https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=200.1.10.244Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-04-28T08:40:33ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.44.0-wmf.25https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wien&diff=19586851Wien2006-07-30T15:38:53Z<p>200.1.10.244: /* Erster Weltkrieg und Erste Republik */ Angeblich wurde vielleicht ...... Wird Wikipedia zum Gerüchteverbeiter?</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
<br />
{| border="1" cellpadding="4" cellspacing="0" style="width:300px; float:right; margin:0 0 1em 1em; background:#f9f9f9; border:1px #aaaaaa solid; border-collapse:collapse; font-size:95%;"<br />
|+<font size="+1">'''Wien'''</font><br /><br />
! Landesflagge<br />
! Landeswappen<br />
|- align="center"<br />
| style="background: #f0f0f0;width: 145px;" | [[Bild:Flag of Wien.svg|150px|Landesflagge]]<br />
| style="background: #ffffff;width: 145px;" | [[Bild:Wien_3_Wappen.PNG|100px|Landeswappen]]<br />
|-<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align=center bgcolor="#EFEFEF" | '''Basisdaten'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[ISO 3166-2:AT|ISO 3166-2]]:<br />
| AT-9<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Kraftfahrzeugkennzeichen]]:<br />
| W<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Gemeindekennzahl]]:<br />
| 90101 - 92301<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Postleitzahl]]en:<br />
| 1010 - 1239, 1400, 1450<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Telefonvorwahl]]:<br />
| 01<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| Homepage:<br />
| [http://www.wien.gv.at/ www.wien.gv.at]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align="center" bgcolor="#EFEFEF" | '''Karte: Wien in Österreich'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| colspan="2" align="center" | [[Bild:At wien.jpg|290px|Österreich Karte (Wien)]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align=center bgcolor="#EFEFEF" | '''Politik'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Bürgermeister]]<br />
| [[Michael Häupl|Dr. Michael Häupl]] ([[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]])<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| Regierende Partei<br />
| [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"<br />
| [[Sitzverteilung in den österreichischen Landtagen|Sitzverteilung im Gemeinderat]]<br />(100 Sitze):<br />
| [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] 55<br />[[Österreichische Volkspartei|ÖVP]] 18<br />[[Die Grünen (Österreich)|Grüne]] 14<br />[[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] 13 <br />
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"<br />
| letzte Wahl:<br />
| [[23. Oktober]] [[2005]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF" valign="top"<br />
| nächste Wahl:<br />
| vorraussichtlich [[2009]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align=center bgcolor="#EFEFEF" | '''Bevölkerung'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| valign="top" | [[Einwohner]]: <br /> [[Ballungsraum]]:<br />
| 1.631.082 <small> ''(2005)''</small> <br /> 1.900.000<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| Rang:<br />
| 1. von 9<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Bevölkerungsdichte]]:<br />
| 3.931,3 Einwohner/km²<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align=center bgcolor="#EFEFEF" | '''Geografie'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| [[Fläche]]:<br />
| 414,65 [[Quadratkilometer|km²]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| - davon Land:<br />
| 395,29 km² (95,33 %)<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| - davon Wasser:<br />
| 19,36 km² (4,67 %)<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| - Rang:<br />
| 9. von 9<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| valign="top" | [[Geografische Lage]]:<br />
| {{Koordinate Text Artikel|48_12_30_N_16_22_23_E_type:city(1631082)_region:AT-9_scale:90000|48°&nbsp;07'&nbsp;-&nbsp;48°&nbsp;19'&nbsp;N 16°&nbsp;11'&nbsp;-&nbsp;16°&nbsp;34'&nbsp;O}}<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| valign="top" | Ausdehnung:<br />
| Nord-Süd: 22,4&nbsp;km <br />West-Ost: 29,2&nbsp;km<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| valign="top" | Höchster Punkt:<br />
| 542 m<br />([[Hermannskogel]])<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| valign="top" | Tiefster Punkt:<br />
| 151 m<br />([[Lobau]])<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align=center bgcolor="#EFEFEF" | '''Verwaltungsgliederung'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| valign="top" | Bezirke:<br />
| 1 [[Statutarstadt]]<br />23 [[Wiener Gemeindebezirke|Bezirke]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| Gemeinden:<br />
| 1<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| - davon Städte:<br />
| 1<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| - davon Marktgemeinden:<br />
| 0<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
! colspan="2" align="center" bgcolor="#EFEFEF" | '''Karte: Wien und Gemeindebezirke'''<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| colspan="2" align="center" | [[Bild:Wienbez.png|Bezirke von Wien]]<br />
<br />
[[Wiener Gemeindebezirke|Bezirke von Wien]]<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| colspan="2" align="center" | [[Bild:Vienna_20021024.JPG|290px|Wien auf einem Satellitenfoto]]<br />
<br />
Wien auf einem Satellitenfoto von 2002 (der 19., 20. und 21. Bez. abgeschnitten)<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
| colspan="2" align="center" | [[Bild:Wien040531w.jpg|290px|Blick auf Wien (vor allem 2. und 20. Bezirk]]<br />
<br />
Blick auf Wien (vor allem 2. und 20. Bezirk)<br />
<br />
|---- bgcolor="#FFFFFF"<br />
|}<br />
{{Portal|Wien}}<br />
'''Wien''' ist die Bundeshauptstadt und zugleich ein [[Bundesland (Österreich)|Bundesland]] der Republik [[Österreich]]. Wien hat 1.631.082 Einwohner (Stand [[2005]]). Im Großraum Wiens ([[Agglomeration]]) leben etwa 2 Millionen Menschen.<br />
<br />
[[Wahrzeichen]] von Wien sind der [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] und das [[Wiener Riesenrad]] im [[Wiener Prater|Prater]].<br />
<br />
Die Stadt ist die dritte [[Vereinte Nationen|UNO]]-Stadt und Sitz mehrerer internationaler Organisationen, wie der [[OPEC]], der [[OSZE]] oder der internationalen Atomenergiebehörde [[Internationale Atomenergie-Organisation|IAEA]]. Die [[Innere Stadt (Wien)|Altstadt Wiens]] wurde im Dezember 2001 auf Antrag der Republik Österreich von der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]] als [[Weltkulturerbe]] anerkannt.<br />
<br />
{| border="0" cellpadding="2" cellspacing="2" align="right" style="floar:right; margin:1em; margin-top:0; margin-right:0;"<br />
|----<br />
|}<br />
<br />
== Geografie ==<br />
Wien ist mit einer Fläche von 414,65 km² das kleinste Bundesland Österreichs. Außerdem ist es das einzige, das über keine Grenze zu einem Nachbarstaat verfügt. Aufgrund seines Sonderstatus als Bundesland und [[Statutarstadt]] zugleich verfügt das Bundesland Wien über den größten Anteil von Verkehrs- und Bauflächen gemessen an seiner Größe. 11,3 % der Gesamtfläche sind bebautes Land, 11,1 % Straßenverkehrsflächen und 2,2 % [[Gleiskörper]]. Zugleich ist Wien auch das Bundesland mit dem größten Anteil von Gartenflächen, die 28,4 % oder 117,76 km² für sich beanspruchen. Was Gewässer betrifft (4,6 % oder 19,1 km²), so verfügen diese nur im Burgenland über einen größeren Anteil an der Gesamtfläche. Wien ist auch eines von vier Bundesländern, die [[Weinbau in Österreich|Weinbau]] betreiben. 1,7 % der Fläche werden von Weingärten beansprucht. Waldflächen verfügen über 16,6 % und landwirtschaftliche Nutzung kommt in Stadt und Land Wien auf 15,8 %.<br />
<br />
=== Lage ===<br />
Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte Mitteleuropas verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der [[Alpen]], im nordwestlichen Bereich des [[Wiener Becken]]s. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich der [[Donau]], heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- und Nord-Süd-Richtung ([[Bernsteinstraße]]). Die Donau ließ sich hier leicht durchqueren, da sich der Strom im Wiener Becken auf einer größeren Fläche verteilen konnte.<br />
<br />
Seit dem Fall des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] 1989 wachsen die Verkehrs- und wirtschaftlichen Beziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. Die geografische Nähe zum ehemaligen [[Osteuropa|Ostblock]] macht sich wieder stark bemerkbar. So liegt Wien beispielsweise nur 60 km von der slowakischen Hauptstadt [[Bratislava|Pressburg / Bratislava]] entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist in Europa einmalig (abgesehen vom Sonderfall Vatikan - Rom).<br />
<br />
=== Landschaft ===<br />
[[Bild:Donau-Wien-UNOcity.jpg|thumb|right|250px|Donaucity mit dem Donau-Hauptstrom]]<br />
Vom Wiener Stadtgebiet ist nur ein relativ kleiner Anteil verbaut. Etwa die Hälfte Wiens ist [[Grünland]], größere Teile werden auch [[landwirtschaft]]lich genutzt. <br />
<br />
Wien erstreckt sich von einer Seehöhe von 151 m in der [[Lobau]] bis zu 542&nbsp;m, die auf dem [[Hermannskogel]] erreicht wird. Hier, im Nordwesten, sowie im Westen und Südwesten Wiens reicht der [[Wienerwald]] mit seinen Höhen ([[Leopoldsberg]], [[Kahlenberg]]) und Wäldern bis ins Stadtgebiet hinein. Hier tritt die Donau durch die [[Wiener Pforte]], eine Enge zwischen Leopoldsberg und [[Bisamberg]], nach Wien ein. Aus dem Wienerwald fließen außerdem zahlreiche kleine Flüsse in die Stadt, der bekannteste davon ist der [[Wien (Fluss)|Wienfluss]]. Die Berge im Westen werden im Süden von den eiszeitlichen Terrassen ([[Wienerberg]] und [[Laaer Berg]]) fortgesetzt. Dieses gesamte Gebiet wird zum [[Weinbau]] genutzt, es bildet die [[Weinbauregion Wien]]. <br />
<br />
Der Osten der Stadt ist geprägt von den flachen Gebieten des [[Marchfeld]]s, die der Landwirtschaft dienen. Im Südosten finden sich die [[Nationalpark Donau-Auen|Donauauen]], eine Auenlandschaft entlang der Donau, die zum [[Nationalpark]] erklärt wurde.<br />
<br />
Angesichts der vorwiegenden Westwetterlage, wie bei vielen europäischen Städten, sind die gehobenen Wohngegenden eher am westlichen Rand, wo unter anderem die Luft noch sauberer ist, während die alten Industriegebiete eher am östlichen Rand der Stadt situiert sind.<br />
<br />
=== Gliederung ===<br />
''Hauptartikel:'' [[Wiener Gemeindebezirke]]<br />
<br />
Wien wird heute in insgesamt 23 Bezirke unterteilt. Diese gliedern sich in insgesamt drei „Teile“. Die historische Altstadt, der 1. Bezirk, war bis zum Jahre 1850 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet. Unter Kaiser [[Franz Joseph]] kam es zur ersten größeren Stadterweiterung, die Vorstädte, die Gemeinden innerhalb des Linienwalls, kamen als 2. bis 9. Bezirk zur Stadt. Am 1. Jänner 1892 kam es zur zweiten großen Stadterweiterung. Die Außenbezirke, damals noch Vororte, wurden eingemeindet. Dieses Stadtgebiet stimmt größtenteils mit dem heutigen Wien überein. Markante Erweiterungen gab es noch 1904, als man die Gebiete nördlich der Donau um [[Floridsdorf]] eingemeindete. Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur Zeit des [[Nationalsozialismus]], als man ein [[Groß-Wien]] schaffen wollte. Diese Änderungen wurden jedoch größtenteils wieder rückgängig gemacht. Seit 1954 sind die Stadtgrenzen unverändert.<br />
<br />
Die einzelnen Bezirke Wiens werden zusätzlich noch in Stadtteile geteilt, die sich an den historischen Gemeinden orientieren. Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man, diese markant zu setzen - entlang wichtiger Straßen oder Flüsse, wenngleich hierdurch einige ehemalige Gemeinden geteilt wurden. Der 1. Bezirk wird beispielsweise von der [[Wiener Ringstraße]] umrundet. Die Innenbezirke wurden durch die [[Wiener Gürtel Straße]] von den Außenbezirken abgegrenzt. Der Donaukanal trennt den 2. und 20. Bezirk von der restlichen Innenstadt, und die Donau den 21. und 22. Bezirk vom restlichen Stadtgebiet. Auch der Wienfluss ist während seines gesamten Verlaufes durch die Stadt stets ein Grenzfluss.<br />
<br />
'''Wiens Bezirke:'''<br />
<br />
1.Bezirk [[Innere Stadt (Wien)|Innere Stadt]]<br />
2.Bezirk [[Leopoldstadt]]<br />
3.Bezrik [[Landstraße]]<br />
4.Bezirk [[Wieden (Wien)|Wieden]]<br />
5.Bezirk [[Margareten]]<br />
6.Bezirk [[Mariahilf]]<br />
7.Bezirk [[Neubau]]<br />
8.Bezirk [[Josefstadt]]<br />
9.Bezirk [[Alsergrund]]<br />
10.Bezirk [[Favoriten]]<br />
11.Bezirk [[Simmering]]<br />
12.Bezirk [[Meidling]]<br />
13.Bezirk [[Hietzing]]<br />
14.Bezirk [[Penzing]]<br />
15.Bezirk [[Rudolfsheim-Fünfhaus]]<br />
16.Bezirk [[Ottakring]]<br />
17.Bezirk [[Hernals]]<br />
18.Bezirk [[Währing]]<br />
19.Bezirk [[Döbling]]<br />
20.Bezirk [[Brigittenau]]<br />
21.Bezirk [[Floridsdorf]]<br />
22.Bezrik [[Donaustadt]]<br />
23.Bezirk [[Liesing]]<br />
<br />
<br />
=== Klima ===<br />
[[Bild:KlimadiagrammWien.png|thumb|Klimadiagramm von Wien]]Das Wiener [[Klima]] bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Wien meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen. Die Winter sind im Österreichvergleich eher mild. Die mittlere Lufttemperatur beträgt im Stadtzentrum durchschnittlich 11,5° C, im Stadtumland rund 9,5°C. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund 600 mm. 60 Sommertagen stehen rund 50 Frosttage gegenüber.<br />
In Wien befindet sich der Sitz der [[Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik]], kurz ZAMG.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
''Hauptartikel: [[Geschichte Wiens]]''<br />
<br />
Erste Besiedelungen lassen sich für die [[Jungsteinzeit]] nachweisen. Die Kelten nannten die Stadt ''Vedunia'', die Römer sprachen von [[Vindobona]]. Unter dem Adelsgeschlecht der [[Babenberger]] erlebte Wien einen ersten Aufschwung, doch Weltgeltung verschaffte der ehemaligen Reichshaupt- und Residenzstadt erst die Herrschaft der [[Habsburger]]-Dynastie, die Wien 1278 als Hauptsitz der Kaiser des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]] und ab 1806 des [[Kaiserreich|Vielvölkerstaates Österreich]] erwählten. <br />
<br />
Die Anfänge der städtischen Geschichtschreibung gehen auf das 13. Jahrhundert mit der Stadtchronik von [[Jans der Enikel|Jans dem Enikel]] zurück.<br />
<br />
=== Urgeschichte, Römerzeit, Mittelalter ===<br />
Archäologische Funde aus dem 13. Bezirk (Titlgasse) zeigen, dass schon während der [[Altsteinzeit]] Menschen das Gebiet begangen haben. <br />
Funde im Stadtgebiet und im Umland beweisen, dass ab der [[Jungsteinzeit]] das [[Wiener Becken]] kontinuierlich besiedelt war. Die begünstigte klimatische Lage und fruchtbaren Böden Wiens boten den jungsteinzeitlichen Bauern gute Siedlungsmöglichkeiten. Darüber hinaus konnte der für die [[Steingeräte]]herstellung begehrte rötlichbraune und grünliche [[Hornstein]] in Wien bergmännisch (13. Bezirk, Roter Berg; 23. Bezirk, [[Mauer-Antonshöhe]]) im [[Tagbau]] gewonnen werden.<br />
Funde der [[Kupferzeit]] wurden ebenfalls in Wien nachgewiesen (6. Bezirk, U6-Station–Gumpendorferstraße; 13. Bezirk, Ober St. Veit–Gemeindeberg; 21. Bezirk, Eipeldauerstraße, Stadlau, 22. Bezirk, Aspern). <br />
Von der [[bronzezeit]]lichen Urnenfelderkultur zeugen in Wien etliche Brandgräber (19. Bezirk Höhenstraße/Leopoldsberg) aber auch Siedlungsspuren (23. Bezirk, Sulzengasse). Besonderheiten sind aus dieser Zeit Manipulationen an menschlichen Schädelfragmenten zu kultischen Zwecken. So wurde in einer spätbronzezeitlichen Abfallgrube (23. bezirk, Sulzengasse) ein menschlicher Unterkiefer gefunden, dessen Gelenksköpfe entfernt wurden.<br />
Die älter [[eisenzeit]]liche Hallstattkultur ist in Wien u. a. durch einen noch immer gut sichtbaren [[Grabhügel]] (21. Bezirk Siemensstraße/Julius-Ficker-Gasse) und Siedlungsreste (10. Bezirk, Fontanastraße; 19. Bezirk, Leopoldsberg) vertreten.<br />
Funde am [[Leopoldsberg]] belegen eine Besiedlung ab der [[Bronzezeit]], und vor allem ab der älteren [[Eisenzeit]] ([[Hallstattzeit]]). Die befestigte [[Höhensiedlung]] ([[Oppidum]]) datiert in die jüngere Eisenzeit, der Zeit der [[Kelten]]. Um Christi Geburt gelangte auch das heutige Wien unter römische Herrschaft und trat so erstmals in das Licht der Schriftgeschichte.<br />
An der Stelle des heutigen Wien entstand eine keltische Siedlung mit dem Namen ''Vedunia'' (''„Waldbach“''). <br />
Im [[1. Jahrhundert]] n. Chr. legten die [[Römisches Reich|Römer]] an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums nahe der Donau ein Militärlager (castra) mit der angeschlossenen Zivilstadt [[Vindobona]] (im heutigen 3. Gemeindebezirk) zur Grenzsicherung der Provinz [[Pannonien]] an. Noch heute kann man an den Straßenzügen des [[Innere Stadt (Wien)|1. Bezirks]] (Innere Stadt), den Mauerverlauf und die Straßen des Lagers erkennen. Die Lagermauer verlief entlang der Straßenzüge: Tiefer Graben, Naglergasse, Am Graben, Kramergasse, Rotgasse, Rabensteig und etwa parallel zum Salzgries. Durch den Verlauf der Donau wurde von der streng rechteckigen Grundform abgewichen. Damit erreichte das Lager eine Breite von ca. 455 m und eine Länge bis 500 m. Mit dem Bau des Legionslager von Vindobona wurde um 97 n. Chr. begonnen. Die am Judenplatz archäologisch erforschten Kasernen waren zunächst aus Holz errichtet. Zwischen den Kasernen verlief eine geschotterte Straße mit beidseitigen Abflussrinnen Um 150 n. Chr. wurden sie durch Steinbauten ersetzt. Die Fundamente und tragende Innenmauern wurden mit Bruchsteinen und Mörtel hochgezogen. Für Trennmauern wurden ungebrannte Lehmziegel verwendet. Die Fußböden waren aus Lehm oder Mörtelestrich. <br />
