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Frankfurter Allgemeine Zeitung
2020-09-18T06:41:38Z
<p>192.41.132.1: /* Herausgeber */ "hohen journalistischen Anspruch" ist eine Wertung von Seiten der Autor_innen des Artikels, die nur dann sachlich gerechtfertigt ist, wenn sie mit einer Quelle belegt wird. Ich habe "hoch" deshalb entfernt.</p>
<hr />
<div>{{Weiterleitungshinweis|FAZ|Weitere Bedeutungen sind unter [[Faz]] ausgeführt.}}<br />
{{Infobox Publikation<br />
| titel = Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.)<br />
| bild = [[Datei:Frankfurter Allgemeine logo.svg|280px|FAZ-Logo]]<br />
| beschreibung = [[Tageszeitung]]<br />
| sprache = [[Deutsche Sprache|Deutsch]]<br />
| verlag = Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH<br />
| land = [[Deutschland]]<br />
| hauptsitz = [[Frankfurt am Main]]<br />
| erstausgabe_tag = 1. November<br />
| erstausgabe_jahr = 1949<br />
| erscheint = montags bis samstags<br />
| auflage_quelle = {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|Quartalstext|Liste und Infobox}}, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1056|Er}}<br />
| auflage_zahl = {{ZAHLENFORMAT:{{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1056|Verk}}}}<br />
| reichweite_quelle = {{MediaAnalyseDE|2020|I}}<br />
| reichweite_zahl = 0,83<br />
| chefred = <br />
| herausgeber = [[Gerald Braunberger]]<br />[[Jürgen Kaube]]<br />[[Carsten Knop]]<br/>[[Berthold Kohler]]<ref>{{Literatur |Titel=Frankfurter Allgemeine Zeitung: Wechsel im Herausgebergremium |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wechsel-im-herausgebergremium-der-f-a-z-16604931.html |Abruf=2020-03-31}}</ref><br />
| herausgeberin = <br />
| geschäftsführer = Thomas Lindner (Vorsitzender)<br />Volker Breid<br />
| weblink = [https://www.faz.net/ FAZ.net]<br />
| archiv = [http://fazarchiv.faz.net/ FAZ-Archiv]<br />
| issn-print = 0174-4909<br />
}}<br />
<br />
[[Datei:FAZ-Building-2005-Ffm-2-b.jpg|mini|Redaktionsgebäude, Hellerhofstr. 9, Frankfurt am Main]]<br />
[[Datei:FAZ-Building-2005-Ffm-1-b.jpg|mini|Verlagsgebäude, Hellerhofstr. 2–4, Frankfurt am Main]]<br />
<br />
Die '''Frankfurter Allgemeine Zeitung''' (Eigenschreibweise: ''Frankfurter Allgemeine. Zeitung für Deutschland''; kurz '''F.A.Z.''' oder '''FAZ''') ist eine deutsche überregionale [[Abonnement]]-[[Tageszeitung]]. Sie wird von der Frankfurter Allgemeine Zeitung [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|GmbH]] verlegt, die sich zu 93,7 Prozent im Besitz der gemeinnützigen [[Fazit-Stiftung]] befindet. Die weiteren Anteile werden von den [[Herausgeber]]n gehalten, die auch die Linie der Zeitung bestimmen.<ref>[https://www.kek-online.de/medienkonzentration/mediendatenbank/#/profile/shareholder/dl-988 ''Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH''] kek-online.de</ref> {{Auflagen-Vergleich kompakt|Zeitungen|1056|Verk}} <br />
<br />
== Profil ==<br />
Mit über 90 In- und [[Auslandskorrespondent]]en, die exklusiv für die FAZ berichten, ist das Korrespondentennetz der Zeitung eines der größten der Welt. In größeren Metropolen gibt es mehrere spezialisierte Auslandskorrespondenten für Politik, Wirtschaft und Feuilleton, so in Brüssel (4), London (4), Madrid (2), Moskau (2), New York (3), Paris (2), Peking (2), Rom (2), Washington (2), Wien (2). Im Inland unterhält die FAZ (neben der Redaktion der ''Rhein-Main-Zeitung'') Redaktionsbüros in Berlin, Bonn, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, Kassel, Leipzig, München, Stuttgart und Wiesbaden.<br />
<br />
Die FAZ verkaufte im Zuge der Konzentration auf die [[Kernkompetenz]] im September 2005 ihre Buchverlage [[Kösel-Verlag]] und [[Deutsche Verlags-Anstalt]] mit dem [[Manesse Verlag]] an die [[Verlagsgruppe Random House]]. 2006 stieß die ''FAZ Buch- und Zeitschriftenverlag'' auch den Kunstbuchverlag [[Prestel Verlag|Prestel]] ab. Nach wie vor erscheinen FAZ-Bücher im so genannten FAZ-Institut.<br />
<br />
Die FAZ gilt als [[Bürgerliche Gesellschaft|bürgerlich]]-[[Konservatismus|konservatives]] Medium.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.goethe.de/ins/cl/de/sao/kul/mag/med/8418130.html |wayback=20160209140508 |text=Die Tageszeitungen Deutschlands}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Die Ästhetische |Sammelwerk=Die Tageszeitung: taz |Datum=2019-11-01 |ISSN=0931-9085 |Seiten=17 |Online=https://taz.de/!5637682/ |Abruf=2019-11-01}}</ref> Laut einer Untersuchung von ''Literaturkritik.at'' erschienen im Jahr 2014 in der FAZ 447&nbsp;[[Belletristik]]-[[Rezension]]en mit einer Länge von über 500&nbsp;Wörtern, was ihren Sonderstatus als „Flaggschiff des deutschen Rezensionsfeuilletons“ bestätige, das trotz eines Rückgangs in den vorangegangenen Jahren „noch immer mit Abstand die meisten Besprechungstexte überhaupt veröffentlicht“.<ref>{{Internetquelle |autor=Michael Pilz |url=http://www.uibk.ac.at/literaturkritik/zeitschrift/1386022.html |titel=Zum Status der Rezension im deutschen Feuilleton. Versuch einer Bilanz in Kurven und Balken. |werk=Ausgabe Winter 2015/2016 |hrsg=Literaturkritik.at |abruf=2016-02-08}}</ref><br />
<br />
== Einstufung als Leitmedium ==<br />
Die ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' wird unter [[Journalist]]en seit langem als eines der [[Deutsche Sprache|deutschsprachigen]] [[Leitmedium|Leitmedien]] eingestuft, denen die Funktion zukommt, [[Gesellschaft (Soziologie)|gesellschaftliche]] [[Kommunikation]] und [[Öffentlichkeit]] zu gestalten und zu prägen.<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
!Ranking<br />
!Journalistenumfrage 1993<br />
[[Jürgen Wilke (Medienwissenschaftler)|Jürgen Wilke]]<ref name="DeuFraMat2">{{Internetquelle |autor=Veronika Westhoff, Ernst Ulrich Große |url=http://www.deuframat.de/de/kulturbeziehungen/medien-und-kommunikation/die-ueberregionale-presse-in-frankreich-und-deutschland-eine-vergleichsstudie/die-leitmedien.html |titel=Die Leitmedien |werk=DeuFraMat |datum=2003 |abruf=2009-02-27}}</ref><br />
!Journalistenumfrage 2005<br />
[[Siegfried Weischenberg]]<ref>Siegfried Weischenberg, Maja Malik, Armin Scholl: {{Webarchiv |url=https://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/sowi/journalistik/kvvarchiv/KvvArchiv/jouridmp.pdf |wayback=20130309031511 |text=''Journalismus in Deutschland 2005''.}} In: ''[[Media Perspektiven]]'', Nr. 7/2006, S. 359. Abgerufen am 6. März 2016 (PDF; 299&nbsp;kB).</ref><br />
|-<br />
|1<br />
|[[Der Spiegel]] (66,7 %)<br />
|Süddeutsche Zeitung (35 %)<br />
|-<br />
|2<br />
|[[Süddeutsche Zeitung]] (46,6 %)<br />
|Der Spiegel (34 %)<br />
|-<br />
|3<br />
|[[Stern (Zeitschrift)|Stern]] (37,1 %)<br />
|Frankfurter Allgemeine Zeitung (15 %)<br />
|-<br />
|4<br />
|Frankfurter Allgemeine Zeitung (36,2 %)<br />
|Die Zeit (11 %)<br />
|-<br />
|5<br />
|[[Die Zeit]] (34,4 %)<br />
|[[Bild (Zeitung)|Bild]] (10 %)<br />
|}<br />
<br />
== Auflage ==<br />
Die ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' hat in den vergangenen Jahren erheblich an [[Auflage (Publikation)#Zeitungen und Zeitschriften|Auflage]] eingebüßt. Sie beträgt gegenwärtig {{IVW-Text|Zeitungen|1056|Exemplare.}} {{Auflagenvergleich-relativ|1056}} Der Anteil der [[Abonnement]]s an der verkauften Auflage liegt bei {{FormatZahl|{{#expr: {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1056|Abo}} / {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1056|Verk}} * 100}}}} %.<br />
<br />
{| style="width:100%"<br />
| style="width:50%" top" |<br />
{{Auflagen-Diagramm|Zeitungen|1056|Verk|500000}}<br />
| style="width:50%" top" |<br />
{{Auflagen-Diagramm|Zeitungen|1056|Abo|400000}}<br />
|}<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
[[Datei:Konrad Adenauer by Giuseppe Moro, August 1961.jpg|mini|[[Konrad Adenauer]] liest die F.A.Z.-Ausgabe vom 7. August 1961]]<br />
Die Gründung der FAZ im Jahr 1949 geht auf einen Beschluss der [[Wirtschaftspolitische Gesellschaft (Wipog)|Wirtschaftspolitischen Gesellschaft (Wipog)]] zurück, eines zwei Jahre zuvor gegründeten Vereins von Unternehmern, die ihre Interessen in der Öffentlichkeit stärker vertreten sehen wollten.<ref>Katharina Heimeier: ''Eigentümerstrukturen deutscher Zeitungsverlage.'' De Gruyter, Berlin 2013, ISBN 978-3-11-030156-4, S. 197.</ref> [[Herausgeber|Gründungsherausgeber]] der FAZ waren [[Hans Baumgarten (Journalist)|Hans Baumgarten]], [[Erich Dombrowski]], [[Karl Korn]], [[Paul Sethe]] und [[Erich Welter]]. Einige [[Redakteur]]e der FAZ arbeiteten zuvor schon bei der 1943 verbotenen ''[[Frankfurter Zeitung]]'' und bei der ''[[Allgemeine Zeitung (Mainz)|Allgemeinen Zeitung]]'' in [[Mainz]].<ref>Frank Schmidt-Wyk: ''{{Webarchiv |url=http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/9192819.htm |wayback=20101001083201 |text=Zeitung für Deutschland aus Mainz.}}'' In: ''Allgemeine Zeitung Mainz.'' vom 28. Juli 2010.</ref> Die erste Ausgabe der [[Zeitung]] erschien am 1.&nbsp;November 1949.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/dynamic/download/FAZ19491101.pdf |titel=Titelseite der ersten FAZ |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=1949-11-01 |abruf=2010-04-27 |format=PDF; 373&nbsp;kB}}</ref> Auf der Titelseite dieser Ausgabe hieß es unter der Überschrift „Zeitung für Deutschland“: „Unsere Leser haben heute die erste Nummer der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ vor sich. Dieses Blatt setzt die journalistische Arbeit fort, die in Mainz mit der ‚Allgemeinen Zeitung‘ begonnen worden ist. Aber es knüpft zugleich den Anfang zu einem neuen Werk.“<ref>{{Internetquelle |autor=Frank Schmidt-Wyk |url=http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/9192819_1.htm |titel=Zeitung für Deutschland aus Mainz |hrsg=Allgemeine Zeitung Mainz |datum=2010-07-28 |seiten=2 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20120515200157/http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/9192819_1.htm |archiv-datum=2012-05-15 |abruf=2011-05-26}}</ref><br />
<br />
Laut eigener Darstellung sieht sich die Zeitung nicht als direkte Nachfolgerin der ''Frankfurter Zeitung''. So konnte man in der ersten Ausgabe lesen: „Aus der Tatsache, daß einige unserer Mitarbeiter früher der Redaktion der ‚Frankfurter Zeitung‘ angehört haben, ist vielfach geschlossen worden, hier werde der Versuch gemacht, die Nachfolgeschaft dieses Blattes anzutreten. Eine solche Annahme verkennt unsere Absichten. Wie jeder, so haben auch wir die hohen Qualitäten dieses Blattes bewundert […] Aber der Respekt vor einer hervorragenden Leistung bedeutet noch nicht den Wunsch, sie zu kopieren.“<ref>Rüdiger Dohrendorf: ''Zum publizistischen Profil der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.'' Lang, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-631-43179-1, S. 9.</ref> Der Titel ''Frankfurter Zeitung'' wurde jedoch von der FAZ für sich [[Marke (Recht)|markenrechtlich]] geschützt.<ref>{{DtPatentMarkenA |Nummer=619951 |Name=Frankfurter Zeitung und Handelsblatt}}</ref> Jahre später wurde die Marke FAZ [[Markenschutz|geschützt]].<ref>{{DtPatentMarkenA |Nummer=742541 |Name=Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland}}</ref><br />
<br />
Bis zum 30. September 1950 wurde die FAZ in Mainz gedruckt. Eine erste Anfrage, die FAZ in der von der ''[[Frankfurter Rundschau]]'' gepachteten [[Frankfurter Societät|Societäts-Druckerei]] herstellen zu lassen, gab es 1949, doch lehnte der in seine Rechte als Miteigentümer der Druckerei und der ''Frankfurter Zeitung'' wiedereingesetzte Kurt Simon dies mit der Begründung ab, die Herausgeber [[Erich Welter]] und [[Paul Sethe]] seien im Sinne nationalsozialistischer Zielsetzung zu stark engagiert gewesen. Später konnte man sich doch noch einigen und ab Herbst 1950 wurde die FAZ in der Societäts-Druckerei gedruckt. Im Jahr 1987 wurde in der Hellerhofstraße ein neues Redaktionsgebäude fertiggestellt, das der Architekt A.&nbsp;C. Walter geplant hatte. 1989 übernahm die [[Fazit-Stiftung]] die Mehrheit der Societäts-Druckerei.<ref>Astrid von Pufendorf: ''Otto Klepper (1888–1957). Deutscher Patriot und Weltbürger.'' Oldenbourg Verlag, München 1997, S. 261 und 279.</ref><br />
<br />
Neben integren Verlagsgründern und leitenden Mitarbeitern waren die 1950er Jahre auch durch einige NS-belastete leitende Mitarbeiter geprägt. So traten die Verlagsmanager [[Viktor Muckel]], ehemaliger NS-Gauamtsleiter in Düsseldorf und [[Erwin Finkenzeller]], im Zweiten Weltkrieg Propagandist der [[SS-Standarte Kurt Eggers]], in die Führungsebene der FAZ ein. Während Finkenzeller für das Anzeigengeschäft zuständig war, übernahm Muckel die Bereiche Vertrieb und Werbung, zunächst als „selbständiger Verlagsberater“, dann als einer der Verlagsdirektoren. Von ihm stammt der bis heute gängige FAZ-Werbeslogan „[[Dahinter steckt immer ein kluger Kopf]]“.<ref>Friedemann Siering: ''Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der Frankfurter Allgemeinen.'' In: Lutz Hachmeister, Friedemann Siering (Hrsg.): ''Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945.'' München 2002, S. 35–86, hier S. 53–56.</ref><br />
<br />
Die Macher der FAZ (und viele Leser) wehrten sich lange Zeit gegen eine Überarbeitung des eher schlichten, ruhigen Erscheinungsbildes. Titelbilder in der FAZ blieben traditionell die Ausnahme<ref> Süddeutsche Zeitung: [http://www.sueddeutsche.de/kultur/frankfurter-frakturen-und-sie-dreht-sich-doch-1.788362 ''Das Unmögliche wird wahr: Die FAZ wagt ein neues Äußeres. Jetzt mit Bild.''] (vom 24. September 2007) </ref> und die Einführung farbiger Informationsgrafiken und Fotografien wurde kontrovers diskutiert. Seit dem 5.&nbsp;Oktober 2007 erscheint die Zeitung in einer optisch überarbeiteten, moderneren Aufmachung: Dabei entfielen unter anderem die [[Fraktur (Schrift)|Fraktur]]-Überschriften über den Kommentaren sowie die Linien zwischen den einzelnen Spalten. Die erste Seite erhielt ein farbiges Titelbild, wie auch die Abbildungen im Innenteil der Zeitung nach Möglichkeit farbig gehalten sind. Kästen mit zunehmend kürzeren Erläuterungen zu einzelnen Stichwörtern werden häufiger eingesetzt. Damit reagierte das Herausgebergremium auf anhaltende Auflagenverluste.<ref name="spiegel-53060244">{{Der Spiegel|ID=53060244 |Titel=RatzFAZ |Autor=Markus Brauck |Jahr=2007 |Nr=39 |Datum=24.&nbsp;September 2007 |Seiten=}}</ref><br />
<br />
Seit dem 20. April 2011 ist die FAZ auch als [[Elektronische Zeitung|ePaper]] auf dem [[iPad]] verfügbar, seit Januar 2016 gibt es zudem eine digital angepasste sowie multimedial ergänzte Ausgabe der Zeitung.<br />
<br />
=== Wirtschaftliche Entwicklung ===<br />
Im Geschäftsjahr 2012 machte die Verlagsgesellschaft durch den weiteren Rückgang der Anzeigenerlöse einen Verlust von 4,3&nbsp;Millionen Euro, nachdem im Vorjahr durch den Verkauf von Vermögen noch ein Ertrag von 19,3&nbsp;Millionen Euro erwirtschaftet worden war.<ref name="spon20130611">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/frankfurter-allgemeine-faz-schreibt-millionenverlust-a-905110.html |titel=„FAZ“-Gruppe schreibt Millionenverlust |werk=Spiegel Online |datum=2013-06-11 |abruf=2014-12-11}}</ref> 2013 stieg das Defizit weiter an, auch der Umsatz ging zurück.<ref name="hb-9916928">{{Internetquelle |autor=khr |url=http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/defizitaere-tageszeitung-faz-rutscht-noch-tiefer-in-die-roten-zahlen/9916928.html |titel=FAZ rutscht noch tiefer in die roten Zahlen |werk=handelsblatt.com |datum=2014-05-19 |abruf=2014-12-11}}</ref> Zum Ausgleich wurde Anfang 2014 die Seitenzahl der Zeitung reduziert, damit verbunden waren Personaleinsparungen in der Redaktion. 2014 kündigte die FAZ an, bis 2017 jährlich 20&nbsp;Millionen Euro einzusparen und bis zu 200 von 900&nbsp;Stellen zu streichen.<ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article132307511/Die-FAZ-steht-vor-einem-grossen-Stellenabbau.html ''Die „FAZ“ steht vor einem großen Stellenabbau''], ''welt.de'', 16. September 2014.</ref> Seit 2015 kann die FAZ durch gesunkene Kosten und stabile Anzeigenerlöse wieder positive Ergebnisse vorweisen.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/f-a-z-dank-neuausrichtung-wieder-auf-erfolgskurs-14099970.html ''Der F.A.Z. gelingt die Ertragswende'']. In: FAZ vom 2. März 2016</ref><br />
<br />
=== Gesellschaftliche Wirkung ===<br />
Die FAZ spielt in vielen gesellschaftspolitischen Diskussionen eine meinungsbildende Rolle und löste sie häufig aus. So veröffentlichte sie etwa wesentliche Debattenbeiträge des [[Historikerstreit]]s der 1980er Jahre, unter anderem von [[Ernst Nolte]] und [[Michael Stürmer]], zuerst. Der Mitherausgeber [[Frank Schirrmacher]] stieß 2002 die Debatte über [[Martin Walser]]s Roman ''[[Tod eines Kritikers]]'' an, als er den&nbsp;– gewissermaßen traditionellen&nbsp;– Vorabdruck des neuen Walser-Romans verweigerte und in einem [[Offener Brief|offenen Brief]] ausführlich begründete, was der [[Rezension]] eines noch nicht veröffentlichten Buchs gleichkam.<ref name="Schirrmacher 20020529">Frank Schirrmacher: ''[http://www.hagalil.com/antisemitismus/bgaa/walser-roman.htm Lieber Martin Walser, Ihr Buch werden wir nicht drucken…]'', in: ''FAZ'', 29. Mai 2002.</ref> Mit seinem 2004 erschienenen Buch ''Das Methusalem-Komplott'' und einer Reihe von Artikeln beteiligte sich Schirrmacher an der Diskussion über die [[Überalterung]] der deutschen Gesellschaft (siehe auch [[Demographie Deutschlands]]) und die damit einhergehenden sozialen, wirtschaftlichen, politischen und [[städtebau]]lichen Folgen. 2006 erregte ein Interview größeres Aufsehen, das [[Günter Grass]] der FAZ bereitwillig gegeben hatte und in dem er kurz vor der Veröffentlichung seiner Memoiren ''[[Beim Häuten der Zwiebel]]'' erstmals öffentlich von seiner [[Waffen-SS]]-Mitgliedschaft berichtete. 95 Prozent der interviewten Mitarbeiter hätten inhaltlich übereinstimmend gesagt: „Ja, die Zeitung ist konservativ, aber ich bin es nicht.“<ref>{{Internetquelle |url=https://www.frankfurterpresseclub.de/programm/rueckblick/clubprogramm/rueckblick-70-jahre-faz.html |titel=Frankfurter Presseclub: (25.11.2019) Rückblick 70 Jahre FAZ |abruf=2019-12-11}}</ref><br />
<br />
In der Diskussion über die [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996|Rechtschreibreform von 1996]] spielten Beiträge von FAZ-Redakteuren und Gastautoren eine wichtige Rolle. Die Zeitung berichtete nicht nur über die Entwicklungen, sondern griff auch aktiv in die Debatte zugunsten der alten Rechtschreibung ein. Nach einer anfänglichen Umstellung zum 1.&nbsp;August 1999 auf die reformierte Rechtschreibung kehrte die Redaktion nach einem Jahr (zum 1.&nbsp;August 2000) wieder zur bisherigen Rechtschreibung zurück. Nach den Überarbeitungen des Regelwerkes durch den [[Rat für deutsche Rechtschreibung]] übernahm die FAZ Teile der Reform und druckt seit 1.&nbsp;Januar 2007 nach einer [[Hausorthographie]], basierend auf der [[Neuerungen der deutschen Rechtschreibreform von 1996|neuen deutschen Rechtschreibung]], jedoch mit einigen Modifikationen.<ref>Zur Ankündigung vom 1. Dezember 2006, vgl. [http://www.deutsche-sprachwelt.de/nachrichten/neues_detail.php?id=408 Brief von FAZ-Herausgeber Werner D’Inka zur FAZ-Umstellung auf die Reformschreibung], [https://www.tagesschau.de/inland/meldung97798.html „Das ,ß‘ ist kein Dogma“ – FAZ-Herausgeber Werner D’Inka im tagesschau.de-Interview], ''[http://www.faz.net/aktuell/politik/in-eigener-sache-f-a-z-passt-rechtschreibung-an-1382591.html F.A.Z. paßt Rechtschreibung an.]'' In: ''FAZ'', Nr.&nbsp;281 vom 2. Dezember 2006, S. 2.</ref> Durch das zwischenzeitliche Beharren auf der „bewährten“ Schreibweise (der sich 2005 auch ''[[Der Spiegel]]'', der Axel-Springer-Verlag und die ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' vorübergehend anschlossen) wollte die Redaktion unter anderem Druck auf den Rat für deutsche Rechtschreibung ausüben, die in ihren Augen groben Fehler der Reform zu korrigieren.<br />
<br />
Eine Sonderstellung für die gesellschaftspolitische Bedeutung der FAZ nimmt die [[Leserbrief]]seite der Zeitung ein, auf der sich oft prominente Diskussionsteilnehmer zu Wort melden.<br />
<br />
== Publizistische Ableger ==<br />
=== FAZ.NET ===<br />
Seit Januar 2001 ist die FAZ mit einem eigenständigen redaktionellen Nachrichtenportal im Internet vertreten. Am 17.&nbsp;November 2007 erhielt die Website der ''FAZ'' ein verändertes Seitenlayout.<br />
<br />
Im Oktober 2011 kam es zu einer weiteren Überarbeitung des Layouts von FAZ.NET. Nach dieser Überarbeitung ähnelt die Website dem Aussehen der Printausgabe. So wich das eigene, moderner gestaltete Logo von FAZ.NET dem bekannten Frakturschrift-Kopf der gedruckten Zeitung, dem seit seinem ersten Erscheinen etablierten Markenzeichen des Organs. Dabei wurde auch die Darstellung der Leserkommentare überarbeitet. Diese waren vor der Umstellung unter dem Artikel und konnten positiv wie negativ bewertet werden; nach der Umstellung befanden sich die Kommentare in einem separaten Reiter, und es war nicht mehr möglich, Leserkommentare negativ zu bewerten. Leserkommentare werden vor Veröffentlichung durch einen Moderator überprüft.<br />
<br />
Von 2013 bis Ende März 2020 verantwortete ein [[Chefredakteur]] alle digitalen Produkte der F.A.Z. [[Mathias Müller von Blumencron]] hatte die Position bis 2018 inne. Sein Nachfolger war [[Carsten Knop]]. Mit der Berufung Knops zum [[Herausgeber]] der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, entfiel der Posten des „Chefredakteurs Digitale Produkte“ zum 1. April 2020 wieder.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://verlag.faz.net/unternehmen/presse/pressemitteilungen/wechsel-im-herausgebergremium-der-frankfurter-allgemeinen-zeitung-16605020.html |titel=Wechsel im Herausgebergremium der Frankfurter Allgemeinen Zeitung |werk= |hrsg= |datum= |abruf=2020-03-30}}</ref><br />
<br />
Im Juni 2015 verzeichnete FAZ.NET laut den Ergebnissen der Studie ''AGOF digital facts'' 6,55 Mio. Besucher pro Monat.<ref>{{Internetquelle |url=http://meedia.de/2015/08/27/agof-digital-facts-gehen-in-serie-ab-sofort-gemeinsame-zahlen-fuer-herkoemmliches-web-und-mobile/ |titel=AGOF digital facts gehen in Serie: ab sofort gemeinsame Zahlen für herkömmliches Web und Mobile |hrsg=meedia.de |abruf=2015-09-16}}</ref> Im Januar 2019 verzeichnete die Seite 12,89 Mio. Besucher.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.statista.com/statistik/daten/studie/382236/umfrage/besucher-von-faznet/#0 |titel=FAZ.net - Besucher 2018 {{!}} Zeitreihe |abruf=2018-04-14}}</ref><br />
<br />
Im Ranking der meistbesuchten Websites in Deutschland belegt die ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'' derzeit den 129. Platz.<ref>[https://www.alexa.com/siteinfo/faz.net faz.net Competitive Analysis, Marketing Mix and Traffic] - Alexa Rank</ref><br />
<br />
'''Entwicklung der Besucherzahlen'''<br><br />
[[Datei:2020 UniqueVisits FAZonline.png]]<br />
<br />
Seit Oktober 2018 sind einige Artikel im Rahmen der [[Paywall]] F+ kostenpflichtig.<ref>https://meedia.de/2018/10/09/fuer-1180-euro-pro-monat-im-ersten-jahr-faz-fuehrt-das-digitale-billig-abo-f-ein/</ref><br />
Im Januar 2020 wurden {{FormatZahl|{{#expr:{{Metadaten Website 2020-01|FAZ.NET|V}}/1e6}}}} Mio. [[Unique Visit|Besuche]] der Internetseite gezählt, bei denen im Mittel {{FormatZahl|{{#expr:{{Metadaten Website 2020-01|FAZ.NET|PI}}/{{Metadaten Website 2020-01|FAZ.NET|V}}}}}} [[Pageimpression|Seiten]] abgerufen wurden.<br />
<br />
=== ''Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung'' ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung}}<br />
Die ''Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung'' (FAS), erstmals erschienen am 30.&nbsp;September 2001, ist die [[Sonntagszeitung]] der FAZ. Trotz gemeinsamer Nutzung redaktioneller Ressourcen und Autoren tritt sie eigenständig auf und verfügt über 50&nbsp;Redakteure.<br />
<br />
=== Rhein-Main-Zeitung ===<br />
Die Regionalausgabe der FAZ in der Rhein-Main-Region heißt ''Rhein-Main-Zeitung''. <br />
<br />
Seit Juni 2020 ist Helmut Schwan Ressortleiter des Regionalteils. Von 1990 bis 2007 wurde die Regionalausgabe von [[Günter Mick]] geleitet. Von 2007 bis Juni 2020 von Matthias Alexander.<br />
<br />
=== Apps der FAZ ===<br />
