsklärung)]].}}<br />
{{Vorlage:Infobox Währungseinheit<br />
|WAEHRUNG = Franken<br />
|LAND = [[Schweiz]], [[Liechtenstein]]<br />
|UNTERTEILUNG = 100 [[Rappen]]<br />
|ISO = CHF<br />
|ABKUERZUNG = Fr., SFr.<br />
|KURS = 1 [[Euro|EUR]] = {{Wechselkurs|EUR|CHF|NKS=4}} CHF<br />1 CHF = {{Wechselkurs|CHF|EUR|NKS=5}} EUR<br />
|DATUM_KURS = {{Wechselkurs|EUR|CHF|Datum=1}}<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:1SwissFranc2001.jpg|frameless|right|upright=1.5|Ein Schweizer Einfrankenstück]]<br />
<br />
Der '''Schweizer Franken''' (französisch ''franc suisse'', italienisch ''franco svizzero'', rätoromanisch ''franc svizzer'') ist die [[Währung]] der [[Schweiz]] und des [[Liechtenstein|Fürstentums Liechtenstein]]. Er wird in 100 [[Rappen]] (frz. ''centimes'', ital. ''centesimi'', rät. ''raps'') unterteilt. Seine [[ISO 4217|ISO-Abkürzung]] ist '''CHF''', das Währungszeichen '''SFr.''' (kurz '''Fr.''').<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Bis 1798 war die Ausgabe von [[Münze]]n Sache der [[Kanton (Schweiz)|Kantone]]. Mit der [[Helvetik]] wurde erstmals eine gesamtschweizerische Währung eingeführt, welche gemäss dem Vorbild Frankreichs den Namen „Franken“ trug. Mit der [[Mediation (Geschichte)|Mediation]] von 1803 ging aber die Münzhoheit an die Kantone zurück.<br />
<br />
Nachdem 1848 die Schweiz als Bundesstaat geschaffen wurde, war wieder der Bund für die Währung zuständig. Ab 1850 liess dieser Münzen prägen und im Jahr darauf herausgeben. Von 1865 bis 1927 war die Schweiz Mitglied der [[Lateinische Münzunion|Lateinischen Münzunion]], was bedeutete, dass Gold- und Silbermünzen aus Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland in der Schweiz als offizielle Zahlungsmittel zirkulierten. Heute werden die Münzen von der offiziellen [[Swissmint|Münzstätte der Schweizerischen Eidgenossenschaft]] (swissmint) hergestellt.<br />
<br />
Vor 1850 war, wie im benachbarten [[Österreich]], die Hauptwährung der [[Gulden]] (fl.), welcher wie folgt geteilt wurde: 1 fl. = 15 Batzen = 20 Groschen = 60 Kreuzer (X‘) = 240 Pfennige = 480 Heller. Daneben kursierten auch andere Währungen, z.B. der Brabanter Taler (= 2 fl. 42 Kreuzer = Fr. 5.72). 1852 wurde gerechnet: 33 Gulden sind 70 Franken neuer Währung (1 Franken = 0.4714 Gulden). <br />
<br />
[[Banknote]]n wurden zuerst von [[Geschäftsbank|Geschäfts-]] und [[Kantonalbank]]en herausgeben; 1907 erhielt die neu gegründete [[Schweizerische Nationalbank]] (SNB) als [[Zentralbank]] das alleinige Recht zur Banknotenausgabe (Notenmonopol). Die umgehend eingeführte erste Serie (''Interimsnoten'') basierte noch auf Entwürfen aus dem Ausland, ergänzt durch Schweizer Hoheitszeichen. 1909 druckte [[Orell Füssli]] probeweise Banknoten für die SNB, die basierend auf inländischen Entwürfen von mehreren Druckereien hergestellt und ab 1911 von der SNB als zweite Serie eingeführt wurden. In den 1970ern wurde mit der sechsten Serie die Sicherheitsdruck-Abteilung von Orell Füssli alleinige Druckerei für sämtliche Schweizer Banknoten.<br />
<br />
Der im Rahmen des Goldstandards festgelegte Wechselkurs<ref>vgl.: [[Liste der Wechselkurse (Goldstandard)]]</ref> gegenüber der Mark betrug 1912<ref>Otto, Carl; ''Der Haussekretär;'' Berlin 1913, S 485, 3. Umschlagseite</ref> 0,81 und war 1932<ref>''Von A-Z: Das Konversationslexikon;'' Berlin 1932, Sp. 417ff</ref> noch unverändert. Von 1945 bis zum Zusammenbruch des [[Bretton-Woods-System]]s 1973 war der Schweizer Franken mit dem US-Dollar gekoppelt. Der Kurs betrug von 1945 bis 1949 4.30521 CHF pro Dollar, von 1949 bis 1973 4.375 CHF pro Dollar bzw. 0,203125 g Gold pro Franken. Seither verlor der Dollar stets an Wert.<br />
<br />
<gallery><br />
Bild:USDCHF_Kurs.png|Wechselkurs des US-Dollar zum Schweizer Franken<br />
Bild:EURCHF_Kurs.png|Wechselkurs des Euro zum Schweizer Franken<br />
</gallery><br />
<br />
== Schweizer Franken ausserhalb der Schweiz ==<br />
1924 wurde der Schweizer Franken auch in [[Liechtenstein]] eingeführt, wo er die [[Österreichische Krone]] ablöste. Einen offiziellen Währungsvertrag mit der Schweiz schloss Liechtenstein jedoch erst am 19. Juni 1980 ab („Währungsvertrag zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Fürstentum Liechtenstein“.)<br />
<br />
Die amtliche Währung der italienischen Exklave [[Campione d’Italia]] ist der Schweizer Franken. <br />
[[Büsingen am Hochrhein]] benutzt den [[Euro]] als amtliche Währung; gehandelt wird jedoch meist mit dem Schweizer Franken. Als [[Reservewährung]] spielt der Schweizer Franken eine eher untergeordnete Rolle.<br />
<br />
== Münzen ==<br />
=== Umlaufmünzen ===<br />
Folgende Münzen werden bis heute geprägt:<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
|-class="hintergrundfarbe6"<br />
!Nennwert<br />
!Bild<br />
!Motiv<br />
!Metall<br />
!Durchmesser<br />
!Dicke<br />
!Gewicht<br />
|-<br />
|[[Fünfrappenstück|5 Rappen]]<br />
|[[Datei:Fünfrappen.jpg|frameless]]<br />
|[[Libertas]]-Kopf (oft als Helvetia gedeutet)<br />
|[[Kupfer|Cu<sub>92</sub>]] [[Aluminium|Al<sub>6</sub>]] [[Nickel|Ni<sub>2</sub>]] <br />
|17,15&nbsp;mm<br />
|1,25&nbsp;mm<br />
|1,8&nbsp;g<br />
|-<br />
|[[Zehnrappenstück|10 Rappen]]<br />
|[[Datei:Zehnrappen.jpg|frameless]]<br />
|Libertas-Kopf<br />
|Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub><br />
|19,15&nbsp;mm<br />
|1,45&nbsp;mm<br />
|3&nbsp;g<br />
|-<br />
|[[Zwanzigrappenstück|20 Rappen]]<br />
|[[Datei:Zwanzigrappen.jpg|frameless]]<br />
|Libertas-Kopf<br />
|Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub><br />
|21,05&nbsp;mm<br />
|1,65&nbsp;mm<br />
|4&nbsp;g<br />
|-<br />
|[[Fünfzigrappenstück|½ Franken]]<br />
|[[Datei:Fünfzigrappen.jpg|frameless]]<br />
|Stehende [[Helvetia]]<br />
|Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub><br />
|18,20&nbsp;mm<br />
|1,25&nbsp;mm<br />
|2,2&nbsp;g<br />
|-<br />
|[[Einfrankenstück|1 Franken]]<br />
|[[Datei:Einfranken.jpg|frameless]]<br />
|Stehende Helvetia<br />
|Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub><br />
|23,20&nbsp;mm<br />
|1,55&nbsp;mm<br />
|4,4&nbsp;g<br />
|-<br />
|[[Zweifrankenstück|2 Franken]]<br />
|[[Datei:Zweifranken.jpg|frameless]]<br />
|Stehende Helvetia<br />
|Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub><br />
|27,40&nbsp;mm<br />
|2,15&nbsp;mm<br />
|8,8&nbsp;g<br />
|-<br />
|[[Fünffrankenstück|5 Franken]]<br />
|[[Datei:Fünffranken.jpg|frameless]]<br />
|Alphirte (oft als [[Wilhelm Tell]] gedeutet)<br />
|Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub><br />
|31,45&nbsp;mm<br />
|2,35&nbsp;mm<br />
|13,2&nbsp;g<br />
|}<br />
<br />
Ausser Kurs gesetzt sind und nicht mehr geprägt werden der [[Einrappenstück|Ein-]] und [[Zweirappenstück|Zweiräppler]].<br />
<br />
Die Landesbezeichnung ist auf allen Münzen mit „Confoederatio Helvetica“, dem lateinischen Namen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, oder „Helvetia“ angegeben.<br />
<br />
Die ältesten heute noch gültigen Münzen sind die 10-Rappen-Münzen aus dem Jahre 1879. Sie gehören somit zu den ältesten noch gültigen Münzen weltweit<!-- Informationen vorhanden?? -->. Bis heute weisen sie das gleiche Motiv und die gleiche Legierung ([[Kupfernickel]]) auf.<br />
<br />
[[Datei:5-Franken-Geldstueck.jpg|thumb|Silbernes 5-Franken-Geldstück (Fünfliber) mit dem seltenen Jahrgang 1952]]<br />
Die 2-Franken-Münzen werden – als älteste – seit 1874 bis heute im gleichen Motiv geprägt. Die Ausgaben bis 1967 wurden jedoch auf Grund ihrer [[Silber]]legierung (heute: Kupfernickel) zurückgezogen, da die Silberlegierung den Nominalwert überstieg. Dasselbe geschah gleichzeitig mit allen Münzwerten ab –.50 aufwärts (Ausnahme: 1969 gab es noch einmal 5-Franken-Münzen aus [[Silber]]). Seit 2004 wurden zudem die aus Rein[[nickel]] bestehenden 20-Rappen-Münzen der Jahre 1881–1938 aus dem Verkehr gezogen, da Automaten diese nicht erkennen können.<br />
<br />
Heute sind alle Münzen mit Ausnahme der 5-Rappen-Münze ([[Aluminiumbronze]]) in Kupfernickel legiert.<br />