Die Römer blieben bis ins [[5. Jahrhundert]]. Das römische Legionslager lag weit im Osten des weströmischen Reiches und fiel daher den Wirren der germanischen [[Völkerwanderung]] rasch zum Opfer. Es gibt Hinweise auf ein katastrophales Feuer zu Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. Die Überreste des Lagers wurden aber nicht verlassen, eine kleine Restsiedlung blieb zurück. Die Straßen und Häuser des frühmittelalterlichen Wien folgten dem Verlauf der römischen Lagermauern, Zentrum des frühen Wiens war der [[Berghof (Wien)|Berghof]] (heute Salvatorgasse). Die erste urkundliche Erwähnung im Mittelalter erfolgte [[881]] in den Salzburger Annalen, wo ''apud Weniam'' eine Schlacht gegen die Magyaren stattfand, wobei unklar ist, ob es sich um die Stadt oder um den Wienfluss handelt. Mit dem Sieg des ostfränkischen Königs [[Otto I. (HRR)|Otto I.]] über die [[Magyaren]] im Jahr [[955]] in der [[Schlacht auf dem Lechfeld]] begann der Aufstieg Wiens, wie auch Österreichs.<br />
<br />
=== Die Zeit der Babenberger ===<br />
Im Jahre 976 wurde unter den [[Babenberger]]n die [[Markgrafschaft]] [[Ostarrichi]] eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu [[Ungarn]], auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte [[Heinrich Jasomirgott]] Wien zu seiner Hauptstadt. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem [[Privilegium Minus]] zum Herzogtum erhoben und Wien damit Sitz des Herzogs. <br />
<br />
Die Ereignisse nach dem [[Dritter Kreuzzug|Dritten Kreuzzug]], in deren Verlauf der englische König [[Richard I. (England)|Richard Löwenherz]] von Markgraf [[Leopold V. (Österreich)|Leopold V.]], dem Tugendreichen, 1192 in Erdberg bei Wien [[Richard_I._(England)#Gefangennahme_in_Österreich|gefangen genommen]] wurde, brachte ein enormes Lösegeld von 50.000 Mark Silber (etwa 30 Tonnen Silber) ein. Damit wurde unter anderem in Wien eine Münzprägestätte eingerichtet, sowie das Zuschütten der Gräben der alten Stadtmauer beim Stephansplatz und um 1200 der Bau der, auf der Linie des heutigen Ringes verlaufenden, Wiener [[Stadtmauer]] finanziert. 1221 bekam Wien, nach [[Enns (Stadt)|Enns]] 1212, das [[Stadtrecht|Stadt-]] und [[Stapelrecht]] verliehen. Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den [[Zwischenhandel]], so dass Wien bald weitreichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der [[Donaustraße]] und nach [[Venedig]] unterhielt, und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt. Ein Bistum wurde in der Zeit der Babenberger nicht erreicht.<br />
<br />
=== Habsburger ===<br />
[[Bild:Rudolf IV.jpg|thumb|150px|left|Rudolf IV., der Stifter - er prägte maßgeblich die Stadt]]<br />
Mit dem Sieg [[Rudolf I. (HRR)|Rudolf I.]]1278 über [[Ottokar II. (Böhmen)|Ottokar II.]] von [[Böhmen]] begann die Herrschaft der [[Habsburg]]er in Österreich. In Wien brauchten diese allerdings relativ lange, um sich zu etablieren, die Parteigänger Ottokars blieben noch lange stark. Gegen [[Albrecht I. (HRR)|Albrecht I.]] gab es mehrere Aufstandsversuche. Zur Zeit der [[Luxemburger]]-Kaiser wird wiederum [[Prag]] zur Residenzstadt, in deren Schatten Wien steht. Die frühen Habsburger versuchen, die Stadt auszubauen, um Schritt zu halten. Herzog [[Albrecht II. (Österreich)|Albrecht II.]] etwa ließ den gotischen Chor von St. Stephan bauen. <br />
<br />
Große Verdienste erwarb sich [[Rudolf IV. (Österreich)|Rudolf IV.]], der durch eine kluge Wirtschaftspolitik den Wohlstand hob. Zwei Dinge haben ihm den Beinamen ''der Stifter'' eingetragen: die Gründung der [[Universität Wien]] 1365 und der Bau des gotischen Langhauses von St. Stephan. Letzteres ist mit der Gründung eines ''Metropolitan-Kapitels'' verbunden, das ein symbolischer Ersatz für den noch immer nicht vorhandenen Bischof sein sollte. Die folgende Zeit der Erbstreitigkeiten unter den Habsburgern brachte nicht nur viele Wirren, sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang. Damit verbunden sind auch soziale Unruhen sowie Auseinandersetzungen zwischen der „Patrizier-“ und der „Handwerkerpartei“. 1408 kommt es sogar zur Hinrichtung durch Vierteilung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf. <br />
<br />
1438 wurde Wien nach der Wahl Herzog [[Albrecht II. (HRR)|Albrechts V.]] zum deutschen [[König (Monarch)|König]] (Albrecht II.) wieder Reichs[[hauptstadt]], mit seinem Namen Albrecht ist allerdings auch die erste große Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden von 1421/22 verbunden. 1469 wurde die aufstrebende Stadt nunmehr zum [[Bischof]]ssitz und damit der [[Stephansdom (Wien)|St. Stephan]] zur [[Kathedrale]]. In der Ära des schwachen [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] war Wien immer auf der Seite seiner Gegner, da er den Landfrieden gegen umherziehende Söldnerbanden nicht gewährleisten konnte. 1556 schließlich wurde Wien Sitz des [[Kaiser]]s, nachdem [[Ungarn]] und [[Böhmen]] zum Herrschaftsbereich der Habsburger hinzugekommen waren.<br />
Dies ist auch die Zeit der Rekatholisierung der Stadt, die ziemlich rasch protestantisch geworden war. 1551 wurden die [[Jesuiten]] geholt, die rasch großen Einfluss am Hof erlangten. Der führende Kopf der [[Gegenreformation]] war [[Melchior Khlesl]], der Bischof von Wien um 1600.<br />
<br />
=== Stadtbelagerungen durch die Türken ===<br />
''Hauptartikel:'' [[Türkenkriege]]<br />
<br />
Im Jahre 1529 wurde Wien das erste Mal von den [[Osmanisches Reich|Türken]] [[Erste Wiener Türkenbelagerung|erfolglos belagert]]. Die durch mittelalterliche Mauern geschützte Stadt konnte den Angriffen nur mit Mühe standhalten, bis schließlich ausgebrochene [[Seuche]]n und ein früher Wintereinbruch die Türken zum Rückzug zwangen. Durch die Belagerung war die Notwendigkeit zeitgemäßer Befestigungsanlagen deutlich geworden. Nach Plänen von [[Hermes Schallautzer]] wurde Wien seit 1548 zu einer [[Festung]] ausgebaut. Die Stadt wurde mit 11 [[Bastion]]en aus Mauerwerk versehen und von einem Graben umgeben. Um Wien entstand ein [[Glacis]], ein breiter, unverbauter Bereich, der den Verteidigern ein freies Schussfeld ermöglichte. Diese Befestigungsbauten, die bis ins [[17. Jahrhundert]] hinein den Hauptteil der Bautätigkeit ausmachten, sollten sich 1683 bei der [[Zweite Türkenbelagerung|Zweiten Türkenbelagerung]] auszahlen, denn sie schützten die Stadt zwei Monate lang, bis die türkische [[Armee]] wegen des Eintreffens des vom Polenkönig [[Jan Sobieski]] angeführten Entsatzheeres ihre Kampfrichtung änderte und somit die Belagerung auch diesmal erfolglos endete. Dies war der Beginn des endgültigen Zurückdrängens des Osmanischen Reiches. Wien konnte sich zwar stets gegen die Türken behaupten, die ständige Bedrohung durch die Osmanen hemmte jedoch lange Zeit das Wachstum der Stadt.<br />
<br />
=== Die Blütezeit des Barocks ===<br />
[[Bild:Wien Belvedere.jpg|thumb|250px|Schloss Belvedere]]<br />
In der Folge setzte rege Bautätigkeit und ein Aufblühen der Stadt ein. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde Wien weitgehend [[barock]]isiert, verbunden vor allem mit den Namen der [[Architekt]]en [[Johann Bernhard Fischer von Erlach]] und [[Johann Lukas von Hildebrandt]]. Das Gebiet innerhalb der Stadtmauer platzte rasch aus allen Nähten, man wich in die Vorstädte aus. Der Adel begann, das ganze Umland mit seinen Gartenpalais zu überziehen. Am bekanntesten sind das [[Palais Liechtenstein]], [[Palais Schönborn]] und [[Palais Schwarzenberg]], sowie vor allem das [[Schloss Belvedere]], das Gartenpalais des [[Eugen von Savoyen|Prinzen Eugen]]. Seit 1704 hatten die Vorstädte zudem ihr eigenes, großzügig angelegtes, Befestigungssystem, den [[Linienwall]].<br />
<br />
Nach den Einschnitten durch die großen [[Pest]]epidemien von 1679 und 1713 wuchs die Bevölkerung ständig. Für 1724 schätzt man 150.000 Einwohner, um 1790 waren es bereits 200.000. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen gegründet, die erste in der [[Leopoldstadt]]. Damals entwickelten sich Kanalisation und Straßenreinigung, was die hygienischen Verhältnisse verbesserte. Ebenso fällt die Einführung der ersten Hausnummern (der ''Konskriptionsnummern'') in diese Zeit, sowie die Anfänge eines staatlichen Postsystems. Unter Kaiser [[Joseph II. (HRR)|Joseph II.]] wurde zudem die Stadtverwaltung 1783 modernisiert: es wurden eigene Beamte für die Stadt (den [[Magistrat]]) eingeführt. Zur selben Zeit wurden auch die innerstädtischen Friedhöfe aufgelöst.<br />
<br />
Mit dem Aufblühen der Stadt entwickelte sich Wien bald zu einem der wichtigsten europäischen Kulturzentren, gipfelnd in der Wiener Klassik mit den Komponisten Mozart, Beethoven und Haydn.<br />
<br />
=== Die Kaiserstadt Wien ===<br />
In den [[Koalitionskriege]]n wurde Wien gleich zweimal von [[Napoléon Bonaparte|Napoléons]] Truppen eingenommen. Die erste Eroberung am 13. November 1805 war jedoch kampflos: Die [[Grande Armée|französische Armee]] zog ungehindert in die Stadt und wurde von der Bevölkerung eher neugierig als ablehnend begrüßt. Der deutsche Kaiser des ''Alten Reiches'' (''HR Reich Deutscher Nation'') in Wien, [[Franz II. (HRR)|Franz II.]], dankte 1806 ab und trug jetzt allein eine neue österreichische Kaiserkrone, die er sich zuvor 1804 aufgesetzt hatte. Die zweite Besetzung Wiens im Jahr 1809 hingegen gelang nur nach schwerem Beschuss. Kurz darauf hatte aber Napoléon in der [[Schlacht bei Aspern]] seine erste größere Niederlage zu verkraften. Nachdem Napoléon in den folgenden [[Befreiungskriege]]n endgültig besiegt war, fand in Wien vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 der [[Wiener Kongress]] statt, der die politischen Verhältnisse in [[Europa]] neu ordnete. <br />
<br />
Die folgende kaiserliche Politik der Restauration hatte Zensur und Spitzelwesen zur Folge. Die Mitsprache der Bevölkerung war nicht gefragt; sie musste sich auf ihr Privatleben beschränken, die [[Biedermeier]]-Kultur entstand. Die erste Hälfte dieses Jahrhunderts war zudem geprägt von einer intensiven [[Industrialisierung]], 1837 begann das [[Eisenbahn]]-Zeitalter.<br />
<br />
Die [[französische Februarrevolution]] 1848 wirkte sich auch in Wien aus. Am 13. März brach zunächst die [[Märzrevolution]] aus, die Staatskanzler [[Klemens Wenzel Lothar Nepomuk von Metternich|Metternich]] schließlich zum Rücktritt zwang, am 6. Oktober dann die [[Wiener Oktoberaufstand 1848|Wiener Oktoberrevolution]]. Letztlich siegte das kaiserliche Militär gegen die Demokraten.<br />
<br />
[[Bild:Karte Donaudurchstich.jpg|thumb|250px|Plan des Donaudurchstichs 1870-1875 in einer zeitgenössischen Darstellung]]<br />
1850 wurde die Stadt erweitert, indem vor allem der Bereich innerhalb des Linienwalls eingemeindet und in Bezirke unterteilt wurde. In diesem Zusammenhang wurden ab 1858 die Stadtmauern um die Altstadt geschleift und an ihrer Stelle die [[Wiener Ringstraße|Ringstraße]] gebaut, die mit Monumentalbauten gesäumt wurde. Vom „Ringstraßenstil“ ([[Historismus]]) ist Wien architektonisch entscheidend geprägt. Diese Zeit gipfelte in der [[Weltausstellung 1873]]; mit dem während der Ausstellung erfolgten großen Börsenkrach ging die [[Gründerzeit]] zu Ende. <br />
<br />
Nach der großen Überschwemmung von 1830 hatte es immer wieder Überlegungen zu einer [[Wiener Donauregulierung|Donauregulierung]] gegeben, diese wurde 1868 bis 1875 durchgeführt. Die vielen verästelten Seitenarme der [[Donau]] wurden abgegraben und ein schnurgerader Hauptstrom abseits der Stadt geschaffen. Der Arm, der zur inneren Stadt führte, wurde in verengter Form belassen, er trägt den (irreführenden) Namen ''[[Donaukanal]]'' (der Name „Kleine Donau“ ist vorgeschlagen worden). In dieser Zeit stieg die Bevölkerung Wiens stark an, vor allem aufgrund der starken Zuwanderung. Die seit 1869 regelmäßig durchgeführten Volkszählungen zeigten schließlich im Jahr 1910 den historischen Höchstwert von 2.031.000 Einwohnern - auf der Fläche des heutigen Wien waren es sogar 2.084.000. Der starke Zustrom von Arbeitskräften hatte zur Folge, dass sogar der [[Leben im Wiener Untergrund|Wiener Untergrund "besiedelt"]] wurde. <br />
<br />
Zu diesem Zeitpunkt stand die alte Kaiserstadt jedoch kurz vor ihrem Ende. Den letzten kulturellen Höhepunkt bildete die Wiener Moderne; in der Architektur wurde die Stadt zu einem Zentrum des [[Jugendstil]]s, der vor allem mit [[Otto Wagner]] und der Künstlervereinigung [[Wiener Secession|Secession]] (die ihr charakteristisches [[Wiener Secessionsgebäude|Gebäude]] am Karlsplatz baute) verbunden ist. [[Gustav Klimt]] und [[Egon Schiele]] malten Aufsehen erregend. In der Musik wirkten [[Gustav Mahler]] und [[Franz Lehár]] (der "Walzerkönig" [[Johann Strauß]] war 1899 gestorben), und mit [[Arnold Schönberg]], [[Anton Webern]] und [[Alban Berg]] entstand die "[[Zweite Wiener Schule]]". [[Sigmund Freud]] begründete die Psychoanalyse, [[Karl Kraus]] begann, seine "Fackel" herauszugeben. In dieser Zeit lebte [[Adolf Hitler]] einige Jahre als vermögensloser Kunstmaler in Wien ([[Meldemannstraße]]); hier meist erfolglos, hasste er die kosmopolitische Stadt sein weiteres Leben lang.<br />
<br />
=== Erster Weltkrieg und Erste Republik ===<br />
[[Bild:CIMG3423 ogh 1.jpg|thumb|250px|Der [[Justizpalast (Wien)|Justizpalast]] wurde 1927 bei Demonstrationen in Brand gesetzt]]<br />
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] führte zwar nicht zu einer unmittelbaren Bedrohung Wiens, jedoch zu einer verheerenden Versorgungskrise aufgrund der wirtschaftlichen Blockade der [[Entente]]-Mächte, die insbesondere zu einer Verknappung der [[Nahrungsmittel]] und [[Bekleidung]] führte. Das Ende des „großen Krieges” war zugleich auch das Ende der Österreichisch-Ungarischen [[Monarchie]]. Am 12. November 1918 wurde vor dem Parlament in Wien die ''[[Deutschösterreich#Republik Deutsch.C3.B6sterreich|Republik Deutschösterreich]]'' ausgerufen, deren Name 1919 auf Wunsch der Siegermächte in ''Republik Österreich'' geändert werden musste. <br />
<br />
1921 wurde Wien durch das „Trennungsgesetz“ vom umgebenden [[Niederösterreich]] abgetrennt und zu einem eigenen [[Bundesland (Österreich)|Bundesland]] erklärt. Die seit Ende des Ersten Weltkrieges in Wien dominierende [[Sozialdemokratie]] stellte seit 1919 die absolute Mehrheit im Stadtsenat (nun gleichzeitig Landesregierung) und im Gemeinderat (nunmehr auch Landtag). Seitdem spricht man auch vom „[[Das Rote Wien|Roten Wien]]“. <br />
<br />
Die Zeit der Ersten Republik war auch in Wien geprägt von der Hochinflation der späten 20er Jahre und von der Wirtschaftskrise, begleitet von hoher Arbeitslosigkeit. Zur Arbeitsbeschaffung wurden vor allem Straßenbau-Großprojekte durchgeführt, wie die [[Höhenstraße]] auf den [[Kahlenberg]], den Wiener Aussichtsberg.<br />
<br />
Vor allem bundespolitisch kam es zu immer größeren Differenzen und Auseinandersetzungen zwischen den politischen Parteien. Der von Demonstranten nach einem eklatanten Fehlurteil gelegte [[Julirevolte|Brand des Justizpalastes]] 1927, der Zusammenbruch einer der größten [[Kreditinstitut|Banken]] des Landes 1931 und schließlich die Auflösung des [[Parlament]]s 1933 markierten den Weg zu den [[Februarkämpfe|Kämpfen im Februar]] 1934. Bundeskanzler [[Engelbert Dollfuß]], der autoritär regierte und einen "Ständestaat" ausgerufen hatte, wurde bei einem [[Juliputsch|Putschversuch]] der Nationalsozialisten im Juli 1934 im Amt ermordet. <br />
<br />
1938 ließ der Österreicher [[Adolf Hitler]], der 1933 im Deutschen Reich an die Macht gekommen war, die Wehrmacht in seine Heimat einmarschieren, um hier die klerikale Diktatur durch die NS-Herrschaft zu ersetzen. Viele Deutsch-Österreicher/innen hatten sich ab 1918 den - von den Siegermächten verbotenen - [[Anschluss]] an das Deutsche Reich erhofft, weil die meisten den neuen Kleinstaat wirtschaftlich nicht für lebensfähig hielten. Die Begeisterung für Deutschland kühlte allerdings nach Hitlers Machtantritt 1933 merklich ab, und aus gutem Grund fand die "Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" erst ein paar Wochen nach dem deutschen Einmarsch statt: Die Stimmabgabe war nicht geheim, die jüdischen Bürger/innen waren von der Teilnahme ausgeschlossen, die Propagandamaschinerie der Nazis arbeitete auf Hochtouren.<br />
<br />
=== Wien zur Zeit des Nationalsozialismus ===<br />
[[Bild:Runder Flakturm Augarten.jpg|thumb|200px|Die im Zweiten Weltkrieg errichteten [[Wiener Flaktürme|Flaktürme]] finden sich bis heute in der Stadt (Bild: [[Augarten]])]]<br />
