https://de.wikipedia.org/w/api.php?action=feedcontributions&feedformat=atom&user=193.196.128.254Wikipedia - Benutzerbeiträge [de]2025-06-04T07:12:39ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.45.0-wmf.3https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Universal_D.O.G.&diff=235467643Universal D.O.G.2023-07-14T10:22:24Z<p>193.196.128.254: /* Künstler */</p>
<hr />
<div>Das '''Universal D.O.G.''' war eine [[Diskothek]] auf dem Gelände des [[Flughafen Lahr|Flughafens Lahr]] im [[Baden-Württemberg|baden-württembergischen]] [[Lahr]]. Sie befand sich in einem ehemaligen Kino der kanadischen Streitkräfte.<ref>{{Internetquelle |autor=Mark Alexander |url=https://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.lahr-nach-dem-abflug-blieben-viele-fragen.3bdf51ed-6105-4bad-aeba-5ad9e563dabe.html |titel=Nach dem Abflug blieben viele Fragen |werk=Lahrer Zeitung |datum=2014-02-21 |sprache=de |abruf=2022-02-08}}</ref><br />
<br />
== Gebäude ==<br />
Das Gebäude der Diskothek diente den kanadischen Streitkräften in Lahr zunächst als Kino und Casino, woran bis zuletzt auch der abgeschrägte Boden im Hauptteil des Gebäudes erinnerte. Nach Abzug der Kanadier wurde ein Teil des Gebäudes als Restaurant (American Diner) und der Kino-Vorführsaal wurde zum Skatepark umfunktioniert.<br />
<br />
=== Einteilung ===<br />
Die Diskothek war in vier große Bereiche eingeteilt. Die ''Hall'' war hierbei der größte Teil und bot Platz für bis zu 2000 Gäste. Neben 4 Theken zum Getränkeausschank gab es zudem eine VIP-Lounge, von der aus die erhöhte Bühne gut einsehbar war. Eine Filmleinwand ermöglichte es, außerhalb des normalen Betriebes Filme vorzuführen. Die ''Homebase (zuvor Mantis)'' befand sich links des Eingangs und bot Platz für ca. 300 Besucher auf rund 300 Quadratmetern. Der CLUB (zuvor ''RED D.O.G.)'' war dazu gedacht, im kleinen, alternativen Kreis zu feiern und bot Platz für 350 Besucher. Es verfügte zudem über eine Sanitäranlagen sowie einen separaten Eingang. Weiterhin gab es im DOG noch einen Außenbereich.<ref>https://www.happyend.de/#/infos/location</ref><br />
<br />
Nach größerem Umbau wurde das Gebäude im Jahr 2018 in verschiedene Diskotheken aufgeteilt. Aus dem RED D.O.G. wurde fröhlichs Kneipenclub, aus dem MANTIS/HOMEBASE wurde Hans Dampf. Ebenso wurde eine Open Air Location eingerichtet namens HOLZMARKT 77 (die Zahl 77 richtet sich nach der Postleitzahl).<br />
<br />
== Entstehungsgeschichte und Namensgebung ==<br />
Das ''Universal D.O.G.'' wurde 1998 von drei Männern gegründet, die sich nach einem kulturellen Veranstaltungsort in der Ortenau sehnten. Von Anfang an stand der Plan, nicht nur eine Diskothek zu eröffnen, sondern eine Location, die „universal“ ist und Raum für Konzerte schafft. Da den Gründern am Anfang wenig finanzielle Mittel zur Verfügung standen, entschied man sich neben dem Wort „universal“ im Namen auch noch für eine Buchstabenkombination, die dieses zum Ausdruck bringt. Der zweite Teil des Namens, D.O.G., stand dabei für Drei ohne Geld.<ref>https://www.badische-zeitung.de/party-vorschau/das-universal-d-o-g-in-lahr-wird-10--7698691.html</ref> Im November 2013 feierte die Diskothek ihr 15-jähriges Bestehen. Am 6. Januar 2018 fand unter dem Motto ''This is the end'' die letzte Veranstaltung im Universal D.O.G. statt, die Inhaber stellten danach den Betrieb der Diskothek ein.<ref>https://www.facebook.com/events/135908777095174/?ref=3&action_history=null</ref><ref>https://www.facebook.com/universaldog/photos/a.10151368110975093.830895.194525440092/10160034636010093/?type=3</ref><br />
<br />
== Künstler ==<br />
Im Universal D.O.G. waren seit dessen Gründung viele regional und überregional bekannte Künstler aufgetreten. Hierzu zählten u.&nbsp;a.:<br />
<br />
{{Mehrspaltige Liste |breite=15em |liste=* [[Die_Apokalyptischen_Reiter_(Band)|Die Apokalyptischen Reiter]]<br />
* [[Die_Krupps|Die Krupps]]<br />
* [[Pitbull (Rapper)|Pitbull]]<br />
* [[Sean Paul]]<br />
* [[Chris Brown (Sänger)|Chris Brown]]<br />
* [[Tyga]]<br />
* [[DJ Antoine]]<br />
* [[Sido]]<br />
* [[Prinz Pi]]<br />
* [[Haftbefehl (Rapper)|Haftbefehl]]<br />
* [[Kool Savas]]<br />
* [[Disco Boys]]<br />
* [[No Authority]]<br />
* [[Die Atzen]]<br />
* [[Moguai]]<br />
* [[Shaggy]]<br />
* [[Kollegah]]<br />
* [[Farid Bang]]<br />
* [[Noisecontrollers]]<br />
* [[Robin Schulz]]<br />
* [[Kid Ink]]<br />
* [[KC Rebell]]<br />
* [[Bushido (Rapper)|Bushido]]<br />
* [[Kurdo]]<br />
* [[Olexesh]]<br />
* [[Nimo (Rapper)|Nimo]]<br />
* [[Capital Bra]]<br />
* [[Summer Cem]]<br />
* [[Pimpulsiv]]}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=48.35362|EW=7.82381|type=landmark|region=DE-BW}}<br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Lahr/Schwarzwald)]]<br />
[[Kategorie:Diskothek (Baden-Württemberg)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1998]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Ortenaukreis)]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Universal_D.O.G.&diff=235465068Universal D.O.G.2023-07-14T08:13:52Z<p>193.196.128.254: /* Künstler */</p>
<hr />
<div>Das '''Universal D.O.G.''' war eine [[Diskothek]] auf dem Gelände des [[Flughafen Lahr|Flughafens Lahr]] im [[Baden-Württemberg|baden-württembergischen]] [[Lahr]]. Sie befand sich in einem ehemaligen Kino der kanadischen Streitkräfte.<ref>{{Internetquelle |autor=Mark Alexander |url=https://www.lahrer-zeitung.de/inhalt.lahr-nach-dem-abflug-blieben-viele-fragen.3bdf51ed-6105-4bad-aeba-5ad9e563dabe.html |titel=Nach dem Abflug blieben viele Fragen |werk=Lahrer Zeitung |datum=2014-02-21 |sprache=de |abruf=2022-02-08}}</ref><br />
<br />
== Gebäude ==<br />
Das Gebäude der Diskothek diente den kanadischen Streitkräften in Lahr zunächst als Kino und Casino, woran bis zuletzt auch der abgeschrägte Boden im Hauptteil des Gebäudes erinnerte. Nach Abzug der Kanadier wurde ein Teil des Gebäudes als Restaurant (American Diner) und der Kino-Vorführsaal wurde zum Skatepark umfunktioniert.<br />
<br />
=== Einteilung ===<br />
Die Diskothek war in vier große Bereiche eingeteilt. Die ''Hall'' war hierbei der größte Teil und bot Platz für bis zu 2000 Gäste. Neben 4 Theken zum Getränkeausschank gab es zudem eine VIP-Lounge, von der aus die erhöhte Bühne gut einsehbar war. Eine Filmleinwand ermöglichte es, außerhalb des normalen Betriebes Filme vorzuführen. Die ''Homebase (zuvor Mantis)'' befand sich links des Eingangs und bot Platz für ca. 300 Besucher auf rund 300 Quadratmetern. Der CLUB (zuvor ''RED D.O.G.)'' war dazu gedacht, im kleinen, alternativen Kreis zu feiern und bot Platz für 350 Besucher. Es verfügte zudem über eine Sanitäranlagen sowie einen separaten Eingang. Weiterhin gab es im DOG noch einen Außenbereich.<ref>https://www.happyend.de/#/infos/location</ref><br />
<br />
Nach größerem Umbau wurde das Gebäude im Jahr 2018 in verschiedene Diskotheken aufgeteilt. Aus dem RED D.O.G. wurde fröhlichs Kneipenclub, aus dem MANTIS/HOMEBASE wurde Hans Dampf. Ebenso wurde eine Open Air Location eingerichtet namens HOLZMARKT 77 (die Zahl 77 richtet sich nach der Postleitzahl).<br />
<br />
== Entstehungsgeschichte und Namensgebung ==<br />
Das ''Universal D.O.G.'' wurde 1998 von drei Männern gegründet, die sich nach einem kulturellen Veranstaltungsort in der Ortenau sehnten. Von Anfang an stand der Plan, nicht nur eine Diskothek zu eröffnen, sondern eine Location, die „universal“ ist und Raum für Konzerte schafft. Da den Gründern am Anfang wenig finanzielle Mittel zur Verfügung standen, entschied man sich neben dem Wort „universal“ im Namen auch noch für eine Buchstabenkombination, die dieses zum Ausdruck bringt. Der zweite Teil des Namens, D.O.G., stand dabei für Drei ohne Geld.<ref>https://www.badische-zeitung.de/party-vorschau/das-universal-d-o-g-in-lahr-wird-10--7698691.html</ref> Im November 2013 feierte die Diskothek ihr 15-jähriges Bestehen. Am 6. Januar 2018 fand unter dem Motto ''This is the end'' die letzte Veranstaltung im Universal D.O.G. statt, die Inhaber stellten danach den Betrieb der Diskothek ein.<ref>https://www.facebook.com/events/135908777095174/?ref=3&action_history=null</ref><ref>https://www.facebook.com/universaldog/photos/a.10151368110975093.830895.194525440092/10160034636010093/?type=3</ref><br />
<br />
== Künstler ==<br />
Im Universal D.O.G. waren seit dessen Gründung viele regional und überregional bekannte Künstler aufgetreten. Hierzu zählten u.&nbsp;a.:<br />
<br />
{{Mehrspaltige Liste |breite=15em |liste=* [[Die_Krupps|Die Krupps]]<br />
* [[Pitbull (Rapper)|Pitbull]]<br />
* [[Sean Paul]]<br />
* [[Chris Brown (Sänger)|Chris Brown]]<br />
* [[Tyga]]<br />
* [[DJ Antoine]]<br />
* [[Sido]]<br />
* [[Prinz Pi]]<br />
* [[Haftbefehl (Rapper)|Haftbefehl]]<br />
* [[Kool Savas]]<br />
* [[Disco Boys]]<br />
* [[No Authority]]<br />
* [[Die Atzen]]<br />
* [[Moguai]]<br />
* [[Shaggy]]<br />
* [[Kollegah]]<br />
* [[Farid Bang]]<br />
* [[Noisecontrollers]]<br />
* [[Robin Schulz]]<br />
* [[Kid Ink]]<br />
* [[KC Rebell]]<br />
* [[Bushido (Rapper)|Bushido]]<br />
* [[Kurdo]]<br />
* [[Olexesh]]<br />
* [[Nimo (Rapper)|Nimo]]<br />
* [[Capital Bra]]<br />
* [[Summer Cem]]<br />
* [[Pimpulsiv]]}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=48.35362|EW=7.82381|type=landmark|region=DE-BW}}<br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Lahr/Schwarzwald)]]<br />
[[Kategorie:Diskothek (Baden-Württemberg)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1998]]<br />
[[Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Ortenaukreis)]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Fotoarchiv_des_Landesmedienzentrums_Baden-W%C3%BCrttemberg&diff=231118264Fotoarchiv des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg2023-02-21T15:05:18Z<p>193.196.128.254: Dieser Link war kaputt und wurde durch den richtigen Link zum Fotoarchiv des LMZ ausgetauscht.</p>
<hr />
<div>Das '''Fotoarchiv des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg''' (LMZ-BW) bewahrt, erschließt und vertreibt historische und aktuelle Fotografien aus Kunst und Kultur, Politik und [[Geografie]], von Pflanzen und Tieren, Forschung und Technik, aus aller Welt und aus [[Baden-Württemberg]]. Das [[Fotoarchiv]] am Standort [[Stuttgart]] ist eine der umfangreichsten Bildquellen zur baden-württembergischen [[Landeskunde]].<br />
<br />
== Profil ==<br />
Das [[Landesmedienzentrum Baden-Württemberg]] hat unter anderem den gesetzlichen Auftrag, in Bezug auf das Bundesland eine umfassende „landeskundliche und kulturhistorische Bilddokumentation“ zu gewährleisten. Fotos werden Lehrkräften in Baden-Württemberg, die ihre Berechtigung nachweisen, kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Veröffentlichung ist honorarpflichtig.<br />
<br />
Das [[Fotoarchiv]] hat einen Bestand von etwa 1 Million Bildvorlagen, die von der Pionierzeit der [[Fotografie]] bis zur Gegenwart reichen. Etwa 80.000 dieser Bilder sind digitalisiert und stehen in einer Online-Datenbank zur Verfügung.<br />
<br />
[[Datei:schulklasse kl.jpg|miniatur|Schulklasse in Holzgerlingen 1927]]<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Das [[Bildagentur|Fotoarchiv]] hatte seinen Ursprung im deutschen Bildstellenwesen der 1920er Jahre. Neben Filmen gehörten [[Diapositiv]]e von Anfang an zum schulrelevanten Medienbestand der staatlichen Bildstellen. Vorläuferinstitutionen waren die Württembergische Bildstelle (1923) und die Schwäbische Bilderbühne in Stuttgart (1924), die in die Landesbildstelle Württemberg mündeten. Deren Schwesteranstalt war die Staatliche Bildstelle Baden, später Landesbildstelle Baden. Beide Landesbildstellen fusionierten 2001 zum heutigen Landesmedienzentrum Baden-Württemberg. Während die Stuttgarter Bildüberlieferung intakt ist, gingen die badischen Fotobestände der Zeit vor 1945 im Krieg verloren.<br />
<br />
== Bestände ==<br />
* Fotoarchiv [[Landtag von Baden-Württemberg]] – Bestände von 1880 bis 2012<br />
* Fotoarchiv Hugo Hein – Bestände von 1900 bis 1920<br />
* Fotoarchiv Otto Feucht – Bestände von 1908 bis 1931<br />
* Fotoarchiv [[Hans Schwenkel]] – Bestände von 1908 bis 1953<br />
* Fotoarchiv Otto Lossen – Bestände von 1920 bis 1938<br />
* Fotoarchiv Ernst Surkamp – Bestände von 1927 bis 1944<br />
* Fotoarchiv Robert Bothner – Bestände von 1927 bis 1963<br />
* Fotoarchiv [[Wolf Strache]] – Bestände von 1930 bis 1969<br />
* Fotoarchiv Eugen Sauter – Bestände von 1952 bis 1969<br />
* Fotoarchiv Albrecht Brugger – Bestände von 1954 bis 2002<br />
* Fotoarchiv Dr. Stefan Uhlig – Bestände von 1958 bis 1987<br />
* Fotoarchiv [[Klaus Paysan]] – Bestände von 1959 bis 2000<br />
* Fotoarchiv Hans Steinhorst – Bestände von 1960 bis 1973<br />
* Fotoarchiv Helmut Beyerlein – Bestände von 1960 bis 1970<br />
* Fotoarchiv Eugen Reinhard – Bestände von 1960 bis 1985<br />
* Fotoarchiv Dieter Geißler – Bestände von 1960 bis 1980<br />
* Fotoarchiv Gerd Schäfer (Luftbildarchiv) – Bestände von 1970 bis 1985<br />
* Fotoarchiv [[Rudolf René Gebhardt]] – Bestände von 1972 bis 2011<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.lmz-bw.de/medien/bilddokumentation.html Fotoarchiv des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg]<br />
* [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&query=Landesbildstelle+baden Suche nach „Landesmedienzentrum BW“ im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]<br />
<br />
[[Kategorie:Bildarchiv (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Medien (Baden-Württemberg)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet in den 1920er Jahren]]<br />
[[Kategorie:Archiv (Baden-Württemberg)]]<br />
[[Kategorie:Kulturelle Organisation (Stuttgart)]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Full-Force-Festival/Line-ups&diff=230614006Full-Force-Festival/Line-ups2023-02-06T13:45:35Z<p>193.196.128.254: /* 1993 bis 1999 */ Zählung</p>
<hr />
<div>[[Datei:Lamb of God-0355-Mark Morton-2.jpg|mini|[[Mark Morton]] von [[Lamb of God]] beim With Full Force 2007]]<br />
[[Datei:Chelseagrin-1.jpg|mini|Chelsea Grin beim With Full Force Festival 2013]]<br />
<br />
Diese Liste umfasst eine Aufzählung an Bands, welche am [[Full Force (Musikfestival)|Full-Force]]-Festival teilgenommen haben bzw. für die nächste Auflage angekündigt sind.<br />
<br />
== 1993 bis 1999 ==<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
|-<br />
! style="width:5%" | Jahr <br />
!Zähler!! style="width:3%" | Anz. !! style="width:92%" | Line-up <small>(Letzter Auftritt)</small> <br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 1994 <br />
|I|| style="text-align:center" | 10<br />
|| [[Sick of It All]], [[Entombed]], [[Spermbirds]], [[Mortification]], [[Snapcase]], [[Think About Mutation]], [[The Reign]], D.B.A., [[Eternal Peace]], [[Purgatory (deutsche Band)|Purgatory]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 1995 <br />
|II|| style="text-align:center" | 12<br />
|| [[Tiamat (Band)|Tiamat]], Sick of It All <small>(1994)</small>, [[Morgoth (Band)|Morgoth]], [[Madball]], [[Skyclad]], [[Ryker’s]], [[Benediction (Band)|Benediction]], [[Humungous Fungus]], Think About Mutation, [[Oomph!]], [[Crematory]], [[CIV (Band)|CIV]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 1996 <br />
|III|| style="text-align:center" | 19<br />
|| Motörhead, [[Ministry]], [[Type O Negative]], [[Gorefest]], Ryker’s, [[Die Krupps]], [[Dog Eat Dog (Band)|Dog Eat Dog]], [[The Exploited]], [[Fear Factory]], [[Randalica]], [[Life of Agony]], [[Downset]], [[Slapshot]], [[Amorphis]], [[Samael (Band)|Samael]], [[Shelter (Band)|Shelter]], [[Thumb (Band)|Thumb]], [[Dirty Rotten Imbeciles|D.R.I.]], [[Front Line Assembly]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 1997 <br />
|IV|| style="text-align:center" | 27<br />
|| Rammstein, Manowar, [[Stormtroopers of Death|S.O.D.]], Type O Negative, [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Such a Surge]], [[Project Pitchfork]], Sick of It All <small>(1995)</small>, Agnostic Front, [[Biohazard (Band)|Biohazard]], Tiamat, [[Obituary]], Thumb, Samael, Oomph!, [[Moonspell]], [[J.B.O.]], Crematory, [[Dimmu Borgir]], [[Sodom (Band)|Sodom]], [[Bolt Thrower]], [[A.O.K.]], [[Schweisser]], Entombed, [[Dritte Wahl]], Humungous Fungus, Think About Mutation<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 1998 <br />
|V|| style="text-align:center" | 26<br />
|| [[Slayer]], [[Suicidal Tendencies]], [[Venom (Band)|Venom]], [[Front 242]], [[Blind Guardian]], [[Savatage]], Such a Surge, [[Hammerfall]], [[Knorkator]], [[Stuck Mojo]], Madball <small>(1995)</small>, [[TWO (Band)|TWO]], [[Cradle of Filth]], [[Yuppicide]], [[The Kovenant|Covenant]], Ryker’s, [[Pyogenesis]], [[Sheer Terror]], [[Turbonegro]], [[Hate Squad]], J.B.O., [[Atrocity]], [[Pro Pain]], [[Primal Fear]], [[Vicki Vomit]], [[Danzig (Band)|Danzig]] <hr /> Marilyn Manson und [[Paradise Lost (Band)|Paradise Lost]] abgesagt, dafür Danzig<ref>Eckart Maronde: {{Webarchiv |url=http://www.metal.de/death-metal/interview/with-full-force/54410-interview-mit-veranstalter-sven-borges-zum-wff-xx/ |wayback=20160122141753 |text=Interview mit Veranstalter Sven Borges zum WFF XX. |archiv-bot=2019-04-12 10:03:53 InternetArchiveBot}} In: metal.de, 19. Juni 2013. Abgerufen am 25. Juni 2017.</ref><br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 1999 <br />
|VI|| style="text-align:center" | 48<br />
|| Ministry, [[Monster Magnet]], Manowar, S.O.D, [[Sepultura]], [[NOFX]], [[59 Times the Pain]], Agnostic Front, Amorphis <small>(1996)</small>, Boiled Kilt, Children of Bodom, A.O.K., [[Beatsteaks]], Bolt Thrower, [[Orgy]], [[Die Schinder]], [[Destruction]], Discipline, Dritte Wahl <small>(1997)</small>, [[Enslaved]], [[Grave Digger]], [[Hypocrisy]], [[Ignite]], In Extremo, [[Immortal]], [[Lagwagon]], [[Mayhem]], Metalium, [[Troopers]], [[Mercyful Fate]], [[Misfits (Band)|Misfits]], Moshquito, Oomph!, [[Painflow]], [[Pitchshifter]], [[Richthofen (Band)|Richthofen]], [[H₂O (Band)|H₂O]], Pro Pain <small>(1998)</small>, Ryker’s, Samael, [[Satyricon (Band)|Satyricon]], [[Six Feet Under (Band)|Six Feet Under]], Skyclad, [[Tanzwut (Band)|Tanzwut]], [[Theatre of Tragedy]], [[Terrorgruppe]], [[Temple of the Absurd]], [[Totenmond]]<br />
|}<br />
<br />
== 2000 bis 2004 ==<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
|-<br />
! style="width:5%" | Jahr !! style="width:3%" | Zähler <br />
!Anz.!! style="width:92%" | Line-up <small>(Letzter Auftritt)</small> <br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2000 || style="text-align:center" | VII<br />
|60<br />
|| [[Iron Maiden]], Slayer, [[Cro-Mags]], Machine Head, Agnostic Front, Such a Surge, Slipknot, 59 Times the Pain, [[Bombshell Rocks]], [[Brightside]], [[Blind Passengers]], [[Earth Crisis]], Bolt Thrower, [[Manos]], [[Crushing Caspars]], [[Cannibal Corpse]], J.B.O., [[Daily Terror]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[U.S. Bombs]], [[Dismember]], Shelter, [[Dropkick Murphys]], Ignite <small>(1999)</small>, [[The Almighty]], [[Asphyx]], [[Krisiun]], Knorkator <small>(1998)</small>, [[Lousy]], Think About Mutation, The Exploited, [[Goddess of Desire]], [[Postmortem]], [[Liberator (Band)|Liberator]], Sodom, [[Unbounded]], [[Hard Resistance]], [[Viu Drakh]], [[Subway to Sally]], [[Marduk (Band)|Marduk]], [[No Fun at All]], Madball <small>(1998)</small>, [[The Business (Band)|The Business]], [[Voice of a Generation]], [[Gorgoroth]], [[Dark Funeral]], [[Weissglut]], Spermbirds, [[Dirty Deeds]], [[Orphanage (Band)|Orphanage]], Entombed, [[Gluecifer]], [[Crazy Town]], [[Angel Dust (Band)|Angel Dust]], [[Farmer Boys (Band)|Farmer Boys]], Oomph!, [[Miozän]], [[Pain]], [[Barcode (Band)|Barcode]], [[Substyle]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2001 || style="text-align:center" | VIII<br />
|70<br />
|| [[Judas Priest]], [[Motörhead]], [[Soulfly]], [[Bad Religion]], Sick of It All <small>(1997)</small>, Suicidal Tendencies, Cradle of Filth <small>(1998)</small>, [[4 In tha Chamber]], [[4Lyn]], Backfire, [[Belphegor (Band)|Belphegor]], Brightside, [[Cathedral (britische Band)|Cathedral]], [[Crack Up]], Crematory, Destruction, [[Mad Sin]], [[Disrespect]], [[Crowbar]], [[D.O.A. (Band)|D.O.A.]], [[Devin Townsend]], [[Die Happy]], Ignite <small>(2000)</small>, [[Dickies (Band)|Dickies]], Dritte Wahl <small>(1999)</small>, [[Donots]], Dropkick Murphys, [[Fifty 50]], Farmer Boys, Gluecifer, [[Gurd]], [[Hangmen (Band)|Hangmen]], [[Haggard (Band)|Haggard]], [[Holy Moses]], [[Letzte Instanz (Band)|Letzte Instanz]], [[Hypnos (Band)|Hypnos]], [[Emil Bulls]], [[In Flames]], [[Days of Grace]], [[M.O.D.]], [[Megadeth]], [[Mambo Kurt]] & The Bossa Bitches, [[Stampin Ground]], [[Nashville Pussy]], [[Napalm Death]], [[Nevermore]], [[Oxymoron (Band)|Oxymoron]], [[Venerea]], [[New Jersey Bloodline]], [[Punishable Act]], [[Rantanplan (Band)|Rantanplan]], [[Revolver (Band)|Revolver]], Six Feet Under, Ryker’s, Savatage, Shelter, [[Shutdown (Band)|Shutdown]], [[Voivod]], [[Unleashed]], Thumb, [[Tankard]], [[Reach the Sky]], [[The Bones]], [[Zyklon (Band)|Zyklon]], [[The Damned]], [[Vader (Band)|Vader]], [[Umbra et Imago]], Pain, [[Visions (Band)|Visions]], [[Zeromancer]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2002 || style="text-align:center" | IX<br />
|66<br />
|| Slayer, Motörhead, Machine Head, [[Dead Kennedys]], Agnostic Front, [[Rob Halford]], Dropkick Murphys, Biohazard, 4 Lyn, [[Arch Enemy]], [[Bazzooka (Band)|Bazzooka]], [[Behemoth (Band)|Behemoth]], [[Bethlehem (Band)|Bethlehem]], Bolt Thrower, [[Candlemass]], Cannibal Corpse <small>(2000)</small>, [[Cataract (Band)|Cataract]], Dickies, [[Dew-Scented]], D.R.I., [[Devil Inside (Band)|Devil Inside]], [[Discipline (Band)|Discipline]], [[The Distillers]], [[Dornenreich]], J.B.O., [[Disharmonic Orchestra]], [[Down by Law (Band)|Down by Law]], Grave Digger, [[Grave (Band)|Grave]], [[Finntroll]], Hypocrisy, [[Haemorrhage (Band)|Haemorrhage]], Immortal, [[Heaven Shall Burn]], [[Integrity]], [[Impaled Nazarene]], In Extremo, [[Kataklysm]], Knorkator <small>(2000)</small>, [[Kreator]], [[Lock Up (Band)|Lock Up]], Lousy, Mad Sin, Marduk <small>(2000)</small>, [[MDC (Band)|MDC]], [[No Means No]], Oomph!, [[Pungent Stench]], Revolver, [[Raging Speedhorn]], [[Strife (Band)|Strife]], [[Right Direction]], [[Rumble Militia]], [[Satanic Surfers]], [[Scattergun]], [[Sidekick (Band)|Sidekick]], [[Skarhead]], Slapshot, [[Union 13 (Band)|Union 13]], Surge, The Business, [[The Spook]], The Exploited, [[The Roerhedds]], [[Waterdown]], [[Zimmers Hole]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2003 || style="text-align:center" | X<br />
|71<br />
|| Slayer, Soulfly <small>(2001)</small>, Ministry, Type O Negative, Sepultura, [[Prong]], Sick of It All <small>(2001)</small>, [[Clawfinger]], Ryker’s, [[Youth of Today]], [[Messiah (Band)|Messiah]], [[Saint Vitus]], Destruction, [[Anthrax (Band)|Anthrax]], Six Feet Under, Think About Mutation, [[Discharge]], [[Overkill (Band)|Overkill]], Madball <small>(2000)</small>, Sodom, Napalm Death, Pyogenesis, [[Rawside]], Subway to Sally, Dritte Wahl <small>(2001)</small>, [[Die Kassierer]], [[Most Precious Blood]], [[Opeth]], [[Xthrowdownx]], Die Apokalyptischen Reiter, Discipline, Samael, Totenmond, [[Kill Your Idols]], Troopers, KJU, [[Enthroned]], [[My Dying Bride]], [[Born from Pain]], [[Stone Sour]], Entombed, [[Cockney Rejects]], [[The Real McKenzies]], [[Amon Amarth]], J.B.O., The Bones, [[Roger Miret and the Disasters]], [[Darkness (Band)|The Darkness]], [[The Generators]], Manos <small>(2000)</small>, [[Doro Pesch|Doro]], Mambo Kurt & The Bossa Babes <small>(2001)</small>, [[Stars and Stripes (Band)|Stars'N'Stripes]], Moonspell, [[Caliban (Band)|Caliban]], [[The Turbo A.C.’s]], [[Backfire (Band)|Backfire]], [[Macabre (Band)|Macabre]], [[The Adicts]], [[Smoke Blow]], [[Debris Inc.]], Raging Speedhorn, [[Murderdolls]], Zyklon, Brightside, [[Poison Idea]], Slapshot, [[Hatebreed]], [[Eisregen (Band)|Eisregen]], [[Crazy White Sean]], [[1349 (Band)|1349]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2004 || style="text-align:center" | XI<br />
|69<br />
|| Soulfly <small>(2003)</small>, Slipknot, Dimmu Borgir, Monster Magnet, Agnostic Front, Life of Agony <small>(1996)</small>, Turbonegro, Hatebreed <small>(2003)</small>, Fear Factory, Six Feet Under, [[Adjudgement (Band)|Adjudgement]], Atrocity, [[Blood for Blood]], [[Born Cool (Band)|Born Cool]], [[Exhumed (Band)|Exhumed]], [[Death Angel]], Caliban <small>(2003)</small>, Discharge, Heaven Shall Burn <small>(2002)</small>, [[Ektomorf]], [[Chimaira (Band)|Chimaira]], Mayhem, [[Grimfist]], Donots, The Bones, [[Terror (Band)|Terror]], Sidekick, A.O.K., Ignite <small>(2001)</small>, [[Hanns Martin Slayer (Band)|Hanns Martin Slayer]], Punishable Act, Lake of Tears, [[Last Resort (Band)|Last Resort]], [[Die Lokalmatadore|Lokalmatadore]], [[Malevolent Creation]], [[Shadows Fall]], [[E-Town Concrete (Band)|E-Town Concrete]], [[Sworn Enemy]], Mad Sin, [[Mnemic]], [[Conflict (Band)|Conflict]], [[Neck (Band)|Neck]], [[Maroon]], The Exploited, [[Soilwork]], [[Peter Pan Speedrock]], [[Breed 77]], [[Rose Tattoo]], [[The Peepshows (Band)|The Peepshows]], [[Fireball Ministry]], Born From Pain, The Real McKenzies, [[Walls of Jericho (Band)|Walls Of Jericho]], [[Backyard Babies]], Benediction <small>(1995)</small>, [[Dark Tranquillity]], Hypocrisy, [[Naglfar (Band)|Naglfar]], [[Street Dogs]], [[Tape (Band)|Tape]], Crowbar, Grave Digger, Beatsteaks, [[Misconduct]], [[Ill Niño]], Lousy, Tiamat, [[I Defy (Band)|I Defy]], The Vision Bleak and the Shadow Philharmonics feat. Letzte Instanz<br />
|}<br />
<br />
== 2005 bis 2009 ==<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
|-<br />
! style="width:5%" | Jahr <br />
!Zähler!! style="width:3%" | Anz. !! style="width:92%" | Line-up <small>(Letzter Auftritt)</small> <br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2005 <br />
|XII|| style="text-align:center" | 61<br />
|| Iron Maiden, Kreator, Slayer, Anthrax, Pro Pain <small>(1999)</small>, [[Hellacopters]], Obituary <small>(1997)</small>, Beatsteaks, Misfits, Finntroll, Knorkator <small>(2002)</small>, Die Apokalyptischen Reiter, Kataklysm <small>(2002)</small>, Ektomorf <small>(2004)</small>, Manos <small>(2003)</small>, Die Kassierer, Subway to Sally, Discipline, Unleashed <small>(2001)</small>, [[Nuclear Assault]], [[Eläkeläiset]], Behemoth <small>(2002)</small>, Maroon, Dew-Scented, Dritte Wahl <small>(2003)</small>, Terror <small>(2004)</small>, Such a Surge, Sick of It All <small>(2003)</small>, Walls of Jericho, [[Mastodon (Band)|Mastodon]], In Flames, [[Anti-Flag]], Gorgoroth, [[God Dethroned]], [[Carpathian Forest]], [[Killswitch Engage]], [[Amen (Band)|Amen]], Arch Enemy <small>(2002)</small>, Barcode, Brightside, Cataract, [[Crosscut]], [[Destiny (Band)|Destiny]], [[Extreme Noise Terror]], [[Illdisposed]], [[Murphy’s Law]], [[Mark Foggo & The Skasters]], Harley’s War, [[Narziss (Band)|Narziss]], [[OHL (Band)|OHL]], [[Red Harvest (Band)|Red Harvest]], [[She-Male Trouble]], Smoke Blow, [[Stretch Armstrong]], [[Superbutt]], [[ZSK (Band)|ZSK]], [[Spawn (Band)|Spawn]], U.S. Bombs, Raging Speedhorn, [[Fear My Thoughts]], [[Merauder]] <hr /> Motörhead ausgefallen<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2006 <br />
|XIII|| style="text-align:center" | 61<br />
|| A.O.K., Amorphis <small>(1999)</small>, Arch Enemy <small>(2005)</small>, Agnostic Front, [[Bloodsimple]], [[Boysetsfire]], [[Bullet for My Valentine]], Born from Pain, Crushing Caspars, Clawfinger, [[Celtic Frost]], [[Deadsoil]], Die Lokalmatadore, Dismember, [[Danko Jones]], [[DevilDriver]], Die Krupps, [[Deadline (Band)|Deadline]], [[Do or Die (belgische Band)|Do or Die]], [[Disbelief]], [[Dark Fortress]], [[Evergreen Terrace]], [[Endstille]], [[First Blood (Band)|First Blood]], [[Fire in the Attic]], Gorefest, [[Graveworm]], [[Hundred Reasons]], Heaven Shall Burn <small>(2004)</small>, In Flames, Ignite <small>(2004)</small>, In Extremo, Kreator, [[Knuckledust]], [[Kings of Nuthin]], [[Leeway]], [[Lumsk]], [[Liar (Band)|Liar]], Motörhead, Madball <small>(2003)</small>, Mambo Kurt <small>(2003)</small>, [[Mystic Circle]], Napalm Death, Opeth, [[Ostkreutz]], [[Raunchy (Band)|Raunchy]], Rawside, Shelter, Soilwork <small>(2004)</small>, Sick of It All <small>(2005)</small>, Soulfly <small>(2004)</small>, [[Synthetic Breed]], Stone Sour, [[Toxoplasma (Band)|Toxoplasma]], [[Trivium (Band)|Trivium]], [[The Black Dahlia Murder]], [[The Haunted]], The Real McKenzies, [[The Partisans]], [[The Anti Doctrine]], [[Volbeat]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2007 <br />
|XIV|| style="text-align:center" | 51<br />
|| Amon Amarth <small>(2003)</small>, [[As I Lay Dying]], Barcode, Benediction <small>(2004)</small>, The Bones, [[Brujeria]], The Business, [[By Night]], Caliban <small>(2004)</small>, Cannibal Corpse <small>(2002)</small>, Children of Bodom, Chimaira, The Creetins, Die Kassierer, Dropkick Murphys, Earth Crisis, [[Enter Shikari]], Ektomorf <small>(2005)</small>, Fear My Thoughts, Hatebreed <small>(2004)</small>, Ill Niño, [[Kampfar]], Knorkator <small>(2005)</small>, [[Korn (Band)|KoRn]], [[Lamb of God]], Lousy, Manos <small>(2005)</small>, Maroon, Misconduct, [[Moonsorrow]], Naglfar, [[Neaera (Band)|Neaera]], [[One Man Army and the Undead Quartet]], Pain, Peter Pan Speedrock, [[Pro-Pain]], [[Rotten Sound]], Satyricon, Sick of It All <small>(2006)</small>, Slayer, Smoke Blow, [[Strung Out]], [[Swallow the Sun]], Sworn Enemy, Terror <small>(2005)</small>, [[Turisas]], [[Unearth]], Venerea, Volbeat, Walls of Jericho, [[Zuul FX]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2008 <br />
|XV|| style="text-align:center" | 64<br />
|| In Flames, Machine Head, [[Cavalera Conspiracy]], Bullet for My Valentine <small>(2006)</small>, Ministry, Biohazard, Agnostic Front, Life of Agony <small>(2004)</small>, [[Avenged Sevenfold]], 1349 <small>(2003)</small>, A.O.K., Belphegor <small>(2001)</small>, Born from Pain, [[Broilers]], [[Brutal Truth]], Caliban <small>(2007)</small>, Cataract, [[Converge]], Danko Jones, [[Death Before Dishonor]], [[Death by Stereo]], DevilDriver, Die Apokalyptischen Reiter, Discipline, [[Drone (Band)|Drone]], [[Enemy of the Sun]], [[Ensiferum]], Entombed, [[Fall of Serenity]], H₂O, [[Hardcore Superstar]], Heaven Shall Burn <small>(2006)</small>, Illdisposed, J.B.O., [[Japanische Kampfhörspiele]], [[Job for a Cowboy]], Krisiun, Lagwagon, Mad Sin, Madball <small>(2006)</small>, Mambo Kurt <small>(2006)</small>, Mayhem, [[Meshuggah]], [[Misery Speaks]], Moonspell, [[Morbid Angel]], [[One Fine Day]], [[Pöbel & Gesocks]], [[Primordial (Band)|Primordial]], [[Psychopunch]], [[Radio Dead Ones]], [[Rotting Christ]], Ryker’s, She-Male Trouble, Six Feet Under, Slapshot, Subway to Sally, [[Tech 9]], [[The Accidents]], [[The Destiny Program]], The Exploited, The Turbo A.C.’s, Volbeat, [[War from a Harlots Mouth]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2009 <br />
|XVI|| style="text-align:center" | 55<br />
|| [[All Shall Perish]], Amon Amarth <small>(2007)</small>, [[Anathema]], Asphyx, [[August Burns Red]], Backfire, [[Bloodclot]], [[The Bouncing Souls]], [[Bring Me the Horizon]], [[Callejon]], [[Carcass]], [[Comeback Kid]], Crushing Caspars, Deadline, [[Deadlock (Band)|Deadlock]], [[Der W]], DevilDriver, Die Kassierer, Dimmu Borgir, [[Down (Band)|Down]], Eisregen, [[Elsterglanz (Künstlerduo)|Elsterglanz]], Emil Bulls <small>(2001)</small>, [[End of Green]], [[Facebreaker]], [[God Forbid]], Gorgoroth, [[Hackneyed]], Hatebreed <small>(2007)</small>, [[Helheim]], Ignite <small>(2006)</small>, [[Legion of the Damned]], Maroon, Mastodon, Motörhead, [[Mucky Pup]], My Dying Bride, Narziss, [[Nervecell]], [[No Turning Back (Band)|No Turning Back]], [[Parkway Drive]], Raunchy, [[The Red Chord]], [[Reno Divorce]], [[Scarab (Band)|Scarab]], Sepultura, Smoke Blow, [[Social Distortion]], [[The Sorrow]], Soulfly <small>(2006)</small>, [[Stomper 98]], Suicidal Tendencies, Terror <small>(2007)</small>, Walls of Jericho, [[Warbringer]]<br />
|}<br />
<br />
== 2010 bis 2014 ==<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
|-<br />
! style="width:5%" | Jahr <br />
!Zähler!! style="width:3%" | Anz. !! style="width:92%" | Line-up <small>(Letzter Auftritt)</small> <br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2010 <br />
|XVII|| style="text-align:center" | 62<br />
|| [[A Day to Remember]], [[All for Nothing]], Amorphis <small>(2006)</small>, [[Arkangel]], As I Lay Dying, [[Bleeding Through]], [[Bloodwork]], Born from Pain, Broilers, [[Burning Skies]], Caliban <small>(2008)</small>, Callejon, Cannibal Corpse <small>(2007)</small>, Crowbar, [[Dååth]], Dark Tranquillity, [[Darkened Nocturn Slaughtercult]], Deadline, Death Before Dishonor, Down by Law, Ektomorf <small>(2007)</small>, Elsterglanz, Evergreen Terrace, [[Exodus (Band)|Exodus]], Fear Factory, [[Frei.Wild]], [[Grand Magus]], [[Gwar]], Heaven Shall Burn <small>(2008)</small>, [[Horse the Band]], Job for a Cowboy, [[Keep of Kalessin]], Killswitch Engage <small>(2005)</small>, [[Lay Down Rotten]], Letzte Instanz, Mambo Kurt & Rockbitches <small>(2008)</small>, Marduk <small>(2002)</small>, [[Maximum Penalty]], [[Mustasch]], Neaera, [[Nile (Band)|Nile]], NOFX, Paradise Lost, Postmortem, Sick of It All <small>(2007)</small>, [[Skindred]], Slayer, Sodom, [[Texas in July]], The Bones, [[The Devil’s Blood]], The Exploited, [[The Faceless]], [[The Mahones]], [[Toxpack]], Unleashed <small>(2005)</small>, Venom, Walls of Jericho, War from a Harlots Mouth, [[We Butter the Bread with Butter]], [[Wisdom in Chains]], Yuppicide<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2011 <br />
|XVIII|| style="text-align:center" | 62<br />
|| Volbeat, Bullet for My Valentine <small>(2008)</small>, Hatebreed <small>(2009)</small>, Agnostic Front, Bring Me the Horizon, Cavalera Conspiracy, Parkway Drive <small>(2009)</small>, Kreator, Blood for Blood, Deadlock, Death by Stereo, Knorkator <small>(2007)</small>, Die Apokalyptischen Reiter, Ill Niño, Emil Bulls <small>(2009)</small>, [[Evile]], Die Kassierer, [[Krawallbrüder|KrawallBrüder]], Mad Sin, Madball <small>(2008)</small>, Moonspell, [[Negator (Band)|Negator]], Terror <small>(2009)</small>, [[The Ghost Inside]], [[Arkona (Band)|Arkona]], [[Arma Gathas]], [[Betzefer]], [[Cancer Bats]], [[Carnifex (US-amerikanische Band)|Carnifex]], [[Deez Nuts]], Disbelief, Earth Crisis, Callejon, First Blood <small>(2006)</small>, Entombed, [[Gallows (Band)|Gallows]], Grave, [[Insidious Disease]], [[Kvelertak]], [[Kylesa]], Legion of the Damned, [[50 Lions]], [[Millencolin]], [[Misery Index]], [[More Than a Thousand]], Manos <small>(2007)</small>, [[Omnium Gatherum]], Peter Pan Speedrock, [[Protest the Hero]], Radio Dead Ones, Samael, Skindred, [[Sólstafir]], Spermbirds, [[Stonewall Noise Orchestra]], [[Title Fight]], [[The Adolescents]], The Black Dahlia Murder, [[The Casualties]], [[Watain]], U.S. Bombs, [[Your Demise]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2012 <br />
|XIX|| style="text-align:center" | 59<br />
|| Soulfly <small>(2009)</small>, Heaven Shall Burn <small>(2010)</small>, Machine Head, Children of Bodom, [[Flogging Molly]], Immortal, Broilers, Cannibal Corpse <small>(2010)</small>, [[Pennywise]], Trivium, [[Suicide Silence]], Ektomorf <small>(2010)</small>, [[Emmure]], [[I Killed the Prom Queen]], All Shall Perish, August Burns Red <small>(2009)</small>, [[Aborted]], Carnifex, Comeback Kid <small>(2009)</small>, Crushing Caspars, Dark Funeral, [[Debauchery]], [[Defeater]], DevilDriver, [[Dying Fetus]], [[Einherjer (Band)|Einherjer]], Eläkeläiset, Elsterglanz, Endstille, Evergreen Terrace, [[Eskimo Callboy]], [[Excrementory Grindfuckers]], [[Eyes Set to Kill]], Neaera, [[Guns of Moropolis]], [[Insomnium]], [[Kill Devil Hill]], Madball <small>(2011)</small>, Meshuggah <small>(2008)</small>, [[Nasty (Band)|Nasty]], [[Nasum]], [[Perkele (Band)|Perkele]], Poison Idea, Pro Pain <small>(2005)</small>, [[Serum 114]], [[Skeletonwitch]], Street Dogs, [[Stick to Your Guns]], Texas in July, The Bones, [[The Browning]], [[The Carburetors]], Unearth, We Butter the Bread with Butter <small>(2010)</small>, [[Xibalba (Band)|Xibalba]], Toxpack <small>(2010)</small>, [[Tenside (Band)|Tenside]], Do or Die, [[Fleshgod Apocalypse]] <hr /> Lamb of God ausgefallen; [[Winds of Plague]] abgesagt wegen Trennung vom Schlagzeuger; [[Gojira (Band)|Gojira]] abgesagt, dafür Neaera; Smoke Blow, The Turbo A.C.’s und Thee Carburetors abgebrochen wg. Wetter<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2013 <br />
|XX|| style="text-align:center" | 67<br />
|| Slayer, Hatebreed <small>(2011)</small>, Agnostic Front, Elsterglanz, [[Newsted (Band)|Newsted]], Korn, In Flames, Sick of It All <small>(2010)</small>, Caliban <small>(2010)</small>, Down, Parkway Drive <small>(2011)</small>, Ryker’s, Terror <small>(2011)</small>, [[Gothan]], [[Asking Alexandria]], [[Cock Sparrer]], Deez Nuts, Paradise Lost, [[Adept (Band)|Adept]], [[After the Burial]], [[All That Remains]], Amorphis <small>(2010)</small>, A.O.K., [[Bane (Band)|Bane]], [[Between the Buried and Me]], [[Betontod]], [[Betraying the Martyrs]], [[Bury Your Dead]], [[Buster Shuffle]], [[Breakdown of Sanity]], [[Chelsea Grin]], [[Coal Chamber]], Deadline, [[Devil Sold His Soul]], Die Kassierer, [[Every Time I Die]], [[God Seed]], [[Hämatom (Band)|Hämatom]], [[Haudegen (Band)|Haudegen]], [[H2O_(Band)|H<sub>2</sub>O]], [[Hail of Bullets]], [[Hacktivist (Band)|Hacktivist]], [[Hellyeah]], [[Iwrestledabearonce]], [[Kali Yuga (Band)|Kali Yuga]], Knorkator <small>(2011)</small>, [[Korpiklaani]], Krisiun, Kvelertak <small>(2011)</small>, Mambo Kurt <small>(2010)</small>, Maroon, Marduk <small>(2010)</small>, Naglfar, Napalm Death, [[Negura Bunget]], Pain, Rawside, [[Red Fang]], Smoke Blow, Sodom, The Browning, [[The Devil Wears Prada (Band)|The Devil Wears Prada]], The Ghost Inside <small>(2011)</small>, [[The Other]], [[Thy Art Is Murder]], War from a Harlots Mouth, Your Demise<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2014 <br />
|XXI|| style="text-align:center" | 60<br />
|| Volbeat, [[Rob Zombie]], Motörhead, Hatebreed <small>(2013)</small>, Amon Amarth <small>(2009)</small>, Bring Me the Horizon, [[Light the Torch|Devil You Know]], Callejon, Walls of Jericho, Emmure <small>(2012)</small>, Madball <small>(2012)</small>, Ignite <small>(2009)</small>, Comeback Kid <small>(2012)</small>, Kataklysm <small>(2005)</small>, Behemoth <small>(2005)</small>, Sepultura, [[Architects]], [[Being as an Ocean]], [[Blackest Dawn]], [[blessthefall]], [[Carach Angren]], Carnifex, Death Before Dishonor, [[Desolated]], [[Der Weg einer Freiheit]], Dew-Scented, Discipline, Dritte Wahl <small>(2005)</small>, Emil Bulls <small>(2011)</small>, Eskimo Callboy <small>(2012)</small>, Finntroll, [[For the Fallen Dreams]], [[Grand Supreme Blood Court]], [[His Statue Falls]], [[Hundredth]], [[Long Distance Calling]], [[Massendefekt (Band)|Massendefekt]], [[Malignant Tumour]], [[Memphis May Fire]], [[Milking the Goatmachine]], Moonspell, [[Nails (Band)|Nails]], Nile, [[Obey the Brave]], [[Of Mice & Men (Band)|Of Mice & Men]], Protest the Hero, Psychopunch, [[Rogers (Band)|Rogers]], [[Rise of the Northstar]], [[Shining (schwedische Band)|Shining]], Skindred, Stick to Your Guns <small>(2012)</small>, The Black Dahlia Murder, [[The Dillinger Escape Plan]], [[The Ocean]], [[The Unguided]], [[Twilight of the Gods (Band)|Twilight of the Gods]], [[Volksmetal]], We Butter the Bread with Butter <small>(2012)</small>, [[We Came as Romans]] <hr /> [[Raised Fist]] ausgefallen<br />
|}<br />
<br />
== 2015 bis 2019 ==<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
|-<br />
! style="width:5%" | Jahr <br />
!Zähler!! style="width:3%" | Anz. !! style="width:92%" | Line-up <small>(Letzter Auftritt)</small> <br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2015 <br />
|XXII|| style="text-align:center" | 51<br />
|| Heaven Shall Burn <small>(2012)</small>, In Flames, Parkway Drive <small>(2013)</small>, 1349 <small>(2008)</small>, Agnostic Front, Arch Enemy <small>(2006)</small>, [[Astroid Boys]], [[Aura Noir]], Belphegor <small>(2008)</small>, [[Booze & Glory]], Born from Pain, [[Alazka|Burning Down Alaska]], Carcass, Chelsea Grin <small>(2013)</small>, Deez Nuts, Defeater, [[Destrage]], [[Diablo Blvd]], Die Kassierer, [[Dr. Living Dead!]], [[Eisbrecher (Band)|Eisbrecher]], Enter Shikari, Eskimo Callboy <small>(2014)</small>, [[Expire]], Fear Factory, [[Feed the Rhino]], [[GWLT]], Haudegen, [[Heart of a Coward]], Knorkator <small>(2013)</small>, [[Kontrust]], Kreator, Lamb of God <small>(2007)</small>, [[Master (Band)|Master]], Nasty <small>(2012)</small>, Obituary <small>(2005)</small>, Pro Pain <small>(2012)</small>, Raised Fist, Red Fang, Rotten Sound, Rotting Christ <small>(2008)</small>, [[Silent Screams]], Suicide Silence <small>(2012)</small>, [[Suicidal Angels]], [[Sylosis]], Terror <small>(2013)</small>, Texas in July, [[The Ruins of Beverast]], Toxpack <small>(2012)</small>, [[Upon a Burning Body]], [[Walking Dead on Broadway]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2016 <br />
|XXIII|| style="text-align:center" | 65<br />
|| [[Five Finger Death Punch]], Slayer, Amon Amarth <small>(2014)</small>, Trivium, Bad Religion, Hatebreed <small>(2014)</small>, Six Feet Under, Behemoth <small>(2014)</small>, Walls of Jericho, Cock Sparrer, Paradise Lost, Ektomorf <small>(2012)</small>, [[4 Promille]], [[Annisokay]], Anti-Flag <small>(2005)</small>, Architects, [[Aktis]], [[Attila (Band)|Attila]], August Burns Red <small>(2012)</small>, [[Beartooth]], [[Beyond the Black]], [[Borknagar]], Breakdown of Sanity, [[Bury Tomorrow]], Buster Shuffle, [[Cypecore]], [[Deserted Fear]], [[Drescher (Band)|Drescher]], Endstille, [[Fallujah (Band)|Fallujah]], [[Fit for an Autopsy]], [[Goitzsche Front]], Grave, [[Gutalax]], H<sub>2</sub>O <small>(2013)</small>, [[Hammercult]], [[Havok (Band)|Havok]], [[Inquisition (Band)|Inquisition]], [[John Koffey]], [[Legion of the Dead]], [[Lionheart (US-amerikanische Band)|Lionheart]], [[Monuments]], [[Norma Jean (Band)|Norma Jean]], [[Our Last Night]], Perkele <small>(2012)</small>, [[Ragnarok (norwegische Band)|Ragnarok]], Raunchy, Rise of the Northstar <small>(2014)</small>, [[Siberian Meat Grinder]], [[Smoke the Sky]], [[Stepfather Fred]], Stick to Your Guns <small>(2014)</small>, [[Stray from the Path]], Strife, [[The Amity Affliction]], The Browning, [[The Hirsch Effekt]], The Real McKenzies, Thy Art Is Murder <small>(2013)</small>, [[To the Rats and Wolves]], [[Turnstile (Band)|Turnstile]], [[Unleash the Sky]], Vader, [[Varg (Band)|Varg]], We Butter the Bread with Butter <small>(2014)</small><br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2017 <br />
|XXIV|| style="text-align:center" | 64<br />
|| [[Avatar (Band)|Avatar]], [[Brothers in Arms (Band)|Brothers in Arms]], [[Tell You What Now]], [[Counterfeit (Band)|Counterfeit]], [[Wolf Down]], [[While She Sleeps]], Deez Nuts, [[Spasm]], Walking Dead on Broadway <small>(2015)</small>, Callejon, Knorkator <small>(2015)</small>, Ministry, Dropkick Murphys, In Flames, Tenside, [[Carnage Calligraphy]], [[Arise from the Fallen]], [[Silence Is Betrayal]], D.R.I., Aborted, [[Tausend Löwen unter Feinden]], [[Four Year Strong]], [[Bad Omens]], [[Swiss und Die Andern]], Adept, Nasty <small>(2015)</small>, Napalm Death, [[Eïs]], Carach Angren <small>(2014)</small>, Debauchery, [[Val Sinestra (Band)|Val Sinestra]], Tanzwut, Kvelertak <small>(2013)</small>, [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]], [[Triptykon]], Elsterglanz, Morgoth, Emil Bulls <small>(2014)</small>, Die Kassierer, [[Royal Republic]], Terror <small>(2015)</small>, Kreator, [[tuXedoo]], The Butcher Sisters, [[Trynity]], [[Tragedy of Mine]], Psychopunch, Excrementory Grindfuckers <small>(2012)</small>, [[Novelists]], [[Broken Teeth]], Wisdom in Chains, Obey the Brave, [[Northlane]], Comeback Kid <small>(2014)</small>, [[Motionless in White]], Architects, [[Combichrist]], [[Silent Descent]], [[Atari Teenage Riot]], [[Trollfest]], [[Bombus (Band)|Bombus]], Rotting Christ <small>(2015)</small>, Moonsorrow, Soilwork <small>(2006)</small> <hr /> Ausgefallen sind: The Black Dahlia Murder, Of Mice & Men, Madball <small>(2014)</small>, Sepultura, [[Airbourne (Band)|Airbourne]], [[Apocalyptica]], [[Mute Nation]], [[Misharped Fortune]], [[Dust Bolt]], God Dethroned, Toxpack <small>(2015)</small>, Suicide Silence, Dark Funeral, [[Cryptopsy]], [[Soulburn]], [[Shining (norwegische Band)|Shining]], [[Apologies, I Have None]] <br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2018 <br />
|XXV|| style="text-align:center" | 64<br />
|| [[8kids]], [[Abbath]], Apocalyptica, Asking Alexandria <small>(2013)</small>, Being as an Ocean <small>(2014)</small>, Belphegor <small>(2015)</small>, Benediction <small>(2007)</small>, [[Body Count (Band)|Body Count]] feat. [[Ice-T]], Booze & Glory <small>(2015)</small>, Bullet for My Valentine <small>(2011)</small>, Caliban <small>(2013)</small>, Cradle of Filth <small>(2001)</small>, [[Dagoba (Band)|Dagoba]], [[Ded (Band)|Ded]], [[Dool (Band)|Dool]], Dritte Wahl <small>(2014)</small>, [[Drunken Swallows]], Ektomorf <small>(2016)</small>, Emmure <small>(2014)</small>, [[Employed to Serve]], [[Entombed A.D.]], Eskimo Callboy <small>(2015)</small>, First Blood <small>(2011)</small>, Dethroned <small>(2005)</small>, H<sub>2</sub>O <small>(2016)</small>, Hatebreed <small>(2016)</small>, [[In This Moment]], [[Johnny Deathshadow]], Judas Priest <small>(2001)</small>, [[Kanzler & Söhne]], Kataklysm <small>(2014)</small>, [[Knocked Loose]], Life of Agony <small>(2008)</small>, Lionheart <small>(2016)</small>, Madball <small>(2014)</small>, Mambo Kurt & Gäste <small>(2013)</small>, Manos <small>(2011)</small>, Marduk <small>(2013)</small>, [[Megaherz (Band)|Megaherz]], [[Miss May I]], [[Moscow Death Brigade]], [[Necrophobic]], [[Nothing More]], [[Oceans Ate Alaska]], Parkway Drive <small>(2015)</small>, Perkele <small>(2016)</small>, [[Powerflo]], Pro Pain <small>(2015)</small>, [[Psychostick]], Rise of the Northstar <small>(2016)</small>, [[Septicflesh]], Soulfly <small>(2012)</small>, Stick to Your Guns <small>(2016)</small>, Stray from the Path <small>(2016)</small>, Tankard <small>(2001)</small>, [[Tendencia]], The Hirsch Effekt <small>(2016)</small>, Thy Art Is Murder <small>(2016)</small>, Toxpack <small>(2015)</small>, Unleashed <small>(2010)</small>, We Butter the Bread with Butter <small>(2016)</small>, [[Wolves in the Throne Room]], [[Vallenfyre]], [[Ze Gran Zeft]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2019 <br />
|XXVI|| style="text-align:center" | 52<br />
|| [[Alcest]], The Amity Affliction <small>(2016)</small>, Amorphis <small>(2013)</small>, [[Animals as Leaders]], Annisokay <small>(2016)</small>, [[Any Given Day]], Arch Enemy <small>(2015)</small>, [[At the Gates]], Bad Omens <small>(2017)</small>, [[Batushka]], Beartooth <small>(2016)</small>, Behemoth <small>(2016)</small>, [[Billybio]], [[Black Peaks (Band)|Black Peaks]], Bleeding Through <small>(2010)</small>, Bury Tomorrow <small>(2016)</small>, [[Cane Hill (Band)|Cane Hill]], Carach Angren <small>(2017)</small>, Cannibal Corpse <small>(2012)</small>, [[Crystal Lake (Band)|Crystal Lake]], Flogging Molly <small>(2012)</small>, [[Harakiri for the Sky]], [[Harms Way]], Ignite <small>(2014)</small>, [[Infected Rain]], [[Jinjer]], [[Kadavar (deutsche Band)|Kadavar]], Knorkator <small>(2017)</small>, Lamb of God <small>(2015)</small>, [[Landmvrks]], [[Limp Bizkit]], [[Malevolence]], Mambo Kurt <small>(2018)</small>, [[Mantar]], Massendefekt <small>(2014)</small>, [[Municipal Waste]], The Ocean <small>(2014)</small>, [[Orange Goblin]], Our Last Night <small>(2016)</small>, Parkway Drive <small>(2018)</small>, [[Polaris (australische Band)|Polaris]], [[Power Trip]], Sick of It All <small>(2013)</small>, [[Sondaschule]], Terror <small>(2017)</small>, [[TesseracT (Band)|TesseracT]], Turnstile <small>(2016)</small>, Walking Dead on Broadway <small>(2017)</small>, While She Sleeps <small>(2017)</small>, [[Whitechapel (Band)|Whitechapel]], [[Wolfheart]], [[Zeal & Ardor]]<br />
|}<br />
<br />
== Seit 2020 ==<br />
{| class="wikitable toptextcells"<br />
|-<br />
! style="width:5%" | Jahr <br />
! !! style="width:3%" | Anz. !! style="width:92%" | Line-up <small>(Letzter Auftritt)</small> <br />
|- style="background-color:#ffcccc;"<br />
| style="text-align:center" | 2020 <br />
| || style="text-align:center" | 48<br />
|| Veranstaltung wegen der [[COVID-19-Pandemie]] abgesagt. <hr /> 1349 <small>(2015)</small>, [[Amaranthe]], Amon Amarth <small>(2016)</small>, Anti-Flag <small>(2016)</small>, August Burns Red <small>(2016)</small>, Being as an Ocean <small>(2018)</small>, [[Bleed from Within]], Boysetsfire <small>(2006)</small>, [[Counterparts (Band)|Counterparts]], [[Creeper (Band)|Creeper]], Dagoba <small>(2018)</small>, [[Dawn Rayd]], [[Deafheaven]], Dying Fetus <small>(2012)</small>, Emil Bulls <small>(2017)</small>, Equilibrium <small>(2017)</small>, Excrementory Grindfuckers <small>(2017)</small>, First Blood <small>(2018)</small>, Fleshgod Apocalypse <small>(2012)</small>, [[Frog Leap]], [[Gatecreeper]], [[Get the Shot]], The Ghost Inside <small>(2013)</small>, Heaven Shall Burn <small>(2015)</small>, [[Imminence]], Killswitch Engage <small>(2010)</small>, Knocked Loose <small>(2018)</small>, Kvelertak <small>(2017)</small>, Meshuggah <small>(2012)</small>, Milking the Goatmachine <small>(2014)</small>, Nasty <small>(2017)</small>, [[Neck Deep]], Northlane <small>(2017)</small>, Obituary <small>(2015)</small>, [[Oceans]], Of Mice & Men <small>(2014)</small>, [[Polar (Band)|Polar]], Primordial <small>(2008)</small>, Rise of the Northstar <small>(2018)</small>, Risk It!, Rotting Christ <small>(2017)</small>, [[The Rumjacks]], [[Silverstein]], Soilwork <small>(2017)</small>, Suicide Silence <small>(2015)</small>, Swiss und Die Andern <small>(2017)</small>, Thy Art Is Murder <small>(2018)</small>, ZSK <small>(2005)</small><br />
|- style="background-color:#ffcccc;"<br />
| style="text-align:center" | 2021 <br />
| || style="text-align:center" | 36<br />
|| Veranstaltung wegen der COVID-19-Pandemie abgesagt. <hr /> Amon Amarth <small>(2016)</small>, Being as an Ocean <small>(2018)</small>, [[Boston Manor (Band)|Boston Manor]], Boysetsfire <small>(2006)</small>, Counterparts, Creeper, Deafheaven, Dying Fetus <small>(2012)</small>, Emil Bulls <small>(2017)</small>, Equilibrium <small>(2017)</small>, Excrementory Grindfuckers <small>(2017)</small>, First Blood <small>(2018)</small>, Gatecreeper, Get the Shot, Heaven Shall Burn <small>(2015)</small>, [[Holding Absence]], Imminence, Knocked Loose <small>(2018)</small>, [[Lingua Ignota]], [[Loathe]], Meshuggah <small>(2012)</small>, Nasty <small>(2017)</small>, Neck Deep, Northlane <small>(2017)</small>, Obituary <small>(2015)</small>, Oceans, Of Mice & Men <small>(2014)</small>, Raised Fist <small>(2015)</small>, Rise of the Northstar <small>(2018)</small>, Rotting Christ <small>(2017)</small>, Stick to Your Guns <small>(2018)</small>, Suicide Silence <small>(2015)</small>, Swiss und Die Andern <small>(2017)</small>, Sylosis <small>(2015)</small>, The Ghost Inside <small>(2013)</small>, Vein.fm<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2022 <br />
|XXVII|| style="text-align:center" | 79<br />
|| Amaranthe, Anti-Flag <small>(2016)</small>, Any Given Day, [[As Everything Unfolds]], August Burns Red <small>(2016)</small>, Beartooth <small>(2019)</small>, [[Blackout Problems]], Bleed from Within, [[Bob Vylan]], Boston Manor, Boysetsfire <small>(2006)</small>, Bullet for My Valentine <small>(2018)</small>, Comeback Kid <small>(2017)</small>, Counterparts, Creeper, [[Crossfaith]], [[Dana Dentata]], [[Dead Poet Society]], [[Drain (Band)|Drain]], [[Dream State]], [[Dropout Kings]], Emil Bulls <small>(2017)</small>, Equilibrium <small>(2017)</small>, [[Fragged Under]], Frog Leap, [[From Fall to Spring]], [[Future Palace]], Gatecreeper, Get the Shot, [[Ghøstkid]], Gutalax <small>(2016)</small>, Heaven Shall Burn <small>(2015)</small>, Holding Absence, [[Hot Milk]], Imminence, Infected Rain <small>(2019)</small>, Killswitch Engage <small>(2010)</small>, Knocked Loose <small>(2018)</small>, [[Konvent (Band)|Konvent]], Kvelertak <small>(2017)</small>, Landmvrks <small>(2019)</small>, Malevolence <small>(2019)</small>, [[Me & That Man]], [[Mental Cruelty]], [[Mora Prokaza]], Moscow Death Brigade <small>(2018)</small>, Neck Deep, Obituary <small>(2015)</small>, Oceans, Of Mice & Men <small>(2014)</small>, [[One Step Closer]], [[Orbit Culture]], [[Paleface]], [[Portrayal of Gulit]], Raised Fist <small>(2015)</small>, [[Rolo Tomassi]], Rotting Christ <small>(2017)</small>, [[Scowl]], [[Seeyouspacecowboy]], [[Setyoursails]], [[Siamese]], Silverstein, [[Skynd]], Soilwork <small>(2017)</small>, Stick to Your Guns <small>(2018)</small>, Suicide Silence <small>(2015)</small>, Swiss und Die Andern <small>(2017)</small>, Sylosis <small>(2015)</small>, [[Ten56]], [[The Disaster Area]], The Ghost Inside <small>(2013)</small>, The Rumjacks, [[Trash Boat]], Vein.fm, [[Venom Prison]], [[Venues]], [[Wargasm (englische Band)|Wargasm]], Zeal & Ador <small>(2019)</small>, [[Zombiez]]<br />
|-<br />
| style="text-align:center" | 2023 <br />
|XXVIII|| style="text-align:center" | 65<br />
|| Annisokay <small>(2019)</small>, Attila <small>(2016)</small>, Author & Punisher, Avatar <small>2017</small>, [[Blind Channel]], [[Bloodbath]], Borders, [[Born of Osiris]], Caliban <small>(2018)</small>, Chelsea Grin <small>(2015)</small>, [[Decapitated]], [[Dÿse]], Electric Callboy <small>(2018)</small>, Employed to Serve <small>(2018)</small>, End, Gaerea, Gojira <small>2012</small>, Guilt Trip, H<sub>2</sub>O <small>2018</small>, The Halo Effect, Harms Way <small>(2019)</small>, Hatebreed <small>(2018)</small>, Heriot, [[Igorrr]], Jinjer <small>(2019)</small>, Konvent <small>(2022)</small>, [[Kublai Khan TX]], Lionheart <small>(2018)</small>, Loathe, Mantar (2019), [[The Menzingers]], Meshuggah <small>2021</small>, Milking the Goatmachine <small>(2014)</small>, Mimi Barks, Motionless in White <small>(2017)</small>, [[Nova Twins]], Novelists FR <small>(2017)</small>, Paleface <small>(2022)</small>, [[Papa Roach]], Petrol Girls, Polaris <small>(2019)</small>, Rise of the Northstar <small>(2018)</small>, Risk It!, Samurai Pizza Cats, The Scratch, [[Sleep Token]], Slope, Soul Glo, Spirit Adrift, [[Spiritbox]], Spiritworld, [[Stand Atlantic]], Stray from the Path <small>(2018)</small>, [[Svalbard (englische Band)|Svalbard]], Terror <small>(2019)</small>, [[Touché Amoré]], Unitytx, Vended, Vukovi, Wargasm (UK) <small>(2022)</small>, Ways Away, [[Weimar (Band)|Weimar]], While She Sleeps <small>(2019)</small>, ZSK <small>(2005)</small>, Zulu<br />
|}<br />
<br />
== Anzahl an Auftritten ==<br />
<br />
In der folgenden Tabelle sind alle Bands aufgeführt, die mehr als einmal auf dem Festival aufgetreten sind (Stand 8.&nbsp;November 2022):<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! style="width:3%"| Anz.<br />
! style="width:97%" | Band <small>(Auftritte in den Vorjahren)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 11<br />
| [[Sick of It All]] <small>(1994, 1995, 1997, 2001, 2003, 2005–2007, 2010, 2013, 2019)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 10<br />
| [[Madball]] <small>(1995, 1998, 2000, 2003, 2006, 2008, 2011, 2012, 2014, 2018)</small>, [[Knorkator]] <small>(1998, 2000, 2002, 2005, 2007, 2011, 2013, 2015, 2017, 2019)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 9<br />
| [[Hatebreed]] <small>(2003, 2004, 2007, 2009, 2011, 2013, 2014, 2016, 2018)</small>, [[Terror (Band)|Terror]] <small>(2004, 2005, 2007, 2009, 2011, 2013, 2015, 2017, 2019)</small>, [[Parkway Drive]] <small>(2009, 2011, 2013, 2015, 2018, 2019)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 8<br />
| [[Ignite]] <small>(1999–2001, 2004, 2006, 2009, 2014, 2019)</small>, [[Mambo Kurt]] <small>(2001, 2003, 2006, 2008, 2010, 2013, 2018, 2019)</small>, [[Heaven Shall Burn]] <small>(2002, 2004, 2006, 2008, 2010, 2012, 2015, 2022)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 7<br />
| [[Soulfly]] <small>(2001, 2003, 2004, 2006, 2009, 2012, 2018)</small>, [[Caliban (Band)|Caliban]] <small>(2003, 2004, 2007, 2008, 2010, 2013, 2018)</small>, [[Dritte Wahl]] <small>(1997, 1999, 2001, 2003, 2005, 2014, 2018)</small>, [[Ektomorf]] <small>(2004, 2005, 2007, 2010, 2012, 2016, 2018)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 6<br />
| [[Manos]] <small>(2000, 2003, 2005, 2007, 2011, 2018)</small>, [[Pro Pain]] <small>(1998, 1999, 2005, 2012, 2015, 2018)</small>, [[Cannibal Corpse]] <small>(2000, 2002, 2007, 2010, 2012, 2019)</small>, [[Amorphis]] <small>(1996, 1999, 2006, 2010, 2013, 2019)</small>, [[Emil Bulls]] <small>(2001, 2009, 2011, 2014, 2017, 2022)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 5<br />
| [[Amon Amarth]] <small>(2003, 2007, 2009, 2014, 2016)</small>, [[Marduk (Band)|Marduk]] <small>(2000, 2002, 2010, 2013, 2018)</small>, [[We Butter the Bread with Butter]] <small>(2010, 2012, 2014, 2016, 2018)</small>, [[Arch Enemy]] <small>(2002, 2005, 2006, 2015, 2019)</small>, [[Behemoth (Band)|Behemoth]] <small>(2002, 2005, 2014, 2016, 2019)</small>, [[Comeback Kid]] <small>(2009, 2012, 2014, 2017, 2022)</small>, [[Bullet for My Valentine]] <small>(2006, 2008, 2011, 2018, 2022)</small>, [[Stick to Your Guns]] <small>(2012, 2014, 2016, 2018, 2022)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 4<br />
| Benediction <small>(1995, 2004, 2007, 2018)</small>, Life of Agony <small>(1996, 2004, 2008, 2018)</small>, Unleashed <small>(2001, 2005, 2010, 2018)</small>, Kataklysm <small>(2002, 2005, 2014, 2018)</small>, Belphegor <small>(2001, 2008, 2015, 2018)</small>, Toxpack <small>(2010, 2012, 2015, 2018)</small>, Electric Callboy <small>(2012, 2014, 2015, 2018)</small>, Obituary <small>(1997, 2005, 2015, 2022)</small>, August Burns Red <small>(2009, 2012, 2016, 2022)</small>, Soilwork <small>(2004, 2006, 2017, 2022)</small>, Kvelertak <small>(2011, 2013, 2017, 2022)</small>, Rotting Christ <small>(2008, 2015, 2017, 2022)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 3<br />
| 1349 <small>(2003, 2008, 2015)</small>, Nasty <small>(2012, 2015, 2017)</small>, Cradle of Filth <small>(1998, 2001, 2018)</small>, First Blood <small>(2006, 2011, 2018)</small>, Emmure <small>(2012, 2014, 2018)</small>, Perkele <small>(2012, 2016, 2018)</small>, Thy Art Is Murder <small>(2013, 2016, 2018)</small>, H<sub>2</sub>O <small>(2013, 2016, 2018)</small>, Rise of the Northstar <small>(2014, 2016, 2018)</small>, Lamb of God <small>(2007, 2015, 2019)</small>, Carach Angren <small>(2014, 2017, 2019)</small>, Walking Dead on Broadway <small>(2015, 2017, 2019)</small>, Anti-Flag <small>(2005, 2016, 2020)</small>, Killswitch Engage <small>(2005, 2010, 2022)</small>, The Ghost Inside <small>(2011, 2013, 2022)</small>, Suicide Silence <small>(2012, 2015, 2022)</small>, Beartooth <small>(2016, 2019, 2022)</small><br />
|-<br />
|style="text-align:center"| 2<br />
| Meshuggah <small>(2008, 2012)</small>, Chelsea Grin <small>(2013, 2015)</small>, Excrementory Grindfuckers <small>(2012, 2017)</small>, Judas Priest <small>(2001, 2018)</small>, Tankard <small>(2001, 2018)</small>, Dethroned <small>(2005, 2018)</small>, Asking Alexandria <small>(2013, 2018)</small>, Being as an Ocean <small>(2014, 2018)</small>, Booze & Glory <small>(2015, 2018)</small>, Lionheart <small>(2016, 2018)</small>, Stray from the Path <small>(2016, 2018)</small>, The Hirsch Effekt <small>(2016, 2018)</small>, Flogging Molly <small>(2012, 2019)</small>, Bleeding Through <small>(2010, 2019)</small>, Massendefekt <small>(2014, 2019)</small>, The Ocean <small>(2014, 2019)</small>, Annisokay <small>(2016, 2019)</small>, The Amity Affliction <small>(2016, 2019)</small>, Bury Tomorrow <small>(2016, 2019)</small>, Our Last Night <small>(2016, 2019)</small>, Turnstile <small>(2016, 2019)</small>, Bad Omens <small>(2017, 2019)</small>, While She Sleeps <small>(2017, 2019)</small>, Boysetsfire <small>(2006, 2022)</small>, Of Mice & Men <small>(2014, 2022)</small>, Raised Fist <small>(2015, 2022)</small>, Sylosis <small>(2015, 2022)</small>, Gutalax <small>(2016, 2022)</small>, Equilibrium <small>(2017, 2022)</small>, Swiss und Die Andern <small>(2017, 2022)</small>, Knocked Loose <small>(2018, 2022)</small>, Moscow Death Brigade <small>(2018, 2022)</small>, Infected Rain <small>(2019, 2022)</small>, Landmvrks <small>(2019, 2022)</small>, Malevolence <small>(2019, 2022)</small>, Zeal & Ador <small>(2019, 2022)</small><br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|With Full Force}}<br />
* [https://full-force.de/ Internetseite des Festivals]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Bands des Fullforcefestivals}}<br />
[[Kategorie:Liste (Musikgruppen)|Full-Force-Festival]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Liste|Bands Des Full Force Festivals]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Out_and_Loud&diff=230154671Out and Loud2023-01-24T07:11:44Z<p>193.196.128.254: /* 2013 */ Beastival</p>
<hr />
<div>{{Infobox Festival<br />
|Name = Out and Loud<br />
|Bild = Out and Loud Festival Main Stage.jpg<br />
|Bildbeschreibung = Die Main Stage während eines Auftrittes von [[Megaherz (Band)|Megaherz]] 2015<br />
|Ort = [[Geiselwind]]<br />
|Genre = [[Metal]] (hauptsächlich [[Power Metal|Power]], [[Folk Metal|Folk]] und [[Thrash Metal|Thrash]])<br />
|Besucher1a = ca. 8.000<ref>Metaltalks.de: [http://metaltalks.de/index.php/unvergessene-events/11-news/1425-out-loud-festival-2014-8000-besucher-pro-tag-erfolg-auf-ganzer-linie.html Out & Loud Festival 2014 - 8000 Besucher pro Tag - Erfolg auf ganzer Linie], abgerufen am 16. Juni 2015</ref><br />
|Besucher1b = 2014<br />
|Besucher2a = ca. 10.000<ref>Mainpost.de: [https://www.mainpost.de/regional/kitzingen/Out-and-Loud-lockt-knapp-10-000-Fans-nach-Geiselwind;art773,8763918 Out and Loud lockt knapp 10.000 Fans nach Geiselwind], abgerufen am 7. Juni 2015</ref><br />
|Besucher2b = 2015<br />
|Besucher3b = 2016<br />
|Besucher3a = ca. 8.000<ref>Infranken.de: [http://www.infranken.de/regional/kitzingen/Heavy-Metal-an-der-Autobahn;art218,1993404 Heavy Metal an der Autobahn], abgerufen am 13. Juli 2016</ref><br />
}}<br />
<br />
Das '''Out and Loud''' (abgekürzt ''OAL'') war ein dreitägiges [[Musikfestival]], das von 2013 bis 2016 jährlich nahe der [[Regierungsbezirk Unterfranken|unterfränkischen]] Ortschaft [[Geiselwind]] stattfand. Zunächst unter dem Namen ''Beastival'', wurde es 2014 zu ''Out and Loud'' umbenannt. Veranstaltet wurde das Festival von [[Rock the Nation]].<br />
<br />
Das Festival fand im Bereich um die Eventhalle und den Autohof Strohofer in Geiselwind statt. Die Bands spielten zum einen auf der Main Stage, die als Open-Air-Bühne außerhalb der Eventhalle stand, zum anderen auf der Second Stage innerhalb der Eventhalle. 2014 kam die Newcomer-Stage dazu, mit der aufstrebenden Bands eine Plattform geboten wurde, sich vor größerem Publikum zu präsentieren.<br />
<br />
Für 2017 musste das Festival aus finanziellen Gründen abgesagt werden.<ref>Facebook: [https://www.facebook.com/outandloudfestival/posts/1267544809974759 Stellungnahme] seitens der Veranstalter, abgerufen am 11. Dezember 2016</ref> Am 4. November 2017 gaben die Veranstalter bekannt, dass das Festival „bis auf Weiteres“ nicht mehr stattfinden werde.<ref>Facebook: [https://www.facebook.com/outandloudfestival/posts/1606510426078194 Stellungnahme] seitens der Veranstalter, abgerufen am 25. November 2017</ref><br />
<br />
== Line-Ups ==<br />
<br />
=== 2013 -- damals noch Beastival genannt ===<br />
<br />
'''Main Stage:''' [[Asphyx]], [[Bleeding Red]], [[Bloodbound]], [[Brainstorm (Metal-Band)|Brainstorm]], [[Dark Tranquillity]], [[Destruction]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Eisregen (Band)|Eisregen]], [[Enforcer (Band)|Enforcer]], [[Essence (Band)|Essence]], [[Excrementory Grindfuckers]], [[Grand Magus]], [[Hatred]], [[Kataklysm]], [[Korpiklaani]], [[Kreator]], [[Majesty (Band)|Majesty]], [[Mercenary (Band)|Mercenary]], [[Sabaton]], [[Satyricon (Band)|Satyricon]], [[Sodom (Band)|Sodom]], [[Tankard]], [[Varg (Band)|Varg]], [[Wintersun]]<br />
<br />
'''Second Stage:''' [[Accuser]], [[Attic (Band)|Attic]], [[Bornholm (Band)|Bornholm]], [[Debauchery]], [[Dust Bolt]], [[Emergency Gate]], [[Ex Deo]], [[Heidevolk]], [[Hellish Crossfire (Band)|Hellish Crossfire]], [[Imperium Dekadenz]], [[Insomnium]], [[Justice (deutsche Band)|Justice]], [[Katatonia]], [[Lonewolf]], [[Lost Society]], [[Milking the Goatmachine]], [[Mystic Prophecy]], [[Nachtblut]], [[Pessimist (Band)|Pessimist]], [[Screamer (Band)|Screamer]], [[Trollfest]], [[U.D.O.]], [[Vanderburst]], [[Winterstorm]], [[Wisdom (Band)|Wisdom]], [[Wolfchant]]<br />
<br />
=== 2014 ===<br />
'''Main Stage:''' [[Amon Amarth]], [[Arkona (Band)|Arkona]], [[Asphyx]], [[Behemoth (Band)|Behemoth]], [[Bleeding Red]], [[Blind Guardian]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Doro Pesch|Doro]], [[Dust Bolt]], [[Ensiferum]], [[Freedom Call]], [[Grave (Band)|Grave]], [[Hate (Band)|Hate]], [[Legion of the Damned]], [[Majesty (Band)|Majesty]], [[Powerwolf]], [[Rage (Band)|Rage]], [[Sasquatch (deutsche Band)|Sasquatch]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Sepultura]], [[Serenity (österreichische Band)|Serenity]], [[Stormwarrior]], [[Suicidal Angels]], [[Vader (Band)|Vader]]<br />
<br />
'''Second Stage:''' [[Accuser]], [[Arven]], [[Attic (Band)|Attic]], [[Black Messiah]], [[Blood Ceremony]], [[Bloody Hammers]], [[Blues Pills]], [[Delain]], [[Evil Invaders]], [[Flotsam & Jetsam]], [[Hail of Bullets]], [[Horisont]], [[IAMENEMY]], [[Milking the Goatmachine]], [[Moonspell]], [[Nocte Obducta]], [[Orden Ogan]], [[Solstafir]], [[Stallion (Band)|Stallion]] (abgesagt), [[Thyrfing]], [[Xandria]]<br />
<br />
=== 2015 ===<br />
'''Main Stage:''' [[Accuser]], [[Alestorm]], [[Battle Beast]], [[Carcass]], [[Diablo Blvd]], [[Dimeless]], [[Dvalin (Band)|Dvalin]], [[Eluveitie]], [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]], [[Feuerschwanz]], [[Frei.Wild]], [[Fylgja (Band)|Fylgja]], [[Grave Digger]], [[Hammerfall]], [[Helloween]], [[Insomnium]], [[J.B.O.]], [[Majesty (Band)|Majesty]], [[Megaherz (Band)|Megaherz]], [[Overkill (Band)|Overkill]], [[Subway to Sally]], [[Tankard]], [[Testament (Band)|Testament]], [[Wintersun]]<br />
<br />
'''Second Stage:''' [[Ahab (Band)|Ahab]], [[Arch Enemy]], [[Asphyx]], [[Black Mirrors]], [[Bloodbound]], [[Blues Pills]], [[Civil War (Band)|Civil War]], [[Dark Fortress]], [[Deserted Fear]], [[Dying Fetus]], [[Evertale]], [[Evil Invaders]], [[Finsterforst]], [[Godsized]], [[Hackneyed]], [[Hate (Band)|Hate]], [[Hell City]], [[Messenger (Band)|Messenger]], [[Moonspell]], [[My Sleeping Karma]], [[Orchid (Doom-Metal-Band)|Orchid]], [[Rogash]], [[Serenity (österreichische Band)|Serenity]], [[Skull Fist]], [[The Vintage Caravan]], [[The Vision Bleak]], [[Unleashed]], [[Varg (Band)|Varg]], [[Wisdom (Band)|Wisdom]]<br />
<br />
'''Newcomer Stage:''' [[Beyond Orcus]], [[Combustion]], [[Dark Zodiak]], [[Dead Alone]], [[Dead Ember]], [[Forensick]], [[Furious Anger]], [[Kambrium (Band)|Kambrium]], [[Knockdown Industries]], [[Martyrion (Band)|Martyrion]], [[Narsil (Band)|Narsil]], [[Phallax]], [[Ravenpath]], [[Scalpture]], [[Skeleton Pit]], [[Smoke the Sky]], [[Stormhammer]], [[The Privateer]], [[Tyron]]<br />
<br />
=== 2016 ===<br />
'''Main Stage:''' [[Antipeewee]], [[Behemoth (Band)|Behemoth]], [[Caliban (Band)|Caliban]], [[Dvalin (Band)|Dvalin]], [[Epica]], [[Excrementory Grindfuckers]], [[Finntroll]], [[Hatebreed]], [[Kataklysm]], [[Kissin' Dynamite]], [[Kreator]], [[Pain]], [[Powerwolf]], [[Rage (Band)|Rage]], [[Sonata Arctica]], [[Suicidal Angels]], [[Within Temptation]]<br />
<br />
'''Second Stage:''' [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[Beggars]], [[Black Messiah]], [[Brainstorm (Band)|Brainstorm]], [[Dark Tranquillity]], [[Dawn of Disease]], [[Deadlock (Band)|Deadlock]], [[Delain]], [[Dust Bolt]], [[Dying Gorgeous Lies]], [[Eisregen (Band)|Eisregen]], [[Firtan]], [[Gloryhammer]], [[Intestinal Damage]], [[Justice (deutsche Band)|Justice]], [[Korpiklaani]], [[Mantar]], [[Nervosa]], [[Pripjat (Band)|Pripjat]], [[Secrets of the Moon]], [[Sergeant Steel]], [[Stallion (Band)|Stallion]], [[Walls of Jericho (Band)|Walls of Jericho]]<br />
<br />
'''Newcomer Stage:''' [[Amplified Memory]], [[Arcturon]], [[Devils Musement]], [[Disinfect]], [[Endlevel]], [[Incordia]], [[Intestinal Damage]], [[Mortal Strike]], [[Morthus]], [[Oversense]], [[Scarnival]], [[Soulbound]], [[Spirit of the Future Sun]], [[Sundown (Band)|Sundown]], [[Texas Cornflake Massacre]], [[Trinity Site]], [[Unbound]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Metalfestival in Deutschland]]<br />
[[Kategorie:Musikfestival in Deutschland]]<br />
[[Kategorie:Geiselwind]]<br />
[[Kategorie:Musikveranstaltung in Bayern]]<br />
[[Kategorie:Erstveranstaltung 2013]]<br />
[[Kategorie:Veranstaltung im Landkreis Kitzingen]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wacken_Open_Air/Line-ups&diff=228491531Wacken Open Air/Line-ups2022-12-02T10:09:02Z<p>193.196.128.254: /* 2000 bis 2004 */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Festivalgelände - Wacken Open Air 2015-1999.jpg|mini|Der brennende Schädel als Wahrzeichen des Wacken Open Air]]<br />
Diese Liste umfasst eine Aufzählung von Bands, die am '''[[Wacken Open Air]]''' teilgenommen haben bzw. für die nächste Auflage angekündigt sind.<br />
<br />
== 1990 bis 1994 ==<br />
{| class="wikitable" border="1"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 24.&nbsp;– 25.&nbsp;August&nbsp;1990<br />
| 6<br />
| [[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], [[Ax ’n Sex|Axe ’n Sex]], Motoslug, Sacred Season, Skyline, Wizzard<br />
|-<br />
| 23.&nbsp;– 24.&nbsp;August&nbsp;1991<br />
| 10<br />
| [[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], Bon Scott, Cosmic Warriors, [[Gypsy Kyss]], Kilgore, [[Life Artist]], Ruby Red, Shanghai’d Guts, Skyline, Wise Guys<br />
|-<br />
| 21.&nbsp;– 22.&nbsp;August&nbsp;1992<br />
| 26<br />
| [[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], Asmodis, [[Ax ’n Sex|Axe ’n Sex]], Bad Sister, Bai Bang, [[Blind Guardian]], De La Cruz, Doc Eisenhauer, Dr. Hörp, Eddie E., [[Highlander (Band)|Highlander]], Ides of March, [[Incubator]], Jolly Hangman, Mama’s Boys, Morbid Mind, Motoslug, Pagan Spell, Paradise, Play ’n’ Bleed, Saitensprünge, [[Saxon (Band)|Saxon]], Störspatzen of Des, STS 8 Mission, [[The Waltons]], Vivian<br />
|-<br />
| 20.&nbsp;– 22.&nbsp;August&nbsp;1993<br />
| 32<br />
| [[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], [[Abi Wallenstein]], [[Ax ’n Sex|Axe ’n Sex]], Blue Velvet, Bon Scott, Buddy Lackey, Chalice, [[Doro Pesch|Doro]], Fast Lover, [[Fates Warning]], Gary Hughes, [[Gorefest]], Häwi Mädels, [[Heavenward]], Highlander, [[Holocaust (Band)|Holocaust]], Jacks Hammer, [[Jingo de Lunch]], [[Michael Dickes]], Noisy Act of Protest, [[Plan B (Band)|Plan B]], [[Railway (Band)|Railway]], RAX, [[Riverdogs]], [[Samael (Band)|Samael]], Sahara, [[Skew Siskin]], Torment, Toy, [[Trespass (englische Band)|Trespass]], Vivian, [[Warpath (Band)|Warpath]]<br />
|-<br />
| 19.&nbsp;– 20.&nbsp;August&nbsp;1994<br />
| 29<br />
| Ace öf Spades, [[Atrocity]], Chemical Breath, [[Deceased...]], [[Decision D]], Dixi Gunworks, Easy Livin’, [[Gamma Ray]], [[Hannes Bauer (Rockmusiker)|Hannes Bauer & Orchester Gnadenlos]], Ken Templin, Many Acts of Maniacs, Moray, Pagandom, [[Paul Di’Anno]]’s Killers, [[Prollhead]], Rausch, Riff Raff, [[Riverdogs]], Roan, Saintcatee, [[Skyclad]], Stoney Rudolph & The Happy Mc Cardies, Suiciety, Tears for Beers, [[The Tea Party]], [[The Waltons]], Torment, [[UK Subs]]<br />
|}<br />
<br />
== 1995 bis 1999 ==<br />
{| class="wikitable" border="1"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 19.&nbsp;– 20.&nbsp;Mai&nbsp;1995<br />
| 33<br />
| [[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], Amentia, [[Angra (Band)|Angra]], Bad Sister, Chalice, Creep, [[D-A-D]], [[Dark at Dawn]], [[Das Auge Gottes]], [[Depressive Age]], Dixie Gunworks, Ghosts of Dawn, Graue Zellen, [[Hate Squad]], [[Laberinto]], More About Dogs, [[Morgoth (Band)|Morgoth]], [[Paragon (Band)|Paragon]], [[Phantoms of Future]], [[Pothead]], [[Power of Expression]], [[Pretty Maids]], Prime, Rape, [[Revelation (Metal-Band)|Revelation]], [[Schweisser]], [[Solitude Aeturnus]], [[Temple of the Absurd]], [[Tiamat (Band)|Tiamat]], [[Trauma (polnische Band)|Trauma]], [[Trieb (Band)|Trieb]], [[Vanden Plas (Band)|Vanden Plas]], Vocation<br />
|-<br />
| 9.&nbsp;– 10.&nbsp;August&nbsp;1996<br />
| 32<br />
| Asylum, [[Atrocity]], Bad Sister, Big Nothing, [[Böhse Onkelz]], [[Crematory]], Desert Storm, Dice, [[Dimple Minds]], [[Dritte Wahl]], [[Gorefest]], Gorn, [[Grave Digger]], Grind Machine, [[Kingdom Come]], [[Kreator]], [[Manos]], [[Oomph!]], [[Pyogenesis]], Ramones Mania, [[Randalica]], [[Ricochet (Band)|Ricochet]], [[Schweisser]], [[Secret Discovery]], [[Sieges Even]], [[Temple of the Absurd]], [[Theatre of Tragedy]], [[The Exploited]], [[The Gathering (Band)|The Gathering]], [[Tom Angelripper]], [[Vicki Vomit]], Whils<br />
|-<br />
| 8.&nbsp;– 9.&nbsp;August&nbsp;1997<br />
| 47<br />
| Aion, [[Alastis]], [[Amorphis]], [[Birth Control]], [[Dimmu Borgir]], [[Dismember]], [[Dissection]], Don Bosco, Entrust, Fox Force Five, Gainsay, [[Grave Digger]], Grinning Sinner, [[Hammerfall]], Hassmütz, [[In Flames]], [[Iron Savior]], [[Late September Dogs]], [[Lake of Tears]], Love Gun, [[Motörhead]], Mummlox, [[Overkill (Band)|Overkill]], Paunch, [[Rage (Band)|Rage]] & Lingua Mortis Orchester, [[Raven (Band)|Raven]], [[Rockbitch]], [[Samael (Band)|Samael]], [[Saviour Machine]], [[Scanner (Band)|Scanner]], [[Hosh|Sceptic Acceptance]], [[Sinner (Band)|Sinner]], [[Sodom (Band)|Sodom]], Steiger, [[Subway to Sally]], [[Tank (Band)|Tank]], [[Theatre of Tragedy]], The Automanic, [[Therion]], [[Tom Angelripper]], Torment, [[Totenmond]], [[U.D.O.]], [[Umbra et Imago]], Undish, [[Virgin Steele]], [[Waltari (Band)|Waltari]], [[Zed Yago]]<br />
|-<br />
| 7.&nbsp;– 8.&nbsp;August&nbsp;1998<br />
| 71<br />
| [[Am I Blood]], [[Angel Dust (Band)|Angel Dust]], [[Anvil (Band)|Anvil]], [[Arch Enemy]], [[Atrocity]], [[Benediction (Band)|Benediction]], [[Blind Guardian]], [[Blind Passengers]], [[Blitzkrieg (Band)|Blitzkrieg]], [[Bonfire]], [[Borknagar]], [[Children of Bodom]], [[Covenant (Band)|Covenant]], [[Crack Up]], [[Cradle of Filth]], [[Crematory]], [[Dew-Scented]], [[Disbelief]], [[Doro Pesch|Doro]], [[Dritte Wahl]], [[Edguy]], [[Gamma Ray]], [[Goddess of Desire]], [[Gorgoroth]], [[Hades Almighty]], [[Haggard (Band)|Haggard]], [[Heavenwood]], Hollow, Holy Mother, [[Hypocrisy]], [[Iced Earth]], [[Iron Savior]], [[In Extremo]], [[J.B.O.]], [[Krabathor]], [[Lacuna Coil]], [[Manos]], [[Nevermore]], [[Night in Gales]], [[Nocturnal Rites]], [[Old Man’s Child]], Pegazus, [[Postmortem]], [[Primal Fear]], [[Raise Hell]], [[Riot (Band)|Riot]], Rough Silk, [[Ryker’s]], [[Sacred Steel (Band)|Sacred Steel]], [[Sadist (Band)|Sadist]], [[Savatage]], [[Sentenced]], [[Skyclad]], [[Asphyx|Soulburn]], Sons of Damnation, [[Stahlhammer (Band)|Stahlhammer]], [[Stratovarius]], [[Cemetary|Sundown]], Sweet Noise, [[Sweet Savage]], [[Tom Angelripper]], [[Tankard]], [[Temple of the Absurd]], [[Devin Townsend]], [[Unrest (deutsche Band)|Unrest]], [[Vader (Band)|Vader]], [[Virgin Steele]], [[Voivod]], Warrior<br />
|-<br />
| 6.&nbsp;– 7.&nbsp;August&nbsp;1999<br />
| 83<br />
| [[Agent Steel]], [[Amon Amarth]], [[Angra (Band)|Angra]], [[Atrocity]], [[Axel Rudi Pell]], [[Axxis]], [[Bewitched (schwedische Band)|Bewitched]], [[Blind Passengers]], [[Brainstorm (Metal-Band)|Brainstorm]], [[Cannibal Corpse]], [[Crematory]], [[The Cult]], [[Death SS]], Destiny’s End, Dr. Death, [[Destruction]], [[Dimmu Borgir]], [[Edguy]], [[Eisregen (Band)|Eisregen]], [[Eläkeläiset]], [[Enslaved]], [[Europe (Band)|Europe]], [[Fates Warning]], [[God Dethroned]], [[Graveworm]], [[Hammerfall]], [[Immortal]], In Aeternum, [[In Extremo]], [[Jaguar (Band)|Jaguar]], [[Jag Panzer]], [[Killer (belgische Band)|Killer]], [[Leatherwolf]], [[Labyrinth (Band)|Labyrinth]], [[Morgana Lefay|Lefay]], [[Marduk]], Marshall Law, [[Mayhem]], Memory Garden, [[Metal Church]], [[Metalium]], [[Mercyful Fate]], Mindfeed, [[Mystic Circle]], [[Napalm Death]], [[Nevermore]], [[Paradox (Band)|Paradox]], [[Paragon (Band)|Paragon]], [[Satan (Band)|Pariah]], Powergod, [[Pretty Maids]], [[Primal Fear]], [[Rage (Band)|Rage]], [[Razor (Band)|Razor]], Reverend Jürgen & Igor, [[Richthofen (Band)|Richthofen]], [[Roland Grapow]] & Band, [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Sinner (Band)|Sinner]], [[Six Feet Under (Band)|Six Feet Under]], [[Solitude Aeturnus]], [[Spock’s Beard]], [[Steel Prophet]], [[Subway to Sally]], [[The Crown (Band)|The Crown]], [[Temple of the Absurd]], [[Therion]], [[Threshold (Band)|Threshold]], [[Torment]], [[Totenmond]], [[Tristania]], [[Tygers of Pan Tang]], [[The Gathering (Band)|The Gathering]], The Sygnet, [[Tom Angelripper]], [[U.D.O.]], [[Uli Jon Roth]], [[Umbra et Imago]], [[Warrant (deutsche Band)|Warrant]], Wardog, [[Warhammer (Band)|Warhammer]], [[Witchery]], [[Whiplash (Band)|Whiplash]]<br />
|}<br />
<br />
== 2000 bis 2004 ==<br />
{| class="wikitable" border="1"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 4.&nbsp;– 5.&nbsp;August&nbsp;2000<br />
| 69<br />
| [[Agathodaimon (Band)|Agathodaimon]], [[Ancient]], [[Angel Witch]], [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[Artillery]], Black Sweden, [[Black Label Society]], [[Blaze Bayley]], Breaker, Chantal Chevalier, [[Dark at Dawn]], [[Dark Age]], [[Dark Funeral]], [[Dee Snider]], [[Demon (Band)|Demon]], [[Doro Pesch|Doro]], [[Deranged]], [[Dezperadoz]], [[Engine]], [[Entombed]], [[Freedom Call]], [[Gamma Ray]], [[Gaskin (Band)|Gaskin]], [[Grim Reaper]], [[Hades (Band)|Hades]], [[Heir Apparent (Band)|Heir Apparent]], [[Hypocrisy]], [[Iced Earth]], [[Immolation]], Jacob’s Dream, [[Knorkator]], [[Labyrinth (Band)|Labyrinth]], Late Nite Romeo, [[Liege Lord]], [[Lizzy Borden]], [[Lock Up (Band)|Lock Up]], [[Marduk]], [[Molly Hatchet]], [[Morbid Angel]], [[Mob Rules (Band)|Mob Rules]], [[Nightmare (französische Band)|Nightmare]], [[Nightwish]], October 31, [[Overkill (Band)|Overkill]], [[Pain]], [[Pink Cream 69]], [[Praying Mantis]], [[Raise Hell]], [[Rhapsody of Fire|Rhapsody]], [[Rose Tattoo]], [[Royal Hunt]], [[Samson (Band)|Samson]], [[Savage (Band)|Savage]], [[Sentenced]], [[Six Feet Under (Band)|Six Feet Under]], [[Skew Siskin]], Solstice, [[Spiritual Beggars]], [[Squealer]], [[Steel Attack]], [[Stratovarius]], [[Testament (Band)|Testament]], [[Tom Angelripper]], Twisted Tower Dire, [[Umbra et Imago]], [[Vader (Band)|Vader]], [[Vanishing Point (Band)|Vanishing Point]], [[Venom (Band)|Venom]], [[Zakk Wylde]]<br />
|-<br />
| 2.&nbsp;– 4.&nbsp;August&nbsp;2001<br />
| 79<br />
| 16 Hell Ventiler, [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[Arch Enemy]], Artch, [[Behemoth (Band)|Behemoth]], [[Bionix]], [[Blackshine]], [[Brainstorm (Metal-Band)|Brainstorm]], [[Cage (Band)|Cage]], [[Carnal Forge]], [[Chinchilla (Band)|Chinchilla]], Circle of Grief, [[Crematory]], [[Cryptopsy]], Crystal Shark, [[Culprit]], [[Dark Tranquillity]], [[Death SS]], [[Deceased...]], [[Desaster (Band)|Desaster]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Dimmu Borgir]], [[Exciter (Band)|Exciter]], [[Exhumed (Band)|Exhumed]], [[Exumer]], [[Finntroll]], [[Grave Digger]], [[Hammerfall]], [[Helloween]], [[Holy Moses]], [[In Flames]], [[Jag Panzer]], [[Kamelot]], Kju, Knight Errant, [[Krisiun]], [[Lacuna Coil]], [[Lost Horizon (Band)|Lost Horizon]], [[Metalium]], [[Mortician]], [[Motörhead]], [[Mägo de Oz]], [[Naglfar]], [[Napalm Death]], [[Nasum]], [[Nevermore]], [[Night in Gales]], [[Nightfall (Band)|Nightfall]], [[Nightwish]], [[Nostradameus]], [[Opeth]], [[Overkill (Band)|Overkill]], [[Paragon (Band)|Paragon]], [[Paul Di’Anno]] & Killers, [[Primal Fear]], [[Rage (Band)|Rage]], Rawhead Rexx, Sacraphyx, [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Silent Force]], [[Smoke Blow]], [[Sodom (Band)|Sodom]], [[Soilwork]], [[Sonata Arctica]], Soul Doctor, Stigma IV, [[Subway to Sally]], [[Tad Morose]], [[Tankard]], [[Deströyer 666]], [[The Haunted]], [[The Sins of Thy Beloved]], Impotent Sea Snakes, [[The Traceelords]], [[Therion]], [[Trail of Tears (Band)|Trail of Tears]], [[Vintersorg]], [[Warhammer (Band)|Warhammer]], [[W.A.S.P.]]<br />
|-<br />
| 1.&nbsp;– 3.&nbsp;August&nbsp;2002<br />
| 81<br />
| [[Alabama Thunderpussy]], [[Amon Amarth]], [[Angel Dust (Band)|Angel Dust]], [[Angra (Band)|Angra]], Antagonist, ATP, Avalanch, [[Blaze Bayley (Band)|Blaze]], [[Blind Guardian]], [[Blitzkrieg (Band)|Blitzkrieg]], [[Borknagar]], [[Bruce Dickinson]], [[Candlemass]], [[Cannibal Corpse]], [[Children of Bodom]], [[Criminal (Band)|Criminal]], [[Debris Inc.]], [[Destruction]], [[Dimple Minds]], [[Domine]], [[Dornenreich]], [[Doro Pesch|Doro]], [[Dream Evil]], [[Dying Fetus]], [[Edguy]], [[Eisregen (Band)|Eisregen]], [[Evergrey]], [[Exodus (Band)|Exodus]], [[Falconer (Band)|Falconer]], [[Fleshcrawl]], [[Green Carnation]], [[Haggard (Band)|Haggard]], [[Heathen]], [[Heavenly]], [[Hollenthon]], [[Hypocrisy]], [[Immortal]], [[In Extremo]], [[Iron Savior]], [[J.B.O.]], [[Justice (deutsche Band)|Justice]], [[Kalmah]], [[Timo Kotipelto|Kotipelto]], [[Kreator]], [[Lock Up (Band)|Lock Up]], [[Macabre (Band)|Macabre]], [[Messiah’s Kiss]], [[Metalucifer]], [[Mezarkabul]], [[Mob Rules (Band)|Mob Rules]], [[Mörk Gryning]], [[My Dying Bride]], [[Necrophobic]], [[Nightmare (französische Band)|Nightmare]], [[Nocturnal Rites]], [[Nuclear Assault]], [[Tom Angelripper|Onkel Tom]], [[Pretty Maids]], [[Primordial (Band)|Primordial]], [[Pungent Stench]], [[Raven (Band)|Raven]], [[Rebellion (Band)|Rebellion]], [[Red Aim]], [[Rose Tattoo]], Rottweiler, [[Sabbat (englische Band)|Sabbat]], [[Savatage]], [[Shakra]], [[Sinergy (Band)|Sinergy]], [[Stormwarrior]], [[Stormwitch]], [[Suidakra]], [[Thunderstone]], [[Torfrock]], [[U.D.O.]], [[Unleashed]], [[Vanden Plas (Band)|Vanden Plas]], [[Vicious Rumors]], [[Vision Divine]], [[Vomitory (schwedische Band)|Vomitory]], [[Warlord (Band)|Warlord]], [[Wizard]], [[Wolf (Band)|Wolf]]<br />
|-<br />
| 31.&nbsp;Juli&nbsp;– 2.&nbsp;August&nbsp;2003<br />
| 61<br />
| [[Ancient Rites]], [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[Assassin (Band)|Assassin]], Bai Bang, [[Callenish Circle]], [[Carpathian Forest]], [[Circle II Circle]], [[Dark Age]], [[Dark Angel (Band)|Dark Angel]], [[Dark Funeral]], [[Darkane]], [[Dew-Scented]], [[Diamond Head (Band)|Diamond Head]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Dismember]], [[Eidolon (Band)|Eidolon]], Evidence One, [[Extreme Noise Terror]], [[Freedom Call]], [[Gamma Ray]], [[Graveworm]], [[Heaven Shall Burn]], [[Human Fortress]], [[In Flames]], [[Kataklysm]], [[Lordi]], [[Lotto King Karl]], [[Malevolent Creation]], [[Masterplan (Band)|Masterplan]], [[Metalium]], [[Nile (Band)|Nile]], [[Obscenity]], [[Tom Angelripper|Onkel Tom]], [[Psychopunch]], [[Raunchy]], [[Running Wild (Band)|Running Wild]], [[Sentenced]], [[Sinner (Band)|Sinner]], [[Slayer]], [[Soilwork]], [[Sonata Arctica]], [[Stratovarius]], [[Subway to Sally]], [[Symphorce]], [[Testament (Band)|Testament]], The Almighty Punchdrunk, [[The Crown (Band)|The Crown]], [[Thyrfing]], [[Twisted Sister]], Twisted Tower Dire, [[V8 Wankers]], [[Vader (Band)|Vader]], Victims of Madness, [[Victory (Band)|Victory]]<br />
|-<br />
| 5.&nbsp;– 7.&nbsp;August&nbsp;2004<br />
| 62<br />
| [[After Forever]], [[Amon Amarth]], [[Anthrax (Band)|Anthrax]], [[Arch Enemy]], Artefact, [[Astral Doors]], [[Bal-Sagoth]], [[Brainstorm (Metal-Band)|Brainstorm]], [[Böhse Onkelz]], [[Cannibal Corpse]], [[Cathedral (britische Band)|Cathedral]], [[Children of Bodom]], [[Death Angel]], [[Destruction]], [[Dio (Band)|Dio]], Dionysus, [[Disbelief]], [[Doro Pesch|Doro]] & [[Warlock (Band)|Warlock]] 86, Dr. Rock, [[Ektomorf]], [[Eläkeläiset]], [[Engine of Pain]], Everfest, Feinstein, [[Grave Digger]], Griffin, Gun Barrel, Gutbucket, [[Helloween]], [[Hobbs’ Angel of Death]], [[Hypocrisy]], [[J.B.O.]], [[Knorkator]], [[Timo Kotipelto|Kotipelto]], [[Mambo Kurt]], [[Mayhem]], [[Methedras]], [[Misery Index]], [[Mnemic]], [[Motörhead]], [[Mystic Prophecy]], [[Nevermore]], [[Nocturno Culto]], Orphanage, [[Paragon (Band)|Paragon]], [[Raunchy]], Reckless Tide, [[Satan (Band)|Satan]], [[Satyricon (Band)|Satyricon]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Schandmaul]], Sufferage, Supersoma, [[The Quireboys]], [[The Rods]], [[Thora (Band)|Thora]], [[Thunderstone]], [[Unleashed]], Vanguard, Voodoma, [[Jutta Weinhold|Weinhold]], [[Zodiac Mindwarp and the Love Reaction|Zodiac Mindwarp]]<br />
|}<br />
<br />
== 2005 bis 2009 ==<br />
{| class="wikitable" border="1"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 4.&nbsp;– 6.&nbsp;August&nbsp;2005<br />
| 65<br />
| [[Accept]], [[Apocalyptica]], [[Axel Rudi Pell]], [[Bloodbath]], [[Candlemass]], [[Cataract (Band)|Cataract]], [[Contradiction]], [[Corvus Corax]], [[Count Raven]], [[Dissection]], [[Doomfoxx]], [[DragonForce]], [[Edguy]], [[Eisregen (Band)|Eisregen]], Endhammer, [[Endstille]], [[Ensiferum]], [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]], [[Finntroll]], [[Goddess of Desire]], [[Gorefest]], [[Hammerfall]], [[Hanoi Rocks]], Hard Time, [[Hatesphere]], [[Holy Moses]], [[Illdisposed]], [[Kreator]], losLos, [[Machine Head]], [[Machine Men]], [[Mambo Kurt]], [[Marduk]], [[Marky Ramone]], [[Martin Kesici]] (Special Guest), [[Mercenary (Band)|Mercenary]], [[Metal Church]], [[Metalium]], [[Mob Rules (Band)|Mob Rules]], [[Morgana Lefay]], [[MUCC]], [[Naglfar]], [[Nightwish]], Noise Forest, [[Obituary]], [[Oomph!]], [[Overkill (Band)|Overkill]], Panic Cell, [[Potentia Animi]], [[Primordial (Band)|Primordial]], Reckless Tide, [[Regicide]], Saeko, [[Samael (Band)|Samael]], [[Sentenced]], [[Sonata Arctica]], [[Suffocation]], [[Suidakra]], [[Teräsbetoni]], [[Torfrock]], [[Tristania]], [[Turisas]], Vanguard, [[Within Temptation]], [[Zyklon (Band)|Zyklon]]<br />
|-<br />
| 3.&nbsp;– 5.&nbsp;August&nbsp;2006<br />
| 56<br />