<br />
Das [[Einrappenstück]], das im Zahlungsverkehr schon lange keine Rolle mehr spielte und dessen Herstellungskosten zuletzt 11&nbsp;Rappen betrugen, wurde per 1.&nbsp;Januar 2007 ausser Kurs gesetzt. Das bis 1974 geprägte [[Zweirappenstück]] wurde bereits 1978 aus dem Zahlungsverkehr genommen. Gleichzeitig mit der Abschaffung des Einräpplers wurde auch die Abschaffung des Fünfräpplers diskutiert. Da die Reaktionen darauf mehrheitlich negativ waren und unter anderem ein Preisanstieg befürchtet wurde, liess man diese Pläne fallen.<br />
<br />
=== Gedenkmünzen ===<br />
''Hauptartikel:'' [[Gedenkmünzen der Schweiz]], [[Liste der Schweizer Gedenkmünzen]]<br />
<br />
Die Schweiz gibt seit 1936 gelegentlich und seit 1974 jährlich [[Gedenkmünze]]n heraus. Bis 1991 handelte es sich dabei um Fünffrankenmünzen, die in ihren technischen Daten mit den Kursmünzen identisch waren und kursgültig waren, auch wenn sie selten im Zahlungsverkehr anzutreffen waren. Heute werden Nominale zu 10 Franken ([[Bimetallmünze|Bimetall]]), 20 Franken (20&nbsp;g Silber) und 50 Franken (11,29&nbsp;g Gold, wird nur über dem Nennwert verkauft) geprägt. Ihr Nennwert ist gesetzlich garantiert, für den allgemeinen Zahlungsverkehr sind sie jedoch nicht zugelassen.<br />
<br />
Der „Währungsvertrag Schweiz – Liechtenstein“ von 1981 erlaubt es Liechtenstein mit Genehmigung des Eidgenössischen Finanzdepartementes, eigene Münzen zu prägen und diese in Umlauf zu setzen. Dies ermöglicht Liechtenstein, Gedenkmünzen zu besonderen Anlässen zu prägen. Als Zahlungsmittel sind diese jedoch nur in Liechtenstein gültig.<br />
<br />
== Banknoten ==<br />
Die aktuelle, achte Banknotenserie, welche 1995 eingeführt wurde, umfasst sechs Stückelungen (Nennwerte) mit folgenden Porträts:<br />
<br />
{| class="prettytable"<br />
|- bgcolor="#ffdead"<br />
!Nennwert<br />
!Vorderseite<br />
!Rückseite<br />
!Porträt<br />
!Nennwert<br />
!Vorderseite<br />
!Rückseite<br />
!Porträt<br />
|-<br />
|10 Fr.<br />
|[[Datei:CHF10_8_front.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Datei:CHF10_8_back.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Le Corbusier]]<br />
|20 Fr.<br />
|[[Datei:CHF20_8_front.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Datei:CHF20_8_back.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Arthur Honegger]]<br />
|-<br />
|50 Fr.<br />
|[[Datei:CHF50_8_front_vertical.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Datei:CHF50_8_back_vertical.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Sophie Taeuber-Arp]]<br />
|100 Fr.<br />
|[[Datei:CHF100_8_front.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Datei:CHF100_8_back.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Alberto Giacometti]]<br />
|-<br />
|200 Fr.<br />
|[[Datei:CHF200_8_front.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Datei:CHF200_8_back.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Charles Ferdinand Ramuz]]<br />
|1000 Fr.<br />
|[[Datei:CHF1000_8_front.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Datei:CHF1000_8_back.jpg|frameless|upright=0.5]]<br />
|[[Jacob Burckhardt]]<br />
|}<br />
<br />
Mit diesen Noten wurde zwischen 1995 und 1998 die vorherige Serie ersetzt, welche anstelle der 200-Franken-Note eine 500-Franken-Note enthielt.<br />
<br />
[[Liechtenstein]] darf nach dem aktuellen schweiz-liechtensteinischen Währungsvertrag keine eigenen Banknoten herausgeben.<br />
<br />
=== 1. Serie von 1907 ===<br />
[[Datei:CH pic 1 100 v-2.jpg|right|frameless]]<br />
Die erste Serie bestand aus den Noten: 50, 100, 500 und 1000. Die Noten wurde 1907 bei der Gründung der Nationalbank als „Interimsnoten“ (zwischenzeitliche Noten) herausgegeben, da zwischen Gründung der Nationalbank und der Notenausgabe zu wenig Zeit war um neue Noten zu schaffen. 1.&nbsp;Ausgabe: 20. Juni 1907, Rückruf: 1.&nbsp;Juli 1925, Gültig bis: 1.&nbsp;Juli 1945.<br />
<br />
=== 2. Serie von 1911 ===<br />
Die zweite Serie von 1911 bestand aus den Noten 5, 10, 20, 40, 50, 100, 500 und 1000. Die Serie war mehr als 67 Jahre gültig, die 10er- und 40er-Noten waren jedoch nie im Umlauf. 1.&nbsp;Ausgabe: 16.&nbsp;September 1911, Rückruf: 1.&nbsp;Oktober 1958, Gültig bis: 1.&nbsp;Oktober 1978.<br />
<br />
=== 3. Serie von 1918 ===<br />
Die dritte Serie bestand aus mehreren Noten die während den Jahren 1918 bis 1930 als „Kriegsnoten“ entstanden. Sie besteht aus drei verschiedenen 20er-Noten und zwei verschiedenen 100er-Noten, von denen aber jeweils nur eine ausgegeben wurde. <br />
<br />
=== 4. Serie von 1938 ===<br />
Die vierte Serie bestand aus den Noten 50, 100, 500 und 1000. Es handelt sich um eine Reserveserie, die nie ausgegeben wurde, die 500er-Note wurde nicht gedruckt.<br />
<br />
=== 5. Serie von 1956 ===<br />
Die fünfte Serie bestand aus den Noten 10, 20, 50, 100, 500 und 1000.<br />
1.&nbsp;Ausgabe: gestaffelt ab 29.&nbsp;März 1956, Rückruf: 1.&nbsp;Mai 1980, Gültig bis: 1.&nbsp;Mai 2000.<br />
<br />
=== 6. Serie von 1976 ===<br />
Die sechste Serie bestand aus den Noten 10, 20, 50, 100, 500 und 1000.<br />
1.&nbsp;Ausgabe: gestaffelt ab 4.&nbsp;Oktober 1976, Rückruf: 1.&nbsp;Mai 2000, Gültig bis: 1.&nbsp;Mai 2020.<br />
<br />
=== 7. Serie von 1984 ===<br />
Sie wurden in den 1980er Jahren entworfen und bildete die Reserveserie. Das Aussehen und die Daten dieser Banknoten waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt (sogenannte ''Geheimreserve'').<br />
Die Noten dieser Serie wären eingesetzt worden, falls die sich aktuell im Umlauf befindenden Noten massenhaft gefälscht worden wären. Es handelte sich um die letzte Reserveserie. Anstelle einer Reserveserie wurde bei der 8. Serie das Sicherheitssystem laufend weiterentwickelt. Inzwischen wurde auch das Aussehen der 7.&nbsp;Serie veröffentlicht.<ref>http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie7</ref><br />
<br />
=== Neue Banknoten ab 2010 ===<br />
Ab 2010 werden neue Banknoten ausgegeben. Den Designwettbewerb gewann [[Manuel Krebs]], allerdings wurde die Zweitplatzierte [[Manuela Pfrunder]] beauftragt, ihren Entwurf weiterzuführen.<ref>[http://www.snb.ch/ext/link?url=%2fde%2fmmr%2freference%2fpre_20070226%2fsource Medienmitteilung der Schweizerischen Nationalbank] 26.&nbsp;Februar 2007</ref><br />
Als erste Banknote soll voraussichtlich im Herbst 2010 die neue 50-Franken-Note in den Zahlungsverkehr eingeführt werden.<ref>[http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/konjunktur/Neue-Schweizer-Banknoten-kommen-2010/story/19967283 Artikel der Berner Zeitung vom 11.12.2008]</ref><br />
<br />
=== Tabellarischer Überblick ===<br />
{|cellpadding="3" cellspacing="0" border="1" style="border: gray solid 1px; border-collapse: collapse;"<br />
|- bgcolor="#ffdead"<br />
!Serie<br />
!Einführung<br />
!Wertlos seit/ab<br />
!Designer<br />
!Bemerkungen<br />
|-<br />
|1. Serie<br />
|1907<br />
|1945<br />
|Josef Storck, Albert Walch<br />
|Übergangsnoten<br />
|-<br />
|2. Serie<br />
|1911<br />
|1980<br />
|[[Eugène Burnand]], [[Ferdinand Hodler]], S. Balzer<br />
|zurückgerufen am 1. Oktober 1958<br />
|-<br />
|3. Serie<br />
|1918<br />
|1930<br />
|[[Orell Füssli]]<br />
|sogenannte ''Kriegsnoten'', nur teilweise ausgegeben<br />
|-<br />
|4. Serie<br />
|1938<br />
| -<br />
|Victor Surbeck und [[Hans Erni]]<br />
|Reserveserie, nie im Umlauf gewesen<br />
|-<br />
|5. Serie<br />
|1956<br />
|2000<br />
| [[Pierre Gauchat]], [[Hermann Eidenbenz]]<br />
|Zurückgerufen 1980<br />
|-<br />
|6. Serie<br />
|1976<br />
|April 2020<br />
|Ernst & Ursula Hiestand<br />
|Zurückgerufen am 1. Mai 2000<br />
|-<br />
|7. Serie<br />
|1984<br />
| -<br />
|Elisabeth & Roger Pfund<br />
|Reserveserie, nie im Umlauf gewesen<br />
|-<br />
|8. Serie<br />
|1995<br />
| <br />
|[[Jörg Zintzmeyer]]<br />
|Im Umlauf<br />
|-<br />
|9. Serie<br />
|2010<br />
| <br />
|[[Manuela Pfrunder]]<br />
|In Arbeit, Entwurf siehe [http://www.snb.ch/de/iabout/cash/newcash/id/cash_new_result/3 hier]<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