Die auf die Vernichtung der [[Judentum|Juden]] zielende Politik Hitlers fiel beim in Wien schon viele Jahrhunderte alten und seit Beginn des [[20. Jahrhundert]]s zunehmenden und politisch instrumentalisierten [[Antisemitismus]] auf fruchtbaren Boden. ([[Adolf Hitler]] bezeichnete Dr. [[Karl Lueger]], 1897-1910 im Amt, in seinem Buch "Mein Kampf" als "größten Bürgermeister deutscher Zunge".) Unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch begannen "arische" Wiener/innen spontan, jüdische zu bedrohen, zu quälen, zu berauben, aus ihren Wohnungen zu werfen. Bei den wohlorganisierten [[Reichspogromnacht|Novemberpogromen]], beginnend am 9. November 1938, wurden 92 [[Synagoge]]n Wiens zerstört. Nur eine Einzige blieb verschont, der [[Stadttempel]] im [[Innere Stadt (Wien)|1. Bezirk]]. Von den mehr als 200.000 jüdischen Wiener/innen wurden etwa 60.000 ermordet, nur 5.243 überlebten den Krieg in Wien.<br />
<br />
Der Nationalsozialismus wandte sich einerseits gegen "[[entartete Kunst]]" und pflegte andererseits mit viel Propaganda die "deutsche Kunst" Wiens. So wurde z. B. 1941 der 150. Todestag [[Mozart]]s, der 1791 in Wien gestorben und begraben ist, groß gefeiert. Der Begriff "Österreich" verschwand in historischer Fachliteratur, nur die 1819 in Wien gegründete "Erste österreichische Spar-Casse" ([[Erste Bank]] behielt auch in diesen Jahren ihren traditionellen Namen.<br />
<br />
Ab dem 17. März 1944 erfolgten, ein halbes Jahr nach dem ersten Bombardement auf die „Donau- und Alpengaue” (= Österreich), die ersten [[Luftkrieg|Luftangriffe]] auf Wien. Dabei wurde rund ein Fünftel der Stadt zerstört. Am 2. April 1945 wurde Wien zum Verteidigungsbereich erklärt ("Frauen und Kindern wird empfohlen, die Stadt zu verlassen"). Das bedeutete, dass der Kampf bis zum bitteren Ende geführt werden sollte. Die sowjetische Armee befand sich nur noch wenige Kilometer vom Stadtgebiet entfernt. Die Schlacht um Wien dauerte acht Tage und kostete 40.000&nbsp;Menschen das Leben. In den Gebieten, die bereits unter sowjetischer Kontrolle standen, kam es zu großen, organisierten Plünderungen durch die Zivilbevölkerung. Hierbei wurden auch etliche Geschäfte und Häuser in Brand gesetzt. Durch Funkenflug geriet auch der Stephansdom in Brand, der zuvor den Luftkrieg ohne Bombentreffer überstanden hatte. <br />
<br />
''Siehe auch: [[Wiener Operation 1945]]''<br />
<br />
=== Besatzung, Zweite Republik, Wiederaufbau ===<br />
<br />
Schon wenige Tage nach dem Ende der Kämpfe des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] im Raum Wien sorgte die Rote Armee für den Aufbau einer neuen Stadtverwaltung. Der Kommunist [[Rudolf Prikryl]] wurde am 13. April kurzfristig zum Bürgermeister ernannt; drei Tage später wurde er von [[Theodor Körner (Bundespräsident)|Theodor Körner]] ([[SPÖ]]) abgelöst. Auch politische Parteien formierten sich wieder. Am 27. April beschlossen Vertreter der [[SPÖ]], der [[ÖVP]] und der [[KPÖ]] im Wiener Rathaus die Unabhängigkeitserklärung Österreichs (im ersten Gesetzblatt der Zweiten Republik veröffentlicht und seither im Verfassungsrang stehend). Am 29. April wurde das Parlamentsgebäude von der Besatzungsmacht an die neue provisorische Regierung übergeben und Dr. [[Karl Renner]] verkündete die Wiederherstellung der „demokratischen Republik Österreich”. Erst im Herbst ließen die Sowjets auch Militärkontingente der anderen drei [[Alliierte]]n, USA, Großbritannien und Frankreich, nach Wien; es blieb dann bis 1955 [[Vier-Mächte-Stadt]].<br />
<br />
Nach dem Krieg erfolgte in Wien, wie überall im Land und in West[[europa]], ein beispielloser Wirtschaftsaufschwung, an dem der [[Marshall-Plan]] ganz wesentlichen Anteil hatte. Die Stadt wurde unter Mithilfe von „[[Trümmerfrauen]]“ rasch vom Schutt befreit, der Wiederaufbau begann. Der Stephansdom erhielt ein neues Dach. 1952 wurde seine in St. Florian bei Linz, Oberösterreich, neu gegossene große Glocke, die „[[Pummerin]]“, im Festzug nach Wien gebracht. Burgtheater und Staatsoper wurden im Herbst 1955 wiedereröffnet.<br />
<br />
Am 15. Mai 1955 erlangte Österreich mit dem ''[[Österreichischer Staatsvertrag|Österreichischen Staatsvertrag]]'' die volle Freiheit zurück. Die Besatzungstruppen zogen bis Herbst 1955 ab. Wiener Straßen und Brücken, die 1945 zur Ehre der Roten Armee umbenannt worden waren, erhielten ihre heimischen Namen zurück. Das große Denkmal der Roten Armee, die bei der Befreiung Wiens viele Tausende Gefallene zu beklagen hatte, auf dem Schwarzenbergplatz wurde in die Obhut Österreichs übernommen.<br />
<br />
=== Vom Ungarnaufstand zur Gegenwart ===<br />
<br />
Im Herbst 1956 betreute Wien viele Ungarn, die nach dem gescheiterten Aufstand gegen das kommunistische Regime nach Westen geflohen waren. 1957 nahm - als erste internationale Organisation nach 1945 - die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) ihren Sitz in der Stadt. 1961 fand in Wien ein Gipfeltreffen zwischen dem jungen US-Präsidenten [[John F. Kennedy]] und dem Sowjetführer [[Nikita S. Chruschtschow]] statt.<br />
<br />
1964 fand auf dem Gelände eines früheren Mistplatzes (Müllkippe) am linken Donauufer die wig '64, die Wiener Internationale Gartenschau, statt - mit dem [[Donauturm]] als neuem Wahrzeichen. Heute teilen sich der Donaupark, die 1979 eröffnete [[UNO-City]] (der dritte Amtssitz der [[UNO|Vereinten Nationen]]) und das 1986 eröffnete [[Austria Center Vienna]] (Wiens größtes Kongresshaus)das Gelände.<br />
<br />
1968 betreute Wien viele Tschechen und Slowaken, die nach dem gewaltsamen Ende des [[Prager Frühling]]s die CSSR verlassen hatten. 1969 begann der [[U-Bahn]]-Bau. 1974 entstand, wieder im Rahmen einer internationalen Gartenschau, am südlichen Stadtrand die Therme [[Oberlaa]]. 1978 wurde die erste Teilstrecke der U-Bahn-Linie U1 eröffnet. <br />
<br />
Seit 1980 entwickelte sich eine selbstbewusste junge Wiener Szene. 1986 wurde die an Stelle des alten Überschwemmungsgebiets neben dem [[Donau]]strom gegrabene Neue Donau fertiggestellt, ebenso die zwischen den beiden Gewässern gelegene, hochwassersichere Donauinsel. Im Spätherbst 1989 besuchten Hunderttausende Tschechen und Slowaken das für sie bis dahin hinter dem [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhang]] gelegene Wien.<br />
<br />
1995 trat Österreich der EU bei. Gegen Ende des [[20. Jahrhundert]]s wurde beiderseits der Donau eine neue Skyline mit den „[[Wolkenkratzer]]n“ Andromeda Tower (21. Bezirk) und Millennium Tower (20. Bezirk) begonnen.<br />
<br />
== Tourismus ==<br />
[[Bild:P1010008.JPG|250px|thumb|Das [[Schloss Schönbrunn]] zieht jährlich rund 6,7 Millionen Besucher an]]<br />
Dank zahlreicher Prunkbauten aus der römisch-deutschen und der österreichischen [[Österreich-Ungarn|Kaiserzeit]], vielfältiger Kulturangebote, und nicht zuletzt auch dank des Rufes als Musikhauptstadt, den Wien aufgrund des Schaffens zahlreicher berühmter [[Wiener Klassik|klassischer Musiker]], wie [[Ludwig van Beethoven|Beethoven]] oder [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]], erhielt, ist die Stadt weltweit bekannt und ein beliebtes Touristenziel. [[Fiaker]] kutschieren Gäste durch die zum [[Weltkulturerbe]] zählende [[Innere Stadt (Wien)|Innenstadt]], in dessen Zentrum sich der [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] befindet. In direkter Umgebung finden sich hier auch die [[Wiener Staatsoper|Staatsoper]], die Kärntner Straße, die am stärksten frequentierte Fußgängerzone Österreichs, sowie berühmte Konditoreien und Hotels und die prunkvolle [[Wiener Ringstraße|Ringstraße]], die die Altstadt umgibt. Wien hat seit 1980 auch eine sehr lebendige und vielfältige Szene entwickelt: mit Lokalvierteln, Kunstgalerien, Kabaretts, Jazzlokalen und Events aller Art. Bei U-Bahn-Bauarbeiten stieß man in der Innenstadt bereits mehrmals auf Relikte früherer Besiedelung, darunter die aus dem [[13. Jahrhundert]] stammende [[Virgilkapelle]] unter dem Stephansplatz, welche nun ebenso wie die anderen Funde als [[U-Bahn Wien/Stationen|Sehenswürdigkeiten in den U-Bahn-Stationen]] betrachtet werden können. <br />
<br />
Viele Touristen kommen im Dezember, wenn die Stadt mit ihren Weihnachtsmärkten, ihrem "Silvesterpfad" durch die Altstadt und ihrem "Kaiserball" aufwarten kann. Aber die meisten der [[Liste der Sehenswürdigkeiten Wiens|Wiener Sehenswürdigkeiten]] sind ganzjährig zu besuchen, wie etwa das [[Schloss Schönbrunn]], die [[Hofburg]], das [[Schloss Belvedere|Belvedere]] oder das [[MuseumsQuartier]]. Deshalb ziehen 60 % der Gäste die Sommersaison vor.<br />
<br />
Den größten Anteil an den Nächtigungen haben deutsche Touristen mit 2 Millionen, gefolgt von Österreicher/inne/n aus den anderen acht Bundesländern (ca. 1,5 Millionen), von den Italienern (ca. 653.000), US-Amerikanern (ca. 604.000), Spaniern (ca. 386.000), Briten (ca. 385.000), Japanern (ca. 368.000), Schweizern (inkl. Liechtenstein, ca. 269.000), Franzosen (einschließlich Monaco, ca. 253.000), den Niederländern (ca. 158.000) und den Russen (ca. 144.000 Nächtigungen). Die Nächtigungen von Gästen aus Zentral- und Osteuropa und aus den Arabischen Ländern in Asien sind in den letzten Jahren stark gestiegen. 2005 verbuchte Wien ca. 8,8 Millionen Übernachtungen ("Greater Vienna" mit sieben Umlandgemeinden: ca. 9,5 Millionen), für 2006 werden im Stadtgebiet 9,2 Millionen erwartet<ref name="NächtigungsStat2005">[http://b2b.wien.info/article.asp?IDArticle=1056 b2b.wien.info: Offizielle Nächtigungsstatistiken des Wiener Tourismusverbandes], 26. Juli 2006</ref>.<br />
<br />
Im Tourismuskonzept Wien 2010, das 2003 beschlossen wurde, werden für 2010 rund 10 Millionen Gästenächtigungen als Ziel gesetzt.<br />
<br />
== Bevölkerung ==<br />
<br />
=== Bevölkerungsentwicklung ===<br />
<br />
{| border="1" cellspacing="0" cellpadding="5"<br />
| valign="top" |<br />
{|<br />
! style="background:#efefef;" | Datum<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| align="center"| [[1724]] || align="right"| 150.000<br />
|-<br />
| align="center"| [[1754]] || align="right"| 175.460<br />
|-<br />
| align="center"| [[1790]] || align="right"| 200.000<br />
|-<br />
| align="center"| [[1796]] || align="right"| 235.098<br />
|-<br />
| align="center"| [[1800]] || align="right"| 231.900<br />
|-<br />
| align="center"| [[1810]] || align="right"| 224.548<br />
|-<br />
| align="center"| [[1830]] || align="right"| 401.200<br />
|-<br />
| align="center"| [[1840]] || align="right"| 469.400<br />
|-<br />
| align="center"| [[1850]] || align="right"| 551.300<br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
{|<br />
! style="background:#efefef;" | Datum<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| align="center"| [[1857]] || align="right"| 683.000<br />
|-<br />
| align="center"| [[1869]] || align="right"| 900.998<br />
|-<br />
| align="center"| [[1880]] || align="right"| 1.162.591<br />
|-<br />
| align="center"| [[1890]] || align="right"| 1.430.213<br />
|-<br />
| align="center"| [[1900]] || align="right"| 1.769.137<br />
|-<br />
| align="center"| [[1910]] || align="right"| 2.083.630<br />
|-<br />
| align="center"| [[1916]] || align="right"| 2.239.000<br />
|-<br />
| align="center"| [[1923]] || align="right"| 1.918.720<br />
|-<br />
| align="center"| [[1934]] || align="right"| 1.935.881<br />
|}<br />
| valign="top" |<br />
{|<br />
! style="background:#efefef;" | Datum<br />
! style="background:#efefef;" | Einwohner<br />
|-<br />
| align="center"| [[1939]] || align="right"| 1.770.938<br />
|-<br />
| align="center"| [[1951]] || align="right"| 1.616.125<br />
|-<br />
| align="center"| [[1961]] || align="right"| 1.627.566<br />
|-<br />
| align="center"| [[1971]] || align="right"| 1.619.885<br />
|-<br />
| align="center"| [[1981]] || align="right"| 1.531.346<br />
|-<br />
| align="center"| [[1988]] || align="right"| 1.506.201<br />
|-<br />
| align="center"| [[1991]] || align="right"| 1.539.848<br />
|-<br />
| align="center"| [[2001]] || align="right"| 1.550.123<br />
|-<br />
| align="center"| [[2005]] || align="right"| 1.631.082<br />
|-<br />
| align="center"| [[2006]] || align="right"| 1.655.274<br />
|}<br />
|}<br />
<br />
[[Bild:Wien_Bevölkerung.png|thumb|left|Bevölkerungsentwicklung in Wien seit 1869.]]<br />
Die Bevölkerungszahlen in nebenstehender Tabelle beruhen auf den Angaben des österreichischen Statistikamtes und sind auf den heutigen Gebietsstand umgerechnet. 1794/1795 wurden bei der Zählung der anwesenden Zivilbevölkerung, was österreichweit bis 1857 praktiziert wurde, erstmals für Wien separate Zahlen ermittelt. Zuvor, wie 1810 und 1821, war die Einwohnerzahl Wiens dem Land Niederösterreich zugerechnet worden. Ab 1830 sind durchgehend Bevölkerungszahlen für Wien verfügbar. Ab 1869 wurden österreichweit in zehnjährigen Abständen Volkszählungen abgehalten, bei denen allerdings bis 1923 weiterhin die anwesende Zivilbevölkerung gezählt wurde; erst ab 1934 bis 1981 die Wohnbevölkerung. Die Zahlen von 1982 bis 2001 weisen die Jahresdurchschnittsbevölkerung aus, wobei diese Zahlen erst 2002 rückwirkend ermittelt wurden. Seit 2002 werden Hauptwohnsitze auf Basis des Zentralen Melderegisters zur Bevölkerungsermittlung herangezogen.<br />
<br />
Wien erlebte bereits ab Ende des 18. Jahrhunderst einen regen Bevölkerungszustrom, doch vervielfachte sich die Zahl der Zuwanderer ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als Wien allein zwischen 1857 und 1869 rund 218.000 neue Einwohner bekam. In den nächsten elf Jahren wuchs die Bevölkerungszahl um über 261.000 Personen, von denen rund ein Drittel auf den Geburtenüberschuss und zwei Drittel auf die Zuwanderung zurückzuführen waren. Von 1880 bis 1890 kamen mit 267.000 ähnlich viele neue Einwohner hinzu, wobei das Verhältnis zwischen Zuwanderung und Geburtenüberschuss (40%) sich allmählich anglich. In den nächsten zehn Jahren, von 1890 bis 1900, stieg die Einwohnerzahl sogar um 339.000 Personen. Knapp 49% davon waren nun auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. Grund hierfür waren die einsetzende Industrialisierung und die bedeutende Stellung Wiens als Kaiserstadt (Hauptstadt) des [[Vielvölkerstaat]]es [[Österreich]]-[[Ungarn]]. Rund 2,1 Millionen bevölkerten Wien kurz vor Ausbruch des „großen Krieges” ([[Erster Weltkrieg|Erster Weltkrieg]]). Mit der Auflösung des Habsburger Reiches verlor Wien auch an Bedeutung für Zuwanderer. Der Krieg kostete zigtausenden Soldaten aus Wien ihr Leben. Tausende einst zugewanderte Menschen kehrten in ihre Heimatländer bzw. ehemaligen Kronländer zurück. <br />
<br />
Die Jahre als Hauptstadt eines Vielvölkerstaates haben Wien nachhaltig geprägt. Nach wie vor ist die Stadt ein [[Schmelztiegel]] von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Allerdings sind die Nachfahren der ehemals Zugewanderten heute assimiliert und nur die slawischen oder ungarischen Nachnamen sind erhalten geblieben. Namen wie Nowak, Dolezal, Navratil, Wewerka, usw., werden längst zusammen mit einheimischen deutschen Namen, wie Hofbauer, Maier, Haider, usw. als typisch Wienerisch empfunden. Die Namensträger gehören inzwischen zu den ''Ur-Wienern'', den alteingesessenen Einwohnern der Stadt, die noch den [[Wienerisch|Wiener Dialekt]] verwenden, der sich aus vielen alt- und mittelhochdeutschen sowie jiddischen Begriffen zusammensetzt, aber von den jüngeren Generationen immer seltener verwendet und verstanden wird. Neben dem ursprünglichen Wiener Dialekt wird zunehmend seit Ende des 20. Jahrhunderts auch eine ''gehobene'' Wiener Mundart gesprochen.<br />
<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Wien rund 200.000 Einwohner weniger als zuvor. In den Zwischenkriegsjahren wanderten etwa 104.000 Personen in die Stadt; das Geburtendefizit von 87.000 Menschen zwischen 1923 und 1934 wurde ausgeglichen. Im Jahr 1934 zählte Wien bereits wieder 1.935.881 Einwohner. Mit dem Aufkommen des [[Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] und nur 5 Jahre später hatte Wien ganze 165.000 Personen weniger an Einwohnern. Die Stadt gehörte nunmehr zum großdeutschen Reich des NS-Diktators Hitler. Viele Menschen waren inzwischen fortgezogen oder wurden in der Folgezeit Opfer politischer, ethnischer oder religiöser [[Judenverfolgung|Verfolgung]] und [[Deportationen]]. Vom einst blühenden jüdischen Leben, vor allem im zweiten [[Wiener Gemeindebezirk]] [[Leopoldstadt]], blieb nach Kriegsende nicht viel übrig. <br />
<br />
[[Bild:AuslaenderanteileWien1997.png|thumb|220px|Ausländeranteile]]Nach Kriegsende war die Wiener Bevölkerung auf 1.616.125 Menschen gesunken. Viele Wiener waren als Soldaten gefallen oder kehrten aus der Kriegsgefangenschaft nicht wieder zurück. Die Stadt war zu einem Fünftel zerstört und von fremden Soldaten besetzt. Die Einwohnerzahl sank bis 1987 auf 1.484.885 Personen; der tiefste Einwohnerstand seit 1890; seither steigt die Einwohnerzahl wieder. Verantwortlich dafür ist weniger der geringe Geburtenüberschuss Wiens, sonderen eher die Zuwanderung, vor allem ausländischer Personen. In den [[1990er]]-Jahren kamen viele Flüchtlinge aus [[Jugoslawien]] und der [[Türkei]] nach Wien; insbesondere viele Türken und [[Kurde]]n ließen sich in Wien nieder. Von 1987 bis 1994 wanderten 61.000 Menschen in die Stadt. Nachdem von 1994 bis 1998 die Einwohnerzahl wieder leicht um 5.000 bis 6.000 zurückgegangen war, erhöhte sich die Zahl der Einwohner ab 1998 bis Ende 2005 um rund 85.000 Zugezogene.<br />
<br />