Zurzeit sind sechs Apps der F.A.Z. auf dem Markt. Die klassische ''FAZ.NET''-App verfügt über alle Inhalte der Website und einer zusätzlichen „Entdecken-Funktion“, mit der dem Leser Nachrichten, die auf Basis seines bisherigen Leseverhaltens herausgefiltert wurden, angezeigt werden. Die mehrfach preisgekrönte App ''DER TAG'' informiert den Leser mit „den wichtigsten Nachrichten, der vergangenen 24 Stunden“. Für die dritte kostenlose App ''FAZ-Stellenmarkt'' wirbt die FAZ mit Jobangeboten speziell für Fach- und Führungskräfte.<br />
<br />
Neben den drei kostenfreien existieren derzeit zudem drei kostenpflichtige Apps: ''F.A.Z. Kiosk'' mit allen E-Paper-Varianten sowie Zeitungs-Archiv der FAZ, ''F.A.Z. Einspruch'' und ''F.A.Z. Digitec''.<br />
<br />
=== Audioausgabe und Podcasts ===<br />
Der zentrale [[Podcast]] der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist der „F.A.Z. Podcast für Deutschland“ angelehnt am „Zeitung für Deutschland“, das seit jeher unter dem Titelkopf der Zeitung steht. Er erscheint werktäglich um 17:00 Uhr und umfasst eine Länge von circa 20 Minuten. Die erste Ausgabe des „Podcast für Deutschland“ erschien am 20. Januar 2020.<ref>{{Internetquelle |autor=Carsten Knop |url=https://www.faz.net/podcasts/f-a-z-podcast-fuer-deutschland/taegliches-format-ab-17-uhr-f-a-z-startet-den-podcast-fuer-deutschland-16591646.html |titel=Tägliches Format ab 17 Uhr: F.A.Z. startet den „Podcast für Deutschland“ |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |hrsg= |datum= |abruf=2020-01-20}}</ref><br />
<br />
Die Audioausgabe der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung'' für das Hören via (Mobil-)Telefon erscheint werktäglich mit den wichtigsten Kommentaren der FAZ. Sie ermöglicht auch Blinden und Sehbehinderten einen leichten Zugang. Diese Hörzeitung ist 30 bis 40&nbsp;Minuten lang hörbar. Die Navigation erfolgt über die Tastatur.<br />
<br />
In Verbindung mit ''FAZ Audio-Dossiers'' und der Audioausgabe erscheinen seit Mai 2006 in regelmäßigen Abständen Podcasts der ''Frankfurter Allgemeinen Zeitung''.<br />
<br />
Aktuelle Podcasts sind „FAZ Einspruch“, ein Podcast zu Themen rund um [[Recht]], „FAZ Digitec“, ein Podcast, der sich rund um Themen der digitalen Wirtschaft, der [[Industrie 4.0]] und [[Technik]] dreht, sowie der Podcast zur F.A.Z. Kolumne „Wie erkläre ich’s meinem Kind?“ – ein Podcast, der Fragen von Kindern beantwortet.<br />
<br />
Seit August 2018 gibt es mit „FAZ Essay“ einen weiteren Podcast im Repertoire der F.A.Z. In diesem werden [[Aufsätze|Essays]] aus der montags in der FAZ erscheinenden Seite „Die Gegenwart“ vorgetragen.<ref>{{Internetquelle |url=http://blogs.faz.net/ |titel=Fazblog - Blogs der FAZ |abruf=2018-08-14}}</ref><br />
<br />
Der Podcast „Am Tresen“ ist ein Gesprächspodcast, in dem sich Redakteure der F.A.Z. mit eingeladenen Gästen rund eine Stunde lang unterhalten.<br />
<br />
Der neuste Podcast im Repertoire der F.A.Z. ist ein Podcast rund um gesundheitliche Themen („Gesundheit - der FAZ Podcast“).<br />
<br />
=== ''Frankfurter Allgemeine Woche'' (eingestellt) ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurter Allgemeine Woche}}<br />
Seit April 2016 erscheint wöchentlich jeweils am Freitag die ''Frankfurter Allgemeine Woche''.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/die-frankfurter-allgemeine-woche-ist-das-neue-deutsche-wochenmagazin-14189733.html ''„Frankfurter Allgemeine Woche“: Das neue deutsche Wochenmagazin''.] In: ''FAZ.net'', 21.&nbsp;April 2016.</ref><ref>[http://verlag.faz.net/unternehmen/presse/pressemitteilungen/frankfurter-allgemeine-bringt-magazin-frankfurter-allgemeine-woche-auf-den-markt-14100926.html ''Frankfurter Allgemeine bringt Magazin „Frankfurter Allgemeine WOCHE“ auf den Markt''.] Pressemitteilung. In: ''FAZ.net'', 2.&nbsp;März 2016.</ref> Das Magazin hat das Format 26,5 × 20,3&nbsp;cm, wird im [[Offsetdruck|4-Farb-Offsetdruck]] gedruckt und hat einen Umfang von circa 80&nbsp;Seiten. Eine jeweils wechselnde Titelgeschichte wird ausführlicher behandelt. Verantwortlicher Redakteur ist [[Philip Eppelsheim]]. Seit April 2018 ist die ''Frankfurter Allgemeine Woche'' auch als Multimediale-Ausgabe erhältlich. Im Mai 2020 wurde bekannt gegeben, das darauffolgend Ende Juni das Magazin eingestellt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://meedia.de/2020/05/26/frankfurter-allgemeine-woche-wird-eingestellt/ |titel=Frankfurter Allgemeine Woche wird eingestellt |abruf=2020-05-26}}</ref><br />
<br />
=== ''Frankfurter Allgemeine Quarterly'' ===<br />
Das vierteljährliche Magazin ''Frankfurter Allgemeine Quarterly'' erschien erstmals im November 2016. Bei einer Startauflage von 75.000&nbsp;Exemplaren, einem Format von 28,5 × 21&nbsp;cm, einem Umfang von bis zu 210 Seiten und einem Heftpreis von 10&nbsp;Euro soll es nach Eigenaussage „die kreative Elite“ des Landes ansprechen. Verantwortlicher Redakteur ist seit Herbst 2016 [[Rainer Schmidt (Journalist)|Rainer Schmidt]].<ref>[https://www.quarterly.media/ Website von ''Frankfurter Allgemeine Quarterly'']</ref><br />
<br />
=== ''FAZ Einspruch'' ===<br />
Im November 2017 erschien FAZ Einspruch als Digitalprodukt speziell für Juristen. Wöchentlich erschienen sechs neue Ausgaben, Mittwochs wurde das FAZ Einspruch-Magazin veröffentlicht, das exklusiv für FAZ Einspruch verfasste Inhalte enthält.<ref>{{Internetquelle |url=https://fazeinspruch.de/ |titel=FAZ Einspruch |abruf=2018-02-28}}</ref> Dazu wird ein Podcast unter der Moderation von [[Corinna Budras]] und [[Constantin van Lijnden]] veröffentlicht, der einmal wöchentlich erscheint.<ref>{{Internetquelle |url=http://blogs.faz.net/einspruch/ |titel=FAZ Einspruch |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung |abruf=2018-03-15}}</ref> Im Juni 2019 wurde das Produkt von einer „Ausgabenversion“ auf ein fortlaufend aktualisiertes Angebot geändert. Vom Aufbau ähnelt das Produkt nun der App „Digitec“. Exklusive Inhalte sind weiterhin enthalten, werden aber über die Woche verteilt veröffentlicht. Verantwortlicher Redakteur ist, zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben, Reinhard Müller.<br />
<br />
=== ''FAZ Digitec'' ===<br />
Die Nachrichten-App für das Smartphone enthält relevante Artikel über digitale Wirtschaft, Technologie und Industrie 4.0 der FAZ. Die App wurde im Juni 2018 erstmals veröffentlicht.<ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung |url=https://fazdigitec.de/ |titel=FAZ Digitec |abruf=2013-06-28}}</ref><br />
<br />
=== ''FAZ Weekly'' (eingestellt) ===<br />
Die ''FAZ Weekly'' war die [[Englische Sprache|englischsprachige]] Wochenzeitung der FAZ. Sie fasste hauptsächlich Leitartikel der Tageszeitung zusammen und lag jeweils freitags der [[International Herald Tribune]] bei. Sie erschien von Sommer 2002 bis zur Jahresmitte 2005. Vom 3.&nbsp;April 2000 bis zum 29.&nbsp;Juni 2002 hatte es sogar eine tägliche erscheinende Beilage ''FAZ English Edition'' gegeben.<br />
<br />
== Herausgeber ==<br />
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist die einzige Zeitung in Deutschland, die seit ihrer Gründung von einem Herausgebergremium geleitet wird. Die Herausgeber sind Gesellschafter der Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH. Ihre Aufgabe ist es, die politische, wirtschaftliche und kulturelle Linie des Blattes zu bestimmen. Sie führen die Zeitung nach dem Kollegialprinzip und sind ausschließlich ihrem journalistischen Anspruch verpflichtet.<br />
<br />
Ihre Namen stehen unter dem Zeitungstitel und auf der Homepage von FAZ.NET. Jede Woche treten sie zur Herausgeberkonferenz zusammen. Der Vorsitz im Herausgebergremium wechselt jährlich.<ref>{{Literatur |Titel=Trust Initiative: Frankfurter Allgemeine Zeitung - Anspruch, Arbeitsweise und Finanzierung |Sammelwerk=FAZ.NET |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/trust-initiative-frankfurter-allgemeine-zeitung-15798271.html |Abruf=2020-02-15}}</ref><br />
<br />
'''Aktuelle Herausgeber'''<br />
<div style="column-width:25em"><br />
* [[Gerald Braunberger]]<br />
* [[Jürgen Kaube]]<br />
*[[Carsten Knop]]<br />
* [[Berthold Kohler]]<br />
</div><br />
<br />
'''Ehemalige Herausgeber'''<br />
<div style="column-width:25em;"><br />
* [[Hans Baumgarten (Journalist)|Hans Baumgarten]] (Gründungsherausgeber, †)<br />
* [[Erich Dombrowski]] (Gründungsherausgeber, †)<br />
* [[Karl Korn]] (Gründungsherausgeber, †)<br />
* [[Paul Sethe]] (Gründungsherausgeber, †)<br />
* [[Erich Welter]] (Gründungsherausgeber, †)<br />
* [[Benno Reifenberg]] (†)<br />
* [[Jürgen Tern]] (†)<br />
* [[Jürgen Eick]] (†)<br />
* [[Nikolas Benckiser]] (†)<br />
* [[Bruno Dechamps]] (†)<br />
* [[Fritz Ullrich Fack]] (†)<br />
* [[Joachim Fest|Joachim C. Fest]] (†)<br />
* [[Johann Georg Reißmüller]] (†)<br />
* [[Jürgen Jeske]]<br />
* [[Hugo Müller-Vogg]]<br />
* [[Dieter Eckart]] (†)<br />
* [[Frank Schirrmacher]] (†)<br />
* [[Günther Nonnenmacher]]<br />
* [[Holger Steltzner]]<br />
*[[Werner D’Inka|Werner D‘Inka]]<br />
<br />
</div><br />
<br />
In der Geschichte der FAZ kam es zu drei Entlassungen von Herausgebern, der von Jürgen Tern im Jahr 1970, der von Hugo Müller-Vogg im Jahr 2001, sowie der von Holger Steltzner im Jahr 2019. Bei allen dreien gab es nur vage beziehungsweise gar keine offiziellen Erklärungen.<br />
<br />
== Bekannte Mitarbeiter ==<br />
<br />
=== Die Redaktion<ref>[http://www.faz.net/redaktion/ faz.net]</ref> ===<br />
<div style="column-width:25em;"><br />
* [[Jasper von Altenbockum]] (Leiter Innenpolitik)<br />
* [[Patrick Bahners]] (Kulturkorrespondent)<br />
* [[Julia Bähr]] (Feuilleton)<br />
* [[Patrick Bernau]] (Wirtschafts-Ressortleiter FAS)<br />
* [[Maxim Biller]] (Kolumnist)<br />
* [[Ralph Bollmann]] (Wirtschaftspolitischer Korrespondent)<br />
* [[Jörg Bremer]] (Italienkorrespondent)<br />
* [[Nikolas Busse]] (Politik-Ressortleiter FAS)<br />
* [[Dietmar Dath]] (Feuilleton)<br />
* [[Daniel Deckers]] (Ressort „Die Gegenwart“, katholische Theologie)<br />
* [[Andrea Diener]] (Feuilleton)<br />
* [[Klaus-Dieter Frankenberger]] (Leiter Außenpolitik)<br />
* [[Heike Göbel]] (Wirtschaftspolitik)<br />
* [[Greser & Lenz]] (Karikaturistenduo)<br />
* [[Rose-Maria Gropp]] (Kunstmarkt)<br />
* [[Michael Hanfeld]] (Medien, Feuilleton Online)<br />
* [[Rainer Hermann]], Islamwissenschaftler, Nahost-Kenner<br />
* [[Hannes Hintermeier]] (Feuilleton, Neue Sachbücher)<br />
* [[Sandra Kegel]] (Feuilleton)<br />
* [[Alfons Kaiser]] (verantwortlich für die Seite ''Deutschland und die Welt'')<br />
* [[Constantin van Lijnden]] (Redakteur und Podcaster „F.A.Z. Einspruch“)<br />
* [[Reinhard Müller (Redakteur)|Reinhard Müller]] („Zeitgeschehen“, „F.A.Z. Einspruch“, Staat und Recht)<br />
* [[Joachim Müller-Jung]] („Natur und Wissenschaft“)<br />
* [[Philip Plickert]] („Der Volkswirt“)<br />
* [[Andreas Platthaus]] (Literatur)<br />
* [[Edo Reents]] (Feuilleton)<br />
* [[Volker Reiche]] ([[Strizz]]-Zeichner)<br />
* [[Matthias Rüb]] (Korrespondent Italien, Vatikan)<br />
* [[Heike Schmoll]] (Bildungspolitik, protestantische Theologie und Ökumene)<br />
* [[Inken Schönauer]] (Leiterin Ressort Finanzen)<br />
* [[Hubert Spiegel]] (Feuilleton). Verantwortlich für die [[Frankfurter Anthologie]]<br />
* [[Simon Strauß]] (Feuilleton)<br />
* [[Jakob Strobel y Serra]] (Feuilleton, Rubrik „Geschmacksache“)<br />
* [[Volker Zastrow]] (Correspondent-at-Large)<br />
</div><br />
<br />
=== Ehemalige Mitarbeiter ===<br />
<div style="column-width:25em;"><br />
* [[Konrad Adam]]<br />
* [[Michael Althen]] (Filmkritiker, †)<br />
* [[Melanie Amann|Melanie Amman]] (Wirtschaft)<br />
* [[Franziska Augstein]] (Feuilleton)<br />
* [[Günter Bannas]] (Politische Redaktion Berlin)<br />
* [[Eduard Beaucamp]] (Feuilleton)<br />
* [[Karl-Heinz Bohrer]] (Literaturkritiker und verantwortlicher Redakteur des Literaturteils, ab 1975 Korrespondent in England)<br />
* [[Heinz Brestel]] (Wirtschaftskorrespondent Zürich, †)<br />
* [[Eleonore Büning]] (Musikkritikerin)<br />
* [[Mathias Döpfner]] (Musikkritiker, später Brüssel-Korrespondent)<br />
* [[Karl Feldmeyer]] (Parlamentskorrespondent)<br />
* [[Rainer Flöhl]] (Naturwissenschaft, †)<br />
* [[Gisela Friedrichsen]] (Gerichtsreporterin)<br />
* [[Friedrich Karl Fromme]] (Innenpolitik, †)<br />
* [[Eckhard Fuhr]] (Innenpolitik)<br />
* [[Günther Gillessen]]<br />
* [[Jan Grossarth]] („Mensch und Wirtschaft“)<br />
* [[Iris Hanika]] (Berliner Seiten)<br />
* [[Rainer Hank]] (Wirtschaftschef FAS)<br />
* [[Peter Härlin]] (Chefkorrespondent, †)<br />
* [[Walter Haubrich]] (Korrespondent in Spanien, †)<br />
* [[Georg Paul Hefty]] (deutsche Innenpolitik, verantwortlich für die Seite ''Zeitgeschehen'')<br />
* [[Georg Hensel]] (Theaterkritiker, †)<br />
* [[Florian Illies]] (Feuilleton)<br />
* [[Christian Kracht]] (Feuilleton)<br />
* [[Klaus Peter Krause]] (Chefredakteur Wirtschaft)<br />
* Lutz Kleinhans (Fotograf, †)<br />
* [[Sabina Lietzmann]] (Feuilleton-Korrespondentin in New York, †)<br />
* [[Gerold Lingnau]] (Technik und Motor, †)<br />
* [[Lorenz Jäger]] (Geisteswissenschaften)<br />
* [[Felicitas von Lovenberg]]<br />
* [[Peter Lückemeier]] (Regional, Rhein/Main)<br />
* [[Günter Mick]] (Regional, Frankfurt)<br />
* [[Bernd Naumann (Journalist)|Bernd Naumann]] (†)<br />
* [[Reinhard Olt]] (Politik)<br />
* [[Wolfgang Peters (Journalist)|Wolfgang Peters]] (Technik und Motor)<br />
* [[Marcel Reich-Ranicki]] (Literaturkritiker, †)<br />
* [[Andreas Rossmann]] (Korrespondent Nordrhein-Westfalen)<br />
* [[Kurt Reumann]] (Bildungspolitik, insbesondere Hochschulen)<br />
* [[Henning Ritter]] (Geisteswissenschaften, †)<br />
* [[Günther Rühle]] (Kritiker und Theaterintendant)<br />
* Brigitte Scherer (Feuilleton, Tourismuskritik)<br />
* [[Thomas Schmid (Journalist, 1945)|Thomas Schmid]] (Politikchef)<br />
* [[Wulf Schmiese]]<br />
* Michael Schwarzer (Filmkritik, †)<br />
* [[Friedrich Sieburg]] (Schriftsteller, Literaturkritiker, †)<br />
* [[Gerhard Stadelmaier]] (Theaterkritiker)<br />
* [[Dolf Sternberger]] (Politikwissenschaftler und Journalist, †)<br />
* [[Benjamin von Stuckrad-Barre]]<br />
* [[Udo Ulfkotte]] (†)<br />
* [[Julia Voss]] (Feuilleton)<br />
* Ernst Günter Vetter, Wirtschaftsjournalist (†), auch für [[Fazit-Stiftung]]<br />
* [[Wolfram Weimer]]<br />
* [[Adelbert Weinstein]] (Militärexperte, †)<br />
* [[Wilfried Wiegand]] (Feuilletonchef)<br />
* [[Mathias Müller von Blumencron]] (Chefredakteur Digitale Produkte)<br />
* [[Stefan Niggemeier]] (Medienjournalist)<br />
</div><br />
<br />
=== Fotografen ===<br />
<div style="column-width:25em;"><br />
* [[Chargesheimer]]<br />
* [[Robert Häusser]]<br />
* [[Thomas Höpker]]<br />
* [[Barbara Klemm]]<br />
* [[Robert Lebeck]]<br />
* [[Otto Steinert]]<br />
* [[Liselotte Strelow]]<br />
</div><br />
<br />
== Preisträger der FAZ bei Journalistenpreisen ==<br />
'''[[Theodor-Wolff-Preis]]:'''<br />
<div style="column-width:25em;"><br />
* 1961: [[Günther Rühle]]<br />
* 1962: [[Clara Menck]]<br />
* 1963: [[Erich Helmensdorfer]]<br />
* 1966: [[Rolf Michaelis (Schriftsteller, 1933)|Rolf Michaelis]]<br />
* 1967: [[Andreas Graf Razumovsky]]<br />
* 1967: [[Joachim Nawrocki]]<br />
* 1968: [[Walter Henkels]], [[Peter Gerisch]], [[Günther von Lojewski]]<br />
* 1970: [[Fritz Ullrich Fack]]<br />
* 1972/73: [[Hermann Pörzgen]]<br />
* 1974/75: [[Walter Kannengießer]]<br />
* 1976: [[Dietrich Ratzke]]<br />
* 1977: [[Hermann Rudolph (Journalist)|Hermann Rudolph]]<br />
* 1978: [[Karl Feldmeyer]]<br />
* 1979: [[Rainer Flöhl]]<br />
* 1981: [[Brigitte Scherer]]<br />
* 1982: [[Helmut Herles]]<br />
* 1989: [[Uwe Wittstock]]<br />
* 1990: [[Johannes Leithäuser]]<br />
* 1993: [[Klaus Broichhausen]]<br />
* 1995: [[Jürgen Dahlkamp]]<br />
* 1996: [[Friedrich Karl Fromme]]<br />
* 1999: [[Maxim Biller]]<br />
* 2000: [[Franziska Augstein]]<br />
* 2006: [[Karl Feldmeyer]] (für sein Lebenswerk)<br />
* 2009: [[Thomas Scheen]], [[Oliver Maria Schmitt]]<br />
* 2011: [[Uwe Ebbinghaus]]<br />
* 2012: [[Volker Zastrow]]<br />
* 2015: [[Konrad Schuller]]<br />
</div><br />
<br />
== Rubriken und Beilagen ==<br />
=== ''FAZ-Magazin'' ===<br />
Als Vorläufer kann die [[Frankfurter Illustrierte]] gelten, die in der Vorkriegszeit eine Ergänzung zur Frankfurter Zeitung darstellte.<br />
<br />
Das ''FAZ-Magazin'' erschien vom 7.&nbsp;März 1980 bis zum 25.&nbsp;Juni 1999 freitags als wöchentliches farbiges Beilagenheft&nbsp;– dem ''[[Die Zeit|Zeit-Magazin]]'' ähnlich&nbsp;– mit vorzugsweise kulturellen und biographischen Themen in insgesamt 1008&nbsp;Ausgaben.<ref>[http://www.genios.de/FAZM.htx?START=AE0 Datensatz zur Publikation von Genios Deutsche Wirtschaftsdatenbank GmbH]</ref> Als eigenständiges Verlagsprodukt wurde es zuletzt von einer etwa zwanzigköpfigen Redaktion unter Thomas Schröder als Chefredakteur hergestellt. Regelmäßig schrieb [[Johannes Gross]] eine [[Kolumne]].<br />
<br />
Seit 23. Februar 2013 erscheint wieder ein ''FAZ-Magazin'', das aus dem bisher gemeinsam mit der ''[[Neue Zürcher Zeitung|Neuen Zürcher Zeitung]]'' herausgegebenen Mode- und Lifestylemagazin ''Z'' hervorgegangen ist. Es erscheint zwölfmal im Jahr, jeweils am zweiten Samstag des Monats und behandelt auf 80&nbsp;Seiten die Themen Mode, Design, Reise, Beauty, Kunstmarkt und Kulinarik.<ref name="faz-11984657">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/in-eigener-sache-neues-frankfurter-allgemeine-magazin-11984657.html |titel=Neues „Frankfurter Allgemeine Magazin“ |werk=faz.net |datum=2012-12-06 |abruf=2014-12-11}}</ref><ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.faz.media/medien/lifestyle-mit-format/ |titel=Lifestyle mit Format |abruf=2017-12-03}}</ref> Im Editorial zur Ausgabe vom 23. Februar 2013 heißt es: „Bei all dem Zuspruch lässt sich unser Supplement, das in diesem Jahr acht Mal der Zeitung beiliegt, schon von Erscheinungsweise, Format und Themenspektrum her nicht mit dem im Jahr 1999 eingestellten Vorläufer gleichsetzen. Die Zeiten ändern sich, die Zeitschriften auch. Mit Themen rund um Lebensstil, Populärkultur und Gesellschaft werden wir neue Seiten aufschlagen.“ Das großformatige (278&nbsp;mm × 400&nbsp;mm) Hochglanzheft legt anders als das Vorgängermagazin einen Schwerpunkt auf Lifestyle und Luxus und dient damit als Werbefläche für Produkte aus diesen Bereichen.<ref name=":0" /><br />
<br />
=== ''Hochschulanzeiger'' ===<br />
Der ''Hochschulanzeiger'' ist eine Zeitschrift, die viermal jährlich im Verlag der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erscheint. Er wendet sich speziell an Studenten, Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger, die sich über Branchen und Unternehmen informieren wollen, ihren zukünftigen Arbeitgeber suchen oder Tipps für die Bewerbung wünschen. Er kann einzeln oder zusammen mit einem Studentenabonnement der ''FAZ'' abonniert werden. Außerdem ist er am Kiosk erhältlich. Zwei Wochen nach Erscheinungstermin wird er kostenlos an vielen Hochschulen in Deutschland und Österreich verteilt bzw. dort ausgelegt. Die verbreitete Auflage des ''Hochschulanzeigers'' beträgt 216.839&nbsp;Exemplare, davon 99.839 verkauft (IVW 4/2009).<br />
<br />
=== ''Chrismon'' ===<br />
Seit 2008 legt die FAZ monatlich das geheftete ''[[Chrismon (Zeitschrift)|Chrismon]]''-Magazin der [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelischen Kirche]] bei.<br />
=== ''Frankfurter Anthologie'' ===<br />
{{Hauptartikel|Frankfurter Anthologie}}<br />
<br />
Die Artikelreihe ''Frankfurter Anthologie'' ist eine Sammlung deutschsprachiger Gedichte mit Interpretationen, die von Marcel Reich-Ranicki im Jahr 1974 begründet wurde und bis heute im Feuilleton der Samstagsausgabe erscheint.<br />
<br />
=== ''Bilder und Zeiten'' ===<br />
Bis Ende 2001 war ''Bilder und Zeiten'' die [[Tiefdruckverfahren|Tiefdruck]]<nowiki />beilage zur Samstagsausgabe der ''FAZ''. Sie zeichnete sich durch längere Artikel des Ressorts Feuilleton (insbesondere Literatur) aus. Die Beilage war großformatig schwarz-weiß bebildert. Zu erinnern ist insbesondere an die Fotos von [[Barbara Klemm]], die hier regelmäßig erschienen. Im November 2006 wurde ''Bilder und Zeiten'' zumindest als Name wiederbelebt: die neue Samstagsbeilage erschien allerdings in gewöhnlichem Zeitungsdruck und modernisiert gestaltet. Verantwortlicher Redakteur ist Andreas Platthaus. ''Bilder und Zeiten'' wurde Ende 2012 als Beilage eingestellt; die bisher dort erschienenen Rubriken wurden in das Feuilleton aufgenommen. Im Internet werden die bisher in der Beilage erschienenen Beiträge noch unter altem Namen bereitgestellt.<ref>{{Internetquelle |autor=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/bilder-und-zeiten/ |titel=Bilder und Zeiten – FAZ |werk=www.faz.net |abruf=2016-11-28}}</ref><br />
<br />
=== ''Berliner Seiten'' (eingestellt) ===<br />
Die ''Berliner Seiten'' waren eine in Berlin produzierte, in der Regel sechsseitige feuilletonistische Beilage der FAZ. Die Redaktion wurde von [[Florian Illies]] geleitet. Die ''Berliner Seiten'' erschienen erstmals am 1.&nbsp;September 1999 und wurden im Sommer 2002 wieder eingestellt, nachdem sich die Erwartung der FAZ, mit der Beilage die Zahl der Berliner Abonnenten nennenswert zu steigern, nicht erfüllt hatte.<br />
<br />
== Weitere Geschäftsfelder ==<br />
Der Verlag diversifiziert seine Aktivitäten, um aus intern vorhandenen Kompetenzen zusätzliche Erlöse zu generieren.<br />
<br />
=== Frankfurter Allgemeine Archiv ===<br />
Das Archiv der FAZ ist mit über 45 Millionen Artikeln eines der umfangreichsten Pressearchive der Welt. Seine Dokumentare verfügen über eine große Pressedatenbank mit Dokumenten aus mehr als 200 Quellen sowie über spezialisierte Wissensdatenbanken. Das Archiv ist das Informationszentrum der Zeitung, dessen vorrangige Aufgabe darin besteht, die Redaktion mit Fakten und Hintergrundinformationen zu versorgen. Daneben bietet es Informationen und -dienstleistungen für externe Kunden an (u.&nbsp;a. Online-Archiv mit Artikeln ab 1993, Jahrgangs-, Länder- und Themen-CD-ROMs, Audio-Dossiers, Vermarktung von Nachdruck- und Nutzungsrechten, Bereitstellung des Online-Archivs für Bibliotheken und Unternehmen, Termindienste).<br />
<br />
=== FAZ-Stellenmarkt ===<br />
Im ''FAZ-Stellenmarkt'' werden samstags und sonntags Stellenanzeigen in den Printausgaben veröffentlicht. Die überwiegende Anzahl der Print-Anzeigen werden ebenfalls online im zugehörigen Jobportal veröffentlicht. Von 2006 bis 2016 war der Online-Stellenmarkt unter der Domain fazjob.net zu erreichen. Die Domain wurde auf stellenmarkt.faz.net geändert.<ref>{{Internetquelle |url=https://stellenmarkt.faz.net/ |titel=Frankfurter Allgemeine Stellenmarkt |werk=Stellenmarkt.FAZ.net |abruf=2018-03-16}}</ref><br />
<br />
=== FAZ-Immobilienmarkt ===<br />
Der ''FAZ-Immobilienmarkt'' ist das digitale Immobilienportal der FAZ. Der [[Relaunch]] des Portals erfolgte Anfang 2018. Es werden Immobilien innerhalb Deutschlands und Auslandsimmobilien in Europa im höheren Preissegment angeboten.<ref>{{Internetquelle |url=https://immobilienmarkt.faz.net/ |titel=FAZ Immobilienmarkt |werk=Immobilienmarkt.FAZ.net |abruf=2018-03-16}}</ref><br />
<br />
=== Klassiker der Comic-Literatur ===<br />
In den Jahren 2005 (beginnend mit ''[[Superman]]'') und 2006 (abschließend mit ''[[Lucky Luke]]'') veröffentlichte die FAZ in Zusammenarbeit mit ''[[Panini Comics]]'' 20&nbsp;Bände bekannter [[Comic]]serien. Sie wurden redaktionell durch den Journalisten und Autor [[Andreas Platthaus]] betreut.<ref name="faz-1260330">{{Internetquelle |autor=Andreas Platthaus |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/f-a-z-edition-was-sind-klassiker-der-comic-literatur-1260330.html |titel=Was sind Klassiker der Comic-Literatur? |werk=faz.net |datum=2005-09-23 |abruf=2014-12-11}}</ref><ref>''Sammeln Sie die Klassiker der Comic-Literatur'', Werbebroschüre der F.A.Z., August 2005.</ref><br />
<br />
=== FAZ-Forum ===<br />
Die Verlagsgruppe veranstaltet Fachkongresse, bei denen neben externen Referenten auch redaktionelle Mitarbeiter der Zeitung ihr Fachwissen für die Teilnehmer aufbereiten. Das FAZ-Forum wurde zum 31. Dezember 2017 geschlossen. Die Geschäfte werden von der Convent Kongresse GmbH übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.faz-forum.com/ |titel=FAZ Forum |abruf=2018-02-28}}</ref><br />
<br />
=== Frankfurter Allgemeine Business School ===<br />
Unter dem Titel ''Frankfurter Allgemeine Business School'' wird [[berufliche Weiterbildung]] im Bereich Wirtschaft und Management angeboten.<br />
<br />
== Wettbewerber ==<br />