| [[Aborted]], [[Amon Amarth]], [[Arch Enemy]], [[Atheist (Band)|Atheist]], [[Battlelore]], Bloodthorn, [[Born from Pain]], [[Caliban (Band)|Caliban]], [[Carnivore]], [[Celtic Frost]], [[Children of Bodom]], [[D’espairsRay]], [[Danko Jones]], [[Dezperadoz]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Ektomorf]], [[Emperor (Band)|Emperor]], [[End of Green]], [[Fear Factory]], [[Finntroll]], Fleshgore, [[Gamma Ray]], [[Hellfueled]], [[In Extremo]], [[Korpiklaani]], Krieger, [[Krypteria]], [[Lake of Tears]], [[Legion of the Damned]], [[Mambo Kurt]], [[Metal Inquisitor]], [[Ministry]], [[Morbid Angel]], [[Motörhead]], [[Michael Schenker Group]], [[Mystic Circle]], [[Nevermore]], [[Nocturnal Rites]], [[Opeth]], [[Orphaned Land]], [[Primal Fear]], [[Rose Tattoo]], [[Scorpions]], [[Six Feet Under (Band)|Six Feet Under]], [[Soilwork]], [[Soulfly]], [[Subway to Sally]], [[Transilvanian Beat Club]], [[The Dogma]], [[Tribe After Tribe]], [[Uli Jon Roth]], [[Victory (Band)|Victory]], [[Vreid]], WE, [[Whitesnake]], [[Wintersun]]<br />
|-<br />
| 2.&nbsp;– 4.&nbsp;August&nbsp;2007<br />
| 75<br />
| [[1349 (Band)|1349]], [[All That Remains]], [[Amorphis]], Animal Alpha, [[Belphegor (Band)|Belphegor]], Benedictum, [[The Black Dahlia Murder]], [[Black Majesty]], [[Blind Guardian]], [[Blitzkrieg (Band)|Blitzkrieg]], [[Cannibal Corpse]], [[Chthonic]], [[Communic]], [[Destruction]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Dimension Zero]], [[Dimmu Borgir]], [[Dir En Grey]], [[Disillusion]], [[Drone (Band)|Drone]], [[Electric Eel Shock]], [[Enslaved]], [[Fair to Midland]], [[Falconer (Band)|Falconer]], [[Fastway]], [[Grave Digger]], Gutbucket, [[Haggard (Band)|Haggard]], [[Hatesphere]], [[Heaven Shall Burn]], [[Iced Earth]], [[Immortal]], [[In Flames]], [[J.B.O.]], [[Kampfar]], [[Lacuna Coil]], [[Letzte Instanz (Band)|Letzte Instanz]], [[Mambo Kurt]], [[Maroon]], Mennen, [[Moonsorrow]], [[Moonspell]], [[Municipal Waste]], [[Napalm Death]], [[Narziss (Band)|Narziss]], [[Neaera (Band)|Neaera]], [[Norther]], [[Pharao]], [[Possessed]], [[Rage (Band)|Rage]], [[Rose Tattoo]], [[Sabbat]], [[Sacred Reich]], [[Sahg]], [[Samael (Band)|Samael]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Schandmaul]], [[Secrets of the Moon]], [[Sodom (Band)|Sodom]], [[Sonic Syndicate]], [[Stormwarrior]], [[Stratovarius]], [[Subway to Sally]], [[Suidakra]], [[Swallow the Sun]], [[The Answer]], [[The Sorrow]], [[Therion]], [[Torture Squad]], [[Turbonegro]], [[Turisas]], [[Type O Negative]], [[Týr]], [[Unheilig]], [[The Vision Bleak]], [[Vital Remains]], [[Volbeat]]<br />
|-<br />
| 31.&nbsp;Juli&nbsp;– 2.&nbsp;August&nbsp;2008<br />
| 71<br />
| [[3 Inches of Blood]], [[Airbourne (Band)|Airbourne]], [[Alestorm]], [[As I Lay Dying]], [[At the Gates]], [[Autumn (niederländische Band)|Autumn]], [[Avenged Sevenfold]], [[Avantasia]], [[Axxis]], [[Before the Dawn]], [[Carcass]], [[Children of Bodom]], [[Concept Insomnia]], [[Corvus Corax]], [[Crematory]], [[Cynic]], Destructor, [[Dream of an Opium Eater]], [[Enemy of the Sun]], [[Ensiferum]], Evocation, [[Excrementory Grindfuckers]], [[Exodus (Band)|Exodus]], [[Girlschool]], [[Girugamesh]], [[Gorgoroth]], [[Grave (Band)|Grave]], [[Hatebreed]], [[Headhunter (Band)|Headhunter]], [[Holy Moses]], [[Iron Maiden]], [[Job for a Cowboy]], [[Kamelot]], [[Killswitch Engage]], [[Kreator]], [[Krypteria]], Lauren Harris, [[Leaves’ Eyes]], Lord Belial, [[Lordi]], [[Machine Men]], [[Massacre (Band)|Massacre]], [[Mercenary (Band)|Mercenary]], Metakilla, [[Mortal Sin]], [[Mustasch]], [[Nashville Pussy]], [[Negură Bunget]], [[Nifelheim]], [[Nightwish]], [[Obituary]], [[Opeth]], [[Powerwolf]], [[Primordial (Band)|Primordial]], Psychopunch, [[Sabaton]], [[Saltatio Mortis]], [[Soilwork]], [[Sonata Arctica]], [[Stam1na]], [[The Darkness (Band)|Stone Gods]], [[Sturm und Drang (Band)|Sturm und Drang]], [[Sweet Savage]], [[The Bones]], [[The Haunted]], [[The Rotted]], [[Torture Squad]], [[Unearth]], [[Van Canto]], [[Warbringer]], [[Watain]]<br />
|-<br />
| 30.&nbsp;Juli&nbsp;– 1.&nbsp;August&nbsp;2009<br />
| 80<br />
| 5th Avenue, [[Adorned Brood]], [[Airbourne]], [[Amon Amarth]], [[Anthrax (Band)|Anthrax]], [[Axel Rudi Pell]], [[ASP (Band)|ASP]], Bai Bang, [[Bloodwork]], [[Borknagar]], Bon Scott, [[Bring Me the Horizon]], [[Bullet for My Valentine]], [[Callejon]], [[Cathedral (britische Band)|Cathedral]], Charly Beutin, [[Coheed and Cambria]], [[Cumulo Nimbus]], [[D-A-D]], [[Stephan Weidner|Der W]], [[Doro Pesch|Doro]], [[DragonForce]], [[Drone (Band)|Drone]], [[Einherjer (Band)|Einherjer]], [[Endstille]], [[Engel (Band)|Engel]], [[Enslaved]], [[Epica]], [[eths]], [[Fejd]], [[Feuerschwanz]], [[Frei.Wild]], [[Gamma Ray]], [[Grand Magus]], [[Gwar]], [[Hammerfall]], [[Heaven and Hell (Band)|Heaven and Hell]], [[Heaven Shall Burn]], [[Ingrimm (Band)|Ingrimm]], [[In Extremo]], [[In Flames]], Insidious Disease, [[J.B.O.]], [[Korpiklaani]], [[Lacuna Coil]], [[Machine Head]], [[Mambo Kurt]], [[Motörhead]], [[Napalm Death]], Nervecell, [[Nevermore]], [[Tom Angelripper|Onkel Tom]], [[Pain]], [[Pentagram (US-amerikanische Band)|Pentagram]], [[Rabenschrey]], [[Rage (Band)|Rage]], [[Ragnaröek]], [[Reincarnatus]], [[Retrospect]], [[Running Wild (Band)|Running Wild]], Sarke, [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Schandmaul]], Skyline, [[Subway to Sally]], [[Suidakra]], [[Swashbuckle]], [[Testament (Band)|Testament]], [[The BossHoss]], [[The Fading]], The Smackballz, [[The Waltons]], Torment, [[Tracedawn]], [[Tristania]], [[Trouble (Band)|Trouble]], [[Turisas]], [[UFO (Band)|UFO]], [[UK Subs]], Victims of Madness, [[Volbeat]], [[Vreid]], [[Walls of Jericho (Band)|Walls of Jericho]], [[Whiplash (Band)|Whiplash]]<br />
|}<br />
<br />
== 2010 bis 2014 ==<br />
{| class="wikitable" border="1"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 5.&nbsp;– 7.&nbsp;August&nbsp;2010<br />
| 123<br />
| [[1349 (Band)|1349]], [[Alice Cooper]], Altar, [[Amorphis]], [[Anvil (Band)|Anvil]], [[Apocalyptica]], [[Arch Enemy]], [[Astral Doors]], [[Atrocity]], Black Out Beauty, [[Broilers]], [[Brutus (niederländische Band)|Brutus]], By the Patient, [[Caliban (Band)|Caliban]], [[Candlemass]], Cangaco, [[Cannibal Corpse]], [[Corvus Corax]], [[Crucified Barbara]], Dead Means Nothing, [[Debauchery]], [[Degradead]], [[Delain]], Demolished, [[Despised Icon]], [[Dew-Scented]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Die Kassierer]], [[Edguy]], [[Ektomorf]], [[Endstille]], [[End of Green]], [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]], Eternal Legacy, [[Evile]], [[Fanfara Kalashnikov]], [[Fear Factory]], [[Fiddler’s Green]], Forever Storm, [[Frei.Wild]], Frontal, [[Ghost Brigade]], [[Gojira (Band)|Gojira]], [[Grave Digger]], [[Hackneyed]], [[Hanggai]], Hathors, Hells Belles, [[Holy Grail]], [[Ihsahn]], [[Ill Niño]], [[Immortal]], [[Imperium Dekadenz]], [[Iron Maiden]], [[Job for a Cowboy]], [[Kamelot]], [[Kampfar]], Katana, Killing Machine, [[Lake of Tears]], [[Letzte Instanz (Band)|Letzte Instanz]], [[Lizzy Borden]], [[Lock Up (Band)|Lock Up]], [[Lord of the Lost]], [[Macbeth (deutsche Band)|Macbeth]], [[Mad Max (Band)|Mad Max]], [[Mambo Kurt]], [[Metsatöll]], Missing in Action, [[Mötley Crüe]], [[Nightmare (französische Band)|Nightmare]], No Dawn, Orcus O Dis, [[Orden Ogan]], [[Orphaned Land]], [[Overkill (Band)|Overkill]], [[Penthagon]], Prayers of Sanity, [[Raven (Band)|Raven]], [[Red Hot Chilli Pipers]], [[Rotting Christ]], [[Schelmish]], [[Secrets of the Moon]], Seven Ends, Skanners, [[Slayer]], [[Smoke Blow]], Snakebite, [[Secrets of the Moon|SotM]], [[Sólstafir]], [[Soulfly]], Soul Stealer, Spit Like This, [[Stratovarius]], [[Suicidal Angels]], [[Svartsot]], [[Tarja Turunen|Tarja]], [[The BossHoss]], [[The Devil’s Blood]], The Keltics, [[The New Black]], [[The Other]], The Sixpounder, [[Tiamat (Band)|Tiamat]], [[Torfrock]], Total Riot, [[Týr]], [[U.D.O.]], [[Unleashed]], [[Varg (Band)|Varg]], Victims of Madness, Vita Imana, [[Voivod]], [[Wacken Firefighters]], [[W.A.S.P.]], Wistaria<br />
|-<br />
| 4.&nbsp;– 6.&nbsp;August&nbsp;2011<br />
| 125<br />
| [[Accu§er]], Achren, Aeon Throne, [[Airbourne (Band)|Airbourne]], Aphyxion, [[Apocalyptica]], [[As I Lay Dying]], Atrum, [[Avantasia]], [[Battle Beast]], [[Betontod]], Blaas of Glory, [[Die Blechblos’n]], [[Blind Guardian]], Blowsight, Bucovina, [[Bullet (schwedische Band)|Bullet]], [[Bülent Ceylan]] (Comedy Act), [[Children of Bodom]], Coldwar, [[Crashdïet]], [[Danko Jones]], [[Deadlock (Band)|Deadlock]], Deathclocks, [[Dir En Grey]], [[Dust Bolt]], Edelweiss, [[Eläkeläiset]], [[Ensiferum]], [[Excrementory Grindfuckers]], Exquisite Pus, [[Frei.Wild]], [[Ghost (Band)|Ghost]], [[Girlschool]], [[Golem (deutsche Band)|Golem]], [[Hämatom (Band)|Hämatom]], [[Hail of Bullets]], [[Hammercult]], [[Hayseed Dixie]], [[Heaven Shall Burn]], [[Helloween]], [[Hellsaw]], [[Horch (Band)|Horch]], [[Iced Earth]], [[Ignis Fatuu]], [[In Solitude]], Jim Breuer, [[Judas Priest]], [[Kataklysm]], [[Khold]], [[Knorkator]], [[Kreator]], [[Kvelertak]], [[Vista Chino|Kyuss Lives!]], [[Lacrimas Profundere]], Leash Eye, Maiden UniteD, [[Mambo Kurt]], [[Mayhem]], [[Moonsorrow]], [[Morbid Angel]], [[Morgoth (Band)|Morgoth]], Mortal Strike, Mother of God, [[Motörhead]], [[Negator (Band)|Negator]], Noein, Omnicide, [[Tom Angelripper|Onkel Tom]] feat. [[Roberto Blanco]] (Special Guest), [[Onslaught]], [[Ozzy Osbourne]], Paralytic, [[Pharao (Band)|Pharao]], Pneuma, [[Powerstroke]], [[Primal Fear]], [[Pussy Sisster]], [[Rabenschrey]], Reliquiae, [[Rhapsody of Fire]], Rude Revelation, [[Russkaja]], Sacramental, [[Saltatio Mortis]], [[Sepultura]], Severenth, [[Shining (norwegische Band)|Shining]], Shraphead, [[Sirenia]], [[Skálmöld]], [[Skeletonwitch]], Ski King, Ski's Country Trash, [[Skindred]], [[Skyline]], [[Slime (Band)|Slime]], [[Sodom (Band)|Sodom]], [[Hans-Martin Stier|Stier]], Stormzone, [[Subway to Sally]], [[Suicidal Tendencies]], [[Suidakra]], Tanker, Tauthr, The Aberlours, [[The Haunted]], [[The Murder of My Sweet]], [[The Prophecy 23]], The Smackballz, Tokyo Blade, [[Torture Squad]], [[Triosphere]], [[Triptykon]], [[Trivium (Band)|Trivium]], [[Tsjuder]], [[Van Canto]], Venomin James, Victims of Madness, Virginia Clemm, [[Visions of Atlantis]], Volcano, Voltax, [[Vreid]], [[Warrant (deutsche Band)|Warrant]], [[Wacken Firefighters]], X-Tinxion<br />
|-<br />
| 2.&nbsp;– 4.&nbsp;August&nbsp;2012<br />
| 137<br />
| Agro, [[Amaranthe]], [[Amon Amarth]], Athonite, [[Aura Noir]], [[Axel Rudi Pell]], [[Betontod]], Blaas of Glory, [[Die Blechblos’n]], [[Broilers]], BugGirl, [[Channel Zero (Band)|Channel Zero]], [[Chthonic]], [[Circle II Circle]], Cold Snap, [[Coroner]], Corpse Garden, [[Cradle of Filth]], Crimes of Passion, [[D-A-D]], [[Dark Funeral]], [[Darkest Hour (Band)|Darkest Hour]], [[Dead by April]], [[Decapitated]], [[Delain]], Devil's Note, [[Diablo Swing Orchestra]], [[Dimmu Borgir]], [[Dio (Band)|Dio Disciples]], Disquiet, Djerv, [[Dirty Rotten Imbeciles|DRI]], Ease of Disgust, [[Edguy]], Electric Hellride, Eisenherz, [[Endstille]], [[Epsilon]], [[Eschenbach (Band)|Eschenbach]], Exuviated, Faanefjell, Fateful Finality, FDJ, Frantic Amber, [[Gamma Ray]], [[Gehenna (Band)|Gehenna]], [[Ghost Brigade]], Gone Postal, Gothic, [[Graveyard (schwedische Band)|Graveyard]], [[Hamferð]], [[Hammercult]], [[Hammerfall]], Helmut, Hone Your Sense, [[In Extremo]], [[In Flames]], [[Ingrimm (Band)|Ingrimm]], Inquisitor, [[Insomnium]], Jim Breuer, [[Kamelot]], [[Kellermensch]], [[Keule (Band)|Keule]], [[Kobra and the Lotus]], [[Kylesa]], [[Leaves’ Eyes]], [[Leningrad Cowboys]], Liquid Meat, Lord Shades, [[Machine Head]], [[Mambo Kurt]], Manimals, [[Manticora (Band)|Manticora]], [[Massacre (Band)|Massacre]], [[Megaherz (Band)|Megaherz]], Midnight Priest, MindthreaT, [[Ministry]], [[Mono Inc.]], [[Moonspell]], [[Napalm Death]], [[Nasum]], [[Oomph!]], [[Opeth]], [[Overkill (Band)|Overkill]], Opifex, [[Panteón Rococó]], [[Paradise Lost (Band)|Paradise Lost]], Rain Shatter, RavenBlood, [[Red Fang]], [[Riotgod]], [[Russkaja]], Rust2Dust, [[Sacred Reich]], [[Santiano]], [[Sanctuary (Band)|Sanctuary]], [[Saor Patrol]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Schandmaul]], [[Scorpions]], [[Sepultura]] mit [[Les Tambours du Bronx]], Shredhead, [[Sick of It All]], [[Six Feet Under (Band)|Six Feet Under]], Skyline, Suffocated, [[Suicide Silence]], [[Sylosis]], [[Testament (Band)|Testament]], [[The Black Dahlia Murder]], [[The BossHoss]], The Falling, [[Torfrock]], [[U.D.O.]], [[Unearth]], Victims of Madness, [[Vogelfrey]], [[Volbeat]], [[Volksmetal]], Volxrock, [[Wacken Firefighters]], [[Warbringer]], Warpath, [[Warrior Soul]], [[Watain]], [[We Butter the Bread with Butter]], [[Weto]], [[Winterfylleth]], Winterstorm, [[Wolfgang Rohde|Wölli und die Band des Jahres]], Yaksa, Zygnema<br />
'''Abgesagt:''' [[Electric Wizard]]<br /><br />
'''Spoken Word:''' [[Danko Jones]], [[Henry Rollins]] <br />
|-<br />
| 1.&nbsp;– 3.&nbsp;August&nbsp;2013<br />
| 136<br />
| [[Rock Rotten’s 9mm Assi Rock’n’Roll|9mm]], [[Agnostic Front]], [[Alestorm]], [[Alice Cooper]], [[Alpha Tiger]], [[Amorphis]], An Apple a Day, [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[Anthrax (Band)|Anthrax]], [[Anvil (Band)|Anvil]], [[ASP (Band)|ASP]], Asthma, Black Jumper, Behold the Grave, [[Benighted]], [[Black Messiah]], [[Die Blechblos’n]], Bob Wayne, Bull-Riff Stampede, [[Bullet (schwedische Band)|Bullet]], [[Candlemass]], [[Callejon]], Chrome Molly, [[Chronosphere]], Comes Vagantes, [[Coppelius]], [[Corvus Corax]] meets Wadokyo, Count to Six, Crimson Shadows, [[Danzig (Band)|Danzig]], [[Deep Purple]], [[DevilDriver]], Devoid, [[Dew-Scented]], [[Dezperadoz]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], [[Die Kassierer]], [[Doro Pesch|Doro]], [[Dr. Living Dead!]], Dunderbeist, [[Eat the Gun]], [[Eisbrecher (Band)|Eisbrecher]], [[Emergency Gate]], [[Electric Callboy|Eskimo Callboy]], [[Faun (Band)|Faun]], [[Fear Factory]], [[Fejd]], [[Feuerschwanz]], [[Finsterforst]], [[Fozzy]], Gnida, GOD The Barbarian Horde, [[Gojira (Band)|Gojira]], [[Grave Digger]], [[Haggard (Band)|Haggard]], [[Hardcore Superstar]], [[Harpyie (Band)|Harpyie]], [[Hate Squad]], Hellride, [[Ignis Fatuu]], [[Ihsahn]], [[Impius Mundi]], Industrial City, Infanteria, J.T. Ripper, Kamikaze Kings, Karma Zero, [[Kärbholz]], Kill With Hate, [[Kryptos (Band)|Kryptos]], La Chudra, [[Lamb of God]], [[Legion of the Damned]], [[Leprous]], Lingua Mortis Orchestra mit [[Rage (Band)|Rage]], [[Mambo Kurt]], Mandowar, Martin Dreyer, Megabosch, [[Meshuggah]], Midnight Scream, [[Motörhead]], [[Mr. Hurley & die Pulveraffen|Mr. Hurley und die Pulveraffen]], [[Mustasch]], Mysterious Priestess, [[Nachtblut]], [[Neaera (Band)|Neaera]], [[Naglfar (Band)|Naglfar]], [[Nightwish]], Nine Treasures, Null DB, Ophidian I, Overoth, [[Pampatut]], [[Powerwolf]], [[Pretty Maids]], [[Rabenschrey]], [[Ragnarok (Band)|Ragnarok]], [[Rammstein]] (mit [[Heino]]), Rebattered, Rotten Souls, Rotten State, [[Russkaja]], [[Sabaton]], [[Santiano]], [[Secret Sphere]], [[Serum 114]], [[Sic (Band)|Sic]], Skyline, [[Soilwork]], [[Sonata Arctica]], Soulless, Spitfire, [[Spring Autumn]], [[Stahlmann (Band)|Stahlmann]], [[Subway to Sally]], [[Suidakra]], [[Thunder (Band)|Thunder]], Trallery, [[Tristania]], [[Trivium (Band)|Trivium]], Tug-O-War, [[Ugly Kid Joe]], [[Uli Jon Roth]], Utopium, Vengha, [[Versengold]], Victims of Madness, Vitek the Juggler, [[Whitechapel (Band)|Whitechapel]], Wirrwahr<br />
'''Spoken Words:''' [[Henry Rollins]], [[Scott Ian]] <br />
|-<br />
| 31.&nbsp;Juli&nbsp;– 2.&nbsp;August&nbsp;2014<br />
| 132<br />
|[[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], [[Accept]], A Pale Horse Named Death, Agni Kai, [[Amon Amarth]], Anstratus, [[Apocalyptica]] & Orchestra, [[Arch Enemy]], Arthemis, Asrock, [[August Burns Red]], [[Avantasia]], [[Ax ’n Sex|Axe ’n Sex]], Backdawn, [[Battalion (schweizerische Band)|Battalion]], [[Behemoth (Band)|Behemoth]], [[Bembers]], [[Beyond the Black]], [[Black Star Riders]], [[Die Blechblos’n]], Blind Channel, [[Bring Me the Horizon]], C.O.P. UK, [[Carcass]], [[Children of Bodom]], [[Chthonic]], Collibus, Comes Vagantes, Convivium, Cosmogon, [[Crematory]], Crescent, Crying Steel, [[Decapitated]], [[Degradead]], [[Demonic Resurrection]], [[Stephan Weidner|Der W]], [[Devin Townsend]] Project, Dirty Shirt, Dismorial, Dordeduh, [[Dunkelschön]], Earth Divide, [[Elmsfeuer]], [[Emperor (Band)|Emperor]], [[Endstille]], [[Eric Fish]] and Friends, [[Evocation]], [[Excrementory Grindfuckers]], [[Faun (Band)|Faun]], [[Fiddler’s Green]], Firkin, [[Five Finger Death Punch]], [[Fleshgod Apocalypse]], For the Imperium, Fork, [[Hammerfall]], [[Hatebreed]], [[Hämatom (Band)|Hämatom]], [[Heaven Shall Burn]], [[Hell (Band)|Hell]], [[Hellyeah]], Huldre, [[Simen Hestnæs|ICS Vortex]], [[Impius Mundi]], In Mute, [[J.B.O.]], [[John Diva & The Rockets of Love]], Juodvarnis, Killface, Kin Beneath Chorus, [[King Diamond]], [[Knorkator]], [[Koldbrann]], [[Kreator]], [[Lacrimas Profundere]], Letz-Zep, Rockstarz Livekaraoke, Los Vagabundos, Magor, [[Mambo Kurt]], [[Masterplan (Band)|Masterplan]], Megabosch, [[Megadeth]], [[Motörhead]], [[Mr. Hurley & die Pulveraffen|Mr. Hurley und die Pulveraffen]], Mutank, [[Nachtgeschrei]], [[Nailed to Obscurity]], [[Neopera]], [[Nightmare (französische Band)|Nightmare]], [[Omnia]], [[Tom Angelripper|Onkel Tom]], [[Pampatut]], Plague Throat, [[Prong]], Purest of Pain, [[Rabbit at War]], Red Helen, [[Red Hot Chilli Pipers]], Roadwolf, Room of the Mad Robots, [[Russkaja]], Sacred Season, [[Saltatio Mortis]], [[Santiano]], [[Saor Patrol]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Schandmaul]], [[Skid Row]], Skyline, [[Slayer]], [[Sodom (Band)|Sodom]], Starchild, [[Steel Panther]], [[Tenside (Band)|Tenside]], The Badpiper, [[The Ocean]], [[The Vintage Caravan]], Timewaves, [[Torment]], Trouble Agency, [[Van Canto]] & Special Guests, Victims of Madness, [[Vogelfrey]], [[Vreid]] + Guests, [[W.A.S.P.]], [[Wacken Firefighters]], [[Ye Banished Privateers]]<br />
'''Abgesagt:''' [[Death Angel]], Godsized, [[Iced Earth]]<br />
|}<br />
<br />
== 2015 bis 2019 ==<br />
{| class="wikitable" border="5"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 30.&nbsp;Juli&nbsp;– 1.&nbsp;August&nbsp;2015<br />
| 158<br />
| [[Alkbottle]], [[Amorphis]], [[Anaal Nathrakh]], [[Ancient Bards]], [[Angra (Band)|Angra]], [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[The Answer]], Araña, Architects of Chaoz, [[Armored Saint]], Asrock, [[At the Gates]], [[Avatar (Band)|Avatar]], Baltic Sea Child, [[Bembers]], [[Beyond the Black]], [[Biohazard (Band)|Biohazard]], Blaakyum, Blaas of Glory, [[Black Label Society]], The Black Spiders, [[Die Blechblos’n]], [[Blood Red Throne]], [[Bloodbath]], [[The BossHoss]], [[Breakdown of Sanity]], [[Burgerkill]], [[Cannibal Corpse]], Celtica, [[Combichrist]], Comes Vagantes, [[Cradle of Filth]], Crossplane, [[Cryptopsy]], [[Cultus Ferox]], [[Da Rocka & da Waitler]], [[Danko Jones]], Dark Fusion, [[Dark Tranquillity]], Dash the Effort, Deadiron, [[Death Angel]], Deathless Legacy, Don Gatto, Dream Spirit, [[Dream Theater]], [[Drescher (Band)|Drescher]], [[Ensiferum]], [[Epica]], [[Eric Fish]] & Friends, Ethereal Sin, [[Europe (Band)|Europe]], [[Exumer]], [[Falconer (Band)|Falconer]], [[Konrad Stöckel|Fat King Konrad]], [[Feuerschwanz]], For I Am King, [[The Gentle Storm]], Godsized, [[Grailknights]], [[Harpyie (Band)|Harpyie]], [[Haudegen (Band)|Haudegen]], [[Ill Niño]], [[Impius Mundi]], Impureza, [[In Extremo]], [[In Flames]], ITCOM, [[John Diva & The Rockets of Love]], [[Judas Priest]], [[Kärbholz]], [[Kataklysm]], [[Khold]], [[Knasterbart]], Kommando, [[Kvelertak]], Legacy ID, Libertad O Muerte, LIVEKaraoke Rockstarz, [[Lord of the Lost]], The Loudest Silence, [[Mambo Kurt]], [[Mantar]], [[Marteria]], [[MegaBosch]], Metaprism, [[Monstagon]], [[Morgoth (Band)|Morgoth]], [[Mr. Hurley & die Pulveraffen|Mr. Hurley und die Pulveraffen]], [[My Dying Bride]], [[New Model Army (Band)|New Model Army]], Nik Kai, No Words, Noctiferia, [[Nuclear Assault]], Nuclear Chaos, [[Obituary]], [[Oomph!]], [[Opeth]], [[Pampatut]], [[The Poodles]], [[Powerwolf]], [[Queensrÿche]], [[The Quireboys]], Renaissense, [[Rock Meets Classic]], [[Uli Jon Roth]], [[Running Wild (Band)|Running Wild]], [[Sabaton]], [[Samael (Band) |Samael]], [[Santiano]], Savage Machine, [[Savatage]], Scratch the Floor, [[Sepultura]], [[Shining (schwedische Band)|Shining]], Shiraz Lane, [[Silius (Band)|Silius]], Skiltron, [[Skindred]], Skyline, [[Steve ’n’ Seagulls]], [[Stoneman]], Stortregn, [[Stratovarius]], [[Subway to Sally]], [[Suicide Silence]], Summoned Tide, Sycorax, Tears for Beers, [[Thyrfing]], [[Trans-Siberian Orchestra]], Troldskugge, [[Truckfighters]], [[U.D.O.]] mit dem [[Musikkorps der Bundeswehr]], [[Vesperia]], Victims of Madness, [[Vroudenspil]], [[Wacken Firefighters]], [[Walking Dead on Broadway]], Walkways, [[Waltari (Band)|Waltari]], [[Within Temptation]], [[Ye Banished Privateers]], [[Zodiac (deutsche Band)|Zodiac]], [[Rob Zombie]]<br />
|-<br />
| 4. – 6.&nbsp;August&nbsp;2016<br />
| 157<br />
| [[1349 (Band)|1349]], [[Rock Rotten’s 9mm Assi Rock’n’Roll|9mm]], [[Alcest]], [[Arch Enemy]], asrock, [[Aura Noir]], [[Auðn]], [[Axel Rudi Pell]], Barb Wire Dolls, [[Bembers]], [[Beyond the Black]], Blaas of Glory, [[The Black Dahlia Murder]], [[Die Blechblos’n]], [[Bliksem]], [[Blind Guardian]], [[Blue Öyster Cult]], Bodhaktan, Bon Scott, [[Borknagar]], Budderside, Buffalo Summer, [[Bullet for My Valentine]], [[Bury Tomorrow]], [[Caliban (Band)|Caliban]], [[Callejon]], Calm Hatchery, [[Clutch (Band)|Clutch]], Carrion, [[Cripper]], Crows Crown, [[Dagoba (Band)|Dagoba]], [[The Dead Daisies]], [[Deez Nuts]], [[Der Weg einer Freiheit]], [[DevilDriver]], [[Dio Disciples]], [[DragonForce]], Doom Birds, [[Dritte Wahl]], [[Drone (Band)|Drone]], Dystopia, Eat the Turnbuckle, [[Einherjer (Band)|Einherjer]], [[Ektomorf]], Elemental, [[Eluveitie]], [[Elvenking]], [[Entombed A.D.]], [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]], [[Eric Fish]] & Friends, [[Electric Callboy|Eskimo Callboy]], Fateful Finality, [[Feuerschwanz]], [[Foreigner]], Forgotten North, Freiwächter, [[Girlschool]], [[Gloryhammer]], [[The Goddamn Gallows]], [[Hämatom (Band)|Hämatom]], [[Kai Hansen|Hansen]] & Friends, [[The Haunted]], Honky, Horror Dance Squad, Hteththemeth, [[Ihsahn]], [[Immolation]], [[Insidious Disease]], [[Iron Maiden]], Jesus Chrüsler Supercar, [[John Coffey]], [[Kampfar]], [[King Dude]], [[Knasterbart]], [[Krayenzeit]], [[Die Krupps]], Legacy of Brutality, [[Legion of the Damned]], Lepergod, Lieveil, [[Loudness (Band)|Loudness]], Lynchpin, [[Mambo Kurt]], [[Marduk]], [[Metal Church]], [[Michael Monroe]], Miles to Perdition, Mindtaker, [[Ministry]], [[Monstagon]], [[Monuments]], [[Mr. Hurley & die Pulveraffen|Mr. Hurley und die Pulveraffen]], [[Myrkur]], [[Nasty (Band)|Nasty]], [[Negative Approach]], [[Orden Ogan]], [[The O’Reillys and the Paddyhats]], [[Orphaned Land]], [[The Other]], [[Overthrust]], Pain Is, [[Pampatut]], [[Panzerballett]], [[Parkway Drive]], [[Phil Campbell and the Bastard Sons|Phil Campbell's All Starr Band]], Preternatural, Profaner, [[Pyogenesis]], Pyraweed, The Raven Age, [[Red Fang]], [[Red Hot Chilli Pipers]], Reliquiae, Ritual Day, [[Henry Rollins]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Sébastien]], Sector, [[Serious Black]], [[Serum 114]], Sinphobia, Skyline, [[Snowy Shaw]], [[Steel Panther]], Steak Number Eight, [[SDMM|Sub Dub Micromachine]], Sunless Dawn, Svartmalm, [[Symphony X]], Syndemic, [[Tarja Turunen|Tarja]], [[Testament (Band)|Testament]], [[Therapy?]], [[Therion]], Tidal Dreams, [[Torfrock]], [[Triptykon]], [[Tsjuder]], Tulkas, [[tuXedoo]], [[Twisted Sister]], [[Unisonic (Band)|Unisonic]], [[Vader (Band)|Vader]], [[Versengold]], Victims of Madness, Vimoksha, [[The Vintage Caravan]], [[Vogelfrey]], [[Wacken Firefighters]], [[Watch Out Stampede]], [[While She Sleeps]], [[Whitesnake]], Wirrwahr, Year of the Goat, Zhora, [[Zombies Ate My Girlfriend]]<br />
|-<br />
| 3. – 5.&nbsp;August&nbsp;2017<br />
| 148<br />
|[[Aborted]], [[Accept]] & [[Český národní symfonický orchestr|Orchestra]], [[Aeverium]], [[Ahab (Band)|Ahab]], [[Alice Cooper]], [[The Amity Affliction]], [[Amon Amarth]], [[Annihilator (Band)|Annihilator]], [[Apocalyptica]], [[Architects]], [[ASP (Band)|ASP]], Asrock, Asyllex, [[Aura Noir]], [[Avantasia]], Bai Bang, Batushka, [[Beyond the Black]], Blaas of Glory, [[Die Blechblos’n]], [[The Boomtown Rats]], [[British Lion]], [[Brujeria]], [[Candlemass]], [[Charlie Harper]], [[Clawfinger]], [[Corvus Corax]], [[Crowbar]], [[Cypecore]], [[Dawn of Disease]], [[The Dillinger Escape Plan]], [[Dog Eat Dog (Band)|Dog Eat Dog]], The Dolmen, Domination, [[Emil Bulls]], [[Emperor (Band)|Emperor]], [[Ereb Altor]], [[Europe (Band)|Europe]], Evil Scarecrow, [[Fates Warning]], [[Fit for an Autopsy]], [[Flotsam and Jetsam]], [[Fuchsteufelswild (Band)|Fuchsteufelswild]], Ganaim, [[Grand Magus]], [[Grave Digger]], [[Hämatom]], [[Harpyie (Band)|Harpyie]], [[Heaven Shall Burn]], [[Heimatærde]], [[Heldmaschine]], [[Hell-O-Matic]], [[High Fighter]], [[The Hirsch Effekt]], [[Imperium Dekadenz]], [[Insomnium]], [[J.B.O.]], Jet Jaguar, [[Johnny Deathshadow]], [[Kadavar (deutsche Band)|Kadavar]], [[Kaiser Franz Josef (Band)|Kaiser Franz Josef]], [[Kärbholz]], [[Katatonia]], [[Kissin’ Dynamite]], [[Kreator]], The Kroach, [[Kryptos (Band)|Kryptos]], [[Lacuna Coil]], Lords of Black, [[Mambo Kurt]], [[Marilyn Manson]], [[Cavalera Conspiracy|Max & Igor Cavalera return to Roots]], [[Mayhem]], [[Megadeth]], Megalodon, [[Memoriam (Band)|Memoriam]], [[Mr. Irish Bastard]], [[Napalm Death]], [[Nile (Band)|Nile]], [[Null Positiv]], nulldB, [[Omnium Gatherum]], [[Orange Goblin]], [[The O’Reillys and the Paddyhats]], [[Pampatut]], [[Paradise Lost (Band)|Paradise Lost]], [[Sacred Reich|Phil Rind]] (Sacred Reich) - Spoken Word, [[Possessed]], [[Powerwolf]], [[Primal Fear]], [[Prong]], [[Psychotic Waltz]], [[Rage (Band)|Rage]], Rampart, [[Henry Rollins]], [[Ross the Boss]], [[Russkaja]], [[Sacred Reich]], [[Saltatio Mortis]], [[Sanctuary (Band)|Sanctuary]], [[Saor Patrol]], [[Serenity (österreichische Band)|Serenity]], Shawn James & The Shapeshifters, [[Skálmöld]], [[Scorbut|Skorbut]], [[Skull Fist]], Skyline, Snoozebutton, [[Soilwork]], [[Sonata Arctica]], Soulless Faith, [[Stahlmann (Band)|Stahlmann]], [[Status Quo]], Steak Number Eight, Stinger, [[SDMM|Sub Dub Micromachine]], [[Subway to Sally]], Taina, [[Tankard]], Tears for Beers, Tengger Cavalry, [[Thundermother (schwedische Band)|Thundermother]], [[Trivium (Band)|Trivium]], [[Turbobier]], [[Turbonegro]], [[TuXedoo]], [[T. V. Smith]], [[Twilight Force]], [[Ugly Kid Joe]], [[UK Subs]], [[Uli Jon Roth]], [[Une Misère]], Verge of Umbra, [[Versengold]], Victims of Madness, [[Volbeat]], Vorbid, [[Wacken Firefighters]], Waldkauz, [[Warpath (Band)|Warpath]], [[Warrant (deutsche Band)|Warrant]], Whiskey Dick, The Wild Lies, WirrWahr, [[Witchery]], [[Wolfbrigade]], [[Wolfchant]], Wolfheart<br />
|-<br />
| 2. – 4.&nbsp;August&nbsp;2018<br />
| 196<br />
|[[2Cellos]], Acoustic Steel, [[Act of Defiance]], [[Aephanemer]], [[Alestorm]], Alfahanne, [[Alien Weaponry]], [[Amaranthe]], [[Amorphis]], An Theos, [[Arch Enemy]], [[Arkona (Band)|Arkona]], asrock, Asylum, Atomic Rocket Seeder, Attic, Awake Again, [[AWS (Band)|AWS]], [[Backyard Babies]], [[Bannkreis (Band)|Bannkreis]], [[Behemoth (Band)|Behemoth]], Behind Bars, [[Belphegor (Band)|Belphegor]], [[Betontod]], Blaas of Glory, [[Black Inhale]], [[Die Blechblos’n]], Blessed Hellride, [[Bloodsucking Zombies from Outer Space|Bloodsucking Zombies]], [[Blues Pills]], [[Abbath|Bömbers]], [[Bonfire]], Budderside, [[Cannibal Corpse]], Canterra, Cemican, Centuries of Decay, [[Children of Bodom]], Chuan-Tzu, Chugger, [[Clawfinger]], Clowns, [[Converge]], Cordura, [[Da Rocka & da Waitler]], Dalriada, [[Danzig (Band)|Danzig]], [[Dark Tranquillity]], [[dArtagnan]], [[Das Pack]], Der Wahnsinn, [[Deserted Fear]], [[Destruction]], [[Dezperadoz]], [[Diablo Blvd]], [[Die Apokalyptischen Reiter (Band)|Die Apokalyptischen Reiter]], Die from Sorrow, [[Dimmu Borgir]], [[Udo Dirkschneider|Dirkschneider]], Dirt-A-Gogo, [[Dokken]], [[Dool (Band)|Dool]], [[Doro Pesch|Doro]], Down for Life, [[Dust Bolt]], [[Dying Fetus]], End All, [[Ensiferum]], [[Enslaved]], [[Epica]], [[Daniel Geiger (Musiker)|Erik Cohen]], [[Electric Callboy|Eskimo Callboy]], Eufobia, Every Dog Has Its Day, [[Evil Invaders]], [[Exit Eden]], [[Extrabreit]], [[Feuerschwanz]], [[Firewind]], [[Fischer-Z]], [[Fish (Sänger)|Fish]], [[Fozzy]], Fro-Tee Slips, [[Gaahl|Gaahls Wyrd]], Ganaim, [[Ghost (Band)|Ghost]], Godless, [[Gojira (Band)|Gojira]], Gruesome, [[Haggefugg]], [[Hate Squad]], [[Hatebreed]], Heathen Apostles, [[Heidevolk]], [[Heilung (Band)|Heilung]], [[Helloween]], Hellzapoppin, [[Helmet (Band)]], Herrschaft, Ignis Fatuu, [[In Extremo]], [[In Flames]], [[Ingrimm (Band)|Ingrimm]], Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts, Jack Broadbent, Jasad, [[D-A-D|Jesper Binzer]], [[John Diva & The Rockets of Love]], [[Judas Priest]], Karaoke Till Death, [[Kellermensch]], [[Knorkator]], [[Korpiklaani]], [[Leaves’ Eyes]], [[Lee Aaron]], [[Long Distance Calling]], Lotrify, [[Lovebites]], [[Madball]], Malicious Culebra, [[Mambo Kurt]], [[Manntra]], [[Mantar]], [[Markus Krebs]], Metusa, Monstagon, Motanka, [[Mr. Big]], [[Nazareth (Band)|Nazareth]], Nemoreus, [[Night Demon]], [[Nightwish]], [[Nocturnal Rites]], Ondt Blod, [[Tom Angelripper|Onkel Tom]], [[Oomph!]], [[Otto Waalkes|Otto]] und die Friesenjungs, Pampatut, [[Persefone]], Phenomy, Phrentix, Pikes Edge, Plainride, Pyrus, [[Red Hot Chilli Pipers]], Rezet, [[Riot (Band)|Riot V]], [[Rogers (Band)|Rogers]], Rose Bogey’s, [[Running Wild (Band)|Running Wild]], Salamanda, [[Samael (Band)|Samael]], [[Sarke]], [[Schandmaul]], Schidl ‘n’ Schedl, [[Sepultura]], Shiran, Skiltron, [[Skindred]], Skyline, [[Soen]], [[Sólstafir]], Spoil Engine, Steel Night, [[Steel Panther]], [[Stiff Little Fingers]], Tarchon Fist, The Bloodstrings, [[The Charm the Fury]], The Flying Scarecrow, The Fright, [[The Privateer]], [[The Waltons]], [[Thundermother (schwedische Band)|Thundermother]], Todesking, [[Toxic Holocaust]], [[Traitor (Band)|Traitor]], [[Tremonti (Band)|Tremonti]], [[Trollfest]], [[Unzucht (Band)|Unzucht]], [[Vallenfyre]], Victims of Madness, [[Vince Neil]], [[Visions of Atlantis]], [[Vogelfrey]], Voices of Ruin, [[Samael (Band)|W.A.R.]], [[Wacken Firefighters]], [[Walking Dead on Broadway]], [[Watain]], [[Wintersun]], WirrWahr, [[Daniel Wirtz|Wirtz]], Witch Taint, Xenoblight, [[Zeal & Ardor]]<br />
|-<br />
| 1. – 3.&nbsp;August&nbsp;2019<br />
|185<br />
|1000 Löwen unter Feinden, [[Aborym]], Acranius, Acres, [[Airbourne (Band)|Airbourne]], Alabama Black Snakes, All Hail the Yeti, [[Angelus Apatrida]], [[Anthrax (Band)|Anthrax]], Asrock, [[Avatar (Band)|Avatar]], [[Axxis]], Baby Face Nelson, Bai Bang, [[Battle Beast]], [[Beyond the Black]], [[Black Stone Cherry]], [[Bleed from Within]], [[Bloodywood]], [[Body Count (Band)|Body Count]] feat. [[Ice-T]], Bon Jovy, Brass Against, [[Brenner (Band)|Brenner]], [[Bullet for My Valentine]], [[Burning Witches]], [[Cancer (Band)|Cancer]], Cesair, Christopher Bowes and His Plate of Beans, [[Coppelius]], [[Cradle of Filth]], [[Crazy Lixx]], [[Crematory]], [[Crisix]], [[Critical Mess]], [[Crobot]], [[D-A-D]], Damnation Defaced, Dampfmaschine, [[Dark Funeral]], [[Deathstars]], [[Deine Cousine]], [[Delain]], [[Demons & Wizards]], Der Fluch des Drachen, [[Diamond Head (Band)|Diamond Head]], [[Diary of Dreams]], Die from Sorrow, [[Die Happy]], [[Die Kassierer]], Dirty Shirt, Doch Chkae, [[Downfall of Gaia]], Dream Spirit, [[Drunken Swallows]], [[Duivelspack]], Eclipse, [[Eisbrecher (Band)|Eisbrecher]], [[Eluveitie]], [[Emil Bulls]], [[Equilibrium (Band)|Equilibrium]], [[Evergrey]] (kurzfristig abgesagt), [[Extrabreit]], Fairytale, [[Fiddler’s Green]], Fight the Fight, For I Am King, Frog Leap, Beschissene 6, Gaita Mayan, [[Gama Bomb]], [[Gernotshagen]], [[Girlschool]], [[Gloryful]], [[Gloryhammer]], [[Grave]], [[Hämatom (Band)|Hämatom]], [[Hamferð]], [[Hammerfall]], [[Harpyie (Band)|Harpyie]], [[Hellhammer]] performed by [[Thomas Gabriel Fischer|Tom Warrior]]’s Triumph of Death, Helsott, Jared James Nichols, [[Jinjer]], [[Joachim Witt]], [[Jutta Weinhold|Velvet Viper]], Kaizaa, Karaoke Till Death, [[Kärbholz]], [[Krokus (Band)|Krokus]], [[Kvelertak]], Lagerstein, [[Legion of the Damned]], [[Life of Agony]], [[Lucifer Star Machine]], [[Manticora (Band)|Manticora]], [[Meshuggah]], [[Michale Graves]], Molllust, [[Mono Inc.]], [[Monstagon]], [[Mr. Hurley & die Pulveraffen|Mr. Hurley & Die Pulveraffen]], [[Myrath]], [[Nachtblut]], [[Nailed to Obscurity]], Naked Six, [[Nashville Pussy]], [[Nasty (Band)|Nasty]] (kurzfristig abgesagt), [[Necrophobic]], [[Night in Gales]], Nordjevel, [[Of Mice & Men (Band)|Of Mice & Men]], Operus, [[Opeth]], [[Paddy and the Rats]], [[Parkway Drive]], [[Powerwolf]], [[Primordial (Band)|Primordial]], [[Prong]], [[Prophets of Rage]], [[Queensrÿche]], [[Rage (Band)|Rage]] & Lingua Mortis Orchestra, [[Ragnaröek]], [[Reckless Love]], [[Reliquiae]], [[Rose Tattoo]], [[Sabaton]], [[Santiano]], [[Saor (Band)|Saor]], [[Savage Messiah (Band)|Savage Messiah]], [[Saxon (Band)|Saxon]], [[Septicflesh]], Sibiir, [[SikTh]], [[Skáld (Band)|Skáld]], [[Skew Siskin]], [[Skyclad]], Skyline, [[Skynd|SKYND]], Slave to Sirens, [[Slayer]], SOil, [[Soul Demise]], [[Stoneman]], [[Subway to Sally]], [[Suidakra]], [[Tanzwut]], [[TesseracT (Band)|TesseracT]], [[The Adicts]], [[The BossHoss]], The Crown, [[The Damned]], [[The Lazys]], The Linewalkers, The Moon & The Nightspirit, [[The New Roses]], [[The Night Flight Orchestra]], [[The O’Reillys and the Paddyhats]], The Offering, [[The Quireboys]], [[The Rumjacks]], [[The Sinderellas]], [[The Sisters of Mercy]], [[The Sweet]], [[The Vintage Caravan]], The Wild!, [[Thy Art Is Murder]], [[Torment]], [[Tribulation (Death-Metal-Band)|Tribulation]] (kurzfristig abgesagt), [[tuXedoo]], [[UFO (Band)|UFO]], [[Uli Jon Roth]], [[Unleashed]], [[Uriah Heep]], Valley of Chrome, [[Vampire (Band)|Vampire]], [[Venom Inc.]], [[Versengold]], Victims of Madness, [[Violons Barbares]], [[Vltimas]], [[Vogelfrey]], [[Warkings]], Wiegedood, [[Windhand]], [[Within Temptation]], [[Zuriaake]],<br />
|}<br />
<br />
== Seit 2020 ==<br />
{| class="wikitable" border="1"<br />
|-<br />
! Datum<br />
! Anz.<br />
! Line-up<br />
|-<br />
| 2020 und 2021<br />
| <br />
| Wegen der [[COVID-19-Pandemie]] abgesagt.<br />
|-<br />
| 3.&nbsp;August&nbsp;– 7.&nbsp;August&nbsp;2022<br />
|194<br />
| [[5th Avenue (Band)|5th Avenue]], Acoustic Steel, Alien Rockin’ Explosion, All Hail the Yeti, [[Alligatoah]], Almost Human, [[Amon Amarth]] (inoffiziell, als „Guardians of Asgaard“), [[Arch Enemy]], [[As I Lay Dying]], [[ASP (Band)|ASP]], Asrock, [[At the Gates]], Attic, [[Auðn]], [[Avantasia]], Bai Bang, [[Behemoth (Band)|Behemoth]], [[Belphegor (Band)|Belphegor]], Below Zero, [[Blaas of Glory]], [[Black Inhale]], [[Bleed from Within]], [[Blind Channel]], Blind Man’s Gun, [[Blood Incantation]], [[Bokassa]], [[Brothers of Metal]], [[Burgerkill]], [[Butcher Babies]], [[Cadaver (Band)|Cadaver]], [[Phil Campbell and the Bastard Sons]], [[Cattle Decapitation]], [[Cirith Ungol]], [[Clutch (Band)|Clutch]], Comes Vagantes, [[Corvus Corax]], [[Criminal (Band)|Criminal]], Crossplane, Crypta, Da Rocka & Da Waitler, [[Danko Jones]], Dead Label, [[Death Angel]], [[Deine Cousine]], [[Udo Dirkschneider|Dirkschneider]], Disconnected, Divide, [[Brian Downey (Musiker)|Brian Downey’s Alive and Dangerous]], [[Doyle Wolfgang von Frankenstein|Doyle]], The Drift, [[Einherjer (Band)|Einherjer]], [[Endseeker]], [[Epica]], [[Eric Fish]] & Friends, Eye Tea, Fateful Finality, [[Feuerschwanz]], Folk Dandies, [[Freedom Call]], Fusion Bomb, Gaerea, [[Gloryhammer]], [[Gluecifer]], Godzilla in the Kitchen, [[Grailknights]], [[Grave Digger]], Gregor Sintram, [[Gwar]], Gwendydd, [[Haggard (Band)|Haggard]], Haggefugg, [[The Halo Effect]], [[Hardbone]], [[Hate (Band)|Hate]], [[Hypocrisy]], [[Hämatom (Band)|Hämatom]], [[Höhner]], [[Ill Niño]], Impartial, [[Imperium Dekadenz]], [[Implore]], Ingrimm, [[In Extremo]], Indian Nightmare, [[Infected Rain]], Insanity Alert, [[The Iron Maidens]], Ivory Tower, John Kanaka & Jack Tars, [[Judas Priest]], [[Kadavar (deutsche Band)|Kadavar]], [[Kampfar]], [[Kissin’ Dynamite]], [[Knasterbart]], Knight’s Show SSK, Komodo, [[Lacuna Coil]], Lamentari, Last Addiction, [[Letzte Instanz (Band)|Letzte Instanz]], [[Life of Agony]], [[Lordi]], [[Lost Society]], [[Loudness (Band)|Loudness]], [[Lucifer (multinationale Band)|Lucifer]], Lutz Drenkwitz, Majak, [[Mambo Kurt]], [[Manntra]], [[Mantar]], [[Me and That Man]], [[Mercyful Fate]], Metaklapa, [[Michael Monroe]], Midnight, Mister Misery, Mit ohne Strom, Monomann, [[Moonspell]], Mork, Motörizer, [[Mr. Irish Bastard]], Mutz, [[Nasty (Band)|Nasty]], [[Neaera (Band)|Neaera]], Neck Cemetary, [[New Model Army (Band)|New Model Army]], [[The Night Flight Orchestra]], [[Nothgard]], [[Onslaught]], Orca, [[Orden Ogan]], The O’Reillys and the Paddyhats, [[The Other]], [[Overkill (Band)|Overkill]], The Overthrone, Ozzyfied, [[Sascha Paeth]]’s Masters of Ceremony, Pay Pandora, Pensen Paletti, [[Perturbator]], [[Pestilence]], The Pinpricks, Plant My Bones, [[Powerwolf]], Rauhbein, Rectal Smegma, Red Swamp, [[Reliquiae]], The Rise of Mictlan, The Risen Dread, [[Rose Tattoo]], [[Rotting Christ]], [[Satan (Band)|Satan]], Scardust, [[Skyforger]], Skyline, [[Slime (Band)|Slime]], [[Slipknot]], Slope, Snow White in the Dark, [[Soen]], [[Space Chaser]], [[Spidergawd]], [[The Spirit (Band)|The Spirit]], [[Storm Seeker]], [[Stratovarius]], [[Striker (Band)|Striker]], [[Suicidal Angels]], Surgical Strike, [[Tarja Turunen|Tarja]], [[Therapy?]], [[Thundermother (schwedische Band)|Thundermother]], [[Tiamat (Band)|Tiamat]], [[Torfrock]], [[Tragedian]], [[Tribulation (Death-Metal-Band)|Tribulation]], Typhus, Varang Nord, Vended, [[Venom (Band)|Venom]], Verheerer, [[Visions of Atlantis]], Victims of Madness, Voice of Baceprot, [[Vomitory (schwedische Band)|Vomitory]], [[Vulture (deutsche Band)|Vulture]], [[Wacken Firefighters]], Walkways, Wasteland Warriors, [[Watch Out Stampede]], Welcome Dystopia, [[Ann Wilson (Sängerin)|Ann Wilson]], [[Wind Rose]]<br/><br />
'''Spoken Word:''' [[Heinz Strunk]], [[Michael Goehre|Jungsmusik]], Marock Bierlej, Meister der Phantastik ([[Markus Heitz]], [[Bernhard Hennen]] und [[Kai Meyer]]), [[Nico Rose]], [[Martin Dreyer (Schriftsteller)|Martin Dreyer]] (Panik Pastor), [[Christof Leim]] (Rock Stories), [[Uwe Bahn]], Wacken Slam Battle<br />
<br/><br />
'''Abgesagt:''' [[Angel Witch]], Cemican, [[Death SS]], [[Limp Bizkit]], [[Lindemann (Band)|Lindemann]], [[Nytt Land]]<br />
|-<br />
| 2.&nbsp;August&nbsp;– 5.&nbsp;August&nbsp;2023<br />
|<br />
| [[Abbath]], Baest, [[Beartooth]], [[Burning Witches]], [[Carpathian Forest]], [[Defleshed]], [[Deicide]], [[Delain]], [[Depressive Age]], [[Dropkick Murphys]], [[Ensiferum]], [[Get the Shot]], [[Ghostkid]], [[Imminence]], [[Immolation]], [[Iron Maiden]], [[Jinjer]], [[Kataklysm]], [[Koldbrann]], Konvent, [[Lord of the Lost]], [[Megadeth]], [[Nervosa]], Nestor, [[Pentagram (US-amerikanische Band)|Pentagram]], [[Sólstafir]], [[Takida]], [[Trivium (Band)|Trivium]], [[Two Steps from Hell]], [[Wardruna]], Whoredom Rife<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
== Grafiken ==<br />
<gallery><br />
Datei:WOA Anzahl Bands 1990 bis 2022.jpg|W:O:A --> Anzahl Bands auf den Festivals in den Jahren 1990 bis einschließlich 2022<br />
Datei:WOA Histogramm 1990 bis 2022.jpg|W:O:A --> Absolute Anzahl ein- oder mehrfacher Band-Auftritte in den Jahren 1990 bis einschließlich 2022<br />
Datei:WOA Haeufigkeit 2 bis 3 von 1990 bis 2022.jpg|W:O:A --> Bands, die 2-mal oder 3-mal auf den Festivals in den Jahren 1990 bis einschließlich 2022 teilgenommen haben.<br />
Datei:WOA Haeufigkeit 4 bis 15 von 1990 bis 2022.jpg|W:O:A --> Bands, die 4-mal oder mehr auf den Festivals in den Jahren 1990 bis einschließlich 2022 teilgenommen haben.<br />
</gallery><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://www.wacken.com/ Homepage des Wacken Open Airs]<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Bands des Wacken Open Air}}<br />
[[Kategorie:Liste (Musikgruppen)|Wacken Open Air]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Liste|Bands Des Wacken Open Air]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Edward_Uihlein&diff=226837298Edward Uihlein2022-10-07T12:00:53Z<p>193.196.128.254: Schule</p>
<hr />
<div>'''Edward Gustav Uihlein''' (* [[19. Oktober]] [[1845]] in [[Wertheim]]; † [[25. Januar]] [[1921]] in [[Chicago]]) war ein deutscher [[Unternehmer]] und Vizepräsident der [[Joseph Schlitz Brewing Company]].<br />
== Biographie ==<br />
Edward Uihleins Eltern, Josef Benedikt Ühlein und Katharina Krug, betrieben in Wertheim das ''Gasthaus zur Krone'', in dem er seit dem Kindesalter mithalf. Als Kind spielte er Violine und war Mitglied im Kirchenchor. Mit 15 Jahren beendete er seine Schullaufbahn und begann eine Kaufmannslehre in [[Miltenberg]].<ref name="Sussex-Bio"> {{Webarchiv|text=''Sussex-Lisbon Area Historical Society, Inc.: Edward G. Uihleins Memoirs'' |url=http://www.slahs.org/uihlein/chicago/edward_g_memoirs.htm |wayback=20140219112053 |archiv-bot=2018-04-07 19:35:07 InternetArchiveBot }} (englisch), abgerufen am 14. Juni 2013</ref><br />
<br />
Im Jahr 1864 begleitete Uihlein die [[Joseph Uhrig Brewing Company|Uhrig-Familie]] und emigrierte in die [[Vereinigte Staaten|USA]]. Dort arbeitete er zunächst in einem Warenlager in [[St. Louis]]. Nach knapp einem Jahr wurde er von der Kruz & Hofmeister Brewery als Buchhalter angestellt. Zwei weitere Jahre später zog er nach Chicago und stieg in das Öl- und Wagenersatzteilgeschäft ein.<br />
<br />
1872 wurde er General Agent der [[Joseph Schlitz Brewing Company]], für die auch seine Brüder [[August Uihlein|August]], [[Alfred Uihlein|Alfred]] und [[Henry Uihlein|Henry]] tätig waren. Später übernahm Uihlein den Posten als Vizepräsident der Schlitz-Brauerei.<ref name="Franzbusch">[http://www.franzosenbuschheritagesociety.org/Histories/ForestPark_Harlem/Edward%20G%20Uihlein.htm ''Franzosenbusch Heritage Project: Edward G. Uihlein''] (englisch), abgerufen am 14. Juni 2013</ref><ref name="Sussex-Bio" /><br />
<br />
Um die Jahrhundertwende war Uihlein für den Ausbau brauereigebundener Gaststätten verantwortlich. Er konzentrierte sich dabei auf deutsche Stadtviertel. Ein charakteristisches Merkmal der Schlitz-Pubs war das in Stein geschlagene Logo der Schlitz-Brauerei.<ref name="Franzbusch" /><br />
<br />
Neben seiner Tätigkeit für die Schlitz-Brauerei interessierte sich Uihlein für [[Landschaftsarchitektur]]. Er war Mitglied der Chicago Park Commission und trieb den Ausbau der städtischen Parks voran. Darüber hinaus war er ein Weltenbummler und Sammler seltener tropischer Pflanzen. Er war Vizepräsident der Chicago Horticultural Society<ref name="Franzbusch" /> und Präsident der German Men’s Choral Society.<ref name="Sussex-Bio" /><br />
<br />
Edward Uihlein liegt auf dem [[German Waldheim Cemetery]] in [[Forest Park (Illinois)|Forest Park]] begraben.<ref name="Franzbusch" /><br />
<br />
== Familie ==<br />
Edward Uihlein heiratete am 29. Januar 1875 Augusta Manns<ref name="Sussex-Bio" />. Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor:<br />
* Clara (* 1876; † 1956)<br />
* Edgar J. (* 1877; † 1956)<br />
* Ella (* 1886; † 28. Juli 1960)<br />
* Richard (* 1880; † 1884)<br />
* Olga (* 1875; † 1971)<br />
* Melita (* 1893; † 1919)<br />
<br />
== Sonstiges ==<br />
In Wertheim ist die Edward-Uihlein-Schule - Bildungs- und Beratungszentrum mit dem Förderschwerpunkt Lernen - nach ihm benannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.xn--frderschule-wertheim-39b.de/ |titel=Home |abruf=2022-10-07}}</ref><br />
<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Herwig John: ''Die Gebrüder Uihlein (1842–1932)''. In: Landesarchivdirektion (Hrsg.): ''USA und Baden-Württemberg in ihren geschichtlichen Beziehungen. Beiträge und Bilddokumente''. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart 1976, S. 90–92<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=1012368289|VIAF=171612811}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Uihlein, Edward}}<br />
[[Kategorie:Brauereiunternehmer]]<br />
[[Kategorie:Bier (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (Vereinigte Staaten)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmer (19. Jahrhundert)]]<br />
[[Kategorie:Deutscher Emigrant in den Vereinigten Staaten]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1845]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 1921]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Uihlein, Edward<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Uihlein, Edward Gustav<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Mitbesitzer und Vorstand der Joseph Schlitz Brewing Company<br />
|GEBURTSDATUM=19. Oktober 1845<br />
|GEBURTSORT=[[Wertheim]]<br />
|STERBEDATUM=25. Januar 1921<br />
|STERBEORT=[[Chicago]]<br />
}}</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burger&diff=221681281Burger2022-04-01T09:11:18Z<p>193.196.128.254: </p>
<hr />
<div><br />
Lecker Lecker<br />
Lecker Lecker <br />
'''Burger''' steht für:<br />
* [[Burger (Familienname)]] – siehe dort zu Personennamen<br />
* Burger, Mitglied(er) einer Berner oder Walliser [[Burgergemeinde]]<br />
* [[Burger (Markenname)]], Knäckebrot und Zwieback aus Burg (bei Magdeburg)<br />
* [[Hamburger]], Schnellgericht (umgangssprachlich)<br />
* in Kalifornien übliches Synonym für die französische Rebsorte [[Monbadon]]<br />
* [[Freddy Burger Management]], Schweizer Unternehmensgruppe<br />
* Designermodehaus Burger in Zürich, siehe [[PKZ (Schweiz)]]<br />
* [[Kaffee Burger]], Tanzlokal in Berlin<br />
<br />
<br />
'''Siehe auch:'''<br />
* [[Burger Chef]]<br />
* [[Die Burger]], eine südafrikanische Tageszeitung<br />
* [[Bürger (Begriffsklärung)]]<br />
* [[Burgerbibliothek Bern]]<br />
* [[Burgergemeinde Bern]]<br />
* [[Burgergemeinde Nidau]]<br />
* [[Fatburger]]<br />
* [[Whataburger]]<br />
* [[Burgert]]<br />
{{Wiktionary}}<br />
<br />
{{Begriffsklärung}}</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:Nordstadtschule_Pforzheim&diff=217376258Diskussion:Nordstadtschule Pforzheim2021-11-18T08:15:30Z<p>193.196.128.254: Neuer Abschnitt /* Warum führt mich die Suche "Johanna Wittum" zu dieser Schule? */</p>
<hr />
<div>{{War Löschkandidat|5. Januar 2013|Nordstadtschule (bleibt)}}<br />
<br />
== Bilderwunsch nicht erfüllbar? ==<br />
<br />
Im Informationskasten wird angezeigt, dass ein Bild gewünscht wird. Im Quellcode steht dieser Kommentar:<br />
<br />
<pre>Schullogo: [[Datei:XXX.svg|###px|Logo]], Größe max. um 300px</pre><br />
<br />
Ist das so zu verstehen, dass an dieser Stelle kein Foto sonder das Logo fehlt? Auf [[Spezial:Hochladen]] wird aber darauf hingewiesen, dass davon abgeraten wird, Logos und andere Werke der angewandten Kunst hochzuladen. Der Bilderwunsch scheint mir gar nicht erfüllbar zu sein.<br />
<br />
[[Benutzer:Lutz Horn|Lutz Horn]] ([[Benutzer Diskussion:Lutz Horn|Diskussion]]) 10:31, 25. Jun. 2018 (CEST)<br />
: Manche Schullogos sind so einfach, dass sie auch in der Wikipedia verwendet werden dürfen. Oft wird in der Infobox ein Foto eingefügt. Ich habe in der Infobox ''Bild=none'' gesetzt, dadurch erscheint der Bilderwunsch nicht mehr, siehe [[Vorlage Diskussion:Infobox Schule#Sonstiges Bilderwunsch]]. --[[Benutzer:Eduevokrit|Eduevokrit]] ([[Benutzer Diskussion:Eduevokrit|Diskussion]]) 12:24, 10. Mai 2021 (CEST)<br />
<br />
== Warum führt mich die Suche "Johanna Wittum" zu dieser Schule? ==<br />
<br />
Die Nordstadtschule Pforzheim<br />
Gemeinschaftsschule<br />
Brettener Str. 19<br />
75177 Pforzheim<br />
<br />
Die Johanna Wittum steht in der Kaulbachstr. 34! -- [[Spezial:Beiträge/193.196.128.254|193.196.128.254]] 09:15, 18. Nov. 2021 (CET)</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schindhaubasistunnel&diff=206599895Schindhaubasistunnel2020-12-16T13:46:52Z<p>193.196.128.254: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Schindhautunnel Verlauf.jpg|mini|Planung des Ausbaues der B 27 bei Tübingen]]<br />
<br />
Der '''Schindhaubasistunnel''' soll ein Teil des geplanten vierspurigen Ausbaus der [[Bundesstraße 27]] vom [[Bläsibad]] bei [[Tübingen]]-[[Derendingen (Tübingen)|Derendingen]] bis zur Stuttgarter Straße in Tübingen bilden. Der im aktuellen Konzept 2,3 km lange Tunnel soll der schnelleren Durchfahrt und der Entlastung der Tübinger [[Südstadt (Tübingen)|Südstadt]] dienen. Mit einer Fertigstellung des Tunnels ist frühestens in den 2030er-Jahren{{Zukunft|2030}} zu rechnen.<ref name="Knoten" /><br />
<br />
Erste Planungsunterlagen wurden 2001 in Berlin vom Tübinger Regierungspräsidenten [[Hubert Wicker]] eingereicht. Nachdem sich der Tübinger Gemeinderat 2002 für diese Streckenvariante (den langen Schindhaubasistunnel) entschieden hatte, nahm der politische Druck, diese Variante zu realisieren, enorm zu. In Berlin wurden die Planungen zunächst bis 2004 nicht freigegeben – auf politischen Druck hin erfolgte die Entscheidung für den langen Schindhautunnel, der in den Bundesverkehrswegeplan 2003 als vordringlicher Bedarf aufgenommen wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/34256/publicationFile/10826/baden-wuerttemberg.pdf |text=Archivierte Kopie |wayback=20120627162029 |archiv-bot=2019-05-12 12:17:08 InternetArchiveBot}} (PDF; 99&nbsp;kB). Website des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bundesverkehrswegeplan 2003, S. 81. Abgerufen am 20. August 2011.</ref><br />
<br />
Nachdem der [[Bundesrechnungshof]] seine Bedenken im August 2011 aufgegeben hat, konnte das Regierungspräsidium Tübingen die weiteren Maßnahmen zur Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens ergreifen.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Schindhau-Tunnel-soll-schnell-gebaut-werden-_arid,143320.html ''Schindhau-Tunnel soll schnell gebaut werden''] Website Tagblatt. Abgerufen am 20. August 2011.</ref> 2012 wurde vom Regierungspräsidium ein Entwurf für den Tunnel vorgestellt, welcher vom Tübinger Oberbürgermeister [[Boris Palmer]] sowie Bürgern als „monströs“ empfunden wurde. In der Folge wurde gemeinsam mit den betroffenen Parteien an einem neuen Konzept für den Tunnel gearbeitet, welches schließlich 2015 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das neue Konzept sieht einen 2,3 km langen Tunnel vor, welcher aus zwei Röhren mit je zwei Fahrstreifen bestehen soll. Kostenschätzungen für den Tunnel selbst belaufen sich auf ca. 170 Millionen Euro, während für das gesamte Bauprojekt mit 217 Millionen Euro gerechnet wird.<ref name="Knoten">[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Knoten-vor-dem-Schindhaubasistunnel-optimiert-_arid,289359.html Verkehrslösung gefunden - Tunnelbau frühestens in 20 Jahren fertig - Knoten vor dem Schindhaubasistunnel optimiert]</ref><br />
<br />
Im Herbst 2019 wurde der Vorentwurf des Regierungspräsidiums an das [[Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur|BMVI]] übersandt. Sobald dieses den Gesehenvermerk abgibt, soll die Genehmigungsplanung mit der Ausarbeitung der Planfeststellung folgen.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schindhaubasistunnel-Bohrungen-beginnen-471798.html</ref> <br />
Im Vorgriff werden in Tübingen Bohrungen zur Erkundung des geologischen Untergrunds durchgeführt. Die Bohrungen begannen am 24. September 2020, und dauern bis Ende Januar 2021. Entlang des zentralen Bauwerks, dem etwa 2,3 Kilometer langen Schindhaubasistunnel, sind 23 Kernbohrungen in etwa 100 bis 200 Meter Abstand bis zu einer Tiefe von 99 Meter vorgesehen.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schindhaubasistunnel-Bohrungen-beginnen-471798.html</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Webarchiv |url=http://www.unsere-b27.de/start.oscms/0/4054/60150/Startseite.html |text=Unsere B27 |wayback=20100717122914}} – Projekt der [[Industrie- und Handelskammer|IHK]] zur Beschleunigung des Ausbaus<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate|NS=48/30/7.985223/N|EW=9/4/30.799255/E|type=landmark|dim=4000|region=DE-BW}}<br />
<br />
[[Kategorie:Straßentunnel in Baden-Württemberg]]<br />
[[Kategorie:Tunnel in Europa]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tübingen]]<br />
[[Kategorie:Tunnelprojekt]]<br />
[[Kategorie:Geplantes Bauwerk in Deutschland]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schindhaubasistunnel&diff=206599871Schindhaubasistunnel2020-12-16T13:45:52Z<p>193.196.128.254: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Schindhautunnel Verlauf.jpg|mini|Planung des Ausbaues der B 27 bei Tübingen]]<br />
<br />
Der '''Schindhaubasistunnel''' soll ein Teil des geplanten vierspurigen Ausbaus der [[Bundesstraße 27]] vom [[Bläsibad]] bei [[Tübingen]]-[[Derendingen (Tübingen)|Derendingen]] bis zur Stuttgarter Straße in Tübingen bilden. Der im aktuellen Konzept 2,3 km lange Tunnel soll der schnelleren Durchfahrt und der Entlastung der Tübinger [[Südstadt (Tübingen)|Südstadt]] dienen. Mit einer Fertigstellung des Tunnels ist frühestens in den 2030er-Jahren{{Zukunft|2030}} zu rechnen.<ref name="Knoten" /><br />
<br />
Erste Planungsunterlagen wurden 2001 in Berlin vom Tübinger Regierungspräsidenten [[Hubert Wicker]] eingereicht. Nachdem sich der Tübinger Gemeinderat 2002 für diese Streckenvariante (den langen Schindhaubasistunnel) entschieden hatte, nahm der politische Druck, diese Variante zu realisieren, enorm zu. In Berlin wurden die Planungen zunächst bis 2004 nicht freigegeben – auf politischen Druck hin erfolgte die Entscheidung für den langen Schindhautunnel, der in den Bundesverkehrswegeplan 2003 als vordringlicher Bedarf aufgenommen wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/34256/publicationFile/10826/baden-wuerttemberg.pdf |text=Archivierte Kopie |wayback=20120627162029 |archiv-bot=2019-05-12 12:17:08 InternetArchiveBot}} (PDF; 99&nbsp;kB). Website des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bundesverkehrswegeplan 2003, S. 81. Abgerufen am 20. August 2011.</ref><br />
<br />
Nachdem der [[Bundesrechnungshof]] seine Bedenken im August 2011 aufgegeben hat, konnte das Regierungspräsidium Tübingen die weiteren Maßnahmen zur Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens ergreifen.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Schindhau-Tunnel-soll-schnell-gebaut-werden-_arid,143320.html ''Schindhau-Tunnel soll schnell gebaut werden''] Website Tagblatt. Abgerufen am 20. August 2011.</ref> 2012 wurde vom Regierungspräsidium ein Entwurf für den Tunnel vorgestellt, welcher vom Tübinger Oberbürgermeister [[Boris Palmer]] sowie Bürgern als „monströs“ empfunden wurde. In der Folge wurde gemeinsam mit den betroffenen Parteien an einem neuen Konzept für den Tunnel gearbeitet, welches schließlich 2015 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das neue Konzept sieht einen 2,3 km langen Tunnel vor, welcher aus zwei Röhren mit je zwei Fahrstreifen bestehen soll. Kostenschätzungen für den Tunnel selbst belaufen sich auf ca. 170 Millionen Euro, während für das gesamte Bauprojekt mit 217 Millionen Euro gerechnet wird.<ref name="Knoten">[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Knoten-vor-dem-Schindhaubasistunnel-optimiert-_arid,289359.html Verkehrslösung gefunden - Tunnelbau frühestens in 20 Jahren fertig - Knoten vor dem Schindhaubasistunnel optimiert]</ref><br />
<br />
Im Herbst 2019 wurde der Vorentwurf des Regierungspräsidiums an das [[Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur|BMVI]] übersandt. Sobald dieses den Gesehenvermerk abgibt, soll die Genehmigungsplanung mit der Ausarbeitung der Planfeststellung folgen.<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schindhaubasistunnel-Bohrungen-beginnen-471798.html Schindhaubasistunnel: Bohrungen beginnen] auf tagblatt.de, abgerufen am 6. Oktober 2020.</ref><br />
<br />
Im Vorgriff werden in Tübingen Bohrungen zur Erkundung des geologischen Untergrunds durchgeführt. Die Bohrungen begannen am 24. September 2020, und dauern bis Ende Januar 2021. Entlang des zentralen Bauwerks, dem etwa 2,3 Kilometer langen Schindhaubasistunnel, sind 23 Kernbohrungen in etwa 100 bis 200 Meter Abstand bis zu einer Tiefe von 99 Meter vorgesehen.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schindhaubasistunnel-Bohrungen-beginnen-471798.html</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Webarchiv |url=http://www.unsere-b27.de/start.oscms/0/4054/60150/Startseite.html |text=Unsere B27 |wayback=20100717122914}} – Projekt der [[Industrie- und Handelskammer|IHK]] zur Beschleunigung des Ausbaus<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate|NS=48/30/7.985223/N|EW=9/4/30.799255/E|type=landmark|dim=4000|region=DE-BW}}<br />
<br />
[[Kategorie:Straßentunnel in Baden-Württemberg]]<br />
[[Kategorie:Tunnel in Europa]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tübingen]]<br />
[[Kategorie:Tunnelprojekt]]<br />
[[Kategorie:Geplantes Bauwerk in Deutschland]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Schindhaubasistunnel&diff=206599525Schindhaubasistunnel2020-12-16T13:31:46Z<p>193.196.128.254: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Schindhautunnel Verlauf.jpg|mini|Planung des Ausbaues der B 27 bei Tübingen]]<br />
<br />
Der '''Schindhaubasistunnel''' soll ein Teil des geplanten vierspurigen Ausbaus der [[Bundesstraße 27]] vom [[Bläsibad]] bei [[Tübingen]]-[[Derendingen (Tübingen)|Derendingen]] bis zur Stuttgarter Straße in Tübingen bilden. Der im aktuellen Konzept 2,3 km lange Tunnel soll der schnelleren Durchfahrt und der Entlastung der Tübinger [[Südstadt (Tübingen)|Südstadt]] dienen. Mit einer Fertigstellung des Tunnels ist frühestens in den 2030er-Jahren{{Zukunft|2030}} zu rechnen.<ref name="Knoten" /><br />
<br />
Erste Planungsunterlagen wurden 2001 in Berlin vom Tübinger Regierungspräsidenten [[Hubert Wicker]] eingereicht. Nachdem sich der Tübinger Gemeinderat 2002 für diese Streckenvariante (den langen Schindhaubasistunnel) entschieden hatte, nahm der politische Druck, diese Variante zu realisieren, enorm zu. In Berlin wurden die Planungen zunächst bis 2004 nicht freigegeben – auf politischen Druck hin erfolgte die Entscheidung für den langen Schindhautunnel, der in den Bundesverkehrswegeplan 2003 als vordringlicher Bedarf aufgenommen wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bmvbs.de/cae/servlet/contentblob/34256/publicationFile/10826/baden-wuerttemberg.pdf |text=Archivierte Kopie |wayback=20120627162029 |archiv-bot=2019-05-12 12:17:08 InternetArchiveBot}} (PDF; 99&nbsp;kB). Website des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Bundesverkehrswegeplan 2003, S. 81. Abgerufen am 20. August 2011.</ref><br />
<br />
Nachdem der [[Bundesrechnungshof]] seine Bedenken im August 2011 aufgegeben hat, konnte das Regierungspräsidium Tübingen die weiteren Maßnahmen zur Vorbereitung des Planfeststellungsverfahrens ergreifen.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Schindhau-Tunnel-soll-schnell-gebaut-werden-_arid,143320.html ''Schindhau-Tunnel soll schnell gebaut werden''] Website Tagblatt. Abgerufen am 20. August 2011.</ref> 2012 wurde vom Regierungspräsidium ein Entwurf für den Tunnel vorgestellt, welcher vom Tübinger Oberbürgermeister [[Boris Palmer]] sowie Bürgern als „monströs“ empfunden wurde. In der Folge wurde gemeinsam mit den betroffenen Parteien an einem neuen Konzept für den Tunnel gearbeitet, welches schließlich 2015 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Das neue Konzept sieht einen 2,3 km langen Tunnel vor, welcher aus zwei Röhren mit je zwei Fahrstreifen bestehen soll. Kostenschätzungen für den Tunnel selbst belaufen sich auf ca. 170 Millionen Euro, während für das gesamte Bauprojekt mit 217 Millionen Euro gerechnet wird.<ref name="Knoten">[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Knoten-vor-dem-Schindhaubasistunnel-optimiert-_arid,289359.html Verkehrslösung gefunden - Tunnelbau frühestens in 20 Jahren fertig - Knoten vor dem Schindhaubasistunnel optimiert]</ref><br />
<br />
Im Herbst 2019 wurde der Vorentwurf des Regierungspräsidiums an das [[Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur|BMVI]] übersandt. Sobald dieses den Gesehenvermerk abgibt, soll die Genehmigungsplanung mit der Ausarbeitung der Planfeststellung folgen.<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schindhaubasistunnel-Bohrungen-beginnen-471798.html Schindhaubasistunnel: Bohrungen beginnen] auf tagblatt.de, abgerufen am 6. Oktober 2020.</ref><br />
<br />
Im Vorgriff werden in Tübingen Bohrungen zur Erkundung des geologischen Untergrunds durchgeführt. Die Bohrungen begannen am 24. September 202, und dauern bis Ende Januar 2021. Entlang des zentralen Bauwerks, dem etwa 2,3 Kilometer langen Schindhaubasistunnel, sind 23 Kernbohrungen in etwa 100 bis 200 Meter Abstand bis zu einer Tiefe von 99 Meter vorgesehen.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schindhaubasistunnel-Bohrungen-beginnen-471798.html</ref><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* {{Webarchiv |url=http://www.unsere-b27.de/start.oscms/0/4054/60150/Startseite.html |text=Unsere B27 |wayback=20100717122914}} – Projekt der [[Industrie- und Handelskammer|IHK]] zur Beschleunigung des Ausbaus<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Coordinate|NS=48/30/7.985223/N|EW=9/4/30.799255/E|type=landmark|dim=4000|region=DE-BW}}<br />
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[[Kategorie:Straßentunnel in Baden-Württemberg]]<br />
[[Kategorie:Tunnel in Europa]]<br />
[[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Tübingen]]<br />
[[Kategorie:Tunnelprojekt]]<br />
[[Kategorie:Geplantes Bauwerk in Deutschland]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:UEFA_Nations_League_2020/21&diff=205698904Diskussion:UEFA Nations League 2020/212020-11-19T06:50:40Z<p>193.196.128.254: Neuer Abschnitt /* Buchstaben in der tabelle heissen...? */</p>
<hr />
<div>== Farben der Landkarte ==<br />
<br />
Wer legt eigentlich die Wertigkeit der Farben fest? Ich weiß nicht, wie man das macht, vielleicht versuche ich es demnächst mal, aber ROT-BLAU-GRÜN-GELB ist ziemlich willkürlich und nicht intuitiv, man sollte sich an der Reihenfolge im Spektrum orientieren oder einer Ampel, was dasselbe ist, ich plädiere für (BLAU)-GRÜN-GELB-(ORANGE)-ROT-(VIOLETT), also drei der nicht eingeklammerten und eine der anderen. (PS, ich weiß, dass Violett im Spektrum am anderen Ende steht, aber im Farbkreis geht es auch so.) --[[Spezial:Beiträge/188.97.168.136|188.97.168.136]] 12:01, 17. Nov. 2019 (CET)<br />
<br />
:Die Farben richtet sich nach den Farben, die auch die UEFA verwendet --[[Spezial:Beiträge/94.217.75.215|94.217.75.215]] 00:27, 4. Mär. 2020 (CET)<br />
<br />
== 4 Länderspiele in 6 Tagen? ==<br />
<br />
Gibt es irgendwelche Termin-Sonderregelungen/Verlegungen für die Mannschaften, die im Oktober an den [[Fußball-Europameisterschaft 2021/Qualifikation|EM-Play-offs]] teilnehmen? Mich wundert es, dass zB Weißrussland nach seinem [[Fußball-Europameisterschaft_2021/Qualifikation#Weg_D|fulminanten Sieg gegen Georgien]] am 8. Oktober, am 11. Oktober in der [[UEFA_Nations_League_2020/21#Gruppe_C4|Nations League]] gegen Litauen spielen soll, dann am 12. Oktober wieder beim EM-Play-off gegen Kosovo gewinnt, um schließlich am 14. Oktober in der Nations League gegen Kasachstan zu spielen. --[[Spezial:Beiträge/2A02:8071:81A7:6100:85EE:F794:7FC:69B0|2A02:8071:81A7:6100:85EE:F794:7FC:69B0]] 14:04, 4. Sep. 2020 (CEST)<br />
<br />
:Die nächsten 2 Länderspielpausen enthalten 3 Spiele. Auch die ausgefallenen Freundschaftsspiele sollen nachgeholt werden. Finde ich zwar schwachsinnig, persönliche Meinungen sind hier aber nicht gefragt, aber du wolltest es ja wissen. Die NL-Spiele finden alle Sa/So bzw. Di/Mi statt. Davor die EM-Qualispiele und die Freundschaftsspiele. Wird ne harte Saison. --[[Spezial:Beiträge/88.67.51.203|88.67.51.203]] 17:06, 4. Sep. 2020 (CEST)<br />
::Ich glaube du kommst da durcheinander. Das Finalspiel der EM-Playoffs ist am 12. '''November''' nicht am 12. '''Oktober''' --[[Benutzer:Fußballfreund92|Fußballfreund92]] ([[Benutzer Diskussion:Fußballfreund92|Diskussion]]) 23:11, 4. Sep. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Spiele auf neutralem Boden ==<br />
<br />
Wieso wurde Moldau gegen Kosovo auf neutralem Boden ausgetragen und wie kam Parma zu der Ehre als Spielort? Wer etwas dazu weiß, möge bitte so nett sein und eine Erläuterung in Abschnitt Gruppe C3 einbauen. Danke. --[[Spezial:Beiträge/82.209.168.115|82.209.168.115]] 22:54, 8. Sep. 2020 (CEST)<br />
<br />
== Regelung bei Punktgleichheit ==<br />
Entscheidet über die Gruppenplatzierung bei Punktgleichheit die Tordifferenz oder der direkte Vergleich? --[[Benutzer:Erfurter63|Erfurter63]] ([[Benutzer Diskussion:Erfurter63|Diskussion]]) 09:29, 15. Nov. 2020 (CET)<br />
:Da mehrere Fachmedien (nicht nur aus FRA) den Bleus bereits zum Einzug unter die Final-4 gratuliert haben, lässt das nur den Schluss zu: der direkte Vergleich. Alternativ könnte das auch bedeuten: „Die spinnen, die Medien“. ;-) --[[Benutzer:Wahrerwattwurm|Wwwurm]] <small>[[Benutzer Diskussion:Wahrerwattwurm|''Paroles, paroles'']]</small> 09:58, 15. Nov. 2020 (CET)<br />
:: Der direkte Vergleich - wie fast immer bei der UEFA - siehe [https://documents.uefa.com/viewer/document/sitaeB46nuHwu4RKyi2LJA Reglement der UEFA Nations League 2020/21, Artikel 15.01].--[[Benutzer:RedPiranha|RedPiranha]] ([[Benutzer Diskussion:RedPiranha|Diskussion]]) 10:22, 15. Nov. 2020 (CET)<br />
<br />
== Farbgelende ==<br />
Ist es möglich, die Farblegenden der einzelnen Tabellen anders zu präsentieren? Momentan ist das immer eine einzelne Überschrift, was ich persönlich ungünstig finde. Kann man die Legende nicht unter die einzelnen Tabellen schreiben? Erhöht zwar die Menge an Zeichen, aber ich habe die Infos direkt, wenn ich mir die Tabelle anschaue und muss nicht erst nach unten scrollen. Ich kenne mich leider nicht im Fußball-Bereich bei Wikipedia aus und weiß nicht, ob es da irgendwelche Vorlagen gibt. --[[Benutzer:PiLLaZ|PiLLaZ]] ([[Benutzer Diskussion:PiLLaZ|Diskussion]]) 12:52, 15. Nov. 2020 (CET)<br />
<br />
== Finalrunde ==<br />
<br />
Irgendwer kann hier nicht rechnen, Frankreich ist noch nicht durch. {{unsigniert|2003:EA:6F30:33E8:ED3B:2132:3A91:77E0|00:38, 16. Nov. 2020 (CET)}}<br />
:Doch, da der direkte Vergleich zählt und nicht das Torverhältnis. Frankreich hat den direkten Vergleich mit Portugal gewonnen (0:0,1:0). --[[Spezial:Beiträge/212.77.163.166|212.77.163.166]] 07:33, 17. Nov. 2020 (CET)<br />
<br />
== Buchstaben in der tabelle heissen...? ==<br />
<br />
TV, N, L - nirgendwo erklärt, was die Abkürzungen(?) zu sagen haben. -- [[Spezial:Beiträge/193.196.128.254|193.196.128.254]] 07:50, 19. Nov. 2020 (CET)</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tilo_Pr%C3%BCckner&diff=204905210Tilo Prückner2020-10-26T11:51:44Z<p>193.196.128.254: /* Film und Fernsehen */</p>
<hr />
<div>[[Datei:MJK 12040 Tilo Prückner (Berlinale 2018).jpg|mini|hochkant|Tilo Prückner (2018)]]<br />
'''Tilo Prückner''' (* [[26. Oktober]] [[1940]] in [[Augsburg]]; † [[2. Juli]] [[2020]] in [[Berlin]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Schauspieler|Theater- und Filmschauspieler]]. Er wurde unter anderem durch die Verkörperung oftmals verschrobener Charaktere in Fernsehproduktionen wie ''[[Tatort]]'', ''[[Adelheid und ihre Mörder]]'', ''[[Kommissarin Lucas]]'' oder ''[[Rentnercops]]'' bekannt. <br />
<br />
== Leben ==<br />
Tilo Prückner wurde 1940 in Augsburg als Sohn des Kinderarztes Alfred Prückner und dessen Ehefrau Dorothea Krause geboren. Die Familie [[Prückner (Patrizier)|Prückner]] hat eine weit zurückgehende Familientradition in [[Hof (Saale)|Hof]]. Er besuchte zunächst das [[Gymnasium bei St. Anna (Augsburg)|Gymnasium bei St. Anna]] in Augsburg, später das [[Melanchthon-Gymnasium Nürnberg|Melanchthon-Gymnasium]] in [[Nürnberg]], wo er 1960 das [[Abitur]] machte. Sein [[Rechtswissenschaft|Jura]]-[[Studium]] brach er ab, um in [[München]] eine Schauspielausbildung bei [[Hans Josef Becher]] und [[Ellen Mahlke]] zu absolvieren.<br />
<br />
2013 veröffentlichte er den [[Roman]] ''Willi Merkatz wird verlassen''. Prückner starb im Juli 2020 im Alter von 79 Jahren an [[Herzinsuffizienz#Alltagssprache und Doppeldeutungen|Herzversagen]]. Er hinterlässt eine Frau und zwei erwachsene Söhne.<ref>[https://www.fr.de/panorama/leute/tatort-tilo-prueckner-tod-ard-tv-kommissar-schauspieler-rentnercops-berlin-hamburg-herzversagen-zr-13823568.html ''Ehemaliger „Tatort“-Kommissar tot: Er starb unerwartet – Sogar ein Hollywood-Star ist schockiert''] In: ''[[Frankfurter Rundschau]]'' vom 6. Juli 2020, abgerufen am 6. September 2020.</ref><br />
<br />
== Karriere ==<br />
=== Theater ===<br />
[[Datei:Tilo-Prueckner 1968.jpg|hochkant|mini|Tilo Prückner, 1968]]<br />
Von 1962 bis 1964 war er am [[Theater der Jugend (München)|Theater der Jugend]] in München engagiert, danach am [[Theater St. Gallen|Stadttheater St. Gallen]], von 1966 bis 1968 an den [[Theater Oberhausen|Städtischen Bühnen Oberhausen]] und 1968/1969 am [[Schauspielhaus Zürich]].<br />
<br />
Er spielte von 1970 bis 1973 in Berlin an der [[Schaubühne am Halleschen Ufer]], deren Gründungsmitglied er war. Ab 1973 arbeitete er als freier Schauspieler am [[Bayerisches Staatsschauspiel|Bayerischen Staatsschauspiel]].<br />
<br />
=== Film und Fernsehen ===<br />
Nach seinen Auftritten in Fernsehaufzeichnungen der Schaubühneninszenierungen wurde er immer öfter von den Regisseuren des [[Neuer Deutscher Film|Neuen Deutschen Films]] eingesetzt. 1977 erhielt Prückner den [[Deutscher Darstellerpreis|Deutschen Darstellerpreis]] für seine Rolle als [[Stehgeiger]] Hännschen Wurlitzer in ''[[Bomber und Paganini]]''.<br />
<br />
In späteren Jahren bewies Prückner in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen seine Wandlungsfähigkeit. Besonders markant verkörperte er [[Exzentriker]] aller Art. Großen Erfolg hatte Prückner, als er sechs Jahre lang in der Fernsehserie ''[[Adelheid und ihre Mörder]]'' den [[Hypochondrie|hypochondrischen]] Kriminalhauptmeister Gernot Schubert an der Seite von [[Evelyn Hamann]] und [[Heinz Baumann]] spielte.<br />
<br />
Zwischen 2001 und 2008 ermittelte er zusammen mit [[Robert Atzorn]] als Kriminaloberkommissar [[Casstorff und Holicek|Eduard Holicek]] in fünfzehn Folgen der [[ARD]]-Krimireihe ''[[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]]''.<br />
Weiterhin spielte er auch prägnante Nebenrollen wie in Folge 784 "Nie wieder frei sein" aus 2010.<br />
<br />
Daneben wirkte er von 2003 bis zu seinem Tod 2020 regelmäßig in der [[ZDF]]-Krimireihe ''[[Kommissarin Lucas]]'' neben Hauptdarstellerin [[Ulrike Kriener]] als deren Vermieter Max Kirchhoff mit. Ab März 2015 spielte er in der ARD-Vorabendserie ''[[Rentnercops]]'' die Hauptrolle des aus dem Ruhestand zurückgeholten Kommissars Edwin Bremer. Zwischen 2012 und 2016 übernahm er die Rolle des Kluftinger sen. in der Krimi-Serie ''[[Kommissar Kluftinger]]'' an der Seite von [[Herbert Knaup]]. Prückner blieb bis zu seinem Tod als Schauspieler aktiv.<br />
<br />
== Filmografie ==<br />
=== Kino (Auswahl) ===<br />
{{Mehrspaltige Liste|* 1967: [[Wilder Reiter GmbH]]<br />
* 1971: Apokal<br />
* 1974: [[Einer von uns beiden]]<br />
* 1974: [[Die Verrohung des Franz Blum]]<br />
* 1975: [[John Glückstadt]]<br />
* 1975: [[Das Tal der tanzenden Witwen]]<br />
* 1975: Familienglück<br />
* 1975: [[Berlinger (Film)|Berlinger]]<br />
* 1976: [[Paule Pauländer]]<br />
* 1976: [[Sternsteinhof]] (von [[Hans W. Geißendörfer]])<br />
* 1976: [[Bomber & Paganini]]<br />
* 1977: [[Grete Minde (Film)|Grete Minde]]<br />
* 1978: [[Der Mann im Schilf]]<br />
* 1978: [[Der Schneider von Ulm (Film)|Der Schneider von Ulm]]<br />
* 1979: [[Die Hamburger Krankheit]]<br />
* 1979: [[Der Willi-Busch-Report]]<br />
* 1979: Lena Rais<br />
* 1980: Die Kinder aus Nr. 67 oder Heil Hitler, ich hätt’ gern ’n paar Pferdeäppel<br />
* 1981: [[Der Zauberberg (1982)|Der Zauberberg]]<br />
* 1983: [[Der Schnüffler (1983)|Der Schnüffler]]<br />
* 1984: Kassensturz (von [[Rolf Silber]])<br />
* 1984: [[Die unendliche Geschichte (Film)|Die unendliche Geschichte]]<br />
* 1984: [[Didi – Der Doppelgänger]]<br />
* 1984: Wenn ich mich fürchte<br />
* 1984: Tiger – Frühling in Wien<br />
* 1984: [[Donauwalzer (1984)|Donauwalzer]]<br />
* 1987: Der kleine Staatsanwalt<br />
* 1988: [[Wallers letzter Gang]]<br />
* 1989: Verfolgte Wege<br />
* 1989: Hab ich nur deine Liebe<br />
* 1992: [[Deutschfieber]]<br />
* 1997: Alle für die Mafia<br />
* 1998: [[Die Siebtelbauern]]<br />
* 2001: [[Pinky und der Millionenmops]]<br />
* 2002: [[Goebbels und Geduldig]]<br />
* 2007: [[Die Fälscher]]<br />
* 2008: [[Räuber Kneißl]]<br />
* 2009: [[Whisky mit Wodka]]<br />
* 2012: [[Iron Sky (Film)|Iron Sky]]<br />
* 2012: [[Bis zum Horizont, dann links!]]<br />
* 2013: [[Ostwind (Film)|Ostwind]]<br />
* 2014: [[Coming In]]<br />
* 2014: [[Honig im Kopf]]<br />
* 2015: [[Ostwind 2]]<br />
* 2015: [[Kleine Ziege, sturer Bock]]<br />
* 2017: [[Ostwind – Aufbruch nach Ora]]<br />
* 2019: [[Ostwind – Aris Ankunft]]<br />
* 2020: [[Ostwind – Der große Orkan]] (Kinostart noch geplant)}}<br />
<br />
=== Fernsehen ===<br />
{{Mehrspaltige Liste |<br />
* 1971: Die Mutter<br />
* 1971: [[Peer Gynt]] (TV-Zweiteiler)<br />
* 1974: Ermittlungen gegen Unbekannt<br />
* 1974: Badische Revolte<br />
* 1975: Lenau<br />
* 1977: Der harte Handel<br />
* 1978: Paul kommt zurück<br />
* 1978–2014: [[SOKO München|SOKO 5113]] (Fernsehserie, 11 Folgen)<br />
* 1978: Gesche Gottfried<br />
* 1979: Miras Haus<br />
* 1980: Der Jähzornige<br />
* 1980: [[Der Schatz des Priamos (Fernsehfilm)|Der Schatz des Priamos]]<br />
* 1981: [[Büro, Büro]]<br />
* 1981: [[Kottan ermittelt]] (Fernsehserie, sieben Folgen)<br />
* 1984: Die Försterbuben<br />
* 1984: [[Unser Mann vom Südpol]]<br />
* 1985: Sterne fallen nicht vom Himmel<br />
* 1985: [[Münchener Freiheit (Fernsehserie)|Münchener Freiheit]]<br />
* 1986: [[Frankensteins Tante (Fernsehserie)|Frankensteins Tante]] (Fernsehserie, sieben Folgen)<br />
* 1986: Kein Alibi für eine Leiche<br />
* 1986–2013: [[Ein Fall für zwei]] (Fernsehserie, 9 Folgen)<br />
* 1987: [[Auf Achse (Fernsehserie)|Auf Achse]] (Fernsehserie, zwei Folgen)<br />
* 1988: [[Der Fahnder]] (Fernsehserie, drei Folgen)<br />
* 1988: Der Lockspitzel<br />
* 1988: [[Liebling Kreuzberg]] (Fernsehserie, Folge 2x05)<br />
* 1989: Cop & Co (Serie)<br />
* 1989: Liebe und Maloche<br />
* 1990: Dienstvergehen<br />
* 1990: Schweig Bub<br />
* 1990: Voll daneben – Gags mit Diether Krebs (Fernsehminiserie, 6 Folgen)<br />
* 1990: [[Abenteuer Airport]] (Fernsehserie, Folge 1x04)<br />
* 1990–1992: [[Löwengrube (Serie)|Löwengrube]] (Fernsehserie, drei Folgen)<br />
* 1992: [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]] – [[Tatort: Camerone|Camerone]]<br />
* 1992–1999: [[Adelheid und ihre Mörder]] (Fernsehserie, 26 Folgen)<br />
* 1993: [[Freunde fürs Leben (Fernsehserie)|Freunde fürs Leben]] (Fernsehserie, Folge 2x01)<br />
* 1994: [[Die Kommissarin (Fernsehserie)|Die Kommissarin]] (Fernsehserie, Folge 1x06)<br />
* 1994/1999: [[Großstadtrevier]]: Frühdienst (Fernsehserie, Folge 5x18, 9x08)<br />
* 1995: Über Kreuz<br />
* 1995/2006: [[Balko]] (Fernsehserie, Folge 1x10, 8x01)<br />
* 1995: [[Praxis Bülowbogen]] (Fernsehserie, Folge 5x01)<br />
* 1996: King of Evergreen<br />
* 1996: [[Tatort: Der Phoenix-Deal|Tatort – Der Phoenix-Deal]]<br />
* 1996: [[Im Namen des Gesetzes]] (Fernsehserie, Folge 2x04)<br />
* 1996: Tödliche Wende<br />
* 1996: [[Tatort: Der Entscheider|Tatort – Der Entscheider]]<br />
* 1996: [[Doppelter Einsatz]] (Fernsehserie, Folge 3x09)<br />
* 1997: [[Polizeiruf 110: Über den Tod hinaus]]<br />
* 1998: [[Wolffs Revier]] (Fernsehserie, Folge 6x07)<br />
* 1998: Comeback für Freddy Baker<br />
* 1998/2001: [[HeliCops – Einsatz über Berlin]] (Fernsehserie, Folge 1x04, 3x08)<br />
* 1999: [[Ein starkes Team]] (Fernsehserie, Folge 1x11)<br />
* 1999: [[Klemperer – Ein Leben in Deutschland]]<br />
* 1999: [[Tatort: Strafstoß|Tatort – Strafstoß]]<br />
* 1999: [[Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen]] (Fernsehserie, Folge 2x12)<br />
* 1999: [[Ganz unten, ganz oben]]<br />
* 1999: [[Der Clown]] (Fernsehserie, Folge 3x09)<br />
* 1999: Ein Mann steht auf<br />
* 1999: [[Schwarz greift ein]] (Fernsehserie, Folge 3x0)<br />
* 2000: Die Hunde sind schuld<br />
* 2000: [[Tatort: Die Möwe|Tatort – Die Möwe]]<br />
* 2001: [[Der Ermittler]] (Fernsehserie, Folge 1x04)<br />
* 2001–2008: [[Tatort (Fernsehreihe)|Tatort]] (TV-Reihe, als Kriminaloberkommissar Eduard Holicek)<br />
* 2002: [[Für alle Fälle Stefanie]] (Fernsehserie, Folge 7x21)<br />
* 2003: [[Die Stunde der Offiziere]]<br />
* 2003: [[Pfarrer Braun]] – [[Pfarrer Braun: Der siebte Tempel|Der siebte Tempel]]<br />
* 2003: [[Edel & Starck]] (Fernsehserie, Folge 2x05)<br />
* 2003: Hilfe, ich bin Millionär<br />
* 2003–2020: [[Kommissarin Lucas]] (Fernsehreihe, → siehe [[Kommissarin Lucas#Episodenliste|Folgen]])<br />
* 2003: [[Bloch (Fernsehreihe)|Bloch]]: [[Bloch: Tausendschönchen|Tausendschönchen]]<br />
* 2003: [[Novaks Ultimatum]]<br />
* 2004/2012: [[SOKO Köln]] (Fernsehserie, Folge 1x11, 9x02)<br />
* 2004: [[Donna Leon – Sanft entschlafen]] (Fernsehserie)<br />
* 2004–2014: [[SOKO Wismar]] (Fernsehserie, drei Folgen)<br />
* 2005: [[Vier Frauen und ein Todesfall]] (Fernsehserie)<br />
* 2005: [[Willenbrock (Film)|Willenbrock]]<br />
* 2005: Reblaus<br />
* 2006: [[Der Untergang der Pamir]]<br />
* 2006: Brennendes Herz<br />
* 2007: [[Nur ein kleines bisschen schwanger]]<br />
* 2007: [[Tatort: Und Tschüss| Tatort – Und Tschüss]]<br />
* 2007: [[Küstenwache (Fernsehserie)|Küstenwache]] (Fernsehserie, Folge 10x18)<br />
* 2007: [[Die Familienanwältin]] (Fernsehserie, Folge 2x06)<br />
* 2007: Die Jäger des Ostsee-Schatzes<br />
* 2008: [[Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei]] (Fernsehserie, Folge 23x05)<br />
* 2008: [[Post Mortem – Beweise sind unsterblich]] (Fernsehserie, Folge 2x04)<br />
* 2008: [[Mein Freund aus Faro]]<br />
* 2008: [[Freiwild. Ein Würzburg-Krimi]]<br />
* 2008/2013: [[Kommissar Stolberg]] (Fernsehserie, Folge 4x01, 12x03)<br />
* 2008: [[Marie Brand und der Charme des Bösen]]<br />
* 2009/2011: [[Der Alte]] (Fernsehserie, Folge 34x01, 37x01)<br />
* 2009: [[Krauses Kur]]<br />
* 2010: [[Scheidung für Fortgeschrittene]]<br />
* 2010: [[Tatort: Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen|Tatort – Die Unmöglichkeit, sich den Tod vorzustellen]]<br />
* 2010: [[SOKO Stuttgart]] (Fernsehserie, Folge 1x11)<br />
* 2010: [[Tatort: Nie wieder frei sein|Tatort – Nie wieder frei sein]]<br />
* 2010: [[Pfarrer Braun: Kur mit Schatten|Pfarrer Braun – Kur mit Schatten]]<br />
* 2011: Bauernopfer<br />
* 2011: [[Holger sacht nix]]<br />
* 2011: [[SOKO Leipzig]] (Fernsehserie, Folge 15x21)<br />
* 2011: [[Krauses Braut]]<br />
* 2011: [[Heiter bis tödlich: Nordisch herb]] (Fernsehserie, Folge 1x03)<br />
* 2012: [[Milchgeld. Ein Kluftingerkrimi]]<br />
* 2012: [[Die Kanzlei|Der Dicke]] (Fernsehserie, Folge 4x05)<br />
* 2012: [[Der Landarzt]] (Fernsehserie, Folge 21x10)<br />
* 2012: [[Baron Münchhausen (2012)|Baron Münchhausen]]<br />
* 2013: [[Die Pastorin]]<br />
* 2013: [[In aller Freundschaft]] – Anfechtungen (Fernsehserie)<br />
* 2013: Wer hat Angst vorm weißen Mann?<br />
* 2013: [[Unter anderen Umständen: Der Mörder unter uns|Unter anderen Umständen – Der Mörder unter uns]]<br />
* 2014: [[Heldt (Fernsehserie)|Heldt]] (Fernsehserie, Folge 2x03)<br />
* 2014: [[Donna Leon – Reiches Erbe]]<br />
* 2014: [[Tiere bis unters Dach]] (Fernsehserie, Folge 4x06)<br />
* 2014: [[Alarm für Cobra 11]] (Fernsehserie, Folge 272)<br />
* 2014: [[Krauses Geheimnis]]<br />
* 2015: Der Andi ist wieder da<br />
* 2015–2020: [[Rentnercops]] (Fernsehserie)<br />
* 2015: [[Tatort: Ätzend|Tatort – Ätzend]]<br />
* 2016: [[Herzblut. Ein Kluftingerkrimi]]<br />
* 2016: [[Schutzpatron. Ein Kluftingerkrimi]]<br />
* 2016: [[Liebe am Fjord – Das Alter der Erde|Das Alter der Erde]]<br />
* 2016: [[Krauses Glück]]<br />
* 2017: [[Ein Lächeln nachts um vier]]<br />
* 2019: [[Schnitzel de Luxe]]<br />
* 2019: [[Krauses Hoffnung]]<br />
* 2019: Alle für die Mafia (TV-Zweiteiler)<br />
* 2019: Fluss des Lebens – Kwai: Familienbande<br />
* 2019: [[Alte Bande]]<br />
* 2020: [[Krauses Umzug]]<br />
}}<br />
<br />
== Theaterstücke (Auswahl) ==<br />
* 1984: Gilgamesch und Engidu (mit Roland Teubner)<br />
* 1999: Meier muss Suppe essen<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Dietschreit |url=https://www.tagesspiegel.de/berlin/meier-muss-suppe-essen-klar-wie-klossbruehe/106186.html |titel=„Meier muss Suppe essen“ – Klar wie Kloßbrühe |werk=[[Der Tagesspiegel|tagesspiegel.de]] |datum=1999-11-23 |abruf=2020-07-06}}</ref><br />
<br />
== Hörspiele (Auswahl) ==<br />
* 2004: [[Holger Siemann]] ''Mordspiel'' (Müller) – Regie: [[Christa Kowalski]] (Kriminalhörspiel – RBB)<br />
* 2006: [[Jörg Graser]]: ''Diridari'' – Regie: [[Robert Matejka]] (Hörspiel – DKultur)<br />
* 2014: [[Esther Dischereit]]: ''Blumen für Otello'' – Regie: [[Giuseppe Maio]] (DKultur)<br />
* 2017: [[Jocelyne Saucier]]: ''Ein Leben mehr.'' ([[Deutschlandfunk Kultur]])<br />
<br />
== Auszeichnungen ==<br />
* 1977: [[Deutscher Darstellerpreis]] (Chaplin-Schuh)<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Tilo Prückner: ''Willi Merkatz wird verlassen''. Roman. Verbrecher Verlag, Berlin 2013. ISBN 978-3-943167-40-5<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{IMDb|nm0699596}}<br />
* {{filmportal|bf50862b78c14e81ba505c97e27bba12}}<br />
* {{DNB-Portal|124349072}}<br />
* [http://www.agenturvogel.de/vita.php?PID=20 Tilo Prückner] bei der Agentur Vogel<br />
* [http://www.augsburgwiki.de/index.php/AugsburgWiki/PruecknerTilo Prückner im Wiki seiner Heimatstadt]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=124349072|LCCN=no/2003/116789|VIAF=85793040}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Pruckner, Tilo}}<br />
[[Kategorie:Filmschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]<br />
[[Kategorie:Hörspielsprecher]]<br />
[[Kategorie:Deutscher]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1940]]<br />
[[Kategorie:Gestorben 2020]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Prückner, Tilo<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Schauspieler und Drehbuchautor<br />
|GEBURTSDATUM=26. Oktober 1940<br />
|GEBURTSORT=[[Augsburg]]<br />
|STERBEDATUM=2. Juli 2020<br />
|STERBEORT=[[Berlin]]<br />
}}</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Die_PARTEI&diff=204336541Die PARTEI2020-10-07T09:40:05Z<p>193.196.128.254: /* Grundsatzprogramm */</p>
<hr />
<div><!-- HINWEIS: Bitte den abgekürzten Namen „Die PARTEI“ immer in Großbuchstaben schreiben, siehe Diskussion. --><br />
{{Weiterleitungshinweis|Die Partei|Zur Filmsatire siehe [[Die PARTEI (Film)]].}}<br />
{{Infobox Partei<br />
| Partei = Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative<br />
| Parteilogo = [[Datei:Die PARTEI Logo Blur Schatten Vektor V2.svg|175px|Logo]]<br />
| Parteivorsitzender = [[Martin Sonneborn]]<br />
| Bild Parteivorsitz = [[Datei:2014-07-01-Europaparlament by Olaf Kosinsky -122.jpg|125px|Martin Sonneborn (2014)]]<br />
| Generalsekretär = Thomas Hintner<br />
| Stellvertretender Vorsitzender = Peter Mendelsohn<br />
| Bundesgeschäftsführer = Martin Keller<br />
| Bundesschatzmeister = Norbert Gravius<br />
| Ehrenvorsitzender = [[Oliver Maria Schmitt]]<br />
| Gründung = 2. August 2004<br />
| Hauptsitz = Kopischstr. 10<br />10965 Berlin<br />
| Parteigliederung = 16 Landesverbände<br />18 Bezirksverbände<br />267 Kreisverbände<br />293 Ortsverbände<br />
| Bundestagsmandate = {{Infobox Partei/Mandate|0|709|#{{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}}}}<br />
| Landtagsmandate = {{Infobox Partei/Mandate|0|1874|#{{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}}|}}<br />
| EP-Mandate = {{Infobox Partei/Mandate|2|96|#{{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}}}}<br />
| Zuschüsse = 193.095,03 Euro (2018)<ref name="Teilfinanzierung 2018">[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/082/1908223.pdf Gesamtübersicht Festsetzung der staatlichen Mittel für das Jahr 2018] (PDF, S. 47), Stand: 31. Januar 2019</ref><br /><small>(Stand: 31. Januar 2019)</small><br />
| Mitglieder = über 45.000 <small>(9. Juni 2020)</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ruhrbarone.de/martin-sonneborn-die-partei-zur-aktuellen-lage/186407 |titel=Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur aktuellen Lage |datum=2020-06-09 |abruf=2020-06-09}}</ref><br />
| Mindestalter = 16 Jahre<br />
| Durchschnittsalter = <br />
| Ausrichtung = [[Satire]]<br />[[Persiflage|persiflierter]] [[Populismus]]<br />[[Antifaschismus]]<ref>{{Internetquelle |url=https://europeelects.eu/2020/08/13/small-german-eu-parliament-parties-one-year-ahead-of-national-parliament-election/ |titel=Small German EU Parliament Parties One Year Ahead of National Parliament Election |datum=2020-08-13 |abruf=2020-08-13}}</ref><br />[[Pro-Europäismus]]<br />
| Frauenanteil = 21,31 Prozent<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ruhrbarone.de/martin-sonneborn-die-partei-zur-aktuellen-lage/186407 |titel=Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur aktuellen Lage |datum=2020-06-09 |abruf=2020-07-09}}</ref> <small>(Stand: 9. Juni 2020)</small><br />
| Farben = [[Schwarz-Weiß-Rot|schwarz, weiß, rot]]<br />
| Jugendorganisation = [[#Jugendorganisation HintnerJugend|HintnerJugend]]<br />
| Schüler = <br />
| Frauen = <br />
| Senioren = <br />
| International = <br />
| Europa = <br />
| EU-Parlament = [[Die Grünen/Europäische Freie Allianz|Grüne/EFA]], fraktionslos<br />
| Webseite = [https://www.die-partei.de/ die-partei.de]<br />
}}<br />
<br />
'''Die PARTEI''' ist eine deutsche [[Politische Partei|Partei]]. Die [[Abkürzung#Kurzbezeichnungen von Parteien|Kurzbezeichnung]] ist ein [[Apronym]]<!-- HINWEIS: Kein Tippfehler, es heißt wirklich „Apronym“, siehe Artikel dazu --> für '''Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative'''. Sie wurde 2004 von Redakteuren des [[Satire]]-Magazins ''[[Titanic (Magazin)|Titanic]]'' gegründet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.die-partei.de/2004/08/16/die-partei-stellt-sich-vor-2/ |titel=Die PARTEI stellt sich vor |werk=www.die-partei.de |datum=2004-08-16 |abruf=2020-03-07}}</ref> Im [[Europäisches Parlament|Europa-Parlament]] ist sie durch ihren Vorsitzenden [[Martin Sonneborn]] sowie [[Nico Semsrott]] vertreten.<br />
<br />
== Profil ==<br />
=== Name ===<br />
[[Datei:AfDwegbassen 27.05.2018 -VFBLN (41488394535).jpg|mini|hochkant=1.8|Die PARTEI auf der „AfD-wegbassen“-Demo in Berlin, 2018<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-25000-gegendemonstranten-in-berlin-a-1209799.html |titel=5000 demonstrieren für die AfD, 25.000 dagegen |hrsg=Spiegel Online |datum=2018-05-27 |abruf=2018-10-14}}</ref>]]<br />