=== Fälschungssicherheit ===<br />
<br />
Die aktuellen Banknoten der achten Serie sind die fälschungssichersten Geldscheine der Welt. Sie haben bis zu 18 verschiedene Sicherheitsmerkmale, um Fälschungen nahezu unmöglich zu machen. Das Papier wird aus Nebenprodukten der Baumwollherstellung gewonnen, die Spezialfarbe ist gegen 18 verschiedene Chemikalien resistent. <ref> Guinness World Records 2008, Seite 124 </ref><br />
<br />
== Banknotenumlauf ==<br />
<br />
Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Banknotenumlauf<ref>[http://www.snb.ch/de/iabout/cash/id/cash_circulation Angaben der SNB zum Notenumlauf]</ref> des Schweizer Frankens im Jahre 2008 um zirka 2,415 Mrd. CHF bzw. 6,2 Prozent auf durchschnittlich 41'405'180'690 Franken erhöht. Diese Summe war auf insgesamt 303'435'223 CHF-Banknoten verteilt. Den höchsten wertmässigen Anteil machte die 1000-Franken-Note mit 23'258'051'000 CHF (56,2 %) aus. Daraus lässt sich schliessen, dass ein grosser Anteil des CHF-Bargeldes ausserhalb des Zahlungsverkehrs als Wertaufbewahrungsmittel genutzt wird. Bezogen auf die Stückzahl war die 100-Franken-Note am häufigsten anzutreffen: Es zirkulierten 79'313'975 Banknoten zu 100 Franken, was einen Anteil von 26,1 % an der Anzahl aller CHF-Banknoten bedeutet.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Swiss franc|Schweizer Franken}}<br />
* {{HLS|13671|Franken}}<br />
* [http://www.swissmint.ch/de-produkte-umlaufmuenzen.html Umlaufmünzen] auf der Website der [[Swissmint]]<br />
* [http://www.swissmint.ch/upload/_pdf/dokumentationen/d/PRAGELIS.PDF technische Daten/Prägungen zu allen Münzen] (PDF)<br />
* [http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_overview Alle Banknotenserien der SNB] auf der Website der [[Schweizerische Nationalbank|Schweizerischen Nationalbank]]<br />
* [http://www.raiffeisen.ch/raiffeisen%5Cinternet%5Chome.nsf/$UNID/1929B7CC0ABFA33CC125727A00333DFF/$file/Panorama_07_01_10-13_d.pdf Kurze Dokumentation aller 100-Franken-Noten mit Interview] (PDF)<br />
* [http://www.admin.ch/ch/d/sr/c0_951_951_4.html Währungsvertrag zwischen der Schweiz und Liechtenstein, auch als pdf-Dokument zum Herunterladen verfügbar]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
{{Navigationsleiste Europäische Währungen|ch}}<br />
<br />
[[Kategorie:Währungseinheit]]<br />
[[Kategorie:Wirtschaft (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Liechtenstein]]<br />
<br />
[[als:Schweizer Franken]]<br />
[[arz:فرانك سويسري]]<br />
[[bpy:সুইজ ফ্রাঙ্ক]]<br />
[[ca:Franc suís]]<br />
[[cs:Švýcarský frank]]<br />
[[el:Ελβετικό Φράγκο]]<br />
[[en:Swiss franc]]<br />
[[eo:Svisa franko]]<br />
[[es:Franco suizo]]<br />
[[et:Šveitsi frank]]<br />
[[eu:Suitzar libera]]<br />
[[fi:Sveitsin frangi]]<br />
[[fr:Franc suisse]]<br />
[[frp:Franc suisso]]<br />
[[he:פרנק שווייצרי]]<br />
[[hr:Švicarski franak]]<br />
[[hu:Svájci frank]]<br />
[[id:Franc Swiss]]<br />
[[it:Franco svizzero]]<br />
[[ja:スイス・フラン]]<br />
[[ka:შვეიცარული ფრანკი]]<br />
[[ko:스위스 프랑]]<br />
[[la:Francus Helveticus]]<br />
[[ln:Falánga ya Swisi]]<br />
[[lt:Šveicarijos frankas]]<br />
[[mk:Швајцарски франк]]<br />
[[mr:स्विस फ्रँक]]<br />
[[nl:Zwitserse frank]]<br />
[[no:Sveitsisk franc]]<br />
[[pl:Frank szwajcarski]]<br />
[[pt:Franco suíço]]<br />
[[rm:Franc svizzer]]<br />
[[ro:Franc elveţian]]<br />
[[ru:Швейцарский франк]]<br />
[[sh:Švicarski franak]]<br />
[[sk:Švajčiarsky frank]]<br />
[[sl:Švicarski frank]]<br />
[[sr:Швајцарски франак]]<br />
[[sv:Schweizisk franc]]<br />
[[tg:Франки Свис]]<br />
[[th:ฟรังก์สวิส]]<br />
[[tr:İsviçre frankı]]<br />
[[zh:瑞士法郎]]<br />
[[zh-yue:瑞士法郎]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lower_East_Side&diff=55861865Lower East Side2009-01-26T10:04:14Z<p>212.117.116.190: /* Einwanderungswellen im 19. Jahrhundert */</p>
<hr />
<div>[[Bild:Orchardstreet.jpg|thumb|upright|Orchard Street, Lower East Side, Manhattan, New York]]<br />
Die '''Lower East Side''' ist der Teil von [[Manhattan]] in [[New York City]], der am südöstlichen Ende der Insel am [[East River (New York)|East River]] liegt. Die genaue Abgrenzung des Stadtteils wird heute mit der Houston Street im Norden, [[Bowery]] im Westen und East River im Süden und Osten vorgenommen. Bis zu den 60er Jahren zählte das heutige [[East Village]] als nördlicher Teil mit zur ''Lower East Side.'' Kulturschaffende und Immobilienmakler forcierten die namentliche Trennung, um sich so von den Slums im südlichen Bereich der ''Lower East Side'' abgrenzen zu können.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Seit dem 17. Jahrhundert ===<br />
1621 erwirbt die [[Niederländische Westindien Kompanie|Niederländische West India Company]] die [[Handelsrecht]]e für das Gebiet vom heutigen [[New Jersey]] bis nach [[Neuengland]].<br />
Infolgedessen siedelten 1624 30 wallonische Familien auf der Südspitze des heutigen [[Manhattan]] ([[Lower Manhattan]]) und nannten ihre befestigte Siedlung [[Nieuw Amsterdam]]. Ihre wirtschaftliche Basis stellte der [[Pelz]]handel mit der einheimischen indianischen Bevölkerung dar.<br />
<br />
1626 erwarb der [[Wesel]]er Kaufmann [[Peter Minuit]], wie man vermutet, die komplette Insel des heutigen Manhattan für rund 60 Gulden und wurde damit zugleich der erste [[Gouverneur]] der Insel. Mit der [[Niederländische Westindien Kompanie|Niederländischen West India Company]] kamen neue Siedler, aber auch afrikanische [[Sklaven]], die bei dem sich nun auch schnell entwickelnden Ackerbau eingesetzt wurden.<br />
<br />
1656 ließ [[Petrus Stuyvesant]] als neuer Gouverneur der Siedlung eine erste Karte von [[Nieuw Amsterdam]]<ref>[http://www.newyork.de/_images/content/Castelloplan020607_123745.jpg Peter Stuyvesants Karte von Nieuw Amsterdam]</ref> anfertigen und schickte sie in seine Heimat, die [[Niederlande]]. Die Karte zeigte 120 Häuser, in denen ca. 1.000 Einwohner lebten. Nach politischen Machtkämpfen übernahmen schließlich die [[Engländer (Volk)|Engländer]] die Kontrolle über Nieuw Amsterdam und benannten es am 2. Februar 1664 in [[New York City]] um, benannt nach dem englischen Adeligen, dem [[Jakob II. (England)|Duke of York]].<br />
<br />
Aus allen Teilen Europas kamen weitere Auswanderer, um in der ökonomisch florierenden und schnell wachsenden Siedlung ihr Glück zu versuchen. Bereits um 1672 ließen sich 2.500 Menschen zählen, um 1700 waren es ca. 5.000 und um 1800 über 60.000. Die ''Lower East Side'' wurde schnell zum Tor für Einwanderer, und dies nicht nur für New York City, sondern auch für den Rest der gesamten [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<br />
<br />
[[Bild:LowerEastSideTenements.JPG|thumb|Tenement Gebäude (Mietshaus), Lower East Side, Manhattan, New York]]<br />
=== Einwanderungswellen im 19. Jahrhundert ===<br />
1820 setzte die große irische Einwanderungswelle ein, die in der [[Irische Hungersnot|irischen Hungersnot]] (Kartoffelhungersnot) von 1845 bis 1849 ihren Höhepunkt fand. Als 1855 die große deutsche Einwanderungswelle einsetzte, hatte New York City schon mehr als eine halbe Million Einwohner. 1870 lebten mehr als 170.000 deutschsprechende [[Immigranten]] in der ''Lower East Side.'' Sie bildeten ein Viertel im nördlichen Teil der ''Lower East Side,'' welches auch als [[Kleindeutschland (New York City)|Kleindeutschland]] bekannt wurde. Zur gleichen Zeit begann sich [[Little Italy (New York City)|Little Italy]] westlich davon zu entwickeln und südwestlich um die Jahrhundertwende herum [[Chinatown (New York City)|Chinatown]]. Europäische [[Juden in Osteuropa|Juden aus dem Osten]] kamen ab 1880 in größerer Zahl hinzu. Bis 1915 machten die jüdischen Einwanderer fast 0,1% % der Bevölkerung der ''Lower East Side'' aus.<br />
<br />
=== Seit den 1960er Jahren ===<br />
Als Tor zur Einwanderung in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] war die ''Lower East Side'' über Jahrhunderte hinweg Sammelbecken der Kulturen. Der [[Schmelztiegel]] aufgrund der Sprachvielfalt und der unterschiedlichen Religionen hat diesem Stadtteil Manhattans einen unverwechselbaren Charakter gegeben.<br />