Wichtigste überregionale deutsche Konkurrenzblätter sind die ''[[Süddeutsche Zeitung]]'' und ''[[Die Welt]]''. Die ''[[Frankfurter Rundschau]]'' war traditionell der regionale Wettbewerber, wurde aber im Zuge der Insolvenz durch die FAZ übernommen und bis März 2018 unter dem Dach des Verlages weitergeführt. Ebenfalls zum Konzern gehörte die ''[[Frankfurter Neue Presse]]'', die im Umland von Frankfurt unter verschiedenen lokalen [[Kopfblatt|Kopfblättern]] erscheint. Alle F.A.Z. Anteile der Zeitungen wurden März 2018 von der [[Zeitungsholding Hessen]] und Verleger [[Dirk Ippen]] übernommen.<br />
<br />
== Kritik ==<br />
=== Kooperation mit dem Bundesnachrichtendienst ===<br />
Der [[Bundesnachrichtendienst]] wurde 1968 von der Niederschlagung des „[[Prager Frühling]]s“ überrascht. Mit einem „Deal“ sorgte der Geheimdienst dafür, dass die Presse dieses Versagen verschwieg: „Grundsätzlich hat sich den letzten Tagen gezeigt, dass unsere PrSV [Pressesonderverbindung] gegen Überlassung guter Informationen stets bereit sind, für unser Haus einzutreten“, bilanzierte das Pressereferat des BND am 28.&nbsp;August 1968. Außer der FAZ wurden auch die ''[[Die Welt]]'', der ''[[Münchner Merkur]]'', die ''[[Rhein-Zeitung]]'' und ''[[Bild (Zeitung)|Bild]]'' genannt.<ref>Sven Felix Kellerhoff: [https://www.welt.de/geschichte/article157721240/Was-der-BND-ueber-den-Prager-Fruehling-1968-wusste.html ''Was der BND über den Prager Frühling 1968 wusste.''] In: ''[[Die Welt]]'' vom 17. August 2016.</ref><br />
<br />
=== Berichterstattung und Kommentierung der Finanzkrise 2008 ===<br />
Eine Studie der gewerkschaftsnahen [[Otto-Brenner-Stiftung]] von [[Hans-Jürgen Arlt]] und [[Wolfgang Storz]] von März 2010 beleuchtete die Zeitungen ''[[Handelsblatt]]'', ''[[die tageszeitung]]'', ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', FAZ und ''[[Financial Times Deutschland]]'', sowie die ARD-Formate [[Tagesschau (ARD)|''Tagesschau'']] und ''[[Tagesthemen]]'', sowie die Nachrichtenagentur [[Deutsche Presseagentur|DPA]] zum Thema „Wirtschaftsjournalismus in der Krise&nbsp;– Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise&nbsp;– mit Ausnahme der ''[[Die Tageszeitung|taz]]''&nbsp;– schlecht gearbeitet habe.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/Aktuelles/AH63/AH63_Zusammenfassung.pdf |wayback=20160821055616 |text=''„Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“'' }} (PDF), Studie der [[Otto-Brenner-Stiftung]], abgerufen am 4. Januar 2017.</ref><br />
<br />
=== Berichterstattung zur EU-Urheberrechtsnovelle ===<br />
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung setzte sich in ihrer Berichterstattung zur [[Urheberrecht (Europäische Union)|Urheberrechtsreform der Europäischen Union]] in einer Reihe von Artikeln für die vorgeschlagene Reform ein, damit sichergestellt sei, „dass Kreative und Urheber einen Lohn für die Verwertung ihrer Werke bekommen“.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/wikimedias-widerstand-gegen-die-urheberrechtsreform-16077203.html Wikimedia Widerstand: In der Filterblase.]'' Kommentar in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. März 2019; abgerufen am 11. März 2019.</ref> Sie vertritt damit die Ansicht des [[Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger|Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger]] (BDZV) und über 240 europäischer Verbände, die Autoren, Komponisten, Schriftsteller, Journalisten und Fotografen vertreten.<ref>[https://www.bdzv.de/nachrichten-und-service/branchennachrichten/artikel/detail/ueber-240-organisationen-appellieren-an-eu-parlament-yes2copyright/ ''Über 240 Organisationen appellieren an EU-Parlament: #Yes2Copyright'] auf der Internetseite des BDZV.</ref> Ihre Haltung wird von zahlreichen Gegnern der Reform kritisiert.<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Niggemeier |url=https://uebermedien.de/32833/luegen-fuers-leistungsschutzrecht-das-hoert-nie-auf/ |titel=Lügen fürs Leistungsschutzrecht (das hört nie auf) |hrsg=Übermedien |abruf=2019-03-23}}</ref><br />
<br />
== Siehe auch ==<br />
* [[FAZ Businessradio]]<br />
* [[FAZ-Index]]<br />
* [[Liste deutscher Zeitungen]]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur<br />
|Titel=Die Frankfurter Allgemeine. Die Trutzburg der glücklichen Krieger wider den Zeitgeist<br />
|Sammelwerk=Spiegel Reporter<br />
|Verlag=Der Spiegel<br />
|Ort=Hamburg<br />
|Datum=1999-12}}<br />
* {{Literatur<br />
|Titel=Alles über die Zeitung. Frankfurter Allgemeine, Zeitung für Deutschland<br />
|Verlag=Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
|Ort=Frankfurt am Main<br />
|Datum=2008<br />
|JahrEA=1974}}<br />
* {{Literatur<br />
|Titel=Die Redaktion stellt sich vor<br />
|Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
|Ort=Frankfurt am Main<br />
|Datum=2004<br />
|ISSN=0174-4909}}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Friedemann Siering<br />
|Hrsg=Lutz Hachmeister, Friedemann Siering<br />
|Titel=Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der Frankfurter Allgemeinen<br />
|Sammelwerk=Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945<br />
|Verlag=C. H. Beck<br />
|Ort=München<br />
|Datum=2002<br />
|ISBN=3-406-47597-3<br />
|Kommentar=Beck’sche Reihe 1457}}<br />
* {{Literatur<br />
|Hrsg=Hermannus Pfeiffer<br />
|Titel=''Die FAZ. Nachforschungen über ein Zentralorgan.''<br />
|Sammelwerk=Kleine Bibliothek<br />
|Band=Band 489: ''Politik und Zeitgeschichte''<br />
|Verlag=Pahl-Rugenstein<br />
|Ort=Köln<br />
|Datum=1988<br />
|ISBN=3-7609-1202-8}}<br />
* {{Literatur<br />
|Hrsg=Alfred Estermann im Auftrag der Frankfurter Sparkasse<br />
|Titel=Zeitungsstadt Frankfurt am Main. Zur Geschichte der Frankfurter Presse in fünf Jahrhunderten<br />
|Ort=Frankfurt am Main<br />
|Datum=1994<br />
|ISBN=3-89282-028-7<br />
|Kommentar=zu beiden Ausstellungen: «Zeitungsstadt Frankfurt am Main», I: „Von Krieg und Frieden“ – Die Tageszeitungen und die Wochenpresse und Zeitungsstadt Frankfurt am Main und II: „Zum Nutzen und Vergnügen“ – Die Zeitschriften, Magazine und Unterhaltungsblätter, März–Juni 1994, September–Dezember 1994, [[Historisches Museum Frankfurt]]}}<br />
* {{Literatur<br />
|Hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland<br />
|Titel=Die Reform als Diktat. Zur Auseinandersetzung über die deutsche Rechtschreibung<br />
|Auflage=1.<br />
|Verlag=Frankfurter Allgemeine Zeitung<br />
|Ort=Frankfurt am Main<br />
|Datum=2000<br />
|Kommentar=ohne ISBN}}<br />
* [[Peter Hoeres]]: ''Zeitung für Deutschland. Die Geschichte der FAZ.'' Benevento, München und Salzburg 2019, ISBN 978-3-7109-0080-8. (Mit Anmerkungen, Literaturverzeichnis und Personenregister)<br />
* Peter Hoeres: ''Frankfurter Allgemeine Langeweile?'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' Nr. 244 vom 21. Oktober 2014, S. 22&nbsp;f.<br />
* Peter Hoeres: ''Geschichte eines Leitmediums für Wirtschaft, Politik und Public History. Medienhistorische Überlegungen zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung.'' In: ''Geschichte für heute.'' 8, Heft 2, 2015, S. 14–27.<br />
* Peter Hoeres, ''Neoliberalismus und Soziale Marktwirtschaft in der FAZ'', in: Jahrbuch zur Liberalismus-Forschung 29 (2017), S. 265–281.<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=Alexander S. Neu<br />
|Titel=Die Jugoslawien-Kriegsberichterstattung der Times und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Ein Vergleich<br />
|Verlag=Nomos<br />
|Ort=Baden-Baden<br />
|Datum=2004<br />
|ISBN=3-8329-0797-1}}<br />
* {{Literatur<br />
|Hrsg=Christian-Matthias Pohlert<br />
|Titel=Bilder in der Zeitung. Journalistische Fotografie 1949–1999<br />
|Verlag=Keyser<br />
|Ort=München<br />
|Datum=1999<br />
|ISBN=3-87405-247-8<br />
|Kommentar=Stellt zum 50-jährigen Erscheinen etwa 50 der wichtigsten für die FAZ tätigen Fotografen mit herausragenden Werkbeispielen vor.}}<br />
* Friedemann Siering: ''Zeitung für Deutschland. Die Gründergeneration der Frankfurter Allgemeinen.'' In: [[Lutz Hachmeister]], Friedemann Siering (Hrsg.): ''Die Herren Journalisten. Die Elite der deutschen Presse nach 1945.'' Beck, München 2002, ISBN 3-406-47597-3, S. 35–86.<br />
<br />
{{Coordinate|article=/|NS=50.10470|EW=08.64705|type=landmark|region=DE-HE}}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.faz.net/ FAZ-Internetseite]<br />
* [[Peter Hoeres]]: ''[https://www.wipog.de/%C3%BCber-uns/gr%C3%BCndung-der-faz/ Frankfurter Allgemeine Langeweile?]'' [Text-PDF] In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' Nr. 244 vom 21. Oktober 2014, S. 22&nbsp;f.<br />
* [[Jürgen Wilke (Medienwissenschaftler)|Jürgen Wilke]]: [http://www.faz.net/aktuell/eine-insel-der-freiheit-14530205.html ''150 Jahre Frankfurter Zeitung: Eine Insel der Freiheit.''] In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung.'' 16. November 2016.<br />
* [[Elisabeth Noelle-Neumann]]: [http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/31-august-1943-das-ende-der-frankfurter-zeitung-15728028.html ''Die letzte Kerze''] In: ''FAZ.net.'' 31. August 2018.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references responsive /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=w|GND=4155156-4|LCCN=n/82/56702|NDL=|VIAF=183474101}}<br />
<br />
[[Kategorie:Frankfurter Allgemeine Zeitung| ]]<br />
[[Kategorie:Zeitung (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Verlag (Frankfurt am Main)]]<br />
[[Kategorie:Deutschsprachige Tageszeitung]]<br />
[[Kategorie:Frankfurt-Gallus]]<br />
[[Kategorie:Ersterscheinung 1949]]<br />
[[Kategorie:Überregionale Tageszeitung]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1949]]</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Dido_(Mythologie)&diff=194957282
Dido (Mythologie)
2019-12-16T14:12:32Z
<p>192.41.132.1: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>{{Lückenhaft|<br />
* Belegstellen für Quelle(n) des Mythos<br />
Lösche den betreffenden Listenpunkt, wenn er erledigt ist.<br />
Erläuterungen zu den einzelnen Punkten siehe<br />
[[Wikipedia:Redaktion Altertum/Antike Mythologie|hier]].<br />
|In diesem Artikel zur römischen Mythologie}}<br />
<br />
[[Datei:Meister des Vergilius Vaticanus 001.jpg|miniatur|Tod der Dido ([[Vergilius Vaticanus]], ca. 400)]]<br />
[[Datei:Dido purchases Land for the Foundation of Carthage.jpg|miniatur|Landkauf der Dido ([[Matthäus Merian]], ''Historische Chronik'', 1630)]]<br />
[[Datei:Guercino Morte di Didone.jpg|miniatur|Tod der Dido ([[Guercino]], 1631)]]<br />
[[Datei:Jongen S191a Didon.jpg|mini|Bronzeskulptur Dido (Christine Jongen, 2008/9)]]<br />
<br />
'''Dido''' (auch '''Elissa''' oder '''Elyssa''') war der Gründungslegende [[Karthago]]s nach eine [[Phönizien|phönizische]] Prinzessin.<br />
<br />
== Mythos ==<br />
Der Historiker [[Junianus Justinus]] nennt die Gründung Karthagos in Verbindung mit „Elissa“ (Dido bei den Römern, [[Punische Sprache|punisch]] „'Išt“). Elissa soll die [[Tyros|tyrische]] Tochter des Königs [[Mattan I.|Mutto]] gewesen sein. Aufgrund ihrer Verfolgung durch ihren Bruder [[Pygmalion]] gelangte sie über [[Zypern]] an den [[Golf von Tunis]]. Der Numidierkönig Iarbas versprach ihr so viel Land, wie sie mit einer Kuhhaut umspannen könne. Dido schnitt daraufhin die Kuhhaut in dünne Streifen, legte sie aneinander und konnte somit ein großes Stück Land markieren (''siehe auch: [[Isoperimetrisches Problem]]''). Dieser Küstenstreifen bildete die Byrsa, die Burg des späteren Karthago, die Keimzelle Karthagos. Nach der Gründung Karthagos habe sich Elissa selbst auf einem Scheiterhaufen geopfert, um der Stadt Wohlstand zu garantieren.<ref name="H">Werner Huss: ''Geschichte der Karthager (Abteilung 3, Teil 8).'' Beck, München 1985, ISBN 3-406-30654-3, S.&nbsp;41–42.</ref><br />
Nach einer anderen Version wollte Iarbas sie zur Ehe zwingen, daher verbrannte sie sich selbst.<ref>Gerhard Fink: ''Who is who in der antiken Mythologie.'' dtv Sachbuch, München 1993, ISBN 3-423-30362-X, S. 91.</ref><br />
<br />
Der Name „'Išt“ (Elissa) ist in der punischen [[Namensforschung|Onomastik]] mehrfach bezeugt, wobei dessen Bedeutung „die Aktive“ nicht sicher geklärt ist. In der tyrischen Onomastik ist hingegen der Name „Pygmalion“ unbekannt. Dass eine Frau eine so weitreichende [[Expedition]] leitete, entspricht nicht den damaligen Gegebenheiten und ist daher wenig glaubhaft. Ebenfalls umstritten ist das Bestehen eines „Elissa-[[Kult]]es“. Die vorherige Flucht hat außerdem [[legende]]nhafte Züge. Weitere Einzelheiten der Geschichte sind aufgrund der [[Griechen|griechischen]] [[Etymologie|Volksetymologie]] entstanden. Insgesamt ist daher die „Quelle Justinus“ als wenig zuverlässig zu werten. Sichere Belege für die Gründung Karthagos fehlen damit vollständig.<ref name="H" /><br />
<br />
Außerdem ist der Name der Dido mit [[Aeneas]] verknüpft. Allerdings erscheint diese Version erst etwa 800 Jahre nach Gründung Karthagos in [[Publius Vergilius Maro|Vergils]] ''[[Aeneis]]'', dem [[Gründungsmythos]] des [[Römisches Reich|Römischen Reichs]]. Dort verläuft die Beziehung folgendermaßen: Auf der Flucht aus [[Troja]] werden Aeneas und seine Gefährten von einem Sturm an die Küste des neu gegründeten Karthago getrieben, wo Königin Dido ihn gastlich aufnimmt. Auf Betreiben von [[Venus (Mythologie)|Venus]], der Mutter von Aeneas, die ihren Sohn auf diese Weise schützen will, und [[Juno (Mythologie)|Juno]], die ihn so vom verheißenen Land Italien fernhalten will, verliebt sich Dido unsterblich in Aeneas. Trotz eines Eides, den sie einst abgelegt hatte, sich nie mehr mit einem Mann einzulassen, vereinigt sie sich mit Aeneas während eines Unwetters in einer Höhle. Doch [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]] schickt den Götterboten [[Mercurius]], um Aeneas an seine Pflichten zu erinnern – so verlässt er Karthago, was Dido in den Suizid treibt: Sie ersticht sich mit dem Schwert des Aeneas. Doch zuvor schwört sie Rache und schafft so die Grundlage für den späteren Konflikt zwischen [[Rom]] und Karthago. <br />
<br />
Älteren Überlieferungen zufolge hatte Dido allerdings andere Gründe, Suizid zu begehen: Iarbas, der sah, dass Dido eine erfolgreiche Stadt aufbaute, wollte diese nun dazu zwingen, ihn zu heiraten.<br />
Von ihrem eigenen Volk dazu gedrängt, sah sie sich gezwungen, Suizid zu begehen, um ihrem verstorbenen Ehemann treu bleiben zu können.<br />
<br />
== Rezeption ==<br />
Es gibt ungefähr 90 [[Oper]]n-Vertonungen des Stoffes von der unglücklichen Liebe der Dido zu Aeneas, davon etwa 40 auf das Libretto ''[[Didone abbandonata]]'' von [[Pietro Metastasio]].<ref>''Dido, Königin von Carthago'' in: ''Reclams Opernlexikon'', S. 590, © 2001 Philipp Reclam jun., [[Digitale Bibliothek (Produkt)|Digitale Bibliothek]], Band 52.</ref> Zu erwähnen sind beispielsweise die Metastasio-Vertonung des deutschen Komponisten [[Johann Adolph Hasse]] sowie ''[[Dido and Aeneas]]'' des englischen Komponisten [[Henry Purcell]] sowie [[Les Troyens]] von [[Hector Berlioz]]. Im fünften Teil der Computerspiel-Reihe [[Sid Meier’s Civilization]] ist Karthago unter Dido eine der spielbaren Zivilisationen.<br />
<br />
Der [[Mount Dido]] in der Antarktis ist nach ihr benannt.<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{DNP|3|543||Dido|[[Fritz Graf (Philologe)|Fritz Graf]]}}<br />
* Joachim Hamm: ''Infelix Dido. Metamorphosen einer Liebestragödie.'' In: Dorothea Klein, Lutz Käppel (Hrsg.): ''Das diskursive Erbe Europas. Antike und Antikerezeption'' (= ''Kulturgeschichtliche Beiträge zum Mittelalter und der frühen Neuzeit.'' Band 2). Lang, Frankfurt am Main 2008, S. 1–24.<br />
* Thomas Kailuweit: ''Dido – Didon – Didone. Eine kommentierte Bibliographie zum Dido-Mythos in Literatur und Musik.'' Lang, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-631-52030-1.<br />
*A. La Penna, ''Didone'', in ''Enciclopedia Virgiliana'', II, 1985, 48-57;<br />
*{{Roscher|1,1|1012|1018|Dido|[[Otto Meltzer]]}}<br />
*F. Nolfo, Epigr. Bob. ''45 Sp. (= Ps. Auson. 2 pp. 420 s. Peip.): la palinodia di Didone negli'' Epigrammata Bobiensia ''e la sua rappresentazione iconica'', «Sileno» 41/1-2, 277-304;<br />
*F. Nolfo, ''Su alcuni aspetti del ‘movimento elegiaco’ di un epigramma tardoantico: la'' Dido Bobiensis, «Vichiana» 55/2, 2018, 71-90;<br />
* {{LIMC|8|559|562|Dido|[[Erika Simon]]}}<br />
* {{DNP|Suppl. 5|216|229|Dido und Aineias|Philipp Theisohn}}<br />
*A. Ziosi, Didone regina di Cartagine ''di Christopher Marlowe. Metamorfosi virgiliane nel Cinquecento'', 2015;<br />
*A. Ziosi, ''Didone. La tragedia dell'abbandono. Variazioni sul mito (Virgilio, Ovidio, Boccaccio, Marlowe, Metastasio, Ungaretti, Brodskij)'', 2017.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Dido|Dido}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=118525271|VIAF=57406084}}<br />
<br />
[[Kategorie:Karthago]]<br />
[[Kategorie:Mythischer Herrscher]]<br />
[[Kategorie:Person der römischen Mythologie]]<br />
[[Kategorie:Mythologisches Wesen als Namensgeber für einen Asteroiden]]</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alte_Kantonsschule_Aarau&diff=193172872
Alte Kantonsschule Aarau
2019-10-16T07:55:03Z
<p>192.41.132.1: /* Bekannte Ehemalige */</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
{{Infobox Schule<br />
| Schulname = Alte Kantonsschule Aarau<br />
| Bild = [[Datei:Alte Kantonsschule Aarau.jpg|225px|Einsteinhaus]]<br />
| Bildbeschriftung = Vorderseite Hauptgebäude (Albert-Einstein-Haus)<br />
| Schultyp = [[Kantonsschule]] ([[Gymnasium]])<br />
| Anschrift = Bahnhofstrasse&nbsp;91<br />
| Ort = [[Aarau]]<br />
| Breitengrad = 47.39330<br />
| Längengrad = 8.05250<br />
| Region-ISO = CH-AG<br />
| Kanton = [[Kanton Aargau]]<br />
| Land = [[Schweiz]]<br />
| Gründungsjahr = 1802<br />
| Schulträger = Kanton Aargau, Departement für Bildung Kultur und Sport (BKS)<br />
| Schülerzahl = 1400<ref>{{Webarchiv |url=http://www.alte-kanti-aarau.ch/Main/Organisation/Schueler/Schuelerliste.xls |wayback=20081008123243 |text=Archivlink}}</ref><br />
| Lehrerzahl = ca. 190<ref>[http://www.alte-kanti-aarau.ch/Main/Organisation/Lehrpersonen/O_Lehrpersonen.pdf alte-kanti-aarau.ch]</ref><br />
| Leitung = Martin Burkard<ref>[http://www.alte-kanti-aarau.ch/Main/Organisation/Organigramm/Schulleitung/O_Schulleitung.html alte-kanti-aarau.ch]</ref><br />
| Website = [https://altekanti.ch/ www.altekanti.ch]<br />
| PLZ = 5001<br />
}}<br />
<br />
Die '''Alte Kantonsschule Aarau''' (AKSA) (umgangssprachlich «Alte Kanti») an der Bahnhofstrasse in [[Aarau]] wurde 1802 gegründet und ist das älteste nichtkirchliche Gymnasium der [[Schweiz]]. Da das Einsteinhaus über eine Sternwarte verfügt, findet dort jedes Jahr ein öffentlicher, kostenloser Astronomiekurs statt.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Von 1802 bis 1896 war die Kantonsschule im heutigen [[Amthaus (Aarau)|Amthaus]] (Kantonspolizei) an der [[Laurenzenvorstadt]] untergebracht. An der Gründung beteiligt waren der Bergdirektor [[Johann Samuel von Gruner]], der Fabrikant [[Johann Rudolf Meyer (Fabrikant, 1768)|Johann Rudolf Meyer]]<ref name="Lutz">Markus Lutz: ''Vollständiges geographisch-statistisches Hand-Lexikon der Schweizerischen Eidgenossenschaft.'' 1856, S. 2, ([https://books.google.ch/books?id=BjRCAAAAcAAJ&pg=PA2&dq=kantonsschule+aarau Google Books]).</ref> und der Schriftsteller [[Andreas Moser (Schriftsteller)|Andreas Moser]], der hier den ersten Turnplatz der Schweiz schuf. Die Gründer waren stark von den Ideen [[Johann Heinrich Pestalozzi|Pestalozzis]] beeinflusst. Die Schule war nicht-konfessionell und verstand sich als Reformschule. Erster Direktor war [[Georg Franz Hofmann]], der Sekretär der Helvetischen Regierung. Bis 1813 war die Schule privat. Um 1896 wurde das heutige Einsteinhaus eingeweiht, das Hauptgebäude. 1917 wurde der Anbau an das Einsteinhaus mit Sternwarte bezogen. Die Schule hatte lange Zeit den Ruf, eine der besten Unterrichtsanstalten der Schweiz zu sein<ref name="Lutz" />. 1969 wurde das Karrerhaus fertiggestellt. 1999/2000 wurde es renoviert. 2008 wurde das umgebaute Karl-Moser-Haus bezogen<sup>[Was wurde umgebaut? Bibliothek wurde ausgelagert?]</sup> 2014 erhielt die Alte Kantonsschule Aarau den Schulpreis der [[Wissenschafts-Olympiade (Schweiz)|Wissenschafts-Olympiade]].<br />
<br />
== Unterricht ==<br />
=== Lehrgänge ===<br />
Die Alte Kantonsschule Aarau ist eine öffentliche [[Schweizer Bildungssystem|Mittelschule]] des [[Kanton Aargau|Kantons Aargau]]. Ausser dem Gymnasium (MAR) wird auch die Wirtschaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS) an der Alten Kantonsschule angeboten. Für die ersten zwei Jahre des Gymnasiums wird ein [[Akzentfach]] gewählt, für das dritte und vierte Jahr ein [[Schwerpunktfach]] und für das vierte Jahr ein [[Ergänzungsfach]].<br />
<br />
Im Gymnasium gibt es eine Sportabteilung pro Klasse und mehrere Immersionsabteilungen (Unterricht auf Englisch). Seit 2006 ist zudem ein «Nawimat»-Lehrgang (NAturWIssenschaft, MAThematik) wählbar. Ebenfalls an der AKSA angesiedelt ist ein Sportgymnasium für Spitzensportler/ Leistungssportler.<br />
<br />
=== Sprachen ===<br />
Nebst den obligatorischen Sprachen [[Englische Sprache|Englisch]], [[Deutsche Sprache|Deutsch]] und [[Französische Sprache|Französisch]] werden [[Latein]], [[Italienische Sprache|Italienisch]] und [[Spanische Sprache|Spanisch]], aber auch [[Altgriechische Sprache|Griechisch]], [[Russische Sprache|Russisch]], [[Hebräische Sprache|Hebräisch]] und seit 2006 sogar [[Arabische Sprache|Arabisch]] angeboten. Neu<sup>[Referenzjahr fehlt!]</sup> auch [[Chinesische Sprachen|Chinesisch]] und [[Japanische Sprache|Japanisch]]. An der Schule können das kleine und grosse [[Latinum]], das [[Graecum]], das [[Hebraicum]] sowie das [[Cambridge Certificate in Advanced English|Advanced]] und das [[Cambridge Certificate of Proficiency|Proficiency]] abgelegt werden. Für die Spanischschüler besteht zudem die Möglichkeit das DELE-Diplom zu machen, Französischschüler können das DELF-Diplom erwerben.<br />
<br />
=== Musik ===<br />
Nebst der Möglichkeit Unterricht auf diversen Musikinstrumenten zu belegen, existieren auch ein Chor, ein Orchester und zahlreiche Ensembles. Zusätzlich zum Grundlagenfach wird auch ein Schwerpunkt- und ein Ergänzungsfach "Musik" angeboten.<br />
<br />
=== Theater ===<br />
Es existiert ein Theaterkurs. Die eingeübten Stücke werden ungefähr halbjährlich öffentlich aufgeführt.<br />
<br />
=== Informatik ===<br />
Seit vor 2003 war das Tastaturschreiben Pflichtfach am Gymnasium wie an der WMS, wobei die Prüfungen am Gymnasium weniger streng waren als an der WMS.<br />
<br />
Seit 2010 wird an der Schule ein Informatiklehrgang (Informatikmittelschule, IMS) mit kaufmännischer Berufsmaturität und eidgenössischem [[Fähigkeitszeugnis]] «Informatik / Applikationsentwicklung» angeboten. Der Lehrgang besteht aus einer dreijährigen Studienzeit in Aarau mit 5-wöchigem Praktikum im zweiten und 4-wöchigem Sprachaufenthalt im dritten Jahr. Das vierte Jahr ist als Praxisjahr vorgesehen.<br />
<br />
Seit 2005 ist die Schule autorisiertes [[European Computer Driving Licence|ECDL]]-Testcenter, wodurch am Gymnasium freiwillig ECDL-Diplome erworben werden können, währenddessen der Erwerb in der WMS zum Lehrplan gehört.<br />
<br />
Seit 2017 ist zudem Informatik ein Pflichtfach für alle Gymnasialschüler. Gelehrt werden in diesem Unterricht nebst Grundlagen des Programmieren in mehreren Programmiersprachen auch Medienkompetenz.<br />
<br />
=== Sport ===<br />
Früher diente die Balänenturnhalle, die beim Zeughaus steht, dem Sportunterricht. Heute findet dieser aber in der Telli statt. Die Sportanlage dient ausserhalb der Unterrichtszeiten als öffentliches Schwimmbad, die Turnhallen dienen Vereinen, wie z. B. der Karateschule Aarau, als Trainings- und Übungslokal.<br />
<br />
== Gebäude ==<br />
Die Schule besteht heute aus fünf Gebäuden:<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
! Name || Alter Name<br />(bis 2006) || Baujahr || Architekt || Nutzung || Schulge-<br />bäude seit || benannt nach<br />
|-<br />
| Karl-Moser-Haus || Rauchensteinhaus ||style="text-align:center;"| 1860 || || Unterricht,<br />ehemals Bibliothek || || [[Karl Coelestin Moser|Karl Moser]]<br />
|-<br />
| Albert-Einstein-Haus || Tuchschmidhaus ||style="text-align:center;"| 1894 || [[Karl Coelestin Moser|Karl Moser]] || Unterricht, Rektorat ||style="text-align:center;"| 1894 || [[Albert Einstein]]<br />
|-<br />
| Paul-Karrer-Haus («Aquarium») || Steinmannhaus ||style="text-align:center;"| 1969 || Barth & Zaugg || Unterricht ||style="text-align:center;"| 1969 || [[Paul Karrer]]<br />