Ende 2005 lebten in Wien rd. 1,63 Millionen Menschen. Nach der letzten Volkszählung 2001 gab es nur 1,55 Millionen Wiener, davon waren 23,63% nicht in Österreich geboren. 16,02% der Wiener Wohnbevölkerung sind keine österreichischen Staatsbürger. Etwa 48.000 Menschen türkischer Herkunft und rund 120.000 Personen aus den ehemals jugoslawischen Ländern Kroatien, Bosnien, Serbien und Slowenien stellen in Wien mit Abstand die größten Volksgruppen (50%) unter der ausländischen Bevölkerung, sowohl nach Staatsbürgerschaft als auch nach Geburtsland. <br />
Weitere Herkunftsregionen sind die ehemaligen [[Ostblock]]-Länder, hier vor allem Polen (ca. 25.000) und Tschechien (ca. 21.000), sowie Ungarn (ca. 12.000) und Rumänien (ca. 10.000). Außerdem leben in Wien rund 26.000 Deutsche, 4.000 Italiener, 3.000 US-Amerikaner, 2.500 Schweizer Bürger und etwa 12.000 Menschen aus Ländern sonstiger EU-Länder. <br />
<br />
Seit 2000 wächst Wien um etwa 20.000 Einwohner pro Jahr. Laut Statistik Austria (Okt. 2005) wird Wien im Jahr 2045 wieder die 2-Millionen-Grenze überschreiten. Verantwortlich hierfür ist der stetige Zuzug und die steigenden Geburtenzahlen, insbesondere von Menschen ausländischer Herkunft.<br />
<br />
=== Wanderungsbewegung in den „Speckgürtel“ ===<br />
Seit den [[1950er|50er]]-Jahren machen sich mehrere Siedlungstrends in der [[Agglomeration]] Wien bemerkbar. Einerseits war fast die gesamte Region von großen Geburtendefiziten geplagt, andererseits konnte großer Zuzug von Außen Wien und seine Umlandgemeinden in den meisten Fällen vor einem Rückgang schützen. In vielen Vororten machte sich bereits auch ein regelrechter Bauboom durch Zuwanderer bemerkbar. Mit der Entwicklung großer Gewerbegebiete südlich von Wien wurde der Zuzug weiter angekurbelt, aber auch aus Wien selbst zogen in den letzten Jahrzehnten immer mehr Personen in die Grünlagen in den Randbezirken Wiens, zusehends aber auch in die Umlandsiedlungen der Stadt. Es entwickelte sich ein so genannter „[[Speckgürtel]]“ um die Bundeshauptstadt, welcher eine kontinuierlich steigende Anzahl von Personen aus anderen Teilen des Bundeslands [[Niederösterreich]], wie zum Beispiel den an Bevölkerungsschwund leidenden Bezirken [[Bezirk Waidhofen an der Thaya|Waidhofen an der Thaya]], [[Zwettl]] und [[Gmünd]] anzieht, und teilweise auch aus Wien abzieht.<br />
<br />
Grund ist einerseits die schwierigere Arbeitsplatzsituation in den nördlichen Bezirken Niederösterreichs und andererseits das Bedürfnis vieler Menschen, vor allem von Familien, über ein Haus oder eine Wohnung in ruhiger Grünlage zu verfügen. Dieser Trend hat sich ab den [[1980er|80er]]-Jahren vielerorts noch verstärkt, begünstigt durch immer kürzere Pendelzeiten auf Straße und Schiene.<br />
<br />
Im Wesentlichen beschränkte sich die Wanderungsbewegung im Wiener Umland daher bisher auf die Gemeinden entlang großer Verkehrsachsen wie der [[Österreichische Westbahn|West-]] und [[Österreichische Südbahn|Südbahn]] sowie den Autobahnen [[Westautobahn|West-]] (A1), [[Südautobahn|Süd-]] (A2), [[Ostautobahn|Ost-]] (A4) und [[Donauuferautobahn]] (A22). Künftig wird sich mit der besseren Erschließung des Norden und Osten Wiens durch Eisen- und Autobahnprojekte - die [[Nordautobahn]] (A5) soll 2009 eröffnet werden - auch dort eine dichtere Besiedelung ergeben. Das statistische Amt der [[niederösterreich]]ischen Landesregierung prognostiziert für zahlreiche Gemeinden des [[Bezirk Wien-Umgebung|Bezirks Wien-Umgebung]] zwischen 2005 und 2010 einen Zuwachs von 5 % ([[Schwechat]], [[Klosterneuburg]], [[Gerasdorf]], [[Purkersdorf]]), 4,9 % ([[Tulln an der Donau|Tulln]], [[Baden (Niederösterreich)|Baden]]) oder 5,5 % ([[Korneuburg]]). Auch für die an der künftigen Nordautobahn gelegenen Bezirke [[Gänserndorf]], [[Mistelbach]] und [[Hollabrunn]] wird von stärkerem Wachstum ausgegangen.<br />
<br />
Durch diese Siedlungsbewegungen der letzten Jahrzehnte, die auch weiterhin andauern, ergaben sich an fast sämtlichen Stadteinfahrten Wiens große Probleme mit der Bewältigung des Pendelverkehrs, da viele der in den Speckgürtel gezogenen Personen trotz hohem Arbeitsplatzangebot im Gewerbegebiet südlich von Wien über einen Arbeitsplatz in Wien verfügen ''(siehe hierzu auch die Spalte „Pendl. n. Wien“ in der untenstehenden Tabelle)''.<br />
<br />
Die Bevölkerungsentwicklung in den Wiener Umlandgemeinden war in den letzten Jahrzehnten meist durch stagnierendes oder rückläufiges Geburtendefizit, sowie kontinuierliche oder ansteigende Zuwanderungsraten geprägt. Die Einwohnerzahl begann nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den meisten Wiener Umlandgemeinden rasch und kontinuierlich zu steigen. Nur in wenigen, so zum Beispiel Schwechat, bewirkte das hohe Geburtendefizit bis in die [[1970er|70er]]-, 1980er-Jahre eine Stagnation der Bevölkerungszahl, oder ein nur abgeschwächtes Wachstum.<br />
<br />
Nebenstehende Tabelle stellt den Bevölkerungszuwachs seit 1951 dem seit 1981 in Relation. Für den Zeitraum 1981 bis 2001 wird zudem die Wanderungsbilanz und die Geburtenbilanz angegeben. Dadurch wird erkennbar, dass in vielen Gemeinden ein großer Teil des Bevölkerungszuwachses seit den 1980er-Jahren statt gefunden hat, und alleine der starken Zuwanderung, die zum Teil auch aus Wien stammt, zu verdanken ist. So erkennt man zum Beispiel an der niedrigeren Wachstumsrate von 1951 bis 2001, dass Klosterneuburg von 1951 bis 1981 einen Bevölkerungsrückgang erlebt hatte, und erst seit 1981 wieder an Einwohnern zulegt, oder dass Maria Enzersdorf im Vergleich zu 1951 zwar doppelt so viele Einwohner hat, aber seit 1981 wieder 10 % der Einwohner verloren hat, was eine seltene Ausnahme für Wiener Umlandgemeinden ist.<br />
<br />
Auffällig ist auch, dass Klosterneuburg, Mödling - aber auch Pressbaum - ein im Vergleich zur eigenen Einwohnerzahl und zu anderen Gemeinden ein sehr hohes Geburtendefizit aufweisen, was auf einen höheren Altersdurchschnitt mit wenigen Jungfamilien hinweisen kann. Einen besonderen Ausnahmefall im Vergleich zu anderen Umlandgemeinden stellt auch Wiener Neudorf dar. Dieses hatte als einzige Gemeinde in der Umgebung Wiens zwischen 1981 und 2001 gleichzeitig einen hohen Geburtenüberschuss und eine Abwanderung zu verzeichnen. Außerdem pendelt mit 38,8 % der zweitniedrigste Anteil an den Erwerbstätigen Wiener Neudorfs zum Arbeiten nach Wien, wie in der Spalte rechts außen zu erkennen ist. Generell ist der Anteil der nach-Wien-pendelnden in den südlichen Vorstädten (z.B. Brunn am Gebirge, Wiener Neudorf) geringer als in den westlichen und nördlichen (z.B. Gerasdorf, Purkersdorf), was natürlich an den zahlreichen Arbeitsplätzen südlich von Wien liegt.<br />
<br />
{| {{Prettytable}}<br />
|- bgcolor=#DDDDDD<br />
| colspan=8 align="center" | '''Bevölkerungszuwachs, Wanderungs- und Geburtenbilanz in den Wiener Umlandgemeinden:'''<br />Reihung nach Bevölkerungszuwachs seit 1981<br />
|- style="background:#efefef" align="center"<br />
! Entf.<br /><small>in km</small><br />
! Gemeinde<br />
! Bev.-Zuw.<br /><small>1981 bis 2001</small><br />
! Bev.<br /><small>2001</small><br />
! Bev.-Zuw.<br /><small>1951 bis 2001</small><br />
! Wandr.bil.<br /><small>seit 1981</small><br />
! Geb.bil.<br /><small>seit 1981</small><br />
! Pendl.<br />n. Wien<br />
|- align="right"<br />
| 30,0 || align="left" | [[Gänserndorf]] || style="background:#efefef" | + 61 % || 7.928 || + 130 % || + 3.031 || - 19 || 50,7 %<br />
|- align="right"<br />
| 12,0 || align="left" | [[Gerasdorf bei Wien|Gerasdorf]] || style="background:#efefef" | + 56 % || 8.231 || + 137 % || + 3.068 || - 116 || 73,0 %<br />
|- align="right"<br />
| 14,5 || align="left" | [[Biedermannsdorf]] || style="background:#efefef" | + 56 % || 2.904 || + 153 % || + 698 || + 347 || 47,1 %<br />
|- align="right"<br />
| 14,5 || align="left" | [[Purkersdorf]] || style="background:#efefef" | + 51 % || 7.762 || + 48 % || + 2.359 || + 256 || 64,9 %<br />
|- align="right"<br />
| 15,5 || align="left" | [[Gablitz]] || style="background:#efefef" | + 48 % || 4.393 || + 113 % || + 1.722 || - 291 || 64,8 %<br />
|- align="right"<br />
| 15,5 || align="left" | [[Laxenburg]] || style="background:#efefef" | + 47 % || 2.736 || + 134 % || + 1.019 || - 144 || 43,3 %<br />
|- align="right"<br />
| 18,0 || align="left" | [[Breitenfurt]] || style="background:#efefef" | + 46 % || 5.323 || + 228 % || + 1.961 || - 279 || 61,9 %<br />
|- align="right"<br />
| 14,5 || align="left" | [[Groß-Enzersdorf]] || style="background:#efefef" | + 42 % || 8.128 || + 66 % || + 2.170 || + 227 || 63,1 %<br />
|- align="right"<br />
| 24,5 || align="left" | [[Strasshof an der Nordbahn]] || style="background:#efefef" | + 41 % || 6.993 || + 59 % || + 2.136 || - 116 || 65,1 %<br />
|- align="right"<br />
| 17,5 || align="left" | [[Guntramsdorf]] || style="background:#efefef" | + 38 % || 8.421 || + 55 % || + 2.325 || + 6 || 35,9 %<br />
|- align="right"<br />
| 18,0 || align="left" | [[Deutsch-Wagram]] || style="background:#efefef" | + 36 % || 6.808 || + 70 % || + 1.646 || + 141 || 62,8 %<br />
|- align="right"<br />
| 12,5 || align="left" | [[Bisamberg]] || style="background:#efefef" | + 36 % || 4.001 || + 124 % || + 1.029 || + 38 || 58,6 %<br />
|- align="right"<br />
| 11,0 || align="left" | [[Langenzersdorf]] || style="background:#efefef" | + 35 % || 7.261 || + 54 % || + 2.031 || - 158 || 68,1 %<br />
|- align="right"<br />
| 10,0 || align="left" | [[Vösendorf]] || style="background:#efefef" | + 32 % || 4.899 || + 44 % || + 1.454 || - 258 || 54,6 %<br />
|- align="right"<br />
| 23,0 || align="left" | [[Wolkersdorf]] || style="background:#efefef" | + 22 % || 6.993 || + 35 % || + 1.319 || - 190 || 51,2 %<br />
|- align="right"<br />
| 14,5 || align="left" | [[Korneuburg]] || style="background:#efefef" | + 21 % || 11.032 || + 40 % || + 2.188 || - 268 || 47,8 %<br />
|- align="right"<br />
| 21,0 || align="left" | [[Pressbaum]] || style="background:#efefef" | + 19 % || 5.834 || + 33 % || + 1.712 || - 777 || 57,4 %<br />
|- align="right"<br />
| 14,5|| align="left" | [[Brunn am Gebirge]] || style="background:#efefef" | + 18 % || 9.422 || + 60 % || + 1.714 || - 267 || 48,1 %<br />
|- align="right"<br />
| 16,5 || align="left" | [[Kaltenleutgeben]] || style="background:#efefef" | + 17 % || 2.998 || + 130 % || + 367 || + 79 || 57,9 %<br />
|- align="right"<br />
| 14,5 || align="left" | [[Himberg]] || style="background:#efefef" | + 9 % || 5.423 || + 40 % || + 1.048 || - 606 || 44,2 %<br />
|- align="right"<br />
| 11,5 || align="left" | [[Klosterneuburg]] || style="background:#efefef" | + 8 % || 24.797 || + 6 % || + 5.955 || - 4.133 || 57,9 %<br />
|- align="right"<br />
| 15,5 || align="left" | [[Mödling]] || style="background:#efefef" | + 6 % || 20.405 || + 18 % || + 3.337 || - 2.208 || 40,5 %<br />
|- align="right"<br />
| 15,0 || align="left" | [[Wiener Neudorf]] || style="background:#efefef" | + 6 % || 8.428 || + 217 % || - 164 || + 659 || 38,8 %<br />
|- align="right"<br />
| 13,0 || align="left" | [[Perchtoldsdorf]] || style="background:#efefef" | + 4 % || 13.998 || + 26 % || + 1.538 || - 991 || 57,5 %<br />
|- align="right"<br />
| 11,0 || align="left" | [[Schwechat]] || style="background:#efefef" | + 3 % || 15.456 || + 15 % || + 880 || - 428 || 46,2 %<br />
|- align="right"<br />
| 17,5 || align="left" | [[Hinterbrühl]] || style="background:#efefef" | + 1 % || 4.020 || + 25 % || + 451 || - 420 || 42,2 %<br />
|- align="right"<br />
| 15,0 || align="left" | [[Maria Enzersdorf]] || style="background:#efefef" | - 10 % || 8.202 || + 103 % || - 610 || - 336 || 46,6 %<br />
|}<br />
<small> ''Legende: Entf. in km = Luftlinie Entfernung zum Zentrum Wiens in Kilometern, Bev.-Zuw. = Bevölkerungszuwachs, Geb.bil. = Geburtenbilanz, Wandr.bil. = Wanderungsbilanz; Pendl. = Anteil der Auspendler nach Wien an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen''</small><br />
<br />
<br />
<br />
=== Religionen ===<br />
Die Stadt ist Sitz der römisch-katholischen [[Erzdiözese Wien]]; Erzbischof ist [[Christoph Schönborn|Christoph Kardinal Schönborn]]. Die römisch-katholische Gemeinde ist die größte Glaubensgemeinschaft Wiens, verliert jedoch stetig an Mitgliedern. Heute gehören nur 49 % der römisch-katholischen Kirche an, 1961 noch 82%. <br />
<br />
Der evangelisch-lutherische Bischof von Österreich, der seinen Sitz in Wien hat, ist [[Herwig Sturm]].<br />
<br />
Präsident der [[Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]] Wien ist [[Ariel Muzicant]], Oberrabiner [[Paul Chaim Eisenberg]]. Die jüdische Gemeinde Wiens besteht aus rund 7.000 Gläubigen. Die einzige [[Synagoge]], die die [[Reichskristallnacht]] von [[1938]] überstanden hat, ist der [[Stadttempel]] im 1. Bezirk.<br />
<br />
Der Islam ist in Österreich seit 1912 anerkanntes Religionsbekenntnis (damals gehörten die muslimischen Bosnier zu Österreich-Ungarn). In den letzten Jahrzehnten bekannten sich viele Zuwanderer zum Islam, der mittlerweile zur zweitgrößten Religionsgemeinschaft des Landes geworden ist. Der Präsident der [[Islamische Glaubensgemeinschaft|Islamischen Glaubensgemeinschaft]] in Österreich, [[Anas Schakfeh]], hat in Wien seinen Sitz. <br />
<br />
Die Religionszugehörigkeit der Wiener Wohnbevölkerung setzt sich laut Volkszählung 2001 wie folgt zusammen:<p><br />
[[Bild:Rudolf Ritter von Alt 001.jpg|thumb|250px|[[Rudolf von Alt]]: [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] vom [[Liste der Straßennamen von Wien/Innere Stadt#S|Stock-im-Eisen-Platz]]]]<br />
<br />
{|<br />
|[[Römisch-Katholische Kirche|römisch-katholisch]]:<br />
|49,2 %<br />
|-<br />
|ohne Bekenntnis:<br />
|25,6 %<br />
|-<br />
|[[islam]]isch:<br />
|7,8 %<br />
|-<br />
|[[Orthodoxe Kirchen|orthodox]]:<br />
|6,0 %<br />
|-<br />
|[[evangelisch]]:<br />
|4,7 %<br />
|-<br />
|[[Jüdische Religion|jüdisch]]:<br />
|0,5 %<br />
|-<br />
|[[altkatholisch]]:<br />
|0,5 %<br />
|-<br />
|Sonstige bzw. keine Angabe:<br />
|5,7 %<br />
|}<br />
<br />
''siehe auch:'' [[Juden in Wien]]<br />
<br />
=== Söhne und Töchter der Stadt ===<br />
<br />
''siehe auch:'' [[Liste der Wiener Persönlichkeiten]], [[Liste der Ehrenbürger von Wien]]<br />
<br />
== Kultur ==<br />
Von internationaler Bedeutung ist vor allem das Wiener [[Musik]]schaffen. In kaum einer Stadt haben so viele bekannte Komponisten gewirkt. Der [[Wiener Walzer]], die [[Wiener Sängerknaben]], musikalische Großveranstaltungen, wie das [[Neujahrskonzert]] oder der [[Wiener Opernball]], sowie die Opern- und Theatergebäude, sind weltweit bekannt. Berühmt ist Wien auch wegen seiner Küche und der Kaffeehauskultur. Zudem sind Leistungen in den medizinischen Bereichen und der Psychotherapie ([[Sigmund Freud]]) weltweit anerkannt. <br />
<br />
=== Theater & Oper ===<br />
[[Bild:Wien Staatsoper.jpg|250px|thumb|Wiener Staatsoper]]<br />
Kunst und Kultur können in Wien im Bereich von [[Theater]], [[Oper]] oder auch Bildender Kunst auf eine sehr lange Tradition zurückblicken. <br /><br />
Neben dem [[Burgtheater]], das zusammen mit seiner Zweitbühne, dem [[Akademietheater (Wien)|Akademietheater]], als eines der wichtigsten Schauspielhäuser der Welt gilt, bieten auch noch das [[Wiener Volkstheater|Volkstheater]] sowie das [[Theater in der Josefstadt]] Kunstgenuss. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Bühnen, die den Großen in puncto Qualität zuweilen um nichts nachstehen und sich oft moderneren, experimentellen Stücken oder dem [[Kabarett]] und der Kleinkunst verschrieben haben. <br /><br />
Auch Opernfreunde kommen in Wien auf ihre Kosten: Die [[Wiener Staatsoper|Staatsoper]] und die [[Wiener Volksoper|Volksoper]] bieten für jeden Geschmack etwas, wobei sich letztere besonders der typisch wienerischen [[Operette]], aber auch dem klassischen [[Musical]] verpflichtet fühlt. <br /><br />
Konzerte mit [[Klassische Musik|klassischer Musik]] finden unter anderem im [[Wiener Musikverein]] (mit dem berühmten ''goldenen Saal'') und im [[Wiener Konzerthaus]] statt. <br />
<br />
Das [[Theater an der Wien]] glänzte in den letzten Jahren mit [[Musical]]-Uraufführungen. Mit Abstand am erfolgreichsten war das Musical ''Elisabeth'', das danach in der ganzen Welt in mehreren Sprachen aufgeführt wurde. Das Haus, in dem [[Ludwig van Beethoven|Beethovens]] Oper ''Fidelio'' uraufgeführt wurde, ist seit 2006 aber wieder ausschließlich Opernhaus.<br /><br />
Mit dem [[Haus der Musik]] hat Wien seit [[2000]] auch ein ''Klangmuseum'' für Kinder und Erwachsene. <br /><br />
Das [[Marionettentheater Schloss Schönbrunn]] pflegt das kunstvolle Spiel mit kostbaren [[Marionette]]n in Opern und Theaterstücken für Erwachsene und Kinder.<br />
<br />
''siehe auch:''<br />
* [[Carltheater]], [[Etablissement Ronacher]], [[Kulisse Wien]], [[Leopoldstädter Theater]], [[Raimund Theater]], [[Simpl (Wien)|Simpl]], [[Theater am Kärntnertor]], [[Theater an der Wien]], [[Wiener Metropol]], [[Wiener Theaterreform]], [[Kabelwerk Wien-Meidling]], [[:Kategorie:Theater (Wien)|Kategorie]]<br />
<br />
=== Museen ===<br />
[[Bild:Maria-Theresien-Platz_in_Wien.jpg|thumb|250px|Kunsthistorisches Museum (Maria-Theresien-Platz)]]<br />
In der [[Hofburg]] sind das Sisi-Museum, die [[Kaiserappartements]] und die [[Hofsilber- und Tafelkammer]] zu besichtigen, gleich gegenüber der Hofburg befinden sich das [[Kunsthistorisches Museum Wien|Kunsthistorische Museum]], das über eine Vielzahl von Gemälden [[Alte Meister|alter Meister]] verfügt, und das [[Naturhistorisches Museum Wien|Naturhistorische Museum]].<br />