Die Anfangsbuchstaben des Namens '''P'''artei für '''A'''rbeit, '''R'''echtsstaat, '''T'''ierschutz, '''E'''litenförderung und basisdemokratische '''I'''nitiative ergeben „PARTEI“, somit ist die Bezeichnung ein unechtes rekursives [[Akronym#Apronym|Apronym]], also ein Akronym, das ein existierendes Wort ergibt.<br />
<br />
=== Grundsatzprogramm ===<br />
Das [[Parteiprogramm]] trägt den Titel ''Programm des Bundesverbandes der PARTEI'' und gilt unverändert seit der Gründung im August 2004.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.focus.de/panorama/welt/best-of-playboy/menschen-und-storys/tid-15446/playboy-reportage-der-verfuehrer-der-krassen_aid_433861.html |titel=Playboy-Reportage: Der Verführer der Krassen |hrsg=FOCUS Online |datum=2009-09-09 |abruf=2014-05-26}}</ref> Daneben existieren verschiedene regionale Thesen und Forderungen, die nur informell zwischen den Mitgliedern ausgetauscht oder im Wahlkampf eingesetzt werden, nicht immer aus dem Programm abgeleitet oder mit diesem vereinbar sein sollen. Von diesem [[Persiflage|persiflierten]] [[Populismus]] verspricht sich Sonneborn, gezielt Wählerstimmen zu gewinnen, und erklärt hierzu: „In der Politik wird heutzutage geäußert, was Stimmen bringt, und das werden wir auch tun. Ich finde es schließlich besser, wenn wir die Stimmen bekommen als irgendwelche Rechtsradikale.“ Die PARTEI sei auch bereit, mit beliebigen Partnern eine [[Koalition (Politik)|Koalition]] einzugehen, um eine Mehrheit zu erlangen, außer mit der [[Freie Demokratische Partei|FDP]], denn sie wolle nicht mit Spaßparteien zusammenarbeiten.<ref name="spon-realsatire">Spiegel Online: [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,316908,00.html ''Realsatire: „Titanic“-Partei will Mauer wieder aufbauen,''] 6. September 2004.</ref><ref name="sz-braeuer">{{Internetquelle |autor=Sebastian Bräuer |url=http://www.sueddeutsche.de/panorama/titanic-und-die-politikverdrossenheit-die-mauer-muss-wieder-her-1.922078 |titel=„Die Mauer muss wieder her“ |hrsg=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-05-19 |abruf=2015-03-17}}</ref> diese Aussage bezieht sich auf den "Spaßwahlkampf der FDP zur Bundestagswahl 2002 und der daraus abgeleiteten [[Strategie 18]].<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Strategie_18#Anschlie%C3%9Fende_Kritik_und_Abkehr</ref><br />
<br />
Das Programm besteht aus einer [[Präambel]] und zehn Abschnitten. Die Präambel beginnt mit den Worten: „Wir, die Mitglieder der PARTEI, stellen den Menschen in den Mittelpunkt unserer Politik.“ Sie nennt als Ziel die Verwirklichung einer „wirklich menschlichen, das heißt friedlichen und gerechten Gesellschaft“. Daran schließen sich drei einleitende Abschnitte zu den Grundwerten [[Freiheit]], [[Gleichheit]] und [[Brüderlichkeit]] an, wonach das Ziel sei:<br />
* „ein Gemeinwesen, in dem sich jeder seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten gemäß entwickeln kann und sich seiner Verantwortung für die Gesellschaft bewusst ist“,<br />
* „eine Gesellschaft, in der individuelle Leistung ohne Ansehen der Person gefördert und belohnt wird“ sowie<br />
* „ein Gemeinwesen, das seine Mitglieder in Krisensituationen nicht alleinläßt und das auf dem Weg in die Zukunft niemanden zurückläßt“.<br />
<br />
Der Hauptteil umfasst fünf Kapitel zu den Bereichen [[Arbeitspolitik]], [[Gleichstellung]], [[Gesundheitspolitik]], [[Umweltpolitik]] und [[direkte Demokratie]]. Darin wird im Wesentlichen recht unspezifisch gefordert:<br />
* „eine breit angelegte Kampagne für eine weitreichende Verkürzung der allgemeinen Arbeitszeit bei vollem [[Lohnausgleich|Lohn- und Gehaltsausgleich]]“,<br />
* „eine gerechte Verteilung der Güter und gleiche Lebenschancen für alle“,<br />
* „eine nachhaltige Reform des Gesundheitswesens“,<br />
* „ein umweltpolitisch engagiertes Agieren“ sowie<br />
* die Einführung von Volksinitiative, Volksbegehren und Volksentscheid.<br />
* Weiterhin schreibt Die PARTEI, das [[Grundgesetz]] sei keine gültige Verfassung, sondern sei von den [[Vier Mächte|Besatzungsmächten]] „dem deutschen Volke oktroyiert“ worden.<br />
* Die [[Neue Länder|neuen Bundesländer]] sollen zu einem einzigen „Ost-Bundesland“ zusammengefasst werden. Dieses solle den Namen „Sonderbewirtschaftungszone“ (kurz „SBZ“, in Anlehnung an die [[sowjetische Besatzungszone]]) tragen und „baulich vom Rest der Republik getrennt werden“.<ref name="programm">Die Partei: {{Webarchiv |url=https://www.die-partei.de/regierungsprogramm/ |text=Programm des Bundesverbandes der Partei |wayback=20130928102147}} 31. Juli 2004.</ref><br />
<br />
==== Rezeption ====<br />
Gefordert wird der Bau einer [[Berliner Mauer|Mauer]], was sich aus dem letzten Kapitel des Parteiprogramms ableitet. Dies wird auch in abgewandelter Form in regionalen Wahlkämpfen ohne direkten Bezug zur ehemaligen Ost-West-Grenze verwendet. Bestärkt sieht sich Die PARTEI nach eigenen Angaben durch eine Forsa-Umfrage, der zufolge sich 20&nbsp;Prozent der deutschen Bevölkerung und 30&nbsp;Prozent der Berliner Bevölkerung die Mauer zurückwünschen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.taz.de/!5114416/ |titel=„Der Rest stirbt aus, alles gut“ |hrsg=taz.de |datum=2011-08-12 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Sonneborn bezeichnet das Anliegen indes lediglich als „populistisches Vehikel“. Er werde die Mauer nicht einfach bauen, sondern eine Volksbefragung durchführen. Die PARTEI sei auch gegründet worden und die Forderung aufgekommen, weil „in den Feuilletons überhaupt keine Debatte darüber“ stattgefunden habe, „ob wir vielleicht doch sehr getrennt sind, wir – und die da drüben.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.taz.de/!23789/ |titel=„DDR? Kenn ick nich!“ |hrsg=taz.de |datum=2008-10-01 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Zu den Bundestags- und Europawahlen stellt Die PARTEI Wahlprogramme auf, deren Forderungen aktuelle Entwicklungen [[Humor|humoristisch]] oder [[Sarkasmus|sarkastisch]] kommentieren. Beispielhaft das Regierungsprogramm zur Bundestagswahl 2017:<ref>[https://www.die-partei.de/regierungsprogramm/ Regierungsprogramm zur Bundestagswahl 2017]</ref><br />
[[Datei:PARTEI-Wahlplakat in Leipzig 2017.jpg|mini|hochkant|Die Partei zur Bundestagswahl 2017]][[Datei:Die Partei Wahlplakat.jpg|alt=Die PARTEI zur Bundestagswahl 2017|mini|Die PARTEI zur Bundestagswahl 2017]]<br />
# ''Bekenntnis zur Gerechtigkeit…''<br />
#* „Doppelt so viel Gerechtigkeit wie die SPD.“<br />
# ''…und Lohngerechtigkeit''<br />
#* Managergehälter an die [[BH-Größe]] koppeln.<br />
# ''Bekenntnis zu Europa''<br />
#* Gemeint ist der Kontinent.<br />
# ''[[Frankfurter Bierkrawall|Bierpreisbremse]] jetzt!''<br />
# ''[[Mom I’d Like to Fuck|MILF]]-Geld statt [[Cougar (Slang)|Cougar]]-Rente''<br />
# ''Tierschutz''<br />
#* [[Tierversuch]]e stattdessen an Spitzensportlern.<br />
# ''Kein Einsatz von Chatbots!''<br />
#* Sperrung der Social-Media-Kanäle von [[Ralf Stegner]], [[Peter Tauber]] u.&nbsp;a.<br />
# ''Umgang mit [[Recep Tayyip Erdoğan|Erdoğan]]''<br />
#* Erdoğan solle „eingekerkert“ werden.<br />
# ''Med. Versorgung auf dem Land''<br />
#* Diese solle [[Tierarzt|Tierärzten]] überlassen werden.<br />
# ''Artenschutz für die Grünen''<br />
# ''Bürgergeld''<br />
#* Abgeordnetendiäten auf [[Arbeitslosengeld II]]-Niveau senken.<br />
# ''Gemäßigte Epistokratie''<br />
#* Wissensfragen als Voraussetzung für das [[Wahlrecht]]<br />
# ''Obergrenze für Flüchtlinge''<br />
#* Deutschland soll nicht mehr aufnehmen dürfen als das [[Mittelmeer]].<br />
# ''G1-Schulsystem''<br />
#* Die Antworten für Abiturprüfungen sollen vorab bekanntgegeben werden.<br />
# ''Elitenförderung''<br />
#* [[Bologna-Reform]] rückabwickeln.<br />
# ''Der Russe ist an allem schuld''<br />
#* Die Rechtfertigung „Es war [[Wladimir Wladimirowitsch Putin|Putin]]“ soll von deutschen [[Gericht]]en als schuldbefreiend anerkannt werden.<br />
<br />
Im Vorfeld der Europawahl 2019 bezeichnete sich Die PARTEI als „Partei der extremen Mitte“ und griff damit [[Ironie|ironisch]] den umstrittenen [[Soziologie|soziologischen]] Begriff des [[Extremismus der Mitte]] auf.<ref>[https://www.heise.de/tp/features/Wir-sind-und-bleiben-die-Partei-der-extremen-Mitte-4144323.html Telepolis: Wir sind und bleiben die Partei der extremen Mitte.]</ref><br />
<br />
=== Die PARTEI und ''Titanic'' ===<br />
Die Gründung wurde am 2. August 2004 durch Redakteure der in [[Frankfurt am Main]] erscheinenden Satirezeitschrift ''[[Titanic (Magazin)|Titanic]]'' initiiert, und bis heute sind ihre Redaktion und die Parteispitze personell eng miteinander verbunden. So war der Bundesvorsitzende Sonneborn vormals [[Redakteur|Chefredakteur]] der ''Titanic,'' der Ehrenvorsitzende [[Oliver Maria Schmitt]] ebenfalls. Obwohl sich der offizielle Sitz der PARTEI in der Kopischstraße in [[Berlin]] befindet, war der von ihr angegebene [[Fax]]-Anschluss bis 2011 identisch mit dem der ''Titanic''-Redaktion in Frankfurt. Seitdem ist der Anschluss identisch mit dem Faxanschluss des ''Titanic''-Verlags in Berlin. Die ''Titanic'' fungiert ferner als offizielles Organ der Partei.<br />
<br />
[[Datei:DIE PARTEI Erfurt 2013 003.JPG|mini|Ein Partei-Mitglied mit Plakat „Ostrenten senken“ im FDP-Design bei einer FDP-Wahlkampfveranstaltung mit [[Rainer Brüderle]] (2013)]]<br />
<br />
Die ''Titanic'' beteiligte sich vor Gründung der PARTEI mit Satire-Aktionen an verschiedenen Wahlkämpfen in Deutschland. Zur [[Bundestagswahl 2002]] fingierte die Redaktion einen [[Freie Demokratische Partei|FDP]]-Informationsstand mit [[Judenfeindlichkeit|antisemitischen]] Parolen, im Januar 2003 gingen mehrere ''Titanic''-Mitarbeiter als angebliche [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Spitzenkandidaten in [[Hessen]] auf Stimmenfang. Zur [[Landtagswahl in Bayern 2003]] schließlich erklärte ''Titanic'' stellvertretend für die bayerische SPD angesichts der CSU-Übermacht: „Wir geben auf“. Die PARTEI führte dies fort und tauchte beim [[Bundestagswahlkampf 2013]] unter anderem mehrfach mit Plakaten im Design anderer Parteien auf deren Wahlkampfveranstaltungen auf.<br />
<br />
Bereits vor der Wiedervereinigung hat die ''Titanic'' sich gegen eine solche ausgesprochen. ''Titanic''-Mitgründer [[Chlodwig Poth]] erklärte: „Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag“, dieser Satz findet sich seit Dezember 1989 im [[Impressum]] der ''Titanic,'' in Anspielung auf das jahrzehntelang im Impressum der [[Bild-Zeitung]] verwendete Zitat „Die Einheit des Vaterlandes in Freiheit, das ist unser Auftrag“. Auch Die PARTEI verwendet ein bekanntes Zitat aus der Geschichte der deutschen Teilung: „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Außer uns.“ Der erste Satz zitiert [[Walter Ulbricht]], der als [[Staatsratsvorsitzender]] der DDR mit diesen Worten 1961 Pläne zur Errichtung der [[Berliner Mauer]] bestritt.<ref>Frank Decker, Viola Neu (Hrsg.): ''Handbuch der deutschen Parteien.'' 2. Auflage. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2013, S. 360.</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
=== Gründung 2004 bis Bundestagswahl 2005 ===<br />
Die PARTEI wurde am 2. August 2004 gegründet. In den darauf folgenden Wochen nahm die Mitgliederzahl im Zuge der großen Medienresonanz schnell zu. Für die Zulassung einer Partei waren 400 Mitglieder notwendig,<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2004/08/13/das-nachste-ziel-der-partei/ |titel=Das nächste Ziel der Partei |datum=2004-08-13 |abruf=2014-05-26}}</ref> bis zur Übergabe der Mitgliedsanträge an den [[Bundeswahlleiter]] in [[Wiesbaden]] am 9. September 2004 traten jedoch bereits 1000 Mitglieder bei.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2004/09/08/die-partei-begrust-das-1000-mitglied/ |titel=Die Partei begrüßt das 1000. Mitglied! |datum=2004-09-08 |abruf=2014-05-26}}</ref> Die Angaben zur damaligen Mitgliederzahl schwanken zwischen 4800,<ref>{{Internetquelle |autor=Marie Katharina Wagner |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/die-partei-in-nrw-bierernst-zur-wahl-1624796.html |titel=„Die Partei“ in NRW. Bierernst zur Wahl. |hrsg=FAZ |datum=2010-03-04 |abruf=2014-05-26}}</ref> ca. 6000<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Hamburg |url=https://www.youtube.com/watch?v=VNgBcKdYkik |titel=Die PARTEI vor dem Bundeswahlausschuss am 17. Juli 2009 |hrsg=YouTube |abruf=2014-05-26}}</ref> und 8000.<ref>persönliche Mitteilung von Martin Sonneborn an einen Artikelschreiber: [[Spezial:Diff/59489908/next|alte Artikel-Version]]</ref> Im Vorfeld der Zulassung zur Bundestagswahl 2013 hat Die PARTEI den Bundeswahlleiter über die aktuelle Mitgliederzahl informiert: Zum 30. Juni 2013 hatte Die PARTEI 9105 Mitglieder.<br />
<br />
Der erste Ortsverband gründete sich bereits innerhalb von zwei Wochen am 16. August 2004 im [[Landkreis Marburg-Biedenkopf]].<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2004/08/14/erste-ortsgruppe-grundet-sich-in-marburg-biedenkopf/ |titel=Erste Ortsgruppe gründet sich in Marburg-Biedenkopf |datum=2004-08-14 |abruf=2014-05-26}}</ref> Der erste Landesverband folgte zwei Monate später am 24. Oktober 2004 auf dem nordrhein-westfälischen Landesparteitag in Münster.<ref name="die-partei.de">{{Internetquelle |url=https://www.die-partei.de/2004/10/25/ergebnisse-des-landesparteitags-in-munster/ |titel=Ergebnisse des Landesparteitags in Münster |hrsg=Die Partei |datum=2004-10-25 |abruf=2014-05-26}}</ref> Dieser beschloss eine Landesliste mit 20 Kandidaten für die [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005|Landtagswahl am 22. Mai 2005]]. Die für deren Zulassung erforderlichen 1000 Unterstützerunterschriften sah Sonneborn als unkritisch an, da Die PARTEI zu diesem Zeitpunkt bereits 800 Mitglieder in Nordrhein-Westfalen gehabt habe.<!-- Beleg/Quelle für diese Aussage fehlt! --> Bei der Landeswahlleiterin reichte Die PARTEI am 4. April 2005 schließlich 1765 gültige Unterschriften ein, woraufhin der Landeswahlausschuss sie am 12. April 2005 zuließ.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/04/13/die-partei-in-nrw-offiziell-zur-wahl-zugelassen/ |titel=Die PARTEI in NRW offiziell zur Wahl zugelassen! |datum=2005-04-13 |abruf=2014-05-26}}</ref> Bei der Wahl am 22. Mai 2005 erhielt Die PARTEI lediglich 1338 Wählerstimmen (0,016 %).<ref>{{Internetquelle |autor=Landeswahlleiterin Nordrhein-Westfalen |url=http://alt.wahlergebnisse.nrw.de/landtagswahlen/2005/lwahl/a000lw0500.htm |titel=Endgültige Ergebnisse zur Landtagswahl 2005. |abruf=2011-08-10}}</ref> Sie legte daraufhin Beschwerde gegen das amtliche Endergebnis ein, da ihre Landesliste aufgrund des nordrhein-westfälischen Wahlrechts nur in den vier Kreisen gewählt werden konnte, in denen auch Direktkandidaten aufgestellt waren.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/05/24/wir-fechten-die-wahl-an/ |titel=„Wir fechten die Wahl an!“ |datum=2005-05-24 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Neben dem im November 2004 gegründeten Landesverband Bremen<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2004/11/01/neuer-landesverband/ |titel=Neuer Landesverband |datum=2004-11-01 |abruf=2014-05-26}}</ref> kamen im Verlaufe des Jahres 2005 noch sechs weitere Landesverbände in Baden-Württemberg,<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/06/05/landesverband-baden-wurttemberg-endlich-offiziell/ |titel=Landesverband Baden-Württemberg endlich offiziell! |datum=2005-06-05 |abruf=2014-05-26}}</ref> Bayern,<ref name="lv-bay-hes">{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/07/09/zwei-landesverbande-gegrundet/ |titel=Zwei Landesverbände gegründet |datum=2005-07-09 |abruf=2014-05-26}}</ref> Berlin,<ref name="ReferenceA">{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/06/02/schafft-ein-zwei-viele-landesverbande/ |titel=Schafft ein, zwei, viele Landesverbände! |datum=2005-06-02 |abruf=2014-05-26}}</ref> Hamburg,<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/07/25/neuer-landesverband-hamburg/ |titel=Neuer Landesverband: Hamburg! |datum=2005-07-25 |abruf=2014-05-26}}</ref> Hessen<ref name="lv-bay-hes" /> und Rheinland-Pfalz<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/07/11/neuester-lv-rheinland-pfalz/ |titel=Neuester LV: Rheinland-Pfalz |datum=2005-07-11 |abruf=2014-05-26}}</ref> hinzu.<br />
<br />
Im Vorfeld der vorgezogenen [[Bundestagswahl 2005|Bundestagswahl am 18. September 2005]] führte Die PARTEI im Juni 2005 Sondierungsgespräche mit der Partei [[APPD]] und deren Kanzlerkandidaten [[Wolfgang Wendland]] über das Ziel einer gemeinsamen Liste, die in die Gründung eines „Zweckbündnisses“ mündeten.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/06/27/presseerklarung-per-zweckbundnis-in-den-bundestag-gemeinsam-vors-verfassungsgericht/ |titel=Presseerklärung: Per ZWECKBÜNDNIS in den Bundestag – gemeinsam vors Verfassungsgericht! |datum=2005-06-27 |abruf=2014-05-26}}</ref> Der Bundeswahlleiter ließ Die PARTEI am 12. August 2005 zur Wahl zu, woraufhin die für die [[Landesliste]] notwendige Unterschriftenzahl in Berlin und Hamburg erreicht wurde. Die PARTEI veranstaltete am 3. September 2005 ein Kandidatinnencasting, um eine Kanzlerkandidatin aufzustellen. Dabei setzten sich „gleich zwei schöne, politikinteressierte junge Frauen unter 35“ durch: Katrin Bischof aus Berlin und Kristina Sassenscheidt aus Hamburg.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=http://www.die-partei.de/2005/09/05/kanzlerkandidatinnen-gewahlt/ |titel=Kanzlerkandidatinnen gewählt! |datum=2005-09-05 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Die PARTEI geriet in die Schlagzeilen, da sie 25&nbsp;Sekunden ihrer [[Wahlwerbung|Wahlwerbezeit]] in [[ARD]] und [[ZDF]] oder die Möglichkeit einer [[Produktplatzierung]] über einen Spot hinweg über das Auktionshaus [[Ebay|eBay]] zum Verkauf anbot. Die Versteigerung der Sendezeit stieß auf Kritik beim ZDF, das diese Aktion als „peinlichen PR-Gag“ bezeichnete.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/08/26/die-partei-in-den-medien-13/ |titel=Die PARTEI in den Medien |datum=2005-08-26 |abruf=2014-05-26}}</ref> Eine Privatperson ersteigerte die Werbezeit daraufhin für 14.049&nbsp;Euro.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/08/31/die-partei-in-den-medien-10/ |titel=Die PARTEI in den Medien |datum=2005-08-31 |abruf=2014-05-26}}</ref> Nach Angaben Sonneborns wurde diese jedoch für den doppelten Preis zurückgekauft. Dieser deutete an, die [[Billigfluggesellschaft]] [[Hapag-Lloyd Express GmbH|HLX]] habe einen sechsstelligen Eurobetrag für die Platzierung von Schleichwerbung in den Spots der Partei geboten.<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=https://www.die-partei.de/2005/08/31/die-partei-kauft-versteigerte-sendezeit-zuruck/ |titel=Die PARTEI kauft versteigerte Sendezeit zurück |datum=2005-08-31 |abruf=2014-05-26}}</ref> Ein Vertreter von HLX bestritt jedoch, dass Geld an Die PARTEI geflossen sei.<br />
<br />
Tatsächlich wurden ein Wahlwerbespot mit einer Tischdecke im [[Corporate Design]] des Unternehmens und ein zweiter im kompletten Design der Firma inklusive der Erwähnung des Namens als Abkürzung für „'''H'''ohe '''L'''eistungsma'''X'''imierung“ ausgestrahlt. In ihrem letzten Werbespot wurden mehrfach die Internet-Adresse hlx.com und die Hinweise „Flüge europaweit ab 19,99&nbsp;€“ und „Fliegen zum Taxipreis“ deutlich im Bild gezeigt. Sonneborn gibt dabei den Namen der PARTEI falsch als „Partei für Arbeit, Reisefreiheit, Fliegen zum Taxipreis und basisdemokratische Initiative“ an und beendet seine Ansprache mit dem Versprechen: „Wenn wir die Wahl verlieren, dann verlassen wir sofort das Land. Für 19,99&nbsp;Euro.“. Der [[Art Directors Club]] für Deutschland (ADC) e.&nbsp;V. verlieh Titanic und der Agentur [[Scholz & Friends]] im März 2006 für die Wahlwerbespots Gold in der Kategorie „Media“.<br />
<br />
Bei der Wahl am 18. September 2005 wurden in Baden-Württemberg 0,0 % (874), in Berlin 0,2 % (3838) und in Nordrhein-Westfalen 0,0 % (2211) der Erststimmen sowie in Berlin 0,4 % (7873) und in Hamburg 0,3 % (2506) der Zweitstimmen erreicht. Im Wahlkreis Berlin-Neukölln erhielt Rolf Kohnen 1,1 % (1480) der Erststimmen.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundeswahlleiter |url=https://www.bundeswahlleiter.de/bundestagswahlen/2005.html |titel=Wahl zum 16. Deutschen Bundestag |abruf=2019-06-28}}</ref> Sonneborn stellte nach der Wahl frei nach [[Walter Ulbricht]] die Behauptung „Niemand hat die Absicht, eine Regierung zu bilden!“ auf. Er sehe Die PARTEI als einzigen Wahlsieger: „Wir sind angetreten, um das Schröder-Regime zu stürzen – und die SPD ist am Ende. Wir wollten verhindern, dass das [[Angela Merkel|Merkel]] Kanzler wird – und das Merkel kann nicht Kanzler werden.“ Ferner habe Die PARTEI in Berlin fast ein Prozent der Stimmen bekommen, was ihr „bestes Ergebnis seit Kriegsende“ sei.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,375445,00.html |titel=Künstler-Reaktionen zur Wahl: „Totgesagte leben länger“ |hrsg=Spiegel Online |datum=2005-09-19 |abruf=2016-09-25}}</ref><br />
<br />
=== 2006 bis Bundestagswahl 2009 ===<br />
Am 17. September 2006 trat Die PARTEI in zwei Berliner Bezirken mit einer Liste für die [[Bezirksverordnetenversammlung]] an. Zudem wurden verschiedene Direktkandidaten für das [[Berliner Abgeordnetenhaus]] aufgestellt, zum Teil auch aus anderen Parteien wie der [[APPD|Pogopartei]] und der [[KPD/RZ]].<br />
<br />
Im Berliner [[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] konnte Die PARTEI bei der Wahl der Bezirksverordnetenversammlung 1,5 % der Wähler (1416 Stimmen) für sich gewinnen, der Erststimmenanteil lag bei 1,4 % (1247 Stimmen). Im [[Bezirk Neukölln]] erreichte Die PARTEI 0,8 % (910 Stimmen) und 1,9 % der Erststimmen (1964 Stimmen). Der Partei Die PARTEI gelang es somit, sich auf Platz&nbsp;6 bzw.&nbsp;7 der Wählergunst zu etablieren, als erste „[[Kleinpartei]]“ direkt nach den „großen“ Parteien.<br />
<br />
Martin Sonneborn reiste im März 2007 mit 25 (zuvor über Zeitungsannoncen angeworbenen) Delegierten der Partei zu einem „offiziellen Staatsbesuch“ nach Georgien und wurde dort unter anderem von [[Schalwa Natelaschwili]], dem Vorsitzenden der [[Georgische Arbeiterpartei|Georgischen Arbeiterpartei]], der größten georgischen Oppositionspartei, empfangen. Natelaschwili erkannte den satirischen Charakter nicht und schloss mit der Partei ein Abkommen, worüber im georgischen Fernsehen berichtet wurde.<ref>{{YouTube|id=TMXTk62HuXw|title=Die PARTEI in Georgien bei der Georgian Labour Party}} 23. Juni 2007</ref> Man vereinbarte eine „offizielle Zusammenarbeit auf allen Ebenen, Treffen und gegenseitige Wahlkampfunterstützung“.<ref>[http://www.spiegel.de/fotostrecke/sonneborns-partei-baut-die-mauer-wieder-auf-fotostrecke-45176-15.html ''Sonneborns PARTEI: Baut die Mauer wieder auf!''] In: spiegel.de, 11. August 2009.</ref> Über diese Reise schrieb Sonneborn in seinem ''PARTEI-Buch – Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,609220,00.html |titel=SPAM-Satiriker Sonneborn. Gelage mit korrupten Georgiern. |hrsg=Spiegel Online |datum=2009-02-24 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Am 25. Oktober 2008 fand in [[Nürnberg]] der II. Bundesparteitag statt. Zusätzlich zur Neuwahl des Vorstands fand die Kandidatenaufstellung zur [[Europawahl 2009 in Deutschland|Europawahl am 7. Juni 2009]] statt, für die Die PARTEI jedoch nicht zugelassen wurde. Im Rahmen dieses Parteitages konstituierte sich um das Vorstandsmitglied [[Leo Fischer (Publizist)|Leo Fischer]] die Verfassungsfeindliche Plattform (VFP), deren drei wesentliche Forderungen die Abschaffung des Föderalismus, die Ergänzung des {{Art.|1|gg|juris}} [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|GG]] um einen Katalog von [[Ausnahmetatbestand|Ausnahmetatbeständen]] sowie ein [[Angriffskrieg]] gegen [[Liechtenstein]] sind.<br />
<br />
Im Juli 2009 sprach der [[Bundeswahlausschuss]] unter dem Vorsitz von [[Bundeswahlleiter]] [[Roderich Egeler]] der Partei Die PARTEI die Parteieigenschaft für die [[Bundestagswahl 2009]] ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2009/26319567_kw29_kleinparteien/index.html |titel=Wen wählen? |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2009-07-27 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100818212712/http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2009/26319567_kw29_kleinparteien/index.html |archiv-datum=2010-08-18 |offline=1 |abruf=2014-03-17}}</ref> Dies wurde damit begründet, dass Die PARTEI nach Gesamtwürdigung aller bekannten Umstände die im Parteiengesetz formulierten Kriterien für die Parteieigenschaft nicht erfüllte. Ein Eilantrag gegen diese Entscheidung wurde vom Bundesverfassungsgericht nicht angenommen,<ref>{{Internetquelle |url=http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1442759.html |titel=Pauli-Partei und „Partei“ scheitern in Karlsruhe |hrsg=Netzeitung |datum=2009-08-25 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090828164755/http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1442759.html |archiv-datum=2009-08-28 |offline=1 |abruf=2014-05-26}}</ref> eine Wahlprüfungsbeschwerde hierüber wurde im April 2011 verworfen.<ref name="wahlpruefung">Bundesverfassungsgericht: [https://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg11-030.html ''Wahlprüfungsbeschwerde des Bundesvorsitzenden der PARTEI unzulässig''.] Pressemitteilung, 20.&nbsp;April 2011. Abgerufen am 20.&nbsp;April 2011 (BVerfG: [https://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/cs20110412_2bvc001210.html ''Beschluss vom 10.&nbsp;April 2011 – 1&nbsp;2 BvC 12/10''.] Abgerufen am 20. April 2011)</ref> Trotz der Entscheidung des Bundeswahlausschusses reichte Die PARTEI für Hamburg eine Landesliste ein und meldete zudem etliche Einzelbewerber zur Bundestagswahl. Diese Meldungen wurden von den zuständigen Landes- und Kreiswahlleitern verworfen. Ein Widerspruch hiergegen beim Bundeswahlausschuss blieb ohne Erfolg.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundeswahlleiter.de/de/bundestagswahlen/BTW_BUND_09/presse/45_Ergeb_2SitzungBWA.html |text=''Pressemitteilung des Bundeswahlleiters'' |wayback=20090810004945}} vom 6. August 2009.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.youtube.com/watch?v=DQ3YSVOz4rI |titel=Die PARTEI: Eklat vorm Bundeswahlausschuss (Teil1) |hrsg=YouTube |abruf=2014-05-26}}</ref> Der hiergegen gestellte Eilantrag wurde vom Bundesverfassungsgericht am 25.&nbsp;August 2009 als unzulässig abgelehnt, da eine Partei gegen die Ablehnung von Wahlvorschlägen erst nach der Wahl vorgehen könne.<ref>Bundesverfassungsgericht, [https://www.bverfg.de/entscheidungen/qk20090824_2bvq005009.html ''Beschluss vom 25.&nbsp;August 2009 – 2&nbsp;BvQ 50/09.'']</ref> Durch das „Gesetz zur Verbesserung des Rechtsschutzes in Wahlsachen“ vom 19. Juli 2012 wurden Grundgesetz, Bundesverfassungsgerichtsgesetz und Bundeswahlgesetz dahingehend geändert, dass nunmehr noch vor der Wahl ein Rechtsmittel gegen die Nichtfeststellung der Parteieigenschaft durch den Bundeswahlausschuss besteht (Sofortige Beschwerde zum Bundesverfassungsgericht binnen einer Frist von vier Tagen, §&nbsp;18 Absatz&nbsp;4a Bundeswahlgesetz).<br />
<br />
Anfang August schickte Martin Sonneborn die damals 23-jährige Münchner Studentin [[Samira El Ouassil]] als Kanzlerkandidatin ins Rennen um das politische Amt.<ref>{{Internetquelle |autor=Sebastian Fischer |url=http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/satire-kanzlerkandidatin-okay-dann-nehmen-wir-brueste-a-643965.html |titel=Satire-Kanzlerkandidatin: „Okay, dann nehmen wir Brüste“ |hrsg=Spiegel Online |datum=2009-08-25 |abruf=2014-05-26}}</ref> Die Kommunikationswissenschaftsabsolventin trat unter dem Motto „Frau ja, aber schöner“ an und wollte dafür sorgen, dass „ein Rock durch Deutschland geht“.<ref>Sueddeutsche.de: [http://www.sueddeutsche.de/muenchen/die-partei-frau-ja-aber-schoener-1.157073 ''„Frau ja, aber schöner“''.] 17. Mai 2010.</ref><br />
<br />
Am 13. August 2009 lief der Satirefilm ''[[Die PARTEI (Film)|Die PARTEI]]'' bundesweit in den Kinos an.<ref>{{Internetquelle |autor=Die PARTEI |url=http://www.parteifilm.de/ |titel=Der PARTEI-Film |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Am 30. August 2009 trat Die PARTEI bei den Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen an und erreichte in ihrer Hochburg [[Krefeld]] 0,58 %.<ref>[http://alt.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/2009/Stadtraete_kreistage/a114000kw0900.html Endgültiges Ergebnis für: Kreisfreie Stadt Krefeld] der Kommunalwahlen vom 30. August 2009.</ref><br />
<br />
Am 14. September 2009 rief Martin Sonneborn im Namen der PARTEI dazu auf, bei der anstehenden Bundestagswahl die [[Piratenpartei Deutschland|Piratenpartei]] zu wählen.<ref>YouTube: [https://www.youtube.com/watch?v=m7sc9GQXvgk ''Frag Die PARTEI. Martin Sonneborn über politische Alternativen für Die PARTEI-Anhänger.'']</ref> Der Hintergedanke dabei sei, dass man im Falle eines Einzugs der Piratenpartei in den Bundestag vor dem Bundesverfassungsgericht argumentieren könne, dass dies nur aufgrund der Wahlempfehlung der PARTEI geschafft wurde. Eine mögliche Wiederholung der Bundestagswahl erfolge erst dann, wenn durch eine unberechtigte Nichtzulassung eine Änderung der Zusammensetzung des Bundestages zu erwarten wäre.<br />
<br />
Am 3. November 2009 legte Die PARTEI gegen die Gültigkeit der Bundestagswahl 2009 beim Deutschen Bundestag Einspruch ein. Für diesen Schritt sah sie auch Bestätigung in der Antrittsrede des neugewählten Bundestagspräsidenten [[Norbert Lammert]], der an der Wahlzulassung von noch nicht im Bundestag vertretenen Parteien kritisiert hatte, „dass im dafür zuständigen Wahlausschuss Vertreter der etablierten Parteien über die Zulassung von Konkurrenz entscheiden“.<ref>[https://dipbt.bundestag.de/dip21/btp/17/17001.pdf Deutscher Bundestag, 17. Wahlperiode, Protokoll der 1. Sitzung am 27. Oktober 2009] (S.&nbsp;9, PDF, 466&nbsp;kB).</ref><br />
<br />
Der am 14. Dezember 2009 veröffentlichte Abschlussbericht der [[OSZE]] zur Bundestagswahl 2009 schlägt eine Überarbeitung des Zulassungsprozesses von Parteien zur Wahl vor, da die Zusammensetzung des Bundeswahlausschusses subjektive Entscheidungen begünstigen könnte, die Regelungen zur Zulassung sehr allgemein gehalten sind und Widerspruchsmöglichkeiten vor dem Wahltag nicht vorgesehen sind.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.osce.org/documents/odihr-el/2009/12/42097_en.pdf |text=''OSCE/ODIHR Election Assessment Mission Report'' |wayback=20091229001925}} (PDF)</ref><br />
<br />
=== 2010 bis Bundestagswahl 2013 ===<br />
Martin Sonneborn und Die PARTEI wurden mit dem [[Kulturnews#KulturnewsAward|Kulturnews-Award]] 2009 des Expertenvotings in der Kategorie „Bestes Entertainment 2009“ für „Satire als ernste Antwort auf nicht ernst zu nehmende Politik“ ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kulturnews.de/knde/award2009.php |titel=kulturnews-Award 2009 |hrsg=[[Kulturnews]] |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100624062615/http://www.kulturnews.de/knde/award2009.php |archiv-datum=2010-06-24 |offline=1 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Der Landeswahlausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen ließ Die PARTEI in seiner Sitzung vom 30. März 2010 zur [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010|Landtagswahl am 9. Mai 2010]] zu.<ref>[https://web.archive.org/web/20140311003938/http://www.mik.nrw.de/fileadmin/user_upload/editors/import/bue/doks/wahlen/landtagswahl10/100330landeslisten.pdf Pressemitteilung der Landeswahlleiterin von Nordrhein-Westfalen] (PDF; 25&nbsp;kB), abgerufen am 30. März 2010.</ref> Der Stimmanteil betrug 0,12 %,<ref>[https://webshop.it.nrw.de/gratis/B799%20201051.pdf LANDTAGSWAHL 2010 Endgültige Ergebnisse in Nordrhein-Westfalen Heft 3,] (PDF) abgerufen am 16. Juni 2015; der dort angegebene Wert 0,1 % ist abgerundet, wie ein Blick auf die absoluten Stimmzahlen zeigt.</ref> Die PARTEI konnte ihren Stimmenanteil somit gegenüber der vorigen Landtagswahl in NRW versechsfachen.<br />
<br />
Am 6.&nbsp;Dezember 2010 erhob Die PARTEI, vertreten durch [[Gunnar Folke Schuppert]], eine Wahlprüfungsbeschwerde wegen Nichtzulassung zur Bundestagswahl 2009 beim Bundesverfassungsgericht,<ref>{{Internetquelle |autor=Michael König |url=http://www.sueddeutsche.de/politik/satire-partei-vor-dem-verfassungsgericht-sonneborn-macht-ernst-1.1032752 |titel=Ein Satiriker geht nach Karlsruhe. |werk=Süddeutsche Zeitung |datum=2010-12-06 |abruf=2014-05-26}}</ref> die im Februar 2011 zur Entscheidung angenommen wurde.<ref>[https://www.die-partei.de/2011/02/23/verfassungsbeschwerde-der-partei-angenommen/ ''Verfassungsbeschwerde der PARTEI angenommen!,''] Meldung vom 23. Februar 2011 auf die-partei.de; abgerufen am 23. Februar 2011.</ref> Die Beschwerde wurde im April 2011 verworfen, weil es dem Bundesvorsitzenden der Partei Die PARTEI als Beschwerdeführer an der erforderlichen Beschwerdebefugnis mangele.<ref name="wahlpruefung" /><br />
<br />
Bei der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|Hamburger Bürgerschaftswahl am 20. Februar 2011]] wurde ein Ergebnis von 0,7 % der Stimmen erzielt,<ref>{{Webarchiv |url=http://wahlen-hamburg.statistik-nord.de/frameset.php?file=status_karte&wahl=76&frame=true |text=Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, |wayback=20110223103839 |archiv-bot=2019-03-08 23:52:12 InternetArchiveBot}} abgerufen am 20.&nbsp;Februar 2011.</ref> etwas mehr als doppelt so viele wie bei der Wahl zuvor, und damit eine neue historische Bestmarke bei einer Landtagswahl erreicht. In den fünf Stadtteilen [[Hammerbrook]], [[Hamburg-St. Pauli|St. Pauli]], [[Hamburg-Sternschanze|Sternschanze]], [[Veddel]] und [[Kleiner Grasbrook]] konnte Die PARTEI einen höheren Stimmenanteil als die FDP gewinnen. Im Stadtteil Kleiner Grasbrook erreichte sie mit 39 Stimmen bzw. 5,3 % die gleiche Stimmenzahl wie die CDU, im Stadtteil Sternschanze errang sie 5,8 % der Stimmen.<br />
<br />
Am 1. Juni 2011 ließ der [[Berlin]]er Landeswahlausschuss Die PARTEI zur [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2011|Wahl zum Abgeordnetenhaus am 18. September 2011]] zu.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE2011/presse/20110601.pdf |titel=35 Parteien können bei den Berliner Wahlen antreten |hrsg=Die Landeswahlleiterin für Berlin |datum=2011-06-01 |format=PDF; 26&nbsp;kB |abruf=2014-03-17}}</ref> Sie trat an mit einer Landesliste und 16 Wahlkreisvorschlägen für das Abgeordnetenhaus sowie mit fünf Bezirkswahlvorschlägen (Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Mitte, Pankow) für die Wahl zu den [[Bezirksverordnetenversammlung]]en. Zu den zentralen Forderungen des Wahlprogramms gehörten die Errichtung eines [[Endlager#Endlagerung radioaktiver Abfälle|Endlagers für radioaktive Abfälle]] im Pankower Ortsteil [[Prenzlauer Berg]] und der Wiederaufbau der Berliner Mauer. Bei dieser Wahl erzielte Die PARTEI mit 6680 (0,5 %) Erst- und 12.761 (0,9 %) Zweitstimmen einen neuen Höchstwert bei einer Landtagswahl.<ref name="erg_2011">{{Internetquelle |url=https://www.wahlen-berlin.de/historie/Wahlen/SB_B7-2-3-j05-11_BE.pdf |titel=Wahlen in Berlin am 18. September 2011 – endgültiges Ergebnis |hrsg=Die Landeswahlleiterin für Berlin |seiten=12, 35 |datum=2011-10-06 |format=PDF |abruf=2014-03-17}}</ref> Im Berliner [[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] erreichte sie 2,2 % der Stimmen und damit mehr als doppelt so viele wie die FDP (1,0 %).<ref name="erg_2011" /><br />
<br />
Bei der [[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011|Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern am 4. September 2011]] errang Die PARTEI mit einer Landesliste 0,2 % der Stimmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wahlrecht.de/news/2011/landtagswahl-mecklenburg-vorpommern-2011.htm#absolut |titel=Endgültiges Ergebnis der Landtagswahl 2011 (mit Nachwahl Rügen I) |hrsg=Wahlrecht.de |datum=2011-09-18 |abruf=2014-05-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://service.mvnet.de/cgi-bin/wahlen/2011_kom_land/wahl2011_anz.pl?L_Proz_Zweit.htm |titel=Endgültiges Ergebnis der Wahl zum Landtag von Mecklenburg-Vorpommern 2011 |hrsg=Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Bei der Oberbürgermeisterwahl der Stadt [[Frankfurt am Main]] am 11. März 2012 kandidierte [[Oliver Maria Schmitt]] für Die PARTEI und erhielt 1,8 % der Wählerstimmen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fr.de/frankfurt/ob-peter-feldmann-frankfurt/oberbuergermeisterwahl-in-frankfurt-reaktionen-auf-das-ergebnis-zum-nachhoeren-a-888888 |titel=Reaktionen auf das Ergebnis zum Nachhören |hrsg=Frankfurter Rundschau |datum=2012-03-11 |abruf=2014-05-26}}</ref> Der Name seines Programms lautete „9,5 Thesen für Frankfurt – und keine für [[Offenbach am Main|Offenbach]].“<ref>{{Internetquelle |url=http://die-partei-he.de/frankfurt/45-95-thesen-fuer-frankfurt |titel=Oliver Maria Schmitt verkündet: 9,5 Thesen für Frankfurt – und keine für Offenbach |hrsg=Die PARTEI Hessen |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Im Saarland trat Die PARTEI erstmals zur [[Landtagswahl im Saarland 2012|Landtagswahl 2012]] an. Sie erzielte 0,7 % im Wahlkreis Saarbrücken und 0,8 % im Wahlkreis Saarlouis, kam aber landesweit nur auf 0,5 %, da sie im dritten von drei saarländischen Wahlkreisen, dem Wahlkreis Neunkirchen, nicht angetreten war. Das beste Ergebnis erzielte Die PARTEI in der Stadt [[Saarlouis]] mit 1,2 %.<br />
<br />
[[Datei:Infostand Die Partei Berlin 2013.jpg|mini|Infostand auf dem [[Bergmannstraße (Berlin)#Nutzungen|Bergmannstraßenfest]] „Kreuzberg jazzt!“ in Berlin (2013)]]<br />
Im März 2013 zeigte Die Partei gegenüber dem Bundeswahlleiter die Beteiligung an der [[Bundestagswahl 2013]] an, der Kandidat war [[Oliver Maria Schmitt]]. In seiner Sitzung am 5. Juli 2013 in Berlin ließ der Bundeswahlausschuss Die Partei zur Bundestagswahl 2013 zu.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2013/45619507_kw27_wahlausschuss/index.html |titel=Zur Bundestagswahl können 38 Parteien kandidieren |hrsg=Deutscher Bundestag |datum=2013-07-05 |abruf=2013-07-23}}</ref><br />
<br />
Ihr erstes Mandat erreichte Die PARTEI bei den [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2013|Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein]] am 26. Mai 2013 in der Hansestadt [[Lübeck]] mit einem Stimmanteil von 1,3 %.<ref>Süddeutsche.de: [http://www.sueddeutsche.de/politik/kommunalwahlen-in-schleswig-holstein-die-partei-des-satirikers-sonneborn-erringt-sitz-in-luebeck-1.1681724 ''„Die PARTEI“ des Satirikers Sonneborn erringt Sitz in Lübeck.'']</ref><br />
<br />
Im Rahmen des Bundesparteitages am 22. Juni 2013 in Bremen beschloss Die PARTEI, mit einer gemeinsamen Liste für alle Länder bei der [[Europawahl 2014]] anzutreten.<br />
<br />
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 veranstaltete Die PARTEI eine ''iDemo,'' in der sie Forderungen, die Bürger über die Homepage eingereicht hatten, vor dem Brandenburger Tor skandierten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/video/idemo-von-die-partei-in-berlin-mit-martin-sonneborn-video-1296093.html |titel=iDemo von „Die PARTEI“ – „Petting statt Pofalla!“ |hrsg=Spiegel Online |datum=2013-10-13 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
Bei der Bundestagswahl 2013 erreichte Die PARTEI, die nur in fünf Bundesländern antrat, bundesweit 0,2 % der Zweitstimmen (78.357). In Berlin erhielt sie 1,0 %, im Wahlkreis Berlin-Kreuzberg/Prenzlauer Berg erreichte sie sogar 1,9 % der Stimmen.<br />
<br />
=== Europawahl 2014 bis Landtagswahlen 2018 ===<br />
[[Datei:DSC02615 wir sind mehr Fulda 2018 (2).jpg|mini|Plakatträgerin bei „[[Wir sind mehr]]“ in [[Fulda]] (2018)]]<br />
Unter dem Aktenzeichen ''2 BvE 7/13'' klagte Die PARTEI vor dem Bundesverfassungsgericht gemeinsam mit weiteren [[Kleinpartei]]en gegen die 3-%-Sperrklausel bei Europawahlen. Bei der mündlichen Verhandlung in Karlsruhe am 18. Dezember 2013 wurde sie mit den Worten „In einer Demokratie muss jede Partei die Möglichkeit bekommen, sich vor dem Wähler zu blamieren“ von dem Rechtsanwalt [[Tim C. Werner]] vertreten. Das Bundesverfassungsgericht erklärte die Sperrklausel am 26. Februar 2014 für verfassungswidrig und setzte sie außer Kraft.<ref>[[Mannheimer Morgen]] vom 19. Dezember 2013.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/verfassungsrichter-kippen-dreiprozenthuerde-fuer-europawahl-a-955704.html |titel=Grundgesetz: Verfassungsrichter kippen Dreiprozenthürde für Europawahl |hrsg=Spiegel Online |datum=2014-02-26 |abruf=2014-05-26}}</ref> Am 14. März 2014 ließen die Mitglieder des Bundeswahlausschusses unter Vorsitz von Bundeswahlleiter Roderich Egeler Die PARTEI einstimmig zur Europawahl 2014 zu.<ref>{{Internetquelle |autor=Annika Leister |url=http://www.ksta.de/politik/-wahlausschuss-protest-im-rock-im-wahlausschuss,15187246,26565354.html |titel=Protest im Rock |hrsg=[[Kölner Stadt-Anzeiger]] |datum=2014-03-17 |abruf=2014-03-17}}</ref><br />
<br />
Zur [[Europawahl 2014]] am 25. Mai 2014 traten 71 Kandidaten für das Europaparlament an. Mit 0,63&nbsp;Prozent der Stimmen erreichte Die PARTEI einen Sitz im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]]. Durch ein Ergebnis von mehr als 0,5 % auf Bundesebene bekam Die PARTEI auch erstmals Mittel aus der staatlichen Parteienfinanzierung. Im Bundesland Berlin erzielte sie bei dieser Wahl 1,6 % Stimmanteil.<br />
<br />
Bei den [[Landtagswahlen in Sachsen]] am 31. August (0,7 %) und in [[Landtagswahlen in Thüringen|Thüringen]] am 14. September 2014 (0,6 %) erzielte Die PARTEI ähnlich hohe Stimmenanteile wie bei der Europawahl. Bei der ebenfalls am 14. September stattfindenden Landtagswahl in Brandenburg trat sie nicht mit einer Landesliste, sondern mit vereinzelten Wahlkreiskandidaten an. Dabei erhielt der Bewerber Lutz Häschel im [[Landtagswahlkreis Cottbus I|Wahlkreis Cottbus I]] für Die PARTEI 3,7 % der Erststimmen. Bei der am selben Tag stattfindenden [[Politik in Cottbus#Wahl 2014|Wahl des Oberbürgermeisters]] von [[Cottbus]] erhielt Lars Krause für Die PARTEI 12,1 % der Stimmen.<ref>LR-online [http://www.lr-online.de/bm-wahl-cb-2014./Kelch-ist-neuer-Oberbuergermeister-in-Cottbus;art1049,4740648 ''Kelch ist neuer Oberbürgermeister in Cottbus'']. 14. September 2014, abgerufen am 22. September 2016.</ref><br />
<br />
Bei der Hamburger [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015|Bürgerschaftswahl am 15. Februar 2015]] wurde mit der Landesliste ein Stimmenanteil von 0,9 % erzielt (2011: 0,7 %). Die PARTEI belegte damit den zweiten Platz der nicht im Parlament vertretenen Parteien. Bei der Bremer [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2015|Bürgerschaftswahl am 10. Mai 2015]] trat Die PARTEI erstmals an und erzielte einen Stimmenanteil von 1,9 %. Die PARTEI belegte damit den ersten Platz der nicht im Parlament vertretenen Parteien. In [[Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung|Bremerhaven]] zog Die PARTEI in die Stadtverordnetenversammlung ein.<ref>[http://www.wahlen-bremen.de/Wahlen/2015_05_10/04012000/html5/Stadtverordnetenversammlung_Bremerhaven_14_Gemeinde_Stadt_Bremerhaven.html Stadt Bremerhaven: Stadtverordnetenversammlung]</ref><br />
<br />
Bei der [[Oberbürgermeisterwahl in Köln 2015]] (Nordrhein-Westfalen) erzielte Die PARTEI mit ihrem Kandidaten [[Mark Benecke]] 7,22 % der Stimmen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www1.wdr.de/themen/aktuell/ob-wahl-koeln-110.html |text=Wahlentscheidung in Köln: Schwer verletzte Kandidatin Reker gewinnt OB-Wahl |wayback=20151222195922}}</ref><br />
<br />
Bei den [[Kommunalwahlen in Hessen 2016]] im März 2016 erreichte Die PARTEI landesweit zwar nur 0,1 %,<ref>Hessisches Statistisches Landesamt: [http://www.statistik-hessen.de/k2016/html/VK1.htm Vorläufiges Ergebnis der Kommunalwahl am 6. März 2016], abgerufen am 10. März 2016</ref> in [[Frankfurt am Main]] allerdings 1,4 %, und damit einen Sitz in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung.<ref>Stadt Frankfurt am Main: {{Webarchiv |url=http://wahlen.frankfurt.de/stvw/stand/wbz/wahlbezirke.html |text=Stadtverordnetenversammlung: Vorläufiges Ergebnis |wayback=20160310095427 |archiv-bot=2019-03-08 23:52:12 InternetArchiveBot}}, abgerufen am 10. März 2016</ref><br />
<br />
Bei der [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016]] im März 2016 erreichte Die PARTEI landesweit 0,3 % der Stimmen und konnte dabei ihr Ergebnis von 2011 vervierundvierzigfachen: Nach 384 Stimmen bei der vorigen Landtagswahl erhielt sie diesmal 17.049 Stimmen.<ref>Statistisches Landesamt: [http://www.statistik.baden-wuerttemberg.de/Wahlen/Landtag/02035000.tab?R=LA Vorläufiges Ergebnis der Landtagswahl am 13. März 2016], abgerufen am 14. März 2016</ref> In den 25 der insgesamt 70 Bezirke, in denen ein PARTEI-Kandidat zur Wahl antreten konnte, wurden Ergebnisse zwischen 0,6 und 1,4 % erzielt.<ref>{{Internetquelle |url=http://vis.uell.net/bawue/16/atlas.html#!partei16z |titel=Interaktiver Atlas zur Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016 |abruf=2016-03-14}}</ref> Bei der Erstteilnahme an den zeitgleich stattfindenden [[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2016|Wahlen in Sachsen-Anhalt]] wurden aus dem Stand insgesamt 0,5 % der Zweitstimmen gewonnen.<ref>Statistisches Landesamt: {{Webarchiv |url=http://www.statistik.sachsen-anhalt.de/wahlen/lt16/index.html |text=Vorläufiges Ergebnis der Landtagswahl am 13. März 2016 |wayback=20160314005547 |archiv-bot=2018-11-29 17:15:08 InternetArchiveBot}}, abgerufen am 14. August 2016</ref><br />
[[Datei:ColognePride 2016, Parade-8149.jpg|alt=Fußgruppe der Partei „Die PARTEI“ auf der ColognePride 2016|mini|Fußgruppe der Partei „Die PARTEI“ auf der [[Cologne Pride|ColognePride]] 2016]]<br />
Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus im Land Berlin im September 2016 erhielt Die PARTEI mit 2 % mehr Zweitstimmen als alle anderen nicht im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien. Im [[Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg]] erhielt Die PARTEI bei den Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung 4,6 % der Stimmen. Damit werden ihre Wähler von zwei Abgeordneten im Bezirksparlament vertreten.<ref>[https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/be2016/afspraes/bvv/uebersicht_listenwahl_bezirk-02-friedrichshain-kreuzberg_gesamt.html ''Wahlen zu den Bezirksverordnetenversammlungen 2016: Friedrichshain-Kreuzberg''] Die Landeswahlleiterin für Berlin.</ref> Bei den [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016]] konnten Kandidaten der PARTEI 20 Sitze in Bezirksräten, Gemeinderäten oder Kreistagen erringen. Durch den Übertritt eines Stadtratsmitglieds der Linken in Hannover erreichte Die PARTEI dort im September 2016 erstmals [[Fraktion (Politik)|Fraktionsstärke]] in einem deutschen Stadtparlament.<ref>{{Internetquelle |url=http://diefraktion-hannover.de/hintergrund/ |titel=Die FRAKTION Hannover, Hintergrund |abruf=2017-06-19}}</ref> Bei den [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017|Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen]] erhielt Die PARTEI in der Kölner Innenstadt 3,6 % der Erststimmen (Kandidat: Mark Benecke) und damit mehr Stimmen als alle anderen nicht im Landtag vertretenen Parteien sowie die AfD.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stadt-koeln.de/wahlen/landtagswahl/05-2017/Landtagswahl_NRW_37_Stadtbezirk_Innenstadt_Erststimmen.html |titel=Landtagswahl - Landtagswahl 2017 in der Stadt Köln - Stadtbezirk Innenstadt |abruf=2019-05-27}}</ref> Das Gesamtergebnis der Partei Die PARTEI in NRW war mit 0,65 % der Zweitstimmen vergleichbar mit dem der [[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017|Landtagswahl in Schleswig-Holstein]] (0,6 %) eine Woche zuvor.<br />
<br />
Zur [[Bundestagswahl 2017]] trat der [[Kabarett]]ist [[Serdar Somuncu]] für Die PARTEI als Kanzlerkandidat an.<ref>[https://www.merkur.de/-7038115.html Kabarettist Serdar Somuncu will Bundeskanzler werden] Auf: ''Münchner Merkur Online''. Abgerufen am 5. Januar 2017.</ref> Er errang im [[Bundestagswahlkreis Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost|Wahlkreis Berlin-Friedrichshain – Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost]] 7,2 % der Erststimmen. Deutschlandweit erreichte Die PARTEI 1,0 % der Zweitstimmen und ist damit, nach den [[Freie Wähler (Bundesvereinigung)|Freien Wählern]], zweitstärkste außerparlamentarische Kraft.<br />
<br />
Im September 2017 wurde bekannt, dass seit 2016 der Satiriker [[Shahak Shapira]] und PARTEI-Mitglieder verschiedene [[Facebook]]-Gruppen der Partei [[AfD]] infiltriert und übernommen haben.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/Die-Partei-uebernimmt-31-Facebook-Gruppen-der-AfD-3820718.html heise.de]</ref><ref>[http://www.n-tv.de/panorama/Die-Partei-kapert-AfD-Seiten-bei-Facebook-article20014895.html ''"Die Partei" kapert AfD-Seiten bei Facebook.''] [[n.tv]] vom 3.&nbsp;September 2017</ref><br />
<br />
Die Landtagswahlen in [[Landtagswahl in Niedersachsen 2017|Niedersachsen]] (0,6 %), [[Landtagswahl in Bayern 2018|Bayern]] (0,4 %) und [[Landtagswahl in Hessen 2018|Hessen]] (0,6 %) brachten der PARTEI ähnliche Zweitstimmenergebnisse. Lediglich im [[Regierungsbezirk Niederbayern]] war es nicht gelungen, eine Wahlliste aufzustellen.<br />
<br />
=== Europawahl 2019 ===<br />
<br />
Zur [[Europawahl in Deutschland 2019|Europawahl 2019]] trat Die PARTEI mit dem Motto „Für Europa reicht’s“ und einer Bundesliste mit den Spitzenkandidaten Martin Sonneborn und [[Nico Semsrott]] an. Die weiteren Kandidaten waren bewusst so aufgestellt, dass ihre Nachnamen Assoziationen zu Rüstungsexporten (Listenplatz 3 und 4: Bombe und Krieg) und Personen des [[NS-Staat|NS-Staates]] (Listenplätze 5 bis 10: Göbbels, Speer, Bormann, Eichmann, Keitel und Heß) wecken sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/politik/article217394517/Hitler-Goebbels-Speer-Die-Partei-wirbt-mit-Nazi-Namen-fuer-Europawahl-Kritik.html |titel=Göbbels, Heß, Speer: Die Kandidaten der Partei zur EU-Wahl |werk=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2019-05-13 |abruf=2019-05-26}}</ref> Ihren im [[ZDF]] ausgestrahlten Wahlwerbespot überließ Die PARTEI dem [[Nichtregierungsorganisation|NGO]]-Verein [[Sea-Watch]].<ref>[https://www.dwdl.de/nachrichten/72207/zdf_lehnt_ausstrahlung_des_seawatchspots_der_partei_ab/ ''ZDF lehnt Ausstrahlung des Seawtchspots der Partei ab'']</ref><br />
<br />
Bei der Europawahl erreichte Die PARTEI den bisher größten Erfolg seit ihrem Bestehen. Sie erreichte 2,4 % der Stimmen und errang damit zwei Sitze im [[Europäisches Parlament|Europäischen Parlament]], die Martin Sonneborn und Nico Semsrott besetzen. Bei den Erstwählern rangierte Die PARTEI mit 9 % auf dem dritten Platz, knapp hinter CDU/CSU (11 %) sowie den Grünen (36 %).<ref>[https://www.derwesten.de/politik/europawahl-die-partei-will-fdp-mit-video-zerstoeren-ohne-weitere-worte-id225357645.html Der Westen: ''Die Partei will die FDP mit Video zerstören'']</ref> Außerdem wurde Die PARTEI erstmals bei bundesweiten Wahlen stärkste Kraft unter den nicht im Bundestag vertretenen Parteien.<br />
<br />
Besonders in Großstädten konnte Die PARTEI höhere Stimmanteile als im deutschen Bundesdurchschnitt erringen, so in [[Berlin]] 4,8 % und in [[Hamburg]] 3,8 %. Das bundesweit beste Ergebnis erreichte Die PARTEI in [[Leipzig]] mit 5,7 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Bundeswahlleiter |url=https://www.bundeswahlleiter.de/dam/jcr/8cc9ae77-6e83-41ba-b7ee-23bc64fb3f5b/ew19_arbtab2.pdf |titel=Ergebnisse nach Parteien und Gebieten |werk= |hrsg= |seiten=68 ff. |datum= |format=PDF |abruf=2019-05-27}}</ref> Insgesamt vereinigte Die PARTEI nach dem amtlichen Endergebnis 899.079 Stimmen auf sich, was im Vergleich zur Europawahl 2014 absolut fast fünfmal und relativ viermal so viele Stimmen waren.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundeswahlleiter.de/europawahlen/2019/ergebnisse/bund-99.html |titel=Ergebnisse Deutschland - Der Bundeswahlleiter |abruf=2019-05-27}}</ref><br />
<br />
=== Landtags- und Kommunalwahlen 2019 und 2020 ===<br />
<br />
Bei der zeitgleich mit der Europawahl abgehaltenen [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2019|Bürgerschaftswahl in Bremen]] kam Die PARTEI nach dem vorläufigen Ergebnis auf 1,66 % in Summe der Partei- und der Kandidatenstimmen.<ref>[http://www.wahlen-bremen.de/Wahlen/2019_05_26/04010000/html5/Buergerschaft_Bremen_22_Kreis_Land_Bremen.html Land Bremen: Bürgerschaftswahl]</ref> Bei der Europawahl konnte sie im Stadtstaat 3,33 % verbuchen.<ref>[http://www.wahlen-bremen.de/Wahlen/2019_05_26/04010000/html5/Europawahl_21_Kreis_Land_Bremen.html Land Bremen: Europawahl]</ref><br />
<br />
Bei den Bürgermeisterwahlen in Niedersachsen erreichte die Kandidatin der PARTEI in [[Haselünne]] Hannah Vergeld 19,1 % der Stimmen,<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/kommunalwahl_niedersachsen_2019/snippethaseluennebm100.html NDR.de: Vorläufiges Endergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 in Haselünne, Stadt]</ref> bei den Landratswahlen im [[Landkreis Friesland]] Sebastian Schroeter 21,2 %.<ref>[https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/kommunalwahl_niedersachsen_2019/snippetfrieslandlr100.html NDR.de: Vorläufiges Endergebnis der Landratswahl am 26. Mai 2019 in Friesland]</ref><br />
<br />
Zur [[Landtagswahl in Sachsen 2019|Landtagswahl in Sachsen]] am 1. September 2019 trat Die PARTEI mit Spitzenkandidat Tom Rodig an und erreichte mit 1,6 % der Stimmen ihr bislang höchstes Ergebnis bei einer Landtagswahl in einem [[Flächenstaat#Bundesstaaten|Flächenland]].<ref>[https://wahlen.sachsen.de/LW_19.php?_cp=%7B%22tabs-wahlen-accordion%22%3A%7B%221%22%3Atrue%7D%2C%22previousOpen%22%3A%7B%22group%22%3A%22tabs-wahlen-accordion%22%2C%22idx%22%3A1%7D%7D Freistaat Sachsen: Wahlergebnisse]</ref> Bei den zeitgleich abgehaltenen [[Landtagswahl in Brandenburg 2019|Landtagswahlen in Brandenburg]] trat Die PARTEI nur mit Direktkandidaten an.<br />
<br />
Bei der [[Landtagswahl in Thüringen 2019|Landtagswahl in Thüringen]] am 27. Oktober 2019 erreichte Die PARTEI ein Ergebnis von 1,1 % der Stimmen.<ref>[https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=LW&wJahr=2019&zeigeErg=Land Thüringer Landesamt für Statistik: Landtagswahl 2019 in Thüringen - vorläufiges Ergebnis]</ref> Mit 1,4 % der Stimmen führt Die PARTEI nach der [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020|Bürgerschaftswahl in Hamburg]] am 23. Februar 2020 die [[außerparlamentarische Opposition]] an,<ref>[https://www.wahlen-hamburg.de/wahlen.php?site=left/gebiete&wahl=43#index.php?site=right/ergebnis&wahl=43&gebiet=1&typ=1&stimme=2 Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Ergebnispräsentation der Bürgerschaftswahl 2020 in Hamburg am 24.2.2020]</ref> da die FDP trotz Unterschreiten der 5-%-Hürde im Parlament vertreten bleibt.<br />
<br />
Obwohl die [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Kommunalwahlen in Bayern am 15. März]] und die [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2020|Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am 13. September 2020]] von der [[Corona-Pandemie]] überschattet waren, die das Sammeln von Unterstützerunterschriften und die Wahlwerbung erschwerte, konnte Die PARTEI die Zahl ihrer Mandate mehr als verdoppeln.<br />
<br />
== Struktur und Mitglieder ==<br />
=== Landesverbände ===<br />
[[Datei:Mark Benecke Köln 2015.jpg|mini|[[Mark Benecke]], Landesvorsitzender der PARTEI in Nordrhein-Westfalen (2015)]]<br />
{| class="wikitable sortable toptextcells"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
!class="unsortable" style="border-right:hidden;"|<br />
! Landesverband<br />
! 1. Vorsitzende/r<br />
! Gründungsdatum und Gründungsort<br />
!data-sort-type="number"| Ergebnis der letzten [[Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland|Wahl des Landesparlaments]]<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden; width:5%;"|[[Datei:Deutschland Lage von Baden-Württemberg.svg|25px|Baden-Württemberg]]<br />
| Baden-Württemberg<br />
| {{PersonZelle|Peter|Mendelsohn|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2005-06-05}} (Mannheim)<ref name="ReferenceA" /><br />
| 0,3 % ([[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016|2016]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Bayern.svg|25px|Bayern]]<br />
| Bayern<br />
| {{PersonZelle|Maximilian|Hartl|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2005-07-09}} (Aschaffenburg)<ref name="lv-bay-hes" /><br />
| 0,4 % ([[Landtagswahl in Bayern 2018|2018]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage Berlins.svg|25px|Berlin]]<br />
| Berlin<br />
| {{PersonZelle|Sabine|Kiele|nl=1}}<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Landesverband Berlin |url=http://die-partei-berlin.de/vorstand/ |titel=Vorstand |werk=die-partei-berlin.de |abruf=2020-09-27}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2005-06-01}} (Berlin)<ref name="ReferenceA" /><br />
| 2,0 % ([[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016|2016]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Brandenburg.svg|25px|Brandenburg]]<br />
| Brandenburg<br />
| Rick Grothe<ref>{{Internetquelle |url=https://die-partei-bbg.de/2020/01/26/ergebnisse-des-ix-landesparteitag/ |titel=Ergebnisse des IX. LandesPARTEItag |werk=Die PARTEI Brandenburg |abruf=2020-01-27}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2014-04-12}} (Krausnick)<br />
| n. a. ([[Landtagswahl in Brandenburg 2019|2019]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Bremen.svg|25px|Bremen]]<br />
| Bremen<br />
| {{PersonZelle|Sandor|Herms|nl=1}}<ref>{{Internetquelle |autor=Die PARTEI Bremen |url=https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=2561424100605372&id=130766860337787 |titel=Facebook-Post |datum=2019-11-05 |abruf=2019-11-14}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2011-10-16}} (Bremen)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=http://www.die-partei.de/2011/10/16/willkommen-in-der-partei-bremer/ |titel=Willkommen in der PARTEI, Bremer! |datum=2011-10-16 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
| 1,7 % ([[Bürgerschaftswahl in Bremen 2019|2019]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Hamburg.svg|25px|Hamburg]]<br />
| Hamburg<br />
| {{PersonZelle|Günter|Flott|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2005-07-22}} (Hamburg)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Hamburg |url=http://www.die-partei-hamburg.de/2005/07/23/landesverband-gegruendet/ |titel=Landesverband gegründet! |datum=2005-07-23 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
| 1,4 % ([[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020|2020]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Hessen.svg|25px|Hessen]]<br />
| Hessen<br />
| {{PersonZelle|Dominic|Harapat|nl=1}}<ref>{{Internetquelle |autor=Falko Görres |url=https://die-partei-hessen.de/ergebnisse-und-beschluesse-des-landesparteitags-am-02-02-2020/ |titel=Ergebnisse und Beschlüsse des Landesparteitags am 02.02.2020 |werk=Die PARTEI Hessen |datum=2020-02-09 |abruf=2020-06-05}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2005-07-09}} (Frankfurt am Main)<ref name="lv-bay-hes" /><br />
| 0,6 % ([[Landtagswahl in Hessen 2018|2018]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Mecklenburg-Vorpommern.svg|25px|Mecklenburg-Vorpommern]]<br />
| Mecklenburg-Vorpommern<br />
| {{PersonZelle|Eric|Adelsberger|nl=1}}<ref>{{Internetquelle |url=https://die-partei-mv.de/koepfe/ |titel=Die PARTEI – Köpfe |werk=die-partei-mv.de |abruf=2019-08-13}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2009-04-24}}<br />
| 0,6 % ([[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016|2016]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Niedersachsen.svg|25px|Niedersachsen]]<br />
| Niedersachsen<br />
| {{PersonZelle|Sarah Ellen|Herfort|nl=1}}<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Niedersachsen |url=https://die-partei.net/niedersachsen/2018/03/13/habemus-vorstand/ |titel=Habemus Vorstand |datum=2018-03-13 |abruf=2018-05-04}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2012-04-01}} (Hannover)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=http://www.die-partei.de/2012/03/29/grundung-des-lv-niedersachsen/ |titel=Gründung des LV Niedersachsen … |datum=2012-03-29 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
| 0,6 % ([[Landtagswahl in Niedersachsen 2017|2017]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Nordrhein-Westfalen.svg|25px|Nordrhein-Westfalen]]<br />
| Nordrhein-Westfalen<br />
| {{PersonZelle|Mark|Benecke|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2004-10-24}} (Münster)<ref name="die-partei.de" /><br />
| 0,65 % ([[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017|2017]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Rheinland-Pfalz.svg|25px|Rheinland-Pfalz]]<br />
| Rheinland-Pfalz<br />
| {{PersonZelle|Celina|Senking|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2005-07-09}} (Mainz)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=http://www.die-partei.de/2005/07/11/neuester-lv-rheinland-pfalz/ |titel=Neuester LV: Rheinland-Pfalz |datum=2005-07-11 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
| n. a. ([[Landtagswahl in Rheinland-Pfalz 2016|2016]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage des Saarlandes.svg|25px|Saarland]]<br />
| Saarland<br />
| {{PersonZelle|Katharina|Drängler|nl=1}}<ref>{{Internetquelle |url=https://die-partei-saar.de/vorstand/ |titel=Die PARTEI Saar |abruf=2019-06-29}}</ref><br />
| {{DatumZelle|2012-02-04}} (Saarlouis)<br />
| n. a. ([[Landtagswahl im Saarland 2017|2017]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Sachsen.svg|25px|Saarland]]<br />
| Sachsen<br />
| {{PersonZelle|Steffen|Retzlaff|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2013-11-20}} (Riesa)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Chemnitz |url=http://dieparteichemnitz.blogsport.de/2013/11/22/genosse-goethert-zum-ministerpraesidenten-gekuert/ |titel=Genosse Göthert zum Ministerpräsidenten gekürt |datum=2013-11-22 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
| 1,6 % ([[Landtagswahl in Sachsen 2019|2019]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Sachsen-Anhalt.svg|25px|Sachsen-Anhalt]]<br />
| Sachsen-Anhalt<br />
| {{PersonZelle|Martin|Bochmann|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2014-12-13}} (Salzwedel)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Halle |url=http://die-partei.net/halle/2014/12/15/demnaechst-auf-ihrem-wahlzettel-die-partei-landesverband-sachsen-anhalt/ |titel=Demnächst auf Ihrem Wahlzettel: Die Partei Landesverband Sachsen-Anhalt |datum=2014-12-15 |abruf=2014-12-18}}</ref><br />
| 0,5 % ([[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2016|2016]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Schleswig-Holstein.svg|25px|Schleswig-Holstein]]<br />
| Schleswig-Holstein<br />
| {{PersonZelle|Tim|Hampel|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2009-04-23}} (Uelvesbüll)<br />
| 0,6 % ([[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017|2017]])<br />
|-<br />
|style="border-right: hidden;"|[[Datei:Deutschland Lage von Thüringen.svg|25px|Thüringen]]<br />
| Thüringen<br />
| {{PersonZelle|Eggs|Gildo|nl=1}}<br />
| {{DatumZelle|2011-07-23}} (Erfurt)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=http://www.die-partei.de/2011/07/25/lv-thuringen-gegrundet/ |titel=LV Thüringen gegründet |datum=2011-07-25 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
| 1,1 % ([[Landtagswahl in Thüringen 2019|2019]])<br />
|}<br />
<br />
=== Bundesparteitage ===<br />
Die PARTEI hält [[Parteitag#Bundesparteitag|Bundesparteitage]] ab, wobei Mitglieder dieses Treffen als „BundesPARTEItag“ bezeichnen. Etwa alle zwei Jahre wird auf einem solchen Parteitag der Bundesvorstand neu gewählt. Dabei beansprucht Die PARTEI für sich, die kürzesten Bundesparteitage aller Parteien abzuhalten.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Bundesparteitage der Partei<br />
! Lfd. Nr. || Datum || Ort !! Besonderheiten<br />
|-<br />
| 1. BPT || 24.10.2004 || [[Münster]] (Prinzipal-Saal)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Bundesverband |url=http://www.die-partei.de/2004/10/05/zum-partei-tag-in-munster-2/ |titel=Zum PARTEI-Tag in Münster |datum=2004-10-05 |abruf=2014-09-17}}</ref> || -<br />
|-<br />
| 2. BPT || 25.10.2008 || [[Nürnberg]]<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Bundesverband |url=http://www.die-partei.de/2008/09/27/bundesparteitag-in-nurnberg/ |titel=Bundesparteitag in Nürnberg |datum=2008-09-27 |abruf=2014-09-17}}</ref> || -<br />
|-<br />
| 3. BPT || 23.07.2011 || [[Bottrop]]<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Bundesverband |url=http://www.die-partei.de/2011/07/05/bottroper-bundesparteitag-ein-voller-erfolg/ |titel=Nachbericht zum PARTEItag |datum=2011-07-03 |abruf=2014-09-17}}</ref> || Schuhwurf auf das Bottroper Rathaus.<ref>{{Internetquelle |autor=WAZ |url=http://www.derwesten.de/staedte/bottrop/Die-Partei-schwenkt-Schuhe-id4834965.html |titel=Die Partei feiert sich |datum=2011-07-03 |abruf=2014-09-17}}</ref><br />
|-<br />
| 4. BPT || 23.06.2013 || [[Bremen]]<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Bundesverband |url=http://www.die-partei.de/2013/06/24/bundesvorstand-wiedergewaehlt/ |titel=Bundesvorstand wiedergewählt |datum=2013-06-24 |abruf=2014-09-17}}</ref> || Aufstellung der Bundesliste zur [[Europawahl in Deutschland 2014]]<br />
|-<br />
| 5. BPT || 12.–14.09.2014 || [[Cottbus]]<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei |url=http://www.die-partei.de/wp-content/uploads/2013/05/bpt14_programm.pdf |titel=Programm des 5. BundesPARTEItages |datum=2014-05-27 |format=PDF |abruf=2014-09-17}}</ref> || Feierlichkeiten zum 10-jährigen Bestehen, Beschluss einer Satzungsänderung sowie Wahl eines Bundesschiedsgerichts. Es waren ca. 300 Mitglieder anwesend.<ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Rundschau / Milan Jäger |url=https://www.fr.de/politik/willkommen-dings-11240268.html |titel=Willkommen in Dings |datum=2014-09-16 |abruf=2014-09-17}}</ref><br />
|-<br />
| 6. BPT || 20.–22.05.2016 || [[Erfurt]] („Alte Parteischule“ im [[Südpark (Erfurt)|Erfurter Südpark]])<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Bundesverband |url=https://www.die-partei.de/2015/12/22/achtung-durchsage-4/ |titel=Achtung, Durchsage! |datum=2015-12-22 |abruf=2016-02-21}}</ref> || Sollte zunächst unter dem Motto „Tag der Deutschen Zweiheit“ am 3.&nbsp;Oktober 2015 in Frankfurt (Main) stattfinden.<br />
|-<br />
| 7. BPT || 31.08.–02.09.2018 || [[Schalkau]]<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei Bundesverband |url=https://www.die-partei.de/bpt-2018/ |titel=BPT 2018 |datum=2018 |abruf=2018-08-29}}</ref> || Aufstellung der Bundesliste zur [[Europawahl in Deutschland 2019]] mit Martin Sonneborn und [[Nico Semsrott]] auf den ersten beiden Plätzen.<br />
|}<br />
<br />
=== Hochschulgruppen ===<br />
[[Datei:Die PARTEI University Bremen 2016.png|mini|Wahlkampfstand der Partei-Hochschulgruppe an der [[Universität Bremen]] 2016]]<br />
<br />
Die PARTEI zog seit 2005 immer wieder mit Hochschulgruppen in [[Studierendenparlament]]e (StuPa) ein. In der Legislaturperiode 2008/09 stellte die Hochschulgruppe den stellvertretenden Bielefelder StuPa-Vorsitzenden, 2009/10 den Düsseldorfer StuPa-Präsidenten<ref>{{Webarchiv |url=http://asta.uni-duesseldorf.de/sp/mitglieder/ |text=Mitgliederliste des SP der Universität Düsseldorf |wayback=20090715074338 |archiv-bot=2018-11-29 17:15:08 InternetArchiveBot}}</ref> sowie den stellvertretenden StuPa-Präsidenten an der FH Gießen-Friedberg (der in der Folgelegislatur über eine andere Liste StuPa-Präsident wurde und darauf den Wahlsieg der LISTE ohne eigenen Antritt erklärte)<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/Die_LISTE_GiFb/status/15929687071006720 |titel=Tweet der LISTE Gießen-Friedberg zum Wahlsieg ohne eigenen Antritt |hrsg=Twitter |datum=2010-12-17 |abruf=2014-05-26}}</ref> und 2010/11 den Karlsruher StuPa-Präsidenten.<ref>{{Internetquelle |autor=UStA KIT |url=http://www.usta.de/archiv/protokolle/stupa/2010-04-27-protokoll-der-1-sitzung-des-studierendenparlaments |titel=Protokoll der 1. Sitzung des Studierendenparlaments |datum=2010-04-27 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
[[Datei:Dielistendh.jpg|mini|Gründer der LISTE der Hochschule Nordhausen, Tino Ranacher (li.) und Michel Bienge]]<br />
<br />
In der Legislaturperiode 2011/12 stellt sie einen Wuppertaler StuPa-Präsidenten<ref name="wuppertal-1112">StuPa der BU Wuppertal: [http://www.stupa.uni-wuppertal.de/?page_id=177 Mitglieder des Studierendenparlaments 2011/12.] 31. Juli 2011. Abgerufen am 11. August 2011.</ref> sowie den Vorsitzenden des Unabhängigen Studierendenausschusses (UStA) in Karlsruhe.<ref>{{Internetquelle |autor=UStA KIT |url=http://www.usta.de/archiv/protokolle/stupa/2011-04-19-protokoll-der-1-sitzung-des-studierendenparlaments |titel=Protokoll der 1. Sitzung des Studierendenparlaments |datum=2011-04-19 |abruf=2014-05-26}}</ref><br />
<br />
In den Legislaturperioden 2012/13 und 2013/14 ist sie an der Universität Bremen am AStA beteiligt und stellt einen stellvertretenden SR-Präsidenten.<ref>{{Internetquelle |autor=AStA Universität Bremen |url=http://sr.uni-bremen.de/w/images/5/59/Protokoll_2012_6_28.pdf |titel=Protokoll der konstituierenden Sitzung des Studierendenparlaments 2012/13 |format=PDF; 226&nbsp;kB |abruf=2014-05-26}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=AStA Universität Bremen |url=http://sr.uni-bremen.de/w/images/d/df/Protokoll_26_06_2013.pdf |titel=Protokoll der konstituierenden Sitzung des Studierendenparlaments 2013/14 |format=PDF; 124&nbsp;kB |abruf=2014-05-26}}</ref> Seit dem Jahr 2014 ist sie dort im Akademischen Senat vertreten.<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Bremen |url=http://www.uni-bremen.de/fileadmin/user_upload/single_sites/gremienwahlen/Wahlergebnis_inkl._Nachwahl_FB_7.pdf |titel=Wahlergebnis Gremienwahl 2014 |format=PDF; 31&nbsp;kB |abruf=2014-11-08}}</ref> Nach der Gremienwahl 2016 stellt sie zwei von vier studentischen Vertretern im Akademischen Senat.<ref>{{Internetquelle |autor=Universität Bremen |url=http://www.uni-bremen.de/gremienwahlen/wahlergebnis-gremienwahlen-2016.html |titel=Wahlergebnis Gremienwahl 2016 |datum=2016-06-18 |format=PDF |abruf=2016-06-18}}</ref> Bei den gleichzeitig stattfindenden Studierendenratswahlen errang die Hochschulgruppe mit 365 Stimmen sechs Sitze; so viele wie keine andere Liste.<ref>{{Internetquelle |autor=SR-Wahlkommission 2016 |url=http://sr.uni-bremen.de/wiki/Datei:2016_06_19_SR_Wahl_2016_endg%C3%BCltiges_Wahlergebnis2.pdf |titel=Endgültiges Wahlergebnis Studierendenratswahlen 2016 |datum=2016-06-19 |format=PDF |abruf=2016-07-14}}</ref> In der Folge stellt sie unter anderem den Präsidenten des Studierendenrats<ref>{{Internetquelle |autor=SR-Wahlkommission 2016 |url=http://sr.uni-bremen.de/wiki/Datei:2016_07_13_Protokoll_Konstituierende_SR-Sitzung.pdf |titel=Protokoll der konstituierenden Sitzung am 13.07.2016 |datum=2016-07-13 |format=PDF |abruf=2016-07-14}}</ref> sowie den AStA-Vorsitzenden.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan-Frederik Rieckers |url=http://sr.uni-bremen.de/wiki/Datei:Protokoll_16-07-13.pdf |titel=Protokoll der Sitzung des Studierendenrats der Universität Bremen am 13.07.2016 |datum=2016-07-13 |format=PDF |abruf=2016-07-14}}</ref> In der Legislaturperiode 2017/18 stellt sie erneut den Präsidenten des Studierendenrats<ref>{{Internetquelle |autor=SR-Wahlkommission 2017 |url=https://sr.uni-bremen.de/w/images/2/2a/2017_07_10_Protokoll_Konstituierende_SR-Sitzung.pdf |titel=Protokoll der konstituierenden Sitzung am 10.07.2017 |datum=2017-07-10 |format=PDF |abruf=2017-10-25}}</ref> und den AStA-Vorsitzenden.<ref>{{Internetquelle |autor=Rieckers, Jan-Frederik; Schürholz, Dennis |url=https://sr.uni-bremen.de/wiki/Datei:2017_07_10_Protokoll_Konstituierende_SR-Sitzung.pdf |titel=Protokoll der konstituierenden SR-Sitzung am 10.07.2017 (Teil 2) |datum=2017-07-10 |format=PDF |abruf=2017-10-25}}</ref><br />
<br />
Die Sozialistische Einheitsparty Marburg (SEM), die seit 2010 Teil des Marburger AStA war und in der Legislatur 2010/11 dessen Finanzvorstand stellte,<ref>{{Internetquelle |autor=AStA Marburg |url=http://www.asta-marburg.de/article142 |titel=Pressemitteilung zu den Hochschulwahlen 2012 |datum=2013-06-08 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140407080701/http://www.asta-marburg.de/article142 |archiv-datum=2014-04-07 |offline=1 |abruf=2014-05-26}}</ref> zog sich 2013 aus politischen Gründen aus dieser Koalition zurück und erklärte sich zu einer PARTEI-nahen Hochschulgruppe.<br />
<br />
In Hamburg arbeitet Die PARTEI-Hochschulgruppe in mehreren Ausschüssen mit und sprach nach der Wahl über die Bildung eines Allgemeinen Studierendenausschusses der ''Extremen Mitte'' mit Liberalen und Grünen. Nach zähen Verhandlungen einigten sich die Parlamentsmitglieder jedoch auf einen „friedensorientierten“ Studierendenausschuss.<ref>{{Internetquelle |autor=AStA Universität Hamburg |url=http://www.asta-uhh.de/home/home-detail/article/inhalte-des-neuen-politischen-asta.html |titel=Inhalte des neuen, politischen AStA |abruf=2014-07-22}}</ref> Darin bekleiden Mitglieder der LISTE sowohl das Amt des Finanzreferenten als auch die Leitung des Ressorts Öffentlichkeitsarbeit.<ref>{{Internetquelle |autor=Präsidium des Studierendenparlaments der Universität Hamburg |url=http://webapp5.rrz.uni-hamburg.de/stupa/templates/wordpress/?p=2666#more-2666 |titel=Präsidium des Studierendenparlaments der Universität Hamburg |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140809023228/http://webapp5.rrz.uni-hamburg.de/stupa/templates/wordpress/?p=2666#more-2666#more-2666 |archiv-datum=2014-08-09 |offline=1 |abruf=2014-07-22}}</ref><br />
<br />
Im Sommersemester 2015 erreichte die Hochschulgruppe Die LISTE an der [[Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf]] zwei Sitze im Studentenparlament; in der darauffolgenden Wahl im Wintersemester 2015/16 bekam sie einen Sitz.<br />
<br />
Nach Neuwahlen konnten Anfang Dezember im AStA der [[Universität Mannheim]] in einer Koalition aus Jusos, grün-alternativen und Die LISTE (dabei angetreten als Liste für Individualethik, Studium, Tierliebe und [[Eschatologie]]) die Ämter des AStA-Vorsitzenden sowie das Öffentlichkeitsreferat von der Liste Die LISTE besetzt werden. Nach regulärer Wahl Mitte April konnte Die LISTE Mannheim für die Legislatur 2015/2016 in selbiger Koalition wieder einen AStA-Vorsitz, verschiedene Beauftragungen sowie das neugeschaffene Referat für besondere Aufgaben besetzen. Des Weiteren stellte sie den 1. StuPa-Präsidenten sowie einen Vertreter im Senat. Nach den Parlamentswahlen 2016 schied sie aus der Koalition aus, besetzte jedoch weiterhin 3 Sitze im StuPa und stellte zwischen Juni 2016 und Juni 2017 die stellvertretende StuPa-Präsidentin. Mit 18,68 % der Stimmen erlangte die LISTE Uni Mannheim bei den StuPa-Wahlen im Juni 2017 erstmals 4 Sitze.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.asta.uni-mannheim.de/verfasste-studierendenschaft/stupa/ |titel=StuPa |hrsg=AStA Uni Mannheim |abruf=2017-09-24}}</ref> Aktuell ist sie weder im AStA noch im StuPa-Präsidium vertreten, ihr Vorsitzender ist jedoch Stellvertretendes Mitglied in der Senatskommission für wissenschaftliches Fehlverhalten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.asta.uni-mannheim.de/wp-content/uploads/2015/05/Koalationsvertrag-2.0.pdf |titel=Koalitionsvertrag Juso HSG – gahg – Die LISTE |hrsg=Juso HSG – gahg – Die LISTE |format=PDF |archiv-bot=2018-11-29 17:15:08 InternetArchiveBot |offline=1 |abruf=2015-01-06}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.facebook.com/Die.LISTE.Uni.MA/ |titel=Die LISTE Uni Mannheim |abruf=2017-09-24}}</ref><br />
<br />
An der [[Universität Rostock]] trat im Januar 2016 der für die Legislaturperiode 2015/2016 gewählte Präsident des StudentINNenrates zurück. Im Zuge der Neuwahlen wurde der von Die LISTE Uni Rostock gestellte Kandidat für die weitere Legislaturperiode zum Präsidenten gewählt.<ref>{{Internetquelle |autor=heulermagazin |url=http://www.heulermagazin.de/2016/01/live-stura-ticker-27-01-16/ |titel=Live: StuRa-Ticker 27. Januar 2016 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160314013208/http://www.heulermagazin.de/2016/01/live-stura-ticker-27-01-16/ |archiv-datum=2016-03-14 |offline=1 |abruf=2016-03-14}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2015 gründete sich ebenfalls Die LISTE Hochschulgruppe Nordhausen an der Hochschule Nordhausen. Gegründet von Tino Ranacher und Michel Bienge zogen sie im ersten Jahr mit 25 % in den Studierendenrat und bekleideten dort die Ämter des Vorsitzenden sowie des ersten Beisitzers. Im darauffolgenden Jahr traten Michel Bienge und Andrey Dretvic erneut für den Studierendenrat an und erlangten mit 14,3 % die zweithöchsten Wahlstimmen. Andrey Dretvic zog für Die LISTE ein drittes Mal im Januar 2017 in den StuRa ein.<ref>{{Internetquelle |autor=Hochschule Nordhausen |url=https://www.hs-nordhausen.de/hochschule/interessenvertretungen/stura/mitglieder/?T=1 |titel=Mitglieder |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170925132024/https://www.hs-nordhausen.de/hochschule/interessenvertretungen/stura/mitglieder/?T=1 |archiv-datum=2017-09-25 |offline=1 |abruf=2017-06-17}}</ref><br />
<br />
Am 8. Juli 2017 gründeten die Studierenden verschiedener Universitäten Nordrhein-Westfalens am Rande des Landesparteitages NRW den Landesverband Die LISTE NRW. In den Vorstand wurden Dominic Alexander Windolph, Timo Andrejewski und Jonas Neubürger gewählt.<br />
<br />
Im Rahmen des Bundesparteitags wurde am 21. Mai 2016 der ''Die LISTE – Bundesverband'' gegründet, der die LISTEn- und Partei-Hochschulgruppen untereinander koordinieren und Schulungen organisieren soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.facebook.com/DieLISTEbv/ |titel=Die LISTE - Bundesverband |abruf=2017-09-24}}</ref> Das erste bundesweite Treffen der LISTEn und Partei-Hochschulgruppen fand am Wochenende 22./23. September 2018 in Göttingen statt.<br />
<br />
=== Partei-Verbände im Ausland ===<br />
* Belgien: Die PARTEI Ortsverband [[Brüssel]]<ref>[http://www.die-partei-bxl.eu/ Offizielle Website des ''Die Partei – Ortsverband Brüssel'']</ref> wurde Ende 2016 gegründet.<br />
* [[Luxemburg]]: Der im Dezember 2019 gegründete Ableger<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rtl.lu/news/national/a/1461668.html |titel=''„D'Partei“, eine neue Partei'' (luxemburgisch) |werk=RTL Luxemburg rtl.lu |datum=2020-01-25 |abruf=2020-01-28}}</ref> trägt den Namen „d'PARTEI“, was [[Luxemburgische Sprache|luxemburgisch]] für Die PARTEI steht. Abweichend wird eine blaue Farbgebung verwendet, und im Akronym musste „Tierschutz“ durch „Trickmaschine“ ersetzt werden.<br />
* [[Österreich]]: Bereits am 26. Oktober 2014, dem österreichischen Nationalfeiertag, im Bierlokal „Hopferl“ in [[Wien]] gegründet,<ref>{{Internetquelle |url=http://orf.at/stories/2251197/ |titel=„Die Partei“ gründet Österreich-Ableger |werk=orf.at |datum=2014-10-26 |abruf=2017-04-11}}</ref> wollte Die PARTEI nur fünf Jahre später bei den [[Nationalratswahl in Österreich 2019|Wahlen zum Nationalrat 2019]] antreten, wozu es jedoch nicht kam.<br />
<br />
=== Jugendorganisation ''HintnerJugend'' ===<br />
Die Hintnerjugend (Eigenschreibweise: ''HintnerJugend'') ist die Jugendorganisation der Partei.<ref name="bpb" /> Sie wurde unter dem Motto „Wir brauchen eine Kinder- und Jugendbewegung, weil wir eine Kinder- und Jugendbewegung brauchen!“ am 5.&nbsp;Juni 2005 auf dem Landesparteitag der Partei in [[Mannheim]] gegründet. Benannt ist sie nach dem Generalsekretär Thomas Hintner in Anspielung auf die [[Hitlerjugend]].<ref name="bpb" /><ref>{{Internetquelle |url=http://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/bad-kreuznach/stadt-bad-kreuznach/die-partei-ist-aufgewacht-bad-kreuznacher-gruppierung-will-bismarck-fuer-sektsteuer-danken_16848627.htm |titel=„Die Partei“ ist aufgewacht: Bad Kreuznacher Gruppierung will Bismarck für Sektsteuer danken |abruf=2017-09-25}}</ref> Vorsitzende sind Michèle Scholtz und Bernd Sandner.<ref>{{Internetquelle |url=http://hintnerjugend.de/index.php?option=com_content&task=view&id=17&Itemid=48 |titel=Hintner-Jugend - Vorstand |abruf=2017-09-25}}</ref><br />
<br />
Die Hintnerjugend kümmert sich um den politischen Nachwuchs, der dann im Anschluss an sein Engagement in der Hintnerjugend in die parteieigene ''Prosecco-Jugend'' aufsteigen kann. Der offizielle Gruß der Jugendorganisation ist: „Hi Hintner!“<ref name="frogged">{{Webarchiv |url=http://www.frogged.de/die-partei.html |text=Artikel über die Partei |wayback=20111207091402}} 11. September 2011.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.vice.com/de/article/qbmz7p/hi-hintner-und-vier-anzeigen-wegen-wiederbettigung |titel=„Wir wollten alle Parteien rechts überholen, aber Wahlversprechen sind doch nichts, was wir je halten wollten.“ |abruf=2017-09-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.kn-online.de/News/Aktuelle-Nachrichten-Schleswig-Holstein/Nachrichten-Norddeutschland/Verhoehnung-von-Demokratie |titel=„Partei“-Chef Sonneborn führt Deutschland den Spiegel vor: Verhöhnung von Demokratie? |abruf=2017-09-25}}</ref> Die Bekleidung der Hintnerjugend ist ein blaues Hemd mit grauer Hose und rotem Halstuch. Das Logo der Jugendorganisation zeigt eine rote [[Kaulquappe]] auf schwarzem Grund.<ref>{{Internetquelle |url=http://hintnerjugend.de/index.php?option=com_content&task=view&id=12&Itemid=47 |titel=Bundessatzung der Hintner-Jugend (Bundesverband) |abruf=2017-09-25}}</ref><br />
<br />
Die Hintnerjugend ist gegliedert in Nord-, Ost-, Süd- und Westbund.<ref name="bpb" /> Mitglied kann man bereits ab dem fünften Lebensjahr werden. Die Mitglieder werden dabei in ''Laich'', ''Kaulquappe'', ''Jungfrosch'', ''Frosch'' und ''Krötenfrosch'' unterteilt.<br />
<br />
=== Die RELIGION ===<br />
Die '''Religion für Ewiges Leben, Innerfamiliären Geschlechtsverkehr, Irgendwas mit göttlicher Offenbarung und Nächstenliebe''' (kurz: '''Die RELIGION''') wurde im September 2013 von Funktionären der Partei gegründet und stellt analog zu dieser eine [[Religionsparodie|Parodie]] der kirchlichen Institutionen, insbesondere der [[Katholische Kirche|katholischen Kirche]], dar.<ref name="bpb" /><br />
<br />
Die RELIGION bezeichnet sich selbst als „kundenorientierte Service-Religion“, bei der jeder an beliebige Inhalte und Götter glauben darf und sich an individuell ausgestaltete Bräuche und Gebote zu halten hat.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.huffingtonpost.de/2015/05/13/13-dinge-die-sie-noch-nicht-uber-die-satire-partei-die-partei-wussten_n_7266392.html |titel=12 Dinge, die nur „Die Partei“ machen tut |abruf=2017-09-25}}</ref><ref name="bpb" /> Das Oberhaupt der Gemeinschaft ist der „außerparlamentarische [[Gegenpapst]]“. Das Amt wird im Vierjahresturnus neu vergeben.<ref name="bpb" /><br />
<br />
Die RELIGION gibt in unregelmäßigen Abständen ihr eigenes Satiremagazin ''Der WACHTURM'' heraus. Sein Titel spielt auf das ähnlich benannte Organ [[Der Wachtturm verkündigt Jehovas Königreich|''Der Wachtturm'']] der [[Zeugen Jehovas]] an.<ref name="bpb">[https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/kleinparteien/208418/die-partei Bundeszentrale für politische Bildung], Stand: 5. Juni 2017, abgerufen am 15. September 2017</ref><br />
<br />
=== Mandatsträger ===<br />
Die PARTEI erzielte zahlreiche Mandate in Kommunalparlamenten und eines (2014) sowie zwei (2019) im Europäischen Parlament, in Landesparlamenten und im Bundestag war sie bisher noch nicht vertreten.<br />
<br />
==== Übertritte ====<br />
Ihre ersten Mandate erlangte Die PARTEI durch Übertritte gewählter [[Mandatsträger]] aus anderen Parteien, das erste im Rat der Stadt [[Leverkusen]] (Mai 2011), außerdem im Rat der Stadt [[Saarlouis]] (Dezember 2012),<ref>{{Internetquelle |url=http://www.saarbruecker-zeitung.de/sz-berichte/dillingen/Dirk-Scholl-Linke-Saarlouis-Stadtrat-Die-Partei;art2809,4562388 |titel=Dirk Scholl in Die Partei |hrsg=[[Saarbrücker Zeitung]] |abruf=2014-05-26}}</ref> in der [[Essen#Stadtgliederung|Bezirksvertretung Essen-West]] (Mai 2014)<ref>{{Internetquelle |autor=Die Partei NRW |url=https://www.facebook.com/DiePARTEINRW/posts/685585878144844 |titel=„Wie uns jetzt bekannt wurde …“ |datum=2014-05-24 |abruf=2014-05-26}}</ref> sowie in der Bezirksverordnetenversammlung [[Friedrichshain-Kreuzberg]] in Berlin (November 2016). Weitere Übertritte erfolgten im Jahr 2018 in den Orten [[Fulda#Stadtverordnetenversammlung|Fulda]] und [[Hechthausen#Gemeinderat|Hechthausen]].<br />
<br />
==== Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein im Mai 2013 ====<br />
Ihren ersten direkt gewählten Mandatsträger entsandte Die PARTEI mit Bastian Langbehn bei den [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2013|Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein]] im Mai 2013 in die Bürgerschaft der Hansestadt [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Lübeck|Lübeck]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.luebeck.de/stadt_politik/rathaus/wahlen/kommunalwahl13/kw13.html |titel=Ergebnis Bürgerschaft |hrsg=Stadt Lübeck |abruf=2014-06-02}}</ref><br />
<br />
==== Kommunalwahlen in Bayern im März 2014 ====<br />
Bei der bayerischen [[Kommunalwahlen in Bayern 2014|Kommunalwahl 2014]] im März wurde in [[Dollnstein#Politik|Dollnstein]] mit 8,6 % der Stimmen einer von den 14 Sitzen im Gemeinderat errungen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dollnstein.de/phocadownload/wahl2014/VorlErgebnisGemeinderat.pdf |titel=Ergebnis Gemeinderat |hrsg=Stadt Dollnstein |format=PDF |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140318001820/http://www.dollnstein.de/phocadownload/wahl2014/VorlErgebnisGemeinderat.pdf |archiv-datum=2014-03-18 |offline=1 |abruf=2014-03-18}}</ref><br />
<br />
==== Europawahl und Kommunalwahlen im Mai 2014 ====<br />
Bei der [[Europawahl in Deutschland 2014|Europawahl 2014]] erhielt Die PARTEI einen Sitz im Europaparlament.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/politik/europawahl/europawahl-2014-die-partei-im-europaparlamaent-12958390.html |titel=Spaßguerilla im Europaparlament |hrsg=FAZ |abruf=2014-05-26}}</ref> Diesen nimmt der Parteivorsitzende Martin Sonneborn ein, der regelmäßig den „Bericht aus Brüssel“ zur ''Titanic'' beiträgt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.titanic-magazin.de/heft/2014/juli/martin-sonneborn-bericht-aus-bruessel/ |titel=„Martin Sonneborn (MdEP) Bericht aus Brüssel“ |werk=titanic-magazin.de |datum=2014-06-27 |abruf=2018-10-14}}</ref><br />