|-<br />
| János-Tamás-Haus || Fehrhaus || || || Musikhaus || || [[János Tamás]]<br />
|-<br />
| Frank-Wedekind-Haus || AVA ||style="text-align:center;"| 1933 || Richner & Anliker || Medienzentrum,<br />Mensa, BiG ||style="text-align:center;"| 2008 || [[Frank Wedekind]]<br />
|-<br />
| Sportanlage Telli || || || || Sportunterricht,<br />Schwimmen ||<br />
|}<br />
<br />
=== Albert-Einstein-Haus ===<br />
[[Datei:AKSA Boulevard 1895.JPG|mini|Das Einstein-Haus im Jahr seiner Eröffnung (1895), im Vordergrund der Boulevard der Bahnhofstrasse]]<br />
Das [[Albert Einstein]]-Haus ist benannt nach dem bedeutenden theoretischen Physiker (1879–1955), der hier ein Jahr zur Schule ging (1895–1896). Vor 2006 war es benannt nach dem Physiker und Rektor [[August Tuchschmid]] (1855–1939).<br />
<br />
==== Nutzung ====<br />
Im Albert-Einstein-Haus befinden sich die Räume der Schulverwaltung, eine Aula sowie etwa die Hälfte der Unterrichtszimmer der AKSA, vor allem jene der Geistes- und Sozialwissenschaften, der Sprachen sowie der Musik. Es wurde 1894 von Karl Moser gebaut und im folgenden Jahr eröffnet.<br />
<br />
==== Kunst ====<br />
An der Ostfassade befinden sich im 2. Stock anstelle von Fenstern eine Serie allegorischer Bilder der Wissenschaften, auf welche das Gymnasium vorbereitet. Sie wurden von Kunstmaler Arnold Büchli (* 1885) gemalt, der selber Schüler der AKSA war. Auf den Bildern sind zu sehen:<br />
[[Datei:Einstein-Haus Ost-rectified.jpg|mini|Zweiter Stock der Ost-Fassade des Einstein-Hauses]]<br />
# ''Jurisprudenz:'' Eine niedergeschlagene [[Justitia]] mit Schwert und Waage, dahinter ein geöffnetes Buch: «SVVM CVIQVE» ([[Latein]]isch für ''[[Jedem das Seine]]'').<br />
# ''Theologie und Philosophie:'' Das leere Kreuz [[Jesus Christus|Christi]], dahinter steht der geflügelte [[Satan]], davor sitzt ein Mann bei einem [[Amboss]], der eine Schrifttafel «ENS ENTI UM» (ens entium, lat.: ''Wesen aller Wesen'' = Gott) in den Händen hält.<br />
# ''Medizin'': Ein übergrosser Totenkopf, davor eine Frau mit [[Äskulapstab]], der eine nackte Frau zu Füssen liegt.<br />
<br />
Auch auf der Westseite haben sich früher Bilder befunden. Es waren dies Allegorien für die drei Richtungen, auf welche die Gewerbeschule vorbereitet: Technik, Mathematik & Naturwissenschaften sowie Handel.<br />
<br />
Die «alten Herren» der drei Kantonsschülervereinigungen ''[[Argovia Aarau|Argovia]], Industria'' und ''Turnverein'' finanzierten 1895 die Anschaffung von sechs Gipsstatuen ins Vestibül und Büsten berühmter Männer in die Lehrerzimmer. Zwei der Statuen, ''[[Sophokles]]'' und ''[[Augustus]]'' (genannt «di Prima Porta») hatten die Höhe von über zwei Metern. Die ihnen zur Seite stehenden Figuren, die Musen [[Klio (Muse)|Clio]] und [[Urania]], ein Athlet und ein scheibenwerfender Jüngling ([[Diskobolos|Discobolos]] des [[Myron]]) waren absichtlich kleiner gewählt worden. – «Durch die Büsten sollten so dem Schüler eine Reihe von Männern vor Augen geführt werden, welche Hervorragendes geleistet haben auf den verschiedenen Gebieten geistiger Kultur.»<ref>Aug. Tuchschmid (Hrsg.): «Programm der Aargauischen Kantonsschule für das Schuljahr 1895/96», H.R. Sauerländer & Co.1 Aarau, 1896, S. 71</ref><br />
<br />
Das Vestibül und gewisse Elemente in den Gängen sind von Herrn Steimer (Fachlehrer für Dekorationsmalen und kunstgewerbliches Zeichnen am Gewerbemuseum) ornamentös verziert worden. In ähnlichem Stile muss bei der Eröffnung des Gebäudes auch die Westwand der Aula verziert gewesen sein. In der Mitte des Ornaments befand sich das Aarauerwappen. Jedoch wurde in der Mitte des 20. Jahrhunderts eine horizontale Decke eingezogen und die Wand einheitlich weiss gestrichen, womit auch das Ornament verschwand. An der Wand, bevor die Dachschräge beginnt, war an beiden Seitenwänden ein ca. 30&nbsp;cm breiter Streifen bemalt. Zu sehen waren Tiere und Pflanzen. Als die horizontale Decke bei einer Renovation wieder entfernt wurde, waren diese Streifen in einem sehr schlechten Zustand. Nur drei Sektoren konnten restauriert werden, der Rest wurde grün gestrichen. Die Dachschräge jedoch wird nach wie vor beiderseits von Aaraueradlern geziert. Da nach der Renovation die Wände allseitig weiss gestrichen wurden, musste auch das ursprünglich aufgemalte Gedicht «Jugendgeist» von [[Adolf Frey]] verschwinden. Da man ihn aber nicht einfach verschwinden lassen wollte, wurde er auf eine Plexiglasscheibe geschrieben, welche dann an die Wand montiert wurde.<ref>[[:Datei:Adolf Frey - Jugendgeist.jpg|Aug. Tuchschmid (Hrsg.): «Programm der Aargauischen Kantonsschule für das Schuljahr 1895/96», H.R. Sauerländer & Co.1 Aarau, 1896, S. 68]]</ref><br />
<br />
<poem style="margin-left:20px; font-style:italic;><br />
Geheimnisvoll ist Jugendgeist –<br />
Ein Wandrer auf verhülllten Wegen.<br />
Dem reift ein Tagwerk voller Segen,<br />
Der aufwärts ihm die Pfade weist:<br />
:Der Junge rasch, doch willig,<br />
:Das Alter streng, doch billig,<br />
So schreiten wir dem Licht entgegen.<br />
</poem><br />
<br />
<gallery><br />
Haupteingang Einstein-Haus.jpg|Haupteingang mit Aarauer Adler, Aargauer und Schweizer Wappen<br />
Kanti Vestibül 1895.jpg|Das Vestibül mit den Gipsstatuen von 1895<br />
AKSA Aula 1895.jpg|Aula der AKSA um 1895<br />
</gallery><br />
<br />
Im zweiten Stock finden sich im Treppenhause die Wappen der ehemaligen Gebiete, welche beim Bau alle zum Kanton Aargau gehörten. Sie sind direkt auf dem Verputz aufgemalt.<br />
<br />
<gallery><br />
AKSA Einstein Baden.jpg|<div align="center">[[Grafschaft Baden]]</div><br />
AKSA Einstein Bern.jpg|<div align="center">[[Berner Aargau]]</div><br />
AKSA Einstein Freiamt.jpg|<div align="center">[[Freiamt (Schweiz)|Freiamt]]</div><br />
AKSA Einstein Fricktal.jpg|<div align="center">[[Fricktal]]</div><br />
</gallery><br />
<br />
Die vier Kantonsschülerverbindungen (Argovia, Industria, [[KTV Aarau]] und [[Schweizerischer Zofingerverein|Zofingia]]) schenkten 2003 ihrer Alma Mater zum 200-jährigen Bestehen ein Kunstwerk von [[Ruth Maria Obrist]] «Installation mit 200 Farbtafeln», welches nun im Gang des ersten Stockes ausgestellt ist.<ref>[[:Datei:AKSA Ruth Maria Obrist Info.jpg]]</ref><br />
<br />
Die Stadt Aarau schenkte ihr zum ''Jubiläum 200&nbsp;Jahre Mittelschule Aargau'' «positiv und negativ» von Max Matter, basierend auf «Injektion» (1998) (50&nbsp;cm × 50&nbsp;cm, im Rektorat aufbewahrt). Dies sind zwei Tinkturen auf [[Seidenpapier]] 100&nbsp;cm × 100&nbsp;cm, zwei Lambdaprinte (farbecht und komplementär).<ref>Beschriftungstafel unterhalb der Bilder im 2. Stock vor der Aula</ref><br />
<br />
<gallery><br />
ASKSA Ruth Maria Obrist.jpg|Installation von Ruth Maria Obrist<br />
AKSA Ruth Maria Obrist detail.jpg|Detail der Installation von Ruth Maria Obrist<br />
AKSA Matter negativ.jpg|«negativ» des Kunstwerks von Max Matter<br />
AKSA Matter positiv.jpg|«positiv» des Kunstwerks von Max Matter<br />
Einstein-Haus Ost.jpg|Zweiter Stock der Ost-Fassade des Einstein-Hauses<br />
AKSA KTV Athlet.jpg|Statue der Verbindung «KTV» von 1930<br />
</gallery><br />
<br />
==== Geschichte ====<br />
1891<ref name="info-einstein">[[:Datei:Info Albert-Einstein-Haus.jpg]]</ref> wurde das Feer-Herzog-Gut seiner zentralen Lage wegen von der Stadt erworben. Unter bestmöglicher Beibehaltung des Baumbestandes sollte hier ein städtischer Schulbezirk mit Kantonsschule, Gewerbeschule und Gewerbemuseum entstehen. Den Wettbewerb für die gesamte Anlage gewann [[Karl Coelestin Moser|Karl Moser]], Teilhaber des Architekturbüros Curjel & Moser in Karlsruhe, der nach 1900 als Architekt und ab 1915 auch als ETH-Professor ein Wegbegleiter der Modernen Architektur in der Schweiz wurde. Für die 1896 eingeweihte Kantonsschule wählte er indes die Formen der deutschen [[Renaissance]] und stand damit noch ganz im Banne des [[Historismus]] des 19. Jahrhunderts.<br /><br />
1916 wurde auch noch ein Flügelanbau mit Sternwarte durch Karl Moser geplant.<ref name="info-einstein" /><br />
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Alte Kantonsschule Aarau.jpg|Einsteinhaus<br />
AKSA Situationsplan 1895.jpg|Situationsplan der AKSA um 1895<br />
Flügelanbau Einstein-Haus.jpg|Flügelanbau mit Sternwarte<br />
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<br />
=== Paul-Karrer-Haus ===<br />
Das [[Paul Karrer]]-Haus ist benannt nach dem Schweizer Chemiker sowie Nobelpreisträger für Chemie (1889–1971).<br />
==== Nutzung ====<br />
Das Paul-Karrer-Haus (genannt: ''Aquarium'') dient der Schule hauptsächlich als Gebäude für den naturwissenschaftlichen Unterricht und dessen Praktika, wenngleich auch vereinzelt Sprachen darin unterrichtet werden. Im 1. Untergeschoss bieten reihenweise abschliessbare Kästchen den Studierenden Lagerraum für Schulmaterialien, während sich im 2. Untergeschoss die Schutzräume der Schule befinden.<br />
<br />
==== Kunst ====<br />
Die Fenster im Parterre sind zusammen mit einem darauf dargestellten (und sich auch im Erdgeschoss befindlichen Körper) ein Kunstwerk des Aargauer Künstlers [[Hugo Suter]].<br />
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Hugo Suter-Windowpicture.jpg|Fensterbild von Hugo Suter<br />
Hugo Suter Fenster 01.jpg|Fensterbild von Hugo Suter<br />
Hugo Suter Fenster 02.jpg|Fensterbild von Hugo Suter<br />
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<br />
==== Geschichte ====<br />
Das zunächst nach dem Naturwissenschafter [[Paul Steinmann]] ''«Steinmannhaus»'' genannte Schulgebäude von [[Barth und Zaugg]] von 1969 strahlt Modernität und Fortschrittsglauben aus. Die Architekten zählten zur [[Solothurner Schule]], die ihre Bauten aus Stahl, Beton und Glas nach dem Beispiel von [[Mies van der Rohe]] auf einfache, geometrische Körper reduzierten. Das hohe Haus auf kleinem Grundriss verbaute den alten Park nur wenig. In städtebaulicher Hinsicht war das Wettbewerbsprojekt (1961) noch provokativer gewesen: Ein 13-geschossiges Turmhaus an der [[Bahnhofstrasse (Aarau)|Bahnhofstrasse]]. Der an zentraler Lage geplante Akzent löste im Grossen Rat eine hitzige Hochhausdebatte aus, die mit einem Kompromiss endete: Das Gebäude wurde auf acht Geschosse reduziert und in den «hinteren Teil» des Parkes verbannt, weshalb es heute an die (ruhigere) Laurenzenvorstadt grenzt; statt in Stahl/Glas musste es in Beton aufgeführt werden.<ref>[[:Datei:Info Paul-Karrer-Haus.jpg]]</ref><br />
<br />
Weithin unbekannt ist auch, dass sich im Gebäude ein vom Untergeschoss bis nach obenhin reichender Lüftungsschacht befindet (''«Kühlturm»''), der aber beim letzten Umbau ausser Betrieb genommen und verschlossen wurde, sodass er heute nicht mehr betreten werden kann. Er befindet sich im südwestlichen Teil des Kernes des Gebäudes, in welchem sich auch Lifte, Nottreppenhaus und Toiletten befinden.<br />
<br />
Bis am 13. März 2005 (letzte Messung<ref>[http://web.archive.org/web/20080816224619/http://les.alte-kanti-aarau.ch/ Letzte Messung der Luftelektrischen Station (im Archiv)]</ref>), befand sich auf dem Dach des Gebäudes eine Luftelektrische Station<ref>[http://web.archive.org/web/20080816224619/http://les.alte-kanti-aarau.ch/ Website der Luftelektrischen Station (im Archiv)]</ref>. Die Station verfügte über ein Nebelmessgerät, dessen Blinken von der anderen Aareseite her gut zu sehen war.<br />
<br />
=== Karl-Moser-Haus ===<br />
[[Datei:Aarau-Alte-Kantonsschule-ps.jpg|mini|hochkant|Ansicht des Karl-Moser-Hauses]]<br />
Das [[Karl Moser (Architekt)|Karl Moser]]-Haus ist benannt nach seinem Architekten (1860–1936), der fast zur gleichen Zeit auch das Einstein-Haus erbaut hat.<br />
==== Nutzung ====<br />
Im Karl-Moser-Haus befindet sich die Kantonale Schule für Berufsbildung (KSB), wo Jugendliche, die nach der obligatorischen Schulzeit keine Lehrstelle gefunden haben, ein 10. Schuljahr absolvieren können.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.berufsbildung.ag/index.php |wayback=20110219045839 |text=Archivlink}}</ref> Ausserdem befindet sich im Erdgeschoss das Lehratelier für Modegestaltung, wo Lernende zum Bekleidungsgestalter bzw. zur Bekleidungsgestalterin ausgebildet werden.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.berufsbildung.ag/LEHRATELIER/AUSBILDUNG/berufslehre.php |wayback=20110129232753 |text=Archivlink}}</ref> Bis 2008 war im Erdgeschoss die Bibliothek der AKSA untergebracht gewesen, welche im selben Jahr in das neu erstellte Frank-Wedekind-Haus übersiedelte.<br />
<br />
==== Kunst ====<br />
Im zweiten Stock sind als Fensterbilder im Haupttreppenhaus die Wappen von [[Muri AG|Muri]] und [[Klingnau]], sowie ein veraltetes [[Küttigen|Küttigerwappen]] abgebildet. Die Fensterscheiben wurden von der Firma ''Adolf Kreuzer'' aus Zürich im Jahre 1896 gefertigt.<ref>[[:Datei:COA-Window Muri.jpg]] untere rechte Bildecke sowie Jahreszahl unter «Muri»</ref><br />
<br />
Auf der südlichen Fassade sind neun kunstvoll gehauene Steine zu sehen. Auf manchen sind Wappenschilde zu sehen, auf anderen Figuren und auf einem auch ein Leitspruch für die Gewerbeschule. Am südlichen Anbau, sind zudem oberhalb der Fenster zwei Wappen angebracht. Zwei leere Wappenschilde befinden sich unterhalb des Erkers an der Südseite.<br />
<br />
<gallery><br />
AKSA Moser Kunst+Gewerbe.jpg|«Pfleget Kunst u. Gewerbe»<br />
AKSA Moser Adler.jpg|Adler<br />
AKSA Moser Dame.jpg|Dame mit zwei Wappenschilden (Links:&nbsp;[[Aefligen]] (?), rechts:&nbsp;[[Berikon]] (?))<br />
AKSA Moser Knabe.jpg|Knabe mit Pokal<br />
AKSA Moser Drachen.jpg|Drachen<br />
COA-Window Küttigen.jpg|altes [[Küttigen#Wappen|Küttigerwappen]]<br />
COA-Window Klingnau.jpg|[[Klingnau#Wappen|Klingnauerwappen]]<br />
COA-Window Muri.jpg|altes [[Muri AG#Wappen|Wappen von Muri]]<br />
AKSA Moser Wappen links.jpg|Wappen (wovon?)<br />
AKSA Moser Wappen rechts.jpg|Wappen (wovon?)<br />
AKSA Moser Wappenschilde.jpg|Zwei leere Wappenschilde<br />
</gallery><br />
<br />
==== Geschichte ====<br />
[[Datei:Schrift Moser-Haus.jpg|mini|Schrift im dritten Stock des Karl-Moser-Hauses]]<br />
Das Gewerbemuseum samt Gewerbeschule kam 1896 neben der gleichzeitig neu gebauten Kantonsschule im Park des Feer-Herzog-Gutes zu stehen. Für die Gesamtüberbauung wurde 1892 ein Wettbewerb ausgeschrieben.<br />
<br />
Das erstprämierte Projekt von [[Karl Coelestin Moser|Karl Moser]] ergänzte die [[neugotisch]]e Villa Feer von 1862<ref>[[:Datei:Jahreszahl Moser-Haus.jpg]]</ref> mit Spitzgiebeln und fügte ihr einen hofbildenden Winkelbau in neugotischem Stil an. Dieser homogenisierenden Lösung kam der Stilpluralismus des späten 19. Jahrhunderts entgegen. Konzeptionell ein interessantes Beispiel dafür, wie man eine grossbürgerliche Villa, statt abzubrechen, durch eine Erweiterung und bauliche Einverleibung einer neuen Nutzung zuführen kann.<br />
<br />
Das Gebäude gilt als ein Hauptwerk der neugotischen Profanarchitektur im Aargau.<ref>[[:Datei:Info Karl-Moser-Haus.jpg]]</ref> Um 1895 fanden in den Räumen Handwerkerkurse, eine Frauenarbeitsschule, Bau- und Malschule sowie Sammlungen, um 1985 Fachschul- und Weiterbildungskurse ein neues Zuhause. Die Inschriften an der Wand im dritten Stock erinnern an die Geschichte der im Haus untergebrachten Institutionen, ergänzt mit dem Spruch «Kunst und Gewerke – des Volkes Stärke».<ref>[[:Datei:Schrift Moser-Haus.jpg]]</ref><br />
<br />
=== Frank-Wedekind-Haus ===<br />
[[Datei:Wedekind-Haus im Bau 070629.jpg|mini|Wedekind-Haus im Bau<br />Ende Juni 2007]]<br />
Das Frank-Wedekind-Haus ist benannt nach dem deutschen Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler [[Frank Wedekind]], der ab 1879 hier zur Schule ging, und den Dichterbund ''Senatus Poeticus'' gründete.<br />
<br />
==== Nutzung ====<br />
Im Erdgeschoss ist eine Mensa/Cafeteria ohne Produktionsküche untergebracht. Ein Medienzentrum, das auf dem Areal an einem einzigen Ort die biblio- und mediothekarischen Bedürfnisse beider Schulen (AKSA und ''Kantonale Schule für Berufsbildung KSB'') abdeckt, befindet sich im 1. Obergeschoss. Im Untergeschoss und im 2. Obergeschoss haben Werkstätten und Zeichenräume für das bildnerische Gestalten Platz gefunden.<br />
<br />
==== Geschichte ====<br />
Das Gebäude wurde 1933 von den Aarauer Architekten ''Richner & Anliker'' für das ''Aargauische Versicherungsamt AVA'' erbaut. Letzteres wurde per Ende 2007 aufgelöst,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.agva.ch/ |wayback=20070929161748 |text=Hauptseite, Stand Oktober 2008t}}</ref> nachdem das Gebäude bereits einige Zeit leer gestanden war. Von November 2006 bis Juni 2008 wurde es dann vollständig renoviert und mit einem Anbau – anstelle des alten Annexbaus mit Splitlevel – ergänzt.<br />
<br />
=== János Tamás-Haus ===<br />
[[Datei:Tamás-Haus.jpg|mini|János Tamás-Haus (2007).]]<br />
Das [[János Tamás]]-Haus ist benannt nach dem ungarisch-schweizerischen Komponisten, Dirigenten und Pädagogen, der ab 1971 hier als Lehrer tätig war.<br />
==== Nutzung ====<br />
Hier findet der grösste Teil des [[Instrumentalunterricht]]s der AKSA statt. Es scheint früher ein Wohnhaus gewesen zu sein. Das Gebäude ist in einen Süd- und einen Nordflügel aufgeteilt, zwischen denen die einzige Verbindung durch den Keller führt.<br />
<br />
== Ehemaligenverein ==<br />
Die «Aula – Verein Ehemaliger der Alten Kantonsschule Aarau» unterstützt Projekte der Schule und der Schülerschaft sowie den Schülerrat bis zu einem jährlichen Geldbetrag von 10'000 Franken. Er prämiert aber auch ausserordentliche Leistungen an den Maturaprüfungen. Dem Verein gehören 1'620 Mitglieder an (''Stand: Februar 2008''), sowohl ehemalige Schüler als auch Lehrer und Angestellte.<br />
<br />
== Bekannte Ehemalige ==<br />
Diese Schule wurde von drei [[Nobelpreis]]trägern und vier [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesräten]] besucht.<br />
<br />
{| class="wikitable sortable"<br />
|-<br />
! Name || Eintritt || Matur || Anmerkung<br />
|-<br />
|[[Johann Jakob Rychner]] || || || Tierarzt und Begründer der [[Buiatrik]]<br />
|-<br />
|[[Augustin Keller (Politiker)|Augustin Keller]]<br />
|1822<br />
|1825<br />
|[[Ständerat]], [[Regierungsrat (Schweiz)|Regierungsrat]]<br />
|-<br />
| [[Friedrich Frey-Herosé]] || || || [[Bundesrat (Schweiz)|Bundesrat]]<br />
|-<br />
| [[Emil Welti]] || 1840 || 1844 || Bundesrat<br />
|-<br />
| [[Karl Coelestin Moser|Karl Moser]] || || || [[Architekt]]<br />
|-<br />
|[[Armin Kellersberger]]<br />
|1855<br />
|1859<br />
|Ständerat<br />
|-<br />
| [[Frank Wedekind]] || 1879 || 1884 || [[Schriftsteller]]<br />
|-<br />
| [[Maximilian Oskar Bircher-Benner]] || || || Erfinder des [[Müsli|Birchermüesli]]<br />
|-<br />
| [[Edmund Schulthess]] || 1884 || 1888 || Bundesrat<br />
|-<br />
| [[Alfred Wyrsch]] || 1887 || 1891 || [[Nationalrat (Schweiz)|Nationalrat]]<br />
|-<br />
| [[Paul Haller]] || || || [[Schriftsteller]], [[Pfarrer]], [[Gymnasiallehrer]]<br />
|-<br />
| [[Albert Einstein]] || 1895 || 1896 || [[Liste der Nobelpreisträger für Physik#1921 bis 1930|Nobelpreis für Physik, 1921]]<br />
|-<br />
| [[Alfred Vogt (Mediziner)|Alfred Vogt]] || || 1898 || Professor der Augenheilkunde<br />
|-<br />
| [[Paul Karrer]] || 1905 || 1908 || [[Liste der Nobelpreisträger für Chemie#1931–1940|Nobelpreis für Chemie, 1937]]<br />
|-<br />
| [[Werner Arber]] || 1945 || 1949 || [[Liste der Nobelpreisträger für Physiologie oder Medizin#1971–1980|Nobelpreis für Physiologie oder Medizin, 1978]]<br />
|-<br />
| [[Ernst Halter]] || 1954 || 1958 || [[Schriftsteller]]<br />
|-<br />
| [[Hansjörg Schneider (Dramatiker)|Hansjörg Schneider]] || 1954 || 1958 || [[Schriftsteller]]<br />
|-<br />
| [[Kaspar Villiger]] || 1957 || 1960 || Bundesrat, Unternehmer<br />
|-<br />
| [[Maximilian Reimann]] || 1958 || 1962 || Nationalrat<br />
|-<br />
| [[Hermann Burger]] || || || Schriftsteller<br />
|-<br />
| [[Franz Hohler]] || || 1963 || Schriftsteller<br />
|-<br />
| [[Max E. Keller]] || 1964 || 1967 || Komponist und Jazz-Pianist<br />
|-<br />
| [[Martin R. Dean]] ||1972 ||1976 || Schriftsteller<br />
|-<br />
| [[Michael Schneider (Komponist)|Michael Schneider]] || || || Komponist und Musikwissenschaftler<br />
|-<br />
| [[Virgilio Masciadri]] || 1979 || 1983 || Schriftsteller, Übersetzer und Privatdozent Universität Zürich<br />
|-<br />
| [[Walter Thurnherr]] || 1979 || 1982 || Diplomat und Bundeskanzler<br />
|-<br />
| [[Alain Gsponer]] || 1992 || 1996 || Filmregisseur, Drehbuchautor<br />
|}<br />
<br />
== Bekannte Lehrer ==<br />
Alphabetisch:<br />
* [[Johann Jakob Bäbler]] (1836–1900), Historiker, Flurnamenforscher<br />
* [[Johann Christian Martin Bartels]] (1769–1836), Mathematiker<br />
* [[Pompejus Bolley]] (1812–1870), Chemielehrer<br />
* [[Franz Xaver Bronner]] (1758–1850)<br />
* [[Josef Burgmeier]] (1844–1905), Gesangslehrer<br />
* [[Ernst August Evers]] (1779–1823)<br />
* [[Karl Fricker]] (1870–1933), Turnlehrer<br />
* [[Friedrich Theodor Fröhlich]] (1803–1836), Komponist<br />
* [[Wilhelm Benjamin Gautzsch]] (1771–1835), Geographie, Geschichte, Latein, Deutsch<br />
* [[Friedrich Heldmann]] (1776–1838), Wirtschaft<br />
* [[Ludwig Hirzel (Literaturhistoriker)]] (1838–1897), Germanist<br />
* [[Georg Franz Hofmann]] (1765–1838)<br />
* [[Jakob Hunziker]] (1827–1901), Altphilologe, Bauernhausforschung<br />
* [[Karl Mager]], von 1842 bis 1844 Lehrer für Französisch<br />
* [[Andreas Moser (Schriftsteller)]] (1766–1806)<br />
* [[Friedrich Mühlberg]] (1840–1915), Geologe<br />
* [[Rudolf Rauchenstein]] (1798–1879), Altphilologe<br />
* [[Ernst Ludwig Rochholz]] (1809–1892), Germanist<br />
* [[Rudolf Rufener]] (1906–1972), Altphilologe und Platon-Übersetzer<br />
* [[Walter Saxer]] (1896–1974), Mathematiker<br />
* [[Claudia Storz]] (* 1948), Schriftstellerin<br />
* [[Heinrich Straumann]] (1902–1991), Anglist<br />
* [[Otto Sutermeister]] (1832–1901), Märchensammler<br />
* [[János Tamás]] (1936–1995), Komponist<br />
* [[August Tuchschmid]] (1855–1939), Physiker, Rektor<br />
* [[Alois Vock]] (1785–1857), Religionspädagoge<br />
* [[Karl Wiebel (Naturforscher)]] (1808–1888)<br />
* [[Jost Winteler]] (1846–1929), Sprachforscher, Hausvater von Albert Einstein, als er die Kantonsschule besuchte<br />
* [[Max Wolfinger]] (1837–1913), Maler<br />
<br />
== Zitate bekannter Personen ==<br />
=== Albert Einstein ===<br />
{{Zitat-de-CH<br />
|Text=Diese Schule hat durch ihren liberalen Geist und durch den schlichten Ernst der auf keinerlei äusserliche Autorität sich stützenden Lehrer einen unvergesslichen Eindruck in mir hinterlassen; durch Vergleich mit sechs Jahren Schulung an einem deutschen, autoritär geführten Gymnasium wurde mir eindringlich bewusst, wie sehr die Erziehung zu freiem Handeln und Selbstverantwortlichkeit jener Erziehung überlegen ist, die sich auf [[Drill (Erziehung)|Drill]], äusserliche Autorität und Ehrgeiz stützt. Echte Demokratie ist kein leerer Wahn.<br />
|ref=<ref>Albrecht Fölsing: ''Albert Einstein.'' Frankfurt am Main 1993, S. 52.</ref>}}<br />
<br />
{{Zitat-de-CH<br />
|Text=Die Erfahrung meiner Jugend hat mir so recht gezeigt, dass Dezentralisation des Unterrichtswesens, verbunden mit weitgehender Freiheit der Lehrkräfte in der Wahl des Stoffes und der Lehrmethoden, Lehrer und Schüler zu verantwortungsvollem freudigem Arbeiten bringen kann, wie es keine spitzefindige Reglementiererei vermag.<br />
|ref=<ref>Hans Kaeslin: ''Beiträge zur Geschichte der aargauischen Kantonsschule, Jahresbericht 1952/53.'' S. 73.</ref>}}<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* ''Feyerliche Eröffnung der Kantons-Schule in Aarau. Zum Druke befördert von der neuen literärischen Gesellschaft in Aarau.'' 1802.<br />
* Heinrich Staehelin: ''Die alte Kantonsschule Aarau 1802–2002.'' AT Verlag, Aarau 2002, ISBN 3-85502-876-1<br />
* Kantonsschule Aarau (Hrsg.): ''Programme der Kantonsschule.'' [[Staatsarchiv Aargau]], Aarau.<br />
* Herbert Hunzinker: ''Albert Einsteins Magic Mountain: An Aarau Education.'' Physics in Perspective, Band 17, 2015, S. 55–69 (Übersetzung aus dem Deutschen, Zeitschrift der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft, Nr. 2, September 2013, S. 58–70).<br />
<br />
== Quellen ==<br />
<references /><br />
<br />
== Literatur ==<br />
* Ernst August Evers: ''Organisation der Kantonsschule zu Aarau'', 1805, ([https://books.google.ch/books?id=h6ReM6GVH5sC&pg=PA1 Google Books]).<br />