<br />
Daran schließt das [[Museumsquartier]] an, ein in den [[1990er|90er]] Jahren in den ehemaligen k. u. k. Hofstallungen errichteter Museumskomplex. Dieser beherbergt das [[Museum moderner Kunst - Stiftung Ludwig|Museum moderner Kunst -- Stiftung Ludwig]], das [[Leopold-Museum]], das hauptsächlich Werke des [[Wiener Secession]]ismus, der [[Wiener Moderne]] und des [[Österreichischer Expressionismus|österreichischen Expressionismus]] zeigt, mehrere Hallen mit wechselnden Ausstellungen sowie das [[Tanzquartier Wien]]. Das [[Liechtenstein-Museum|Palais Liechtenstein]] zeigt eine der weltweit größten privaten Kunstsammlungen.<br />
<br />
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl anderer Museen, vom [[Heeresgeschichtliches Museum|Heeresgeschichtlichen Museum]] über das [[Technisches Museum Wien|Technische Museum]] bis hin zum [[Wiener Uhrenmuseum]] und zum [[Bestattungsmuseum Wien|Bestattungsmuseum]]. Nicht zu vergessen sind die Wiener Bezirksmuseen, die einen Einblick in die Geschichte des jeweiligen Bezirks geben.<br />
<br />
=== Architektur ===<br />
[[Bild:Wien Steinhof5.jpg|thumb|250px|Die weit sichtbare Kuppel der [[Kirche am Steinhof]]]]<br />
[[Bild:Hundertwasserhaus.jpg|thumb|250px|[[Hundertwasserhaus]]]]<br />
''siehe auch:'' [[Liste der höchsten Bauwerke in Wien]]<br />
<br />
In Wien finden sich Bauwerke aller Stil-Epochen der Architektur, von der [[Romanik|romanischen]] [[Ruprechtskirche]] über den gotischen [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]], die [[Barock|barocke]] [[Wiener Karlskirche|Karlskirche]], die hochbarocke [[Jesuitenkirche (Wien)|Jesuitenkirche]] und die Bauten des [[Klassizismus]] bis zur [[Moderne]].<br />
Der [[Jugendstil]] hat ebenfalls seine Spuren in Wien hinterlassen:<br />
Die [[Wiener Secessionsgebäude|Secession]], die [[Stadtbahnstation Karlsplatz]] und die [[Kirche am Steinhof]] von [[Otto Wagner]] zählen zu den weltweit bekanntesten Bauten dieser Epoche. <br />
<br />
Eine der beliebtesten Touristenattraktionen stellt das ''[[Hundertwasserhaus]]'' von [[Friedensreich Hundertwasser]] dar, das als Gegenmodell zur nüchternen modernen Architektur gedacht ist.<br />
Ebenfalls von Hundertwasser gestaltet wurde die [[Müllverbrennungsanlage Spittelau]] im Norden Wiens. Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher Architektur ist die [[Wotrubakirche]] (Kirche ''Zur Heiligsten Dreifaltigkeit'') des Bildhauers [[Fritz Wotruba]].<br />
<br />
Eine Reihe von Stadtteilen wurden seit den 90er Jahren neu erschlossen. Umfangreiche Bauvorhaben wurden rund um die [[Donau City]] (nördlich der Donau) und am [[Wienerberg]] (im Süden von Wien) umgesetzt. Der 202&nbsp;m hohe [[Millennium Tower Wien|Millennium Tower]] am Handelskai ist seit 1999 das bisher höchste in Wien gebaute Hochhaus und Zeichen einer architektonischen Wende in Wien hin zu mehr Selbstbewusstsein, aber auch Konformität. In den letzten Jahren vollzieht die Stadt vermehrt eine Kombination aus moderner Architektur mit alten Gebäuden und Wohnbau, wie unter anderem die Revitalisierung der [[Wiener Gasometer|Gasometer]] 2001, welche weltweites mediales Interesse auf sich zog. Auffällig im Stadtbild sind auch die [[Wiener Flaktürme]] und die [[Wiener Hochquellenwasserleitung]].<br />
<br />
Wien hat im Vergleich zu anderen [[Metropole]]n eine statistisch geringe Anzahl von [[Hochhaus|Hochhäusern]]. Derzeit gibt es um die 100 Bauwerke über 40 Meter Höhe (<small>Stand: Anfang 2006</small>). Die Stadtverwaltung setzt hier auf Qualität vor Quantität, mit dem Ziel, die [[Naturraum|Naturräume]] Wiens und die als [[Weltkulturerbe]] anerkannten historischen städtebaulichen Elemente zu erhalten. Deshalb gelten in Wien sehr strenge Richtlinien für die Planung, Genehmigung und den Bau von Hochhäusern. Gemäß Stadtplanung sind weite Teile Wiens, insbesondere in den inneren Bezirken, Ausschlusszonen, in denen keine Hochhäuser errichtet werden dürfen [http://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/hochhaus/images/05_01.jpg]. Nur rund 26 Prozent der Gesamtfläche Wiens kommen somit überhaupt für die Hochhausplanung infrage. Auch dort müssen die Bauwerke dem städtebaulichen [[Leitbild]] entsprechen, eine Reihe von [[Auflage]]n erfüllen und dürfen keine bedeutenden [[Sichtachse]]n beeinträchtigen. Deshalb entstehen neue Hochhäuser vorrangig in äußeren Bezirken, wo noch mehr Gestaltungsspielraum vorhanden ist und weniger städtebauliche Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.<br />
<br />
=== Esskultur ===<br />
==== Kulinarisches ====<br />
''Hauptartikel: [[Wiener Küche]]''<br />
<br />
Die traditionelle [[Wiener Küche]] ist geprägt von den früheren Einflüssen der Zuwanderer aus den anderen Regionen und Ländern der [[k.u.k.]]-Monarchie. Bedingt durch die Lage der Stadt nahe den Grenzen zu Ungarn und dem früheren Böhmen, finden sich vor allem Speisen aus diesen Ländern auf den Speisekarten. So stammt das [[Gulasch]] mit seinen Wiener Varianten – dem Wiener-, Fiaker- und dem Zigeuner-Gulasch – aus Ungarn. Aus Böhmen kamen vor allem die [[Mehlspeise]]n, wie verschiedene [[Strudel (Küche)|Strudel]], [[Kolatsche|Golatschen]] und [[Pfannkuchen|Palatschinken]]; aber auch die [[Kloß|Knödel]], die zum [[Schweinebraten]] serviert werden.<br />
<br />
Immer noch sehr beliebt ist das [[Wiener Schnitzel]], das eigentlich aus Mailand stammt. Dabei handelt es sich um ein paniertes Kalbsschnitzel, das in praktisch jedem Lokal mit Wiener Küche angeboten wird. Als Beilage wird üblicherweise [[Kartoffel|Erdäpfel]]salat gereicht. Daneben gibt es als billigere Variante auch das Schweinsschnitzel ''Wiener-Art''. Zu den Feinheiten auf dem Speiseplan gehört der [[Tafelspitz]] mit geriebenem [[Meerrettich|Kren]] (vermischt mit Äpfeln oder Semmeln), kleinen gekochten Salzkartoffeln und oft auch Spinat. Neben der traditionellen Wiener Küche finden sich auf den Speisekarten auch Gerichte aus den Bundesländern, wie [[Salzburger Nockerln]], [[Tiroler Gröstl]] oder Kärntner Kasnocken (''Käse[[Nocken (Gericht)|nocken]]'').<br />
[[Bild:Wiener Naschmarkt 2005-10-31.JPG|thumb|right|250px|Gewürz- und Gemüsestand auf dem [[Wiener Naschmarkt|Naschmarkt]]]]<br />
Zum Stadtbild Wiens gehören in belebten Gegenden die Würstelbuden, an denen verschiedene heiße [[Wurst|Würstel]] als Imbiss zu kaufen sind. Neben den Frankfurtern, die außerhalb Österreichs meist als [[Wiener Würstchen|Wiener]] bekannt sind, zählen die [[Burenwurst]] ("Bur'n'heit'l"=Burenhaut, auch "Haaße"=Heiße) und die [[Käsekrainer]] ("Eitrige") zu den beliebtesten Sorten. Auf Wunsch werden sie mit [[Essiggurke]]n, eingelegten [[Pfefferoni]], süßem oder scharfem Senf und einer Schnitte Brot oder einer [[Semmel]] als Beilage gereicht. Zum Standardsortiment jeder Würstelbude gehört auch der [[Leberkäse]]. Alternativ zum [[Hot Dog]] wird oft auch der [[Bosner]] angeboten, der mit einer Bratwurst gefüllt ist.<br />
<br />
Im Winter kann man an belebten Straßenecken bei den Maronibratern, kleinen Ständen mit einem Bratofen, gebratene [[Edelkastanie|Maroni]], gebratene [[Kartoffel|Erdäpfel]], [[Kartoffelpuffer]] und manchmal auch geröstete [[Mandel]]n kaufen.<br />
<br />
Der größte und vielseitigste Markt mit festen Ständen ist der [[Wiener Naschmarkt|Naschmarkt]], wo man Obst, Gemüse, Gewürze, Fisch, Fleisch und vieles mehr aus aller Welt kaufen kann. In der [[Innere Stadt (Wien)|Innenstadt]] gibt es eine Reihe von Spezialitätengeschäften, wie z.B. [[Julius Meinl]].<br />
<br />
In den vergangenen Jahrzehnten fanden auch in Wien italienische Restaurants bzw. [[Pizzeria]]s und China-Restaurants ein breites Publikum. In den letzten Jahren kamen aus der [[Asiatische Küche|asiatischen Küche]] zuerst japanische und indische und schließlich auch thailändische und vietnamesische Restaurants dazu. Daneben gibt es eine Vielzahl von Gastronomiebetrieben mit Speisen aus aller Welt, vom Balkan über Griechenland und die [[Levante]] bis zu den Küchen Afrikas oder Südamerikas. Die Würstelbuden erhielten Konkurrenz durch internationale Fast-Food-Franchiser und [[Döner|Kebab]]-Läden.<br />
<br />
==== Heurigenkultur ====<br />
[[Bild:Cafe Central Wenen.jpg|250px|thumb|Im [[Café Central]]]]<br />
Wien ist weltweit eine der wenigen Metropolen mit eigenem Weinanbaugebiet. Dieser Wein wird in Wien in kleinen Lokalen ([[Heuriger|Heurigen]]) ausgeschenkt, die sich vor allem in den Weinbaugebieten [[Döbling]]s ([[Grinzing]], [[Neustift am Walde]], [[Nußdorf (Wien)|Nußdorf]], [[Salmannsdorf]], [[Sievering]]), [[Floridsdorf]]s ([[Stammersdorf]], [[Strebersdorf (Wien)|Strebersdorf]]) und [[Oberlaa]] konzentrieren. Der Wein wird oftmals auch als [[Gespritzter]] getrunken. Neben dem Wein spielt das [[Bier]] die wichtigste Rolle. Hauptanbieter ist die einzige große [[Brauerei]] Wiens, die [[Ottakringer Brauerei]]. Daneben gibt es auch mehr als zehn kleine Gasthausbrauereien.<br />
<br />
==== Wiener Kaffeehaus ====<br />
Eine weitere Besonderheit der Wiener Kultur stellt das [[Wiener Kaffeehaus]] dar, in dem neben einer Vielzahl von [[Kaffee]]spezialitäten auch kleine Speisen serviert werden. Viele Besucher nutzen die Möglichkeit, während ihres Besuchs stundenlang, die meist reichlich vorhandenen, [[Zeitung]]en zu lesen. Neben vielen neueren chromblitzenden, ''Espresso'' genannten Kaffeebars italienischen Stils, existieren noch viele „echte“ Wiener Kaffeehäuser, die in Angebot, Ausstattung und Stil den ursprünglichen Charme dieser Institution bewahrt haben. Übrigens gelten [[Armenier in Europa|Armenier]] als die eigentlichen Gründer der Wiener Kaffeehauskultur.<br />
<br />
=== Kino und Film ===<br />
<br />
:''Siehe dazu auch [[Kino und Film in Österreich]] und [[Österreichische Filmgeschichte]]''<br />
<br />
[[Bild:Kino_Klein_Wien_1905.jpg|2800px|thumb|Vor dem [[Kino Klein]] im [[Wiener Prater#Wurstelprater|Wurstelprater]], 1905]]<br />
Noch bevor am 20. März 1896 in der Wiener ''Lehr- und Versuchsanstalt für Fotografie und Reproduktionsverfahren'' die erste belegte öffentliche Kinovorführung mit dem [[Gebrüder Lumière|Lumière'schen]] [[Kinematograph]]en vor geladenem Publikum statt fand, soll in Josefine Kirbes' Schaubude im [[Wiener Prater]] die erste Präsentation von „Lebenden Bildern“ stattgefunden haben. Wien markierte damals den Beginn der [[Österreichische Filmgeschichte|Österreichischen Filmgeschichte]] - es entstanden die ersten Zelt- und später die ersten festen [[Kino]]s. Zentren waren dabei die [[Innere Stadt (Wien)|Innere Stadt]] (z. B. das [[Homes-Fey-Kino]] am Kohlmarkt), der Wurstelprater mit dem [[Münstedt Kino Palast]], dem [[Lustspieltheater]] (mit bis zu 1000 Besuchern eines der größten) und anderen, sowie die [[Mariahilfer Straße]] in Wien-[[Mariahilf]].<br />
<br />
Ab 1906 wurden in Wien erste Kurzfilme produziert, wobei die zahlreichen französischen Filmschaffenden damals auch in Wien noch die Überzahl im Verglich zu den heimischen Aktiven stellten. Ab 1910 setzte mit Gründung der [[Wiener Kunstfilm-Industrie]] die österreichische Stummfilmproduktion ein. Es folgte 1912 die [[Sascha-Film]]fabrik des [[Böhmen|böhmischen]] Grafen [[Sascha Kolowrat-Krakowsky|Alexander Kolowrat-Krakowsky]] im 20. Gemeindebezirk [[Liesing (Wien)|Liesing]]. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] entstanden neben zahlreichen [[Propaganda]]produktionen auch die ersten (Kriegs-)Wochenschauen. 1918 wurden landesweit 100 Filme produziert - der Löwenanteil davon in Wien. In den folgenden Jahren erreichte die Filmproduktion auch ihren Höhepunkt. Spitzenjahr war 1920 mit 142 Produktionen. 1923 eröffnete die [[Vita-Film]] die „[[Rosenhügel (Wien)|Rosenhügel]]-Filmateliers“, die noch wesentlich größer und moderner als die Sascha-Film-Studios in [[Sievering]] waren. Über ein dutzend weitere [[Filmproduktionsgesellschaft]]en produzierten damals regelmäßig Filme. Wien war als Sitz von Filmgesellschaften und Produktionsort von Beginn an für fast jeden österreichischen Film verantwortlich und zeitweise auch europaweit von Bedeutung. Unumstrittene Hauptstadt der deutschsprachigen Filmproduktion war aber seit je her [[Berlin]], welches in den [[1920er]]-Jahren auch zur „Filmhauptstadt Europas“ avancierte.<br />
[[Bild:Vita-Film_Atelier.jpg|thumb|250px|Die 1923 von der Vita-Film eröffneten damals größten und modernsten Filmstudios Österreichs.]]<br />
Mit [[Sodom und Gomorrha]] wurde 1923 am [[Laaer Berg]] ein Film gedreht, der wegen seiner aufwändigen Szenen, bei denen sogar Darsteller ums Leben kamen, für Aufsehen sorgte. Im auch für Filmproduzenten äußerst beliebten [[Wiener Prater|Prater]] wurden nach während den unterdrückenden Zuständen im [[Ständestaat]] mehr Filme als je zuvor produziert. Die Umstellung von Stumm- auf Tonfilm führt ab 1929 zu Demonstrationen der bis dahin eingesetzten Kinomusiker und zum Untergang zahlreicher [[Grätzl|Grätzlkinos]], die sich die Umbaukosten nicht leisten konnten. Dennoch stieg die Zahl der Wiener Kinos weiter an, auf 222 im Jahr 1939, als die Nationalsozialisten bereits sämtliche Kinos mit jüdischgläubigen Besitzern „[[Arisierung|arisiert]]“ hatten. Mit der schrittweisen Enteignung der Sascha-Film ab 1935 entstand aus dieser 1938 die [[Wien-Film]], die mittels der [[Cautio|Cautio Treuhandgesellschaft]] der [[Reichsfilmkammer]] unterstand, und Wien neben [[Berlin]] und [[München]] zur Hauptproduktionsstätte von Propagandafilmen werden ließ.<br />
<br />
Bei der „[[Entnazifizierung]]“ durch die [[Alliierte]]n im besetzten Nachkriegswien gingen zahlreiche Kinos unberechtigterweise in die Stadteigene Kinobetriebsanstalt (Kiba) über. Zugleich setzte mit Gründung neuer Filmgesellschaften, wie zum Beispiel der [[Belvedere-Film]] 1947, die Heimat- und Musikfilm-Produktion wieder an, um zu ihrem absoluten Höhepunkt in den 1950er- und 1960er-Jahren aufzusteigen. Mitten drin wieder viele Wiener Schauspieler, wie [[Hans Moser]], [[Peter Alexander]], [[Waltraud Haas]], [[Romy Schneider]], [[Hans Holt]] und [[Nadja Tiller]] - um nur ein paar zu nennen. Einer der bedeutendsten Regisseure zu dieser Zeit war [[Franz Antel]] - ebenfalls ein Wiener. 1948 wurde mit „[[Der dritte Mann]]“ ein mit internationalen Starschauspielern besetzter Spionagefilm abgedreht, der Wien weltweit einen Popularitätsschub verschaffte, und als Nebeneffekt dem [[Sievering]]er [[Zither]]spieler [[Anton Karas]] zu unverhoffter Bekanntheit verhalf.<br />
<br />
Doch die 1960er-Jahre waren auch vom einsetzenden Kinosterben geprägt. Existierten 1953 noch über 200 Kinos in der Stadt, blieben 1983 lediglich 69 Kinos mit 96 Sälen über. Mit steigender Verbreitung von [[Multiplex-Kino|Multiplex-Kinos]] ab den 1980er-Jahren konnte zwar der Trend der sinkenden Kinoanzahl nicht gestoppt werden, doch stieg in den 1990ern die Anzahl der Säle auf 191 im Jahr 2001 wieder an. Wegen des nunmehrigen Überschussen und geringerer Auslastung sank die Zahl auf Kosten weiterer Kinos bereits 2002 wieder auf 166 ab. <br />
Das 1900 gegründete Erika-Kino galt bei seiner Schließung im Jahr 1999 als ältestes Kino der Welt.<br />
<br />
=== Sonstige Kultur ===<br />
Zwischen Michaeler- und Josefsplatz liegt die [[Spanische Hofreitschule]]. Hier sind die Reitkünste der [[Hohe Schule|Hohen Schule]] zu sehen. <br />
Im Bereich des [[Österreichischer Volkstanz|österreichischen Volkstanzes]] ist der<br />
[[Wiener Kathreintanz]] die bedeutendste Veranstaltung.<br />
Das [[Wienerlied]] als eigene Musikgattung stand und steht auch heute noch in Wechselwirkung mit anderen Musikstilen.<br />
<br />
=== Veranstaltungen ===<br />
* '''[[Wiener Festwochen]]''' - ein jährliches Festival mit Theater-, Musik- und anderen kulturellen Produktionen an verschiedenen Orten in der ganzen Stadt.<br />
* '''[[Viennale]]''' - Das ''Vienna International Film Festival'' findet seit 1960 jedes Jahr im Oktober statt.<br />
* '''[[Donauinselfest]]''' - 1983 zum ersten Mal auf der [[Donauinsel]] ausgetragenes Musikfestival. Bei freiem Eintritt besuchen mittlerweile jeden Sommer rund drei Millionen Menschen die auf mehreren Bühnen veranstalteten Konzerte. Das Donauinselfest ist somit Europas größtes Open-Air-Festival mit freiem Eintritt.<br />
* '''[[Wiener Opernball]]''' - Einer der gesellschaftlichen Höhepunkte im Wiener Fasching in der Wiener Oper.<br />
* '''[[Life Ball]]''' - Die größte [[Aids]]-Benefiz-Veranstaltung in Europa. Er findet jährlich vor und im Rathaus statt.<br />
* '''[[Regenbogenparade]]''' - Seit 1996 alljährliche Ende Juni auf der [[Wiener Ringstraße]] (seit 1997 gegen die Fahrtrichtung, als Zeichen für ''andersherum'') veranstaltete LesBiSchwule-Parade. Die Parade, sie ist die österreichische Variante des [[Christopher Street Day]]s, hat sich über die Jahre zum Wirtschaftsfaktor der Stadt entwickelt und wird mittlerweile international beworben. 2001 fand Europride mit mehr als 150.000 Teilnehmer/innen statt.<br />
* '''Rathausplatz''' - Auf dem Rathausplatz - zwischen [[Wiener Rathaus|Rathaus]] und [[Burgtheater]] - werden in den Sommermonaten Opern- und Konzertfilme auf einer Großleinwand vorgeführt. Der Eintritt ist kostenlos. Auf diversen Ständen werden kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt angeboten. Der Rathausplatz verwandelt sich dann in einen Treffpunkt für Kulturliebhaber, kulinarische Forscher und Nachtschwärmer, die die einzigartige Atmosphäre auf diesem Platz genießen.<br />