<br />
Bei den zeitgleich stattfindenden [[Kommunalwahlen]] konnten in drei Bundesländern mehrere Sitze in Gemeinde- bzw. Stadträten besetzt werden:<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2014|Kommunalwahlen in Baden-Württemberg]] erhielt Die PARTEI jeweils einen Sitz in den Gemeinderäten von [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Freiburg im Breisgau|Freiburg im Breisgau]],<ref>{{Internetquelle |url=http://fritz.freiburg.de/wahl/gw14.htm |titel=Ergebnis Gemeinderatswahl 2014 |hrsg=Stadt Freiburg |abruf=2014-05-26}}</ref> [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Karlsruhe|Karlsruhe]]<ref>{{Internetquelle |url=http://web1.karlsruhe.de/Stadtentwicklung/afsta/Wahlen/Wahlabend-Netmodul-ab2014/2014-komm/gr/gemeinderat-2014-kandi.php#marke10 |titel=Kommunalwahlen in Karlsruhe am 25. Mai 2014 : Vorläufiges amtliches Endergebnis |hrsg=Stadt Karlsruhe |abruf=2014-05-26}}</ref> und [[Tübingen#Gemeinderat|Tübingen]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tuebingen.de/wahl/html/gr14.html |titel=Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 |hrsg=Stadt Tübingen |abruf=2014-05-26}}</ref> In Freiburg ging die PARTEI-Stadträtin Sophie Kessl mit den gewählten Vertretern von [[Junges Freiburg]] (2 Mandate) und [[Grüne Alternative Freiburg]] (1 Mandat) die Fraktionsgemeinschaft „JPG“ ein, in Karlsruhe ging der Stadtrat mit den gewählten Vertretern der Karlsruher Liste (2 Mandate) und der Piratenpartei (2 Mandate) die [[Fraktionsgemeinschaft]] „KULT-Fraktion“<ref>{{Internetquelle |url=http://www.kult-fraktion.de/die-fraktion/ |titel=KULT-Fraktion Karlsruhe |werk=kult-fraktion.de |abruf=2017-04-11}}</ref> ein.<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2014|Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen]] erhielt Die PARTEI je einen Stadtratssitz in [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Essen|Essen]], [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Krefeld#Stadtratswahlen|Krefeld]] und [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Mönchengladbach#Stadtratswahlen|Mönchengladbach]].<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt 2014|Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt]] errang Die PARTEI einen Stadtratssitz in [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Halle (Saale)|Halle (Saale)]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mz-web.de/extern1/wahl/kommunalwahl2014/ergebnisse.php?nr=15002 |titel=Kommunalwahl 2014 Ergebnisse |hrsg=Mitteldeutsche Zeitung |abruf=2014-05-26}}</ref> Der Abgeordnete bildete mit den 14 Abgeordneten der Partei [[Die Linke]] die Fraktion Die Linke/Die PARTEI.<br />
<br />
==== Kommunalwahlen in Hessen und Niedersachsen 2016 ====<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Hessen 2016|Kommunalwahlen in Hessen]] am 9. März 2016 zog Nico Wehnemann für Die PARTEI mit 1,4 % in die Stadtverordnetenversammlung [[Frankfurt am Main#Stadtverordnetenversammlung|Frankfurt am Main]]<ref>{{Literatur |Autor=Stefan Behr |Titel=Die Partei in Frankfurt: „Wir machen’s mit jedem“ |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Datum= |Online=[https://www.fr.de/frankfurt/kommunalwahl-frankfurt-ere918414/wir-machens-jedem-11113250.html fr-online.de] |Abruf=2016-08-09}}</ref> ein und gründete dort mit Vertretern zweier anderer [[Kleinpartei]]en Die FRAKTION-Fraktion.<ref>{{Literatur |Autor=Georg Leppert |Titel=Stadtparlament Frankfurt: „Die Fraktion“ zieht in den Römer |Sammelwerk=Frankfurter Rundschau |Datum= |Online=[https://www.fr.de/frankfurt/freie-waehler-org74879/fraktion-zieht-roemer-11129995.html fr-online.de] |Abruf=2016-08-09}}</ref> In [[Offenbach am Main#Stadtverordnetenversammlung|Offenbach am Main]] verpasste die Partei mit 0,5 % der Stimmen und in [[Darmstadt]] mit 0,3 % den Sprung in die Stadtverordnetenversammlung.<ref>[https://statistik-hessen.de/k2016/html/EG413000.htm Hessisches Statistischen Landesamt: Kommunalwahlen 2016 in Hessen]</ref><br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Niedersachsen 2016|Kommunalwahlen in Niedersachsen]] am 11. September 2016 konnte Die PARTEI Mandate in fünf Städten erringen, in den Räten der beiden größten Städte ein Mandat in [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Hannover|Hannover]] und ein Mandate in [[Braunschweig#Rat|Braunschweig]], jeweils ein Mandat in den Städten [[Celle#Stadtrat|Celle]], [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Göttingen|Göttingen]] und [[Wilhelmshaven#Stadtrat|Wilhelmshaven]]. Durch den Übertritt des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden der Partei [[Die Linke]], Oliver Förste, konnte im Rat der Stadt Hannover erstmals eine Fraktion gegründet werden, die nur aus PARTEI-Mitgliedern besteht. Auch in die [[Regionsversammlung]], das Parlament der 1,1 Millionen einwohnerstarken [[Region Hannover]], zog sie bei diesen Wahlen ein und bildete anschließend dort mit Piraten und einem abtrünnigen Mitglied der Linkspartei die Gruppe „Die REGION“ ('''die''' '''R'''egionsgruppe für '''E'''inheitsbrei, '''G'''leichstellung, '''I'''ntegration, '''O'''ffenheit und '''N'''etiquette). Bei der Kreiswahl im [[Landkreis Göttingen#Kreistag|Landkreis Göttingen]] errang Die PARTEI ein Mandat mit einem Vorsprung von 0,06 Prozentpunkten vor der NPD und verhinderte deren Einzug in den Kreistag. Insgesamt holte Die PARTEI bei diesen Kommunalwahlen über 20 Mandate auf Kreis-, Gemeinde- und Bezirks-Ebene.<br />
<br />
==== Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein im Mai 2018 ====<br />
Bei den [[Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2018]] konnte Die PARTEI ihr Mandat in der [[Lübeck#Bürgerschaft|Lübecker Bürgerschaft]] mit 2,5 % der Wählerstimmen verteidigen. In der Landeshauptstadt [[Kiel#Ratsversammlung|Kiel]] zog sie mit 2,6 % in die Ratsversammlung ein.<br />
<br />
==== Europawahl, Bürgerschaftswahl in Bremen und Kommunalwahlen im Mai 2019 ====<br />
Bei der [[Europawahl 2019]] am 26. Mai 2019 verteidigte Martin Sonneborn seinen Sitz im Europaparlament. Mit ihm zog Nico Semsrott in das Parlament ein, der am 4. Juni 2019 seinen Beitritt zur Fraktion [[Die Grünen/Europäische Freie Allianz]] bekanntgab.<ref>[https://rp-online.de/politik/eu/die-partei-nico-semsrott-schliesst-sich-den-gruenen-fraktion-an_aid-39235505 RP Online: Semsrott schließt sich Grünen-Fraktion an – das könnte große Auswirkungen haben]</ref><br />
<br />
Bei der Bremer Bürgerschaftswahl verteidigte Ute Niehaus für Die PARTEI mit 1,91 % der Stimmen ihren Sitz in der Stadtverordnetenversammlung [[Bremerhaven#Stadtverordnetenversammlung|Bremerhaven]]. In Bremen ist Die PARTEI in sieben Ortsbeiräten mit jeweils einem Sitz vertreten.<ref>[http://www.wahlen-bremen.de/Wahlen/2019_05_26/04012000/html5/Stadtverordnetenversammlung_Bremerhaven_25_Gemeinde_Stadt_Bremerhaven.html Stadt Bremen: Stadtverordnetenversammlung]</ref><br />
<br />
Bei den zeitgleich mit den Europawahlen stattfindenden [[Kommunalwahlen]] in acht Bundesländern konnte Die PARTEI in mehrere Stadt- und Gemeindevertretungen einziehen:<br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Baden-Württemberg 2019|Kommunalwahlen in Baden-Württemberg]] vervierfachte Die PARTEI ihren Stimmenanteil bei den Wahlen zum Gemeinderat in [[Karlsruhe#Gemeinderat|Karlsruhe]] auf 4,6 % der Stimmen. In [[Freiburg im Breisgau#Gemeinderat|Freiburg]] erreichte sie 2,7 %,<ref>[https://www.swr.de/swraktuell/wahl/wahl-bw/kommunalwahl-bw/Kommunalwahlen-2019-in-Baden-Wuerttemberg-Wahlergebnisse-Kreistage-und-kreisfreie-Staedte,ergebnisse-kommunalwahl-baden-wuerttemberg-2019-mein-kreis-100.html SWR: Kommunalwahl 2019 in Baden-Württemberg Wahlergebnisse - Kreistage und Stadtkreise]</ref> in [[Heidelberg#Gemeinderat|Heidelberg]] zog sie mit ebenfalls 2,7 % erstmals in den Gemeinderat ein.<ref>[http://ww2.heidelberg.de/wahl/app/gw2019.html Heidelberg: Kommunalwahl 2019 - Vorläufige Sitzverteilung]</ref> Bei den Wahlen zum Gemeinderat in [[Tübingen#Gemeinderat|Tübingen]] errang die Wahlgemeinschaft Die PARTEI/Stammtisch „Unser Huhn“ mit 4,1 % zwei Mandate.<ref>[https://www.tuebingen.de/wahl/html/gr19.html Stadt Tübingen: Wahlergebnis Gemeinderatswahl]</ref> In der Landeshauptstadt [[Stuttgart#Gemeinderat|Stuttgart]] schaffte es eine Einzelstadträtin der Partei Die PARTEI mit 1,5 % der Stimmen in den Gemeinderat.<ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.kommunalwahl-2019-in-stuttgart-wahlergebnisse-wie-hat-ihr-stadtbezirk-gewaehlt.466ee85b-9776-42e6-be8a-6a4a2e10bfdb.html Stuttgarter Zeitung: Kommunalwahl 2019 in Stuttgart - Wahlergebnisse]</ref><ref>[https://www.stuttgarter-zeitung.de/gallery.kommunalwahl-in-stuttgart-das-sind-die-einzelstadtraete-param~2~1~0~5~false.32f64138-1921-4bef-a8dc-0aacd61f1dea.html Stuttgarter Zeitung: Das sind die Einzelstadträte]</ref> In der Gemeinde [[Grafenau (Württemberg)#Gemeinderat|Grafenau]] bekam Die PARTEI 8,16 % und zog mit zwei Gemeinderäten in den Gemeinderat ein,<ref>[https://wahlen.iteos.de/AGS115054/115054gg-2019.htm Gemeinde Grafenau: Zwischenergebnis Gemeinderatswahl 2019 - Vorläufiges Ergebnis Gesamt]</ref> in [[Hemmingen (Württemberg)#Politik|Hemmingen]] gewann sie mit 7,47 % einen Sitz im Gemeinderat<ref>{{Internetquelle |url=https://wahlen.iteos.de/AGS118027/118027g-2019.htm |titel=Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2019 |abruf=2019-06-28}}</ref> und in [[Emmendingen#Gemeinderat|Emmendingen]] gewann sie mit 3,09 % einen Sitz im Gemeinderat.<ref>[https://wahlen.iteos.de/AGS316011/316011g-2019.htm Stadt Emmendingen: Endgültiges Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2019]</ref> Auch in [[Denzlingen#Gemeinderat|Denzlingen]] konnte mit 4,33 % ein Sitz im Gemeinderat gewonnen werden.<ref>[https://wahlen.denzlingen.de/eip/media/wahlen-2019/316009g-2019.htm Gemeinde Denzlingen: Endgültiges Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2019]</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Brandenburg 2019|Kommunalwahlen in Brandenburg]] erreichte Die PARTEI in der Landeshauptstadt [[Potsdam]] mit 1,5 % der Stimmen einen Sitz und in [[Frankfurt/Oder#Stadtverordnetenversammlung|Frankfurt/Oder]] mit 3,6 % zwei Sitze in den Stadtverordnetenversammlungen. Einen Sitz erreichte sie in den Städten [[Bernau bei Berlin#Stadtverordnetenversammlung|Bernau]], [[Eberswalde#Stadtverordnetenversammlung|Eberswalde]], [[Falkensee#Stadtverordnetenversammlung|Falkensee]], [[Fürstenwalde/Spree#Stadtverordnetenversammlung|Fürstenwalde]], [[Ludwigsfelde#Stadtverordnetenversammlung|Ludwigsfelde]], [[Oranienburg#Stadtverordnetenversammlung|Oranienburg]], [[Strausberg#Stadtverordnetenversammlung|Strausberg]], [[Trebbin#Stadtverordnetenversammlung|Trebbin]], [[Werneuchen#Stadtverordnetenversammlung|Werneuchen]] und der Gemeinde [[Wandlitz#Gemeindevertretung|Wandlitz]] und in den Kreistagen [[Landkreis Barnim#Kreistag|Barnim]], [[Landkreis Havelland#Kreistag|Havelland]] und [[Landkreis Teltow-Fläming#Kreistag|Fläming]].<ref>[https://www.wahlergebnisse.brandenburg.de/wahlen/KO2019/auszahlungsstand.html Der Landeswahlleiter für Brandenburg: Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 26.05.2019, Auszählungsstand nach kreisfreien Städten und Landkreisen]</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern 2019|Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern]] zog Die PARTEI mit 3 % der Stimmen in die Stadtvertretung [[Schwerin#Stadtvertretung|Schwerin]] und mit 2,5 % in die Bürgerschaft [[Rostock#Bürgerschaft|Rostock]] ein.<ref>[https://wahlen.mvnet.de/dateien/ergebnisse.2019/kreistagswahl/html/k_04.html Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern: Schwerin, Kreisfreie Stadt]</ref><ref>[https://wahlen.mvnet.de/dateien/ergebnisse.2019/kreistagswahl/html/k_03.html Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern: Rostock, Kreisfreie Stadt]</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz 2019|Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz]] erlangte Die PARTEI mit 3,7 % der Stimmen zwei Mandate für den Stadtrat von [[Koblenz#Stadtrat|Koblenz]], mit 3,2 % ein Mandat im Stadtrat von [[Pirmasens#Stadtrat|Pirmasens]], mit 2,7 % ein Mandat im Stadtrat von [[Trier#Stadtrat|Trier]], mit 2,5 % ein Mandat im Stadtrat von [[Zweibrücken#Stadtrat|Zweibrücken]], mit jeweils 2,2 % je ein Mandat im Stadtrat von [[Kaiserslautern#Stadtrat|Kaiserslautern]] und von [[Mainz#Stadtrat|Mainz]] und mit 2,0 % ein Mandat im Stadtrat von [[Landau in der Pfalz#Stadtrat|Landau in der Pfalz]].<ref>[https://www.wahlen.rlp.de/de/kw/wahlen/ Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Vorläufiges Ergebnis der Kreistagswahl 2019]</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen im Saarland 2019|Kommunalwahlen im Saarland]] zog Die PARTEI mit 3,5 % der Stimmen in den Stadtrat von [[Saarbrücken#Politik|Saarbrücken]] ein.<ref>[https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/dossiers/wahlen/kommunal_europa_wahlen_2019/kommunalwahlen_2019_karte_saarland100.html Saarländischer Rundfunk: Übersichtskarte mit allen Kommunalwahl-Ergebnissen]</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt 2019|Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt]] erhielt Die PARTEI in [[Weißenfels#Stadtrat|Weißenfels]] (2,0 %),<ref>[https://www.weissenfels.de/de/datei/anzeigen/id/52611,1051/sitzverteilung_sr26052019.pdf Stadt Weißenfels: Sitzverteilung] (PDF) </ref> [[Lutherstadt Wittenberg#Stadtrat|Lutherstadt Wittenberg]] und [[Lutherstadt Eisleben#Stadtrat|Lutherstadt Eisleben]] jeweils ein Mandat für den Stadtrat. Der Verband in [[Halle (Saale)#Stadtrat|Halle]] konnte sein Ergebnis mit 3,4 % der Stimmen auf zwei Sitze verdoppeln.<ref>[https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/halle/halle/kommunalwahl-so-hat-halle-gewaehlt-100.html MDR: So hat Halle gewählt]</ref> Damit steigt die Zahl der Stadtratssitze von einem auf insgesamt fünf im Bundesland.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://wahlergebnisse.sachsen-anhalt.de/wahlen/gw19/index.html |titel=Kommunalwahlergebnisse Sachsen-Anhalt 2019 |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2019-05-29}}</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Sachsen 2019|Kommunalwahlen in Sachsen]] gelang der PARTEI der Einzug in die Stadträte der drei großen Städte des Bundeslandes: In [[Leipzig#Ergebnis der Stadtratswahl vom 26. Mai 2019|Leipzig]] errang Die PARTEI mit 3 % der Stimmen zwei Sitze, in [[Chemnitz#Stadtrat|Chemnitz]] mit 3 % der Stimmen einen Sitz und in [[Dresden#Stadtrat|Dresden]] mit 1,8 % einen Sitz für Max Aschenbach (das amtliche Endergebnis wurde am 11. Juni 2019 festgestellt).<ref>[https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/wahlen/gemeinderatswahl Freie Presse: Stadt- und Gemeinderatswahl 2019]</ref><ref>[http://wahlen.dresden.de/2019/srw/index.html Stadt Dresden: Stadtratswahl 2019]</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Thüringen 2019|Kommunalwahlen in Thüringen]] erreichte Die PARTEI in [[Lauscha#Stadtrat|Lauscha]] 5,6 % und in [[Gera#Stadtrat|Gera]] 2,7 % der Stimmen und zog erstmals in die Stadträte ein.<ref>[https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2019&zeigeErg=GEM&wknr=072&gemnr=72011 Kommunalwahlen in Thüringen 2019 - Lauscha]</ref><ref>[https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=GW&wJahr=2019&zeigeErg=GEM&wknr=052&gemnr=52000 Kommunalwahlen in Thüringen 2019 - Gera]</ref><br />
<br />
Insgesamt stieg die Zahl der kommunalen Mandate durch die Wahlen von 43 auf 107.<ref>{{Internetquelle |autor=Die PARTEI Instagram |url=https://www.instagram.com/p/ByaiYILoRRS/ |titel=Anzahl Mandatsträger nach dem 26.05.2019 |werk=Instagram |hrsg=Die PARTEI |datum=2019-06-07 |abruf=2019-06-08}}</ref><br />
<br />
==== Kommunalwahlen in Bayern und Nordrhein-Westfalen 2020 ====<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Kommunalwahlen in Bayern am 15. März 2020]] errang Die PARTEI in [[Baunach#Politik|Baunach]] mit 6,3 %,<ref>[http://wp1176141.server-he.de/wahlen2020/Wahlen/09471115/html5/index.html Stadt Baunach: ''Wahl des Stadtrats'']</ref> in [[Roth#Politik|Roth]] mit 4,6 %,<ref>[https://www.stadt-roth.de/wahlen/Kommunalwahlen/09576143/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_35_Gemeinde_Stadt_Roth.html Stadt Roth: ''Sitzverteilung'']</ref> in [[Münnerstadt#Politik|Münnerstadt]] mit 4,5 %<ref>[https://www.infranken.de/regional/bad-kissingen/nur_saalezeitung/michael-kastl-gewinnt-die-wahl;art156736,4972275 inFranken.de: ''Kommunalwahl in Münnerstadt: Ergebnisse sind da - der Sieger steht fest'']</ref> und in [[Burgau#Politik|Burgau]] mit 4,2 % der Stimmen<ref>[http://www.burgau.de/wahl_str/ergebnisse.html www.burgau.de: ''Sitzverteilung Stadtratswahl Burgau 2020'']</ref> einen Sitz, in [[Fürstenfeldbruck#Politik|Fürstenfeldbruck]] mit 3,8 % zwei Sitze<ref>[https://www.kreisbote.de/lokales/fuerstenfeldbruck/stadtratswahl-2020-fuerstenfeldbruck-ergebnisse-csu-gruene-piraten-bbv-spd-13602607.html Kreisbote: ''Brucker Stadtrat: SPD als Verlierer, Grüne die Gewinner'']</ref> und in [[Herzogenaurach#Politik|Herzogenaurach]] mit 3,4 %,<ref>[https://www.nordbayern.de/region/herzogenaurach/afd-gewinnt-sitz-im-stadtrat-herzogenaurach-1.9945941 www.nordbayern.de: ''AFD gewinnt Sitz im Stadtrat Herzogenaurach'']</ref> in [[Bamberg#Politik|Bamberg]] mit 2,5 %,<ref>[https://kommunalwahl2020.bamberg.de/Stadtrat/ bamberg.de: ''Stadtratswahl Stadt Bamberg'']</ref> in [[Regensburg#Politik|Regensburg]] mit 1,8 %,<ref>[https://www.regensburg.de/wahlen/ergebnisse/20200315/09362000/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_142_Gemeinde_Stadt_Regensburg.html Stadt Regensburg: ''Wahl des Stadtrats'']</ref> in [[Augsburg#Politik|Augsburg]] mit 1,5 %,<ref>[https://www.augsburg.de/fileadmin/user_upload/verwaltungswegweiser/buergeramt/wahlen/kommunalwahlen/2020/sr/index.html Stadt Augsburg: ''Stadtratswahl 2020'']</ref> und in [[München#Politik|München]] mit 1,3 % der Stimmen<ref>[https://www.wahlen-muenchen.de/ergebnisse/20200315stadtratswahl/index.html muenchen.de: ''Wahl des Stadtrats 2020'']</ref> einen Sitz im Stadtrat, in [[Geroldsgrün#Politik|Geroldsgrün]] mit 9,9 %<ref>[https://www.geroldsgruen.de/fileadmin/user_upload/rathaus/Kommunalwahl_2020/Vorl%C3%A4ufiges_Ergebnis_Gemeinderat.pdf Gemeinde Geroldsgrün: ''vorläufiges Ergebnis der Wahl des Gemeinderats''] (PDF) </ref> und in [[Dießen am Ammersee#Politik|Dießen am Ammersee]] mit 2,8 % einen Sitz im Gemeinderat<ref>[https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_OB/Wahl-2020-03-15/09181114/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_116_Gemeinde_Markt_Diessen_am_Ammersee.html Markt Dießen am Ammersee: ''Wahl des Gemeinderats'']</ref> und einen Sitz im Kreistag [[Landkreis Landsberg am Lech#Politik|Landsberg am Lech]].<ref>[https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_OB/Wahl-2020-03-15/09181000/html5/Kreistagswahl_Bayern_115_Kreis_Landkreis_Landsberg_am_Lech.html Landkreis Landberg am Lech: ''Kreistagswahl'']</ref> Einer Wahlgemeinschaft aus Die Linke und der PARTEI gelang in [[Mühldorf am Inn#Politik und Justiz|Mühldorf am Inn]] mit 3,6 %,<ref>[https://www.ovb-online.de/weltspiegel/politik/kommunalwahl-2020-kandidaten-ergebnisse-buergermeisterwahl-stadtratswahl-muehldorf-13548152.html OVB online: ''Amtsinhaberin Zollner (SPD) muss in die Stichwahl ++ Das sind die gewählten Stadträte'']</ref> in [[Karlstadt#Politik|Karlstadt]] mit 3,48 %<ref>[https://okvote.osrz-akdb.de/OK.VOTE_UF/Wahl-2020-03-15/09677148/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_110_Gemeinde_Stadt_Karlstadt.html Markt Karlstadt: ''Wahl des Stadtrats'']</ref> und in [[Dachau#Politik|Dachau]] mit 1,4 %<ref>[http://wahl.dachau.de/live/kw/09174115/html5/Gemeinderatswahl_Bayern_15_Gemeinde_Grosse_Kreisstadt_Dachau.html Große Kreisstadt Dachau: ''Stadtratswahl'']</ref> der Einzug in den Stadtrat und in den Landkreisen [[Landkreis Mühldorf am Inn|Mühldorf am Inn]]<ref>[https://kreistagswahl.lra-mue.de/ Landkreis Mühldorf am Inn: ''Kreistagswahl Mühldorf a. Inn'']</ref> und [[Landkreis Dachau|Dachau]]<ref>[https://wahlen.landratsamt-dachau.de/kreistag/ Landkreis Dachau: ''Kreistagswahl Dachau'']</ref> der Einzug in den Kreistag, einer Wahlgemeinschaft aus der PARTEI und Piraten mit 1,7 % der Einzug in den Stadtrat von [[Nürnberg#Politik|Nürnberg]].<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/kommunalwahl_2020.html#27 Stadt Nürnberg: ''Kommunalwahl 2020 in Nürnberg'']</ref> Eine Liste aus Die Linke/mut Bayern/Piraten/Die PARTEI/V-Partei³ erreichte in [[Rosenheim#Politik|Rosenheim]] mit 3,2 % der Stimmen<ref>[https://www.ovb-online.de/weltspiegel/politik/kommunalwahl-2020-rosenheim-kandidaten-ergebnis-oberbuergermeisterwahl-stadtratswahl-13556821.html OVB online: ''Kommunalwahl Bayern 2020 - Rosenheim: März (CSU) geht gegen Opperer (Grüne) in die Stichwahl ++ das ist der Stadtrat'']</ref> einen Stadtratsitz und einen Kreistagssitz im [[Landkreis Rosenheim#Politik|Landkreis Rosenheim]].<ref>[https://www.landkreis-rosenheim.de/wahlen/Kreistag_2020/files/index.html Landratsamt Rosenheim: ''Kreistagswahl Landkreis Rosenheim'']</ref> PARTEI-Mitglied Alois Eder zog in [[Dollnstein]] für die Wählergruppierung „Verantwortung für Dollnstein“ erneut in den Gemeinderat ein.<ref>[https://www.wahl.info/kandidaten/ort/markt-dollnstein_421.html wahl.info: ''Gemeinderat Dollnstein'']</ref><br />
<br />
* Bei den [[Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen 2020|Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen am 13. September 2020]] erreichte Die PARTEI insgesamt 122 Mandate: in [[Bad Laasphe]] mit 9,8 %,<ref>[https://wahlen.kdvz-frechen.de/kdz/kw2020/05970028/html5/Ratswahl_NRW_81_Gemeinde_Stadt_Bad_Laasphe.html Stadt Bad Laasphe: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Hattingen]] mit 5,5 %,<ref>[http://wahlergebnisse.stadt-hagen.de/prod/KW2020/05954016/html5/Ratswahl_NRW_205_Gemeinde_Stadt_Hattingen.html Stadt Hattingen: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Dinslaken]] mit 4,5 %<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep310/erg/310-226-KW-wgkz.html Stadt Dinslaken: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> und in [[Dortmund]] mit 2,8 %<ref>[https://wahlen.digistadtdo.de/wahlergebnisse/Kommunalwahl2020/05913000/html5/index.html Stadt Dortmund: ''Ratswahl'']</ref> der Wählerstimmen drei Sitze, in den Städten [[Voerde (Niederrhein)|Voerde]] mit 5,49 %,<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep330/erg/330-226-KW-wgkz.html Stadt Voerde (Niederrhein): ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> [[Schmallenberg]] mit 5,5 %,<ref>[https://wahlen.citkomm.de/KW2020/05958040/html5/Ratswahl_NRW_137_Gemeinde_Stadt_Schmallenberg.html Stadt Schmallenberg: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> [[Würselen]] mit 4,9 %,<ref>[https://wahlen.regioit.de/1/km2020/05334036/html5/Ratswahl_NRW_81_Gemeinde_Stadt_Wuerselen.html Stadt Würselen: ''Ratswahl'']</ref> [[Mülheim an der Ruhr]] mit 4,4 %<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a117000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Krfr. Stadt Mülheim an der Ruhr'']</ref> [[Rheinberg]] mit 4,3 %,<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep120/erg/120-226-KW-wgkz.html Stadt Rheinberg: ''Ratswahl'']</ref> [[Arnsberg]] mit 3,6 %,<ref>[https://wahlen.citkomm.de/KW2020/05958004/html5/Ratswahl_NRW_137_Gemeinde_Stadt_Arnsberg.html Stadt Arnsberg: ''Ratswahl'']</ref> [[Dorsten]] mit 3,5 %,<ref>[https://wahlen.gkd-re.net/20200913/05562012/html5/Ratswahl_NRW_145_Gemeinde_Stadt_Dorsten.html Stadt Dorsten: ''Ratswahl'']</ref> [[Castrop-Rauxel]] mit 2,9 %,<ref>[https://wahlen.gkd-re.net/20200913/05562004/html5/index.html Stadt Castrop-Rauxel: ''Ratswahl'']</ref> [[Ratingen]] mit 2,9 %,<ref>[https://wahlen.regioit.de/3/km2020/05158028/html5/Ratswahl_NRW_85_Gemeinde_Stadt_Ratingen.html Stadt Ratingen: ''Ratswahl'']</ref> [[Bielefeld]] mit 2,9 %,<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a711000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Krfr. Stadt Bielefeld'']</ref> [[Moers]] mit 2,8 %,<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep090/erg/090-226-KW-wgkz.html Stadt Moers: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> [[Mönchengladbach]] mit 2,7 %,<ref>[http://wep.itk-rheinland.de/vm/prod/kw_2020/05116000/html5/index.html Stadt Mönchengladbach: ''Ratswahl'']</ref> [[Wuppertal]] mit 2,7 %,<ref>[https://wahlen.wuppertal.de/kw2020/05124000/html5/Ratswahl_NRW_39_Gemeinde_Stadt_Wuppertal.html Stadt Wuppertal: ''Ratswahl'']</ref> [[Paderborn]] mit 2,7 %,<ref>[https://wahlen.regioit.de/2/km2020/05774032/html5/Ratswahl_NRW_210_Gemeinde_Stadt_Paderborn.html Stadt Paderborn: ''Ratswahl'']</ref> [[Essen]] mit 2,5 %,<ref>[https://webapps.essen.de/wahlergebnisse/KW2020/05113000/html5/Ratswahl_NRW_642_Gemeinde_Stadt_Essen.html Stadt Essen: ''Ratswahl'']</ref> [[Köln]] mit 2,5 %,<ref>[https://wahlen.stadt-koeln.de/prod/KW2020/05315000/html5/Ratswahl_NRW_42_Gemeinde_Stadt_Koeln.html Stadt Köln: ''Ratswahl'']</ref> [[Bochum]] mit 2,4 %,<ref>[https://wahlen.regioit.de/3/km2020/05911000/html5/Ratswahl_NRW_85_Gemeinde_Stadt_Bochum.html Stadt Bochum: ''Ratswahl'']</ref> [[Gelsenkirchen]] mit 2,0 %<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a513000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Krfr. Stadt Gelsenkirchen'']</ref> und [[Düsseldorf]] mit 1,8 %<ref>[http://wep.itk-rheinland.de/vm/prod/kw_2020/05111000/html5/Ratswahl_NRW_61_Gemeinde_Landeshauptstadt_Duesseldorf.html Landeshauptstadt Düsseldorf: ''Ratswahl'']</ref> der Stimmen jeweils zwei Sitze und in [[Hückeswagen]] mit 3,1 %,<ref>[https://wahlen.kdvz-frechen.de/civitec/kw2020/05374016/html5/Ratswahl_NRW_63_Gemeinde_SchlossStadt_Hueckeswagen.html Schloss-Stadt Hückeswagen: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Troisdorf]] mit 2,9 %,<ref>[https://wahlen.kdvz-frechen.de/civitec/kw2020/05382068/html5/Ratswahl_NRW_63_Gemeinde_Stadt_Troisdorf.html Stadt Troisdorf: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Herdecke]] mit 2,8 %,<ref>[http://wahlergebnisse.stadt-hagen.de/prod/KW2020/05954020/html5/Ratswahl_NRW_205_Gemeinde_Stadt_Herdecke.html Stadt Herdecke: ''Ratswahl'']</ref> in [[Datteln]] mit 2,8 %,<ref>[https://wahlen.gkd-re.net/20200913/05562008/html5/Ratswahl_NRW_145_Gemeinde_Stadt_Datteln.html Stadt Datteln: ''Wahl der Vertretung der Stadt Datteln'']</ref> in [[Hagen]] mit 2,8 %,<ref>[http://wahlergebnisse.stadt-hagen.de/prod/KW2020/05914000/html5/Ratswahl_NRW_205_Gemeinde_Stadt_Hagen.html Stadt Hagen: ''Ratswahl'']</ref> in [[Detmold]] mit 2,8 %,<ref>[https://wahl.krz.de/KW_2020/05766020/html5/Ratswahl_NRW_75_Gemeinde_Stadt_Detmold.html Stadt Detmold: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Wesel]] mit 2,7 %,<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep490/erg/490-226-KW-wgkz.html Stadt Wesel: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Warendorf]] mit 2,6 %,%<ref>[https://wahlen.citeq.de/20200913/05570052/html5/Ratswahl_NRW_26_Gemeinde_Stadt_Warendorf.html Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Stadt Warendorf'']</ref> in [[Krefeld]] mit 2,5 %,<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep350/erg/350-226-KW-wgkz.html Stadt Krefeld: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in [[Oer-Erkenschwick]] mit 2,4 %,<ref>[https://wahlen.gkd-re.net/20200913/05562028/html5/Ratswahl_NRW_145_Gemeinde_Stadt_OerErkenschwick.html Stadt Oer-Erkenschwick: ''Ratswahl'']</ref> in [[Solingen]] mit 2,4 %<ref>[https://www.radiorsg.de/artikel/ratswahl-solingen-cdu-verliert-aber-rot-gruen-ohne-mehrheit-715983.html Radio RSG Solingen: ''Ratswahl Solingen: CDU verliert, aber Rot-Grün ohne Mehrheit'']</ref> in [[Aachen]] mit 2,3 %,<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a313000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Krfr. Stadt Aachen'']</ref> in [[Bonn]] mit 2,2 %,<ref>[http://wahlen.bonn.de/wahlen/KW2020/05314000/html5/Ratswahl_NRW_43_Gemeinde_Stadt_Bonn.html Stadt Bonn: ''Ratswahl'']</ref> in [[Münster]] mit 2,1 %,<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a515000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Krfr. Stadt Münster'']</ref> in [[Marl]] mit 2,03 %,<ref>[https://wahlen.gkd-re.net/20200913/05562024/html5/Ratswahl_NRW_145_Gemeinde_Stadt_Marl.html Stadt Marl: ''Ratswahl'']</ref> in [[Meerbusch]] mit 1,92 %,<ref>[https://wep.itk-rheinland.de/vm/prod/kw_2020/05162022/html5/Ratswahl_NRW_61_Gemeinde_Stadt_Meerbusch.html Stadt Meerbusch: ''Ratswahl'']</ref> in [[Zülpich]] mit 1,73 %,<ref>[https://wahlen.kdvz-frechen.de/kdvz/kw2020/05366044/html5/Ratswahl_NRW_113_Gemeinde_Stadt_Zuelpich.html Stadt Zülpich: ''Ratswahl'']</ref> in [[Neuss]] mit 1,4 %<ref>[https://wep.itk-rheinland.de/vm/prod/kw_2020/05162024/html5/Ratswahl_NRW_61_Gemeinde_Stadt_Neuss.html Stadt Neuss: ''Ratswahl'']</ref> in [[Recklinghausen]] mit 1,4 %,<ref>[https://wahlen.gkd-re.net/20200913/05562032/html5/Ratswahl_NRW_145_Gemeinde_Stadt_Recklinghausen.html Stadt Recklinghausen: ''Gemeinderatswahl der Stadt Recklinghausen'']</ref> und in [[Duisburg]] mit 1,1 %<ref>[https://wahlergebnis.duisburg.de/KW_INT_Wahl/05112000/html5/Ratswahl_NRW_46_Gemeinde_Stadt_Duisburg.html Stadt Duisburg: ''Ratswahl'']</ref> einen Sitz im Stadtrat, dazu insgesamt 33 Mandate in Bezirksvertretungen. In der Gemeinde [[Schlangen (Gemeinde)|Schlangen]] gelang mit einem Stimmenanteil von 13,5 % vier Kandidaten der PARTEI,<ref>[https://wahl.krz.de/KW_2020/05766064/html5/Ratswahl_NRW_75_Gemeinde_Gemeinde_Schlangen.html Gemeinde Schlangen: ''Ratswahl'']</ref> in der Gemeinde [[Schermbeck]] mit 10,3 % drei Kandidaten,<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep480/erg/480-226-KW-wgkz.html Gemeinde Schermbeck: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> in den Gemeinden [[Gangelt]] mit 6,3 %<ref>[https://wahlen.gangelt.de/Wahl-2020-09-13/05370008/html5/Ratswahl_NRW_2_Gemeinde_Gemeinde_Gangelt.html Gemeinde Gangelt: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> und [[Holzwickede]] mit 5,0 %<ref>[https://wahlen.citkomm.de/KW2020/05978016/html5/Ratswahl_NRW_137_Gemeinde_Gemeinde_Holzwickede.html Gemeinde Holzwickede: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> zwei Kandidaten und in den Gemeinden [[Alpen (Niederrhein)|Alpen]] mit 4,73 %<ref>[https://wahl.krzn.de/kw2020/wep010/erg/010-226-KW-wgkz.html Gemeinde Alpen: ''Ratswahl 13.09.2020'']</ref> und [[Steinhagen (Westfalen)|Steinhagen]] mit 2,6 %<ref>[https://wahlen.regioit.de/2/km2020/05754040/html5/Ratswahl_NRW_210_Gemeinde_Gemeinde_Steinhagen.html Gemeinde Steinhagen: ''Ratswahl'']</ref> jeweils einem Kandidaten der Einzug in den Gemeinderat. In der [[Städteregion Aachen]] zog Die PARTEI mit 2,0 % der Stimmen<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a334000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Städteregion Aachen'']</ref> in den Städteregionstag, in den Landkreisen [[Kreis Herford|Herford]] mit 2,9 %,<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a758000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Herford, Kreis'']</ref> [[Kreis Paderborn|Paderborn]] mit 2,2 %,<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a774000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Paderborn, Kreis'']</ref> [[Kreis Viersen|Viersen]] mit 2,0 %,<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a166000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Viersen, Kreis'']</ref> [[Rhein-Kreis Neuss]] mit 1,9 %<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a162000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Rhein-Kreis Neuss'']</ref> und [[Kreis Warendorf|Warendorf]] mit 1,5 %<ref>[https://www.wahlergebnisse.nrw/kommunalwahlen/2020/aktuell/a570000kw2000.shtml Landeswahlleiter: ''Vorläufiges Ergebnis für: Warendorf, Kreis'']</ref> in den Kreistag ein.<br />
<br />
=== Mitglieder und Unterstützer ===<br />
{{Galerie<br />
| Name=Partei-Mitglieder (Auswahl)<br />
| Größe=250<br />
| align=right<br />
| captionalign=left<br />
| Datei:Martin Sonneborn MEP by Olaf Kosinsky.webm|'''[[Martin Sonneborn]]''' –<br />Satiriker, Journalist<br />
| Datei:2018 Nico Semsrott - by 2eight - DSC9507.jpg|'''[[Nico Semsrott]]''' –<br />Kabarettist<br />
| Datei:OB-Wahl Köln 2015, Wahlabend im Rathaus-1012.jpg|'''[[Mark Benecke]]''' –<br />Kriminalbiologe<br />
| Datei:Rock im Pott 2017 KIZ-46.jpg|'''[[K.I.Z.#Maxim|Maxim Drüner]]''' –<br />Rapper ([[K.I.Z]])<br />
| Datei:Re publica 18 - Day 1 (41804922382).jpg|'''[[Samira El Ouassil]]''' –<br />Autorin, Schauspielerin<br />
| Datei:Bela B - Highfield 2014.jpg| ''' [[Bela B|Bela B Felsenheimer]]''' –<br />Musiker ([[Die Ärzte]]), Schauspieler, Schriftsteller, Synchronsprecher<br />
| Datei:Leo Fischer Frankfurter Buchmesse 2018.jpg|'''[[Leo Fischer (Publizist)|Leo Fischer]]''' –<br />Autor, Kolumnist, Satiriker<br />
| Datei:Rodrigo Gonzalez small 01.jpeg|'''[[Rodrigo González]]''' –<br />Musiker ([[Die Ärzte]])<br />
| Datei:Oliver Maria Schmitt.jpg|'''[[Oliver Maria Schmitt]]''' –<br />Schriftsteller, Satiriker<br />
| Datei:Kiz 2015 3.jpg|'''[[K.I.Z.#Nico|Nico Seyfrid]]''' –<br />Rapper ([[K.I.Z]])<br />
}}<br />
<br />
Der PARTEI gehören unter anderem [[Martin Sonneborn]], [[Nico Semsrott]], [[Mark Benecke]], [[Samira El Ouassil]], [[Bela B]], [[Leo Fischer (Publizist)|Leo Fischer]], [[Rodrigo González|Rod González]], [[Oliver Maria Schmitt]] und die [[Hip-Hop]]per Maxim und Nico (Gruppe [[K.I.Z.]]) an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/panorama/erlaubte-geschmacklosigkeit-11428235.html |titel=Erlaubte Geschmacklosigkeit |werk=fr.de |datum=2016-01-27 |abruf=2019-05-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kultur/die-band-fraktus-parodiert-kraftwerk-im-zakk_aid-19696031 |titel=Die „Band“ Fraktus parodiert Kraftwerk im Zakk |werk=rp-online.de |datum=2016-05-17 |abruf=2019-05-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Die-Partei-uebernimmt-geheime-AfD-Gruppen-auf-Facebook-id42567581.html |titel=„Die Partei“ übernimmt geheime AfD-Gruppen auf Facebook |werk=augsburger-allgemeine.de |datum=2017-09-04 |abruf=2019-05-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.neuepresse.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Die-Partei-kapert-31-geheime-AfD-Facebook-Gruppen |titel=Feindliche Übernahme: Die Partei kapert 31 geheime AfD-Facebook-Gruppen |werk=neuepresse.de |datum=2017-09-04 |abruf=2019-05-14}}</ref> Als Unterstützer für die Landtagswahl 2010 ließen sich [[Hella von Sinnen]], [[Dirk Bach]] und [[Guildo Horn]] mit Parteifunktionären ablichten. Mitglieder der Bands [[Slime (Band)|Slime]] und [[Antilopen Gang]] sowie der Rapper [[Nilo Destino]] traten bei Parteiveranstaltungen auf.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.die-partei.de/2015/09/19/slime-antilopengang-und-bela-b-featuring-die-partei/ |titel=Slime, Antilopen Gang und Bela B. featuring Die PARTEI |werk=die-partei.de |datum=2015-09-19 |abruf=2019-05-14}}</ref> Als weitere Unterstützer traten bei verschiedenen Anlässen [[Jacques Palminger]], [[Rocko Schamoni]], [[Shahak Shapira]], [[Heinz Strunk]] und [[Serdar Somuncu]] auf.<br />
<br />
==== Mitgliederentwicklung ====<br />
{| class="wikitable"<br />
! Jahr || Mitglieder am 31.12. !! Änderung % zum Vorjahr<br />
|-<br />
| 2013|| 10.709<ref>{{Internetquelle |url=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/043/1804301.pdf |titel=Bundestagsdrucksache 18/4301 |werk=bundestag.de |datum=2015-03-11 |format=PDF |abruf=2018-08-18}}</ref> || 0,0<br />
|-<br />
| 2014 || 14.158<ref>{{Internetquelle |url=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/084/1808475.pdf |titel=Bundestagsdrucksache 18/8475 |werk=bundestag.de |datum=2016-05-13 |format=PDF |abruf=2018-08-18}}</ref> || +32,2 %<br />
|-<br />
| 2015 || 17.883<ref>{{Internetquelle |url=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/130/1813030.pdf |titel=Bundestagsdrucksache 18/13030 |werk=bundestag.de |datum=2017-06-28 |format=PDF |abruf=2018-08-18}}</ref> || +26,3 %<br />
|-<br />
| 2016 || 22.312<ref>{{Internetquelle |url=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/030/1903070.pdf |titel=Bundestagsdrucksache 19/3070 |werk=bundestag.de |datum=2018-06-28 |format=PDF |abruf=2018-08-18}}</ref> || +24,8 %<br />
|-<br />
| 2017 || 27.958<ref>{{Internetquelle |url=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/082/1908223.pdf |titel=Bundestagsdrucksache 19/8223 |werk=bundestag.de |datum=2019-03-11 |format=PDF |abruf=2019-04-01}}</ref> || +25,3 %<br />
|-<br />
| 2018<br />
| 31.252<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/diepartei/status/1078706859282972672?s=21 |titel=Mitgliederzahl 2018 |werk=twitter.com |hrsg=Die PARTEI |datum=2018-12-28 |abruf=2019-05-05}}</ref> || +11,78 %<br />
|-<br />
| 2019<br />
| 42.681<ref>Die PARTEI Mitgliederverwaltung, ZParl 2020, Oskar Niedermayer: ''Parteimitgliedschaften im Jahr 2019'', S. 419 ff.</ref>|| +36,57 %<br />
|}<br />
<br />
=== Parteienfinanzierung ===<br />
Nach dem [[Parteienfinanzierung (Deutschland)|deutschen Parteiengesetz]] von vor 2016 darf der Betrag der staatlichen Teilfinanzierung einer Partei nicht die Summe ihrer selbst erwirtschafteten Einnahmen übersteigen. Die sich aus den erzielten Wählerstimmen ergebende staatliche Zuweisung wird deshalb auf der Höhe der Eigeneinnahmen gekappt, wobei vor 2016 der erzielte Umsatz – also nicht nur der Gewinn – als zuweisungswirksame Einnahmen berücksichtigt wurde. Um die eigenen Einnahmen zu erhöhen, „verkaufte“ Die PARTEI 2014 daher 20-, 50- und 100-Euroscheine mit Postkarten als [[Produktzugabe|Zugabe]] für je 5&nbsp;Euro über Nennwert. Sie bezog sich dabei auf Aktivitäten der [[Alternative für Deutschland]], die aus ähnlichen Erwägungen heraus einen Goldhandel eingerichtet hatte. Nach dem „Geldverkauf“ machte die Partei in ihrem Rechenschaftsbericht gegenüber der Bundestagsverwaltung rund 190.000&nbsp;Euro als „Einnahmen aus Unternehmenstätigkeit“ geltend.<ref>[https://www.die-partei.de/2014/12/17/geld-is-alle-ausverkauft/ Die PARTEI: GELD is‘ alle! Ausverkauft!]. Abgerufen am 5. Januar 2017.</ref><ref>Deutscher Bundestag: [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/084/1808475.pdf Bekanntmachung von Rechenschaftsberichten politischer Parteien für das Kalenderjahr 2014] (PDF) Bundestagsdrucksache 18/8475 vom 13. Mai 2016, S. 187</ref><br />
<br />
Nachdem der Bundestagsverwaltung der Hintergrund bekannt wurde, forderte sie 72.000&nbsp;Euro von der PARTEI zurück. Zudem wurde ihr eine Strafe von 384.000&nbsp;Euro wegen „unrichtiger Angaben“ auferlegt.<ref>Deutscher Bundestag: [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/107/1810710.pdf Bericht über die Rechenschaftsberichte 2012 bis 2014 der Parteien sowie über die Entwicklung der Parteienfinanzen gemäß § 23 Absatz 4 des Parteiengesetzes] (PDF) Bundestagsdrucksache 18/10710 vom 22. Dezember 2016, S. 113</ref><ref>[http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/die-partei-martin-sonneborn-zuschuesse-rueckzahlung-bundestagsverwaltung-parteien-finanzierung/ „Die Partei“ soll fast eine halbe Million Euro zahlen]. Auf: ''Legal Tribune Online''. Abgerufen am 5. Januar 2017</ref> Die PARTEI hat hiergegen Klage eingereicht ([[Verwaltungsgericht Berlin]], Az.: VG 2 K 413.16). In dem Verfahren erhielt sie Unterstützung durch [[Martin Morlok]], Direktor des [[Institut für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung|Instituts für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung]].<ref>[http://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Dem-Politkomiker-Sonneborn-vergeht-das-Lachen Die Partei - Dem Politkomiker Sonneborn vergeht das Lachen]. Auf: Hannoversche Allgemeine Zeitung Online. Abgerufen am 5. Januar 2017.</ref> Am 21. September 2017 gab das Gericht der Klage statt und ließ die Berufung an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg sowie die [[Sprungrevision]] zum Bundesverwaltungsgericht zu.<ref>[http://www.fr.de/politik/bundestagswahl/die-partei-geld-verkaufen-war-okay-a-1355393 ''Geld verkaufen war okay''.] Frankfurter Rundschau, abgerufen am 22. September 2017</ref> Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg bestätigte die Auffassung der Vorinstanz,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.morgenpost.de/berlin/article213654945/Auch-Oberverwaltungsgericht-gibt-der-Partei-Recht.html |titel=Auch Oberverwaltungsgericht gibt der „Partei“ Recht |hrsg=[[Berliner Morgenpost]] |datum=2018-03-07 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20180630024941/https://www.morgenpost.de/berlin/article213654945/Auch-Oberverwaltungsgericht-gibt-der-Partei-Recht.html |archiv-datum=2018-06-30 |offline=1 |abruf=2020-07-06 |abruf-verborgen=1}}</ref> ließ aber ebenso die Revision beim Bundesverwaltungsgericht zu, welche durch die Bundestagsverwaltung wahrgenommen wurde.<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/MartinSonneborn/status/1044184519560101889 |titel=Schäuble rollt in Revision gegen die PARTEI. |hrsg=Tweet von [[Martin Sonneborn]] |datum=2018-09-24 |abruf=2018-09-24}}</ref> Mitte Mai 2020 wies das Bundesverwaltungsgericht die Klage der Bundestagsverwaltung ab und entschied, dass die PARTEI Geld verkaufen durfte.<ref>{{Literatur |Titel=Bundesverwaltungsgericht: „Die Partei“ durfte Geld verkaufen |Sammelwerk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]] |Datum=2020-05-29 |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundesverwaltungsgericht-die-partei-durfte-geld-verkaufen-16791820.html |Abruf=2020-05-29}}</ref> 2015 wurden eintausend 100-Euro-Scheine zum Preis von je 80&nbsp;Euro verkauft.<ref>[https://www.die-partei.de/2015/11/22/die-100-euro-scheine-sind-unterwegs/ Die PARTEI: Die 100-Euro-Scheine sind unterwegs …] Abgerufen am 5. Januar 2017.</ref><br />
<br />
Nach einer Änderung des Parteiengesetzes zum 1. Januar 2016 sind in den Rechenschaftsberichten ab dem Geschäftsjahr 2015 nicht mehr die Einnahmen aus Unternehmenstätigkeit, sondern der Gewinn für die Obergrenze entscheidend.<ref>[https://www.die-partei.de/2016/02/17/das-neue-geld-ist-da/ Die PARTEI: Das neue Geld ist da!] Abgerufen am 5. Januar 2017.</ref><br />
<br />
=== Parteihymne ===<br />
<br />
Neue Verwendung findet eine textlich geänderte Version des [[Lied der Partei|''Liedes der Partei'']] als die „endgültige PARTEIhymne“.<ref>[https://www.die-partei.de/parteilied/ die-partei.de]</ref><br />
<br />
== Wahlergebnisse ==<br />
=== Ergebnisse bei Bundestagswahlen ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|+Bundestagswahlergebnisse<br />
! Jahr<br />
! Erststimmen !! % !! Änderung Prozentpunkte !! Änderung %<br />
! Zweitstimmen !! % !! Änderung Prozentpunkte !! Änderung %<br />
|-<br />
| 2005 || 6.923 || 0,0 || — || — || 10.379 || 0,0 || — || —<br />
|-<br />
| 2013 || 39.388 || 0,1 || +0,1 || +454 % || 78.674 || 0,2 || +0,2 || +658 %<br />
|-<br />
| 2017 || 245.415 || 0,5 || +0,4 || +523 % || 452.922 || 1,0 || +0,8 || +475 %<br />
|}<br />
<br />
=== Übersicht über Ergebnisse bei Bundes-, Europa- und Landtagswahlen ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|+ Ergebnisse bei Bundes-, Europa- und Landtagswahlen<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
!<br />
![[Ergebnisse der Bundestagswahlen|Bund]]<br />
![[Ergebnisse der Wahlen zum Europäischen Parlament in Deutschland|Europa]]<br />
![[Landtagswahlen in Baden-Württemberg#Übersicht der Ergebnisse|BW]]<br />
![[Liste der Landtagswahlergebnisse in Bayern|BY]]<br />
![[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin#Wahlergebnisse über die Zeit|BE]]<br />
![[Wahlen zum Brandenburger Landtag|BB]]<br />
![[Wahlergebnisse und Senate in Bremen|HB]]<br />
![[Politik in Hamburg#Übersicht über die Legislaturperioden|HH]]<br />
![[Hessischer Landtag#Wahlergebnisse|HE]]<br />
![[Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern#Stimmenanteile der Parteien in %|MV]]<br />
![[Landtagswahlen (Niedersachsen)|NI]]<br />
![[Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen#Übersicht|NW]]<br />
![[Rheinland-Pfälzischer Landtag#Geschichte|RP]]<br />
![[Landtagswahlen (Saarland)|SL]]<br />
![[Wahlergebnisse und Landesregierungen in Sachsen|SN]]<br />
![[Landtag Sachsen-Anhalt#Geschichte|ST]]<br />
![[Landtag Schleswig-Holstein#Abgeordnete|SH]]<br />
![[Wahlergebnisse und Landesregierungen in Thüringen|TH]]<br />
|-<br />
<br />
!2005<br />
| [[Bundestagswahl 2005|0,02 %]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2005|0,02 %]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|-<br />
!2006<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2006|0,02 %]]<br />
|<br />
| n. D.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2007<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2008<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2008|0,25 %]]<br />
| n. a.<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2009<br />
| n. a.<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
| n. a.<br />
|<br />
| n. a.<br />
| n. a.<br />
|-<br />
!2010<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010|0,12 %]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2011<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2011|0,01 %]]<br />
|<br />
| [[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2011|0,88 %]]<br />
|<br />
| n. a.<br />
| [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2011|0,38 %]]<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2011|0,24 %]]<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2012<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2012|0,29 %]]<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl im Saarland 2012|0,46 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
| n. D.<br />
|<br />
|-<br />
!2013<br />
| [[Bundestagswahl 2013|0,18 %]]<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Hessen 2013|0,48 %]]<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2014<br />
|<br />
|style="background:#FFAAAA;"|[[Europawahl in Deutschland 2014|0,63 %]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. D.<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Sachsen 2014|0,71 %]]<br />
|<br />
|<br />
| [[Landtagswahl in Thüringen 2014|0,59 %]]<br />
|-<br />
!2015<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Bürgerschaftswahl in Bremen 2015|1,87 %]]'''<br />
| [[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2015|0,90 %]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2016<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Baden-Württemberg 2016|0,32 %]]'''<br />
|<br />
| '''[[Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2016|1,95 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016|0,63 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2016|0,53 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2017<br />
| '''[[Bundestagswahl 2017|0,98 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Niedersachsen 2017|0,59 %]]'''<br />
| '''[[Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017|0,65 %]]'''<br />
|<br />
| n. a.<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2017|0,56 %]]'''<br />
|<br />
|-<br />
!2018<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Bayern 2018|0,44 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Hessen 2018|0,64 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
!2019<br />
|<br />
|style="background:#FFAAAA;"|[[Europawahl in Deutschland 2019|'''2,40 %''']]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| n. D.<br />
| [[Bürgerschaftswahl in Bremen 2019|1,66 %]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Sachsen 2019|1,55 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Landtagswahl in Thüringen 2019|1,13 %]]'''<br />
|-<br />
!2020<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
| '''[[Bürgerschaftswahl in Hamburg 2020|1,40 %]]'''<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|}<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|style="background:#FFAAAA;"| &nbsp;<br />
| Einzug ins Parlament<br />
|-<br />
| '''fett'''<br />
| bestes Ergebnis zu dieser Wahl<br />
|-<br />
| n. a.<br />
| nicht angetreten<br />
|-<br />
| n. D.<br />
| nur mit Direktkandidaten angetreten<br />
|}<br />
<br />
== Rezeption ==<br />
=== Literatur ===<br />
* Gerd Bruckner: ''Die PARTEI – Der ultimative Polit-Guide für Aktivisten.'' Cybernex, München 2008, ISBN 978-3-00-025551-9.<br />
* Martin Sonneborn: ''Das PARTEI Buch. Wie man in Deutschland eine Partei gründet und die Macht übernimmt.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009, ISBN 978-3-462-04090-6.<br />
* Gerd Bruckner: ''Die PARTEI – Politisches Manifest 1.0. Inspiration und Motivation für eine selbstbestimmte Zukunft.'' Cybernex, München 2010, ISBN 978-3-00-032278-5.<br />
* Jan Vahlenkamp: ''Satire als Ausdruck politischen Willens? – Eine Befragung von Wählern der PARTEI.'' AV Akademikerverlag, Saarbrücken 2015, ISBN 978-3-639-79261-4.<br />
* Vera Podskalsky: ''Jan Böhmermann und DIE PARTEI: Neue Formen der Satire im 21. Jahrhundert und ihre ethische (Un-)Begrenztheit.'' Ergon, Würzburg 2017, ISBN 978-3-95650-252-1.<br />
* Martin Sonneborn: ''Herr Sonneborn geht nach Brüssel.'' Kiepenheuer & Witsch, Köln 2019, ISBN 978-3-462-05261-9.<br />
<br />
=== Verfilmungen ===<br />
* 2009: ''[[Die PARTEI (Film)|Die PARTEI]]'', Kinofilm unter der [[Regie]] von [[Susanne Müller (Regisseurin)|Susanne Müller]], [[Andreas Coerper]], [[Martin Sonneborn]]<br />
* 2017: ''[[Sexy-Mini-Super-Porno]]'', „Pornewmentary“ unter der Regie von Susanne Müller und Andreas Coerper<br />
<br />
=== Siehe auch ===<br />
* [[Geschichte der Parteien in Deutschland]]<br />
* [[Liste der politischen Parteien in Deutschland]]<br />
* [[Politische Parteien in Deutschland]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Die PARTEI}}<br />
* [https://www.die-partei.de/ Offizielle Website]<br />
* [https://hintnerjugend.de/ HintnerJugend] – Jugendverband<br />
* [https://partei.lu/ d'PARTEI Luxemburg]<br />
* [https://die-partei.at/ Die PARTEI Österreich]<br />
* {{YouTube|id=ewqbFrbvfEg|title=Martin Sonneborn stellt Die PARTEI vor}}<br />
* [http://www.titanic-magazin.de/heft/2014/juli/martin-sonneborn-bericht-aus-bruessel/ Martin Sonneborn (MdEP) – Bericht aus Brüssel]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Parteien in Deutschland}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=1067577173|VIAF=314869089}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Partei fur Arbeit Rechtsstaat Tierschutz Elitenforderung und basisdemokratische Initiative}}<br />
[[Kategorie:Partei (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Satire]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 2004]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Berlin)]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=GNU_Binutils&diff=203842721GNU Binutils2020-09-21T06:17:22Z<p>193.196.128.254: 2.35.1</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Software<br />
|Name = <br />
|Logo = <br />
|Screenshot = <br />
|Beschreibung = <br />
|Maintainer = <br />
|Hersteller = [[GNU-Projekt]]<br />
|Management = <br />
|Erscheinungsjahr = <br />
|AktuelleVersion = 2.35.1<ref>ftp://sourceware.org/pub/binutils/releases/</ref><br />
|AktuelleVersionFreigabeDatum = 19. September 2020<br />
|AktuelleVorabVersion = <br />
|AktuelleVorabVersionFreigabeDatum = <br />
|Betriebssystem = <br />
|Programmiersprache = <br />
|Kategorie = [[:Kategorie:Programmierwerkzeug|Programmierwerkzeug]]<br />
|Lizenz = [[GNU General Public License|GPL]]<br />
|Deutsch = <br />
|Website = [https://www.gnu.org/software/binutils/ www.gnu.org/software/binutils]<br />
|Dateien = <br />
}}<br />
<br />
Die '''[[GNU]] Binary Utilities''' (kurz '''binutils''') sind eine Sammlung von [[Programmierwerkzeug]]en für die Erzeugung und Manipulation von Programmen ([[Linker (Computerprogramm)|Linken]]), [[Objektcode]], Bibliotheken, [[Assemblersprache]] sowie [[Quellcode]] in verschiedenen [[Dateiformat]]en, die ursprünglich von [[Cygnus Solutions]] entwickelt wurde. Es gibt Portierungen für verschiedene Systeme, darunter die meisten [[UNIX]]-Varianten, [[Microsoft Windows|Windows]], [[Mac OS X]] und (teilw.) [[OS/2]].<ref>[http://os2ports.smedley.info/index.php?page=gnu-binutils OS/2-Port]</ref><br />
<br />
Typischerweise werden sie zusammen mit der [[GNU Compiler Collection]], [[make]] und dem [[GNU Debugger]] genutzt.<br />
<br />
Die Binutils enthalten folgende Werkzeuge:<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Tool || Funktion<br />
|-<br />
| <code>[[GNU Assembler|as]]</code> || [[Assembler (Informatik)|Assembler]]<br />
|-<br />
| <code>[[GNU Linker|ld]]</code> || [[Linker (Computerprogramm)|Linker]]<br />
|-<br />
| <code>gprof</code> || [[Profiler (Programmierung)|Profiler]]<br />
|-<br />
| <code>addr2line</code> || Adresse in Datei und Zeile konvertieren<br />
|-<br />
| <code>[[Ar (Unix)|ar]]</code> || Archive erstellen, extrahieren und modifizieren<br />
|-<br />
| <code>c++filt</code> || [[Linker (Computerprogramm)#Sprachspezifische Varianten beim Laden|Demangling]]-Filter für [[C++]]-[[Symboltabelle|Symbole]]<br />
|-<br />
| <code>dlltool</code> || Erzeugung von Windows-[[Dynamic Link Library|DLLs]]<br />
|-<br />
| <code>gold</code> || Weiterer Linker<br />
|-<br />
| <code>nlmconv</code> || Konvertierung der Objektdatei in ein ''NetWare Loadable Module''<br />
|-<br />
| <code>nm</code> || Symbole in Objektdateien auflisten<br />
|-<br />
| <code>objcopy</code> || Objektdateien kopieren und unter Umständen verändern<br />
|-<br />
| <code>objdump</code> || [[Dump]]-Informationen über Objektdateien<br />
|-<br />
| <code>ranlib</code> || [[Indexstruktur]]en für Archive erzeugen<br />
|-<br />
| <code>readelf</code> || Inhalt von [[Executable and Linking Format|ELF]]-Dateien anzeigen<br />
|-<br />
| <code>size</code> || Gesamt- und Teilgrößen anzeigen<br />
|-<br />
| <code>strings</code> || Druckbare [[Zeichenkette|Strings]] ausgeben<br />
|-<br />
| <code>strip</code> || Symbole aus einer Objektdatei entfernen<br />
|-<br />
| <code>windmc</code> || Ein zu [[Microsoft Windows|Windows]] kompatibler Message Compiler<br />
|-<br />
| <code>windres</code> || Übersetzer für Windows-[[Ressource (Software)|Ressourcedateien]]<br />
|}<br />
<br />
== Integration mit der Binary File Descriptor Bibliothek (BFD oder libbfd) ==<br />
Ein großer Teil des Programmcodes befindet sich in der BFD-Bibliothek ({{lang|en|Binary File Descriptor}}), die in jeweils spezifisch angepassten Versionen mit den GNU binutils und dem GNU Debugger (gdb) mitgeliefert und von den meisten enthaltenen Tools (außer gold, dem ld von Google, readelf, sowie elfedit) benutzt wird.<br />
<br />
Des Weiteren wird z.&nbsp;B. die ebenfalls sehr umfangreiche opcodes-Bibliothek vom GNU Assembler und von GNU objdump genutzt.<br />
<br />
Die ursprünglichen BFD-Versionen wurden von David Henkel-Wallace und Steve Chamberlain geschrieben. Spätere Entwickler sind Ken Raeburn und Ian Lance Taylor. Der derzeitige [[Maintainer]] ist seit 2005 Nick Clifton.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.gnu.org/software/binutils/ GNU Binary Utilities homepage]<br />
* [http://sourceware.org/binutils/docs/ GNU Binary Utilities-Dokumentation]<br />
* [http://ftp.gnu.org/gnu/binutils/ Downloadseite]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Gnu Binutils}}<br />
[[Kategorie:Freies Programmierwerkzeug]]<br />
[[Kategorie:Unix-Software]]<br />
[[Kategorie:GNU-Paket]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Jannetje_Johanna_Schaft&diff=203708228Jannetje Johanna Schaft2020-09-16T08:00:59Z<p>193.196.128.254: richtiger Name</p>
<hr />
<div>#WEITERLEITUNG [[Hannie Schaft]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:VMware_vSphere&diff=203114531Diskussion:VMware vSphere2020-08-26T07:14:21Z<p>193.196.128.254: /* Versteht das Geschreibsel irgendjemand außerhalb der IT? */</p>
<hr />
<div>Irgendiwe ist der Einleitungssatz wenig aussagekräftig. Zumindest für Laien handelt es sich um eine Null-Information. Eventuel könnte jemand ein Anwendungsbeispiel geben... Ich selber owolg nicth ganz unbedarft habe keine Ahnung wer so etwas einsetzen würde oder wozu. Außerdem ist das Wort "Rechenzentrumsvirtualiserung" wenig hilfreich. --[[Spezial:Beiträge/93.134.83.104|93.134.83.104]] 00:59, 15. Dez. 2012 (CET)<br />
<br />
== Überarbeiten gesetzt ==<br />
<br />
Bin grad per Zufall auf die Seite gestossen und habe einen Qualitätssicherungsbaustein gesetzt.<br />
Die Angaben sind teilweise falsch/veraltet (zB Angaben zur freien Version) und bedürfen wohl der Aktualisierung. Ich werde schauen, dass ich diese Woche etwas beitragen kann. --[[Benutzer:Jackobli|Jackobli]] ([[Benutzer Diskussion:Jackobli|Diskussion]]) 23:48, 9. Jul. 2013 (CEST)<br />
<br />
: Habe nun praktisch den gesamten Artikel umgeschrieben. Ziemliche Rohfassung, nehme gerne Verbesserungen entgegen und lasse so lange noch den Überarbeiten-Baustein drin. Was ich noch selbst anbringen werde, ist die bessere Verlinkung und etliche Quellen zu den beschriebenen Funktionalitäten (VMware-Webseite). --[[Benutzer:Jackobli|Jackobli]] ([[Benutzer Diskussion:Jackobli|Diskussion]]) 17:19, 14. Jul. 2013 (CEST)<br />
<br />
::Der Überarbeiten-Baustein wurde gelöscht. Verbesserungen werden gerne gesehen :-) --[[Benutzer:Jackobli|Jackobli]] ([[Benutzer Diskussion:Jackobli|Diskussion]]) 00:03, 21. Jul. 2013 (CEST)<br />
<br />
== Versteht das Geschreibsel irgendjemand außerhalb der IT? ==<br />
<br />
Ich versuche für (Grundschul)Lehrer einige allgemeingültige Angaben zum grundlegenden Verständnis heraus zu ziehen. Allerdings war das Stichwort auch "ESXi", was hier eher gar nicht vorkommt... Ich finde das alles sehr unverständlich und übelst kompliziert - und Nein, in der deutschen Wiki mache ich nichts mehr! -- [[Spezial:Beiträge/193.196.128.254|193.196.128.254]] 09:12, 26. Aug. 2020 (CEST)</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diskussion:VMware_vSphere&diff=203114492Diskussion:VMware vSphere2020-08-26T07:12:56Z<p>193.196.128.254: Neuer Abschnitt /* Versteht das Geschreibsel irgendjemand außerhalb der IT? */</p>
<hr />
<div>Irgendiwe ist der Einleitungssatz wenig aussagekräftig. Zumindest für Laien handelt es sich um eine Null-Information. Eventuel könnte jemand ein Anwendungsbeispiel geben... Ich selber owolg nicth ganz unbedarft habe keine Ahnung wer so etwas einsetzen würde oder wozu. Außerdem ist das Wort "Rechenzentrumsvirtualiserung" wenig hilfreich. --[[Spezial:Beiträge/93.134.83.104|93.134.83.104]] 00:59, 15. Dez. 2012 (CET)<br />
<br />
== Überarbeiten gesetzt ==<br />
<br />
Bin grad per Zufall auf die Seite gestossen und habe einen Qualitätssicherungsbaustein gesetzt.<br />
Die Angaben sind teilweise falsch/veraltet (zB Angaben zur freien Version) und bedürfen wohl der Aktualisierung. Ich werde schauen, dass ich diese Woche etwas beitragen kann. --[[Benutzer:Jackobli|Jackobli]] ([[Benutzer Diskussion:Jackobli|Diskussion]]) 23:48, 9. Jul. 2013 (CEST)<br />
<br />
: Habe nun praktisch den gesamten Artikel umgeschrieben. Ziemliche Rohfassung, nehme gerne Verbesserungen entgegen und lasse so lange noch den Überarbeiten-Baustein drin. Was ich noch selbst anbringen werde, ist die bessere Verlinkung und etliche Quellen zu den beschriebenen Funktionalitäten (VMware-Webseite). --[[Benutzer:Jackobli|Jackobli]] ([[Benutzer Diskussion:Jackobli|Diskussion]]) 17:19, 14. Jul. 2013 (CEST)<br />
<br />
::Der Überarbeiten-Baustein wurde gelöscht. Verbesserungen werden gerne gesehen :-) --[[Benutzer:Jackobli|Jackobli]] ([[Benutzer Diskussion:Jackobli|Diskussion]]) 00:03, 21. Jul. 2013 (CEST)<br />
<br />
== Versteht das Geschreibsel irgendjemand außerhalb der IT? ==<br />
<br />
Ich versuche für (Grundschul)Lehrer einige allgemeingültige Angaben zum grundlegenden Verständnis heraus zu ziehen... Ich finde das alles sehr unverständlich und übelst kompliziert - und Nein, in der detutschen Wiki mache ich nichts mehr! -- [[Spezial:Beiträge/193.196.128.254|193.196.128.254]] 09:12, 26. Aug. 2020 (CEST)</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Solid-State-Drive&diff=202160840Solid-State-Drive2020-07-24T06:34:36Z<p>193.196.128.254: /* Marktsituation */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Speichermedium<br />
| name = Solid State Drive (SSD)<br />
| foto = 2008Computex Ritek RiDATA Ultra-S IDE SATA2 SSD.jpg<br />
| foto_beschreibung = Verschiedene SSD (Computex Ritek RiDATA Ultra-S)<br />
| foto_breite = 275px<br />
| typ = Halbleiterbaustein<br />
| kapazität = bis 100&nbsp;[[Terabyte|TB]] (Nimbus Data ExaDrive DC100, März 2018)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.pcwelt.de/a/data-exadrive-dc100-von-nimbus-ist-die-weltgroesste-ssd-mit-100-tb,3438729 |titel=Data ExaDrive DC100 von Nimbus ist die weltgrößte SSD mit 100 TB |hrsg=[[PC-Welt|Pcwelt.de]] |datum=2018-03-20 |zugriff=2018-03-20}}</ref><br />
| lebensdauer = {{nowrap|Schreibvorgänge je Zelle:<ref>{{Internetquelle |url=//www.anandtech.com/show/6337/samsung-ssd-840-250gb-review/2 |titel=Samsung SSD 840 (250GB) Review |hrsg=AnandTech |datum=2012-10-08 |abruf=2019-12-30 |sprache=en}}</ref><br />1.000 ([[TLC-Speicherzelle|TLC]] in 21-nm-Fertigung)}}<br />3.000 ([[MLC-Speicherzelle|MLC]] in 25-nm-Fertigung)<br />5.000 (MLC in 34-nm-Fertigung)<br />10.000 (MLC in 50-nm-Fertigung)<br />{{nowrap|100.000 ([[Single Level Cell|SLC]] in 50-nm-Fertigung)}}<br />{{nowrap|bis zu 5 Mio. (selektierte SLC-Chips)}}<br />
| größe = verschieden<br />
| gewicht = <br />
| gebrauch = <br />
| entwickler = <br />
| vorstellung = <br />
| markteinführung = 1978 von StorageTek<br />
| vorgänger = [[Festplattenlaufwerk]]<br />
| nachfolger = <br />
}}<br />
Ein '''Solid-State-Drive''' bzw. eine '''Solid-State-Disk'''<ref>[https://www.computerwoche.de/a/alles-was-sie-ueber-ssds-wissen-muessen,2367089 ]</ref> (kurz ''SSD''; aus dem [[englische Sprache|Englischen]] [[Entlehnung|entlehnt]]), seltener auch '''Halbleiterlaufwerk'''<ref>{{Literatur |Autor=Vittorio Ferretti |Titel=Wörterbuch der Elektronik, Datentechnik, Telekommunikation und Medien: Deutsch-Englisch |Verlag=Birkhäuser |Datum=2004 |ISBN=978-3-540-40693-8 |Seiten=367}}</ref> oder '''Festkörperspeicher'''<ref>[//www.chip.de/artikel/Massenspeicher-Preise-Sicherheit-Virtualisierung-3_140304319.html Massenspeicher: Preise, Sicherheit, Virtualisierung; Teuer, teurer, Festkörperspeicher] – ''[[Chip.de|Chip]]'', am 14. Mai 2010</ref> genannt, ist ein [[nichtflüchtiger Datenspeicher]] der [[Computertechnik]]. Die Bezeichnung ''Drive'' ({{enS}} für ''[[Laufwerk (Computer)|Laufwerk]]'') bezieht sich auf die ursprüngliche und übliche Definition für dieses Medium von Computern; jedoch enthalten SSDs, anders als herkömmliche Bauarten, keine beweglichen Teile. Die [[Formfaktor (Computertechnik)#Festplatten|Bauform]] und die elektrischen Anschlüsse können den Normen für Laufwerke mit [[Datenspeicher#Magnetische Speicherung|magnetischen]] oder [[Datenspeicher#Optische Speicherung|optischen]] Speicherplatten entsprechen, müssen dies aber nicht. Sie können zum Beispiel auch als [[PCI Express|PCIe]]-[[Steckkarte]] ausgeführt sein. Wird eine [[Festplattenlaufwerk|magnetische Festplatte (engl. ''Hard Disk Drive'', HDD)]] mit einem [[Solid State (Elektronik)|Solid-State]]-Speicher zu einem Gerät kombiniert, spricht man von einer [[Hybridfestplatte]] (engl. ''hybrid hard drive,'' HHD; auch engl. ''solid state hybrid drive,'' SSHD).<br />
<br />
Solid-State-Drives wurden im Verlauf der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelt, bis sie über Einzelanwendungen hinaus zum massenhaften Einsatz fähig wurden. Ihre Kosten waren anfangs im Verhältnis zur Speicherkapazität sehr hoch, verminderten sich aber ebenso wie die Baugrößen bei gleicher Leistung schnell entsprechend dem [[Mooresches Gesetz|Mooreschen Gesetz]], so dass sie um die Jahrtausendwende für spezielle Verwendungen auch wirtschaftlich rentabel wurden. Dennoch lagen die Preise für SSDs (in Euro pro Gigabyte) im Juli 2018 noch bei einem Mehrfachen des Preises eines herkömmlichen Magnetspeicher-Laufwerks.<ref name="SSD-Preise">{{Internetquelle |url=http://geizhals.at/de/?cat=hdssd&xf=252_120~2028_256 |titel=Preisvergleich (€/GB) SSDs -1TB |hrsg=geizhals.at |datum=2014-10-25 |zugriff=2014-10-25}}</ref><ref name="HDD-Preise">{{Internetquelle |url=http://geizhals.at/de/?cat=hde7s&xf=1541_2000~958_1000 |titel=Preisvergleich (€/GB) Festplatten 500GB-8TB |hrsg=geizhals.at |datum=2014-10-25 |zugriff=2014-10-25}}</ref><br />
<br />
Durch das Fehlen beweglicher Teile sind SSDs gegenüber herkömmlichen Laufwerken mechanisch robuster. Sie haben außerdem kürzere [[Zugriffszeit]]en und arbeiten geräuschlos. Trotz ihrer Robustheit können sie ausfallen oder Systemfehler verursachen. Ursache sind meist Fehler in der [[Firmware]], die immer wieder unausgereift auf den Markt kommt und erst später durch Updates nachgebessert wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://hardware-infos.com/news.php?news=3566 |titel=Marvell & SandForce: Firmwareupdates für SSDs |hrsg=hardware-infos.com |datum=2010-05-20 |zugriff=2012-02-03}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.computerbase.de/2012-01/firmware-update-fuer-crucials-m4/ |titel=Schnelle Fehlerbehebung – Firmware-Update für Crucials M4 |hrsg=computerbase.de |datum=2012-01-14 |zugriff=2012-04-14}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://ht4u.net/news/24222_intels_ssd-320-problem_trotz_firmware-update_noch_vorhanden/ |titel=Intels SSD-320-Problem trotz Firmware-Update noch vorhanden |hrsg=ht4u.de |datum=2011-08-22 |zugriff=2012-04-14}}</ref><br />
<br />
== Begriff ==<br />
In der Elektronik bedeutet der englische Begriff [[Solid State (Elektronik)|„solid state“]], dass [[Halbleiter]]bauteile verwendet werden. Dadurch unterscheiden sie sich von anderen Speichertechnologien wie [[Kernspeicher]]n, [[Lochkarte]]n oder Speichern mit beweglichen mechanischen Teilen wie zum Beispiel rotierender Magnetplatten. In Analogie zu Laufwerkstechniken wie [[Festplattenlaufwerk|HDDs]], [[Diskette|FDDs]] und [[Optisches Laufwerk|ODDs]] wird das Medium als „Drive“ bezeichnet.<br />
<br />
== Entwicklung und Geschichte ==<br />
=== Frühe SSDs ===<br />
Solid-State-Drives haben ihren Ursprung in den 1950er Jahren mit zwei ähnlichen Technologien, dem [[Magnetkernspeicher]] und dem Charged Capacitor Read-Only Storage (CCROS), einer frühen Form des [[Festwertspeicher]]s.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.storagereview.com/origin_solid_state_drives |titel=Origin of Solid State Drives |hrsg=storagereview.com |autor=Thomas M. Rent |datum=2010-03-20 |zugriff=2014-10-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://research.microsoft.com/en-us/um/people/gbell/computer_structures_principles_and_examples/csp0180.htm |titel=Microprogramming the IBM System/36O Model 30 |hrsg= |autor=Helmut Weber |datum=September 1967 |zugriff=2014-10-25}}</ref> Diese unterstützenden Speicherformen tauchten in der Ära der [[Elektronenröhre]]n-Computer auf, durch das Aufkommen von günstigeren [[Trommelspeicher]]n wurden sie aber dann wieder aufgegeben.<ref>{{Literatur |Titel=Auxiliary memory |Sammelwerk=Encyclopædia Britannica |Datum=}}</ref><br />
<br />
In den 1970er und 1980er Jahren wurden SSDs in Halbleiterspeichern der frühen [[Supercomputer]] von [[IBM]], [[Amdahl Corporation|Amdahl]] und [[Cray]] implementiert, aufgrund ihres sehr hohen Preises aber selten verwendet.<ref>{{Internetquelle |url=http://web.utk.edu/~mnewman/ibmguide03.html |titel=IBM User’s Guide, Thirteenth Edition |hrsg=Web.utk.edu |datum=1960-06-30 |zugriff=2014-10-25 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150214002327/http://web.utk.edu/~mnewman/ibmguide03.html |archiv-datum=2015-02-14 |offline=ja |archiv-bot=2018-12-02 19:22:58 InternetArchiveBot }}</ref> In den späten 1970er Jahren brachte General Instruments den Electrically Alterable ROM (EAROM, eine weitere Form des Festwertspeichers) auf den Markt, der mit der späteren [[NAND-Flash]]-Technologie große Ähnlichkeiten aufwies. Da die Lebensdauer dieser Speicher allerdings unter zehn Jahren lag, wurde die Technologie von vielen Unternehmen wieder aufgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.storagesearch.com/chartingtheriseofssds.html |titel=Charting the 30 Year Rise of the Solid State Disk Market |autor=Zsolt Kerekes |hrsg=storagesearch.com |zugriff=2014-10-25}}</ref> 1976 startete [[Dataram]] den Verkauf eines Produkts namens ''Bulk Core'', welches bis zu 2&nbsp;MB Solid-State-Speicher kompatibel mit [[Digital Equipment Corporation]]- (DEC) und [[Data General]]-Computern (DG) lieferte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.storagesearch.com/dataram-1977-ssd-report.pdf |titel=Dataram Corp: 1977 Annual Report |zugriff=2014-10-25 |format=PDF}}</ref> 1978 führte [[Texas Memory Systems]] ein 16-[[Kilobyte]]-RAM-Solid-State-Drive ein, welches von Öl-Förder-Unternehmen zur Aufzeichnung seismischer Daten verwendet werden sollte.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.storagesearch.com/chartingtheriseofssds.html |titel=SSD Market History – Charting the 30 Year Rise of the Solid State Disk Market |hrsg=storagesearch.com |zugriff=2014-10-25}}</ref> Im darauffolgenden Jahr (1979) entwickelte [[StorageTek]] das erste RAM-Solid-State-Drive.<ref>{{Internetquelle |url=http://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/19930003944_1993003944.pdf |titel=Enterprise Storage Report for the 1990s |hrsg=Storage Technology Corporation |autor=Fred Moore |zugriff=2014-10-25 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
Der im Jahre 1983 eingeführte [[Sharp PC-5000]] verwendete 128-Kilobyte-Solid-State-Kassetten, die mit [[Magnetblasenspeicher]] arbeiteten.<ref>{{Literatur |Autor=David H. Ahl |Titel=The Sharp PC-5000; a desktop computer in a portable package |Sammelwerk=Creative Computing |Band=10 |Nummer=1 |Datum=1984-01}}</ref> 1984 wurde von der [[Tallgrass Technologies Corporation]] eine 40-MB-Backup-Einheit mit einem integrierten 20-MB-SSD vorgestellt, die alternativ auch als Laufwerk verwendet werden konnte. Im September 1986 machte Santa Clara Systems die BatRam bekannt: ein 4&nbsp;MB großes Massenspeichersystem, das auf bis zu 20&nbsp;MB expandiert werden konnte. Das System inkludierte wiederaufladbare Batterien, um dem Chip auch Energie zuführen zu können, wenn der Stromfluss abbrach.<ref>{{Literatur |Autor=Patrick Waurzyniak |Titel=Battery-Powered Mass Storage System Offered |Verlag=InfoWorld Media Group |Datum=1986-09-08 |ISSN=0199-6649 |Seiten=54ff}}</ref> 1987 verbaute die [[EMC Corporation]] erstmals SSDs in [[Mini-Computer]]n, brach diese Entwicklung ab 1993 aber wieder ab.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.storagesearch.com/chartingtheriseofssds.html |titel=SSD Market History – Charting the 30 Year Rise of the Solid State Disk Market |hrsg=storagesearch.com |autor=Zsolt Kerekes |zugriff=2014-10-25}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.emc.com/about/emc_story/brief_history.jsp |archiv-url=https://web.archive.org/web/20000621204120/http://www.emc.com/about/emc_story/brief_history.jsp |archiv-datum=2000-06-21 |titel=EMC Corporation |zugriff=2014-10-25}}</ref><br />
<br />
=== Flash-basierte SSDs ===<br />
1983 wurde der ''Psion MC 400 Mobile Computer'' mit vier Steckplätzen für Wechselspeicher in Form von Flash-basierten Solid-State-Disks ausgeliefert. Diese Steckplätze waren vom selben Typ, der bei der Psion Series&nbsp;3 für Flash-Memory-Cards verwendet wurde.<ref>{{Internetquelle |url=http://retrocosm.net/2012/03/29/psion-mc-400-mobile-computer/ |titel=Psion MC 400 Mobile Computer |datum=2012-03-29 |zugriff=2014-10-25 |hrsg=retrocosm.net}}</ref> Diese Module hatten den großen Nachteil, dass sie jedes Mal [[Formatierung|formatiert]] werden mussten, um Speicher von gelöschten oder modifizierten Dateien freigeben zu können. Alte Versionen von Dateien, die gelöscht oder bearbeitet wurden, nahmen weiterhin Speicherplatz in Anspruch, bis das Modul formatiert wurde.<br />
<br />
1991 brachte [[SanDisk]] ein 20-MB-Solid-State-Drive auf den Markt, welches für 1000 [[US-Dollar]] verkauft wurde. 1995 stellte [[M-Systems]] erstmals ein Flash-basiertes Solid-State-Drive vor, das keine Batterien benötigte, um die Daten zu erhalten. Allerdings war es nicht so schnell wie DRAM-basierte Lösungen.<ref>{{Literatur |Autor=Odagiri Hiroyuki, Goto Akira, Sunami Atsushi, Nelson Richard R. |Titel=Intellectual Property Rights, Development, and Catch Up: An International Comparative Study |Verlag=Oxford University Press |Datum=2010 |ISBN=0-19-957475-8 |Seiten=224–227}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Cash Kelly |titel=Flash SSDs – Inferior Technology or Closet Superstar? |url=http://www.bitmicro.com/press_resources_flash_ssd.php |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110719234835/http://www.bitmicro.com/press_resources_flash_ssd.php |archiv-datum=2011-07-19 |hrsg=BiTMICRO |zugriff=2014-10-25}}</ref> Von diesem Zeitpunkt an wurden SSDs erfolgreich als HDD-Ersatz von Militär- sowie Luft- und Raumfahrtorganisationen eingesetzt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mil-embedded.com/pdfs/SiliconSysts.Feb07.pdf |titel=Solid-state drives meet military storage security requirements |hrsg=Military Embedded Systems |autor=Gary Drossel |datum=Februar 2007 |zugriff=2014-10-25 |format=PDF}}</ref><br />
<br />
1999 wurden von BiTMICRO einige Produkte im Bereich der Flash-basierten SSDs vorgestellt, unter anderem ein 18&nbsp;GB großes 3,5-Zoll-SSD.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bitmicro.com/press_news_releases_1999.php |titel=BiTMICRO 1999 News Releases |hrsg=BiTMICRO |datum=1999 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20090916060315/http://www.bitmicro.com/press_news_releases_1999.php |archiv-datum=2009-09-16 |zugriff=2014-10-25}}</ref> 2007 stellte Fusion-io eine PCIe-basierte SSD mit einer Performance von 100.000 [[Input/Output operations Per Second|IOPS]] in einer einzigen Karte mit einer Kapazität von bis zu 320&nbsp;GB vor.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.prnewswire.com/news-releases/fusion-io-announces-iodrive-placing-the-power-of-a-san-in-the-palm-of-your-hand-58282432.html |titel=Fusion-io announces ioDrive, placing the power of a SAN in the palm of your hand |hrsg=PRNewswire |datum=2007-09-25 |zugriff=2014-10-25}}</ref> 2009 wurde auf der [[Cebit]] ein Flash-SSD von [[OCZ Technology]] präsentiert, das bei einer Kapazität von einem Terabyte (unter Verwendung eines PCIe-x8-Interfaces) eine maximale Schreibgeschwindigkeit von 654&nbsp;MB/s und eine maximale Lesegeschwindigkeit von 712&nbsp;MB/s aufwies.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tomshardware.com/news/OCZ-Z-Drive-RAID,7181.html |titel=OCZ's New Blazing Fast 1TB Z SSD Drive |hrsg=Tom’s Hardware |datum=2009-03-04 |zugriff=2014-10-25}}</ref> Im Dezember des gleichen Jahres kündigte [[Micron Technology]] ein SSD an, das ein 6-[[Gigabit]]-SATA-Interface verwenden würde.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.dailytech.com/UPDATED+Micron+Announces+Worlds+First+Native+6Gbps+SATA+Solid+State+Drive/article17007.htm |titel=Micron Announces World’s First Native 6Gbps SATA Solid State Drive |zugriff=2014-10-25 |autor=Ng Jansen |datum=2009-12-02 |hrsg=DailyTech |archiv-url=https://web.archive.org/web/20091205184340/http://www.dailytech.com/UPDATED+Micron+Announces+Worlds+First+Native+6Gbps+SATA+Solid+State+Drive/article17007.htm |archiv-datum=2009-12-05 |offline=ja |archiv-bot=2018-12-02 19:22:58 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
=== Enterprise Flash-Speicher ===<br />
Enterprise Flash-Speicher (Enterprise flash drives, EFDs, enterprise = engl. für Unternehmen) wurden für Applikationen entworfen, welche eine hohe [[Input/Output operations Per Second|IOPS]]-Performance benötigen sowie zuverlässig und effizient arbeiten müssen. In den meisten Fällen ist ein EFD ein SSD mit einem umfangreicheren Satz an Spezifikationen, verglichen mit einem Standard-SSD. Der Begriff wurde von EMC erstmals im Januar 2008 verwendet, um SSD-Hersteller zu identifizieren, die Produkte mit diesen höheren Standards zur Verfügung stellten.<ref>{{Internetquelle |url=http://features.techworld.com/storage/3928/emc-has-changed-enterprise-disk-storage-for-ever/ |titel=EMC has changed enterprise disk storage for ever:First into the enterprise flash breech |autor=Chris Mellor |hrsg=Techworld |zugriff=2014-10-25}}</ref> Es gibt allerdings keine Standards oder Regeln, die EFDs und SSDs voneinander unterscheiden, weshalb im Prinzip jeder Hersteller angeben kann, EFDs zu produzieren.<ref>{{Internetquelle |url=http://thestorageanarchist.typepad.com/weblog/2009/02/1040-efd-whats-in-a-name.html |titel=1.040: efd – what’s in a name? |autor=Barry A. Burke |datum=2009-02-18 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150501130647/http://thestorageanarchist.typepad.com/weblog/2009/02/1040-efd-whats-in-a-name.html |archiv-datum=2015-05-01 |hrsg=The Storage Anarchist |zugriff=2016-02-15}}</ref><br />
<br />
2012 führte [[Intel]] die SSD DC S3700 ein&nbsp;– eine EFD, die darauf ausgerichtet ist, gleichbleibende Performance zu liefern. Diesem Feld wurde vorher nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.anandtech.com/show/6433/intel-ssd-dc-s3700-200gb-review/2 |titel=The Intel SSD DC S3700 (200GB) Review? |autor=Anand Lal Shimpi |datum=2012-11-09 |hrsg=AnandTech |zugriff=2014-10-25}}</ref><br />
<br />
== Verfahren ==<br />
[[Datei:SODIMM 64MB SDRAM.JPG|mini|SO-SDRAM-Speicherchips]]<br />
<br />
Zwei Arten von Speicherchips werden verwendet: [[Flash-Speicher|Flash]]-basierte und [[SDRAM]]s.<br />
<br />
Flash-Speicher sind besonders energieeffizient und sogar stromunabhängig, wenn es um das Beibehalten des Inhalts geht. Herstellerseitig werden hier rund zehn Jahre versprochen.<br />
<br />
SDRAM-Chips sind flüchtig und verbrauchen pro Gigabyte deutlich mehr Energie als eine konventionelle Festplatte. Ihr Vorteil liegt dafür in der deutlich höheren Geschwindigkeit. Mitte der 1990er Jahre auch als „[[RAM-Disk]]s“<!--andere Speicherorganisation?--> eingeführt, fanden sie von Anfang an Einsatz in Servern, wo auf ihnen [[Cache]]s, temporäre Dateien und Journale von Datei-, Web-, Datenbank-Servern o.&nbsp;Ä. abgelegt wurden. Sie können als Steckkarte oder auch als Gerät mit emulierter Festplattenschnittstelle realisiert sein&nbsp;– oft mit einer Sicherungsbatterie oder eigenem Stromanschluss. Das Auffinden beliebiger Daten erfolgt 700-mal schneller als bei einer Festplatte. Gegenüber der Flash-Technik sind sie 80-mal so schnell. Ein zweiter Vorteil ist die festplattenähnliche, fast unbegrenzte Wiederbeschreibbarkeit; Flash-Chips sind hier auf 100.000 bis 5 Millionen Schreibzyklen begrenzt. Diese Beschränkung gilt für einzelne Flashzellen. Eine solche kann bei Verschleiß oft mittels [[#Verschleiß- und Ausfallsvorhersage (S.M.A.R.T.)|S.M.A.R.T.]] automatisch gegen eine Reservezelle ausgetauscht werden.<br />
<br />
Es liegt nahe, die Geschwindigkeit der SDRAMs mit dem Datenerhalt anderer Speichertypen&nbsp;– Festspeicher&nbsp;– zu verbinden. So integrieren manche Hersteller etwa auch eine konventionelle Festplatte in das Gehäuse der SDRAM-SSD, um beispielsweise bei einem Stromausfall eine Sicherheitskopie zu haben. Umgekehrt wurden in konventionelle Festplatten immer mehr SDRAM- und [[#Hybridfestplatte/HHD|Flashchips als Zwischenspeicher]] (sog. „[[Cache]]“) eingebaut.<br />
<br />
== Einsatzgebiete ==<br />
Der Wegfall der empfindlichen Motorlagerung und Lese-Schreib-Mechanik der Laufwerke mit rotierenden Platten ergibt eine erhöhte Stoßfestigkeit. Auch die Temperaturtoleranz ist größer. Das betrifft sowohl den Temperaturbereich, in dem SSDs betrieben werden können, als auch die Toleranz hinsichtlich von Temperaturänderungen. Beide Punkte qualifizieren SSDs für den mobilen Einsatz. Am häufigsten finden sich flashbasierte SSDs daher in [[MP3-Player]]n und [[USB-Stick]]s. Wegen des zwischenzeitlich deutlich gesunkenen Preises pro GB sind sie mittlerweile auch für [[Sub-Notebook|(Sub-)Notebooks]] interessant. Ein weiterer Vorteil besteht in der konstanten, im Vergleich zu rotierenden Platten sehr geringen Latenz im Zugriff auf die gespeicherten Daten. Während beim Zugriff auf Daten in physisch weit voneinander entfernten Sektoren auf einer Festplatte eine relativ lange Zeit benötigt wird, um den Lesekopf auf die neue Position (ähnlich einem [[Schallplattenspieler]]) zu bewegen, können bei einer SSD über die Adresse eines Datenblocks unabhängig vom vorher relevanten Block die enthaltenen Informationen gelesen bzw. geschrieben werden. Zusätzlich nehmen im Gegensatz zu Festplatten die sequentiellen Transferraten nicht ab, wenn man den Formfaktor verkleinert (bei Festplatten haben bei größeren Platten die äußeren Spuren einen größeren Umfang, dadurch haben dort mehr Daten Platz, und daher können pro Umdrehung mehr Daten gelesen werden). [[#Hybridfestplatte/HHD|Hybridfestplatten]] und reine [[#Reine Flash-Laufwerke|SSD]]-Modelle sind seit 2007 im Handel.<br />
<br />
Im stationären Einsatz finden sich eher ''SDRAM-basierte'' SSDs, und das meist weitab vom Massenmarkt. Ihr Einsatzgebiet sind Anwendungen, die sehr laufwerklastig arbeiten ([[Datenbank]]en, Sortieranwendungen), indem sie wiederholt kleine Datenmengen von verschiedensten Speicherbereichen anfordern. Oft werden diese Laufwerke auch von Entwicklern und Testern benutzt, um die Leistungsfähigkeit von [[Controller (Hardware)|Festplatten-Controllern]] und -bussen zu messen, da sie diese maximal auslasten. Ihre Geschichte begann 1978, als das Unternehmen [[StorageTek]] die „Solid State Disk STK 4305“ auf den Markt brachte, welche kompatibel zum Festkopfplattenspeicher IBM&nbsp;2305 war und mit Großrechnern vom Typ [[System/370]] benutzt wurde. StorageTek selber benutzt die Bezeichnung „Solid-State Disk“.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ampersand-graphix.com/pdf/publications/publication-2.pdf |titel=StorageTek Forum 2004 conference guide |titelerg=Thirty-Five Years of Innovation |hrsg=StorageTek |seiten=6 |format=PDF; 797&nbsp;kB |sprache=en |datum=2004-10 |zugriff=2010-10-17 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120105154623/http://www.ampersand-graphix.com/pdf/publications/publication-2.pdf |archiv-datum=2012-01-05 |offline=ja |archiv-bot=2018-12-02 19:22:58 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
Mit steigender Leistung der Flash-SSDs und besseren Controllern war 2008 erstmals ein vergleichbar schnelles Laufwerk auf [[NAND-Flash|NAND]]-Basis verfügbar. Es wird zugunsten schneller Systemanbindung als [[PCIe]]-x4-Karte angeboten, weshalb es jedoch nicht als Laufwerk für das Betriebssystem verwendbar ist, da das System zunächst starten muss, um das „fusion io“ über einen [[Gerätetreiber|Treiber]] ansprechen zu können. Das und der Preis von 50&nbsp;Euro pro Gigabyte machen es für den [[#SSDs im Endkundenmarkt|Endkundenmarkt]] uninteressant, stellen aber im oben genannten Einsatzgebiet ein sehr günstiges Angebot für eine Leistung auf RamSan-Niveau dar.<ref>[http://www.tomshardware.com/de/FusionIO-ioDrive-Flash-IBM,testberichte-240265-6.html fusion io ''Leistung im Vergleich zu normalen SLC-Flash-SSDs'']</ref><br />
<br />
2015 wurden Speicherkapazitäten bis rund 10 TB angeboten, die Bauform ist bei diesen Modellen PCIe2.0 x16.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.incom.de/produkte/speichersysteme/ssd-speicher/fusion-io-ssd-speicherkarten/ |titel=fusion-io SSD Datenblatt |titelerg=siehe "ioDrive Octal Capacity" |hrsg=INCOM Storage |zugriff=2013-06-24}}</ref><br />
<br />
Aber auch im Bereich der [[Eingebettetes System|eingebetteten Systeme]], in denen es ausschließlich auf den Verzicht auf mechanische Teile ankommt, werden häufig Solid-State-Drives verwendet. Eine Ein-Chip-Mikrocontrolleranwendung hat aus Platz- und Energiegründen häufig keinen Festplattenanschluss; stattdessen liegt deren Steuerungsprogramm oder Betriebssystem meist in einem Flash-Chip. Einen solchen hat auch jeder PC, er enthält die Firmware (etwa [[Extensible Firmware Interface|EFI]] oder [[BIOS]]).<br />
<br />
Weitere Anwendungsgebiete finden sich in Umgebungen, in denen Schmutz, Erschütterungen sowie Druckschwankungen, Temperatur und Magnetfelder (Raumfahrt) den Einsatz mechanischer Platten verhindern.<br />
<br />
== SSDs im Endkundenmarkt ==<br />
[[Datei:14-06-11-ssd-RalfR-N3S 7886-03.jpg|mini|mSATA-SSD mit externem Festplattengehäuse]]<br />
SSDs sind dabei, konventionelle Festplattentechnik zu ergänzen oder zu ersetzen, zuerst besonders in mobilen, mittlerweile auch in stationären Geräten. Mit einer Ablösung durch Flashspeicher verschwinden zahlreiche Unterscheidungsmerkmale zwischen den Herstellern. Dazu gehören die Punkte Lautstärke und Kühlungsbedarf, aber auch die prinzipbedingt sehr ähnliche Stoßfestigkeit und [[Zugriffszeit]]. Den Herstellern bleibt Gestaltungsfreiraum bei Geschwindigkeit, Kapazität, Zuverlässigkeit, Preis, Energiebedarf, Gehäusegröße und Gewicht, Zubehör sowie weiteren Merkmalen (z.&nbsp;B. Verschlüsselung).<br />
<br />
=== Hybridfestplatte/SSHD ===<br />
==== Funktion und Technik ====<br />
[[Datei:Hard disk head.jpg|mini|Der Schreib-Lese-Kopf einer alten Festplatte (vor [[GMR-Effekt|GMR]])]]<br />
<br />
Bei der Hybridfestplatte wird eine herkömmliche Festplatte mit einem wesentlich kleineren Solid-State-Speicher kombiniert. Dessen nur geringe Größe soll den Mehrpreis auffangen, seine Vorteile aber einem breiten Markt zugänglich machen.<br />
<br />
===== DDR-SDRAM =====<br />
{{Hauptartikel|DDR-SDRAM}}<br />
<br />
Die Kombination mit ''DDR-SDRAM'' bietet vorerst nur ein Hersteller innerhalb Japans und fern dem Massenmarkt ab rund 1000&nbsp;Euro an. Die DTS „Platinum HDD“<ref>[http://www.platinumhdd.com/ ''DTS „Platinum HDD“'']</ref> verwendet einen Chip desselben Herstellers, der über die Zeit lernen soll, welche Inhalte sich für den schnellen Zwischenspeicher empfehlen. Dieser behält durch einen Kondensator seine Daten bis anderthalb Minuten nach dem Ende der Stromzufuhr und besteht aus einem 1-Gigabyte-DDR-SDRAM-Modul. Er ist zusammen mit einer 2,5″-Festplatte in einem 3,5″-Gehäuse untergebracht. Dadurch ist dieser Ansatz nicht für mobile Geräte geeignet, spart aber ein Drittel der Energie konventioneller 3,5″-Festplatten. Da hier ein Chip die Auswahl übernimmt, beschleunigt dieses Laufwerk jedes Betriebssystem; bei HHDs muss das Betriebssystem diese Aufgabe übernehmen. Bisher leisten das nur [[Microsoft Windows Vista|Windows Vista]] und [[Microsoft Windows 7|Windows 7]]. Im Desktop- und kleinen Serverbereich kann das Laufwerk für Datenmengen unter einem Gigabyte jegliche Flashlaufwerke deutlich übertreffen. Die eingebaute Festplatte fasst zwischen 80 und 200&nbsp;GB. Allerdings wird auch bei „normalen“ Festplatten teilweise DDR/DDR2-SDRAM als [[Festplattencache|Cache]] verwendet, allerdings nur maximal 128 MB.<ref>[http://www.memorydepot.com/ST3000DM001.htm Hier] und [http://www.u-sm.ru/index.php/obzoryi-i-stati/tri-terabaytnyie-plastinyi-v-odnom-korpuse-obzor/test-vinchestera-seagate-barracuda-3tb-st3000dm001.html hier] ist auf der Platine der Seagate ST3000DM001 jeweils der Chip Winbond W9751G6JB-25 zu erkennen, dabei handelt es sich um einen DDR2-SDRAM-Chip: {{Webarchiv | url=http://www.winbond.com.tw/NR/rdonlyres/88BE4535-7F2C-41DE-A2BE-F24591F18160/0/W9751G6JB.pdf | wayback=20140305005936 | text=Datenblatt}} (zur Bedeutung des -25 am Ende siehe Seite 4; PDF; 1,5&nbsp;MB)</ref><br />