* [[Rudolf Rauchenstein]]: ''Die Zeitgemäßheit der alten Sprachen in unsern Gymnasien – Mit besonderer Rücksicht auf die Aargausische Kantonsschule'', 1830, ([https://books.google.ch/books?id=sVVLAAAAcAAJ&pg=PA1 Google Books]).<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Alte Kantonsschule Aarau}}<br />
* [https://altekanti.ch/ Alte Kantonsschule Aarau]<br />
* [http://www.aula-aarau.ch/ AULA – Verein Ehemaliger der Alten Kantonsschule Aarau]<br />
<br />
[[Kategorie:Mittelschule (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Bildung (Kanton Aargau)]]<br />
[[Kategorie:Bauwerk in Aarau]]<br />
[[Kategorie:Kulturgut von nationaler Bedeutung im Kanton Aargau]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1802]]</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Arnaldo_Otegi&diff=192429813
Arnaldo Otegi
2019-09-20T13:58:35Z
<p>192.41.132.1: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Arnaldo Otegi 2016 (cropped).jpg|mini|Arnaldo Otegi (2016)]]<br />
'''Arnaldo Otegi Mondragon''' (* [[6. Juli]] [[1958]] in [[Elgoibar]], Provinz [[Guipúzcoa]], [[Spanien]]) ist ein [[Spanien|spanischer]] Politiker.<br />
<br />
Otegi ist ein ehemaliges Mitglied der aufgelösten baskischen Untergrundorganisation ETA politico-militar, einer Abspaltung der Terrororganisation [[Euskadi Ta Askatasuna|ETA]], Ex-Parlamentarier und Sprecher der in Spanien verbotenen [[Batasuna]] (''Einheit'').<br />
<br />
== Otegi als Mitglied der ETA ==<br />
1977 flüchtete Otegi nach [[Frankreich]], nachdem er in seiner Heimatstadt als Mitglied eines Kommandos der ETA-pm für die Explosion einer Tankstelle, bewaffneten Raub, Gefangenenbefreiung und Angriff auf eine Militäreinrichtung in [[San Sebastián]] verantwortlich gemacht wurde, für die er nie verurteilt worden ist. 1981 löste sich die Abspaltung ETA-pm auf. [[1987]] lieferten ihn die französischen Behörden an Spanien aus.<br />
<br />
Im Januar 1989 wurde er von dem Vorwurf freigesprochen, an der Entführung des Ex-Parlamentariers Javier Rupérez beteiligt gewesen zu sein. Das gleiche geschah im Fall der Anklage wegen der angeblichen Teilnahme an der Entführung von Gabriel Cisneros, einem Vertrauten des letzten Regierungschefs unter dem Diktator Franco, Carlos Arias Navarro. <br />
<br />
Am 21. Februar 1989 wurde er aber vom Nationalen Gerichtshof für schuldig befunden, an den Entführung des baskischen Unternehmers Luis Abaitua 1979 beteiligt gewesen zu sein. Dafür wurde er von dem Sondergericht zu sechs Jahren Haft verurteilt, im Oktober 1990 nach Verbüßung der Hälfte seiner Haftzeit aber vorläufig wieder freigelassen. Allerdings wurde er knapp ein Jahr später wieder inhaftiert, um die Reststrafe abzusitzen. Schließlich wurde Otegi am 4. Mai 1993 aus dem Gefängnis in [[Huesca]] entlassen.<br />
<br />
== Otegi als Politiker ==<br />
Bei den Wahlen am 25. Oktober 1998 war er Kandidat der [[Euskal Herritarok]] in Guipúzcoa. Im August des Jahres 2000 wurde er von der Oberstaatsanwaltschaft des Baskenlandes wegen der Unterstützung des Terrorismus angeklagt. Er hatte vier Mitglieder eines ETA-Kommandos gewürdigt, die bei einer vorzeitigen Bombenexplosion in ihrem Auto ums Leben kamen.<br />
<br />
Nach den [[Madrider Zuganschläge]]n vom 11. März 2004 bestritt er jegliche Verantwortung der zuerst beschuldigten ETA.<br />
<br />
Otegi wurde am 25. Mai 2005 zunächst verhört und dann verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen, immer noch aktives Mitglied der ETA zu sein, und er wurde über die Finanzierung der ETA befragt.<br />
<br />
Wegen Verunglimpfung von König Juan Carlos wurde Otegi im November 2005 vom Obersten Gerichtshof Spaniens zu einem Jahr Haft verurteilt.<br />
<br />
Am 8. Juni 2007 wurde Otegi wegen „Verherrlichung des Terrorismus“ festgenommen. Das oberste spanische Gericht hatte zuvor ein Gerichtsurteil bestätigt, in dem Otegi zu 15 Monaten Haft verurteilt wurde. Er hatte 2003 an einer Gedenkveranstaltung zum 25. Jahrestag der Ermordung von Jose Miguel Bañaran Ordeñana (genannt „Argala“) auf dem nach diesem benannten Argala Platz (Plaza Argala<ref>[[Google Maps]]: ''[http://maps.google.es/maps?f=q&hl=es&geocode=&q=Plaza+Argala+de+Arrigorriaga&sll=40.396764,-3.713379&sspn=15.986746,29.619141&ie=UTF8&ll=43.207021,-2.887688&spn=0.007476,0.014462&z=16&iwloc=addr&om=1 Argala Platz im Stadtplan von Arrigorriaga]''</ref>) in der baskischen Stadt Arrigorriaga teilgenommen.<ref>[[La Vanguardia (Barcelona)|La Vanguardia]]: ''[http://www.lavanguardia.es/premium/publica/publica?COMPID=51262819538&ID_PAGINA=22088&ID_FORMATO=9&PARTICION=91&SUBORDRE=3 Aplazado el juicio a Otegi por el homenaje al etarra 'Argala']'' vom 15. März 2006.</ref> <br />
Argala war „ETA-m“-Mitglied und unter anderem am Attentat auf den designierten Nachfolger Francos, [[Luis Carrero Blanco]], 1973 in Madrid beteiligt. 1978 war er einem Mordanschlag der neofaschistischen spanischen Terrororganisation "Batallón Vasco Español" zum Opfer gefallen. Argala gilt vielen baskischen Franco-Gegnern als Widerstandskämpfer, während er von den meisten Spanier nur als ETA-Terrorist gesehen wird.<br />
[[Datei:Otegi.ogv|mini|Interview mit Otegi in 2009 (Baskisch, Englisch Untertiteln)]]<br />
<br />
Eine Anklage gegen Otegi während des Friedensprozesses 2006/2007, den er federführend mit eingeleitet hat, verläuft anders als von ihm geplant. Erneut sollte er den "Terrorismus verherrlicht" haben. Doch die Staatsanwaltschaft zieht im Prozess vor dem Nationalen Gerichtshof die Anklage zurück und sieht kein Vergehen mehr, weshalb Otegi freigesprochen werden muss. Der Vorwurf ging auf eine Trauerfeier für eine getötete ETA-Militante im Jahr 2001 zurück, bei der Otegi an alle erinnerte, die im "langen Kampf für die Unabhängigkeit gefallen sind". <br />
<br />
Verhaftet wurde er, um die 15-monatige Haftstrafe abzusitzen. Im Oktober folgte ihm fast die gesamte Batasuna-Führung nach. Sie wurden inhaftiert, weil sie ihre illegale Tätigkeit in der verbotenen Partei Batasuna weiterführten.<ref>[http://cmiskp.echr.coe.int/tkp197/view.asp?item=1&portal=hbkm&action=html&highlight=25803/04&sessionid=26078257&skin=hudoc-pr-en Herri Batasuna et Batasuna c. Espagne], Presseerklärung [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte]] vom 30. Juni 2009 (.doc, französisch)</ref><br />
Am 17. Oktober 2015 fand in San Sebastian eine große Demonstration (18000 Teilnehmer) statt, die unter anderem die Freilassung von Otegi forderte. <br />
Am 1. März 2016 wurde Otegi aus dem Gefängnis von Logroño entlassen, nachdem er seine Haftstrafe vollständig verbüßt hat. Er strebt die Spitzenkandidatur der EH Bildu für die im Herbst 2016 stattfindenden Regionalwahlen im Baskenland an.<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* [https://www.welt.de/print-welt/article175830/Gericht-verurteilt-Baskenfuehrer-wegen-Majestaetsbeleidigung.html Gericht verurteilt Baskenführer wegen Majestätsbeleidigung] ''- welt.de, 5. November 2005''<br />
* [http://www.antifa.de/cms/content/view/628/32 Interview mit Arnaldo Otegi] - ''antifa.de, Oktober 2007''<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* ''Das Baskenland – Wege zu einem gerechten Frieden: Ein Gespräch mit Arnaldo Otegi'', Pahl Rugenstein: 2007.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Normdaten|TYP=p|GND=134131169|LCCN=n/2007/7769|VIAF=60290598}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Otegi, Arnaldo}}<br />
[[Kategorie:Politiker (Autonome Gemeinschaft Baskenland)]]<br />
[[Kategorie:ETA-Mitglied]]<br />
[[Kategorie:Spanier]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1958]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Otegi, Arnaldo<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=spanisch-baskischer nationalistischer Politiker<br />
|GEBURTSDATUM=6. Juli 1958<br />
|GEBURTSORT=[[Elgoibar]], Provinz [[Guipúzcoa]], [[Spanien]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Corps_Teutonia_zu_Marburg&diff=181488623
Corps Teutonia zu Marburg
2018-10-04T13:05:27Z
<p>192.41.132.1: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Teutonia Marburg 1840a.jpg|mini|Wappen der Teutonia Marburg (1840)]]<br />
Das '''Corps Teutonia zu Marburg''' ist eine [[Mensur (Studentenverbindung)|pflichtschlagende]] und [[Couleur|farbentragende]] [[Studentenverbindung]] im [[Senioren-Convent (Hochschule)#Marburg|Marburger Senioren-Convent]]. Das [[Corps]] vereint Studenten und [[Alumni]] der [[Philipps-Universität Marburg]]. Die Corpsmitglieder werden (''Marburger-) Teften'' genannt.<br />
<br />
== Couleur ==<br />
Seit 1852 tragen die „Teften“ das hellblau–feuerrot–goldene [[Couleur]] mit goldener [[Perkussion (Studentenverbindung)|Perkussion]] und eine hellblaue Mütze<ref>[[Ernst Hans Eberhard]]: ''Handbuch des studentischen Verbindungswesens.'' Leipzig, 1924/25, S. 92.</ref>. Das [[Fuchs (Studentenverbindung)|Fuchsband]] ist hellblau–feuerrot mit goldener Perkussion.<br />
<br />
Der [[Wahlspruch]] lautet ''Einer für alle, alle für einen!'' Der [[Wappenspruch]] ist ''Vivant fratres intimo foedere iuncti!'' (v.f.i.f.i.).<ref>dt: „Es leben die Brüder verbunden durch einen innigsten Bund!“</ref><br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Der ''Club der Blau-Roten'' wurde am 7. Juli 1825 gegründet. Mitglieder des Clubs stifteten am 7. August desselben Jahres das Corps Teutonia mit den Farben blau–rot. Die Farben wurden im Sommersemester 1827 in blau–gold–rot abgeändert. Einige Mitglieder traten im selben Semester aus und stifteten die ''Hanovia''. Wegen drohender behördlicher Verfolgung im SS 1828 [[Studentenverbindung#Suspension / Vertagung|suspendiert]], rekonstituierte Teutonia am 21. März 1829 mit den Farben blau–rot–gold. Ein Teil der Mitglieder trat im SS 1830 aus und stiftete die ''Vandalia''. Teutonia nahm am Anfang des SS 1833 die Mitglieder der suspendierten Marcomannia auf. Nach dem [[Frankfurter Wachensturm]] wurden die Farben am 12. Mai 1833 in blau–weiß–rot mit silberner Perkussion, die Fuchsfarben in blau–rot geändert. Am 4. März 1835 wurde blau–weiß–gold mit goldener Perkussion eingeführt. Am Ende des WS 1837/38 wurden die Fuchsfarben in blau–weiß–blau geändert. Möglicherweise waren den beiden Farbänderungen Suspendierungen wegen behördlicher Verfolgungen vorausgegangen. Teutonia suspendierte am 13. November 1838 und rekonstituierte am 10. Mai 1839 mit den Farben blau–rot–gold mit goldener Perkussion und den Fuchsfarben blau–rot. Am 21. Januar 1841 stiftete sie das Hilfscorps ''Alemannia'', das aber bereits am 20. Juni 1841 in das Muttercorps zurücktrat. Dabei wurden die Farben blau–weiß–gold mit goldener Perkussion und die Fuchsfarben blau–weiß–blau wieder angenommen. Am Ende des WS 1843/44 traten einige Mitglieder aus; sie stifteten die ''Marcomannia II''. Am 15. August 1852 wurden die heutigen Farben angenommen. Im WS 1854/55 trat ein Teil der Mitglieder zur Gründung der ''Vandalia II'' aus.<ref name="PG">[[Paulgerhard Gladen]]: ''Die Kösener und Weinheimer Corps: Ihre Darstellung in Einzelchroniken''. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 173–175</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Erloschene Corps#Marburg|titel1=„Marburg“ im Artikel Erloschene Corps}}<br />
<br />
=== Vormärz ===<br />
Im [[Deutscher Bund|Deutschen Bund]] war die [[Demagogenverfolgung]] nirgends so scharf wie im [[Königreich Preußen]] und im [[Kurfürstentum Hessen]]. Unter ihr hatten die Teutonen besonders zu leiden: 28 Corpsbrüder [[Emigration|emigrierten]] in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. Drei traten als Soldaten in die Dienste der [[Niederlande]]. Zwei gingen in die [[Schweiz]] und nach [[Costa Rica]]. Einige wurden [[Relegation|relegiert]] oder [[Amtsenthebungsverfahren|amtsenthoben]].<ref>Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825 bis 2000</ref> Mehrfache Namens- und Farbenwechsel ließen das Corps im Kern unbeschadet überstehen.<ref>Buss, S. 49 ff.</ref><br />
<br />
{{Siehe auch|Mainzer Zentraluntersuchungskommission|Bundeszentralbehörde}}<br />
<br />
=== Kösener SC-Verband ===<br />
Mit den anderen Marburger Corps beteiligte Teutonia sich am 26. Mai 1855 an der (Wieder-) Gründung des [[Kösener Senioren-Convents-Verband]]s (KSCV). Wegen einer Auseinandersetzung mit dem ''Akademischen Wagner Verein'' war sie vom 20. Dezember 1888 bis zum 26. Januar 1889 durch die Universität suspendiert.<ref name="PG" /> Sie war 1896 und 1977 präsidierendes Vorortcorps und stellte mit ''Wilhelm Schultheis'' (später Ehrenmitglied) und ''Ingo Schulz-Hennig'' den Vorsitzenden des oKC.<br />
<br />
{{Siehe auch|Vororte des KSCV}}<br />
<br />
=== Zeit des Nationalsozialismus ===<br />
In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] gut zwei Wochen nach der [[Kösener Senioren-Convents-Verband#Auflösung|Auflösung des KSCV]] am 17. Oktober 1935 suspendiert, rekonstituierte das Corps am 10. Januar 1936. Unter dem Druck der [[Gleichschaltung]] suspendierte sie erneut am 20. Mai 1936.<ref name="PG" /><br />
<br />
Auf Drängen des [[Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund|Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes]] gründeten die Mitglieder der drei Marburger Corps (Teutonia, [[Corps Hasso-Nassovia|Hasso-Nassovia]] und [[Corps Guestphalia et Suevoborussia Marburg#Guestphalia Marburg|Guestphalia]]) eine [[Kameradschaft (Studentenorganisation)]]. In ihr pflegten sie die corpsstudentischen [[Brauch|Bräuche]] weiter.<ref>Kleinschmidt, v. Spindler, S. 104</ref> Die Kameradschaft trug den Namen des Teutonen [[Karl Allmenröder (Jagdflieger)|Karl Allmenröder]] und bestand bis März 1945.<br />
<br />
{{Siehe auch|SC-Kameradschaften}}<br />
<br />
=== Seit 1945 ===<br />
Schon 1946 gründeten frühere Mitglieder der Kameradschaft den ''Akademischen Club Marburg'' (ACM), weil nur unter einem unverfänglichen Namen das Corps fortgeführt und eine Genehmigung der [[Amerikanische Besatzungszone|US-amerikanischen Militärregierung]] erreicht werden konnte.<ref>Kleinschmidt, v. Spindler, S. 123</ref> Teutonia rekonstituierte 1951 und gedeiht unter dem Namen Teutonia mit den Farben blau-rot-gold. Den Umgang mit den [[Jude|jüdischen]] und „[[jüdisch versippt]]en“ Corpsbrüdern nach 1933 hat das Corps selbst aufgearbeitet.<ref>Hans Erich de Wyl: ''Arierbestimmungen – ihre Durchführung 1933–1945 im Corps Teutonia Marburg'' (2007)</ref><br />
<br />
== Corpshaus ==<br />
[[Datei:Corpshaus Teutonia Marburg.jpg|mini|Corpshaus der Teutonia (1905)]]<br />
Teutonia besaß ab etwa 1862 ein Grundstück am Schlossberg mit einem kleinen Gebäude, in dem eine Kneipe und eine Kegelbahn eingerichtet waren. Eigene Immobilien waren damals bei Studentenverbindungen noch vollkommen unüblich. Deshalb gilt Teutonia als die Studentenverbindung, die als erste ein [[Korporationshaus]] in Deutschland erwarb. 1901 schlossen die [[Alter Herr (Studentenverbindung)|Alten Herren]] sich im ''Verband Alter Marburger Teutonen'' zusammen, der am 29. Juni 1901 als eingetragener Verein in das Vereinsregister des [[Amtsgericht Marburg|Amtsgerichts Marburg]] eingetragen wurde. Vier Jahre später konnte das heute genutzte Haus gebaut werden.<br />
<br />
== Verhältniscorps ==<br />
Teutonia Marburg gilt als eines der Kerncorps des [[Kösener Kreise#Blauer Kreis|blauen Kreises]] und steht in alten [[Verhältnisvertrag|Verhältnisverträgen]].<ref>Handbuch des Kösener Corpsstudenten 1985, Bd. II, S. 1/22</ref> Das 2. Jahr bezieht sich auf das Vorverhältnis:<br />
<br />
; Kartelle<br />
: [[Corps Rhenania Freiburg|Rhenania Freiburg]] (1858)<br />
: [[Corps Suevia Heidelberg|Suevia Heidelberg]] (1858)<br />
: [[Corps Hannovera Göttingen|Hannovera]] (1858)<br />
: Palatia Straßburg (1905/1874) → [[Corps Palatia-Guestphalia|Palatia-Guestphalia]]<br />
: [[Senioren-Convent (Hochschule)#Münster|Rheno-Guestphalia]] (1908)<br />
: [[Corps Rhenania Tübingen|Rhenania Tübingen]] (1919/1888)<br />
<br />
; Befreundete<br />
: [[Corps Isaria|Isaria]] (1887)<br />
: [[Corps Masovia Königsberg zu Potsdam|Masovia]] (1930)<br />
<br />
== Marburger Teutonen ==<br />
[[Datei:Emmerich Berner.JPG|mini|Emmerich Berner, Angehöriger der vier Marburger Corps Alemannia, Teutonia, Marcomannia und Hassia (1843)]]<br />
<br />
=== Ärzte ===<br />
* [[Moritz Alsberg]] (1840–1920), Anthropologe<br />
* [[Albin Angerer]] (1885–1979), Studentenhistoriker<br />
* [[Emil Gasser]] (1847–1919), Anatom, Ordinarius in Bern und Marburg<br />
* [[Hanns Gleitsmann]] (1877–1935), Sanitätsoffizier der Kaiserlichen Marine und der Reichsmarine<br />
* [[Tamme Goecke]] (* 1966), Gynäkologe und Pränatalmediziner<br />
* [[Heinz Grießmann]] (1909–1988), Chirurg und Urologe in Neumünster<br />
* [[Carl Hansmann]] (1852–1917), Erfinder der Plattenosteosynthese<br />
* [[Manfred Hohmann]] (* 1950), Geburtshelfer und Perinatalmediziner<br />
* [[Fritz Hohmeier]] (1876–1950), Präsident der Ärztekammer Rheinland-Pfalz<br />
* [[Carl Hueter]] (1838–1882), Chirurg, MdR<br />
* [[Victor Hüter|Victor Hueter]] (1832–1897), Geburtshelfer und Wohltäter in Marburg<br />
* [[Hans Jahrmärker]] (1921–2001), Kardiologe<br />
* [[Hermann Kehl]] (1886–1967), Chirurg<br />
* [[Franz König (Chirurg)|Franz König]] (1832–1910), Chirurg<br />
* [[Fritz König (Chirurg)|Fritz König]] (1866–1952), Neurochirurg<br />
* [[Wolfgang Künzel]] (* 1936), Gynäkologe, Geburtshelfer (Perinatalmedizin) und Hochschullehrer<br />
* [[Hauke Lang]] (* 1963), Chirurg und Hochschullehrer<br />
* [[Uwe Lang (Gynäkologe)|Uwe Lang]] (* 1957), Gynäkologe und Hochschullehrer<br />
* [[Hermann Lenhartz]] (1854–1910), Ärztlicher Direktor des Universitätskrankenhauses Eppendorf in Hamburg<br />
* [[Detlev Martens]] (1847–1905), Arzt, MdHdA<br />
* [[Ernst Meyer (Psychiater)|Ernst Meyer]] (1871–1931), Psychiater, Rektor der Albertus-Universität<br />
* [[Hans Much]] (1880–1932), Hygieniker<br />
* [[Friedrich Pels-Leusden]] (1866–1944), Chirurg<br />
* [[Karl-Georg Pulver]] (* 1930), Anästhesiologe<br />
* [[Paul Römer (Hygieniker)|Paul Römer]] (1876–1916), Hygieniker, Ordinarius in Greifswald und Halle<br />
* [[Hasso Scholz]] (* 1937), Pharmakologe<br />
* [[Hans-Werner Springorum]] (* 1944), Chirurg und Orthopäde, Ehrenmitglied des Corps<br />
* [[Hans Strahl]] (1857–1920), Anatom, Rektor der Hessischen Ludwigs-Universität<br />
* [[August Stricker]] (1857–1925), praktischer Arzt<br />
* [[Louis Viereck]] (1851–1922), Journalist und Naturheilkundler, MdR<br />
* [[Reinhard Würzner]] (* 1959), Immunologe und Medizinischer Mikrobiologe, Hochschullehrer<br />
* [[Wolfram G. Zoller]] (* 1956), Internist, Gastroenterologe und Hochschullehrer<br />
<br />
=== Bergfach ===<br />
* [[Helmuth Albrecht (Politiker)|Helmuth Albrecht]] (1885–1953), MdR<br />
* [[Hans Eichler]] (1879–1956), Vorstand der Gelsenkirchener Bergwerks-AG und der Vereinigten Stahlwerke AG<br />
* [[Hans Louis Ferdinand von Loewenstein zu Loewenstein]] (1874–1959), Bergassessor, MdR<br />
* [[Gerd Springorum]] (1911–1995), Manager, MdB<br />
* [[Fritz Winkhaus]] (1865–1932), Vorstand der Hoesch AG<br />
<br />
=== Juristen ===<br />
* [[Carl Wilhelm Althaus]] (1822–1907), Regierungsrat, MdHdA<br />
* [[Viktor Baumgard]] (1836–1903), I. Staatsanwalt, MdHdA<br />
* [[Walter Bloem]] (1868–1951), Schriftsteller<br />
* [[Edmund Bohne]] (1886–1954), Landrat des Kreises Zauch-Belzig, Mitglied des Brandenburgischen Provinziallandtags und des Preußischen Staatsrats<br />
* [[Adolf Braun (Bankier)|Adolf Braun]] (1847–1914), Direktor der Deutschen Hypothekenbank, Ehrenbürger der Stadt Meiningen<br />
* [[Friedrich August Wilhelm Cornelius|Friedrich Cornelius]] (1817–1885), Landrat in Marburg, Hanau und Fulda, Polizeidirektor in Hanau<br />
* [[Karl August Eckhardt]], Rechtshistoriker<br />
* [[Walter Eckhardt]] (1906–1994), Politiker in Bayern (GB/BHE, CSU), MdL, MdB<br />
* [[Wilhelm Eckhardt]] (1871–1934), Kommunalpolitiker, Regional- und Studentenhistoriker<br />
* [[Carl August Emge]] (1886–1970), Rechtsphilosoph und Rechtssoziologe, Leiter des Nietzsche-Archivs<br />
* [[Friedrich Carl Endemann]] (1833–1909), MdR<br />
* [[Wilhelm Endemann]] (1825–1899), Rechtswissenschaftler, MdR<br />
* [[Ekkehart Eymer]] (* 1945), Unternehmer, MdB<br />
* [[Heinrich Fick (Rechtswissenschaftler)|Heinrich Fick]] (1822–1895), Rechtswissenschaftler, Rektor der Universität Zürich<br />
* [[Hans Friderichs]] (* 1931), Bundesminister in der sozialliberalen Koalition<br />
* [[Franz Gehrken]] (um 1809–vor 1865), Landrat in Kulm, Kreisgerichtsrat<br />
* [[Otto Gleim]] (1866–1929), Gouverneur von Kamerun, Unterstaatssekretär im Reichskolonialamt<br />
* [[Wilhelm Gleim]] (1820–1881), MdR<br />
* [[Rainer Goerdeler]] (* 1941), Ministerialbeamter<br />
* [[Ulrich Goerdeler]] (1913–2000), Notar und Politiker (CDU)<br />
* [[Ferdinand Gößmann]] (1840–1921), Richter, MdHdA<br />
* [[Paul Goetsch (Diplomat)|Paul Goetsch]] (1867–1932), deutscher Gesandter in Montevideo<br />
* [[Ludwig Gundlach]] (1837–1921), Kreisdirektor in Molsheim und Metz<br />
* [[Philipp Heimann]] (1881–1962), Landrat und Reichsrichter<br />
* [[Günter Henle]] (1899–1979), Politiker (CDU)<br />
* [[Heinrich Janssen (Politiker)|Heinrich Janssen]] (1900–1979), Oberbürgermeister von Hameln<br />
* [[Paul Joachimi]] (1909–1993), Verwaltungsjurist<br />
* [[Alfred Klauhold]] (1818–1890), Versicherungsjurist, MdHB<br />
* [[Rudolf Krohne]] (1876–1953), Politiker (DVP)<br />
* [[Robert Lehr]] (1883–1956), Oberbürgermeister von Düsseldorf, Mitbegründer der CDU, Bundesinnenminister, Ehrensenator der Universität Marburg<br />
* [[Heinrich Northe]] (1908–1985), Botschafter<br />
* [[Friedrich Pfeiffer (Jurist)|Friedrich Pfeiffer]] (1815–1879), Obergerichtsrat in Fulda, Bremer Bürgermeister und Senatspräsident, Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung und des Erfurter Unionsparlaments, MdBB<br />
* [[Otto Münkel]] (1875–1939), Verwaltungsjurist und Parlamentarier<br />
* [[Henry Picker]] (1912–1988), Protokollant von Hitlers Tischgesprächen<br />
* [[Franz Rang]] (1831–1893), Bürgermeister von Fulda, MdR<br />
* [[Otto Röer]] (1881–1957), Landeshauptmann in Schleswig-Holstein<br />
* [[Carl Wilhelm Rohde]] (1809–1888), Erster Verwaltungsbeamter des Verwaltungsamts Marburg, Landrat in Kirchhain<br />
* [[Georg August Rudolph]] (1816–1893), Oberbürgermeister von Marburg<br />
* [[August Rühl]] (1815–1850), Oberbürgermeister von Hanau, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung<br />
* [[Ludwig Schantz]] (1805–1880), Landrat in Ziegenhain und Rotenburg<br />
* [[Gustav Schneider (Politiker, 1847)|Gustav Schneider]] (1847–1913), Oberbürgermeister von Erfurt und Magdeburg<br />
* [[Ferdinand von Schutzbar]] (1813–1891), kurhessischer Obergerichtsrat, Rittergutsbesitzer, Präsident der Ersten Kammer der Kurhessischen Ständeversammlung, Vorsitzender des Kommunallandtags Kassel, MdHH<br />
* [[Ludwig von Stiernberg]] (1835–1913), Amtsgerichtsrat, MdHdA<br />
* [[Adolf Stölzel]] (1831–1919), Rechtswissenschaftler<br />
* [[Richard Strahl]] (1884–1957), Ministerialbeamter im Finanzwesen<br />
* [[Karl Schraub]] (1847–1917), Reichsgerichtsrat<br />
* [[Friedrich von Trott zu Solz]] (1835–1894), Landrat der Kreise Gelnhausen und Fulda, MdHdA, Konsistorialpräsident der Evangelischen Landeskirche in Hessen-Kassel<br />
* [[Klaus Vygen]] (1939–2011), Baurechtler, Vorsitzender Richter am OLG Düsseldorf<br />
* [[Wilhelm Weinmann]] (um 1853–1918), Kreisdirektor in Saargemünd<br />
* [[Philipp von Wintzingerode]] (1812–1871), Minister in Hessen und Thüringen<br />
* [[Hermann Wolff von Gudenberg]] (1812–1880), Landrat der Landkreise Hünfeld und Schlüchtern<br />
<br />
=== Natur- und Agrarwissenschaftler ===<br />
* [[Adolf Blomeyer (Agrarwissenschaftler)|Adolf Blomeyer]] (1830–1889), Agrarwissenschaftler<br />
* [[Karl Ferdinand Braun]] (1850–1918), Nobelpreisträger für Physik<br />
* [[Adolf Karl Ludwig Claus]] (1838–1900), Chemiker<br />
* [[Paul Duden]] (1868–1954), Chemiker und Industrieller<br />
* [[Edmund Hess]] (1843–1903), Mathematiker, Ehrenmitglied des Corps<br />
* [[Carl Koch (Geologe)|Carl Koch]] (1827–1882), Geologe<br />
* [[Carl Friedrich Gustav Vogt]] (1839–1886), Pädagoge<br />
* [[Albert Wigand (Botaniker)|Albert Wigand]] (1821–1886), Botaniker<br />
<br />
=== Philologen ===<br />
* [[Otto Braun (Journalist)|Otto Braun]] (1824–1900), Schriftsteller und Journalist<br />
* [[Philipp Braun (Pädagoge)]] (1844–1929), deutscher Altphilologe und Schulleiter<br />
* [[Wilhelm Alfred Eckhardt]] (* 1929), Historiker und Archivar<br />