<br />
Mit der [[Liberalisierung]] der Einwanderungsgesetze in den 1960er-Jahren kamen Einwanderer aus [[Lateinamerika]], [[Mittelamerika]] und aus verschiedenen asiatischen Ländern hinzu.<br />
<br />
[[Bild:Graffiti Lower East Side.JPG|thumb|Von der Verwahrlosung zur Vermarktung: [[Graffiti]] in der Lower East Side]]<br />
Gegen Ende des Jahrtausends hat sich Chinatown über die Lower East Side ausgedehnt und sich eine Abwanderung der jüdischen Bevölkerung bemerkbar gemacht. Die Polen, Italiener und Ukrainer, die das Straßenbild prägten, sind neueren Einwanderern aus Japan, Bangladesh und weiteren muslimischen Ländern gewichen.<br />
<br />
Seit den 1960er-Jahren geschah eine zunehmende Aufwertung des East Village durch die [[Hippies]], Musiker und Lebenskünstler, die sich hier ansiedelten und ein großes Medienecho hatten. In den letzten Jahren hat sich die Tendenz des East Village zum Trendigen auf die Lower East Side ausgedehnt. Dies hat den Stadtteil verjüngt und ihm den subbürgerlichen Anstrich genommen, beziehungsweise zur Kulisse gemacht. Viele Geschäfte und Institutionen, die über mehrere Generationen hinweg bestanden, sind nicht mehr zu finden. Die übliche sonntägliche Schließung der Orchard Street ist kaum mehr nötig, weil die Straßenhändler zu Gunsten neuer und teurerer Boutiquen beinahe verschwunden sind. Die Gegend ist zum Ausgehviertel mit vielen Konzert-Lokalitäten geworden.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Rebecca Lepkoff: ''Life on the Lower East Side.'' Photography by Rebecca Lepkoff, 1937–1950, Text by Peter Dans & Suzanne Wasserman, New York 2006, ISBN 1568986068<br />
* Hasia R. Diner: ''Lower East Side Memories, A Jewish Place in America.'' Princeton University Press, 2000. ISBN 0691007470<br />
* Raymond Bial: ''Tenement, Immigrant Life on the Lower East Side.'' The Horn Book Magazine, Nov 2002, ISBN 0618138498<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commonscat|Lower East Side}}<br />
* [http://www.newyork.de/index.cfm?PID=1872 Touristische Kurzinformation zur Lower East Side]<br />
* [http://www.lowereastsideny.com/leshistory.htm Historic & Culture from Lower East Side Business Improvement District] (englisch)<br />
* [http://www.tenement.org Lower East Side Tenement Museum] (englisch)<br />
* [http://www.eldridgestreet.org Eldridge Street Synagoge] (englisch)<br />
* [http://nycjewishtours.org Jewish Tours of New York in Lower East Side] (englisch)<br />
* [http://www.answers.com/main/ntquery?s=lower+east+side&amp US History Encyclopedia] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Stadtteil (New York City)]]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=40/43/8/N |EW=73/59/16/W |region=US-NY|type=city}}<br />
<br />
[[da:Lower East Side]]<br />
[[en:Lower East Side]]<br />
[[es:Lower East Side]]<br />
[[fr:Lower East Side]]<br />
[[it:Lower East Side]]<br />
[[nl:Lower East Side]]<br />
[[sk:Lower East Side]]<br />
[[sv:Lower East Side]]<br />
[[yi:לאוער איסט סייד]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=J%C3%BCdischer_Kalender&diff=55861729Jüdischer Kalender2009-01-26T10:00:27Z<p>212.117.116.190: </p>
<hr />
<div>Der '''jüdische Kalender''' (''hebr.'' הלוח העברי ha-lu'ach ha-iwri) ist ein [[Lunisolarkalender]]. Die Monate sind wie bei einfachen [[Mondkalender]]n an den [[Mondphase]]n ausgerichtet, es existiert jedoch gleichzeitig eine Schaltregel zum Angleich an das Sonnenjahr.<br />
<br />
==Aufbau des Kalenders==<br />
{{Überarbeiten}}<br />
Die Systematik des jüdischen Kalenders beruht im Wesentlichen auf Festlegungen des Patriarchen [[Hillel II.]] aus dem Jahr&nbsp;359. Der Kalender kombiniert das Mond- mit dem Sonnenjahr. Daher werden die einzelnen Feiertage zwar immer in der gleichen Jahreszeit begangen. Die konkreten Tage ändern sich bezogen auf den gregorianischen Kalender von Jahr zu Jahr, im jüdischen Kalender haben sie in der Regel feste Daten.<br />
<br />
Der jüdische Kalender verwendet eine Schaltregelung innerhalb des Mondjahres und eine weitere, die das Mondjahr dem Sonnenjahr weitgehend angleicht.<br />
<br />
===Mondjahr===<br />
Fotzen klatschen. Ein Tag wird in 24 Stunden (24 Scha'a) unterteilt. Eine Scha'a besteht aus 1080 Halakim („Teile“). Die zusätzliche Einteilung der Halakim in 76 Rega'im („Augenblicke“) war früher nicht üblich. Es ergab sich damit die Länge eines Mondzyklus – die durchschnittliche Zeit von einem [[Neumond]] zum nächsten – von genau 29&nbsp;Tagen, 12&nbsp;Scha'a und 793&nbsp;Halakim. Ein Helek („Teil“) entspricht dabei 3&nbsp;1/3&nbsp;Sekunden. Mit dieser Monatsdauer zwischen 29 und 30 Tagen kommt man auf ein Jahr von 354 Tagen, wenn die Monate abwechselnd 30 und 29 Tage haben. Ein solches Jahr wird „reguläres Jahr“ genannt. Es ist jedoch um acht Stunden und 876 Halakim zu kurz. Daher wird alle drei Jahre dem Monat Cheschwan ein Tag hinzugefügt, das betreffende Jahr hat dann 355 Tage und wird „übermäßig“ genannt. Ferner wird in anderen Jahren (s. [[Jüdischer Kalender#Ablauf eines Jahres|Ablauf eines Jahres]]) dem Monat Kislew ein Tag abgezogen, so dass er nur 29 Tage zählt. Ein solches Jahr wird „vermindert“ genannt. Durch diese Maßnahmen, die durch Listen von [[Sonnenfinsternis|Sonnen-]] und [[Mondfinsternis]]sen ermittelt wurden, ergeben sich im Durchschnitt lediglich Abweichungen von 0,42 Sekunden gegenüber der tatsächlichen Monatsdauer. Solange man keine kleineren Zeiteinheiten als die Halakim benutzt, ist dies der genauestmögliche Wert. Trotzdem beträgt der sich allmählich aufsummierende Fehler bis zum Jahr 2008 insgesamt schon 142&nbsp;Minuten (2,36 Stunden).<br />
<br />
===Sonnenjahr===<br />
Da das Sonnenjahr mit einer Dauer von zur Zeit durchschnittlich 365,2422 Tagen nicht mit dem Mondjahr übereinstimmt, das durchschnittlich 354,3671 Tage dauert, muss der Ausgleich durch eine Schaltregelung geschaffen werden. 19&nbsp;Sonnenjahre als dem sogenannten [[Meton-Zyklus (Kalender)|Metonischen Zyklus]] entsprechen nun fast genau 235&nbsp;Mondmonaten. Daher werden im jüdischen Kalender innerhalb des Zyklus von 19&nbsp;Jahren die Jahre 3, 6, 8, 11, 14, 17 und&nbsp;19 zu Schaltjahren, denen jeweils ein zusätzlicher Monat von 30 Tagen angehängt wird. Dieser Monat wird dem Monat ''Adar'' vorgeschaltet. Der eigentliche Adar wird dann „We-Adar“ („Und-Adar“), „Adar-scheni“ („zweiter Adar“) oder einfach „Adar II“ genannt. So entstehen zwölf&nbsp;[[Gemeinjahr]]e mit je zwölf Monaten (144 Monate) und sieben&nbsp;[[Schaltjahr]]e mit je 13 Monaten (91 Monate), die alle nach der Schaltregel des Mondjahres wiederum „regulär“, „übermäßig“ oder „vermindert“ sein können. Dadurch wird der Kalender so angepasst, dass er sich zum Lauf der [[Sonne]] und den [[Jahreszeiten]] nur geringfügig ändert. Die Abweichung beträgt hier einen Tag in 219&nbsp;Jahren, bis heute schon sieben&nbsp;Tage und ab 2121 dann acht Tage. <br />
<br />
Die [[Karäer|Karaiten]] lehnen die regelbasierte Einfügung des Schaltmonats ab und entscheiden nach der Reife der [[Gerste]] in Israel, in wörtlicher Auslegung der [[Tora]].<br />
<br />
== Ablauf eines Jahres ==<br />
Das jüdische neue Jahr (mit der jeweils nächsthöheren Jahreszahl) beginnt im Herbst mit dem ersten Tag des siebten Monats Tischri (genannt [[Rosch ha-Schana]]), während der Frühlingsmonat [[Nisan (Monat)|Nisan]] nach biblischer Tradition mit dem [[Auszug aus Ägypten|Auszug der Israeliten aus Ägypten]] als erster Monat nummeriert wird ([[2. Buch Mose|Ex]] 12,2). Nach Meinung von Historikern verdankt sich diese ungewöhnliche Anordnung der Übernahme der [[Babylonien|babylonischen]] Monatsnamen durch die Israeliten. Im babylonischen Kalender war der Tischri der erste Monat. Die Diskrepanz zwischen der Monatszählung und dem Jahresbeginn folgt aus der Verbindung zwischen diesen fremden und eigenen Traditionen Israels.<br />
<br />