<br />
===== Flash-Speicher =====<br />
{{Hauptartikel|Flash-Speicher}}<br />
<br />
Die Kombination mit ''Flash'' verbreitet sich aufgrund der Unterstützung durch große Hersteller sowie Mobileignung und Datenerhalt immer weiter. Technisch gibt es zwei Umsetzungen. Intel integriert den Flashspeicher nicht in die Festplatte selbst, sondern verwendet wie für den [[Arbeitsspeicher]] einen [[proprietär]]en Anschluss auf dem [[Hauptplatine|Mainboard]]. Damit entsteht eigentlich keine Hybrid''festplatte'', der erzielte Effekt ist aber der gleiche. Dieses Prinzip nennt Intel „[[Turbo Memory]]“.<ref>[http://www.intel.com/design/flash/nand/turbomemory/index.htm ''Intel „Turbo Memory“'']</ref> Alle anderen Anbieter dieser Technik sind Festplattenhersteller und integrieren den Flashspeicher in das Laufwerk selbst&nbsp;– meist 256&nbsp;MB. Intel verwendet die vier- bis achtfache Kapazität.<br />
<br />
Grundlage beider Varianten ist, dass Flashchips ihre Daten mit geringerer Verzögerung als die Festplatte selbst liefern können. Die in den Festplatten bereits vorhandenen SDRAM-Zwischenspeicher verlieren ohne permanente Stromversorgung ihren Inhalt.<br />
<br />
Flash ist jedoch beim Schreiben nicht nur langsamer als dieser SDRAM, sondern unterbietet hier auch die Festplatte selbst. Er ist also kein Ersatz, sondern eine Ergänzung. Eine Datei wird daher auch nicht beim ersten Zugriff, sondern erst nach häufiger Verwendung in den Flashbereich aufgenommen; mitunter auch nur einzelne Bestandteile. Diese werden beim Lesen dann deutlich schneller bereitgestellt als die Festplatte es könnte. Diese wird nur bei Bedarf&nbsp;– also für weniger benutzte Dateien&nbsp;– gestartet. Bei Internet- oder Büroarbeit sind die Hybridkonzepte somit oft lautlos und sehr energiesparend (um 0,3&nbsp;W). Diese beiden Punkte, zusammen mit der im Stillstand höheren Stoßfestigkeit, sind ihre Vorteile. Da diese besonders dem Mobileinsatz zugutekommen, werden HHDs bisher nur in 2,5 Zoll gefertigt. Dank des S-ATA-Anschlusses sind sie aber auch im Desktop verwendbar. „Turbo Memory“ dagegen ist nur für Notebooks verfügbar, 2008 soll die zweite Generation dann auch den Desktop erreichen. Intels Lösung ist dabei immer an einen „Mainboard-Chipsatz“ aus demselben Hause gebunden.<br />
<br />
Beide Konzepte benötigen [[Microsoft Windows Vista|Windows Vista]] oder neuere Windows-Versionen, die bislang als einzige Betriebssysteme den Flashbereich mit den meistbenötigten Daten belegen können. Alle anderen Betriebssysteme benutzen den Flash-Bereich nicht.<br />
<br />
Neuere Hybridfestplatten brauchen nicht mehr das Betriebssystem, um den Flashspeicher zu benutzen. Dieser Vorgang wird von einem Controller in der Festplatte selbst übernommen. Dadurch können solche Festplatten in jedem Betriebssystem in vollem Umfang genutzt werden.<br />
<br />
===== Vor- und Nachteile =====<br />
[[Datei:Disassembled HDD and SSD.JPG|mini|Ein herkömmliches Festplattenlaufwerk (links) und eine SSD (rechts)]]<br />
[[Datei:Sf-ssd.jpg|mini|SSD mit SATA-Anschluss und [[SandForce]]-Controller]]<br />
[[Datei:MSATA SSD 16 GB Sandisk - SDSA3DD-016G-2492.jpg|mini|mSATA-SSD-Modul]]<br />
Im Folgenden sind die theoretischen Vorteile der Praxis gegenübergestellt.<br />
<br />
* ''Flash-Verwendung'': HHDs (Hybridfestplatten) sammeln beim Schreiben zunächst 32&nbsp;MB an Daten, bevor der Spindelmotor startet. Noch einmal so viel wird den über Sondertasten einiger Tastaturen startbaren Programmen bereitgestellt. Der weitere Bereich steht den meistverwendeten Daten zur Verfügung.<br />„Turbo Memory“ wird stattdessen erst durch einen nachzuinstallierenden [[Gerätetreiber|Treiber]] aktiviert, der nicht in Windows Vista enthalten ist. Eine Hälfte des Flashmoduls funktioniert dann wie der einer HHD, die andere wird wie ein schneller Auslagerungsspeicher verwendet (siehe [[ReadyBoost]]). Das beschleunigt PCs mit 1&nbsp;GB RAM wirksam auf das Niveau einer 2-GB-Ausstattung, ist jedoch auch nicht abstellbar, wenn diese bereits vorhanden ist. Ohne Auslagerungsbedarf bleibt also eine Hälfte des Moduls ungenutzt.<br />
* ''Akku-Laufzeit'': Um tatsächlich Energie zu sparen, erfordern beide Konzepte manuelle Eingriffe. Da bei „Turbo Memory“ eine konventionelle Festplatte Anwendung findet, wird diese durch die Windows-Energieoptionen heruntergefahren, nicht durch einen HHD-Laufwerkscontroller. Deren Voreinstellung sieht aber eine mehrminütige statt sekündliche Verzögerung nach einem Festplattenzugriff vor. Wird die Einstellung auf „3 Minuten“ korrigiert, verlängert sich die Akkulaufzeit durchaus um 15 %, so beispielsweise von drei auf dreieinhalb Stunden. Ein vergleichbarer Effekt stellt sich auch bei HHDs ein, wenn die Einstellung „Windows Hybrid-Festplattenenergiesparmodus“ in den Energieoptionen aktiviert wurde. (''Siehe auch:'' [[Green IT]])<br />
* ''Geschwindigkeitsgewinn'': Viele [[Benchmark]]s können die Mehrleistung der Hybride prinzipiell nicht wiedergeben – denn sie verwenden möglichst viele, unterschiedliche und große Dateien, um eine maximale Last zu erzeugen. Diese überschreiten dann die Kapazität des Zwischenspeichers um ein Vielfaches. Zudem verwenden sie gerade kein wiederkehrendes Zugriffsmuster, um auszuschließen, dass ein Laufwerkshersteller sein Produkt daraufhin optimiert. Damit werden viele verfügbare Leistungstests jedoch der typischen Notebook-Verwendung nicht gerecht, und HHDs und „Turbo Memory“ haben&nbsp;– ähnlich einem Hybridauto unter Volllast&nbsp;– in diesen Tests keinen Vorteil. Erstere beschleunigen Windows-Start und Herunterfahren um rund 20 Prozent&nbsp;– ähnlich den Start häufig benutzter Programme.<br />„Turbo Memory“ bewirkt nach ersten Tests von AnandTech.com jedoch keine Beschleunigung. Die Notebookhersteller [[Sony]] und [[Dell]] kamen zu gleichen Ergebnissen und [[#Marktsituation|verzichten daher]] vorerst auf diese Technik. AnandTech untersuchte das zusammen mit Intel<ref>[http://www.anandtech.com/showdoc.aspx?i=3009&p=1 ''Beschleunigt „Turbo Memory“ wirklich?'']</ref> und stellte im „PCMark“-Test tatsächlich die vom Hersteller versprochene Leistungsverdoppelung fest. Außerhalb des Benchmarks zeigten sich jedoch keine Geschwindigkeitsvorteile, weder beim normalen Arbeiten noch beim Windows-Start oder Herunterfahren.<br />
<br />
Auch wenn Hybridfestplatten erst 2007 auf den Markt kamen, gab es eine ähnliche Technik schon mehr als zehn Jahre zuvor: Der Hersteller [[Quantum Corporation|Quantum]] hatte eine [[SCSI]]-Festplattenserie namens „Rushmore“ im Programm. Diese kombinierte eine herkömmliche Festplatte statt mit&nbsp;– damals eher bremsendem&nbsp;– Flash mit SD-RAM in Laufwerksgröße. Die reichte bei der Einstellung der Serie im Jahre 2000 von 130 Megabyte bis 3,2 Gigabyte. Alle gespeicherten Daten wurden im Betrieb aus dem extrem schnellen „Cache“ geliefert. Da dieser jedoch auf Strom angewiesen war, rüstete der Hersteller das Produkt mit Batterien gegen Datenverlust aus. Deren Energie ließ im Notfall die Festplatte starten und alle Daten aus dem RAM übernehmen. Wegen der hohen Preise für RAM-Chips waren die Rushmore-Platten für Privatanwender aber praktisch unerschwinglich&nbsp;– sie lagen beim Tausendfachen heutiger Flashchips. Daher war auch die optional verfügbare Grundversion keine Ausnahme: Ihr fehlten die sowieso relativ günstigen Bauteile Festplatte und Batterie.<br />
<br />
==== Marktsituation 2015 ====<br />
Nach [[Samsung]]s Debüt der ersten HHD<ref>{{Webarchiv|url=http://www.samsung.com/Products/HardDiskDrive/HybridHDD_Flashon/index.asp |wayback=20070626160608 |text=''HHD-Serie Samsung'' |archiv-bot=2019-03-08 18:27:09 InternetArchiveBot }}</ref> im März 2007 begann [[Seagate Technology|Seagate]] im Juli mit der Fertigung eines Modells gleicher Flashgröße.<ref>[http://www.seagate.com/www/en-us/products/laptops/momentus/momentus_5400_psd_hybrid/ ''HHD-Serie Seagate'']</ref> Zusammen mit [[Fujitsu]], die noch keine HHD ankündigten, gründeten die genannten Hersteller Anfang 2007 die „Hybrid Storage Alliance“,<ref>{{Webarchiv | url=http://www.hybridstorage.org/index.html | wayback=20081207054155 | text=Hybrid Storage Alliance}}</ref> um die Vorteile der neuen Technik besser zu vermarkten.<br />
<br />
Seit der Übernahme von Samsungs Festplattensparte durch Seagate im Jahr 2011 war Seagate zwischenzeitlich der einzige Anbieter von HHDs (von den Herstellern meist als SSHDs bezeichnet) für den Endkundenmarkt. Mittlerweile (2014) bietet Seagate Consumer-SSHDs mit Kapazitäten von 500 bis 1000 GB (2,5 Zoll, Generation Anfang 2013) und 1 bis 4 TB (3,5 Zoll, seit Mitte 2013) an, in denen dem Magnetspeicher jeweils 8&nbsp;GB MLC-Flashspeicher als reiner Lesecache zur Seite stehen<ref>[http://www.seagate.com/internal-hard-drives/solid-state-hybrid/desktop-solid-state-hybrid-drive/#specs ''Seagate SSHD-Spezifikationen.'']</ref>&nbsp;– doppelt so viel wie bei der Vorgängergeneration. Toshiba stellte ebenfalls Mitte 2013 SSHDs im 2,5-Zoll-Format vor; wie bei den Seagate-SSHDs beträgt die Größe des Lesecaches 8 GB.<ref>[http://www.golem.de/news/7-millimeter-duenne-hybridfestplatte-von-toshiba-1306-99919.html ''News auf Golem.de zu neuen SSHDs von Toshiba.'']</ref><br />
Im Enterprise-Segment zeigte Seagate Mitte 2013 SAS-SSHDs mit Flash-Cache und bis zu 600 GB Kapazität und bewarb diese mit einer um den Faktor&nbsp;3 verbesserten Leistung gegenüber konventionellen 15.000-rpm-Festplatten.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.seagate.com/about/newsroom/press-releases/Seagate-unveils-enterprise-turbo-sshd-pr-master/ | wayback=20130728231346 | text=Seagate Pressemitteilung Enterprise-SSHDs}}</ref><br />
<br />
Ende 2013 präsentierte Western Digital ein Laufwerk namens „WD Black² Dual Drive“&nbsp;– eine konventionelle 1-TB-Magnetfestplatte und 120-GB-Flashspeicher in einem 2,5″-Gehäuse. Da der Flashspeicher allerdings separat ansprechbar ist und nicht als Cache der Festplatte verwendet wird, kann man die WD&nbsp;Black² nicht als Hybridfestplatte bezeichnen. Um sowohl auf den Flashspeicher als auch auf die Magnetfestplatte zugreifen zu können, wird ein spezieller Treiber benötigt, ohne den ausschließlich auf den Flashspeicher zugegriffen werden kann.<ref>[http://support.wd.com/product/kb.asp?groupid=2301&lang=de ''FAQ zur WD Black Dual'']</ref><br />
<br />
Mit wachsender Kapazität und Geschwindigkeit der Flashcaches bei sinkenden Flash-Preisen und gleichzeitig stagnierender Entwicklung im Bereich der Magnetfestplatten sind Preis und Leistung der SSHDs im Vergleich zu konventionellen HDDs deutlich attraktiver geworden. Mittlerweile verbauen viele Computerhersteller – allen voran [[Lenovo]] – SSHDs vor allem in tragbaren Computern.<ref>[http://geizhals.de/?cat=nb&xf=82_SSHD#xf_top ''Marktübersicht Notebooks mit SSHD''] auf Geizhals.de, abgerufen am 20. Juni 2014</ref> Dort konkurrieren sie im hochpreisigen Segment häufig mit reinen SSDs oder SSD-HDD-Kombinationen (teilweise mit Chipsatz-Caching à la Intel Smart Response, siehe nächsten Absatz) und in den unteren Preislagen meist mit reinen HDDs.<br />
<br />
Intels Lösung wurde mit der [[Centrino]]-Generation „Santa Rosa“ im Mai 2007 eingeführt. [[Sony]], [[Hewlett-Packard|HP]], [[Dell]] und [[Micro-Star International|MSI]] nahmen jedoch Abstand davon, das entsprechende Intel-Flashmodul auch in ihre Notebooks einzubauen. Nach der Vorstellung von Turbo Memory&nbsp;2.0 (2008)<ref>[https://www.computerbase.de/2008-02/intel-montevina-wird-centrino-2/ ''Intel „Turbo Memory“ 2.0'']</ref> ließ Intel das Turbo-Memory-Konzept ruhen. Stattdessen wurde 2011 zusammen mit dem Chipsatz&nbsp;Z68 die „Intel Smart Response Technology“ vorgestellt, welche die Verwendung einer SATA-SSD als Lese- und Schreibcache eines anderen SATA-Geräts ermöglicht.<ref>[https://www.computerbase.de/2011-05/intel-stellt-z68-chipsatz-und-ssd-cache-vor/ ''Vorstellung des Z68-Chipsatzes mit Smart Response.'']</ref> Der Flash-Cache wird hierbei im Gegensatz zu „echten“ SSHDs von einem Treiber auf Betriebssystemebene verwaltet. Seit der [[Intel-7-Serie]] (Mitte 2012) sind die Z-, H- und Qx7-Chipsätze der jeweiligen Chipsatz-Generation Smart-Response-fähig.<ref>[http://www.intel.de/content/www/de/de/architecture-and-technology/smart-response-technology.html ''Intel-Produktseite zur Smart-Response-Technologie.'']</ref><br />
<br />
Andere Hersteller wie [[OCZ Technology|OCZ]] (Synapse Cache, Ende 2011) und [[SanDisk]] (ReadyCache, Ende 2012) entwickelten ähnliche Konzepte in Form einer proprietären Software, im Verkauf gebündelt mit einer kleinen SSD als Cache-Datenträger.<ref>{{Webarchiv | url=http://ocz.com/consumer/synapse-sata-3-ssd | wayback=20130324015814 | text=OCZ Synapse Cache Produktseite}}</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://www.sandisk.de/products/ssd/sata/readycache/ |wayback=20140714143132 |text=''SanDisk ReadyCache Produktseite.'' |archiv-bot=2018-12-02 19:22:58 InternetArchiveBot }}</ref> Angesichts des starken Preisverfalls bei SSDs<ref>[http://geizhals.de/?phist=841491&age=9999 ''Preisentwicklung der Samsung 840 Pro auf Geizhals.de''] als Beispiel für den Preisverfall der SSDs, abgerufen am 20. Juni 2014</ref> haben diese Konzepte mittlerweile allerdings an Bedeutung verloren.<br />
<br />
==== Betriebssystemunterstützung von Hybrid-Flashspeichern ====<br />
[[Microsoft Windows Vista|Windows Vista]] führte zwei Möglichkeiten ein, um Flashspeicher zur Unterstützung konventioneller Festplatten zu nutzen. Ihre Anwendung zeigt jedoch nur in seltenen Situationen mit SSDs vergleichbare Leistungen, erzeugt im Gegenzug allerdings auch nur geringe oder gar keine Mehrkosten.<br />
<br />
Für [[Linux]] gibt es spezielle [[Dateisystem]]e, die an die Besonderheiten von rohen Flashspeichern angepasst sind, so etwa [[Journaling Flash File System|JFFS2]], [[Unsorted Block Image File System|UBIFS]] und [[Yet Another Flash File System|YAFFS]]; für SSDs mit FTL (''Flash Translation Layer'') und integriertem Wear-Levelling werden aber wie etwa auch für USB-Sticks einfach konventionelle Dateisysteme wie [[ext3]] genutzt, teilweise aber mit optimierten Schreibzugriffseinstellungen<!--noatime,swappiness,nojournal,elevator=noop--> (oder aber besser geeignete Dateisysteme wie [[ZFS (Dateisystem)|ZFS]], [[btrfs]], [[NILFS]] oder [[LogFS]]<!--alpha,langsam-->). Solche Dateisysteme zielen darauf ab, Flashspeicher so zu verwenden, dass ihre Vorteile bestmöglich genutzt werden können. Dadurch können höhere Geschwindigkeiten und bessere Datenintegritätskontrolle erreicht werden.<br />
<br />
Windows Vista erkennt die Möglichkeiten von HHDs und kopiert meistverwendete Programm- und Betriebssystemdateien in deren Flashteil. Die erzielbaren Effekte sind weiter [[#Hybridfestplatte/SSHD|oben beschrieben]]. Vista soll zudem von USB-Sticks oder [[Speicherkarte|Flash-Speicherkarten]] profitieren. Es bietet dazu an, mit ihnen eine HHD nachzuempfinden, indem ein Teil ihres Speicherplatzes als schneller Zwischenspeicher genutzt wird. Dabei wird auf dem Flashspeicher jedoch nur das gesammelt, was während des Betriebs nicht mehr in den Arbeitsspeicher passt. Repräsentative Tests zeigen daher nur bei PCs mit weniger als einem GB [[Halbleiterspeicher|Arbeitsspeicher]] einen spürbaren Vorteil für die „[[ReadyBoost]]“ genannte Idee.<ref>[https://www.computerbase.de/2007-04/test-7-usb-sticks-und-windows-readyboost/13/#abschnitt_programmladezeiten ''Was bringt „ReadyBoost“?''] Computerbase.de</ref> Sie dient somit als leicht zu installierende RAM-Erweiterung. Unter Berücksichtigung der Preise für Arbeitsspeicher ist das jedoch nur sinnvoll, wenn ein entsprechend schneller Flashspeicher bereits vorhanden oder eine Erweiterung des Arbeitsspeichers nicht möglich ist. Anders als in HHDs bleibt hier die Festplatte auch weiterhin aktiv, wodurch weder Energieverbrauch noch Lautstärke gesenkt werden. Die Festplatte enthält zudem ein Abbild des Zwischenspeichers, das beim Entfernen des Flashspeichers verwendet wird. Die darauf ausgelagerten Daten werden sicherheitshalber mit 128 Bit verschlüsselt und das Medium vor dem Gebrauch sinnvollerweise kurz auf ausreichende Geschwindigkeit getestet. ReadyBoost erfordert eine Laufwerksgröße von 256&nbsp;Mebibyte, maximal verwendet Vista 4&nbsp;Gibibyte. Der verwendete Anteil ist beim Anschließen einstellbar. Unter Linux ist eine ähnliche Methode schon länger möglich, indem der Flashspeicher als Auslagerungsspeicher (englisch ''{{lang|en|[[Swapping]]}}'') eingehängt wird.<br />
<br />
[[Microsoft Windows XP|Windows XP]] bietet von Haus aus keine der beiden Vista-Optionen, Flashspeicher zur Temposteigerung einzusetzen. Das Moskauer Unternehmen MDO Limited bietet mit „eBoostr“<ref>[http://www.eboostr.com/ ''eBoostr – ReadyBoost-Alternative für Windows XP.'']</ref> jedoch ein Tool an, das die „ReadyBoost“-Idee unter XP umsetzt. Zwar funktioniert es auch mit älteren externen Flashspeichern; um aber tatsächlich einen Geschwindigkeitsgewinn zu erhalten, sollte das ReadyBoost-Logo auch hier als Anhaltspunkt beachtet werden. Dieses erhalten USB-Sticks und Speicherkarten, die ein von Microsoft festgelegtes Leistungsniveau erreichen. Das Programm kann&nbsp;– anders als Vista&nbsp;– auch mehrere Flashspeicher gleichzeitig nutzen und dabei die Lastverteilung zwischen Festplatte und Flashspeicher anzeigen. Zielgruppe sind PCs, die einen [[Universal Serial Bus#Geschichte und Entwicklung|USB-2.0]]-Port haben, für die eine RAM-Erweiterung jedoch technisch oder ökonomisch nicht möglich ist.<br />
<br />
=== Reine Flash-Laufwerke ===<br />
==== Funktion und Technik ====<br />
Diese Laufwerke bestehen aus Flash- und Controllerchips, die auf einer Leiterplatte angeordnet sind. Deren Größe hat keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit, nur auf die Chip-Anzahl. Auf kleinem Formfaktor sind also weiter nur geringere Kapazitäten realisierbar, nun jedoch mit hoher Leistung. Viele Modelle sind mit Plastik oder Metall (teil-)verkleidet, um die Bauteile zu schützen und&nbsp;– im zweiten Fall&nbsp;– Solidität zu vermitteln. Das hebt dafür den Vorteil des geringen Gewichts und teilweise der Stoßfestigkeit durch die Unnachgiebigkeit des Metallmantels wieder auf. Bestehen bleiben hohe Temperaturtoleranz, Lautlosigkeit und Energieeffizienz.<br />
<br />
Verwendung finden in allen Preissegmenten die sogenannten [[NAND-Flash|NAND]]-Chips in der schnelleren [[SLC-Speicherzelle|SLC]]- oder beim Schreiben langsameren MLC-Ausführung (siehe Kasten Architekturvergleich). Sie erreichen unter den Flashtechniken den besten Kompromiss zwischen Kapazität, Preis und Geschwindigkeit, nur ihre Zugriffszeit ist zweigeteilt: Betriebssystem und Programme starten von Flashfestplatten zwar zwei- bis dreimal so schnell wie von konventionellen Festplatten, beim Schreiben zeigte sich bis 2009 jedoch der Nachteil des Kompromisses, der bei den [[#Hybridfestplatte/HHD|Hybrid-Konzepten]] noch kaschiert werden konnte&nbsp;– insbesondere die MLC-basierten Flash-SSDs lagen bei kontinuierlichen Schreibvorgängen unter dem Niveau normaler Festplatten.<ref name="FCTest">[http://techreport.com/articles.x/15433/7 ''FC-Test – continued'']</ref> Das hat sich seitdem umgekehrt, die schnellsten Festplatten schreiben zumindest messbar langsamer als die langsamsten verfügbaren Flash-SSDs.<ref>[https://www.computerbase.de/2010-05/test-supertalent-teradrive-ft-ssd/7/#abschnitt_kopiertests ''Reale Schreibgeschwindigkeit schneller Festplatten und SSDs von 2010.'']</ref> Bei reinen Lesevorgängen<ref name="FCTest" /> aber auch bei Multitasking, also bei gleichzeitigem Lesen und Schreiben, waren die SSDs bereits überlegen.<ref>[http://www.anandtech.com/cpuchipsets/intel/showdoc.aspx?i=3403&p=15 ''Anandtech: Multitasking'']</ref> In einer Desktopumgebung wird meist gelesen, so dass hier Schreibschwächen weniger ins Gewicht fallen.<br />
<br />
Die Geschwindigkeitssteigerungen in nachfolgenden Produktgenerationen werden wie in [[Grafikprozessor|Grafikchips]] vor allem durch starke Parallelisierung erlangt: So verwenden manche SSDs einen Zehn-Kanal-Controller.<ref>[http://www.tomshardware.com/de/X25-M-Intel,testberichte-240143-4.html ''Im Inneren der X25-M SSD: 10-Kanal Flash'']{{Toter Link|url=http://www.tomshardware.com/de/X25-M-Intel,testberichte-240143-4.html |date=2019-05 |archivebot=2019-05-14 14:03:59 InternetArchiveBot }}</ref><br />
<br />
{| class="wikitable float-right" style="width:30em"<br />
|+Architekturvergleich<br />
|-<br />
! [[SLC-Speicherzelle|SLC]] ist zu [[MLC-Speicherzelle|MLC]]<br />
! [[NAND-Flash|NAND]] ist zu [[NOR-Flash|NOR]]<br />
|-<br />
|10&nbsp;× so haltbar<br />
|10&nbsp;× so haltbar<br />
|-<br />
|3&nbsp;× so schnell schreibend<br />vergleichbar lesend<br />
|4&nbsp;× so schnell schreibend<br />5&nbsp;× so langsam lesend<br />
|-<br />
|halb so kompakt<br />
|bis 16&nbsp;× so kompakt<br />
|-<br />
|30 % teurer<br />
|30 % günstiger<br />
|- style="background: #FFFFFF; font-size: 90%;"<br />
|colspan="2" | Folgende Technologien sollen die Vorteile von NAND und NOR vereinen: OneNAND (Samsung), mDOC (Sandisk) und ORNAND (Spansion).<br />
|}<br />
<br />
Erst diese Beschleunigung gleicht ein systembedingtes Problem aus: die interne Organisation. Flash-SSDs sind in [[#Methoden der Nutzungsverteilung|Speicherblöcke unterteilt]]. Wird auch nur ein Byte darin geändert, muss der gesamte Block neu geschrieben werden. Tatsächlich schreibt das Laufwerk intern also im vom Hersteller angegebenen Tempo die Blöcke neu. Anwender und Leistungstests nehmen jedoch nur die wenigen geänderten Bytes wahr. Der Schreibvorgang erscheint langsam. Dieser Effekt wird im Englischen ''{{lang|en|Write Amplification}}'' genannt. Demzufolge wird also das Schreiben umso schneller, je mehr die Datenmenge dem Volumen eines Blockes entspricht. Dateien mit mehreren Megabyte werden so tatsächlich mit der angegebenen Transferrate geschrieben, denn hier werden alle Bytes in den Blöcken geändert&nbsp;– die Nutzrate entspricht der Schreibrate.<ref>{{Patent|Land=DE|V-Nr=10349595|Titel=Verfahren zum Schreiben von Speichersektoren in einem blockweise löschbaren Speicher}}</ref><ref>{{Patent|Land=EP|V-Nr=1514171|Titel=Verfahren zur Wiederherstellung von Verwaltungsdatensätzen eines blockweise löschbaren Speichers}}</ref><ref name="FlashspeicherLBAmapping">{{Patent|Land=DE|V-Nr=102005001038|Titel=Verfahren zur Umsetzung von logischen in reale Blockadressen in Flashspeichern}}</ref><br />
<br />
Der Versuch, diesen Effekt auf Betriebssystemebene aufzuheben, setzte sich nicht durch. Die „Managed Flash Technology“ von EasyCo. ordnete dazu die Schreibkommandos so, dass sie möglichst zusammenhängend statt verteilt geschehen. Vom Hardwareprodukt unabhängig, war sie für den Heimgebrauch aber zu kostenintensiv. Stattdessen ergänzten die Hersteller einen SDRAM-Zwischenspeicher für den Controller und führten eine umfassende Optimierung der Firmwares durch. Diese spielt noch vor dem Controller selbst die entscheidende Rolle bei der Leistungsfähigkeit eines Laufwerks. Dazu nutzt sie, wie zuvor bei konventionellen Festplatten, möglichst effizient den SDRAM-Chip, verwaltet darin allerdings die Daten zur Suche nach dem Schreibbereich, um Geschwindigkeit und [[#Verschleiß und Ausfallvorhersage|Nutzungsverteilung]] zu optimieren. Die eigentliche Datenzwischenspeicherung erfolgt meist im noch schnelleren [[Static Random Access Memory#Statisches RAM (SRAM)|SRAM]] des SSD-Controllerchips.<ref>[http://www.anandtech.com/cpuchipsets/intel/showdoc.aspx?i=3403&p=10 ''SSD-Cachegestaltung'']</ref><br />
<br />
Ähnlich wie konventionelle Festplatten bringen auch Flashlaufwerke bei nur geringer Restkapazität nicht mehr die volle Leistung. Bei beiden Laufwerktypen spielt dabei die Suche nach den nur wenigen freien Speicherbereichen die Hauptrolle. Der oben beschriebene Effekt der „Write Amplification“ verstärkt das noch auf Seiten der Flashfestplatten. Daher zweigen deren Hersteller einige Prozent der Speicherkapazität für eine „Spare Area“ als Leistungs- und Verschleißreserve ab.<br />
<br />
Flashlaufwerke eignen sich besonders für den Mobileinsatz, leistungsorientierte Desktops und wenige Server. Für letztere bieten einige Hersteller Serien mit SLC-Speicher an, um der viel höheren Schreibbelastung gerecht zu werden. MLC-Chips haben mit 10.000 Zyklen je Zelle ein Zehntel der Wiederbeschreibbarkeit der SLC-Technik.<br />
<br />
==== Marktsituation ====<br />
Bereits 1996 führte [[MSystems]] die ersten flashbasierten SSDs ein. Bis 2006 blieben diese militärischen und anderen wenig preissensitiven Märkten vorbehalten. Im März 2006 fertigte Samsung dann ein Modell, das mit einem Achtel des Preises einen anderen Zielmarkt anvisierte: Notebooks mit [[Formfaktor (Computertechnik)#Festplatten|2,5- und 1,8-Zoll-Festplatten]] – und per Adapter auch Desktop-PCs. Damit wurde versucht, einen neuen Markt für erschwingliche Flashfestplatten zu eröffnen. Mit 600&nbsp;$ für 32&nbsp;GB gelang das zwar noch nicht, allerdings eroberte Samsung die Marktführerschaft mit einem Marktanteil von 45 %. So ist [[Apple]] ein wichtiger Großabnehmer und auch Mtron im oberen SSD-Segment steuert – mit eigenem Controller – ebenfalls Samsung-Chips an. Im Jahr 2007 forschten eine Reihe von Anbietern mit gleicher Zielsetzung an Konkurrenzprodukten zu Samsungs erstem Versuch. Im zweiten Quartal 2008 erschienen die Vertreter der zweiten Generation. Im selben Jahr wechselten viele Hersteller von SLC zu MLC-Speicherchips, um die Preise attraktiver zu gestalten. Bei den ersten Produkten dieser Gattung kam es jedoch häufiger zu unpraktikablen Leistungswerten.<ref>[http://www.anandtech.com/storage/showdoc.aspx?i=3531&p=17 Zu leistungsarme erste MLC-Laufwerke]</ref><br />
<br />
2009 folgten Produkte mit stark verbesserter Leistung, die in einigen Leistungspunkten sogar SLC-Laufwerke übertrafen. Seitdem erfolgen Preissenkungen<ref>Überblick zu Preisen aktueller Flash-SSD im ComputerBase-Forum [https://www.computerbase.de/forum/threads/sammelthread-kaufberatung-ssds.602017/ computerbase.de]</ref><ref name="heise-preise">Eine Übersicht der für Privatpersonen verfügbaren Modelle und deren Preise und Preisentwicklungen findet sich im [https://www.heise.de/preisvergleich/?cat=hdssd heise Preisvergleich]</ref> meist parallel zu einer Strukturverkleinerung in der Flashchip-Fertigung.<ref>[http://www.anandtech.com/show/2928 ''Nächste Preissenkungsrunde bei Flash-SSDs mit Umstellung auf 25 nm zu erwarten.'']</ref><br />
<br />
Da die Flashfestplatten im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten aufgrund des Wegfalls der empfindlichen Mechanik erheblich stoßfester und um einiges stromsparender sind, eignen sich SSDs insbesondere für den Einsatz in mobilen Computern. Ab 2012 wurden sie zunehmend in [[Netbook]]s sowie [[Notebook]]s serienmäßig eingebaut, später auch in stationäre Rechner.<br />
<br />
In der folgenden Tabelle werden die Verbrauchersektoren konventioneller Festplatten, kommerzieller Flash-SSDs und industrieller Flash-SSDs gegenübergestellt.<br />
<br />
{| class="centered wikitable" style="text-align:center;"<br />
|- style="background:#ECECEC;"<br />
!<br />
!konventionelle Festplatte<br />
!kommerzielle Flash-SSD<br />
!industrielle Flash-SSD<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|max. Kapazität<br />
|18&nbsp;TB<ref>https://www.heise.de/news/WD-Gold-18-TByte-Bisher-groesste-Festplatte-vorbestellbar-4793812.html</ref><br />
|6,4&nbsp;TB<ref>[https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/4883037_-fusion-iomemory-sx350-6-4tb-sandisk.html ''6,4-TB-SSD-Festplatte''], in idealo.de</ref><br />
|100 TB<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Günsch |url=https://www.computerbase.de/2018-03/nimbus-data-exadrive-dc100-100-tb-ssd/ |titel=ExaDrive DC100: Die erste 100-TB-SSD kommt von Nimbus Data |abruf=2020-03-17 |sprache=de}}</ref><br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Betriebstemperatur<br />
|5 bis 55&nbsp;°C<br />
|0 bis 70&nbsp;°C<br />
|−40 bis 85&nbsp;°C<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Schreibzyklen<ref>[http://www.storagesearch.com/ssdmyths-endurance.html ''Schreibzyklen SLC und MLC – Absatz How long have you got before the disk is trashed?'']</ref><br />
|10 Mrd. (3 Jahre [[MTBF]])<br />
|ab ca. 1.000 (TLC)&nbsp;/ ca. 3.000 (MLC) bis zu ca. 100.000 (SLC)&nbsp;/ Flashzelle<br />
|1–5 Mio.&nbsp;/ Flashzelle („handverlesene“ Chips)<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"|Datenerhalt<br />
|keine Angaben<br />
|10 Jahre<br />
|10 Jahre<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC"|[[Flugschreiber]]-geeignet<br />
|style="background:#ffe3dc"|nein<br />
|style="background:#ffe3dc"|nein<br />
|style="background:#beffe6"|ja<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC"|[[#Sicheres Löschen|Sicheres Löschen]]<br />
|style="background:#beffe6"|ja<br />
|style="background:#fff0c8"|teilweise<br />
|style="background:#beffe6"|ja<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC"|[[Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology|S.M.A.R.T.]]<br />
|style="background:#beffe6"|ja<br />
|style="background:#fff0c8"|teilweise<br />
|style="background:#beffe6"|ja<br />
|}<br />
<br />
=== Probleme ===<br />
{{siehe auch|1=Solid-State-Drive#Verschleiß- und Ausfallsvorhersage (S.M.A.R.T.)|titel1=Abschnitt „Verschleiß- und Ausfallsvorhersage (S.M.A.R.T.)“}}<br />
Die Qualität des verbauten [[NAND-Flash]]s ist unterschiedlich. Neben dem in die „Klasse 1“ eingestuften NAND-Flash wird auch als „Klasse 2“ eingestufter NAND-Flash in SSDs verbaut. Der SSD-Hersteller [[Other World Computing|OWC]] hat bei einer [[Stichprobe]] von SSDs seines Konkurrenten [[OCZ Technology|OCZ]] sogar „Off-spec“-NAND in der SSD gefunden&nbsp;– Bauteile, deren Eigenschaften nicht innerhalb der [[Spezifikation]] liegen.<ref>{{Internetquelle |url=http://blog.macsales.com/9438-not-all-ssd%E2%80%99s-are-created-equal-the-story-continues |titel=Not All SSDs Are Created Equal: The Story Continues |hrsg=owc-Blog |sprache=en |datum=2011-03-18 |zugriff=2012-04-14}}</ref> Das sind Chips, die eigentlich die Qualitätssicherung für den Einsatz in SSDs laut NAND-Hersteller nicht bestanden haben. Andere Hersteller wiederum, wie beispielsweise Samsung in der 840-SSD-Serie, setzen auch auf TLC-NAND-Speicherzellen. [[TLC-Speicherzelle|TLC]] (engl. {{lang|en|''triple-level cell''}}, dt. ''dreistufige Speicherzellen'', de facto aber 3 Bit) hat im Vergleich zu [[SLC-Speicherzelle|SLC]] (engl. {{lang|en|single-level cell}}) weitere Spannungslevel, wodurch noch mehr Daten pro Speicherzelle gespeichert werden können. Aufgrund der kleineren Abstände zwischen diesen Stufen und der daraus resultierenden Schwierigkeit, diese Level stets korrekt auszulesen, nimmt die Lebensdauer der Speicherzellen allerdings mit zunehmender Bit-Anzahl ab. Dem versuchen die Hersteller durch Anpassung der Fertigungstechnik entgegenzuwirken (z.&nbsp;B. [[NAND-Flash#Arten von NAND-Speicher|3D-V-NAND]]-Technik).<br />
<br />
=== Vergleich ===<br />
{{Überarbeiten|grund=Es ist nicht ersichtlich, dass der Vergleich und seine Aussagen externe Informationen darlegen und im Wesentlichen auf einer einzelnen Quelle beruhen. Er sieht vielmehr nach unerwünschter [[WP:Theoriefindung]] aus, selbst wenn einzelne Aussagen belegt sind.}}<br />
Die folgende Tabelle vergleicht die Eigenschaften gängiger Computer-Speicherverfahren des Massenmarktes 2016, also nicht den High-end-Sektor im [[Server]]bereich. Angegeben sind in der Regel Maximalwerte. Insbesondere die Geschwindigkeiten können je nach Modell auch deutlich darunter liegen.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center;"<br />
|- style="background:#ECECEC;"<br />
! &nbsp;<br />
! MLC-NAND-Flash-Laufwerk<br />1,0″ bis 3,5″<br />
! [[RAM-Disk]] als Teil des Arbeitsspeichers<br />
! Festplatte<br />1,0 bis 3,5″<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Größe (keine Raidlaufwerke)<br />
| Bis zu 16 TB<br />
| bis 32&nbsp;GB je Modul<br />
| bis 14&nbsp;TB<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Anschluss<br />
| [[ATA/ATAPI|IDE/(P)ATA]], [[Serial ATA|SATA]], [[Serial ATA#mini-SATA (mSATA)|mSATA]], [[PCI Express|PCIe]], [[M.2]]<br />
| hauptsächlich [[DIMM]]-Connector<br />
| [[SCSI]], IDE/(P)ATA, SATA, [[Serial Attached SCSI|SAS]]<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Lesen (kein [[RAID]])<br />
| bis 510&nbsp;MB/s<ref name="SSD-Test">[http://www.anandtech.com/show/6328/samsung-ssd-840-pro-256gb-review/2 AS-SSD ''Incompressible Sequential Performance (Samsung SSD 840 Pro (256&nbsp;GB) Review).'']</ref><br />
| bis 51.200&nbsp;MB/s<ref name="RAM-Spezifikationen">[http://geizhals.at/eu/?cat=ramddr3&sort=artikel&xf=254_1600~253_65536#xf_top ''DDR3-1600 SDRAM im Quad-Channel.'']</ref><!--mehr als DDR3-1600 wird im Quad-Chanel-Modus bei Vollbelegung der Speicherbänke vom Speichercontroller aktueller CPUs nicht unterstützt.--><br />
| bis ca. 227&nbsp;MB/s<ref name="HDD-Test">[https://www.computerbase.de/2014-09/erste-10-tb-festplatte-kommt-von-hgst/ computerbase.de]</ref><br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Schreiben (kein RAID)<br />
| bis 490&nbsp;MB/s<ref name="SSD-Test" /><br />
| bis 51.200&nbsp;MB/s<ref name="RAM-Spezifikationen" /><!-- Geschwindigkeit variiert nach RAM-Typ; Wert mit DDR3-SDRAM und Quad-Channel, die Geschwindigkeit kann wie folgt berechnet werden: (T/s = (Transfers/s)*(Wortbreite in bits)/8*(Zahl der Channels), also in dem Fall 1600 MT/s*64/8*4 = 51200 MB/s--><br />
| bis ca. 160&nbsp;MB/s<ref name="HDD-Test" /><br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Mittlere Zugriffszeit lesen<br />
| ab 0,031&nbsp;ms<ref name="SSD-Read/Write">[http://www.chip.de/artikel/Samsung-840-EVO-1-TB-MZ-7TE1T0BW-SSD-Test_63269603.html ''Test: Samsung 840 EVO 1&nbsp;TB (MZ-7TE1T0BW) (SSD).''] chip.de</ref><br />
| 0,000.02&nbsp;ms<br />
| ab 3,5&nbsp;ms<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Mittlere Zugriffszeit schreiben<br />
| ab 0,023&nbsp;ms<ref name="SSD-Read/Write" /><br />
| 0,000.02&nbsp;ms<br />
| ab 3,5&nbsp;ms<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Überschreibbar (Zyklen)<br />
| 3 bis 10 tausendmal (MLC)<br />
| > 10<sup>15</sup> <ref>{{Webarchiv|url=http://sol.physik.tu-berlin.de/~marent/files/Quantenpunktspeicher.pdf |wayback=20160304082659 |text=''Quantenpunktspeicher.'' |archiv-bot=2019-03-08 18:27:09 InternetArchiveBot }} (PDF) sol.physik.tu-berlin.de, S. 6</ref><br />
| ca. 10 Mrd. (3 Jahre)<ref>[[Langzeitarchivierung#Haltbarkeit der Trägermedien]] ''Festplatten im laufenden Betrieb.''</ref><br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Lagerbar bei<br />
| −45–85&nbsp;°C<br />
| −25–85&nbsp;°C<br />
| −40–70&nbsp;°C<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Stoßfestigkeit – Betrieb<ref name="molex">Die Steckverbindungen halten lediglich bis zu 30 ''g'' stand; [http://www.molex.com/pdm_docs/ps/PS-87693-002.pdf ''Technische Spezifikation von 184-pin-DIMM-Sockeln.''] (PDF; 90&nbsp;kB), [http://www.molex.com/pdm_docs/ps/PS-78109-001.pdf ''Technische Spezifikation von SATA-Steckern.''] (PDF; 167&nbsp;kB)</ref><br />
| 1.500&nbsp;[[Erdbeschleunigung|''g'']]<br />
| ca. 1.000&nbsp;''g'' (rüttelfest verlötet)<br />
| 60&nbsp;''g''<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Stoßfestigkeit&nbsp;– Lagerung<br />
| 1.500&nbsp;''g''<br />
| ca. 1.000&nbsp;''g'' (ähnlich SSD)<br />
| 350&nbsp;''g''<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Verbrauch&nbsp;– Ruhe<br />
| 0,1–1,3&nbsp;W<br />
| 1&nbsp;W pro SDRAM-Modul<br />
| 4&nbsp;W und höher<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Verbrauch&nbsp;– Zugriff<br />
| 0,5–5,8&nbsp;W<ref>Anand Lal Shimpi: [http://www.anandtech.com/show/5147/the-ocz-octane-review-512gb/7 ''Power Consumption.''] AnandTech, 23.&nbsp;November 2011 (Artikel).</ref><br />
| 8&nbsp;W pro SDRAM-Modul<br />
| 6&nbsp;W und höher<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Verhalten beim Herunterfahren<br />
| bgcolor=#ddffdd | problemlos<br />
| bgcolor=#fff0c8 | Datenverlust, falls keine Sicherung auf SSD/Festplatte stattfindet<br />
| bgcolor=#ddffdd | problemlos<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Verhalten bei Stromausfall<br />
| bgcolor=#fff0c8 | mit Stützkondensator problemlos,<ref>Prinzipbedingt kann ein Stützkondensator in der SSD Datenverlust durch Stromausfall nicht vollständig verhindern, da nach dem Leeren des Schreibcaches der SSD nicht zwingend ein konsistenter Zustand entsteht (z.&nbsp;B. wenn die Übertragung der zu schreibenden Daten aus dem Hauptspeicher in den Cache der SSD über das [[Interface]] noch nicht abgeschlossen ist).</ref> sonst Datenverlust möglich<br />
| bgcolor=#ffe3dc | Datenverlust<br />
| bgcolor=#fff0c8 | Datenverlust möglich<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Lautlos<br />
| bgcolor=#ddffdd | Geräusche möglich bei Defekt<ref>http://www.tomshardware.de/ssd-mythos-flash-speicher-festplatten-hdd,testberichte-241627-4.html</ref><ref>http://www.tecchannel.de/a/und-sie-laermen-doch-pfeiftoene-bei-ssds,2026993</ref><br />
| bgcolor=#ddffdd | ja<br />
| bgcolor=#ffe3dc | nein<br />
|-<br />
! style="background:#ECECEC;"| Bemerkungen<br />
| unterstützen meistens [[Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology|S.M.A.R.T.]]<br />
| Größe begrenzt durch [[Hauptplatine]] oder Adapter nötig, nicht [[Booten|bootfähig]]<br />
| unterstützen [[Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology|S.M.A.R.T.]]<br />
|}<br />
<br />
== Flash-Besonderheiten ==<br />
=== Verschleiß- und Ausfallsvorhersage (S.M.A.R.T.) ===<br />
{{Anker|Verschleiß- und Ausfallvorhersage (S.M.A.R.T.)}}<br />
{{siehe auch|1=Solid-State-Drive#Probleme|titel1=Abschnitt „Probleme“}}<br />
Die Lebensdauer einer SSD sollte in einer der beiden folgenden Formen auf ihrem Datenblatt angegeben sein:<br />
* entweder in ''n '''DW/D''''' (''n drive writes per day'', bedeutet „n komplette Laufwerksüberschreibungen pro Tag“) + Angabe, über welchen Zeitraum die SSD diese dauernde Last erträgt;<br />
* oder in ''m '''TBW''''' (''m terabytes written'' (auch: ''total bytes written'')<ref>'TBW' = 'total bytes written': [https://www.samsung.com/de/memory-storage/970-pro-nvme-m-2-ssd/MZ-V7P512BW/#benefits samsung.com: 970 PRO]</ref>, kurz ''TBW'', bedeutet „insgesamt geschriebene Terabyte“).<ref name="WD doc">{{cite web |url=https://documents.westerndigital.com/content/dam/doc-library/en_us/assets/public/western-digital/collateral/tech-brief/tech-brief-matching-ssd-endurance-to-common-enterprise-applications.pdf |title=Tech Brief - Matching SSD Endurance to Common Enterprise Applications |author=<!--nicht angegeben--> |date=<!--nicht angegeben--> |website=documents.westerndigital.com |publisher= |accessdate=2020-06-13.}}</ref> (meist zusätzlich eine max. Garantiezeit)<br />
So hat beispielsweise eine ''Samsung&nbsp;970&nbsp;EVO&nbsp;M.2&nbsp;''SSD (2018) mit 1&nbsp;TB eine Lebensdauer von 600&nbsp;TBW (oder 5 Jahre; welcher Fall zuerst eintritt).<ref name="Samsung Evo 970">{{cite web |url=https://www.samsung.com/de/memory-storage/970-evo-nvme-m-2-ssd/MZ-V7E1T0BW/ |title=Product: Samsung 970 EVO NVMe M.2 SSD 1TB |author=<!--nicht angegeben--> |date=<!--nicht angegeben--> |website=samsung.com |publisher= |accessdate=2020-06-13}}</ref><br />
<br />
Konventionelle und Flashfestplatten verschleißen mit der Zeit. Während sich das bei ersteren aus der Abnutzung der Plattenoberflächen und der Mechanik ergibt, wirkt bei der Flashtechnik ein [[Flash-Speicher#Anzahl der Löschzyklen|elektrischer Effekt]] begrenzend. Lesevorgänge von intakten Zellen sind hier zwar unbegrenzt möglich, je nach Qualität kann eine Flashzelle aber nur zwischen 3.000 (MLC 25&nbsp;nm) und 100.000 (SLC) Schreibvorgänge absolvieren. Danach kann sie ihren Inhalt vergessen, vor allem aber sind die Zellen nach dem Ende ihrer Lebenszeit nicht mehr löschbar. Flashspeicher wären so mitunter schon nach wenigen Tagen defekt. Dem wirken ''Wear-Levelling-Algorithmen'' entgegen. Der Controller im Flashlaufwerk verteilt die Schreibvorgänge auf alle Speicherzellen so, dass jede möglichst gleich häufig beschrieben wird. Die dafür verwendeten Algorithmen sind herstellerspezifisch, in jedem Fall aber vom Rest des Computers aus weder sichtbar noch beeinflussbar. Dieses Verteilungsverfahren gibt es in verschiedenen Ausbaustufen. So verwendet eine Flashfestplatte häufig komplexere Controller als ein USB-Stick und sehr wenige Wechseldatenträger auch gar keinen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.siliconsystems.com/silicondrive/whitepapers/SSWP03-Endurance-R.pdf |wayback=20160305114035 |text=''Verfahren zur Nutzungsverteilung.'' |archiv-bot=2019-03-08 18:27:09 InternetArchiveBot }} Format: PDF, 0.8&nbsp;MB</ref> Hier können dann Software-Lösungen wie in Windows Vista oder [[Dateisystem]]e wie [[JFFS2]] oder das ''[[F2FS|Flash-Friendly File System]]'' unter [[Linux]] aushelfen.<br />
<br />
Je nach Ausbaustufe führt das Verfahren zu einer Haltbarkeit, die der konventioneller Festplatten nahekommt oder sie übertrifft.<ref>{{Internetquelle |autor=Tom Schäfer |url=http://festplattentest.de/article/ssd-festplatte-lebensdauer-haelt-die-ssd-wirklich-laenger/ |titel=SSD Festplatte Lebensdauer: Hält die SSD wirklich länger? |datum=2013-08-26 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150131105912/http://festplattentest.de/article/ssd-festplatte-lebensdauer-haelt-die-ssd-wirklich-laenger/ |archiv-datum=2015-01-31 |zugriff=2016-02-15}}</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.heise.de/ct/06/23/136/ | wayback=20061117065128 | text=''Test zur Haltbarkeit von Flashzellen.''}} In: ''[[c’t]]'' (Absatz Halbwertszeit)</ref> Ein Nebeneffekt aller Verteilungsverfahren ist allerdings, dass kein sicheres Löschen mehr möglich ist. Der Hintergrund wird in den Abschnitten [[#Sicheres Löschen|Sicheres Löschen]] und [[#Defragmentierung|Defragmentierung]] beschrieben.<br />
<br />
Eine Ausfallsvorhersage wie bei konventionellen Festplatten durch [[Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology|S.M.A.R.T.]] ist auch bei nahezu allen Flash-SSDs enthalten, allerdings nicht mit allen Programmen möglich. Die Situation ist durch den Standard selbst begründet. Er umfasst alleinig die Kommunikation zum Laufwerk, um die S.M.A.R.T.-Werte auszulesen.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.t13.org/Documents/UploadedDocuments/docs2008/D1699r6a-ATA8-ACS.pdf | wayback=20091211135449 | text=Letzter Entwurf des aktuell gültigen Standards, die S.M.A.R.T.-Attribute fehlen weiterhin}}</ref> Ihre Bedeutung und Skalierung sind nicht festgeschrieben. Für konventionelle Festplatten ist über die Jahre allerdings ein De-facto-Standard entstanden, der für Flash-SSDs fehlt.<br />
<br />
Die Prüfung konzentriert sich auf die Anzahl der vorgenommenen Löschzyklen und das Vorhandensein genügender Reserveblöcke.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.stec-inc.com/downloads/flash_datasheets/Zeus_2_5_SATA_SSD_Product_Datasheet_Rev1-5.pdf |wayback=20080828024454 |text=''S.M.A.R.T.-Funktionen einer SSD beispielhaft.'' |archiv-bot=2018-12-02 19:22:58 InternetArchiveBot }} (S. 31) Format: PDF, 0.5&nbsp;MB.</ref> Wurden hier die vorgesehenen Grenzen übertreten, geht das Laufwerk sicherheitshalber in einen Nur-Lese-Modus über. Da bei guten „Wear-Levelling“-Verfahren alle normalen Sektoren zu ähnlicher Zeit abgenutzt sind, ist ein Ausfall nach der Verwendung erster Reservesektoren vermutlich nahe.<br />
<br />
Weitere angewandte Verfahren, die Lebensdauer zu erhöhen, liegen im Vermeiden von unnötigem Schreiben. Hierzu zählt das [[Native Command Queuing]] (NCQ), das bewirkt, denselben mehrfach vorhandenen Datenblock im [[Cache]] erst in seiner jüngsten Version zu schreiben und die obsolet gewordenen Kopien aus dem Cache zu verwerfen. [[Datenkompression]] der zu schreibenden Daten im Controller der SSD bewirkt, dass einzelne Blöcke nicht beschrieben werden müssen. Bei bereits komprimierten Daten funktioniert das nicht, da die Datenmenge nicht weiter verkleinert werden kann. Werden weitere Datenblöcke durch länger ausfallende Inhalte belegt, so werden diese, wenn nicht anders zu verwalten, mit S.M.A.R.T. als unbenutzbar gekennzeichnet.<ref>[http://www.hardwareluxx.de/index.php/artikel/hardware/storage/15125-test-corsair-force-und-a-data-s599-was-kann-der-sandforce-controller.html?start=1 ''Der SandForce-Controller im Detail.''] Abgerufen am 29. November 2013</ref><ref>Tarun Iyer: [http://www.tomshardware.com/news/lsi-sandforce-dvc-sf-2000,23908.html ''LSI Showcases Next-Generation SandForce SSD Controllers.''] tomshardware.com vom 26. August 2013</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.lsi.com/technology/duraclass/Pages/durawrite-virtual-capacity.aspx | wayback=20131203014350 | text=''DuraWrite<sup>TM</sup> Virtual Capacity''}} auf lsi.com, abgerufen am 29. November 2013</ref><br />
<br />
==== {{Anker|Wear-leveling}}Methoden der Nutzungsverteilung ====<br />
Dateien werden immer als [[Bit]]-Folge geschrieben. {{lang|en|[[Multi Level Cell|MLC]]}}-Flashzellen enthalten üblicherweise zwei Bits und sind in sogenannte ''[[Speicherseite|Seiten]]'' oder ''[[Speicherblock|Blöcke]]'' (englisch ''{{lang|en|pages}}'') mit je 4096 Byte Größe zusammengefasst.<ref>[http://www.anandtech.com/show/2738/5 ''The SSD Anthology: Understanding SSDs and New Drives from OCZ.''] AnandTech, 18. März 2009 (englisch) abgerufen 1. August 2012</ref> Angesprochen werden von der Steuereinheit immer ganze Speicherblöcke. Beim Lesen einzeln, beim Schreiben werden sie abermals zu einem ''{{lang|en|Erasable Block}}'' zusammengefasst. Dieser enthält 64 oder 128 Blöcke und ist somit 256 oder 512&nbsp;KiB groß. Bei jeder Änderung in einem seiner Blöcke wird dieser zunächst nicht gelöscht, sondern vorerst als ''nicht mehr aktuell'' markiert. Geschrieben wird in den nächsten freien Block desselben ''{{lang|en|Erasable Block}}''. Erst wenn alle Blöcke eines ''{{lang|en|Erasable Block}}'' nicht mehr aktuell sind, wird dieser einmal ganz gelöscht. Somit müssen bei jedem geänderten Byte die bisherigen Blöcke mit der vorzunehmenden Änderung in die nächsten kopiert werden. Das lässt die zu schreibenden Daten von wenigen geänderten Byte auf mehrere Kilobyte ansteigen. Diese Vervielfachung wird daher auch als ''{{lang|en|Write Amplification}}'' bezeichnet. Damit entstünde eine inakzeptable Haltbarkeit. Im folgenden Beispiel wird eine Textdatei viermal überarbeitet und gespeichert.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center;"<br />
|- style="background:#ECECEC;"<br />
!<br />
!Schreibvorgang<br />
! 1<br />
! 2<br />
! 3<br />
! 4<br />
! &nbsp;<br />
! weiter wie 2<br />
|- style="background:#ECECEC"<br />
! Block<br />
|<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
| &nbsp;<br />
|- style="background:#FFF0C8"<br />
! style="background:#D5C39C"| 1<br />
|style="background:#d5c39c"|&nbsp;<br />
|Datei.txt<br />
|unaktuell<br />
|unaktuell<br />
|löschen<br />
|Datei.txt<br />
|…<br />
|- style="background:#FFF0C8"<br />
! style="background:#D5C39C"| 2<br />
|style="background:#d5c39c"|&nbsp;<br />
|leer<br />
|Datei.txt<br />
|unaktuell<br />
|löschen<br />
|leer<br />
|…<br />
|- style="background:#FFF0C8"<br />
! style="background:#D5C39C"| 3<br />
|style="background:#d5c39c"|&nbsp;<br />
||leer<br />
|leer<br />
|Datei.txt<br />
|löschen<br />
|leer<br />
|…<br />
|- style="background:#ECECEC"<br />
! 4<br />
|&nbsp;<br />
| leer<br />
| leer<br />
| leer<br />
| leer<br />
| leer<br />
| …<br />
|- style="background:#ECECEC"<br />
! 5<br />
|&nbsp;<br />
| …<br />
| …<br />
| …<br />
| …<br />
| …<br />
| …<br />
|- style="text-align:left;"<br />
|colspan="9" | Legende:<br />
|- style="text-align:left;"<br />
|style="background:#d5c39c" |<br />
|colspan="8"| Ein „{{lang|en|erasable}}“ Block: umfasst hier der Übersicht wegen nur drei Speicherblöcke. Jeder Block umfasst 2 oder 4&nbsp;Kibibyte.<br />
|}<br />
<br />
; {{lang|en|Dynamic Wear Levelling}}<br />
: Soll ein Erasable Block beschrieben werden, wird hier von den noch nicht belegten der am wenigsten abgenutzte ausgewählt. Das ist vergleichsweise einfach im Controller umzusetzen, hat aber den Nachteil, dass bei gut gefülltem Laufwerk der wenige freie Platz schneller abgenutzt wird. Die Schreibzyklen steigen um den Faktor 25 gegenüber fehlendem Wear-Levelling.<br />
; {{lang|en|Static Wear Levelling}}<br />
: Soll ein Block beschrieben werden, wird hier der am wenigsten abgenutzte ausgewählt. Ist dieser schon belegt, werden dessen Daten auf einen anderen umverlagert, dann die neuen Daten geschrieben. Das erfordert einen etwas komplexeren Controller, führt aber zu sehr gleichmäßiger Abnutzung. Die Schreibzyklen steigen um den Faktor 100 gegenüber fehlendem Wear-Levelling.<br />
; Defekte Blöcke<br />
: Scheitert ein Schreibversuch auf einen Block, wird dieser wie bei konventionellen Festplatten als nicht mehr benutzbar markiert und ein Reserveblock aktiviert.<br />
<br />
=== Auslagerungsspeicher auf Flash-SSDs ===<br />
Zur Bewertung der Eignung von Flashlaufwerken für die Aufnahme des Auslagerungsspeichers (oder [[Auslagerungsdatei]]) eines Betriebssystems eignet sich am besten eine Analyse der Zugriffe auf diesen Speicher. Microsoft hat eine solche während seiner Arbeit an [[Windows 7]] durchgeführt.<ref>[http://blogs.msdn.com/e7/archive/2009/05/05/support-and-q-a-for-solid-state-drives-and.aspx ''Eignung von Flash-SSDs für die Auslagerungsdatei.'']</ref> Die Auswertung ergab ein Zugriffsmuster aus kurzem, verteiltem Lesen und längerem, zusammenhängendem Schreiben. Das entspricht den Stärken von Flashspeichern. Lesezugriffe überstiegen Schreibvorgänge um das Vierzigfache, während etwa zwei Drittel der Lesezugriffe bis 4&nbsp;KB Größe hatten und etwa zwei Drittel der Schreibzugriffe mindestens 128&nbsp;KB Länge hatten. Da das etwa einem [[#Methoden der Nutzungsverteilung|Erasable Block]] entspricht, gibt es laut Microsoft kaum geeignetere Anwendungen für Flashlaufwerke als den Auslagerungsspeicher. Es sollten hierfür jedoch schnelle SSDs bevorzugt werden.<br />
<br />
=== Sicheres Löschen ===<br />
{{Hauptartikel|Datenvernichtung}}<br />
<br />
Gewöhnliche Betriebssysteme [[Löschen (Datei)|löschen]] nicht den Dateiinhalt selbst, sondern entfernen lediglich den Eintrag im Inhaltsverzeichnis des Dateisystems. Das beschleunigt den Löschvorgang, ermöglicht aber auch eine Wiederherstellung der Datei. Um das (und damit Spionage) zu verhindern, gibt es Programme, welche die Dateien, d.&nbsp;h. ihre Inhalte, tatsächlich löschen sollen. Dazu weisen diese Programme an, alle zur Datei gehörenden Sektoren mehrfach&nbsp;– ggf. mit Zufallsdaten&nbsp;– zu überschreiben. Mechanische Festplatten können so sicher gelöscht werden.<br />
<br />
Die von Flashspeichern nach außen gemeldeten Sektoren haben aber nichts mehr mit den tatsächlichen Speicherorten zu tun.<ref name="FlashspeicherLBAmapping" /> Das liegt an ihrer [[#Methoden der Nutzungsverteilung|Nutzungsverteilung]], die Schreibvorgänge auf die bisher am wenigsten benutzten Blöcke leitet, welche höchstens zufällig die sind, in denen die Datei steht. Deren Inhalt bliebe somit bestehen, während die Überschreibversuche an anderer Stelle gespeichert würden. Nach außen bleiben die vom Programm adressierten Sektoren stimmig: Liest man sie aus, erhält man die neuen Daten. Die Umverteilung geschieht unmerklich für das Betriebssystem und darauf laufende Programme im SSD-Controllerchip. Sie findet umso mehr statt, je mehr nach dem letzten Formatieren nicht beschriebene, oder durch [[#Leistungsverlust bei Verwendung (TRIM und Garbage Collection)|TRIM]] wieder freigegebene Sektoren auf dem Laufwerk vorhanden sind&nbsp;– ein gut gefülltes Laufwerk ist so betrachtet ein „sichereres“.<br />
<br />
Um dieses Sicherheitsleck zu nutzen und auf die nicht physisch gelöschte Datei zugreifen zu können, müsste aber eine Firmware programmiert und installiert werden, die alle Blöcke auslesen kann. Mit deren Installation würde jedoch wahrscheinlich die Information zur bisherigen Nutzungsverteilung verlorengehen. Somit fehlte das Wissen, welche Blöcke zu einer durch scheinbares Überschreiben gelöschten Datei in welcher Reihenfolge gehören. Kryptographiehersteller warnen trotzdem vor dem Einsatz von SSDs, da zumindest Schlüssel auffindbar sein könnten.<br />
<br />
Behebbar ist das Problem erst durch einen Controller, der auf Wunsch vorübergehend die Nutzungsverteilung abschalten kann und so ein sicheres Löschen („Secure Erase“) ermöglicht. Entsprechende Laufwerke sind aber nur im Hochpreissegment zu finden, etwa von M-Systems oder ATP. Diese enthalten dann auch Löschalgorithmen nach US-Air-Force- oder Navy-Standard.<br />
<br />
Für den Heimgebrauch gibt es keine vollständige Löschmöglichkeit. Das liegt am nicht ansprechbaren Reservespeicher („Spare Area“)<ref>[http://www.anandtech.com/show/2829/7 ''Reservebereich einer SSD ist nicht überschreibbarer Speicher.'']</ref> der SSDs, der nur dem Controller zugänglich ist. Dieser Bereich dient sowohl als Ruheplatz der abgenutztesten Sektoren, als auch der [[#Leistungsverlust bei Verwendung (TRIM und Garbage Collection)|Geschwindigkeitssteigerung]]. Moderne Laufwerke bieten ein sicheres Löschen, das die SSD in den Auslieferungszustand zurückversetzt und auch Reserveblöcke überschreibt.<br />
<br />
Erreicht eine SSD ihr Lebenszeitende, ist sie also&nbsp;– wenn auch nur in Teilen&nbsp;– nicht mehr zu beschreiben, und auch nicht mehr gänzlich löschbar. Dementsprechend bleibt einzig eine physische Zerstörung, um die Daten endgültig zu vernichten.<br />
<br />
=== Defragmentierung (Windows) ===<br />
{{Hauptartikel|Fragmentierung (Dateisystem)}}<br />
<br />
Eine Defragmentierung ist aufgrund des Funktionsprinzips nicht nötig: Es werden Speicherblöcke adressiert, nicht wie bei herkömmlichen Festplatten (HDD) Daten elektromechanisch platziert und abgerufen. Eine sequenzielle Anordnung der Daten, wie sie durch eine Defragmentierung erzeugt wird, ist bei einer SSD somit unnötig. Auch verfügen alle SSDs über interne Algorithmen, die dafür sorgen, dass alle Zellen gleichmäßig abgenutzt werden; die Platzierung der Daten übernimmt ausschließlich der SSD-Controller, ein Defragmentierungsprogramm hat darauf überhaupt keinen Einfluss. Alle SSD-Hersteller raten vom Defragmentieren ab.<br />
Da durch ihre Technik SSDs nicht defragmentiert werden sollten, da ständiges Schreiben sogar die Lebensdauer der Disks verringert, empfiehlt Microsoft neben dem Abstellen der Defragmentierung auch das Ausschalten aller Software-Cache-Systeme wie Prefetch und [[SuperFetch]]. Es wird empfohlen, automatische Defragmentierungsprogramme abzuschalten; speziell unter dem Dateisystem NTFS bei Windows gibt es daher eine Anleitung, wie das geschehen soll.<br />
<br />
Alle gängigen Betriebssysteme (z.&nbsp;B. Windows ab Version 7) erkennen, wenn eine SSD eingebaut ist, und deaktivieren alle spezifischen HDD-Merkmale automatisch. Es wird allerdings empfohlen, alle Einstellungen zu kontrollieren.<ref>{{Webarchiv | url=http://support.microsoft.com/kb/2727880 | wayback=20130927230514 | text=''Windows 7 & SSD: Defragmentierung, Superfetch, Prefetch''}} (englisch), archiviert vom {{Webarchiv | url=http://support.microsoft.com/kb/2727880 | wayback=20130927230514 | text=Original}} am 27. September 2013</ref><ref>[http://heise.de/-1436260 SSD und SuperFetch] (Windows 7) In: ''[[c’t]]'', 6/2012; abgerufen am 3. Januar 2015</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.samsung.com/global/business/semiconductor/products/flash/ssd/2008/business/business.html | wayback=20090312025456 | text=Windows und SSD – Konfiguration und Optimierung}} (Windows 7 und 8) Microsoft Community Wiki, abgerufen am 3. Januar 2015</ref><br />
<br />
{{Anker|GarbageTrim}}<br />
<br />
=== Leistungsverlust bei Verwendung (TRIM und Garbage Collection) ===<br />
==== Hintergrund ====<br />
Das Dateisystem streicht „gelöschte“ Dateien nur aus dem Inhaltsverzeichnis, die eigentliche Datei aber bleibt weiter gespeichert. Dadurch kann sie wiederhergestellt werden, und auch das „Löschen“ großer Datenmengen ist sehr schnell möglich. Beim nächsten Schreiben auf einen so freigestellten Bereich muss der bisherige Inhalt demzufolge aber erst gelöscht werden. Nach einiger Zeit der Nutzung ist damit jeder Bereich des Laufwerks mit entweder aktuellen oder noch nicht tatsächlich gelöschten Inhalten belegt. Bei Festplatten war das kein Problem, da sie ihre Magnetisierungszustände direkt ineinander übergehen lassen können. (Für sie hätte das tatsächliche Löschen der Dateien damit sogar einer Ressourcenverschwendung entsprochen.) Flashspeicher hingegen müssen die noch gefüllten Flashzellen erst leeren, um sie im zweiten Durchgang mit der neuen Datei zu beschreiben. Diese doppelte Arbeit ist anhand einer dann bis zu doppelt so langen Schreibzeit nachvollziehbar.<ref>[http://www.anandtech.com/storage/showdoc.aspx?i=3531&p=13 anandtech.com]</ref> Davon sind allerdings nur verteilte, kurze Schreibvorgänge betroffen, welche kleiner als [[#Methoden der Nutzungsverteilung|Erasable Blocks]] sind&nbsp;– denn durch die Befüllung mit aktuellen und noch nicht gelöschten Daten sind deren Einzelblöcke gefüllt, wodurch bei jeder Änderung der gesamte „Erasable Block“ neu geschrieben werden muss&nbsp;– inklusive der eigentlich „gelöschten“ Dateifragmente. Selbst in diesen Fällen bleiben die Geschwindigkeiten aber oftmals noch oberhalb des&nbsp;– gleichbleibenden&nbsp;– Niveaus konventioneller Festplatten.<br />
<br />
==== Maßnahmen ====<br />
Um dieser Situation abzuhelfen, können SSDs ab Mitte 2009 die freigestellten Bereiche schon ''vor'' einer neuerlichen Verwendung löschen. Das findet einerseits durch eine Logik im Laufwerk statt ([[Garbage Collection]]) und kann andererseits durch das Betriebssystem gesteuert werden (via [[TRIM]]-Befehl). Ersteres bedarf nur der Umsetzung in der Laufwerksfirmware, letzteres erfordert die Unterstützung eines neuen ATA-Befehls vom steuernden Betriebssystem, des empfangenden Laufwerks und&nbsp;– falls vorhanden&nbsp;– des weiterleitenden [[RAID]]-[[Controller (Hardware)|Controllers]].<br />
<br />
Beide Vorgehensweisen betreffen aber weder das ''Über''schreiben einer Datei noch den Fall nahezu gefüllter Laufwerke (denn hier gibt es kaum freie Bereiche), sondern ermöglichen nur, die freigestellten Bereiche schreibfertig vorzubereiten.<ref>[http://www.anandtech.com/storage/showdoc.aspx?i=3531&p=10 anandtech.com]</ref><br />
Die Vorbereitung entspricht jedoch nicht einem sofortigen Löschen beim Leeren des Papierkorbs. Dieses findet zu einem nicht vorhersagbaren Zeitpunkt statt, spätestens dann beim nächsten Beschreiben des Bereiches. Er wird direkt gelöscht und beschrieben, das vorherige Auslesen wird erspart: Daraus entsteht der Geschwindigkeitsvorteil.<br />
<br />
Der bleibende Vorteil von TRIM liegt in der effektiveren Vermeidung des Neuschreibens bereits aus dem Papierkorb gelöschter Dateien. Das schont die Flashzellen. Die Unterstützung von TRIM durch das installierte Laufwerk wird etwa durch das Tool ''CrystalDiskInfo''<ref>[http://crystalmark.info/software/CrystalDiskInfo/index-e.html ''Anzeigen der Trim-Unterstützung.'']</ref> in der Zeile „Supported Features“ sichtbar, die Zeile Firmware zeigt die installierte Firmwareversion.<br />
<br />
{| class="wikitable float-right"<br />
|- style="background:#ECECEC;"<br />
!Controller<br />
!Garbage Collection<br />
!TRIM-Unterstützung<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Indilinx Barefoot und ECO<ref>[http://www.hardwareluxx.de/community/f227/indilinx-barefoot-und-eco-faq-679488.html#post13729487 ''Firmware Indilinx Changelog.'']</ref><br />
|ab Version 1916<br />
|ab Version 1819<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Intel X-25M G1<br />
|immer enthalten<br />
|nicht verfügbar<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Intel X-25M G2<br />
|immer enthalten<br />
|ab Version 02HD<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Samsung RBB<ref>{{Webarchiv | url=http://www.samsung.com/global/business/semiconductor/products/flash/ssd/2008/business/business.html | wayback=20090312025456 | text=''Firmware Samsung''}}</ref><br />
|ab 1901Q / 19C1Q<br />
|ab 1901Q / 19C1Q<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|SandForce SF-1x00/2x00<ref>[http://www.sandforce.com/ ''SandForce Recycler für die Garbage Collection.'']</ref><br />
|immer enthalten<br />
|immer enthalten<br />
|-<br />
|style="background:#ececec;"|Toshiba Daikoku 2<ref>[https://www.computerbase.de/2010-04/test-preiswerte-ssds/ ''Toshiba Daikoku 2 Überprüfung der Garbage Collection und TRIM.'']</ref><br />
|immer enthalten<br />
|immer enthalten<br />
|}<br />
<br />
Die Funktionsweise der Garbage Collection wird von den Herstellern nicht veröffentlicht, funktioniert aber wahrscheinlich über die Nutzung der Reservesektoren in einem Laufwerk. (Deren Zahl gibt der [[Over-Provisioning]] Factor an, liegt er bei 1,1, verfügt das Laufwerk über 10&nbsp;Prozent davon. Dieser Bereich wird auch als „Spare Area“ bezeichnet.) Das Laufwerk selbst kann nicht wissen, welche Sektoren zum Überschreiben freigestellte Daten beinhalten. Das erfährt es aber, wenn Sektoren überschrieben werden sollen: deren bisheriger Inhalt ist offensichtlich freigestellt. Daher leitet es die neuen Daten in die leeren Reservesektoren um. Das ist schnell, und der Controller weiß nun, dass die ursprünglich angesteuerten Sektoren wirklich nicht mehr gebraucht werden. Diese löscht er nun im Leerlauf, wodurch sie frei werden. Diese Vorgehensweise behebt nicht die Ursache des Problems, großenteils aber dessen Auswirkungen.<ref>[http://hothardware.com/News/OCZ-and-Indilinx-Collaborate-On-New-SSD-Garbage-Collection-Scheme ''Effekt der Garbage Collection.'']</ref> Zum Löschen der Sektoren benötigt das Laufwerk jedoch Leerlaufzeit.<br />
<br />
Laufwerke ohne automatische Garbage Collection oder TRIM-Unterstützung sind nur durch Programme wie Secure Erase<ref>{{Webarchiv | url=http://cmrr.ucsd.edu/people/Hughes/SecureErase.shtml | wayback=20120702141928 | text=Secure Erase zum Wiederherstellen der Werksleistung bei nicht vorhandener Garbage Collection unter Datenverlust}}</ref> auf die Werksleistung rücksetzbar. Dabei wird das Dateisystem gelöscht, was somit auch alle von ihm freigestellten&nbsp;– aber noch alte Dateien beinhaltenden&nbsp;– Blöcke freigibt.<br />
<br />
=== Leistungsverluste unter Windows ===<br />
Weitere Leistungsverluste treten unter Umständen auf, wenn Windows die [[Defragmentierung]], [[Prefetching|Prefetcher]] und [[SuperFetch]] nach der Installation der SSD nicht selbstständig deaktiviert. Dieser Effekt könnte etwa beim Kopieren einer bestehenden Installation von Festplatte auf SSD entstehen. Für die volle Leistung einer SSD sollte man diese Funktionen daher gegebenenfalls manuell deaktivieren.<br />
<br />
Prefetch bringt nur bei Speichermedien mit relativ hohen Zugriffszeiten, beispielsweise HDDs, einen spürbaren Vorteil. Das ursprüngliche Problem, das der Prefetcher beheben sollte, ist das Aufrufen von unterschiedlichen Segmenten der gleichen Datei zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Der Prefetcher zeichnet den Bootvorgang des Betriebssystems und den Startvorgang von Programmen auf. Anhand dieser Informationen erstellt das Betriebssystem Ablaufverfolgungsdateien ''(trace files)'', so dass auf Dateien effizienter zugegriffen werden kann, zum Beispiel benötigte Segmente einer Datei am Stück eingelesen werden. Bei SSDs ist dieser Geschwindigkeitsvorteil dank der kurzen Zugriffszeiten kaum bemerkbar. Allerdings werden beim Prefetchen über die Zeit eine Menge Daten ''(trace files)'' gespeichert und ggf. aktualisiert. Daraus resultieren unnötige Schreibzugriffe und damit eine verkürzte Lebenszeit der SSD.<br />
<br />
Ebenso entfällt der Vorteil von SuperFetch (ReadyBoost), bei dem häufig verwendete Daten anhand von Erfahrungswerten in den RAM geladen werden, bevor sie benötigt werden. Die Zugriffszeiten und Datenübertragungsraten von SSDs sind so kurz, dass es verglichen mit herkömmlichem RAM keinen spürbaren Unterschied mehr macht, messbar ist dieser nur im Bereich von Mikrosekunden. Allerdings ist das SuperFetch auch nicht schädlich für die SSD oder die Arbeitsspeicherauslastung, da der dafür reservierte Bereich im RAM sofort verworfen und freigegeben wird, sobald eine Anwendung diesen benötigt.<br />
<br />
Windows ab Version 7 erkennt bei der Installation, um welche Art von Datenträger es sich handelt. So schaltet Windows sowohl SuperFetch als auch Prefetch auf SSD-Datenträgern aus. Bei Parallelnutzung von SSD und HDD deaktiviert Windows diese Funktionen nur für die SSD und nicht etwa auch für die magnetische Festplatte (HDD).<br />
<br />
=== Ausrichtung ===<br />
Die kleinste beschreibbare Einheit eines Flashspeichers ist die [[Speicherseite]] (auch englisch ''{{lang|en|page}}'' genannt). Die kleinste beschreibbare Einheit in einem Dateisystem wird [[Zuordnungseinheit]] (oder englisch ''{{lang|en|cluster}}'') genannt. Diese ist bei der Formatierung idealerweise auf die Größe einer Seite einzustellen. Überstiege die Größe einer Zuordnungseinheit jene der Speicherseite, müssten sonst bei jeder Änderung gleich mehrere Seiten unnötig neu geschrieben werden.<br />
<br />
Einen zweiten Schritt zur optimalen Datenstruktur stellt die Ausrichtung (auch englisch ''{{lang|en|alignment}}'' genannt) von [[Partition (Informatik)|Partitionen]] dar. Beginnt eine Partition inmitten eines ''{{lang|en|[[#Methoden der Nutzungsverteilung|Erasable Blocks]]}}'', verschieben sich auch die Zuordnungseinheiten des Dateisystems, manche erstrecken sich dann über eine Blockgrenze. Für jede Änderung dieser Einheiten werden demzufolge beide Blöcke beschrieben, und demzufolge auch öfters gelöscht. Der Effekt dieses Mehraufwandes ist produktbezogen allerdings sehr unterschiedlich<ref>[http://www.anandtech.com/show/3681/oczs-vertex-2-special-sauce-sf1200-reviewed/6 ''Effekt von nicht an Erasable Blocks ausgerichteten (unaligned) Partitionen.'']</ref> und reicht von kaum messbar bis zur Drittelung der Schreibleistung bei zufälligen Zugriffen. Sämtliche sequenziellen Schreib- und alle Lesezugriffe sind vom „Alignment“ nicht betroffen.<br />
<br />
Um eine Partition an den Grenzen der Erasable Blocks auszurichten, wäre die Blockgröße in Erfahrung zu bringen. Software kann diese jedoch nicht auslesen. Alle seit 2009 gängigen MLC-Laufwerke verwenden jedoch durchgängig Größen von 512&nbsp;Kibibyte. Ein manuelles Nachmessen<ref>[http://www.hardwareluxx.de/community/f227/os-optimierungen-fuer-flash-ssds-543445-4.html#post11066540 ''Manuelle Ermittlung der Erasable-Block-Größe.'']</ref> ist daher selten nötig.<br />
<br />
Die Angabe zum „Alignment“ im AS-SSD-Benchmark<ref>[http://www.alex-is.de/PHP/fusion/downloads.php?cat_id=4 AS-SSD-Benchmark]</ref> wird anhand der verwendeten Zuordnungseinheit durchgeführt. Wenn das Programm das „Alignment“ als „OK“ ansieht, heißt es nicht, dass die Partition direkt an der Grenze des Erasable Blocks ausgerichtet ist, sondern dass sich keine Zuordnungseinheit des Dateisystems gleichzeitig in zwei Blöcken befindet. Da der erste ''{{lang|en|Erase Block}}'' immer bei 0 Byte anfängt, reicht es aus, wenn die Startposition jeder Partition durch die Größe der Zuordnungseinheiten (typischerweise 4&nbsp;[[Kibibyte|KiB]]) teilbar ist.<br />
<br />
Im Zweifel kann auch direkt ein größerer Wert verwendet werden. Dem folgend verwenden Windows Vista und 7 gleich eine Ausrichtung an 1&nbsp;[[Mebibyte]]. Dieser Wert ist durch alle aktuellen Erasable-Block-Größen ohne Rest teilbar und bewirkt demnach für jede SSD eine korrekte Ausrichtung. Linux-Nutzer müssen zur Ausrichtung verschiedene Faktoren berücksichtigen.<ref>[http://forum.corsair.com/forums/showpost.php?p=448636&postcount=5 ''Linux und die Ausrichtung von Partitionen an Erasable Blocks.'']</ref> Nutzer vergangener Windows-Versionen können entweder mit den Installations/Recovery-CDs von Vista und 7 eine vorbereitete Partition einrichten oder diese per Bordwerkzeug selbst erstellen.<ref>[http://www.chip.de/artikel/SSD-So-haelt-die-Hightech-Festplatte-8x-laenger-5_37897062.html ''Alignment: Partitionen optimieren.''] – Artikel (Seite 5 von 8) bei ''[[Chip online]]'', vom 4. September 2009 (Abgerufen am: 1. August 2012)</ref> Ohne manuelles Vorgehen starten die älteren Windowsausgaben die Partitionen bei 31,5&nbsp;Kibibyte und werden damit nicht an den gängigen ''{{lang|en|Erasable Blocks}}'' ausgerichtet.<br />
<br />
Der „Offset“ bestehender Partitionen ist in Windows auf der Eingabeaufforderung mit dem [[Diskpart]]-Befehl <code>list partition</code> nach Auswahl der SSD mit <code>select disk <Nummer></code> ersichtlich. Die Nummer ist anhand der Datenträgergröße mittels <code>list disk</code> bestimmbar. Die Angabe hier ist allerdings ungenau, da sie auf ganze Kilobyte gerundet wird. Besser ist es daher, zunächst <code>select partition <Nummer></code> und danach <code>detail partition</code> aufzurufen. Alternativ findet sich die gleiche Information auch mittels <code>msinfo32</code> bei Systemübersicht\Komponenten\Speicher\Datenträger als Partitionstartoffset.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Martin Bayer: [http://www.computerwoche.de/knowledge_center/notebook_pc/1866333/ ''Was Sie schon immer über Solid State Drives wissen wollten.''] In: ''[[Computerwoche]]'', 24. Juni 2008.<br />
* Daniel Menzel: [https://www.informatik-aktuell.de/betrieb/speicher/performanter-storage-im-jahr-2019.html ''Performanter Storage im Jahr 2019''] In: ''[[Informatik Aktuell (Magazin)]]'', 30. Dezember 2019.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Solid-state drives|Solid-State-Drives|3=S}}<br />
{{Commonscat|Solid-state computer storage media|Solid-State-Speichermedien|3=S}}<br />
* Sebastian Geertz, Axel Wilkening: [http://winfwiki.wi-fom.de/index.php/Entwicklungspotenziale_der_Solid_State_Drives ''Entwicklungspotenziale der Solid State Drives.''] Winfwiki, 14. Juni 2009 (Fallstudie der Fachhochschule für Ökonomie & Management (FOM) Hamburg/Essen zum Thema „Solid-State-Drives“)<br />
* Lee Hutchinson: [http://arstechnica.com/information-technology/2012/06/inside-the-ssd-revolution-how-solid-state-disks-really-work/ ''Solid-state revolution: in-depth on how SSDs really work.''] Ars Technica, 4. Juli 2012.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Speicherlaufwerk]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Linux&diff=202160028Linux2020-07-24T05:47:48Z<p>193.196.128.254: </p>
<hr />
<div>{{Dieser Artikel|behandelt Betriebssysteme, welche den Linux-Kernel benutzen. Für den Kernel siehe [[Linux-Kernel]]. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Linux (Begriffsklärung)]].}}<br />
{{Infobox Betriebssystem<br />
| Name = Linux oder GNU/Linux<br />
| Logo = [[Datei:Tux.svg|150px|Tux, der Linux-Pinguin]]<br />
| Screenshot = <br />
| Beschreibung = <br />
| Entwickler = diverse<br />
| Sprache = <br />
| Erscheinungsdatum = 17. September 1991<br />
| Version = 5.7<ref name="ker" /><br />
| Freigabedatum = 1. Juni 2020<br />
| Vorabversion = 5.8-rc6<ref name="ker">{{Internetquelle |url=https://www.kernel.org/ |titel=The Linux Kernel Archives |sprache=en |abruf=2020-05-24}}</ref><br />
| Freigabedatum Vorabversion = 19. Juli 2020<br />
| Quelle = https://www.kernel.org/<br />
| Stammbaum = <br />
| Kernel = [[monolithischer Kernel]]<br />
| Chronik = <br />
| Architekturen = [[DEC Alpha]], [[Synopsys ARC|ARC]], [[ARM-Architektur|ARM]], [[AVR32]], [[C6x]], [[Renesas H8|H8/300]], [[Qualcomm Hexagon|Hexagon]], [[Itanium]], [[m68k]], [[MicroBlaze]], [[MIPS-Architektur|MIPS]], [[Nios II]], [[OpenRISC]], [[PA-RISC]], [[PowerPC]], [[RISC-V]], [[s390]], [[SuperH]], [[Sun SPARC|SPARC]], [[Unicore|Unicore32]], [[x86]], [[x64|x86-64]], [[Xtensa]], [[z Systems]]<br />
| Lizenz = GPLv2 und andere<br />
| Sonstiges = <br />
| Website = https://www.kernel.org/<br />
| Kompatibilität = <br />
| Installationsmedium = <br />
| Bild = <br />
}}<br />
<br />
Als '''Linux''' (deutsch [{{IPA|ˈliːnʊks}}] {{Audio|de-Linux.ogg}}) oder '''GNU/Linux''' (''siehe'' [[GNU/Linux-Namensstreit]]) bezeichnet man in der Regel [[Freie Software|freie]], [[Unixoides System|unixähnliche]] [[Mehrbenutzersystem|Mehrbenutzer]]-[[Betriebssystem]]e, die auf dem [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]] und wesentlich auf [[GNU]]-Software basieren. Die weite, auch kommerzielle Verbreitung wurde ab 1992 durch die Lizenzierung des Linux-Kernels unter der freien Lizenz [[GNU General Public License|GPL]] ermöglicht. Einer der Initiatoren von Linux war der finnische Programmierer [[Linus Torvalds]]. Er nimmt bis heute eine koordinierende Rolle bei der Weiterentwicklung des Linux-Kernels ein und wird auch als [[Benevolent Dictator for Life]] (deutsch ''wohlwollender Diktator auf Lebenszeit'') bezeichnet.<br />
<br />
Das modular aufgebaute Betriebssystem wird von Softwareentwicklern auf der ganzen Welt weiterentwickelt, die an den verschiedenen Projekten mitarbeiten. An der Entwicklung sind Unternehmen, [[Non-Profit-Organisation]]en und viele Freiwillige beteiligt. Beim Gebrauch auf Computern kommen meist sogenannte [[Linux-Distribution]]en zum Einsatz. Eine Distribution fasst den Linux-[[Kernel (Betriebssystem)|Kernel]] mit verschiedener Software zu einem Betriebssystem zusammen, das für die Endnutzung geeignet ist. Dabei passen viele [[Distributor]]en und versierte Benutzer den Kernel an ihre eigenen Zwecke an.<br />
<br />
Linux wird vielfältig und umfassend eingesetzt, beispielsweise auf [[Arbeitsplatzrechner]]n, [[Hostrechner|Servern]], [[Mobiltelefon]]en, [[Router]]n,<ref>[http://wiki.openwrt.org/toh/start Table of Hardware] Router auf die OpenWrt (Linux für Router) installiert werden kann</ref> [[Netbook]]s, [[Eingebettetes System|Embedded Systems]], Multimedia-Endgeräten und [[Supercomputer]]n.<ref name="heiseonline_1619712">{{Heise online |ID=1619712 |Titel=Linux dominiert die Top500 |Autor=Oliver Diedrich |Datum=2012-06-18 |Abruf=2016-12-09}}</ref> Dabei wird Linux unterschiedlich häufig genutzt: So ist Linux im Server-Markt wie auch im mobilen Bereich eine feste Größe, während es auf dem Desktop und Laptops eine noch geringe, aber wachsende Rolle spielt.<ref>[https://de.statista.com/statistik/daten/studie/158102/umfrage/marktanteile-von-betriebssystemen-in-deutschland-seit-2009/ Marktanteile der führenden Betriebssysteme in Deutschland von Januar 2009 bis Mai 2018], [[Statista]]; Zugriff am 13. August 2018.</ref><br />
<br />
Linux wird von zahlreichen Nutzern verwendet, darunter private Nutzer, Regierungen, Organisationen und Unternehmen.<ref>[http://www.comparebusinessproducts.com/fyi/50-places-linux-running-you-might-not-expect 50 Places Linux is Running That You Might Not Expect] comparebusinessproducts.com (23. März 2010)</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.linuxfoundation.org/about/members |text=Linux Foundation Mitglieder |wayback=20130424013905}}</ref><br />
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== Geschichte ==<br />
{{Hauptartikel|Geschichte von Linux}}<br />
<br />
=== Entwicklungen im Vorfeld ===<br />
1983 rief [[Richard Stallman]] das [[GNU-Projekt]] ins Leben. Es war das Ziel, ein frei verfügbares [[Unix]]-ähnliches, [[Portable Operating System Interface|POSIX]]-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. Zwar war bereits Anfang der 90er Jahre eine ansehnliche Menge von Software geschrieben worden, doch steckte der eigentliche Betriebssystem-Kernel noch in einer frühen Phase und entwickelte sich nur langsam. Die ebenso freie [[Berkeley Software Distribution]], die sich in den 80er Jahren entwickelt hatte, war in einen Rechtsstreit mit ungewissem Ausgang verwickelt und war aus diesem Grund ebenso keine Alternative als freies Betriebssystem. Damit stand Anfang der 1990er kein vollständiges, freies System zur Verfügung, welches für Entwickler interessant gewesen wäre.<br />
<br />
=== Historische Entwicklung ===<br />
[[Datei:Linus Torvalds.jpeg|mini|hochkant|[[Linus Torvalds]], 2002]]<br />
1991 begann [[Linus Torvalds]] in [[Helsinki]] ([[Finnland]]) mit der Entwicklung einer Terminal-[[Emulation]], um unter anderem seinen eigenen Computer besser zu verstehen. Mit der Zeit merkte er, dass sich das System immer mehr zu einem Betriebssystem entwickelte; daraufhin kündigte er es in der [[Usenet]]-Themengruppe für das Betriebssystem [[Minix (Betriebssystem)|Minix]], ''comp.os.minix'', an.<ref>{{Internetquelle |autor=Linus Torvalds |url=http://groups.google.de/group/comp.os.minix/msg/b813d52cbc5a044b |titel=What would you like to see most in minix? |werk=Usenet-Newsgroup comp.os.minix |datum=1991-08-26 |sprache=en |abruf=2008-07-26}}</ref> Im September desselben Jahres sollte das System dann auf einem Server den Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Dem damaligen FTP-Server-Administrator Ari Lemmke gefiel keiner der von Torvalds vorgeschlagenen Namen ''Freax'' oder ''Buggix'', deshalb veröffentlichte er es stattdessen in einem Verzeichnis mit dem Namen Linux. Torvalds war mit diesem Namen zunächst nicht einverstanden, gab seinen Widerstand aber schnell auf, weil er nach eigener Aussage eingestehen musste, dass Linux einfach ein besserer Name war.<br />
<br />
Linux wurde zu dieser Zeit noch unter einer [[Proprietäre Software|proprietären]] Lizenz von Torvalds veröffentlicht, welche die kommerzielle Nutzung verbot. Er merkte jedoch bald, dass das den Fortschritt der Entwicklung behinderte. Er wollte allen Entwicklern deutlich mehr Freiraum geben und stellte Linux deshalb im Januar 1992 unter die [[GNU General Public License|GNU GPL]].<ref>{{Internetquelle |autor=Linus Torvalds |url=https://www.kernel.org/pub/linux/kernel/Historic/old-versions/RELNOTES-0.12 |titel=Release Notes for Linux v0.12 |werk=The Linux Kernel Archives |datum=1992-01 |sprache=en |abruf=2011-09-08}}</ref> Es war nun möglich, Linux in [[GNU]] zu integrieren und dies als das erste freie Betriebssystem zu vertreiben. Dieser Schritt machte das System für eine noch größere Zahl von Entwicklern interessanter, da er die Modifizierung und Verbreitung vereinfachte.<br />
<br />
=== Die Bezeichnung GNU/Linux ===<br />
Die Bezeichnung Linux wurde von Torvalds anfänglich nur für den von ihm geschriebenen Kernel genutzt. Dieser wurde anfänglich auf [[Minix (Betriebssystem)|Minix]] verwendet. Torvalds und die anderen Linux-Autoren lizenzierten 1992 Linux unter der [[GNU General Public License|GNU GPL]], so dass der Kernel in [[GNU]] integriert werden konnte. Diese [[GNU-Varianten|GNU-Variante]] wurde schnell zur meist genutzten Variante, da es zu dieser Zeit keinen anderen funktionsfähigen freien Kernel gab. Als Torvalds und seine Anhänger später auch das gesamte Betriebssystem als ''Linux'' bezeichneten, versuchte der Gründer des [[GNU-Projekt]]s, [[Richard Stallman]], bald, den Namen GNU/Linux durchzusetzen, um der Rolle von GNU eine in seinen Augen angemessene Geltung zu verschaffen. Diese Forderung stieß auf unterschiedliche Reaktionen. Während das GNU-Projekt und das [[Debian]]-Projekt den Namen annahmen, lehnten die meisten Entwickler und anderen Linux-Distributoren dies ab oder widersetzten sich deutlich. Begründet wurde dies einerseits mit Bequemlichkeit, weil der Name ''Linux'' als einfacher angesehen wurde, und andererseits mit dem Hinweis, dass mittlerweile eine beachtliche Menge der mit Linux ausgelieferten Software nicht aus dem GNU-Projekt stamme.<br />
<br />
{{Siehe auch|GNU/Linux-Namensstreit}}<br />
<br />
=== Entwicklung ===<br />
[[Datei:KDE 4.png|mini|Grafische Benutzeroberfläche KDE]]<br />
<br />
Die Entwicklung des Linux-Kernels wird noch immer von Torvalds organisiert. Dieser ist dafür bei der gemeinnützigen [[Linux Foundation]] angestellt. Andere wichtige Entwickler werden oft von verschiedenen Unternehmen bezahlt. So arbeitet z.&nbsp;B. [[Andrew Morton (Programmierer)|Andrew Morton]] im Auftrag von Google am Linux-Kernel und ist dabei im sogenannten ''Merge Window'' für das Sammeln aller Änderungen und das Weiterleiten an Torvalds zuständig.<br />
<br />
Neben der Kernel-Entwicklung haben sich auch andere Projekte um das Betriebssystem gesammelt, die es für eine größere Nutzerzahl interessant machten. So ermöglichen [[grafische Benutzeroberfläche]]n wie [[KDE Software Compilation 4|KDE]] oder [[Gnome]] einen hohen Benutzerkomfort beim Einsatz als Desktop-System. Verschiedene auf den Desktop ausgelegte Linux-Distributionen vereinfachten die Installation und Konfiguration von Linux so weit, dass sie auch von Anfängern problemlos gemeistert werden können.<br />
<br />
Eine weltweite Entwickler- und Nutzergemeinde erstellt eine Vielzahl an weiterer Software und Dokumentation rund um Linux, welche die Einsatzmöglichkeiten enorm ausgedehnt haben. Hinzu kommt, dass Hersteller [[proprietär]]er Software zunehmend einen Markt bei Linux-Anwendern erkennen und mit der Zeit vermehrt Programme für Linux anbieten. Dabei läuft die Entwicklung schwerpunktmäßig [[Freie Software|freier Software]] sowohl in selbstorganisierten Projekten, bestehend aus ehrenamtlichen und bezahlten Entwicklern, als auch in teilweise von Unternehmen unterstützten Stiftungen. Gemein ist allen Modellen, dass sie sich stark über das [[Internet]] vernetzt haben und dort ein Großteil der Organisation und Absprache stattfindet.<br />
<br />
=== Streit um Linux ===<br />
Schon früh kam es rund um Linux zum Streit. 1992 griff [[Andrew S. Tanenbaum]] Linux wegen eines aus seiner Sicht veralteten Designs und eines zu liberalen Entwicklungsmodells an.<ref>{{Internetquelle |autor=Andy Tanenbaum |url=http://groups.google.de/group/comp.os.minix/msg/f447530d082cd95d |titel=LINUX is obsolete |werk=Usenet-Newsgroup comp.os.minix |datum=1992-01-29 |sprache=en |abruf=2008-07-26}}</ref> Später kam Tanenbaum erneut ins Spiel, als Ken Brown an seinem Buch ''[[Samizdat (Kenneth Brown)|Samizdat]]'' schrieb und nach Anhaltspunkten suchte, dass Linux nur eine Kopie von Tanenbaums [[Minix (Betriebssystem)|Minix]] sei. Tanenbaum nahm Linux diesmal in Schutz. Linux habe ein zu schlechtes Design, als dass es abgeschrieben sein könne.<br />
<br />
Anderen Streit gab es mit erklärten Konkurrenten. Schon früh wurden interne Microsoft-Dokumente ([[Halloween-Dokumente]]) bekannt, die aufzeigten, dass Microsoft annahm, Linux sei die größte Gefahr für Windows. Später begann Microsoft mit einer Kampagne, um Windows bei einer Gegenüberstellung mit Linux technisch wie wirtschaftlich gut aussehen zu lassen. Während die [[Online-Community#Entwickler-Community|Community]] diese Kampagne recht gelassen sah, starteten vor allem Unternehmen im Linux-Umfeld Gegenkampagnen. Im Herbst 2006 aber kündigten Microsoft und [[Novell]] an, bei Interoperabilität und Patentschutz zusammenzuarbeiten, um so die Zusammenarbeit der einzelnen Produkte zu verbessern.<br />
<br />
Ein anderer Konkurrent, der Unix-Hersteller [[SCO Group|SCO]], erhob wiederum 2003 den Vorwurf, dass bei IBM angestellte Linux-Entwickler [[Quellcode]] von SCOs Unix in Linux kopiert hätten. Das Verfahren wurde im Sommer 2007 eingestellt, die SCO Group hat mittlerweile Insolvenz angemeldet und wurde vom Börsenhandel ausgeschlossen. 2013 wurde eine Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt. Im Artikel [[SCO gegen Linux]] ist der Streit chronologisch dokumentiert.<br />
<br />
Ebenfalls machte das Markenrecht Linux schon früh zu schaffen. So ließen einige Privatpersonen Mitte der 1990er Jahre den Namen Linux auf sich eintragen, was Torvalds nur mit viel Hilfe wieder rückgängig machen konnte. Er übertrug die Verwaltung der Markenrechte an das [[Linux Mark Institute]], welches wiederum im Jahr 2005 auffiel, als es die Lizenzen für den Markenschutz auf bis zu 5.000 Dollar pro Jahr festlegte. Diese Summe brachte hauptsächlich viele an Community-Projekten beteiligte Gemüter in Wallung, woraufhin sich Torvalds genötigt fühlte, in einem offenen Brief Stellung zu nehmen und klarzustellen, dass das Geld schlichtweg benötigt werde, damit das gemeinnützig arbeitende Linux Mark Institute seine eigenen Kosten decken könne.<br />
<br />
== Der Kernel ==<br />
[[Datei:Linux Kernel Struktur.svg|mini|hochkant=2|Struktur des Linux-Kernels im Detail]]<br />
{{Hauptartikel|Linux (Kernel)}}<br />
<br />
=== Technik ===<br />
Die Bezeichnung ''Linux'' wurde von Linus Torvalds anfänglich nur für den Kernel genutzt, dieser stellt der Software eine Schnittstelle zur Verfügung, mit der sie auf die [[Hardware]] zugreifen kann, ohne sie genauer zu kennen. Der Linux-Kernel ist ein in der Programmiersprache [[C (Programmiersprache)|C]] geschriebener [[monolithischer Kernel]]. Wichtige Teilroutinen sowie zeitkritische Module sind jedoch in prozessorspezifischer [[Assemblersprache]] programmiert. Der Kernel ermöglicht es, nur die für die jeweilige Hardware nötigen [[Gerätetreiber|Treiber]] zu laden. Weiterhin übernimmt der Kernel auch die Zuweisung von Prozessorzeit und Ressourcen zu den einzelnen Programmen, die auf ihm gestartet werden. Bei den einzelnen technischen Vorgängen orientiert sich das Design von Linux stark an seinem Vorbild [[Unix]].<br />
<br />
Der Linux-Kernel wurde zwischenzeitlich auf eine sehr große Anzahl von Hardware-Architekturen portiert. Das Repertoire reicht von eher exotischen Betriebsumgebungen wie dem [[iPAQ]]-Handheld-Computer, Navigationsgeräten von [[TomTom]] oder gar [[Digitalkamera]]s bis hin zu Großrechnern wie IBMs [[System z]] und neuerdings auch Mobiltelefonen wie dem [[Motorola A780]] sowie Smartphones mit Betriebssystemen wie [[Android (Betriebssystem)|Android]] oder [[Sailfish OS]] auf dem [[Jolla]]. Trotz Modulkonzept blieb die monolithische Grundarchitektur erhalten. Die Orientierung der Urversion auf die verbreiteten [[X86-Prozessor|x86]]-[[Personal Computer|PCs]] führte früh dazu, verschiedenste Hardware effizient zu unterstützen und die Bereitstellung von Treibern auch unerfahrenen Programmierern zu ermöglichen. Die hervorgebrachten Grundstrukturen beflügelten die Verbreitung.<br />
<br />
=== Kernel-Versionen ===<br />