* [[Wilhelm Fabricius (Historiker, 1857)|Wilhelm Fabricius (Historiker)]] (1857–1942), Bibliothekar<br />
* [[Christian Heise]] (* 1936), Verleger<br />
* [[Rolf Hetsch]] (1903–1946), Kunsthistoriker<br />
* [[Gustav Janke (Verleger)|Gustav Janke]] (1849–1901), Verlagsbuchhändler<br />
* [[Adelbert Matthaei]] (1859–1924), Kunsthistoriker, Hochschullehrer in Kiel und Danzig<br />
* [[Wilhelm Rullmann (Journalist)|Wilhelm Rullmann]] (1841–1918), Lehrer, Journalist und Schriftsteller<br />
* [[Heinrich Scheffer]] (1808–1846), Schriftsteller, Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung<br />
* [[Hermann Suchier]] (1848–1914), Romanist<br />
* [[Karl Wippermann]] (1831–1911), Journalist und Politiker<br />
* [[Wilhelm Begemann]] (1843–1914), Freimaurer<br />
* [[Georg Zülch (Heimatforscher)|Georg Zülch]] (1851–1890), Lehrer und Heimatforscher<br />
<br />
=== Soldaten ===<br />
* [[Karl Allmenröder (Jagdflieger)|Karl Allmenröder]] (1896–1917), Jagdflieger, Träger des Pour le Mérite<br />
* [[Kurt Graßhoff]] (1869–1952), Offizier der Kaiserlichen Marine<br />
* [[Kurt Gerstein]] (1905–1945), Bekennender Christ und SS-Offizier<br />
* [[Otto-Tile von Kalm]] (1889–1986), Offizier, zuletzt Generalmajor im Zweiten Weltkrieg<br />
<br />
=== Theologen ===<br />
* [[Friedrich Bosse]] (1864–1931), Bibliothekar<br />
* [[Wilhelm Mangold (Theologe)|Wilhelm Mangold]] (1825–1890), Hochschullehrer, Universitätsrektor, MdHdA<br />
* [[Max E. Schmidt]] (1872–1945), Kaufmann<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* C. Buss: ''Geschichte des Korps Teutonia zu Marburg von 1825–1905''. Leipzig 1907<br />
* Eduard Kleinschmidt, [[Wilhelm Eckhardt]], Ludwig Scheffer: ''Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825–1925,'' Marburg 1925<br />
* P. Rocholl: ''Geschichte des Corps Teutonia zu Marburg von 1905-1936''. Schwerin 1937<br />
* E. Kleinschmidt, H. v. Spindler: ''Geschichte des Corps Teutonia zu Marburg 1825–1955''. Wuppertal 1955<br />
* H. E. de Wyl (Hrsg.): ''Blaubuch des Corps Teutonia zu Marburg 1825–2000'' (= Mitgliederverzeichnis)<br />
* H. Neuhaus: ''Die Konstitutionen des Corps Teutonia zu Marburg''. Marburg 1979<br />
* E. Brohl: ''Das Corpshaus der Teutonia zu Marburg''. Marburg 2010<br />
* F. Lantzius Beninga, [[Hans-Werner Springorum]]: ''Corps Teutonia Marburg – 150 Jahre am Hainweg 1862 bis 2012''. Selbstverlag 2012<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat|Corps Teutonia Marburg}}<br />
* {{DNB-Portal|24188-X|Corps Teutonia}}<br />
* [http://www.corps-teutonia-marburg.de/ Homepage]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste KSCV-Corps}}<br />
{{Normdaten|TYP=k|GND=24188-X|LCCN=n/2012/29350|VIAF=233884034}}<br />
<br />
[[Kategorie:Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband|Teutonia Marburg]]<br />
[[Kategorie:Studentenverbindung (Marburg)|Teutonia]]<br />
[[Kategorie:Gegründet 1825]]</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Belinda_Bencic&diff=179001061
Belinda Bencic
2018-07-09T14:10:41Z
<p>192.41.132.1: Alter berechnen</p>
<hr />
<div><!--schweizbezogen--><br />
{{Infobox Tennisspieler<br />
| Name = <br />
| Bild = Nürnberger Versicherungscup 2014 - 1.Runde - Belinda Bencic 16 cropped.jpg<br />
| Bildbeschriftung = 2014 beim Nürnberger Versicherungscup<br />
| Spitzname = <br />
| Nationalität = {{CHE}}<br />
| Geburtstag = 10. März 1997<br />({{Alter|1997|03|10}} Jahre)<br />
| Grösse = 175<br />
| Gewicht = 63<br />
| ErsteProfisaison = <br />
| Rücktritt = <br />
| Spielhand = Rechts, beidhändige Rückhand<br />
| Trainer = Vlado Platenik<br />
| Preisgeld = 3.218.619<br />
| EinzelBilanz = 191:106<br />
| AnzahlEinzelTitel = 2 [[Women’s Tennis Association|WTA]], 2 WTA Challenger, 4 [[International Tennis Federation|ITF]]<br />
| HoechsteEinzelPlatzierung = 7 (22. Februar 2016)<br />
| AktuelleEinzelPlatzierung = 71<br />
| WochenNr1 = <br />
| AnzahlGrandSlamTitelEinzel = <br />
| AustralianOpenErgebnisEinzel = AF (2016)<br />
| FrenchOpenErgebnisEinzel = 2R (2015, 2018)<br />
| WimbledonErgebnisEinzel = AF (2015, 2018)<br />
| USOpenErgebnisEinzel = VF (2014)<br />
| DoppelBilanz = 41:31<br />
| AnzahlDoppelTitel = 2 WTA, 3 ITF<br />
| HoechsteDoppelPlatzierung = 59 (1. Februar 2016)<br />
| AktuelleDoppelPlatzierung = 292<br />
| WochenNr1Doppel = <br />
| AnzahlGrandSlamTitelDoppel = <br />
| AustralianOpenErgebnisDoppel = 2R (2016)<br />
| FrenchOpenErgebnisDoppel = AF (2015)<br />
| WimbledonErgebnisDoppel = 2R (2014, 2015)<br />
| USOpenErgebnisDoppel = 1R (2014–2016)<br />
| AnzahlGrandSlamTitelMixed = <br />
| AustralianOpenErgebnisMixed = <br />
| FrenchOpenErgebnisMixed = <br />
| WimbledonErgebnisMixed = AF (2014)<br />
| USOpenErgebnisMixed = 1R (2015)<br />
| OlympischeMedaille1 = <br />
| OlympischeMedaille1Modus = <br />
| OlympischeMedaille1Jahr = <br />
| Updated = 23. April 2018<br />
}}<br />
[[Datei:Belinda Bencic receives trophy from Ann Jones.jpg|mini|Bencic 2013 in Wimbledon mit dem Siegerpokal der Juniorinnen]]<br />
'''Belinda Bencic''' (* [[10. März]] [[1997]] in [[Flawil]], [[Bürgerort|heimatberechtigt]] in [[Uzwil]]<ref>http://www.moneyhouse.ch/p/Belinda-Bencic</ref>) ist eine [[Schweiz]]er [[Tennis]]spielerin.<br />
<br />
== Familie ==<br />
Ihr Grossvater Ivan Benčič spielte in der ersten Mannschaft des erfolgreichsten slowakischen Eishockeyvereins [[HC Slovan Bratislava]].<ref>[http://sport.sme.sk/c/6543962/patnastrocna-tenistka-triumfovala-medzi-seniorkami.html Pätnásťročná tenistka triumfovala medzi seniorkami] bei sme.sk, 24. September 2012</ref><br />
Ihr Vater Ivan Bencic kam mit seinen Eltern [[Prager Frühling|1968]] als Fünfjähriger aus der Tschechoslowakei in die Schweiz. Er spielte Eishockey beim [[EHC Uzwil]], in Herisau, Chur, Ajoie, Genf (jeweils NLB) und eine Saison mit Olten auch in der NLA.<ref>eliteprospects.com, [http://www.eliteprospects.com/player.php?player=200087 Ivan Bencic]</ref><br />
<br />
Sie wuchs mit ihrem jüngeren Bruder Brian, der ebenfalls Tennis spielt, in [[Oberuzwil]] auf, später zog die Familie nach [[Wollerau]] um.<ref>Belinda Bencic: [http://www.belinda-bencic.com/ueber-mich ''Selbstportrait''], abgerufen am 15. Januar 2018</ref><ref>Bluewin.ch [https://www.bluewin.ch/de/sport/tennis/teleclub-artikel/2016/02/brian-bencic-debuetiert-mit-15-jahren-auf-profi-tour.html ''Brian Bencic debütiert mit 15 Jahren auf Profi-Tour''], 9. Februar 2016</ref><br />
<br />
Sie hat auch die slowakische Staatsbürgerschaft.<ref>[http://www.tagesanzeiger.ch/sport/tennis/Das-ist-die-neue-Martina-Hingis/story/28225050 «Lieber Belinda I als Martina II»] bei tagesanzeiger.ch, 13. Juli 2009 (abgerufen am 24. September 2012)</ref><br />
<br />
== Karriere ==<br />
Im Februar 2012 spielte Bencic in [[Granges-Paccot]] gegen [[Australische Fed-Cup-Mannschaft|Australien]] erstmals im [[Fed Cup 2012|Fed Cup]] für die [[Schweizer Fed-Cup-Mannschaft|Schweiz]]. Ihre bisherige Fed-Cup-Bilanz: neun Siege, drei Niederlagen. Im September 2012 gewann sie das [[International Tennis Federation|ITF]]-Turnier in [[Scharm asch-Schaich]] sowohl im Einzel als auch im Doppel,<ref>[http://www.aargauerzeitung.ch/sport/tennis/premiere-fuer-tennisspielerin-belinda-bencic-125262268 Premiere für Tennisspielerin Belinda Bencic] bei aargauerzeitung.ch, 24. September 2012</ref> eine Woche später gewann sie dort einen weiteren Einzeltitel.<ref>[http://www.itftennis.com/procircuit/tournaments/women%27s-tournament/info.aspx?tournamentid=1100027546 $10,000 Sharm El Sheikh] bei itftennis.com, 30. September 2012 (abgerufen am 3. Oktober 2012)</ref><br />
<br />
Am 8. Juni 2013 gewann sie die [[French Open 2013|French Open]] der Juniorinnen mit einem Endspielsieg über [[Antonia Lottner]] (6:1, 6:3).<ref>[http://www.itftennis.com/juniors/news/articles/2013-junior-champions-crowned-at-roland-garros.aspx 2013 junior champions crowned at Roland Garros]</ref> Vier Wochen später gewann sie auch den Titel in [[Wimbledon Championships 2013|Wimbledon]], wo sie am 6. Juli 2013 [[Taylor Townsend]] im Finale der Juniorinnen mit 4:6, 6:1 und 6:4 besiegte.<br />
Im Dezember 2013 wurde sie zum ''ITF Junior World Champion'' gekürt.<ref>[http://www.itftennis.com/news/163353.aspx Bencic and Zverev crowned ITF Junior World Champions] bei itftennis.com, 17. Dezember 2013 (abgerufen am 4. April 2014)</ref><br />
<br />
=== Saison 2014 ===<br />
Bencic qualifizierte sich 2014 für das Hauptfeld des [[Australian Open 2014/Dameneinzel|Australian Open]], bei dem sie in der ersten Runde die älteste Spielerin des Turniers, [[Kimiko Date-Krumm]], ausschalten konnte, ehe sie in der zweite Runde der als Nummer 4 gesetzten späteren Turniersiegerin [[Li Na (Tennisspielerin)|Li Na]] unterlag. Im April erreichte sie beim [[Family Circle Cup 2014|Family Circle Cup]] in [[WTA Charleston|Charleston]] als Qualifikantin mit einem Sieg über die an als Nummer 3 gesetzte [[Sara Errani]] überraschend das Halbfinale, das sie gegen [[Jana Čepelová]] in drei Sätzen mit 4:6, 7:5 und 6:7<sup>7</sup> verlor. Ihr gutes Abschneiden brachte ihr dennoch den Sprung in die Top 100 der [[Tennisweltrangliste|Weltrangliste]]. In [[Wimbledon Championships 2014/Dameneinzel|Wimbledon]] erreichte sie mit Siegen über [[Magdaléna Rybáriková]] und [[Victoria Duval]] erstmals die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers, in der sie der späteren Halbfinalistin [[Simona Halep]] unterlag. Bei den [[US Open 2014/Dameneinzel|US Open]] stand sie nach Siegen über [[Yanina Wickmayer]], [[Kurumi Nara]] und die beiden Top-Ten-Spielerinnen [[Angelique Kerber]] und [[Jelena Janković]] erstmals im Viertelfinale eines Grand-Slam-Turniers, das sie gegen [[Peng Shuai]] mit 2:6 und 1:6 verlor. Im Oktober stand sie dann nach Siegen über [[Zhu Lin (Tennisspielerin)|Zhu Lin]], die nicht angetretene [[Romina Oprandi]] sowie über [[Hsieh Su-wei]] und Peng Shuai, die im ersten Satz verletzungsbedingt aufgeben musste, das Finale der [[Tianjin Open 2014|Tianjin Open]], das sie in zwei Sätzen (3:6, 4:6) gegen [[Alison Riske]] verlor. Am 17. November wurde sie von der WTA als ''Newcomer of the Year'' ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=http://tennisnet.com/de/damen/wta/4597053/WTATour_Belinda-Bencic-ist-Newcomer-Of-The-Year?country=0 |titel=Belinda Bencic ist „Newcomer Of The Year“ |werk=tennisnet.com |datum=2014-11-17 |zugriff=2014-12-05}}</ref> Ranglistenplatz 33 konnte sie bis zum Saisonende halten.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.wtatennis.com/news/article/4308832/title/stats-corner-newcomer-of-year-and-then |titel=Stats Corner: Newcomer Of Year, And Then... |werk=www.wtatennis.com |zugriff=2014-12-03 |sprache=en}}</ref><br />
<br />
=== Saison 2015 ===<br />
Beim Rasenturnier in [[WTA Eastbourne|Eastbourne]] gewann sie mit einem Endspielsieg über [[Agnieszka Radwańska]] ihren ersten WTA-Titel im Einzel. In [[Wimbledon Championships 2015/Dameneinzel|Wimbledon]] erreichte sie das Achtelfinale, das sie gegen [[Wiktoryja Asaranka]] in zwei Sätzen verlor. Beim WTA-Turnier in [[Rogers Cup 2015/Damen|Toronto]] im August besiegte Bencic im Halbfinale zum ersten Mal [[Serena Williams]]<ref>[http://www.eurosport.de/tennis/wta-montreal/2015/belinda-bencic-besiegt-serena-williams-beim-wta-turnier-in-toronto-und-steht-im-finale_sto4859382/story.shtml Belinda Bencic besiegt Serena Williams beim WTA-Turnier in Toronto und steht im Finale] (eurosport.de vom 16. August 2015, abgerufen am 24. Juli 2016)</ref> und gewann dann mit einem Finalsieg über Simona Halep ihren zweiten WTA-Titel im Einzel.<br />
<br />
=== Saison 2016 ===<br />
Beim [[St. Petersburg Ladies Trophy 2016|Hallenturnier in St. Petersburg]] erreichte sie das Endspiel, das sie mit 4:6 und 3:6 gegen [[Roberta Vinci]] verlor. Durch ihren Finaleinzug zählte sie am 15. Februar 2016 jedoch mit Position 9 erstmals zu den Top Ten der Einzelweltrangliste. Eine Woche später wurde sie sogar auf Position 7 geführt. Die [[French Open 2016|French Open]] musste Bencic wegen einer [[Steißbein|Steissbeinverletzung]] absagen.<ref>[http://www.blick.ch/sport/tennis/wta/das-ist-schon-bitter-belinda-bencic-erklaert-ihr-paris-aus-id5046656.html Belinda Bencic erklärt ihr Paris-Aus] (blick.ch vom 17. Mai 2016, abgerufen am 24. Juli 2016)</ref> In [[Wimbledon Championships|Wimbledon]] kam nach einem Erstrundensieg über [[Zwetana Pironkowa]] das Aus. Bencic musste während ihres Zweitrundenmatches schon zum sechsten Mal innert zehn Monaten verletzungsbedingt aufgeben.<ref>[http://www.nzz.ch/sport/tennis/wimbledon-bencic-boserup-ld.103179 Alarmsignale bei Belinda Bencic] (nzz.ch vom 30. Juni 2016, abgerufen am 24. Juli 2016)</ref><ref>[http://de.tennisnet.com/a/wimbledon-nachste-verletzung-stoppt-belinda-bencic-68643 Nächste Verletzung stoppt Belinda Bencic] (tennisnet.com vom 30. Juni 2016, abgerufen am 24. Juli 2016)</ref> Auch auf eine Teilnahme in [[Rogers Cup 2016/Damen|Montreal]] musste sie verzichten.<ref>{{Webarchiv|text=Belinda Bencic kann ihren Titel am Rogers Cup verletzungsbedingt nicht verteidigen. |url=https://www.bluewin.ch/de/sport/tennis/2016/7/19/bencic-kann-titel-in-kanada-nicht-verteidigen.html |wayback=20160724102353 |archiv-bot=2018-04-01 01:29:47 InternetArchiveBot }} (bluewin.ch vom 19. Juli 2016, abgerufen am 24. Juli 2016)</ref><br />
<br />
=== Saison 2017 ===<br />
Am 3. Mai 2017 gab Belinda Bencic bekannt, dass sie sich einer Operation am linken Handgelenk unterzogen habe und bis auf weiteres pausiere.<ref>{{Internetquelle |autor=Björn Walter |url=http://www.spox.com/de/tennisnet/turniere/wta/1705/Artikel/belinda-bencic-operation-handgelenk-verletzung-zwangspause-wta.html |titel=Lange Zwangspause für Bencic |werk=spox.com |datum=2017-05-03 |zugriff=2017-05-03}}</ref> Ihre erfolgreiche Rückkehr gab sie im September beim [[Neva Cup 2017]] in [[Sankt Petersburg]]. Sie krönte ihr Comeback mit dem Turniersieg. Auch der weitere Verlauf ihres Comeback gestaltete sich erfolgreich. Bis Ende 2017 gewann sie weitere drei Turniere auf ITF- und WTA-Challenger-Stufe und nach ihrer Rückkehr damit 28 der ersten 31 Partien.<ref>{{Literatur |Autor=nipf/agenturen |Titel=Bencic triumphiert auch in Dubai |Sammelwerk=Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) |Datum= |Online=https://www.srf.ch/sport/tennis/tennis-allgemein/bencic-triumphiert-auch-in-dubai |Abruf=2017-12-16}}</ref><br />
<br />
=== Saison 2018 ===<br />
In der ersten Kalenderwoche gewann sie zusammen mit [[Roger Federer]] den [[Hopman Cup 2018|Hopman Cup]], nachdem die beiden im Vorjahr den Finaleinzug noch knapp verpasst hatten. Bei den [[Australian Open 2018/Dameneinzel|Australian Open]] schlug Bencic die Vorjahresfinalistin [[Venus Williams]] mit 6:3 und 7:5 in der ersten Runde, verlor dann aber in Runde 2 gegen die Qualifikantin [[Luksika Kumkhum]]. Im Februar verlor Bencic im Fed-Cup-Playoff gegen Tschechien ihre beiden Einzel gegen [[Barbora Strýcová]] und [[Petra Kvitová]]. In [[Abierto Mexicano Telcel 2018/Damen|Acapulco]] unterlag sie [[Verónica Cepede Royg]] in der Startrunde. In [[BNP Paribas Open 2018/Damen|Indian Wells]] besiegte sie zwar [[Tímea Babos]], unterlag danach aber [[Jeļena Ostapenko]]. Danach musste sie wegen einer Vor-Stressfraktur am rechten Fuss für mehrere Wochen pausieren.<ref>[https://www.aargauerzeitung.ch/sport/es-faellt-mir-schwer-zu-verstehen-warum-es-immer-mich-trifft-132407406 Simon Häring: «Oh nein, nicht schon wieder». In: az Aargauer Zeitung. 7. April 2018]</ref> Ihr Comeback gab sie an den French Open. Sie gewann ihr erstes Spiel, schied jedoch in der 2. Runde aus.<br />
<br />
== Trainer ==<br />
Belinda Bencic trainierte zunächst sechs Monate in der Akademie von [[Nick Bollettieri]] und bekam ihre Tennisausbildung bei [[Melanie Molitor]], der Mutter von [[Martina Hingis]]. Anschliessend wurde sie bis Ende 2016 von ihrem Vater trainiert. Glaubt man Medienberichten, soll er ihre Karriere schon vor ihrer Geburt geplant haben,<ref>[http://www.zeit.de/2012/23/CH-Tennis/komplettansicht Das Risikokapital] bei zeit.de, 4. Juni 2012 (abgerufen am 24. September 2012)</ref> was er aber dementiert.<ref>Basler Zeitung: [http://bazonline.ch/sport/tennis/Es-heisst-schnell-Das-arme-Kind/story/21427918 «Es heisst schnell: Das arme Kind!»], 26. Juni 2014, abgerufen am 7. Juli 2016</ref> Gelegentlich trainierte sie auch weiterhin bei Melanie Molitor, zum Beispiel direkt vor ihrem ersten Sieg beim Premier-5-Turnier in Toronto 2015. Ende 2017 gab Bencic bekannt, dass ihre Zusammenarbeit mit Molitor beendet sei.<ref name="aargauer1">{{Literatur |Titel=«Als ich das erste Turnier spielen konnte, fühlte ich mich wie der Tiger, der aus dem Käfig kommt» |Sammelwerk=az Aargauer Zeitung |Datum=2017-11-26 |Online=https://www.aargauerzeitung.ch/sport/tennis/als-ich-das-erste-turnier-spielen-konnte-fuehlte-ich-mich-wie-der-tiger-der-aus-dem-kaefig-kommt-131938803 |Abruf=2018-01-02}}</ref> Bis Ende 2016 war [[Marcel Niederer]] Bencics Investor und Manager.<ref>{{Literatur |Autor=Wladimir Steimer und Simon Häring |Titel=Belinda Bencic trennt sich von Manager Marcel Niederer |Datum= |Online=https://www.blick.ch/sport/tennis/tennis-spielerin-trennt-sich-von-manager-knall-bei-belinda-bencic-id5636221.html |Abruf=2018-01-02}}</ref> Anfang 2017 war Bencic zunächst ohne Coach unterwegs. Ab Februar arbeitete sie kurzzeitig mit Maciej Synowka zusammen.<ref>{{Literatur |Titel=Polnischer Trainer für Belinda Bencic |Sammelwerk=SwissTennis |Datum=2017-02-13 |Online=https://www.swisstennis.ch/polnischer-trainer-f%C3%BCr-belinda-bencic |Abruf=2018-01-02}}</ref> Nach einer Verletzungspause verpflichtete sie Iain Hughes als neuen Trainer.<ref name="aargauer1" /> Nach dem Ausscheiden bei den French Open gab sie Ende Mai 2018 die Trennung von Hughes bekannt.<ref>{{Literatur |Titel=Bencic freut sich auf Rasen - Neuer Coach, neue Unterlage – neues Glück? |Sammelwerk=Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) |Datum= |Online=https://www.srf.ch/sport/tennis/grand-slam-turniere/bencic-freut-sich-auf-rasen-neuer-coach-neue-unterlage-neues-glueck |Abruf=2018-05-31}}</ref> Seit Ende Juni 2018 arbeitet sie mit Vlado Platenik zusammen.<ref>{{Literatur |Titel=Schweizer Frauen in Wimbledon - Bencic mit neuem Coach, Golubic mit Déjà-vu |Sammelwerk=Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) |Datum=2018-06-30 |Online=https://www.srf.ch/sport/tennis/grand-slam-turniere/schweizer-frauen-in-wimbledon-bencic-mit-neuem-coach-golubic-mit-deja-vu |Abruf=2018-06-30}}</ref><br />
<br />
== Turniersiege ==<br />
=== Einzel ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
!Nr.!!Datum!!Turnier!!Kategorie!!Belag!!Finalgegnerin!!Ergebnis<br />
|-<br />
| 1.<br />
| 17. September 2012<br />
| {{EGY|Scharm asch-Schaich|Scharm asch-Schaich}}<br />
| ITF $10.000<br />
| Hartplatz<br />
| {{OMN|Fatma Al-Nabhani|Fatma Al-Nabhani}}<br />
| 6:3, 7:6<sup>4</sup><br />
|-<br />
| 2.<br />
| 24. September 2012<br />
| {{EGY|Scharm asch-Schaich|Scharm asch-Schaich}}<br />
| ITF $10.000<br />
| Hartplatz<br />
| {{AUT|Barbara Haas (Tennisspielerin)|Barbara Haas}}<br />
| 6:4, 6:0<br />
|- style="background:#F0F8FF;"<br />
| 3.<br />
| 27. Juni 2015<br />
| {{GBR|WTA Eastbourne|Eastbourne}}<br />
| WTA Premier<br />
| Rasen<br />
| {{POL|Agnieszka Radwańska|Agnieszka Radwańska}}<br />
| [[AEGON International Eastbourne 2015|6:4, 4:6, 6:0]]<br />
|- style="background:#F0F8FF;"<br />
| 4.<br />
| 16. August 2015<br />
| {{CAN|WTA Kanada|Toronto}}<br />
| WTA Premier 5<br />
| Hartplatz<br />
| {{ROU|Simona Halep|Simona Halep}}<br />
| [[Rogers Cup 2015/Damen|7:6<sup>5</sup>, 6:7<sup>4</sup>, 3:0 Aufgabe]]<br />
|-<br />
| 5.<br />
| 23. September 2017<br />
| {{RUS|Sankt Petersburg|Sankt Petersburg}}<br />
| ITF $100.000<br />
| Hartplatz (Halle)<br />
| {{UKR|Dajana Jastremska|Dajana Jastremska}}<br />
| [[Neva Cup 2017|6:2, 6:3]]<br />
|- style="background:#F0F8FF;"<br />
| 6.<br />
| 12. November 2017<br />
| {{THA|WTA Challenger Hua Hin|Hua Hin}}<br />
| WTA Challenger<br />
| Hartplatz<br />
| {{TPE|Hsieh Su-wei|Hsieh Su-wei}}<br />
| [[Hua Hin Championships 2017|6:3, 6:4]]<br />
|- style="background:#F0F8FF;"<br />
| 7.<br />
| 19. November 2017<br />
| {{TPE|WTA Challenger Taipeh|Taipeh}}<br />
| WTA Challenger<br />
| Teppich (Halle)<br />
| {{NLD|Arantxa Rus|Arantxa Rus}}<br />
| [[Taipei OEC Open 2017|7:6<sup>3</sup>, 6:1]]<br />
|-<br />
| 8.<br />
| 16. Dezember 2017<br />
| {{UAE|Dubai|Dubai}}<br />
| ITF $100.000+H<br />
| Hartplatz<br />
| {{HRV|Ajla Tomljanović|Ajla Tomljanović}}<br />
| [[Al Habtoor Tennis Challenge 2017|6:4, Aufgabe]]<br />
|}<br />
<br />
=== Doppel ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
!Nr.!!Datum!!Turnier!!Kategorie!!Belag!!Partnerin!!Finalgegnerinnen!!Ergebnis<br />
|-<br />
| 1.<br />
| 17. September 2012<br />
| {{EGY|Scharm asch-Schaich|Scharm asch-Schaich}}<br />
| ITF $10.000<br />
| Hartplatz<br />
| {{FRA|Lou Brouleau|Lou Brouleau}}<br />
| {{POL|Olga Brózda|Olga Brózda}}<br /> {{UKR|Ganna Piven|Ganna Piven}}<br />
| 7:6<sup>3</sup>, 3:6, [10:6]<br />
|-<br />
| 2.<br />
| 22. Juni 2013<br />
| {{CHE|ITF Lenzerheide|Lenzerheide}}<br />
| ITF $25.000<br />
| Sand<br />
| {{CZE|Kateřina Siniaková|Kateřina Siniaková}}<br />
| {{RUS|Weronika Eduardowna Kudermetowa|Weronika Kudermetowa}}<br /> {{LVA|Diāna Marcinkēviča|Diāna Marcinkēviča}}<br />
| [[Lenzerheide Open 2013#Doppel|6:0, 6:2]]<br />
|- style="background:#F0F8FF;"<br />
| 3.<br />
| 1. Mai 2015<br />
| {{CZE|WTA Prag|Prag}}<br />
| WTA International<br />
| Sand<br />
| {{CZE|Kateřina Siniaková|Kateřina Siniaková}}<br />
| {{UKR|Kateryna Bondarenko|Kateryna Bondarenko}}<br />{{CZE|Eva Hrdinová|Eva Hrdinová}}<br />
| [[J&T Banka Prague Open 2015#Doppel|6:2, 6:2]]<br />
|- style="background:#F0F8FF;"<br />
| 4.<br />
| 8. August 2015<br />
| {{USA|WTA Washington|Washington}}<br />
| WTA International<br />
| Hartplatz<br />
| {{FRA|Kristina Mladenovic|Kristina Mladenovic}}<br />
| {{ESP|Lara Arruabarrena|Lara Arruabarrena}}<br />{{SVN|Andreja Klepač|Andreja Klepač}}<br />
| [[Citi Open 2015/Damen#Doppel|7:5, 7:6<sup>7</sup>]]<br />
|-<br />
| 5.<br />
| 28. Oktober 2017<br />
| {{FRA|Poitiers|Poitiers}}<br />
| ITF $100.000<br />
| Hartplatz (Halle)<br />
| {{BEL|Yanina Wickmayer|Yanina Wickmayer}}<br />
| {{ROU|Mihaela Buzărnescu|Mihaela.Buzărnescu}}<br />{{DEU|Nicola Geuer|Nicola Geuer}}<br />
| [[Internationaux Féminins de la Vienne 2017#Doppel|7:6<sup>7</sup>, 6:3]]<br />
|}<br />
<br />
=== Team-Wettbewerbe der ITF ===<br />
{| class="wikitable"<br />
|-<br />
!Nr.!!Datum!!Turnier!!Belag!!Partner!!Finalgegner!!Ergebnis<br />
|- style="background:#D8E9B9"<br />
| 1.<br />
| 6. Januar 2018<br />
| {{AUS|Hopman Cup|Hopman Cup}}<br />
| Hartplatz (Halle)<br />
| {{CHE|Roger Federer|Roger Federer}}<br />
| {{DEU|Angelique Kerber|Angelique Kerber}}<br />{{DEU|Alexander Zverev|Alexander Zverev}}<br />
| [[Hopman Cup 2018|2:1]]<br />
|}<br />
<br />
== Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren ==<br />
=== Einzel ===<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center;"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Turnier<br />
! [[WTA Tour 2014|2014]]<br />
! [[WTA Tour 2015|2015]]<br />
! [[WTA Tour 2016|2016]]<br />
! [[WTA Tour 2017|2017]]<br />
! [[WTA Tour 2018|2018]]<br />
! Bilanz<br />
! Karriere<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[Australian Open]]<br />
| [[Australian Open 2014/Dameneinzel|2]]<br />
| [[Australian Open 2015/Dameneinzel|1]]<br />
| [[Australian Open 2016/Dameneinzel|AF]]<br />
| [[Australian Open 2017/Dameneinzel|1]]<br />
| [[Australian Open 2018/Dameneinzel|2]]<br />
| 5:5<br />
! AF<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[French Open]]<br />
| [[French Open 2014/Dameneinzel|1]]<br />
| [[French Open 2015/Dameneinzel|2]]<br />
| —<br />
| —<br />
| [[French Open 2018/Dameneinzel|2]]<br />
| 2:3<br />
! 2<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[Wimbledon Championships|Wimbledon]]<br />
| [[Wimbledon Championships 2014/Dameneinzel|3]]<br />
| [[Wimbledon Championships 2015/Dameneinzel|AF]]<br />
| [[Wimbledon Championships 2016/Dameneinzel|2]]<br />
| —<br />
| [[Wimbledon Championships 2018/Dameneinzel|AF]]<br />
| 9:4<br />
! AF<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[US Open]]<br />
| [[US Open 2014/Dameneinzel|VF]]<br />
| [[US Open 2015/Dameneinzel|3]]<br />
| [[US Open 2016/Dameneinzel|3]]<br />
| —<br />
|<br />
| 8:3<br />
! VF<br />
|}<br />
<br />
=== Doppel ===<br />