*Die '''Wiener Internationale Postwertzeichen-Ausstellung''' ('''[[WIPA]]''') (engl. ''International Philatelic Exhibition in Vienna'') ist ein ''philatelistisches Großereignis,'' das im Jahr [[2000]] erst zum vierten Male stattgefunden hat. Frühere WIPAs fanden in den Jahren [[1933]], [[1965]] und [[1981]] statt.<br />
<br />
== Infrastruktur ==<br />
=== Stadtplanung ===<br />
Der Wiener Stadtentwicklungsplan (kurz STEP) wird von MA 18 (Magistratsabteilung 18) erstellt und legt die Richtlinien für die Stadtentwicklung in den nächsten Jahren fest und trägt somit maßgeblich zur städtischen Infrastruktur bei. Der Stadtentwicklungsplan 2005 befasst sich mit dem Zielgebiet ''Waterfront'', einem Gebiet vom Donaukanal über den Praterstern, Nordbahnhof, [[Handelskai]] bis zur Alten Donau.<br />
<br />
=== Verkehrsverbindungen ===<br />
34&nbsp;% aller Wege werden in Wien mit [[ÖPNV|öffentlichen Verkehrsmitteln]] zurückgelegt, das ist europäischer Spitzenwert. Weitere 30&nbsp;% werden zu Fuß bewältigt, und nur 36&nbsp;% der Wege mit dem eigenen Fahrzeug. Zwölf [[Liste der Donaubrücken#Wien|Donaubrücken]] verbinden das Stadtgebiet, das durch [[Donau]] und [[Donaukanal]] geteilt wird.<br />
<br />
==== [[Öffentlicher Personennahverkehr|Öffentlicher Nahverkehr]] ====<br />
[[Bild:Strassenbahn Wien 02.jpg|200px|thumb|Wiener „[[Bim]]“]]<br />
[[Bild:Wien Karlsplatz Stadtbahnstation.jpg|200px|thumb| [[Stadtbahnstation Karlsplatz]] ]] <br />
Wien hat ein großes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Es besteht aus den zur ÖBB gehörenden [[S-Bahn Wien|S-Bahn]]-Linien, der [[Wiener Lokalbahnen|Badner Bahn]] und dem Netz der [[Wiener Linien]] ([[U-Bahn]], [[Straßenbahn]] und [[Autobus]]linien).<br />
Die öffentlichen Verkehrsmittel transportieren 750 Millionen Fahrgäste im Jahr.<br />
<br />
Die [[Wiener Straßenbahn]], „Bim“ genannt, existiert seit 1865, als die erste Pferdetramway ihren Fahrbetrieb aufnahm. Das Straßenbahnnetz wurde in den folgenden Jahrzehnten massiv ausgebaut und ist auch heute noch, nachdem mit dem zunehmenden Individualverkehr der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Linien zugunsten des Kfz-Verkehrs aufgelassen wurden, mit einer Netzlänge von 232 Kilometern eines der längsten Straßenbahnnetze der Welt. Wien hat mit 188 Kilometer Länge sogar das drittlängste innerstädtische Straßenbahnnetz der Welt, hinter [[Sankt Petersburg]] und [[Melbourne]]. Zusätzlich verkehrte seit 1898 die im Jugendstil errichtete Stadtbahn, der Autobusbetrieb wurde in Wien am 23. März 1907 aufgenommen. Diese brachte eine jahrzehntelange Diskussion über einen möglichen Sinn einer U-Bahn.<br />
<br />
Die [[U-Bahn Wien|Wiener U-Bahn]] wurde 1976 eröffnet und bis heute ständig erweitert. Für den U-Bahn-Verkehr wurde auch die Strecke der Wiener Stadtbahn adaptiert. Das Wiener U-Bahn-Netz besteht zurzeit aus fünf U-Bahn-Linien, ist 61 Kilometer lang und hat 85 Stationen. Rund 500 Busse der Stadt verkehren heute auf 640 Kilometer Netzlänge auf den 45 Tages- und den 21 Nachtbuslinien, welche jährlich rund 120 Millionen Fahrgäste verzeichnen. Darüber hinaus fahren auch noch, vor allem in den Stadtrandzonen, private Busunternehmen in Tarifgemeinschaft mit den Wiener Linien. Gemeinsam mit den Bahn- und Buslinien im Umland bis etwa 60&nbsp; Kilometer bildet das Wiener Verkehrsnetz den [[Verkehrsverbund Ostregion]].<br />
<br />
Seit Anfang/Mitte der 1990er versucht die Stadt Wien vermehrt, die Wiener Linien behinderten- und seniorenfreundlicher zu machen. Bereits im Jahre 1992 wurde die erste öffentliche Testfahrt mit einer Niederflurstraßenbahn des Typs ULF im Wiener Straßenbahnnetz durchgeführt. Seit Beginn des Serieneinsatzes 1996/97 werden immer mehr ULFs in das Wiener Straßenbahnnetz aufgenommen, wobei bei weitem aber nicht alle Linien mit ULFs ausgerüstet sind. Verantwortlich hierfür ist die Problematik, dass (noch) nicht alle Remisen der Wiener Linien ULF-gerecht ausgestattet sind. Im Moment sind drei Generationen von Straßenbahnen im Wiener Straßenbahnnetz im Einsatz. Neben Straßenbahnen wurde mittlerweile auch ein Großteil der Busflotte der Wiener Linien sowie die Züge der Linie U6 auf Niederflurbetrieb umgestellt.<br />
<br />
Als Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln bietet im Zentrum von Wien das ''[[Citybike Wien|Citybike]]'' Mobilität mit dem Leihfahrrad. Nach der Registrierung via Internet oder direkt am Terminal bei einem der Standplätze kann mit der [[Maestro-Card|Maestro-Karte]] ein Fahrrad entliehen werden. Für eine Stunde ist die Benutzung kostenlos.<br />
<br />
==== Eisenbahn, Flughafen und Schifffahrt ====<br />
Historisch bedingt, alle Verkehrsverbindungen orientierten sich nach der Haupt- und Residenzstadt der [[Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarischen Monarchie]], wurden in Wien gleich mehrere [[Kopfbahnhof|Kopfbahnhöfe]] errichtet. Alle größeren Bahnhöfe Wiens wurden jedoch im Zweiten Weltkrieg auf Grund ihrer strategischen Bedeutung zerstört oder zumindest schwer beschädigt. Die meisten wurden wieder aufgebaut und neu gestaltet. So wurde 1951 der alte Westbahnhof durch einen Neubau ersetzt, in den Jahren 1976 bis 1980 der Franz-Josefs-Bahnhof überbaut. Der Südbahnhof musste auf Grund eines fehlenden Ostbahnhofes auch dessen Aufgabe übernehmen. Der Nordbahnhof wurde nicht wieder aufgebaut, da durch den Zerfall der Donaumonarchie und den [[Eiserner Vorhang (Politik)|Eisernen Vorhang]] vor allem der internationale Personenverkehr auf der Nordbahn seine Bedeutung verloren hatte. Mit dem Bau des in Planung befindlichen [[Bahnhof Wien - Europa Mitte|Bahnhof Wien Europa Mitte]] soll die Stadt erstmals einen [[Hauptbahnhof]] erhalten.<br />
<br />
Heute besitzt Wien drei große Kopfbahnhöfe:<br />
[[Bild:Wien suedbahn 1875.jpg|thumb|200px|Der [[Wien Südbahnhof|Wiener Südbahnhof]], größter Kopfbahnhof Wiens, zur Zeit des Kaiserreiches]] <br />
* [[Wien-Franz-Josefs-Bahnhof|Wien Franz-Josefs-Bahnhof]] als Ausgangspunkt der [[Franz-Josefs-Bahn]];<br />
* [[Wien Südbahnhof]] (ehem. Südbahnhof u. Ostbahnhof) - [[Österreichische Südbahn|Südbahn]], [[Österreichische Ostbahn|Ostbahn]], [[Pottendorfer Linie]] und [[Aspangbahn]];<br />
* [[Wien Westbahnhof]] als Ausgangspunkt der [[Österreichische Westbahn|Westbahn]]<br />
<br />
und mehrere [[Durchgangsbahnhof|Durchgangsbahnhöfe]]:<br />
* [[Bahnhof Wien Hütteldorf|Wien Hütteldorf]] an der Westbahn;<br />
* [[Bahnhof Wien Heiligenstadt|Wien Heiligenstadt]] an der Franz-Josefs-Bahn;<br />
* [[Bahnhof Wien Nord|Wien Nord]] (Praterstern) an der [[Österreichische Nordbahn|Nordbahn]] <br />
* [[Bahnhof Wien Meidling|Wien Meidling]] (Philadelphiabrücke) - Südbahn;<br />
* [[Bahnhof Wien Mitte|Wien Mitte]] ([[Landstraße (Wien)|Landstraße]]).<br />
*[[Bahnhof Wien Floridsdorf|Floridsdorf]] ([[Österreichische Nordbahn|Nordbahn]]) <br />
Daneben gibt es noch viele kleinere Bahnhöfe, die vor allem für den Personennahverkehr bedeutsam sind. Für den Inlandsverkehr sind der Franz-Josefs-Bahnhof sowie Wien-Nord und Wien-Mitte von Bedeutung. Über den West- und Südbahnhof wird der Haupt- und Fernverkehr bewältigt. Der Flugreisende kann mit dem [[City Airport Train]] die Innenstadt vom [[Flughafen Wien-Schwechat]] aus erreichen, er kommt dann im Bahnhof Wien Mitte an. Neben den hier gelisteten Bahnhöfen und Bahnen gibt es in Wien auch noch zwei sehr populäre Parkbahnen: die [[Liliputbahn Prater]] im [[Wiener Prater]] und die [[Donauparkbahn]] im Donaupark.<br />
<br />
Südöstlich von Wien befindet sich der internationale [[Flughafen Wien-Schwechat]]. Im Jahr [[2005]] wurden über 230.900 Flugbewegungen abgewickelt; 15,86 Millionen Passagiere frequentierten den Flughafen. Der Flughafen ist die Homebase der [[Austrian Airlines Group]]. In letzter Zeit weichen Billigfluglinien auf den nahe gelegenen Flughafen in [[Bratislava]] aus; seit dem Jahr [[2004]] kooperiert der Flughafen Wien-Schwechat mit dem [[Flughafen Bratislava]].<br />
<br />
Durch den [[Rhein-Main-Donau-Kanal]] ist Wien durch eine [[Wasserstraße]] sowohl mit dem Hafen [[Rotterdam]] und den [[Deutschland|deutschen]] Industriegebieten als auch mit den Ländern [[Osteuropa]]s bis zum [[Schwarzes Meer|Schwarzen Meer]] verbunden. Der geplante [[Donau-Oder-Kanal]] ist unvollendet geblieben. Die Personenschifffahrt auf der Donau hat fast nur mehr touristische Bedeutung, es gibt einen Tragflügelbootverkehr nach [[Pressburg]] und [[Budapest]]. Der Wiener Personenhafen liegt bei der Reichsbrücke; daneben gibt es Anlagestellen für Personenschiffe bei [[Nußdorf (Wien)|Nußdorf]] und am Donaukanal beim Schwedenplatz. Ab Juni 2006 wird der Schnellkatamaran "Twin City Liner" dreimal täglich die beiden Hauptstädte Wien und Pressburg über die Donau verbinden. In Wien wurde als Ein- und Ausstiegstelle der [[Schwedenplatz]], Abgang Marienbrücke, gewählt. In Pressburg dient das denkmalgeschützte "Propellerhaus" als Stationsgebäude. Vorerst allerdings nur in der touristischen Hauptsaison von Juni bis Ende Oktober, ab 2007 von Mai bis Oktober. Wesentlich bedeutender ist der Frachthafen in der Freudenau. [[2003]] wurden im Wiener Hafen 9 Mio. Tonnen Güter (vor allem [[Mineralöl]]produkte, [[Landwirtschaft|landwirtschaftliche Produkte]] und Baustoffe) umgeschlagen und dazu 1.550 Schiffe abgefertigt.<br />
<br />
==== Straßenverbindungen ====<br />
[[Bild:T-mobil center wien.jpg|200px|thumb|A 23 - Wiener Stadtautobahn]]<br />
Wie die Bahnlinien verlassen auch die alten Fernstraßen (später [[Bundesstraße]]n) sternförmig die Stadt. Teilweise sind sie immer noch nach den Fernzielen benannt ([[Donau Straße|Prager Straße]] B 3, [[Brünner Straße]] B 7, [[ Wiener Neustädter Straße|Triester Straße]] B 17).<br />
<br />
Gleiches gilt auch für die Autobahnen: A1 [[Westautobahn]], A2 [[Südautobahn]], A4 [[Ostautobahn]] und A22 [[Donauuferautobahn]] verlassen die Stadt radial. Ursprünglich sollten die Autobahnen A1 bis A5 Wien sternenförmig entgegen dem Uhrzeigersinn beginnend mit der A1 verlassen und bis zur verworfenen A20 Gürtelautobahn führen, welche jedoch nie gebaut wurde.<br />
<br />
Eine ringförmige Verbindung im Süden zwischen A2, A4 und A22 bildet die A23 [[Wiener Südosttangente]], zu deren Entlastung die S1 [[Wiener Außenring Schnellstraße]] gebaut und am 28. April 2006 eröffnet worden ist. Diese soll östlich der [[Donau]] eine Fortsetzung in einem Autobahnring finden; die zur Verbindung notwendige Querung der [[Lobau]] und damit des [[Nationalpark Donau-Auen|Nationalparks Donau-Auen]] ist derzeit aus ökologischen Gründen umstritten. West- und Südautobahn sind durch die außerhalb des Wiener Stadtgebietes verlaufende A21, der [[Wiener Außenringautobahn]] miteinander verbunden. Die A5, die zukünftige [[Nordautobahn]], soll eine zusätzliche Verbindung zwischen Drasenhofen an der tschechischen Grenze werden.<br />
<br />
Innerstädtisch setzen sich die Bundesstraßen bis ins Stadtzentrum fort. Diese sind allesamt mit dem [[Wiener Gürtel Straße|Gürtel]], der großen Wiener Ringstraße, die die Innenstadtbezirke umschließt, verbunden. Dies macht diesen Bereich besonders staugefährdet und beeinträchtigt die Wohnqualität. Problemstellen sind des Weitern vor allem die Stadteinfahrten, insbesondere im Westen auf Grund des Wienerwaldes. Im Süden sind die Stauschwerpunkte vor allen auf der A2 und der A23 zu finden. Auf der A23 Wiener Südosttangente stockt der Verkehr im [[Berufsverkehr]] fast jeden Tag. Die Parkraumprobleme beschränken sich im Allgemeinen auf die Innenstadtbezirke, wobei hier nur Anrainer längerfristig parken können. Eine Möglichkeit für Besucher in Wien kostengünstig zu Parken ist das [[Park and Ride|P+R]] Haus in [[Sankt Marx]], das direkt an der A23 Wiener Südosttangente liegt.<br />
<br />
=== Stadtversorgung ===<br />
[[Bild:Schneeberg2.jpg|thumb|200px|Das Wiener Wasser stammt seit 1873 aus dem [[Schneeberg (Niederösterreich)|Schneeberg]]-Gebiet.]]<br />
''Hauptartikel:'' [[Wiener Wasserversorgung]], [[Wiener Kanalisation]]<br />
<br />
Wien wird seit 1873 durch die erste und seit 1910 zusätzlich durch die zweite [[Wiener Wasserversorgung|Wiener Hochquellenwasserleitung]] mit Wasser aus dem [[Rax]]-[[Schneeberg (Niederösterreich)|Schneeberg]]-Gebiet und dem [[Hochschwab (Gebirgsgruppe)|Hochschwab-Gebiet]] versorgt. Die Gebiete wurden 1965 zum Wasserschutzgebiet erklärt, betreut werden sie von der Forstverwaltung der Stadt Wien. Wasser aus einem Grundwasserwerk in der [[Lobau]] wird selten, etwa bei Wartungsarbeiten oder besonders hohem Wasserverbrauch, in bestimmten Bezirken dem Hochquellwasser beigemengt.<br />
<br />
Sämtliche Abwässer werden durch die ''Wiener Kanalisation'' in die [[Hauptkläranlage Wien|städtische Hauptkläranlage]] in [[Simmering]] geleitet, wobei bei Reinigungsarbeiten und Regen Abwasser in den Donaukanal bzw. die Donau überlaufen. Laut Auskunft der Stadt soll dieses Problem behoben werden, doch ist der Zeitpunkt noch ungewiss. Das Kanalisationssystem selbst gelangte durch den Film [[Der dritte Mann]] zu Berühmtheit.<br />
<br />
Für die Stromleitungen Wiens ist die [[Wien-Energie]] zuständig, ein Tochterunternehmen der [[Wiener Stadtwerke]], welche zur Gänze der Stadt Wien gehören. Der Strommarkt selbst ist liberalisiert, der Wettbewerb jedoch nur im Großkundenbereich ausgeprägt. Wien Energie ist der wichtigste Stromlieferant Wiens.<br />
<br />
=== Bildung ===<br />
[[Bild:Univie.jpg|thumb|200px|[[Universität Wien]] ]]<br />
In Wien gibt es 283 [[Volksschule]]n (davon sind 217 öffentliche Schulen), 120 [[Hauptschule]]n (davon 96 öffentliche), 46 [[Sonderschule]]n (40 öffentliche) und 95 [[Gymnasium|Allgemeinbildende höhere Schulen]] (67 öffentliche). Weiters befinden sich in Wien 28 [[Berufsschule]]n (25 öffentlich), beispielsweise für Elektrotechnik, Gastgewerbe, oder Bürokaufleute, 22 technische und gewerbliche mittlere und höhere Schulen (11 öffentliche), wie für Textilindustrie oder Chemische Industrie, 21 wirtschaftsberufliche mittlere und höhere Schulen (8 öffentliche), beispielsweise HBLA für Mode und wirtschaftliche Berufe für Mode oder Tourismusschule und 16 kaufmännische mittlere und höhere Schulen (6 öffentliche). <br />
<br />
Die [[Universität Wien]] ist zudem die älteste und größte [[Universität]] im deutschen Sprachraum. Sie wurde bereits 1365 als „Alma Mater Rudolphina“ gegründet und war vor allem für ihre medizinische Fakultät berühmt, die seit dem Jahre 2004 als eigenständige Universität unter dem Namen [[Medizinische Universität Wien]] existiert. 1692 wurde die [[Akademie der bildenden Künste Wien]] als Privatakademie des Hofkammermalers Peter Strudl gegründet; seit 1765 besteht die von [[Maria Theresia]] ins Leben gerufene [[Veterinärmedizinische Universität Wien]]. 1815 wurde die [[Technische Universität Wien]] als ''[[k.u.k.]] polytechnisches Institut'' gegründet; zwei Jahre später folgte die [[Universität für Musik und darstellende Kunst Wien]], die aus der Singschule des [[Antonio Salieri]] hervorging. Ebenfalls aus der Zeit des Kaiserreiches stammen die [[Universität für angewandte Kunst Wien|Universität für angewandte Kunst]] (1867 als Kunstgewerbeschule gegründet), die seit 1872 bestehende [[Universität für Bodenkultur Wien]] und die 1898 als ''k.u.k. Exportakademie'' gegründete [[Wirtschaftsuniversität Wien]]. Neben diesen Universitäten gibt es in Wien noch mehrere Privatuniversitäten wie die [[PEF Privatuniversität für Management]], die [[Webster University Vienna]] und die [[Konservatorium Wien Privatuniversität]] sowie einige [[Fachhochschule]]n und die [[Filmakademie Wien]].<br />
<br />
Siehe auch: ''[[Schulsystem in Österreich]]''<br />
<br />
== Wirtschaft ==<br />
Innerhalb der EU gehört Wien zu den wohlhabendsten Regionen. Im Vergleich mit dem [[BIP]] der [[EU]] ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Wien einen Index von 170.9 (EU-25:100) ([[2003]]).<ref>[http://epp.eurostat.cec.eu.int/pls/portal/docs/PAGE/PGP_PRD_CAT_PREREL/PGE_CAT_PREREL_YEAR_2006/PGE_CAT_PREREL_YEAR_2006_MONTH_05/1-18052006-EN-AP.PDF epp.eurostat.cec.eu.int: Eurostat News Release 63/2006: Regional GDP per inhabitant in the EU 25 (PDF)], 23. Mai 2006</ref><br />
Die Stadt genießt international den guten Ruf der hohen Lebensqualität, niedriger Kriminalitätsraten und als „Sprungbrett in den Osten“, da die Stadt und ihre Unternehmen schon lange gute Beziehungen zu den [[MOEL]] pflegen und daher über reichlich Erfahrung verfügen. Dies wird darin sichtbar, dass viele internationale Konzerne ihre Osteuropa-Zentrale in Wien ansiedeln. Beispiele dafür sind u.a. [[Heineken]], der internationale Baustoffkonzern [[Lafarge]] und die [[HypoVereinsbank]].<br />
<br />
Viele über Österreich hinaus bekannte Unternehmen wie z.B. [[Casinos Austria]], [[OMV]], [[Wienerberger]], [[BAWAG P.S.K.|BAWAG]] und [[Erste Bank]] haben ihre Unternehmenszentrale in der Bundeshauptstadt.<br />
<br />
Mit der [[Wiener Börse]] befindet sich auch Österreichs einzige [[Wertpapierbörse]] in Wien.<br />
<br />
In Wien waren laut Volkszählung 2001 821.458 Personen in 87.691 Unternehmen beschäftigt. Der Bezirk mit den meisten Arbeitsplätzen ist der [[Innere Stadt (Wien)|1. Bezirk]].<br />
<br />