Auf kernel.org werden alle Kernel-Versionen archiviert. Die dort zu findende Version ist der jeweilige Referenzkernel. Auf diesem bauen die sogenannten Distributionskernel auf, die von den einzelnen Linux-Distributionen um weitere Funktionen ergänzt werden. Eine Besonderheit stellt dabei das aus vier Zahlen bestehende und durch Punkte getrennte Versionsnummernschema dar, z.&nbsp;B. ''2.6.14.1''. Es gibt Auskunft über die exakte Version und damit auch über die Fähigkeiten des entsprechenden Kernels. Von den vier Zahlen wird die letzte für Fehlerbehebungen und Bereinigungen geändert, nicht aber für neue Funktionen oder tiefgreifende Änderungen. Aus diesem Grund wird sie auch nur selten mit angegeben, wenn man beispielsweise Kernel-Versionen vergleicht. Die vorletzte, dritte Zahl wird geändert, wenn neue Fähigkeiten oder Funktionen hinzugefügt werden. Gleiches gilt für die ersten beiden Zahlen, bei diesen müssen die Änderungen und neuen Funktionen jedoch drastischer ausfallen. Ab Version 3.0 (August 2011) wird auf die zweite Stelle verzichtet.<br />
<br />
=== Entwicklungsprozess ===<br />
Die Entwicklung von Linux liegt durch die GPL und durch ein sehr offenes Entwicklungsmodell nicht in der Hand von Einzelpersonen, Konzernen oder Ländern, sondern in der Hand einer weltweiten [[Online-Community#Entwicklungs-Community|Gemeinschaft vieler Programmierer]], die sich in erster Linie über das Internet austauschen. In vielen E-Mail-Listen, aber auch in Foren und im Usenet besteht für jedermann die Möglichkeit, die Diskussionen über den Kernel zu verfolgen, sich daran zu beteiligen und auch aktiv Beiträge zur Entwicklung zu leisten. Durch diese unkomplizierte Vorgehensweise ist eine schnelle und stetige Entwicklung gewährleistet, die auch die Möglichkeit mit sich bringt, dass jeder dem Kernel Fähigkeiten zukommen lassen kann, die er benötigt. Eingegrenzt wird dies nur durch die Kontrolle von Linus Torvalds und einigen speziell ausgesuchten Programmierern, die das letzte Wort bei der Aufnahme von Verbesserungen und Patches haben. Auf diese Weise entstehen täglich grob 4.300 Zeilen neuer Code, wobei auch täglich ungefähr 1.800 Zeilen gelöscht und 1.500 geändert werden (Angaben nach Greg Kroah-Hartman als Durchschnitt für das Jahr 2007). An der Entwicklung sind derzeit ungefähr 100 Verantwortliche („maintainer“) für 300 Subsysteme beteiligt.<br />
<br />
=== Beispiele für Details an Kerneländerungen ===<br />
==== Neuerungen im Kernel 2.6 ====<br />
Der stabile Kernel 2.6 wurde ab Dezember 2001 auf Basis des damaligen 2.4er-Kernels entwickelt und weist eine Reihe von Neuerungen auf. Die auffälligste Auswirkung dieser Änderungen ist, dass graphische und interaktive Anwendungen deutlich schneller ausgeführt werden.<br />
<br />
Eine der wichtigsten Änderungen war dabei die Verbesserung des sogenannten ''[[Linux (Kernel)#Neue Prozess-Scheduler|O(1)-Schedulers]]'', den [[Ingo Molnár]] für den 2.6er-Kernel komplett neu konzipierte. Er hat die Fähigkeit, das Zuweisen von Prozessorzeit zu unterschiedlichen Prozessen unabhängig von der Anzahl der Prozesse in konstanter Zeit zu erledigen. Seit Kernel 2.6.23 kommt allerdings stattdessen der sogenannte ''[[Completely Fair Scheduler]]'' zum Einsatz.<br />
<br />
Eine andere Neuerung stellt die Einführung von [[Access Control List]]s dar, mit deren Hilfe ein sehr fein abgestimmtes Rechtemanagement möglich ist, was vor allen Dingen in Umgebungen mit vielen Benutzern sehr wichtig ist. Ebenso verfügt der neue Kernel über ein deutlich verbessertes System der Dateiüberwachung. In der neuen Version, ''Inotify'' genannt, gibt die Überwachung bei jeder Operation an einer Datei eine Nachricht ab, was z.&nbsp;B. für Desktop-Suchmaschinen wichtig ist, die daraufhin ihren Index in Bezug auf diese Datei aktualisieren können.<br />
<br />
== Distributionen ==<br />
{{Hauptartikel|Linux-Distribution}}<br />
<br />
Da der Linux-Kernel alleine nicht lauffähig bzw. bedienbar wäre, muss man ihn mit Hilfssoftware zusammen verteilen, beispielsweise den [[GNU Core Utilities]] und vielen anderen Anwendungsprogrammen. Solch eine Zusammenstellung nennt man „Linux-Distribution“, sie ist eine Zusammenstellung verschiedener Software, die je nach Bedingung unterschiedlich sein kann. Die so entstehenden Distributionen unterscheiden sich teilweise sehr deutlich. Der Herausgeber einer Linux-Distribution ist der ''Distributor''.<br />
<br />
=== Geschichte der Linux-Distributionen ===<br />
Die Notwendigkeit von Linux-Distributionen ergab sich durch das Entwicklungsmodell von Linux nahezu sofort. Die Werkzeuge des GNU-Projekts wurden zügig für Linux angepasst, um ein arbeitsfähiges System bereitstellen zu können. Die ersten Zusammenstellungen dieser Art waren 1992 ''MCC Interim Linux'', ''[[Softlanding Linux System]]'' (SLS) und ''[[Yggdrasil Linux]]''. Die älteste heute noch existierende Distribution, [[Slackware]] von [[Patrick Volkerding]], folgte 1993 und stammt von Softlanding Linux System ab.<br />
<br />
Mit der Ausbreitung der Linux-Distributionen bekamen mehr Menschen die Möglichkeit, das System zu testen, des Weiteren wurden die Distributionen immer umfangreicher, so dass ein immer größerer [[Linux-Einsatzbereiche|Einsatzbereich]] erschlossen werden konnte, was Linux zunehmend zu einer attraktiven Alternative zu Betriebssystemen etablierter Hersteller werden ließ. Im Laufe der Zeit änderte sich auch der Hintergrund der Distributionen: Wurden die ersten Distributionen noch der Bequemlichkeit halber und von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen geschrieben, gibt es heutzutage teilweise sehr große Gemeinschaftsprojekte Freiwilliger, Unternehmens-Distributionen oder eine Kombination aus beidem.<br />
<br />
=== Moderne Distributionen ===<br />
[[Datei:Linux-Distribution.svg|mini|Bestandteile einer Linux-Distribution]]<br />
<br />
Hinter den meisten, vorrangig kleinen Distributionen stehen über das Internet koordinierte Projekte Freiwilliger. Die großen Distributionen werden eher von Stiftungen und Unternehmen verwaltet. Auch die Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Distributionen differenzierten sich mit der Zeit stark. Vom [[Desktop-PC]] über Server-Installationen und [[Live-CD]]s bis hin zu Distributionen zu technischen Forschungszwecken ist alles vertreten. Die Zusammensetzung einer üblichen Linux-Distribution für den Desktop-PC umfasst eine große Zahl von Softwarekomponenten, die das tägliche Arbeiten ermöglichen. Die meisten Distributionen werden in Form fertiger CD- oder DVD-Images im Internet bereitgestellt oder mit Support-Verträgen oder Handbüchern verkauft.<br />
<br />
Für besondere Anwendungsgebiete existieren oft keine direkt installierbaren Distributionen. Hier werden Frameworks wie [[OpenEmbedded]] z.&nbsp;B. für Router oder Handys verwendet, um eine Distribution für den Einsatz auf dem Gerät vorzubereiten.<br />
<br />
=== Vielfalt ===<br />
Es wird eine große Anzahl an Distributionen angeboten, die dem Benutzer eine sehr feine Abstimmung der Auswahlkriterien auf die eigenen Bedürfnisse ermöglicht. Die Auswahl der geeignetsten Distribution ist für viele unerfahrene Benutzer daher nicht einfach. Die verwendete Software kann mehr Gewicht für Privatanwender haben als für Unternehmen, die wiederum mehr Wert auf die Verfügbarkeit eines offiziellen Kundendienstes („Support“) legen. Auch kann die Politik des Projekts oder die des Unternehmens hinter der Distribution, z.&nbsp;B. in Bezug auf proprietäre Software, ebenso eine Rolle spielen wie die Eigenschaften der Community in diesem Projekt.<br />
<br />
Die [[Liste von Linux-Distributionen]] enthält eine Aufzählung der wichtigsten oder populärsten Distributionen.<br />
<br />
=== Kompatibilität zwischen den Distributionen ===<br />
Die Vielfalt der Distributionen, die teilweise verschiedene binäre Formate, eigene Verzeichnisstrukturen und ähnliche Unterschiede aufweisen, führt zu einem gewissen Grad an Inkompatibilität zwischen den Distributionen, der bisher auch durch Richtlinien wie den [[Filesystem Hierarchy Standard]] und der [[Linux Standard Base]] nicht behoben werden konnte. So kann Software, die für die Distribution A bereitgestellt wird, nicht notwendigerweise auch auf der Distribution B installiert werden. Verschiedene Sichtweisen und Lösungsansätze zu dieser Problematik werden im Hauptartikel [[Linux-Distribution]] näher beleuchtet.<br />
<br />
== Einsatzbereiche ==<br />
[[Datei:Linux kernel ubiquity.svg|mini|Der Linux-Kernel wird auf unterschiedlichster Hardware eingesetzt und wird von einer großen Menge von sowohl freier als auch proprietärer Software unterstützt. Die Mängel der bisher verfügbaren [[Fenstersystem]]e, möglicherweise die mangelnde Einheitlichkeit der zahlreichen grafischen [[Unix-Shell|Shells]] und definitiv das Fehlen von [[Gerätetreiber]]n behindern die weitere Verbreitung.]]<br />
{{Hauptartikel|Linux-Einsatzbereiche}}<br />
<br />
Die Einsatzgebiete von Linux sind seit der ersten Version stetig erweitert worden und decken heutzutage einen weiten Bereich ab.<br />
<br />
=== {{Anker|Linux auf dem Desktop}} Desktop-Systeme ===<br />
[[Datei:Compiz-fusion-3d-desktop-cube.png|mini|links|[[KDE]]-3D-Desktop mit [[Mozilla Firefox|Firefox]], [[Kaffeine]], [[Konqueror]] und [[Amarok (Software)|Amarok]]]]<br />
<br />
Linux, beziehungsweise eine Linux-Distribution, lässt sich als allein installiertes Betriebssystem betreiben, aber auch innerhalb eines [[Multi-Boot-System]]s einsetzen.<ref>{{Internetquelle |autor=Johannes Plötner, Steffen Wendzel |url=http://openbook.galileocomputing.de/linux/linux_kap02_001.html#dodtp983ea109-3dab-476d-82e5-f63abf5fda7e |titel=Linux – Das umfassende Handbuch |titelerg=Die Partitionierung |hrsg=Galileo Computing |datum=2012 |abruf=2012-02-19}}</ref> Parallel installieren kann man Linux beispielsweise neben [[Microsoft Windows|Windows]] oder einem [[Berkeley Software Distribution|BSD]] wie [[FreeBSD]] oder [[macOS]]. Moderne Distributionen wie [[OpenSUSE]], [[Debian]], [[MX Linux]] oder [[Ubuntu]] führen den Nutzer mit Hilfe von [[Grafische Benutzeroberfläche|grafischen Benutzeroberflächen]] durch die Installation auf dem PC und erkennen andere Betriebssysteme nahezu immer selbstständig. Aus weit über tausend kostenlosen Programmen kann eine individuelle Kombination ausgewählt werden. [[Textverarbeitung]], [[Tabellenkalkulation]], [[Multimedia]]-Anwendungen, [[Rechnernetz|Netzwerktools]], Spiele oder wissenschaftliche Anwendungen decken die meisten Anwendungsbereiche ab, die im Büroalltag und im Privatbereich wichtig sind.<br />
<br />
Trotz Sicherheitsvorsprungs gegenüber dem am weitesten verbreiteten Betriebssystem Windows<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/ausstieg-nie-wieder-viren-a-812304.html spiegel.de]</ref><ref>[http://wiki.ubuntuusers.de/Grundlagen wiki.ubuntuusers.de/Grundlagen]</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://wiki.ubuntuusers.de/Sicherheitskonzepte |text=wiki.ubuntuusers.de/Sicherheitskonzepte |wayback=20120522231405}}</ref><ref>[http://www.com-magazin.de/sicherheit/news/detail/artikel/ist-linux-sicherer-als-windows.html?no_cache=1&cHash=67e115caef356a43d3e9828e3bccb2f9 com-magazin.de]</ref> und der Möglichkeit der Parallelinstallation und umfangreichen, kostenlosen Softwareangebots wird Linux auf Desktoprechnern zögerlich eingesetzt. Auch wenn sich die verbreitetsten Linux-[[Desktop-Umgebung]]en ähnlich bedienen lassen wie Windows oder macOS, unterscheiden sie sich durch diverse Systemfunktionen von ihnen. Daher kann wie bei fast jedem Wechsel des Betriebssystems eine gewisse Einarbeitungszeit nötig sein.<br />
<br />
Die Installation der meisten Distributionen ist einfach und gibt geläufige Einstellungen vor,<ref>{{Internetquelle |autor=Johannes Plötner, Steffen Wendzel |url=http://openbook.galileocomputing.de/linux/linux_kap02_002.html#dodtp479f446c-36b5-46c9-8b4c-e5a4a2479fa2 |titel=Linux – Das umfassende Handbuch |titelerg=Installation von Ubuntu |hrsg=Galileo Computing |datum=2012 |abruf=2012-02-19}}</ref> auch die Installation der Anwendungen läuft meist vollautomatisch ab, da sie üblicherweise von einem [[Paketverwaltung|Paketmanager]] übernommen wird.<ref>{{Internetquelle |autor=Sascha Kersken |url=http://openbook.galileocomputing.de/it_handbuch/kap_07_linux_001.html |titel=IT-Handbuch für Fachinformatiker – Der Ausbildungsbegleiter |titelerg=Software installieren |hrsg=Galileo Computing |datum=2011 |abruf=2011-09-09}}</ref> Da das genaue Vorgehen aber nicht bei allen Linux-Distributionen einheitlich geregelt ist, kann ein Wechsel der Linux-Distribution Einarbeitungszeit erfordern. Die Installation von Programmen, die nicht zum Umfang der Distribution gehören, kann unterschiedlich sein: Im Idealfall existiert eine [[Paketquelle]] der Programmentwickler, die im Paketmanager eingebunden werden und über diesen dann installiert werden kann. Daneben gibt es für eine Reihe von Programmen Pakete, die auf die Distribution abgestimmt zum Download verfügbar sind. Im ungünstigsten Fall muss die Software als [[Quellcode]] bezogen werden und für das jeweilige System [[kompiliert]] werden. Anwendungen, die vom Anbieter nur für macOS oder Windows auf den Markt gebracht wurden, kann man i.&nbsp;d.&nbsp;R. unter Linux mittels [[Programmierschnittstelle|API-Implementierungen]] wie [[Wine]], [[Cedega]] oder [[Darling (Software)|Darling]] bzw. [[GNUstep]] verwenden. In anderen Fällen muss man zu alternativen Anwendungen greifen, die für Linux verfügbar sind.<br />
[[Datei:Ubuntu 10.04 Gnome Guestsession.png|mini|[[Gnome]]-Desktop mit [[Mozilla Firefox|Firefox]], [[Nautilus (Dateimanager)|Nautilus]] und Hauptmenü in [[Ubuntu]] 10.04 LTS]]<br />
<br />
Die beiden weit verbreiteten Desktop-Umgebungen [[Gnome]] und [[KDE]] haben unterschiedliche Bedienungskonzepte, weshalb viele Distributoren Standards und Richtlinien veröffentlichen, um sowohl Entwicklern als auch Nutzern den Umgang mit verschiedenen Desktop-Umgebungen nahezubringen und ihn zu vereinheitlichen.<br />
<br />
Bekannt geworden sind größere Migrationen von Unternehmen oder Institutionen, die mehrere hundert oder tausend Rechner auf Linux-Desktops umgestellt haben, wie die Stadt München im Rahmen des [[LiMux]]-Projekts oder die Umstellung von 20.000 Desktops bei Peugeot Citroën.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Donath |url=http://www.golem.de/0701/50251.html |titel=Zweitgrößter europäischer Autohersteller steigt auf Linux um |werk=Golem.de |datum=2007-01-31 |zitat=PSA Peugeot Citroën wählt den SUSE Linux Enterprise Desktop für 20.000 Desktops |abruf=2014-04-22}}</ref> Durch die Auslieferung vorinstallierter Systeme durch einige Fachhändler sowie die wachsende Beliebtheit einiger Distributionen wie [[Ubuntu]] wuchs die Linux-Verwendung auf Desktoprechnern von Anfang 2007 bis Mitte 2008 um fast 30&nbsp;Prozent. Weltweit wurde im April 2009 im ''Market-Share-Report'' von ''Net Applications'' erstmals ein Marktanteil von einem Prozent<ref name="heiseonline_216986">{{Heise online |ID=216986 |Titel=Linux knackt auf dem Desktop die 1-Prozent-Marke |Autor=Oliver Diedrich |Datum=2009-05-01 |Abruf=2011-09-08}}</ref> ermittelt. Nachdem er 2010 gemäß NetMarketShare wieder auf 0,9 %<ref>{{Internetquelle |autor=Mehmet Toprak |url=https://www.netzwelt.de/news/83598-kommentar-gescheiterte-linux-projekt.html |titel=Das gescheiterte Linux-Projekt |hrsg=Netzwelt |datum=2010-08-07 |abruf=2011-09-08}}</ref> gefallen war, stieg der Marktanteil bis Dezember 2011 auf 1,41 %.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.netmarketshare.com/operating-system-market-share.aspx?qprid=9&qpcustomb=0&qptimeframe=M&qpsp=143&qpnp=13 |titel=Desktop Top Operating System Share Trend December 2010 to December 2011 |hrsg=Net Applications.com |sprache=en |abruf=2012-01-10}}</ref> Ende 2016 lag der Marktanteilanteil bei<br />
2,2 %.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.netmarketshare.com/operating-system-market-share.aspx?qprid=9&qpcustomb=0&qpsp=216&qpnp=1&qptimeframe=M&qpcd=1&qpstick=13 |titel=Desktop Top Operating System Share Trend – December, 2016 |hrsg=Net Applications.com |sprache=en |abruf=2017-01-13}}</ref><br />
<br />
=== Server ===<br />
[[Datei:LAMP software bundle.svg|mini|links|Die [[LAMP (Softwarepaket)|LAMP]]-Distribution basiert auf Linux]]<br />
[[Datei:Z800 2066 JKU.jpeg|mini|hochkant=0.6|Linux auf [[System z]] Type 2066]]<br />
<br />
Aufgrund der Kompatibilität von Linux mit anderen unixoiden Systemen hat sich Linux auf dem Servermarkt besonders schnell etabliert. Da für Linux schon früh zahlreiche häufig verwendete und benötigte Serversoftware wie [[Webserver]], [[Datenbankserver]] und [[Groupware]] kostenlos und weitgehend uneingeschränkt zur Verfügung stand, wuchs dort der Marktanteil stetig.<br />
<br />
Da Linux als stabil und einfach zu warten gilt, erfüllt es auch die besonderen Bedingungen, die an ein Server-Betriebssystem gestellt werden. Der [[Modul (Software)|modulare]] Aufbau des Linux-Systems ermöglicht zusätzlich das Betreiben kompakter, [[dedizierter Server]]. Außerdem hat die Portierung von Linux auf verschiedenste Hardwarekomponenten dazu geführt, dass Linux alle bekannten Serverarchitekturen unterstützt.<br />
<br />
Eingesetzt wird es dabei für praktisch alle Aufgaben. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Linux-Server-Konfiguration [[LAMP (Softwarepaket)|LAMP]], bei der Linux mit [[Apache HTTP Server|Apache]], [[MySQL]] und [[PHP]]/[[Perl (Programmiersprache)|Perl]] (manchmal auch [[Python (Programmiersprache)|Python]]) kombiniert wird. Auch proprietäre Geschäftssoftware wie [[SAP R/3]] ist mittlerweile auf verschiedenen Distributionen verfügbar und hat eine Installationszahl von über 1.000 Systemen erreicht. Das [[Linux Terminal Server Project]] ermöglicht es, sämtliche Software außer dem [[BIOS]] der Clients zentral zu verwalten.<br />
<br />
Da Linux auf einer Vielzahl von verschiedenen Hardwaretypen betrieben werden kann, ist auch die für Linux-Server genutzte Hardware ähnlich umfangreich. Auch moderne Hardware wie die von [[IBM eServer p5|IBMs eServer p5]] wird unterstützt und ermöglicht dort das parallele Ausführen von bis zu 254 Linux-Systemen (Modell p595). Auf IBM-Großrechnern der aktuellen [[System z|System-z]]-Linie läuft Linux wahlweise nativ, mittels [[PR/SM]] in bis zu 30 [[LPAR]]s oder in jeder davon unter [[z/VM]] in potenziell unbegrenzt vielen, real einigen zehntausend virtuellen Maschinen.<br />
<br />
Im Januar 2017 wurden mindestens 34 %<ref name="W3Techs" /> aller [[Website]]s mittels eines Linux-Servers verfügbar gemacht. Da nicht alle Linux-Server sich auch als solche zu erkennen geben, könnte der tatsächliche Anteil um bis zu 31 Prozentpunkte höher liegen. Damit ist ein tatsächlicher Marktanteil von bis zu etwa 65 % nicht auszuschließen.<ref name="W3Techs">[http://w3techs.com/technologies/details/os-unix/all/all Usage statistics and market share of Unix for websites], W3Techs, abgerufen am 25. März 2017 (englisch)</ref> Der Marktanteil von verkauften Linux-Server-Systemen lag im zweiten Quartal 2013 bei 23,2 %.<ref name="LX-Server">{{Heise online |ID=1944664 |Titel=Servermarkt: Cisco und Dell legen gegen den Trend zu |Autor=Matthias Parbel |Datum=2013-08-28 |Abruf=2013-09-17}}</ref> Da bei Servern nicht selten von einem Kunden selbst ein anderes Betriebssystem installiert wird, gibt diese Zahl nur bedingt Auskunft über die effektive Verwendung von Linux auf Server-Systemen.<br />
<br />
=== Smartphone- und Tablet-Systeme ===<br />
[[Datei:Galaxy Nexus smartphone.jpg|mini|hochkant=0.5|[[Galaxy Nexus]] mit [[Android (Betriebssystem)|Android]]]]<br />
<br />
Für [[Smartphone]]s und [[Tabletcomputer|Tablets]] gibt es speziell optimierte Linux-Distributionen. Sie bieten neben den [[Telefon]]ie- und [[Short Message Service|SMS]]-Funktionen diverse [[Personal Information Manager|PIM]]-, [[GPS|Navigations]]- und [[Multimedia]]-Funktionen. Die Bedienung erfolgt typischerweise über [[Multi-Touch]] oder mit einem Stift. Linux-basierte Smartphonesysteme werden meist von einem Firmen[[konsortium]] oder einer einzelnen Firma entwickelt und unterscheiden sich teilweise sehr stark von den sonst klassischen Desktop-, Embedded- und Server-Distributionen. Anders als im [[Eingebettetes System|Embedded]]-Bereich sind Linux-basierte Smartphonesysteme aber nicht auf ein bestimmtes Gerät beschränkt, vielmehr dienen sie als Betriebssystem für Geräte ganz unterschiedlicher Modellreihen und werden oft herstellerübergreifend eingesetzt.<br />
<br />
Die Architektur dieser Smartphone- und Tablet-Distributionen hat neben dem Linux-Kernel teilweise wenig mit den klassischen Distributionen zu tun.<ref name="Smartphone Disto" /> So wird von Android nur ein Teil der sonst üblichen GNU-Software-Umgebung genutzt.<ref name="stallman2011">{{Internetquelle |autor=Richard Stallman |url=https://www.theguardian.com/technology/2011/sep/19/android-free-software-stallman |titel=Is Android really free software? – Google’s smartphone code is often described as 'open' or 'free' – but when examined by the Free Software Foundation, it starts to look like something different |hrsg=[[The Guardian]] |datum=2011-09-19 |sprache=en |zitat=the software of Android versions 1 and 2 was mostly developed by Google; Google released it under the Apache 2.0 license, which is a lax free software license without copyleft. […] The version of Linux included in Android is not entirely free software, since it contains non-free „binary blobs“ […] Android is very different from the GNU/Linux operating system because it contains very little of GNU. |abruf=2012-09-09}}</ref> Die meist auf Linux genutzten UNIX-artigen Dienste und Tools werden teilweise durch eine [[Java-Laufzeitumgebung]] ersetzt. Dadurch entstehen neue [[Programmierschnittstelle]]n, die sich auf beliebigen anderen Plattformen emulieren bzw. umsetzen lassen.<ref>{{Internetquelle |url=http://developer.android.com/guide/basics/what-is-android.html |titel=What is Android? |werk=Android Developers Guide |sprache=en |abruf=2011-09-08}}</ref> Trotzdem wird Android als Linux-Distribution angesehen, die viele Eigenschaften mitbringt, die es mit zahlreichen [[Embedded Linux|Embedded-Linux]]-Distributionen teilt.<ref name="BillAnderson">{{Internetquelle |autor=Bill Anderson |url=http://www.all-things-android.com/content/android-just-another-distribution-linux |titel=Android is Just Another Distribution of Linux |hrsg=Android News for Costa Rica |datum=2014-05-13 |sprache=en |zitat=Android is not a GNU/Linux distribution, but it is a distribution of Linux. More specifically, it is a distribution of embedded Linux that uses many NetBSD utilities. |abruf=2014-09-12}}</ref> Andere Smartphone-Distributionen, wie etwa [[Firefox OS]], [[Ubuntu#Ubuntu Touch|Ubuntu for phones]],<ref>{{Internetquelle |url=http://netzsieger.de/blog/elektronik/smartphones/ubuntu-smartphones/ |titel=Canonical bringt Ubuntu auf Smartphones |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130112095501/http://netzsieger.de/blog/elektronik/smartphones/ubuntu-smartphones/ |archiv-datum=2013-01-12 |offline=1 |abruf=2013-01-18}}</ref> [[Maemo]], [[Tizen]], [[MeeGo#Mer-Projekt|Mer]], [[Sailfish OS]]<ref name="chip12">{{Internetquelle |url=http://www.chip.de/news/Jolla-Erstes-Sailfish-Smartphone-Ende-2013-fuer-400__58662225.html |titel=Jolla: Erstes Sailfish-Smartphone Ende 2013 für 400€ |hrsg=chip.de |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130607202913/http://www.chip.de/news/Jolla-Erstes-Sailfish-Smartphone-Ende-2013-fuer-400__58662225.html |archiv-datum=2013-06-07 |offline=1 |abruf=2013-05-29}}</ref> und [[MeeGo]] nutzen größere Teile der klassischen GNU-Software-Umgebung, so dass diese Distributionen teilweise einfacher mit klassischen Linux-Anwendungen ergänzt werden können und somit eher Linux-Distributionen im klassischen Sinne entsprechen.<br />
<br />
Das von [[HP Palm]] entwickelte [[WebOS]] setzt ebenfalls auf dem Linux-Kernel auf, das Userland jedoch besteht aus einer [[Proprietäre Software|proprietären]] Entwicklung unter anderer Lizenz. Auch das ehemals von [[Samsung]] entwickelte [[Bada (Betriebssystem)|Bada]] war neben einem [[RTOS]]-Kernel auch auf einem Linux-Kernel nutzbar,<ref>{{Internetquelle |url=http://developer.bada.com/help_2.0/index.jsp?topic=/com.osp.documentation.help/html/bada_overview/bada_architecture.htm |titel=Bada architecture |hrsg=Samsung |sprache=en |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120120234136/http://developer.bada.com/help_2.0/index.jsp?topic=/com.osp.documentation.help/html/bada_overview/bada_architecture.htm |archiv-datum=2012-01-20 |offline=1 |abruf=2013-06-28}}</ref> was aber von Samsung nie in dieser Kombination verkauft wurde.<br />
<br />
Linux-Systeme<ref name="Smartphone Disto">{{Internetquelle |autor=Adrian Kingsley-Hughes |url=http://www.zdnet.com/blog/hardware/the-death-of-the-linux-distro/18152 |titel=The death of the Linux distro |werk=The death of the Linux distro |hrsg=CBS Interactive |datum=2012-02-14 |sprache=en |zitat=Take a look at how Android has become the dominant Linux distro on mobile platforms. […] So again, while B2G is essentially a Linux distro, people will come […] |abruf=2012-09-19}}</ref> haben seit Ende 2010 die Marktführerschaft auf dem schnell wachsenden Smartphone-Markt übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.canalys.com/newsroom/google%E2%80%99s-android-becomes-world%E2%80%99s-leading-smart-phone-platform |titel=Google’s Android becomes the world’s leading smart phone platform |hrsg=Canalys |datum=2011-01-31 |sprache=en |abruf=2011-09-08}}</ref> Sie weisen in Deutschland seit Februar 2013 durchgehend einen Marktanteil von über 70 % auf mit einem bisherigen Maximum von über 82 % im Juli 2014 (Anteile Linux-basierter Alternativen zu Android wurden in der Statistik nicht explizit angegeben). Vorwiegend Android-Geräte haben [[Apple iOS]], [[Windows Phone]] und [[Symbian OS]] erfolgreich zurückgedrängt.<br />
<br />
=== Supercomputer ===<br />
[[Datei:IBM Blue Gene P supercomputer.jpg|mini|[[IBM]] [[Blue Gene]]]]<br />
<br />
Da Linux beliebig angepasst und optimiert werden kann, hat es sich auch in Rechenzentren stark verbreitet, in denen speziell angepasste Versionen auf [[Großrechner]]n, [[Rechnerverbund|Computerclustern]] (siehe [[Beowulf (Cluster)|Beowulf]]) oder [[Supercomputer]]n laufen.<br />
<br />
In der [[TOP500#Betriebssysteme|TOP500]]-Liste der schnellsten Supercomputer (Stand Juni 2018) werden alle gelisteten Systeme mit Linux betrieben. Der im Desktop-Bereich größte Konkurrent [[Microsoft Windows|Windows]] spielt bei Höchstleistungsrechnern keine Rolle. Im Juni 2011 waren es noch 4 Systeme (darunter Platz 40), die mit dem Betriebssystem Windows liefen.<br />
<br />
=== (Automobil-)Industrie ===<br />
Linux setzt sich aus vielfältigen Gründen auch immer mehr in der Industrie, speziell in der Automobilindustrie, durch. Das weltweit erste von Linux betriebene Infotainment-System wurde von [[General Motors]] in Kooperation mit [[Robert Bosch GmbH|Bosch]] entwickelt.<ref>[http://www.car-it.com/bosch-bringt-die-vielfalt-der-apps-ins-auto/id-0035667 „Bosch bringt die Vielfalt der Apps ins Auto“] Abgerufen am 6. Januar 2014.</ref> Die GENIVI Alliance definiert Anforderungen an eine Linux-Distribution speziell für Infotainment-Systeme in Fahrzeugen.<ref>[http://www.genivi.org/ Webseite der GENIVI Alliance] Abgerufen am 26. Dezember 2013.</ref> Die größte [[Marktdurchdringung]] hat Linux in Japan. Zu den bekannten Unternehmen, die Linux verwenden, gehören: Ashisuto, [[Aisin Seiki#Aisin AW|Aisin AW]], [[JVC Kenwood|JVC KENWOOD Corporation]], NTT DATA MSE und Turbo Systems.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.pro-linux.de/news/1/18291/linux-foundation-gewinnt-fuenf-japanische-firmen-als-neue-mitglieder.html |titel=Linux Foundation gewinnt fünf japanische Firmen als neue Mitglieder |hrsg=NZZ-Online |datum=2012-04-24 |abruf=2015-07-05}}</ref><br />
<br />
=== Weitere Einsatzbereiche ===<br />
Ferner können auch [[Network Attached Storage|NAS]]-Speichersysteme oder WLAN-Router Linux als Betriebssystem nutzen. Vorteil ist, dass eine sehr aktive Entwickler-Community besteht, auf deren Ressourcen (der Kernel mit den Schnittstellen-, Speicherverwaltungs- und Netzwerkfunktionen, aber z.&nbsp;B. auch umfangreiche Entwicklerprogramme, bereits bestehender Code wie die Benutzeroberflächen [[Open Palmtop Integrated Environment|OPIE]] oder [[GPE Palmtop Environment]], Erfahrung etc.) die Hersteller dabei zurückgreifen können.<br />
<br />
== Sicherheit ==<br />
=== Allgemeines ===<br />
Die Gründe für die Bewertung von Linux als [[Computersicherheit|sicheres]] System sind verschieden und hängen von dessen Aufgaben und der verwendeten Softwarekonfiguration ab. So verfügt Linux als Desktop-System über eine strenge Unterteilung der [[Zugriffsrecht]]e, die bei anderen verbreiteten Desktop-Systemen im Normalfall nicht eingehalten wird. Dies führt unter anderem dazu, dass viele Funktionsprinzipien verbreiteter [[Computerwurm|Würmer]] und [[Computervirus|Viren]] bei Linux nicht greifen können beziehungsweise nur den ausführenden Benutzer, jedoch nicht das ganze System, [[Technische Kompromittierung|kompromittieren]] können. Eine Kompromittierung des Nutzers kann gleichwohl zu sensiblen Datenverlusten führen. Bisher traten nur sehr wenige Viren unter Linux auf, beispielsweise [[Staog]] und [[Bliss (Computervirus)|Bliss]]. Im Vergleich zu anderen Desktop-Systemen hat Linux die erste größere Verbreitung bei Nutzern mit einem sehr technischen und sicherheitsbewussten Umfeld erfahren. Die Entwicklung geschah somit, verglichen mit anderen verbreiteten Desktop-Systemen, unter den Augen eines sehr sicherheitskritischen Publikums. Im Gegensatz zu Desktop-Systemen hängt die Sicherheit bei Serversystemen primär vom Grad der Erfahrung der [[Systemadministrator|Administratoren]] mit dem System selbst ab. Linux punktet dabei durch die freie Verfügbarkeit, die es Administratoren ermöglicht, das System ohne Mehrkosten in verschiedensten Testszenarien zu installieren und dort ausgiebig zu untersuchen. Zudem gibt es eine Reihe von speziell [[Härten (Computer)|gehärteten]] Linux-Distributionen, welche besonderen Wert auf Sicherheitsaspekte legen. Initiativen wie [[SELinux]] bemühen sich dort um das Erfüllen hoher Sicherheitsstandards.<br />
<br />
Da Linux [[Open Source|quelloffene]] Software ist, kann jeder den Quellcode studieren, untersuchen und anpassen. Dies führt unter anderem auch dazu, dass der Quellcode (sei es zum Zwecke der Anpassung, zum Zwecke der Schulung, aus dem Sicherheitsinteresse einer Institution oder eines Unternehmens heraus oder aus privatem Interesse) von mehr Menschen studiert wird, als dies bei [[Proprietäre Software|proprietären Programmen]] der Fall sein kann, wodurch Sicherheitslücken schneller auffallen (und dann behoben werden können).<br />
<br />
=== Sicherheitsaktualisierungen ===<br />
Ein wesentliches Merkmal vieler Linux-Distributionen ist es, dass sie kostenlos und automatisiert Sicherheitsaktualisierungen für alle bereitgestellte Software anbieten. Diese Funktion existiert zwar auch bei anderen gängigen Betriebssystemen, erfasst dort aber nicht alle bereitgestellte Software, funktioniert nicht durchgehend automatisch oder ist nicht kostenlos, weshalb die Hürde, solche Aktualisierungen einzuspielen, bei anderen Betriebssystemen höher ist als bei Linux.<br />
<br />
Unter anderem wegen der allgemein verfügbaren Sicherheitsaktualisierungen sind [[Antivirenprogramm]]e für Linux wenig verbreitet. Anstatt mit einem Antivirenprogramm nach Schadsoftware suchen zu lassen, die bekannte Sicherheitslücken in der installierten Anwendungssoftware ausnutzt, können die bekannten Lücken bereits über Sicherheitsaktualisierungen geschlossen werden. Die existierenden Antivirenprogramme für Linux werden daher hauptsächlich dafür eingesetzt, um Datei- und E-Mail-Server auf Viren für andere Betriebssysteme zu untersuchen.<br />
<br />
=== Technische Fähigkeiten ===<br />
Linux verfügt über viele der Fähigkeiten, welche für eine sicherheitstechnisch anspruchsvolle Umgebung erforderlich sind. Dazu gehört sowohl eine einfache Nutzer- und Gruppenrechteverwaltung mittels [[Role Based Access Control]], wie auch eine komplexere Rechteverwaltung mit Hilfe von [[Access Control List]]s. Zusätzlich implementieren viele aktuelle Distributionen auch [[Mandatory Access Control|Mandatory-Access-Control]]-Konzepte mit Hilfe der SELinux/AppArmor-Technik.<br />
<br />
Ebenso bietet fast jede Linux-Distribution auch eine [[Secure Shell|Secure-Shell]]-Implementierung (zumeist [[OpenSSH]]) an, mit der authentifizierte verschlüsselte und deswegen sichere Verbindungen zwischen Computern gewährleistet werden können. Andere Verschlüsselungstechniken wie [[Transport Layer Security]] werden ebenfalls voll unterstützt.<br />
<br />
Im Rahmen der Verschlüsselung für auf Medien gespeicherte Daten steht das Kryptographie-Werkzeug [[dm-crypt]] zur Verfügung, das eine Festplattenverschlüsselung ermöglicht. Es bietet dabei die Möglichkeit der Verschlüsselung nach aktuellen Standards wie dem [[Advanced Encryption Standard]]. Transparente Verschlüsselung, bei der nur einzelne Dateien statt ganzer Festplatten verschlüsselt werden, stellen die Verschlüsselungserweiterung [[EncFS]] und das Dateisystem [[ReiserFS]] zur Verfügung. Zu den Sicherheitszertifikaten, die im Zusammenhang mit Linux erworben wurden, siehe den Abschnitt [[#Software-Zertifikate|Software-Zertifikate]].<br />
<br />
== Zertifikate ==<br />
=== Personalzertifikate ===<br />
Um den Grad der Kenntnisse von Technikern und Administratoren messbar zu machen, wurden eine Reihe von Linux-Zertifikaten ins Leben gerufen. Das [[Linux Professional Institute]] (LPI) bietet dafür eine weltweit anerkannte Linux-Zertifizierung in drei Levels, die ersten beiden Level (LPIC-1 und LPIC-2) mit jeweils zwei Prüfungen und den dritten Level (LPIC-3) mit einer Core-Prüfung (301) und mehreren optionalen Erweiterungsprüfungen. Auch die großen Linux-Distributoren wie [[Red Hat]], [[openSUSE]] und [[Ubuntu]] bieten eigene Schulungszertifikate an, die aber zum Teil auf die Distributionen und deren Eigenheiten ausgelegt sind.<br />
<br />
=== Software-Zertifikate ===<br />
Um den Grad der Sicherheit von Technikprodukten zu bewerten, gibt es ebenfalls eine Reihe von Zertifikaten, von denen wiederum viele für bestimmte [[Linux-Distribution]]en vergeben wurden. So hat z.&nbsp;B. das Suse Linux Enterprise Server 9 des Linux-Distributors Novell die Sicherheitszertifikation EAL4+ nach den [[Common Criteria for Information Technology Security Evaluation]] erhalten, Red Hat hat für seine Redhat Enterprise Linux 4 Distribution ebenso die EAL4+-Zertifizierung erhalten. Ein Problem bei der Zertifizierung stellen für viele Distributoren allerdings die hohen Kosten dar. So kostet eine Zertifizierung nach EAL2 etwa 400.000 US-Dollar.<ref name="heiseonline_105793">{{Heise online |ID=105793 |Titel=Konsortium erhält Auftrag für hochsicheres Linux nach CC-EAL5 |Autor=Daniel Bachfeld |Datum=2004-09-24 |Abruf=2008-07-26|Zitat=Für viele Anbieter sind allerdings die enormen Entwicklungs- und Evaluierungskosten ein Grund, sich nicht zertifizieren zu lassen. Für EAL2 muss man um die 400.000 US-Dollar auf den Tisch legen.}}</ref><br />
<br />
== Hardwareunterstützung ==<br />
Eine häufige Schwierigkeit beim Einsatz von Linux besteht darin, dass oft keine ausreichende Hardware-Unterstützung gegeben ist. Tatsächlich verfügt Linux zahlenmäßig über mehr mitgelieferte Treiber als vergleichbare Systeme ([[Microsoft Windows|Windows]], [[macOS]]). Das führt dazu, dass in der Regel nicht einmal eine Treiber-Installation notwendig ist und dass sogar ein Wechsel von Hardware reibungslos möglich ist. Das bietet dem Anwender deutlich mehr Komfort als bei vergleichbaren Betriebssystemen, da so z.&nbsp;B. ein problemloser Umzug des Betriebssystems auf einen anderen Rechner oder sogar die Installation des Betriebssystems auf Wechseldatenträgern möglich ist, ohne dass hierfür spezielle Anpassungen am System nötig wären.<br />
<br />
Oft ist diese reibungslose Hardware-Unterstützung jedoch nicht gegeben. Das gilt insbesondere für aktuellere Hardware. Die Ursache liegt darin begründet, dass nur wenige Hardwarehersteller selbst Linux-Treiber für ihre Hardware zur Verfügung stellen oder diese nur in schlechter Qualität vorliegen. Während für Hardware mit offen dokumentierter, standardisierter Schnittstelle (z.&nbsp;B. Mäuse, Tastaturen, Festplatten und USB-Host-Controller) Treiber zur Verfügung stehen, ist dies für andere Hardwareklassen (z.&nbsp;B. Netzwerkschnittstellen, Soundkarten und Grafikkarten) nicht immer der Fall. Viele Hardwarehersteller setzen auf proprietäre hardwarespezifische Schnittstellen, deren Spezifikation zudem nicht öffentlich zugänglich ist, sodass sie mittels [[Black Box (Systemtheorie)|Black-Box-Analyse]] bzw. [[Reverse Engineering]] erschlossen werden muss. Beispiele hierfür sind Intels [[High Definition Audio Interface|HD Audio-Schnittstelle]] und deren Linux-Implementierung ''snd-hda-intel'' oder der freie 3D-Grafiktreiber [[nouveau]] für bestimmte 3D-Grafikchips von [[Nvidia]]. Ein anderes Beispiel ist der Energieverwaltungsstandard [[Advanced Configuration and Power Interface|ACPI]], der sehr komplex und auf die jeweilige Hauptplatine zugeschnitten ist, sodass eine Implementierung durch die Linux-Gemeinschaft aus Mangel an Ressourcen oder Hintergrundwissen oft unzureichend ist. Oft kann in diesem Zusammenhang auch das Mitwirken der Anwender hilfreich sein, indem sie auf Probleme hinweisen und idealerweise sogar technische Informationen zu ihrer Hardware ermitteln und der Linux-Gemeinschaft zur Verfügung stellen oder Entwicklerversionen vor der Veröffentlichung testen.<br />
<br />
Ein oft genannter Grund für die Nichtbereitstellung von Linuxtreibern ist das Entwicklungsmodell des Linux-Kernels: Da er keine feste Treiber-[[Programmierschnittstelle|API]] besitzt, müssen Treiber immer wieder an Veränderungen in den einzelnen Kernel-Versionen angepasst werden. Direkt in den Kernel integrierte Treiber werden zwar von den Kernel-Entwicklern meist mit gepflegt, müssen aber unter der [[GNU General Public License]] (GPL) veröffentlicht sein, was einige Hardware-Hersteller ablehnen. Extern zur Verfügung gestellte Treiber müssen aber ebenfalls ständig angepasst und in neuen Versionen veröffentlicht werden, was einen enormen Entwicklungsaufwand mit sich bringt. Außerdem ist die rechtliche Lage solcher externen Module, die nicht unter der GPL stehen, umstritten, weil sie in kompilierter Form technisch bedingt GPL-lizenzierte Bestandteile des Kernels enthalten müssen.<br />
<br />
Das Problem der Hardwareunterstützung durch sogenannte Binärtreiber (Gewähren von Binärdateien ohne Offenlegung des Quellcodes) wird im Linux-Umfeld kontrovers diskutiert: Während manche für einen Ausschluss proprietärer Kernel-Module plädieren,<ref name="heiseonline_126716">{{Heise online |ID=126716 |Titel=Erneut Debatte um Verbot proprietärer Linux-Treiber |Autor=Thorsten Leemhuis |Datum=2006-12-14 |Abruf=2008-07-26}}</ref> befürworten andere, dass einige Hersteller überhaupt – zur Not auch proprietäre – Treiber bereitstellen, mit dem Argument, dass die Linux-Nutzer ohne sie benachteiligt wären, weil sie sonst von bestimmter Hardware schlicht abgeschnitten wären.<ref>{{Literatur |Autor=Oliver Frommel |Titel=Letzte Ausfahrt: Binary |Sammelwerk=Linux-Magazin |Nummer=08 |Datum=2008 |Online=http://www.linux-magazin.de/heft_abo/ausgaben/2008/08/letzte_ausfahrt_binary}}</ref><br />
<br />
Allerdings können Treiber für viele Geräteklassen (z.&nbsp;B. alle per USB oder Netzwerk angeschlossenen Geräte) auch ganz ohne Kernelcode programmiert werden, was sogar die bevorzugte Vorgehensweise ist.<br />
<br />
== Digitale Rechteverwaltung ==<br />
Linus Torvalds betont, dass sich Linux und [[digitale Rechteverwaltung]] (DRM) nicht ausschließen.<ref>{{Internetquelle |autor=Linus Torvalds |url=http://lkml.org/lkml/2003/4/23/365 |titel=Flame Linus to a crisp! |werk=Linux Kernel Mailing List archive |datum=2003-04-23 |sprache=en |zitat=I want to make it clear that DRM is perfectly ok with Linux! |abruf=2008-07-26}}</ref> Auch sind freie DRM-Verfahren zur Nutzung unter Linux verfügbar.<ref>{{Internetquelle |autor=Julius Stiebert |url=http://www.golem.de/0603/44158.html |titel=DRM-Spezifikationen von Sun |werk=Golem.de |datum=2006-03-21 |zitat=Als Teil von Suns Initiative ‚Open Media Commons‘ hat das Unternehmen nun Spezifikationen für DRM-Techniken veröffentlicht. |abruf=2013-09-08}}</ref><br />
<br />
In der Praxis ist die Nutzung von DRM-geschützten Medien unter Linux jedoch seltener möglich als unter anderen Systemen, denn aufgrund des Prinzips digitaler Rechteverwaltung können Rechteinhaber alleine entscheiden, auf welchen DRM-Systemen ihre Medien verwendet werden dürfen. Die dabei eingesetzten Verfahren sind nicht standardisiert, sondern werden von den jeweiligen Herstellern kontrolliert, und die beiden größten Hersteller digitaler Rechteverwaltungssysteme im Endverbraucherumfeld, [[Microsoft]] und [[Apple]], haben mit Stand Oktober 2009 keine entsprechenden Programme für Linux veröffentlicht oder auch nur entsprechende Absichten bekannt gegeben.<br />
<br />
Allerdings gibt es Windows-DRM-zertifizierte Software, die unter Linux eingesetzt werden kann, wie sie beispielsweise bei der [[AVM GmbH|AVM]] FRITZ!Media 8020 verwendet wird.<br />
<br />
Grundsätzlich besteht bei DRM-Verfahren die Notwendigkeit, dass die Daten, an denen der Nutzer nur eingeschränkte Rechte erhalten soll, dem Nutzer zu keiner Zeit in unverschlüsselter Form zur Verfügung gestellt werden dürfen, da er ja sonst in diesem Moment eine unverschlüsselte Kopie anfertigen könnte. Da Linux quelloffen ist, ist es dem Nutzer leicht möglich, den entsprechenden Programmteil eines lokalen, rein softwarebasierten DRM-Systems durch eigenen Code zu ersetzen, der genau dies tut.<br />
<br />
== Veranstaltungen und Medien ==<br />
=== Kongresse ===<br />
[[Datei:Linuxtag-schild2004.jpg|mini|Der LinuxTag 2004 im Kongresszentrum Karlsruhe]]<br />
Bis 2014 war der [[LinuxTag]] die größte jährlich stattfindende [[Messe (Wirtschaft)|Messe]] zu den Themen Linux und freie Software in Europa. Neben den Ausstellungen aller namhaften Unternehmen und Projekte aus dem Linux-Umfeld wurde den Besuchern auch ein Vortragsprogramm zu verschiedenen Themen geboten. Der LinuxTag selbst existierte von 1996 bis 2014 und zog zuletzt jährlich mehr als 10.000 Besucher an. Neben dem großen LinuxTag gibt es noch eine Vielzahl kleinerer und regionaler [[Linuxtag]]e, die oft mit Unterstützung von Universitäten organisiert werden. Seit 2015 sind die [[Chemnitzer Linux-Tage]] die größte Veranstaltung dieser Art in Deutschland.<br />
<br />
Zu den weiteren internationalen Messen gehört der ''Linux Kongress – Linux System Technology Conference'' in Hamburg. Ein Kuriosum ist die jährlich stattfindende ''LinuxBierWanderung'', die Linux-Enthusiasten der ganzen Welt eine Möglichkeit zum gemeinsamen „Feiern, Wandern und Biertrinken“ geben will.<br />
<br />
Neben den allgemeinen Messen und Kongressen findet jedes Jahr das [[Linux User Group|LUG-Camp]] statt. Dieses wird seit dem Jahr 2000 von Linux-Benutzern aus dem Raum Flensburg bis hin zur Schweiz organisiert und besucht.<br />
<br />
=== Printmedien und elektronische Medien ===<br />
Mit der zunehmenden Verbreitung von Linux hat sich auch ein Angebot an Printmedien entwickelt, die sich mit der Thematik beschäftigen. Neben einer Vielzahl an Büchern zu nahezu allen Aspekten von Linux haben sich auch regelmäßig erscheinende Zeitschriften auf dem Markt etabliert. Bekannteste Vertreter sind hier die einzelnen Hefte der [[Computec Media]], die monatlich ''([[Linux-Magazin]], [[LinuxUser]])'' oder vierteljährlich ''([[EasyLinux]])'' erscheinen. Schon seit einer ganzen Weile produzieren auch andere große Verlage wie [[International Data Group|IDG]] mit der zweimonatlich erscheinenden ''LinuxWelt'' sowie [[Verlag Heinz Heise|Heise]] mit der in unregelmäßiger Abfolge erscheinenden ''c't Linux'' Heftreihen beziehungsweise Sonderhefte zu langjährig bestehenden Computerzeitschriften, nämlich ''[[PC-Welt|PCWelt]]'' und ''[[c’t]]''. Darüber hinaus gibt es auch noch für die Distribution "Ubuntu Linux" und ihre Derivate das jährlich viermal erscheinende Magazin ''[[UbuntuUser]]'', das durch den Medienanbieter Computec Media veröffentlicht wird.<br />
<br />
== Rezeption ==<br />
=== Wissenschaft ===<br />
Der am 12. Oktober 1994 entdeckte Asteroid [[(9885) Linux]] wurde nach dem Linux-Kernel benannt.<br />
<br />
=== Filme ===<br />
Die Thematik rund um Linux wurde auch in einer Reihe von Dokumentationen behandelt. So behandelt der Kino-Dokumentationsfilm ''[[Revolution OS]]'' die Geschichte von Linux, freier Software und Open Source und stützt sich dabei größtenteils auf diverse Interviews mit bekannten Vertretern der Szene. Die TV-Dokumentation ''[[Codename: Linux]]'', in Deutschland von [[Arte]] ausgestrahlt, geht ähnliche Wege, stellt aber auch einen chronologischen Verlauf der Entwicklung von Linux und Unix dar.<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
{{Portal|Linux}}<br />
{{Portal|Freie Software}}<br />
* [[Linux Foundation]]<br />
* [[Liste von Linux-Distributionen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<!--bitte nach dem (ersten) Autor alpabetisch sortieren --><br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Daniel J. Barrett<br />
|Titel=Linux kurz & gut<br />
|Verlag=O’Reilly<br />
|Ort=Köln<br />
|Datum=2004<br />
|ISBN=3-89721-501-2}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Hans-Werner Heinl<br />
|Titel=Das Linux-Befehle-Buch<br />
|Verlag=Millin<br />
|Ort=Berlin<br />
|Datum=2007<br />
|ISBN=978-3-938626-01-6}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=[[Michael Kofler (Autor)|Michael Kofler]]<br />
|Titel=Linux 2010: Debian, Fedora, openSUSE, Ubuntu<br />
|Auflage=9.<br />
|Verlag=Addison-Wesley<br />
|Ort=München<br />
|Datum=2009<br />
|ISBN=3-8273-2158-1<br />
|Kommentar=bis zur 8. Auflage unter dem Titel: ''Linux. Installation, Konfiguration, Anwendung''}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Bernd Kretschmer, Jens Gottwald<br />
|Titel=Linux am Arbeitsplatz. Büroanwendungen einrichten und professionell nutzen<br />
|Verlag=Millin<br />
|Ort=Kösel, Krugzell<br />
|Datum=2005<br />
|ISBN=3-938626-00-3<br />
|Kommentar=mit DVD-ROM}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Glyn Moody<br />
|Titel=Die Software-Rebellen. Die Erfolgsstory von Linus Torvalds und Linux<br />
|Verlag=Verlag Moderne Industrie<br />
|Ort=Landsberg am Lech<br />
|Datum=2001<br />
|ISBN=3-00-007522-4}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Carla Schroder<br />
|Titel=Linux Kochbuch<br />
|Verlag=O’Reilly<br />
|Ort=Köln<br />
|Datum=2005<br />
|ISBN=3-89721-405-9}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Ellen Siever, Stephen Spainhour, Stephen Figgins<br />
|Titel=Linux in a Nutshell<br />
|Verlag=O’Reilly<br />
|Ort=Köln<br />
|Datum=2005<br />
|ISBN=3-89721-195-5}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Ralph Steyer<br />
|Titel=Linux für Umsteiger<br />
|Verlag=Software & Support Verlag<br />
|Ort=Frankfurt am Main<br />
|Datum=2004<br />
|ISBN=3-935042-61-2}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Linus Torvalds, [[David Diamond (Journalist)|David Diamond]]<br />
|Titel=[[Just for Fun (Buch)|«Just for fun» – Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte]]<br />
|TitelErg=Autobiografie des Linux-Erfinders<br />
|Verlag=dtv 36299<br />
|Ort=München<br />
|Datum=2001<br />
|ISBN=3-423-36299-5<br />
|Kommentar=Lizenzausgabe des Hanser Verlags, München / Wien 2001<br />
|Originaltitel=«Just for fun» – The story of an accidental revolutionary by HarperBusiness, New York, NY 2001<br />
|Übersetzer=Doris Märtin}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Edward Viesel<br />
|Titel=Drucken unter Linux<br />
|TitelErg=Professionelles Linux- und Open-Source-Know-How<br />
|Auflage=2., aktualisierte und erweiterte<br />
|Verlag=Bomots<br />
|Ort=Forbach (Frankreich)<br />
|Datum=2009<br />
|ISBN=978-3-939316-60-2}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Matt Welsh, Matthias Kalle Dalheimer, Terry Dawson, Lar Kaufman<br />
|Titel=Linux. Wegweiser zur Installation & Konfiguration<br />
|Verlag=O’Reilly<br />
|Ort=Köln<br />
|Datum=2004<br />
|ISBN=3-89721-353-2<br />
|Online=http://www.oreilly.de/german/freebooks/rlinux3ger/linux_wegIVZ.html}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Steffen Wendzel, Johannes Plötner<br />
|Titel=Einstieg in Linux<br />
|Verlag=Galileo-Press<br />
|Ort=Bonn<br />
|Datum=2004<br />
|ISBN=3-89842-481-2}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Steffen Wendzel, Johannes Plötner<br />
|Titel=Linux<br />
|TitelErg=Das distributionsunabhängige Handbuch<br />
|Verlag=Galileo-Press<br />
|Ort=Bonn<br />
|Datum=2006<br />
|ISBN=3-89842-677-7}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Michael Wielsch, Jens Prahm, Hans-Georg Eßer<br />
|Titel=Linux Intern. Technik. Administration und Programmierung<br />
|Verlag=Data Becker<br />
|Ort=Düsseldorf<br />
|Datum=1999<br />
|ISBN=3-8158-1292-5}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=[[Michael Kofler (Autor)|Michael Kofler]]<br />
|Titel=Linux. Das umfassende Handbuch<br />
|Auflage=1.<br />
|Verlag=Galileo Computing<br />
|Ort=Bonn<br />
|Datum=2013<br />
|ISBN=978-3-8362-2591-5}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
{{Wiktionary}}<br />
{{Wikiquote}}<br />
* [https://www.kernel.org/ ''The Linux Kernel Archives''] – offizielle Website des Quelltextes des Linux-Kernels der ''Linux Kernel Organization, Inc''<br />
* [https://www.linuxfoundation.org/ The Linux Foundation] – offizielle Website von Linux (englisch)<br />
* [https://groups.google.com/group/comp.os.minix/browse_thread/thread/d939bf395eb8256a/d072fd3a7d407591?hl=en&pli=1 Google Groups] (Linus Torvalds’ erstes Posting in einer Newsgroup über [[Minix (Betriebssystem)|Minix]])<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Exzellent|15. Januar 2006|12620554}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4337730-0|LCCN=n/94/87892|VIAF=185985901}}<br />
<br />
[[Kategorie:Linux| ]]<br />
[[Kategorie:Freie Software]]<br />
[[Kategorie:Freies Betriebssystem]]<br />
[[Kategorie:Unixoides Betriebssystem]]<br />
[[Kategorie:Namensgeber (Asteroid)]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kindergeld_(Deutschland)&diff=201832261Kindergeld (Deutschland)2020-07-13T07:42:30Z<p>193.196.128.254: /* Historische Entwicklung */</p>
<hr />
<div>Das '''Kindergeld''' in Deutschland ist eine familienpolitisch begründete [[Transferleistung]] und Bestandteil des [[Familienleistungsausgleich]]s. Es ist als [[Steuervergütung]] zur Freistellung des [[Existenzminimum]]s des Kindes von der [[Einkommensteuer]] bestimmt sowie eine [[Sozialleistung]], soweit es über diese verfassungsrechtlich notwendige Steuerfreistellung hinausgeht. Die Höhe ist nach der Zahl der Kinder gestaffelt und beträgt zur Zeit mindestens 204 Euro pro Kind.<br />
<br />
== Konzeption des Kindergeldes ==<br />
[[Datei:Est D Kindergeld Kinderfreibetrag Grundtarif und Splitting 2016.svg|mini|550px|Steuerersparnis durch Kinderfreibeträge im Vergleich mit dem Kindergeld (Stand 2016)]]<br />
Das Kindergeld dient als [[Sozialleistung]] der [[verfassungsrecht]]lich garantierten Freistellung des [[Existenzminimum]]s des Kindes und ist damit Teil des [[Familienleistungsausgleich]]s.<br />
<br />
Diese Freistellung des Existenzminimums des Kindes wird in Deutschland durch ein duales System gewährleistet, zu dem einerseits das Kindergeld und andererseits der von der [[Einkommensteuer]] absetzbare [[Kinderfreibetrag]] gehören. Das Kindergeld kommt dabei vor allem einkommensschwächeren Familien mit einem geringen oder keinem zu versteuerndem Einkommen zugute, während der Kinderfreibetrag sich bei Familien mit einem hohen zu versteuernden Einkommen positiv auswirkt.<br />
<br />
Das Finanzamt prüft im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung von Amts wegen, ob der Abzug der Kinderfreibeträge günstiger ist als das Kindergeld ([[Günstigerprüfung]]). Ergibt sich aus der Günstigerprüfung, dass der Steuervorteil aufgrund des Kinderfreibetrages höher ist als das Kindergeld, entfällt der Kindergeldanspruch und es werden stattdessen die Kinderfreibeträge vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen. Seit 2004 genügt für diese Anrechnung auf den Kinderfreibetrag der Anspruch auf Kindergeld, unabhängig davon, ob es wirklich ausbezahlt wurde; seit 2007 werden auch etwaige ausländische Ansprüche angerechnet.<br />
<br />
Das [[Bundesverfassungsgericht]] hat diese Praxis für zulässig erklärt: Der Gesetzgeber darf die Steuerfreistellung des Existenzminimums auch durch die Zahlung von Kindergeld gewährleisten.<ref>[http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls19981110_2bvl004293.html BVerfG, 10. November 1998], Az. 2 BvL 42/93 - Kinderexistenzminimum I</ref> Damit ist nur derjenige Teil des Kindergeldes, der höher ist als die Steuerersparnis durch den [[Kinderfreibetrag]], eine echte Förderung der Familien. Dieser Anteil „echter“ Förderung sinkt mit steigendem Einkommen: Bei einem zu versteuernden Einkommen von etwa 30.000&nbsp;€ beträgt er für Steuerpflichtige, die nach der [[Ehegattensplitting|Splittingtabelle]] besteuert werden, nur noch ein Drittel. Komplett verschwunden ist der Förderanteil ab einem zu versteuernden Einkommen von rund&nbsp;64.000&nbsp;€ bei Verheirateten mit 1&nbsp;Kind. Bei Alleinerziehenden liegt diese Grenze bei ca.&nbsp;33.800&nbsp;€ (Tarif 2016).<br />
<br />
== Rechtsgrundlage und Zuständigkeit ==<br />
<br />
Das Kindergeld ist in zwei Gesetzen geregelt: dem [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|31|estg|juris|text=§§ 31 f.}} und {{§|62|estg|juris|text=§§ 62 ff.}} EStG) und dem [[Bundeskindergeldgesetz]] (BKGG).<br />
<br />
Wer in Deutschland [[Unbeschränkte Steuerpflicht|unbeschränkt steuerpflichtig]] ist, erhält Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz. Wer in Deutschland nicht unbeschränkt steuerpflichtig ist, weil er seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt außerhalb Deutschlands hat, aber versicherungspflichtig im Sinne der deutschen [[Arbeitslosenversicherung]] ist (z.&nbsp;B. durch eine versicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland) oder das gesetzliche Rentenalter erreicht hat, kann für seine in Deutschland lebenden Kinder ({{§|2|bkgg_1996|juris}} Abs. 5 BKGG) Kindergeld nach dem Bundeskindergeldgesetz erhalten. Anspruchsberechtigt nach dem BKGG sind außerdem [[Entwicklungshelfer]] und [[Missionar]]e im Ausland und ins Ausland entsendete Beamte. ({{§|1|bkgg_1996|juris}} Abs. 1 BKGG) Die Zuständigkeit regelt auch den Rechtsweg: für Streitigkeiten in Kindergeldsachen nach dem EStG ist die [[Finanzgerichtsbarkeit]] zuständig, für Streitigkeiten in Kindergeldsachen nach dem BKGG die [[Sozialgerichtsbarkeit]].<br />
<br />
In Fällen, in denen ein Anspruch nach beiden Gesetzen besteht, hat das EStG grundsätzlich Vorrang vor dem BKGG. Etwas anderes gilt nur, wenn das Kind im Haushalt des nach dem BKGG Anspruchsberechtigten lebt oder das Kind einen eigenen Haushalt führt und der nach dem BKGG Anspruchsberechtigte die höhere Unterhaltsrente zahlt. ({{§|2|bkgg_1996|juris}} Abs. 4 BKGG)<br />
<br />
Kindergeld kann in der Regel nur bei der zuständigen [[Familienkasse]] beantragt werden. ({{§|7|bkgg_1996|juris}} BKGG, {{§|67|estg|juris}} EStG) Für Angehörige des [[Öffentlicher Dienst|öffentlichen Dienstes]] mit Wohnsitz in Deutschland ist die Vergütungsstelle des Arbeitgebers oder Dienstherrn zugleich Familienkasse. ({{§|72|estg|juris}} EStG) Nach dem Willen des Gesetzgebers sollen bis zum Jahr 2022 die dezentralen Familienkassen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Bundesbehörden abgeschafft werden; Landes- und Kommunalbehörden können, müssen aber nicht auf ihre Zuständigkeit verzichten.<ref>Gesetz zur Beendigung der Sonderzuständigkeit der Familienkassen des öffentlichen Dienstes im Bereich des Bundes, {{BGBl|2016n I S. 2835}}</ref><br />
<br />
Die örtliche Zuständigkeit richtet sich nach dem Wohnort des Kindergeldberechtigten. Hat der Kindergeldberechtigte seinen Wohnort im Ausland, ist die Familienkasse am Ort des Arbeitgebers zuständig. Hat der Kindergeldberechtigte auch keinen Arbeitgeber im Inland, ist die Familienkasse Nürnberg zuständig. ({{§|13|bkgg_1996|juris}} BKGG)<br />
<br />
Der Kindergeldempfänger hat Änderungen in den Verhältnissen unverzüglich der Familienkasse mitzuteilen. Bei volljährigen Kindern, für die Kindergeld gezahlt wird, erstreckt sich die Mitwirkungspflicht auch auf diese. ({{§|68|estg|juris}} EStG) Beim BKGG erstreckt sich die Mitwirkungspflicht zusätzlich auf minderjährige Kinder sowie den Ehegatten des Kindergeldempfängers. ({{§|10|bkgg_1996|juris}} BKGG)<br />
<br />
== Anspruchsberechtigte ==<br />
<br />
=== Eltern ===<br />
Anspruchsberechtigte sind grundsätzlich die Eltern, Adoptiveltern oder Pflegeeltern des Kindes. Stiefeltern und Großeltern sind dann anspruchsberechtigt, wenn diese das Stief- bzw. Enkelkind in ihren Haushalt aufgenommen haben ({{§|63|estg|juris}} Abs. 1 Satz 1 EStG). Das Kind und Kindschaftsverhältnis zur Kindergeld beantragenden Person sind durch amtliche Unterlagen nachzuweisen, wie beispielsweise [[Lebensbescheinigung]] für außerhalb des Haushalts lebende Kinder oder die [[Geburtsurkunde]], wenn sie innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt des Kindes vorgelegt wird und darin der Wohnort der Eltern angegeben ist.<br />
<br />
Für jedes Kind wird nur einem Berechtigten Kindergeld gezahlt. ({{§|64|estg|juris}} Abs. 1 EStG). Lebt das Kind im gemeinsamen Haushalt der Eltern, bestimmen diese untereinander, wer das Kindergeld bezieht. Können sich die Eltern nicht einigen, kann eine gerichtliche Entscheidung beim zuständigen [[Familiengericht]] beantragt werden. Diese Regelung gilt auch dann, wenn getrennt lebende Eltern das Kind im sogenannten Wechselmodell annähernd zu gleichen Teilen betreuen.<ref>BFH, 23. März 2005, AZ III R 91/03</ref> Lebt das Kind in einer [[Großfamilie]] mit Eltern und Großeltern, sind vorrangig die Eltern kindergeldberechtigt, es sei denn sie verzichten schriftlich darauf. ({{§|64|estg|juris}} Abs. 2 EStG)<br />
<br />
In allen anderen Fällen kommt das sogenannte Obhutsprinzip zur Anwendung, das heißt, es erhält grundsätzlich die Person Kindergeld, die das Kind in seinen Haushalt aufgenommen hat. Nach EU-Recht ist hier zu beachten, dass in den Fällen, in denen eine kindergeldberechtigte Person in Deutschland, die anderen aber im EU-Ausland leben, für diese die Frage des Obhutsprinzips so zu stellen sind, als würden sie in Deutschland leben.<ref>EuGH, 22. Oktober 2015, AZ C-378/14</ref> Das heißt konkret, dass ein im EU-Ausland lebender Elternteil deutsches Kindergeld beanspruchen kann, wenn es das Kind in seinen Haushalt aufgenommen hat, und dass der andere Elternteil nicht anspruchsberechtigt ist.<ref>BFH, 4. Februar 2016, AZ III R 17/13</ref> Das gilt auch, wenn das Kind bei im EU-Ausland lebenden Großeltern lebt.<ref>BFH, 10. März 2016, AZ III R 62/12</ref><br />
<br />
Lebt das Kind in einem eigenen Haushalt oder ist es außerhalb des Haushaltes beider Elternteile im Rahmen einer Jugendhilfemaßnahme stationär untergebracht, ist die Person kindergeldberechtigt, die dem Kind Unterhalt, bzw. bei mehreren Unterhaltsverpflichteten den höchsten Unterhalt zahlt. Ansonsten gilt wie bei gemeinsamen Eltern, dass die Personen den Berechtigten unter sich bestimmen und sonst eine gerichtliche Entscheidung beantragt werden kann. ({{§|64|estg|juris}} Abs. 3 EStG)<br />
<br />
Für [[Grenzgänger]] gilt das Kindergeldrecht des Beschäftigungsstaates. Eine Ausnahme bildet aufgrund eines Abkommens die [[Schweiz]]: Solange ein in der Schweiz versicherungspflichtig beschäftigter Elternteil in Deutschland lebt, wird ihm das deutsche Kindergeld ausbezahlt.<br />
<br />
=== Zu berücksichtigende Kinder ===<br />
Das Kind wird grundsätzlich nur dann berücksichtigt, wenn es seinen [[Wohnsitz (Deutschland)|Wohnsitz]] oder [[Gewöhnlicher Aufenthalt|gewöhnlichen Aufenthalt]] in Deutschland oder in einem [[Europäische Union|EU]]- oder [[Europäischer Wirtschaftsraum|EWR]]-Staat hat. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn das Kind im Haushalt des Anspruchsberechtigten lebt und dieser in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig ist. ({{§|63|estg|juris}} Abs. 1 Satz 6 EStG) Ein Auslandsaufenthalt des Kindes von bis zu einem Jahr ist für den Kindergeldanspruch unschädlich, darüber hinaus muss eine besondere Beziehung zur Familienwohnung gegeben sein, die über das in Familien übliche hinausgeht, das heißt das Kind muss sich in den ausbildungsfreien Zeiten überwiegend im Familienhaushalt aufhalten. Lediglich kurze Besuche von nicht mehr als drei Wochen sind hierfür nicht ausreichend.<ref>BFH, 25. September 2014, AZ III R 10/14</ref><br />
<br />
Eine Heirat des Kindes lässt entgegen der früheren Rechtslage seit 2012 den Kindergeldanspruch nicht mehr entfallen.<ref>BFH, 17. Oktober 2013, AZ III R 22/13</ref> Anders sieht es bei behinderten Kindern aus, hier entfällt der Kindergeldanspruch weiterhin mit der Heirat des Kindes.<ref>BFH, 15. Februar 2017, AZ III B 93/16</ref><br />
<br />
=== „Kindergeld für sich selbst“ ===<br />
Kinder können nach dem BKGG sogenanntes „Kindergeld für sich selbst“ beanspruchen, wenn sie [[Vollwaise]]n sind oder der Aufenthaltsort der Eltern nicht bekannt ist, sofern das Kind bei keiner anderen Person zu berücksichtigen ist und das Kind einen Wohnsitz in Deutschland hat. ({{§|1|bkgg_1996|juris}} Abs. 2 BKGG) Behinderte Kinder sind nach dieser Vorschrift jedoch nur bis zum 25. Lebensjahr anspruchsberechtigt.<ref>BSG, 19. Februar 2009, AZ B 10 KG 2/07 R</ref> Voraussetzung ist hier lediglich, dass das Kind selbst den Aufenthaltsort seiner Eltern nicht kennt. Ob der Familienkasse selbst oder anderen Behörden der Aufenthaltsort der Eltern bekannt ist, spielt keine Rolle.<ref>BSG, 8. April 1992, AZ 10 RKg 12/91</ref> Etwas anderes gilt nur, wenn die Nichtkenntnis vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt wurde. Es ist dem Kind allerdings unzumutbar, über das Jugendamt Kontakt zur Mutter allein des Kindergeldes wegen aufzunehmen, wenn das Kind seit seiner Geburt bei einer Pflegefamilie lebt und weder die Mutter noch das Kind je Kontakt zueinander hatten.<ref>LSG Niedersachsen-Bremen, 20. Februar 2011, AZ L 8/3 KG 5/00</ref> (Zum Anspruch eines Kindes, selbst Kindergeld zu erhalten, falls seine Eltern keinen Unterhalt zahlen, siehe: [[#Abzweigungsantrag|Abschnitt „Abzweigungsantrag“]].)<br />
<br />
== Vorrangige Leistungen ==<br />
Nach {{§|65|estg|juris}} EStG bzw. {{§|4|bkgg_1996|juris}} BKGG besteht kein Anspruch auf Kindergeld, wenn Anspruch auf eine der folgenden Leistungen besteht:<br />
<br />
* [[Kinderzulage]] der gesetzlichen Unfallversicherung nach {{§|217|sgb_7|juris}} SGB VII i. V. m. § 583 RVO a. F.<br />
* eine ausländische Leistung, die mit dem Kindergeld oder den oben genannten Leistungen vergleichbar ist<br />
* eine zwischen- oder überstaatliche Leistung, die mit dem Kindergeld vergleichbar ist, z.&nbsp;B. die Kinderzulage für EU-Beamte. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Ehegatte bzw. der andere Elternteil des unehelichen Kindes<ref>BFH, 13. Juli 2016, AZ XI R 16/15</ref> versicherungspflichtig beschäftigt ist oder Beamter oder Soldat ist oder das gesetzliche Rentenalter erreicht hat.<br />
<br />
Wird in einem anderen Mitgliedstaat eine dem Kindergeld vergleichbare Leistung gewährt, darf der Anspruch auf Kindergeld nach dem EStG gemäß {{§|65|estg|juris}} Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG nur in entsprechender Höhe gekürzt, jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden, wenn anderenfalls das Freizügigkeitsrecht des Wanderarbeitnehmers beeinträchtigt wäre.<ref>Bundesfinanzhof, Urteil vom 16. Mai 2013 - III R 8/11</ref><br />
<br />
== Ausländer ==<br />
Ausländer, die in Deutschland [[Freizügigkeitsgesetz/EU|freizügigkeitsberechtigt]] sind (insbesondere EU- und EWR-Bürger), haben ebenfalls einen Anspruch auf Kindergeld. Ausländer, die nicht freizügigkeitsberechtigt sind, haben dann einen Anspruch auf Kindergeld, wenn sie eine [[Niederlassungserlaubnis]] besitzen oder eine [[Aufenthaltserlaubnis (Deutschland)|Aufenthaltserlaubnis]] besitzen, die zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit berechtigt, es sei denn, der Aufenthalt dient zum Zweck der Ausbildung oder die [[Arbeitserlaubnis]] ist zeitlich beschränkt. Eine rückwirkende Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis berechtigt nicht zum rückwirkenden Bezug von Kindergeld.<ref>BFH, 5. Februar 2015, AZ III R 19/14</ref><br />
<br />
Wurde die Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen erteilt, gilt zusätzlich die Voraussetzung, dass die Person sich seit mindestens drei Jahren rechtmäßig in Deutschland aufgehalten haben muss und erwerbstätig ist oder [[Arbeitslosengeld (Deutschland)|Arbeitslosengeld]] bezieht. Die Inanspruchnahme von [[Elternzeit]] ist nicht schädlich für den Kindergeldanspruch. Bei ausländischen Kindern, die ohne Eltern in Deutschland leben, reicht der Nachweis des dreijährigen Aufenthalts in Deutschland aus, eine Erwerbstätigkeit kann von Kindern aufgrund des Verbots von [[Kinderarbeit]] rechtlich nicht gefordert werden.<ref>BSG, 5. Mai 2015, AZ B 10 KG 1/14 R</ref><br />
<br />
Auch die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus vom Kindergeld ausgeschlossenen Ausländer können ggf. nach internationalem Abkommensrecht Kindergeld beanspruchen, so z.&nbsp;B. türkische Staatsangehörige, die mindestens 6 Monate hier gelebt haben, sowie Arbeitnehmer aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Marokko, Algerien und Tunesien.<ref>Vgl. DA FamEStG zu § 62 EStG http://www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/pdf/Weisung_Kindergeld_260508.pdf</ref> Weder Deutsche noch Ausländer erhalten nach § 63 EStG Kindergeld für Kinder, die langfristig in einem anderen Haushalt außerhalb von EU und EWR (etwa in der Türkei) leben.<ref>Siehe beispielsweise das Urteil des Finanzgerichts Schleswig-Holstein (Az.: 4 K 138), [http://www.n-tv.de/ratgeber/Kein-Kindergeld-fuer-Nachwuchs-in-der-Tuerkei-article20065427.html n-tv..de:Kein Kindergeld für Nachwuchs in der Türkei]</ref> (''Siehe hierzu:'' [[#Zu berücksichtigende Kinder|Abschnitt „Zu berücksichtigende Kinder“]].)<br />
<br />
2016 zahlte die Bundesrepublik Deutschland 537 Millionen Euro Kindergeld für 168.400 Kinder, die im EU-Ausland leben sollen. Das entspricht einer Verfünffachung der anspruchsberechtigen Kinder von EU-Ausländern gegenüber 2010.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article165058846/Organisierter-Betrug-bei-Kindergeld-fuer-EU-Auslaender.html "Organisierter Betrug bei Kindergeld für EU-Ausländer"] welt.de/N24 vom 30. Mai 2017</ref><br />
<br />
Ende 2017 wurde für 243.234 Personen Kindergeld gezahlt, die außerhalb von Deutschland in der Europäischen Union oder im Europäischen Wirtschaftsraum leben.<ref>spiegel.de 9. August 2018: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/zahl-auslaendischer-kindergeld-empfaenger-stieg-im-juni-auf-268-336-a-1222309.html ''Zahl ausländischer Kindergeldempfänger steigt'']</ref><br />
<br />
In der politischen Debatte ist es, das Kindergeld an in EU-Mitgliedsländern lebende Kinder, die nicht in Deutschland zur Schule/zum Kindergarten gehen, auf das dortige Lebenshaltungskostenniveau zu senken. Während die [[EU-Kommission]] dies bisher mehrheitlich ablehnte, wird dies innerhalb Deutschlands von Parteien wie AfD und CDU/CSU gefordert.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article180927774/Kindergeld-83-Prozent-gegen-Zahlungen-an-Kinder-im-EU-Ausland.html Welt.de: 83 Prozent der Deutschen gegen Kindergeld-Zahlungen ins EU-Ausland], 10. August 2018</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kindergeld-eu-kommission-lehnt-indexierung-ab-a-1222494.html Spiegel.de: EU-Kommission lehnt Neuregelung von Kindergeld ab], 15. August 2018</ref><br />
<br />
== Höhe ==<br />
''Siehe auch Abschnitt [[#Historische Entwicklung|Historische Entwicklung]]''<br />
<br />
Das Kindergeld beträgt in Deutschland gemäß {{§|66|estg|juris}} Abs.&nbsp;1 EStG bzw. {{§|6|bkgg_1996|juris}} Abs. 1 BKGG seit Juli 2019 für das erste und zweite Kind jeweils 204&nbsp;€ monatlich, für das dritte Kind 210&nbsp;€ und für jedes weitere Kind 235&nbsp;€ monatlich.<br />
Welches Kind bei einem Elternteil erstes, zweites, drittes oder weiteres Kind ist, richtet sich nach der Reihenfolge der Geburten. Das älteste Kind ist stets das erste Kind, allerdings kann sich durch ein sogenanntes [[Zählkind]] eine andere Zählweise für Kinder aus verschiedenen Beziehungen ergeben.<br />
<br />
Nach der [[Bundestagswahl 2017]] verständigten sich [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] in ihren [[Bundestagswahl 2017#Möglichkeiten einer Regierungsbildung|Sondierungsgesprächen]] darauf, das Kindergeld in zwei Schritten um 25 Euro pro Monat zu erhöhen – und zwar um 10 Euro ab 1. Juli 2019{{Zukunft|2019}} und um weitere 15 Euro ab Anfang 2021{{Zukunft|2021}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-csu-spd-darauf-haben-sich-die-groko-sondierer-verstaendigt-a-1187445.html |titel=Darauf haben sich die GroKo-Sondierer verständigt |werk=spiegel.de |hrsg=Spiegel Online |datum=2018-01-12 |zugriff=2018-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2009 gab es (im Rahmen des [[Konjunkturpaket II|Konjunkturpakets II]]) zum Kindergeld einen Einmalbetrag von 100 € pro Kind. Nach {{§|6|bkgg_1996|juris}} Abs.&nbsp;3 BKGG erhielten ihn alle Kinder, für die Anfang 2009 Kindergeld gezahlt wurde. Die Auszahlung erfolgte mit den normalen Kindergeldzahlungen im April 2009. Für alle anderen Kinder, die erst später im selben Jahr Kindergeld bezogen, wurde die Zahlung auf Antrag getätigt. Wurde das Kindergeld direkt an das Kind oder eine dritte Person abgezweigt, erhielt diese/s auch den Einmalbetrag.<br />
<br />
== Vermisste Kinder ==<br />
Laut „Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs nach dem X. Abschnitt des Einkommensteuergesetzes (DA-FamEStG) Stand 2012“ (S. 29)<ref>Bundeszentralamt für Steuern: ''Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs nach dem X. Abschnitt des Einkommensteuergesetzes.'' Stand 2012 ([http://www.dielinke-fraktion-harz.de/fileadmin/fraktionharz/Kindergeld/KiGeldDA/DA_FamEStG_2012-1.pdf PDF]).</ref> haben Eltern das Recht auf Kindergeld, solange das Kind als vermisst gilt. Diese Regelung gilt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Diese Regelung gilt auch bei internationaler Kindesentführung, wenn ein Kind von einem Elternteil ins Ausland entführt bzw. entzogen wird. Bei einer widerrechtlichen Kindesentziehung gelten Besonderheiten.<ref>[http://treffer.nwb.de/content/dms/content/000/072/Content/000072314.asp BFH, Urteil vom 19. März 2002]{{Toter Link|url=http://treffer.nwb.de/content/dms/content/000/072/Content/000072314.asp |date=2018-12 }}, Az. VIII R 52/01; Volltext.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://treffer.nwb.de/content/dms/content/000/075/Content/000075441.asp |wayback=20160302050615 |text=BFH, Urteil vom 30. Oktober 2002 }}, Az. VIII R 86/00; Volltext</ref> Bei Entführung des Kindes ins Ausland kommt es nur zur Beendigung des inländischen Wohnsitzes, wenn die Umstände darauf schließen lassen, dass das Kind nicht zurückkehren wird. Auch bei längerer Abwesenheit des Kindes bleibt der inländische Wohnsitz und damit die Zugehörigkeit zum Haushalt des inländischen Elternteils erhalten, wenn dieser umgehend die erforderlichen Schritte für die Rückführung des Kindes einleitet und die sonstigen Umstände eine Rückkehr des Kindes erfolgversprechend erscheinen lassen.<br />
<br />
== Altersgrenzen ==<br />
=== Kinder unter 18 Jahren ===<br />
Kindergeld wird mindestens bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres<ref>Vollendung erfolgt mit Ablauf des Tages vor dem Geburtstag, {{§|187|bgb|juris}} Abs.&nbsp;2 Satz&nbsp;2 [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]], {{§|188|bgb|juris}} Abs.&nbsp;2 BGB</ref> gezahlt.<br />
<br />
=== Erwerbslose Kinder unter 21 Jahren ===<br />
Steht das Kind in keinem Beschäftigungsverhältnis und ist es bei der Agentur für Arbeit oder einem anderen für das ''Arbeitslosengeld II'' zuständigen Leistungsträger (Arbeitsgemeinschaft/Kommune) ''arbeitssuchend'' gemeldet, kann das Kindergeld bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres bezogen werden ({{§|32|estg|juris|text=§ 32 Abs. 4 EStG}}).<br />
<br />
=== Kinder in Ausbildung oder auf der Suche nach einer Ausbildung unter 25 Jahren ===<br />
Geht das Kind noch zur Schule, macht es eine Berufsausbildung oder studiert es, besteht der Kindergeldanspruch über das 18. Lebensjahr hinaus, bis das Kind das 25.&nbsp;Lebensjahr vollendet hat. Das Kindergeld wird in einer Übergangsphase zwischen zwei Ausbildungsabschnitten fortgezahlt, soweit zwischen den Abschnitten nicht mehr als vier Kalendermonate liegen.<ref>BFH, 15. Juli 2003, AZ VIII R 105/01</ref><br />
<br />
Eine Berufsausbildung im Sinne des Gesetzes ist jede Maßnahme, bei der es sich um den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen handelt, die als Grundlagen für die Ausübung des angestrebten Berufs geeignet sind. Solange das Berufsziel des Kindes oder der Eltern noch nicht erreicht ist, liegt eine Berufsausbildung vor. Keine Rolle spielt es, ob die Berufsausbildung in irgendeiner Weise staatlich anerkannt ist. Anders als etwa im Ausbildungsförderungsrecht muss die Berufsausbildung auch nicht Zeit und Arbeitskraft des Kindes überwiegend in Anspruch nehmen. Ein [[Au-pair]]-Verhältnis zum Zweck des Erwerbs von Sprachkenntnissen kann demnach auch als Berufsausbildung gelten, wenn er mit einem förmlichen Bildungsgang verbunden ist, der einen Zeitumfang von mindestens zehn Stunden pro Woche umfasst.<ref>BFH, 9. Juni 1999, AZ VI R 143/98</ref> Ein Schulbesuch im Rahmen der [[Schulpflicht]] ist hingegen immer, auch wenn die Schule weniger als zehn Stunden in der Woche umfasst (z.&nbsp;B. [[Jungarbeiterklasse]]), berücksichtigungsfähig.<ref>BFH, 28. April 2010, AZ III R 93/08</ref> Ebenso als Berufsausbildung gelten die Vorbereitung auf die Wiederholungsprüfung nach einer gescheiterten Abschlussprüfung, auch wenn das Ausbildungsverhältnis nicht mehr fortbesteht,<ref>BFH, 2. April 2009, AZ III R 85/08</ref> sowie die Vorbereitung auf das [[Abitur für Nichtschüler]].<ref>BFH, 18. März 2009, AZ III R 26/06</ref><br />
<br />
Ab 2012 gilt nach Abschluss einer erstmaligen Berufsausbildung '''oder''' eines Erststudiums die Voraussetzung, dass das Kind daneben keiner Erwerbstätigkeit nachgeht. Jedoch ist die Erwerbstätigkeit bis zu 20&nbsp;Stunden regelmäßiger Wochenarbeitszeit, ein Ausbildungsdienstverhältnis oder ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis unbeachtlich ({{§|32|estg|juris|text=§ 32 Abs. 4 S. 2+3 EStG}} {{§|8|sgb_4|juris|text=§ 8 SGB IV}}).<br />
<br />
Der Begriff der "erstmaligen Berufsausbildung" ist nach der ständigen Rechtsprechung enger gefasst als der Begriff der "Berufsausbildung" im Rahmen der Kindergeldberechtigung. Eine erstmalige Berufsausbildung setzt einen öffentlich-rechtlich geordneten Ausbildungsgang voraus, der die notwendigen fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zur Aufnahme eines Berufs vermittelt, sodass weder der Besuch einer allgemeinbildenden Schule noch private Kurse außerhalb der staatlich geregelten Ausbildungsordnungen eine erstmalige Berufsausbildung darstellen. Dass nicht die gesamte Berufsausbildung öffentlich-rechtlich geordnet ist, schließt eine Berücksichtigung als erstmalige Berufsausbildung hingegen nicht aus, so etwa im Fall einer Weiterbildung an einer Bankakademie nach erworbener bankkaufmännischer Berufsausbildung.<ref>BFH, Urteil vom 21. März 2019, AZ III R 17/18</ref> Mehrere Ausbildungsabschnitte können eine einheitliche Erstausbildung darstellen, wenn sich der erste Abschluss als integrativer Bestandteil eines einheitlichen Ausbildungsgangs darstellt und die Ausbildungsabschnitte zeitlich und inhaltlich so aufeinander abgestimmt sind, dass die Ausbildung nach Erreichen des ersten Abschlusses fortgesetzt werden soll und das angestrebte Berufsziel erst über den weiterführenden Abschluss erreicht werden kann. Klassische Beispiele hierfür sind das [[Duales Studium|duale Studium]], welches Studium und Berufsausbildung verbindet,<ref>BFH, Urteil vom 3. Juli 2014, AZ III R 52/13</ref>, sowie das konsekutive Masterstudium nach einem erreichten Bachelor-Abschluss.<ref>BFH, 3. September 2015, AZ VI R 9/15</ref> Kein einheitlicher Ausbildungsgang liegt vor, wenn der Ausbildungsabschnitt eine berufspraktische Tätigkeit voraussetzt, wie etwa im Fall eines [[Berufsbegleitendes Studium|berufsbegleitenden Studiums]],<ref>BFH, Urteil vom 4. Februar 2016, AZ III R 14/15</ref> oder das Kind nach dem ersten Ausbildungsabschnitt eine Erwerbstätigkeit aufnimmt, die nicht bloß der zeitlichen Überbrückung bis zum nächsten Ausbildungsabschnitt dient, sondern die wirtschaftliche Grundlage des Kindes bildet und die Ausbildung daneben in den Hintergrund treten lässt.<ref>BFH, Urteil vom 11. Dezember 2018, AZ III R 26/18</ref> Ob die Erwerbstätigkeit die wirtschaftliche Grundlage des Kindes bildet, muss im Einzelfall aufgrund einer Betrachtung der Gesamtumstände festgestellt werden, wobei dies bei typischen Aushilfstätigkeiten, die keine vorherige Berufsausbildung voraussetzen wie Tätigkeiten in der Gastronomie oder bei von vornherein befristeten Tätigkeiten wie die Tätigkeit als [[wissenschaftlicher Mitarbeiter]] an der Hochschule, an der das Kind eingeschrieben ist, in der Regel verneint werden kann.<ref>BFH, Urteil vom 20. Februar 2019, AZ III R 42/18</ref><br />
<br />
Für ein volljähriges Kind steht bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres auch Kindergeld zu, wenn es bei der Arbeitsagentur oder der für das Arbeitslosengeld&nbsp;II zuständigen Behörde ausbildungssuchend gemeldet ist. Ist das Kind allein wegen eines [[Beschäftigungsverbot]]s nach dem [[Mutterschutzgesetz]] nicht ausbildungssuchend gemeldet, besteht dennoch ein Anspruch auf Kindergeld.<ref>BFH, 13. Juni 2013, AZ III R 58/12</ref><br />
<br />
Kinder, die bestimmte freiwillige Dienste absolvieren, sind für diesen Zeitraum wie Auszubildende berücksichtigungsfähig. Diese sind im Gesetz abschließend aufgeführt, andere als die im Gesetz genannten Dienste begründen keinen Kindergeldanspruch.<ref>BFH, 18. März 2009, AZ III R 33/07</ref> Hierzu zählen:<br />
<br />
* [[Freiwilliges Soziales Jahr]] und [[Freiwilliges Ökologisches Jahr]]<br />
* freiwillige Dienste aus dem Programm [[Erasmus+]]<br />
* einen freiwilligen Dienst im Ausland im Sinne des {{§|14b|ersdig|juris}} ZDG<br />
* der Freiwilligendienst [[weltwärts]]<br />
* der [[Internationaler Jugendfreiwilligendienst|internationale Jugendfreiwilligendienst]]<br />
* der [[Bundesfreiwilligendienst]]<br />
<br />
Bei volljährigen Kindern war bis 2011 der sogenannte „Fallbeileffekt“ zu berücksichtigen. Dieser trat ein, wenn das zu versteuernde Einkommen eines Kind im Laufe eines Jahres einen bestimmten, von Jahr zu Jahr neu festgesetzten Betrag überschritt.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article8962695/Karlsruhe-bestaetigt-Fallbeileffekt-beim-Kindergeld.html ''Karlsruhe bestätigt Fallbeileffekt beim Kindergeld'']. welt.de. 12. August 2010</ref> Verdiente das Kind nur einen Euro mehr, entfiel der Kindergeldanspruch für das gesamte Bezugsjahr. 2011 lag der Grenzbetrag bei 8004 € pro Jahr. Seit 2012 wird nur noch der Status des Kindes, aber nicht mehr die Höhe seines Einkommens bei der Prüfung einer Anspruchsberechtigung berücksichtigt.<ref>[https://www.kindergeld.org/kindergeld-fuer-volljaehrige-kinder.html ''Kindergeld für volljährige Kinder'']. kindergeld.org. 21. Januar 2019</ref><br />
<br />
=== Behinderte Kinder: Ohne altersmäßige Begrenzung ===<br />
Für behinderte Kinder, die sich aufgrund ihrer Behinderung nicht selbst unterhalten können, besteht Kindergeldanspruch ohne altersmäßige Begrenzung. Die Behinderung muss vor Vollendung des 25. Lebensjahres eingetreten sein.<br />
<br />
Ob ein Kind außerstande ist, sich selbst zu unterhalten, wird festgestellt, indem dem Lebensbedarf des Kindes seine finanziellen Mittel entgegengestellt werden. Der Lebensbedarf setzt sich zusammen aus dem Grundbedarf, der seit 2012 dem [[Grundfreibetrag (Deutschland)|Grundfreibetrag]] entspricht, und einem behinderungsbedingten Mehrbedarf. Wird kein behinderungsbedingter Mehrbedarf geltend gemacht, ist hilfsweise der [[Behindertenpauschbetrag]] heranzuziehen.<ref>BFH, 15. Oktober 1999, AZ VI R 40/98</ref> Wird bereits Eingliederungshilfe und/oder Pflegegeld geleistet, kann der Behinderten-Pauschbetrag nicht zusätzlich geltend gemacht werden; dies gilt auch im Fall einer nur teilstationären Unterbringung etwa in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Allerdings kann auch trotz der teilstationären Unterbringung noch ein zusätzlicher behinderungsbedingter Mehrbedarf anfallen, insbesondere dann, wenn das Kind hilflos ist (Merkzeichen H). Sind Nachweise über den Pflegeaufwand in diesem Fall nicht zu erbringen, ist er nach {{§|162|ao|juris}} AO zu schätzen.<ref>BFH, 24. August 2004, AZ VIII R 50/03</ref> Pflegen die Eltern ihr Kind selbst, muss stattdessen der Betrag herangezogen werden, der bei Inanspruchnahme einer professionellen Pflegekraft angefallen wäre.<ref>BFH, 24. August 2004, AZ VIII R 59/01</ref><br />
<br />
Als finanzielle Mittel des Kindes gelten sämtliche Einnahmen, Bezüge und auch Leistungen Dritter, unabhängig davon, welchem Zweck sie dienen; einzige Ausnahme bildet das bürgerlich-rechtliche [[Schmerzensgeld]].<ref>BFH, 13. April 2016, AZ III R 28/15</ref> Auch die Eingliederungshilfe gilt als finanzielles Mittel des Kindes, da sie jedoch gleichzeitig als behinderungsbedingter Mehrbedarf gilt, beeinflusst dies die Rechnung nur im Falle von [[Sachbezug|Sachbezügen]] wie dem kostenlosen Mittagessen einer WfbM.<ref>BFH, 9. Februar 2012, AZ III R 53/10</ref> Gleiches gilt für das Blindengeld<ref>BFH, 31. August 2006, AZ III R 71/05</ref> sowie das Pflegegeld. Auch Sozialleistungen wie die [[Hilfe zum Lebensunterhalt]] gelten als finanzielle Mittel des Kindes, gekürzt jedoch um eventuelle Erstattungsansprüche, die das jeweilige Amt beim Kindergeldberechtigten einfordert.<ref>BFH, 26. November 2003, AZ VIII R 32/02</ref> Vermögen des Kindes ist grundsätzlich nicht zu berücksichtigen.<ref>BFH, 19. August 2002, AZ VIII R 17/02</ref><br />
<br />
Zusätzlich muss die Behinderung ursächlich dafür sein, dass das Kind sich nicht selbst unterhalten kann. Hierbei muss die konkrete Situation des Kindes betrachtet werden. Eine Ursächlichkeit kann in der Regel dann angenommen werden, wenn das [[Merkzeichen]] H vorliegt oder ein [[Grad der Behinderung]] von mindestens 50 vorliegt und besondere Umstände hinzutreten, durch die eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen ist.<ref>BFH, 14. Dezember 2001, AZ VI B 178/01</ref> Die Behinderung muss nicht alleinursächlich sein, es reicht bereits eine erhebliche Mitursächlichkeit.<ref>BFH, 19. November 2008, AZ III R 105/07</ref><br />
<br />
Kindergeld ist grundsätzlich ausgeschlossen, wenn das behinderte Kind eine Freiheitsstrafe absitzt.<ref>BFH, 30. April 2014, AZ XI R 24/13</ref><br />
<br />
=== Verschiebung der Altersgrenzen ===<br />
In Einzelfällen wurde gemäß {{§|32|estg|juris}} Abs.&nbsp;5 EStG über das 21. bzw. 25. Lebensjahr hinaus noch Kindergeld gezahlt, wenn und soweit ein Kind vor Erreichen der maßgeblichen Altersgrenze den gesetzlichen Grundwehrdienst oder Zivildienst geleistet, sich freiwillig für nicht mehr als drei Jahre zum Wehrdienst verpflichtet oder eine vom [[Grundwehrdienst]] befreiende Tätigkeit als [[Entwicklungshelfer]] ausgeübt hat. Die Verschiebung der Altersgrenze war jedoch auf die Dauer des inländischen gesetzlichen Grundwehrdienstes oder bei anerkannten Kriegsdienstverweigerern auf die Dauer des inländischen gesetzlichen Zivildienstes über das 21. oder 25. Lebensjahr hinaus begrenzt. Bei [[Wehrersatzdienst#Verpflichtung im Zivil- oder Katastrophenschutz|Verpflichtung im Katastrophenschutz]], wie dem Dienst bei der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]], wurde der Fall von der [[Familienkasse]] individuell geprüft.<br />
<br />
Diese Regelung lief zum 1. Juli 2011 aus und gilt nur noch für Altfälle, wenn der Dienst vor diesem Datum angetreten wurde. ({{§|52|estg|juris}} Abs. 32 Satz 2 EStG)<br />
<br />
=== Früher geltende Altersgrenzen ===<br />
Die früher geltende Altersgrenze, nach der für Kinder bis zu einem Alter von 27 Jahren Kindergeld gezahlt werden konnte, wurde 2006 in Stufen auf 25 Jahre gesenkt:<br />
* Geburtsjahr bis 1981: Kindergeld bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres<br />
* Geburtsjahr 1982: Kindergeld bis zur Vollendung des 26. Lebensjahres<br />
* Geburtsjahr ab 1983: Kindergeld bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres<br />
<br />
Mit der Änderung der Altersgrenzen entfällt für die betroffenen Personen ggf. auch die Möglichkeit der [[Beihilfe (Dienstrecht)|Beihilfeberechtigung]] im [[Beamtenrecht]].<br />
<br />
Die Übergangsregelung ist inzwischen durch Zeitablauf entfallen, gilt aber noch fort für behinderte Kinder, deren Behinderung zwischen dem 25. und dem 27. Lebensjahr vor dem 1. Januar 2007 eingetreten ist. ({{§|52|estg|juris}} Abs. 32 Satz 1 EStG)<br />
<br />
== Abzweigungsantrag ==<br />
In Ausnahmefällen kann das Kind nach {{§|74|estg|juris}} EStG einen Abzweigungsantrag stellen, nämlich dann, wenn die Eltern ihrer gesetzlichen Unterhaltspflicht nicht nachkommen und so das Kind nicht vom Kindergeld profitiert. Dies ist dann der Fall, wenn entweder die Eltern keinen Unterhalt zahlen oder nur einen Betrag, der unterhalb der Höhe des Kindergeldes liegt, oder wenn die Eltern nicht leistungsfähig sind und deshalb keinen Unterhalt zahlen müssen. Auch, wenn die Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig gegenüber dem Kind sind, kann ein Abzweigungsantrag gestellt werden.<ref>BFH, 16. April 2002, AZ VIII R 50/01</ref><br />
<br />
Der Anspruch auf Kindergeld und damit das Recht, einen Abzweigungsantrag zu stellen, kann bei Bezug von Sozialhilfe oder Jugendhilfe auf den Sozialleistungsträger übergehen. Die Abzweigung des Kindergeldes ist grundsätzlich eine Ermessensentscheidung, bei der die Umstände des Einzelfalls überprüft werden müssen. Insbesondere müssen die Kindergeldberechtigten darlegen, welche tatsächlichen Aufwendungen ihnen durch die Betreuung des Kindes entstanden sind. Sind diese höher als das Kindergeld, ist eine Abzweigung nicht möglich.<ref>BFH, 9. Februar 2009, AZ III R 37/07</ref><br />
<br />