Ein neuer Monat beginnt, wie in den meisten mondorientierten Kalendern, mit dem [[Neulicht]] (''Moled''). Allerdings orientieren sich die Monate nicht immer ganz exakt an den Mondphasen: Wenn sich durch den Zeitpunkt von Rosh HaSchanah eine Aneinanderreihung von mehreren Tagen mit Arbeitsverbot (siehe [[Sabbat]]) ergeben würde, wird der Jahresbeginn um einen oder zwei Tage hinausgeschoben, um diese Härte zu vermeiden (denn [[Gott]] will nach jüdischem Verständnis das Leben der Menschen durch seine Gebote nicht schlechter, sondern besser machen). Es gibt insgesamt fünf Regeln für die Verschiebung des Jahresbeginns (auf die teilweise sehr komplizierte Herleitung einer Begründung soll hier verzichtet werden):<br />
* ''Jach'': Tritt das Neulicht des Tischri erst nach 18 Uhr jüdischer Zeit ein, so ist Rosch ha-Schanah auf den folgenden Tag zu verschieben. Dies ist in etwa zwei von fünf Jahren der Fall.<br />
* ''Adu'': Fällt das Neulicht des Tischri auf einen [[Mittwoch]], [[Freitag]] oder [[Sonntag]], so ist Rosch ha-Schanah ebenfalls auf den folgenden Tag zu verlegen. Diese Regel findet in etwa drei von sieben Jahren Anwendung.<br />
* ''Jach-Adu'': Würde nach Anwendung der Jach-Regel Rosch ha-Schanah auf einen Mittwoch, Freitag oder Sonntag fallen, so muss zusätzlich die Regel Adu zur Anwendung kommen, das Neujahr also um einen weiteren Tag verschoben werden.<br />
* ''Gatrat'': Tritt das Neulicht des Tischri in einem Gemeinjahr an einem Dienstag nicht vor 9 Uhr und 204 Halakim jüdischer Zeit (siehe [[#Stundeneinteilung|Stundeneinteilung]]) ein, so muss Rosch ha-Schanah um zwei Tage verschoben werden. Diese Regel findet in etwa drei von 100 Jahren Anwendung.<br />
* ''Betutakpat'': Fällt das Neulicht des Tischri in einem Jahr, das auf ein Schaltjahr folgt, auf einen Montag nicht vor 15 Uhr und 589 Halakim jüdischer Zeit, so wird Rosch ha-Schanah auf den folgenden Tag verschoben. Dieser sehr seltene Fall tritt nur in etwa einem von 200 Jahren ein. Zuletzt wurde die Regel im Jahr 5766 ([[Gregorianischer Kalender|gregorianisch]]: 2005/2006) angewandt, das nächste Mal erst wieder im Jahr 6013 (gregorianisch: 2252/2253).<br />
Die Regeln ''Jach'' und ''Adu'' haben religiöse Gründe, die drei anderen sind zur Aufrechterhaltung der Regeln erforderlich. Nur etwa 39% aller Jahre beginnen tatsächlich am Tage des Neulichtes, somit sind Ausnahmen beim Jahresbeginn häufiger als die Regel.<br />
<br />
Unter Berücksichtigung der fünf Ausnahmeregelungen ergeben sich also sechs verschiedene Jahreslängen: Ein Gemeinjahr kann 353, 354 oder 355 Tage haben, ein Schaltjahr 383, 384 oder 385 Tage. Man unterscheidet deshalb nicht nur Gemein- und Schaltjahre, sondern auch verminderte (353/383 Tage), reguläre (354/384 Tage) und übermäßige (355/385 Tage) Jahre nach den Regeln für das Mond- und Sonnenjahr (s.o.).<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
!Nr.<br />
!Monat<br />
!Länge in Tagen<br />
!Beginn zwischen<br />
!und<br />
![[Tierkreiszeichen]]<br />
|-<br />
|7 ||'''[[Tischri]]''' ||30 ||dem ersten Septemberdrittel ||Anfang Oktober ||[[Waage (Sternbild)|Waage]]<br />
|-<br />
|8 ||'''[[Cheschwan]]''', '''Marcheschwan''' ||29 (30 in übermäßigen Jahren) ||Anfang Oktober ||Anfang November ||[[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]]<br />
|-<br />
|9 ||'''[[Kislew]]''' ||30 (29 in verminderten Jahren) ||Anfang November ||Anfang Dezember ||[[Schütze (Sternbild)|Schütze]]<br />
|-<br />
|10 ||'''[[Tevet]]''' ||29 ||Ende November ||Mitte Dezember ||[[Steinbock (Sternbild)|Steinbock]]<br />
|-<br />
|11 ||'''[[Schevat]] (oder [[Schevat|Schwat]])''' ||30 ||letztem Dezemberdrittel ||Mitte Januar ||[[Wassermann (Sternbild)|Wassermann]]<br />
|-<br />
|12 ||'''[[Adar]]''' ||29 ||Anfang Februar ||Anfang März ||[[Fische (Sternbild)|Fische]]<br />
|-<br />
|1 ||'''[[Nisan (Monat)|Nisan]]''' ||30 ||Mitte März ||Mitte April ||[[Widder (Sternbild)|Widder]]<br />
|-<br />
|2 ||'''[[Ijjar]]''' ||29 ||Mitte April ||Mitte Mai ||[[Stier (Sternbild)|Stier]]<br />
|-<br />
|3 ||'''[[Siwan (Monat)|Siwan]]''' ||30 ||Mitte Mai ||dem ersten Junidrittel ||[[Zwillinge (Sternbild)|Zwillinge]]<br />
|-<br />
|4 ||'''[[Tammus]]''' ||29 ||erstem Junidrittel ||Anfang Juli ||[[Krebs (Sternbild)|Krebs]]<br />
|-<br />
|5 ||'''[[Aw (Monat)|Aw]]''' ||30 ||Mitte Juli ||Mitte August ||[[Löwe (Sternbild)|Löwe]]<br />
|-<br />
|6 ||'''[[Elul]]''' ||29 ||Mitte August ||Mitte September ||[[Jungfrau (Sternbild)|Jungfrau]]<br />
|-<br />
<br />
|}<br />
Am 14. Nisan wird das [[Pessach]]fest gefeiert, spätestens seit dem 10. Jahrhundert unabhängig vom tatsächlichen [[Vollmond]]. Dieser Tag stellt einen der wichtigsten jüdischen Feiertage dar. Das christliche [[Osterfest]] findet ebenfalls immer in diesem Monat statt, weil der Nisan mit dem Frühlingsneumond beginnt und Ostern immer am [[Sonntag]] nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird. Auch der Todestag [[Jesus von Nazareth|Jesu von Nazareth]] steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Pessachfest, wobei unklar ist, ob es sich dabei um den 14. Nisan (den sogenannten Rüsttag) oder den 15. Nisan (das Pessachfest selbst) handelte.<br />
<br />
Am 10. Tischri ist [[Jom Kippur]], einer der höchsten jüdischen [[Feiertag]]e.<br />
<br />
In Schaltjahren findet das Purimfest im Adar II statt.<br />
<br />
== Stundeneinteilung ==<br />
<br />
Ein Tag wird in 24 Stunden = 24&nbsp;H (''Sha'a'') geteilt und jede Stunde in 1080 Teile = 1080&nbsp;P (''Halakim'').<br />
Ein Teil (1&nbsp;P) entspricht daher 1/18&nbsp;Minute bzw. 3&nbsp;1/3&nbsp;Sekunden und entspricht der kürzesten babylonischen Zeiteinheit [[Finger (Einheit)|Digiti]], die 1/72 eines [[UŠ (Mesopotamien)|UŠ]] dauert. Jeder Teil wird außerdem noch in 76 „Augenblicke“ (''Regaim'') unterteilt, die daher 1/1368 Minuten bzw. 5/114 Sekunden (etwa 44&nbsp;ms) dauern.<br />
<br />
Da der [[Sonnenuntergang]] als Tagesanfang gilt, beginnt die Stundenzählung um 18&nbsp;Uhr mit 0&nbsp;H. 10:30&nbsp;Uhr vormittags entspricht daher 16&nbsp;H&nbsp;540&nbsp;P. Aus dieser Stundenzählung ergibt sich auch, dass ein Tag nach jüdischer Zeiteinteilung von 18&nbsp;Uhr bis 18&nbsp;Uhr des nächsten Tages dauert.<br />
<br />
Aus der Perspektive heutiger säkularer Tageseinteilung mit Tagesbeginn um 0.00 Uhr ist bei der Angabe jüdischer Feiertage zu beachten, dass jeder Feiertag auch einen schon zum Fest selbst gehörenden „Vorabend“ hat, der der eigentliche Beginn des Feiertages ist, z.&nbsp;B. der [[Sederabend]] des Pesach. Dagegen ist der [[Rüsttag]] eines jüdischen Festes der Vortag des Festes, der am Abend des ersten Festtages – also am „Vorabend“ – endet.<br />
<br />
==Jahreszählung==<br />
Die jüdische [[Zeitrechnung]] beginnt mit der Schöpfung des ersten Menschen, wie sie sich aus der Zurückrechnung der biblischen Chroniken ergibt. Demnach schuf Gott die Erde im Jahre 3761 vor der christlichen Zeitrechnung. Diese Definition setzte sich im [[Judentum]] erst seit dem 11. Jhdt. durch, geht aber zurück auf die systematischen Berechnungsgrundlagen des Patriarchen [[Hillel II.]] aus dem Jahr 359.<br />
<br />
== Die Daten der jüdischen Festtage für die Jahre 2007–2010 ==<br />
<br />
{| class="prettytable" <br />
! ALIGN="CENTER" | Jüdisches Jahr<br />[[Gregorianischer Kalender|Gregorianisches]] Jahr<br />
! ALIGN="CENTER" | 5768<br />2007/2008<br />
! ALIGN="CENTER" | 5769<br />2008/2009<br />
! ALIGN="CENTER" | 5770<br />2009/2010<br />
|-----<br />
| '''[[Rosch ha-Schana]]''' – Das jüdische Neujahr<br />
| ALIGN="CENTER" | 13.09.2007- 14.09.2007<br />
| ALIGN="CENTER" | 30.09.2008- 01.10.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 19.09.2009- 20.09.2009<br />
|-----<br />
| '''[[Jom Kippur]]''' – Versöhnungstag<br />
| ALIGN="CENTER" | 22.09.2007<br />
| ALIGN="CENTER" | 09.10.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 28.09.2009<br />
|-----<br />
| '''[[Sukkot]]''' – Laubhüttenfest<br />
| ALIGN="CENTER" | 27.09.2007- 02.10.2007<br />
| ALIGN="CENTER" | 14.10.2008- 19.10.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 03.10.2009- 08.10.2009<br />