Im Jahr 2005 waren durchschnittlich 92.864 Wiener und Wienerinnen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 13,3% (Österreich Berechnung), 8,2% EU-Berechnung. Im Vergleich zu den anderen neun Bundesländern liegt Wien auf dem letzten Platz. Österreich hat derzeit ca. 314.076 Arbeitslose, das entspricht einer Quote von 8,6% (Österreich Berechnung), 5,3 (EU-Berechnung).<br />
<br />
== Medien ==<br />
[[Bild:ORF Zentrum Wien Küniglberg.jpg|thumb|Das ORF-Zentrum am Küniglberg im 13. Wiener Gemeindebezirk.]]<br />
Wien ist der Hauptsitz zahlreicher Medien jeglicher Gattung. Das größte Unternehmen dieser Art ist die [[öffentlich-rechtlich]]e Rundfunkanstalt [[ORF]] - inklusive dem Sport- und Wettersender [[TW1]] - mit Sitz am [[Küniglberg]] im [[Hietzing|13. Gemeindebezirk]] und seinen Radioprogrammen [[Ö1]], [[Ö2]], [[Ö3]] und [[FM4]] mit Sitz in der Argentinierstraße im [[Wieden (Wien)|4. Gemeindebezirk]]. International über [[Mittelwelle]] ausgestrahlt wird [[Radio 1476]], besser bekannt als „Ö1 International“. Die Filmstudios des ORF, die gelegentlich auch für Fernsehsendungen (wie zum Beispiel die [[Reality-Show]] [[Taxi Orange]]) herangezogen werden, befinden sich am [[Rosenhügel (Wien)|Rosenhügel]] im [[Liesing (Wien)|23. Gemeindebezirk]].<br />
<br />
Weitere Fernsehanstalten mit Sitz in Wien sind der österreichweite [[Privater Rundfunk|Privatsender]] [[ATVplus]] und der erst seit 2004 österreichweit unverschlüsselt empfangbare alternative Musiksender [[gotv]], der seine größte Reichweite daher nach wie vor in Wien erreicht. Seit Juni 2004 ist [[Puls TV]] empfangbar. Das Sendegebiet ist jedoch auf Wien begrenzt, doch produziert die im [[Mariahilf|7. Gemeindebezirk]] ansäßige Fernsehanstalt mehrere österreich-spezifische Sendungen, darunter die Nachrichtensendung „Austria Top News“, für [[ProSieben Austria]]. Ende 2005 startete unter dem Namen [[Okto]] ein [[Nichtkommerzieller_Lokalfunk|nichtkommerzieller Fernsehsender]] für Wien.<br />
<br />
Neben den ORF-Radiosendern existieren noch zahlreiche private Radiosender, von denen jedoch nur ein Teil auch außerhalb Wiens über weitere Studios verfügt, oder empfangbar ist. Diese fast ausschließlich auf [[Pop]] oder [[Oldie]]s ausgerichteten Sender sind: „Radio Arabella“, „Antenne Wien“, „KroneHit“, „Radio Energy“, „88.6 - Wir spielen was wir wollen“, der Hörfunksender der Erzdiözese Wien „[[Radio Stephansdom]]“ mit klassischer Musik und der [[Nichtkommerzieller_Lokalfunk|nichtkommerzielle Radiosender]] „[[Orange_94,0|Orange 94,0]]“.<br />
[[Bild:Logo fm4 frequncy2005 alternativestage.JPG|thumb|Logo des ORF-Jugendsenders FM4]]<br />
Auch die bedeutendsten österreichweiten [[Printmedien]] haben neben den lokalen Zeitungen ihren Hauptsitz in Wien. Was wöchentlich erscheinende [[Magazin]]e betrifft ist die [[News Verlagsgruppe]] mit Sitz im [[Leopoldstadt|2. Gemeindebezirk]] am [[Donaukanal]], zu der die wöchentlich erhältlichen Magazine „[[News (Zeitung)|News]]“, „[[Profil (Zeitschrift)|Profil]]“, „[[Format (Zeitung)|Format]]“, „[[woman]]“, „[[E-media]]“ und „[[TV-media]]“ sowie das Monatsmagazin „[[Trend (Zeitschrift)|Trend]]“ gehören, eindeutiger Marktführer. Auflagenstärkste Wochenzeitung ist eigenen Angaben zu Folge jedoch das Unterhaltungsmagazin „[[Die ganze Woche]]“ mit 340.000 Exemplaren österreichweit. Einziges auf Jugendliche spezialisierte Printmedium ist der wöchentlich erhältliche „[[Rennbahn-Express|Xpress]]“ (vormals „Rennbahn-Express“).<br />
<br />
Weitere Monatsmagazine mit geringerer Auflage, da auf Fachgebiete konzentriert, sind [[Auto Touring]], [[Der Reitwagen|Der Reitwagen (Motorradmagazin)]], [[Gewinn (Zeitschrift)|Gewinn]], [[Industriemagazin (Zeitung)|Industriemagazin]], [[Datum (Zeitschrift)|Datum - Seiten der Zeit]] und [[WCM (Zeitschrift)|WCM]].<br />
<br />
Nur in unregelmäßigen Abständen erscheinen die Wiener Printmedien [[Malmoe (Zeitung)]], [[deScripto]] und die [[Europäische Rundschau]].<br />
<br />
Die auf ganz Österreich bezogenen Tageszeitungen „[[Kronen Zeitung]]“, „[[Kurier (Tageszeitung)|Kurier]]“, „[[Der Standard]]“ und „[[Die Presse]]“ sind ebenfalls in Wien ansäßig. Die lokal bedeutendste Zeitung ist die Wochenzeitung „[[Falter (Zeitung)|Falter]]“. Eine österreichweite Besonderheit ist die auf Wien beschränkte, und nur in der [[U-Bahn Wien|U-Bahn]] erhältliche [[Gratiszeitung]] „[[Heute (Tageszeitung)|Heute]]“, die vor allem durch hohen Werbeanteil und die höchste Auflage in Wien auffällt. Fachspezifische und österreichweit erhältliche Printmedien mit vergleichsweise geringer Auflage sind die „[[Wirtschaftswoche]]“, das täglich erscheinende „[[Wirtschaftsblatt]]“ und „[[die Furche]]“. Zudem existieren noch zahlreiche Printmedien mit minimaler Auflage und thematischer Spezialisierung auf Themen wie Religion oder Politik (vor allem [[Parteizeitung]]en).<br />
<br />
Eine ehemals sehr bedeutende Wiener Zeitung, aus der einige sehr erfolgreiche Journalisten hervorgingen, war die 1889 gegründete und 1991 eingestellte [[Arbeiter-Zeitung]], die sich als erstes Medium in Wien auch sozialkritischen Themen widmete. Ebenfalls eingestellt wurde, im Jahr 2000, die im [[Floridsdorf|21. Gemeindebezirk]] ansäßig gewesene [[Boulevardzeitung]] „[[Täglich Alles]]“.<br />
<br />
Die bedeutendste [[Straßenzeitung]] Wiens ist der [[Augustin (Zeitung)|Augustin]]. Eine weitere nennt sich [[Uhudla (Zeitung)|Uhudla]]. Beide widmen sich [[Obdachlos]]en-spezifischen Themen und werden auch von solchen verkauft.<br />
<br />
Auch andere Unternehmen der Medienbranche sind sehr stark auf Wien konzentriert. Darunter einige [[Werbeagentur]]en und Unternehmen aus der [[Filmkunst|Filmbranche]].<br />
<br />
== Freizeit ==<br />
<br />
=== Nachtleben ===<br />
[[Bild:Bim_im_abendlichen_Wien.jpg|thumb|Abendliches Wien]]<br />
<br />
In den [[1980er]]-Jahren entwickelte sich zunächst im [[Grätzl]] rund um den Schwedenplatz und die [[Ruprechtskirche]] eine rege [[Beisl]]szene, die scherzhaft [[Bermudadreieck]] genannt wird (weil so mancher nach einer langen Nacht dort verschollen sein soll). In den folgenden Jahren dehnte sich die Lokalszene an beiden Ufern des [[Donaukanal]]s aus.<br />
Nahe der Haltestelle Schottenring, ebenfalls am Donaukanalufer, befindet sich schon seit 1995 das [[Flex (Club)|Flex]] - einer der größten Clubs in Wien, in dem täglich Abendveranstaltungen und Auftritte von lokal sowie international renommierten DJs und Bands stattfinden. Mit bekannten Acts - vor allem aus der [[Ragga]]/[[Reggae]]/[[Dancehall]]-Szene - wartet auch das [[WUK]] nahe dem Währinger [[Wiener Gürtel Straße|Gürtel]] auf. Vor allem in den Sommermonaten ist das [[Museumsquartier]] ein beliebter Treffpunkt mit mehreren Gastgärten. <br />
<br />
Ende der 1990er-Jahre entstanden auch in den ehemaligen Stadtbahnbögen am Gürtel zahlreiche Szenelokale wie etwa das ''Chelsea'', das ''B72'', das ''Rhiz'' oder das ''Q / [kju:]'', die mittlerweile fest etabliert sind. Diese Lokale wurden bewusst dort gegründet, um den Stadtteil zu beleben. Die Gürtelbögen haben aufgrund ihrer mittigen Lage den Vorteil, für die Anrainer keine zusätzliche Lärmbelästigung darzustellen.<br />
<br />
Im umgewidmeten Areal des ehemaligen [[Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien|Allgemeinen Krankenhauses]] (''Altes AKH'') haben sich in jüngerer Zeit einige Uni-Institute, Geschäfte und Lokale mit ausgedehntem Freiluft-Betrieb angesiedelt. In den [[1990er]] Jahren schließlich wurde die Sanierung des Gürtels in Angriff genommen, sodass sich etliche In-Lokale auf der ehemaligen Bordellmeile ansiedelten.<br />
<br />
Einen weiteren Schwerpunkt des Nachtlebens bildet im Sommer die ''Copa Cagrana'' bzw. ''Sunken City'' auf der [[Donauinsel]] bei der [[Reichsbrücke]] mit zahlreichen Open-Air-Lokalen. Ebenfalls eine seit einigen Jahren neu belebte Gegend ist das [[Freihausviertel]] im vierten Bezirk, das nicht nur abends, sondern, wegen seiner Nähe zum [[Wiener Naschmarkt|Naschmarkt]], auch untertags gut frequentiert ist. Zusätzlich entstanden seit dem Ende der 90er Jahre zahlreiche Großraum-Diskotheken und Entertainment-Center am Stadtrand, unter anderem in der Donaustadt (Diskothek ''Nachtschicht Deluxe'').<br />
<br />
=== Wiener Parks, Wälder und Auenlandschaften ===<br />
[[Bild:Johann-strauss-stadtpark.jpg||150px|thumb|left|Strauß-Denkmal im [[Wiener Stadtpark]] ]]<br />
[[Bild:Heustadlwasser_Vienna_Prater.jpg|thumb|200px|Das Heustadelwasser in den [[Wiener Prater|Praterauen]] ]]<br />
[[Bild:Wiener Riesenrad DSC02378.JPG|200px|thumb|[[Wiener Riesenrad]] ]]<br />
<br />
Wien besitzt viele unterschiedliche Parkanlagen und ist weltweit eine der Städte mit dem höchsten Grünflächenanteil, der die Hälfte des Stadtgebiets ausmacht. <br />
<br />
In der Innenstadt gibt es gleich mehrere Parks, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, die reich an Denkmälern und Parkbauten bestückt sind. Hierzu zählt der [[Wiener Stadtpark|Stadtpark]], der an die [[Hofburg]] anschließende [[Burggarten Wien|Burggarten]], der der [[Augarten]], sowie der [[Volksgarten Wien|Volksgarten]] Von den barocken Gartenanlage der Vorstadtpalais ist der Schlosspark vom [[Schloss Belvedere]] mit dem [[Botanischer Garten|botanischen Garten]] noch fast in Originalgröße erhalten geblieben. Neben den großen Parks gibt es zahlreiche kleiner Parkamlage insbesondere in den Innenstadtbezirken. Diese werden scherzhaft auch ''Beserlparks'' genannt. Auch Friedhöfe wurden nach dem Ersten Weltkrieg in Parkalagen (beispielsweise der [[Währinger Schubertpark]]) umgewandelt.<br />
<br />
Der größte Parkanlage Wiens ist der [[Wiener Prater]] in der [[Leopoldstadt]]. Mit 600 Hektar ist er fast doppelt so groß wie der [[Central Park]] in New York und drei Mal so groß wie der [[Berliner Tiergarten]]. Das ehemalige kaiserliche Jagdgebiet, das noch heute zu großen Teilen aus Aulandschaften besteht, wurde 1766 von Joseph II. dem Volk übergeben. Rund um den grünen Prater entstanden im Laufe der Zeit das Messegelände, wo die Weltausstellung 1873 statt fand, der Vergnügungspark Wurstelprater mit seinem Wahrzeichen dem Riesenrad, sowie mit dem [[Ernst-Happel-Stadion]] (ehemals [[Praterstadion]]) das größte Fußballstadion Österreichs. <br />
<br />
Die 21,1km lange und 200m breite [[Donauinsel]] ist ebenfalls ein beliebten Naherholungsgebiet der Wiener Bevölkerung. Ursprünglich wurde sie in den Jahren [[1972]] bis [[1988]] als Hochwasserschutz "errichtet". Hier gibt es unter anderem einen großen FKK-Badebereich. Im Gebiet der Reichsbrücke hat sich zudem eine vielfältige Lokalszene entwickelt, einmal pro Jahr wird auf ihr das [[Donauinselfest]] veranstaltet.<br />
<br />
Im Westen der Großstadt reichen die Ausläufer des [[Wienerwald]]es zum Teil weit in die verbauten Bereiche der Außenbezirke hinein. Hier findet sich unter anderem der [[Lainzer Tiergarten]], ein weitläufiges Waldgebiet (2.500 Hektar) mit reichem Wildbestand. In dem ehemaligen kaiserlichem Jagdgebiet finden sich neben ehemaligen Jagdschloss [[Hermesvilla]] bis heute das Jagdwild, wobei insbesondere die Wildschweine im Lainzer Tiergarten sehr populär sind. Die Wälder im Westen werden durch den Wiener Grüngürtel im Süden (Wienerberg und Laaer Berg), der teilweise aufwändig wieder aufgeforstet wurde fortgesetzt. Nördlich der Donau dient, neben dem [[Donaupark]], insbesondere die [[Lobau]] als Naherholungsgebiet. Das Auengebietes der Donau ist sogar Teil des [[Nationalpark Donau-Auen|Nationalparks Donau-Auen]].<br />
<br />
Sowohl sehenswert als auch Grünoasen sind die Wiener Friedhöfe, die als Erholunsgsorte gelten und zum spazieren einladen. Der [[Wiener Zentralfriedhof|Zentralfriedhof]] ist nicht nur für seine Ehrengräber berühmt. Es befinden sich dort auch ein evangelischer Friedhof, der neue und alte jüdische Friedhof, eine islamische Abteilung, eine moslemisch-ägyptische Abteilung, sowie zahlreiche orthodoxe Abteilungen und Grabstätten der Anatomie. Auch der St. Marxer Friedhof ist ein beliebtes Areal für Spaziergänge. Er ist nicht nur der älteste Friedhof Wiens ([[Biedermeier]]friedhof, [[18. Jahrhundert]]) sondern beherbergt unter anderem auch die Gräber von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] und [[Josef Madersperger]].<br />
<br />
=== Sport ===<br />
[[Bild:EHStadion040606w.jpg|thumb|300px|[[Ernst-Happel-Stadion]] ]]<br />
Wien kommt im österreichischen [[Sport]]geschehen eine zentrale Rolle hinzu. Viele neue Sportarten verbreiteten sich von hier aus nach ganz Österreich. Lieblingssport der Wiener ist das [[Schwimmen]]. Hiefür stehen zahlreiche Schwimmbäder, wie auch natürliche Gewässer zur Verfügung. Sehr beliebt und populär ist das [[Gänsehäufel]], eine Sandinsel in der Alten Donau. Knapp hinter dem Schwimmen in der Beliebtheitsstatistik rangiert der [[Fußball]]sport. Heute gibt es mit dem Rekordmeister [[Rapid Wien]] und dem Rekordcupsieger [[Austria Wien]] zwei stark rivalisierende Vereine. Der SK Rapid stand bislang zwei Mal in einem Europapokalfinale und konnte sogar deutscher Meister und Pokalsieger werden. Die Austria erreichte ebenfalls einmal das Europacupfinale. Sporthistorisch wertvoll ist auch die [[First Vienna FC 1894|Vienna]], Österreichs ältester Fußballklub, sowie der [[Wiener Sport-Club]], der ebenfalls große Erfolge im Europapokal feiern konnte. Auch zwei der Vorläuferverein des in der [[Maria Enzersdorf|Südstadt]] Spielenden [[VfB Admira Wacker Mödling]] (Wacker Wien und Admira Wien) waren wiener Vereine. Die Dominanz der Wiener Vereine zeigt sich alleine dadurch, dass mit dem [[LASK]] erst 1965 eine Mannschaft aus den Bundesländern Meister werden konnte. Das größte Fußballstadion Wiens, das [[Ernst-Happel-Stadion|Happel-Stadion]], steht mit seinen 49.825 Plätzen exklusiv der österreichischen Nationalmannschaft seit 1931 zur Verfügung. Es ist eines der wichtigsten Fußballstadien Europas, war in der jüngsten Vergangenheit drei Mal Gastgeber des [[UEFA Champions League|Champions-League]]-Finales und wird 2008 unter anderem der Austragungsort des [[Fußball-Europameisterschaft 2008|Europameisterschaft]]sfinales sein.<br />
<br />
Neben den Fußballvereinen gibt es zahlreiche erfolgreiche Wiener Vereine in anderen Sportarten. Im [[Eishockey]] wurden 2005 bei den Herren die [[Vienna Capitals]] sowie [[EHV Sabres]] bei den Damen österreichischer Meister. Zusätzliches Highlight in der Wiener Eishockey-Saison war die Weltmeisterschaft in der [[Wiener Stadthalle]]. Die Footballer von den [[Chrysler Vikings]] konnten 2004,2005 und 2006 die [[Eurobowl]] gewinnen, die [[WBV Homerunners]] wurden österreichischer Meister im [[Baseball]]. Die Volleyballer der [[aon hotVolleys]] sowie die Handballer der [[Aon Fivers Margareten|Margareten Fivers]] mussten sich jeweils mit dem Vize-Meistertitel zufrieden geben.<br />
<br />
Neben den Mannschaftssportarten gibt es in Wien ebenfalls ein breites Angebot für Individualsportarten. Als Laufstrecken sind die Wege im [[Wiener Prater|Prater]] oder auf der [[Donauinsel]] sehr beliebt. Trainert kann auch im [[Ferry-Dusika-Hallenstadion]] werden. Einmal jährlich findet zusätzlich der [[Vienna City Marathon]] statt. Radfahrern stehen neben über 1.000 Fahradkilometern zahlreiche [[Mountainbike]]strecken in den Wiener Bergen zur Verfügung. An der Alten Donau und an der Donau gibt es für Freunde des [[Rudern|Rudersports]] insgesamt 11 verschiedene Rudervereine. In Wien gibt es 3 ordentliche und 4 außerordentliche Mitgliedsclubs des Österreichischen Golf Verbandes, Golfplätzen stehen etwa am Wienerberg zur Verfügung. Als [[Fechten]]klub ist vor allem der [[Wiener Sportclub]] bekannt. Auch für den Wintersport, der in Österreich einen hohen Stellenwert genießt, gibt es vielfältige Angebote. Die Stadt Wien betreibt auf der ehemaligen FIS-Strecke [[Hohe-Wand-Wiese|Hohen-Wand-Wiese]] und auf der [[Dollwiese]] zwei Schipisten. Ab einer Schneelage von 20 Zentimetern zieht das Sportamt der Stadt Loipenspuren durch den Prater, auf der Donauinsel, am [[Wienerberg]], auf den [[Steinhof (Wien)|Steinhofgründen]], im [[Schwarzenbergpark]], am [[Cobenzl]] und im [[Maurerwald]]. Die Streckenlängen reichen von 2,5 km (am Wienerberg) bis zu 12 km (Donauinsel).<br />
<br />
== Politik ==<br />
[[Bild:CIMG3413 wiener rathaus.jpg|thumb|200px|[[Wiener Rathaus]] ]]<br />
Wien gilt heute als die Hochburg der Sozialdemokratie in Österreich. In Erinnerung an die Jahre von 1918 bis 1934 wird der Beiname ''[[Das Rote Wien|Rotes Wien]]'' in diesem Zusammenhang manchmal auch heute noch verwendet. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Stadt (mit Ausnahme von sehr kurzen Perioden) von der [[SPÖ|sozialdemokratischen Partei]] mit absoluter Mehrheit regiert. Amtierender [[Bürgermeister]] ist [[Michael Häupl]]. Vor den Weltkriegen war die Wiener Politik noch von der christlichsozialen Partei geprägt, insbesondere durch den langjährigen Bürgermeister [[Karl Lueger]]. Ausdruck der sozialdemokratischen Politik sind bis heute die in großer Zahl von der öffentlichen Hand erschaffenen [[Gemeindebau]]ten. <br />
<br />
Seit der Erhebung Wiens zu einem eigenen Bundesland im Jahre 1921 ist der Wiener Bürgermeister gleichzeitig Landeshauptmann. Das Wiener Rathaus beherbergt sowohl die Amtsräume des Wiener Bürgermeisters sowie des Gemeinderates, der den Rang eines Landtages innehat. Verwaltet wird die Stadt durch eine Vielzahl von [[Magistratsabteilung]]en ([[Amt (Behörde)|Ämter]]), welchen jeweils genau festgelegte Aufgabenbereiche zugeteilt sind.<br />