Lebt das Kind im Haushalt des Kindergeldberechtigten, hängt die Zulässigkeit einer Abzweigung davon ab, ob die Eltern selbst Grundsicherungsleistungen beziehen oder nicht. Ist das der Fall, ist ein Abzweigungsantrag in jedem Fall zulässig, da ansonsten aufgrund der Anrechnung des Kindergeldes als Einkommen der Eltern das Kindergeld dem Kind gar nicht zugutekommen kann.<ref>BFH, 17. Dezember 2008, AZ III R 6/07</ref> Beziehen die Eltern hingegen keine Grundsicherungsleistungen und leisten sie durch die Aufnahme in den Haushalt Naturalunterhalt an das Kind, ist ein Abzweigungsantrag nicht zulässig.<ref>BFH, 18. April 2013, AZ V R 48/11</ref><br />
<br />
== Antragsverfahren ==<br />
Kindergeld wird nur auf schriftlichen Antrag gewährt. Ein amtlicher Vordruck ist nicht notwendig. Der Antrag lässt sich auch online über die Website der Familienkasse stellen.<br />
Den Antrag können auch Personen stellen, die ein berechtigtes Interesse an der Kindergeldzahlung haben, auch das Kind, wenn es zur Abzweigung des Geldes an sich berechtigt ist. Auch Institutionen wie das Jugendamt können einen Antrag bei berechtigtem Interesse stellen.<br />
<br />
Ein Kindergeld-Anspruch besteht für jeden Monat, in dem wenigstens an einem Tag Anspruchsvoraussetzungen vorlagen.<br />
Nachträglich wurde Kindergeld vor 2018 für bis zu vier Jahre ausgezahlt. Seit 2018 wird Kindergeld rückwirkend für sechs Monate vor Antragseingang bei der Familienkasse gezahlt – wenn es nicht im Bescheid für längere Zeit festgesetzt wurde.<ref>[https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/lesen/kindergeld-auszahlung-auch-mehr-als-sechs-monate-rueckwirkend.html Kindergeld: Auszahlung auch mehr als sechs Monate rückwirkend], abgerufen am 15. Mai 2019.</ref> Die Zulässigkeit der längeren Auszahlung ist noch nicht letztinstanzlich entschieden.<br />
<br />
Aufgrund des Kindergeldantrages teilt die [[Familienkasse]] der [[Bundesagentur für Arbeit]] eine Kindergeldnummer zu. Deren letzte Ziffer gibt an, wann die Überweisung erfolgt. Bei Endziffer 0 oder 1 wird Kindergeld am Monatsanfang überwiesen, bei Endziffer 2 bis 7 im Laufe des Monats und bei Endziffer 8 oder 9 am Monatsende.<ref>[http://www.vlh.de/familie-leben/kinder/was-muss-ich-alles-rund-ums-kindergeld-wissen.html Wissenswertes zum Kindergeld von der VLH e.V.], abgerufen am 11. September 2014.</ref><br />
Die Kindergeldnummer wird nicht pro Kind, sondern pro Berechtigtem zugeteilt. Sie kann auch für mehrere Geschwister gelten.<br />
Die Familienkasse prüft in Abständen, ob der Kindergeldanspruch noch besteht und das Geld in richtiger Höhe gezahlt wird.<br />
<br />
Für Beschäftigte im [[Öffentlicher Dienst|öffentlichen Dienst]] gibt es eigene Familienkassen. Die Auszahlung des Kindergeldes erfolgt hier in der Regel mit dem [[Arbeitsentgelt]] oder der [[Besoldung]]. Ein für Kinder gewährter [[Familienzuschlag]] ist ebenfalls von einem erfolgreichen Antrag auf Kindergeld abhängig.<br />
<br />
== Vom Kindergeld abhängige Vergünstigungen ==<br />
{{Überarbeiten|grund=<br/>Beim Bund vermutlich TVöD statt BAT. [Beschäftigte der Kirchen vermutlich uneinheitlich.]}}<br />
Vom Kindergeldbezug sind weitere Zulagen abhängig ([[Kinderadditive]]).<br />
<br />
Wer pro Kalenderjahr für mindestens einen Monat Kindergeld bekommt, hat auch Anspruch auf die Kinderzulagen bei der [[Riester-Rente]]. Das Gleiche gilt für die [[Kinderzulage]] zur [[Eigenheimzulage]].<br />
<br />
In den meisten Bundesländern und Gemeinden wurde vom Vergütungssystem BAT auf TV-L gewechselt. Dieses Tarifsystem berücksichtigt keinen Zuschlag für Kinder mehr.<br />
<br />
[[Beamter (Deutschland)|Beamte]] und nach [[Bundes-Angestelltentarifvertrag|BAT]] bezahlte Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes erhalten für jeden Monat, in dem Kindergeld gezahlt wird, einen Zuschlag zum [[Ortszuschlag]], Beamte erhalten zusätzlich den [[Familienzuschlag]]. Mit der Einführung des [[Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst|TVöD]] wird ein Kinderzuschlag bei Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst nur noch für Kinder, die vor dem 1.&nbsp;Januar 2006 geboren wurden, als Besitzstandszulage gewährt.<br />
<br />
Beihilfeberechtigte Beamte können für die Krankheitskosten jedes Kindes, für das Kindergeld zusteht, Beihilfe beantragen. Der kindbezogene Beihilfeanspruch unterscheidet sich je nach dem Dienstherrn des Beamten. Für Landesbeamte in Bayern z.&nbsp;B. beträgt er 80 % für Kinder. Die fehlenden 20 % können durch eine private Krankenversicherung abgedeckt werden. Entfällt der Kindergeldanspruch, fällt in aller Regel auch das Kind aus der Beihilfeberechtigung heraus. Die dann notwendige Vollversicherung in der privaten Krankenversicherung kann eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung darstellen; doch gibt es Sondertarife z.&nbsp;B. für Studenten.<br />
<br />
== Unterhaltsansprüche ==<br />
Kindergeld ist gemäß {{§|1612b|bgb|juris}} BGB zur Deckung des Barbedarfs zu verwenden. Dies bedeutet, dass sich der aus dem Unterhaltsanspruch resultierende Zahlbetrag um das ganze oder hälftige Kindergeld vermindert.<br />
<br />
Lebt der minderjährige Unterhaltsgläubiger (= Kind) bei einem Elternteil (= Unterhaltspflicht des zweiten Elternteiles wird durch Betreuung des Kindes erfüllt; {{§|1606|bgb|juris}} Abs.&nbsp;3 Satz&nbsp;2 BGB: Der Elternteil, der ein minderjähriges unverheiratetes Kind betreut, erfüllt seine Verpflichtung, zum Unterhalt des Kindes beizutragen, in der Regel durch die Pflege und die Erziehung des Kindes), vermindert sich der Zahlbetrag des anderen barunterhaltspflichtigen Elternteils um die Hälfte des (dem zweiten Elternteil ausbezahlten) Kindergeldes, {{§|1612b|bgb|juris}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1 BGB.<br />
<br />
In allen anderen Fällen wird das Kindergeld in voller Höhe auf den Unterhaltsanspruch angerechnet, {{§|1612b|bgb|juris}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;2 BGB.<br />
<br />
== Kindergeld und Arbeitslosengeld II ==<br />
Mit der Reform des Unterhaltsrechts ab dem 1. Januar 2008 stellt der § 1612b BGB<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1612b.html |titel=§ 1612b BGB - Einzelnorm |zugriff=2017-11-09}}</ref> das Kindergeld als Einkommen des Kindes fest, das für den Barunterhalt zu verwenden ist. Abweichend vom EStG und vom Bundeskindergeldgesetz bestimmt auch der § 11 Abs. 1 Sätze 2 und 3 SGB II<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbii/11.html |titel=§ 11 SGB II Zu berücksichtigendes Einkommen |zugriff=2017-11-09 |sprache=de}}</ref>, dass Kindergeld nicht dem kindergeldberechtigten Elternteil, sondern dem Kind zuzurechnen ist. ''Tacheles-sozialhilfe.de'' verweist in einer Kritik darauf, dass dies jedoch nur gilt, wenn es das Kind zur Sicherung des Lebensunterhaltes benötigt. Im Umkehrschluss bedeute dies und sei auch ständige Praxis von Grundsicherungsbehörden, nicht zur Deckung des Bedarfs benötigtes Kindergeld werde als vorrangiges Einkommen des Kindergeldberechtigten vom Leistungsanspruch auf [[Arbeitslosengeld II]] abgezogen.<br />
<br />
Im Jahr 2010 bestätigte das Bundesverfassungsgericht in einer Leitsatzentscheidung: „Durch die vollständige Anrechnung des Kindergeldes wird das Grundrecht auf ein ‚menschenwürdiges Existenzminimum‘ nicht verletzt“ (BVerfG, Beschluss vom 11. März 2010 – 1 BvR 3163/09).<br />
<br />
== Kritik ==<br />
<br />
* Die Kindergeldauszahlung ist bei den Familienkassen der Bundesagentur für Arbeit nicht fest terminiert, sondern hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab (0–3: Auszahlung am Anfang des Monats, 4–6: ab der 2. Monatswoche, 7–9: ab der dritten Monatswoche). Somit können manche Familien, die auf das Kindergeld angewiesen sind, benachteiligt sein, wenn das Geld erst zum Ende des Monats überwiesen wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/auszahlungstermine |autor= |titel=Auszahlungstermine 2018 |datum= |werk= |hrsg=Bundesagentur für Arbeit (BA) |zugriff=2018-08-16}}</ref><br />
* Für Kinder, die außerhalb von ausgewählten Programmen (wie z.&nbsp;B. [[Freiwilliges Soziales Jahr|FSJ]]/[[Freiwilliges Ökologisches Jahr|FÖJ]]) eine ehrenamtliche Tätigkeit in Vollzeit ausüben, erfolgt keine Zahlung.<br />
* Die Auszahlung erfolgt auch bei volljährigen Kindern, die sich noch in der Ausbildung befinden, in der Regel an die Eltern.<br />
* In konfliktbehafteten Fällen, einen Anspruchsberechtigten zwischen mehreren Berechtigten (getrennt lebende Eltern, regelmäßige zeitweilige Unterbringung bei Pflegeeltern oder Großeltern) zu bestimmen, sind die Betroffenen auf sich allein gestellt, nach § 231 FamFG die Berechtigtenbestimmung beim Familiengericht als Unterhaltssache herbeizuführen. Hier kann es zu weiterem Konfliktpotential innerhalb der Familien kommen. Auch hat der Gesetzgeber mit der Reform des ehemaligen FGG zum FamFG (2010) versäumt, einen instanzlichen Rechtsweg offenzuhalten, indem er für die Berechtigtenbestimmung den Streitwert grundsätzlich auf 300 € festsetzte (BT-Drucksache 16/6308 Seite 307: „einheitlicher Festwert von 300 €“), während die Rechtsmittel für zweitinstanzliche Gerichte einen Streit- bzw. Beschwerdewert von mindestens 600 € in Familiensachen (§ 61 Abs. 1 FamFG) vorsehen.<br />
* Nach der [[Erweiterung der Europäischen Union#Sechste Erweiterung (Osterweiterung, Teil II) 2007|EU-Erweiterung um Rumänien und Bulgarien 2007]] zogen vermehrt EU-Bürger nach Deutschland, die für ihre im Heimatland gebliebenen Kinder Kindergeld beantragen können. Kritiker fordern eine Residenzpflicht, das heißt, dass Kindergeld nur noch für in Deutschland lebende Kinder gezahlt werden soll.<ref>http://www.taz.de/!112131/</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/migration-aus-rumaenien-und-bulgarien-mehr-zuwanderer-beantragen-hartz-iv-und-kindergeld-1.1664041 |titel=Mehr Zuwanderer beantragen Hartz IV und Kindergeld |werk=sueddeutsche.de |datum=2013-05-03 |zugriff=2018-04-02}}</ref><ref>http://www.main-netz.de/nachrichten/regionalenachrichten/hessenr/art11995,2829818</ref> Im Februar 2016 forderten die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU [[Volker Kauder]] und [[Gerda Hasselfeldt]] die Einführung entsprechender Regelungen.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/union-will-kindergeld-fuer-eu-auslaender-kuerzen-a-1078663.html Spiegel.de: Union will Kindergeld für EU-Ausländer kürzen]</ref> Dieser Forderung schloss sich der SPD-Politiker [[Sigmar Gabriel]] im Dezember 2016 an.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article160388009/Gabriel-fordert-Kuerzung-des-Kindergelds-fuer-EU-Auslaender.html Welt.de:Gabriel fordert Kürzung des Kindergelds für EU-Ausländer]</ref> Ein entsprechender Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministers [[Wolfgang Schäuble]] wurde allerdings wegen Bedenken der EU-Kommission fallengelassen.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article165058846/Organisierter-Betrug-bei-Kindergeld-fuer-EU-Auslaender.html Welt.de: Organisierter Betrug bei Kindergeld für EU-Ausländer]</ref> Zwischen 2010 und 2017 steigerte sich die Zahl der im Ausland lebenden Kinder, für die Kindergeld gezahlt wurde, von 61.615 auf 215.499. Die Kindergeldzahlungen ins Ausland hatten sich auf 343 Millionen Euro fast verzehnfacht.<ref name="faz-35015504661">{{Internetquelle | autor=rad./dpa | url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/knapp-350-millionen-euro-kindergeld-an-auslandskonten-15504661.html | titel=Knapp 350 Millionen Euro Kindergeld gehen ins Ausland | werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] | datum=2018-03-21 |zugriff=2018-10-13}}</ref><br />
:Am 8. April 2018 äußerte der neue bayerische Ministerpräsident [[Markus Söder]], die jetzige Gesetzeslage sei für die Bevölkerung nicht verständlich. Künftig solle sich das Kindergeld nach der Kaufkraft des Landes bemessen, in dem die Kinder leben. Er sei der festen Überzeugung, dass das „auch jeder sozialdemokratische Wähler versteht“.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/soeder-will-zuwandererkinder-nur-unter-bedingungen-zum-unterricht-zulassen-15531677.html FAZ.net] (bezugnehmend auf ein Interview in [[Bild am Sonntag]]): [https://www.bild.de/politik/inland/markus-soeder/wir-brauchen-deutschklassen-fuer-fluechtlingskinder-55319066.bild.html bild.de]</ref><br />
<br />
== Historische Entwicklung ==<br />
Das Kindergeld wurde in Deutschland zur [[Zeit des Nationalsozialismus]] unter dem Namen „Kinderbeihilfe“ für [[Arier|„arische“]] Familien eingeführt. Im September 1935 erhielten kinderreiche Familien zunächst eine einmalige Kinderbeihilfe, ab April 1936 wurde eine monatliche Kinderbeihilfe eingeführt.<ref>Klaus Jörg Ruhl: Verordnete Unterordnung. Berufstätige Frauen zwischen Wirtschaftswachstum und konservativer Ideologie in der Nachkriegszeit (1945–1963). Oldenbourg Verlag 1994, S. 161.</ref> Arbeiter- und Angestelltenfamilien, die ein Monatseinkommen unter 185 Reichsmark hatten, erhielten ab dem fünften Kind monatlich 10&nbsp;Reichsmark. Ab 1938 gab es dieses Kindergeld bereits ab dem dritten Kind.<br />
<br />
Ab 1954 begannen in der Bundesrepublik Deutschland die bei den [[Berufsgenossenschaft]]en angesiedelten [[Familienausgleichskasse]]n damit, für das dritte und jedes weitere Kind ein Kindergeld von 25&nbsp;DM auszuzahlen. Finanziert wurde dieses durch Arbeitgeberbeiträge. 1955 wurde dieses von den Arbeitsämtern auch an Arbeitslose ausgezahlt. Ab 1961 wurde das Kindergeld aus Bundesmitteln finanziert und von der damaligen [[Bundesagentur für Arbeit|Bundesanstalt für Arbeit]] ausgezahlt. Gleichzeitig bekamen Familien bereits für das zweite Kind 25 DM Kindergeld, davon ausgenommen waren Familien mit einem Jahreseinkommen über 7.200 DM und Beschäftigte im öffentlichen Dienst.<ref>{{BGBl|1961 I S. 1001}}</ref> Nachdem 1964 die Familienausgleichskassen aufgelöst wurden, wurde die Zuständigkeit für das Kindergeld vollständig der Bundesanstalt übertragen. 1970 wurde die Einkommensgrenze auf 13.200 DM angehoben.<ref>{{BGBl|1970 I S. 1725}}</ref><br />
<br />
[[Datei:Kindergeld monatlich.png|Entwicklung seit 1975, in Euro|mini]]<br />
Seit 1975 wird das Kindergeld auch für das erste Kind gezahlt, ausgeschlossen ist insbesondere, wer im öffentlichen Dienst einen [[Familienzuschlag]] erhält.<ref>{{BGBl|1975 I S. 312}}</ref> Gleichzeitig wurde der Steuerfreibetrag abgeschafft, 1983 jedoch wieder eingeführt.<br />
Trotz schrittweiser Erhöhungen des Freibetrages wurde das Existenzminimum von Kindern teilweise versteuert.<br />
Das änderte sich erst 1996, als das Existenzminimum für Kinder von der Besteuerung freigestellt wurde. Zeitgleich wurde allerdings erstmals die Anrechnung auf den [[Kinderfreibetrag]] eingeführt.<br />
<br />
Anfang 1988 entschied das [[Bundessozialgericht]] in Kassel, dass auch Pflegeeltern Kindergeld für die von ihnen betreuten Kinder erhalten, auch wenn Pflegeeltern vom Jugendamt bereits Pflegegeld sowie Kleider- und Taschengeld für die Kinder beziehen (Az. 10 RKg 5/85). Nach einem weiteren Urteil des Bundessozialgerichts vom 3.&nbsp;November 1987 bestand auch ein Anspruch auf Kindergeldzahlungen, wenn das Kind ein Praktikum als Teil der Berufsausbildung absolviert (Az. 10 RKg 13/86).<br />
<br />
Bis einschließlich 2011 konnten eigene Einkünfte und Bezüge eines volljährigen Kindes zu einem Verlust des Kindergeldanspruchs führen, wenn diese Einkünfte und Bezüge den maßgeblichen [[Grenzbetrag]] überschritten. Zum 1. Januar 2012 entfiel diese Grenze.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! width="60" |<br /><br />
&nbsp;<br />
! colspan="7" align="center" width="400" |<br />
Kindergeld, Kinderfreibetrag und Einkommensgrenzen in Deutschland<ref>[http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Broschueren__Bestellservice/Steuern/002__Datensammlung__zur__Steuerpolitik,property=publicationFile.pdf BMF: Datensammlung zur Steuerpolitik 2007 – Tabellen 20.2 und 20.4]{{Toter Link|url=http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Broschueren__Bestellservice/Steuern/002__Datensammlung__zur__Steuerpolitik,property=publicationFile.pdf |date=2018-12 }} sowie {{Webarchiv|url=http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Broschueren__Bestellservice/Steuern/20220__Datensammlung__zur__Steuerpolitik__08,property=publicationFile.pdf |wayback=20090920091607 |text=BMF: Datensammlung zur Steuerpolitik 2008 – Tabelle 20.1.1 }}</ref><br />
<ref>{{Webarchiv|url=http://zope.dz-portal.de/Formularcenter/Documents/KGS005 |wayback=20120907064156 |text=Tabelle des Bundesamtes für zentrale Dienste }}, abgerufen am 8. Juni 2013.</ref><br /><br />
''<small>(Amtliche sowie inflationsbereinigte Beträge)</small>''<br />
|-----<br />
! align="left" width="120" | Gültig ab<br />
! align="right" width="60" | 1. Kind<br />
! align="right" width="60" | 2. Kind<br />
! align="right" width="60" | 3. Kind<br />
! align="right" width="70" | weiteres<br />Kind<br />
! align="center" width="40" | <small>s.&nbsp;u.</small><br />
! align="right" width="70" | Kinderfreibetrag<br />
! align="right" width="70" | Einkommensgrenze<br />des Kindes<br />
|-----<br />
| align="left" | 1954 || align="right" | -<br />
| align="right" | -<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1954|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1954|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 600–840 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|600|1954|r=0}}–{{Inflation|DE|840|1954|r=0}} Euro)</small>''<br />
| rowspan="10" |<br />
|-----<br />
| align="left" | 1961 || align="right" | -<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1961|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1961|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1961|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 1.200–1.800 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|1200|1961|r=0}}–{{Inflation|DE|1800|1962|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1970 || align="right" | -<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 60 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|60|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 4. Kind:<br />60 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|60|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />Ab 5. Kind: 70 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|70|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 1.200–1.800 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|1200|1970|r=0}}–{{Inflation|DE|1800|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1975 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1975|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 70 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|70|1975|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 120 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|120|1975|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 120 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|120|1975|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | -<br />
| align="right" | -<br />
|-----<br />
| align="left" | 1978 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1978|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 78 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|78|1978|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1978|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1978|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | -<br />
| align="right" | -<br />
|-----<br />
| align="left" | 1983 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 78 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|78|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1983|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 432 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|432|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1986 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 78 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|78|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1986|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 2.484 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|2484|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1989 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 100 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|100|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1989|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 240 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|240|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 2.484 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|2484|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | Juli 1990 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 130 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|130|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1990|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 240 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|240|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 3.024 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|3024|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1992 || align="right" | 70 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|70|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 130 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|130|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1992|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 240 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|240|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 4.104 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|4104|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1996|| align="right" | 200 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|200|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 200 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|200|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|1996|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.264 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6264|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 12.000 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|12000|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1997 || align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|1997|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.912 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6912|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 12.000 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|12000|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1999 || align="right" | 250 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|250|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 250 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|250|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|1999|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.912 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6912|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 13.020 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|13020|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2000 || align="right" | 270 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|270|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 270 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|270|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|2000|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 9.936 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|9936|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 13.500 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|13500|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2002 || align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2002|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 179 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|179|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 5.808 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|5808|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 7.188 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7188|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2004 || align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2004|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 179 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|179|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 5.808 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|5808|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 7.680 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7680|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2009 || align="right" | 164 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|164|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 164 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|164|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 170 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|170|2009|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 195 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|195|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.024 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6024|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 7.680 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7680|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2010 || align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2010|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 215 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|215|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.008 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7008|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 8.004 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|8004|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2012<br />
| align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 215 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|215|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.008 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7008|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" rowspan="8" | Grenze entfallen<br />
|-----<br />
| align="left" | 2015<br />
| align="right" | 188 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|188|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 188 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|188|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 194 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|194|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 219 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|219|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.152 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7152|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2016<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 196 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|196|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 221 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|221|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.248 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7248|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2017<br />
| align="right" | 192 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|192|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 192 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|192|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 198 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|198|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 223 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|223|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.356 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7356|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2018<br />
| align="right" | 194 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|194|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 194 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|194|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 200 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|200|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 225 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|225|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.428 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7428|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | Juli 2019<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 210 Euro<br />
| align="right" | 235 Euro<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7620 Euro<br />
|-----<br />
| align="left" | Juli 2019<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 210 Euro<br />
| align="right" | 235 Euro<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7620 Euro<br />
|-----<br />
| align="left" | 2021<ref>https://www.haufe.de/steuern/gesetzgebung-politik/einkommensteuer-steuerentlastung-ab-2021_168_519846.html</ref><br />
| align="right" | 219 Euro<br />
| align="right" | 219 Euro<br />
| align="right" | 225 Euro<br />
| align="right" | 250 Euro<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 8388 Euro<br />
|-----<br />
|}<br />
*: <small>„und“= Kindergeld und -freibetrag werden zusammen gewährt;<br /> „oder“=Es wird nur Kindergeld ''oder'' -freibetrag gewährt, je nachdem, was sich für die Anspruchsberechtigten finanziell bzw. steuerlich vorteilhafter auswirkt.</small><br />
<br />
In der DDR wurde bereits ab 1950 Kindergeld gezahlt, zunächst nur ab dem vierten Kind. Ab 1969 gab es auch für die ersten drei Kinder Kindergeld, noch bevor in der BRD Kindergeld für das erste Kind ausgezahlt wurde. Ab 1987 gab es für das erste Kind 50 Mark der DDR, für das zweite Kind 100 und jedes weitere Kind 150 Mark. Außerdem gab es ein System von Geburtszulagen und Regelungen zum Erlass von Teilen des Familiengründungskredites (7000 M) (siehe [[Abkindern]]), gestaffelt nach Anzahl der Kinder.<br />
<br />
== Verwandte Themen ==<br />
* [[Familienleistungsausgleich]] – Übersicht über den Familienleistungsausgleich in Deutschland<br />
* [[Kinderrente]] – Eine von der Kinderzahl abhängige Rente<br />
* [[Kinderzuschlag]] – Förderung gering verdienender Familien<br />
* [[Unterhaltsvorschuss]] – Förderung alleinerziehender Elternteile<br />
* [[Kinderzulage]] – Kinderzulage in Deutschland: Nach dem Eigenheimzulagengesetz (''Baukindergeld'' zur [[Eigenheimzulage]]), nach dem Einkommensteuergesetz ([[Riester-Rente]]) und nach dem Kindergeldgesetz ([[Kinderzuschlag]])<br />
* [[Waisenrente]] – Waisenrente<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bering, Stefan und Friedenberger, Martin: ''Reform der Familienkassen und Anhebung von Kindergeld und Kinderfreibetrag'', [[NWB Verlag|NWB]] Steuer- und Wirtschaftsrecht 5/2017, 331<br />
* Bilsdorfer, Peter: ''Permanente und aktuelle Baustellen im Kindergeldrecht.'' [[Neue Juristische Wochenschrift]] (NJW) 40/2011, 2913<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/kindergeld Informationen zum Kindergeld] auf dem Familienportal des [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend|Bundesfamilienministeriums]]<br />
* [http://www.familienkasse.de/ familienkasse.de] – Bundesagentur für Arbeit<br />
* [https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/auszahlungstermine Kindergeld-Auszahlungstermine der Familienkasse]<br />
* [https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/kindergeldantrag-online-bei-geburt Kindergeld-Antrag bei Geburt]<br />
* [http://www.familienkasse-info.de/fragen-zum-kindergeld.php FAQs zum Kindergeld auf familienkasse-info.de]<br />
* {{§§|BKGG|buzer|text=Bundeskindergeldgesetz (BKGG)}}<br />
* [http://wendt.jura.uni-sb.de/Prof.Dr.Wendt/Vortraege/GfderFamilienbesteuerung.htm Wendt: Grundfragen der Familienbesteuerung], Vortrag<br />
* [http://www.bzst.de/DE/Steuern_National/Kindergeld_Fachaufsicht/Kindergeld_Fachaufsicht_node.html Bundeszentralamt für Steuern zum Familienleistungsausgleich]<br />
* [http://jurawiki.de/KinderGeld Kindergeld im JuraWiki]<br />
* [http://www.fibs.eu/de/sites/_wgData/Forum_034.pdf Studie des FiBS zur Umfinanzierung der Elternkosten] (PDF; 660 kB)<br />
* [http://www.berlin-institut.org/studien/emanzipationoder-kindergeld.html Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung: ''Kinderzahlen und Familienpolitik im europäischen Vergleich'']<br />
* [http://www.klicktipps.de/kindergeld-faq.php#rechtliche-Grundlagen-zum-Kindergeld Gesetze, Merkblätter, Dienstanweisung und Urteile zum Kindergeld]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4163823-2}}<br />
<br />
[[Kategorie:Sozialleistung (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Familienpolitik (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Steuerrecht (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Grundeinkommen]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kindergeld_(Deutschland)&diff=201832233Kindergeld (Deutschland)2020-07-13T07:41:13Z<p>193.196.128.254: /* Historische Entwicklung */</p>
<hr />
<div>Das '''Kindergeld''' in Deutschland ist eine familienpolitisch begründete [[Transferleistung]] und Bestandteil des [[Familienleistungsausgleich]]s. Es ist als [[Steuervergütung]] zur Freistellung des [[Existenzminimum]]s des Kindes von der [[Einkommensteuer]] bestimmt sowie eine [[Sozialleistung]], soweit es über diese verfassungsrechtlich notwendige Steuerfreistellung hinausgeht. Die Höhe ist nach der Zahl der Kinder gestaffelt und beträgt zur Zeit mindestens 204 Euro pro Kind.<br />
<br />
== Konzeption des Kindergeldes ==<br />
[[Datei:Est D Kindergeld Kinderfreibetrag Grundtarif und Splitting 2016.svg|mini|550px|Steuerersparnis durch Kinderfreibeträge im Vergleich mit dem Kindergeld (Stand 2016)]]<br />
Das Kindergeld dient als [[Sozialleistung]] der [[verfassungsrecht]]lich garantierten Freistellung des [[Existenzminimum]]s des Kindes und ist damit Teil des [[Familienleistungsausgleich]]s.<br />
<br />
Diese Freistellung des Existenzminimums des Kindes wird in Deutschland durch ein duales System gewährleistet, zu dem einerseits das Kindergeld und andererseits der von der [[Einkommensteuer]] absetzbare [[Kinderfreibetrag]] gehören. Das Kindergeld kommt dabei vor allem einkommensschwächeren Familien mit einem geringen oder keinem zu versteuerndem Einkommen zugute, während der Kinderfreibetrag sich bei Familien mit einem hohen zu versteuernden Einkommen positiv auswirkt.<br />
<br />
Das Finanzamt prüft im Rahmen der Einkommensteuerveranlagung von Amts wegen, ob der Abzug der Kinderfreibeträge günstiger ist als das Kindergeld ([[Günstigerprüfung]]). Ergibt sich aus der Günstigerprüfung, dass der Steuervorteil aufgrund des Kinderfreibetrages höher ist als das Kindergeld, entfällt der Kindergeldanspruch und es werden stattdessen die Kinderfreibeträge vom steuerpflichtigen Einkommen abgezogen. Seit 2004 genügt für diese Anrechnung auf den Kinderfreibetrag der Anspruch auf Kindergeld, unabhängig davon, ob es wirklich ausbezahlt wurde; seit 2007 werden auch etwaige ausländische Ansprüche angerechnet.<br />
<br />
Das [[Bundesverfassungsgericht]] hat diese Praxis für zulässig erklärt: Der Gesetzgeber darf die Steuerfreistellung des Existenzminimums auch durch die Zahlung von Kindergeld gewährleisten.<ref>[http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls19981110_2bvl004293.html BVerfG, 10. November 1998], Az. 2 BvL 42/93 - Kinderexistenzminimum I</ref> Damit ist nur derjenige Teil des Kindergeldes, der höher ist als die Steuerersparnis durch den [[Kinderfreibetrag]], eine echte Förderung der Familien. Dieser Anteil „echter“ Förderung sinkt mit steigendem Einkommen: Bei einem zu versteuernden Einkommen von etwa 30.000&nbsp;€ beträgt er für Steuerpflichtige, die nach der [[Ehegattensplitting|Splittingtabelle]] besteuert werden, nur noch ein Drittel. Komplett verschwunden ist der Förderanteil ab einem zu versteuernden Einkommen von rund&nbsp;64.000&nbsp;€ bei Verheirateten mit 1&nbsp;Kind. Bei Alleinerziehenden liegt diese Grenze bei ca.&nbsp;33.800&nbsp;€ (Tarif 2016).<br />
<br />
== Rechtsgrundlage und Zuständigkeit ==<br />
<br />
Das Kindergeld ist in zwei Gesetzen geregelt: dem [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] ({{§|31|estg|juris|text=§§ 31 f.}} und {{§|62|estg|juris|text=§§ 62 ff.}} EStG) und dem [[Bundeskindergeldgesetz]] (BKGG).<br />
<br />
Wer in Deutschland [[Unbeschränkte Steuerpflicht|unbeschränkt steuerpflichtig]] ist, erhält Kindergeld nach dem Einkommensteuergesetz. Wer in Deutschland nicht unbeschränkt steuerpflichtig ist, weil er seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt außerhalb Deutschlands hat, aber versicherungspflichtig im Sinne der deutschen [[Arbeitslosenversicherung]] ist (z.&nbsp;B. durch eine versicherungspflichtige Beschäftigung in Deutschland) oder das gesetzliche Rentenalter erreicht hat, kann für seine in Deutschland lebenden Kinder ({{§|2|bkgg_1996|juris}} Abs. 5 BKGG) Kindergeld nach dem Bundeskindergeldgesetz erhalten. Anspruchsberechtigt nach dem BKGG sind außerdem [[Entwicklungshelfer]] und [[Missionar]]e im Ausland und ins Ausland entsendete Beamte. ({{§|1|bkgg_1996|juris}} Abs. 1 BKGG) Die Zuständigkeit regelt auch den Rechtsweg: für Streitigkeiten in Kindergeldsachen nach dem EStG ist die [[Finanzgerichtsbarkeit]] zuständig, für Streitigkeiten in Kindergeldsachen nach dem BKGG die [[Sozialgerichtsbarkeit]].<br />
<br />
In Fällen, in denen ein Anspruch nach beiden Gesetzen besteht, hat das EStG grundsätzlich Vorrang vor dem BKGG. Etwas anderes gilt nur, wenn das Kind im Haushalt des nach dem BKGG Anspruchsberechtigten lebt oder das Kind einen eigenen Haushalt führt und der nach dem BKGG Anspruchsberechtigte die höhere Unterhaltsrente zahlt. ({{§|2|bkgg_1996|juris}} Abs. 4 BKGG)<br />
<br />
Kindergeld kann in der Regel nur bei der zuständigen [[Familienkasse]] beantragt werden. ({{§|7|bkgg_1996|juris}} BKGG, {{§|67|estg|juris}} EStG) Für Angehörige des [[Öffentlicher Dienst|öffentlichen Dienstes]] mit Wohnsitz in Deutschland ist die Vergütungsstelle des Arbeitgebers oder Dienstherrn zugleich Familienkasse. ({{§|72|estg|juris}} EStG) Nach dem Willen des Gesetzgebers sollen bis zum Jahr 2022 die dezentralen Familienkassen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Bundesbehörden abgeschafft werden; Landes- und Kommunalbehörden können, müssen aber nicht auf ihre Zuständigkeit verzichten.<ref>Gesetz zur Beendigung der Sonderzuständigkeit der Familienkassen des öffentlichen Dienstes im Bereich des Bundes, {{BGBl|2016n I S. 2835}}</ref><br />
<br />
Die örtliche Zuständigkeit richtet sich nach dem Wohnort des Kindergeldberechtigten. Hat der Kindergeldberechtigte seinen Wohnort im Ausland, ist die Familienkasse am Ort des Arbeitgebers zuständig. Hat der Kindergeldberechtigte auch keinen Arbeitgeber im Inland, ist die Familienkasse Nürnberg zuständig. ({{§|13|bkgg_1996|juris}} BKGG)<br />
<br />
Der Kindergeldempfänger hat Änderungen in den Verhältnissen unverzüglich der Familienkasse mitzuteilen. Bei volljährigen Kindern, für die Kindergeld gezahlt wird, erstreckt sich die Mitwirkungspflicht auch auf diese. ({{§|68|estg|juris}} EStG) Beim BKGG erstreckt sich die Mitwirkungspflicht zusätzlich auf minderjährige Kinder sowie den Ehegatten des Kindergeldempfängers. ({{§|10|bkgg_1996|juris}} BKGG)<br />
<br />
== Anspruchsberechtigte ==<br />
<br />
=== Eltern ===<br />
Anspruchsberechtigte sind grundsätzlich die Eltern, Adoptiveltern oder Pflegeeltern des Kindes. Stiefeltern und Großeltern sind dann anspruchsberechtigt, wenn diese das Stief- bzw. Enkelkind in ihren Haushalt aufgenommen haben ({{§|63|estg|juris}} Abs. 1 Satz 1 EStG). Das Kind und Kindschaftsverhältnis zur Kindergeld beantragenden Person sind durch amtliche Unterlagen nachzuweisen, wie beispielsweise [[Lebensbescheinigung]] für außerhalb des Haushalts lebende Kinder oder die [[Geburtsurkunde]], wenn sie innerhalb von sechs Monaten nach der Geburt des Kindes vorgelegt wird und darin der Wohnort der Eltern angegeben ist.<br />
<br />
Für jedes Kind wird nur einem Berechtigten Kindergeld gezahlt. ({{§|64|estg|juris}} Abs. 1 EStG). Lebt das Kind im gemeinsamen Haushalt der Eltern, bestimmen diese untereinander, wer das Kindergeld bezieht. Können sich die Eltern nicht einigen, kann eine gerichtliche Entscheidung beim zuständigen [[Familiengericht]] beantragt werden. Diese Regelung gilt auch dann, wenn getrennt lebende Eltern das Kind im sogenannten Wechselmodell annähernd zu gleichen Teilen betreuen.<ref>BFH, 23. März 2005, AZ III R 91/03</ref> Lebt das Kind in einer [[Großfamilie]] mit Eltern und Großeltern, sind vorrangig die Eltern kindergeldberechtigt, es sei denn sie verzichten schriftlich darauf. ({{§|64|estg|juris}} Abs. 2 EStG)<br />
<br />
In allen anderen Fällen kommt das sogenannte Obhutsprinzip zur Anwendung, das heißt, es erhält grundsätzlich die Person Kindergeld, die das Kind in seinen Haushalt aufgenommen hat. Nach EU-Recht ist hier zu beachten, dass in den Fällen, in denen eine kindergeldberechtigte Person in Deutschland, die anderen aber im EU-Ausland leben, für diese die Frage des Obhutsprinzips so zu stellen sind, als würden sie in Deutschland leben.<ref>EuGH, 22. Oktober 2015, AZ C-378/14</ref> Das heißt konkret, dass ein im EU-Ausland lebender Elternteil deutsches Kindergeld beanspruchen kann, wenn es das Kind in seinen Haushalt aufgenommen hat, und dass der andere Elternteil nicht anspruchsberechtigt ist.<ref>BFH, 4. Februar 2016, AZ III R 17/13</ref> Das gilt auch, wenn das Kind bei im EU-Ausland lebenden Großeltern lebt.<ref>BFH, 10. März 2016, AZ III R 62/12</ref><br />
<br />
Lebt das Kind in einem eigenen Haushalt oder ist es außerhalb des Haushaltes beider Elternteile im Rahmen einer Jugendhilfemaßnahme stationär untergebracht, ist die Person kindergeldberechtigt, die dem Kind Unterhalt, bzw. bei mehreren Unterhaltsverpflichteten den höchsten Unterhalt zahlt. Ansonsten gilt wie bei gemeinsamen Eltern, dass die Personen den Berechtigten unter sich bestimmen und sonst eine gerichtliche Entscheidung beantragt werden kann. ({{§|64|estg|juris}} Abs. 3 EStG)<br />
<br />
Für [[Grenzgänger]] gilt das Kindergeldrecht des Beschäftigungsstaates. Eine Ausnahme bildet aufgrund eines Abkommens die [[Schweiz]]: Solange ein in der Schweiz versicherungspflichtig beschäftigter Elternteil in Deutschland lebt, wird ihm das deutsche Kindergeld ausbezahlt.<br />
<br />
=== Zu berücksichtigende Kinder ===<br />
Das Kind wird grundsätzlich nur dann berücksichtigt, wenn es seinen [[Wohnsitz (Deutschland)|Wohnsitz]] oder [[Gewöhnlicher Aufenthalt|gewöhnlichen Aufenthalt]] in Deutschland oder in einem [[Europäische Union|EU]]- oder [[Europäischer Wirtschaftsraum|EWR]]-Staat hat. Eine Ausnahme gilt nur dann, wenn das Kind im Haushalt des Anspruchsberechtigten lebt und dieser in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig ist. ({{§|63|estg|juris}} Abs. 1 Satz 6 EStG) Ein Auslandsaufenthalt des Kindes von bis zu einem Jahr ist für den Kindergeldanspruch unschädlich, darüber hinaus muss eine besondere Beziehung zur Familienwohnung gegeben sein, die über das in Familien übliche hinausgeht, das heißt das Kind muss sich in den ausbildungsfreien Zeiten überwiegend im Familienhaushalt aufhalten. Lediglich kurze Besuche von nicht mehr als drei Wochen sind hierfür nicht ausreichend.<ref>BFH, 25. September 2014, AZ III R 10/14</ref><br />
<br />
Eine Heirat des Kindes lässt entgegen der früheren Rechtslage seit 2012 den Kindergeldanspruch nicht mehr entfallen.<ref>BFH, 17. Oktober 2013, AZ III R 22/13</ref> Anders sieht es bei behinderten Kindern aus, hier entfällt der Kindergeldanspruch weiterhin mit der Heirat des Kindes.<ref>BFH, 15. Februar 2017, AZ III B 93/16</ref><br />
<br />
=== „Kindergeld für sich selbst“ ===<br />
Kinder können nach dem BKGG sogenanntes „Kindergeld für sich selbst“ beanspruchen, wenn sie [[Vollwaise]]n sind oder der Aufenthaltsort der Eltern nicht bekannt ist, sofern das Kind bei keiner anderen Person zu berücksichtigen ist und das Kind einen Wohnsitz in Deutschland hat. ({{§|1|bkgg_1996|juris}} Abs. 2 BKGG) Behinderte Kinder sind nach dieser Vorschrift jedoch nur bis zum 25. Lebensjahr anspruchsberechtigt.<ref>BSG, 19. Februar 2009, AZ B 10 KG 2/07 R</ref> Voraussetzung ist hier lediglich, dass das Kind selbst den Aufenthaltsort seiner Eltern nicht kennt. Ob der Familienkasse selbst oder anderen Behörden der Aufenthaltsort der Eltern bekannt ist, spielt keine Rolle.<ref>BSG, 8. April 1992, AZ 10 RKg 12/91</ref> Etwas anderes gilt nur, wenn die Nichtkenntnis vorsätzlich oder grob fahrlässig herbeigeführt wurde. Es ist dem Kind allerdings unzumutbar, über das Jugendamt Kontakt zur Mutter allein des Kindergeldes wegen aufzunehmen, wenn das Kind seit seiner Geburt bei einer Pflegefamilie lebt und weder die Mutter noch das Kind je Kontakt zueinander hatten.<ref>LSG Niedersachsen-Bremen, 20. Februar 2011, AZ L 8/3 KG 5/00</ref> (Zum Anspruch eines Kindes, selbst Kindergeld zu erhalten, falls seine Eltern keinen Unterhalt zahlen, siehe: [[#Abzweigungsantrag|Abschnitt „Abzweigungsantrag“]].)<br />
<br />
== Vorrangige Leistungen ==<br />
Nach {{§|65|estg|juris}} EStG bzw. {{§|4|bkgg_1996|juris}} BKGG besteht kein Anspruch auf Kindergeld, wenn Anspruch auf eine der folgenden Leistungen besteht:<br />
<br />
* [[Kinderzulage]] der gesetzlichen Unfallversicherung nach {{§|217|sgb_7|juris}} SGB VII i. V. m. § 583 RVO a. F.<br />
* eine ausländische Leistung, die mit dem Kindergeld oder den oben genannten Leistungen vergleichbar ist<br />
* eine zwischen- oder überstaatliche Leistung, die mit dem Kindergeld vergleichbar ist, z.&nbsp;B. die Kinderzulage für EU-Beamte. Dies gilt jedoch nicht, wenn der Ehegatte bzw. der andere Elternteil des unehelichen Kindes<ref>BFH, 13. Juli 2016, AZ XI R 16/15</ref> versicherungspflichtig beschäftigt ist oder Beamter oder Soldat ist oder das gesetzliche Rentenalter erreicht hat.<br />
<br />
Wird in einem anderen Mitgliedstaat eine dem Kindergeld vergleichbare Leistung gewährt, darf der Anspruch auf Kindergeld nach dem EStG gemäß {{§|65|estg|juris}} Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 EStG nur in entsprechender Höhe gekürzt, jedoch nicht völlig ausgeschlossen werden, wenn anderenfalls das Freizügigkeitsrecht des Wanderarbeitnehmers beeinträchtigt wäre.<ref>Bundesfinanzhof, Urteil vom 16. Mai 2013 - III R 8/11</ref><br />
<br />
== Ausländer ==<br />
Ausländer, die in Deutschland [[Freizügigkeitsgesetz/EU|freizügigkeitsberechtigt]] sind (insbesondere EU- und EWR-Bürger), haben ebenfalls einen Anspruch auf Kindergeld. Ausländer, die nicht freizügigkeitsberechtigt sind, haben dann einen Anspruch auf Kindergeld, wenn sie eine [[Niederlassungserlaubnis]] besitzen oder eine [[Aufenthaltserlaubnis (Deutschland)|Aufenthaltserlaubnis]] besitzen, die zur Ausübung einer Erwerbstätigkeit berechtigt, es sei denn, der Aufenthalt dient zum Zweck der Ausbildung oder die [[Arbeitserlaubnis]] ist zeitlich beschränkt. Eine rückwirkende Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis berechtigt nicht zum rückwirkenden Bezug von Kindergeld.<ref>BFH, 5. Februar 2015, AZ III R 19/14</ref><br />
<br />
Wurde die Aufenthaltserlaubnis aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen erteilt, gilt zusätzlich die Voraussetzung, dass die Person sich seit mindestens drei Jahren rechtmäßig in Deutschland aufgehalten haben muss und erwerbstätig ist oder [[Arbeitslosengeld (Deutschland)|Arbeitslosengeld]] bezieht. Die Inanspruchnahme von [[Elternzeit]] ist nicht schädlich für den Kindergeldanspruch. Bei ausländischen Kindern, die ohne Eltern in Deutschland leben, reicht der Nachweis des dreijährigen Aufenthalts in Deutschland aus, eine Erwerbstätigkeit kann von Kindern aufgrund des Verbots von [[Kinderarbeit]] rechtlich nicht gefordert werden.<ref>BSG, 5. Mai 2015, AZ B 10 KG 1/14 R</ref><br />
<br />
Auch die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus vom Kindergeld ausgeschlossenen Ausländer können ggf. nach internationalem Abkommensrecht Kindergeld beanspruchen, so z.&nbsp;B. türkische Staatsangehörige, die mindestens 6 Monate hier gelebt haben, sowie Arbeitnehmer aus Serbien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Marokko, Algerien und Tunesien.<ref>Vgl. DA FamEStG zu § 62 EStG http://www.fluechtlingsinfo-berlin.de/fr/pdf/Weisung_Kindergeld_260508.pdf</ref> Weder Deutsche noch Ausländer erhalten nach § 63 EStG Kindergeld für Kinder, die langfristig in einem anderen Haushalt außerhalb von EU und EWR (etwa in der Türkei) leben.<ref>Siehe beispielsweise das Urteil des Finanzgerichts Schleswig-Holstein (Az.: 4 K 138), [http://www.n-tv.de/ratgeber/Kein-Kindergeld-fuer-Nachwuchs-in-der-Tuerkei-article20065427.html n-tv..de:Kein Kindergeld für Nachwuchs in der Türkei]</ref> (''Siehe hierzu:'' [[#Zu berücksichtigende Kinder|Abschnitt „Zu berücksichtigende Kinder“]].)<br />
<br />
2016 zahlte die Bundesrepublik Deutschland 537 Millionen Euro Kindergeld für 168.400 Kinder, die im EU-Ausland leben sollen. Das entspricht einer Verfünffachung der anspruchsberechtigen Kinder von EU-Ausländern gegenüber 2010.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article165058846/Organisierter-Betrug-bei-Kindergeld-fuer-EU-Auslaender.html "Organisierter Betrug bei Kindergeld für EU-Ausländer"] welt.de/N24 vom 30. Mai 2017</ref><br />
<br />
Ende 2017 wurde für 243.234 Personen Kindergeld gezahlt, die außerhalb von Deutschland in der Europäischen Union oder im Europäischen Wirtschaftsraum leben.<ref>spiegel.de 9. August 2018: [http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/zahl-auslaendischer-kindergeld-empfaenger-stieg-im-juni-auf-268-336-a-1222309.html ''Zahl ausländischer Kindergeldempfänger steigt'']</ref><br />
<br />
In der politischen Debatte ist es, das Kindergeld an in EU-Mitgliedsländern lebende Kinder, die nicht in Deutschland zur Schule/zum Kindergarten gehen, auf das dortige Lebenshaltungskostenniveau zu senken. Während die [[EU-Kommission]] dies bisher mehrheitlich ablehnte, wird dies innerhalb Deutschlands von Parteien wie AfD und CDU/CSU gefordert.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article180927774/Kindergeld-83-Prozent-gegen-Zahlungen-an-Kinder-im-EU-Ausland.html Welt.de: 83 Prozent der Deutschen gegen Kindergeld-Zahlungen ins EU-Ausland], 10. August 2018</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kindergeld-eu-kommission-lehnt-indexierung-ab-a-1222494.html Spiegel.de: EU-Kommission lehnt Neuregelung von Kindergeld ab], 15. August 2018</ref><br />
<br />
== Höhe ==<br />
''Siehe auch Abschnitt [[#Historische Entwicklung|Historische Entwicklung]]''<br />
<br />
Das Kindergeld beträgt in Deutschland gemäß {{§|66|estg|juris}} Abs.&nbsp;1 EStG bzw. {{§|6|bkgg_1996|juris}} Abs. 1 BKGG seit Juli 2019 für das erste und zweite Kind jeweils 204&nbsp;€ monatlich, für das dritte Kind 210&nbsp;€ und für jedes weitere Kind 235&nbsp;€ monatlich.<br />
Welches Kind bei einem Elternteil erstes, zweites, drittes oder weiteres Kind ist, richtet sich nach der Reihenfolge der Geburten. Das älteste Kind ist stets das erste Kind, allerdings kann sich durch ein sogenanntes [[Zählkind]] eine andere Zählweise für Kinder aus verschiedenen Beziehungen ergeben.<br />
<br />
Nach der [[Bundestagswahl 2017]] verständigten sich [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] und [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] in ihren [[Bundestagswahl 2017#Möglichkeiten einer Regierungsbildung|Sondierungsgesprächen]] darauf, das Kindergeld in zwei Schritten um 25 Euro pro Monat zu erhöhen – und zwar um 10 Euro ab 1. Juli 2019{{Zukunft|2019}} und um weitere 15 Euro ab Anfang 2021{{Zukunft|2021}}.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/cdu-csu-spd-darauf-haben-sich-die-groko-sondierer-verstaendigt-a-1187445.html |titel=Darauf haben sich die GroKo-Sondierer verständigt |werk=spiegel.de |hrsg=Spiegel Online |datum=2018-01-12 |zugriff=2018-01-12}}</ref><br />
<br />
Im Jahr 2009 gab es (im Rahmen des [[Konjunkturpaket II|Konjunkturpakets II]]) zum Kindergeld einen Einmalbetrag von 100 € pro Kind. Nach {{§|6|bkgg_1996|juris}} Abs.&nbsp;3 BKGG erhielten ihn alle Kinder, für die Anfang 2009 Kindergeld gezahlt wurde. Die Auszahlung erfolgte mit den normalen Kindergeldzahlungen im April 2009. Für alle anderen Kinder, die erst später im selben Jahr Kindergeld bezogen, wurde die Zahlung auf Antrag getätigt. Wurde das Kindergeld direkt an das Kind oder eine dritte Person abgezweigt, erhielt diese/s auch den Einmalbetrag.<br />
<br />
== Vermisste Kinder ==<br />
Laut „Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs nach dem X. Abschnitt des Einkommensteuergesetzes (DA-FamEStG) Stand 2012“ (S. 29)<ref>Bundeszentralamt für Steuern: ''Dienstanweisung zur Durchführung des Familienleistungsausgleichs nach dem X. Abschnitt des Einkommensteuergesetzes.'' Stand 2012 ([http://www.dielinke-fraktion-harz.de/fileadmin/fraktionharz/Kindergeld/KiGeldDA/DA_FamEStG_2012-1.pdf PDF]).</ref> haben Eltern das Recht auf Kindergeld, solange das Kind als vermisst gilt. Diese Regelung gilt bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres. Diese Regelung gilt auch bei internationaler Kindesentführung, wenn ein Kind von einem Elternteil ins Ausland entführt bzw. entzogen wird. Bei einer widerrechtlichen Kindesentziehung gelten Besonderheiten.<ref>[http://treffer.nwb.de/content/dms/content/000/072/Content/000072314.asp BFH, Urteil vom 19. März 2002]{{Toter Link|url=http://treffer.nwb.de/content/dms/content/000/072/Content/000072314.asp |date=2018-12 }}, Az. VIII R 52/01; Volltext.</ref><ref>{{Webarchiv|url=http://treffer.nwb.de/content/dms/content/000/075/Content/000075441.asp |wayback=20160302050615 |text=BFH, Urteil vom 30. Oktober 2002 }}, Az. VIII R 86/00; Volltext</ref> Bei Entführung des Kindes ins Ausland kommt es nur zur Beendigung des inländischen Wohnsitzes, wenn die Umstände darauf schließen lassen, dass das Kind nicht zurückkehren wird. Auch bei längerer Abwesenheit des Kindes bleibt der inländische Wohnsitz und damit die Zugehörigkeit zum Haushalt des inländischen Elternteils erhalten, wenn dieser umgehend die erforderlichen Schritte für die Rückführung des Kindes einleitet und die sonstigen Umstände eine Rückkehr des Kindes erfolgversprechend erscheinen lassen.<br />
<br />
== Altersgrenzen ==<br />
=== Kinder unter 18 Jahren ===<br />
Kindergeld wird mindestens bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres<ref>Vollendung erfolgt mit Ablauf des Tages vor dem Geburtstag, {{§|187|bgb|juris}} Abs.&nbsp;2 Satz&nbsp;2 [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]], {{§|188|bgb|juris}} Abs.&nbsp;2 BGB</ref> gezahlt.<br />
<br />
=== Erwerbslose Kinder unter 21 Jahren ===<br />
Steht das Kind in keinem Beschäftigungsverhältnis und ist es bei der Agentur für Arbeit oder einem anderen für das ''Arbeitslosengeld II'' zuständigen Leistungsträger (Arbeitsgemeinschaft/Kommune) ''arbeitssuchend'' gemeldet, kann das Kindergeld bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres bezogen werden ({{§|32|estg|juris|text=§ 32 Abs. 4 EStG}}).<br />
<br />
=== Kinder in Ausbildung oder auf der Suche nach einer Ausbildung unter 25 Jahren ===<br />
Geht das Kind noch zur Schule, macht es eine Berufsausbildung oder studiert es, besteht der Kindergeldanspruch über das 18. Lebensjahr hinaus, bis das Kind das 25.&nbsp;Lebensjahr vollendet hat. Das Kindergeld wird in einer Übergangsphase zwischen zwei Ausbildungsabschnitten fortgezahlt, soweit zwischen den Abschnitten nicht mehr als vier Kalendermonate liegen.<ref>BFH, 15. Juli 2003, AZ VIII R 105/01</ref><br />
<br />
Eine Berufsausbildung im Sinne des Gesetzes ist jede Maßnahme, bei der es sich um den Erwerb von Kenntnissen, Fähigkeiten und Erfahrungen handelt, die als Grundlagen für die Ausübung des angestrebten Berufs geeignet sind. Solange das Berufsziel des Kindes oder der Eltern noch nicht erreicht ist, liegt eine Berufsausbildung vor. Keine Rolle spielt es, ob die Berufsausbildung in irgendeiner Weise staatlich anerkannt ist. Anders als etwa im Ausbildungsförderungsrecht muss die Berufsausbildung auch nicht Zeit und Arbeitskraft des Kindes überwiegend in Anspruch nehmen. Ein [[Au-pair]]-Verhältnis zum Zweck des Erwerbs von Sprachkenntnissen kann demnach auch als Berufsausbildung gelten, wenn er mit einem förmlichen Bildungsgang verbunden ist, der einen Zeitumfang von mindestens zehn Stunden pro Woche umfasst.<ref>BFH, 9. Juni 1999, AZ VI R 143/98</ref> Ein Schulbesuch im Rahmen der [[Schulpflicht]] ist hingegen immer, auch wenn die Schule weniger als zehn Stunden in der Woche umfasst (z.&nbsp;B. [[Jungarbeiterklasse]]), berücksichtigungsfähig.<ref>BFH, 28. April 2010, AZ III R 93/08</ref> Ebenso als Berufsausbildung gelten die Vorbereitung auf die Wiederholungsprüfung nach einer gescheiterten Abschlussprüfung, auch wenn das Ausbildungsverhältnis nicht mehr fortbesteht,<ref>BFH, 2. April 2009, AZ III R 85/08</ref> sowie die Vorbereitung auf das [[Abitur für Nichtschüler]].<ref>BFH, 18. März 2009, AZ III R 26/06</ref><br />
<br />
Ab 2012 gilt nach Abschluss einer erstmaligen Berufsausbildung '''oder''' eines Erststudiums die Voraussetzung, dass das Kind daneben keiner Erwerbstätigkeit nachgeht. Jedoch ist die Erwerbstätigkeit bis zu 20&nbsp;Stunden regelmäßiger Wochenarbeitszeit, ein Ausbildungsdienstverhältnis oder ein geringfügiges Beschäftigungsverhältnis unbeachtlich ({{§|32|estg|juris|text=§ 32 Abs. 4 S. 2+3 EStG}} {{§|8|sgb_4|juris|text=§ 8 SGB IV}}).<br />
<br />
Der Begriff der "erstmaligen Berufsausbildung" ist nach der ständigen Rechtsprechung enger gefasst als der Begriff der "Berufsausbildung" im Rahmen der Kindergeldberechtigung. Eine erstmalige Berufsausbildung setzt einen öffentlich-rechtlich geordneten Ausbildungsgang voraus, der die notwendigen fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zur Aufnahme eines Berufs vermittelt, sodass weder der Besuch einer allgemeinbildenden Schule noch private Kurse außerhalb der staatlich geregelten Ausbildungsordnungen eine erstmalige Berufsausbildung darstellen. Dass nicht die gesamte Berufsausbildung öffentlich-rechtlich geordnet ist, schließt eine Berücksichtigung als erstmalige Berufsausbildung hingegen nicht aus, so etwa im Fall einer Weiterbildung an einer Bankakademie nach erworbener bankkaufmännischer Berufsausbildung.<ref>BFH, Urteil vom 21. März 2019, AZ III R 17/18</ref> Mehrere Ausbildungsabschnitte können eine einheitliche Erstausbildung darstellen, wenn sich der erste Abschluss als integrativer Bestandteil eines einheitlichen Ausbildungsgangs darstellt und die Ausbildungsabschnitte zeitlich und inhaltlich so aufeinander abgestimmt sind, dass die Ausbildung nach Erreichen des ersten Abschlusses fortgesetzt werden soll und das angestrebte Berufsziel erst über den weiterführenden Abschluss erreicht werden kann. Klassische Beispiele hierfür sind das [[Duales Studium|duale Studium]], welches Studium und Berufsausbildung verbindet,<ref>BFH, Urteil vom 3. Juli 2014, AZ III R 52/13</ref>, sowie das konsekutive Masterstudium nach einem erreichten Bachelor-Abschluss.<ref>BFH, 3. September 2015, AZ VI R 9/15</ref> Kein einheitlicher Ausbildungsgang liegt vor, wenn der Ausbildungsabschnitt eine berufspraktische Tätigkeit voraussetzt, wie etwa im Fall eines [[Berufsbegleitendes Studium|berufsbegleitenden Studiums]],<ref>BFH, Urteil vom 4. Februar 2016, AZ III R 14/15</ref> oder das Kind nach dem ersten Ausbildungsabschnitt eine Erwerbstätigkeit aufnimmt, die nicht bloß der zeitlichen Überbrückung bis zum nächsten Ausbildungsabschnitt dient, sondern die wirtschaftliche Grundlage des Kindes bildet und die Ausbildung daneben in den Hintergrund treten lässt.<ref>BFH, Urteil vom 11. Dezember 2018, AZ III R 26/18</ref> Ob die Erwerbstätigkeit die wirtschaftliche Grundlage des Kindes bildet, muss im Einzelfall aufgrund einer Betrachtung der Gesamtumstände festgestellt werden, wobei dies bei typischen Aushilfstätigkeiten, die keine vorherige Berufsausbildung voraussetzen wie Tätigkeiten in der Gastronomie oder bei von vornherein befristeten Tätigkeiten wie die Tätigkeit als [[wissenschaftlicher Mitarbeiter]] an der Hochschule, an der das Kind eingeschrieben ist, in der Regel verneint werden kann.<ref>BFH, Urteil vom 20. Februar 2019, AZ III R 42/18</ref><br />
<br />
Für ein volljähriges Kind steht bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres auch Kindergeld zu, wenn es bei der Arbeitsagentur oder der für das Arbeitslosengeld&nbsp;II zuständigen Behörde ausbildungssuchend gemeldet ist. Ist das Kind allein wegen eines [[Beschäftigungsverbot]]s nach dem [[Mutterschutzgesetz]] nicht ausbildungssuchend gemeldet, besteht dennoch ein Anspruch auf Kindergeld.<ref>BFH, 13. Juni 2013, AZ III R 58/12</ref><br />
<br />
Kinder, die bestimmte freiwillige Dienste absolvieren, sind für diesen Zeitraum wie Auszubildende berücksichtigungsfähig. Diese sind im Gesetz abschließend aufgeführt, andere als die im Gesetz genannten Dienste begründen keinen Kindergeldanspruch.<ref>BFH, 18. März 2009, AZ III R 33/07</ref> Hierzu zählen:<br />
<br />
* [[Freiwilliges Soziales Jahr]] und [[Freiwilliges Ökologisches Jahr]]<br />
* freiwillige Dienste aus dem Programm [[Erasmus+]]<br />
* einen freiwilligen Dienst im Ausland im Sinne des {{§|14b|ersdig|juris}} ZDG<br />
* der Freiwilligendienst [[weltwärts]]<br />
* der [[Internationaler Jugendfreiwilligendienst|internationale Jugendfreiwilligendienst]]<br />
* der [[Bundesfreiwilligendienst]]<br />
<br />
Bei volljährigen Kindern war bis 2011 der sogenannte „Fallbeileffekt“ zu berücksichtigen. Dieser trat ein, wenn das zu versteuernde Einkommen eines Kind im Laufe eines Jahres einen bestimmten, von Jahr zu Jahr neu festgesetzten Betrag überschritt.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article8962695/Karlsruhe-bestaetigt-Fallbeileffekt-beim-Kindergeld.html ''Karlsruhe bestätigt Fallbeileffekt beim Kindergeld'']. welt.de. 12. August 2010</ref> Verdiente das Kind nur einen Euro mehr, entfiel der Kindergeldanspruch für das gesamte Bezugsjahr. 2011 lag der Grenzbetrag bei 8004 € pro Jahr. Seit 2012 wird nur noch der Status des Kindes, aber nicht mehr die Höhe seines Einkommens bei der Prüfung einer Anspruchsberechtigung berücksichtigt.<ref>[https://www.kindergeld.org/kindergeld-fuer-volljaehrige-kinder.html ''Kindergeld für volljährige Kinder'']. kindergeld.org. 21. Januar 2019</ref><br />
<br />
=== Behinderte Kinder: Ohne altersmäßige Begrenzung ===<br />
Für behinderte Kinder, die sich aufgrund ihrer Behinderung nicht selbst unterhalten können, besteht Kindergeldanspruch ohne altersmäßige Begrenzung. Die Behinderung muss vor Vollendung des 25. Lebensjahres eingetreten sein.<br />
<br />
Ob ein Kind außerstande ist, sich selbst zu unterhalten, wird festgestellt, indem dem Lebensbedarf des Kindes seine finanziellen Mittel entgegengestellt werden. Der Lebensbedarf setzt sich zusammen aus dem Grundbedarf, der seit 2012 dem [[Grundfreibetrag (Deutschland)|Grundfreibetrag]] entspricht, und einem behinderungsbedingten Mehrbedarf. Wird kein behinderungsbedingter Mehrbedarf geltend gemacht, ist hilfsweise der [[Behindertenpauschbetrag]] heranzuziehen.<ref>BFH, 15. Oktober 1999, AZ VI R 40/98</ref> Wird bereits Eingliederungshilfe und/oder Pflegegeld geleistet, kann der Behinderten-Pauschbetrag nicht zusätzlich geltend gemacht werden; dies gilt auch im Fall einer nur teilstationären Unterbringung etwa in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Allerdings kann auch trotz der teilstationären Unterbringung noch ein zusätzlicher behinderungsbedingter Mehrbedarf anfallen, insbesondere dann, wenn das Kind hilflos ist (Merkzeichen H). Sind Nachweise über den Pflegeaufwand in diesem Fall nicht zu erbringen, ist er nach {{§|162|ao|juris}} AO zu schätzen.<ref>BFH, 24. August 2004, AZ VIII R 50/03</ref> Pflegen die Eltern ihr Kind selbst, muss stattdessen der Betrag herangezogen werden, der bei Inanspruchnahme einer professionellen Pflegekraft angefallen wäre.<ref>BFH, 24. August 2004, AZ VIII R 59/01</ref><br />
<br />
Als finanzielle Mittel des Kindes gelten sämtliche Einnahmen, Bezüge und auch Leistungen Dritter, unabhängig davon, welchem Zweck sie dienen; einzige Ausnahme bildet das bürgerlich-rechtliche [[Schmerzensgeld]].<ref>BFH, 13. April 2016, AZ III R 28/15</ref> Auch die Eingliederungshilfe gilt als finanzielles Mittel des Kindes, da sie jedoch gleichzeitig als behinderungsbedingter Mehrbedarf gilt, beeinflusst dies die Rechnung nur im Falle von [[Sachbezug|Sachbezügen]] wie dem kostenlosen Mittagessen einer WfbM.<ref>BFH, 9. Februar 2012, AZ III R 53/10</ref> Gleiches gilt für das Blindengeld<ref>BFH, 31. August 2006, AZ III R 71/05</ref> sowie das Pflegegeld. Auch Sozialleistungen wie die [[Hilfe zum Lebensunterhalt]] gelten als finanzielle Mittel des Kindes, gekürzt jedoch um eventuelle Erstattungsansprüche, die das jeweilige Amt beim Kindergeldberechtigten einfordert.<ref>BFH, 26. November 2003, AZ VIII R 32/02</ref> Vermögen des Kindes ist grundsätzlich nicht zu berücksichtigen.<ref>BFH, 19. August 2002, AZ VIII R 17/02</ref><br />
<br />
Zusätzlich muss die Behinderung ursächlich dafür sein, dass das Kind sich nicht selbst unterhalten kann. Hierbei muss die konkrete Situation des Kindes betrachtet werden. Eine Ursächlichkeit kann in der Regel dann angenommen werden, wenn das [[Merkzeichen]] H vorliegt oder ein [[Grad der Behinderung]] von mindestens 50 vorliegt und besondere Umstände hinzutreten, durch die eine Erwerbstätigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ausgeschlossen ist.<ref>BFH, 14. Dezember 2001, AZ VI B 178/01</ref> Die Behinderung muss nicht alleinursächlich sein, es reicht bereits eine erhebliche Mitursächlichkeit.<ref>BFH, 19. November 2008, AZ III R 105/07</ref><br />
<br />
Kindergeld ist grundsätzlich ausgeschlossen, wenn das behinderte Kind eine Freiheitsstrafe absitzt.<ref>BFH, 30. April 2014, AZ XI R 24/13</ref><br />
<br />
=== Verschiebung der Altersgrenzen ===<br />
In Einzelfällen wurde gemäß {{§|32|estg|juris}} Abs.&nbsp;5 EStG über das 21. bzw. 25. Lebensjahr hinaus noch Kindergeld gezahlt, wenn und soweit ein Kind vor Erreichen der maßgeblichen Altersgrenze den gesetzlichen Grundwehrdienst oder Zivildienst geleistet, sich freiwillig für nicht mehr als drei Jahre zum Wehrdienst verpflichtet oder eine vom [[Grundwehrdienst]] befreiende Tätigkeit als [[Entwicklungshelfer]] ausgeübt hat. Die Verschiebung der Altersgrenze war jedoch auf die Dauer des inländischen gesetzlichen Grundwehrdienstes oder bei anerkannten Kriegsdienstverweigerern auf die Dauer des inländischen gesetzlichen Zivildienstes über das 21. oder 25. Lebensjahr hinaus begrenzt. Bei [[Wehrersatzdienst#Verpflichtung im Zivil- oder Katastrophenschutz|Verpflichtung im Katastrophenschutz]], wie dem Dienst bei der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]], wurde der Fall von der [[Familienkasse]] individuell geprüft.<br />
<br />
Diese Regelung lief zum 1. Juli 2011 aus und gilt nur noch für Altfälle, wenn der Dienst vor diesem Datum angetreten wurde. ({{§|52|estg|juris}} Abs. 32 Satz 2 EStG)<br />
<br />
=== Früher geltende Altersgrenzen ===<br />
Die früher geltende Altersgrenze, nach der für Kinder bis zu einem Alter von 27 Jahren Kindergeld gezahlt werden konnte, wurde 2006 in Stufen auf 25 Jahre gesenkt:<br />
* Geburtsjahr bis 1981: Kindergeld bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres<br />
* Geburtsjahr 1982: Kindergeld bis zur Vollendung des 26. Lebensjahres<br />
* Geburtsjahr ab 1983: Kindergeld bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres<br />
<br />
Mit der Änderung der Altersgrenzen entfällt für die betroffenen Personen ggf. auch die Möglichkeit der [[Beihilfe (Dienstrecht)|Beihilfeberechtigung]] im [[Beamtenrecht]].<br />
<br />
Die Übergangsregelung ist inzwischen durch Zeitablauf entfallen, gilt aber noch fort für behinderte Kinder, deren Behinderung zwischen dem 25. und dem 27. Lebensjahr vor dem 1. Januar 2007 eingetreten ist. ({{§|52|estg|juris}} Abs. 32 Satz 1 EStG)<br />
<br />
== Abzweigungsantrag ==<br />
In Ausnahmefällen kann das Kind nach {{§|74|estg|juris}} EStG einen Abzweigungsantrag stellen, nämlich dann, wenn die Eltern ihrer gesetzlichen Unterhaltspflicht nicht nachkommen und so das Kind nicht vom Kindergeld profitiert. Dies ist dann der Fall, wenn entweder die Eltern keinen Unterhalt zahlen oder nur einen Betrag, der unterhalb der Höhe des Kindergeldes liegt, oder wenn die Eltern nicht leistungsfähig sind und deshalb keinen Unterhalt zahlen müssen. Auch, wenn die Eltern nicht mehr unterhaltspflichtig gegenüber dem Kind sind, kann ein Abzweigungsantrag gestellt werden.<ref>BFH, 16. April 2002, AZ VIII R 50/01</ref><br />
<br />
Der Anspruch auf Kindergeld und damit das Recht, einen Abzweigungsantrag zu stellen, kann bei Bezug von Sozialhilfe oder Jugendhilfe auf den Sozialleistungsträger übergehen. Die Abzweigung des Kindergeldes ist grundsätzlich eine Ermessensentscheidung, bei der die Umstände des Einzelfalls überprüft werden müssen. Insbesondere müssen die Kindergeldberechtigten darlegen, welche tatsächlichen Aufwendungen ihnen durch die Betreuung des Kindes entstanden sind. Sind diese höher als das Kindergeld, ist eine Abzweigung nicht möglich.<ref>BFH, 9. Februar 2009, AZ III R 37/07</ref><br />
<br />
Lebt das Kind im Haushalt des Kindergeldberechtigten, hängt die Zulässigkeit einer Abzweigung davon ab, ob die Eltern selbst Grundsicherungsleistungen beziehen oder nicht. Ist das der Fall, ist ein Abzweigungsantrag in jedem Fall zulässig, da ansonsten aufgrund der Anrechnung des Kindergeldes als Einkommen der Eltern das Kindergeld dem Kind gar nicht zugutekommen kann.<ref>BFH, 17. Dezember 2008, AZ III R 6/07</ref> Beziehen die Eltern hingegen keine Grundsicherungsleistungen und leisten sie durch die Aufnahme in den Haushalt Naturalunterhalt an das Kind, ist ein Abzweigungsantrag nicht zulässig.<ref>BFH, 18. April 2013, AZ V R 48/11</ref><br />
<br />
== Antragsverfahren ==<br />
Kindergeld wird nur auf schriftlichen Antrag gewährt. Ein amtlicher Vordruck ist nicht notwendig. Der Antrag lässt sich auch online über die Website der Familienkasse stellen.<br />
Den Antrag können auch Personen stellen, die ein berechtigtes Interesse an der Kindergeldzahlung haben, auch das Kind, wenn es zur Abzweigung des Geldes an sich berechtigt ist. Auch Institutionen wie das Jugendamt können einen Antrag bei berechtigtem Interesse stellen.<br />
<br />
Ein Kindergeld-Anspruch besteht für jeden Monat, in dem wenigstens an einem Tag Anspruchsvoraussetzungen vorlagen.<br />
Nachträglich wurde Kindergeld vor 2018 für bis zu vier Jahre ausgezahlt. Seit 2018 wird Kindergeld rückwirkend für sechs Monate vor Antragseingang bei der Familienkasse gezahlt – wenn es nicht im Bescheid für längere Zeit festgesetzt wurde.<ref>[https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/lesen/kindergeld-auszahlung-auch-mehr-als-sechs-monate-rueckwirkend.html Kindergeld: Auszahlung auch mehr als sechs Monate rückwirkend], abgerufen am 15. Mai 2019.</ref> Die Zulässigkeit der längeren Auszahlung ist noch nicht letztinstanzlich entschieden.<br />
<br />
Aufgrund des Kindergeldantrages teilt die [[Familienkasse]] der [[Bundesagentur für Arbeit]] eine Kindergeldnummer zu. Deren letzte Ziffer gibt an, wann die Überweisung erfolgt. Bei Endziffer 0 oder 1 wird Kindergeld am Monatsanfang überwiesen, bei Endziffer 2 bis 7 im Laufe des Monats und bei Endziffer 8 oder 9 am Monatsende.<ref>[http://www.vlh.de/familie-leben/kinder/was-muss-ich-alles-rund-ums-kindergeld-wissen.html Wissenswertes zum Kindergeld von der VLH e.V.], abgerufen am 11. September 2014.</ref><br />
Die Kindergeldnummer wird nicht pro Kind, sondern pro Berechtigtem zugeteilt. Sie kann auch für mehrere Geschwister gelten.<br />
Die Familienkasse prüft in Abständen, ob der Kindergeldanspruch noch besteht und das Geld in richtiger Höhe gezahlt wird.<br />
<br />
Für Beschäftigte im [[Öffentlicher Dienst|öffentlichen Dienst]] gibt es eigene Familienkassen. Die Auszahlung des Kindergeldes erfolgt hier in der Regel mit dem [[Arbeitsentgelt]] oder der [[Besoldung]]. Ein für Kinder gewährter [[Familienzuschlag]] ist ebenfalls von einem erfolgreichen Antrag auf Kindergeld abhängig.<br />
<br />
== Vom Kindergeld abhängige Vergünstigungen ==<br />
{{Überarbeiten|grund=<br/>Beim Bund vermutlich TVöD statt BAT. [Beschäftigte der Kirchen vermutlich uneinheitlich.]}}<br />
Vom Kindergeldbezug sind weitere Zulagen abhängig ([[Kinderadditive]]).<br />
<br />
Wer pro Kalenderjahr für mindestens einen Monat Kindergeld bekommt, hat auch Anspruch auf die Kinderzulagen bei der [[Riester-Rente]]. Das Gleiche gilt für die [[Kinderzulage]] zur [[Eigenheimzulage]].<br />
<br />
In den meisten Bundesländern und Gemeinden wurde vom Vergütungssystem BAT auf TV-L gewechselt. Dieses Tarifsystem berücksichtigt keinen Zuschlag für Kinder mehr.<br />
<br />
[[Beamter (Deutschland)|Beamte]] und nach [[Bundes-Angestelltentarifvertrag|BAT]] bezahlte Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes erhalten für jeden Monat, in dem Kindergeld gezahlt wird, einen Zuschlag zum [[Ortszuschlag]], Beamte erhalten zusätzlich den [[Familienzuschlag]]. Mit der Einführung des [[Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst|TVöD]] wird ein Kinderzuschlag bei Arbeitnehmern im öffentlichen Dienst nur noch für Kinder, die vor dem 1.&nbsp;Januar 2006 geboren wurden, als Besitzstandszulage gewährt.<br />
<br />
Beihilfeberechtigte Beamte können für die Krankheitskosten jedes Kindes, für das Kindergeld zusteht, Beihilfe beantragen. Der kindbezogene Beihilfeanspruch unterscheidet sich je nach dem Dienstherrn des Beamten. Für Landesbeamte in Bayern z.&nbsp;B. beträgt er 80 % für Kinder. Die fehlenden 20 % können durch eine private Krankenversicherung abgedeckt werden. Entfällt der Kindergeldanspruch, fällt in aller Regel auch das Kind aus der Beihilfeberechtigung heraus. Die dann notwendige Vollversicherung in der privaten Krankenversicherung kann eine erhebliche finanzielle Mehrbelastung darstellen; doch gibt es Sondertarife z.&nbsp;B. für Studenten.<br />
<br />
== Unterhaltsansprüche ==<br />
Kindergeld ist gemäß {{§|1612b|bgb|juris}} BGB zur Deckung des Barbedarfs zu verwenden. Dies bedeutet, dass sich der aus dem Unterhaltsanspruch resultierende Zahlbetrag um das ganze oder hälftige Kindergeld vermindert.<br />
<br />
Lebt der minderjährige Unterhaltsgläubiger (= Kind) bei einem Elternteil (= Unterhaltspflicht des zweiten Elternteiles wird durch Betreuung des Kindes erfüllt; {{§|1606|bgb|juris}} Abs.&nbsp;3 Satz&nbsp;2 BGB: Der Elternteil, der ein minderjähriges unverheiratetes Kind betreut, erfüllt seine Verpflichtung, zum Unterhalt des Kindes beizutragen, in der Regel durch die Pflege und die Erziehung des Kindes), vermindert sich der Zahlbetrag des anderen barunterhaltspflichtigen Elternteils um die Hälfte des (dem zweiten Elternteil ausbezahlten) Kindergeldes, {{§|1612b|bgb|juris}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;1 BGB.<br />
<br />
In allen anderen Fällen wird das Kindergeld in voller Höhe auf den Unterhaltsanspruch angerechnet, {{§|1612b|bgb|juris}} Abs.&nbsp;1 Nr.&nbsp;2 BGB.<br />
<br />
== Kindergeld und Arbeitslosengeld II ==<br />
Mit der Reform des Unterhaltsrechts ab dem 1. Januar 2008 stellt der § 1612b BGB<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1612b.html |titel=§ 1612b BGB - Einzelnorm |zugriff=2017-11-09}}</ref> das Kindergeld als Einkommen des Kindes fest, das für den Barunterhalt zu verwenden ist. Abweichend vom EStG und vom Bundeskindergeldgesetz bestimmt auch der § 11 Abs. 1 Sätze 2 und 3 SGB II<ref>{{Internetquelle |url=http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbii/11.html |titel=§ 11 SGB II Zu berücksichtigendes Einkommen |zugriff=2017-11-09 |sprache=de}}</ref>, dass Kindergeld nicht dem kindergeldberechtigten Elternteil, sondern dem Kind zuzurechnen ist. ''Tacheles-sozialhilfe.de'' verweist in einer Kritik darauf, dass dies jedoch nur gilt, wenn es das Kind zur Sicherung des Lebensunterhaltes benötigt. Im Umkehrschluss bedeute dies und sei auch ständige Praxis von Grundsicherungsbehörden, nicht zur Deckung des Bedarfs benötigtes Kindergeld werde als vorrangiges Einkommen des Kindergeldberechtigten vom Leistungsanspruch auf [[Arbeitslosengeld II]] abgezogen.<br />
<br />
Im Jahr 2010 bestätigte das Bundesverfassungsgericht in einer Leitsatzentscheidung: „Durch die vollständige Anrechnung des Kindergeldes wird das Grundrecht auf ein ‚menschenwürdiges Existenzminimum‘ nicht verletzt“ (BVerfG, Beschluss vom 11. März 2010 – 1 BvR 3163/09).<br />
<br />
== Kritik ==<br />
<br />
* Die Kindergeldauszahlung ist bei den Familienkassen der Bundesagentur für Arbeit nicht fest terminiert, sondern hängt von der Endziffer der Kindergeldnummer ab (0–3: Auszahlung am Anfang des Monats, 4–6: ab der 2. Monatswoche, 7–9: ab der dritten Monatswoche). Somit können manche Familien, die auf das Kindergeld angewiesen sind, benachteiligt sein, wenn das Geld erst zum Ende des Monats überwiesen wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/auszahlungstermine |autor= |titel=Auszahlungstermine 2018 |datum= |werk= |hrsg=Bundesagentur für Arbeit (BA) |zugriff=2018-08-16}}</ref><br />
* Für Kinder, die außerhalb von ausgewählten Programmen (wie z.&nbsp;B. [[Freiwilliges Soziales Jahr|FSJ]]/[[Freiwilliges Ökologisches Jahr|FÖJ]]) eine ehrenamtliche Tätigkeit in Vollzeit ausüben, erfolgt keine Zahlung.<br />
* Die Auszahlung erfolgt auch bei volljährigen Kindern, die sich noch in der Ausbildung befinden, in der Regel an die Eltern.<br />
* In konfliktbehafteten Fällen, einen Anspruchsberechtigten zwischen mehreren Berechtigten (getrennt lebende Eltern, regelmäßige zeitweilige Unterbringung bei Pflegeeltern oder Großeltern) zu bestimmen, sind die Betroffenen auf sich allein gestellt, nach § 231 FamFG die Berechtigtenbestimmung beim Familiengericht als Unterhaltssache herbeizuführen. Hier kann es zu weiterem Konfliktpotential innerhalb der Familien kommen. Auch hat der Gesetzgeber mit der Reform des ehemaligen FGG zum FamFG (2010) versäumt, einen instanzlichen Rechtsweg offenzuhalten, indem er für die Berechtigtenbestimmung den Streitwert grundsätzlich auf 300 € festsetzte (BT-Drucksache 16/6308 Seite 307: „einheitlicher Festwert von 300 €“), während die Rechtsmittel für zweitinstanzliche Gerichte einen Streit- bzw. Beschwerdewert von mindestens 600 € in Familiensachen (§ 61 Abs. 1 FamFG) vorsehen.<br />
* Nach der [[Erweiterung der Europäischen Union#Sechste Erweiterung (Osterweiterung, Teil II) 2007|EU-Erweiterung um Rumänien und Bulgarien 2007]] zogen vermehrt EU-Bürger nach Deutschland, die für ihre im Heimatland gebliebenen Kinder Kindergeld beantragen können. Kritiker fordern eine Residenzpflicht, das heißt, dass Kindergeld nur noch für in Deutschland lebende Kinder gezahlt werden soll.<ref>http://www.taz.de/!112131/</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/migration-aus-rumaenien-und-bulgarien-mehr-zuwanderer-beantragen-hartz-iv-und-kindergeld-1.1664041 |titel=Mehr Zuwanderer beantragen Hartz IV und Kindergeld |werk=sueddeutsche.de |datum=2013-05-03 |zugriff=2018-04-02}}</ref><ref>http://www.main-netz.de/nachrichten/regionalenachrichten/hessenr/art11995,2829818</ref> Im Februar 2016 forderten die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU [[Volker Kauder]] und [[Gerda Hasselfeldt]] die Einführung entsprechender Regelungen.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/union-will-kindergeld-fuer-eu-auslaender-kuerzen-a-1078663.html Spiegel.de: Union will Kindergeld für EU-Ausländer kürzen]</ref> Dieser Forderung schloss sich der SPD-Politiker [[Sigmar Gabriel]] im Dezember 2016 an.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article160388009/Gabriel-fordert-Kuerzung-des-Kindergelds-fuer-EU-Auslaender.html Welt.de:Gabriel fordert Kürzung des Kindergelds für EU-Ausländer]</ref> Ein entsprechender Gesetzesentwurf des Bundesfinanzministers [[Wolfgang Schäuble]] wurde allerdings wegen Bedenken der EU-Kommission fallengelassen.<ref>[https://www.welt.de/politik/deutschland/article165058846/Organisierter-Betrug-bei-Kindergeld-fuer-EU-Auslaender.html Welt.de: Organisierter Betrug bei Kindergeld für EU-Ausländer]</ref> Zwischen 2010 und 2017 steigerte sich die Zahl der im Ausland lebenden Kinder, für die Kindergeld gezahlt wurde, von 61.615 auf 215.499. Die Kindergeldzahlungen ins Ausland hatten sich auf 343 Millionen Euro fast verzehnfacht.<ref name="faz-35015504661">{{Internetquelle | autor=rad./dpa | url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/knapp-350-millionen-euro-kindergeld-an-auslandskonten-15504661.html | titel=Knapp 350 Millionen Euro Kindergeld gehen ins Ausland | werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] | datum=2018-03-21 |zugriff=2018-10-13}}</ref><br />
:Am 8. April 2018 äußerte der neue bayerische Ministerpräsident [[Markus Söder]], die jetzige Gesetzeslage sei für die Bevölkerung nicht verständlich. Künftig solle sich das Kindergeld nach der Kaufkraft des Landes bemessen, in dem die Kinder leben. Er sei der festen Überzeugung, dass das „auch jeder sozialdemokratische Wähler versteht“.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/soeder-will-zuwandererkinder-nur-unter-bedingungen-zum-unterricht-zulassen-15531677.html FAZ.net] (bezugnehmend auf ein Interview in [[Bild am Sonntag]]): [https://www.bild.de/politik/inland/markus-soeder/wir-brauchen-deutschklassen-fuer-fluechtlingskinder-55319066.bild.html bild.de]</ref><br />
<br />
== Historische Entwicklung ==<br />
Das Kindergeld wurde in Deutschland zur [[Zeit des Nationalsozialismus]] unter dem Namen „Kinderbeihilfe“ für [[Arier|„arische“]] Familien eingeführt. Im September 1935 erhielten kinderreiche Familien zunächst eine einmalige Kinderbeihilfe, ab April 1936 wurde eine monatliche Kinderbeihilfe eingeführt.<ref>Klaus Jörg Ruhl: Verordnete Unterordnung. Berufstätige Frauen zwischen Wirtschaftswachstum und konservativer Ideologie in der Nachkriegszeit (1945–1963). Oldenbourg Verlag 1994, S. 161.</ref> Arbeiter- und Angestelltenfamilien, die ein Monatseinkommen unter 185 Reichsmark hatten, erhielten ab dem fünften Kind monatlich 10&nbsp;Reichsmark. Ab 1938 gab es dieses Kindergeld bereits ab dem dritten Kind.<br />
<br />
Ab 1954 begannen in der Bundesrepublik Deutschland die bei den [[Berufsgenossenschaft]]en angesiedelten [[Familienausgleichskasse]]n damit, für das dritte und jedes weitere Kind ein Kindergeld von 25&nbsp;DM auszuzahlen. Finanziert wurde dieses durch Arbeitgeberbeiträge. 1955 wurde dieses von den Arbeitsämtern auch an Arbeitslose ausgezahlt. Ab 1961 wurde das Kindergeld aus Bundesmitteln finanziert und von der damaligen [[Bundesagentur für Arbeit|Bundesanstalt für Arbeit]] ausgezahlt. Gleichzeitig bekamen Familien bereits für das zweite Kind 25 DM Kindergeld, davon ausgenommen waren Familien mit einem Jahreseinkommen über 7.200 DM und Beschäftigte im öffentlichen Dienst.<ref>{{BGBl|1961 I S. 1001}}</ref> Nachdem 1964 die Familienausgleichskassen aufgelöst wurden, wurde die Zuständigkeit für das Kindergeld vollständig der Bundesanstalt übertragen. 1970 wurde die Einkommensgrenze auf 13.200 DM angehoben.<ref>{{BGBl|1970 I S. 1725}}</ref><br />
<br />
[[Datei:Kindergeld monatlich.png|Entwicklung seit 1975, in Euro|mini]]<br />
Seit 1975 wird das Kindergeld auch für das erste Kind gezahlt, ausgeschlossen ist insbesondere, wer im öffentlichen Dienst einen [[Familienzuschlag]] erhält.<ref>{{BGBl|1975 I S. 312}}</ref> Gleichzeitig wurde der Steuerfreibetrag abgeschafft, 1983 jedoch wieder eingeführt.<br />
Trotz schrittweiser Erhöhungen des Freibetrages wurde das Existenzminimum von Kindern teilweise versteuert.<br />
Das änderte sich erst 1996, als das Existenzminimum für Kinder von der Besteuerung freigestellt wurde. Zeitgleich wurde allerdings erstmals die Anrechnung auf den [[Kinderfreibetrag]] eingeführt.<br />
<br />
Anfang 1988 entschied das [[Bundessozialgericht]] in Kassel, dass auch Pflegeeltern Kindergeld für die von ihnen betreuten Kinder erhalten, auch wenn Pflegeeltern vom Jugendamt bereits Pflegegeld sowie Kleider- und Taschengeld für die Kinder beziehen (Az. 10 RKg 5/85). Nach einem weiteren Urteil des Bundessozialgerichts vom 3.&nbsp;November 1987 bestand auch ein Anspruch auf Kindergeldzahlungen, wenn das Kind ein Praktikum als Teil der Berufsausbildung absolviert (Az. 10 RKg 13/86).<br />
<br />
Bis einschließlich 2011 konnten eigene Einkünfte und Bezüge eines volljährigen Kindes zu einem Verlust des Kindergeldanspruchs führen, wenn diese Einkünfte und Bezüge den maßgeblichen [[Grenzbetrag]] überschritten. Zum 1. Januar 2012 entfiel diese Grenze.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-----<br />
! width="60" |<br /><br />
&nbsp;<br />
! colspan="7" align="center" width="400" |<br />
Kindergeld, Kinderfreibetrag und Einkommensgrenzen in Deutschland<ref>[http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Broschueren__Bestellservice/Steuern/002__Datensammlung__zur__Steuerpolitik,property=publicationFile.pdf BMF: Datensammlung zur Steuerpolitik 2007 – Tabellen 20.2 und 20.4]{{Toter Link|url=http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Broschueren__Bestellservice/Steuern/002__Datensammlung__zur__Steuerpolitik,property=publicationFile.pdf |date=2018-12 }} sowie {{Webarchiv|url=http://www.bundesfinanzministerium.de/nn_53848/DE/BMF__Startseite/Service/Broschueren__Bestellservice/Steuern/20220__Datensammlung__zur__Steuerpolitik__08,property=publicationFile.pdf |wayback=20090920091607 |text=BMF: Datensammlung zur Steuerpolitik 2008 – Tabelle 20.1.1 }}</ref><br />
<ref>{{Webarchiv|url=http://zope.dz-portal.de/Formularcenter/Documents/KGS005 |wayback=20120907064156 |text=Tabelle des Bundesamtes für zentrale Dienste }}, abgerufen am 8. Juni 2013.</ref><br /><br />
''<small>(Amtliche sowie inflationsbereinigte Beträge)</small>''<br />
|-----<br />
! align="left" width="120" | Gültig ab<br />
! align="right" width="60" | 1. Kind<br />
! align="right" width="60" | 2. Kind<br />
! align="right" width="60" | 3. Kind<br />
! align="right" width="70" | weiteres<br />Kind<br />
! align="center" width="40" | <small>s.&nbsp;u.</small><br />
! align="right" width="70" | Kinderfreibetrag<br />
! align="right" width="70" | Einkommensgrenze<br />des Kindes<br />
|-----<br />
| align="left" | 1954 || align="right" | -<br />
| align="right" | -<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1954|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1954|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 600–840 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|600|1954|r=0}}–{{Inflation|DE|840|1954|r=0}} Euro)</small>''<br />
| rowspan="10" |<br />
|-----<br />