|-----<br />
| '''[[Schmini Azeret]]'''<br />
| ALIGN="CENTER" | 04.10.2007<br />
| ALIGN="CENTER" | 21.10.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 10.10.2009<br />
|-----<br />
| '''[[Simchat Tora]]''' – „Freude der Lehre“ zur Feier der Tora.<br />
| ALIGN="CENTER" | 05.10.2007<br />
| ALIGN="CENTER" | 22.10.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 11.10.2009<br />
|-----<br />
| '''[[Chanukka]]''' – Lichterfest. Wiedereinweihung des Tempels.<br />
| ALIGN="CENTER" | 05.12.2007- 12.12.2007<br />
| ALIGN="CENTER" | 22.12.2008- 29.12.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 12.12.2009- 19.12.2009<br />
|-----<br />
| '''[[Purim]]''' – Rettung der persischen Juden<br />
| ALIGN="CENTER" | 21.03.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 10.03.2009<br />
| ALIGN="CENTER" | 28.02.2010<br />
|-----<br />
| '''[[Pessach]]''' – Auszug der Juden aus Ägypten. Die letzten zwei Tage gelten als ''hohe'' Feiertage.<br />
| ALIGN="CENTER" | 20.04.2008- 27.04.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 09.04.2009- 16.04.2009<br />
| ALIGN="CENTER" | 30.03.2010- 06.04.2010<br />
|-----<br />
| '''[[Schawuot]]''' – Wochenfest. Offenbarung der Tora am Sinai.<br />
| ALIGN="CENTER" | 09.06.2008- 10.06.2008<br />
| ALIGN="CENTER" | 29.05.2009- 30.05.2009<br />
| ALIGN="CENTER" | 19.05.2010- 20.05.2010<br />
|-----<br />
|}<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
* [[Christliche Zeitrechnung|Christlicher Kalender]]<br />
* [[Julianischer Kalender]]<br />
* [[Islamischer Kalender]]<br />
* [[Jüdische Feste]]<br />
* [[Liste der Kalendersysteme]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
* Ludwig Basnizki: ''Der jüdische Kalender. Entstehung und Aufbau''. Jüdischer Verlag, Frankfurt 1989, ISBN 3-633-54154-3.<br />
* [[Henryk M. Broder]], Hilde Recher (Hrsg.): ''Der Jüdische Kalender''. Ölbaum, Augsburg 2006.<br />
** 5766 (2005/2006), ISBN 3-9272-1751-4.<br />
** 5767 (2006/2007), ISBN 3-927217-52-2.<br />
* Heinrich Simon: ''Jüdische Feiertage. Festtage im jüdischen Kalender''. Hentrich & Hentrich, Teetz 2003, ISBN 3-933471-56-7.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.de.chabad.org/calendar/default_cdo/jewish/Kalender.htm Jüdischer Kalender]<br />
* [http://www.kaluach.org ''Kaluach'': hebräisch- und englischsprachiges Programm zur Offline-Berechnung des jüdischen Kalenders]<br />
* [http://www.hagalil.com/kalender/monate.htm Jüdischer JavaScript-Kalender] (basiert auf Kaluach)<br />
* [http://www.nabkal.de/kalrech1.html], [http://www.heinrichbernd.de/calendar/index_html?mode=jw]: verschiedene Online-Umrechner<br />
* [http://www.nabkal.de/judkal.html], [http://www.payer.de/judentum/jud500.htm]: Einführungen in die Berechnung des jüdischen Kalenders<br />
* [http://www.luziusschneider.com/Papers/JuedischeFeste.htm Luzius Schneider: ''Der Biblische Kalender'' (Februar 2000)]<br />
* [http://www.icz.org/templ.php?id=95 Liste jüdischer Feiertage der nächsten Jahre mit Suchfunktion]<br />
* [http://www.jewfaq.org/current.htm aktueller jüdischer Kalender für jeweils drei Monate] (englisch)<br />
* [http://www.webportal-judentum.net/cms/datumsumrechner.html Online-Tool zur Berechnung des jüdischen Datums mit zusätzlicher Sonnenuntergang-Option]<br />
<br />
[[Kategorie:Jüdischer Kalender|!]]<br />
<br />
{{Link FA|he}}<br />
<br />
[[af:Joodse kalender]]<br />
[[ar:تقويم يهودي]]<br />
[[br:Deiziadur hebraek]]<br />
[[bs:Hebrejski kalendar]]<br />
[[ca:Calendari hebreu]]<br />
[[cs:Židovský kalendář]]<br />
[[da:Den jødiske kalender]]<br />
[[el:Εβραϊκό ημερολόγιο]]<br />
[[en:Hebrew calendar]]<br />
[[eo:Hebrea kalendaro]]<br />
[[es:Calendario hebreo]]<br />
[[fa:تقویم عبری]]<br />
[[fi:Juutalainen kalenteri]]<br />
[[fr:Calendrier hébreu]]<br />
[[fur:Calendari ebraic]]<br />
[[fy:Hebrieuske kalinder]]<br />
[[gl:Calendario hebreo]]<br />
[[he:הלוח העברי]]<br />
[[hu:Zsidó naptár]]<br />
[[ia:Calendario hebree]]<br />
[[id:Kalender Yahudi]]<br />
[[io:Judala kalendario]]<br />
[[is:Hebreska almanakið]]<br />
[[it:Calendario ebraico]]<br />
[[ja:ユダヤ暦]]<br />
[[ko:히브리력]]<br />
[[la:Calendarium Hebraicum]]<br />
[[nl:Joodse jaartelling]]<br />
[[nn:Det jødiske året]]<br />
[[no:Det jødiske året]]<br />
[[pl:Kalendarz żydowski]]<br />
[[pt:Calendário judaico]]<br />
[[ro:Calendarul ebraic]]<br />
[[ru:Еврейский календарь]]<br />
[[sh:Hebrejski kalendar]]<br />
[[simple:Hebrew calendar]]<br />
[[sk:Židovský kalendár]]<br />
[[sr:Јеврејски календар]]<br />
[[su:Kalénder Yahudi]]<br />
[[sv:Judiska kalendern]]<br />
[[th:ปฏิทินฮีบรู]]<br />
[[tl:Kalendaryong Ebreo]]<br />
[[tr:İbrani takvimi]]<br />
[[uk:Єврейський календар]]<br />
[[yi:יידישער לוח]]<br />
[[zh:希伯來曆]]<br />
[[zh-yue:猶太曆]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Lower_East_Side&diff=55861591Lower East Side2009-01-26T09:57:16Z<p>212.117.116.190: /* Einwanderungswellen im 19. Jahrhundert */</p>
<hr />
<div>[[Bild:Orchardstreet.jpg|thumb|upright|Orchard Street, Lower East Side, Manhattan, New York]]<br />
Die '''Lower East Side''' ist der Teil von [[Manhattan]] in [[New York City]], der am südöstlichen Ende der Insel am [[East River (New York)|East River]] liegt. Die genaue Abgrenzung des Stadtteils wird heute mit der Houston Street im Norden, [[Bowery]] im Westen und East River im Süden und Osten vorgenommen. Bis zu den 60er Jahren zählte das heutige [[East Village]] als nördlicher Teil mit zur ''Lower East Side.'' Kulturschaffende und Immobilienmakler forcierten die namentliche Trennung, um sich so von den Slums im südlichen Bereich der ''Lower East Side'' abgrenzen zu können.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Seit dem 17. Jahrhundert ===<br />
1621 erwirbt die [[Niederländische Westindien Kompanie|Niederländische West India Company]] die [[Handelsrecht]]e für das Gebiet vom heutigen [[New Jersey]] bis nach [[Neuengland]].<br />
Infolgedessen siedelten 1624 30 wallonische Familien auf der Südspitze des heutigen [[Manhattan]] ([[Lower Manhattan]]) und nannten ihre befestigte Siedlung [[Nieuw Amsterdam]]. Ihre wirtschaftliche Basis stellte der [[Pelz]]handel mit der einheimischen indianischen Bevölkerung dar.<br />
<br />
1626 erwarb der [[Wesel]]er Kaufmann [[Peter Minuit]], wie man vermutet, die komplette Insel des heutigen Manhattan für rund 60 Gulden und wurde damit zugleich der erste [[Gouverneur]] der Insel. Mit der [[Niederländische Westindien Kompanie|Niederländischen West India Company]] kamen neue Siedler, aber auch afrikanische [[Sklaven]], die bei dem sich nun auch schnell entwickelnden Ackerbau eingesetzt wurden.<br />
<br />
1656 ließ [[Petrus Stuyvesant]] als neuer Gouverneur der Siedlung eine erste Karte von [[Nieuw Amsterdam]]<ref>[http://www.newyork.de/_images/content/Castelloplan020607_123745.jpg Peter Stuyvesants Karte von Nieuw Amsterdam]</ref> anfertigen und schickte sie in seine Heimat, die [[Niederlande]]. Die Karte zeigte 120 Häuser, in denen ca. 1.000 Einwohner lebten. Nach politischen Machtkämpfen übernahmen schließlich die [[Engländer (Volk)|Engländer]] die Kontrolle über Nieuw Amsterdam und benannten es am 2. Februar 1664 in [[New York City]] um, benannt nach dem englischen Adeligen, dem [[Jakob II. (England)|Duke of York]].<br />
<br />
Aus allen Teilen Europas kamen weitere Auswanderer, um in der ökonomisch florierenden und schnell wachsenden Siedlung ihr Glück zu versuchen. Bereits um 1672 ließen sich 2.500 Menschen zählen, um 1700 waren es ca. 5.000 und um 1800 über 60.000. Die ''Lower East Side'' wurde schnell zum Tor für Einwanderer, und dies nicht nur für New York City, sondern auch für den Rest der gesamten [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]].<br />
<br />
[[Bild:LowerEastSideTenements.JPG|thumb|Tenement Gebäude (Mietshaus), Lower East Side, Manhattan, New York]]<br />
=== Einwanderungswellen im 19. Jahrhundert ===<br />