{| class="wikitable" style="text-align:center;"<br />
|- class="hintergrundfarbe5"<br />
! Turnier<br />
! [[WTA Tour 2014|2014]]<br />
! [[WTA Tour 2015|2015]]<br />
! [[WTA Tour 2016|2016]]<br />
! [[WTA Tour 2017|2017]]<br />
! [[WTA Tour 2018|2018]]<br />
! Bilanz<br />
! Karriere<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[Australian Open]]<br />
| —<br />
| [[Australian Open 2015/Damendoppel|1]]<br />
| [[Australian Open 2016/Damendoppel|2]]<br />
| [[Australian Open 2017/Damendoppel|1]]<br />
| —<br />
| 1:3<br />
! 2<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[French Open]]<br />
| —<br />
| [[French Open 2015/Damendoppel|AF]]<br />
| —<br />
| —<br />
| [[French Open 2018/Damendoppel|1]]<br />
| 2:2<br />
! AF<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[Wimbledon Championships|Wimbledon]]<br />
| [[Wimbledon Championships 2014/Damendoppel|2]]<br />
| [[Wimbledon Championships 2015/Damendoppel|2]]<br />
| —<br />
| —<br />
| [[Wimbledon Championships 2018/Damendoppel|1]]<br />
| 2:3<br />
! 2<br />
|-<br />
| style="text-align:left;"| [[US Open]]<br />
| [[US Open 2014/Damendoppel|1]]<br />
| [[US Open 2015/Damendoppel|1]]<br />
| [[US Open 2016/Damendoppel|1]]<br />
| —<br />
|<br />
| 0:3<br />
! 1<br />
|}<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
{{Commonscat}}<br />
* {{WTA}}<br />
* {{ITF|w|100153112}}<br />
* {{FedCup|100153112}}<br />
* [http://www.belinda-bencic.com/ Website von Belinda Bencic]<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Die zehn bestplatzierten Schweizer Tennisspielerinnen (WTA)}}<br />
<br />
{{SORTIERUNG:Bencic, Belinda}}<br />
[[Kategorie:Fed-Cup-Spielerin (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Schweizer]]<br />
[[Kategorie:Slowake]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1997]]<br />
[[Kategorie:Frau]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Bencic, Belinda<br />
|ALTERNATIVNAMEN=Benčičová, Belinda<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Tennisspielerin<br />
|GEBURTSDATUM=10. März 1997<br />
|GEBURTSORT=[[Flawil]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Konvexe_und_konkave_Funktionen&diff=178134384
Konvexe und konkave Funktionen
2018-06-08T12:47:35Z
<p>192.41.132.1: /* Beispiele */Im Punkt 0 nicht streng konvex/konkav</p>
<hr />
<div>[[Datei:Convex function.svg|mini|Beispiel einer konvexen Funktion]]<br />
[[Datei:Concave function.svg|mini|Beispiel einer konkaven Funktion]]<br />
<br />
In der [[Analysis]] heißt eine [[reellwertige Funktion]] '''konvex''', wenn ihr [[Funktionsgraph|Graph]] unterhalb jeder Verbindungsstrecke zweier seiner Punkte liegt. Dies ist gleichbedeutend dazu, dass der [[Epigraph (Mathematik)|Epigraph]] der Funktion, also die Menge der Punkte oberhalb des Graphen, eine [[konvexe Menge]] ist.<br />
<br />
Eine reellwertige Funktion heißt '''konkav''', wenn ihr Graph oberhalb jeder Verbindungsstrecke zweier seiner Punkte liegt. Dies ist gleichbedeutend dazu, dass der [[Hypograph]] der Funktion, also die Menge der Punkte unterhalb des Graphen, eine konvexe Menge ist.<br />
<br />
Einer der ersten, der sich mit den Eigenschaften konvexer und konkaver Funktionen beschäftigte, war der dänische Mathematiker [[Johan Ludwig Jensen]]. Die nach ihm benannte [[Jensensche Ungleichung]] ist Grundlage wichtiger Resultate in der [[Wahrscheinlichkeitsrechnung]], [[Maßtheorie]] und [[Analysis]].<br />
<br />
Die besondere Bedeutung konvexer bzw. konkaver Funktionen liegt darin, dass sie eine weitaus größere Gruppe als die [[lineare Funktion|linearen Funktionen]] bilden, aber ebenfalls viele einfach zu untersuchende Eigenschaften haben, welche Aussagen über [[nichtlineare Systeme]] ermöglichen. Da beispielsweise [[Extremwert|Minima]] strikt konvexer Funktionen eindeutig sind, sind sie bei vielen [[Optimierungsproblem]]en von Bedeutung (''siehe auch: [[Konvexe Optimierung]]''). Selbst für konvexe [[Funktional]]e, die auf unendlichdimensionalen Räumen definiert sind, lassen sich unter bestimmten Voraussetzungen ähnliche Aussagen treffen. Daher spielt Konvexität auch eine wichtige Rolle in der [[Variationsrechnung]].<br />
<br />
== Definition ==<br />
[[Datei:Convex Function.svg|mini|Auf einem [[Intervall (Mathematik)|Intervall]] definierte strikt konvexe Funktion]]<br />
Eine reellwertige Funktion <math>f\colon C \to \R</math>, die auf einer [[konvexe Menge|konvexen Teilmenge]] <math>C</math> eines [[reeller Vektorraum|reellen Vektorraums]] definiert ist, heißt ''konvex'', wenn für alle <math>x,y</math> aus <math>C</math> und für alle <math>t \in [0,1]</math> gilt, dass<br />
:<math>f(t x+(1-t)y) \le t f(x)+(1-t)f(y).</math><br />
Gilt hingegen stets die umgekehrte Ungleichung, also<br />
:<math> f(t x+(1-t)y) \ge t f(x)+(1-t)f(y),</math><br />
so wird die Funktion ''konkav'' genannt.<ref name="Heuser49.2">Harro Heuser: ''Lehrbuch der Analysis (Teil 1)'', 10. Auflage, B. G. Teubner, Stuttgart 1993, ISBN 3-519-32231-5. ''(49.2)''</ref><br />
<br />
Eine Funktion heißt '''streng konvex''' oder '''strikt konvex''', wenn die obige Ungleichung im strengen Sinn gilt; das heißt für zwei Elemente <math>x \neq y</math> aus <math>C</math> und alle <math>t \in (0,1)</math> gilt, dass<br />
:<math>f(t x+(1-t)y) < t f(x)+(1-t)f(y)</math>.<br />
Analog dazu heißt eine Funktion '''streng konkav''' oder '''strikt konkav''', wenn für <math>x \neq y</math> und alle <math>t \in (0,1)</math> gilt, dass<br />
:<math>f(t x+(1-t)y) > t f(x)+(1-t)f(y).</math><ref name="Heuser49.2" /><br />
<br />
Die Punktmenge oberhalb (bzw. unterhalb) des Graphen einer konvexen (bzw. konkaven) Funktion ist eine konvexe Menge. Um Missverständnissen im Zusammenhang mit dieser geometrischen Bedeutung vorzubeugen, kann man die Begriffe durch die Angabe einer Blickrichtung kennzeichnen. So werden die Eigenschaften ''konvex'' und ''konkav'' seltener auch als ''konvex von unten'' und ''konvex von oben'' bezeichnet.<ref>z. B. in I. N. Bronstein, K. A. Semendjajew, [[Taschenbuch der Mathematik]], 19. Auflage, BSB B.G. Teubner, Leipzig, 1979. ''3.1.5.4 Monotonie und Konvexität von Funktionen''</ref><br />
<br />
Des Weiteren gibt es den Begriff der gleichmäßig konvexen Funktion. Eine Funktion heißt '''gleichmäßig konvex''', wenn eine Konstante <math>\mu > 0</math> existiert, sodass für alle <math>x,y</math> aus <math>C</math> und für alle <math>t \in [0,1]</math> gilt:<br />
:<math>f(t x+(1-t)y) +\mu t (1-t) \Vert x-y \Vert^2 \le t f(x)+(1-t)f(y)</math>.<br />
<br />
Analog lässt sich der Begriff der gleichmäßigen Konkavität definieren.<br />
<br />
== Beispiele ==<br />
[[Datei:Parabola2.svg|mini|hochkant|Die Normparabel ist konvex]]<br />
* [[Lineare Funktion]]en sind auf ganz <math>\R</math> konvex und konkav, jedoch nicht strikt.<br />
* Die [[quadratische Funktion]] <math>f(x)=x^2</math> ist auf ganz <math>\R</math> streng konvex.<br />
* Die zu ihr additiv inverse Funktion <math>f(x)=-x^2</math> ist auf ganz <math>\R</math> streng konkav.<br />
* Die [[Wurzel_(Mathematik)|Wurzelfunktion]] ist im Intervall <math>[0,\infty)</math> streng konkav.<br />
* Die [[Betragsfunktion]] ist auf ganz <math>\R</math> konvex, jedoch nicht streng konvex.<br />
* Die [[Exponentialfunktion]] ist streng konvex auf ganz <math>\R</math>.<br />
* Der [[natürlicher Logarithmus|natürliche Logarithmus]] ist streng konkav auf dem Intervall der positiven reellen Zahlen.<br />
* Die [[kubische Funktion]] <math>f(x)=x^3</math> ist streng konkav auf dem Intervall <math>(-\infty,0)</math> und streng konvex auf dem Intervall <math>(0,\infty)</math>.<br />
* Die Funktion, welche einen Punkt der euklidischen Ebene auf seinen Abstand vom Ursprung, abbildet, also<br />
::<math>f\colon \R^2 \to \R, (x,y) \mapsto \sqrt{x^2 + y^2}</math><br />
:ist ein Beispiel für eine konvexe Funktion auf einem mehrdimensionalen reellen Vektorraum.<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Wesentliche Aussagen zu konvexen und konkaven Funktionen finden sich bereits 1889 bei [[Otto Hölder]], wobei er aber noch nicht die heute üblichen Bezeichnungen verwendete.<ref name=Hoelder1889>{{Literatur | Autor=[[Otto Hölder]] | Titel=[[s:Ueber einen Mittelwerthssatz|Ueber einen Mittelwerthssatz]] | Sammelwerk=Nachrichten von der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften und der Georg-Augusts-Universität zu Göttingen | Band=Aus dem Jahre 1889. | Nummer=1-21 | Verlag=Dieterichsche Verlags-Buchhandlung | Ort=Göttingen | Jahr=1889 | Seiten=38ff. | Online=in [[s:Ueber einen Mittelwerthssatz|Wikisource]] | Zugriff=2012-03-24}}</ref><br />
Die Begriffe ''konvexe'' und ''konkave Funktion'' wurden 1905 von [[Johan Ludwig Jensen]] eingeführt.<ref>[http://jeff560.tripod.com/mathword.html Earliest Known Uses of Some of the Words of Mathematics, 28. Juli 2006]: A. Guerraggio and E. Molho write, „The first modern formalization of the concept of convex function appears in J. L. W. V. Jensen ''Om konvexe funktioner og uligheder mellem midelvaerdier,'' Nyt Tidsskr. Math. B 16 (1905), S. 49–69. Since then, at first referring to ''Jensen’s convex functions,'' then more openly, without needing any explicit reference, the definition of convex function becomes a standard element in calculus handbooks.“ („The Origins of Quasi-concavity: a Development between Mathematics and Economics“, Historia Mathematica, 31, (2004), 62–75.)</ref><br />
Jensen verwendete allerdings eine schwächere Definition, die noch gelegentlich, vor allem in älteren Werken,<ref>z. B. in I. P. Natanson: ''Theorie der Funktionen einer reellen Veränderlichen'', 4. Auflage, Verlag Harri Deutsch, Thun, 1981, ISBN 3-87144-217-8.</ref> zu finden ist. In dieser Definition wird nur die Ungleichung<br />
:<math> f\left(\frac{x+y}{2}\right) \le \frac{f(x)+f(y)}{2}</math><br />
vorausgesetzt. Wie Jensen aber zeigte, folgt dann für stetige Funktionen bereits die in der heute üblichen Definition verwendete Ungleichung<br />
:<math> f(t x+(1-t)y) \le t f(x)+(1-t)f(y)</math><br />
für ''alle'' <math>t</math> zwischen 0 und 1.<ref name="Jensen1906">Jensen, J. L. W. V.: ''Sur les fonctions convexes et les inégalités entre les valeurs moyennes.'' In ''Acta Math.'' 30, 175–193, 1906.</ref> (''siehe auch: [[Konvexe und konkave Funktionen#Konvexität und Stetigkeit|Abschnitt Konvexität und Stetigkeit]]'')<br />
<br />
Reellwertige Funktion, welche der oben genannten schwächeren Ungleichung (<math> t=\tfrac{1}{2}</math>) genügen, nennt man zu Ehren von Johan Ludwig Jensen ''Jensen-konvex'' oder kurz ''J-konvex''.<ref name="MK">Marek Kuczma: ''An Introduction to the Theory of Functional Equations and Inequalities.'' 2009, S. 130 (Fußnote)</ref><br />
<br />
== Elementare Eigenschaften ==<br />
[[Datei:Function x3.svg|mini|hochkant=0.6|x³ ist auf der positiven Halbachse konvex, auf der negativen konkav]]<br />
=== Verhältnis konvex und konkav ===<br />
Die Funktion <math>f</math> ist genau dann (streng) konvex, wenn die Funktion <math>-f</math> (streng) konkav ist. Eine nicht-konvexe Funktion muss jedoch nicht notwendigerweise konkav sein. Konvexität und Konkavität sind somit keine [[Komplement (Mengenlehre)|komplementären Eigenschaften]].<br />
<br />
[[Lineare Funktion]]en sind die einzigen Funktionen, die sowohl konkav als auch konvex sind.<br />
<br />
;Beispiel<br />
Die [[kubische Funktion]] <math>f(x) = x^3</math> ist auf ganz <math>\R</math> betrachtet weder konvex, noch konkav. Im Intervall aller positiven reellen Zahlen ist <math>f</math> streng konvex. Die zu ihr additiv inverse Funktion <math>-f(x) = -x^3 </math> ist dort somit streng konkav.<br />
<br />
Da <math>f</math> eine [[ungerade Funktion]] ist, also <math>f(-x) = -f(x)</math> gilt, folgt daraus, dass sie im Bereich aller negativen Zahlen streng konkav ist.<br />
<br />
=== Niveaumengen und Epigraph ===<br />
[[Datei:Epigraph convex.svg|mini|Der Epigraph einer konvexen Funktion]]<br />
Der [[Epigraph (Mathematik)|Epigraph]] einer konvexen Funktion, also die Menge aller Punkte, die sich über dem Graphen der Funktion befinden, ist konvex. Ebenso ist der [[Hypograph]] einer konkaven Funktion, also die Menge aller Punkte, die sich unter dem Graphen der Funktion befinden, konvex. Diese Eigenschaft ist sogar äquivalent zur Konvexität der Funktion und lässt sich demnach auch als Charakterisierung nutzen.<br />
<br />
Außerdem sind bei einer konvexen Funktion alle [[Subniveaumenge]]n, also Mengen der Form<br />
: <math>\mathcal L^\leq_f(c) := \{x \in C \mid f(x) \leq c\}</math><br />
<br />
konvex. Bei einer konkaven Funktion sind alle [[Superniveaumenge]]n konvex.<br />
<br />
=== Jensensche Ungleichung ===<br />
Die [[jensensche Ungleichung]] besagt, dass der [[Funktionswert]] einer konvexen Funktion <math>f</math> an einer endlichen [[Konvexkombination]] von [[Stützstelle]]n kleiner oder gleich der Konvexkombination von den Funktionswerten an den Stützstellen ist. Für eine konvexe Funktion <math>f\;</math> und für [[Positive und negative Zahlen|nichtnegative]] <math>\lambda_i\;</math> mit <math>\textstyle \sum_{i=1}^n \lambda_i = 1</math> gilt also:<br />
:<math>f\left(\sum_{i=1}^n\lambda_i x_i\right) \leq \sum_{i=1}^n \lambda_i f\left(x_i\right).</math><br />
Für konkave Funktionen gilt die Ungleichung in umgekehrte Richtung.<br />
<br />
=== Reduktion auf Konvexität reeller Funktionen ===<br />
Der Urbildraum einer konvexen Funktion kann ein beliebiger reeller Vektorraum sein, wie zum Beispiel der Vektorraum der reellen Matrizen oder der stetigen Funktionen. Die Konvexität einer Funktion <math> f\colon V \supset C_1 \to \R </math> ist aber äquivalent zur Konvexität der Funktion <math> g\colon \R \supset C_2 \to \R </math> definiert durch <math>g(t)=f(x+tv) </math> für alle <math> x,v </math>, wobei <math> x \in C_1 </math> ist und <math> v </math> eine beliebige Richtung aus <math> V </math> ist. Es ist dann <math> C_2=\{t \in \R \, | \,x+tv \in C_1 \} </math>. Dies macht es möglich, die Dimension des Vektorraumes zu verringern, was die Überprüfung der Konvexität erleichtert.<br />
<br />
=== Ungleichungen für ''t'' < 0 und ''t'' > 1 ===<br />
Für <math>t<0</math> oder <math>t>1</math> drehen sich die Ungleichungen aus den Definitionen von (strikter) Konvexität bzw. Konkavität um. Sei <math>f</math> beispielsweise eine auf <math>C</math> konvexe Funktion. Für Punkte <math>x</math> und <math>y</math> aus <math>C</math> gilt dann<br />
:<math>f(t x+(1-t)y) \ge t f(x)+(1-t)f(y),</math><br />
sofern auch der Punkt <math>u := t x+(1-t)y</math> im Definitionsbereich <math>C</math> liegt. Wenn <math>f</math> eine reelle konvexe Funktion ist, bedeutet die Ungleichung anschaulich, dass die Funktionswerte von <math>f</math> außerhalb des Intervalls <math>(x,y)</math> stets oberhalb der [[Verbindungsgerade]]n durch die Funktionswerte <math>f(x),f(y)</math> liegen.<br />
<br />
== Rechenregeln ==<br />
=== Positivkombinationen ===<br />
Die Summe zweier (gegebenenfalls [[Erweiterte Funktion|erweiterter]]) konvexer Funktionen ist wieder eine konvexe Funktion. Außerdem bleibt Konvexität beim Multiplizieren mit einer positiven reellen Zahl erhalten. Zusammenfassend gilt also, dass jede [[Positivkombination]] von konvexen Funktionen wiederum konvex ist. Sie ist sogar streng konvex, falls einer der auftretenden Summanden streng konvex ist. Analog dazu ist auch jede Positivkombination von konkaven Funktionen konkav. Somit bilden die konvexen Funktionen einen [[Konvexer Kegel|konvexen Kegel]]. Das [[Produkt (Mathematik)|Produkt]] konvexer Funktionen ist jedoch nicht notwendigerweise konvex.<br />
<br />
;Beispiel<br />
Die Funktionen<br />
:<math>f_1(x) = x^2, f_2(x) = x, f_3(x) = 1</math><br />
sind konvex auf ganz <math>\R</math>, die Normparabel <math>x^2</math> ist sogar strikt konvex. Daraus folgt, dass auch alle Funktionen der Form<br />
:<math>f(x) := a x^2 + b x + c</math><br />
mit <math>a,b,c > 0</math> strikt konvex auf ganz <math>\R</math> sind. Dies ist auch anschaulich klar, es handelt sich um nach oben gekrümmte Parabeln. Das Produkt der Funktionen <math>f_1</math> und <math>f_2</math> ist die kubische Funktion <math>x \to x^3</math>, welche (über ganz <math>\R</math> betrachtet) nicht konvex ist.<br />
<br />
=== Grenzfunktionen ===<br />
Die [[Grenzfunktion]] einer [[Punktweise Konvergenz|punktweise konvergenten]] [[Folge (Mathematik)|Folge]] konvexer Funktionen ist eine konvexe Funktion. Ebenso ist die Grenzfunktion einer punktweise konvergenten [[Reihe (Mathematik)|Reihe]] konvexer Funktionen wieder eine konvexe Funktion. Analoges gilt klarerweise für konkave Funktionen. ''Strikte'' Konvexität bleibt unter der Grenzwertbildung jedoch nicht notwendigerweise erhalten, wie man anhand des ersten der beiden folgenden Beispiele erkennt.<br />
<br />
;Beispiele<br />
*Die Funktionenfolge <math>\textstyle f_n(x) := \frac1n x^2</math> mit <math>n \in \N</math> ist eine Folge von auf ganz <math>\R</math> strikt konvexen Funktionen. Ihre punktweise Grenzfunktion ist die konstante [[Nullfunktion]]. Diese ist als lineare Funktion zwar konvex, aber nicht strikt konvex.<br />
*Der [[Cosinus Hyperbolicus]] lässt sich auf <math>\R</math> folgendermaßen als [[Potenzreihe]] entwickeln:<br />
:<math>\cosh x = \sum_{n=0}^{\infty} \frac{x^{2n}}{(2n)!}.</math><br />
:Alle Summanden, die vorkommen, sind konvexe Funktionen. Daraus folgt, dass auch der Cosinus Hyperbolicus eine konvexe Funktion ist.<br />
<br />
=== Supremum und Infimum ===<br />
Ist <math>\lbrace f_\alpha\colon \alpha \in A \rbrace</math> eine Menge konvexer Funktionen und existiert punktweise das [[Supremum]]<br />
:<math>f(x):=\sup_{\alpha\in A}f_\alpha(x)</math><br />
für alle <math>x</math>, so ist auch <math>f</math> eine konvexe Funktion. Der Übergang zur Funktion <math>-f</math> zeigt, dass das [[Infimum]] einer Menge konkaver Funktionen (falls es existiert) ebenfalls wieder eine konkave Funktion ist. Das Bilden des Infimums erhält jedoch nicht notwendigerweise Konvexität (und umgekehrt erhält das Bilden des Supremums nicht notwendigerweise Konkavität), wie das folgende Beispiel zeigt.<br />
<br />
;Beispiel<br />
Die reellen Funktionen<br />
:<math>f_1(x)=-x, f_2(x)=x</math><br />
sind linear und deshalb sowohl konvex, als auch konkav. Das Supremum von <math>f_1</math> und <math>f_2</math> ist die [[Betragsfunktion]] <math>x \to |x|</math>. Diese ist zwar konvex, jedoch nicht konkav. Das Infimum von <math>f_1</math> und <math>f_2</math> ist die negative Betragsfunktion <math>x \to -|x|</math>. Diese ist konkav, aber nicht konvex.<br />
<br />
=== Komposition ===<br />
Über die [[Komposition (Mathematik)|Komposition]] <math>g\circ f</math> zweier konvexer Funktionen <math>f</math> und <math>g</math> lässt sich im Allgemeinen keine Aussage treffen. Gilt jedoch zusätzlich, dass <math>g</math> [[monoton steigende Funktion|monoton steigend]] ist, so ist die Komposition ebenfalls konvex.<br />
<br />
Des Weiteren ist die Komposition <math>g\circ f</math> einer konkaven Funktion <math>f</math> mit einer konvexen, [[monoton fallende Funktion|monoton fallenden]] reellen Funktion <math>g</math> wiederum eine konvexe Funktion.<br />
<br />
;Beispiel<br />
Jede Komposition einer konvexen Funktion <math>f</math> mit der Exponentialfunktion <math>g(x) = e^x</math> liefert wieder eine konvexe Funktion. Dies funktioniert auch im allgemeinen Fall, in dem <math>f</math> auf einem reellen Vektorraum definiert ist. So ist beispielsweise für<br />
<br />
:<math><br />
\begin{align}<br />
f\colon & \R^2 \to \R, (x,y) \mapsto x^2+y^2\\<br />
g\circ f\colon & \R^2 \to \R, (x,y) \mapsto e^{x^2+y^2}\\<br />
\end{align}<br />
</math><br />
<br />
wiederum eine konvexe Funktion. Insbesondere ist also jede [[Logarithmische Konvexität|logarithmisch konvexe]] Funktion eine konvexe Funktion.<br />
<br />
=== Umkehrfunktionen ===<br />
Ist <math>f</math> eine auf einem Intervall definierte, invertierbare und konvexe Funktion, so folgt aus der Konvexitätsungleichung<br />
:<math>f(t f^{-1}(u)+(1-t)f^{-1}(v)) \le t u+(1-t)v.</math><br />
<br />
Sei <math>f</math> eine [[monoton steigende Funktion]]. Dann dreht sich obige Ungleichung beim Anwenden von <math>f^{-1}</math> um. Es gilt somit:<br />
:<math>t f^{-1}(u)+(1-t)f^{-1}(v) \le f^{-1}(t u+(1-t)v).</math><br />
Also ist die Umkehrfunktion <math>f^{-1}</math> eine konkave (und monoton wachsende) Funktion. Für eine invertierbare, monoton steigende und konvexe bzw. konkave Funktion hat daher die [[Umkehrfunktion]] die umgekehrte Art der Konvexität.<br />
<br />
Für eine [[Monoton fallende Funktion|monoton fallende]] und konvexe Funktion <math>f</math> gilt hingegen<br />
:<math>t f^{-1}(u)+(1-t)f^{-1}(v) \ge f^{-1}(t u+(1-t)v).</math><br />
Für eine invertierbare monoton fallende und konvexe bzw. konkave Funktion hat daher die [[Umkehrfunktion]] die gleiche Art der Konvexität.<br />
<br />
;Beispiele<br />
*Die Normparabel <math>x^2</math> ist monoton steigend und streng konvex auf <math>[0, \infty)</math>. Ihre Umkehrfunktion, die Wurzelfunktion <math>\sqrt{x}</math> ist streng konkav auf ihrem Definitionsintervall <math>[0, \infty)</math><br />
*Die Funktion <math>e^{-x}</math> ist monoton fallend und streng konvex auf ganz <math>\R</math>. Ihre Umkehrfunktion <math>-\ln{x}</math> ist streng konvex auf dem Intervall <math>(0, \infty)</math><br />
<br />
== Extremwerte ==<br />
<br />
[[Datei:Exp e2.png|mini|<math>e^x</math> hat kein globales Minimum]]<br />
Konvexität bzw. Konkavität von Funktionen werden oft verwendet, um die Eindeutigkeit von [[Extremwert]]en sicherzustellen. Wenn der Ausgangsraum ein [[topologischer Vektorraum]] ist (was insbesondere auf alle endlichdimensionalen reellen Vektorräume und somit auch auf <math>\R</math> zutrifft), können auch Aussagen über das Verhältnis von lokalen und globalen Extremalstellen getroffen werden.<br />
=== Existenz und Eindeutigkeit ===<br />
Eine stetige konvexe oder konkave Funktion <math> f\colon \R^n \supset D \to \R </math> nimmt auf der konvexen kompakten Menge <math> D </math> ein Minimum und ein Maximum an. Die Kompaktheit von <math> D </math> ist auf <math> \R^n </math> äquivalent dazu, dass <math> D </math> beschränkt und abgeschlossen ist. Dies ist der [[Stetigkeit#Satz vom Minimum und Maximum|Satz vom Minimum und Maximum]] angewendet auf konvexe und konkave Funktionen. Ist die Funktion strikt konvex, so ist das Minimum eindeutig bestimmt, ist sie strikt konkav, so ist das Maximum eindeutig bestimmt. Der Umkehrschluss gilt jedoch nicht: die Funktion <math>e^x</math> hat kein globales Minimum in <math>\R</math>, ist aber strikt konvex.<br />
<br />
Für eine stetige Funktion <math> V \supset D \to \R </math> auf einem [[Reflexiver Raum|reflexiven]] [[Banachraum]] gibt es analoge Aussagen: Ein stetiges konvexes Funktional auf der konvexen abgeschlossenen und beschränkten Menge <math> D </math> nimmt dort ein Minimum an. Ist das Funktional strikt konvex, so ist das Minimum eindeutig.<br />
<br />
=== Geometrie der Optimalwertmengen ===<br />
In topologischen Vektorräumen (welche fast immer gegeben sind) kann man auch lokale Minima untersuchen. Es gilt:<br />
* Ist die Funktion konvex, so ist jedes lokale Minimum auch ein globales Minimum.<br />
* Ist die Funktion konkav, so ist jedes lokale Maximum auch ein globales Maximum.<br />
Dies lässt sich direkt mit den definierenden Ungleichungen von konvexen und konkaven Funktionen zeigen.<br />
<br />
Außerdem ist die Menge der Minimalstellen einer konvexen Funktion konvex und die Menge der Maximalstellen einer konkaven Funktion konvex. Dies folgt aus der Konvexität der [[Subniveaumenge]]n bzw. Superniveaumengen.<br />
<br />
=== Kriterien für Extremwerte ===<br />
Für differenzierbare konvexe und konkave Funktionen nutzt man zur Bestimmung der Extremalwerte aus, dass für konvexe Funktionen gilt, dass <math> f(y) \geq f(x)+ \nabla f(x)^T(y-x) </math> ist für alle <math> x,y \in D </math>, bzw. im Falle reeller Funktionen <math> f(y) \geq f(x)+ f'(x)(y-x) </math> für alle <math> x,y \in D </math>. Ist nun der Gradient oder die Ableitung in einem Punkt <math> \tilde x </math> gleich null, so ist <math> f(y) \geq f(\tilde x) </math> für alle <math> y \in D </math> und damit ist <math> \tilde x </math> ein lokales (und damit globales) Minimum. Analog liegt bei konkaven Funktionen in einem Punkt immer ein lokales (und damit globales) Maximum vor, wenn der Gradient bzw. die Ableitung an diesem Punkt verschwindet.<br />
<br />
== Konvexität und Stetigkeit ==<br />