| align="left" | 1961 || align="right" | -<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1961|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1961|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1961|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 1.200–1.800 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|1200|1961|r=0}}–{{Inflation|DE|1800|1962|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1970 || align="right" | -<br />
| align="right" | 25 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|25|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 60 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|60|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 4. Kind:<br />60 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|60|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />Ab 5. Kind: 70 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|70|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 1.200–1.800 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|1200|1970|r=0}}–{{Inflation|DE|1800|1970|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1975 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1975|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 70 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|70|1975|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 120 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|120|1975|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 120 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|120|1975|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | -<br />
| align="right" | -<br />
|-----<br />
| align="left" | 1978 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1978|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 78 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|78|1978|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1978|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1978|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | -<br />
| align="right" | -<br />
|-----<br />
| align="left" | 1983 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 78 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|78|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1983|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 432 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|432|1983|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1986 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 78 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|78|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1986|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 150 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|150|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 2.484 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|2484|1986|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1989 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 100 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|100|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1989|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 240 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|240|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 2.484 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|2484|1989|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | Juli 1990 || align="right" | 50 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|50|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 130 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|130|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1990|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 240 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|240|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 3.024 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|3024|1990|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1992 || align="right" | 70 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|70|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 130 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|130|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1992|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 240 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|240|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | und<br />
| align="right" | 4.104 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|4104|1992|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1996|| align="right" | 200 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|200|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 200 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|200|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|1996|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.264 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6264|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 12.000 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|12000|1996|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1997 || align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 220 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|220|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|1997|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.912 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6912|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 12.000 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|12000|1997|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 1999 || align="right" | 250 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|250|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 250 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|250|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|1999|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.912 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6912|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 13.020 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|13020|1999|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2000 || align="right" | 270 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|270|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 270 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|270|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 300 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|300|2000|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 350 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|350|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 9.936 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|9936|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 13.500 DM<br /> ''<small>({{Inflation|DE|13500|2000|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2002 || align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2002|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 179 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|179|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 5.808 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|5808|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 7.188 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7188|2002|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2004 || align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 154 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|154|2004|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 179 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|179|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 5.808 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|5808|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 7.680 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7680|2004|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2009 || align="right" | 164 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|164|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 164 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|164|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 170 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|170|2009|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 195 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|195|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 6.024 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|6024|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 7.680 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7680|2009|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2010 || align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2010|r=0}} Euro)</small>'' || align="right" | 215 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|215|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.008 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7008|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 8.004 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|8004|2010|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2012<br />
| align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 184 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|184|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 215 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|215|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.008 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7008|2012|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" rowspan="6" | Grenze entfallen<br />
|-----<br />
| align="left" | 2015<br />
| align="right" | 188 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|188|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 188 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|188|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 194 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|194|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 219 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|219|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.152 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7152|2015|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2016<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 190 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|190|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 196 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|196|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 221 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|221|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.248 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7248|2016|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2017<br />
| align="right" | 192 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|192|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 192 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|192|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 198 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|198|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 223 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|223|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.356 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7356|2017|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | 2018<br />
| align="right" | 194 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|194|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 194 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|194|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 200 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|200|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="right" | 225 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|225|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7.428 Euro<br /> ''<small>({{Inflation|DE|7428|2018|r=0}} Euro)</small>''<br />
|-----<br />
| align="left" | Juli 2019<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 210 Euro<br />
| align="right" | 235 Euro<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7620 Euro<br />
|-----<br />
| align="left" | Juli 2019<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 204 Euro<br />
| align="right" | 210 Euro<br />
| align="right" | 235 Euro<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 7620 Euro<br />
|-----| align="left" | 2021<ref>https://www.haufe.de/steuern/gesetzgebung-politik/einkommensteuer-steuerentlastung-ab-2021_168_519846.html</ref><br />
| align="right" | 219 Euro<br />
| align="right" | 219 Euro<br />
| align="right" | 225 Euro<br />
| align="right" | 250 Euro<br />
| align="center" | oder<br />
| align="right" | 8388 Euro<br />
|-----<br />
|}<br />
*: <small>„und“= Kindergeld und -freibetrag werden zusammen gewährt;<br /> „oder“=Es wird nur Kindergeld ''oder'' -freibetrag gewährt, je nachdem, was sich für die Anspruchsberechtigten finanziell bzw. steuerlich vorteilhafter auswirkt.</small><br />
<br />
In der DDR wurde bereits ab 1950 Kindergeld gezahlt, zunächst nur ab dem vierten Kind. Ab 1969 gab es auch für die ersten drei Kinder Kindergeld, noch bevor in der BRD Kindergeld für das erste Kind ausgezahlt wurde. Ab 1987 gab es für das erste Kind 50 Mark der DDR, für das zweite Kind 100 und jedes weitere Kind 150 Mark. Außerdem gab es ein System von Geburtszulagen und Regelungen zum Erlass von Teilen des Familiengründungskredites (7000 M) (siehe [[Abkindern]]), gestaffelt nach Anzahl der Kinder.<br />
<br />
== Verwandte Themen ==<br />
* [[Familienleistungsausgleich]] – Übersicht über den Familienleistungsausgleich in Deutschland<br />
* [[Kinderrente]] – Eine von der Kinderzahl abhängige Rente<br />
* [[Kinderzuschlag]] – Förderung gering verdienender Familien<br />
* [[Unterhaltsvorschuss]] – Förderung alleinerziehender Elternteile<br />
* [[Kinderzulage]] – Kinderzulage in Deutschland: Nach dem Eigenheimzulagengesetz (''Baukindergeld'' zur [[Eigenheimzulage]]), nach dem Einkommensteuergesetz ([[Riester-Rente]]) und nach dem Kindergeldgesetz ([[Kinderzuschlag]])<br />
* [[Waisenrente]] – Waisenrente<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Bering, Stefan und Friedenberger, Martin: ''Reform der Familienkassen und Anhebung von Kindergeld und Kinderfreibetrag'', [[NWB Verlag|NWB]] Steuer- und Wirtschaftsrecht 5/2017, 331<br />
* Bilsdorfer, Peter: ''Permanente und aktuelle Baustellen im Kindergeldrecht.'' [[Neue Juristische Wochenschrift]] (NJW) 40/2011, 2913<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/kindergeld Informationen zum Kindergeld] auf dem Familienportal des [[Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend|Bundesfamilienministeriums]]<br />
* [http://www.familienkasse.de/ familienkasse.de] – Bundesagentur für Arbeit<br />
* [https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/auszahlungstermine Kindergeld-Auszahlungstermine der Familienkasse]<br />
* [https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/kindergeldantrag-online-bei-geburt Kindergeld-Antrag bei Geburt]<br />
* [http://www.familienkasse-info.de/fragen-zum-kindergeld.php FAQs zum Kindergeld auf familienkasse-info.de]<br />
* {{§§|BKGG|buzer|text=Bundeskindergeldgesetz (BKGG)}}<br />
* [http://wendt.jura.uni-sb.de/Prof.Dr.Wendt/Vortraege/GfderFamilienbesteuerung.htm Wendt: Grundfragen der Familienbesteuerung], Vortrag<br />
* [http://www.bzst.de/DE/Steuern_National/Kindergeld_Fachaufsicht/Kindergeld_Fachaufsicht_node.html Bundeszentralamt für Steuern zum Familienleistungsausgleich]<br />
* [http://jurawiki.de/KinderGeld Kindergeld im JuraWiki]<br />
* [http://www.fibs.eu/de/sites/_wgData/Forum_034.pdf Studie des FiBS zur Umfinanzierung der Elternkosten] (PDF; 660 kB)<br />
* [http://www.berlin-institut.org/studien/emanzipationoder-kindergeld.html Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung: ''Kinderzahlen und Familienpolitik im europäischen Vergleich'']<br />
* [http://www.klicktipps.de/kindergeld-faq.php#rechtliche-Grundlagen-zum-Kindergeld Gesetze, Merkblätter, Dienstanweisung und Urteile zum Kindergeld]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
<br />
{{Normdaten|TYP=s|GND=4163823-2}}<br />
<br />
[[Kategorie:Sozialleistung (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Familienpolitik (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Steuerrecht (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Grundeinkommen]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grundfreibetrag_(Deutschland)&diff=201832153Grundfreibetrag (Deutschland)2020-07-13T07:37:12Z<p>193.196.128.254: </p>
<hr />
<div>{| class="wikitable float-right" style="text-align:right;"<br />
|+ Entwicklung<ref>{{Internetquelle |url=http://www.parmentier.de/steuer/steuer.htm?steuersatz.htm |titel=Die Einkommensteuertarif-Formeln seit 1958 |abruf=2019-09-29 |kommentar= Grundfreibeträge von 1958 bis 2016; Quellenangabe: Bundesfinazministerium}}</ref><br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Jahre !! Grundfreibetrag<br />pro Jahr<br />
|-<br />
| 01.01.-20.06.1948|| 300 RM<ref>{{Internetquelle|url=http://starweb.hessen.de/cache/GVBL/Gesetz-und_Verordnungsblatt_des_Wirtschaftsrates_des_vereinigten_Wirtschaftgebietes1949_1.pdf|titel=WiGBl 1949 S. 117|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=29.12.2018}}</ref><br />
|-<br />
| 1949–05/1953 || 750 DM<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl151s0001.pdf|titel=Neufassung des Einkommensteuergesetzes 1950|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=29.12.2018}}</ref><br />
|-<br />
| 06/1953–1954 || 800 DM<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl153s0413.pdf|titel=Gesetz zur Neuordnung von Steuern|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=29.12.2018}}</ref><br />
|-<br />
| 1955–1957 || 900 DM<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl154s0373.pdf|titel=Gesetz zur Neuordnung von Steuern|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=03.01.2019}}</ref><br />
|-<br />
| 1958–1974 || {{Grundfreibetrag|1=1958}}<br />
|-<br />
| 1975–1977 || 3.029 DM<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl174s2165.pdf|titel=§ 32a EStG 1975|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=29.08.2017}}</ref><br />
|-<br />
| 1978 || 3.329 DM (3.839 DM)<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl177s2365.pdf|titel=§ 32a EStG 1977|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=29.08.2017}}</ref><br />
|-<br />
| 1979–1980 || 3.690 DM (4.200 DM)<ref>{{Internetquelle|url=http://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl179s0721.pdf|titel=§ 32a EStG 1979|autor=|hrsg=|werk=|datum=|sprache=|zugriff=29.08.2017}}</ref><br />
|-<br />
| 1981–1985 || {{Grundfreibetrag|1=1981}}<br />
|-<br />
| 1986–1987 || {{Grundfreibetrag|1=1986}}<br />
|-<br />
| 1988–1989 || {{Grundfreibetrag|1=1988}}<br />
|-<br />
| 1990–1995 || {{Grundfreibetrag|1=1990}}<br />
|-<br />
| 1996–1997 || {{Grundfreibetrag|1=1996}}<br />
|-<br />
| 1998 || {{Grundfreibetrag|1=1998}}<br />
|-<br />
| 1999 || {{Grundfreibetrag|1=1999}}<br />
|-<br />
| 2000 || {{Grundfreibetrag|1=2000}}<br />
|-<br />
| 2001 || {{Grundfreibetrag|1=2001}}<br />
|-<br />
| 2002–2003 || {{Grundfreibetrag|1=2002}}<br />
|-<br />
| 2004–2008 || {{Grundfreibetrag|1=2004}}<br />
|-<br />
| 2009 || {{Grundfreibetrag|1=2009}}<br />
|-<br />
| 2010–2012 || {{Grundfreibetrag|1=2010}}<br />
|-<br />
| 2013 || {{Grundfreibetrag|1=2013}}<br />
|-<br />
| 2014 || {{Grundfreibetrag|1=2014}}<br />
|-<br />
| 2015 || {{Grundfreibetrag|1=2015}}<br />
|-<br />
| 2016 || {{Grundfreibetrag|1=2016}}<br />
|-<br />
| 2017 || {{Grundfreibetrag|1=2017}}<br />
|-<br />
| 2018 || {{Grundfreibetrag|1=2018}}<br />
|-<br />
|2019<br />
|9.168 €<br />
|-<br />
|2020<br />
|9.408 €<br />
|-<br />
|2021<ref>https://www.haufe.de/steuern/gesetzgebung-politik/einkommensteuer-steuerentlastung-ab-2021_168_519846.html</ref><br />
|9.696 €<br />
|-<br />
|2022<ref>https://www.haufe.de/steuern/gesetzgebung-politik/einkommensteuer-steuerentlastung-ab-2021_168_519846.html</ref><br />
|9.984 €<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
Der '''Grundfreibetrag''' stellt seit 1996 in Deutschland sicher, dass das zur Bestreitung des [[Existenzminimum]]s nötige [[Einkommen]] nicht durch Steuern gemindert wird. Jeder [[Einkommensteuer (Deutschland)|Einkommensteuerpflichtige]] hat Anspruch auf einen jährlichen steuerfreien Grundfreibetrag ({{§|32a|estg|juris|text=§ 32a Abs. 1 Nr. 1}} [[Einkommensteuergesetz (Deutschland)|Einkommensteuergesetz]] (EStG)). Dieser Betrag wird rechnerisch im [[Einkommensteuertarif]] beim [[Zu versteuerndes Einkommen|zu versteuernden Einkommen]] automatisch berücksichtigt.<br />
<!-- Urteil einbauen: BVerfGE 87, 153 – Grundfreibetrag --><br />
<br />
== Grundlagen bis 1995 ==<br />
Die Höhe der Grundfreibeträge bis zum Jahr 1995 folgt keiner einheitlichen Systematik und Begründung.<ref>Das rechtliche Konzept der Familienbesteuerung – Wolfgang Lingemann – Duncker & Humblot – ISBN 3-428-48004-X, ISBN 978-3-428-48004-3 – Seite 100</ref><br />
<br />
== Verfassungsrechtliche Grundlagen seit 1996 ==<br />
In einer Reihe von Entscheidungen stellte das [[Bundesverfassungsgericht]] klar, dass aufgrund der verfassungsrechtlichen Vorgaben im [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] – insbesondere mit Blick auf die Bedeutung und rechtliche Tragweite des [[Sozialstaatsprinzip]]s – das Steuerrecht und das [[Sozialhilfe (Deutschland)|Sozialhilferecht]] eng miteinander verknüpft sind.<ref name="Neumann">Zur Entwicklung der Rechtsprechung vgl.: [http://neumann.rewi.hu-berlin.de/ Volker Neumann] (Humboldt-Universität zu Berlin): [http://edoc.hu-berlin.de/humboldt-vl/neumann-volker/PDF/Neumann.pdf ''Menschenwürde und Existenzminimum''], S. 3&nbsp;f. (PDF; 95 kB).</ref><ref name="Online-Familienhandbuch">Reiner Sans: {{Webarchiv|text=Das Bundesverfassungsgericht als familienpolitischer Ausfallbürge |url=http://www.familienhandbuch.de/familienpolitik/sonstiges-familienpolitik/das-bundesverfassungsgericht-als-familienpolitischer-ausfallburge |wayback=20150612103614 |archiv-bot=2018-04-13 02:38:23 InternetArchiveBot }}, in: ''Das Online-Familienhandbuch,'' 8. Mai 2015.</ref> Die deutliche Anhebung des Grundfreibetrages im Jahre 1996 ist auf diese Rechtsprechung zurückzuführen (siehe Tabelle).<br />
<br />
Dem Einkommensteuerpflichtigen muss nach Erfüllung seiner Einkommensteuerschuld von seinem Erworbenen soviel verbleiben, als er zur Bestreitung seines notwendigen Lebensunterhalts und desjenigen seiner Familie bedarf („[[Existenzminimum]]“).<ref name="BVerfGE87-153">Deutschsprachiges Fallrecht (DFR): [http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv087153.html BVerfGE 87, 153 – Grundfreibetrag]</ref> Maßgröße für die Bemessung des steuerfrei zu stellenden sächlichen Existenzminimums ist das [[Sozialhilfe (Deutschland)|sozialhilferechtlich]] definierte Existenzminimum, das über-, aber nicht unterschritten werden darf.<ref name="BVerfGE82-60">Deutschsprachiges Fallrecht (DFR): {{Webarchiv|text=BVerfGE 82, 60, 85 = Rdnr. 104 ff ''sowie'' BVerfGE 82, 60, 94 = Rdnr. 128 ff. in BVerfGE 82, 60 – Steuerfreies Existenzminimum |url=http://www.oefre.unibe.ch/law/dfr/bv082060.html |wayback=20070213082033 |archiv-bot=2018-04-13 02:38:23 InternetArchiveBot }}</ref><ref name="BVerfGE87-153" /><ref name="BVerfGE99-246">Deutschsprachiges Fallrecht (DFR): [http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv099246.html BVerfGE 99, 246 – Kinderexistenzminimum] = Bundesverfassungsgericht, Beschluss des Zweiten Senats vom 10. November 1998: [http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/ls19981110_2bvl004293.html BVerfG, 2 BvL 42/93 vom 10. November 1998]</ref><ref name="BVerfGE99-273">[http://www.servat.unibe.ch/law/dfr/dfr_bvjg95.html Deutschsprachiges Fallrecht]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-13 02:38:23 InternetArchiveBot |url=http://www.servat.unibe.ch/law/dfr/dfr_bvjg95.html }} (DFR): [http://www.servat.unibe.ch/law/dfr/bv099273.html BVerfGE 99, 273 – Kinderexistenzminimum III]{{Toter Link|date=2018-04 |archivebot=2018-04-13 02:38:23 InternetArchiveBot |url=http://www.servat.unibe.ch/law/dfr/bv099273.html }}</ref> Die existenzsichernden Aufwendungen müssen nach dem tatsächlichen Bedarf realitätsgerecht bemessen werden, steuerfrei muss das bleiben, was zur Schaffung der Mindestvoraussetzungen für ein menschenwürdiges Dasein benötigt wird.<ref name="BVerfGE99-246" /><br />
<br />
Dabei ist auch die Belastung durch die in die Verbraucherpreise eingehenden indirekten Steuern zu berücksichtigen und bei der Einkommensbesteuerung zu kompensieren.<ref>Vergleiche Nichtannahmebeschluss des BVerfG vom [http://www.bundesverfassungsgericht.de/entscheidungen/rk19990823_1bvr216498.html 23. August 1999 (1 BvR 2164/98)]</ref> Nach Meinung aus dem Bundesfinanzministerium müssten höhere und den regelsatzrelevanten Verbrauch betreffende indirekte Steuern jedoch zunächst zu einer Erhöhung der Regelleistung führen, ehe sich Auswirkungen auf die steuerlichen Freibeträge ergeben könnten.<ref name="10JahreExistenzminimumbericht" /><br />
<br />
Bei Familien ist es verfassungsrechtlich geboten, das Einkommen auch insoweit von der Steuer freizustellen, als es für die [[Kinderbetreuungskosten]] und zur Deckung des Erziehungsbedarfs eines Kindes benötigt wird.<ref name="BerfGE99-216">Deutschsprachiges Fallrecht (DFR): {{Webarchiv|url=http://www.servat.unibe.ch/law/dfr/bv099216.html |wayback=20070807012354 |text=BVerfGE 99, 216 – Familienlastenausgleich II |archiv-bot=2019-03-09 00:37:06 InternetArchiveBot }} = Bundesverfassungsgericht, Beschluss des Zweiten Senats vom 10. November 1998: [http://www.bverfg.de/entscheidungen/frames/rs19981110_2bvr105791 BVerfG, 2 BvR 1057/91 vom 10. November 1998]</ref><ref name="10JahreExistenzminimumbericht">Vgl. Seite 53 (bzw. Seite 7 von 11 der PDF; ''Tabelle 2: Steuerfrei zu stellende sächliche Existenzminima in den bisherigen fünf Existenzminimumberichten'') sowie Seite 55 (bzw. Seite 9 von 11 der PDF) in: [http://www.arbeitnehmerkammer.de/sozialpolitik/doku/05_soziales/sgb_xii/2005_10_00_bmf_10jahreexminbericht.pdf ''Zehn Jahre Existenzminimumbericht – eine Bilanz''], Monatsbericht des [[Bundesministerium der Finanzen|BMF]], Oktober 2005 (PDF, ca. 184 kB).</ref> (siehe ''Hauptartikel'' [[Kinderfreibetrag]])<br />
<br />
== Sozialhilfe als Basis für die Bemessung des Grundfreibetrags ==<br />
<br />
Die Ermittlung des steuerfrei zu stellenden sächlichen Existenzminimums erfolgt auf der Basis des geltenden Sozialhilferechts ([[Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch]], [[Regelbedarfs-Ermittlungsgesetz]]). Folgende sozialhilferechtlichen Bedarfskomponenten werden berücksichtigt:<br />
# Regelbedarf<br />
# Bedarfe für Bildung und Teilhabe von Kindern<br />
# Kosten der Unterkunft (Bruttokaltmiete bzw. vergleichbare Aufwendungen für Haus- oder Wohnungseigentum in angemessener Höhe)<br />
# Heizkosten einschließlich Kosten für Warmwasserbereitung<br />
<br />
Die Festlegung (bzw. Beschränkung) auf die genannten Bedarfskomponenten ergibt sich aus dem Kriterium des notwendigen sozialhilferechtlichen Mindestbedarfs. Sonderbedarfe (z.&nbsp;B. für Alleinerziehende) finden aufgrund ihres einzelfall- bzw. gruppenbezogenen Charakters keine Berücksichtigung bei der Ermittlung des Grundfreibetrags. Nicht berücksichtigt wird ferner der durch Ausübung einer Arbeit entstehende Mehrbedarf. Die mit der Erwerbsarbeit verbundenen Aufwendungen ([[Werbungskosten]]) werden steuerrechtlich durch den [[Arbeitnehmerpauschbetrag]] und die [[Entfernungspauschale|Pendlerpauschale]] berücksichtigt.<br />
<br />
Beiträge zur [[Gesetzliche Krankenversicherung|Kranken-]], [[Pflegeversicherung (Deutschland)|Pflege-]] und Rentenversicherung werden nicht zur Ermittlung des Grundfreibetrags herangezogen. Steuerrechtlich sind diese Vorsorgeaufwendungen nach {{§|10|estg|juris}} EStG als [[Sonderausgabe (Steuerrecht)|Sonderausgaben]] absetzbar.<br />
<br />
== Existenzminimumberichte der Bundesregierung ==<br />
<br />
Der '''Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern''' (kurz: ''Existenzminimumbericht'') wird gemäß dem Beschluss des Deutschen Bundestags vom 2. Juni 1995 von der deutschen Bundesregierung alle zwei Jahre vorgelegt.<ref>vgl. Bundestagsdrucksache 13/1558 vom 31. Mai 1995 und Plenarprotokoll 13/42 vom 2. Juni 1995</ref><br />
<br />
Aus dem Existenzminimumbericht, der prognostisch angelegt ist ([[Ex ante|Ex-ante]]-Berechnung), ergibt sich jeweils die Höhe des von der Einkommensteuer freizustellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern.<ref name="SiebenterExistenzminimumbericht" /> Hieran orientiert sich auch das [[Kindergeld]].<br />
<br />
=== Sächliches Existenzminimum ===<br />
<br />
Von 1996 bis 2016 wurde der Grundfreibetrag von 6184&nbsp;€ auf 8652&nbsp;€ erhöht. Die Vergleichbarkeit mit den im jeweiligen Veranlagungsjahr geltenden Freibeträgen ist eingeschränkt.<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center;"<br />
! colspan="8" class="hintergrundfarbe6"| Steuerfrei zu stellende sächliche Existenzminima in den bisherigen Existenzminimumberichten<ref name="10JahreExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
! rowspan="2"| Quelle<br />
! rowspan="2"| Berichtsjahr<br />
! colspan="3"| sächliches Existenzminimum<br />
! colspan="2"| ''nachrichtlich:''<br />
|-<br />
|Alleinstehende || Ehepaare || Kinder || Grundfreibetrag,<br />für Ehegatten × 2 || Kinderfreibetrag, ohne Freibetrag für den<br />Betreuungs- und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf<br />
|-<br />
|<ref name="ErsterExistenzminimumbericht">Erster Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/13/003/1300381.pdf BT-Drucksache 13/381 vom 02.02.1995 – Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Kindern und Familien vom Jahr 1996] (PDF; 275 kB).</ref><br />
| 1996<br />
| 6.071&nbsp;€ || 10.286&nbsp;€ || 3.215&nbsp;€<br />
| 6.184&nbsp;€<br />
| 3.203&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="ZweiterExistenzminimumbericht">Zweiter Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/13/095/1309561.pdf BT-Drucksache 13/9561 vom 17.12.1997 – Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Kindern und Familien für das Jahr 1999] (PDF; 253 kB).</ref><br />
| 1999<br />
| 6.455&nbsp;€ || 10.976&nbsp;€ || 3.424&nbsp;€<br />
| 6.681&nbsp;€<br />
| 3.534&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="DritterExistenzminimumbericht">Dritter Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/14/019/1401926.pdf BT-Drucksache 14/1926 vom 04.01.2000 – Dritter Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Kindern und Familien für das Jahr 2001] (PDF; 285 kB).</ref><ref name="Berichtigung-DritterExistenzminimumbericht">[http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/14/027/1402770.pdf BT-Drucksache 14/2770 – BERICHTIGUNG zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung – Drucksachen 14/1926, 14/2607 Nr. 1] (PDF; 51 kB).</ref><br />
| 2001<br />
| 6.547&nbsp;€ || 11.136&nbsp;€ || 3.460&nbsp;€<br />
| 7.206&nbsp;€<br />
| 3.534&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="VierterExistenzminimumbericht">Vierter Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/14/077/1407765.pdf BT-Drucksache 14/7765 (neu) vom 04.12.2001 – Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2003] (PDF; 38 kB).</ref><br />
| 2003<br />
| 6.948&nbsp;€ || 11.640&nbsp;€ || 3.636&nbsp;€<br />
| 7.235&nbsp;€<br />
| 3.648&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="FünfterExistenzminimumbericht">Fünfter Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/15/024/1502462.pdf BT-Drucksache 15/2462 vom 05.02.2004 – Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2005] (PDF, ca. 87 kB).</ref><br />
| 2005<br />
| 7.356&nbsp;€ || 12.240&nbsp;€ || 3.648&nbsp;€<br />
| 7.664&nbsp;€<br />
| 3.648&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="SechsterExistenzminimumbericht">Sechster Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/032/1603265.pdf BT-Drucksache 16/3265 vom 02.11.2006 – Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2008] (PDF; 198 kB).</ref><br />
| 2008<br />
| 7.140&nbsp;€ || 12.276&nbsp;€ || 3.648&nbsp;€<br />
| 7.664&nbsp;€<br />
| 3.648&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="SiebenterExistenzminimumbericht">Siebenter Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/16/110/1611065.pdf BT-Drucksache 16/11065 vom 21.11.2008 – Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2010] (PDF; 110 kB).</ref><br />
| 2010<br />
| 7.656&nbsp;€ || 12.996&nbsp;€ || 3.864&nbsp;€<br />
| 7.664&nbsp;€<br />
| 3.648&nbsp;€<br />
|-<br />
|<ref name="AchterExistenzminimumbericht">Achter Existenzminimumbericht: [http://www.dgsf.org/themen/sozialpolitisches/8.Existenzminimumbericht%20-2011.pdf BT-Drucksache 17/5550 vom 30.05.2011 – Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2012] (PDF; 268 kB).</ref><br />
| 2012<br />
| 7.896&nbsp;€ || 13.272&nbsp;€ || 4.272&nbsp;€<br />
| 8.004&nbsp;€<br />
| 4.368&nbsp;€<br />
|-<br />
|rowspan="2"| <ref name="ZehnterBericht">Zehnter Existenzminimumbericht: {{Webarchiv|url=http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2015/01/2015-01-28-PM05-anlage.pdf |wayback=20161010203640 |text=''Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2016 (10. Existenzminimumbericht)'' |archiv-bot=2019-06-06 01:54:05 InternetArchiveBot }}</ref><br />
| 2014 (für 2015)<br />
| 8.472&nbsp;€ ||rowspan="2"| 14.472&nbsp;€ || 4.512&nbsp;€<br />
| 8.472&nbsp;€<br />
| 4.368&nbsp;€<br />
|-<br />
| 2014 (für 2016)<br />
| 8.652&nbsp;€ || 4.608&nbsp;€ <br />
| 8.652&nbsp;€ <br />
| 4.608&nbsp;€<br />
|-<br />
|rowspan="2"| <ref name="ElfterBericht">Elfter Existenzminimumbericht: [https://www.bundestag.de/presse/hib/201611/-/479376 Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für die Jahre 2017 und 2018 (11. Existenzminimumbericht)], [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/102/1810220.pdf Drucksache 18/10220]</ref><br />
| 2016 (für 2017)<br />
| 8.820&nbsp;€ ||rowspan="2"| 14.856&nbsp;€|| 4.716&nbsp;€<br />
| 8.820&nbsp;€<br />
| 4.716&nbsp;€<br />
|-<br />
| 2016 (für 2018)<br />
| 9.000&nbsp;€ || 4.788&nbsp;€<br />
| 9.000&nbsp;€<br />
| 4.788&nbsp;€<br />
|-<br />
|rowspan="2"| <ref name="ZwölfterBericht">Zwölfter Existenzminimumbericht: [http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/054/1905400.pdf Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2020 (12. Existenzminimumbericht)]</ref><br />
| 2018 (für 2019)<br />
| 9.168&nbsp;€ ||rowspan="2"| 15.540&nbsp;€|| 4.896&nbsp;€<br />
| 9.168&nbsp;€<br />
| 4.980&nbsp;€<br />
|-<br />
| 2018 (für 2020)<br />
| 9.408&nbsp;€ || 5.004&nbsp;€<br />
| 9.408&nbsp;€<br />
| 5.172&nbsp;€<br />
|}<br />
<br />
=== Grundfreibeträge ab 2005 ===<br />
<br />
{| class="wikitable" style="text-align:right;"<br />
|- class="hintergrundfarbe6"<br />
! Jahr<br />
! [[Regelbedarf|Regelsatz]]<br />
! [[Arbeitslosengeld II#Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU)|Kosten der<br />Unterkunft]]<br />
! Heizkosten<br />
! Sächliches<br />Existenzminimum<br />
! Steuerlicher<br />Freibetrag<br />
! Quelle<br />
|-<br />
! colspan="7" style="text-align:left;"| Alleinstehende<br />
|-<br />
| 2005<br />
| 4.164<br />
| 2.592<br />
| 600<br />
| 7.356<br />
| 7.664<br />
| <ref name="FünfterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2008<br />
| 4.140<br />
| 2.364<br />
| 636<br />
| 7.140<br />
| 7.664<br />
| <ref name="SechsterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2010<br />
| 4.368<br />
| 2.520<br />
| 768<br />
| 7.656<br />
| 8.004<br />
| <ref name="SiebenterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2012<br />
| 4.488<br />
| 2.724<br />
| 684<br />
| 7.896<br />
| 8.004<br />
| <ref name="AchterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2015<br />
| 4.788<br />
| 2.988<br />
| 696<br />
| 8.472<br />
| 8.472<br />
| <ref name="ZehnterBericht" /><br />
|-<br />
| 2016<br />
| 4.872<br />
| 3.060<br />
| 720<br />
| 8.652<br />
| 8.652<br />
| <ref name="ZehnterBericht" /><br />
|-<br />
| 2017<br />
| 4.908<br />
| 3.312<br />
| 600<br />
| 8.820<br />
| 8.820<br />
| <ref name="ElfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2018<br />
| 4.968<br />
| 3.396<br />
| 636<br />
| 9.000<br />
| 9.000<br />
| <ref name="ElfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2019<br />
| 5.088<br />
| 3.468<br />
| 612<br />
| 9.168<br />
| 9.168<br />
| <ref name="ZwölfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2020<br />
| 5.196<br />
| 3.552<br />
| 660<br />
| 9.408<br />
| 9.408<br />
| <ref name="ZwölfterBericht" /><br />
|-<br />
! colspan="7" style="text-align:left;"| Ehepaare<br />
|-<br />
| 2005<br />
| 7.488<br />
| 3.984<br />
| 768<br />
| 12.240<br />
| 15.328<br />
| <ref name="FünfterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2008<br />
| 7.464<br />
| 4.020<br />
| 792<br />
| 12.276<br />
| 15.328<br />
| <ref name="SechsterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2010<br />
| 7.860<br />
| 4.164<br />
| 972<br />
| 12.996<br />
| 16.008<br />
| <ref name="SiebenterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2012<br />
| 8.064<br />
| 4.344<br />
| 864<br />
| 13.272<br />
| 16.008<br />
| <ref name="AchterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2016<br />
| 8.784<br />
| 4.788<br />
| 900<br />
| 14.472<br />
| 17.304<br />
| <ref name="ZehnterBericht" /><br />
|-<br />
| 2018<br />
| 8.952<br />
| 5.088<br />
| 816<br />
| 14.856<br />
| 18.000<br />
| <ref name="ElfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2020<br />
| 9.360<br />
| 5.328<br />
| 852<br />
| 15.540<br />
| 18.816<br />
| <ref name="ZwölfterBericht" /><br />
|-<br />
! colspan="7" style="text-align:left;"| Kinder<br />
|-<br />
| 2005<br />
| 2.688<br />
| 804<br />
| 156<br />
| 3.648<br />
| 3.648<br />
| <ref name="FünfterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2008<br />
| 2.676<br />
| 804<br />
| 168<br />
| 3.648<br />
| 3.648<br />
| <ref name="SechsterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2010<br />
| 2.820<br />
| 840<br />
| 204<br />
| 3.864<br />
| 4.368<br />
| <ref name="SiebenterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2012<br />
| 2.988<br />
| 876<br />
| 180<br />
| 4.272<br />
| 4.368<br />
| <ref name="AchterExistenzminimumbericht" /><br />
|-<br />
| 2015<br />
| 3.168<br />
| 936<br />
| 180<br />
| 4.512<br />
| 4.512<br />
| <ref name="ZehnterBericht" /><br />
|-<br />
| 2016<br />
| 3.228<br />
| 960<br />
| 192<br />
| 4.608<br />
| 4.608<br />
| <ref name="ZehnterBericht" /><br />
|-<br />
| 2017<br />
| 3.336<br />
| 996<br />
| 156<br />
| 4.716<br />
| 4.716<br />
| <ref name="ElfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2018<br />
| 3.372<br />
| 1.020<br />
| 168<br />
| 4.788<br />
| 4.788<br />
| <ref name="ElfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2019<br />
| 3.456<br />
| 1.044<br />
| 168<br />
| 4.896<br />
| 4.980<br />
| <ref name="ZwölfterBericht" /><br />
|-<br />
| 2020<br />
| 3.528<br />
| 1.068<br />
| 180<br />
| 5.004<br />
| 5.172<br />
| <ref name="ZwölfterBericht" /><br />
|}<br />
<br />
In ihrem „Achten Existenzminimumbericht“<ref name="AchterExistenzminimumbericht" /> vom Mai 2011 bezifferte die Bundesregierung den für das Jahr 2012 angenommenen sozialhilferechtlichen Mindestbedarf („sächliches Existenzminimum“) für einen Alleinstehenden auf insgesamt 7.896&nbsp;€ jährlich. Für Ehepaare wurde ein sächliches Existenzminimum von 13.272 € veranschlagt, und für ein Kind ein sozialhilferechtlich definiertes Existenzminimum von 4.272&nbsp;€.<br />
Das einkommensteuerliche Existenzminimum (Grundfreibetrag) beträgt für Alleinstehende 8.004 €; für Ehepaare 16.008 €.<br />
<br />
Im ''10. Existenzminimumbericht''<ref name="ZehnterBericht" /> aus dem Januar 2015 hat das Bundeskabinett die Höhe des steuerfrei zu stellenden Existenzminimums für Kinder und Erwachsene beschlossen. Der steuerliche Grundfreibetrag soll an diese Zahl angepasst werden. Er steigt rückwirkend zum 1. Januar 2015 auf 8.472 €. Zum 1. Januar 2016 wird er dann nochmals um 180 € auf 8.652 € erhöht.<br />
<br />
== International ==<br />
Dem Grundfreibetrag gleichwertige Konstrukte gibt es auch in anderen Einkommensteuersystemen:<br />
<br />
* im australischen Einkommensteuerrecht liegt der Grundfreibetrag bei 18.200 AUD<br />
* im britischen Einkommensteuerrecht liegt die "personal allowance" bei 10.600 Pfund für eine unverheiratete Person unter 65 Jahren und einem Einkommen geringer als 100.000 Pfund<br />
* im Einkommensteuerrecht der USA gibt es verschiedene Reduzierungsbeträge, die im Ergebnis wie ein Grundfreibetrag in Höhe von 10.000 USD wirken:<br />
<br />
Beispiel: alleinstehende Person, keine Kinder, unter 65 Jahren und nicht blind, Einkünfte 40.000 USD abzüglich 6.100 USD “standard deduction” abzüglich 3.900 USD “personal exemption” = 30.000 USD zu versteuerndes Einkommen<br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Einkommensteuertarif]]<br />
* [[Freibetrag]], [[Kinderfreibetrag]]<br />
* [[Kalte Progression]]<br />
* [[Leistungsfähigkeitsprinzip]] (Besteuerung nach der Leistungsfähigkeit)<br />
* [[Steuergerechtigkeit]]<br />
* [[Nettoprinzip (Steuerrecht)]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* Siebenter Existenzminimumbericht: [http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/110/1611065.pdf ''BT-Drucksache 16/11065; Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über die Höhe des Existenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2010.''] (PDF; 205 kB), 21. November 2008.<br />
* Marie-Luise Hauch-Fleck: [https://www.zeit.de/2007/01/Argument ''Rechnen, bis es passt • Die Bundesregierung manipuliert das Existenzminimum – zum Schaden aller Steuerzahler.''] In: ''[[Die Zeit]]'' (Nr. 01/2007) vom 28. Dezember 2006.<br />
* Jürgen Borchert: [http://www.diakonie-baden.de/cms/pdf/hv1_borchert.pdf ''Zur Situation der Familien: Plädoyer für eine radikale familienpolitische Strukturreform!''] (PDF) • Diakonisches Werk der evangelischen Landeskirche in Baden e.V., Kongress in Heidelberg am 23. November 2004.<br />
* Jürgen Borchert, Heidelberg: [http://www.europarl.europa.eu/hearings/20060125/femm/borchert_de.pdf ''Vereinbarkeit von Erwerb, Familie und Privatleben • Vom „gender mainstreaming" zum "family mainstreaming“?''] (PDF; 103&nbsp;kB), Öffentliche Anhörung, Brüssel 25. Januar 2006.<br />
* Böckler Impuls Ausgabe 20/2007: [http://www.boeckler.de/21880_21889.htm ''Steuerrecht • Familienförderung: Zweierlei Maß.'']<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Rechtshinweis}}<br />
<br />
[[Kategorie:Sozialstaat (Deutschland)]]<br />
[[Kategorie:Einkommensteuerrecht (Deutschland)]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Elsevier&diff=200997811Elsevier2020-06-15T12:17:17Z<p>193.196.128.254: /* Preisgestaltung */ MIT</p>
<hr />
<div>{{Begriffsklärungshinweis}}<br />
<br />
{{Infobox Unternehmen<br />
| Name = Elsevier<br />
| Logo = Elsevier.svg<br />
| Unternehmensform = [[B.V.]]<br />
| ISIN = <br />
| Gründungsdatum = <br />
| Sitz = [[Amsterdam]]<br />
| Leitung = <br />
| Mitarbeiterzahl = <br />
| Umsatz = <br />
| Branche = Wissenschaftsverlag<br />
| Homepage = www.elsevier.com<br />
}}<br />
<br />
'''Elsevier''' {{IPA|[ˈɛlzəvir]}} ist ein ursprünglich [[Niederlande|niederländischer]] [[Verlag]] für [[Wissenschaftliche Fachzeitschrift|wissenschaftliche Zeitschriften]] und [[Fachliteratur|Fachbücher]]. Er gehört zur [[RELX Group]].<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Elsevier 1882.jpg|mini|Aktie des Elsevier Verlages vom 15. Juni 1882]]<br />
Das Verleger- und Buchhandelsgeschlecht der Familie Elsevir – später Elsevier – wurde von [[Louis Elsevier]], einem Buchbinder und Buchhändler aus [[Löwen]]/[[Flandern]], 1580 in [[Leiden (Stadt)|Leiden]] begründet, wo er wissenschaftliche – vorwiegend lateinische – Bücher für akademische Unterrichtszwecke verlegte. 1638 folgte eine Niederlassung in [[Amsterdam]]. Das Familienunternehmen vertrieb vornehmlich wissenschaftliche Bücher, unter anderem von [[Galileo Galilei|Galilei]], [[René Descartes|Descartes]], [[Simon Stevin|Stevin]] und [[Julius Caesar Scaliger|Scaliger]] (die Elsevier alle persönlich kannte), in verschiedenen Sprachen. Zwischen 1583 und 1712 waren mindestens 14 Familienmitglieder als Buchhändler, Buchbinder oder Verleger tätig. Louis Elseviers Enkel, [[Isaac Elsevier|Isaac]], dessen Betrieb zur Universitätsdruckerei Leiden avancierte, war der erste, der das [[Drucker (Beruf)|Buchdruckerhandwerk]] erlernte, womit auch dieser Geschäftszweig von dem Familienunternehmen angeeignet wurde. Isaac Elsevier entwarf um 1620 das heute noch genutzte Markenzeichen der Firma – ein Ulmenbaum, dessen Stamm einer mit Trauben behangenen Weinrebe Halt bietet. Von 1622 bis 1680 entwickelte sich das Unternehmen zu einem wohlbekannten und höchst einflussreichen europäischen Druck- und Verlagshaus. Schon Anfang des 17. Jahrhunderts wurden Niederlassungen in [[Frankfurt am Main]], [[Paris]], [[London]], [[Venedig]] und [[Kopenhagen]] eröffnet. Der Konzern bestand nicht aus einem Einzelunternehmen, sondern einer Vielzahl kleiner, autonomer Familienbetriebe, die miteinander arbeiteten. 1681 wurde die Niederlassung in Amsterdam geschlossen. 1712 starb das letzte Familienmitglied. Das Unternehmen blieb ohne Nachfolge und musste 1713 geschlossen werden.<br />
<br />
Das heutige Verlagshaus Elsevier wurde im Jahr 1880 von [[Jacobus George Robbers]] gegründet. Robbers, ein niederländischer Buchhändler, übernahm den Namen Elsevier und das Firmenlogo für seinen neuen Verlag in [[Rotterdam]]. 1887 zog der Verlag nach [[Amsterdam]] um, wo er bis heute seinen Hauptsitz hat. Zu den Veröffentlichungen dieser frühen Jahre zählen Werke von [[Jules Verne]] und [[Eduard Douwes Dekker|Dekkers]] [[Max Havelaar (Buch)|Max Havelaar]]. Der Begriff ''Elsevier'' wurde im 19. Jahrhundert zum Synonym für kleinformatige Bücher, die man in der Tasche tragen konnte.<!--Die bisherige Einfügung "die erstem Taschenbücher" ist sachlich falsch: in meinem Bücherschrank stehen zwei "Taschenbücher" aus dem Jahr 1829, also weit vor dem Gründungsdatum der Firma. Unscheinbar. --> Eine Hauptstütze des Verlags war lange die [[Winkler Prins]] Enzyklopädie, deren erste Version 1870 bis 1882 bei Brinkman in Amsterdam erschien. Sie baute vielfach auf dem deutschen Brockhaus auf. Für die Neuausgabe erwarb Elsevier 1883 Bildrechte von Brockhaus.<br />
<br />
=== Internationale Öffnung und Zukäufe ===<br />
Mit der Übersetzung von deutschsprachigen Werken, zum Beispiel [[Paul Karrer|Karrers]] ''Organische Chemie'' und derjenigen von [[Victor von Richter]] ins Englische, trug Elsevier der Tatsache Rechnung, dass Englisch sich zunehmend als Sprache der Wissenschaft durchsetzte. Das Projekt wurde von dem damaligen Leiter (seit 1930)<ref>1955 musste er zurücktreten aufgrund Differenzen über die Expansion von Elsevier in den USA</ref> J. P. Klautz (1929–1990) in den 1930er Jahren begonnen und man erkannte auch die Möglichkeit aus Deutschland vertriebenen jüdischen Wissenschaftlern die Möglichkeit der weiteren Veröffentlichung zu bieten, auch für den deutschen Markt. Außerdem erkannte er, dass es einen Markt für englischsprachige Übersetzungen deutscher Wissenschaftsautoren gab. Unter anderem entstand so ein Konkurrenzprojekt zum [[Beilsteins Handbuch der Organischen Chemie|Beilstein]] durch aus Deutschland vertriebene jüdische Mitglieder der Beilstein-Redaktion. Im Jahr 1937 eröffnete der Amsterdamer Buchhändler Dekker & Nordemann (spezialisiert auf Versand deutscher wissenschaftlicher Bücher in Übersee) in [[New York City|New York]] einen Verlag, der aber schließlich scheiterte. Dabei wurde auch Klautz von Elsevier einbezogen, der sich bis 1940 darum bemühte, in Amerika damit eine eigene Vertretung zu schaffen. Die Hauptstütze von Elsevier war aber nach wie vor deren Enzyklopädie und niederländische nichtwissenschaftliche Literatur.<br />
<br />
Nach dem Krieg hatten sie wie andere Verlage große Probleme durch Devisenbeschränkungen. So offerierte Klautz [[Winston Churchill]] 100.000 US-Dollar für seine Kriegsmemoiren, konnte dies aber bei der Zentralbank nur durchsetzen, nachdem er drohte, das als Affront gegen den „Befreier des Landes“ publik zu machen. Der Schwerpunkt war weiter auf dem Gebiet der Chemie, während der Konkurrent North Holland in Mathematik und Physik stark war. Wie North Holland legten sie viel Wert auf typographische Qualität und schufen sich auf diesem Gebiet einen internationalen Ruf. Klautz holte den Chemiker W. Gaade (von der Rubber Foundation in Delft) für die Herausgabe chemischer Werke und den Buchhändler H. P. M. Bergmans für das allgemeine wissenschaftliche Programm. 1947 begannen sie mit der Veröffentlichung von ''Biochimica et Biophysica Acta'', das zu einer führenden Zeitschrift wurde.<ref>Herausgeber waren der niederländische Professor H. G. K. Westenbrink und [[Kaj Ulrik Linderstrøm-Lang]] aus Kopenhagen, die schon 1941 einer Anfrage des aus Deutschland vertriebenen [[Carl Oppenheimer]] um die Fortsetzung seiner Zeitschrift ''Enzymologia'' folgten. Nach dem Krieg konnte man sich unter den Verlagen nicht um eine Fortsetzung einigen und Westenbrink und Linderström-Lang gründeten eine neue Zeitschrift.</ref> Es folgte die Gründung von ''Analytica Chimica Acta''. 1953 überstieg der wissenschaftliche Verlagszweig (der eigenständig war, um die Restaktivitäten von Elsevier nicht zu gefährden) die Umsatzmarke von 1 Million Gulden. Ende der 1950er Jahre gründeten sie ''Brain Research''. Ab den 1960er Jahren verfolgte der schon damals sehr marktorientierte Verlag die Strategie, neue wissenschaftliche Zeitschriften für Wissenschaftssparten zu gründen, falls diese genügend Forschungsaufmerksamkeit gefunden hatten. Anfang der 1960er Jahre hatte die Wissenschaftssparte rund 40 Beschäftigte und Abteilungsleiter für Biomedizin und Geowissenschaften wurden geholt.<br />
<br />
1962 wurde in den [[Vereinigte Staaten|USA]] nach mehreren vergeblichen Anläufen von Elsevier in den Jahrzehnten davor die ''Elsevier Publishing Company'' gegründet, kurz danach auch eine Niederlassung in Großbritannien. Eine Hauptrolle in der Expansion spielte der Kaufmann R. E. M. van den Brink, der ab 1955 die Holding leitete und bis 1987 beim Verlag war. 1970 übernahmen sie ihren niederländischen Haupt-Konkurrenten [[North Holland]] (offiziell zunächst in einer Fusion). 1971 übernahmen sie die Datenbank ''Excerpta Medica''. 1970 hatte die Gesamtgruppe einen Umsatz von 15 Millionen US-Dollar, was sich bis 2000 auf 1 Milliarde US-Dollar erhöhte.<br />
<br />
1979 verschmolz ''Elsevier'' mit der ''Nederlandse Dagbladunie'' (NDU) zu ''Elsevier-NDU'' und wurde damit auch Herausgeber von zwei großen niederländischen Tageszeitungen.<br />
<br />
Nach einer tiefgehenden Umstrukturierung 1985, dem Kauf des in Oxford ansässigen Verlages ''Pergamon Press'' 1991, mit dem die Zahl der wissenschaftlichen Journale deutlich erweitert wurde, schloss sich ''Elsevier'' im Jahr 1993 mit dem britischen Medienunternehmen [[Reed International]] zum Unternehmen [[Reed Elsevier|Reed Elsevier Group plc]] zusammen. 1998 scheiterte eine geplante Fusion mit [[Wolters Kluwer]] aus kartellrechtlichen Gründen (Elsevier hatte schon 1987 versucht Kluwers zu übernehmen, was durch die Fusion zu Wolters-Kluwer abgewehrt wurde). 1999 wurde ''Cell Press'' gekauft, im Jahr 2001 der Wissenschaftsverlag ''Harcourt''. Die Geschäftsfelder des nun global operierenden Medienkonzerns ''Reed Elsevier'' umfassen vier Bereiche: Wissenschaft & Medizin (Elsevier), Recht (LexisNexis), Erziehung (Harcourt) und Wirtschaft (Reed Business International).<br />
<br />
Im April 2013 kaufte Elsevier [[Mendeley]], ein Literaturverwaltungsprogramm mit angeschlossener Community und Empfehlfunktion für wissenschaftliche Aufsätze.<ref>{{Literatur |Autor=Ingrid Lunden |Titel=Confirmed: Elsevier Has Bought Mendeley For $69M-$100M To Expand Its Open, Social Education Data Efforts |Sammelwerk=TechCrunch |Datum= |Online=https://techcrunch.com/2013/04/08/confirmed-elsevier-has-bought-mendeley-for-69m-100m-to-expand-open-social-education-data-efforts/ |Abruf=2017-12-11}}</ref><br />
<br />
Drei Jahre später, im Mai 2016, erwarb Elsevier den maßgeblichen [[Open Access|Open-Access]]-Dokumentenserver im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften [[Social Science Research Network]] (SSRN). Die Übernahme wurde von Wissenschaftlern kontrovers diskutiert, weil eine Beschränkung des Zugriffs auf die bisher unter Open Access zugänglichen Arbeitspapiere durch den Verlag befürchtet wurde.<ref>Robert Cookson: [https://www.ft.com/content/807f7714-1c48-11e6-b286-cddde55ca122 Elsevier buys research sharing website], [[Financial Times]], 17. Mai 2016.</ref><ref>Thomas Leeper: [http://blogs.lse.ac.uk/impactofsocialsciences/2016/05/18/elsevier-purchase-ssrn-social-scientists-face-questions-over-whether-centralised-repository-is-in-their-interests/ Elsevier purchase SSRN: Social scientists face questions over whether centralised repository is in their interests]. London School of Economics, 17. Mai 2016.</ref><ref>Ian Mulvany: [https://medium.com/@ianmulvany/ssrn-elsevier-and-the-future-of-scholarly-infrastructure-614862eee626 SSRN, Elsevier and the future of scholarly infrastructure]. medium.com, 18. Mai 2016.</ref><ref>David R. Hansen: [http://blogs.law.unc.edu/library/2016/08/24/an-update-on-ssrn--ownership-and-copyright-policies/ An Update on SSRN – Ownership and Copyright Policies], Kathrine R. Everett Law Library, 24. August 2016.</ref><ref>Richard Van Noorden: [http://www.nature.com/news/social-sciences-preprint-server-snapped-up-by-publishing-giant-elsevier-1.19932 Social-sciences preprint server snapped up by publishing giant Elsevier], nature.com, 17. Mai 2016.</ref><br />
<br />
== Das Markenzeichen (Nonsolus-Imprint) ==<br />
[[Datei:Galileo Galilei, Discorsi e Dimostrazioni Matematiche Intorno a Due Nuove Scienze, 1638 (1400x1400).png|mini|[[Galileo Galilei]]: Discorsi e Dimostrazioni Matematiche Intorno a Due Nuove Scienze (1638) mit Elsevier-Markenzeichen]]<br />
<br />
Im Markenzeichen, dem Ulmenbaum, dessen Stamm einer mit Trauben behangenen Weinrebe Halt bietet, ist jedes Bildelement ein Symbol: Die [[Ulme]] als Baum des Lebens steht für Erfahrung; die Traube als Zeichen des Wissens und der Gelehrte als personifizierte Weisheit. Mit dem lateinischen Schriftzug ''Non Solus'' – „nicht allein“ – unterstrich Isaac Elsevier die Aussage seines Imprints: Nur im Austausch mit anderen können sich alle Elemente – Erfahrung, Wissen, Weisheit – in einer symbiotischen Beziehung zueinander entfalten.<br />
<br />
== Heutiges Kerngeschäft ==<br />
Zum Kerngeschäft des Verlags zählen die wissenschaftlichen, technischen und medizinischen Publikationen. ''Elsevier'' veröffentlicht jährlich rund 3.500 [[Wissenschaftliche Fachzeitschrift|wissenschaftliche Fachzeitschriften]] und 2.200 Bücher. Insgesamt sind rund 20.000 Werke und Titel lieferbar.<br />
<br />
Durch kommerzielle Online-Publikationen wird das gedruckte Angebot des Verlags ergänzt. Dazu gehören das Online-Portal ''[[ScienceDirect]]'' als Publikationsserver für die verlagseigenen Produkte,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.intern.de/news/5178.html |wayback=20040702070759 |text=''Online-Abos: Wer liest das eigentlich?''}}, Fachinformationsdienst intern.de über Elseviers Strategie, Online-Zeitschriftenabonnements in Fakultäts-Paketen wie ScienceDirect zu bündeln, veröffentlicht am 19. Januar 2004</ref> die Datenbanken ''MDConsult'' und ''Embase'', sowie die Literaturdatenbank ''[[Scopus (Datenbank)|Scopus]]'', die auf wissenschaftliche Themen spezialisiert ist.<br />
<br />
=== Fachzeitschriften (Auswahl) ===<br />
* [[Allergologia et Immunopathologia]]<br />
* [[Annals of Emergency Medicine]]<br />
* [[Applied Radiation and Isotopes]]<br />
* [[Brachytherapy]]<br />
* [[Cell (Zeitschrift)|Cell]]<br />
* [[Chemosphere (Zeitschrift)|Chemosphere]]<br />
* [[Current Biology]] – alle Bereiche der Biologie<br />
* [[Economics Letters]]<br />
* [[Icarus (Journal)|Icarus]]<br />
* [[International Journal of Hydrogen Energy]]<br />
* [[Journal of Catalysis]]<br />
* [[Journal of Chromatography]]<br />
* [[Journal of Economic Theory]]<br />
* [[Journal of Environmental Psychology]]<br />
* Journal of Materials Processing Technology<br />
* [[Journal of Operations Management]]<br />
* [[Journal of Organometallic Chemistry]]<br />
* [[Nuclear Physics]]<br />
* [[Physica (Zeitschrift)|Physica]]<br />
* [[Physics Letters]]<br />
* [[Renewable Energy (Zeitschrift)|Renewable Energy]]<br />
* [[Renewable and Sustainable Energy Reviews]]<br />
* [[Spectrochimica Acta]]<br />
* [[Tetrahedron Letters]]<br />
* [[The Journal of Chemical Thermodynamics]]<br />
* [[The Lancet]]<br />
* [[Thermochimica Acta]]<br />
*[[Ultrasonics Sonochemistry]]<br />
<br />
== Deutsche Elsevier-Unternehmen ==<br />
Mit Wirkung zum 31. Dezember 2002 hat die [[Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck]] ihr wissenschaftliches, technisches und medizinisches Verlagsgeschäft an die ''MDL Information Systems GmbH'', eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der ''Reed Elsevier Deutschland GmbH'', die zur [[Reed Elsevier|Reed Elsevier Gruppe]] gehört, verkauft. Unmittelbar nach diesem Verkauf wurde im Rahmen der Umstrukturierungen die ''MDL Information Systems GmbH'' in die ''Elsevier GmbH'' umfirmiert.<br />
<br />
Seit Januar 2003 gehört der Fachverlag ''[[Urban & Fischer]]'', München/Jena, zu ''Elsevier''. Des Weiteren gehört der Dienstleister ''Servicecenter Fachverlage'' (SFG), [[Kusterdingen]], zu ''Elsevier Deutschland''.<br />
<br />
Eigenständig ist die ''Elsevier Akademie'' in Duisburg.<br />
<br />
== Kritik an Elsevier ==<br />
<br />
=== Preisgestaltung ===<br />
''Elsevier'' wird wegen seiner Preispolitik vor allem im Zeitschriftenbereich kritisiert. [[Robert Darnton]] wies 2010 darauf hin, dass beispielsweise ein Jahresabonnement der Elsevier-Zeitschrift ''[[Tetrahedron]]'' für Institutionen 39.082 US-Dollar kostete und der Publikationsbereich von ''Elsevier'' im Jahr 2009 einen Profit von 1,1 Milliarden US-Dollar gemacht hatte, während Universitätsbibliotheken mit drastischen Budgetkürzungen zu kämpfen hatten.<ref>Robert Darnton: [http://www.nybooks.com/articles/archives/2010/dec/23/library-three-jeremiads/?pagination=false ''The Library: Three Jeremiads''], [[New York Review of Books]], 23.&nbsp;November 2010.</ref> Dies vor dem Hintergrund, dass die publizierenden Wissenschaftler, die Herausgeber und die Gutachter von dem Verlag keinerlei Honorar erhalten, sondern im Falle der Autoren meist sogar noch Hunderte von Euro als Gebühren für eine Veröffentlichung an den Verlag zu entrichten haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Eike Kuehl |url=https://www.zeit.de/digital/internet/2016-02/sci-hub-open-access-wissenschaft-paper-gratis |titel=Sci-Hub: Wer will das Wissen? |werk=Zeit Online |datum=2016-02-16 |abruf=2017-03-21}}</ref><br />
<br />
Diese für die Bibliotheken ungünstige Preisentwicklung (siehe [[Zeitschriftenkrise]]) wird auch von anderen großen Verlagen vorangetrieben. Das Geschäft mit wissenschaftlichen Zeitschriften gilt als sehr lukrativ; im Jahr 2005 erzielte ''Elsevier'' eine [[Umsatzrendite]] von 31 %, im Jahr 2016 lag diese bei 40 %.<ref>[https://ub.fau.de/suchen-ausleihen/elektronische-zeitschriften/notfallversorgung-bei-zeitschriften-des-verlags-elsevier-ab-1-1-2017/ ''Notfallversorgung bei Zeitschriften des Verlags Elsevier ab 1.1.2017''], Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, abgerufen am 9. November 2017.</ref><br />
<br />
2006 wurde eine u.&nbsp;a. von der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft]] unterstützte Petition gestartet, in der ein freier Zugang zu öffentlich finanzierten Forschungsergebnissen gefordert wird.<ref>http://www.sherpa.ac.uk/documents/ECpet-Flyer%20final.pdf</ref> Wissenschaftler und Bibliothekare haben mehrfach einen Boykott von ''Elsevier''-Zeitschriften gefordert. 2004 kündigten erstmals renommierte US-Universitäten wie [[Cornell University|Cornell]], [[Harvard-Universität|Harvard]] und das [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]] einen großen Teil ihrer Elsevier-Zeitschriftenabonnements sowie Online-Pakete wie ''ScienceDirect'', mit Verweis auf die Preispolitik des Unternehmens.<ref>[http://www.infotoday.com/newsbreaks/nb031117-1.shtml ''Cornell and Other University Libraries to Cancel Elsevier Titles''.] Information Today, 17. November 2003 (englisch)</ref> Einzelne deutsche Universitäten wie [[Universität Stuttgart|Stuttgart]] und [[Karlsruher Institut für Technologie|Karlsruhe]] bestellten in Boykottaktionen sämtliche Zeitschriften des Verlages zeitweilig ab, mussten aber letztlich doch den Forderungen der Wissenschaftler nach weiterem Zugang nachgeben. An der [[Technische Universität München|TU München]] wurde am 2. Mai 2012 öffentlich bekannt gegeben, dass das Direktorium des Zentrums Mathematik beschlossen hat „Aufgrund unzumutbarer Kosten und Bezugsbedingungen […] alle abonnierten Elsevier-Zeitschriften ab 2013 abzubestellen.“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ma.tum.de/Mathematik/BibliothekElsevier |wayback=20120509224929 |text=''Elsevier-Zeitschriften, 2. Mai 2012'' |archiv-bot=2018-11-30 15:28:28 InternetArchiveBot}}, Fakultät für Mathematik, TU München.</ref><br />
<br />
Insgesamt geht es dabei nicht nur um das Abbestellen als überteuert angesehener Titel, sondern es werden auch (etwa in Resolutionen des Senats der [[University of California, Santa Cruz]] von Ende 2003<!--http://senate.ucsc.edu/col/colresv1405.pdf--> und des Senats der [[Stanford-Universität]] vom Februar 2004<ref>[http://news-service.stanford.edu/news/2004/february25/journals-225.html ''Faculty Senate approves resolution regarding pricey journals''], Stanford Report, Stanford University, 25. Februar 2004.</ref>) Forscher dazu aufgerufen, keine Artikel mehr bei Elsevier-Magazinen einzureichen, sich nicht mehr zur [[Peer Review]] eingereichter Artikel zur Verfügung zu stellen und die Mitarbeit in Herausgebergremien zu beenden. Derartige Aufrufe führen mitunter dazu, dass Wissenschaftler ihre Tätigkeiten als Herausgeber für Elsevier-Journale niederlegen: Davon betroffen waren z.&nbsp;B. 2015 das Journal ''Lingua''<ref>{{Internetquelle |autor=[[Ulrich Herb]] |url=https://www.heise.de/tp/news/Elsevier-Abtruennige-gruenden-neues-Open-Access-Journal-2912220.html |titel=Elsevier-Abtrünnige gründen neues Open-Access-Journal |werk=Telepolis |datum=2015-11-10 |abruf=2015-11-12}}</ref> oder bereits 2006 die Publikation ''Topology''.<ref>{{Internetquelle |autor=Gary Shapiro |url=http://www.nysun.com/arts/rebellion-erupts-over-journals-of-academia/42317/ |titel=A Rebellion Erupts Over Journals Of Academia |werk=New York Sun_(2002–2008) |datum=2006-10-26 |abruf=2015-11-12}}</ref><br />
<br />
2012 veröffentlichte der Mathematiker [[William Timothy Gowers]] einen Aufruf<ref>[http://thecostofknowledge.com/ ''The Cost of Knowledge.'']</ref> an alle Wissenschaftler, die Journale der Elsevier-Gruppe zu boykottieren.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Ulrich Herb]] |url=https://www.heise.de/tp/news/Mobilmachung-gegen-Elsevier-1992518.html |titel=Mobilmachung gegen Elsevier? Wissenschaftler drohen mit Boykott des Wissenschaftsverlages |werk=Telepolis |datum=2012-01-27 |abruf=2012-05-06}}</ref> Gowers kritisierte u.&nbsp;a. Elseviers Praxis, wissenschaftliche Journale nur als Gesamtbündel abzugeben. Um benötigte Journale abonnieren zu können, werden Bibliotheken mit dieser Bündelung gezwungen, auch jene Journale zu beziehen, welche für sie nicht von Interesse sind. Weiterer Kritikpunkt war, dass der Verlag die US-Gesetzgebung unterstützt. Der ''Research Works Act (RWA)'' verbiete beispielsweise öffentlichen US-Forschungseinrichtungen, ihre Ergebnisse frei zu veröffentlichen. Elsevier sei nicht der einzige Verlag, der sich „schuldig“ mache, so Gowers, aber er sei der aggressivste ({{enS|„worst offender“}}).<ref>{{Literatur |Autor=John Whitfield |Titel=Elsevier boycott gathers pace: Rebel academics ponder how to break free of commercial publishers |Sammelwerk=Nature |Datum=2012-02-09 |Sprache=en |Online=[http://www.nature.com/news/elsevier-boycott-gathers-pace-1.10010 online] |Abruf=2012-05-06 |DOI=10.1038/nature.2012.10010}}</ref> Die Initiative gab sich den Namen ''[[The Cost of Knowledge]]''.<br />
<br />
2016 begannen rund 60 deutsche Forschungseinrichtungen unter Schirmherrschaft der deutschen Hochschulrektorenkonferenz Preisverhandlungen mit dem Verlag, um den gestiegenen Bezugskosten von Zeitschriften des Verlags entgegen zu wirken.<ref>{{Internetquelle |autor=Projekt DEAL |url=https://www.projekt-deal.de/vertragskuendigungen_elsevier/ |titel=Vertragskündigungen Elsevier |datum=2017-01-04 |abruf=2017-01-11}}</ref> Um Druck auf Elsevier auszuüben, haben diese Einrichtungen zum Jahresende 2016 ihre Verträge mit dem Verlag gekündigt, ein Volltextzugriff ist auf Publikationen des Verlags seitdem über diese Einrichtungen nicht mehr möglich.<ref>{{Internetquelle |autor=SUB Göttingen |url=https://www.sub.uni-goettingen.de/sub-aktuell/einzelansicht/voraussichtlich-keine-volltexte-von-zeitschriften-des-elsevier-verlags-ab-dem-112017/ |titel=Keine Volltexte von Zeitschriften des Elsevier-Verlags seit Januar 2017 |datum=2017-01-03 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170111222335/https://www.sub.uni-goettingen.de/sub-aktuell/einzelansicht/voraussichtlich-keine-volltexte-von-zeitschriften-des-elsevier-verlags-ab-dem-112017/ |archiv-datum=2017-01-11 |abruf=2017-01-11 |offline=1 |archiv-bot=2018-04-08 06:25:38 InternetArchiveBot}}</ref> Mindestens 110 weitere deutsche Forschungseinrichtungen sind der Vertragsbeendigung zum 1. Januar 2018 gefolgt.<ref>{{Internetquelle |autor=Projekt DEAL |url=https://www.projekt-deal.de/vertragskuendigungen_elsevier/ |titel=Vertragskündigungen Elsevier |datum=2017-01-04 |abruf=2017-01-11}}</ref> Zu den Universitäten, die ihre Abonnements kündigten, gehörten unter anderem die großen Berliner Universitäten ([[Humboldt-Universität zu Berlin|HU]], [[Freie Universität Berlin|FU]], [[Technische Universität Berlin|TU]]), die Universitäten in [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]], [[Eberhard Karls Universität Tübingen|Tübingen]], [[Universität Ulm|Ulm]], [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Freiburg]], [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Frankfurt]], [[Universität Bremen|Bremen]], [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Kiel]], u. a. m.<ref>{{Internetquelle |autor=Sascha Lauer |url=https://www.projekt-deal.de/vertragskundigungen-elsevier-2017/ |titel=Vertragskündigungen Elsevier 2017 |hrsg=Projekt DEAL |datum=2017-10-16 |abruf=2017-12-31}}</ref> Die gemeinschaftliche Initiative fand weltweite Beachtung. Ein Kommentar in der Zeitschrift ''[[Science]]'' sprach von einem „mutigen Schritt in Richtung ''open access'', der die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens ändern könnte“.<ref>{{Literatur |Autor=Gretchen Vogel, Kai Kupferschmidt |Titel=A bold open-access push in Germany could change the future of academic publishing |Sammelwerk=Science |Band=358 |Nummer=6370 |Datum=2017-08-23 |Sprache=en |Online=[http://www.sciencemag.org/news/2017/08/bold-open-access-push-germany-could-change-future-academic-publishing online] |DOI=10.1126/science.aap7562}}</ref> Im Laufe der Jahre 2016 und 2017 haben zum gleichen Zweck mehr als zwei Dutzend deutscher Wissenschaftler ihre herausgeberischen Tätigkeiten für Elsevier-Journale eingestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Wiebke Beckmann |url=https://www.projekt-deal.de/herausgeber_elsevier/ |titel=Pressemitteilung HRK: “Wissenschaftler legen Herausgeberschaft von Elsevier-Zeitschriften nieder” + Liste |hrsg=Projekt DEAL |datum=2017-12-29 |abruf=2017-12-31}}</ref> Zur gleichen Zeit strengten die drei britischen Wissenschaftler Martin Paul Eves, Jon Tennant und Stuart Lawson bei der britischen Competition and Market Authority eine Untersuchung gegen Elsevier wegen Missbrauchs seiner Marktmacht an.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Ulrich Herb]] |url=https://www.heise.de/tp/features/Wissenschaftsjournale-Boykott-Verhandlungen-und-Vorwurf-des-Missbrauchs-der-Marktmacht-3562666.html |titel=Wissenschaftsjournale: Boykott, Verhandlungen und Vorwurf des Missbrauchs der Marktmacht |werk=Telepolis |datum=2016-12-13 |abruf=2017-01-29}}</ref><br />
<br />
Bis zum 16. Oktober 2017 wurde keine Einigung mit Elsevier erzielt, so dass mehr als 200 deutsche Universitäten und wissenschaftliche Hochschulen ihre Abonnementsverträge mit Elsevier auslaufen ließen und nicht verlängerten. Die Verhandlungen wurden Mitte 2018 unterbrochen, da Elseviers Forderungen von der Hochschulrektorenkonferenz als inakzeptabel betrachtet werden.<ref>{{Internetquelle |autor=Hochschulrektorenkonferenz |url=https://www.hrk.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/meldung/verhandlungen-von-deal-und-elsevier-elsevier-forderungen-sind-fuer-die-wissenschaft-inakzeptabel-440/ |titel=Verhandlungen von DEAL und Elsevier: Elsevier-Forderungen sind für die Wissenschaft inakzeptabel |datum=2018-07-05 |abruf=2018-12-06}}</ref><br />
<br />
Am 15. Juni 2020 meldete Golem, daß das berühmte [[Massachusetts_Institute_of_Technology|MIT]] ebenfalls den Vertrag mit Elsevier auslaufen lässt, da der Verlag weiterhin das "Open Access Mdell" ablehnt.<br />
Die Entscheidung des MIT könnte weitreichende Folgen für den Forschungsstandort USA haben, immerhin wird das MIT Framework von mehr als 100 Forschungsinstituten und Universitäten unterstützt. Es ist zu erwarten, dass diese nun dem Vorbild des MIT folgen, und ihre Verträge mit Elsevier ebenfalls nicht erneuern, sofern der Verlag seine Position nicht ändert.<ref>https://www.golem.de/news/open-access-mit-beendet-vertraege-mit-elsevier-2006-149054.html</ref><br />
<br />
=== Copyrightübertragung ===<br />
Ein weiterer Punkt der Kritik an ''Elsevier'' und anderen Wissenschaftsverlagen besteht darin, dass sie von den Autoren die vollständige Übertragung des Copyrights an den eingereichten Arbeiten verlangen. Unter anderem verliert der Wissenschaftler dabei das Recht, den publizierten Artikel in digitaler Form im Internet zum Download anzubieten. Dies bezieht sich auf das angelsächsische [[Copyright]]; im [[Urheberrecht]], wie es im deutschen Sprachraum gilt, können nur Nutzungsrechte übertragen werden.<br />
<br />
2004 reagierte ''Elsevier'' darauf mit der Zusicherung, dass Autoren ihre Arbeiten unter Auflagen<!--keine Abbildungen(? laut intern.de), eigene Datei muss erstellt werden – das fertige PDF bzw. HTML vom Elsevier-Server darf nicht übernommen werden, evtl. darf Paginierung (wichtig für Zitierfähigkeit) nicht übernommen werden--> auch in der publizierten, zitierfähigen Form auf eigenen Homepages und denen ihrer Institute verwenden dürfen.<ref>''[http://www.elsevier.com/about/press-releases/corporate/elsevier-further-liberalizes-copyright-for-authors Elsevier further liberalizes copyright for authors]'' Elsevier-Pressemeldung, 3. Juni 2004</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.intern.de/altes_archiv/news_archiv/5692.html |titel=Reed Elsevier gestattet Online-Verwertung |hrsg=intern.de |datum=2004-06-07 |abruf=2012-10-11}}</ref> Allerdings bleibt das Einstellen bei [[Open Access|Open-Access]]-Archiven wie dem [[ArXiv]] oder [[PubMed]] Central weiterhin untersagt.<br />
<br />
=== Publikation von Marketingmaterial ===<br />
Im Mai 2009 wurde bekannt, dass die australische Tochterfirma von Elsevier zwischen 2003 und 2005 sechs medizinische Marketingjournale im Auftrag von Pharmafirmen publiziert hat, die wie Fachzeitschriften wirkten und nicht als Auftragsarbeiten gekennzeichnet waren. Die Firmenzentrale bedauerte dies und sprach von einer Panne.<ref>{{Internetquelle |autor=Konrad Lischka, Markus Becker |url=http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,623903,00.html |titel=Medizin-PR: Elsevier ließ Pseudo-Fachblätter von Pharmafirmen bezahlen |werk=Spiegel Online |datum=2009-05-11 |abruf=2012-05-06}}</ref><br />
<br />
=== Fehler im Publikationsprozess ===<br />
Die Fachzeitschrift ''Food and Chemical Toxicology'' des Elsevier Verlages war an der [[Séralini-Affäre]] im Jahr 2012/2013 beteiligt.<ref>{{Internetquelle |autor=Jana Schlütter |url=http://www.tagesspiegel.de/wissen/genmais-studie-zurueckgezogen-daten-und-studiendesign-sind-unzureichend/9154452.html |titel=Genmais-Studie zurückgezogen: Daten und Studiendesign sind unzureichend |werk=Der Tagesspiegel |datum=2013-12-01 |abruf=2015-08-27}}</ref> Kritik gibt es dadurch auch am Reviewprozess des Verlages, da eine acht Jahre zuvor veröffentlichte Studie mit dem konträren Ergebnis aber gleichen Studienbedingungen nicht zurückgezogen wurde. Als Grund wird ein mangelndes Studiendesign genannt, das folglich auch bei der zuerst veröffentlichten Studie mangelhaft ist.<ref>{{Internetquelle |autor=Steve Curwood |url=http://loe.org/shows/segments.html?programID=13-P13-00049&segmentID=2 |titel=GMO Study Retracted - Censorship or Caution? |werk=living on earth |datum=2013-12-06 |abruf=2015-08-27}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[Thomson Corporation]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* David W. Davies: ''The world of Elseviers''. Nijhoff, Den Haag 1954, {{DNB|450879283}}.<br />
* B. P. M. Dongelmans, P. G. Hoftijzer, O. S. Lankhorst (Hrsg.): ''Boekverkopers van Europa. Het 17de-eeuwse Nederlandse uitgevershuis Elzevier.'' Walburg Pers, Zutphen 2000, ISBN 90-5730-116-4, (''Bijdragen tot de geschiedenis van de Nederlandse boekhandel'' N.R. 5).<br />
* Samuel Louis Hartz: ''The Elseviers and their contemporaries''. Elsevier, Amsterdam u. a. 1955, {{DNB|577191276}}.<br />
*Einar H. Fredriksson: The dutch publishing scene: Elsevier and North Holland, in: Fredriksson: A century of scientific publishing, IOS Press 2001<br />
*Cornelis Andriesse: ''Dutch Messengers: A history of Science Publishing 1930–1980'', Brill 2008<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.elsevier.com/ Internetseite des internationalen Unternehmens]<br />
* [http://www.elsevier.de/ Internetseite des deutschen Unternehmens mit dem Imprint] [[Urban & Fischer]]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=4250271-8|VIAF=152166420}}<br />
<br />
[[Kategorie:Buchverlag (Niederlande)]]<br />
[[Kategorie:Zeitschriftenverlag (Niederlande)]]<br />
[[Kategorie:Wissenschaftsverlag]]<br />
[[Kategorie:Medien (Amsterdam)]]<br />
[[Kategorie:Organisation (Leiden)]]<br />
[[Kategorie:Unternehmen (Amsterdam)]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1880]]<br />
[[Kategorie:Elsevier| ]]</div>193.196.128.254https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Matrix_(Kommunikationsprotokoll)&diff=199870221Matrix (Kommunikationsprotokoll)2020-05-12T09:44:59Z<p>193.196.128.254: /* Implementierungen */</p>
<hr />
<div>{{Infobox Netzwerkprotokoll<br />
| Logo = [[Datei:Matrix logo.svg|200px]]<br />
| Familie = [[Internetprotokollfamilie]]<br />
| Einsatzfeld = Messaging, [[Chat]]<br />
| aufbauend auf = [[HTTP]], [[WebRTC]]<br />
| Einführung = 2014<br />
| Entwickler = The Matrix.org Foundation<br />
}}<br />
'''Matrix''' ist ein offenes [[Kommunikationsprotokoll]] für [[Echtzeitkommunikation]]. Es wurde entworfen, um Benutzern mit Konten bei einem [[Internetdienstanbieter|Kommunikationsdiensteanbieter]] zu erlauben, mit Benutzern anderer Diensteanbieter per [[Chat]], [[IP-Telefonie]] und [[Videokonferenz|Video-Telefonie]] zu kommunizieren. Es soll eine nahtlose Kommunikation zwischen verschiedenen Diensteanbietern ermöglichen.<ref>{{Internetquelle |autor=Jan Weisensee |url=https://www.golem.de/news/echtzeitkommunikation-ausprobiert-willkommen-in-der-matrix-1703-126197.html |titel=Echtzeitkommunikation ausprobiert: Willkommen in der Matrix |werk=golem.de |hrsg=[[Golem.de]] |datum=2017-03-07 |zugriff=2018-05-04 }}</ref><br />
<br />
Aus technischer Sicht ist es ein [[Application Layer|Application-Layer]]-Kommunikationsprotokoll für föderierte Echtzeitkommunikation. Es bietet HTTP-[[Programmierschnittstelle|APIs]] und [[Open Source|Open-Source]]-Referenzimplementierungen für das sichere Verbreiten und Speichern von Nachrichten im [[JavaScript Object Notation|JSON]]-Format in einem offenen Verbund von Servern.<ref name="lwn">{{cite news|title=Matrix: a new specification for federated realtime chat|language=en|first=Nathan|last=Willis|work=[[LWN.net]]|date=2015-02-11|accessdate=2015-06-28|url=https://lwn.net/Articles/632572/|author=}}</ref><ref name="drdobbs">{{cite news|title=Matrix.org Reloads Inside "Illusion of Control" Vortex|language=en|first=Adrian|last=Bridgwater|work=[[Dr. Dobb’s Journal]]|date=2014-09-09|accessdate=2020-01-30|url=https://www.drdobbs.com/tools/matrixorg-reloads-inside-illusion-of-con/240169004}}</ref> Es kann sich mit Standard-Webservices per [[WebRTC]] verbinden und unterstützt so Browser-zu-Browser-Anwendungen.<br />
<br />
Andere Ansätze zur Definition eines offenen [[Instant Messaging]] oder Multimedia-[[Signalisierungsprotokoll]]s dieser Art wie [[Extensible Messaging and Presence Protocol|XMPP]] oder [[Internet Relay Chat|IRCv3]] stießen auf erhebliche Herausforderungen, sowohl technische, als auch politische.<ref>{{cite news|title=Solving the WebRTC Interoperability Problem - Post|language=en|first=Andrew|last=Prokop|work=No Jitter|date=2015-02-23|accessdate=2015-06-28|url=http://www.nojitter.com/post/240169575/solving-the-webrtc-interoperability-problem|author=}}</ref> Es ist unklar, ob es genug Nachfrage von Benutzern für Dienste gibt, die eine [[Interoperabilität]] zwischen Dienstanbietern ermöglichen.<ref>{{cite news|title=To interop or not to interop? Is Matrix.org the answer for silo’d comms services?|language=en|first=Ian|last=Scales|work=TelecomTV|date=2015-05-11|accessdate=2015-06-22|url=http://www.telecomtv.com/articles/standards/to-interop-or-not-to-interop-is-matrix-org-the-answer-for-silo-d-comms-services-12444/|author=}}</ref><ref name="citeworld">{{cite news|title=Matrix wants to smash the walled gardens of messaging|language=en|first=Matt|last=Weinberger|work=ITworld|date=2014-09-16|accessdate=2015-07-20|url=http://www.itworld.com/article/2694500/unified-communications/matrix-wants-to-smash-the-walled-gardens-of-messaging.html|author=}}</ref><br />
<br />
== Entwicklung ==<br />
Die Entwicklung von Matrix wird von Matrix.org angeleitet, einer gemeinnützigen Initiative aus Großbritannien. Sie will aus Matrix einen offenen Standard für dezentralisierte, persistente und interoperable Kommunikation über das Internet machen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.crunchbase.com/organization/matrix-org |titel=Matrix |werk=crunchbase.com |zugriff=2018-05-04 |sprache=en }}</ref> Matrix zielt auf Anwendungsfälle wie IP-Telefonie, Internet of Things und Instant Messaging, einschließlich Gruppenkommunikation und langfristig als generisches Messaging- und Datensynchronisationssystem für das Web. Das Protokoll unterstützt Sicherheit und Replikation, das Vorhalten der vollständigen Konversation und das alles ohne zentrale Kontrollinstanzen.<ref>{{Internetquelle |autor=Mela Eckenfels |url=http://www.linux-magazin.de/ausgaben/2016/05/matrix/ |titel=Matrix im Test |werk=linux-magazin.de |hrsg=[[Linux-Magazin]] |datum=2016-05 |zugriff=2018-05-04 }}</ref> Bestehende Kommunikationsdienste können in die Matrixumgebung eingebunden werden.<ref name="lwn" /><br />
<br />
Es gibt Programme für [[Instant Messaging]] (IM), [[IP-Telefonie|Voice over IP]] (VoIP) und [[Internet der Dinge|Internet of Things]] (IoT).<br />
<br />
Matrix hat den "Innovation Award" bei der WebRTC 2014 Conference & Expo<ref>{{Cite news|title=Award Winners of the WebRTC 2014 Conference & Expo - Upperside Blog|work=WebRTC|date=2014-12-23|accessdate=2015-06-28|url=http://blog.uppersideconferences.com/award-winners-webrtc-2014-conference-expo/#.VZBLdbIVhBc|archiveurl=https://web.archive.org/web/20150315032553/http://blog.uppersideconferences.com/award-winners-webrtc-2014-conference-expo/#.VZBLdbIVhBc|archivedate=2015-03-15|offline=yes|archivebot=2019-04-30 13:14:15 InternetArchiveBot}}</ref> und den "Best in Show Award" bei der WebRTC World im Jahr 2015<ref>{{Internetquelle |autor=Phil Edholm |url=http://www.webrtcworld.com/topics/from-the-experts/articles/403607-webrtc-world-miami-wrap-up-review.htm |titel=WebRTC World Miami Wrap Up and Review |werk=webrtcworld.com |datum=2015-05-18 |zugriff=2018-05-04 |sprache=en }}</ref> gewonnen.<br />
<br />
Die französische Regierung beschloss im Frühjahr 2018 [[#Implementierungen|die Entwicklung von Matrix zu unterstützen]].<br />
<br />
== Protokoll ==<br />
Der Matrix-Standard spezifiziert [[Representational State Transfer|RESTful]] HTTP-APIs für die sichere Übertragung und Replikation von JSON-Daten zwischen Matrix-fähigen Clients, Servern und Diensten. Clients senden Daten per PUT einer Gruppe ('Raum' genannt) auf ihrem Server, die diese Daten zu allen Matrix-Servern repliziert, die an jenem 'Raum' teilnehmen. Diese Daten werden mit einer [[Git]]-artigen Signatur signiert, um Manipulationen abzufangen. Der föderierte Datenverkehr wird mit HTTPS verschlüsselt und mit den privaten Schlüsseln aller Server signiert, um [[Spoofing]] zu verhindern. Die Replikation folgt einer [[Konsistenz (Datenspeicherung)|schlussendlichen Konsistenzsemantik]].<br />
Dadurch werden Nachrichten auch zugestellt, wenn Server offline waren sowie trotz Datenverlust durch einen Datenvergleich mit anderen Servern.<br />
<br />
Die Olm-Bibliothek bietet eine optionale [[Ende-zu-Ende-Verschlüsselung]] von Raum zu Raum mittels einer Double-Ratchet-Algorithmus-Implementierung.<ref>{{Literatur |Autor=Ksenia Ermoshina, Francesca Musiani, Harry Halpin |Titel=End-to-End Encrypted Messaging Protocols: An Overview |Sammelwerk=INSCI 2016 |Verlag=Springer |Ort=Florenz |Datum=2016-09 |Sprache=en |Seiten=244–254 |ISBN=978-3-319-45982-0 |DOI=10.1007/978-3-319-45982-0_22}}</ref> Dadurch können gespeicherte Konversationsdaten nur von Raum-Teilnehmern gelesen werden. Ist dies konfiguriert, sind über Matrix transportierte Daten für Matrix-Server nur als [[Geheimtext]] sichtbar. Sie können nur von autorisierten Teilnehmern des Raumes gelesen werden. Die Bibliotheken Olm und Megolm (eine Olm-Erweiterung für größere Chaträume) wurden in einem [[Kryptographie|kryptographischem]] Review des Unternehmens [[NCC Group]] geprüft und die Resultate veröffentlicht<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nccgroup.trust/us/our-research/matrix-olm-cryptographic-review/ |titel=Matrix Olm Cryptographic Review |hrsg=NCC Group |zugriff=2018-10-20 |sprache=en}}</ref> und vom Matrix Team adressiert<ref>{{Internetquelle |url=https://matrix.org/blog/2016/11/21/matrixs-olm-end-to-end-encryption-security-assessment-released-and-implemented-cross-platform-on-riot-at-last/ |titel=Matrix’s ‘Olm’ End-to-end Encryption security assessment released – and implemented cross-platform on Riot at last! {{!}} Matrix.org |zugriff=2018-10-20 |sprache=en-US}}</ref>. Die Überprüfung wurde finanziert vom [[Open Technology Fund]].<br />
<br />
== Implementierungen ==<br />
[[Riot (Instant-Messenger)|Riot]] ist der wichtigste [[Client]] für das Matrix-Protokoll. Die Server-Software [[Synapse Server|Synapse]] zeigt als Referenzimplementierung das Konzept von Matrix<ref>{{Internetquelle |url=https://matrix.org/docs/projects/server/synapse |titel=Projektseite auf matrix.org |werk=matrix.org |zugriff=2019-06-13 |sprache=en }}</ref> und speichert die persönlichen Chat-Verläufe und Konteninformationen der Benutzer. Anders als bei zentralisierten Plattformen wie [[WhatsApp]] oder [[Skype]] können Benutzer damit ihren eigenen Matrix-Homeserver betreiben und ihre eigene Kommunikation kontrollieren oder den Homeserver eines anderen Betreibers (z.&nbsp;B. matrix.org) benutzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://github.com/matrix-org/synapse/ |titel=Projektseite auf github |zugriff=2019-06-13 |sprache=en }}</ref><br />
<br />
In [[Frankreich]] soll ein Messenger auf Matrix-Basis in allen Ministerien und Behörden auf nationaler Ebene (geschätzte 5,5 Millionen Benutzer) eingesetzt werden. Der eigens entwickelte Client ist eine Abspaltung des Client [[Riot (Instant-Messenger)|Riot]]. Produktivtests starteten im Sommer 2018, eine landesweite Einführung startete im Frühjahr 2019. Zuvor wurden wesentliche Funktionen weiterentwickelt oder ergänzt. Die Behörde für Sicherheit in der Informationstechnik, [[Agence nationale de la sécurité des systèmes d’information|ANSSI]], überprüfte den Quellcode, [[Malware]]-Scanner und [[Antivirus-Software]] wurden ergänzt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/news/statt-whatsapp-frankreich-wandert-in-die-matrix-1902-139167.html |titel=Statt Whatsapp: Frankreich wandert in die Matrix - Golem.de |abruf=2019-12-11 |sprache=de-DE}}</ref> Zum Start des exklusive für Behördenmitarbeiter geplanten Systems gelang es einem Hacker, sich ein Benutzerkonto im ''Tchap'' genannten Messenger anzulegen.<ref>{{Internetquelle |autor=heise online |url=https://www.heise.de/security/meldung/Tchap-Frankreichs-nicht-so-exklusiver-Regierungschat-4403961.html |titel=Tchap: Frankreichs (nicht so) exklusiver Regierungschat |abruf=2019-12-11 |sprache=de-DE}}</ref><br />
<br />
Auch die [[Bundeswehr]] prüft die Einführung eines Messengers auf Basis von Matrix.<ref>{{Internetquelle |autor=golem.de |url=https://www.golem.de/news/open-source-bundeswehr-testet-chat-app-auf-basis-von-matrix-1912-145749.html |titel=Bundeswehr testet Chat-App auf Basis von Matrix|zugriff=2019-12-29 |sprache=de-DE}}</ref><br />
Im Mai 202 wurde der Umstieg beschlossen.<ref>https://www.golem.de/news/messenger-bundeswehr-will-komplett-auf-matrix-chat-wechseln-2005-148407.html</ref><br />
<br />
Es gibt viele weitere Clients, [[Bot]]s, [[Bridge (Netzwerk)|Bridges]], Server und andere Implementierungen des Matrix-Protokolls.<ref>{{Internetquelle |url=https://matrix.org/docs/projects/try-matrix-now.html |titel=Try Matrix Now! |werk=matrix.org |zugriff=2019-06-13 |sprache=en }}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
<br />
* [[Session Initiation Protocol]] (SIP)<br />
* [[Rich Communication Services]]<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
<br />
* {{Internetquelle |url=https://matrix.org/blog/home/ |titel=Matrix Website |werk=matrix.org |zugriff=2019-06-13 |sprache=en }}<br />
* {{Internetquelle |url=https://matrix.org/docs/spec/ |titel=Matrix Specification |werk=matrix.org |zugriff=2019-06-13 |sprache=en }}<br />
* {{Internetquelle |url=https://github.com/matrix-org |titel=Matrix Repository |werk=github.com |hrsg=[[GitHub]] |zugriff=2019-06-13 |sprache=en }}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Instant-Messaging-Protokoll]]</div>193.196.128.254