1820 setzte die große irische Einwanderungswelle ein, die in der [[Irische Hungersnot|irischen Hungersnot]] (Kartoffelhungersnot) von 1845 bis 1849 ihren Höhepunkt fand. Als 1855 die große deutsche Einwanderungswelle einsetzte, hatte New York City schon mehr als eine halbe Million Einwohner. 1870 lebten mehr als 170.000 deutschsprechende [[Immigranten]] in der ''Lower East Side.'' Sie bildeten ein Viertel im nördlichen Teil der ''Lower East Side,'' welches auch als [[Kleindeutschland (New York City)|Kleindeutschland]] bekannt wurde. Zur gleichen Zeit begann sich [[Little Italy (New York City)|Little Italy]] westlich davon zu entwickeln und südwestlich um die Jahrhundertwende herum [[Chinatown (New York City)|Chinatown]]. Europäische [[Juden in Osteuropa|Juden aus dem Osten]] kamen ab 1880 in größerer Zahl hinzu. Bis 1915 machten die jüdischen Einwanderer fast 60 % der Bevölkerung der ''Lower East Side'' aus. Als marcel gowland sich bewusst wurde in welche lage er sich gebracht hatte, als er mit dem sich mit dem bösen Hund der Nachbarn auf ein gefährliches sexual-ritual einlies, wurde er völlig verèckt un begann sich selbst zu verletzen.<br />
<br />
=== Seit den 1960er Jahren ===<br />
Als Tor zur Einwanderung in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] war die ''Lower East Side'' über Jahrhunderte hinweg Sammelbecken der Kulturen. Der [[Schmelztiegel]] aufgrund der Sprachvielfalt und der unterschiedlichen Religionen hat diesem Stadtteil Manhattans einen unverwechselbaren Charakter gegeben.<br />
<br />
Mit der [[Liberalisierung]] der Einwanderungsgesetze in den 1960er-Jahren kamen Einwanderer aus [[Lateinamerika]], [[Mittelamerika]] und aus verschiedenen asiatischen Ländern hinzu.<br />
<br />
[[Bild:Graffiti Lower East Side.JPG|thumb|Von der Verwahrlosung zur Vermarktung: [[Graffiti]] in der Lower East Side]]<br />
Gegen Ende des Jahrtausends hat sich Chinatown über die Lower East Side ausgedehnt und sich eine Abwanderung der jüdischen Bevölkerung bemerkbar gemacht. Die Polen, Italiener und Ukrainer, die das Straßenbild prägten, sind neueren Einwanderern aus Japan, Bangladesh und weiteren muslimischen Ländern gewichen.<br />
<br />
Seit den 1960er-Jahren geschah eine zunehmende Aufwertung des East Village durch die [[Hippies]], Musiker und Lebenskünstler, die sich hier ansiedelten und ein großes Medienecho hatten. In den letzten Jahren hat sich die Tendenz des East Village zum Trendigen auf die Lower East Side ausgedehnt. Dies hat den Stadtteil verjüngt und ihm den subbürgerlichen Anstrich genommen, beziehungsweise zur Kulisse gemacht. Viele Geschäfte und Institutionen, die über mehrere Generationen hinweg bestanden, sind nicht mehr zu finden. Die übliche sonntägliche Schließung der Orchard Street ist kaum mehr nötig, weil die Straßenhändler zu Gunsten neuer und teurerer Boutiquen beinahe verschwunden sind. Die Gegend ist zum Ausgehviertel mit vielen Konzert-Lokalitäten geworden.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Rebecca Lepkoff: ''Life on the Lower East Side.'' Photography by Rebecca Lepkoff, 1937–1950, Text by Peter Dans & Suzanne Wasserman, New York 2006, ISBN 1568986068<br />
* Hasia R. Diner: ''Lower East Side Memories, A Jewish Place in America.'' Princeton University Press, 2000. ISBN 0691007470<br />
* Raymond Bial: ''Tenement, Immigrant Life on the Lower East Side.'' The Horn Book Magazine, Nov 2002, ISBN 0618138498<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Commonscat|Lower East Side}}<br />
* [http://www.newyork.de/index.cfm?PID=1872 Touristische Kurzinformation zur Lower East Side]<br />
* [http://www.lowereastsideny.com/leshistory.htm Historic & Culture from Lower East Side Business Improvement District] (englisch)<br />
* [http://www.tenement.org Lower East Side Tenement Museum] (englisch)<br />
* [http://www.eldridgestreet.org Eldridge Street Synagoge] (englisch)<br />
* [http://nycjewishtours.org Jewish Tours of New York in Lower East Side] (englisch)<br />
* [http://www.answers.com/main/ntquery?s=lower+east+side&amp US History Encyclopedia] (englisch)<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Stadtteil (New York City)]]<br />
<br />
{{Coordinate |NS=40/43/8/N |EW=73/59/16/W |region=US-NY|type=city}}<br />
<br />
[[da:Lower East Side]]<br />
[[en:Lower East Side]]<br />
[[es:Lower East Side]]<br />
[[fr:Lower East Side]]<br />
[[it:Lower East Side]]<br />
[[nl:Lower East Side]]<br />
[[sk:Lower East Side]]<br />
[[sv:Lower East Side]]<br />
[[yi:לאוער איסט סייד]]</div>212.117.116.190https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schmitten_FR&diff=55663411Schmitten FR2009-01-22T08:50:12Z<p>212.117.116.190: /* Politik */</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen-->{{Begriffsklärung Schweizer Kanton|FR|Freiburg|Schmitten}}<br />
{{Infobox Ort in der Schweiz|<br />
NAME_ORT = Schmitten |<br />
GEMEINDEART = Gemeinde|<br />
BILDPFAD_KARTE = Karte Gemeinde Schmitten 2007.png|<br />
BILDPFAD_WAPPEN = Wappen_gezeichnet.JPG|<br />
BILDPFAD_WAPPEN2 = Wappen_gezeichnet_z1.JPG|<br />
PIXEL = 98px|<br />
KANTON = Freiburg|<br />
BEZIRK = [[Sensebezirk]]|<br />
BFS = 2305|<br />
PLZ = 3185|<br />
BREITENGRAD = 46.855555|<br />
LÄNGENGRAD = 7.24862|<br />
HÖHE = 647|<br />
FLÄCHE = 13.55|<br />
EINWOHNER = 3566|<br />
STAND_EINWOHNER = 31. Dezember 2007|<br />
WEBSITE = www.schmitten.ch| <br />
}}<br />
'''Schmitten (FR)''' ist eine [[politische Gemeinde]] im [[Sensebezirk]] des [[Kanton (Schweiz)|Kantons]] [[Kanton Freiburg|Freiburg]] in der [[Schweiz]]. Die Gemeinde wurde früher auf französisch auch "Favarges" genannt, was soviel wie "die Schmieden / les forges" hiess. Dieser Name wird heute nicht mehr verwendet.<br />
<br />
==Geographie==<br />
Schmitten liegt auf {{Höhe|647|CH}}, 9 km nordöstlich des Kantonshauptortes [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]] (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich auf einer leicht nach Norden geneigten Hochfläche östlich des Dälihubels, im Hügelland des östlichen Freiburger [[Mittelland (Schweiz)|Mittellandes]].<br />
<br />
Die Fläche des 13.6 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt des [[Molasse]]hügellandes zwischen den Flusstälern der [[Saane]] und [[Sense (Fluss)|Sense]], das vom eiszeitlichen [[Rhônegletscher]] überformt wurde. Der östliche Teil des Gemeindegebietes wird von Süden nach Norden von der [[Taverna (Fluss)|Taverna]] durchflossen, die sich im Lauf der Zeit rund 60 m in das [[Sandstein]]plateau eingeschnitten und einen 200 bis 300 m breiten flachen Talboden ausgebildet hat. Östlich dieses Tals reicht das Gebiet auf das Plateau von Burg und ''Ettenberg'' ({{Höhe|687|CH}}) und bis an den ''Lettiswilbach'', einen rechten Zufluss der Taverna.<br />
<br />
Westlich der Taverna umfasst das Gemeindegebiet ein leicht gewelltes Hochland. Es reicht vom Quellgebiet des ''Richterwilbachs'' (Zufluss der Saane) südwärts über die Höhen von ''Dälihubel'' ({{Höhe|707|CH}}) und ''Oberholz'' ({{Höhe|701|CH}}) in die breite Mulde von ''Bergmoos'' und ''Lanthenmoos''. Südlich davon befinden sich die Waldhügel ''Lanthenholz'' ({{Höhe|741|CH}}) und ''Wilerholz'', auf dem mit {{Höhe|767|CH}} der höchste Punkt von Schmitten erreicht wird. Auch das ''Fragnièremoos'' (oder ''Franislismoos'') südlich von Ried gehört zu Schmitten. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 12 % auf Siedlungen, 14 % auf Wald und Gehölze, 73 % auf Landwirtschaft und etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.<br />
<br />
Zu Schmitten gehören neben dem eigentlichen Dorf zahlreiche Weiler, Hofsiedlungen und Einzelhöfe. Die bedeutendsten davon sind:<br />
*Mülital, {{Höhe|590|CH}}, an der Mündung des Mülibachs in die Taverna<br />
*Zirkels, {{Höhe|603|CH}}, im Tal der Taverna<br />
*Bunziwil, {{Höhe|630|CH}}, am östlichen Talhang der Taverna<br />
*Burg, {{Höhe|658|CH}}, auf dem Plateau östlich der Taverna, der östlich der Dorfstrasse gelegene Teil des Weilers gehört zur Gemeinde Sankt Antoni<br />
*Lanthen, {{Höhe|650|CH}}, am Rand der Mulde des Lanthenmooses, südlich von Schmitten<br />