Setzt man die Stetigkeit einer reellen Funktion <math>f</math> voraus, so reicht, um ihre Konvexität zu zeigen, bereits die Bedingung, dass für alle <math>x, y</math> aus dem Definitionsintervall folgende Ungleichung gilt:<br />
:<math>f\left(\frac{x+y}2\right) \le \frac{f(x)+f(y)}2.</math><br />
<br />
Dies entspricht der Konvexitätsdefinition nach Jensen. Umgekehrt gilt, dass jede auf einem Intervall definierte Funktion, die die obige Ungleichung erfüllt, in den inneren Punkten [[stetig]] ist. [[Unstetigkeitsstelle]]n können höchstens in Randpunkten auftreten, wie das Beispiel der Funktion <math>[0,\infty)\to \R</math> mit<br />
:<math><br />
f(x)=\begin{cases}<br />
1, & \text{falls } x=0,\\<br />
0, & \text{sonst},<br />
\end{cases}</math><br />
zeigt, die zwar konvex ist, aber am Randpunkt <math>x=0</math> eine Unstetigkeit aufweist.<br />
<br />
Somit sind die beiden Möglichkeiten, Konvexität zu definieren, zumindest für offene Intervalle äquivalent. Inwiefern dieses Resultat auf allgemeine topologische Räume übertragen werden kann, wird in den beiden folgenden Abschnitten behandelt.<br />
<br />
In diesem Zusammenhang ist der [[Satz von Bernstein-Doetsch]] zu erwähnen, aus dem allgemein das folgende Resultat zu gewinnen ist:<ref name="MK-I">Kuczma. op. cit., S. 161–162</ref><br />
:''Ist <math>f \colon \Omega \to \R </math> eine reellwertige Funktion für eine konvexe offene Teilmenge <math>\Omega</math> des <math>\R^n \; (n \in \N)</math>, so ist <math>f</math> sowohl Jensen-konvex als auch stetig genau dann, wenn für je zwei Punkte <math>x,y \in \Omega</math> und jede [[reelle Zahl]] <math>t \in [0,1]</math> stets die Ungleichung''<br />
:: <math> f \left(tx+ (1-t)y\right) \leq tf(x)+ (1-t)f(y)</math><br />
:''erfüllt ist.''<br />
<br />
=== Eine schwächere Definition der Konvexität ===<br />
Eine stetige Funktion <math>f</math> auf einer konvexen Teilmenge <math>C</math> eines reellen [[Topologischer Vektorraum|topologischen Vektorraums]] ist konvex, wenn ein festes <math>\lambda\in\R</math> mit <math>0<\lambda<1</math> existiert, sodass für alle <math>x</math>,<math>y</math> aus <math>C</math> gilt:<br />
:<math>f\left(\lambda x + (1-\lambda)y\right) \le \lambda f(x) + (1-\lambda)f(y).</math><br />
Dies kann man mittels geeigneter Intervallschachtelung zeigen. Ein vollständig ausgeführter Beweis befindet sich im [[b:Beweisarchiv: Analysis: Konvexe Funktionen und Stetigkeit#Eine schwächere Definition der Konvexität|Beweisarchiv]].<br />
<br />
Dass in dieser schwächeren Definition von Konvexität Stetigkeit benötigt wird, lässt sich anhand des folgenden Gegenbeispiels erkennen.<br />
<br />
;Gegenbeispiel<br />
Sei <math>B \subset \R</math> eine [[Hamelbasis]] des Vektorraums der reellen Zahlen über dem Körper der rationalen Zahlen, also eine über den rationalen Zahlen linear unabhängige Menge reeller Zahlen, in der jede reelle Zahl <math>r</math> eine eindeutige Darstellung der Art <math>r=\sum_{b\in B}q_b b</math> mit nur endlich vielen rationalen <math>q_b\neq 0</math> hat. Dann erfüllt bei beliebiger Wahl von <math>f(b)</math> die Funktion <math>f(r):=\sum_{b\in B}q_b f(b)</math> zwar <math>f\left(\frac{x+y}{2}\right) \le \frac{f(x)+f(y)}{2},</math> ist aber nicht notwendigerweise konvex.<br />
<br />
=== Beschränktheit und Stetigkeit in normierten Räumen ===<br />
Setzt man für eine Funktion <math>f</math> zusätzlich zur Bedingung, dass für ein fixes <math>\lambda\in(0,1)\!</math> die Beziehung<br />
:<math>f\left(\lambda x + (1-\lambda)y\right) \le \lambda f(x) + (1-\lambda) f(y)</math><br />
für alle <math>x</math>,<math>y</math> aus einer konvexen Teilmenge <math>C</math> eines [[Normierter Raum|normierten Vektorraums]] gilt, noch voraus, dass <math>f</math> nach oben [[beschränkt]] ist, so folgt daraus bereits die [[Stetigkeit]] von <math>f</math> in den [[Innerer Punkt|inneren Punkten]] von <math>C</math>. Anschaulich wird dies daraus klar, dass man an einer [[Unstetigkeitsstelle]] eine beliebig steile Verbindungsgerade zwischen zwei Funktionswerten ziehen kann, wobei die Funktion zwischen den beiden Werten unterhalb der Verbindungsgeraden und außerhalb der beiden Werte oberhalb der Verbindungsgerade liegen muss. Kann die Verbindungsgerade nun beliebig steil werden, so stößt man irgendwann über die obere Schranke der Funktion.<br />
<br />
Formal ist der Beweis allerdings etwas komplizierter. Eine vollständige Ausführung befindet sich im [[b:Beweisarchiv: Analysis: Konvexe Funktionen und Stetigkeit#Stetigkeit beschränkter konvexer Funktionen in normierten Räumen|Beweisarchiv]].<br />
<br />
Die Aussage, dass eine konvexe beschränkte Funktion stetig in den inneren Punkten ist, ist auch bedeutsam für das Lösen der [[Augustin Louis Cauchy|cauchyschen]] [[Funktionalgleichung]]<br />
:<math>f(x+y)=f(x)+f(y)</math><br />
:<math>f(1)=a.</math><br />
Aus dieser Aussage folgt nämlich, dass diese Funktionalgleichung eine eindeutige Lösung hat, wenn zusätzlich gefordert wird, dass <math>f</math> beschränkt ist.<br />
<br />
==== In endlichdimensionalen Räumen ====<br />
Konvexe Funktionen <math>f</math>, die auf einer konvexen Teilmenge <math>C</math> eines endlichdimensionalen reellen Vektorraums <math>\R^n</math> definiert sind, sind stetig in den inneren Punkten. Um das zu sehen, betrachte man einen inneren Punkt <math>a\in C</math>. Für diesen existiert ein [[Simplex (Mathematik)|Simplex]] <math>S_n\subseteq C</math> mit den Eckpunkten <math>p_1,\dotsc,p_n,p_{n+1}</math>, der <math>a</math> wieder als inneren Punkt enthält. Jeder Punkt <math>x\in S_n</math> ist aber in der Form<br />
:<math>x=\sum_{j=1}^{n+1}t_jp_j</math> &nbsp; mit &nbsp;<math>\sum_{j=1}^{n+1} t_j = 1\,</math><br />
und <math>0\le t_j\le 1</math> für alle <math>j</math> darstellbar. Nach der [[Jensensche Ungleichung|jensenschen Ungleichung]] gilt nun<br />
:<math>f(x)=f\left(\sum_{j=1}^{n+1}t_jp_j\right)\le\sum_{j=1}^{n+1}t_j f(p_j)\le\max f(p_j)</math>.<br />
<math>f</math> ist daher nach oben [[beschränkt]] auf <math>S_n</math> und somit, wie oben gezeigt wurde, stetig im inneren Punkt <math>a</math>.<br />
<br />
==== In unendlichdimensionalen Räumen ====<br />
Im unendlichdimensionalen Fall sind konvexe Funktionen nicht notwendigerweise stetig, da es insbesondere lineare (und somit auch konvexe) [[Funktional]]e gibt, die nicht stetig sind.<br />
<br />
== Konvexität und Differenzierbarkeit ==<br />
<br />
=== Konvexität und erste Ableitung ===<br />
Eine auf einem offenen Intervall definierte, konvexe bzw. konkave Funktion ist lokal [[lipschitz-stetig]] und somit nach dem [[Satz von Rademacher]] [[fast überall]] [[differenzierbar]]. Sie ist in jedem Punkt [[Richtungsableitung|links- und rechtsseitig differenzierbar]].<br />
<br />
==== Die Ableitung als Konvexitätskriterium ====<br />
Die erste Ableitung lässt sich auf zweierlei Arten als Konvexitätskriterium verwenden. Eine stetig differenzierbare reelle Funktion <math> f\colon \R \supset D \to \R </math> ist <br />
* genau dann konvex auf <math> D </math>, wenn ihre Ableitung dort [[monoton wachsende Funktion|monoton wachsend]] ist.<br />
* genau dann streng konvex auf <math> D </math>, wenn ihre Ableitung dort [[streng monoton wachsende Funktion| streng monoton wachsend]] ist.<br />
* genau dann konkav auf <math> D </math>, wenn ihre Ableitung dort monoton fallend ist.<br />
* genau dann streng konkav auf <math> D </math>, wenn ihre Ableitung dort streng monoton fallend ist.<br />
Dieses Resultat findet sich im Wesentlichen schon 1889 bei [[Otto Hölder]].<ref name=Hoelder1889/> Mit dem erweiterten [[Monotone reelle Funktion#Verallgemeinerungen|Monotoniebegriff für vektorwertige Funktionen]] lässt sich dies auch für Funktionen <math> f\colon D \mapsto \mathbb{R} </math> erweitern, wobei <math> D \subset \mathbb{R}^n </math> konvex ist. Dann ist <math> f </math> genau dann (strikt/gleichmäßig) konvex, wenn <math> \nabla f </math> (strikt/gleichmäßig) monoton ist.<br />
<br />
Alternativ ist eine differenzierbare Funktion <math> f\colon \R^n \supset D \to \R </math> genau dann<br />
* konvex, wenn <math> f(y) \geq f(x)+ \nabla f(x)^T(y-x) </math> ist für alle <math> x,y \in D </math>.<br />
* strikt konvex, wenn <math> f(y) > f(x)+ \nabla f(x)^T(y-x) </math> ist für alle <math> x,y \in D , \, x \neq y</math>.<br />
* konkav, wenn <math> f(y) \leq f(x)+ \nabla f(x)^T(y-x) </math> ist für alle <math> x,y \in D </math>.<br />
* strikt konkav, wenn <math> f(y) < f(x)+ \nabla f(x)^T(y-x) </math> ist für alle <math> x,y \in D , \, x \neq y</math>.<br />
Im Falle einer Funktion <math> f\colon \R \supset D \to \R </math> vereinfacht sich <math> \nabla f(x)^T(y-x) </math> zu <math> f'(x)(y-x)</math>.<br />
<br />
==== Beispiel ====<br />
Betrachtet man als Beispiel den [[Logarithmus]] <math> f(x)=\ln (x) </math>. Er ist auf dem Intervall <math> (0,\infty) </math> stetig differenzierbar mit Ableitung <math> f'(x)=\tfrac{1}{x} </math>.<br />
<br />
Nach dem ersten Konvexitätskriterium muss jetzt die Ableitung auf Monotonie untersucht werden. Ist <math> x<y \iff 0<y-x </math> und <math> x,y \in (0,\infty) </math>, so ist <math> f'(x)-f'(y)=\tfrac{1}{x}-\tfrac{1}{y}=\tfrac{y-x}{xy}>0 </math>, da Zähler und Nenner echt positiv sind. Somit ist <math> f' </math> streng monoton fallend und folglich ist <math> f </math> streng konkav auf <math> (0, \infty) </math>.<br />
<br />
Nach dem zweiten Monotoniekriterium überprüft man für <math> x \neq y </math><br />
:<math> \ln(y)-\ln(x)=\ln(\tfrac{y}{x}) < \tfrac{y-x}{x} = \tfrac{y}{x}-1</math>.<br />
<br />
Da aber <math> \ln (z) < z-1 </math> für <math> z \neq 1 </math> ist, gilt die Ungleichung, wenn <math> \tfrac{y}{x} \neq 1 </math> ist und <math> x,y > 0 </math> sind. Also ist der Logarithmus streng konkav auf <math> (0,\infty) </math>.<br />
<br />
Betrachtet man die Funktion<br />
:<math> f(x_1,x_2)=e^{x_1}+\tfrac{1}{2}x_1^2+x_2^2-4x_1+x_2 </math>,<br />
<br />
so sind alle partiellen Ableitungen stetig und für den [[Gradient (Mathematik)|Gradient]] gilt<br />
:<math> \nabla f=<br />
\begin{pmatrix} e^{x_1}+x_1-4 \\ 2x_2+1 \end{pmatrix}<br />
</math><br />
<br />
Zur Überprüfung des ersten Konvexitätskriteriums bildet man für <math> x \neq y </math><br />
:<math> (x-y)^T(\nabla f(x)-\nabla f(y))=(x_1-y_1)^2+2(x_2-y_2)^2+(x_1-y_1)(e^{x_1}-e^{y_1})> 0 </math>,<br />
<br />
da die quadratischen Terme immer echt positiv sind, die Positivität der Terme mit <math> e </math> folgt aus der Monotonie der e-Funktion. Somit ist die Funktion strikt monoton, also auch strikt konvex.<br />
<br />
==== Tangenten ====<br />
Die Graphen differenzierbarer konvexer Funktionen liegen oberhalb jeder ihrer [[Tangente]]n. Analog dazu liegen konkave Funktionen stets unterhalb ihrer Tangenten. Dies folgt direkt aus dem zweiten Konvexitätskriterium. Dieses lässt sich auch so interpretieren, dass die [[Taylorreihe|Taylor-Echtwicklung]] ersten Grades eine konvexe Funktion stets global unterschätzt. Aus diesen Eigenschaften folgt beispielsweise die Verallgemeinerung der [[Bernoullische Ungleichung|bernoullischen Ungleichung]]:<br />
:<math>(1+x)^r\geq 1+rx</math> für <math>r\leq 0</math> oder <math>r\geq 1</math><br />
:<math>(1+x)^r\leq 1+rx</math> für <math>0\le r\leq 1</math>.<br />
<br />
=== Konvexität und zweite Ableitung ===<br />
==== Konvexitätskriterien und zweimalige Differenzierbarkeit ====<br />
Für eine zweimal differenzierbare Funktion <math>f</math> lassen sich weitere Aussagen treffen. <math>f</math> ist genau dann konvex, wenn ihre zweite Ableitung nicht negativ ist. Ist <math>f''</math> durchweg positiv, <math>f</math> also stets [[Krümmung|linksgekrümmt]], dann folgt daraus, dass <math>f</math> streng konvex ist. Analog dazu ist <math>f</math> genau dann konkav, wenn <math>f''\leq 0</math> gilt. Ist <math>f''</math> durchweg negativ, <math>f</math> also stets rechtsgekrümmt, so ist <math>f</math> streng konkav.<br />
<br />
Ist die mehrdimensionale Funktion <math>f\colon\R^n \to \R</math> [[Totale Differenzierbarkeit|zweimal stetig differenzierbar]], dann gilt, dass <math>f</math> genau dann konvex ist, wenn die [[Hesse-Matrix]] von <math>f</math> [[Definitheit|positiv semidefinit]] ist. Ist die Hesse-Matrix von <math>f</math> [[Definitheit|positiv definit]], so ist <math>f</math> strikt konvex. Umgekehrt ist <math>f</math> genau dann konkav, wenn die Hesse-Matrix von <math>f</math> [[Definitheit|negativ semidefinit]] ist. Ist die Hesse-Matrix von <math>f</math> [[Definitheit|negativ definit]], so ist <math>f</math> strikt konkav.<br />
<br />
Im Kern basieren die Konvexitätskriterien zweiter Ordnung auf der Überprüfung der Monotonie der Ableitung durch Monotoniekriterien, die wiederum auf Differenzierbarkeit basieren.<br />
<br />
==== Beispiele ====<br />
Die Funktion <math>f(x)=x^4</math> mit <math>f''(x) = 12 x^2</math> ist konvex, da <math> f''(x)\geq 0 </math> für alle <math> x </math>.<br />
Sie ist sogar streng konvex, was beweist, dass strenge Konvexität nicht impliziert, dass die zweite Ableitung positiv ist (<math>f''</math> hat bei 0 eine Nullstelle).<br />
<br />
Die oben betrachtete Funktion <math>f(x)=\ln(x) </math> ist zweimal stetig differenzierbar auf <math>I= (0,\infty) </math> mit zweiter Ableitung <math> f''(x)=-\tfrac{1}{x^2}<0 </math> für alle <math> x \in I </math>. Also ist die Funktion streng konkav.<br />
<br />
Betrachtet man die Funktion<br />
:<math> f(x_1,x_2)=e^{x_1}+\tfrac{1}{2}x_1^2+x_2^2-4x_1+x_2 </math>,<br />
<br />
so ist ihre Hesse-Matrix<br />
:<math> H_f(x)=<br />
\begin{pmatrix} e^{x_1}+1 & 0\\ 0& 2 \end{pmatrix}<br />
</math>.<br />
<br />
Sie ist positiv definit, da alle ihre [[Eigenwert]]e echt positiv sind. Also ist <math> f </math> strikt konvex.<br />
<br />
== Konvexe Funktionen in der Geometrie ==<br />
Eine Teilmenge <math>A\subset\R^n</math> ist eine [[konvexe Menge]] genau dann, wenn die durch<br />
:<math>f(x):=d(x,A), x\in\R^n</math><br />
definierte Abstandsfunktion eine konvexe Funktion <math>f\colon \R^n\to\R</math> ist.<br />
<br />
Dieselbe Eigenschaft gilt nicht nur für Teilmengen des <math>\R^n</math>, sondern auch allgemein für Teilmengen von [[CAT(0)-Raum|CAT(0)-Räumen]], insbesondere von [[Riemannsche Mannigfaltigkeit|Riemannschen Mannigfaltigkeit]] nichtpositiver [[Schnittkrümmung]]. Die Konvexität der Abstandsfunktion ist ein wichtiges Hilfsmittel bei der Untersuchung nichtpositiv gekrümmter Räume.<ref>Ballmann, Werner; Gromov, Mikhael; Schroeder, Viktor: ''Manifolds of nonpositive curvature.'' Progress in Mathematics, 61. Birkhäuser Boston, Inc., Boston, MA, 1985. ISBN 0-8176-3181-X</ref><br />
<br />
== Verallgemeinerungen ==<br />
=== Für reellwertige Funktionen ===<br />
* Eine [[quasikonvexe Funktion]] verallgemeinert die Eigenschaft einer konvexen Funktion, dass ihre [[Subniveaumenge]]n, also Mengen der Form<br />
:<math> M_{\alpha}=\{x|f(x)\le \alpha\}</math><br />
<br />
:konvex sind. Eine Funktion ist quasikonvex, wenn jede Subniveaumenge konvex ist. Jede konvexe Funktion ist quasikonvex, die Umkehrung gilt nicht.<br />
* Eine [[pseudokonvexe Funktion]] ist eine [[differenzierbare Funktion]], für die gilt, dass wenn <math>\nabla f\left(x_{1}\right)^T \left(x_{2}-x_{1}\right)\ge 0</math> gilt, so folgt <math>f\left(x_{2}\right)\ge f\left(x_{1}\right)</math>. Diese Funktionen verallgemeinern die Eigenschaften einer konvexen Funktion, dass an einer Stelle mit verschwindendem Gradienten ein globales Minimum vorliegt. Jede differenzierbare konvexe Funktion ist pseudokonvex.<br />
* [[Logarithmische Konvexität]] einer Funktion <math> f </math> liegt vor, wenn <math> g=\ln \circ f </math> konvex ist. Streng genommen sind logarithmisch konvexe Funktionen keine Verallgemeinerung, sondern ein Spezialfall von konvexen Funktionen.<br />
<br />
=== Für Funktionen in endlichdimensionalen Vektorräumen ===<br />
* [[K-konvexe Funktion]]en verallgemeinern konvexität von Funktionen, die nach <math> \mathbb{R} </math> abbilden für den Fall, dass die Funktion in den <math> \mathbb{R}^n </math> abbildet, also vektorwertig ist. Dies geschieht mittels [[Verallgemeinerte Ungleichung|verallgemeinerter Ungleichungen]].<br />
* Ein Spezialfall von K-konvexen Funktionen sind die [[Matrix-konvexe Funktion|Matrix-konvexen Funktionen]]. Sie bilden in den Raum der reellen symmetrischen Matrizen, versehen mit der [[Loewner-Halbordnung]], ab.<br />
=== Für Abbildungen in allgemeinen reellen Vektorräumen ===<br />
* Die [[Fast-konvexe Funktion|fast konvexen Funktionen]] verallgemeinern die Konvexität so, dass für sie möglichst gute Regularitätsvoraussetzungen in der Optimierung gelten.<br />
* Eine [[konvexe Abbildung]] ist eine Abbildung <math> f\colon V_1 \to V_2 </math> zwischen zwei reellen Vektorräumen, für die<br />
:<math> \lambda f(x) + (1-\lambda) f(y)-f(\lambda x + (1-\lambda)y) \in K</math> <br />
<br />
:für alle <math> \lambda \in [0,1] </math> und <math> x,y </math> aus der konvexen Menge <math> M </math> gilt. Hierbei ist <math> K </math> ein [[Ordnungskegel]] auf <math> V_2 </math>.<br />
<br />
=== Im Bezug auf Referenzsysteme ===<br />
* [[Verallgemeinerte Konvexität]] definiert die Konvexität einer Funktion im Bezug auf eine Menge von Abbildungen, das sogenannte Referenzsystem.<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://mathworld.wolfram.com/ConvexFunction.html Convex Function in Mathworld]<br />
* [http://mathworld.wolfram.com/ConcaveFunction.html Concave Function in Mathworld]<br />
* [http://planetmath.org/encyclopedia/StrictlyConvexFunction.html Convex Function in PlanetMath]<br />
<br />
== Literatur ==<br />
* {{Literatur |Autor = Stephen Boyd, Lieven Vandenberghe |Titel = Convex Optimization |Verlag = Cambridge University Press |Ort = Cambridge, New York, Melbourne |Jahr = 2004 |ISBN = 978-0-521-83378-3 |Online = [http://www.stanford.edu/~boyd/cvxbook/ online] }}<br />
* {{Literatur<br />
|Autor=[[Marek Kuczma]]<br />
|Titel=An Introduction to the Theory of Functional Equations and Inequalities<br />
|TitelErg=Cauchy's Equation and Jensen's Inequality<br />
|Reihe=<br />
|BandReihe=<br />
|Auflage=2.<br />
|Verlag=[[Birkhäuser Verlag]]<br />
|Ort=Basel<br />
|Datum=2009<br />
|ISBN=978-3-7643-8748-8<br />
|Seiten=<br />
|DOI=<br />
|Online=[http://ams.math.uni-bielefeld.de/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Kuczma&s5=Introduction&s6=&s7=&s8=All&sort=Newest&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=1&mx-pid=2467621 MR2467621]<br />
}}<br />
[[Kategorie:Mathematische Funktion]]</div>
192.41.132.1
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johnny_Leoni&diff=175036373
Johnny Leoni
2018-03-15T13:55:14Z
<p>192.41.132.1: Aktualisierung Vereine</p>
<hr />
<div><br />
{{Infobox Fußballspieler<br />
|kurzname = Johnny Leoni<br />
|bildname = Leoni070426.jpg<br />
|bildunterschrift = <br />
|langname = Johnny Leoni<br />
|geburtstag = [[30. Juni]] [[1984]]<br />
|geburtsort = [[Sion]]<br />
|geburtsland = [[Schweiz]]<br />
|sterbedatum = <br />
|sterbeort = <br />
|sterbeland = <br />
|größe = <br />
|grösse = 189 cm<br />
|position = [[Torwart|Tor]]<br />
|jugendvereine_tabelle = <br />
|vereine_tabelle = {{Team-Station|1992–2003|[[FC Sion]]|30 (0)}}<br />
{{Team-Station|2003–2012|[[FC Zürich]]|220 (0)}}<br />
{{Team-Station|2012–2013|[[Omonia Nikosia]]|3 (0)}}<br />
{{Team-Station|2013 |[[Neftçi Baku]]|0 (0)|leihe=ja}}<br />
{{Team-Station|2013–2014|[[Marítimo Funchal]]|5 (0)}}<br />
{{Team-Station|2014–2015|[[FC Le Mont-sur-Lausanne]]|12 (0)}}<br />
{{Team-Station|2016–2017|[[AC Nagano Parceiro]]|16 (0)}}<br />
{{Team-Station|2017–|[[Tochigi SC]]|33 (0)}}<br />
|indoor_tabelle = <br />
|nationalmannschaft_tabelle = {{Team-Station|2011–|[[Schweizer Fussballnationalmannschaft|Schweiz]]|1 (0)}}<br />
|trainer_tabelle = <br />
|lgupdate = Ende Saison 2014/2015<br />
|nmupdate = 10. August 2011<br />
}}<br />
<br />
<br />
<!-- schweizbezogen -->'''Johnny Leoni''' (* [[30. Juni]] [[1984]] in [[Sion]]) ist ein Schweizer Fussballspieler. Er spielt die Position des [[Torwart]]s.<br />
<br />
== Karriere ==<br />
Johnny Leoni wechselte in der Sommerpause 2003 vom [[FC Sion]] zum [[FC Zürich]]. Als Nummer zwei hinter dem ein Jahr zuvor verpflichteten [[Davide Taini]] konnte er seine Stärken auf dem Platz nicht direkt unter Beweis stellen. Er liess sein Talent und sein Potenzial allerdings bei diversen Kurzeinsätzen immer wieder aufblitzen. Als Leoni im Herbst 2005 die Nummer 1 im Tor des Stadtclubs wurde und somit Davide Taini ersetzte, konnte er seine Klasse unter Beweis stellen.<br />
<br />
Er wuchs zu einer festen Grösse im Team des FC Zürich heran und sicherte dem FCZ viele wichtige Punkte. Highlight seiner Karriere war, als er im Viertelfinal des [[Schweizer Cup 2005/06|Swisscom Cup 2005/06]] drei Elfmeter gegen den [[FC Aarau]] hielt. Tiefpunkt seiner Karriere sind die fünf Gegentore im von seinem damaligen Trainer [[Bernard Challandes]] als "Spiel des Lebens" bezeichneten Champions-League-Match gegen [[Real Madrid]] im Spätsommer 2009. <br />
<br />
Der angestrebte Wechsel ins Ausland kam indes spät zustande. Im Sommer 2012 unterschrieb Leoni, der beim FC Zürich seit längerer Zeit nicht mehr glücklich war, einen bis 2014 laufenden Vertrag beim zypriotischen Erstligisten [[Omonia Nikosia]]; im Februar 2013 wurde der Schweizer Torhüter nach [[Aserbaidschan]] zu [[Neftçi Baku]] ausgeliehen, wo er jedoch keine Rolle spielte. Da Omonia Nikosia in finanzielle Schieflage geriet und eine Lohnfortzahlung nicht mehr garantiert war, wechselte Leoni im Sommer 2013 zu [[Marítimo Funchal]] in die oberste portugiesische Liga.<br />
<br />
Durch seine Leistungen beim FCZ war Leoni auch ein Thema für die [[Schweizer Fussballnationalmannschaft|Schweizer Nationalmannschaft]]. Bei der [[Fußballweltmeisterschaft 2010|WM 2010]] in [[Südafrika]] gehörte er dem Kader als dritter [[Torwart|Torhüter]] an. Am 10. August 2011 debütierte er in der Schweizer Nationalmannschaft, als der Torwart im Spiel gegen [[Liechtensteinische Fussballnationalmannschaft|Liechtenstein]] für [[Diego Benaglio]] eingewechselt wurde.<br />
<br />
Nachdem er 2013 ein Jahr bei Marítimo Funchal in Portugal tätig war, wechselte er im August 2014 zurück in die Schweiz zum [[FC Le Mont-sur-Lausanne]] in die [[Challenge League]].<ref>[http://www.aargauerzeitung.ch/sport/fussball/zuerichs-meistergoalie-johnny-leoni-wechselt-zu-le-mont-128253522 Zürichs Meistergoalie Johnny Leoni wechselt zu Le Mont] aargauerzeitung.ch 15. August 2014 </ref><br />
<br />
2016 unterschrieb Leoni beim Japanischen [[J3 League]] Team [[AC Nagano Parceiro]]. 2017 wechselte er innerhalb der J3 League zu [[Tochigi SC]] und stieg in die [[J2 League]] auf.<ref>{{Literatur |Titel=Johnny Leoni - Gesamte Leistungsdaten |Online=https://www.transfermarkt.de/johnny-leoni/leistungsdaten/spieler/13326/plus/0?saison=ges |Abruf=2018-03-15}}</ref><br />
<br />
== Erfolge ==<br />
* Finalist U-17 Schweizer Cup (2000)<br />
* [[Schweizer Cup|Cup-Sieger]] mit dem FC Zürich ([[Schweizer Cup 2004/05|2005]])<br />
* [[Schweizer Meister (Fussball)|Schweizer Meister]] mit dem FC Zürich ([[Schweizer Fussballmeisterschaft 2006|2006]], [[Schweizer Fussballmeisterschaft 2007|2007]] und [[Schweizer Fussballmeisterschaft 2009|2009]])<br />
<br />
== Weblinks ==<br />
* [http://www.dbfcz.ch/spieler.php?spieler_id=2 Statistik FC Zürich]<br />
* {{Weltfussball|johnny-leoni}}<br />
* http://www.nzz.ch/aktuell/sport/fussball/leoni-wie-benaglio-1.18133578<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
{{SORTIERUNG:Leoni, Johnny}}<br />
[[Kategorie:Fußballnationaltorhüter (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Fußballtorhüter (FC Sion)]]<br />
[[Kategorie:Fußballtorhüter (FC Zürich)]]<br />
[[Kategorie:Fußballtorhüter (FC Le Mont-sur-Lausanne)]]<br />
[[Kategorie:Fußballtorhüter (Marítimo Funchal)]]<br />
[[Kategorie:Fußballtorhüter (Neftçi Baku)]]<br />
[[Kategorie:Fußballtorhüter (Omonia Nikosia)]]<br />
[[Kategorie:Schweizer Meister (Fussball)]]<br />
[[Kategorie:Schweizer Cupsieger (Fussball)]]<br />
[[Kategorie:Teilnehmer an einer Fußball-Weltmeisterschaft (Schweiz)]]<br />
[[Kategorie:Sportler (Kanton Wallis)]]<br />
[[Kategorie:Schweizer]]<br />
[[Kategorie:Geboren 1984]]<br />
[[Kategorie:Mann]]<br />
<br />
{{Personendaten<br />
|NAME=Leoni, Johnny<br />
|ALTERNATIVNAMEN=<br />
|KURZBESCHREIBUNG=Schweizer Fußballtorwart<br />
|GEBURTSDATUM=30. Juni 1984<br />
|GEBURTSORT=[[Sion]]<br />
|STERBEDATUM=<br />
|STERBEORT=<br />
}}</div>
192.41.132.1