<br />
=== Prozentueller Stimmenanteil der Parteien und Sitzverteilung ===<br />
Bei der [[Gemeinderatswahl in Wien 2005|Gemeinderatswahl vom 23. Oktober 2005]] lautete die Stimmen- bzw. die Sitzverteilung im [[Gemeinderat]] (100 Sitze sind zu vergeben) wie folgt:<br />
<br />
* [[Sozialdemokratische Partei Österreichs|SPÖ]] 49,09 % (55 Sitze)<br />
* [[Österreichische Volkspartei|ÖVP]] 18,77 % (18 Sitze)<br />
* [[Freiheitliche Partei Österreichs|FPÖ]] 14,83 % (13 Sitze)<br />
* [[Die Grünen (Österreich)|Die Grünen]] 14,63 % (14 Sitze)<br />
* [[Kommunistische Partei Österreichs|KPÖ]] 1,47 %<br />
* [[Bündnis Zukunft Österreich|BZÖ]] 1,15 %<br />
* WiF 0,04 %<br />
* [[Sozialistische Linkspartei|SLP]] 0,02 %<br />
<br />
Da das Wiener Wahlrecht mehrheitsfördernd ist, hat die SPÖ die absolute [[Mehrheit]] an Sitzen im Gemeinderat (55%), obwohl sie nicht die absolute Stimmenmehrheit (49%) in Wien hat.<br />
<br />
Bei den parallel abgehaltenen [[Bezirksvertretungswahl]]en konnte sich die SPÖ in 16, die ÖVP in fünf und die Grünen in zwei Bezirken durchsetzen. Die ÖVP erlangt die Stimmenmehrheit traditionell in den bügerlichen Wohngegenden in der Innenstadt sowie in den Villengegenden am westlichen Stadtrand. Die Grünen stellen in den kleineren Innenstadtbezirken 7 und 8 den [[Bezirksvorsteher]], erhielten jedoch weniger Stimmen in den Außenbezirken. Die FPÖ konnte vor allem dort höhere Stimmenanteile erreichen.<br />
<br />
Die Wahlbeteiligung erreichte 60,81 % (nach 66,58% 2001) bei der Gemeinderatswahl und 58,5 Prozent bei den Bezirksvertretungswahlen. Erstmals waren 16- und 17-Jährige stimmberechtigt.<br />
<br />
''Siehe auch:'' [[Liste der österreichischen Landeshauptleute]], [[Wahlen in Österreich]]<br />
<br />
=== Internationale Organisationen mit Sitz in Wien ===<br />
[[Bild:UnoCityWien.jpg|thumb|250px|[[UNO-City]] ]]<br />
Wien wurde im Jahre 1979 die dritte UNO-Stadt nach [[New York City|New York]] und [[Genf]]. Zusätzlich ist Wien Sitz zahlreicher weiterer internationaler Organisationen:<br />
* [[International Press Institute|IPI]] - Internationales Presseinstitut<br />
* [[Internationale Kommission zum Schutz der Donau|IKSD]] - Internationale Kommission zum Schutz der Donau<br />
* [[OPEC]] - Organisation Erdölexportierender Staaten<br />
* [[OSZE]] - Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa<br />
* [[Vereinte Nationen|UNO]] - Vereinte Nationen<br />
:*[[IAEA]] - Internationale Atomenergiebehörde ([[Friedensnobelpreis]] 2005)<br />
:*[[UNIDO]] - Organisation für industrielle Entwicklung<br />
:*[[UNODC]] - Büro für Drogen und Verbrechen<br />
::*[[UNDCP]] - Internationales Drogenkontrollprogramm<br />
<br />
== Der Name Wien in Übersee ==<br />
In den Vereinigten Staaten und in Kanada existieren einige Siedlungen, die die deutsche oder englische Bezeichnung von Wien im Namen tragen. Dies ist in vielen Fällen wohl auf Auswanderer zurückzuführen, die ihre neuen Siedlungen nach ihrem Herkunftsort benannten. Es sind diese:<br />
<br />
*Vienna (Georgia)<br />
*Vienna (Illinois) <br />
*Vienna (Louisiana) <br />
*Vienna (Maine) <br />
*Vienna (Maryland) <br />
*Vienna (Missouri) <br />
*Vienna (New York) <br />
*Vienna (Ontario, Kanada)<br />
*Vienna (South Dakota)<br />
*Vienna (Texas) <br />
*Vienna (Virginia)<br />
*Vienna (Wisconsin)<br />
*Vienna (West Virginia)<br />
*New Vienna (Iowa)<br />
*New Vienna (Ohio)<br />
*Wien (Wisconsin)<br />
<br />
Es gibt außerdem in Frankreich die Stadt [[Vienne (Stadt)|Vienne]] im Département [[Isère (Département)|Isère]] und einen gleichnamigen [[Vienne (Fluss)|Fluss]] und die danach benannten Dèpartements [[Vienne (Département)|Vienne]] und [[Haute-Vienne]].<br />
<br />
== Partnerstädte ==<br />
<br />
Wien unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:<br />
{|<br />
|{{border|[[Bild:Flag of Croatia.svg|20px]]}} || [[Zagreb]] ([[Kroatien]]), seit 1994<br />
|-<br />
|{{border|[[Bild:Flag of Israel.svg|20px]]}} || [[Tel Aviv]] ([[Israel]]), seit 2005<br />
|-<br />
|{{border|[[Bild:Flag of Serbia (state).svg|20px]]}} || [[Belgrad]] ([[Serbien]]), seit 2003<br />
|-<br />
|{{border|[[Bild:Flag of Poland.svg|20px]]}} || [[Warschau]] ([[Polen]])<br />
|}<br />
<br />
Außerdem bestehen Partnerschaften zwischen einzelnen Wiener Bezirken und folgenden japanischen Städten/Bezirken:<br />
* [[Döbling]] (Wien 19) mit [[Setagaya]] ([[Präfektur Tokio|Tokyo]]) seit 1985<br />
* [[Floridsdorf]] (Wien 21) mit [[Katsushika]] (Tokyo) seit 1987<br />
* [[Innere Stadt (Wien)|Innere Stadt]] (Wien 1) mit [[Taitō]] (Tokyo) seit 1989<br />
* [[Meidling]] (Wien 12) mit [[Gifu]] ([[Präfektur Gifu|Gifu]]) seit 1992<br />
* [[Hernals]] (Wien 17) mit [[Fuchū (Tōkyō)|Fuchū]] (Tokyo) seit 1992<br />
* [[Alsergrund]] (Wien 9) mit [[Takarazuka]] ([[Präfektur Hyōgo|Hyōgo]]) seit 1994<br />
* [[Hietzing]] (Wien 13) mit [[Habikino]] ([[Präfektur Ōsaka|Ōsaka]]) seit 1995<br />
* [[Donaustadt]] (Wien 22) mit [[Arakawa]] (Tokyo) seit 1996<br />
<br />
Die [[Josefstadt (Wien)|Josefstadt]] (Wien 8) bildet gemeinsam mit den gleichnamigen Bezirken [[Józsefváros]] in [[Budapest]] und [[Timişoara]] den ''Bund der Josefstädte''.<br />
<br />
Weiters bestehen folgende Partnerschaften zwischen Wiener Bezirken und chinesischen Bundesländern (Provinzen), Städten und Bezirken.<br />
* [[Innere Stadt (Wien)|Innere Stadt]] (Wien 1) - Shapingba ([[Chongqing]])<br />
* [[Mariahilf]] (Wien 6) - Nankai ([[Tianjin]])<br />
* [[Alsergrund]] (Wien 9) - Dongcheng ([[Peking]])<br />
* [[Simmering]] (Wien 11) - Chaoyang (Peking)<br />
* [[Donaustadt]] (Wien 22) - Luwan ([[Shanghai]])<br />
* [[Liesing (Wien)|Liesing]] (Wien 23) - Fangshan (Peking)<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Jean-Paul Bled. Wien: Residenz, Metropole, Hauptstadt. Böhlau, Vienna, 2002. ISBN 3205990773<br />
* Wolfgang Börner, Sigrid Strohschneider–Laue, Archäologie macht Schule – Schule macht Archäologie, Römerzeit. Materialien zur Geschichtsdidaktik. Konferenz für Geschichtsdidaktik Österreich 2/98, 18 –37. <br />
* Fundort Wien. Berichte zur Archäologie Bd. 1/98 ff. ISBN 3-9500492-2-3<br />
* Alexander Glück, Marcello La Speranza, Peter Ryborz: ''Unter Wien - Auf den Spuren des Dritten Mannes durch Kanäle, Grüfte und Kasematten'', Christoph Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-86153-238-7<br />
* Sigrid Strohschneider–Laue, Steinzeitliches Wien. Lorbeer 2/1996, 2–3<br />
* Sigrid Strohschneider–Laue, Urgeschichte. Historisches Lexikon der Stadt Wien (Hg. Felix Czeike), Bd. 5, Wien 1997, 518–519.<br />
* Sigrid Strohschneider–Laue, Steinzeit. Historisches Lexikon der Stadt Wien (Hg. Felix Czeike), Bd. 5, Wien 1997, 331.<br />
* Sigrid Strohschneider–Laue, Eisenzeit. Historisches Lexikon der Stadt Wien (Hg. Felix Czeike), Bd. 5, Wien 1997, 740–741. <br />
* Otto H. Urban, Der Leopoldsberg - Archäologische Forschungen auf dem Wiener Hausberg (mit mehreren Beiträgen), Wiener Archäologische Studien 2, Wien 1999.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Wikinews|Portal:Wien|Wien}}<br />
* [[Portal:Wien]]<br />
* [[Liste der größten Städte der EU]]<br />
* [[Wiener Markt]]<br />
* [[Militärische Einrichtungen in Wien]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commons|Wien}}<br />
{{Wikiquote|Städte#Wien|Wien}}<br />
{{Wiktionary|Wien}}<br />
<!-- bitte hier keine Reiseveranstalter, Hotels oder andere Werbung eintragen, weitere Links erst in Diskussion klären (max. 5 Weblinks sind Ziel in Wikipedia) --><br />
* [http://www.wien.gv.at/ Offizielle Website der Hauptstadt]<br />
* [http://www.stadt-wien.at/ Geschichte und Aktuelles aus Wien]<br />
* [http://www.natur-wien.at/ Website über die Natur Wiens]<br />
* [http://www.wien.info/ Wiener Tourismusverband], Infos in 14 Sprachen, mit Veranstaltungsdatenbank<br />
* [http://www.your-friend.info/index.htm MP3 Stadtführer]<br />
* [http://www.onduty.info Gastronomie & Kultur Wien (deutsch- und englischsprachige Seite)]<br />
<br />
<div class="BoxenVerschmelzen"><br />
{{Navigationsleiste_Österreichische_Bundesländer}}<br />
{{Navigationsleiste Weltkulturerbe AT}}<br />
</div><br />
<br />
<!-- {{Navigationsleiste der Hauptstädte der Länder Europas}}, {{Navigationsleiste Nibelungenstädte}} ?? --><br />
<br />
{{Lesenswert}}<br />
<br />
[[Kategorie:Wien| ]]<br />
[[Kategorie:Hauptstadt in Europa]]<br />
[[Kategorie:Hauptstadt in der EU]]<br />
[[Kategorie:Österreichische Landeshauptstadt]]<br />
[[Kategorie:Träger des Europapreises]]<br />
[[Kategorie:Bundesland in Österreich]]<br />
<br />
{{Link FA|nl}}<br />
<br />
[[af:Wene]]<br />
[[als:Wien]]<br />
[[an:Biena]]<br />
[[ar:فيينا]]<br />
[[be:Вена]]<br />
[[bg:Виена]]<br />
[[br:Vienna]]<br />
[[bs:Beč]]<br />
[[ca:Viena]]<br />
[[cs:Vídeň]]<br />
[[cy:Wien]]<br />
[[da:Wien]]<br />
[[en:Vienna]]<br />
[[eo:Vieno]]<br />
[[es:Viena]]<br />
[[et:Viin]]<br />
[[eu:Viena]]<br />
[[fi:Wien]]<br />
[[fr:Vienne (Autriche)]]<br />
[[ga:Vín]]<br />
[[he:וינה]]<br />
[[hr:Beč]]<br />
[[hu:Bécs]]<br />
[[id:Wina]]<br />
[[io:Wien]]<br />
[[is:Vín (Austurríki)]]<br />
[[it:Vienna]]<br />
[[ja:ウィーン]]<br />
[[ka:ვენა]]<br />
[[ko:빈]]<br />
[[kw:Wien]]<br />
[[la:Vindobona]]<br />
[[lb:Wien]]<br />
[[li:Wene]]<br />
[[lmo:Vièna]]<br />
[[lt:Viena]]<br />
[[lv:Vīne]]<br />
[[mk:Виена]]<br />
[[nds:Wien (Stadt)]]<br />
[[nds-nl:Wienen]]<br />
[[nl:Wenen]]<br />
[[nn:Wien]]<br />
[[no:Wien]]<br />
[[pl:Wiedeń]]<br />
[[pt:Viena]]<br />
[[rmy:Bech]]<br />
[[ro:Viena]]<br />
[[ru:Вена (город)]]<br />
[[sh:Beč]]<br />
[[simple:Vienna]]<br />
[[sk:Viedeň]]<br />
[[sl:Dunaj]]<br />
[[sq:Vjena]]<br />
[[sr:Беч]]<br />
[[sv:Wien]]<br />
[[tr:Viyana]]<br />
[[ug:ۋېنا]]<br />
[[uk:Відень]]<br />
[[vi:Wien]]<br />
[[zh:維也納]]</div>200.1.10.244https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Iranische_R%C3%BCstungsindustrie&diff=83251208Iranische Rüstungsindustrie2006-07-24T18:19:17Z<p>200.1.10.244: /* Defense production */</p>
<hr />
<div>[[image:Shafaq.jpg|thumb|right|Shafaq [[jetfighter]]]]<br />
<br />
'''Iran's military industry''' has taken great strides in the past 25 years, and now manufactures many types of sophisticated arms and equipment. As of 2005, Iran had exported weapons to more than 50 countries, including [[NATO]] members, according to the country's defence minister, Rear Admiral [[Ali Shamkhani]]. [http://www.iribnews.ir/Full_en.asp?news_id=190718&n=32] In 2003, the country sold $100 million worth of military equipment, according to Iranian officials. [http://www.irna.ir/en/news/view/menu-234/0504180977155424.htm]<br />
<br />
[[image:Zulfiqar1.jpg|thumb|right|Zulfiqar 1 [[MBT]]]]<br />
<br />
[[image:Misagh.jpg|thumb|right|Misagh 2 [[MANPAD]]]]<br />
==History==<br />
{{OR}}<br />
Under the [[Shah of Iran]] [[Mohammad Reza Pahlavi]], Iran's defense industry was limited to assembly. However a wide variety of equipment was assembled: American firms such as [[Bell]], [[Litton]] and [[Northrop]], set up assembly lines in Iran for helicopters, aircraft, guided missiles, electronic components and tanks [http://english.daralhayat.com/opinion/commentators/06-2006/Article-20060616-dcfab30e-c0a8-10ed-00c7-f1a5dbdb0907/story.html].<br />
Various Iranian companies and organisations such as [[Iran Electronics Industries (IEI)]] were also founded to repair missiles and aircraft [http://www.nti.org/e_research/profiles/Iran/Missile/1788_1789.html], and the government planned to develop and produce its own weapons. For example, Tehran had begun to reverse-engineer several [[Soviet]] missiles [http://www.nti.org/e_research/profiles/Iran/Missile/1788_1789.html] and had asked to jointly develop a missile with the United States, a request Washington refused. It had also begun to jointly develop a missile with [[Israel]] in [[Project Flower]]. <br />
<br />
Nevertheless, most of Iran's weapons during this period were imported from the United States and Europe. Between 1971 and 1975, the [[Shah]] went on a buying spree, ordering $8 billion in weapons from the [[United States]] alone. This alarmed the [[United States Congress]], which strengthened a 1968 law on arms exports in 1976 and renamed it the Arms Export Control Act. Still, the United States continued to sell large amounts of weapons to Iran until the 1979 [[Islamic Revolution]]. [http://www.cdi.org/adm/736/transcript.html]<br />
[[image:Fajr-3.jpg|thumb|right|Fajr-3 [[MIRV]]]]<br />
<br />
[[Image:IranianCobra.jpg|thumb|right|Panha 2091]]<br />
After the revolution Iran found itself severely isolated and lacking technological expertise. In response, Iranian officials struggled to revamp their defense industry. Soon, Iran was able to produce [[RPG-7]]s, rifles, and other military equipment.<br />
[[image:Azarakhsh.jpg|thumb|right|Azarakhsh II [[jetfighter]]]]<br />
<br />
== Defense production ==<br />
[[Image:Kosar.jpg|thumb|right|Kowsar missile]]<br />
Weapons built by Iran's military industry include:[http://38.99.150.139/dl/e6dbf64aab77b3095176e2f1734a7158/44c14010/nuuv9f/Iran.pdf]<br />
<br />
===Air Force equipment===<br />
====Fighters and attack aircraft====<br />
*[[Azarakhsh]] fighter<br />
*[[Owaz]] fighter<br />
*[[Shafaq]] attack aircraft<br />
<br />
====Helicopter====<br />
*[[Panha 2061]] attack helicopter<br />
*[[Panha 2091]] attack helicopter<br />
*[[Shabaviz 275]]<br />
*[[Shabaviz 206]]<br />
*[[Shahed 5]]<br />
*[[Shahed 274]]<br />
*[[Shahed 278]]<br />
<br />
====Training aircraft====<br />
*[[Tazarve]]<br />
*[[Fajr-3 (aircraft)|Fajr-3]]<br />
*[[Parasto]]<br />
<br />
====Upgrade and repair====<br />
*[[AB-206]], reverse engineered and upgraded with [[Toophan]] [[ATGM]]s<br />
*[[MIM-23 Hawk|Hawk missile]], reverse engineered and converted to be carried by aircraft<br />
*Upgrade for [[F-4]]<br />
*Upgrade for [[F-5]]<br />
*Upgrade for [[F-14]]<br />
<br />
=== Missiles ===<br />
====Long range====<br />
*[[IRIS (missile)|IRIS]], part of Iran's space program<br />
*[[Shahab-4]], shelved programme<br />
<br />
====Intermediate range====<br />
*[[Ghadr-110]] two-stage [[solid propellant]] missile<br />
<br />
====Medium range====<br />
*[[Fajr-3 (MIRV)]], Iran's most advanced missile<br />
*[[Shahab-3]], based on North Korean [[Nodong-1]], which was based on Soviet [[Scud|SS-1/Scud-B]]<br />
*[[Shahab-2]], based on Soviet [[Scud|SS-1/Scud-C]]<br />
*[[Shahab-1]], based on Soviet [[Scud|SS-1/Scud-B]]<br />
<br />
====Short range====<br />
*[[Fateh-110]] single-stage [[solid propellant]] missile<br />
*[[Fajr-3 (rocket)|Fajr-3]] artillery rocket<br />
*[[Fajr-5]] artillery rocket<br />
*[[Kowsar]] land-to-sea missile<br />
*[[Oghab]] artillery rocket<br />
<br />
====Man-Portable Air-Defence System (MANPAD)====<br />
*[[Misagh-2]]<br />
*[[Misagh-1]]<br />
*[[Sayyad-1]]<br />
*[[Saeqeh]]<br />
*[[Shahab Thaqeb]]<br />
*[[Rapier missile|Rapier]], reverse engineered<br />
*[[Crotale missile|Crotale]], reverse engineered<br />
<br />
====Anti-ship cruise missile====<br />
*[[Kowsar]]<br />
*[[Fajre-Darya]] television-guided missile<br />
*[[Nasr]]<br />
*[[Noor (missile)|Noor]]<br />
<br />
====Naval====<br />
*[[Hoot (missile)|Hoot]]<br />
<br />
====Cruise missile====<br />
*[[Xh-55]]<br />
<br />
====Other====<br />
*[[Qadr]] television-guided<br />
*[[Zoobin]] television-guided<br />
*[[Anti-radiation missile]]s<br />
*[[Laser guided]] [[missile]]s<br />
*Spare parts for [[aircraft]]<br />
<br />
===Army equipment===<br />
====Tanks====<br />
*[[Towsan MBT]]<br />
*[[Zulfiqar MBT]]<br />
*[[Safir-74]]<br />
*[[T-72Z]]<br />
*[[Chieftain tank|Chieftain]], upgraded<br />
<br />
====Armoured personnel carrier====<br />
*[[Cobra BMT-2 APC|Cobra]]<br />
*[[Boragh]]<br />
*[[Sayyad APC|Sayyad]]<br />
*[[BMT-2]]<br />
*[[BTR-60]], upgraded<br />
<br />
====Artillery====<br />
* [[Raad-1 / Thunder 1 Artillery]]<br />
* [[Raad-2 / Thunder 2 Artillery]]<br />
<br />
====Small arms and other====<br />
* [[Heckler & Koch G3]] (reverse engineered)<br />
* [[AKM]]<br />
* [[RPG-7]]. Iran makes and exports more RPG-7s than any other country. [http://www.defenseindustrydaily.com/2005/12/irans-rpg-surprise/index.php]<br />
* [[Gas masks]]<br />
<br />
===Naval equipment===<br />
====Frigates====<br />
*[[Mowj destroyer]]<br />
*[[Sina-1 (frigate)|Sina-1]]<br />
<br />
====Submarines====<br />
*[[Ghadir]]<br />
*[[Sabehat-15]]<br />
<br />
====Patrol craft====<br />
*[[Ashura]]<br />
*[[Paykan]]<br />
*[[Tareq]]<br />
*[[Zulfaqar]]<br />
*[[MIG-S-1800]]<br />
*[[MIG-S-1900]]<br />
*[[MIG-S-2600]]<br />
*[[MIG-S-3700 LCU]]<br />
<br />
===Electronics===<br />
*[[FCS]], for T-72 MBTs<br />
*[[Radio transceiver]]s, copy of US models<br />
*[[Training simulator]]s for aircraft and tanks<br />
*[[Hasib radar]]<br />
*[[Basir-110 AD radar]]<br />
*[[HMS-100/200/400/500]] electro-optical surveillance systems<br />
*[[Imaging camera]] for satellites<br />
*[[Laser detector]]<br />
*[[Night vision system]]s<br />
<br />
== See also ==<br />
* [[Current Equipment of the Iranian Army]]<br />
* [[Iran's missile forces]]<br />
<br />
{{Iran Military}}<br />
<br />
{{Iran-stub}}<br />
{{military-stub}}</div>200.1.10.244