*Berg, {{Höhe|653|CH}}, in der Mulde zwischen Oberholz und Dälihubel, am Rand des Bergmooses<br />
*Fillistorf, {{Höhe|630|CH}}, am Nordhang des Hubels<br />
*Ried, {{Höhe|669|CH}}, am Nordrand des Fragnièremooses und am Hang des Oberholzes<br />
*Unter Tützenberg, {{Höhe|676|CH}}, auf einer Geländeterrasse über dem Tavernatal, am Osthang des Wilerholzes<br />
*Ober Tützenberg, {{Höhe|718|CH}}, auf der Höhe südlich des Wilerholzes<br />
<br />
Nachbargemeinden von Schmitten sind [[Wünnewil-Flamatt]], [[St. Antoni FR|Sankt Antoni]], [[Tafers]], [[Düdingen]] und [[Bösingen FR|Bösingen]].<br />
<br />
==Bevölkerung==<br />
Mit 3566 Einwohnern (Ende 2007) gehört Schmitten zu den mittelgrossen Gemeinden des Kantons Freiburg. Von den Bewohnern sind 92.0 % deutschsprachig, 2.2 % französischsprachig und 1.6 % sprechen Albanisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Schmitten belief sich 1930 auf 1461 Einwohner. Seit 1960 (1694 Einwohner) wurde eine deutliche Bevölkerungszunahme verbunden mit einer Verdoppelung der Einwohnerzahl innerhalb von 40 Jahren verzeichnet.<br />
<br />
==Politik==<br />
Der Schmittener Gemeinderat (Exekutive) besteht aus neun Mitgliedern (4 CSP, 3 CVP, 2 SP, 1 SVP). Gemeindeammann (Vorsteher des Gemeinderates) ist seit 2008 Blend Dema, Kruezmattstrasse 15, 3185 Schmitten, 01.09.1991 ThE KinG iN ScHmiTTeN<br />
<br />
==Wirtschaft==<br />
Schmitten war bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein vorwiegend durch die [[Landwirtschaft]] geprägtes Dorf. Durch die [[Melioration]] ehemals sumpfiger Niederungen wurden im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wertvolles Kulturland gewonnen. Im Fragnièremoos wurde früher Torf gestochen. Noch heute haben die [[Milchwirtschaft]], die [[Viehzucht]] sowie der [[Ackerbau]] und der [[Obstbau]] einen gewissen Stellenwert in der Erwerbsstruktur der Bevölkerung. <br />
<br />
Zahlreiche weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Beim Bahnhof entwickelte sich dank der guten Verkehrsanbindung eine ausgedehnte Gewerbe- und Industriesiedlung. Heute sind in Schmitten Betriebe des Bau- und Transportgewerbes, des Holzbaus, des Metallbaus, des Maschinenbaus, der Möbelbranche, eine Grossbuchbinderei und Druckerei, eine Verteilzentrale, mechanische Werkstätten und Käsereien sowie eine Firma für Bodenbeläge ansässig. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf auch zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den Regionen [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]] und [[Bern]] arbeiten.<br />
<br />
==Verkehr==<br />
Die Gemeinde ist verkehrsmässig gut erschlossen. Sie liegt nahe der alten Hauptstrasse von [[Bern]] nach [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]]. Der nächste Anschluss an die in diesem Teilstück bereits 1973 eröffnete Autobahn [[A12 (Schweiz)|A12]] (Bern-Vevey) befindet sich rund 6 km vom Ortskern entfernt. Am 2. Juli 1860 wurde die Eisenbahnlinie von Bern nach [[Düdingen]] (Balliswil) mit einem Bahnhof in Schmitten und einer Haltestelle bei Fillistorf in Betrieb genommen. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgen die Buslinien der [[Transports publics Fribourgeois]], welche die Strecken von Freiburg nach Schmitten und von Schmitten nach [[Schwarzenburg BE|Schwarzenburg]] bedienen.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
Im [[Mittelalter]] trug das Dorf den Namen ''Schmitton'', im 14. Jahrhundert war der Name ''Zer Schmitten'' üblich. Da die Kapelle von Schmitten dem heiligen Otmar geweiht war, wurde der Ort zeitweise auch ''Othmarswil'' genannt (erstmals bezeugt im Jahr 1379).<br />
<br />
Schmitten unterstand im Mittelalter den Grafen von Thierstein und gelangte im 15. Jahrhundert unter die Herrschaft von Freiburg, wobei es der [[Alte Landschaft (FR)|Alten Landschaft]] (Aupanner) zugeordnet wurde. Nach dem Zusammenbruch des [[Ancien régime]] (1798) gehörte Schmitten während der [[Helvetik]] und der darauf folgenden Zeit zum Distrikt Freiburg und ab 1831 zum Deutschen Bezirk Freiburg, bevor es 1848 mit der neuen Kantonsverfassung in den Sensebezirk eingegliedert wurde.<br />
<br />
Sowohl kirchlich als auch politisch gehörte Schmitten stets zu [[Düdingen]]. In der Pfarrgemeinde Düdingen bildete Schmitten zwei Pfarrbezirke (so genannte Schrote), nämlich den Wiler- und den Lantenschrot. Mit der Einführung der liberalen Kantonsverfassung 1831 wurden die vier Schrote der Pfarrgemeinde Düdingen selbständige Gemeinden, was jedoch bereits 1832 wieder rückgängig gemacht wurde. Der Wiler- und der Lantenschrot wurden nun zum Schmittenschrot zusammengefasst, der nach kirchlicher und politischer Selbständigkeit strebte. Aufgrund von Differenzen innerhalb der Pfarrgemeinde Düdingen wurde Schmitten im Jahr 1885 eine eigene Pfarrei.<br />
<br />
Diese Tatsache und der Umstand, dass Schmitten einen Bahnhof besass, der zum Zentrum des regionalen Umlandes wurde, führten schliesslich auch zu den Bestrebungen, eine politisch selbständige Gemeinde zu werden. Nach einer Konsultativabstimmung in Schmitten (95 % der Bevölkerung sprach sich für eine eigenständige Gemeinde aus) und gegen den Willen des Düdinger Gemeinderates beschloss der Freiburger Grosse Rat am 21. November 1922, Schmitten in den Status einer politischen Gemeinde zu erheben. Eine weitere Gebietsveränderung wurde 1976 vollzogen, als die Gemeinde Wünnewil-Flamatt ein Wohngebiet von 29 Hektaren nördlich des Bahnhofes an Schmitten abtrat.<br />
<br />
==Sehenswürdigkeiten==<br />
Die Pfarrkirche Sankt Joseph wurde von 1896 bis 1898 im Stil der [[Neuromanik]] erbaut und erinnert an eine frühchristliche Basilika. Auf dem Gebiet von Schmitten befinden sich mehrere Herrenhäuser, darunter das Schloss Hohezelg (1754), das Schlössli an der Bahnhofstrasse 23 von 1742 und der Landsitz Fillistorf von 1860. Besonders die Weiler von Schmitten zeigen charakteristische Bauernhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Auf dem Gemeindeboden stehen drei Kapellen: die 1921 geweihte Bergkapelle oberhalb von Berg auf dem Dälihubel, die Mühletalkapelle von 1912 auf einem Hügel zwischen dem Mülital und dem Tavernatal sowie die Marienkapelle in Ober Tützenberg, die 1850 im [[Biedermeier]]stil an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet wurde.<br />
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==Brauchtum==<br />
Einige alte Bräuche und Sitten haben sich in Schmitten erhalten können.<br />
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* Fronleichnamsprozession.<br />
* St. Nikolaus im Dezember: Der ''Santiklous'' besucht auf Bestellung die Familien mit Kindern.<br />
* [[Maisingen]]: Am 1. Mai gehen die Kinder von Haus zu Haus ''[[Maisingen]]''.<br />
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==Wappen==<br />
Als sich Schmitten 1922 definitiv von Düdingen trennte, wählte die Gemeinde fortan das Wappen des Heiligen Eligius, Schutzpatron der Schmiede, als Gemeindewappen. Zange, Schlange und Hammer stehen als Symbol für den Ortschaftsnamen Schmitten welcher sich auf ''Schmiede'' bezieht. Der rote Hintergrund könnte als Erinnerung an die Abtrennung von Düdingen gewählt worden sein.<br />
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== Weblinks ==<br />
{{Commons|Category:Schmitten, Fribourg|Schmitten}}<br />
*[http://www.schmitten.ch Offizielle Website der Gemeinde Schmitten]<br />
*[http://www.swisscastles.ch/aviation/Fribourg/schmitten.html Luftaufnahme des Dorfes]<br />
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{{Navigationsleiste Sensebezirk}}<br />
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[[Kategorie:Ort im Kanton Freiburg]]<br />
[[Kategorie:Schweizer Gemeinde]]<br />
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[[en:Schmitten, Fribourg]]<br />
[[es:Schmitten (Friburgo)]]<br />
[[fr:Schmitten (Fribourg)]]<br />
[[it:Schmitten (Friburgo)]]<br />
[[nl:Schmitten (Fribourg)]]<br />
[[pt:Schmitten (Friburgo)]]<br />
[[rm:Schmitten (FR)]]<br />
[[sv:Schmitten (kommun, CH-FR)]]</div>212.117.116.190